Griechische Weltgeschichte auf Latein: Iustins "Epitoma historiarum Pompei Trogi" und die Geschichtskonzeption des Pompeius Trogus 9783515121439, 3515121439

Das Geschichtswerk des Pompeius Trogus ist die früheste bekannte Universalgeschichte in lateinischer Sprache. Während de

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Griechische Weltgeschichte auf Latein: Iustins "Epitoma historiarum Pompei Trogi" und die Geschichtskonzeption des Pompeius Trogus
 9783515121439, 3515121439

Table of contents :
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT
1. EINLEITUNG
1.1 THEMA UND FRAGESTELLUNG
1.2 METHODIK UND GLIEDERUNG
1.3 IUSTIN UND TROGUS IN DER FORSCHUNG
2. DER EPITOMATOR UND SEINE VORLAGE
2.1 DIE DISKUSSION UM DIE DATIERUNG DER EPITOME
2.1.1 Testimonia und Fragmente
2.1.2 Textimmanente Hinweise
2.1.3 Sprachliche und literarische Kriterien
2.2 DIE PRAEFATIO IUSTINS
2.3 DIE PROLOGI IN POMPEIUM TROGUM UND DIE EPITOME IUSTINS
2.3.1 Zur Überlieferung und Datierung der Prologi
2.3.2 Inhalt und Aufbau der Prologi und der Epitome
2.3.3 Was kürzt Iustin? Die inhaltliche Auswahl des Epitomators
3. DIE EINORDNUNG IUSTIINS IN DEN SPRACHLICHEN UND LITERARISCHEN KONTEXT
3.1 SPRACHLICHE EINFLÜSSE: DAS „IUSTINISCHE“ IN DER EPITOME
3.1.1 Sprachliche Parallelen zur Epitome: Praefatio (Tabelle 7.3.1)
3.1.2 Sprachliche Parallelen zur Epitome: Editorische Hinweise (Tabelle 7.3.2)
3.1.3 Weitere Iustin zuschreibbare Wendungen (Tabelle 7.3.3)
3.1.4 Trogus zuschreibbare Wendungen (Tabelle 7.3.4)
3.1.5 Auswertung der sprachlichen Analyse
3.2 DAS LITERARISCHE UND HISTORIOGRAPHISCHE UMFELD IUSTINS
3.2.1 Iustin und die Gattung der Epitomai
3.2.2 Iustin und die Geschichtsschreibung im 4. Jh.
4. GESCHICHTSDARSTELLUNG BEI IUSTIN
4.1 HISTORISCHE FIGUREN UND EXEMPLA
4.1.1 Exempla historiae: Herrscher als moralische Vorbilder
4.1.2 Exempla bei Iustin und in der spätantiken Historiographie
4.1.3 Voluptas cognoscendi: Die Rolle der Frauen in der Epitome
4.2 MYTHEN UND ORIGINES
4.2.1 Mythen in der Universalgeschichtsschreibung
4.2.2 Mythisches in der Epitome
4.2.3 Ursprungsgeschichten in der Epitome
4.3 ARBEITSWEISE UND GESCHICHTSDARSTELLUNG BEI IUSTIN: EIN ZWISCHENFAZIT
5. DIE GESCHICHTSKONZEPTION DES TROGUS
5.1 WAS BLEIBT VON TROGUS?
5.1.1 Die Rolle Roms
5.1.2 Die Reden
5.1.3 Der Titel Historiae Philippicae
5.2 EINE RÖMISCHE WELTGESCHICHTE?
5.2.1 Was ist Universalgeschichte?
5.2.2 Universalgeschichtsschreibung zur Zeit des Trogus
5.2.3 Die chronologische und geographische Struktur bei Trogus
5.2.4 Die Translatio imperii als Gestaltungselement?
5.2.5 Griechische Weltgeschichte auf Latein
6. WELTGESCHICHTE UND GESCHICHTSABRISS: FAZIT
7. TABELLEN
7.1 DIE HANDSCHRIFTEN DER EPITOME UND PROLOGI
7.1.1 Den kritischen Editionen zugrundeliegende Codices
7.1.2 Die Codices und ihre Inhalte
7.2 PROLOGI UND EPITOME IM VERGLEICH
7.2.1 Inhaltliche Gegenüberstellung der Prologi mit Iustin
7.2.2 Gegenüberstellung der Exkurse
7.3 SPRACHLICHE PARALLELEN DER EPITOME
7.3.1 Praefatio
7.3.2 Editorische Hinweise und Querverweise
7.3.3 Weitere Iustin zuschreibbare Wendungen
7.3.4 Trogus zuschreibbare Wendungen
7.4 PERSONEN IN DER EPITOME
7.4.1. Namentlich erwähnte Figuren in der Epitome
7.4.2 Namentlich erwähnte Figuren in den Prologi
7.4.3 Hauptrollen und ihre Kontexte
7.5 EXEMPLA IN DER EPITOME
7.5.1 Explizit als exempla bezeichnete Figuren
7.5.2 Exempla in Ampelius’ Liber memorialis und in der Epitome
7.6 FRAUEN IN DER EPITOME
7.6.1 Namentlich erwähnte Frauen und ihre Funktionen
7.6.2 Weitere nicht namentlich erwähnte Frauen
7.7 ETHNOGRAPHISCHE BESCHREIBUNGEN IN DER EPITOME
7.7.1 Beschreibungen einzelner Stämme, Regionen, Städte
7.7.2 Situs et origines in den Prologi im Vergleich mit Iustin
7.7.3 Situs in den Prologi und bei Iustin
7.7.4 Ausschließlich in den Prologi erwähnte Städte und Stämme
7.8 DIE RÖMER IN DEN PROLOGI UND IN DER EPITOME
7.9 DIE REDEN IN DER EPITOME UND IHR KONTEXT
7.10 DIE GEOGRAPHISCHE UND CHRONOLOGISCHE STRUKTUR NACH DEN PROLOGI
8. LITERATURVERZEICHNIS
8.1 ABKÜRZUNGEN UND HINWEISE ZUR ZITIERWEISE
8.2 TEXTEDITIONEN UND ÜBERSETZUNGEN
8.3 LITERATUR
9. INDICES
9.1 STELLENREGISTER
9.1.1 Antike Autoren und Werke
9.1.2 Bibelstellen und Apokryphen
9.1.3 Mittelalterliche Autoren und Werke
9.1.4 Inschriften und Papyri
9.2 PERSONENREGISTER
9.3 ORTS- UND SACHREGISTER
10. ANHANG: KARTEN
10.1 Der orbis terrarum in der Epitome
10.2 Östlicher Mittelmeerraum in der Epitome
10.3 Griechenland in der Epitome
10.4 Der orbis terrarum nach den Prologi
10.5 Östlicher Mittelmeerraum nach den Prologi
10.6 Griechenland nach den Prologi
10.7 Die geographische Verteilung der Bücher
10.8 Origines nach den Prologi

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Dagmar Hofmann

Griechische Weltgeschichte auf Latein Iustins „Epitoma historiarum Pompei Trogi“ und die Geschichtskonzeption des Pompeius Trogus

HERMES Klassische Philologie

Franz Steiner Verlag

EinzElScHRift 114

Dagmar Hofmann Griechische Weltgeschichte auf Latein

HE R M E S ze it schr if t für kl assis che phil ologi e Einzelschriften

Herausgeber: Prof. Dr. Jan-Wilhelm Beck, Universität Regensburg, Institut für Klassische Philologie, Universitätsstr. 31, 93053 Regensburg (verantwortlich für Latinistik) Prof. Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp, Universität zu Köln, Historisches Institut – Alte Geschichte, 50923 Köln (verantwortlich für Alte Geschichte) Prof. Dr. Martin Hose, Ludwig-Maximilians-Universität München, Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften, Griechische und Lateinische Philologie, Schellingstr. 3 (VG), 80799 München (verantwortlich für Gräzistik)

Band 114

Dagmar Hofmann

Griechische Weltgeschichte auf Latein Iustins „Epitoma historiarum Pompei Trogi“ und die Geschichtskonzeption des Pompeius Trogus

Franz Steiner Verlag

Gedruckt mit Unterstützung des Förderungsfonds Wissenschaft der VG WORT

Umschlagbild: Statue des Hermes / röm. Kopie, Vatikan akg-images / Tristan Lafranchis Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. © Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2018 Druck: Beltz Grafische Betriebe, Bad Langensalza Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. Printed in Germany. ISBN 978-3-515-12143-9 (Print) ISBN 978-3-515-12194-1 (E-Book)

M ARITO

OPTIMO CARISSIMO

INHALTSVERZEICHNIS VORWORT ........................................................................................................ 11 1. EINLEITUNG ............................................................................................... 13 1.1 Thema und Fragestellung ........................................................................ 13 1.2 Methodik und Gliederung ........................................................................ 17 1.3 Iustin und Trogus in der Forschung ......................................................... 19 2. DER EPITOMATOR UND SEINE VORLAGE........................................... 23 2.1 Die Diskussion um die Datierung der Epitome........................................ 2.1.1 Testimonia und Fragmente............................................................ 2.1.2 Textimmanente Hinweise ............................................................. 2.1.3 Sprachliche und literarische Kriterien........................................... 2.2 Die Praefatio Iustins ................................................................................ 2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins .................... 2.3.1 Zur Überlieferung und Datierung der Prologi ............................. 2.3.2 Inhalt und Aufbau der Prologi und der Epitome........................... 2.3.3 Was kürzt Iustin? Die inhaltliche Auswahl des Epitomators........

23 23 25 27 29 42 43 47 56

3. DIE EINORDNUNG IUSTINS IN DEN SPRACHLICHEN UND LITERARISCHEN KONTEXT .................................................................... 63 3.1 Sprachliche Einflüsse: Das „Iustinische“ in der Epitome ........................ 3.1.1 Sprachliche Parallelen zur Epitome: Praefatio.............................. 3.1.2 Sprachliche Parallelen zur Epitome: Editorische Hinweise .......... 3.1.3 Weitere Iustin zuschreibbare Wendungen ................................... 3.1.4 Trogus zuschreibbare Wendungen................................................ 3.1.5 Auswertung der sprachlichen Analyse.......................................... 3.2. Das literarische und historiographische Umfeld Iustins ......................... 3.2.1 Iustin und die Gattung der Epitomai ............................................. 3.2.2 Iustin und die Geschichtsschreibung im 4. Jahrhundert ...............

63 67 69 71 74 76 78 79 84

4. GESCHICHTSDARSTELLUNG BEI IUSTIN ............................................ 99 4.1 Historische Figuren und Exempla............................................................ 4.1.1 Exempla historiae: Herrscher als moralische Vorbilder ............... 4.1.2 Exempla bei Iustin und in der spätantiken Historiographie .......... 4.1.3 Voluptas cognoscendi: Die Rolle der Frauen in der Epitome ....... 4.2 Mythen und origines ................................................................................ 4.2.1 Mythen in der Universalgeschichtsschreibung .............................

99 103 116 121 137 139

8

Inhaltsverzeichnis

4.2.2 Mythisches in der Epitome............................................................ 143 4.2.3 Ursprungsgeschichten in der Epitome .......................................... 150 4.3 Arbeitsweise und Geschichtsdarstellung bei Iustin: Ein Zwischenfazit .. 161 5. DIE GESCHICHTSKONZEPTION DES TROGUS .................................... 165 5.1 Was bleibt von Trogus? ........................................................................... 5.1.1 Die Rolle Roms............................................................................. 5.1.2 Die Reden...................................................................................... 5.1.3 Der Titel Historiae Philippicae..................................................... 5.2 Eine römische Weltgeschichte? ............................................................... 5.2.1 Was ist Universalgeschichte?........................................................ 5.2.2 Universalgeschichtsschreibung zur Zeit des Trogus..................... 5.2.3 Die chronologische und geographische Struktur bei Trogus ........ 5.2.4 Die Translatio imperii als Gestaltungselement? ........................... 5.2.5 Griechische Weltgeschichte auf Latein.........................................

165 165 169 174 181 182 188 200 211 217

6. WELTGESCHICHTE UND GESCHICHTSABRISS: FAZIT ..................... 223 7. TABELLEN ................................................................................................... 227 7.1 Die Handschriften der Epitome und Prologi............................................ 7.1.1 Den kritischen Editionen zugrundeliegende Codices ................... 7.1.2 Die Codices und ihre Inhalte......................................................... 7.2 Prologi und Epitome im Vergleich .......................................................... 7.2.1 Inhaltliche Gegenüberstellung der Prologi mit Iustin................... 7.2.2 Gegenüberstellung der Exkurse .................................................... 7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome ......................................................... 7.3.1 Praefatio ........................................................................................ 7.3.2 Editorische Hinweise und Querverweise ...................................... 7.3.3 Weitere Iustin zuschreibbare Wendungen .................................... 7.3.4 Trogus zuschreibbare Wendungen................................................ 7.4 Personen in der Epitome .......................................................................... 7.4.1 Namentlich erwähnte Figuren in der Epitome .............................. 7.4.2 Namentlich erwähnte Figuren in den Prologi............................... 7.4.3 Hauptrollen und ihre Kontexte...................................................... 7.5 Exempla in der Epitome ........................................................................... 7.5.1 Explizit als exempla bezeichnete Figuren ..................................... 7.5.2 Exempla in Ampelius’ Liber memorialis und in der Epitome ...... 7.6 Frauen in der Epitome .............................................................................. 7.6.1 Namentlich erwähnte Frauen und ihre Funktionen....................... 7.6.2 Weitere nicht namentlich erwähnten Frauen ................................ 7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome.................................... 7.7.1 Beschreibungen einzelner Stämme, Völker und Städte ................ 7.7.2 Situs et origines in den Prologi im Vergleich mit Iustin .............. 7.7.3 Situs in den Prologi und bei Iustin................................................

227 227 228 235 235 249 252 253 256 258 278 286 286 304 307 320 320 322 330 330 335 341 341 362 364

Inhaltsverzeichnis

7.7.4 Ausschließlich in den Prologi erwähnte Städte und Stämme ...... 7.8 Die Römer in den Prologi und in der Epitome ........................................ 7.9 Die Reden in der Epitome und ihr Kontext.............................................. 7.10 Die geographische und chronologische Struktur nach den Prologi ......

9 365 366 369 373

8. LITERATURVERZEICHNIS ....................................................................... 381 8.1 Abkürzungen und Hinweise zur Zitierweise............................................ 381 8.2 Texteditionen und Übersetzungen ........................................................... 382 8.3 Literatur.................................................................................................... 383 9. INDICES ........................................................................................................ 405 9.1 Stellenregister........................................................................................... 9.1.1 Antike Autoren und Werke ........................................................... 9.1.2 Bibelstellen und Apokryphen........................................................ 9.1.3 Mittelalterliche Autoren ................................................................ 9.1.4 Inschriften und Papyri ................................................................... 9.2 Personenregister ....................................................................................... 9.3 Orts- und Sachregister..............................................................................

405 405 427 427 428 428 438

10 ANHANG: KARTEN .................................................................................... 447 10.1 Der orbis terrarum in der Epitome ........................................................ 10.2 Östlicher Mittelmeerraum in der Epitome ............................................. 10.3 Griechenland in der Epitome.................................................................. 10.4 Der orbis terrarum nach den Prologi .................................................... 10.5 Östlicher Mittelmeerraum nach den Prologi ......................................... 10.6 Griechenland nach den Prologi.............................................................. 10.7 Die geographische Verteilung der Bücher ............................................. 10.8 Origines nach den Prologi .....................................................................

449 450 451 452 453 454 455 456

VORWORT Das vorliegende Buch ist eine leicht überarbeitete Fassung meiner Habilitationsschrift, die im Frühjahr 2016 von der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln angenommen wurde. Das Manuskript war im Dezember 2017 abgeschlossen; später erschienene Literatur konnte für die Drucklegung nur in Ausnahmefällen berücksichtigt werden. Der Abschluß und die Publikation der Arbeit wäre nicht möglich gewesen ohne die vielfältige Unterstützung, die mir aus dem Freundes- und Kollegenkreis zuteil wurde. Ganz besonderer Dank gilt meinem akademischen Lehrer Walter Ameling (Köln), der mein Habilitationsvorhaben mit einer unermüdlichen Gesprächsbereitschaft begleitete und mit vielen wertvollen und konstruktiven Anregungen bereicherte. Die Arbeit profitierte auch von den nützlichen Kommentaren und kritischen Hinweisen der für das Habilitationsverfahren bestellten Gutachter: Walter Ameling, Anja Bettenworth, Karl-Joachim Hölkeskamp, Peter Franz Mittag (alle Köln) und Michael Rathmann (Eichstätt), denen ich dafür großen Dank schulde. Den Herausgebern Karl-Joachim Hölkeskamp (Köln), Jan-Wilhelm Beck (Regensburg) und Martin Hose (München) danke ich für die Begutachtung der Druckfassung und die Aufnahme des Buches in die Reihe Hermes Einzelschriften. Die Entstehung, Entwicklung und Fertigstellung einer wissenschaftlichen Arbeit verdankt stets viel dem akademischen Umfeld. Allen Kolleginnen und Kollegen des Historischen Institutes der Universität zu Köln, insbesondere der Alten Geschichte, sowie der altertumswissenschaftlichen Nachbarfächer, danke ich für ihr fachliches wie freundschaftliches Interesse, ein stets fruchtbares Arbeitsklima und die Bereitschaft zum wissenschaftlichen Austausch. Besonderer Dank gilt meinem langjährigen Zimmergenossen Andreas Klingenberg, der mir mit manchem bibliographischen Hinweis weiterhalf und die zeitaufwendige Lektüre des Manuskripts auf sich nahm, und Manuel Stürmlinger, dem ich nicht nur für die akribische Erstkorrektur des Manuskripts, sondern vor allem für seine Freundschaft und die wohltuende Aufmunterung während der langen Schreibtischphasen dankbar bin. Camilla Campedelli (Berlin) danke ich für viele anregende Fach- und fröhliche Frauengespräche. Davide Faoro (Berlin) trug wertvolle prosopographische Hinweise bei. Marta Garcia Morcillo (London) war trotz der Ferne immer nah und ermöglichte mir, meine damals noch in den Anfängen währenden Ideen zu Iustin und den Frauen im Rahmen eines Fachvortrages vorzustellen. Christian Tornau (Würzburg) leistete eine große Hilfe mit seiner kritischen Durchsicht der philologischen Kapitel. Falk Burkhardt (Jena) danke ich für die Übernahme des Lektorates, das er mit professioneller Sorgfalt durchführte. Für ihre auf vielerlei Weise fachliche und freundschaftliche Wegbegleitung sei stellvertretend ferner Alberto Dalla Rosa (Bordeaux), Manfred Dippel (Grebenau / Willingshausen), Francisca Feraudi-Gruénais, Elisabeth Huwer (beide Heidelberg),

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Vorwort

Wibke Römmling (Bremen), Melanie Weber (Berlin) und Klaus Zimmermann (Münster) gedankt. Meinem Vater Alfred und Margot danke ich für Ihre Unterstützung in all den Jahren, meinem Bruder Kai und Elke für ihren Zuspruch, gute Gespräche und wichtige Musik zum richtigen Zeitpunkt, meinen Schwiegereltern Wilma und Helmut für die warmherzige Wohlfühlatmosphäre im Hause Kaiser. Der Dank, der meinem Mann Tobias Kaiser gebührt, kann nicht groß genug sein: Die zahllosen Stunden, die er mich mit Iustin und Trogus teilen mußte, haben ihm manches abverlangt. Dennoch nahm er stets mit großer Geduld und Tatkraft Anteil und machte so auch mir manche Entbehrung erträglicher. Ohne seine fortwährenden Ermunterungen hätte ich die Arbeit nicht begonnen, erst recht aber nicht zu Ende gebracht. Sollte das Buch irgendwem von Nutzen sein, ist es vor allem das Verdienst der Genannten, verbliebene Fehler sind allein mein Verdienst: Nec scire fas est omnia… (Hor. carm. 4,4,22) Köln, im August 2018

Dagmar Hofmann

1. EINLEITUNG …es kan uns hier nach unserer Absicht sehr gleichgültig seyn, wer dieser Iustin gewesen sey, wenn er gelebt habe, u.s.w. Ein Abkürzer hat keinen eigenen Standort: er und der Verfasser, dessen Abkürzer er ist, sehen nur aus einem einzigen Gesichtspuncte. Der ganze Unterschied zwischen ihnen besteht darin: der eine durchschauet gleichsam den Gesichtskreis durch Hülfe eines Vergrösserungsglaßes, das ihm alle Gegenstände genau und deutlich entdeckt; der andere sieht nur mit blossen Augen, und kan folglich nur die grossen und hervorstehenden Gegenstände bemerken: im Ganzen sehen sie doch beyde das nämliche. J. C. Gatterer, Vom Plan des Trogus und seines Abkürzers Justin, 1767, 20 f.

Auf diese Weise beschreibt der Göttinger Aufklärungshistoriker Johann Christoph Gatterer im Jahr 1767 das Verhältnis zwischen dem Geschichtswerk des Pompeius Trogus, dem Original, und der Epitome, der gekürzten Fassung seines „Abkürzers“ M. Iunianus Iustinus.1 Die Worte enthüllen eine große Wertschätzung gegenüber dem Verfasser des ursprünglichen Werkes, zugleich aber auch eine Gleichgültigkeit gegenüber dem Epitomator, die nicht nur Gatterers Untersuchung bestimmte, sondern auch nach ihm lange Zeit den wissenschaftlichen Umgang mit Trogus und Iustin prägte. Von dieser Sichtweise möchte die vorliegende Arbeit befreien: Nur wenn dem Epitomator ein eigenes, von der Vorlage unabhängiges Geschichtsbild zugetraut wird, ist auch ein unverfälschter Blick auf das Original möglich und wird der Zugang zu einem einzigartigen Geschichtswerk und zu einer für die Althistorie unverzichtbaren Quelle eröffnet.

1.1 THEMA UND FRAGESTELLUNG In der Praefatio seiner Epitome historiarum Pompei Trogi stellt M. Iunianus Iustinus fest, Pompeius Trogus habe die „Geschichte Griechenlands und des ganzen Erdkreises in lateinischer Sprache“ behandelt.2 Damit ist das Werk die früheste bekannte Universalgeschichte in lateinischer Sprache und gleich in mehrfacher Hin-

1 2

Zum nomen gentile Iustins vgl. KROLL 1918, 956. Iust. praef. 2: Cum multi ex Romanis etiam consularis dignitatis viri res Romanas Graeco peregrinoque sermone in historiam contulissent, seu aemulatione gloriae sive varietate et novitate operis delectatus vir priscae eloquentiae, Trogus Pompeius, Graecas et totius orbis historias Latino sermone conposuit, ut, cum nostra Graece, Graeca quoque nostra lingua legi possent, prorsus rem magni et animi et corporis adgressus.

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1. Einleitung

sicht bemerkenswert: Zeitlich am Übergang von der römischen Republik zum Prinzipat entstanden,3 steht das Werk im historischen Kontext des Aufstiegs Roms zur den Mittelmeerraum umfassenden Weltmacht. Zugleich aber liegt der inhaltliche Schwerpunkt dieser Weltgeschichte auf den Ereignissen der griechischen Geschichte, der Makedonen unter Philipp II. und Alexander dem Großen sowie auf den Auseinandersetzungen der Diadochen und ihrer Nachfolgereiche. Im Geschichtswerk des Pompeius Trogus treffen also griechische und römische Welt aufeinander: Es kann als Ausdruck eines kulturübergreifenden Geschichtsverständnisses gelten. Universalhistorische Ansätze reichen in Griechenland so weit zurück wie die Geschichtsschreibung selbst.4 Mit dem Heranwachsen Roms zur Weltmacht entstanden aber gerade in der ausgehenden Republik etwa mit Poseidonios oder Diodor und in augusteischer Zeit mit Nikolaos von Damaskos oder Strabon eine ganze Anzahl universal angelegter Geschichtswerke in griechischer Sprache. Das Werk des Pompeius Trogus erscheint vor diesem Hintergrund wie eine Reaktion auf die zeitgenössische Geschichtsschreibung: Er setzt der bis dahin ausschließlich griechischsprachigen Weltgeschichtsschreibung ein lateinisches Geschichtswerk und zugleich den auf die römische Weltherrschaft konzentrierten Vorstellungen eine auf griechische Geschichte ausgerichtete Darstellung entgegen. Dennoch sind weder Trogus noch sein Konzept bislang so gut bekannt, wie man es aufgrund ihrer Bedeutung annehmen sollte. Das ist vor allem dem Umstand geschuldet, daß uns neben den sogenannten Prologi Pompei Trogi, den knappen Inhaltsangaben der einzelnen Bücher, nur der verkürzte Auszug des wesentlich später lebenden M. Iunianus Iustinus überliefert ist.5 Unter Beibehaltung der ursprünglichen Bucheinteilung hat Iustin das 44 Bücher umfassende Geschichtswerk des Trogus auf etwa ein Sechstel bis ein Zehntel des Originals gekürzt.6 Die Abfassungszeit der Epitome Iustins ist nach wie vor ungeklärt. Die Datierungen reichen vom 2. oder 3. bis hinauf ans Ende des 4. Jhs.7 Die Umstände der Überlieferung und die umstrittene Datierung der Epitome haben dazu geführt, daß Iustin als Autor des erhaltenen Auszuges hinter Trogus als dem Verfasser der Weltgeschichte zurücktritt. Iustin wurde in der Forschung lange Zeit ignoriert oder nur am Rande

3 4 5

6

7

Zur Datierung der Abfassungszeit des Originals vgl. unten S. 18, Anm. 15. Vgl. ALONSO-NÚÑEZ 2002, 17–25. P.Oxy. 30 gibt auf einem Pergamentblatt den Krieg der Römer gegen Philipp und Antiochos wieder, das die Herausgeber (B. P. GRENFELL / A. S. HUNT, The Oxyrhynchus Papyri 1, 1898, 59f. mit pl. VIII) für ein Bruchstück aus dem Originalwerk des Trogus hielten. Dagegen aber zuletzt J. BRISCOE, in: FRHist I 110, p. 627 f., der das Fragment für älter hält und ins 2. Jh. v. Chr. datiert. Die Schätzungen über den ursprünglichen Umfang variieren in der Forschung, vgl. GOODYEAR 1982, 1, der die Epitome für ein Siebtel des Originals hält; ferner REYNOLDS 1983,197; SYME 1988, 358, Anm. 1: ein Zehntel; VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 1 f.: ein Sechstel bis ein Zehntel; SCHMIDT 1999, 106: 10–15 % des Ursprünglichen. Letztlich gibt es keine Sicherheit über den genauen Umfang des Originals. Zu den unterschiedlichen Ansätzen unten S. 18, Anm. 16 sowie ausführlich Kap. 2.1.

1.1 Thema und Fragestellung

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beachtet, weil seine Leistung nicht in einer eigenständigen und intentionalen Neufassung, sondern lediglich in der Kürzung des ursprünglichen Geschichtswerkes gesehen wurde.8 Kurz gesagt: Man beschäftigte sich ausführlicher mit Trogus als mit Iustin. Mit den eingangs zitierten Worten skizziert Johann Christoph Gatterer das Verhältnis des „Abkürzers“ Iustinus zu dem Verfasser des Originals, Pompeius Trogus. Es ist bemerkenswert, daß diese Beurteilung Iustins und die Geringschätzung des Epitomators bis heute vorherrschen: Fehlende Eigenständigkeit und eine unsorgfältige Wiedergabe der Vorlage werden Iustin noch immer unterstellt und unter anderem mit den sprachlichen Ungereimtheiten und den umfangreichen Kürzungen begründet, die auf Kosten der linearen und kontinuierlichen Geschichtsdarstellung gingen. So kommt beispielsweise Frank R. D. Goodyear zu der Einschätzung, Iustins Kompilation sei eine eilige und schludrige Übung.9 Und so ist es mittlerweile zur Communis Opinio geworden, den größeren historiographischen Wert Trogus zuzuschreiben, Iustins Anteil aber allein in der ‚Verstümmelung‘ dieser Leistung zu sehen. Die Frage, welchen Anteil die ursprüngliche Version an der gekürzten Fassung Iustins ausmacht oder inwiefern der spätere Epitomator konkret in den Text eingegriffen hat, ist bisher nicht zufriedenstellend beantwortet worden, obwohl sie doch zentral sein muß für die Interpretation und Einordnung des Gesamtwerkes. Tatsächlich wurden verschiedene Versuche unternommen, den Anteil Iustins dem Anteil des Trogus gegenüberzustellen. Inhaltliche und konzeptionelle Gestaltungselemente wurden dabei aber weitgehend vernachlässigt, weil man stets davon ausging, daß Iustin zwar eine grundlegende Kürzung vorgenommen, seine eigene Gestaltung dabei aber außen vorgelassen habe, daß also demnach auch das, was uns sprachlich vorliegt, die Worte des Trogus selbst seien, die von Iustin nicht verändert wurden.10 Erst John C. Yardley hat mit seiner philologischen Studie auf Grundlage einer Analyse der sprachlichen Einflüsse auf Iustin und Trogus gezeigt, daß Iustins Anteil an dem Werk weit über ein ‚Copy-&-Paste-Verhalten‘ hinausgeht.11 Mit dieser Neubewertung ebnet Yardley den Weg zu einer differenzierteren Betrachtung Iustins, was zugleich ermöglicht, den Epitomator erstmals als eigenständigen Autor zu erkennen. Die inzwischen weithin akzeptierte Vorstellung Yardleys von einem eigenständigen Epitomator bedeutet allerdings auch, daß sich die Anforderungen 8

Schon GALDI 1922, 117 kommt zu einem deutlichen Urteil: „Ma da ciò all’ accusa di avere maltrattato l’originale, ci corre assai!“ Später ähnlich vor allem SEEL 1972c; DERS. 1982; GOODYEAR, 1982; ALONSO-NÚÑEZ 1987; DERS. 1992; VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993. 9 GOODYEAR 1982, 1 f.: „… extremely clear evidence indicates that his compilation was a hurried and slapdash exercise. The evidence derives from factual inaccuracies and repetitions.“ Er folgt damit einer zuvor bereits gängigen Einschätzung, vgl. etwa schon NEUHAUS 1882, I 3: „… so ist doch… auch das florum corpusculum, welches der gedankenlose, flüchtige Epitomator daraus zusammengestoppelt hat, trotz der entsetzlichen Confusion und Lückenhaftigkeit, trotz der gänzlichen Unbrauchbarkeit mancher Abschnitte von ausserordentlich hohem Werte, da Justin für manche Partie der Geschichte gradezu unsere einzige Quelle ist.“ 10 Diese Anschauung wurde besonders deutlich von SEEL 1955 und GOODYEAR 1982 vertreten. 11 YARDLEY 2003; vgl. auch schon DERS. 1994 und zusammenfassend DERS. 2010.

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1. Einleitung

und Möglichkeiten, die sich bei seiner Behandlung ergeben, verschieben: Nachdem Iustins Eigenständigkeit erkannt wurde, ist der Schritt von ihm zurück zu Trogus und seiner Universalgeschichte schwieriger geworden, weil vor der Erschließung des Originals stets Fragen nach dem Epitomator stehen. Aus diesen Gründen wird sich die vorliegende Arbeit der Problematik von inhaltlicher und konzeptioneller Seite nähern: An welchen Stellen im Werk läßt sich Iustin als selbständiger Autor oder Redakteur greifen? Was betont er? Was kürzt er? Welche Intention verfolgt er und welche Schlüsse lassen sich daraus für sein Geschichtskonzept ziehen? Auf diese Weise soll Iustin, der bisher meist nur unter den Gesichtspunkten der Quellenkritik betrachtet wurde, als eigenständiger Verfasser der Epitome vor dem Hintergrund eigener historiographischer Interessen und eingebunden in die Literatur seiner Zeit verstanden werden. Erst wenn das geschehen ist, steht der Weg zurück zu Trogus und zur Frage nach der Geschichtskonzeption seines Werkes auf einigermaßen sicheren Füßen. In historischer Sicht kommt dieser Fragestellung eine wesentliche Bedeutung zu, denn es macht für die Interpretation des Werkes einen großen Unterschied, ob etwa die Darstellung der makedonischen oder der römischen Herrschaft auf das Geschichtsbild des Trogus zurückgeht, das sich an der Sichtweise eines römischen Bürgers der augusteischen Zeit orientiert, oder aber ob sie von der Geschichtswahrnehmung eines Kompilators in viel späterer Zeit geprägt ist. Das Ziel dieser Untersuchung besteht daher nicht nur darin, Iustin in seiner Zeit und vor seinem historiographischen Hintergrund einzuordnen, sondern auch die Konsequenzen zu ziehen, die sich daraus für die Geschichtsdarstellung und die Geschichtskonzeption des Trogus ergeben. Zugleich sei an dieser Stelle auch angemerkt, was nicht Ziel der vorliegenden Arbeit sein kann: Der Quellenwert Iustins für eine Vielzahl an althistorischen Fragen ist unbestritten und steht gerade für diejenigen Themen und Epochen, über die sonst nur wenige oder gar keine Quellen zu Verfügung stehen, etwa für die Frühgeschichte der Parther oder für viele Ereignisse im späten Hellenismus, außer Frage. So zahlreich die Fragestellungen an die Quelle Iustin und an seine Darstellungen auch sein mögen, so unmöglich ist es jedoch, Bewertungen zum Quellenwert all dieser einzelnen ‚Geschichten‘ vorzunehmen. Das vordergründige Ziel der Studie ist in diesem Sinne weder die historische Kommentierung einzelner Passagen der Epitome noch eine quellenkritische Bewertung, die über den Quellenwert einzelner Berichte und dessen Folgen für die historische Interpretation Auskunft gibt. Vielmehr konzentriert sich die vorliegende Untersuchung dezidiert auf die historiographische Einordnung der Epitome und des Originals sowie auf die Geschichtskonzepte, die in beiden Werken vermittelt werden. Die Ergebnisse können freilich den weiteren Weg zur Erforschung des Quellenwertes Iustins und zur Quelleninterpretation im Hinblick auf Einzelfragen ebnen.

1.2 Methodik und Gliederung

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1.2 METHODIK UND GLIEDERUNG Aus der von Yardley erkannten Eigenständigkeit des Epitomators ergeben sich zunächst zwei grundlegende Faktoren: 1.) Iustin tritt als Herausgeber auf, der in das Material eingreift und 2.) Iustin trifft bewußt eine inhaltliche Auswahl, die seinem eigenen Gestaltungswillen unterliegt.12 Die Zugrundelegung dieser beiden Faktoren ist für eine Annäherung an die inhaltliche Gestaltung der Epitome erforderlich, weshalb sie noch einmal ausführlicher als bisher geschehen im ersten Hauptteil der Arbeit (Kap. 2), der dem Verhältnis des Epitomators zu seiner Vorlage gewidmet ist, vorgeführt werden. Tatsächlich erscheint es schwierig, im erhaltenen Auszug den rezipierten Trogus und den rezipierenden Iustinus als zwei ‚Individuen‘ zu unterscheiden und Aussagen über ihren jeweiligen Anteil des Vorhandenen zu treffen. Selten spricht der Epitomator in der Ich-Form oder über seine Quelle Trogus, fast nie äußert er sich darüber, wie er mit den Inhalten aus Trogus’ Werk verfahren ist.13 Am deutlichsten ist Iustin in der Praefatio greifbar, in der er seine Arbeitsabsichten vorstellt (Kap. 2.2). Ferner zeigt sich seine editorische Leistung an zahlreichen Stellen auch in Form von Querverweisen, Bemerkungen zu Anordnungen des Inhalts oder anderen redaktionellen Hinweisen. Eine detaillierte Gegenüberstellung der Prologi mit der Epitome (Kap. 2.3) wird die Verfahrensweise des ‚Redakteurs‘ Iustin analysieren, womit die Grundlage für die weitere Untersuchung gegeben ist. Um die Ebene Trogus von der Ebene Iustin genauer trennen zu können, ist zudem eine genaue Analyse des sprachlichen und literarischen Kontextes der Epitome erforderlich (Kap. 3): Die Untersuchung der sprachlichen Einflüsse, deren Grundlage bereits durch die Studie Yardleys geschaffen wurde,14 soll hier ebenso wie eine eingehende Betrachtung der gattungsspezifischen und inhaltlichen Einflüsse den tatsächlichen Anteil Iustins und seine Leistung als Verfasser der Epitome aufdekken. Diese weitgehend auf philologischen Methoden aufbauende sprachliche Analyse ist unerläßlich, um Iustins Eingriffe in das Werk des Trogus identifizieren und anschließend analysieren zu können. Erst auf dieser Basis wird es möglich sein, auch die Geschichtsdarstellung Iustins und die inhaltliche und konzeptionelle Gestaltung der Epitome zu erfassen, indem die Auswahl des Epitomators in ihren einzelnen Schwerpunkten betrachtet werden kann (Kap. 4). Aus dieser Analyse ergibt sich schließlich ein Gesamtbild der Geschichtsdarstellung Iustins, seiner Auswahlkriterien und dem daraus entstehenden Geschichtsbild, das in ihr Verhältnis zur Konzeption des Trogus gesetzt werden kann (Kap. 5). Durch diese Vorgehensweise wird es möglich, eine bisher nicht gelungene zeitliche und historiographische Einordnung der erhaltenen Epitome vorzunehmen und darüber hinaus auch Erkenntnisse über die Intention des Trogus und die Gestaltung des Originals im Vergleich mit den universalhistorischen Ansätzen seiner Zeitgenossen zu gewinnen. Da das 12 Beide Punkte werden in neueren Untersuchungen der Epitome bereits vorausgesetzt, so hält etwa BALLESTEROS PASTOR 2013 die Abschnitte über Mithridates IV. Eupator für maßgeblich von Iustin bearbeitet. Im Allgemeinen zur Eigenständigkeit von Epitomatoren und deren Verfahrensweisen MÜLKE 2010, 74–79. 13 Eine Ausnahme ist die Einleitung zur Rede des Mithridates in 38,3,11, vgl. unten S. 171–174. 14 YARDLEY 2003.

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1. Einleitung

Geschichtswerk des Trogus auch in ihrer durch Iustin gekürzten Form eine gerade für die Erforschung des späten Hellenismus unverzichtbare Quelle darstellt, kommt der Einordnung des Originals im Verhältnis zu seiner Überlieferung eine große Bedeutung zu: Für die Interpretation dieser wichtigen Quelle ist es unerläßlich, ein Verständnis beider Ebenen – der des Trogus und des Iustin – zu generieren. Zur Einordnung Iustins und für die Untersuchung der Epitome ist ihre Datierung unerläßlich. Während die Entstehung des Originals mit einiger Wahrscheinlichkeit in die augusteische Zeit datiert werden kann,15 bereitet die Datierung der Epitome große Probleme und wird noch immer kontrovers diskutiert. Der Großteil der Forschung spricht sich für eine vage Datierung ins 2. oder frühe 3. Jh. aus, während Sir Ronald Syme das späte 4. Jh. vorgeschlagen hat, dem sich bisher jedoch nur wenige anschließen.16 Aus den abweichenden Datierungsansätzen ergeben sich unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten sowohl für einzelne Passagen der Epitome als auch für die Intention Iustins. Während sich bei einer Datierung ins 2. Jh. der „Gesichtspunkt des Abkürzers“, um mit Gatterers Worten zu sprechen, im Vergleich zu dem des Trogus am Beginn des Prinzipats nur wenig verändert haben mag, sind am Ende des 4. Jhs. mit der Umgestaltung des Reiches auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene und nicht zuletzt mit dem Einfluß des Christentums ganz andere kulturelle, politische und ideologische Parameter gegeben, die den Umgang Iustins mit dem Original beeinflußt haben könnten. Auch wenn dieser Einfluß anhand der Auswahl der Inhalte und deren sprachlicher Ausgestaltung zunächst nicht offensichtlich erkennbar sein mag, so spielt er doch eine entscheidende Rolle für die Intention des Epitomators und damit für die Einordnung und die Interpretation des Werkes. Die Argumente, die bisher für die diversen Datierungsansätze angeführt wurden, müssen daher auf ihre Stichhaltigkeit überprüft und neuen Kriterien, die für die vorliegende Arbeit herangezogen wurden, gegenübergestellt werden (Kap. 2.1). Die Geschichtsdarstellung Iustins, seine Auswahl aus Trogus, 15 Die Communis Opinio geht von einer Abfassung in augusteischer Zeit aus, allein die Argumente für eine genauere Festlegung variieren. Das allgemein akzeptierte Kriterium für den Terminus post quem ist die Erwähnung der Rückgabe der Feldzeichen an Augustus und die Geiselstellung der Parther (10 v. Chr.) in Iust. 42,5,11 f. Der Terminus ante quem läßt sich weniger sicher bestimmen und variiert je nach Argument zwischen 6 v. Chr. und 10 n. Chr. Die Argumente zusammenfassend v. a. YARDLEY/HECKEL 1997, 4–6; ALONSO-NÚÑEZ 1992, 12–15, gegen dessen widersprüchliche Argumentation HOFMANN 1996, 495f. und dennoch wieder ALONSO-NÚÑEZ 1998, 513 f.; SANTI AMANTINI 1981, 22–24; ARNAUD-LINDET 2003, introduction I.; BALLESTEROS PASTOR 2013, 2–4. In die Regierungszeit des Tiberius möchte die Abfassung allein SEEL 1972b, 178–180 datieren. 16 Vgl. SYME 1988 und DERS. 1992, der konkret die Zeit um 390 n. Chr. vorschlägt; vgl. auch schon DERS. 1968, 110. Eine Datierung in die Zeit Constantius’ II. vermutet ARNAUD-LINDET 2003, introduction 1. Einen Überblick über die Forschungsdiskussion geben SYME 1988, 359– 361; YARDLEY/HECKEL 1997, 10–13, die selbst das 2. Jh. favorisieren. Die Einordnung um das Jahr 200 n. Chr. hatte schon SEEL 1972b, 346 vorgeschlagen und wurde wiederholt aufgegriffen, vgl. ALONSO-NÚÑEZ 1992, 12–15 und zuletzt BALLESTEROS PASTOR 2013, 10–13, der sich nicht festlegt, die Datierung aber mit der von ihm postulierten skythischen Herkunft Iustins vereinbaren möchte und daher die Entstehung der Epitome in Olbia am Ende des 2. oder am Beginn des 3. Jhs. ansetzt. Zu seiner These der Herkunft Iustins unten S. 159.

1.3 Iustin und Trogus in der Forschung

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sein Geschichtsverständnis, das sich in dieser Auswahl artikuliert, und vor allem auch seine von Trogus abhängige vs. seine eigenständige Konzeption von Universalgeschichte kann erst auf dieser Basis eine Anbindung an die Zeit des Epitomators und deren Eigentümlichkeiten erhalten. 1.3 IUSTIN UND TROGUS IN DER FORSCHUNG Die Trogusforschung dauert nahezu ununterbrochen seit der Abfassung der Epitome an: Kaum ein paganes Geschichtswerk ist in der Spätantike so intensiv von den (meist christlichen) Zeitgenossen rezipiert worden wie die Epitome,17 kaum ein Werk hat so viele Abschriften im Mittelalter erfahren,18 kaum ein literarisches Zeugnis der Antike hat bereits am Beginn der Neuzeit so viel Aufmerksamkeit erlangt und so viele Editionen hervorgebracht. Der ersten gedruckten Ausgabe von Nicolas Jenson (Venedig um 1470) folgten bis zum Ende des 15. Jhs, zahlreiche Inkunabeln sowie diverse Editionen vom 16. bis ins 18. Jh. hinein.19 Im 19. Jh. war Iustin, wie Barthold Georg Niebuhr betonte, allen bekannt: „in meiner Jugend wurde er auf Schulen gebraucht“.20 Niebuhr selbst knüpfte für seine Vorträge über alte Geschichte an die Epitome an und resümierte: „Am Iustin kann ein Philolog, der die Geschichte sich zum Beruf nimmt und mit philologischem Sinne an die Sache geht, noch viele Ehre einlegen. Eine gute Ausgabe ist noch immer ein frommer Wunsch; der Text ist schlecht, seit dreihundert Jahren wiederholen sich die Ausgaben und fast vor Allem bedarf er einer kritischen Bearbeitung.“21 Erst etwa zehn Jahre später erschien mit der Teubnerausgabe von Justus Jeep 1859 die erste kritische Edition, gefolgt von derjenigen Rühls (1885), Galdis (1923) und Seels revi-

17 Neben Augustinus, Hieronymus und Isidor vor allem auch Orosius, der lange Passagen aus der Epitome Iustins kopiert, dazu unten S. 89–93. 18 Über 200 Handschriften existieren bis heute, vgl. ARNAUD-LINDET 2003, introduction II. Das älteste Fragment (CLA IX 1370, Weinheim, ehem. Sammlung Ernst Fischer), das wohl in der Mitte des 8. Jhs. in Northumbrien entstand und als Archetypus der transalpinen Klasse (τ) angesehen wird, ist verschollen, dazu REYNOLDS 1983, 197; CRICK 1987; Beschreibung und weitere Bibliographie bei KAUTZ 2014. Ein großer Teil der Handschriften wurde von RÜHL 1872 nach Autopsie beschrieben, dazu Tabelle 7.1.2. Die Menge der Handschriften bot immer wieder Anlaß zur Untersuchung, vgl. schon BRÜNING 1890; ferner u.a. MANCINI 1955; ROSS 1956; PELLEGRIN 1960; GAGNI 1963; sowie die nützliche Zusammenfassung von PETOLETTI 2014. 19 Eine Auflistung bei ARNAUD-LINDET 2003, introduction II., die auch die interessante Versunterschrift der ersten Inkunabel Jensons wiedergibt: Historias veteres, peregrinaque gesta revolvo / Justinus. Lege me! sum Trogus ipse brevis / Me Gallus Veneta Jenson Nicolaus in urbe / Formavit, Mauro Principe Christophoro. Die meisten dieser Editionen wie BONGARSIUS 1581 oder GRONOVIUS 1719 basieren auf einer oder mehreren Handschriften, vgl. RÜHL 1872, 3–4. Zur Frage nach dem Zeitpunkt des ersten Drucks vgl. EMBERGER/LASER 2015/2016, 1, 15 m. Anm. 47. 20 NIEBUHR 1847, 12. Davon zeugt auch das von EICHERT 1882 erstellte Wörterbuch Iustins, das mit dem „Hauptaugenmerk auf das Bedürfnis des Schülers gerichtet“ ist (ebd., Vorwort). 21 NIEBUHR 1847, 13; vgl. BENGTSON 1974b, 117.

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1. Einleitung

dierter Rühlschen Teubnerausgabe (1935, ed. alt. 1972) sowie Seels Fragmentsammlung (1956).22 Die Editionen Seels wurden zwar mehrfach und teils mit Recht kritisiert,23 aber bis heute nicht durch eine grundlegende Neuedition ersetzt, die in vielerlei Hinsicht sinnvoll und wünschenswert wäre.24 Auch ein umfassender historischer Gesamtkommentar bleibt nach wie vor ein Desiderat, wenngleich einzelne Bücher oder Themenaspekte bereits teils ausführlich kommentiert wurden.25 Von Editionsarbeiten und quellenkritischen Fragen abgesehen konzentrierte sich die Forschung, wie eingangs bereits angedeutet wurde, lange Zeit auf Pompeius Trogus.26 Iustin als „Abkürzer“ der allseits schmerzlich vermißten Universalgeschichte wurde im 18. und 19. Jh. allenfalls im Hinblick auf seine sprachlichen Eigentümlichkeiten oder unter quellenkritischen Geschichtspunkten untersucht.27 Erst im 20. Jh. gelangte vermehrt die Geschichtskonzeption des Trogus und damit gelegentlich auch das Verhältnis zwischen dem Original und seinem Epitomator ins Zentrum des Interesses. Obwohl es bereits in den 1950er und 1960er Jahren vor allem italienische Forscher wie Luigi Castiglioni, Leonardo Ferrero und Giovanni Forni waren, welche die Struktur der Epitome zu analysieren und deren Bedeutung für den Quellenwert des Werkes zu ermitteln suchten,28 blieben die Arbeiten Otto Seels, der seiner Edition 1972 auch noch eine Übersetzung mit Kommentar und eine sich mit Einzelfragen auseinandersetzende Monographie hinzufügte, doch stets die Grundlage aller späteren Forschung. Seel, der durch seine eingehende Beschäftigung mit dem Thema sicher als ein großer Kenner des Werkes gelten kann, ist in seiner Bewertung doch sehr einseitig auf Trogus ausgerichtet, ja mag dem 22 Eine erste Sammlung der Fragmenta Pompeii Trogi hatte BIELOWSKI bereits 1853 ediert; vgl. VON GUTSCHMID 1857; CROHN 1882. 23 Vgl. etwa SHACKLETON BAILEY 1980. 24 Hilfreich ist die im Internet zugängliche Edition mit französischer Übersetzung von ARNAUDLINDET 2003, vor allem ihre unter „introduction I.“ zusammengefaßten Überlegungen zur Datierung und Einordnung des Werkes sowohl auf der Ebene des Trogus als auch auf der Iustins sowie die unter „introduction II.“ wiedergegebene Durchsicht der bisherigen Editionen und Neuordnung der Handschriftenklassen. Selbst ein kritischer Apparat auf Grundlage dieser Neubearbeitung ist in der Onlinefassung gegeben. Verweise wie „Cf. infra, p. 000“ sind aber leider nicht zu gebrauchen und lassen vermuten, daß eine Printedition geplant war. Sinnvoll erscheint eine solche gerade in Hinsicht auf die Zitierbarkeit. Die Edition von GARITSĒS 2009 enthält eine aktuelle Einleitung und einen historischen Kommentar zur Epitome ist aber leider nur in neugriechischer Sprache erschienen und schwer zugänglich. Die Übersetzung von EMBERGER/LASER 2015/2016 schließlich kann eine kritische Edition nicht ersetzen. 25 BOERMA 1937 (lib. 27–33); BOERMA 1979 (Diadochen); BALLESTEROS PASTOR 2013 (lib. 37– 38); YARDLEY/ HECKEL 1997 (lib. 11–12); YARDLEY/WHEATLEY/HECKEL 2011 (lib. 13–15). 26 Zur Familie des Trogus schon NIPPERDEY 1847 und BECKER 1852; ferner zu Quellen und Fragmenten WOLFFGARTEN 1868; HALLBERG 1869; GESCHWANDTNER 1878; ENMANN 1880; SECK 1881–2; CROHN 1882. Zum immer wieder diskutierten Einfluß des Trogus auf Tacitus zuletzt LEVENE 2010. 27 Zur Sprache Iustins etwa RECKE 1854; ROZEK 1865; FISCHER 1868; VON PAUCKER 1883; ŠORN 1894; DERS. 1902; WENTZEL 1903; GALDI 1915; DERS. 1916; DERS. 1917 u. v. m.; Iustin betreffende quellenkritische Behandlungen u. a.: VON HEEREN 1804; PUTSCHE 1840; IEEP 1855; RÜHL 1872; NEUHAUS 1882; VON GUTSCHMID 1895, III.; BORCHARDT 1875. 28 CASTIGLIONI 1967; FERRERO 1957; FORNI 1958; vgl. FORNI/ANGELI BETINELLI 1982.

1.3 Iustin und Trogus in der Forschung

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Leser gelegentlich gar als ‚iustinfeindlich‘ erscheinen. In seiner generellen Tendenz, jede moralische Aussage oder rhetorisch gelungene Anspielung der Epitome auf Trogus zu beziehen, jeden Fehler oder jede Widersprüchlichkeit aber dem Iustin zuzuschreiben, liegt die große Gefahr, weder dem einen noch dem anderen gerecht zu werden. Trotz von diversen Seiten geäußerter Kritik sowohl an Seels Iustinedition als auch an der Fragmentsammlung, die ebenfalls stark unter der Trogusausrichtung leidet,29 werden dennoch viele seiner Bemerkungen zur Geschichtskonzeption des Trogus oder zu Einzelfragen bis heute ohne weiteres rezipiert. Eine sorgfältige Überprüfung der Ergebnisse Seels ist jedoch stets angeraten, wie sich etwa an der erneuten Analyse der Praefatio (Kap. 2.2) zeigen wird. Seit den Arbeiten Seels waren es vor allem die Epitome betreffende Einzelfragen, mit denen sich die Forschung beschäftigte. Während in den 1960er bis 1980er Jahren einzelne Iustinstellen in mehr oder minder ausführlicher Weise diskutiert und Darstellungen einzelner Themen oder Personen wie Alexander oder Philipp herausgearbeitet wurden,30 rückte die Gesamtkonzeption erst wieder am Beginn der 1990er ins Zentrum des Interesses. In seiner umfangreichen Dissertation versuchte Bernard van Wickevoort Crommelin (1993) den inhaltlichen und formalen Aufbau, die Geschichtskonzeption und das Geschichtsbild des Trogus aufzudecken. Auch er bleibt jedoch zu sehr Otto Seel verhaftet, wenn er Fragen nach Iustin, seiner Datierung und seinem Eingriff in das Original schlicht ausklammert.31 Der Wert der Studie für die historische Forschung ist dennoch nicht zu unterschätzen, versucht van Wickevoort Crommelin doch erstmals die dem Trogus zugeschriebene universalhistorische Geschichtskonzeption an der Epitome nachzuvollziehen und in ein gesamtheitliches Bild zu fassen.32 Daß dieses Bild, das stark auf die Anordnung und den Inhalt der Epitome aufbaut, ohne jedoch den Eingriff Iustins herauszuarbeiten, nicht immer stimmig ist, wird im abschließenden Teil dieser Arbeit (Kap. 5) thematisiert. Etwa zeitgleich mit Van Wickevoort Crommelin betrachtete José M. Alonso-Núñez, der sich bereits früher mit universalhistorischen Ansätzen in der Antike beschäftigt hatte, das Geschichtswerk des Trogus aus der universalhistorischen Perspektive. Seine Monographie zur Universalgeschichte des Trogus (1992)

29 Zu den Fragmenten vgl. die Rezensionen von MCDONALD 1957; FERRERO RFIC 1957, EDSON 1961; MARMORALE 1975; dazu die vergleichsweise positiven Rezensionen der „Praefatio“ (SEEL 1955) und der „Römischen Weltgeschichte“ (SEEL 1972c) bei TILL 1962; PAUL 1975; RAMBAUD 1978. 30 Vgl. etwa COHEN 1947 (zu Iust. 39,4); CAVAIGNAC 1957; DERS. 1961; BOERMA 1961 (zu Iust. 12,8), DURIC 1963/64 (zu Gyges); VEYNE 1967 (zu Iust. 38,5,5); SALOMONE 1973 (zu Iust. 38– 40); MARINO 1981 (zu Iust. 31,3); PEREMANS 1981 (zu Iust. 27,1,9); ILIESCU 1968 und DAIKOVICIU 1969 (zu Burobostes, Trog. prol 32); LÜHR 1980 (zu Iust. 1,1); CONSOLO-LANGHER 1976; DERS. 1979 (Agathokles); SANTI AMANTINI 1984 (Demetrios I.); EGGERMONT 1968 (Skythen); BERTINELLI ANGELI/GIACCHERO 1974 (Athen und Sparta); THERASSE 1968; LYTTON 1973; ELLIS 1981; HAMMOND 1983; DERS. 1991 (Alexander und Philipp); YARDLEY 1997. 31 Vgl. die Rezensionen von ZIMMERMANN 1996 und positiver ALONSO-NÚÑEZ 1998. 32 Vgl. WIESEHÖFER 2003, 77, Anm. 49, der van Wickevoort Crommelins Studie als maßgeblich für die Erforschung der Geschichtskonzeption des Trogus ansieht.

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1. Einleitung

ist jedoch allenfalls als Einführung in die Thematik nützlich,33 und sein Überblickswerk The Idea of Universal History in Greece (2002), das neben vielen anderen Universalhistorikern auch Pompeius Trogus behandelt, liefert keine neuen Ansätze für die Einordnung des Geschichtswerkes in den Rahmen der augusteischen Universalgeschichtsschreibung. Einen neuen Impuls gab der Trogusforschung indes John C. Yardley, der im Zusammenhang einer englischen Übersetzung der Epitome eine sprachliche Analyse unter Zuhilfenahme elektronischer Datenbanken vornahm und zu dem Ergebnis gelangte, daß ein nicht unerheblicher Teil des Wortmaterials Iustin zuzuschreiben sei und demnach der Anteil des Epitomators wesentlich größer sein müsse, als lange Zeit angenommen wurde. Yardleys Ergebnisse bilden, wie bereits erwähnt, die Grundlage für eine erneute Untersuchung der sprachlichen Parallelen (Kap. 3.1), die aufgrund neuerer Datenbanken möglich und erforderlich geworden ist und die zu einer plausibleren zeitlichen Einordnung Iustins führt. Von Yardleys philologischem Ansatz abgesehen ist aber auch das historische Interesse an Trogus und Iustin nach wie vor ungebrochen. Das belegt nicht nur der vor kurzem erschienene Kommentar von Ballesteros Pastor zur Darstellung des Mithridates,34 sondern auch die in den letzten Jahren publizierten Aufsatzsammlungen, die unter verschiedenen Fragestellungen die Themen der ersten 30 Bücher beleuchten und mit weiteren Editionen fortgeführt werden sollen.35 Die 2015 und 2016 in der WBG-Reihe Edition Antike erschienene zweibändige Übersetzung von Peter Emberger und Günter Laser trägt den Titel Iustin. Römische Weltgeschichte. Möglicherweise ist die Titelwahl eine unausgesprochene Reaktion auf Seels Studie Eine römische Weltgeschichte (1972).36 Inwiefern die Epitome Iustins oder das Geschichtswerk des Trogus berechtigterweise mit diesem Titel versehen wurden, wird zu ermitteln sein.

33 ALONSO-NÚÑEZ 1992; schon die recht knapp gefaßte Bibliographie kann kaum mehr sein als eine Einstiegshilfe in die komplexe Thematik. Kritisch auch schon HOFMANN 1996 und WALBANK 1993. 34 BALLESTEROS PASTOR 2013, der einen nützlichen Kommentar der Abschnitte Iust. 37,1,6– 38,8,1 beiträgt, dessen teils widersprüchliche Hypothesen zu den Quellen des Trogus und zur Vita Iustins man aber mit Skepsis begegnen muß; vgl. unten S. 159. 35 BEARZOT/LANDUCCI 2014 und DIESS. 2015; zum Vorhaben vgl. 2014, p. VII f. Einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand gibt auch SEHLMEYER, §309 Pompeius Trogus, im noch nicht erschienenen HLL 3, von der mir der Autor freundlicherweise ein Manuskript überließ. 36 EMBERGER 2015, 7–16 bespricht in einer kurzen Einleitung Fragen zur Gattung und zum Verfasser, begründet aber nirgends die Titelwahl.

2. DER EPITOMATOR UND SEINE VORLAGE 2.1 DIE DISKUSSION UM DIE DATIERUNG DER EPITOME Faßt man die Forschungsansätze der letzten Jahrzehnte zusammen, lassen sich generell zwei Standpunkte für die Datierung Iustins unterscheiden: Der Großteil der Forschung bevorzugt eine Datierung ins 2. oder frühe 3. Jh., während sich wenige Ronald Symes späten Datierung ins 4. Jh. anschließen.1 Unabhängig von diesen Standpunkten werden im folgenden die Argumente nach ihren zugrundeliegenden Kriterien (Testimonia und Fragmente, textimmanente Hinweise sowie sprachliche und literarische Parallelen) vorgestellt und ausgewertet. 2.1.1 Testimonia und Fragmente Mit den Testimonia beginnend sei an erster Stelle das einzige sichere Datierungskriterium genannt, das der Kirchenvater Hieronymus liefert, der in der Praefatio seines Danielkommentars sowohl Pompeius Trogus als auch Iustinus erwähnt.2 Es handelt sich dabei um die früheste überlieferte Erwähnung Iustins überhaupt, und so stellt die Entstehung des Kommentars (406–408 n. Chr.)3 den Terminus ante 1

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Für eine Datierung ins 2. oder Anf. 3. Jh. am deutlichsten YARDLEY 2003 und DERS. 2010 (um 200 n. Chr.) sowie bereits YARDLEY/HECKEL 1997, 10–13; ALONSO-NÚÑEZ 1992, 12–15; ferner STEELE 1917 (144–145 n. Chr.); SEEL 1972b, 19–21 (nach 200); vgl. DERS. 1972c, 346 (um 200); BALLESTEROS PASTOR 2013, 9 f. Für eine Datierung unter den Antoninen ferner GALDI 1922, 108 f. Für eine spätere Datierung zuerst SYME 1968 und 1988, der sich für das späteste Datum (um 390 n. Chr.) ausspricht. ARNAUD-LINDET 2003 datiert Iustin in die Zeit Constantius’ II.; vgl. SEHLMEYER 2009, 301; VAN NUFFELEN 2012, 77. Dagegen argumentiert aber noch CAMERON 2011, 758, demzufolge es Symes Überlegung an solider Grundlage fehle. Einen Überblick über die Datierungskontroverse geben YARDLEY/HECKEL 1997, 10–13; ALONSONÚÑEZ 1998, 514–516; SYME 1988, 358–371. Zur Datierung des Trogus: SEEL 1972c, 172– 180; ALONSO-NÚÑEZ 1998, 513 f. und oben S. 18, Anm. 15. Hier. in Dan. praef. (ed. GLORIE 1964, CCL 75A, p. 775): Ad intellegendas autem extremas partes Danielis, multiplex graecorum historia necessaria est: Sutorii uidelicet Callinici, Diodori, Hieronymi, Polybii, Posidonii, Claudii Theonis et Andronyci cognomento Alipi, quos et Porphyrius secutum esse se dicit, Iosephi quoque et eorum quos ponit Iosephus, praecipueque nostri Liuii, et Pompei Trogi, atque Iustini, qui omnem extremae visionis narrant historiam et, post Alexandrum usque ad Caesarem Augustum, Syriae et Aegypti id est Seleuci et Antiochi et Ptolomaeorum bella describunt; […]. An späterer Stelle im selben Kommentar wird Trogus auch ohne Iustin genannt, vgl. Hier. in Dan. 2,5,1 (CCL 75A, p. 820 f.): Quae duo regna, Esaias: ascensorem bigae, cameli et asini vocat, – destructum esse imperium Chaldaeorum – quod quidem et Xenophon in Cyri maioris scribit infantia, et Pompeius Trogus, et multi alii qui barbaras scripsere historias. Vgl. KLOTZ 1913, 547; SEEL 1956, 1; SYME 1988, 365 f. Zur Abfassungszeit des Danielkommentars SCHANZ 1914 (HAW VIII 4,1), 462 f.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

quem für die Abfassung der Epitome dar. Spätere Erwähnungen Iustins sind dann vor allem bei Orosius zu finden, der die Epitome maßgeblich für die Abfassung der ersten drei Bücher seiner Historiae adversum Paganos heranzog.4 Auch Augustinus und Isidor nennen Iustin als Quelle.5 Die christlichen Autoren kannten also die Epitome, was aber nicht zugleich bedeuten muß, daß das Geschichtswerk des Trogus bereits verloren war. Daß Servius im Aeneiskommentar namentlich Stellen aus Trogus referiert, die bei Iustin nicht erhalten sind, belegt, daß das Original Ende des 4. Jhs. noch zugänglich war.6 Umgekehrt aber lassen die beiden Erwähnungen des Trogus in der Historia Augusta, die ohne ausdrückliche Nennung Iustins erfolgen, ebensowenig den Schluß zu, daß die Epitome zur Abfassungszeit der Historia Augusta noch nicht existierte.7 Daß es sich bei der Angabe des Trogus in der HA um die erste antike Erwähnung des Autors überhaupt handelt, ist bemerkenswert, hilft aber in der Diskussion um die Datierung der Epitome nicht weiter.8 Zwei weitere Autoren wurden im Hinblick auf eventuelle Fragmente Iustins diskutiert: Marie-Pierre Arnaud-Lindet sieht eine Datierungsmöglichkeit in der Abfassungszeit der Res gestae des Ammianus Marcellinus, der an drei Stellen Iustin als Quelle benutzt habe.9 Wie aber schon Rühl ganz richtig bemerkte, sind diese Parallelen nicht so zwingend, daß die Benutzung Iustins durch Ammian zweifelsfrei festgestellt werden könnte. Zwar lassen sich Reminiszenzen an zweien der drei Stellen nicht übersehen, doch könne, so Rühl, auch genausogut eine andere Quelle vorliegen.10 Schon gar nicht läßt sich an diesen Stellen festmachen, daß Ammian 4

Direkte Erwähnungen Iustins und des Trogus: Oros. hist. 1,8,1; 1,10,1; 1,10,2; 4,6,1; 4,6,6; 7,27,1. 7,34,5 (nur Trogus). Zur Verwendung Iustins durch Orosius unten S. 89–93. 5 Aug. civ. 4,6,1: Iustinus, qui graecam vel potius peregrinam Trogum Pompeium secutus non latine tantum, sicut ille, verum etiam breviter scripsit historiam, opus librorum suorum sic incipit: „principio rerum gentium nationumque imperium penes reges erat […]“; vgl. Iust. 1,1,1–8. Isid. nat. 47: De monte autem Aetna Iustinus in libro historiarum scribit: Siciliae tellus tenuis ac fragilis […]; vgl. Iust. 4,1,2–6. Vgl. SEEL 1956, 2 f. 6 Serv. Aen. 3,108; 4,37; 7,782; vgl. SEEL 1955, fr. 28a. 118a. 162; SYME 1988, 366. 7 HA Aurelian. 2,1: […] me contra dicente neminem scriptorum, quantum ad historiam pertinet, non aliquid esse mentitum, prodente quin etiam, in quo Livius, in quo Sallustius, in quo Cornelius Tacitus, in quo denique Trogus manifestis testibus convincerentur, pedibus in sententiam transitum faciens ac manum porrigens iocando[m] praeterea: ‚scribe‘, inquit, ‚ut libet‘. HA Prob. 2,7: Illud tantum contestatum volo me et rem scripsisse, quam, si quis voluerit, honestius eloquio celsiore demonstret, et mihi quidem id animi fuit, non Sallustios, Livios, Tacito, Trogos atque omnes disertissimos imitarer viros in vita principum et temporibus disserendis, sed Marium Maximum, Suetonium Tranquillum, Fabium Marcellinum, Gargilium Martialem, Iulium Capitolinum, Aelium Lampridium ceterosque, qui haec et talia non tam diserte quam vere memoriae tradiderunt. Vgl. SEEL 1956, 1 und SYME 1988, 346 f.; DERS. 1992, 13. 8 Vgl. BARNES 1998 und dagegen YARDLEY 2000; vgl. CAMERON 2011, 757 f. Zur Einordnung der HA im Vergleich zur Epitome auch unten S. 88 f. 9 Vgl. ARNAUD-LINDET 2003 (introduction 1, mit Anm. 1, 21). Die fraglichen Stellen sind Amm. 22,15,2 (vgl. Iust. 2,1); 23,6,5 (vgl. Iust. 4,5,8); 26,9,3 (vgl. Iust. 7,2,8). CAMERON 2011, 758 stimmt ihr zu: „Ammianus certainly drew on Justin in Bks XXIII and XXVI“. Warum Ammian unbedingt Iustin, Sulpicius Severus aber wahrscheinlich Trogus benutzt habe (vgl. ebd.), ist nicht ersichtlich, zumal Cameron gegen eine „Renaissance des Trogus“ plädiert. 10 Vgl. RÜHL 1872, 27 f.

2.2 Die Diskussion um die Datierung der Epitome

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Iustin und nicht etwa das Original des Trogus verwendet hat. Daß auch Nazarius im Panegyricus auf Constantin aus dem Jahr 321 n. Chr. nicht Iustin, sondern Trogus vorliegen hatte, hat wiederum Syme überzeugend geklärt.11 Abgesehen vom Danielkommentar des Hieronymus, der die Jahre 406–408 als Terminus ante quem für die Existenz der Epitome ausweist, ergeben die Testimonia und Fragmente also keine genauere Eingrenzungsmöglichkeit.

2.1.2 Textimmanente Hinweise Die Auswertung der textimmanenten Hinweise ist nicht weniger problematisch. Diverse Passagen der Epitome wurden bereits ausführlich diskutiert und auf ihre Auswertbarkeit hin überprüft. Eine häufig genannte Stelle ist die Erwähnung der Caesares und Augusti im 41. Buch: Dem Wortlaut der Epitome zufolge habe der dritte Partherkönig Priapatios wie seine Vorgänger den Beinamen Arsakes erhalten, nam sicut supra dictum est, omnes reges suos hoc nomine, sicuti Romani Caesares Augustosque, cognominavere.12 Während Otto Seel die Passage auf Trogus bezog und diesen deshalb in tiberische Zeit datierte,13 wird sie vom Großteil der Forschung für iustinisch gehalten.14 Die Formulierung Caesares Augustosque setzt voraus, daß dem Verfasser mindestens ein oder mehrere Nachfolger des Augustus bekannt waren. Wahrscheinlich ist zudem, daß die Wendung auf eine Zeit verweist, in der es üblich wurde, den Titel Caesar an designierte Nachfolger des amtierenden Augustus zu verleihen. Mit Verweis auf die Historia Augusta, die bemerkt, daß der Titel Caesar erstmals von Hadrian an L. Aelius (136 n. Chr.) verliehen wurde, ließe sich so der Terminus post quem in die Regierungszeit Hadrians setzen.15 Von einer „langen Reihe an Caesaren“ (longa Caesarum serie) auf die Nero zurückgeschaut habe, spricht aber bereits Galba in seiner durch Tacitus wiedergegebenen Rede, wo die Bemerkung im Kontext der Adoption des Piso durch Galba steht.16 Ferner wäre eine zeitliche Einordnung in die Tetrarchie aufgrund der Formulierung Caesares Augustosque ebenso denkbar.17 Auch dieses Kriterium erweist sich damit als nicht fruchtbar für die Ermittlung einer Datierung der Epitome. 11 SYME 1988, 361 f.; vgl. EDSON 1961, 202f.; Pan. Lat. IV (X) 20, 1 und Iust. 7,2,7–11; vgl. auch Amm. 26,9,3, der die Geschichte des Aeropus erwähnt. 12 Iust. 41,5,8. 13 Vgl. SEEL 1972c 178–180. Vgl. ALONSO-NÚÑEZ 1992, 13. 14 V. a. YARDLEY 2000, 634 (gegen BARNES 1998), mit weiteren Belegen; ferner ALONSO-NÚÑEZ 1987, 60; DERS. 1992, 12–15. 15 HA Ael. 2,1 f.; vgl. STEELE 1917, 24 f.; YARDLEY 2010, 472 f. und DERS. 2000, 634. 16 Mit Caesares sind hier freilich nicht die designierten Kaiser, sondern die iulisch-claudischen Principes vor Nero gemeint. Tac. hist. 1,16,2: Nam generari et nasci a principibus fortuitum, nec ultra aestimatur: adoptandi iudicium integrum et, si velis eligere, consensu monstratur. Sit ante oculos Nero, quem longa Caesarum serie tumentem non Vindex cum inermi provincia aut ego cum una legione, sed sua immanitas, sua luxuria cervicibus publicis depulerunt; neque erat adhuc damnati principis exemplum. 17 Vgl. BALLESTEROS PASTOR 2013, 11.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Nicht weniger umstritten ist eine Bemerkung Iustins über die Parther, in deren Besitz nun (nunc) wie nach einer Teilung des Erdkreises die Herrschaft über den Osten liege (Iust. 41,1,1): quos velut divisione orbis cum Romanis facta nunc Orientis imperium est […]. Die Passage zusammen mit der Beschreibung Armeniens18 wird als Beleg dafür aufgefaßt, daß Iustin die Epitome vor dem Jahr 226 n. Chr. verfaßt habe, weil er die Übernahme des Partherreiches durch die Sasaniden unerwähnt läßt. Dieses Argumentum e silentio wurde seit seiner ersten Anführung durch Rühl immer wieder aufgegriffen und zu einem der stärksten Argumente der Befürworter einer Datierung Iustins ins 2. oder frühe 3. Jh.19 Aber ein Argumentum e silentio muß sich immer der kritischen Nachfrage stellen, ob eine Nichterwähnung auch notwendigerweise eine Nichtkenntnis voraussetzt. In diesem Fall bedeutet das: Wenn Iustin einen offensichtlichen Anachronismus bestehenläßt, könnte das durchaus in seiner Intention gelegen haben oder gar auf ein Versehen während des Exzerpierens zurückzuführen sein. Syme, der Iustin wesentlich später datiert, führt die Stelle auf Trogus zurück, d. h. er bezieht das nunc des fraglichen Satzes nicht auf die Autorschaft Iustins, sondern auf die Perspektive des Trogus, die von Iustin exzerpiert wird. Auch hier ist die Argumentation Symes, der eine bezeichnende Parallele bei Tacitus anführt, nicht ganz von der Hand zu weisen.20 Yardley bringt die Stelle jedoch erneut ins Spiel, indem er Iustin eine wesentlich autonomere Rolle in der Abfassung der Epitome zuspricht und ihn damit als „echten Verfasser“ auch dieser Stelle ansieht, was eine Datierung vor 226 zwingend mache, weil sich Iustin bei einer späteren Datierung als gedankenloser Kompilator offenbaren würde.21 Dieser Argumentation ist jedoch zweierlei entgegenzusetzen: Zum einen muß die Nichterwähnung der Sasanidenherrschaft keinesfalls zwingend für eine Frühdatierung sprechen, denn auch sonst ist im gesamten Werk kein einziger Bezug auf Iustins Gegenwart (gleich ob 2. oder 4. Jh.) erkennbar; es scheint demnach überhaupt nicht im Interesse Iustins gelegen zu haben, durch seinen Eingriff die politische Situation seiner eigenen Zeit zu reflektieren. Zum zweiten spricht eine Übernahme der Formulierung aus dem Original, selbst wenn sie einen Anachronismus bewirkt, längst nicht gegen die Eigenständigkeit Iustins. Warum sollte ein Epitomator, der im 4. Jh. die historische Situation aus seiner Vorlage rezipiert, dies nicht mit einer bewußten Absicht tun? Das Bestehenlassen eines Anachronismus kann durchaus beabsichtigt oder im editorischen Interesse des Epitomators erfolgen und zeigt allenfalls sein Desinteresse am aktuellen Bezug.

18 Iust. 42,3,7–9. Zum Armenienexkurs ausführlich unten S. 145–150. 159–161. 19 RÜHL 1871, 36, den dieses Argument zusammen mit Iust. 41,5,8 (Caesares Augustosque) zu einer Datierung Iustins in die Jahre zwischen 70 und 226 n. Chr. führte. Danach betont das Kriterium deutlich wieder STEELE 1917, 24 f.; später vor allem YARDLEY 2010, 471. 20 Tac. ann. 2,56,1: Ambigua gens ea antiquitus hominum ingeniis et situ terrarum, quoniam nostris provinciis late praetenta penitus ad Medos porrigitur; maximisque imperiis interiecti et saepius discordes sunt, adversus Romanos odio et in Parthum invidia. Vgl. SYME 1988, 359. 21 Vgl. die Diskussion bei YARDLEY 2010, 471–473, ähnlich auch schon YARDLEY/HECKEL 1997, 11; vgl. BALLESTEROS PASTOR 2013, 12.

2.2 Die Diskussion um die Datierung der Epitome

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Die Auswertung textimmanenter Hinweise für eine Datierung der Epitome hängt offenbar eng mit der jeweils postulierten Arbeitsweise des Epitomators zusammen. Dabei ist jedoch nicht nur der Grad der Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von der Vorlage von Interesse, sondern vor allem auch die Intention des Epitomators und sein Umgang mit dem Original: Ein deutlich spürbarer sprachlicher Eingriff, wie ihn Yardley nachgewiesen hat, muß nicht notwendigerweise mit einer inhaltlichen Eigenständigkeit einhergehen. Auch eine Kürzung ohne Zutun von Eigenem bedeutet bereits ein gestalterisches Eingreifen, das einer, dem Epitomator eigenen, Intention folgt. Es ist daher notwendig, der Absicht und der Vorgehensweise Iustins noch einmal im Detail nachzugehen, indem sowohl die Praefatio auf seine Autorschaft hin überprüft (Kap. 2.2) als auch die Epitome ins Verhältnis zu den sogenannten Prologi gestellt wird (Kap. 2.3). 2.1.3 Sprachliche und literarische Kriterien Als letzte Möglichkeit für die Datierung bleiben die sprachlichen Eigenschaften und literarischen Parallelen. „Single words can reveal a derivation or betray a period“, bemerkt Ronald Syme lakonisch22 und findet das ein oder andere sprachliche Phänomen, das seinen späten Datierungsansatz bestätigt. So ist etwa, um nur besonders auffällige Beispiele zu nennen, das Adverb iterato, für das Iustin geradezu eine Vorliebe zu haben scheint, ausschließlich bei späteren Autoren zu finden.23 Und auch die Verwendung von stagno in der Bedeutung von „stärken“ oder „kräftigen“ 24 oder das Verb adtamino25 sind offensichtlich spätantike Erscheinungen. Weitere ähnliche Begriffe und Wortverwendungen, die allein oder überwiegend spätantike Parallelen aufweisen, lassen sich hinzufügen.26 22 SYME 1988, 366. 23 Iust. 5,4,3. 5,9,14. 11,7,11. 15,2,6. 16,2,1. 16,3,6. 18,1,11. 21,2,6. 22,7,6. 29,4,1. 43,4,4. TLL VII 2, p. 547, nennt als frühesten Beleg Ulpian (Dig. 42,3,6), dann Cyprian (ep. 8,3). YARDLEY 2003, 130 führt ferner Apul. met. 9,25 an. Davon abgesehen sind alle weiteren Treffer aus späterer Zeit; vgl. Tabelle 7.3.3 zu Iust. 5,4,3. 24 Iust. 37,2,6: Quod (Mithridates) metuens antidota saepius bibit et ita se adversus insidias, exquisitis tutioribus remediis, stagnavit, ut ne volens quidem senex veneno mori potuerit. Vgl. SYME 1988, 368; DERS. 1989, 14 f.; YARDLEY 2003, 173 und schon NORDEN 1898, I 300, Anm. 3. Stagno in dieser Bedeutung auch bei Veget. mulom. 3,2; Stat. Silv. 3,2,110; Hier. in Am. 7,7 (stans super nurum stagnatum). 25 Iust. 21,3,4: Ex quibus sorte ductae centum voto publico fungantur religionisque gratia uno stent in lupanari mense omnibus ante iuratis viris, ne quis ullam adtaminet. Vgl. SYME 1988, 368; YARDLEY 2003, 155 und Tabelle 7.3.3 (zu Iust. 21,3,4). 26 Zu den Iustin zuschreibbaren Wendungen ausführlich unten Kap. 3.1.3 und Tabelle 7.3.3. Vgl. SYME 1988, 386 f., der noch aduno (Iust. 2,12,18; 5,9,6, 7,1,12; 11,5,4; 12,2,16; 15,4,22; 16,2,1; 24,1,5), Mago… diem fungitur (Iust. 19,1,1) und ad instar (Iust. 36,3,2; vgl. YARDLEY 2003, 172) anführt. BALLESTEROS PASTOR 2013, 12, weist ferner auf die bei Iustin substantivisch gebrauchte Form succidaneus (succedaneus) hin, die so zum ersten Mal in den Digestae und im Codex Iustinianus begegnet. Iust. 38,6,2: Sic et avum suum Pharnacen per cognitionum arbitria succidaneum regi Pergameno Eumeni datum; […]. Vgl. Dig. 26,7,3; 27,8,4; Cod. Iust.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

So zwingend die sprachlichen Hinweise erscheinen mögen, gibt es freilich auch gegen sie berechtigte Einwände: Zum einen birgt die Auswertung der antiken Verwendung einzelner Begriffe und ihrer chronologischen Verteilung die Gefahr einer Überbewertung. Zum anderen weist Yardley mit Recht darauf hin, daß der erste Beleg, den man für einen Begriff ausmachen könne, nicht seine erste reale Verwendung bedeuten müsse. Ein einzelner Begriff kann, lange bevor er zum ‚Lieblingswort‘ eines Autors wird, üblich und gängig gewesen sein, ohne daß wir davon einen Hinweis erhalten.27 Die Methode des Vergleichens sprachlicher Eigenarten und ihre zeitliche Einordnung kann allerdings auf eine sicherere Basis gestellt werden, indem man die Menge des Vergleichsmaterials erhöht: Moderne Textdatenbanken erlauben heute eine relativ bequeme Überprüfung der Wortformen in einem großen Spektrum antiker Texte. Syme stand diese technische Entwicklung noch nicht zur Verfügung; Yardley indes publizierte im Jahr 2003 eine Untersuchung der Sprache Iustins, die er mit Hilfe der Textdatenbank des Packard Humanities Institute erstellte. Das Ergebnis zeigt einen großen Anteil sprachlicher Parallelen in der Zeit um 200 n.Chr., weswegen Yardley die Epitome in diese Zeit einordnet. Seine Schlußfolgerung ist im Hinblick auf das Ergebnis konsequent, resultiert aber auf einer Textauswahl, die kaum spätantikes Quellenmaterial berücksichtigt (dazu ausführlich in Kap. 3.1). Schon eine stichpunktartige Suche nach Parallelen in zeitlich breiter angelegten Datenbanken zeigt, daß eine spätere Datierung keineswegs auszuschließen ist. Diese Bedenken werden in der vorliegenden Arbeit bestärkt durch eine genauere Untersuchung der sicher von Iustin verfaßten Stellen wie der Praefatio, die in zahlreichen Details Parallelen zu spätantiken und frühmittelalterlichen Praefationes aufweist (Kap. 2.2). Von den sprachlichen und rhetorischen Auffälligkeiten abgesehen können auch die das Gesamtwerk betreffenden Eigenschaften, die literarische Gattung und der Inhalt der Epitome Anhaltspunkte für eine mögliche Datierung geben. So sieht Syme Iustin am Ende des 4. Jhs. zeitlich bestens verortet sowohl aufgrund der Beliebtheit des Themas „Rom und Persien“, das spätestens seit den Perserkriegen Iulians wieder auflebte, als auch hinsichtlich der Vorliebe für das Aufgreifen vergessener Dichter und das Kopieren klassischer Autoren, das in dieser Zeit zu einer regelrechten Modeerscheinung der Epitomai führte.28 Die Zuordnung des Werkes 17,8,4. In adjektivischer Verwendung allerdings schon bei Apul. met. 8,26,3; Gell. 4,6; Plaut. ep. 140. 27 Vgl. YARDLEY 2003, 6: „We possess only a small fraction of Latin prose; even of Livy we have lost some three-quarters. We cannot be sure that the first attested case of a word or expression is really the first time it was used, and historians will often use archaisms.“ 28 SYME 1988, 362 f. Vgl. SEHLMEYER 2009, 25–29 und ARNAUD-LINDET 2003, introduction: „Pour ma part, en l’absence de tout critère interne valable de datation, je proposerais de situer Justin à l’époque de Constance II et de ses successeurs, époque qui voit un renouveau du goût pour l’histoire, sous forme de la rédaction d’œuvres courtes, réalisant une mise en ordre des connaissances historiques, tels le Livre des Césars d’Aurelius Victor et les deux synthèses écrites pour Valens: le Bréviaire d’Eutrope et l’Abrégé de Festus.“ Gegen Syme argumentiert auf der Basis seiner oben erläuterten sprachlichen Untersuchung v. a. YARDLEY 2003 und zuletzt auch noch DERS. 2010.

2.2 Die Praefatio Iustins

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zur Epitomegattung ist umstritten, wenngleich Iustins Auszug, wie die weitere Untersuchung noch zeigen wird, alle charakteristischen Merkmale der Gattung aufweist und darüber hinaus diverse Anhaltspunkte für einen Vergleich mit den spätantiken Epitomai und Breviarien liefert (dazu Kap. 3.2.1). Ein letztes Argument, das von den jüngeren Arbeiten nicht beachtet, aber bereits 1913 von Alfred Klotz formuliert wurde, liefert schließlich die Exzerpiermethode Iustins: In seinem Verfahren, die Bucheinteilung des Originals beizubehalten, weicht er von der klassischen Sitte ab, umfangreiche Werke auf wenige oder gar nur ein Buch zu reduzieren.29 Abgesehen davon, daß sich die Beibehaltung der Bucheinteilung in Epitomai erst spät entwickelte, setze, so Klotz, diese Vorgehensweise die Codexform, nicht mehr die Papyrusrolle, voraus. „Denn wäre das Werk für Vervielfältigung in Papyrusrollen bestimmt gewesen, so war eine zusammenfassende Einteilung der 44 Bücher erforderlich, da die Excerpte für die einzelnen Bücher unmöglich eine Rolle füllten.“30 Die Codexform aber wurde als vorrangige Herstellungsweise von Büchern erst im 4. Jh. üblich.31 Damit ist diese Überlegung neben den sprachlichen Hinweisen ein weiteres Argument für eine Abfassung der Epitome nicht vor der Wende des 3. zum 4. Jh. Inwiefern sich diese zeitliche Einordnung durch die Analyse der Praefatio (Kap. 2.2) und die sprachlichen Einflüsse auf die Epitome (Kap. 3.1) bestätigen läßt, wird sich zeigen.

2.2 DIE PRAEFATIO IUSTINS Die Praefatio ist eine der wenigen Stellen, an der sich Iustin als Editor der Epitome klar zu erkennen gibt und die damit Aufschluß geben kann über das Verhältnis der beiden Autoren und über ihren Anteil am vorhandenen Werk. Die inhaltliche Gestaltung der Praefatio weist einige Topoi auf, die auch in Vorreden anderer Geschichtswerke zu finden sind und auf die noch ausführlicher einzugehen ist. Die Vorrede Iustins ist in der häufiger anzutreffenden Briefform abgefaßt und richtet sich an einen nicht namentlich genannten Empfänger. Die inhaltliche Gliederung der Praefatio ist klar ersichtlich: 29 Vgl. KLOTZ 1913, 547. Als markante Beispiele für die Verringerung der Buchzahl durch Epitomatoren führt er Florus und Iulius Paris (vgl. ebd., 545) an. Letzterer unterscheidet aber interessanterweise zwischen den libri (des Valerius Maximus) und dem volumen, das er mit der Epitome selbst herstellt, vgl. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 638): decem Valerii Maximi libros dictorum et factorum memorabilium ad unum volumen epitomae coegi. Es handelt sich also eigentlich nicht um eine Verringerung der Buchzahl, denn die Anordnung der libri, wie sie in einer späten, geläufigeren Valeriusedition erscheint, wird in der zugrundeliegenden Struktur der Epitome beibehalten, wobei die Kurzgrammatik des Titius Probus als Buch 10 angefügt wird. Vgl. HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 193 f. 30 KLOTZ 1913, 547. 31 Zur Entwicklung des Codex vgl. ROBERTS/SKEAT 1983, die zu dem Ergebnis kommen: „(…) the crucial date in the history of the codex is circ. A. D. 300, when the codex achieved parity with the roll.“ Für eine prozentuale Gegenüberstellung der Codex- und Rollenherstellung griechischer Literatur ebd., 37. Zur Verwendung der Codexform in der frühen christlichen Literatur ebd., 38–44.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

In einem ersten Teil (praef. 1–3) hebt Iustin die Leistung des Trogus hervor und stellt sie den Geschichtswerken seiner Vorgänger, den Historikern, die res Romanas Graeco peregrinoque sermone in historiam contulissent, gegenüber.32 Als Alleinstellungsmerkmale des Trogus betont Iustin zum einen die Abfassung seines Werkes in lateinischer Sprache (praef. 1), ut, cum nostra Graece, Graeca quoque nostra lingua legi possent. Zum anderen bestehe die besondere Leistung des Trogus darin, die griechische Geschichte und eine Geschichte des gesamten Weltkreises verfaßt zu haben, was ihn als einen Herkules unter den Geschichtsschreibern erscheinen lasse (praef. 2) und ihn von seinen griechischen Vorgängern unterscheide (praef. 3), da er omnia divisa temporibus et serie rerum digesta conposuit. Im zweiten Teil der Vorrede (praef. 4–6) stellt Iustin der Leistung des Trogus seine eigene Arbeit gegenüber und erklärt sein Vorhaben: Er habe aus den 44 Büchern des Trogus cognitione quaeque dignissima ausgewählt und all das ausgelassen, „was weder angenehm durch das Vergnügen an der Lektüre noch als exemplum nötig wäre“, und so eine kleine Blumenlese (florum corpusculum) geschaffen, „damit sowohl diejenigen, die Griechisch gelernt haben, erinnert, als auch diejenigen, die es nicht gelernt haben, unterwiesen würden“.33 Schließlich fügt der Epitomator noch die nicht unüblichen Bescheidenheitsbeteuerungen an, indem er den Adressaten seines Briefes um Korrekturen und ein Urteil bittet sowie auf wohlwollende Anerkennung seiner Arbeit bei späteren Generationen hofft.34 Auf den ersten Blick scheinen Komposition und Aussage dieser Vorrede nicht weiter auffällig: Der Epitomator lobt die Leistung des Originals, das er zu kürzen beabsichtigt, und wendet sich via Briefform an einen (fiktiven oder realen?) Freund mit der Rechtfertigung seiner eigenen Leistung, die gleichsam als Captatio benevolentiae an den zukünftigen Leser gerichtet ist.35 Auf denselben ersten Blick sollte 32 SEEL 1955, 38 vermutet, damit seien die frühen Annalisten wie Fabius Pictor, Cincius Alimentus, C. Acilius und A. Postumius Albinus gemeint: nur für sie ergebe das etiam consularis dignitatis viri einen Sinn. In dieser Ansicht folgt ihm HERKOMMER 1968, 106, der jedoch auch auf Cicero hinweist, der ebenfalls autobiographische Werke auf Griechisch verfaßt habe. Auch ALONSO-NÚÑEZ 1992, 21 vermutet, Iustin erkläre mit dem Hinweis die Absicht des Trogus, eine Antwort auf die römischen Historiker, die wie Fabius Pictor auf Griechisch schrieben, zu verfassen. Auf wen Iustin hier konkret angespielt haben mag, ist letztlich nicht zu ermitteln, allerdings im Grunde auch zweitrangig, solange man sich vergegenwärtigt, daß die Gegenüberstellung mit nichtlateinischer Geschichtsschreibung das Unternehmen des Trogus als Neuheit hervorhebt. 33 Iust. praef. 4: Horum igitur quattuor et quadraginta voluminum (nam totidem edidit) per otium, quo in urbe versabamur, cognitione quaeque dignissima excerpsi et omissis his, quae nec cognoscendi voluptate iucunda nec exemplo erant necessaria, breve veluti florum corpusculum feci, ut haberent et qui Graece didicissent, quo admonerentur, et qui non didicissent, quo instruerentur. 34 Iust. praef. 5 f.: Quod ad te non tam cognoscendi magis quam emendandi causa transmisi, simul ut et otii mei, cuius et Cato reddendam operam putat, apud te ratio constaret. Sufficit enim mihi in tempore iudicium tuum, apud posteros, cum obtrectationis invidia decesserit, industriae testimonium habituro. 35 Vielmehr als eine Captatio benevolentiae sollte man nicht in die Bemerkung cum obtrectationis invidia decesserit hineinlesen. Die Schlußfolgerung BALLESTEROS PASTORS 2013, 4, daß Iustin

2.2 Die Praefatio Iustins

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kein Zweifel daran bestehen, daß diese Praefatio von Iustin selbst verfaßt wurde: es handelt sich um eine der wenigen Stellen, in denen der Epitomator als eigenständiger Autor zutage tritt. Eben dies wurde aber von Otto Seel in seiner Studie Die Praefatio des Pompeius Trogus angezweifelt, und doch hat er damit viel weniger Diskussionen hervorgerufen, als man erwarten sollte: Noch José M. Alonso-Núñez und Bernard van Wickevoort Crommelin folgen ohne Bedenken Seels Annahme, daß Iustins Praefatio auf derjenigen Vorrede beruhe, die bereits Trogus seinem Werk vorangestellt hatte, sie also kaum mehr sei als eine Zusammenstellung einzelner „Baufugen“ der nicht mehr existenten Praefatio des Originals.36 Daß auch Trogus selbst seinem 44 Bücher umfassenden Werk eine Praefatio vorausgehen ließ, ist möglich und mit einem Blick auf die „gute Sitte“ anderer Geschichtswerke dieser Zeit, besonders auf Sallust und Livius, sogar wahrscheinlich. Auch daß Iustin für die Abfassung zumindest des ersten Teils seiner Praefatio (1– 3) vielleicht eben diese Vorrede des Originals vor Augen hatte, mag man sich vorstellen können: Wenn Trogus in seiner eigenen Praefatio sein Unternehmen mit den Werken griechischer Historiographen verglichen, seine eigene Leistung hervorgehoben und sein Konzept vorgestellt hat, wäre er damit einer Tradition gefolgt, die, aus dem Griechischen übernommen, zu seiner Zeit auch in der lateinischen Literatur bereits wohlbekannt war. Allenfalls den recht unbescheiden anmutender Vergleich seiner Leistung mit der Arbeit des Herkules möchte man dem Trogus nicht wirklich zutrauen, aber auch hier mag in den Worten Iustins ein Anklang an das Original durchscheinen, zumal das Motiv in der griechischen Historiographie mehrfach zu finden ist und geradezu einen Topos zur metaphorischen Kennzeichnung der Mühen einer Universalgeschichte darstellt.37 Seel geht aber noch einen Schritt ein in Mißgunst gefallener Rhetoriklehrer war, der durch das Werk die Gunst bei seinem mächtigen Herrn, in dessen Dienst er gestanden habe, wiedererlangen wollte, führt zu weit. 36 SEEL 1955, 14–18 und passim; vgl. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 37; ALONSO-NÚÑEZ 1992, 23; auch HERKOMMER 1968, 36 f. folgt Seel. Spätere Arbeiten, v. a. YARDLEY/HECKEL 1997 vermeiden die Thematik oder schließen sich Seel ohne weiteren Kommentar an, vgl. etwa BALLESTEROS PASTOR 2013, 5. Zustimmung findet Seel auch schon in der Rezension von TILL 1962, 676–678. Kritisch dagegen MCDONALD 1957, 288 f. 37 Toposhaft schon bei Nikolaos FGrHist 90 F 135: καὶ ἐπὶ τοῦτο ὁρμήσας προύτρεψε καὶ Νικόλαον πραγματευθῆναι τὰ περὶ ἱστορίαν. ὁ δὲ μειζόνως ἔτι ὥρμησεν ἐπὶ τὸ πρᾶγμα, πᾶσαν ἀθροίσας τὴν ἱστορίαν μέγαν τε πόνον ὑποστὰς καὶ οἷον οὐκ ἄλλος· ἐν πολλῶι δὲ χρόνωι φιλοπονήσας ἐξετέλεσεναὐτήν, ἔλεγέ τε ὡς τοῦτον τὸν ἆθλον Εὐρυσθεὺς εἰ προύτεινεν ῾Ηρακλεῖ, σφόδρα ἂν αὐτὸν ἀπέτρυσεν. ἐκ τούτου πλέων εἰς ῾Ρώμην ὡς Καίσαρα ῾Ηρώδης ἐπήγε τὸν Νικόλαον ὁμοῦ ἐπὶ τῆς αὐτῆς νηός, καὶ κοινῆι ἐφιλοσόφουν. Diod. 1,2,4: τῆς ἱστορίας στόματι. καλὸν δ’, οἶμαι, τοῖς εὖ φρονοῦσι θνητῶν πόνων ἀντικαταλλάξασθαι τὴν ἀθάνατον εὐφημίαν. Ἡρακλῆς μὲν γὰρ ὁμολογεῖται πάντα τὸν γενόμενον αὐτῷ κατ’ ἀνθρώπους χρόνον ὑπομεῖναι μεγάλους καὶ συνεχεῖς πόνους καὶ κινδύνους ἑκουσίως, ἵνα τὸ γένος τῶν ἀνθρώπων εὐεργετήσας τύχῃ τῆς ἀθανασίας· τῶν δὲ ἄλλων ἀγαθῶν ἀνδρῶν οἱ μὲν ἡρωικῶν, οἱ δὲ ἰσοθέων τιμῶν ἔτυχον, πάντες δὲ μεγάλων ἐπαίνων ἠξιώθησαν, τὰς ἀρετὰς αὐτῶν τῆς ἱστορίας ἀπαθανατιζούσης. […] 1,3,1: Διὸ καὶ θεωροῦντες ἡμεῖς δικαίας ἀποδοχῆς τυγχάνοντας τοὺς ταύτην πραγματευσαμένους προήχθημεν ἐπὶ τὸν ὅμοιον τῆς ὑποθέσεως ζῆλον. ἐπιστήσαντες δὲ τὸν νοῦν τοῖς πρὸ ἡμῶν συγγραφεῦσιν ἀπεδεξάμεθα μὲν ὡς ἔνι μάλιστα τὴν προαίρεσιν αὐτῶν, οὐ μὴν ἐξειργάσθαι πρὸς τὸ συμφέρον καὶ τὸ δυνατὸν τὰς πραγματείας αὐτῶν ὑπελάβομεν. Vgl. auch Strab. 1,1,23, p. 14C., der die Geographika als κολοσσουργία

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

weiter und argumentiert, daß die „Baufugen“ gerade auch der Abschnitte 4–6 aus der Vorrede des Trogus stammen und von Iustin nur in eine scheinbar eigene Praefatio eingefügt wurden.38 Ein Argument, das für eine solche Annahme sprechen könnte, sind die vielen Wortwiederholungen, auf die auch Goodyear und Yardley aufmerksam machen.39 Neun Wortwiederholungen auf einen Raum von 31 Zeilen der Teubnerausgabe erscheinen tatsächlich übermäßig viel, wobei die mehrfachen Wiederholungen von Graece (Graeca, Graecas etc.) noch nicht eingerechnet sind.40 Während Goodyear die Wortwiederholungen Iustins auf die gesamte Epitome gesehen als monströs bezeichnet und der ungenauen Rezipiermethode sowie dem sprachlichen Unvermögen des Epitomators zuschreibt,41 hält Yardley gerade die Wiederholungen in der Praefatio für ein Merkmal des iustinischen Stils.42 Auffällig sind aber nicht nur die Wiederholungen einzelner Begriffe und Wendungen, sondern auch das Wiederaufgreifen und Umformulieren ganzer Satzkonstruktionen: Zur Erläuterung seiner eigenen Methode und Intention in praef. 4 greift Iustin zwei Satzkonstruktionen wieder auf, die er bereits zuvor für die Vorstellung des Konzeptes des Trogus und der Methode der griechischen Historiker verwendet hat. Diese zweifach auftauchenden Konstruktionen sind: 1a) ut, cum nostra Graece, Graeca quoque nostra lingua legi possent (praef. 1) 1b) ut haberent et qui Graece didicissent, quo admonerentur, et qui non didicissent, quo instruerentur (praef. 4) 2a) omissis quae sine fructu erant… (praef. 3) 2b) omissis his, quae nec cognoscendi voluptate iucunda nec exemplo erant necessaria… (praef. 4). Seel hält diese Wiederholungen inhaltlich gesehen für widersprüchlich und für die Folge eines Mißverständnisses des Originals durch Iustin.43 Die angeblichen Widersprüche ließen sich ihm zufolge nur so erklären, daß die Formulierungen aus der Praefatio des Trogus stammen:

38 39 40

41 42 43

bezeichnet. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 41 mit Anm. 85 und ebd., 84 sieht in der Periegese des Herkules eine Art Leitmotiv für die stoffliche Disposition des Trogus. YARROW 2006, 124 f. erkennt in Herakles einen Patron der Universalgeschichtsschreiber und in der geographischen Orientierung der Arbeiten des Herakles eine Widerspiegelung der geographischen Ausrichtung der Universalhistoriker. Vgl. unten Kap. 5.2.1. SEEL 1955, 14–18. YARDLEY 2003, 117; GOODYEAR 1982, 2. Wiederholt werden: historiam/historias (ed. SEEL. 1972² p. 1, Z. 3/7), sermone (p. 1, Z. 2/7), conposuit (p. 1, Z. 7 / p. 2, Z. 2), adgressus (p. 1, Z. 9/13), videatur / videri (p. 1, Z. 12/13), regum vel populorum/regum… populorumque (p. 1, Z. 10f./14f.), res gestas/res gestae (p. 1, Z. 11/15), omissis quae/omissis his, quae (p. 1, Z. 17 / p. 2, Z. 5), cognoscendi (p. 2, Z. 5 f./9 f.), Graeco/Graecas/2x Graece/Graecorum (p. 1, Z. 2/6/7/16 / p. 2, Z. 8); Vgl. YARDLEY 2003, 117, der conposuit und Graece/Graeca nicht nennt. GOODYEAR 1982, 2, der Iustin generell eine „sloppy method of excerption“ unterstellt. YARDLEY 2003, 118. Vgl. SEEL 1955, 15–17. Der Nebensatz in praef. 4 (ut haberent, et qui Graece etc.) passe sachlich viel besser für Trogus als für Iustin, denn Iustins Arbeit habe unzweifelhaft nichts mit der Arbeit des Dolmetschens zu tun. „Er kann also diesen Satz auch gar nicht wirklich gemeint haben, sondern ganz offensichtlich ist er ihm nur gleichsam mit unterlaufen, […]“ (ebd., 15).

2.2 Die Praefatio Iustins

33

[…] offenbar handelt es sich bei allen Teilen dieser Formulierungen (§3/4) um disiecta membra Trogi, und zwar aus dessen praefatio, welche von Iustin, halbverstanden und unsauber verknüpft, halb in der Situation des Trogus belassen und halb auf die eigene Situation angepaßt, zu dem neuen Zweck seiner eigenen praefatio aneinandergestückelt wurden, welch letztere auf diese Weise zwar beim ersten raschen Blick allenfalls einen vagen Sinn zu haben scheint, unter der glatten Oberfläche aber die empfindlichsten Sprünge und Brüchigkeiten birgt.44

Seels Interpretation geht grundsätzlich davon aus, daß Iustin den aus MoralischErbaulichem und Historischem bestehenden Doppelcharakter des Originalwerkes nicht erkannt und entsprechend auch nicht rezipiert habe, sondern sich allein auf das Anekdotische beschränke. Das Werk des Trogus selbst sei bereits eine Anthologie aus den griechischen Historikern, in der die Kontinuität der Darstellung (series rerum) als Originalitätsanspruch gewahrt werde, während Iustin dieses Konzept nicht erkannt und verdorben habe.45 Diese Herabwürdigung des Epitomators zu einem den Sinnzusammenhang nicht erfassenden ‚Zerstückeler‘ und ‚Zusammensetzer‘ basiert letztlich auf der Haltung, die wir schon bei Gatterer (vgl. das einleitende Zitat auf S. 13) erkennen konnten: Die historisch-kausale Kontinuität der Erzählung wird grundsätzlich als historiographisch wertvoller angesehen als die exemplarische Auszugsdarstellung – mit anderen Worten: Die Darstellung series rerum sei eine größere Leistung als das florum corpusculum. Läßt man aber diese Grundhaltung einmal beiseite und betrachtet die Praefatio Iustins aus der Sicht eines Epitomators, werden die angeblichen inhaltlichen Ungereimtheiten zu durchaus passenden und sinnvollen Aussagen, welche durch die Parallelität der sprachlichen Formulierungen auch inhaltlich wiedergeben werden. Die ut-Sätze (oben 1a und 1b) könnten sich dann etwa folgendermaßen lesen: So wie Trogus (1a) griechische Geschichte auf Latein verfaßte, um in seiner Zeit den griechischen Darstellungen römischer Geschichte eine lateinische Darstellung der griechischen Geschichte entgegenzustellen, so will Iustin (1b) in seiner Zeit die Griechischkundigen an griechische Geschichte erinnern und die Unkundigen in ihr unterweisen. Die weit auseinanderstehenden Formulierungen (praef. 1 und 4) spiegeln also das Verhältnis sowohl Iustins als auch des Trogus zu ihrer jeweiligen Leserschaft. Die omissis-Sätze (2a und 2b) lesen sich sodann als eine Gegenüberstellung der Konzeptionen des Trogus und des Iustin: Während Trogus seine Geschichte getrennt nach Zeiträumen und in der Reihenfolge der Ereignisse (divisa temporibus et serie rerum) abgefaßt habe, erstellt Iustin eine Epitome, die das jeweils Wissenswerte exzerpiert (cognitione quaeque dignissima exerpsi) und ausläßt, was weder angenehm durch das Vergnügen an der Lektüre noch als Beispiel nötig wäre Die Wiederholung der Formulierung omissis quae hält Seel ebenfalls für inhaltlich absurd, denn weder habe Trogus bieten können, was die Griechen weggelassen hatten, so daß das Lob des Trogus in praef. 3 fehlgehen müsse, noch könne Iustin weglassen, was bei Trogus nicht gestanden habe, so daß die Leistung Iustins in praef. 4 fehlgehen müsse. Die Wiederholung lasse sich auch hier nur so erklären, daß Iustin Formulierungen aus der Praefatio des Trogus eingefügt habe, ohne ihren inhaltlichen Sinn zu erfassen. Iustin habe damit das Wesentliche des Trogus und seiner Konzeption mißverstanden (ebd., 17). 44 SEEL 1955, 17. 45 Ebd., 21 f.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

(nec cognoscendi voluptate iucunda nec exemplo erant necessaria). Es scheint also, daß sich die inhaltlichen Widersprüche, die Seel in der Praefatio Iustins erkennt, überhaupt erst dann ergeben, wenn man bemüht ist, alle Formulierungen in der Praefatio dem Trogus zuzuweisen. Es ist daher angebracht, die einzelnen Bestandteile der iustinischen Praefatio den Proömien anderer, mit der Epitome vergleichbarer Werke gegenüberzustellen. Die Eigenarten der ‚Gattung Praefatio‘, die sich in einer Vielfalt an wiederkehrenden Topoi zeigen,46 wurden von Seel nicht berücksichtigt.47 Es ist aber nicht nur zulässig, sondern unbedingt notwendig, auch hier den Blickpunkt von Trogus auf Iustin zu verschieben, also nach Topoi in mit Iustin vergleichbaren Werken zu suchen und diese auf Ähnlichkeiten zu überprüfen. Es ist bemerkenswert, daß man, liest man die entsprechenden Forschungsarbeiten zu den Topoi in Vorreden,48 unweigerlich zu dem Schluß gelangt, daß kaum ein Bestandteil einer Vorrede kein Locus communis ist. Bausteinartig wurden die meist aus der griechischen Historiographie und Rhetorik übernommenen, zum Teil aber auch erst in der römischen Literatur entstandenen oder ausgeprägten Topoi in einer jeden Praefatio oder jedem Proömium neu und dem jeweiligen Nutzen angepaßt, eingesetzt und angeordnet.49 Hier scheint Iustin keine Ausnahme zu sein: Der Großteil der üblichen formalen, inhaltlichen und stilistischen Bausteine einer Praefatio ist bei ihm zu finden, wie die folgende Zusammenstellung der Hauptmerkmale zeigt:50

46 Vgl. die Aufstellungen bei JANSON 1964 und HERKOMMER 1968. 47 SEEL 1955, 35 f. verweist lediglich kurz auf die in Briefform gestaltete Vorrede des Hirtius zum achten Buch von Caesars De bello Gallico und auf die Vorreden in Sallusts De coniuratione Catilinae und De bello Iugurthino. Mit Hilfe des Hirtius möchte Seel auch die Praefatio des Trogus in Form eines echten Widmungsbriefes rekonstruieren. Der Vergleich mit Sallust dient ihm dazu, der Persönlichkeit des Trogus „die Voraussetzungen an Format und menschlicher Qualität“ zuzusprechen, derer es für die Haltung in praef. 6 bedürfe und die man Iustin nicht zutrauen könne. Vgl. auch SEEL 1972b, 50 f., wo er der Praefatio den Widmungsbrief des Ampelius an Macrinus gegenüberstellt. 48 Neben JANSON 1964 und HERKOMMER 1968 auch schon SIMON 1958/59 zu den spätantiken und mittelalterlichen sowie LIEBERICH 1900 zu den byzantinischen Proömien. Weitere Literatur bei SIMON 1958, 53. 49 Vgl. HERKOMMER 1968, 181: „Beim Überblick über die Proömien der römischen Geschichtswerke hat es sich gezeigt, daß die Themen und Gedanken zumeist nicht originell sind, sondern schon früher verwendet wurden und auch später in anderen Proömien wiederkehren.“ Er benutzt in seiner Arbeit den Begriff Proömium sowohl für als Einleitung dienende prooemia als auch für dem Werk gesondert vorangestellte praefationes, vgl. ebd., 10. 50 Die Aufstellung beruht auf der Grundlage der Untersuchungen von JANSON 1964, HERKOMMER 1968 und SIMON 1958/59 und gibt die von ihnen herausgearbeiteten Topoi wieder.

2.2 Die Praefatio Iustins

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Übliche Bestandteile einer Vorrede im Vergleich mit Iustins Praefatio Topos

Iustins Praefatio

Äußere Merkmale wie Form und Anrede Briefform

(fiktiver?) Brief an einen (anonymen?) Empfänger; Grußformel fehlt.

Widmung und Übersendung eines Exemplars

praef. 5: Quod ad te non tam cognoscendi magis quam emendandi causa transmisi, simul ut et otii mei, cuius et Cato reddendam operam putat, apud te ratio constaret.

Bitte um Korrekturen oder praef. 5: emendandi causa transmisi. um Prüfung praef. 6: Sufficit enim mihi in tempore iudicium tuum. Wendung an den Leser

praef. 6: apud posteros, cum obtrectationis invidia decesserit, industriae testimonium habituro. Stilistische, rhetorische Merkmale

Blumenmetapher

praef. 4: breve veluti florum corpusculum feci.

Captatio benevolentiae, Bescheidenheitsfloskeln

praef. 6: Sufficit enim mihi in tempore iudicium tuum, apud posteros, cum obtrectationis invidia decesserit, industriae testimonium habituro. Inhaltliche Merkmale

Nennung der Quellen

praef 1: Trogus Pompeius, Graecas et totius orbis historias Latino sermone conposuit. praef. 4: Horum igitur quattuor et quadraginta voluminum (nam totidem edidit) […] breve veluti florum corpusculum feci.

Hinweis auf Vorgänger

praef 1: Cum multi ex Romanis etiam consularis dignitatis viri res Romanas Graeco peregrinoque sermone in historiam contulissent.

Inhaltsangabe des Werkes

praef. 1 (über Trogus): Trogus Pompeius, Graecas et totius orbis historias Latino sermone conposuit. praef. 4: […] breve veluti florum corpusculum feci.

Größe und Schwierigkeit des Werkes

praef. 1–2 (über Trogus): prorsus rem magni et animi et corporis adgressus. (2) Nam cum plerisque auctoribus singulorum regum vel populorum res gestas scribentibus opus suum ardui laboris videatur, nonne nobis Pompeius Herculea audacia orbem terrarum adgressus videri debet, cuius libris omnium saeculorum, regum, nationum populorumque res gestae continentur?

Auswahl und Kürze (brevitas)

praef. 4: cognitione quaeque dignissima excerpsi et omissis his, quae nec cognoscendi voluptate iucunda nec exemplo erant necessaria, breve veluti florum corpusculum feci.

Nutzen des Werkes

praef. 4: ut haberent et qui Graece didicissent, quo admonerentur, et qui non didicissent, quo instruerentur.

Begründung der Tätigkeit, Verpflichtung des Autors (Otium-Motiv)

praef. 4: per otium, quo in urbe versabamur. praef. 5: simul ut et otii mei, cuius et Cato reddendam operam putat, apud te ratio constaret.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Topos

Iustins Praefatio

persönliche Angaben des Autors

praef. 4: per otium, quo in urbe versabamur.

Viele dieser Topoi sind schon früh bei römischen Historikern zu finden, vor allem bei Hirtius, Sallust und Livius, und könnten sich daher gemäß der Auffassung Seels auch gut in einer Praefatio des Trogus befunden haben. Ausnahmslos alle aber tauchen ebenso oder sogar gehäuft gerade in der späteren Kaiserzeit und in der Spätantike auf, wobei besonders die Proömien der Epitomai, Breviarien und Chroniken viele Ähnlichkeiten mit Iustin aufweisen. Einige besonders auffällige Merkmale seien herausgegriffen: Die Gestaltung einer Praefatio in Briefform, die bereits bei griechischen Autoren häufig anzutreffen ist, fand Eingang auch in die römische Literatur.51 Das frühestes Beispiel in lateinischer Sprache liefert Hirtius, der das achte Buch von De bello Gallico mit einem Brief an Balbus einleitet. Abgesehen vom älteren Plinius, der seinen Naturalis Historiae einen ausführlichen Brief an Kaiser Vespasian voranstellt,52 scheinen die lateinischen Proömien in Briefform aber erst in der späteren Kaiserzeit häufiger zu werden, was, wie Janson vorsichtig vermutete, an der erst langsam entstehenden Gewohnheit liege, Widmungsbriefe zusammen mit Prüfexemplaren an Freunde oder Auftraggeber zu schicken.53 Fast durchgängig ist der Widmungsstil in den Praefationes der Epitomai und Breviarien ab dem 4. Jh. anzutreffen.54 Auch die Eigenart, die Widmung dadurch zu vollziehen, daß dem Empfänger ein Dedikationsexemplar zugestellt wird, ist gerade in den spätantiken Geschichtswerken häufig. Die Briefform, teils mit Briefformeln am Anfang und Ende, findet sich etwa bei Ampelius,55 Eutropius,56 Rufius Festus,57 in den Chronika des 51 Vgl. JANSON 1964, 106. 52 Plin. nat. praef 1: Plinius Secundus Vespasiano Caesari suo s. Libros Naturalis Historiae, novicium Camenis Quiritium tuorum opus, natos apud me proxima fetura licentiore epistula narrare constitui tibi, iucundissime Imperator; sit enim haec tui praefatio, verissima, dum maximi consenescit in patre. 53 JANSON 1964, 112. 54 Ebd., 116. Häufig sind Widmungsbriefe auch in fachwissenschaftlichen Epitomai etwa bei Lact. epit. praef., vgl. MÜLKE 2010. 55 Ampel. praef.: Lucius Ampelius Macrino suo sal(utem). Volenti tibi omnia nosse scripsi hunc librum memorialem, ut noris quid sit mundus, quid elementa, quid orbis terrarum ferat, vel quid genus humanum peregerit. 56 Eutr. praef.: Domino Valenti Gothico Maximo perpetuo Augusto Eutropius v. c. Magister Memoriae. Res Romanas ex voluntate mansuetudinis tuae ab urbe condita ad nostram memoriam, quae in negotiis vel bellicis vel civilibus eminebant, per ordinem temporum brevi narratione collegi, strictim additis etiam his, quae in principum vita egregia extiterunt, ut tranquillitatis tuae possit mens divina laetari prius se inlustrium virorum facta in administrando imperio secutam, quam cognosceret lectione. 57 Ruf. Fest. 1,1 (ed. EADIE 1967, p. 45): Brevem fieri clementia tua praecepit. Parebo libens praecepto, quippe cui desit facultas latius eloquendi; ac morem secutus calculonum, qui ingentes summas aeris brevioribus exprimunt, res gestas signabo, non eloquar. Accipe ergo, quod breviter dictis brevius conputetur: ut annos et aetatem rei publicae ac praeteriti facta temporis non tam legere tibi, gloriosissime princeps, quam numerare videaris.

2.2 Die Praefatio Iustins

37

Hieronymus,58 bei den beiden Epitomatoren des Valerius Maximus, Iulius Paris und Ianuarius Nepotianus,59 sowie bei L. Septimius in seiner Bearbeitung des Dictys Cretensis.60 Die Häufigkeit der Widmungsbriefe nimmt in den mittelalterlichen Geschichtswerken sogar noch zu.61 L. Septimius, Iulius Paris und Rufius Festus sprechen ebenso wie Iustin konkret die Übersendung eines Exemplares an.62 Auch die Bitte um Prüfung und Korrekturen, die schon in Briefen Ciceros und Plinius d. J. formuliert wird,63 ist in Proömien vornehmlich in späterer Zeit zu finden.64 58 Sie ist die einzige umfangreichere Praefatio in Briefform: Hier. chron. ed. HELM 1956, p. 1–7. 59 Iul. Paris Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 638): Valerii Maximi decem libri dictorum et factorum memorabilium in Epitomen redacti a Iulio Paride. Iulius Paris Licinio Cyriaco suo salutem. Exemplorum conquisitionem cum scirem esse non minus disputantibus quam declamantibus necessariam, decem Valerii Maximi libros dictorum et factorum memorabilium ad unum volumen epitomae coegi. Quod tibi misi, ut et facilius invenires, so quando quid quaereres, et apta semper materiis exempla subiungeres. Ian. Nepot. Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 800 f.): Ianuarius Nepotianus Victori suo salutem. Impensius quam ceteri adolescentes litteris studes, quo tantum proficis, ut exigas scripta veterum coerceri, mi Victor. Quod iudicium etiam in senibus rarum est, quia recte dicendi scientia in paucis. Igitur de Valerio Maximo mecum sentis opera eius utilia esse, si sint brevia: digna enim cognitione componit, sed colligenda producit, dum se ostentat sententiis, locis iactat, fundit excessibus, et eo fortasse sit paucioribus notus, quod legentium aviditati mora ipsa fastidio est. Recidam itaque, ut vis, eius redundantia et pleraque transgrediar, nunnulla praetermissa conectam. Sed hoc meum nec nervum antiquorum habebit nec fucum novorum. Et cum integra fere in occulto sint et praeter nos duo profecto nemo epitomata cognoscat, hoc tutius abutor otio tibique pareo. heu, censor, piveteres, cave hic aliud quam brevitatem requiras, quam solam poposcisti. Cura, mi Victor, ut valeas. 60 L. Sept. Dict. Cret. praef. (ed. EISENHUT 1973²): (L.) Septimius Q. Aradio Rufino salutem. Ephemeridem belli Troiani Dictys Cretensis, qui in ea militia cum Idomeneo meruit, primo conscripsit litteris Punicis, quae tum Cadmo et Agenore auctoribus per Graeciam frequentabantur. deinde post multa saecula collapso per vetustatem apud Gnosum, olim Cretensis regis sedem, sepulchro eius, pastores cum eo devenissent, forte inter ceteram ruinam loculum stagno affabre clausum offendere ac thesaurum rati mox dissolvunt. non aurum neque aliud quicquam praedae, sed libros ex philyra in lucem + prodierunt +. at ubi spes frustrata est, ad Praxim dominum loci eos deferunt, qui commutatos litteris Atticis, nam oratio Graeca fuerat, Neroni Romano Caesari obtulit, pro quo plurimis ab eo donatus est. nobis cum in manus forte libelli venissent, avidos verae historiae cupido incessit ea, uti erant, Latine disserere, non magis confisi ingenio, quam ut otiosi animi desidiam discuteremus. itaque priorum quinque voluminum, quae bello contracta gestaque sunt, eundem numerum servavimus, residua de reditu Graecorum quidem in unum redegimus atque ita ad te misimus. tu, Rufine mi, ut par est, fave coeptis atque in legendo Dictym ---. 61 Vgl. SIMON 1958, 53 f. 62 L. Sept. Dict. Cret. praef. (ed. EISENHUT 1973²): ad te misimus; Iul. Paris Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 638): tibi misi; Ruf. Fest. 1,1 bittet den Empfänger um Annahme: Accipe ergo, quod breviter dictis brevius conputetur. 63 Cic. Att. 1,14,3; 2,16,4; 16,11,1; Plin. ep. 7,17,7; vgl. SIMON 1959, II 112; JANSON 1964, 107; HERKOMMER 1968, 30. 64 Sol. praef. 1 (rec. MOMMSEN 1895, p. 1): Cum et aurium clementia et optimarum artium studiis praestare te ceteris sentiam idque oppido expertus de benivolentia tua nihil temere praeceperim, e re putavi examen opusculi istius tibi potissimum dare, cuius vel industria promptius suffragium vel benignitas veniam spondebat faciliorem; Sidon. ep. 1,1,3; Claud. Mam. anim. praef. (CSEL 11, p. 20): tu modo faxis uti memineris non absque cura tui prodi oportere, quod

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Die Vorreden in den spätantiken Epitomae und Breviarien weisen auch im Hinblick auf inhaltliche Topoi Ähnlichkeiten mit Iustin auf: Das Streben nach Kürze (brevitas) als Argument für das eigene Vorgehen wird in Praefationes immer wieder betont,65 und auch die necessitas, die Iustin für seine Auswahl als Kriterium anführt, ist wiederholt in spätantiken Praefationes anzutreffen.66 Das sogenannte OtiumMotiv hingegen läßt sich bis in die Republik zurückverfolgen: Die von Cato in den Origines geforderte Rechenschaft über das otium ist bei Cicero überliefert und wurde von Sallust sowohl im Catilina als auch im Iugurtha wieder aufgegriffen.67 Das Motiv in Iustins Praefatio stammt wahrscheinlich aus seiner Kenntnis Ciceros.68 Der sprachliche Einfluß Ciceros ist durchgängig in der Praefatio erkennbar, und wir müssen wohl, wie schon Yardley in seiner Studie der sprachlichen Anlehnungen herausgestellt hat, davon ausgehen, daß Iustin Cicero nicht ausschließlich über Trogus, sondern über seine eigene Kenntnis rezipierte.69 Seel hatte dagegen hinter dem Otium-Gedanken „Rechenschaftsablage“ und Abschluß des „Lebenswerkes“ des Pompeius Trogus vermutet.70 Abgesehen von Iustin ist das Otium-Motiv in Praefationes aber wieder allein bei zwei spätantiken Epitomatoren zu finden: Ianuarius Nepotianus schreibt an Victor, den Empfänger seiner Epitome, daß er seine Muße nutze, um den Wunsch Victors nach einer Kurzfassung des Valerius

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publicari iubes; zu diesen und weiteren Beispielen JANSON 1964, 141 f., der demgegenüber als einziges früheres Beispiel (abgesehen von Cicero und Plinius, s. vorherige Anm.) Balb. grom., ed. LACHMANN 1848, p. 91, nennt. Der Topos gehe auf einen „commonplace in classical literature on the ill-will of contemporaries“ zurück. Aus der Entwicklung des Topos folgert auch JANSON 1964, 142 f., daß ein Rückbezug Iustins auf Trogus, wie ihn SEEL vermutete, an dieser Stelle nicht wahrscheinlich sei. Für weitere mittelalterliche Belege vgl. SIMON 1959, 124–129. Zu Iustins Verwendung des Brevitas-Arguments GALDI 1922, 112–115; vgl. Ian. Nepot. Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 800 f.); Hier. vir. ill., praef.: […] omnes qui de scripturis sanctis memoriae aliquid prodiderunt tibi breuiter exponam. Weitere spätantike und mittelalterliche Beispiele nennt MÜLKE 2010, 74 f., Anm. 10; vgl. DERS. 2008, 98 f.; SEHLMEYER 2009, 29. Vgl. MÜLKE 2010, 78 f. mit Anm. 18, der Iustin hier (anders als YARDLEY 2010 im selben Sammelband) offenbar zu den spätantiken Epitomatoren zählt; vgl. auch schon MÜLKE 2008, 95–108. Cic. Planc. 66: Etenim M. Catonis illud quod in principio scripsit Originum suarum, semper magnificum et praeclarum putavi, clarorum hominum atque magnorum non minus otii quam negotii rationem extare oportere. Sall. Catil. 4,1: Non fuit consilium socordia atque desidia bonum otium conterere; Sall. Iug. 4,4: Maiusque commodum ex otio meo quam ex aliorum negotiis rei publicae venturum. Vgl. Iust. praef. 5: Simul ut et otii mei, cuius et Cato reddendam operam putat, apud te ratio constaret. Vgl. YARDLEY 2003, 79 f. der vor allem auf der Basis der Praefatio argumentiert: „For proof of Justin’s own familiarity with Cicero we need only turn to that part of the work which is, more than any other, clearly the work of Justin himself, namely the Praefatio.“ Der Einfluß Ciceros ist aber auch an anderen Stellen der Epitome erkennbar und in einigen Fällen wahrscheinlich auf Iustin zurückzuführen, vgl. dazu u. S. 67–70 und Tabelle 7.3.3. Vgl. SEEL 1955, 41–43 und HERKOMMER 1968, 36 f., der im Sinne Seels schlußfolgert: „Iunianus Iustinus hat die Formulierung übernommen, ohne daß sie bei ihm einen tieferen Sinn hat.“

2.2 Die Praefatio Iustins

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Maximus zu erfüllen.71 Und L. Septimius bemerkt in seinem einleitenden Brief an Q. Aradius Rufinus, er habe nicht nur auf sein Talent vertraut, sondern auch die Trägheit der untätigen Seele (otiosi animi) vertrieben.72 Es ist bemerkenswert, daß das Otium-Motiv erst so spät und gerade in Proömien von mit Iustin vergleichbaren Epitomai wieder auftaucht, auch wenn es hier nun als kaum mehr als ein Versatzstück erscheint, dessen ursprünglicher Bedeutungsgehalt sich verschoben haben mag: Während Cicero und Sallust mit ihren Verweisen auf Cato unter otium noch die Zeit nach der politischen Laufbahn verstanden hatten, klingt es bei den Epitomatoren vielmehr nach „echter“ Freizeitgestaltung.73 Iustin ordnet sich dabei gewissermaßen in der Mitte ein. Ihm ist – gleich ob über die Lektüre des Trogus oder über die Kenntnis Ciceros selbst – der Ursprung des Motivs bekannt, er steht aber in der Verwendung des Topos doch offenbar viel näher an den Epitomatoren des 4. Jahrhunderts. Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich der stilistischen Merkmale einer Praefatio ist das Einsetzen toposartiger Metaphern. Als Umschreibung für das Abfassen seiner Epitome verwendet Iustin das Bild: breve veluti florum corpusculum feci (praef. 4). Rühl und Seel hatten für die Metapher vom Binden eines Blumenkranzes bei Cassiodor eine Anlehnung an Iustin bzw. Trogus vermutet.74 Bereits Janson

71 Ian. Nepot. Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 800 f.): Et cum integra fere in occulto sint et praeter nos duo profecto nemo epitomata cognoscat, hoc tutius abutor otio tibique pareo. 72 L. Sept. Dict. Cret. praef. (ed. EISENHUT 1973²): Nobis cum in manus forte libelli venissent, avidos verae historiae cupido incessit ea, uti erant, Latine disserere, non magis confisi ingenio, quam ut otiosi animi desidiam discuteremus. 73 Zum Wandel in der Auffassung vom otium HERKOMMER 1968, 36 f. In Hinsicht auf die sich im 4. Jh. verändernden Bildungsanforderungen BONAMENTE 2003, 87. 74 Vgl. SEEL 1956, frg. 16; RÜHL 1871, 4 f. Beide vermuten, daß das Bild vom Binden eines Blumenkranzes bei Cassiod. var. 9,25,5: Originem Gothicam historiam fecit esse Romanam, colligens quasi in unam coronam germen floridum, quod per librorum campos passim fuerat ante dispersum auf Iustin bzw. Trogus zurückgehe. Auch für Ioh. Epiphan. FHG (MÜLLER) IV p. 173 soll dies der Fall sein: [...] ὡς τοὺς μὲν είδότας ὑπομνησθῆναι τῶν κεκινημένων, τοὺς δὲ μηδ’ ὅλως ἀκηκοότας τὰς ἀφορμὰς ἔχειν εἰδέναι σαφῶς ἀφ’ ὧν τὰ μετὰ ταῦτα πραχθέντα γεγόνασιν. Vgl. Evagrius h.e. 5,24. Die Vermutung SEELS 1955, 9–11, Cassiodor habe, wie es für Iordanes’ Getica wohl sicher zu belegen ist, sowohl für seine Gotengeschichte als auch für die erwähnte Stelle in den Variae auf die Praefatio des Trogus (nicht Iustins!) zurückgegriffen, führt zu weit. Für Iord. Get. 5,43. 6,48. 10,41. 20,61 ist die Verwendung des Trogus sicher zu belegen (vgl. auch SØBY CHRISTENSEN 2002, 238). Daß das gleiche aber auch für Cassiodors nicht überlieferte Gotengeschichte gilt, die in erster Linie aus Iordanes schöpft, ist zweifelhaft; zum Verhältnis von Iordanes’ Getica zu Cassiodors Gotengeschichte SØBY CHRISTENSEN 2002, 115–123. Erst recht sollten sich Zweifel erheben für einen Brief in den Variae, von dem wir zum einen nicht wissen, in welchem Maße Cassiodor selbst den Wortlaut bestimmt hat, und für den wir zum anderen wohl kaum die Argumentation über Iordanes führen können. Für Iohannes von Epiphaneia wird die Argumentation noch fragwürdiger, zumal die Formulierung so frei gestaltet ist, daß eine Abhängigkeit alles andere als zwingend erscheint. Eine wörtliche Übereinstimmung ist hier nicht erkennbar, und der inhaltliche Gedanke scheint, wie schon HERKOMMER 1968, 133, Anm. 2 vermutet, weiter verbreitet gewesen zu sein, so daß die Ähnlichkeit auch ganz zufällig sein kann, vgl. etwa Longus, praef. 3; Sulp. Sev. chron. 1,1,4. Die inhaltlichen Übereinstimmungen der Stellen lassen sich leicht auch ohne eine direkte Benutzung

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

wies jedoch darauf hin, daß die Metapher sowohl bei Cassiodor selbst häufiger vorkomme als auch von anderen späten Autoren in ähnlicher Weise verwendet werde.75 Iordanes bedient sich desselben Bildes im Epilog der Getica und in der Einleitung der Historia Romana.76 Und schon fast 200 Jahre zuvor finden bei Hieronymus wir die Metapher in ähnlichem Gebrauch wie bei Iustin. Dieser erwähnt im Prolog zu De viris illustribus toposartig seine Vorgänger, die ähnliche Werke verfaßt hätten: […] sed non est mea et illorum similis condicio. Illi enim historias veteres annalesque replicantes, potuerunt quasi de ingenti prato parvam opusculi sui coronam texere. Janson schließt aus der Häufigkeit der spätantiken Belege, daß die Metapher eine verbreitete Eigenschaft spätlateinischer Praefationes sei.77 Auch hier mag vielleicht die Wurzel in der frühen Kaiserzeit liegen. Die Metapher von den Bienen, die von allen Blumen ihren Honig zusammentragen, ist schon bei Lukrez, Horaz, und dem jüngeren Seneca zu finden und scheint bis ins Mittelalter hinein üblich gewesen zu sein.78 Das Bild aber, daß der Autor sein Werk wie einen Blumenkranz aus einem oder mehreren Werken früherer Autoren bindet, ist offensichtlich eine späte Ausprägung des Motivs. Eine weitere Auffälligkeit der Praefatio ist Iustins Verwendung des Diminutivs corpusculum. Die Verwendung der Verkleinerungsform (meist in der Form –uncula auf Wörter mit io-Endung) für die Bezeichnung der eigenen Arbeit oder des Werkes selbst ist bereits bei Cicero zu finden, scheint sich aber erst im 2. und 3. Jh. zu einem

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Iustins oder des Trogus erklären, so daß ihre Aufnahme in Seels Fragmentsammlung fragwürdig erscheint. Dazu ausführlich auch schon JANSON 1964, 77–83. Vgl. Cassiod. hist. praef. 2 f.: […] Quos nos per Epiphanium Scolasticum Latino condentes eloquio necessarium duximus eorum dicta deflorata in unius stili tractum domino iuvante perducere et de tribus auctoribus unam facere dictionem. […] Nos autem eorum relectis operibus et unumquemque cauta mente tractantes cognovimus non aequaliter omnes de unaquaque re luculenter ac subtiliter explanasse, sed modo hunc, modo alterum aliam partem melius expedisse. Et ideo iudicavimus de singulis dictoribus deflorata colligere et cum auctoris sui nomine in ordinem collocare. Cassiod. var. praef. 11: […] Dixisti etiam ad commendationem universitatis frequenter reginis ac regibus laudes: duodecim libris Gothorum historiam defloratis prosperitatibus condidisti. Vgl. auch zu den folgenden Belegen JANSON 1964, 82 f. Iord. Get. 316: Haec qui legis, scito me maiorum secutum scriptis ex eorum latissima prata paucos flores legisse, unde inquirenti pro captu ingenii mei coronam contexam. Iord. Rom. praef. 2 […] Addes praeterea, ut tibi, quomodo Romana res publica coepit et tenuit totumque pene mundum subegit et hactenus vel imaginariae teneat, ex dictis maiorum floscula carpens breviter referam: vel etiam quomodo regum series a Romulo et deinceps ab Augusto Octaviano in Augustum venerit Iustinianum, quamvis simpliciter, meo tamen tibi eloquio pandam. JANSON 1964, 83. Neben den oben erwähnten Beispielen führt er auch noch Eugipp. (CSEL 9), 1,2 und Isid. expos. in Gen. praef. 2 an. Lucr. nat. 3,10–13: [...] tuisque ex, inclute, chartis, / floriferis ut apes in saltibus omnia libant, / omnia nos itidem depascimur aurea dicta, / aurea, perpetua semper dignissima vita. Hor. carm. 4,2,27–32: […] ego apis Matinae / more modoque / grata carpentis thyma per laborem / plurimum circa nemus uvidique / Tiburis ripas operosa parvus / carmina fingo; vgl. Sen. ep. 84,3–4; Macr. sat. 1 praef.; für weitere Stellen JANSON 1964, 152 f. Die Metaphorik des Sammelns in Kombination mit dem Bienenbild scheint jedoch aus dem Griechischen zu stammen, vgl. Gell. praef. 8, der den Titel pratum für griechische Schriften bezeugt.

2.2 Die Praefatio Iustins

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Topos in Praefationes entwickelt zu haben. Die frühesten Belege, die Janson anführt, sind Censorinus (quaestiunculas) und Aulus Gellius, der seine Arbeit lucubratiunculas nennt.79 Später ist die Verkleinerungsform offenbar vor allem bei den christlichen Autoren beliebt: Salvian bezeichnet seine Schrift De gubernatione Dei als scriptiunculae, Paulinus von Pella spricht von meditatiuncula.80 Die Bescheidenheitsbeteuerung, die in der Verwendung des Diminutivs ausgedrückt wird, erscheint auch in vielen anderen Ausformungen. Zwar hatte schon Lukian in seiner Abhandlung Πῶς δεῖ Ἱστορίαν συγγράφειν gefordert, die Geschichtswerke sollten ohne Captatio benevolentiae auskommen,81 doch scheint diese Forderung nicht bis in die späte Kaiserzeit durchgedrungen zu sein. Auch andere Bescheidenheitstopoi wie das Geständnis der Unfähigkeit, der Unerfahrenheit und Hinweise auf die eigene Unzulänglichkeit sind gerade in den spätantiken Epitomai sehr häufig anzutreffen: L. Septimius bekennt ohne Umschweife, er habe kein Talent.82 Nepotianus bittet Victor um sein Urteil und wagt sich nur deshalb an die Aufgabe, weil seine Epitome außer ihm und dem Empfänger niemand kennen solle.83 Iustin hält sich abgesehen vom Diminutiv und dem Werben um Wohlwollen beim Leser (praef. 6) mit den Bescheidenheitsfloskeln vergleichsweise zurück. Zwar bittet er wie Neopotianus um ein Urteil des Empfängers. Anders aber als etwa Sulpicius Severus, der Desiderius bittet, die Vita Martini ohne Angabe des Verfassernamens herauszugeben, um sich nicht gegen Kritik wehren zu müssen,84 und dessen gesamter Widmungsbrief dem Bescheidenheitstopos verpflichtet ist, scheint Iustin auf ähnliche Floskeln zu verzichten. Auffällig ist bei ihm aber die Überhöhung des Trogus und die abgesehen vom Hinweis auf seinen Romaufenthalt fehlenden Angaben zur eigenen Person inklusive des eigenen Namens, was Simon für die mittelalterlichen Widmungsbriefe als Bescheidenheitstopos ausgelegt hat, der bereits bei den spätantiken christlichen Autoren stark ausgeprägt gewesen sei.85 Die fehlende Angabe des eigenen Namens muß aber nicht notwendig als eine Bescheidenheitsbekundung gedeutet werden, sondern kann der römischen 79 Gell. praef. 14; Cens. 1,6; vgl. JANSON 1964, 145 f. 80 Paul. Pell. euchar. praef. 4; Salv. gub. praef. 3: […] in scriptiunculis nostris non lenocinia esse volumus sed remedia […]; vgl. Cass. incarn. 6,2: […] scriptiunculam nostram numero evangelico muneraris […], und ebd., praef.: ego enim ne in illis quidem opusculis, quibus per ingenioli nostri oblatiunculam deo sacrificavimus, moliri aliquid aut usurpare temptassem nisi episcopali tractus imperio. Vgl. Claud. Mam. anim. 1,3. 81 Lukian. hist. conscr. 53,1: Ὁπόταν δὲ καὶ φροιμιάζηται, ἀπὸ δυοῖν μόνον ἄρξεται, οὐχ ὥσπερ οἱ ῥήτορες ἀπὸ τριῶν, ἀλλὰ τὸ τῆς εὐνοίας παρεὶς προσοχὴν καὶ εὐμάθειαν εὐπορήσει τοῖς ἀκούουσι. Vgl. dazu HERKOMMER 1968, 15 f. 58. 82 L. Sept. Dict. Cret. praef. (ed. EISENHUT 1973²): […] non magis confisi ingenio […]. 83 Ian. Nepot. Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 638): Quod iudicium etiam in senibus rarum est, quia recte dicendi scientia in paucis. […] Et cum integra fere in occulto sint et praeter nos duo profecto nemo epitomata cognoscat, hoc tutius abutor otio tibique pareo. Der Wortlaut der gesamten Praefatio oben S. 37, Anm. 59. 84 Sulp. Sev. v. Mart. prol. 6: Sed tamen ne nos maneat tam molesta defensio suppresso si tibi videtur nomine libellus edatur. Quod ut fieri valeat titulum frontis erade ut muta sit pagina et quod sufficit loquatur materiam non loquatur auctorem. 85 SIMON 1958, 117–119. Vgl. etwa Sulp. Sev. v. Mart. prol. 6, Wortlaut oben S. 41, Anm. 84.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Sitte, den Namen des Verfassers allein im Titel anzugeben, geschuldet sein.86 Viel eher kann es verwundern, daß der Adressat des Briefes nicht namentlich genannt wird. In vielen der aufgezeigten Beispiele an Briefpraefationes sind Briefformeln sowohl zu Beginn als auch am Ende des Briefes üblich, die bei Iustin jedoch völlig fehlen. Mangels passender Parallelen scheinen nur zwei Interpretationen möglich: Entweder der Brief ist, wie schon Seel vermutete,87 von Iustin absichtlich in fiktiver Form verfaßt worden, oder aber die Briefformel ist im Laufe der Überlieferung verlorengegangen. Was auch die Gründe dafür gewesen sein mögen, der Umstand, daß die Briefformel fehlt, macht uns heute das Leben schwerer: Hätten wir den Namen des Briefadressaten, würden sich vielleicht auch neue Möglichkeiten einer Datierung der Epitome ergeben. Der Vergleich mit anderen Proömien zeigt aber deutlich, daß die Praefatio Iustins nach ihren Topoi viel mehr denjenigen der späteren Epitomatoren als denjenigen der großen Historiographen vor und nach der Zeit des Trogus (wie Livius oder Sallust) ähnelt. Iustin hat sich offenbar für die Abfassung seiner Praefatio nicht nur am Original, sondern vor allem auch an den Eigenheiten seiner eigenen Zeit und den Gegebenheiten seines eigenen Vorhabens orientiert. Daß Iustins Praefatio in vielerlei Hinsicht den Vorreden der Epitomai und Breviarien des 4. Jhs. entspricht, sollte zu dem Ergebnis führen, daß Iustin viel eher auch in eben diese Zeit gehörte, als ihn zusammen mit der Livius-Epitome des Florus ins 2. Jh. zu datieren, dessen Praefatio formal, stilistisch und inhaltlich völlig anders gestaltet ist.88

2.3 DIE PROLOGI IN POMPEIUM TROGUM UND DIE EPITOME IUSTINS Die eingehende Untersuchung der Praefatio und ihre Gegenüberstellung mit vergleichbaren Vorreden, hat nicht nur eine zeitlich spätere Einordnung Iustins wahrscheinlicher gemacht, sondern auch seinen von Trogus unabhängigen Gestaltungswillen für die Abfassung der Epitome herausgestellt. Im nächsten Schritt muß nun nach den Kriterien des iustinischen Gestaltungswillen gefragt werden. Hilfreich für die Beantwortung dieser Frage ist der Vergleich mit den Prologi in Pompeium Trogum, eine knapp gefaßte Inhaltsangabe der einzelnen Bücher des originalen Werkes, deren inhaltliche Gegenüberstellung mit Iustins Epitome den Umgang des Epitomators mit seiner Vorlage erhellen kann. Um diesen inhaltlichen Vergleich und damit auch die Antwort auf die Frage, was Iustin kürzt, auf ein sicheres Fundament zu stellen, sind zunächst einige Überlegungen zur Überlieferung und zur Datierung der Prologi erforderlich. 86 Vgl. HERKOMMER 1968, 46 f. 87 SEEL 1955, 36. 88 Zum Vergleich Iustins mit Florus vgl. YARDLEY 2010 487–489 und YARDLEY/HECKEL 1997, 16, dazu auch ausführlich unten S. 82 f. Vgl. aber auch GALDI 1922, 112, der in der Wendung breve… corpusculum (Iust. praef. 4) eine Parallele zu Flor. praef. 3 sehen will: […] in brevi quasi tabella totam ius imaginem amplectar […]. Die Unterschiede in den übrigen Topoi überwiegen jedoch zu sehr, als daß man die Praefatio des Florus für näher als etwa diejenigen der spätantiken Epitomatoren des Valerius Maximus halten müßte.

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

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2.3.1 Zur Überlieferung und Datierung der Prologi Die sogenannten Prologi historiarum Philippicarum Pompei Trogi89 geben der Forschung einige Rätsel auf. So ist ihre Entstehung nach wie vor weitgehend ungeklärt; sie konnte bisher allenfalls vage in die späte Kaiserzeit oder Spätantike gesetzt werden. Den wohl ausführlichsten Datierungsversuch hat Filippo Lucidi (1975) vorgelegt, der annimmt, die Prologi seien vor Orosius, der im 5. Jh. explizit auf Iustin und Trogus zurückgreift,90 und nach der Abfassung der Epitome selbst entstanden.91 Den Terminus ante quem sieht Lucidi darin begründet, daß Orosius in den Historiae adversum paganos die Epitome verwende, während ihm das Original des Trogus nicht mehr zugänglich gewesen, sondern bereits durch Iustin verdrängt worden sei. Da der Verfasser der Prologi auf das gesamte Originalwerk zugegriffen habe und es zugleich unwahrscheinlich sei, daß er den Trogus zur Zeit des Orosius noch hätte vorfinden können, müsse die Abfassung der Prologi mindestens ans Ende des 3. oder den Anfang des 4. Jhs. zurückreichen.92 Das Hauptproblem dieser These ist offensichtlich: Es steht zwar außer Frage, daß Orosius vor allem für die ersten drei Bücher seines Werkes Iustins Epitome intensiv benutzte oder gar plagiierte93 und offensichtlich gerade nicht auf das Originalwerk des Trogus zurückgriff.94 Wir haben aber keinerlei Beleg dafür, daß die Fassung des Trogus zu Orosius’ Zeiten bereits verschwunden und durch Iustin ersetzt worden war, wie es Lucidis These voraussetzt. Anders gesagt: Wenn Orosius ausdrücklich Iustin benutzt hat, muß nicht zugleich bedeuten, daß Trogus nicht mehr zugänglich war, ja nicht einmal, daß Orosius neben Iustin nicht auch Trogus als Grundlage für sein eigenes Werk verwendete.95 Der Terminus ante quem für die Abfassung der Prologi läßt sich also mit Hilfe des Orosius nicht festlegen. Der Terminus post quem wiederum hängt stark von der Datierung der Epitome Iustins und von der Beurteilung ihrer Überlieferungstradition ab. Die Prologi sind zusammen mit der Epitome in zahlreichen Codices enthalten, die nahezu alle nur zwei der insgesamt vier Handschriftenklassen angehören, nämlich τ und π.96 Das 89 Ed. SEEL 1972a, p. 305–324. Zum Titelbestandteil Historiae Philippicae vgl. unten Kap. 5.1.3. 90 Zur Abfassungszeit des Werkes um 418/419 n. Chr. vgl. VAN NUFFELEN 2012, 15–18. 91 LUCIDI 1975, 173–180, zu Orosius als Terminus ante quem ebd., 177 f., zur Einordnung der Prologi im Verhältnis zur Epitome 179 f. 92 LUCIDI 1975, 178. 93 So HAGENDAHL 1941, 10 f.: „… er hat seine Vorlage bald epitomatierend verkürzt, bald paraphrasiert, bald sogar wörtlich mit unbedeutenden Änderungen, die durch das Streben nach Variatio oder andere Motive bedingt sind, abgeschrieben.“ 94 Vgl. SEEL 1934/35; RÜHL 1872, 30f.; LIPPOLD 1971, 439. Für das Datierungsproblem der Prologi muß die Frage lauten, ob Orosius tatsächlich nur auf Iustin zurückgreifen konnte, und wenn nein, ob er es dann absichtlich tat. Daß Orosius Iustin benutzte und zitierte, steht außer Frage, dazu unten S. 89–93. 95 Vgl. SORDI 2003, die einen engen Zusammenhang zwischen Orosius und Trogus herstellt, indem sie beider Interpretation der Weltreichsabfolge gegenüberstellt. Vgl. dazu auch COBET 2009, 63, mit Anm. 17 f. 96 Nach VON GUTSCHMID, in: RÜHL 1885, p. LII enthalten folgende Codices die Prologi: Cod. Parisinus 4950 (A), Cod. Gissensis 79 (G), Cod. Vossianus L.Q. 32 (V), Cod. Ashburnhamensis

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

weitgehende Fehlen der Prologi in den beiden anderen Klassen, ι und γ, läßt sich am wahrscheinlichsten dadurch erklären, daß die Prologi unabhängig von Iustin entstanden sind und erst im Hyparchetypus der beiden Handschriftenklassen τ und π zur Epitome hinzugefügt wurden.97 Das folgende vereinfachte Stemma (Abb. 1) kann das verdeutlichen:

Abb. 1: Die Überlieferung der Prologi98 L. 29 (Q), Cod. Ambrosianus L. 82 sup. (B), Co. Musei Britannici Additional 19, 906 (P), Cod. Harleianus 4822 (Z) und Cod. Laurentianus 66, 19 (X). In der Zusammenstellung von Gutschmids ebenso wie bei SEEL 1972a, p. XIII fehlt Cod. Franequeranus 24 (R), anders aber schon SEEL 1956, p. XVI (vgl. RÜHL 1872, 16). A, G, V, Q und R gehören der (von Rühl als T (= transalpin) bezeichneten) nach SEEL 1972a τ benannten Klasse an; P, Z und X sind der Klasse π zugeordnet. B wurde von RÜHL 1872, 60 als ‚italisch‘ der ι-Klasse zugehörig angesehen, wobei er explizit für die Klassifikation das Vorhandensein der Prologe als Kriterium nicht in Betracht gezogen hatte (ebd., 7). SEEL 1972a, XIII wiederum ordnet B gerade wegen des Vorhandenseins der Prologe der τ-Klasse zu. In seiner Auflistung der bekannten und zum Teil nach Autopsie beschriebenen Handschriften führt RÜHL 1872 (passim) insgesamt weitere 26 Codices auf, die Prologi oder Teile derselben enthalten und für die kritische Edition nicht berücksichtigt wurden, darunter zwei weitere, die Rühl als ‚italisch‘ der ι-Klasse zugehörig klassifiziert, den Cod. Bodleianus Clarkianus 22 (ebd., 62) und den Cod. Lipsiensis bibliothecae senatoriae 82 (ebd., 91). Aber auch wenn wir diese beiden nicht mit dem Argument Seels in die τ-Klasse überführen, spricht der Befund doch dafür, den mit Abstand größten Teil der Prologi enthaltenden Codices den beiden Klassen π und τ zuzuordnen. Zur Überlieferung der Epitome vgl. REYNOLDS 1983, 197–199 und zuletzt PETOLETTI 2014. Eine Übersicht über die Handschriften und ihre Inhalte gibt die Tabelle 7.1.2. 97 LUCIDI 1975, 179 f. 98 Das Stemma beruht auf dem Vorschlag von ARNAUD-LINDET 2003, introduction II., die jedoch die vier von SEEL 1972a definierten Handschriftenklassen auf drei Klassen (I–III) verteilt, indem sie τ und π zur Klasse I zusammenfaßt: „La première classe des manuscrits, la mieux représentée de nos jours en manuscrits anciens, descend d’un archétype a qui se caractérise par l’adjonction de Prologues, venus d’une tradition différente, en tête du texte de Justin, ainsi que par beaucoup de leçons communes, bonnes ou mauvaises.“ In ihrem Stemma datiert sie die Prologi ins 5. und die Epitome ins 3. Jh., anders jedoch im Text ihrer Einleitung (ebd., introduction I.), wo sie Iustin zeitlich in die Regierungszeit Constantius’ II. und dessen Nachfolger

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

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Die Annahme einer unabhängigen Entstehung der Prologi ist also naheliegend. Eine Datierungsmöglichkeit ergibt sich daraus aber nicht: Nicht zwingend ist die Vermutung Lucidis, die Entstehung der Prologe müsse nach derjenigen der Epitome einzuordnen sein, da Iustin sie andernfalls hätte kennen müssen und nicht ignorieren können.99 Eine Unabhängigkeit der Prologe von Iustin gilt nämlich selbstverständlich auch in entgegengesetzter Richtung: Die Prologe können durchaus zur Abfassungszeit der Epitome bereits existent, ja sogar dem Iustin bekannt gewesen sein, ohne daß er sie für seinen Auszug aus Trogus verwendet hätte.100 Auch in diesem Fall (im Stemma grau eingezeichnet) ist es möglich, daß die Prologe im Hyparchetypus der Klassen τ und π den Handschriften der iustinischen Epitome hinzugefügt wurden. Kurz: Die unabhängige Überlieferung der Prologe sagt nichts über ihre Abfassungszeit aus. Ein besseres Datierungskriterium liefern die Sprache und das Formular der Prologi. Hier fällt zunächst die in fast allen Prologen identische Anfangsklausel auf, die stets primo (secundo etc.) volumine continentur haec lautet.101 Zudem wiederholen sich Wortwendungen häufig dann, wenn ähnliche Themenzusammenhänge wie etwa Kriegsschilderungen (bellum intulit/habuit/gessit) oder Exkurse (in excessu) angekündigt werden. Lucidi hält das schematische Wiederholen identischen Formulars für einen Beleg des künstlerischen und stilistischen Mangels des Prologschreibers.102 Schon Leonardo Ferrero hatte in den häufigen Satzkonstruktionen mit ut in der Verwendung eines Interrogativpronomens (z. B. ut … bellum intulit) ein Zeichen für eine eher willkürliche und verdorbene Verwendung der Syntax erkannt.103 Und auch Lucidi vermutete aufgrund sprachlicher Kriterien, daß die Sprache des Verfassers nicht der klassischen Tradition nahestehe, sondern frühestens im späten 3. oder frühen 4. Jh. anzusiedeln sei.104 Die Wendung in excessu zur Ankündigung eines Exkurses im Sinne von per digressionem oder dem griechischen ἐν παϱεϰβάσει hatte Tanaquillus Faber (Le Fèvre) schon im 17. Jh. zur Annahme bewogen, daß es sich bei dem Verfasser der Prologe um einen Griechen handele.105 Die Verwendung von excessus anstelle von digressio ist aber nicht so ungewöhnlich, als daß man einen solchen Schluß ziehen müßte; sie ist gerade in späterer Zeit sogar üblich: In der Rhetorik ist excessus als Bezeichnung eines Redeteils oder als Terminus technicus für die abschweifende

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setzt. Für ihre im Stemma dargestellte Datierung der Prologe gibt sie keine Begründung, sondern verweist lediglich auf die von der Epitome unabhängige Überlieferung: „Les Prologues ont été composés à partir d’un manuscrit très ancien différent de ceux qui ont donné naissance à la tradition manuscrite de l’Abrégé.“ LUCIDI 1975, 179. Vgl. FERRERO 1957, 15 f. und dazu LUCIDI 1975, 174. Vgl. LUCIDI 1975, 175. Zu den sprachlichen Eigentümlichkeiten und zur Struktur der Prologe vgl. auch ARNAUD-LINDET 2003, introduction I. LUCIDI 1975, 175. FERRERO 1957, 16. Vgl. LUCIDI 1975, 176 f. LE FÈVRE in: GRAEVIUS 1688, p. 787; vgl. FROTSCHER 1827–1830, vol. 3,2, p. 504, der auf Thuk. 1,16,5 (ἐκβολὴν τοῦ λόγου) verweist.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Erzählung bereits früher belegt,106 in literarischen und historiographischen Schriften taucht der Begriff (abgesehen von zwei Stellen bei den beiden Plinii107) gehäuft erst bei Tertullian auf und ist auch nach diesem überwiegend bei christlichen Autoren belegt.108 Auch Ammianus Marcellinus verwendet wie Tertullian den Begriff mehrfach im genannten Sinne, bei ihm findet sich auch die einzige wörtliche Parallele der Wendung in excessu.109 Für eine späte Datierung der Prologe spricht auch die Anfangsklausel (volumine continentur), die gerade bei den spätantiken christlichen Autoren beliebt war: Vor allem Augustinus, Hieronymus und Cassiodor verwenden sie mehrfach, vereinzelt kommt sie auch noch bei frühmittelalterlichen Autoren vor.110 Wenn die Abfassungszeit der Prologi, wie es der Sprachgebrauch nahelegt, in die Spätantike zu setzen ist, könnte man mit Lucidi das Motiv der Abfassung einer solchen Kurzzusammenfassung in ihrem Nutzen für die Schullektüre sehen.111 Die Beliebtheit solcher Geschichtsabrisse und Zusammenfassungen gerade im 4. Jh. könnte die späte Datierung stützen. Sofern aber keine konkreteren Hinweise hinzukommen, wird es bei einer vagen Datierung ins 3., 4. oder eventuell noch ins 5. Jh. bleiben müssen. So wünschenswert eine sichere Datierung sein mag, so ist sie für unsere Fragestellung gleichwohl vernachlässigbar, denn von weit größerem Interesse ist die unbestreitbare Unabhängigkeit von Iustin: Die Prologe geben, wenn 106 TLL V 2, 1228 f. nennt als Parallelen für den Terminus technicus in der Rhetorik: Sen. contr. 7 praef. 2; Quint. inst. 3,9,1. 3,9,4; Fortun. 2,20. 3,12; später auch Iul. Vict. rhet. ed. GIOMINI/CELENTANO 1980, p. 67,18; p. 76,1; p. 81,8; Ennod. dict. 21, 17 p. 487, 24. Ferner als Synonym für digressio: Tac. dial. 22; Porph. Hor. carm. 1,2,9; carm. 3,11,25 etc. 107 Plin. nat. praef. 12: […] neque admittunt libri mei excessus aut orationes sermonesve […]. Vgl. Plin. ep. 9,26,9: […] iam quid audentius illo pulcherrimo ac longissimo excessu: νόσημα γάρ […], der an dieser Stelle Demosthenes als Maßstab für den Redner anführt, den Begriff also eher als Terminus technicus verwendet. 108 Tert. nat. 1,13; praescr. 31: […] ab excessu reuertar […]; Tert. anim. 25: Iam nunc regrediar ad causam huius excessus, […]. Vgl. TLL V 2, 1229 (unter b scriptores); dort nicht aufgeführt, aber vergleichbar auch: Tert. anim. 36,1: In has quaestiones inde, opinor, excessimus quo nunc revertendum est. Tert. anim. 50,1: […] nunc ad originem huius excessus, id est ad ordinem mortis […]. Vgl. Cass. conl. 6,11,12; Rufin. transl. Orig. comm. in cant. 2; Rufin. princ. 4,3; Rufin. transl. Greg. Naz. or. 4,2,1; Greg. Magn. in evang. 26,6. 109 Amm. 23,6,1: Res adigit huc prolapsa ut in excessu celeri situm monstrare Persidis descriptionibus gentium curiose digestis, in quibus aegre uera dixere paucissimi. Vgl. Amm. 22,9,6: Cuius super adventu in Italiam pauca cum aliis huic materiae congruentibus in actibus Commodi principis digessimus per excessum. Amm. 27,4,1: […] ergo conveniet pauca super harum origine regionum et situ transcurrere per brevem excessum. 110 Aug. Gn. litt. 12,37; cat. rud. 3; c. Iulian. 2,145; Cassiod. var. 2,39; in psalm. praef. 4. Besonders auffällig ist die häufige Verwendung bei Hieronymus, u.a.: in Is. prol.; 5,13,12; 8, praef.; 8,27,13; in Hierem. 1. 5. 6; in Ezech. 9,29. 10,31. 11,39; adv. Iovin. 2,23; ep. 61,1. 68,1. 108,8. 124,1. 129,5; vgl. Rufin. transl. Eus. h.e. 1,4,5; Sulp. Sev. chron. 1,29,5. Ferner im 7. und 8. Jh. Isid. etym. 6,2,27; Iulian. in Os. 2,8; in ps. 2,65 [Theod. Mops.]; Ps.-Eucherius, De situ Hierosolimae 19,101; sowie spätere Belege bei Frechulf von Lisieux, (hist. 1,5,1); Bartholomaeus von Exeter (c. fatal. err. 167,4); Bernhard von Clairvaux (prol. in antiphon. ed. J. Leclercq et H. M. Rochais, 1963, vol. 3, p. 515); Hugo von St. Victoir (didasc. 4,1); Konrad von Eberbach (exord. Cisterciens. dist. 6,9) und Philipp von Harveng (comm. in cant. 5,4). 111 LUCIDI 1975, 180.

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

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auch in drastisch verkürzter Weise, das wieder, was im Werk des Trogus vorhanden war, und sind damit unverzichtbar für einen Vergleich Iustins mit dem Originalwerk. Sie bieten die Möglichkeit, die inhaltliche Auswahl und Gestaltung des iustinischen Exzerpts im Vergleich mit dem Originalwerk herauszuarbeiten. Es versteht sich von selbst, daß die Knappheit der Prologe, die ihrer Form und Funktion geschuldet ist, dazu führt, daß zahlreiche Inhalte nicht erwähnt werden, die in der Epitome dargestellt sind, wie es auch umgekehrt kaum erstaunlich ist, daß Iustins Auszug aus Trogus diverse Ereignisse nicht behandelt, die in den Prologen zu finden sind. Für eine Gegenüberstellung sollte aber nicht nur von Interesse sein, welche Themen und Darstellungen Iustin ausgelassen hat, sondern auch, an welchen Stellen auffällige Ausführlichkeit oder Veränderungen in der Ereignisreihenfolge festzustellen sind. Aus diesem Grund wird im folgenden zunächst ein allgemeiner vergleichender Blick auf die Prologi und die Epitome geworfen, um anschließend besonders anschauliche Beispiele herauszugreifen, die den Umgang Iustins mit dem Original des Trogus aufzeigen. Der besseren Übersicht dient eine tabellarische Gegenüberstellung (Tabelle 7.2.1), welche die Abweichungen zwischen den Prologi und der Epitome veranschaulicht.112

2.3.2 Inhalt und Aufbau der Prologi und der Epitome Ein erster vergleichender Überblick über die Inhalte zeigt, daß die zugrundeliegende Ereignisabfolge bei Trogus und Iustin weitgehend übereinstimmt. Nur gelegentlich tauchen Inhalte, die in den Prologen wiedergeben sind, bei Iustin in abweichenden Büchern oder in veränderter Reihenfolge auf. Wenn dies der Fall ist, lassen sich diese Abweichungen meist damit erklären, daß Iustin offenbar die entsprechenden Inhalte gekürzt oder ganz ausgelassen und zum Verständnis des Gesamtzusammenhanges an anderer Stelle in Form eines kurzen Hinweises zur Erklärung wieder hinzugefügt hat. Dafür spricht vor allem, daß die Verschiebungen niemals über einen größeren Abstand erfolgen: Der Stoff wurde in solchen Fällen meist auf zwei aufeinanderfolgende Bücher verteilt, und die verschobenen Inhalte wanderten vom Ende eines Buches bei Trogus an den Beginn des folgenden Buches bei Iustin.113 112 Die von mir erstellte Tabelle 7.2.1 weicht in mancherlei Hinsicht von der Gegenüberstellung bei ALONSO-NÚÑEZ 1992, 27–46 ab, die sich allein auf die Auslassungen Iustins konzentriert. Genauer ist die Tabelle von ARNAUD-LINDET 2003 annexe 1a und 1b, die jedoch nicht der Übersichtlichkeit dient. 113 Vgl. etwa Trog. prol. 2 und Iust. 3,1 (dazu unten S. 48); Trog. prol. 26 und Iust. 27,1 (unten S. 49); Trog. prol. 31 und Iust. 32,1 (unten S. 49–51). BALLESTEROS-PASTOR 2013, 48 hält die Verteilung der Inhalte in Buch 37 und 38 für unverhältnismäßig und vermutet daher auch dort eine Verschiebung durch Iustin: Bei Trogus habe Buch 37, anders als Trog. prol. 37 vermuten läßt, die Ereignisse bis zum 2. Mithridatischen Krieg und Buch 38 den letzten Konflikt zwischen Rom und Pontos bis zum Tod des Mithridates VI. enthalten; nur so bleibe genug Raum für den Ablauf der übrigen Inhalte, die im Prolog erwähnt werden. Auch VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 80, Anm. 183 bemerkt: „die Mithridatische Rede […] würde auch ins 37. Buch passen“. Es ist durchaus möglich, daß in Buch 37 und 38 Verschiebungen vorgenommen wurden, der inhaltliche Vergleich der Epitome und der Prologi kann das aber nicht bestätigen:

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Die Prologe für die Bücher 2 und 3 etwa lassen vermuten, daß bei Trogus am Ende von Buch 2 nach der Vertreibung des Xerxes aus Griechenland auch dessen Tod geschildert wurde (expulsoque Graecia Xerxe bellum ab Atheniensibus translatum in Asiam usque ad Xerxis interitum) und daß der Beginn des 3. Buches mit der Rache des Artaxerxes am Mörder seines Vaters einsetzte (ut mortuo Xerxe filius Artaxerxes ultus interfectorem patris Artabanum). Bei Iustin hingegen endet Buch 2 mit der Niederlage des Xerxes gegen Kimon am Eurymedon,114 während er das 3. Buch mit dem Verrat des Artabanos am persischen Großkönig beginnen läßt. Er schildert hier zunächst die Ermordung des Xerxes aus Sicht des Intriganten und dessen Vorgehen gegen die Söhne des Königs, bevor ausführlich die listenreiche Rache des Artaxerxes am Mörder seines Vaters dargestellt wird.115 Es ist schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, an dieser Stelle das konkrete Eingreifen des Epitomators nachzuvollziehen, dafür sind die Formulierungen der Prologe zu knapp und unpräzise. Man kann aber mit aller Vorsicht vermuten, daß Iustin am Ende des zweiten Buches Kürzungen vornahm, die das Ende des Xerxes betreffen, und diesen Mangel an Information durch die Darstellung der Intrige des Artabanos in Buch 3 aufzufangen versuchte. Aufschlußreich für Iustins Eingreifen in die Ereignisreihenfolge ist dagegen sein Vorgehen in den Büchern 34 und 35.116 Die Verschiebungen, Auslassungen und Abweichungen in den genannten Büchern sind anhand der Tabelle 7.2.1 auf S. 246 nachzuvollziehen (die erwähnten Verschiebungen wurden durch gestrichelte Unterstreichung gekennzeichnet): Zu Beginn des Buches 35 berichtet Iustin über die Auseinandersetzung Demetrios’ I. Soter mit den kappadokischen Königen und verfeindeten Brüdern Ariarathes V. und Orophernes, bevor er zum Kampf des Demetrios gegen Alexander Balas übergeht. Letzterer befindet sich auch im Prolog zu Buch 35, während aber sowohl der Krieg des Demetrios mit Ariarathes V. als auch der Streit der kappadokischen Brüder bereits im Prolog zu Buch 34 erwähnt sind. Offenbar hat Iustin große Teile in Buch 34 gekürzt, unter anderem die origo der Kappadokier und den Streit des Ariarathes und des Orophernes um die Königsherrschaft. Der Bruderzwist wird dann in Buch 35 indirekt durch das Einschreiten des Demetrios vermittelt und liefert zugleich den Übergang zur Auseinandersetzung mit Alexander Balas. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine Kürzung wie aus dem Lehrbuch eines Redakteurs: Die origo Cappadociae ist für den Gesamtzusammenhang unerheblich und wird daher gelöscht, während die Geschichte der

Alle in den Prologen genannten Ereignisse erscheinen in derselben Reihenfolge auch bei Iustin. Zur Einordnung der Rede des Mithridates unten S. 171–174. 114 Iust. 2,15,20: Nec in bello iudicium deligentium fefellit, siquidem non inferior virtutibus patris Xerxen, terrestri navalique bello superatum, trepidum recipere se in regnum coegit. Vgl. Thuk. 1,100,1; Diod. 11,61,1; Plut. Kimon 11 f. 115 Iust. 3,1. Weitere Quellen zur Ermordung des Xerxes: Diod. 11,69,1–6; Ktesias FGrHist 688 F13 (33); 14 (34), (ed. LENFANT 2004, pp. 127–129); Aristot. pol. 1311 b 38; Ailian. v.h. 13,3; vgl. WIESEHÖFER 2007, 3–19. Trogus’ Quelle könnte am ehesten Ktesias gewesen sein, vgl. KÖNIG 1972, p. 76. 116 Zur Anlage der Bücher vgl. BALLESTEROS PASTOR 2009a, 384.

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

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kappadokischen Könige auf das wesentliche reduziert und in den Haupterzählstrang (die Regentschaft Demetrios’ I. Soter) eingebaut wird. Eine ähnliche Verschiebung scheint Iustin auch am Übergang von Buch 26 zu Buch 27 vorgenommen zu haben (vgl. dazu Tabelle 7.2.1 auf S. 243). Dem Prolog zufolge endete Buch 26 mit dem Tod Antiochos’ II. Theos (246 v. Chr.) und der Nachfolge seines Sohnes Seleukos II. Kallinikos. Iustin versetzt diese Information an den Beginn des 27. Buches und ergänzt sie durch die Schilderung der Bluttat des Kallinikos an seiner Stiefmutter Berenike I. und deren Sohn,117 die als Auslöser für die Auseinandersetzung mit Ptolemaios III. dargestellt wird. Erst im Anschluß an die Belagerung Berenikes in Daphnae fährt Iustin mit den Schilderungen des 3. Syrischen Krieges (246–241) fort, der dem Prolog zufolge bei Trogus den Anfang des Buches bildete.118 Die Hervorhebung der Berenike zu Beginn des Buches hat offenbar mit den Veränderungen zu tun, die Iustin innerhalb des Buches 26 vornahm und die noch ausführlicher zu untersuchen sind.119 Eine weitere auffällige Verschiebung von Inhalten über die Buchgrenzen hinaus läßt sich in den Büchern 31 und 32 erkennen.120 Die Auseinandersetzung der Aitoler mit den Römern bildete den Prologen zufolge bei Trogus den Abschluß von Buch 31 (bellum cum Aetolis gestum per eundem Acilium, qui Antiochum Graecia expulerat). Diese Darstellung fehlt bei Iustin, der statt dessen in Buch 31 ausführlich den Römisch-Syrischen Krieg (192–188 v. Chr.) und im besonderen das Bündnis zwischen Antiochos III. und Hannibal schildert.121 Eine solche Kürzung zugunsten eines anderen Erzählstranges, hier desjenigen des Antiochos III. und Hannibals,122 ist für Iustin nicht ungewöhnlich, erstaunen mag aber die Ausführlichkeit, mit der er die Niederlage der Aitoler gegen die Römer im folgenden Buch 32 dann doch berücksichtigt: Ihre Beteiligung am Römisch-Syrischen Krieg und ihre Rolle als Aufwiegler des Antiochos hatte Iustin bereits am Ende des Buches 30 angedeutet,123 sie wird sodann am Beginn des Buches 32 wieder aufgegriffen: Aetoli, qui Antiochum in bella Romana inpulerant, victo eodem soli adversus Romanos et viribus inpares et omni auxilio destituti remanserunt; nec multo post victi libertatem, quam inlibatam adversus dominationem Atheniensium Spartanorumque inter tot Graeciae civitates soli 117 Iust. 27,1,1 f.: Mortuo Syriae rege Antiocho, cum in locum eius filius Seleucus successisset, hortante matre Laodice, quae prohibere debuerat, auspicia regni a parricidio coepit; quippe Beronicen, novercam suam, sororem Ptolomei, regis Aegypti, cum parvulo fratre ex ea suscepto interfecit. 118 Vgl. Iust. 27,2 und Trog. prol. 27: Septimo et vicensimo volumine continentur haec. Seleuci bellum in Syria adversus Ptolomaeum Tryphonem […]. Tryphon hat nur die Klasse π; vgl. SEEL 1972a, p. 316 (zu XXVII 2), gemeint ist Ptolemaios III. Euergetes I. (284–221 v. Chr.). 119 Dazu unten S. 57–59. 120 Vgl. BALLESTEROS PASTOR 2009a, 383, der noch weitere, auch hier genannte Beispiele für Veränderungen in der Epitome gegenüber den Prologen aufzählt. 121 Iust. 31,6; vgl. Trog. Prol. 31: item bellum, quod cum Antiocho in Achaia per Acilium consulem, et in Asia per Scipionem gestum est. 122 Dazu unten S. 52 f. 123 Iust. 30,4,18: Offensi tamen Aetoli, quia non arbitrio eorum Macedonia quoque adempta regi et data sibi in praemium belli esset, legatos ad Antiochum mittunt, qui eum adulatione magnitudinis in Romana bella spe societatis universae Graeciae inpellerent.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage retinuerant, amiserunt. Quae condicio tanto amarior illis, quanto serior fuit, reputantibus tempora illa, quibus tantis Persarum opibus domesticis viribus restiterint, quibus Gallorum violentiam Asiae Italiaeque terribilem Delphico bello fregerint; quae gloriosa recordatio maius desiderium libertatis augebat.124

Iustins Vorgehen ähnelt auch hier den schon gezeigten Beispielen: Die Schlacht des Acilius gegen die Aitoler, die in Buch 31 ausgespart wurde, wird am Beginn des 32. Buches in Form eines Resümees der aitolischen Geschichte bemerkenswert ausführlich aufgegriffen. Verständlich wird das Vorgehen, wenn man bedenkt, welchen Raum die Aitoler insgesamt bei Iustin einnehmen: Die Aitoler in der Epitome im Vergleich mit den Prologi (Fettdruck: ausführlich bei Iustin)

Prologe 12: --13: --- (Lamischer Krieg) 24: --26: --28: ---

29: Philipp V. gegen Dardaner und Aitoler; letztere werden von Rom unterstützt. 30: ---

31: Acilius gegen Aitoler 32: --33: --34: ---

Iustin 12,2,7: Aitoler als Gründer von Brundisium. 13,5,1–6 Athener und Aitoler verbünden sich gegen Antipater. 24,1: Spartaner greifen Aitoler an, die Bundesgenossen des Antigonos Gonatas sind, zu dessen Königreich sie gehörten. 26,1,5: Tyrannis des Aristotimos in Elis: Aitoler fordern ihn durch Gesandte auf, Frauen und Kinder der Verbannten herauszugeben. 28,1,1–2,14: Olympias sucht als Regentin von Epirus Hilfe gegen die Aitoler bei Demetrios. Gesandtschaft der Römer zu den Aitolern, Rede der Aitoler. 28,3: Der zweite Sohn der Olympias, Ptolemaios, rückt gegen die Aitoler vor, stirbt aber an einer Krankheit. 29,1,11: Philipp V. will Krieg mit den Aitolern; 29,2,7–8: Philipp läßt von den Aitolern ab, beginnt den Krieg gegen die Römer. 29,4,5: Laevinus in Griechenland bringt die Aitoler dazu, den Krieg gegen Philipp wieder anzufangen. 30,3,8: Philipp V. bietet den Römern Frieden an, Attalos, die Rhodier, Achäer und Aitoler fordern das Ihrige zurück. 30,4,18: Nach der Niederlage Philipps schicken die Aitoler Gesandte zu Antiochos III., der Krieg gegen Römer führen soll. --- [Römisch-Syrischer Krieg; Erwähnung des Acilius: 31,6,4] 32,1,1–3: Schicksal der Aitoler nach der Niederlage des Antiochos 33,2,8: Nach Pydna (168 v. Chr.) werden die führenden Aitoler, die nicht romfreundlich waren, als Geiseln nach Rom verbracht. 34,1,1: Gefangennahme der Aitoler durch die Römer (Wdh. von 33,2,8)

124 Iust. 32,1,1–3. Zu Delphis Bundesgenossen im Krieg gegen die Gallier vgl. Iust. 24,7,8–9, der die Aitoler hier nicht gesondert erwähnt.

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

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Ausführlich zu Wort kommen die Aitoler bereits in Buch 28, wo Iustin ihre Rede vor den römischen Gesandten wiedergibt.125 Die Rede steht im Zusammenhang der Ereignisse nach dem Tod Alexanders II. von Epirus und der Regentschaft seiner Frau Olympias, die Hilfe gegen die Akarnanien beanspruchenden Aitoler bei Demetrius II. Aitolikos sucht. Die Römer, die von den Akarnanen um Unterstützung gebeten wurden, schickten Gesandte zu den Aitolern,126 deren umfangreiche Antwortrede Iustin anschließt. Die oben zitierte Bewertung der Aitoler und die Betonung des Verlustes ihrer Freiheit am Beginn des Buches 32 stellen gewissermaßen den Abschluß der aitolischen Geschichte dar, die schließlich mit der Gefangennahme der führenden Familien sämtlicher aitolischer Städte durch die Römer in Buch 33 endet.127 Angesichts der Beschreibung, welche die Aitoler im Buch 28, aber auch bereits zuvor im Zusammenhang des Lamischen Krieges,128 vor allem aber durch ihre Rolle im Römisch-Syrischen Krieg erfahren,129 ist das Resümee in Buch 32 nur folgerichtig. Aus den Formulierungen der Prologe kann man schließen, daß sich ein solches Resümee bei Trogus (wenn überhaupt) bereits am Ende von Buch 31 befand. Der Grund für die Verschiebung an den Beginn von Buch 32 mag in einer ähnlichen Vorgehensweise liegen, die wir für die zuvor genannten Beispiele vermutet haben: Iustin kürzte die Schlacht der Aitoler gegen Acilius, während er aber mit Blick auf die Rolle der Aitoler insgesamt auf das Resümee nicht verzichten wollte. Die Veränderungen, die Iustin über Buchgrenzen hinweg vornimmt, lassen sich also einerseits mit seinen einschneidenden Kürzungen und andererseits mit seinem Bemühen, den Gesamtzusammenhang zu wahren, erklären. Auch innerhalb einzelner Bücher sind gelegentlich Abweichungen oder Veränderungen der Ereignisreihenfolge anzutreffen, für die sich ähnliche Begründungen finden lassen. So werden etwa bei Iustin die Taten Alexanders130 in Buch 12 erst im Anschluß an die Ereignisse um Antipater und die Niederlage des Zopyrion in Pontos geschildert, während sie im Prolog vorangestellt sind. Durch diese Umkehrung erfährt Alexander mehr Raum, während die anderen Figuren in gut eineinhalb

125 Iust. 28,2. Innerhalb der Aitolerrede finden sich diverse Anachronismen, die zuletzt BALLESTEROS PASTOR 2009a untersucht hat, vgl. bes. ebd., 386; ferner CAVAIGNAC 1957, 85–87; RZEPKA 2008, 222–228, und in seinem Kommentar zur Übersetzung schon SEEL 1972b, p. 529, Anm. 1. Zur Aitolerrede auch unten S. 172 f. 126 Iust. 28,1,5f.: Acarnanes quoque diffisi Epirotis adversus Aetolos auxilium Romanorum inplorantes obtinuerunt a Romano senatu, ut legati mitterentur, qui denuntiarent Aetolis, praesidia ab urbibus Acarnaniae deducerent paterenturque liberos esse, qui soli quondam adversus Troianos, auctores originis suae, auxilia Graecis non miserint. 127 Iust. 33,2,8: Aetolorum universarum urbium senatus cum coniugibus et liberis, qui dubia fide fuerant, Romam missus, ibique, ne in patria aliquid novaret, diu detentus, aegreque per multos annos legationibus civitatium senatu fatigato in patriam quisque suam remissus est. Vgl. Iust. 34,1,1: Aetolorumque viribus principum captivitate debilitatis, was zugleich auch die letzte Erwähnung der Aitoler in der Epitome ist. 128 Iust. 13,5,1–5; vgl. Iust. 24,1 und 26,1. 129 Iust. 29,1,11. 29,2,7–8. 29,4. 30,3. 30,4. 130 Iust. 12,3–16.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Kapiteln abgehandelt werden.131 In Buch 13 der Epitome erscheinen die beiden Inhaltsangaben des Prologs in umgekehrter Reihenfolge: Die Ursprungsgeschichte Kyrenes wird von Iustin mit inhaltlichem Anschluß an die Besetzung Kyrenes durch Ptolemaios I. vorgezogen,132 während er im folgenden Kapitel mit Rückbezug auf Ptolemaios’ Stärkung durch den Gewinn Kyrenes133 und dessen Kriegsvorbereitungen gegen Perdikkas zur Auseinandersetzung des Eumenes mit Polyperchon und Neoptolemos überleitet.134 Im Prolog ist die Ursprungsgeschichte Kyrenes den Ereignissen um Eumenes nachgestellt. Aus der Formulierung additae in excessu origines regesque Quirenarum läßt sich allerdings nicht notwendigerweise schließen, daß der Prolog für Trogus eine von Iustin abweichende Reihenfolge belegt, es kann sich auch um eine bewußt vereinfachte Darstellung des Verfassers der Prologe handeln. In beiden Fällen (Bücher 12 und 13) sind die Umstellungen inhaltlich sinnvoll und der Sache und dem Verständnis dienlich, denn in der Reihenfolge bei Iustin schließt das jeweilige Ende des Buches an den Beginn des nächsten an. Ob hier die Reihenfolge bei Trogus durch die Prologe verändert wurde oder ob diese Umstellung erst durch Iustin erfolgte, läßt sich nicht mehr eruieren. Eine besonders merkwürdige Umstellung weist Buch 31 auf: Iustin berichtet zunächst ausführlich von der Flucht Hannibals und seinem Bündnis mit dem Seleukidenherrscher Antiochos III., bevor er sich vergleichsweise kurz dem Krieg des Antiochos gegen Acilius und Scipio widmet.135 Der entsprechende Prolog stellt die Flucht Hannibals aber den Kriegshandlungen nach: denique Hannibalis ad regem a Carthagine fuga.136 Die chronologische Anordnung des Römisch-Syrischen Krieges in der Epitome, die der Flucht Hannibals (195 v. Chr.) die Niederlagen des Antiochos bei den Thermopylen (191 v. Chr.) und bei Magnesia ad Sipylum (190/189 v. Chr.) folgen läßt, ist in ereignisgeschichtlicher Hinsicht korrekt.137 Man mag sich auch kaum vorstellen, daß Trogus in seinem Werk eine Umkehrung gegen diese

131 Iust. 12,1,4–2,17; vgl. Trog. prol. 12. Zur Veranschaulichung der Umstellungen in Buch 12 und 13 vgl. Tabelle 7.2.1 auf S. 238. 132 Iust. 13,6,20–7,1: Terminos quoque imperii adquisita Cyrene urbe ampliaverat factusque iam tantus erat, ut non tam timeret hostem quam timendus ipse hostibus esset. Cyrene autem condita fuit ab Aristaeo, cui nomen Battos propter linguae obligationem fuit. 133 Iust. 13,8,1: Igitur Ptolomeus huius urbis auctus viribus bellum in adventum Perdiccae parabat. 134 Anders als in Trog. prol. 13 (Bellum quo Eumenes Neoptolemum et Crateron occidit) angekündigt, fällt bei Iust. 13,8,7 f. Polyperchon und nicht Krateros im Krieg gegen Eumenes (320 v. Chr.). Es scheint sich hier um eine der zahlreichen Namensverwechslungen Iustins zu handeln. Die letzte Erwähnung des Krateros erfolgt bereits in Iust. 13,6,15. 135 Hannibals Flucht und Exil: Iust. 31,2–6; Krieg gegen die Römer: Iust. 31,7–8. Vgl. BRIZZI 2015, der die besondere Darstellung Hannibals bei Iustin hervorhebt. 136 Trog. prol. 31: Item bellum, quod cum Antiocho in Achaia per Acilium consulem, et in Asia per Scipionem gestum est, denique Hannibalis ad regem a Carthagine fuga. Vgl. BALLESTEROS PASTOR 2013, 47; DERS. 2009, 384, Anm. 9; FORNI/ANGELI BERTINELLI 1982, 1311. 137 Zur Flucht Hannibals zu Antiochos III.: Liv. 33,47–49; Nep. Hann. 7; Antiochos’ Niederlage bei den Thermopylen: Liv. 36,15–19; Appian. Syr. 17–20; zur Niederlage bei Magnesia: Liv. 37,39–41.

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

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chronologische Abfolge vorgezogen hätte. Sofern man nicht von einem Überlieferungsfehler ausgehen will,138 bietet sich als einzige Lösung an, die Bedeutung des Adverbs nicht in einer zeitlichen Reihenfolge zu sehen, sondern im Sinne eines aufzählenden und den letzten Punkt betonenden „so auch“ zu verstehen, wie es in späterer Zeit vor allem bei den Juristen verwendet wurde und auch bei Iustin an anderer Stelle vorkommt.139 In der Übertragung des Prologes müßte es demnach lauten: […] ebenso den Krieg, der mit Antiochus in Achaia durch den Konsul Acilius und in Asia durch Scipio geführt wurde, so auch die Flucht Hannibals aus Karthago zum König (Antiochos). Für diese durch Nachstellung betonende Lesart spricht auch, daß in der Epitome die Flucht Hannibals und sein Aufenthalt in Antiochia wesentlich mehr Raum einnimmt, als der Krieg selbst, was sich in der genannten Verwendung von denique wiederfinden ließe. Ein weiterer Bereich, der Auskunft über das Vorgehen Iustins geben kann, betrifft seinen Umgang mit den zahlreich bei Trogus vorkommenden Exkursen. Hier versetzen uns die Prologi in die günstige Lage, ihre Anzahl im Original nachvollziehen zu können (vgl. dazu Tabelle 7.2.2): Explizit, und zwar stets mit der einleitenden Wendung in excessu, erwähnen die Prologe insgesamt 14 Exkurse, die meist geographischen oder ethnographischen Inhalts sind oder die origo eines Stammes oder einer Stadt beschreiben.140 Acht dieser explizit als excessus bezeichneten Exkurse wurden von Iustin gestrichen. Einige der in den Prologen erwähnten situs und origines sind ohne den expliziten Hinweis in excessu aufgeführt,141 dürfen aber wohl gleichsam als Exkurse gelten, so daß man auf eine Gesamtzahl von 37 Exkursen im Original des Trogus kommt: Exkurse bei Trogus und Iustin Prologi bei Iustin erhalten

in excessu

origines, situs

gesamt

14

23

37

6

15

21

138 Denique haben alle Klassen, vgl. SEEL 1972a, p. 318. IEEP 1859, pars I p. 183 f. war der inhaltliche Widerspruch aufgefallen, weshalb er poenique Annibalis… konjizierte (mit Verweis auf Trog. prol. 32: adiuvante Prusian Hannibale Poeno). Dies wurde von RÜHL 1885 und GALDI 1922 übernommen, nicht aber von SEEL 1972a. 139 Vgl. Iust. 11,11,4: Denique Philippus ultimo prope vitae suae tempore filium suum non esse palam praedicaverat. Laut Georges (s.v. denique 6.) sonst häufig bei den römischen Juristen. 140 Die Wendung in excessu findet sich in Trog. prol. 1. 5. 7. 11. 12. 13. 15. 18. 28 (2x). 32. 36. 37. 41. Inhaltlich von den ethnographischen Exkursen abweichend sind drei ereignisgeschichtliche Ausführungen, die ebenfalls als excessus bezeichnet werden: Trog. prol. 5: Hinc repetitum in excessu Cyri cum fratre bellum et Graecorum, qui sub eo militaverunt. 12: […] dictaeque in excessu res a praefecto eius Antipatro in Graecia gestae, […]. 28: Dictique in excessu Basternici motus. […] Dictum in excessu bellum Illyricum, quod Romani gessere cum Teuta. 32: Inde in excessu dictae res Illyricae: ut Galli, qui occuparant Illyricum, rursus redierunt in Galliam […]. 141 Vgl. Trog. prol. 1. 2 (2x). 3. 4. 7. 9. 10. 12. 16. 17. 20. 23. 24. 29. 32. 34. 37. 42. 43 (2x). Einige dieser Ursprungsgeschichten werden auch bei Iustin exkursartig eingeführt, vgl. etwa Iust. 2,6,1 (Athener): Nunc quoniam ad bella Atheniensium ventum est […] paucis urbis origo repetenda est. Iustin kündigt jedoch keinen Exkurs explizit als solchen an, vgl. u. S. 55 f.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Die Gegenüberstellung mit Iustin zeigt, daß bei ihm 16 der Exkurse vollständig fehlen, während insgesamt 21 Exkurse Erwähnung finden. Davon wurden 15 in gewisser Ausführlichkeit übernommen.142 Bei den übrigen sechs Exkursen und damit dem weitaus kleineren Teil scheint Iustin differenzierter vorgegangen zu sein, indem er mit seiner Auswahl Einzelheiten der Exkurse hervorhob, während er andere unbeachtet ließ. So wurde etwa in Buch 12 der König der Spartaner Archidamos III. ausgespart oder in Buch 16 auf die Ursprünge Bithyniens zugunsten der Darstellung Herakleias143 verzichtet. Auch in Buch 37 nahm Iustin offenbar größere Eingriffe vor: Die Ursprungsgeschichte von Pontos sowie die Abfolge der pontischen Herrscher bis Mithridates VI. Eupator werden zugunsten der ausführlich gestalteten Biographie des Mithridates unterschlagen.144 Über diese inhaltlich erklärbare Eingriffen hinaus, sind aber keine größeren Veränderungen festzustellen. Luis Ballesteros Pastor nimmt an, daß sich Ursprungsgeschichten in den Prologen häufig am Ende einer Buchzusammenfassung wiederfinden, während wir über ihre Lage innerhalb desselben Buches bei Trogus keine Sicherheit hätten.145 Es ist generell möglich, daß die schematisch angelegten Prologe die Exkurse ans Ende rückten, auch wenn sie sich bei Trogus an anderen Stellen befanden. Der einzige Fall aber, für den wir eine solche Verrückung mit einigem Grund vermuten und auch bei Iustin noch greifen können, befindet sich in Buch 13, wo die Ursprungsgeschichte Kyrenes und der Krieg des Eumenes gegen Polyperchon und Neoptolemos in ihrer Reihenfolge vertauscht wurden.146 Die Ausführlichkeit, mit der Iustin die origo Cyrenae behandelt, scheint dafür zu sprechen, daß er hier nur wenig gekürzt und die Darstellung des Trogus reproduziert hat. Ballesteros Pastor vermutet aber wie für Buch 13 auch für die Exkurse in den Prologen 7 (Illyrien und Paeonien) und 11 (Caria) und eventuell für weitere Fälle, daß sie bei Trogus an früheren Stellen derselben Bücher abgehandelt wurden.147 Seine Vermutung begründet er damit, daß die Exkurse von Trogus üblicherweise dann eingefügt worden seien, wenn das zu beschreibende Volk zum ersten Mal im Werk auftaucht. Dies ist zwar eine Praxis, die bei Trogus, der Technik Herodots folgend, gelegentlich anzu-

142 Vorhanden sind: Iust. 2,1–2 (Skythien und Pontos); 2,6 (Athen); 4,1–5 (Sizilien); 5,11,7–11 (Kyros); 7,1–5 (Makedonien); 9,1,1–9 (Byzantium); 13,7 (Kyrene); 17,3 (Epirus); 18,3–7 (Phönizien, Sidon, Velia, Karthago); 20,1,5–2,14; 20,5,7–9 (griechische und gallische Städte in Italien); 23,1,4–6 (Bruttier); 24,4–5 (Gallier bis zur Besetzung Illyriens); 32,3,6–15 (Gallier bis zur Rückkehr aus Illyrien); 36,2–3 (Judaea); 42,2,7–9 (Armenien). Es fehlen nach den Angaben der Prologe die Exkurse zu folgenden Themen: die aeolischen und ionischen Städte, Lyder, Etrusker und die ägyptischen Städte (Trog. prol. 1); Thessalien (2); Sparta (3); Illyrien und Paeonien (7); Zypern (9); Paphlagonien (10); Caria (11); Apulier, Lukaner, Samniten, Sabiner (12); Rhodos (15); Bastarner (28); Illyrischer Krieg (28); Kreta (29); Kappadokier (34); Bosporos und Kolchis (37); Arabien (41). Vgl. dazu auch die Gegenüberstellung in den Tabellen 7.2.2 und 7.7.2 sowie die Karten 10.4–6 im Anhang. 143 Iust. 16,3,4–4,5. 144 Vgl. BALLESTEROS PASTOR 2013, 47 f. 145 BALLESTEROS PASTOR 2013, 47; vgl. DERS. 2009a, 384, mit Anm. 9. 146 Dazu schon oben S. 51 f. 147 BALLESTEROS PASTOR 2009a, 394, Anm. 9 (Ende); vgl. auch noch DERS. 2013, 47.

