Grammatik der chinesischen Umgangssprache
 9783110852486, 9783110096118

Table of contents :
EINLEITUNG
Inhaltsverzeichnis
DER SATZ UND DAS WORT ALLGEMEINES
§ 1 DAS SATZSCHEMA
1.1 Das Satzfeld des Subjekts
1.2 Das Satzfeld des Prädikats
1.3 Die wichtige Bedeutung der Reihenfolge
§ 2 DAS WORT UND DIE WORTARTEN
2.1 Wortbildung
2.2 Oberblick über die Wortarten
DIE WORTARTEN IM EINZELNEN
§ 3 DAS VERB
3.1 Wortbildung
3.2 Die Einteilung der Verben
3.3 Anwendungsformen des Verbs
3.4 Die Zeit (Tempus des Verbs)
3.5 Die Modalverben
3.6 Das Verb
3.7 Das Verb
§ 4.DAS NOMEN
4.1 Wortbildung
4.2 Die Anwendung des Nomens
4.3 Die Einteilung der Nomen
4.4 Der Numerus
4.5 Die Zähleinheitswörter
4.6 Das Numerale
4.7 Ortsnomen
4.8 Zeitnomen und zeitbezeichnende Wörter
§ 5 DAS PRONOMEN
5.1 Personalpronomen
5.2 Demonstrativpronomen
5.3 Interrogativpronomen
§ 6 DAS ADJEKTIV
6.1 Wortbildung
6.2 Die Anwendung des Adjektivs
6.3 Die Vergleichsformen des Adjektivs (Komparation)
6.4 Grammatische Probleme
§ 7 DAS ADVERB
7.1 Anwendungen des Adverbs und seine Beziehungswörter
7.1 Einteilung der Adverbien
7.2 Häufig gebrauchte Adverbien im einzelnen
7.4 Die adverbiale Konjunktion
§8 DIE PRÄPOSITION
8.1 Die Präpositionalstruktur als Adverbialbestimmung
8.2 Präpositionalstrukturen als Präpositionalobjekt
8.3 Anmerkungen zum Gebrauch der Präpositionen
8.4 Häufig gebrauchte Präpositionen
§ 9 DIE KONJUNKTION
9.1 Wort– und wortgruppenverbindende Konjunktionen
9.1 Wortqruppen– und satzverbindende Konjunktionen
9.2 Satzverbindende Konjunktionen
9.3 Grammatische Probleme (Einteilung)
§ 10 DAS HILFSMORT
10.1 Die Intonationspartikeln
10.2 Die Strukturpartikeln
10.3 Das Schriftzeichen
§ 11 DIE INTERJEKTION
11.1 Interjektionen des Gefühls und der Empfindung
11.2 Ausruf, Anruf, Antwort
11.3 Laute und Geräusche
11.4 Die Interjektion als Satzglied
11.5 Die Bedeutung der Aussprache von Interjektionen
DER SATZ UND DIE SATZGLIEDER
§ 12 MORTGRUPPEN (als Satzglieder)
12.1 Wortgruppen nebengeordneten Typs
12.2 Wortgruppen untergeordneten Typs
12.3 Subjekt–Prädikat–Wortgruppen – Sätze als Satzglieder –
12.4 Sprichwörtliche Redensarten
§ 13 DAS SUBJEKT
13.1 Allgemeines zur Subjektbestimmung
13.2 Zwei oder mehrere Nomen im Satzfeld des Subjekts
13.3 Ein einzelnes Nomen im Satzfeld des Subjekts
13.4 Die Apposition
13.5 Subjektarten
§ 14 DAS PRÄDIKAT
14.1 Arten des Prädikats
14.2 Komplizierte Prädikate
§ 15 DAS KOMPLEMENT
15.1 Das Ergebniskomplement (EK)
15.2 Das Komplement hinter 亱 oder 不
15.3 Das Komplement mit 个
15.4 Das Richtunqskomplement (RK)
15.5 Anmerkungen zum Komplement
§ 16 DAS OBJEKT
16.1 Das nominale Objekt
16.2 Die Bedeutung des Objekts
16.3 Komplizierte Objekte und ihre Stellung im Satz
16.4 Die -Struktur
§ 17 DAS ATTRIBUT
17.1 Arten von Attributen
A. Das Beziehungswort
17.2 Komplizierte Attribute
17.3 Anwendung der Attributpartikel
§ 18 DIE ADVERBIALBESTIMMUNG
18.1 Arten von Adverbialbestimmungen
18.2 Das Beziehungswort
18.3 Reihenfolge mehrerer Adverbialbestimmungen
§ 19 DER ZUSAMMENGESETZTE SATZ
19.1 Nebengeordnet
19.2 Untergeordnet
19.3 Adversative und konzessive Sätze
19.4 Grammatische Probleme
§ 20 DER FRAGESATZ
20.1 Die Ergänzungsfrage
20.2 Die Auswahlfrage
20.3 Entscheidungs- und Zweifelsfrage
20.4 Die rhetorische Frage
§ 21 DER PASSIVSATZ
§ 22 DER AUFFORDERUNGSSATZ
§ 23 DER STRUKTURELL UNVOLLSTÄNDIGE SATZ
§ 24 DER EINWORTIGE SATZ
§ 25 UNABHÄNGIGE ELEMENTE IM SATZ
§ 26 DIE SATZANALYSE
26.1 Die Subjektbestimmung
26.2 Die Prädikatsbestimmung
26.3 Bestimmung des Komplements
26.4 Bestimmung des Objekts
26.5 Bestimmung des Attributs
26.6 Bestimmung der Adverbialbestimmung
LITERATURVERZEICHNIS
SACHREGISTER
1. Chinesische Stichwörter
2. Deutsche Stichwörter

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GRAMMATIK DER CHINESISCHEN UMGANGSSPRACHE

W G DE

GRAMMATIK DER CHINESISCHEN UMGANGSSPRACHE

VON

SUNG CHANG-LIEN

WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK 1984

Mitarbeit: Monika Bessert Chinesischer Schriftsatz: Kathrin

Reiser-von-Loh

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Sung, Chang-lien: Grammatik der chinesischen Umgangssprache / von Sung Chang-lien. [Mitarb. : Monika Bessert]. — Berlin ; New York : de Gruyter, 1984. — Parallelsacht, in chines. Sehr. ISBN 3-11-009611-0

© 1983 by Walter de Gruyter Bc Co., Genthiner Straße 13,1000 Berlin 30 Printed in Germany Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Druck: Werner Hildebrand, Berlin 65; Einband: Lüderitz Sc Bauer, Berlin 61.

E I N L E I T U N G Dieses Buch i s t ein Versuch, die Grammatik der modernen chinesischen Umgangssprache nach dem neuesten Stand möglichst vollständig und systeOatisch zu vermitteln. Es i s t nicht beabsichtigt, sämtliche grammatischen Probleme eingehend zu diskutieren, es i s t aber auch nicht beabs i c h t i g t , die gesamte grammatische Diskussion auszulassen. Der Leser soll zumindest soweit informiert werden, daß es ihm selbst überlassen bleiben kann zu beurteilen, wieso gewisse Themen in der vorliegenden Form behandelt wurden. Auch hofft der Verfasser, den Leser durch die Darlegung der Diskussion grammatischer Probleme zu einem besseren Verständnis für die feinen Unterschiede zwischen den Satztypen führen zu können. Um jedoch den Anfänger nicht zu verwirren, sondern ihm den Blick für das Wesentliche freizuhalten, sind die wichtigsten Punkte optisch hervorgehoben. Die Geschichte der chinesischen Grammatik i s t im Vergleich zu der der deutschen Grammatik recht kurz. Viele Probleme sind noch nicht endgültig gelöst und werden von den Grammatikern bis heute unterschiedlich behandelt. Außerdem muß eine moderne Grammatik auf der gegenwärt i g gesprochenen und geschriebenen Sprache aufbauen - und das moderne Chinesisch i s t in einem Wandel begriffen. Das führt dazu, daß im allgemeinen mehr grobe Prinzipien als strenge sprachliche Gesetzmäßigkeiten anzugeben sind. Bezieht man noch dazu Sätze ein, die nicht eigentlich falsch, aber auch nicht gerade gut sind, so werden sich noch weniger Regeln aufstellen lassen, zu denen es keine Ausnahmen gibt; die meisten von ihnen sollten deshalb nicht als etwas Absolutes aufgefaßt werden, sondern eher als Sprachgewohnheiten. Die Annahme jedoch, die Grammatik habe für die chinesische Sprache keine besondere Bedeutung, i s t falsch, denn wenn es auch f a s t überall Ausnahmen gibt, wird man doch in jedem Fall weitaus mehr Sätze finden, die den angegebenen Regeln entsprechen.

VI

Einleitung Eine der Schwierigkeiten bei der Erarbeitung einer Grammatik l i e g t

darin, daß e i n e r s e i t s a l l e wichtigen Sprachregeln angegeben werden s o l l e n , andererseits aber die weniger wichtigen, die Abweichungen und Ausnahmen nicht verschwiegen werden dürfen. Viele Regeln lassen sich überall und zahlreich mit Beispielen belegen, während für andere nur mühsam einige Beispielsätze in der Literatur aufzufinden sind. Einers e i t s s o l l der Leser nicht durch eine zu große Anzahl von Regeln verwirrt werden, andererseits soll er nicht zu viele vermissen. In der vorliegenden Grammatik sind daher möglichst viele Regeln angeführt, von denen die wichtigsten im allgemeinen optisch hervorgehoben, zuerst genannt und anhand einiger Beispiele e r k l ä r t sind. Die chinesischen Beispiele stammen größtenteils aus Lehrbüchern und chinesischen Schul- und Kinderbüchern, denn s i e sollten nach Möglichkeit einfach bleiben, damit nicht zuviel Zeit für die Übersetzung aufgewendet werden muß. Besonders zahlreich sind Sätze, an denen sich bei meinen Studenten gezeigt hat, daß s i e dem deutschsprachigen Lernenden Schwierigkeiten bereiten; einige sind aber, da sie ohne den gegebenen Kontext nicht ganz verständlich wären, etwas modifiziert. Beispiele, die sich auf ganz spezielle Themen der chinesischen Grammatik beziehen, wurden, da es zum Teil nur wenige derartige Sätze gibt, bekannten c h i nesischen Grammatiken oder Fachartikeln entnommen. Den Herren Professor Dr. Kuo und Professor Dr. Liu sowie meinem Kollegen Klaus Stermann danke ich für wertvolle Anregungen und Verbesserungsvorschläge; mein besonderer Dank g i l t meinen ehemaligen Studentinnen Frau Monika Bessert und Frau Kathrin Reiser-von-Loh für ihre M i t h i l f e bei Durchsicht und inhaltlicher Überprüfung meines deutschen Textes sowie für die Erstellung des Typoskripts für das Buch in vorliegender Form. Vorschläge zu Verbesserungen und Hinweise auf Fehler, für die ich a l l e i n verantwortlich zeichne, nehme ich gern entgegen. Sung Chang-lien

INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG

V

DER

SATZ

UND

DAS

WORT

A L L G E M E I N E S § 1 DAS SATZSCHEMA

1

1.1 Das Satzfeld des Subjekts

2

A. Attribut

3

B. Objekt

3

C. Adverbialbestimmungen

5

1.2 Das Satzfeld des Prädikats

7

A. Das Nachfeld

7

B. Das Vorfeld

10

C. Adverbiale Elemente

12

1.3 Die wichtige Bedeutung der Reihenfolge

17

§ 2 DAS HORT UND DIE WORTARTEN 2.1 Wortbildung

20 20

A. Nebenordnung

22

B. Unterordnung

23

C. Verb + Objekt

25

D. Subjekt + Prädikat

25

E. Verb + Komplement

25

F. Verdoppelung

25

G. Lautliche Übernahme von Wörtern aus fremden Sprachen

25

H. Klangmalerei

26

J . Suffixe oder Präfixe

26

2.2 Überblick über die Wortarten

28

A. Funktionswörter und Ihre Fähigkeiten

31

B. Begriffswörter und das Erkennen Ihrer Wortart

35

C. Die Wortarten und Ihre speziellen Probleme

40

DIE

WORTARTEN

IM

E I N Z E L N E N

§ 3 DAS VERB

46

3.1 Wortbildung

46

A. Verdoppelung B. Das S u f f i x

46 ft

46

VIII

Inhaltsverzeichnis

3.2 Die Einteilung der Verben

50

A. Transitive Verben

54

B. Intransitive Verben

..