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

55

treffen ist, aber keine zwingende Regel darstellt. Ebensowenig können wir überhaupt eine Regelmäßigkeit für die Positionierung der excessus am Ende der jeweiligen Prologe feststellen, im Gegenteil: Die Mehrheit der excessus befindet sich gerade nicht am Ende eines Prologs.148 Zudem sind die Exkurse, gerade wenn sie am Ende positioniert sind, sprachlich oft mit inde oder repetitae an Vorangehendes angeschlossen, was wohl eher auf die tatsächliche Reihenfolge bei Trogus verweist als auf eine vom Verfasser der Prologi selbst konzipierte Anordnung.149 Es ist daher wahrscheinlicher, daß die Prologe zum überwiegenden Teil der Verfahrensweise des Trogus folgen, also dann die Exkurse erwähnen, wenn sie inhaltlich angeschlossen werden können, was gleich in mehreren Beispielen der Fall ist.150 Mit Ausnahme der schon erwähnten Umkehrung in Buch 13 sind die Exkurse in der Epitome Iustins demnach ebenso angeordnet wie in den Prologi. Die Exkurse mögen dem Epitomator eine gute Gelegenheit geboten haben, Kürzungen vorzunehmen, ohne in den inhaltlichen und historischen Zusammenhang eingreifen zu müssen. Daß Iustin aber fast die Hälfte der Exkurse – in welcher Ausführlichkeit mag hier zunächst offenbleiben – beibehalten hat, zeigt, daß er für sein eigenes Darstellungskonzept offensichtlich nicht gänzlich auf sie verzichten konnte oder wollte. Die inhaltlichen Schwerpunkte, die entscheidend für seine Auswahl gewesen sein mögen, werden noch diskutiert (Kap. 4.1–2). Eine Auffälligkeit im Vergleich mit den Prologen soll an dieser Stelle jedoch nicht unerwähnt bleiben: Im Gegensatz zur Häufigkeit der Wendung in excessu in den Prologen kommt diese bei Iustin kein einziges Mal vor, wie sich auch keine abgewandelten Formen als Einführung in die Exkurse finden lassen. Die Exkurse werden bei Iustin also nicht explizit als solche angekündigt, sondern sind durch Themenwechsel gekennzeichnet oder werden mit inhaltlichen Übergängen in einen Erzählungsstrang eingeschlossen. Ähnlich dürfte das auch schon bei Trogus der Fall gewesen sein.151 Das 148 Prologe, die Exkurse am Ende aufführen, sind: Trog. prol. 5. 7. 13. 18. 28. 37 (mit in excessu eingeleitet) und Trog. prol. 4. 9. 17. 43 (origo et situs). Zahlreicher aber sind die Exkurse, die nicht am Ende eines Prologes erscheinen: Trog. prol. 1. 11. 12. 15. 32. 36. 41 (in excessu) und Trog. prol. 1. 2. 3. 10. 12. 16. 20. 23. 24. 29. 32. 34. 37. 42. 43 (origines ohne die Wendung in excessus). 149 Folgende Exkurse befinden sich am Ende eines Prologes und sind mit Hinweisen auf ihre inhaltliche Anordnung versehen: Trog. prol. 5: Hinc repetitum in excessu Cyri. 7: Additae in excessu Illyriorum et Paeonum origines. 9: […] originesque Cypri repetit. 13: Additae in excessu origines regesque Quirenarum. 17: Inde repetitae origines regum Epiroticorum usque ad Pyrrum. Trog. prol. 18: Inde origines Phoenicum et Sidonos […] in excessu dictae. 43: Origines deinde Liguriae et Massiliensium res gestae. 150 Etwa Trog. prol. 15: Ut Cypro Ptolomaeum vicit classe Demetrius idemque ab obsidione Rhodi summotus est. Repetita in excessu origo Rhodiorum. 23: Ut Agathocles domita Sicilia bellum in Italia Bruttiis intulit. Repetitae inde Bruttiorum origines. 34: Ut mortuo Antiocho rege Syriae Demetrius cognomine Soter, qui Romae fuerat obses, clam fugit occupataque Syria bellum cum Timarcho Medorum rege habuit Ariarathe rege Cappadocum. Repetitae inde origines regum Cappadocum. 36: Ut Antiochus interfecto Hyrcano Iudaeos subegit. Repetita inde in excessu origo Iudaeorum. 151 Überleitungen, die aus dem Kontext heraus begründet werden, etwa in Iust. 18,3,1: Et quoniam ad Karthaginiensium mentionem ventum est, de origine eorum pauca dicenda sunt, repetitis Tyriorum paulo altius rebus, quorum casus etiam dolendi fuerunt. Ursprungsgeschichten, die

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

bedeutet aber, daß nicht alles, was tatsächlich Exkurs war, auch explizit Eingang in die Prologe fand. Es könnte schon bei Trogus noch weitere thematische und geographische ‚Abschweifungen‘ gegeben haben, die in den Prologen unerwähnt bleiben. Auch in der Epitome können wir solche greifen, etwa wenn Iustin gelegentlich Biographien hervorragender Figuren in Form von Exkursen einfügt: Im dritten Buch berichtet der Epitomator recht ausführlich von Lykurg und seinen Gesetzen. Anstatt dem Ausbruch des Peloponnesischen Krieges die Ursprungsgeschichte der Peloponnesier anzufügen, wie es dem Prolog zufolge zu erwarten wäre,152 stellt Iustin die Ebenbürtigkeit Athens und Spartas aufgrund ihrer Verfassungen heraus, um daran anschließend ausführlich den Aufstieg, die Herrschaft und die Gesetzgebung Lykurgs darzustellen. Es ist wahrscheinlich, daß diese ausführliche Darstellung Lykurgs, eingebunden in die origo Spartas, auch schon bei Trogus vorhanden war und erst bedingt durch die Kurzform der Prologi dort verschwunden ist.153

2.3.3 Was kürzt Iustin? Die inhaltliche Auswahl des Epitomators José M. Alonso-Núñez versuchte, mittels einer Gegenüberstellung der Prologi und der Epitome die Kürzungen Iustins zu klassifizieren und daraus eine Motivation des Epitomators zu erschließen, die mit einer bestimmten historischen Haltung zu erklären sei:154 Iustin zeige die Tendenz, die seiner eigenen Zeit fernere Geschichte und geographische Peripherien auszulassen, und sei bemüht, seine Wiedergabe auf die „klassische Welt“ zu konzentrieren.155 So deutet Alonso-Núñez etwa die Streichungen der Zwistigkeiten zwischen den griechischen Städten in Buch 3 als „philhellenische Geste“ und wertet die fehlende Darstellung von gegen Athen gerichteten Handlungen in Buch 6 als eine „proathenische Haltung“ des Epitomators. Demgegenüber interpretiert er die starken Kürzungen der Rom betreffenden Bücher als Bemühung Iustins, Roms Präsenz in der hellenistischen Welt zu beseitigen, womit er dem Geist des Originals des Trogus folge, der Rom aus dem Zentrum der Universalgeschichte weggerückt habe.156 Wenngleich letztere Beobachtung zur Rolle

152 153 154 155

156

in den Prologi als Exkurse angekündigt werden, dürften auch bei Trogus als Exkurse konzipiert gewesen sein, vgl. etwa Trog. prol. 36: Repetita inde in excessu origo Iudaeorum. Iust. 36,2,1: Namque Iudaeis origo Damascena, […]. Vgl. auch EIGLER 1998, 346, der darauf hinweist, daß Exkurse in ihrer Verwendung selten explizit als solche gekennzeichnet werden. Vgl. Trog. prol. 3: [...] Ut Graecis cum rege pacificatis bella inter ipsos orta sint. Inde repetitae Peloponnensium origines: ut ab Herculis posteris Dorico populo sit occupata. [...] Vergleichbar werden in Iust. 20,4 die Reisen des Philosophen Pythagoras und sein Aufenthalt in Kroton in die Beschreibung der Krotoniaten und ihrer Kriege gegen die Lokrer und gegen Dionysios I. eingefügt. ALONSO-NÚÑEZ 1992, 27–46. Ebd., 44: „De ello se deduce que en Justino hay una tendencia a omitir la historia más remota porque no interesaría a la audiencia de su tiempo“. Was Alonso-Núñez unter „su tiempo“ versteht, wird nicht klar, denn er spricht sich selbst nicht für eine konkrete Datierung aus, sondern stellt lediglich die unterschiedlichen Thesen gegenüber (ebd., 23–27). ALONSO-NÚÑEZ 1992, 46: „Además se nota que la obra no está centrada en torno Roma en su propensión a suprimir la presencia de Roma en el mundo helenístico […], lo que no hace más

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

57

Roms und die generelle Orientierung an einer auf den griechischen Osten ausgerichteten Darstellung, in der die Epitome dem Originalwerk folgt, sicher richtig ist (dazu unten Kap. 5.1.1), greift die historische Relevanz für die Zeit Iustins als Auswahlkriterium des Epitomators doch zu kurz. Die Auswahl Iustins, seine Vorlieben und Hervorhebungen sind vor allem durch den inhaltlichen Vergleich mit den Prologi deutlich erkennbar. Um die Auswahlkriterien des Epitomators herauszuarbeiten, wird im folgenden anhand einiger Beispiele durch die Gegenüberstellung mit den Prologen die Vorgehensweise Iustins beleuchtet. Ein erstes eindrückliches Beispiel dieser Vorgehensweise zeigen die Veränderungen in Buch 26: Die Kürzungen in Buch 26 bei Iustin an selber Stelle, ausgelassen, an anderer Stelle, ausführlich oder abweichend

26 Quibus in urbibus Graeciae dominationem Antigonus --Gonatas constituerit. 26,1: Willkürherrschaft des Aristotimos Ut defectores Gallos. Megaris delevit regemque Lacedaemonium Area Corinthi interfecit, dehinc cum fratris sui Crateri filio Alexandro bellum habuit.

26,2: Charakterisierung der Gallier

Ut princeps Achaiae Aratus Sicuonem et Corinthum --et Megara occuparit. Ut in Syria rex Antiochus cognomine Soter altero filio --occiso, altero rege nuncupato Antiocho decesserit. Ut in Asia filius Ptolomaei regis socio Timarcho desciverit a patre. --Ut frater Antigoni Demetrius occupato Cyrenis regno interiit.

26,3: Berenike II. und Apame

Ut mortuo rege Antiocho filius eius Seleucus Callinicus --- [27,1,1] regnum acceperit.

Iustin nahm in diesem Buch offensichtlich einschneidende Kürzungen vor: Das erste Kapitel enthielt dem Prolog zufolge einen Katalog der griechischen Städte, in denen Antigonos II. Gonatas seine Herrschaft etablierte.157 Iustin berichtet nur von einer dieser Städte, nämlich Elis, und der dortigen Tyrannenherrschaft des Aristotimos, die als eine brutale Willkürherrschaft in allen Farben und in verschiedenen Formen von Frauenmißhandlungen ausgemalt wird. Die Kämpfe des Antigonos gegen die Gallier, die Spartaner und Athener sind im zweiten Kapitel enthalten, wobei allerdings die Charakterisierung der blutrünstig kämpfenden Gallier im Vordergrund steht. Die Berichte des weiteren Geschehens in Syrien und Asien sind vollständig ausgelassen. Die Schilderung des Demetrius in Kyrene wird überlagert von der Auseinandersetzung zwischen Apame und Berenike, die nahezu das gesamte dritte Kapitel und damit zugleich ein Drittel des Buches einnimmt. Die Nachfolge que seguir el espíritu del original troguiano, que desplazaba a Roma del centro de la historia universal.“ 157 Zur Darstellung des Antigonos II. in der Epitome unten S. 100 f.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

des Seleukos Kallinikos nach dem Tod des Antigonos Gonatas schließlich wird, wie schon erwähnt, an den Beginn des nächsten Buches gesetzt. Im Zentrum des 26. Buches steht also die Auseinandersetzung Berenikes II. mit ihrer Mutter Apame, die von Iustin fälschlicherweise Arsinoë genannt wird.158 Nach dem Tod des Magas (250/49 v. Chr.),159 der seine Tochter Berenike mit Ptolemaios III. habe verheiraten wollen, um die Verbindung zwischen Ägypten und Kyrene zu festigen, habe Apame, so Iustin, einen anderen Gatten für ihre Tochter vorgesehen, nämlich Demetrios, den Schönen. Dieser sei auch sofort herbeigeeilt, habe dann aber offenbar größeren Gefallen an der Mutter als an der Tochter gefunden.160 Diese Konstellation gipfelt schließlich darin, daß Demetrios im Bett der Schwiegermutter gemeuchelt wird, während Berenike diesem Ereignis vor der Tür des Schlafgemachs stehend beiwohnt. Unter Bewahrung ihrer Keuschheit sei so die Schande der Mutter gerächt worden (stupra matris salva pietate ulta est), und Berenike schließlich bei der Wahl ihres Ehepartners doch noch dem Willen des Vaters gefolgt, indem sie Ptolemaios III. heiratete.161 Das Thema der machtpolitischen Auseinandersetzungen der Diadochen und der damit zusammenhängenden heiratspolitischen Verbindungen wird bei Iustin überlagert von einer Auseinandersetzung recht intimer Art zwischen Mutter und Tochter, von der wir nirgends sonst in der Historiographie hören.162 Daß Apame als Tochter Antiochos’ I. den Anschluß Kyrenes an die syrisch-makedonische Dynastie der erneuten Verbindung mit den Ptolemäern vorzog, und Iustin damit ein wichtiges Moment der verwirrenden Diadochenkriege veranschaulicht, ist offensichtlich, aber erst die Schlafzimmerepisode gibt der Schilderung ihren Unterhaltungswert. Die Kürzungen zusammen mit den Umstellungen in Buch 26 und 27 machen deutlich, daß Iustin hier nicht nur vermeintlich Unwesentliches zugunsten einer Bettszene kürzte, sondern daß er ein eigenes Konzept verfolgte, in dem er den Gesamtzusammenhang, der ihm vom Original vorgegeben war, bewahrte, zugleich aber unterhaltsame und lehrreiche Episoden hervorhob und mit einer moralischen Wertung versah. So werden die äußerst komplizierten und verwirrenden Familienkonstellationen und Kriege der Diadochen auf moralische Grundsätze heruntergebrochen, ja vielleicht überhaupt erst lesbar gemacht, ohne auf wichtige Informationen zu verzichten oder Erzählstränge ins Leere laufen zu lassen: 158 Zu Berenike II. vgl. MACURDY 1932, 136 und zuletzt die Biographie von CLAYMAN 2014; zur ausschließlich bei Iustin überlieferten Auseinandersetzung mit Apame ebd., 35–39. 159 Vgl. CHAMOUX 1956. 160 Iust. 26,3,4: Sed nec Demetrius moram fecit. Itaque cum secundante vento celeriter Cyrenas advolasset, fiducia pulchritudinis, qua animis placere socrus coeperat, statim a principio superbus regiae familiae militibusque inpotens erat studiumque placendi a virgine in matrem contulerat. 161 Iust. 26,3,6–8: Itaque versis omnium animis in Ptolomei filium insidiae Demetrio conparantur, cui, cum in lectum socrus concessisset, percussores inmittuntur. Sed Arsinoe audita voce filiae ad fores stantis et praecipientis, ut matri parceretur, adulterum paulisper corpore suo protexit. Quo interfecto Beronice et stupra matris salva pietate ulta est et in matrimonio sortiendo iudicium patris secuta. 162 Vgl. bestenfalls Catull. 66, 27f., der allein den Tod des Demetrius andeutet.

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

59



Der Herrschaftsantritt Seleukos’ II. Kallinikos wird, wie schon erwähnt, von Buch 26 an den Beginn von Buch 27 verschoben und sodann mit der Ermordung Berenikes I., der Schwester Ptolemaios’ III., verbunden, die Auslöser für den 3. Syrischen Krieg war. – Aber auch das Ende der Berenike II. wird wieder aufgegriffen: Ihr Tod wird im Vorübergehen in Buch 29 erwähnt, das ebenfalls umfangreichen Kürzungen unterzogen wurde. Während Iustin dort längere Passagen zu den Kriegen Philipps V. mit den Dardanern, Illyrern, Aitolern und Kretern sowie die origo Kretas streicht, stellt er – ähnlich dem Aitolerresümee (Buch 32) – eine Zusammenschau an den Beginn des Buches, in der er die Herrschaftskonstellation um das Jahr 220 zusammenfaßt:163 Überall seien fast zeitgleich neue Herrscher nachgerückt, auch in Ägypten, wo Ptolemaios IV. nach den Morden an seinen Eltern, an Ptolemaios III. und der Berenike II. den Thron bestiegen habe.164 Weil diese Zusammenschau wie auch viele andere ähnliche Zusammenfassungen nicht in den Prologen aufgeführt wird, liegt es nahe, eine Ergänzung durch den Epitomator zu vermuten oder – falls wir ihm die Autorschaft nicht zutrauen – zumindest seine Bearbeitung anzunehmen. Der vergleichende Überblick über die Inhalte des 26. Buches veranschaulicht das Vorgehen Iustins: Beispielhaftes bzw. auch beispielloses Verhalten, kuriose Szenen und Charaktere werden ausführlich geschildert, während die Ereignisgeschichte auf das Minimum, das für das Verständnis der Vorgänge nötig ist, reduziert wird. Dabei verliert Iustin aber keineswegs den Gesamtzusammenhang aus den Augen, sondern fügt immer wieder kleinere oder größere Resümees ein, um dem Leser das große Ganze vorzuführen. Auch wird ein einmal begonnener Erzählstrang durch die Kürzungen nicht einfach abgebrochen, sondern – wenn auch nur in kurzen Hinweisen am Rande – konsequent zu Ende geführt. Als eindrücklicher Beleg für die Kürzungen Iustins kann Buch 40 gelten, weil es besonders umfangreiche und einschneidende Auslassungen aufweist (dazu Tabelle 7.2.1 auf S. 248). Dem Prolog zufolge wurden von Trogus hier die Ereignisse rund um die letzten seleukidischen und ptolemäischen Herrscher bis hin zum Ende des Ptolemäerreiches unter Kleopatra VII. berichtet. Was das Ende der Seleukiden angeht, sind in Iustins Version die Kriege unter den Nachfolgern des Antiochos VIII. Philometor (Grypos) nur in einem Übergangssatz zu Beginn des Buches erwähnt. Der Epitomator beschränkt sich statt dessen auf die Herrschaft des Armenierkönigs Tigranes II. in Syrien (Iust. 40,1), dessen Niederlage gegen Lucullus und die Eingliederung Syriens in die römische Herrschaft durch Pompeius (40,2). Bezüglich des Endes der Ptolemäer streicht er den gesamten weiteren Geschichtsverlauf von den Söhnen des Ptolemaios IX. (Lathyros) bis hin zu Kleopatra VII. und der Schlacht bei Actium.

163 Iust. 29,1; vgl. den Kommentar bei SEEL 1972b, p. 533, Anm. 2, der das Heraustreten des Erzählers aus dem Erzählungszusammenhang bemerkt. 164 Iust. 29,1,5: Aegyptum patre ac matre interfectis occupaverat Ptolomeus, cui ex facinoris crimine cognomentum Philopator fuit.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage

Aufgrund solch erheblicher Eingriffe wurde Iustin gelegentlich unterstellt, mit ungenügender Geschichtskenntnis das Werk des Trogus ‚verstümmelt‘ zu haben, so daß entscheidende Ereignisse unerwähnt blieben und die historischen Zusammenhänge verlorengingen.165 Tatsächlich fehlen in Buch 40 sämtliche Ereignisse rund um die letzten Ptolemäer; allen voran werden die Herrschaft Kleopatras und ihre Beziehung zu Caesar und Marcus Antonius völlig übergangen. Dabei erstaunt es weniger, daß Caesar und Antonius nicht erscheinen, da gerade wichtige Ereignisse um den Aufstieg der Römer im gesamten Werk immer wieder vernachlässigt werden, auch in den Prologen fehlen oder von Iustin stark gekürzt wurden.166 Das Fehlen Kleopatras VII. als letzte ptolemäische Herrscherin mag da schon mehr überraschen, da die Dynastien der Ptolemäer und Seleukiden das zentrale Thema der Bücher 24 bis 40 darstellen. Tatsächlich aber wird das Ende der seleukidischen und ptolemäischen Königshäuser durchaus auch in der Epitome thematisiert, und zwar bereits in Buch 39: Die Gestaltung des 39. Buches (Markierungen wie oben S. 57) lib.

Prologi

39 Ut extincto a Parthis Antiocho Sidete frater eius Demetrius dimissus regnum Syriae recepit subornatoque in bellum adversus eum Alexandro Zabinaeo interiit: filiusque eius Antiochus Grypos victo Zabinaeo regnum occupavit: dehinc cum fratre suo Antiocho Cyziceno bellum in Syria Ciliciaque gessit. Ut Alexandria mortuo rege Ptolomaeo Physcone filius eius Ptolomaeus Lathyros accepto regno expulsus est a matre Cyprum et in Syria bello petitus ab eadem, suffecto in locum eius fratre Alexandro, donec occisa per Alexandrum matre recepit Aegypti regnum. 39 Ut post Lathyrum filius Alexandri regnarit expulsoque eo suffectus sit Ptolomaeus Nothus.

Iustin [38,10,10: Tod des Antiochos VII.] 39,1,1–8 39,1,9–2,10, darin: 39,2,7–8 Anschlag der Kleop. Thea auf Grypos 39,3,1–5,1 39,3 Schwesternstreit der Kleopatra IV., Tryphaina 39,4 Kleopatra III. 39,5,2–6 Resümée Syria und Ägypten ---

Ut Syriam Iudaei et Arabes terrestribus latrociniis infestarint, mari Cilices piraticum bellum moverint, quod in Cilicia Romani per Marcum Antonium gesserunt.

39,5,5–6: Raubzüge des Araberkönigs Herotimos ---

Ut in Syria Heracleo post mortem regis occuparit imperium.

---

Die äußerst komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse, die dynastische Heiratspolitik und die verworrenen Bruderkriege der letzten Ptolemäer und Seleukiden lesen sich im Prolog wie eine Abfolge von Kriegen und Thronbesteigungen, die ohne gute Kenntnis der Zeit und der verwickelten Beziehungen beider Dynastien kaum 165 SEEL 1972c, 224; vgl. GOODYEAR 1982. 166 Zur Rolle Roms im Gesamtwerk und zu den betreffenden Kürzungen vgl. unten Kap. 5.1.1.

2.3 Die Prologi in Pompeium Trogum und die Epitome Iustins

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nachvollziehbar sind. Die Kürzungen Iustins sind hier wiederum umfangreich, noch bemerkenswerter aber ist, daß auch hier Ereignisse, die in der Epitome viel Raum und zentrale Positionen einnehmen, im Prolog zu Buch 39 nicht erwähnt sind. Es handelt sich dabei um folgende Inhalte: 1. Der Giftanschlag der Kleopatra Thea auf ihren Sohn Antiochos VIII. (Grypos), der den Anschlag entdeckt und seine Mutter den Giftbecher selbst leeren läßt.167 Diese Episode wird eingerahmt von den Rivalitäten des Grypos zunächst mit Alexander Zabinas und nach dessen und Kleopatra Theas Ausschaltung mit seinem Stiefbruder Antiochos IX. (Kyzikenos). 2. Die Auseinandersetzung der ptolemäischen Schwestern Kleopatra IV. und Kleopatra Tryphaina, die im Vordergrund des 3. Kapitels steht. Im Bruderkrieg ihrer jeweiligen Gatten Grypos und Kyzikenos tragen die beiden Schwestern ihre eigenen Rivalitäten aus, die wiederum in der Heiratspolitik ihrer gemeinsamen Mutter Kleopatra III. in Alexandria begründet liegen.168 Anstelle einer ausführlichen Darstellung des Krieges des Grypos gegen seinen Bruder Kyzikenos, die dem Prolog zufolge zu erwarten wäre (cum fratre suo Antiocho Cyziceno bellum in Syria Ciliciaque gessit),169 gibt Iustin dem Leser eine detaillierte Schilderung des ‚Schwesternkrieges‘, der mit einem längeren Zwiegespräch zwischen Tryphaina und ihrem Gemahl Grypos (39,3,5–10) und der blutigen Ermordung Kleopatras IV. ausgemalt wird und schließlich mit der Gefangennahme und Hinrichtung der Tryphaina durch Kyzikenos endet (39,3,10– 12).170 3. Das gesamte 4. Kapitel des Buches 39 behandelt die grausame Herrschaft Kleopatras III. in Alexandria und ihren schimpflichen Tod, den sie durch die Hand ihres Sohnes Ptolemaios X. erfährt und den Iustin als ihr verdientes Ende begründet.171 Diese drei ausführlich dargestellten Szenen sind allesamt typisch für die von Iustin bevorzugten Inhalte und werden über das gesamte Buch 39 gesehen zu wichtigen Strukturelementen, denn sie bilden die inhaltliche Grundlage für seine abschließende Argumentation in Hinblick auf das Ende der Ptolemäer und Seleukiden (Iust. 39,5,4–5):

167 Iust. 39,2,7 f.; eine ähnliche Darstellung bei App. Syr. 69,363 f. 168 Vgl. Iust. 39,3,1–5. 169 Iustin beschränkt sich auf für den Gesamtzusammenhang nötige Einzelheiten, vgl. etwa 39,3,4– 5: Par igitur iam viribus fratris Cyzicenus proelium committit ac victus in fugam vertitur. Tunc Antiochiam Grypos, in qua erat Cyziceni uxor Cleopatra, obsidere coepit, […]. 170 Zum Schwesternstreit zwischen Kleopatra IV. und Tryphaina und seiner Bedeutung für die Geschichtsdarstellung Iustins auch unten S. 129–132. 171 Iust. 39,4,6: Digna prorsus hac mortis infamia, quae et matrem toro expulit et duas filias viduas alterno fratrum matrimonio fecit et filio alteri in exilium acto bellum intulit, alteri erepto regno exitium per insidias machinata est.

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2. Der Epitomator und seine Vorlage Quo facto et Syriae et Aegypti regna Romana vicinitate artata,172 quae incrementa de finitimis bellis quaerere solebant, adempto vagandi arbitrio vires suas in perniciem mutuam converterunt, adeo ut adsiduis proeliis consumpti in contemptum finitimorum venerint praedaeque Arabum genti, inbelli antea, fuerint; […].

Der eigentliche Grund, den Iustin für den Untergang der ptolemäischen und seleukidischen Dynastie präsentiert, wird also gerade nicht im Sieg der Römer über die letzte ptolemäische Königin gesehen, sondern resultiert aus den – freilich durch die aus der römischen Expansion erfolgenden Einengung Syriens und Ägyptens ausgelösten – inneren Fehden, den unmoralischen Verhaltensweise der Dynasten, ihren immer wieder kritisierten Bruder- und Schwesterkriegen und der daraus resultierenden Dekadenz ihrer Herrschaft.173 Trotz seiner massiven Kürzungen in den Büchern 39 und 40 kommt Iustin also zu einem Fazit über das Ende der hellenistischen Königshäuser. Ähnliche Zusammenfassungen und Resümees finden sich über das gesamte Werk hinweg immer wieder eingestreut.174 Ein einmal begonnener Erzählstrang wird durch die Kürzungen nicht einfach abgebrochen, sondern – wenn auch nur in kurzen Hinweisen am Rande – konsequent zu Ende geführt. Um dies zu erreichen, muß Iustin nicht nur auswählen, er muß auch umstellen, er muß kommentieren und verweisen, kurz: er muß als Redakteur tätig werden. Wichtig dabei ist, dies sollte der Vergleich mit den Prologen nach Inhalten und Aufbau deutlich gemacht haben, daß Iustin die inhaltliche Grundstruktur des Trogus beibehält. Auf diese Weise entsteht, wie im folgenden Kapitel eingehender besprochen wird, eine „echte“ Epitome,175 weil sie sowohl dem universalhistorischen Konzept des Pompeius Trogus als auch dem eigenen redaktionellen Gestaltungskonzept des Epitomators folgt, der durch Kürzungen, Umstellungen und Zwischenfazits seine eigenen Hervorhebungen und Bewertungen markiert. Die Vergleichsbeispiele haben gezeigt, daß eine inhaltliche Argumentation und eine bewußte Gestaltung bei Iustin durchaus vorhanden sind, auch wenn er historisch entscheidende Ereignisse ausläßt.

172 Gemeint ist die Auswirkung der Eingliederung Kyrenes, Kretas und Kilikiens in das römische Reich, die Iustin direkt zuvor erwähnt (39,5,3): Itaque et ea pars Libyae provincia facta est; postea Creta Ciliciaque piratico bello perdomitae in formam provinciae rediguntur. 173 Vgl. EHLING 2008, 51 f., der diese abschließende Beurteilung Iustins auf Poseidonios zurückführen will; anders schon RICHTER 1987, 201 f. 174 Vgl. etwa das Resümee zur Geschichte der Aitoler in Iust. 32,1,1–3 (dazu oben S. 49 f.) oder die Zusammenfassung der Parther in Iust. 41,4,1–4; auch die überblicksartige Darstellung der jungen Herrscher, die um das Jahr 221 v. Chr. ihre Herrschaft antraten (Iust. 29,1) ist hier einzuordnen, und ähnlich geht Iustin häufig auch in abschließenden Bewertungen einzelner Herrscher vor, so etwa für Pyrrhos (25,5,3–6) oder Philipp und Alexander (9,8); für weitere Beispiele vgl. die Übersicht auf S. 104. 175 Zur Definition der Epitomegattung OPELT 1962, 944–973, ausführlich dazu unten Kap. 3.2.1.

3. DIE EINORDNUNG IUSTIINS IN DEN SPRACHLICHEN UND LITERARISCHEN KONTEXT Während im vorangehenden Kapitel das Verhältnis Iustins zu seiner Vorlage untersucht wurde, steht nun die Einordnung des Epitomators in den historiographischen Hintergrund seiner Zeit im Mittelpunkt. Im Abgleich der verschiedenen Datierungsansätze (Kap. 2.1) zeigten sich als vielversprechende Kriterien allein die Abfassung in Codexform, die für eine Datierung der Epitome nicht vor dem Ende des 3. Jhs. spricht, und die sprachlichen Hinweise, die ebenfalls eine spätere Datierung wahrscheinlich machen. Dieser Ansatz wurde bestätigt durch die Analyse der Praefatio (Kap. 2.2), die nicht nur als von Iustin selbst verfaßt und konzipiert, sondern auch als den spätantiken Proömien nahestehend herausgestellt wurde. In einem weiteren Schritt wird diese zeitliche Einordnung nun zunächst anhand möglicher sprachlicher Einflüsse überprüft, um das Werk anschließend in seinen literarischen und historiographischen Kontext zu setzen. 3.1 SPRACHLICHE EINFLÜSSE: DAS „IUSTINISCHE“ IN DER EPITOME Im Jahr 2003 publizierte John C. Yardley eine Untersuchung zur Sprache der Epitome. In dieser Studie, die im Laufe der Arbeit an einer Iustin-Übersetzung entstand, versuchte Yardley, literarische Entlehnungen aufzudecken, indem er nach sprachlichen Parallelen suchte. Die dabei erkennbaren wiederkehrenden Muster lassen vor allem zwei Hauptaspekte hervortreten: Zum einen finden sich in der Epitome zahlreiche sprachliche Parallelen zu Livius, die über dessen Einfluß auf Trogus den Weg in die Epitome gefunden haben könnten; zum anderen fällt solches Wortmaterial auf, das vorwiegend Parallelen in der Zeit nach Trogus aufweist und das Yardley daher als „Justinism“ bezeichnet.1 Die zugrundeliegende Methodik, über sprachliche Anlehnungen und Parallelen Teile der Epitome Trogus oder Iustin zuzuschreiben, ist nicht neu. Schon Robert B. Steele hatte versucht, auf diese Weise den Autor Trogus und den Epitomator Iustin voneinander zu unterscheiden. Auch F. R. D. Goodyear untersuchte diverse Stellen der Epitome auf Vergleichsmöglichkeiten, und Ronald Syme griff exemplarisch einzelne Begriffe und Wendungen heraus, die für eine späte Datierung herangezogen werden können.2 Yardley machte sich indes die Neuen Medien zunutze, indem

1 2

YARDLEY 2003, IX. 5 und passim. Vgl. die Rezensionen von BOTTOM 2006. STEELE 1917; GOODYEAR 1982, 3–21; SYME 1988, 366–369.

SEHLMEYER 2005 und WINTER-

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

er nicht nur den inzwischen auch online erfaßten, aber leider noch immer unvollständigen Thesaurus Linguae Latinae (TLL) berücksichtigte,3 sondern vor allem indem er mit Hilfe der Datenbank Classical Latin Texts des Packard Humanities Institute (PHI) mögliche sprachliche Parallelen aufzuzeigen suchte.4 Da die Möglichkeiten von Textdatenbanken ideal sind für die Fragestellung Yardleys, ist es nur folgerichtig, daß er sie für die Suche nach Wort- und Textparallelen heranzog, um auf diese Weise die editorische und rhetorische Tätigkeit Iustins herauszuarbeiten.5 Tatsächlich läßt die Studie eine unverkennbare literarisch-rhetorische Tätigkeit Iustins hervortreten. Obwohl Yardley zu Recht Bedenken gegenüber dem lückenhaft überlieferten Material vergleichbarer historiographischer Texte äußert und auf Probleme hinweist, die sich aus unserem unvollständigem Wissen über Entstehung, Entwicklung und Verwendung des Sprachmaterials ergeben,6 zeigt das Gesamtbild zumindest eines sehr deutlich: Iustin hat keinesfalls durchgängig den Wortlaut des Trogus übernommen. Yardley faßt die Ergebnisse seiner Untersuchung in drei Punkten zusammen: 1. sei der Anteil Iustins an der Epitome größer als oft angenommen, 2. Trogus stark von seinem Zeitgenossen Livius beeinflußt und 3. die Epitome um das Jahr 200 n. Chr. zu datieren.7 Die beiden ersten Schlußfolgerungen werden weitgehend von den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung bestätigt. Allein die Sicherheit, die Yardley für die Datierung um das Jahr 200 gewonnen zu haben meint, erscheint zweifelhaft. Ohne die Argumente für das Für und Wider der diversen Datierungsansätze oder Yardleys Datierungskriterien wiederholen zu müssen,8 liegt seiner Methodik doch ein entscheidendes Problem zugrunde: Das Textmaterial, das die PHI-Datenbank umfaßt, beschränkt sich auf die lateinischen Texte bis zum Jahr 200 n. Chr., während dort spätere Autoren nur in sehr geringem Maße aufgenommen sind.9 Solange sich aber die Suche nach sprachlichen Parallelen vornehmlich auf 3 4

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Liste aller erschienenen Faszikel des TLL: (Zugriff am 24.07.2018). PHI-Datenbank: (Zugriff am 24.07.2018). Neben PHI und TLL hat Yardley gelegentlich auch auf weitere Lexika und Kommentare zu diversen Autoren zugegriffen, vor allem auf das OLD, das bekanntlich spätantike und christliche Autoren nicht berücksichtigt. Die Grundlage seiner Recherche bildete aber, wie er selbst erläutert, die PHI-Datenbank Classical Latin Texts, vgl. YARDLEY 2003, X und 5. Im Vorwort heißt es ebd., IX: „[…] this study may provide some stimulus to the study of the ‚half-hidden‘ text […] of Trogus, and to a reappraisal of Justin as a literary-rhetorical figure rather than as the failed historian he is invariably perceived to be“. Vgl. ebd., 6. Ebd., 5: „While it will probably never be possible to say exactly how much of the work belongs to each author, I believe the results indicate, inter alia, that there is more of Justin in the work than is often supposed, that Trogus was enormously influenced by his contemporary Livy, and that the Epitome is probably to be dated to about 200 A. D.“ Dazu bereits oben Kap. 2.1.3. Vgl. YARDLEY/HECKEL 1997, 8–13; YARDLEY 2000, 632–634. Die Datenbank umfaßt den Informationen der Website zufolge: „essentially all Latin literary texts written before A. D. 200, as well as some texts selected from later antiquity.“ Vgl. (Zugriff am 24.08.2018) und die Liste der erfaßten Autoren und Werke: (Zugriff am 24.08.2018).

3.1 Sprachliche Einflüsse: Das „Iustinische“ in der Epitome

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die PHI-Datenbank konzentriert, sind kaum Treffer für spätere Autoren zu erwarten und wird folglich eine spätere Datierung Iustins anhand dieser Ergebnisse von vorneherein ausgeschlossen.10 Ganz andere Trefferbilder und Verteilungen sprachlicher Parallelen liefert die Library of Latin Texts (LLT) der Brepols Publishers Online (Brepolis), die seit 2009 in zwei Serien (LLT-A und LLT-B) kontinuierlich Texte aus kritischen Editionen in einer Datenbank zugänglich macht. Diese Datenbank stellt das gesamte Corpus der lateinischen Literatur bis ins 2. Jh. n. Chr. sowie ein umfangreiches Material an patristischer Literatur, von Tertullian bis hin zu Beda Venerabilis im 8. Jh., zur Verfügung, und bietet ferner auch nichtchristliche Geschichtswerke wie die Res gestae des Ammianus Marcellinus oder die Historia Augusta vom 3. bis 6. Jh. an.11 Darüber hinaus ist in der LLT gerade auch die spätantike Epitome- und Breviarienliteratur aufgenommen, die in der PHI-Datenbank vollständig fehlt und deren Vergleich mit Iustins Epitome aufschlußreich sein kann.12 Ein besonders anschauliches Beispiel sei an dieser Stelle herausgegriffen: Yardley stellt auf Basis einer PHI-Recherche für das Diminutiv servulus, das zweifach in der Epitome vorkommt,13 eine starke Konzentration bei Apuleius (mit 16 Stellen) und den (Ps.) Quintilianischen Deklamationen (25 Stellen) fest.14 Die Verteilungssuche mit der LLT ergibt aber eine deutlich gestiegene Beliebtheit des Begriffs unter den christlichen Autoren des 4. und 5. Jhs.: Allein Ambrosius verwendet das Diminutiv 137 Mal in diversen Schriften, es folgen Hieronymus (22), Maximus von Turin (13) und Augustinus (8). Den 81 Parallelen im Zeitraum bis um 200 n. Chr. stehen insgesamt 231 Verwendungen vom 3. bis zum Ende des 5. Jhs. gegenüber.15 Selbst unter Berücksichtigung des Umstandes, daß sich in einer solchen Verteilung auch die vergleichsweise große Menge christlicher Texte gerade im 4. und 10 Vgl. in diesem Sinne bereits WINTERBOTTOM 2006, 465: „More investigation is needed, making use of data bases that take in fourth-century evidence“. Yardley hat in Einzelfällen auch auf das TLL, OLD sowie diverse lateinische Grammatiken zurückgegriffen. Parallelen und Wortverwendungen über das 2. Jh. hinaus werden aber von ihm selten genauer geprüft, sondern meist mit einem Verweis auf TLL knapp mit „later use“ dokumentiert. 11 Zur Datenbank vgl. (Zugriff am 24.07.2018). Auch LLT-A+B bietet eine Übersicht aller aufgenommenen Autoren und Werke in einem Benutzerhandbuch: (Zugriff am 24.07.2018). Zur Benutzung der LLT-A+B vgl. auch GANTERT 2011, 145 f. 12 LLT-A enthält Aurelius Victor, die Epitome de Caesaribus, Eutrop, Iulius Exuperantius, L. Septimius; LLT-B ferner den bisher wenig beachteten Epitomator Rufius Festus. Zudem wurde die LLT inzwischen technisch weiterentwickelt, so daß sich sowohl mit Operatoren als auch mit neu eingerichteten Suchfunktionen kombinierte Suchen erstellen lassen, die gerade für die Frage nach der Verteilung von Wortformen über Epochengrenzen hinweg hilfreich sind. 13 Iust. 24,3,9; 39,1,8. 14 YARDLEY 2003, 162, der unter „Quintilianic Declamations“ freilich Declamationes minores und maiores zusammenfaßt. LLT-A führt nur sechs Treffer für decl. min. auf, dagegen aber 19 für decl. maior., die heute meist ins 4. Jh. datiert werden. Zu Yardleys diesbezüglich fehlgehender Auswertung kritisch schon WINTERBOTTOM 2006, 464. 15 Hinzu kommen noch weitere Verwendungen im Codex Theodosianus (4,7,1 pr. 4,8,7. 4,22,1. 7,20,8. 12,1,6), der nicht in der LLT-A aufgenommen ist. Vgl. die Tabelle 7.3.3 (zu Iust. 24,3,9) und die Verteilungsübersicht unten S. 72.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

5. Jh. widerspiegelt und demnach das Ergebnis auch der Überlieferung geschuldet sein mag, zeigt dieses Beispiel doch sehr deutlich, daß eine Suche, die sich allein auf ein Textcorpus bis ins 3. Jh. hinein beschränkt, zwangsläufig ein falsches Bild ergeben muß. Der Gebrauch des Diminutivs servulus scheint vornehmlich unter den christlichen Autoren der Spätantike beliebt gewesen zu sein, findet sich aber auch in paganen Schriften verschiedener Gattungen sowie im Codex Theodosianus, und es muß kaum verwundern, daß er auch in der spätantiken Historiographie Niederschlag findet.16 Das Beispiel läßt es sinnvoll erscheinen, zumindest in einer Auswahl Yardleys Untersuchung unter Einbeziehung des LLT erneut zu überprüfen. Angebracht erscheint dies gerade für diejenigen Stellen der Epitome, die wir der schreibenden oder redaktionellen Hand Iustins zuordnen können, allen voran die Praefatio, aber auch andere Passagen, in denen Iustin als Verfasser klar zu erkennen ist.17 Die Auswahl der von mir erneut überprüften Begriffe und Wendungen erfolgt zunächst nach dem Kriterium ihrer Nützlichkeit für eine mögliche Datierung: Für die Frage nach der zeitlichen Einordnung kommen diejenigen Ausdrücke in Betracht, die bei Iustin wiederholt oder auffällig oft vorkommen, ferner solche, die Yardley zufolge keine Parallelen vor dem 2. Jh. aufweisen oder die von ihm gar als „Neologismen“ bezeichnet werden, also ausschließlich bei Iustin belegt seien. Hierfür wurde vornehmlich Yardleys Kapitel „Justinism“ ausgewertet,18 aber auch weitere auffällige Begriffe hinzugezogen, die sich nicht in seiner Untersuchung finden: Detailliert und über Yardleys Auswahl hinaus wurden vor allem die Praefatio sowie diejenigen Stellen überprüft, an denen Iustin als Herausgeber in Erscheinung tritt. Um die Ergebnisse für sprachliche Eigentümlichkeiten Iustins und für seine zeitliche Einordnung auswerten zu können, müssen sie ferner in Relation zur Sprache des Trogus gesetzt werden. Die Rede des Mithridates (Iust. 38,4–7) bietet hierfür eine relativ sichere Materialgrundlage, da sie, wie Iustin selbst betont, als Beispiel aus Trogus übernommen wurde.19 Bei der Suche nach sprachlichen Parallelen folgt die Analyse nicht immer der Auswahl Yardleys, sondern fügt nach den gerade genannten Kriterien auch weitere Beispiele hinzu.20 Die Tabellen 7.3.1–4 gibt eine detaillierte Übersicht über die hier getroffene Auswahl und stellt die überprüften Stichproben den Ergebnissen Yardleys gegenüber. Um dem Leser einen besseren Überblick und den schnelleren Zugriff zu ermöglichen, ist die Tabelle in vier Abschnitte unterteilt, nach denen im 16 Vgl. Sen. contr. 6,2; Macr. sat. 3,14,7; Amm. 26,3,5; Epit. Alex. 21,7. 17 Yardley selbst nennt die Auswahlkriterien für die von ihm untersuchten Begriffe und Wendungen leider nicht. Der „Index Justinianus“ (YARDLEY 2003, 226–254) gibt einen Überblick über alle berücksichtigten Stellen. 18 YARDLEY 2003, 116–187 („Justinism in Justin“ und „Justin and Pseudo-Quintillian“). 19 Iust. 38,3,11: Quam orationem dignam duxi, cuius exemplum brevitati huius operis insererem; quam obliquam Pompeius Trogus exposuit, quoniam in Livio et in Sallustio reprehendit, quod contiones directas pro sua oratione operi suo inserendo historiae modum excesserint. 20 Da Yardley selbst keine Auswahlkriterien definiert, wird nicht ersichtlich, warum er unter den zehn überprüften Wendungen der Praefatio gerade Iust. praef. 4 nicht berücksichtigt, die sich inhaltlich sicher Iustin zuordnen läßt (dazu oben Kap. 2.2).

3.1 Sprachliche Einflüsse: Das „Iustinische“ in der Epitome

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Folgenden auch die Ergebnisse zusammengefaßt und kommentiert werden: 1. die Praefatio; 2. editorische Hinweise und Querverweise durch Iustin; 3. vermeintlich iustinische Wendungen mit Stichproben aus Yardleys Kapiteln „Justinism“ in Justin und Pseudo-Quintillian; und 4. von Trogus übernommene Wendungen unter besonderer Berücksichtigung der Rede des Mithridates. 3.1.1 Sprachliche Parallelen zur Epitome: Praefatio (Tabelle 7.3.1) In der Praefatio ist der Einfluß Ciceros deutlich spürbar. Wie schon Yardley völlig zu Recht feststellte, ist dieser Einfluß nicht notwendigerweise als Nachklang des Trogus zu werten, sondern könnte auch auf eine Vertrautheit Iustins mit Cicero schließen lassen.21 Dafür spricht nicht nur die Anlehnung an den bei Cicero zu findenden Otium-Gedanken,22 sondern auch diverse Formulierungen in der Praefatio, die sonst nur oder auffällig oft bei Cicero auftauchen: Die Wendung consularis dignitatis (praef. 1) ist bis ins 6. Jh. hinein nirgends außerhalb des Werkes Ciceros zu finden,23 gleiches gilt für in historiam contulissent und varietate et novitate operis (praef. 1).24 Daß der sprachliche Einfluß Ciceros über Iustin selbst und nicht über dessen Rezeption des Trogus erfolgt, belegen vor allem Anklänge an Cicero in praef. 4 und 5, also denjenigen Abschnitten der Praefatio, in denen Iustin seine eigene Vorgehensweise erläutert und rechtfertigt. Besonders auffällig ist hier die Wendung cognitione dignissima, die wiederholt von Cicero verwendet wird.25 Yardley hat wohl recht damit, daß Iustin diese Formulierung von Cicero übernommen hat, seine Begründung jedoch, daß die Wendung sonst nirgends vorkomme,26 ist nicht korrekt: Zwar taucht der Ausdruck tatsächlich bis ins 4. Jh. nicht mehr auf, dann aber ist er vor allem unter den christlichen Autoren beliebt, wo auch die Verwendung mit dem Superlativ anzutreffen ist: Schon Anfang des 4. Jhs. findet sich die Formulierung bei Laktanz am Anfang seiner Divinae institutiones, wo er die heidnischen Philosophen als veritatis cognitione dignissimi bezeichnet.27 Bei Augustinus treffen wir auf vier Stellen (darunter eine mit Superlativ), weitere finden sich bei Hieronymus, Hilarius von Poitiers und Paulinus von Nola.28 Der Einfluß

21 YARDLEY 2003, 79 f.: „Seel (Praefatio) and others have argued that this, too, is to some extent based upon a preface by Trogus, but even if this is the case there are parts which are clearly not Trogan, and here we also find distinctly Ciceronian phrasing.“ Vgl. dazu bereits oben S. 38. 22 Iust. praef. 5; vgl. Cic. Planc. 66 und oben S. 38 f. 23 Cic. off. 3,26,99. 24 Vgl. Cic. de orat. 2,57: ad historiam contulerunt. Cic. Verr. 2,3,10: ex ipsa varietate et novitate rerum et criminum delctatio. 25 Mit Superlativ dreimal: Cic. orat. 70; off. 1,154. 2,5. Vgl. ferner Cic. arch. 5; fin. 3,37. 5,50; amic. 4; off. 1,19. 1,153. 26 YARDLEY 2003, 80. 27 Lact. inst. 1,1,3: erant illi quidem veritatis cognitione dignissimi, quoniam scire tanto opere. 28 Im Superlativ: Aug. civ. 9,20: Quamquam etiam ipsa origo huius nominis, si divinos intueamur libros, aliquid adfert cognitione dignissimum; Hier. in Zach. 2,8: […] Si permanserint in furore,

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Ciceros auf Laktanz, vor allem aber auf Augustinus, ist bekannt, und es muß daher nicht verwundern, ciceronianische Wendungen bei den christlichen Autoren zu finden. Das gleiche mag auch für den kaum beachteten Rhetor Iulius Victor gelten, dessen Ars rhetorica hauptsächlich aus Quintillian und Cicero schöpft.29 Inhaltlich am nächsten an Iustin steht aber eine Formulierung in der Historia Augusta: Der Verfasser der Macrinus-Vita bemerkt zu Beginn derselben, daß ein Schriftsteller, der die Biographien anderer in Angriff nehme, verpflichtet sei, digna cognitione perscribere.30 Alle Parallelen datieren vom Anfang des 4. bis zum Beginn des 5. Jh., später findet sich kaum etwas Vergleichbares. Das gerade erwähnte Beispiel ist keine Ausnahme. Es ist in seiner Aussage charakteristisch sowohl für die Praefatio als auch, wie wir noch sehen werden, für den Großteil der von Yardley als „Justinism“ ausgewiesenen Passagen. Die Verteilung von Parallelen nach diesem Schema (also: nach Cicero lange nichts oder wenig Vergleichbares bis ins 4. Jh. n. Chr. hinein) ist in der Praefatio immer wieder erkennbar: Für die Formulierung cognoscendi voluptate iucunda (praef. 4) läßt sich zwar ein Anklang bei Cicero finden,31 die Konstruktion voluptas iucunda aber ist nach den augusteischen Lyrikern32 erst wieder bei Laktanz und Hieronymus anzutreffen.33 Omnium saeculorum (praef. 2) ist im Genitiv nur bei Cicero häufig belegt, sei sonst aber, so Yardley, selten.34 Auch hier gibt es gerade für den Genitiv Plural einige Belege im 4. und 5. Jh., wobei wieder vor allem Augustinus hervortritt.35 Die Beliebtheit der Wendung reicht bis ins Mittelalter hinein, was in erster Linie durch die Formulierung in der Vulgata (regnum tuum regnum omnium saecularum) begründet sein mag.36 Auch für die Konstruktion (industriae) testimonium habituro (praef. 6) gibt es neben den von Yardley erwähnten Cicerostellen37 zahlreiche Verwendungen bei den christlichen Autoren, wobei auch hier wieder Augustinus (mit 38 Nennungen) und Hieronymus (12) häufig vertreten sind.38 Für omissis quae… (praef. 3) nennt Yardley zwei Parallelen bei Livius und eine inhaltlich wesentlich

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non deerit poena peccantibus, si desierint ab insania, mea fient cognitione dignissimi. Im Positiv: Paulin. ep. 46,3; Aug. retr. 1,11; ep. 101,2. 101,4. 140,37; Hil. tract. ps. 138,6; HA Macrin. 1,2. Für weitere Stellen vgl. Tabelle 7.3.1 (zu praef. 4). Iul. Vict. ed. GIOMINI/CELENTANO 1980, p. 93,22: […] res est cognitione dignissima. Vgl. den Similienapparat ebd. HA Macrin. 1,2: sed eis qui vitas aliorum scribere orditur, officium est digna cognitione perscribere. Vgl. auch Ian. Nepot. epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 800), der über die Abfassung des Werkes des Valerius Maximus behauptet: Digna enim cognitione componit, sed colligenda producit, […]. Cic. fam. 4,5,12: […] e cognoscendis rebus voluptas, […]. Lucr. nat. 2,1; Proper. eleg. 1,10,1; Aetna app. Verg. 242. Lact. inst. 1,23,9. 6,24,10, Hier. tract. ps. 132; ep. 30,13. Vgl. YARDLEY 2003, 80 und die Stellenangaben in Tabelle 7.3.1 (zu praef. 2). Aug. conf. 11,13; enarr. in ps. 96,4; serm. 79A; c. Iulian. 6,16; sol. 90; Stellenangaben für weitere christliche Verwendungen in Tabelle 7.3.1 (zu praef. 2). Ps 144,13; vgl. Hil. tract. ps. 144,1. 144,16; Prosp. expos. ps. 144; Aug. enarr. in ps. 144,16. Vgl. YARDLEY 2003, 80. 117 und dazu (mit Stellengangaben) Tabelle 7.3.1 (zu praef. 6). Für weitere christliche Belege vgl. Tabelle 7.3.1 (zu praef. 6), bei nur einer nichtchristlichen Verwendung: HA Pertinax 15,1.

3.1 Sprachliche Einflüsse: Das „Iustinische“ in der Epitome

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nähere Verbindung zu Quintillian.39 Ähnlich nahe Entsprechungen finden sich darüber hinaus aber auch bei Rufinus und Iohannes Cassianus.40 Auch das Diminutiv corpusculum (praef. 4), das bereits bei Cicero, Seneca und Plinius maior häufig verwendet wird, ist in der Spätantike resp. bei christlichen Autoren verbreitet.41 Eine besonders auffällige Wendung der Praefatio schließlich hat ausschließlich Parallelen in der spätantiken Literatur: Der Begriff segregatim (praef. 3), für den Yardley nur eine Stelle bei Prudentius nennt,42 hat weitere spätantike Parallelen bei Augustinus, Cassiodor und dem anonymen Übersetzer des Basilius Caesariensis.43 Eine Beliebtheit des Begriffes am Ende des 4. und im 5. Jh. läßt sich nicht übersehen, und es scheint, daß diese im Mittelalter noch zunimmt.44

3.1.2 Sprachliche Parallelen zur Epitome: Editorische Hinweise (Tabelle 7.3.2) Ein ähnliches Bild wie die Praefatio liefern auch Iustins editorische Hinweise und Querverweise, die sich über das gesamte Werk verteilen und von Yardley nur in geringem Maße überprüft wurden. Auch hier tauchen gelegentlich Cicero, Quintilian und Autoren des 2. Jhs. wie Aulus Gellius auf, die meisten Formulierungen haben aber eine große Zahl an Parallelen im 4. Jh. Die Querverweise sicut supra dictum est bzw. sicuti dictum est, die Iustin wiederholt verwendet, haben nur wenige Parallelen vor 200 n. Chr., werden dann aber von den christlichen Autoren im 4. und 5. Jh. regelrecht inflationär gebraucht.45 Ähnliches gilt für Hinweise wie pauca dicenda sunt,46 wie supra memoravimus,47 wie breviter[…] perstringit48 wie operis

39 Vgl. YARDLEY 2003, 116, der die nächste Parallele zu Iustin in Quint. inst. 8,6,2 sieht: Nos omissis, quae nihil ad instruendum oratorem pertinent, […]. 40 Rufin. in libros hist. Euseb. (CCL 20, p. 267 f.): […] omissis quae videbantur superflua; Ioh. Cass. incarn. c. Nest. 2,4: Sed his omissis, quae explicari ideo nullo modo possunt, […]. Vgl. inhaltlich abweichend auch HA Elag. 3,4. 41 Die Verteilungssuche ergibt für die Zeit bis um 200 n. Chr. 44 Treffer gegenüber 124 für die Zeit vom 3. bis zum 5. Jh., darunter besonders häufig Hieronymus (27) und Augustinus (24). Die Kombination florum corpusculum ist nirgends außerhalb der Epitome zu finden. 42 Prud. ham. praef. 39; vgl. YARDLEY 2003, 116. 43 Für die Stellen vgl. Tabelle 7.3.1 (zu praef. 3). 44 Wofür das LLT 17 Treffer aufführt, u. a. Agnell. Lib. pontificalis Ecclesiae Ravennatis 129; Bened. Anian. concord. reg. 15. 41; Bonavent. leg. Franc. 18,3. 45 Iust. 2,9,6. 23,3,2. 38,9,2. 41,5,8. Für Parallelen vgl. Tabelle 7.3.2 (zu Iust. 2,9,6 und 23,3,2). 46 Iust. 3,7,16. 18,3,1. Vgl. Tabelle 7.3.2 (zu Iust. 3,7,16). 47 Iust. 20,5,1 (vgl. ebd. in Tabelle 7.3.2). Häufig bei Sallust (5) und Tacitus (10), später dann aber (v. a. in der 1. Pers. Pl.) häufig bei den christlichen Autoren und L. Septim. Dict. Cret. (8), Aur. Vict. (4). 48 Iust. 43,1,2. Schon Cic. de orat. 2,201; Lael. de amic. 46; Sen. benefic. 7,14,1; Plin. paneg. 25,1; sonst nur später, mehrfache Verwendung bei Rufin. (9), Aug. (12) und Hier. (20), für weitere Stellen vgl. Tabelle 7.3.2 (zu Iust. 43,1,2).

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

finis futura est,49 oder auch hoc nomine […] cognominavere.50 Die letzte der genannten Formulierung steht im Zusammenhang mit einem Querverweis und der vieldiskutierten Bemerkung über die Römer, die ihre Herrscher Caesares und Augusti nennen:51 Sie ist nicht nur auffällig wegen ihrer generellen Beliebtheit in der Spätantike, sondern vor allem auch wegen ihrer Parallelen bei spätantiken Historiographen.52 Bemerkenswert sind ferner die Wendungen, für die sich ausschließlich Parallelen bei spätantiken Autoren finden lassen: Der Ausdruck silentio praetermittat wird abgesehen von Iustin überhaupt zum ersten Mal in einem Brief des Hieronymus aus dem Jahr 400 n. Chr. verwendet,53 taucht kurz danach bei Augustinus in der 405 verfaßten Streitschrift Contra litteras Petiliani, dann wiederholt bei Iohannes Cassianus auf.54 Der Verweis quod priusquam expono ist neben Iustin nur bei Hieronymus belegt.55 Und für Iustins Ankündigung der mithridatischen Rede quam orationem dignam duxi, cuius exemplum […] insererem findet sich die sprachlich wie inhaltlich nächste Parallele bei Rufinus.56 Schon diejenigen Passagen der Epitome, die wir relativ sicher Iustin als Autor zuordnen können, machen mehr als deutlich, daß der überwiegende Teil sprachlicher Parallelen nicht, wie Yardley vermutete, im 2. Jh., sondern im 4. Jh. zu finden ist. Und das muß nicht notwendigerweise nur auf Ciceros Nachklang in der Spätantike zurückgeführt werden: Obwohl sein Einfluß gerade in der Praefatio unübersehbar ist, sind spätantike Parallelen häufig auch unabhängig von Cicero erkennbar.

49 Iust. 44,1,1; vgl. Liv. 5,5,6: cum tantum laboris exhaustum sit et ad finem iam operis tandem perventum; Sen. de ira 2,12,5: ad finem operis […] pervenit; Quint. inst. 1, prooem. 25: finis operis non reperietur. Danach erst wieder bei den christlichen Autoren, vgl. Tabelle 7.3.2 (zu Iust. 44,1,1). 50 Iust. 41,5,8, vgl. Tabelle 7.3.2. Bereits bei Hyginus mehrfach belegt (fab. 27,5. 125,20. 145,2. 187,7), scheint diese Formulierung erst wieder im 4. Jh. beliebt zu sein. 51 Iust. 41,5,8: Nam sicut supra dictum est, omnes reges suos hoc nomine, sicuti Romani Caesares Augustosque, cognominavere. Zu dieser Stelle und ihrer Interpretation als Datierungskriterium oben S. 25. 52 Ps. Aur. Vict. orig. 2,4,5; Ps. Aur. Vict. epit. 21,2; HA Gallien. 19,3. Auch pauca dicenda sunt hat einige nichtchristliche Parallelen, vgl. Tabelle 7.3.2 (zu Iust. 3,7,16). 53 Iust. 43,1,2; Hier. ep. 78,55,37; zur Datierung WILLIAMS 2006, 293; vgl. dieselbe Wendung auch in Hier. in Ioel. 2. 54 Aug. c. litt. Pet. 3,59,72; Ioh. Cass. conl. 18,1; 19,4; 20,1; LLT-A hat nur einen weiteren Treffer im 7. Jh. bei Iulian von Toledo, De comprobatione sextae aetatis 1,5; sechs weitere im hohen und späten Mittelalter. 55 Iust. 3,7,16; Hier. in Is. 18,66: priusquam exponam quid […]; vgl. Lact. inst. 6,5,1: sed priusquam singulas virtutes exponere incipio […]. 56 Iust. 38,3,11; Rufin. transl. Eus. h.e. 6,45,6: cuius exemplum inserere his dignum putavi. Vgl. HA Diad. 8,4: exemplum historiae causa inserendum putavi.

3.1 Sprachliche Einflüsse: Das „Iustinische“ in der Epitome

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3.1.3 Weitere Iustin zuschreibbare Wendungen (Tabelle 7.3.3) Besonders aussagekräftig für die zeitliche Einordnung der Sprache Iustins sind auffällig häufig vorkommende Begriffe, die Yardley im Kapitel „Justinism“ in Justin untersuchte. Die Verteilungssuchen in der LLT-A ergeben für diese Begriffe folgendes Bild:57 Verteilung häufig bei Iustin vorkommender Begriffe prorsus58

Iust. 30

nemine61

7

orientalis, -e62

7

auctor, -is, m.64

40

Ant. 380 (38) Cic.: 10659 15 (5) Suet.: 9 4 (2) Gell.: 3 2263 (64) Liv.: 41465

Patr. 1 1539 (73) Aug.: 110960 151 (27) Aug.: 65 391 (19) Hier.: 13863 3845 (108) Aug.: 78866

Patr. 2 434 (45) Beda: 151 32 (14) Facund.: 6 460 (15) Facund.: 143 1830 (59) Greg. Magn.: 436

57 Unter der Funktion „Verteilung der Wortformen“ wird in der LLT die Verteilung einzelner Begriffe in folgenden Epochen wiedergegeben: Ant. (= Antiquitas): klassische lateinische Literatur vom Beginn bis zum Ende des 2. Jh.; Patr. 1 (= Aetas patrum I): spätantike Werke bis 500 n. Chr. inkl. nichtchristliche Autoren; Patr. 2 (= Aetas patrum II): Werke von 501 n. Chr. bis zum Tod Bedas 735 n. Chr. Iustin selbst ist unter Patr. 1 eingeordnet, deshalb wurden hier die Iustinstellen vom Gesamtergebnis abgezogen, um das Gesamtbild der Verteilung nicht zu verzerren. Die Zahlen bezeichnen die Anzahl der gesamten Treffer für die jeweilige Epoche; in Klammern die Gesamtzahl der Verfasser, bei denen der Begriff auftaucht, sowie in der zweiten Zeile der Autor mit den meisten Treffern. Für die detaillierten Ergebnisse der ausgewählten Beispiele vgl. Tabelle 7.3.3 zu Iust. 1,7,16 (prorsus); Iust. 1,9,10. 12,11,8 (nemine); 12,3,3 (orientalis); 21,6,2 (auctor). 58 Bei Iustin in adverbialer Verwendung und in den Konstruktionen prorsus quasi oder prorsus ut, vgl. EICHERT 1882, 148. In die Verteilungssuche ist prorsus als Adj. Nom. m. einbezogen, dessen Verwendung jedoch insgesamt selten ist. 59 Gefolgt von Apuleius (98) und Gellius (24); vgl. YARDLEY 2003, 121. 60 Mit Abstand gefolgt von Rufin. (106), danach Iust. (30), Lact. (28), HA (19), Amm. (7). 61 Am häufigsten als abl. abs. im Wortgebrauch wie nemine prohibente (Iust. 12,13,1 und 24,6,3), der abgesehen von Dig. 43,8,2,17 (Ulpian) erst ab dem 4. Jh. gebräuchlich ist: Rufin. transl. Eus. h.e. 2,22,1; Aug. ep. 91,5. 91,8. 190,6. civ. 3,17. 3,22. 13,21; Sulp. Sev. dial. 2,5,8. Vgl. YARDLEY 2003, 143 (zu nemine prohibente) und 121 (zu nemine arbitrante). 62 In der Zählung sind alle Flexionen des Adjektivs berücksichtigt. Vgl. YARDLEY 2003, 141. 63 Gefolgt von Aug. (83), HA (17), Amm. (12). 64 Das Beispiel wurde wegen seiner Beliebtheit in der Epitome ausgewählt, wenngleich die Verteilung wegen der generellen Häufigkeit des Ausdruckes in historischen Texten kaum Aussagekraft besitzt. Vgl. aber zur Junktur auctorum originis Tabelle 7.3.3 (unter Iust. 21,6,2), die häufiger bei den christlichen Autoren anzutreffen ist. 65 Livius hat nur wenig mehr Treffer als Cicero (373) und Plinius maior (332). Vgl. YARDLEY 2003, 157 (zu auctorum originis). 66 Gefolgt von Ambrosius (446).

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Diese Aufstellung läßt sich erweitern mit Begriffen weniger oder nur einmaliger Verwendung, die Yardley als auch sonst sehr selten einstuft: Verteilung selten bei Iustin vorkommender Begriffe

abrupte67

Iust. 1

coaequalis, -e68

2

servulus, -i, m.69

2

Ant. 2 (1) Quint.: 2 2 (2) Petr.: 1, Colum.: 1 81 (22) Decl. maior.: 1970

Patr. 1 22 (11) Amm.: 5 42 (19) Aug.: 10 231 (33) Ambr.: 13771

Patr. 2 1 Fruct.: 1 24 (11) Beda: 5 51 (14)72 Hymn. hisp.: 21

Alle Beispiele weisen eine deutlich gesteigerte Verwendung in der Spätantike auf, wobei gerade die zunehmende Häufigkeit der Adverbien prorsus und nemine im 4. und 5. Jh. auffällt. Das Adjektiv orientalis war bis ins 4. Jh. nahezu ungebräuchlich, und es scheint naheliegender, Iustin hier in der Nähe eines Ammians (11) oder der Historia Augusta (17) zu sehen als ihn mit Gellius (3) in Verbindung zu bringen. Das Substantiv auctor ist für eine Zuordnung zu Iustin weniger aussagekräftig, weil es schon bei Livius und Cicero auffällig oft vorkommt, so daß es sich hier auch um Anlehnung an Trogus handeln kann. Die Konstruktion auctor originis aber, die Iustin insgesamt dreimal verwendet,73 ist wesentlich häufiger bei christlichen Autoren anzutreffen.74 Weitere wiederkehrende Wendungen wie ad postremum tamen,75 invadendae tyrannidis,76 sagittarum iactus,77 das elfmal in der Epitome

67 Iust. 2,15,4. Vgl. YARDLEY 2003, 126. 68 Iust. 23,4,9. 37,4,1; vgl. Tabelle 7.3.3. YARDLEY 2003, 160 f. hält das Adjektiv für ein seltenes Wort und verweist für späte Autoren auf TLL, neben Parallelen in christlichen Texten findet es auch in späten Inschriften Niederschlag. 69 Iust. 24,3,9. 39,1,8; vgl. YARDLEY 2003, 162, dazu auch oben S. 65 f. und Tabelle 7.3.3. 70 LLT-A datiert die Declamationes maiores ins 2. Jh. n. Chr. Die Zuordnung zur Kategorie „Ant.“ ist aber wegen ihrer ungeklärten Datierung mehr als fraglich, vgl. etwa WINTERBOTTOM 2006, 464. 71 Mit großem Abstand gefolgt von Hier. (22), Max. Taur. (13), Aug. (8). Seltener bei nichtchristlichen Autoren: Amm. 26,3,5; Epit. Alex. 21,7; Sen. contr. 6,2; Macr. sat. 3,14,7. 72 Eingerechnet ist hier auch der Cod. Theod. mit sieben Treffern. 73 Iust. 21,6,2. 23,1,13. 28,1,6. 74 Für die Stellen vgl. Tabelle 7.3.3 (zu Iust. 21,6,2). Als frühere Belege führt YARDLEY 2003, 157 an: Ov. fast. 2,399; Suet. Nero 1,1 und Apul. mund. 24. 75 Iust. 3,5,15. 13,8,10. 30,3,10. 35,1,11. 36,1,5. 38,10,10. YARDLEY 2003, 130 nennt als Parallele ausschließlich Apul. met. 9,19, LLT-A hat drei spätere Treffer, vgl. Tabelle 7.3.3 (zu Iust. 3,5,15). 76 Iust. 16,4,6; 16,5,18; YARDLEY 2003, 150 nennt Ampel. 15,7, für tyrannidem invasit aber auch Oros. hist. 7,21,6. 7,22,10; Hier. chron. ed. HELM 1956, p. 244. 246; Ps. Aur. Vict. epit. 46,4. 77 Iust. 2,4,11. 2,9,11. 7,6,14. Neben Tac. ann. 15,9,1 ergibt die Recherche nur späte Parallelen, vgl. Tabelle 7.3.3 (zu Iust. 2,4,11).

3.1 Sprachliche Einflüsse: Das „Iustinische“ in der Epitome

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verwendete Adverb iterato78 oder das ebenso beliebte Verb aduno79 ergeben ein ähnliches Bild: Die von Yardley angeführten Parallelen lassen sich in fast allen Fällen durch spätantike Beispiele ergänzen oder sogar in ihrer Menge und ihrer sprachlichen oder inhaltlichen Nähe zur Formulierung Iustins übertreffen.80 Bereits Syme hatte zudem auf eine Anzahl von Begriffen aufmerksam gemacht, für die neben Iustin ausschließlich spätantike Parallelen zu finden sind,81 auch hier lassen sich weitere Beispiele hinzufügen: in bellum progreditur (Iust. 1,3,4), per ordinem successione (1,4,1), (gladio) evaginato (1,9,8), recludantur (1,9,16), superinducta (2,10,14), an […] an vero (24,7,1), parricidale scelus (27,1,10), geminae subolis (30,2,3), sive dum […] sive dum (43,3,4). Die vorgestellten Beispiele (sowie weitere in Tabelle 7.3.3) und Verteilungsbilder geben deutliche Richtungshinweise, denn die Ergebnisse zeigen in allen Fällen eine weitgehend identische Tendenz: Die Wortwahl Iustins paßt offenbar eher in das 4. als in das 2. oder 3. Jh. Freilich läßt sich die Diskrepanz der Treffermengen bis zu einem gewissen Grad mit der Materialverteilung und Überlieferungssituation erklären, die gerade für die christlichen Autoren des 4. und 5. Jh. ungleich besser ist als für die Quellen des 2. und 3. Jhs. So ist vielleicht auch die auffällige Präsenz an Parallelen bei Augustinus mit dem ungleich größeren Umfang seines erhaltenen Werkes zu begründen. Zugleich aber sind doch mit Tertullian und Cyprian sowie natürlich auch mit Tacitus, Sueton, Plinius und Apuleius auch einige große Corpora aus dem 2. Jh. vorhanden, deren Parallelen mit Iustin weitaus geringer ausfallen. In der Gesamtheit der ausgewählten Begriffe und Wendungen ist damit die Tendenz nicht von der Hand zu weisen, Iustin sprachlich im 4. Jh. zu verorten.

78 Iust. 5,4,3. 5,9,14. 11,7,11. 15,2,6. 16,2,1. 16,3,6. 18,1,11. 21,2,6. 22,7,6. 29,4,1. 43,4,4. Für Parallelen in adverbialer Verwendung vgl. Tabelle 7.3.3 (zu Iust. 5,4,3). 79 Iust. 2,12,18. 5,9,6. 7,1,12. 11,5,4. 12,2,16. 15,4,22. 16,2,1. 24,1,5. Zur Verteilung der vornehmlich christlichen Verwendung vgl. Tabelle 7.3.3 (zu Iust. 2,12,18). Dazu auch schon SYME 1988, 369. 80 Weitere Beispiele in Tabelle 7.3.3 unter Iust. 1,4,1 (per ordinem successionis); 2,7,5 (gratiam traheret); 3,5,13 (aemulationem mutuam); 7,2,6 (adsidua certamina bzw. weitere Verwendungen von adsiduus im Zusammenhang mit bellum oder proelium); 8,1,2 (in mutuum exitium); 8,2,11 (maiestate numinis); 8,3,11 (supplicio tradit); 9,7,4 (precibus exoratus); 12,15,3 (impatientius dolentes); 16,4,11 (tyrannicae crudelitas, vgl. 16,4,16: tyrannicae dominationis); 17,2,6 (in favorem); 17,3,16 (offensam civium contraxit); 21,1,7 (consortium regni); 22,5,11 (praedam uberiorem); 23,4,9 (coaequales); 26,2,2 (in furorem versi); 42,3,4 (foedus percussit). Weitere Wendungen, die bei Iustin nur einmal vorkommen, zeigen das gleiche Bild: 2,15,2 (munita civitas); 2,15,4 (aprupte); 3,7,15 (quippe quasi); 5,4,18 (in offensam); 8,6,6 (conscientiae pudore); 18,7,9 (se oculis ingereret); 18,7,10 (quietate felicitatis); 20,4,3 (originemque mundi); 21,2,1 (splendorem lucis); 21,2,2 (saevitia grassatur); 21,5,9 (vitiis abundent); 24,6,4 (scurriliter); 24,7,8 (salutare praeceptem); 30,1,10 (occulta mala); 36,3,7 (in profundam merguntur); 37,4,4 (restitui in pristinum statum); 38,1,9 (scrutatore misso, vgl. Iust. 25,2,5: scrutor); 39,3,3 (nudum uxoris nomen); 41,5,6 (nomine nucupent). 81 SYME 1988, 368 f. zu Iust. 19,1,1 (diem fungitur); 21,3,4 (adtaminet); 36,3,2 (ad instar, allerdings schon häufig bei Apuleius); 37,2,6 (se stagnavit). Zu den Beispielen Symes wie zu den von mir ergänzten vgl. unter den angegebenen Stellen die Tabelle 7.3.3.

74

3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

3.1.4 Trogus zuschreibbare Wendungen (Tabelle 7.3.4) Daß die erzielten Resultate ihren Wert haben, läßt sich anhand einer Gegenprobe der für Trogus ‚typischen‘ Sprache verdeutlichen. Die Ergebnisse der Auswertung der mithridatischen Rede (Iust. 38,4–7) unterscheiden sich erkennbar vom iustinischen Material. Auch wenn die Rede wegen ihres geringeren Umfanges weniger Vergleichsmöglichkeiten bietet, zeigt ihre genaue Analyse doch eine klar auf den Sprachgebrauch der frühen Kaiserzeit weisende Tendenz. Um nur ein Beispiel herauszugreifen: Die Verteilungssuche für das Adjektiv inbellis, das bei Iustin auch außerhalb der Rede des Mithridates verwendet wird,82 ergibt ein ganz anderes Bild als die oben (S. 71 f.) zusammengestellten Tabellen:

im-/inbellis, -e

Iust./Trog. 5

Ant. 146 (25) Liv. 2783

Patr. 1 55 (20) Rufin. 1184

Patr. 2 17 (11) Isid. 3

Der Großteil der Formulierungen in der Rede des Mithridates ist mehrheitlich oder sogar ausschließlich bei früheren Autoren anzutreffen, am häufigsten bei Livius ferner bei Sallust und Cicero. Die spätantike resp. christliche Verwendung ist demgegenüber vergleichsweise gering.85 Freilich gibt es Wendungen, die sich keiner Epoche eindeutig zuweisen lassen, die also bis in die Spätantike hinein gebräuchlich blieben oder wenigstens vereinzelt anzutreffen sind.86 Obwohl es also auch hier Begriffe gibt, die erst nach Trogus üblich oder häufiger werden,87 hat das Gros der Formulierungen in der Rede seine nächsten Parallelen bei Livius, Sallust, Cicero oder anderen frühen Autoren. Dennoch ist auch in der Rede des Mithridates Wortmaterial zu finden, das ausschließlich spätantike Parallelen aufweist: Das Verb erubescere selbst scheint erst in der Spätantike beliebt geworden zu sein;88 vor allem aber taucht die Wendung nominibus erubescant vor Tertullian nirgends, später aber häufiger in der Literatur

82 Insgesamt fünfmal: Iust. 5,6,4; 6,7,3; 11,10,14; 38,4,7; 39,5,4. 83 Gefolgt von Tac. (18) und Statius (16). Inbellis ist vor allem in der Lyrik sehr beliebt; vgl. YARDLEY 2003, 14 (zu aetas… inbellis). 84 Gefolgt von Amm. (7), Claud. (5), Oros. (4), Aug. und L. Sept. Dict. Cret. (je 3). 85 Die auffälligsten Beispiele sind: Iust. 38,4,2 (spe victoriae und ferrum stringere), 38,4,3 (qua ratione ac spe und coepta bella sustineant) 38,4,4 (victoriae fiduciam); 38,5,3 (in dotem dedisset); 38,5,6 (iure gentium), 38,6,4 (deforme sibi putaverant); 38,6,6 (bellum inexpiabile und triumphi spectaculum), 38,7,4 (timidius ac diffidentius), 38,7,6 (belli condicionem und caelo temperatius und solo fertilius); 38,7,8 (vocibus vocet); 38,7,9 (suamet unius opera); vgl. dazu Tabelle 7.3.4. 86 Etwa Iust. 38,5,1 (incrementa virium); 38,5,7 (victoriae ius); 38,7,4 (rudis ac tiro). 87 Vgl. vor allem die acht Beispiele, die GOODYEAR 1992, 280 aufführt. BALLESTEROS PASTOR 2013, 53 f. nimmt sie als Beleg für eine hauptsächlich von Iustin gestaltete Rede, was durch die wenigen Beispiele aber keineswegs hinreichend begründet ist. 88 Das Verb ist schon bei Cic. und Liv. (jeweils acht Verwendungen), Curt. und Val. Max. (jeweils 10) und Seneca (22), Decl. min. und Decl. maior. (jeweils 12) häufig. Zur Verteilung des Verbes vgl. auch Tabelle 7.3.4 (zu Iust. 38,6,7).

3.1 Sprachliche Einflüsse: Das „Iustinische“ in der Epitome

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auf.89 Obwohl es sich hier um die einzige auf eine spätere Verwendung hinweisende Formulierung in der gesamten Mithridatesrede handelt, ist durch sie allein die Zuschreibung der Rede zum Original des Trogus keinesfalls in Frage gestellt. Dennoch ist die Wendung ein offenbares Anzeichen dafür, daß Iustin auch in die Abschnitte, die er nach eigenem Bekunden aus Trogus übernommen hat, sprachlich eingegriffen hat.90 Die Ankündigung des Epitomators (38,3,11): Quam orationem dignam duxi, cuius exemplum brevitati huius operis insererem besagt zwar, daß er die Rede als Beispiel in die Epitome eingefügt, nicht aber, daß er sie wörtlich, ja nicht einmal, daß er sie vollständig übernommen hat.91 Andererseits führt die Annahme Ballesteros Pastors, Iustin habe die bei Trogus ursprünglich in direkter Form abgefaßte Rede in indirekten Stil umgeformt, um seine inhaltlichen Modifikationen zu tarnen, sicher zu weit.92 Die sprachlichen Ungenauigkeiten der Oratio obliqua auf die schon Luigi Castiglioni hinwies, können ebensogut auf Trogus wie auf Iustin zurückgehen.93 Das Wortmaterial spricht eher dafür, daß Iustin äußerst behutsam in die Rede eingegriffen hat, was allein freilich nicht zu einer zufriedenstellenden Antwort auf die Frage nach dem Verfasser der Rede führt. Es zeigt aber zumindest, daß sowohl die Annahme einer wörtlichen Übernahme der Rede aus Trogus als auch diejenige einer völligen Neu- oder Umgestaltung durch Iustin in ihrer Absolutheit zu weit geht. Es ist erstaunlich, daß ein sprachlicher Eingriff gerade an dieser Stelle der Rede greifbar ist, die wegen der scharfen Romkritik des Mithridates bereits für viel Diskussionsstoff in der Forschung gesorgt hat:94

89 Iust. 38,6,7. Tert. apol. 21: ut erubescat in filii nomine; Aug. enarr. in ps. 6,12: de Christi nomine erubescere faciant; 68,2,4: de nomine domini sui non erubescerent; vgl. Aug. serm. 279; civ. 13,16. 18,13; c. Iulian. 4,33. 4,112. Hier. adv. Iovin. 1,8; ep. 49,16 (quod erubescit suo vocare nomine?); Isid. etym. 3,71. Zu erubesco m. Abl. vgl. TLL V 2, 821 f. Keine Erwähnung dieser Stelle bei YARDLEY 2003 und BALLESTEROS PASTOR 2013. 90 Mindestens zwei weitere Formulierungen desselben Satzes (Iust. 38,6,7: legem odiorum und honoratissimum nomen) lassen sich evtl. auch Iustin zuschreiben, vgl. ebd. in Tabelle 7.3.4. 91 Von einer wörtlichen Wiedergabe der Rede gehen u. a. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 272; YARDLEY/ DEVELIN 1994, 5 und ADLER 2011, 38 aus; vgl. BALLESTEROS PASTOR 2013, 52 mit weiterer Literatur. Der Eindruck einer wortgetreuen Übernahme wird aber vor allem durch die modernen Übersetzungen vermittelt, vgl. etwa SEEL 1972b (p. 415): „Diese Rede habe ich wert befunden, sie als ein Beispiel ganz in diesen Auszug, so kurz er auch sei, einzubeziehen.“ Ähnlich auch LASER 2016 (p. 185): „Diese Rede verdient es meines Erachtens, dass man sie im Wortlaut in dieses knappe Werk einfügt.“ Ferner YARDLEY/DEVELIN 1994 (p. 238): „I have considered this speech worthy of inclusion in my abridgement just as it was originally written.“ Weder daß die Rede „ganz“ oder „im Wortlaut“ noch daß sie „as it was originally written“ von Iustin eingefügt wurde, gibt aber der lateinische Wortlaut her: Diese Annahme entspringt vielmehr einer Interpretation der Übersetzer, die aus der folgenden Aussage Iustins über die indirekte Abfassung der Rede im Original erschlossen wird. Dem Lateinischen am nächsten kommt wohl die Übersetzung von ARNAUD-LINDET 2003: „J’ai estimé ce discours digne que j’en insère une copie dans le court espace de cet ouvrage-ci“. 92 BALLESTEROS PASTOR 2013, 53. 93 CASTIGLIONI 1967, 37; vgl. KLOTZ 1952, 2310. 94 Iust. 38,6,6–7. Vgl. BALLESTEROS PASTOR 2013, 264 f. mit weiterer Literatur.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext Hanc illos omnibus regibus legem odiorum dixisse, scilicet quia ipsi tales reges habuerint, quorum etiam nominibus erubescant, aut pastores Aboriginum, aut aruspices Sabinorum, aut exules Corinthiorum, aut servos vernasque Tuscorum, aut, quod honoratissimum nomen fuit inter haec, Superbos; […].

Die Aufzählung und Anordnung der römischen Vorfahren ist bereits in der frühen römischen Literatur kanonisch und die Kritik an den Königen darf als ein literarischer Topos gelten, so daß sich kaum bestreiten läßt, daß auch diese Passage ursprünglich aus der Feder des Trogus stammt.95 Und doch läßt die Stelle den Verdacht aufkommen, daß Iustin an ihr feilte – ob allein aus Gründen der sprachlichen Glättung und Anpassung an die Hörgewohnheiten seiner Zeit oder ob aus inhaltlichen Gründen und einer persönlichen Haltung des Epitomators, ist am Wortmaterial allein nicht erkennbar.96 Vorsicht mit der konkreten Zuweisung einzelner Stellen ist sicher angeraten, denn auch für die Rede des Mithridates können Vergleiche von Verteilungen und Parallelen höchstens Tendenzen zeigen. Stärker in ihrer Aussage hinsichtlich einer Übernahme des Trogus durch Iustin sind aber auffällige Satzkonstruktionen, die über die gesamte Epitome hinweg wiederholt auftauchen, wie etwa velut ad commune extinguendum incendium confluebant. Diese Formulierung und ihre Varianten97 stehen Livius (28,42,11) sehr nahe: iam velut ad commune restinguendum incendium concurrent. Neben einer ähnlichen Formulierung bei Cicero98 ist die einzige spätantike Parallele bei Orosius zu finden, der aber sicher Iustin wiedergibt.99

3.1.5 Auswertung der sprachlichen Analyse Die Auswahl einiger markanter Wendungen in der Epitome zeigt zunächst, daß der von Yardley Iustin zugeschriebene Wortschatz auch und gerade in späterer Zeit gebräuchlich war. Yardleys Datierung der Epitome anhand sprachlicher Parallelen in die Zeit um 200 n. Chr. ist daher nicht haltbar. Die sprachlichen Eigenarten der Epitome sprechen deutlich für die schon von Syme vorgeschlagene Abfassungszeit in der 2. Hälfte des 4. Jhs. Es haben sich über die von Syme angeführten Begriffe und Formulierungen hinaus weitere Beispiele finden lassen, die seine Vermutung bestätigen.100 Freilich ging Syme selbst für seine Überlegungen von den paganen 95 Vgl. BALLESTEROS PASTOR 2013, 264 f. 96 Zur inhaltlichen Bewertung der Rede unten Kap. 5.1.2. 97 Iust. 1,7,9. 5,1,5: velut ad extinguendum commune incendium concurrent 43,5,4: velut ad commune extinguendum incendium concurrent; vgl. 9,3,5: ne… veluti vicinum incendium belli ad se transiret; und 14,5,6: velut vicino incendio territi. Vgl. Tabelle 7.3.4 (zu Iust. 1,7,9). 98 Cic. Phil. 10,21: concurritur undique ad commune incendium restinguendum. Für commune incendium vgl. auch Phil. 12,7; Cluent. 4; Sest. 99; orat. 34. 99 Oros. hist. 2,15,3: Cui incepto ita Graecia omnis adstipulata est, quasi ad commune incendium restinguendum bono publico congestis uiribus consuleretur. Vgl. Iust. 5,1,5: Quo facto omnia Graeciae regna velut ad extinguendum commune incendium concurrunt. Zur Verwendung Iustins durch Orosius unten S. 89–93. 100 Vgl. SYME 1988, 366–369.

3.1 Sprachliche Einflüsse: Das „Iustinische“ in der Epitome

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Geschichtswerken eines Ammianus Marcellinus oder der Historia Augusta aus, und mag wohl nicht die Vielzahl der Parallelen in der frühen Patristik, vor allem bei Hieronymus, Rufinus, Ambrosius und Augustinus vor Augen gehabt haben. Deren generelles Übergewicht im gesamten Corpus der überlieferten Literatur des 4. und 5. Jhs. trägt natürlich zu diesem Ergebnis bei. Die Überlieferungssituation kann aber den Gesamtbefund kaum hinlänglich erklären: Die sprachliche Nähe zu den Autoren des 4. Jhs. kann nur so gedeutet werden, daß Iustin selbst eben dieser Zeit angehörte und ihm die Sprache vor allem der frühen christlichen Schriftsteller vertraut war. Ebenso erstaunlich wie die sprachliche Präsenz christlicher Autoren in der Epitome ist die vergleichsweise geringe Anzahl an sprachlichen Parallelen in spätantiken Epitomai und Breviarien. Während sowohl Ammianus Marcellinus als auch die Historia Augusta einige Übereinstimmungen mit Iustin aufweisen, die eine gewisse Nähe vermuten lassen, sind die Parallelen zu Aurelius Victor, Eutrop, der Epitome de Caesaribus oder den Epitomatoren des Valerius Maximus eher spärlich. Gerade die bei Iustin am häufigsten vorkommenden Begriffe wie prorsus, nemine (prohibente/arbitrante), orientalis oder auctor sind häufig in der Historia Augusta, gelegentlich bei Ammian, selten bis gar nicht aber in den Epitomai anzutreffen.101 Obwohl wir für die inhaltlichen und formalen Topoi der Praefatio vielerlei Entsprechungen und Ähnlichkeiten in gattungstypisch vergleichbaren Epitomai und Breviarien feststellen konnten (oben Kap. 2.2), scheint das also für die sprachliche Form der Praefatio wie des gesamten Werkes nicht zuzutreffen. Offenbar hat sich Iustin für die inhaltlichen Topoi seiner Epitome an gattungsähnlichen Werken orientiert, während er aber sprachlich wesentlich stärker von den christlichen Autoren des 4. Jhs. geprägt ist. Yardley sieht die wichtigsten sprachlichen Einflüsse auf Iustin neben Cicero in Quintilian und den Declamationes und schließt daraus, daß Iustin selbst ein Lehrer der Rhetorik gewesen sei und die Epitome als Lehrstück für Rhetorikschüler geschrieben habe.102 Auch diese These wird durch das Ergebnis der hier vorgenommenen Überprüfung relativiert: Die wiederholt auftretenden sprachlichen Parallelen mit den rhetorischen Übungsbüchern lassen sich problemlos mit dem bis in die Spätantike gültigen Bildungskanon erklären: Das rhetorische Werk Quintilians und die Declamationes galten ebenso wie Cicero und Vergil als feste Elemente der höheren Bildung in der Spätantike.103 Iustin ist offenbar wie die zeitgenössischen Autoren des 4. Jhs. in klassischer Literatur gebildet, er kennt Cicero und die wichtigen rhetorischen Werke und rezipiert ferner via Trogus dessen Einflüsse wie Livius oder Sallust. Hier spiegelt die Sprache der Praefatio das Ergebnis für das gesamte 101 Etwa prorsus: HA (19), Amm. (7) Aur. Vict. (6), Ps. Aur. Vict. epit. (5), L. Sept. Dict. Cret. (4); nemine: Amm. (3), HA (1); abrupte: Amm. (5); orientalis: HA (17), Amm. (11); regnum/ imperium adfectare: HA (1), Amm. (1). 102 YARDLEY 2003, 117. Zur Einordnung Iustins in die Rhetorikschule auch ebd., 5 und YARDLEY/ HECKEL 1997, 15–19. 103 Vgl. WINTERBOTTOM 2006; BONAMENTE 2003, 87; zum spätantiken Schulunterricht SEHLMEYER 2009, 115–140 bzw. Bildungsstand ebd., 140–161; GEMEINHARDT 2007. Zu den Anklängen klassischer Lyrik in Iustin vgl. YARDLEY 2003, 188–213.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Werk wider: Die Einflüsse Ciceros und der Rhetoren sind in der Epitome allgegenwärtig, für eine zeitliche Einordnung der Sprache Iustins können sie jedoch nicht dienen. Im Hinblick auf die Sprache des Trogus bestätigt die Untersuchung die bisherigen Annahmen:104 Ein starker Einfluß des Livius ist unübersehbar, weitere Parallelen sind bei Curtius Rufus und Sallust zu finden. Obwohl eine gewisse Vorsicht angeraten ist, erscheint es generell möglich, für das gesamte Werk diejenigen Passagen, die aus der Feder Iustins stammen oder von ihm sprachlich erkennbar überarbeitet wurden, von denjenigen, die Iustin aus Trogus weitgehend unverändert übernommen hat, zu unterscheiden. Für eine solche Separierung wäre eine ausführlichere philologische Untersuchung erforderlich, die das gesamte Werk nach der hier verwendeten Methode in Augenschein nimmt. Die in der vorliegenden Studie ausgewählten Passagen lassen aber bereits klar erkennen, daß die lange vertretene Ansicht, die Epitome bestünde allein aus einer Zusammenstückelung des Originals, nicht haltbar ist. Schon Yardley hatte völlig zu Recht darauf hingewiesen, daß der Anteil Iustins an der Abfassung der Epitome weit über die Arbeit eines „Abkürzers“ hinausgehe.105 Diese Leistung Iustins hat sich nun unter Heranziehung des spätantiken Materials weiter konkretisiert. Die Auswertung der Rede des Mithridates läßt ferner vermuten, daß Iustin selbst da, wo er längere Passagen aus Trogus übernahm, in geringem Maße sprachlich eingegriffen hat. Stellt man die Ergebnisse der sprachlichen Analyse mit dem inhaltlichen Vergleich der Prologi (oben Kap. 3.3 und Tabelle 7.2.1) gegenüber, ergeben sich Übereinstimmungen: Wann immer wir durch die Gegenüberstellung mit den Prologen annehmen können, daß Iustin das Original veränderte, finden wir das durch die sprachliche Analyse bestätigt. Iustin scheint aber auf sprachlicher Ebene eben auch in Abschnitte eingegriffen zu haben, die er offenkundig aus Trogus übernommen hatte. Dies bedeutet zugleich, daß Trogus selbst nur noch auf der Ebene der Vorlage des Exzerpts greifbar bleibt, auf dieser Ebene aber die inhaltliche Struktur der Epitome vorgibt, die von Iustin konsequent beibehalten wird.

3.2 DAS LITERARISCHE UND HISTORIOGRAPHISCHE UMFELD IUSTINS Die Datierung Iustins ins 4. Jh., die der Vergleich der sprachlichen Parallelen nahelegt, muß nun dazu führen, auch das literarische und historiographische Umfeld Iustins entsprechend abzustecken. Die Suche nach diesem Umfeld gibt der Charakter der Epitome selbst vor: Zum einen ist nach der Einordnung Iustins in das Gattungsfeld der Epitome und Breviarien zu fragen, das sich gerade im 4. und 5. Jh. großer Beliebtheit erfreute. Zum anderen sind historiographische Werke dieser Zeit zu berücksichtigen, deren Inhalte und Intentionen mit Iustin gegenübergestellt werden können.

104 Vgl. STEELE 1917; SYME 1988, 366–368 und YARDLEY 2003, 7–112. 105 YARDLEY 2003, 4 f. und DERS. 2010.

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

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3.2.1 Iustin und die Gattung der Epitomai In der Praefatio bezeichnet Iustin selbst sein Werk als florum corpusculum. Der Gattungsbegriff Florilegium jedoch, der als neulateinisches Äquivalent zur griechischen Anthologia gebildet wurde und spätantike, byzantinische und mittelalterliche Sammlungen kurzer selbständiger Texte oder Zitate bezeichnet, ist für Iustins Werk ungeeignet:106 Die frühen, von christlichen Autoren häufig als flores107 bezeichneten Exzerpte und Sammlungen biblischer Textstellen, beginnend mit Cyprians Testimonia, oder die ersten Zusammenstellungen umfangreicher Werke der großen Kirchenväter, wie die Excerpta ex operibus sancti Augustini des Eugippius im 6. Jh., sind kaum mit den Kurzfassungen historiographischer Werke vergleichbar.108 Iustins Formulierung, ein florum corpusculum erstellt zu haben, muß dennoch kein Zufall sein: Ihm mag die Verwendung des Begriffes flores für Anthologien aus der christlichen Literatur bekannt gewesen sein, und er scheint hier ganz mit der Mode seiner Zeit zu gehen. Das allein genügt aber nicht, sein Werk mit dem neuzeitlichen Gattungsbegriff Florilegium zu versehen, insofern damit Sammlungen selbständiger Texte oder Zitate „mit loser Kohärenz“ beschrieben werden.109 Naheliegender ist die Zuordnung Iustins zur Gattung der Epitome,110 wenngleich auch sie bereits des öfteren bestritten wurde. Zu Recht forderte John W. Eadie für eine eindeutige Gattungszuweisung entweder ein antikes Zeugnis oder das Vorhandensein der Bezeichnung in einer zuverlässigen Handschrift.111 Gegen eine Zuweisung Iustins zur Epitomegattung argumentierten auf der Grundlage einer fehlenden Begrifflichkeit vor allem Paul Jal und ihm folgend John C. Yardley.112 Während die Iustinhandschriften aber entgegen der Meinung Jals und Yardleys den Titel 106 Anders GOODYEAR 1982, 1 („we indeed confront a florilegium, not an epitome“) und SYME 1988, 358 („he presents an anthology“), die sich offenbar beide enger an die Formulierung der Praefatio anlehnen. Vgl. (mit unkorrekter Wiedergabe Goodyears) auch YARDLEY 2003, 4, der zudem OLD 1996, s. v. Justin, zitiert: „Justin […] author of a Latin epitome of the otherwise lost ‚Philippic Histories‘ of Pompeius Trogus, whom he seems to have followed closely, confining his authorial voice to moralizing passages.“ Zu Florilegien und Anthologien im allgemeinen v. a. CHADWICK 1969; RAUNER 2002, 566–569. 107 Für Beispiele vgl. CHADWICK 1969, 1146–1151. 108 Erst im Mittelalter erfreuten sich auch Florilegien profaner Themen größerer Beliebtheit. Zur mittellateinischen Literatur v. a. RAUNER 2002, 566–569 und zu den byzantinischen Sammlungen CHADWICK 1969, 1155 f. 109 GÄRTNER/EIGLER 1997, 1175; vgl. OPELT 1962, 944. Zur metaphorischen Verwendung des Bindens eines Blumenkranzes für die Abfassung eines Werkes vgl. oben S. 39 f. 110 Zur Epitomegattung neben OPELT 1962 grundlegend vor allem BRUNT 1980 und GALDI 1922, der den Begriff weiterfaßt und auch Periochae und Breviarien in seine Untersuchung einbezieht. GALDIS ausführliche Darstellung Iustins (ebd., 94–123) ist nicht nur auf die Rolle des Epitomators beschränkt, sondern beschäftigt sich mit allgemeinen Fragen zu Trogus und Iustin (Datierung, Herkunft etc.). FRANGA 1988, geht von einer allmählichen Entwicklung der Epitome vom 1. Jh. v. Chr. bis hin zu den spätantiken Breviarien aus und ordnet Iustin in die Nähe des Florus ein. Epocheübergreifend widmet sich der Thematik antiker Epitomai und Exzerpte ferner die Aufsatzsammlung von HORSTER/REITZ 2010. 111 EADIE 1967, 11 f. Vgl. dazu auch BONAMENTE 2003, 91; SEHLMEYER 2009, 25–29. 112 JAL 1987, 198; YARDLEY 2010, 473 f.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Epitome durchaus bestätigen,113 fehlt es in der Tat an zeitgenössischen Zeugnissen: Iustin selbst bezeichnet im Gegensatz etwa zu den Epitomatoren des Valerius Maximus sein Werk an keiner Stelle als epitome.114 Der Ausdruck excerpsi, den Iustin in der Praefatio verwendet, erschien schon Jal unpassend, da es sich bei dem Werk um einen kontinuierlichen Text und eben nicht um einen Auszug („extrait“) handle.115 Orosius bezeichnet Iustin als breviator.116 Der Begriff brevitas wird in Hinsicht auf die Intention des Werkes auch einmal von Iustin selbst verwendet, was aber als kaum mehr als ein rhetorischer Anspruch des Autors gelten mag.117 Die Bezeichnung mit dem Gattungsbegriff Breviarium scheint ebenso ungeeignet, da ein breviarium einen kurzen Abriss meist römischer Geschichte aus einer oder mehreren Quellen enthält, also die knappe Darstellung eines bestimmten Stoffes bietet, während Iustin eine knappe Zusammenfassung des Werkes eines bestimmten Autors vornimmt. Die Trennungslinie zwischen den Gattungsbegriffen Breviarium und Epitome läßt sich aber kaum so scharf ziehen, wie es vielleicht wünschenswert wäre, so daß die Termini oft synonym verwendet werden.118 Das bestätigen auch die Handschriften, die sowohl Iustins Werk als epitoma oder abbreviatio als auch ihn selbst als (ab)breviator bezeichnen.119 Leider aber sind nur in den wenigsten

113 Vgl. JAL 1987, 198, Anm. 10, der aus Seels Formulierung (vgl. SEEL 1972, p. 1, app. zum Titel, Wortlaut zitiert unten S. 178f., Anm. 63) schließt, das Wort epitome sei nur in einer Handschrift (D) überliefert, deren Wert Seel ohnehin als gering einschätze. Hier ist Jal der mißverständlichen Beschreibung Seels aufgesessen, denn epitoma enthalten auch die Überschriften der Codices M, R, Y, P und C sowie zahlreiche weitere von RÜHL 1872 beschriebene Handschriften aller Klassen; vgl. die Zusammenstellung der Überschriften in Tabelle 7.1.2. Auch YARDLEY 2010, 473 folgt noch Jals Irrtum. Zum Titel Historiae Philippicae unten Kap. 5.1.3. 114 JAL 1987, 196; vgl. Iul. Paris Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 638): […] ad unum volumen epitomae coegi; Ian. Nepot. Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 800 f.): […] praeter nos duo profecto nemo epitomata cognoscat. 115 JAL 1987, 196; Iust. praef. 4. 116 Oros. hist. 8,1,1: Pompeius historicus eiusque breviator Iustinus docet; vgl. Aug. civ. 4,6: Iustinus, qui […] Pompeium secutus non Latine tantum, sicut ille, verum etiam breviter scripsit historiam. Zum Ideal der brevitas, das sich in dieser Zeit häufig anzutreffen ist, vgl. SEHLMEYER 2009, 29. 117 Iust. 38,3,11 (Einleitung zur Rede des Mithridates): exemplum brevitati huius operis insererem; dazu schon JAL 1987, 197 und YARDLEY 2010, 473. 118 Während WÖLFFLIN 1902, 342 und ihm folgend auch GALDI 1922, bes. 200 f. und 229 sowie GÄRTNER/ EIGLER 1997, 1175 breviarium und epitome gleichsetzen, hatte schon SCHANZ 1914 (HAW VIII 4,1), 513 f. auf die oben genannte Unterscheidung aufmerksam gemacht; ähnlich auch HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 175; vgl. aber OPELT 1962, 946, die zu Recht darauf hinweist, daß die Überprüfung der Werke mit dem Titel breviarium diese Unterscheidung als unzutreffend erweise. Vgl. SCHLUMBERGER 1974, 6 f. und EADIE 1967, 11 f. (mit fehlerhaften Stellenangaben); diesem folgend noch BONAMENTE 2003, 91 und zuletzt SEHLMEYER 2009, 25–29, der das Unterscheidungsproblem diskutiert, letztlich aber den Begriff „‚Breviarien‘ in einem weiteren Sinn für alle kurzen historischen Schriften der zweiten Hälfte des 4. Jhds. gebraucht, auch für solche mit der antiken Benennung Epitome.“ 119 Vgl. die Zusammenstellung der Überschriften nach RÜHL 1872 in Tabelle 7.1.2.

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

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vergleichbaren Fällen antiker Geschichtswerke die Originaltitel überhaupt überliefert, und kein einziger der bekannten Titel spätantiker Breviarien und Epitomai enthält die Bezeichnung epitome.120 Es erscheint daher sinnvoll, unabhängig von der Diskussion um die Begrifflichkeit nach inhaltlichen Definitionskriterien zu fragen. Die ausführlichste Definition der Epitomegattung hat Irene Opelt formuliert: Der Buchtitel E.[pitome] bezeichnet den Auszug aus einem umfangreichen Prosawerk, welcher der schnellen Orientierung dienen soll. Die E. ist eine sekundäre Literaturgattung, in welcher der volle Text des Originals meist auf dem Wege der Exzerption reduziert wird. Die E. unterscheidet sich jedoch von der Exzerptenliteratur, dem Florileg, der Katene, dem Kommentar, durch die redaktionellen Maßnahmen des Epitomators. […] Die drei für die E. wesentlichen Charakteristika: die Kürze, die Ausrichtung auf Inhalt, nicht Form der Vorlage, die Beschränkung auf erzählende und darstellende Prosa, weisen darauf hin, daß die E. der kurzen Unterrichtung dienen soll, […].121

Vergleicht man diese in vielerlei Hinsicht präzise Definition mit Iustins Werk, ist es in allen Punkten zweifelsfrei der Epitomegattung zuzuordnen: Die Exzerption des Originals ist offensichtlich und wird in der Praefatio formuliert und begründet;122 die redaktionellen Maßnahmen sind an zahlreichen Stellen zweifelsfrei erkennbar; und schließlich lassen sich auch die drei nach Opelt wesentlichen Charakteristika in Iustins Epitome wiederfinden: Die umfangreichen Kürzungen werden anhand der Gegenüberstellung mit den Prologi deutlich. Die Ausrichtung auf den Inhalt und nicht die Form der Vorlage ist ebenfalls am Vergleich mit den Prologi nachzuvollziehen, wird aber noch deutlicher, wenn man die Auswahlkriterien Iustins und die darauf ausgerichtete Anordnung der Inhalte (dazu Kap. 4) berücksichtigt. Obwohl also der Großteil der inhaltlichen Charakteristika eine Zuordnung des Werkes zur Epitomegattung nahelegt, ist diese Klassifizierung doch immer wieder bestritten worden. In der Argumentation spielt vor allem der Umgang des Epitomators mit seiner Quelle, also die Nähe Iustins zu seiner Vorlage Trogus, eine Rolle. Während Iustins Eingreifen in den Text lange Zeit als gering oder allein auf die Kürzungen beschränkt angesehen wurde, erkannten Jal und ihm folgend auch Yardley den auktorialen Anteil Iustins als weitaus größer und selbständiger an. Sie wollen demzufolge das Werk nicht als „echte“ Epitome ansehen und weisen darauf hin, daß gerade die erheblichen Kürzungen in der zweiten Hälfte des Werkes, die sich auf den Gesamtzusammenhang auswirkten, gegen die Zugehörigkeit zur Epitomegattung sprächen.123 Stellt man aber andere Breviarien und Epitomai des 4. und 5. Jhs. gegenüber, zeigt sich, daß Iustin in seiner Eigenständigkeit kein Einzelfall ist:

120 Vgl. die Aufstellung bei SEHLMEYER 2009, 25 f. KLOTZ 1913, 547 hält es zumindest für möglich, daß Iustin den Ausdruck epitome für den Titel gebraucht hat. Zu Werktiteln in der Antike vgl. auch unten S. 177 f. 121 OPELT 1962, 944 f. 122 Iust. praef. 4: cognitione quaeque dignissima excerpsi et omissis his. 123 JAL 1987, 196–198, zur Unangemessenheit des Terminus epitoma bes. 198; YARDLEY 2010, 473 f. und zuvor auch schon YARDLEY/HECKEL 1997, 15.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Wie Markus Sehlmeyer deutlich machte, sind in einer Zusammenschau der Breviarien und anderer historischer Werke dieser Zeit deutliche Spielräume in den Bearbeitungsweisen zu erkennen, die in vielerlei Bereichen anzutreffen sind wie in der Akzentuierung, der Ergänzung aus zusätzlichen Materialien, thematischer Umorientierung, sprachlicher Ausgestaltung oder religiöser Umwertung.124 Eine „Akzentuierung einer thematisch orientierten Vorgehensweise“,125 wie Iustin sie in der Praefatio vornimmt, indem er seine Absicht, Unterhaltsames und Exemplarisches auszuwählen, kundtut, zeigen ähnlich auch Ianuarius Nepotianus und Iulius Obsequens.126 Dennoch sieht Yardley die deutlich spürbare Unabhängigkeit als Anhaltspunkt dafür, Iustin gerade nicht mit den spätantiken Epitomai des 4. und 5. Jhs. zu vergleichen, sondern schlägt vor, ihn eher mit der Livius-Epitome des Florus in Zusammenhang zu bringen: „Justin’s work can be seen as doing with Trogus what Florus had done with Livy: both are ‚creative writers‘ with oratorical interests.“127 Ähnlich wie Iustin sei auch Florus „highly rhetorical in nature and reveals […] poetic influences“.128 Aus diesem Grund vermuten Yardley und Heckel in ihrem Kommentar, daß sowohl Florus als auch Iustin als historische Lehrstücke für den Rhetorikunterricht dienten und zu diesem Zweck auch verfaßt wurden.129 Der konzeptionelle Unterschied zwischen Iustin und Florus liegt freilich auf der Hand: Jener wählt nach eigenen Kriterien Inhalte aus dem Gesamtwerk des Trogus aus, behält aber dabei die Grundstruktur des Originals bei. Dieser legt ein Hauptthema, die kriegerischen Auseinandersetzungen Roms, zugrunde und benutzt für seine Darstellung mehrere Quellen, wobei Livius als Hauptquelle dient. Nach der oben erwähnten Kategorisierung, müßte das Werk des Florus also trotz seines Titels wohl eher als Breviarium gelten.130 Aber auch von Gattungskriterien und Begrifflichkeiten abgesehen ist das Vorgehen und die auktoriale Absicht der beiden Autoren offenkundig unterschiedlich. Erheblicher als die konzeptionelle Gegenüberstellung mit Florus ist aber die aus den Überlegungen Yardleys und Heckels resultierende Bewertung Iustins: „he certainly is more orator than historian“, lautet ihr Urteil.131 Das setzt voraus, Iustin habe trotz oder wegen seiner Eigenständigkeit aus historiographischer Sicht eine 124 SEHLMEYER 2009, 30, der Iustin mit SYME ans Ende des 4. Jhs. datiert. 125 Ebd. 126 Vgl. vor allem Ian. Nepot. Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 800), dessen Formulierung dem Wortlaut Iustins (praef. 4) auffällig nahekommt: […] digna enim cognitione componit, sed colligenda producit, dum se ostentat sententiis, […]. Zur Intention des Iulius Obsequens SCHMIDT 1968; SEHLMEYER 2009, 248 f. 127 YARDLEY/HECKEL, 1997, 16, die auf JAL 1987, 200 verweisen, der diese Idee bereits formuliert hatte: „Avec Florus et Justin, nous avons affaire beaucoup moins à des „epitomateurs“ qu’à des écrivains peintre et fleuriste, donc à des artistes: voudrait-on ne voir en eux que des abréviateurs, ce sont là abréviateurs infidèles et donc dangereux!“. Vgl. auch YARDLEY 1994, 70 und DERS. 2010, 487. 128 YARDLEY/HECKEL, 1997, 17. 129 Ebd.; ähnlich auch noch YARDLEY 2010. 130 Diese Einschätzung teilt SEHLMEYER 2009, 27. 131 YARDLEY/HECKEL, 1997, 17.

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

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mangelhafte Arbeit geleistet. Tatsächlich taucht in Yardleys Argumentation gerade an dieser Stelle wieder Goodyears Kritik an Iustins Sprache und Arbeitsweise auf. Er weist außerdem auf die umfangreichen, z. T. für historiographische Zusammenhänge entscheidende Kürzungen hin und kommt schließlich zu dem Ergebnis: „As a historian, Justin’s view of history would be very bizarre“.132 Iustins Verpflichtung gegenüber der Rhetorik erscheint plausibel, dafür muß man aber nicht mittels einer konstruierten Parallele über Florus argumentieren: Auch und gerade in den spätantiken Epitomai läßt sich die Ausrichtung auf die Verwendbarkeit für den Unterricht und in der Rhetorik erkennen. Besonders deutlich wird dies etwa in der Praefatio der Valerius-Maximus-Epitome des Ianuarius Nepotianus, der dort seinen Rhetorikschüler (adolescens) anspricht und die Funktion seines Werkes für den Rhetorikunterricht unmißverständlich zum Ausdruck bringt.133 Auch dem Auszug des Iulius Paris scheint diese Intention zugrunde zu liegen, denn er betont in seiner an Cyriacus gerichteten Praefatio die Nützlichkeit einer Exemplasammlung für die Rhetorik.134 Die Ausrichtung auf die rhetorische Darstellung muß nicht notwendigerweise einen Mangel an historischem Verständnis mit sich bringen, den Yardley Iustin unterstellt. Wie bereits oben (Kap. 2.3.3) dargelegt wurde, kürzt Iustin durchaus mit Bedacht und stellt immer wieder eigenständig diejenigen Zusammenhänge her, die durch seine Kürzungen verlorenzugehen drohen und für den Gesamtkontext erforderlich sind. Es ist kaum zu bestreiten, daß Iustin wenig Aufmerksamkeit auf korrekte Datierungen, chronologische Abläufe oder gar auf wiedererkennbare Namensgebung legt. Das bedeutet aber nicht, daß man ihm zugleich jegliche Kenntnis historiographischer Zusammenhänge oder gar historisches Interesse absprechen muß. Gerade das „personalistisch eingefrorene Geschichtswissen“135 in Form von Exemplasammlungen scheint für die Rhetorik im 4. Jh. von großer Bedeutung. Das

132 YARDLEY 2010, 475, und zu Goodyear ebd., 474; vgl. GOODYEAR 1984, 169. 133 Ian. Nepot. Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 800): Impensius quam ceteri adolescentes litteris studes, quo tantum proficis, ut exigas scripta veterum coerceri, mi Victor. Quod iudicium etiam in senibus rarum est, quia recte dicendi scientia in paucis. Igitur de Valerio Maximo mecum sentis opera eius utilia esse, si sint brevia: digna enim cognitione componit, sed colligenda producit, dum se ostentat sententiis, locis iactat, fundit excessibus, et eo fortasse sit paucioribus notus, quod legentium aviditati mora ipsa fastidio est. Recidam itaque, ut vis, eius redundantia et pleraque transgrediar, nunnulla praetermissa conectam. Sed hoc meum nec nervum antiquorum habebit nec fucum novorum. Vgl. mit derselben Interpretation auch schon HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 195. 134 Iulius Paris praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 638): Exemplorum conquisitionem cum scirem esse non minus disputantibus quam declamantibus necessariam, […]. Vgl. HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 194; BANCHICH 2007, 306 f. Zur Einbindung der Historiographie in den Rhetorikunterricht ferner NICOLAI 1992. 135 Vgl. HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 194, der mit diesen Worten das kulturelle Klima im 4. Jh. beschreibt, um die Valerius-Epitome des Iulius Paris einzuordnen: „Die Epitome ist nicht allein für ein kulturelles Klima erhellend, in dem die rhetorische Literatur noch immer eines personalistisch eingefrorenen Geschichtswissen bedurfte, sondern zudem wichtig für Ergänzung und – mit der gebotenen Vorsicht – Verbesserung des Valerius-Textes.“

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

belegen nicht nur die beiden Valerius-Epitomai, sondern auch viele weitere Beispiele spätantiker Geschichtsabrisse oder Nachschlagewerke wie der Liber memoralis des Ampelius.136 Die Verfasser der Epitomai und Breviarien waren nicht selten zu Beginn ihrer Laufbahn als Grammatiker und Rhetoren tätig, wie wir etwa für Aurelius Victor als wahrscheinlich annehmen können und für Eutropius sicher wissen.137 Die Excerpta rhetorica eines anonymen Verfassers betonen den schon seit Cicero geforderten rhetorischen Nutzen (ad usum eloquentiae adiuvemur) als eigentliches Ziel, als τέλος der Geschichte bzw. der Geschichtsschreibung.138 Die Aufbereitung von Wissen in kurzen, überblicks- und schlagwortartigen Darstellungen ist das Hauptcharakteristikum der spätantiken Bildungsliteratur, freilich nicht allein in der Geschichtsschreibung, sondern auch in anderen Bereichen der Fachliteratur. Dabei gilt die brevitas nicht mehr nur als ein rhetorisches Mittel und als Topos in den Proömien,139 sondern wird gerade in dieser Epoche zu einer „Grundbedingung der Historiographie“140 und zur Norm dieser Gattung erhoben: Historici officii sunt tria, ut veras res, ut dilucide, ut breviter exponat.141 Iustins Epitome kann daher problemlos als der Epitomegattung zugehörig angesehen werden und fügt sich in das für die Zeit typische für und von der Rhetorik geprägte Geschichtsverständnis ein.

3.2.2 Iustin und die Geschichtsschreibung im 4. Jh. Die Geschichtsschreibung im 4. Jh. ist vornehmlich von drei Parametern geprägt: 1. von der Epitometradition und der Kürze, die nicht nur der schnellen Information dient, sondern zum Gradmesser gelungener Literatur mutiert; 2. vom Rückgriff auf die römische Frühgeschichte und die Verwendung historischer Exempla in der rhetorischen und philosophischen Argumentation; und 3. von der Auseinandersetzung zwischen Christen und Paganen, die sich auf der Ebene der Bildung, Literatur und Geschichtsschreibung niederschlägt. Diese drei Parameter werden im folgenden auf ihre Nützlichkeit für eine Einordnung Iustins in die Historiographie seiner Zeit überprüft. 136 Dessen Datierung umstritten, am wahrscheinlichsten aber wohl dem 4. Jh. zuzuordnen ist; zur Datierungsdiskussion unten S. 118 mit Anm. 80. 137 Vgl. HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 173. Zur Biographie des Aurelius Victor, ebd., 198 f. (§537) mit weiterer Literatur, zu Eutrop ebd., 202 f. (§538). Zum sozialen Status und zur Biographie spätantiker Historiographen im allgemeinen DEMANDT 1982, 256–258. 138 An. exc. rhet., ed. HALM 1863, p. 588: Opus historiae est, ut nos notitia rerum instruat, finis autem, id est τὸ τέλος, ut ex ea sequendas aut fugiendas res cognoscamus aut ad usum eloquentiae adiuvemur. Zur Präsenz der Historie im Rhetorikunterricht vgl. SEHLMEYER 2009, bes. 121–128. 139 Dazu oben S. 38. 140 HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 173. 141 An. exc. rhet., ed. HALM 1863, p. 588. Das Zitat stammt aus einem mit De historia überschriebenen Fragment, das in einer Pariser Handschrift rhetorischer Schriften überliefert ist. Zu diesem Fragment mit weiterer Literatur SEHLMEYER 2009, 18–20. Zur Epitometradition in der Spätantike allgemein auch BANCHICH 2007.

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

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Gemessen an der geradezu explodierenden Menge christlicher Literatur, die im Laufe des 4. Jh. in zunehmenden Maße alle literarischen Genres ausfüllt, ist dieses Jahrhundert relativ arm an „echter“ lateinischer Historiographie – zumindest wenn man den Blick auf das richtet, was erhalten ist: Abgesehen von Ammians Res gestae und allenfalls der Historia Augusta ist kein paganes Geschichtswerk in lateinischer Sprache überliefert, das eigenständig, also nicht in Form eines Auszuges, verfaßt wurde und einen größeren historischen Rahmen bis in die Gegenwart des Verfassers hinein verfolgt. Für die pagane, griechische Geschichtsschreibung des späten 3. und des 4. Jhs. hat Janiszewski eine umfangreiche Zusammenstellung der in Fragmenten und Testimonien erhaltenen Historiker vorgenommen, die beeindruckend ist: Selbst nach Abzug aller zweifelhaften und unsicheren Fälle veranschaulicht sie eine regelrechte Blüte der griechischen Historiographie im 3. und 4. Jh. und zeigt, daß die moderne Forschung oft von einem verzerrenden Bild der Überlieferung getäuscht wird.142 Eine vergleichbare Erfassung der lateinischen Historiographie des 4. Jhs. fehlt bisher.143 Die nicht erhaltenen lateinischen Geschichtswerke, die bisher rekonstruiert wurden, wie die von Enmann postulierte Kaisergeschichte (EKG)144 oder die inschriftlich bezeugten Annales des Nicomachus Flavianus,145 können das Gesamtbild aber kaum verändern: Das 4. Jahrhundert ist geprägt von den sogenannten „Minor Latin Historians“, den Breviarien Eutrops, des Rufius Festus, von Aurelius Victor und der anonym überlieferten Epitome de Caesaribus, ferner von Kompendien, Chroniken und von Auszügen und Übersetzungen älterer Literatur.146 142 JANISZEWSKI 2006, bes. 431, der eine Gesamtzahl zusammenfaßt und damit letztlich auch das Urteil Momiglianos über die Abwesenheit paganer griechischer Historiographie im 4. Jh. widerlegt, vgl. JANISZEWSKI 2006, 5 und MOMIGLIANO 1963, bes. 81. Erhalten ist mit der Ἱστορία νέα des Zosimos erst am Beginn des 6. Jh. wieder ein größeres griechisches Geschichtswerk, das aber wiederum kein wirklich eigenständiges Werk ist, sondern wohl einen Auszug aus Eunapios und Olympiodor darstellt, vgl. LIEBESCHUETZ 2003, 206 f. mit Literatur. 143 Wegweisend ist das Forschungsprojekt „Kleine und Fragmentarische Historiker der Spätantike“ unter der Leitung von Bruno Bleckmann und Markus Stein (Düsseldorf), das lateinische und griechische, christliche und pagane Autoren bearbeitet: (Zugriff am 23.08.2018). Zur lateinischen Literatur im 4. Jh. und ihrer Erfassung vgl. auch BARNES 1991. 144 ENMANN 1884. Umfang und Charakter der EKG sind kaum zu erschließen: BURGESS 2005 vermutet, daß eine zweite Fassung bis ins Jahr 378 reichte, weitgehend unklar bleibt aber, inwiefern ihr Inhalt über das hinausgeht, was wir bei Aurelius Victor, Rufius Festus, Eutrop oder der Epitome de Caesaribus finden. 145 Vgl. CIL VI 1782. 1783. Die Bedeutung der Annales für die Quellenforschung sowie der von ihr behandelte Zeitraum werden noch immer kontrovers diskutiert; dazu PASCHOUD 1994; BLECKMANN 1995; BURGESS 2005 und CAMERON 2011, 627–690, der die Bedeutung der Annales (gegen Paschoud und Bleckmann) als gering einschätzt (ebd., 690): „Flavian’s Annales was a trivial epitome, whatever period it covered offering little or nothing not available in earlier epitomes such as KG, Eutropius, and Victor.“ 146 Einen Überblick über die historischen Texte zur älteren römischen Geschichte bietet SEHLMEYER 2009, 284–315, vgl. auch das Schaubild ebd., 31, das die Dominanz der Breviarien in der Historiographie veranschaulicht. Zu den „Minor Latin Historians“ u. a. BONAMENTE 2003; DEN BOER 1972.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Auffällig an dieser historiographischen Situation ist aber nicht nur die Vorliebe für kurzgefaßte Geschichtsdarstellung, sondern auch das Phänomen, daß die pagane Geschichtsschreibung fast ausschließlich auf römische Geschichte beschränkt ist. Selbst Zosimos stellt keineswegs klassische griechische oder hellenistische Geschichte dar, sondern beschreibt nach einem Abriß der Kaiserzeit bis Diokletian die Entwicklungen und Ereignisse unter den spätantiken Kaisern.147 Im 5. Jh. beginnt zudem mit Eunapios von Sardes, der die Chronik des Dexippos fortführt, die Tradition der griechischsprachigen Chronisten, die über Olympiodor, Priskos, Malchos, Candidos und Prokop bis ins 6. Jh. reicht. Auch die Chronisten haben indes kein Interesse mehr an „classicising history“,148 sondern vervollständigen die Zeitgeschichte ihrer jeweiligen Vorgänger bis in ihre eigene Zeit hinein. Das thematische Interesse der Historiographie im 4. Jh. ist also hauptsächlich auf die römische Geschichte, resp. die römische Frühzeit fokussiert: Aurelius Victor beschreibt die römische Kaiserzeit von Actium an, Eutropius erstellt ein Breviarium ab urbe condita. Anders als Victor und Eutrop geht Rufius Festus nicht chronologisch vor, sondern betrachtet einzelne Provinzen, wobei er den Schwerpunkt auf die dem östlichen Kaiser unterstehenden Reichsteile legt. Vergleichbare Darstellungen der klassischen griechischen und hellenistischen Geschichte sind in dieser Zeit aber nicht entstanden – weder in lateinischer noch in griechischer Sprache. Zwar war die klassische Zeit, etwa die Erinnerung an die Perserkriege, vor allem im Osten noch lebendig,149 aber offenbar genügte dafür das, was aus der klassischhellenistischen Bildungstradition übriggeblieben war.150 Daß mit der Ausrichtung auf die römische Geschichte als Stoffgrundlage auch ein entsprechendes Bedürfnis bedient wurde, versteht sich von selbst. Eutrop und Festus, beide vermutlich Hofhistoriker des Valens, richteten ihre Werke an den Kaiser, der „den Typ des avancierten Offiziers oder des von Hause aus griechisch sprechenden Beamten bzw. Senators“ repräsentierte, „der ohne eine gewisse Kenntnis der römischen Tradition (in lateinischer Sprache) nicht auszukommen meinte.“151 Eunapios von Sardes weist auf die Bedeutung historischer Bildung für eine erfolgreiche Kriegsführung hin und beklagt, daß Valens, offenbar nicht im Besitz dieser Bildung, sich vor unerwartet große Aufgaben gestellt sah.152 147 Das Werk bricht 410 ab, vgl. LIEBESCHUETZ 2003. 148 So LIEBESCHUETZ 2003, 216, vgl. dagegen den Titel der Edition von BLOCKLEY 1981/1983: The Fragmentary Classicising Historians of the Later Roman Empire. 149 Vgl. DEMANDT 1982, 258 f. und JANISZEWSKI 2006, 145–164, der die Alexanderdarstellung des Soterichos, des Praxagoras und vor allem des Dexippos rekonstruiert. Zur Universalgeschichte des letzteren auch ebd., 39–54. 150 Dazu mag auch die Ausbildung eines Kanons griechischer Historiker beigetragen haben, vgl. NICOLAI 1992, 328–338; dazu AMELING 1998, 318 f.; VIELBERG 1994. 151 HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 173. Zu den „Trägern historischen Bewußtseins“ in der Spätantike im allgemeinen DEMANDT 1982, bes. 256–259. Über die Historiographen am Hofe des Valens LENSKI 2002, 92–97. 185–196. 152 Eunap. hist. frg. 44,1 (ed. BLOCKLEY 1981/1983, Bd. 2, p. 66): Ὅτι ὁ βασιλεὺς Οὐάλης κατὰ τὸν καιρὸν ἡνίκα οἱ Σκύθαι τὴν Μακεδονίαν ἐπέτρεχον παρελθὼν εἰς τὴν πόλιν τὰς πανταχόθεν δυνάμεις συνήγειρεν, ὡς μέγα τι καὶ παράδοξον ἐργασόμενος. ὅσον δὲ παιδεία ἀναγνώσεως ἰσχύει πρὸς τοὺς πολέμους καὶ ἡ διὰ τῆς ἱστορίας ἀκριβὴς θεωρία πρὸς ἄμαχόν τινα καὶ

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

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Bildung ist immer eng mit Sprache verknüpft. Das 4. Jahrhundert sieht sich auch hier vor eine Veränderung gestellt, die sich nicht nur auf die Überlieferung von Wissen auswirken sollte. Im Laufe der Kaiserzeit übertraf die griechische Sprache im Ansehen und Ausdehnung die lateinische um ein weites und genoß den Vorrang sowohl als gesprochene Sprache als auch als Grundlage der Schulbildung und der Philosophie, während Latein bis ins 3. Jh. hinein mehr und mehr zur Verwaltungssprache verkam.153 Im Laufe des 3. und 4. bis zum Beginn des 5. Jhs. scheint sich das ins Gegenteil umzukehren: Die Reformierung und Vergrößerung des Verwaltungsapparates unter Diokletian und Konstantin schuf neue Aufstiegschancen und Berufsmöglichkeiten, die nun aber ohne die Verwaltungssprache Latein nicht zu erreichen waren. So beklagte sich Libanios etwa über fehlende Rhetorikschüler, die wegen besserer Berufsaussichten lieber Latein als Griechisch studierten.154 Bekannt sind auch die mangelhaften Griechischkenntnisse des Augustinus, der griechische Literatur wohl nur zur Kenntnis nahm, wenn lateinische Übersetzungen vorhanden waren.155 Die wachsende Übersetzungstätigkeit, die vorwiegend vom Griechischen ins Lateinische erfolgte, ist ein deutliches Zeichen für den Bedeutungsgewinn der lateinischen Sprache: Iulius Valerius übersetzt den Alexanderroman des Ps.-Kallisthenes, Ps.-Hegesipp156 den Jüdischen Krieg des Flavius Iosephus, Ausonius die Epitaphien der Trojaner und die pythagoreischen Eklogen, L. Septimius verfaßt eine lateinische Version des Dictys Cretensis Ephemeridos belli Troiani. Diese zum Teil von christlichen Autoren geprägten und mit christlichen Sichtweisen angereicherten translationes zeugen ebenso wie die Übersetzung der Chronik des Eusebios durch Hieronymus und der Kirchengeschichte durch Rufinus davon, daß im 4. Jh. die griechische Bildungstradition Eingang in die lateinische Sprache erhält.157 Umgekehrt belegen mindestens drei Übersetzungen des Eutropius ins Griechische auch ein zunehmendes Interesse an römischer Geschichte im Osten, während die lateinischen Alexanderdarstellungen (neben Iulius Valerius auch die Metzer Epitome und das sogenannte Itinerarium Alexandri) die anhaltende Popularität der Figur Alexanders im Westen verdeutlichen.158 Damit aber ging eine entscheidende Wendung in der Wechselbeziehung zwischen Sprache und Bildung einher, die sich nicht zuletzt auch auf die Darstellung und Rezeption von Geschichte auswirkte. Vor diesem Hintergrund der Wechselbeziehung von Bildung, Sprache und Historie erscheint Iustins Ankündigung in der Praefatio in einem neuen Licht: Das γραμμικὴν ἔκβασιν τελευτῶσι καὶ συνηναγκασμένην καὶ τότε ὁ χρόνος ἀπέδειξεν. Vgl. SEHL-

153

154 155 156 157 158

MEYER 2009, 153. Vgl. DEMANDT 2007

(HAW III 6), 467 f. Zum spätantiken Schulunterricht SEHLMEYER 2009, 115–140 bzw. zum spätantiken Bildungsstand ebd., 140–161; GEMEINHARDT 2007. Letztlich ist auch das Geschichtswerk des Trogus selbst eine Reaktion auf den Vorrang des Griechischen, freilich unter anderen Bedingungen. Lib. or. 1,214 f. 234; 2,44. Dieses und weitere Beispiele bei DEMANDT 2007 (HAW III 6), 468. Vgl. ALTANER 1967, 129–153; MARROU 1982. Zur Datierung und Einordnung SEHLMEYER 2009, 219. Zur „Übersetzungsmode“ ausführlich CAMERON 2011, 527–566. Ebd., 560–564; vgl. DEMANDT 1982, 262.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Exzerpt aus Trogus habe er verfaßt, ut haberent et qui Graece didicissent, quo admonerentur, et qui non didicissent, quo instruerentur.159 Der Epitomator formuliert hier also seine Absichtsbekundung, die direkt an seine westliche Leserschaft gerichtet ist: Sowohl an ein Publikum, das griechisch gelernt hatte (qui Graece didicissent) und an griechische Geschichte erinnert werden soll (admonerentur), als auch an ein lateinsprachiges Publikum (qui non [Graece] didicissent), das in die griechische Geschichte eingeführt (instruerentur) werden soll. Die enge Verbindung zwischen Sprach- und Geschichtsunterricht, zwischen Rhetorik und Historie wird hier mehr als deutlich.160 Indem Iustin einen Auszug mit dem Schwerpunkt auf den Ereignissen im griechischen Osten in lateinischer Sprache abfaßt, reagiert er gleich in mehrfacher Weise auf die Mode und die Bedingungen seiner Zeit: Er trägt der Beliebtheit der brevitas Rechnung und füllt zugleich thematisch eine Lücke, indem er mit dem Exzerpt aus Trogus die griechische Geschichte aufbereitet. Und die griechische Frühgeschichte erfüllt nicht nur thematisch ein Desiderat, sondern gibt mit ihrer Konzentration auf den Osten den ständig mit Goten und Sasaniden im Krieg befindlichen Römern auch Wissen über ihre östlichen Nachbarn und deren Geschichte an die Hand. Die thematische Besonderheit, die Iustins Epitome gegenüber zeitgenössischen Breviarien und Epitomai zur römischen Geschichte auszeichnet, wird für den spätantiken Leser noch wertvoller durch die vorgenommene Auswahl, deren Kriterien der Epitomator ebenfalls in der Praefatio vorstellt (praef. 4): voluptate iucunda et exemplo necessaria. Unterhaltung und Belehrung gehören auch in der Spätantike ohne Zweifel zu den auffälligsten Merkmalen und hervortretenden Funktionen der Geschichtsschreibung:161 Die Affinität zur unterhaltsamen Anekdote ist am auffälligsten in der Historia Augusta greifbar, die für ihre Vorliebe zum Klatsch bekannt ist.162 Auch wenn solche Geschichtswerke wegen dieser Tendenz gerade in der vom Historismus geprägten Forschung des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. ein vernichtendes Urteil erhielten, mögen sie in der Spätantike durchaus Anerkennung und Popularität genossen haben. Die Hervorhebung anekdotenhafter, amüsanter und ‚schlüpfriger‘ Szenen in Iustins Epitome163 läßt tatsächlich an eine gewisse Nähe zur Historia Augusta denken, die schon Syme vorsichtig zu rekonstruieren versuchte, indem er – unabhängig von der genauen Datierung und Reihenfolge – das eine Werk als eine Art Gegenentwurf zu dem anderen ansehen wollte.164 Trotz mehrfach geäußerter Kritik an Symes Einordnung ist seine Argumentation durch-

159 160 161 162

Iust. praef. 4; vgl. dazu oben S. 30 f. Zur Einbindung der Historiographie in den Rhetorikunterricht vgl. NICOLAI 1992. Vgl. DEMANDT 1982, 265 f. Vgl. ebd., 266, der auch auf den Bildkalender des Filocalus von 354 (MGH AA IX 145) hinweist, der sich über den „Vielfresser“ Severus Alexander lustig macht. 163 Zu Iustins Affinität für solche Anekdoten ausführlich unten Kap. 4.1. 164 SYME 1988, 364: „[…] the publication of a history (actual or believed on the way) may inspire an alert performer to come out with something quite different.“

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

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aus nachvollziehbar, kann aber schon aufgrund der vielen noch immer in Diskussion befindlichen Unsicherheiten in Hinblick auf die Intention und den Adressat der Historia Augusta kaum verifiziert werden.165 Die moralische Belehrung mittels historischer Beispiele hat eine lange Tradition in der römischen Geschichtsschreibung, und die Verwendung von Exempla als Beweismittel der klassischen Redekunst war auch in der Spätantike ein wichtiger Bestandteil des Rhetorikunterrichts:166 Die Kenntnis und der korrekte Umgang mit den exempla historiae war auch in der lateinischen Literatur der Spätantike gefragt und für rhetorisch sorgfältige Argumentation unerläßlich. Dies belegen nicht nur die beiden Epitomai der Exemplasammlung des Valerius Maximus, sondern auch die häufige Exemplaverwendung bei Historikern wie Ammian, Aurelius Victor, Eutrop167 und vor allem auch die wiederholte Verwendung traditioneller heidnischer Exempla bei den christlichen Autoren.168 Dabei zeichnet sich der ‚Exemplaboom‘ in der Spätantike vor allem durch den Umgang mit ‚alter Geschichte‘ aus: Als Beispiele dienten nur selten Figuren der jüngeren Geschichte, sondern ‚echte‘ exempla maiorum, Geschichtsbeispiele aus der Zeit der Römischen Republik und des frühen Prinzipats.169 Darüber hinaus scheint aber auch das Bedürfnis bestanden zu haben, möglichst breit gestreutes Geschichtswissen zusammengestellt zu finden, wie die Sammlung des Ampelius, die auch griechische Exempla einschließt, oder die Origo gentis Romanae (OGR), die römische Geschichte bis in die mythische Zeit zurückverfolgt, belegen.170 Mit seinem Exzerpt aus Trogus bediente auch Iustin dieses Bedürfnis und erweiterte zugleich die Möglichkeiten des Zugriffs auf Geschichtsbeispiele um die Exempla aus der griechisch-hellenistischen Welt. Daß er damit auf dankbare Abnehmer traf, bezeugt eindrücklich Orosius, der für die ersten Bücher seiner Historiae adversus paganos Iustin als Fundgrube für negative pagane Exempla verwendete.171 Trotz einer intensiven Erforschung der 165 Vgl. SYME 1988, 364 f. und 1992, bes. 14 f.; kritisch dagegen zuletzt CAMERON 2011, 758. 166 Vgl. FELMY 2001; EIGLER 2003, bes. 235–243. Zum weiteren bedeutungsgeschichtlichen Rahmen schon KORNHARDT 1936. Zur Exemplatradition in der Römischen Republik ferner HÖLKESKAMP 1996; DERS. 2003; BÜCHER 2006. Die Bedeutung der historischen Exempla für den Rhetorikunterricht betont NICOLAI 1992, 32–61. 167 Vgl. ROHRBACHER 2002, 179–187; FELMY 2001, 42–53. Zu den exempla bei Aurelius Victor auch BIRD 1984, 100–103. 168 Zur Gegenüberstellung republikanischer und christlicher Vorbilder, resp. Märtyrern SEHLMEYER 2009, 215–224; zur Rezeption der Exempla bei christlichen Autoren HOFMANN 2007, 85–116; bei Hieronymus REBENICH 1992, ferner zu den mythischen Exempla RONNENBERG 2015, bes. 47f. Vgl. VAN NUFFELEN 2012, bes. 82–92, der sich für ein generelles Verständnis des Orosius im Kontext der spätantiken Rhetorik ausspricht (dazu auch unten S. 96 f.). 169 Zu der aus spätantiker Sicht erfolgten Unterscheidung in ‚alte‘ (= republikanische) und ‚neue‘ (= kaiserzeitliche) Geschichte vgl. EIGLER 2003, 91–95 sowie zur traditionellen Geschichtsdarstellung in der Spätantike ebd., 192–204. Zum Schwerpunkt der Auswahl historischer Beispiele aus der Römischen Republik FELMY 2001, 54–64. Die Bandbreite der Exempla und ihrer spätantiken Reduzierung und Kanonisierung betont ferner SEHLMEYER 2009, 182–186. 170 HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 174; vgl. FELMY 2001, 78–83. 171 Vgl. LIPPOLD 1971, der die Benutzung Iustins in Hinblick auf seine Darstellung der griechischmakedonischen Geschichte untersucht und immer wieder darauf hinweist, daß Orosius die ne-

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Quellen des Orosius in den letzten beiden Jahrhunderten wurde seine Abhängigkeit von Iustin bzw. von Trogus bisher noch nicht ausreichend geklärt.172 Daß Orosius direkt Iustin – und nicht das Original des Trogus – zitiert, geht deutlich aus dem Wortlaut einer Passage im ersten Buch hervor: Oros. hist. 1,8,1–5: Ante annos Vrbis conditae MVIII fuisse apud Aegyptum primum insolitam fastidiendamque ubertatem deinde iugem atque intolerabilem famem, cui Ioseph vir iustus et sapiens divina provisione subvenerit, Pompeius historicus eiusque breviator Iustinus docet, qui inter cetera sic ait: (2) „Minimus aetate inter fratres Ioseph fuit; cuius excellens ingenium fratres veriti, interceptum peregrinis mercatoribus vendiderunt, (3) a quibus deportatus in Aegyptum; cum magicas ibi artes sollerti ingenio percepisset, brevi ipsi regi percarus fuit. Nam et prodigiorum sagacissimus erat et somniorum primus intellegentiam condidit; nihilque divini iuris humanique ei incognitum videbatur, (4) adeo ut etiam agrorum sterilitatem futuram ante multos annos prospiciens fruges congregasset: tantaque experimenta eius fuerunt, ut non ab homine, sed a Deo responsa viderentur. (5) Filius Ioseph Moyses fuit, quem praeter paternae scientiae hereditatem etiam formae pulchritudo commendabat. Sed Aegyptii cum scabiem et vitiliginem paterentur, responso moniti eum cum aegris, ne pestis ad plures serperet, terminis Aegypti pellunt“. Haec Iustinus.

Iust. 36,2,6–11:

Minimus aetate inter fratres Ioseph fuit, cuius excellens ingenium fratres veriti clam interceptum peregrinis mercatoribus vendiderunt. (7) A quibus deportatus in Aegyptum, cum magicas ibi artes sollerti ingenio percepisset, brevi ipsi regi percarus fuit. (8) Nam et prodigiorum sagacissimus erat et somniorum primus intellegentiam condidit, nihilque (9) divini iuris humanique ei incognitum videbatur, adeo ut etiam sterilitatem agrorum ante multos annos providerit; perissetque omnis Aegyptus fame, nisi monitu eius rex edicto servari per multos annos fruges iussisset; (10) tantaque experimenta eius fuerunt, ut non ab homine, sed a deo responsa dari viderentur. (11) Filius eius Moyses fuit, quem praeter paternae scientiae hereditatem etiam formae pulchritudo commendabat. (12) Sed Aegyptii, cum scabiem et vitiliginem paterentur, responso moniti eum cum aegris, ne pestis ad plures serperet, terminis Aegypti pellunt.

Die Umgangsweise des Orosius mit seinen Quellen ist hier offensichtlich: Er kennt Iustin als breviator des Trogus, zitiert aber nicht aus dem Original, sondern aus der Epitome: haec Iustinus. Verweise auf Trogus und Iustin finden sich neben der gerade zitierten auch an weiteren Stellen:173

gativen Exempla exzerpiere, während er positive Eigenschaften (etwa Philipps oder auch Alexanders) übergehe. Zu der Intention der orosischen exempla miseriarum vgl. BRANDT 2009, bes. 129f. VAN NUFFELEN 2012, bes. 76 f., sieht in Iustin offenbar keine herausragende Bedeutung für Orosius (dazu unten. S. 96 f.), sondern betont vielmehr die Rolle der Exemplasammlung des Valerius Maximus als Quelle für die Historiae. 172 SEEL 1934/35 und HAGENDAHL 1941 interessierte die Abhängigkeit des Orosius vornehmlich für die Rekonstruktion der iustinischen Textgeschichte. Die Forschungslage zu den Quellen des Orosius faßt VAN NUFFELEN 2012, 93 (und Anm. 1 mit weiterer Literatur) zusammen. 173 Die folgenden Stellen führt auch SEEL 1956, p. 2, T 7–11 unter den Testimonia des Trogus an; diskutiert bereits in DERS. 1934/35, II 18–20, vgl. dagegen HAGENDAHL 1941, 10–15.

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins





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Ebenfalls im ersten Buch schildert Orosius die Vertreibung des Moses aus Ägypten und stellt dafür die Darstellung des Trogus mit der des Tacitus (Pompeius Corneliusque testantur) gegenüber. Wörtlich zitiert wird aber neben der Tacitusstelle174 offenbar wieder nicht aus dem Original des Trogus, sondern aus Iustin: item Iustinus adserit.175 In einem Rückbezug auf diese Stelle des ersten Buches werden Trogus und Tacitus (…Pompeium Trogum et Cornelium Tacitum commemorasse non plene) im 7. Buch noch einmal gemeinsam erwähnt, hier nun ohne Iustin, dessen erneute Nennung für den Kontext unerheblich ist, weil die Stelle aus dem ersten Buch paraphrasierend wiedergegeben wird.176 Auch für die Geschichte Karthagos folgt Orosius nach eigener Aussage der Darstellung des Trogus und Iustins: sicut Pompeius Trogus et Iustinus exprimunt/fatentur.177 Das gesamte 4. Buch scheint eine Kompilation aus Iustin und Diodor zu sein.

174 Oros. 1,10,3–5: At vero Cornelius de eadem re sic ait: „Plurimi auctores consentiunt orta per Aegyptum tabe, quae corpora foedaret, regem Bocchorim adito Hammonis oraculo remedium petentem purgare regnum et id genus hominum ut invisum diis alias in terras avehere iussum. Sic conquisitum collectumque vulgus postquam vastis locis relictum sit, ceteris per lacrimas torpentibus Moysen, unum exulum, monuisse ne quam deorum hominumve opem exspectarent sed sibimet duci caelesti crederent, primo cuius auxilio praesentes miserias pepulissent“. (5) Itaque Cornelius dicit quod ipsis Aegyptiis cogentibus Iudaei in deserta propulsi sint, et postea subiungit incaute quia ope Moysi ducis in Aegypto miserias propulissent. Vgl. Tac. hist. 5,3. 175 Oros. hist. 1,10,1 f. 6: Anno autem ante Vrbem conditam DCCCV infanda Aegyptiis mala atque intolerabiles plagas incubuisse Pompeius Corneliusque testantur; qui quidem, cum haec ambo de Iudaeis referenda proponant, aliquantulum me pro sui diversitate moverunt. (2) Ait enim Pompeius sive Iustinus hoc modo: „Aegyptii cum scabiem ac vitiliginem paterentur, responso moniti Moysen cum aegris, ne pestis ad plures serperet, terminis Aegypti pellunt. Dux igitur exulum factus sacra Aegyptiorum furto abstulit; quae armis repetentes Aegyptii domum redire tempestatibus conpulsi sunt“. [Es folgt die Gegenüberstellung des Tacitus mit dem Zitat aus Tac. hist. 5,3: oben Anm. 174]. (6) Item Iustinus adserit pulsum aeque cum populo Moysen sacra Aegyptiorum fuisse furatum, quae Aegyptios armis recipere molientes, coactos tempestatibus ac repulsos, domum redisse. Et hic aliquid amplius etsi non totum prodidit quod ille celavit. Zum Iustinzitat in Oros. hist. 1,10,2 vgl. Iust. 36,2,12 f.: Sed Aegyptii, cum scabiem et vitiliginem paterentur, responso moniti eum cum aegris, ne pestis ad plures serperet, terminis Aegypti pellunt. (13) Dux igitur exulum factus sacra Aegyptiorum furto abstulit, quae repetentes armis Aegyptii domum redire tempestatibus conpulsi sunt. 176 Oros. hist. 7,27,1: In primo libello expositum a nobis Pompeium Trogum et Cornelium Tacitum commemorasse non plene quidem, nostrum vero Moysen, etiam ipsorum testimonio fidelem, fideliter sufficienterque dixisse, Aegyptios et regem eorum, cum populum Dei servire intentum et paratum Deo suo, impediendae devotionis instinctu ad lutum paleasque revocarent, decem acerbissimis plagis fuisse vexatos. 177 Oros. hist. 4,6,1: Et quoniam ex hoc iam Punica bella succedunt, res ipsa exigit ut de Carthagine, quae ante urbem Romam duo et septuaginta annos ab Helissa condita invenitur, eiusque cladibus ac domesticis malis, sicut Pompeius Trogus et Iustinus exprimunt, vel pauca referantur. Oros. hist. 4,6,6: Itaque Carthaginienses aversis diis propter istius modi sacra – sicut Pompeius Trogus et Iustinus fatentur, sicut autem apud nos constat, propter praesumptionem impietatemque ipsorum irato Deo – cum in Sicilia diu infeliciter dimicassent, translato in Sardiniam bello iterum infelicius uicti sunt. Vgl. Iust. 18,5–7.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext



Schließlich führt Orosius im 7. Buch ein weiteres Mal Trogus und Tacitus als Gewährsmänner an: Theodosius I. habe in Vertrauen auf Christus die gefürchteten skythischen Völker (Hunnen, Alanen und Gothen) besiegt, die von allen Vorfahren, sogar von Alexander dem Großen gemieden worden seien, sicut Pompeius Corneliusque testati sunt.178 Dies ist die einzige Stelle, an der Trogus ohne eindeutig greifbaren Bezug zu Iustin genannt wird. Da Orosius hier nicht wörtlich aus seinen Quellen zitiert, kann die tatsächliche Vorlage nicht sicher erschlossen werden. Schon von Gutschmid hielt es aber für unwahrscheinlich, daß Orosius Trogus benutzte, und vermutete, er habe vielmehr aus der Niederlage und dem Tod des Feldherrn Alexanders, Zopyrion, „jene Thatsache abstrahiert“.179 Von Gutschmids Vermutung ist naheliegend, da Iustin nicht nur mehrfach die Niederlage des Zopyrion erwähnt, sondern diese auch zweimal mit der generellen Unbesiegbarkeit der Skythen in Verbindung bringt.180 Die Benutzung Iustins durch Orosius steht also außer Zweifel. Über die Testimonia hinaus lassen sich vor allem in den ersten vier Büchern der Historiae zahlreiche Parallelen finden, die davon zeugen, daß Iustin die Grundlage für einen Großteil der geschilderten paganen Übel und Schwierigkeiten bildete.181 Daß Orosius vor

178 Oros. hist. 7,34,5: […] omnem fiduciam sui ad opem Christi conferens, maximas illas Scythicas gentes formidatasque cunctis maioribus, Alexandro quoque illi Magno, sicut Pompeius Corneliusque testati sunt, evitatas, nunc autem extincto Romano exercitu Romanis equis armisque instructissimas, hoc est Alanos, Hunos et Gothos, incunctanter adgressus magnis multisque proeliis vicit. Vgl. auch 1,16,2: Modo autem Getae illi qui et nunc Gothi, quos Alexander evitandos pronuntiavit, Pyrrhus exhorruit, Caesar etiam declinavit, relictis vacuefactisque sedibus suis ac totis viribus toti Romanas ingressi provincias simulque ad terrorem diu ostentati societatem Romani foederis precibus sperant, quam armis vindicare potuissent. 179 VON GUTSCHMID 1856/57, 191, gegen BIELOWSKI 1853, frg. 5. Vgl. ARNAUD-LINDET in: Orose, Histoire (Contre les Paiens), Bd. 1, Paris 1990–1991, p. XXVI, die es für möglich hält, daß Orosius diese Einfügung erfunden habe: „[…] qui semble inventé pour fonder un développement apologétique. Quand Orose, sans le nommer, utiliser Justin, il ne donne nulle part d’information plus complète que son modèle.“ 180 Erwähnungen der Niederlage des Zopyrion: Iust. 2,3,4. 12,1,4. 12,2,16. 37,3,2. Im Kontext der unbesiegbaren Skythen 2,3,1–4: Imperium Asiae ter quaesivere; ipsi perpetuo ab alieno imperio aut intacti aut invicti mansere. (2) Darium, regem Persarum, turpi ab Scythia submoverunt (3) fuga, Cyrum cum omni exercitu trucidaverunt, (4) Alexandri Magni ducem Zopyriona pari ratione cum copiis universis deleverunt. Und 37,3,2: Itaque Scythas invictos antea, qui Zopyriona, Alexandri Magni ducem, cum XXX milibus armatorum deleverant, qui Cyrum, Persarum regem, cum CC milibus trucidaverant, qui Philippum, Macedonum regem, fugientem fecerant, ingenti felicitate perdomuit. 181 Eine Zusammenstellung der Iustinstellen und ihrer Parallelen bei Orosius bei ZANGENMEISTER 1882 (CSEL 5), p. 693–695; vgl. auch die Gegenüberstellung der Quellen des Orosius bei ARNAUD-LINDET in: Orose, Histoire (Contre les Paiens), Bd. 1, Paris 1990–1991, p. 268–299. Einige der dort aufgeführten Stellen, an denen die Paraphrase durch Orosius klar erkennbar ist, hatte HAGENDAHL 1941, 11–15 bereits vorgestellt (vgl. SEEL 1934/35, II 20–31), darunter Iust. 4,3,4 f. und Oros. hist. 2,14,7; Iust. 2,13,10 und Oros. hist. 2,10,9; Iust. 2,5,12 und Oros. hist. 2,8,7. Für eine detailliertere Auswertung wäre ein umfassender Vergleich der Epitome mit Orosius (v. a. der ersten Bücher) wünschenswert.

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

93

allem für die Darstellung der griechisch-makedonischen Geschichte auf Iustin zurückgriff, hat bereits Lippold gezeigt.182 Van Nuffelen macht zudem plausibel, daß Orosius in der rhetorischen Tradition zu verorten ist, und hebt in diesem Zusammenhang die Exemplasammlung des Valerius Maximus als eine Quelle für die Historiae hervor.183 Neben den klassischen Vorlagen wie Sallust und Tacitus habe sich Orosius auch auf Werke gestützt, die auf die Rhetorikschulen zugeschnitten waren, neben Valerius Maximus etwa auch die Epitome de Caesaribus.184 Es ist naheliegend, auch die Benutzung Iustins durch Orosius vor diesem Hintergrund zu sehen: So wie Valerius Maximus als Fundgrube für Exempla der römischen Geschichte diente, wurde auch Iustin auf die exempla miseriarum der griechischen Geschichte hin exzerpiert. Mit Orosius befinden wir uns bereits beim dritten eingangs genannten Parameter spätantiker Historiographie: dem Wechselspiel zwischen paganer und christlicher Geschichtsschreibung. Mit L. Caelius Firmianus Lactantius und Eusebios von Caesarea gibt es am Beginn des 4. Jhs. zwei einflußreiche Autoren, die auf der Grundlage ihrer paganen, traditionellen Bildung Geschichte aus christlicher Perspektive schrieben.185 Laktanz stellt in De mortibus persecutorum die römischen Kaiser vor dem Hintergrund der Christenverfolgungen dar.186 Euseb verfaßt vor dem selben Hintergrund die Geschichte der christlichen Kirche, die er in einer nicht erhaltenen, aber durch Übersetzungen bekannten Chronik (Χρονικοὶ κανόνες καὶ ἐπιτομὴ παντοδαπῆς ἱστορίας Ἑλλήνων τε καὶ βαρβάρων) von Abraham an sowie in der diese Chronik erweiternden Kirchengeschichte (Ἐκκλησιαστικὴ ἱστορία) von Christi Geburt an ausführt.187 Die Intention der beiden Verfasser ist ähnlich ausgerichtet: Sie wollen das allmächtige Wirken des christlichen Gottes aufzeigen und 182 LIPPOLD 1971. 183 VAN NUFFELEN 2012, 95–103. 184 Ebd., 102; Van Nuffelen macht mehrfach deutlich, daß Orosius vielerlei Quellen benutzt habe (ebd., 103): „Orosius combined several sources, selected elements from them, and amplified them. In fact, rather than copying a single source, he contaminates the different traditions deriving from Livy, drawing on Valerius Maximus, the Periochae, Florus and Livy – sometimes all at the same time.“ Van Nuffelen betont ebd., 113 f.) aber auch, daß die Historiae trotz allem nicht auf den rhetorischen Kontext zu reduzieren seien, und Orosius seine Lektüre nicht auf die klassischen Autoren begrenzte, sondern selbstverständlich auch Hieronymus, Rufinus und andere (vielleicht in der Bibliothek des Augustinus) heranzog. 185 Zur allgemeinen Problematik der Geschichtsschreiber in konstantinischer Zeit ausführlich WINKELMANN 2003 (mit Literatur), der neben den christlichen Autoren Euseb und Laktanz auch das nur durch Photios bibl. 62 überlieferte Fragment einer Biographie Konstantins des sonst unbekannten Praxagoras (FGrHist 219) und die Origo Constantini imperatoris des Anonymos Valesianus einbezieht. Zur Entwicklung der christlichen Historiographie vor Eusebios KANY 2007, 564–570; ADLER 2008, 585–589. 186 Zur Überlieferung und Quellenfrage WINKELMANN 2003, 10–14. HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 396 betont hinsichtlich der Intention und der gemischten Funktion des Werkes aus Apologetik, Polemik, Erbauung und Demonstration die Nähe zur jüdisch-hellenistischen Geschichtsdarstellung, wie sie in den Makkabäerbüchern erscheint. 187 Den Bezug zur Chronik stellt Euseb am Beginn der Kirchengeschichte selbst her, h.e. 1,1,6: ἤδη μὲν οὖν τούτων καὶ πρότερον ἐν οἷς διετυπωσάμην χρονικοῖς κανόσιν ἐπιτομὴν κατεστησάμην, πληρεστάτην δ’ οὖν ὅμως αὐτῶν ἐπὶ τοῦ παρόντος ὡρμήθην τὴν ἀφήγησιν ποιήσασθαι.

94

3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

mit Hilfe der Geschichte belegen. Die Auswirkungen der frühen christlichen Historiographen auf die Geschichtsschreibung des 4. Jhs. und darüber hinaus sind kaum zu überschätzen: Durch die Übersetzung des Hieronymus wurde Eusebs Weltchronik für Jahrhunderte zum Standardtext für universal angelegte Chroniken;188 und mit der Kirchengeschichte wurde eine neue historiographische Gattung ins Leben gerufen, die sich auf die Form und den Inhalt der gesamten späteren Geschichtsschreibung auswirkte, was Ferdinand C. Baur im 19. Jh. dazu verleitete, Euseb in Anlehnung an Ciceros Bezeichnung für Herodot den Titel „Vater der Kirchengeschichtsschreibung“ zu verleihen.189 Das Geschichtswerk des Laktanz hatte geringeren Einfluß auf spätere Geschichtsschreiber, sein Werk nimmt aber eine besondere Stellung ein, da es als erstes lateinisches Geschichtswerk eine christliche Thematik in römische Geschichte eingebunden und in klassische Rhetorik geformt wiedergibt.190 Sowohl Laktanz als auch Eusebios stehen unter dem Einfluß traditioneller, heidnischer Bildung: Euseb folgt in seiner Rezipier- und Zitiermethode der antiken Philosophiegeschichtsschreibung,191 während Laktanz von der jüdisch-hellenistischen Tradition und der römischen Geschichtsschreibung beeinflußt ist.192 Beide sind Beispiele par excellence für die Nutzbarmachung traditioneller paganer Bildung für die christliche Argumentation. Es versteht sich von selbst, daß diese ‚Eroberung‘ der Geschichtsschreibung durch die Christen von den gebildeten Heiden des 4. Jhs. nicht übersehen werden konnte. Dennoch oder gerade deswegen reagierten fast alle paganen Geschichtsschreiber mit konsequentem Schweigen. Das Vernachlässigen oder gar das völlige Verschweigen der Existenz von Christen, christlicher Anschauungen oder gar zeitgenössischer, christlicher Autoren ist eine auffällige Tendenz der paganen Historiographie im 4. Jh. Die historischen Breviarien und Epitomai zeichnen sich dadurch aus, daß sie generell nur selten auf religiöse Angelegenheiten zu sprechen kommen, und wenn, dann meist mit auffälliger Neutralität; die pagane Religion

188 189

190 191 192

Vgl. WINKELMANN 2003, 3–8. 18–31; zur Praefatio bes. ebd., 21; zur Datierung der Chronik und der Kirchengeschichte auch BURGESS 1997. WINKELMANN 2003, 20: „By means of Hieronymus’ translation the Eusebian Chronicle became the standard text for world chronology until the Reformation period.“ BAUR 1852, 9 (in Anlehnung an Cic. leg. 1,1,5): „so ist es erst der berühmte Bischof Eusebius von Cäsarea, welcher wegen der zehen Bücher seines geschichtlichen Werkes der Vater der Kirchengeschichte, ungefähr in demselben Sinne, genannt zu werden verdient, in welchem man auch in der profanen Geschichte von einem Vater der Geschichte spricht.“ Dazu auch WINKELMANN 2003, 21; zur Bedeutung der h.e. für die Gattung der Kirchengeschichte ebd., 24. Ebd., 32; Zum Charakter und der Methodik des Werkes ferner u. a. OPELT 1973; SØBY CHRISTENSEN 1980. Die erste griechischsprachige christliche Weltchronik war freilich mit den Χρονογραφίαι des Iulius Africanus bereits im 3. Jh. vorhanden. Vgl. MOMIGLIANO 1963; KANY 2007, 571 und Anm. 31 mit weiterer Literatur. Die Nähe des Laktanz zur jüdisch-hellenistischen Geschichtsdarstellung betont ROUGÉ 1975, 135–143; vgl. HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 396.

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

95

wird selten „apologetisch verherrlicht“.193 Dieses Phänomen ist kaum allein mit einer ‚sturen‘ oder ignoranten Haltung zu erklären,194 sondern läßt vielmehr darauf schließen, daß die pagane Geschichtsschreibung auch auf einen christlichen Leserkreis traf – und zielte. Umgekehrt gibt es ebenso schweigsame Anzeichen dafür, daß auch christliche Autoren sich mit nichtchristlichen Themen an ein gleichermaßen heidnisches und christliches Publikum richteten: Vegetius’ Epitome rei militaris ist dafür ein eindrückliches Beispiel.195 Es ist aber allzu einseitig, immer wieder zu betonen, daß christliche Autoren von der traditionellen, paganen Bildung geprägt wurden, ohne zugleich eine gute Kenntnis jüdisch-christlicher Tradition auch bei paganen Autoren zu erwarten. Felix Mundt hat etwa ‚Flavius Vopiscus‘ als ausgezeichneten Kenner christlich-jüdischer Tradition hervorgehoben.196 Die Auseinandersetzung mit dem Christianisierungsprozeß bedeutet auf der Ebene der Historiographie nicht nur ein ignorierendes und rivalisierendes Nebeneinander von christlicher Geschichtsschreibung auf der einen und traditioneller, paganer Geschichtsschreibung auf der anderen Seite, sondern ein gegenseitiges Beeinflussen und ein aufeinander Einwirken beider Seiten. Das wechselseitige Einwirken paganer und christlicher Geschichtsvorstellungen ist nicht zuletzt auch an der Beziehung der historischen Konzepte von Weltund Heilsgeschichte erkennbar.197 Welthistorische Ansätze reichen in der Antike so weit zurück wie die Geschichtsschreibung selbst,198 die ersten griechischen Darstellungen von Universalgeschichte entstanden mit Ephoros und Theopomp im 4. 193 SEHLMEYER 2009, 231–238; hier 237; Ammianus Marcellinus und Eunapios scheinen insofern davon abzuweichen, als daß sie eine kritische Auseinandersetzung mit der Christianisierung erkennen lassen, vgl. ebd. mit weiterer Literatur. Eine „pagan-apologetische Tendenz“ (ebd., 238) sei auch im Prodigiorum liber des Iulius Obsequens zu erkennen. 194 Vgl. MOMIGLIANO 1963, 83 f. 195 Vgl. MAREK 2001, 35, der zu dem Schluß kommt: „Die Glaubenslauheit des Vegetius, sein […] absoluter Verzicht auf religiös-metaphysische Anspielungen zeigt exemplarisch, wie ein „Durchschnittsmensch“ der Oberschicht, ein Verwaltungsfachmann ohne literarisch-philosophische Ambitionen, mit den religiösen Widersprüchen und dem ständigen Konflikt zwischen Heidentum und Christentum, die seine Epoche kennzeichnen, auch umgehen konnte: nämlich als Pragmatiker, der irdische Lösungen für irdische Probleme sucht.“ (Unterstreichung von Marek). Ob der Verzicht auf religiöse Anspielungen in einer kurzgefaßten militärisch-technischen Schrift notwendigerweise auf eine „Glaubenslauheit“ ihres Verfassers schließen läßt, mag dahingestellt sein. Das Fehlen christlicher Anspielungen wird aber vielmehr der Thematik und dem Fachbuchcharakter geschuldet sein. Zu den Adressaten christlicher Autoren vgl. auch VAN NUFFELEN 2012, 43f., der für Orosius festhält: „Orosius is not a clergyman writing for other clerics, but a man with a rhetorical training targeting others with the same background.“ 196 Vgl. MUNDT 2001, 55: „Seine Fälschungen sind weder politisch noch religiös motiviert, sondern Produkte freier Assoziation, die dazu dienen, Lücken auszufüllen und den Leser mit immer wieder neuen Kuriositäten zu unterhalten. Wenn er sich dabei im christlichen Motivarsenal bedient, muß er, um als traditioneller Geschichtsschreiber zu gelten, das, was er findet, auf heidnische Verhältnisse umformen.“ 197 Vgl. vor allem TIMPE 2001. 198 Zu den griechischen Entwürfen von Universalgeschichte MARINCOLA 2007; MOMIGLIANO 1982; vgl. BURDE 1974; ALONSO-NÚÑEZ 1990; DERS. 1997 und zu Herodot VANNICELLI 2001. Ausführlicher zur Definition von Welt- und Universalgeschichte unten Kap. 5.2.1.

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3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Jh. v. Chr., und spätestens mit der Expansion des römischen Staates zum Weltreich fand die Weltgeschichte mit Diodor in griechischer und schließlich mit Pompeius Trogus in lateinischer Sprache auch Eingang in die römische Geschichtsschreibung.199 Eusebs Weltchronik eröffnete den Weg in die christliche Interpretation und damit zur Darstellung der Heilsgeschichte.200 Orosius verfaßte am Beginn des 5. Jhs. ein Geschichtswerk, das sich inhaltlich zwischen Universalgeschichte in antiker Tradition und christlicher Heilsgeschichte befindet – ein Geschichtswerk vom universalen Niedergang der Menschheit in vorchristlicher Zeit, die im heilsgeschichtlichen Sieg des Christentums mündet.201 Nicht ganz zu Unrecht hat Peter van Nuffelen davor gewarnt, Universalität generell als ein definierendes Merkmal christlicher Historiographie anzuführen, und sich im Falle des Orosius explizit dagegen ausgesprochen, dessen Werk in den Kontext der Universalgeschichte einzuordnen.202 Eine direkte Kontinuität von der hellenistischen bzw. römischen Universalgeschichte eines Trogus und eines Diodor zu Orosius sei kaum herstellbar, und damit stehe dieser nicht in der Tradition des universalhistorischen Genres.203 Van Nuffelen sieht Orosius vielmehr der Kultur der

199 Vgl. BREEBART 1966; ALONSO-NÚÑEZ 1997; DERS. 2002. Zur Universalgeschichte im 1. Jh. v. Chr. unten Kap. 5.2.2. 200 Deren Grundlagen freilich bereits früher entwickelt wurden, vgl. VON CAMPENHAUSEN 1979, 268–308; ALLAN 2003; SEHLMEYER 2009, 251 f. sowie insbesondere zu Iulius Africanus WALLRAFF 2006. Zur Diskussion um die Kontinuität zwischen christlichen Chronisten und der Tradition der hellenistischen Universalgeschichte MORTLEY 1996; ROBERTO 2006 und dagegen im selben Band BURGESS 2006. 201 Zum Fortschrittsgedanken bei Orosius vgl. HERZOG 1980; KANY 2007, 578 und zur Einordnung des Orosius als erste christliche Weltchronik GOETZ 1980, bes. 12 f.; vgl. LIPPOLD 1971, 437–439; ZECCHINI 2003, 319–329. Die in der Konzeption angelegte Universalität der Historiae betont MERRILLS 2005, bes. 98: „[…] Orosius established his own historical philosophy upon a heady combination of spatial and temporal concerns. This interest in the broadest patterns of human history arose from […] Orosius’ own pretensions towards historical universality within the work. Perhaps more than any other concept, universality provides the dominant motif within all of Orosius’ historical writing, whether spatial or temporal in its principal emphasis.“ Vgl. BRANDT 2009, 121: „Sie ist nicht als „Weltchronik“ treffend zu beschreiben, sondern als Universalgeschichte.“ Zur Bewertung des Orosius in der jüngeren Forschung ebd., 123. 202 VAN NUFFELEN 2012, 174: „The Historiae are not universal because they cannot belong to a subgenre that did not exist, nor are they universal because it is a Christian work of history.“ Zum universalhistorischen Konzept des Orosius ebd., 171–176. Damit richtet er sich explizit gegen die Ergebnisse MERRILLS’ 2005, indem er die rhetorische Funktion geographischer Exkurse höher bewertet als ihre Bedeutung für ein universalhistorisches Konzept. Es wird aber nicht ganz klar, wo Van Nuffelen zwischen beidem die Grenze zieht, wenn er formuliert: „I would therefore argue that the description of the world at the very start of the work as well as the repeated brief references to the entire world throughout the work, perform a specific rhetorical function: located at the beginning of the work, the geography serves to remind the reader of the extension of the world and hence of the vastness of past suffering, which can be contrasted with the improvement since Christianity.“ Vgl. schon VAN NUFFELEN 2010, 170 gegen die allgemeine Tendenz „to project a universal intention on every Christian work of history“. 203 VAN NUFFELEN 2012, 172: „Such continuity is hard to establish. Except for the use of Justin’s summary of Pompeius Trogus, Orosius has no contacts with the tradition.“ Er bestreitet dabei

3.2 Das literarische und historiographische Umfeld Iustins

97

Rhetorik verpflichtet und verortet sein Werk, für das er als Quellen neben den klassischen Autoren auch die Exemplasammlung des Valerius Maximus und zeitgenössische, ebenfalls für die Rhetorikschulen angefertigte Geschichtswerke wie die Epitome de Caesaribus oder De viris illustribus benutzt habe, in der rhetorischen Tradition.204 Seine Ergebnisse bestätigten das oben herausgearbeitete Wechselspiel zwischen Rhetorik und Historie, in der sich eben auch christliche Autoren wie Orosius befanden.205 Auch mit seiner Kritik an häufig übereilt vergebenen Kategorisierungen und an der generellen Annahme einer universalen oder universalhistorischen Ausrichtung christlicher Geschichtswerke liegt Van Nuffelen sicher richtig. Im Hinblick auf Orosius aber scheint er die Bedeutung Iustins als zu gering zu erachten.206 Christliche und heidnische Historiographie stehen in dieser Zeit ebenso wie Rhetorik und Historie in einer Wechselbeziehung: Orosius befindet sich nicht nur in Abhängigkeit von der christlichen Kirchengeschichte,207 sondern auch von der klassischen, paganen Geschichtsschreibung.208 Was Iustin angeht, ist es zunächst unerheblich, ob dieser selbst Christ oder Heide war, denn mit der Verwendung der Epitome war sich Orosius zweifellos bewußt, daß er auf pagane Geschichtstradition zurückgriff. Sicher ist, daß er Iustin zumindest für die ersten Bücher der Historiae ausführlich benutzte und sich an der Stoffauswahl der Epitome orientierte, die wiederum auf der Weltgeschichte des Pompeius Trogus beruhte. Die Frage, inwiefern Trogus selbst dem Konzept der Universalgeschichte verpflichtet war, wird noch zu diskutieren sein (Kap. 5.2). Es scheint davon abgesehen aber durchaus möglich, daß Orosius auch für die Darstellung seiner Weltreichsabfolge vom Konzept des Trogus (oder wie er es bei Iustin vorfand) inspiriert wurde.209

204 205 206 207

208 209

(ebd.) generell überhaupt die Existenz eines universalhistorischen Genres: „Universal history never was a subgenre but rather a possible mode of ancient historiography […].“. Zu den Quellen des Orosius VAN NUFFELEN 2012, 93–114, vgl. mit z. T. abweichenden Bewertungen auch die Rezensionen von BLECKMANN 2013; BRENDEL 2013; ROHRBACHER 2013. Vgl. dazu insbesondere VAN NUFFELEN 2012, 76–82. Als Quelle für Orosius wird Iustin nur am Rande erwähnt vgl. VAN NUFFELEN 2012, 93–94; entsprechend gering fällt in der Konsequenz auch das Urteil in Hinblick auf einen möglichen historiographischen Einfluß aus, vgl. ebd., 172. Vgl. BRANDT 2009, 124 f., der Orosius auch in Hinsicht auf den universalhistorischen Ansatz in der Tradition des Eusebios und insbesondere auch seiner Ἐκκλησιαστικὴ ἱστορία sieht: „Mit Eusebius verbindet die Universalgeschichte orosischer Provenienz weit mehr als ihre in der modernen Forschung häufig allein auf die ‚Chronik‘ Eusebs zurückgeführte weltgeschichtliche Grundlage, und das gilt […] gerade auch mit Blick auf die ‚Kirchengeschichte‘ Eusebs.“ Vgl. dagegen zuvor CHESNUT 1992, 690. Zum universalen Ansatz in Eusebs Geschichtsdenken ferner TIMPE 2001, bes. 108–115. Vgl. BRANDT 2009, 126. Vgl. MERRILLS 2005, 46, der Iustins Epitome und Eusebs Chronikon (in der Übersetzung des Hieronmyus) für die beiden zugrundeliegenden Modelle für Orosius’ chronologische und geographische Konzeption hält: „The Historia, in other words, was intended to consider the world as a whole, rather than providing a series of discrete analyses of separate regions. In so doing, the historian followed the precedent set by his two principal models – Justinus’ Epitome of Pompeius Trogus and the Chronicon of Eusebius-Jerome – rather than the more fragmentary approach favoured by the Greek writers Diodorus Siculus and Appian, or the geographical

98

3. Die Einordnung Iustins in den sprachlichen und literarischen Kontext

Iustins Epitome erfüllt, so läßt sich zusammenfassend feststellen, im Rahmen der Geschichtsschreibung im 4. Jh. gleich in mehrfacher Hinsicht Bedürfnisse: Er bedient die Mode der Epitomai und kommt mit der geforderten brevitas den Gewohnheiten seines Publikums entgegen; er bewahrt ein klassisches Geschichtswerk vor der Vergessenheit und eröffnet zugleich den Zugriff auf ein sonst nicht behandeltes Geschichtsthema; durch die thematische Konzentration auf den griechischen Osten gibt er damit zugleich Geschichtswissen über aktuell gefährdete Gebiete an die Hand; als Lehrbuch für die Rhetorik erweitert er die Möglichkeiten des beliebten Rückgriffs auf die exempla historiae. Schließlich trifft er wohl auch mit seiner inhaltlichen Auswahl, die seine eigene Geschichtsdarstellung ausmacht, den Geschmack seiner Zeit. Diese Geschichtsdarstellung und die Auswahlkriterien sind Gegenstand des folgenden Kapitels.

analysis of Strabo.“ Vgl. auch SORDI 2003, die Trogus’ und Orosius’ Interpretation der Weltreichsabfolge gegenüberstellt. Zur „Weltreichslehre“ bei Orosius schon GOETZ 1980, 71–79.

4. GESCHICHTSDARSTELLUNG BEI IUSTIN Daß es Iustin mit historischen Fakten und Namen nicht so genau genommen habe, ist ein oft zu lesender Vorwurf.1 Er beruht in erster Linie auf häufigen Namensverwechslungen und falschen historischen Zuordnungen, die in der Epitome immer wieder zu beobachten sind und ihre Zuverlässigkeit in Frage stellen. Zweifellos ist Iustins Darstellung, wenn es um konkrete Sachverhalte und Ereignisabfolgen geht, mit Vorsicht zu begegnen. Gleichwohl ist es aber sicher nicht angeraten, aus den Ungenauigkeiten auf ein geringes Geschichtsverständnis oder gar auf fehlendes Geschichtsinteresse des Epitomators zu schließen. Iustins Geschichtsdarstellung ist in erster Linie seiner Intention geschuldet, die er in der Praefatio explizit ankündigt: omissis his, quae nec cognoscendi voluptate iucunda nec exemplo erant necessaria, breve veluti florum corpusculum feci.2 Tatsächlich scheint sich der Epitomator entsprechend dieser Ankündigung auf Inhalte zu konzentrieren, die auch dem modernen Leser eher unterhaltsam und exemplarisch als historisch informativ und linear angeordnet erscheinen: Wundersagen und Ursprungsgeschichten, Szenen von Verrat, von Herrscherwillkür, von Liebe und Intrigen, ‚sex & crime‘: Das sind die Gegenstände und Inhalte, die Iustin besonders ausführlich beschreibt, während er bisweilen vermeintlich entscheidende Zusammenhänge der Ereignisgeschichte kürzt oder gar ganz streicht. Die Gegenüberstellung mit den Prologi (Kap. 2.3) hat aber bereits deutlich werden lassen, daß der Epitomator nicht einfach nur kürzt, sondern eine bewußte Auswahl trifft, die seinen eigenen Kriterien folgt. Diese Auswahlkriterien, die Iustins Darstellung bestimmen, sollen im folgenden näher bestimmt werden. Um ein deutlicheres Bild von der Geschichtsdarstellung Iustins zu gewinnen, konzentriert sich die Betrachtung auf diejenigen thematischen Schwerpunkte, die in der Epitome besonders hervortreten: historische Figuren und Exempla (4.1) sowie Mythen und Ursprungsgeschichten (4.2). 4.1 HISTORISCHE FIGUREN UND EXEMPLA Die Darstellung in der Epitome ist offenbar weniger darauf ausgelegt, dem Leser linear verlaufende Ereignisgeschichte zu präsentieren, sondern vielmehr darauf, unterhaltsame Geschichte(n) zu erzählen. Diese Ausrichtung führt auch in der Auswahl der historischen Figuren dazu, daß selbst herausragende oder für den Verlauf der Geschichte wichtige Ereignisse oder Personen vernachlässigt werden, während andere Figuren oder Kuriosa, die sonst in der Historiographie gar nicht oder nur am 1 2

GOODYEAR 1982, 2; YARDLEY 2003, 4; DERS. 2010; BALLESTEROS PASTOR 2013, 47 f. Iust. praef. 4. Dazu ausführlich bereits oben S. 30 f.

100

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Rande erscheinen, ausführlich charakterisiert und dargestellt werden. Auf diese Weise kann eine für den historischen Ablauf oder für den Zusammenhang der Ereignisse irrelevante Szene bei Iustin zu einem zentralen Gegenstand eines Kapitels sein, während entscheidende Begebenheiten oder für den Gesamtzusammenhang erforderliche Informationen nur beiläufig erwähnt oder in kurzen Resümees zusammengefaßt werden. Diese bereits in Kap. 2.3.3 vorgeführte Vorgehensweise Iustins ist gerade auch in der Auswahl und Darstellung der handelnden Personen und dargestellten Figuren erkennbar. Der tabellarische Überblick über alle namentlich erwähnten Personen und ihr Auftreten in der Epitome (Tabelle 7.4.1) ist für Iustins Vorgehensweise in mehrfacher Hinsicht aufschlußreich. Die Namensliste läßt eine Grundstruktur erkennen, die durchgängig von Buch 1 bis 44 aufrechterhalten wird und die sich am besten mit der Einteilung in Haupt- und Nebenrollen bzw. Haupt- und Nebenerzählstränge wiedergeben läßt: Die Hauptrollen bilden den roten Faden der Erzählung, der mit Verknüpfungen, Übergängen und Resümees immer wieder aufgegriffen und von der einen Hauptperson zur nächsten weitergeführt wird. Die Ausführlichkeit und Genauigkeit, mit der diese Hauptfiguren (zumeist Könige, Herrscher oder Regenten) beschrieben werden, variieren stark, was nicht allein auf die Kürzungen Iustins zurückzuführen ist, sondern auch schon bei Trogus angelegt war. So waren Philipp II. und Alexander ohne Zweifel auch im Original besonders ausführlich dargestellte Figuren, aber auch Pyrrhos von Epirus, Mithridates VI. Eupator und einige andere bilden Erzählstränge, die den Prologen zufolge schon bei Trogus über mehrere Bücher hinweg führten. Dem Haupterzählstrang, der von einem oder mehreren Herrschern vorgegeben ist, können diverse Nebenerzählungen untergeordnet sein. Diese in die Haupthandlung eingeflochtenen Nebenrollen nehmen in der Epitome bisweilen einen größeren Raum ein als die ihnen übergeordneten Hauptrollen, können also unter Beibehaltung der übergeordneten, von der Hauptfigur vorgegebenen, Struktur über mehrere Kapitel hinweg ausführlich dargestellt sein. Ein anschauliches Beispiel für eine solche Anordnung ist die Darstellung Antigonos’ II. Gonatas, wie die folgende Übersicht demonstrieren kann (im Fettdruck: ausführlichere Darstellung des Antigonos): Die Darstellung des Antigonos II. Gonatas in der Epitome Iust.

Inhalt und Kontext

17,2,10. 13 Antigonos II. im Rahmen ptolemäischer und seleukidischer Bündnisse. 17,2,13

Pyrrhos bittet Antigonos um Schiffe zur Überfahrt nach Italien.

24,1,1

Kriege zwischen Antigonos, Ptolemaios Keraunos und Antiochos I.

24,1,3

Auflehnung der Spartaner, die zu Antigonos’ Herrschaftsbereich gehören.

24,1,8

Niederlage gegen Ptolemaios Keraunos.

25,1

Sieg über Antiochos I. und Krieg gegen Galater: Gesandtschaft der Galater; Antigonos stellt Reichtum zur Schau; Beutegier der Galater.

25,2

Angriff der Galater auf das geräumte Lager des Antigonos.

4.1 Historische Figuren und Exempla

Iust.

101

Inhalt und Kontext

25,3,1

Pyrrhos erbittet Truppen von Antigonos für den Krieg gegen Karthago.

25,5,1

Pyrrhos belagert Antigonos in Argos [25,5,7: Resümee Pyrrhos].

26,1

Herrschaft des Antigonos in Griechenland [Tyrannis in Elis].

26,2

[Chremonideischer Krieg]: blutige Schlacht gegen aufständische Kelten; Feldzug gegen Athener; Niederlage gegen Alexander II. v. Epirus.

Von zwei kurzen Erwähnungen in Buch 17 abgesehen werden die Ereignisse rund um die Herrschaft des Antigonos in den Büchern 24–26 dargestellt; als Hauptrolle, d. h. den strukturellen Rahmen vorgebend, erscheint er in den Büchern 25 und 26. Inhaltlich aber spielen gerade in diesen Büchern seine Person und seine Taten nur eine untergeordnete Rolle, während die Darstellungen der Nebenfiguren einen wesentlich größeren Raum einnehmen und inhaltlich stärker beachtet werden: In Buch 25 sind es zunächst die (bereits in Buch 24 ausführlich vorgestellten) Galater und ihre letztlich zur Niederlage führende Beutegier, die im Zentrum der Ereignisse stehen.3 Ab der zweiten Hälfte des Buches wechselt die Perspektive zwischen Antigonos und einer weiteren Hauptrolle, Pyrrhos von Epirus, wobei dessen Krieg gegen Antigonos (Iust. 25,3), seine Eroberungen in Griechenland und schließlich sein Tod (Iust. 25,4–5) im Vordergrund stehen. Auch in Buch 26 nimmt Antigonos nicht den Raum ein, den man vielleicht erwarten sollte: Seine Herrschaftserrichtung in den Poleis Griechenlands nach dem Tod des Pyrrhos wird zu Beginn des Buches kurz zusammengefaßt4 und durch die Tyrannis des Aristotimos in Elis und dessen Willkürherrschaft ersetzt.5 Der inhaltliche Schwerpunkt des folgenden Kapitels liegt wiederum auf den blutrünstig und in wilder Raserei kämpfenden keltischen Söldnern, die Antigonos in der als äußerst blutig dargestellten Schlacht von Megara (266 v. Chr.) besiegt.6 Der Rest des Buches 26 schließlich ist der Auseinandersetzung der Apame mit ihrer Tochter Berenike II. gewidmet.7 Mit den beutegierigen und 3

4

5 6

7

Vgl. Iust. 24,6–8, wo vor allem Brennus, der Anführer der Tolistobogii, und die Einnahme und Niederlage bei Delphi dargestellt sind; vgl. HAMMOND/WALBANK 1988, III 252–257; zu Brennus auch Paus. 10,19–23; Diod. 22,9; Plb. 4,46,1; zum Kampf um Delphi ferner SIG³ 398. Zur Rolle der östlichen Gallier im Werk des Trogus überzeugend URBAN 1982b, 1424–1433. Iust. 26,1,1–3: Post mortem Pyrri non in Macedonia tantum, verum etiam in Asia Graeciaque magni bellorum motus fuere. Nam et Peloponnensii per proditionem Antigono traditi; et variante hominum partim dolore, partim gaudio, prout singulae civitates aut auxilium de Pyrro speraverant aut metus sustinuerant, ita aut cum Antigono societatem iungebant aut mutuis inter se odiis in bellum ruebant. Vgl. Trog. prol. 26: Sexto et vicensimo volumine continentur haec. Quibus in urbibus Graeciae dominationem Antigonus Gonatas constituerit. Zur Tyrannis des Aristotimos vgl. Plut. mor. 250f–253f; BERVE 1967, I 403–405. II 713. Iust. 26,2,1–6. Der Ort der Schlacht wird von Iustin nicht genannt, vgl. aber Trog. prol. 26: Ut defectores Gallos Megaris delevit regemque Lacedaemonium Area Corinthi interfecit, […]. Über den Chremonideischen Krieg berichten kurz Paus. 1,1,1. 1,7,3. 3,6,4–6; Frontin. strat. 3,4,2; vgl. HEINEN 1972; HAMMOND/WALBANK 1988, III 276–289; BURASELIS 1982, 155–160. Die Schlacht des Antigonos gegen die Kelten bei Megara überliefert allerdings nur Iustin. Zum Aufstand der Kelten HEINEN 1972, 170–172. Zu Einordnung dieser Episode im Vergleich zu den Prologi oben S. 57–59.

102

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

blutlüsternen Galatern, der Tyrannenherrschaft des Aristotimos und dem MutterTochter-Zwist zwischen Apame und Berenike erlangen die Nebenrollen in den Antigonos zugeordneten Büchern eine viel eindrücklichere Darstellung, als es die von den Hauptrollen vorgegebene Gesamtstruktur erwarten läßt. Es ist naheliegend, solche inhaltlichen Schwerpunktsetzungen der Überarbeitung bzw. der Auswahl Iustins zuzuschreiben, denn sie lassen sich in dieser Weise nicht in den Prologi wiederfinden. Zugleich macht der Vergleich mit den Prologen aber auch deutlich, daß die in Tabelle 7.4.1 hervortretende und dem gesamten Werk zugrundeliegende Erzählstruktur, die sich nach inhaltlichen Gesichtspunkten in Haupthandlungen und Nebenhandlungen gliedert, in gleicher Form auch im Original des Trogus vorhanden war.8 Die Anordnung der Personen innerhalb der Gesamtstruktur der Epitome folgt der Anordnung bei Trogus, denn sie ist weitgehend mit dem identisch, was die Prologi aufführen. Das ist zunächst nicht überraschend und bestätigt nur die oben getroffenen Aussagen.9 Insgesamt 40 in den Prologen namentlich erwähnte Personen tauchen überhaupt nicht in der Epitome auf, auch nicht an abweichender Stelle. Die Auflistung dieser Namen und ihrer historischen Kontexte (Tabelle 7.4.2) gibt Aufschluß über die Personenauswahl Iustins: Fast alle der in der Epitome fehlenden Personen sind in Hinblick auf die Gesamtstruktur als Nebenrollen einzuordnen. Es handelt sich um Feldherren oder Befehlshaber, die eine entscheidende Schlacht unter ihrem Herrscher schlugen wie etwa Datis und Artaphernes (Trog. prol. 2), um Statthalter oder Satrapen, die sich gegen die Oberherrschaft auflehnten, wie Achaios und Molon (30) oder um Könige und Herrscher der in ausgesparten Exkursen dargestellten Völker wie Burobostes (32) oder Hyrkanos (36). Die einzige Ausnahme von diesem Muster ist vielleicht in Kleopatra VII. zu sehen, deren Herrschaft und Liebschaft mit M. Antonius laut Prolog in Buch 40 dargestellt war und dennoch keinerlei Erwähnung bei Iustin findet.10 Die im Werk des Trogus angelegte, in Haupt- und Nebenerzählstränge gegliederte Grundstruktur begünstigt das Vorgehen des Epitomators, der durch diese Darstellung sowohl auf der Haupterzählebene eingreifen als auch in den Nebenhandlungen kürzen kann, ohne die Gesamtstruktur verändern zu müssen. Durch dieses Eingreifen setzt Iustin, wie das Beispiel des Antigonos Gonatas zeigt, inhaltliche Schwerpunkte, die so im Werk des Trogus kaum vorzufinden waren. Welchen Kriterien diese Auswahl inhaltlicher Schwerpunkte folgt, wird in den folgenden Kapiteln genauer erörtert. Dazu werden zunächst die in der Epitome hervortretenden Hauptrollen näher beleuchtet, um anschließend auf dieser Basis Iustins Umgang mit den Exempla mit anderen Darstellungen zu vergleichen.11 Die Frauen spielen in 8

Vgl. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 48, der die thematischen Gesichtspunkte gegenüber dem zeitlichen und geographischen Prinzip im Vordergrund der Anlage des Werkes sieht. Zur Gesamtkonzeption des Trogus ausführlich unten Kap. 5.2.3–4. 9 Vgl. Kap. 2.3.2–3 und Tabelle 7.2.1. 10 Auf die besondere Stellung der Bücher 39 und 40 in Hinsicht auf das Ende der ptolemäischen und seleukidischen Herrschaft wurde bereits oben hingewiesen (vgl. S. 60 f.), hierin mag auch der Grund für das Fehlen der Kleopatra in der Epitome liegen. 11 Zur Definition von Exempla s. unten S. 116 mit Anm. 70.