57

C. Merkmale transitiv angewendeter intransitiver Verben ,

58

3.3 ftnwendungsformen des Verbs

59

A. Das Verb als Prädikat und Komplement

59

B. Das Verb als Attribut

61

C. Das Verb als Adverbialbestimmung

61

D. Das Verb als Subjekt und Objekt

62

3.4 Die Zeit (Tempus des Verbs)

63

3.4.1 Die Zeit und der Aspekt

63

A. Die Zeit

63

B. Der Aspekt des Verbs

65

C. Zeit und Aspekt im Chinesischen

71

D. Unterschiede bei Zeit und Aspekt im Chinesischen und im Deutschen

74

3.4.2 Zeit und Aspekt ausdruckende Mittel 1. Die Partikel

79

J

79

Α. Τ

als Intonationspartikel

79

Β. 7

als Verbalpartikel

83

C. Unterscheidungsmerkmale zwischen Verbal- und Intonationspartikel 2. Die Partikel



im Satz mit mehreren Prädikaten

B. J^t

im Satz mit einem Prädikat

C. Einschränkungen bei der Anwendung der Partikel

4. Die Partikel

85 86

A. #

3. Die Adverbien

~f ....

JE,

iE

und JH

87 88 ^

91 fe

%

92 95

A. Aspekt: Gerade stattfindender Verlauf

95

B. Intonation

95

5. Das Schriftzeichen Α. Das Komplement

Μ

96

£1

97

B. Die Verbalpartikel C. Ü

öl

im Vergleich zu

6. Die Partikel

6t)

(

Α. Die Verbalpartikel

Τ

.„„

C. Nominalstrukturen mit ^

und Μ )

Ötl

B. Die Intonationspartikel

7. Der Ausdruck

97 flf

98 99 99

W

100 102 103

Inhaltsverzeichnis 8. Das Schriftzeichen ^

IX 103

Α. I I

als Modalverb

104

B. H

als Adverb (des Aspekts)

105

C. Das Voll verb J ?

106

3.5 Die Modalverben

106

3.5.1 Einteilung der Modalverben

108

A. Fähigkeit und Möglichkeit (können, fähig sein)

108

B. Notwendigkeit (sollen, müssen)

112

C. Wille und Absicht (wollen, wünschen)

114

D. Erlaubnis oder Verbot (dürfen, können)

116

3.5.2 Stellung der Modalverben im Satz

117

3.5.3 Besondere Eigenschaften der Modalverben

118

A. Einbeziehung des Sprechenden

118

B. Veränderung des Verbs

119

C. Zeit und Aspekt

120

3.5.4 Doppelte Verneinung von Modalverben

120

3.5.5 Anwendungstabelle

121

3.6 Das Verb

122

A. Als Kopula

122

B. jfl· als Betonungszeichen

126

C. ^ - V e r b i n d u n g e n

128

3.7 Das Verb ^T

130

A. Vorhandensein von Personen oder Sachen

130

B. Zugehörigkeit bzw. Besitzverhältnis

131

C. ^

in subjektlosen Sätzen

131

D. Aufzählungen

132

E. fl" und Zahl + Zähleinheitswort

132

F.

133

in Verbindung mit anderen Wörtern

§ 4 DAS NOMEN 4.1 Wortbildung

136 136

1. Unterordnung (Attribut-Beziehungswort)

136

2. Nebenordnung

138

3. Verdoppelung

139

4. Suffixe und Präfixe

139

A. Die Suffixe

Jl,

ψ,

jk,

%

"· »

139

B. Die Präfixe

ig,

/J\

%,

fc),

β

146

Inhaltsverzeichnis

χ

4.2 Die Anwendung des Nomens

147

A. Das Nomen als Subjekt oder Objekt

147

B. Das Nomen als Prädikat

147

C. Das Nomen als Attribut

149

D. Das Nomen als Adverbialbestimmung

149

4.3 Die Einteilung der Nomen A. Konkrete Nomen B. Abstrakte Nomen 4.4 Der Numerus

150 151 ;·. 153 154

A. Durch das Nomen selber (bezeichnet)

154

B. Das Attribut

155

C. Adverbien

155

D. Verdoppelungen des Nomens oder des Zähleinheitsworts

155

E. Zähleinheitswörter

156

F. Kontext

156

G. Die Partikel -ff]

156

4.5 Die Zähleinheitswörter

158

4.5.1 Die nominalen Zähleinheitswörter

161

1. Konkrete Zähleinheitswörter A. Formbezeichnende Zähleinheitswörter

161 161

B. Zähleinheitswörter, die nur für ein bestimmtes (oder sehr wenige) Nomen gelten

162

C. Zähleinheitswörter, die einen Teil eines Dinges darstellen

162

D. Zähleinheitswörter, die aus Tätigkeiten abgeleitet sind

162

E. Zähleinheitswörter unbestimmter Herkunft (Form oder Eigenschaft)

163

F. Das Zähleinheitswort

163

G. Anmerkungen zur Anwendung der konkreten Zähleinheitswörter

165

2. Maßeinheiten und Verpackungen

166

A. Maßeinheiten

167

B. Häufig gebrauchte Verpackungsgrößen (Maßgrößen)

169

3. Kollektivzähleinheitswörter

170

A. Für Personen anwendbare

170

B. Für Personen oder Sachen anwendbare

170

4. Die Zähleinheitswörter der abstrakten Nomen 4.5.2 Die verbalen Zähleinheitswörter A. Einteilung

171 173 173

B. Funktionen der verbalen Zähleinheitswörter

175

C. Das verbale Zähleinheitswort im Satz mit anderen Objekten

177

D. Verben als verbale Zähleinheitswörter

177

Inhaltsverzeichnis

179

4.6 Pas Numerale 1. Die Kardinalzahlen A. %

XI

180

(Null)

182

B. Die Zahl —

(eins)

C. ~

(zwei)

"nd pij

182 182

D. Die Zahl 75 (zehntausend)

183

E. Zahlen in "Buchstaben"

183

F. Fragebildung mit £

oder /L

183

2. Die Ordinalzahlen

184

A. Das Präfix

184

%

B. Das Zeichen (Suffix)

-§·

185

C. Die Zeichen Ϊ0 und jk

185

D. Nomen oder Zahl + ZEW

185

E. Der Erste und der Letzte

186

F. Rangfolge von Wettkampf Siegern

187

3. Das Zahlwort —

187

A. Vor Nomen

187

B. Als Adverb oder zwischen einem verdoppelten Verb

188

C. —

189

4. ~

als Wortbestandteil

oder p^?

189

A. In Ordinalzahlen

190

B. In Kardinalzahlen

190

C.

ffi

5. BrUche und Vervielfältigungen

191 192

A. Brüche

192

B. Vervielfältigungen

195

6. Indefinitzahlen

195

A. Nebeneinanderstellen zweier Zahlen

196

B. Adverbien

197

C. Nachgestellte Strukturen oder Zeichen

197

D. Interrogativpronomen und attributive Strukturen

198

7. Sonderfunktionen der Zahlwörter

199

4.7 Ortsnomen

200

4.7.1 Granmatlsche Merkmale

200

4.7.2 Anwendung der Ortsnomen 1. Das Ortsnomen als Subjekt

205 205

A. Subjekt I - Sache -

206

B. Subjekt II . Ortsangabenfunktion

206

XII

Inhaltsverzeichnis 2. Das Ortsnomen als Objekt

208

A. Als Objekt von Verben

208

B. Als Objekt von Präpositionen

209

3. Das Ortsnomen als Prädikat

211

4. Als Attribut

211

4.7.3 Die Bildung von Ortsnomen

211

A. Ortsnomen

212

B. Sachnomen und Personalnomen (-pronomen)

212

C. Nomen, die sowohl eine Sache als auch einen Ort darstellen

212

D. Fehlerquellen

214

E. Besondere Bedeutungen einiger Prä- und Postpositionen

216

4.7.4 Grammatische Probleme der Abgrenzung zwischen dem Ortsnomen als Subjekt und als Adverbialbestimmung

218

A. Aus der Reihenfolge der Nomen

218

B. Aus der Art des Prädikats

219

C. Aus der Bedeutung des Ortsnomens

219

4.8 Zeitnomen und zeitbezeichnende Wörter 4.8.1 Zeitnomen

220 220

1. Einteilung

220

A. Die Zeitdauer

221

B. Der Zeitpunkt

221

2. Anwendung der Zeitnomen

222

A. Subjekt

222

B. Adverbialbestimmung

223

C. Objekt

223

D. Prädikat

224

E. Attribut

225

3. Zeitpunkt oder Zeitdauer?

225

A. Zeitangabe vor dem Prädikat (Adverbialbestimmung)

226

B. Zeitangabe hinter dem Prädikat (Objekt)

228

4.8.2 Die zeitlichen Prä- und Postpositionen

229

4.8.3 Gramnatische Probleme

233

4.8.4 Die Uhrzeit

234

A. Die Zeitdauer

234

B. Der Zeitpunkt

235

C. £

236

und

^

S | - später als ..., früher als ... (Uhr)

D. Die Tageszeiten

236

Inhaltsverzeichnis § 5 DAS PRONOMEN

XIII 236 237

5.1 Personalpronomen A. Tabellarische Obersicht

237

B. Die singularischen Pronomen

238

C. Die pluralischen Pronomen

239

D. Sonderanwendungen von Personalpronomen

240

E. Selber, andere, a l l e

242

5.2 Demonstrativpronomen

245

A. Personen und Sachen

245

B. Ort

247

C. Zeit

248

D. Ort oder Zeit

249

E. Art und Weise

249

5.3 Interrogativpronomen

251

A. Anwendung im Fragesatz

252

B. Interrogativpronomen in rhetorischer Anwendung

255

C. Indefinitpronomen

257

§ 6 DAS ADJEKTIV 6 . 1 Wortbildung

260 260

A. Vorsilbe + Verb

260

B. Suffixe

262

C. Verdoppelung

263

6.2 Die Anwendung des Adjektivs

266

A. Das Adjektiv als Attribut und Adverbialbestimmung

267

B. Das Adjektiv als Prädikat

269

C. Das Adjektiv als Komplement, Subjekt oder Objekt

274

6.3 Die Vergleichsformen des Adjektivs (Komparation)

275

A. Der allgemeine Vergleich

276

B. Der gleiche Grad

276

C. Die Steigerung (Komparativ)

276

D. Der Superlativ

277

E. Die Negation

278

6.4 Grammatische Probleme

278

§ 7 DAS ADVERB 7.1 Anwendungen des Adverbs und seine Beziehungswörter

280 281

A. Als Adverbialbestimmung

281

B. Andere Anwendungen

286

XIV

Inhaltsverzeichnis

7.2 Einteilung der Adverbien

286

A. Zeitadverbien

287

B. Art und Meise bezeichnende Adverbien

289

C. Gradbezeichnende Adverbien

290

D. Umfang und Miederholung bezeichnende Adverbien

291

E. Modal adverbien

292

F. Lokaladverbien

293

G. Negationsadverbien

293

H. Anmerkungen

293

7.3 Häufig gebrauchte Adverbien im einzelnen

296

7.3.1 Adverbien der Verneinung

296

1. *

und

'&('&*)

296

Α. ^

296

Β. Ϊ&, R

ft

( it )

301

C.

303

D. 'S: oder 'S ft ?

303

2. Die doppelte Verneinung

304

A. Verstärkung eines affirmativen Satzes

304

B. Notwendigkeit (oder Millen)

305

C. Ausnahmslosigkeit: alle, jeder usw

305

3. glj,

fa,

1

306

7.3.2 Das Adverb

7.3.3

X

307

A. Hauptanwendung: alle (Plural)

307

B. Ohne Ausnahme: jeder - keiner

309

C. ( £

309

)

sogar

0.

„ . 7

309

E.

M.

310

und &

310

A. Hauptanwendung:

Zukunft; X

Vergangenheit

Vergangenheit; X

C. X

und H

im zusammengesetzten Satz

313

D. X

und H

als Konjunktionen

313

E. Verneinung von X F. X

und

zur Betonung

G. Verbindungen mit ^ 7.3.4 Das Adverb

Zukunft

310

B.

311

315 315 315 316

A. fc als Konjunktion

316

B. Weitere Bedeutungen von

317

Inhaltsverzeichnis 7.3.5 Das Adverb

JE

XV 318

A. Hauptbedeutung: noch, auch noch, nochmal

318

B. Weitere Bedeutungen

319

7.3.6 Die Adverbien A. ^f B. C. t

und

jft

320

und Jjt; in gegensätzlicher Bedeutung und

in ähnlicher Bedeutung

... %

320 321 322

7.4 Die adverbiale Konjunktion

323

A. Einzeln

323

B. Paarweise

324

C. Paarig

324 § 8 DIE PRÄPOSITION

8.1 Die Präpositionalstruktur als Adverbialbestimmung A. Ort

326 329 329

'B. Zeit

331

C. Art und Weise, Mittel, stoffliche Beschaffenheit u. a

332

D. Richtung; Ersatz

333

E. Ziel

334

F. Grund

334

G. Umfang

335

H. Vergleich

335

J. Die Stellung der Präpositionalstruktur im Satz

336

8.2 Präpositlonalstrukturen als Präpositionalobjekt

336

A. Ort

336

B. Zeit

338

C. ψ

339

D. g

340

8.3 Anmerkungen zum Gebrauch der Präpositionen

340

8.4 Häufig gebrauchte Präpositionen

343

A. 4

343

B. JlJ

;

C. JA D· Μ,

ΜΨ,

Ι Ϊ § 9 DIE KONJUNKTION

9.1 Wort- und wortqruppenverbindende Konjunktionen A. fP ß. ®

344 344 345

348 351 351

und

353

XVI

Inhaltsverzeichnis C. R

und

IU R

354

0. if

354

9.2 Hortgruppen- und satzverbindende Konjunktionen

355

1. Kopulative und anreihende Konjunktionen (Adverbien)

355

2. Adversative Konjunktionen

356

3. Additive Konjunktionen

358

4. Disjunktive Konjunktionen

360

9.3 Satzverbindende Konjunktionen

361

1. Bedingung (Kondition) oder Möglichkeit (Konjunktiv)

361

A. Anmerkungen zum Konjunktiv

362

B. Spezielle Kond1t1onalsatzkonjunkt1onen

363

2. Grund und Folge (Kausalsatzkonjunktionen)

365

3. Zweck und Ziel (Finalsatzkonjunktionen)

366

9.4 Grammatische Probleme (Einteilung) § 10 DAS HILFSWORT 10.1 Die Intonationspartikeln 1. Die Fragesatzpartikeln A. Ui

366 367 369 370 370

B. 3Jg

370

C. PH

371

D. P E

und g

Ε. I®

und

J

2. Die Aussagesatzpartikeln Α.-0J. l i ^ f f i . 2. Sie haben gerade die Hausaufgaben gemacht. Jetzt machen sie sie nicht mehr. Im ersten Beispiel sind die Objekte der transitiven Verben fit und •ψ

gewissermaßen im Kontext versteckt, im zweiten Satz des Beispiels 2

taucht das Objekt

>) nach dem transitiven Verb ( ^ F )

ff

nicht wie-

der auf, weil es im vorangegangenen Satz bereits erwähnt wurde.

52

Das Verb

Wieder andere Grammatiker haben versucht, nach der Art des Objekts zu entscheiden, ob ein Verb transitiv oder intransitiv ist, und gesagt: Das Verb, das ein nominales Objekt braucht, ist transitiv, und dasjenige, das eine Orts- oder Zeitangabe oder ein verbales Zähleinheitswort nach sich führt, ist intransitiv. Aber auch diese Betrachtung ist nicht immer zutreffend. Zum Beispiel sind ^ und ffi, (sterben) unbestreitbar

(sich beugen)

intransitive Verben, trotzdem kann man

sagen:

1. Er beugt sich hinunter, um die Sachen aufzuheben. fö 5E 7 & & 'fr » Ε . 2. Geben Sie diese Absicht lieber auf. In diesen Sätzen haben die beiden intransitiven Verben jedes ein nominales Objekt ( Jgc

und ft

und

Im Chinesischen gibt es ziemlich viele Verben, die zwar eng mit ihren Objekten verbunden, aber doch gelegentlich von ihnen zu trennen sind, ζ. Β. Μ —'

^

(schlafen),

(gut geschlafen haben) und

(laufen), aber £P 0 ^ 7

— ' Wl

J L ife Μ

7

(ein Stückchen ge-

laufen sein). Nach Meinung von Fachleuten gibt es unter den ca. 4000 Verb-Objekt-Verbindungen mindestens 1800, die in keinem Fall getrennt werden können, ζ. Β. ^ ^

(Macht haben),

J0, ^

(auslachen) und ;m

(fertigstellen). Die Objekte dieser Strukturen sind meist nominale

Objekte. Eine saubere Trennung der chinesischen Verben in transitive und intransitive ist nach wissenschaftlicher Betrachtung nicht möglich. Dennoch nehmen die meisten Grammatiken diese Einteilung vor, und auch wir müssen davon ausgehen, daß sie sinnvoll ist. Denn außer der Tatsache, daß die Anzahl der Verben, die sowohl transitiv als auch intransitiv anzuwenden sind, nicht sehr groß ist, aber die grammatischen Fehler, die entstehen, wenn diese Verbarten verwechselt werden, sehr häufig sein können, sprechen noch andere Gründe dafür: Zum einen kann man feststellen, daß ein transitives Verb mit oder ohne Objekt eine andere

Ginteilung

53

Bedeutung ausdrückt als ein intransitives. Die Handlung, die durch ein transitives Prädikatsverb ausgedrückt und von einem Subjekt ausgeführt wird, richtet sich meistens auf ein Objekt. Aber die Handlung, die von einem intransitiven Verb ausgedrückt und von einem Subjekt ausgeführt wird, bezieht sich meist auf das Subjekt selber, egal ob ein Objekt vorhanden ist oder nicht, oder sie zeigt den Zustand (bzw. die Zustandsänderung) an, in dem sich das Subjekt befindet, ζ. B. S SP H

ί

Τ

(Ich habe einige Briefmarken gekauft); die Handlung

^

Λ (kau-

fen transitives Verb) geht von dem Subjekt aus und bezieht sich auf das Objekt

jß ®

. Aber in den Sätzen

mmmT.

1. Er ist hingefallen. 2. Als Guanzhong Kanzler geworden war, wurde der Staat Qi reich und mächtig.

SIT.

3. Ich bin hungrig. bezeichnen die intransitiven Verben Objekten

und Η

j^c und

(Satz 1, 2) mit ihren

die Veränderung der Subjekte flfe und

das intransitive Verb H i (Satz 3) den Zustand des Subjekts

^r Sl , .

Einige intransitive Verben drücken auch noch das Zustandspassiν aus, wie Ζ. B. ft{J sfi ÜL Τ

(Er ist verschwunden) oder ^C ^f Τ

ist angezündet). In diesen beiden Beispielen kann man

(Das Feuer und jAc nicht

als Objekte behandeln, sie sind Subjekte, die sich im Passivzustand befinden. Tritt ein transitives Verb in einem Satz ohne Objekt auf, dann ist sein Objekt im Kontext enthalten oder bereits in vorangegangenen Sätzen erwähnt. Zweitens: Das Verb dient im Satz hauptsächlich als Prädikat und Komplement; aber die meisten transitiven Verben können nicht als Komplemente angewendet werden, die einsilbigen intransitiven Verben dagegen fast immer. Zustandsverben werden sogar öfter in Komplements- als in

Das Verb

54

Prädikatsform angewendet. Drittens ist die Möglichkeit, sich mit folgenden Elementen zu verbinden, bei intransitiven und transitiven Verben unterschiedlich: * iE - und

^-Struktur;

* zweites Verb, das das Ziel des Prädikats darstellt, ζ. B. Ä

IT ffe iS

^

ein Satz, in dem

telefoniere, um ein Taxi zu holen), PL{ ^

das Ziel der Handlung ίΤ ^

iS

ist;

* zweites nominales Objekt; * verbale Partikeln Τ »Adverbien

IE , ί

und Si ; und IE ^

.