103

4.1 Historische Figuren und Exempla

dieser Art der Geschichtsdarstellung eine besondere Rolle und werden aus diesem Grund eine gesonderte Betrachtung erfahren. 4.1.1 Exempla historiae: Herrscher als moralische Vorbilder Die inhaltliche Darstellung einzelner Herrscher und Regenten sowie der Umfang ihrer Beschreibung variieren sehr stark. Das gilt besonders für die Hauptrollen: Manche Herrscher finden gerade einmal mit einem Satz, innerhalb einer Aufzählung oder einer origo Erwähnung wie etwa die frühen makedonischen Könige, die epirotischen Ahnen der Olympias oder die karthagischen Befehlshaber.12 Andere bilden über mehrere Kapitel oder Bücher hinweg den strukturellen Hintergrund für die Schilderung weiterer eingeschobener Figuren, Völker oder Ereignisse, wie schon am Beispiel des Antigonos Gonatas ersichtlich wurde. Eine relativ kleine Anzahl solcher Hauptrollen wird in der Epitome ausführlicher beschrieben und daher im folgenden genauer untersucht werden. Diese über mehrere Kapitel oder über mehrere Bücher hinweg geschilderten Figuren sind in der Tabelle 7.4.1 durch Unterstreichung und Fettdruck kenntlich gemacht.13 Die dort als besonders umfangreich markierten Personen sind in der folgenden Übersicht mit ihren thematischen Schwerpunkten zusammengefaßt:14 Umfangreich dargestellte Hauptrollen und ihre thematischen Schwerpunkte Name

Thematischer Kontext Umfang

Philipp II.

lib. 7–9

Alexander der Große

lib. 11–12

Kassander

lib. 14–15

Lysimachos lib. 15–17 Seleukos I.

lib. 15–17

Inhaltliche Schwerpunkte Kriege in Griechenland, Eroberungspolitik, Beutezüge, Charakterisierung Perserfeldzug; Charakterisierung, Charakterwandel

Charakter, Bewertung

Resümee

6,9,6 f.; 8,3; 8,4,5–12; 8,6

9,8

11,1,9 f.; 11,11,11 f.; 12,5–6; 15,2,3–5

9,8,11– 21; 12,16 ---

Tötung der Olympias; Verbrechen an der Familie Alexanders Charakterisierung: Verhalten un- 15,3; ter Alexander, Sturz nach Blutta- 17,1,5–9 ten an Alexanders Familie Charakterisierung; Gegenüber15,4,1–12 stellung mit Lysimachos; exemplum fragilitatis

17,1,9– 11 (17,2,2– 4)

12 Makedonische Könige: Iust. 7,1 (Pelegonos, Asteropaios und Europos); Epiroten: Iust. 17,3 (Tharybas, Neoptolemos); Karthager: Iust. 19,1 (Mago, Hasdrubal, Hamilkar). 13 Vgl. auch die Erläuterungen zu Tabelle 7.4.1 auf S. 286. 14 Ausgewählt wurden alle Hauptrollen, deren Darstellung über mehrere Bücher hinweg erfolgt. Für eine inhaltliche Zusammenfassung der Darstellung dieser Figuren vgl. Tabelle 7.4.3.

104 Name

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Thematischer Kontext

Umfang

Ptolemaios I. lib. 15–16

Inhaltliche Schwerpunkte

Krieg gegen Demetrios, Charakterisierung Demetrios lib. 15–16 Kriege gegen die Diadochen; TöPoliorketes tung Alexanders V. und Rede vor dem Heer Pyrrhos von lib. 17–18. Kriege gegen Römer, Karthager, Epirus 23. 25 Antigonos; exemplum: schneller Machtgewinn und Machtverlust Agathokles lib. 22–23 Kriege auf Sizilien, in Afrika; Charakterisierung: exemplum flagitii singulare Philipp V. lib. 29–30 Krieg gegen Römer, Rede vor den Aitolern, Intrige des Perseus Antiochos lib. 31–32 Bündnis mit Hannibal; NiederIII. lage gegen die Römer Ptolemaios lib. 38–39 Familienmorde, GeschwisterVIII. krieg, Charakterisierung Demetrios lib. 36. Gefangenschaft; Krieg gegen II. Nikator 38–39 Alexander Zabinas Antiochos lib. 36. 38 Sieg über Ptolemaios VIII.; VII. König von Syrien, Partherfeldzug Mithridates lib. 37–38 Charakterisierung, Krieg gegen VI. Eupator Rom, Rede gegen Rom

Charakter, Bewertung

Resümee

15,1,6–9 16,2,7–9 (16,2,6)

---

25,4,1–3

23,3,10– 12; 25,5,3–6 ---

22,1; 22,8,10–15

---

32,3,1–5

---

31,6,2–4

---

38,8

---

36,1,1–2

---

(36,1,9)

---

37,2

37,1,6–9

Selbst in dieser Auswahl sind noch immer große Unterschiede im Umfang der Darstellung festzustellen: Während sich die Beschreibungen Ptolemaios’ VIII., Demetrios’ II. Nikator, Antiochos’ III. und Antiochos’ VII. auf wenige, über zwei bis drei Bücher verteilte Kapitel beschränken, werden Philipp II., Alexander der Große, Lysimachos, Pyrrhos und Mithridates VI. ausführlich vorgestellt und charakterisiert.15 Alle Hauptrollen dieser Auswahl erfahren eine Bewertung ihres Charakters oder ihrer Taten,16 die zuletzt genannten aber werden zudem jeweils mit einem ihre Taten oder ihren Charakter zusammenfassenden Resümee versehen. Ein thematischer Schwerpunkt, der etwa chronologischen oder geographischen Kriterien folgen würde, läßt sich an dieser Auswahl nicht erkennen. Zwar wird vor Philipp II. keine Person in breiterem Rahmen behandelt, aber dieser Umstand ist wohl eher auf die schon bei Trogus zugrundeliegende Struktur zurückzuführen als auf eine thematische Auswahl Iustins. Die in der obigen Tabelle aufgeführten Hauptfiguren lassen zumindest keine Rückschlüsse auf eine thematische Ausrichtung wie etwa eine be-

15 Zur Darstellung des Mithridates VI. in der Epitome ausführlich BALLESTEROS PASTOR 1996, und DERS. 2013. 16 Die Charakterisierungen des Demetrios Poliorketes und Antiochos VII. in sehr knapper Form.

4.1 Historische Figuren und Exempla

105

sondere Betonung der Makedonen oder der Ptolemäer zu, die nicht durch die Prologe bereits auch für Trogus belegt wäre.17 Im Gegenteil: Offensichtlich wird gerade für die Zeit nach Alexander bis zum Ende der Diadochenreiche aus allen Königshäusern mindestens eine Person breiter dargestellt oder näher charakterisiert. Mit dieser auf den ersten Blick marginalen Erkenntnis scheinen die allgemeinen Aussagen über Iustins Darstellung historischer Personen bereits erschöpft, denn unterhalb der Erzählstruktur, die von Trogus vorgegeben ist, findet sich kein anderes inhaltliches Erzählmuster als eben dieses, das in der Praefatio angekündigt ist: Exemplarisches und Unterhaltsames wird anekdotenhaft im Rahmen der Gesamtstruktur aneinandergereiht und mit moralischen Bewertungen versehen. Betrachtet man die Hauptrollen außerhalb ihrer von Trogus vorgegebenen chronologischen und geographischen Grundstruktur, bildet jede für sich ein Konglomerat an exemplarischen und anekdotischen Erzählungen, die oft mit einem generellen, wertenden Urteil abgeschlossen werden. Einige Beispiele seien zur Veranschaulichung dieser für Iustin typischen Darstellung herausgegriffen: Kassander wird zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem Giftanschlag auf Alexander erwähnt, sein Vater Antipater habe ihm das Gift zugesteckt und ihn zu dem Attentat angestiftet.18 Nach Alexanders Tod erscheint Kassander meist nur in kurzen, für den Gesamtkontext nötigen Erwähnungen als Verwalter Makedoniens (Iust. 14,5,3), im Krieg gegen die Spartaner (14,5,5–7) und im Zusammenhang der diversen Bündnisse und Parteien während der Diadochenkriege.19 Die ausführlichste Beschreibung aber erfährt er bezüglich der Morde an den Verwandten und Nachkommen Alexanders: der Belagerung und Tötung der Olympias in Pydna,20 der Festsetzung Rhoxanes und ihres Sohnes21 und schließlich der Ermordung derselben sowie der Barsine und ihres Sohnes,22 die mit der moralischen Verurteilung Kassanders abschließt (15,2,4 f.): […] et quasi parum facinoris in ipso primum rege, mox in matre eius Olympiade ac filio admisisset, alterum quoque filium cum matre Roxane pari fraude interfecit, scilicet quasi regnum Macedoniae, quod adfectabat, aliter consequi quam scelere non posset.

Die Verbrechen an der Familie Alexanders und deren Auswirkungen auf seine eigene gens werden auch nach Kassanders Tod weiter thematisiert: Demetrios Poliorketes rechtfertigt in einer Ansprache vor seinem Heer das Eingreifen in Makedonien und die Ermordung des Sohnes Kassanders, Alexanders V., als Rache für die 17 Das spricht auch gegen die von BALLESTEROS PASTOR 2013, 6 f. vertretene These einer iustinischen Vorliebe für Skythen und Parther, die auf Iustins eigene Herkunft schließen lasse. 18 Iust. 12,14,6: Igitur ad occupandum regem Cassandrum filium dato veneno subornat, qui cum fratribus Philippo et Iolla ministrare regi solebat, […]. 19 Vgl. die Übersicht in Tabelle 7.4.3. Zur Person Kassanders im allgemeinen LANDUCCI GATTINONI 2003; HECKEL 2006, 79–81; STÄHELIN 1919, 2293–2313; BERVE 1926 II, 201 f. und SEIBERT 1983, 210–212 mit weiterer Literatur; zur Politik Kassanders in Makedonien BURASELIS 1982, 4–37. 20 Iust. 14,6; zum Tod Olympias unten S. 127–129. 21 Iust. 14,6,13; vgl. 15,1,4. 22 Iust. 15,2,3–5.

106

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

vorangegangenen Verbrechen an Alexanders Familie.23 Ein weiterer Sohn, Antipater (297–293 v. Chr.), begeht den Frevel des Muttermordes und wird schließlich selbst ein Opfer des Lysimachos.24 Schließlich macht Iustin an dieser Stelle noch einmal sein Fazit deutlich (Iust. 16,2,5): […] atque ita universa Cassandri domus Alexandro Magno seu necis ipsius seu stirpis extinctae poenas partim caede, partim supplicio, partim parricidio luit. Das Motiv des mordlüsternen Kassander und der Strafe, die sein ganzes Geschlecht tragen müsse, ist auch bei Pausanias zu finden.25 Auch das Gerücht, Alexander sei an einer Vergiftung gestorben, die ihm von Antipater und seinen Söhnen beigebracht worden sei, ist mehrfach überliefert.26 Es ist daher durchaus denkbar, daß eine ähnliche Darstellung Kassanders bereits im Original des Trogus vorhanden war.27 Ob auch die deutliche moralische Bewertung und Verurteilung Kassanders in dieser Form von Trogus stammt, kann nicht mit letzter Sicherheit angenommen werden. Es wird jedoch mehr als deutlich, daß Iustin seine inhaltliche Auswahl in bezug auf Kassander konsequent nach den in der Praefatio genannten Kriterien vornimmt: Die Bündnisse und Kriege der Diadochen um die Vorherrschaft in Makedonien werden auf nötige und kurze Erklärungen beschränkt. So findet sich etwa am Beginn des 15. Buches als Einführung in die darauf folgenden Diadochenkriege eine relativ kurze Zusammenfassung der gegen Antigonos I. und Demetrios Poliorketes gerichteten Bündnisse.28 Der Kurzüberblick mündet in der Schilderung der 23 Iust. 16,1,15: Cassandrum vero patrem, extinctorem regiae domus, non feminis, non pueris pepercisse nec cessasse, quoad omnem stirpem regiae subolis deleret. 24 Iust. 16,2,4. 25 Paus. 9,7,2–3: Δοκεῖ δέ μοι τὰς Θήβας οἰκίσαι ὁ Κάσσανδρος κατὰ ἔχθος Ἀλεξάνδρου μάλιστα ἐπεξῆλθε δὲ καὶ τὸν πάντα οἶκον Ἀλεξάνδρου φθείρων, ὃς Ὀλυμπιάδα γε παρέβαλε καταλεῦσαι τοῖς ἐπ’ αὐτὴν Μακεδόνων παρωξυσμένοις καὶ τοὺς παῖδας Ἀλεξάνδρου τόν τε ἐκ Βαρσίνης Ἡρακλέα καὶ Ἀλέξανδρον τὸν ἐκ Ῥωξάνης ἀπέκτεινεν ὑπὸ φαρμάκων. οὐ μὴν οὐδὲ αὐτὸς χαίρων τὸν βίον κατέστρεψεν· ἐπλήσθη γὰρ ὑδέρῳ, καὶ ἀπ’ αὐτοῦ ζῶντι ἐγένοντο εὐλαί. τῶν δέ οἱ παίδων Φίλιππον μὲν τὸν πρεσβύτατον, ὡς μετ’ οὐ πολὺ παρέλαβε τὴν ἀρχήν, ἀπήγαγεν ὑπολαβοῦσα νόσος φθινώδης, Ἀντίπατρος δὲ μετ’ ἐκεῖνον Θεσσαλονίκην τὴν μητέρα ἀποκτίννυσι, Φιλίππου τε οὖσαν τοῦ Ἀμύντου καὶ Νικασιπόλιδος· ἀπέκτεινε δὲ Ἀλεξάνδρῳ νέμειν πλέον εὐνοίας αἰτιασάμενος. ὁ δὲ Ἀλέξανδρος ἦν νεώτατος τῶν Κασσάνδρου παίδων· ἐπαγαγόμενος δὲ Δημήτριον τὸν Ἀντιγόνου καθεῖλε μὲν δι’ ἐκείνου καὶ ἐτιμωρήσατο τὸν ἀδελφὸν Ἀντίπατρον, ἀνεφάνη μέντοι φονέα ἐξευρηκὼς ἑαυτῷ καὶ οὐ σύμμαχον. 26 Vornehmlich in der Vulgatatradition: Curt. 10,10,18; Diod. 17,118,1 f.; Val. Max. 1,7 ext. 2; de mort. Alex. (Metzer Epitome) 96–100; gegen solche Gerüchte jedoch Arr. an. 7,27 und Plut. Alex. 77,2–5. 27 In Trog. prol. 14–16 sind sowohl die Morde als auch das Schicksal der Söhne erwähnt. 28 Iust. 15,1,1–5: Perdicca et fratre eius, Eumene ac Polyperconte ceterisque ducibus diversae partis occisis finitum certamen inter successores Alexandri Magni videbatur, cum repente inter ipsos victores nata discordia est. Quippe postulantibus Ptolomeo et Cassandro et Lysimacho, ut pecunia in praeda capta provinciaeque dividerentur, Antigonus negavit se in eius belli praemia socios admissurum, in cuius periculum solus descenderit; et ut honestum adversus socios bellum suscipere videretur, divulgat se Olympiadis mortem a Cassandro interfectae ulcisci velle et Alexandri, regis sui, filium cum matre obsidione Amphipolitana liberare. His cognitis Ptolomeus et Cassander inita cum Lysimacho et Seleuco societate bellum terra marique enixe instruunt. Tenebat Ptolomeus Aegyptum cum Africae parte maiore et Cypro et Phoenice. Cassandro parebat Macedonia cum Graecia.

4.1 Historische Figuren und Exempla

107

Niederlage des Demetrios gegen Ptolemaios I. bei Gaza (312 v. Chr.), dessen gemäßigtes Siegerverhalten als beispielhaft gelobt wird.29 Nach dieser Szene kehrt Iustin zu Kassander zurück, setzt nun aber mit der Ansiedlung des illyrischen Stammes der Audariaden ein, die wegen einer Plage ihre Gebiete verlassen hatten,30 und läßt anschließend die Ermordung des Herakles und der Barsine (~308 v. Chr.) folgen. Es fehlen nicht nur die Kampagnen des Kassander von 315–312, sondern auch der Friede von 311/10 v.Chr.31 Die Hauptrolle, die Kassander in den Büchern 14 und 15 gemeinsam mit den Diadochen einnimmt, bildet also nur den Hintergrund für das eigentliche Thema: Seine Verbrechen an Alexanders Familie, die den Niedergang seines eigenen Geschlechts zur Folge haben. Eine ähnliche Vorgehensweise, also auf wenige Motive konzentrierte Darstellungen, die meist mit Charakterisierungen von Personen verbunden sind und auf moralische Verdikte hinauslaufen, sind durchweg für alle Hauptrollen der Epitome festzustellen. Lysimachos spielte zweifellos eine wichtige Rolle in den Wirren der Diadochenkriege und wird entsprechend häufig im Zusammenhang der variierenden Bündnisse und kriegerischen Auseinandersetzungen erwähnt.32 Auch hier sind diese Erwähnungen aber auffällig kurz gehalten im Vergleich zur Charakterisierung, die Lysimachos in einem ausführlichen Exkurs im 15. Buch erfährt, und zur Darstellung seines Sturzes, der im 17. Buch das Ende der Diadochenkriege markiert. Die ausführliche Charakterisierung des Lysimachos als eines an Körper- und Geisteskraft alle übertreffenden, äußerst tapferen Mannes wird in der Epitome (15,3) mit mehreren Beispielen seines tugendhaften Verhaltens begründet: 1. Lysimachos habe Kallisthenes, der wegen seiner Kritik an der von Alexander verlangten Proskynese von diesem der Mitwisserschaft an einer Verschwörung bezichtigt und verstümmelt worden war, von seinen Qualen befreit, indem er

29 Iust. 15,1,7–9: In quo proelio maior Ptolomei moderationis gloria quam ipsius victoriae fuit; siquidem et amicos Demetrii non solum cum suis rebus, verum etiam additis insuper muneribus dimisit et ipsius Demetrii privatum omne instrumentum ac familiam reddidit adiecto honore verborum, non se propter praedam, sed propter dignitatem inisse bellum, indignatum, quod Antigonus devictis diversae factionis ducibus solus communis victoriae praemia corripuisset. Vgl. Diod. 19,85; Plut. Demetr. 5; Iustin nennt den Ort der Schlacht fälschlicherweise Galama, vgl. aber Trog. prol. 15: Ut Demetrius Antigoni filius Gazae victus est ab Ptolomaeo. Zur Schlacht bei Gaza SEIBERT 1969, 164–175; HUSS 2001, 160–163 mit weiterer Literatur. 30 Iust. 15,2,1 f.: Dum haec aguntur, Cassander ab Apollonia rediens incidit in Audariatas, qui propter ranarum muriumque multitudinem relicto patrio solo sedes quaerebant; veritus, ne Macedoniam occuparent, facta pactione in societatem eos recepit agrosque iis ultimos Macedoniae adsignat. Vgl. Diod. 20,19,1, der die Ansiedlung zeitlich ebenfalls mit der Ermordung des Herakles verbindet. 31 Vgl. YARDLEY/WHEATLY/HECKEL 2011, 230; HAMMOND/WALBANK 1988, III 151–162. Die Hauptquelle für die Ereignisse dieser Jahre ist Diod. 19,57–105. 32 Vgl. die Übersicht in Tabelle 7.4.3 und den Kommentar zum Lysimachosexkurs bei YARDLEY/WHEATLY/HECKEL 2011, 254–263; zu Lysimachos mit weiterer Literatur: LUND 1992, 1– 13; SEIBERT 1983, 213–215; HECKEL 2006, 153–155; BERVE 1926 II, 239–241.

108

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

ihm Gift reichte.33 Die detailreich geschilderte Verstümmelung und Folter des Kallisthenes sind ebenso wie das Eingreifen des Lysimachos nur bei Iustin zu finden.34 Auch die damit verknüpfte Löwenkampfszene ist in ihrer Darstellung bei Iustin einzigartig: Aus Ärger über das Eingreifen des Lysimachos habe Alexander ihn einem wilden Löwen vorwerfen lassen, den Lysimachos jedoch tötete, indem er ihm mit einer Hand die Zunge herausgerissen habe.35 Die Beliebtheit des Motivs in der Alexanderüberlieferung unterstreicht den Exemplumcharakter des lysimachischen Löwenkampfes, und es ist vielleicht gerade diesem Umstand zu verdanken, daß Iustin ihn besonders detailgenau und ausführlich schildert.36 2. Als weiteres Beispiel für die Charakterstärke des Lysimachos führt der Epitomator den Ritt durch die Sandwüste an, bei dem er als letzter Begleiter an Alexanders Seite geblieben sei. Mit einem Satz bemerkt Iustin, daß auch der Bruder des Lysimachos, Philippos, in einer ähnlichen Situation schon früher in den Armen des Königs gestorben sei.37 In Curtius’ Alexandergeschichte ist eine

33 Zu Kallisthenes auch Iust. 12,6,17. 12,7,1 f. Zur Kritik des Philosophen an der Proskynese ferner Plut. Alex. 54; Arr. an. 4,10–12; Curt. 8,5,12–20. Eine Verbindung zwischen der Ablehnung der Proskynese und dem Vorwurf der Verschwörung wird auch von Curt. 8,6,1 (vgl. aber Curt. 8,8,21) und Arr. an. 4,12,7 (vgl. 4,14,1 f.) vermutet. Vgl. VÖSSING 2009. 34 Iust. 15,3,3–6. Eine Folter des Kallisthenes erwähnt sonst nur Curt. 8,8,21. Verschiedene Todesvarianten (Erhängen oder Krankheit) überliefern Plut. Alex. 55,9 und Arr. an. 4,14,3f., dem zufolge die unterschiedlichen Versionen bereits zu Lebzeiten Alexanders entstanden seien. Zur Darstellung des Kallisthenes vgl. YARDLEY/HECKEL 1997, 229 f. 233 f.; YARDLEY/WHEATLY/ HECKEL 2011, 258 f. 35 Iust. 15,3,7–10: Quod adeo Alexander aegre tulit, ut eum obici ferocissimo leoni iuberet. Sed cum ad conspectum eius concitatus leo impetum fecisset, manum amiculo involutam Lysimachus in os leonis inmersit abreptaque lingua feram exanimavit. Quod cum nuntiatum regi esset, admiratio in satisfactionem cessit, carioremque eum propter constantiam tantae virtutis habuit. Lysimachus quoque magno animo regis veluti parentis contumeliam tulit. Zur Darstellung des Charakters des Lysimachos vgl. LUND 1992, 1–13; HECKEL 1992, 267–275; HECKEL 2006, 153–155. 36 Das Motiv des gegen einen Löwen kämpfenden Lysimachos ist weit verbreitet, vgl. vor allem Curt. 8,1,14–17, der einen Löwenkampf des Lysimachos in Syrien mit einer Löwenjagd Alexanders verbindet und den Befehl des Königs, seinen Feldherrn einem Löwen vorzuwerfen, für ein törichtes Gerücht hält. Vgl. SEEL 1956, 124 zu Frg. 108d, der Trogus für die Quelle des Curtius hält und vermutet, daß er auch die Löwenjagd aus Trogus übernahm, die von Iustin jedoch bereits an früherer Stelle (Iust. 12,5,13) ausgelassen wurde. Daß Alexander selbst den Lysimachos einem Löwenkampf ausgesetzt habe, berichten dagegen auch Plut. Demetr. 27,3; Lukian. dial. mort. 14,4; Plin. nat. 8,54; Sen. de ira 3,17,2. 23,1; clem. 1,25,1; Val. Max. 9,3 ext. 1, welche die Szene als Exemplum für Alexanders Zorn anführen. Paus. 1,9,5 betont ähnlich wie Iustin die Bewunderung Alexanders für Lysimachos. Die Beliebtheit des Motivs und die nach wie vor völlig ungeklärte Abfassungszeit der Alexandergeschichte des Curtius Rufus lassen die Vermutung Seels daher zweifelhaft erscheinen. Zum Löwenkampfmotiv in der Lysimachosdarstellung vgl. BERVE 1926 II, 240; HECKEL 2006, 153 f.; LUND 1992, 6–8; YARDLEY/WHEATLY/HECKEL 2011, 259–261. 37 Iust. 15,3,11–12: Denique omni ex animo huius facti memoria exturbata post in India insectanti regi quosdam palantes hostes, cum a satellitum turba equi celeritate desertus esset, solus ei

4.1 Historische Figuren und Exempla

109

ausführliche Episode ähnlichen Inhaltes zu finden, die jedoch auf den Bruder konzentriert ist, während Lysimachos selbst nur am Rande erscheint.38 Berve und ihm folgend auch Heckel halten die iustinische Darstellung daher für eine vom Epitomator erfundene Dublette.39 3. Als drittes Beispiel wird berichtet, daß Lysimachos eine Wunde Alexanders mit seinem eigenen Stirnband verband, um so die Blutung zu stillen, was als Vorzeichen seiner Königswürde gedeutet worden sei.40 Eine ähnliche Beschreibung ist auch bei Appian überliefert, der hinzufügt, daß ein Seher dem Lysimachos die Königswürde vorausgesagt habe.41 Arrian berichtet ferner, daß Seleukos dem Alexander sein Diadem zurückgebracht habe, das dieser beim Überqueren der Sümpfe verloren hatte.42

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per inmensas harenarum moles cursus comes fuit. Quod idem antea Philippus, frater eius, cum facere voluisset, inter manus regis expiraverat. Curt. 8,2,35–39: […] Nobiles iuvenes comitari eum soliti defecerant praeter Philippum: Lysimachi erat frater tum primum adultus et, quod facile adpareret, indolis rarae. Is pedes, incredibile dictu, per D stadia vectum regem comitatus est saepe equum suum offerente Lysimacho, nec tamen, ut digrederetur a rege, effici potuit, cum lorica indutus arma gestaret. Idem, cum perventum esset in saltum, in quo se barbari abdiderant, nobilem edidit pugnam regemque comminus cum hoste dimicantem protexit. Sed postquam barbari in fugam effusi deseruere silvas, animus, qui in ardore pugnae corpus sustentaverat, liquit, subitoque ex omnibus membris profuso sudore arboris proximae stipiti se adplicuit. Deinde ne illo quidem adminiculo sustinente manibus regis exceptus est: inter quas conlapsus extinguitur. Vgl. Arr. an. 4,21,1; YARDLEY/WHEATLY/HECKEL 2011, 261 f. BERVE 1926 II, 240 m. Anm. 4; HECKEL 1992, 272 und DERS. 2006, 154. Iust. 15,3,13 f.: Sed Lysimachum desiliens equo Alexander hastae cuspide ita in fronte vulneravit, ut sanguis aliter cludi non posset quam diadema sibi demptum rex adligandi vulneris causa capiti eius inponeret. Quod auspicium primum regalis maiestatis Lysimacho fuit. Vgl. YARDLEY/WHEATLY/HECKEL 2011, 262. App. Syr. 64,337–339: Λυσίμαχον δὲ πυνθάνομαι, τῶν ὑπασπιστῶν ὄντα τῶν Ἀλεξάνδρου, παρατροχάσαι ποτὲ ἐπὶ πλεῖστον αὐτῷ καὶ καμόντα, τῆς οὐρᾶς τοῦ βασιλέως ἵππου λαβόμενον, ἔτι συντρέχειν, πληγέντα δὲ ἐς τὸ μέτωπον ἐπὶ τὴν φλέβα τῷ τέλει τοῦ βασιλείου δόρατος αἱμορροεῖν· τὸν δὲ Ἀλέξανδρον, ἀπορίᾳ τελαμῶνος, τῷ διαδήματι αὐτοῦ τὸ τραῦμα περιδῆσαι καὶ ἐμπλησθῆναι μὲν αἵματος τὸ διάδημα, τὸν δὲ Ἀλεξάνδρου μάντιν Ἀρίστανδρον φερομένῳ τῷ Λυσιμάχῳ καὶ ὧδε ἔχοντι ἐπειπεῖν, ὅτι βασιλεύσει μὲν οὗτος ὁ ἀνήρ, βασιλεύσει δ’ ἐπιπόνως. ὃ μὲν δὴ καὶ ἐβασίλευσε τεσσαράκοντα ἔτη μάλιστα σὺν οἷς ἐσατράπευσε, καὶ ἐπιπόνως ἐβασίλευσε καὶ ἑβδομηκοντούτης ὢν στρατευόμενος καὶ μαχόμενος ἔπεσεν. Vgl. LANDUCCI GATTINONI 1992, 20 mit Anm. 59, die Timagenes als Quelle vermutet. Arr. an. 7,22; die Variante mit Seleukos ebd., 7,22,4 f.: καὶ οἱ μὲν πολλοὶ τῶν ἀναγραψάντων τὰ Ἀλεξάνδρου λέγουσιν ὅτι τάλαντον μὲν ἐδωρήσατο αὐτῷ Ἀλέξανδρος τῆς προθυμίας ἕνεκα, ἀποτεμεῖν δὲ ἐκέλευσε τὴν κεφαλήν, τῶν μάντεων ταύτῃ ἐξηγησαμένων, μὴ περιιδεῖν σώαν ἐκείνην τὴν κεφαλὴν ἥτις τὸ διάδημα ἐφόρησε τὸ βασίλειον· Ἀριστόβουλος δὲ τάλαντον μὲν ὅτι ἔλαβε λέγει αὐτόν, ἀλλὰ πληγὰς λαβεῖν τῆς περιθέσεως ἕνεκα τοῦ διαδήματος. Ἀριστόβουλος μὲν δὴ τῶν τινα Φοινίκων τῶν ναυτῶν λέγει ὅτι τὸ διάδημα τῷ Ἀλεξάνδρῳ ἐκόμισεν, εἰσὶ δὲ οἳ Σέλευκον λέγουσιν. καὶ τοῦτο τῷ τε Ἀλεξάνδρῳ σημῆναι τὴν τελευτὴν καὶ τῷ Σελεύκῳ τὴν βασιλείαν τὴν μεγάλην. Σέλευκον γὰρ μέγιστον τῶν μετὰ Ἀλέξανδρον διαδεξαμένων τὴν ἀρχὴν βασιλέα γενέσθαι τήν τε γνώμην βασιλικώτατον καὶ πλείστης γῆς ἐπάρξαι μετά γε αὐτὸν Ἀλέξανδρον οὔ μοι δοκεῖ ἰέναι ἐς ἀμφίλογον. Vgl. Aristobulos, FGrHist 139 F 55; ähnlich App. Syr. 56,288–291.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

4. Den Exkurs abschließend bemerkt Iustin, daß nach Alexanders Tod Lysimachos als dem Tapfersten aller Gefährten die wildesten Volksstämme zugewiesen worden seien.43 Dieser an beispielhaftem Verhalten reiche Exkurs betont die Tapferkeit und die Königswürde des Lysimachos und wird anschließend der vergleichsweise kurzen Vorstellung des Seleukos I. gegenübergestellt, in der Iustin auf dessen bemerkenswerte Abstammung von Apoll hinweist: Der Laodike zufolge habe der Gott mit ihr Verkehr gehabt und ihr dafür einen Ring mit eingraviertem Anker geschenkt, den sie nach dem Erwachen in ihrem Bett vorfand. Diesen Ring, dessen Ankerbild sich auch auf dem Schenkel des neugeborenen Seleukos abgebildet fand, habe Laodike ihrem Sohn vor seinem Aufbruch zum Alexanderzug gegeben, um ihn über seine Herkunft aufzuklären.44 Der Bericht von der göttlichen Abkunft des Seleukos scheint schon früh verbreitet gewesen zu sein, und das Motiv des Ringes mit dem Ankersiegel des Seleukos ist auch bei Appian bezeugt.45 Die iustinische Version bildet eine Parallele zum Bericht über Alexanders Abkunft von Ammon, dessen Schlange Olympias in ihrem Bett vorgefunden habe.46 Die durchweg positive Charakterisierung, die Lysimachos im oben geschilderten Exkurs erfährt, wird im 17. Buch mit einem die Diadochenkriege abschließenden Resümee seiner Herrschaft kontrastiert: Zunächst habe ein Erdbeben auf dem

43 Iust. 15,3,15 f. Vgl. YARDLEY/WHEATLY/HECKEL 2011, 262 f. 44 Vgl. Iust. 15,4,2–6: Huius quoque virtus clara et origo admirabilis fuit; siquidem mater eius Laodice, cum nupta esset Antiocho, claro inter Philippi duces viro, visa sibi est per quietem ex concubitu Apollinis concepisse, gravidamque factam munus concubitus a deo anulum accepisse, in cuius gemma anchora sculpta esset; iussaque donum filio, quem peperisset, dare. Admirabilem fecit hunc visum et anulus, qui postera die eiusdem sculpturae in lecto inventus est, et figura anchorae, quae in femore Seleuci nata cum ipso parvulo fuit. Quamobrem Laodice anulum Seleuco eunti cum Alexandro Magno ad Persicam militiam, edocto de origine sua, dedit. 45 App. Syr. 56,284–287: καὶ ἐν Μακεδονίᾳ τὴν ἑστίαν αὐτῷ τὴν πατρῴαν, οὐδενὸς ἅψαντος, ἐκλάμψαι πῦρ μέγα καὶ ὄναρ αὐτοῦ τὴν μητέρα ἰδεῖν, ὃν ἂν εὕροι δακτύλιον, δοῦναι φόρημα Σελεύκῳ, τὸν δὲ βασιλεύσειν, ἔνθα ἂν ὁ δακτύλιος ἐκπέσῃ. καὶ ἡ μὲν εὗρεν ἄγκυραν ἐν σιδήρῳ κεχαραγμένην, ὃ δὲ τὴν σφραγῖδα τήνδε ἀπώλεσε κατὰ τὸν Εὐφράτην. λέγεται καὶ εἰς τὴν Βαβυλωνίαν ἀπιόντα ὕστερον προσκόψαι [πρὸς] λίθῳ καὶ τὸν λίθον ἀνασκαφέντα ἄγκυραν ὀφθῆναι·θορυβουμένων δὲ τῶν μάντεων ὡς ἐπὶ συμβόλῳ κατοχῆς Πτολεμαῖον τὸν Λάγου παραπέμποντα εἰπεῖν ἀσφαλείας τὴν ἄγκυραν, οὐ κατοχῆς εἶναι σύμβολον. καὶ Σελεύκῳ μὲν διὰ τοῦτο ἄρα καὶ βασιλεύσαντι ἡ σφραγὶς ἄγκυρα ἦν, δοκεῖ δέ τισι καὶ περιόντος ἔτι Ἀλεξάνδρου καὶ ἐφορῶντος ἕτερον τῷ Σελεύκῳ σημεῖον περὶ τῆς ἀρχῆς τοιόνδε γενέσθαι. Vgl. HADLEY 1969; YARDLEY/WHEATLY/HECKEL 2011, 267 f.; GRAINGER 1990, 2–4 u. 163–165 und MEHL 1986, 3–6, der die iustinische Darstellung von den zwei Vätern, Antiochos und Apoll, für verdächtig hält. Zum Ankermotiv auch ebd., 98–101. 46 Iust. 11,11,3; 12,16,2; vgl. Gell. 13,4,1–3; Plut. Alex. 2,6; 3,1–2. Suet. Aug. 94,4 berichtet über Atia, die Mutter des Augustus, sie sei im Apollontempel einer Schlange begegnet; ähnlich auch noch Cass. Dio 45,1,2 f., der die Szene als Traumerlebnis darstellt. KÜHNEN 2008, 133–135 sieht darin eine bewußte Anknüpfung an Alexander. Vgl. auch YARDLEY/HECKEL 1997, 152 f., die es für unsicher halten, daß diese Darstellung der Zeugung Octavians zur Zeit des Trogus schon bekannt gewesen sei. Die Legende über Alexanders Schlangenzeugung und seine göttliche Abkunft ist freilich älter und auch ihre Übertragung auf römische Persönlichkeiten war zu augusteischer Zeit möglich, wie Liv. 26,19,6–7 zeigt, der die Alexanderlegende im Zusammenhang mit dem Zeugungsmythos des älteren Scipio Africanus erwähnt.

4.1 Historische Figuren und Exempla

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thrakischen Chersones, das vor allem die von Lysimachos gegründete Stadt Lysimacheia zerstört habe, das Ende seiner Herrschaft angekündigt.47 So habe Lysimachos das Vorzeichen dadurch bestätigt, daß er seinen Sohn Agathokles vergiftete und anschließend weitere Bluttaten an den Anhängern seines Sohnes beging.48 Die Tötungen wiederum hätten laut Iustin dazu geführt, daß die Befehlshaber des Lysimachos zu Seleukos übergetreten seien, so daß dieser in der entscheidenden Schlacht (Kurupedion, 281 v. Chr.) seinen Rivalen besiegte: Ultimum hoc certamen conmilitonum Alexandri fuit et velut ad exemplum fortunae par reservatum.49 Die erneute Gegenüberstellung des Lysimachos mit seinem siegreichen Rivalen wird mit der Niederlage und dem Tod des Seleukos abgeschlossen, der ebenfalls ein Beispiel menschlicher Vergänglichkeit darstellt: Laetus tanta victoria Seleucus et, quod maius victoria putat, solum se de cohorte Alexandri remansisse victoremque victorum extitisse, non humanum esse opus, sed divinum munus gloriatur, ignarus prorsus non multo post fragilitatis humanae se ipsum exemplum futurum.50

Helen Lund hält die auffällig negative Sichtweise auf Lysimachos für das Resultat der Bemühung um ein moralisches Exemplum und sieht darin ein literarisches Stereotyp der klassischen Tyrannenrolle.51 Die moralische Verurteilung des Lysimachos schreibt sie zu Recht dem Eingriff Iustins zu: In der Epitome erscheint Lysimachos selbst als Initiator des Mordes, den er mit Hilfe seiner Gattin Arsinoë II. ausführt, während nach dem Prolog zu Buch 17 sie allein als Anstifterin verantwortlich gewesen sei.52 Es scheint, daß Iustins Handschrift gerade dann erkennbar wird, wenn es darum geht, den Exemplumcharakter und das moralisch-belehrende Element der ausgewählten Figuren hervorzuheben. Die Darstellung des Lysimachos ist (ebenso wie diejenige des Kassander und in noch kürzerer Form die des Seleukos) reduziert auf wenige Themen und eine Charakterisierung, die auf ausgewählten Motiven, Episoden oder Topoi basiert. 47 Iust. 17,1,1–3; vgl. Diod. 20,29; Paus. 1,9,8. 48 Iust. 17,1,4–8. Zu den dynastischen Rivalitäten und zur Ermordung des Agathokles vgl. LUND 1992, 186–198. Zur Datierung des Ereignisses zwischen 285/284 und 283/282 v. Chr. vgl. AMELING 1991, 111, der die Einordnung Iustins brevi post tempore, also kurz nach dem zuvor erwähnten Erdbeben von 287/286 v. Chr., für ungenau hält. 49 Iust. 17,1,9. Zum Krieg des Lysimachos gegen Seleukos I. vgl. MEHL 1986, 286–299. 50 Iust. 17,2,2 f. Zur Ermordung des Seleukos durch Ptolemaios Keraunos vgl. HEINEN 1972, 50– 53; MEHL 1986, 318–321 (zum Quellenbestand ebd., 315 mit Anm. 96); HUSS 2001, 257. 51 LUND 1992, 184: „This presentation of Lysimachus’ last years can of course be explained by hindsight, combined with a tradition of history concerned to present its protagonists primarily as moral exempla. For Justin, or his source Trogus, events at the end of Lysimachus’ reign cast him in the classic role of tyrant, a foul fiend finally brought to justice by the anger of the gods.“ 52 Trog. prol. 17: Ut Lysimachus occiso filio Agathocle per novercam Arsinoen bellum cum rege Seleuco habuit […]. Vgl. LUND 1992, 189: „[…] it is the moral condemnation of Justin’s account which has the effect of making Lysimachus the instigator of the crime, with Arsinoe merely his ministra. This need not reflect the hostility of a contemporary Greek source, like Hieronymus. Justin, an author with a strong moralising tendency and well known for ‚improving‘ on his original, may have added it himself.“ Neben Iustin und den Prologi überliefern die Ermordung des Agathokles in unterschiedlicher Deutung: Memnon FGrHist 434 F1 5,6; Paus. 1,10,3; Lukian. icar. 15; Strab. 13,4,1, p. 623C. Vgl. HEINEN 1972, 17–20; zur Verwicklung der Arsinoë II. und der widersprüchlichen Darstellung in den Quellen CARNEY 2013,44–48.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Lysimachos weist zudem eine weitere Eigenschaft auf, die ebenfalls wiederholt in der Epitome erscheint: Sein Charakter verwandelt sich vom zunächst guten, tugendhaften König am Beginn seiner Herrschaft hin zu einem mordenden König am Ende seiner Macht. Viele der umfangreich geschilderten Hauptrollen offenbaren einen solchen Charakterwandel oder lassen mit ihrer Darstellung eine deutliche Kritik am charakterlichen Verfall oder an ihrer Verdorbenheit verspüren, die wie im Fall des Lysimachos den Abfall der Anhänger oder Bündnispartner und damit den Verlust der Macht zur Folge haben. Demetrios II. etwa wird vom Erfolg über Alexander Balas so verdorben und träge, daß schließlich mehr und mehr Städte von ihm abfallen und er sich zu einem Krieg gegen die Perser entschließt.53 Auch Ptolemaios VIII. wird nach dem Tod seines Bruders Ptolemaios VI. und dem Ende der Samtherrschaft als besonders blutrünstiger und moralisch verdorbener Charakter geschildert und findet sich wegen seiner Bluttaten und seiner allgemeinen Willkürherrschaft vom alexandrinischen Volk verlassen.54 Ein besonders eindrückliches Beispiel für die Darstellung eines Charakterwandels ist Pyrrhos von Epirus, dem nach Alexander und Philipp die umfangreichste Behandlung im gesamten Werk zuteil wird. Von drei kurzen Erwähnungen im Zusammenhang mit den Diadochenkriegen abgesehen,55 wird Pyrrhos selbst im Kontext der origo von Epirus mit einer Schilderung seines jugendlichen Exils und Aufenthalts im Herrscherhaus des Glaukias eingeführt.56 Im Zentrum der Pyrrhosdarstellung stehen der Italienfeldzug (Buch 18), seine Herrschaft in Sizilien und die Rückkehr nach Epirus (23,3) und schließlich der Krieg gegen Antigonos II. (Buch 25).57 Ein erstes Zwischenresümee wird bereits nach seinem Herrschaftsverlust auf Sizilien und anschließend auch in Italien eingefügt (Iust. 23,3,11 f.): Admirabilis utriusque rei casus in exemplum fuit. Nam sicut ante secunda fortuna rebus supra vota fluentibus Italiae Siciliaeque imperium et tot de Romanis victorias adtraxerat, ita nunc adversa velut in ostentationem fragilitatis humanae destruens, quae cumulaverat, Siciliensi ruinae naufragium maris et foedam adversus Romanos pugnam turpemque ab Italia discessum adiecit.

53 Iust. 36,1,1–2: Recuperato paterno regno Demetrius, et ipse rerum successu corruptus, vitiis adulescentiae in segnitiam labitur tantumque contemptum apud omnes inertiae, quantum odium ex superbia pater habuerat, contraxit. Itaque cum ab imperio eius passim civitates deficerent, ad abolendam segnitiae maculam bellum Parthis inferre statuit. Vgl. Tabelle 7.4.3. Zu Demetrios II. EHLING 2008 passim, und zur nur bei Iustin ausführlich dargestellten parthischen Gefangenschaft des Demetrios MITTAG 2002, der die Widersprüche in Iustins Darstellung aufdeckt. Zum Zusammenhang der parthischen Gefangenschaft und dem Münzbild des bärtigen Demetrios ebd.; EHLING 2008, 205–207 u. zuletzt GÜNTHER 2011, 99 f. u. 105–109. 54 Iust. 38,8,2–15. Ptolemaios vom Volk verlassen, ebd., 38,8,6: Quibus rebus territus populus in diversa labitur patriamque metu mortis exul relinquit. 55 Iust. 16,2,2–3. 16,3,1–2. 17,2,11–15. Vgl. die Tabelle 7.4.3. Zur Darstellung des Pyrrhos bei Iustin LA BUA 1978. 56 Zur Jugend des Pyrrhos vgl. KIENAST 1963, 112–117. Die Flucht des Pyrrhos und seine Aufnahme bei Glaukias ausführlich bei Plut. Pyrrh. 2–3. Vgl. LÉVÈQUE 1957, 95–98. 57 Zu Pyrrhos in Griechenland und seinem Krieg gegen Antigonos Gonatas vgl. LÉVÈQUE 1957, 553–622; HAMMOND/WALBANK 1988, III 259–267. Zur Darstellung des Pyrrhos in der Epitome ausführlich SCHETTINO 2015.

4.1 Historische Figuren und Exempla

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Ist es hier zunächst noch das wechselhafte Schicksal, das als Ursache sowohl für die Siege des Pyrrhos über die Römer als auch für seinen Rückzug aus Sizilien und Italien angesehen wird und das die menschliche Hinfälligkeit aufzeigt, wird im Kontext der Auseinandersetzung in Griechenland Pyrrhos’ Kriegslust als Begründung angeführt (Iust. 25,4,1–3): Igitur Pyrrus in tanto fastigio regni conlocatus iam nec eo, ad quod votis perveniendum fuerat, contentus Graeciae Asiaeque regna meditatur. Neque illi maior ex imperio quam ex bello voluptas erat, nec quicquam Pyrrum, qua tulisset imperium, sustinere valuit. Sed ut ad devincenda regna invictus habebatur, ita devictis adquisitisque celeriter carebat. Tanto melius studebat adquirere imperia quam retinere.

Pyrrhos dient in der Darstellung Iustins als Exemplum für schnellen Machtgewinn und Machtverlust, was zum einen auf sein Talent in der Kriegsführung, zum anderen auf sein größeres Interesse an der Kriegsführung als an der Herrschaftsausübung zurückgeführt wird. Seine Unbesiegbarkeit und außergewöhnliche Kenntnis in der Kriegskunst werden im abschließenden Resümee noch einmal hervorgehoben,58 wodurch nicht nur das Leben des Pyrrhos eine positive Bewertung erfährt, sondern seine Herrschaft als Exemplum vorgeführt wird. Auch bei Alexander dem Großen, der am ausführlichsten geschilderten Figur des gesamten Werkes, ist die Hand des Epitomators spürbar, die sich wiederum vor allem in der moralischen Bewertung des Herrschers erkennen läßt. Auch Alexander verfällt auf dem Höhepunkt seiner Macht der luxuria und wird schließlich Opfer der Intrige eines Neiders: Bereits nach dem Sieg bei Gaugamela ist die Kritik an der Übernahme der persischen Sitten, vor allem an den üppigen Gelagen und der luxuria erkennbar.59 Der Beginn des Charakterwandels Alexanders aber äußert sich vor allem in der Hinrichtung des Parmenion und des Philotas, die Iustin zufolge wegen deren Kritik an der Lebensführung des Königs erfolgt sei.60 Der Zusammenhang zwischen der Tötung des Parmenion und des Philotas und einer Verschwörung

58 Iust. 25,5,3–6: Satis constans inter omnes auctores fama est, nullum nec eius nec superioris aetatis regem conparandum Pyrro fuisse, raroque non inter reges tantum, verum etiam inter inlustres viros aut vitae sanctioris aut iustitiae probatioris visum fuisse, scientiam certe rei militaris in illo viro tantam fuisse, ut cum Lysimacho, Demetrio, Antigono, tantis regibus, bella gesserit, invictus semper fuerit, Illyriorum quoque, Siculorum Romanorumque et Karthaginiensium bellis numquam inferior, plerumque etiam victor extiterit; qui patriam certe suam angustam ignobilemque fama rerum gestarum et claritate nominis sui toto orbe inlustrem reddiderit. 59 Iust. 12,3,10–12: Ut luxum quoque sicut cultum Persarum imitaretur, inter paelicum regiarum greges electae pulchritudinis nobilitatisque noctium vices dividit. His rebus ingentes epularum apparatus adicit, ne ieiuna et destricta luxuria videretur, conviviumque iuxta regiam magnificentiam ludis exornat, inmemor prorsus tantas opes amitti his moribus, non quaeri solere. Zur Übernahme der persischen Gewohnheiten und Kleidung vgl. Diod. 17,77,5; Plut. Alex. 45. 60 Iust. 12,5,1–3: Interea et Alexander non regio, sed hostili odio saevire in suos coepit. Maxime indignabatur carpi se sermonibus suorum Philippi patris patriaeque mores subvertisse. Propter quae crimina Parmenio quoque senex, dignitate regi proximus, cum Philota filio, de utroque prius quaestionibus habitis, interficitur.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

gegen den König ist in der Epitome nur kurz angedeutet, der ungefähre Ereignisverlauf aber aus anderen Quellen rekonstruierbar.61 Auch wenn der Prolog hier anders als im Falle des Lysimachos keinen konkreten Aufschluß geben kann, ist es durchaus denkbar, daß Iustin auch an dieser Stelle auf politische Zusammenhänge, die bei Trogus vorhanden waren, verzichtet hat, um der moralischen Bewertung und der Charakterisierung Alexanders als jähzornigen Herrscher größeres Gewicht zu verleihen. Für diese Annahme spricht auch, daß Alexanders Charakter mit weiteren Beispielen seines Jähzorns, allen voran mit der Tötung des Kleitos und der anschließenden Reue des Königs (Iust. 12,6), ausführlich beleuchtet wird. Das grausame und mörderische Verhalten Alexanders wird schließlich auch als Ursache für Antipaters Anschlag dargestellt.62 Philipp II. und Alexander nehmen in vielerlei Hinsicht eine Sonderrolle ein: Beide erfahren nicht nur die mit Abstand umfangreichste Darstellung, sondern sind auch die einzigen, die mehrfach außerhalb der Bücher, die ihre eigene Thematik betreffen, erwähnt werden, die also im besonderen Maße und wiederholt als Exempla in Erscheinung treten.63 Zudem sind sie die einzigen Figuren im Werk, die ein gemeinsames, ausführlich ihre Taten und Erfolge vergleichendes und bewertendes Resümee erhalten.64 Die Bewertung der beiden Makedonen im vergleichenden Resümee hat zuletzt Ian Worthington untersucht, der Iustins Darstellung derjenigen Diodors gegenüberstellt und zu dem Ergebnis kommt, daß beide in ähnlicher Weise die römische Sichtweise auf die beiden Herrscher wiedergeben.65 Worthington geht davon aus, daß Iustin in seiner Meinung über Philipp und Alexander weitgehend

61 Vgl. Curt. 6,7–10; Diod. 17,79 f.; Plut. Alex. 48–49; Arr. an. 3,26; zur Auswertung der Ereignisse bis zu Parmenions Tod BERVE 1926, II 394–397; vgl. YARDLEY/HECKEL 1997, 210 f.; zur Verschwörung und zum Tod des Parmenion ferner BADIAN 1960; HECKEL 1977; HECKEL 1992, 13–23. 62 Vgl. Iust. 12,14,1–5: Auctor insidiarum Antipater fuit, qui cum carissimos amicos eius interfectos videret, Alexandrum Lyncestam, generum suum, occisum, se magnis rebus in Graecia gestis non tam gratum apud regem quam invidiosum esse, a matre quoque eius Olympiade variis se criminationibus vexatum. Huc accedebant ante paucos dies supplicia in praefectos devictarum nationum crudeliter habita. Ex quibus rebus se quoque a Macedonia non ad societatem militiae, sed ad poenam vocatum arbitrabatur. 63 Als Vorbilder oder Vergleichsmaßstab dienen sie gemeinsam in Iust. 13,1,12; 16,1,12.17; 24,5,8; 28,4,1; 30,3,9; 37,3,2. Für weitere Einzelerwähnungen außerhalb ihres jeweiligen Erzählkontextes vgl. Tabelle 7.4.3 unter Alexander bzw. Philipp II. 64 Iust. 9,8. Zur Darstellung Philipps und Alexanders in der Epitome vgl. MOMIGLIANO 1933, der die Charakterisierung Philipps weitgehend auf Trogus zurückführt, und THERASSE 1968, der die iustinische Alexanderdarstellung mit Curtius Rufus vergleicht; ferner LYTTON 1973, dessen Kommentar zu den Alexanderbüchern aber durch YARDLEY/HECKEL 1997 ersetzt wurde; quellenkritisch ferner HAMMOND 1983. Zur Tradition des Vergleichs SQUILLACE 2015, der den literarischen Vergleich auf Alexander selbst zurückführt, der die Anbindung an den eigenen Vater in seinen Reden vor den makedonischen Heerführern propagiert habe. 65 WORTHINGTON 2010, der Iust. 9,8 mit Diod. 16,95 (Philipp) und 17,117 (Alexander) vergleicht. Ein Vergleich der Alexanderdarstellungen Diodors, Iustins und des Curtius auch schon bei HAMMOND 1983, der in Kleitarch die Hauptquelle des Trogus sieht (zusammenfassend ebd., 113–115).

4.1 Historische Figuren und Exempla

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Trogus folgt,66 und mag damit wohl richtig liegen, denn auch die Sonderstellung Philipps und Alexanders im gesamten Werk ist sicher auf Trogus zurückzuführen: Daß ihre Taten bereits im Originalwerk besonders ausführlich und umfangreich geschildert wurden, geht zweifelsfrei aus den Prologen hervor.67 Auch die generelle Betonung der Geschichte Makedoniens, die sich als inhaltlicher Schwerpunkt auch in den Darstellungen der Herrscher nach Alexanders Tod bemerkbar macht, ist sicher auf die Struktur des ursprünglichen Werkes zurückzuführen und beruht nicht auf einer Hervorhebung Iustins. So ist die Ausrichtung auf die griechische Geschichte, auf die Makedonen und ihre Nachfolgestaaten zwar durch Trogus vorgegeben, sie scheint aber durch die Auswahl Iustins noch intensiviert worden zu sein. Fast nachlässig läßt dieser etwa die Frühgeschichte Roms (Trog. prol. 43), die Punischen Kriege in Spanien (44) oder auch die römischen Bürgerkriege am Ende der Republik (40) zugunsten seiner eigenen Exemplaauswahl unter den Tisch fallen. Faßt man die vorgestellte Auswahl an Beispielen historischer Figuren zusammen, tritt als eines der auffälligen und wiederkehrenden Merkmale iustinischer Darstellung hervor, daß Herrscher, die sich zunächst durch Tugend, Tapferkeit und Besonnenheit auszeichnen, auf dem Höhepunkt ihrer Macht ihre Tugenden verlieren, zu Mördern werden oder dem Luxus verfallen und so den Niedergang ihrer Herrschaft einleiten. Das moralisierende, an vielen Exempla aufgezeigte Auf und Ab einzelner Herrscher, ihrer Familien oder ganzer Dynastien ist im gesamten Werk erkennbar und sicher in seiner grundsätzlichen Auffälligkeit Iustins Auswahl zuzuschreiben, inhaltlich aber kaum allein seiner Komposition zuzuordnen. Die darin erkennbare Intention, das Aufzeigen eines Kommens und Gehens von Macht und die moralische Auseinandersetzung mit positivem oder negativem Herrscherverhalten, mögen auch auf Trogus zurückzuführen sein. Daß diese Intention aber so deutlich bei Iustin zutage tritt, ist dessen Auswahl geschuldet: Bildlich gesprochen läßt der Epitomator vom zuvor mit Blüten, Blättern und Früchten gefüllten Baum des Originals nur ein Geäst zurück, das nunmehr nur noch mit besonders schmackhaften Früchten bestückt ist, also mit einzelnen, aus belehrenden Exempla und erzählenswerten Anekdoten bestehenden Versatzstücken, die inhaltlich aber letztlich auch auf Trogus zurückzuführen sind. Für die Auswahl Iustins aber ist entscheidend, daß die verbliebenen Früchte dieses Baumes nach dem Geschmack und den Bedürfnissen der Spätantike sind: Wir treffen also letztlich auf Inhalte und moralische Wertungen, die Iustin seinen Lesern glaubhaft machen und zur weiteren Verwendung aufbereiten mußte. Dieser Umstand läßt es nötig erscheinen, die Exemplaauswahl Iustins genauer in Augenschein zu nehmen und mit dem spätantiken Umgang mit Exempla in Relation zu setzen. 66 Vgl. bes. WORTHINGTON 2010, 168. Er hält jedoch die positiven Aspekte der Alexanderdarstellung für eine Reflexion des Alexanderbildes aus der Zeit Iustins (ebd., 167f.): „Since Justin was writing so much later, when Alexander was viewed more positively, we might expect his account to reflect this reevaluation more widely. While there are positive elements in it, thus reflecting Justin’s times, most of it is critical, and hence reflective of the earlier negative views of Alexander.“ Vgl. ähnlich auch schon DÖPP 1999, 194. Anders HAMMOND 1983, 93, der zumindest auch für Iust. 9,8,4–12 eine Urheberschaft Iustins für möglich hält. 67 Trog. prol. 7–9 (Philipp II.); 10–15 (Alexander).

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

4.1.2 Exempla bei Iustin und in der spätantiken Historiographie Eine genaue Anzahl der bei Iustin dargestellten Exempla ist kaum zu ermitteln. In 16 Fällen weist er ausdrücklich auf den exemplarischen Charakter einer oder mehrerer Personen hin.68 Viele weitere müssen aber sicher hinzukommen, da der Großteil der Personendarstellungen mit Charakterisierungen, moralisierenden Wertungen und Verdikten versehen ist, die sich für den toposartigen Exemplagebrauch eignen.69 Unter Exempla werden meist aus der Geschichte oder Sage entnommene, manchmal aber auch frei erfundene Beispiele von Personen oder Handlungen verstanden, die sowohl der bloßen Belehrung als auch dem moralischen Einwirken auf den Leser dienen sollten, „indem sie ihn zur Tugend ermahnen oder vor Lastern warnen“.70 Die Toposartigkeit solcher Beweismittel, die sich vor allem in der wiederkehrenden Verwendung derselben Beispiele, aber auch in der Aufzählung ganzer Beispielreihen für eine bestimmte Verhaltensweise zeigt, ließ bereits in republikanischer Zeit Exemplasammlungen entstehen, die dem Bedürfnis des Exemplagebrauchs in der Rhetorik Rechnung trugen.71 Mit seiner Vorliebe für historische Exempla paßt Iustin einmal mehr gut in die Zeit der Epitomatoren des 4. Jhs. Wie Markus Sehlmeyer für die spätantiken Breviarien gezeigt hat, waren die Exempla eine beliebte Orientierungshilfe innerhalb der Geschichtsdarstellung und prägten in besonderer Form das pagane wie christliche Geschichtsbewußtsein.72 In der Tradition der Rhetorik spielten die historischen Exempla als Beweismittel und die moralischen Exempla als Anleitung für moralisch korrektes Handeln seit jeher eine wichtige Rolle.73 Die Facta et dicta memorabilia des Valerius Maximus, der über 1000 nach Themen geordnete Beispiele aufführt, bildeten eine reiche Grundlage aller Arten von Exempla, die schon in der Kaiserzeit, vor allem aber in der spätantiken Geschichtsschreibung stark rezipiert

68 Das sind: Ninias, die Amazonen, Lykurg, die 30 Tyrannen, Artaxerxes, Dido (Elissa), Ptolemaios I., Seleukos I., Lysimachos, Agathokles, Pyrrhos, Seleukos II. und Saturnus; ferner verallgemeinernd die Makedonen, die Römer und die Sklaven in Karthago. Die Stellen in Tabelle 7.5.1. 69 Eine genauere Zahl ließe sich nur durch den Vergleich mit anderen Exemplasammlungen ermitteln, der aber ebenfalls noch kein vollständiges Ergebnis liefert, sondern nur ansatzweise eine Menge schätzen läßt: ca. 100 der bei Ampelius genannten Exempla werden auch von Iustin geschildert. 70 LUMPE 1966, 1230 mit der grundlegenden Definition. Zu definitorischen Ausschlußkriterien und der Kategorisierung der Exempla vgl. die prägnante Zusammenfassung bei SEHLMEYER 2009, 182 f. 71 Vgl. LUMPE 1966, 1238–1240. 72 SEHLMEYER 2009, bes. 182–210, zu paganen vs. christlichen Exempla auch ebd., 215–224. 73 Zur Tradition in der Rhetorik LUMPE 1966, 1230; zur Verwendung historischer Exempla im politischen Diskurs der Republik vgl. BÜCHER 2006, bes. 152–161 und die Tabelle in Büchers Anhang III, welche die Verwendung bei Cicero aufzeigt, für dessen Reden er allein 1431 Exempla bzw. historische Bezüge zählt, die zum Teil auf einen festen Pool wiederkehrender Beispiele zurückgehen (vgl. ebd., 157 f.). Zur Bedeutung der Exempla im kollektiven Gedächtnis der Republik HÖLKESKAMP 2003 und DERS. 2004.

4.1 Historische Figuren und Exempla

117

wurden.74 In der Spätantike hat sich daraus ein kanonartiger Fundus wiederkehrender Exempla entwickelt, der sich auf etwa 100 Personen beschränkte und der von Sehlmeyer aus den Übereinstimmungen der anonym verfaßten Schrift De viris illustribus urbis Romae und dem Liber memorialis des Ampelius rekonstruiert wurde.75 Die in diesen beiden Werken übereinstimmend genannten, toposartig verwendbaren Exempla beschränken sich fast ausschließlich auf römische Personen, die vornehmlich der Königszeit und der frühen Republik angehörten.76 Daß dieser römisch geprägte Kanon einen großen Einfluß auf das spätantike Geschichtsbild hatte und in größerem Umfang auch auf die christliche Darstellung einwirkte, wurde in den letzten Jahren in der Forschung immer wieder hervorgehoben.77 Was man aber vermißt, ist die Frage nach den nichtrömischen, vor allem nach den griechischen Exempla. Selbstverständlich tauchen gerade bekannte Größen wie Philipp oder Alexander und mit der römischen Geschichte eng verbundene Personen wie Pyrrhos oder Hannibal häufig auch noch in der spätantiken Geschichtsschreibung auf, die Mehrzahl der dort rezipierten Exempla ist aber der römischen Frühzeit zuzuordnen. Gab es keinen entsprechenden Kanon griechischer Exempla oder gab es ihn und er wurde nur nicht rezipiert? Die Existenz der noch immer wenig erforschten Epitomai des Iulius Paris und des Ianuarius Nepotianus,78 die selbst in ihren Auszügen aus dem Werk des Valerius Maximus weit über den oben genannten spätantiken Kanon hinausgehen, zeigt, daß das Bild vom ausschließlich römischen Exemplagebrauch nicht zuletzt den Fragen der Forschung geschuldet ist, die sich in den letzten Jahrzehnten doch weitgehend auf das römische Geschichtsbild der Spätantike und dessen Übertragung auf das christliche Geschichtsverständnis konzentrierten.79 Daß es einen ähnlichen Kanon aber auch für die Exempla der griechischen oder nichtrömischen Geschichte gegeben haben könnte, läßt ein Blick auf die Anordnung bei Ampelius vermuten,

74 Zu Valerius Maximus und seiner Rezeption BLOOMER 1992; LUCARELLI 2007. 75 Zur Kanonbildung SEHLMEYER 2009, 44–49 u. 183 f., der Kanon „im Sinne einer Gruppe modellhafter Personen“ verstanden wissen will (ebd., 184, Anm. 351); der Kanon bilde einen repräsentativen Querschnitt, sei also „ein Kernbestand, nicht ein Verbot, andere exempla zu benutzen“. Die Reduzierung des Fundus auf gut 100 Exempla in der Spätantike führt er auf den Rückgang der lateinischen Literatur im 3. Jh. und auf „den Neubeginn in der Tetrarchenzeit und unter der konstantinischen Dynastie“ (ebd., 183) zurück. Die Verwendung dieses Kanons sei greifbar im Panegyricus des Pacatus, bei Aurelius Victor und in geringerem Maße auch bei Ammianus Marcellinus (ebd., 184 mit weiterer Literatur). Zum Exemplagebrauch Ammians ausführlich auch KELLY 2008, 256–295. 76 Zur Betonung der „Alten Römischen Geschichte“ in der spätantiken Historiographie EIGLER 2003, bes. 192–204; zur Römischen Republik im spätantiken Geschichtsbild FELMY 2001. Kaiserzeitliche Exempla spielten dagegen kaum eine Rolle, vgl. LITCHFIELD 1914, 53–55; dazu auch SEHLMEYER 2009, 185. 77 Zur Nutzbarmachung in der christlichen Rhetorik vgl. etwa für Augustinus HONSTETTER 1977; für Hieronymus REBENICH 1992. 78 Eine neue Edition der Epitome des Ianuarius Nepotianus von Rainer Jakobi ist in Vorbereitung und ihr Erscheinen vom Verlag De Gruyter für November 2018 angekündigt. 79 Vgl. SEHLMEYER 2009, 184.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

dessen Personenkatalog in kurzen Charakteristiken Figuren der Weltgeschichte aufführt.80 Ampelius beginnt die Aufzählung historischer Exempla mit einer Weltreichsabfolge81 und ordnet sodann die erinnerungswürdigen Personen und Ereignisse nicht chronologisch, sondern nach Themen und Regionen: die orientalischen Könige (c. 11–13: Assyrer, Meder und Perser), die spartanischen Könige (14), die Könige und Heerführer der Athener (15), die Könige der Makedonen (16), die römischen Könige (17) und die republikanischen Feldherren und Staatsmänner (18– 24); nach einem Einschub republikanischer secessiones und seditiones (25–26) folgen die negativen Exempla Roms (27), die Könige, die gegen Rom Krieg führten (28) und eine Abfolge der Verfassungsänderungen (29). Daran anschließend werden die Personen der parthischen origo aufgeführt (30–31, z. T. sich aus 13 wiederholend), dann die kappadokischen und armenischen Könige (32), die Herrscher Asiens und Pergamons (33), Pontus’ und Bithyniens (34), Alexandrias (35), Karthagos (36), Numidiens (37) und Mauretaniens (38). Die inhaltliche Fokussierung auf die römische Geschichte ist offensichtlich, sie ist aber eingebunden in den übergreifenden Zweck des Werkes, in einem kurzen Abriß Grundwissen über die Welt(geschichte) zu vermitteln.82 Trotz einiger Lücken des Textes ist wohl von einer Gesamtzahl von rund 90 römischen Exempla positiver wie negativer Art auszugehen, von denen 77 auch in De viris illustribus erscheinen.83 Während aber in dieser ausschließlich auf Rom konzentrierten Schrift abgesehen von Pyrrhos, Hannibal, Antiochos III. und Mithridates VI. Eupator keine auswärtigen Exempla geschildert werden,84 sind es bei Ampelius immerhin 90 nichtrömische Personen. Die Anzahl der römischen und nichtrömischen Beispiele hält sich bei Ampelius die Waage. Es scheint also, daß ein spätantiker ‚Kanon‘ – zumindest in dem von Sehlmeyer vorgeschlagenen Sinne – auch für die nichtrömischen Exempla existierte. Warum sonst sollte ein Werk wie das des Ampelius, das

80 Trotz gelegentlicher Versuche, den Autor des Liber memorialis im 2. Jh. zu verorten, wird sein Werk vom Gros der Forschung in die Zeit um 400 n. Chr. datiert. Vgl. KÖNIG 2011, p. 10–13; HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 176 (§530) mit weiterer Literatur zur Datierungsdiskussion. Eine Datierung in die Zeit zwischen den letzten Regierungsjahren Hadrians und den Beginn des 3. Jhs. vermutet ARNAUD-LINDET 1993, p. XVII–XX, die aber auch eine Identifizierung des Adressaten Macrinus (Ampel. praef.) mit dem späteren gleichnamigen Kaiser für möglich hält (ebd., XXI–XXIV). Für eine Datierung ins späte 4. oder frühe 5. Jh. aber zu Recht wieder SEHLMEYER 2009, 298, der sowohl sprachliche als auch gattungshistorische Kriterien anführt. 81 Die sich jedoch von anderen Reihungen unterscheidet, vgl. Ampel. 10,1: Imperia ab ineunte aevi memoria fuerunt septem. Primi rerum potiti sunt Assyrii, deinde Medi, postea Persae, tum Lacedaemones, dein Athenienses, post hos inde Macedones, sic deinde Romani. Zur Entwicklung der translatio imperii in der antiken Geschichtsschreibung und ihrer Rolle bei Trogus ausführlich unten Kap. 5.2.4. 82 Vgl. Ampel. praef.: Volenti tibi omnia nosse scripsi hunc librum memorialem, ut noris quid sit mundus, quid elementa, quid orbis terrarum ferat, vel quid genus humanum peregerit. 83 SEHLMEYER 2009, 45. Das bedeutet ein Übereinstimmungsverhältnis von immerhin 86 % (aus Sicht des Ampelius) bzw. 91 % (aus Sicht der vir. ill.). 84 Vir. ill. 35 (Pyrrhos); 42 (Hannibal); 54 (Antiochos III.); hinzu kommen vereinzelte Personen, die im Kontext römischer Exempla genannt werden, wie etwa Hamilkar (vir. ill. 48). Zur Darstellung des Pyrrhos in De viris illustribus vgl. den Kommentar von FUGMANN 1990, 206–230.

4.1 Historische Figuren und Exempla

119

ja darauf ausgerichtet ist, kurzgefaßtes Allgemeinwissen zu vermitteln, ebenso viele auswärtige wie römische exempla historiae aufführen? Eine Gegenüberstellung mit Iustin erscheint angebracht und bringt ein erstaunliches Ergebnis hervor, wie die vergleichende Tabelle 7.5.2 zeigt: Insgesamt findet sich gut die Hälfte der bei Ampelius aufgeführten Exempla auch in der Epitome wieder. Dabei ist der Großteil der von Ampelius genannten nichtrömischen Beispiele auch bei Iustin vorhanden,85 während zugleich der Großteil der römischen Exempla fehlt. Die römischen Personen, die Iustin dennoch nennt,86 erscheinen in der Epitome nicht als Exempla, sondern meist nur in Form von Namensnennung oder in kurzen Erwähnungen, die für Gesamtzusammenhang erforderlich sind.87 Im Vergleich dazu ist von den insgesamt 90 nichtrömischen Exempla der Großteil ausführlich in der Epitome dargestellt, zum Teil mit eben den auch bei Ampelius genannten Charakteristika und Kriterien. Das Ergebnis läßt nicht notwendigerweise eine Schlußfolgerung über die Entwicklung und Verstetigung eines griechischen oder nichtrömischen Exemplakanons zu, denn ein direkter Einfluß Iustins auf Ampelius oder umgekehrt ist letztlich nicht nachweisbar.88 Es zeigt aber sehr wohl, daß in der Spätantike auswärtige Exempla auch über die berühmten und viel rezipierten Beispiele wie Alexander, Pyrrhos und Mithridates hinaus bekannt und abrufbar waren. Iustins Exemplaauswahl aus Trogus, die bereits durch dessen inhaltlichen Rahmen v.a. auf die hellenistische Welt konzentriert war, traf in der Spätantike zweifelsohne auf interessierte Leser, zum einen weil die Mode des Exemplagebrauchs in der Historiographie gerade im 4. Jh. ihren Höhepunkt erlebte, zum anderen weil neben den römischen eben immer

85 Von den nichtrömischen Exempla fehlen: Eurysthenes und Prokles (Ampel. 14,1), Othryades (14,4), Xanthippos (14,9), Pandion (15,3), Harmodios und Aristogeiton (15,8), Dion (15,15), Phokion (15,17), Kabrias (15,18), Demetrios von Phaleron (15,19), Pseudophilippos (16,5, wohl aber bei Trogus vorhanden, vgl. prol. 33), Pontius Telesinus (Ampel. 28,2), Periander (32,5) und Timoleon (32,6). 86 Das sind: Romulus, Tarquinius Priscus, Fabricius Luscinus, L. Aemilius Paulus, L. Licinius Lucullus, Cn. Pompeius, Iulius Caesar, Augustus, Appius Claudius Caecus, Regulus sowie die Scipionen. Zu den Stellenangaben vgl. Tabelle 7.5.2. 87 So wird etwa Regulus nicht für seine Ausdauer unter der Folter der Karthager gelobt, sondern lediglich sein Konsulat zur Datierung des Abfalls der Parther von Seleukos II. genannt (Iust. 41,4,3). Zur dieser bemerkenswerten und in der Forschung kontrovers diskutieren Datierung, die letztlich davon abhängt, ob man sie Trogus oder Iustin zuschreibt, LIEBMANN-FRANKFORT 1969; VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 134–143; und zuletzt LUTHER 1999. Auch Caesar wird lediglich kurz im Hinblick auf den Bürgerkrieg gegen Pompeius erwähnt (Iust. 42,4). Ausführlicher dargestellt wird allein Romulus (43,2) im Zusammenhang der origo Roms. 88 Auf die Möglichkeit einer Abhängigkeit des Ampelius von Trogus haben bereits WÖLFFLIN 1854, 30–32; CROHN 1882, 53 f.; VON GUTSCHMID 1894, 170–177 und ASSMANN 1940, 314– 317 hingewiesen; vgl. auch HERZOG 1989 (HLL VIII 5), 176 (§530). VON GUTSCHMID (ebd., 174) hielt es für wahrscheinlich, daß Ampelius „das Geschichtswerk des Trogus gar nicht direct, sondern nur Auszüge daraus in einer Chronographie benutzt hat“. Daß dieser Auszug die Epitome Iustins selbst gewesen sein könnte, scheint aber möglich.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

wieder auch auf nichtrömische Beispiele zugegriffen wurde.89 Ein Blick in die spätantike Panegyrik kann das veranschaulichen, denn hier hält sich der Gebrauch römischer und nichtrömischer Exempla in etwa die Waage.90 Eine große Anzahl der in der lateinischen und griechischen Panegyrik verwendeten exempla externa findet sich in der Epitome Iustins wieder.91 Auch Symmachus verwendete in seinen fragmentarisch erhaltenen Panegryrici eine große Anzahl entlegener Exempla, deren Erwähnung Sehlmeyer unter anderem in den militärischen Operationen Valentinians I. im Osten begründet sieht.92 Damit vertritt Sehlmeyer die schon von Arnaldo Momigliano vertretene These, die Intention der spätantiken Geschichtsabrisse läge in der Vermittlung von Bildung für die Aufsteiger des in Verwaltung und Militär neugestalteten Staates.93 Der Erfolg der spätantiken Kompendien und Breviarien mag dieser These durchaus Recht geben, er ist aber kein Beleg für ihre alleinige Gültigkeit.94 Die Intention der Breviarien mag durchaus vielschichtiger und ihre Wissensvermittlung an ein breiteres Publikum gerichtet gewesen sein. Nichtsdestotrotz ließe sich auch für Iustin an eine solche Zielsetzung denken, bietet er doch gerade über den Osten umfangreiches Wissen. Was bleibt, ist schließlich die Frage nach der Gestaltung der Exempla durch die Hand Iustins im Vergleich zu seiner Vorlage. Die bisher festgestellte Vorgehensweise Iustins läßt sich auch hierauf übertragen: Die inhaltliche Gesamtstruktur ist ebenso wie die Ausrichtung der thematischen Schwerpunkte von Trogus vorgegeben und wird vom Epitomator beibehalten; es gibt keinen Grund anzunehmen, daß Iustin eigenhändig Personen oder Ereignisse hinzufügte, die er selbst für erinnerungswürdig oder rhetorisch notwendig hielt. Wohl aber wählte er aus dem bei Trogus vorhandenen Material gerade diejenigen exempla historiae aus, die wegen 89 Auf welchem Weg der nichtrömische Exemplakanon in die Spätantike gelangte, ist nicht nachvollziehbar, wahrscheinlich aber spielte die Rezeption des Valerius Maximus durch die spätantiken Epitomatoren eine wesentliche Rolle. Die Biographien griechischer Staatsmänner und Feldherren des Cornelius Nepos wurden vergleichsweise wenig rezipiert, vgl. HEIDENREICH 2010, wenngleich noch Ausonius dem Prätorianerpräfekten S. Propertius Probus die Chronicorum libri des Nepos übersandte: nam et ipsa instar sunt fabularum (Auson. ep. 27,9), dazu RÜCKER 2009, 215 f. Vgl. Hier. vir. ill. praef., der neben Sueton auch Nepos und andere als Vorgänger seiner Schrift De viris illustribus ausgibt: Hortaris, Dexter, ut Tranquillum sequens ecclesiasticos scriptores in ordinem digeram et, quod ille in enumerandis gentilium litterarum viris fecit inlustribus, ego in nostris faciam, id est, ut a passione christi usque ad quartum decimum Theodosii imperatoris annum omnes qui de scripturis sanctis memoriae aliquid prodiderunt tibi breviter exponam. fecerunt quidem hoc idem apud graecos, Hermippus peripateticus, Antigonus Carystius, Satyrus doctus vir, et longe omnium doctissimus, Aristoxenus musicus; apud latinos autem Varro, Santra, Nepos, Hyginus, et, ad cuius nos exemplum vis provocare, Tranquillus. 90 Vgl. die Aufstellung bei PORTMANN 1988, 328–342, dem zufolge 99 römische Exempla ausschließlich republikanischer Zeit 88 auswärtigen Exempla gegenüberstehen, die von Portmann in Orient und Griechenland inklusive der Ptolemäer unterteilt wurden. Brennus wird (ebd., 333) fälschlicherweise als den römischen Exempla zugehörig angesehen. Ergänzt wird die Liste durch exemplarische Ereignisse (ebd., 343–347), die sich ebenfalls etwa die Waage halten. 91 Insgesamt fehlen bei Iustin 37 der 88 bei PORTMANN 1988, 328 ff. aufgeführten Exempla. 92 SEHLMEYER 2009, 188–191. 93 Vgl. MOMIGLIANO 1963, 85 f. 94 Ähnlich auch SCHMIDT-HOFNER 2011.

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4.1 Historische Figuren und Exempla

ihrer normativen Funktion für die Anwendung in der Rhetorik besonders geeignet erschienen. Inhaltlich gesehen scheint sich das auf den griechischen Osten ausgerichtete Bild des Trogus durch die Auswahl Iustins sogar noch zu verdichten, so daß gerade die römischen Exempla fast gänzlich zugunsten der hellenistischen verschwinden. Die auswärtigen Exempla erscheinen jedoch in einem römischen Gewand: Sie sind unabhängig von ihrer historischen Verortung ganz den in den traditionellen Exempla erscheinenden römischen Werten verschrieben – eine Leistung, die, wie bereits Seel mehrfach betonte, sicher auf Trogus zurückgeht.95 Der Leistung Iustins demgegenüber ist es zuzuschreiben, daß diese romanisierten exempla externa in die spätantike Rhetorik transferiert wurden, wo ihre Namen bekannt gewesen sein dürften, wo sie abrufbar und variabel einsetzbar waren.

4.1.3 Voluptas cognoscendi: Die Rolle der Frauen in der Epitome Frauen nehmen in der Epitome einen auffällig großen Raum ein: Insgesamt finden weibliche Figuren an mindestens 130 Stellen mehr oder weniger ausführliche Erwähnung, darunter sind mehr als 60 Frauen namentlich genannt oder übernehmen eine aktive Rolle im Geschichtsverlauf.96 Die Häufigkeit der Erwähnungen von Frauen mag einerseits dem Thema geschuldet sein, das mit den Ptolemäern und Seleukiden vermehrt auch weibliche Regenten einschließt, ist andererseits aber doch gerade für die römische Historiographie ein auffälliges Phänomen. In der Epitome werden Frauen nicht nur häufig erwähnt, sondern sind auch sehr aktiv: Die Schilderungen beschränken sich keinesfalls auf die Opferrolle im Krieg oder auf Gründungsmythen, in denen Frauen traditionsgemäß eine besondere Rolle spielen, sondern füllen bisweilen zentrale Stellen im Werk aus und wirken auf die ‚Geschichte der Männer‘ im bedeutenden Maße ein. Der folgende Überblick kann dies veranschaulichen:97 Funktionen der Frauen in der Epitome Funktion/Rolle

Nennungen

Mythische Figuren (meist im Kontext von Ursprungsgeschichten)

33

Herrscherinnen und Regentinnen

22

95 Zum color Romanus SEEL 1972c, 88–104 und zu den Motivübertragungen ebd., 188–195. 96 Hinzu kommen noch 29 Nennungen nicht namentlich genannter weiblicher Einzelpersonen, vgl. Tabelle 7.6.1–2. 97 Die Aufstellung dient allein der Übersicht über die inhaltlichen Kontexte, in denen Frauen in der Epitome vorkommen; Überschneidungen mehrerer der genannten Kriterien und Mehrfachnennungen sind möglich. Frauengruppen (wie etwa die Sabinerinnen) sind jeweils einfach aufgeführt, während die namentlich erwähnten und bei Iustin einzeln dargestellten Amazonenköniginnen einzeln gezählt wurden. Die Zuordnung der Funktionen zu den weiblichen Figuren und Gruppen ist mit entsprechenden Stellenangaben der Tabelle 7.6.1–2 zu entnehmen. Vgl. auch die statistische Erfassung bei COMPLOI 2002, 342–350, die aber nur Frauen in ethnographischem Kontext erfaßt.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Funktion/Rolle

Nennungen

Verschwörung/Intrige, gesamt  initiierend  als Opfer  sonstig involviert

32 13 15 9

Frauen im Kontext von Heirat und Heiratspolitik  Frauen, die Ehebruch begehen

30 5

Mütter (häufig im Kontext der Herrschernachfolge), davon:  Frauen als Mittlerinnen in der Politik

23 2

Frauen im Kontext des Krieges, gesamt – als Ursache/Auslöser von Krieg – als Ursache für das Beenden eines Krieges – als Kriegsopfer (Beute, Gefangene) – Frauenraub, Mißbrauch (Krieg, Willkürherrschaft)

20 7 2 11 14

Am häufigsten werden demnach Frauen im Kontext von Mythen und origines erwähnt, daneben aber treten die Schilderungen der Herrscherinnen und Regentinnen, die mit mindestens 22 namentlich genannten und ausführlicher beschriebenen Figuren einen beachtlichen Raum einnehmen. Während Frauen in der griechischen und römischen Mythologie im allgemeinen häufig in Erscheinung treten,98 ist ihre Erwähnung und erst recht ihre umfangreiche Darstellung in der Historiographie durchaus ungewöhnlich.99 Zwar spielen schon bei Herodot Frauen eine zentrale Rolle in allen kulturellen und sozialen Beziehungen,100 im Geschichtswerk des Thukydides erscheinen sie dagegen fast ausschließlich im Kontext der Kriegsbeute.101 Sprichwörtlich (und durch die moderne Wiedergabe verzerrt) wurde die Bewertung von Frauen in der Rede des Perikles, die beste Frau sei diejenige, über die man am wenigsten spreche.102 Thukydides begründete damit eine Maxime, die bis in die

98 Vgl. etwa ZAJKO 2007 und WALCOT 1984, der die Bedeutung der Frauen in der griechischen Mythologie auf die Furcht der Männer vor der weiblichen Sexualität zurückführt. 99 Für einen Überblick vgl. u. a. SANCISI-WEERDENBURG 1983; ferner LORAUX 1995 zu Frauen in der griechischen Geschichtsschreibung und MILNOR 2009 über Frauen in der römischen Geschichtsschreibung. 100 So BLOK 2002, 227; zur Bedeutung der Frauen im Werk Herodots vgl. auch DEWALD 1981; HAZEWINDUS 2004. 101 Zum Vergleich Herodots mit Thukydides BLOK 2002, 226, mit weiterer Literatur. Nur sechs Frauen werden bei Thukydides namentlich erwähnt (Stellenangaben ebd.), während der überwiegende Teil als Kriegsbeute (meist zusammen mit Kindern) genannt wird. Aktivität im Krieg zeigen die Frauen allenfalls durch das Backen von Brot während der Belagerung, vgl. Thuk. 2,78,3. Zum Umgang mit Frauen im Werk des Thukydides WIEDEMANN 1983; CARTLEDGE 1993; sowie allgemein zu Frauen im Kontext des Krieges LOMAN 2004; GÜNTHER 2007; WINTJES 2012 (klassisches Griechenland); PILLONEL 2008 (Hellenismus). 102 Thuk. 2,45,2: εἰ δέ με δεῖ καὶ γυναικείας τι ἀρετῆς, ὅσαι νῦν ἐν χηρείᾳ ἔσονται, μνησθῆναι, βραχείᾳ παραινέσει ἅπαν σημανῶ. τῆς τε γὰρ ὑπαρχούσης φύσεως μὴ χείροσι γενέσθαι ὑμῖν μεγάλη ἡ δόξα καὶ ἧς ἂν ἐπ’ ἐλάχιστον ἀρετῆς πέρι ἢ ψόγου ἐν τοῖς ἄρσεσι κλέος ᾖ. Vgl. dazu CARTLEDGE 1993.

4.1 Historische Figuren und Exempla

123

römische Zeit nachwirkte. Abgesehen von kontextgebundenen Ausnahmen wie Tacitus, in dessen Annales die Frauen der iulisch-claudischen Kaiserfamilie eine auffällige und in der Forschung viel beachtete Bedeutung haben,103 gibt es auch in der römischen Historiographie nur wenige Ausnahmen von der allgemeinen Regel, daß sich die Geschichte in der Welt der Männer abspielt, während Frauen in den häuslichen Bereich gehören.104 Ist die häufige und auffällige Darstellung von Frauen also eine Eigenart der Epitome, die von Iustin geprägt ist? In der römischen Historiographie sind Frauen vor allem durch ihre Funktion als Exempla greifbar. Das Beispiel par excellence ist Lucretia, vor allem in der von Livius überlieferten Version, deren Rezeption sich durch viele Jahrhunderte verfolgen läßt.105 Auch Valerius Maximus führt in seiner Exemplasammlung diverse Frauen als positive wie negative Exempla an:106 Ideale Frauen, matronae romanae, oder besonders ‚männlich‘ handelnde Frauen werden hervorgehoben, weibliches Fehlverhalten und Verstöße gegen die weiblichen Tugenden gebrandmarkt.107 Dennoch bilden Frauen kein den Männern gleichermaßen einzuordnender Teil der Geschichtserzählung, sondern dienen vielmehr der ‚Erholung‘, gleichsam als unterhaltsame Exkurse innerhalb des Geschichtsverlaufs, wie Syme bereits feststellte: „Women have their uses for historians. They offer relief from warfare, legislation, and the history of ideas; and they enrich the central theme of social history, if and when enough evidence is available“.108 In ähnlicher Weise ist auch der Umgang mit den Frauendarstellungen bei Trogus denkbar: In seinem umfangreichen Geschichtswerk mögen Figuren wie Theoxene oder Berenike II. kaum mehr gewesen sein als erholsame oder unterhaltsame Pausen in umfangreichen Kriegsberichten.109 Eine Ausnahme von den weiblichen ‚Randerscheinungen‘ bilden allerdings diejenigen Frauen, Herrscherinnen und Regentinnen, die wegen ihres großen Einflusses auf die Ereignisgeschichte in einem Geschichtswerk nicht zu umgehen sind. 103 Vgl. u. a. BALDWIN 1972; SYME 1981; DERS. 1986, 168–187; SPÄTH 1994; CORBIER 1995; NAGUES 2006. Daß das Hervortreten der Frauen in den Annales dem inhaltlichen Kontext geschuldet ist und nicht dem generellen Umgang des Tacitus mit Weiblichkeit, zeigt der Vergleich mit den Historiae und dem Agricola, in denen Frauen eine wesentlich geringere Rolle spielen; vgl. u. a. MILNOR 2009, 285. 104 Vgl. MILNOR 2009, 277; SPÄTH 1995, 120–123. Gleiches gilt auch für die Historiographie in griechischer Sprache wie für Polybios oder die fragmentarisch überlieferten Universalhistoriker (s. unten Kap. 5.2.2). Eine Ausnahme ist allenfalls Diodor, dessen Darstellung der Semiramis auf Ktesias beruht, aber auch in Diodors Sinne bearbeitet wurde, vgl. COMPLOI 2000; SACKS 1990, 75 f. 105 Einen Überblick über die Lucretiatradition bietet GRESCHAT 2010, 596–603; zur Darstellung der Lucretia in der lateinischen Literatur ebd., 597–599; zu Livius ferner KEITH 2012, 395– 397. 106 Zum quantitativen Verhältnis männlicher und weiblicher Exempla bei Valerius vgl. TRUSCHNEGG 2002, 362 f., die einen Anteil von 17 % für Personen weiblichen Geschlechts errechnet, von denen aber wiederum nur ein geringer Teil tatsächlich als Exemplum fungiert. 107 Zu dieser Kategorisierung mit diversen Beispielen bei TRUSCHNEGG 2002, 365–370; vgl. die Tabelle ebd., 379–385. 108 SYME 1986, 168, der hier mit der zweifachen Lesbarkeit von „historians“ spielt und offenbar sowohl antike Geschichtsschreiber (v. a. den ebd. im Anschluß erwähnten Tacitus) als auch moderne Historiker (also zuerst sich selbst) in seine Überlegung einschließt. 109 Zu Berenike II. oben S. 57–59; zu Theoxene unten S. 132 f.

124

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Olympias, die Mutter Alexanders, nimmt einen vergleichsweise großen Raum im Werk Diodors ein, und auch für Trogus ist anzunehmen, daß ihre Alleinherrschaft in einem breiteren Rahmen dargestellt war, als es die Prologe erkennen lassen, die nur ihre Belagerung durch Kassander in Pydna und ihren Tod erwähnen.110 Ähnliches mag für die ptolemäischen Königinnen wie Kleopatra II., Kleopatra III., Arsinoë II. oder auch für Agathokleia, die einflußreiche Mätresse Ptolemaios’ IV., gelten, denn sie alle finden zumindest in einem Nebensatz auch in den Prologen Erwähnung.111 Über die genannten hinaus gibt es aber keine weiteren Hinweise auf Frauendarstellungen in den Prologi, was besonders dann verwundert, wenn die betreffenden Figuren in der Epitome ausführlich dargestellt sind, wie es etwa in den ersten beiden Büchern für Semiramis, Tamyris oder die Amazonenköniginnen der Fall ist. Peter Emberger schließt aus dem Fehlen der Frauen in den Prologi auf ein mangelndes Interesse ihres Verfassers,112 während Iustin sehr genau Trogus gefolgt sei, der selbst bereits viel Augenmerk auf Frauendarstellungen gelegt habe.113 Man muß den Prologi aber nicht mißtrauen, so lange ein anderer, methodisch gangbarer Weg offen steht: Gegen Embergers Annahme ist zu sagen, daß wir den genauen Umfang der ersten (wie generell aller) Bücher des Originals nicht kennen, sich also keine sicheren Aussagen darüber treffen lassen, wie ausführlich Trogus selbst die Herrscherinnen im Vergleich zu männlichen Figuren darstellte. Als sicher kann hingegen gelten, daß Iustin eine bewußt angelegte Auswahl getroffen hat, die nach seinen in der Praefatio formulierten Kriterien erfolgte. Den Frauen kommt in Hinblick auf diese Auswahlkriterien offenbar eine wichtige Rolle zu, denn sie eignen sich nicht nur als Exempla zum Aufzeigen normativer Werte, sondern dienen in vielfacher Weise auch der Leserunterhaltung. Wir sollten also weiter den Prologi folgen und annehmen, daß sie die relativ geringe Bedeutung der Frauenbeschreibungen bei Trogus richtiger wiedergeben, als dies die Auswahl Iustins tut. Diese Überlegung gibt Anlaß, die in der Epitome umfangreich dargestellten Frauen genauer in Augenschein zu nehmen. Olympias erfährt mit Abstand die ausführlichste und umfangreichste Frauendarstellung in der Epitome.114 Die Ereignisse rund um die Gemahlin Philipps II. und 110 Trog. prol. 14: Ut in Macedonia Cassander victo Polyperchonte receptaque a defectore Nicanore Munychia matrem Alexandri Olympiada Pydnae obsessam interfecit. Zur Darstellung der Olympias bei Diodor CARNEY 2006, 125–127. Ausführlich zu Olympias S. 124–129. 111 Trog. prol. 38 (Kleopatra II.); Trog. prol. 39 (Kleopatra III.); Trog. prol. 17. 24 (Arsinoë II.); Trog. prol. 30 (Agathokleia). 112 EMBERGER 2008, 37 zu Tamyris: „[…] scheint der Verfasser des Prologes zum 1. Buch dieses Interesse [des Trogus und des Iustinus] nicht zu teilen.“. 113 Ebd., 40 zu den Amazonen: „Obgleich Trogus viel Augenmerk auf die Darstellung der Amazonen und ihrer Königinnen gelegt zu haben scheint, und Iustinus ihm darin sehr genau gefolgt sein dürfte, hat der Verfasser des Prologes zum 2. Buch diese tatkräftigen Frauen in seiner Inhaltsangabe mit keinem Wort erwähnt. Wiederum finden sich darin nur männliche Herrschernamen, sowie Hinweise auf die Beschreibung der Ursprünge – origines – Athens sowie Thessaliens durch Trogus.“ 114 Die Untersuchungen zu Olympias sind inzwischen zahlreich und beschäftigen sich meist mit ihrer Rolle bei der Ermordung Philipps und ihrer Alleinherrschaft nach dem Tod Alexanders; vgl. MACURDY 1932, 22–48; BERVE 1926, II 283–288; HECKEL 1981; sowie diverse Darstellungen von CARNEY 1987. 1992. 1993. 1994 und zuletzt monographisch 2006.

4.1 Historische Figuren und Exempla

125

der Mutter Alexanders werden jedoch nicht zusammenhängend geschildert, sondern finden sich an unterschiedlichen Stellen jeweils in den Kontext eingefügt. Zur Orientierung dient der folgende Überblick: Erwähnungen der Olympias in der Epitome Iust.

Inhalt und Kontext

7,6,10–12

Heirat mit Philipp II. (Kontext: Philipps Aufstieg zur Macht).

8,6,5

Olympias’ Bruder Alexander heiratet die Tochter Philipps II.

9,5,9

Olympia wird wegen Ehebruchs von Philipp II. verstoßen.

9,7,1–14

Olympias’ Beteiligung an der Verschwörung gegen Philipp.

11,11,3–6

Empfängnis Alexanders von der (göttlichen) Schlange als Grund für Olympias’ Verstoßung. (Alexander in der Oase Siwa).

12,14,4

Olympias setzt Antipater mit Unterstellungen zu (der aus Neid zum Urheber des Anschlages auf Alexander wird).

12,16,2

Traum von der Schlange als Vorzeichen für die Größe Alexanders.

13,6,4

Olympias befürwortet die Ehe ihrer Tochter Kleopatra mit Perdikkas.

13,6,12

Olympias’ Einfluß in Makedonien nach Alexanders Tod (Kriegsrat des Perdikkas über die Frage, ob man Krieg gegen Makedonien beginnen solle).

14,5,9 f.

Ermordung der Adea Eurydike und Philipps III. Arridaios (Machtkonflikte nach dem Tod Alexanders).

14,6

Sterbeszene: Belagerung Pydnas durch Kassander, Niederlage und Tod.

15,1,4

Antigonos will Olympias’ Hinrichtung durch Kassander rächen.

17,3,14

Erwähnung des Vaters der Olympias, Neoptolemos, im Kontext der origo von Epirus.

Von einigen kürzeren Bemerkungen zur Rolle der Olympias als Gattin Philipps und Mutter Alexanders abgesehen115 nehmen ihre Verwicklung in die Ermordung Philipps und ihre Sterbeszene (in der Überblickstabelle im Fettdruck) den größten Raum ein. Dies sind zugleich diejenigen Szenen, in denen Olympias ausführliche Charakterisierungen erfährt. Das Bild, das Iustin vom Charakter Olympias’ vermittelt, ist indes kein einheitliches. Stellt man die Charakterisierungen dieser beiden Episoden gegenüber, könnte der Gegensatz kaum größer sein:116 1.) Olympias’ Beteiligung an der Verschwörung gegen Philipp II.: Nachdem in wenigen Sätzen die Ermordung Philipps II. auf der Hochzeit seiner Tochter Kleopatra mit Alexander von Epirus geschildert wurde und die Charakterzüge des Mör-

115 Zweifach erwähnt Iustin (11,11,3–6; 12,16,2) die Empfängnis von der göttlichen Schlange und verweist damit auf die Abstammung Alexanders von Ammon, dazu oben S. 110, Anm. 46. 116 Vgl. CARNEY 2006, 129: „Justin’s account of Olympias’ death is as over-the-top in a positive way as is his description of her involvement in Philip’s murder in a negative way“.

126

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

ders Pausanias, der diverse Kränkungen hatte erdulden müssen, begründet und beleuchtet wurden,117 widmet Iustin ein ganzes Kapitel den Hintergründen der Verschwörung. Diodor schreibt die Ermordung Philipps allein dem Pausanias zu.118 Plutarch deutet zumindest den Verdacht an, Olympias sei ebenso wie ihr Sohn Alexander an der Ermordung Philipps in gewisser Weise beteiligt gewesen, führt aber keinerlei Begründung dafür an, sondern bemerkt nur, sie habe der Vorwurf getroffen, Pausanias zur Tat angefeuert und aufgehetzt zu haben.119 Die Epitome ist die einzige Quelle, die die Ereignisse der Ermordung schildert, dabei ausführlich Olympias’ Beweggründe und Verhalten ausmalt und ihren Charakter zeichnet. Zunächst erläutert Iustin die Umstände, welche die Gerüchte einer Beteiligung Olympias an der Verschwörung genährt hätten: Die Kränkung, die sie durch die Verstoßung und durch die erneute Ehe Philipps mit Kleopatra erlitten habe, und die damit einhergehende Bedrohung ihrer und Alexanders Vorrangstellung in der Nachfolgeordnung.120 Auch habe Olympias ihren Bruder Alexander von Epirus zum Krieg gegen Philipp II. aufwiegeln wollen, der diesen Plan jedoch durch die Vermählung seiner Tochter mit Alexander von Epirus zunichte gemacht habe.121 Aus diesen Gründen glaube man, Olympias habe gemeinsam mit ihrem Sohn den Pausanias zum Mord an Philipp angestiftet (Iust. 9,7,8): His stimulis irarum utrique Pausaniam de inpunitate stupri sui querentem ad tantum facinus inpulisse creduntur. Bis dahin bleibt Iustins Schilderung der Hintergründe stets auf der Ebene der Vermutung (creduntur), die durchaus naheliegend und auch in der Antike nachvollziehbar gewesen sein mag, wie die Bemerkung Plutarchs belegt. Dann aber weiß Iustin über die Vermutungen hinaus auch etwas mit Gewißheit zu berichten (Iust. 9,7,9–14):

117 Iust. 9,6,5–8: Hic primis pubertatis annis stuprum per iniuriam passus ab Attalo fuerat, cuius indignitati haec etiam foeditas accesserat. Nam perductum in convivium solutumque mero Attalus non suae tantum, verum et convivarum libidini velut scortorum iure subiecerat ludibriumque omnium inter aequales reddiderat. Hanc rem aegre ferens Pausanias querelam Philippo saepe detulerat. Cum variis frustrationibus non sine risu differretur et honoratum insuper ducatu adversarium cerneret, iram in ipsum Philippum vertit ultionemque, quam ab adversario non poterat, ab iniquo iudice exegit. 118 Vgl. Diod. 16,94. 119 Plut. Alex. 10,5: Ἐπεὶ δὲ Παυσανίας Ἀττάλου γνώμῃ καὶ Κλεοπάτρας ὑβρισθεὶς καὶ μὴ τυχὼν δίκης ἀνεῖλε Φίλιππον, τὸ μὲν πλεῖστον εἰς Ὀλυμπιάδα τῆς αἰτίας περιῆλθεν, ὡς θυμουμένῳ τῷ νεανίσκῳ προσεγκελευσαμένην καὶ παροξύνασαν, ἔθιγε δέ τις καὶ Ἀλεξάνδρου διαβολή. Vgl. Athen. 13,557d–e. Zur politischen Dimension der Hochzeit und ihrer Darstellung in den Quellen CARNEY 1992; DIES. 2006, 33–41. 120 Iust. 9,7,1–3: Creditum est etiam inmissum ab Olympiade, matre Alexandri, fuisse, nec ipsum Alexandrum ignarum paternae caedis extitisset; quippe non minus Olympiada repudium et praelatam sibi Cleopatram quam stuprum Pausaniam doluisse. Alexandrum quoque regni aemulum fratrem ex noverca susceptum timuisse […]. Zur Bedrohung Olympias’ durch Philipps zweite Ehe mit Kleopatra und zur politischen Situation im Jahr 337/6 v. Chr. vgl. HECKEL 1981; BADIAN 1963. 121 Iust. 9,7,7: Olympias quoque fratrem suum Alexandrum, Epiri regem, in bellum subornabat pervicissetque, ni filiae nuptiis pater generum occupasset.

4.1 Historische Figuren und Exempla

127

Olympias certe fugienti percussori etiam equos habuit praeparatos. Ipsa deinde audita regis nece cum titulo officii ad exequias cucurrisset, in cruce pendentis Pausaniae capiti eadem nocte, qua venit, coronam auream inposuit, quod nemo alius audere nisi haec superstite Philippi filio potuisset. Paucos deinde post dies refixum corpus interfectoris super reliquias mariti cremavit et tumulum ei eodem fecit in loco parentarique eidem quotannis incussa populo superstitione curavit. Post haec Cleopatram, a qua pulsa Philippi matrimonio fuerat, in gremio eius prius filia interfecta, finire vitam suspendio coegit, spectaculoque pendentis ultionem potita est, ad quam per parricidium festinaverat. Novissime gladium illum, quo rex percussus est, Apollini sub nomine Myrtales consecravit, hoc enim nomen ante Olympiadis parvulae fuit. Quae omnia ita palam facta sunt, ut timuisse videatur, ne facinus ab ea commissum non probaretur.

Es ist nicht allein die Frage nach der Wahrheit über Schuld oder Unschuld der Olympias und Alexanders am Tod Philipps, welche die Darstellung Iustins in Vergleich zur übrigen Überlieferung so einmalig macht,122 sondern vielmehr die Art und Weise, wie sich der Epitomator die Gerüchte und Verdächtigungen zunutze macht, um ein Charakterbild der Olympias entstehen zu lassen: In Iustins Darstellung ist sie nicht in erster Linie die (Ex-)Gattin eines Herrschers, die um ihre Position für sich und ihren Sohn fürchtet und aus machtpolitischen Gründen handelt, sondern eine gekränkte Ehefrau, die hinterlistig plant, durchführt und im nachhinein ihre Rache genießt. Iustins Olympias ist nicht von politischen Motiven geleitet, sondern von Emotionen. Diese beiden Argumentationsmöglichkeiten werden auch sprachlich gegenübergestellt: man glaubte (9,7,1: creditum est; 9,7,8: creduntur), es seien politische Gründe gewesen, bestimmt aber (certe: 9,7,9) wurde Olympias von ihren gekränkten Gefühlen geleitet. Das negative Charakterbild wird in der weiteren Beschreibung zunächst bestätigt. Erstaunlich ist dabei allerdings, wie wenig Raum der Alleinherrschaft Olympias im Vergleich zu ihrer Beteiligung am Tod Philipps oder zur Darstellung ihres eigenen Endes gewidmet ist.123 Vergleichsweise kurz schildert Iustin in diesem Kontext die Ermordung Philipps III. und der Adea Eurydike (317 v. Chr.).124 2.) Die Belagerung in Pydna und der Tod der Olympias: Im Anschluß an die Ermordung der Adea Eurydike und des Arridaios schildert Iustin ausführlich das Ende der Olympias: Weil sie weit und breit unter den führenden Männern mehr auf Art eines Weibes als eines Königs Blutbäder angerichtet habe, habe sich die einstige Gunst in Haß gegen sie verwandelt.125 Der moralische Zeigefinger, der bereits als 122 Zur Gegenüberstellung der Quellen vgl. den Überblick bei CARNEY 2006, 123–137. 123 Die Ereignisgeschichte zusammenfassend HAMMOND/WALBANK 1988, III 136–144. 124 Iust. 14,5,9 f.: Namque Olympias, mater Alexandri regis, cum ab Epiro in Macedoniam prosequente Aeacida, rege Molossorum, veniret prohiberique finibus ab Eurydice et Arridaeo rege coepisset, seu memoria mariti seu magnitudine filii et indignitate rei moti Macedones ad Olympiada transiere, cuius iussu et Eurydice et rex occiditur, sex annis post Alexandrum potitus regno. Vgl. den deutlich ausführlicheren Bericht über die Rückkehr der Olympias und die Ermordung Philipps III. und der Adea Eurydike bei Diod. 19,11, der auch noch weitere Bluttaten der Olympias hinzufügt. Zur Darstellung bei Diod. vgl. CARNEY 2006, 125–128. Porphyrios (FGrHist 260 F 2,1) zufolge habe nicht Olympias, sondern Polyperchon Philipp III. umbringen lassen, dazu HUSS 2001, 137 mit Anm. 320. 125 Iust. 14,6,1: Sed nec Olympias diu regnavit. Nam cum principum passim caedes muliebri magis quam regio more fecisset, favorem sui in odium vertit.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

auffälliges Merkmal der iustinischen Auswahl herausgestellt wurde, ist auch in der Darstellung der Olympias deutlich erkennbar, da das Ende ihrer Herrschaft in direkten Bezug zu ihrem mörderischen Charakter gestellt wird. Um so überraschender erscheint die Sterbeszene, die Iustin im Anschluß ausführt (14,6,9–12): Sed Olympias ubi obstinatos venire ad se armatos videt, veste regali, duabus ancillis innixa ultro obviam procedit. Qua visa percussores adtoniti fortuna maiestatis prioris et tot in ea memoriae occurrentibus regum suorum nominibus substiterunt, donec a Cassandro missi sunt, qui eam confoderent, non refugientem gladium sed nec vulnera aut muliebriter vociferantem, sed virorum fortium more pro gloria veteris prosapiae morti succumbentem, ut Alexandrum posses etiam in moriente matre cognoscere. Compsisse insuper expirans capillos et veste crura contexisse fertur, ne quid posset in corpore eius indecorum videri.

Eine ähnlich würdevolle Todesdarstellung ist sonst im gesamten Werk nicht zu finden.126 Auch in der Länge der Darstellung wird Olympias allein von Alexander übertroffen, dessen Sterbeszene aber eher an die platonische Sokratesdarstellung erinnert: Vergiftet liegt er auf dem Sterbebett und sammelt seine Freunde zum letzten Gespräch um sich.127 Der Tod der Olympias erscheint demgegenüber männlichheroisch und entspricht darin geradezu einem literarischen Topos.128 Auch Diodor betont die tapfere Gesinnung der Olympias im Angesicht ihres Todes.129 Zwar weicht Iustin inhaltlich nicht so sehr von der übrigen Überlieferung ab, doch ist die Stellung der Olympias innerhalb des Werkes bemerkenswert und singulär: Sowohl die Quantität als auch die Qualität ihres Auftretens übertrifft alle anderen weiblichen Figuren und die meisten der männlichen. Daß gerade ihr so viel Platz eingeräumt wird, läßt sich zunächst durch ihre familiäre Nähe zu Philipp und Alexander erklären, die selbst wiederum die ausführlichsten Darstellungen im Werk erfahren. Die besondere Rolle Makedoniens, die im Gesamtwerk bereits bei Trogus erkennbar ist, hatte sicher Auswirkungen auf den Umfang der Olympiasdarstellung im Vergleich zu anderen Figuren. Olympias wird also auch im Original bereits eine besondere Stellung eingenommen haben.130 Ähnlich wie es bereits an-

126 YARDLEY/WHEATLEY/HECKEL 2011, 210 sehen eine Ähnlichkeit in der Todesdarstellung der Olympias und dem Ende des Eumenes in Iust. 14,4,9–14. Dort liegt die Betonung aber gerade nicht auf dem würdevollen Tod des Eumenes, sondern vielmehr auf seiner Rede an die treulosen Soldaten, die als exempla negativa dienen. 127 Iust. 12,15. Vgl. Diod. 17,117,1–3; Arr. an. 7,24 f.; Plut. Alex. 75,3; Athen. 10,434a–c. 12,537d. Zur Überlieferung der Todesszene Alexanders in der Historiographie und in der Tradition des Alexanderromans YARDLEY/HECKEL 1997, 285 f.; zum Tod Alexanders ferner BOSWORTH 1988, 171–173; WORTHINGTON 2014, 293–297. 128 Vgl. CARNEY 2006, 85: „She died a death of a male hero.“ 129 Vgl. Diod. 19,51,5 f.: […] Διακοσίους τῶν στρατιωτῶν τοὺς ἐπιτηδειοτάτους ἀπέστειλε πρὸς αὐτήν, προστάξας ἀνελεῖν τὴν ταχίστην. οὗτοι μὲν οὖν παρεισπεσόντες εἰς τὴν βασιλικὴν οἰκίαν, ὡς ἴδον τὴν Ὀλυμπιάδα, καταιδεσθέντες τὸ περὶ αὐτὴν ἀξίωμα πάλιν ἀπεχώρησαν ἄπρακτοι· οἱ δὲ τῶν ἀνῃρημένων συγγενεῖς, Κασάνδρῳ τε χαρίζεσθαι βουλόμενοι καὶ τοῖς τετελευτηκόσιν ἀμῦναι, κατέσφαξαν τὴν βασίλισσαν, οὐδεμίαν ἀγεννῆ καὶ γυναικείαν προεμένην ἀξίωσιν. Ὀλυμπιὰς μὲν οὖν, μέγιστον τῶν καθ’ αὑτὴν ἐσχηκυῖα ἀξίωμα […]. Paus. 9,7,2 berichtet von einer Steinigung der Olympias. 130 Daß Iustin in seiner Vorlage eine noch ausführlicher beschriebene Olympias vorgefunden haben könnte, läßt sich aufgrund der vergleichsweise kurz ausfallenden Schilderung ihrer Morde

4.1 Historische Figuren und Exempla

129

hand der männlichen Hauptrollen deutlich wurde, beschränkt sich auch die Darstellung der Olympias wieder auf wenige Motive: Ihre emotionale Verwicklung in die Ermordung Philipps und ihr heroischer Tod nach der Belagerung in Pydna. Daß diese Auswahl nicht aus dem Bemühen einer negativen oder positiven Darstellung der Person Olympias’ resultiert, ist durch die unterschiedlichen Bewertungen der beiden Hauptszenen ersichtlich. Es sind vielmehr wieder die Auswahlkriterien, die Iustin leiten und die Darstellung der Olympias in der Epitome prägen: Sie vereinigt in ihrer Figur gewissermaßen beide in der Praefatio genannten Kriterien, indem die Gerüchte um ihre Verwicklung in die Verschwörung und ihr von Emotionen geleitetes Verhalten der Leserunterhaltung dienen, ihre Sterbeszene aber ein eindrückliches Exemplum eines heroischen Todes darstellt. Olympias nimmt auch dadurch eine Sonderstellung ein, daß sie nicht nur die am ausführlichsten dargestellte Frau ist, sondern auch die einzige weibliche Hauptrolle überhaupt, die über mehrere Bücher und Kapitel hinweg in Erscheinung tritt. Der Großteil der Frauenschilderungen in der Epitome, auch wenn diese umfangreich ausgebreitet werden, ist auf die Nebenerzählstränge beschränkt131 – eine Beschränkung, die genau genommen keine ist, denn die Nebenrollen nehmen in der Epitome, wie schon gezeigt wurde, bisweilen einen größeren Raum ein als die den Erzählstrang vorgebenden Hauptrollen. Die Frauen scheinen dabei einen wichtigen, wenn nicht sogar den entscheidenden Anteil des aus dem Original Verbliebenen auszumachen, denn ihr Handeln findet sich auf bemerkenswerte Weise eingebunden in die Männerwelt und in die Ereignisgeschichte. Das folgende Beispiel kann dies verdeutlichen: Das dritte Kapitel des 39. Buches steht im Zusammenhang der kriegerischen Auseinandersetzung der seleukidischen Halbbrüder Antiochos VIII. (Grypos) und Antiochos IX. (Kyzikenos), die 115 v. Chr. entbrannte und die auch bei Flavius Iosephus bezeugt ist.132 In Iustins Version wird der Bruderkrieg überlagert vom Streit der beiden Gattinnen der Seleukidenherrscher, den ptolemäischen Schwestern Kleopatra IV. und (Kleopatra) Tryphaina.133 Erstere hatte sich nach der an Adea Eurydike und Arridaios (Iust. 14,5,9 f.) und der Zusammenfassung ihrer Alleinherrschaft und weiterer Bluttaten (14,6,1) vermuten. 131 Als historische Hauptfiguren lassen sich neben Olympias nur die andere Olympias (Tochter des Pyrrhos, vgl. Iust. 28,1. 3) und Kleopatra III. (Iust. 39,3–4) identifizieren. Weitere Frauen in Hauptrollen erscheinen innerhalb der meist mythischen origines: Semiramis (Iust. 1,2), die Amazonenköniginnen (2,4) und Elissa (18,4–6). 132 Ios. ant. Iud. 13,270–274. 325 und kurz auch App. Syr. 69,364. Vgl. Diod. 34/35,34, der Antiochos IX. als ausschweifend und maßlos charakterisiert: Ὅτι ὁ Ἀντίοχος ὁ Κυζικηνὸς ἀρτίως παρειληφὼς τὴν βασιλείαν ἐξέπεσεν εἰς μέθας καὶ τρυφὴν ἀγεννῆ καὶ ζηλώματα βασιλείας ἀλλοτριώτατα. ἔχαιρε γὰρ μίμοις καὶ προδείκταις καὶ καθόλου πᾶσι τοῖς θαυματοποιοῖς, καὶ τὰ τούτων ἐπιτηδεύματα μανθάνειν ἐφιλοτιμεῖτο. ἐπετήδευσε δὲ καὶ νευροσπαστεῖν καὶ δι’ αὑτοῦ κινεῖν ζῷα πενταπήχεα κατάργυρα καὶ κατάχρυσα καὶ ἕτερα πλείονα τοιαῦτα μηχανήματα. οὐκ εἶχε δ’ ἑλεπόλεων οὐδὲ ὀργάνων πολιορκητικῶν κατασκευάς, ἃ καὶ δόξαν μεγάλην καὶ χρείας ἀξιολόγους ἂν παρέσχετο. ἐνεθουσία δὲ καὶ πρὸς κυνηγεσίας ἀκαίρους, καὶ πολλάκις νύκτωρ λάθρᾳ τῶν φίλων μετὰ δυεῖν ἢ τριῶν οἰκετῶν ἐξιὼν ἐπὶ τὴν χώραν ἐκυνήγει λέοντας καὶ παρδάλεις καὶ ὗς ἀγρίους. παραβόλως δὲ συμπλεκόμενος ἀλόγοις θηρίοις πολλάκις ἦλθεν εἰς τοὺς ἐσχάτους κινδύνους. 133 Zu Kleopatra IV.: PP VI 14519; MACURDY 1932, 164; WHITEBORNE 1994, 134f. Zu Tryphaina: PP VI 14521; der Name *Kleopatra* Tryphaina ist in den Quellen nicht bezeugt, wird aber

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

von ihrer Mutter, Kleopatra III., erzwungenen Scheidung von Ptolemaios IX. nach Syrien begeben, sich dort mit Kyzikenos vermählt und ihm als Mitgift ein in Zypern ausgehobenes Heer mitgebracht.134 Auf diese Weise ausgerüstet, konnte sich Kyzikenos seinem Rivalen Grypos, der bereits mit Kleopatras IV. Schwester Tryphaina verheiratet war, entgegenstellen. Nach einer siegreichen Schlacht gelang es Grypos jedoch, die Stadt Antiochia einzunehmen, wohin sich Kyzikenos zusammen mit Kleopatra IV. zurückgezogen hatte.135 Das Engagement der Herrschergattinnen im Bruderkrieg, insbesondere die Rolle Kleopatras IV., die ihren Mann mit der Rekrutierung einer Armee unterstützt, ist ausschließlich bei Iustin bezeugt.136 Flavius Iosephus, der die Auseinandersetzung als Hintergrund der Einnahme Samarias durch Hyrkanos erwähnt, bemerkt lediglich eine Truppenaushebung in Kyzikos durch Antiochos IX. selbst.137 Aber nicht nur im Hinblick auf die militärische Beteiligung Kleopatras IV. ist Iustins Darstellung bemerkenswert, auch die Rolle der Tryphaina wird aufs Genaueste beleuchtet: Nach der erfolgreichen Belagerung Antiochias durch Grypos läßt Iustin ein Zwiegespräch zwischen Tryphaina und ihrem Gatten in die Erzählung einfließen, das in seiner Ausführlichkeit erstaunt: Nach der Einnahme der belagerten Stadt habe Tryphaina kein dringenderes Anliegen gehabt, als ihre Schwester aufzustöbern, damit diese dem Übel der Gefangenschaft nicht entgehe.138 Tryphaina rechtfertigt ihr Verhalten mit dem folgenden Vorwurf an ihre Schwester (Iust. 39,3,5 f.): [Kleopatra IV.] quae sui aemulatione in hoc potissimum regnum invaserit hostique sororis nubendo hostem se eius effecerit. Tunc peregrinos exercitus in certamina fratrum adductos, tum repudiatam a fratre contra matris voluntatem extra Aegyptum nuptam accusat.

Grypos bittet daraufhin seine Frau, er möge doch nicht zu einer so schändlichen Tat, also zur Gefangennahme und Tötung der eigenen Schwägerin, gezwungen werden, und führt dazu vier Argumente an: 1. könne man gegen Frauen nicht so brutal vorgehen, 2. verbiete die familiäre Bande das grausame Vorgehen gegen ein Familienmitglied, 3. sei es ein Frevel, das Asylrecht des Tempels, in den Kleopatra sich geflüchtet habe, zu verletzen und 4. schließlich sei gegen seinen Halbbruder nichts

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rekonstruiert. Zur Einordnung der im folgenden geschilderten Szenen in den Gesamtkontext des 39. Buches oben S. 60–62. Iust. 39,3,3: […] exercitum Cypri sollicitatum velut dotalemad maritum deducit. Zur Aushebung in Zypern vgl. MITFORD 1959, 115–117; OTTO/BENGTSON 1938, 146–148. HUSS 2001, 637 sieht den Hintergrund dieser Aushebung in einer engen Beziehung Kleopatras IV. zu den Offizieren der in Zypern stationierten Truppen, da sie wahrscheinlich bis 116 v. Chr. die Frau des zyprischen strategos Ptolemaios VIII. gewesen war. Vgl. Iust. 39,3,1–4. Vgl. RICHTER 1987, 189 f.; SALOMONE 1973, 97–99. Ios. ant. Iud. 13,270f.: Παραλαβὼν δὲ τὴν τῆς Συρίας βασιλείαν ὁ Ἀντίοχος ἐπὶ μὲν τὴν Ἰουδαίαν στρατεύειν εὐλαβὴς ἦν τὸν ἀδελφὸν ἀκούων τὸν ὁμομήτριον, Ἀντίοχος δὲ κἀκεῖνος ἐκαλεῖτο, δύναμιν ἐπ’ αὐτὸν ἀπὸ Κυζίκου συλλέγειν. Zur Besonderheit der Truppen rekrutierenden Herrscherinnen vgl. PILLONEL 2008, 120 f. Iust. 39,3,5: Tunc Antiochiam Grypos, in qua erat Cyziceni uxor Cleopatra, obsidere coepit, qua capta Tryphaena, uxor Grypi, nihil antiquius quam sororem Cleopatram requiri iussit, non ut captivae opem ferret, sed ne effugere captivitatis mala posset, […].

4.1 Historische Figuren und Exempla

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gewonnen, wenn man dessen Gattin töte.139 Keines dieser Argumente kann indes Tryphaina überzeugen (Iust. 39,3,10): Sed quanto Grypos abnuit, tanto soror muliebri pertinacia accenditur, rata non misericordiae haec verba, sed amoris esse. Itaque vocatis ipsa militibus mittit qui sororem confoderent.

So stürmen auf Tryphainas Befehl hin schließlich Soldaten den Tempel und meucheln die Schwester, die noch im Sterben die Götter um Rache an ihren Mördern bittet.140 Der letzte Wunsch Kleopatras IV. wird bereits kurz später erfüllt: In einer erneuten Schlacht geht Kyzikenos als Sieger hervor, der nun wiederum Tryphaina gefangennimmt und hinrichten läßt (Iust. 39,3,12): Nec multo post repetita proelii congressione victor Cyzicenus uxorem Grypi Tryphaenam, quae paulo ante sororem interfecerat, capit eiusque supplicio uxoris manibus parentavit.

Wie bereits gezeigt wurde, nimmt die Auseinandersetzung der ptolemäischen Schwestern eine zentrale Position im 39. Buch ein und überlagert den Bericht über den Krieg zwischen den seleukidischen Brüdern, dessen Schilderung dem Prolog zufolge zu erwarten gewesen wäre.141 Es ist demnach nur folgerichtig, Iustin gerade hier eine bewußte Auswahl zu unterstellen, die er wieder nach den in der Praefatio angekündigten Kriterien trifft. In der Wiedergabe des Zwiegespräches läßt sich eine klare moralische Position des Verfassers erkennen, der sich deutlich vom Geschwisterkrieg distanziert und Geschwistermord als frevelhaft darstellt. Als Exemplum für die moralische Verurteilung des Krieges zwischen Geschwistern dient aber eben nicht der Bruderkrieg zwischen Grypos und Kyzikenos, sondern der ‚Schwesternkrieg‘ zwischen Kleopatra IV. und Tryphaina. Zugleich erscheinen beide Frauen als Spielbälle im Kontext der ptolemäisch-seleukidischen Heiratspolitik, denn vom Krieg in Syrien sind auch die Interessen zweier ptolemäischer Herrscher betroffen, namentlich der Brüder Ptolemaios IX. Philometor und Ptolemaios X. Alexander, die vor dem Hintergrund ihrer eigenen Rivalität um die Herrschaft in den Konflikt der syrischen Brüder eingriffen.142 Die familiäre Auseinandersetzung der beiden Schwestern ist also zugleich eingebunden in den größeren historischen Rahmen der ptolemäisch-seleukidischen Erbfolgekriege, in deren Machtkämpfen die Geschwisterehe und der Bruderkrieg nahezu übliche Mittel der Interessendurchsetzung waren. So muß die Exemplumfunktion des Schwesternstreits sicher auch auf diesen 139 Iust. 39,3,7–9: Contra Grypos orare, ne tam foedum facinus facere cogatur. A nullo umquam maiorum suorum inter tot domestica, tot externa bella post victoriam in feminas saevitum, quas sexus ipse et periculis bellorum et saevitiae victorum eximat; in hac vero praeter commune bellantium fas accedere necessitudinem sanguinis; quippe ipsius, quae tam cruente saeviat, sororem equidem germanam esse, suam vero consobrinam, liberorum deinde communium materteram. His tot necessitudinibus sanguinis adicit superstitionem templi, quo abdita profugerit, tantoque religiosius colendos sibi deos, quo magis his propitiis ac faventibus vicisset; tum neque occisa illa virium se quicquam Cyziceno dempturum, nec servaturum reddita. 140 Iust. 39,3,11: Qui ut in templum intraverunt, cum evellere eam non possent, manus amplexantis deae simulacrum praeciderunt. Tunc Cleopatra execratione parricidarum mandata violatis numinibus ultione sui decedit. 141 Vgl. Trog. prol. 39: [Antiochus Grypos] dehinc cum fratre suo Antiocho Cyziceno bellum in Syria Ciliciaque gessit. Zur Einordnung der Episode in den Kontext oben S. 60–62. 142 Vgl. Ios. ant. Iud. 13,278; Iust. 39,2,4–5; HUSS 2001, 636 f.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

größeren Rahmen übertragen werden, der eine moralische Kritik sowohl an der Geschwisterehe als auch am Geschwisterkrieg beinhaltet. In Iustins Darstellung erscheinen die Schwestern jedoch nicht nur eingebunden in den Machtkampf ihrer Gatten, sondern sie nehmen auch die entscheidende und damit gegenüber den Männern hervortretende Rolle ein. Der Vergleich mit anderen Quellen zeigt, daß Iustins Darstellung einmalig ist: Iosephus berichtet nur kurz über den Bruderkrieg im Zusammenhang mit der Einnahme Samarias durch Hyrkanos,143 bei Diodor fehlt das Ereignis gänzlich. Daß Iustins Auswahl zwar nicht den von Trogus vorgegebenen Ablauf der Ereignisse verletzt, diese Auswahl aber sehr wohl bewußt und überlegt getroffen wurde, zeigte bereits der Vergleich mit den Prologen. Außerdem läßt die Gegenüberstellung des Wortmaterials in Iust. 39,3 darauf schließen, daß der Epitomator in diesem Kapitel auch sprachlich in den Text des Trogus eingegriffen hat.144 Es ist daher notwendig, die Passage als von Iustin interpretiert und gedeutet zu lesen. An der historischen Auswertung ändert das zunächst nichts, denn der Epitomator scheint sich auch hier an die Ereignisreihenfolge, die vom Original vorgegeben war, gehalten zu haben. Das Zwiegespräch zwischen Tryphaina und ihrem Gatten aber wird bei Trogus sicher nicht diesen Raum eingenommen haben, der ihm bei Iustin eingeräumt wird. Das Wissen um eine solche Einflußnahme auf die Darstellung ist gerade dann wichtig, wenn Iustin wie in diesem Fall die einzige Quelle für ein Ereignis ist.145 Eine weitere Episode ist ausschließlich bei Iustin überliefert: Wortreich beschreibt der Epitomator eine rührende Abschiedsszene der Theoxene,146 der Stieftochter Ptolemaios’ I., von ihrem Gatten Agathokles, dem Tyrannen von Syrakus.147 Dieser hatte sie und ihre gemeinsamen Söhne wegen seiner lebensbedrohlichen Erkrankung im Jahr 289 v. Chr. zurück nach Ägypten geschickt, um sie vor den Nachfolgestreitigkeiten, die mit seinem erwarteten Tod zu entbrennen drohten, zu schützen.148 Die Abschiedsszene der Ehegatten wird in der Epitome folgendermaßen beschrieben (23,2,6–13): Igitur Agathocles, cum morbi cura et aegritudo graviores essent et inter se alterum alterius malo cresceret, desperatis rebus uxorem suam Theoxenam genitosque ex ea duos parvulos cum omni pecunia et familia regalique instrumento, quo praeter illum nemo regum ditior fuit, navibus inpositos Aegyptum, unde uxorem acceperat, remittit, timens, ne praedonem regni sui hostem paterentur. Quamquam uxor diu ne ab aegro divelleretur deprecata est, ne discessus suus 143 144 145 146

Ios. ant. Iud. 13,270f.: Wortlaut oben Anm. 137. Vgl. Tabelle 7.3.3 unter Iust. 39,3. Die Tabellen 7.6.1–2 zeigen, daß dies häufiger der Fall ist. PP VI 14511; GEYER 1934, 2255 f.; SEIBERT 1967, 73 f.; vgl. HUSS 2001, 203, der mit BERVE 1953, 67 die Heirat der Theoxene mit Agathokles für ein Resultat der gemeinsamen gegen Karthago gerichteten Interessen des strategos von Syrakus und Ptolemaios’ I. hält. Von der Vorbereitung eines großangelegten Feldzuges gegen Karthago in den letzten Regierungsjahren des Agathokles berichtet Diod. 21,16,1. 147 Über die Herrschaft des Agathokles berichtet ausführlich Diod. 19,5–21,17; vgl. BERVE 1953; DERS. 1967, I 452–457. II 728–731. 148 Iust. 23,2,5: Ex qua desperatione bellum inter filium nepotemque eius regnum iam quasi mortui vindicantibus oritur; occiso filio regnum nepos occupavit. Über die Aufstände in Syrakus nach dem Tod des Agathokles Diod. 21,18.

4.1 Historische Figuren und Exempla

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adiungi nepotis parricidio posset et tam cruente haec deseruisse virum quam ille inpugnasse avum videretur. Nubendo se non prosperae tantum, sed omnis fortunae inisse societatem, nec invitam periculo spiritus sui empturam, ut extremos viri spiritus exciperet et exsequiarum officium, in quod profecta se nemo sit successurus, obsequio debitae pietatis inpleret. Discedentes parvuli flebili ululatu amplexi patrem tenebant; ex altera parte uxor maritum non amplius visura osculis fatigabat. Nec minus senis lacrimae miserabiles erant. Flebant hi morientem patrem, ille exules liberos; hi discessu suo solitudinem patris, aegri senis, ille in spem regni susceptos relinqui in egestate lugebat. Inter haec regia omnis adsistentium fletibus tam crudelis discidii inpleta resonabat. Tandem finem lacrimis necessitas profectionis inposuit et mors regis proficiscentes filios insecuta est.

Die Szene erstaunt schon wegen ihrer Länge: Sie füllt knapp eine Seite der Teubnerausgabe und nimmt inhaltlich von der Erkrankung des Agathokles bis zur tränenreichen Abschiedsszene ein ganzes Kapitel ein, insgesamt also etwa ein Drittel des 23. Buches. Abgesehen von der Ausführlichkeit ist die Stelle aber auch wegen ihres Inhaltes bemerkenswert: Anstelle einer Schilderung der Nachfolgestreitigkeiten konzentriert sich Iustin darauf, dem Leser einen Einblick in die Emotionen der Familie zu geben, vor allem in die Psyche der Theoxene, die als Exemplum einer matrona Romana präsentiert wird. Es gibt keinen guten Grund für die Annahme, daß Iustin diese Episode dem Original des Trogus hinzudichtete. Allerdings gibt es umgekehrt ebenso wenige Gründe, das wörtliche Vorhandensein der Stelle im Original als selbstverständlich vorauszusetzen. Daß wir im Prolog keinen Hinweis auf die Szene finden, kann auf die Knappheit der Prologi zurückzuführen sein. Der entsprechende Satz des Prologes zum 23. Buch: […] rex seditione filii exheredati ac nepotis oppressus interiit läßt aber eher vermuten, daß Agathokles in der Fassung des Trogus nicht einer Krankheit, deren Verlauf Iustin ähnlich wortreich schildert,149 erlag, sondern im direkten Zusammenhang mit den Nachfolgekämpfen oder sogar konkret infolge einer Attacke seines Sohnes und seines Enkels starb. Iustin hat offenbar auch hier zugunsten der unterhaltsamen und als Exemplum dienenden Episode um Theoxene und Agathokles in den Text eingegriffen. Die Eingriffe Iustins in das Original resultieren also nicht nur aus der Notwendigkeit der Kürzungen, sondern haben offensichtlich vom Epitomator bewußt kalkulierte Folgen auf die inhaltliche Gestaltung. Iustin nimmt durch seinen Eingriff Verschiebungen inhaltlicher Gewichtungen vor, die den politischen und öffentlichen Bereich hinter der ‚privaten Sphäre‘ zurücktreten läßt. Wirft man etwa einen Blick auf die Politik des Ptolemaios Keraunos in den Jahren nach dem Tod seines Vaters Ptolemaios I. (282 v. Chr.), wird diese Verschiebung der inhaltlichen Gewichtung mehr als deutlich: Die militärische und vertragliche Herrschaftssicherung in Makedonien gegenüber seinen Kontrahenten, Antigonos II., Antiochos und Pyrrhos, wird in zwei zusammenfassenden Sätzen erwähnt,150 während anschließend 149 Vgl. Iust. 23,2,3 f.: Sed fraudis haud laetus eventus fuit, siquidem reverti eum in Siciliam interiectis paucis diebus vis morbi coegit, quo toto corpore conprehensus per omnes nervos articulosque umore pestifero grassante velut intestino singulorum membrorum bello inpugnabatur. 150 Vgl. Iust. 24,1,1 f.: Dum haec in Sicilia geruntur, interim in Graecia dissidentibus inter se bello Ptolomeo Cerauno et Antiocho et Antigono regibus omnes ferme Graeciae civitates ducibus Spartanis, velut occasione data ad spem libertatis erectae, missis invicem legatis, per quos in societatis foedera alligarentur, in bellum prorumpunt, [Eingeschoben ist hier der Krieg der

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

zwei Kapitel der ‚Innenpolitik‘ des Keraunos gewidmet sind, genauer gesagt seinem hinterlistigen Werben um Arsinoë II., ihrer Hochzeit, der Einnahme Kassandreias, das Arsinoë seit dem Tod ihres ersten Gatten Lysimachos als Rückzugsfestung diente, und der Ermordung ihrer Söhne.151 Im allgemeinen muß die Erwähnung dieser Episoden um Keraunos und Arsinoë nicht verwundern, denn politisch gesehen war die Herrschaftssicherung im Hinblick auf die Gattin des Lysimachos und ihre Söhne, die als legitime Nachfolge eine Bedrohung für Keraunos darstellten, zweifellos ebenso wichtig wie seine außenpolitische Machtstellung gegenüber Antigonos, Antiochos und Pyrrhos. Bemerkenswert ist jedoch die ausführliche Darstellungsweise Iustins: Er betont durch die umfangreiche Schilderung nicht nur das hinterlistige Vorgehen des Keraunos, der durch erheuchelte Liebe in den Besitz des Königreiches gelangen will, er gibt auf eindrückliche Weise auch die Innensicht der Arsinoë wieder (24,2,6–9): Incerta Arsinoe quid ageret; si mitteret, decipi periurio, si non mitteret, provocare rabiem fraternae crudelitatis timebat. Itaque plus liberis quam sibi timens, quos matrimonio suo protecturam se arbitrabatur, mittit ex amicis suis Dionem […].

Ähnlich wie für Theoxene gewährt der Epitomator einen Blick auf die innere Reflexion der Protagonistin, deren Handeln nicht von politischer Zweckmäßigkeit, sondern von der Sorge einer Mutter um ihre Kinder geleitet ist. Noch deutlicher zeigt sich das Verhalten der Arsinoë in ihrer Mutterrolle, als sich ihre Entscheidung für die Hochzeit mit Ptolemaios Keraunos kurze Zeit später als falsch erweist, dieser in Kassandreia einfällt, um ihre Söhne zu ermorden, und die Mutter sich schützend vor ihre Söhne stellt: Qui cum ad matrem confugissent, in gremio eius inter ipsa oscula trucidantur, proclamante Arsinoe, quid tantum nefas aut nubendo aut post nuptias contraxisset. Pro filiis saepe se percussoribus obtulit, frequenter corpore suo puerorum corpora amplexata protexit vulneraque excipere, quae liberis intendebantur, voluit. Ad postremum etiam spoliata funeribus filiorum scissa veste et crinibus sparsis cum duobus servulis ex urbe protracta Samothraciam in exilium abiit, eo miserior, quod mori ei cum filiis non licuit.152

Spartaner unter Areas] und 24,1,8: Interea inter reges bellum finitur; nam Ptolomeus pulso Antigono cum regnum totius Macedoniae occupasset, pacem cum Antiocho facit adfinitatemque cum Pyrro rege data ei in matrimonium filia sua iungit. Selbst die fragmentarisch bei Photios überlieferte Darstellung des Memnon, FGrHist 434 F 8,1–6 (vgl. unten Anm. 153) ist ausführlicher, obwohl sie auf die Kriege gegen Seleukos und Antigonos konzentriert ist. Zur Politik des Ptolemaios Keraunos und ihrer Darstellung in den Quellen HUSS 2001, 254–260; HEINEN 1972, 63–72; HAMMOND/WALBANK 1988, III 242–253. 151 Iust. 24,2–3. Zu dieser Episode CARNEY 2013, 49–64; HAMMOND/WALBANK 1988, III 248 f.; zu Arsinoë II. ferner MACURDY 1932, 111–130. 152 Iust. 24,3,7–9. Wenn CARNEY 2013 die dramatische Szene in Kassandreia damit erklärt, daß sie zur monarchischen Selbstdarstellung dieser Zeit und zur zunehmenden Bedeutung von Hochzeiten in ihrer Legitimationsfunktion passe, liegt sie generell sicher richtig, sie ignoriert aber, daß der Eindruck, den wir von Arsinoës Verhalten gewinnen, erst durch Iustins Darstellung entstanden ist. Vgl. ebd., 60: „This gothic account does not inspire confidence in the modern reader. Nonetheless, the dramatic coloring in the narrative may not be all or even largely the work of Justin (or Trogus). […] One could attribute these details to Justin’s sensationalizing and slough them off as borrowings from tragic plots, but that would probably be wrong.“

4.1 Historische Figuren und Exempla

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Iustin ist – abgesehen von einer kurzen Bemerkung in einem Fragment des Memnon153 – die einzige Quelle für diese Episode um Ptolemaios Keraunos und Arsinoë. Daß die Einnahme Kassandreias und die Vertreibung Arsinoës aus Makedonien auch bei Trogus vorhanden war, ist sicher.154 Nach den oben erwähnten Beispielen ist es aber zumindest wahrscheinlich, daß Iustin die Betonung der Ereignisse zugunsten der Innensicht der Hauptfiguren verschoben oder Einzelheiten sogar durch eigenes Hinzutun veränderte. Zugleich wurden die militärischen Rivalitäten des Ptolemaios mit seinen Kontrahenten deutlich gekürzt: Der Prolog zu Buch 24 belegt, daß bei Trogus auch die Kriege des Keraunos gegen den Illyrer Monunios und gegen Ptolemaios, den Sohn des Lysimachos, beschrieben waren, die bei Iustin gänzlich fehlen.155 Die Kürzungen und Betonungen, die Iustin in der Epitome vornahm, spiegeln offenbar nicht nur die moralische Ablehnung hellenistischer Eigenarten wie Geschwisterehe oder Bruderkriege, sondern sind vor allem auch geprägt von einer besonderen Affinität für den familiären und privaten Bereich, dem er gegenüber dem großen politischen Weltgeschehen immer wieder den Vorzug im Erzählverlauf gibt. Diese Affinität muß nicht notwendigerweise bedeuten, daß Iustin falsche oder ungenaue Angaben macht, sie muß aber bei der jeweiligen Interpretation der Ereignisse berücksichtigt werden und zur Vorsicht mahnen: Korrekte Namenszuordnung, Datierung und Topographie sind für die Geschichtsdarstellung Iustins schlicht nicht von Belang. Wenn Iustin in den genannten und ähnlichen weiteren Fällen in die ursprüngliche Fassung eingegriffen hat, ist das zunächst seinen Auswahlkriterien geschuldet, es wirft aber auch ein Licht auf sein eigenes Geschichtsverständnis: Moralische Exempla und unterhaltsame Episoden geben die Auswahl vor, die daraus resultierende Geschichtsdarstellung aber ist geprägt von der Verschiebung der Handlung vom öffentlichen und politischen in den familiären und privaten Bereich. Immer wieder tritt in der Epitome das politische Geschehen hinter dem Blick auf die ‚private Sphäre‘ zurück. Die Darstellung dieser ‚privaten Sphäre‘ ist vielseitig, sie kann sich in einem Krieg unter Schwestern wie Tryphaina und Kleopatra IV. äußern, sie kann in den persönlichen Emotionen eines Herrschers oder einer Regentin wie Olympias zum Ausdruck kommen oder sich durch den Blick in das Innere einzelner Figuren wie Theoxene oder Arsinoë zeigen. Es ist wohl kein Zufall, daß inhaltliche Eingriffe Iustins gerade an denjenigen Stellen greifbar sind, wo solche Übertragungen oder Verschiebungen politischer Ereignisse in den familiären Bereich stattfinden,

153 Memnon FGrHist 434 F 8,7 ist hier im Vergleich zur Darstellung der militärischen Aktionen des Keraunos gegen Seleukos und Antigonos (FGrHist 434 F 8,1–6) ungleich kürzer: αὐτίκα γοῦν τὴν οἰκείαν μᾶλλον ἐκφαίνων σκαιότητα, ᾽Αρσινόην μέν, ὡς πάτριον τοῦτο τοῖς Αἰγυπτίοις, τὴν ἀδελφὴν γαμεῖ, τοὺς ἐκ Λυσιμάχου δὲ παῖδας αὐτῆι γεγενημένους ἀναιρεῖ· μεθ᾽ οὓς κἀκείνην τῆς βασιλείας ἐξεκήρυξε. 154 Trog. prol. 24: Bellum, quod Ptolomaeus Ceraunus in Macedonia cum Monunio Illyrio et Ptolomaeo Lysimachi filio habuit, utque Arsinoën sororem suam imperio Macdonicarum urbium exuit, […]. 155 Ebd., Vgl. dagegen RICHTER 1987, 118 f., der meint, Iustin sei, „ohne grobe Zäsuren zu setzen“, der Darstellung des Trogus gefolgt. Als Quelle des Trogus vermutet er Duris von Samos.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

wo die Innensicht einer Figur den Handlungsrahmen unterbricht oder wo sie entscheidende Teile dieses Handlungsrahmens gar ersetzt. Diese iustinische Art der Geschichtsdarstellung erklärt die besondere Rolle der Frauen. Frauenschilderungen sind, selbst wenn die weiblichen Figuren als Herrscherinnen oder Regentinnen auftreten, inhaltlich besonders häufig gerade auf diesen privaten, familiären Bereich konzentriert, dem Iustins Vorliebe gilt. Die Auflistung der namentlich erwähnten Frauen (Tabelle 7.6.1) zeigt das sehr deutlich. Dabei ist aber die Wahl zwischen Frauen und Männern für Iustins Geschichtsdarstellung keineswegs eine Genderfrage: Auch Männer befinden sich in emotionalen Zwangslagen, wie die Verteidigung des Grypos gegenüber Tryphaina veranschaulicht. Die Frauen aber treten als wesentlicher Bestandteil der ‚privaten Sphäre‘ hervor und verkörpern den moralischen Wertemaßstab für den familiären Bereich. Damit erfüllen sie, das haben die Beispiele gezeigt, offenbar in zweifacher Weise die Auswahlkriterien, die Iustin in der Praefatio formuliert: Sie dienen einerseits ebenso wie ihre männlichen Kollegen als Exempla und erfahren mit ähnlichen Bewertungskriterien eine negative (Tryphaina) oder positive (Theoxena) moralische Beurteilung. Sie sind andererseits aber auch zur Unterhaltung des Lesers bestens geeignet, und das scheint sie für die Auswahl Iustins aus dem Original des Trogus in besonderer Weise zu prädestinieren: Ihr von Emotionen geleitetes Verhalten, ihr meist auf den familiären Bereich ausgerichtetes Agieren, das sich in Form von Intrigen auf die Politik auswirkt, und ihre emotionale und sexuelle Einflußnahme auf die Männerwelt bieten den Stoff, den der Epitomator seinen Lesern als angenehmen Lektüregenuß (cognoscendi voluptate iucunda) in der Praefatio verspricht. Mit Olympias vereinigt Iustin gar beide Auswahlkriterien in einer Person, indem er einerseits ihre weibliche Rachsucht und gekränkten Gefühle als Ehegattin und Mutter, andererseits ihr männlich vorbildliches und tugendhaftes Verhalten als Herrscherin im Angesicht ihres eigenen Todes hervorhebt. Es sind nicht nur Liebschaften oder Bettszenen wie diejenige der Apame mit Demetrios dem Schönen,156 welche die Rolle der Frauen durch ihre ‚Unterhaltungsfunktion‘ für Iustin attraktiv machen, ihr Handeln findet sich auf bemerkenswerte Weise eingebunden in den historischen Ereignisverlauf der Männerwelt, deren Kriege, Eroberungen und Niederlagen vor dem Hintergrund des weiblichen Eingreifens in die Männerwelt geradezu verblassen. Der familiäre Bereich tritt in der Geschichtsdarstellung Iustins in den Vordergrund und bildet die Richtschnur für den politischen Bereich: So zeigt Theoxene mit ihrem vorbildlichen Verhalten die Verwerflichkeit von Nachfolgekriegen, so belegen Tryphaina und Kleopatra IV. die moralische Verurteilung des Bruderkrieges und so präsentiert die um den Schutz ihrer Söhne besorgte Arsinoë die Niedertracht des machtgierigen Keraunos. Auf diese Weise werden Ereignisse mit politischer Bedeutung immer wieder heruntergebrochen auf einzelne familiäre Szenen, auf die Nebenschauplätze der Geschichte, die in Iustins Geschichtsdarstellung zum Hauptschauplatz werden.

156 Iust. 26,3,4–7, dazu oben S. 58.

4.2 Mythen und origines

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4.2 MYTHEN UND ORIGINES „At the very beginning of non-contemporary history there was myth.“157 Auf diese Weise beschreibt John Marincola ein nahezu in der gesamten antiken Geschichtsschreibung anzutreffendes Phänomen, das in mindestens zweifacher Hinsicht bereits den antiken Autoren Schwierigkeiten bereitete: Myth presented interesting problems for the writers of non-contemporary history. Either because of audience expectation or simply because one frequently, especially in writing early history, had nothing other than mythoi it was rare for historians to avoid them altogether.

Die eine von Marincola angesprochene Schwierigkeit entsteht aus dem grundsätzlichen Gegensatz zwischen Mythos und Geschichte, also dem Gegensatz zwischen Fiktion und legendenhafter Überlieferung auf der einen Seite und dem ‚Erforschbaren‘, mit historischen Methoden ermittelbaren Geschehen in der Vergangenheit auf der anderen Seite. Eine Auseinandersetzung mit diesem Problem finden wir in Griechenland spätestens bei Herodot und Thukydides.158 Die Abgrenzung dieser beiden von ihren Vorgängern und von deren Beschreibung der Welt auf Grundlage der Götter- und Heroenmythen begründete das, was wir die antike Geschichtsschreibung nennen.159 Ihre Ansätze zum Feldzug gegen die Mythen waren zugleich prägend für nahezu alle späteren Geschichtsschreiber und den Umgang mit den mythischen Überlieferungen, der von der distanzierten Beibehaltung mythischer Berichte über die Rationalisierung oder Demythologisierung bis hin zur – zumindest geforderten – generellen Vermeidung von Mythenerzählungen reicht.160 Trotz des erkennbaren Bewußtseins einer Differenz von Mythos und Historie und trotz vorhandener methodologischer Reflexion konnte dennoch kaum ein antiker Geschichtsschreiber – ob in klassischer, hellenistischer oder römischer Zeit – ganz ohne Mythen auskommen. Damit gelangen wir zur zweiten Schwierigkeit, die dem von Marincola benannten Phänomen innewohnt, nämlich dem Problem, über den Beginn der Geschichte oder die früheste Geschichte zu schreiben, über die man nichts mehr weiß, über die man also keine anderen Nachrichten hat als die mythische Überlieferung. Wenn der Ursprung einer Stadt, eines Stammes oder auch der Beginn der bekannten Welt (οἰκουμένη) beschrieben wird, tauchen immer wieder mythische Vorfahren auf. Die Bedeutung dieser Urväter oder häufiger noch Urmütter als exempla historiae, als die sie den Ruhm oder auch e negativo den Frevel

157 MARINCOLA 1997, 117; auch das folgende Zitat. 158 Vgl. WARDMAN, 1960; FINLEY 1965; GEHRKE 2001, BOEDEKER 2002; SAÏD 2007. Die Unterscheidung zwischen Mythos und Geschichte ist freilich schon bei Hekataios FGrHist 1 F 1a greifbar. Zum grundsätzlichen Gegensatz von Mythos und Historie MUNZ 1956; BRILLANTE 1990; HENRICHS 1999, 223; zur problematischen Definition HÖLKESKAMP 2009, 9–15. 159 Vgl. Thuk. 1,21 und Hdt. 2,23. 2,45; zu den Herodotstellen NICKAU 1990, 85–87 und zur Kritik späterer Historiker an ihren Vorgängern SAÏD 2007, 77 f. 160 Vgl. MARINCOLA 1997, 118 über diese drei Möglichkeiten des Umgangs mit Mythen in der Historiographie nach Herodot und Thukydides. Zum Umgang mit Mythen in der antiken Geschichtsschreibung auch GEHRKE 2001; SAÏD 2007, 81–87; SOMMER 2011.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

ihrer Nachkommen, die Entwicklung eines Volkes, ja gar die Charaktereigenschaften eines Volksstammes oder einer Landschaft erklären und bezeugen, ist in der antiken Historiographie bis in die Spätantike hinein nicht zu übersehen: Wenn der Redner Libanios in der Mitte des 4. Jhs. in einer Lobrede auf seine Heimatstadt Antiochia, dem Αντιοχικός, ihre Gründung auf die vom Flußgott Inachos ausgesandten Argiver zurückführt und ohne Bedenken von den Mythen über die erste Besiedlung zur historischen Gründung und zur Entwicklung der Stadt bis zur Römerzeit überleitet, mag das kaum einen seiner Zeitgenossen überrascht haben.161 Der Mythos als Argument für edle Herkunft und Bedeutung in der Geschichte ist ein rhetorischer Topos. Der Αντιοχικός des Libanios ist aber nicht nur ein anschauliches Beispiel für den Ausdruck des Selbstverständnisses einer Stadt und der Legitimierung ihres Status mittels Mythen,162 sondern auch dafür, wie Mythos und Geschichte ineinander übergehen und miteinander verwoben werden können oder sogar müssen, um den Beginn der Geschichte, den Ursprung der bekannten Welt, eines Stammes oder einer Stadt hervorzuheben:163 Die Grenzen zwischen Mythos und Historie waren schon in der Antike fließend, und noch heute ist die Unterscheidung von Mythos, Legende und Geschichte oft eine Frage der Definition.164

161 Um die Herrlichkeit der Stadt in der Gegenwart zu verdeutlichen, so erklärt Libanios, könne er nicht umhin, die ruhmreiche Vergangenheit derselben zu schildern, so daß der Einklang zwischen dem Heute und dem Früher sichtbar werde, Lib. or. 11,11: Δεῖ δέ με ἐκεῖνα πρότερον ἀξιώσαντα μνήμης ἔπειτα οὕτως ὑπὲρ τῶνδε λέγειν, ὥστε φανῆναι συμφωνίαν τῶν ὄντων πρὸς τὰ πάλαι καθεστῶτα καὶ ὅτι οἷς γε ἐκεῖνα προϋπῆρξε, καὶ ταῦτα ὀφείλεται, ἡ δὲ νῦν λαμπρότης οὐκ ἀπὸ χειρόνων ἤρτηται. Nach der Beschreibung der mythischen Vergangenheit von den Argivern über die Kreter, die Kyprier bis hin zu den Herakliden begründet er die edle Abkunft Antiochias mit eben diesen mythischen Wurzeln (ebd., 57): Σκοπείτω δή τις τὴν εὐγένειαν καὶ ὡς ὅτιπερ κράτιστον τῶν ἑκασταχοῦ, τοῦτο ἐνταυθοῖ συνερρύηκεν, ὥσπερ εἴς τι χωρίον ἐξῃρημένον ὑπὸ τῶν κρειττόνων εἰς ὑποδοχὴν ἀνδρῶν ἀξίων θαυμάσαι, καὶ μόνοις ἡμῖν αἱ ῥίζαι τὰ παρ’ ἑκάστοις σεμνὰ συνήγαγον εἰς ταὐτό, τὴν Ἀργείων παλαιότητα, τὴν Κρητικὴν εὐνομίαν, γένος ἐκ Κύπρου βασίλειον, τὴν Ἡρακλέους ἀπορροήν. Edition mit Übersetzung und Kommentar FATOUROS/KRISCHER Libanios, Antiochikos (or. XI). Zur heidnischen Renaissance in der Spätantike, Wien 1992. Zur Datierung vgl. auch PETIT 1983. 162 Zu diesem vor allem in den hellenistischen und kaiserzeitlichen Städten des Ostens auffälligen Phänomen vgl. SCHEER 1993; LINDNER 1994; WEISS 1984; SCHEPENS 2001. Zum politischen Mythos als ‚Diskursfiguration‘ besonders am Beispiel Athens HÖLKESKAMP 2009. 163 Zur antiken Praxis, mittels mythischer Erzählungen historische Bezüge herzustellen, vgl. etwa HALL 1997, 40–42; SCHEER 1993, 47–65. 164 Unter Mythos und Mythen werden im folgenden alle mythischen Erzählungen von Göttern und Heroen, Sagen und Legenden im Gegensatz zu realgeschichtlichen Ereignissen verstanden; zu den verschiedenen Kategorien antiker Mythen GRAF 2000, 633–650 und zum Mythenbegriff SAÏD 2007, 77 f. Für die Verwischung der Grenze zwischen fiktionaler Erzählung und ‚Erforschbarem‘ ist gerade Herodot ein markantes Beispiel, wie die noch immer andauernden Forschungsdiskussionen um die Glaubwürdigkeit Herodots zeigen, die vor allem von den kontroversen Theorien FEHLINGS 1989 und PRITCHETTS 1993 ausgelöst wurden.

4.2 Mythen und origines

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In der Universalgeschichtsschreibung spielt die Beziehung zwischen Mythos und ‚erforschbarer‘ Geschichte vor allem deshalb eine wichtige Rolle, weil zu ihrem Anspruch ja gerade die Geschichtsdarstellung ‚von Beginn an‘ gehört.165 Das Problem, wann man diesen Beginn der Geschichte ansetzt und was man über diesen überhaupt weiß und schreibt, ergibt sich freilich auch für nicht universalhistorisch ausgelegte, also zeitlich und/oder regional begrenzte Geschichtsdarstellungen, in der Universalgeschichtsschreibung scheint es aber schon per definitionem eine besondere Herausforderung darzustellen. Bevor der Umgang mit Mythen und Ursprungsgeschichten in der Epitome näher beleuchtet wird, soll daher anhand zweier Beispiele, der Werke des Polybios und des Diodor, ein Blick auf die Reichweite der Funktionen und der Verwendung von Mythen in der (Universal-) Geschichtsschreibung geworfen werden.

4.2.1 Mythen in der Universalgeschichtsschreibung Polybios kann als Beispiel par excellence für die Ablehnung mythischer Erzählungen in der Geschichtsschreibung gelten: Da in seiner Zeit alle Länder bereits bekannt und zugänglich seien, so seine Begründung, sei es nicht mehr schicklich, sich auf Dichter und Mythenerzähler als Zeugen für das Unbekannte zu berufen.166 Den zeitlichen Beginn seiner Ἱστορίαι setzt er bekanntlich in die 140. Olympiade (220– 216 v. Chr.): Ἄρξει δὲ τῆς πραγματείας ἡμῖν τῶν μὲν χρόνων ὀλυμπιὰς ἑκατοστή τε καὶ τετταρακοστή, τῶν δὲ πράξεων παρὰ μὲν τοῖς Ἕλλησιν ὁ προσαγορευθεὶς συμμαχικὸς πόλεμος, ὃν πρῶτον ἐξήνεγκε μετ’ Ἀχαιῶν πρὸς Αἰτωλοὺς Φίλιππος, Δημητρίου μὲν υἱός, πατὴρ δὲ Περσέως, παρὰ δὲ τοῖς τὴν Ἀσίαν κατοικοῦσιν ὁ περὶ Κοίλης Συρίας, ὃν Ἀντίοχος καὶ Πτολεμαῖος ὁ Φιλοπάτωρ ἐπολέμησαν πρὸς ἀλλήλους· ἐν δὲ τοῖς κατὰ τὴν Ἰταλίαν καὶ Λιβύην τόποις ὁ συστὰς Ῥωμαίοις καὶ Καρχηδονίοις, ὃν οἱ πλεῖστοι προσαγορεύουσιν Ἀννιβιακόν. ταῦτα δ’ ἔστι συνεχῆ τοῖς τελευταίοις τῆς παρ’ άτου Σικυωνίου συντάξεως.167

Polybios begründet die Wahl dieses Anfangs seiner Geschichtsschreibung damit, daß erst von diesem Zeitpunkt an die Geschichte als Ganzes greifbar werde: Ἐν μὲν οὖν τοῖς πρὸ τούτων χρόνοις ὡσανεὶ σποράδας εἶναι συνέβαινε τὰς τῆς οἰκουμένης πράξεις (διὰ) τὸ καὶ (κατὰ) τὰς ἐπιβολάς, (ἔτι) δὲ (καὶ τὰς) συντελείας αὐτ(ῶν ὁμοίως δὲ) καὶ κατὰ το(ὺς τόπους διαφέρ)ειν ἕκαστα (τῶν πεπραγμ)ένων. ἀπὸ δὲ τούτων τῶν καιρῶν οἱονεὶ σωματοειδῆ συμβαίνει γίνεσθαι τὴν ἱστορίαν, συμπλέκεσθαί τε τὰς Ἰταλικὰς καὶ Λιβυκὰς 165 Zum Zusammenhang von mythischen Ursprungsgeschichten und Universalgeschichte vgl. SCHEPENS/BOLLANSÉE 2004. Zur Definition und zu den unterschiedlichen Konzepten der Universalgeschichte ausführlich unten Kap. 5.2.1. Allgemein und epocheübergreifend zur Geschichte der Anfangsgeschichten MULSOW 2005. 166 Plb. 4,40,2 f.: Τοῦτο γὰρ ἴδιόν ἐστι τῶν νῦν καιρῶν, ἐν οἷς πάντων πλωτῶν καὶ πορευτῶν γεγονότων οὐκ ἂν ἔτι πρέπον εἴη ποιηταῖς καὶ μυθογράφοις χρῆσθαι μάρτυσι περὶ τῶν ἀγνοουμένων, ὅπερ οἱ πρὸ ἡμῶν πεποιήκασι περὶ τῶν πλείστων, ἀπίστους ἀμφισβητουμένων παρεχόμενοι βεβαιωτὰς κατὰ τὸν Ἡράκλειτον, πειρατέον δὲ δι’ αὐτῆς τῆς ἱστορίας ἱκανὴν παριστάναι πίστιν τοῖς ἀκούουσι. 167 Plb. 1,3,1 f.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin πράξεις ταῖς τε κατὰ τὴν Ἀσίαν καὶ ταῖς Ἑλληνικαῖς καὶ πρὸς ἓν γίνεσθαι τέλος τὴν ἀναφορὰν ἁπάντων. διὸ καὶ τὴν ἀρχὴν τῆς αὑτῶν πραγματείας ἀπὸ τούτων πεποιήμεθα τῶν αὑτῶν πραγματείας ἀπὸ τούτων πεποιήμεθα τῶν καιρῶν.168

Obwohl Polybios den universalhistorischen Anspruch seines Werkes mehrfach betont,169 vermeidet er doch explizit die mythischen Zeiten als Beginn der Menschheitsgeschichte, sondern argumentiert vielmehr mit einer geographischen und thematischen Ausrichtung, also mit dem Aufstieg Roms zur Weltherrschaft. Polybios begreift Universalgeschichte damit nicht als Geschichtsschreibung über die gesamte bekannte Welt von Beginn an,170 sondern als diejenige Geschichte, deren Geschehen alle bekannten Regionen der οἰκουμένη zusammenfaßt.171 Trotz dieser auf geographische und thematische Ereignisgeschichte ausgerichteten Geschichtskonzeption kann aber auch Polybios nicht ganz ohne Mythen auskommen. Im Zusammenhang der Beschreibung der kampanischen Ebene bemerkt er: Ἐπιεικέστατος δὲ καὶ παρὰ τοῖς μυθογράφοις ὁ περὶ τούτων τῶν πεδίων λέγεται λόγος· προσαγορεύεται δὲ καὶ ταῦτα Φλεγραῖα, καθάπερ καὶ ἕτερα τῶν ἐπιφανῶν πεδίων· θεούς γε μὴν μάλιστα περὶ τούτων εἰκὸς ἠρικέναι διὰ τὸ κάλλος καὶ τὴν ἀρετὴν αὐτῶν.172

Gewiß ist Polybios weit davon entfernt, den Leser glauben zu machen, die Götter hätten tatsächlich auf den Phlegraiischen Feldern ihren Kampf ausgetragen. Die Funktion dieses Einschubs ist vielmehr der Bemühung geschuldet, topographische Besonderheiten und Naturerscheinungen auf Grundlage von Mythen zu erklären, von der Polybios sich offensichtlich nicht völlig distanzieren kann.173 Sein Vorgehen ist nicht notwendigerweise als eine rationalistische Mythendeutung, wie sie in

168 Plb. 1,3,3–5. 169 Plb. 2,37,4 f.: Ἐπεὶ γὰρ οὐ τινὰς πράξεις, καθάπερ οἱ πρὸ ἡμῶν, οἷον τὰς Ἑλληνικὰς ἢ Περσικάς, ὁμοῦ δὲ τὰς ἐν τοῖς γνωριζομένοις μέρεσι τῆς οἰκουμένης ἀναγράφειν ἐπικεχειρήκαμεν διὰ τὸ πρὸς τοῦτο τὸ μέρος τῆς ὑποθέσεως ἴδιόν τι συμβεβλῆσθαι τοὺς καθ’ ἡμᾶς καιρούς, ὑπὲρ ὧν σαφέστερον ἐν ἑτέροις δηλώσομεν, δέον ἂν εἴη καὶ πρὸ τῆς κατασκευῆς ἐπὶ βραχὺ τῶν ἐπιφανεστάτων καὶ γνωριζομένων ἐθνῶν καὶ τόπων ἐφάψασθαι τῆς οἰκουμένης. Vgl. auch Plb. 5,33,3: Διότι τῶν καθ’ ἡμᾶς τινες γραφόντων ἱστορίαν ἐν τρισὶν ἢ τέτταρσιν ἐξηγησάμενοι σελίσιν ἡμῖν τὸν Ῥωμαίων καὶ Καρχηδονίων πόλεμον φασὶ τὰ καθόλου γράφειν. 170 Vgl. Plb. 5,53,2, wo er sich diesbezüglich explizit von Ephoros abgrenzt. 171 Vgl. WALBANK 2002, 8 und schon DERS. 1972, 67. Zum universalhistorischen Konzept des Polybios auch unten S. 186 f. 172 Plb. 3,91,7. 173 Für Naturbeschreibungen und geographische Berichte der frühesten Zeiten scheint Polybios auf Homers Geographie zurückgegriffen zu haben, wie Strabon berichtet. Ihm zufolge habe Polybios eine richtige Vorstellung von den Irrfahrten des Odysseus, wenn er behaupte, man dürfe sie nicht in das mythische Gebiet verweisen (Plb. 34,2,4–13 = Strab. 1,2,15 p. 24C.): Ταῦτα δὲ προοικονομησάμενος οὐκ ἐᾷ τὸν Αἴολον ἐν μύθου σχήματι ἀκούεσθαι, οὐδ’ ὅλην τὴν Ὀδυσσέως πλάνην, ἀλλὰ μικρὰ μὲν προσμεμυθεῦσθαι, καθάπερ καὶ τῷ Ἰλιακῷ πολέμῳ, τὸ δ’ ὅλον περὶ Σικελίαν καὶ τῷ ποιητῇ πεποιῆσθαι καὶ τοῖς ἄλλοις συγγραφεῦσιν, ὅσοι τἀπιχώρια λέγουσι τὰ περὶ τὴν Ἰταλίαν καὶ Σικελίαν. οὐκ ἐπαινεῖ δὲ οὐδὲ τὴν τοιαύτην τοῦ Ἐρατοσθένους ἀπόφασιν, διότι φησὶ τότ’ ἂν εὑρεῖν τινα ποῦ Ὀδυσσεὺς πεπλάνηται, ὅταν εὕρῃ τὸν σκυτέα τὸν συρράψαντα τὸν τῶν ἀνέμων ἀσκόν. καὶ τοῦτο δ’ οἰκείως εἰρῆσθαι τοῖς συμβαίνουσι περὶ τὸ Σκύλλαιον καὶ τὴν θήραν τῶν γαλεωτῶν, τὸ ἐπὶ τῆς Σκύλλης.

4.2 Mythen und origines

141

der Geschichtsschreibung häufig anzutreffen ist,174 zu verstehen, auch nicht als „Demythologisierung“175 der Geschichte, sondern ist vielmehr eine Nutzbarmachung historischer Elemente in Mythen: Das, was in den alten Sagen und Legenden glaubhaft ist, wird von dem Unglaubhaften abgesondert und als historische Wahrheit in die Geschichtsschreibung aufgenommen. Einen Gegenentwurf im Umgang mit Mythen in der Universalgeschichtsschreibung liegt uns in der rund hundert Jahre später verfaßten Βιβλιοθήκη ἱστορική des Diodor vor. Er widmet den mythischen Berichten über den Beginn der Geschichte bei den Ägyptern, Assyrern, Medern, Indern, Arabern, Libyern und Griechen die ersten sechs Bücher seines Werkes; die ‚historische‘ Zeit läßt er ab dem 7. Buch mit dem Trojanischen Krieg und der Rückkehr der Herakliden beginnen.176 Obwohl auch er sich der Fiktivität von Mythen im Gegensatz zur Geschichte als „Verkünderin der Wahrheit“ (ἡ προφῆτις τῆς ἀληθείας ἱστορία)177 bewußt ist und eine sorgfältige Prüfung der mythischen Berichte für notwendig erachtet,178 sieht er in ihrer allgemeinen moralischen Aussage doch einen Wert für die Universalgeschichte, die ohne den Anfang, also eine Darstellung der Entstehung des Menschengeschlechts, nicht vollständig sei.179 Daher tritt Diodor seinen Vorgängern wie Kallisthenes, Theopomp und vor allem Ephoros bewußt entgegen, die sich wegen der methodischen Schwierigkeiten beim Abfassen ihrer Geschichtswerke von Mythen ferngehalten hatten (Diod. 4,1,4): 174 Vgl. schon WIPPRECHT 1902/08. Am Anfang dieser Geschichtsdarstellung steht freilich Hekataios, vgl. VEYNE 1988, 71 f.; SAÏD 2007, 81 f. 175 Vgl. HENRICHS 1999. 176 Zur inhaltlichen Gliederung vgl. Diod. 1,4,6 f.: Ἐπεὶ δ’ ἡ μὲν ὑπόθεσις ἔχει τέλος, αἱ βίβλοι δὲ μέχρι τοῦ νῦν ἀνέκδοτοι τυγχάνουσιν οὖσαι, βούλομαι βραχέα προδιορίσαι περὶ ὅλης τῆς πραγματείας. τῶν γὰρ βίβλων ἡμῖν ἓξ μὲν αἱ πρῶται περιέχουσι τὰς πρὸ τῶν Τρωικῶν πράξεις καὶ μυθολογίας, καὶ τούτων αἱ μὲν προηγούμεναι τρεῖς τὰς βαρβαρικάς, αἱ δ’ ἑξῆς σχεδὸν τὰς τῶν Ἑλλήνων ἀρχαιολογίας· ἐν δὲ ταῖς μετὰ ταύτας ἕνδεκα τὰς ἀπὸ τῶν Τρωικῶν κοινὰς πράξεις ἀναγεγράφαμεν ἕως τῆς Ἀλεξάνδρου τελευτῆς· ἐν δὲ ταῖς ἑξῆς εἴκοσι καὶ τρισὶ βίβλοις τὰς λοιπὰς ἁπάσας κατετάξαμεν μέχρι τῆς ἀρχῆς τοῦ τελευτῆς· ἐν δὲ ταῖς ἑξῆς εἴκοσι καὶ τρισὶ βίβλοις τὰς λοιπὰς ἁπάσας κατετάξαμεν μέχρι τῆς ἀρχῆς τοῦ συστάντος πολέμου Ῥωμαίοις πρὸς Κελτούς, καθ’ ὃν ἡγούμενος Γάιος Ἰούλιος Καῖσαρ ὁ διὰ τὰς πράξεις προσαγορευθεὶς θεὸς κατεπολέμησε μὲν τὰ πλεῖστα καὶ μαχιμώτατα τῶν Κελτῶν ἔθνη, προεβίβασε δὲ τὴν ἡγεμονίαν τῆς Ῥώμης μέχρι τῶν Βρεττανικῶν νήσων· τούτου δ’ αἱ πρῶται πράξεις ἐπετελέσθησαν ὀλυμπιάδος τῆς ἑκατοστῆς καὶ ὀγδοηκοστῆς κατὰ τὸ πρῶτον ἔτος ἐπ’ ἄρχοντος Ἀθήνησιν Ἡρώδου. 177 Diod. 1,2,2: Εἰ γὰρ ἡ τῶν ἐν ᾅδου μυθολογία τὴν ὑπόθεσιν πεπλασμένην ἔχουσα πολλὰ συμβάλλεται τοῖς ἀνθρώποις πρὸς εὐσέβειαν καὶ δικαιοσύνην, πόσῳ μᾶλλον ὑποληπτέον τὴν προφῆτιν τῆς ἀληθείας ἱστορίαν, τῆς ὅλης φιλοσοφίας οἱονεὶ μητρόπολιν οὖσαν, ἐπισκευάσαι δύνασθαι τὰ ἤθη μᾶλλον πρὸς καλοκἀγαθίαν; 178 Diod. 1,4,5: Πεποιήμεθα δὲ τὴν ἀρχὴν τῆς ἱστορίας ἀπὸ τῶν μυθολογουμένων παρ’ Ἕλλησί τε καὶ βαρβάροις, ἐξετάσαντες τὰ παρ’ ἑκάστοις ἱστορούμενα κατὰ τοὺς ἀρχαίους χρόνους, ἐφ’ ὅσον ἡμῖν δύναμις. 179 Diod. 1,6,1 f.: Περὶ μὲν οὖν θεῶν τίνας ἐννοίας ἔσχον οἱ πρῶτοι καταδείξαντες τιμᾶν τὸ θεῖον, καὶ τῶν μυθολογουμένων περὶ ἑκάστου τῶν ἀθανάτων, τὰ μὲν πολλὰ συντάξασθαι παρήσομεν κατ’ ἰδίαν διὰ τὸ τὴν ὑπόθεσιν ταύτην πολλοῦ λόγου προσδεῖσθαι, ὅσα δ’ ἂν ταῖς προκειμέναις ἱστορίαις οἰκεῖα δόξωμεν ὑπάρχειν, παραθήσομεν ἐν κεφαλαίοις, ἵνα μηδὲν τῶν ἀκοῆς ἀξίων ἐπιζητῆται.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin Ἡμεῖς δὲ τὴν ἐναντίαν τούτοις κρίσιν ἔχοντες, καὶ τὸν ἐκ τῆς ἀναγραφῆς πόνον ὑποστάντες, τὴν πᾶσαν ἐπιμέλειαν ἐποιησάμεθα τῆς ἀρχαιολογίας. μέγισται γὰρ καὶ πλεῖσται συνετελέσθησαν πράξεις ὑπὸ τῶν ἡρώων τε καὶ ἡμιθέων καὶ πολλῶν ἄλλων ἀνδρῶν ἀγαθῶν· ὧν διὰ τὰς κοινὰς εὐεργεσίας οἱ μεταγενέστεροι τοὺς μὲν ἰσοθέοις, τοὺς δ’ ἡρωικαῖς θυσίαις ἐτίμησαν, πάντας δ’ ὁ τῆς ἱστορίας λόγος τοῖς καθήκουσιν ἐπαίνοις εἰς τὸν αἰῶνα καθύμνησεν.180

Diese methodischen Überlegungen Diodors schlagen sich in der Darstellung der ersten Bücher nieder. Iris Sulimani hat die Mythenerzählungen der ersten fünf Bücher auf ihre Funktion und Anordnung innerhalb der Gesamtkonzeption untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen, daß die Götter- und Mythenerzählungen bei Diodor nicht allein dazu dienen, den Beginn der Geschichte zu markieren oder die Entstehung der Welt zu erklären.181 Sie tragen vielmehr gleich in mehrfacher Hinsicht zur Konzeption seines Werkes bei: In den Reisen der Heroen, die wie Itinerarien die Eckpunkte der bekannten Welt aufzeigen, spiegelt sich zugleich die geographische Anlage des Werkes. Das gleiche gelte, so Sulimani, auch für eine thematische und politische Anbindung der frühesten Geschichte an die hellenistische Zeit. So könne man etwa Herakles’ Reise von Iberien nach Italien mit Hannibals Marsch gegen Rom vergleichen.182 Auch die Gegenwart Diodors spiegele sich in den Mythenberichten wider, allen voran spielten die Heroendarstellungen immer wieder auf seine bevorzugten historischen Figuren, Alexander und Caesar, an, etwa in Form von Stadtgründungen oder Orten, die diese besuchten.183 Den Mythen kommt in Diodors Geschichtswerk damit eine wichtige Rolle zu in Hinblick auf den generellen

180 Vgl. Diod. 4,1,1–3: Οὐκ ἀγνοῶ μὲν ὅτι τοῖς τὰς παλαιὰς μυθολογίας συνταττομένοις συμβαίνει κατὰ τὴν γραφὴν ἐν πολλοῖς ἐλαττοῦσθαι. ἡ μὲν γὰρ τῶν ἀναγραφομένων ἀρχαιότης δυσεύρετος οὖσα πολλὴν ἀπορίαν παρέχεται τοῖς γράφουσιν, ἡ δὲ τῶν χρόνων ἀπαγγελία τὸν ἀκριβέστατον ἔλεγχον οὐ προσδεχομένη καταφρονεῖν ποιεῖ τῆς ἱστορίας τοὺς ἀναγινώσκοντας· πρὸς δὲ τούτοις ἡ ποικιλία καὶ τὸ πλῆθος τῶν γενεαλογουμένων ἡρώων τε καὶ ἡμιθέων καὶ τῶν ἄλλων ἀνδρῶν δυσέφικτον ἔχει τὴν ἀπαγγελίαν· τὸ δὲ μέγιστον καὶ πάντων ἀτοπώτατον, ὅτι συμβαίνει τοὺς ἀναγεγραφότας τὰς ἀρχαιοτάτας πράξεις τε καὶ μυθολογίας ἀσυμφώνους εἶναι πρὸς ἀλλήλους. διόπερ τῶν μεταγενεστέρων ἱστοριογράφων οἱ πρωτεύοντες τῇ δόξῃ τῆς μὲν ἀρχαίας μυθολογίας ἀπέστησαν διὰ τὴν δυσχέρειαν, τὰς δὲ νεωτέρας πράξεις ἀναγράφειν ἐπεχείρησαν. Ἔφορος μὲν γὰρ ὁ Κυμαῖος, Ἰσοκράτους ὢν μαθητής, ὑποστησάμενος γράφειν τὰς κοινὰς πράξεις, τὰς μὲν παλαιὰς μυθολογίας ὑπερέβη, τὰ δ’ ἀπὸ τῆς Ἡρακλειδῶν καθόδου πραχθέντα συνταξάμενος ταύτην ἀρχὴν ἐποιήσατο τῆς ἱστορίας. ὁμοίως δὲ τούτῳ Καλλισθένης καὶ Θεόπομπος, κατὰ τὴν αὐτὴν ἡλικίαν γεγονότες, ἀπέστησαν τῶν παλαιῶν μύθων. Die methodischen Schwierigkeiten, die mit der Wiedergabe mythischer Berichte einhergehen und seine Vorgänger abgeschreckt hatten, faßt Diodor also in vier Punkten zusammen: 1. Der zeitliche Abstand zur mythischen Zeit bringe die Verfasser in Verwirrung, 2. die Leser hielten die Ereignisse für nicht glaubwürdig, weil sie sich nicht datieren ließen, 3. die Schwierigkeit der Darstellung durch die Fülle und Verschiedenheit von Göttern, Heroen, Halbheroen und 4. stimmten die überlieferten Versionen der Mythen nicht überein. Zur Kritik an seinen Vorgängern vgl. auch Diod. 1,3,1 f. Zum Interesse Diodors an Mythen im Rahmen seiner universalhistorischen Konzeption vgl. ferner CLARKE 1999b, 255 f.; RATHMANN 2016, 85 f. u. 88 f. 181 SULIMANI 2011, 337 f. 182 Ebd., 338–343. 183 Ebd., 345; vgl. auch ebd. 307–333. Zum Geschichtsbild Diodors unten S. 190–193.

4.2 Mythen und origines

143

Anspruch seiner Geschichtsschreibung, zur Erziehung des menschlichen Charakters beizutragen.184 Das methodisch begründete Bestreben Diodors, die Mythen als Bestandteil der Universalgeschichte wiederzubeleben, ist damit nicht nur ein der Unterhaltung dienendes Beiwerk, sondern gehört zu einem klar strukturierten und wohl überlegten Geschichtskonzept.185

4.2.2 Mythisches in der Epitome Nach methodischen Überlegungen, wie Diodor und Polybios sie vorlegen, oder nach ähnlichen konzeptionellen Aussagen sucht man in der Epitome vergebens. Wieviel oder ob überhaupt Trogus selbst etwas diesbezüglich formuliert hat, muß offenbleiben. Inwiefern er eine universalhistorische Konzeption verfolgte, wird an späterer Stelle (Kap. 5.2) noch zu diskutieren sein. Die Gesamtanordnung des ursprünglichen Werkes scheint jedoch, soviel läßt sich vorweg sagen, nicht generell nach chronologischen Kriterien zu erfolgen.186 Die immer wieder von der Chronologie abweichende Struktur führt dazu, daß auch der Beginn der Geschichte nicht einmalig in den Anfangsbüchern wie bei Diodor abgehandelt wird, sondern an entsprechenden Stellen immer wieder Exkurse und Rückgriffe eingestreut werden, die über den Ursprung eines Volkstammes oder einer Stadt berichten. Anders gesagt: es gibt nicht den Beginn der Geschichte, den der universalhistorische Ansatz vorgibt, sondern von jeder Region, von jedem Volksstamm, von jedem Königreich, von jeder Landschaft werden Ursprungsgeschichten immer dann berichtet, wenn es vom geographischen oder inhaltlichen Zusammenhang her gegeben scheint.187 Über den Anfang der Geschichte (principium rerum) heißt es im ersten Kapitel des ersten Buches (Iust. 1,1,1–5): Principio rerum gentium nationumque imperium penes reges erat, quod ad fastigium huius maiestatis non ambitio popularis, sed spectata inter bonos moderatio provehebat. Populus nullis legibus tenebatur, arbitria principum pro legibus erant. Fines imperii tueri magis quam proferre mos erat; intra suam cuique patriam regna finiebantur. Primus omnium Ninus, rex 184 Vgl. Diod. 1,2,2, Text oben S. 141, Anm. 177. 185 Diod. 1,6,1 (oben S. 141, Anm. 179) läßt darauf schließen, daß Diodor zunächst beabsichtigte, die mythischen Themen separat zu publizieren. Dazu RATHMANN 2016, 85–91, der annimmt, daß Diodor während seines Aufenthaltes in Ägypten und der Arbeit an den ersten sechs Büchern die Entwicklung vom Informationen prüfenden und nach Autopsie schreibenden zum kompilierenden Historiographen vollzog. 186 Vgl. Iust. 43,1,1, der die Anordnung des Trogus zusammenfaßt: Parthicis orientalibusque ac totius propemodum orbis rebus explicitis ad initia Romanae urbis Trogus veluti post longam peregrinationem domum revertitur, ingrati civis officium existimans, si, cum omnium gentium res gestas inlustraverit, de sola tantum patria taceat. Breviter igitur initia Romani imperii perstringit, ut nec modum propositi operis excedat nec utique originem urbis, quae est caput totius orbis, silentio praetermittat. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 47 und ALONSONÚÑEZ 2002,107 sprechen sich daher für eine von Ost nach West vorgehende Struktur aus, vgl. aber dazu unten Kap. 5.2.3. 187 Vgl. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 112–117. Auf die Ähnlichkeit dieser Vorgehensweise zur Methodik Herodots wurde bereits gelegentlich hingewiesen, vgl. ebd., 120–121.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin Assyriorum, veterem et quasi avitum gentibus morem nova imperii cupiditate mutavit. Hic primus intulit bella finitimis et rudes adhuc ad resistendum populos terminos usque Libyae perdomuit.

Bernard van Wickevoort Crommelin zufolge werde der Beginn der Geschichte hier als ein idealer Urzustand angesehen, der durch die Herrschaft weiser Urherrscher charakterisiert sei. Durch diese ideale Herrschaftsform hebe sich die früheste Periode der Menschheitsgeschichte von der späteren, historischen Zeit ab, die sodann mit Ninos beginnt, der als erster seine Nachbarn mit Krieg überzog.188 Das Kriterium für das Einsetzen der historischen Zeit ist also der Expansionsdrang und die Herrschsucht des Machthabers (imperii cupiditas). Das bedeutet nicht, daß sagenhafte Könige und Königinnen wie Ninos, Semiramis, Sosostris, Tanaos, Zoroaster, Kekrops und andere notwendigerweise als historische Figuren angesehen werden. Sie stünden vielmehr, so wieder van Wickevoort Crommelin, „an der ‚Schwelle‘ zur ‚Geschichte‘“. Diese erste Phase der Menschheitsgeschichte bleibe nur ein zeitlich unbestimmter und vager Ausgangspunkt für die initia.189 Da ein initium aber nicht von einem Volk ausgeht und für die gesamte Menschheitsgeschichte maßgeblich ist, sondern für jede Nation oder Region einzeln betrachtet werden muß, handelt es sich in den meisten Fällen eher um origines denn um initia. Dennoch bilden die Ursprungsgeschichten, an welcher Stelle auch immer sie folgen mögen, des öfteren auch wieder diese ideale Urzeit ab, wie etwa im Falle der origo der Latiner erkennbar ist: Italiae cultores primi Aborigines fuere, quorum rex Saturnus tantae iustitiae fuisse dicitur, ut neque servierit quisquam sub illo neque quicquam privatae rei habuerit, sed omnia communia et indivisa omnibus fuerint, veluti unum cunctis patrimonium esset.190

Zwar wird hier nicht die Existenz eines latinischen Königs Saturnus angezweifelt, jedoch läßt die Wiedergabe der ihn betreffenden Überlieferung als gerechter Herrscher in indirekter Rede (dicitur) eine deutliche Distanziertheit erkennen. Noch offensichtlicher wird die Distanzierung von mythischen Berichten in der Ursprungsgeschichte Athens (Iust. 2,6,7–11): Ante Deucalionis tempora regem habuere Cecropem, quem, ut omnis antiquitas fabulosa est, biformem tradidere, quia primus marem feminae matrimonio iunxit. Huic successit Cranaus, cuius filia Atthis nomen regioni dedit. Post hunc Amphictyonides regnavit, qui primus Minervae urbem sacravit et nomen civitati Athenas dedit. Huius temporibus aquarum inluvies maiorem partem populorum Graeciae absumpsit. Superfuerunt, quos refugia montium receperunt, aut ad regem Thessaliae Deucalionem retibus evecti sunt, a quo propterea genus hominum conditum dicitur.

Auch hier wird nicht die Existenz des mythischen Königs Kekrops in Frage gestellt, zugleich aber doch Kritik an einzelnen Überlieferungsdetails der mythischen Ursprungssagen geübt: ut omnis antiquitas fabulosa est, wird die Doppelgestaltigkeit 188 Vgl. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 189. 189 Ebd., 192. 190 Iust. 43,1,3. Zur Erinnerung an dieses Beispiel sei der Brauch des Saturnalienfestes eingeführt worden, Iust. 43,1,4: Ob cuius exempli memoriam cautum est, ut Saturnalibus exaequato omnium iure passim in conviviis servi cum dominis recumbant.

4.2 Mythen und origines

145

des Kekrops berichtet und zugleich rationalistisch in den Liebesakt zwischen Mann und Frau umgedeutet.191 Vergleichbar ist die Erklärung, die uns im Rahmen der Ursprungsgeschichte Hispaniens für die Dreileibigkeit des Geryon gegeben wird (Iust. 44,4,16): Porro Geryonem ipsum non triplicis naturae, ut fabulis proditur, fuisse ferunt, sed tres fratres tantae concordiae extitisse, ut uno animo omnes regi viderentur, nec bellum Herculi sua sponte intulisse, sed cum armenta sua rapi vidissent, amissa bello repetisse.

Ähnlich wie bei Polybios finden wir auch hier eine Erklärung der Mythenbildung aufgrund der Unbegreiflichkeit von Naturphänomenen: So habe etwa die charakteristische Landschaft Siziliens dafür gesorgt, daß das Alter der Insel sagenumwoben sei, die Feuerbrände des Aetna hätten die Mythen um die Skylla und Charybdis entstehen lassen, und das sei von den Alten nicht bloß zum Vergnügen an Mythen erdichtet worden (in dulcedinem fabulae compositum), sondern aus Furcht und Staunen derer, die dort vorüberkamen.192 Ebenso wird auch die bereits erwähnte Deukalionische Flut als Beginn der Menschheitsgeschichte oder die Deutung des Deukalion als Erschaffer der Menschheit interpretiert.193 Naturereignisse wie ein Vulkanausbruch oder eine Sturmflut, genauer die Furcht oder das Erstaunen der Menschen darüber, liefern die Begründung für die Entstehung eines Mythos. Sprachliche Distanzierung und rationalistische Mythendeutung, die typisch sind für die Geschichtsschreibung, sind also mehrfach auch in der Epitome greifbar. Der Epitomator scheint hier, soweit wir es nachvollziehen können, weitgehend der Darstellung des Trogus zu folgen. Und doch scheint Iustins Umgang mit Mythen zumindest in einem Fall differenzierter zu sein: Im Zusammenhang mit der Ursprungsgeschichte Armeniens erscheint ein regelrechtes Sammelsurium mythischer und legendenhafter Komponenten (Iust. 42,3,1–4): Magna deinde bella cum finitimis [Iason] gessit captasque civitates partim regno soceri ad abolendam superioris militiae iniuriam, qua filiam eius Medeam abduxerat et filium Aegialeum interfecerat, adiunxit, partim populis, quos secum adduxerat, adsignavit primusque humanorum post Herculem et Liberum, qui reges Orientis fuisse traduntur, eam caeli plagam domuisse dicitur. Populis quibusdam Erygium et Amphistratum, aurigas Castoris et Pollucis, duces adsignavit. Cum Albanis foedus percussit, qui Herculem ex Italia ab Albano monte, cum Geryone extincto armenta eius per Italiam duceret, secuti dicuntur, quique memores Italicae originis exercitum Cn. Pompei bello Mithridatico fratres salutavere.

Diese Passage ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Zunächst scheint der gesamte Abschnitt über Iason, die Argonauten, Medea bis hin zu den kaukasischen Albanern und Pompeius an dieser Stelle im Grunde fehl am Platz: Den inhaltlichen 191 SEEL 1972b, p. 485, Anm. 6, erkennt darin ein „reizvolles Beispiel rationalistischer Mythendeutung“. Vgl. auch DERS. 1972c, 77. 192 Iust. 4,1,8–17: Nec mirum, si fabulosa est loci huius antiquitas, in quem res tot coiere mirae. […] Accedunt vicini et perpetui Aetnae montis ignes et insularum Aeolidum, velut ipsis undis alatur incendium; […] Hinc igitur fabulae Scyllam et Charybdin peperere, […]. Neque hoc ab antiquis in dulcedinem fabulae conpositum, sed metu et admiratione transeuntium. 193 Iust. 2,6,10 f.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Ausgangspunkt liefert der Partherkönig Mithridates II., der Krieg gegen den Armenierkönig Artavasdes I. (~120 v. Chr.) führte. In Hinblick auf die von Trogus vorgegebene Struktur des Werkes ist es nicht ungewöhnlich, daß aus dem inhaltlichen Kontext heraus zur Ursprungsgeschichte Armeniens übergeleitet wird. Auffällig ist aber, daß der Gefährte Iasons, Armenius, als Gründer Armeniens nur am Ende des Abschnittes und dazu noch in aller denkbarer Kürze erwähnt wird. Anders gesagt, die insgesamt fast zwei Kapitel umfassende Erzählung um Iason und seine Taten bis hin zu den kaukasischen Albanern und schließlich zu Pompeius Magnus hat nur sehr peripher mit der Gründung Armeniens zu tun. Zur Verdeutlichung sei die origo Armeniae im 42. Buch hier in Stichworten skizziert (im Fettdruck dargestellt sind die faktischen Bezugnahmen auf Armenien): Die origo Armeniae im Überblick Iust.

Darstellung

42,2,6–7

Der Partherkönig Mithridates II. führt Krieg gegen Artavasdes I. (= Artoadistes), den König der Armenier, bei dieser Gelegenheit soll der Ursprung Armeniens nachgetragen werden.

42,2,8–9

Situs Armeniae: die geographische Ausdehnung von Kappadokien bis ans Kaspische Meer.