Im allgemeinen gehen die transitiven Verben mit den genannten Elementen viel leichter eine Verbindung ein als die intransitiven, die das nur unter bestimmten Bedingungen können. Auch bei der Verbindung mit Komplementen unterliegen die intransitiven Verben größeren Beschränkungen als die transitiven. Lediglich mit f

und ^f

sind auch

die intransitiven recht häufig verbunden. Nach gründlicher Untersuchung wird man feststellen, daß die meisten chinesischen Verben transitiv sind, und auch die meisten einsilbigen intransitiven Verben treten oft doch mit Objekten auf. Verben, die immer oder fast immer intransitiv angewendet werden, sind sehr selten. Wir sind deswegen der Meinung, daß man die meisten Verben transitiv auffassen sollte, geben aber nachfolgend zwei Aufstellungen von Verben und empfehlen bei der Anwendung der intransitiv genannten besondere Vorsicht. A. Transitive Verben Nach dem Sprachgebrauch werden nicht alle transitiven Verben in gleicher Weise angewendet, sondern sie lassen sich in fünf Gruppen unterteilen:

55

Einteilung a) Transitive Verben mit zwei Objekten ift

mitteilen

Μ

belohnen

£

geben

||f

schenken

fg

Ι5Ϊ, wünschen

ßf tB

llj· senden Jtr

(^n) l i e f e r n , senden

bestrafen

lehren

leihen beauftragen ernennen , belehnen

Itfr sagen Diese Verben können, aber müssen nicht zwei Objekte haben. Ohne Objekt werden sie jedoch nur sehr selten gebraucht. b) Transitive Verben im Kupplungssatz PL],

lassen i h lassen

entsenden ü f , ilf >R b i t t e n

wollen

{31 bewirken ® ( i t ) verbieten

Jj] zureden

Diese Verben werden angewendet, um jemanden zu veranlassen, etwas zu tun. c) Verben des Sagens und Meinens jf[ wissen Jfl

Ψϊ ( M ) erfahren

glauben

jJJ

entdecken

•fl! ftf

vertrauen

iX

glauben

[p]

antworten

;ff Jjl

bemerken

ψγ hören |Wj

zustimmen H

^TJ annehmen $1 ( f l j ) denken an

hoffen

ijÜ sagen |rJ fragen versprechen IT m ^ •jg ^

erfragen gehört haben behalten haben

meinen

Diese Verben, von denen einige im Deutschen intransitiv sind, haben häufig einen Satz zum Objekt. Auch im Deutschen schließt an sie oft ein Nebensatz an, der als Objekt dient. d) Bewegungs- und Daseinsverben Jlj ankommen

hingehen

^

herkommen

Das Verb

56 sich befinden -g

ttj herauskommen

[p] zurückgehen

hineingehen

Diese Verben können sowohl transitiv als auch intransitiv angewendet werden. Bei transitiver Anwendung verlangen sie meistens ein Ortsnomen als Objekt. Wird ein Personalnomen oder -pronomen als Objekt angewendet, so muß es mit anderen Zusätzen in ein Ortsnomen verwandelt werden, denn man kann sich nach chinesischem Verständnis nur zu dem Ort begeben, an dem sich eine Person befindet, aber nicht zu der Person selber, ζ. B.:

η in m ^m mjn ra.

1 . Wir gehen zum Lehrer, um ihn zu fragen. # £ flfe % 4* ffli. 2 . Gehen Sie ihn doch zu Hause besuchen. Hier sind Jß JL nach der Person ^

Μ

nomen ftti unentbehrlich, denn jglj und

und ^

nach dem Personalpro-

verlangen unbedingt einen

Ort als Objekt. Hierzu gehört auch noch das Verb (bzw. die Präposition)

,

das als Prädikat ebenfalls ein Ortsnomen zum Objekt braucht. e. Verben, die oft andere Verben zum Objekt haben %

beginnen

f ^ iL·

aufhören

^

^

fortsetzen

IJ. J>X gern haben Die Verben ^



(hoffen),

^

>]

(üben),

££

(aufpassen) und

andere mehr werden ebenfalls häufig mit einem Verb als Objekt angewendet. f) Sonderverben -Θ. sein

g f

gehören zu

Bl|

heißen, nennen

ffl so sein wie Diese Verben haben fast immer ein Nomen nach sich. Ob dieses Nomen

57

Einteilung

das Prädikat, Subjekt oder Objekt ist, darüber können die Wissenschaftler sich nicht einigen. B. Intransitive Verben a) Vorgangsverben

weinen

krank sein

lachen sich freuen

betrunken sein

QU aufwachen

leben

knieen

hocken

laufen

s a t t sein

durstig sein

Tfc

J2,

sterben

leiden

sitzen

schreien

stehenbleiben

stehen

sehen

müde sein

arm sein

froh sein

ipf SM wach sein jü

hungrig sein

Jjjnj liegen

wachsen J L sich amüsieren ^

tjl> ®

ji

fortschreiten μ

ff

tt} ^

aufbrechen

scheitern

B^

verstehen

ohnmächtig sein

zufrieden sein

sich ausruhen

reisen

50 gelingen

Zu dieser Gruppe von Verben gehören noch diejenigen Adjektive, die mit Hilfe verbaler Partikeln u. ä. als Verb angewendet werden können. Sie beschreiben einen Vorgang, den das Subjekt selbst durchmacht. Größtenteils können sie ein adverbiales Objekt (Präpositionalobjekt, Zeitdauer, verbales ZEW) nach sich haben, aber kein nominales Objekt. b) Zustandsverben

f e r t i g sein fallen

gelingen, werden

heiß sein

jjjij einstürzen

^

ffj( zerstreuen

flj fallen

flji, sich entziehen

g j hängen

jt^ verderben

M i T i löschen entzwei sein fg umdrehen

gar, r e i f sein @

naß sein

§8; kaputt sein

lose sein brechen

^

einstürzen zerbrochen sein

}fi einstürzen

58

Das Verb

Diese Verben sind im Chinesischen echte Zustandsverben, sie fungieren sehr oft als Komplement und sind in dieser Funktion schwer als Verben ins Deutsche zu übersetzen. Als Prädikat drücken sie meist das Passiv aus und sind fast immer mit der Partikel Τ

verbunden, so wie

auch im Deutschen das Zustandspassiv meist im Perfekt gebildet wird. Wenn man betonen will, daß der Zustand durch eine Handlung eingetreten 1st, muß man ein zusätzliches Verb gebrauchen, um diese Handlung darzustellen. Vergleiche: W # J 7 „ 1. Der Baum ist umgefallen.

t t f t Ä f t l T . 2. Der Baum ist umgeweht worden (vom Wind gestürzt).

c) Intransitive Verben,die sich auf zwei oder mehr Elemente beziehen können ϊη Ws heiraten ίψ Έ

zusammenstoßen 1a

zusammentreffen sich solidarisieren

tb Sf wetteifern Wi

trennen

"ja sich vereinen jf Jlrj verlassen üf kämpfen ij. einen Zweikampf austragen -Q" ff

zusammenarbeiten

jj* /ff widersprüchlich sein

Diese Verben werden fast immer intransitiv angewendet, obwohl sie sich auf zwei oder mehr Elemente beziehen können. d) Modalverben Alle Modalverben werden intransitiv und meist in Verbindung mit einem anderen Verb angewendet.

C. Merkmale transitiv angewendeter intransitiver Verben Wir haben bereits gezeigt, daß fast alle chinesischen intransitiven Verben auch transitiv angewendet werden können, insbesondere die Vorgangsverben. Einige sind sogar mit dem passenden Objekt echt tran-

59

Einteilung sitiv geworden, ζ. Β. ^ chen),

Hjc

W

(Bus fahren),

^

S'J Α

(jemanden ausla-

(Karten spielen). Andere sind aber intransitive, de-

ren Objekt nur als Ergänzung eines einsilbigen Verbs dient, das dem Verb keine weitere Bedeutung hinzufügt, sondern lediglich den Satz zu einem abgeschlossenen Ganzen macht. Solche Objekte können ebensogut durch ein anderes Wort (Komplement u.a.) ersetzt werden oder entfallen:

mmmn

=

mnnm

1. Er ist hingefallen . flfclS^T. 2. Er schläft.

=

τ.

ftil.

Wenn Adjektive oder intransitive Verben transitiv angewendet werden, sind sie häufig durch grammatische Merkmale gekennzeichnet, beispielsweise durch: * Verdoppelung iff ΪΗ

~ϊ*

sich (die Kehle) räuspern

* Komplemente oder Präpositionen ^

f

J ^

sich vor Wut verfärben

jiL "f ?!?,

mit dem gegenwärtigen Zustand zufrieden sein

* Verbale Partikeln {£ ^S 5k

den Kopf senken

Die intransitiven Verben mit Objekt werden selten ohne einen dieser Zusätze angewendet.

3.3 ANWENDUNGSFORMEN DES VERBS A. Das Verb als Prädikat und Komplement Das Verb bezeichnet Handlungen, Vorgänge oder Zustände und ist nach seiner Bedeutung dazu geeignet, Prädikate und Komplemente zu bilden. In dieser Form wird es auch am häufigsten angewendet. Als Prädikat braucht das Verb keine grammatische Kennzeichnung, es muß lediglich inhaltlich sowohl zum Subjekt als auch zum Objekt passen, denn die Art

Das Verb

60

des Subjekts, das heißt ob es eine Person oder Sache, ob es tatfähig ist oder nicht usw., entscheidet oft, welches Prädikat angewendet werden muß; das Prädikat wiederum hat Einfluß auf die Wahl des Objekts, denn manche Prädikate erfordern eine Person als Objekt, andere eine Sache; ein Satz als Objekt kann nicht nach allen Verben auftreten, zwei Objekte können nur nach wenigen Verben folgen usw. usw. Theoretisch nimmt das Prädikat gegenüber dem Objekt eine vorherrschende Stellung ein, aber praktisch kann man auch feststellen, daß es sich oft dem Objekt anpassen muß. Im Deutschen fragt man zum Beispiel "Machst du Urlaub?" und darf hier keinesfalls statt des Prädikats "machen" das ansonsten in seiner Bedeutung recht ähnliche Verb "tun" verwenden. Die Frage "Tust du Urlaub?"ist unverständlich. "Urlaub machen", "eine Brücke schlagen", "eine Frist setzen" und andere durch den Sprachgebrauch festgelegte Wendungen, die es in jeder Sprache gibt, sind für den Ausländer oft unverständlich oder gar unlogisch. Im Chinesischen sind solche festen Prädikat-Objekt-Verbindungen sehr häufig, ζ. B.: J^

in die Stadt gehen

_h iS

fp ein Schiff besteigen h ^

jemandem auf den Leim gehen

££ Ball spielen ίΧ 3? Hl gut essen fT ί-S W

begrüßen

iX

eine Injektion geben (oder bekommen)

Unterricht teilnehmen

_t S

süchtig sein

_t

Steuern zahlen

fj

ίΤ W . )L sich wälzen

3111

ίΤ

Fische fangen HR

JX 7K fT ΐ» ^X ftVfcX

beabsichtigen Wasser holen telefonieren Brennholz sammeln gähnen

Ein Mann, der hoch oben auf einem Berg wohnt und hinunter in die Stadt gehen will, um einzukaufen, muß im Chinesischen sagen: ^

^

^

0

_h

(Ich gehe in die Stadt, um einzukaufen), er darf das Verb

_h, das eigentlich "nach oben" heißt, nicht durch das Verb ~F (hinunter) ersetzen. Als Ausländer bleibt einem nichts anderes übrig, als

61

Anwendung diese vielen festen Verbindungen zu lernen und anzuwenden, mögen sie vernünftig oder unvernünftig, logisch oder unlogisch sein. Da sich jede Handlung in einem bestimmten Zeitraum abspielt, muß

man auch immer die richtige Zeitform des Verbs beachten und, falls erforderlich, ein geeignetes Komplement an das Prädikat anschließen, um die Aktionsart (Ergebnis, Richtung, Intensität, Möglichkeit usw.) auszudrücken. Als Komplement bildet das Verb meist ein Ergebniskomplement oder ein Komplement der Möglichkeit. Wir werden an geeigneter Stelle (§ 15 Punkt 1 D) auch eine Aufstellung geben, der zu entnehmen ist, welche Verben häufig als Komplemente angewendet werden. B. Das Verb als Attribut Ein als Attribut angewendetes Verb ist meist durch die ihm nachfolgende Partikel Ö noch H ( b a l d ) werden 3, g

sofort 4g bereits, schon

72

Das Verb Außer den Zeitnomen und -adverbien drücken die Verbalpartikeln χί ,

Κ) und ^

j|f ebenfalls die Zeit aus. Sie kennzeichnen oft Sachverhal-

te, die in der Vergangenheit liegen. b) Der Aspekt des Verlaufs Für die ablaufende Phase der Tätigkeit und den andauernden Zustand verwendet man die Partikel ( &

U

und die Adverbien

|E,

iE,

iE

.

vor einem Nomen ist Verb oder Präposition. Vor einem Verb ist ^E

ein Adverb, Ζ. Β. Die Partikel H

# fö %

>J tyg (Er macht jetzt die Hausaufgaben)).

und die Adverbien iE,

iE

und iE iE

bezeichnen

nur den Aspekt der Tätigkeit, sie können in allen drei Zeitstufen angewendet werden. c) Der Aspekt der Vollendung Zum Ausdruck des Vollendungsaspekts verfügt das Chinesische über die Partikel

Τ . Auch sie drückt lediglich den Aspekt aus und kann in

allen drei Zeitstufen auftreten. d) Die relative Zeit Die relative Zeit im Chinesischen wird durch zwei Sätze ausgedrückt, von denen einer die Vorzeitigkeit, der andere die Nachzeitigkeit zum Inhalt hat. Für diese Zeitform spielt die Partikel Τ

eine sehr wichti-

ge Rolle.