42,2,10

Gründer Armeniens ist Armenius, der Gefährte Iasons.

42,2,10– 42,3,3

Bericht über Iason vom Argonautenauszug bis zu seinem Bündnis mit den Albanern: Iason und die Argonauten, Kriegszug gegen die Kolcher, Goldenes Vlies, Rückkehr nach Thessalien, erneute Vertreibung durch die Söhne des Pelias, Rückkehr nach Kolchis mit Medea und Medus, Wiedereinsetzung des Aietes als König von Kolchis, Kriege gegen die Grenznachbarn: Iason als Eroberer des Ostens als erster Mensch nach Hercules und Liber, Einsetzung seiner Gefährten (Wagenlenker des Castor und Pollux) als lokale Herrscher.

42,3,4

Ausgehend vom Bündnis Iasons mit den Albanern wird der Exkurs über den Ursprung der Albaner, die Hercules aus Italien gefolgt seien, eingeflochten: Eingedenk ihres italischen Ursprungs begrüßten sie das Heer des Pompeius im 3. Mithridatischen Krieg als Brüder.

42,3,5

Göttliche Ehren für Iason als Gründer im Osten: Erst Parmenion ließ seine Tempel abreißen, um die Ehrungen Alexanders herauszustellen.

42,3,6

Nach dem Tod Iasons gründet Medus Media und wird der Namensgeber für die Meder.

42,3,7

Erwähnung der Amazonen als Nachbarn der Albaner, erneute Nennung der Thalestris und Alexanders (vgl. Iust. 2,4,33; 12,3,5–7).

42,3,8–9

Armenius gründet Armenien, aus dessen Gebirgen der Tigris entspringt: Beschreibung des Tigris.

Die Übersicht macht deutlich, daß die Ursprungsgeschichte Armeniens nicht das zentrale, sondern vielmehr das umschließende Thema des ‚Mythenausfluges‘ darstellt. Die origo Armeniae selbst spielt in der Darstellung eine untergeordnete Rolle,

4.2 Mythen und origines

147

zentral dagegen ist die Erzählung um die Argonauten und Iason, der als Gründerfigur der östlichen Völker erscheint und in seiner Rolle als Eroberer des Ostens explizit (42,3,2) als erster nach Hercules und Liber genannt wird. Ausgangs- und Endpunkt des Ausfluges in die Argonautensage ist der Gefährte Iasons, Armenius. Als Namensgeber und Gründer Armeniens erscheint er auch bei Strabon, der die Teilnehmer am Alexanderzug, Kyrsilos von Pharsalos und Medios von Larisa, als Gewährsmänner anführt,194 auf die vielleicht auch Trogus zurückgriff. Daß sich sowohl bei Strabon als auch in der Epitome der Hinweis auf die Zerstörung der Iasontempel durch Parmenion findet, läßt vermuten, daß Trogus und Strabon hier dieselben Quellen benutzten.195 Gleiches gilt wohl auch für die Erwähnung der Albaner und Amazonen am Ende des Mythenausfluges, deren Nachbarschaft Strabon ebenso hervorhebt wie die Legende über die Begegnung Alexanders mit der Amazonenkönigin Thalestris.196 Bemerkenswert ist die jedoch die Einfügung der Episode um Herakles und die Albaner, die ihm bei seinem Rückzug von Geryon vom mons Albanus aus Italien gefolgt seien. Die Einfügung erscheint allein in der Epitome, während Tacitus, Plinius und Strabon Iason als Stammvater der Albaner kennen.197 Die eingeflochtene Episode um Herakles und die Albaner dient als Erklärung für das Bündnis der Albaner mit den Römern im 3. Mithridatischen Krieg.198 Solche Rückgriffe auf Mythen zur Erklärung oder Rechtfertigung politischen Verhaltens tauchen in der Epitome mehrfach auf, teils noch deutlicher als hier: Nachdem die Römer im Krieg gegen Antiochos III. in Asia einmarschiert und nach Ilion gelangt waren, wurden sie von den Iliern herzlich begrüßt, die nicht vergaßen, daran zu erinnern, daß sie

194 Strab. 11,14,12, p. 530C.: […] Ἄρμενος ἐξ Ἀρμενίου πόλεως Θετταλικῆς, ἣ κεῖται μεταξὺ Φερῶν καὶ Λαρίσης ἐπὶ τῇ Βοίβῃ, καθάπερ εἴρηται, συνεστράτευσεν Ἰάσονι εἰς τὴν Ἀρμενίαν· τούτου φασὶν ἐπώνυμον τὴν Ἀρμενίαν οἱ περὶ Κυρσίλον τὸν Φαρσάλιον καὶ Μήδιον τὸν Λαρισαῖον, ἄνδρες συνεστρατευκότες Ἀλεξάνδρῳ· […]. Vgl. auch ebd., 11,4,8, p. 503C.: Λέγεται δ’ Ἰάσονα μετὰ Ἀρμένου τοῦ Θετταλοῦ κατὰ τὸν πλοῦν τὸν ἐπὶ τοὺς Κόλχους ὁρμῆσαι μέχρι τῆς Κασπίας θαλάττης, καὶ τήν τε Ἰβηρίαν καὶ τὴν Ἀλβανίαν ἐπελθεῖν καὶ πολλὰ τῆς Ἀρμενίας καὶ τῆς Μηδίας, ὡς μαρτυρεῖ τά τε Ἰασόνια καὶ ἄλλα ὑπομνήματα δίας, ὡς μαρτυρεῖ τά τε Ἰασόνια καὶ ἄλλα ὑπομνήματα πλείω. τὸν δὲ Ἄρμενον εἶναι ἐξ Ἀρμενίου πόλεως τῶν περὶ τὴν Βοιβηίδα λίμνην μεταξὺ Φερῶν καὶ Λαρίσης, τοὺς σὺν αὐτῷ τε οἰκίσαι τήν τε Ἀκιλισηνὴν καὶ τὴν Συσπιρῖτιν ἕως Καλαχανῆς καὶ Ἀδιαβηνῆς, καὶ δὴ καὶ τὴν Ἀρμενίαν ἐπώνυμον καταλιπεῖν. Kyrsilos (FGrHist 130) ist allein bei Strabon bezeugt. Für Medios vgl. FGrHist 129 T1, der bei Iust. 12,13,7 auch im Zusammenhang mit dem letzten Gastmahl Alexanders erwähnt wird, dazu YARDLEY/HECKEL 2003, 283 f. 195 Iust. 42,3,5; Strab. 11,14,12, p. 531C.: τὴν δὲ Ἰάσονος στρατείαν καὶ τὰ Ἰασόνια μαρτυρεῖ, ὧν τινα οἱ δυνάσται κατεσκεύασαν παραπλησίως ὥσπερ τὸν ἐν Ἀβδήροις νεὼν τοῦ Ἰάσονος Παρμενίων. Vgl. auch Strab. 1,2,39, p. 45–46C.; 11,4,8, p. 503C. 196 Nachbarschaft der Albaner und Amazonen: Strab. 11,5,1 p. 504C. Thalestris: 11,5,4, p. 505C. 197 Tac. ann. 6,34,2; Plin. nat. 6,38; Strab. 11,4,8, p. 503C. 198 Interessanterweise berichten andere Autoren von einer dem Friedensschluß vorausgehenden siegreichen Schlacht des Pompeius, von der wir in der Epitome nichts hören, vgl. Liv. per. 101; App. Mithr. 480–483; Cass. Dio 36,54; Plut. Pomp. 34.

148

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

durch Aeneas mit den Römern den gleichen Ahnherren teilten.199 Der Mythos erfüllt hier wie dort seine Funktion als Argument: So wie die Römer das höhere Alter Ilions durch die Herkunft ihres Ahnherren aus dieser Stadt anerkennen sollen, so wird das Bündnis der Albaner mit den Römern im 3. Mithridatischen Krieg durch die Heraklesszene gerechtfertigt.200 Ähnlich wie im oben erwähnten Beispiel des Αντιοχικός des Libanios, dienen die mythischen und legendenhaften Figuren auch in der Epitome als Exempla für den Ruhm und das Alter einer Stadt, als ruhmvolle oder tadelnswerte Vergleiche mit historischen Personen oder als Erklärung und Hintergrund politischer Zusammenhänge. Eine weitere Auffälligkeit der Passage schließlich liegt in der Komposition ihrer mythischen Elemente, die Otto Seel als „ein ganzes Gewirr von mythologischen Details“ bezeichnete.201 Gleichwohl sich der Großteil der Elemente in der Argonautenüberlieferung wiederfinden läßt und dem römischen Leser vertraut gewesen sein mag, ist die Ausführlichkeit der Iasonlegende und die zugleich bunte Streuung mythischer Figuren im gesamten Abschnitt doch bemerkenswert: Medea, ihr Sohn Medus als Gründer und Namensgeber des Mederreiches, Herakles, der bei seiner Rückkehr von Geryon die Albaner mit sich führte, Erygios und Amphistratos, die Wagenlenker des Castor und des Pollux, die von Iason als lokale Herrscher über östliche Völker eingesetzt wurden, und schließlich die Amazonen, von denen Iustin nochmals Thalestris hervorhebt, deren Beischlaf mit Alexander bereits in der origo Scythiae Erwähnung fand.202 In der Gesamtheit liest sich das geradezu wie eine Aneinanderreihung mythischer Versatzstücke, die plötzlich und scheinbar übergangslos in den 3. Mithridatischen Krieg und zum Heer des Pompeius Magnus führen – und ebenso übergangslos von dort auch wieder zurück zu den Gründungen im Osten durch Iason, Medus und Armenius. Die Anordnung und Auswahl der einzelnen Elemente läßt erkennen, daß das übergreifende Kriterium für die Auswahl der mythischen und historischen Erzählstränge nicht ein zeitliches, sondern vielmehr ein geographisches ist. Das eigentliche Thema gibt also nicht die origo Armeniae vor, sondern vielmehr der gesamte geographische Raum zwischen Kappadokien bzw. Pontos, Schwarzem und Kaspischem Meer. Nur auf diese Weise erklärt sich, wie die folgende Karte (Abb. 2 auf S. 149) veranschaulicht, auch die Einfügung der Amazonen und der Albaner, die die räumliche Grenze im Norden bilden.

199 Iust. 31,8,1: Igitur cum ab utrisque bellum pararetur ingressique Asiam Romani Ilium venissent, mutua gratulatio Iliensium ac Romanorum fuit, Iliensibus Aenean ceterosque cum eo duces a se profectos, Romanis se ab his procreatos referentibus; […]. 200 Vgl. SEEL 1972c, 185 f. u. 340, der im Verhalten der Albaner in Iust. 42,3,4 eine Dublette zur Ilionepisode sieht. 201 SEEL 1972c, 340. Er hält Trogus für den alleinigen Verfasser des Mythen-Konglomerats und stellt dessen „historiographischen Stil“ Tacitus, Germ. 3 gegen. 202 Iust. 42,3,7; vgl. 2,4,33; 12,3,5–7. Die Episode um Alexander und die Amazone (ausführlich auch bei Curt. 6,5,24–35 und Diod. 17,77,1–3) galt schon in der Antike als unglaubwürdig, vgl. Plut. Alex. 46,1 f. Zu Thalestris und der Diskussion um die Historizität der Erzählung HECKEL 2009, 262 f.; BAYNHAM 2001.

4.2 Mythen und origines

Abb. 2: Der Osten unter Augustus mit den in Iust. 43,2–3 erwähnten Regionen (Karte: WAGNER 1985, 2, Abb. 1)

149

150

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Wenn die Mythen hier also im Dienste der geographischen Struktur stehen, stellt sich unweigerlich erneut die Frage nach dem gestalterischen Eingreifen des Verfassers und nach seiner Vorstellung von dieser östlichsten Region des Imperium Romanum und den Gebieten jenseits der römischen Grenzen. Hatte Trogus die augusteische Ausdehnung Armeniens vor Augen? Oder ist die auffällige Komposition dieser Passage der Kürzung oder Veränderung Iustins zu verdanken? Sind vielleicht entscheidende Übergänge oder konzeptionell wichtige Details des Originals in der gekürzten Version verlorengegangen? Oder hat Iustin die Iasonerzählung gemäß seiner auch sonst erkennbaren Abhebung auf Anekdotisches und Exemplarisches eigenwillig umgearbeitet? Die Erwähnung im Prolog zu Buch 42 (inde repetitae origines Armeniorum et situs) stellt sicher, daß der Armenienexkurs bei Trogus vorhanden war und dieser nicht nur einen Bericht über die Ursprünge (origo), sondern auch eine Lagebeschreibung (situs) enthielt.203 Wie ausführlich der Exkurs ursprünglich gewesen sein mag, ist daraus jedoch nicht abzulesen. Eine Einordnung des Armenienexkurses ist dennoch begrenzt möglich, wenn man sich den Umgang Iustins mit origines und situs über das gesamte Werk hinweg vergegenwärtigt.

4.2.3 Ursprungsgeschichten in der Epitome Die Gegenüberstellung der Epitome mit den Prologi hat bereits gezeigt, daß von den insgesamt 37 Exkursen aus dem Original etwa die Hälfte von Iustin beibehalten wurden.204 Ähnliches läßt sich auch für die Ursprungsgeschichten und ethnographischen Beschreibungen feststellen: Unter den Stichwörtern origo, situs und res sind in den Prologen insgesamt 51 Volkstämme, Städte und Regionen aufgeführt (in der folgenden Aufstellung der Einfachheit halber als gentes zusammengefaßt), von denen 24 mehr oder weniger ausführlich in der Epitome behandelt werden, während 27 vollständig fehlen. Folgende Aufstellung zeigt die statistische Verteilung der ethnographischen Beschreibungen der Epitome und Prologi im Vergleich:205

203 CLARKE 1999b, 273 vermutet, daß die Betonung der geographischen Gegebenheiten im Armenienexkurs auf eine generelle Struktur der Vernetzung historischer und geographischer Aspekte bei Trogus zurückgehe. Vgl. dazu auch unten Kap. 5.2.3. 204 Vgl. oben S. 53–56 und die Tabelle 7.2.2 und 7.7.2. 205 Da Überschneidungen und doppelte Nennungen von gentes unter den Begriffen origo, situs und res möglich sind, ergeben sich für ‚gentes gesamt‘ jeweils geringere Summen. Um welche gentes es sich handelt, ist der detaillierten Tabelle 7.7.2 zu entnehmen (ihre Namen dort im Fettdruck). Nicht alle sind in den Prologi als Exkurse, der Großteil aber als origines ausgewiesen. Zur Relation der Exkurse und der origines vgl. oben S. 53. Unter den 15 von Iustin beibehaltenen Ursprungsgeschichten befinden sich mindestens zwei (Trog. prol. 16 in Iust. 3,4–4,5 und Trog. prol. 43 in Iust. 43,1), die unvollständig übernommen oder gekürzt wurden. Eine Zusammenstellung der origines nach den Prologi auch bei PENDERGAST 1961, 24 f.

151

4.2 Mythen und origines

Ethnographische Beschreibungen bei Trogus und Iustin origo (gentes)

situs206 (gentes)

res (gentes)

gentes gesamt

Prologi

31 (47)

5 (10)

7 (12)

51

bei Iustin erhalten

16 (20)

2 (2)

5 (9)

24

Daß über die Hälfte der Ursprungsgeschichten offenbar den Kürzungen zum Opfer gefallen sind, erscheint zunächst viel. Wenn man das Verhältnis aber hochrechnet auf die geschätzte Größe der Epitome gegenüber dem Originalwerk, die zwischen einem Sechstel und einem Zehntel angesetzt wird,207 relativiert sich das Ergebnis. Bedenkt man ferner, daß sich gerade Exkurse, deren Fehlen sich nicht auf den inhaltlichen Zusammenhang auswirkt, für Kürzungen besonders gut eignen und in Epitomai gerne der brevitas geopfert wurden,208 ist die Anzahl der in der Epitome beibehaltenen origines sogar überraschend hoch. Man muß sich also nicht fragen, warum Iustin Ursprungsgeschichten gestrichen, sondern eher, warum er so viele beibehalten hat. Die Antwort geben einmal mehr die in der Praefatio formulierten Auswahlkriterien: Ursprungsgeschichten und Gründungssagen sind Fundgruben für Exempla und eignen sich besonders gut für Iustins vorrangige Auswahlprinzipien der Unterhaltung und moralischen Belehrung. Ein genauerer Blick auf die beschriebenen Städte, Völker und Regionen sowie auf die Art ihrer Darstellung in der Epitome ist daher geboten. Die folgende Aufstellung nennt diejenigen Ursprungsgeschichten, die bei Iustin mehr oder weniger umfangreich behandelt werden: Origines in der Epitome (in der Reihenfolge ihres Erscheinens im Werk) Name

Iust.

Trog. prol.

Scythia

2,1–4

2

Athenae

2,6

2

Sicilia

4,2

4

Macedonia

7,1

7

Byzantium

9,1,3

9

Cyrene

13,7

13

Heraclea Pontica

16,3

16

Epirus

17,3

17

Karthago

18,4–6

18

Bruttii

23,1,4–16

23

Histriani

32,3,12–15

---

206 Davon vier als situs originesque oder ähnlich bezeichnet. 207 SYME 1988, 358, Anm. 1. Zur unterschiedlichen Einschätzung über den ursprünglichen Umfang vgl. oben S. 14, Anm. 6. 208 Vgl. GÄRTNER/EIGLER 1997, 1175.

152

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Name

Iust.

Trog. prol.

Iudaei

36,2–3

36

Parthia

41,1,1–4

41

Armenia

42,2 f.

42

Roma

43,1 f.

43

Massilia

43,3 f.

43

Hispania

44,3 f.

44

Wie an der Übersicht zu erkennen ist, sind fast alle bei Iustin dargestellten origines auch in den Prologen als solche aufgeführt.209 Der Großteil dieser Ursprungsgeschichten umfaßt ein oder mehrere Kapitel und wurde offenbar nicht stark gekürzt, worauf auch ihr noch immer spürbarer Exkurscharakter schließen läßt. Hinweise auf den Ursprung eines Volkes oder Herkunftslegenden finden sich aber nicht nur in Form von Exkursen, sondern oft auch in kurzen Nebenbemerkungen in den Kontext eingefügt. So wird etwa im Zusammenhang der Eroberungen Alexanders der Ursprung der Agensonae auf Herakles zurückgeführt, so wird Bergonum im Kontext der keltischen Südwanderungen als eine Gründung der Gallier genannt, und die Bactriani werden im Rahmen der origo Scythiae als von den Skythen gegründet bezeichnet.210 Ähnliche Beispiele finden sich zuhauf bei Iustin, und einige von ihnen werden auch bei Trogus in dieser kurzen Form vorhanden gewesen sein. Die Häufigkeit, mit der solche kurzgefaßten Herkunftshinweise in der Epitome vorkommen,211 spricht allerdings dafür, daß Iustin einige Kürzungen vorgenommen hat. Relativ sicher können wir das für die Ursprungsgeschichten der Stadt Byzanz feststellen, deren origo in den Prologen erwähnt, bei Iustin aber auffällig kurz wiedergegeben ist: Die origo Byzantii stand dem Prolog (9) zufolge bei Trogus im Kontext der Belagerung der Stadt durch Philipp II.: Byzantii origines, a cuius obsidione summotus Philippus Scythiae bellum intulit. Iustins Version der Ursprungsgeschichte befindet sich im selben Zusammenhang, scheint aber stark unter den Kürzungen gelitten zu haben (Iust. 9,1,2–4): In cuius emolumentum egregie pertinere ratus, si Byzantium, nobilem et maritimam urbem, receptaculum terra marique copiis suis futurum, in potestatem redegisset, eandem claudentem sibi portas obsidione cinxit. Haec namque urbs condita primo a Pausania, rege Spartanorum, et per septem annos possessa fuit; dein variante victoria nunc Lacedaemoniorum, nunc Atheniensium iuris habita est, quae incerta possessio effecit, ut nemine quasi suam auxiliis iuvante libertatem constantius tueretur.

209 Die einzige Ausnahme bilden die Histriani, deren origo im Kontext der von Philipp V. zum Bündnis gegen Rom gewonnenen Bundesgenossen dargestellt ist. 210 Agensonae: Iust. 12,9,2; Bergonum: 20,5,8; Bactriani: 2,1,3; 2,3,6. 211 Vgl. dazu in Tabelle 7.7.1 die Spalte origo; kurgefaßte Hinweise auf die origo sind dadurch kenntlich gemacht, daß die entsprechenden Stellen in runde Klammern gesetzt sind.

4.2 Mythen und origines

153

Byzanz wurde zwar, wie auch Thukydides belegt, vom Spartaner Pausanias 477 v. Chr. eingenommen,212 aber keinesfalls von diesem gegründet. Der Sage nach ist Byzas (Byzantas) von Megara der Gründer und Namensgeber der Stadt.213 Namen, Institutionen und Phyleneinteilung sprechen für eine megarische Gründung im 7. Jh. v.Chr.214 Ferner handelt es sich bei dem von Iustin erwähnten Pausanias nicht um den gleichnamigen spartanischen König, sondern um den Feldherrn, unter dessen Oberbefehl die verbündeten Griechen den Sieg über die Perser in der Schlacht bei Plataiai errangen.215 Iustin sind hier also gleich zwei Fehler unterlaufen, die sich am besten dadurch erklären lassen, daß durch seine Kürzungen das ausführlichere Original fehlerhaft zusammengeschnitten wurde.216 Die Vernachlässigung korrekter Namenszuordnungen und Datierungen, die wir bereits als eine Auswirkung der Geschichtsdarstellung Iustins feststellen mußten, tritt auch hier wieder deutlich hervor. Man muß sich daher weniger fragen, warum Iustin die origo Byzantii fehlerhaft wiedergibt, als vielmehr, warum er sie nicht vollständig streicht. Eine mögliche Antwort liegt im Detail: Iustin geht es nicht um die Gründung der Stadt selbst, deren Legende ihn offenbar nicht interessiert, sondern um die wechselhafte Geschichte der Stadt und ihrer Machthaber, die er als Grund dafür hervorhebt, daß die Byzantiner sich während ihrer Belagerung durch Philipp II. standhaft zeigten. Iustin hat 212 Thuk. 1,94: Παυσανίας δὲ ὁ Κλεομβρότου ἐκ Λακεδαίμονος στρατηγὸς τῶν Ἑλλήνων ἐξεπέμφθη μετὰ εἴκοσι νεῶν ἀπὸ Πελοποννήσου· ξυνέπλεον δὲ καὶ Ἀθηναῖοι τριάκοντα ναυσὶ καὶ τῶν ἄλλων ξυμμάχων πλῆθος. καὶ ἐστράτευσαν ἐς Κύπρον καὶ αὐτῆς τὰ πολλὰ κατεστρέψαντο, καὶ ὕστερον ἐς Βυζάντιον Μήδων ἐχόντων, καὶ ἐξεπολιόρκησαν ἐν τῇδε τῇ ἡγεμονίᾳ. 213 Diod. 4,49,1: ἔπειτα τὸν μὲν Γλαῦκον δῦναι πάλιν εἰς τὸ πέλαγος, τοὺς δ’ Ἀργοναύτας κατὰ στόμα τοῦ Πόντου γενομένους προσπλεῦσαι τῇ γῇ, βασιλεύοντος τότε τῆς χώρας Βύζαντος, ἀφ’οὗ καὶ τὴν πόλιν τῶν Βυζαντίων ὠνομάσθαι. Vgl. Hesychios von Milet FGrHist 390 F 7,3: ἕτεροι δὲ Μεγαρεῖς ἱστόρησαν ἀπὸ Νίσου τὸ γένος κατάγοντας εἴσπλουν ἐν αὐτῶι ποιησαμένους τῶι τόπωι ὑφ᾽ ἡγεμόνι Βύζαντι, οὗπερ τὴν προσηγορίαν μυθεύουσι τῆι πόλει προστεθῆναι. ἄλλοι δὲ Σεμέστρης τῆς ἐπιχωρίου νύμφης παῖδά τινα γεγονότα τὸν Βύζαντα ἀναπλάττουσιν. Zur mythischen Gründungslegende HANELL 1934, 126. 214 Zur archäologischen Bewertung vgl. FIRATLI 1978. Die literarische Tradition liefert zum Teil widersprüchliche Angaben. Hdt. 4,144 nennt nur den Zeitpunkt der Gründung (17 Jahre nach der Gründung Kalchedons); Ps.-Skymnos v. 717 kennt Megara als Mutterstadt; bei Vell. 2,7,7 dagegen erscheint Byzanz zusammen mit Kyzikos als Gründung Milets. Das wichtigste Zeugnis bietet wohl der Anaplus Bospori des Dionysios von Byzantion aus dem 2./3. Jh. n. Chr., der ausdrücklich auf die einander widersprechenden Traditionen hinweist (ebd., 53, ed. GÜNGERICH 1927, p. 22 f.) und mehrfach Megara gemeinsam mit anderen Städten als Gründer der Kolonie nennt. Verschiedene Versionen kennt auch Hesychios von Milet FGrHist 390 F 7. Nach Amm. 22,8,8 war Byzanz eine attische Kolonie. Vgl. HANELL 1934, 123–127, der das Material zusammenstellt und die Stellung Megaras als Mutterstadt für nicht sicher hält. Er schätzt die Rolle Megaras in der Tradition als bedeutend ein, während den Griechen aber immer klar gewesen sei, „dass neben den Megarern auch Angehörige anderer Staaten an der Siedlung teilnahmen“. 215 Vgl. Nep. Paus. 1,1–4. 216 Ähnlich auch ARNAUD-LINDET 2003, ad Iust. 9,1,3: „Cette double erreur de Justin résulte d’une coupure maladroite dans le texte de Trogue Pompée, qui parlait, d’après le prologue, des origines de Byzance, puis de son histoire.“ Vgl. HANELL 1934, 124, der auf die Wiederkehr des Fehlers bei Oros. hist. 3,13,2 hinweist, der folglich auch an dieser Stelle offenbar Iustin benutzte; zur Verwendung Iustins durch Orosius oben S. 89–93.

154

4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

also die origo auf dieses eine vorbildhafte Verhalten der Byzantii reduziert und die umfangreichere Gründungsgeschichte entsprechend zusammengeschnitten. So ist es wieder die Exemplafunktion, die seine Auswahl bestimmt. Der historische Kontext, in dem das vorbildhafte Verhalten der Byzantiner steht, wird, wie der Leser im folgenden Kapitel erfährt, mit Philipps Aufgabe der Belagerung abgeschlossen.217 Daß die in der Praefatio formulierten Kriterien auch für die Auswahl und für die Kürzungen der origines maßgebend waren, ist nicht nur an der origo Byzantii nachzuvollziehen, sondern läßt sich an vielen weiteren Beispielen belegen. In fast allen Fällen folgt Iustin inhaltlich dem in den Prologen wiederzufindenden Aufbau des Originals, ist aber zugleich auf seine an Exempla und unterhaltsamen Anekdoten ausgerichteten Inhalte konzentriert: – Die origo Scythiae ist, nimmt man die ausführliche Schilderung der Amazonen hinzu, neben Karthago die umfangreichste in der Epitome. Sie beginnt mit einer Gegenüberstellung Skythiens und Ägyptens in der Frage des höheren Alters (Iust. 2,1,5–21), endet nach längeren ethnographischen und geographischen Ausführungen mit den Kriegen der Amazonen und führt schließlich übergangslos zur Skythenkönigin Thalestris, die mit Alexander das Bett geteilt habe.218 – Über die Athener wird zunächst hervorgehoben, daß ihr Wohnsitz (sedes) zugleich auch ihr Ursprungsort (origo) sei.219 Dann werden in relativ rascher Abfolge Urkönige von Kekrops bis Kodros aufgezählt, ausführlich erscheint jedoch nur letzterer, der als Exemplum für die Aufopferung für das Vaterland in Erscheinung tritt.220 – Die origo Siciliae (Iust. 4,1), die ebenfalls mit ethno- und geographischen Berichten beginnt, ist vergleichsweise kürzer: Die Insel sei zunächst der Wohnort der Kyklopen gewesen, habe dann unter der Herrschaft des Kokalos221 und schließlich diverser Tyrannen gestanden. Von letzteren wird Anaxilaos hervorgehoben, dessen Gerechtigkeit wiederum als Exemplum erscheint.222

217 Iust. 9,2,10: Quibus inrisus Philippus soluta obsidione Byzantii Scythica bella adgreditur, […]. 218 Iust. 2,4,33. Harum Minithyia sive Thalestris regina, concubitu Alexandri per dies tredecim ad subolem ex eo generandum obtento, reversa in regnum brevi tempore cum omni Amazonum nomine intercidit. Vgl. Iust. 12,3,5; 42,3,7. Zur Historizität vgl. oben S. 148, Anm. 202. 219 Iust. 2,6,3 f.: Soli enim praeterquam incremento etiam origine gloriantur; quippe non advenae neque passim collecta populi conluvies originem urbi dedit, sed eodem innati solo, quod incolunt, et quae illis sedes, eadem origo est. 220 Iust. 2,6,19–21: Atheniensibus eo tempore rex Codrus erat, qui et responso dei et praeceptis hostium cognitis permutato regis habitu pannosus, sarmenta collo gerens castra hostium ingreditur. Ibi in turba obsistentium a milite, quem falce astu convulneraverat, interficitur. Cognito regis corpore Dorienses sine proelio discedunt. Atque ita Athenienses virtute ducis pro salute patriae morti se offerentis bello liberantur. 221 Iust. 4,2,2: Haec a principio patria Cyclopum fuit, quibus extinctis Cocalus regnum insulae occupavit. Vgl. Paus. 7,4,6; Diod. 4,77–79. 222 Iust. 4,2,4 f.: Horum ex numero Anaxilaus iustitia cum ceterorum crudelitate certabat, cuius moderationis haud mediocrem fructum tulit; quippe decedens cum filios parvulos reliquisset tutelamque eorum Micalo, spectatae fidei servo, commisisset, tantus amor memoriae eius apud

4.2 Mythen und origines









223

224 225 226

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Auch für Makedonien werden die legendären Könige von Pelegonos an aufgezählt. Hervorgehoben wird Karanos als der Gründervater des makedonischen Königshaus, der durch die Einnahme Edessas und die dazugehörige Episode um die Herde der Ziegen, die Namensgeber der Stadt und Feldzeichen seines Heeres wurden, ebenfalls in die Auswahlkriterien der Epitome paßt.223 Über Kyrene wird die ausführlich bei Herodot überlieferte Legende von Aristaios/Battos, dem stummen Königssohn von Thera, berichtet, der auf Befehl des Orakels von Delphi die Stadt gegründet habe.224 Nicht nur die Anekdote, nach der Battos durch die Befolgung des Orakels seine Sprache wiederfand, ordnet sich in das iustinische Auswahlprinzip ein, auch die folgende Legende von der schönen Kyrene, die von Apollo geraubt und auf eben diesen Berg gebracht worden sei, auf dem Battos, nachdem er davon gehört hatte, die gleichnamige Stadt gegründet habe, entspricht der Geschichtsdarstellung des Epitomators. Ebenso wie Kyrene sei Iustin zufolge auch die Gründung der Kolonie Heraclea Pontica einem Auftrag des delphischen Orakels geschuldet, den die Boioter aus Angst vor den Gefahren einer Seefahrt zunächst nicht beachteten, nach zahlreichen Niederlagen im Krieg gegen die Phoker dann aber doch befolgten. Als Exemplum wird schließlich das vorbildliche Verhalten der Heracleenses hervorgehoben, die nach der erfolgreichen Abwehr eines athenischen Angriffs nicht auf Rache sannen, sondern Lamachos und sein Heer mit Proviant und Hilfstruppen ausstatteten: bene agrorum suorum populationem inpensam existimantes, si quos hostes habuerant amicos reddidissent.225 Die Ursprungsgeschichte von Epirus ist auf die Erzählung um Neoptolemos Pyrrhos, der Lanassa, die Enkelin des Herakles, raubt,226 konzentriert, an welche die Aufzählung der Pyrrhiden von Piales bis auf Pyrrhos anschließt (Iust. 17,3,8–17). omnes fuit, ut parere servo quam deserere regis filios mallent principesque civitatis obliti dignitatis suae regni maiestatem administrari per servum paterentur. Iust. 7,1,7–10: Sed et Caranus cum magna multitudine Graecorum sedes in Macedonia responso oraculi iussus quaerere, cum Emathiam venisset, urbem Edessam non sentientibus oppidanis propter imbrium et nebulae magnitudinem gregem caprarum imbrem fugientium secutus occupavit; revocatusque in memoriam oraculi, quo iussus erat ducibus capris imperium quaerere, regni sedem statuit; religioseque postea observavit, quocumque agmen moveret, ante signa easdem capras habere, coeptorum duces habiturus, quas regni habuerat auctores. Urbem Edessam ob memoriam muneris Aegaeas, populum Aegeadas vocavit. Iust. 13,7; vgl. Hdt. 4,150–158; Strab. 17,3,21, p. 837C.; SEG IX 3. Zum Gründungsmythos Kyrenes und den diversen Versionen CALAME 2003. Iust. 16,3,12. Zur Gründungsgeschichte der Stadt nach der griechischen Überlieferung vgl. ASHERI 1972, 23–28. Iust. 17,3,3–7: Post Pyrrus, Achillis filius, amisso per absentiam Troianis temporibus paterno regno in his locis consedit: qui Pyrridae primo, postea Epirotae dicti sunt. Sed Pyrrus cum in templum Dodonaei Iovis ad consulendum venisset, ibi Lanassam, neptem Herculis, rapuit, ex cuius matrimonio octo liberos sustulit. Ex his nonnullas virgines nuptum finitimis regibus tradidit opesque adfinitatium auxilio magnas paravit. Atque ita Heleno, filio Priami regis, ob industriam singularem regnum Chaonum et Andromacham Hectoris e matrimonio suo, quos in

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

Die Ursprungsgeschichte Karthagos ist neben derjenigen der Scythia die längste in der Epitome und enthält die Legende von der Flucht der Elissa (Dido) aus Tyros bis zur Stadtgründung in Afrika und ihrem Suizid.227 Die Ursprungsgeschichte der Bruttii steht im Kontext der Kriege des Agathokles in Italien, dessen erstes Angriffsziel die Bruttier gewesen seien. Iustin folgt damit der Abfolge und dem inhaltlichen Zusammenhang bei Trogus, wie er im entsprechenden Prolog zu finden ist (Trog. prol. 23): Ut Agathocles domita Sicilia bellum in Italia Bruttiis intulit. Repetitae inde Bruttiorum origines. Im Zentrum der iustinischen Version steht aber der Angriff der von Dionysios I. rekrutierten Afri, deren Aufenthaltsort von Bruttia, der Namensgeberin des daraufhin gegründeten Stammes, verraten worden sei.228 In der origo Iudaeorum werden die Geschichte Iosephs und der Auszug des Moses und der Israeliten aus Ägypten in einer eigenartigen Kombination wiedergegeben: Moses erscheint als der Sohn Iosephs, der nicht nur dessen Weisheit geerbt, sondern auch noch Schönheit besessen habe.229 Der Gründungsmythos Roms enthält die bekannten Topoi und Figuren von Latinus und Aeneas bis hin zum Aussetzungsmythos um Romulus und Remus und der späteren Gründung der Stadt (Iust. 43,1 f.). Rom direkt angeschlossen ist die origo Massiliae. Als phokäische Gründung unter den Flottenanführern Simos und Protis dargestellt, findet Iustin mit der Hochzeitsfeier der Gyptis (Iust. 43,3,4–13) und dem intriganten Anschlag des Comanus gegen die Stadt (Iust. 43,4,3–12) auch hier wieder Stoff nach seinem Geschmack.

divisione Troianae praedae acceperat, uxorem tradidit, brevique post tempore Delphis insidiis Orestae, filii Agamemnonis, inter altaria dei interiit. 227 Iust. 18,4–6. Zum Gründungsmythos und zu Iustins Darstellung AMELING 1993, 243–249. Vgl. auch BRIZZI 2015. 228 Iust. 23,1,11 f.: Itaque fatigatus querelis sociorum Dionysius, Siciliae tyrannus, sexcentos Afros ad conpescendos eos miserat; quorum castellum proditum sibi per Bruttiam mulierem expugnaverunt ibique civitatem concurrentibus ad opinionem novae urbis pastoribus statuerunt Bruttiosque se ex nomine mulieris vocaverunt. Vgl. dagegen Diod. 16,15,2: […] καὶ προσηγορεύθησαν Βρέττιοι διὰ τὸ πλείστους εἶναι δούλους· κατὰ γὰρ τὴν τῶν ἐγχωρίων διάλεκτον οἱ δραπέται βρέττιοι προσηγορεύοντο. τὸ μὲν οὖν τῶν Βρεττίων πλῆθος οὕτω συνέστη κατὰ τὴν Ἰταλίαν. 229 Iust. 36,2,11: Filius eius Moyses fuit, quem praeter paternae scientiae hereditatem etiam formae pulchritudo commendabat. SEEL 1972b, p. 542, Anm. 1, vermutet, daß die Darstellung des Trogus auf Poseidonios zurückgehe. Vgl. auch STERN 1974, Bd. 1, 332–343, der für die Version der origo eine Kombination aus biblischen, damaszenischen und griechisch-ägyptischen Elementen annimmt (ebd., 332 f.), und für den historischen Teil des Judenexkurses eine Abhängigkeit von Timagenes für wahrscheinlicher hält. Zu Moses als Sohn des Ioseph ebd., 340. Vgl. Eus. praep. ev. 9,19,3, wo Moses als Enkel des Ioseph erscheint: […] καὶ τὸν μὲν Ἁβραὰμ γήρᾳ τελευτῆσαι, Γέλωτος δὲ καὶ γυναικὸς ἐγχωρίου υἱοὺς ἕνδεκα γενέςθαι καὶ δωδέκατον Ἰωσὴφ καὶ ἀπὸ τοῦδε τρίτον Μωσῆν. Die schöne Gestalt des Ioseph wird in der Genesis (1. Mos 39,6) erwähnt; auch Ios. ant. Iud. 2,231 bemerkt die von Gott verliehene Schönheit des Moses. Eine detaillierte Gegenüberstellung des Judenexkurses mit der alttestamentlichen und der griechisch-römischen Tradition wäre sicher aufschlußreich.

4.2 Mythen und origines

157



Für Hispania schließlich werden mehrere Sagen und Mythen aneinandergereiht, welche die Ursprünge verschiedener Teile Spaniens wiedergeben: Die berühmten Stuten Lusitaniens,230 der griechische Ursprung Galiziens, der auf Teucer zurückgeführt wird,231 die Waldschluchten von Tartessos, die von den Kureten bewohnt gewesen seien, deren ausführlich geschilderter Mythos von Gargoris und der Aussetzung des Habis ausschließlich bei Iustin überliefert ist,232 und schließlich die spanischen Inseln, die unter der Herrschaft des sagenhaften Geryon stünden (Iust. 44,4,14–16). Vergegenwärtigt man sich die Inhalte all dieser Ursprungsberichte, weisen sie alle diejenigen Erzählkriterien auf, die als charakteristisch für Iustins Geschichtsdarstellung erkannt wurden: moralische Exempla, vor allem in Hinsicht auf Machtausübung und Herrschaftsverfall, und unterhaltsame Anekdoten, vor allem mit Blick auf die private Sphäre und den familiären Bereich. Die Ausnahmen können diese Regel nur bestätigen: Längere Aufzählungen von Herrscherabfolgen ohne die für Iustin typischen Anekdoten finden sich in den Ursprungsgeschichten von Athen, Epirus, Makedonien und Sizilien. Zur Erklärung dieser Ausnahmen reicht es, auf ihre Bedeutung innerhalb der Gesamtstruktur des Werkes hinzuweisen: Die genannten Orte, zuallererst Makedonien, spielen so zentrale Rollen, daß das Fehlen ihrer Ursprungsgeschichten oder die Beschränkung auf eine exemplarische Anekdote zweifelsfrei als Lücke im Gesamtkontext aufgefallen wäre. Das Bewahren des Gesamtkontextes aber ist, wie wir schon feststellten, durchaus ein Anliegen Iustins. Auch die origo der Parther, die sich auf ihre Abkunft von den Skythen und ihre sonstige Unbekanntheit zu Zeiten der Assyrer und Meder beschränkt,233 mag dem Erhalt der Gesamtstruktur zuschulden sein. Iustins Bemühung um die Bewahrung der Gesamtstruktur zeigt erst recht die Gegenüberstellung mit den vollständig gestrichenen origines. In der Epitome fehlen 230 Iust. 44,3,1: In Lusitanis iuxta fluvium Tagum vento equas fetus concipere multi auctores prodidere. Quae fabulae ex equarum fecunditate et gregum multitudine natae sunt, qui tanti in Gallaecia ac Lusitania et tam pernices visuntur, ut non inmerito vento ipso concepti videantur. Zur Darstellung Spaniens in der Epitome vgl. ALONSO-NÚÑEZ 1988; BLÁZQUEZ MARTÍNEZ 2006. 231 Iust. 44,3,2 f.: Gallaeci autem Graecam sibi originem adserunt; siquidem post finem Troiani belli Teucrum morte Aiacis fratris invisum patri Telamoni, cum non reciperetur in regnum, Cyprum concessisse atque ibi urbem nomine antiquae patriae Salaminam condidisse; inde accepta opinione paternae mortis patriam repetisse, sed cum ab Eurysace, Aiacis filio, accessu prohiberetur, Hispaniae litoribus adpulsum loca, ubi nunc est Karthago Nova, occupasse; inde Gallaeciam transisse et positis sedibus genti nomen dedisse. 232 Iust. 44,4,1–14; Zum Mythos von Gargoris und Habis BERMEJO BARRERA 1978; GASCÓ 1986; CARPENA GÓMEZ 1996. 233 Iust. 41,1,1–4: Parthi, penes quos velut divisione orbis cum Romanis facta nunc Orientis imperium est, Scytharum exules fuere. Hoc etiam ipsorum vocabulo manifestatur, nam Scythico sermone exules ‚parthi‘ dicuntur. Hi et Assyriorum et Medorum temporibus inter Orientis populos obscurissimi fuere. Postea quoque, cum imperium Orientis a Medis ad Persas translatum est, veluti vulgus sine nomine praeda victorum fuere. Zur Darstellung der Parther in der Epitome LIEBMANN-FRANKFORT 1969; STEP’ANYAN 1980 (bes. zur Gegend südlich des Kaukasus); ALONSO-NÚÑEZ 1988/89; VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1998.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

im Vergleich zu den Prologi folgende Ursprungsgeschichten: Aeoli, Ionii, Lydi, Tusci, Aegypti urbes (Trog. prol. 1), Pontus (2. 37), Thessalia (2), Peloponnenses, Doricus populus (3), Illyrii, Paeoni (7), Cyprus (9), Paphlagonia (10), Caria (11), Apuli, Lucani, Samniti, Sabini (12), Rhodus (15), Bithynia (16), Velia (18); Creta (29), Pannonia (32), Cappadocia (34), Bosporani, Colchi (37), Arabia (41), Liguria (43). Keine dieser gentes spielt im historischen Kontext des Gesamtwerkes eine solche Rolle, daß ihre origo erforderlich oder zwingend zu erwarten wäre. Allein die Ägypter mögen aus diesem Muster fallen, aber auch hier findet sich eine Erklärung: Im Prolog zum ersten Buch sind zwar neben den aiolischen, ionischen und lydischen Städten Kleinasiens und den etruskischen Städten auch die Städte Ägyptens (repetitae Aegypti origines urbium) erwähnt, die Iustin allesamt gestrichen hat.234 Dennoch erscheint die origo Aegypti, die im Prolog nicht eigens aufgeführt ist, durchaus in der Epitome: zunächst im ersten Buch mit einem kurzen Hinweis auf die Könige Vezosis und Tanaos (Danaos), dann im zweiten Buch in der Gegenüberstellung mit den Skythen, wo Iustin ausführlich auch Klima, Geographie und Alter Ägyptens behandelt.235 Iustin folgt also auch in Hinblick auf die Ursprungsgeschichten konsequent seiner Ankündigung in der Praefatio: Er wählt Exemplarisches und Unterhaltsames aus, bewahrt dabei aber stets die inhaltliche Anordnung, die von Trogus vorgeben ist. Zugleich können damit geographische Argumente, mit denen etwa José M. Alonso-Núñez eine iustinische Tendenz erklären möchte,236 kaum als übergreifendes Auswahlkriterium gelten. Das veranschaulicht auch die Karte 10.8 (Anhang), welche die origines der Prologi und ihre Beibehaltung in der Epitome aufzeigt: Vergleicht man dort die von Iustin beibehaltenen origines (schwarz) mit den gestrichenen (rot) wird deutlich, daß die Epitome keineswegs einen regionalen Schwerpunkt setzt – oder genauer gesagt: keinen anderen geographischen Schwerpunkt als denjenigen, der bereits bei Trogus vorhanden war. Ausgespart sind gerade nicht die weiter entfernten Regionen (Hispania, Scythia, Parthia), sondern in erster Linie die Städte und Volksstämme Italiens und Kleinasiens. Auch die umfangreichsten origines der Epitome, diejenigen Karthagos und der Skythen, lassen nicht auf eine regionale Tendenz schließen, die es etwa ermöglichen würde, Iustin eine skythische Herkunft zuzuschreiben, wie Luis Ballesteros Pastor vorgeschlagen hat.237 Die Er-

234 Trog. prol. 1: Hic in excessu dicti Aeolicarum et Ionicarum urbium situs originesque Lydorum et in Italia Tuscorum. […] Repetitae Aegypti origines urbium. 235 Iust. 2,1; vgl. Hdt. 2,104 f., der den Ursprung der Ägypter in der Kolchis sieht. Zu Vezosis (i. e. Sesostris) vgl. Diod. 1,53–58; Hdt. 2,102–110. 236 ALONSO-NÚÑEZ 1992, 27–46, bes. 44; dazu mit Zitaten aus seiner Argumentation oben S. 56 f. 237 BALLESTEROS PASTOR 2013, 6 f. Als Argument für diese These führt er neben der Länge des Skythenexkurses auch die (vermeintlich) antirömische und antimakedonische Haltung Iustins an und hält den Exkurs folglich nicht für eine Gestaltung des Trogus, sondern für ein Resultat der skythischen Prägung Iustins. Er widerspricht damit zugleich seiner anderen, ebenso spekulativen, Annahme, daß das Werk des Trogus auf einer armenischen Hauptquelle beruhe (vgl. die folgende Fußnote).

4.2 Mythen und origines

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klärung für die Ausführlichkeit gerade dieser origines liegt wohl eher in ihrer besonderen Eignung für die Auswahlkriterien, die Karthago mit Elissa und Skythien mit den Amazonen bieten. Es bleibt Armenien: Auf die origo Armeniens und das oben bereits vorgestellte Mythensammelsurium trifft weder das Argument der iustinischen Auswahlkriterien noch dasjenige der historischen Bedeutung im Gesamtkontext zu. Wir haben es hier offenbar mit einem Sonderfall zu tun, denn nach den gerade angestellten Überlegungen wäre zu erwarten, daß Iustin auch die Armenier vollständig streicht. Ballesteros Pastor vermutet, daß Trogus eine Hauptquelle verwendete, die im Umfeld des Hofes Tigranes’ II. in Armenien entstanden war, und führt als Begründung dieser These eine iranische Sichtweise an, die sowohl in Eigennamen und Toponymen als auch in der Darstellung Alexanders erkennbar sei.238 Für die Sichtweise des Trogus ist die Darstellung Armeniens, der Perser oder des Tigranes II. aber keinesfalls so auffällig, wie sie Ballesteros Pastor erscheint, sie ordnet sich vielmehr in sein Geschichtsbild ein, das unter geographischen und chronologischen Aspekten weiter unten (Kap. 5.2.3) noch genauer untersucht wird. Die Beibehaltung der origo Armeniens durch Iustin aber ist mit Rücksicht auf seine Auswahlkriterien durchaus ungewöhnlich. Sollte uns der Sonderfall Armenien doch einen Hinweis auf Iustins Hintergrund oder die Interessen seiner eigenen Zeit liefern? Um eine Erklärung zu finden, ist es nicht nötig, Iustin eine skythische Verbindung oder gar die Herkunft aus der Hafenstadt Olbia am Schwarzen Meer anzudichten.239 Hierfür fehlt jeglicher Beweis. Die oben erfolgte Einordnung Iustins ins 4. Jh. gibt bereits genügend näherliegende Erklärungsmöglichkeiten an die Hand: Armenien galt bereits seit der Pompeianischen Neuordnung im Osten als Pufferregion und Zankapfel zwischen dem römischen und dem parthischen Machtbereich. Einen Eindruck von dieser Situation gewinnen wir durch die auch in der Epitome beschriebenen Ereignisse um den Armenierkönig Tigranes II., die das einzig erhaltene Thema des stark gekürzten 40. Buches darstellen.240 Während Armenia minor, das Gebiet westlich des Euphrats, nach dem Sieg über Tigranes römische Provinz 238 BALLESTEROS PASTOR 2013, 20–24. Die Fragwürdigkeit dieser These besteht schon darin, generell von einer Hauptquelle für das Gesamtwerk auszugehen. Dagegen spricht deutlich Iust. praef. 3. Zur Diskussion um Timagenes als Hauptquelle des Trogus s. unten S. 196–198. Daß Trogus auch für die Darstellung der hellenistischen Geschichte stets mehrere Quellen benutzte, zeigte bereits RICHTER 1987. Für die Darstellung des Tigranes im 40. Buch schlägt Richter (ebd., 202–205) Theophanes von Mytilene bzw. Augenzeugenberichte des Onkels des Trogus, der die Feldzüge des Pompeius im Osten miterlebte (Iust. 43,5,12), vor, enthält sich aber einer endgültigen Entscheidung. Ballesteros Pastor diskutiert diese Möglichkeiten nicht. 239 So BALLESTEROS PASTOR 2013, 6 f. u. 9 f., der erst aus der Hypothese, Iustin stamme aus Olbia, und der Suche nach Beziehungen der Stadt zu den Römern eine Datierung der Epitome ans Ende des 2. oder den Beginn des 3. Jhs. vorschlägt (ebd., 12 f.). Obwohl die Forschung immer wieder mit spekulativen Überlegungen die Herkunft und Identität Iustins zu ermitteln suchte, läßt sich bisher davon nichts belegen. Zu den diversen Spekulationen zusammenfassend PENDERGAST 1961, 16 f. 240 Vgl. Strab. 11,14,15, p. 531C., der die Geschichte Armeniens bis Augustus zusammenfaßt. ALONSO-NÚÑEZ 1988/89, 128 vermutet, daß die Darstellungen bei Strabon und Trogus auf dieselbe Quelle zurückgehen, vgl. aber auch RICHTER 1987, 202–205 und dazu oben Anm. 238.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

wurde,241 war Armenia maior (Ostarmenien) immer wieder Spielball in den Kämpfen zwischen Rom und den Parthern, bzw. später den Sasaniden. Virulent wurde die Armenienfrage aber vor allem wieder im 4. Jh.: Während Diokletian noch 298 n. Chr. nach einem Sieg über die Sasaniden die Oberhoheit Großarmeniens zurückgewonnen hatte, ging sie kurze Zeit später endgültig an die Perser verloren.242 Die sogenannte Teilung Großarmeniens im Jahr 387 n. Chr. 243 sorgte für eine dauerhafte Festlegung der Grenzen, die der römischen Seite etwa ein Fünftel, den Großteil des Gebietes aber den Sasaniden zuschrieb.244 Die Grenze zwischen römischem und persischem Teil Armeniens verlief fortan vom Schwarzen Meer im Norden entlang der Städte Theodosiopolis (heute Erzurum), Martyropolis (Silvan) bis nach Nisibis (Nusaybin) im Süden.245 Neben der politischen Brisanz gewann Armenien im 4. Jh. aber auch durch seine frühe Christianisierung an kaum zu überschätzender Bedeutung für das römische Reich. Der Übertritt des Armenierkönigs Trdat (Tiridates d. Gr.) zum Christentum, und die frühe Christianisierung Armeniens hatten nicht nur gravierende Folgen für den Christianisierungsprozeß im Nahen Osten, sondern auch für die römisch-sasanidischen Beziehungen.246 Die Armenienfrage ist zur Zeit Iustins also gegenwärtig. Inwiefern die Behandlung der Armenier in der Epitome eine Reflexion dieser konkreten Ereignisse ist, ist nicht auszumachen, aber sie könnten durchaus den Ausschlag für die Beibehaltung des Armenienexkurses gegeben haben. Nichtsdestotrotz bleibt Iustin seiner Exzerpiermethode insofern treu, als er die Version des Originals beibehält: Es ist das augusteische Armenien, daß im 42. Buch dargestellt wird. Auffällig ist jedoch, daß in Iustins Version die origo auf die zweifache Nennung des Gründervaters Armenius beschränkt bleibt, während das Bündel an Mythenfragmenten vielmehr den 241 Zu den römisch-sasanidischen Beziehungen und zur Rolle Armeniens im 3. und 4. Jh. vor allem MOSIG-WALBURG 2009. 242 Vgl. GARSOÏAN 1967; WINTER 1988, 152–215; KETTENHOFEN 1995; MOSIG-WALBURG 2009, 91–148. 243 Zum Datum der Teilung vgl. BLOCKLEY 1987. 244 Zum Hintergrund der Teilung und ihren Konsequenzen ADONTZ 1970, 7–74; BLOCKLEY 1987; GREATREX 2000. 245 Zum Grenzverlauf und der Lage der Grenzstädte ausführlich ADONTZ 1970, 9–24, der eine beachtliche Menge an Quellenmaterial zusammenträgt. Procop. aed. 2,1,4 und pers. 1,10,14 zufolge ist auch das Dorf Dara, das unter Anastasius zu einer befestigten Stadt ausgebaut wurde, in diesem Grenzgebiet zu lokalisieren (dazu ADONTZ 1970, 9 u. 374 mit Anm. 3). Es handelt sich hierbei aber nicht um die in Iust. 41,5,2–4 erwähnte, von Arsakes I. gegründete Stadt, die sich im Gebirge Apavortene östlich der kaspischen Pforten befand und deren genaue Lage unbekannt ist: […] urbem quoque nomine Daram in monte Apaorteno [Arsaces] condit, cuius loci ea condicio est, ut neque munitius quicquam esse neque amoenius possit. Ita enim et praeruptis rupibus undique cingitur, ut tutela loci nullis defensoribus egeat, et soli circumiacentis tanta ubertas, ut propriis opibus expleatur; fontium ac silvarum ea copia est, ut et aquarum abundantia inrigetur et venationum voluptatibus exornetur. Vgl. Plin. nat. 6,46: A Caspiis ad orientem versus regio est Apavortene dicta et in ea fertilitatis inclutae locus Dareium, […]. Vielleicht ist es Zufall, daß der situs dieses sonst unbedeutenden Ortes Eingang in die Epitome gefunden hat, aber auch eine Verwechslung mit dem namensgleichen Grenzdorf durch Iustin ist vor dem aufgezeigten historischen Hintergrund denkbar. 246 Vgl. KETTENHOFEN 2002 und KLINGENBERG 2017.

4.2 Mythen und origines

161

situs als die origo abbilden. Bemerkenswerterweise interessiert sich Iustin sonst relativ wenig für topographische Darstelllungen und Lagebeschreibungen. Leider können wir aus den spärlichen Informationen der Prologi keine Rückschlüsse auf die genaue Anzahl der situs bei Trogus ziehen, müssen aber wohl davon ausgehen, daß sie wesentlich zahlreicher waren, als es die wenigen Nennungen in den Prologen erkennen lassen. Die bei Iustin recht ausführliche Ortsbeschreibung Delphis etwa erscheint nicht im Prolog zum 24. Buch,247 was den Schluß zuläßt, daß in den Prologi auch weitere situs unerwähnt blieben. Insgesamt sind – von kürzeren topographischen Hinweisen abgesehen248 – folgende situs in der Epitome erhalten: Sicilia (Iust. 4,1), Macedonia (7,1,1–5), Delphi (24,6,6–10), Iudaei (36,3,1–7), Parthia (41,1,10–12), Dara (41,5,3 f.), Massilia (43,3,6 f.) und Hispania (44,1). Die ausführlichste Ortsbeschreibung in der Epitome finden wir für Sicilia und Hispania, also am Armenien entgegengesetzten ‚Ende‘ des Römischen Reiches. Diese geographische Anlage des Gesamtwerkes geht auf die universalhistorische Geschichtskonzeption des Trogus zurück, auf die im folgenden noch einzugehen ist. Für den Auszug Iustins aber scheint es naheliegend, daß nicht nur die Kriterien Unterhaltung und moralische Belehrung für die Auswahl der situs ausschlaggebend waren, sondern – im Falle Armeniens – auch die geographischen und topographischen Eigenschaften eine Rolle spielten, die vor dem Hintergrund der Armenienproblematik im 4. Jh. auf das Interesse der Zeitgenossen Iustins stoßen sollten.

4.3 ARBEITSWEISE UND GESCHICHTSDARSTELLUNG BEI IUSTIN: EIN ZWISCHENFAZIT Auf der Suche nach den Auswahlkriterien der Epitome und der Vorgehensweise des Epitomators sollte an erster Stelle Iustin selbst gehört werden. In der Praefatio betont er, er habe alles, was dem Lesevergnügen oder als Exemplum diene, ausgewählt und daraus eine kurze Blumenlese gemacht (praef. 4): quae nec cognoscendi voluptate iucunda nec exemplo erant necessaria, breve veluti florum corpusculum feci. Auch wenn diese Ankündigung zunächst nach kaum mehr als einem Gemeinplatz klingt, scheint sich Iustin doch konsequent gerade auf solche Inhalte zu konzentrieren, die eher unterhaltsam denn historisch relevant und eher exemplarisch denn informativ oder zusammenhängend sind. Die offenkundige Vorliebe des Epitomators für unterhaltsame Anekdoten und mahnende Exempla, die oft auf Kosten der Ereignisgeschichte und bisweilen auch auf Kosten des Verständnisses der historischen Zusammenhänge geschildert werden, wird nicht nur am Vergleich mit den Prologi deutlich. Sie ist auch an der Auswahl selbst erkennbar, die der in der 247 Daß die auffällig lange Darstellung des Gallierangriffs auf Delphi in der Historiographie nicht ungewöhnlich war, belegt Paus. 10,19,5–23,14; vgl. dazu URBAN 1982b, 1428, der bemerkt, der Galliersturm in Griechenland habe einen ähnlichen Eindruck hinterlassen wie zuvor etwa die Perserkriege. 248 Diese sind in Tabelle 7.7.1 in der Spalte „situs“ in Klammern aufgeführt. Für eine Gegenüberstellung der situs in den Prologen und in der Epitome vgl. auch Tabelle 7.7.3.

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4. Geschichtsdarstellung bei Iustin

in der Praefatio explizit formulierten Intention folgt und die seine Geschichtsdarstellung im gesamten Werk prägt. Iustin kürzte nicht nur rein quantitativ das Original auf ein Minimum der Ereigniszusammenhänge zurück, sondern folgte eigenen Interessen und berücksichtigte für seine Auswahl sicher auch den Zeitgeschmack seiner potentiellen Leser. Das bereits im Werk des Trogus angelegte, in Haupt- und Nebenerzählstränge gegliederte Grundgerüst ermöglicht es dem Epitomator, sowohl auf der Haupterzählebene einzugreifen als auch in den Nebenhandlungen zu kürzen, ohne die vorgegebene inhaltliche Struktur des Originals verändern zu müssen. Durch sein Eingreifen setzt Iustin aber zugleich auch eigene inhaltliche Schwerpunkte und Akzente. Dem Wortlaut der Praefatio zufolge sind es zwei Kriterien, die seine Auswahl leiten: belehrende Exempla und unterhaltende Lektüre. Während diese beiden Kriterien die Auswahl aus dem Original vorgeben, läßt die genauere Betrachtung der historischen Figuren und ihrer Charakterisierungen auch ein eigenes Geschichtsverständnis des Epitomators ans Tageslicht treten, das vor allem geprägt ist von einer Verschiebung der Handlung vom öffentlichen und politischen in den familiären und privaten Bereich. In der Geschichtsdarstellung Iustins tritt der private Bereich in den Vordergrund und gibt die moralische Richtschnur für die politische Handlung vor. Zwar greift Iustin auch für seine von moralischen Exempla und unterhaltsamen Anekdoten geprägte Darstellung ausschließlich auf Material zurück, das er bei Trogus vorfindet. Durch seine Arbeitsweise und seine Auswahlkriterien aber werden Ereignisse mit politischer Bedeutung immer wieder heruntergebrochen auf einzelne familiäre Szenen. Die Nebenschauplätze der Geschichte werden auf diese Weise in Iustins Geschichtsdarstellung zu Hauptschauplätzen. Auch Iustins Umgang mit Mythen und Ursprungsgeschichten unterstreicht diese Arbeitsweise. Wann immer er situs oder origines aus Trogus übernimmt – genauer gesagt: was auch immer er aus diesen Darstellungen beibehält – orientiert er sich an den genannten Auswahlkriterien. Allein das Mythenkonglomerat, das Armenien als Sonderfall ausweist, könnte vielleicht dem politischen Interesse seiner Zeit geschuldet sein. Auf eine politische oder religiöse Haltung Iustins, auf seine Herkunft oder gar persönliche Vorlieben läßt dies alles jedoch nicht schließen. Konkrete Aussagen über die Person Iustins müssen spekulativ bleiben, zu wenig verrät uns der Epitomator über sich selbst und zu wenige Antworten auf solche Fragen liefern auch seine Auswahlkriterien: Weder die Betonung moralischer Exempla noch die Hervorhebung des familiären Bereiches erlauben es, Iustin etwa als christlichen Autor auszumachen.249 Wohl aber erkennen wir an der Sprache Iustins zumindest schemenhaft seinen christlichen Bildungshorizont: Die sprachliche Nähe zu den christlichen Autoren des 4. und 5. Jhs. läßt vermuten, daß ihm ihre Texte zumindest zum Teil vertraut waren. Konkret ist seine Anbindung an 249 Überlegungen, Iustin sei ein Christ, gab es gleichwohl; von den frühen Editoren wurde er gar mit dem Märtyrer Iustin gleichgesetzt oder für einen Verwandten des Märtyrers gehalten. Vgl. BONGARSIUS 1581 und die Einleitung zum Codex Ambrosianus F62 Sup., dazu unten S. 234, Anm. 2. Gegen die Identifizierung Iustins als christlichen Autor argumentiert aber mit Recht PENDERGAST 1961.

4.3 Arbeitsweise und Geschichtsdarstellung bei Iustin: Ein Zwischenfazit

163

die christliche Historiographie aber nur in umgekehrter Richtung greifbar, faßbar im Werk des Orosius, der zumindest für die ersten Bücher der Historiae adversus paganos auf die Epitome Iustins und nicht auf Trogus zurückgriff. Mit der nun als sicher anzunehmenden Datierung ins 4. Jh. läßt sich das Werk auch in seiner literaturgeschichtlichen Einordnung besser fassen: Iustins Epitome stimmt mit den für die Gattung der Epitomai greifbaren Eigenschaften überein, fügt sich problemlos in die Mode der Geschichtsabrisse und Breviarien ein und ist zugleich ein für die Zeit typisches Beispiel für das Wechselspiel von Bildung, Rhetorik und Historie. Iustin reagierte mit seinem Geschichtsabriß offenbar gleich in mehrfacher Weise auf die Gewohnheiten und Bedingungen seiner Zeit – dies freilich ganz ohne seinen Lesern Hinweise auf eine religiöse oder politische Haltung zu geben. Es ist wohl ein allgemeingültiger Anspruch eines jeden Autors, seinem Publikum etwas anzubieten, das es noch nicht gibt, das in Vergessenheit geraten ist, das den Geschmack der Mode trifft oder für den Erkenntnisgewinn nützlich ist, kurz: Er will nach Möglichkeit eine Lücke füllen. Iustins Epitome erfüllt gleich in mehrfacher Weise die Erwartungen seiner Leserschaft im 4. Jh.: Indem er der Mode der Epitomai folgt, kommt er den Forderungen nach der brevitas, nach Kürze in der Geschichtsdarstellung, entgegen. Zugleich überführt er mit dem Geschichtsabriß aus Trogus ein klassisches Geschichtswerk in die Lesegewohnheiten seiner eigenen Zeit und bewahrt damit den Zugriff auf ein sonst selten dargestelltes Thema. Die Konzentration auf den griechischen Osten mag manchem Leser willkommenes Wissen über aktuell gefährdete Gebiete geboten haben, vielmehr aber noch bot die Epitome als rhetorisches Lehrbuch den in dieser Zeit beliebten Rückgriff auf die exemplae historiae und erweiterte so die römischen Exempla um Beispiele aus der griechischen Geschichte. Ein auf diese Weise gestalteter Geschichtsabriß, der zugleich rhetorisch unterrichtet, moralisch belehrt und den Leser unterhält, traf offenbar den Geschmack der Zeit.

5. DIE GESCHICHTSKONZEPTION DES TROGUS 5.1 WAS BLEIBT VON TROGUS? Nach der historiographischen Einordnung Iustins und der Analyse seiner Auswahlkriterien, seiner Geschichtsdarstellung und seines Geschichtsbildes führt im abschließenden Kapitel der Weg wieder zurück zum Original. Vor den notwendigen Überlegungen zur Geschichtskonzeption der Historiae Philippicae steht zunächst die Frage: Was bleibt von Trogus? Die vorangehende Untersuchung der Epitome hat deutlich gemacht, daß die Eingriffe Iustins diesen als einen eigenständigen Kompilator ausweisen, der vor dem Hintergrund seiner Zeit und seiner eigenen Auswahlkriterien eine Kurzfassung des Originals verfaßte. Trotz dieser eigenständigen Epitomierung der Inhalte folgte Iustin dennoch der historischen Erzählstruktur des Trogus. Entscheidend sind diese Erkenntnisse vor allem für die Bewertung derjenigen Aspekte, die in der Forschung allgemein mit dem Geschichtsbild des Trogus in Zusammenhang gebracht werden. Im folgenden werden daher diejenigen Bestandteile des Geschichtswerkes eingehender untersucht, die zumindest der gängigen Meinung nach originär Pompeius Trogus und nicht Iustin zugeschrieben werden, dazu gehören neben der Frage nach der Rolle Roms und der Bewertung der Reden auch die Interpretation des Titels. 5.1.1 Die Rolle Roms Die Frage nach der Rolle Roms in der Epitome ist wesentlich für jede weitere Überlegung zur Geschichtskonzeption des Trogus. Welche Auswirkungen hatte die Auswahl Iustins auf die Darstellung Roms? Ist sie geprägt von seinem Geschichtsbild oder geht sie letztlich doch auf Trogus und folglich auf ein Rombild augusteischer Zeit zurück? Lange Zeit attestierte die Forschung dem Trogus eine romkritische Haltung, die sich nicht nur durch das weitgehende Fehlen der Geschichte Roms und des Aufstiegs Roms zur Weltherrschaft im Werk äußere, sondern auch durch konkret formulierte Kritik, wie sie sich etwa in der Aitolerrede oder in der Rede des Mithridates zeige.1 Überzeugend hat bereits Ralf Urban deutlich gemacht, daß sich die romkritischen Bemerkungen in der Epitome in ein auch sonst in der römischen

1

Der Ursprung der These liegt in der Überlegung VON GUTSCHMIDs 1882, Trogus’ Werk gehe auf Timagenes zurück, dazu ausführlicher unten S. 196–198; von Gutschmid folgend auch noch KAERST 1897 und MAULUCCI 1930. MALASPINA 1976 sieht eine barbarenfreundliche Tendenz; TSITSIKLĒ 1984 hält Trogus für einen Gegner des augusteischen Prinzipats und ordnet ihn der republikanischen Partei um Cassius und Brutus zu.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Literatur übliches Bild einfügen oder auf die griechischen Quellen des Trogus zurückzuführen sind, keinesfalls aber sachlich oder persönlich motiviert seien.2 Obwohl spätestens damit die These der Romfeindlichkeit des Trogus „stringent und endgültig“ widerlegt wurde,3 ist sie doch gerade in jüngster Zeit wieder aufgegriffen und erneut diskutiert worden:4 Luis Ballesteros Pastor betont die Unterscheidung zwischen antirömischer und romkritischer Literatur und vertritt die These, daß die Quelle des Trogus auf Aufzeichnungen eines Schreibers am pontischen Hof zurückgehe.5 Die in dieser Untersuchung erarbeitete Unterscheidung der Ebene des Originals von der Ebene des Epitomators kann hilfreich sein für die Klärung dieser immer noch diskutierten Frage, weshalb es sinnvoll ist, den Umgang mit Rom bei Iustin und Trogus erneut in den Blick zu nehmen. Die Gegenüberstellung der Rom betreffenden Passagen in den Prologi und in der Epitome (Tabelle 7.8) legt zunächst folgende Auffälligkeiten offen: 1. Über das Gesamtwerk hinweg spielen die Römer insgesamt gesehen eine vergleichsweise geringe Rolle. Römer oder Ereignisse, in die Römer involviert sind, erscheinen sowohl in den Prologen als auch in der Epitome meist in Nebenhandlungen, die in den Hauptstrang der Erzählung – teils gar in Form von Exkursen – eingefügt werden. Anders gesagt: Römische Geschichte wird aus der griechischen Perspektive erzählt.6 2. Iustin hat einige Passagen gekürzt, die den Prologen zufolge römische Geschichte oder römisches Eingreifen behandelten, seine Kürzungen überschreiten aber selten das sonst übliche Maß (vgl. Tabelle 7.8 und 7.2.1). 3. Trotz dieser Kürzungen hat Iustin mehrere Rom betreffende Reden beibehalten, deren Ton gerade in den ausführlicheren Reden überwiegend romkritisch ist. Von den Rom bezüglichen Kürzungen ist das 40. Buch am stärksten betroffen. Dem Prolog zufolge berichtete Trogus hier die Ereignisse rund um die letzten seleukidischen und ptolemäischen Herrscher bis hin zum Ende des Ptolemäerreiches unter Kleopatra VII. Iustins Version beschränkt sich auf die Herrschaft des Armenierkönigs Tigranes II. in Syrien, seine Niederlage gegen Lucullus und die Eingliederung Syriens in den römischen Herrschaftsbereich durch Pompeius (40,1–2), während er die gesamte weitere Geschichte der Ptolemäer, also von den Söhnen des Lathyros an bis hin zu Kleopatra VII. und der Schlacht bei Actium, streicht. Wie bereits bemerkt, erstaunt an diesen umfangreichen Kürzungen nicht so sehr das fehlende Ende der ptolemäischen Dynastie, das bereits am Ende des 39. Buches in Form eines Resümees abgehandelt wurde, sondern eher das Fehlen Kleopatras VII., deren 2 3

4 5 6

URBAN 1982b, 1433–1441. RICHTER 1987, 19 f. mit ausführlicher Bibliographie; zusammenfassend bereits URBAN 1982b, 1433 f.; ADLER 2011, 39–41 mit weiterer Literatur. Gegen eine Romkritik bei Trogus argumentierten stichhaltig bereits KRÖLL 1952, p. XIV–XXVI und PENDERGAST 1961, bes. 89–96; vgl. CASTIGLIONI 1928. Vgl. vor allem ALONSO-NÚÑEZ 1982; DERS. 1987, 68 und BALLESTEROS PASTOR 2013, 61–76; DERS. 2006 und 2009a. BALLESTEROS PASTOR 2013, 62–67. Vgl. etwa Trog. prol. 18: res a Pyrro Epirota in Italia gestae contra Romanos. Trog. prol. 28: Dictum in excessu bellum Illyricum, quod Romani gessere cum Teuta.

167

5.1 Was bleibt von Trogus?

Politik und Liebschaften mit den römischen Befehlshabern Caesar und Antonius ideal in das Auswahlmuster Iustins gepaßt hätte.7 Die Rom betreffenden Kürzungen, die sich aus dem Vergleich mit den Prologen ergeben, sind über das Gesamtwerk gesehen aber keinesfalls so erheblich, wie es die Auslassungen in Buch 40 erwarten lassen: Umfangreichere Kürzungen der römischen Geschichte Trog. prol.

Iust.

Parallelquellen

28: 1. Illyrischer Krieg

---

Plb. 2,4,7–6,7; 2,8–9; App. Ill. 7,18

32: Feldzug des Cn. Manlius Vulso gegen die Galater

---

Plb. 21,33–39

33: Krieg der Römer gegen Andriskos (Pseudophilippos)

---

Liv. per. 49–50; Diod. 31,40a; 32,15

39: Piratenkrieg des M. Antonius (cos. 99 v. Chr.) in Kilikien

---

Liv. per. 68; Obsequ. 44

40: Kleopatra VII. bis Actium

39,5,2–6: Resümee

Plut. Ant. 65–68; Cass. Dio 50,31–35; 51,1

43: Lage Roms und Geschichte bis Tarquinius Priscus

42,1 f.: Gründungsmythos bis Numitor

Liv. 1,1–41; Dion. Hal. ant. 1–3

Die Kürzungen entsprechen insgesamt dem für die Epitome Üblichen: Der 1. Illyrische Krieg, der Krieg der Römer gegen Andriskos, der Piratenkrieg des M. Antonius Orator, die Lage Roms und ähnliche vermutlich schon bei Trogus in Form von Exkursen angelegte Episoden wurden vollständig gestrichen, die Frühgeschichte Roms bis auf die mythische Zeit gekürzt. Andererseits wurden in der Epitome aber auch ausführlichere Darstellungen in Bezug auf die Römer beibehalten: Ausführliche Darstellungen der römischen Geschichte in der Epitome Trog. prol.

Iust.

28: --29: Krieg Philipps V. gegen die Aitoler

28,1,5–2,14: Aitolerrede gegen die Römer 29,2–4: Rede Philipps gegen die Römer

30: 2. Makedonischer Krieg

30,3–4

31: Römisch-Syrischer Krieg

31,1–8

37: Mithridatische Kriege

37,1,6–9. 4,5–9; 38,4–7: Rede des Mithridates

42: Die Parther und die Römer

42,4–5

Ausführliche Beachtung finden der 2. Makedonische Krieg, der bereits in Buch 29 mit einer langen in indirekter Rede wiedergegebenen Argumentation Philipps V.

7

Zur Ausnahme vom sonst üblichen Muster Iustins im Fall der Kleopatra oben S. 60 f.

168

5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

für sein Vorgehen gegen die Römer vorbereitet wird, während der Prolog für dasselbe Buch lediglich Philipps Krieg gegen die Aitoler anführt,8 ferner der RömischSyrische Krieg, der sich vor allem auf Hannibal und Antiochos III. konzentriert, die Mithridatischen Kriege, deren Darstellung überlagert ist von der langen Rede des Mithridates VI. Eupator, und schließlich die Kriege der Parther gegen die Römer, die in mehreren Episoden im 42. Buch enthalten sind. Alle erwähnten Beispiele folgen inhaltlich weitgehend den Auswahlkriterien Iustins und können daher nur beschränkt Hinweise auf die Geschichtsdarstellung des Trogus geben. Mehr Aussagekraft für die Gesamtkonzeption des Originals besitzt das, was insgesamt, also bei Iustin und in den Prologen fehlt, nämlich nahezu alle zentralen Ereignisse, die den Aufstieg Roms, also die Expansion in Italien, die Punischen Kriege sowie die römischen Eroberungen im Westen betreffen. Es ist allzu offensichtlich, daß die Römer nur in ihrem Bezug zum Osten auftauchen: So wird etwa dem Römisch-Syrischen Krieg Antiochos’ III. gegen Scipio fast ein ganzes Buch (31) gewidmet, während Hannibals Krieg in Hispanien und Italien über das Werk hinweg nur in vereinzelten Sätzen Erwähnung findet.9 Daß die Punischen Kriege den Abschluß des Buches über Spanien und zugleich das Ende des Gesamtwerkes (Trog. prol. 44) bildeten, kann diesen Eindruck nicht ändern: Die letzten vier Bücher nehmen eine Sonderstellung ein, deren abweichende Anordnung noch eigens zu untersuchen ist.10 Die auf den griechischen Osten konzentrierte Konzeption des Gesamtwerkes ist demnach bereits bei Trogus vorhanden und bleibt durch Iustins Kürzungen weitgehend unverändert. Ein erneuter Blick in die Praefatio bestätigt das: Iustin schreibt die auf griechische Geschichte konzentrierte Konzeption nicht nur dem Originalwerk zu,11 er formuliert dieselbe Konzeption auch als eigene Intention, wenn er mitteilt, er habe das Werk verfaßt, damit sowohl diejenigen, die Griechisch gelernt haben, daran erinnert, als auch diejenigen, die es nicht gelernt haben, darin unterwiesen werden mögen.12 Diese auf den griechischen Osten ausgerichtete Konzeption ist nicht nur eine leere Ankündigung Iustins, sondern findet sich auch, wie noch zu zeigen ist, in der strukturellen Anlage des Originals wieder,13 die wiederum von Iustin im großen und ganzen beibehalten wurde. Daher ist es nur folgerichtig, daß sich diese Kon8 9 10 11

12 13

Trog. prol. 29: Res gestae Philippi regis adversus Dardanos et Aetolos, repetitaeque inde Creticae origines, post cuius insulae societatem Philippus cum Illyriis et Dardanis et rursus Aetolis bello congressus est adiuvantibus Aetolos Romanis: quo finito intulit Attalo bellum. Vgl. Iust. 29,1,7; 31,2; 31,3,10; 32,4,9–12 (Hannibal) und die Anspielungen auf die Punischen Kriege: Iust. 28,2,1 f.; 29,2,3.7; 29,3,7; 29,4,1; 30,3,2; 30,4,8; 33,1,1; 34,1,1, 41,4,3; 44,2,4. 6. Zur Einordnung der letzten vier Bücher und ihrer Exkurse unten S. 216 f. Iust. praef. 2: Graecas et totius orbis historias Latino sermone conposuit, ut, cum nostra Graece, Graeca quoque nostra lingua legi possent. Wenn die Vermutung SEELs 1957 richtig ist, daß sich in diesen Worten die Praefatio des Trogus widerspiegele, was für diese Passage durchaus möglich erscheint, könnte man an eine indirekte Anspielung auf das Geschichtswerk des Polybios denken. Zur Komposition der Praefatio oben Kap. 2.2. Iust. praef 4: […] florum corpusculum feci, ut haberent et qui Graece didicissent, quo admonerentur, et qui non didicissent, quo instruerentur. Dazu unten Kap. 5.2.3.

5.1 Was bleibt von Trogus?

169

zeption auch auf die Darstellung Roms auswirkt. Wie Ralf Urban bereits hinreichend deutlich gemacht hat, ist die negative Charakterisierung der Römer in der Epitome literarisch begründet und nicht sachlich oder persönlich motiviert.14 Daß in der Forschung der Eindruck einer Romkritik im Werk des Trogus überhaupt entstehen konnte, resultiert zum einen, wie Urban ebenfalls betont, aus einer „psychologischen Fehleinschätzung“ des Trogus,15 zum anderen aber auch aus der Auswahl Iustins, der gerade die Reden der Romgegner vergleichsweise ausführlich wiedergibt. Wirft man einen Blick auf die Charakterisierung der Römer außerhalb dieser Reden, wird das negative Bild nicht bestätigt: Die Ursprungsgeschichte Roms im 43. Buch fügt sich vielmehr in das ein, was auch für andere origines typisch ist, und entbehrt „jeder Gehässigkeit, mit der der gleiche Sachverhalt in den Reden von Gegnern angesprochen wird“.16 Und auch die von Iustin hervorgehobene Unbestechlichkeit der Römer, die ihre moralische Überlegenheit gegenüber den Epiroten und den Ägyptern offenbart, läßt sich kaum mit einem generell romkritischen Ton im Original vereinbaren.17

5.1.2 Die Reden In der Epitome ist eine beträchtliche Anzahl an Reden erhalten (Tabelle 7.9). Die überwiegend in indirekter Form wiedergegebenen Reden variieren deutlich in ihrem Umfang.18 Ob die kürzeren Reden in derselben Form bereits bei Trogus erschienen oder erst von Iustin gekürzt oder zusammengefaßt wurden, läßt sich nicht

14 URBAN 1982b, bes. 1438. 15 Ebd., 1440; er weist darauf hin, daß Trogus von Geburt an römischer Bürger war und sich im Umgang mit Rom kaum von Cicero, Sallust oder Tacitus unterschieden habe, die mit kritischen Bemerkungen ebenfalls kaum sparten. 16 Ebd., 1436. 17 Vgl. Iust. 18,2,6–10: Dum haec aguntur, legatus a senatu Romano Fabricius Luscinus missus pacem cum Pyrro conponit. Ad quam confirmandam Cineas Romam cum ingentibus a Pyrro donis missus neminem, cuius domus muneribus pateret, invenit. Huic continentiae Romanorum simile exemplum isdem ferme temporibus fuit. Nam missi a senatu Aegyptum legati cum ingentia sibi a Ptolomeo rege missa munera sprevissent, interiectis diebus ad cenam invitatis aureae coronae missae sunt, quas illi ominis causa receptas postera die statuis regis inposuerunt. Igitur Cineas, cum turbatam cum Romanis pacem ab Appio Claudio renuntiasset, interrogatus a Pyrro, qualis Roma esset, respondit regum urbem sibi visam. Für weitere Beispiele vgl. u. a. ADLER 2011, 40 f. 18 In Oratio recta erscheinen nur die Reden des Eumenes (Iust. 14,4,2–14), des Malchos (18,7,10– 14) und die Steininschrift des Themistokles (2,12,3–7). ARNAUD-LINDET 2003, annexe 3 fügt noch die wörtliche Bemerkung der Tamyris in Iust. 1,8,13 hinzu, die aber wohl kaum als Rede abgefaßt war: Caput Cyri amputatum in utrem humano sanguine repletum coici regina iubet cum hac exprobratione crudelitatis: ‚satia te‘ inquit ‚sanguine quem sitisti cuiusque insatiabilis semper fuisti‘. Zur Verwendung der indirekten Rede bei Trogus und seinen Zeitgenossen bereits SCHLICHER 1933, 292 f.; vgl. LAIRD 1999, 135–143. Zu den in direkter Form abgefaßten Reden in der Epitome YARDLEY 2010, 476–479, der sie aufgrund des Wortmaterials Iustin zuschreibt. BALLESTEROS PASTOR 2013, 54 hält die Bemerkung Iustins (38,3,11), Trogus habe

170

5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

sicher ermitteln. Die fünf umfangreichsten Reden, die mehr als 30 Zeilen der Teubnerausgabe umfassen, sind folgende: Umfangreichere Reden in der Epitome Iust.

Redner

Adressat

Inhalt/Kontext

22,5,2–13; 22,6,2–3

Agathokles

Soldaten

Agathokles von Sizilien begründet seinen Angriff gegen Karthago in Afrika.19

28,2,1–12

Aitoler

Römer

Rede vor den römischen Gesandten.

29,2,8–3,5

Philipp V.

Aitoler

Philipp V. schließt mit den Aitolern Frieden, um die Griechen gegen Rom zu vereinen.

31,5,2–9

Hannibal

Antiochos III.

Hannibal berät Antiochos III. im Krieg gegen die Römer.

38,4,1–7,10

Mithridates VI. Eupator

Soldaten

Rede Mithridates’ VI. vor dem Krieg gegen die Römer.

Mit Ausnahme der Rede des Agathokles stehen alle diese Reden im thematischen Zusammenhang römischer Kriege im Osten, drei davon schlagen einen deutlich romkritischen Ton an. Hinzu kommt mit der Beschwerde des Demetrios von Pharos vor Philipp V. (Iust. 29,2,1–6) noch eine weitere romkritische Rede, die etwas kürzer als die genannten fünf ist. Die mit Abstand längste Rede ist die des Mithridates VI. Eupator vor der Heeresversammlung.20 Obwohl Iustin selbst bemerkt, er habe diese Rede für wert befunden, sie als Beispiel in die Epitome einzufügen, sind zumindest kleinere Eingriffe des Epitomators nicht auszuschließen, ja wir können nicht einmal sicher darüber sein, ob er sie vollständig übernommen oder nicht auch hier noch gekürzt hat.21 Die Länge der Mithridatesrede gibt aber in jedem Fall einen Maßstab vor, von dem ausgehend zu vermuten ist, daß auch die anderen umfangreicheren Reden im Original von Iustin zum Teil wesentlich gekürzt wurden. Es ist bemerkenswert, daß Iustin gerade die gegen Rom gerichteten Reden ausführlich wiedergibt, während er ebenfalls bezeugte Reden anderer wichtiger Hauptfiguren wie Alkibiades oder Alexander kürzt oder meist in ähnlicher Weise zusammenfaßt.22 Wie läßt sich diese herausragende Stellung der romkritischen Reden erklären?

19 20 21 22

Livius und Sallust dafür kritisiert, ihre Reden in direkter Form abzufassen, für nicht authentisch; einen Beleg finden wir dafür gleichwohl nicht. Vgl. Diod. 20,7. Sie besteht aus 158 Zeilen der Teubnerausgabe, während die übrigen sechs Reden zwischen 21 und 36 Zeilen umfassen. Vgl. Iust. 38,3,11. Zur Diskussion um den Anteil Iustins an der Rede BALLESTEROS PASTOR 2013, 52–54 und dazu bereits oben S. 74 f. Für Alexander etwa sind fünf Reden belegt, die zwischen fünf und zehn Zeilen umfassen. Zu den Stellen vgl. Tabelle 7.9. Selbst die in direkter Form abgefaßten Reden des Eumenes (Iust. 14,4,2–14) und des Malchos (18,7,10–14) sind mit 26 und 14 Zeilen kürzer als die Rom betreffenden Reden.

5.1 Was bleibt von Trogus?

171

Für die Rede des Mithridates wurde in der Forschung vermutet, daß bereits Trogus sie auf der Basis ‚propontischer‘ Quellen verfaßt habe.23 Ballesteros Pastor möchte ferner aufgrund der Länge der Rede und der generell positiven Charakterisierung des Mithridates von einer zentralen Stellung des pontischen Königs in der Epitome ausgehen, die der Hand Iustins geschuldet sei.24 Verantwortlich macht er dafür die von ihm postulierte skythische Herkunft Iustins.25 Die oben erfolgte Analyse des Wortmaterials zeigt aber, daß gerade die Mithridatesrede einen eher geringen Eingriff Iustins aufweist.26 Es ist daher wahrscheinlicher, daß Iustin keine wesentlichen inhaltlichen Veränderungen an der Rede vorgenommen hat und ihr romkritischer Ton letztlich doch auf Trogus zurückgeht. Dafür sprechen auch argumentative Ähnlichkeiten der Mithridatesrede zur epistula Mithridatis in den Historienfragmenten Sallusts, deren Parallelen nicht von der Hand zu weisen sind.27 Sie äußern sich bereits in der am Beginn stehenden Frage nach der Notwendigkeit eines Krieges gegen Rom,28 und werden durch das beide Texte durchziehende Motiv der aggressiven, räuberischen Außenpolitik bestätigt, das mit ähnlichen Beispielen römischer Verbrechen im Osten angefüllt ist. Die Mithridatesrede des Trogus liefert geradezu ein rhetorisches Musterbild einer argumentativen Rede, wie die Anordnung der Redeteile veranschaulicht: Die inhaltliche Gliederung der Rede des Mithridates (38,4,1–7,10)29 A: Ausgangsfrage, ob mit den Römern Krieg zu führen oder Frieden zu halten sei: Aggressoren muß Widerstand geleistet werden. B: Argumentation, mit welcher Methode und welcher Hoffnung der Krieg zu führen sei: I. Die Römer können besiegt werden. 1. Die Römer sind bereits besiegt worden: a) von Mithridates b) von anderen 23 BALLESTEROS PASTOR 2013, 64–67; vgl. ADLER 2011, 38, der sich selbst jedoch gegen diese These ausspricht; RICHTER 1987, 188–190 favorisiert Poseidonios als Quelle des Trogus. 24 BALLESTEROS PASTOR 2013, 48 f.; vgl. zuvor bereits DERS. 2009b. 25 Zu dieser nicht besonders glücklichen Hypothese bereits oben S. 159. 26 Vgl. Kap. 3.1.4 und Tabelle 7.3.4. 27 Vgl. schon SELLGE 1882; RAMBAUD 1948; und ADLER 2011, 41–58, der vermutet, Trogus habe bei der Abfassung der Rede Sallusts Brief im Kopf gehabt, reiche aber nicht an dessen rhetorisches Vermögen heran (ebd., 55 und ebenso schon DERS. 2006, 402). Für eine im Vergleich mit Trogus stärkere Kritik an der römischen Außenpolitik im Brief Sallusts bereits DERS. 2006. 28 Iust. 38,4,1 f. Optandum sibi fuisse ait, ut de eo liceret consulere, bellum ne sit cum Romanis an pax habenda; quin vero sit resistendum inpugnantibus, ne eos quidem dubitare, qui spe victoriae careant; quippe adversus latronem, si nequeant pro salute, pro ultione tamen sua omnes ferrum stringere. Vgl. Sall. epist. Mithr. 1: Rex Mithridates regi Arsaci salutem omnes qui secundis rebus suis ad belli societatem orantur considerare debent liceat ne tum pacem agere dein quod quaesitur satis ne pium tutum gloriosum an indecorum sit. Vgl. ADLER 2006 und DERS. 2011, 42, der es für wahrscheinlich, wenn nicht sicher hält, daß der Anfang des Briefes Trogus als Modell diente, während Sallusts Version wiederum auf Thuk. 1,32,1 zurückgehen könnte. Zur sprachlichen Anlehnung des Trogus an Sallust YARDLEY 2003, 11–17 (vgl. ebd., 17 u. 89 f.), der aber die Rede des Mithridates daraufhin nicht eigens untersucht. 29 In Anlehnung an SCHNEIDER 1913, 48 f.

172

5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

α) von Feinden außerhalb Italiens + Exkurs zu den Galliern β) von Italikern. 2. Die Römer werden jetzt von allen Seiten bedrängt: a) von anderen α) von Italikern β) von Feinden außerhalb Italiens b) von Mithridates. II. Der gegen Rom begonnene Krieg ist gerecht: 1. Die Römer haben sich selbst ungerecht gegen Mithridates verhalten. 2. Die Römer sind auch gegen andere ungerecht vorgegangen. III. Der gegenwärtige Krieg ist leicht und lohnend: 1. Mithridates ist erfahren in der Kriegsführung. 2. Der Feldzug findet in Asien statt. C: Epilog: Die Soldaten sollen mit Mithridates in den Krieg ziehen, mit ihm erlangen sie Gerechtigkeit und Freiheit.

In der Fülle der Exempla, welche die Mithridatesrede enthält, mag der Grund für das Interesse Iustins liegen: Die Rede bietet eine Vielzahl an lehrreichen Beispielen, wobei stets die moralische Verwerflichkeit des römischen Verhaltens mit der Tapferkeit der gegen sie in den Krieg ziehenden Heerführer kontrastiert wird. Damit stellt sie eine regelrechte Fundgrube für rhetorisch verwendbare Exempla dar und ist prädestiniert für die Auswahlkriterien Iustins. Es mag also durchaus sein, daß der thematische Rahmen und der historische Hintergrund der Rede keine so große Rolle für die Auswahl Iustins spielte, wie Ballesteros Pastor vermutet. Die Bedeutung Mithridates’ VI. und der pontischen Geschichte sowie deren Stellung im Gesamtkontext ist im Hinblick auf die gesamte Epitome nicht auffälliger als diejenige Athens, der Makedonen oder der Diadochen, und die Länge der Rede allein kann keinesfalls als Argument für ein besonderes Interesse Iustins an Pontos dienen. Wir müssen vielmehr davon ausgehen, daß Iustin sich weniger für den inhaltlichen Kontext interessierte, sondern die Mithridatesrede tatsächlich, wie er selbst explizit angibt, als exemplum orationis eingefügt hat.30 Das erklärt auch, warum er sich gerade hier mit eigenen Eingriffen in den Text des Trogus vergleichsweise zurückhält, wie die sprachliche Analyse (oben Kap. 3.1.4) belegt. Gilt gleiches auch für die anderen romkritischen Reden? Die sprachliche Analyse ergibt hier ein ähnliches Bild wie für die Rede des Mithridates: Der Großteil des Wortmaterials wird bereits bei Livius, Cicero und Sallust verwendet, während nur wenige Wendungen spät belegt sind und damit auf gelegentliche Eingriffe Iustins hindeuten könnten.31 Ferner weisen, wie bereits Eric Adler richtig erkannt hat, auch die Aitolerrede (Iust. 28,2,1–13) und die Rede des Demetrios von Pharos an Philipp V. (29,2,1–6) inhaltliche Ähnlichkeiten zur Mithridatesrede auf: Die Aitoler erwähnen ebenfalls den Galliereinfall in Rom und thematisieren die Herkunft der

30 Iust. 38,3,11: Quam orationem dignam duxi, cuius exemplum brevitati huius opris insererem. 31 Vgl. Tabelle 7.2.4. Insgesamt sind die späten Parallelen nur für die Rede Philipps V. häufiger.

5.1 Was bleibt von Trogus?

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Römer und die Königszeit.32 Zu diesen Übereinstimmungen lassen sich noch die Punischen Kriege hinzufügen, die in beiden Reden als Argument gegen die Römer angeführt werden.33 Die Karthager finden sich neben anderen als Exemplum auch in der Rede des Demetrios wieder,34 der den Römern vorwirft, mit allen Krieg zu beginnen, weil sie sich Hoffnungen auf die Weltherrschaft machten (imperium spe inproba totius orbis amplexi, bellum cum omnibus regibus gerant).35 In seiner ebenfalls gegen Rom gerichteten Rede vor den Aitolern werden die Karthager von Philipp V. ein weiteres Mal als Zeugen aufgerufen: Philipp sieht eine große Gefahr für Griechenland von demjenigen ausgehen, der aus dem Machtkampf zwischen den Karthagern und den Römern als Sieger hervorgehe.36 Die Wiederholung derselben Argumente und ihre exemplarische Verwendung in literarischen Reden ist weder erstaunlich noch einzigartig in der Historiographie. Der Großteil der Inhalte solcher Reden besteht aus Topik. Ferner entspricht, wie schon Ralf Urban feststellte, die wiederholte Behandlung der östlichen Gallier (sowohl ihres Einfalls in Rom als auch ihres Angriffes auf Delphi und ihrer weiteren Schicksale) der Bedeutung, die ihnen insgesamt in der antiken Überlieferung, insbesondere bei Pausanias, Polybios, Diodor und Livius, beigemessen wird:37 „Der Galliersturm hat in Griechenland und in Kleinasien einen ähnlichen Eindruck hinterlassen wie vorher etwa die Perserkriege und wie der Kelteneinbruch nach Italien zu Beginn des vierten Jhs. bei den Römern.“38 Die Gallier dienen ebenso wie die Karthager und Verweise auf die römische Frühzeit in den Reden als Topoi für die Argumentation gegen die Römer. Und diese Argumentation erfolgt selbstverständlich aus der Perspektive der Redner, die durch einen allen Reden gemeinsamen inhaltlichen Kontext vorgegeben ist: Die Reden der Aitoler, des Demetrios und Philipps V. stehen im selben historischen Zusammenhang, nämlich dem Beginn des 1. Makedonischen Krieges, und damit zugleich dem ersten Eingreifen Roms im Osten. 32 Iust. 28,2,4 und 38,4,7 (Gallier); 28,2,8–12 und 38,6,7–7,2 (Abstammung der Römer); vgl. ADLER 2011, 52 f. Der Galliereinfall in Rom kommt noch an zwei weitere Stellen vor: Iust. 6,6,5 erwähnt ihn im Synchronismus zum Königsfrieden; 20,5,4 nennt ihn im Zusammenhang mit der Gesandtschaft der Gallier bei Dionysios I. 33 Iust. 28,2,1 f. und 38,4,5 f. 34 Iust. 29,2,2 f.: Sic illos Siciliae, sic Sardiniae Hispaniaeque, sic denique totius Africae imperium adfectantes bellum cum Poenis et Hannibale suscepisse; sibi quoque non aliam ob causam, quam quod Italiae finitimus videbatur, bellum inlatum, quasi nefas esset aliquem regem iuxta imperii eorum terminos esse. 35 Iust. 29,2,1. 36 Vgl. Iust. 29,2,7–3,6. Von ADLER 2011 wird diese Rede nicht berücksichtigt. Die Gründe sind nicht ersichtlich, ist sie doch die längere und argumentativ ausführlichere gegenüber der vergleichsweise kurzen Klage des Demetrios vor Philipp V. 37 Vgl. URBAN 1982b, 1427. Urban weist damit vor allem die Überlegung SEELs 1972c, p. 302 f. (vgl. ebd., p. 495 Anm. 6) zurück, die Hervorhebung der Gallier in der Epitome sei der gallischen Abstammung des Trogus geschuldet. Zum Einfluß der Herkunft des Trogus auf die Darstellung Galliens auch RAMBAUD 1988, der Urbans Überlegungen aber nicht berücksichtigt. 38 URBAN 1982b, 1428, der auf die ausführliche Darstellung des Angriffs auf Delphi bei Paus. 10,19,5–23,14 verweist (vgl. Iust. 24,6–8), die nicht ohne Bedacht an Herodots Schilderung der Perserkriege angelehnt sei.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Es ist also ein von der griechischen Sichtweise geprägtes Rombild, das in den Reden greifbar wird. Es geht sowohl im Fall des Mithridates als auch in den drei anderen romkritischen Reden auf die Darstellung des Trogus zurück, wird aber durch die Auswahl Iustins, der die rhetorischen Topoi wie Versatzstücke auch in den kürzeren Reden beibehält, noch hervorgehoben. Für die Frage ‚Was bleibt von Trogus?‘ ist auf dieser inhaltlichen Ebene zunächst festzuhalten: leider nicht allzuviel. Es gibt kaum eine Passage in der Epitome, ja nicht einmal die in dieser Hinsicht stets genannte Rede des Mithridates, die völlig frei von Eingriffen Iustins ist und den Blick allein auf den Autor Trogus erlaubt. Andererseits läßt sich aber auch erkennen, daß Iustin uns den Blick auf Trogus nicht generell verwehrt: Die Rom betreffenden Reden gehen auf die Geschichtsdarstellung des Trogus zurück, die durch die Auswahl Iustins eher hervorgehoben als inhaltlich verändert oder verschoben wird. Die Kürzungen und die Auswahl des Epitomators sind sorgsam genug ausgeführt, um die zugrundeliegende Gestaltung des Trogus wie etwa auch die Komposition der Reden zu erhalten. Das gilt freilich nicht für alle chronologischen und historiographischen Details, die für Iustins Geschichtsdarstellung schlicht nicht von Interesse waren und die im einzelnen stets auf seine Eingriffe hin zu überprüfen sind. Es gilt wohl aber für die Gesamtstruktur und für das zugrundeliegende Geschichtsbild des Trogus. Die Darstellung Roms ist in diesem Geschichtsbild keineswegs kritisch. Sie ist es auch nicht durch den Eingriff Iustins geworden, sondern ist vielmehr eine, die bereits bei Trogus konsequent aus der Perspektive des griechischen Ostens formuliert war. Inwiefern diese griechische Sichtweise auf die Geschichte ein Element des Geschichtskonzeptes des Trogus ist, wird im abschließenden Kapitel (5.2) untersucht. Zunächst aber gilt es, den letzten inhaltlichen Hinweis, der von Trogus bleibt, in den Blick zu nehmen, nämlich den Titel seines Geschichtswerkes. 5.1.3 Der Titel Historiae Philippicae Der Titel Historiae Philippicae für das Werk des Trogus ist in mehreren Handschriften der Prologi bezeugt und wurde daher von Otto Seel als authentisch angesehen.39 Gleichwohl ist die Deutung des Titels im Hinblick auf Inhalt und Intention des Werkes in der Forschung noch immer umstritten und hat zu mannigfachen Hypothesen geführt.40 Es fehlt nicht an Vorbildern in der griechischen Historiographie, allen voran die als Φιλιππικά bezeichneten Geschichtswerke des Theopomp von Chios und des Anaximenes von Lampsakos.41 Beide Werke behandelten jedoch, 39 Die ausführliche Überschrift lautet meist Liber historiarum Philippicarum et totius mundi origines et terrae situs; vgl. SEEL 1972a, p. 1 app., von mir zitiert und kommentiert unten S. 178 f., Anm. 63. 40 Zusammenfassend URBAN 1982a; ENGELS 1999, 246–248; vgl. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 357–385. 41 Theopomp, FGrHist 115 T 1: ἔγραψεν ᾽Επιτομὴν τῶν ῾Ηροδότου ῾Ιστοριῶν ἐν βιβλίοις β΄· Φιλιππικὰ ἐν βιβλίοις οβ΄· ῾Ελληνικὰς ῾Ιστορίας – ἕπονται δὲ ταῖς Θουκυδίδου καὶ Ξενοφῶν-

5.1 Was bleibt von Trogus?

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soweit sich das an den erhaltenen Fragmenten nachvollziehen läßt, tatsächlich die Geschichte der Makedonen und waren anders als das Werk des Trogus inhaltlich auf Philipp II. ausgerichtet.42 Für Trogus ist der Titel, um es in den Worten Seels auszudrücken, „erstaunlich ungeeignet, über den Inhalt etwas Zutreffendes zu sagen“.43 Entsprechend vielfältig und vieldiskutiert sind die Interpretationsvorschläge:44 – Alfred von Gutschmid sieht Griechen und Makedonen gleichermaßen als „Träger der Geschichte“ an, die „erst durch die neue römische Monarchie abgelöst werden“, er stellt den Titel also in den Rahmen der auf Griechen und Makedonen ausgerichteten Gesamtkonzeption.45 – Für Arnaldo Momigliano sind die Historiae Philippicae des Trogus als Erweiterung oder Umwertung der Φιλιππικά Theopomps anzusehen, der Titel verweise also auf die griechische Konzeption des Werkes.46

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τος, καί εἰσιν ἐν βιβλίοις ια΄, ἔχουσαι τὰ ἀπὸ τοῦ Πελοποννησιακοῦ πολέμου· καὶ λοιπά· ἔγραψε καὶ ἕτερα πλεῖστα. Anaximenes, FGrHist 72 F 4: ᾽Αναξιμένης ἐν ᾱ Φιλιππικῶν περὶ ᾽Αλεξάνδρου […]; vgl. ebd., T 6: ἐνταῦθα καὶ ᾽Αναξιμένους οἶδα εἰκόνα ἀνευρών, ὃς τὰ ἐν ῞Ελλησιν ἀρχαῖα καὶ ὅσα Φίλιππος ὁ ᾽Αμύντου καὶ ὕστερον ᾽Αλέξανδρος εἰργάσατο, συνέγραψεν ὁμοίως ἅπαντα· Eine Übersicht über die Werktitel gibt JACOBY in FGrHist 2A, p. 1–12, der ebd., 4 unter Philippika neben Theopomp und Anaximenes auch Antipatros (Περδίκκου Πράξεις Ἰλλυρικαί), Leon von Byzanz (Τὰ κατὰ Φίλιππον καὶ τὸ Βυζάντιον) und Lamachos von Myrina (Ἐγκώμιον Ἀλεξάνδρου καὶ Φιλίππου) anführt. Die Bemerkung SEELs 1972b, p. 7, daß es den Titel ‚Philippische Geschichte‘ bereits fünfmal bei den griechischen Historikern gebe, geht offenbar auf Jacobys Aufstellung zurück, ist letztlich aber nicht korrekt; vgl. auch SEEL 1955, 27, der dieselben Autoren aufzählt, und ihm folgend VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 357 mit Anm. 1068. Die häufigsten Titel für Gesamt- und Universalgeschichten sind Ἑλληνικά oder Ἱστορίαι. Zu Theopomps Titel als Vorbild für Trogus vgl. auch MOMIGLIANO 1933 und WACHSMUTH 1895, 112: „Durch die Wahl des Titels deutet er [Trogus] an, dass er einen ähnlichen Plan verfolgen wolle, wie Theopompos in seinen Φιλιππικά, welche die makedonische Geschichte zum Mittelpunkt hatten, […]“. Theopomp verfaßte die Φιλιππικά offenbar im Anschluß an seine Ἑλληνικαὶ Ἱστορίαι, vgl. FGrHist 115 T 19 (= Plb. 8,11,3): […] ὅς γ᾽ ἐπιβαλόμενος γράφειν τὰς ῾Ελληνικὰς πράξεις ἀφ᾽ ὧν Θουκυδίδης ἀπέλιπεν καὶ συνεγγίσας τοῖς Λευκτρικοῖς καιροῖς καὶ τοῖς ἐπιφανεστάτοις τῶν ῾Ελληνικῶν ἔργων, τὴν μὲν ῾Ελλάδα μεταξὺ καὶ τὰς ταύτης ἐπιβολὰς ἀπέρριψε, μεταλαβὼν δὲ τὴν ὑπόθεσιν τὰς Φιλίππου πράξεις προύθετο γράφειν. Daß die Φιλιππικά aber nicht nur Philipp II. behandelten, sondern wesentlich umfassender angelegt waren, zeigt eine Bemerkung des Photios, Philipp V. habe die Geschichte Philipps II., die nach FGrHist 115 T 1 72 Bücher umfaßte, in 17 Büchern zusammengefaßt, vgl. FGrHist 115 T 31 (Phot. Bibl. 176, ed. HENRY p. 121a, 35): πλείσταις μὲν οὖν παρεκβάσεσι παντοδαπῆς ἱστορίας τοὺς ἱστορικοὺς αὑτοῦ λόγους Θεόπομπος παρατείνει. διὸ καὶ Φίλιππος, ὁ πρὸς ῾Ρωμαίους πολεμήσας, ἐξελὼν ταύτας καὶ τὰς Φιλίππου συνταξάμενος πράξεις, αἳ σκοπός εἰσι Θεοπόμπωι εἰς ις΄ βίβλους μόνας, μηδὲν παρ᾽ ἑαυτοῦ προσθεὶς ἢ ἀφελὼν πλήν (ὡς εἴρηται) τῶν παρεκτροπῶν, τὰς πάσας ἀπήρτισε. Zur Einordnung des Werkes Theopomps zusammenfassend mit weiterer Literatur VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 358 f. SEEL 1972b, p. 7; vgl. URBAN 1982a, 82, der feststellt, bei Trogus „klaffen Inhalt und Titel weit auseinander“. Vgl. auch die Zusammenfassung der bis dahin reichenden Meinungen bei URBAN 1982a, 83f. VON GUTSCHMID 1882, bes. 551. Vgl. MOMIGLIANO 1933, 994 f., so auch VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 362.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Otto Seel vermutet in dem Titel eine translatio Romanae und eine Analogie zur römischen Geschichte zur Zeit des Trogus. Mit dem Titel habe er an das Werk Theopomps erinnern wollen, in ihm verberge sich letztlich aber eine verschlüsselte römische Aktualität, die Seel mit Hilfe des Vergleiches mit Ciceros Philippicae orationes auch bei Trogus erkennen will.47 Elena Malaspina sieht in der Geschichte Philipps II. ein mahnendes Beispiel für die Vergänglichkeit von Herrschaft, das auch an die römische Weltherrschaft gerichtet sei.48 Ralf Urban hält den Hinweis auf Philipp im Titel für ein symbolisches Pars pro toto, das den „Aufstieg und den Niedergang der makedonischen Macht jeweils unter einem König Philipp“ markiere.49 Dem Namen Philipp komme größere Bedeutung zu, er sei aber nicht auf die Figur Philipps II. beschränkt, sondern werde erweitert auf Philipp V., Andriskos (Pseudophilippus) und schließlich bis zu den beiden Philippoi am Ende der seleukidischen Dynastie geführt.50 Gegen Urbans Deutung wendet sich Robert Develin, der wiederum den Bezug zu Theopomps Titel betont. Er schlägt vor, einen Brief des Dionysios von Halikarnassos, in dem dieser Theopomp (neben anderen griechischen Historiographen) zur Imitation empfiehlt, in Beziehung zu Pompeius Trogus zu bringen, den er sogar für den Adressaten des Briefes hält.51 Allerdings läßt sich dieser Gedanke bisher nicht in Einklang mit den Handschriften bringen, die für den Adressaten Cn. Pompeius das Cognomen Geminus bezeugen.52

47 SEEL 1972b, 7: „Ein solcher Anschluß [des Trogus an Theopomp] hat sich ja auch etwa in Ciceros ‚Philippischen Reden‘ ohne weiteres durchgesetzt, und zwar von Cicero selbst so gewollt und veranlaßt, obgleich diese Reden mit dem Makedonenkönig noch weniger zu tun haben als diese Weltgeschichte des Trogus. Die Wiedererinnerung an ein angesehenes Modell – im Falle Ciceros: an Demosthenes, im Falle des Trogus: an Theopomp – war offenbar Legitimation genug […].“ Vgl. DERS. 1955, 27–33. Zur ‚verschlüsselten Aktualität‘ und der Anbindung an die römische Gegenwart des Trogus auch URBAN 1982a, 83, der Seels Meinung jedoch nicht folgt. 48 MALASPINA 1976, bes. 154. Vgl. MOMIGLIANO 1933, 994 f., der Philipp in der Darstellung des Trogus als den Unterdrücker der griechischen Freiheit sieht. Vgl. Iust. 6,9,7: Philippus […] regnum Macedoniae Graeciae et Asiae cervicibus veluti iugum servitutis inponeret. 49 URBAN 1982a, 84–88. 50 Ebd., 89–91; ausführlich diskutiert bei VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 367–380, der es letztlich lieber bei den Anspielungen auf ‚Philippus magnus‘ belassen will, mit dem die makedonische Geschichte beginne, universal zu werden (ebd., 380). Die Söhne Antiochos’ VIII. (Grypos), Philipp I. und Philipp II., werden ohne Namensnennung im Prolog zum 40. Buch erwähnt, ihr Ende ist in der Epitome knapp zusammengefaßt. Vgl. Trog. prol. 40: Ut mortuo Grypo rege Cyzicenus cum filiis eius bello congressus interiit, hi deinde a filio Cyziceni Eusebe extinctaque regali Antiochorum domo. Iust. 40,1,1: Mutuis fratrum odiis et mox filiis inimictiis parentum succedentibus cum inexpiabili bello et reges et regnum Syriae consumptum esset, ad externa populus auxilia concurrit peregrinosque reges sibi circumspicere coepit. 51 DEVELIN 1985; vgl. FGrHist 115 T 20a (= Dion. Hal. ad Pomp. 6). 52 Vgl. Dion. Hal. Pomp. 1,1: ΔΙΟΝΥΣΙΟΣ ΓΝΑΙΩΙ ΠΟΜΠΗΙΩΙ; 1,17: […] Γεμῖνε φίλτατε und 2, 14: ὦ βέλτιστε Γεμῖνε, […]. Zum Namen vgl. schon RHYS ROBERTS 1900, 439 f. sowie den

5.1 Was bleibt von Trogus?

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Paul Jal vermutet, Historiae Philippicae sei bei den Zeitgenossen des Trogus eine äquivalente Verwendung für das gewesen, was wir heute als ‚historiae hellenisticae‘ bezeichneten.53 Er bezieht den Titel also nicht auf eine oder mehrere konkrete Personen, sondern interpretiert ihn als Pars pro toto, indem der Herrschername Philipp für die Epoche des Hellenismus stehe. – Alonso-Núñez folgt Urban in der Einschätzung, daß der Titel das Hauptthema des Werkes wiedergebe, in deren Zentrum die makedonische Herrschaft stehe, wobei er aber zur Konzentration auf Philipp II. zurückkehrt: Da die Meinung des Trogus über Philipp II. negativ sei, müsse der Titel auf pessimistische Art als ein Hinweis auf das Ende der griechischen Freiheit gelesen werden.54 – John C. Yardley und Waldemar Heckel schließlich enthalten sich einer Meinung und stellen fest, daß es wegen der zahlreichen Assoziationsmöglichkeiten des Adjektivs ‚philippisch‘ unmöglich sei, eine Variante als allein gültig auszuweisen.55 Letzteres ist nicht nur unmöglich, sondern auch ganz unnötig: Warum sollte ein Autor bei seiner Titelwahl nicht mehrere Assoziationen selbst gedacht, intendiert und sogar von seinen Lesern erwartet haben? Theodor W. Adorno verstand einen Titel nicht umsonst als „Mikrokosmos des Werkes, Schauplatz der Aporie von Dichtung selbst“: Titel müssen wie Namen es treffen, nicht es sagen. So wenig das aber der abdestillierte Gedanke leistet, so wenig leistet es auch das bloße Diesda. Die Aufgabe eines jeden Titels ist paradox; sie entzieht sich ebenso der rationalen Allgemeinheit wie der in sich verschlossenen Besonderung. Das wird als Unmöglichkeit der Titel heute offenbar. 56

Allerdings ist dies allzu modern gedacht: In der Antike hatte man keineswegs dasselbe Verständnis von Werktiteln, das nicht nur für die moderne Literatur selbstverständlich, sondern auch für fast alle der oben genannten Interpretationsansätze nötig ist. In den griechischen Dramen und Epen übernahmen zunächst die Eingangsformeln die Funktion von Titeln, die später durch kurze Themenangaben ersetzt wurden und „weniger methodische als inhaltliche Auskünfte über den Text“ enthielten.57 Bianca-Jeanette Schröder stellt für die Prosadichtung fest, daß die mit

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Kommentar desselben in: Dionysios, Three Literary Letters, Cambridge 1901, p. 38. DEVELIN 1985, 111f. erkennt das Problem, hält die Handschriften aber für nicht zuverlässig. JAL 1987, 194f. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 364 äußert berechtigte Zweifel, ob Trogus bereits die hellenistische Geschichte als eine Epoche begriff. Überhaupt ist fraglich, ob die Antike den Hellenismus als Epoche im Droysenschen Sinne verstand, die noch dazu in Verbindung mit dem Namen Philipp gebracht wurde. ALONSO-NÚÑEZ 1992, 6–10. Daß Trogus als letzten hellenistischen Herrscher Augustus im Sinn gehabt haben könnte (ebd., 9), führt zu weit. Die Konzentration auf Philipp II. als Namensgeber für den Werktitel unterstützt auch VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 372–380, der ebenfalls die Anbindung des Titels an die augusteische Epoche diskutiert (ebd., 382–385). YARDLEY/HECKEL 1997, 24 f. ADORNO 1965, 8. ERCHINGER 2009, 583, der als Beispiel den Beginn des Geschichtswerkes des Thukydides anführt, Thuk. 1,1,1: Θουκυδίδης Ἀθηναῖος ξυνέγραψε τὸν πόλεμον τῶν Πελοποννησίων καὶ Ἀθηναίων, ὡς ἐπολέμησαν πρὸς ἀλλήλους, […].

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

περί oder de eingeleiteten Inhaltstitel so geläufig wurden, daß sich in vielen Fällen Titel und Themenangaben nicht unterscheiden ließen.58 Sie plädiert generell für die Existenz „autorisierter Buchtitel“ und sieht es außer Zweifel, daß es zu Ciceros Zeit authentische Buchtitel gab.59 Cicero ist jedoch sicher eine große Ausnahme, da die Überlieferung gerade für ihn außergewöhnlich gut ist; das grundsätzliche Problem, daß die wenigsten Titel eindeutig bezeugt sind, muß daher auch Schröder einräumen.60 Philipp Erchinger hält es für wahrscheinlicher, daß eigenständige, vom Text abgesetzte Buchtitel erst durch die Notwendigkeit bibliothekarischer Ordnungsprinzipien entstanden seien, und daher viele der Titel „gar nicht vom Autor selbst, sondern von Kopisten und Bibliothekaren stammten“.61 Es ist also keineswegs sicher, ob es in der Antike überhaupt ein Bedürfnis an Buchtiteln gab, das wir heute oft voraussetzen. Wenn es aber Buchtitel gab, dann waren sie in den meisten Fällen aufs engste mit den Inhalten der Werke verbunden: In der Praefatio seiner Naturalis historiae spottet der ältere Plinius über die griechischen Autoren, die ihren Werken inhaltlich unpassende Titel gaben, und unterscheidet sie von den ernsthafteren lateinischen Schriftstellern, die ihre Werke Antiquitates, Exempla oder Artes benannten.62 Seine Äußerungen bezeugen deutlich die Erwartung antiker Rezipienten, daß der Titel etwas über den zu erwartenden Inhalt aussage. Vor diesem Hintergrund antiker Praxis und angesichts seiner Uneindeutigkeit sind Zweifel an der Authentizität des Titels Historiae Phillippicae für das Werk des Trogus durchaus angebracht. Die Zweifel werden dadurch verstärkt, daß der Titel Liber Historiarum Philippicarum et totius mundi origines et terrae situs nur in denjenigen Handschriften (A, G, V, Q, R) überliefert ist, die der τ-Klasse angehören und die zugleich auch Prologe enthalten, während die Codices der τ-Klasse ohne Prologe (M, H) sowie alle Handschriften der übrigen drei Klassen den Titel nicht belegen.63 Dieses Bild ändert 58 SCHRÖDER 1999, 11 f. 59 Ebd., 10–16, bes. 13. Dagegen ERCHINGER 2009, 584. 60 SCHRÖDER 1999 beschränkt sich auf Titel in der Poetik, im Drama und in der Philosophie, historiographische Beispiele bespricht sie nicht. Es ist sicher kein Zufall, daß sie gerade für die Prosatitel als Beispiele hauptsächlich Cicero und Augustinus aufführt. 61 ERCHINGER 2009, 583. Ein bekanntes Beispiel sei der Titel der aristotelischen Metaphysik, der zunächst nur den Standort des Buches hinter (μετά) dem der Physik anzeigen sollte. Bei vielen Werkreferenzen, die mit de oder περί eingeleitet auf Eingangsformeln verweisen, lasse sich daher gar nicht sagen, ob es sich um Titel oder um eine Paraphrase des Inhalts handle. 62 Vgl. Plin. nat. praef. 24–27, bes. 24: Inscriptionis apud Graecos mira felicitas: κηρίον inscripsere, quod volebant intellegi favum, alii κέρας Ἀμαλθείας, quod copiae cornu, ut vel lactis gallinacei sperare possis in volumine haustum; iam ἴα, Μοῦσαι, πανδέκται, ἐγχειρίδια, λειμών, πίναξ, σχεδίων: inscriptiones, propter quas vadimonium deseri possit; at cum intraveris, di deaeque, quam nihil in medio invenies! nostri graviores Antiquitatium, Exemplorum Artiumque, facetissimi Lucubrationum, puto quia Bibaculus erat et vocabatur. Die genannten Beispiele sind solche, zu deren Gattung Plinius auch sein eigenes Werk zählt, also im weitesten Sinne Wissenssammlungen in Prosa (vgl. Gell. 1,8,1 f.); der Vergleich mit Titeln für Geschichtswerke bietet sich daher nicht wirklich an. Zu Plinius und Gellius, der die Praefatio des Plinius für seine eigene verwendet SCHRÖDER 1999, 50–60. 63 SEEL 1972a, p. 1, app. schreibt zum Titel (Kursiva wie dort): „inscribunt: liber historiarum philippicarum et (item G) totius mundi origines (-nis A) et (item G) terrae situs A G V Q R; m.

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sich auch nicht, wenn man die für die kritische Edition Seels nicht berücksichtigten Handschriften einbezieht: Liber Historiarum Philippicarum et totius mundi origines et terrae situs erscheint in zwölf von 37 Prologhandschriften der insgesamt 110 von Rühl geprüften und beschriebenen Handschriften (Tabelle 7.1.2); alle zwölf gehören der τ-Klasse an.64 Die Anfügung et totius mundi origines et terrae situs wurde von Seel für einen Zusatz gehalten, der auf eine Erläuterung des Trogus selbst zurückgegangen sei und erst von Iustin in die Überschrift übernommen wurde, so daß für den originalen Titel die Fassung Historiarum Philippicarum libri XLIV gelte.65 Gegen diese Annahme spricht zum einen, daß überhaupt nur eine einzige Prologhandschrift, nämlich der Codex Reginensis 946, diesen Titel ohne die Ergänzung et totius mundi origines et terrae situs nennt.66 Zum anderen erscheint der lange Titel ausschließlich in den Überschriften vor Prologen oder vor dem Beginn des Ganzen: Keine einzige Handschrift, die Iustin allein überliefert, gleich welcher Klasse sie auch zugeordnet wurde, hat Historiae Philippicae oder den Zusatz in den Überschriften. Sollte man das aber nicht erwarten, wenn Iustins Epitome für die Überlieferung des Titels und für die Einfügung des Zusatzes verantwortlich gewesen wäre? Die Codices, die Iustin ohne Prologe enthalten, führen in den meisten Fällen Überschriften wie Pompeii Trogi epitoma historiarum,67 was weitgehend auch den Überschriften in den Prologhandschriften der π-Klasse entspricht.68

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iuniani iustini epithoma historiarum liber primus ante praef. D; ubi extat semper similiter C; nomine (prologi trogi pompei. in nomine X) domini (amen add. X). incipit prologus pompei trogi π; codex classis ι nullus praescriptum intactum servavit (In cod. E add. man. saec. XV inscript. candem fere quam A exhibet; explicit prologus. pompei trogi lib. I incipit F).“ Die Angaben Seels sind zwar korrekt, aber nicht vollständig: Zum einen wird der Titel der Handschrift D und C bestätigt durch die Überschriften der Handschriften der π-Klasse, Y (incipit epitoma ex libris Pompei Trogi) und P (Pompei trogi epitoma historiarum liber primus explicit). Seels Bemerkung führte bereits zum Mißverständnis bei JAL 1987, 198, Anm. 10 (und ihm folgend YARDLEY 2010, 473), der den Begriff epitome für Iustin als handschriftlich nicht zuverlässig nachweisbar ansah, vgl. dazu bereits oben S. 80, Anm. 113. Zum anderen befindet sich die Überschrift Liber historiarum Philippicarum et totius mundi origines et terrae situs nicht in allen Handschriften der τ-Klasse, sondern nur in denjenigen, die Prologe enthalten. M (Cod. Monacensis 601) enthält dagegen keine Prologe, sondern einzelne Teile Iustins und hat die Überschrift Pompei Trogi epitoma hystoriarum, sie ähnelt also den mehrfach bezeugten Überschriften der π-Klasse (Y, P, X, Γ). Vgl. RÜHL 1872; DERS. 1885, p. I–XII. In einigen Handschriften sind die Überschriften verloren oder unbekannt, weil etwa die ersten Blätter fehlen oder Rühl sie aus anderen Gründen nicht prüfen konnte. Vgl. SEEL 1972b, p. 10; vor ihm ebenso bereits KLOTZ 1952, 2303; vgl. SCHANZ/HOSIUS 1935 (HAW VIII 2), 321; ARNAUD-LINDET 2003, introduction, u. a.; zusammenfassend mit weiterer Literatur VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 355 f. SEEL 1957, 32 f. vermutet im Untertitel einen Teil der ursprünglichen Praefatio des Trogus. Vgl. RÜHL 1872, 67. Zum Titel Epitoma für das Werk Iustins vgl. oben S. 79 f. Etwa im Codex Chisianus H VI 1999: Liber historia Pompeij Trogi a Justino breviatarum incipiunt rubricae. Codex Vaticanus 4559: Epithoma Justini super libris XLIIII. Für weitere Beispiele vgl. Tabelle 7.1.2.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Der Umstand, daß der Titel Liber Historiarum Philippicarum et totius mundi origines et terrae situs nur in den Handschriften der τ-Klasse mit Prologen erscheint und auch dort meistens als Überschrift der Prologi, und eben nicht der Epitome zugeordnet ist, macht es wahrscheinlich, daß der Titel entweder auf den Verfasser der Prologe selbst zurückgeht oder aber im Laufe der von der Epitome unabhängigen Überlieferung der Prologe hinzugefügt wurde.69 Ähnlich mag auch die seltsam anmutende Formulierung im Singular (Liber) entstanden sein, die sich bei einer von Iustin unabhängigen Überlieferung der Prologi kaum anders erklären läßt.70 Die Gründe, die den Verfasser der Prologe oder einen seiner Kopisten zu dieser Titelwahl veranlaßt haben mögen, lassen sich kaum ermitteln, man mag sie sich aber vielleicht doch eher vorstellen können, als die Titelwahl bereits dem Trogus zuzuschreiben, wenn weder Iustin selbst noch ein anderes antikes Zeugnis den Zusammenhang zwischen Titel und Original herstellt. Die Testimonien geben nirgends einen Hinweis auf einen Titel Historiae Philippicae, sie deuten vielmehr an, daß es sich bei dem Werk des Trogus um historiae oder historiae Graecae gehandelt habe. Hieronymus stellt in der Praefatio seines Danielkommentares fest: ad intelligendas autem extremas partes Danielis multiplex Graecorum historia necessaria est, und zählt anschließend neben griechischen Geschichtsschreibern auch Pompeius Trogus und Iustin auf.71 Augustinus (civ. 4,6) bemerkt: Iustinus, qui Graecam vel potius peregrinam, Trogum Pompeium secutus, […] scripsit historiam. Der erste aber, dessen Werkreferenz an einen Titel erinnert, ist Isidor von Sevilla: De monte autem Aetna Iustinus in libro historiarum ita scribit, der sich freilich wie Augustinus auf die Epitome Iustins bezieht, nicht auf das Original.72 Die antiken Rezipienten sowohl des Trogus als auch Iustins kennen also weder einen Titel noch überhaupt einen Inhalt des Werkes, der sich auf historia Philippica beschränken und eine solche Überschrift rechtfertigen würde, sondern betonen alle den gesamthistorischen oder griechischen Inhalt. Und sie bezeugen damit im übrigen auch das, was Iustin selbst über das Werk des Trogus schreibt: Graecas et totius orbis historias […] conposuit.73 Aus diesen Gründen scheint es angeraten, die bisher in der Forschung stets akzeptierte auf Trogus zurückführende Authentizität des Titels oder zumindest seines Bestandteils Historiae Philippicae anzuzweifeln.74 Auf der Grundlage der Testimonien erscheint der Titel Historia

69 Zur von Trogus und Iustin unabhängigen Überlieferung der Prologi vgl. oben Kap. 2.3.1. 70 VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 356 führt die Bezeichnung im Singular auf Iustin zurück, womit indirekt ein Bezug auf die Epitome hergestellt werde. Gegen diese Erklärung spricht aber die klare Zuordnung des Titels zu den Prologen in den Handschriften. 71 Hier. in Dan. praef. (ed. GLORIE 1964, CCL 75A, p. 775), zitiert unten S. 215. 72 Isid. nat. 47,1. Zu den genannten Testimonien vgl. SEEL 1956, p. 1–3. 73 Iust. praef. 1. Selbst auch keine Erklärung für die Diskrepanz des Titels und des Inhaltes findend, zieht SEEL 1972b, p. 10 die Aussagen der Prologüberschrift und der Praefatio Iustins zusammen zu einer Eingangsklausel, die sich bei Trogus befunden habe: Historiae Philippicae sive Graecae et totius orbis historiae, id est omnium saeculorum; vgl. SEEL 1955, 27–33. 74 Zweifel äußerte bisher knapp nur CASTRO-SÁNCHEZ 1995, p. 20: „No es sabe con certeza cuál era el título de la obra de Trogo.“

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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oder gar Historia Graeca als derjenige, der dem Üblichen der antiken Themen- und Inhaltsangabe näher kommt. Damit ist zwar noch nicht die Frage nach den Gründen der Titeleinfügung in den Prologhandschriften der τ-Klasse beantwortet, die vielfältigen Probleme aber, die aus der Diskrepanz des Titels und des Inhalts entstehen und die der Forschung seit Jahrzehnten Kopfzerbrechen bereiteten, finden auf diese Weise eine einfache Lösung, weil es nicht mehr nötig erscheint, die vorhandene Geschichtskonzeption in einen Titel zu pressen, der nicht paßt: Die Zweifel an der Authentizität des Titels führen unweigerlich dazu, auch die Bedeutung der Philippoi und der Makedonen für die Geschichtskonzeption des Gesamtwerkes zu relativieren. Diese Konzeption des Trogus ist nun Gegenstand des abschließenden Kapitels. 5.2 EINE RÖMISCHE WELTGESCHICHTE? Eine römische Weltgeschichte lautet der Obertitel von Otto Seels Buch, in dem er die im Laufe seiner Neuedition der Teubnerausgabe und seiner Übersetzung der Epitome entstandenen Probleme textgeschichtlicher und interpretatorischer Art zusammenträgt. Seels Titel soll auf eine universalhistorische Gesamtkonzeption im Werk des Pompeius Trogus einerseits und auf sein „genuin römisches Geschichtsbild“ andererseits hinweisen, das an die frühe römische Kaiserzeit gebunden sei und ohne deren Selbstverständnis eine solche Geschichtskonzeption nicht möglich gewesen wäre.75 In dieser Interpretation mag die Titelwahl Seels durchaus berechtigt sein: Die römische Prägung von Trogus’ Weltgeschichte ist nicht zu übersehen. Inwiefern aber die römische Expansion, die frühe Prinzipatszeit oder gar die pax Augusta eine Voraussetzung für die Entwicklung eines universalen Geschichtsbildes darstellt, wird unterschiedlich bewertet.76 Und inwiefern dies speziell für die weltgeschichtliche Konzeption des Pompeius Trogus gilt, ist noch zu klären. Aufbauend auf die für die Geschichtsdarstellung Iustins gewonnen Erkenntnisse und auf deren Folgen für die Frage nach dem, was von Trogus bleibt, wird im folgenden die Geschichtskonzeption des Trogus eingehender betrachtet. An erster Stelle steht dabei der universalhistorische Ansatz, den Iustin dem Verfasser des Originals in der Praefatio zugeschreibt (praef. 1): […] Trogus Pompeius, Graecas et totius orbis historias Latino sermone conposuit. Was versteht Trogus unter Universalgeschichte? Ist sie tatsächlich römisch, wie Seels plakativer Titel suggeriert?

75 Vgl. SEEL 1972b, Zitat und Paraphrase stammen aus dem offenbar von ihm selbst verfaßten Klappentext. 76 So sieht etwa TIMPE 2007a, 131 den Zusammenhang zwischen römischer Geschichte und Universalgeschichte als „in der Zeit des Kaiserfriedens und der griechisch-römischen Kultursymbiose seltsam selektiv und unbefriedigend“ an. Die bis ins 2. Jh. v. Chr. hineinreichende vornehmlich auf Rom konzentrierte Historiographie zeigt zudem, daß die römische Expansion gerade nicht ursächlich für die Ausweitung der römischen Geschichtsschreibung auf eine universalgeschichtliche Betrachtung war; vgl. ebd., 115–121 und deutlich auch WALTER 2004, 353– 356. Zur fortdauernden Attraktivität der römischen Annalistik im 1. Jh. v. Chr. DERS. 2003.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Wenn ja, was ist dann unter graeca et totius orbis historia zu verstehen? Und wie ist Trogus schließlich als Universalhistoriker einzuordnen? 5.2.1 Was ist Universalgeschichte? An erster Stelle steht die Frage nach der Definition von Universalgeschichte. Die Kategorien sind alles andere als eindeutig: Die moderne Weltgeschichtsforschung, die seit den 1990er Jahren vor allem von US-amerikanischen Wissenschaftlern geprägt wurde, kennt nicht nur Universalgeschichte (universal history) und Weltgeschichte (world history), sondern auch Globalgeschichte (global history), Menschheitsgeschichte (human history), allgemeine Geschichte (general history) und sogar große Geschichte (big history), die jeweils kontrovers ausgelegt und interpretiert werden.77 Nach Hanna Schissler etwa unterscheiden sich Welt- und Globalgeschichte dadurch, daß Weltgeschichte „die ganze Geschichte der ganzen Welt“ bezeichne,78 während global history demgegenüber die „Beschreibung der Herstellung des Weltzusammenhangs in unterschiedlichen historischen Epochen“ sei.79 Als big history wird die Geschichte seit dem Urknall verstanden, wie sie vor allem vom kalifornischen Osteuropahistoriker David Christian betrieben wird.80 Der Begriff Universalgeschichte schließlich wird von global und world history abgegrenzt als die „universalhistorischen Entwürfe der Aufklärung“, also die europäische Universalgeschichtsschreibung des 18. und 19. Jhs., die in der neueren Forschung auch als „klassische Universalgeschichte“ bezeichnet wird.81 Da diese begrifflichen Festlegungen für die antike Universalgeschichtsschreibung nicht relevant sind, werden ‚Weltgeschichte‘ und ‚Universalgeschichte‘ im folgenden synonym verwendet.82 Die vielfältigen Begriffe und Kategorisierungen in der modernen Forschung erschweren eher die Suche nach einer für die antike Historiographie gültigen Definition, als daß sie das Phänomen sprachlich erklären, differenzieren und so auf die Antike übertragbar machen könnten.83 Eine oft zitierte Definition für antike Universalgeschichte stammt von José M. Alonso-Núñez: 77 Einen Überblick über die modernen Definitionsansätze und Kategorisierungen geben KÖHLER 1958; SCHISSLER 2005. In die Geschichte der Weltgeschichtsforschung, in die Begrifflichkeiten und die neuere Forschung einleitend OSTERHAMMEL 2008, bes. 9–22; HUGHES-WARRINGTON 2006. Zum Boom der Weltgeschichte in den USA auch SCHISSLER 2005, 36. 78 SCHISSLER 2005, 35; sie sieht hier offenbar die geschriebene Weltgeschichte als eine „uninspirierte Datenkollage“. 79 Ebd., 35 f. 80 CHRISTIAN 2004. Dazu OSTERHAMMEL 2008, 15. 81 SCHISSLER 2005, 34 f.; OSTERHAMMEL 2008, 14 stimmt darin mit ihr überein, indem auch er den Begriff Universalgeschichte allein auf die „betont konstruktivistische Herangehensweise der Universalhistoriker des 18. Jhs. und ihrer Nachfolger“ bezieht. 82 Einen zusammenfassenden und gegenüberstellenden Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Begrifflichkeiten gibt INGLEBERT 2014, 15–38, zum modernen Vokabular bes. 16–19. 83 Trotz zahlreicher Untersuchungen zur antiken Universalgeschichte sind die Grundprobleme der Definition und Entwicklung des Phänomens längst nicht befriedigend geklärt, für die Breite

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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[…] in order to consider a work as belonging to universal historiography it must have as its basis a universal conception of time and space in which the actor is mankind. In other words, universal historians, strictly speaking, are those who deal only with the history of mankind from the earliest times and in all parts of the world known to them.84

Alonso-Núñez fordert also für die Einordnung eines Geschichtsschreibers in die Universalgeschichtsschreibung eine sowohl zeitlich als auch räumlich universal angelegte Konzeption. Peter Burde dagegen berücksichtigt in seinen Untersuchungen zur antiken Universalgeschichtsschreibung nur diejenigen Autoren, deren Werke „geographisch gesehen möglichst umfassend sind und Ereignisse bei möglichst vielen Völkern zum Inhalt haben“,85 und legt damit in seiner Definition offenbar größeren Wert auf die geographische Breite als auf den zeitlichen Rahmen. Faßt man diese Definitionen sehr eng, erfüllt kaum ein antiker Historiograph alle Kriterien.86 Dennoch werden eine ganze Reihe von Autoren der Universalgeschichtsschreibung zugeschrieben. So nimmt Alonso-Núñez in seine Darstellung nicht nur Ephoros, Diodor und Trogus auf, sondern findet auch Gründe, Herodot, Thukydides und Polybios als Universalgeschichtsschreiber zu identifizieren.87 Auf der Suche nach weiteren Differenzierungen haben Guido Schepens und Jan Bollansée eine Unterscheidung in zwei Typen der ‚general history‘ vorgeschlagen, denen verschiedene Perspektiven zugrunde liegen: – Der erste Typus werde etwa durch Ephoros vertreten und sei vor allem an der Kultur orientiert, gehe vertikal, also diachronisch, vor und forsche nach den Ursprüngen der Menschheit. – Der zweite Typus werde von Polybios repräsentiert und sei horizontal am Raum, auf geographischen Kriterien und auf hegemoniale Ziele ausgerichtet.88 Der Gedanke einer Unterscheidung nach der thematischen oder inhaltlichen Ausrichtung der Werke ist indes nicht ganz neu: Kenneth Sacks bezeichnete dieselben Typen als „universalism of quantity“ (Ephoros) und „universalism of quality“ (Polybios).89 Auch Burde definierte schon ähnliche Gruppen und formulierte als Ergebnis seiner Untersuchung:

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der Thematik vgl. etwa den von LIDDEL/FEAR 2010 edierten Sammelband, der die Beiträge der epochenübergreifenden und vergleichenden Konferenz Universal Historiography in Antiquity and Beyond des Jahres 2007 zusammenstellt; monographisch zum Thema ALONSO-NÚÑEZ 2002; MORTLEY 1996; BURDE 1974 und schon BÜDINGER 1895; als Einführung in die Thematik ferner BREEBART 1966; MOMIGLIANO 1982; CLARKE 1999b und MARINCOLA 2007. ALONSO-NÚÑEZ 2002, 11 und auch schon DERS. 1990, 173; ihn zitierend und zur Grundlage ihrer Auswahl machend auch CLARKE 1999b, 250; MARINCOLA 2007, 171. BURDE 1974, 6. Vgl. CLARKE 1999b, 250 f., die letztlich nur durch Diodor, Trogus und Strabon die Definition erfüllt sieht. Vgl. ALONSO-NÚÑEZ 2002. SCHEPENS/BOLLANSÉE 2004, 63. SACKS 1981, 96–121, zu den Begriffen bes. 105–109. Sacks sieht Polybios als den ersten an, der Universalgeschichte nach dem zweiten Typus (‚quality‘) verfaßt habe. Zur Unterscheidung in Hinblick auf Polybios vgl. unten Anm. 101. YARROW 2006, 125 f. zieht Sacks’ Modell für ihre Definition antiker Universalgeschichte heran, kommt aber zu dem Ergebnis, daß die von ihr untersuchten Universalhistoriker (Poseidonios, Trogus, Nikolaos und Diodor) jeweils ihr

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus Die eine Gruppe, zu der Herodot, Polybios und Poseidonius gehören, behandelte im Kern ihrer Werke nur einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum innerhalb des Geschichtsablaufs, benutzte das politische Handeln der zu ihrer Zeit im Vordergrund stehenden, größere Gebiete beherrschenden Mächte als Leitlinie und ordnete ihr alle Geschichte zu. Ephoros und Diodor dagegen, die einen viel längeren Zeitraum bearbeiteten, hatten im Vergleich dazu eine vielleicht modernere Auffassung von der Eigenart der Weltgeschichte. Sie sahen sie als ungeheure und im Vergleich zu einer Landesgeschichte ausgedehntere Sammlung von Anschauungsmaterial, die allerdings auch unter bestimmte Grundgedanken gestellt werden mußte, um mit ihr auf die Erziehung und Beeinflussung der Leser einwirken zu können.90

John Marincola versucht die von Burde und Schepens/Bollansée formulierte Differenzierung mit Alonso-Núñez’ Definition zu verbinden, indem er die beiden Typen in „universal in time and space“ (Geschichte der Menschheit von Beginn an in der bekannten Welt) und „universal only in space“ (geographisch übergreifende Ereignisse einer einzelnen Periode) unterscheidet.91 Die genannten Kategorisierungen führen aber kaum zu einer hinreichenden Beschreibung des Phänomens, vielmehr scheinen sie ein weiterer Beleg dafür zu sein, daß sich die Definition antiker Weltgeschichtsschreibung nicht an übergreifenden Kriterien festmachen läßt. Schon Burde erkannte das Problem, daß sich gerade Pompeius Trogus keiner der herausgearbeiteten Gruppen zuordnen lasse: Er hat zwar auch die Weltgeschichte in Abhängigkeit und Verbindung zu der stärksten politischen Macht seiner Zeit – also Rom – gesehen, scheint aber doch versucht zu haben, die Entwicklung der verschiedenen Weltreiche im Lauf der Geschichte unter dem Gesichtspunkt eines Vergleiches der großen Staaten darzustellen.92

Das Problem der Einordnung des Trogus wie generell antiker Historiographen in eine Gattung, die wir als ‚Genre Universalgeschichte‘ bezeichnen könnten, erwächst also aus dem Fehlen einer antiken Definition. Es mangelte in der Antike zwar keinesfalls an bisweilen ausformulierten historiographischen Konzepten, aber offenbar bestand kein ähnlicher Bedarf an Kategorisierung und Gattungszuordnung, der heute die Geschichtswissenschaft prägt. Genügt es etwa, daß Herodot die Absicht bekundete über Griechen und Barbaren zu schreiben, um ihn als ersten Universalhistoriker der Antike anzusehen?93 Ein besseres Argument für die positive

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eigenes stimmiges Gleichgewicht zwischen den beiden Methoden fänden. Für Trogus mag das durchaus zutreffen, wenn es aber ebenso für die anderen spätrepublikanischen Universalgeschichtsschreiber gilt, ist Sacks’ Modell als Unterscheidungskriterium obsolet: Ein Modell kann letztlich nur dann Gültigkeit besitzen und der Differenzierung und Definition dienen, wenn sich der Großteil der überlieferten Werke auch darin wiederfinden läßt. BURDE 1974, 127. MARINCOLA 2007, 171 f.: „In antiquity, to write universally comprehended at least two different types of history: first, histories that covered the entire known world (oikoumene) from earliest recorded times to the author’s own day, i. e., universal in time and space; second, histories that treated known events within a restricted time period, i. e., universal only in space.“ BURDE 1974, 127. Hdt. 1,1: ῾Ηροδότου Ἀλικαρνησσέος ἱστορίης ἀπόδεξις ἥδε, ὡς μήτε τὰ γενόμενα ἐξ ἀνθρώπων τῷ χρόνῳ ἐξίτηλα γένηται, μήτε ἔργα μεγάλα τε καὶ θωμαστά, τὰ μὲν ῞Ελλησι, τὰ δὲ βαρβάροισι ἀποδεχθέντα, ἀκλέα γένηται, τά τε ἄλλα καὶ δι᾿ ἣν αἰτίην ἐπολέμησαν ἀλλήλοισι. Vgl.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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Beantwortung dieser Frage liefert indes Diodor, der bemerkt, Herodot habe nahezu über alle Ereignisse in der οἰκουμένη geschrieben: γέγραφε κοινὰς σχεδόν τι τὰς τῆς οἰκουμένης πράξεις.94 Auch wenn damit der erfreuliche Fall vorliegt, die moderne Definition (‚universal in space‘) von einer antiken Beschreibung bestätigt zu finden, liegt Diodors Formulierung eine doppelte Schwierigkeit inne. Zum einen gehen die Meinungen darüber auseinander, was die οἰκουμένη umfaßte: Verstand man darunter die bewohnte, bekannte Erde oder die von Griechen bewohnte Erde im Gegensatz zum ‚Barbarenland‘ oder die von Griechen bewohnte Erde einschließlich der Barbaren, sofern sie mit den Griechen zu tun hatten? Und zum anderen sieht die οἰκουμένη zu Diodors Zeiten in jedem Fall anders aus als zu Herodots Zeiten, was vielleicht auch das einschränkende σχεδόν erklärt. So ist die Dichotomie von Griechen und Barbaren, die bei Herodot als Ausgangspunkt der gesamten bekannten Welt erscheint, bei Diodor nicht mehr erkennbar.95 Es ist daher zu erwarten, daß sich entsprechend auch das Verständnis von Weltgeschichte im Laufe der Antike veränderte. Für die antike Universalgeschichte ist also festzustellen, daß es sich keineswegs um eine Tradition oder um ein einheitliches, auf bestimmte Parameter festgelegtes Konzept handelt, das sich in der griechischen oder römischen Historiographie wiederfinden ließe. So wie es verschiedene Muster und Entwürfe gab, Geschichtsabfolge universal darzustellen,96 gab es auch unterschiedliche Vorstellungen davon, was Universalgeschichte räumlich umfassen sollte. Die Begrifflichkeiten sind zwar im Griechischen (αἱ κοιναὶ πράξεις, τὰ καθόλου, κοινὴ ἱστορία, οἰκουμένη) und im Lateinischen (historia mundi, totius orbis, orbis terrarum) ähnlich und wiederkehrend, aber was genau man unter „allen Dingen“ oder unter „Geschichte der gesamten Welt“ verstand, war nicht festgelegt, sondern vielmehr davon abhängig, in welcher Zeit der Verfasser lebte, welche literarischen Vorbilder er vorfand und unter welchen politischen Umständen er schrieb. Gerade die Parameter Raum und Zeit scheinen in ihrer Bedeutung für die antike Universalgeschichte in durchaus unterschiedlichem und sich veränderndem Verhältnis zueinander zu stehen. Weder das Kriterium „von Beginn der Geschichte an“ noch dasjenige von der „ganzen bekannten Welt“ ist durchgängig in allen Werken erkennbar, die in der Antike oder heute

BURDE 1974, 10–17; ALONSO-NÚÑEZ 2002, 17–25. Zum universalen Geschichtskonzept bei Herodot auch VANNICELLI 2001. 94 Diod. 11,37,6: Ὁ μὲν οὖν Μηδικὸς ὀνομασθεὶς πόλεμος γενόμενος διετὴς τοῦτο ἔσχε τὸ πέρας. Τῶν δὲ συγγραφέων Ἡρόδοτος ἀρξάμενος πρὸ τῶν Τρωικῶν χρόνων γέγραφε κοινὰς σχεδόν τι τὰς τῆς οἰκουμένης πράξεις ἐν βίβλοις ἐννέα, καταστρέφει δὲ τὴν σύνταξιν εἰς τὴν περὶ Μυκάλην μάχην τοῖς Ἕλλησι πρὸς τοὺς Πέρσας καὶ Σηστοῦ πολιορκίαν. 95 Vgl. SCHEPENS/BOLLANSÉE 2004, 66 f. 96 Vgl. MOMIGLIANO 1982, der drei Muster griechischer Entwürfe der Universalgeschichte erkennt: das „Metalle-Schema“; das „biologische Schema“, das den menschlichen Altersstufen folgt; und das auf technischen Entwicklungen begründete Modell des Fortschritts von der Barbarei zur Zivilisation.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

als universalhistorisch eingeordnet werden oder deren Verfasser es selbst als solches auffaßten.97 Ein anschauliches Beispiel für die Breite antiker Vorstellungen von Universalgeschichte ist das Geschichtswerk des Polybios.98 Wenn er in den Ἱστορίαι den Aufstieg Roms zur Weltherrschaft darstellt, folgt er dem geographischen Definitionskriterium allenfalls darin, daß er alle Schauplätze von Roms Zusammentreffen mit dessen Nachbarn in seine Betrachtung einschließt, er erfüllt aber keinesfalls das zeitliche Kriterium, wenn er seine Darstellung mit den Punischen Kriegen beginnen läßt.99 Dennoch kritisiert er seine Zeitgenossen, die „uns den Krieg zwischen Römern und Karthagern auf drei oder vier Seiten erzählt haben – und dann behaupten, Weltgeschichte (τὰ καθόλου) zu schreiben“.100 Zugleich betont er aber seinen eigenen universalhistorischen Anspruch: Ἐπεὶ γὰρ οὐ τινὰς πράξεις, καθάπερ οἱ πρὸ ἡμῶν, οἷον τὰς Ἑλληνικὰς ἢ Περσικάς, ὁμοῦ δὲ τὰς ἐν τοῖς γνωριζομένοις μέρεσι τῆς οἰκουμένης ἀναγράφειν ἐπικεχειρήκαμεν διὰ τὸ πρὸς τοῦτο τὸ μέρος τῆς ὑποθέσεως ἴδιόν τι συμβεβλῆσθαι τοὺς καθ’ ἡμᾶς καιρούς, ὑπὲρ ὧν σα φέστερον ἐν ἑτέροις δηλώσομεν, δέον ἂν εἴη καὶ πρὸ τῆς κατασκευῆς ἐπὶ βραχὺ τῶν ἐπιφανεστάτων καὶ γνωριζομένων ἐθνῶν καὶ τόπων ἐφάψασθαι τῆς οἰκουμένης.101

Auch die Bedeutung der politischen Gegenwart für die Abfassung von Weltgeschichte läßt sich am Beispiel des Polybios veranschaulichen. Nicht nur an der gerade zitierten Stelle bringt er deutlich zum Ausdruck, welchen Anteil der Gang der Geschichte und die politische Rolle Roms daran habe, daß er überhaupt in die Lage versetzt worden sei, eine Weltgeschichte zu verfassen: So wie die Tyche dem gesamten politischen Geschehen die Richtung auf eine Einheit hin aufgezwungen habe, lasse nun auch seine Geschichtsdarstellung den Leser diese Lenkung der Tyche

97 Vgl. auch ENGELS 2010, 74: „In theory the ancient genre of universal history did not know of any limitations concerning time and space.“ 98 Zur universalgeschichtlichen Ansatz bei Polybios KLOFT 2013, der den Bezug zur Universalgeschichte der Aufklärungshistoriker herstellt. 99 Zur betont kritischen Haltung des Polybios gegenüber Mythen und der frühesten Geschichte vgl. oben S. 139–141. 100 Plb. 5,33,3: Διότι τῶν καθ’ ἡμᾶς τινες γραφόντων ἱστορίαν ἐν τρισὶν ἢ τέτταρσιν ἐξηγησάμενοι σελίσιν ἡμῖν τὸν Ῥωμαίων καὶ Καρχηδονίων πόλεμον φασὶ τὰ καθόλου γράφειν. Übersetzung: H. DREXLER, Polybios, München – Zürich 1978–1979². 101 Plb. 2,37,4 f. Es besteht ein gewisser Gegensatz in den Aussagen des Polybios, wenn er hier behauptet, der erste und einzige zu sein, der Weltgeschichte schreibe, dann aber wieder seine Vorgänger in ihren Versuchen kritisiert (vgl. Plb. 5,33,1–5). SACKS 1981, 107 f. versucht, diesen Widerspruch mittels einer Differenzierung aufzulösen: Polybios unterscheide die Weltgeschichte in eine quantitative (eines Ephoros) und eine qualitative (eines Polybios), die auf eine Synthese ausgerichtet sei. Sacks’ Überlegung ist auf Zustimmung (YARROW 2006, 125; LIDDEL 2010, 15) wie auf Ablehnung (SHERIDAN 2010, 46–48) gestoßen; vgl. dazu oben S. 183, Anm. 89. Interessant ist seine Überlegung auch, weil sie die moderne, von SCHISSLER 2005 (oben S. 182) getroffene Unterscheidung von Welt- und Globalgeschichte wiedergibt. Es wäre aufschlußreich, wenn sich dieses Modell bereits für die Antike als gültig erweisen ließe. Leider aber lassen sich keine vergleichbaren theoretischen Reflexionen in der antiken Universalgeschichtsschreibung finden.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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erkennen.102 Polybios schreibt also in dem Bewußtsein, daß er der erste ist, der Weltgeschichte verfaßt, weil der Gegenstand (der Aufstieg Roms) und die Gegenwart (die Herrschaft Roms) selbst universaler Natur sind: Das gewählte Thema lasse sich allein mit Blick auf die ganze οἰκουμένη beschreiben, und die Herrschaft Roms müsse universalhistorisch erklärt werden. Erst in seiner Zeit könne überhaupt Weltgeschichte geschrieben werden, weil es sie vorher aus der Sicht des Polybios gar nicht gegeben hat.103 Damit gelangen wir zu einem weiteren wichtigen Kriterium antiker Universalgeschichte, das von den modernen Definitionen nicht abgedeckt wird, nämlich der Vorstellung von der Abfolge der Weltreiche bzw. der Bedeutung der Weltherrschaft für die Darstellung von Weltgeschichte. Die antike Auffassung von Universalgeschichte scheint gerade nicht ausschließlich auf räumlichen oder zeitlichen Kriterien zu basieren, sondern auch von der „Bewegung auf politische Welteinheit hin“ geprägt zu sein.104 Das Bild vom Weltherrschaftsanspruch, der sich zuerst bei den Persern, dann bei Alexander und schließlich bei den Römern findet, mag jedoch nicht so sehr als erlebte Realität wahrgenommen worden sein, sondern vielmehr als Anregung für die Geschichtsschreibung gedient haben.105 Das Phänomen des Verhältnisses zwischen Weltmacht und Weltgeschichte bewog Breebart zu der Behauptung, daß, obwohl die Neigung, allgemeine Geschichte zu schreiben, ihrem Ursprung und Wesen nach griechisch sei, „nur in Verbindung mit Rom im Altertum

102 Plb. 1,4,1 f.: Τὸ γὰρ τῆς ἡμετέρας πραγματείας ἴδιον καὶ τὸ θαυμάσιον τῶν καθ’ ἡμᾶς καιρῶν τοῦτ’ ἔστιν ὅτι, καθάπερ ἡ τύχη σχεδὸν ἅπαντα τὰ τῆς οἰκουμένης πράγματα πρὸς ἓν ἔκλινε μέρος καὶ πάντα νεύειν ἠνάγκασε πρὸς ἕνα καὶ τὸν αὐτὸν σκοπόν, οὕτως καὶ (δεῖ) διὰ τῆς ἱστορίας ὑπὸ μίαν σύνοψιν ἀγαγεῖν τοῖς ἐντυγχάνουσι τὸν χειρισμὸν τῆς τύχης, ᾧ κέχρηται πρὸς τὴν τῶν ὅλων πραγμάτων συντέλειαν. καὶ γὰρ τὸ προκαλεσάμενον ἡμᾶς καὶ παρορμῆσαν πρὸς τὴν ἐπιβολὴν τῆς ἱστορίας μάλιστα τοῦτο γέγονεν, […]. Vgl. SACKS 1981, 108 f. mit weiteren Stellen. 103 Auch in diesem Bewußtsein und in seinem Originalitätsanspruch ist Polybios sehr modern: So zweifelte etwa KÖHLER 1958, 446 daran, daß bis zu seiner eigenen Zeit überhaupt je Weltgeschichte geschrieben worden sei: „Der Gegenstand der Weltgeschichte ist die Menschheit als eine wesenseinheitliche und zugleich diese Wesenseinheit geschichtlich zur Darstellung bringende Größe. Eine Weltgeschichte in solchem Verstande ist noch nicht beschrieben worden.“ Über die wissenschaftliche Beschäftigung mit antiker Universalgeschichte bemerkt er ebd., 449: „Es ist müßig, sich rein retrospektiv mit der Weltgeschichte zu befassen, schon deshalb, weil es sie dort gar nicht gibt.“ Hermann Bengtson erschien im Jahr 1963 die eigene Zeit der universalhistorischen Betrachtung besonders günstig (vgl. BENGTSON 1974, 45). Und OSTERHAMMEL 2008, bes. 12 f., sieht in der Welt- oder Globalgeschichte des späten 20. und frühen 21. Jhs. einen Neubeginn, weil bis zur Mitte des 20. Jh. riesige empirische Lücken in der Erforschung zahlreicher Länder geklafft hätten. Weltgeschichte, wird hier also proklamiert, sei eigentlich erst in der heutigen Zeit betreibbar und (be-)schreibbar. Es scheint, als löse die digitale und mediale Globalisierung in der Gegenwart ein ähnliches Bewußtsein im Umgang mit Weltgeschichte aus wie die römische Expansion in der späten Republik. Vgl. zu diesem Phänomen auch MCNEILL 1995. 104 BREEBART 1966, 2. 105 So ebd., 4.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

wirklich Weltgeschichte geschrieben worden ist“.106 Dabei denkt er aber selbstverständlich nicht zuerst an die Zeit des Polybios, sondern an die des Trogus. Es ist daher angebracht, die Geschichtsschreibung in der Zeit des Trogus genauer in Augenschein zu nehmen.

5.2.2 Universalgeschichtsschreibung zur Zeit des Trogus Timothy P. Wiseman identifizierte für das 1. Jh. v. Chr. drei Typen historiographischen Schreibens: die Gegenwartsgeschichte („recent or even contemporary history“), die Geschichte der fernen Vergangenheit oder Ursprungsgeschichte („history that began at the very beginning“) und die Weltgeschichte („world history“).107 Die Namen, die Wiseman mit diesen drei Typen verbindet, nämlich Sallust, Livius und Trogus, sind nicht zufällig genau diejenigen, die gemeinsam in der Historia Augusta als berühmte Historiker aufgezählt werden.108 Trogus steht in diesem Trio als Vertreter der universalhistorischen Geschichtskonzeption, ihm wird das Alleinstellungsmerkmal zuerkannt, als erster Universalgeschichte in lateinischer Sprache verfaßt zu haben.109 Er ist aber weder der einzige Universalhistoriker des 1. Jh. v. Chr. noch ist die lateinische Sprache das einzige, was das Geschichtswerk des Trogus auszeichnet. Um der Intention des Trogus und dem Kern seines universalen Geschichtsbildes näher zu kommen, ist ein Vergleich mit seinen Zeitgenossen angezeigt, vornehmlich denjenigen Historikern des ersten vorchristlichen Jhs., die universalhistorische Werke verfaßten.110 Der Philosoph Poseidonios aus Apameia (135–51/50 v. Chr.)111 verfaßte unter anderem ein universalhistorisch angelegtes Geschichtswerk in 52 Büchern, das wie seine vielen anderen dem stoischen Geist einer einheitlichen Erklärung der Welt verschriebenen Werke nur fragmentarisch erhalten ist.112 Die Ἱστορία ἡ μετὰ Πολύβιον schloß, wie der überlieferte Titel besagt, an das Werk des Polybios an und 106 Ebd., 20. Zu universalhistorischen Konzepten in hellenistischer Zeit vgl. WIRTH 2005, 363– 366, der für das 3. Jh. festhält, Universalgeschichte sei nur noch als Aufgabe im Rahmen einer aus antiquarischen Motiven fortzuführenden Tradition, kaum jedoch als unabdingbar Notwendiges aufgefaßt worden. Nichtsdestotrotz gab es auch in hellenistischer Zeit Versuche, Weltgeschichte zu schreiben, vgl. ALONSO-NÚÑEZ 1990; DERS. 1997. Der Eindruck ist wohl nicht unwesentlich der fragmentarischen Überlieferung der hellenistischen Historiographie geschuldet. Zum universalhistorischen Ansatz im Werk des Agatharchides AMELING 2008, bes. 33–37. 107 WISEMAN 1987, bes. 246–248. 108 Ebd., 247 f.; vgl. HA Aurelian. 2,1 und Prob. 2,7; zu den Stellen oben S. 24 mit Anm. 7. 109 Vgl. Iust. praef. 1. 110 Einen Überblick über die Universalgeschichtsschreibung von Polybios bis in die augusteische Zeit gibt ALONSO-NÚÑEZ 1999; DERS. 2002, 71–112; nützlich sind aber auch die detailreichen Zusammenfassungen von ENGELS 1999, Kap. II 4–11, der Strabons Geschichtsbild im Rahmen der universalgeschichtlichen Entwicklung betrachtet. 111 Zur Herkunft und Bildung des Poseidonios ENGELS 1999, 166–169; MALITZ 1983, 5–33. 112 FGrHist 87. Zur Einführung in die Weltgeschichte des Poseidonios ALONSO-NÚÑEZ 1994; DERS. 2002, 84–84 sowie tiefergehend zu den historisch-geographischen Hauptwerken ENGELS 1999, 166–201; CLARKE 1999a, 129–192; YARROW 2006, 161–166.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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umfaßte wohl den Berichtszeitraum von 145 bis 86 v. Chr.113 Über die Rekonstruktion der Stoffanordnung und seine Verteilung auf die 52 Bücher können nur sehr vage Aussagen getroffen werden.114 Alonso-Núñez nimmt an, daß Poseidonios den Stoff auf vier geographische Regionen verteilt und, vom stoischen Modell der Erde als Kugel angeregt, seinen Bericht in kreisförmiger Abfolge verfaßt habe.115 Das ist aber kaum verifizierbar. Immerhin läßt sich an den Fragmenten erkennen, daß die Ἱστορίαι nicht streng chronologisch angeordnet waren, sondern die Bücher eher, dem Modell des Ephoros folgend, thematische Blöcke bildeten, die wiederum grob am chronologischen Schema orientiert waren.116 Auch längere ethnographische Exkurse scheinen häufiger vorzukommen und ähnlich wie bei Trogus nicht in gesonderten Büchern geschildert, sondern in die Ereignisabfolge eingebaut gewesen zu sein.117 Da die Ἱστορίαι des Poseidonios am Beginn einer ganzen Reihe universalhistorisch angelegter Geschichtswerke des 1. Jhs. v. Chr. stehen, ist sein Einfluß auf die ihm folgende Universalgeschichtsschreibung immer wieder diskutiert worden, es scheint aber, daß der Einfluß der Ἱστορίαι des Poseidonios generell geringer als derjenige seiner philosophischen und naturkundlichen Schriften war.118 Das universale Geschichtskonzept des Poseidonios entspringt demnach nicht einer für sich stehenden Geschichtsauffassung, sondern ist verwoben und eingebunden in ein philosophisches System, das von der stoischen Vorstellung von der Einheit des Menschen und der Natur geprägt ist.

113 So die Opinio communis, vgl. ENGELS 1999, 169 f. mit weiterer Literatur. Die Abfassungszeit ist unsicher, liegt aber nach dem Abschluß des geographischen Hauptwerkes Περὶ Ὠκεανοῦ, das Mitte oder Ende der 80er Jahre vollendet wurde; vgl. MALITZ 1983, 30–33, der sich für eine Spätdatierung ausspricht. JACOBY in FGrHist 2C, p. 155 vermutete, daß der Großteil des Geschichtswerkes vor 60 v. Chr. verfaßt wurde. Den Titel überliefert nur die Suda, FGrHist 87 T 1, sonst ist von Ἱστορίαι die Rede, etwa FGrHist 87 F 61 (Athen. 9,63). 114 Zur vermuteten Anordnung der Bücher JACOBY in FGrHist 2C, p. 155 f. und in einer tabellarischen Übersicht DOWDEN in BNJ 87 zu T1; vgl. CLARKE 1999a, 346 115 ALONSO-NÚÑEZ 1994, 107, zur Anordnung nach geographischen Gesichtspunkten bes. 92f. Zweifel an Alonso-Núñez’ Überlegung hegt auch ENGELS 1999, 175. Zur Auffassung von der Kugelgestalt der Erde auch MÜLLER 1972, I 313 f. 116 So schon JACOBY in FGrHist 2C, p. 155 f.; anders THEILER in Poseidonios, Die Fragmente, Bd. 2, Berlin 1982, p. 78–84, bes. 80, der die Anordnung als dem Werk des Polybios ähnlich hält. Vgl. ENGELS 1999, 175 und DOWDEN in BNJ 87 zu T1 (E. The History: scope and contents). Zum κατὰ γένος-Modell des Ephoros bei Diodor unten S. 191. 117 So etwa der Partherexkurs, der sich wohl im 5. Buch an den Feldzug und die Gefangennahme Demetrios’ II. (140 v. Chr.) anschloß, vgl. FGrHist 87 F 5 (Athen. 4,152f). Dazu ENGELS 1999, 177; zur Ethnographie bei Poseidonios vgl. MÜLLER 1972, I 310347. 118 Der Frage nach dem Einfluß auf die Universalhistoriker von der Zeit Ciceros bis in die frühe Kaiserzeit nachgehend, untersuchte ENGELS 1999, 189–195 die antike Überlieferung und prüfte die Nennungen des Poseidonios in entsprechenden Testimonien und Fragmenten. Sein Ergebnis lautet (ebd., 194): „Diodor, Timagenes, Pompeius Trogus und Nikolaos erwähnen den Namen des Poseidonios in den erhaltenen Büchern ihrer Universalhistorien oder ihnen sicher zugewiesenen Fragmenten nicht, obwohl zumindest Diodor und Timagenes ihn (allerdings in umstrittenen Umfang) benutzt haben.“ Zur Benutzung des Poseidonios durch seine Nachfolger vgl. MALITZ 1983, 34–59.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Auch das Geschichtsbild Diodors, der aus Agyrion (Agira) auf Sizilien stammte, ist von der stoischen Philosophie beeinflußt. Er verfaßte wahrscheinlich in den Jahren 60 bis 30 v. Chr. die Βιβλιοθήκη ἱστορική,119 eine universalhistorisch angelegte, aus früheren Geschichtswerken zusammengestellte Kompilation. Da die ersten Bücher vollständig erhalten sind und Diodor zudem vor jedes Buch Prooimia setzte, in denen er seine Vorgehensweise reflektiert, sind wir über seine Geschichtskonzeption vergleichsweise gut informiert. Zu Beginn des ersten Buches erklärt er die Gründe für die Abfassung einer Weltgeschichte, die vornehmlich im Nutzen für alle Menschen lägen,120 und legitimiert diese Absicht mit dem stoischen Argument von der natürlichen Einheit der Menschheit (Diod. 1,1,3): Ἔπειτα πάντας ἀνθρώπους, μετέχοντας μὲν τῆς πρὸς ἀλλήλους συγγενείας, τόποις δὲ καὶ χρόνοις διεστηκότας, ἐφιλοτιμήθησαν ὑπὸ μίαν καὶ τὴν αὐτὴν σύνταξιν ἀγαγεῖν, ὥσπερ τινὲς ὑπουργοὶ τῆς θείας προνοίας γενηθέντες. ἐκείνη τε γὰρ τὴν τῶν ὁρωμένων ἄστρων διακόσμησιν καὶ τὰς τῶν ἀνθρώπων φύσεις εἰς κοινὴν ἀναλογίαν συνθεῖσα κυκλεῖ συνεχῶς ἅπαντα τὸν αἰῶνα, τὸ ἐπιβάλλον ἑκάστοις ἐκ τῆς πεπρωμένης μερίζουσα, οἵ τε τὰς κοινὰς τῆς οἰκουμένης πράξεις καθάπερ μιᾶς πόλεως ἀναγράψαντες ἕνα λόγον καὶ κοινὸν χρηματιστήριον τῶν συντετελεσμένων ἀπέδειξαν τὰς ἑαυτῶν πραγματείας.

Es steht außer Zweifel, daß sich Diodor, indem er auf den Nutzen der Geschichte hinweist, eines historiographischen Topos bedient,121 dies kann aber kaum seine Eigenständigkeit hinsichtlich der inhaltlichen und methodischen Konzeption der Βιβλιοθήκη in Frage stellen.122 Wie Kenneth S. Sacks und jüngst Michael Rathmann deutlich gemacht haben, ist Diodor keineswegs als der „geistlose Kompilator“ anzusehen,123 als der er lange stigmatisiert wurde, sondern verfolgte eine eigenständige Intention mit einem durchdachten Werkplan.124 Rathmann zufolge äußere sich Diodors Intention vor allem darin, den Lesern durch Beispiele aus der Geschichte Orientierung für das eigene Leben zu geben.125 Die Vergangenheit dient Diodor zur 119 Zum Titel ausführlich RATHMANN 2016, 128138; zur Abfassungszeit ebd., 116 f. 120 Diod. 1,1,1 f.: Τοῖς τὰς κοινὰς ἱστορίας πραγματευσαμένοις μεγάλας χάριτας ἀπονέμειν δίκαιον πάντας ἀνθρώπους, ὅτι τοῖς ἰδίοις πόνοις ὠφελῆσαι τὸν κοινὸν πους, ὅτι τοῖς ἰδίοις πόνοις ὠφελῆσαι τὸν κοινὸν, βίον ἐφιλοτιμήθησαν· […] (2) ἡ δὲ διὰ τῆς ἱστορίας περιγινομένη σύνεσις τῶν ἀλλοτρίων ἀποτευγμάτων τε καὶ κατορθωμάτων ἀπείρατον κακῶν ἔχει τὴν διδασκαλίαν. 121 Zum Topos, daß die Geschichte lehrreich sei und gefahrvolle Erfahrungen ersetzen könne, vgl. etwa Thuk. 1,22,4; 2,48,3; Ephoros FGrHist 70 F 42; Plb. 1,1,2; Sall. Iug. 4,5 f.; Liv. praef. 10; Dion. Hal. ant. 1,6,4; dazu SACKS 1982; DERS. 1990, 9–22; BURTON 1972, 35 f. mit weiteren Belegen. 122 Vgl. RATHMANN 2016, 292f, demzufolge Diodor ganz offensichtlich an die unmittelbare Wirksamkeit einer belehrenden Geschichtsschreibung glaube, ebd., 293: „Vor allem glaubt er daran, dass die Historiographie die Einheit aller Menschen bereits in ihren Werken hergestellt habe.“ 123 Die Formulierung stammt von MOMMSEN 1859, 125; vgl. SACKS 1990, 3f. 124 RATHMANN 2016, passim, bes. 271–306; zusammenfassend auch DERS. 2014. Vgl. SACKS 1990. DERS. 1982 und schon PAVAN 1961. 125 RATHMANN 2016, bes. 309 f. Vgl. Diod. 1,1,4: καὶ γὰρ τοὺς πρεσβυτάτους ταῖς ἡλικίαις ἅπαντες τῶν νεωτέρων προκρίνουσιν ἐν ταῖς συμβουλίαις διὰ τὴν ἐκ τοῦ χρόνου περιγεγενημένην αὐτοῖς ἐμπειρίαν· ἧς τοσοῦτον ὑπερέχειν συμβέβηκε τὴν ἐκ τῆς ἱστορίας μάθησιν ὅσον καὶ τῷ πλήθει τῶν πραγμάτων προτεροῦσαν αὐτὴν ἐπεγνώκαμεν. διὸ καὶ πρὸς ἁπάσας τὰς τοῦ βίου περιστάσεις χρησιμωτάτην ἄν τις εἶναι νομίσειε τὴν ταύτης ἀνάληψιν.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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Erklärung der Gegenwart und wird auf diese Weise immer wieder mit der Gegenwart verwoben.126 So wird mit Herakles ein Vorbild geschaffen, an dem sich Alexander und Caesar spiegeln lassen.127 Vor diesem Hintergrund wird verständlich, daß Diodor den zeitlichen Rahmen in seiner Universalgeschichte möglichst breit ansetzt und auch die mythischen Zeiten einbindet.128 Im Hauptprooemium der Βιβλιοθήκη kündigt Diodor eine annalistisch-synchronistische Vorgehensweise an.129 Abgesehen von den Ereignissen in mythischer Zeit, für die keine Chronologie vorhanden sei, folgt er dieser Vorgehensweise und versucht (nicht immer fehlerfrei), die ihm bekannten chronologischen Systeme wie die athenischen Archonten, römischen Konsuln oder olympische Sieger zu integrieren.130 Die annalistische Methode steht im Widerspruch zu Diodors Aussagen über die Materialauswahl, die er im 5. Buch ausführt: Während Timaios gewissenhaft auf chronologische Genauigkeit geachtet habe, sei das Werk des Ephoros nach Ereignissen (κατὰ γένος) angelegt, dem auch er selbst den Vorzug geben wolle.131 126 Vgl. mit Beispielen CLARKE 1999b, 255 f. 127 Zur Anbindung der Heraklesepisoden an die Gegenwart CLARKE 1999b, 256 f. und zur Anbindung an die Vita Diodors RATHMANN 2016, 187–193. 128 Zu Diodors Umgang mit Mythen bereits oben S. 141–143. 129 Diod. 1,3,8: μεγάλης ἀρυόμενον πηγῆς. τοῖς μὲν γὰρ ἐπιβαλλομένοις διεξιέναι τὰς τῶν τοσούτων συγγραφέων ἱστορίας πρῶτον μὲν οὐ ῥᾴδιον εὐπορῆσαι τῶν εἰς τὴν χρείαν πιπτουσῶν βίβλων, ἔπειτα διὰ τὴν ἀνωμαλίαν καὶ τὸ πλῆθος τῶν συνταγμάτων δυσκατάληπτος γίνεται τελέως καὶ δυσέφικτος ἡ τῶν πεπραγμένων ἀνάληψις· ἡ δ’ ἐν μιᾶς συντάξεως περιγραφῇ πραγματεία τὸ τῶν πράξεων εἰρόμενον ἔχουσα τὴν μὲν ἀνάγνωσιν ἑτοίμην παρέχεται, τὴν δ’ ἀνάληψιν ἔχει παντελῶς εὐπαρακολούθητον. καθόλου δὲ τῶν ἄλλων τοσοῦτον ὑπερέχειν ταύτην ἡγητέον ὅσῳ χρησιμώτερόν ἐστι τὸ πᾶν τοῦ μέρους καὶ τὸ συνεχὲς τοῦ διερρηγμένου, πρὸς δὲ τούτοις τὸ διηκριβωμένον τοῖς χρόνοις τοῦ μηδὲ γινωσκομένου τίσιν ἐπράχθη καιροῖς. 130 Diod. 1,5,1: Τῶν δὲ χρόνων τούτων περιειλημμένων ἐν ταύτῃ τῇ πραγματείᾳ τοὺς μὲν πρὸ τῶν Τρωικῶν οὐ διοριζόμεθα βεβαίως διὰ τὸ μηδὲν παράπηγμα παρειληφέναι περὶ τούτων πιστευόμενον, ἀπὸ δὲ τῶν Τρωικῶν ἀκολούθως Ἀπολλοδώρῳ τῷ Ἀθηναίῳ τίθεμεν ὀγδοήκοντ’ ἔτη πρὸς τὴν κάθοδον τῶν Ἡρακλειδῶν, ἀπὸ δὲ ταύτης ἐπὶ τὴν πρώτην ὀλυμπιάδα δυσὶ λείποντα τῶν τριακοσίων καὶ τριάκοντα, συλλογιζόμενοι τοὺς χρόνους ἀπὸ τῶν ἐν Λακεδαίμονι βασιλευσάντων, ἀπὸ δὲ τῆς πρώτης ὀλυμπιάδος εἰς τὴν ἀρχὴν τοῦ Κελτικοῦ πολέμου, ἣν τελευτὴν πεποιήμεθα τῆς ἱστορίας, ἑπτακόσια καὶ τριάκοντα· ὥστε τὴν ὅλην πραγματείαν ἡμῶν τετταράκοντα βίβλων οὖσαν περιέχειν ἔτη δυσὶ λείποντα τῶν χιλίων ἑκατὸν τετταράκοντα χωρὶς τῶν χρόνων τῶν περιεχόντων τὰς πρὸ τῶν Τρωικῶν πράξεις. Vgl. MARINCOLA 2007, 176 f.; zur Kritik an der fehlerhaften Chronologie ferner RATHMANN 2016, 250 mit weiterer Literatur. 131 Diod. 5,1,1–4: Πάντων μὲν τῶν ἐν ταῖς ἀναγραφαῖς χρησίμων προνοητέον τοὺς ἱστορίαν συνταττομένους, μάλιστα δὲ τῆς κατὰ μέρος οἰκονομίας. αὕτη γὰρ οὐ μόνον ἐν τοῖς ἰδιωτικοῖς βίοις πολλὰ συμβάλλεται πρὸς διαμονὴν καὶ αὔξησιν τῆς οὐσίας, ἀλλὰ καὶ κατὰ τὰς ἱστορίας οὐκ ὀλίγα ποιεῖ προτερήματα τοῖς συγγραφεῦσιν. ἔνιοι δὲ καὶ κατὰ τὴν λέξιν καὶ κατὰ τὴν πολυπειρίαν τῶν ἀναγραφομένων πράξεων ἐπαινούμενοι δικαίως, ἐν τῷ κατὰ τὴν οἰκονομίαν χειρισμῷ διήμαρτον, ὥστε τοὺς μὲν πόνους καὶ τὴν ἐπιμέλειαν αὐτῶν ἀποδοχῆς τυγχάνειν παρὰ τοῖς ἀναγινώσκουσι, τὴν δὲ τάξιν τῶν ἀναγεγραμμένων δικαίας τυγχάνειν ἐπιτιμήσεως. Τίμαιος μὲν οὖν μεγίστην πρόνοιαν πεποιημένος τῆς τῶν χρόνων ἀκριβείας καὶ τῆς πολυπειρίας πεφροντικώς, διὰ τὰς ἀκαίρους καὶ μακρὰς ἐπιτιμήσεις εὐλόγως διαβάλλεται, καὶ διὰ τὴν ὑπερβολὴν τῆς ἐπιτιμήσεως Ἐπιτίμαιος ὑπό τινων ὠνομάσθη. Ἔφορος δὲ τὰς κοινὰς πράξεις ἀναγράφων οὐ μόνον κατὰ τὴν λέξιν, ἀλλὰ καὶ κατὰ τὴν οἰκονομίαν ἐπιτέτευχε· τῶν γὰρ βίβλων ἑκάστην πεποίηκε περιέχειν κατὰ γένος τὰς πράξεις.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Das Konzept, dem Diodor folgt, beruht demnach auf einer diachronen und zugleich nach Gegenständen geordneten Darstellungsweise.132 Der darin liegende Widerspruch zeige, so Rathmann, daß Diodor nicht in der Lage war, sein Material rezipientenorientiert zu präsentieren. Das offenbare sich in der Zerrissenheit der Textstruktur: Statt im Rahmen synchronistischer Systematik gekonnt zwischen einzelnen Aspekten eines Themas zu wechseln, finden wir bei ihm in falsch verstandener Anlehnung an Ephoros eine Textstruktur, bei der das Material zwar kompakt in Themeneinheiten zusammengefaßt, oft aus Gründen der annalistischen Ordnung jedoch auch wieder zerrissen wird.133

Das Problem der Unvereinbarkeit einer streng chronologischen Anordnung und einer den Leser erreichenden Darstellung inhaltlich zusammenhängender Ereignisse hat Diodor indes selbst erkannt (20,43,7): Ταύτῃ δ’ ἄν τις καὶ τὴν ἱστορίαν καταμέμψαιτο, θεωρῶν ἐπὶ μὲν τοῦ βίου πολλὰς καὶ διαφόρους πράξεις συντελουμένας κατὰ τὸν αὐτὸν καιρόν, τοῖς δ’ ἀναγράφουσιν ἀναγκαῖον ὑπάρχον τὸ μεσολαβεῖν τὴν διήγησιν καὶ τοῖς ἅμα συντελουμένοις μερίζειν τοὺς χρόνους παρὰ φύσιν, ὥστε τὴν μὲν ἀλήθειαν τῶν πεπραγμένων τὸ πάθος ἔχειν, τὴν δ’ ἀναγραφὴν ἐστερημένην τῆς ὁμοίας ἐξουσίας μιμεῖσθαι μὲν τὰ γεγενημένα, πολὺ δὲ λείπεσθαι τῆς ἀληθοῦς διαθέσεως.

Diodor spricht hier ein bis heute vieldiskutiertes historiographisches Problem an134 und formuliert eine Schwierigkeit, vor die sich viele Geschichtsschreiber, insbesondere auch die Universalhistoriker gestellt sahen und die er selbst offenbar nicht bewältigen konnte: Zwar beteuert er die beabsichtigte Orientierung an einer möglichst exakten Chronologie,135 zugleich aber führt die Bündelung des Stoffes nach Gegenständen auch immer wieder zu Konflikten mit der chronologischen Ordnung.136 Wie sehr Diodor auch immer in der Lage gewesen sein mag, mit solchen historiographischen Schwierigkeiten umzugehen, für die Gesamtkonzeption der Βιβλιοθήκη ist die Chronologie das vorherrschende Kriterium, dem nicht nur die thematische Anordnung, sondern auch die geographische untergeordnet sind: Zwar versteht Diodor Weltgeschichte durchaus auch in räumlicher Hinsicht und bekundet explizit seine Absicht, die Ereignisse zu berichten, „wie sie sich in den bekannten Ländern der bewohnten Welt zugetragen haben“,137 die fortschreitende Erzählung

132 Zur Anordnung des Materials und zur Unvereinbarkeit der konzeptionellen Ansätze vgl. RATHMANN 2016, 241–254. 133 Ebd., 249. 134 Vgl. etwa MARINCOLA 2007, 177. 135 Vgl. etwa Diod. 17,1,2; 18,19,1: Ἡμεῖς δ’ ἐπεὶ τὰς κατὰ τὸν Λαμιακὸν πόλεμον ἐπιτελεσθείσας πράξεις διήλθομεν, μεταβησόμεθα πρὸς τὸν ἐν τῇ Κυρήνῃ γενόμενον πόλεμον, ἵνα μὴ μακρὰν τοῖς χρόνοις ἀποπλανῶμεν τὸ συνεχὲς τῆς ἱστορίας. ἀναγκαῖον δ’ ἐστὶ βραχὺ τοῖς χρόνοις προςαναδραμεῖν, ὅπως σαφεστέρας ποιήσωμεν τὰς κατὰ μέρος πράξεις. 136 So RATHMANN 2016, 254; vgl. CLARKE 1999b, 266 f. 137 Diod. 1,9,1: περὶ δὲ τῶν πράξεων τῶν παραδεδομένων μὲν εἰς μνήμην, γενομένων δὲ ἐν τοῖς γνωριζομένοις τόποις τῆς οἰκουμένης, διεξιέναι πειρασόμεθα. Vgl. Diod. 17,1,2; 19,1,10; dazu RATHMANN 2016, 135; CLARKE 1999b, 262.