Auf den ersten Blick könnte man den Eindruck gewinnen, daß die Zeit und der Aspekt im Chinesischen zwei parallellaufende Systeme sind. Der Aspekt wird durch die beiden wichtigen Partikeln H

(Verlauf) und

Τ

(Vollendung) ausgedrückt, die Zeitform durch Adverbien. Da die verbalen Partikeln ^f und

Teil des Prädikats sind, muß man sie mit ihm

zusammen behandeln; die Adverbialbestimmung hingegen ist ein vom Prädikat relativ unabhängiges Satzglied, das stets gesondert besprochen wird. Das Resultat dieser Trennung ist, daß man in allen neueren Chi-

Zeit und Aspekt

73

nesisehen Grammatiken nur die Behandlung des Aspekts, aber keine der Zeit finden kann. Es scheint auch berechtigt zu sein, zwischen dem Tempus im Chinesischen und dem in europäischen Sprachen einen großen Unterschied zu machen, denn in den europäischen Sprachen ist der Aspekt fast immer abhängiger Teil der Zeitform des Verbs und kann deshalb in der Grammatik nicht allein behandelt werden. Einige europäische und japanische Sinologen fanden die Behandlung von Aspekt und Zeit in den chinesischen Grammatiken unbefriedigend und haben den Versuch gemacht, den Aspekt mit der Zeit zu identifizieren. Das ist einerseits ein großer Fehler, denn der Aspekt, der für drei Zeitformen anwendbar ist, ist nicht mit einer Zeitstufe gleichzusetzen. Man

kann beispielsweise die Partikel f

nicht mit dem Prä-

teritum identifizieren, denn ~J ist auch für die Zukunft anzuwenden; andrerseits ist es aber berechtigt, denn der Aspekt kann auch 1m Chinesischen von der absoluten Zeit nicht getrennt werden. Der Aspekt liegt der Zeit immer zugrunde und ist mit ihr entweder formal, hauptsächlich durch die Adverbialbestimmung (Zeitangabe), oder formlos verbunden, ζ. B.:

1. Gestern habe ich einen Roman gelesen. 2. Ich habe einen Roman gelesen. B ^ e f c U S ® S / h i Ä JL 3. Gestern abend gegen zwölf Uhr las er noch einen Roman. flfe £ £

t

e

e

.

4. Er ist noch dabei, einen Roman zu lesen. 5. Morgen früh nach dem Essen fahren wir los. 6. Nach dem Essen fahren wir los. Bfc ^ Ä * tt tt«, flfejEE/hiäiS. 7. Als ich gestern kam, las er gerade einen Roman.

74

Das Verb

fife I E M / > % J L B E . 8. Er liest jetzt einen Roman. In den Sätzen 1, 3, 5 und 7 wird die Zeit durch die vorhandenen Adverbialbestimmungen oder den Nebensatz (Satz 7) deutlich festgelegt. Auch in den Sätzen 2, 4, 6 und 8 wird die Zeit deutlich ausgedruckt, weil der Aspekt der absoluten Zeit zugrunde liegt: Satz 2 beschreibt einen gerade vollendeten Sachverhalt im Präsensperfekt. Satz 4 und 8 beschreiben eine noch in der Gegenwart ablaufende Handlung, gerade weil in diesen beiden Sätzen keine zeitliche Angabe enthalten ist. Satz 6 beschreibt einen Sachverhalt wie ffc ff] Μ obwohl

# fö 7

tfc i i

,

gS^S; (jetzt) nicht im Satz auftaucht. Vergleicht man die bei-

den Sätze

^

&

m

Τ —

#

*

&

JL

und

FFC #

J



^

/JN %

JL

mit den deutschen Sätzen "Gestern habe ich einen Brief geschrieben" und "Ich habe einen Brief geschrieben", so kann man feststellen, daß es zwischen diesen unterschiedlichen Sprachen auch große Ähnlichkeiten gibt. Hauptsächlich wegen dieser Ähnlichkeiten soll der Aspekt hier mit dem Tempus zusammen behandelt werden. Denn andrerseits gibt es auch große Unterschiede zwischen deutschen und chinesischen Zeitformen und Aspekten. D. Unterschiede bei Zeit und Aspekt im Chinesischen und im Deutschen Die beiden wesentlichsten Unterschiede zwischen den chinesischen Zeitformen und Aspekten und den deutschen sind: erstens: Im Chinesischen ist es - anders als im Deutschen - in der Regel nicht möglich, eine unter dem Vollendungsaspekt vor sich gehende Tätigkeit zu verneinen. zweitens: Dem Verb fehlt im Chinesischen die Konjugation. zu erstens. Der Aspekt ist im Chinesischen unabhängiger von der realen

Zeit als im Deutschen. Man kann im Deutschen zum Beispiel die du-

rativen Verben, die den reinen Ablauf eines Geschehens bezeichnen, wie

75

Zeit und Aspekt schlafen, suchen, essen, ohne weiteres in die negierte Perfektform setzen. In dem Satz "Ich habe nicht gesucht" ist die Tätigkeit "su-

chen" sowohl verneint als auch perfekt. Dieser Satz hat aber keine andere Bedeutung als die, daß die Tätigkeit "suchen" überhaupt nicht stattgefunden hat. Das heißt, dieser Satz drückt eigentlich nur eine Zeitform aus, aber keinen Aspekt, obwohl die Form "gesucht" einen perfektiven Aspekt enthält. Im Chinesischen ist eine derartige Anwendung des Aspekts nicht zulässig. Mit ganz seltenen Ausnahmen ist die Verneinung mit dem Vollendungsaspekt unvereinbar, denn es ist (eigentlich nicht nur für Chinesen) ganz logisch, daß eine Tätigkeit, die überhaupt nicht stattgefunden hat, auch nicht unter dem Vollendungsaspekt vor sich gegangen sein kann. Zwar gibt es im Chinesischen auch Sätze wie Τ

/ffe sf.

Τ

oder flk

(seltener), aber diese Sätze entsprechen inhaltlich nicht dem

deutschen Satz "Er hat nicht gesucht", sondern sie drücken die Veränderung der Sachlage aus und heißen: "Er sucht nicht mehr", das heißt, die Tätigkeit "suchen" hat vorher sehr wohl stattgefunden. Mit der Verneinung der durativen Verben im Chinesischen muß man sehr vorsichtig sein. zu zweitens. Weil das Verb im Chinesischen über keine Konjugation verfügt, muß man zum Ausdruck von Zeit und Aspekt zusätzlich zu den eigentlichen Zeit- und Aspektmitteln ( J

> f

ι IE» iE

u

»a·) mei-

stens noch andere sprachliche Mittel anwenden; im Deutschen dagegen läßt sich die Zeitform des Verbs fast immer an der Konjugation erkennen, weitere Hilfsmittel sind seltener erforderlich. Anders gesagt: Im Deutschen sind die Zeitformen konzentrierter als im Chinesischen. Im Chinesischen muß man neben den eigentlichen Aspektpartikeln, «Zeichen usw., die im nächsten Abschnitt besprochen werden, stets folgende zusätzliche Hilfsmittel zur Bestimmung von Zeit und Aspekt im Auge behalten:

76

Das Verb Komplemente: Das Ergebniskomplement bezeichnet den neuen Zustand,

der durch die Tätigkeit bewirkt wird. Im Deutschen wird das Ergebnis einer Tätigkeit durch das Verb selber oder durch das sogenannte perfektive Verb ausgedrückt, ζ. B. suchen - finden, essen - aufessen, schlafen - einschlafen. Das Ergebniskomplement weist meistens auch auf den Vollendungsaspekt der Tätigkeit hin, ζ. Β.

Τ

oder

%

Τ

(fertig gewaschen). Der Vollendungsaspekt ist besonders deutlich, wenn das Ergebniskomplement in einer relativen Zeitform angewendet worden ist, ζ. B. :

%

$

it £

oder ffc fö 7

Ä

£

(Ich werde, gleich

nachdem ich gebadet habe, gehen). Das Richtungskomplement drückt häufig durch seine Stellung im Satz die Zeit aus: ffe % ni * fs # if & s . 1. Er hat viele neue Zeitschriften nach Hause mitgenommen. Μ / l # & £ 0 2. Nimm einige Zeitschriften mit nach Hause. Das Richtungskomplement ( 0

) nach dem Prädikat ( φ ) bezeich-

net im allgemeinen einen bereits vollendeten Vorgang; das Richtungskomplement ( [1] 7t

) nach dem Objekt ( Q

±

) drückt aus, daß der

Vorgang sich noch nicht ereignet hat. Einige Richtungskomplemente können auch wie ein Ergebniskomplement fungieren, ζ. B. ^ B t M ^ ^ - f e f M i i f f ^ i T

(Damals hatten

alle Leute auch schon neue Wohnungen bezogen). Das Richtungskomplement _fc. drückt hier als Ergebniskomplement aus, daß die Tätigkeit unter einigen Schwierigkeiten vollendet wurde. Negation: Die Adverbien

und

sind meist auch an bestimmte

Zeitstufen gebunden (vgl. § 7 Punkt 3.1). Verdoppelung: Die Verdoppelung eines Verbs, mit oder ohne eingeschobenes



, zeigt in der Regel an, daß sich der Vorgang noch nicht er-

eignet hat, ζ. B. #

oder ff — - f f (gucken). Wenn die Tätigkeit

vollendet ist, fügt man meist ein

Τ

ein, ζ. Β.

#

Τ H

·

77

Zeit und Aspekt

Modalverb: Einige Modalverben können im Chinesischen ebenso wie im Englischen und Deutschen auch auf die Zeit hinweisen:

u

pt

vi

£

m

1. Du darfst zum Schwimmen gehen. 2. Ich möchte eine Tageszeitung haben, können Sie eine für mich abonnieren? Die Modalverben "nf ül > i® und

zeigen, daß sich die Tätigkei-

ten erst noch ereignen werden. Der Satztyp kann auch oft Aufschluß darüber geben, ob eine Handlung bereits erfolgt ist oder nicht; der Aufforderungssatz und der Fragesatz drücken meistens aus, daß die Handlung noch nicht vor sich gegangen ist, ζ. B. jfc Ü

%

(Komm!),

JIH

£

B

Ml

(Wann gehst du?).

Der Satz mit mehreren Prädikatsverben drückt ohne zusätzliche Zeitangabe meistens aus, daß sich der Vorgang noch ereignen wird, insbesondere dann, wenn in ^ ft Φ



ΐϋ Λ

oder ·£ zwischen den Prädikaten steht, ζ. B.: Λ

» fe Λ

%

%

Μ

Ä

*

±

(Wir- müssen alle

Menschenkraft und alle Materialien mobilisieren, um den Aufbau zu unterstützen) . Der Nebensatz ist häufig in weitem Sinne eine Zeitangabe. Die Partikel Partikel Μ

drückt ebenfalls oft - allein oder zusammen mit der

und den Adverbien iE,

IE iE und IE - die ablaufende Phase

einer Tätigkeit aus. Wir wollen sie aber nicht mit den Verbalpartikeln auf eine Stufe stellen, denn anders als die Verbalpartikeln kann

so-

wohl in affirmativen als auch in negierten Sätzen auftreten, ζ. B.:

m a £ m. 1. Er schreibt noch. 2. Ich habe die Aufgaben noch nicht gemacht. in Satz 2 drückt offensichtlich keine Verlaufsform aus, weil

Das Verb

78

eine noch nicht stattgefundene Tätigkeit auch keine ablaufende Phase haben kann; des weiteren tritt HJS sehr oft nach dem Objekt auf. Und eine Partikel kann nicht als Verbalpartikel bezeichnet werden, wenn sie durch das Objekt vom Prädikat zu trennen ist. Wir werden

njg des-

wegen der Gruppe der Intonationspartikeln zuordnen. Da die Intonationspartikel

"jß zweifellos aber auch den Verlaufs-

aspekt des Verbs ausdrückt, wird sie

-

wie die Intonationspartikel

~J , die einen veränderten Zustand bezeichnet

-

zusammen mit den

verbalen Partikeln im folgenden Abschnitt behandelt. Das Modalverb jj* als Adverb:

j§i wird oft angewendet, um eine Tä-

tigkeit, die sich in naher Zukunft ereignen wird, zu bezeichnen. Aber Üc

ist kein Adverb, das die absolute Zeit ausdrückt, denn es kann ge-

nausogut für Tätigkeiten, die sich in der Vergangenheit gleich abspielen sollten, verwendet werden, ζ. B.:

%

Μ

* tfe S te # 7 , * 3 Ξ Μ i Β ft & Π Ρ J L 1. Als die Überschwemmung beinahe reguliert worden war, ging Da Yu zum dritten Mal an seinem Haus vorbei.

mfc ft ηmβ

& s fm

r, nq

m φ m m » t ^ f .

2. Schon als sie fortging, sah es nach Regen aus, (deshalb) sagte man ihr, sie solle den Schirm mitnehmen, aber sie nahm ihn nicht mit. In beiden Sätzen liegen die Sachverhalte in der Vergangenheit. 1c

b e z i e h t

Z u k u n f t , Z e i t a n g a b e

s i c h

w e n n

der

e n t h ä l t

s p r ä c h s s i t u a t i o n a n d e u t e t , H

ζ. B.

i m m e r S a t z o d e r k e i n e

d a n n k e i n e w e n n a n d e r e

auf

die

a n d e r e die

Ge-

Z e i t

T ( E s wird gleich regnen).

ist also auch ein Adverb, das einen Aspekt bezeichnet, wir be-

handeln es deshalb im folgenden Abschnitt.

Zeit und Aspekt

79

3.4.2 Zeit und Aspekt ausdrückende Mittel 1. Die Partikel Die Partikel Τ

Τ

ist das am zweithäufigsten angewendete chinesische

Schriftzeichen. Sie bereitet den ausländischen Studenten stets Schwierigkeiten, deshalb wollen wir sie genau ins Auge fassen. Außer in einigen Strukturen wie (richtig),

(



Τ

in denen die Partikel

~J (um), ^

(ausgezeichnet), Τ

(

)

~J (außer), >{f J ~J

(fürchterlich),

fast zu einem festen Bestandteil des Wortes

oder der Wortgruppe geworden ist, gibt es im Satz zwei homonyme nämlich die satzbezogene Partikel

J

~J ,

, die man als Intonationsparti-

kel bezeichnet, und die verbale Partikel

~J , die den Vollendungs-

aspekt der Tätigkeit darstellt. Beide sind eng mit dem Zeitbegriff verbunden. Α. Τ

als Intonationspartikel

Als Intonationspartikel steht f

immer am Satzende, nach Τ

nen nur noch weitere Intonationspartikeln wie (im Fragesatz)

^

BJg , DB, und

könoder

stehen. Als Intonationspartikel bezieht sich

Τ

nicht auf das Verb, sondern auf den ganzen Satz, und das auch dann, wenn das vorletzte Wort des Satzes ein Verb ist, f

also unmittelbar

auf das Verb folgt. Die meisten chinesischen Grammatiker sind der Meinung, daß P a r t i k e l

~J

v e r ä n d e r t e

am

Ende

des

S a c h l a g e

S a t z e s

die

die

k e n n z e i c h n e t ;

ei-

nige Grammatiker, darunter auch ausländische, behandeln ~J aber als eine Partikel, die immer den Vollendungsaspekt des Verbs anzeigt. Da sich mit dieser Hypothese aber nicht alle Sätze erklären lassen, sind auch wir der Meinung, daß ~J am Satzende immer Intonationspartikel ist. Zum Beispiel ist in dem Satz ^ keit

^

Τ

(Ich gehe nun) die Tätig-

noch nicht passiert. Man kann zwar nicht bestreiten, daß sie

sofort stattfinden wird, aber sie deshalb als schon vollendet zu be-

80

Das Verb

trachten, ist wohl doch nicht richtig, insbesondere wenn man einen ähnlichen Satz zum Vergleich heranzieht: ί Ί ϋ Μ ^ >

®tl ^

Τ

(Nach nochmals zwei Jahren wird mein Studium beendet sein). Man kann gewiß nicht eine Tätigkeit, die sich erst in zwei Jahren ereignen wird, jetzt schon als vollendet ansehen. Oder ein drittes Beispiel: fä ^ sf· 1c I S ^

Τ

011 b

ί

i

st

,

krank und solltest nicht aufstehen). Eine Tä-

tigkeit, die durch eine Aufforderung verhindert werden soll, kann ganz eindeutig nicht als vollendet bezeichnet werden. Auch Sätze, die eine Bedingung enthalten, wie ~J

Ä

ffc ^

T>

(Wenn du fortgehst, kann unsere Arbeit

doch nie fertig werden), können mit

y

als Vollendungspartikel nicht

erklärt werden. Wenn die Verwirklichung einer Tätigkeit von einer Bedingung abhängig ist, dann ist ihre zukünftige Vollendung noch ganz fraglich. Im Chinesischen ist der Unterschied zwischen einer Tätigkeit, die gar nicht stattgefunden hat, und einer, die nur nicht bis zu Ende geführt wurde, recht groß. Hat eine Tätigkeit gar nicht stattgefunden, so kann im allgemeinen auch keine Vollendungsform angewendet werden, flk S : f^

bedeutet, daß er überhaupt nicht gearbeitet hat; fjti

heißt, er hat zwar gearbeitet, ist aber noch nicht fertig; fife ^

% f^

Τ

heißt nicht "Er hat nicht gearbeitet", sondern zeigt, daß die Tätigkeit "arbeiten" zwar stattgefunden hat, nun aber endgültig oder vorläufig unterbrochen wurde: Er arbeitet nicht mehr. Grammatiker, die die These vertreten, y tikel, schreiben auch,

f

sei immer Vollendungspar-

sei nur in Verbindung mit gewissen Adver-

bien für zukünftige Tätigkeiten anzuwenden. Sie betrachten Strukturen wie

lc... Τ

niger durch Τ

» Ii; ··· Τ

oder

ft

... Τ

als Strukturen, die we-

bestimmt sind als ihre auf die Zukunft weisende Bedeu-

tung vielmehr durch die Adverbien erhalten. Das ist aber nicht ganz einwandfrei, denn in Sätzen wie I H l S I W J S i T . 1. Nun gehen wir zur Post. sind Adverbien wie H

Äff]

ftIT.

2. Machen wir (nun) Pause,

. gfc oder ft gar nicht vorhanden, dennoch drük-

Zeit und Aspekt

81

ken diese Sätze Tätigkeiten aus, die sich noch nicht ereignet haben. Wir schließen uns deshalb der Mehrzahl der Grammatiker an und behandeln Τ am Satzende als eine Intonationspartikel, die die Veränderung der Sachlage z e i g t , fügen aber hinzu, daß man s i e wohl überwiegend für einen bereits veränderten, häufig jedoch auch für einen noch zu verändernden Zustand anwenden kann. Die Möglichkeiten der Anwendung der Intonationspartikel sind demnach folgende: a) Bezeichnung eines bereits veränderten Zustandest

* £-

)i m w

#

jl ΐ

χ

&

mm±

£

τ .

1. Nach kurzer Zeit war sein Sohn wieder draußen auf der Straße. flfeS&iE&isülUSiT.

2. Er hat dann die Farbe in das Land Wu befördert. b) Bezeichnung eines noch nicht veränderten Zustandes: Μ £

t i f t i ^ i w K i K T ,

in *

m *

m η

τ .

Ich werde das Krankenhaus bald verlassen dürfen, die Freunde brauchen mich nicht mehr zu besuchen. Für einen Ausländer i s t diese scheinbar paradoxe Anwendung der Zeit oft schwer zu begreifen. Aber man muß bedenken, daß jede Äußerung von einer bestimmten Gesprächssituation ausgeht und daß jede Sprache über die Möglichkeiten verfügt, die Bedeutung eines Satzes deutlich auszudrücken.

In

l u n g o f t

e i n e m

o d e r s c h o n

w e i s

S a t z ,

der

A u f f o r d e r u n g d i e

auf

d i e

spiel muß man den Satz 8 0

e i n e

M i t t e i -

e n t h ä l t ,

g i b t

S i t u a t i o n

e i n e n

H i n -

z u k ü n f t i g e

Z e i t ,

zum Bei-

t

i

Τ (Ich gehe nun nach Hause) als

noch nicht vollendet auffassen, einfach deshalb, weil der Sprechende selbst noch anwesend i s t . in

d e n e n

t e n e n

f

A u ß e r d e m

e i n e n

Z u s t a n d

n o c h

s i n d n i c h t

b e z e i c h n e t ,

S ä t z e , e i n g e t r e -

m e i s t

auf

82

Das Verb

s o l c h e

b e s c h r ä n k t ,

d a l v e r b ,

e i n e

o d e r

A d v e r b

e i n

in

d e n e n

e i n

Μ ο -

A d v e r b i a l b e s t i m m u η g v o r h a n d e n

i s t ,

alles

Elemente, die das z e i t l i c h e Verhältnis klären können. Des weiteren kennzeichnet die

Intonationspartikel

7:

c) einen eben erst bemerkten Zustand:

m

m

*

^

i

r

.