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aber erfolgt zunächst von Jahr zu Jahr.138 Eine Überschneidung räumlicher und zeitlicher Aspekte findet in Form von Synchronismen statt, die häufig in der Βιβλιοθήκη und überhaupt typisch für die Universalgeschichtsschreibung sind.139 Für Diodor können wir zunächst festhalten, daß trotz einer räumlich wie zeitlich universal angelegten Geschichtskonzeption die Gesamtstruktur des Werkes von der Chronologie dominiert ist. Die Chronologie gibt den Gedankenfortgang vor und fungiert als ständig gegenwärtiger Leitfaden der Erzählung. Ein davon abweichendes Konzept begegnet uns bei Strabon von Amaseia (63 v. Chr. – 24/26 n. Chr.). Er schrieb neben der Γεωγραφικά auch ein universalhistorisches Werk mit dem Titel Ἱστορικά ὑπομνήματα, das er wohl am Ende der 20er Jahre des letzten vorchristlichen Jahrhunderts vollendete, das aber nur in wenigen Fragmenten erhalten ist.140 Über dieses Werk bemerkt Strabon selbst, er habe es ebenso wie die Γεωγραφικά zum Nutzen der ethischen und politischen Philosophie verfaßt, und es wende sich ebenso vornehmlich an die Höhergestellten: Διόπερ ἡμεῖς πεποιηκότες ῾Υπομνήματα ῾Ιστορικὰ χρήσιμα, ὡς ὑπολαμβάνομεν, εἰς τὴν ἠθικὴν καὶ πολιτικὴν φιλοσοφίαν, ἔγνωμεν προσθεῖναι καὶ τήνδε τὴν σύνταξιν· ὁμοειδὴς γὰρ καὶ αὐτὴ καὶ πρὸς τοὺς αὐτοὺς ἄνδρας καὶ μάλιστα τοὺς ἐν ταῖς ὑπεροχαῖς.141

Wenngleich über den genauen Inhalt der „Historischen Notizen“ kaum Klarheit besteht, geht aus den Fragmenten zumindest hervor, daß das Geschichtswerk universalhistorisch angelegt war und die Γεωγραφικά, die ebenfalls die ganze ὀικουμένη umfaßte, als Ergänzung zum Geschichtswerk gedacht war.142 Als Beginn des Berichtszeitraumes im historischen Werk vermutet Johannes Engels einen Rückblick auf die Taten Alexanders.143 Sicher ist, daß die ῾Ιστορικὰ ὑπομνήματα Bücher über die Nachfolgereiche Alexanders, über die Parther und an das Werk des Polybios

138 Vgl. CLARKE 1999b, 266 f., die dies dem vorrangigen Interesse Diodors an den zeitlichen Aspekten zuschreibt: „Diodorus’ predominant concern with time leads to a recurring wish to return to the temporal thread of the ‚continuity of the narrative‘ (τὸ συνεχὲς τῆς ἱστορίας).“ 139 Vgl. ebd., 267 f. 140 FGrHist 91. Zum Titel ENGELS 1999, 59; DERS. 2010, 76 mit weiterer Literatur und zur Datierung ebd., 71; daß die Ἱστορικά ὑπομνήματα vor der Γεωγραφικά entstanden sind, geht aus Strab. 1,1,22f., p. 13C. klar hervor. 141 Strab. 1,1,23, p. 13C. Eine geringe Anzahl erhaltener Papyri belegt, daß die Ἱστορικά ὑπομνήματα im 1. Jh. v. Chr. auf eine kleine Leserschaft trafen (vgl. DE LUCA 2001; ENGELS 1999, 45 f. und DERS. 2010, 72 mit Stellenangaben), während abgesehen von Plutarch und Flavius Iosephus spätere Autoren das Werk selten zitieren. Zur Verwendung bei Plutarch vgl. FGrHist 91 F 8–9. F 19; Iosephus: FGrHist 91 F 6–7. F 10–18 (Stellenangaben auch bei ENGELS 2010, 82, Anm. 7 f.). Von Plutarch und Iosephus abgesehen gibt es nur eine weitere Verwendung bei Tert. anim. 46 (FGrHist 91 F 5). 142 Zur Anordnung des Werkes ENGELS 2010, 72 f. MEHL 2001, 100 glaubt dagegen, daß es die Gleichheit des Bildungsziels in den beiden Werken erlaube, die Γεωγραφικά als Ersatz der Ἱστορικά ὑπομνήματα anzusehen. 143 ENGELS 1999, 81–84; DERS. 2010, 72f. nimmt an, daß die Taten Alexanders zusammen mit den Nachfolgereichen und den Ereignissen bis 168 bzw. 146 v. Chr. vier Bücher umfaßten, denen dann 43 Bücher τὰ μετὰ Πολυβίου gefolgt seien.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

anschließende römischen Ereignisse enthielt.144 Das Ende der Darstellung wird in augusteischer Zeit angenommen, wobei sowohl Actium (31 v. Chr.) als auch die Errichtung des Prinzipats 27 v. Chr. als mögliche Zäsuren vorgeschlagen wurden.145 Zwar lassen sich kaum sichere Aussagen über chronologische Angaben im historischen Werk Strabons treffen, aber es ist auffällig, daß keines der historischen Fragmente ein besonderes Interesse des Autors an der Chronologie erkennen läßt.146 Im Vergleich mit Diodor, dessen chronologisches Konzept durchgängig gegenwärtig ist und der den Ursprung der Welt und das spatium mythicum herausstellt, scheint Strabon dieses Interesse nicht zu teilen.147 Wenngleich das Bild, das wir von Strabons Geschichtskonzeption gewinnen, stark von der Überlieferung seines Werkes beeinflußt ist, ist dennoch deutlich, daß seine historische Darstellung und Stoffanordnung anders als diejenige Diodors zuerst an geographischen Kriterien orientiert war.148 Auch von Nikolaos von Damaskos ist der Großteil seiner unter dem Titel Ἱστορίαι abgefaßten Weltgeschichte in 144 Büchern nur fragmentarisch erhalten.149 Geboren wohl 64 v. Chr. ist er ein Zeitgenosse Strabons, der die Historien des Nikolaos offenbar benutzte.150 Die Inhalte der ersten sieben Bücher sind aus den Excerpta Konstantins VII. ersichtlich: Nikolaos’ Geschichtswerk begann mit den mythischen Anfängen der Assyrer (Ninos, Semiramis und Sardanapal),151 Meder und Babylonier, Buch 3 behandelte die griechische Frühzeit bis zum Trojanischen Krieg, die 144 Vgl. Strab. 11,9,3, p. 515C. (FGrHist 91 F 1): εἰρηκότες δὲ πολλὰ περὶ τῶν Παρθικῶν νομίμων ἐν τῆι ἕκτηι τῶν ῾Ιστορικῶν ῾Υπομνημάτων βίβλωι, δευτέραι δὲ τῶν μετὰ Πολύβιον, παραλείψομεν ἐνταῦθα, μὴ ταὐτολογεῖν δόξωμεν, τοσοῦτον εἰπόντες μόνον, ὅτι τῶν Παρθυαίων συνέδριόν φησιν εἶναι Ποσειδώνιος διττόν, τὸ μὲν συγγενῶν, τὸ δὲ σοφῶν καὶ μάγων. ἐξ ὧν ἀμφοἰν τοὺς βασιλεῖς καθίστασθαι. DUECK 2000, 69–72 schließt (mit RIDGEWAY 1888, 84) aus dem Wortlaut, daß es sich um zwei Geschichtswerke (Τὰ ὑπομνήματα und Τὰ μετὰ Πολυβίου) gehandelt habe, worin ihr aber das Gros der Forschung nicht folgt. 145 Vgl. ENGELS 1999, 80 f. Der Terminus ante quem für den Berichtszeitraum Strabons ist die Hinrichtung des Hasmonäers Antigonos auf Befehl des Antonius 37 v. Chr., vgl. FGrHist 91 F 18 (= Ios. ant. Iud. 15,8). 146 Vgl. CLARKE 1999b, bes. 261, die hier einen entscheidenden Unterschied zu Diodor erkennt. Ihr folgend auch ENGELS 2010, 75. 147 ENGELS 2010, 74 f. 148 Auch CLARKE 1999a, bes. 307–336 kommt zu diesem Ergebnis, die aber offenbar allein die Γεωγραφικά berücksichtigt hat; vgl. auch DIES. 1999b, 261: „Strabo’s methods for indicating time were dominated by his geographical interests, rather than by temporal considerations“. Daß diese Rückschlüsse auch für Strabons Geschichtskonzeption zulässig sind, bestätigt indes ENGELS 2010, 77: „Methodological statements and historical and political notes in Strabo’s geographical work can be used as reliable guides in a study of Strabo’s historical views.“ Vgl. ENGELS 1999, 259 sowie zum methodisch gleichartigen Charakter der Γεωγραφικά und der Ἱστορικά ὑπομνήματα ebd., 90–95. 149 FGrHist 90. Zu Titel und Umfang ebd., T 11, vgl. PARMENTIER/BARONE, in: Nicolas de Damas. Histoire, Recueil de coutumes, Vie d’Auguste, Autobiographie, Paris 2011, p. XXI–XXIV. 150 Vgl. FGrHist 90 F 100; WACHOLDER 1962. Einen zusammenfassenden Überblick über Leben und Werk des Nikolaos bieten ALONSO-NÚÑEZ 1995; ENGELS 1999, 261–269; zur politischen Rolle des Nikolaos zur Zeit des Augustus YARROW 2006, 67–76; TOHER 2009. 151 FGrHist 90 F 1–2.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

195

Bücher 4–7 die frühe griechische und römische Geschichte.152 Der Aufbau der weiteren Bücher (8–144) ist nur bruchstückartig erkennbar, sicher aber ist, daß die Gegenwartsgeschichte einen großen Raum einnahm, da bereits in den Büchern 123 und 124 die Prinzipatszeit beschrieben wurde.153 Die Darstellung endet im Jahr 4 v. Chr. mit dem Tod Herodes’ des Großen, in dessen Diensten und enger Verbindung Nikolaos gestanden hatte.154 Über die stoffliche Anordnung seiner Weltgeschichte oder gar über seine konzeptionelle Methode läßt sich kaum etwas mit Sicherheit sagen. Die Ausführlichkeit der späteren Zeitgeschichte und der Gegenwartsgeschichte ist nicht zwingend auf die biographische Situation des Nikolaos als Hofhistoriker des Herodes oder auf seine Nähe zu Augustus zurückzuführen, sondern ähnelt der Vorgehensweise seiner universalhistorischen Vorgänger wie Diodor, Poseidonios oder Ephoros.155 Eine zugrundeliegende chronologische Anordnung des Stoffes läßt sich aufgrund unseres Wissens über die Inhalte der ersten Bücher ermitteln, welche Rolle aber die Geographie in der Stoffanordnung der Universalgeschichte des Nikolaos spielte, ist nicht zu erschließen. Aus den Fragmenten sei, wie Johannes Engels bemerkt, zumindest keine geschlossene Buchgruppe erkennbar, „die ein geographisches Raumbild seiner Historien systematisch entfaltet hätte.“156 Gleichwohl scheint ein besonderes ethnographisches Interesse greifbar.157 Interessant für die Gegenüberstellung mit Trogus ist aber, daß die Fragmente den Eindruck hinterlassen, Nikolaos habe sich vor allem auf die Geschichte des syrisch-östlichen Raumes konzentriert und die Ereignisse im westlichen Mittelmeerraum nur behandelt, wenn sie für die dortigen Begebenheiten von Belang waren.158 Engels bezeichnet die Geschichte Syriens und des Ostens gar als „Achse“ dieser Universalgeschichte, was zumindest für die spätere syrische Geschichte von Antiochos IV. bis zum augusteischen Prinzipat greifbar sei und sich in der vielfachen Verwendung des Nikolaos durch spätere Historiker, allen voran durch Flavius Iosephus, zeige.159 Von den augusteischen Universalhistorikern fehlt schließlich noch Timagenes von Alexandria, der 55 v. Chr. als Kriegsgefangener nach Rom kam, dort seit dem 152 Zum Aufbau des Werkes und zur Rekonstruktion der Inhalte aus den Fragmenten ALONSONÚÑEZ 1995, 8–11; ENGELS 1999, 267–269; PARMENTIER/BARONE, in: Nicolas de Damas. Histoire, Recueil de coutumes, Vie d’Auguste, Autobiographie, Paris 2011, p. XXIV–XXVIII. Vgl. auch die im Druck befindliche Dissertation von T. SHAHIN, Fragmente eines Lebenswerks. Untersuchungen zur Universalgeschichte des Nikolaos von Damaskus, Diss. Bonn 2016. 153 Vgl. FGrHist 90 F 81. 154 Zur politischen Karriere des Nikolaos unter Herodes und Augustus TOHER 2009. 155 Gegen eine Überbewertung des biographischen Einflusses auf sein Werk äußert sich mit Recht YARROW 2006, 94, womit sie auch ALONSO-NÚÑEZ 1995, 4 widerspricht. 156 ENGELS 1999, 269, der auch darauf hinweist, daß ein separates, Strabons Γεωγραφικά vergleichbares, geographisch kommentierendes Werk fehle. Im Vergleich zu Polybios, Poseidonios und Strabon seien auch die geographischen Exkurse bei Nikolaos insgesamt vermutlich knapper und seltener gewesen. Das gilt auch, so muß man hinzufügen, im Vergleich zu Trogus. 157 Vgl. ALONSO-NÚÑEZ 1995, passim u. bes. 10, der das Interesse an den Gewohnheiten der Völker für charakteristisch für die Weltgeschichte des Nikolaos hält. 158 So ENGELS 1999, 268. 159 Ebd.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Ende der 50er als angesehener Rhetor wirkte, nach Actium zeitweise in der Gunst des Augustus stand, wegen scharfzüngiger Äußerungen aber in dessen Ungnade fiel und schließlich im Haus des Asinius Pollio Aufnahme fand.160 Über sein Geschichtswerk mit dem Titel Περὶ βασιλέων, 161 das wohl noch vor denjenigen des Nikolaos und Strabons entstand, ist kaum etwas bekannt: Die Anzahl der unter dem Namen Timagenes sicher überlieferten Fragmente ist vergleichsweise gering,162 und ihre Aussagen lassen nur wenige Rückschlüsse auf die Inhalte und die Konzeption des Werkes zu. Sicher ist aber, daß Timagenes offenbar eine universalhistorisch ausgerichtete Darstellung verfolgte, die von der mythischen Zeit bis in die Zeit Caesars reichte und, wie der Titel und die wenigen Fragmente vermuten lassen, ihren Schwerpunkt in der Geschichte des hellenistischen Ostens hatte, besonders in der Epoche der Diadochenreiche bis zum Untergang der Seleukiden und Ptolemäer.163 Trotz dieses thematischen Schwerpunktes, der stofflich vielleicht nach einem dynastischen Gliederungsprinzip geordnet war,164 konzentrierte sich die Darstellung geographisch gesehen jedoch nicht auf den östlichen Mittelmeerraum, sondern schloß etwa auch die keltischen Gebiete und Indien ein.165 Die dürftige Überlieferung seines historischen Werkes überrascht, weil Timagenes bereits in der Antike große historiographische und rhetorische Bedeutung zugestanden wurde und die moderne Forschung ihm als unmittelbare oder indirekte Quelle des Strabon und des Trogus noch immer große Bedeutung zumißt. An der Benutzung durch Strabon kann kein Zweifel bestehen,166 die Verwendung durch Trogus wurde jedoch kontrovers diskutiert. Alfred von Gutschmid und ihm folgend Kurt Wachsmuth gingen davon aus, daß Timagenes’ Περὶ βασιλέων als Vorlage für Trogus’ Universalgeschichte gedient und letzterer eine lateinische Version des Werkes des Timagenes angefertigt habe.167 Während der These in ihrer Grundaussage, nämlich der Existenz einer einzigen Quelle für das Werk des Trogus, aus unterschiedlichen Gründen aber letztlich mit Recht widersprochen wurde,168 hält sich

160 Zur Gefangennahme FGrHist 88 T 1 (Suda T 588); zur Karriere des Timagenes in Rom T 1–7; über sein Verhältnis zu Augustus v. a. T 2 (Sen. contr. 10,5,22). T 11 (Suda E 3363) erwähnt eine antike Biographie des Euagoras von Lindos über Timagenes, die aber nicht erhalten ist. Vgl. LAQUEUR 1936, 1063–1071; SORDI 1982, 775–778; MALITZ 1983, 52 f. 161 Den Titel belegt FGrHist 88 F 1. 162 FGrHist 88 mit 11 Testimonien und 15 Fragmenten; BNJ ergänzt T 12 (= Hor. ep. 1,19,15 f.). 163 Vgl. etwa FGrHist 88 F 3–5. F 9. Daß das Werk bereits in mythischer Zeit begann, belegt das einzige eine Buchzahl zuweisende Fragment (F 1) über die Milyer. 164 ENGELS 1999, 231; vgl. JACOBY in FGrHist 2C, p. 220 f. 165 Kelten: F 2 (= Amm. 15,9,2–8); Indien: F 12 (= Strab. 15,1,57). Zum ethnographischen Interesse des Timagenes MÜLLER 1972, I 292–294. 166 Vgl. u. a. ENGELS 1999, 240–242. 167 VON GUTSCHMID 1882 und mit Ergänzungen WACHSMUTH 1891; ihnen folgend auch noch LAQUEUR 1936, 1056 f. 168 Vgl. etwa schon BÜDINGER 1895, 192–194; RICHTER 1987, bes. 27–29; ENGELS 1999, 240– 242; kritisch, aber letztlich unentschieden auch YARDLEY/HECKEL 1997, 30–34. DEVELIN 1985 glaubt, Trogus habe anstelle des Timagenes Theopomp imitiert.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

197

die Überlegung einer Anlehnung des Trogus an die vermeintlich romkritische Tendenz des Timagenes auch noch in der neuesten Forschung:169 Aufgrund des Titels Περὶ βασιλέων und der thematischen Ausrichtung seines Werkes wurde Timagenes eine politische Tendenz unterstellt, die sich in einer literarischen Kritik an der Weltherrschaft Roms oder gar einer historiographischen Opposition gegen den Prinzipat des Augustus äußere und die mit einer ähnlichen Zielrichtung auch bei Trogus zu vernehmen sei.170 Als Beleg für eine kritische Haltung gegenüber Rom und Augustus wird vor allem das Zeugnis Senecas angeführt, der nicht nur von Wortgefechten zwischen dem Rhetor und dem Princeps berichtet, sondern Timagenes auch unterstellt, er habe diejenigen Teile seines Geschichtswerkes verbrannt, welche die Taten des Augustus behandelten.171 Inwiefern die Worte Senecas tatsächlich eine ‚historiographische Opposition‘ des Timagenes gegen den Prinzipat reflektieren oder doch vielmehr Ausdruck seiner persönlichen Feindseligkeit gegenüber dem ersten Princeps (inimicitias gessit cum Caesare) sind oder gar Senecas eigene leidvolle Erfahrungen unter der Herrschaft der Iulier-Claudier widerspiegeln, läßt sich nicht mit letzter Sicherheit ermitteln. Skepsis gegenüber der generellen Existenz einer ‚literarischen Opposition‘ gegen den augusteischen Prinzipat ist aber berechtigt und nicht allein wegen der Problematik des Begriffes auch bereits geäußert worden.172 Zu den Unsicherheiten hinsichtlich der Interpretation der timagenischen 169 Vgl. etwa YARDLEY/HECKEL 1997, 33 f.; und zuletzt BALLESTEROS PASTOR 2013, 64–66. 170 Zur politischen Tendenz des Timagenes v. a. SYME 1986, 357, der die Bemerkung bei Liv. 9,18,6 direkt auf Timagenes bezieht: Id vero periculum erat, quod levissimi ex Graecis, qui Parthorum quoque contra nomen Romanum gloriae favent, dictitare solent, ne maiestatem nominis Alexandri, quem ne fama quidem illis notum arbitror fuisse, sustinere non potuerit populus Romanus, […]; vgl. BOWERSOCK 1965, 109–111; 123–126; SORDI 1982, 794–797; ALONSO-NÚÑEZ 2002, 97. 171 Vgl. FGrHist 88 T 3 (= Sen. de ira 3,23,4–6): Timagenes historiarum scriptor quaedam in ipsum [sc. Augustum], quaedam in uxorem eius et in totam domum dixerat nec perdiderat dicta; magis enim circumfertur et in ore hominum est temeraria urbanitas. Saepe illum Caesar monuit, moderatius lingua uteretur; perseveranti domo sua interdixit. Postea Timagenes in contubernio Pollionis Asinii consenuit ac tota civitate direptus est: nullum illi limen praeclusa Caesaris domus apstulit. Historias, quas postea scripserat, recitavit [et combussit], et libros acta Caesaris Augusti continentis in igne posuit; inimicitias gessit cum Caesare: nemo amicitiam eius extimuit, nemo quasi fulguritum refugit, fuit qui praeberet tam alte cadenti sinum. Vgl. T 8 (= Sen. ep. 91,13): Timagenes felicitati urbis inimicus aiebat Romae sibi incendia ob hoce unum dolori esse, quod sciret meliora surrectura quam arsissent. 172 Vgl. vor allem ENGELS 1999, 234–240 und TIMPE 1986, der auf das Problem der Übertragung des modernen Begriffes Opposition auf römische Verhältnisse hinweist und für die augusteische Zeit auch keine solche erkennt (ebd., 70 f.): „Der biographische und zeitgeschichtliche Stoff war voller Dramatik und persönlicher Tragik, er bot deshalb reichliche Gelegenheit zu Stellungnahme und Kritik, die aber in eine oppositionelle Alternative gegen den Prinzipat nicht einmünden.“ Ähnlich auch SYME 1986, 357: „From the design and structure adopted by Pompeius Trogus, some have inferred depreciation of the imperial Republic. The notion is superficial and literary.“ Vgl. dagegen schon ALONSO-NÚÑEZ 1982 und zuletzt wieder BALLESTEROS PASTOR 2013, 61 f., der neben Liv. 9,17–19 auch Tac. ann. 2,88; Val. Max. 3,2,22; Plin. nat. 4,4 und Dion. Hal. ant. 1,4 als Zeugnisse für die Existenz einer antirömisch ausgerichteten griechischen Literatur nennt und auf ältere Forschungsmeinungen wie CASTIGLIONI 1928, FUCHS 1938 und VOLKMANN 1964 verweist.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Intention kommt in der Frage nach der Abhängigkeit des Trogus noch hinzu, daß auch für diesen eine romkritische Tendenz keineswegs durchweg faßbar ist.173 Daß Trogus (ebenso wie Strabon) Timagenes neben anderen Autoren benutzte, ist unbestritten. Für die Annahme aber, daß er Timagenes als einzige oder hauptsächliche Quelle verwendete und gar dessen romkritische Darstellung übernommen habe, fehlen die Belege. Die Indizien sprechen sogar eher dagegen.

Die Gemeinsamkeiten aller genannten Autoren bestehen nicht nur in ihrer nahezu parallelen Lebenszeit und der zeitnahen Publikation ähnlich konzipierter Werke, sondern auch in ihrer Herkunft und ihrer Bildung. Alle schrieben Universalgeschichte aus der nichtitalischen Perspektive, also aus der Sicht von Provinzialen, die unter dem Eindruck der weltumfassenden römischen Herrschaft standen. Wie Liv Yarrow für Poseidonios, Diodor, Trogus und Nikolaos erkennt, sei es nicht nur dieser Eindruck der römischen Weltmacht, der den universalen Charakter ihrer Werke beeinflusse, sondern gerade auch die Bildung, das intellektuelle Umfeld und nicht zuletzt die Reisen der Autoren: It is nearly impossible to associate any one of these universal historians with just one city or cultural heritage. Each resided for some time in cities beyond that in which he originated, and also travelled throughout the Mediterranean and beyond.174

Allein über Timagenes und Pompeius Trogus wissen wir zu wenig, um sichere Aussagen über ihre Bildung, Aufenthaltsorte und eventuelle Reisen treffen zu können, dagegen läßt sich aber auch Strabon, der in Yarrows Studie nicht einbezogen ist, zweifelsfrei in ihr Konzept einordnen.175 Es ist naheliegend, daß die biographischen Gemeinsamkeiten die Vorstellung der Geschichtsschreiber von der von ihnen beschriebenen Welt beeinflußten und daß sich ihre Erfahrungen in welcher Form auch immer auch auf die konzeptionelle Gestaltung ihrer universalhistorischen Entwürfe auswirkten. Die konzeptionellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden anhand der folgenden Übersicht deutlich, welche die genannten Verfasser nach der Abfassungszeit ihrer Werke anordnet und geographische und zeitliche Ausdehnung des Berichteten, Stoffanordnung, Erzählstruktur und inhaltliche Schwerpunkte gegenüberstellt. Yarrow folgend wird in dieser Übersicht nach zwei Formen der Erzählstruktur unterschieden: das diskursive Modell, das ein fortlaufendes Muster mit regelmäßig eingefügten Exkursen verfolge, und das annalistische Modell, das chronologische „markers“ zur Orientierung verwende.176

173 Zur Rolle Roms und zur Diskussion über die Romkritik des Trogus oben Kap. 5.1.1. 174 YARROW 2006, 126. Sie hält damit den kulturellen Einfluß Roms auf die Historiographie für ebenso stark wie den politischen, vgl. etwa ebd., 127: „I would suggest that the global characteristics so evident in these four authors’ texts have as much to do with their education in an elite, mobile, and diverse intellectual culture, as with the emergence of a Roman world empire.“ 175 Vgl. ENGELS 1999, 26–36. 176 YARROW 2006, 130–133.

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5.2 Eine römische Weltgeschichte?

Universale Geschichtskonzeption in der Zeit des Trogus Autor

Lebenszeit

Berichtszeit

Werk

Abfassung

Berichtsraum

Poseidonios ~135–51/50 v. Chr.

Stoffanordnung

145 bis 86 v. Chr. κατὰ γένος

Ἱστορίαι

nach 86–50er v. Chr.

?

Diodor

~ vor 90 v. – ~ 30 v. Chr.

Beginn der Welt bis 58 v. Chr.

Βιβλιοθήκη ἱστορική

60–30 v. Chr.

bekannte Welt

Timagenes

gest. vor 14 n. Chr.

mythische Zeit bis Caesar

diachron und κατὰ γένος

Erzählstruktur diskursiv

~ 63 v. Chr.– von Alexander nach 23 n. Chr. bis Augustus

dynastisch?

?

Diadochen, hellenistischer Osten

geographisch

?

an Polybios anschließende Geschichte

chronologisch?

?

Zeitgeschichte, syrisch-östlicher Raum

Ἱστορικά 24–20 v. Chr. bekannte Welt? ὑπομνήματα Nikolaos

geb. ~ 64 v. Chr.

Ἱστορίαι

~ 14–4 v. Chr. bekannte Welt?

Pompeius Trogus Historiae

?

von Ninos bis Augustus (4 v.) von Ninos bis Augustus

Einheit des Menschen (Stoa)

synchroniEinheit des stisch-annali- Menschen stisch (Stoa)

Περὶ βασιλέων 27–24? v. Chr. bekannte Welt? Strabon

Motive, Schwerpunkte

chronologisch diskursiv geographisch

Griechische Geschichte

~ 10 v. Chr. – bekannte Welt 10 n. Chr.

Die Gegenüberstellung zeigt, daß die konzeptionellen Gemeinsamkeiten aller aus dieser Zeit bekannten Universalgeschichten vornehmlich in ihrer geographischen Anlage liegen: Während die Autoren durchaus voneinander abweichende Berichtszeiträume, genauer gesagt unterschiedliche Anfangspunkte der historischen Darstellung wählen, sind ihre Werke geographisch alle auf die gesamte οἰκουμένη ausgerichtet.177 Als vereinendes Kriterium der Universalgeschichte dieser Zeit kommt damit der geographisch umfassenden Beschreibung offenbar größere Bedeutung zu als der chronologisch umfassenden Darstellung. Die zeitlichen Anfangspunkte der Geschichtswerke variieren und sind von der jeweiligen thematischen Ausrichtung und der zugrundeliegenden Intention abhängig, während den Abschluß – auch hier eine Gemeinsamkeit – jeweils die Gegenwart des Verfassers bildet. Selbst in der Stoffanordnung sind trotz der teils fragmentarischen Überlieferung geographische Aspekte immer wieder erkennbar, ja können wie bei Strabon gar im Vordergrund 177 Für Poseidonios können keine Aussagen getroffen werden. Strabons Γεωγραφικά ist auf den Mittelmeerraum fokussiert, das Geschichtswerk dürfte zumindest in Teilen über den regionalen Fokus hinausgehen, vgl. ENGELS 2010, 75; zur generellen Bedeutung der Geographie für die antike Historiographie DERS. 2007.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

stehen. Die Erzählstruktur ist für die meisten fragmentarisch überlieferten Werke nicht mehr zu eruieren, aber auch hier gilt, daß die letztlich nur bei Diodor sicher greifbare synchronistisch-annalistische Vorgehensweise keineswegs die Regel für die Darstellung von Universalgeschichte bildete. Obwohl wir die genaue Lebenszeit des Trogus nicht kennen, ist doch mit einiger Sicherheit davon auszugehen, daß seine Historiae am Ende dieser Reihe universalhistorischer Geschichtswerke stehen und er damit zugleich eine Mode beendete, die erst in der Spätantike mit den christlichen Autoren wie Orosius wieder aufleben sollte.178 Wie die bisherigen Ergebnisse zeigen, hat Iustin die strukturelle und konzeptionelle Gestaltung des Originals weitgehend beibehalten, so daß sich nun entsprechende Rückschlüsse ziehen lassen.

5.2.3 Die chronologische und geographische Struktur bei Trogus Um Aussagen über Stoffanordnung und Erzählstruktur bei Trogus treffen zu können, ist zunächst ein Blick auf die chronologische und geographische Struktur erforderlich, die sich aus den Prologi rekonstruieren läßt (vgl. zum folgenden Tabelle 7.10). Die Aneinanderreihung aller in den Prologen angeführten Ereignisse und ihrer jeweiligen Datierung zeigt eine Anordnung, die zumindest auf den ersten Blick präzise dem chronologischen Verlauf folgt: Im Großteil der Fälle schließt jeweils der Anfang eines Buches zeitlich nahezu exakt an das Ende des vorangehenden Buches an. Dieser Befund ergibt sich allein aus den Prologen und zeigt sich bei der Lektüre der Epitome keinesfalls in dieser deutlichen Weise – was im übrigen noch einmal die Zuverlässigkeit der Prologi und ihre Unabhängigkeit von Iustin unterstreicht.179 Der aus den Prologen hervorgehende, dem Originalwerk zugrundeliegende chronologische Ablauf findet sich weitgehend auch in der thematischen Struktur wieder: Den Beginn markieren die orientalischen Reiche von den Assyrern bis zu den Persern (Buch 1), letztere leiten über zu den Perserkriegen und zur griechischen Geschichte bis zum Aufstieg der Makedonen (Bücher 2–6). Es folgen die Herrschaft Philipps II. und Alexanders (7–12), die Diadochenkriege bis Kurupedion (13–17), die Kriege des Pyrrhos in Italien (18–23), die Geschichte der Antigoniden, Seleukiden und Ptolemäer nach Kurupedion bis zum Ende der Makedonischen Kriege (24–33) sowie die Seleukiden und Ptolemäer bis Actium (34–40). Schließlich erscheinen in einer Art Nachspann die Exkurse zu den Parthern, Baktriern und Indern (41–42) sowie zu Rom, Ligurien, Massilia und Hispanien (43–44). Diese Gliederung spiegelt sich in einer relativ gleichmäßigen Verteilung der Bücher: Abgesehen vom Vorspann, von den Exkursen der letzten vier Bücher und von dem besonders umfangreicheren Abschnitt von Kurupedion bis zum Ende der Makedonischen Kriege (24–33) umfaßt jedes der genannten Themen vier bis sechs Bücher. 178 Vgl. u. a. ALONSO-NÚÑEZ 2002, 118. Zur Diskussion um die Zugehörigkeit des Orosius zu den Universalgeschichtsschreibern oben S. 96 f. 179 Vgl. oben Kap. 2.3. Zur Möglichkeit, aus den Prologen Rückschlüsse auf die chronologische Anordnung bei Trogus zu ziehen, VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 154–180.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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Die sich in der thematischen Struktur und Anordnung der Bücher wiederfindende chronologische Vorgehensweise wurde auch von Iustin als Arbeitsweise des Trogus hervorgehoben (Iust. praef. 3): […] ea omnia Pompeius divisa temporibus et serie rerum digesta conposuit. Dennoch sind in der chronologischen Struktur des Werkes Brüche erkennbar, die sich nicht nur in Form eingefügter Exkurse innerhalb einzelner Bücher zeigen, sondern – von dem Sonderfall der abschließenden vier Bücher abgesehen – in mehreren Fällen auch über Buchgrenzen hinweg die chronologische Gesamtstruktur durchbrechen: Die historische Darstellung des 18. Buches enthielt dem Prolog zufolge die Taten des Pyrrhos in Italien gegen die Römer und auf Sizilien gegen die Karthager und endete mit einem Exkurs über die Ursprünge der Phönizier, Sidons, Velias180 sowie der origo und der Frühgeschichte der Karthager.181 Die origo und die res gestae Karthagos schließen jedoch nicht am Ende des 18. Buches ab, sondern werden in den Büchern 19–23 fortgeführt, in denen nun ausführlich die Geschichte Karthagos und Siziliens sowie beider Auseinandersetzungen von Hanno Sabellus bis zum Tod des Agathokles geschildert werden. Der Sizilien/KarthagoExkurs mündet schließlich im Eintreffen des Pyrrhos auf Sizilien, wobei dessen Kriege bis zu seiner Rückkehr nach Epirus ergänzt werden. Der Exkurs verläuft also insgesamt über fünf Bücher, was angesichts der im etwa gleich großen Umfang beschriebenen Diadochenkriege bis Kurupedion recht viel erscheint. Der überdimensionierte Exkurs ist weder durch die Chronologie noch durch den thematischen Rahmen gerechtfertigt: In der zeitlichen Abfolge muß Trogus weit zurückgreifen, um die Frühgeschichte Karthagos und dessen erste Auseinandersetzungen mit Sizilien darzulegen, und auch thematisch muß er von der eigentlichen Handlung, dem Krieg des Pyrrhos auf Sizilien, abrücken. Das alleinige Kriterium, das den langen Sizilien/Karthago-Exkurs erklärt, ist ein geographisches: Nach dem Motto „wo wir schon einmal hier sind“ präsentiert Trogus dem Leser eine ausführliche Schilderung der karthagischen Feldherren und der sizilischen Tyrannen, die entgegen seinem 180 Die Nennung der lukanischen Stadt Velia in der Reihe der hier angefügten origines (Wortlaut in der folgenden Anm.) ist befremdlich: Geographisch ergibt sie keinen Sinn und thematisch läßt sie sich wohl kaum mit der Erwähnung der Lukaner in Iust. 18,1,1 erklären, wie SEEL 1972b, p. 517, Anm. 1 vorschlägt. Die origo Lucanorum befand sich zusammen mit derjenigen der Apuler, Samniten und Sabiner in Buch 12, vgl. Trog. prol. 12. Wollte man nicht einen Überlieferungsfehler annehmen und mit RADKE 1961, 190 f. zu origines Phoenicum et Didonis vel Elissae Carthaginisque oder mit ILIESCU 1969, 164 zu origines Phoenicum et Sidonos et Tyri Carthaginisque ändern, könnte man vielleicht einen thematisch angebundenen Exkurs innerhalb der origo Karthagos vermuten: Wie Hdt. 1,166 (vgl. Antiochos FGrHist 555 F 8) überliefert, waren Siedler aus Phokaia 540 v. Chr. auf der Flucht vor den Persern in eine Seeschlacht mit Etruskern und Karthago verwickelt, bevor sie auf einen Orakelspruch hin Zuflucht an der tyrrhenischen Küste fanden und dort die Stadt Velia gründeten. Dieses Ereignis könnte auch bei Trogus den thematischen Rahmen für die origo Veliae gebildet haben. 181 Trog. prol. 18: Octavo decimo volumine continentur res a Pyrro Epirota in Italia gestae contra Romanos, postque id bellum transitus eius in Siciliam adversus Carthaginenses. Inde origines Phoenicum et Sidonos et Veliae Carthaginisque res gestae in excessu dictae. Zur Frühgeschichte Karthagos AMELING 1993, 72–80 u. 238–150, der in den unter anderem bei Iustin überlieferten karthagischen Königen eine Monarchie nach phönizischem Muster erkennt.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

generellen Prinzip der chronologischen Vorgehensweise und der thematischen Einfügungen offensichtlich geographisch motiviert ist. Das geographische Kriterium spielt demnach für die Stoffanordnung eine größere Rolle, als es der erste Blick erwarten läßt. Erst im 24. Buch schließt Trogus mit dem Krieg des Antigonos gegen Antiochos wieder zeitlich an die Haupterzählung über die Diadochen und Epigonen an, die im 17. Buch durch die Überfahrt des Pyrrhos nach Italien unterbrochen wurde. Die Zäsur für die Unterbrechung bildet das Jahr 281 v. Chr., in dem nicht nur die Entscheidung in Kurupedion fiel, sondern mit dem Tod des Lysimachos und des Seleukos zugleich das Zeitalter der Diadochen endete.182 Während der Sizilien/Karthago-Exkurs mit der Rückkehr des Pyrrhos nach Epirus 275 v. Chr. im 23. Buch endet, setzt das 24. Buch mit dem Krieg zwischen Antigonos II. und Antiochos I. im selben Jahr 281 wieder ein, um den Bericht der Ereignisse im Osten nach Kurupedion fortzusetzen.183 Ein ganz ähnlicher Bruch in der zeitlichen Abfolge der Ereignisse läßt sich in den Büchern 34–39 feststellen: Die Zäsur bildet hier die Zerstörung Korinths 146 v. Chr., die im 34. Buch das Ende des 3. Makedonischen Krieges markiert. Von dort schwenkt der Blick weg von Griechenland, Makedonien und Epirus hin nach Kleinasien, Syrien und Ägypten, deren Darstellung dem Prolog zufolge mit dem Krieg Eumenes’ II. gegen die Galater und Selegenser etwa 188 v. Chr. beginnt,184 in die Ereignisse in Pergamon nach dem Tod Attalos’ II. überleitet und bis zur Gefangennahme des Aristonikos durch die Römer 129 v. Chr. im 36. Buch reicht. Dieses Jahr wiederum bildet die nächste Zäsur, denn bevor ab Buch 39 die Geschichte der Seleukiden und Ptolemäer von eben diesem Jahr an weitergeführt wird, ist in den Büchern 37 und 38 – ähnlich dem Sizilien/Karthago-Exkurs – hier nun ein Pontusexkurs eingefügt, der sowohl die origo der pontischen Könige bis zu Mihridates VI. Eupator als auch die Kriege desselben gegen Rom umfaßte. Auch hier waren innerhalb der Darstellung der pontischen Geschichte weitere Exkurse eingebaut, und erneut scheint das leitende Prinzip eher ein geographisches als ein chronologisches zu sein. Nachdem die Geschichte des makedonischen und griechischen Mutterlandes mit 146 v. Chr. abgeschlossen ist, wendet sich Trogus den verbliebenen Diadochenreichen, den Seleukiden und Ptolemäern, zu, deren Geschichte vom 34. 182 Die Überleitung vom Ende der Diadochenkriege zum Italienfeldzug des Pyrrhos und der ans Ende des 17. Buches gestellten origo der Epiroten wird, wie selbst die Kurzfassung des Prologes zu erkennen gibt, durch Ptolemaios Keraunos hergestellt, der Pyrrhos mit Hilfstruppen unterstützte, vgl. Trog. prol. 17: Ut Seleucus amissis in Cappadocia cum Diodoro copiis interfectus est ab Ptolomaeo fratre Arsinoes uxoris Lysimachi, in cuius vicem Ptolomaeus cognomine Ceraunus creatus ab exercitu rex Macedoniam occupavit; bella cum Antiocho et Pyrro conposuit, datis Pyrro auxiliis, quibus iret contra Romanos defensum Tarentum. Inde repetitae origines regum Epiroticorum usque ad Pyrrum, ipsiusque Pyrri res gestae priusquam in Italiam traiecit. 183 Trog. prol. 24: Bellum, quod inter Antigonum Gonatam et Antiochum Seleuci filium in Asia gestum est. 184 Vgl. Trog. prol. 34: Bellum Achaicum, quod Romani per Metellum et Mummium gessere, quo diruta est Corinthos. Bellum regis Eumenis cum Gallograecis et in Pisidia cum Selegensibus.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

203

bis zum 40. Buch weitgehend parallel berichtet wird, wobei sich kleinere Sprünge im zeitlichen Ablauf zwangsläufig ergeben mußten. In diesen Haupterzählstrang sind die Nebenschauplätze Kleinasiens wie Kappadokien, Bithynien,185 Pergamon und Pontos eingebettet, von denen letzterer wiederum Anlaß zu weiteren Exkursen gab, wie etwa die origines der bosporanischen und kolchischen Könige, die im Zusammenhang der mithridatischen Eroberungen stehen. Letztlich münden aber alle Nebenschauplätze wieder in die Haupterzählung. Während die chronologische Abfolge das Grundgerüst für die Stoffanordnung, lieferte, ist der Erzählgang also offenbar vielmehr von geographischen und thematischen Aspekten geleitet. Dieses grundlegende Konzept läßt sich vor allem anhand der Plazierungen der origines veranschaulichen. Weil das Einfügen einer origo in jedem Fall einen zeitlichen Rückgriff und damit ein Abweichen von der chronologischen Abfolge bedeutet, kann ihre Plazierung Aufschluß über das Kriterium der Anordnung geben. Die folgende Aufstellung zeigt diese kontextuellen Plazierungen der origines, wie sie aus den Prologi ersichtlich sind (ausgenommen sind wegen ihrer Sonderstellung die origines der Bücher 41–44).186 Die thematische Plazierung der origines nach den Prologi origo

Kontext

Lyder und Etrusker

Krieg des Kyros gegen den Lyderkönig Kroisos

Skythen und Pontus

Krieg des Dareios gegen die Skythen

Athen

Krieg des Dareios gegen Griechenland

Thessalien

Krieg des Xerxes gegen Griechenland

Peloponnes

Peloponnesischer Krieg

Sikuler

Athenische Sizilienexpedition

Makedonien

Aufstieg Philipps II.

Illyrer, Paeonier

Aufstieg Philipps II.

Byzantium

Belagerung durch Philipp II.

Cyprus

Krieg des Artaxerxes Mnemon gegen Euagoras

Paphlagonia

Artaxerxes verfolgt den Satrapen von Paphlagonien

Caria

Kontext unklar (Taten Alexanders)

Apuler, Lukaner, Samniten, Sabiner

Alexander der Molosser in Italien

Kyrene

[Ptolemaios I. erwirbt Kyrene]187

Rhodos

Belagerung durch Demetrios Poliorketes

185 Daß auch die Könige von Bithynien im 34. Buch thematisiert wurden, ist nicht im entsprechenden Prolog überliefert, erscheint aber naheliegend, da Iust. 34,4 die Geschichte des bithynischen Königs Prusias ergänzt. 186 Zur Sonderstellung der Bücher 41–44 unten S. 216 f. 187 Nicht aus Trog. prol. 13 rekonstruierbar, wohl aber aus Iust. 13,6,20 ersichtlich.

204

5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

origo

Kontext

Bithynia, Herakleia Pontica

Lysimachos besetzt Herakleia Pontica

Epirus

Ptolemaios Keraunos unterstützt Pyrrhos

Phönizier, Sidon, Velia, Karthago

Krieg des Pyrrhos in Italien

Veneter, griechische und gallische Städte in Italien

Kriege Dionysios’ I. in Italien

Bruttier

Kriege des Agathokles gegen die Bruttier

Gallier, die Illyrien besetzen

Niederlage des Ptolemaios Keraunos gegen die Gallier unter Belgius

Kreta

Bündnis mit Philipp V.

Pannonien

Herrschaft des Dakers Burobustes?

Kappadokien

Krieg Demetrios’ I. Soter gegen den Kappadokierkönig Ariarathes

Iudaea

Unterwerfung der Juden durch Antiochos VII.

Pontische Könige

Eroberungen Mithridates’ VI. Eupator

Bosporanische, kolchische Könige

Herrschaft des Mithridates

Die Gegenüberstellung zeigt, daß sich in fast allen Fällen ein thematischer oder ein geographischer Kontext ermitteln läßt, der die Einfügung der origo rechtfertigt. Gleiches gilt im übrigen auch für Exkurse, die keine Ursprungsgeschichten enthalten. Die Erzählstruktur bei Trogus, wie sie sich allein aus den Prologen unter Weglassung der Epitome rekonstruieren läßt, weist also mehrere Komponenten auf: Die chronologische Anordnung bildet das Grundgerüst, während geographische und thematische Kriterien den Anlaß für Abweichungen vom chronologischen System liefern, die sich in bisweilen umfangreichen, über mehrere Bücher führenden Exkursen äußern. Damit entspricht der Erzählverlauf letztlich der Struktur, die von Liv Yarrow als „discursive model“ bezeichnet wurde.188 Abgesehen von der strukturellen Analyse des originalen Werkes sagen diese Ergebnisse aber auch etwas über die Geschichtskonzeption des Trogus aus. Wie aus der Untersuchung der iustinischen Geschichtsdarstellung bereits hervorgegangen ist, waren Daten und Namen für den Epitomator nicht von Belang.189 In Iustins gekürzter Version ist zwar die inhaltliche Grundstruktur des Originals erhalten geblieben, durch seine Auswahlkriterien liegt uns aber eine von seinem Geschichtsbild 188 YARROW 2006, 130–133, zu Trogus ebd., 145–151, die für die Untersuchung des Rombildes bei Trogus aber offensichtlich vorrangig die Epitome zugrunde legt. 189 Das einzige absolute Datum, das Iustin (41,4,3) explizit nennt, ist das Konsulatsjahr des L. Manlius Vulso und des M. Atilius Regulus (cos. suff. 256), das synchronistisch den Abfall der Parther von Seleukos II. und den Sieg der Römer über die Karthager bei Eknomos verbindet. Der unstimmige Synchronismus wird noch immer kontrovers diskutiert. Zur Diskussion ausführlich VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 134–143 und DERS. 1998.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

205

geprägte Darstellung vor, die den Blick auf die Konzeption des Trogus verwehrt. Die aus den Inhalten der Prologi ersichtliche Struktur (Tabelle 7.10) zeigt nun aber, daß es im Originalwerk eine durchdachte, präzise chronologische Anordnung gab. Diejenigen Daten, die Brüche in dieser Anordnung markieren, dürfen sicher als entscheidende Zäsuren und damit als Epochenjahre angesehen werden, die es aus der Sicht des Trogus erlaubten, einen Perspektivwechsel vorzunehmen oder von der Haupthandlung abzuweichen, um gegebenenfalls unter demselben Datum später wieder zu ihr zurückzukehren. Als solche Epochenjahre lassen sich aus den Prologen mit Sicherheit 281, 146, 129 v. Chr. und schließlich – durch die Position am Ende des 40. Buches, das den Abschluß des Hauptteils bildet, deutlich herausgestellt – 31/30 v. Chr. nachweisen. Diesen Epochenjahren kommt durch ihre Position an den Bruchstellen des chronologischen Systems große Bedeutung zu. Sie müssen für die Geschichtskonzeption des Trogus eine wichtige Rolle gespielt haben, andernfalls wären die Brüche und erst recht die Wiederaufnahmen des Handlungsstranges an denselben Daten kaum zu erklären. Es ist nicht besonders schwierig, die genannten Jahre in die inhaltliche Gestaltung des Werkes zu übertragen: – Das Jahr 281 v. Chr. markiert mit der Schlacht bei Kurupedion den Abschluß der Diadochenkriege und mit dem Tod des Lysimachos sowie kurz darauf dem Tod Seleukos’ I. auch das Ende der Diadochen selbst. – 146 v. Chr. steht mit der Zerstörung Korinths als Epochenjahr für das Ende der makedonischen Herrschaft und der griechischen Unabhängigkeit von Rom.190 – Im Jahr 129 v. Chr. wird mit der Gefangennahme des Aristonikos die römische Herrschaft über Asia und mit dem Tod Antiochos’ VII. das Ende der seleukidischen Herrschaft besiegelt. – Der Sieg Octavians über Antonius und Kleopatra im Jahr 31 v. Chr. und der Tod Kleopatras im Jahr 30 v. Chr. kennzeichnet schließlich das Ende der ptolemäischen Dynastie. Vergleicht man die Darstellungen dieser konkreten Ereignisse in der Epitome, erscheinen sie dort längst nicht so herausragend. Sie sind deutlich von Iustins Auswahlkriterien geprägt, aber in wenigen Ansätzen kann man durchaus noch erkennen, daß der Epitomator ihre Bedeutung wahrgenommen hat: – Die Schlacht von Kurupedion findet vergleichsweise viel Beachtung bei Iustin, wird aber in enge Verbindung mit dem Charakterverfall des Lysimachos und den Verbrechen an seiner Familie gebracht. Iustins Interesse an den unterhaltsamen und exemplarischen Elementen der Episode ist hier sehr deutlich, der Tod des Seleukos wird gar als exemplum fragilitatis humanae betont.191 Der Krieg Antigonos’ II. gegen Antiochos I., der dem Prolog zufolge die Rückkehr zur unterbrochenen Haupthandlung markierte,192 erscheint bei Iustin in einem

190 Die im selben Jahr erfolgte Zerstörung Karthagos bleibt sowohl in den Prologi als auch in der Epitome unerwähnt. 191 Vgl. Iust. 17,1–2; zur Darstellung des Lysimachos und Seleukos oben S. 107–112. 192 Trog. prol. 24: Bellum, quod inter Antigonum Gonatam et Antiochum Seleuci filium in Asia gestum est.

206







5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

zusammenfassenden und überleitenden Satz am Anfang des 24. Buches.193 Daß Iustin diese kurze Überleitung einfügte, anschließend aber nicht nur auf den Krieg des Antigonos Gonatas, sondern auch auf die im Prolog erwähnten Kriege des Ptolemaios Keraunos verzichtete, zeigt gleichermaßen das Desinteresse des Epitomators an den Inhalten dieser Vorgänge wie sein Bemühen, die inhaltliche Struktur des Trogus zu erhalten. Der Verlauf des Achaiischen Krieges und die anschließende Zerstörung Korinths werden ausführlich von Iustin geschildert, der in der für ihn typischen Erzählweise nicht vergißt, das dekadente Verhalten der Achaier im Angesicht des Krieges zu betonen.194 Die laut Prolog folgende Überleitung zu den Kriegen Eumenes’ II. in Kleinasien fehlt jedoch bei Iustin. Statt dessen fügt er direkt an die Zerstörung Korinths und die Versklavung seiner Bewohner mit der Bemerkung dum haec aguntur den 6. Syrischen Krieg (169–168 v. Chr.) an. Iustins Anachronismus erklärt sich also dadurch, daß der Perspektivwechsel nach der Zerstörung Korinths, der vermutlich bei Trogus formuliert war, durch die umfangreichen Kürzungen, vor allem der Kriege Eumenes’ II., verlorengegangen ist.195 Das Epochenjahr 129 v. Chr. findet einen deutlichen Widerhall in der Epitome: Die Gefangennahme des Aristonikos, der Raub der attalidischen Schätze durch die Römer und schließlich das Ende Perpennas schließt Iustin (36,4,12) mit den Worten ab: Sic Asia Romanorum facta cum opibus suis vitia quoque Romam transmisit. Die Niederlage Antiochos’ VII. gegen die Parther wird zwar ebenfalls geschildert, erscheint in ihrer epochalen Bedeutung aber nicht ganz so deutlich: Hier kommt wieder Iustins Vorliebe für Anekdoten zum Tragen, indem er nicht nur die luxuria im Heer des Antiochos betont, sondern auch ausführlich die List Phrahates II. beschreibt, die seinen Sieg herbeiführte.196 Sowohl die Herrschaft Kleopatras VII. als auch die Schlacht bei Actium fehlen bei Iustin vollständig. Daß er damit nicht nur ein wesentliches Epochenjahr unberücksichtigt läßt, sondern auch den Abschluß des eigentlichen Themas, also den roten Faden des Originals, ignoriert, mutet noch seltsamer an, als es die Gegenüberstellung der Prologi mit der Geschichtsdarstellung Iustins für das 40. Buch schon erwarten ließ. Die Gründe lassen sich nicht mehr ermitteln, da die Kürzungen in Buch 40 zu umfangreich sind, um Iustins Vorgehensweise nachzuvollziehen. Das für die Konzeption des Trogus ohne Zweifel zentrale Ereignis des Jahres 30 v. Chr., das Ende der ptolemäischen Dynastie, findet

193 Iust. 24,1,1–2: Dum haec in Sicilia geruntur, interim in Graecia dissidentibus inter se bello Ptolomeo Cerauno et Antiocho et Antigono regibus omnes ferme Graeciae civitates ducibus Spartanis, velut occasione data ad spem libertatis erectae, […]. 194 Vgl. Iust. 34,2,2–3: Sed Achaei veluti nihil negotii Romano bello suscepissent, ita apud eos neglecta et soluta omnia fuere. Itaque praedam, non proelium cogitantes et vehicula ad spolia hostium reportanda adduxerunt et coniuges liberosque suos ad spectaculum certaminis in montibus posuerunt. 195 Vgl. JAL 1987, 199, Anm. 12, der sich über die Gleichzeitigkeit der Ereignisse wundert. 196 Vgl. Iust. 38,10 und den Anschluß am Beginn des folgenden Buches 39,1,1.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

207

sich jedoch bei Iustin bereits im 39. Buch zusammen mit dem Ende der Seleukiden in einem Resümee zusammengefaßt und dort in den Zusammenhang mit dem moralischen Verfall der Dynasten und der daraus resultierenden Dekadenz ihrer Herrschaft gestellt.197 Die Epochenjahre, die aus den Prologen hervortreten, sind also zumindest zum Teil auch in der Epitome greifbar, sie sind aber durch die Eingriffe Iustins so sehr verwischt, daß sie trotz der erkennbaren Bemühung um Aufrechterhaltung der historischen Grundstruktur für den Leser leicht zu übersehen sind. Auffälliger dagegen sind die in der Epitome immer wieder hervorgehobenen Synchronismen, die nicht nur wegen ihrer Nützlichkeit für die gekürzte Darstellung, sondern auch für den rhetorischen Zweck, den sie erfüllen sollten, gut in Iustins Konzept passen. Daß er Synchronismen im Werk des Trogus vorfand, belegen bereits die aus den Prologen hervorgehenden Epochenjahre, von denen zumindest 281 und 129 auch dort mit mehreren Ereignissen verbunden sind.198 Viele der bei Iustin vorhandenen Synchronismen sind in der griechischen und römischen Historiographie bereits vor Trogus zu finden und mögen sich in ähnlicher oder in abgewandelter Form auch im Original befunden haben.199 Für eine eigenständige Zusammenfügung zeitgleicher Ereignisse durch die Hand des Epitomators gibt es keinen Beleg, wenngleich es letztlich auch nicht auszuschließen ist.200

197 Vgl. Iust. 39,5,4–5. Zu den Kürzungen des 40. Buches und den Umstellungen im 39. Buch ausführlich oben S. 60–62. 198 Auch für 146 v. Chr. (Zerstörung Korinths und Karthagos) könnte man einen Synchronismus erwarten, ein solcher wird aber weder in den Prologi noch in der Epitome erwähnt; vielleicht war er wegen der nichtrömischen Perspektive schon im Original nicht hervorgehoben. 199 Das Jahr 222/221 v. Chr., in dem Iust. 29,1,1–10 zufolge in fast allen imperia orbis neue Herrscher an die Regierung kamen, ist in synchronistischer Form auch schon bei Plb. 4,2,4–11 erwähnt. Zum Jahr 183 v. Chr. (Iust. 32,4,9) und dem gleichzeitigen Tod Hannibals, Philopoimens und des Scipio Africanus vgl. Plb. 23,13–14; Liv. 39,52,7–9: Trium clarissimorum suae cuiusque gentis virorum non tempore magis congruente comparabilis mors videtur esse quam quod nemo eorum satis dignum splendore vitae exitum habuit: iam primum omnes non in patrio solo mortui nec sepulti sunt; veneno absumpti Hannibal et Philopoemen; exsul Hannibal, proditus ab hospite, captus Philopoemen in carcere et in vinculis exspiravit; Scipio etsi non exsul neque damnatus, die tamen dicta, ad quam non adfuerat reus, absens citatus, voluntarium non sibimet ipse solum sed etiam funeri suo exsilium indixit. Der mehrfach in der Epitome erwähnte Galliersturm auf Rom und sein zeitlicher Zusammenfall mit dem Königsfrieden von 387/6 v. Chr. findet sich bereits bei Theopompos FGrHist 115, F 3. 17. 130. 132. Für weitere Beispiele vgl. ALONSO-NÚÑEZ 1992, 82–91 und VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 134– 154, der aber generell nicht zwischen Synchronismen mit Epochenjahren differenziert. 200 VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 144 sieht im Jahr 283 v. Chr., in dem sowohl Demetrios Poliorketes als auch Ptolemaios I. starben, eine Zusammenfügung Iustins aus zwei bei Trogus getrennten Abschnitten (vgl. Trog. prol. 16). Der Tod der beiden Herrscher ist zwar in der Epitome aufeinanderfolgend erwähnt, Iustin gibt aber weder eine die beiden Ereignisse verbindende Zeitangabe noch verweist er auf eine Gleichzeitigkeit, vgl. Iust. 16,2,6–7: Demetrius quoque a tot exercitibus circumventus, cum posset honeste mori, turpiter se dedere Seleuco maluit. Finito bello Ptolemeus cum magna rerum gestarum gloria moritur.

208

5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Synchronismen dienten der Zusammenschau komplexer historischer Darstellungen und boten dem Geschichtsschreiber die Möglichkeit, größere Zusammenhänge auf einzelne Daten herunterzubrechen, die dem Leser nicht nur das Memorieren vereinfachten, sondern exemplarisch auch einzelne Aussagen oder Bewertungen veranschaulichten und betonten.201 Wegen ihres rhetorischen Nutzens erfreuten sich die Synchronismen großer Beliebtheit in der antiken Historiographie, sie sind aber gleichwohl nicht generell gleichzusetzen mit Epochenjahren. Epochenjahre konnten zwar durchaus auch Synchronismen sein, sie dienten aber nicht nur der Zusammenschau, sondern strukturierten vor allem die Inhalte und gaben die Stoffanordnung vor. So läßt sich aus den für das Werk des Trogus rekonstruierten Epochenjahren eine klar hervortretende historische Anordnung des Stoffes erkennen, deren thematischer Schwerpunkt nun ebenso deutlich erkennbar wird: Den roten Faden des Gesamtwerkes bildet die Geschichte der Griechen, der Makedonen und ihrer Nachfolgestaaten. Bernard R. Van Wickevoort Crommelin schlug eine Einteilung des Gesamtwerkes in drei größere Komplexe vor:202 1. Einen die Vorgeschichte des Orients bis zu den Perserkriegen und zum Aufstieg Makedoniens abdeckenden Vorspann (lib. 1–6), 2. einen umfangreichen Hauptteil, der durch die eigentliche makedonische Geschichte gebildet werde und von der Herausbildung des Reiches unter Philipp II. und Alexander bis zum Ende der Seleukiden und Ptolemäer reiche (lib. 7– 40), und 3. die als Nachtrag eingefügten abschließenden Exkurse (lib. 41–44). Diese Einteilung umfaßt derart große Komplexe, daß sich fast jede weitere Gliederung thematischer Abschnitte problemlos einfügen läßt, sie ignoriert aber die oben herausgearbeiteten Epochenjahre, und ist damit gerade am Übergang vom Vorspann zum Hauptteil, also vom 6. zum 7. Buch, fraglich: Das einzige, was für einen Einschnitt an dieser Stelle spricht, ist der Titel Historiae Philippicae, dessen Authentizität jedoch zweifelhaft ist (s. Kap. 5.1.3), und die aus dem Titel resultierende Annahme, daß das eigentliche Thema des Geschichtswerkes die makedonische Herrschaft sei. Die Prologe aber, die, wie wir gerade festgestellt haben, sehr präzise die inhaltliche Abfolge des Originalwerkes wiedergeben, lassen gerade diesen Schluß nicht zu. Daß die Makedonen einen thematischen Schwerpunkt innerhalb der Gesamtdarstellung bilden, steht außer Frage. Wenn aber die Diadochenreiche bis zum Ende der Ptolemäer in dieser Darstellung gar den weitaus größeren Teil ausmachen, ist zu fragen, ob dem Leser dieser makedonische Schwerpunkt noch jederzeit vor Augen stand. Und weiterhin müßte man fragen, ob dem Leser auch in Hinblick auf die dem Aufstieg der Makedonen vorangehende Darstellung der Perserkriege, der Peloponnesischen Kriege und der weiteren griechischen Auseinandersetzungen, die zusammen immerhin fünf Bücher umfaßten, bewußt war, daß es sich um die ‚Vorgeschichte‘ des eigentlichen makedonischen Themas handelte. 201 Zur Wahrnehmung und zur Darstellung von Zeit in der antiken Historiographie im Vergleich zur biblischen Darstellung MOMIGLIANO 1966. 202 VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 44 f.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

209

Es ist aufgrund der inhaltlichen Anordnung und erst recht aufgrund der Auswahl der Epochenjahre viel näherliegend, das zum inhaltlichen Schwerpunkt zu erklären, was auch Iustin als das Thema des Trogus formuliert (praef. 1): […] Graecas et totius orbis historias […] conposuit. Die griechische Geschichte und die Geschichte des gesamten Erdkreises stehen im Zentrum seines Geschichtswerkes. Innerhalb der Darstellung dieser griechischen Geschichte spielen freilich die Makedonen eine ganz wesentliche Rolle, weil sie nicht nur die Einigung der zuvor zerstrittenen Griechen unter Philipp erreichten, sondern mit dem Alexanderzug auch die Grundlage für die weltumfassende Herrschaft der Griechen legten. Das Verhältnis der Griechen zur Weltgeschichte wird durch den Hyperbaton in Iustins Formulierung verdeutlicht: Die Griechen sind nicht ein Teil der Weltgeschichte, sie umfassen die Weltgeschichte; ihr Einfluß auf den orbis terrarum ist das gesamte Werk hindurch gegenwärtig, deshalb gehören konsequenterweise auch die Nachfolgereiche Alexanders bis zu ihrem jeweiligen Niedergang zur Darstellung dieser griechischen Weltgeschichte. Strukturell ergibt sich daraus folgende Gliederung des Originals: 1. Ein Vorspann von nur einem Buch (lib. 1), das den Beginn der Geschichte ausgehend von der Weltreichsabfolge behandelt und das mit der persischen Geschichte bis zu Dareios bereits die Perserkriege, also den ersten großen kriegerischen Kontakt der Griechen mit der ‚Welt‘, vorbereitet. 2. Der Hauptteil umfaßt sodann die Geschichte der Griechen, der Magna Graecia, der Makedonen, des Alexanderreiches und seiner Nachfolgereiche bis zum Untergang der Ptolemäer (lib. 2–40). 3. Die abschließenden vier Bücher (lib. 41–44) heben sich von der bis dato von der Chronologie bestimmten Gesamtstruktur des Hauptteils deutlich ab. Die chronologische Anordnung der Ereignisse wird aufgegeben, und in der Darstellung der ethnographischen Exkurse tritt nun der geographische Aspekt in den Vordergrund: In den Büchern 41 und 42 werden jeweils von ihrer Frühzeit an die Völkerschaften im Osten von Parthien über Baktrien bis Indien beschrieben, also bis an den östlichen Rand der bekannten Welt, in den Büchern 43 und 44 die westlichen Völkerschaften von Rom voranschreitend nach Westen bis Hispanien an den westlichen Rand der bekannten Welt. Das Geschichtswerk des Trogus ist also keineswegs als ‚römische Weltgeschichte‘ konzipiert, sondern verfolgt, sowohl von chronologischen als auch von geographischen Motiven geleitet, die Darstellung der griechischen Geschichte im universalhistorischen Rahmen. Die Geschichtskonzeption des Trogus ist auf griechische Weltgeschichte ausgerichtet. Diese anhand der chronologischen Anordnung auf griechische Geschichte ausgerichtete Perspektive wird mit einem Blick auf die Karte auch geographisch deutlich: Die im Anhang abgedruckten Karten (10.1–6) verzeichnen alle in der Epitome und in den Prologi erwähnten Orte, Landschaften und Völker. Anhand dieser Karten und ihrer Detailergänzungen läßt sich der geographische Schwerpunkt im östlichen Mittelmeer, genauer in Griechenland und Kleinasien, erkennen, der sowohl in der Auswahl Iustins (Karten 10.1–3) als auch in den Prologi (Karten 10.4–6) deut-

210

5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

lich hervortritt. Der Westen fällt allein durch die Nennung zahlreicher Orte in Italien und Sizilien auf, was aber das Bild einer griechischen Perspektive kaum verändern kann: Der Großteil der italischen Städte wird in Aufzählungen der gallischen Gründungen im Norden Italiens und als griechische Gründungen genannt.203 Die Erwähnungen der Städte Siziliens stehen zum einen im Kontext der Sizilischen Expedition Athens, zum anderen im Zusammenhang des Pyrrhoskrieges und des eingefügten Sizilien/Karthago-Exkurses.204 Die griechische Perspektive ist freilich auch in ihrer weltgeschichtlichen Dimension optisch nachvollziehbar: Die ethnographischen Beschreibungen reichen im Osten bis zu den am weitesten entfernten Stämmen Indiens, die von Alexander unterworfen wurden,205 und im Westen bis an das westliche Ende der iberischen Halbinsel nach Lusitanien und Galicien, das sich rühmte, griechischen Ursprungs zu sein.206 Der Westen erscheint dabei durchgängig in der griechischen Perspektive, und das bedeutet zugleich, daß er in weiten Teilen ausgespart ist: Die Gallier werden nur im Kontext ihrer Wanderungen und vor allem ihrer Einfälle in Griechenland und ihrer Ansiedlung in Kleinasien beschrieben, Germanien und Britannien spielen überhaupt keine Rolle.207 Auch für Rom und Karthago gilt dieses Auswahlprinzip: Karthagos Darstellung konzentriert sich auf die Kriege gegen die sizilischen Tyrannen und gegen Pyrrhos, während die Kriege gegen die Römer nahezu unerwähnt bleiben.208 Während die thematische Ausrichtung auf griechische Weltgeschichte mit Hilfe von Karten leicht sichtbar zu machen ist, ist dies für die Stoffanordnung und die

203 Griechische Städte in Italien: Iust. 20,1,5–4,18; gallische Städte in Italien: Iust. 20,5,7–9; vgl. Trog. prol. 20: Inde repetitae origines Venetorum et Graecorum et Gallorum, qui Italiam incolunt. Zum jeweiligen Kontext vgl. auch Tabelle 7.7.1. 204 In den Prologen sind fünf weitere sizilische Städte erwähnt, die bei Trogus ebenfalls im Kontext des Pyrrhoskrieges standen und von Iustin gekürzt wurden. Vgl. Trog. prol. 19: […] res Carthaginensium in Africa per Sabellum Annonem gestae et in Sicilia, cum Selinuntem et Agragantum et Camerinam et Gelam ceperunt: quo bello Dionysius Syracusanus Siciliae regnum occupavit. Trog. prol. 23: Bella quae Pyrrus cum Poenis et Mamertinis ibi gessit. […] 205 Der östlichste Stamm, den Iustin nennt, ist derjenige der Gangariden, Iust. 12,8,9: Inde Adrestas, † Catheanos, Praesidas, Gangaridas caesis eorum exercitibus expugnat. 206 Iust. 44,3,1 f.: In Lusitanis iuxta fluvium Tagum vento equas fetus concipere multi auctores prodidere. Quae fabulae ex equarum fecunditate et gregum multitudine natae sunt, qui tanti in Gallaecia ac Lusitania et tam pernices visuntur, ut non inmerito vento ipso concepti videantur. Gallaeci autem Graecam sibi originem adserunt; […]. 207 Auseinandersetzungen der Germanen bzw. der Kimbern mit den Römern werden in der Epitome nur angedeutet (Iust. 32,3,11; 38,3,6; 38,4,15), in den Prologen gibt es keinerlei Hinweise darauf. Britannien wird überhaupt nicht erwähnt. Vgl. VAN WICKVOORT CROMMELIN 1993, 47, der die fehlende Behandlung Galliens, Britanniens und Germaniens nicht auf eine thematische Ausrichtung zurückführt, sondern für einen Hinweis auf den noch begrenzten geographischen Kenntnisstand des Verfassers hält. 208 Die Punischen Kriege finden in den Prologen erst am Ende des Berichtes über Spanien einen Platz, hier aber offenbar angebunden an die Geschichte Hispaniens, die den geographischen Abschluß im äußersten Westen darstellt, Trog. prol. 44: Quarto et quadragensimo volumine continentur res Hispaniae et Punicae.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

211

Erzählstruktur nicht der Fall: Eine an geographischen Kriterien orientierte Vorgehensweise, wie wir sie etwa für die Γεωγραφικά Strabons in der Periplusrichtung erkennen können, ist bei Trogus nicht auszumachen. In der Forschung wurde gelegentlich ein unterschwellig erkennbares Vorgehen von Ost nach West bemerkt,209 das sich aber in der hier erfolgte Strukturanalyse nicht bestätigt findet. Die geographische Verteilung der Hauptschauplätze, wie sie in den einzelnen Büchern erscheinen und in Karte 10.7 veranschaulicht sind, folgen keinem erkennbaren Muster. Trotz der auffälligen zeitlichen Brüche bauen die Bücher 1–40 doch letztlich auf einer chronologisch fortschreitenden Anordnung auf, auch wenn diese von geographischen Kriterien bedingte Exkurse zuläßt. Eine Sonderstellung in diesem chronologischen Grundgerüst nehmen die letzten vier Bücher des Werkes ein. Mit dem Epochenjahr 30 v. Chr. und dem Ende der Ptolemäer verläßt Trogus offensichtlich sein chronologisches Ordnungsprinzip und schreitet nun geographisch gesehen zunächst den Osten von den Parthern bis nach Baktrien und anschließend den Westen von Rom bis Hispanien ab. Das geographische Ordnungsprinzip erhält hier nun den Vorrang, denn die voranschreitende Bewegung von den Parthern über die Baktrier bis in den äußersten Osten nach Indien ist ebenso zu erkennen wie diejenige von Rom über Ligurien und Massilia hin nach Hispanien. Die Einordnung der Bücher 41–44 ist wesentlich für die Frage nach der Gesamtkonzeption und muß daher noch eingehender untersucht werden.

5.2.4 Die Translatio imperii als Gestaltungselement? Über die Bedeutung der letzten vier Bücher und ihre Einordnung in den Kontext des Gesamtwerkes wurde bereits viel geschrieben. So wurde etwa die Annahme geäußert, daß die Opposition zwischen Ost und West eine zentrale Rolle in der Konzeption des Trogus gespielt habe, und sich diese Opposition durch die in die Gegenwart des Trogus reichende Herrschaft der Parther im Osten und die Herrschaft der Römer im Westen in den letzten beiden Bücherpaaren artikuliere.210 Diese Annahme basiert auf der inzwischen weithin akzeptierten These, daß die antike Theorie von der Abfolge der Weltreiche ein für das Werk des Trogus grundlegendes Gestaltungskonzept sei.211 Um die Geschichtsdarstellung des Trogus einordnen zu können, erscheint es notwendig, einen Blick auf die Entwicklungslinien der Theorie von der Weltreichsabfolge zu werfen: 209 Vgl. VAN WICKVOORT CROMMELIN 1993, 47, der jedoch zugleich bemerkt, daß Trogus nicht einem strikten geographischen Schema folge. 210 Ausgangspunkt dieser Annahme ist die Bemerkung Iustins am Beginn des 41. Buches (41,1,1): Parthi, penes quos velut divisione orbis cum Romanis facta nunc Orientis imperium est, Scytharum exules fuere. Zuerst VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 388–391; DERS. 1998; jüngst erneut BIANCHETTI 2014 und im selben Band MARIOTTA 2014; die Ost-West-Antithese im Gesamtwerk wurde bereits von SEEL 1972c, 295–298 diskutiert. 211 GOEZ 1958, 20–24; ALONSO-NÚÑEZ 1983, 424; VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 229– 239; YARDLEY/HECKEL 1997, 26 und MARIOTTA 2014, 43 f.; zur strukturellen Gestaltung vgl. zuletzt auch INGLEBERT 2014, 242–246.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Der erste, bei dem drei aufeinanderfolgende, sich in ihrer Herrschaft ablösende Reiche (Assyrer, Meder und Perser) erscheinen, ist Herodot.212 Eine Wiederaufnahme dieser Abfolge zeigt sich in der Darstellung des Ktesias von Knidos, die offenbar an Herodot orientiert war und von derselben Weltreichsanordnung ausging.213 Diese in der griechischen Historiographie entwickelte Drei-Reiche-Theorie wird offenbar erst in hellenistischer Zeit zu einem Vier-Reiche-Schema ausgeweitet, das literarisch jedoch nur im alttestamentlichen Danielbuch greifbar ist.214 Daniel interpretierte das Standbild in König Nebukadnezars Traum als Verkörperung der vier Reiche: ein goldenes Haupt (Babylonien), eine silberne Brust (Meder), ein Körper aus Bronze (Perser) und Beine aus Eisen (Römer).215 Arnaldo Momigliano und ihm folgend Paul Niskanen wiesen eine enge Beziehung des Weltreichemodells im Buch Daniel zur griechischen Historiographie nach.216 Spätestens seit dem 1. Jh. v. Chr. erscheint Rom als fünftes Glied in der Kette der Weltreichsabfolge, wobei aber der genaue Zeitpunkt der Einfügung Roms in die Abfolge völlig unklar ist.217 Velleius Paterculus bemerkt, Aemilius Sura habe in seiner Chronologie den Assyrern, Medern, Persern und Makedonen die Römer angefügt, auf die nach ihren Siegen in den Makedonischen Kriegen und nicht lange nach der Überwindung Karthagos die Weltherrschaft übergegangen sei (summa imperii ad populum Romanum pervenit).218 Bei der Nennung dieses sonst nirgends bekannten Chronisten handelt es sich allerdings um eine später eingedrungene Glosse, so daß seine zeitliche Einordnung fast völlig frei und möglicherweise auch erst nach Trogus anzusetzen ist.219 212 Vgl. Hdt. 1,95. 130. Die Idee von der Weltreichsabfolge ist nicht gleichzusetzen mit der Theorie von den Weltaltern, die bereits bei Hes. erg. 106–201 zu finden ist, vgl. ALONSO-NÚÑEZ 1983, 419. Gegen eine achaimenidische Herkunft des Motivs WIESEHÖFER 2003, 66 f. 213 Ktesias FGrHist 688 F 1. 5. Zur Abfolge der Weltreiche bei Ktesias ROLLINGER 2011; zum Verhältnis zu Herodot auch BICHLER 2011; vgl. auch schon MOMIGLIANO 1994. 214 Vgl. WIESEHÖFER 2003, bes. 67–71. Zur hellenistischen Datierung der letzten Version des Danielbuches MOMIGLIANO 1994, 30, der eine Ausweitung des Dreierschemas auf die Griechen bereits bei Ephoros vermutet. Zur Weltreichsabfolge in den Visionen Dan 2 und 7 u. a. NISKANEN 2004, 27–43 mit weiterer Literatur. 215 Dan 2,31–45. Die Identifizierung der Körperteile mit den irdischen Weltreichen folgt der Auslegung durch Hieronymus, dazu unten S. 215. 216 MOMIGLIANO 1982; DERS. 1994; NISKANEN 2004, der die Nähe des Danielbuches zu Herodot betont. Vgl. auch GOEZ 1958, 19, der auf die Rolle des Hieronymus als Vermittler früherer Exegeten hinweist. 217 Ein Ansatz ist zuerst bei Polybios erkennbar, vgl. ALONSO-NÚÑEZ 1983; und zur Weltreichsabfolge bei Polybios auch MOMIGLIANO 1982; DERS. 1994, 30. Dagegen aber WIESEHÖFER 2003, 71–73, der den Beginn des Fünferschemas frühestens mit Dionysios von Halikarnassos und Pompeius Trogus ansetzen möchte. 218 Vell. 1,6,6: Aemilius Sura de annis populi Romani: Assyrii principes omnium gentium rerum potiti sunt, deinde Medi, postea Persae, deinde Macedones; exinde duobus regibus Philippo et Antiocho, qui a Macedonibus oriundi erant, haud multo post Carthaginem subactam devictis summa imperii ad populum Romanum pervenit; inter hoc tempus et initium regis Nini Assyriorum, qui princeps rerum potitus, intersunt anni MDCCCCXCV. 219 Vgl. zuletzt B. LEVICK in: FRHist I 103, p. 617 f. In der Kaiserzeit wird die um Rom ergänzte Viererreihe (Assyrer, Meder, Perser, Makedonen) ein beliebtes Motiv, vgl. Tac. hist. 5,8; App. prooim. 9 (34); Aristeid. or. 26,91; Claud. Stil. 3,159–166; Rut. Lup. 1,81–92.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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So ist es denn üblicherweise auch Trogus, der als erster Beleg für die römische Interpretation der translatio imperii angesehen wird,220 wenngleich eine Umsetzung im Rahmen der Universalgeschichte auch schon bei seinen Vorgängern vermutet wurde.221 Bernard van Wickevoort Crommelin sieht in der Abfolge von „Ober-Herrschaften (imperia)“ den roten Faden im Geschichtswerk des Trogus, der auf den Gedanken einer Hegemonialstellung als durchgehende Sinnkomponente für den Verlauf von Geschichte zurückgreife.222 Die Proportionen dieser Abfolge seien sowohl in der Epitome als auch in den Prologen zu erkennen und entsprächen den aus der „Tradition der griechisch-römischen Historiographie her bekannten fünf Weltreichen der Assyrer, Meder, Perser, Makedonen und Römer“.223 Van Wickevoort Crommelin erkennt zwar, daß die Abfolge wegen der thematischen Orientierung nicht einheitlich gestaltet sei, sie stehe aber als übergreifendes Periodisierungsschema im Hintergrund des Geschehens. Mit den abschließenden Büchern breche Trogus aus dem üblichen Schema aus, indem die Parther als Nachfolger der Makedonen im Osten neben den Römern als Beherrscher des Westens erscheinen.224 Daß der Gedanke der Weltreichsabfolge im Werk des Trogus als „Muster eines umfassenden Periodisierungssystems“225 gedient habe, scheint durch die inhaltliche Anordnung der Prologi eher zweifelhaft: Geht man von der oben herausgearbeiteten Struktur einer auf Griechenland ausgerichteten Universalgeschichte aus, die sich an den in den Prologen hervortretenden Epochenjahren orientiert und ansonsten streng chronologisch angeordnet ist, muß sich nicht nur die generelle Bedeutung der Weltreichsabfolge für die Konzeption seines Geschichtswerkes, sondern vor allem auch die Bedeutung Roms im Rahmen des Weltreichsschemas notwendigerweise relativieren. Folgende Punkte sind in Hinblick auf die gerade vorgestellten Thesen Van Wickevoort Crommelins zu konstatieren: 1. Die von Herodot ausgehende griechische Tradition einer Abfolge dreier Weltreiche (Assyrer, Meder und Perser) ist bei Trogus im ersten Buch vorhanden

220 Vgl. GOEZ 1958, der das Buch Daniel und Hieronymus als Ausgangspunkt des mittelalterlichen Phänomens herausstellt (ebd., 19), die griechischen Grundlagen aber nicht betrachtet; zur Einordnung Iustins und des Trogus ebd., 21–23. WIESEHÖFER 2003, 79 folgt in seiner Einordnung des Trogus van Wickevoort Crommelin (s. unten) und spricht gar von einer „trogischen Theorie der translatio imperii“. 221 Vgl. etwa SWAIN 1940 und MOMIGLIANO 1982; DERS. 1994, 30 f., der das Konzept bei Diodor und Nikolaos erkennt. Weitere Literatur bei VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 223, Anm. 626. WIESEHÖFER 2003, 73–76 ist gegen eine Verortung Suras im 2. Jh. v. Chr. und meint, daß das seleukidische Viererschema erst im 1. Jh. v. Chr. nach Rom gelangt sei. 222 VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 224. 223 Ebd., 224 f. 224 Ebd., 226 f. 225 Ebd., 223; vgl. 238 f.: „Translatio imperii als Medium für eine sich unentwegt vollziehende Machtbildung versinnbildlicht für Pompeius Trogus den Prozeß, der die Geschichte vereinheitlicht, und ist insofern als übergreifendes geschichtliches Grundmuster gedacht, ohne eine vom geschichtlichen Geschehen losgelöste Theorie zu werden.“

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

und abgeschlossen. Der Gedanke von der translatio imperii läßt sich für das erste Buch sowohl in der Epitome als auch in den Prologi sprachlich fassen.226 2. Die Erweiterung des Drei-Reiche-Schemas um Griechen/Makedonen, Seleukiden/Ptolemäer und Römer ist nicht in vergleichbarer Weise greifbar. Die Epochenjahre, die aus den Prologi hervorgehen, markieren zwar das jeweilige Ende der Herrschaft der Diadochen (281 v. Chr.), des Achaiischen Bundes (146), der Seleukiden (129) und der Ptolemäer (30), nirgends aber findet sich ein Hinweis darauf, daß es sich hierbei um eine Abfolge von Weltreichen handelt, die mit der im ersten Buch behandelten translatio imperii vergleichbar wäre.227 Die Weltreichsabfolge, wie sie in der griechisch-römischen und jüdischen Tradition erscheint, geht grundsätzlich von Herrschaftswechsel, also von einer echten Abfolge aus, die jeweils nur ein imperium orbis kennt. Diese Abfolge ist bei Trogus ausschließlich im ersten Buch gegeben. Die Themen, die aus den Inhalten der Prologe hervorgehen, lassen für das Konzept des Trogus gerade kein Aufeinanderfolgen oder gar ein ‚Sich-Ablösen‘ der Weltmächte erkennen, sondern sind vielmehr vom Ringen der Mächte um Vorherrschaft geprägt, das sich in ständigen Kriegen artikuliert und im Niedergang aller endet. 3. Das Motiv von Aufstieg, Blüte und Niedergang von Herrschaft ist ein wiederkehrendes in der Epitome. Ob und in welcher Weise es aber auf eine vom Gedanken der translatio imperii geleitete Geschichtskonzeption des Trogus zurückgeht, läßt sich aufgrund der Knappheit der Prologi nicht ermitteln. Iustins Affinität für Exempla und die Notwendigkeit von Resümees in einer stark gekürzten Epitome könnten gerade hier zu einer Überbetonung geführt haben. 226 Trog. prol. 1: Imperium Assyriorum a Nino rege usque ad Sardanapallum: post quem translatum est per Arbacem ad Medos, usque ad ultimum regem Astyagem. Is a nepote suo Cyro pulsus regno, et Persae regno potiti. Vgl. Iust. 1,3,6: Is [sc. Arbactus] imperium ab Assyriis ad Medos transfert. 227 Anders SCHUMACHER 2000, der ein wichtiges Epochenjahr in der Schlacht von Pydna (168 v. Chr.) sieht, mit dem Trogus den eigentlichen Beginn der römischen Weltherrschaft markiert und sein Werk von den Makedonen hin auf Rom konzipiert habe, „mit dem Ziel, Rom als Vollendung des weltgeschichtlichen Prozesses zu begreifen“ (ebd., 284 f.). Die Schlacht von Pydna läßt sich aber weder in der Epitome (Iust. 33,2,1–5) als ein herausragendes Ereignis greifen, noch erscheint das Jahr 168 v. Chr. als ein dem Jahr 146 v. Chr. vergleichbares Epochenjahr in den Prologi. Im übrigen ist auch die Emendation Schumachers (ebd., 288 f.: CL duobus zu CLX duobus), die er für die in Iust. 33,2,6 angegebene Dauer der makedonischen Vorherrschaft vornimmt, um von Kynoskephalai (197; Iust. 30,4,5–16) auf den Herrschaftsbeginn Philipps II. (359) zurückrechnen zu können, inhaltlich nicht begründbar. Schumacher bedenkt nicht, daß das 33. Buch ursprünglich nicht mit Pydna (168) abschloß, in dessen Textzusammenhang das Resümee in der Epitome steht (vgl. ebd., 289), sondern mit dem ‚Nachspiel‘ des Andriskos gegen die Römer, das von Iustin gekürzt wurde, im Original des Trogus aber frühestens 148 v. Chr. endete (vgl. Trog. prol. 33: Bellum rursus in Macedonia gestum a Romanis cum Pseudophilippo). Das Resümee der makedonischen Herrschaft könnte bei Trogus also erst im Anschluß an dieses Ereignis gestanden haben, von dem aus dann auch auf den Beginn der makedonischen Herrschaft zurückgerechnet werden müßte. Aber auch dadurch ergibt sich keine Lösung für die Frage, wie der Autor eine 152 Jahre währende makedonische Vorherrschaft errechnet, so daß es vielleicht näherliegt, Iustins Gleichgültigkeit gegenüber korrekten Datierungen für den Fehler verantwortlich zu machen.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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4. Die wenigen Stellen, an denen Iustin über das Konzept des Trogus spricht, lassen keine Rückschlüsse auf eine Weltreichsabfolge als Gestaltungselement zu,228 während die Prologi allein ebenfalls keinen Beleg liefern. Den einzigen literarischen Hinweis auf eine Verbindung des Trogus mit dem Weltreichemodell gibt Hieronymus in seinem Kommentar zum Danielbuch. In der Praefatio bemerkt der Kirchenvater, er habe für seine Interpretation der letzten Vision Daniels (Dan 11) neben anderen Geschichtsschreibern auch auf Trogus und Iustin zurückgegriffen: Ad intellegendas autem extremas partes Danielis, multiplex graecorum historia necessaria est: Sutorii videlicet Callinici, Diodori, Hieronymi, Polybii, Posidonii, Claudii Theonis et Andronyci cognomento Alipi, quos et Porphyrius secutum esse se dicit, Iosephi quoque et eorum quos ponit Iosephus, praecipueque nostri Livii, et Pompei Trogi, atque Iustini, qui omnem extremae visionis narrant historiam et, post Alexandrum usque ad Caesarem Augustum, Syriae et Aegypti id est Seleuci et Antiochi et Ptolomaeorum bella describunt […].229

Wenn Hieronymus für seine Interpretation des Danielbuches auf griechische und römische Historiographen zurückgreift, hat dies vielleicht Auswirkung auf seine Auslegung Daniels, es belegt aber keinesfalls umgekehrt die Weltreichsabfolge als Gestaltungselement des Trogus, zumal Hieronymus sich hier ausdrücklich auf die letzte Vision Daniels bezieht, also gerade nicht auf diejenigen Stellen, die mit der Weltreichsabfolge in Zusammenhang stehen.230 Es lassen sich aus den Bemerkungen des Hieronymus daher weder Rückschlüsse über die Abfolge der Weltreiche bei Trogus ziehen, noch geben sie Auskunft darüber, was genau der Kirchenvater aus Trogus oder Iustin rezipierte.231

228 Iust. praef. 1–3 betont lediglich, Trogus habe die Geschichte Griechenlands und des gesamten Erdkreises verfaßt, wobei seine Bücher alle Jahrhunderte, Könige, Stämme und Völker enthalten hätten (omnium saeculorum, regum, nationum populorumque res gestae continentur), die nach Zeiträumen getrennt und in der Reihenfolge der Ereignisse (series rerum) dargestellt seien. 229 Hier. in Dan. praef. (ed. GLORIE 1964, CCL 75A, p. 775). 230 Trogus wird nochmals namentlich erwähnt in Hier. in Dan. 2,5,1 (ed. GLORIE 1964, CCL 75A, p. 821 f.), auch hier aber nicht im Zusammenhang mit der Weltreichsabfolge: Quae duo regna, Esaias: ascensorem bigae, cameli et asini vocat, – destructum esse imperium Chaldaeorum – quod quidem et Xenophon in Cyri maioris scribit infantia, et Pompeius Trogus, et multi alii qui barbaras scripsere historias. 231 Unverständlich ist in dieser Hinsicht eine Bemerkung VAN WICKEVOORT CROMMELINS 1993, 225, nach der erst durch die Kürzungen und einem Mißverständnis Iustins der Eindruck einer Abfolge von vier Weltreichen entstanden sei, der sich dann im Danielkommentar des Hieronymus niedergeschlagen habe. Die Körperteile des Standbildes im Traum Nebukadnezars in Dan 7 identifiziert Hieronymus (in Dan. 1,2,31–35, ed. GLORIE 1964, CCL 75A, p. 794) mit Babylon (goldenes Haupt), Medern und Persern (silberne Brust und Arme), Makedonen und Diadochen (bronzener Körper) und Römern (eiserne Füße). Aus der Interpretation des Hieronymus geht aber weder hervor, aus welcher konkreten Quelle er schöpft, noch zeigt dies ein Mißverständnis auf. Der Hinweis auf Trogus in der Praefatio des Hieronymus läßt nicht einmal den Schluß zu, daß der Kirchenvater Trogus für die Auslegung von Dan 7 benutzt hat, denn er spricht dort ja explizit von der Vision in Dan 11.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

5. Roms Rolle im Gesamtwerk ist in den Kontext einer Fünf-Reiche-Theorie nur schwer einzuordnen.232 Wäre es Trogus darum gegangen, die Weltreichsabfolge als durchgängiges Muster auch nur im Hintergrund seiner Geschichtskonzeption anzuwenden, wäre er um die Beschreibung des Aufstieg Roms zur Weltherrschaft nicht herumgekommen. Iustin nennt am Beginn des 43. Buches die Gründe des Trogus, das folgende Buch der origo Romae zu widmen (Iust. 43,1,1): Parthicis orientalibusque ac totius propemodum orbis rebus explicitis ad initia Romanae urbis Trogus veluti post longam peregrinationem domum revertitur, ingrati civis officium existimans, si, cum omnium gentium res gestas inlustraverit, de sola tantum patria taceat. Breviter igitur initia Romani imperii perstringit, ut nec modum propositi operis excedat nec utique originem urbis, quae est caput totius orbis, silentio praetermittat.

Iustins Erläuterung läßt eher den Eindruck entstehen, Trogus habe aus Gründen der Vollständigkeit der weltgeschichtlichen Perspektive die origo Romae kurz gestreift (breviter […] perstringit), nicht aber, um Roms Aufstieg hin zum caput totius orbis zu ergänzen.233 Dieser Eindruck wird bestärkt durch den Prolog, der ausdrücklich die Beschränkung der Geschichte Roms auf die Zeit bis Tarquinius Priscus erwähnt.234

Damit kehren wir noch einmal zur Interpretation und Einordnung der letzten vier Bücher zurück: Sie sind, wie gesagt, nicht nach dem bis dahin gültigen chronologischen Prinzip, sondern offensichtlich geographisch angeordnet: Die ethnographischen Beschreibungen in beiden Bücherpaaren bewegen sich geographisch gesehen weg von den Schauplätzen der vorangehenden Bücher und von ihrem räumlichen Zentrum Griechenland. Die Anlage der Bücherpaare läßt nicht notwendigerweise auf eine Opposition zwischen Ost und West oder gar zwischen Römern und Parthern schließen, denn es finden darin keinerlei Gegenüberstellungen ethnographischer Besonderheiten oder historische Vergleiche Platz. Die vier abschließenden Bücher der Historiae Pompei Trogi spiegeln vielmehr die geographische Lage der Griechen im orbis terrarum wider. Auch sie fügen sich damit in die das gesamte Werk durchziehende Konzeption einer griechischen Weltgeschichte ein, die konsequent mit dem griechischen Modell der drei orientalischen Weltreiche, die in die griechische Geschichte überleiten, beginnt, die ebenso konsequent mit dem letzten 232 Zur Rolle Roms oben Kap. 5.1.1. Selbst GOEZ 1958, 23 bemerkte bereits: „Es ist also nicht so, […], daß die Weltherrschaft für Justin von Babylon über Perser und Makedonen nach Rom gelangt ist. Nur innerhalb des „Imperium orientis“ gelten seine Ausführungen.“ 233 Anders SCHUMACHER 2000, bes. 290, der letztlich Seel in der Annahme einer romzentrischen Konzeption des Trogus folgt. Wenn Schumacher ebd. konstatiert, daß für die Aufnahme Makedoniens in den Kanon der Weltreichsabfolge die auf Rom ausgerichtete Konzeption verantwortlich war, verkennt auch er die durchgängig griechische oder östliche Perspektive, aus der Trogus alle Ereignisse schildert. Für den griechischen Osten ist die Herrschaft der Makedonen selbstverständlich zentral und ihre Darstellung in einer griechischen Weltgeschichte unerläßlich, dafür bedurfte es für Trogus keine Weltreichstheorie. 234 Trog. prol. 43: Tertio et quadragensimo volumine continentur origines priscorum Latinorum, situs urbis Romae et res usque ad Priscum Tarquinium.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

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der Diadochenreiche endet und die schließlich Griechenland ins historische und geographische Zentrum des orbis terrarum setzt. 5.2.5 Griechische Weltgeschichte auf Latein Die Weltgeschichte des Trogus ist also nicht römisch. Immerhin aber ist sie lateinisch: Die Sprache und die persönliche Prägung als römischer Bürger unterscheidet Pompeius Trogus von seinen universalhistorischen Vorgängern, die nicht nur alle auf griechisch schrieben, sondern auch, selbst wenn sie sich wie Diodor wohl längere Zeit in Rom aufhielten, kein römisches Bürgerrecht besaßen. Es scheint angebracht, abschließend einige Gedanken zur Person Trogus, zu seiner Intention und einem möglichen Autor-Leser-Verhältnis anzufügen. Über die Persönlichkeit und das Leben des Pompeius Trogus wissen wir nichts, wohl aber gibt uns Iustin einige Hinweise über seine Herkunft. Am Ende des 43. Buches bemerkt der Epitomator, Trogus habe an derselben Stelle Ausführungen über seine familiäre Abstammung gemacht (Iust. 43,5,10–12): In postremo libro Trogus: maiores suos a Vocontiis originem ducere; avum suum Trogum Pompeium Sertoriano bello civitatem a Cn. Pompeio percepisse, patruum Mithridatico bello turmas equitum sub eodem Pompeio duxisse; patrem quoque sub C. Caesare militasse epistularum que et legationum, simul et anuli curam habuisse.

Demnach waren die Vorfahren des Trogus südgallischer Herkunft und gehörten dem Stamm der Vocontii an. Der Großvater erhielt von Pompeius Magnus, für den er im Sertorianischen Krieg gekämpft hatte, das römische Bürgerrecht. Otto Seel erkannte in der Epitome ein „fortdauerndes gallisches Bewußtsein“ des Trogus, das sich etwa in den häufigen Erwähnungen der Galli äußere, was aber schon Ralf Urban völlig zurecht widerlegte.235 Wenn die Familie mit Trogus bereits in der dritten Generation das römische Bürgerrecht besaß, war sie sicher viel mehr römisch als keltisch geprägt. Wie Seel an anderer Stelle betonte, genügt es aber in der Tat nicht, den Hinweis auf die Vorfahren des Trogus als „sachlich unerhebliches biographisches Detail“ abzutun:236 Wenn der Onkel des Trogus unter Pompeius Magnus die Reitertruppen im Mithridatischen Krieg anführte und der Vater nicht nur unter Caesar Kriegsdienst tat,237 sondern auch die Aufsicht über die Korrespondenz und die Gesandtschaften inne hatte und die Verwaltung des Amtssiegels übernahm, dann hatten die Verwandten des Geschichtsschreibers wichtige Vertrauensstellungen im 235 SEEL 1972b, 69 f. Dagegen URBAN 1982b, bes. 1426. 236 SEEL 1972c, 88 f. 237 Der nach Caes. Gall. 5,36,1 vom Legaten Q. Titurius zu Ambiorix geschickte Dolmetscher namens Cn. Pompeius (interpretem suum Cn. Pompeium) ist nicht notwendigerweise als Vater des Trogus zu identifizieren, wie es in der älteren Literatur gelegentlich vorgeschlagen wurde. Vgl. SEEL 1972c, 89 mit weiterer Literatur. Im Gebiet der Vocontii ist der Gentilname Pompeius häufig auf Inschriften zu finden, keine davon läßt sich jedoch mit dem Geschichtsschreiber in Verbindung bringen, vgl. die Aufstellung bei DESAYE 1984, 237. Vielleicht diente der Vater des Trogus als praefectus einer ala oder turma der Vocontii; RMD I 9 belegt die Existenz einer ala Augusta Vocontiorum im Jahr 105 n. Chr.

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5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Kreise der führenden Persönlichkeiten der späten Republik inne. Als Angehöriger des Ritterstandes zählte auch Pompeius Trogus zur römischen Elite, auch wenn der ‚romanisierte‘ Vocontier nicht der stadtrömischen oder italischen Munizipalaristokratie angehörte. Über konkrete Verbindungen zu den mächtigen Familien der späten Republik und frühen Prinzipatszeit geben uns die Quellen keine Auskunft, und auch über politische oder militärische Ämter, die Trogus bekleidet haben könnte, erfahren wir nichts.238 Das muß freilich nicht bedeuten, daß er ganz ohne Kontakte zu den führenden Familien Roms war oder (auf welche Weise auch immer) sogar Einfluß auf das Beziehungsgeflecht der römischen Eliten nahm. Das Leben des vor allem durch seine Freundschaft zu Cicero bekannten T. Pomponius Atticus ist ein eindrückliches Beispiel eines römischen Ritters, der, obwohl er die ihm offenstehende Karriere verweigerte, doch weitreichende politische Kontakte pflegte.239 Gegen Ende seines hochbetagten Lebens stand Atticus in intensiver Verbindung mit dem späteren Augustus. Seine Tochter Caecilia Attica verheiratete er um 37 v. Chr. mit dem Freund Octavians, M. Agrippa, der Nepos zufolge auch am Krankenbett seines sterbenden Schwiegervaters verweilte.240 Die hohe Bildung, die Atticus nicht nur in Rom, sondern auch durch seine langen Aufenthalte in Athen und durch Vorlesungen bei den griechischen Philosophen erlangte,241 äußerte sich auch in der Abfassung eigener Schriften, die jedoch sämtlich verloren sind. Das historische Interesse des hochgebildeten Ritters artikuliert sich in dem nur in wenigen Fragmenten greifbaren Liber annalis.242 Cornelius Nepos be-

238 In einem Papyrusfragment (P.Mil. 40) erscheint ein Trogus als Unterkommandant der Reiterei im Zusammenhang eines Feldzuges des Augustus gegen die Äthiopier unter dem Kommando des P. Petronius, dazu FAORO 2016, 17–19, Nr. 3; BAGNALL 1985; vgl. KÖRTE 1941, 131 f. Nr. 976. Daß es sich hierbei um den Geschichtsschreiber handelt, ist letztlich nicht verifizierbar. Den Feldzug gegen die Äthiopier, der nach JAMESON 1968, 72–76 (vgl. SPEIDEL 2015) ins Jahr 25/24 v. Chr. zu datieren ist, dokumentieren ohne die Erwähnung eines Trogus Strab. 17,1,54, p. 820C.; Plin. nat. 6,35; Cass. Dio 54,5. 239 Vgl. ROLLINGER 2014, bes. 391–411, dessen Netzwerkanalyse (vgl. die Graphen ebd. im Anhang) Atticus als zentrale Figur im Verbindungsgeflecht der spätrepublikanischen Oberschicht erscheinen läßt. Über die umfangreichen und teils engen Kontakte des Atticus informiert nicht nur die (vielleicht von Atticus beeinflußte) Biographie aus der Feder des Cornelius Nepos, sie gehen vor allem auch aus den Briefen (Ad Atticum) hervor, die Cicero von November 68 bis Dezember 44 v. Chr. an seinen Freund schrieb. PERLWITZ 1992, 97–120, der in seiner Studie die Quellen auf politische Kontakte hin untersucht hat, kommt auf insgesamt 80 Kontaktpersonen, zu denen Atticus Beziehungen pflegte, darunter 47 höhere römische Beamte des Senatorenstandes, die jedoch auf keine bestimmte politische Richtung deuteten, sondern eher „das Bild einer universellen Ausrichtung nach allen Seiten hin erkennen“ (ebd., 120) ließen. 240 Die Vermählung der Tochter mit Agrippa: Nep. Att. 19,2–4. Agrippa am Totenbett: Nep. Att. 21,4–22,2. Zur intensiven Korrespondenz des Atticus mit Octavian: Nep. Att. 20,1–3. Um das diplomatische Geschick des Atticus hervorzuheben, vergißt Nepos (ebd., 20,4–5) nicht, auch auf einen regen Briefkontakt mit M. Antonius hinzuweisen. 241 Cic. fin. 1,16 berichtet etwa, daß er mit Atticus in Griechenland Phaedros und Zeno gehört habe; vgl. auch Cic. fin. 5,4. 242 FRH 19, vgl. HRR 2,6–8.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

219

schreibt dieses Geschichtswerk als eine chronologisch nach Beamtenjahren angelegte Gesamtgeschichte, an die Genealogien berühmter römischer Familien angefügt waren: Moris etiam maiorum summus imitator fuit antiquitatisque amator, quam adeo diligenter habuit cognitam, ut eam totam in eo volumine exposuerit, quo magistratus ordinavit. nulla enim lex neque pax neque bellum neque res illustris est populi Romani, quae non in eo suo tempore sit notata, et, quod difficillimum fuit, sic familiarum originem subtexuit, ut ex eo clarorum virorum propagines possimus cognoscere.243

Cornelius Nepos selbst, der aus der Gallia Transpadana stammte, ebenfalls dem Ritterstand angehörte und in enger Verbindung mit Atticus stand,244 ist ein weiteres Beispiel für „die Dynamik der intellektuellen Kultur des 1. Jahrhunderts v. Chr.“.245 Nepos scheint selbst ein Geschichtswerk verfaßt zu haben, das, wie Catull in seiner Widmung schreibt, in drei Büchern die gesamte Geschichte darstellte (omne aevum tribus explicare chartis).246 Dieses als Chronica bezeichnete Geschichtswerk enthielt neben römischen auch griechische Ereignisse,247 wenngleich weder die emphatisch stilisierte Widmung Catulls noch die wenigen Fragmente darauf schließen lassen, daß es sich um eine dem Trogus oder den griechischen Universalhistorikern vergleichbare Weltgeschichte handelte. Die Abfassung in drei Büchern und die überlieferten Fragmente geben vielmehr Anlaß, das Werk in der griechischen Tradition der Chronographie, besonders in Anlehnung an die Χρόνικα des Apollodoros, zu sehen.248 Eine weitere Vergleichsmöglichkeit bietet der bekannte Zeitgenosse des Trogus, Titus Livius, über dessen Leben die Quellen freilich auch kaum mehr verraten als über den Vocontier. Auch für Livius, der aus Padua stammte und wohl schon dort eine umfassende Ausbildung erhalten hatte, ist unbekannt, ob er eine politische oder militärische Laufbahn durchlief.249 Seit den 20er Jahren des 1. Jhs. v. Chr. arbeitete er kontinuierlich an seinem umfangreichen Geschichtswerk, das ihm auch die Bekanntschaft mit Octavian vermittelt haben dürfte.250 Daß Trogus das Werk des Livius kannte, geht aus der Epitome zweifelsfrei hervor: Er habe, bemerkt

243 Nep. Att. 18,1–2. Cicero erhielt ein Widmungsexemplar und benutzte das Werk häufig, vgl. etwa Cic. Brut. 42. 72–74. 244 Vgl. FRHist I 45, p. 395. 245 EIGLER s. v. Nepos, DNP 8, 2000, 839. 246 FRHist III 45 T1 (= Catull. 1,1–7). 247 Zum Titel ebd., T17 (= Auson. ep. 9a). Die Konzeption und der Inhalt der drei Bücher können auf Basis der elf Fragmente (davon sind zwei nicht einmal sicher den Chronica zuzuschreiben) nur sehr vage rekonstruiert werden, vgl. FRHist I 45, p. 398–401; WIRTH 1994, 4–6. 248 Vgl. FRHist I 45, p. 401. Die Verfasser gehen hier jedoch davon aus, daß die Chronica des Nepos anders als diejenigen Apollodors in Prosa abgefaßt waren (ebd., p. 398 u. Anm. 17). WIRTH 1994, 5 f. vermutet ferner eine gewisse Nähe zu den Annales des Atticus, die „sich zu den Chronica als ergänzende Nutzanwendung“ verstanden. 249 Vgl. BURCK 1992, 1–6. 250 Tac. ann. 4,34,3: Titus Livius, eloquentiae ac fidei praeclarus in primis, Cn. Pompeium tantis laudibus tulit, ut Pompeianum eum Augustus appellaret; neque id amicitiae eorum offecit.

220

5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

Iustin, Livius und Sallust dafür getadelt, daß sie direkte Reden in ihrem persönlichen Stil in ihr Werk eingefügt und damit die Grenzen der Geschichtsschreibung überschritten hätten.251 Ist in dieser Kritik an der Vorgehensweise bekannter Geschichtsschreiber seiner Zeit mehr herauszulesen als ein Seitenhieb gegen zeitgenössische Konkurrenten? Oder hat sich Trogus mit der römischen Geschichtsschreibung seiner Vorgänger ähnlich intensiv beschäftigt wie mit den griechischen Autoren? Und können wir einen ähnlichen sozialen Kontext und einen ähnlichen Bildungshintergrund, wie er gerade für Atticus und Livius skizziert wurde, auch für Pompeius Trogus voraussetzen? Ist also die Motivation, die ihn zur Abfassung der Historiae veranlaßte, aus einem ähnlichen Kontext heraus zu erklären? Auch wenn wir nichts über Reisen oder die Aufenthaltsorte des Vocontiers wissen, geschweige denn über seine Beziehungen zu den führenden Persönlichkeiten der späten Republik und des frühen Prinzipats, müssen wir doch zumindest auch in seinem Fall auf eine hohe Bildung schließen, die vor allem eine hervorragende Kenntnis des Griechischen, insbesondere der griechischen Historiographie, umfaßte. Sicher haben wir mit Trogus keinen Geschichtsschreiber vor uns, der wie die griechischen Universalhistoriker Weltgeschichte aus der Sicht von Provinzialen schrieb: Als Angehöriger der römischen Oberschicht war er rhetorisch gebildet, kannte aber neben den griechischen sicher auch die römische Geschichtsschreibung, die neben den Lokal- und Stadtgeschichten vor allem durch die umfassenden Geschichtswerke der sog. jüngeren Annalistik geprägt wurde. Unsere Kenntnisse über die teils nur in spärlichen Fragmenten überlieferte jüngere Annalistik, vertreten durch Claudius Quadrigarius, Valerius Antias, Licinius Macer und Aelius Tubero,252 sind letztlich zu gering, um aussagekräftige Vergleiche mit den Historien des Trogus anzustellen. Das wenige, was die Fragmente hergeben, fördert mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zu tage. Während wir zumindest für Quadrigarius und Antias annehmen können, daß die Zeitgeschichte einen großen Raum in ihren Werken einnahm, scheint es im übrigen in der Konzeption, Anordnung und Gewichtung der Geschichtswerke kaum Ähnlichkeiten gegeben zu haben, nicht einmal die diese Autoren begrifflich einigende annalistische Darstellung ist letztlich für alle zutreffend.253 Als eine Gemeinsamkeit der jüngeren Annalisten wurde gelegentlich ihre ‚Scheingenauigkeit‘ angeführt: Erfundene Zahlen und Daten, konstruierte Dokumente wie Briefe oder Senatsbeschlüsse, das Einfügen bekannter oder den Autoren genehmer Namen in Episoden anonymer Personen oder die teils ausführliche phantasievolle Wiedergabe wörtlicher Reden, die Wilhelm Kierdorf auf die allen eigene 251 Iust. 38,3,11: […] quam (orationem) obliquam Pompeius Trogus exposuit, quoniam in Livio et in Sallustio reprehendit, quod contiones directas pro sua oratione operi suo inserendo historiae modum excesserint. 252 FRH 14 (Claudius Quadrigarius); FRH 15 (Valerius Antias); FRH 17 (Licinius Macer); FRH 18 (Aelius Tubero). Vgl. TIMPE 2007b; KIERDORF 2003, 47–60. 253 Gerade Claudius Quadrigarius scheint das strikte annalistische Schema immer wieder zugunsten einer freieren Darstellung durchbrochen zu haben, vgl. TIMPE 2007b, 215 f., der „die umfassende und tiefgreifende Modernität in der literarischen und sprachlichen Gestaltung des Stoffes“ (ebd., 219) für ein Wesensmerkmal der jüngeren Annalistik hält.

5.2 Eine römische Weltgeschichte?

221

rhetorische Ausbildung und deren Praktiken zurückführt.254 Vielleicht artikuliert sich in der Freiheit vom „sachlichen Bezug zu(m) Objekt“, wie Dieter Timpe bemerkt, auch ein neues Selbstverständnis der Autoren, die als Angehörige der (senatorischen oder ritterlichen) Oberschicht dieses „literarische und rhetorische Geschäft“ selbst dann noch betrieben, wenn sie ihre „Historiographie in den Dienst politischer oder pädagogischer Zwecke stellte(n).“255 Auch wenn wir gerade die Betonung eines ‚rhetorischen Geschichtsamüsements‘, wie ich es nennen möchte, durchaus in der Epitome vorfinden, ist sie doch schwerlich auf eine den Annalisten ähnliche Haltung des Trogus zurückzuführen, sondern resultiert vielmehr, wie diese Studie gezeigt hat, aus der Arbeitsweise Iustins. Und auch die exakte und wohldurchdachte Gesamtkomposition des Originals, die, wie aus den Prologi hervorgeht, eben nicht immer dem chronologischen System folgt, spricht eher gegen die Annahme, Trogus habe sich an der jüngeren Annalistik als Vorbild orientiert. Trogus schrieb zwar aus der Sicht eines Römers und kannte sicher die römische und romzentrierte Geschichtsschreibung vor und zu seiner Zeit, er benutzte aber vor allem griechische Quellen und orientierte sich an deren Darstellung: Hier ist sein Werk, um wieder mit Dieter Timpe zu sprechen, wohl gerade nicht in der Folge einer „schrittweisen Horizonterweiterung der genuin römischen Geschichtsschreibung“ zu sehen,256 sondern als eines, das unabhängig davon auf griechische Vorbilder zurückgeht. Die nach dem ‚annalistischen Schema‘ angelegten Gesamtgeschichten unterscheiden sich nicht nur in ihrer streng chronologisch vorgehenden Anordnung von der zumindest auch thematisch und geographisch ausgerichteten Konzeption des Trogus, sondern vor allem auch durch ihren römischen Schwerpunkt, der – ob sich darin eine politische Stellungnahme erkennen läßt oder nicht – doch letztlich auf die Selbstdarstellung römischer Eliten zurückzuführen ist. Es ist vielleicht gerade deshalb ungleich schwerer, die Intentionen des Trogus zu fassen: Zeitgeschichte spielte für ihn offenbar keine Rolle, römische Geschichte zumindest in der Gesamtkonzeption des Werkes auch nicht. Mit welchem Ziel also und für welches Publikum schrieb er seine Historiae Graecae? Dieter Timpe betont mit Blick auf die römischen Annalisten völlig zu Recht: „Um zu verstehen, wie ein römischer Historiker seine eigene Zeit nicht nur bewertet hat, sondern überhaupt hat beschreiben können, muß sein Standort in der römischen Gesellschaft bekannt sein.“257 Wir wissen, daß Pompeius Trogus ritterlicher Abstammung war und können ihm, auch wenn wir über seine konkrete Laufbahn und soziale Stellung nicht informiert sind, eine dem Status gemäße Erziehung und Bildung unterstellen, für die ihn Iustin als vir priscae eloquentiae (praef. 1) lobt. Rückschlüsse auf seine politischen oder pädagogischen Ziele oder eine wie auch immer 254 255 256 257

KIERDORF 2003, 58. TIMPE 2007b, 210. TIMPE 2007a, 127. TIMPE 2007b, 222. Und weil das richtig ist, erscheint es bisweilen zweifelhaft, vielleicht gar als Circulus vitiosus, wenn man wie für Claudius Quadrigarius (vgl. etwa ebd., 225) aus fragmentarischen Inhalten auf auktoriale Absichten schließt und erst daraus folgend Rückschlüsse auf den sozialen Status des Autors zieht.

222

5. Die Geschichtskonzeption des Trogus

geartete Haltung gegenüber der Gegenwart, gegenüber Rom und seinen Herrschenden, ermöglicht dies gleichwohl nicht. Auch wenn das Werk bis in die Gegenwart des Trogus reicht, scheint ihn seine eigene Zeit, also die Darstellung von Zeitgeschichte, nicht sonderlich zu interessieren. Daß er Weltgeschichte aus griechischer Perspektive schreibt, unterstreicht aber nicht nur sein großes Interesse an ‚vergangener‘ Geschichte und Frühgeschichte, sondern sicher auch ein Bewußtsein darüber, daß eine Verschiebung der Weltsicht, die in seiner Gegenwart zweifelsohne auf Rom konzentriert ist, einen positiven Nutzen für das von ihm angestrebte Leserpublikum hat. Dieses Publikum ist zuerst selbstverständlich römisch, nicht griechisch, denn Trogus schreibt auf Latein, also für seine römischen Zeitgenossen, ut […] Graeca […] nostra lingua legi possent (praef. 1), offenbar also für diejenigen Römer, die trotz ihrer rhetorischen Ausbildung kein Griechisch lasen – ob aus Mangel an Kenntnis oder aus Gründen der Bequemlichkeit mag dahingestellt bleiben. Trogus ging es dabei freilich nicht allein um die Wissensvermittlung an ein dem Griechischen unkundiges Publikum und um Verbreitung griechischer Weltgeschichte im römischen Milieu. Die Griechen als handelnde Akteure der Weltgeschichte erscheinen zugleich auch als lehrreiche Vorbilder für die lesenden Römer. Die vor allem in der Herrscherdarstellung erkennbare Intention, das Kommen und Gehen von Macht aufzuzeigen und auf diese Weise eine moralische Auseinandersetzung mit positivem oder negativem Herrscherverhalten beim Leser zu bewirken, ist sicher auf die Konzeption des Trogus zurückzuführen, auch wenn sie durch die Auswahl Iustins in der Epitome verstärkt wurde.258 Das Alleinstellungsmerkmal des Trogus, das ihn von seinen Vorgängern, die römische Geschichte auf griechisch schrieben, abhebt, ist aber, wie Iustin in der Praefatio betont, zuallererst ein sprachliches: Daß Trogus griechische Weltgeschichte auf Latein abfaßte, war nicht nur in seiner Zeit eine Neuheit auf dem historiographischen Markt, sondern verlieh seinem Schaffen einen besonderen Status auch in interkultureller Hinsicht als Vermittler griechischer Geschichte in der römischen Welt.

258 Vgl. dazu oben S. 112 f.

6. WELTGESCHICHTE UND GESCHICHTSABRISS: FAZIT In Iustins Epitoma historiarum Pompei Trogi trifft griechische Weltgeschichte aus der Perspektive eines römischen Bürgers in augusteischer Zeit auf das rhetorischhistorisch ausgerichtete Bildungsinteresse der Spätantike und die Beliebtheit kurzgefaßter Geschichtsabrisse im 4. Jh. Diese verschiedenartigen Komponenten prägen die Geschichtsdarstellung in der Epitome und sind damit sowohl für ihre Interpretation in historischen Einzelfragen als auch für die Bewertung der Geschichtskonzeption des Originals wesentlich. Bevor ein abschließendes Fazit gezogen wird, werden an dieser Stelle zunächst die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammengefaßt. Ausgangspunkt für die Einordnung der Epitome vor ihrem historiographischen Hintergrund ist ihre Datierung. Die bisher in der Forschung diskutierten Ansätze und Kriterien erweisen sich als kaum belastbar: Abgesehen vom Terminus ante quem, der mit der Erwähnung Iustins bei Hieronymus um das Jahr 407 angesetzt werden muß, liefern weder Testimonien und Fragmente noch werkimmanente Hinweise starke Argumente für die bisher vom Gros der Forschung angenommene Datierung ins 2. Jh. Die wahrscheinliche Abfassung in Codexform sowie die bereits von Ronald Syme bemerkten sprachlichen Eigenheiten sprechen eher für eine spätere Einordnung der Epitome. Die detaillierte Untersuchung der Praefatio Iustins bestätigte den Ansatz Symes, ist sie doch inhaltlich eng an die für die spätantiken Epitomai typischen Praefationes angelehnt. Anders als bisher angenommen wurde in der Praefatio zudem ein deutlicher Gestaltungswille Iustins erkannt und herausgearbeitet, mit dem er nicht nur die Arbeitsweise des Trogus und damit seine Vorlage beschreibt, sondern auch seine eigenen Absichten ankündigt. Daß der Epitomator dieser Ankündigung bei seinem Umgang mit dem Original jederzeit treu bleibt, machte die Gegenüberstellung der Epitome mit den Prologi deutlich: Iustin folgt inhaltlich der Struktur des Trogus und behält die grundsätzliche Reihenfolge der Ereignisse, wie sie im Original vorgegeben sind, bei. Zugleich greift er aber als Redakteur deutlich erkennbar in den Text ein: Er wählt bestimmte Inhalte aus und kürzt oder tilgt zu deren Gunsten andere, während er zugleich Resümees oder Zusammenfassungen einfügt, um dem Leser den zugrundeliegenden Erzählstrang zu vermitteln. Iustin erschafft damit einen Geschichtsabriß, der sowohl dem universalhistorischen Konzept des Pompeius Trogus als auch einem eigenen redaktionellen Gestaltungskonzept folgt, das mit Hilfe von Kürzungen, gelegentlichen Umstellungen und Resümees seine eigenen Hervorhebungen und Bewertungen und damit sein eigenes Geschichtsbild offenbart. Zur Ermittlung dieses iustinischen Geschichtsbild wurde zunächst die sprachliche und literarische Einordnung des Epitomators in den Blick genommen. Die sprachliche Analyse erfolgte auf der Grundlage des philologischen Ansatzes John C. Yardleys, dessen Datierung der Epitome um das Jahr 200 n. Chr. jedoch keine

224

6. Weltgeschichte und Geschichtsabriß: Fazit

Bestätigung fand: Vielmehr erscheint nach sprachlichen Kriterien eine Einordnung Iustins ins 4. Jh. als sicher. Zudem haben sich durch den sprachlichen Vergleich einzelner Passagen Tendenzen gezeigt, die Aussagen darüber zulassen, wie stark Iustin an manchen Stellen in den Text eingegriffen hat oder wie weit er sich am Original orientierte. Die lange vertretene Ansicht, die Epitome bestünde allein aus einer Zusammenstückelung des Originals, ist nicht haltbar. Selbst in der Rede des Mithridates, die stets als direkt aus Trogus übernommen angesehen wurde, sind sprachliche Spuren eines, wenn auch vergleichsweise geringen Eingriffs Iustins erkennbar. Auf der Grundlage der sprachlichen Einordnung Iustins ins 4. Jh. konnte er nun auch der Historiographie seiner Zeit gegenübergestellt werden: Sein Werk stimmt sowohl im Hinblick auf die inhaltliche Gestaltung als auch in der Eigenständigkeit des Epitomators gegenüber seiner Vorlage mit den für die Gattung der Epitomai greifbaren Eigenschaften überein und fügt sich vor dem Hintergrund der nun bestätigten Datierung problemlos in die Mode der Epitomai und Breviarien des 4. Jhs. ein. Dabei erweist sich die Epitome als ein Beispiel der für die Zeit typischen Wechselbeziehung von Bildung, Rhetorik und Historie: Indem Iustin einen Geschichtsabriß mit dem Schwerpunkt auf den Ereignissen im griechischen Osten in lateinischer Sprache abfaßte, reagierte er in mehrfacher Weise auf die Gewohnheiten und die Bedingungen seiner Zeit. Erst vor dem Hintergrund dieser historiographischen Einordnung kann nun auch die Geschichtsdarstellung in der Epitome genauer bestimmt werden. Die leitenden Auswahlkriterien Iustins sind diejenigen, die er in der Praefatio ankündigt: belehrende Exempla und unterhaltende Lektüre. Während moralische Exempla und unterhaltsame Episoden den roten Faden für die Auswahl Iustins bilden, hat die eingehende Untersuchung der historischen Figuren und ihrer Charakterisierungen auch ein neues Licht auf das Geschichtsverständnis des Epitomators geworfen: Es ist geprägt von der Verschiebung der Handlung vom öffentlichen und politischen in den familiären und privaten Bereich. Immer wieder tritt in der Epitome das politische Geschehen hinter dem Blick auf die ‚private Sphäre‘ zurück. Auch der Umgang Iustins mit Mythen und Ursprungsgeschichten zeigt, daß sich durch seinen Eingriff immer wieder Verschiebungen der inhaltlichen Gewichtungen vollziehen, die sich in den meisten Fällen an seinen Auswahlkriterien orientieren, sich aber auch, wie im Fall der origo Armeniens, am politischen Interesse seiner Zeit festmachen lassen. Der Gestaltungswille, die Eigenständigkeit und die auf Exempla und unterhaltsame Handlungen ausgerichtete Geschichtsdarstellung in der Epitome läßt schließlich auch die Frage „Was bleibt von Trogus?“ in einem neuen Licht erscheinen. Die dem Trogus lange Zeit unterstellte Romkritik, die manche gar seiner Zugehörigkeit zu einer augusteischen Prinzipatsopposition zuschrieben, ist letztlich auf den Eindruck zurückzuführen, der aus dem Auswahlschema Iustins entsteht. Weder gab es im Werk des Trogus eine betonte Romkritik, noch äußert sich in ihm eine literarische Opposition, noch spielte Rom überhaupt eine wesentliche Rolle im Gesamtkonzept des Trogus. Seine Geschichtsdarstellung ist geographisch wie chronologisch vielmehr auf griechische Geschichte ausgerichtet, was nicht nur aus den in-

6. Weltgeschichte und Geschichtsabriß: Fazit

225

haltlichen Schwerpunkten hervorgeht, die noch in der Epitome greifbar sind, sondern auch durch die aus den Prologi herausgearbeiteten Epochenjahre bestätigt wird. Der Gesamtkonzeption des Trogus liegt eine streng chronologisch vorgehende Erzählstruktur zugrunde, die jedoch aus geographischen oder thematischen Gründen mehrfach durch zum Teil mehrere Bücher umfassende Exkurse unterbrochen wird. Diese chronologische, von Exkursen durchbrochene Grundstruktur ist in der Epitome erhalten geblieben, wobei aber die Epochenjahre, welche die Unterbrechungen im Werk des Trogus markierten, durch den Eingriff Iustins verwischt erscheinen. Die aus den Prologi herausgearbeiteten Zäsuren markieren allesamt zentrale Ereignisse der griechischen Geschichte, die über die Herrschaft Philipps und Alexanders hinaus auch die Diadochenreiche bis zum Ende der ptolemäischen Dynastie umfaßte. Die aus dem angeblichen Titel des Werkes erschlossene Annahme, daß das eigentliche Thema des originalen Werkes die Geschichte der makedonischen Herrschaft sei, muß daher relativiert werden, zumal der Titel selbst sich als nicht zweifelsfrei originär zum Werk gehörig erwiesen hat. Ebenso muß auch die sogenannte translatio imperii als übergreifendes Periodisierungsschema im Werk des Trogus in Frage gestellt werden. Die antike Idee der Weltreichsabfolge läßt sich allein für das erste Buch sicher nachweisen, hier jedoch in der griechischen, auf Herodot zurückgehenden Version von drei Weltreichen (Assyrer, Meder, Perser), die mit der persischen Herrschaft in die griechische Geschichte überleiten und damit den Vorspann des eigentlichen Themas des Trogus darstellen. Der weltgeschichtliche Aspekt seiner griechischen Geschichte, die von Iustin in der Praefatio formuliert wird, kommt vielmehr in der den ganzen orbis umspannenden Ausdehnung des Griechentums zum Tragen. Der Einfluß der griechischen Kultur und Politik auf den orbis terrarum bildet den eigentlichen Gegenstand des Geschichtswerkes. Die Ausrichtung auf diesen Gegenstand gibt den roten Faden für das Gesamtkonzept vor, sie erklärt selbst längere Exkurse wie denjenigen zur Geschichte Siziliens und Karthagos und sie artikuliert sich auch in den abschließenden vier Büchern, die an geographischen Kriterien orientiert sind und die von Griechenland aus gesehen die jeweiligen Enden der antiken Welt beschreiben. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, daß der „Abkürzer“ Iustin durchaus einen eigenen Standort hat und die Ermittlung dieses Standortes unverzichtbar ist für das Verständnis des Originals. Iustin und Trogus sehen eben nicht „beyde das nämliche“, wie Johann Christoph Gatterer es formulierte, vielmehr sehen wir in der Epitome heute nur noch das, was Iustins Geschichtsbild aus der griechischen Weltgeschichte des Trogus machte. Die Antwort auf die Frage „Was bleibt von Trogus?“ hätte den begeisterten Trogus-Forscher Otto Seel sicherlich enttäuscht: Von augusteischer Romgesinnung bleibt ebenso wie von oppositioneller Romkritik oder vom sich im Titel artikulierenden Konzept der „Philippischen Weltgeschichte“ nicht viel übrig. Auch die eingangs erwähnte Bezeichnung der jüngsten deutschen Übersetzung mit dem Titel Iustin. Römische Weltgeschichte erscheint deshalb unglücklich. Aber auch wenn Trogus’ Weltgeschichte nicht römisch ist, so sind es doch seine Sprache und seine persönliche Prägung als römischer Bürger, die ihn von seinen Vorgängern, die Universalgeschichte auf Griechisch verfaßten, unterscheiden.

226

6. Weltgeschichte und Geschichtsabriß: Fazit

Die Neubewertung seiner Geschichtskonzeption sollte damit auch als Möglichkeit gesehen werden, dem Werk des Trogus das wiederzugegeben, als was es gedacht war: eine griechische Weltgeschichte auf Latein. Allein das ist schon bemerkenswert genug. Trogus hebt sich dadurch nicht nur von seinen griechischsprachigen Vorgängern in der Universalgeschichtsschreibung ab, sondern setzt zugleich gewissermaßen einen Gegenpart zu den römischen Gesamtgeschichten der jüngeren Annalistik und zum aus diesen schöpfenden Geschichtswerk Ab urbe condita seines Zeitgenossen Titus Livius. Als Angehöriger der römischen Oberschicht am Beginn der Prinzipatszeit war es Trogus ein Anliegen, seinen Landsleuten die griechische Geschichte und ihren weltumspannenden Einfluß in lateinischer Sprache zugänglich zu machen und zugleich die griechische Weltgeschichte als Exemplum des Handelns vor Augen zu führen. Indem Pompeius Trogus die griechische Welt und die griechische Geschichte, wie er sie aus der griechischen und hellenistischen Historiographie schöpfte, in lateinische Sprache brachte und in römisches Denken übertrug, gelang ihm tatsächlich das, für was ihn sein Epitomator in der Praefatio (1) lobt: Graecas et totius orbis historias Latino sermone conposuit, ut, cum nostra Graece, Graeca quoque nostra lingua legi possent, prorsus rem magni et animi et corporis adgressus.

7. TABELLEN Die Tabellen 7.2 (Prologi und Epitome), 7.8 (Römer) und 7.9 (Reden) sind in optimierter farbiger Darstellung über folgenden Link auch online verfügbar: . 7.1 DIE HANDSCHRIFTEN DER EPITOME UND PROLOGI 7.1.1 Den kritischen Editionen zugrundeliegende Codices Die Übersicht zeigt die den kritischen Editionen zugrundeliegenden Codices und ihre Zuordnung zu den Handschriftenklassen nach ARNAUD-LINDET 2003, RÜHL 1872. 1885 und SEEL 1972a. Die Titel der Codices, die neben Iustin auch die Prologe enthalten, sind kursiv gesetzt. Arnaud-Lindet classis famille I. τ

1

classis Rühl Seel T τ

------I.

------π

I Π

--(τ) π

--II.

--ι

(Π) (Π) I

ι

III.

γ

C ---

γ

Rühl A G M V Q R1 H --Y O P Z X Γ E F S L C ---

Seel A G M V Q R --B Y O P Z X Γ E F S L C D

codex Name Parisinus 4950 Gissensis 79 Monacensis 601 Vossianus Leidensis Q. 32 Ashburnhamensis L. 29 Franequeranus (Leeuwardens.) 24 Codex Sancti Galli (Sang. 623) Ambrosianus L 82 sup. Petropolitanus 422 Palatino-Vaticanus 927 Musei Britannici Add. 19, 906 Harleianus 4822 Laurentianus 66, 19 Neapolitanus biblioth. nat. IV C.43 Eusebianus CLXXVII Laurentianus 66,20 Sessorianus 17 Vossianus L.Q. 101 Laurentianus 66, 21 Vaticanus Lat. 1860

saec. IX IX X IX IX X/XI IX XIV IX 1181 XIV XIV XIV 1279 X XI XI XI XI XIV

Wegen des Alters und Abstandes zu V und Q von ARNAUD-LINDET 2003 nicht aufgenommen.

228

7. Tabellen

7.1.2 Die Codices und ihre Inhalte Die Tabelle gibt sowohl die Klassenzuordnung der Handschriften als auch die von RÜHL 1872 nach Autopsie beschriebenen Inhalte und Überschriften der Codices wieder. Folgende Kennzeichnungen wurden vorgenommen: – Fettdruck = Titelbestandteil Historiae Philippicae – Unterstreichung = Bezeichnungen als epitome oder breviarium – k.A. = keine Angabe Rühls zu Datierung oder Überschriften – Codex kursiv = Codices mit Prologen classis

codex

Rühl Seel Rühl Seel Name

T

τ

A G M

A G M

V

V

Q

Q

R

R

---

H

---

(τ)

---

B

---

B

---

D

---

Parisinus 4950 Gissensis 79 Monacensis 601

saec. Rühl 1872 IX IX X

Inhalt und Überschriften

11 Iust. mit prol.; k.A. 17 Iust. mit prol.; k.A. 13 ff. einzelne Teile Iustins; Pompei Trogi epitoma hystoriarum […] Vossianus Leidensis IX 12 f. Iust. mit prol.; Überschrift des GanQ. 32 zen: Liber historiarum philippicarum et totius mundi origines et terrae situs. Ashburnhamensis IX 88 Iust. mit prol.; Überschrift der ProL. 29 loge: Liber hystoriarum philippicarum et totius mundi origines et terrae situs; vgl. RÜHL 1885, p. VIII. Franequeranus X/XI 16 Überschrift der Prologe: Lib(er) hi(Leeuwardensis) 24 storiaru(m) philippicaru(m) et totius mundi origines & terrae situs ex historia trogi pompei epitoma iustini. Unterschrift des Ganzen: Pompeii trogi epitoma historiarum liber quadragesimus quartus explicit feliciter. Codex Sancti Galli IX 12 Iust. ohne prol.; Überschrift des 2. (Sang. 623) Buches: Pompei Trogi epitoma hystoriarum … Ambrosianus L 82 XIV 60 Überschrift der Prologe: Liber histosup. riarum philippicarum ex tocius mundi origine et terre situ […]. Bernensis 160 XII 17 f. Prol., Iust., Oros.; Überschrift der Prologe: In Trogi sequitur Iustini epitoma libellis. Bernensis 538 XII 19 Iust. ohne prol.; Boeth.; keine Überschrift; Schluß: Pompeii Trogi epitoma historiarum liber quadragesimus quartus explicit feliciter […]. Havniensis XII 19 f. Iust. mit prol.; Überschrift der Prologe: Liber hystoriarum philippicarum et totius mundi origines et terre situs. Parisinus 4951 XII 20 Iust. mit prol.; k.A.

7.1 Die Handschriften der Epitome und Prologi classis

codex

Rühl Seel Rühl Seel Name

saec. Rühl 1872

N

Neapolitanus Nationalis IV C 44

XV

20

---

Marburgensis (identisch mit H s.o.) Bernensis 116

XV

20

XV

21

X

22

?

Parisinus 6256

T

Univers. Cantabrigiensis Dd. IV, 11

XII f.

63

Codex von Clare Hall

XIII

64

Collegii Corporis Christi LXXXI Vossianus L.F. 18 Corsinianus 782

XII

64

XIII XIV

65 65

Montepessulanus H 215

XIV

65

Biblioth. publ. Lugdun. Batavae 60 Reginensis 946

XIV

66

XIV

66

Reginensis 878

XIV

67

229

Inhalt und Überschriften Iust. mit prol.; Überschrift des ersten Buches: incipit primus liber historiarum Pompei Trogi. Prol., Iust. lib. 1–2; k.A. Iust. mit prol.; Prologe vorn verstümmelt. Auszüge aus Iustin; Beginn: De libro epitomatum Justini super Trogus Pompeium […]. Iust. mit prol.; Überschrift des Ganzen: Incipit prefatio Justini sequentis operis; Überschrift des 1. Buches: Explicit preafatio liber hystoriarum philippicarum et totius mundi origines et terre situs. Teile Iustins, verstümmelt; Unterschrift: Pompeii Trogi epitoma hystoriarum liber quadragesimus quartus explicit. Iust. mit prol.; k.A. Iust. mit prol.; k.A. Prol. 1–5, Iustin; Überschrift des Ganzen: liber hystoriarum philippicarum et totius mundi origines et terre situs; Unterschrift des Ganzen: explicit liber iste. „Das hat der Rubricator durchgestrichen und dafür geschrieben: Pompei trogi epitoma historia Liber xLiiii Explicit.“ RÜHL 1872, 65. Iust. mit prol.; Überschrift des Ganzen: Incipit iustinus historicus abbreviator trogi pōpeij. Prol., Iust., Oros.; k.A.

Iust. mit prol.; Überschrift des Iustin: Explicit vita miri Alexandri magni, macedonum regis – Incipit prefatio Iustini in epithoma i abbreviationem hystoriarum pompeii trogi. Iust. mit prol.; Überschrift fehlt, subscriptio: Justini abreviatoris trogi Pompeij epithoma historiarum philippicarum libri numero xliiij expliciut.

230

7. Tabellen

classis

codex

Rühl Seel Rühl Seel Name

Π

π

saec. Rühl 1872

Ottobonianus 2055

XIV

67

Ambrosianus F128

XIV

67

Bibliothecae Univers. Cantabrigiensis

XIV

68

Musei Britannici Reg. 15 Bernensis 242 Bernensis 456

XV

68

XV XV

68 69

Ambrosianus A 75 Inf. Ambrosianus Q 28 sup. Reginensis 831

XV

69

XV

69

XV

70

Guelferbytanus 498 Guelferbytanus 497

70 70

Corsinianus 1080

XV 147 4 XV

71

Y

Y

Petropolitanus 422

IX

---

O

O

1181

---

P

P

Palatino-Vaticanus 927 Musei Britannici Additional 19, 906

XIV

---

Inhalt und Überschriften Iust. mit prol.; In trogi sequitur iustini epithoma libellus… Unterschrift der Praefatio: Explicit prefatio – hystoriarum philippicarum et totius mundi originum et terre situs – ex hystoria trogi pompeii liber primus incipit. Iust. mit prol.; Titel des ersten Buches: Justini hystoriographi lib(er) primus excerpt(um) ex libris trogi pompei hystoriographi. Iust. mit prol.; vor den Prologen: In trogi sequitur iustini epithoma libellis. Am Schluß der Praefatio: Explicit prefacio historiarum philippicarum et totius mundi origine et terre situs ex historia Trogi pompeii […]. Iust. ohne prol.(?); keine Überschrift Iust. mit prol.; keine Überschrift Iust. mit prol.; Überschrift der Prologe: In trogi Popneni(sic) iustini epytoma libros. Am Schluß der Praefatio: Historia philippica et totius mudi originu et terre situs – ex historia trogi pompeij liber primus incipit. Iust. mit prol.; am Anfang: Incipit prologus Justini hystoriographi. Iust. ohne prol., ohne Überschriften

Iust. ohne prol.; Überschrift: Iustini Epitoma in Trogum Pompeium feliciter incipit […]. Iust. mit prol.; k.A. Iust. ohne lib. 42; k.A. Iust. ohne prol.; Überschrift Iustini hispani epithoma ex pompeio trogo foeliciter incipit. Iust. lib. 1–2; Überschrift des 1. Buches: Incipit epitoma ex libris Pompei Trogi; vgl. RÜHL 1885 p. IX. Teile Iustins; k.A.; vgl. RÜHL 1885, X. Überschrift des 2. Buches: Pompei trogi epitoma historiarum lib primus explicit… vgl. RÜHL 1885, p. X f.

7.1 Die Handschriften der Epitome und Prologi classis

codex

Rühl Seel Rühl Seel Name

---

saec. Rühl 1872

Z X

Z X

Harleianus 4822 Laurentianus 66, 19

XIV XIV

--73

Γ

Γ

Neapolitanus biblioth. 1279 nationalis IV C. 43

72

?

---

Ottobonianus 1377 Guelferbytanus 496 Ambrosianus B79 Sup. Laurentianus 66,12

XIV XIV XIVXV XV

72 72 72 74

Laurentianus 66, 13

XV

74

Laurentianus 66,14 Laurentianus 66,16 Laurentianus 89,29 inf. Perizonianus F. 13 Palatino-Caesareus 180

XV XV XV

74 74 74 f.

1457 XV

75 75

Vaticanus 4559

XV

75

Ottobonianus 1243

XV

75

Ottobonianus 1247

XV

76

Ottobonianus 1417 Ottobonianus 1429

XV XV

76 77

Ottobonianus 1856 Ottobonianus 1892 Ottobonianus 1933

XV XV XV

77 77 78

231

Inhalt und Überschriften k. A., vgl. RÜHL 1885, p. XI. Überschrift der Prologe: Prologi trogi pōpei. Iust. ohne prol.; Überschrift: Justini romani abreviatoris Trogi Pompeij liber…; vgl. RÜHL 1885, XI f. Iust. ohne prol.; erstes Blatt fehlt Iust. ohne prol.; k.A. Iust. ohne prol.; vorn verstümmelt

Iust. ohne prol.; Überschrift: M. Iuniani Iustini. Epitomatis historiarum Pompeii Trogi liber primus incipit feliciter. Iust. ohne prol.; Überschrift: Iustini Aepithoma ex Pompeio Trogo feliciter incipit. Iust. ohne prol. und praef.; k.A. Iust. ohne prol.; k.A. Iust. ohne prol.; k.A. Iust. mit prol.; k.A. Iust. ohne prol.; beginnt: Prefatio Iustini breviatoris historiarum Trogi Pompei feliciter incipit. Iust. mit prol.; Überschrift der Prologe: Epithoma Justini super libris XLIIII. Trogi Pompei. Überschrift der Praefatio: Justini epithoma in Throgum pompeium Romane peregrine historie liber primus[…]. Iust. ohne prol.; Überschrift: Iustinus historicus ex Trogo Pompeio prohemium feliciter incipit. Iust. ohne prol.; erstes Blatt fehlt; Überschrift des 2. Buches: Pompei Trogi epithoma historiarum secundum iustinum libri secundi icipit. Vita Trogi, Iust. ohne prol. Iust. ohne Prol.; Überschrift: Justini Abreviatoris XLIIII librorum Trogi pompei hystoriogrophy Liber incipit. Iust. ohne prol.; k.A. Iust. ohne Prol.; keine Überschriften Iust. mit prol.; ohne Überschrift

232 classis

7. Tabellen codex

Rühl Seel Rühl Seel Name

saec. Rühl 1872

Inhalt und Überschriften

Ottobonianus 2068

XV

78

Iust. mit prol.; Prologe ohne Überschrift; Überschrift der Praefatio: Justini Maximi et ornatissimi gestorum scriptoris prologus feliciter incipit…; Überschrift des 1. Buches: Justini hispaniensis epithoma […] Trogi pompei volumen primum feliciter incipit. Überschrift des 2. Buches: Justini hystoriographi excellentissimi epytoma sive liber Secundus incipit. Iust. ohne prol., Iustini hispani epitomatis historiarum in Pompeium Trogum… Iust. mit prol.; ohne Überschrift Iust. ohne prol.; Überschrift: Justini epitoma in trogum pompeium felicit incipit. Iust. mit prol.; Überschrift der Prologe: Liber hisoria Pompeij Trogi A Justino breviatarum incipiunt rubricae. Iust. ohne prol., keine Überschriften Iust. ohne prol., keine Überschriften Iust. mit prol.; Überschrift Iustins: Iustini abbreviator Trogi Pompeii. Iust. ohne prol.; Überschrift des 2. Buches: Iustini hispani explicit… Iust. ohne prol.; k.A.

Reginensis 759

XV

78

Reginensis 1407 Chisianus H VI 1I8

XV XV

79 79

Chisianus H VI 199

XV

79 f.

Chisianus M VI 23 Barberinianus 1957 Casanatensis D II 12 Magliabecchianus D 16 Magliabecchianus D 17 Magliabecchianus D 107

XV XV 1454

80 80 81

XV

82

XV

82

XV

82 f.

Ambrosianus C 305 Ambrosianus D 50 inf. Ambrosianus M 61 Sup. Ambrosianus R 81 sup.

XV XV

83 83

Iust. ohne prol.; Überschrift: Prologus in libro qui dicitur epithoma sive abbreviatio historiarum ex trogo pompeio secundum iustinum eius discipulum et philosophum celeberrimum incipit feliciter. Iust. ohne prol.; k.A. Iust. ohne prol.; keine Überschrift

XV

83

Iust. mit prol.; k.A.

XV

84

Neapolitanus Nationalis 142 Neapolitanus Nationalis 145

XV

84

Iust. ohne prol.; Überschrift: Liber Iustini abbreviatoris Trogi Pompei historia. Iust. ohne prol.; k.A.

XV

84

Iust. ohne prol.; keine Überschrift

7.1 Die Handschriften der Epitome und Prologi classis

codex

Rühl Seel Rühl Seel Name

Neapolitanus Nationalis 147 Bodleyanische Bilderhandschrift Oxoniensis Collegii Novi 275

I

ι

---

saec. Rühl 1872

233

Inhalt und Überschriften

XV

84

Iust. ohne prol.; k.A.

XV

84

XV

84 f.

Iust. mit prol.; Überschrift des Ganzen: Iustini abbreviatoris Trogi Pomeij libri primi praefatio. Iustin und prol. lib. 1; Überschrift des Iustin: Trogus Pompeius de gestis Romanorum. Iustin und prol. lib. 1–17; k.A. Iust. mit prol.; k.A.

E

E

F

F

Dresdensis 173 1456 Lipsiensis bibliothe- XV cae senatoriae 81 Gothanus A 99 1494 Krakoviensis XV Pragensis XV Eusebianus X CLXXVII Laurentianus 66,20 XI

85 85

S

S

Sessorianus 17

XI

9 ff.

L

L

Vossianus L.Q. 101

XI

11

---

---

Biblioth. pub Lugdunensis Batavae 89 Patavinus

1357

59

k.A.

60

Laurentianus 20, 11 Laurentianus 66, 11

k.A. XV

60 60

Laurentianus 66, 15 Laurentianus 66, 17

XV XV

61 61

Palatino Vaticanus 901 Urbinas Vaticanus 438

XV

61

XV

61

Bodleianus Laudensis 57

XV

61

Bodleianus Clarkianus 22

XV

62

86 86 86 7 ff.

9

k.A. Iust. mit prol.; k.A. k.A. Iust. ohne prol.; keine Überschrift; vgl. RÜHL 1885, V. Iust. ohne prol.; Überschrift nicht lesbar; vgl. RÜHL 1885, VI. Teile Iustins, Blätter fehlen; vgl. RÜHL 1885, VI. Iust. ohne prol.; k.A.; vgl. RÜHL 1885, VI. Auszüge aus Iustin

Überschrift: Justini in librum suum prologus incipit. Flor., perioch., Iust. ohne Prol.; k.A. Iust. ohne prol.; Überschrift: Iustini epitoma in Trogum Pompeium et in primis prefatio feoliciter incipit. Iust. ohne prol.; k.A. Iust. ohne prol.; k.A., abgeschrieben aus dem vorigen. Iust. ohne prol. und Überschriften Iust. ohne prol.; Überschrift: Iustini hispani ex Trogo Pompeio epithoma L’ prim. icip. Iust. ohne prol.; Titel des Ganzen: In Pompei Trogi epithoma hystoriarum prologus. Iust. mit prol.; Überschrift des Ganzen: Liber Historia Pōpei Trogi ab Justino breviatarum rubrice incipiunt.

234

7. Tabellen

classis

codex

Rühl Seel Rühl Seel Name

C

γ

---

Ambrosianus F 62 sup. Ambrosianus C 109 Inf. Cuiacianus Dresdensis 172

XV

62

XV

62

k.A. XV

62 f. 63

Librianus 559 Bononiensis

XV XV

63 63

C

C

Laurentianus 66, 21

XI

5 f. 24 f.

---

D

Vaticanus Lat. 1860

XI V XV

6 f.

XV

91

RÜHL 1872: „bisher nicht verglichen“

Cod. von St. Omer 714

I?

Lipsiensis bibliothecae senatoriae 82

2

---

saec. Rühl 1872

“ ---

90

Inhalt und Überschriften Iust. ohne prol.; beginnt mit kurzer Vita des Trogus und Iustins.2 Iust. ohne prol., vorn verstümmelt Iust. ohne prol.; k. A. Iust. ohne prol.; Justini historiarum libri XLIV… Iust. ohne prol.; k. A. Iust. ohne prol.; Überschrift: Iustinus historicus ex Trogo Pompeio prohemium feliciter incipit. Teile Iustins; Beginn des Codex: M. Juniani. Justini. epithoma historiarii lib. XIIII. exp. Incipit XV; vgl. RÜHL 1885, V. Iust. ohne prol.; Überschrift: Juniani Justini epithoma historia […]. Iust. mit prol.; Überschrift der Prologe: Liber Historiarum Philippicarum et totius mundi origines et terre situs. Iust. mit prol.; k. A.

Anhand eines Fotos, das mir durch die Biblioteca Pinacoteca Academia Ambrosiana zugänglich gemacht wurde (vgl. Zugriff am 22.08.2018), konnte ich die Vita am Beginn der Handschrift überprüfen: Die Angaben sind nicht verwertbar, da der Schreiber Trogus als Lehrer Iustins ansieht, den er, offenbar an den berühmten Märtyrer denkend, in die Zeit des Antoninus Pius versetzt: TEMPORE ANTONII PII QUI IMPERARE coepit anno DC.XL. floruit Pompeius Trogus natione hyspanus: qui totius orbis historias a t(em)p(or)e Nini regis Assiriorum usqe ad monarchiam Caesaris latino sermone deduxit. distinguens per libros XXXXIIII. Quo(rum) abreviationem fecit Iustinus eius discipulus. Qui Iustinus phylosophus Antonio Pio librum de xp(Christ)iana religione compositum tradidit. et benignum eum xp(Christ)ianis fecit. Vgl. auch den kurzen Kommentar bei RÜHL 1872, 62 und zu Viten ähnlichen Inhalts in den Handschriften der ι-Klasse PETOLETTI 2014, 15 f.

235

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

7.2 PROLOGI UND EPITOME IM VERGLEICH 7.2.1 Inhaltliche Gegenüberstellung der Prologi mit Iustin Die Tabelle ermöglicht einen detaillierten inhaltlichen Vergleich der Prologi mit der Epitome Iustins. Es wurden folgende Kennzeichnungen vorgenommen: – Inhalte der Prologe, die bei Iustin vorhanden sind – Inhalte der Prologe, die bei Iustin fehlen oder stark gekürzt wurden – Inhalte, die von Iustin verschoben wurden – Bei Iustin ausführlich dargestellte Inhalte: --- = fehlt in den Prologen Die folgenden Tabellen (7.2.1–2) sind in optimierter Darstellung mit farblichen Markierungen auch online verfügbar: . lib. 1

Prologi Imperium Assyriorum a Nino rege usque ad Sardanapallum: post quem translatum est per Arbacem ad Medos, usque ad ultimum regem Astyagem.

1,1–3 1,3,1–10 Semiramis

Is a nepote suo Cyro pulsus regno, et Persae regno potiti.

1,4–6

Ut Croeso Lydiae regi bellum intulit Cyrus victumque cepit.

1,7

Hic in excessu dicti Aeolicarum et Ionicarum urbium situs originesque Lydorum et in Italia Tuscorum.

---

---

2

Iustin

1,8 Kyros gg. Tamyris

Post Cyrum filius Cambyses Aegyptum domuit.

1,9,1; 1,9,2–7 Zerstörung der Tempel, Brudermord

Repetitae Aegypti origines urbium.

---

Extincto Cambyse Darius occisis magis regnum Persicum accepit captaque Babylone bella Scythica molitus est.

1,9,8–1,10,23

Scythiae et Ponti situs originesque Scythiae usque ad bellum, quo est inde pulsus Darius:

2,1–3 2,4,1–2,5,8 Amazonen

qui post hanc fugam Graeciae bellum intulit per Datim et Tisaphernem, quod soli Athenienses sustinuere.

2,5,9–13

Hic origines Athenarum repetitae et reges usque ad Pisistrati tyrannidem, qua extincta Marathone vicere Persas.

2,6,1–2,9,21

Ut mortuo Dario filius eius Xerxes bellum Graeciae intulit:

2,10,1 Tod des Dareios 2,10,2–11 Nachfolgekämpfe; 2,10,12–24 Kriegsvorbereitung

ac repetitae origines Thessaliae:

---

--expulsoque Graecia Xerxe bellum ab Atheniensibus translatum in Asiam usque ad Xerxis interitum.

2,11 Thermopylen; 2,12 Salamis 2,13–14 [Mardonios] 3,1,1 Tod des Xerxes

236

7. Tabellen

lib.

Prologi

2

---

3

Iustin 2,15 Athens Mauerbau, Pausanias und Xerxes, Sieg Kimons

Ut mortuo Xerxe filius Artaxerxes ultus interfectorem 3,1,1–9 patris Artabanum bellum cum defectore Aegypti habu- --it, primoque dux eius Achaemenes victus est, iterum per Bagabaxum Aegyptus recepta. Ut Graecis cum rege pacificatis bella inter ipsos orta sint. ---

3,2,1–4 3,2,5–3,3,12 Lykurg

Inde repetitae Peloponnensium origines: ut ab Hercu- --lis posteris Dorico populo sit occupata. Deinde bella Argolica et Messania, coalitique Sicyone et Corintho tyranni.

3,4,1–3,5,15

Bellum Crisaeum et quod Athenienses primo cum Boeotis, dein cum Peloponnesiis gesserunt.

3,6–7

4

Res Siculae, ab ultima origine usque ad deletam Syracusis Atheniensium classem.

4,1–5

5

Bellum inter Athenienses et Lacedaemonios, quod Deceleicum vocatur, usque ad captas Athenas.

5,1,1–5,8,7

Ut expulsi sunt Athenis XXX tyranni.

5,8,8–5,10,11

Bellum quod Lacedaemonii in Asia cum Artaxerxe gesserunt propter Cyrum adiutum.

5,11,1–7

Hinc repetitum in excessu Cyri cum fratre bellum et Graecorum, qui sub eo militaverunt.

5,11,7–11

Bellum Lacedaemoniorum gestum in Asia cum Persicis praefectis, ducibus belli Dercylide et Agesilao, usque ad proelium navale factum Cnido: quo victis illis Athenienses repetiere imperium.

6,1–3

Dein bellum Corinthiacum et bellum Boeotium, quo Leuctris et Mantineae victi Spartani amisere imperium.

6,4,1–6,9,5 6,8 Lob des Epaminondas; Ende Thebens; 6,9 Luxuria Athens

In Thessalia deinde Iasonis et post illum Alexandri Pheraei coalitum atque extinctum imperium.

---

Tum sociale bellum gestum adversus Athenienses a Chiis et Rhodiis et Byzantiis.

---

Transitus hinc ad res Macedonicas.

6,9,6–7

Origines Macedonicae regesque a conditore gentis Carano usque ad magnum Philippum:

7,1–5

ipsius Philippi res gestae usque ad captam urbem Mothonen.

7,6

6

7

237

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

lib.

Prologi

Iustin

7

Additae in excessu Illyriorum et Paeonum origines.

---

8

Res gestae Philippi magni post captam urbem Mothonen, a principio belli Phocensis, quod sacrum vocant, usque ad finem eius:

8,1–5

interiectumque huic bellum, quod Philippus cum Chalcidicis urbibus gessit, quarum clarissimam delevit Olynthon.

8,3,6–11

Ut Illyrici reges ab eo victi sunt, et Thracia atque Thessalia subactae,

--8,3,12–15

et rex Epiro datus Alexander eiecto Arybba,

8,6,4–8

et frustra Perinthos oppugnata.

---

Ut Philippus a Perintho summotus.

---

Byzantii origines, a cuius obsidione summotus Philippus Scythiae bellum intulit.

9,1,1–9

9

Repetitae inde Scythicae res ab his temporibus, in qui- --bus illa prius finierant, usque ad Philippi bellum, quod 9,2 cum Athea Scythiae rege gessit. Unde reversus Graeciae bellum intulit victisque Chaeroneae,

9,3,4–9,5,3 9,3,1–3 Krieg gg. Triballi

cum bella Persica moliretur praemissa classe cum ducibus, a Pausania occupatis angustiis nuptiarum filiae occisus est, priusquam bella Persica inchoaret.

9,5,4–9 Vorbereitung des Feldzuges; 9,6,1–9,7,14 Tod Philipps 9,7 Ränke der Olympias 9,8 Charakter Philipps

Repetitae res inde Persicae ab Dario Notho, cui successit filius Artaxerxes cognomine Mnemon, qui post fratrem Cyrum victum pulsaque Cnido per Conona classe Lacedaemoniorum bellum cum Euagora rege Cyprio gessit:

---

originesque Cypri repetit.

---

10 Persicae res. Ut Artaxerxes Mnemon pacificatus cum Euagora rege Cyprio bellum Aegyptium in urbe Ace conpararit, ipse in Cadusis victus, defectores in Asia purpuratos suos persecutus, primum Dotamen praefectum .

---

Paphlagonon origo repetita:

---

deinde praefectum Hellesponti Ariobarzanen, deinde in Syria praefectum Armeniae Oronten,

---

omnibusque victis decesserit filio successore Ocho.

10,1–2 Nachfolgestreit, Verschwörung, Tod des Artaxerxes II. Memnon

238 lib.

7. Tabellen

Prologi

10 Is deinde occisis optimatibus Sidona cepit: Aegypto bellum ter intulit. ---

Ut post mortem Ochi regnarit Arses, deinde Darius, qui cum Alexandro Macedonum rege bello conflixit. 11 Undecimo volumine continentur res gestae Alexandri magni usque ad interitum regis Persarum Darii, dictaeque in excessu origines et reges Cariae. 12

---

Iustin 10,3,1 --10,3,2–4 Krieg gegen Kadusier, Dareios III. (Kodomannos) 10,3,5 11,1–15 --12,1,1–3 Leichenfeier für die Soldaten

Alexandri magni bella Bactriana et Indica usque ad interitum eius,

12,3–16

dictaeque in excessu res a praefecto eius Antipatro in Graecia gestae, et ab Archidamo, rege Lacedaemoniorum, Molossoque Alexandro in Italia, quorum ibi est uterque cum exercitu deletus.

12,1,4–11 Antipater und Agis 12,2,1–15 Molosser Alexander

Additae his origines Italicae Apulorum, Lucanorum, Samnitium, Sabinorum,

---

et ut Zopyrion in Ponto cum exercitu periit.

12,2,16–17

13 Ut mortuo Alexandro optimates castrorum eius provinciarum imperia sint partiti;

13,2,1–13,4,24; 13,1 Reaktionen auf Alexanders Tod

ut veterani, qui ab eodem lecti erant in colonias, moliti relictis illis in Graeciam redire a Pithone sint deleti.

---

Bellum Lamiacum, quod Antipater in Graecia gessit.

13,5

Bellum quo Perdiccas regem Ariarathem occidit; occisus est.

13,6

Bellum quo Eumenes Neoptolemum et Crateron occidit. 13,8 (Polyperchon statt Krateros) Additae in excessu origines regesque Quirenarum. 14 Bellum inter Antigonum et Eumenen gestum: quem ut Cappadocia expulit Antigonus, sic Phrygia minore Arridaeum et Cliton victos in Hellesponto navali bello. Repetitum rursus bellum ab Eumene per Argyraspidas, quo victus ab Antigono interiit.

13,7 14,1 --14,1–4

239

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

lib.

Prologi

14 Ut in Macedonia Cassander victo Polyperchonte receptaque a defectore Nicanore Munychia

Iustin

matrem Alexandri Olympiada Pydnae obsessam interfecit.

--14,5 Kriege Kassanders in Griechenland; 14,5,8– 14,10 Tötung der Eurydike und des Arridaios 14,6,1–5 Pydna 14,6,6–13 Tod Olympias

Ut Demetrius Antigoni filius Gazae victus est ab Ptolomaeo.

15,1,1–5 Überleitung zum Ende des 3. Diadochenkrieges 15,1,6–9

Ut Cassander in Macedonia filium Alexandri regis interfecit, ac alterum Polyperchon.

15,2,1–5 Kassander ermordet beide Söhne

Ut Cypro Ptolomaeum vicit classe Demetrius idemque ab obsidione Rhodi summotus est.

15,2,6–9

Repetita in excessu origo Rhodiorum:

---

unde digressus Demetrius liberavit a Cassandro Graeciam.

---

15

---

15,3 Lysimachos

Dein pater eius Antigonus bellum cum Lysimacho et Seleuco habuit.

15,4,1

Repetitaeque Seleuci res et regis Indiae Sandrocotti.

15,4,2–20

Ut victus bello Antigonus interiit reliquiaeque imperii sunt a filio collectae.

15,4,21–22 (Demetrius […] in fugam vertitur)

Cleonymi deinde Spartani res gestae Corcyrae et Illyrico et in Italia: cui ablata Corcyra.

---

Rex Cassander interiit.

15,4,24

16 Ut mortuo Cassandro ortisque inter filios eius certaminibus Demetrius adiutor alteri adhibitus occiso eo Macedoniae regnum tenuit:

16,1

quo mox eiectus a Pyrro Epiri rege,

16,2,1–6

translatis in Asiam bellis captus a Seleuco decessit.

16,2,6–7

Ut Ptolomaeus nuncupato successore filio Philadelpho decessit.

16,2,7–9

---

16,3,1–3 Lysimachos gegen Pyrrhos

Ut Lysimachus in Ponto captus ac missus a Dromichaete rursus in Asia civitates, quae sub Demetrio fuerant, et in Ponto Heracleam occuparit.

---

Repetitae inde Bithyniae et Heracleoticae origines,

16,3,4–16,4,5

16,3,3

240 lib.

7. Tabellen

Prologi

Iustin

16 tyrannique Heracleae Clearchus et Satyrus et Dionysius, quorum filiis interfectis Lysimachus occupavit urbem.

16,4,5–16,5,18 ---

17 Ut Lysimachus occiso filio Agathocle per novercam Arsinoen bellum cum rege Seleuco habuit, quo victus interiit: ultimumque certamen conmilitonum Alexandri fuit.

17,1,1–4 Tötung des Agathokles 17,1,5–17,2,3

Ut Seleucus amissis in Cappadocia cum Diodoro copi- --is interfectus est ab Ptolomaeo fratre Arsinoes uxoris 17,2,4–5 Lysimachi, in cuius vicem Ptolomaeus cognomine Ceraunus creatus ab exercitu rex Macedoniam occupavit; bella cum Antiocho et Pyrro conposuit, datis Pyrro auxiliis, quibus iret contra Romanos defensum Tarentum.

--17,2,11–15

Inde repetitae origines regum Epiroticorum usque ad Pyrrum, ipsiusque Pyrri res gestae priusquam in Italiam traiecit.

17,3

18 Res a Pyrro Epirota in Italia gestae contra Romanos, postque id bellum transitus eius in Siciliam adversus Carthaginenses. Inde origines Phoenicum et Sidonos et Veliae Carthaginisque res gestae in excessu dictae. 19

18,1–2

18,3–7 Karthago

---

19,1 Mago, Kriege seiner Söhne Hasdrubal und Hamilkar gegen Sardinien und Afrer

Res Carthaginensium in Africa per Sabellum Annonem gestae et in Sicilia, cum Selinuntem et Agragantum et Camerinam et Gelam ceperunt: quo bello Dionysius Syracusanus Siciliae regnum occupavit.

19,2,1–6 [Die Söhne Hamilkars und Hasdrubals] ---

Bellum, quod cum eo Poeni per Himilconem gesserunt, 19,2,7–11 qui obsidione Syracusarum exercitum et classem amisit. --20 Res gestae Dionysii Siculi patris. Ut pulsis Poenis Italica bella sit molitus. Inde repetitae origines Venetorum et Graecorum et Gallorum, qui Italiam incolunt. ------Deductisque Dionysii rebus ad interitum eius

19,3 Rede des Himilko 20,1,1–4 20,1,5–20,2 Griechische Städte, 20,5,7–9 Gallische Städte 20,2,1–9 Metapont und Kroton; 20,2,10–20,3,9 Kroton und die Lokrer; 20,4 Exkurs Pythagoras 20,5,1–14

241

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

lib.

Prologi

Iustin

20 dictae quas Anno magnus in Africa gessit.

--- (Iust. 21,4?)

21 Ut in Sicilia Dionysius filius a patre amissum tractarit imperium.

21,1,1–2

---

21,3,1–8 Exil des Dionysios (Lokrer), Frauenmißbrauch

---

21,3,9–10 Verschwörung, Rückkehr nach Syrakus

--- (Trog. prol. 20?)

21,4 Hanno in Karthago: Verschwörung mißlingt, wird hingerichtet

Per Dionysius eiectus bellum cum Siculis gessit, donec amissis liberis et fratribus Corinthum .

21,5

Ut a Timoleonte Carthaginensium bello sit liberata Sicilia

---

mortuoque Sosistratus iterum facta seditione arcessitique ab illo Carthaginenses obsederunt Syracusas.

---

Quo bello Agathocles nanctus imperium est.

--- (Iust. 22,2)

---

22 Res gestae Agathoclis:

21,6 Karthago sendet Hamilkar zur Auskundschaftung Alexanders 22,1 Charakterisierung des Agathokles

ut a Poenis nanctus imperium bellum cum ipsis gessit, 22,2–7 primum in Sicilia; dehinc victus traiecit in Africam, ubi possessa provincia Ophellam regem Cyrenarum interfecit. Ut rursus in Siciliam reversus, occupata totius insulae 22,8 dominatione, cum revertisset in Africam, amissis copiis solus inde profugit in Siciliam, belloque ibi repetitus et cum Poenis pacem conposuit et dissidentes a se Siculos subiecit. 23 Ut Agathocles domita Sicilia bellum in Italia Bruttiis intulit. 23,1,1–3 Repetitae inde Bruttiorum origines.

23,1,11–16

Omnibus subactis rex seditione filii exheredati ac nepotis oppressus interiit.

23,2,5 23,2,1–4; 23,2,6–12 Agathokles und Theoxena

Inter peregrinos deinde milites eius et Siculos bellum motum, quae causa Pyrrum, regem Epiri, in Siciliam adduxit.

23,2,13 (Rückbezug zu 18,2)

242 lib.

7. Tabellen

Prologi

23 Bella quae Pyrrus cum Poenis et Mamertinis ibi gessit et a Sicilia reversus in Italiam victusque proelio a Romanis revertit Epirum. 24

Iustin 23,3,1–9 23,3,10–12

---

23,4 Hieron II., Sizilien

---

24,1,1–7 Griechische Koalition gegen Aitoler

Bellum, quod inter Antigonum Gonatam et Antiochum Seleuci filium in Asia gestum est. ---

Bellum, quod Ptolomaeus Ceraunus in Macedonia cum Monunio Illyrio et Ptolomaeo Lysimachi filio habuit,

--24,1,8 Ptolemaios Keraunos und Antigonos, Frieden Antiochos ---

utque Arsinoen sororem suam imperio Macedonicarum 24,2,1–3,9 Verschwöurbium exuit, ipse cum Belgio Gallorum duce rung gegen Arsinoë; congressus interiit. 24,3,10; 24,5,6:Tod des Ptolemaios Keraunos Repetitae inde Gallorum origines, qui Illyricum occuparunt;

24,4–5

atque ut ingressi Graeciam Brenno duce Delphis victi deletique sint.

24,6–8

25 Ut Antigonus Gallos delevit,

25,1–2,7

deinde cum Apollodoro, Cassandreae tyranno, bellum --habuit. Ut Galli transierunt in Asiam bellumque cum rege Antiocho et Bithunia gesserunt: quas regiones Tyleni occuparunt.

25,2,8–11 ---

Ut Pyrrus ex Italia reversus regno Macedoniae Antigo- 25,3–5 num exuerit, Lacedaemona obsederit, Argis interierit; filiusque eius Alexander Illyricum cum rege Mitylo bellum habuerit.

---

26 Quibus in urbibus Graeciae dominationem Antigonus --Gonatas constituerit. 26,1: Willkürherrschaft des Aristotimos Ut defectores Gallos. Megaris delevit regemque Lacedaemonium Area Corinthi interfecit, dehinc cum fratris sui Crateri filio Alexandro bellum habuit.

26,2: Charakterisierung der Gallier

243

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

lib.

Prologi

Iustin

26 Ut princeps Achaiae Aratus Sicuonem et Corinthum --et Megara occuparit. Ut in Syria rex Antiochus cognomine Soter altero filio --occiso, altero rege nuncupato Antiocho decesserit. Ut in Asia filius Ptolomaei regis socio Timarcho desciverit a patre. --Ut frater Antigoni Demetrius occupato Cyrenis regno interiit.

26,3: Berenike II. und Apame

Ut mortuo rege Antiocho filius eius Seleucus Callinicus --- [27,1,1] regnum acceperit. 27

--- (Trog. prol. 26)

27,1,1–5 Ermordung der Berenike I.

Seleuci bellum in Syria adversus Ptolomaeum Tryphonem:

27,1,6–2,9

item in Asia adversus fratrem suum Antiochum Hieracem, quo bello Ancurae victus est a Gallis:

27,2,10–12

utque Galli Pergamo victi ab Attalo Zielan Bithunum occiderint.

27,3,1–2 (Eumenes statt Attalos I.)

---

27,3,3–12 Bruderkrieg: Seleukos Kallinikos und Antiochos Hierax

Ut Ptolomaeus Adaeum denuo captum interfecerit, et Antigonus Andro proelio navali Sophrona vicerit.

---

Ut a Callinico fusus in Mesopotamia Antiochus insidiantem sibi effugit Ariamenen,

27,3,6–11

dein postea custodes Tryphonis: quo a Gallis occiso Seleucus quoque frater eius decessit, maioremque filiorum eius Apaturius occidit.

--- [Tod des Seleukos Kallinikos]

28 Ut mortuo rege Epiri Alexandro… ---

28,1,1–4 Olympias als Regentin 28,1,5–2,14 Aitolerrede

Laodamiam Epirotae occiderint.

28,3,1–8 Tod der Olympias

Dictique in excessu Basternici motus.

---

Ut rex Macedoniae Demetrius sit a Dardanis fusus:

--- (28,3,9 Tod Demetr.)

quo mortuo tutelam filii eius Philippi suscepit Antigonus,

28,3,9–16

qui Thessaliam et in Asia Cariam subiecit

---

et adiutis Achaeis contra regem Spartanum Cleomenem 28,4 cepit Lacedaemona: amissoque regno Cleomenes 28,4,16 Tod des AntigoSpartanus confugit Alexandriam atque ibi interiit. nos III. Doson

244 lib.

7. Tabellen

Prologi

Iustin

28 Dictum in excessu bellum Illyricum, quod Romani gessere cum Teuta.

---

29

29,1,1–11 Herrscherwechsel 221 v. Chr.

--Res gestae Philippi regis adversus Dardanos et Aetolos,

--- (29,1,11–2,1 Andeutung des Krieges gegen Aitoler)

repetitaeque inde Creticae origines,

---

post cuius insulae societatem Philippus cum Illyriis et Dardanis et rursus Aetolis bello congressus est adiuvantibus Aetolos Romanis:

---

quo finito intulit Attalo bellum.

---

--30 Ut mortuo Ptolomaeo Thryphone filius eius Philopator Antiochum regem vicit Raphiae,

29,2–4 Philipp V. gegen Römer: Rede Philipps 30,1,1–3 Verbrechen des Ptolemaios Tryphon 30,1,3–6 Krieg gegen Antiochos

ipse amore Agathocleae corruptus decessit relicto filio pupillo, in quem cum Philippo rege Macedonum consensit Antiochus.

30,1,7–2,7 Zügellosigkeit und Tod des Tryphon, Agathokles, Agathokleia

Philippi deinde gesta in Asia, cum movisset Attalo bella:

---

---

30,2,8–3,10 Verhandlungen der Römer gegen Philipp V.

a quibus reversus bellum habuit cum ducibus Romanis Sulpicio et Flaminino, a quibus victus; pax.

30,4,1–4 Erdbeben als Vorzeichen für die Herrschaft der Römer 30,4,5–17: 2. Makedonischer Krieg

Transitus deinde ad res Antiochi, qui post regnum ac- --ceptum persecutus defectores in Mediam Molonem, in Asiam Achaeum, quem obsedit Sardibus, pacata superiore Asia Bactris tenus in bella Romana descendit.

31

---

30,4,18: Aitoler bitten Antiochos III. um Krieg gegen Rom

---

31,1,1–4: Römische Gesandtschaft zu Antiochos III.

245

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

lib.

Prologi

31 Bellum, quod cum Lacedaemonio Nabide Titus Flamininus et Philopoemen dux Achaeorum gessit.

32

Iustin 31,1,5–7; 31,3,1–4

Item bellum, quod cum Antiocho in Achaia per Acilium consulem, et in Asia per Scipionem gestum est,

31,6,4–8,9

denique Hannibalis ad regem a Carthagine fuga.

31,1,7–2,8 31,3,5–6,3: Hannibal und Antiochos

Bellum cum Aetolis gestum per eundem Acilium, qui Antiochum Graecia expulerat.

--31,6,4–5

--- (Trog. prol. 31?) Defectio ab Achaeis Lacedaemoniorum et Messeniorum, qua Philopoemen interiit. ---

32,1,1–4: Aitoler-Resümee 32,1,4–10 32,2,1–2 Tod Antiochos’ III.

Romanorum in Asia duce Manlio adversus Gallos bellum.

---

Regis Philippi propter ablatas sibi civitates alienatus in Romanos animus, et ob hoc alter filiorum Demetrius occisus, concitatique ab eo Basternae transire conati in Italiam.

32,2,3–3,5 Gesandtschaft des Demetrios und der griech. Städte; Intrige des Perseus, Tod des Demetrios

Inde in excessu dictae res Illyricae: ut Galli, qui occuparant Illyricum, rursus redierunt in Galliam:

32,3,6–15

originesque Pannoniorum et incrementa Dacorum per Burobusten regem.

--- [32,3,6–16 Exkurs Gallier, origo Histriani, Daci]

In Asia bellum ab rege Eumene gestum adversus Gallum Ortiagontem, Pharnacem Ponticum et Prusian, adiuvante Prusian Hannibale Poeno.

--32,4,2–3 Hannibal und Prusias

Res gestae Hannibalis post victum Antiochum et mors.

32,4,4–12

Mortuo Seleuco filio magni Antiochi successit regno frater Antiochus.

---

33 Ut cum Perse Philippi filio, rege Macedonum, Romani bellum gesserint:

33,1,1–2,5; 33,2,6 Zusammenfassung der Makedonischen Kriege

quo capto deleta est Epiros.

---

Achaicae civitates ab unitate corporis deductae, inter Achaeos et Lacedaemonios certamine orto.

---

Bellum rursus in Macedonia gestum a Romanis cum Pseudophilippo.

---

246 lib.

7. Tabellen

Prologi

34 Bellum Achaicum, quod Romani per Metellum et Mummium gessere, quo diruta est Corinthos.

Iustin 34,1,1–2,6

Bellum regis Eumenis cum Gallograecis et in Pisidia cum Selegensibus.

---

Res quas gessit Syriae rex Antiochus, et rex Aegypti Ptolomaeus Epiphanes.

---

Ut mortuo Ptolomaeo relicti ab eo filii duo Philometor et Euergetes primum cum Antiocho habuere bellum, quod per Romanos finitum est, deinde inter se, quo maior est expulsus, restitutoque Romani inter fratres regna diviserunt.

--- 34,2,7–3,4 Krieg Antiochos’ IV. gegen Ptolemaios VI., Gesandtschaft des Popilius Laenas ---

Ut mortuo Antiocho rege Syriae Demetrius cognomine Soter, qui Romae fuerat obses, clam fugit occupataque Syria bellum cum Timarcho Medorum rege habuit Ariarathe rege Cappadocum.

34,3,5–9

Repetitae inde origines regum Cappadocum.

---

Ut habita inter Ariarathen et Orophernem regni certamina.

--- [35,1,1–4?]

Ut mortuo rege Asiae Eumene suffectus Attalus bellum cum Selegensibus habuit et cum rege Prusia.

---

--35 Bellum piraticum inter Cretas et Rhodios: seditio Cnidiorum adversus Ceramenses. --- (Trog. prol. 34?)

--[35,1,1–4?]

34,4: Ermordung Prusias’ II. --35,1,1–4: Demetrios I. Soter, Ariarathes V., Orophernes

Ut adversus Demetrium Sotera subornatus est Alexander tamquam genitus Epiphane Antiocho; quo bello victus Demetrius invisum stultitia Alexandrum bello vicit adiuvante Ptolomaeo Philometore, qui eo bello interiit.

35,2 ---

Ut deinde orta Demetrio bella sint cum Diodoto Tryphone expulsusque a Tryphone regno Syriae Demetrius.

---

Repetit inde superioris Asiae motus factos per Araetheum et Arsacen Parthum.

---

36 Ut Trypho pulso Syria Demetrio captoque a Parthis bellum gessit cum fratre eius Antiocho cognomine Sidete. Ut Antiochus interfecto Hyrcano Iudaeos subegit.

36,1,1–9

36,1,10

247

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

lib.

Prologi

36 Repetita inde in excessu origo Iudaeorum.

37

Iustin 36,2–3

Ut rex Asiae Attalus Caenos Thracas subegit successoremque imperii Attalum Philometora reliquit.

--- 36,4,1–5: Vergehen Attalos’ III., Tod und Testament, Nachfolger

Mortuo denique Philometore regno Asiae occupato bellum cum Romanis gessit, quo captus est.

36,4,6–9

---

37,1,1–2: nach der Gefangennahme des Aristonikos; 37,1,3–5: Laodike (Nysa von Kappadokien)

Repetitis regum Ponticorum originibus, ut ultimum Mithridaten Eupatora series imperii deducta sit,

--- 37,1,6–2,9: Aufstieg des Mithridates

atque ut ingressus ille regnum subegit Pontum et Paph- 37,1,6–9; 37,3–4; lagoniam, priusquam in bella Romana descendit. 37,4,5–9; 38,8,1 Dictaeque in excessu regum Bosporanorum et Colchorum origines et res gestae. 38 Ut Mithridates Eupator occiso Arathe Cappadociam occuparit victoque Nicomede et Maltino Bithyniam.

--38,1,1; 38,3,1–9 Bündnis mit Tigranes, Armenien 38,3,10–38,8,1: Rede des Mithridates

Ut mortuo Ptolomaeo Philometore frater eius Physcon 38,8,2–9,1: Herrschaft accepto regno Aegypti seditiones populi, deinde bellum Ptolemaios’ VIII. cum uxore sua Cleopatra et cum rege Syriae Demetrio habuit. Inde repetitum, ut Demetrius captus sit a Parthis

38,9,2–10: Demetrius bei den Parthern

et frater eius victo in Syria Tryphone bellum Parthis intulerit, qui cum exercitu suo deletus est.

38,10; 38,9,3 Tryphon in Syrien; 36,1,8 von Antiochos besiegt

39 Ut extincto a Parthis Antiocho Sidete frater eius Demetrius dimissus regnum Syriae recepit subornatoque in bellum adversus eum Alexandro Zabinaeo interiit: filiusque eius Antiochus Grypos victo Zabinaeo regnum occupavit: dehinc cum fratre suo Antiocho Cyziceno bellum in Syria Ciliciaque gessit.

[38,10,10: Tod des Antiochos VII.] 39,1,1–8 39,1,9–2,10, darin: 39,2,7–8 Anschlag der Kleop. Thea auf Grypos

Ut Alexandria mortuo rege Ptolomaeo Physcone filius eius Ptolomaeus Lathyros accepto regno expulsus est a matre Cyprum et in Syria bello petitus ab eadem, suffecto in locum eius fratre Alexandro, donec occisa per Alexandrum matre recepit Aegypti regnum.

39,3,1–5,1 39,3 Schwesternstreit der Kleopatra IV., Tryphaina 39,4 Kleopatra III. 39,5,2–6 Resümée Syria und Ägypten

248 lib.

7. Tabellen

Prologi

39 Ut post Lathyrum filius Alexandri regnarit expulsoque eo suffectus sit Ptolomaeus Nothus.

Iustin ---

Ut Syriam Iudaei et Arabes terrestribus latrociniis infestarint, mari Cilices piraticum bellum moverint, quod in Cilicia Romani per Marcum Antonium gesserunt.

39,5,5–6: Raubzüge des Araberkönigs Herotimos ---

Ut in Syria Heracleo post mortem regis occuparit imperium.

---

40 Ut mortuo Grypo rege Cyzicenus cum filiis eius bello congressus interiit, hi deinde a filio Cyziceni Eusebe

extinctaque regali Antiochorum domo

Tigranes Armenius Syriam occupavit, quo mox victo Romani abstulere eam.

--- 40,1,1: Mutuis fratrum odiis et mox filiis inimictiis parentum succedentibus cum inexpiabili bello et reges et regnum Syriae consumptum esset… 40,1–2: Tigranes, Antiochos, Lucullus, Pompeius

Ut Alexandriam post interitum Ptolomaei Lathyri sub- --stituti sint eius filii: alteri data Cypros, cui P. Clodii rogatione Romani abstulerunt eam; alter seditione flagitatus Alexandriae Romam profugit belloque per --Gabinium gesto recepit imperium: quo mortuo successit filius, qui cum sorore Cleopatra certamine --insumpto et Pompeium magnum interfecit et bellum cum Caesare Alexandriae gessit. Ut successit eius regno soror Cleopatra, quae inligato in amorem suum M. Antonio belli Actiaci fine extincxit regnum Ptolomaeorum. 41 … res Parthicae et Bactrianae.

In Parthicis ut est constitutum imperium per Arsacem regem.

---

41,1,1–3,10 origo der Parther; 41,4,1–5 Herrscher seit Alexander 41,4,6–5,6 Arsakes

Successores deinde eius Artabanus et Tigranes cogno- --- 41,5,7–10 Arsakiden, mine Deus, a quo subacta est Media et Mesopotamia. Nachfolger Dictusque in excessu Arabiae situs.

---

In Bactrianis autem rebus ut a Diodoto rege constitutum imperium est:

---

---

41,6,1–5 Eukratides in Baktrien gegen Inderkönig Demetrios; 41,6,6–9 Parther und Meder, Mithridates

249

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

lib.

Prologi deinde quo regnante Scythicae gentes, Saraucae et Asiani, Bactra occupavere et Sogdianos.

Iustin ---

Indicae quoque res additae, gestae per Apollodotum et --Menandrum, reges eorum. 42 Parthicae res. Ut praefectus Parthis a Phrate Himerus Mesenis bellum intulit et in Babylonios et Seleucenses saeviit: ---

42,1,1–3 Einsetzung des Himeros; Babylon 42,1,4–5 Tod Phrahates 42,2,1 Artabanos I.

utque Phrati successit rex Mithridates cognomine magnus, qui Armeniis bellum intulit.

42,2,2–6

Inde repetitae origines Armeniorum et situs.

42,2,7–9; 42,2,10–3,9 Jason, Medus, Armenius

Ut varia conplurium regum in Parthis successione imperium accepit Orodes, qui Crassum delevit et Syriam per filium Pacorum occupavit.

42,4,1 Absetzung des Mithridates 42,4,2–15 Orodes

Illi successit Phrates, qui et cum Antonio bellum habuit 42,4,16–5,12 Phrahates IV. et cum Tiridate. 42,5,6–9 Tiridates Additae his res Scythicae.

---

Reges Tocharorum Asiani interitusque Saraucarum.

---

43

---

43,1,1–2 Gesamtschau

Origines priscorum Latinorum, situs urbis Romae et res usque ad Priscum Tarquinium.

43,1,3–5 Aboriginer, Saturnus; 43,1,6–3,3 Faunus bis Numitor

Origines deinde Liguriae et Massiliensium res gestae.

43,3,4–5,10 origo Massiliae; 43,5,11–12 Herkunft des Trogus

44 Res Hispaniae et Punicae

44,1–4 Hispanien; 44,5 Karthager in Hispanien

7.2.2 Gegenüberstellung der Exkurse Markierungen wie Tabelle 7.2.1. lib. 1

2

Prologi

Iustin

Hic in excessu dicti Aeolicarum et Ionicarum urbium situs originesque Lydorum et in Italia Tuscorum. […]

---

[…] Repetitae Aegypti origines urbium.

---

Scythiae et Ponti situs originesque […]

2,1–2

250 lib.

2

7. Tabellen

Prologi

Iustin

Hic origines Athenarum repititae […].

2,6

[…] ac repetitae origines Thessaliae

---

3

Inde repetitae Peloponnensium origines: ut ab Herculis posteris Dorico populo sit occupata.

--- 3,2–3 Lykurgische Gesetze

4

res Siculae, ab ultima origine usque ad deletam Syracusis Atheniensium classem.

4,1–5

5

Hinc repetitum in excessu Cyri cum fratre bellum et Graecorum, qui sub eo militaverunt.

5,11,7–11

7

Origines Macedonicae regesque a conditore gentis Carano usque ad magnum Philippum: […]

7,1–5

Additae in excessu Illyriorum et Paeonum origines.

---

Byzantii origines, a cuius obsidione summotus Philippus Scythiae bellum intulit. […]

9,1,1–9

[…] originesque Cypri repetit.

---

10

Paphlagonon origo repetita:

---

11

dictaeque in excessu origines et reges Cariae.

---

12

dictaeque in excessu res a praefecto eius Antipatro in Graecia gestae, et ab Archidamo, rege Lacedaemoniorum, Molossoque Alexandro in Italia, quorum ibi est uterque cum exercitu deletus.

12,1,4–11 Antipater, Agis 12,2,1–15 Molosser Alexander

9

Additae his origines Italicae Apulorum, Lucanorum, --Samnitium, Sabinorum, […] 13

[…] Additae in excessu origines regesque Quirenarum.

13,7

15

[…] Repetita in excessu origo Rhodiorum:

---

16

Repetitae inde Bithyniae et Heracleoticae origines,

16,3,4–4,5

17

Inde repetitae origines regum Epiroticorum usque ad Pyrrum,

17,3

18

Inde origines Phoenicum et Sidonos et Veliae Carthaginisque res gestae in excessu dictae.

18,3–7 Aufstieg Karthagos

20

Inde repetitae origines Venetorum et Graecorum et Gallorum, qui Italiam incolunt.

20,1,5–20,2 Griechische Städte in Italien, 20,5,7– 9 Gallische Städte

23

Repetitae inde Bruttiorum origines.

23,1,11–16

24

Repetitae inde Gallorum origines, qui Illyricum occuparunt;

24,4–5

28

Dictique in excessu Basternici motus.

---

251

7.2 Prologi und Epitome im Vergleich

lib.

Prologi

Iustin

28

Dictum in excessu bellum Illyricum, quod Romani gessere cum Teuta.

---

29

[…] repetitaeque inde Creticae origines, […]

---

32

Inde in excessu dictae res Illyricae: ut Galli, qui occuparant Illyricum, rursus redierunt in Galliam: […]

32,3,6–15

originesque Pannoniorum et incrementa Dacorum per Burobusten regem.

--- 32,3,6–16 Exkurs Gallier, Istrier, Daker

34

Repetitae inde origines regum Cappadocum.

---

36

Repetita inde in excessu origo Iudaeorum.

36,2–3

37

Repetitis regum Ponticorum originibus, ut ultimum Mithridaten Eupatora series imperii deducta sit,

--- 37,1,6–2,9 Jugend des Mithridates Eupator

Dictaeque in excessu regum Bosporanorum et Colchorum origines et res gestae.

---

41

[…] Dictusque in excessu Arabiae situs. […]

---

42

Inde repetitae origines Armeniorum et situs.

42,2,7–9; 42,2,10–3,9: Iason, Armenius

43

… origines priscorum Latinorum, situs urbis Romae et res usque ad Priscum Tarquinium.

43,1,3–5: Aboriginer, Saturnus; 43,1,6–3,3 Faunus bis Numitor

Origines deinde Liguriae et Massiliensium res gestae. 43,3,4–5,10: Massilia

252

7. Tabellen

7.3 SPRACHLICHE PARALLELEN DER EPITOME Die folgenden Tabellen bilden die Grundlage für die in Kap. 3.1 erfolgte Auswertung der sprachlichen Parallelen der Epitome. In einem repräsentativen Querschnitt und mit Blick auf die Datierungsfrage wurden Beispiele aus der Sprachanalyse John C. Yardleys (2003) ausgewählt und anhand der Datenbank Library of Latin Text und anderer Hilfsmittel überprüft. Die Tabellen zeigen die Ergebnisse dieser Überprüfung, indem sie die für die ausgwählten Wendungen die Ergebnisse Yardleys mit den Treffern der LLT-Suche gegenüberstellen, wobei, wenn es nötig erschien, die von Yardley untersuchten Begriffe um weitere auffällige oder aussagekräftige Beispiele ergänzt wurden. Zur Verwendung der Tabellen: – Die Seitenverweise für die Behandlung der Begriffe YARDLEY 2003 sind über den „Index Justinianus“ (ebd. 226–254) nachzuvollziehen und werden deshalb nur angegeben, wenn sie in diesem Index nicht erscheinen. – Die Spalte LLT (Library of Latin Texts) verweist auf eine Überprüfung auf Grundlage der LLT-Datenbank; wenn es sinnvoll erschien, wurden auch TLL, Georges und weitere Wörterbücher herangezogen, die jeweils gesondert erwähnt sind. – Um bei häufigen Treffern einzelner Wendungen bei denselben Autoren den Umfang nicht zu sprengen, wurde in diesen Fällen auf einzelne Stellenangaben verzichtet, sondern nur die Treffermenge in runden Klammern hinter den Autoren angegeben, um so die Verteilung sichtbar zu machen. Die Verteilungssuche erfolgte auf der Grundlage der Funktion „distribution of word forms“ der LLT. Sie enthält eine Aufteilung der Treffer in fünf Epochen: Ant. (= Antiquitas: klassische lateinische Literatur vom Beginn bis zum Ende des 2. Jh.), Patr. 1 (= Aetas patrum I: spätantike Werke bis 500 n.Chr. einschließlich nicht christlicher Autoren), Patr. 2 (= Aetas patrum II: Werke von 501 n.Chr. bis zum Tod Bedas, 735 n.Chr.), Med. (= Medii aevi scriptores: mittelalterliche Schriften 736–1500 n.Chr.) und Rec. (= Recentior latinitas: Werke, die zwischen 1501 und 1965 entstanden). Den alt- und neuttestamentlichen Büchern (Vulg. = Biblia sacra iuxta Vulgatam versionem und Pseudo Ep. Vet. Test. = Corpus Pseudepigraphorum latinorum Veteris Testamenti) sind jeweils eigene Kategorien vorbehalten. Iustin wird im LLT in die Spätantike datiert und unter Patr. 1 eingeordnet, entsprechende Treffer wurden daher in der Berechnung vom Gesamtergebnis abgezogen, um durch häufige Verwendung bei Iustin das Gesamtbild der Verteilung nicht zu verzerren.

varietate et novitate operis delectatus

omnium saeculorum

nam cum plerisque… opus suum ardui laboris videatur

Cic. Verr. 2,3,10: ex ipsa varietate ac novitate rerum et criminum delectatio; vgl. fin. 5,49, und (von Cic. beeinflußt) Quint. inst. 9,2,66: et ipsa novitate ac varietate magis delectat. Apul. mund. praef.: nam cum ceterimagnitudine re territi eiusmodi laborem arduum… existimarent. Im Genitiv häufig bei Cicero (Phil. 2,54; 4,3; p. red. in sen. 5; fam. 3,11,3), sonst selten: Val. Max. 3,2,22; Cels. med. 1 praef. 26; Quint. inst. 11,1,11.

in historiam contulissent aemulatione gloriae

praef. 2

--Liv. 35,47,4, nachgeahmt von Tac. ann. 2,44,2. Ob Trogus oder Iustin nicht klar.

consularis dignitatis

Yardley 2003 Bis 200 n.Chr. ausschließlich Cicero.

Wendung

Iust.

praef. 1

Auch Iust. 17,1,8.

Bemerkung

larbor arduus: vgl. Val. Fl. 5,541; Aug. serm. 24. 47; Faust. Rei. grat. 1,34: si opera cessabunt, honorem merita non habebunt, si nhil fuerit in labore arduum, nhil erit in virtute pretiosum. Auch Cic. Marcell. 28; im Genitiv häufig bei den christlichen Vgl. Iust. 2,4,6. Autoren: Cypr. ep. 74,9,2; Lact. inst. 4,26,13; Ambr. fid. 5,16; Rufin. transl. Eus. h.e. 1,3,8; transl. Orig. ep. Paul. ad Rom. 10,43; transl. Clem. Rom. ep. ad Iacob. 1,5; Paul. Nol. ep. 14,2; Zeno tract. 1,16; Arnob. Iun. in ps. 144; Aug. conf. 11,13; enarr. in ps. 96,4; serm. 79A; c.Iulian. 6,16; sol. 90; Quodv. promiss. 3,2; Ioh. Cass. conl. 21,28; Hier. adv. Iovin. 1,49.

Cic. de orat. 2,57: ad historiam contulerunt. Rufin. transl. Greg. Naz. or. praef.: gloriam aemulatio subsecuta est. L. Sept. Dict. Cret. 1,16: ad gloriam aemulatione munia militiae festinarent. Vgl. Aug. agon. 10,11: non in contentione et aemulatione et vanae gloriae cupiditate amant. Keine weiteren Parallelen.

Cic. off. 3,26,99, sonst bei Cicero häufig consularem dignitatem. Danach bis ins 5. Jh. nirgends, danach nur: Cod. Theod. 6,20,1 (a. 413); Cassiod. hist. 10,4,1: Eutropius …habens consulis dignitatem.

LLT

7.3.1 Praefatio

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

253

Yardley 2003 „Post-Trogan“, einziger Beleg: Prud. ham. praef. 39. omissis quae sine fructu omissis quae: Livius; am nächerant sten Quint. inst. 8,6,2: omissis quae nihil ad instruendum oratorem. divisa temporibus et serie divisa… digesta: Quint. inst. rerum digesta conposuit 11,1,6: ubi dividenda erit causa et in partes suas digerenda.

per otium

praef. 4 [Yardley 79 f.] nirgends außerhalb Ciceros: Cic. orat. 70; off. 1,154. 2,5; cognitione dignus: Cic. arch. 5; fin. 3,37; amic. 4; off. 1,19. 1,153. s. oben praef. 3

cognitione dignissima

omissis his quae

---

Wendung segregatim

Iust. praef. 3

LLT Bemerkung Aug. ep. 20,20; 20,22; reg. Aug., ed. KEIL 1868, p. 518; Cassiod. anim. 3,14; an. trans. Basil. Caes. ep. 5,15,6. Rufin. in libros hist. Euseb. (CCL 20, p. 267 f.): […] omissis quae videbantur superflua; Ioh. Cass. incarn. c. Nest. 2,4: sed his omissis, quae explicari ideo nullo modo possunt […]. Vgl. HA Heliog. 3,4; Isid. expos. in Gen. (in exod.) 34,1. Mart. Cap. 9,975: et simplices quidem dicuntur, qui temporibus dividuntur, compositi autem, qui in pedes etiam resolvuntur. series rerum: Verg. Aen. 1,637; Ov. fast. 1,61; Liv. 21,5,3; Cic. leg. 1,52; nat. deor. 1,9,4; Sen. ep. 66,35; ep. 106,3: Itaque et hoc ex illa serie rerum cohaerentium excerpam… Lucan. 3,73; 5,177. Stat. silv. 1,2,187; Gell. 7,2,1; später: Rufin. transl. Eus. h.e. 10,18; Aug. cons. evang. 2,6,19; Iulian. in Ioel. 2; Iul. Vict. rhet., ed. GIOMINI/CELENTANO 1980, p. 73,19; Salv. gub. praef. 1: seriem tamen rerum nitore verborum inlustrarent; Amm. 20,1,1: Haec per Illyricum perque orientem rerum series fuit. Amm. 27,11,7: hae per occidentales plagas series rerum fuere gestarum. Durchgängig von Livius, Sallust, Seneca bis zu den christlichen Autoren: Tert., Aug., Rufin. (5), ferner Amm. 23,3,7; 24,3,1; 31,7,8; ab dem 5. Jh. seltener. Cicerostellen bei Yardley, ferner Cic. fin. 5,50; danach wieder ab dem 4. Jh: Lact. inst. 1,1,3; Aug. civ. 9,20; Hier. in Zach. 2,8; Iul. Vict. rhet., GIOMINI/CELENTANO 1980, p. 93,22. cognitione dignus: Paul. Nol. ep. 46,3; Aug. retr. 1,11; ep. 101,2. 101,4. 140,37; Hil. tract. ps. 138,6; HA Macrin. 1,2: officium est digna cognitione perscribere; Ian. Nepot. Epit. Val. Max. praef. (ed. BRISCOE 1998, p. 800): digna enim cognitione componit, […]. Rufin. transl. Eus. h.e. 10,8: propter quod nos omissis his, quae ab aliis iam dicta sunt,[…]; vgl. oben praef. 3.

254 7. Tabellen

praef. 6

praef. 5

Iust. praef. 4

industriae testimonium habituro

obtrectationis invidia decesserit

sufficit mihi iudicium tuum

apud te ratio constaret

[Yardley 80] invidia atque obtrectatione: Cic. inv. 1,16; 2,37; Brut. 156; fam. 5,9,1. testimonium habituro: Cic. fam. 10,9,1; vgl. fam. 5,2,2; 13,16,4; Verr. 2,1,78; Phil. 5,37; Quint. inst. 11,1,88: licet his testimonium reddere industriae.

---

Vielleicht Anklang an Plin. ep. 4,26,1: petis ut libellos meos, quos studiosissime comparasti, recognoscendos emendadosque curem. ---

---

florum corpusculum

cognoscendi magis quam emendandi causa

---

Yardley 2003

Wendung cognoscendi voluptate iucunda

ratio constat: Cic. (2), Varr., Plin. maior. (2); Suet., Val. Max., Sen., Tac., Plin. min. (5), Quint., Frontin.; später häufig bei christlichen Autoren: Tert. (12), Cypr. (4), Lact. (11), Aug. (11). sprachlich am nächsten aber HA trig. tyr. 21, 2: apud deos inferos constare rationem. sufficit iudicium: Mar. Victorin. in Galat. 2,5: sufficit autem iudicium nominasse Aug. Pelag. 4,12,34: conpetens sufficiensque iudicium. sufficit mihi… spätantik. Sall. Iug. 88,1: postquam invidia decesserat; invidia atque/et obtrectatione: Cicero (s. Yardley), Liv. 28,40,6; 30,20,3; Caes. civ. 1,7,1; Val. Max. 5,3,2 f. testimonium habere: Von Cic. (s. Yardley) und Fest., ed. LINDSAY 1913, p. 190 abgesehen erst wieder bei den christl. Autoren: Ps.-Cypr. singul. cler. 41 (CSEL 3,3, p. 217); Lact. epit. 65,6; Ambr. in Luc. 2; off. 2,7,39; vid. 2,11; Aug. (38), Rufin, Hier. (12), Vulg. (9); und HA Pertinax 15,1.

LLT Cic. fin. 4,5,12: e cognoscendis rebus voluptas… voluptas iucunda: Lucr. nat. 2,1; Proper. eleg. 1,10,1; Aetna app. Verg. 242; Rut. Lup. 2,16,20. Danach erst wieder und nur im 4. Jh.: Lact. inst. 1,23,9; 6,24,10, Hier. tract. ps. 132; ep. 30,13. Konstruktion nirgends außerhalb Iustins. corpusculum: insgesamt 44 Treffer bis 200: v.a. Cicero (5), Lukrez (5) Seneca (20), Plin. maior (3) etc.; dagegen 124 Treffer für das 3.–5. Jh. u.a. Tert. (6), Cypr. (2), Lact. (4), Rufin. (5), Aug. (24), Chalcidius (4), Hier. (27). emendandi causa: Cic. off. 1,41,146: itaque facillume corriguntur in discendo quorum uitia imitantur emendandi causa magistri.

Vgl. Iust. 32,2,6: odium obtrectationis.

Bemerkung

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

255

mentio… habita est --…mentionem ventum est s. nächste Spalte …spuriosque vocatos ac--cipimus

supra memoravimus

sicuti dictum est

10,2,2 17,3,1 20,1,15

20,5,1

23,3,2

---

---

-----

quod priusquam expono, … pauca dicenda sunt

3,7,16

Yardley 2003 ---

Wendung sicut supra dictum est

Iust. 2,9,6

LLT Vor 200 nur Quint. inst. 6,3,33; Gell. 2,7,14; Gai. inst. 4,56, aber über 40 Mal bei den christlichen Autoren, darunter: Mar. Victorin. comm. in ep. Pauli (2); Rufin. transl. Orig. (5); Ambr. (3); Ambrosiast. (5), Optat. c. Parm. 2,24,1; Aug. (13); Hier. (7); Claud. Mam. anim. (3); ferner Iul. Vict. rhet. (2); Mart. Cap. 9,933. Nur Hier. in Is. 18,66: priusquam exponam quid…; vgl. Lact. inst. 6,5,1. Fünfmal bei Cic. de orat. 1,7,3; trop. 90; off. 2,6,19; Tusc. 4,64; ad Brut. 1,15,10); ferner Vell. 2,59,1; Quint. inst. 8,5,2; Plin. nat. 12,78; danach erst wieder und häufiger im 4. Jh.: Lact. inst. 1,21,1; Ps.-Heges. 4,3; Rufin. transl. Orig. princ. 2,10,8; transl. Orig. ep. Paul. 8,7; Aug. enarr. in ps. 62,1; Hier. in Ezech. 8,27; 14,47; in Dan. 1,3; in Zach. 1,1; tract. ps. 95; Veg. mil. 4,31,1; Macr. somn. 1,1,3. 1,8,2. 1,19,1. 1,20,13; sat. 1,16,1; HA Ael. 1,3; Gallien. 21,1; Claud. 13,1. Gebrauch von Livius an verteilt bis Augustinus, auch Eutr. 3,10,3. wie Yardley: Liv. 34,48,5. 44,25,9; Serv. Aen. 3,212 Isid. etym. 9,5,24; diff. 506: spurium vocabant. spurius: Gai. inst. 1,64,18; Fest., ed. LINDSAY 1913, p. 182, sonst nur christliche Belege: Tert., Ambrosiast., Heg., Rufin., Optat., Aug., Chalc. (2), Epit. Ulpiani (2), Vulg. (3), Auson., Isid. (8); und Cod. Theod. (3) In der 1. Pers. Sg./Pl. häufig bei Sallust (5) und Tacitus (10), ferner Plin. nat. 4,13, dann aber erst wieder im 3. Jh. und sehr oft bei christl. Autoren, darunter: Tert. (3); Victorin. Pett. (2); Ambrosiast. (20); Ps.-Heges. (9); Rufin. (22); Aug. (12); Sulp. Sev. (7); Hier. (4); Vulg. (2); Possid. v. Aug. 30,21; Ioh. Cass. conl. 9,34; Oros. c. Pelag. 2,1; Claud. Mam. anim. 1,22; ferner: L. Septim. Dict. Cret. (8); Aur. Vict. (4); partizipial oder in der 3. Pers. u.a.: Opt. (18), Ambrosiast. (21); Aug. (13); Rufin. (7); Oros. (2); Chalc. (5). Colum. 8,8; danach erst wieder im 4. Jh.: Mar. Victorin. adv. Arium 1a,15. 26. 30. 43; 4,14; Cassiod. hist. 1,3,7; 1,9,5; 3,9,2; 5,28,1; 10,8,2; 10,20,2.

7.3.2 Editorische Hinweise und Querverweise

Vgl. o. zu Iust. 2,9,6.

Iust. 18,3,1.

Auch Iust. 18,3,1.

Bemerkung Auch Iust. 38,9,2. 41,5,8.

256 7. Tabellen

43,1,1

42,2,7

41,5,8

Iust. 38,3,11

Yardley 2003 ---

LLT Am nächsten Rufin. transl. Eus. hist. 6,45,6: cuius exemplum inserere his dignum putavi. Vgl. HA Diad. 8,4: exemplum historiae causa inserendum putavi. --Früheste Belege bei Hyg. fab. 27,5. 125,20. 145,2. 187,7; vgl. Gell. 2,22,8; danach erst wieder ab dem 4. Jh.: Arnob. nat. 5,5; Ambrosiast. quaest. 108,2; Aug. enarr. in ps. 44,23; Ps. Aur. Vict. orig. 2,4,5; Ps. Aur. Vict. epit. 21,2; HA Gallien. 19,3; vgl. Hil. tract. in ep. Ioh. 1; Cassiod. in psalm. 51; Isid. etym. 9,2. 15,1. (in Armeniam) transitum --Als editorischer Hinweis so nirgends. Sonst zuerst Liv. 26,25,3: inde Dardafacimus norum urbem Sintiam, in Macedoniam transitum Dardanis facturam, cepit. Colum. rust. (9x): sol in … transitum facit, danach erst wieder und sehr oft bei den christlichen Autoren, v.a. Aug. (47): meist a morte in vitam, ad pacem, zum Glauben, zu Christus etc. Vgl. HA Aurelian. 2,1 (Erwähnung des Trogus): …me contra dicente neminem scriptorum, quantum ad historiam pertinet, non aliquid esse mentitum, prodente quin etiam, in quo Livius, in quo Sallustius, in quo Cornelius Tacitus, in quo denique Trogus manifestis testibus convincerentur, pedibus in sententiam transitum faciens […]. paulo altius repetenda est --Cic. Cluent. 66; Verr. 2,4,105; fam. 1,9,4; Mela 1,2; Sen. nat. 2,2,2; 3,12,1; Decl. min. 259,19; Suet. Nero 2,1; Rufin. transl. Eus. h.e. 1,1,7; Oros. hist. 3,7,9; Macr. somn. 1,5,4; wörtlich nur bei Macr. sat. 7,4,13 und Isid. eccl. off. 1,34: […] paulo altius repetenda est. initia Romanae urbis… Quint. inst. 1,6,12; initia urbis (auch für Rom) ist epocheübergreifend üblich. revertitur Liv. 9,17,10; Flor. 2,7,2 ingrati…existimans --Wenige Vergleichsmöglichkeiten. Cicero oft ingrat*, nicht diese Wendung. post longam peregrinaSiehe unten zu vgl. unten Tabelle 7.3.3 zu Iust. 37,3,7 tionem Iust. 37,3,7 omnium gentium res ge- Cic. fam. 5,11,3 vgl. auch Cic. Balb. 16: res gestae omnis gentes… stas inlustraverit

Wendung quam orationem dignam duxi, cuius exemplum… insererem hoc nomine… cognominavere

Vgl. Iust. 37,3,7.

Vgl. Iust. 43,1,2 initia Romani imperii perstringit.

Vgl. Iust. 18,3,1.

Zu HA Aurelian. 2,1 vgl. SYME 1992.

Wegen Querverweis im selben Satz wohl iustinsch

Bemerkung

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

257

---

operis finis futura est

1,4,1

Iust. 1,3,4

Yardley 2003 bellum im Sinne von proelium häufig bei Iustin, meist nachaugusteisch per ordinem successio- Sicher iustinisch, obwohl dieser nis regnum… descen- Gebrauch von descendere auch dit bei Liv. 33,21,5.

Wendung in bellum progreditur

LLT Bemerkung Cic. de orat. 2,201; Lael. de amic. 46; Sen. benefic. 7,14,1; Plin. min. paneg. 25,1; sonst nur später: Ps. Firm. consult. 1,1,21; Ambr. ep. 4,16,14; Sulp. Sev. chron. 1,17.6; Ioh. Cass. conl. 19,1; Oros. hist. 5,15,2; mehrfache Verwendung bei Rufin. (9); Aug. (12) und Hier. (20) . Nur spätantike Parallelen: Aug. c. Petil. 3,59,72; Ioh. Cass. conl. 18,1; 19,4; 20,1; Hier. in Ioel. 2; ep. 78,55,37. So nur Iust., vgl. mit anderer Bedeutung das Wortmaterial in 23,1,2. Vgl. Iust. Vgl. Curt. 9,6,21: ex Asia in Europae terminos momento unius horae tran- 23,1,2. sivi; Mela 1,15,5 Europa terminos habet […]. finis operis: Liv. 5,5,6; Sen. de ira 2,12,5; Quint. inst.1, prooem. 25. Danach erst wieder und dann häufig bei christlichen Autoren: Tert. anim. 43; Lact. inst. 7,14,5; Ambr. exam. 2,2,4; 2,5,21; Cain 2,2,8; in Luc. 8; Ps.-Heges. 5; Aug. civ. 13,18; nat. et grat. 62,72; Ioh. Cass. conl. 17,17; Hier. in Is. 5,16,14; Macr. somn. 1,1,7.

Bemerkung

Auch Iust. 2,6,12; 7,4,3; 17,3,9.

LLT progredior in bellum nur: Ambr. ep. 7,2,16; Ps.-Heges. 3; Aug. civ. 2,22. Für per ordinem successione nur spätantike Parallelen: Ps.Heges. 2,3; 2,1; Rufin. transl. Orig. princ. 1, praef. 2; Aug. serm. 51; Quodv. promiss. 1,6; 2,28.

7.3.3 Weitere Iustin zuschreibbare Wendungen

---

---

silentio praetermittat

Europae terminos claudit

Yardley 2003 ---

Wendung breviter…perstringit

Stichproben aus YARDLEY 2003, 116–187.

44,1,1

Iust. 43,1,2

258 7. Tabellen

Wendung expositione

dolore orbitatis

prorsus

in ultionis solacia

gladio… evaginato

nemine… arbitrante

recludantur

Iust. 1,4,9

1,5,8

1,7,16

1,8,9

1,9,8

1,9,10

1,9,16

In der Bedeutung „ein-/wegschließen“ nur bei Juristen.

Auch Iust. 1,8,9. Insgesamt 30 mal bei Iustin.

Bemerkung

nemine häufig: Iust. 9,1,3. 12,11,8. 13,2,3. 19,3,11. 24,6,2. 37,3,4. Im Sinne von „einschließen“ (in carcerem recluduntur Iust. Auch Iust. 26,1,7): Euseb. Verc. ep. 2,8; Lucif. non conv. 32; Hier. in Ier. 26,1,7. 5; in Matth. 1; Cassiod. hist. 7,29,5; Caes. Arl. serm. 178,3.

LLT expositio als Kindesaussetzung später nur Sap 11,15 (Vulg.); bei christlichen Autoren häufiger die verbiale Form exponere: Tert. nat. 1,3; 1,16: imprimis cum infantes uestros alienae misericordiae exponitis aut in adoptionem melioribus parentibus. Lact. inst. 5,9,15: qui natos ex se pueros aut strangulent, aut si nimium pii fuerint, exponant. Vgl. Lact. inst. 6,20,20; 7,5,22; Act 7,19 (Vulg.): patres ut exponerent infantes suos. Aug. civ. 5,18; Hil. tract. ps. 127,7; Ioh Cass. conl. 6,4; Hier. ep. 118,55,4 Verteilung: Ant.: 380 Treffer (bis um 200 n.Chr.) gegenüber Patr. 1: 1539 Treffer (3.–5. Jh.) und Patr. 2: 434 Treffer (6.–8. Jh.). Frühe Verwendung vor allem bei Cic. (106), Quint. (16), Gell. (24), Sen. (13), Tac. (14). In der Spätantike v.a. Aug. (1109), Lact. (28), Ioh. Cass. (21), Iulian. (21), Rufin. (transl. Orgi. 40), HA (19), Amm. (7) Aur. Vict. (6), Ps. Aur. Vict. epit. (5), L. Sept. Dict. Cret. (4) Tert. anim. 34; Ps.-Heges. 1,7,6

Für gladio evaginato und variable Formen nur spätantike Belege: Lucif. Athan. 1,24; Ambr. in psalm. 36,24,1. 2; Ps.-Heges. 1,3; Rufin. (8); Aug. (3); Hier. in Ezech. (7); vita Malchi 9,56; Iulian. in ps. 36 [Theod. Mops.]; Vulg. (14); Cassiod. (6); Caes. Arl. serm. 96,3; Greg. Tur. (11). abl. nemine durchweg vorhanden, nemine: zur Verteilungssuche vgl. S. 71. aber häufig bei Iustin. Zu nemine prohibente unten zu Iust. 12,11,8.

Plin. ep. 3,4,4; Apul. met. 2,28; Decl. maior. 7,5; 11,4 Fulgentius, Cassiodor, Iordanes, Vulgata

Apuleius, Gellius

Decl. maior. 18,5; Calp. decl. 35

Yardley 2003 In der Bedeutung der Kindesaussetzung nur Sen. contr. 9,3,4 und Decl. min. 306 (sehr nah): aetas cum expositionis tempore congruebat.

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

259

2,12,8

2,10,14

2,10,2

2,7,5

2,4,27 2,6,4

Iust. 2,4,11

Yardley 2003 Tac. ann. 15,9,1 und Serv. Aen. 5,68; 10,754 vielleicht von Verg. Georg. 2,124

LLT Außer Tac. nur späte Parallelen: Ps.-Heges. 5,5; Oros. hist. 1,15,3. 2,8,9 (in beiden Fällen Iustin folgend); Hier. quaest. Hebr. ed. LAGARDE 1959, p. 32; Veg. mil. 3,4,3; Amm. 39,5,16; Isid. etym. 9,2,64 (Iustin folgend?): Amazones dictae sunt, seu quod simul viverent sine viris, quasi ἅμα ζῶν, sive quod adustis dexterioribus mammis essent, ne sagittarum iactus inpediretur, quasi ἄνευ μαζῶν. Vgl. Ambr. Noe 27,104; Hier. in Eph. 2; Hier. ep. 147,56,8; Macr. sat. 2,7,17. necessitatem armorum Sonst nur Tac. hist. 2,48,2. Ps.-Heges. 1,64; Sulp. Sev. vita Mart. 20,3 originem (urbi) dedit Einzige Parallele: Serv. Georg. Nur christliche Autoren: Ps.-Tert. haer., ed. KROYMANN 1954, 3,5. p. 216,5; Arnob. nat. 2,47; Ambr. exam. 2,2,4; Ambrosiast. quaest. 3,4; Hil. trin. 10,16. Wegen der christlichen Bedeutung aber nicht wirklich aussagekräftig, als redaktioneller Hinweis im Sinne Iustins ohne Parallele. gratiam traherent Nur Tac. ann. 3,53,3. Rufin. transl. Orig. ep. Paul. 34,9,2; Aug. Pelag. 1,19,37; Greg. Magn. mor. in Iob. 16,16. quod… ordo nascendi Keine Parallele (Serv. Aen. Vielleicht christlicher Einfluß spürbar: Max. Taur. serm. 61b: 6,767: andere Bedeutung). Probat ergo veritatem domini ordo nascendi. Aug. ep. 140,44,12; Arnob. Iun. in ps. 112: Ordo nascendi est, ordo vero moriendi non est. superinducta Neologismus Iustins; nach Souter Christliche Autoren: Tert. adv. Marc. 5; Ambr. exam. 2,6,22: in der Bedeutung „überziesuperinduxit; Hil. tract. ps. 64,10; Ioh. Cass. conl. 5,19; Hier. hen“ nur Hier. in Am. 7,7 (3x). ep. 43,2; 66,1; Aug. praed. 14; Cassiod. hist. 5,34,17. congressio proelii: ep. ad Cypr. 77,2,1; Cassiod. hist. 1,4,9; proelii congressionem Quadrig. hist. fr. 10b 15, zitiert bei Gell. 9,13,15, dann ab 2. Jh.: 6,46,9; Apul. met. 9,2; Hyg. grom. 141; belli congressione: Rufin. trans. Basil. hom. VIII s. 2,31; Serv. Aen. 4,168, CIL VIII 3275; Oros. hist. 4,1,12. congressio oft bei Iust. vgl. YARDLEY 2003, 124 f.

Wendung sagittarum iactus

Auch Iust. 22,3,9. 31,6,5 (belli congr.) 39,3,12.

Vgl. Iust. 5,2,4.

Bemerkung Auch Iust. 2,9,11. 7,6,14.

260 7. Tabellen

3,5,3 3,5,11

3,4,8

2,15,4

2,15,2

Iust. 2,12,18

Yardley 2003 Häufig bei Iustin, sonst nur spät.

LLT Als Verb in der Bedeutung von „sammeln“ und von „einen Körper formen“ von Tertullian (pud. 5) an sehr oft bei den christlichen Autoren: Cypr. (21); Victorin. Pett. (2); Lact. (3); Lucif. (2); Ambrosiast. (3); Apon. (3); Zeno (2); Arnob. (2); Aug. (7); Greg. Ilib. (2); Oros. (3, vielleicht aus Iust.); Vulg. (6); weitere spätere; am häufigsten Cassiod. (56). Vgl. SYME 1988, 369, der auf den Gebrauch im Cod. Theod. 8,20,2 und auf Inschriften hinweist. munita civitas civitas statt urbs oft bei Iustin, Cic. dom. 80,64, danach erst wieder ab dem 4. Jh.: Ambr. de überwiegend später Gebrauch. Isaac 5,29; bon. mort. 5,18; expos. ps. 22,37; Rufin. transl. Orig. ep. Paul. ad Rom. 16,2,4; Arnob. Iun. in ps. 59. 107; Aug. serm. 315; in evang. Ioh. 52,9 (munitissimam civitatem); besonders häufig bei Hier. (19) etwa Hier. in Is. 8,27,12; 11,37,26; 17,63,1; nicht christlich: Amm. 23,4,9 (civitates munitissimae). Adverb überwiegend bei Autoren des 4. Jhs: Amm. (5), Ioh. abrupte Quint. inst. 3,8,6; 4,1,79, später in Cypr., Amm., Ambr. Cass. (4), zur Verteilung vgl. Tabelle S. 72. cum ad annos… perve- Nur in Dig. 33,1,21,5. 34,3,28,8. Aug. ep. 217,57,3; Hier. ep. 73,55,5 (cum ad triginta pervenissent 36,1,48. 36,1,80,1. 40,7,13,5. nisset annos); Conc. Afr., ed. MUNIER 1974, p. 105: ut lectores, cum ad annos pubertatis pervenerint, cogantur uxores ducere aut continentiam profiteri. Caes. Arl. serm. 20,3: cum ad maturos annos pervenero. conspiratius Nach TLL ohne Parallele in dieser Form keine Parallelen confusa corporum li- Petron. 105,10 zu nah, um Zufall corporum liniamenta: oft bei christlichen Autoren (Tertullian, niamenta zu sein. Lactanz, Augustinus, Ambrosius, Arnobius) confusa liniamenta: Decl. min. 388: Post paucos dies cadaver confusis lineamentis. tradi sepulturae Apul. met (3); Hyg. fab. (8), Di- Arnob. nat. 4,14; Firm. err. 2,2; Aug. civ. 18,31; Max. Taur. gestae (4) serm. 25.

Wendung adunata

Auch Iust. 8,6,7; vgl. 3,2,6.

Bemerkung Auch Iust. 5,9,6, 7,1,12; 11,5,4; 12,2,16; 15,4,22; 16,2,1; 24,1,5.

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

261

ad postremum tamen

depraedantur

quippe quasi

revocato ad reatum

iterato

3,5,15

3,7,5

3,7,15

4,4,4

5,4,3

LLT Vgl. Zeno tract. 1,36: inter nos mutui amoris aemulatione gloriosa imaginemque dei dignissime venerando declaremus; Chalc. transl. ed. WASZINK 1975, 1, p. 24: Ut igitur exemplari, cuius aemulationem mutuabatur, etiam | in numero similis esset. Ps.-Heges. 1,6. 2,4. 5, Oros. hist. 1,21,8; L. Sept. Dict. Cret. 2,11.

Cypr. ep. 55,16,1; bon. pat. 2; später sehr häufig: Ambr. (15), Rufin. (5), Aug. (28), Hier. (16). Aug. mus. 6, (PL 32, coll. 1179); ep. 104,1; enarr. in ps. 25,2,1; c. Petil. 3,24,28; Iulian. in Am. 1,1; Iren. adv. haer. 2,30,7. reatum: Quint. inst. 8,3,34; Mart. revocatus ad reatum: nur Iust.; ad reatum…: Tert. adv. Marc. 2,24,1; Apul. met. 1,16. 3,6. 7,9. 5; Ambr. de interpellatione David v. Iob tract. 4,2,6; Chromat. 9,30, später dann Prud., Serv. (3), in Matth. 58; Petr. Chyrs. serm. 97. 139; Aug. continent. 5,13; Dig. (8). c. Donat. 19,25; c. Iulian. 2,696. 5,817; c. Iulian. op. imperf. 2,31. 2,107; Salvian. eccl. 2,14,69; Iulian. ad Turb. 3; in Os. 1,4. Für reatus, -us, m. zeigt die Verteilungssuche ein deutliches Übergewicht im spätantiken Gebrauch. Apul. met. 9,25; Dig. 42,3,6 Adverbial: Cypr. ep. 8,3. 22,2,2. 24,1. 49,10,2. Ps. Cypr. ad praef. (Ulpian), danach spätere Novat. 2. 6; Tert. adv. Iud. 13; Paul. Nol. ep. 6 (30G),1; (TLL), vgl. SYME 1988, 368. Arnob. Iun. in ps. 136; Aug. orig. anim. 3,11,17; Sulp. Sev. chron. 1,33,2; Egeria itin. 3; L. Sept. Dict. Cret. 2,21.

Apul. met. 8,29; Dig. 3,5,5,5; 47,14,1,1; sonst später. Flor. 1,40,23; Dig. 34,2,34

Nur Apul. met. 9,19.

Wendung Yardley 2003 aemulationem mutuam Nur Gell. 14,3,1.

Iust. 3,5,13

Iust. 5,9,14; 11,7,11; 15,2,6; 16,2,1; 16,3,6; 18,1,11; 21,2,6; 22,7,6; 29,4,1; 43,4,4. TLL VII 2, 550–551.

Oft bei Iustin als Satzbeginn: 13,8,10; 30,3,10; 35,1,11; 36,1,5; 38,10,10.

Bemerkung Auch Iust. 22,4,5; vgl. 13,1,15.

262 7. Tabellen

sexus inbecillitas

imperii societatem fraterni belli

aspectu et conloquio

circumstrepente

internecivis odiis

confessione contenti

versificatoresque

5,7,5

5,9,14 5,11,9

6,2,13

6,5,6

6,6,2

6,6,10

6,9,4

5,7,1

LLT Bemerkung Tert. cult. fem. 1,2; Cypr. ad Quir. 1,1; Ambr. ep. 9,62,24; Iulian. in ps. 4. Keine weiteren Parallelen; hostis insultans (oder als abl. abs.) spätere Verwendung (Ambrosius etc.), aber auch schon Vergil. Nur Dig. 16,1,2,2 (Ulpian); Decl. Iulian. in Os. 3,10: cuius sane imbecillitatem sexu pariter et min. 368,4. aetate signavit. Suet. Vitell. 14,1 Amm. 15,8,1 Nur Stat. Theb. 11,58 f. 11,460. keine weiteren Belege Auch Iust. 10,2,2; 35,1,4; 38,9,1. Zusammen nur Decl. maior. 5,3: Kein Beleg vor Beda, de templo, prol.; danach erst wieder ab manifestum utrius magis collodem 13. Jh. quio, magis laeterer aspectu. Manil. 1,23; Apul. apol. 75; Gell. Cypr. laud. mart. 4; Rufin. transl. Orig. comm. in cant. 3; CASTIGLIONI 2,29,8; Seneca (5x); Tacitus (3x) Ambr. virg. 3,3,11; Aug. ep. 118,1; Aug. enarr. in ps. 9,15; 1967, 131; FER96,4; 102,6; 145,9; serm. 5D (=114B) 6; Hil. trin. 2,22; ep. RERO 1957, 43 125,18; Ennod. ep. 4,14. Nur Apul. met. 5,12: post inter- In Kombination nur Apul. und Iust.; internecivus beliebt bei necivum odium. Amm. 18,7,7; 19,1,9; 20,4,10; 22,16,15; 23,1,2; 25,9,10; 26,5,12; 26,10,9; 27,9,6; 28,6,10; 29,5,23; 30,3,7; 31,7,15. Decl. maior. 19,2: contenta con- Aug. gest. Pelag. 1,3: confessione contenti; Hil. instr. 20: confessione mariti fessio continetur; vgl. Oros. hist. 1,3,2. Quint. inst. 10,1,89; HA Quadr. Später erst Beda, de arte metrica 3; dann wieder im 13. Jh. Tyr. 7,4; Ter. Maur. 1012.

Yardley 2003 Nur Decl. min. 259,15; Decl. maior. 9,2. fortunae hostium insul- Decl. min. 296,8 tat

Wendung in offensam

Iust. 5,4,18

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

263

velut conspiratione quadam in mutuum exitium

velut e specula

immemores prorsus quod maiestate numinis

supplicio tradit

7,6,4

8,1,3

8,2,11

8,3,11

8,1,2

Wendung adsidua certamina

Iust. 7,2,6

Nur Suet. Vitell. 14,2.

Nur Apul. met. 2,4.

Nirgends sonst

Plin. ep. 3,18,3

Nur Quint. inst. 12,1,14: quasi conspiratione quadam. Sen. nat. 5,18,6

Yardley 2003 Nur Tac. dial. 36,3; im Sg. auch Ps.-Tib., Paneg. in Messalam 3,7,88.

LLT adsidua certamina: vgl. Cypr. ep. 57,1,2; Mart. Cap. 9,984; Isid. etym. 1,17,2. adsidua bella: schon Verg. Aen. 8,55; Liv. 6,12,2. 38,53,9; Vell. 2,109,2; Plin. nat. 7,10,2; vgl. nat. 10,48,2 (ad bella tantum et proelia adsidua); Oros. hist. 3,3,4. 3,13,10. 5,18,10; vgl. 7,34,6; Aug. civ. 2,18. 3,10. 3,17 adsiduus im Kriegskontext (certamen, bellum, proelium) bei Iust. häufig: 3,4,4; 6,6,2; 7,2,6; 9,3,9; 13,1,7; 16,3,1; 17,3,16; 18,2,11; 19,1,13; 20,5,14; 39,5,5; 41,1,9; 41,6,4; 43,3,13. Aug. serm. 294 (PL 38, col.: 1342) conspiratione quadam communicat spiritus. Cypr. lap. 9: hortamentis mutuis in exitium populus inpulsus est; Hier. in Eph. 3: et iuxta lapitharum, centaurorumque fabulam, in mutuum feruntur exitium. Ambr. virg. 2,2,6: e qua uelut speculo refulget… evtl. auch: Aug. in evang. Ioh. 102,4: cum vero spiritalis coeperit omnia diiudicare, ipse autem a nemine diiudicari, etiamsi in hac vita adhuc velut per speculum ex parte, perspicit tamen non ullo corporis sensu Vergleichbar vielleicht Aug. civ. 22,30: …quantum autem ad experientis sensum, prorsus immemor. Arnob. nat. 7,9; Ioh. Cass. conl. 6,11; 10,5; Amm. 24,4,24; Sen. contr. 8,1 Caes. civ. 1,76,1: ad supplicium tradant (der Hinrichtung ausliefern); Caes. Gall. 1,27,4: ne armis traditis supplicio adficerentur; Cic. Verr. 2,5,11 ad supplicium traditi; danach nur christliche Autoren: Rufin. transl. Eus. h.e. 10,8,17; transl. Clem. recogn. 1,4,2; Gaud. Brix. tract. 11,1 : tradere supplicio cogitaret. Aug. ep. 111,5,1: …a quibus in illa supplicia tradebantur. Oros. hist. 2,4,6; Cassiod. hist. 5,28,4; 8,13,6; 11,8,10; Isid. sent. 2,44,5.

Auch Iust. 14,6,8. 42,1,4. Auch Iust. 15,4,15. Auch Iust. 13,4,8; 21,4,8; 28,3,16.

Auch Iust. 27,3,6.

Bemerkung adsiduus / adsidue insgesamt 31 Mal bei Iustin

264 7. Tabellen

oblocare

ultimo prope vitae suae tempore cum belli comminatione

11,10,9

11,11,4

12,2,9

conplorationem ediderunt provolutae... genibus

11,9,14

11,6,4

11,3,8

conviciorum apparati- Tac. hist. 1,88,3. 2,62,1; Flor. bus 1,47,12; cf. Porph. Hor. sat. 2,2,67 victoriaeque participes Suet. Calig. 45,1. Vesp. 8,2; vgl. Aug. 25,3, später Pan. Lat. XII (IX) 18,1 emeritae militiae Nur Suet. Calig. 44,1.

9,8,4

Ohne Parallele, TLL nur: Suet. Iul. 26,3 (ablocata). Keine Parallele vor HA Ael. 4,6 (die aus Iustin geschöpft habe). Nur Iustin.

Nur Tac. ann. 11,30,1. 12,18,2. 14,61,2 und Vulgata.

Wendung nur bei Gell. 12,5,3

Apul. met. 9,29; Dig. 48,6,5,2 (Marcian)

precibus exoratus

9,7,4

Yardley 2003 Decl. maior. 4,5

Wendung conscientiae pudore

Iust. 8,6,6

cum comminatione: Rufin. transl. Orig. comm cant. 2; Rufin. hist. mon. 9,7,2; Chromat. in Matth. 51A; Aug. civ. 19,21.

Früher: Suet. Claud. 46,1, dann Rufin. transl. Eus. h.e. 3,24,7.

Rufin. transl. Eus. h.e. 7,18,2; Aug. cons. evang. 2,58,116; Possid. v. Aug. 15,5; Hil. in Matth. 17,5; Ioh. Cass. conl. 4,3,1; 4,30,3; Hier. vita Hilar. 3; 130,28; vita Malchi 3,40; ep. 108,7. auch Suet. Iul. 7,2: ablocaret – sonst keine Parallelen

Ambr. in Luc. 7: postremum quasi emeritae militiae uiro contemnendarum stipendium praescribitur facultatum… Danach erst wieder im 7. Jh. conploratio mit anderen Verben sehr häufig.

Ps. Aur. Vict. epit. 4,7; vgl. Oros. hist. 1,3,23.

LLT Tert. nat. 2,7; Novatian. bon. pud. 11; Ambr. expos. ps. 38,15,2; Paul. Nol. ep. 29,2; Hil. tract. ps. 57,2; in Matth. 26,2; Greg. Ilib. tract. 5. nach Apul. nur noch christl. Parallelen: Cypr. hab. virg. 11; ep. 59,12,2; Rufin. transl. Eus. h.e. 2,15,1; Paul. Nol. ep. 23,10; Chromat. in Matth. 39; Ps.-Arnobius Iun. praed. 3, prol.; Quodv. promiss. 2,11; Iulian. in Iob. 2. 8. 15. Rufin. transl. Orig. comm. cant. 1; Aug. enarr. in ps. 100,4; Hier. ep. 125,16; Eutr. 4,7,3.

Iust. 17,3,20; vgl. FERRERO 1957, 63.

Auch Iust. 12,6,15; 22,2,5.

Bemerkung

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

265

Wendung orientalis

captivarum consuetudine tenerentur

in ultimam barbariam fiducia religionis Liberi patris

saluti redditus

litoralibus

Iust. 12,3,3

12,4,3

12,6,16 12,7,6

12,10,1

12,10,6

LLT Bemerkung Bis 200 nur Apul.; inflationärer Gebrauch ab dem 4. Jh.: Amm. Auch Iust. (11) und viele christliche Autoren: Tert. (4); Cypr. (4); Vict. 14,2,8. 14,4,18. Pet.; Ambr. (16); Gesta concilii Aquileiensis (11); Ps.-Heges. 36,3,9. 39,5,3. (4); Rufin. (6); Gaud. Brix; Max. Taur.; Arnob. Iun. (6); Optat. 43,1,10. (2); Aug. (78); Quodv. (3); Hil. (4); Sulp. Sev. (7); Ioh. Cass. (6); Oros. (4); Hier. (119); Verteilungssuche: 4 (Ant.) zu 355 (Patr. 1) und 82 (Vulg.). Suet. Tib. 7,2 (Agrippinae consu- Wortgebrauch bereits früher: Cic. leg. 3,41 (tenere consuetuetudine…) dinem); fam. 19,23,1 (consuetudine tenentur); nach Suet. auch Quint. inst. 2,1,1 (tenuit consuetudo); Ambrosiast. in Rom. 7,23: haec pressa est violentia peccati, neglegentia quidem sua, quia dum diligit vitia, subiecit se peccato, ut ipsa consuetudine teneretur captiva. Ambrosiast. quaest. 115,29; Aug. civ. 19,1; ep. 93,5 u.v.m. Nur Gell. 19,12,7. keine weiteren Parallelen Apul. met. 11,28 Frontin. strat. 1,11,16: Epaminondas Thebanus aduersus Lacedaemonios, fiduciam suorum religione adiuuandam ratus; Hil. tract. ps. 53,10: Habeat itaque hanc innocens religio fiduciam; Sidul. op. pasch. 5,1: talibus ad Patrem verbis fiducia piae religionis exclamat Dei filium se demonstrans. Apul. met. 10,4 Früh häufiger mit acc. (den Gruß erwidern): schon Livius reddere salutem, Nepos: redderet salutem; mit dat. aber bei den christlichen Autoren: Petr. Chrys. serm. 34: saluti redderet auch Gen.: Petr. Chrys. serm. 36: salutis redditae; Hil. in Matth. 25,5: salus redditur; Aug. util. cred. 14,31: salus redire etc. Catull. 4,22; Apul. apol. 34, da- Tert. nat. 1,13; Ambr. exam. 4,6,26; de interpellatione David nach Tertullian, Venantius Forv. Iob tract. 4,9,34; expos. ps. 11,9; in Luc. 4. tunatus, Servius

Yardley 2003 Sicher nach-augusteisch: Apul. (1); Gell. (3); Porph. (2), HA (17); Servius (3) Vulgata (über 70!).

266 7. Tabellen

13,8,2

13,1,11

12,16,1

12,15,3

12,14,9

12,13,7

12,13,1

Iust. 12,11,8

Yardley 2003 LLT Dig. 43,8,2,17 (Ulpian); vgl. Dig. Exakter Wortgebrauch dann erst ab 4. Jh.: Rufin. transl. Eus. 45,1,3,1 (Ulpian) e.h. 2,22,1; Aug. ep. 91,5. 91,8. 190,6. civ. 3,17. 3,22. 13,21; Sulp. Sev. dial. 2,5,8. ab ultimis litoribus litus Oceani häufig, am nächsten Vgl. Hier. ep. 121 praef.: de oceani litore atque ultimis finibus Oceani aber Decl. maior. 3,4: ex ultimo galliarum. Und wohl Iust. rezipierend im 12. Jh. Iohannes Salitore Oceani. risberiensis, Policraticus 4,11: cum magnus Alexander ultimum litus Occeani perlustraret. noctem pervigilem Nur Apul. met. 2,11 und 10,22 Mit Verb pervigilare schon früher: Plautus, Cicero, Seneca, (nocte pervigili). Petronius; epist. Fronto; adjektivisch im 4. Jh. üblich: Rufin. transl. Eus. h.e. 10,13; Petr. Chrys. serm. 22. 173; Hier. vita Hilar. 20; Amm. 28,4,31. supermiserunt Nur Apicius (3x) bei Iustin, und Erst im 6. Jh.: Isid. etym. 15,8,15: Epistolia sunt quae super in ma. Übersetzungen des Philu- capitella columnarum ponuntur; et est Graecum [id est supermenus. missa]. Anthim. 14,9: in cibo aliquo supermissum fuerit. impatientius dolentes Komp. impatientius: Plin. ep. Näher ist Aur. Vict. Caes. 6,2: qui [i.e. Otho] praelatum ad6,1,2; Calp. decl. 10; Tac. Germ. optione eius Pisonem impatientius dolens […]; vgl. Tert. pati8,1; Decl. maior. (7x) ent. 9 (impatienter dolemus); Ps.-Heges. 1,3 (inpatienter doleret), Serv. Aen. 11,271: inpatienter dolebant; impatientior/-ius auch: Macr. sat. 7,4,30; Aug. serm. 282. supra humanam poten- Sen. dial. 12,8,4: extra humanam humana potentia häufig, etwa: Aug. serm. 293C; Hier. ep. tiam potentiam 60,15; Claud. Mam. anim. 1,12; keine Parallele mit supra. proceritas corporis Plin. ep. 1,10,6; paneg. 4,7. 22,2; Rufin. transl. Eus. h.e. 3,7,2; Gaud. Brix. tract. 17,18; Max. Tac. hist. 2,30,2; Gell. 1,1; Serv. Taur. coll. serm. 32; Cassiod. var. 1,4 Aen. 9,568. 10,763 quam exosi [196]: exosus in der Lyrik: Verg. exosus: Ambr. expos. ps. 16,45; Paul. Nol. carm. 6,73; Aug. Aen. 5,687. 11,436. 12,517. spec. 7; Amm. 18,3,6 12,818.

Wendung nemine prohibente

Vgl. SYME 1988, 368.

Vgl. Iust. 32,3,2.

Bemerkung Vgl. Iust. 24,6,3; nemine s. Iust. 1,9,10.

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

267

Wendung fidei sacramenti

iustus heres

regni potestatem

proeliator

mutuae pietatis exempla

invadendae tyrannidis

tyrannicae crudelitas

tyrannicae dominationis

inpendentis ruinae

domus suae ruinae

Iust. 14,1,10

15,2,14

15,4,15

15,4,19

16,2,9

16,4,6

16,4,11

16,4,16

17,1,5

17,2,1

LLT Häufig im christlichen Kontext: Tert. bapt. 13; patient. 12; anim. 1; Cypr. ad Quir. 3,50; Ambr. expos. ps. 36,2,2; spir. 1,3,42; myst. 7,35; ep. 8,56,22; 8,57,14; Aug. ep. 98,9 f.; 157,4; serm. 2; 215; fid. et op. 6,9; c. Faust. 3,3; 22,57; etc. Nur Apul. apol. 98: iustum here- Lact. inst. 5,9,15: iustos heredes; Victorin. Pett. comm. in dem; Varr. rust. 2,10,4; Dig. apoc. 5,1: Et quia ipse erat testator et mortem deuicerat, ip17,2,3,2 (Paulus) auch: iusta sum erat iustum constitui heredem Deo; hereditas. iusta hereditas: häufig bei den christlichen Autoren. Hyg. fab. 131,1; 150,1, dann Clem. ad Cor. 1,61,1; Ps.-Heges. 1,2; Rufin. transl. Eus. h.e. Serv. Aen. 1,133. 2,25,1; Hier. in Eph. 1; Chromat. in Matth. 5 Selten vor Tac., Val. Max.; Apul. Tert. adv. Marc. 5; Cypr. ep. 10,3, dann häufig im 4. und 5. flor. 16 (miles proeliator). Jh. u.a. Ambr. (7x), Ps.-Heges. (5x), Aug. (5x); Hier. (3x), und Amm. 19,7,8; 23,5,23 Decl. maior. 5,23. 7,3 Aug. util. cred. 12,26: quaero enim, si quod nescitur, credendum non est, quomodo seruiant parentibus liberi eosque mutua pietate diligant, quos parentes suos esse non credant. Nur Ampel. 15,7: tyrannidem in- Oros. hist. 7,21,6. 7,22,10; Hier. chron. ed. HELM 1956, p. vasit; invadere im Sinne von „ge- 244. 246; Ps. Aur. Vict. epit. 46,4 waltsam eine Herrschaftsposition einnehmen“: spät. Nur Sen. contr. exc. 2,5,1; Decl. Lact. epit. 61,4; Rufin. transl. Eus. h.e. 8,14,6. 10,2,1; Aug. min. 305,7. bon. coniug. 14,16 Nur Apul. Plat. 2,15. 2,28. Tert. apol. 2, Rufin. transl. Eus. h.e. 9,9,10; 9,11,2; 10,9,1, Iulian. in Iob. 24; Chalc. comm. 2,156; vgl. ebd. 2,270; Cassiod. in psalm. 2; expos. ep. Paul. ad Rom. 5 Ambr. bon. mort. 8,33: tum saxi desuper inminentis super canur in der Lyrik, später Decl. min. 254,13 pita adcubantium inter epulas inpendentem ruinam. Sen. benefic. 6,9,2 Aug. serm. 45: non timeat ruinam domus suae. Hier. in Hab. 1,2; Hier. ep. 118,2.

Yardley 2003 Apul. met 4,11. 4,21; vgl. Dig. 29,1,11,1 (Ulpian)

Vgl. Iust. 5,8,12; 16,1,6; 18,1,1; 18,3,7; 21,4,1; 21,4,3; 41,4,7

Bemerkung

268 7. Tabellen

se oculis ingereret

quietae felicitatis

18,7,9

18,7,10

diem fungitur

vestigia… ostentant

19,1,1

20,1,6

exultabundus

servili germine

18,3,19

17,3,20

LLT Aug. c. Iulian. 5,4; Siricius epist. 4, ed. ZELZER 1982 (CSEL 82,3), p. 299; Hil. in Matth. 10,9; Iul. Exuperant. 8,51,10; Amm. 27,6,3 Tert. apol. 34: nonne maximam et inexorabilem offensam contrahes eius; L. Sept. Dic. Cret. 2,30; häufig bei Ambr. (12x). sub comminatione: Tert. paenit. 8; adv. Marc. 2; Rufin. transl. Orig. comm. in cant. 2; Hier. c. Lucif. 24; Iulian. in Am. 1,3; Ambrosiast. quaest. 5,4; cum comminatione: vgl. oben zu Iust. 12,2,9. servili germini: keine Parallele; germen: Verteilungssuche ergibt 60 Ant. (hauptsächlich Lyrik, Plin. maior. (21) Columnella, Apuleius und Fronto) zu 560 Patr. 1 (darunter v.a. Aug., Hier., Ambr.), 44 Vulg. und 233 Patr. 2 Näher: Min. Fel. 17,2: ingerentem sese oculis; Lact. inst. 1,5,2: ingerentem se oculis; Macr. somn. 1,15,19: se oculis ingerit.

Auch Iust. 12,2,9 cum belli comminatione.

Iust. 28,1,3

Bemerkung Iust. 5,4,18; 13,6,19; 33,1,4

Vgl. SYME 1988, 368. Später Gebrauch: CIL VI 19270: Ps.-Heges. 1,10; Rufin. transl. Eus. h.e. 10,12; 10,27; Aug. ep. Vgl. SYME 1988, 369. diem suum functa est; Dig. 1,22,4 104,1; c. Faust. 22,29; c. Iulian. 4,116; Sulp. Sev. chron. praef. 19,2,19,10. 26,7,39,10. 1,7,7; 1,36,1; 1,49,5; 1,53,1; 2,26,4; vgl. Paul. Nol. carm. 36,2,26,2. 39,6,42 (Papin.); Dig. 21,138 49,17,9 praef. (Ulp.); Rufin. transl. Eus. h.e. 3,35. Aug. vera relig. 22: extrema vestigia illius pulchritudinis Sen. dial. 2,3,5: nec ipsi ulla saevitiae vestigia ostentant. ostentat

Sen. ep. 105,3. 94,68: invidiam effugies si te non ingesseris oculis; dial. 3,18,2: si ingeritur oculis veritas; Val. Fl. 8,52. Sen. ep. 36,1: res est in quieta fe- Näher: Aug. c. Faust. 33,5; c. Iulian. 6,27; Cassiod. var. 8,10. licitas. Nirgends früher als Sol. 5,20. keine weiteren Parallelen

germen in der Lyrik und späten Prosa („not listed in OLD“).

offensam civium contraxit sub belli comminatione sub comminatione: Dig. 37,14,1 (Ulpian), Serv. Aen. 10,9

17,3,16

Yardley 2003 Tac. hist. 1,11,2. 3,58,2; Dig. 25,5,1 (Ulpian); Serv. Aen. 10,19. 202 Suet. Vesp. 4,4

Wendung in favorem

Iust. 17,2,6

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

269

Wendung panificiis

originemque mundi

excusatius

consortium regni

splendorem… lucis

saevitia grassatur

adtaminet

Iust. 20,2,7

20,4,3

21,1,4

21,1,7

21,2,1

21,2,2

21,3,4

Nicht vor Porph. Hor. ep. 1,3,9, HA Gord. 27,2; Serv. Georg. 1,268; Aen. 4,507 etc.

Suet. Calig. 34,1; Nero 36,1: saevitia… grassatus est

Apul. met. 11,15

Yardley 2003 Varr. rust. 5,105; Cels. med. 2,18,2. 10; Suet. Vesp. 7,1 Häufig in der Lyric, Prosa aber nur: Sen. nat. 3,29,3: origo mundi, später Serv. ecl. 6,41 Abgesehen von Sen. contr. 7,1,20 nach-ausgusteisch: Sen. dial., ep.; Plin. ep. (2), Tac., Decl. min., Decl. maior. (4) Nur bei Tac. ann. 4,3,3, später HA trig. tyr. 30,23. consortium imperii: Trogus (MithridatesRede)

consortium regni: Ambr. spir. 3,20,158; 3,21,159; Apon. cant. 8; Rufin. transl. Eus. h.e. 11,2; Rufin. transl. Clem. Rom. recogn. 1,49,4; Caes. Arl. serm. 28,4; 127,3; consors/-tem/-tes regni: Ps.-Heges. 1,2; Paul. Nol. ep. 25,5; Oros. hist. 7,20,1; 7,24,4; Hier in Dan. 3,11; in Hab. 1,2; Greg. Tur. hist. 6,5 etc.; consortium imperii: Amm. 26,4,1. Häufig in christl. Schriften: Pass. Perp. 5,3; Ambr. (8); Rufin. (11, auch lucem splendorem etc.); Aug. (4); keine nicht christlichen Parallelen Cypr. ep. 60,2,3: saevitia grassetur; Aug. c. Cresc. 3,43,47: grassanti saevitiae comparetur; Rufin. transl. Eus. h.e. 9,11,4: saevitia et crudelitate grassatus est; Amm. 24,2,4: omni saevitia per nostros limites diu grassatus. attaminaveris: sehr häufig bei Ambr., Aug. Beda Ven. adtaminet: Ioh. Cass. conl. 21,26; Cod. Theod. 3,1,5 attaminavit: Aur. Vict. Caes. 16,2.

Aug. c. Faust. 32,5 excusatior: Sen. contr. 1,4,12; Plin. ep. 14,11

Häufig in der christlichen Literatur seit Tert. und Cypr. (5), Filastrius Brix (10), Rufin (7), Aug. (40), Vulg. (2).

LLT Aug. serm. 136B: fac panificium

Vgl. SYME 1988, 368 f.; YARDLEY/HEKKEL 1997, 10 f., Anm. 32.

Auch Iust. 24,2,4; vgl. Iust. 38,4,13 (u. Tabelle 7.3.4).

Auch Iust. 32,2,1.

Bemerkung

270 7. Tabellen

Wendung vitiis abundent

adfectatae tyrannidis

auctorum originis

brevem patientiam

praedam uberiorem

damna carissimarum rerum

patibulo suffixus est

Iust. 21,5,9

21,5,11

21,6,2

22,4,3

22,5,11

22,6,9

22,7,8

Ps.-Heges. 4,1: ad praedam sibi uberem; Amm. 31,7,1: ubertate praedarum.

LLT vitii abundet: Rufin. Basil. regula 3 resp. 26; vitia abundabunt: Hil. tract. ps. 118,12; abundans vitiis: Sulp. Sev. chron. 1,48,1; abundantia vitiis: Macr. sat. 3,14,2. Auch in der späten Rhetorik: Iul. Vict. rhet., ed. GIOMINI/CELENTANO 1980, p. 20,4; 22,3; Mar. Victorin. in rhet. Cic. 2,13; ferner Tert. apol. 46: tyrannidem affectant; Ps.-Heges. 4,1: tyrannidem affectare; Ioh. Cass. conl. 5,7: adfectatae tyrannidis; HA Hadr. 4,3; Pius 7,3. 7,4; Avid. 2,5; Geta 6,8; Diad. 8,5; Alex. 48,1; regnum adfectare: schon Liv., Curt., Val. Max., Quint. inst. (3x), aber auch Ambr., Amp., Anom. de viris illustribus (3) und Liv. perioch. (4), Amm.; HA Commod. 6,11; Pan. Lat. III (XI), 13,1; imperium adfectare: Sen. de ira 1,11,5, sonst nur Lact. mort. 8,4; Amm. 26,5,9; HA Pertinax 3,7. auctor originis: häufiger bei den christlichen Autoren: Tert. cast. 5; Ambrosiast. quaest. 98,5; Hil. trin. 12,54; Ps.-Hil. Macc. 163; Oros. hist. 2,4,6; Prud. ham. 31; Isid. eccl. off. 2,10. Für die Verteilung des häufig bei Iustin vorkommenden Begriffs auctor vgl. S. 71 f. Petr. Chrys. serm 16

damno rerum: Cypr. mortal. 10; Apon. cant. 8; Arnob. Iun. ad Greg. 1. 12. 16; Aug. lib. arb. 1,13; ep. 93,5; enarr. in ps. 13,6; 118,26,9; Amm. 27,9,4; vgl. Iust. 2,11,5: damno rei publicae: schon bei Liv., Cic. etc. Apul. met. 6,31. 10,12; Serv. Amm. 24,5,3; 27,2,9: suffixum patibulo; Rufin. transl. Eus. Aen. 3,553; Arnob. nat. 1,40 (ad- h.e. 2,26,1; Evagr. Gall. alterc. 6: a patribus nostris crucis pafixus) tibulo esse suffixum.

Tac. hist. 3,30,2: damno rerum suarum.

Apul. met. 4,23; Decl. maior. 4,20 Nur Apul. met. 9,8.

Ov. fast. 2,399; Suet. Nero 1,1; Apul. mund. 24, später Serv. Aen. 7,792.

Quint. inst. (4), Calp. (4), Decl. min. (20): Phrase der Rhetorikschulen; später HA (8).

Yardley 2003 Quint. inst. 10,1,129

Auch 24,7,10. 25,1,5 (praedae ubertate)

Auch Iust. 23,1,13. 28,1,6 auctor insg. 40 mal bei Iustin.

regnum/imperium adfectare häufig bei Iustin.

Bemerkung

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

271

Wendung debitae pietatis

interiecto deinde tempore

coaequales

insidias… instruit

servulis

scurriliter

Iust. 23,2,8

23,3,5

23,4,9

24,2,1

24,3,9

24,6,4

LLT Liv. 23,9,10: tum iuvenis 'Ego quidem inquit' quam patriae debeo pietatem, exsolvam patri. häufig bei den christlichen Autoren: Lact. inst. 6,9,24 (pietate debita); Arnob. nat. 7,37; Ambr. in Luc. 7. 8 (pietas debeat); Paul. Nol. ep. 10,2; 29,20,3; Aug. lib. arb. 3,22; ep. 238,2; in Gal. 22; civ. 10,16 (deberet pietas) etc. interiecto …trienno: Vell. 1,14,3. 1,14,4; interiecto… tempore: Val. Max. 2,10, ext. 1; Lact. mort. 10,6; Sulp. Sev. chron. 2,18,2. 2,37,1.

Bemerkung

Iust. 1,7,11; 1,10,15; 3,6,7; 4,4,1; 10,3,5; 13,7,4; 23,3,5; 28,3,11; … diebus: 18,1,11; 18,7,9; 39,2,6; spatio: 42,3,8. Häufig bei den christlichen Autoren: Tert. (6x), Pontius, Auch Iust. Seltenes Wort: Colum. 8,14,8; Petron. 136,1; CIL VI 6502 (sic!) Ambr., Gaud., Arnob., Aug. (7), Vigilius (3), Quodv., Hil. (3), 37,4,1. Hier. (9), Vulg. (3); ferner (späte) Inschriften: AE 1974,15 (= und späte Autoren. CIL XIV 2485); CIL VI, 13213 (p 3911 = ILCV 3107 = ICUR I 239 = ILS 8489); CIL XIII, 8644 (= CLE 374); NSA 1933, 450 (erg.). Apul. met. 7,25 Aug. epist. 11, ed. Divjak 1981 (CSEL 88), p. 60,14: instruxisset insidias; vgl. Oros. hist. 2,6,11. Schon bei Cicero, aber sonst spä- Deutlich häufigerer Gebrauch bei spätantiken Autoren, darun- Auch Iust. 39,1,8. ter Gebrauch v.a. Apuleius (16) ter v.a. Ambr. (137), Hier. (22), Max. Taur. (13), Aug. (8), und „Quint. Decl.“ (25) [d.h. Petr. Chrys. (7), Ps.-Heges (6), Paulin. (3), Salvian (3); Oros. Decl. min. (6); Decl. maior. (2); nicht christliche Autoren: Amm. 26,3,5; Epit. Alex. 21,7; (19)]. Sen. contr. 6,2; Macr. sat. 3,14,7; Cod. Theod. (7). Zur Verteilung vgl. oben S. 65 f. und 72. Selten: Plin. ep. 4,25,3; Porph. Cypr. ad Quir. 3,41; Rufin. apol. adv. Hier. 1,41; Aug. c. Hor. ep. 1,17,19. Cresc. 3,78,89; Cassiod. var. 10,30.

Häufig bei Iustin, vielleicht als Übergang zwischen Auslassungen, kann aber von Trogus kommen. Val. Max. 6,5,ext.4. … spatio: Caes., Liv.

Yardley 2003 Sen. Phaedr. 631; Decl. maior. 10,3; Dig. 10,2,50 (Ulpian), Dig. 42,8,19 (Papin.)

272 7. Tabellen

Wendung naturalia praesidia saxi rupes

an… an vero

salutare praeceptem

praedae incubantes mutuis… odiis

in furorem versi

matrimonium solveretur

secundante vento

percussores inmittuntur

Iust. 24,6,7 24,6,8

24,7,1

24,7,8

26,1,3

26,2,2

26,3,3

26,3,4

26,3,7

LLT Keine weiteren Parallelen. saxa rupesque schon Liv. 21,40,9. 22,18,2. Sen. const. sap. 1,2; Ps.-Heges. 3,2; vgl. aber: saxi rupe stans: Rufin. hist. mon. 15,2,2.

CASTIGLIONI 1967, 18, Nr. 2: Genitivkonstruktion nur bei Iust.

Bemerkung

Anon. de trin. 12,941 (ed. BULHART 1957); Aug. ep. 247,3; c. Fel. 1,15; Ioh. Cass. conl. 17,25; Macr. somn. 1,7,3; Mart. Cap. 4,383. Cypr. (4), Lact. (2), Ambr. (11), Rufin. (3), Aug. (9), Ioh. Nur Sen. dial. 5,6,3. 5,41,1. ep. 88,39. 13,1. 108,9. Cass. (5), Cassiod. (9) etc. Nur Flor. 1,26,2. Apon. cant. 8: praedae incubans. Sen., Val. Max, Plin., Tac. Min. Fel. 31,8,30; Hil. in Matth. 25,2. Auch Iust. 34,1,3; 40,1,1. Decl. maior. 6,4; Suet. Calig. Hier. in Is. 12,44,24; vita Hilar. 100,12; v. Malchi 6,44. Auch Iust. 50,3. 28,3,8; 34,1,8; 42,4,11. Iur. Begriff, häufig in den Dig. Ambr. apol. Dav. 10,52; Aug. adult. coniug. 2,8,7. 2,17,18. Vgl. YARDLEY (50), nirgends in der Prosa; rhet.: 2003, 218. Decl. min. 291,4.8; 347,1. Nur Tac. ann. 2,24,3: tandem re- secundo vento häufiger: Livius, Varro, Val. Max., Amm. labente aestu et secundante 20,1,3; partizipial auch: L. Sept. Dict. Cret. 6,1: dein a puppi vento. secundante vento paucis diebus pervenere ad Aegaeum mare. Tac. ann. 3,16,1; Flor. 1,1(7),2. Flor. 1,13,10; später: Ps. Aur. Vict. vir. ill. 6,10. 66,12. 67,5. 1,36,8 76,8. 81,6; HA Elag. 13,4, Greg. Tur. hist. 2,40.

Späte Verwendung.

Yardley 2003 Nur Apul. met. 1,2. Tautologischer Ausdruck nur bei Iustin.

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

273

veniam… praefatus peregrinus populus

austeritas

34,3,4

occulta mala

30,1,10

31,5,3 34,1,8

tacita pestis

28,4,10

geminae subolis

Tac. hist. 3,49,1; Sg. auch Val. Max. 9,6

honorifice exceptus

28,4,7

30,2,3

Nur Decl. maior. 8,16.

cruore madens

27,2,5

Paul. Nol. ep. 20,2: tam blande quam honorifice excepit; Hil. Const. 15: condemnati ad regem suum aduolauerunt exceptique honorifice inpietates suas quanta potuerunt ambitione confirmarunt. Prud. c. Symm. 1,533.

Mar. Victorin. in rhet. Cic. 1,27: quippe adfectio est repentina animi commutatio. Rufin. transl. Eus. h.e. 11,13; Petr. Chrys. coll. serm. 20; vgl. Amm. 25,10,7. Ps.-Heges. 4, (CSEL 66, p. 254); Hier. in eccles. 7,20.

LLT parricidale scelus: Ambr. expos. ps. 7,15; Ps.-Heges. 1,7.

In diesem Sinne spät, vgl. TLL.

WINTERBOTTOM 2006, 464: einige Mss. haben asperitas wie Liv. 45,12,3–6; letztlich nicht zu klären.

Ambrosiast. Tim. I 5,25: sed sicut quaedam mala occulta ad praesens sunt; Rufin. transl. Orig. ps. 36 hom. 1,5: occultans mala. Aug. (28 Mal pl. und sg.). vgl. Cod. Theod. 12,1,74 pr. (a. 371): Quod si ei gemina vel Einziger Beleg im TLL: Serv. Aen. 11,262; vielleicht Erfindung numerosa suboles erit. Iustins. Apul. met. 1,1. 11,23; flor. 1 Aug. civ. 14,23 --Gai. inst. 3,94; Aug. enarr. in ps. 118,8,1; Hier. in Is. 7,18,1; Cassiod. var. 7,9. 23

Überwiegend in der Lyrik, Prosa nur Sen. benefic. 7,19,8. Nur Suet. Calig. 35,1: exceptum honorifice.

repentina animorum mutatione trepidus… confugit

27,2,3

Yardley 2003 parricidale scelus: Firm. math. 4,14,9; parricidalis allein auch: Petron. 80,1; Decl. maior. 4,19; 17,18; Flor. 2,9,1. Petron. 19,1: quae tam repentina esset mutatio animorum facta. Nur Suet. Claud. 36,1.

Wendung parricidale scelus

Iust. 27,1,10

465. Vgl. FISCHER 1868, 9.

Vgl. WINTERBOTTOM 2006,

Vgl. GALDI 1916, 166.

Bemerkung parricidale auch Iust. 37,1,4; 39,3,1.

274 7. Tabellen

Wendung alienae felicitatis

pacis simulatione deceptus

dum haec aguntur, interim…

ad instar

in profundum merguntur

matrem anum se… stagnavit

post longam peregrinationem

restitui in pristinum statum

Iust. 35,2,2

36,1,5

36,1,7

36,3,2

36,3,7

36,4,1 37,2,6

37,3,7

37,4,4

Ambr. ep.7,40,6: speciei simulatione decepta; vgl. Mar. Victorin. in Galat. 1,2,14: simulatio decipit multos; Iulian. in Os. 3,12: nec illa colluctatoris sui simulatione deceptus est. dum…, interim… ist schon bei Livius üblich: Liv. 5,47,1: Dum haec Veis agebantur, interim arx Romae; Liv. 21,29,1: Dum elephanti traiciuntur, interim Hannibal Numidas […]. Häufig bei christlichen Autoren wie Tert., Cypr., Aug. etc.

LLT Häufig in der christl. Literatur: Tert. spect. 16; Lact. inst. 6,24,24; Petr. Chrys. serm. 172; Aug. (5); Hier. (5) etc.

Vgl. Decl. maior. 5,20; beliebt v.a. bei christlichen Autoren: Lucif. abs. 2,17; Tert. adv. Iud. 13; Ambr. in Luc. 8; Max. Taur. serm. 48; Petr. Chrys. serm. 19. 44. 66; Aug. enarr. in ps. 29,3,13; serm. 165; c. Faust. 12,35; c. Petil. 2,99,228; Quodv. promiss. 2,19; Ioh. Cass. conl. 6,10; Prud. perist. 10,1011. Lyrik, dann Gell. 3,15,4 Aug. serm. 142; Hil. tract. ps. 118,3; Ambr. in Luc. 8. In der Bedeutung „stärken“, „be- Hier. in Am. 7,7: stans super nurum stagnatum. kräftigen“ spät: Veget. mulom. 3,2; Stat. Silv. 3,2,110; vgl. NORDEN 1898, I 300, Anm. 3. Sen. dial 12,17,2. 8,5,2; ep. 28,1. Vgl. Aug. serm. 260c: post longinquae peregrinationis labo90,39; Apul. apol. 23; Decl. min. rem; Aug. enarr. in ps. 111,1: post captiuitatem longinquae 347,9; Dig. 3,3,23 praef. 1 (Ulp.); peregrinationis. wörtlich: Plin. ep. 5,19,6. Nur in den Digesten. Häufig bei christl. Autoren: Cypr. ep. 33,1,2; Lact. mort. 3,4; Rufin. apol. adv. Hier. 1,43; Aug. c. Iulian. 6,11; Hier. in Is. 7,23,15; 18,65,21; in Ezech. 5,16 f.; 9,29; 11,39; in Dan. 2,7; in Eph. 2; adv. Pelag. 2,25.

Laut SANTI AMANTINI 1972, 58 verweise Redundanz auf den Epitomator. Häufig bei Apul. (22); vgl. Gell. 20,1,39; vom 2. Jh. an beliebt. Petron. 102,16

Yardley 2003 Sen. dial. 6,19,6; ep. 94,67; später Firm. err. 19,1; Serv. ecl. 1,10; Liv. 8,31,2. Decl. min. 306,1: optionis simulatione decipit.

Vgl. SYME 1988, 368; YARDLEY/HEKKEL 1997, 10f. Auch Iust. 43,1,1 (über Trogus).

Vgl. SYME 1988, 369.

Bemerkung

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

275

Wendung scrutatore… misso

meditabundus

membra lacera

festinato

fictas lacrimas

nudum uxoris nomen

par… viribus

Iust. 38,1,9

38,3,7

38,8,15

38,10,11

39,1,6

39,3,3

39,3,4

Livius (ca. 20 Mal), sonst nicht häufig (Ovid, Columella, Lucan, Plinius).

Lyrik, sonst Gell. 4,2,15; Decl. maior. 19,4. Colum. 1,6,19; Plin. nat. 18,99; Quint. inst. 4,2,58; Decl. min. 347,6; Decl. maior. 4,11; Suet. Iul. 16,2. Nur Apul. met. 10,27 (fictas mentitasque lacrimas uxoris). Vgl. Ter. Andr. 558 lacrimae confictae; Catull. 66,16: falsis lacrimulis. nomina nuda: Ov. trist. 2,1,408; Plin. nat. 3,2. 25,9; Quint. inst. 8,3,38. Sg. nur Dig. 38,17,2,8 (Ulpian).

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Yardley 2003 Stat. (4), Lucan. (2), dann Suet. Claud. 35,1; Decl. maior. 18,11; später Servius und Vulgata

Vgl. SYME 1988, 368.

Bemerkung Vgl. Iust. 25,2,5: scrutor.

Sg: Ambr. ep. 65,4: nomen nudum hereditatis; Symm. rel. 11: Nudum quodammodo nomen immunitatis requirunt; Ps.-Heges. 1,5: nudo regni nomine; Cod. Theod. 2,17,1: nudum nomen venditoris; (vgl. Ambr. ep. 64,8: ne fias nudo quidem nomine Christianus; fid. 1,2: non sunt igitur haec nuda nomina, sed operatricis virtutis indicia). Mar. Victorin. adv. Arium 4,7; Ps.-Heges. 5 (CSEL 66, p. Vgl. Iust. 365; ebd. p. 370); Paul. Nol. ep. 40,2; Aug. ep. 102,24; Sal6,4,12; 22,4,1; vian. gub. 4,14,66; Amm. 19,11,17; 27,2,5. 27,2,4.

Ambr. exc. Sat. 1,47; Ps.-Heges. 5,1; Aug. c. Emer. 12; Quodv. serm. 1,13; Salvian. gub. 6,15; Prud. perist. 4,121. Cypr. ep. 52,1,1; 59,9,1; Lact. mort. 45,6; Ambr. Abr. 1,6,39; in Luc. 7; Paul. Med. vita Ambr. 27,1; Hil. tract. ps. 139,12; Hier. ep. 1,12,7 etc. nicht christlich: Amm. 17,12,4; 25,8,17; 30,1,6. Bei Iust. 39,1,6 heißt es: non fictas in eo, sed veras lacrimas… vgl. schon Liv. 40,12,3: simulatis lacrimis in alterius perniciem veras meas lacrimas suspectas tibi fecit. Amm. 22,14,4: lacrimas fingens.

LLT Verteilungssuche: gegenüber insgesamt acht Treffern bis um 200 n.Chr. (s. Yardley) stehen 78 spätere (+ 5 in LLT-B), v.a.: Vulg. (3); Cypr. (10, oft scrutator renis et cordis), Ambr. (14); Petr. Chrys. (8), Aug. (12), Hil. (4), Hier. (6); nicht christlich: Aur. Vict. Caes. 39,48: imminentium scrutator; Amm. 20,3,3: scrutatores causarum intellegibilium aduerterant. nur Iustin

276 7. Tabellen

muliebri pertinacia proelii congressione in formam provinciae rediguntur

matura senectute decedit

39,3,10 39,3,12 39,5,3

41,5,6

foedus percussit

nomen… venerabilius

nec modum … operis excedat

sive dum.. sive dum

partu gravidam

saeculorum serie

42,3,4

42,3,5

43,1,2

43,3,4

43,4,4

44,2,7

nomine nucupent

Wendung commune… fas

Iust. 39,3,8

Tac. hist. 1,2,2; Apul. mund. 22; Decl. maior. 4,13; Dig. 50,15,1

Spätlateinisch, Yardley nennt keine Parallele. Außer Iust. nur Tac. ann. 3,61,1.

Früh in der Lyrik (Varro, Ovid); Cic. rep. 2,60. 2,71; dann Apul. (6x); HA (4); Serv. (3). Perioch., Flor. (4), Sen. contr. (3), Ampel. (2). Lyrik: Ov., Lucan., Sil. Ital.; in der Prosa selten: Sen. ep. 14,11; Apul. met. 3,29; HA. ---

Yardley 2003 Nur Apul. apol. 86; commune nefas: weitere. Sen. dial. 12,16,1. S. unter 2,12,8. Vell. 2,97,4. 2,44,4; Tac. ann. 2,56,4; Suet. Iul. 25,1; Aug. 18,2; Tib. 37,4; Calig. 1,2; Nero 18,1; gramm. 30,6, Liv. perioch. (4). Cels. med. 2,1,5. 1,1,1; Sen. clem. 1,11,1.

Bemerkung

Ambr. expos. ps. 12,19 (maturior senectute); Aug. serm. 163 (senectus matura); Hier. in Abd. prol.; in Zach. 3,14; Auson. Caes. 4,31; epigr. 40,5. Viele Parallelen bei den christl. Autoren: Ambr. (3), Ambrosiaster (7); Rufin (4); Arnob. Iun. (3), Optat (2), Aug. (43); iur.: Cod. Theod. (4). Vor allem christlicher Gebrauch: Vulgata (19) und Hieronyauch Iust. mus (8). 43,5,10 Lact. inst. 7,24,15: cuius nomen erit praeclarum ac venerabile; Paul. Nol. carm. 6,20; 19,98; 29,23; Aug. ep. 1,1; HA Sept. Sev. 21,11. Sulp. Sev. chron. 2,32,6: extant etiam mandatae litteris praeclarae eius temporis martyrum passiones, quas conectendas non putavi, ne modum operis excederem. Tert. nat. 2,10; Novatian. trin. 12. 31; Arnob. iun. in ps. 108; nicht christlich: Macr. somn. 1,7,9. L. Sept. Dict. Cret. 6,13: Andromacham partu gravidam ex Neoptolemo Molossos mittit. Cypr. rebapt. 6; Paul. Nol. ep. 14,2; Aug. ep. 137,44,4; enarr in ps. 147,25; c. Faust. 22,98; trin. 4,16; Macr. somn. 2,10,8

Vgl. Ps.-Heges. 5,2. S. unter 2,12,8. in formam provinciae: auch Tac. ann. 14,31,2; Agric. 14,1,11; Auch Iust. hist. 3,47,1; in formam provinciae redigere: Suet. Vesp. 8,4; 40,2,5; 44,5,8. Eutr. 7,11,2; 7,19,4; 8,3,2; Ps. Aur. Vict. epit. 1,4.

LLT Rufin. transl. Eus. h.e. 2,6,6.

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

277

26,2,9

24,1,4 24,6,1

5,7,11 13,1,3

1,8,12

1,7,10

velut ad commune extinguendum incendium confluebant

1,7,9

Yardley 2003 LLT Liv. 30,12,13. 40,54,4. 42,39,4; Caes. Vict. Vit. 3,3; an., de rebus bellicis 3,1; Claud. civ. 3,106,5; Curt. 10,6,10. carm. maior. 10,198.

Liv. 28,42,11: iam velut ad commune Oros. hist. 2,15,3 (aber Iust. 5,1,5 zitierend). restinguendum incendium concurrent, Cic. Phil. 10,21. 12,7; Cluent. 4; Sest. 99; orat. 34. in Croeso crudelius con- Nur Liv. 3,36,7. --suluisset ne nuntius quidem nuntius cladis sehr beliebt bei Livius: nuntius cladis: Ps.-Heges. 3,1; Oros. hist. 2,7,5 tantae cladis superfuit 5,49,7 ne nuntius quidem cladis relic- (Iustin zitierend); Auson. per. Il. 17; Amm. 28,6,12. 31,9,4. tus; 33,37,8: ut vix nuntium cladis hosti relinquerent. Auch Ov. (2), Val. Max. (2), Frontin., Sil. Ital., Tac., Flor. ruinae taxatae sint --zu taxo vgl. SYME 1988, 368 sospitem… obtulisset --Verteilung von sospes: Ant.: 100 (20), darunter Ov. (32), Liv. (6); Patr. 1: 29 (10), darunter Hier. (11), Claud. (5). per vim occupassent [17 f.]: Caesar. Liv. 36,3,12; 39,24,6; Caes. Gall. 6,12,3 opimam praedam --- (Vgl. zu adunatis Yardley 2003, Liv. 45,36,4; Cic. Verr. 1,132; Curt. 5,1,4; 9,1,1; 131. 133. 148. 162). Apul. met. 8,5; Oros. hist. 3,23,6. fines… depopulator [18]: Caesar. Caes. Gall. 6,42,3; Oros. hist. 5,18,30.

Wendung maiestate regiae

Iust. 1,7,7

Auch Iust. 25,1,6; vgl. SYME 1988, 367.

Zu sospes praeda/regnum vgl. SYME 1988, 367.

Auch Iust. 24,8,16.

Auch Iust. 5,3,6. 42,5,4.

Bemerkung Auch Iust. 8,3,9. 10,3,5. 11,7,13. 14,1,7. 15,2,12. 32,2,7. 34,2,7. Auch Iust. 5,1,5. 43,5,4; vgl. 9,3,5. 14,5,6.

Stichproben aus YARDLEY 2003, 9–78 mit Ergänzungen unter besonderer Berücksichtigung der Reden der Aitoler (28,2,1–13), des Demetrios von Pharos (29,2,1–6), Philipps V. (29,2,8–3,5) und des Mithridates (38,4–7).

7.3.4 Trogus zuschreibbare Wendungen

278 7. Tabellen

29,2,4

29,2,2

29,2,1

28,2,10

28,2,9

28,2,8

28,2,5

28,2,4

Iust. 28,2,2

Yardley 2003 ---

LLT Mehrfach bei Caesar und Livius; Sall. hist. frg. 1,12. metus Punici --Sall. hist. frg. 1,12: Postquam remoto metu Punico simultates exercere vacuum fuit; Gell. 9,12,15. non ferro defendisse --Cic. p. red. in sen. 34,17 auro redemisse --Liv. 9,4,7; 22,59,7 externis viribus… dome- Liv. 10,31,13; 37,54,25 externa vis auch Liv. 5,33,2; 7,25,9; Cic. nat. sticis deor. 3,29. iustis dominis Cic. off. 1,43; Liv. 4,53,6 (iniusti do- Sall. epist. Mithr. 6,18; häufig auch bei den mini). christlichen Autoren (Ambr., Aug., Hier.). dehonestamenta Sall. hist. frg. 1,55. 88, aber auch Auch Sall. or. Lep. 21. Seneca und Tacitus. …fundamenta fraterno [211]: Catull. 64,399; Hor. sat. fraternus sanguis auch Nep. Timol. 1,4; Sen. sanguine adsperserint 2,5,16; Ov. met. 11,268; 13,149; Stat. contr. 1,7,14; Petron. 108,14. Theb. 1,402; am nächsten: Lucan. 1,95. supplicibus precibus [211]: Sen. Herc. 570: prece supplici. Curt. 5,3,13; aber auch Tac. ann. 3,36,2; Suet. Iul. 69,1 und später gebräuchlich. contenti Italiae terminis --Curt. 9,6,19: contento intra Macedoniae terminos. spe improba Unter anderem Stat. silv. 2,3,66 f.; Schon Liv. 40,8,17: spe et cupiditate improba Lucan. 5,130; 6,29 („Justinism“) creuistis; vgl. Cic. leg. agr. 1,23,8 (spem improbis ostendistis). Liv. 33,27,8; 38,41,11; 44,22,3; dann Vgl. Hor. sat. 1,7,9. non aliam ob causam quam quod Seneca.

Wendung portas aperiendas

Vgl. Iust. 1,2,8; 31,4,10; 39,5,3. Auch Iust. 22,7,4

Vgl. Iust. 23,4,6.

Vgl. Iust. 32,1,3; 40,1,3.

Bemerkung

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

279

38,4,2

ferrum stringere

superiores extiterint consulere, bellumne sit… an pax habenda spe victoriae

29,3,5 38,4,1

LLT Bemerkung Liv. 21,16,1: nam neque hostem acriorem bellicosioremque se cum congressum nec rem Romanam tam desidem umquam fuisse atque inbellem. Nep. Eumen. 4,2 (acrius hostis); acerrimi hostes häufig bei Cicero. Vgl. Sall. hist. frg. 1,126. nubis belli: Stat. silv. 5,1,132; consurgere nubem: Lucr. nat. 6,497; Lucan. 2,481; später keine Belege. Liv. 41,28,2; 45,20,1. Cic. Lael. de amic. 86; fam. 9,16,6.

Nur Iustin. animus victoris: Liv. 22,56,1; 30,12,17; Cic. fam. 9,2,4. --Neben Iustin nur Sulp. Sev. chron. 2,41,7. Liv. 31,7,2 (vgl. GRONOVIUS p. 998); Wie Yardley. Sall. hist. frg. 4,69,1. Vgl. Iust. 2,11,16; 20,3,4 --Liv. (7), Sall. (3), Caes. (3), Cic. (4), Curt. (2), Val. Max. (2), Tac. (2), Flor. (2), später seltener: Lact. (2), Ambr., Ps.-Heges. (2), Hier.; vgl. HA Alex. 60,6,1: victoriam speres. Liv. 7,24,5; 7,40,10; 24,38,5; Val. Max. 4,6,3 (stricto ferro), Sen., Sen. rhet., Vgl. Iust. 1,9,20: stricto 38,24,8; 40,9,6; dann Curt. 8,7,7; Plin. ep. 3,16,6; Decl. min.; Decl. maior.; später ferro Vell. 2,125,2; Tac. hist. 3,10,4 nur: Ps.-Heges. 5,1 und Prud. (3). (stricto ferro) und Lyrik: Catull, Verg., Ov., Lucan., Stat. etc.

-----

-----

ingentes motus levia fuisse existimaturos concurrat manus victorum animos

29,3,2

29,3,4

--Verg. Aen. 10,809; nubem belli: Silius.

discrimen imperii nubem illam trucis et curenti belli

29,2,9 29,3,1

Yardley 2003 ---

Wendung acriores hostes

Iust. 29,2,5

280 7. Tabellen

38,4,15

38,4,13

38,4,7

38,4,4

Iust. 38,4,3

more procellae inundasse Italiam

ferorum atque inmitium populorum

Kombination beider Adjektive nur Liv. 23,5,12: natura et moribus inmitem ferumque. ---

Yardley 2003 Cic. Rosc. 79; leg. 3,22. ---

Vgl. oben Tabelle 7.3.3 zu Iust. 21,1,7. inmorari im Sinne von verweilen auch Iust. 2,3,16; 38,4,6; vgl. SYME 1988, 368; GOODYEAR 1992, 280.

Auch Iust. 5,6,4; 6,7,3; 11,10,14; 39,5,4; zur Verteilung vgl. o. S. 74.

Auch Iust. 5,2,10; 38,4,15.

Bemerkung

Vgl. Ambr. exam. 6,4,21: inmitem feram materno mollit. Isid. etym. 12,1: Omne enim, quod ferum est et inmite, abusive agreste vocamus. Sen. ep. 74,4 Vgl. GOODYEAR 1992, 280.

LLT Keine späteren Parallelen. bellum sustinere: Liv. 3,6,6; 35,12,13; 36,7,10; 36,30,1; 38,8,3; Cic. Att. 6,5,3; fam. 10,24,8; Tac. ann. 13,6,3; Decl. min. 377,11; Filastr. haer. 130; Petr. Chrys. serm. 45; Hil. tract. ps. 139,4; Hier. ep. 52,3; Veg. mil. 3,14,13. victoriae fiduciam --Caes. civ. 3,96,1; Vell. 2,113,1; Curt. 3,11,13; 4,1,31; Frontin. strat. 2,10,2; Suet. Vesp. 8,2; später nur Lact. inst. 1,10,9. inbellis aetas… inbellis [YARDLEY 2003, 14]: Häufig in der Lyrik: Verg., Prop., Ov., Hor., Sall. hist. frg. 2,87; Val. Max. 6,6 Lucan., Val. Flacc., Sil., Stat., Mart., Iuven.; ext. 2, Tac. ann. 13,54,1; 13,56,3; ferner Liv. (27), Sall. (4), Cic. (2), Vell., Curt. 15,13,1. (5); Val. Max. (4); Tac. (20), Quint. inst. (4), Frontin. (4); Plin. nat. (3); Suet., Gell., Flor. Seltener bei den christlichen Autoren: Tert., Ambros., Rufin (11), Aug. (3), Oros. (4), Hier. (4) und in der Historiographie: Dict. Cret. (3); Aur. Vict., Amm. (7). consortium imperii civi- --- (Vgl. oben zu 21,1,7.) Tac. ann. 14,11,1; Amm. 26,4,1 tatisque ne veteribus inmoremur --Sen., Val. Max.; vgl. Aug. c. Iulian. 3,12: Haec exemplis debuisti ante cogitare, ne ad causam non pertinentibus immorareris exemplis.

Wendung qua ratione ac spe coepta bella sustineant

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

281

in dotem dedisset

decretorum amaritudinem iure gentium

victoriae ius

inputari sibi, si…

deforme sibi putaverant bellum… inexpiabile

38,5,3

38,5,5

38,5,7

38,5,8

38,6,4 38,6,6

38,5,6

Wendung incrementa virium

Iust. 38,5,1

--Liv. 4,35,8; 33,12,8; 33,47,9; 41,24,7; Cic. (3), Quint. inst.; Flor.

---

Cic. Verr. 2,4,116; leg. agr. 2,40; Marcell. 12; Sen. benefic. 5,16,5; Tac. hist. 4,74,1; 5,9,1; Flor. 1,23,4.

---

Yardley 2003 incrementum „a Trogan word“ vgl. Trog. prol. 32; Liv. 39,15,10; 27,17,4; Val. Max. 5,3,2a; incrementa urbis: Liv. 1,44,5; 5,54,4; Frontin. aq. 7,2. incrementum dare Val. Max. 5,7,2; Quint. inst. 3,2,1. [220] Häufig in den Digesta, sonst Colum. 4,3,6 und Decl. min. 347,5. ---

Sil. 7,57 Später nur Arnob. nat. 1,65; vgl. Aug. c. Faust. 21,16: bello inexpiabiliter maculatae.

Keine Parallelen; amaritudo häufig bei Plin. nat. (13), Ambr. (19); Hier. (29); Aug. (29). ius gentium sehr häufig bei Liv. (29), Cic. (7), Nep., Sall., Curt. (3), Sen. (4), Val. Max., Tac., Gell., Quint., Gai. inst. (14). Seltener bei den christlichen Autoren: Lact., Mar. Victorin., Ambr. (2), Aug., Hil., Isid. (3). Liv. 39,29,1; aber auch später noch gebräuchlich: Ambr. vid. 7,42; Ps.-Heges. 1,3. 5,3; Rufin. transl. Orig. in Num. hom. 21,3; Paul. Nol. ep. 23,15; Aug. acad. 2,12; quaest. 1,167; serm. 163; Hier. in Am. 2,4; in Zach. 3,11. Seneca und später.

Wie Yardley.

LLT incrementa virium auch Amm. 14,11,4; 21,2,3; 29,5,4; Macr. somn. 1,6,73; incrementa urbis: wie Yardley.

Auch Iust. 40,1,1.

Vgl. GOODYEAR 1992, 280.

Auch Iust. 43,1,12.

Vgl. GOODYEAR 1992, 280. Auch Iust. 16,2,7. 34,3,7.

Bemerkung Vgl. Iust. 18,5,7; 43,3,13; 44,5,2: incrementa urbis Iust. 2,15,2; 7,5,2: incrementum dare.

282 7. Tabellen

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---

legem odiorum

nominibus erubescant

honoratissimum nomen

38,6,7

Yardley 2003 Liv. 4,20,2; 26,13,15; 30,13,1; Flor. 1,38,10 spectaculum: „favourite word of Trogus“

Wendung triumphi spectaculum

Iust. 38,6,6

Tert. scorp. 9: consederit nomen cum odii sui lege. Vgl. Cic. fin. 1,16,51: poena legum odioque civium. Nur späte Parallelen: Tert. apol. 21; Aug. enarr. in ps. 6,12. 68,2,4; serm. 279; civ. 13,16. 18,13; c.Iulian. 4,33. 4,112. Hier. adv. Iovin. 1,8; ep. 49,16 (quod erubescit suo vocare nomine?); Isid. etym. 3,71. Die Gesamtverteilung ergibt: Ant.: 125 (25), darunter Sen. (22), Decl. min. und maior. (je 12), Curt., Val. Max. (je 10), Cic., Liv. (je 8). Patr.1: 1266 (61), darunter Aug. (527), Hier. (163), Ambr. (149), nicht christlich: Amm. (3), HA (7). Patr. 2: 507 (29), Greg. Magn. (145), Cassiod. (72), Beda (67), Caes. Arl. (62). Tert. adv. Marc. 4: honoratum nomen; vgl. Cic. Pis. 2: illum honorem nomini mandabant; Vell. 1,13,2: a se gentis nomine honoratus; Tac. hist. 2,89,2: nomine honoravit und viele spätere. Der Superlativ ist früher häufiger, Verteilung: Ant.: 15 (Liv. (5), Cic., Vell. (2), Val. Max. (4), Ascon., Plin. maior., Tac.; Patr. 1: 5 (Auson., L. Sept. Dict. Cret. (2), Amm., Mart. Cap.

LLT Keine späteren Parallelen.

Bemerkung spectaculum häufig: Iust. 2,13,10; 8,4,7; 9,6,3; 9,7,12; 11,13,4; 12,7,7; 13,3,9; 13,6,3; 15,3,5; 34,2,3.4; 38,8,11; 43,5,10; vgl. EICHERT 1882, 172.

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

283

38,7,6

38,7,4

Iust. 38,6,8

dubium… an

urbium multitudine amoenius

solo fertilius

caelo… temperatius

belli condicionem

timidius ac diffidentius

LLT Keine vergleichbaren Parallelen; Rufin. transl. Basil. reg. 14, resp. 1: desiderium vehemens et inexplebile (vgl. Iust. 31,8,4). Danach wieder: Cypr. ep. 60,2,2: …velut tirones et rudes…; Claud. Stil. 1,312: rudis tanto tirone iuuentus; vgl. Iust. 9,1,7: sub militia patris tirocinii rudimenta deponeret und Ioh. Cass. conl. 1,1,7. Keine spätere Parallelen.

Sall. Catil. 54,4; Iug. 32,5; Cic. Cluent. 1; Quint. inst. 4,1,36; Suet. Claud. 35,1. Sall. Catil. 21,1; vgl. Caes. civ. 3,78,3; Vgl. Caes. Gall. 7,77,15; Sall. Iug. 112,1. im Pl. auch Tac. Agric. 27,1. temperatius: Cic. Brut. 314; Att. Hyg. astr. 1,9: temperatissimo caelo; Vitr. 1,4,8: 9,2,2. 13,1,1; (Atticus-Briefe evtl. temperatissimas caeli regiones, aber auch Hil. Echo Ciceros über Iustin), sonst nur tract. ps. 135,12: caeli temperatioris. Verteilung Sen. ep. 66,9. des comp. temperatior, -ius: Ant.: 16, darunter Cic. (7), Sen. (5); Patr.1: 7 (Aug. 2); Patr. 2: 3. Ähnliche Verteilung für den Superl. --Curt. 9,10,18; Tac. ann. 12,63,2; Quint. inst. 12,10,25; Plin. nat. 17,186. amoenius: Cic. leg. 2,6; Att. 4,8,1; Enn. ann. 5,173: per amoenam urbem (und diespäter Gell. 13,11,5; 14,1,32; 17,2,6. sen zitierend Macr. sat. 6,4,4); amoenius auch Hil. tract. ps. 118,14. Verteilung des comp. amoenior, -ius ausgeglichen: Ant.: 12 (5, Gell. 7); Patr. 1: 11 (6, Ambr. 4); Patr. 2: keine. --Häufig bei Ovid, Sallust, Cicero.

Wendung Yardley 2003 populum luporum ani--mos inexplebiles sanguinis rudis ac tiro Cic. Verr. 2,2,17; de orat. 1,218; Lucan. 5,363.

GOODYEAR 1992, 280.

amoenius auch Iust. 41,5,2.

Bemerkung Vgl. Iust. 31,8,4: inexplebile desiderium.

284 7. Tabellen

38,7,9

Iust. 38,7,8

Cic. Pis. 6, vgl. Ascon. Pis. 6; Rut. Lup. 1,7

------Cic. Mil. 74

odium incussit rapacitas proconsulum sectio publicanorum calumniae litium

suamet unius opera

Yardley 2003 Echo von Caes. Gall. 5,43,6? Nachahmung von Verg. Aen. 4,680–681.

Wendung vocibus vocet

LLT Bemerkung voce vocare: häufig in der Lyrik (neben Vergil auch Ennius, Lukrez, Tibull, Ovid. Liv. 7,15,1: imperatorem clara voce vocare ad proelium Cic. div. 1,41. Später seltener, aber noch bei Ambr. ep. 6,29,16: vocari vocibus. nur Iustin nur Iustin nur Iustin Cypr. ad Donat. 12: … invidia calumniosis litibus inquietet. Cic. dom. 122; Cic. ad Quir. 5: rem publicam … unius opera servatam. Liv. 27,25,2: unius eius opera receptum Tarentum foret. Vgl. Aug. in evang. Ioh. 20,13: et omnia opera unius Dei.

7.3 Sprachliche Parallelen der Epitome

285

286

7. Tabellen

7.4 PERSONEN IN DER EPITOME 7.4.1. Namentlich erwähnte Figuren in der Epitome Die Tabelle führt alle namentlich erwähnten Personen der Epitome auf, um die dem Gesamtwerk zugrundeliegende Erzählstruktur aufzuzeigen. Als ‚Hauptrollen‘ werden diejenigen Figuren verstanden, die den Haupterzählstrang eines oder mehrerer Bücher oder Kapitel abbilden; ‚Nebenrollen‘ sind in den Haupterzählstrang eingeflochtene Figuren, die im Handlungsrahmen von Nebenschauplätzen oder im Rahmen längerer Herrscheraufzählungen Erwähnung finden. Die Schreibweisen der Namen und Herrscherzählungen erfolgen hauptsächlich auf der Grundlage des DNP. Zur Veranschaulichung wurde folgende Darstellung verwendet: – Fettdruck: Personen in ausführlicher Darstellung (über mehrere Kapitel) – Unterstreichung: Hauptrollen in umfangreicher Darstellung über Buchgrenzen hinaus. Zur Einzeldarstellung dieser Personen vgl. Tabelle 7.4.3. – (runde Klammern): namentliche Erwähnungen von Personen, die an anderer Stelle ausführlicher behandelt sind – [eckige Klammern]: ausführlichere Darstellung einer (evtl. früher oder später benannten) Person oder Personen ohne Namensnennung in der Epitome Iust. 1,1

1,2 1,3 1,4–6

1,5 1,6 1,7

----1 1 ------1 --1 ------1 ---------

„Hauptrollen“ Ninos

Semiramis Sardanapal Astyages

Kyros

Kambyses

Namen „Nebenrollen“ Vezosis Tanaos Zoroaster Ninias (Alexander d.Gr.) Arbarkes/Arbaktus Kambyses Harpagos Spargos Kyros Harpagos Sybares Kroisos Kandaules Gyges Tamyris Mergis, Kometes Oropastes Hostanes Gobryas

gentes Assyrer Ägypter Skythen Baktrer Assyrer

Struktur

Assyrer

Assyrer, Meder Meder, Perser

Meder

Perser, Lyder Lyder Skythen Perser

Perser

1,8 1,9

Stelle prol. 1 -------

287

7.4 Personen in der Epitome

„Hauptrollen“ Dareios I.

Namen „Nebenrollen“

Struktur

Perser, Babylonier Skythen

Skythen (Amazonen)

Skythen, Perser Athener (origo)

Griechen

Hystaspes Zopyros [Skythen] (Dareios I.) (Kyros) (Zopyrion) (Alexander d.Gr.) (Vezosis) (Ninos) Plynos Martesia Skolopitos Lampeto Herakles Oreithyia Antiope Melanippe Hippolyte Theseus Hippolytos Sagylos Panasagoros Penthesilea Thalestris/Minithyia (Alexander d.Gr.) Dareios I. Ianthyros Kodros Kekrops Kranaos Atthis Deukalion Erechtheos Triptolemos Aigeus Medea Theseus Demophoon Solon Peisistratos Hippias Diokles (Dareios I.) Miltiades Themistokles Kynegeiros Xerxes (Dareios I.) Ariamenes (Kyros) Artaphernes Demaratos Leonidas Themistokles Artemisia Xerxes Xerxes Themistokles Mardonios

gentes

Per ser

Stelle prol. 1 ----2,3 ------------2,4 ----------------------2,5 2 2,6 ----------------------2,7 2,8 2 2,9 ----------2,10 f. 2 ----------2,12 --2 2,13 ----Iust. 1,10

Perser, Spartaner

Athener, Perser, Athener, Perser

288

Iust. 2,15 3,1 3,2 f. 3,4 3,5 3,6 f.

4,2 4,3 4,4 f.

5,4 5,5 5,6 5,7 5,8

5,9

5,10 5,11

Stelle prol. ------3 3 --------------------------------------------------(9.10) --5 --------------------5 5

„Hauptrollen“ Themistokles Pausanias (Xerxes) Artaxerxes I. Lykurg

Namen „Nebenrollen“ Aristeides (Xerxes) Kimon Artabanos, Dareios Bagabazos Polydektes Charillos Phalantos Arat

gentes Spartaner, Athener, Perser Perser Sparta (origo) Spartaner

Tyrtaios Perikles Sophokles

Spartaner Athener

Kokalos Mikalos (Hamilkar) Lamponios Laches Charias Nikias Lamachos Alkibiades Gylippos Demosthenes, strat. Eurymedon Alkibiades Dareios II. Tissaphernes Agis II. Mindaros Pharnabazos Lysander (Dareios II.) Kyros d.J. Konon (Alkibiades) Euagoras Lysander [30 Tyrannen] (Dareios II.) Dionysios (Alkibiades) (Artaxerxes II.) Theramenes Ismenias Thrasybulos Lysias Kritias Hippolochos Pausanias Artaxerxes II. (Dareios II.) Kyros d.J.

Sizilier (origo)

Anaxilaos

Struktur

Athener, Sizilier Athener, Spartaner Athener, Perser, Spartaner

Athener, Spartaner, Perser

Athener, Spartaner, Perser

Athener

Athen, Sparta Perser, Spartaner

Griechen

5,1–3

7. Tabellen

289

7.4 Personen in der Epitome

„Hauptrollen“ Derkylidas Agesilaos

Peisandros Epameinondas

Emathion Pelegonos Europos Karanos Perdikkas (maked. König) Aëropos Amyntas I. Alexander I. Alexander I. Amyntas III.

Philipp II.

Pharnabazos Konon Herkynion Konon Lysander Pausanias (Agesilaos) Iphikrates (Konon) (Artaxerxes II.) Archidamos III. (Philipp II.) Pelopidas Asteropaios Midas

gentes Spartaner, Perser, Ägypter

Spartaner, Perser Thebaner, Athener, Spartaner, Perser

Makedonen (origo)

Argeus (Alexander d.Gr.) Philipp, Sohn d. Argeus Amyntas I. Alexander I. (Dareios I.) Magasabos Bubares Bubares (Dareios, Xerxes) Menelaos Eurydike Alexander II. v. Maked. Perdikkas III. (Philipp II.) Euryone Gygaia Archelaos Philipp III. Arridaios Menelaos II. Philipp II. Epameinondas Eurydike Perdikkas III. Olympias Arrybas Troas

Struktur

Makedonen, Perser Makedonen

Makedonen

Makedonen, Molosser

Makedonen

Alexander II. Amyntas III.

Namen „Nebenrollen“ (Tissaphernes) (Kyros)

G r i e c h e n

Stelle prol. 6 6 ----------6,3 6,4–9 ------------(12) ----7,1 ------7 7,2 ------------7,3 ------7,4 ------------------------7,5 --------7,6 7/8 ------Iust. 6,1–3

290

„Hauptrollen“

Philipp II. Alexander d.Gr. Artaxerxes II.

Dareios Aspasia Ariaratos Ochos Kyros d.J. Dareios III. (Alexander d.Gr.)

Alexander d.Gr.

Struktur

Makedonen, Phoker, Griechen

Makedonen, Molosser Makedonen, Spartaner Makedonen Makedonen, Athener, Thebaner Makedonen, Perser Makedonen

Perser

Makedonen Makedonen, Griechen

Makedonen

Alexander Lynkestas (Antipater) Karanos Demosthenes, orator Kleadas (Philipp II.) Dareios III. Alexander Lynkestas Gordios Midas, Orpheus Dareios III. Philipp, Arzt Alexanders (Parmenion)

gentes

Perser

Ochos

Namen „Nebenrollen“ Philomelos Onomarchos [Menelaos] [Philipp III. Arridaios] Arrybas Olympias Alexander Moloss. Pausanias (Alexander d.Gr.) Atheas (Alexander d.Gr.) Antipater Parmenion Amyntas Attalos [Kleopatra, Frau Philipps] Olympias/Myrtale Kleopatra, T. Philipps II. Pausanias (Alexander d.Gr.) Attalos Alexander Moloss. Kleopatra, Philipps Frau Philipp III. Arridaios

Makedonen

Stelle prol. ----8,3 ----8,6 8 --8 9,1 ----9,2 9 9,4 ----9,5 --------9,6–7 --[9] 9 --------9,8 ----10,1–2 10 --------10,3 10 --11,1 11 11,2–5 ------------11,6 11 11,7 ------11,8 f. 11 ----Iust. 8,1–5

7. Tabellen

Makedonen, Phryger Makedonen, Perser

291

7.4 Personen in der Epitome

„Hauptrollen“

Namen „Nebenrollen“ Barsine Herakles Abdalonymos Parmenion Dido / Elissa (Olympias) (Philipp II.) (Parmenion) Antipater Agis III. Alexander Moloss. (Zopyrion) Alexander Moloss. Diomedes Zopyrion Thalestris/Minithyia Andragoras Parmenion Philotas Bessos (Philipp II.) Kleitos „der Schwarze“ Philotas Parmenion Amyntas Attalos Eurylochos Pausanias Kallisthenes Kallisthenes Kleophis Alexander, S. d. Kleoph. Poros Sophites Polyperchon Ambus = Sambos? Ptolemaios I. Stateira Polyperchon Kleitos „der Weiße“ Gorgias Polydamas Antigenes Krateros Antipater Hephaistion Anaxarchos, Philosoph Medios

gentes

Struktur

Makedonen, Tyrener

Makedonen Makedonen, Griechen, Epiroten Makedonen, Bruttier, Apulier, Skythen Makedonen, Skyth., Parther Makedonen

Makedonen

Stelle prol. ----------11,11 ----12,1 --12 --12 --12,2 ----12 12,3 f. ----12,5 ------12,6 ------------------12,7 ------12,8 ----12,10 --------12,12 ----------------12,13 ----Iust. 11,10

Makedonen, Inder Makedonen, Inder, u.a. Makedonen

Makedonen

292

gentes

Struktur

Makedonen, Thessalier

Makedonen, Perser Diadochen

Diadochen [Verteilung der Statthalterschaften]

Diadochen

Namen „Nebenrollen“ Antipater (Alexander Lynkestas) Olympias Kassander Philipp, Sohn Antipaters Iollas, Sohn Antipaters (Herakles) (Philipp III. Arridaios) Rhoxane Perdikkas Olympias Aristoteles Alexander d.Gr. Mutter des Dareios III. (Philipp II.) Perdikkas (Alexander d.Gr.) Rhoxane Barsine Meleager Herakles Ptolemaios I. Philipp III. Arridaios Leonatos Krateros Antipater Attalos Philipp III. Arridaios (Alexander d.Gr.) Antipater Krateros Meleager Ptolemaios I. Kleomenes Laomedon Philotas Peithon, Illyrer Atropatos Koinos Antigonos I. Nearchos Kassander Menander Leonatos Lysimachos Eumenes Seleukos I. Nikator Taxiles Peithon, Sohn Agenors Oxyartes Sibyrtios

„Hauptrollen“

Makedonen

Stelle prol. ------------12,15 f. ------------13,1 13 --13,2 f. ------------------(13) --13,4 --(13) --------------------------------------------Iust. 12,14

7. Tabellen

293

7.4 Personen in der Epitome

„Hauptrollen“

Antipater

Perdikkas

Exkurs Kyrene

Ptolemaios I. Perdikkas Antipater

Eumenes

Eurydike

Namen „Nebenrollen“ Stasanor Amyntas Soleus Staganor Philippos Phrataphernes Tleptolemos Peukestes Archon Arkesilaos (Alexander d.Gr.) Demosthenes orator Harpalos Hypereides Leosthenes Leonatos Ariarathes I. Kleopatra, T. Philipps II. Antipater (Antigonos I.) Polyperchon (Philipp III. Arridaios) (Alexander IV.) Olympias Eumenes Krateros Alketas Neoptolemos Kleitos „der Weiße“ Philotas Philoxenos Ptolemaios I. Aristaios/Battos Grinos Kyrene Nomios, Aristaios, Autuchos, Agraios Hypseos Neoptolemos Eumenes Polyperchon [Krateros] Peithon, Illyrer Alketas Antigonos I. Antigonos I. Kleopatra, T. Philipps II. (Perdikkas) Antipater Philipp III. Arridaios

gentes

Struktur

Diadochen [Verteilung der Statthalterschaften]

Diadochen, Athener, Spartaner

Diadochen, Kappadokier

Kyrene (origo)

Diadochen

Diadochen

Diadochen

Diadochen

Stelle prol. --------------------13,5 13 ----------13,6 13 ------------------------------13,7 ------------13,8 13 ----13 13 ----14,1–4 14 --------14,5 Iust. 13,4

294

Iust.

14,6

15,1

15,2

15,4

16,1

16,2

16,3

Stelle prol. 14 ----14 14 --------15 15 15 15 15 15 ------------------15 --15 --15 15 ----16 --16 16 16 --------16 16 ---

„Hauptrollen“ Kassander Olympias Olympias Kassander

Namen „Nebenrollen“ Polyperchon (Antigonos I.) Aiakidas Rhoxane Herakles Deidamia Thessalonike (Philipp II.) Alexander IV. Polyperchon Demetrios Poliorketes

Antigonos I. Ptolemaios I. Kassander Lysimachos Seleukos I. Nikator Kassander Herakles Barsine Rhoxane Ptolemaios I. Leontiskos Demetrios Menelaos Antigonos I. Poliorketes Lysimachos Lysimachos Kallisthenes Alexander d.Gr. Philipp, Brud. Lysimachos’ Seleukos I. Nikator Laodike (Antiochos I.) Sandrokottus Nandros Antigonos I. Demetrios Poliorketes Kassander Philipp IV. Antipater II. Thessalonike Lysimachos Alexander V. Dromichaites Demetrios Poliorketes Demetrios Polior- Pyrrhos v. Epirus ketes Antipater II. Lysimachos Eurydike (Kassander) Ptolemaios I. Ptolemaios II. Pyrrhos v. Epirus Lysimachos Lamachos

gentes

Struktur

Diadochen

Diadochen

Diadochen

Diadochen Diadochen

Diadochen

Diadochen, Epiroten

Diadochen, Athener, Heraklienser

Diadochen

15,3

7. Tabellen

295

7.4 Personen in der Epitome

„Hauptrollen“ Klearchos

Namen „Nebenrollen“

Struktur

Heraklienser, Griechen

Diadochen Diadochen Epiroten

Diadochen + Epirus

Epirus (origo)

Epiroten, Makedonen, Römer

Epirus

Epiroten, Makedonen, Karthager, Römer Tyrier, Karthager (origo)

Karthago + Sizilien

Timotheos Epameinondas Mithridates v. Pontos Chion Leonidas Platon Satyros Lysimachos Agathokles Arsinoë II. Seleukos I. Nikator Lysimachos Seleukos I. Nikator Ptolemaios Keraunos Arsinoë II. (Antigonos II.) Pyrrhos v. Epirus Ptolemaios II. Antiochos I. Pyrrhos [Neoptol.] Lanassa Helenos Andromache Hektor Orestes Piales Tharybas Neoptolemos Olympias (Alexander d.Gr.) Pyrrhos v. Epirus Alexander Moloss. Aiakidas Beroë Glaukias (Kassander) Pyrrhos v. Epirus Ptolemaios, S. d. Pyrrhos (Alexander Moloss.) (Alexander d.Gr.) (Alexander II. v. Epirus) Helenos P. Valerius Laevinus Pyrrhos v. Epirus Fabricius Luscinus Mago Kineas Ptolemaios II. Ap. Claudius Caecus (Alexander II. v. Epirus) Strato Pygmalion Mutto Elissa Acherbas Hiarbas Malchos Karthalo Mago d. Gr.

gentes

Diadochen

Stelle prol. 16 ------------16 17,1 17 17 17 17,2 17 17 17 --17 17 17,3 --------------------17 ------18,1 18 ----------18,2 18 --------18,3–7 --------------Iust. 16,4 f.

296

7. Tabellen

1

2 3

„Hauptrollen“ Mago d.Gr. Hasdrubal Hamilkar Himilko

Dionysios I.

Pythagoras Dionysios I. Hanno d. Gr. Dionysios II.

Namen „Nebenrollen“

Struktur

Karthager Hanno, Hamilkars Sohn Gisgo Hannibal Hasdrubal Sapho Antenor, Diomedes, (Aeneas) Philoktet Epeos (Lykurg) Minos Raetus Suniatus Leophronos

Hanno1 Dionysios II.

Agathokles

gentes

(Alexander d.Gr.) Hamilkar Rodanus (Parmenion) Damasko2 Hamilkar Hamilkar, Sohn Gisgos Archagathos Herkleidas Hanno3 Antandros Ophelas Bomilkar (Hanno, Gisgo, Hamilkar) Archagathos

Karthago

Sizilier, Griechen

Griechen, Sizilier Griechen Sizilier, Karthager, Etrusker, Raetier Sizilier Lokrer Karthager Sizilier Karthager

Kar th ag o + S izi li en

Stelle prol. ------19,2–3 19 --------20,1 20 --------20,2 f. 20,4 ----20,5 20 --20 21,1–3 21 ----21,4 --21,5 21,6 ------22,1 21. 22 22,2–4 ----22,5–6 ------22,7–8 --22 --------Iust. 19,1

Sizilier Sizilier, Karthager Sizilier, Karthager Sizilier, Karthager, Kyrener

I.e. Hanno, „der Hochverräter“, nicht identisch mit Hanno d. Gr. (Iust. 20,5), vermutlich aber mit dem in der Rede des Bomilkar in Iust. 22,7,9 f. genannten; vgl. GEUS 1994, 106–108 zu Hanno (7) und Hanno (8) der Hochverräter. Für letzteren scheint Oros. hist. 4,6,16–20 auf Iustin zurückgegriffen zu haben, vgl. auch Oros. hist. 4,6,1. Nach Diod. 19,2 f. wohl identisch mit Damas. Weder mit Hanno d. Gr. (Iust. 20,5) noch mit dem Hochverräter (Iust. 21,4; 22,7,9 f.) identisch; vgl. Diod. 20,10; 20,12,1–7; GEUS 1994, 109 f. zu Hanno (10).

297

7.4 Personen in der Epitome Stelle prol. --------23,2 23,3 23 23,4 ------24,1 24 24 ----24,2–3 24 24 ------Iust. 23,1

24,5–8

26,1 26,2–3 26,3 27,1

27,2 27,3

4

gentes

Struktur

Sizilier, Bruttier Sizilier Sizilier, Epiroten Sizilier Diadochen, Epigonen Spartaner, Griechen Antigoniden, Ptolemäer

Sizilien

Epigonen Diadochen

Griechen, Galater Griechen, Galater Epiroten, Antigoniden Elier Griechen Kyrene Seleukiden, Ptolemäer Seleukiden, Ptolemäer Seleukiden

Namensverwechslung bei Iustin mit Attalos I.; vgl. Trog. prol. 27.

Epigonen + Diadochenreiche

25,1–2 25,3–5

24 ----25 25 ------26 ----26 ------26 27.26 ----27 27 27 27 ----27

Namen „Nebenrollen“ (Dionysios I.) Bruttia Alexander Molosser Theoxene Pyrrhos v. Epirus Helenos Hieron II. Hierokles Gelon (Pyrrhos v. Epirus) Ptolemaios Antiochos I. Keraunos Antigonos II. Areas (Pyrrhos v. Epirus) Ptolemaios Arsinoë II. Keraunos Ptolemaios, Sohn d. Lysim. Dion, vgl. Trog. prol. 21 Lysimachos Philipp, Sohn d. Lysim. Brennus Belgius Sosthenes Antigonos II. Brennus Pyrrhos v. Epirus Antigonos II. Helenos Milo Ptolemaios, S. d. Pyrrhos Antigonos II. Aristotimos Hellanikos Demetrios II. Ptolemaios II. Alexander II. v. Epirus Apame/Arsinoë Magas Berenike II. Demetrios d. Schöne Ptolemaios III. Seleukos II. Antiochos II. Laodike Berenike I. Ptolemaios III. Seleukos II. Ptolemaios III. Antiochos Hierax Eumenes I. v. Bithynien4 Seleukos II. Ptolemaios III. Antiochos Hierax Ariamenes

„Hauptrollen“

298

Namen „Hauptrollen“ „Nebenrollen“ Olympias, Tochter Alexander II. v. Epirus des Pyrrhos Pyrrhos II. Ptolemaios, S. Alex. II. Demetrios II. Phtia Antiochos II. Antigonos III. Doson Ptolemaios, S. Alex. II. Nereis Gelon Laodamia Milon Demetrios II. Philipp V. Antigonos III. Doson Kleomenes III. (Ptolemaios III.) Aufzählung der Philipp V. Seleukos II. „Kinderkönige“ Antiochos III. Ariarathes IV. Ptolemaios IV. Lykurg Hannibal Philipp V. Hannibal Demetrios v. Pharos M. Aemilius Paulus M. Valerius Laevinus Attalos I. Philopoimen Antiochos III. Ptolemaios IV. Eurydike [= Arsinoë III.] Agathokleia Oinanthe Agathokles Ptolemaios V. Philipp V. Attalos I. M. Aemilius Lepidus Nabis T. Quinctius Flamininus [Ptolemaios V.] Antiochos III. Nabis Flamininus Cn. Servilius Philopoimen Hannibal

gentes

Struktur

Antigoniden

Antigoniden

Antigoniden, Spartaner

Antigoniden, Karthager, Illyrer, Römer Attaliden Seleukiden Ptolemäer

Antigoniden, Attaliden, Spartaner, Römer Seleukiden, Spartaner, Römer,

Diadochenreiche

Stelle prol. ------------28,3 ------28 --28 28 28,4 28 --29,1 --------------29,2–4 29 ------29 --30,1–2 30 30 ----30 --30, (34) 30,3–4 30 ----30 31,1–5 --31 --31 --Iust. 28,1

7. Tabellen

299

7.4 Personen in der Epitome

34,2–3

34,4 35,1

35,2

34 34 34 34 34 34 34 34 (34, 36) 35 35 35

„Hauptrollen“ Antiochos III.

Antiochos III. Philipp. V. Perseus

Perseus Prusias I. Eumenes II. v. Perg. Perseus

Antiochos IV. Ptolemaios VI. Ptolemaios VIII. Prusias II. Demetrios I. Soter

Demetrios II. Nikator

Namen „Nebenrollen“ Hannibal M. Acilius Glabrio Livius, cos. 188 Scipio Africanus maior L. Corn. Scipio Asiaticus (Aeneas) M. Aemilius Eumenes II. v. Perg. Philopoimen Lykortas Demetrios III. Perseus Brennus Q. Servilius Caepio Aietes Oroles Hannibal Philopoimen Scipio Africanus maior (Masinissa) Eumenes II. v. Perg. P. Licinius, cos. 171 L. Aemilius Paulus M. Cato Alexander, Sohn d. Perseus Philipp, Sohn d. Perseus Cn. Octavius L. Mummius C. Popilius Laenas Demetrios I. Soter Nikomedes II. Ariarathes V. Orophernes Attalos II. Alexander Balas Ptolemaios VI. Antiochos IV. Alexander Balas

gentes

Struktur

Seleukiden, Karthager, Römer Attaliden

Archäer Seleukiden, Antigoniden Antigoniden Gallier Römer Istrier Daker Antigoniden Seleukiden Antigoniden, Numider, Bithynier, Römer

Römer Seleukiden, Ptolemäer Bithynier Seleukiden Kappadokier

Diadochenreiche

Stelle Iust. prol. 31,6–8 31 31 --31 --------32,1 32 --32,2 32 32 --32,3 ----------32,4 --32 32 --33,1–2 33 ----------33? ---

300

„Hauptrollen“ Demetrios II. Nikator Antiochos VII.

Damaskos

Israhel

Attalos III. Aristonikos Aristonikos

Mithridates VI.

Mithridates VI.

Antiochos VI. Kleopatra Thea (Semiramis) (Xerxes) Atarathe Azelos Adores Abrahames Iuda Ioseph Moses Arruas Eumenes II. v. Perg. Berenike P. Licinius Crassus M. Perpenna Manius Aquilius (Antiochos III.) Mithridates V. Euergetes Ariarathes V. Laodike (Nysa v. Kapp.) Ariarathes VI. (L. Cornelius Sulla) (L. Licinius Lucullus) (Cn. Pompeius) (Zopyrion) (Alexander d.Gr.) (Kyros) (Philipp II.) Laodike Nikomedes III. Pylaimenes Ariarathes VI. Laodike Gordios (Kapp.) Nikomedes III. Ariarathes VII. Ariarathes IX. Ariarathes VIII. Ariobarzanes

gentes

Struktur

Seleukiden, Perser

Juden (origo)

Attaliden, Römer Attaliden, Pontier, Kappadokier

Pontos

Mithridates VI.

Namen „Nebenrollen“ Mithridates I. (Arsakides) Tryphon

Diadochenreiche

Stelle prol. 36 36 36 ----36,2–3 --------------------36,4 36 --36 ----37,1 --------37 ------37,2–4 37 ------------38,1–2 38 ----38 --------Iust. 36,1

7. Tabellen

Pontier, Kappadokier

301

7.4 Personen in der Epitome

Sonst unbekannt, möglicherweise Verschreibung Iustins.

gentes

Struktur

Pontier, Armenier, Römer

Pontier, Römer

Pontier, Römer

Pontier, Römer Ptolemäer, Römer

Seleukiden, Ptolemäer, Parther

Seleukiden, Parther

Seleukiden + Ptolemäer

5

Namen „Nebenrollen“ Tigranes II. Gordios (Kapp.) Kleopatra Nikomedes IV. Ariobarzanes Manius Aquilius Mallius Malthinus5 Pompeius Trogus Livius, Sallust Manius Aquilius Mallius Malthinus (Pyrrhos v. Epirus) Rede des Mithridates (Hannibal) (Aristonikos) Seleukos II. Chrestos Gordios (Kapp.) (Tigranes II.) Mithridates II. v. Pontos Nikomedes IV. Pharnakes (Eumenes II. v. Perg.) Perseus Masinissa (Hannibal) (Syphax) (Scipiones Africani) (Kyros, Dareios I. Alexander d.Gr., Seleukos I., Philipp II.) Ptolemaios VIII. Ptolemaios VI. Kleopatra II. Kleopatra I. Ptolemaios VII. Kleopatra III. Scipio Africanus minor Sp. Mummius L. Metellus [Ptolemaios Memphites] Demetrios II. Kleopatra II. Nikator Mithridates I. (Arsakides) Tryphon Kallimandros Phrahates II. Demetrios II. Nikator Antiochos VII. Phrahates II. [Laodike]

„Hauptrollen“

Pontos

Stelle prol. ------------38 ----38,4 --------38,5 f. ----------------------------38,7 ------38,8 38 38 --38 ----------38,9 38 --(38) ----38,10 38 --Iust. 38,3

302

7. Tabellen

gentes

Struktur

Seleukiden, Ptolemäer

Seleukiden, Ptolemäer

Seleukiden, Ptolemäer

Seleukiden, Ptolemäer

Seleukiden, Ptolemäer, Araber Armenier, Seleukiden, Pontier, Römer

Parther, Seleukiden

Wohl Verwechslung Iustins mit dem in Usurpator (Iust. 36,1,7; 38,9,3).

Parther

6

Namen „Nebenrollen“ Kleopatra II. Tryphon6 Ptolemaios VIII. Protarchos Alexander Zabinas Seleukos V. Kleopatra Thea Antiochos VIII. Ptolemaios VIII. Alexander Zabinas Antiochos VIII. Tryphaina [Kleopatra Thea] (Demetrios II. Nikator) (Seleukos V.) (Antiochos VII.) Antiochos IX. Kleopatra III. Ptolemaios VIII. Ptolemaios IX. Ptolemaios X. Kleopatra V. Selene Antiochos IX. Kleopatra IV. Antiochos VIII. Tryphaina Kleopatra III. Ptolemaios IX. Kleopatra V. Selene Ptolemaios X. Antiochos VIII. Antiochos IX. Ende des seleukid. Ptolemaios IX. und ptol. Reiches Ptolemaios X. Herotimos [Ptolemaios Apion] Tigranes II. Mithridates VI. Ptolemaios IX. L. Licinius Lucullus Antiochos XIII. Asiat. Cn. Pompeius Parther M. Antonius Staganor Eumenes Antigonos I. Seleukos I. Nikator Antiochos I. Seleukos III. L. Manlius Vulso M. Atilius Regulus Theodotus/Diodotos I. Arsakes I. Andragoras Theodotus/Diodotos II. Seleukos II.

„Hauptrollen“ Demetrios II. Nikator

Seleukiden + Ptolemäer

Stelle prol. 39 ------39 ----39 39,2 39 --------39 39,3 39 39 39 ------39,4 39 --39 ----39,5 ------40 40 (42) --(40) ----40 --41,2–3 41,4 ------------------41 ----Iust. 39,1

303

7.4 Personen in der Epitome

42,4

42,5

7

----------42 42 ----------------42 --42 ---

Namen „Nebenrollen“ Seleukos II. (Kyros) (Alexander d.Gr.) (Romulus) Antiochos III. Arsakes II. Phriapatios Arsakes Mithridates I. (Arsakides) Phrahates I. Mithridates I. (Arsa- Eukratides kides) Demetrios Bacasis Phrahates II. Antiochos VII. Himeros Antiochos IV. Artabanos I. Mithridates II. d.Gr. Artoadistes Armenius Iason Pelias Medea Aigeus Medus Aietes Aigialeos (Herakles, Liber, Erygios, Amphistratos, Kastor, Pollux, Geryon) Cn. Pompeius Parmenion (Thalestris/Minithyia) (Alexander d.Gr.) Mithridates III.7 Orodes II. M. Licinius Crassus Pakoros C. Cassius Longinus C. Iulius Caesar Cn. Pompeius M. Iunius Brutus Augustus M. Antonius Q. Attius Labienus Ventidius [Bassus], P. Phrahates IV. Phrahates IV. M. Antonius C. Iulius Caesar Tiridates Augustus

„Hauptrollen“ Arsakes I.

gentes

Struktur

Parther, Seleukiden

Parther, Baktrier Parther Parther Armenier (origo)

Par th er

Stelle prol. --------------41,6 ------42,1 42 42 --42,2–3 --42 ------------------Iust. 41,5

Parther Römer Parther, Römer

Parther, Römer

Von Iustin fälschlicherweise gleichgesetzt mit Mithridates II. d. Gr. (vgl. Iust. 42,2,3).

304

7. Tabellen

„Hauptrollen“ Saturnus Faunus Latinus Aeneas Ascanius Numitor Amulius Remus Romulus Tarquinius Priscus Nannus Comanus Catumandus

Viriatus Teuker

Euander Fatua Herakles, Geryon Lavinia Turnus Mezentius Rhea Faustulus Simos Protis Gyptis

gentes

Struktur

Römer (origo)

Römer (origo)

Gallier (origo) Gallier

Pompeius Trogus Cn. Pompeius Caesar Hispalus Aiax Telamon Eurysakes (Kyros) Hamilkar Barkas Hasdrubal Hannibal (Scipiones) Augustus

Hispanier (origo) Hispanier (origo) Hispanier, Lusitanier (origo)

Hispanier, Kureten

Hispanier

Gargoris Habis Geryon

Namen „Nebenrollen“

Römer

Stelle prol. ----------------43,2 --------43,3 43 ----43,4–5 ----------44,1 --44,2 --44,3 ------44,4 ------44,5 ----------Iust. 43,1

Hispanier, Karthager, Römer

7.4.2 Namentlich erwähnte Figuren in den Prologi prol. Name 2 Datis

gens Perser

Tissaphernes

Perser

3

Achaimenes

Perser

6

Iason von Pherai

Thessalier

Kontext und Parallelquellen Gemeinsam mit Artaphernes Befehlshaber bei Marathon; vgl. Hdt. 6,94. Namensverwechslung mit Artaphernes evtl. schon bei Trogus; mit Datis Befehlshaber bei Marathon, s. dort. Satrap von Ägypten unter Xerxes und Artaxerxes I.; vgl. Hdt. 3,12; 7,7; 7,97; 7,236 f. Tyrann von Pherai, 4. Jh. v. Chr.; vgl. u.a. Xen. hell. 6,1; Diod. 15,60.

7.4 Personen in der Epitome prol. Name 6 Alexander v. Pherai 10 Datames Orontes

14

Arses Artaxerxes IV. Archidamos III. Nikanor

15

Kleonymos

17

Diodoros

19 21

Hanno Sabellus Timoleon

24 25

Sosistratos Monunios Apollodoros

12

Mitylos 26

Aratos

27

Ptolemaios, der Sohn Ziaëlas Adaios Sophron

Apaturios 28

Teuta

gens Thessalier

305

Kontext und Parallelquellen Tyrann von Pherai (369–358 v. Chr.); BERVE 1967, I 290–293. 670 f. Perser Satrap Kappadokiens (gest. 362 v. Chr.), an der Unterwerfung Paphlagoniens beteiligt; vgl. Nep. Datam. Perser Satrap von Armenien (gest. nach 349 v. Chr.); vgl. Diod. 15,90 f. Perser Letzter Achaimeniden-Herrscher (338–336 v. Chr.); vgl. Diod. 17,5,4. Spartaner Spartanischer König; vgl. Diod. 16,62 f. 88; Plut. Agis 3; Athen. 12,536c-d; Paus. 3,10,5. ? Kommandant von Munychia unter Kassander; zur fraglichen Identifizierung vgl. YARDLEY/WHEATLEY/HECKEL 2011, 125. Spartaner Agiade, Sohn des Klemenes II.; vgl. Diod. 20,104 f.; Liv. 10,2,1–14. Seleukiden Heerführer Seleukos’ I., sonst nicht belegt; vgl. WILLRICH, s. v. Diodoros 25, RE V 1905, 660. Karthager Karthagischer Feldherr, um 500 v. Chr.(?), sonst nicht belegt; vgl. GEUS 1994, 97. Korinther Machthaber auf Sizilien, gest. 337 v. Chr.; Biographien bei Plutarch und Nepos; vgl. Diod. 16,65–90. Syrakusier Oligarch in Syrakus seit 330 v. Chr., vgl. Diod. 19,3–4. Illyrer König der Illyrer ~310–280 v. Chr., sonst nicht belegt. Kassandreia Tyrann von Kassandreia um 279–276 v. Chr.; vgl. Diod. 22,5; Paus. 4,5,5; Polyain. 4,6,18; 6,7. Illyrer Illyrerkönig, um 270 Niederlage gegen Alexander II. von Epirus; sonst nicht belegt. Sikyonier Führender des Achäerbundes, 271–213 v. Chr.; vgl. Plut. Arat. Ptolemäer Zur Einordnung AMELING, s.v. Ptolemaios 4, DNP 10, 2001, 536. Bithynier Sohn Nikomedes’ I., von Galatern erschlagen um 230 v. Chr., vgl. Phylarchos FGrHist 81 F 50. Thraker Dynast in Thrakien, Mitte 3. Jh. v. Chr.; vgl. SEG XXXIV 878. Seleukide? Vielleicht identisch mit einem (oder homonymer Sohn eines) ptolemäischen oder seleukidischen Beamten; vgl. ILabraunda 3; AMELING s.v. Sophron 2, DNP 11, 2001, 737. Galater Ermordete Sleukos III. Soter (223 v. Chr.); vgl. Plb. 4,48,8–9. Illyrer Illyrische Regentin 232–229 v. Chr., provozierte den 1. Illyrischen Krieg, vgl. Plb. 2,4,7–6,7; 2,8–9; Flor. 1,21; App. Ill. 7,18; Cass. Dio fr. 49,1 f.

306

7. Tabellen

prol. Name 30 Achaios

32

33

34 35 36 39

40

41

gens Seleukiden

Kontext und Parallelquellen Sohn des Andromachos, des Schwagers Seleukos’ II., eroberte für Antiochos III. Westkleinasien von Attalos I., ließ sich 221/ 220 v. Chr. zum König ausrufen. 213 von Antiochos gefangen und hingerichtet, vgl. Plb. 4,48–51; 5,57; 7,15–18; 8,17–21. Molon Seleukiden Satrap von Medien und Generalstatthalter der Oberen Satrapien, beanspruchte seit 222 zusammen mit seinen Brüdern die königliche Würde, von Antiochos III. 220 v. Chr. besiegt; vgl. Plb. 5,40–54. P. Sulpicius Römer cos. 211 v. Chr., Krieg gegen Philipp V. 210–205 v. Chr., Galba Max. vgl. u.a. Liv. 27,31 f. Rubobustes/ Daker Vielleicht mit dem Dakerkönig Byrebista zu identifizieBurobustes ren; vgl. ILIESCU 1968 und mit archäologischen Argumenten VULPE 2007. Ortiagon Galater Fürst der galatischen Tolistobogioi, Krieg gegen Eumenes 184/183 v. Chr.; vgl. Plb. 21,38; Liv. 38,19,2; 38,24,9. Pseudophilip- Makedonen Andriskos aus Adramyttion, 149 v. Chr. zum makedonipos schen König ernannt: Philipp IV., von Q. Caecilius Metellus besiegt; vgl. Liv. per. 49–50; Diod. 31,40a; 32,15; Zon. 9,28. Timarchos Milesier Sohn des Herakleides; Satrap Mediens (= „Obere Provinzen“?) unter Demetrios I. Soter, Erhebung und Vernichtung durch letzteren 161/160 v. Chr.; vgl. Diod. 31,27a. Araetheus Seleukiden Seleukidischer Satrap? Zur Identifizierung vgl. VAN (Aretaios?) WICKEVOORT CROMMELIN 1998, 264 f. [Iohannes] Juden Hasmonäischer Herrscher 135–104 v. Chr., von AntioHyrkanos chos VII. 131/130 v. Chr. unterworfen; vgl. OBST, s.v. Johannes Hyrkan 1a, RE Suppl. IV 1924, 786–788. M. Antonius Römer cos. 99 v. Chr., als praetor pro consule 102 v. Chr. Krieg Orator gegen die kilikischen Piraten; vgl. Liv. per. 68; Obseq. 44. Herakleon Seleukiden Günstling Antiochos’ VIII.; vgl. Ios. ant. Iud. 13,365; Athen. 4,153b. Ptolemaios XI. Ptolemäer Nachfolger des Ptolemaios IX., vgl. App. civ. 1,477; Ptolemaios XII. Porphyrios FGrHist 260 F 2,10 f. Söhne PtolePtolemäer Ptolemaios, der König von Zypern: Cic. Sest. 57; Cic. maios’ IX. dom. 20; 52; PP VI 14559. P. Clodius Römer Volkstribun 58 v. Chr., Gesetzesantrag zur Einziehung Pulcher Zyperns 59 v. Chr., vgl. Vell. 2,45,4 f.; Liv. per. 104; Flor. 1,44. A. Gabinius Römer cos. 58 v. Chr., 55 v. Chr. Feldzug für die Rückführung Ptolemaios XII. nach Ägypten; vgl. Plut. Ant. 3,2. Kleopatra VII. Ptolemäer Letzte Ptolemäer-Königin 51–30 v. Chr. Apollodotos Inder Herrscher in Paropamisadai von etwa 180–160 v. Chr.; vgl. Periplus maris Rubri 47. Menander I. Inder Indogriechischer Herrscher, Mitte 2. Jh. v. Chr.; vgl. Soter Strab. 11,11,1, p. 516C.

7.4 Personen in der Epitome

307

7.4.3 Hauptrollen und ihre Kontexte Die Tabelle gibt die inhaltliche und kontextuelle Darstellung ausgewählter Hauptrollen wieder. Stellenangaben im Fettdruck verweisen auf ausführlichere Beschreibung oder Charakterisierung der Person in der Epitome. Agathokles, Tyrann von Syrakus, König von Sizilien (Trog. prol. 21. 22) Iust. 22,1

Inhalt und Kontext Charakterisierung, Herkunft und Jugend (Unzucht), Aufstieg (Räuberei); Verbannung aus Syrakus. 22,2 Belagerung und Einnahme von Syrakus, Vertrag mit Hamilkar, Einnahme der Stadt, Ermordung des Senats. 22,3–4 Übergriffe auf Nachbarstädte, Eingreifen Karthagos, Belagerung Syrakus durch die Karthager, Agathokles bereitet Angriff in Afrika vor. 22,5 Landung in Afrika und Rede an die Soldaten. 22,6 Sonnenfinsternis als Vorzeichen und Deutung des Agathokles; Sieg über Hanno. 22,7 Niederlagen Karthagos auf Sizilien; Ophelas, König von Kyrene, schließt Bündnis mit Agathokles und wird von ihm ermordet; Siege über Karthager (Bomilkar). 22,8 Rückkehr nach Sizilien und Vertreibung der Karthager; erneute Rückkehr nach Afrika, Meuterei der Soldaten, Niederlage und Flucht nach Sizilien, exemplum flagitii singulare: Tötung des Sohnes, Gespräch mit seinem Mörder über die Kinder (vgl. SEEL 1972, 524, Anm. 4). 23,1,1–3.17 Agathokles als König von Sizilien gegen Bruttier (origo der Bruttier). 23,2 Erkrankung, Nachfolgestreit, Abschied von Theoxene.

Alexander der Große (Trog. prol. 10–15. 17) Iust. 1,2,9 2,3,2 2,4,32 2,4,33 7,2,4 9,1,8

Inhalt und Kontext Krieg der Semiramis gegen Inder, deren Gebiet außer ihr nur Alexander betreten hat. Zopyrion, General Alexanders, wurde von Skythen vernichtet. Amazonen haben bis in Zeiten Alexanders Bestand. Minithyia/Thalestris: Beischlaf mit Alexander. Alexander hat die Beisetzungsstelle der makedonische Könige verändert. Alexander steht Philipp bei der Eroberung der Chersones bei, Unterweisung im Kriegshandwerk. 9,4,5 Philipp schickt Alexander mit Antipater nach Athen, um Frieden zu schließen. 9,6,4 Alexander auf Hochzeit der Kleopatra mit Alexander Moloss. zugegen. 9,7,1–8 Alexanders Verwicklung in das Mordkomplott gegen Philipp. 9,8,11–21 Nachfolger Philipps nach dessen Tod; Vergleich Philipp und Alexander. 10,3,7 Perser bis Dareios III., der von Alexander besiegt wird (Übergang zu Buch 11). 11,1,5–10 Herrschaftsantritt Alexanders: Charakterisierung: jung, talentiert, bescheiden; Befreiung der Makedonen von allen Verpflichtungen außer Heerdienst. 11,2 Herrschaftsantritt: Bestattung Philipps, Verfolgung der Mitwisser, Tötung des Karanos, Unterdrückung von Aufständen, Versammlung in Korinth, Vorbereitung des Perserfeldzuges; Demosthenes’ Abfall und Marsch auf Griechenland.

308 Iust. 11,3–4 11,5 11,6 11,7 11,8 11,9 11,10 11,11 11,12 11,13–14 11,15 12,1 12,2 12,3

12,4 12,5 12,6 12,7 12,8 12,9 12,10 12,11 12,12 12,13–14 12,15 12,16 13,1 13,2,7

7. Tabellen Inhalt und Kontext Thessalier und Athen schließen sich Alexander an, Kriegsrat über Zerstörung Thebens; moralische Bewertung: Zorn war mächtiger als die Bitten, athenische Feldherrn stärken persisches Heer. Ermordung der Angehörigen seiner Stiefmutter, Übersetzung nach Kleinasien, Opferungen und Weihungen. Zusammenstellung und Einstellung seines Heeres; Sieg am Granikos. Intrige und Verhaftung des Alexander Lynkestas; Eroberung Gordions. Tarsos: Erkrankung, Heilung durch Arzt Philippos, der in Verdacht steht, von Dareios bestochen worden zu sein. Issos: Ansprachen Alexanders; Aufstellung und Schlacht; Alexander verschont Tochter und Schwestergattin des Dareios. Alexander wird von den Schätzen des Dareios verführt; Barsine; Aufbruch nach Syrien; Könige des Ostens ergeben sich; Einnahme von Tyros. Oase Siwa, Besuch des Ammoneions, seine Selbsteinschätzung steigt ins Maßlose. Verhandlungen mit Dareios; Hochherzigkeit Alexanders gegenüber der Tochter und Frau des Dareios. Gaugamela: Alexander schläft vor der Schlacht; Aufstellung, Ansprachen an die Heere. Dareios wird zur Flucht gedrängt, Alexander kämpft an den gefährlichsten Stellen; Einnahme Persepolis’ und Susas; Verteilung der Beute. Verfolgung des Dareios; Dareios’ letzte Worte an Alexander. Begräbnis für die Gefallenen, Verteilung der Beute nach Gaugamela; [Nachrichten von Kriegen in Italien, Skythien und Griechenland: Agis]. [Niederlage des Alexander v. Epirus in Italien und Zopyrion gegen Skythen]. Alexander ordnet Trauer an; Unterwerfung der Hyrkaner und Marder; Begegnung mit Thalestris; Alexander übernimmt die Sitten der Perser (Diadem, Luxus). Unruhe im Heerlager wegen Alexanders Wandel. Grausamkeiten Alexanders (Philotas, Parmenion): moralische Wertung seines Wandels; Eroberungen im Kaukasus; Stadtgründungen. Gastmahl Marakesch; Ermordung des Kleitos; Reue Alexanders, Charakterisierung. Proskynese, Verweigerung der makedonischen Adligen; Indienzug. Bukephale, Inderkönig Poros; weitere Eroberungen und Gründungen, Sophites; Bitte der Soldaten um Rückkehr und Errichtung eines Lagers (am Hyphasis). Am Indus entlang zum Ozean; weitere Eroberungen, Alexanders Kampf um die Mallerburg, Verwundung. Rückzug; Stadtgründung; Gedrosische Wüste; Susa. Schuldenerlaß und Entlassung Soldaten, Hinrichtung von Aufrührern. Rede an die persischen Hilfstruppen, Entlassung der Freunde; Tod und Trauer um Hephaiston. Weissagung kündigt Unheil in Babylon an; Vergiftung beim Gelage mit Medios; Antipater als Anstifter des Attentats. Sterbeszene: Rede, Frage der Nachfolge, Ringübergabe. Resümee: Vorzeichen seiner Größe, Bildung und Entwicklung, Unbesiegbarkeit. Trauer nach Alexanders Tod. Nachfolgefrage: Alexander hat Sohn der Rhoxane auf dem Sterbebett nicht als Nachfolger erwähnt.

7.4 Personen in der Epitome Iust. 13,4,6 13,5,1.7 14,1,7 f. 14,2,6–8 14,4,12

309

Inhalt und Kontext Philippp III. Arridaios soll Leiche Alexanders in den Ammontempel überführen. Ursache des Lamischen Krieges zw. Athenern und Ätolern schon unter Alexander. Eumenes rückt in Sardes gegen Kleopatra, Schwester Alexanders, vor. Eumenes flieht zu den Argyraspiden Alexanders. Rede des Eumenes: Vorwurf gegen seine Soldaten, sie wären imstande gewesen, selbst Alexander umzubringen, wenn er durch Menschhand hätten fallen können. 14,4,16 Das Heer des Eumenes liefert sich und den Segen des Königs Alexanders (omnia auspicia regis Alexandri) an Antigonos aus. 14,4,19 Für Antigonos ist der Sieg über Eumenes schöner als die vielen für Alexander (Antigonos hat diejenigen besiegt, die den Osten bezwungen haben). 14,5,9 Olympias, Mutter Alexanders. 14,6,10 Tod der Olympias: Alexander ist sogar noch im Sterben seiner Mutter zu erkennen. 14,6,13 [Alexander IV.] wird mit seiner Mutter [Rhoxane] von Kassander in Amphipolis festgesetzt; später (15,2,3) zusammen mit anderem Sohn Herakles getötet. 15,1,1 Streit unter den Nachfolgern Alexanders. 15,1,2 Antigonos erklärt, er wolle den Sohn Alexanders aus Amphipolis befreien. 15,2,3 Herakles, Sohn Alexanders, wird von Kassander getötet. 15,2,14 Königstitel für Antigonos: zu Ehren Alexanders hatten die Nachfolger darauf verzichtet. 15,3,3–15 Vorstellung des Lysimachos: sein Verhältnis zu Alexander als Vorzeichen seiner Königswürde (einziger Begleiter Alexanders in der Sandwüste, Alexander versorgt seine Wunde). 15,4,6 Vorstellung des Seleukos: Laodike klärt Seleukos vor dem Aufbruch in den Alexanderfeldzug über seine Herkunft auf. 15,4,7 Herrschaft im Osten nach Alexanders Tod. 15,4,12 Inderkönig Sandrokottus lehnt sich nach Tod Alexanders gegen dessen Statthalter 15,4,19 auf. 16,2,4 Lysimachos tötet Antipater und Eurydike: das gesamte Haus Kassanders muß dem Alexander Sühne leisten, sei es für Alexanders Tod oder für die Ausrottung seines Stammes (vgl. 15,2,3). 17,1,9 Lysimachos vs. Seleukos: Letzter Krieg der Kriegsgefährten Alexanders. 17,2,2 Seleukos als letzter Verbliebener aus dem Gefolge Alexanders. 17,3,14 Abfolge der Epirotenkönige: Neoptolemos, Vater der Olympias. 18,1,3 Pyrrhos von Epirus will Alexander nacheifern. 18,2,12– Tyros (origo): Alexander erobert die Stadt, richtet die Einwohner, verschont die Fa18,4,1 milie des Strato. 21,6 Karthago fürchtet Alexander: Hamilkar läßt ihn auskundschaften (Täfelchen). 24,4,9 Ptolemaios Keraunos vs. Gallier: lehnt Hilfe der Dardaner ab, er habe die Söhne der Alexandergefolgsleute, die im ganzen Erdkreis siegreich waren. 29,3,7 Philipp V. hat den Ehrgeiz, es Alexander gleich zu tun. 30,4,9 Rede des Flamininus: Die Römer verdrängten Hannibal aus Italien, der nicht einmal einem Alexander nachstehe. 30,4,11 Rede des Flamininus: Philipp V. im Vergleich mit der Unbesiegbarkeit Alexanders. 33,1,3 Perseus ermahnt sein Heer, den Ruhm Alexanders vor Augen zu haben. 36,3,7 Juden geraten unter Alexanders Herrschaft.

310 Iust. 38,7,1 f. 41,4,1 41,5,5 42,3,5f. 42,3,7

7. Tabellen Inhalt und Kontext Rede des Mithridates: Er stamme mütterlicherseits von Alexander ab; keines der ihm untertanen Völker sei von Alexander angerührt worden. Parther: Bei der Aufteilung des Reiches nach Alexanders Tod legt kein Makedone Wert auf das Partherreich. Arsakes wird durch sein Königtum bei den Parthern so denkwürdig wie Kyros bei den Persern, Alexander bei den Makedonen, Romulus bei den Römern. Armenier (origo): Jason wird als Begründer Armeniens verehrt, sein Tempel wird von Parmenion, dem Feldherren Alexanders, viele Jahre später zerstört. Amazonen als Nachbarn der Albaner, Thalestris + Alexander (vgl. Iust. 2,4,33).

Antigonos I. (Trog. prol. 14. 15) Iust. 13,4,14 13,6,8 13,8,10 14,1,1 14,1,9 14,2,1–5 14,3,1 14,3,11 14,4,15 14,4,19– 21 14,5,3 15,1,2–5 15,2,10 15,4,21 f. 16,1,12 41,4,2

Kontext Antigonos als Verwalter Großphrygiens nach Alexanders Tod. Krieg gegen Perdikkas. Nach Perdikkas’ Tod wird Antigonos der Krieg gegen Eumenes übertragen. Eumenes erfährt von der Übertragung des Krieges auf Antigonos. Belohnung für denjenigen, der Antigonos den Eumenes ausliefert. Antigonos vs. Eumenes (aus Sicht des Eumenes). Eumenes drängt Argyraspiden in die Schlacht gegen Antigonos, die unterliegen. Argyraspiden schicken Boten zu Antigonos, er möge ihr Eigentum zurückerstatten; Antigonos fordert die Auslieferung des Eumenes. [Rede des Eumenes]; Eumenes geht ins Lager des Antigonos, Argyraspiden folgen ihm wie im Triumphzug. Sieg des Antigonos schöner als die vielen für Alexander; Antigonos hält sein Versprechen gegenüber den Argyraspiden. Eurydike schreibt an Antigonos, er solle sein Heer an Arridaios übergeben. Krieg gegen das Bündnis Ptolemaios, Kassander und Lysimachos. Antigonos nimmt gemeinsam mit Demetrios den Königstitel an. Krieg gegen Seleukos I., Antigonos fällt in der Schlacht [Ipsos]. Demetrios’ Rede vor dem Heer: sein Vater ein treuer Gefährte Alexanders. [Parther]: schließen sich erst dem Eumenes an, nach dessen Niederlage auch dem Antigonos.

Antigonos II. Gonatas (Trog. prol. 24–27) s. oben S. 100 f. Antiochos III. Megas (Trog. prol. 30–32) Iust. 30,1,4–7 30,2,8 30,4,18 31,1

Inhalt und Kontext Krieg gegen Ptolemaios IV. Philopator. Alexandria bittet Rom um Hilfe gegen Phillipp und Antiochos III. Aitoler wenden sich von Philipp V. ab und bitten Antiochos um Hilfe gegen Römer. Antiochos will sich Ägypten aneignen, Gesandtschaften mit Kriegsandrohungen aus Rom; Bündnis Hannibals mit Antiochos.

7.4 Personen in der Epitome

311

Iust. Inhalt und Kontext 31,2 (Hannibals Flucht aus Afrika zu Antiochos). 31,3,5–10 Hannibal trägt Antiochos seine Kriegspläne vor. 31,4 Gegenseitiges Ausspionieren zwischen Rom, Karthago und Ephesos; Mißtrauen gegenüber Hannibal. 31,5 Rede Hannibals im Kriegsrat des Antiochos III. [31,6–8: Römisch-Syrischer Krieg] 31,6 Rat Hannibals wird nicht angenommen, König feiert, anstatt den Krieg vorzubereiten: Niederlage; Flottenkommando für Hannibal, erneuter Sieg der Römer. 31,7 Eingreifen der Scipionen; Friedensbitte: Antiochos schickt dem Africanus seinen Sohn als Geschenk; Verhandlungen scheitern. 31,8 (Römer in Ilion); Schlacht bei Magnesia und Friede von Apameia. 32,2,1–2 Nach Reparationszahlungen leidet Antiochos an Geldmangel, wird beim Überfall auf einen Iupiter-Tempel erschlagen. 41,5,7 Arsakes II. erfolgreich gegen Antiochos.

Antiochos VII. (Trog. prol. 36. 38. 39) Iust. Inhalt und Kontext 36,1,7–10 Antiochos besiegt Tryphon, der als Vormund Antiochos’ VI. Syrien in Besitz genommen hatte; Ehe mit Kleopatra Thea; Unterwerfung der Juden. 38,9,10 Parther bedienen sich des gefangenen Demetrios II. gegen seinen Bruder. 38,10 Feldzug des Antiochos gegen die Parther; Niederlage und Tod. 39,1,6 Alexander Zabinas als angeblicher Adoptivsohn des Antiochos. 42,1,1 f. Phrahates II. plant als Rache für Feldzug Antiochos’ Angriff auf Syrien; Syrer unterstützen Antiochos gegen die Parther.

Antipater (Trog. prol. 12. 13) Iust. 9,4,5 12,1,4–11 12,12,9 12,14 13,2,14 13,4,5 13,5,8. 12–17 13,6,6–9. 15 13,8,2.5 14,2,4 14,4,11 16,1,14

Inhalt und Kontext Philipp schickt Alexander und Antipater als Gesandte nach Athen. Antipater berichtet Alexander brieflich vom Krieg gegen Spartanerkönig Agis III. Antipater soll Krateros ablösen. Antipater als Urheber des Anschlages auf Alexander. Vormund für das erwartete Kind der Rhoxane (mit Leonatos, Perdikkas, Krateros). Statthalter von Makedonien und Griechenland. Lamischer Krieg: Athener belagern Antipater in Herakleia; Leontos stirbt, Antipater übernimmt seinen Heeresteil. Perdikkas wirbt zugleich um die Schwester Alexanders und die Tochter des Antipater, der sich im Krieg gegen Antigonos auf dessen Seite stellt. Bundesgenossen des Perdikkas laufen zu Antipater über, darunter Neoptolemos. Eumenes schickt Bittgesuch an Antipater gegen Antigonos. Rede des Eumenes: über seinen Krieg gegen Antipater. Rede des Demetrios ans Heer: Antipater war ein unangenehmerer Reichsverwalter als die Könige selbst.

312

7. Tabellen

Arsinoë II., Frau des Lysimachos und des Ptolemaios Keraunos (Trog. prol. 17. 24) Iust. 17,1,4 17,2,6–8 24,2 24,3

Inhalt und Kontext Beteiligung an der Ermordung ihres Stiefsohnes Agathokles durch Lysimachos. Nach dem Tod des Lysimachos will Keraunos sie heiraten, verspricht Anerkennung ihrer Kinder. Anschläge des Keraunos gegen seine Schwester: überredet sie zur Ehe. Heirat mit Keraunos, Treffen in Kassandreia, Einnahme der Stadt, Ermordung ihrer Söhne, Verbannung.

Artaxerxes II. (Trog. prol. 10) Iust. 5,11 10,1 10,2

Inhalt und Kontext Nachfolger Dareios’ II., Bruderkrieg mit Kyros d.J. Vatermordversuch durch Artaxerxes’ Sohn Dareios. Anlaß des Vatermordes: Streit um Aspasia; Anschlag mißlingt, Dareios, die Frauen und Kinder werden getötet. Resümee: glücklicher als König denn als Vater.

Demetrios Poliorketes, Sohn des Antigonos I. (Trog. prol. 15. 16) Iust. 15,1,6–7 15,2,6–9

Inhalt und Kontext Demetrios unterliegt gegen Ptolemaios bei Galama; Ptolemaios gemäßigter Sieger. Niederlage des Ptolemaios im Seegefecht: auch Demetrios verhält sich gemäßigt; beide „wetteifern“ im Krieg mit Geschenken. 15,2,10 Antigonos nimmt gemeinsam mit Demetrios den Königstitel an. 15,4,22 Antigonos unterliegt Seleukos, Demetrios muß fliehen. 15,4,24 Die zuvor gegen Antigonos Verbündeten spalten sich: Seleukos mit Demetrios, Ptolemaios mit Lysimachos. 16,1,5–18 Demetrios greift in Makedonien ein, tötet Alexander und übernimmt die Herrschaft; Rechtfertigungsrede des Demetrios vor seinem Heer. 16,2,1–3 Ptolemaios, Seleukos und Lysimachos verbünden sich gegen Demetrios; Pyrrhos verjagt Demetrios und übernimmt die Herrschaft Makedoniens. 16,2,6 Demetrios lehnt den ehrenvollen Tod ab, ergibt sich in Schande dem Seleukos.

Demetrios II. Nikator (Trog. prol. 35. 36. 38. 39) Iust. 35,2 36,1 38,9 38,10,7

Inhalt und Kontext [Demetrios I. gegen Alexander Balas] Demetrios II. greift Alexander mit Hilfe der Kreter an; Antiochener schließen sich ihm an; Sieg über Alexander. Demetrios wird vom Sieg träge und verdorben, Städte fallen von ihm ab; Krieg gegen die Parther, siegreiche Schlachten, zuletzt aber als Gefangener zur Schau gestellt; schließlich in Hyrkanien festgehalten. [Anschluß an 36,1] Gefangenschaft des Demetrios (hier ausführlicher als in 36,1): Fluchtversuch mit Hilfe Kallimanders wird von Phrahates II. vereitelt; Parther sehen in Demetrios Nutzen für ihre Absichten gegen Antiochos VII. Phrahates schickt Demetrios nach Syrien, um gegen seinen Bruder Antiochos VII. das Königtum zu übernehmen.

7.4 Personen in der Epitome Iust. 38,10,11 39,1

313

Inhalt und Kontext Nach Tod des Antiochos nimmt Phrahates die Tochter des Demetrios zur Frau; Versuch, Demetrios erneut zurückholen, scheitert. Demetrios unterstützt Kleopatra II. im Krieg gegen ihren Bruder Ptolemaios VIII.; syrische Städte fallen von ihm ab; er unterliegt gegen den von Ptolemaios eingesetzten Alexander Zabinas; Demetrios wird auf der Flucht getötet.

Eumenes, Feldherr Alexanders (Trog. prol. 13. 14) Iust. Inhalt und Kontext 13,4,16 Verteilung nach Alexanders Tod: Eumenes erhält Kappadokien und Paphlagonien. 13,6,14 Eumenes werden Paphlagonien, Karien, Lykien und Phrygien zugesprochen. 13,8,3–10 Siege gegen Neoptolemos und Polyperchon [Krateron]; vom Heer [Triparadeisos 320 v. Chr.] geächtet. 14,1,1–8 Krieg gegen Antigonos I.: Ansprache an seine Soldaten; Eumenes rückt in Sardes gegen Kleopatra, die Schwester Alexanders vor. 14,1,9–13 Flugblätter im Lager des Eumenes: Belohnung auf seinen Kopf; Eumenes überzeugt seine Soldaten. 14,2–3 Belagerung [Nora]; Eumenes schickt Bittgesandtschaft an Antipater, sucht Zuflucht bei den Agyraspiden; Niederlage gegen Antigonos [Gabiene 316/15]; Auslieferung des Eumenes durch die Agyraspiden. 14,4 Letzte Ansprache des Eumenes (direkte Rede); Sieg des Antigonos. 41,4,2 (Parther) schließen sich Eumenes an.

Kassander (Trog. prol. 14. 15. 16) Iust. 12,14,6 13,4,15 13,4,18 14,5,3 14,5,5–7 14,5,8

14,6 15,1,2 15,1,4 f.

15,2,1–2 15,2,3–5 15,2,12 15,2,15– 17

Inhalt und Kontext Sein Vater Antipater gibt Kassander das Gift zur Ermordung Alexanders. [Verteilung nach Alexanders Tod]: Kassander erhält Karien. Oberbefehl über die Hypaspistai Alexanders. Kassander als Verwalter Makedoniens: Eurydike fordert Polyperchon auf, sein Heer an ihn zu übergeben. Kassander führt Krieg in Griechenland. Olympias’ Eingreifen ruft Kassander nach Makedonien zurück (Ermordung der Eurydike und des Arridaios durch Olympias). Belagerung Olympias in Pydna; nach ihrer Tötung heiratet er Thessalonike; Festnahme Rhoxanes in Amphipolis. Kassander fordert die Herausgabe der Beute des Antigonos. Antigonos rechtfertigt seinen Krieg gegen Kassander damit, daß er den Tod Olympias rächen und Rhoxane befreien wolle. Bündnis des Ptolemaios und Kassanders mit Lysimachos und Seleukos gegen Antigonos, Kassander trägt Herrschaft über Makedonien bei. Bündnisvertrag Kassanders mit den Audariaden (Illyrer), die wegen einer Mäuseplage auf der Suche nach neuen Wohnsitzen waren. Tötung der Barsine und der Rhoxane samt ihrer Söhne; moralische Wertung. Kassander nimmt nach Antigonos und Ptolemaios ebenfalls den Königstitel an. Bündnis mit Ptolemaios und Lysimachos gegen Antigonos; Kassander schickt Lysimachos gegen Antigonos.

314 Iust. 15,4,25 16,1,1 16,1,15 16,2,5 17,3,20

7. Tabellen Inhalt und Kontext Tod Kassanders, Sohn Philipp IV. als Nachfolger. Nach dem Tod Kassanders und Philipps IV. wird auch Thessalonike, Kassanders Frau, von ihrem Sohn [Antipater] getötet. Rede des Demetrios Poliorketes vor dem Heer: Rechtfertigung der Ermordung Alexanders V. als Rache für Kassanders Verbrechen. Ermordung des Antipater durch Lysimachos: gesamtes Haus Kassanders muß für seine Verbrechen sühnen. Glaukias in Illyrien bietet dem jungen Pyrrhos Schutz gegen Kassander, der unter Kriegsandrohung seine Auslieferung fordert.

Lysimachos (Trog. prol. 15. 16. 17. 24) Iust. 13,4,16 15,1,2 15,1,4 15,2,12 15,2,15– 17 15,3 15,4,24 16,1,7 16,1,19 16,2,1 16,2,4 16,3,1–3 17,1 17,2,1 17,2,4 25,5,3

Inhalt und Kontext [Verteilung nach Alexanders Tod]: Thrakien und Bithynien. Lysimachos fordert die Herausgabe der Beute des Antigonos. Bündnis gegen Antigonos. Lysander nimmt nach Antigonos und Ptolemaios ebenfalls den Königstitel an. Bündnis mit Ptolemaios und Kassander gegen Antigonos; Kassander schickt Lysimachos gegen Antigonos. Herkunft und Charakterisierung des Lysimachos: Episoden um Kallisthenes und Alexander. Die zuvor gegen Antigonos Verbündeten spalten sich: Seleukos mit Demetrios, Ptolemaios mit Lysimachos. Lysimachos verhandelt im Streit Alexanders V. mit seinem Bruder; Muttermord Antipaters an Thessalonike. Friedensschluß mit Demetrios Poliorketes. Bündnis Ptolemaios, Seleukos und Lysimachos gegen Demetrios. Lysimachos tötet Antipater (Sohn der Thessalonike) und nimmt seine Tochter Eurydike in Haft (Sühne des Hauses Kassanders). Lysimachos besiegt Pyrrhos v. Epirus; Krieg in Thrakien und Herakleia. Erdbeben in Lysimacheia kündigt den Sturz des Lysimachos an: Ermordung seines Sohnes Agathokles und weitere Bluttaten; letzter Krieg der Diadochen zwischen Lysimachos und Seleukos, Vergleich der beiden. Niederlage und Tod des Lysimachos. Ptolemaios rächt den Tod des Lysimachos, indem er Seleukos besiegt. Resümee zu Pyrrhos, der mit großen Königen wie Lysimachos Krieg führte.

Mithridates VI. Eupator (Trog. prol. 37. 38) Iust. 37,1,6–9 37,2 37,3 37,4,1–6

Inhalt und Kontext Zusammenfassende Vorschau auf die Erfolge des Mithridates. Vorzeichen für die Größe des Mithridates, seine Jugend, Giftanschläge. Herrschaftsantritt, Sieg gegen die unbesiegbaren Skythen, Besetzung von Pontus und Kappadokien; Giftanschlag durch seine Frau Laodike und ihre Tötung. Militärische Ausbildung seines Heeres; Bündnis mit Nikomedes III., Einfall in Paphlagonien, Rückforderung der Römer wird abgelehnt, Besetzung Galatiens.

7.4 Personen in der Epitome

315

Iust. 38,1–2

Inhalt und Kontext Machtkampf um Kappadokien: Tötung des Kappadokierkönigs Ariarathes VI.; Vertreibung des Nikomedes III., Tötung des Ariarathes VII.; Krieg und Sieg gegen Ariarathes VIII.; Verhandlungen mit Rom; Einsetzung des Ariobarzanes. 38,3,1–10 Bündnis des Mithridates mit Armenierkönigs Tigranes gegen Ariobarzanes und im [3. Mithridatischen] Krieg gegen Rom; Aufrüstung, Sieg gegen Aquilius. 38,4–7 Rede des Mithridates. 38,8,1 Nach der Rede beginnt der Krieg gegen die Römer. 40,1,2 Syrien sucht neuen König in Mithridates, der gerade in Krieg mit Rom verwickelt war, oder Ptolemaios IX., der schon immer Widersacher von Syrien war.

Olympias (Trog. prol. 14) s. oben S. 125. Perdikkas, Feldherr Alexanders (Trog. prol. 13) Iust. 12,15,12 13,2,5. 13,2,13

Inhalt und Kontext Ringübergabe am Sterbelager Alexanders. Alexanders Nachfolge: Perdikkas beantragt, die Niederkunft Rhoxanes abzuwarten; seine Meinung setzt sich schließlich durch; Perdikkas, Leonatos, Krateros und Antipater als Vormünder. 13,3,7–4,4 Aufstand gegen Arridaios, Ansprache an die Anführer. 13,4,5–10 Perdikkas übernimmt mit Meleager die Sorge für Heerlager und Vasallenkönige; Hinrichtung der Aufrüher; Verteilung der Provinzen. 13,6,1–3 Krieg gegen Kappodikerkönig Ariarathes. 13,6,4–7 Bemühung um Ehe mit Kleopatra, Schwester Alexanders, zugleich Werben um Tochter des Antipaters. 13,6,8–17 Krieg gegen Antigonos; Kriegsrat in Kappadokien. 13,8,1–3 Schlechter Ruf des Perdikkas läßt seine Anhänger zu Antipater überlaufen. 13,8,10 Tod des Perdikkas; Übertragung der Heerführung an Antigonos. 14,4,11 Rede des Eumenes an die Agyraspiden: mit dem Blut des Perdikkas besudelt.

Philipp II. (Trog. prol. 7. 8. 9) Iust. 6,9,6–7 7,4,5 7,5 7,6 8,1–2 8,3

Inhalt und Kontext Geisel in Theben, einleitendes Resümee zu den folgenden Büchern Sohn des Amyntas III. Philipp als Geisel in Theben, Mord an seinen Brüdern durch seine Mutter Eurydike; Philipp zögert, das Königtum anzunehmen. Herrschaftsantritt, Naturanlage Philipps und makedonisches Orakel; Bedrohungen und erste Kriege (Athener, Illyrer, Thessalier); Heirat der Olympias; Methone und Verwundung. Philipp unterjocht die zerstrittenen Poleis: Thebaner, Lakedaimonier, Phoker, Athener (Thermopylen als exemplum). Philipp plündert die eroberten Poleis; Krieg in Thrakien; Olynth: Brudermord; „Raubzüge“ Philipps in Thessalien und Thrakien; Schlichter und Eroberer der thrakischen Königsbrüder.

316 Iust. 8,4–5 8,6 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 9,6 9,7 9,8 11,1,1–4 11,2,3 11,3,1 11,4,5 11,5,1 11,11,4f. 12,6,1–5 12,16,6 13,1,12 13,2,8 14,6,3 15,4,2 16,1,12 16,1,17 24,5,8 28,2,10 28,4,1

30,3,9 37,3,2 38,7,3

7. Tabellen Inhalt und Kontext Gesandtschaften aus Athen, anderen Poleis und der Phoker, Philipp verhandelt Einzelverträge aus und besetzt dann doch die Thermopylen; Niederlage der Phoker, Philipp als schonungsloser Sieger (Ausrottung, Umsiedlung, Beute). Neukonstituierung Makedoniens; Kriege gegen andere Grenznachbarn: Sturz des Arrybas von Epirus, Übergabe an Alexander II., den er zum Buhlknaben gemacht hatte. Belagerung von Byzanz, Beutezüge auf der Chersones und Skythien zur Finanzierung der Kriege. Philipp und die Skythen: Wechselrede Atheas/Philipp. Verwundung Philipps; Krieg gegen Athen und Theben (bis Chaironeia). Umgang Philipps mit den Besiegten. Korinthischer Bund; Vorbereitung des Perserfeldzuges. Ermordung Philipps auf der Hochzeit seiner Tochter, Beweggründe des Pausanias (Behandlung durch Philipp). Olympias’ Beteiligung am Attentat. Resümee: Herrschaft Phillipps im Vergleich mit Alexander. Reaktionen auf Philipps Tod. Alexander läßt Mitwisser am Mord Philipps hinrichten. Alexander erinnert Thessalier an die Wohltaten, die sie von Philipp empfingen. Thebaner Kleadas bittet Alexander um Verschonung und erinnert an Philipps Aufenthalt dort in seiner Jugend. Alexander läßt alle Verwandten töten, die unter Philipp höheren Rang bekleideten. [Alexander in der Oase Siwa] Philipp hatte Alexander nicht als Sohn anerkannt und Olympias als überführte Ehebrecherin verstoßen. Kleitos lobt die Taten Philipps vor Alexander und wird dafür getötet. Am Tag von Alexanders Geburt empfing Philipp die Nachricht zweier Siege: Krieg gegen Illyrer und Olympischer Sieg. Makedonische Elite mit Sorgfalt von Philipp und Alexander ausgewählt. [Nachfolge Alexanders] Philipp III. Arridaios ist um seines Vaters willen beliebt. Thessalonike ist viel beachtet wegen des Namens ihres Vaters Philipp. Vater des Seleukos I., Antiochos, war ein General Philipps. Legitimation des Demetrios Poliorketes: sein Vater diente Philipp und Alexander. Von den Galliern besiegte Makedonen rufen die Namen Philipps und Alexanders. Aitoler fürchten König Philipp und folgen den Anweisungen Alexanders nicht. Spartaner waren die einzigen, die in den Kriegen Philipps und Alexanders die Oberherrschaft der Makedonen geringachteten. Rede Philipps V. gegen die Römer: Griechen wurden von Philipp II. und Alexander besiegt und wollen jetzt den Frieden diktieren. Mithridates unterwirft die Skythen, die Zopyrion vernichtet, Kyros erschlagen und Philipp in die Flucht geschlagen hatten. Rede des Mithridates: Skythien hätten vor Mithridates nur Dareios und Philipp zu betreten gewagt.

7.4 Personen in der Epitome

317

Philipp V. (Trog. prol. 28–30. 32. 33) Iust. Inhalt und Kontext 28,3,9–10 Philipp folgt als Kind seinem Vater Demetrios, Vormund Antigonos III. Doson, der die Herrschaft an sich reißen will [Rede vor dem makedonischen Volk]. 28,4,16 Philipp übernimmt die Herrschaft nach dem Tod des Antigonos III. 29,1,2 [Aufzählung der „Kinderkönige“ um 221]. 29,1,10– Philipp wird wegen seiner Jugend von allen Nachbarn provoziert; er wehrt alles er11 folgreich ab und will gegen Aitoler in die Offensive gehen. 29,2–3 Hilferuf des illyrischen Heerführers Demetrios; Rede Philipps vor den Aitolern und Friedensschluß. 29,4 1. Makedonischer Krieg; Angriff gegen Dardaner; [Friede von Phoinike]. 30,2,8 Alexandria bittet Rom um Hilfe gegen Phillipp und Antiochos III. 30,3 2. Makedonischer Krieg; Friedensverhandlungen. 30,4 Erdbeben als Vorzeichen des Niedergangs der Griechen und Makedonen; [Schlacht von Kynoskephalai]: Ansprachen Philipps und des Flaminius; Niederlage Philipps. 32,2,3– Gesandtschaft des Sohnes Demetrios nach Rom; Intrige des Perseus, Philipp läßt 3,5 seinen Sohn Demetrios hinrichten; Reue, Krankheit und Tod.

Ptolemaios I. (Trog. prol.: ---) Iust. 12,10,3 13,2,11 13,4,10 13,6,14– 16. 13,8,1 13,6,18–20 15,1,4 f. 15,1,6–9 15,2,6–9 15,2,11 15,2,15 f. 15,4,23– 24 16,2,1 16,2,7–9

Inhalt und Kontext Verwundung und wundersame Heilung auf dem Feldzug Alexanders. [Nachfolgefrage nach Alexanders Tod]: Ptolemaios ist gegen Arridaios. [Verteilung nach Alexanders Tod]: Ptolemaios erhält Ägypten, Charakterisierung Krieg des Perdikkas gegen Ptolemaios. Herrschaftsaufbau in Ägypten, Erwerb Kyrenes. Bündnis mit Kassander, Lysimachos und Seleukos gegen Antigonos. Ptolemaios besiegt Demetrios, übt Mäßigung gegenüber den Besiegten. Ptolemaios unterliegt Demetrios im Seegefecht [Salamis 306 v. Chr.], der sich ebenso gemäßigt verhält. Ptolemaios nimmt den Königstitel an. Bündnis mit Kassander und Lysimachos gegen Antigonos. Frühere Verbündete gegen Antigonos spalten sich: Seleukos mit Demetrios, Ptolemaios mit Lysimachos. Bündnis Ptolemaios, Seleukos, Lysimachos und Pyrrhos gegen Demetrios. Herrschaftsübergabe an Ptolemaios II. und Tod: Charakterisierung (exemplum patris et filii mutuae pietatis).

Ptolemaios Keraunos (Trog. prol. 17. 24) Iust. Inhalt und Kontext 17,2,4 Sieg über Seleukos. 17,2,6–15 Herrschaftssicherung: 17,2,6–8: Bemühung um Ehe mit Arsinoë II.; 17,2,9–10: Versöhnung mit seinem Bruder Ptolemaios II.; 17,2,11–15: Bündnis mit Pyrrhos. 24,1,1.8 Kriege mit Antiochos I. und Antigonos II.

318 Iust. 24,2–3 24,3,10 24,4,8

7. Tabellen Inhalt und Kontext Anschlag auf seine Schwester Arsinoë II., Heirat und Einnahme Kassandreias. Kampf gegen die Gallier und Tod als Strafe für seine Verbrechen.

Ptolemaios VIII. (Trog. prol. 38. 39) Iust. 34,2,8

Inhalt und Kontext Ptolemaios VI. flieht wegen Krieg gegen Antiochos IV. zu seinem Bruder; beide schicken Hilfsgesuch nach Rom. 38,8,2–15 Alleinherrscher nach dem Tod seines Bruders: Bluttaten um die Nachfolge; Heirat der Kleopatra II. und III. Volk wendet sich ab, Exil und Krieg gegen seine Schwester, moralische Wertung. 39,1,4–6 Kleopatra flieht nach Syrien zu Demetrios II.; Ptolemaios stellt Protarchos als Thronprätendenten für den Krieg gegen Demetrius auf. 39,2,1–4 Ptolemaios VIII. unterstützt Grypos mit Truppen gegen Alexander Zabinas. 39,3,1 Tod, Nachfolge Kleopatra III. bzw. einer der beiden Söhne, den sie wählen würde.

Pyrrhos, König von Epirus (Trog. prol. 16. 17. 18. 25) Iust. 16,2,2–3 16,3,1–2 17,2,11– 15 17,3,17– 22 18,1

18,2 23,3 23,4,8 24,1,8 25,3

25,4 25,5 38,4,5

Inhalt und Kontext Pyrrhos schließt sich Ptolemaios, Seleukos und Lysimachos gegen Demetrios an, nimmt Makedonien in Besitz. Pyrrhos wird von Lysimachos geschlagen. Pyrrhos sucht seinen Vorteil im Machtspiel zwischen Seleukos, Ptolemaios Keraunos und Antigonos II.; Vorbereitung des Italienfeldzuges. [origo Epirus], Herkunft des Pyrrhos: Knabe in Illyrien unter dem Schutz des Glaukias, Kassander fordert seine Auslieferung, Rückkehr nach Epirus. Pyrrhos folgt dem Hilferuf der Tarentiner (Begründung seiner Entscheidung); Landung in Tarent, Schlachten [Herakleia und Ausculum], Verwundung. Eingreifen Karthagos: Mago kundschaftet Interesse des Pyrrhos an Sizilien aus; Friedensschluß mit Römern, Pyrrhos sendet Geschenke, die die Römer nicht annehmen; Überfahrt nach Sizilien. [Anschluß an 18,2] Pyrrhos wird zum König von Sizilien ausgerufen; Kriege erst gegen Karthager, dann Sizilien verlassend gegen Römer; Verbündete fallen ab, Rückkehr nach Epirus; Resümee 1: Wertung der Herrschaft als exemplum. Beschreibung Hierons II. v. Sizilien: Pyrrhos ehrt ihn mit Auszeichnungen. Pyrrhos heiratet die Tochter Ptolemaios Keraunos’. [Anschluß an 23,3?] Antigonos II. lehnt Bitte des Pyrrhos um Hilfe gegen Karthager ab; Pyrrhos kehrt nach Epirus zurück, besiegt Antigonos; Makedonien unter seiner Herrschaft. Eroberung Griechenlands und Asiens: Charakterisierung: Herrschafts- und Kriegswille; Krieg gegen Spartaner, deren Tapferkeit; Sohn Ptolemaios im Kampf. Beim Angriff auf Argos wird Pyrrhos getötet; Sieger Antigonos überläßt Helenos die Gebeine. Resümee 2: ruhmvolles Urteil der Nachwelt über Pyrrhos. [Rede des Mithridates]: Pyrrhos hat mit nur fünftausend Makedonen in drei Schlachten die Römer besiegt.

7.4 Personen in der Epitome

319

Seleukos I. Nikator (Trog. prol. 15–17. 24) Iust. 13,4,17 15,1,4 15,4,1–12 15,4,20–22 15,4,23–24

16,2,1. 6 17,1,7–10 17,2,2–4 38,7,1 41,4,3

Inhalt und Kontext Oberster Heerführer nach Alexanders Tod. Bündnis mit Ptolemaios, Kassanders und Lysimachos gegen Antigonos. Vorstellung, Charakterisierung des Seleukos: Abkunft von Apoll, Gründung Antiochias, Eroberungen im Osten bis Indien. Bündnis mit Sandrokottus; Krieg gegen Antigonos [Ipsos]. Frühere Verbündete gruppieren sich neu: Seleukos mit Demetrios, Ptolemaios mit Lysimachos. Bündnis mit Ptolemaios, Lysimachos und Pyrrhos gegen Demetrios, der sich dem Seleukos ergibt. Krieg gegen Lysimachos, dessen Befehlshaber nach seinen Tötungen an Seleukos abfallen; vergleichendes Resümee mit Lysimachos; Ende der Diadochen. Seleukos als stolzer Sieger gegen Lysimachos [Kurupedion 281 v. Chr.]; Niederlage gegen Ptolemaios und Tod (fragilitatis humanae se ipsum exemplum). Rede des Mithridates, der seine Herkunft von mütterlicherseits von Alexander und Seleukos herleitet. Parther von Seleukos in Besitz genommen.

320

7. Tabellen

7.5 EXEMPLA IN DER EPITOME 7.5.1 Explizit als exempla bezeichnete Figuren Iust.

Personen

Wortlaut

1,2,11 f.

Ninias

Filius eius Ninias contentus elaborato a parentibus imperio belli studia deposuit et, veluti sexum cum matre mutasset, raro a viris visus in feminarum turba consenuit. Posteri quoque eius id exemplum secuti responsa gentibus per internuntios dabant.

2,4,4–6

Amazonen

Horum uxores cum viderent exilio additam orbitatem, arma sumunt finesque suos submoventes primo, mox etiam inferentes bella defendunt. Nubendi quoque finitimis animum omisere, servitutem, non matrimonium appellantes. Singulare omnium saeculorum exemplum, ausae rem publicam augere sine viris; iam etiam cum contemptu virorum tuentur.

3,2,7 f.

Lykurg

Medio igitur tempore, dum infans convalescit tutelamque eius administrat, non habentibus Spartanis leges instituit, non inventione earum magis, quam exemplo clarior: siquidem nihil lege ulla in alios sanxit, cuius non ipse primus in se documentum daret.

5,10,4 f.

30 Tyrannen

His vocibus tantum promotum est, ut reversus in urbem exercitus XXX tyrannos emigrare Eleusinam iuberet, substitutis decem, qui rem publicam regerent; qui nihil exemplo prioris dominationis territi eandem viam crudelitatis adgressi sunt.

10,1,4

Artaxerxes

Sed Darius post nova paternae pietatis exempla interficiendi patris consilium cepit, sceleratus, si solus parricidium cogitasset, tanto sceleratior, quod in societatem facinoris adsumptos L fratres fecit parricidas.

11,2,4 f.

Philipp II. als Vorbild für Alexander

Inter initia multas gentes rebellantes conpescuit, orientes nonnullas seditiones extinxit. Quibus rebus erectus citato gradu in Graeciam contendit, ubi exemplo patris Corinthum evocatis civitatibus dux in locum eius substituitur. In transitu hortatus Thessalos fuerat beneficiorumque Philippi patris maternaeque suae cum his ab Aeacidarum gente necessitudinis admonuerat. Cupide haec Thessalis audientibus exemplo patris dux universae gentis creatus erat et vectigalia omnia reditusque suos ei tradiderant.

11,10,13

Dido

Augebat enim Tyriis animos Didonis exemplum, quae Karthagine condita tertiam partem orbis quaesisset, turpe ducentes, si feminis suis plus animi fuisset in imperio quaerendo quam sibi in tuenda libertate.

13,6,17

Makedonien

Sic Macedonia in duas partes discurrentibus ducibus in sua viscera armatur, ferrumque ab hostili bello in civilem sanguinem vertit, exemplo furentium manus ac membra sua ipsa caesura.

16,2,9

Ptolemaios I.

Inter cetera patris et filii mutuae pietatis exempla etiam ea res amorem populi iuveni conciliaverat, quod pater regno publice ei tradito privatus officium regi inter satellites fecerat omnique regno pulchrius regis esse patrem duxerat.

11,3,1 f.

7.5 Exempla in der Epitome

321

17,1,9

Seleukos I., Lysimachos

Ultimum hoc certamen conmilitonum Alexandri fuit et velut ad exemplum fortunae par reservatum.

17,2,2 f.

Seleukos I.

Laetus tanta victoria Seleucus et, quod maius victoria putat, solum se de cohorte Alexandri remansisse victoremque victorum extitisse, non humanum esse opus, sed divinum munus gloriatur, ignarus prorsus non multo post fragilitatis humanae se ipsum exemplum futurum.

18,1,2

Ahnen des Pyrrhos

In quam rem inclinatum semel animum praecipitem agere coeperant exempla maiorum, ne aut inferior patruo suo Alexandro videretur, quo defensore idem Tarentini adversus Bruttios usi fuerant, aut minores animos Magno Alexandro habuisse, qui tam longa a domo militia Orientem subegit.

18,2,6–9

Römer

Dum haec aguntur, legatus a senatu Romano Fabricius Luscinus missus pacem cum Pyrro conponit. Ad quam confirmandam Cineas Romam cum ingentibus a Pyrro donis missus neminem, cuius domus muneribus pateret, invenit. Huic continentiae Romanorum simile exemplum isdem ferme temporibus fuit. Nam missi a senatu Aegyptum legati cum ingentia sibi a Ptolomeo rege missa munera sprevissent, interiectis diebus ad cenam invitatis aureae coronae missae sunt, quas illi ominis causa receptas postera die statuis regis inposuerunt.

18,3,17

Sklaven in Karthago

Celebre hoc servorum facinus metuendumque exemplum toto orbe terrarum fuit.

18,7,14 f.

Karthalo

[…] Quoniam igitur tu in patre nihil nisi exulis nomen agnoscis, ego quoque imperatorem me magis quam patrem iudicabo statuamque in te exemplum, ne quis posthac infelicibus miseriis patris inludat'. Atque ita eum cum ornatu suo in altissimam crucem in conspectu urbis suffigi iussit.

22,8,11 f.

Agathokles

Agathocles autem navibus, quibus reversus a Sicilia fuerat, cum custodibus earundem Syracusas defertur, exemplum flagitii singulare, rex exercitus sui desertor filiorumque pater proditor.

23,3,10–12

Pyrrhos

[…] et imperium Siciliae tam cito amisit, quam facile quaesierat. Sed nec in Italia meliore felicitate usus in Epirum revertitur. Admirabilis utriusque rei casus in exemplum fuit. Nam sicut ante secunda fortuna rebus supra vota fluentibus Italiae Siciliaeque imperium et tot de Romanis victorias adtraxerat, ita nunc adversa velut in ostentationem fragilitatis humanae destruens, quae cumulaverat, Siciliensi ruinae naufragium maris et foedam adversus Romanos pugnam turpemque ab Italia discessum adiecit.

27,1,7–10

Seleukos II.

Sed Beronice ante adventum auxiliorum, cum vi expugnari non posset, dolo circumventa trucidatur. Indigna res omnibus visa. Itaque [cum] universae civitates [quae defecerant, ingentem classem conparassent, repente] exemplo crudelitatis exterritae simul et in ultionem eius, quam defensuri fuerant, Ptolomeo se tradunt, qui nisi in Aegyptum domestica seditione revocatus esset, totum regnum Seleuci occupasset. Tantum vel illi odium parricidale scelus vel huic favorem indigne peremptae mors sororis adtulerat.

322

7. Tabellen

43,1,3 f.

Saturnus

Italiae cultores primi Aborigines fuere, quorum rex Saturnus tantae iustitiae fuisse dicitur, ut neque servierit quisquam sub illo neque quicquam privatae rei habuerit, sed omnia communia et indivisa omnibus fuerint, veluti unum cunctis patrimonium esset. Ob cuius exempli memoriam cautum est, ut Saturnalibus exaequato omnium iure passim in conviviis servi cum dominis recumbant.

7.5.2 Exempla in Ampelius’ Liber memorialis und in der Epitome Die folgende Tabelle stellt die Exempla im Liber memorialis des Ampelius mit den Inhalten der Epitome gegenüber. Die Auflistung folgt der Anordnung und den Einteilungen im Liber memorialis. Assyrer, Meder, Perser Name Ninos Semiramis Sardanapal Arbakes

Astyages Kyros Tamyris Kambyses

Dareios I. Xerxes

Ampelius 11,2: der erste, der Asia unterwarf; Gründung Ninives 11,3: Taubenaufzucht; Regentschaft nach Ninos‘ Tod; Indienfeldzug; Gründung Babylons 11,4: luxuria, nimmt Gift und verbrennt im Bett 12,1: erster Mederkönig, besiegt Sardanapal und regiert mit Gerechtigkeit 12,2: wird durch Verrat des Kyros besiegt; Ende des Mederreiches 13,1: Unterwerfung großer Teile Asiens, Niederlage gegen Tamyris 13,1: s. o. 13,2: Unterwerfung der Ägypter; erfolgloser Feldzug gegen Äthiopier nach Hungertod vieler Soldaten; wegen Tötung des heiligen Stiers zieht er sich den Zorn der Götter zu und fällt vom Pferd in sein Schwert 13,3: Wahl durch Wiehern des Pferdes; Europafeldzug, von Athenern bei Marathon besiegt 13,4: Erneuter Feldzug gegen Griechen; Brückenbau über den Hellespont; Tunnel durch den Athos; Brand Athens; besiegt kehrt er zurück, Tod durch Hinterlist seiner Leute

Iustin 1,1 1,2 1,3 1,3

1,4–6 1,7–8 1,8 1,9

1,10 2,10–15

Spartaner Name Eurysthenes/ Prokles Lykurg

Ampelius 14,1: Heraklidensprösse; erste Könige Spartas 14,2: Gesetzgeber; Begründung der Vorherrschaft Spartas

Iustin --3,2–3

323

7.5 Exempla in der Epitome Name Othryades Tyrtaios Leonidas Pausanias

Mardonios Lysander Xanthippos Agesilaos

Ampelius 14,4: verfaßt die Siegesmeldung im Messenischen Krieg mit dem eigenen Blut 14,5: nach einem Orakel zum Spott von den Athenern als Feldherr ausgeschickt, seine Gedichte ermuntern die Soldaten 14,6: Thermopylen 14,7: Sieg gegen Mardonios; wegen Verrats angeklagt, verhungert im Tempelasyl der Minerva s. Pausanias 14,8: Sieg über die Athener, Installation der 30 Tyrannen 14,9: nimmt als Feldherr der Karthager im 1. Punischen Krieg Regulus gefangen 14,10: Asienfeldzug; Sieg bei Koroneia; verschont Korinth

Iustin --- (3,4: 1. Messenischer Kriege: „Parthenier“) 3,5,5–15 2,11: Thermopylen 2,15,14–17: Verbannung, kein Tod 2,14: Niederlage (Plataiai) 5,5–7

--6,2,4–5: Hinkfuß; 6,2,17; 6,4,9: Asien; 6,4,10–13: Koroneia

Athener Name Kekrops

Peisistratos

Ampelius 15,1: Gründung Athens; aus der Erde entsprossen, Schlangengestalt 15,2: Eleusinische Mysterien; Getreideverteilung 15,3: Verschwägerung mit Thrakien 15,4: Tötung des Minotaurus 15,5: Sohn des Theseus: Troja 15,6: opferte sich dem Orakel nach im Pelop. Krieg 15,7: Einrichtung einer gerechten Tyrannis

Harmodios und Aristogeiton Miltiades Aristeides

15,8: Beseitigung der Peisistratos-Söhne; Ehrungen 15,9: Marathon 15,10: „der Gerechte“; Verbannung

Kimon Alkibiades Thrasybulos Konon Dion

15,11: Sieg gegen Perser 15,12: berühmte Herkunft, Reichtum, Macht; Flucht nach Sparta, Rückkehr nach Athen 15,13: Sturz der 30 Tyrannen 15,14: Sieg über Spartaner bei Knidos 15,15: Vertreibung des Dionysios II. von Sizilien

Iphikrates

15,16: Erfindung handlicher Waffen

Erichthonios Pandion Theseus Demophon Kodros

Iustin 2,6,7: Doppelgestaltigkeit 2,6,12–13 (Erechtheos) --2,6,15 (kein Minotaurus) 2,6,15: Troja 2,6,16–21

2,8: Sieg über Megara, Tyrannis --- (Hippias: 1,9) 2,9,10–15 2,15,15 f.: deckt den Verrat des Pausanias auf 2,15,18–20 4,4,3: Anführer der 2. siz. Exped.; 5,1–4 5,9,6–5,10,13 5,5–6,5; Knidos: 6,3 --- (21,5: Tyrannis, Vertreibung des Dionysios II.) 6,5,1–5: Talente des Iphikrates

324 Name Phokion Kabrias Demetrios von Phaleron

7. Tabellen Ampelius 15,17: „der Gute“, Unbestechlichkeit gegenüber Philipp II. 15,18: Ausbildung der Soldaten in der Fechtkunst; Eroberung aller asiatischer Inseln; Tod in der Seeschlacht bei Chios 15,19: Ehrungen „wegen herausragender Gerechtigkeit“

Iustin -------

Makedonen Name Philipp II. Alexander d.Gr. Philipp V.

Perseus

Pseudophilippos

Ampelius 16,1: Eroberung Thrakiens, Ermordung vor der Übersetzung nach Asien 16,2: Perserfeldzug: Granikos, Issos, Arbela; Eroberung Asiens und Indiens: Sardes, Baktra, Susa, Babylon, dort Tod (Trunksucht oder Gift); Ammontempel; Ozeanbesegelung 16,3: [Maked. Kriege:] Niederlage gegen Sulpicius in Phokis und gegen Flamininus bei Kynoskephalai; Sohn Demetrios als Geisel; Verlust eines Teiles seines Reiches

Iustin 8,3,11–15: Thrakien 9,6–7: Ermordung 11,1–13,1

29,2–30,4: 1. u. 2. Maked. Krieg; vgl. Trog. prol. 30; 30,4: Kynoskephalai; 32,2,3–5: Gesandtschaft des Demetios 33,1–2

16,4: [Maked. Kriege:] Niederlage gegen Marcius beim Askuridischen Sumpf und Flucht; von Aemilius Paulus aus Makedonien vertrieben, Asyl in Samothrake; Auslieferung und Mitführung im Triumph; Lebensabend im Albanerland 16,5: [Maked. Kriege:] gibt sich als Sohn Philipps --aus; Gefangennahme und Auslieferung an Rom; (vgl. aber Trog. prol. 33) Flucht; Sieg gegen Thrakien; Rechtsprechung; Niederlage gegen Caecilius Metellus; erneute Auslieferung

Gegen Rom Krieg führende Personen Name Pontius Telesinus Pyrrhos

Ampelius 28,2: Sieg der Samniten bei den Caudinischen Pässen 28,3: Krieg gegen Römer für die Tarentiner, Unterwerfung Achaias; gegen Antigonos; Belagerung von Argos; der Klügste aller Griechen im Kriegswesen

Hannibal

28,4: Siege in Spanien; Alpenüberquerung; Siege gegen röm. Feldherren

Iustin --18,1: Tarentiner; 23,3: s. o. unter 1. Admirabilis utriusque rei casus in exemplum fuit. 25,3–5: gegen Antigonas 29,1: junger Feldherr, Römerhaß

325

7.5 Exempla in der Epitome

Ursprünge des Reiches des Mithridates I. Arsakes IV. Name Kyros Kambysis Smerdis der falsche Smerdis

7 Perser Dareios I. Artabanos I.

Ampelius 30,1: s. o. 13,1 30,1: Tötung seines Bruders Smerdis; sonst s. o. 13,2 s. o. Kambysis 30,2–3: gibt sich als Sohn des Kyros aus; Wiederholung des Todes des Kambyses (vgl. 13,2); Enttarnung des falschen Smerdis 30,4: Verschwörung der sieben adligen Perser (mit Namen) gegen Smerdis 30,5: Auswahl durch Pferdewiehern s. o. 13,3 30,5: leitet seine Herkunft von Dareios ab; Begründer des Partherreiches

Iustin s. o. s. o. --- = Mergis: Iust. 1,9,4.9? --- vgl. 1,9: Oropastes wird vom Magier Kometes auf den Thron gesetzt 1,9: Verschwörung der sieben Perser s. o. 42,2: Onkel des Phrahates II.; stirbt im Kampf gegen die Tocharer

Könige der Parther Name Seleukos I.

Arsakes I. Orodes II. Pakoros

Ampelius 31,1: Freund Alexanders; nach dessen Tod Verwalter Babylons; Sieg über Nachbarvölker (Nikator); Stadtgründungen: Antiochia, Seleukeia, Laodikeia 31,2: Nach ihm werden die Arsakiden benannt, Friedenschluß mit Sulla1 31,3: Bündnis mit Pompeius; Sieg über Crassus 31,4: schickt seinen gleichnamigen Sohn,2 Syrien zu verwüsten; wird von Ventidius getötet

Iustin 15,4: Charakterisierung, Abkunft; 17,1–2: Krieg gegen Lysimachos 41,4,6. 41,5,5 42,4: Carrhae 42,4: Orodes II., Pakoros, Niederlage gegen Ventidius

Könige von Kappadokien und Armenien Name Tigranes

1 2 3

Ampelius 32,1: Tigranes II.?3

Iustin 38,3: Tigranes II.

Verwechslung mit Mithradates II. (Nachfolger des Arsakes I.). Es muß sich wohl um einen Fehler handeln. Parokos ist der Sohn des Orodes II. Zu Ampel. 32,1: Tigranes, qui iam scriptus est, *** qui tertio Punico bello perdomuit sub Mancino consule et Scipione Aemiliano vgl. KÖNIG 2011, der den Satz in zwei Aussagen trennt, weil er die Lesung von ARNAUD-LINDET 1993, ad 32,1 (p. 42) für inakzeptabel hält; zur Korruptel auch schon ASSMANN 1935, ad 32,1. Damit ist unklar, ob der zweite Teil der Aussage überhaupt auf denselben Tigranes zu beziehen ist. Der Verweis qui iam scriptus est läßt aber am ehesten an den Armenierkönig zur Zeit des Pompeius denken, der in Ampel. 18,19 genannt wird: Pompeius qui Armenios sub rege Tigrane […] vicit. Ein Tigranes aus der angegebenen Zeit des 3. Punischen Krieges (149–146 v. Chr.) ist nicht bekannt. M.’ Manilius war cos. 149 zusammen mit L. Marcius Censorinus, P. Cornelius Scipio Aemilianus Africanus im Jahr 147 zusammen mit M. Livius Drusus. Vielleicht wurden in Ampel. 32,1 tatsächlich zwei Armenier erwähnt, nämlich zuerst der zuvor in Ampel. 18,19 genannte Tigranes II., der von Pompeius

326

7. Tabellen

Name Bellus Polykrates Epaminondas

Ampelius 32,2: Armenierkönig, Griechenlandeinfall, Zerstörung des Apollon-Tempels 32,3: Kappadokierkönig [Tyrann von Samos] 32,4: vielleicht Namensverwechslung?5

Iustin = Brennus: Iust. 24,6–8?4 --- (vgl. Hdt. 3,120–125) 6,8: Epaminondas

Könige der Korinther Name Periander Timoleon

Ampelius 32,5: Tyrann von Korinth [~ 627–587 v. Chr.] 32,6: tötet seinen Bruder [Timophanes], vertreibt Dionysios II. aus seiner Tyrannenherrschaft von Sizilien; Zerstörung der Burg [Ortygia]

Iustin ----- (vgl. 21,1–3 zu Dionysios II. und 21,5: seine Flucht nach Korinth)

Könige Asiens und Pergamons Name Eumenes

Eumenes II.