Erst unterwegs merkten sie, daß sie das Geschenk zu Hause gelassen hatten. d) den Grad, den ein Zustand erreicht hat: flfeE + £ 7 , * tb ß* I i i 7 . Er ist nun fünfzig Jahre alt geworden und ist nicht mehr so wie früher. e) Zustände, die durch ein Adjektiv beschrieben werden: 1 p : « 7. Der Frühling ist gekommen, das Wetter ist warm geworden, und das Gras sprießt. f ) Das Zustandsverb i s t f a s t immer mit 7 verbunden. Auch in dieser Verbindung neigt Τ

mehr zur Intonationspartikel als zur Verbalpar-

t i k e l , ζ. B.: 7. 1. Die Wolken sind verschwunden. # f c 7 ο 2. Der Nebel hat sich gelichtet. 3. Der Reis ist gar. A l l e drei Sätze beschreiben Zustände, die vorher anders waren (Wolken vorhanden, Nebel dicht, Reis ungekocht).

83

Zeit und Aspekt

g) Sonderfunktionen der Intonationspartikel

Τ

Die Intonationspartikel wird noch in zwei besonderen Fällen angewendet, und zwar erstens: Τ

steht häufig als Abschluß eines sehr kurzen Satzes.

So kann man, um auszudrücken, daß man schon gegessen hat, nicht sagen ϊξ

Τ

tS, denn diese Äußerung klingt für den Zuhörer wie ein Neben-

satz (Als ich gegessen hatte ...), und er wird bestimmt erwarten, daß der Satz weitergeführt wird.

fji Τ

ist

wiederum nicht eindeutig,

denn das kann sowohl Ich habe gegessen als auch Ich werde nun essen bedeuten. Erst

Τ

tS T i s t ein eindeutiger, abgeschlossener Satz

mit dem Inhalt: Ich habe (bereits) gegessen. Die Notwendigkeit zu dieser Anwendung besteht insbesondere dann, wenn das Objekt kein Attribut hat. zweitens: Die Intonationspartikel ~J in Verbindung mit einigen Modalverben verleiht einer Aussage oft einen höflichen Ton oder legt einer Willensäußerung den Sinn einer Bitte oder Erlaubnis zu, zum Beispiel 1stßp "J m

@

%

τ höflicher als jfc nf W

0

%

C011 kannst nach

Hause gehen). Auch mit dieser Anwendung drückt man die Veränderung aus

Β. Τ D i e

als Verbalpartikel

Verlb a 1 p a r t i

u η m i t t e 1 b a r η e m d a s

0 b J e k t

S i e

b e ζ e i c h net

d e s

V e r b s

a 1 s

a u c h

von u η d

a u f t r e t e n

i m .

d e m

η a c h

Κ ο m Ρ 1 e m e η t »

Ζ e i t s t u f e η

k e! 1

sow

s i e i h m d e η

k a η η ο h 1

7

s t e h t V e r b

k a η η

i m m e r

0 d e r η i c h t

s e i

-

d u r c

w e r d e η . g e t r e η η t V 0 1 1 e η d u η g s a s Ρ e k d r e i i η a 1 1 e η i m

e i η f a c h e η

ζ u s a m m e η 9 e s e t ζ t e η

S a t ζ S a t ζ

84

Das Verb

a) Τ

i f einfachen

Satz:

n f c ^ T ^ Ä f f l — ^ h J i Τ — ® 1. Gestern nachmittag habe ich mit einem Freund einen Film gesehen .

m in m

m

τ & w t n , - ® & & w - ® 0 s ffl 2. Sie haben ein Radio, ein Kabel und ein paar Sachen für den täglichen Bedarf gekauft. 3. Töte mich doch. Im allgemeinen verwendet man d i e V e r b a l p a r t i k e l Τ

im einfachen

Satz zur Bezeichnung von Vorgängen in der Vergangenheit ( S a t z 1 und 2 ) , s e l t e n f ü r einen zukünftigen Vorgang ( S a t z 3 ) . Diese Anwendung e n t s p r i c h t dem P r ä s e n s - P e r f e k t im Englischen und Deutschen, welches gewöhnlich auch T ä t i g k e i t e n b e z e i c h n e t , d i e in der Vergangenheit de) abgeschlossen wurden. m i t

d e r

d a s

O b j e k t

O b j e k t

h a t

h a t

es

k e i n

d e r

R e g e l

Τ

In

e i n f a c h e n

V e r b a l p a r t i k e l b e s o n d e r e

v e r d i e n t

e i n

A t t r i b u t , Ei

S ä t z e n

Τ

B e a c h t u n g :

m e i s t e n s e i n

d a n n

g e n n a m e

Das

A t t r i b u t ; i s t

es

in

, z . B.^ft" — • ^ c f i f e j M J ) !

" Ρ ffl (Eines Tages traf er Zhong Ziqi), ( v g l . 'Jfc

b) Τ

(gera-

Τ

t£ ) ·

im zusammengesetzten Satz

Im zusammengesetzten S a t z r e r e n d i e

o d e r

im

P r ä d i k a t s v e r b e n V o r z e i t i g k e i t .

S a t z

m i t

b e z e i c h n e t

Die P a r t i k e l Τ

ist

mehX

besonders

dann e r f o r d e r l i c h , wenn das Prädikat kein Komplement h a t : M

T

,

Ä ίΠ 7 t " Ε !

1. Nun bist du gekommen, gehen wir doch,

tili,

2. Als wir den Film gesehen hatten, gingen wir noch etwas einkaufen. w ^ & t f i i f c T ^ t R S f c m 3. Morgen nach dem Frühstück brechen wir auf.

Zeit und Aspekt

85

In diesen Sätzen ist die Vollendungspartikel Y

im Nebensatz für

die Darstellung der Vorzeitigkeit sehr wichtig. Sätze dieses Typs entsprechen deutschen Sätzen mit der Angabe der relativen Zeit. Ob das Prädikat des Hauptsatzes auch ein γ

braucht, das ist meist abhängig

von der Zeit, dem Prädikat selbst und dem Objekt. Die

V e r b a l p a r t i k e l

u n v e r e i n b a r und

;

g e g e n

mit

die

k a n n

/p ' u η d

Y

den

ist

m e i s t e n s

V e r n e i n u n g e n

I n t o n a t i o n s p a r t i k e l i m m e r

a n g e w e n d e t

in

V e r b i n d u n g w e r d e n .

^f Y

d a-

mit

Man kann bei-

spielsweise den Sachverhalt "Ohne am Unterricht teilgenommen zu haben, ging er fort"

nicht durch den Satz ffe

sondern muß s a g e n _ L tikel Τ

iS St ^

_L Τ

Μ

Τ

darstellen,

T . Jedoch ist die Intonationspar-

in den folgenden drei Beispielen, die veränderte Zustände be-

schreiben, in Verbindung mit den Verneinungen richtig angewendet: *

tf

To

1. Nun ist es falsch. 2. Es gibt keinen Strom mehr. 3. Sie haben nun keinen Unterricht mehr. Die Verbalpartikel Τ

wird sehr selten in Verbindung mit Verben,

die keine Handlungen bezeichnen, angewendet, also sehr selten mit Verben wie JH (sein), ^

(sich befinden), ||· (ähnlich sein), § (lieben),

j^. ^J" (dagegen sein), ^ (hoffen), ^

H

^(meinen/finden), ^

ijjf;( empfinden) , ^

Ig

(sich entwickeln) u.a.

C. Unterscheidungsmerkmale zwischen Intonations- und Verbalpartikel Y In manchen Sätzen ist der Unterschied zwischen Intonationspartikel und Verbalpartikel gering, in anderen Sätzen aber wesentlich. Für einen bereits veränderten Zustand weist die Intonationspartikel Y

zu-

86

Das Verb

gleich auf die Vollendung der Änderung hin; ein erst noch zu verändernder Zustand hingegen enthält keinen Vollendungsaspekt. In vielen Fällen ist aber die Betonung des Vollendungsaspekts für die Bedeutung des Satzes sehr wichtig, Vollendung und Veränderung müssen deshalb klar auseinandergehalten werden. Wir geben deshalb zusammenfassend noch einmal eine Aufstellung der Merkmale der Partikel Τ

in ihren unterschiedli-

chen Funktionen: * Im Satz mit Objekt steht die Intonationspartikel Τ Objekt, die Vollendungspartikel * die verbale Partikel Τ

nach dem

Τ vor dem Objekt;

steht unmittelbar nach dem Verb bzw.

dessen Ergebnis- oder Richtungskomplement (bei zusammengesetztem Richtungskomplement nach einem Teil desselben). Die Intonationspartikel Τ * Τ

steht immer am Satzende.

ist eine Intonationspartikel, wenn das Prädikat durch

oder

verneint ist.

* Das Prädikat selber kann auch bei der Unterscheidung der beiden

Τ -Partikeln behilflich sein: Nach einem prädikativen

Adjektiv und nach einer prädikativen Zahl-Nomen-Struktur ist Τ

eine Intonationspartikel, denn Prädikate dieser Art drlik-

ken keine Tätigkeiten aus.

2. Die Partikel

|f

Wie wir schon erklärt haben, wird die Partikel ^ h a u p t s ä c h l i c h angewendet, um den ablaufenden Aspekt einer Tätigkeit oder den andauernden Zustand eines Vorgangs zu bezeichnen. Ihre Anwendung in einem Satz, in dem nur ein Verb (oder Adjektiv) als Prädikat dient, ist nicht ganz die gleiche wie in einem Satz, in dem mehrere Verben (oder Adjektive) als Prädikat fungieren.

Zeit und Aspekt

87

A. ;jf im Satz mit mehreren Prädikaten Ü

wird häufiger im Satz mit mehreren Prädikaten als im Satz, in

dem nur ein Verb (oder Adjektiv) als Prädikat angewendet i s t , benutzt. Im

S a t z

d a z u , de

mit das

V e r b

d i k a t s

von zu

m e h r e r e n

V e r b e n

u n m i t t e l b a r der

vor

E i g e n s c h a f t

b e f r e i e n

und

B e g l e i t e r s c h e i n u n g

es

d i e n t

ihm

if

s t e h e n des

a l s

P r ä e i n e

d a r z u s t e l l e n .

Prä-

dikat i s t deswegen stets das Verb, das nicht durch ;|f gekennzeichnet i s t . Das Verb vor ^f fungiert dann wie ein Partizip im Deutschen. Es s t e l l t , von der Funktion betrachtet, eine besondere Art von Adverbialbestimmung dar. Im Satz "Er kommt lächelnd" i s t "lächelnd" ein P a r t i zip, das eine begleitende Erscheinung des Prädikats "kommt" ausdrückt. In

d i e s e r

a) ^f

F u n k t i o n

d i e n t

zur Bezeichnung der Art und Meise

Würde man den deutschen Satz "Er kommt lächelnd" ins Chinesische Ubersetzen, so entspräche er sowohl nach der Struktur als auch nach dem Sinn dem chinesischen Satz Die Partikel ^

^

Μ ^

Τ .

kann in allen Zeitstufen und nach fast allen Arten

von Verben angewendet werden:

flfc iE m * m ife w m m . 1. Er liegt da und hört Radio (Er hört liegend Radio). 2. Wir schlafen oft bei geöffnetem Fenster. 3. Indem er zustimmte, führte er das Pferd ab. 4. Auf den Tisch schlagend, beschimpfte er uns damals im Büro.