Ampelius 33,1: Eumenes von Kardia: kriegerisch, aber glücklos 33,2: Verweis auf 24,3: Niederlage gegen Scipio Asiaticus 33,2: unterstützt Rom im Maked. Krieg

Attalos III.

33,2: Testament zugunsten Roms

Antiochos III.

Iustin 14,1–4: Rede des Eumenes 31,7: gegen Scipionen (vgl. Tabelle 7.4.3) 31,8; 32,4; 33,1; 36,4,1; 38,6,2 35,1,6; 36,4,1 (Trog. prol. 34. 36)

Könige von Pontos und Bithynien Name Pharnakes Prusias I.6

Ampelius 34,1: Sohn des Mithridates VI., Pharsalos, Flucht vor Caesar nach Pontos

34,2: Freund der Römer, nimmt Hannibal auf, der sich mit Gift umbringt Nikomedes IV. 34,3: Nikom. IV. Philopator vermacht Bithynien testamentarisch den Römern

4 5 6

Iustin --- (38,6,2: Pharnakes, der Großvater des Mithridates) 32,4: Prusias und Hannibal 38,3: Flucht nach Rom; 38,5,10

besiegt wurde, und anschließend sein Sohn mit demselben Namen, der sich zu Pompeius geflüchtet hatte, vgl. Cass. Dio 36,51; Plut. Pomp. 33. Die anschließende Datierung in die Zeit des 3. Punischen Krieges müßte dann als Fehler anzusehen sein. ARNAUD-LINDET 1993, p. 43, Anm. 4 identifiziert diesen Bellus mit dem bei Iustin bezeugten Keltenführer Brennus. Das erscheint denkbar, insofern dieser später den Keltenstaat der Galater gründete, womit sich die Zuordnung zu den Armeniern zumindest ansatzweise erklären ließe. Vgl. KÖNIG 2011, p. 93 zu Ampel. 32,4. Ampel. 34,2 spricht sicher nicht von Prusias II., wie KÖNIG 2011, p. 126 behauptet, sondern von Prusias I., der 182 v. Chr. (ein Jahr nach dem beschriebenen Tod Hannibals) verstarb und die Nachfolge an seinen Sohn Prusias II. (182–149 v. Chr.) übergab. Bei Iustin sind beide Könige erwähnt: Prusias I. und die Episode mit Hannibal ausführlich in 32,4 und der Mordversuch Prusias’ II. an seinem Sohn Nikomedes II. in 34,4. EICHERT 1882, 148, SEEL 1972b, 593 und YARDLEY/DEVELIN 1994, p. 221 m. Anm. 6 und p. 226 m. Anm. 7 halten beide für eine Person.

327

7.5 Exempla in der Epitome

Könige von Alexandria Name Ptolemaios I. Soter7 Ptolemaios II. Philadelphos

Ampelius 35,2: rettet Alexander vor Verwundung

Ptolemaios III. Euergetes8

35,4: Flottensieg über die Rhodier

Ptolemaios VIII. Physkon9 Ptolemaios X. (Cyprius)10 Ptolemaios XIII.

35,5: gegen Aufrührer im Theater vgl. Val. Max. 9,2, ext. 5 35,5: Kriege für die Römer (Garamanten und Inder) 35,6: Mündel des Pompeius

35,3: Bildung, Verfasser griechischer Bücher

Iustin 16,2,7–9: Ptolemaios I. als exemplum 16,2,7; 17,2,7–9; 18,2,9; 26,2,1, keine Charakterisierung 27,1–2: Krieg gegen Seleukos II.; (27,3,4; 28,4,10) 38,8: moralische Wertung 39,3–5: Streit mit seinem Bruder ---

Feldherren und Könige Karthagos Name Hanno11 Mago Hamilkar Barkas Hasdrubal

Ampelius 36,1: Gefangennahme des cos. Cornelius bei den Liparischen Inseln 36,1: Gefangennahme des cos. Cornelius 36,2: 1. Punischer Krieg, Eroberungen in Spanien, 4 Söhne 36,3: Bruder Hannibals, Niederlage gegen Claudius Nero12

Iustin --- (21,4?) --- (18,2?) 44,5,6

--- (19,2,1)

Könige Numidiens Name Syphax Masinissa Iugurtha

7 8 9 10

11 12 13

Ampelius 37,1: Besiegt von Scipio Africanus minor 37,2: Unterstützung des Scipio gegen Karthago; wird anstelle des Syphax eingesetzt 37,3: [Verweis qui scriptus est läuft ins Leere]13

Iustin 38,6,5: Gefangennahme 33,1,2; 38,6,4 ---

In Ampel. 35,2. 4 liegt offenbar eine Namensverwechslung vor, vgl. KÖNIG 2011, p. 127. Vgl. vorhergehende Anmerkung. Ampel. 35,5 nennt Ptolemaios Tryphon, was aber eine Namensverwechslung zu sein scheint; vgl. ASSMANN 1935, ad 35,5; KÖNIG 2011, p. 127. Wenn die Identifizierung des vorangehenden durch Assmann korrekt ist, kann es sich hier nur um den jüngeren Sohn Ptolemaios X. handeln, der 116 v. Chr. Stratege auf Zypern wurde und sich ab 114 König nannte, vgl. AMELING, s. v. Ptolemaios 16, DNP 10, 2001, 545 f.; vgl. aber dagegen ARNAUD-LINDET 1993, p. 83; KÖNIG 2011, p. 127. Eine Identifizierung dieses Hannos wie auch des folgenden Mago ist nicht möglich, da Ampelius keine Beinamen nennt, vgl. ARNAUD-LINDET 1993, p. 83; KÖNIG 2011, p. 127. Bei Cornelius handelt es sich um Cn. Cornelius Scipio Asinus (cos. II 254 v. Chr.), MMR I 210. C. Claudius Nero, cos. 207 v. Chr., vgl. Liv. 27,43–51; MMR I 294. Vgl. ASSMANN 1935, ad 37,2.

328

7. Tabellen

Könige von Mauretanien Name Iuba I. Iuba II.

Ampelius 38,1: Tötung des Curio, später auf der Seite Catos, Suizid nach Gastmahl 38,2: Gründung Caesareas

Iustin -----

Sich gegen Rom auflehnende Personen Name Tatius Mettius Suffetius Porsenna Tiridates I.

Ampelius 39,1: Sabinerkönig im Kampf mit Romulus 39,2: Albanerkönig, von Fidenaten verlassen und von zwei Pferden zerrissen 39,3: Etruskerkönig, Belagerung des Ianiculus 39,4: von Corbulo besiegt und erneut eingesetzt

Iustin ---------

Römer14 Name Romulus Priscus Tarquinius Fabricius Luscinus Scipionen L. Aemilius Paulus Q. Sertorius L. Licinius Lucullus Cn. Pompeius

C. Iulius Caesar

Ampelius 17,1: Gründung Roms; vgl. 28,1 17,2: Amtsinsignien der Magistrate 18,9: Verstoßung des Cornelius Rufinus aus dem Senat 18,11: Sieg des Africanus über Hannibal; Scipio Numantinus: Zerstörung Karthagos und Numantias; 23,1: Beinamen; 24: Auflistung der Scipionen 18,13: Befreiung Griechenlands; Verlust der Kinder; dankt dem Schicksal, daß es sein Haus, nicht den Staat getroffen habe; 23,1: Beiname Macedonicus 18,17: Exil unter Sulla, Eroberung Spaniens 18,18: Bereicherung durch Ausbeutung Asias 18,19: Sieg über große Teile Asiens in 40 Tagen: Armenier unter Tigranes II., Pontos unter Mithridates; Kilikier 18,20: Unterwerfung Galliens und Germaniens, als erster in Britannien15

Iustin 43,2 --- (vgl. 43,3,4)

18,2,6: Friedensverhandlung mit Pyrrhos --- Erwähnungen der Scipionen: 31,7,2; 32,4,9; 38,8,8; 44,5,7 33,1: Kommando gegen Perseus; 38,2: Gesetze in Makedonien --- (vgl. 43,5,11) 40,2,2–3: Sieg über Tigranes 38,3: Tigranes II.; 40,2,3: Provinz Asia; 42,3: Mithridatischer Krieg; 42,4: Bürgerkrieg; 43,5: Sertorianischer Krieg 42,4: Bürgerkrieg gegen Pompeius

14 Von den insgesamt rund 90 in Ampel. 18–24 (vgl. SEHLMEYER 2009, 44 f.) genannten römischen exempla werden hier nur die auch bei Iustin erwähnten aufgeführt. 15 Ampel. 18,21: […] et primus Romanorum navigavit Oceanum, in quo Britanniam invenit et vicit. Vgl. die Ehreninschrift für den Triumphbogen des Claudius in der Lesung von Géza Alföldy, CIL VI 40416: […] q]uod / reges Brit[annorum] XI d[iebus paucis sine] / ulla iactur[a devicerit et regna eorum] / gentesque b[arbaras trans Oceanum sitas] / primus in dici[onem populi Romani redegerit].

329

7.5 Exempla in der Epitome Name Augustus Ap. Claudius Caecus M. Atilius Regulus L. Mummius

Ampelius 18,21: Befriedung aller Provinzen; Ordnung des röm. Reiches; erster der Herrschaft der Caesaren 19,2: verhindert den Frieden mit Pyrrhos

Iustin 42,4–5; 44,5

20,8: Folterung durch die Karthager

18,2: Unbestechlichkeit der Römer --- (41,4: Konsulat)

23,1: Beiname Achaicus

34,2,1 (Korinth)

330

7. Tabellen

7.6 FRAUEN IN DER EPITOME 7.6.1 Namentlich erwähnte Frauen und ihre Funktionen Die Tabelle listet alle namentlich in der Epitome erwähnten Frauen in alphabethischer Reihenfolge auf. Namen im Fettdruck markieren besonders ausführliche Darstellungen. Ausschließlich bei Iustin erscheinende Darstellungen und Versionen sind mit Unterstreichung hervorgehoben. Die Aufstellung der Parallelquellen beansprucht keine Vollständigkeit, sondern dient der Orientierung sowohl für die Einordnung der Figuren als auch für die Stellung der iustinischen Darstellung im Vergleich zur sonstigen Überlieferung. Angeführt werden hier vorrangig Parallelquellen mit ähnlichen Beschreibungen; Stellenangaben, die auf von Iustin abweichende Darstellungen oder namentliche Nennungen in anderen Kontexten verweisen, sind in Klammern gesetzt. Die Angaben zur Funktion der Frauenrolle („Funktion / Motive“) folgt der Kategorisierung auf S. 121 f. Name Agathokleia

Amazonen: Martesia Lampeto Oreithyia Antiope Melanippe Hippolyte Penthesilea Minithyia/Thalestris

Iust./ Trog. prol. 30 30,1,7–9 30,2,8

Funktion/ Motive Mätresse des Ptolemaios IV. Regentin, InRegentschaft mit Hilfe des trige Bruders Agathokles und der Mutter Oinanthe (s. dort).

2,4,12–16 Eroberung Asiens und Europas, Gründung Ephesos. 2,4,17–30 Amazonenkampf mit Herakles. 2,4,31– 32; Trojanischer Krieg. 2,4,33; Letzte Amazonenkönigin, 12,3,5; Beischlaf mit Alexander. 42,3,7

Andromache

17,3,6

Apame,1 Gattin des Magas Arsinoë II.

26,3

1

Kontext

Gattin Hektors.

Gattin des Magas, Mutter der Berenike II. (s. dort). Beteiligt an der Ermordung 17,1,4; 17,2,6–8; des Agathokles; Auseinan24,2; 24,3; dersetzung mit Ptolemaios s. Tabelle Keraunos nach Lysima7.4.3 chos’ Tod.

Von Iustin fälschlicherweise Arsinoë benannt.

Regentinnen, Mythos

weitere Quellen, Literatur Plut. Kleom. 33,2; PP VI 14714; (Plb. 14,11,5; 15,25,12); Strab. 17,11, p. 795C.) Hdt. 4,110–117; Diod. 2,44 f.; 3,52–72, Strab. 11,5, p. 504–506C.; Oros. hist. 1,15

Plut. Alex. 46 origo (Epirus) Heiratspolitik, Intrige Intrige, Nachfolge, Heiratspolitik, Regentin

Eur. Tro. 271ff.; Sen. Tro. 871ff. (OGIS 745; Paus. 1,7,3); so nur Iust. so nur Iust.; vgl. Memnon FGrH 434 F7; (Paus. 1,10,3; Strab. 13,4,1, p. 623C.; Memnon FGrH 434 F8)

331

7.6 Frauen in der Epitome Name Artemisia

Iust./ Trog. 2,12,24

Aspasia, Gattin 10,2 des Artaxerxes II. Atarathe

36,2,2

Kontext Königin von Halikarnaß: kämpft in Salamis auf seiten der Perser. Streit des Artaxerxes um seine Frau mit dem Sohn Dareios. Gattin des Damaskus, von Syrern als Göttin verehrt.

Barsine, Tochter des Artabazos

Funktion/ Motive Regentin

Heiratspolitik, Plut. Art. 26,3–5; Intrigenopfer (vgl. App. Syr. 33) origo

diese Version nur Iust.; vgl. TLL II, p. 1031 Heiratspolitik Plut. Alex. 21,7– Intrigenopfer, 10; Tötung: Diod. Krieg 20,28

11,10,2 f. Kriegsgefangene und Mä13,2,7 tresse Alexanders, Tötung 15,2,3 auf Befehl Kassanders. Barsine, Tochter des Dareios III. s. Stateira Berenike I., 27,1 Schwester Ptolemaios’ III., Tochter des Pto2. Gemahlin Antiochos’ II. lemaios II. (Theos), nach dessen Tod will der Stiefsohn Seleukos II. Kallinikos sie auf Betreiben seiner Mutter Laodike (s. dort) töten. Krieg zw. Seleukos und Ptol. III.; Berenike wird in Daphnae getötet. Berenike II., 26,3 Streit mit der Mutter Tochter des Apame um Demetrios d. Magas Schönen. Berenike, Ver36,4,1–3 Attalos rechtfertigt Gelobte Attalos’ waltexzesse damit, daß Berenike Opfer von Intrigen III. (Philometor) von Pergamon geworden sei. Beroë 17,3,19 Gattin des Glaukias: zieht Pyrrhos I. von Epirus auf. Bruttia 23,1,11f. Verrät das Lager der Afri.

origo

Elissa (Dido)

origo

11,10,13 f.; Flucht aus Tyros, Grün18,4–6 dung Karthagos.

(Adea) Eurydike, 14,5 Tochter des Amyntas IV.

2

Regentschaft, Ermordung durch Olympias.

weitere Quellen, Literatur Hdt. 7,99. 8,68; Polyain. 8,53

Heiratspolitik, Polyain. 8,50; Val. Intrigenopfer, Max. 9,10 ext. 1; Kriegsursache Porphyr. FGrHist 260 F 43 (= Hier. in Dan. 11,6–9)

Heiratspolitik, (Paus. 1,7,3) Intrigenopfer so nur bei Iustin Intrigenopfer

nur Iustin

origo

Diod. 19,88; Plut. Pyrrh. 3,1–5 nur bei Iustin; vgl. Diod. 16,15; Strab. 6,1,4, p. 254C. Tim. FGrHist 566 F 82; (vgl. Verg. Aen. 1,335–68; 4, passim)2 Diod. 19,11; (Athen. 13,560f)

Regentin, Intrige

Iustin bietet eine vorvergilianische Version (ohne die Verbindung zu Aeneas) und ist damit der Fassung des Timaios näher.

332 Name Eurydike, Frau Amyntas’ III., Mutter Philipps II.

7. Tabellen Iust./ Trog. 7,4,5–8; 7,5,4–10

Eurydike, Tochter des Lysimachos

16,2,4

Eurydike (= Arsinoë III.)

30,1,7 f. 30,2,5 f.

Euryone, Tochter Amyntas’ III. Fatua, Gattin des Faunus

7,4,5–8

Gygaia

43,1,8

7,4,5

Kontext

Funktion/ Motive Ränke gegen Amyntas III. Intrige, und Ermordung ihrer Söhne Nachfolge, Mutter Alexander II. und Perdikkas III., Philipp II. bleibt allein übrig. Intrigenopfer Gattin des Antipater, von Lysimachos nach der Tötung Antipaters in Haft genommen. Schwestergattin des PtoIntrigenopfer lemaios IV., wird von ihrem Gatten (mit Hilfe der Agathokleia s.o.) ermordet. vereitelt Verschwörung der Intrige Mutter Eurydike (s. dort). Gabe der Voraussage Mythos (s. auch Tochter des Faunus).

Erste Frau des Amyntas III. mit Erwähnung ihrer Kinder. Gyptis, Tochter 43,3,9–11 Tochter des Segobrigierdes Nannus Königs Nannus. Kleopatra, Frau 9,5,9; Heirat mit Philipp nach Philipps II. 9,7,2; Olympias’ Verstoßung; Er9,7,12–14 mordung durch Olympias. Kleopatra, Toch- [prol. 9]; Hochzeit mit Alexander von Epirus; Perdikkas wirbt ter Philipps II. 9,6,1–4; 13,6,4–8; um sie, Auslöser für Krieg mit Antigonos; Legitima14,1,7 f. tion für Eumenes. prol. 38; Mitregentin Ptolemaios’ Kleopatra II. 38,8; VI., heiratet nach dessen Kokke, Tod seinen Bruder PtoSchwestergattin 38,9,1; lemaios VIII., wird für Ptolemaios’ VI. 39,1–2 Kleopatra III. verstoßen, und Ptol. VIII. Tod ihres Sohnes und Krieg mit Ptol. VIII. Kleopatra III. 38,8; Von Ptol. VIII. vergewalEuergetis, Gat- prol. 39; tigt und nach der Verstotin und Stief39,3,1–4; ßung ihrer Mutter (Kleopatochter Pto39,5,1 tra II.) geheiratet; nach seilemaios’ VIII. nem Tod Regentin, Schrekkensherrschaft. Kleopatra IV., 39,2–3 von Ptolemaios IX. verstoSchwestergattin ßen, heiratet Antiochos IX. des Ptol. IX. (Kyzikenos), Rivalität mit Tryphaina.

weitere Quellen, Literatur (Strab. 7,8, p. 326C.); Diod. 16,2,4; Beteiligung der Eurydike nur bei Iust. nur Iust.? (vgl. Diod. 21,7) Plb. 15,25,2–12; 15,26a; 15,33,11 f.; PP VI 14492 nur Iustin

Ehe, Mutter

als Prophetin nur Iustin; (Macr. sat. 1,12,21; Plut. qu.R. 29,268DE) nur Iustin

origo Heirat Heiratspolitik Intrigenopfer

Aristot. fr. 549 Rose = Athen. 13,576a Plut. Alex. 9. 10,7; Athen. 13,557d

Heiratspolitik, Arr. FGrHist 156 Kriegsauslöser F 9,26; F 10,8,40; (Diod. 20,37: Ermordung) Regentin, Val. Max. 9,1 ext. Nachfolge, 5; Diod. 34,14; Heiratspolitik Oros. hist. 5,10,6 f.

Val. Max. 9,1 ext. Regentin, 5; Paus. 1,9,2; Nachfolge, Heiratspolitik, Oros. hist. 5,10,7 Mißbrauch Heiratspolitik, (Ios. ant. Iud. Intrige 13,270 f.); Geschwisterstreit nur bei Iustin

333

7.6 Frauen in der Epitome Name Kleopatra Thea, Tochter Ptolemaios VI. und der Kleopatra II.

Iust./ Trog. 36,1,9; 39,1,7–9; 39,2,8–10

Kleopatra V. Se- 39,3,2 lene, Gattin des 39,4,1 Ptol. IX. Kleopatra, Toch- 38,3 ter des Mithridates’ VI.

Kontext Gattin Demetrios’ II. und des Antiochos’ VII., tötet ihren Sohn Seleukos V.; Giftanschlag auf Grypos wendet sich gegen sie. Ehe von Kleopatra III. erzwungen, Entführung und Verbannung des Ptol. IX. Tochter des Mithridates VI., Ehe mit Tigranes (Bündnis gegen Rom).

Kleopatra Tryphaina s. unter Tryphaina Kleophis 12,7 Königin der Assakener: kauft sich von Alexander d.Gr. durch Beischlaf los; Sohn Alexander wird später König über die Inder. Kyrene 13,7 Von Apoll geraubt und auf den Berg der späteren Stadt verbracht. Raub durch Pyrrhos. Lanassa, Enkelin 17,3,4f. des Harkles

weitere Quellen, Literatur App. Syr. 68,360– 69,363; Liv. per. 52. 60; 1 Makk 10, 51–58; (Ios. ant. Iud. 13,80–82.109– 111) Heiratspolitik, so nur Iust. (vgl. Intrige u.a. App. Syr. 69,366) Heiratspolitik Memnon FGrHist 434 F 29,6; (App. Mithr. 104,485; 108,513) Regentin, Nachfolge

origo, Mißbrauch origo, Mißbrauch

Laodamia (Deidameia), Tochter Pyrrhos’ II. Laodike, Mutter des Seleukos I. Nikator Laodike, Gattin des Antiochos II.

prol. 28; 28,3,5–8

27,1,1

Mutter des Seleukos II., stiftet ihn zur Ermordung der Berenike I. (s. dort) an.

Laodike, Schwestergattin des Mithridates VI. Laodike, Gattin Ariarathes’ VI.

37,3,6–8; (38,1,1)

Giftanschlag gegen Mithri- Intrige, Ehedates, um Ehebruch zu dek- bruch ken; Verrat wird entdeckt, sie wird getötet. Nachfolge Regentin nach dem Tod Ariarathes’ VI.: Anschlag des Mithrid. VI auf sie und ihre Söhne; bezeugt für Nikomedes III., daß sie von Ariarathes drei Söhne hatte.

15,4,1–6

38,1,1–5 38,2,4

Nach dem Tod ihrer Mutter Olympias vom Volk erschlagen. Traum, Seleukos sei von Apoll gezeugt; Ankerring.

Funktion/ Motive Regentin, Nachfolge, Intrige

Nachfolge Mutter, Herrschaftslegitimation Nachfolge, Intrige

(Arr. an. 4,27,4; Diod. 17,84,1); Curt. 8,10,22. 34– 36, Epit. Alex. 39– 41. 45 Hdt. 4,150–158 Plut. Pyrrh. 1,2: Pyrrhiden, Raub nur bei Iust. Polyain. 8,52; Paus. 4,35,3 App. Syr. 56,283– 57,296; (Strab. 16,2,4, p. 749C.) Polyain. 8,50; (Val. Max. 9,14 ext. 1; App. Syr. 65,345 f.) (Sall. hist. frg. 2,76; Val. Max. 1,8 ext. 13); so nur Iustin (OGIS 345,6–8) so nur Iustin

334 Name Laodike (= Nysa von Kappad.), Gattin Ariarathes’ V. Lavinia Medea

7. Tabellen Iust./ Trog. 37,1,3–6

43,1,10– 12 42,2,12 42,3,6

(Tochter des Aietes)

32,3,13

Nereis

28,3,4–5

Oinanthe

30,2

Olympias, Gattin Philipps II. Olympias von Epirus, Tochter Pyrrhos’ I.

Phthia, Tochter der Olympias v. Epirus Rhea Silvia Rhoxane, Tochter des Oxyartes

Semiramis, assyrische Königin Spargos Stateira, Gattin des Dareios III.

Kontext

Funktion/ Motive Tötet aus Furcht, ihren Ein- Regentin, fluß als Regentin zu verlie- Nachfolge, ren, fünf ihrer Söhne mit Intrige Gift. Tochter des Latinus: Grün- origo dung Laviniums Gattin Iasons, von ihm ver- origo (Armenien), stoßen und wiederaufgeMythos nommen. Medus gründet ihr zu Ehren Media. Von Argonauten geraubt, origo, Raub schickt Aietes die Kolcher zur Verfolgung. Tochter Pyrrhos’ II., heira- Heiratspolitik tet Gelon, den Sohn des Tyrannen von Sizilien. Mutter der Mätresse AgaRegentin, Inthokleia (s. dort). trige

weitere Quellen, Literatur OGIS 352,69 f.: Nysa: nur Iustin Verg. Aen. 7,50 ff.; Ov. fast. 3,633–648 (Apollod. 1,147) so nur Iustin

Paus. 6,12,3; Plb. 7,4,5; Liv. 24,6,8

Plb. 14,11,5; 15,25, 12 (s. Agathokleia) PP VI 14731 s. Tabelle Mutter Alexanders; Ermor- Heiratspolitik, Paus. 8,7,7; Diod. Intrige, Regen- 19,11; Plut. Alex. 7.4.3 dung Philipps II.; Belagerung und Tod in Pydna. tin 10,5; 27,8; 39,12 28,1 Schwestergattin Alexanders Regentin (Athen. 13,590; II. v. Epirus, nach dessen Paus. 4,35,3; Polyain. 8,52); nur Tod Regentschaft für ihre Söhne; Iustin, vgl. LÉVÈQUE 1957, 680 28,3,1–4 stirbt kurz nach ihren Söhnen. 28,1,2–4 Wird von Olympias mit Heiratspolitik, nur Iustin, vgl. Demetrios’ II. verheiratet, Kriegsauslöser SEIBERT 1967, Ursache für Krieg mit An37 f. tiochos II. 43,2,1–4 Tochter des Numitor, Emp- origo Liv. 1,3,11–4,2 fängnis von Mars. 13,2; 15,2 Gattin Alexanders d. Gr.; Nachfolge Curt. 10,6,9; Diod. 14,6,13 Nachfolgefrage nach des19,52,4; Paus. 9,7,2; sen Tod; Festsetzung und (Curt. 8,4,23–30; Tötung auf Kassanders BePlut. Alex. 77,4) fehl. 1,2 Gründung Babylonias, Er- origo, ReHdt. 1,184; 3,155; 36,2,1 oberung Äthiopiens, Krieg gentin Diod. 2,4–20 gegen Indien. 1,4,9–14 Nähramme des ausgesetzorigo Name nur Iustin; ten Kyros (Perser). Hdt. 1,107–121 11,9,12 Von Alexander gefangenKriegsgefan- Plut. Alex. 30; 11,12,6 genommen; stirbt an den gene Diod. 17,54; Curt. Folgen einer Fehlgeburt. 4,10,23

335

7.6 Frauen in der Epitome Name Stateira3, Tochter des Dareios III.

Iust./ Trog. 11,12,3

Kontext

Funktion/ Motive Von Dareios dem AlexanHeiratspolitik, Kriegsgefander zur Heirat angeboten, Alexander lehnt ab, heiratet gene sie aber in Susa. Skythenkönigin: besiegt Regentin, den Perserkönig Kyros. Mythos

12,10,9

Tamyris

1,8

Theoxene, Gattin des Agathokles

23,2

Thessalonike, Tochter Philipps II.

14,6,3.13 16,1,1–5

Troas, Schwester 7,6,11 der Olympias (Kleopatra) Tryphaina

39,2–3

Abschiedsszene am Sterbebett ihres Gatten, Nachfolgestreitigkeiten seiner Enkel. Rückzug mit Olympias nach Pydna, nach deren Tod Heirat mit Kassander; von ihrem Sohn Antipater II. getötet. Gattin des Molosserkönigs Arrybas (Vormund der Olympias). Tochter Ptolemaios’ VIII., heiratet Antiochos VIII. (Grypos). Rivalität mit Kleopatra IV. (s. dort).

Nachfolge

Nachfolge, Kriegsgrund

weitere Quellen, Literatur Curt. 4,5,1; Diod. 17,107,6; Arr. an. 2,25,1. 7,4,4. Plut. Alex 29,7; 70,3 Hdt. 1,205-214; Diod. 2,44,1f; Val. Max. 9,10, ext. 1; Frontin. strat. 2,5,5 vgl. PP VI 14511 nur Iustin Diod. 19,52,1. 21,7

Heiratspolitik Plut. Pyrrh. 1 Heiratspolitik, (Ios. ant. Iud. Intrige 13,270 f.); Geschwisterstreit nur bei Iustin

7.6.2 Weitere nicht namentlich erwähnte Frauen Die nicht namentlich genannten Frauen sind in der Reihenfolge ihrer Ersterwähnung in der Epitome angeordnet. Nicht bei Iustin erwähnte Namen erscheinen in eckigen Klammern. Die Gliederung folgt derjenigen der vorangehenden Tabelle. gens, Status Tochter des Astyages [Mandane]

Iust. 1,4

Schwester des Kyros

1,7,1

3

Kontext Astyages träumt von der Tochter, aus deren Schoß ein Weinstock wächst, dessen Laub ganz Asien überschattet; verheiratet sie mit dem Perserkönig Kambyses. Wird von Kyros dem Gefährten Sybaris zur Frau gegeben.

Motive origo

Parallelquellen Hdt. 1,107 f.

Heiratspoli- nur Iustin? tik

Mit dem Namen Barsine erscheint die Tochter des Dareios nur bei Arr. an. 7,4,4, was BERVE 1926 II, 363 f. auf eine Verwechslung mit der Tochter des Memnon zurückführt. Eine nach makedonischer Tradition erfolgte Umbenennung nach der Heirat wäre ebenfalls denkbar, vgl. LANE FOX 2005, 552; vgl. CARNEY 1991. Daß diese Praxis auch bei den Achaimeniden gängig war, betont BROSIUS 1998, 77 m. Anm. 68.

336

7. Tabellen

gens, Status Iust. Frau des Kan- 1,7,14– daules 19

Frauen der Skythen

2,3,16

2,5,1–7 Tochter des Ianthyros Frauen der Athener

2,5,9

Schwester des [Harmodios]

2,9,1

Schwester des Leonidas

2,10,16

Tochter des Xerxes

2,15,14

Frauen von Rhegion

4,3,1

Frau des Agis [Timaia]

5,2,5

Mutter des Artaxerxes [Parysatis] Töchter und Frauen Amyntas II.

5,11,4

2,8,1–5

7,3,3–7

Kontext Übermäßige Liebe des Kandaules zu seiner Frau: er bietet sie dem Gyges an, Frau entfremdet sich von Kandaules, der „als Lohn seiner Ehe den Tod findet“. Sie liefert dem Gyges Mitgift und Königsherrschaft aus. Erster Zug der Skythen nach Asien: werden von ihren Frauen zurückgerufen, die drohen, von den Grenznachbarn Nachwuchs zu empfangen; Frauen verbinden sich mit Sklaven, die nach Heimkehr der Männer besiegt werden, Suizid. Ianthyros verweigert Dareios die Hand seiner Tochter. Megarer versuchen Athenische Frauen zu rauben, Fest in Eleusis, Peisistratos erwidert den Angriff mit einer List, bei der auch Frauen eine Rolle erhalten. Diokles, Sohn des Peisistratos, mißbraucht eine junge Frau, wird von ihrem Bruder erschlagen. Übermittlung der persischen Kriegspläne durch Demaratos auf hölzernen Täfelchen: Lösung des Rätsels durch die Schwester des Königs Leonidas. Vereinbarung des Pausanias mit Xerxes: Verrat an Spartanern für die Tochter des Xerxes. Rhegion wird von Himera eingenommen, Frauen und Kinder als Beute. Ehebruch mit Alkibiades, dem sie das Vorhaben des Spartanterkönigs, ihn zu töten, verrät. Verhindert, daß Artaxerxes den Kyros im Thronstreit tötet.

Motive Parallelquellen Mythos; In- Hdt. 1,7–13 trige; Ehebruch

Kriegsbeendigung

Hdt. 2,103; Diod. 1,55 Hdt. 4,1–5

Kriegsgrund Mißbrauch, Intrige

(Hdt. 4,1; 7,20) (Hdt. 1,59,1; Aristot. Ath. pol. 14,1) nur Iustin?

Mißbrauch

vgl. Hdt. 5,55 [Harmodios]

Intrige, Krieg

Hdt. 7,239 (Gemahlin des Leonidas)

Heiratspoli- (Hdt. 5,32) tik Kriegsbeute

nur Iustin?

Ehebruch, Intrige

(Thuk. 8,12,2); Plut. Alk. 23; Lys. 22 Plut. Art. 3,4–6

Nachfolge, Mittlerin

Perser fordern auf einem Gastmahl Mißbrauch von Amyntas Töchter und Frauen des maked. Königshauses; Alexander I. läßt Männer als Frauen verkleiden und alle Gesandten töten.

Hdt. 5,18–20

337

7.6 Frauen in der Epitome gens, Status Tochter des Amyntas II. [Gygaia]4

Iust. 7,3,9

Kriegsgefangene Philipps II.

8,3,3

Mutter Philipps III. [Philinna]

9,8,2

9,2,15

13,2,11

Konkubinen 10,1,1 des Artarxerxes II. und des Ky- 10,2,6 ros Jungfrau, Gat- 11,7,6–8 tin des Gordios Verwandte des Dareios III.

11,9,12 11,12,1 –4

Mutter des Dareios

11,12,6 –12; 11, 15,7 f. 13,1,5f.

Mätressen Alexanders Frauen für Alexanders Soldaten

12,3,10

Schwester des Kleitos

12,6,10 f.

4

12,4,2–6

Kontext Magasabos (Perser) schickt Bubares zu den Makedonen, der sich in die Tochter des Amyntas verliebt, den Krieg beendet und heiratet. Philipp plündert die Staaten aus, die er vorher angeführt hatte, verkauft Frauen und Kinder in die Sklaverei: 20.000 Knaben und Frauen der Skythen gefangengenommen. Arridaios als Sohn Philipps mit einer Tänzerin aus Larissa; Perdikkas ist gegen Arridaios als Nachfolger, weil seine Mutter eine larissäische Hure gewesen sei. Artaxerxes hatte 115 Söhne von seinen Konkubinen, nur 3 aus legaler Ehe. Vatermord des Dareios mit seinen 50 Brüdern an Artaxerxes mißlingt, die Frauen aller Verschwörer werden getötet (vgl. o. zu Aspasia). Ursprung des Mythos um den Gordischen Knoten: Gordios begegnet einer Jungfrau, die ihm die Königsherrschaft prophezeit. Gefangene Alexanders. Dareios will sie loskaufen, Alexander lehnt ab; Dareios bietet seine Tochter zur Heirat an (s. Stateira); gütiges Verhalten Alexanders gegenüber den Frauen. Dareios dankt Alexander für das Verhalten gegenüber seiner Frau und Töchtern; Mutter des Dareios begeht auf die Nachricht von Alexanders Tod Selbstmord. Alexander ahmt persische Lebensart nach: königliche Mätressen. Alexander erlaubt seinen Soldaten Verhältnis und Ehe mit kriegsgefangenen Frauen. Kinder daraus sollen im Heerlager aufwachsen. Gastmahl [Marakesch]: Nach Ermordung des Kleitos erinnert sich Alexander an dessen Schwester, die seine Amme gewesen war.

Motive Parallelquellen Heiratspoli- vgl. Hdt. 5,21 tik, Kriegsende Kriegsopfer nur Iustin?

Nachfolge

Plut. Alex. 77,7; Athen. 13,578a

Nachfolge Kriegsauslöser, Intrigenopfer

Plut. Art. 27,2

Mythos

Arr. an. 2,3; Curt. 3,2; Aristobul. FGrH 139 F 7b vgl. YARDELY/ HECKEL 1997, 136–138

Kriegsgefangene

Curt. 10,4,19– 25; Diod. 17,118 Mätressen

Curt. 6,2,2

Heiratspoli- vgl.YARDELY/ tik, Kriegs- HECKEL 1997, gefangene 206 f.; nur Iust.

Nicht identisch m. Gygaia in Iust. 7,4,5; Name überliefert bei Hdt. 5,21.

(Curt. 8,1,21: Hellanike)

338

7. Tabellen

gens, Status Frauen unter Eumenes

Iust. 14,3,3 14,3,6

Adlige Frauen und Töchter in Herakleia

16,5,2– 4

Frauen in Tyros Mutter der Elissa und Pygmylions Frauen in Kroton Frauen der Lokrer Tochter des Hanno5 Frauen des Agathokles Mutter des Hieron II.6 Tochter des Ptol. Keraunos Spartanische Frauen

Frauen von Elis

5 6

Kontext Niederlage gegen Antigonos in der Schlacht von Gabiene: Anhänger des Eumenes verlieren Frauen und Kinder.

Willkür des Klearchos in Herakleia: Er zwingt Frauen und Töchter der Senatoren ihre eigenen Sklaven zu heiraten, viele entziehen sich durch Suizid. 18,3,7 Sklavenaufstand in Tyros, schlagen alle Freien tot und schließen Ehen mit ihren Frauen. 18,5,6 Pygmalion bemerkt die Flucht der Schwester, läßt aber durch Bitten der Mutter und Drohungen der Götter von einer Verfolgung ab. 20,4 Pythagoras lehrt in Kroton die Frauen Keuschheit und Gehorsam, sie weihen ihren Schmuck der Iuno. 21,2,10; Willkürherrschaft des Dionysios II. 21,3 in Lokris und Mißbrauch der Adligen und Jungfrauen. 21,4,2 Verschwörung des Hanno in Karthago am Hochzeitstag der Tochter. 22,1,4 Agathokles Tyrann von Sizilien: Un22,1,13 f. zucht mit Frauen. Heiratet die Witwe des im Krieg gegen die Kampaner gefallenen Damasko. 23,4,5 Hieron II., König von Sizilien stammt mütterlicherseits von einer Magd ab, Aussetzung. 24,1,8 Ptolemaios Keraunos schließt Frieden mit Pyrrhos, indem er ihm seine Tochter zur Frau gibt. 25,4,6 f. Spartanische Frauen verteidigen ihre Stadt im Krieg gegen Pyrrhos, der sich daraufhin zurückzieht. 28,4,3 Spartaner werden im Kleomenischen Krieg besiegt, keine Frau weint um den Tod ihres Mannes. 26,1,5 Aristotimos mißbraucht die Frauen und Kinder der Adligen, die aus dem Exil bei den Aitolern um Herausgabe bitten.

Motive Kriegsopfer, Kriegsbeute Mißbrauch

Parallelquellen (Nep. Eumen. 10–12; Diod. 18,62 f. 19,43; Plut. Eumen. 16– 19) (Polyain. 2,30; Diod. 15,81,5 f.) so nur Iustin

origo, Miß- nur Iustin brauch Mutter, Mittlerin

s. Elissa

Keuschheit

vgl. Iambl. v.P. 9,50. 11

Mißbrauch

Strab. 6,8, p. 259C.

Heirat

nur Iustin (vgl. Oros. hist. 4,6,16–20) vgl. Diod. 19,2f. 19,3,2 (zu Damas)

Mißbrauch

Mutter, Abstammung Heiratspolitik

Zon. 8,6,15; vgl. Paus. 6,12,3; (Plb. 7,8,1) nur Iustin

Krieg

Plut. Pyrrh. 27; (Paus. 1,13, 4–8)

Mißbrauch

(Paus. 5,5,1); Plut. mor. 250f–253f

Hanno, „der Hochverräter“, vgl. GEUS 1994, 107 f. und Tabelle 7.4.1, S. 296 mit Anm. 1. Vgl. BERVE 1967, I 462–471. II 733–753.

339

7.6 Frauen in der Epitome gens, Status Gallische Frauen Hure des Antiochos Hierax Sabinerinnen

Frauen der Geten Frauen der Aitoler Frauen der Achaier Stiefmutter des Nikomedes II.

Schwester des Demetrios I. [Laodike] Mutter des Attalos III. [Stratonike]

Mutter Nikomedes’ IV. Tochter des Mithridates I., Gattin des Demetrios II. [Rhodogune]

Iust. 26,2,3

Kontext Die Gallier schlachten im Krieg gegen Antigonos Gonatas ihre eigenen Frauen und Kinder ab. 27,3,11 Antiochos kann mit der Hilfe einer Hure die Wachen täuschen und aus der Haft bei Ptolemaios III. fliehen, auf der Flucht wird er erschlagen. 28,2,9 Kritik an Römern: finden wegen ihrer unehrenhaften Herkunft keine Frauen und rauben sie deshalb. 43,3,2 Raub der Sabinerinnen, weil die Nachbarn Ehebündnisse mit dem Hirtenvolk verschmähten. 32,3,16 Oroles, König der Geten, bestraft die Kämpfer, indem sie den Frauen zu Diensten sein müssen. 33,2,8 Nach Pydna werden die führenden Aitoler mit Frauen und Kindern nach Rom gebracht. 34,2,3–6 Krieg Roms gegen Achaier: Frauen und Kinder als Zuschauer im Achaiischen Krieg; nach dem Sieg Roms als Kriegsgefangene. 34,4,1 Prusias II. von Bythinien plant, seinen Sohn Nikomedes II. zu töten, weil er die jüngeren, von der Stiefmutter des Nikomedes geborenen, Söhne bevorzugt. 35,1,1– Demetrios I. Soter unterstützt Oro3 phernes gegen dessen Bruder Ariarathes V., weil dieser seine Schwester nicht hat heiraten wollen. 36,4,1 Attalos III. (Philometor) rechtfertigt seine Gewaltexzesse damit, daß Berenike (s. dort) und seine Mutter Opfer von Intrigen geworden sei. Er 36,4,5 verfällt dem Wahnsinn und will seiner Mutter ein Grabmal errichten. 38,5,10 Rede des Mithridates: Abwertung des Nikomedes als Sohn einer Tänzerin. 38,9,3 Partherkönig Arsakides [Mithridates 38,9,6–9 I., Arsakes IV.] gewährt Demetrios II. Exil in Hyrkanien und die Ehe mit seiner Tochter. Zwei Versuche aus dem Exil zu fliehen scheitern, Demetrios muß zu Frau und Kindern zurückkehren.

Motive Parallelquellen Kriegsopfer nur Iustin? Intrige

nur Iustin

Mythos, Mißbrauch

Liv. 1,9; Plut. Rom. 14; Dion. Hal. ant. 2,30,4; Polyain. 8,3,1

Mythos

nur Iustin?

Kriegsbeute vgl. Liv. 45,28f. Kriegsopfer (Paus. 7,10,1– 17,1) Mutter, Nachfolge, Intrige

(App. Mithr. 4–7; Diod. 32,21; Liv. per. 50)

Heiratspoli- Plb. 32,10; tik, Kriegs- Diod. 31,32 auslöser Mutter, Intrigenopfer

s.o. Berenike so nur Iustin

Mutter

nur Iustin

Heiratspoli- 1 Makk. 14,1– tik 3; Ios. ant. Iud. 13,219; App. Syr. 67

340

7. Tabellen

gens, Status Iust. Tochter Deme- 38,10,11 trios’ II. [Laodike]7 Kebsweiber 39,5,5 des Herotimos [Aretas II.] Partherfrauen 41,3,1 f. 41,3,4 Frauen des Orodes II.

42,4,14 –16

Tochter des Faunus Verwandte des Comanus

43,1,9

Spanische Frauen

44,3,7

Tochter des Gargoris

44,4,2

7

43,4,6– 10

Kontext Nach dem Sieg über Antiochos VII. heiratet Phrahates II. die Tochter des Demetrios. König der Araber Herotimos hat 700 Söhne von seinen Kebsweibern. Parthische Sitte der Vielehe, Bestrafung des Ehebruchs; Frauen ist Teilnahme an Gelagen untersagt, Frauen sind sanften Wesens. Nebenfrauen des Partherkönigs Orodes II., von denen er 30 Söhne hat, ereifern sich um die Nachfolge. Vergewaltigung durch Herakles, empfängt Latinus. Anschlag des Segobriger Comanus auf Massilia wird von einer mit dem König verwandten Frau verraten. Eigenschaften der Spanier: Frauen besorgen Haushalt und Ackerbau, Männer Waffen und Raubzüge. Gargoris will seinen unehelich gezeugten Enkel beseitigen, der später zur Herrschaft gelangt.

Name nur vermutet, zur Identifizierung vgl. MEHL 1999.

Motive Parallelquellen Heiratspoli- nur Iustin tik Nachfolge

Ios. ant. Iud. 13,360

Ehebruch

?

Nachfolge

nur Iustin

Mythos, (Macr. sat. Mißbrauch 1,12,24) Mythos, In- nur Iustin trige origo

?

Mythos, Ehebruch

nur Iustin

341

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome

7.7 ETHNOGRAPHISCHE BESCHREIBUNGEN IN DER EPITOME 7.7.1 Beschreibungen einzelner Stämme, Regionen, Städte Die Tabelle führt alle in der Epitome namentlich erwähnten Stämme, Städte und Regionen auf, ausgenommen sind Kriegsschauplätze wie Marathon oder Leuktra sowie geographische Angaben (Flüsse, Gebirge oder Landschaften). Die Auflistung erfolgt nach dem Index in Iustinum der Teubneredition (SEEL 1972a, p. 325–375) und dem Wörterbuch zu Iustin (EICHERT 1882), nach denen sich, falls nicht anders angemerkt, auch die Schreibweisen richten. Die Auswahl der Stellenangaben erhebt nicht in allen Fällen den Anspruch auf Vollständigkeit: So sind etwa wegen der zentralen Stellung der Ptolemäer im gesamten Werk die Ägypter und Alexandriner auf ausgewählte, die Kultur, Geographie, Politik, Mythen oder Ethnographie betreffende Stellen beschränkt. Gleiches gilt für Macedones, Graeci, Athenienses, Lacedaimonii, Epirotae, Italici, Persae, Syri etc. Es wurden folgende Kennzeichnungen vorgenommen: – Fettdruck: ausführlichere Darstellungen in der Epitome. – Unterstreichung: Prologe, die als Exkurse ausgewiesene oder mit den Stichworten origo, situs oder res versehene Beschreibungen enthalten (vgl. dazu auch Tabelle 7.7.2–3). – (runde Klammern): indirekte Erwähnungen, Hinweise oder Anspielungen auf Gründungen, Ortsbeschreibungen, und ethnographische Eigenschaften, die nicht in einer ausführlicheren origo oder situs erfolgen. – origo: Angegeben sind hier alle Ursprungsgeschichten oder Gründungslegenden in der Epitome, auch wenn sie in den Prologen nicht explizit als solche erwähnt sind. – situs: Berücksichtigt sind nicht nur die geographische Lage, sondern auch natürliche Gegebenheiten, Klima und charakteristische Landschaftsformen wie Flüsse oder Wälder.1 – ethno.: Aufgeführt sind hier ethnographische Beschreibungen wie Sitten, Lebensweisen und Sprache oder den Stamm charakterisierende Eigenschaften. Name Abellani Aborigines Acarnanes / Acarnania Achaei

1

prol. Erwähnungen bei Iustin --- 20,1,13: Siedlung der Chalcidenses --- 38,6,7: Römer als pastores Aboriginum; 43,1,3: primi cultores Italiae --- 26,3,1: Alexander II. Epir.; 28,1,5 f.: bitten Rom um Hilfe gegen Aitoler; 28,2,14: von Aitolern verheert 28. 31. 20,1,11: Perusia ist achaiischen Ursprungs; 32. 33 25,4,4: Gesandtschaft empfängt Pyrrhos; 29,4,5: mit Philipp V. gegen Römer; 29,4,11: Philopoimen kündigt Bündnis mit Philipp V.; 30,3,8: Forderungen an Philipp

origo -----

situs -----

ethno. -----

---

---

---

---

---

(34,1,2)

Zur Kategorie natura VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 331-334.

342

7. Tabellen Name

Erwähnungen bei Iustin V.; 31,3,3 f.: Krieg des Philopoimen gegen Nabis; 32,1,4–10: Krieg gegen Messenier, Tod des Philopoimen; 34,1–2: Achaiischer Bund, Krieg gegen Rom, Zerstörung Korinths --- 12,5,9: von Alexander unterworfen Adaspii2 Adrestae --- 12,8,9: von Alexander geschlagen Adria --- 20,1,9: griechische Gründung, Namensgeber für adriatisches Meer Aegypti 1. 3. 10. 1,1,6: älter als Assyrer; 1,9,1 f.: Zerstörung 34. 38. ihrer Tempel durch Kambyses; 2,1,5–21: 39 Alter, Klima, Landschaft (im Vergleich mit Skythen); 2,3,8–14: Kriege gegen Skythen; 13,4,10: Ptolemaios als Verwalter; 20,4,3: Pythagoras; 36,2,7–16: Joseph in Ägypten (origo der Juden) Aenianes --- 24,7,2: Angriff auf Delphi Aeolia 1 14,1,6: Eumenes legt Tribute auf Aethiopia --- 1,2,8: von Semiramis unterworfen --- 22,1,11: Krieg gegen Syrakus Aetnai / Inessa Aetoli3 29. 31 12,2,7: Gründer von Brundisium; 13,5,1–6 mit Athen gegen Antipater; 24,1: Angriff Spartas; 26,1: Gesandtschaft zu Aristotimos in Elis; 28,1,1–4 Olympias verbündet sich mit Demetrios II. gegen Aitoler; 28,1,5–2,14: Besetzung Akarnaniens, Gesandtschaft der Römer, Rede der Aitoler; 28,3: Krieg gegen Ptolemaios; 29,1,11; 29,2,7–8; 29,4,5; 30,3,8: Krieg gegen Philipp V.; 30,4,18: Gesandtschaft zu Antiochos III.; 32,1,1–3: Resümee; 33,2,8; 34,1,1 Gefangennahme und Geiselstellung Afri / Africa 19. 20. 18,5,13 f.: Gründung Karthagos; 18,7,2; 22 19,1,3 f.; 19,2,4 Pachtzins von Karthago; Krieg; 21,4,7: Aufwiegelung durch Hanno; 22,6,12: schließen sich Agathokles an; 23,1,11: von Dionysios gegen Lukaner/Bruttier eingesetzt Agensonae --- 12,9,2: von Alexander geschlagen; Abstammung von Herakles Alba Longa --- 43,1,13: Mutterstadt Roms Albani --- 42,3,4: italischen Ursprungs; 42,3,7: den Amazonen benachbart (origo Armeniae)

2 3

prol.

origo

situs

ethno.

----(20,1,9)

-----

-------

(1,1,6); (2,1,5– 21)

(2,1,5– 2,1,5–21 21)

-----------

-----------

-----------

---

---

---

(12,9,2)

---

---

----(42,3,4) (42,3,7)

-----

Lesung nach ARNAUD-LINDET 2003 und EMBERGER 2015: Inde Drancas, Euergetas vel Parimas, Parapamenos, Adaspios ceterosque populos, qui in radice Caucasi morabantur, subegit; vgl. SEEL 1972a: † Arimaspos, Paramesadas ceterosque populos. Vgl. Oros. hist. 3,18,7. Zu den Aitolern BALLESTEROS PASTOR 2009a und oben S. 49-51.

343

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name Alexandria / Alexandrini

prol. Erwähnungen bei Iustin 28. 39. 11,11,13; 21,6,3: Gründung Alexandrias; 40 13,4,11: Kleomenes als Erbauer; 30,2,8: Herrschaft der Agathokleia, Vormundschaft Roms; 38,8,11: Scipio Africanus als spectaculum Alexandrinis Amphilochi --- 44,3,4: Teil der Gallaeci (s. dort) 40 15,4,8: Gründung durch Seleukos I., WeiAntiochenhebezirk für Apollo; 35,1,3–5: Bündnisse ses / Antiochia gegen Demetrios I.; 35,2,3: schließen sich Demetrios II. an; 39,1,3: fallen von Demetrios ab; 39,3,5: Grypos belagert die Stadt Apameni --- 39,1,3: fallen von Demtrios II. ab Apollonienses --- 9,2,1: vermitteln zwischen Atheas und Philipp Apuli 12 12,2,5–11 Krieg gegen Alexander (Moloss.), Kampf um Brundisium Aquileia --- 32,3,15: Histri lassen sich hier nieder Arabes / 39. 41 13,4,10: Ptolemaios I.; 36,2,12: Wüste Arabiens (Moses); 38,9,5: Wüste Arabiens Arabia (Kallimander); 39,5,5 f.: Syrien und Ägypten unterliegen dem König Herotimos; 40,2,4: Raubzüge in Syrien Arachossi --- 13,4,22: Sibyrtios als Verwalter; 41,6,3: im Krieg mit den Bactriani --- 6,6,6–8: wehren Angriff der Spartaner ab; Arcades / Arcadia 13,7,10: Aristaios, Bienen und Käseherstellung (origo Cyrenae); 43,1,6: Ansiedlung in Italien unter Euander Arei --- 13,4,22: von Stasanor verwaltet; 41,1,10: von Parthern verdrängt; 41,6,3: Krieg mit den Bactriani Argi/Argos 25 5,9,4: Athener flüchten nach Argos und Theben; 13,5,10: Demosthenes gelingt Bündnis gegen Antipatros; 25,5,1: Angriff und Tod des Pyrrhos Armenii / 10. 40. 10,3,4: Kodomannos; 11,13,7: Schlacht Armenia 42 von Gaugamela; 38,3,1; 40,1,3–2,4: Tigranes II.; 38,7,2; 42,2,6; 42,4,1: Krieg gegen Mithridates VI. Eupator; 42,2,7–3,9: origo Arpi --- 20,1,10: Gründung des Diomedes Ascalonii --- 18,3,5: vertreiben die Phönizier Assyrii 1 1,1–3: Ninos bis Sardanapal; 1,1: Kriege des Ninos, Herrschaft über den Orient; 1,2: Semiramis (s. Syri); 1,3,6: Herrschaft der Medi; 1,10,15: Abfall von den Persern, Besetzung Babylons; 36,2,1: Herkunft des Geschlechts der assyrischen Könige aus Damaszena; 41,1,3.8: Parthi zur Zeit der Assyrer unbekannt

origo (11,11,13)

situs ---

ethno. ---

--(15,4,8)

-----

-----

-----

-----

-----

---

---

---

-----

-----

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---

(13,7,10)

---

(13,7,10)

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---

---

42,2,7– 42,3,8– 10; 9 42,3,8 (20,1,10) ----(36,2,1)

-------

---

----1,2,3

344 Name Athenienses / Athenae

Attica Audariatae Babylonii / Babylonia

Bactriani / Bactri

7. Tabellen prol. Erwähnungen bei Iustin origo 2. 3. 4. 2,4,26–29: Theseus; Sieg über Amazonen; 2,6 5. 6 2,5,13: unterstützen die Ionier gegen Dareios; 2,6: origo bis Kodros, 2,7–8: Solon, Krieg gegen Megara; Peisistratos; 2,9,1–6.21: Hippias; 2,9,7–21: Perserkrieg bis Marathon; 2,12: Themistokles; Schiffsbau, Salamis; 2,14,2 f. 10: Freiheit der Athener; 2,15: Mauerbau, Verhandlungen mit Sparta; Kimon und Xerxes; 3,2,1–4: Peloponnesischer Krieg; 3,5,4–9: Tyrtaios in Sparta; 3,6–7: Unterstützung Spartas gegen Messenien, Perikles; 4,3,4–7: 1. Sizil. Expedition; 4,4: 2. Sizil. Expedition; 4,5: Nikias und Demosthenes; 5,1–8: Dekeleisch-Ionischer Krieg; 5,8,9–10,11: 30 Tyrannen und ihre Vertreibung, Thrasybulos; 6,1,7 f.; 6,3: Konon; 6,5: Unterstützung der Boiotier; Wiederaufbau; 6,9: luxuria nach dem Tod des Epameinondas; 7,6,6: Krieg gegen Philipp II.; 8,2,8–12: Besetzung der Thermopylen, Frevel; 8,4,1 f.: Friede mit Philipp; 9,3,4–11; 9,4,4 f.: Bündniskrieg gegen Philipp; 11,2,7–9: Abfall von Alexander; 11,3,3–5; 11,4,9–12: Versöhnung mit Alexander, Vertreibung der Strategen; 13,5: Krieg mit Aitolern gegen Antipater, Leonatos; 16,3,9–11: Tributpflicht der Heraklienser (s. dort); 25,4,4: Gesandtschaft empfängt Pyrrhos; 26,2,8: Krieg gegen Antigonos II. Gonatas; 42,2,12: Aigeus (origo Armeniens) --- 2,6,8: nach Atthis benannt; 3,7,2: von (2,6,8) Sparta geplündert; 5,9,6: Festung Phyle in Attika --- 15,2,1 f.: verlassen wegen Plage ihr Land, --Bündnis mit Kassander, Ansiedlung 1. 42 1,2,7: Gründung durch Semiramis; 1,7,3 f.: --Eroberung durch Kyros; 1,10,15–22: Besetzung durch die Assyrer, List des Zopyros; 12,10,1.7; 12,13,1–10; 13,1,1: Alexander in Babylon; 13,4,23: von Archon aus Pella verwaltet; 15,4,11: Einnahme durch Seleukos I.; 20,4,3: Reise des Pythagoras; 38,10,6: Besetzung durch Antiochos VII.; 42,1,3: Tyrannenherrschaft des Himeros; 42,4,2: Belagerung durch Orodes 12. 30. 1,1,9: Krieg gegen Assyrer Ninos; Zoro(2,1,3); 41 astres als Erfinder der magischen Künste, (2,3,6) Astronomie; 2,1,3; 2,3,6: Gründung durch Skythen; 12,5,13: Stadtgründungen Alexanders; 13,4,23: verwaltet von Amyntas; 15,4,11: von Seleukos I. erobert; 30,4,6:

situs ---

ethno. 2,6,5 f. 8,2,12; 5,9,9; (6,1,8)

---

---

---

---

---

---

---

1,1,9; (41,1,8)

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name

Barce Bastarnae / Basternae Bergomum Bithynia

Boeotii / Boeotia

Borsipa Bosporani Brixia Brundisium

Bruttii

Bucephale Byzantii / Byzantium Cadusii Caere Campania / Campani Cappadoces / Cappadocia

prol.

345

Erwähnungen bei Iustin origo situs ethno. von Makedonen erobert (Rede Philipps V.); 36,1,4: unterstützen Demetrios II. gegen Parther; 41,1,8: von Reichtum gesegnet, Reich der tausend Städte; 41,4,5–8: Baktrianerkönig Theodotos; 41,6,1–6: Kriege der Bactriani unter Eukratides --- 12,10,6: Stadt an der Mündung des Indus, ------Gründung Alexanders 28. 32 32,3,16: gegen Getae; 38,3,6: unterstützen ------Mithridates gegen die Römer --- 20,5,8: gallische Gründung (20,5,8) ----16. 38 25,2,11: Gallier unterstützen Bithynier, ------Ansiedlung der Gallograeci; 27,3,1–7: Eumenes führt Krieg gegen Antiochos Hierax; 33,1,2: Eumenes verbündet mit Rom gegen Perseus; 34,4: Prusias II. gegen Nikomedes II; 37,3,5: von Mithridates VI. Eupator besiegt; 38,1,2; 38,2,3: Nikomedes III. besetzt Cappadocia; Krieg gegen Mithridates 3. 6 3,6,10: unter Herrschaft der Thebaner (s. ------dort); 6,5,2: von Athen gegen Sparta unterstützt; 8,1,5: Phokern wird vorgeworfen, Boiotien geplündert zu haben; 8,4,4 f.: wählen Philipp zum Anführer; 16,3,4–7: origo Herakleias als boiotische Kolonie --- 12,13,4 f.: Alexander trifft Anaxarchos --(12,13, --4) 37 38,7,10: im Besitz des Mithridates VI. --------- 20,5,8: gallische Gründung (20,5,8) ------- 3,4,12: Phalantos flieht zu den Tarentini (12,2,7) ----nach Brundisium; 12,2,7: von Aetoli gegründet; im Besitz der Apuli (s. dort) 23 12,2,1; 12,2,12–15; 17,3,15; 18,1,2: Krieg (20,1,14); ----gegen Alexander (Moloss.); 20,1,14: grie- 23,1,4–16 s. Lucani chische Gründung; 23,1,3. 23,2,1 f.: Niederlage gegen Agathokles; 23,1,4–16: Abstammung von den Lucani --- 12,8,8: Gründung Alexanders in Indien ------6. 9 9,1,2–5. 8: Belagerung durch Philipp, 9,1,3 ----origo; 9,2,10: Aufgabe der Belagerung 10 10,3,2: Krieg des Ochos --------- 20,1,12: griechische Gründung (20,1,12) ------- 20,1,14: griechische Gründung; (20,1,14) ----22,1,12: unterliegen Agathokles 14. 17. 2,4,2: Skythen lassen sich nieder; 13,4,16: ------34. 38. verwaltet von Eumenes; 13,6,1-3: Perdik-

346

7. Tabellen Name

Caria Carmani Catinienses

Catteani / Cathaei Caucasus

prol.

Erwähnungen bei Iustin kas besiegt Ariarathes I.; 27,3,7 f.: Antiochos Hierax flieht zu Ariamenes; 29,1,4: Ariarathes IV.; 35,1,2–6: Demetrios I. im Bruderzwist zwischen Ariarathes V. und Orophernes; 37,1,2: Söhne des Ariarathes V. erhalten von Rom Kilikien und Lykaonien; 37,3,3: von Mithridates VI. besetzt; 38,1–2: Kriege gegen Mithridates VI.; Rom schenkt ihnen die Freiheit, Einsetzung des Ariobarzanes; 38,3,1–4: Bündnis des Mithridates mit Tigranes gegen Ariobarzanes, Flucht nach Rom; 38,4,4; 38,5,6. 9; 38,7,2. 9 (Rede des Mithridates); 42,2,9: Grenze Armeniens 11. 28 13,4,15: von Kassander verwaltet; 13,6,14: dem Eumenes übertragen --- 13,4,23: von Tleptolemos verwaltet --- 4,3,4–6: bitten Athen um Hilfe; Rücksendung der athenischen Flotte --- 12,8,9: von Alexander geschlagen ---

Cedrossi Chalcidenses Chalybes

--8 ---

Chaones Chersonesus4

-----

Chorasmi Cilicia

--39

Cimbri

---

4

12,5,9: Dranken, Euergeten, Parimer, Parapemener und Adaspier am Fuße des Kaukasus; 13,4,21: verwaltet von Oxyartes; 41,6,8: von Partherkönig Mithridates I. besetzt 13,4,22: Sibyrtios als Verwalter 20,1,13: Siedlungen in Italien 44,3,8 f.: benannt nach dem Fluß Chalybs; Eisen 17,3,6: Herrschaft des Helenos 9,1,7: Städte von Philipp II. erobert; 17,1,1: Erdbeben 12,6,18: von Alexander erobert 11,11,1: Einnahme durch Alexander; 13,4,12: verwaltet von Philotas; 13,6,15: an Philoxenos übergeben; 37,1,2: unter Ariarathes; 39,5,3: von Römern unterworfen und Provinzeinrichtung 32,3,11: Anspielung auf Kimbernkrieg der Römer; 38,3,6; 38,4,15: helfen Mithridates gegen die Römer

origo

situs

ethno.

---

---

---

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-----

---

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---

---

---

-------

--------(44,3,8) (44,3,9)

-----

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---

Gemeint ist jeweils der thrakische Chersones. Zur Lesung von Iust. 25,4,4: Itaque cum copias Chersoneso transposuisset [i.e. Pyrrhos], legationibus Atheniensium et Achaeorum Messeniorumque excipitur. vgl. SEEL 1972a, app. ad. 25,4,4.

347

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name Cofides5 Colchi

prol. Erwähnungen bei Iustin origo --- 12,8,10 f.: von Alexander geschlagen --37 2,6,14: Medea bei den Kolchern; 32,3,13: --Histriani leiten ihren Ursprung von den Kolchern ab; 38,7,10: unter der Herrschaft des Mithridates; 42,2,10–12: Iason (origo Armeniens) Comum --- 20,5,8: gallische Gründung (20,5,8) Corcyra 15 25,4,8: Einnahme durch Ptolemaios (Sohn --des Pyrrhos) Corinthii / 3. 6. 21. 5,10,12 f.: fordern von Sparta Anteil an der --Corinthus 26. 34 Kriegsbeute; 9,5,1: Friedensverhandlungen mit Philipp II.; 11,2,5: Alexander in Korinth; 13,5,10: Städtebündnis gegen Antipatros; 21,5,2: Exil des Dionysios II.; 34,1,6–2,6: Römische Gesandtschaft; Achäischer Krieg, Zerstörung Korinths Cretenses / 29. 35 3,3,12: Exil des Lykurg; 20,4,4: Reiseziel --Creta des Pythagoras; 39,5,3: römische Provinz; 35,2,2: unterstützen Demetrios II. gegen Alexander Balas Crotonienses / ----- 20,2,3-9: mit Metapont und Sybaris Krieg Croto / gegen die Griechen in Italien; Seuche und Crotona Orakel; 20,2,10–3,9: Krieg und Niederlage gegen die Locri (s.dort); 20,4: Schwelgerei; Pythagoras in Kroton; 20,5,1–5: Krieg gegen Dionysios I. Cyprus 9. 15. 5,6,10; 6,1,7: Exil Konons beim zyprischen --39. 40 König Euagoras; 15,1,5: von Ptolemaios I. beherrscht; 18,5,1–5: Elissa, (origo Karthago); 39,3,3: Kleopatra IV. hebt Truppen in Zypern aus; 39,4,2: Exil des Ptolemaios IX. Lathyros; 44,3,2: Teucer gründet Salamis Cyrene 13. 22; 13,6,20: von Ptolemaios I. erobert; 13,7: 13,7 26 origo; 22,7,3–7: Bündnis des Ophelas mit Agathokles; 26,3,2–8: Magas, Berenike II. und Apame; 38,8,2: Ptolemaios VIII.; 39,5,2: Ptolemaios Apion hinterläßt Kyrene den Römern Daci 32 32,3,16: Abkömmlinge der Getae, Oroles (32,3,16) Dahae --- 12,6,18: von Alexander erobert; --41,1,10: von Parthern verdrängt Damascena --- 36,2,1 f. 14: origo Iudaei, benannt nach --König Damascus

5

situs -----

ethno. -----

-----

-----

---

---

---

---

---

(20,4,1)

---

18,5,4

---

---

-----

-----

---

---

SEEL 1972a konjizierte Sophitis ; dagegen ARNAUD-LINDET 2003: Cofites und EMBERGER 2015: Cofides nach den mss. und Oros. hist. 3,19,5. Zum Reich des Sophites vgl. Curt.

9,1,24-30.

348

7. Tabellen

Name Dara

prol. Erwähnungen bei Iustin --- 41,5,2–4: Gründung durch Seleukos II., geschützte Lage in Parthien Dardani 28. 29 8,6,3: von Philipp II. erobert; 11,1,6: mangelnde Treue gegenüber Philipp; 24,4,9– 11: Ptolemaios lehnt ihre Hilfe gegen Galater ab; 28,3,14: Antigonos III.; 29,1,10; 29,4,6–10; 30,4,12: provozieren Philipp V., greifen Makedonien an Delphi6 24 2,12,8: Plünderung des Tempels durch Xerxes; 8,1,8: Besetzung durch die Phoker; 17,3,6: Tod des Pyrrhos durch Orestes; 24,6,6–10: situs; 24,7–8; 32,1,3; 32,3,6: Kampf gegen Brennus und die Galater Dorienses 3 2,6,16–20: Krieg gegen Athener; 2,8: Angriff auf Athen (s. auch Megara) Drancae --- 12,5,9: von Alexander unterworfen; 13,4,22: von Stasanor verwaltet; 41,6,3: Krieg gegen Bactriani Ecbatana --- 12,1,3: Geld Alexanders wird hier verwaltet Edessa / Aigai --- 7,1,7–10: Einnahme durch Karanos, Ziegen, Sitz seines Königreiches (origo) Elymaei --- 32,2,1: Antiochos III. überfällt den Tempel des elymaeischen Iuppiter; 36,1,4: unterstützen Demetrios II. gegen die Parther; 41,6,8: vom Partherkönig Mithridates I. erobert --- 26,1,4–10: Tyrannis des Aristotimos Epii / Elis Ephesus --- 2,4,15: Gründung der Amazonen; 31,4,5: Aufenthalt des Antiochos III. Epirotae / 8. (16) 9,7,5 f.: Alexanders Exil in Epirus; 12,1,4. Epirus 17. (18) 12,2,1–15: Krieg des Alexander (Moloss.) 28. 23. in Italien; (17,2,11–15: Pyrrhos); 17,3: 33 origo; 18,1–2; 23,3; 25,3–5: Pyrrhos in Italien und Griechenland; 26,2,9–3,1: Alexander von Epirus gegen Demetrios II.; 28,1,1–4; 28,3,1–8: Olympias als Regentin; 28,1,5: Mißtrauen der Acarnanae; 28,2,14: von Aetoli verheert Etrusci 1 20,1,7: lydische Gründung; 20,5,8 f.: gründen Raetien; 38,6,7: Römer als servos vernasque Tuscorum --- 12,5,9: von Alexander unterworfen Euergetae7 Falisci --- 20,1,13: Siedlung der Chalcidenses Gaditani --- 44,5,2 f.: Herkunft aus Tyros, von Karthagern unterstützt 6 7

origo situs ethno. (41,5,2) 41,5,3 f. -----

---

---

---

24,6,6– 10

---

---

---

---

---

---

---

---

---

---

(7,1,7)

---

---

---

---

---

--(2,4,15)

-----

-----

17,3

---

---

(20,1,7) (20,1,7)

---

--(20,1,13) 44,5,2 f.

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-------

Nicht aufgeführt sind die Erwähnungen der Orakelbefragungen. Zur Lesung oben S. 342, Anm. 2. Zum Beinamen der Arimasper, vgl. Diod. 17,81,1.

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name Gallaeci / Gallaecia Galli / Gallia

prol. Erwähnungen bei Iustin --- 44,3: origo 20. 24. 25. 26. 27. 32

Gallograeci (Galatia)

34

Gangaridae Germania Getae

-------

Graeci / Graecia8

2. 3. 5. 9. 12. 13. 15. 20. 24. 26. 31

Halicarnasus Hellespontus Heraclea (Trachinia)

--10. 14 ---

8

349

origo situs ethno. 44,3,2–4 (44,3,5) 44,3,1. 4–9 6,6,5; 20,5,4; 28,2,4; 38,4,7: Einnahme (24,4,1–4) (24,4, 43,4,1; Roms; 12,13,1: Gesandtschaft zu Alexan- (43,3,4) 1–4); 44,1,4 der; 20,5,4–8: Gallier in Italien, Bündnis 32,3, mit Dionysios I.; 24,3,10: schlagen Pto6–9) lemaios Keraunos; 24,4,1–4: Wanderungen der Gallier über Italien hinaus; 24,4,5– 24,8,16; 32,1,3: Kriege in Makedonien (Belgius) und Griechenland (Brennus), Delphi (s. dort); 25,1–2: Gesandtschaft zu und Krieg gegen Antigonos II.; 25,2,8–11: Nachkommen, Söldnerheere (s. Gallograeci); 25,3,7: Söldner des Antigonos gegen Pyrrhos; 27,2,10–12: Söldner des Antiochos Hierax; 27,3,1.5: Angriff des Eumenes, verheeren Asien; 28,2: Gallier gegen Rom (Rede der Aetoli); 32,3,5: mit Perseus gegen Rom; 32,3,6–9: Angriff auf Delphi; 38,4,7–12: Gallier gegen Rom, Gallier in Asien (Rede des Mithridates); 43,3: origo Massilias (s. Phocaeenes); Wildheit der Gallier; 43,4,1 f.: Zivilisierung; 43,5,1 f.: Kriege gegen Massilia und Karthager; 44,1,3 f. 8: Vergleich mit situs Spaniens 25,2,8–11: Nachkommen der Galli in ------Asien, Unterstützung der Bithynier, Ansiedlung; 26,2,1–6: Krieg gegen Antigonos II.; 38,3,6: helfen Mithridates gegen die Römer; 38,4,9 f. (s. Galli); 12,8,9: von Alexander geschlagen ------38,4,15: Germaneneinfall in Italien ------25,1,3: von Galliern besiegt; 32,3,16: Daci ------stammen von ihnen ab ----2,2,14; 1,7,9 f.: Unterstützung des Kroisos; 2,2,14: Vergleich ihrer Weisheit mit der Enthalt11,11,12 samkeit der Skythen; 2,14,4–6: Sieg über Perser, luxuria; 5,11,9–11: kämpfen mit Kyros d.J. gegen Artaxerxes; 6,6: Königsfriede; 8,4,7 f.: Friede mit Philipp II.; 11,2,5–10; 11,11,12: Alexander in Griechenland; 12,1,6: Krieg gegen Antipater; 20,1–2: Griechen in Italien; 43,1,10: Troja 2,12,23: Artemisia kämpft für die Perser ------17,1,1: Erdbeben ------13,5,8: Rückzugsfeste des Antipater, Bela------gerung durch Athen

Berücksichtigt wurden nur ausgewählte wörtlichen Nennungen.

350

7. Tabellen

Name Heracleenses/ Heraclea (Pontica)9

prol. Erwähnungen bei Iustin origo situs ethno. 16 16,3,3: Einnahme durch Lysimachos; 16,3,4–7 (16,3,4) --16,3,4–7: origo Herakleias als boiotische Kolonie; 16,3,8–12: Herakleia und Athen; 16,4–5: Tyrannis des Klearchos Hispani / 44 12,13,1: Gesandtschaft zu Alexander (Ba- 44,3–4 44,1 44,2 Hispania10 bylon); 29,2,3; 30,4,8: von Rom bekämpft; 31,3,10: Krieg gegen Rom (Rede Hannibals); 42,5,6. 10: Caesars Krieg in Spanien; 43,5,3: Bündnis mit Galliern; 44,1: situs; 44,2: Eigenschaften 44,3-4: origo (s. Gallaecia, Lusitania); 44,5: auswärtige Herrscher bis zu den Römern Histriani / --- 9,2,1 f.: Skythenkönig Atheas gegen 32,3,12– ----Histri Histriani; 22,3,12: von Tektosagen geplün15 dert; 32,3,12–15: origo --- 1,6,16: Kyros überträgt Astyages die Ver--Hyrcani / --(41,1, Hyrcania waltung; 12,3,4: von Alexander unterwor10) fen; 13,4,23: von Phrataphernes verwaltet; 36,1,6; 38,9,3: Gefangenschaft des Demetrios II.; 41,1,10: situs der Parther; 41,4,8: Einnahme durch Arsakes; 41,6,7: Feldzug des Mithridates I. Ilienses / Ilium --- 11,5,12: Totenopfer Alexanders; (20,1,10: ------(Troia) Zerstörung Trojas); 31,8,1–4: Ilier empfangen die Römer; 43,1,10: Aeneas Illyrii / 7. 8. 15. 7,2,6–12: Krieg und Niederlage gegen Ma------24. 25. kedonen (Aëropos); 7,4,6: Krieg gegen Illyricum 28. 29. Amyntas; 7,5,1: Philipp II. als Geisel; 32 7,6,7: Krieg gegen Philipp II.; 9,7,5: Exil Alexanders; 11,1,6: mangelnde Treue gegenüber Philipp II.; 11,9,4: Issos; 12,16,6: Sieg Philipps II. über die Illyrer; 17,3,18: Exil Pyrrhos’; 25,5,5: Krieg gegen Pyrrhos; 29,2,1–6: Rede des Illyrerkönig Demetrios vor Philipp V.; 29,4,8: Hilfegesuche der Illyrerkönige an Philipp V.; 32,3,12; 38,4,10: Reiserouten der Gallier 11 Indi / India 12. 15. 1,2,9: Krieg der Semiramis; 12,7,4; 41 12,10,5 f.: Alexander in Indien; 12,7,10– 12: Kleophis und Alexander; 13,4,19. 21: Verwaltung nach Alexanders Tod; 15,3,11: Treue des Lysimachos zu Alexander in Indien; 15,4,12–21: Seleukos I. in Indien, Herrschaft des Sandrokottos; 41,6,3: Krieg des Inderkönigs Demetrios gegen die Bactriani unter Eukratides

9 Nicht identisch mit der Stadt in der thessalischen Landschaft Phthiotis in Iust. 13,5,8. 10 Zum Spanienexkurs vgl. KRÖLL 1952, 30-40. 11 Vgl. BUSSAGLI 1947; DERS. 1956.

351

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name Ionii / Iones / Ionia

prol. Erwähnungen bei Iustin 1 2,5,12 f.: Krieg gegen Dareios; 2,12,1–6. 25: Themistokles-Inschrift; 5,2,9: Ionier als Grund für den Krieg der Perser (Tissaphernes); 5,5,1: von Kyros verwaltet; 38,7,7: alter Reichtum Ioniens Italici / Italia 1. 12. 18,1 f.; 23,3: Pyrrhos in Italien; 20,1–3. 5: 15. 17. Kriege der italischen Städte; Dionysios I. 18. 20. in Italien, 20,5; 23,4: Gallier in Italien (s. 23. 25. dort); 23,1: Agathokles gegen Bruttier (s. 32 dort); 29,4; 30,3–4: Philipp V. gegen Rom (s. dort); 31,2,5: Hannibal flieht mit kriegsgefangenen Italikern zu Antiochos III.; 38,4,11–16: Italiker gegen Rom (Rede des Mithridates); 42,3,4: origo Albaner; 43,1: origo Roms Iudaei 36. 39 36,1,10: von Antiochos VII. unterworfen; 36,2 f.: origo; 36,3: situs; 40,2,4: Raubzüge in Syrien Karthago / 18. 19. 4,2,6 f.; 5,4,5: Kämpfe um Sizilien; 20. 21. 11,10,12–14: Tyrii als Gründer Karthagos; Poeni 22. 23. 12,13,1: Gesandtschaft zu Alexander (Ba31. 44 bylon); 18,2,1–5: Gesandtschaft des Mago nach Rom und zu Pyrrhos; 18,4–6: origo; 18,7: Karthagos Aufstieg: Malcho; 19,1–3: Mago bis Himilko; 20,5,10–14: Hanno gegen Dionysios II.; 21,4: Verrat des Hanno; 21,6: Gesandtschaft zu Alexander (Hamilkar); 22,2–8: Agathokles und Hamilkar, Belagerung von Syrakus; Krieg gegen Agathokles, Bomilkar; Friede; 23,2,13: Sizilien; 23,3,4.7 f.; 25,3,1; 25,5,5: Kriege gegen Pyrrhos; 28,2,1 f.; 29,2,3.7; 29,4,1; 30,3,2; 30,4,8; 33,1,1; 34,1,1, 41,4,3; 44,2,4.6: Anspielungen auf die Kriege gegen die Römer; 29,1,7; 31,2; 32,4,9–12: Hannibal; 31,3,5–31,7,9: römisch-syrischer Krieg; 43,5,2: Kriege gegen Massilia; 44,5,1: Herrschaft in Spanien Lacedaemonii / 5. 6. 9. 2,9,8 f.: Bündnis mit Athen gegen Perser, 12. 25. Marathon ohne Sparta; 2,10,13–17: GeheiSpartani / Sparta 26. 28. maktion des Demaratos; 2,11: Thermopy31. 32. len; 2,15,1–13: Mauerbau Athens, Ver33 handlungen mit Sparta; 3,2,1–4; 3,7: Peloponnesischer Krieg; 3,2,5–3,3: Lykurg; 3,4–6: Messenische Kriege; 4,3,4; 4,4,6– 12: Bündnis mit Syrakus; 5,1,7 f.: Bündnis mit Dareios II.; 5,1,3 f.; 5,2–6: Alkibiades; 5,1–8: Dekeleisch-Ionischer Krieg: Alkibiades; Konon etc.; 5,8,9–5,10,11: 30 Tyrannen und ihre Vertreibung, 5,10,12 f.: Auseinandersetzung mit Theben und Ko-

origo ---

situs ---

ethno. ---

--(s. Roma)

---

---

36,2 f.

36,3,1– (36,2,16) 7 (36,3,1)

18,4–6; (44,5,2)

---

18,6, 9–12

--(3,2 f.: Lykurg)

---

(23,1,7)

352

7. Tabellen Name

prol.

Larissa Latini

--43

Libya

---

Ligures

43

Locri / Locrenses

---

Lucani

12

Lusitani / Lusitania Lycaonia

-----

Lycia

---

Lydi / Lydia

1

Erwähnungen bei Iustin origo situs rinth um die Kriegsbeute; 5,11,6 f.: Bündnis mit Kyros d. J.; 6,1–7: Kriege bis Mantineia; 8,1–2; 8,4,6: unterstützen die Phoker im 3. Heiligen Krieg; 8,4,9: Rivalität mit Theben; 9,1,3: Byzanz als spartanische Gründung; 9,5,3; 12,1,6; 28,4,1: vom Korinthischen Bund ausgeschlossen; 11,2,7: Abfall von Alexander; 12,1,4. 6–11: Antipater gegen Agis; 14,5,6 f.: Krieg gegen Kassander, Mauerbau; 20,1,15: Gründung Tarents; 20,2,10–14: von Locri um Hilfe gegen Kroton gebeten; 20,4,4: Pythagoras; 23,1,7: Erziehung der Lukaner derjenigen Spartas ähnlich; 24,1,1–7: Krieg gegen die Aitoler; 25,4,5.8; 25,5,1: Krieg gegen Pyrrhos, Belagerung; 26,2,1. 7: Krieg gegen Antigonos II.; 28,4: Kleomenischer Krieg; 34,1,3 f.: Klagen über Achäer in Rom 7,6,9: Einnahme durch Philipp II. ----20,1,12: Abstammung von Aeneas; vgl. (20,1,12); --43,1,9–11 (Latinus und Aeneas) (43,1,9– 11) 1,1,5: Eroberungen des Ninos bis an die ----Grenze; 39,5,3: römische Provinz 20,1,11: Gründung Pisas durch Griechen; ----43,3,4.13; 43,4,9; 43,5,1: Kriege gegen das benachbarte Massilia (s. dort) 18,1,9; 18,2,12: auf der Seite des Pyrrhos ----gegen Rom; 20,2,10–3,9: Krieg gegen Kroton (s. dort); bitten Sparta um Hilfe, Orakelbefragung; 20,5,1: von Dionysios I. besiegt; 21,2,9–3,10: Dionysios II. bei den Locri 12,2,12: Krieg gegen Alexander (Moloss.); ----18,1,1: Bittgesuch an Pyrrhos gegen Rom; 21,3,3: Krieg gegen die Locri; 23,1,5–11: Charakterisierung; 23,1,10–17: Gründer der Bruttii (s. dort), Krieg gegen Bruttier 44,3,1: Pferdeherden ----37,1,2: Söhne des Ariarathes V. erhalten von Rom Kilikien und Lykaonien; 13,4,15: verwaltet von Nearchos; 13,6,14: dem Eumenes übertragen 1,7,3–13: Kroisos; 1,7,14–19: Könige vor Kroisos, Kandaules; 5,1,7; 5,5,1: Tissaphernes und Kyros als persische Satrapen in Lydien; 13,4,15: von Menandros erlost;

ethno.

-----

-------

23,1,5– 11

---

---

---

---

---

---

---

---

---

(38,7,6)

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name

Lysimachia Macedones / Macedonia

Mandri Mardi

prol.

--6. 7. (8–9). 10. (11– 13). 14. 15. 16. 17. 24. 25. 28. 30. 33

-----

353

Erwähnungen bei Iustin origo situs ethno. 20,1,7: Vorfahren der Tusci; 38,7,6: Reichtum 17,1,2: Erdbeben; Gründung (17,1,2) ----7,1 7,1,1–5 (33,1,1) 2,5,12; 7,3,1 f.: von Dareios I. erobert; 7,1: situs; origo bis Karanos; 7,2–5: Makedonische Könige bis Philipp II.; 6,9,7; 7,6–9,8: Herrschaft Philipps II.; 11,1–12,16: Alexander; 13,1,7: Freude über Alexanders Tod; 13,1,12. 14 f.: berühmtes Heer und Feldherren der Makedonen; 13,2–4: Nachfolge Alexanders; 13,4,5; 13,5,16: Antipater; 13,6,4–17: Antipater und Antigonos gegen Perdikkas und Krateros; 14,1: Krieg des Antigonos gegen Eumenes; 14,5: Eurydike und Arridaios; 14,6: Belagerung und Tod der Olympias; 15,1–4: Antigonos, Kassander, Lysimachos etc., Diadochenkriege bis nach Ipsos; 16,1,6–19: Demetrios Poliorketes; 16,2,1–7: Ende des Demetrios, Herrschaft des Pyrrhos in Makedonien; 16,3,1–2: Pyrrhos gegen Lysimachos; 17,1: Lysimachos gegen Seleukos I.; 17,2,4–5: Seleukos unterliegt Ptolemaios Keraunos; 17,3,16: Kriege gegen die Epiroten; Kassander gegen Pyrrhos; 18,1,6: Makedonen unter Pyrrhos gegen die Römer; 24,1–3: Ptolemaios Keraunos; 24,4–5: Niederlage des Keraunos gegen Gallier unter Belgius; 24,6,1–4: Gallier unter Brennus verwüsten Makedonien; 25,1,1–2,7: Antigonos II. gegen die Gallier; 25,3: Pyrrhos gegen Antigonos II.; 25,4–5: Krieg des Pyrrhos in Griechenland; 26,2,9–12: Angriff des Alexander von Epirus, Niederlage gegen Demetrios II.; 28,3,9–4,16: Antigonos III. hinterläßt das Reich Philipp V.; 29,1,10–4,11; 30,3; 30,4,5–18; 31,2,3–10: Philipp V., Makedonische Kriege; 32,3,1–5; 32,4,1; 33,1,1– 2,5; 38,4,5: Perseus: Makedonische Kriege; 33,1,1: Makedonen im Krieg gegen Rom den Karthagern an Ruhm überlegen; 33,2,6–8: Resümee Makedoniens bis zur römischen Eroberung; 36,1,10; 36,3,7: Herrschaft über die Juden; 38,7,1: Abstammung des Mithridates VI. Eupator von den Makedonen; 41,1,5; 41,2,1; 41,4,1 f. 5: Herrschaft über die Parther 12,9,3: von Alexander besiegt ------12,3,4: von Alexander unterworfen; ------41,5,10: vom Partherkönig Phrahates I. unterworfen

354 Name Margiani Massilienses / Massilia

Mauri Maxitani Medi / Media

Mediolanum Megarenses / Megara Mesopotamia Messenii / Messene

Metapontini

Mothone Molossi

Murgantini Nicaea Nolani Numidae

7. Tabellen prol. Erwähnungen bei Iustin --- 41,1,10: von Parthern verdrängt 43 37,1,1: Gesandtschaft nach Rom, Fürsprache für die Phokäer (s. dort); 43,3 f.: origo: Gründung der Phokäer, 43,5: Kriege gegen Gallier, Ligurer, Karthager; Krieg gegen Catumandus; Verbundenheit mit Rom --- 19,2,4: Krieg gegen Karthago; 21,4,7: Hanno versucht, sie aufzuwiegeln --- 18,6,1: König Hiarbas fordert die Ehe mit Elissa (origo Karthagos) 1. 30. 1,3: Arbaktos wird König der Meder; 1,4– 34. 41 6: Astyages und Kyros; 1,6: Krieg des Kyros und Ende des Mederreiches; 13,4,13: verwaltet von Peithon und Atropatos; 41,1,3 f. 7: Parther zur Blütezeit der Assyrer und Meder unbekannt; 41,2,3 f.: Sprache und Kleidung der Perser ähnelt den Medern; 41,6,6 f.: Krieg gegen die Parther unter Mithridates I.; 2,6,14; 42,2,12; 42,3,1; 42,3,6: Medea und Medos; (s. auch Persae) --- 20,5,8: gallische Gründung 26 2,7,7–12: Krieg gegen Athener um Salamis (Solon); 2,8: Angriff auf Athen (s. Dorienses); 13,5,9: Exil des Demosthenes 27. 41 13,4,23: von Arkesilaos verwaltet 32 3,4–6: Messenische Kriege; 25,4,4: empfängt Pyrrhos; 32,1,4–10: Krieg gegen Achäer, Tod des Philopoimen --- 12,2,12: Vertrag mit Alexander Moloss.; 20,2,1 f.: griechische Gründung; 20,2: Krieg mit Kroton gegen die Griechen; 20,4,17: Tod des Pythagoras in Metapont 7. 8 7,6,14: Belagerung durch Philipp (12) 7,6,10–12: Philipp II. und die Molosser; 14,5,9: Olympias in Makedonien; 17,3,2: erstes Reich von Epirus (s. Epirotae) --- 22,2,1: Exil des Agathokles; Krieg gegen Syrakus --- 12,8,8: Gründung Alexanders in Indien --- 20,1,13: Siedlung der Chalcidenses --- 19,2,4: Krieg gegen Karthago; 22,8,10: halten Karthager auf, die Agathokles auf der Flucht verfolgen; 33,1,2: König Masinissa stellt Hilfstruppen für Rom im Makedonischen Krieg; 38,6,4 f.: Mithridates über die Verdienste des Masinissa

origo --43,3 f.

situs ethno. ----43,3,6 f. (43,4,1 f.)

---

---

---

---

---

---

(42,3,6)

---

41,2,3 f.

(20,5,8) ---

-----

-----

-----

-----

-----

(20,2,1 f.)

---

---

-----

-----

-----

---

---

---

--(20,1,13) ---

-------

-------

355

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name Nysa Olynthii / Olynthus Orchomenii Paeonia

Pallanteum Pamphylia Pannonii / Pannonia Paphlagonia

Parapameni12 Parimae13 Parthi / Parthia14

Pelasgi

prol. Erwähnungen bei Iustin origo --- 12,7,6: von Alexander verschont, Gründer (12,7,6) Liber 8 2,14,1: von Mardonios erobert; 7,4,6: --Krieg gegen Alexander I.; 8,3,10: Angriff Philipps II. --- 11,3,8: fordern Zerstörung Thebens --7 7,1,5: Teil Makedoniens, Herrscher Pele--gonos im Trojanischen Krieg --- 43,1,6: Euander aus dem arkadischen Pal--lanteum Namensgeber für den Palatin --- 13,4,15: von Nearchos verwaltet --32 24,4,3.5: von Galliern unterworfen; --32,3,12: Tektosagen 10. 37 13,4,16; 13,6,14: dem Eumenes übertra--gen; 37,4,3–9: Einfall des Mithridates Eupator; 38,2,6–8; 38,5,4. 6: von Rom freigesprochen; 38,7,2.10: Ansprüche des Mithridates VI. --- 12,5,9: von Alexander unterworfen; --13,4,21: von Oxyartes verwaltet --- 12,5,9: von Alexander unterworfen --35. 36. 2,1,3; 2,3,6: von Skythen gegründet; (2,1,3); 38. 39. 11,15,1 f.: Herrschaft der Perser endet im (2,3,6); 41,1 41. 42 Land der Parther (Gefangennahme des Dareios); 12,4,12: von Alexander unterworfen; 13,4,23: von Philippos verwaltet; 36,1,2–6; 38,9; 38,10,7; 39,1 f.: Krieg gegen Demetrios II., Gefangennahme, Fluchtversuche; von Phrahates II. gegen Antiochos VII. in Syrien eingesetzt; 38,3,1: Tigranes als Geisel der Parther; 38,10: Krieg gegen Antiochos VII.; 40,1,2: Bündnis mit Tigranes; 41,1: origo; 41,2–3: Sprache, Kleidung; Sitten; 41,4–5: unter den Makedonen und Diadochen; Herrschaft und Kriege des Arsakes; seine Nachfolger; 41,6,2: Krieg gegen die Bactriani; 41,6,6–9: Krieg gegen die Meder, Hyrkaner und Elymäer unter Mithridates I.; 42,1: Herrschaft und Kriege des Phrahates II.; 42,2,1 f.: Artabanus fällt gegen die Tocharii; 42,2,3–6: Kriege des Mithridates II.; 42,4–5: Mithridates III., Orodes, Pakoros, Phrahates IV. --- 7,1,3: alte Bevölkerung Makedoniens ---

situs ---

ethno. ---

---

---

-----

-----

---

---

-----

-----

---

---

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--41,1, 10–12

--41,2–3

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12 Zur Lesung oben S. 342, Anm. 2. 13 Zur Lesung oben S. 342, Anm. 2. 14 Zum Partherexkurs vgl. VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1998; KRÖLL 1952, 13-30.

356 Name Peloponnenses / Peloponnesii Pergamus Persae

Persepolis Perusini Phocaeenses

Phocenses

7. Tabellen prol. Erwähnungen bei Iustin origo 3 3,6,5: Bündnis gegen Athen; 4,4,12: Hilfs--truppen für Syrakus; 13,5,10: Bündnis im Lamischen Krieg; 26,1,2: fallen durch Verrat dem Antigonos II. in die Hände --- 13,2,7: Aufenthaltsort der Barsine und des --Herakles 1. 2. 6. 1,4–8: Kyros; 1,9–10: Kambyses, Dareios --- (1,4?) 9. 10. I., 2,3,2 f.; 2,5,9; 37,3,2: Kriege gegen Sky11. then; 2,5,9–13: Kriege des Dareios I.; 2,9,6–21: Perserkrieg: Marathon; 2,10,1– 11: Xerxes und Ariamenes; 2,10,12–15: Perserkriege des Xerxes; 3,1: Artabanos und Atarxerxes; 5,1,7: Bündnis des Dareios II. mit Sparta; 5,2,5–11: Alkibiades bei Tissaphernes; 5,5,1: Perser unterstützen Sparta gegen Athen; 5,8,7.13; 5,11: Tod des Dareios II., Kampf des Kyros und des Artaxerxes II. um die Nachfolge; 6,1– 5: Krieg gegen Sparta, Korinthischer Krieg; 6,6,1–4: Königsfriede; 7,3: Dareios gegen Thrakien und Makedonien; Gesandtschaft der Perser bei Amyntas II.; 9,5,5–9: Philipp II. bereitet Perserkrieg vor; 10,1–3: Perserkönige von Artaxerxes bis Ochos; 11,2,6: Alexander bereitet Perserzug vor; 11,5,4–8: Alexanders Aufbruch; 11,6,1– 10,5: Krieg gegen Alexander von Granikos bis Issos; 11,12–14: Verhandlung des Dareios III. mit Alexander; Gaugamela; 11,15: Tod des Dareios; 12,3,8–12; 12,7,1; 15,3,3: Alexander übernimmt persische Sitten; 12,12,1–3: Alexanders Rede vor den persischen Hilfstruppen; 13,4,23: von Peukestes verwaltet; 16,3,9: Freundschaft mit Herakleia; 18,3,6: Kriege gegen Tyros; 19,1,10: Gesandte des Dareios I. in Karthago; 32,1,3: Krieg gegen Aitoler; 36,1,4: unterstützen Demetrios II. gegen die Parther; 36,3,7: Unterwerfung der Juden; 37,3,2: von Mithridates VI. besiegt; 38,7,1: Vorfahren des Mithridates VI.; 41,1,4.7: Oberherrschaft im Osten --- 1,6,1–6: Kyros in der Hauptstadt Persiens; --11,14,10: von Alexander erobert, bedeutende Stadt --- 20,1,11: achaiische Gründung (20,1,11) --- 37,1,1: Fürsprache Massilias in Rom --43,3,4–13: Gründung Massilias (s. dort) 8 8,1,1–2,4: Tempelraub und Dritter Heiliger --Krieg; 8,4,1–5,6: Auseinandersetzung mit

situs ---

ethno. ---

---

---

---

7,3,3; 12,3,8– 10

---

---

-----

--43,3,5

---

---

357

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name

Phoenices / Phoenice Phryges / Phrygia/

Pisa Plataeenses / Plataeae Poediculi Pontus

Praesidae Pydna Raeti Regini / Rhegion Rhodii / Rhodus

prol.

Erwähnungen bei Iustin Philipp II.; 11,3,8: fordern Zerstörung Thebens von Alexander; 16,3,5: Krieg gegen die Boiotier (s. dort) 18 15,1,5: von Ptolemaios I. beherrscht; 18,3,2–5: Gründung von Tyros (s. dort); 31,1,2: von Antiochos III. erobert 14 11,7,3–16: Alexander in Gordion; Legende um Gordios und Midas; 13,4,14. 16: verwaltet von Antigonos u. Leonatos; 13,6,14: dem Eumenes übertragen; 38,5,3. 6: Mithridates VI. --- 20,1,11: griechische Gründung --- 2,12,11: von Xerxes niedergebrannt; 11,3,8: fordern Zerstörung Thebens --- 12,2,12: Vertrag mit Alexander Moloss. 2. 12. 1,1,6: Skythenkönig Tanaos im Pontosge16. 37 biet; 2,2,1: Skythia von Pontos begrenzt; 2,4,26: von Skythen unterworfen (Amazonen); 12,2,16: von Zopyrion verwaltet; 16,3,4–7: Siedlung der Boiotier (s. Heraclea); 37,3,3; 38,7,4: von Mithridates IV. Eupator besetzt; s. Bithynia --- 12,8,9: von Alexander geschlagen 14 14,6,2–5: Belagerung der Olympias --- 20,5,9: Gründung des Etruskers Raetus --- 4,3,1–3: von Himera eingenommen

origo

situs

ethno.

(18,3,2) (18,3,3) (18,3,4) (11,7,5– 14)

---

---

(20,1,11) ---

-----

-----

-----

-----

-----

--------(20,5,9) (20,5,9) -----

---------

6. 15. 11,11,1: von Alexander erobert; 30,3,5–8: --(30,4,3) --35 Beschwerde in Rom über Philipp V.; Rückforderungen; 30,4,3: Erdbeben Romani / Roma 17. 18. 2,3,5: kein Angriff gegen Skythen; 6,6,5; 43,1,1–3,3 --(41,5,8) (44,4,12) 23. 28. 20,5,4; 24,4,2; 28,2,4; 43,5,8: Einnahme 29. 30. Roms durch die Gallier; 12,2,12: Vertrag 32. 33. mit Alexander (Moloss.); 17,2,13; 17,3,22; 34. 36. 18,1–2; 23,3; 24,4,5; 25,4,5: Pyrrhos ge37. 39. gen Rom; 18,6,9: Karthago vor Rom ge40. 43. gründet; 28,1,5–2,14: Gesandtschaft zu den Aitolern (Rede); 29,1,7; 32,4,2–8; 44,5,7: Hannibal gegen Rom; 29,2–4; 30,3–4: Philipp V. gegen Rom (Rede Philipps); 30,2,8: Gesandtschaft der Alexandriner; 31,1–8; 32,1,1; 32,2,1–2: Krieg gegen Antiochos III.; 31,1,5–6; 31,3,1–4: Krieg des Flamininus gegen Spartaner Nabis; 32,2,3–10: Demetrios III. und Rom; 32,3,1–5; 32,4; 33,1–2: Perseus sammelt Verbündete gegen Rom; 3. Makedonischer Krieg; 34,1–2: Krieg gegen Achäischen

358

7. Tabellen Name

Rutuli Sabini

Salamis Salamina Samnites

Samothracia Sardes Sardinia

Sarmatae Scordisci

Scythae / Scythia

prol.

Erwähnungen bei Iustin Bund, Zerstörung Korinths; 34,3: 6. Syrischer Krieg, Tag von Eleusis; 36,3,9: Juden bemühen sich um ihre Freundschaft; 36,4,5–12; 37,1,1–3: Testament Attalos’ III.; Krieg gegen Aristonikos, Folgen; 37,4,4–9; 38,2,5–8; 38,3,1–8,1: Krieg gegen Mithridates VI. Eupator, Rede; 39,5,2–4: Expansion im Osten (Resümee über das Ende der Seleukiden und Ptolemäer); 40,2: Krieg gegen Tigranes, Syrien wird Provinz; 41,1,7: Parther den Römern gleichrangig; 41,5,8: nennen ihre Herrscher Caesares und Augusti; 42,4,4–6: Rom und die Parther: Carrhae, Bündnisse der Parther; Bassus gegen Pakoros; 42,5,3 f.: Antonius gegen Phrahates IV.; 42,5,6–12: Augustus und die Parther (bis Rückgabe der Feldzeichen); 43,1,1–3,3: origo; 43,5,3: Freundschaft mit Galliern; 43,5,11– 12: Die Vorfahren des Trogus unter römischen Befehlshabern; 44,2,6: Punische Kriege; 44,2,7: Kriege gegen Spanier; 41,5,5; 43,2; 44,4,12: Romulus und Remus --- 43,1,11: Krieg des Turnus gegen Latinus 12 20,1,14: griech. Gründung; 38,6,7: Römer als aruspices Sabinorum; 43,3,2: Raub der Sabinerinnen --- 2,7,7-12: Streit Athens und Megaras um den Besitz der Insel -44,3,2: von Teucer gegründet 12 18,1,1: Bittgesuch an Pyrrhos; 20,1,14: griechische Gründung --- 24,3,9: Exil der Arsinoë II.; 33,2,5: Flucht und Gefangennahme des Perseus 30 14,1,7: Eumenes trifft dort Kleopatra, die Schwester Alexanders --- 12,13,1: Gesandtschaft zu Alexander (Babylon); 18,7,1; 19,1,3. 6: Kriege gegen die Karthager; 22,5,1: Vermeintlicher Feldzug des Dionysios I. nach Sardinien; 29,2,3: Krieg gegen Römer (Rede des Illyrerkönigs Demetrios) --- 38,3,6: mit Mithridates gegen die Römer --- 32,3,5: Bündnis mit Perseus gegen Rom; 32,3,8: gallischer Stamm an der Donau 1. 2. 9. 1,1,6: Tanaos im Pontosgebiet; 1,8; 37,3,2: 41. 42 Tamyris gegen Kyros; 2,1–2: origo, situs,

origo

situs

ethno.

--(20,1,14)

-----

-----

---

---

---

(44,3,2) (20,1,14)

-----

-----

---

---

---

---

---

---

---

---

---

----(32,3,8) (32,3,8)

2,1,1–5

-----

2,1,6– 2,2,3–15; 19; (41,2,3– 2,2,1 f.; 4) 38,7,4

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name

prol.

Segobrigii

---

Serae Sibi

-----

Siculi

4. 20. 21. 22. 23 18. 19. 21. 22. 23

Sicilienses / Sicilia

Sicyon Sidonia

Siris

3. 26 10. 18

---

359

Erwähnungen bei Iustin origo situs ethno. Lebensweise;15 2,3–5: Kriege gegen Ägypten; Amazonen; Herrscher bis Ianthyros; 1,10,23; 2,5,8–10; 7,3,1; 38,7,3: Krieg gegen Dareios I.; 9,1,9–9,2; 37,3,2; 38,7,3: Krieg gegen Philipp II.; 2,3,4; 12,1,4; 12,2,6; 37,3,2: Krieg gegen Zopyrion; 37,3,2; 38,7,3–5; 38,7,9: von Mithridates VI. unterworfen; 38,3,7; 38,7,3: Hilfstruppen für Mithridates; 38,7,4: Landschaft; 41,1,1: Parther als Verbannte der Skythen; 41,1,9 f.: Kriege gegen Parther; 41,2,3 f.: Waffen und Sprache der Parther nach Skythensitte; 42,2,1–3; 42,2,1. 5: Unruhen syrischer Söldner, Verwüstungen unter Prahates II.; Artabanos; Mithridates II.; 42,5,5 f.: Wiedereinsetzung Phrahates’ IV. 43,3,8–11: König Nannus ermöglicht die ------Gründung Massilias; 43,4,3–10: Anschlag auf Massilia durch König Comanus 13,4,20: dem Taxiles zugeteilt --(13,4,20) --12,9,2: von Alexander geschlagen, von (12,9,2) ----Herakles begründet 18,2,11: Gesandtschaft zu Pyrrhos; 22,6,5– s. Sicilia s. Sicilia --7: gegen die Karthager unter Agathokles; 25,5,5: gegen Pyrrhos; s. auch Sicilia 4,1: situs; 4,2,1–5: origo; 4,2,6 f.; 5,5,5; 4,2 4,1 --19,1,9; 19,2,1; 19,2,7–3,12; 20,5,10: Kriege gegen Karthago; 4,3: Sizilische Städte, Athens erste Expedition; 4,4 f.: zweite Expedition; 12,2,1: Kriege des Alexander (Moloss.) in Italien und Sizilien; 12,13,1: Gesandtschaft zu Alexander (Babylon); 5,8,7; 20,1,1; 20,5: Dionysios I., Kriege in Italien und gegen Karthago; 21,1–3; 21,5: Tyrannis Dionysios’ II. (s. Syracusae, Locri); 22,1–8: Agathokles, Kriege gegen Karthager; 23,1–2: Kriege des Agathokles in Italien und Tod; 18,2,4; 23,3; 15,3,1–4. 6: Pyrrhos, Krieg gegen Karthager; 23,4: Hieron, Charakterisierung; 29,2,3; 30,4,8: von Römern unterworfen 13,5,10: Städtebündnis gegen Antipatros ------11,10,8: Abdalonymos von Alexander ein- (18,3,3 f.) --(18,3,4) gesetzt; 18,3,3 f.: Gründung der Phönizier; Fischreichtum (origo Tyrii) 20,2,4. 10: Belagerung und Einnahme ------durch Metapont und seine Verbündeten

15 Zum Skythenexkurs schon KRÖLL 1952, 41-50. Eine Zusammenstellung der lateinischen Quellen zu den Skythen bei GERSTACKER 2015.

360 Name Sogdiani †Sparni17 Spartani Spina †Sudracae18 Susiani / Susa Sybaritani Syracusani / Syracusae

Syri / Syria

7. Tabellen prol. Erwähnungen bei Iustin origo situs ethno. 41 13,4,23: verwaltet von †Sicheos Staga------nor16; 12,5,13: Stadtgründungen Alexanders; 41,6,3: Krieg gegen die Bactriani --- 41,1,10: von Parthern verdrängt ------s. Lacedaemonii s. Lacedaemonii --- 20,1,11: thessal. Gründung (20,1,11) ------- 12,9,3: von Alexander besiegt --------- 11,14,9: Alexanders Beute; 13,4,14: ver------waltet von Koinos --- 20,2,3: Bündnis mit Metapont und Kroton ------4. 19. 4,3,4–7; 4,4 f.; 5,4,17: Athenische Expedi------21 tion; Belagerung von Syrakus; Niederlage der Athener; 5,4,5: Hilfstruppen für die Peloponnesier; Krieg gegen Karthago; 21,2,4–11: Krieg gegen Dionysios II.; 21,3,10; 21,5: Tyrannis des Dionysios II.; 22,2: Herrschaft des Agathokles; 22,3,4: Syrakus als Rivale Karthagos; 22,4,1; 22,5,3; 22,7,1 f.; 22,8,1: Belagerung durch Karthago; 23,3,1: Pyrrhos 10. 26. 1,2,13: Dauer ihrer Herrschaft seit Assy(1,2,13) ----27. 34. rern; 11,10,6–9: von Alexander erobert; 35. 36. 13,4,12: von Laomedon verwaltet; 15–17 38. 39. passim: Seleukos I., Antiochos I.; 27,1,1: 40. 42 Seleukos II.; 31,1–7; 32,2,1–2: Römischsyrischer Krieg (Antiochos III.); 34,2,7– 3,9: Krieg gegen Ägypten (Antiochos IV.); 35,1–2: Demetrios I. Soter und II. Nikator gegen Alexander Balas; 36,1,7–10: Antiochos VII. gegen die Juden; 36,4,1: Herrscherwechsel; 36,1,2–6; 38,9; 38,10,7; 39,1 f.: Krieg des Demetrios II., Gefangennahme; 37,1,2: Rom setzt in Syria maior Mithridates V. von Pontos ein; 39,5,4–6; 40,1: Ägypten und Syrien schwächen sich gegenseitig; Einsetzung des Tigranes; 40,2: Erdbeben, Lucullus, Pompeius, Syrien wird römischen Provinz; 42,1,1–2;

16 Zur Überlieferung der Stelle SEEL 1972a, app. ad 13,4,23. 17 Lesung nach SEEL 1972a: Hi domesticis seditionibus Scythia pulsi solitudines inter Hyrcaniam et Dahas et Areos et †Sparnos et Margianos furtim occupavere. Zur Überlieferung ebd. app. 41,1,10. 18 Alle mss. haben Sugambri; SEEL 1972a emendiert Sudracas und vermutet, daß bereits Trogus eine Verwechslung mit dem germanischen Stamm unterlaufen war. Vgl. YARDLEY/HECKEL 1997, p. 257 und ARNAUD-LINDET 2003: „La plupart des éditeurs corrigent le nom de ce peuple en Sudracas, qui semble être le nom grécisé des Indiens Xudraca; Arrien parle des Oxydraques. L'erreur remonte nécessairement à Trogue Pompée qui a confondu le nom de ces Indiens du bout du monde avec celui d'une nation gauloise qu'il connaît.“.

361

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome Name

Tarentini

Tarquinii Tarsus Tartessi

Tectosagi Thara Thebani / Thebae

Thera Therasia Thespienses / Thespiae Thessali / Thessalia

prol.

Erwähnungen bei Iustin 42,4,5–11: Angriffe der Parther; 42,5,10: Caesar in Syrien 17 3,4,11–18; 20,1,15: spartan. Ansiedlung; 12,2,1: bitten Alexander (Moloss.) um Hilfe gegen Bruttier; 17,2,13; 17,3,22; 18,1,1–3: Pyrrhos hilft gegen Römer --- 20,1,11: thessalische Gründung --- 11,8,3: Alexander in Tarsus, Krankheit --- 44,4,1: Wälder von Kureten bewohnt (origo Hispaniae) --- 32,3,9–12: gallischer Stamm, Seuche, Wahrsagung, Plünderungen in Illyrien, lassen sich in Pannonien nieder --- 11,15,1: Gefangennahme des Dareios III. --- 3,6,10: Bündnis mit Sparta gegen Athen; 5,9,4–8: Athener flüchten nach Argos und Theben, Ismenias; 5,10,12 f.: fordern von Sparta Anteil an der Kriegsbeute; 6,4–7: Krieg gegen Sparta, Epameinondas; Leuktra, Mantineia; 6,8: Ende Thebens mit dem Tod des Epameinondas; 6,9,7; 7,5,2 f.: Philipp II. als Geisel in Theben; 8,1,4–14: Anklage der Thebaner gegen die Phoker und Spartaner, 3. Heiliger Krieg; 8,2,1–3: wählen Philipp zum Anführer gegen die Phoker; 8,4,9: Rivalität mit Sparta um Gunst Philipps; 9,3,5: Bündnis mit Athen gegen Philipp; 9,4,6–10: von Philipp besiegt und bestraft; 11,3,6–4,12: von Alexander besiegt; Verhandlung über Bestrafung, Zerstörung --- 13,7,2 f.: Gründung Kyrenes von Thera aus; 30,4,1: Erdbeben --- 30,4,1: Erdbeben --- 2,12,11: von Xerxes niedergebrannt; 11,3,8: fordern Zerstörung Thebens 2. 6. 8. 2,6,11: Deukalion; 7,6,8 f.: thessalische 28 Reiterei in das Heer Philipps II. eingegliedert; 8,2,1; 8,4,4 f.: wählen Philipp zum Anführer gegen die Phoker; 8,3,12: Philipp nimmt thessalische Goldminen in Besitz; 11,3,1 f.: Anerkennung Alexanders; 13,7,7: Berg Pelion in Thessalien (origo Kyrenes); 20,1,11: Abstammung italienischer Städte von den Thessaliern; 24,7,2: schließen sich den Galliern zum Angriff auf Delphi an; 28,3,14: von Antigonos III. kontrolliert; 42,2,10–12; 42,3,8: Iason und Armenius aus Thessalien (origo Armeniens)

origo

situs

ethno.

(3,4,11– 18); (20,1,15)

---

---

(20,1,11) -----

-------

-------

---

---

---

-----

-----

-----

---

---

---

-----

-----

-----

(2,6,11)

---

(7,6,8 f.) (8,3,12)

362

7. Tabellen

Name Thessalonica Thraces / Thracia

Thurii Tochari Tolosa Triballi Tridentum Troia Tusci Tyrii / Tyros / Tyrus

Umbri Uticenses / Utica Veneti Verona Vicentia Vocontii

prol. Erwähnungen bei Iustin --- 25,3,7: Rückzug des Antigonos II. 8 7,2,6: Kriege mit Makedonen; 7,3,1: Krieg gegen Dareios I.; 8,3,12–15: von Philipp II. erobert; 11,1,6: mangelnde Treue gegenüber Philipp; 11,9,4: Issos; 13,4,16: von Lysimachos verwaltet; 16,1,19; 16,3,3: Krieg gegen Lysimachos; 32,3,6; 38,4,10: Gallier fliehen nach Thrakien --- 12,2,15: Bestattung Alexanders Moloss; 20,1,16: Gründung Philoktets 42 42,2,2: Artabanus im Krieg verwundet --- 32,3,9: Heimat der Tectosagi (s. dort) --- 9,3,1 f.: Krieg gegen Philipp II.; 11,2,8: Gerücht, Alexander sei von ihnen besiegt worden; 25,1,3: von Galliern besiegt --- 20,5,8: gallische Gründung s. Ilium 1 s. Etrusci --- 11,10,10–14; 21,6,2: Einnahme durch vgl. 18 Alexander; 18,3–4: origo (s. auch Karthago); 39,1,8: Demetrios II. flieht in den Schutz des Tempels von Tyros; 44,5,2: Gründung Cádiz (s. Gaditani) --- 20,1,11: Spina als griechische Gründung --- 18,4,2: Gründung von Tyros; 18,5,12: Gesandtschaft zu Elissa (origo Karthagos) 20 20,1,8: Gründung von Troja --- 20,5,8: gallische Gründung --- 20,5,8: gallische Gründung --- 43,5,11: Abstammung des Trogus

origo -----

situs -----

ethno. -----

(20,1,16)

---

---

-------

-------

-------

(20,5,8)

----s. Ilium s. Etrusci (11,10,13) (18,3,3) (18,3,4) 18,3

-----

-----

-----

(20,1,8) (20,5,8) (20,5,8) ---

---------

---------

7.7.2 Situs et origines in den Prologi im Vergleich mit Iustin Die Übersicht stellt die in den Prologen explizit genannten situs et origines mit den Inhalten der Epitome gegenüber. Die Namen der gentes erscheinen zur Anschaulichkeit im Fettdruck, bei Iustin fehlende situs et origines unterstrichen. lib. 1

prologi

Iust.

Hic in excessu dicti Aeolicarum et Ionicarum urbium situs originesque Lydorum et in Italia Tuscorum. […]

---

[…] Repetitae Aegypti origines urbium.

--- (vgl. 1,1,6; 2,1,5–21)

363

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome

lib.

2

prologi

Iust.

Scythiae et Ponti situs originesque […]

2,1–2

Hic origines Athenarum repititae […].

2,6

[…] ac repetitae origines Thessaliae

---

3

Inde repetitae Peloponnensium origines: ut ab Herculis posteris Dorico populo sit occupata.

---

4

res Siculae, ab ultima origine usque ad deletam Syracusis Atheniensium classem.

4,1–2

7

Origines Macedonicae regesque a conditore gentis Carano usque ad magnum Philippum […].

7,1–5

Additae in excessu Illyriorum et Paeonum origines.

---

Byzantii origines […].

9,1

[…] originesque Cypri repetit.

---

10

Paphlagonon origo repetita.

---

11

Dictaeque in excessu origines et reges Cariae.

---

12

Additae his origines Italicae Apulorum, Lucanorum, Samnitium, Sabinorum, […]

--- (vgl. 20,1,14; 23,1)

13

[…] Additae in excessu origines regesque Quirenarum.

13,7

15

[...] Repetita in excessu origo Rhodiorum.

---

16

Repetitae inde Bithyniae et Heracleoticae origines, […]

16,3,4–7

17

Inde repetitae origines regum Epiroticorum usque ad Pyrrum,

17,3

18

Inde origines Phoenicum et Sidonos et Veliae Carthaginisque res gestae in excessu dictae.

18,3,2; 18,3,4f.; ---; 18,4–6

20

Inde repetitae origines Venetorum et Graecorum et Gallorum, qui Italiam incolunt.

20,1,8; 20,1–2; 20,5,7–9

23

Repetitae inde Bruttiorum origines.

23,1,11–16

24

Repetitae inde Gallorum origines, qui Illyricum occuparunt;

24,4,1–4

29

[…] repetitaeque inde Creticae origines, […].

---

32

originesque Pannoniorum […].

---

34

Repetitae inde origines regum Cappadocum.

---

36

Repetita inde in excessu origo Iudaeorum.

36,2 f.

37

Repetitis regum Ponticorum originibus, ut ultimum Mithridaten Eupatora series imperii deducta sit,

---

9

364

7. Tabellen

lib.

prologi

Iust.

Dictaeque in excessu regum Bosporanorum et Colchorum origines et res gestae.

---

… res Parthicae et Bactrianae.

41,1–6

[…] Dictusque in excessu Arabiae situs. […]

---

42

Inde repetitae origines Armeniorum et situs.

42,2,7–3,9

43

… origines priscorum Latinorum, situs urbis Romae et res usque ad Priscum Tarquinium.

43,1,9–11

Origines deinde Liguriae et Massiliensium res gestae.

--- 43,3 f.

… res Hispaniae et Punicae

44,1–5

41

44

7.7.3 Situs in den Prologi und bei Iustin Die Tabelle führt die in den Prologi und der Epitome vorhandenen situs auf: – Bei Iustin und in den Prologi vorhanden (lediglich Scythia und Armenia) – bei Iustin fehlend – in den Prologi fehlend Iust. ------2,1,6–2,2; 38,7,4 4,1 7,1,1–5 24,6,6–10 36,3,1–7 --41,1,10–12 41,5,3 f. 42,3,8–9 --43,3,6 f. 44,1

Name Aeoli urbes Ionii urbes Pontus Scythia Sicilia Macedonia Delphi Iudaei Arabia Parthia Dara Armenia Roma Massilia Hispania

situs 1 1 2 2 --------41 ----42 43 -----

Trog. prol. origo, res, excessus 1 1 1 2 4 7 --36 41 41 --42 43 43 44

7.7 Ethnographische Beschreibungen in der Epitome

365

7.7.4 Ausschließlich in den Prologi erwähnte Städte und Stämme Name Erwähnungen in den Prologi Ace 10: Artaxerxes Mnemon bereitet in Ake einen Krieg gegen Ägypten vor Agragantum 19: (Sizilische Stadt), von Karthago eingenommen Asiani 41: Skythisches Volk, besetzt Bactria und das Land der Sogdiani; 42: ihre Könige der Tochari (s. Iust. 42,2,2) Caeni 36: von Attalos II. besiegt Thraces Camerina 19: (Sizilische Stadt), von Karthago eingenommen Cassandrea 25: Tyrann von Kassandreia, Apollodor im Krieg gegen Antigonos II. Chii 6: Chios führt mit Rhodos und Byzanz Krieg gegen Athen Cnidii 35: Aufstand gegen Keraunos Gela 19: Sizilische Stadt, von Karthago eingenommen Mamertini 23: Krieg gegen Pyrrhos Meseni 42: (parthischer Stamm), Krieg gegen Phrahates II. Perinthos 8. 9: erfolglose Belagerung durch Philipp II. Pisidia 34: Krieg gegen Eumenes (s. Selegenses) Saraucae 41: Skythisches Volk, besetzt Bactria und das Land der Sogdiani; 42: ihr Untergang Selegenses 34: Pisidischer Stamm, Krieg gegen Eumenes Selinus 19: (Sizilische Stadt), von Karthago eingenommen Tyleni 25: Keltischer Stamm; Gegenden, die sie in Besitz nahmen Velia 18: origo

366

7. Tabellen

7.8 DIE RÖMER IN DEN PROLOGI UND IN DER EPITOME Die Tabelle vergleicht die Darstellung der Römer in den Prologi und der Epitome mit folgenden Markierungen: – bei Iustin vorhanden – bei Iustin ausgelassen – bei Iustin ausführlich (--- = fehlt in den Prologen) Diese Tabelle ist in optimierter, farblicher Darstellung auch online verfügbar:

lib.

Prologi

Iustin

div.

---

6,6,5; 20,5,4; 24,4,2; 28,2,4; 43,5,8: Galliereinfall in Rom

2

---

2,3,5 kein Kontakt mit Skythen

12

---

12,2,12 Vertrag mit Alexander (Moloss.)

17

datis [sc. Ptolemaeus Ceraunus] Pyrro auxiliis, quibus iret contra Romanos defensum Tarentum.

17,2,11–15

18

res a Pyrro Epirota in Italia gestae contra Romanos

18,1–2

---

18,6,9 Karthago 72 Jahre vor Rom gegründet

23

[Pyrrus]… a Sicilia reversus in Italiam victusque 23,3,10–12 proelio a Romanis revertit Epirum.

28

Dictum in excessu bellum Illyricum, quod Romani gessere cum Teuta. ---

--28,1,5–2,14: Aitolerrede

29

post cuius insulae societatem Philippus cum Illyriis et Dardanis et rursus Aetolis bello congressus est adiuvantibus Aetolos Romanis

--29,2–4: Rede Philipps V. gegen die Römer

30

[…] bellum habuit [sc. Philippus] cum ducibus Romanis Sulpicio et Flaminino, a quibus victus; pax. [2. Makedonischer Krieg (200–197)]

30,4,5–17; 30,4,1–4 Erdbeben als Vorzeichen für Herrschaft der Römer

pacata [sc. Antiochus] superiore Asia Bactris tenus in bella Romana descendit.

--- 30,4,18: Aitoler veranlassen Antiochos III. zum Krieg

Bellum, quod cum Lacedaemonio Nabide Titus Flamininus et Philopoemen dux Achaeorum gessit.

31,1,5–6; 31,3,1–4: Krieg des Flamininus gegen Spartaner Nabis

Item bellum, quod cum Antiocho in Achaia per Acilium consulem, et in Asia per Scipionem gestum est [Römisch-Syrischer Krieg]

31,6,4–8,9

31

367

7.8 Die Römer in den Prologi und in der Epitome

lib.

Prologi

Iustin

Bellum cum Aetolis gestum per eundem Acilium, qui Antiochum Graecia expulerat.

--31,6,4–5

Romanorum in Asia duce Manlio adversus Gallos bellum.

---

Regis Philippi propter ablatas sibi civitates alienatus in Romanos animus, et ob hoc alter filiorum Demetrius occisus, concitatique ab eo Basternae transire conati in Italiam.

32,2,3–3,5: Gesandtschaft des Demetrios; Intrige des Perseus, Tod des Demetrius ---

33

Ut cum Perse Philippi filio, rege Macedonum, Romani bellum gesserint: quo capto deleta est Epiros. […] Bellum rursus in Macedonia gestum a Romanis cum Pseudophilippo.

33,1,1–2,5 (bis Pydna) --33,2,6: Resümee über Makedonen

34

Bellum Achaicum, quod Romani per Metellum et 34,1,1–2,6 Mummium gessere, quo diruta est Corinthos.

32

Ut mortuo Ptolomaeo relicti ab eo filii duo Philometor et Euergetes primum cum Antiocho habuere bellum, quod per Romanos finitum est, deinde inter se, quo maior est expulsus, restitutoque Romani inter fratres regna diviserunt.

34,2–3 ---

Ut mortuo Antiocho rege Syriae Demetrius cognomine Soter, qui Romae fuerat obses, clam fugit.

34,3,5–9

36

Mortuo denique Philometore regno Asiae occupato bellum cum Romanis gessit, quo captus est.

36,4,6–9; 37,1,1–2: Folgen nach der Gefangennahme des Aristonikos

37

ingressus ille [Mithridates] regnum subegit Pontum et Paphlagoniam, priusquam in bella Romana descendit.

37,1,6–9. 37,4,5–9; 38,4–7: Rede des Mithridates

39

Ut […] mari Cilices piraticum bellum moverint, --quod in Cilicia Romani per Marcum Antonium gesserunt. ---

40

39,5,2–4: Römische Expansion im Osten (Resümee Seleukiden und Ptolemäer)

Tigranes Armenius Syriam occupavit, quo mox victo Romani abstulere eam.

40,1–2

Ut Alexandriam post interitum Ptolomaei Lathyri substituti sint eius filii: alteri data Cypros, cui P. Clodii rogatione Romani abstulerunt eam; alter seditione flagitatus Alexandriae Romam profugit belloque per

-----

368 lib.

7. Tabellen

Prologi

Gabinium gesto recepit imperium: quo mortuo successit filius, qui cum sorore Cleopatra certamine insumpto et Pompeium magnum interfecit et bellum cum Caesare Alexandriae gessit. Ut successit eius regno soror Cleopatra, quae inligato in amorem suum M. Antonio belli Actiaci fine extincxit regnum Ptolomaeorum. 41

42

---

Iustin

-------

41,1,7: Parther den Römern gleichrangig; 41,5,8: Caesares und Augusti

[…] Orodes, qui Crassum delevit et Syriam per filium Pacorum occupavit.

42,4,4–5 (Carrhae); 42,4,6– 10: Bündnisse der Parther mit den Römern, Pakoros fällt in der Schlacht gegen Ventidius

Illi successit Phrates, qui et cum Antonio bellum habuit et cum Tiridate.

42,5,3; 42,5,6–9: Augustus und die Parther bis zur Rückgabe der Feldzeichen

43

… origines priscorum Latinorum, situs urbis Romae et res usque ad Priscum Tarquinium.

43,1,3–5: Aboriginer, Saturnus; 43,1,6–3,3 Faunus bis Numitor; 43,5,3: Freundschaft mit Galliern; 43,5,11–12 Vorfahren des Trogus

44

… res Hispaniae et Punicae

44,2,7; 44,5,8: Augustus macht Hispanien zur römischen Provinz

7.9 Die Reden in der Epitome und ihr Kontext

369

7.9 DIE REDEN IN DER EPITOME UND IHR KONTEXT Die folgende Übersicht berücksichtig nur umfassendere, direkt oder indirekt wiedergegebene Reden, Dialoge und Briefe.1 – kursiv: bei Iustin in direkter Rede wiedergegeben – Fettdruck: Reden, die mehr als 30 Zeilen der Teubnerausgabe umfassen – Unterstreichung: Rom oder Römer betreffende Reden – Unterstreichung gestrichelt: Romkritische Reden Die folgende Tabelle ist in optimierter, farblicher Darstellung auch online verfügbar: . Iust.

Redner

Adressat(en) Kontext

1,10,17–19

Zopyros

Babylonier

Zopyros erobert mit einer List Babylon von den Assyrern zurück.2

2,3,9–12

Skythen

Gesandte des Vezosis

Kriegserklärung der Skythen.

2,12,3–7

Themistokles Ionier

Stein-Inschrift des Themistokles.3

2,15,8–11

Themistokles Spartaner

Themistokles gegen die Spartaner.

5,2,8–14

Alkibiades

Alkibiades mahnt Tissaphernes, nicht die Spartaner zu unterstützen.

5,10,1–4

Thrasybulos Athener

6,1,4–6

Pharnabazos Artaxerxes II. Pharnabazos klagt beim persischen König Tissaphernes an, den Frieden von den Spartaner zu erkaufen, statt ihn zu führen.

9,2,3–14

Tissaphernes

Thrasybulos ruft nach Vertreibung der Tyrannen das Athener Heer zur Rückkehr.

Atheas und Philipp II.

Verhandlungen über die Kosten der vom Skythenkönig Atheas angeforderten Hilfstruppen Philipps gegen die Istrier.

11,3,8–11

Phoker, Alexander Plataiaier, Thespiaier, Orchomener

Verhandlung über die Zerstörung Thebens.

11,4,1–6

Kleadas

Alexander

Kleadas stimmt für die Verschonung Thebens durch Alexander.

11,9,4–6

Alexander

Soldaten

Ansprache Alexanders vor Issos.

11,12,1–16

Alexander und Dareios III.

1 2 3

Briefliche Verhandlungen nach Issos.

Vgl. ARNAUD-LINDET 2003, Annexe 3, deren Aufstellung auch kürzere Äußerungen umfaßt, gleichwohl aber einige längere Reden (etwa Iust. 12,11,5–7; 12,12,1–3; 12,15,5–8; 18,2,1–3) nicht aufführt. Hdt. 3,154 f. gibt die Unterhaltung des Dareios mit Zopyros wieder (vgl. Iust. 1,10,16), nicht aber die Worte des Zopyros gegenüber den Babyloniern. Vgl. Hdt. 8,22.

370

7. Tabellen

Iust.

Redner

Adressat(en) Kontext

11,13,8–11

Alexander

Soldaten

Ansprache Alexanders vor Gaugamela.

11,15,6–14

Dareios III.

Alexander / Perser4

Dareios dankt Alexander für seine Milde gegenüber seinen Verwandten.

12,11,5–7

meuternde Soldaten

Alexander

Soldaten fordern ihre Entlassung und Entlohnung.

12,12,1–3

Alexander

Persische Soldaten

Nach Hinrichtung der meuternden Soldaten lobt Alexander die Treue der Perser.

12,15,5–8

Alexander

Gefährten

Alexander im Sterben.

13,2,6–10

Meleagros

Diadochen

Verhandlung über Nachfolge Alexanders.

13,3,8–10

Perdikkas

Fußsoldaten

Perdikkas spricht vor den meuternden Fußsoldaten, die ihn zum Anführer wählen.

14,2,8–11

Eumenes

Argyraspiden Eumenes bewegt die Heerschar Alexanders, mit ihm gegen Antigonos zu ziehen.

14,4,2–14

Eumenes

Argyraspiden Eumenes spricht vor den Soldaten, die ihn an Antigonos ausgeliefert hatten.5

16,1,10–17

Demetrios Poliorketes

Soldaten

Demetrios rechtfertigt den Mord an Alexander V. vor der Heeresversammlung.

16,4,12–15

Klearchos

Heracleenses

Klearchos bietet dem Volk Herakleias seine Hilfe an, Beginn der Tyrannis.

18,2,1–3

Mago

Römer

Mago vor dem römischen Senat, dem er Truppen gegen Pyrrhos anbietet.

18,7,10–14

Malchos

Karthalo, Sohn des Malchos

Malchos, der Karthago belagert, wirft Katholo vor, mit seinem prunkvollen Auftreten das Unglück des Vaters zu mißachten .6

19,3,2–10

Himilko

Karthager

Trauerrede des Himilko nach der Pest, Niederlage und Rückkehr aus Sizilien.7

22,5,2–13; 22,6,2–3

Agathokles

Soldaten

Agathokles von Sizilien begründet seinen Angriff gegen Karthago in Afrika.8

4 5 6 7 8

Vgl. Curt. 5,13,24 f., dem zufolge ein Makedone namens Polystratos den im Sterben liegenden Dareios fand, der selbst der griechischen Sprache mächtig gewesen sei und nicht wie in Iustins Version der Übersetzung eines zufällig anwesenden Persers bedurfte. Vgl. Plut. Eumen. 17–19, der die Rede des Eumenes (ebd. 17,6–11) ebenfalls in direkter Form wiedergibt. Dazu auch YARDLEY 2010, 478, der die direkten Reden für eine Überarbeitung durch Iustin hält. Die Rede ist nur bei Iustin überliefert, vgl. Oros. hist. 4,6,6–9, der Iustins Darstellung folgt. Zu Malchos und den Quellen GEUS 1994, 196–198. Diod. 14,76,4 zufolge starb Himilko den Hungertod; Oros. hist. 4,6,15 folgt Iustin. Vgl. Diod. 20,7.

7.9 Die Reden in der Epitome und ihr Kontext

371

Iust.

Redner

Adressat(en) Kontext

22,8,5–6

Agathokles

Soldaten

Agathokles spricht zu Soldaten, die wegen ausbleibenden Sold einen Aufruhr wagten.

22,7,9–11

Bomilkar

Karthager

Bomilkar klagt sterbend die Karthager wegen ihrer Untaten an.9

23,2,8

Theoxene

Agathokles

Abschiedsszene vor dem Tod des Agathokles.

24,8,4–7

Priester von Delphier Delphi

Priester verkünden den gegen die Gallier kämpfenden Delphiern eine Vision.

28,2,1–13

Aitoler

Römer

Rede der Aitoler vor den römischen Gesandten.10

28,3,12–15

Antigonos III. Doson

Makedonen

Antigonos III. Doson wird von Makedonen eingeschlossen, mit seiner Rede bewegt er sie, ihn als König anzuerkennen.

29,2,1–6

Demetrios (Illyrer)

Philipp V.

Demetrios klagt über die Römer, die nach Weltherrschaft trachteten und überall Krieg begännen.11

29,2,8–3,5

Philipp V.

Aitoler

Philipp V. schließt mit den Aitolern Frieden.12

30,4,6–7

Philipp V.

Soldaten

Philipp V. erinnert vor Kynoskephalai an den Perserzug Alexanders.

30,4,8–14

T. Quinctius Soldaten Flamininus

Flamininus erinnert vor Kynoskephalai an die Taten der Römer gegen Karthago, in Italien und in Spanien.13

31,3,8–10

Hannibal

9 10 11

12 13

Antiochos III. Hannibal fordert von Antiochos Schiffe und Truppen, um Krieg in Italien zu führen.

Vgl. Diod. 20,44,1–6; die Rede nur bei Iustin; GEUS 1994, 17, Anm. 77 vermutet einen historischen Hintergrund. Zu dieser Rede ausführlich BALLESTEROS PASTOR 2009a. Vgl. auch Plb. 5,101,7–10: Παραυτίκα μὲν οὖν Δημητρίῳ τῷ Φαρίῳ μόνῳ τὴν ἐπιστολὴν ἐπέδειξε, σιωπᾶν παρακελευσάμενος· ὃς καὶ λαβόμενος τῆς ἀφορμῆς ταύτης τὸν μὲν πρὸς τοὺς Αἰτωλοὺς ᾤετο δεῖν τὴν ταχίστην ἀπορρῖψαι πόλεμον, ἀντέχεσθαι δὲ τῶν κατὰ τὴν Ἰλλυρίδα πραγμάτων ἠξίου καὶ τῆς εἰς Ἰταλίαν διαβάσεως. τὰ μὲν γὰρ κατὰ τὴν Ἑλλάδα πάντα καὶ νῦν ἤδη ποιεῖν αὐτῷ τὸ προσταττόμενον ἔφη καὶ μετὰ ταῦτα ποιήσειν, Ἀχαιῶν μὲν ἐθελοντὴν εὐνοούντων, Αἰτωλῶν δὲ καταπεπληγμένων ἐκ τῶν συμβεβηκότων αὐτοῖς κατὰ τὸν ἐνεστῶτα πόλεμον· τὴν δ’ Ἰταλίαν ἔφη καὶ τὴν ἐκεῖ διάβασιν ἀρχὴν εἶναι τῆς ὑπὲρ τῶν ὅλων ἐπιβολῆς, ἣν οὐδενὶ καθήκειν μᾶλλον ἢ ’κείνῳ τὸν δὲ καιρὸν εἶναι νῦν, ἐπταικότων Ῥωμαίων. YARDLEY/DEVELIN 1994, p. 205, Anm. 5 sieht in dieser Rede ein Echo der Rede des Agelaos aus Naupaktus in Plb. 5,104. Vgl. Plb. 18,23,3–6; Plut. Flamin. 7.

372

7. Tabellen

Iust.

Redner

Adressat(en) Kontext

31,4,6–7

römische Gesandte

Hannibal

Gesandte reden auf Hannibal ein, um ihn den Römern günstiger zu stimmen.14

31,5,2–9

Hannibal

Antiochos III.

Hannibal berät Antiochos III. im Krieg gegen die Römer.15

31,7,5–7

P. Scipio Africanus maior

Antiochos III. Scipio über das „Geschenk“ des Antiochos III. nach Magnesia: Recht des Vaterlandes geht vor persönliche Gefälligkeiten.16

34,3,6–7

Demetrios I. römischer Se- Nach dem Tod Antiochos’ IV. bittet DemeSoter nat trios, als Geisel entlassen zu werden.

38,4,1–7,10

Mithridates Soldaten VI. Eupator

39,3,5–10

Antiochos VIII. Grypos und Antiochos VIII. Grypos und Tryphaina Tryphaina über das Schicksal der Kleopatra IV. nach ihrer Gefangennahme.

40,2,3 f.

Cn. Pompeius Magnus

Antiochos XIII.

Antwort des Pompeius an Antiochos XIII Asiaticus über dessen Königtum in Syrien und die Einsetzung Tigranes’ II.

43,4,3–5

„quidam regulus“18

Comanus

Prophezeiung, daß Massilia allen Nachbarvölkern den Untergang bringen werde.

Rede des Mithridates VI. vor dem 1. Mithridatischen Krieg.17

14 Vgl. Nep. Hann. 2,2: Ad quem cum legati venissent Romani, qui de eius voluntate explorarent darentque operam consiliis clandestinis ut Hannibalem in suspicionem regi adducerent, tamquam ab ipsis corruptum alia atque antea sentire, neque id frustra fecissent idque Hannibal comperisset seque ab interioribus consiliis segregari vidisset. 15 Vgl. Nep. Hann. 2,3–6. 16 Vgl. Liv. 37,34–36 zur Gefangennahme seines Sohnes durch Antiochos, der Gesandtschaft und den Verhandlungen mit Scipio, der ebd. 37,36,3–8 ebenfalls eine Rede des Scipio überliefert: Ad ea Scipio: quod Romanos omnes, quod me, ad quem missus es, ignoras, minus miror, cum te fortunam eius a quo uenis ignorare cernam. Lysimachia tenenda erat, ne Chersonesum intraremus, aut ad Hellespontum obsistendum, ne in Asiam traiceremus, si pacem tamquam ab sollicitis de belli eventu petituri eratis; concesso vero in Asiam transitu, et non solum frenis sed etiam iugo accepto, quae disceptatio ex aequo, cum imperium patiendum sit, relicta est? ego ex munificentia regia maximum donum filium habebo; aliis, deos precor, ne unquam fortuna egeat mea; animus certe non egebit. pro tanto in me munere gratum me in se esse sentiet, si privatam gratiam pro privato beneficio desiderabit; publice nec habebo quicquam ab illo nec dabo. quod in praesentia dare possim, fidele consilium est. 17 Vgl. Sall. ep. Mithr. und dazu ADLER 2011, 17–35. 38 f. 18 Iust. 43,4,3: […] adfirmante quodam regulo, […].

7.10 Die geographische und chronologische Struktur nach den Prologi

373

7.10 DIE GEOGRAPHISCHE UND CHRONOLOGISCHE STRUKTUR NACH DEN PROLOGI Die folgende Tabelle zeigt die chronologische und geographische Abfolge der Ereignisse und ihre Reihenfolge in den einzelnen Büchern nach den Prologen. Eine Aufstellung der zeitlichen Abfolge in den Prologen hat auch VAN WICKEVOORT CROMMELIN 1993, 156–180 vorgenommen, die aber an vielen Stellen abweicht, weil er nicht streng nach der inhaltlichen Anordnung der Prologe vorgeht, sondern sich für „beliebte zeitliche Abschlußpunkte“ entscheidet. Der Vergleich mit den in der historiographischen Überlieferung üblichen Epochenjahren ist zwar generell sinnvoll, für die Ermittlung der zeitlichen Struktur in Trogus’ Werk aber nicht zielführend. Deswegen ist die folgende Aufstellung ausschließlich auf die Auswertung der Reihenfolge, die in den Prologi erscheint, konzentriert. Zur Veranschaulichung wurden folgende Markierungen vorgenommen: – [Eckige Klammern]: Ereignisse und ihre Datierungen, die nicht explizit in den Prologi genannt werden, aber aus dem Kontext erschlossen werden können. – Fettdruck: Brüche im zeitlichen Ablauf, die nur um wenige Jahre abweichen oder aus kürzeren Exkursen entstehen. – Fettdruck unterstrichen: Zeitliche Brüche, die sich über mehrere Bücher hinweg erstrecken.

Skythenkriege des Dareios, Geschichte Athens bis zu den Perserkriegen, Perserkriege bis zum Tod des Xerxes

Perser gegen Ägypten, Peloponnesischer Krieg, Sparta, Messenische Kriege Sizilische Geschichte, sizilische Expedition bis zur Vernichtung der athenischen Flotte in Syrakus Dekeleischer Krieg bis Vertreibung der 30 Tyrannen aus Athen; Krieg Spartas gegen Artaxerxes II., Exkurs zum Krieg Kyros’ d. J. Spartanisch-Persischer Krieg bis Knidos, Korinthischer Krieg, Böotischer Krieg; Iason in Thessalien, Bundesgenossenkrieg von Chios, Rhodos und Byzanz gegen Athen; Übergang zur Geschichte Makedoniens Makedoniens Könige von Karanos bis Philipp II., bis zur Einnahme Methones

2

3

8

7

6

5

4

Assyrer von Ninos bis Sardanapal, Meder von Arbakes bis Astyages, Perser von Kyros bis Dareios

1

Schauplätze, genannte Orte / Regionen Medien, Persien, Kleinasien; Ionien, Lydien, Etrusker (origines) Scythia, Pontos, Athen (origo), Thessalien (origo), Kleinasien Persien, Ägypten, Peloponnes (origo) Sizilien (origo), [Athen]

Berichtszeitraum / identifizierbare Daten 7.–5. Jh. bis 513 v. Chr. (Skythenkrieg des Dareios) 513 (Skythenkrieg) bis 465 (Tod des Xerxes)

465 bis [421 Nikiasfrieden] mythischer Ursprung Siziliens bis 413 Griechenland, Athen, Per414 (Beginn des Dekelesien ischen Krieges) bis 401 [evtl. 399: Rückkehr] Griechenland, Kleinasien, 399 (Krieg der Spartaner Athen, Thessalien, Makedo- gegen Persien) bis [362 nien Tod des Epameinondas / 359? Aufstieg Philipps] Makedonien, Griechenland, myth. / 359 (Aufstieg Illyrien, Pannonien (origiPhilipps) bis 354 (Menes) thone) Phokischer Krieg, Kriege Philipps auf der Chalkidike, Zer- Makedonien, Phokis, 356/4 (Methone, Beginn störung Olynths, Eroberungen in Illyrien, Thrakien, Thes- Chalkidike, Olynth, Illyrien, des Phokischen Krieges) salien, Epirus, Belagerung Perinths Thrakien, Thessalien, Epibis 341/40 (Perinth) rus, Perinth

Rahmenhandlung

lib.

Makedonen (Philipp und Alexander)

Griechen und Perser

thematische Einheiten „Beginn der Geschichte“

374 7. Tabellen

Rahmenhandlung

Kleinasien, Makedonien

298/7 bis 283 (Tod Demetrios Poliorketes und des Ptolemaios I.)

321 (Krieg des Antigonos gegen Eumenes) bis 316 (Tod der Olympias) 315/12 (Gaza) bis 298/7 (Tod des Kassander)

Diadochenkriege bis Kurupedion

Berichtszeitraum / iden- thematische tifizierbare Daten Einheiten 341/40 bis 336 (Tod Philipps); 388–359 (Artaxerxes) Persien, Ägypten, Paphlago- 366 (Friede des Artaxernien, Hellespont, Syrien xes mit Euagoras) bis Makedonen 336/4 (Alexanderzug) (Philipp und Makedonien, Persien, Baby- 336 bis 330 (Tod des Alexander) lonien, Karien (origo) Dareios) Baktrien, Indien, Griechen- 330 bis 323 (Tod Alexland, Italien (origines), Pon- ander) tos Griechenland, Asien, Ky323 bis 320/21 (Niederrene (origo) lage des Krateros)

Schauplätze, genannte Orte / Regionen Makedonien, Griechenland, Persien, Zypern (origo)

Syrien, Makedonien, Rhodos (origo), Griechenland, Sparta, Illyrien, Italien, Korkyra 16 Diadochenkriege nach dem Tod des Kassander, Demetrios Makedonien, Asien, Ägypgegen Pyrrhos, Tod des Demetrios und Ptolemaios’ I., Ly- ten, Pontos, Bithynien und simachos in Pontos, Einnahme Herakleias Herakleia (origo)

15 Diadochenkriege von der Schlacht bei Gaza bis zum Tod Kassanders; Seleukos im Krieg mit Sandrokottos; Taten des Kleonymos

12 Zug Alexanders bis zu seinem Tod, Exkurs zu Antipater, Archidamos und Alexander (Moloss.), Niederlage des Zopyrion in Pontos 13 Herrschaftsteilung der Diadochen, Peithon gegen meuternde Söldner, Lamischer Krieg, Diadochenkriege bis zum Tod des Perdikkas und des Krateros 14 Diadochenkriege (Antigonos gegen Eumenes) bis zur Belagerung und Tötung der Olympias durch Kassander

11 Taten Alexanders bis zum Tod Dareios’ III.

Philipps Skythenkrieg, Griechenland bis Chaironeia, Vorbereitung des Persienfeldzuges, Philipps Ermordung; Persien bis zum Krieg Artaxerxes’ II. gegen Zypern 10 Weitere Kriege des Artaxerxes II., Nachfolger bis Dareios III., der mit Alexander in Krieg gerät

9

lib.

7.10 Die geographische und chronologische Struktur nach den Prologi

375

21 Herrschaft Dionysios’ II., Karthagischer Krieg bis zum Einschreiten des Agathokles in Syrakus 22 Herrschaft des Agathokles auf Sizilien und in Karthago bis zur Unterwerfung der abtrünnigen Sikuler 23 Kriege des Agathokles in Italien, sein Tod und Nachfolgekämpfe bis zum Eintreffen des Pyrrhos, Kriege des Pyrrhos bis zu seiner Rückkehr nach Epirus 24 Antigonos II. gegen Antiochos, Kriege des Ptolemaios Keraunos bis zu seinem Tod, Einfall der Gallier, Delphi

19 Geschichte Karthagos von Hanno Sabellus bis zur Niederlage des Himilko gegen Dionysios I. 20 Kriege Dionysios’ I. gegen Karthago und in Italien bis zu seinem Tod; Taten Hannos d.Gr. in Afrika

Rahmenhandlung

Griechenland, Makedonien, Delphi

Sizilien, Italien, Bruttii (origo), Epirus

Sizilien, Karthago

Sizilien, Karthago, Italien; Veneter, Griechen und Gallier in Italien (origines); Afrika Sizilien, Karthago, Syrakus

Karthago, Sizilien

Schauplätze, genannte Orte / Regionen 17 Diadochenkriege von der Ermordung des Agathokles Asien, Makedonien, Epirus durch Arsinoë bis zum Tod des Lysimachos (Kurupedion); (origo bis Pyrrhos) Tod des Seleukos; Ptolemaios Keraunos unterstützt Pyrrhos gegen die Römer, der nach Italien zieht 18 Pyrrhos in Italien gegen die Römer und auf Sizilien gegen Epirus, Italien, Sizilien; Karthago, Frühgeschichte Karthagos Phönizien, Sidon, Velia, Karthago (origines)

lib.

367 (Dionysios II.) bis 319/18 (Agathokles) 319/318 bis 306/304 (Unterwerfung Siziliens) 304 (Agathokles gegen die Bruttier) bis 275 (Rückkehr des Pyrrhos) 281 (Antigonos II. gegen Antiochos) bis 277 (Gallier bei Delphi)

Diadochen

Berichtszeitraum / iden- thematische tifizierbare Daten Einheiten 283/2? (Ermordung des Agathokles) bis 281 (Tod des Seleukos) / 280 (Pyrrhos nach Italien) Pyrrhos in 280 bis 278 (Pyrrhos setzt nach Sizilien über), Italien [myth. (Elissa) bis um (Sizilien und Karthago) 500 (Tod des Mago)] um 500 (Hanno) bis 396 (Himilko in Syrakus) 396 bis 368/46 (Hanno in Afrika)

376 7. Tabellen

Rahmenhandlung

31 Krieg gegen Nabis, Römisch-Syrischer Krieg, Krieg der Römer gegen die Ätoler

25 Kriege des Antigonos II. gegen die Gallier, Apollodor von Kassandreia; Kriege und Ansiedlung der Gallier in Asia; Kriege des Pyrrhos in Griechenland und sein Tod; Illyrischer Krieg seines Sohnes Alexander 26 Herrschaft Antigonos’ II. in Griechenland; Tod Antiochos’ I. und Nachfolge seines Sohnes; Abfall des Sohnes Ptolemaios’ I.; Demetrios v. Kyrene; Tod des Antiochos II. und Nachfolge durch Seleukos II. 27 Kriege des Seleukos II., Ptolemaios III., Antigonos II. und Antiochos Hierax bis zur Tötung Seleukos’ III. 28 Epirus vom Tod Alexanders II. bis zur Ermordung der Laodamia; Makedonien unter Demetrius II. und Antigonos III. als Vormund Philipps V.; Flucht und Tod des Kleomenes in Alexandria; als Nachtrag: Illyrischer Krieg der Römer gegen Teuta 29 Kriege Philipps V. gegen Dardaner, Ätoler, Illyrer und Attalos 30 Ptolemaios IV. besiegt Antiochos III. bei Raphia; Taten Philipps V. in Asien, Kämpfe gegen Römer; Taten des Antiochos III. bis zum Beginn seines Krieges gegen Rom

lib.

Griechenland, Syrien

Makedonien, Griechenland, Kreta (origo) Ägypten, Makedonien, Medien, Baktrien, Asien

223/221 bis 205/201 Makedonische (Krieg gegen Attalos) Kriege 221 (Tod Ptolemaios’ III.) bis 192 (Beginn des Römisch-Syrischen Krieges) 196/5 (Nabis-Krieg) bis Römisch-Syri189 (Krieg gegen Ätoler) scher Krieg

darin:

Diadochenreiche

Berichtszeitraum / iden- thematische tifizierbare Daten Einheiten 277 bis 272 (Tod des DiadochenPyrrhos und Illyrischer reiche: Krieg Alexanders II.) Antigoniden, Seleukiden, Ptolemäer, 272 (Antigonos) bis 246 (Tod des Antiochos II.)

Asia, Ägypten, Makedonien 246 (Seleukos II. bis 223 (Tod Seleukos’ III.) Epirus, Bastarner, Makedo- 234/3 (Tod Alexanders nien, Griechenland, Sparta, II.) bis 223/221 (Tod des Alexandria, Illyrien Kleomenes)

Makedonien, Griechenland, Ägypten, Kyrene, Asia

Schauplätze, genannte Orte / Regionen Makedonien, Griechenland, Syrien, Kleinasien, Illyricum

7.10 Die geographische und chronologische Struktur nach den Prologi

377

Rahmenhandlung

32 Abfall der Lakedaimonier und Messenier von Achaia und Tod des Philopoimen; Krieg des Manlius gegen Galater; Feindschaft Philipps V. mit den Römern; Ereignisse in Illyrien bis zur Rückkehr der Gallier nach Gallien; Pannonier und Herrschaft des Burobustes in Dakien; Kriege Eumenes’ II. gegen Ortiagontes, Pharnakes von Pontus und Prusias; Hannibals Taten von der Niederlage des Antiochos bis zum Tod Hannibals; Tod Seleukos’ IV. und Nachfolge durch Antiochos IV. 33 Krieg der Römer gegen Perseus, dessen Gefangennahme, Zerstörung von Epirus; Auflösung des Achaischen Bundes; Krieg der Römer gegen Pseudophilippos 34 Achaischer Krieg und Zerstörung Korinths; Krieg des Eumenes II. gegen die Galater und Selegenser in Pisidien; Taten des Antiochos III. und Ptolemaios V. bis zu dessen Tod; Nachfolge durch Ptolemaios VI. und VIII., 6. Syrischer Krieg; Tod Antiochos’ IV. und Rückkehr Demetrios’ I. Soter, dessen Kriege mit Timarchos und Ariarathes; Streit des Ariarathes und Orophernes um die Königsherrschaft; Tod Eumenes’ II. und Nachfolge durch Attalos III.: Krieg mit den Selegensern und gegen Prusias 35 Seeräuberkrieg zwischen Kreta und Rhodos; Aufstand der Knidier gegen Keramos; Alexander Balas besiegt Demetrios I. Soter; Demetrios II. besiegt den Alexander, Tod Ptolemaios’ VI.; Krieg Demetrios’ II. mit Tryphon; Unruhen des Araetheus und Arsakes in Asien

lib.

Kreta, Rhodos, Syrien, Asia, Parthia

Griechenland, Ägypten, Syrien, Medien, Kappadokien (origo)

Griechenland, Epirus, Makedonien

Schauplätze, genannte Orte / Regionen Griechenland, Galatien, Makedonien, Illyrien; Pannonien (origo), Daker, Pergamon, Syrien

153 (Piratenkrieg) bis 142 (Vertreibung Demetrios durch Tryphon)

172 (Beginn des PerseusKrieges) bis 148 (Sieg über Pseudophilippos) 147 (Beginn des AchaiSeleukiden, schen Krieges) bis 146 Ptolemäer (Zerstörung Korinths); ~188 (Eumenes II. in Kleinasien) / 180 (Tod des Ptolemaios V.) bis 154 (Ende des Krieges gegen Prusias)

Makedonische Kriege

Berichtszeitraum / iden- thematische tifizierbare Daten Einheiten 189 (Abfall der Lakedaimonier) bis 175 (Antritt Antiochos’ IV.)

378 7. Tabellen

Rahmenhandlung

Schauplätze, genannte Orte / Regionen Kleinasien, Iudaea (origo) Syrien

Berichtszeitraum / iden- thematische tifizierbare Daten Einheiten 140 (Gefangennahme Demetrios’ II.) bis 129 Seleukiden, (Gefangennahme des Ptolemäer Aristonikos)

4. Jh. –120 (Mithridates Pontos, VI.), 105 (Paphlagonien) Mithridatische bis 89 (Beginn des 1. Kriege Mithridat. Krieges) 38 Mithridates besetzt nach dem Tod des Ariarathes VII. Pontos, Kappadokien, 100 (Ermordung des AriKappadokien und nach Sieg über Nikomedes IV. und Mal- Bithynien, Ägypten, Syrien, arathes VII.) bis 94 tinus Bithynien; Tod Ptolemaios’ VI. und Nachfolge des Parthien (Mithridates in KappadoPontos, Ptolemaios VIII., seine Kriege gegen Kleopatra II. und kien); 145–128/116 (Pto- Mithridatische Demetrios II.; als Nachtrag: Gefangennahme des Demelemaios VIII.); 140–129 Kriege trios durch die Parther; Sieg Antiochos’ VII. gegen (Antiochos VII.) Tryphon und Niederlage gegen die Parther 39 Nach dem Tod Antiochos VII. wird Demetrios II. in SySyrien, Ägypten, Kilikien 129 (Niederlage Antiochos’ VII.) bis 96/5 rien wieder eingesetzt, fällt im Krieg gegen Alexander Zabinaios; sein Sohn Antiochos VIII. Grypos besiegt Zabi(Herakleon); Ägypten bis 80 (Antritt des Ptonaios; Krieg des Grypos gegen Antiochos IX. Kyzikenos lemaios XII.) Seleukiden, in Syrien und Kilikien; Ägypten vom Tod Ptolemaios’ VIII. an, Herrschaft Ptolemaios’ IX. Lathyros, Kriege gePtolemäer gen seine Mutter (Kleopatra III.), Ptolemaios XI. und Ptolemaios XII.; Raubzüge der Juden und Araber in Syrien, Piratenkrieg der Kilikier gegen M. Antonius; Herrschaft des Herakleon in Syrien

36 Demetrios in parthischer Gefangenschaft; Krieg des Tryphon gegen Antiochos VII.; Tötung des Hyrkanos und Unterwerfung der Juden durch Antiochos; Tod Attalos’ II., Nachfolge durch Attalos III. bis zu dessen Tod; Krieg des Aristonikos gegen Rom bis zu seiner Gefangennahme 37 Ursprung der pontischen Könige bis zu Mithridates VI. Pontos (origo), PaphlagoEupator; Mithridates unterwirft Pontus und Paphlagonien, nien, Bosporus und Kolchis Krieg gegen Rom; bosporanische und kolchische Könige (origines)

lib.

7.10 Die geographische und chronologische Struktur nach den Prologi

379

Rahmenhandlung

Schauplätze, genannte Orte / Regionen Syrien, Ägypten

Der Westen bis an den Rand der bekannten Welt

Der Osten bis an den Rand der bekannten Welt

Berichtszeitraum / iden- thematische tifizierbare Daten Einheiten 96 (Tod des Antiochos Grypos) bis 31 (Actium) Seleukiden, Ptolemäer

Parther: ~247 (Arsakes I.) bis ~ nach 88 (Tigranes); Baktrier: ~255 bis Mitte 2. Jh. (Skytheneinfall); Inder: 180 (Apollodotos) bis Mitte 2. Jh. (Menandros I. Soter) 42 Parther von Phrahates II. und Mithridates II. bis Phrahates Parther, Armenien (origo), 139/138 (Phrahates II.) bis IV.; Ereignisse in Skythien, Könige der Tocharer, UnterSkythen: Tocharer, Sarauker 32/31 v. (Krieg Phrahates’ gang der Sarauker IV. gegen Tiridates) 43 Ursprünge der Latiner, Lage der Stadt Rom, römische Ge- Italien, Rom, Massilia 7./6. Jh. (Roms Frühgeschichte bis Tarquinius Priscus; Ursprung der Ligurer, Geschichte) bis ??? schichte Massilias 44 Spanische und punische Ereignisse Spanien 3.–2. Jh.?

40 Nach dem Tod Antiochos’ VIII. Grypos Krieg seiner Söhne gegen Kyzikenos; nach dessen Tod Sieg Antiochos’ X. Eusebes und Ende des Königshauses der Antiochoi; Besetzung Syriens durch den Armenier Tigranes, den die Römer besiegen. Ägypten: Söhne Ptolemaios’ IX., Ptolemaios XII., XIII. und Kleopatra VII. bis Actium 41 Parther: von Arsakes I. bis Tigranes II.; Lage Arabiens; Partherreich, Baktrien, InGeschichte Baktriens: Gründung durch Diototos I., Beset- dien zung durch Skythen; indische Könige Apollodotus und Menandros

lib.

380 7. Tabellen

8. LITERATURVERZEICHNIS 8.1 ABKÜRZUNGEN UND HINWEISE ZUR ZITIERWEISE Die in den Fußnoten und Tabellen angeführten Quellen wurden abgekürzt nach den Maßgaben des Indexbandes des TLL, ed. alt. (lateinische Autoren) und H.G. LIDDLE – R. SCOTT, A Greek-English Lexicon, Oxford 1996 (griechische Autoren) in Ergänzung des erweiterten Abkürzungsverzeichnisses im DNP, Bd. 3, 1997. Die Übersetzungen der griechischen und lateinischen Quellen sind, sofern nichts anderes angegeben ist, eigene Übertragungen. Abkürzungen von Zeitschriften, Reihen und Quellencorpora erfolgen generell nach der Maßgabe der L’Année Philologique. Darüber hinaus wurden folgende Abkürzungen verwendet: ANRW

=

BNJ

=

CAH CCL CIL CLA CSEL DNP

= = = = = =

FGrHist

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FGrHist online

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FHG

=

FRH

=

FRHist

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HAW HLL

= =

HRR

=

HWRh

=

Haase, W. – Temporini, H. (Hgg.), Aufstieg und Niedergang der römischen Welt Berlin – New York 1972 ff. Brill’s New Jacoby, ed. by I. Worthington, Brill online (Neuedition der FGrHist Teile I–III). Cambridge Ancient History, 1970–2000. Corpus Christianorum. Series Latina, Turnhout 1953 ff. Corpus Inscriptionum Latinarum, Berlin 1862 ff. Codices Latini Antiquiores, Oxford 1934 ff. Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum, Salzburg 1866 ff. Der Neue Pauly, hg. v. H. Cancik – H. Schneider, 16 Bde., Stuttgart – Weimar 1996–2002. Die Fragmente der griechischen Historiker, hg. v. F. Jacoby, 14 Bde., Berlin – Leiden 1923–1958. Die Fragmente der griechischen Historiker I–III, hg. v. F. Jacoby, Brill online, . Fragmenta Historicorum Graecorum, hg. v. C. Müller, 5 Bde., Paris 1841– 1884. Die Frühen Römischen Historiker, 2 Bde., übers. und komm. von H. Beck – U. Walter, Darmstadt 2001/2004. The Fragments of the Roman Historians, ed. by T. J. Cornell et al., 3 vols., Oxford 2013. Handbuch der Altertumswissenschaft, München 1885 ff. Handbuch der lateinischen Literatur der Antike (= HAW VIII, Neubearbeitung), München 1989 ff. Historicorum Romanorum Reliquiae, hg. v. H. Peter, 2 Bde., Leipzig 19142 (Bd. 1). 1906 (Bd. 2). Historisches Wörterbuch der Rhetorik, hg. v. G. Ueding, Tübingen – Berlin 1992–2014.

382

8. Literaturverzeichnis

LLT-A/LLTB MGH AA

=

MMR

=

OLD PHI

= =

PP

=

RMD RAC

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REAnd SEG SIG³

= = =

TLL TLL online

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TLG TRE

= =

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Library of Latin Texts. Series A/B, Brepolis Database . Monumenta Germaniae historica, auctores antiquissimi, Berlin 1877–1919 (ND 1981–1995). Broughton, T. R. S., The Magistrates of the Roman Republic, 3 vols., New York 1951–1960 (ND Atlanta 1986). Oxford Latin Dictionary, Oxford 1968–1982. Classical Latin Texts. A Resource Prepared by The Packard Humanities Institute, . Prosopographia Ptolemaica, ed. W. Peremans – E. van ’t Dack, 10 vols., Leuven 1950–2002. Roxan, M.M., Roman Military Diplomas, 4 vols., London 1978–2003. Reallexikon für Antike und Christentum, begr. v. F. J. Dölger, hg. v. T. Klauser – G. Schöllgen – E. Dassmann, Stuttgart 1950 ff. Revista de Estudios Andaluces, 1979 ff. Supplementum Epigraphicum Graecum, Leiden 1923 ff. Sylloge inscriptionum graecarum, a Guilelmo Dittenbergero condita et aucta, 4 vols., ed. F. Hiller von Gaertlingen et. al., Leipzig 1915–1924³. Thesaurus Linguae Latinae, Leipzig 1900 ff. Thesaurus Linguae Latinae online: . Thesaurus Linguae Graecae, New York u.a. 1972 ff. Theologische Realenzyklopädie, hg. v. G. Krause – G. Müller, 36 Bde., Berlin 1976ff.

8.2 TEXTEDITIONEN UND ÜBERSETZUNGEN Antike Texte und Inschriften wurden nach den maßgeblichen Editionen zitiert und sind im Literaturverzeichnis nicht eigens aufgeführt. Häufiger erwähnte und zitierte Kommentare und Texteditionen sind unter dem Namen des Bearbeiters oder Herausgebers im Abschnitt Literatur (8.3) eingeordnet, einmalige oder gelegentliche Verweise auf Textausgaben oder Kommentare wurden in den jeweiligen Fußnoten angegeben. Wegen ihrer Bedeutung für diese Arbeit seien der Übersicht halber hier nur die Iustineditionen und Trogusfragmente gesondert aufgelistet: ARNAUD-LINDET 2003: Epitoma Historiarum Philippicarum Pompeii Trogi, edidit et traduxit M.-P. Arnaud-Lindet, in: Bibliotheca Augustana. Bibliotheca latina scriptorum latinorum collectio 2003: , (Zugriff am 14.12.2017). Zugänglich auch als: Marcus Junianus Justinus, Abrégé des Histoires Philippiques de Trogue Pompée, texte établi et traduit par M.-P. Arnaud-Lindet, in: Corpus Scriptorum Latinorum. A digital Library of Latin Literature, in: , 2003 (Zugriff am 14.12.2017). BIELOWSKI 1853: Pompeii Trogi Fragmenta, quorum alia in codicibus manuscriptis bibliothecae Ossolinianae invenit, alia in operibus, scriptorum maximam partem polonorum, iam vulgatis primus animadvertit, fragmenta pridem nota adiunxit, ac una cum prologis historiarum philippicarum et criticis annotationibus, ed. A. Bielowski, Lemberg 1853.

8.3 Literatur

383

BONGARSIUS 1581: Iustinus Trogi Pompeii Historiarum Philippicarum epitoma, ed. J. Bongarsius, Paris 1581. CASTRO SÁNCHEZ 1995: Justino, Epítome de las «Historias Filípicas» de Pompeyo Trogo. Pólogos. Pompeyo Trogo fragmentos, introducción, traducción y notas de J. Castro Sánchez, Madrid 1995 (ND 2008). CASTRO SÁNCHEZ 2002: Concordantia M. Iuniani Iustini epitomae historiarum Philippicarum Pompei Trogi, rec. J. Castro Sánchez, 3 vol., Hildesheim 2002. EMBERGER/LASER 2015/16: Iustin, Römische Weltgeschichte, 2 Bde., eingel., übers. u. komm. v. P. Emberger (Bd. 1) und G. Laser (Bd. 2), Darmstadt 2015/16. FROTSCHER 1827–1830: Iustini historicae Philippicae ex rec. A. Gronovii, ed. C.H. Frotscher, 3 Bde., Leipzig 1827–1830. GALDI 1921: M. Iuniani Iustini epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi, rec. M. Galdi, accedunt prologi in Pompeium Trogum, Torino 1921. GARITSĒS 2009: Γαρίτσης, Κ., Βιβλίον ιστορικόν καλούμενον Ιουστίνος. Η Επιτομή των Φιλιππικών Ιστοριών του Πομπηίου Τρόγου. Γραμματεία της τουρκοκρατίας (15ος–18ος αι.) [Κείμενα και μελέτες 5], Thera 2009. GRAEVIUS 1688: Iustini Historiae Philippicae, rec. J.G. Graevius, Bratislava 1688. GRONOVIUS 1719: Iustini historiae Philippicae, ed. A. Gronovius, Leiden 1719. JEEP 1859: Iustinus. Trogi Pompei historiarum Philippicarum epitoma, rec. J. Jeep, Leipzig 1859. JENSON 1470: M. Iunianus Iustinus, Epitomae in Trogi Pompeii historias, ed. N. Jenson, Venedig 1470. RÜHL 1885: M. Iuniani Iustini epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi, rec. F. Ruehl, Accedunt prologi in Pompeium Trogum ab A. de Gutschmid recensiti, Leipzig 1885 (= ND 1907). SANTI AMANTINI 1981: Giustino, Storie Filippiche. Epitome da Pompeo Trogo, ed. L. Santi Amantini, Mailand 1981. SEEL 1956: Pompei Trogi Fragmenta, coll. O. Seel, Leipzig 1956. — 1972a: M. Iuniani Iustini epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi, ed. O. Seel, Stuttgart 1972² (= ND 1985). — 1972b: Pompeius Trogus, Weltgeschichte von den Anfängen bis Augustus im Auszug des Justin, eingeleitet, übersetzt und erläutert von O. Seel, Zürich – München 1972. — 1972c: siehe 8.3. YARDLEY/DEVELIN 1994: Justin. Epitome of the Philippic History of Pompeius Trogus, transl. by J.C. Yardley, with introd. and explanatory notes by R. Develin, Atlanta 1994.

8.3 LITERATUR ADLER 2006: Adler, E., Who’s Anti-Roman? Sallust and Pompeius Trogus on Mithridates, CJ 101, 2006, 383–407. ADLER 2011: Valorizing the Barbarians. Enemy-Speeches in Roman Historiography, Austin 2011. ADONTZ 1970: Adontz, N., Armenia in the Period of Justinian. The political conditions based on the Naxarar System, translated by N.G. Garsoïan, Lissabon 1970. ADORNO 1965: Adorno, Th. W., Noten zur Literatur III, Frankfurt 1965. ALLAN 2003: Allan, M. I., Universal History 300–1000. Origins and Western Developments, in: D.M. Deliyannis (ed.), Historiography in the Middle Ages, Leiden 2003, 17–42. ALONSO-NÚÑEZ 1982: Alonso-Núñez, J. M., L’opposizione contro l’imperia¬lis¬mo roma¬no e contro il principato nella storiografia del tempo di Augusto, RSA 12, 1982, 131–141. — 1983: Alonso-Núñez, J. M., Die Abfolge der Weltreiche bei Polybios und Dionysios von Halikarnassos, Historia 32, 1983, 411–426. — 1987: Alonso-Núñez, J. M., An Augustan World History: The Historiae Philippicae of Pompeius Trogus, G&R 34, 1987, 56–72. — 1988: Alonso-Núñez, J. M., Pompeius Trogus on Spain, Latomus 47, 1988, 117–130.

384

8. Literaturverzeichnis

— 1988/89: Alonso-Núñez, J. M., The Roman Universal Historian Pompeius Trogus on India, Parthia, Bactria and Armenia, Persica 13, 1988/89, 125–155. — 1990: Alonso-Núñez, J. M., The emergence of universal historiography from the 4th to the 2nd centuries B C, in: H. Verdin – G. Schepens – E. de Keyser (eds.), Purposes of History. Studies in Greek Historiography from the 4th to the 2nd Centuries BC [Studia Hellenistica 30], Leuven 1990, 173–192. — 1992: Alonso-Núñez, J. M., Historia universal de Pompeyo Trogo: coordenadas espaciales y temporales, Madrid 1992. — 1994: Alonso-Núñez, J. M., Die Weltgeschichte des Poseidonios, GB 20, 1994, 87–108. — 1995: Alonso-Núñez, J. M., Die Weltgeschichte des Nikolaos von Damaskos, SStor 27, 1995, 3–15. — 1997: Alonso-Núñez, J. M., Approaches to World History in the Hellenistic Period: Dicearchus and Agatharchides, Athenaeum 85, 1997, 57–67. — 1998: Alonso-Núñez, J. M., Rez. zu Bernard R. van Wickevoort Crommelin, Die Universalgeschichte des Pompeius Trogus 1993, Gnomon 70, 1998, 511–516. — 1999: Alonso-Núñez, J. M., Die Entwicklung der Universalgeschichtsschreibung nach Polybios bis in die Epoche des Augustus, SStor 35, 1999, 5–14. — 2002: Alonso-Núñez, J. M., The Idea of Universal History in Greece. From Herodotus to the Age of Augustus, Amsterdam 2002. ALTANER 1967: Altaner, B., Augustinus und die griechische Sprache, in: ders. Kleine patristische Schriften, Berlin 1967, 129–153 (zuvor in: T. Klauser – A. Rücker (Hgg.), Pisciculi. Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums F. J. Dölger zum 60. Geburtstag dargeboten, Münster 1939, 19–40). AMELING 1991: Ameling, W., Rez. zu M. Hatzopoulos, Une donation du roi Lysimaque. Paris 1988, Gnomon 63, 1991, 110–115. — 1993: Ameling, W., Karthago. Studien zu Militär, Staat und Gesellschaft [Vestigia 45], München 1993. — 1998: Ameling, W., Rez. zu R. Nicolai, La storiografia nell’educazione antica. Pisa 1992, Gnomon 70, 1998, 318–322. — 2008: Ameling, W., Ethnography and Universal History in Agatharchides, in: T. C. Brennan – H. I. Flower (eds.), East & West. Papers in Ancient History presented to Glen W. Bowersock, Cambridge – Massachusetts – London 2008, 13–59. ARNAUD-LINDET 1993: L. Ampelius, Aide – Mémoire (Liber memorialis), ed. et trad. par M.-P. Arnaud-Lindet [Collection des Universités de France] Paris 1993. — 2003: siehe 8.2 Texteditionen und Übersetzungen ASHERI 1972: Asheri, D., Über die Frühgeschichte von Herakleia Pontike, in: Ergänzungsbände zu den Tituli Asiae Minoris 5: Forschungen an der Nordküste Kleinasiens Bd. 1, [Denkschriften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 106], Wien 1972, 9–34. ASSMANN 1935: Lucii Ampelii liber memorialis, ed. E. Assmann, Leipzig 1935. — 1940: Assmann, E., Der Liber memorialis des L. Ampelius, Philologus 94, 1940, 197–221. 303–329. BADIAN 1960: Badian, E., The Death of Parmenion, TAPhA 91, 1960, 324–338. — 1963: Badian, E., The Death of Philip II., Phoenix 17, 1963, 244–250. BAGNALL 1985: Bagnall, R. S., Publius Petronius, Augustan Prefect of Aegypt, YCIS 28, 1985, 85– 93. BALDWIN 1972: Baldwin, B., Women in Tacitus, Prudentia 4, 1972, 83–97. BALLESTEROS PASTOR 1996: Ballesteros Pastor, L., Observaciones sobre la biografía de Mitrídates en el Epítome de Justino (37,1,6–38,8,1), Habis 27, 1996, 73–82. — 2006: Ballesteros Pastor, L., El discurso de Mitrídates en el epítome de las historias Filípicas de Pompeyo Trogo (Iust. XXXVIII 4–7): un estudio subre las fuentas, MedAnt 9, 2, 2006, 581– 596.

8.3 Literatur

385

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8.3 Literatur

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9. INDICES 9.1 STELLENREGISTER 9.1.1 Antike Autoren und Werke Ailianos v.h. 13,3: 48 Ambrosiaster quaest. 3,4: 260; 5,4: 269; 98,5: 271; 108,2: 257; 115, 29: 266 in Rom. 7,23: 266 Tim. I 5,25: 274 Ambrosius Abr. 1,6,39: 276 apol. Dav. 10,52: 273 bon. mort. 5,18: 261; 8,33: 268 ep. 4,16,14: 258; 6,29,16: 285; 7,2,16: 258; 7,40,6: 275; 8,56,22: 268; 8,57,14: 268; 9,62,24: 263; 64,8: 276; 65,4: 276 exam. 2,2,4: 258, 260; 2,5,21: 258; 2,6,22: 260; 4,6,26: 266; 6,4,21: 281 exc. Sat. 1,47: 276 expos. ps. 7,15: 274; 11,9: 266; 12,19: 276; 16,45: 267; 22,37: 261; 36,2,2: 268; 38,15,2: 265 Cain 2,2,8: 258 fid. 1,2: 276; 5,16: 253 de Isaac 5,29: 261 de interpellatione David v. Iob tract. 4,2,6: 262; 4,9,34: 266 in Luc. 2: 255; 4: 266; 7: 265, 272, 276; 8: 258, 272, 275 myst. 7,35: 268 spir. 1,3,42: 268; 3,20,158: 270; 3,21,159: 270 vid. 7,42: 282 virg. 2,2,6: 264; 3,3,11: 263 in psalm. 36,24,1.2: 259 Noe 27,104: 260 Ammianus Marcellinus 14,11,4: 282; 15,8,1: 263; 15,9,2–8: 196; 17,12,4: 276; 18,3,6: 267; 18,7,7: 263; 19,1,9: 263; 19,7,8: 268; 19,11,17: 276; 20,1,1: 254; 20,1,3:

273; 20,3,3: 276; 20,4,10: 263; 21,2,3: 282; 22,8,8: 153; 22,9,6: 46; 22,14,4: 276; 22,15,2: 24; 22,16,15: 263; 23,1,2: 263; 23,3,7: 254; 23,4,9: 261; 23,5,23: 268; 23,6,1: 46; 23,6,5: 24; 24,2,4: 270; 24,3,1: 254; 24,4,24: 264; 24,5,3: 271; 25,8,17: 276; 25,9,10: 263; 25,10,7: 274; 26,3,5: 66, 72, 272; 26,4,1: 270; 281; 26,5,9: 271; 26,5,12: 263; 26,9,3: 24, 25; 26,10,9: 263; 27,2,5: 276; 27,2,9: 271; 27,4,1: 46; 27,6,3: 268; 27,9,4: 271; 27,9,6: 263; 27,11,7: 254; 28,4,31: 267; 28,6,10: 263; 28,6,12: 278; 29,5,4: 282; 29,5,23: 263; 30,1,6: 276; 30,3,7: 263; 31,7,1: 271; 31,7,8: 254; 31,7,15: 263; 31,9,4: 278; 39,5,16: 260 Ampelius praef.: 36, 118; 10,1: 118; 11–13: 118; 11,2: 322; 11,3: 322; 11,4: 322; 12,1: 322; 12,2: 322; 13,1: 322; 13,2: 322, 325; 13,3: 322, 325; 13,4: 322; 14: 118; 14,1: 119, 322; 14,2: 322; 14,4: 119, 323; 14,5: 323; 14,6: 323; 14,7: 323; 14,8: 323; 14,9: 119, 323; 14,10: 323; 15: 118; 15,1: 323; 15,2: 323; 15,3: 119, 323; 15,4: 323; 15,5: 323; 15,6: 323; 15,7: 72, 268, 323; 15,8: 119, 323; 15,9: 323; 15,10: 323; 15,11: 323; 15,12: 323; 15,13: 323; 15,14: 323; 15,15: 119, 323; 15,16: 323; 15,17: 72, 119, 324; 15,18: 119, 324; 15,19: 119, 324; 16: 118; 16,1: 324; 16,2: 324; 16,3: 324; 16,4: 324; 16,5: 119, 324; 17: 118; 17,1: 328; 17,2: 328; 18,9: 328; 18,11: 328; 18,13: 328; 18,17: 328; 18,18: 328; 18,19: 325, 328; 18,20: 328; 18,21: 328f.; 18–24: 118; 328; 19,2: 329; 20,8: 329; 23,1: 328f.; 24: 328; 25–26: 118; 27: 118; 28: 118; 28,2: 119, 324; 28,3: 324;

406

9. Indices

28,4: 324; 29: 118; 30–31: 118; 30,1: 325; 30,2–3: 325; 30,4: 325; 30,5: 325; 31,1: 325; 31,2: 325; 31,3: 325; 31,4: 325; 32: 118; 32,1: 325; 32,2: 326; 32,3: 326; 32,4: 326; 32,5: 119, 326; 32,6: 119, 326; 33: 118; 33,1: 326; 33,2: 326; 34: 118; 34,1: 326; 34,2: 326; 34,3: 326; 35: 118; 35,2: 327; 35,3: 327; 35,4: 327; 35,5: 327; 35,6: 327; 36: 118; 36,1: 327; 36,2: 327; 36,3: 327; 37: 118; 37,1: 327; 37,2: 327; 37,3: 327; 38: 118; 38,1: 328; 38,2: 328; 39,1: 328; 39,2: 328; 39,3: 328; 39,4: 328 Anaximenes von Lampsakos FGrHist 72 F 4; T 6: 175 Anthimus 14,9: 267 Antiochos von Syrakus FGrHist 555 F 8: 201 Appendix Vergiliana Aetna 242: 68 Appian civ. 1,477: 306 prooim. 9 (34): 212 Syr. 17–20: 52; 33: 331; 56,283– 57,296: 333; 56,284–287: 110; 56,288–291: 109; 64,337–339: 109; 65,345 f.: 333; 67: 339; 68,360–69,363: 333; 69,363 f.: 61; 69,364: 129; 69,366: 333 Mithr. 4–7: 339; 104,485: 333; 108,513: 333; 480–483: 147 Ill. 7,18: 167, 305; Apollodoros 1,147: 334 Aponius cant. 8: 270 f., 273 Apuleius apol. 23: 275; 34: 266; 75: 263; 86: 277; 98: 268 flor. 1: 274; 16: 268 met. 1,1: 274; 1,2: 273; 1,16: 262; 2,4: 264; 2,11: 267; 2,28: 259; 3,6: 262; 3,29: 277; 4,11: 268; 4,21: 268; 4,23: 271; 5,12: 263; 6,31: 271; 7,9: 262; 7,25: 272; 8,5: 278; 8,26,3: 28; 8,29: 262; 9,2: 260; 9,8: 271; 9,19: 72, 262; 9,25: 27, 262; 9,29: 265; 9,30: 362; 10,4: 266; 10,12: 271; 10,22: 267; 10,27: 276; 11,15: 270; 11,23:

274; 11,28: 266 mund. praef.: 253; 22: 277; 24: 72, 271; Plat. 2,15: 268; 2,28: 268 Arnobius rhetor nat. 1,40: 271; 1,65: 282; 2,47: 260; 4,14: 261; 5,5: 257; 7,9: 264; 7,37: 272 Arnobius Iunior in ps. 59: 261; 107: 261; 108: 268; 112: 260; 136: 262; 144: 253 Iun. ad Greg. 1. 12. 16: 271 Ps.-Arnobius Iunior praed. 3, prol.: 265 Ailios Aristeides or. 26,91: 212 Aristobulos FGrH 139 F 7b: 337 Aristoteles Ath. pol. 14,1: 336 pol. 1311 b 38: 48 fr. 549 Rose: 332 Arrian an. 2,3: 337; 2,25,1: 335; 3,26: 114; 4,10–12: 108; 4,12,7: 108; 4,14,1 f.: 108; 4,14,3 f.: 108; 4,21,1: 109; 4,27,4: 333; 7,4,4: 335; 7,22: 109; 7,22,4 f.: 109; 7,24 f.: 128; 7,27: 106 FGrHist 156 F 9,26; F 10,8,40: 332 Asconius Pis. 6: 285 Athenaios 4,152f: 189; 4,153b: 306; 10,434a–c: 128; 12,536c-d: 305; 12,537d: 128; 13,557d: 332; 13,557d–e: 126; 13,560f: 331; 13,576a: 332; 13,578a: 337; 13,590: 334 Augustinus acad. 2,12: 282 adult. coniug. 2,8,7: 273; 2,17,18: 273 agon. 10,11: 253 bon. coniug. 14,16: 268 cat. rud. 3: 46 civ. 2,18: 264; 2,22: 258; 3,10: 264; 3,17: 71, 264, 267; 3,22: 71, 267; 4,6: 80, 180; 4,6,1: 24; 5,18: 259; 9,20: 67, 254; 10,16: 272; 13,16: 75, 283; 13,18: 258; 13,21: 71, 267; 14,23: 274; 18,13: 75, 283; 18,31: 261; 19,1: 266; 19,21: 265; 22,30: 264

9.1 Stellenregister conf. 11,13: 68, 253 cons. evang. 2,6,19: 254; 2,58,116: 265 continent. 5,13: 262 c. Cresc. 3,43,47: 270; 3,78,89: 272 c. Donat. 19,25: 262 c. Emer. 12: 276 enarr. in ps. 6,12: 75, 283; 9,15: 263; 13,6: 271; 25,2,1: 262; 29,3,13: 275; 44,23: 257; 62,1: 256; 68,2,4: 75, 283; 96,4: 68, 253, 263; 100,4: 265; 102,6: 263; 111,1: 275; 118,8,1: 274; 118,26,9: 271; 144,16: 68; 145,9: 263; 147,25: 277 ep. 1,1: 277; 20,20: 254; 20,22: 254; 91,5: 71, 267; 91,8: 71, 267; 93,5: 266, 271; 98,9 f.: 268; 101,2: 68, 254; 101,4: 68, 254; 102,24: 276; 104,1: 262, 269; 111,5,1: 264; 118,1: 263; 137,44,4: 277; 140,37: 68, 254; 140,44,12: 260; 157,4: 268; 190,6: 71, 267; 217,57,3: 261; 238,2: 272; 247,3: 273 epist. 11, ed. Divjak 1981 (CSEL 88), p. 60,14: 272 c. Faust. 3,3: 268; 12,35: 275; 21,16: 282; 22,29: 269; 22,57: 268; 22,98: 277; 32,5: 270; 33,5: 269 c. Fel. 1,15: 273 fid. et op. 6,9: 268 Gn. litt. 12,37: 46 in evang. Ioh. 20,13: 285; 52,9: 261; 102,4: 264 in Gal. 22: 272 c. Iulian. 2,145: 46; 2,696: 262; 3,12: 281; 4,33: 75, 283; 4,112: 75, 283; 4,116: 269; 5,4: 269; 5,817: 262; 6,11: 275; 6,16: 68, 253; 6,27: 269 c. Iulian. op. imperf. 2,31. 2,107: 262 lib. arb. 1,13: 271; 3,22: 272 mus. 6, (PL 32, coll. 1179): 262 nat. et grat. 62,72: 258 orig. anim. 3,11,17: 262 Pelag. 1,19,37: 260; 4,12,34: 255 gest. Pelag. 1,3: 263 c. Petil. 2,99,228: 275; 3,24,28: 262; 3,59,72: 258 praed. 14: 260 quaest. 1,167: 282 reg. Aug., ed. KEIL 1868, p. 518: 254 retr. 1,11: 68, 254 serm. 2: 268; 5D (=114B), 6: 263; 24:

407

253; 45: 268; 47: 253; 51: 258; 79A: 68, 253; 136B: 270; 142: 275; 163: 277, 282; 165: 275; 215: 268; 260c: 275; 279: 75, 283; 282: 267; 293C: 267; 294: 264; 315: 261 spec. 7: 267 sol. 90: 68, 253 trin. 4,16: 277 util. cred. 12,26: 268; 14,31: 266 vera relig. 22: 269 Aurelius Victor Caes. 6,2: 267; 16,2: 270; 39,48: 276 Ps.-Aurelius Victor orig. 2,4,5: 70, 257 epit. 1,4: 277; 4,7: 265; 21,2: 70, 257; 46,4: 72, 268 vir. ill. 6,10. 66,12. 67,5. 76,8. 81,6: 273 Ausonius Caes. 4,31: 277 ep. 9a: 219; 27,9: 120 epigr. 40,5: 277 per. Il. 17: 278 Balbus gromaticus ed. LACHMANN 1848, p. 91: 38 Basilius Caesariensis (transl. anon.) ep. 5,15,6: 354 Caesar Gall. 1,27,4: 264; 5,36,1: 217; 5,43,6: 285; 6,12,3: 278; 6,42,3: 278; 7,77,15: 284 civ. 1,7,1: 255; 1,76,1: 264; 3,78,3: 284; 3,96,1: 281; 3,106,5: 278 Caesarius von Arles serm. 20,3: 261; 28,4: 270; 96,3: 259; 127,3: 270; 178,3: 259 Calpurnius Flaccus decl. 10: 267; 35: 259 Cassiodor anim. 3,14: 254 var. praef. 11: 40; 1,4: 267; 2,39: 46; 7,9: 274; 7,23: 274; 8,10: 269; 9,25,5: 39; 10,30: 272 hist. praef. 2 f.: 40; 1,3,7: 256; 1,4,9: 260; 1,9,5: 256; 3,9,2: 256; 5,28,1: 256; 5,28,4: 264; 5,34,17: 260; 6,46,9: 260; 7,29,5: 259; 8,13,6: 264; 10,4,1: 253; 10,8,2: 256; 10,20,2: 256; 11,8,10: 264 in psalm. praef. 4: 46; 2: 268; 51: 257 expos. ep. Paul. ad Rom. 5: 268

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9. Indices

Cassius Dio 36,51: 326; 36,54: 147; 45,1,2 f.: 110; fr. 49,1 f.: 305; 50,31–35: 167; 51,1: 167; 54,5: 218 Catullus 1,1–7: 219; 4,22: 266; 64,399: 279; 66,16: 276; 66,27 f.: 58 Celsus med. 1 praef. 26: 253; 1,1,1: 277; 2,1,5: 277; 2,18,2: 270; 2,18,10: 270 Censorinus 1,6: 41 Cicero amic. 4: 67, 254 arch. 5: 67, 254 Att. 1,14,3: 37; 2,16,4: 37; 4,8,1: 284; 6,5,3: 281; 9,2,2: 284; 13,1,1: 284; 16,11,1: 37 Balb. 16: 257 ad Brut. 1,15,10: 256 Brut. 42: 219; 72–74: 219; 156: 255; 314: 284; Cluent. 1: 284; 4: 76, 278; 66: 257; div. 1,41: 285 dom. 20: 306; 52: 306; 80,64: 261; 122: 285 fam. 1,9,4: 257; 3,11,3: 253; 4,5,12: 68; 5,2,2: 255; 5,9,1: 255; 5,11,3: 257; 9,2,4: 280; 9,16,6: 280; 10,9,1: 255; 10,24,8: 281; 13,16,4: 255; 19,23,1: 266 fin. 1,16: 218; 1,16,51: 283; 3,37: 67, 254; 4,5,12: 255; 5,4: 218; 5,49: 253; 5,50: 67, 254 inv. 1,16: 255; 2,37: 255; Lael. de amic. 46: 69, 258; 86: 280 leg. 1,1,5: 94; 1,52: 254; 2,6: 284; 3,22: 288; 3,41: 266 leg. agr. 1,23,8: 279; 2,40: 282 Marcell. 12: 282; 28: 253 Mil. 74: 285 nat. deor. 1,9,4: 254; 3,29: 279 off. 1,19: 67, 254; 1,41,146: 255; 1,43: 279; 1,153: 67, 254; 1,154: 67, 254; 2,5: 254; 2,6,19: 256; 3,26,99: 67, 253 de orat. 1,7,3: 256; 1,218: 284; 2,57: 67, 253; 2,201: 69, 258; orat. 34: 76, 278; 70: 67, 254 Phil. 2,54: 253; 4,3: 253; 5,37: 255; 10,21: 76, 278; 12,7: 76, 278 Planc. 66: 38, 67

Pis. 2: 283; 6: 285 ad Quir. 5: 285 p. red. in sen. 5: 253; 34,17: 279 rep. 2,60. 2,71: 277 Rosc. 79: 281 Sest. 57: 306; 99: 76, 278 trop. 90: 256 Tusc. 4,64: 256 Verr. 1,132: 278; 2,1,78: 255; 2,2,17: 284; 2,3,10: 67, 253; 2,4,105: 257; 2,4,116: 282; 2,5,11: 264 Chalcidius transl. ed. WASZINK 1975, 1, p. 24: 262 comm. 2,156: 268; 2,270: 268 Chromatius Aquileiensis in Matth. 5: 268; 39: 265; 58: 262; 51A: 265 Claudianus Mamertus anim. praef.: 37 f.; 1,3: 41; 1,12: 267; 1,22: 256 Claudius Claudianus carm. maior. 10,198: 278 Stil. 1,312: 284; 3,159–166: 212 Clemens Romanus ad Cor. 1,61,1: 268 Codex Iustinianus 17,8,4: 27 f. Codex Theodosianus 2,17,1: 276; 3,1,5: 270; 4,7,1 pr.: 65; 4,8,7: 65; 4,22,1: 65; 6,20,1: 253; 7,20,8: 65; 8,20,2: 261; 12,1,6: 65; 12,1,74 pr.: 274 Columella 1,6,19: 276; 4,3,6: 282; 8,8: 256; 8,14,8: 272 Concilia Africae ed. MUNIER 1974, p. 105: 261 Curtius Rufus 3,2: 337; 3,11,13: 281; 4,1,31: 281; 4,5,1: 335; 4,10,23: 334; 5,1,4: 278; 5,3,13: 279; 5,13,24 f.: 370; 6,2,2: 337; 6,5,24–35: 148; 6,7–10: 114; 8,1,14– 17: 108; 8,1,21: 337; 8,2,35–39: 109; 8,4,23–30: 334; 8,5,12–20: 108; 8,6,1: 108; 8,7,7: 280; 8,8,21: 208; 8,10,22: 333; 8,10,34–36: 333; 9,1,1: 278; 9,1,24–30: 3479,6,19: 279; 9,6,21: 258; 9,10,18: 284; 10,4,19–25: 337; 10,6,9: 334; 10,6,10: 278; 10,10,18: 106 Cyprian bon. pat. 2: 262 ad Donat. 12: 285

9.1 Stellenregister ep. 8,3: 27, 262; 10,3: 268; 22,2,2: 262, 24,1: 262; 33,1,2: 275; 49,10,2: 262; 52,1,1: 276; 55,16,1: 262; 57,1,2: 264; 59,9,1: 276; 59,12,2: 265; 60,2,2: 284; 60,2,3: 270; 74,9,2: 253 ep. ad Cypr. 77,2,1: 260 hab. virg. 11: 265 lap. 9: 264 laud. mart. 4: 263 mortal. 10: 271 ad Quir. 1,1: 263; 3,41: 272; 3,50: 268 rebapt. 6: 277 Ps.-Cyprian ad Novat. 2: 262; 6: 262 singul. cler. 41: 255 Declamationes maiores 3,4: 267; 4,5: 265; 4,11: 276; 4,13: 277; 4,19: 274; 4,20: 271; 5,3: 263; 5,20: 275; 5,23: 268; 6,4: 273; 7,3: 268; 7,5; 259; 8,16: 274; 9,2: 263; 10,3: 272; 11,4: 259; 17,18: 274; 18,5: 259; 18,11: 276; 19,2: 263; 19,4: 276 Declamationes minores 254,13: 268; 259,15: 263; 259,19: 257; 291,4: 273 291,8: 273; 296,8: 263; 305,7: 268; 306: 259; 306,1: 275; 347,1: 273; 347,5: 282; 347,6: 276; 347,9: 275; 368,4: 263; 377,11: 281; 388: 261 De rebus bellicis 3,1: 278 De viris illustribus urbis Romae 35: 118; 42: 118; 48: 118; 54: 118 Digesta 1,22,4 praef.: 269; 3,3,23 praef. 1: 275; 3,5,5,5: 262; 10,2,50: 272; 16,1,2,2: 263; 17,2,3,2: 268; 19,2,19,10: 269; 25,5,1: 269; 26,7,3: 27; 26,7,39,10: 269; 27,8,4: 27; 29,1,11,1: 268; 33,1,21,5: 261; 34,2,34: 262; 34,3,28,8: 261; 36,1,48: 261; 36,1,80,1: 261; 36,2,26,2: 269; 37,14,1: 269; 38,17,2,8: 276; 39,6,42: 269; 40,7,13,5: 261; 42,3,6: 27; 42,3,6 praef.: 262; 42,8,19: 272; 43,8,2,17: 27, 267; 45,1,3,1: 267; 47,14,1,1: 262; 48,6,5,2: 265; 49,17,9 praef.: 269; 50,15,1: 277 Diodor 1,1,1 f.: 190; 1,1,3: 190; 1,1,4: 190; 1,2,2: 141, 143; 1,2,4: 31; 1,3,1: 31;

409

1,3,1 f.: 142; 1,3,8: 191; 1,4,5: 141; 1,4,6 f.: 141; 1,5,1: 191; 1,6,1: 143; 1,6,1 f.: 141; 1,9,1: 192; 1,53–58: 158; 1,55: 336; 2,4–20: 334; 2,44 f.: 330; 3,52–72: 330; 4,1,1–3: 142; 4,1,4: 141; 4,49,1: 153; 4,77–79: 154; 5,1,1–4: 191; 11,37,6: 185; 11,61,1: 48; 11,69,1–6: 48; 14,76,4: 370; 15,60: 304; 15,81,5 f.: 338; 15,90 f.: 305; 16,2,4: 332; 16,15: 331; 16,15,2: 156; 16,62 f.: 305; 16,88: 305; 16,65–90: 305; 16,94: 126; 16,95: 114; 17,1,2: 192; 17,5,4: 305; 17,54: 334; 17,77,1– 3: 148; 17,77,5: 113; 17,79 f.: 114; 17,81,1: 348; 17,84,1: 333; 17,107,6: 335; 17,117: 114; 17,117,1–3: 128; 17,118: 337; 17,118,1 f.: 106; 18,19,1: 192; 18,62 f.: 338; 19,1,10: 192; 19,2 f.: 296, 338; 19,3–4: 305; 19,3,2: 338; 19,11: 127, 331, 334; 19,5–21,17: 132; 19,43: 338; 19,51,5 f.: 128; 19,52,1: 335; 19,52,4: 334; 19,57–105: 107; 19,85: 107; 19,88: 331; 20,7: 170, 370; 20,10: 296; 20,12,1–7: 296; 20,19,1: 107; 20,28: 331; 20,29: 111; 20,37: 332; 20,43,7: 192; 20,44,1–6: 371; 20,104 f.: 305; 21,7: 332, 335; 21,16,1: 132; 21,18: 132; 22,5: 305; 22,9: 101; 31,27a: 306; 31,32: 339; 31,40a: 167, 306; 32,15: 167, 306; 32,21: 339; 34,14: 334; 34/35,34: 129 Dionysios von Byzantion Anaplus Bospori 53, ed. GÜNGERICH 1927, p. 22 f.: 153 Dionysios von Halikarnassos ant. 1–3: 167; 1,4: 197; 1,6,4: 190; 2,30,4: 339 Pomp. 1,1: 176; 6: 176 Egeria itin. 3: 262 Ennius ann. 5,173: 284 Ennodius dict. 21, 17 p. 487, 24: 46 ep. 4,14: 263 Ephoros FGrHist 70 F 42: 190 Epitoma rerum gestarum Alexandri Magni (Metzer Alexander-Epitome) Epit. Alex. 21,7: 66, 72, 272; 39–41: 333; 45: 333 de mort. Alex. 96–100: 106

410 Ps.-Eucherius De situ Hierosolimae 19,101: 46 Eugippius 1,2: 40 Eunapios hist. frg. 44,1: 86 Euripides Tro. 271 ff.: 330 Euseb von Caesarea h.e. 1,1,6: 93 praep. ev. 9,19,3: 156 Euseb von Vercelli ep. 2,8: 259 Eutropius praef.: 36; 3,10,3: 256; 4,7,3: 265; 7,11,2: 277; 7,19,4: 277; 8,3,2: 277 Evagrios Scholastikos h.e. 5,24: 39 Evagrius Gallus alterc. 6: 271 Excerpta rhetorica ed. HALM 1863, p. 588: 84 Faustus Reiensis grat. 1,34: 253 Pompeius Festus ed. LINDSAY 1913, p. 182: 256; p. 190: 255 Rufius Festus 1,1: 36, 37 Filastrius haer. 130: 281 Firmicus Maternus err. 2,2: 261; 19,1: 275 math. 4,14,9: 274 Ps.-Firmicus Maternus consult. 1,1,21: 258 Florus praef. 3: 42; 1,1(7),2: 273; 1,13,10: 273; 1,21: 305; 1,23,4: 282; 1,26,2: 273; 1,36,8: 273; 1,38,10: 283; 1,40,23: 262; 1,44: 306; 1,47,12: 265; 2,7,2: 257; 2,9,1: 274; Fortunatus 2,20. 3,12: 46 Frontinus strat. 1,11,16: 266; 2,10,2: 281; 3,4,2: 101 aq. 7,2: 282 Gaius inst. 1,64,18: 256; 3,94: 274; 4,56: 256 Gaudentius Brixiensis tract. 11,1: 264; 17,18: 267

9. Indices Aulus Gellius praef. 8: 40; praef. 14: 41; 1,1: 267; 1,8,1 f.: 178; 2,7,14: 256; 2,22,8: 257; 2,29,8: 263; 3,15,4: 275; 4,2,15: 276; 4,6: 28; 7,2,1: 254; 9,12,15: 279; 9,13,15: 260; 12,5,3: 265; 13,4,1–3: 110; 13,11,5: 284; 14,1,32: 284; 14,3,1: 262; 17,2,6: 284; 19,12,7: 266; 20,1,39: 275 Gregorius Iliberritanus tract. 5: 265 Gregorius Magnus in evang. 26,6: 46 mor. in Iob. 16,16: 260 Gregorius Turonensis hist. 2,40: 273; 6,5: 270 Ps.-Hegesippus (transl. Ios. hist.) 1,2: 268, 270; 1,3: 259, 267, 282; 1,5: 276; 1,6: 262; 1,7: 274; 1,7,6: 259; 1,10: 269; 1,64: 260; 2,1: 258; 2,3: 258; 2,4: 262; 3: 258; 3,1: 278; 3,2: 273; 4: 274; 4,1: 271; 4,3: 256; 5: 258, 262; 276; 5,1: 276, 280; 5,2: 277; 5,3: 282; 5,5: 260 Herodot 1,1: 184; 1,7–13: 336; 1,59,1: 336; 1,95: 212; 1,107 f.: 335; 1,107–121: 334; 1,130: 212; 1,166: 201; 1,184: 334; 2,23: 137; 2,45: 137; 2,102–110: 158; 2,103: 336; 2,104 f.: 158; 3,12: 304; 3,120–125: 326; 3,154 f.: 369; 3,155: 334; 4,1: 336; 4,1–5: 336; 4,110–117: 330; 4,144: 153; 4,150– 158: 155, 333; 5,18–20: 336; 5,21: 337; 5,32: 336; 5,55: 336; 6,94: 304; 7,7: 304; 7,20: 336; 7,97: 304; 7,99: 331; 7,236 f.: 304; 7,239: 336; 8,22: 369; 8,68: 331 Hesiod erg. 106–201: 212 Hesychios von Milet FGrHist 390 F 7: 152; F 7,3: 153 Hieronymus chron. ed. HELM 1956, p. 1–7: 37; p. 244: 72, 268; p. 246: 72, 268 c. Lucif. 24: 269 ep. 1,12,7: 276; 30,13: 68; 255; 43,2: 260; 49,16: 75, 283; 52,3: 281; 60,15: 267; 61,1: 46; 66,1: 260; 68,1: 46; 73,55,5: 261; 78,55,37: 70; 108,7: 265; 108,8: 46; 118,2: 268; 118,55,4: 259; 121 praef.:

9.1 Stellenregister 267; 124,1: 46; 125,16: 265; 129,5: 46; 147,56,8: 260 in Abd. prol.: 277 in Am. 2,4: 282; 7,7: 27, 260, 275 in Dan. praef.: 23, 180, 215; 1,2,31– 35: 215; 1,3: 256; 2,5,1: 23, 215; 2,7: 275; 3,11: 270; 11,6–9: 331 in Eph. 1: 268; 2: 260, 275; 3: 264 in Ezech. 5,16 f.: 275; 8,27: 256; 9,29: 46, 275; 10,31: 46; 11,39: 46, 275; 14,47: 256 in Hab. 1,2: 268, 270 in Hierem. 1. 5. 6: 46 in Ier. 5: 259 in Ioel. 2: 70, 258 in Is. prol.: 46; 5,13,12: 46; 5,16,14: 258; 7,18,1: 274; 7,23,15: 275; 8, praef.: 46; 8,27,12: 261; 8,27,13: 46; 11,37,26: 261; 12,44,24: 273; 17,63,1: 261; 18,65,21: 275; 18,66: 70, 256 in Matth. 1: 259 in Zach. 1,1: 256; 2,8: 67 f., 254; 3,11: 282; 3,14: 277 adv. Iovin. 1,8: 75, 283; 1,49: 253; 2,23: 46 adv. Pelag. 2,25: 275 tract. ps. 95: 256; 132: 68, 255 quaest. hebr., ed. LAGARDE 1959, p. 32: 260 vir. ill., praef.: 38, 120 vita Hilar. 3: 265; 20: 267; 100,12: 273; 130,28: 265 vita Malchi 3,40: 265; 6,44: 273; 9,56: 259 Hilarius Const. 15: 274 ep. 125,18: 263 in ep. Ioh. 1: 257 in Matth. 10,9: 269; 17,5: 265; 25,2: 273; 25,5: 266; 26,2: 265 instr. 20: 263 tract. ps. 53,10: 266; 57,2: 265; 64,10: 260; 118,3: 275; 118,12: 271; 118,14: 284; 127,7: 259; 135,12: 284; 138,6: 68, 254; 139,4: 281; 139,12: 276; 144,1: 68; 144,16: 68 trin. 2,22: 263; 10,16: 260; 12,54: 271 Ps.-Hilarius Macc. 163: 271 Historia Augusta Hadr. 4,3: 271

411

Geta 6,8: 271 Pius 7,3. 7,4: 271 Sept. Sev. 21,11: 277 Alex. 48,1: 271; 60,6,1: 280 Commod. 6,11: 271 Elag. 3,4: 69; 13,4: 273 Aurelian. 2,1: 24, 188, 257 Prob. 2,7: 24, 188 Avid. 2,5: 271 Ael. 1,3: 256; 2,1 f.: 25; 4,6: 265 Macrin. 1,2: 68, 254 Pertinax 3,7: 271; 15,1: 68, 255 Gallien. 19,3: 70, 257; 21,1: 256 Diad. 8,4: 70, 257; 8,5: 271 Heliog. 3,4: 254 Claud. 13,1: 256 Quadr. tyr. 7,4: 263 Trig. tyr. 30,23: 270 Gord. 27,2: 270 Horatius carm. 4,4,22: 12; 4,2,27–32: 40; ep. 1,19,15 f.: 196 sat. 1,7,9: 279; 2,5,16: 279 Hyginus astr. 1,9: 284 fab. 27,5: 70, 257; 125,20: 70, 257; 131,1: 268; 145,2: 70, 257; 150,1: 268; 187,7: 70, 257 Hyginus Gromaticus 141: 260 Iamblichos v.P. 9,50. 11: 338 Ianuarius Nepotianus Epit. Val. Max. praef.: 37, 38, 39, 41, 68, 80, 82, 83, 254 Iohannes Cassianus incarn. praef.: 41; 6,2: 41 incarn. c. Nest. 2,4: 69, 254 conl. 1,1,7: 284; 4,3,1: 265; 4,30,3: 265; 5,7: 271; 5,19: 260; 6,4: 259; 6,10: 275; 6,11: 264; 6,11,12: 46; 9,34: 256; 10,5: 264; 17,17: 258; 17,25: 273; 18,1: 70, 258; 19,1: 258; 19,4: 70, 258; 20,1: 70, 258; 21,26: 270; 21,28: 253 Iohannes Epiphanius FHG (MÜLLER) IV p. 173: 39 Iordanes Get. 5,43: 39; 6,48: 39; 10,41: 39; 20,61: 39; 316: 40 Rom. praef. 2: 40

412

9. Indices

Flavius Iosephus ant. Iud. 2,231: 156; 13,80–82: 333; 13,109–111: 333; 13,219: 339; 13,270 f.: 130, 132, 332, 335; 13,270–274: 129; 13,278: 131; 13,325: 129; 13,360: 340; 13,365: 306; 15,8: 194 Irenaeus Lugdunensis adv. haer. 2,30,7: 262 Isidor eccl. off. 1,34: 257; 2,10: 271 nat. 47: 24; 47,1: 180 expos. in Gen. praef. 2: 40; (in exod.) 34,1: 354 etym. 1,17,2: 264; 3,71: 75, 283; 6,2,27: 46; 9,2: 257; 9,2,64: 260; 9,5,24: 256; 12,1: 281; 15,1: 257; 15,8,15: 267 diff. 506: 256 sent. 2,44,5: 264 Iulianus Aeclanensis in Am. 1,1: 262; 1,3: 269 in Iob. 2: 8: 15: 265; 24: 268 in Ioel. 2: 254 in ps. 2,65: 46; 4: 263; 36: 259 in Os. 1,4: 262; 2,8: 46; 3,10: 263; 3,12: 274 ad Turb. 3: 262 Iulius Exuperantius 8,51,10: 269 Iulius Paris Epit. Val. Max. praef.: 37, 80 Iulius Victor rhet., ed. GIOMINI / CELENTANO 1980, p. 20,4: 271; p. 22,3: 271; p. 67,18: 46; p. 73,19: 254; p. 76,1: 46; p. 81,8: 46; p. 93,22: 68, 254 Iustinus praef. 1: 30, 32, 33, 35, 67, 180, 181, 188, 209, 221, 222, 253; praef. 1–2: 35, praef. 1–3: 30, 31, 215; praef. 2: 13, 30, 68, 168, 253; praef. 3: 30, 32, 33, 42, 68, 69, 159, 201, 254; praef. 4: 30, 32, 33, 35, 36, 39, 42, 66, 67, 68, 69, 80, 81, 82, 88, 99, 254 f.; praef. 4– 6: 30; praef. 5: 35, 38, 67, 255; praef. 5 f.: 30; praef. 6: 34, 35, 41, 68, 255, (zur Praefatio passim auch Kap. 2.2 u. 3.1.1) 1,1: 21, 286, 322, 343; 1,1–3: 235, 343; 1,1,1–5: 143; 1,1,1–8: 24; 1,1,5: 352; 1,1,6: 342, 357, 258, 362; 1,1,9: 344;

1,2: 129, 286, 322, 334, 343; 1,2,3: 343; 1,2,7: 244; 1,2,8: 279, 342; 1,2,9: 307, 350; 1,2,11 f.: 320; 1,2,13: 360; 1,3: 286, 322, 354; 1,3,1–10: 235; 1,3,4: 73, 258; 1,3,6: 214, 343; 1,4: 335, 356; 1,4–6: 235, 286, 322, 354; 1,4–8: 356; 1,4,1: 73, 258; 1,4,9: 259; 1,4,9–14: 334; 1,5: 286; 1,5,8: 259; 1,6: 286, 354; 1,6,1–6: 356; 1,6,16: 350; 1,7: 235, 286; 1,7,1: 335; 1,7,3 f.: 344; 1,7,3–13: 352; 1,7,7: 278; 1,7,9: 76, 278; 1,7,9 f.: 349; 1,7,10: 278; 1,7,11: 272; 1,7,14–19: 336, 352; 1,7,16: 71, 259; 1,7–8: 322; 1,8: 235, 286, 322, 358; 1,8,9: 259, 1,8,12: 278; 1,8,13: 169; 1,9: 286, 322, 323, 325; 1,9–10: 356; 1,9,1: 235, 344; 1,9,1 f.: 342; 1,9,2–7: 235; 1,9,4: 325; 1,9,8: 73, 259; 1,9,8–1,10,23: 235; 1,9,9: 325; 1,9,10: 71, 259, 267; 1,9,16: 73, 259, 369; 1,9,20: 280; 1,10: 287, 322; 1,10,15: 272, 343; 1,10,15–22: 344; 1,10,16: 369; 1,10,17–19: 369; 1,10,23: 359 2,1: 24, 158, 2,1–2: 54, 249, 358, 363; 2,1–3: 235; 2,1–4: 151; 2,1,1–5: 358; 2,1,3: 152, 344, 355; 2,1,5–21: 154, 342, 362; 2,1,6–19: 358; 2,1,6–2,2: 364; 2,2,1: 357; 2,2,1 f.: 358; 2,2,3–15: 358; 2,2,14: 349; 2,3: 387; 2,3–5: 359; 2,3,1–4: 92; 2,3,2: 307; 2,3,2 f.: 356; 2,3,4: 92, 359; 2,3,5: 357, 366; 2,3,6: 152, 344, 355; 2,3,8–14: 342; 2,3,9–12: 369; 2,3,16: 281, 336; 2,4: 129, 287; 2,4,2: 345; 2,4,1–2,5,8: 235; 2,4,4–6: 320; 2,4,6: 253; 2,4,11: 72, 260; 2,4,12–16: 330; 2,4,15: 248; 2,4,17–30: 330; 2,4,26: 357; 2,4,26–29: 344; 2,4,27: 260; 2,4,31–32: 330; 2,4,32: 307; 2,4,33: 146, 148, 154, 307, 310, 330; 2,5: 287; 2,5,1–7: 336; 2,5,8–10: 359; 2,5,9: 336, 356; 2,5,9–13: 235, 356; 2,5,12: 92, 353; 2,5,12 f.: 351; 2,5,13: 344; 2,6: 54, 151; 250, 287, 344, 363; 2,6–8: 330; 2,6,1: 53; 2,6,1– 2,9,21: 235; 2,6,3 f.: 154; 2,6,4: 260; 2,6,5 f.: 344; 2,6,7: 323; 2,6,7–11: 144; 2,6,8: 344; 2,6,10 f.: 145; 2,6,11: 361; 2,6,12: 258; 2,6,12–13: 323; 2,6,14: 347, 354; 2,6,15: 323; 2,6,16–20: 348; 2,6,16–21: 323; 2,6,19–21: 154; 2,7: 387; 2,7–8: 344; 2,7,5: 73, 360; 2,7,7–

9.1 Stellenregister 12: 354, 358; 2,8: 287, 323, 348, 354; 2,8,1–5: 336; 2,9: 287; 2,9,1: 336; 2,9,1–6: 344; 2,9,6: 69, 256; 2,9,6–21: 356; 2,9,7–21: 344; 2,9,8 f.: 351; 2,9,10–15: 323; 2,9,11: 72, 260; 2,9,21: 344; 2,10 f.: 287; 2,10,1: 235; 2,10,1– 11: 356; 2,10,2–11: 235; 2,10,2: 260; 2,10,12–15: 356; 2,10,12–24: 235; 2,10,13–17: 351; 2,10,14: 73, 260; 2,10,16: 336; 2,10–15: 322; 2,11: 235, 323, 351; 2,11,5: 270; 2,11,16: 280; 2,12: 235, 287, 344; 2,12,1–6: 351; 2,12,3–7: 169, 369; 2,12,11: 357, 361; 2,12,8: 260, 277, 348; 2,12,18: 27, 73, 261; 2,12,23: 349; 2,12,24: 331; 2,12,25: 351; 2,13: 287; 2,13–14: 235; 2,13,10: 92, 283; 2,14: 323; 2,14,1: 355; 2,14,2 f.: 344; 2,14,4–6: 349; 2,14,10: 344; 2,15: 236, 288, 344; 2,15,1–13: 351; 2,15,2: 73, 261, 282; 2,15,4: 72, 73, 261; 2,15,8–11: 369; 2,15,14: 336; 2,15,14–17: 323; 2,15,15 f.: 323; 2,15,18–20: 323; 2,15,20: 48 3,1: 46, 48, 288; 3,1,1: 235; 3,1,1–9: 236; 3,2–3: 250, 288, 322; 351; 3,2,1– 4: 236, 351, 344; 3,2,5–3,3: 351; 3,2,5– 3,12: 236; 3,2,6: 261; 3,2,7 f.: 320; 3,3,12: 247; 3,4: 288, 323; 3,4–4,5: 150; 3,4–6: 351, 354; 3,4,1–5,15: 236; 3,4,4: 264; 3,4,8: 261; 3,4,11–18: 361; 3,4,12: 345; 3,5: 288; 3,5,3: 261; 3,5,4–9: 344; 3,5,5–15: 323; 3,5,11: 261; 3,5,13: 73, 262; 3,5,15: 72, 262; 3,6–7: 236, 288, 344; 3,6,5: 356; 3,6,7: 272; 3,6,10: 345, 361; 3,7: 351; 3,7,2: 344; 3,7,5: 262; 3,7,15: 73, 262; 3,7,16: 69, 70, 256; 4,1: 154, 161, 359, 364; 4,1–2: 363; 4,1–5: 54, 236, 250; 4,1,2–6: 24; 4,1,8– 17: 145; 4,2: 151, 288, 359; 4,2,1–5: 359; 4,2,2: 154; 4,2,4 f.: 154; 4,2,6 f.: 351, 359; 4,3: 288, 359; 4,3,1: 336; 4,3,1–3: 357; 4,3,4: 351; 4,3,4 f.: 92; 4,3,4–6: 346; 4,3,4–7: 344, 360; 4,4: 344; 4,4 f.: 288, 359, 360; 4,4,1: 272; 4,4,3: 323; 4,4,4: 262; 4,4,6–12: 351; 4,4,12: 356; 4,5: 344; 4,5,8: 24 5,1–3: 288; 5,1–4: 323; 5,1–8: 344, 351; 5,1,1–5,8,7: 236; 5,1,3 f.: 351; 5,1,5: 76, 278, 5,1,7: 352; 356; 5,1,7 f.:

413 351; 5,2–6: 351; 5,2,4: 265; 5,2,5: 336; 5,2,5–11: 356; 5,2,8–14: 369; 5,2,9: 351; 5,2,10: 281; 5,3,6: 278; 5,4: 288; 5,4,3: 27, 73, 262; 5,4,5: 351, 360; 5,4,17: 360; 5,4,18: 73, 263, 269; 5,5: 288; 5,5–7: 323; 5,5–6,5: 323; 5,5,1: 351, 352, 356; 5,5,5: 359; 5,6: 288; 5,6,4: 74, 281; 5,6,10: 347; 5,7: 288; 5,7,1: 263; 5,7,5: 263; 5,7,11: 278; 5,8: 288; 5,8,7: 356, 359; 5,8,8–5,10,11: 236; 5,8,9–5,10,11: 344; 351; 5,8,12: 268; 5,8,13: 356; 5,9: 288; 5,9,4: 343; 5,9,4–8: 361; 5,9,6: 27, 73, 261, 344; 5,9,6–5,10,13: 323; 5,9,9: 344; 5,9,14: 27, 73, 262, 263; 5,10: 288; 5,10,1–4: 369; 5,10,4 f.: 320; 5,10,12 f.: 347, 351, 361; 5,11: 288, 312, 356; 5,11,1–7: 236; 5,11,4: 336; 5,11,6 f.: 352; 5,11,7– 11: 54, 236, 250; 5,11,9: 263; 5,11,9– 11: 349 6,1–3: 236, 289; 6,1–5: 356; 6,1–7: 352; 6,1,4–6: 369; 6,1,7: 347; 6,1,7 f.: 344; 6,1,8: 344; 6,2,4–5: 323; 6,2,13: 263; 6,2,17: 323; 6,3: 289, 323, 344; 6,4–7: 361; 6,4–9: 289; 6,4–9,5: 236; 6,4,9: 323; 6,4,10–13: 323; 6,4,12: 276; 6,5: 344; 6,5,1–5: 323; 6,5,2: 345; 6,5,6: 263; 6,6: 349; 6,6,1–4: 356; 6,6,2: 263, 264; 6,6,5: 173, 349, 357, 366; 6,6,6–8: 343; 6,6,10: 263; 6,7,3: 74, 281; 6,8: 236, 326, 361; 6,9: 236, 344; 6,9,4: 263; 6,9,6–7: 103, 236, 315, 6,9,7: 176, 353, 361 7,1: 103, 151, 289, 353; 7,1–5: 54, 236, 250, 363; 7,1,1–5: 161, 353, 364; 7,1,3: 355; 7,1,5: 355; 7,1,7: 348; 7,1,7–10: 155, 348; 7,1,12: 27, 73, 261; 7,2: 289; 7,2–5: 353; 7,2,4: 307; 7,2,6: 73, 264, 362, 7,2,6–12: 350; 7,2,7–11: 25; 7,2,8: 24; 7,3: 289, 356; 7,3,1: 359, 362; 7,3,1 f.: 353; 7,3,3: 356; 7,3,3–7: 336; 7,3,9: 337; 7,4: 289; 7,4,3: 258; 7,4,5: 315, 332, 336; 7,4,5–8: 332; 7,4,6: 350, 355; 7,5: 289, 315; 7,5,1: 350; 7,5,2: 282; 7,5,2 f.: 361; 7,5,4–10: 332; 7,6: 236, 289, 315; 7,6–9,8: 353; 7,6,4: 264; 7,6,6: 344; 7,6,7: 350; 7,6,8 f.: 361; 7,6,9: 352; 7,6,10–12: 125, 354; 7,6,11: 335; 7,6,14: 72, 260, 354 8,1–2: 315, 352; 8,1–5: 237, 290; 8,1,1–2,4: 356; 8,1,2: 73, 264; 8,1,3:

414

9. Indices 264; 8,1,4–14: 361; 8,1,5: 345; 8,1,8: 348; 8,2,1: 361; 8,2,1–3: 361; 8,2,8– 12: 344; 8,2,12: 455; 8,2,11: 73, 264; 8,3: 103, 290, 315; 8,3,3: 337; 8,3,6– 11: 237; 8,3,9: 278; 8,3,10: 355; 8,3,11: 73, 264; 8,3,11–15: 324; 8,3,12: 361; 8,3,12–15: 237; 362; 8,4–5: 316; 8,4,1 f.: 344; 8,4,1–5,6: 356; 8,4,4 f.: 345, 361; 8,4,5–12: 103; 8,4,6: 352; 8,4,7: 283; 8,4,7 f.: 349; 8,4,9: 352, 361; 8,6: 103, 290, 316; 8,6,3: 348; 8,6,4–8: 237; 8,6,5: 125; 8,6,6: 73, 265; 8,6,7: 261 9,1: 290, 316, 363; 9,1,1–9: 54, 237, 250; 9,1,2–4: 152; 9,1,2–5: 345; 9,1,3: 151, 153, 259, 345, 352; 9,1,7: 284, 346; 9,1,8: 307, 345; 9,1,9–9,2: 359; 9,2: 237, 290, 316; 9,2,1: 343; 9,2,1 f.: 350; 9,2,3–14: 369; 9,2,10: 154, 345; 9,2,15: 337; 9,3: 316; 9,3,1 f.: 362; 9,3,1–3: 237; 9,3,4–11: 344; 9,3,4–5,3: 237; 9,3,5: 76, 278, 361; 9,3,9: 264; 9,4: 290, 316; 9,4,4 f.: 344; 9,4,5: 307, 311; 9,4,6–10: 361; 9,5: 290, 316; 9,5,1: 347; 9,5,3: 352; 9,5,4–9: 237; 9,5,5–9: 356; 9,5,9: 125, 332; 9,6: 316; 9,6–7: 290, 324; 9,6,1–4: 332; 9,6,1– 7,14: 237; 9,6,3: 283; 9,6,4: 307; 9,6,5–8: 126; 9,7: 237, 316; 9,7,1: 127; 9,7,1–3: 126; 9,7,1–8: 307; 9,7,1–14: 125; 9,7,2: 332; 9,7,4: 73, 265; 9,7,5: 350; 9,7,5 f.: 348; 9,7,7: 126; 9,7,8: 126, 127; 9,7,9: 127; 9,7,9–14: 126; 9,7,12: 283; 9,7,12–14: 332; 9,8: 62, 103, 114, 237, 290, 316, 9,8,2: 337; 9,8,4: 265; 9,8,4–12: 115; 9,8,11–21: 103, 307 10,1: 312; 10,1–2: 237, 290; 10,1–3: 356; 10,1,1: 24, 337; 10,1,4: 320; 10,2: 312, 331; 10,2,2: 256, 263; 10,2,6: 337; 10,3: 290; 10,3,1: 238; 10,3,2: 345; 10,3,2–4: 238; 10,3,4: 343; 10,3,5: 238, 272, 278, 10,3,7: 307 11,1: 290; 11,1–12,16: 353; 11,1–13,1: 324; 11,1,1–4: 316; 11,1–15: 238; 11,1,5–10: 307; 11,1,6: 348, 350, 362; 11,1,9 f.: 103; 11,2: 307; 11,2–5: 290; 11,2,3: 316; 11,2,4 f.: 320; 11,2,5: 347; 11,2,5–10: 349; 11,2,6: 356; 11,2,7: 352; 11,2,7–9: 344; 11,2,8: 362; 11,3– 4: 308; 11,3,1: 316; 11,3,1 f.: 320, 361;

11,3,3–5: 344; 11,3,6–4,12: 361; 11,3,8: 265, 355, 357, 361; 11,3,8–11: 369; 11,4,1–6: 369; 11,4,5: 316; 11,4,9–12: 344; 11,5: 308; 11,5,1: 316; 11,5,4: 27, 73, 261; 11,5,4–8: 356; 11,5,12: 350; 11,6: 290, 308; 11,6,1– 10,5: 356; 11,6,4: 265; 11,7: 290, 308; 11,7,3–16: 357; 11,7,5–14: 357; 11,7,6–8: 337; 11,7,11: 27, 73, 262; 11,7,13: 278; 11,8: 308; 11,8 f.: 290; 11,8,3: 361; 11,9: 308; 11,9,4: 350, 362; 11,9,4–6: 369; 11,9,12: 334, 337; 11,9,14: 265; 11,10: 291, 308; 11,10,2 f.: 331; 11,10,6–9: 360; 11,10,8: 359; 11,10,9: 265; 11,10,10– 14: 362; 11,10,12–14: 351; 11,10,13: 320, 362; 11,10,13 f.: 331; 11,10,14: 74, 281; 11,11: 291, 308; 11,11,1: 346, 357; 11,11,3: 110; 11,11,3–6: 125, 11,11,4: 53, 265; 11,11,4 f.: 316; 11,11,11 f.: 103; 11,11,12: 349; 11,11,13: 343; 11,12: 308; 11,12–14: 356; 11,12,1–4: 337; 11,12,1–16: 369; 11,12,3: 335; 11,12,6: 334; 11,12,6–12: 337; 11,13–14: 308; 11,13,4: 283; 11,13,7: 343; 11,13,8–11: 370; 11,14,9: 360; 11,14,10: 356; 11,15: 308, 356; 11,15,1: 361; 11,15,1 f.: 355; 11,15,6– 14: 370; 11,15,7 f.: 337 12,1: 291, 308; 12,1,1–3: 238; 12,1,3: 348; 12,1,4: 92, 348, 352, 359; 12,1,4– 11: 238, 250, 311; 12,1,4–2,17: 52; 12,1,6: 349, 352; 12,1,6–11: 352; 12,2: 291, 308; 12,2,1: 345, 359, 361; 12,2,1–15: 238, 250, 348; 12,2,5–11: 343; 12,2,6: 359; 12,2,7: 50, 342, 345; 12,2,9: 265, 269; 12,2,12–15: 345; 12,2,12: 352, 354, 357, 366; 12,2,15: 362; 12,2,16: 27, 73, 92, 261, 357; 12,2,16–17: 238; 12,3: 308; 12,3 f.: 291; 12,3–16: 51, 238; 12,3,3: 71, 266; 12,3,4: 350, 353; 12,3,5: 154, 330; 12,3,5–7: 146, 148; 12,3,8–10: 356; 12,3,8–12: 356; 12,3,10: 337; 12,3,10– 12: 113; 12,4: 308; 12,4,2–6: 337; 12,4,3: 266; 12,4,12: 355; 12,5: 291, 308; 12,5–6: 103; 12,5,1–3: 113; 12,5,9: 342, 346, 348, 355; 12,5,13: 108, 344, 360; 12,6: 114, 291, 308; 12,6,1–5: 316; 12,6,10 f.: 337; 12,6,15: 265; 12,6,16: 266; 12,6,17: 108; 12,6,18: 346, 347; 12,7: 291, 308, 333;

9.1 Stellenregister 12,7,1: 356; 12,7,1 f.: 108; 12,7,4: 350; 12,7,6: 266, 355; 12,7,7: 283; 12,7,10– 12: 350; 12,8: 21, 291; 308; 12,8,8: 345, 354; 12,8,9: 210, 342, 346, 349, 357; 12,8,10 f.: 347; 12,9: 308; 12,9,2: 152, 342, 359; 12,9,3: 353; 360; 12,10: 291, 308; 12,10,1: 266, 344; 12,10,3: 317; 12,10,5 f.: 350; 12,10,6: 266, 345; 12,10,7: 344; 12,10,9: 335; 12,11: 308; 12,11,5–7: 369, 370; 12,11,8: 71, 259, 267; 12,12: 291, 308; 12,12,1–3: 356, 369, 370; 12,12,9: 311; 12,13: 291; 12,13–14: 308; 12,13,1: 71, 267, 349, 350, 351, 358; 359; 12,13,1–10: 344; 12,13,4: 345; 12,13,4 f.: 345; 12,13,7: 147, 267; 12,14: 292, 311; 12,14,1–5: 114; 12,14,4: 125; 12,14,6: 105, 313; 12,14,9: 267; 12,15: 128, 308; 12,15 f.: 292; 12,15,3: 73, 267; 12,15,5–8: 369, 370; 12,15,12: 315; 12,16: 103, 308; 12,16,1: 267;12,16,2: 110, 125; 12,16,6: 316, 350 13,1: 238, 292, 308; 13,1,1: 344; 13,1,3: 278; 13,1,5 f.: 337; 13,1,7: 264, 353; 13,1,11: 267; 13,1,12: 114, 316, 353; 13,1,15: 262; 13,2: 334; 13,2 f.: 292; 13,2–4: 353; 13,2,1–4,24: 238; 13,2,3: 259; 13,2,5: 315; 13,2,6–10: 370; 13,2,7: 308, 331, 356; 13,2,8: 316; 13,2,11: 317, 337; 13,2,13: 315; 13,2,14: 311; 13,3,7–4,4: 315; 13,3,8– 10: 370; 13,3,9: 283; 13,4: 292, 293; 13,4,5: 311, 353; 13,4,5–10: 315; 13,4,6: 309; 13,4,8: 264; 13,4,10: 317, 342, 343; 13,4,11: 343; 13,4,12: 346, 360; 13,4,13: 354; 13,4,14: 310, 357, 360; 13,4,15: 313, 346, 352, 355, 13,4,16: 313, 314, 345, 355, 357, 362; 13,4,17: 319; 13,4,18: 313; 13,4,19: 350; 13,4,20: 359; 13,4,21: 346, 350, 355; 13,4,22: 343, 346, 348; 13,4,23: 344, 346, 350, 354, 355, 356, 360; 13,5: 238, 293, 344; 13,5,1: 309; 13,5,1–5: 51; 13,5,1–6: 50, 342; 13,5,7: 309; 13,5,8: 311, 349, 350; 13,5,9: 354; 13,5,10: 343, 347, 356, 259; 13,5,12– 17: 311; 13,5,16: 353; 13,6: 238, 293; 13,6,1–3: 315, 345; 13,6,3: 283; 13,6,4: 125; 13,6,4–7: 315; 13,6,4–8: 332; 13,6,4–17: 353; 13,6,6–9: 311; 13,6,8: 310; 13,6,8–17: 315; 13,6,12: 125; 13,6,14: 313, 346, 352, 355, 357;

415 13,6,14–16: 317; 13,6,15: 52, 311, 346; 13,6,17: 320; 13,6,18–20: 317; 13,6,19: 269; 13,6,20: 203, 347; 13,6,20–7,1: 52; 13,7: 54, 151, 155, 238, 250, 293, 333, 347, 363; 13,7,2 f.: 361; 13,7,4: 272; 13,7,7: 361; 13,7,10: 343; 13,8: 238, 293; 13,8,1: 52, 317; 13,8,1–3: 315; 13,8,2: 267, 311; 13,8,3–10: 313; 13,8,5: 311; 13,8,7 f.: 52; 13,8,10: 72, 262, 310, 315 14,1: 238, 322, 353; 14,1–4: 238, 293, 326; 14,1,1: 310; 14,1,1–8: 313; 14,1,6: 342; 14,1,7: 278, 358; 14,1,7 f.: 309, 332; 14,1,9: 310; 14,1,9–13: 313; 14,1,10: 268; 14,2–3: 313; 14,2,1–5: 310; 14,2,4: 311; 14,2,6–8: 309; 14,2,8: 266; 14,2,8–11: 370; 14,3,1: 310; 14,3,3: 338; 14,3,6: 338; 14,3,11: 310; 14,4: 313; 14,4,2–14: 169, 170, 370; 14,4,9–14: 128; 14,4,11: 311, 315; 14,4,12: 309; 14,4,15: 310; 14,4,16: 309; 14,4,18: 266; 14,4,19: 309; 14,4,19–21: 310; 14,5: 239, 293, 331, 353; 14,5,3: 105, 310, 313; 14,5,5–7: 105, 313; 14,5,6: 76, 278; 14,5,6 f.: 352; 14,5,8: 313; 14,5,8–14,10: 239; 14,5,9: 309, 354; 14,5,9 f.: 125, 127, 129; 14,6: 105, 125, 294, 313, 353; 14,6,1: 127, 129; 14,6,1–5: 239; 14,6,2–5: 357; 14,6,3: 316, 335; 14,6,6–13: 239; 14,6,8: 264; 14,6,9–12: 128; 14,6,10: 309; 14,6,13: 105, 309, 334, 335 15,1: 294; 15,1–4: 353; 15,1,1: 309; 15,1,1–5: 106, 239; 15,1,2: 309, 313, 314; 15,1,2–5: 310; 15,1,4: 105, 125, 314, 319; 15,1,4 f.: 313, 317; 15,1,5: 347, 357; 15,1,6–7: 312; 15,1,6–9: 104, 239, 317; 15,1,7–9: 107; 15,2: 294, 334; 15,2,1–2: 107, 313, 107; 15,2,1–5: 239; 15,2,3: 309, 331, 15,2,3–5: 103, 105, 313; 15,2,4 f.: 105; 15,2,6: 27, 73, 262; 15,2,6–9: 239, 312, 317; 15,2,10: 310, 312; 15,2,11: 317; 15,2,12: 278; 313, 314; 15,2,14: 268, 309; 15,2,15 f.: 317; 15,2,15–17: 313, 314; 15,3: 103, 107, 239, 294, 314; 15,3,1–4: 359; 15,3,3: 356; 15,3,3–6: 108; 15,3,3–15: 309; 15,3,5: 283; 15,3,6: 359; 15,3,7– 10: 108; 15,3,11: 350; 15,3,11–12: 108; 15,3,13 f.: 109; 15,3,15 f.: 110; 15,4: 294, 325; 15,4,1: 239; 15,4,1–6:

416

9. Indices 333; 15,4,1–12: 103, 319; 15,4,2: 316; 15,4,2–6: 110; 15,4,2–20: 239; 15,4,6: 309; 15,4,7: 309; 15,4,8: 343; 15,4,11: 344, 15,4,12: 309; 15,4,12–21: 350; 15,4,15: 264, 268; 15,4,19: 268, 309; 15,4,20–22: 319; 15,4,21–22: 239, 310; 15,4,22: 27, 73, 261, 312; 15,4,23–24: 317, 319; 15,4,24: 239, 312, 314; 15,4,25: 314 16,1: 239, 294; 16,1,1: 314; 16,1,1–5: 335; 16,1,5–18: 312; 16,1,6: 268; 16,1,6–19: 353; 16,1,7: 314; 16,1,10– 17: 370; 16,1,12: 114, 310, 316; 16,1,14: 311; 16,1,15: 106, 314; 16,1,17: 114, 316; 16,1,19: 314, 362; 16,2: 294; 16,2,1: 27, 73, 261, 262, 314, 317, 319, 16,2,1–3: 312; 16,2,1–6: 239; 16,2,1–7: 353; 16,2,2–3: 112, 318; 16,2,4: 106, 309, 314, 332; 16,2,5: 106, 314; 16,2,6: 104, 312, 319; 16,2,6–7: 207, 239; 16,2,7: 282, 327; 16,2,7–9: 104, 239, 317, 327; 16,2,9: 268, 320; 16,3: 151, 294; 16,3,1: 364; 16,3,1–2: 112, 318, 353; 16,3,1–3: 239, 314; 16,3,3: 239, 350, 362; 16,3,4: 350; 16,3,4–7: 345, 350, 357, 363; 16,3,4– 4,5: 54, 239, 250; 16,3,5: 357; 16,3,6: 27, 73, 262; 16,3,8–12: 350; 16,3,9: 356; 16,3,9–11: 344; 16,3,12: 155; 16,4–5: 295, 350; 16,4,5–5,18: 240; 16,4,6: 72, 268; 16,4,11: 73, 268; 16,4,12–15: 370; 16,4,16: 73, 268; 16,5,2–4: 338; 16,5,18: 72 17,1: 295, 314, 353; 17,1–2: 205, 325; 17,1,1: 346, 349; 17,1,1–3: 111; 17,1,1–4: 240; 17,1,2: 353; 17,1,4: 312, 330; 17,1,4–8: 111; 17,1,5: 268; 17,1,5–9: 103; 17,1,5–2,3: 240; 17,1,7– 10: 319; 17,1,8: 253; 17,1,9: 111, 309, 321; 17,1,9–11: 103; 17,2: 295; 17,2,1: 268, 314; 17,2,2: 309; 17,2,2 f.: 111, 321; 17,2,2–4: 103, 319; 17,2,4: 314, 317; 17,2,4–5: 240, 353; 17,2,6: 73, 269; 17,2,6–8: 312, 317, 330; 17,2,6– 15: 317; 17,2,7–9: 327; 17,2,9–10: 317; 17,2,10: 100, 17,2,11–15: 112, 240, 317, 318, 348, 366; 17,2,13: 100, 357, 361; 17,3: 54, 103, 151, 240, 250, 295, 348, 363; 17,3,1: 256; 17,3,2: 354; 17,3,3–7: 155; 17,3,4 f.: 333; 17,3,6: 330, 346, 348; 17,3,8–17: 155; 17,3,9: 258; 17,3,14: 125, 309; 17,3,15: 345;

17,3,16: 73, 264, 269, 353; 17,3,17–22: 318; 17,3,18: 350; 17,3,19: 331; 17,3,20: 265, 269, 314; 17,3,22: 357, 361 18,1: 295, 318, 324; 18,1–2: 240, 348, 351, 357, 366; 18,1,1: 201, 268, 352, 358; 18,1,1–3: 361; 18,1,2: 321, 345; 18,1,3: 309; 18,1,6: 353; 18,1,9: 352; 18,1,11: 27, 73, 262, 272; 18,2: 241, 395, 318, 327, 329; 18,2,1–3: 369, 370; 18,2,1–5: 351; 18,2,4: 359; 18,2,6: 328; 18,2,6–9: 321; 18,2,6–10: 169; 18,2,9: 327; 18,2,11: 264, 359; 18,2,12: 352; 18,2,12–4,1: 309; 18,3: 362; 18,3– 4: 362: 18,3–7: 54, 240, 250, 295; 18,3,1: 55, 69, 256, 257; 18,3,2: 357, 363; 18,3,2–5: 357; 18,3,3: 357, 362; 18,3,3 f.: 359; 18,3,4: 357, 359, 362; 18,3,4 f.: 363: 18,3,5: 343; 18,3,6: 356; 18,3,7: 268, 338; 18,3,17: 321; 18,3,19: 269; 18,4–6: 129, 151, 156, 331, 351, 363; 18,4,2: 362; 18,5–7: 91; 18,5,1–5: 347; 18,5,4: 347; 18,5,6: 338; 18,5,7: 282; 18,5,12: 362; 18,5,13 f.: 242; 18,6,1: 354; 18,6,9: 357, 366; 18,6,9– 12: 351: 18,7: 351; 18,7,1: 358; 18,7,2: 342; 18,7,9: 73, 269, 272; 18,7,10: 73, 269; 18,7,10–14: 169, 170, 370; 18,7,14 f.: 321 19,1: 103, 240, 296; 19,1–3: 351; 19,1,1: 27, 73, 269; 19,1,3: 358; 19,1,3 f.: 342; 19,1,6: 358; 19,1,9: 359; 19,1,10: 356: 19,1,13: 264; 19,2–3: 296; 19,2,1: 327, 359; 19,2,1–6: 240; 19,2,4: 342, 354, 19,2,7–11: 240; 19,2,7–3,12: 359;19,3: 240; 19,3,2–10: 370; 19,3,11: 259 20,1: 296; 20,1–2: 349, 363; 20,1–3: 351; 20,1,1: 359; 20,1,1–4: 240; 20,1,5–2,14: 54, 240, 250; 20,1,5–4,18: 210; 20,1,5: 351; 20,1,6: 269; 20,1,7: 348, 353; 20,1,8: 362, 363; 20,1,9: 342; 20,1,10: 343, 350; 20,1,11: 341, 352, 356, 357, 360, 361, 362; 20,1,12: 345, 352; 20,1,13: 341, 346, 348, 354; 20,1,14: 345, 358, 363, 20,1,15: 256, 352, 361; 20,1,16: 362; 20,2: 354; 20,2 f.: 296; 20,2,1 f.: 354; 20,2,1–9: 240; 20,2,3–9: 347; 20,2,3: 360; 20,2,4: 359; 20,2,7: 270; 20,2,10: 359; 20,2,10–14: 352; 20,2,10–3,9: 240,

9.1 Stellenregister

417

347, 352; 20,3,4: 280; 20,4: 56, 240, 296, 338, 347; 20,4,1: 347; 20,4,3: 73, 270, 342, 344; 20,4,4: 347, 352; 20,4,17: 354; 20,5: 296, 351, 359; 20,5,1: 69, 256, 352; 20,5,1–5: 347; 20,5,1–14: 240; 20,5,4: 173, 349, 357, 366; 20,5,4–8: 349; 20,5,7–9: 54, 210, 240, 250, 363; 20,5,8: 152, 345, 347, 354, 362; 20,5,8 f.: 348; 20,5,9: 357; 20,5,10: 359; 20,5,10–14: 351; 20,5,14: 264

241; 23,2,1 f.: 345; 23,2,3 f.: 133; 23,2,5: 132, 241; 23,2,6–12: 241; 23,2,6–13: 132; 23,2,8: 272, 371; 23,2,13: 241, 351; 23,3: 112, 297, 318, 324, 348, 351, 357, 359; 23,3,1: 360; 23,3,1–9: 242; 23,3,2: 69, 256; 23,3,4: 351; 23,3,5: 272, 23,3,7 f.: 351; 23,3,10–12: 104, 242, 321, 366; 23,3,11 f.: 112; 23,4: 242, 297, 351, 359; 23,4,5: 338; 23,4,6: 279; 23,4,8: 318; 23,4,9: 72, 73, 272

21,1–3: 296, 326, 359; 21,1,1–2: 241; 21,1,4: 270; 21,1,7: 73, 270, 281; 21,2,1: 73, 270; 21,2,2: 73, 270; 21,2,4–11: 360; 21,2,6: 27, 73, 262; 21,2,9–3,10: 352; 21,2,10: 338; 21,3: 338; 21,3,1–8: 241; 21,3,3: 352; 21,3,4: 27, 73, 270; 21,3,9–10: 241; 21,3,10: 360; 21,4: 241, 296, 327, 351, 21,4,1: 268; 21,4,2: 338; 21,4,3: 268; 21,4,7: 342, 354; 21,4,8: 264; 21,5: 241, 296, 323, 326, 359, 360; 21,5,2: 347; 21,5,9: 73, 271; 21,5,11: 271; 21,6: 241, 296, 309, 351; 21,6,2: 71, 72, 271, 362; 21,6,3: 343

24,1: 50, 51, 297, 342; 24,1–3: 353; 24,1,1: 100, 317, 24,1,1–2: 133, 206, 24,1,1–7: 242, 352; 24,1,3: 100; 24,1,4: 278; 24,1,5: 27, 73, 261; 24,1,8: 100, 134, 242, 317, 318, 338, 24,2: 312, 330; 24,2–3: 134, 297, 318; 24,2,1: 272; 24,2,1–3,9: 242; 24,2,4: 270; 24,2,6–9: 134; 24,3: 312, 330; 24,3,7– 9: 134; 24,3,9: 65, 72, 272, 358; 24,3,10: 242, 318, 349; 24,4–5: 54, 242, 250, 353; 24,4,1–4: 349, 363; 24,4,2: 357, 366; 24,4,3: 355; 24,4,5: 355, 357; 24,4,5–24,8,16: 349; 24,4,8: 318; 24,4,9: 309; 24,4,9–11: 348; 24,5– 8: 297; 24,5,6: 242; 24,5,8: 114, 316; 24,6–8: 101, 173, 242, 326; 24,6,1: 278; 24,6,1–4: 353; 24,6,2: 259; 24,6,3: 71, 267; 24,6,4: 73, 272; 24,6,6–10: 161, 348, 364; 24,6,7: 273; 24,6,8: 273; 24,7–8: 348; 24,7,1: 73, 273; 24,7,2: 342, 361; 24,7,8: 73, 273; 24,7,8–9: 50; 24,7,10: 271; 24,8,4–7: 371; 24,8,16: 278, 349

22,1: 104, 241, 296, 307; 22,1–8: 359; 22,1,4: 338; 22,1,11: 342; 22,1,12: 345; 22,1,13 f.: 338; 22,2: 241, 307, 360; 22,2–4: 296; 22,2–7: 241; 22,2–8: 351; 22,2,1: 354; 22,2,5: 265; 22,3–4: 307; 22,3,4: 360; 22,3,9: 260; 22,3,12: 350; 22,4,1: 276, 360; 22,4,3: 271; 22,4,5: 262; 22,5: 305, 307; 22,5–6: 296; 22,5,1: 358; 22,5,2–13: 170, 370; 22,5,3: 360; 22,5,11: 73, 271; 22,6: 307; 22,6,2–3: 170, 370; 22,6,5–7: 357; 22,6,9: 271; 22,6,12: 342; 22,7: 307; 22,7–8: 296; 22,7,1 f.: 360; 22,7,3–7: 347; 22,7,4: 279; 22,7,6: 27, 73, 262; 22,7,8: 271; 22,7,9 f.: 296, 22,7,9–11: 371; 22,8: 241, 307; 22,8,1: 360; 22,8,5–6: 371; 22,8,10: 354; 22,8,10– 15: 104; 22,8,11 f.: 321 23,1: 297, 351, 363; 23,1–2: 359; 23,1,1–3: 241, 307; 23,1,2: 258; 23,1,3: 345; 23,1,4–6: 54; 23,1,4–16: 151, 345; 23,1,5–11: 352; 23,1,7: 351, 352; 23,1,10–17: 352; 23,1,11: 342; 23,1,11 f.: 156, 331; 23,1,11–16: 241, 250, 363; 23,1,13: 72, 271; 23,1,17: 307; 23,2: 297, 307, 335; 23,2,1–4:

25,1: 100, 258; 25,1–2: 297, 349; 25,1,1–2,7: 242, 353; 25,1,3: 349, 362; 25,1,5: 271; 25,1,6: 278; 25,2: 100; 25,2,5: 73, 276; 25,2,8–11: 242, 349, 25,2,11: 345; 25,3: 101, 318, 353; 25,3–5: 242, 297, 324, 348; 25,3,1: 101, 351; 25,3,7: 349, 362; 25,4: 318; 25,4–5: 101, 353; 25,4,1–3: 104, 113; 25,4,4: 341, 344, 346, 354; 25,4,5: 352, 357; 25,4,6 f.: 338; 25,4,8: 347, 352; 25,5: 318; 25,5,1: 101, 343, 352; 25,5,3: 314; 25,5,3–6: 62, 104, 113; 25,5,5: 350, 351, 359; 25,5,7: 101 26,1: 51, 57, 101, 242, 297, 342; 26,1,1–3: 101; 26,1,2: 356; 26,1,3: 273; 26,1,4–10: 348; 26,1,5: 50, 338; 26,1,7: 259; 26,2: 57, 101, 242; 26,2–3:

418

9. Indices 297; 26,2,1: 327, 352; 26,2,1–6: 101, 349; 26,2,2: 73, 273; 26,2,3: 339; 26,2,7: 352; 26,2,8: 344; 26,2,9: 278; 26,2,9–12: 353; 26,2,9–3,1: 348; 26,3: 57, 243, 297, 330, 331; 26,3,1: 341; 26,3,2–8: 347; 26,3,3: 273; 26,3,4: 58, 273; 26,3,4–7: 136; 26,3,7: 273; 26,3,6–8: 58 27,1: 47, 297, 331; 27,1–2: 327; 27,1,1: 57, 243, 333, 360; 27,1,1 f.: 49; 27,1,1– 5: 243; 27,1,6–2,9: 243; 27,1,7–10: 321; 27,1,9: 21; 27,1,10: 73, 274; 27,2: 49, 297; 27,2,3: 274; 27,2,4: 276; 27,2,5: 274; 27,2,10–12: 243, 349; 27,3: 297; 27,3,1: 349; 27,3,1–2: 243; 27,3,1–7: 345; 27,3,3–12: 243; 27,3,4: 327; 27,3,5: 349; 27,3,6: 264; 27,3,6– 11: 243; 27,3,7 f.: 346; 27,3,11: 339 28,1: 129, 298, 334; 28,1,1–4: 243, 342; 348; 28,1,1–2,14: 50; 28,1,2–4: 334; 28,1,3: 269; 28,1,5: 348; 28,1,5 f.: 51, 341; 28,1,5–2,14: 167, 243, 342, 357, 366; 28,1,6: 72, 271; 28,2: 51, 349; 28,2,1 f.: 168, 173, 351; 28,2,1– 12: 170; 28,2,1–13: 172, 278, 371; 28,2,2: 279; 28,2,4: 173, 279, 349, 357, 366; 28,2,5: 279; 28,2,8: 279; 28,2,8– 12: 173; 28,2,9: 279, 339; 28,2,10: 279, 316; 28,2,14: 341, 348; 28,3: 50, 129, 298, 342, 28,3,1–4: 334; 28,3,1–8: 243, 348; 28,3,4–5: 334; 28,3,5–8: 333; 28,3,8: 273; 28,3,9: 243; 28,3,9–10: 317; 28,3,9–16: 243; 28,3,9–4,16: 353; 28,3,11: 272; 28,3,12–15: 371; 28,3,14: 348; 361; 28,3,16: 264; 28,4: 243, 298, 352; 28,4,1: 114, 316, 352; 28,4,3: 338; 28,4,7: 274; 28,4,10: 274, 327; 28,4,16: 243, 317 29,1: 59, 62, 298, 324; 29,1,1–10: 207; 29,1,1–11: 244; 29,1,2: 317; 29,1,4: 346; 29,1,5: 59; 29,1,7: 168, 351, 357; 29,1,10: 348; 29,1,10–11: 317; 29,1,10–4,11: 353; 29,1,11: 50, 51, 342; 29,1,11–2,1: 244; 29,2–30,4: 324; 29,2–3: 317; 29,2–4: 167, 244, 298, 357, 366; 29,2,1: 173, 279; 29,2,1–6: 170, 172, 278, 350, 371; 29,2,2: 279; 29,2,2 f.: 173; 29,2,3: 168, 350, 351, 358, 359; 29,2,4: 279; 29,2,5: 280; 29,2,7: 168, 351; 29,2,7–3,6: 173; 29,2,7–8: 50, 51, 342; 29,2,8–3,5: 170,

278, 371; 29,2,9: 280; 29,3,1: 380; 29,3,2: 380; 29,3,4: 380; 29,3,5: 380; 29,3,7: 168; 309, 351; 29,4: 51, 317, 351; 29,4,1: 27, 73, 168, 262, 351; 29,4,5: 50, 341, 342; 29,4,6–10: 348; 29,4,8: 350; 29,4,11: 341 30,1–2: 298; 30,1,1–3: 244; 30,1,3–6: 244; 30,1,4–7: 310; 30,1,7 f.: 332; 30,1,7–9: 330; 30,1,7–2,7: 244; 30,1,10: 73, 274; 30,2: 334; 30,2,3: 73, 274; 30,2,5 f.: 332; 30,2,8: 310, 317, 330, 343, 347; 30,2,8–3,10: 244; 30,3: 51, 298, 353; 30,3–4: 167, 298, 351, 357; 30,3,2: 168, 351; 30,3,5–8: 357; 30,3,8: 50, 341, 342; 30,3,9: 114, 316; 30,3,10: 72, 262; 30,4: 51, 317, 324; 30,4,1: 361, 30,4,1–4: 244, 366; 30,4,3: 357; 30,4,5–16: 214; 30,4,5–17: 244, 366; 30,4,5–18: 353; 30,4,6: 344; 30,4,6–7: 371; 30,4,8: 168, 350, 351, 359; 30,4,8–14: 371; 30,4,9: 309; 30,4,11: 309; 30,4,12: 348; 30,4,18: 49, 50, 244, 310, 342, 366 31,1: 310; 31,1–5: 298; 31,1–7: 360; 31,1–8: 167, 357; 31,1,1–4: 244; 31,1,2: 357; 31,1,5–6: 357, 366; 31,1,5–7: 245; 31,1,7–2,8: 245; 31,2: 168, 311, 351; 31,2,3–10: 353; 31,2–6: 52; 31,2,5: 351; 31,3: 21; 31,3,1–4: 245, 357, 366; 31,3,3 f.: 342; 31,3,5– 10: 311; 31,3,5–31,6,3: 245; 31,3,5– 7,9: 351; 31,3,8–10: 371; 31,3,10: 168; 350; 31,4: 311; 31,4,5: 348; 31,4,6–7: 372; 31,4,10: 279; 31,5: 311; 31,5,2–9: 170, 372; 31,5,3: 274; 31,6: 49, 311; 31,6–8: 299, 311; 31,6,2–4: 104; 31,6,4: 50; 31,6,4–5: 245, 367; 31,6,4– 8,9: 245, 366; 31,6,5: 260; 31,7: 311, 326; 31,7–8: 52; 31,7,2: 328; 31,7,5–7: 372; 31,7,9: 351; 31,8: 311, 326; 31,8,1: 148; 31,8,1–4: 350; 31,8,4: 284 32,1: 47, 299; 32,1,1: 357; 32,1,1–3: 50, 62, 342, 32,1,3: 279, 348, 349, 356; 32,1,1–4: 245; 32,1,4–10: 245, 342, 354; 32,2: 299; 32,2,1: 270, 348; 32,2,1–2: 245, 311, 357, 360; 32,2,3–5: 324; 32,2,3–10: 357; 32,2,3–3,5: 245, 317, 367; 32,2,6: 255; 32,2,7: 278; 32,3: 299; 32,3,1–5: 104, 353, 357; 32,3,2: 267; 32,3,5: 349, 358; 32,3,6: 348, 362, 32,3,6–9: 349; 32,3,6–15: 54,

9.1 Stellenregister 245, 251; 32,3,6–16: 245, 251; 32,3,8: 358; 32,3,9: 362; 32,3,9–12: 361; 32,3,11: 210, 346; 32,3,12: 350, 355; 32,3,12–15: 151, 350; 32,3,13: 334, 347; 32,3,15: 343; 32,3,16: 339, 345, 347, 349; 32,4: 299, 326, 357; 32,4,1: 353: 32,4,2–3: 245; 32,4,2–8: 357; 32,4,4–12: 245; 32,4,9: 207, 328; 32,4,9–12: 168, 351 33,1: 326, 328; 33,1–2: 299, 324, 357; 33,1,1–2,5: 245, 353, 367; 33,1,1: 168, 351, 353, 33,1,2: 327, 345, 354; 33,1,3: 309; 33,1,4: 269; 33,2,1–5: 214; 33,2,5: 358; 33,2,6: 214, 245, 367; 33,2,6–8: 353: 33,2,8: 50, 51, 339, 342 34,1–2: 342, 357; 34,1,1: 50, 51, 168, 342, 351; 34,1,1–2,6: 246, 367; 34,1,2: 341; 34,1,3: 273; 34,1,3 f.: 352; 34,1,6– 2,6: 347; 34,1,8: 273, 274; 34,2–3: 299, 367; 34,2,1: 329; 34,2,2–3: 206; 34,2,3: 283; 34,2,3–6: 339; 34,2,4: 283; 34,2,7: 278; 34,2,7–3,4: 246; 34,2,7–3,9: 360; 34,2,8: 318; 34,3: 258; 34,3,4: 274; 34,3,6–7: 372; 34,3,7: 282; 34,3,5–9: 346, 367; 34,4: 203, 246, 299, 326, 345; 34,4,1: 339 35,1: 299; 35,1–2: 360; 35,1,1–3: 339; 35,1,1–4: 246; 35,1,2–6: 346; 35,1,3–5: 343; 35,1,4: 263; 35,1,5–11: 246; 35,1,6: 326; 35,1,11: 72, 262; 35,2: 246, 299, 312; 35,2,2: 275, 347; 35,2,3: 343 36,1: 300, 312; 36,1,1–2: 104, 112; 36,1,1–9: 246; 36,1,2–6: 355, 360: 36,1,4: 345, 348, 356; 36,1,5: 71, 262, 275; 36,1,6: 350; 36,1,7: 275, 302; 36,1,7–10: 311, 360; 36,1,8: 247; 36,1,9: 104, 333; 36,1,10: 246, 351, 353; 36,2–3: 54, 152, 247, 251, 300, 351, 363; 36,2,1: 56, 334, 343; 36,2,1 f.: 347; 36,2,2: 331; 36,2,6–11: 90; 36,2,7–16: 342; 36,2,11: 156; 36,2,12: 343; 36,2,12 f.: 91; 36,2,14: 347; 36,2,16: 351; 36,3: 351; 36,3,1: 351; 36,3,1–7: 161, 351, 364; 36,3,2: 27, 73, 275; 36,3,7: 73, 275, 309, 353, 356; 36,3,9: 266, 358; 36,4: 300; 36,4,1: 275, 326, 339, 360, 36,4,1–3: 331; 36,4,1–5: 247; 36,4,5: 339; 36,4,5–12: 358; 36,4,6–9: 247, 367; 36,4,12: 206

419 37,1: 300; 37,1,1: 354, 356; 37,1,1–2: 247, 367; 37,1,1–3: 358; 37,1,2: 346, 352, 360, 37,1,3–5: 247; 37,1,3–6: 334; 37,1,4: 274; 37,1,6–9: 104, 167, 247, 314, 367; 37,1,6–2,9: 247, 251; 37,1,6– 38,8,1: 22; 37,2: 104, 300, 314; 37,2–4: 300; 37,2,6: 27, 73, 275; 37,3: 314; 37,3–4: 247; 37,3,2: 92, 114, 316, 356, 358, 359, 37,3,3: 246, 357; 37,3,4: 259; 37,3,5: 345; 37,3,6–8: 333; 37,3,7: 257; 275; 37,4,1: 72, 272; 37,4,1–6: 314; 37,4,3–9: 355; 37,4,4: 73, 275; 37,4,4–9: 358; 37,4,5–9: 247, 367 38,1–2: 300, 315, 346; 38,1,1: 247, 333; 38,1,1–5: 333; 38,1,2: 345; 38,1,9: 73, 276; 38,2: 328; 38,2,3: 345; 38,2,4: 333; 38,2,5–8: 358; 38,2,6–8: 355; 38,3: 301, 325, 326, 328, 333; 38,3,1: 343, 355; 38,3,1–4: 346; 38,3,1–8,1: 358; 38,3,1–9: 247; 38,3,1– 10: 315; 38,3,6: 210, 345, 346, 349, 358; 38,3,7: 276, 359; 38,3,10–38,8,1: 247; 38,3,11: 11, 66, 70, 75, 80, 169, 170, 172, 220, 257; 38,4: 301; 38,4–7: 66, 74, 167, 278, 315, 367; 38,4,1: 280; 38,4,1 f.: 171; 38,4,1–7,10: 170, 171, 372; 38,4,2: 74, 280; 38,4,3: 74, 281; 38,4,4: 74, 281, 346; 38,4,5: 318, 353; 38,4,5 f.: 173; 38,4,6: 281; 38,4,7: 74, 173, 281, 349; 38,4,7–12: 349; 38,4,9 f.: 349; 38,4,10: 350, 362; 38,4,11–16: 351; 38,4,13: 270, 281; 38,4,15: 210, 281, 346, 349; 38,5 f.: 301; 38,5,1: 74, 282; 38,5,3: 74, 282, 357; 38,5,4: 355; 38,5,5: 21, 282; 38,5,6: 74, 282, 346, 355, 357; 38,5,7: 74, 282; 38,5,8: 282; 38,5,9: 346; 38,5,10: 326, 339; 38,6,2: 27, 326, 38,6,4: 74, 282, 327, 38,6,4 f.: 354; 38,6,5: 327; 38,6,6: 74, 282, 283; 38,6,6–7: 75; 38,6,7: 74, 75, 283, 341, 348, 358; 38,6,7–7,2: 173; 38,6,8: 284; 38,7: 301; 38,7,1: 319, 353, 356; 38,7,1 f.: 310; 38,7,2: 343, 346, 355; 38,7,3: 316, 359; 38,7,3–5: 359; 38,7,4: 74, 284, 357, 258, 359, 364; 38,7,6: 74, 284, 352, 353; 38,7,8: 74, 285; 38,7,7: 351; 38,7,9: 74, 285, 346, 359; 38,7,10: 345, 347, 355; 38,8: 104, 301, 327, 332; 38,8,1: 247, 315; 38,8,2: 347; 38,8,2–9,1: 247; 38,8,2–15: 112, 318; 38,8,6: 112; 38,8,8: 328; 38,8,11: 283,

420

9. Indices 343; 38,8,15: 376; 38,9: 301, 312, 355, 360; 38,9,1: 263, 332, 38,9,2: 69, 256; 38,9,2–10: 247; 38,9,3: 247, 302, 339, 350; 38,9,5: 343; 38,9,6–9: 339; 38,9,10: 311; 38,10: 206, 247, 301, 311, 355, 38,10,6: 344; 38,10,7: 312, 355, 360; 38,10,10: 60, 72, 247, 262, 38,10,11: 276, 313, 340 39,1: 302, 313; 39,1–2: 332, 355, 360; 39,1,1: 206; 39,1,1–8: 60, 247; 39,1,3: 343; 39,1,4–6: 318; 39,1,6: 276, 311, 39,1,7–9: 333; 39,1,8: 65, 72, 272, 362; 39,1,9–2,10: 60, 247; 39,2: 302, 328; 39,2–3: 332, 335; 39,2,1–4: 318; 39,2,4–5: 131; 39,2,6: 272; 39,2,7 f.: 60, 61, 247; 39,2,8–10: 333; 39,3: 60, 132, 247, 302, 39,3–4: 129; 39,3–5: 327; 39,3,1: 274, 318; 39,3,1–4: 130, 332; 39,3,1–5: 61; 39,3,1–5,1: 60, 247; 39,3,2: 333; 39,3,3: 73, 130, 276, 347; 39,3,4: 276; 39,3,4–5: 61; 39,3,5: 130, 343; 39,3,5 f.: 130; 39,3,5–10: 61, 372; 39,3,7–9: 131; 39,3,8: 277; 39,3,10: 131, 277; 39,3,10–12: 61; 39,3,11: 131; 39,3,12: 131, 260, 277; 39,4: 21, 60, 247, 302; 39,4,1: 333; 39,4,2: 347; 39,4,6: 61; 39,5: 302; 39,5,1: 332; 39,5,2: 347; 39,5,2–4: 358, 367; 39,5,2–6: 60, 167, 247; 39,5,3: 62, 266, 277, 279, 346, 347, 352; 39,5,4: 74, 281; 39,5,4–5: 61, 207; 39,5,4–6: 360; 39,5,5: 264, 340;39,5,5–6: 60, 248, 343 40,1: 59, 360; 40,1–2: 166, 248, 367; 40,1,1: 176, 248, 273, 282; 40,1,2: 315, 355; 40,1,3: 279; 40,1,3–2,4: 343; 40,2: 59, 358, 360; 40,2,2–3: 328; 40,2,3: 328; 40,2,3 f.: 372; 40,2,4: 343, 351; 40,2,5: 277 41,1: 355; 41,1–6: 364; 41,1,1: 26, 211, 359; 41,1,1–4: 152, 157; 41,1,1–3,10: 248; 41,1,3: 343; 41,1,3 f.: 354; 41,1,4: 356; 41,1,5: 353; 41,1,7: 354, 356, 358, 368; 41,1,8: 343, 344, 345; 41,1,9: 264; 41,1,9 f.: 359; 41,1,10: 343, 347, 350, 354, 360; 41,1,10–12: 161, 355, 364; 41,2–3: 302, 355; 41,2,1: 353; 41,2,3– 4: 354, 258, 359; 41,3,1 f.: 340; 41,3,4: 340; 41,4: 302, 329; 41,4–5: 355; 41,4,1: 310; 41,4,1 f.: 353; 41,4,1–4: 62; 41,4,1–5: 248; 41,4,2: 310, 313; 41,4,3: 119, 168, 204, 319, 351; 41,4,5:

353; 41,4,5–8: 345; 41,4,6: 325; 41,4,6–5,6: 248; 41,4,7: 268; 41,4,8: 350; 41,5: 303; 41,5,2: 284, 348; 41,5,2–4: 160, 348; 41,5,3 f.: 161, 348, 364; 41,5,5: 310, 325, 358; 41,5,6: 73, 277; 41,5,7: 311; 41,5,7–10: 248; 41,5,8: 25, 26, 69, 70, 256, 257, 357, 358, 368; 41,5,10: 353; 41,6: 303; 41,6,1–5: 248; 41,6,1–6: 345; 41,6,2: 355; 41,6,3: 343, 348, 350, 360; 41,6,4: 264; 41,6,6 f.: 354; 41,6,6–9: 248; 355; 41,6,7: 350; 41,6,8: 346, 348 42,1: 303, 355; 42,1,1–2: 167, 360; 42,1,1–3: 249; 42,1,1 f.: 311; 42,1,3: 344; 42,1,4: 264; 42,1,4–5: 249; 42,2: 325; 42,2–3: 303, 152; 42,2,1: 249, 359; 42,2,2: 362, 365; 42,2,1 f.: 355; 42,2,1–3: 359; 42,2,2–6: 249; 42,2,3: 303; 42,2,3–6: 355; 42,2,5: 359; 42,2,6: 343; 42,2,6–7: 146; 42,2,7: 257; 42,2,7–9: 54, 249, 251; 42,2,7–10: 343; 42,2,7–3,9: 343, 364; 42,2,8–9: 146; 42,2,9: 346; 42,2,10: 146; 42,2,10–12: 347, 361; 42,2,10–3,9: 249, 251; 42,2,10–3,3: 146; 42,2,12: 334, 344, 354; 42,3: 328; 42,3,1: 354; 42,3,1–4: 145; 42,3,2: 147; 42,3,4: 73, 146, 148, 277, 342, 351; 42,3,5: 146, 147, 277; 42,3,5 f.: 310; 42,3,6: 146, 334, 354, 42,3,7: 146, 148, 154, 310, 330, 342; 42,3,7–9: 26; 42,3,8: 272, 343, 361; 42,3,8–9: 146, 343, 364; 42,4: 119, 303, 325, 328, 42,4–5: 167, 329, 355; 42,4,1: 249, 343; 42,4,2: 344; 42,4,2–15: 249; 42,4,4–5: 368; 42,4,4– 6: 358; 42,4,5–11: 361; 42,4,6–10: 368; 42,4,11: 273; 42,4,14–16: 340; 42,4,16–5,12: 249; 42,5: 303; 42,5,3: 368; 42,5,3 f.: 358; 42,5,4: 278; 42,5,5 f.: 359; 42,5,6: 350; 42,5,6–9: 249, 368; 42,5,6–12: 358; 42,5,10: 350, 361; 42,5,11 f.: 18 43,1: 150, 304, 351; 43,1,1–2: 152, 156, 249; 43,1,1: 143, 216, 257, 275; 43,1,1–3,3: 357, 358; 43,1,2: 69, 70, 257, 258, 277; 43,1,3: 144, 341; 43,1,3 f.: 322; 43,1,3–5: 249, 251, 368; 43,1,4: 144; 43,1,6: 343, 355; 43,1,6– 3,3: 249, 251, 368; 43,1,8: 332; 43,1,9: 340; 43,1,9–11: 352, 364; 43,1,10: 266, 349, 350; 43,1,10–12: 334; 43,1,11: 358; 43,1,12: 282; 43,1,13: 342; 43,2:

9.1 Stellenregister 119, 304, 328, 358; 43,2–3: 149; 43,2,1–4: 334; 43,3: 304, 349; 43,3 f.: 152, 354, 364; 43,3,2: 339, 358; 43,3,4: 73, 277, 328, 349, 352; 43,3,4–13: 156, 356; 43,3,4–5,10: 249, 251; 43,3,5: 356; 43,3,6 f.: 161, 354, 364; 43,3,8– 11: 359; 43,3,9–11: 332; 43,3,13: 264, 282, 252; 43,4–5: 304; 43,4,1: 349; 43,4,1 f.: 349, 354; 43,4,3: 372; 43,4,3– 5: 372; 43,4,3–10: 359; 43,4,3–12: 156; 43,4,4: 27, 73, 262, 277; 43,4,6– 10: 340; 43,4,9: 352; 43,5: 328, 354; 43,5,1: 352; 43,5,1 f.: 349; 43,5,2: 351; 43,5,3: 350, 358, 368; 43,5,4: 76, 278; 43,5,8: 357, 366; 43,5,10: 277, 283; 43,5,10–12: 217; 43,5,11: 328, 362; 43,5,11–12: 249, 358, 368; 43,5,12: 159 44,1: 161, 304, 350, 364; 44,1–4: 249; 44,1–5: 364; 44,1,1: 70, 258; 44,1,3 f.: 349; 44,1,4: 349; 44,1,8: 349; 44,2: 304, 350; 44,2,4: 168, 351; 44,2,6: 168, 351, 358, 44,2,7: 277, 358, 368; 44,3: 304, 349; 44,3 f.: 152; 44,3–4: 350; 44,3,1: 157, 349, 352; 44,3,1 f.: 210; 44,3,2: 347, 358; 44,3,2 f.: 157; 44,3,2– 4: 349; 44,3,4: 343; 44,3,4–9: 349; 44,3,5: 349; 44,3,7: 340; 44,3,8: 346; 44,3,8 f.: 346; 44,3,9: 346; 44,4: 304; 44,4,1: 361; 44,4,1–14: 157; 44,4,2: 340; 44,4,12: 357, 358; 44,4,14–16: 157; 44,4,16: 145; 44,5: 249, 304, 329, 350; 44,5,1: 351; 44,5,2: 282, 351, 362; 44,5,2 f.: 348; 44,5,6: 327; 44,5,7: 328, 357; 44,5,8: 277, 368 Ktesias FGrHist 688 F 1: 212; F 5: 212; F 13: 48; F 14: 48 Lactantius inst. 1,1,3: 67, 254; 1,5,2: 269; 1,10,9: 281; 1,21,1: 256; 1,23,9: 68, 255; 4,26,13: 253; 5,9,15: 259, 268; 6,5,1: 70, 256; 6,9,24: 272; 6,20,20: 259; 6,24,10: 68, 255; 6,24,24: 275; 7,5,22: 259; 7,14,5: 258; 7,24,15: 277 epit. praef.: 36; 61,4: 268; 65,6: 255 mort. 3,4: 275; 8,4: 271; 10,6: 272; 45,6: 276 Libanios or. 1,214 f.: 87; 1,234: 87; 2,44: 87; 11,11: 138; 11,57: 138

421

Livius praef. 10: 190; 1,1–41: 167; 1,3,11– 4,2: 334; 1,9: 339; 1,44,5: 282; 3,6,6: 281; 3,36,7: 278; 4,20,2: 283; 4,35,8: 282; 4,53,6: 279; 5,5,6: 70, 258; 5,33,2; 279; 5,47,1: 275; 5,49,7: 278; 5,54,4: 282; 6,12,2: 264; 7,15,1: 285; 7,24,5: 280; 7,25,9: 279; 7,40,10: 280; 8,31,2: 275; 9,4,7: 279; 9,17,10: 257; 9,17–19: 197; 9,18,6: 197; 10,2,1–14: 305; 10,31,13: 279; 21,5,3: 254; 21,16,1: 280; 21,29,1: 275; 21,40,9: 273; 22,18,2: 273; 22,56,1: 280; 22,59,7: 279; 23,5,12: 281; 23,9,10: 272; 24,6,8: 334; 24,38,5: 280; 26,13,15: 283; 26,19,6–7: 110; 26,25,3: 257; 27,17,4: 282; 27,25,2: 285; 27,31 f.: 306; 27,43–51: 327; 28,40,6: 255; 28,42,11: 76, 278; 30,12,13: 278; 30,12,17: 280; 30,13,1: 283; 30,20,3: 255; 31,7,2: 280; 33,12,8: 282; 33,21,5: 258; 33,27,8: 279; 33,37,8: 278; 33,47–49: 52; 33,47,9: 282; 34,48,5: 256; 35,12,13: 281; 35,47,4: 253; 36,3,12: 278; 36,7,10: 281; 36,15– 19: 52; 36,30,1: 281; 37,34–36: 372; 37,36,3–8: 372; 37,39–41: 52; 37,54,25: 279; 38,8,3: 281; 38,19,2: 306; 38,24,9: 306; 38,24,8: 280; 38,41,11: 279; 38,53,9: 264; 39,15,10: 282; 39,24,6: 278; 39,29,1: 282; 39,52,7–9: 207; 40,8,17: 279; 40,9,6: 280; 40,12,3: 276; 40,54,4: 278; 41,24,7: 282; 41,28,2: 280; 42,39,4: 278; 44,22,3: 279; 44,25,9: 256; 45,12,3–6: 274; 45,20,1: 280; 45,28 f.: 339; 45,36,4: 278; per. 49–50: 167, 306; per. 50: 339; per. 52: 333; per. 60: 333; per. 68: 167, 306; per. 101: 147; per. 104: 306 Longus praef. 3: 39 Lucanus 1,95: 279; 2,481: 281; 3,73: 254; 5,130: 279; 5,177: 254; 5,363: 284; 6,29: 279 Lucifer abs. 2,17: 275 Athan. 1,24: 259 non conv. 32: 259 Lucretius nat. 2,1: 68, 255; 3,10–13: 40; 6,497:

422

9. Indices

280 Lukianos hist. conscr. 53,1: 41 dial. mort. 14,4: 108 icar. 15: 111 Macrobius sat. 1 praef.: 40; 1,12,21: 332; 1,12,24: 340; 1,16,1: 256; 2,7,17: 260; 3,14,2: 271; 3,14,7: 66, 72, 272; 6,4,4: 284; 7,4,13: 257; 7,4,30: 267 somn. 1,1,3: 256; 1,1,7: 258; 1,5,4: 257; 1,6,73: 282; 1,7,3: 273; 1,8,2: 256; 1,7,9: 277; 1,15,19: 269; 1,19,1: 256; 1,20,13: 256; 2,10,8: 277 Manilius 1,23: 263 Marius Victorinus in Galat. 1,2,14: 275; 2,5: 255 adv. Arium 1a,15. 26. 30. 43: 256; 4,7: 276; 4,14: 256 in rhet. Cic. 1,27: 274; 2,13: 271 Martialis 2,24,1: 262 Martianus Capella 4,383: 273; 9,933: 256; 9,975: 254; 9,984: 264; Maximus Taurinensis serm. 25: 261; 32: 267; 48: 275; 61b: 260; Medios FGrHist 129 T1: 147 Pomponius Mela 1,2: 257; 1,15,5: 258 Memnon FGrHist 434 F 1,5,6: 111; F 8,1–6: 134, 135; F 8,7: 135; F 29,6: 333 Minucius Felix 17,2: 269; 31,8,30: 273 Nikolaos von Damaskos FGrHist 90 F 1–2: 194; F 81: 195; F 100: 194; F 135: 31; T 11: 194 Cornelius Nepos Att. 18,1–2: 219; 19,2–4: 218; 20,1–3: 218; 20,4–5: 218; 21,4–22,2: 218 Eumen. 4,2: 280; 10–12: 338 Hann. 2,2: 372; 2,3–6: 372; 7: 52 Paus. 1,1–4: 153 Timol. 1,4: 279 Novatianus bon. pud. 11: 265

trin. 12. 31: 277 Obsequens 44: 167, 306 Orosius hist. 1,3,2: 263; 1,3,23: 265; 1,8,1: 24; 1,8,1–5: 90; 1,10,1: 24; 1,10,1 f. 6: 91 1,10,2: 24, 91; 1,10,3–5: 91; 1,15: 330; 1,15,3: 260; 1,16,2: 92; 1,21,8: 262; 2,4,6: 264, 271; 2,6,11: 272; 2,7,5: 278; 2,8,7: 92; 2,8,9: 260; 2,10,9: 92; 2,14,7: 92; 2,15,3: 76, 278; 3,3,4: 264; 3,7,9: 257; 3,13,2: 153; 3,13,10: 264; 3,18,7: 342; 3,19,5: 347; 3,23,6: 278; 4,1,12: 260; 4,6,1: 24; 91, 296; 4,6,6: 24; 914,6,6–9: 370; 4,6,15: 370; 4,6,16–20: 296, 338; 5,10,6 f.: 332; 5,10,7: 332; 5,15,2: 258; 5,18,10: 264; 5,18,30: 278; 7,20,1: 270; 7,21,6: 72, 268; 7,22,10: 72, 268; 7,24,4: 270; 7,27,1: 24, 91; 7,34,5: 24, 92; 7,34,6: 264; 8,1,1: 80 c. Pelag. 2,1: 256 Ovid fast. 1,61: 254; 2,399: 72; 271; 3,633– 648: 334 met. 11,268: 279; 13,149: 279 trist. 2,1,408: 276 Panegyricus Latinus III (XI) 13,1: 271; IV (X) 20,1: 25; XII (IX) 18,1: 265 Passio Perpetuae et Felicitatis 5,3: 270 Paulinus Mediolanensis vita Ambr. 27,1: 276 Paulinus Nolanus ep. 6 (30G),1: 262; 10,2: 272; 14,2: 253, 277; 20,2: 274; 23,10: 265; 23,15: 282; 25,5: 270; 29,2: 265; 29,20,3: 272; 40,2: 276; 46,3: 254 carm. 6,20: 277; 6,73: 267; 19,98: 277; 21,138: 269; 29,23: 277 Paulinus Pellaeus euchar. praef. 4: 41 Pausanias 1,1,1: 101; 1,7,3: 101, 330, 331; 1,9,2: 332; 1,9,5: 108; 1,9,8: 111; 1,10,3: 111, 330; 1,13,4–8: 338; 3,6,4–6: 101; 3,10,5: 305; 4,5,5: 305; 4,35,3: 333, 334; 5,5,1: 338; 6,12,3: 334, 338; 7,4,6: 154; 7,10,1–17,1: 339; 8,7,7:

9.1 Stellenregister 334; 9,7,2: 128, 334; 9,7,2–3: 106; 10,19–23: 101; 10,19,5–23,14: 161, 173 Periplus maris Rubri 47: 306 Petronius 19,1: 274; 80,1: 274; 102,16: 275; 105,10: 261; 108,14: 279;136,1: 272 Petrus Chrysologus serm. 16: 271; 19: 275; 20: 274; 22: 267; 34: 266; 36: 266; 44: 275; 45: 281; 66: 275; 97: 262; 139: 262; 172: 275; 173: 267 Photios bibl. 62: 93 Phylarchos FGrHist 81 F 50: 305 Plautus ep. 140: 28 Plinius maior nat. praef 1: 36; praef. 12: 46; praef. 24–27: 187; 3,2: 276; 4,4: 197; 4,13: 256; 6,35: 218; 6,38: 147; 6,46: 160; 7,10,2: 264; 8,54: 108; 10,48,2: 264; 12,78: 256; 17,186: 284; 18,99: 276; 25,9: 276 Plinius minor ep. 1,10,6: 267; 3,4,4: 259; 3,16,6: 280; 3,18,3: 264; 4,25,3: 272; 4,26,1: 255; 5,19,6: 275; 6,1,2: 267; 7,17,7: 37; 9,26,9: 46; 14,11: 270 paneg. 4,7: 267; 22,2: 267; 25,1: 69, 258 Plutarch Agis 3: 305 Alex. 2,6: 110; 3,1–2: 110; 9: 332; 10,5: 126, 334; 10,7: 332; 21,7– 10: 331; 27,8: 334; 29,7: 335; 30: 334; 39,12: 334; 45: 113; 46: 330; 46,1 f.: 148; 48–49: 114; 54: 108; 55,9: 108; 70,3: 335; 75,3: 128; 77,2–5: 106; 77,4: 334; 77,7: 337 Alk. 23: 336 Ant. 3,2: 306; 65–68: 167 Art. 3,4–6: 336; 26,3–5: 331; 27,2: 332 Eumen. 16–19: 338; 17–19: 370; 17,6– 11: 370 Flamin. 7: 371 Demetr. 5: 107; 27,3: 108 Kimon 11 f.: 48 Kleom. 33,2: 330 Lys. 22: 336

423

Pomp. 33: 326; 34: 147 Pyrrh. 1: 335; 1,2: 333; 2–3: 112; 3,1– 5: 331; 27: 338 Rom. 14: 339 mor. 250f–253f: 101, 338 qu.R. 29,268DE: 332 Polyainos 2,30: 338; 4,6,18: 305; 6,7: 305; 8,3,1: 339; 8,50: 331, 333; 8,52: 333, 334; 8,53: 331 Polybios 1,1,2: 190: 1,3,1 f.: 139; 1,3,3–5: 140; 1,4,1 f.: 187; 2,4,7–6,7: 167, 305; 2,8– 9: 167, 305; 2,37,4 f.: 140, 186; 3,91,7: 140; 4,2,4–11: 207; 4,40,2 f.: 139; 4,46,1: 101; 4,48,8–9: 305; 4,48–51: 306; 5,33,1–5: 186; 5,33,3: 140, 186; 5,40–54: 306; 5,53,2: 140; 5,57: 306; 5,101,7–10: 371; 5,104: 371; 7,4,5: 334; 7,8,1: 338; 7,15–18: 306; 8,11,3: 175; 8,17–21: 306; 14,11,5: 330, 334; 15,25,2–12: 332; 15,25,12: 330, 334; 15,26a: 332; 15,33,11 f.: 332; 18,23,3– 6: 371; 21,33–39: 167; 21,38: 306; 23,13–14: 207; 32,10: 339; 34,2,4–13: 140 Pomponius Porphyrion Hor. ep. 1,3,9: 270; 1,17,19: 272 Hor. sat. 2,2,67: 265 Hor. carm. 1,2,9: 46; 3,11,25: 46 Porphyrios FGrHist 260 F 2,1: 127; F 2,10 f.: 306; F 43: 331 Poseidonios FGrHist 87 T 1: 189; F 61: 189; F 5: 189 Possidius v. Aug. 15,5: 265; 30,21: 256 Prokop aed. 2,1,4: 160 pers. 1,10,14: 160 Propertius eleg. 1,10,1: 68, 255 Prosper Tiro expos. ps. 144: 68 Prudentius ham. praef. 39: 69, 254; 31: 271 perist. 4,121: 276; 10,1011: 275 c. Symm. 1,533: 274 Claudius Quadrigarius hist. fr. 10b 15: 260 Quintillian

424

9. Indices

inst. 1, prooem. 25: 70, 258; 1,6,12: 257; 2,1,1: 266; 3,2,1: 282; 3,8,6: 261; 3,9,1: 46; 3,9,4: 46; 4,1,36: 284; 4,1,79: 261; 4,2,58: 276; 6,3,33: 256; 8,3,34: 262; 8,3,38: 276; 8,5,2: 256; 8,6,2: 69, 254; 10,1,89: 263; 10,1,129: 271; 11,1,6: 254; 11,1,11: 253; 11,1,88: 255; 12,1,14: 264; 12,10,25: 284 Quodvultdeus promiss. 1,6: 258; 2,11: 265; 2,19: 275; 2,28: 258; 3,2: 253 serm. 1,13: 276 Rufinus apol. adv. Hier. 1,41: 272; 1,43: 275 hist. mon. 9,7,2: 265; 15,2,2: 273 Orig. in cant. 2: 46 princ. 4,3: 46 trans. Basil. hom. VIII s. 2,31: 260 transl. Basil. reg. 3 resp. 26; reg. 14 resp. 1: 284 transl. Eus. h.e. 1,1,7: 257; 1,3,8: 253; 1,4,5: 46; 2,6,6: 277; 2,15,1: 265; 2,22,1: 71, 267; 2,25,1: 268; 2,26,1: 271; 3,7,2: 267; 3,24,7: 265; 3,35: 269; 6,45,6; 70; 7,18,2: 265; 8,14,6: 268; 9,9,10: 268; 9,11,2: 268; 9,11,4: 270; 10,2,1: 268; 10,8: 254; 10,8,17: 264; 10,9,1: 268; 10,12: 269; 10,13: 267; 10,18: 254; 10,27: 269; 11,2: 270; 11,13: 274 transl. Greg. Naz. or. praef.: 253; 4,2,1: 46 transl. Orig. comm. in cant. 1: 265; 2: 46, 269; 3: 263 transl. Orig. ep. Paul. ad Rom. 8,7: 256; 10,43: 253; 16,2,4: 261; 34,9,2: 260 transl. Orig. in Num. hom. 21,3: 282 transl. Orig. princ. 1, praef. 2: 258; 2,10,8: 256 transl. Orig. ps. 36 hom. 1,5: 274 transl. Clem. Rom. ep. ad Iacob. 1,5: 253 transl. Clem. recogn. 1,4,2: 264; 1,49,4: 270 in libros hist. Euseb. (CCL 20, p. 267 f.): 69, 254 Rutilius Lupus 1,7: 285, 1,81–92: 212; 2,16,20: 255 Sallust

Catil. 4,1: 38; 21,1: 284; 54,4: 284 epist. Mithr. 1: 171; 6,18: 279 hist. frg. 1,12: 279; 1,55: 279; 1,88: 279; 1,126: 280; 2,76: 333; 2,87: 281; 4,69,1: 280 Iug. 4,4: 38; 4,5 f.: 190; 32,5: 284; 88,1: 255; 112,1: 284 or. Lep. 21: 279 Salvianus gub. praef. 1: 254; praef. 3: 41; 4,14,66: 276; 6,15: 276 eccl. 2,14,69: 262 Seneca rhetor contr. 1,4,12: 270; 1,7,14: 279; 6,2: 66, 72, 272; 7 praef. 2: 46; 7,1,20: 270; 8,1: 264; 9,3,4: 259; 10,5,22: 196 contr. exc. 2,5,1: 268 const. sap. 1,2: 273 Seneca ep. 13,1: 273; 14,11: 277; 28,1: 275; 36,1: 269; 66,9: 284; 66,35: 254; 74,4: 281; 84,3–4: 40; 88,39: 273; 90,39: 275; 91,13: 197; 94,67: 275; 94,68: 269; 105,3: 269; 106,3: 254; 108,9: 273 benefic. 5,16,5: 282; 6,9,2: 268; 7,14,1: 69, 258; 7,19,8: 274 de ira 1,11,5: 271; 2,12,5: 70, 258; 3,17,2: 108; 3,23,1: 108; 3,23,4–6: 197 clem. 1,11,1: 277; 1,25,1: 108 dial. 2,3,5: 269; 3,18,2: 269; 5,6,3: 273; 5,41,1: 273; 6,19,6: 275; 8,5,2: 275; 12,8,4: 267; 12,16,1: 277; 12,17,2: 275 Herc. 570: 279 nat. 2,2,2: 257; 3,12,1: 257; 3,29,3: 270; 5,18,6: 264 Phaedr. 631: 272 Tro. 871 ff.: 330 L. Septimius Dict. Cret. praef.: 37, 39, 41; 1,16: 253; 2,11: 262; 2,21: 262; 2,30: 269; 6,1: 273; 6,13: 277 Servius Aen. 1,133: 268; 3,108: 24; 3,212: 256; 3,553: 271; 4,37: 24; 4,168: 260; 4,507: 270; 5,68: 260; 6,767: 260; 7,782: 24; 7,792: 271; 9,568: 267; 10,9: 269; 10,19: 269; 10,202: 269; 10,754: 260; 10,763: 267;

9.1 Stellenregister 11,262: 274; 11,271: 267 ecl. 1,10: 275; 6,41: 270 Georg. 1,268: 270; 3,5: 260 Sidonius ep. 1,1,3: 37 Sidulius op. pasch. 5,1: 266 Silius Italicus 7,57: 282 Siricius epist. 4, ed. ZELZER 1982 (CSEL 82,3), p. 299: 269 Ps.-Skymnos v. 717: 153 Iulius Solinus praef. 1: 37; 5,20: 269 Statius silv. 1,2,187: 254; 2,3,66 f.: 279; 3,2,110: 27, 275; 5,1,132: 280 Theb. 1,402: 279; 11,58 f.: 263; 11,460: 263 Strabon 1,1,22 f., p. 13C.: 193; 1,1,23, p. 13C.: 193; 1,1,23, p. 14C.: 32; 1,2,39, p. 45–46C.: 147; 1,2,15 p. 24C.: 140; 6,1,4, p. 254C.: 331; 6,8, p. 259C.: 338; 7,8, p. 326C.: 332; 11,4,8, p. 503C.: 147; 11,5, p. 504–506C.: 330; 11,5,1 p. 504C.: 147; 11,5,4, p. 505C.: 147; 11,9,3, p. 515C.: 194; 11,11,1, p. 516C.: 306; 11,14,12, p. 530C.: 147; 11,14,12, p. 531C.: 147; 11,14,15, p. 531C.: 159; 13,4,1, p. 623C.: 111, 330; 15,1,57, p. 711C.: 196; 16,2,4, p. 749C.: 333; 17,1,54, p. 820C.: 218; 17,3,21, p. 837C.: 155; 17,11, p. 795C.: 330 hypomn. FGrHist 91 F 1: 194; F 5: 193; F 6–7: 193; F 8–9: 193; F 19: 193; F 10–18: 193; F 18: 194 Sueton Iul. 7,2: 265; 16,2: 276; 25,1: 277; 26,3: 265; 69,1: 279 Aug. 18,2: 277; 25,3: 265; 94,4: 110 Tib. 7,2: 266; 37,4: 277 Calig. 1,2: 277; 34,1: 270; 35,1: 274; 44,1: 265; 45,1: 265; 50,3: 273 Claud. 35,1: 276, 284; 36,1: 274; 46,1: 265 Nero 1,1: 72, 271; 2,1: 257; 18,1: 277; 36,1: 270

425

Vitell. 14,1: 263; 14,2: 264 Vesp. 4,4: 269; 7,1: 270; 8,2: 265, 281; 8,4: 277 gramm. 30,6: 277 Sulpicius Severus chron. 1,1,4: 39; 1,7,7: 269; 1,17.6: 258; 1,29,5: 46; 1,33,2: 262; 1,36,1: 269; 1,48,1: 271; 1,49,5: 269; 1,53,1: 269; 2,18,2: 272; 2,26,4: 269; 2,32,6: 277; 2,37,1: 272; 2,41,7: 280 v. Mart. prol. 6: 41 dial. 2,5,8: 71, 267 Symmachus rel. 11: 276 Tacitus Agric. 14,1,11: 277; 27,1: 284 ann. 2,24,3: 273; 2,44,2: 253; 2,56,1: 26; 2,56,4: 277; 2,88: 197; 3,16,1: 273; 3,36,2: 279; 3,53,3: 260; 3,61,1: 277; 4,3,3: 270; 4,34,3: 219; 6,34,2: 147; 11,30,1: 265; 12,18,2: 265; 12,63,2: 284; 13,6,3: 281; 13,54,1: 281; 13,56,3: 281; 14,11,1: 281; 14,31,2: 277; 14,61,2: 265; 15,9,1: 72, 260; 15,13,1: 281 Germ. 3: 148; 8,1: 267 hist. 1,2,2: 277; 1,11,2: 269; 1,16,2: 25; 1,88,3: 265; 2,30,2: 267; 2,48,2: 260; 2,62,1: 265; 2,89,2: 283; 3,10,4: 280; 3,30,2: 271; 3,47,1: 277; 3,49,1: 274; 3,58,2: 269; 4,74,1: 282; 5,3: 91; 5,8: 212; 5,9,1: 282 dial. 22: 46; 36,3: 264 Terentianus Maurus 1012: 263 Terentius Andr. 558: 276 Tertullian anim. 1: 268; 25: 46; 34: 259; 36,1: 46; 43: 258; 46: 193; 50,1: 46 apol. 2: 268; 21: 75, 283; 34: 269; 46: 271 bapt. 13: 268 cast. 5: 271 cult. fem. 1,2: 263 adv. Iud. 13: 262, 275 adv. Marc. 2: 269; 4: 283; 5: 260, 262, 268 nat. 1,3: 259; 1,13: 46, 266, 1,16: 259;

426 2,7: 265; 2,10: 277 paenit. 8: 269 patient. 9: 267; 12: 268 praescr. 31: 46 scorp. 9: 283 spect. 16: 275 Ps.-Tertullian haer., ed. KROYMANN 1954, p. 216,5: 260 Theopomp von Chios FGrHist 115 T 1: 174, 175; T 19: 175; T 20a: 176; T 31: 175; F 3. F 17. F 130. F 132: 207 Ps.-Tibull Paneg. in Messalam 3,7,88: 264 Timagenes FGrHist 88 T 1: 196; T 1–7: 196; T 2: 196; T 3: 197; T 8: 197; T 11: 196; T 12: 196; F 1: 196, F 2: 196; F 3–5: 196; F 9: 196; F 12: 196 Timaios FGrHist 566 F 82: 331 De trinitate (anon.) 12,941 (ed. BULHART 1957): 273 Pompeius Trogus prol. 1: 53, 54, 55, 158, 214, 286, 287, 342, 343, 344, 348, 351, 352, 354, 356, 358, 362, 364; 2: 47, 53, 54, 55, 102, 151, 158, 287, 304, 344, 349, 356, 357, 358, 361, 364; 3: 53, 54, 55, 56, 158, 288, 304, 342, 344, 345, 347, 348, 349, 356, 359; 4: 53, 55, 151, 344, 359, 360, 364; 5: 53, 55, 288, 344, 349, 351; 6: 289, 304, 305, 344, 345, 347, 351, 353, 356, 357, 361, 365; 7: 53, 54, 55, 151, 158, 289, 315, 350, 353, 354, 355, 364; 7–9: 115; 8: 289, 290, 315, 346, 348, 350, 354, 355, 356, 361, 362, 365; 8–9: 353; 9: 53, 54, 55, 151, 152, 158, 288, 290, 315, 332, 345, 347, 349, 351, 356, 358, 365; 10: 53, 54, 55, 158, 288, 290, 305, 312, 342, 343, 345, 349, 353, 355, 356, 359, 360, 365; 10–15: 115, 307; 11: 53, 54, 55, 158, 290, 346, 356; 11– 13: 353; 12: 51, 52, 53, 54, 55, 158, 201, 289, 291, 305, 311, 343, 344, 349, 350, 351, 352, 354, 357, 358; 13: 52, 53, 55, 151, 203, 292, 293, 311, 313, 315, 347, 349; 14: 124, 293, 294, 305, 310, 313, 315, 345, 349, 353, 357; 14– 16: 106; 15: 53, 54, 55, 107, 158, 294, 305, 310, 312, 313, 314, 347, 349, 350,

9. Indices 351, 353, 357; 15–17: 319; 16: 53, 55, 150, 151, 158, 207, 294, 295, 312, 313, 314, 318, 345, 348, 350, 353, 357; 17: 53, 55, 111, 124, 151, 202, 295, 305, 307, 312, 314, 317, 318, 345, 348, 351, 353, 357, 361; 18: 53, 55, 151, 158, 166, 201, 295, 318, 348, 351, 357, 359, 362, 365; 19: 210, 296, 305, 342, 351, 359, 360, 365; 20: 53, 55, 210, 241, 296, 342, 349, 351, 359, 362; 21: 296, 305, 307, 347, 351, 359, 360; 22: 296, 307, 342, 347, 351, 359; 23: 53, 55, 133, 151, 156, 210, 297, 345, 348, 351, 357, 359, 365; 24: 53, 55, 124, 135, 161, 202, 205, 206, 297, 305, 312, 314, 317, 319, 348, 349, 350, 353; 24–27: 310; 25: 297, 305, 318, 343, 349, 350, 351, 353, 365; 26: 47, 49, 57, 101, 243, 297, 305, 347, 349, 351, 354, 359, 360; 27: 49, 297, 305, 349, 354, 360; 28: 53, 54, 55, 166, 167, 298, 305, 333, 341, 343, 345, 346, 348, 350, 351, 353, 357, 361; 28–30: 317; 29: 53, 54, 55, 158, 167, 168, 298, 342, 347, 348, 350, 357; 30: 102, 124, 167, 298, 306, 324, 330, 344, 353, 354, 357, 358; 30–32: 310; 31: 47, 49, 52, 167, 245, 298, 299, 341, 342, 349, 351; 32: 53, 55, 102, 158, 167, 282, 299, 306, 317, 341, 345, 347, 349, 350, 351, 354, 355, 357; 33: 119, 167, 214, 299, 306, 317, 324, 341, 348, 351, 353, 357; 34: 48, 53, 54, 55, 158, 202, 203, 246, 299, 306, 326, 342, 345, 347, 349, 354, 357, 360, 365; 35: 48, 299, 306, 312, 347, 355, 357, 360, 365; 36: 53, 55, 56, 102, 152, 300, 306, 311, 312, 326, 351, 355, 357, 360, 364, 365; 37: 47, 53, 54, 55, 158, 167, 300, 314, 345, 347, 355, 357; 38: 124, 300, 301, 311, 312, 314, 318, 332, 342, 345, 355, 360; 39: 60, 61, 124, 131, 167, 302, 306, 311, 312, 318, 332, 342, 343, 346, 347, 351, 355, 357, 360; 40: 59, 102, 115, 166, 167, 176, 302, 306, 343, 347, 357, 360; 41: 53, 54, 55, 152, 158, 302, 306, 343, 344, 350, 354, 355, 358, 360, 364, 365; 42: 53, 55, 150, 152, 167, 303, 343, 344, 355, 358, 362, 364, 365; 43: 53, 55, 115, 150, 152, 158, 167, 216, 304, 352, 354, 357, 360, 364; 44: 115, 152, 168, 210, 350, 351, 364 (zu den Prologi passim auch Kap. 2.3 u.

9.1 Stellenregister Tabellen 7.2, 7.8, 7.10) Thukydides 1,1,1: 177; 1,16,5: 45; 1,21: 137; 1,22,4; 190; 1,32,1: 171; 1,94: 153; 1,100,1: 48; 2,45,2: 122; 2,48,3: 190; 2,78,3: 122; 8,12,2: 336 Valerius Flaccus 8,52: 269; 5,541: 253 Valerius Maximus 1,7 ext. 2: 106; 1,8 ext. 13: 333; 2,10, ext. 1: 272; 3,2,22: 197, 253; 4,6,3: 280; 5,3,2a: 282; 5,3,2 f.: 255; 5,7,2: 282; 6,5, ext. 4: 272; 6,6 ext. 2: 281; 9,1 ext. 5: 332; 9,2 ext. 5: 327; 9,3 ext. 1: 108; 9,6: 274; 9,10 ext. 1: 331; 9,14 ext. 1: 333 Varro rust. 2,10,4: 268; 5,105: 270 Vegetius mil. 3,4,3: 260; 3,14,13: 281; 4,31,1: 256 mulom. 3,2: 27, 275 Velleius Paterculus 1,6,6: 212; 1,13,2: 283; 1,14,3: 272;

427

1,14,4: 272; 2,7,7: 153; 2,44,4: 277; 2,45,4 f.: 306; 2,59,1: 256; 2,97,4: 277; 2,109,2: 264; 2,113,1: 281; 2,125,2: 280 Vergil Aen. 1,335–68: 331; 1,637: 254; 4,680–681: 285; 4, passim: 331; 5,687: 267; 7,50 ff.: 334; 8,55: 264; 10,809: 280; 11,436: 267; 12,517: 267; 12,818: 267; Georg. 2,124: 260 Victor Vitensis 3,3: 278 Victorinus von Pettau comm. in apoc. 5,1: 268 Vitruv 1,4,8: 284 Xenophon hell. 6,1: 304 Zenon tract. 1,16: 253; 1,36: 262 Zonaras 8,6,15: 338; 9,28: 306

9.1.2 Bibelstellen und Apokryphen 1. Mos 39,6: 156 Dan 2: 207; 2,31–45: 212; 7: 207; 11: 215; Sap 11,15 (Vulg.): 259

Ps 144,13 (Vulg.): 68 Act 7,19 (Vulg.): 259 1 Makk 10,51–58: 333; 14,1–3: 339

9.1.3 Mittelalterliche Autoren und Werke Agnellus von Ravenna Lib. pontificalis Ecclesiae Ravennatis 129: 69 Bartholomaeus von Exeter c. fatal. err. 167,4: 46 Beda Venerabilis de templo, prol.: 263 de arte metrica 3: 263 Benedikt von Aniane concord. reg. 15. 41: 69 Bernhard von Clairvaux prol. in antiphon. ed. J. Leclercq et H.M. Rochais, 1963, vol. 3, p. 515: 46 Bonaventura leg. Franc. 18,3: 69

Frechulf von Lisieux hist. 1,5,1: 46 Hugo von St. Victoir didasc. 4,1: 46 Iohannes Sarisberiensis, Policraticus 4,11: 267 Iulianus von Toledo, De comprobatione sextae aetatis 1,5: 70 Konrad von Eberbach exord. Cisterciens. dist. 6,9: 46 Philipp von Harveng comm in cant. 5,4: 46 Suda T 588: 196; E 3363: 196

428

9. Indices

9.1.4 Inschriften und Papyri AE 1974,15: 272 CIL VI 1782: 85; 1783: 85; 6502: 272; 13213: 272; 19270: 269; 40416: 328 CIL VIII 3275: 260 CIL XIII, 8644: 272 CIL XIV 2485: 272 CLE 374: 272 ICUR I 239: 272 ILCV 3107; 272 ILabraunda 3: 305

ILS 8489: 272 NSA 1933, 450 (erg.): 272 OGIS 345,6–8: 333; 352,69 f.: 334; 745: 330 P.Oxy. 30: 14 P.Mil. 40: 218 RMD I 9: 217 SEG IX 3: 155; XXXIV 878: 305 SIG³ 398: 101

9.2 PERSONENREGISTER Zahlen im Fettdruck verweisen auf umfassendere Behandlung im Buch, Zahlen in kursiv auf Erwähnungen in den Tabellen. Antike Autoren und Werke sind hier nur aufgenommen, sofern sie im Hauptteil behandelt werden. Abdalonymos: 291, 359 Adea Eurydike → Eurydike Abrahames: 300 Acherbas: 395 Achaios: 102, 306 Acilius, C.: 30 Acilius Glabrio, M.: 49-53, 245, 299, 266 f. Adores: 300 Aelius Tubero: 220 Aemilius, M.: 299 Aemilius Lepidus, M.: 298 Aemilius Paulus, L.: 119, 298, 299, 324, 328 Aemilius Sura: 212 Aeneas: 148, 156, 296, 299, 304, 331, 350, 352 Aëropos: 25, 289, 350 Agatharchides: 188 Agathokleia: 124, 244, 298, 330, 332, 334, 343 Agathokles, Tyrann von Sizilien: 21, 104, 116, 132 f., 156, 170, 201, 204, 241, 296, 307, 321, 335, 338, 342, 345, 347, 351, 354, 359, 360, 370 f., 376 Agathokles, Sohn des Lysimachos: 111, 240, 295, 312, 314, 330, 376 Agathokles, Günstling des Ptolemaios IV. Philopator: 244, 298, 330 Agesilaos: 236, 289, 323 Agis II.: 288, 336 Agis III.: 238, 250, 291, 308, 311, 352

Agraios: 293 Aiakidas: 294, 295 Aiax: 304 Aietes (Kolchis): 146, 299, 303, 334 Aigeus: 287, 303, 344 Aigialeos: 303 Alexander I.: 289, 336 Alexander II. von Makedonien: 289, 332 Alexanders II. von Epirus: 51, 57, 101, 125, 126, 237, 242, 243, 295, 297, 305, 308, 316, 332, 334, 341, 348, 353, 354, 377 Alexander III. d. Gr.: 14, 21, 23, 51, 62, 86, 87, 90, 92, 100, 103, 104, 105–111, 112, 113–115, 117, 119, 124–128 (Olympias), 142, 146, 147–148 (Thalestris), 152, 154, 159, 170, 187, 191, 193, 200, 203, 208–210, 215, 225, 229, 238, 239, 240, 241, 248, 267, 286, 287, 290, 292, 293, 294, 295, 296, 300, 301, 303, 307–310, 311, 313, 314, 315, 316, 317, 319, 320, 321, 324, 325, 327, 330, 331, 333, 334, 335, 337, 342–362, 369 f. (Reden), 374, 375, Tabelle 7.7.1 passim u. 9.3 → Alexanderzug Alexander IV.: 293, 294, 309 Alexander V.: 104, 105, 294, 312, 314, 370 Alexander Balas: 48, 112, 246, 299, 302, 312, 347, 360, 378 Alexander Lynkestas: 290, 292, 308 Alexander, Sohn der Kleophis: 291

9.2 Personenregister Alexander, König der Molosser: 203, 238, 250, 290, 291, 294, 297, 298, 307, 343, 345, 348, 352, 357, 359, 361, 362, 366, 375 Alexander, Sohn des Perseus: 299 Alexander von Pherai: 236, 305 Alexander Zabinas: 60 f., 104, 247, 248, 311, 313, 318, 379 Alketas: 293 Alkibiades: 170, 288, 323, 336, 351, 356, 369 Ambiorix: 217 Ambrosius: 65, 71, 77, 261, 263 Ambus (= Sambos?): 291 Ammianus Marcellinus: 24, 46, 65, 72, 77, 85, 89, 95, 117 Ammon: 110, 125 Ampelius: 34, 36, 84, 89, 116–119, 322–329 Amulius: 304 Amyntas I.: 289 Amyntas II.: 337, 356 Amyntas III.: 289, 315, 332 Amyntas IV.: 331 Amyntas, Heerführer Alexanders: 290, 291, 350 Amyntas, Statthalter Baktriens: 293, 344 Anaxarchos: 291, 354 Anaxilaos: 154, 288 Anaximenes: 174 f. Andragoas: 291, 302 Andromache: 155, 295, 330 Andriskos (Pseudophilippos): 119, 167, 176, 214, 245, 306, 324, 367, 378 Anonymos Valesianus: 93 Antandros: 296 Antenor: 296 Antigenes: 291 Antigonos I.: 106, 125, 292, 293, 294, 302, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315, 317, 319, 332, 338, 353, 357, 370, 375 Antigonos II. Gonatas: 50, 57 f., 100–102, 103, 104, 112, 133, 134 f., 202, 205 f., 242, 295, 297, 317, 318, 339, 344, 349, 352, 353, 356, 362, 365, 376, 377 Antigonos III. Doson: 243, 298, 317, 348, 353, 361, 371 Antigonos, der Hasmonäer: 194 Antiochos I.: 58, 100, 110, 202, 205, 294, 295, 297, 302, 316, 317, 360, 376, 377 Antiochos II. Theos: 49, 133 f., 297, 298, 331, 333, 334, 377

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Antiochos III.: 14, 49 f., 52 f., 104, 118, 147, 168, 170, 243, 244 f., 298, 299, 300, 303, 306, 310 f., 317, 326, 342, 348, 351, 357, 360, 366, 371 f., 377 f. Antiochos IV.: 195, 246, 299, 303, 318, 360, 372, 378 Antiochos VI.: 300, 311 Antiochos VII.: 60, 104, 204, 205, 206, 247, 300, 301, 302, 303, 306, 311, 312, 333, 340, 344, 355, 360, 379 Antiochos VIII. Philometor (Grypos): 59, 61, 129–132, 176, 302, 306, 335, 372, 379, 380 Antiochos X.: 380 Antiochos IX. (Kyzikenos): 61, 129–132, 302, 332, 379 Antiochos XIII.: 248, 302, 372 Antiochos Hierax: 243, 297, 339, 345, 346, 349, 377 Antiope: 287, 330 Antipatros, Feldherr Alexanders: 50 f., 53, 105, 106, 114, 125, 238, 250, 290, 291, 292, 293, 307, 308, 309, 311, 313, 315, 342, 343, 344, 347, 349, 352, 353, 359, 375 Antipatros II., Sohn des Kassander: 106, 294, 314, 332, 335 Antipatros, Historiker: 175 Antoninus Pius: 234 Antonius, M.: 60, 102, 167, 194, 205, 218, 302, 303, 358 Antonius, M. Orator (cos. 99 v. Chr.): 167, 306, 379 Apame (bei Iustin: Arsinoë): 57 f., 101 f., 136, 243, 297, 330, 331, 347 Appian: 97, 109, 110 Apollodoros (Grammatiker): 219 Apollodoros von Kassandreia: 242, 305, 365, 377 Apollodotos, Inderkönig: 306, 380 Apollon: 110, 127, 155, 319, 333, 343 Apuleius: 65, 71, 73 Aquilius, Manius (cos. 129 v. Chr.): 300 Aquilius, Manius (cos. 101 v. Chr.): 301, 315 Aradius Rufinus, Q.: 37, 39 Aratos: 57, 243, 288, 305 Arbarkes / Arbaktus: 214, 235, 286, 322, 354, 374 Archagathos: 396 Archelaos: 289 Archidamos III.: 54, 238, 250, 289, 305, 375

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9. Indices

Archon: 293, 344 Areas: 134, 297 Argeus: 289 Ariamenes: 287, 297, 346, 356 Ariarathes I.: 238, 293, 315, 346 Ariarathes IV.: 298, 346 Ariarathes V.: 48, 55, 204, 246, 299, 300, 334, 339, 346, 352, 378 Ariarathes VI.: 300, 315, 333 Ariarathes VII.: 300, 315, 379 Ariarathes VIII.: 300, 351 Ariarathes IX.: 300 Ariaratos, Sohn Artaxerxes’ II.: 290 Ariobarzanes: 237, 300, 301, 315, 346 Aristaios / Battos: 52, 155, 293, 343 Aristeides: 288, 323 Aristonikos: 202, 205, 206, 247, 300, 301, 358, 367, 379 Aristoteles: 292 Aristotimos: 50, 57, 101, 102, 242, 297, 338, 342, 348 Arkesilaos: 293, 354 Armenius: 146 f., 148, 160, 248, 249, 251, 303, 361, 367 Arruas: 300 Arrybas: 289, 290, 316, 335 Arsakes I.: 160, 248, 302, 303, 310, 325, 350, 355, 378, 380 Arsakes II.: 303, 311 Arsinoë, Mutter der Berenike II.: → Apame Arsinoë II., Gattin des Lysimachos: 111, 124, 134 f., 136, 202, 240, 242, 295, 297, 312, 317 f., 330, 358, 376 Arsinoë III. → Eurydike Arses (Artaxerxes IV.): 304 Artabanos, Günstling des Xerxes: 48, 288, 356 Artabanos I.: 249, 303, 325, 359 Artaphernes: 102, 287, 304 Artavasdes I. (Artoadistes): 146, 303 Artaxerxes I.: 48, 116, 203, 288, 304 Artaxerxes II. Mnemon: 203, 236, 237, 288, 289, 290, 312, 320, 331, 336, 337, 349, 356, 365, 369, 374, 375 Artaxerxes IV.: s. Arses Artemisia: 287, 331, 349 Artoadistes: → Artavasdes I. Ascanius: 304 Aspasia: 290, 312, 331, 337 Asteropaios: 103, 289 Astyages: 214, 235, 286, 322, 335, 350, 354, 374

Atarathe: 300, 331 Atheas: 290, 316, 343, 350, 369 Atilius Regulus, M. (cos. suff. 256 v. Chr.): 119, 204, 302, 323, 329 Atropatos: 292, 354 Attalos, Feldherr Philipps II.: 290, 291 Attalos, Feldherr Alexanders: 292 Attalos I.: 50, 243, 297, 298, 306, 377 Attalos II.: 202, 299, 365, 379 Attalos III.: 247, 300, 326, 331, 339, 358, 378, 379 Atthis: 144, 287, 344 Attius Labienus, Q.: 303 Augustinus: 19, 24, 46, 65, 67–70, 73, 77, 79, 87, 93, 117, 178, 180 Augustus: 18, 25, 110, 119, 149, 159, 177, 194–196, 197, 199, 218, 219, 303, 304, 329, 358, 368 Aulus Gellius: s. Gellius Aurelius Victor: 28, 65, 77, 84, 85, 86, 89, 117 Ausonius: 87, 120 Autuchos: 293 Azelos: 300 Bacasis: 303 Bagabazos: 236, 288 Barsine, Tochter d. Artabazos: 105, 107, 291, 292, 294, 308, 313, 331, 356 Barsine, Tochter Dareios’ III.: → Stateira Basilius Caesariensis: 69 Battos → Aristaios Beda Venerabilis: 65, 71, 72, 252 Belgius: 204, 242, 297, 353 Berenike, Verlobte Attalos’ III.: 300, 331, 339 Berenike I.: 49, 59, 243, 297, 331, 333 Berenike II.: 57–59, 101 f., 123, 243, 297, 330, 331, 347 Beroë: 295, 331 Bessos: 291 Bomilkar: 296, 307, 351, 371 Brennus: 101, 120, 297, 299, 326, 348, 349, 353 Bruttia: 156, 297, 331 Bubares: 289, 337 Burobostes (Burobustes): 21, 102, 306 Byzas von Megara: 153 Caecilius Metellus, Q.: 306, 324 Candidos: 86 Cassiodor: 39 f., 46, 69 Cassius Longinus, C. (Caesarmörder): 165, 303

9.2 Personenregister Catumandus: 304, 354 Censorinus: 41 Charias: 288 Charillos: 288 Chion: 294 Chrestos: 301 Cicero: 30, 37, 38 f., 40, 67–70, 71, 72, 74, 76, 77 f., 84, 94, 116, 169, 172, 176, 178, 189, 218 f. Cincius Alimentus: 30 Claudius Caecus, Ap. (cens. 312 v. Chr.): 119, 295, 329 Claudius Nero, C. (cos. 207 v. Chr.): 327 Claudius Quadrigarius: 220 f. Comanus: 156, 304, 340, 359, 372 Cornelius Nepos: 120, 218 f., 305 Cornelius Rufinus, P. (cos. 290 v. Chr.): 328 Cornelius Scipio Aemilianus Africanus, P. (minor): 301, 325, 327, 328, 343 Cornelius Scipio Africanus, P. (maior): 110, 207, 299, 372 Cornelius Scipio Asiaticus, L.: 49, 52 f., 168, 245, 299, 326, 366 Cornelius Scipio Asinus, Cn.: 327 Cornelius Sulla, L.: 300, 325, 328 Curtius Rufus: 78, 108, 114, Damasko / Damas (Syrakus): 296, 338 Damaskos (König von Damaskus): 300, 331 Danaos → Tanaos Dareios I.: 203, 209, 235, 287, 289, 301, 316, 322, 325, 336, 344, 351, 353, 356, 359, 362, 374 Dareios II.: 288, 312, 351, 356 Dareios III.: 238, 290, 292, 307, 308, 331, 334, 335, 337, 355, 356, 361, 369, 370, 375 Dareios, Sohn Artaxerxes’ II.: 290, 312, 331, 337 Datis: 102, 304 Deidamia → Laodamia Demaratos: 387, 336, 351 Demetrios Poliorketes: 55, 104, 105, 106 f., 203, 207, 239, 294, 310, 311, 312, 314, 316, 317, 318, 319, 353, 370, 375; Rede: 311, 312, 314, 370 Demetrios, „der Schöne“: 57 f., 136, 243, 297, 331, 377 Demetrius II. (Aitolikos), Sohn des Antigonos Gonatas: 50 f., 243, 297, 298, 317, 334, 342, 353, 377 Demetrios III., Sohn Philipps V.: 245, 299, 317, 324, 357, 367

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Demetrios I. Soter: 21, 48 f., 55, 204, 246, 299, 306, 312, 339, 343, 346, 360, 367, 372, 378 Demetrios II. Nikator: 60, 104, 112, 189, 246, 247, 299, 300, 301, 302, 311, 312 f., 318, 333, 340, 343, 345, 347, 348, 350, 355, 356, 360, 362, 378, 379 Demetrios von Pharos (illyrischer Statthalter): 170, 172 f., 278, 298, 317, 350, 358, 371; Rede: 172 f., 371 Demetrios I., König von Baktrien: 248, 303, 350 Demetrios von Phaleron: 119, 324 Demophoon: 287, 323 Demosthenes, Redner und Politiker: 46, 176, 290, 293, 307, 343, 354 Demosthenes, Stratege: 288, 344 Derkylidas: 289 Deukalion: 145, 287, 361 Dido → Elissa Diodor: 14, 23, 91, 96, 97, 114, 123, 124, 126, 128, 132, 139, 141–143, 173, 183– 185, 189, 190–193, 194, 195, 198, 199, 200, 213, 215, 217 Diodoros, Heerführer Seleukos’ I.: 202, 240, 305 Diodotos Tryphon → Tryphon Diodotos I., Gründer Baktriens: 248, 302 Diodotos II., Sohn Diodotos’ I.: 302 Diokles: 287, 336 Diokletian: 86, 87, 160 Diomedes: 291, 296, 343 Dion: 119, 134, 297, 323 Dionysios I.: 56, 156, 173, 204, 210, 240, 296, 297, 342, 347, 349, 351, 352, 358, 359, 376 Dionysios II.: 241, 296, 323, 326, 338, 347, 351, 352, 359, 360, 376 Dionysios, Tyrann von Herakleia: 240, 288 Dionysios von Byzanz: 153 Dionysios von Halikarnassos: 176, 212 Dromichaites: 239, 294 Elissa: 116, 129, 156, 159, 201, 291, 295, 320, 331, 338, 347, 354, 362, 376 Emathion: 155, 289 Epameinondas: 236, 289, 295, 326, 344, 361, 374 Epeos: 296 Ephoros: 95, 140, 141, 183 f., 186, 189, 190, 191 f., 195, 212 Erechtheos: 287, 323 Euagoras: 203, 237, 288, 347, 375

432

9. Indices

Euagoras von Lindos: 196 Euander: 304, 343, 355 Eukratides: 248, 303, 345, 350 Eumenes, Feldherr Alexanders: 52, 54, 128, 169, 170, 238, 292, 293, 302, 309, 310, 311, 313, 315, 326, 332, 338, 342, 345, 346, 352, 353, 355, 357, 358, 370, 375 Eumenes I. v. Pergamon: 297, 349, 365 Eumenes II. v. Pergamon: 202, 206, 299, 300, 301, 306, 326, 378 Eunapios von Sardes: 85, 86, 95 Europos: 103, 289 (Adea) Eurydike, Gattin des Arrhidaios: 125, 127, 129, 239, 293, 310, 313, 331, 353 Eurydike, Gattin Amyntas’ III.: 289, 315, 332 Eurydike, Tochter des Lysimachos: 294, 309, 314, 332 Eurydike (= Arsinoë III.): 298, 332 Eurylochos: 291 Eurymedon: 48, 288 Euryone: 289, 332 Eurysakes: 157, 304 Eurysthenes: 119, 322 Eusebes, Sohn Ptolemaios’ IX.: 176, 248, 306, 380 Eusebios von Caesarea: 87, 93 f., 96 f. Eutropius: 36, 65, 77, 84–87, 89 Fabius Pictor: 30 Fabricius Luscinus, C. (cos. 282 v. Chr.): 119, 169, 278, 295, 321, 328 Fatua: 304, 332 Faunus: 249, 251, 304, 332, 340, 368 Faustulus; 304 Festus → Rufius Festus Flamininus → Quinctius Flavius Iosephus: 23, 87, 129, 130, 132, 193, 195, 215 Florus: 29, 42, 79, 82 f., 93 Gargoris: 157, 304, 340 Aulus Gellius: 41, 69, 71, 72, 178 Gelon: 297, 298, 334 Geryon: 145, 147, 148, 157, 303, 304 Gisgo: 296 Glaukias: 112, 295, 314, 318, 331 Gobryas: 286 Gordios (myth.): 290, 337, 358 Gordios (Kapp.): 300, 301 Gorgias: 291 Grinos: 293 Gygaia, Gattin Amyntas’ III.: 289, 332, 337

Gygaia, Tochter Amyntas’ II.: 336 Gyges: 21, 286, 336 Gylippos: 288 Gyptis: 256, 304, 332 Habis: 157, 304 Hamilkar, Sohn des Mago: 103, 240, 288, 296 Hamilkar Rodanus: 296, 309, 351 Hamilkar, Sohn Gisgos: 296 Hamilkar, Heerführer gegen Agathokles: 296, 307, 351 Hamilkar Barkas: 304, 327 Hannibal, Sohn des Hasdrubal: 296 Hannibal, Sohn des Hamilkar: 49, 52 f., 104, 117, 118, 142, 168, 170, 173, 207, 245, 298, 299, 301, 304, 309, 310 f., 324, 326, 327, 328, 350, 351, 357, 371, 372, 378 Hanno, Hamilkars Sohn: 296 Hanno, „der Große“: 241, 296, 351, 376 Hanno Sabellus: 201, 305, 376 Hanno, „der Hochverräter“: 296, 338, 342, 351, 354 Hanno, Feldherr gegen Agathokles: 296, 307 Harmodios: 119, 323, 336 Harpagos: 286 Harpalos: 293 Hasdrubal: 103, 240, 296, 304, 327 Ps.-Hegesipp: 87 Hektor: 155, 295, 330 Helenos, Sohn des Priamos: 155, 295, 346 Helenos, Sohn des Pyrrhos: 295, 297, 318 Hellanikos: 297 Hephaistion: 291, 308 Herakles: 32, 35, 56, 142, 145, 147 f., 152, 155, 191, 236, 250, 287, 303, 304, 330, 340, 342, 356, 359, 363 Herakles, Sohn Alexanders: 107, 291, 292, 294, 309 Hercules → Herakles Herkleidas: 296 Herkynion: 289 Herodot: 54, 94, 95, 122, 137, 138, 143, 155, 173, 183–185, 212 f., 225 Herotimos: 60, 248, 302, 340, 343 Hiarbas: 395, 354 Hierokles: 297 Hieron II.: 242, 297, 318, 338, 359 Hieronymus, Kirchenvater: 19, 23, 25, 37, 40, 46, 65, 67, 68, 69, 70, 77, 87, 89, 93, 94, 97, 117, 180, 212, 213, 215, 223 Hilarius von Poitiers: 67

9.2 Personenregister Himeros: 249, 303, 344 Himilko: 240, 296, 351, 370, 376 Hippias: 287, 323, 344 Hippolochos: 288 Hippolyte: 287, 330 Hippolytos: 287 Hirtius: 34, 36 Hispalus: 304 Hostanes: 286 Hypereides: 293 Hypseos: 293 Hyrkanos: 102, 130, 132, 306, 379 Hystaspes: 287 Ianthyros: 287, 336, 359 Ianuarius Nepotianus: 37, 38 f., 41, 80, 82 f., 117 Iason: 145–148, 150, 236, 251, 303, 334, 347, 361 Iason von Pherai: 304, 374 Iohannes von Epiphaneia: 39 Iohannes Cassianus: 69, 70 Iollas: 105, 292 Iordanes: 39 f. Ioseph: 90, 156, 300 Iphikrates: 289, 323 Isidor von Sevilla: 19, 24, 180 Ismenias: 288, 361 Israhel: 300 Iuba I.: 328 Iuba II.: 328 Iuda: 300 Iugurtha: 327 Iulius Africanus: 94, 96 Iulius Caesar, C.: 119, 303, 328 Iulius Exuperantius: 65 Iulius Paris: 29, 37, 83, 117 Iulius Obsequens: 82, 95 Iulius Valerius: 87 Iulius Victor: 68 Iunius Brutus, M. (Caesarmörder): 165, 303 Kallimandros: 301, 312, 343 Kallisthenes: 107 f., 141, 291, 294, 314 Ps.-Kallisthenes: 87 Kambyses: 286, 322, 325, 335, 342, 356 Kandaules: 386, 336, 352 Karanos, erster Makedonenkönig: 155, 289, 348, 353, 374 Karanos, Sohn Philipps II.: 290, 307 Karthalo: 295, 321, 370 Kassander: 103, 105–107, 111, 124, 125, 128, 239, 292, 294, 295, 305, 309, 310,

433

313 f., 317, 318, 319, 331, 334, 335, 344, 346, 352, 353, 375 Kekrops: 144 f., 154, 287, 323 Kimon: 48, 236, 288, 323, 344 Kineas: 295 Kleadas: 290, 316, 369 Klearchos: 295, 338, 350, 370, Kleitarch: 114 Kleitos „der Schwarze“: 114, 291, 308, 316, 337 Kleitos „der Weiße“: 291, 293 Kleomenes, Erbauer Alexandrias: 292, 343 Kleomenes III.: 298, 377 Kleopatra I.: 301 Kleopatra II. Kokke: 124, 301, 302, 313, 318, 332, 333, 379 Kleopatra III. Euergetis: 60 f., 126, 129 f., 247, 301, 302, 318, 332, 333, 379 Kleopatra IV.: 60 f., 129–132, 135 f., 247, 302, 332, 335, 347, 372 Kleopatra Thea: 61, 300, 302, 311, 333 Kleopatra V. Selene: 302, 333 (Kleopatra) Tryphaina → Tryphaina Kleopatra VII.: 59 f., 102, 166 f., 205, 206, 306, 380 Kleopatra, Gattin Philipps II.: 126, 290, 332 Kleopatra, Tochter Philipps II.: 125, 290, 293, 307, 309, 313, 315, 332, 358 Kleopatra, Gattin des Tigranes: 333 Kleophis: 291, 333, 350 Kodros: 154, 287, 323, 344 Koinos: 292, 360 Kokalos: 154, 288 Kometes: 286, 325 Konon: 288, 289, 323, 344, 347, 351 Konstantin I.: 87, 93, 117 Konstantin VII.: 194 Kranaos: 287 Krateros: 52, 57, 238, 291, 292, 293, 311, 313, 315, 353, 375 Kritias: 288 Kroisos: 203, 286, 349, 352 Kynegeiros: 287, Ktesias: 48, 123, 212 Kyrene: 155, 293, 333 Kyros: 54, 203, 235, 286, 287, 289, 300, 301, 303, 304, 310, 316, 322, 325, 334, 335, 344, 354, 356, 258, 374 Kyros d.J.: 288, 290, 312, 336, 337, 349, 350, 351, 352, 356 Laches: 288 Laktanz: 67, 68, 93 f.

434 Laevinius → Valerius Laevinus Lamachos, athenischer Feldherr in Sizilien: 288 Lamachos, athenischer Feldherr gegen Herakleia: 155, 294 Lamachos von Myrina: 175 Lampeto: 287, 330 Lamponios: 288 Lanassa: 155, 295, 333 Laodamia (Deidamia): 243, 294, 298, 333, 377 Laodike, Mutter Seleukos’ I.: 110, 294, 309, 333 Laodike, Gattin Antiochos’ II.: 297, 331, 333 Laodike, Schwestergattin Mithridates’ VI.: 300, 314, 333 Laodike, Gattin Ariarathes’ VI.: 300, 333 Laodike (Nysa v. Kappad.): 247, 300, 334 Laodike, Schwester Demetrios’ I.: 339 Laodike, Tochter Demetrios’ II.: 301, 339 Laomedon: 292, 360 Latinus: 156, 304, 334, 340, 352, 358 Lavinia: 304, 334 Leon von Byzanz: 175 Leonatos: 292, 293, 311, 315, 344, 357 Leonidas: 287, 295, 323, 336 Leontiskos: 294 Leophronos: 296 Leosthenes: 293 Libanios: 87, 138, 148 Licinius, P. (cos. 171 v. Chr.): 299 Licinius Crassus, M.: 303 Licinius Crassus, P.: 300 Licinius Lucullus, L.: 119, 300, 302, 328 Licinius Macer: 220 Livius, T.: 24, 31, 36, 42, 63, 64, 68, 71, 72, 74, 76, 77, 78, 82, 123, 170, 172, 173, 188, 219 f., 226, 301 Livius Drusus, M.: 325 Livius Salinator, M. (cos. 188 v. Chr.): 299 Lucretia: 123 Lukian: 41 Lykortas: 299 Lykurg: 56, 116, 236, 250, 288, 296, 298, 320, 322, 347, 351 Lynkestas → Alexander Lynkestas Lysander: 288, 289, 314, 323 Lysias: 288 Lysimachos: 103, 104, 106, 107–112, 114, 116, 134, 135, 202, 204, 205, 239, 292, 294, 295, 297, 309, 310, 312, 313, 314,

9. Indices 317, 318, 319, 321, 325, 330, 332, 350, 353, 362, 375, 376 Macrinus: 34, 118 Magas: 58, 297, 330, 331, 237 Magasabos: 289, 337 Mago, Feldherr gegen Pyrrhos: 295, 318, 327, 351, 370, 376 Mago d. Gr.: 27, 103, 240, 295, 296, 327, 351 Malchos, Chronist: 86 Malchos, Vater des Karthalo: 169, 170, 295, 351, 370 Mallius Malthinus: 301 Mandane: 335 Manlius Vulso, Cn.: 167 Manlius Vulso, L.: 204, 302 Marcius Censorinus, L.: 325 Mardonios: 235, 287, 323, 355 Martesia: 287, 330 Masinissa, Numiderkönig: 299, 301, 327, 354 Medea: 145 f., 148, 287, 303, 334, 347, 354 Medios: 147, 291, 308 Medus: 146, 148, 249, 303, 334, 354 Melanippe: 287, 330 Meleager: 292, 315, 370 Memnon: 134 f., 335 Menandros, Gefährte Alexanders: 292, 352 Menandros I. Soter: 249, 306, 380 Menelaos, Sohn Alexanders I.: 289 Menelaos, Halbbruder Philipps II.: 289, 290 Menelaos, Bruder Ptolemaios’ I.: 294 Mergis: 286, 325 Metellus, L.: 301 Q. Caecilius Metellus → Caecilius Metellus Macedonicus, C.: 202, 246, 367 Mettius Suffetius: 328 Mezentius: 304 Midas: 289, 290, 357 Mikalos: 288 Milo: 297 Milon: 298 Miltiades: 287, 323 Mindaros: 288 Minos: 296 Mithridates v. Pontos: 295 Mithridates II. v. Pontos: 301 Mithridates V. Euergetes v. Pontos: 300, 360 Mithridates VI. Eupator: 17, 22, 24, 47 f., 54, 66 f., 70, 74–76, 78, 80, 100, 104, 118 f., 145, 165, 167 f., 170–172, 174, 204, 217, 224, 247, 251, 270, 278,

9.2 Personenregister 300 f., 302, 310, 314 f., 316, 318, 319, 326, 328, 333, 339, 343, 345, 346, 347, 349, 351, 353, 354, 355, 356, 357, 358, 359, 363, 367, 372, 379; Rede des Mithridates: 17, 48, 66 f., 70, 74–76, 78, 80, 165, 167, 168, 170–174, 224, 247, 301, 310, 315, 316, 318, 319, 339, 346, 349, 351, 367, 372 Mithridates I., Arsakes IV. (Arsakides): 248, 300, 301, 303, 325, 339, 346, 348, 350, 354 Mithridates II. d. Gr.: 146, 249, 303, 355, 359, 380 Mithridates III.: 249, 303, 355 Molon: 102, 306 Monunios: 135, 242, 305 Moses: 91, 156, 300, 343 Mummius, L.: 299, 329 Mummius, Sp.: 202, 246, 301, 367 Mutto: 295 Myrtale → Olympias Nabis: 298, 342, 357, 366, 377 Nandros: 294 Nannus: 304, 332, 359 Nazarius: 25 Nearchos: 292, 352, 355 Nebukadnezar: 212, 215 Neoptolemos Pyrrhos, Sohn Achills: 155, 295, 333 Neoptolemos, Feldherr Alexanders: 52, 54, 238, 293, 311, 313 Neoptolemos, Vater der Olympias: 103, 125, 295, 309 Nereis: 298, 334 Nicomachus Flavianus: 85 Nikias. 288, 344, 374 Nikolaos v. Damaskus: 14, 31, 183, 189, 194 f., 196, 198, 199, 213 Nikomedes I.: 305 Nikomedes II.: 299, 326, 339, 345 Nikomedes III.: 300, 314 f., 333, 345 Nikomedes IV.: 301, 326, 339, 379 Ninias: 116, 286, 320 Ninos: 143 f., 194, 199, 286, 287, 322, 343, 344, 352, 274 Nomios: 293 Numitor: 167, 249, 251, 304, 334, 368 Nysa → Laodike Ochos: 290, 345, 356 Octavius, Cn.: 299 Oinanthe: 298, 330, 334

435

Olympias, Mutter Alexanders: 103, 105, 110, 124–129, 135, 136, 237, 239, 289, 290, 291, 292, 294, 295, 309, 313, 315 f., 331, 332, 334, 335, 353, 354, 357, 375 Olympias, Tochter des Pyrrhos: 50 f., 243, 298, 333, 334, 342, 348 Olympiodor: 85, 86 Onomarchos: 290 Ophelas: 241, 296, 307, 347 Oreithyia: 287, 330 Orestes: 295, 348 Orodes II.: 249, 303, 325, 340, 344, 355, 368 Oroles: 299, 339, 347 Oropastes: 286, 325 Orophernes: 48, 246, 299, 339, 346, 378 Orpheus: 290 Orosius: 19, 24, 43, 76, 80, 89–93, 95, 96 f., 98, 153, 163, 200 Oxyartes: 292, 334, 346, 355 Pakoros: 303, 325, 355, 358, 368 Panasagoros: 287 Parmenion: 113 f., 146, 147, 290, 291, 296, 303, 308, 310 Parysatis, Mutter des Artaxerxes: 336 Paulinus von Nola: 67 Paulinus von Pella: 41 Pausanias Periegetes: 106, 173, Pausanias, spart. Heerführer: 153, 236, 288, 323, 336 Pausanias, spart. König:153, 288, 289 Pausanias, Mörder Philipps: 126, 290, 291, 316 Peisandros: 289 Peisistratos: 287, 323, 336, 344 Peithon, illyr. Feldherr Alexanders: 238, 292, 293, 354, 375 Peithon, Sohn des Agenor: 292 Pelegonos: 103, 155, 289, 355 Pelias: 146, 303 Pelopidas: 289 Penthesilea: 287, 330 Perdikkas, Feldherr Alexanders: 52, 106, 125, 238, 292, 293, 310, 311, 315, 317, 332, 337, 353, 370, 275 Perdikkas, maked. König: 289 Perdikkas III.: 289, 332 Periander: 119, 326 Perikles: 122, 288, 344 Perpenna, M.: 206, 300

436

9. Indices

Perseus: 104, 245, 299, 301, 309, 317, 324, 328, 345, 349, 353, 357, 358, 367, 378 Peukestes: 293, 356 Phalantos: 288, 345 Pharnabazos: 288, 289, 369 Pharnakes: 301, 326, 378 Philinna: 337 Philipp II.: 14, 21, 53, 62, 90, 92, 100, 103, 104, 110, 112, 113, 114 f., 117, 124– 127, 128 f., 152, 153 f., 175 f., 177, 200, 203, 208, 209, 212, 214, 225, 236 f., 250, 289, 290, 291, 292, 293, 294, 300, 301, 307, 311, 315 f., 320, 324, 332, 334, 335, 337, 343, 344, 345, 346, 347, 348, 349, 350, 352, 353, 354, 355, 356, 357, 359, 361, 362, 363, 365, 369, 374 f. Philipp III. Arridaios: 127, 289, 290, 292, 293, 309, 316 Philipp IV.: 294, 306, 314 Philipp V.: 50, 59, 104, 152, 167 f., 170, 172 f., 175 f., 204, 244 f., 278, 298, 299, 306, 309, 310, 316, 317, 324, 341, 342, 345, 348, 350, 351, 353, 357, 366, 367, 371, 377 f. Philipp, Feldherr Alexanders: 293, 355 Philipp, Bruder des Lysimachos: 108 f., 294 Philipp, Sohn des Lysimachos: 297 Philipp, Arzt Alexanders: 290, 308 Philipp, Sohn Antipaters: 105, 292 Philipp, Sohn des Argeus: 289 Philipp, Sohn des Perseus: 299 Philipp I., Sohn Antiochos’ III.: 176 Philipp II., Sohn Antiochos’ III.: 176 Philoktet: 296, 362 Philomelos: 290 Philopoimen: 207, 245, 298, 299, 341, 342, 354, 366, 378 Philotas: 113, 291, 292, 293, 308, 346 Philoxenos: 293, 346 Phokion: 119, 324 Photios: 93, 134, 175 Phrahates I.: 303, 353 Phrahates II.: 206, 249, 301, 303, 311, 312 f., 325, 340, 355, 365, 380 Phrahates IV.: 249, 303, 355, 358, 359, 380 Phrataphernes: 293, 350 Phthia: 334 Piales: 155, 295 Platon: 129, 295 Plinius Maior: 36, 69, 71, 147, 178 Plinius Minor: 37 f., 73

Plutarch: 126, 193 Plynos: 287 Polybios: 123, 139–141, 143, 145, 168, 173, 183 f., 186–188, 189, 193, 195, 199, 212 Polydamas: 291 Polydektes: 288 Polykrates: 326 Polyperchon: 52, 54, 106, 124, 127, 238, 239, 291, 293, 294, 313 Pompeius Cn., Dolmetscher unter Caesar: 217 Pompeius Geminus, Cn.: 176 Pompeius Magnus, Cn.: 59, 119, 145 f., 147, 148, 159, 166, 217, 248, 300, 302, 303, 304, 325 f., 327, 328, 360, 372 Popilius Laenas, C.: 246, 299 Porcius Cato, M. (maior): 30, 35, 38 f. Porcius Cato Licinianus, M.: 299 Poros: 291, 308 Porphyrios: 23, 127, 215 Porsenna: 328 Poseidonios: 14, 62, 156, 171, 183, 184, 188 f., 195, 198, 199 Postumius Albinus, A.: 30 Praxagoras: 86, 93 Phriapatios Arsakes: 303 Priskos: 86 Prokles: 119, 322 Prokop: 86 Protarchos: 302, 318 Protis: 156, 304 Prudentius: 69 Prusias I.: 245, 299, 326, 378 Prusias II.: 203, 246, 299, 326, 339, 345 Pseudophilippos → Andriskos Ptolemaios I. Soter: 52, 55, 104, 106 f., 116, 132, 133, 203, 207, 239, 291, 292, 293, 294, 310, 312, 313, 314, 317, 318, 319, 320, 327, 342, 343, 347, 357, 375, 377 Ptolemaios II.: 169, 202, 239, 240, 294, 295, 297, 317, 321, 327, 331 Ptolemaios III. Euergetes: 49, 58 f., 243, 297, 298, 321, 327, 331, 339, 377 Ptolemaios IV.: 59, 124, 298, 310, 330, 332, 377 Ptolemaios V.: 246, 298, 367, 378 Ptolemaios VI.: 112, 246, 247, 299, 301, 318, 332, 333, 367, 378, 379 Ptolemaios VII.: 301

9.2 Personenregister Ptolemaios VIII. (Physkon, Tryphon): 49, 60, 104, 112, 130, 243, 244, 299, 313, 318, 327, 332, 335, 347, 367 Ptolemaios IX. (Lathyros): 59, 60, 130, 131, 247, 248, 302, 306, 315, 332, 333, 347, 367, 379, 380 Ptolemaios X.: 131, 61, 131, 302, 327 Ptolemaios XI. (Alexander II.): 306 Ptolemaios XII. (Nothos): 60, 248, 306, 379, 380 Ptolemaios XIII.: 327, 380 Ptolemaios Apion: 302, 347 Ptolemaios Keraunos: 100, 111, 133–135, 136, 202, 204, 206, 240, 242, 295, 297, 309, 312, 317 f., 318, 330, 338, 349, 353, 365, 366, 376 Ptolemaios Memphites: 301 Ptolemaios, Sohn des Pyrrhos: 295, 297, 318, 347 Ptolemaios, Sohn d. Lysimachos: 135, 242, 297 Ptolemaios, Sohn Alexanders II.: 50, 298, 342, 348 Ptolemaios, „der Sohn“: 57, 305 Ptolemaios, König von Zypern: 306 Pygmalion: 295, 338 Pylaimenes: 300 Pyrrhos, Sohn Achills → Neoptolemos Pyrrhos von Epirus: 55, 62, 100 f., 104, 112 f., 116, 117, 118, 119, 129, 133 f., 155, 200–202, 204, 210, 239, 240, 241, 242, 250, 294, 295, 297, 298, 301, 309, 312, 314, 317, 318, 319, 321, 324, 328, 329, 331, 334, 338, 341, 343, 344, 346, 347, 348, 349, 350, 351, 352, 353, 354, 357, 358, 359, 360, 363, 366 Pyrrhos II.: 298, 333, 334 Pythagoras: 56, 87, 240, 296, 338, 342, 344, 347, 352, 354 Quinctius Flamininus, T. (cos. 198 v. Chr.): 244, 245, 298, 309, 317, 324, 357, 366, 371, Quintillian: 68 f., 77 Raetus: 296, 357 Remus: 156, 304, 358 Rhea Silvia: 304, 334 Rhodogune: 339 Rhoxane: 105, 292, 294, 308, 309, 311, 313, 315, 334 Romulus: 40, 119, 156, 303, 304, 310, 328, 358 Rufinus von Aquileia: 69, 70, 77, 87, 93

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Q. Aradius Rufinus → Aradius P. Cornelius Rufinus → Cornelius Rufius Festus: 36 f., 65, 85, 86, Sagylos: 287 Sallust: 24, 31, 34, 36, 38, 39, 42, 66, 69, 74, 77, 78, 93, 169, 170, 171 f., 188, 220, 301 Salvian: 41 Sandrokottus: 239, 294, 309, 319, 350, 375 Sapho: 296 Sardanapal: 194, 214, 235, 286, 322, 343, 374 Saturnus: 116, 144, 249, 251, 304, 322, 368 Satyros: 120, 240, 295 Scipiones: 119, 301, 304, 311, 328 → Cornelius Seleukos I. Nikator: 103, 109–111, 116, 134 f., 202, 205, 292, 294, 295, 301, 302, 305, 309, 310, 312, 313, 314, 316, 317, 318, 319, 321, 325, 333, 343, 344, 350, 353, 360, 375, 376 Seleukos II. Kallinikos: 49, 58, 59, 116, 119, 204, 243, 297, 298, 301, 302, 303, 306, 321, 327, 331, 333, 348, 360, 377 Seleukos III.: 302, 377 Seleukos IV.: 378 Seleukos V.: 302, 333 Semiramis: 123, 124, 129, 144, 194, 235, 286, 300, 307, 322, 334, 342, 343, 344, 350 Seneca (Philosoph): 40, 69, 74, 197 Septimius, L.: 37, 39, 41, 65, 87 Sertorius, Q.: 217, 328 Severus Alexander: 88 Servilius, Cn.: 298 Servilius Caepio, Q.: 299 Servius: 24 Sibyrtios: 292, 343, 346 Simos: 156, 304 Skolopitos: 287 Soleus: 293 Solon: 287, 344, 354 Sophites: 291, 308, 347 Sophokles: 288 Sosostris: 144 Sosthenes: 297 Spargos: 286, 334 Staganor: 293, 302, 360 Stasanor: 293, 343, 348 Stateira, Gattin Dareios’ III.: 334 Stateira, Tochter Dareios’ III.: 291, 331, 335, 337

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9. Indices

Strabon: 14, 98, 140, 147, 159, 183, 188, 193 f., 195, 196, 198, 199, 211 Strato: 295, 309 Stratonike: 339 Sueton: 24, 73, 120 Sulpicius Severus: 24, 41 Suniatus: 296 Sybares: 286, 335 Symmachus: 120 Syphax: 301, 327, Tacitus: 20, 24, 25, 26, 69, 73, 91 f., 93, 123, 147, 148, 169 Tamyris: 124, 169, 235, 286, 322, 335, 358 Tanaquillus Faber (Le Fèvre): 45 Tanaos (Danaos): 144, 158, 286, 357, 358 Tarquinius Priscus, L.: 119, 167, 216, 249, 251, 304, 328, 364, 368, 380 Tatius: 328 Taxiles: 292, 359 Telamon: 157, 304 Teuker: 157, 347, 358, 304 Tertullian: 46, 65, 73, 74 Thalestris / Minithyia: 146–148, 154, 287, 291, 303, 307, 308, 310, 330 Tharybas: 103, 295 Themistokles: 169, 287, 288, 344, 351, 369 Theodosius I.: 92 Theodotos I. → Diodotos I. Theodotos II. → Diodotos II. Theopomp: 95, 141, 174–176, 196, 207 Theophanes: 159 Theoxene: 123, 132–134, 135, 136, 241, 297, 307, 335, 371 Theramenes: 288 Theseus: 287, 323, 344 Thessalonike: 294, 313, 314, 316, 335 Thrasybulos: 288, 323, 344, 369 Thukydides: 122, 137, 153, 177, 183 Tigranes II.: 59, 159, 166, 247, 248, 301, 302, 315, 325, 328, 333, 343, 346, 255, 258, 360, 367, 372, 380

Timagenes: 109, 156, 159, 165, 189, 195– 198, 199 Timaia: 336 Timaios: 191, 331 Timoleon: 119, 241, 305, 326 Timotheos: 295 Tiridates I.: 328 Tiridates, Usurpator: 349, 303, 368, 380 Tiridates, „der Große“: 160 Tissaphernes: 235, 288, 289, 304, 369, 351, 352, 356 Titurius, Q.: 217 Tleptolemos: 293, 346 Troas: 289, 335 Tryphaina: 60 f., 129–132, 135 f., 247, 302, 332, 333, 335, 372 Diodotos Tryphon, Usurpator: 246, 247, 300, 301, 311, 378, 379 Tryphon, Anführer der Antiochier: 302 Tryphon → Ptolemaios VIII. Turnus: 304, 358 Tyrtaios: 288, 323, 344 Valens: 28, 86 Valentinian I.: 120 Valerius Antias: 220 Valerius Maximus: 29, 37, 42, 68, 77, 80, 83, 89, 90, 93, 97, 116 f., 120, 123 Valerius Laevinus, M.: 50, 298 Valerius Laevinus, P.: 295 Ventidius (Bassus?), P.: 303, 325, 368 Vespasian: 36 Vezosis: 158, 286, 287, 369 Viriatus: 304 Xerxes: 48, 203, 235, 236, 287, 288, 289, 300, 304, 322, 336, 344, 348, 356, 357, 361, 374 Zopyrion: 51, 92, 238, 287, 291, 300, 307, 308, 316, 357, 359, 375 Zopyros: 287, 344, 369 Zoroaster: 144, 286, 344 Zosimos: 85 f.

9.3 ORTS- UND SACHREGISTER Ace: 237, 365 Abellani: 341 Aborigines: 76, 144, 249, 251, 322, 341, 368 Acarnania, Acarnanes: 51, 341, 348 Achaia, Achaei: 49, 50, 52 f., 206, 236, 243, 245, 246, 324, 339, 341 f., 346, 347, 352, 354, 356, 357, 366, 367, 378

Achaiischer Bund: 214, 305 Actium (Schlacht bei): 59, 86, 166, 167, 194, 196, 200, 206, 380 Adaspii: 342, 346 Adrestae: 210, 342 Adria: 342

9.3 Orts- und Sachregister Ägypten, Ägypter: 23, 49, 54, 58–60, 62, 90 f., 107, 130, 132, 141, 143, 154, 156, 158, 169, 202, 215, 235, 236, 237, 238, 246, 247, 249, 286, 289, 304, 306, 310, 317, 321, 322, 341, 342, 359, 360, 362, 365, 374, 375, 377–380 → Ptolemäer Aenianes: 342 Aeolia, Aeoli: 54, 158, 235, 249, 342, 362, 364 Aethiopia: 342 Aetna, Aetnai / Inessa: 24, 145, 180, 342 Aetoli s. Aitoler Africa, Afri: 104, 107, 156, 170, 173, 210, 240, 241, 307, 311, 331, 342, 370, 376 Agensonae: 152, 342 Agragantum: 210, 240, 365 Aitoler: 49–51, 59, 62, 104, 165, 167, 168, 170, 172, 173, 242, 243, 244, 245, 278, 310, 316, 317, 338, 339, 341, 342, 344, 345, 348, 349, 352, 356, 357, 366, 367, 371, Aitolerrede: 51, 165, 167, 172, 243, 366, 371 Akarnanien: 51, 341, 342, 348 Alba Longa: 342 Albanien (kaukasisches), Albani: 145–148, 310, 324, 342, 351 Albanus mons: 145, 147 Alexanderzug: 103, 110, 147, 209, 309, 317, 324, 375 Alexandria: 60, 61, 118, 195, 243, 247, 248, 310, 317, 327, 343, 367, 368, 377 Amazonen: 116, 121, 124, 129, 146, 147, 148, 154, 159, 235, 260, 287, 307, 310, 320, 330, 342, 344, 348, 357, 359 Amphilochi: 343 Annalistik, römische: 30, 181, 220 f., 226 Annalistische Darstellung: 191 f., 198, 199, 200, 220 f. Antigoniden: 200, 297, 298, 299, 377 Antiochia: 53, 61, 130, 138, 319, 325, 343 Apameni: 343 Apollonia, Apollonienses: 107, 343 Apulia, Apuli: 54, 158, 291, 343, 345 Aquileia: 343 Arabia, Arabes: 54, 60, 62, 141, 158, 248, 251, 302, 340, 343, 364, 379, 380 Arachossi: 343 Arcadia: 343, 355 Arei: 343 Argonauten: 145–148, 334 Argos, Argi: 101, 318, 324, 343, 361

439

Armenia: 26, 54, 59, 118, 145–150, 152, 159–161, 162, 166, 224, 237, 247, 248, 249, 251, 301, 302, 303, 305, 310, 315, 325 f., 328, 334, 342, 343, 344, 346, 347, 361, 364, 367, 380 Arpi: 343 Ascalonii: 343 Asiani: 249, 365 Asia, Asien: 48, 49, 50, 52, 53, 57, 92, 101, 113, 118, 147, 148, 158, 172, 173, 176, 202, 203, 205, 206, 209, 210, 235, 236, 237, 239, 242, 243, 244, 245, 246, 247, 306, 308, 318, 322, 323, 324, 326, 328, 330, 335, 336, 349, 366, 367, 372, 374, 375, 376, 377, 378 Assyria, Assyri: 118, 141, 144, 157, 194, 200, 212–214, 225, 235, 286, 322, 334, 342, 343, 344, 354, 360, 369, 374 Athen, Athener: 21, 48, 50, 50, 53, 54, 56, 57, 101, 118, 124, 138, 144, 151, 152, 154, 155, 157, 172, 191, 203, 210, 218, 235 f., 250, 287–290, 293, 294, 307, 308, 309, 311, 315, 316, 322, 323 f., 336, 341, 342, 343, 344, 345, 346, 348, 340, 350, 351, 354, 356, 358, 359, 360, 361, 363, 365, 369, 374 Attica: 344 Audariatae: 107, 313, 344 Babylon, Babylonier: 194, 212, 215, 216, 235, 249, 287, 308, 322, 324, 325, 334, 343, 344, 350, 351, 358, 359, 369, 375 Bactria, Bactriani: 152, 200, 209, 211, 238, 244, 248, 249, 286, 303, 324, 343, 344 f., 348, 350, 355, 360, 364, 365, 366, 375, 377, 380 Barce: 345 Bastarnae: 54, 345, 377 Bergonum: 152, 345 Bildung, Bildungskanon: 39, 77, 84, 86 f., 93–95, 120, 162 f., 188, 193, 198, 218– 222, 223 f., 308, 327 Bithynia: 54, 118, 158, 203, 204, 239, 247, 250, 297, 299, 305, 314, 326, 345, 349, 357, 363, 375, 379 Boiotia, Boiotii: 155, 344, 345, 350, 357 Borsipa: 345 Bosporos, Bosporani: 54, 158, 203, 204, 247, 251, 345, 364, 379 Breviarium, brevitas: 29, 35 f., 38, 42, 65, 77, 78–84, 85 f., 88, 90, 94, 98, 116, 120, 151, 163, 179, 224, 228 f., 231, 233

440

9. Indices

Brixia: 345 Brief, Briefform: 29 f., 34 f., 36 f., 39, 41 f., 70, 171, 176, 218, 220, 369 Britannien: 210, 328 Brundisium: 50, 342, 343, 345 Bruttii: 54, 55, 151, 156, 204, 241, 250, 291, 297, 307, 321, 342, 345, 351, 352, 361, 363, 376 Bucephale: 345 Byzantium : 54, 151, 152–154, 203, 236, 237, 251, 316, 345, 352, 363, 365, 374 Cadusii: 237, 345 Caeni Thraces: 365 Caere: 345 Camerina: 210, 240, 365 Campania: 140, 338, 345 Cappadocia → Kappadokien Caria: 54, 158, 203, 238, 243, 250, 313, 346, 363, 375 Carmani: 346 Carrhae: 325, 358, 368 Cassandrea: 242, 365 Catinienses: 346 Catteani: 346 Caucasus → Kaukasus Cedrossi: 346 Chalkidike: 237, 374 Chalkis, Chalcidenses: 255, 341, 346, 348, 354 Chalybes: 346 Chaones: 155, 346 Chersonesos, thrakischer: 111, 307, 316, 346, 372 Chios, Chii: 236, 365 Chorasmi: 346 Christentum, christlicher Einfluß: 18, 19, 24, 29, 41, 46, 64–74, 77, 79, 84 f., 87, 89, 92, 160, 162 f., 200; Geschichtsschreibung: 65, 79, 85, 87–97, 116 f. Christianisierung Chronologie (Konzeption, Strukturkriterium): 28, 52 f., 83, 86, 97, 104 f., 118, 143, 159, 174, 189, 191–195, 198 f., 200–211 (Kap. 5.2.3), 212, 213, 216, 219, 221, 224 f., Tabelle 7.10 Cilicia → Kilikien Cimbri: 210, 346 Cofides: 347 Codexform: 29, 63, 223 Codices (Epitome / Prologi) →Handschriften Colchis, Colchi → Kolchis Comum: 347

Corcyra: 239, 347 Corinthii → Korinth Cretenses → Kreta Crotona → Kroton Cyprus: 55, 60, 107, 130, 157, 158, 203, 237, 239, 247, 248, 250, 347, 363, 367 Cyrene → Kyrene Dacia, Daci: 245, 347, 349, 378 Dahae: 347, 360 Damaskus, Damascena: 56, 156, 343, 347 Danielbuch: 23, 25, 180, 212 f., 215 Daphnae: 49, 331 Dara: 160, 161, 348, 364 Dardani: 50, 59, 168, 243, 244, 309, 317, 348, 366, 377 Delphi Dorienses: 56, 154, 158, 236, 250, 348, 354, 363 Drancae: 342, 348 Edessa (Aigai): 155, 348 Ekbatana: 348 Eknomos: 204 Elymaei: 348, 355 Elis: 50, 57, 101, 338, 342, 348 Ephesos: 311, 330, 348 Epirus, Epiroten: 50, 51, 54, 55, 100 f., 103, 104, 112, 124, 125 f., 127, 151, 155, 157, 166, 169, 201, 202, 204, 237, 239, 240, 241, 242, 243, 245, 250, 291, 294, 295, 297, 308 f., 314, 316, 318, 321, 330, 331, 332, 334, 341, 348, 353, 354, 363, 366, 367, 374, 376, 377, 378 Epitomai, Epitome (Gattung): 17, 22, 28 f., 34, 62, 77, 79–84 (Kap 3.2.1), 163, 224 Epochenjahr: 205–209, 211, 215 f., 225, 373 Erzählstruktur: 102, 105, 165, 198 f., 200– 211 (Kap. 5.2.3), 252, 286 Ethnographie: 53, 121, 150 f., 154, 189, 195 f., 209 f., 216, Tabelle 7.7, s. auch → Exkurse Etrusker: 54, 158, 201, 203, 248, 296, 328, 357, 362, 374 Euergetae: 342, 346, 348 Exempla: 25, 30, 32–35, 37, 66, 70, 75, 80, 82, 83, 84, 88–90, 93, 97 f., 99–136 (Kap. 4.1), 137, 144, 148, 150 f., 154 f., 157, 158, 161–163, 169, 172 f., 178, 205, 214, 224, 226, 307, 316, 317, 318, 319, Tabelle 7.5 Exkurse: 26, 45, 53–56, 96, 102, 107, 110, 123, 143, 146, 150–152, 156, 158, 160, 166–168, 172, 189, 195, 198, 200–204,

9.3 Orts- und Sachregister 208–211, 225, 236, 240, 245, 293, 341, 250, 355, 359, 373, 374, 375, Tabelle 7.2.2 Falisci: 348 Florilegium (als Gattungsbegriff): 79, 81 Gaditani: 348, 362 Galama → Gaza Galizien: 157, 210 Gallaecia: 157, 210, 343, 349, 350 Gallia, Gallier, Kelten: 50, 53 f., 57, 101, 152, 161, 172 f., 196, 204, 207, 210, 217, 219, 240, 242, 243, 245, 250, 251, 299, 304, 309, 316, 318, 326, 328, 339, 345, 347, 349, 350, 351, 353, 354, 355, 357, 358, 361, 362, 363, 365, 366, 367, 368, 371, 376, 377, 378 Galatia, Gallograeci: 100–102, 167, 202, 246, 297, 305, 306, 314, 326, 348, 349, 378 → Gallia Gangariden: 210, 349 Gaza: 106 f., 239, 312, 375 Gela: 210, 240, 365 Geographie (Konzeption, Struktur): 32, 53, 56, 96, 97, 102, 104 f., 140, 142 f., 146, 148–150, 154, 158 f., 161, 183 f., 186, 189, 192, 194–196, 198–200, 200–211 (Kap. 5.2.3), 216 f., 221, 224 f., Tabelle 7.10, Karte 10.7 Germanien: 210, 328, 349, 360 Getae: 92, 339, 345, 347, 349 Gordion: 308, 337, 357 Gründungssagen → Origines Halikarnassos: 331, 349 Handschriften: 19 f., 43–45, 79 f., 84, 162, 174, 176, 178–181, Tabellen 7.1.1–2 Hellespont: 237, 238, 322, 372, 375 Heraclea Pontica: 151, 155, 239, 240, 250, 350, 363, 370 Heraclea Trachimia: 349, 357 Herakliden: 138, 141, 294, 295, 322, 344 Hispania, Hispani: 115, 145, 152, 157, 158, 161, 168, 173, 200, 209, 210, 211, 249, 304, 324, 327, 328, 340, 349, 350, 351, 358, 361, 364, 368, 371, 380 Historia Augusta: 24, 25, 65, 68, 72, 77, 85, 88 f., 95, 188 Histriani: 151 f., 245, 343, 347, 350 Hyrcani: 350, 360 Iberia: 142, 210 Ilion, Ilium → Troja Illyricum, Illyri: 53, 54, 55, 59, 107, 113, 135, 158, 168, 203, 204, 237, 239, 242,

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244, 245, 250, 251, 292, 293, 298, 305, 313, 314, 315, 316, 317, 318, 350, 358, 361, 363, 366, 371, 374, 375, 377, 378; Illyrische Kriege: 53, 54, 166 f., 244, 251, 305, 366, 377 India, Indi: 108, 196, 209, 210, 211, 238, 239, 249, 308, 319, 322, 324, 334, 345, 350, 354, 360, 375, 380 Ionia, Ionii: 54, 158, 235, 249, 344, 351, 362, 364, 369, 374 Italia, Italici; 46, 50, 54, 55, 100, 112 f., 142, 144, 145, 146, 147, 156, 158, 166, 168, 172, 173, 198, 200–204, 210, 218, 235, 238, 239, 240, 241, 242, 245, 249, 250, 308, 309, 318, 321, 322, 341, 342, 343, 346, 347, 348, 349, 351, 359, 361, 362, 363, 366, 367, 371, 375, 376, 380 Iudaea, Iudaei: 54, 55, 56, 60, 87, 91, 93–95, 152, 156, 161, 204, 214, 246 f., 248, 251, 300, 306, 309, 311, 342, 347, 351, 353, 356, 358, 360, 363, 364, 379 Kampanien → Campania Kappadokien: 48 f., 54, 55, 118, 146, 148, 158, 202, 203, 204, 238, 240, 246, 247, 251, 293, 299, 300, 305, 313, 314, 315, 325 f., 345 f., 363, 378, 379 Karthago: 53, 54, 55, 91, 101, 103, 104, 113, 116, 118, 119, 132, 151, 154, 156, 157, 158, 159, 170, 173, 186, 201 f., 204, 207, 210, 212, 225, 240, 241, 242, 245, 249, 250, 294, 296, 298, 299, 304, 305, 307, 309, 311, 318, 320, 321, 323, 327, 328, 329, 331, 338, 342, 347, 348, 349, 351, 353, 354, 356, 357, 358, 359, 360, 362, 365, 366, 370, 371, 376, 380; Punische Kriege: 91, 115, 168, 173, 186, 210, 323, 325, 326, 327, 358 Kaukasus: 157, 308, 342, 346 Kelten → Gallia Kilikien: 60, 61, 62, 131, 167, 247, 248, 306, 328, 346, 352, 367, 379 Kimbern → Cimbri Kirchengeschichte: 87, 93 f., 97 Kleinasien → Asia Knidos, Cnidi: 236, 237, 246, 365 Kolchis: 54, 146, 158, 203, 204, 247, 251, 334, 347, 364, 379 Korinth: 57, 76, 101, 202, 205, 206 f., 236, 241, 242 f., 246, 305, 307, 316, 320, 323, 326, 329, 342, 347, 352, 356, 358, 367, 374, 378

442

9. Indices

Kreta: 54, 59, 62, 138, 158, 204, 246, 312, 347, 377, 378 Kroton: 56, 240, 338, 347, 352, 354, 360 Kureten: 157, 304, 361 Kurupedion: 111, 200–202, 205, 319, 375, 376 Kyklopen: 154 Kynoskephalai: 214, 317, 324, 371 Kyrene: 52, 54, 57 f., 62, 151, 155, 203, 241, 243, 293, 296, 297, 307, 317, 343, 347, 361, 375, 377 Lacedaemonia → Sparta Lamischer Krieg: 50 f., 238, 309, 311, 356, 375 Larissa: 337, 352 Latium, Latini: 144, 352, 380 Libya: 62, 141, 144, 352 Liguria, Ligures: 55, 158, 200, 211, 249, 251, 352, 354, 364, 380 Locri: 347, 352, 352, 359 Lucani: 54, 201, 158, 201, 203, 238, 250, 342, 345, 352, 363 Lusitania: 157, 210, 304, 350, 352 Lycaonia: 346, 352 Lycia: 313, 352 Lydia: 54, 158, 203, 235, 249, 286, 348, 352 f., 362, 374 Lysimachia, Lysimacheia: 111, 314, 353, 372 Magnesia ad Sipylum: 52, 311, 372 Makedonien: 14, 16, 49, 54, 58, 89, 92, 93, 101, 103, 105 f., 107, 114 f., 116, 118, 124, 125, 127, 128, 133, 134, 135, 151, 155, 157, 158, 161, 167, 172 f., 175– 177, 181, 200, 202, 203, 205, 208 f., 212–216, 225, 236, 238, 239, 240, 242, 243, 244, 245, 250, 289, 290, 291, 292, 295, 306, 307, 308, 310–313, 315, 316, 317, 318, 320, 324, 328, 335, 337, 341, 345, 348, 350, 353, 354, 355, 356, 362, 363, 364, 367, 370, 371, 374–378; Makedonische Kriege: 166 f., 200, 202, 212, 244, 245, 317, 349, 353, 354, 357, 366, 377 Mamertini. 210, 242, 365 Mandri: 353 Marathon: 235, 304, 322, 323, 341, 344, 351, 356 Mardi: 308, 353 Margiani: 354, 360

Massilia: 55, 152, 156, 161, 200, 211, 249, 251, 340, 349, 351, 352, 354, 356, 359, 364, 372, 380 Mauretania, Mauri: 118, 328, 354 Maxitani: 354 Media, Medi: 118, 141, 146, 148, 157, 194, 212 f., 215, 225, 244, 248, 286, 306, 322, 334, 343, 354, 355, 374, 377, 378 Mediolanum: 354 Megara: 57, 101, 153, 243, 323, 344, 348, 354, 358 Meseni (parthischer Stamm): 349, 365 Mesopotamia: 243, 248, 354 Messene, Messenische Kriege: 245, 323, 342, 344, 346, 351, 354, 374, 378 Metapontini: 240, 347, 354, 359, 360 Mithridatische Kriege: 47, 146, 147, 148, 167, 168, 217, 315, 328, 372, 379 Mithridatische Rede → Mithridates VI. Mothone: 236, 237, 354 Molossi: 127, 203, 239, 250, 289, 290, 291, 295, 297, 307, 335, 343, 345, 348, 352, 354, 357, 259, 261, 362, 366, 375 Murgantini: 354 Mythen, mythisch: 89, 99, 110, 121 f., 129, 137–161 (Kap. 4.2), 162, 167, 186, 191, 194, 196, 199, 224, 330, 332, 334, 335, 336, 337, 339, 340, 341, 374, 376 Nicaea: 354 Nolani: 354 Numidia, Numidae: 118, 299, 327, 354 Nysa: 355 Olbia: 18, 159 Olynthos: 237, 315, 355, 374 Orchomenii: 355, 369 Origines: 52, 53, 55, 122, 124, 129, 137–161 (Kap. 4.2), 168 f., 201–203, 210, 216, 217, 235, 236, 237, 238–247, 249, Tabellen 7.2.2, 7.7.2, Karte 10.8 Otium-Motiv: 35 f., 38 f., 67 Paeonia, Paeoni: 54 f., 158, 203, 237, 250, 355, 363 Pallanteum: 355 Pamphylia: 355 Pannonia: 158, 204, 245, 251, 355, 361, 363, 374, 378 Paphlagonien: 54, 158, 203, 237, 247, 250, 305, 313, 314, 355, 363, 367, 375, 379 Parapameni: 342, 355 Parimae: 342, 346, 355 Parthia, Parthi: 16, 18, 25, 26, 60, 62, 104, 105, 112, 118, 119, 143, 146, 152, 157,

9.3 Orts- und Sachregister 158, 259 f., 161, 167, 168, 189, 193, 197, 200, 204, 206, 209, 211, 213, 216, 246, 247, 248, 249, 291, 301, 302, 303, 310, 311, 312, 313, 319, 325, 339, 340, 343, 345, 346, 347, 348, 350, 353, 354, 355, 356, 358, 359, 360, 361, 364, 365, 368, 378, 379, 380 Pelasgi: 355 Peloponnes: 56, 101, 158, 203, 236, 250, 374; Peloponnesischer Krieg: 56, 203, 208, 344, 351, 356, 360, 363, 374 Pergamon: 27, 118, 202, 203, 243, 326, 331, 356, 378 Perinthos: 237, 365, 374 Persia, Perser: 103, 112, 118, 153, 159 f., 187, 200, 201, 212 f., 215, 216, 225, 286–292, 300, 304, 305, 307, 308, 310, 316, 322, 323, 324, 325, 331, 334, 335, 336, 337, 343, 349, 351, 354, 355, 356, 370, 371, 374; auch → Alexanderzug; Perserkriege: 28, 86, 153, 161, 173, 208 f., 344, 356, 374 Persepolis: 308, 356 Perusia: 341, 356 Phokaia: 156, 201, 349, 354, 356 Phokis, Phoker: 155, 237, 290, 315, 316, 324, 345, 348, 342, 356, 361, 369, 374 Phoenicia: 45, 55, 107, 201, 204, 240, 250, 343, 357, 359, 363, 376 Phrygia: 238, 290, 310, 313, 357 Pisa: 352, 357 Pisidia: 202, 246, 365, 378 Plataiai: 153, 323, 357, 369 Poediculi: 357 Poeni → Karthago Pontus: 47, 51, 54, 118, 148, 158, 172, 202 f., 238, 239, 247, 295, 301, 314, 326, 328, 357, 358, 360, 364, 367, 374, 375, 378, 379 Praefationes: 13, 17, 21, 23, 27 f., 29–42 (Kap. 2.2), 63, 66, 66–69 (Kap. 3.1.1), 70, 77, 79, 80, 81, 82, 83, 87, 88, 94, 99, 105, 106, 124, 129, 131, 136, 151, 154, 158, 161 f., 168, 178, 179, 180, 181, 215, 222, 232–226, Tabelle 7.3.1 Praesidae: 210, 357 Ptolemäer: 58, 59 f., 61, 105, 120, 121, 166, 196, 200, 202, 208 f., 211, 214, 296, 298, 299, 301, 302, 305, 306, 341, 358, 366, 367, 377, 378, 379, 380, siehe auch: → Ptolemaios Punische Kriege → Karthago

443

Pydna: 50, 105, 124 f., 127, 129, 214, 239, 313, 334, 335, 339, 357, 367 Pyrrhiden: 155, 333, siehe auch → Pyrrhos Raetia, Raeti: 396, 348, 357 Reden: 169–174 (Kap. 5.1.2), Tabelle 7.9, → Aitoler, Demetrios Poliorketes, Demetrios von Pharos, Mithdridates VI. Rhegion: 336, 357 Rhetorik: 28, 31, 34, 35, 45, 46, 64, 68, 77, 82–84, 87–89, 93 f., 96–98, 116 f., 120 f., 163, 171 f., 174, 196, 207 f., 220–222, 223 f., s. auch → Bildung Rhodos: 50, 54, 55, 158, 203, 236, 239, 246, 250, 327, 357, 363, 365, 347, 375, 378 Rom, Römer: 13 f., 16, 25 f., 28, 30, 33, 36, 41, 47, 49–52, 56 f., 59, 60, 62, 70, 80, 82, 84, 85–89, 91 f., 93, 94, 96, 104, 110, 112 f., 115, 116–121, 137 f., 140, 142, 147–150, 152, 156, 159–161, 163; 165–169 (Kap. 5.1.1), 170–174 (Kap. 5.1.2), 175 f., 181, 184, 186 f., 191, 194, 195, 196, 197 f., 200, 201, 202, 204– 207, 209–216, 217–222, 225 f., 240, 242, 244–249, 251, 295, 298, 299, 300– 304, 306, 309, 310, 311, 314 f., 316, 317, 318, 321, 324, 326, 327, 328 f., 333, 339, 341 f., 343–356 passim, 357 f., 359–361, 364, 366–368 (Tab. 7.8), 369–372 (Tab. 7.9), 376, 377, 378; Römisch-Syrischer Krieg: 49–51, 52, 267, 168, 311, 351, 366, 377; Romkritik: 75, 158, 165 f., 169–174, 197 f., 224 f., 369, 371 f.; römische Literatur / Historiographie: 30, 34, 36, 76, 80, 84– 98 (Kap. 3.2.2), 116–121 (Kap. 4.1.2), 122 f., 181 f., 184 f., 207, 213 f., 215, 220–222, 225 f. → Annalistik, römische Rutuli: 358 Sabiner: 54, 76, 121, 158, 201, 203, 238, 250, 328, 339, 358, 363 Salamis: 235, 317, 331, 344, 347, 354, 358 Salamina: 157, 358 Samaria: 130, 132 Samnium, Samniten: 54, 158, 201, 203, 238, 250, 324, 358, 363 Samothracia: 134, 324, 358 Saraucae: 249, 365, 380 Sardes: 86, 309, 313, 324, 358 Sardinia: 91, 173, 240, 358 Sarmatae: 358 Sasaniden: 26, 88, 160 Scordisci: 358

444

9. Indices

Scythia: 18, 21, 54, 92, 105, 148, 151 f., 154, 156, 157, 158 f., 203, 211, 235, 237, 249, 250, 286, 287, 291, 307, 308, 314, 316, 335, 336, 337, 342, 344, 345, 349, 350, 355, 356, 357, 358 f., 360, 363, 364, 365, 366, 369, 374, 375, 380 Segobrigii: 332, 340, 359 Selegenses: 202, 246, 365, 378 Seleukiden: 23, 49, 52, 59–62, 100, 102, 110, 121, 129–131, 166, 176, 196, 200, 202, 205, 207 f., 213 f., 239, 243, 249, 297–303, 305, 306, 358, 376, 377, 378, 379, 380; → Seleukos, → Antiochos Selinus (Selinunt): 210, 240, 365 Serae: 359 Sertorianischer Krieg: 217, 328 Sibi: 359 Sicilia: 24, 54, 55, 91, 104, 112 f., 133, 145, 151, 154, 156 f., 161, 170, 173, 190, 201–203, 206, 210, 225, 236, 240–242, 250, 288, 295–297, 305, 307, 318, 321, 323, 326, 334, 338, 344, 351, 359, 363, 364, 365, 366, 370, 374, 376 Siculi → Sicilia Sicyon: 236, 359 Sidon: 54, 55, 202, 204, 238, 240, 250, 359, 363, 376 Siris: 359 Situs: 53, 55, 146, 148–151, 158, 160–162, 216, Tabellen 7.7.1–3; → Origo Sizilien → Sicilia Skythen → Scythia Sogdiani: 249, 360, 365 Sparni: 360 Sparta: 21, 50, 54, 56, 57, 100, 105, 118, 133 f., 152 f., 206, 236, 239, 243, 287, 288, 289, 290, 293, 297, 298, 305, 311, 315, 316, 318, 320, 322 f, 336, 338, 341, 342, 343, 344, 345, 347, 351 f., 356, 357, 360, 361, 366, 369, 374, 375, 377, 378 Spina: 360, 362 Stoa, stoische Philosophie: 188–190, 199 Stoffanordnung → Chronologie, → Erzählstruktur, → Geographie Sudracae: 360 Susa: 308, 324, 335, 360 Sybaritani: 347, 360 Synchronismus, synchronistische Darstellung: 173, 191–193, 199 f., 204, 207 f.

Syrakus: 132, 210, 236, 240, 241, 250, 305, 307, 321, 342, 351, 354, 356, 359, 360, 363, 374, 376 Syria: 23, 49, 50–52, 55, 57–62, 104, 108, 130 f., 166–168, 176, 195, 199, 202, 206, 215, 237, 243, 246, 247, 248, 249, 308, 311, 312, 313, 315, 318, 325, 341, 343, 351 355, 358, 359, 360 f., 366, 367, 368, 372, 375, 377, 378, 379, 380; Syrische Kriege: 49, 59, 206, 358, 377, 378; → Römisch-Syrischer Krieg Tarentum: 202, 240, 318, 321, 324, 345, 352, 361, 366 Tarquinii: 361 Tarsos: 308, 361 Tartessos: 157, 361 Tectosagi: 361, 362 Thara: 361 Theben: 236, 289, 290, 308, 315, 316, 343, 345, 351, 352, 355, 357, 361, 369 Thera: 155, 361 Therasia: 361 Thermopylen: 52, 235, 315, 316, 323, 344, 351 Thespiae: 361, 369 Thessalia: 54, 124, 144, 146, 158, 203, 235, 236, 237, 243, 250, 292, 304, 305, 308, 315, 316, 320, 350, 360, 361, 363, 374 Thessalonica: 362 Thracia: 237, 247, 305, 314, 315, 323, 324, 356, 362, 365, 374 Thurii: 362 Tigris: 146 Tochari: 249, 325, 355, 362, 365, 380 Tolosa: 362 Topographie → Situs Translatio imperii →Weltreichsabfolge Triballi: 237, 362 Tridentum: 362 Troja: 87, 141, 148, 184, 323, 330, 349, 350, 355, 362; Trojanischer Krieg: 141, 194, 330, 355 Tusci → Etrusker Tyleni: 242, 365 Tyros: 55, 156, 201, 295, 308, 309, 320, 331, 338, 348, 351, 356, 357, 359, 362 Umbri: 362 Universalgeschichte: 13 f., 16, 19, 21 f., 31 f., 56, 86, 95–97, 118, 139-143 (Kap. 4.2.1), 175 f., 188–200 (Kap. 5.2.2), 209 f., 213, 216 f., 219 f., 222, 225 f., Definition: 181–188 (Kap. 5.2.1)

9.3 Orts- und Sachregister Ursprungsgeschichten → Origines Utica: 362 Velia: 54, 158, 201, 204, 240, 250, 363, 365, 376 Veneti: 204, 210, 240, 250, 362, 363, 376 Verona: 362 Vicentia: 362 Vocontii: 217–220, 362 Vulgata: 68, 106, 252

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Weltalter: 212 Weltgeschichte → Universalgeschichte Weltherrschaft: 14, 140, 165, 173, 176, 186 f., 197, 212–216, 371, → Weltreichsabfolge Weltreichsabfolge: 43, 97 f., 118, 209, 211– 217 (Kap. 5.2.4), 225 Zypern → Cyprus

10. ANHANG: KARTEN Die auf den folgenden Seiten abgedruckten Karten (10.1–6) verzeichnen alle in der Epitome und in den Prologi erwähnten Orte, Landschaften und Völker. Anhand dieser Karten und ihrer Detailergänzungen läßt sich der geographische Schwerpunkt im östlichen Mittelmeer, in Griechenland und Kleinasien veranschaulichen. Der geographischen Darstellung, die aus der Auswahl Iustins in der Epitome hervorgeht (Karten 10.1–3) sind die Darstellungen nach den Prologi (Karten 10.4–6) gegenübergestellt. Zwei weitere Karte zeigen schließlich die geographische Verteilung der Bücher und ihrer Inhalte sowie die geographische Verteilung der origines nach den Prologi. – Karte 10.1: Der orbis terrarum in der Epitome – Karte 10.2: Östlicher Mittelmeerraum in der Epitome – Karte 10.3: Griechenland in der Epitome – Karte 10.4: Der orbis terrarum in den Prologi – Karte 10.5: Östlicher Mittelmeerraum in den Prologi – Karte 10.6: Griechenland in den Prologi – Karte 10.7: Die geographische Verteilung der Bücher – Karte 10.8: Origines nach den Prologi

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Das Geschichtswerk des Pompeius Trogus ist die früheste bekannte Universalge­ schichte in lateinischer Sprache. Während des Aufstiegs Roms zur Weltmacht ver­ faßt, liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf den Ereignissen der griechischen Geschichte der klassischen und hel­ lenistischen Zeit. Das Werk kann so als Ausdruck eines kulturübergreifenden Geschichtsverständnisses gelten. Trotz dieser Bedeutung blieb das Konzept des Trogus bisher im Dunkeln, weil von dem ehemals umfangreichen Werk nur der verkürzte Auszug des im 4. Jahrhundert

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lebenden M. Iunianus Iustinus überliefert ist. Für die Interpretation dieser wichti­ gen Quelle ist es daher unerläßlich, ein Verständnis für beide Ebenen des Textes zu entwickeln – der des Trogus und des Iustin. Dagmar Hofmann ordnet Iustin vor dem historiographischen Hintergrund seiner Zeit ein und folgert daraus, welche Konsequenzen das für die Geschichts­ konzeption des Trogus hat. Ergänzt wird die Studie durch einen umfangreichen Tabellen­ und Kartenteil, der zugleich vielfältige Zugänge für die zukünftige Iustin­Forschung eröffnet.

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