Μ

^ Φ * & I t is £ JtL flii.

5. Suchen Sie ihn morgen mit diesem Brief auf ( ... diesen Brief tragend).

88

Das Verb

In diesen Beispielen drückt

^r vor allem die Art und Weise aus, in

der die Tätigkeiten zu verschiedenen Zeiten vor sich gehen (Satz 1 und 2: Gegenwart; Satz 4: Vergangenheit; Satz 5: Zukunft; in Satz 3 betont Μ

Gleichzeitigkeit).

b) Μ

zur Bezeichnung des Mittels

Die Partikel

kann auch das Mittel bezeichnen, mit dem eine Tä-

tigkeit ausgeführt wird, zum Beispiel

H k ^ M ^ f f ^ - ^ T

mit dem Fahrrad weg). In diesem Satz drückt

Ü

§ ff $

(Er

(auf dem

Fahrrad sitzend) das Mittel aus, mit dem die Tätigkeit wegfahren ausgeführt wird. Auch das Adjektiv kann in solchen Sätzen Prädikat sein, ζ. B. ßp Μ

Ä fr ^

Hier ist

H ^

ίδ $f §

^

(Mit dieser Kleidung sehen Sie sehr gut aus).

& fr ^ c

(diese Kleidung tragend) das Mittel, das

zum guten Aussehen verhilft.

B. jf

im Satz mit einem Prädikat

Der Satz, der nur ein Prädikat (Verb oder Adjektiv) enthält, das gleichzeitig mit i t verbunden ist, beginnt häufig a) mit einer Orts- oder Zeitangabe:

1. Unter dem Baum stehen viele Leute (Es stehen viele Leute ...).

mg&mm-ftM:?, Ä i i f t t - s i f t t i i . 2. Neben dem Bett steht ein Tisch, auf dem Tisch steht ein Radio (Es steht ein Tisch neben dem Bett und darauf ein Radio). üP^SiJÄ^fcÄ, — A - f e & W . 3. An jenem Tage wehte der Nordwind und es schneite heftig, niemand war auf der Straße (Es war an jenem Tage ...). Sätze dieser Art bezeichnen hauptsächlich den Zustand, der an dem betreffenden Ort oder in der betreffenden Zeit vorliegt. Man betrach-

89

Zeit und Aspekt

tet sie heute meistens entweder als subjektlos oder als Sätze, in denen die Orts- oder Zeitangabe als Subjekt dient.(Im Deutschen läßt sich das mitunter schlecht wiedergeben, gewiß kann man sagen: Jener Tag war windig; Satz 3 mit

^

als Subjekt

(Der Tag war heftig

schneiend) ist schon nicht mehr möglich, und den Versuch, "neben dem Bett" oder "unter dem Baum" subjektivisch zu übersetzen, wollen wir erst gar nicht unternehmen). Für die Obersetzung ins Deutsche empfiehlt sich die Auffassung, die in früheren Grammatiken vertreten wurde, nämlich daß A

,^

-f· ,

^

ίΠ, usw., die Nomen nach dem Verb mit

3|f ,

als Subjekte zu betrachten sind, obwohl sie an Objektstelle stehen. b) Satzanfang: Lebewesen oder Sache Im Satz mit nur einem Prädikat + j|| kann aber anstelle der Ortsoder Zeitangabe auch ein Lebewesen oder eine Sache stehen. Das Prädikat ist dann meistens ein Verb, das einen in einer bestimmten Zeit noch ablaufenden oder andauernden Zustand ausdrückt, ζ. Β. ^ zen), jjjjnj (liegen), fen),

(wohnen), ^

Vft (hören), Jg (leben),

(schlafen), ^

(warten),

^

ig (sehen),

(sit-

(stehen), ^

(lau-

(fühlen), £§

(sich kleiden) u.a.m. Beispiele:

1. Im vorvorigen Jahr lebte meine Mutter noch. 2. Er wartet noch draußen auf dich. Aber auch Verben, die eine Handlung ausdrücken, können verwendet werden, nur bezeichnen auch sie dann weniger den Vorgang, als vielmehr den Zustand. Zum Beispiel bezeichnet das Verb Jf in dem Satz

Jp Π

(Ich öffne die Tür) einen Vorgang, der beendet sein wird, sobald sich die Tür in geöffnetem Zustand befindet. In dem Satz 3t > I f S

5

Ή

iH

^

®

fß ?P

(Beide Fenster sind geöffnet.und die Luft im

Zimmer ist frisch) zeigt Jf ^jf jedoch den andauernden Zustand, in dem sich die Fenster befinden. Zwischen dem ablaufenden Vorgang und dem andauernden Zustand besteht

90

Das Verb

manchmal ein Unterschied. Von jemandem, den wir gerade beim Lesen antreffen, sagen wir ^

3H ^

IE

1& ^

a

M

(Er liest gerade) und nicht ffe

, denn das Lesen ist ein zwar gerade stattfindender, aber

fortschreitender Prozeß. Deshalb wird der ablaufende Aspekt des transitiven Verbs stärker durch JE , i E und

c) Adjektiv +

IE i E ausgedrückt als durch

; Präposition + jf

Auch dem Adjektiv kann ein 5 | f

hinzugefügt werden, um den in einer

bestimmten Zeitspanne noch andauernden Zustand zu bezeichnen, z. B.^C SE

H

b

M

( D a s Feuer glüht noch).

Ebenso sind viele Präpositionen oft mit ^f verbunden, was dadurch zu erklären ist, daß die meisten Präpositionen im Chinesischen ursprünglich

Verben waren, z. B. fr ,

Unter

J®,

Efi , Jfff ·

mehreren Verben braucht nur das letzte mit j|f verbunden zu

sein,

in —

g ,

bezieht sich dann auf alle vorangehenden Verben, ζ. B. : flfe

m#iff,

ate,

- l Ä i i f t ö ü i t h ^

(Analysierend, diskutierend und untersuchend besprechen sie (gleichzeitig) die Maßnahmen zur Lösung der Probleme). In diesem Satz könnte nach den Verben fö tyf und -ft fä wiederholt werden. Der Unterschied zwischen den Verbalpartikel η T u n d

it zeigt sich

deutlich, wenn man sie in einem fast gleichen Satztyp angewendet sieht, ζ. B.:

mJ



- Ρ .. . 1. Nachdem er einen Schluck Wein getrunken hatte, sagte er ...

flfa m m m

...

2. Den Wein trinkend, sagte er ... Die Partikel Τ Partikel ü

kennzeichnet die Reihenfolge der Tätigkeiten, die

hingegen stellt die Gleichzeitigkeit dar. Beide Partikeln

Zeit und Aspekt

91

stehen immer unmittelbar nach dem Verb oder Adjektiv, auf das s i e sich beziehen.

C. Einschränkungen bei der Anwendung der Partikel Die Anwendung der Partikel

Hf

^

u n t e r l i e g t

E i n s c h r ä n k u n g e n .

v i e l e n

Sie i s t für viele Arten von Verben

nicht geeignet oder sogar unanwendbar. Wir geben nachfolgend die häuf i g s t e n davon an. V e r b e n ,

Für

a)

d i e

b e z e i c h n e n , s e l b e r k e n ,

und

s c h o η i s t

^f

k e i n e f ü r

e i n e n

T ä t i g k e i t

V e r b e n ,

d i e

Z u s t a n d

u n a n w e n d b a r ,

a u s d r ü k

z . B . für die Ver-

ben s . befinden in

JIL sein Hi ähnlich sein ft

bewundern

dagegen sein

Τ Ä? begreifen

· § ΪΛ f=

ÄC zufrieden sein

b)

H

fortsetzen

jH s . entwickeln

N i c h t d i e ge d i e

Μ

f ü r

o d e r

(bekanntgeben), und für

V e r b e n , k u r z f r i s t i -g- jft; (mit-

wie

V e r b e n ,

Ü b e r g a n g s -

d i e

o d e r

E n d -

einer Tätigkeit bezeichnen, wie

kaufen

^

wählen fe

i s t

b e z e i c h n e n ,

A n f a n g s - ,

p h a s e

JO m einstürzen ttr produzieren £ w verhandeln

einstürzen

e i n m a l i g e

T ä t i g k e i t

teilen),

bekennen

vereinigen

z u l ä s s i g

e i n e

fürchten benutzen

s . bewußt sein Λ±>· beenden

fallen voranschreiten

jH

verneinen glauben werden

stürzen ^

mm

itt wissen

aufbrechen

verkaufen leihen

^

zustimmen

geben Jf

anfangen ^

bestimmen

92

Das Verb

iö vergessen

JR. vernichten

\

einbringen

^

$(, vollenden

|B ;>fc sich erheben

ü

vorübergehen

^

jlj etw. empfangen

^

verlieren

JSP

verschwinden Hingegen i s t

Hj 5E erscheinen

Aufgaben lösen

für kurzzeitige Handlungen, die sich in der Re-

gel wiederholen, wie

(anklopfen),

(schlagen, klat-

schen), oft anzuwenden. c) Auch nach Verben, die lexikalisch bereits aus einem Verb + Komplement bestehen, kann ^ sehen haben),

^

nicht angewendet werden, ζ. B.

(erhöhen),

gfc U

||

(ge-

(reformieren), ^

(emp-

finden) usw. d) Ebenso kann

nicht angewendet werden nach Modalverben, nach kupp-

lungssatzauslösenden Verben und nach Verben, die mit einem Ortsnomen verbunden sind, wie fc (kommen),

(gehen) usw.

e) Nach Prädikaten, die bereits ein Komplement, ein präpositionales Objekt, eine Zeitdauer oder ein verbales ZEW nach sich führen, kann die Partikel

H

auch nicht mehr hinzugefügt werden, denn die-

se Elemente bezeichnen bereits eine andere Phase der Tätigkeit. f ) I s t das Prädikat durch ^

oder

verneint, so wird die Partikel

TH in der Regel nicht angewendet, es sei denn, der nicht vorhandene Zustand s o l l ausdrücklich betont werden, ζ. Β. Π die Tür offen?), Antwort:

Π

3. Die Adverbien D i e von

?f H

^E , I E und I E ^E

A d v e r b i e n d e n e n

a u c h t r e t e n

a l s

IE

,

l e d i g l i c h V e r b

und

o d e r

iE

und

I E Ä ,

g l e i c h z e i t i g

P r ä p o s i t i o n

p r ä d i k a t i v

a l b e s t i m m u n g e n

(Ist

(Die Tür steht nicht offen).

b i l d e n d

o d e r

a u f -

A d v e r b i -

a n g e w e n d e t

93

Zeit und Aspekt w e r d e n gel

k a n n ,

den

k e n n z e i c h n e n

g e r a d e

V e r l a u f

e i n e s

e b e n

in

der

Re

s t a t t f i n d e n d e n

V o r g a n g s .

Aber auch

JE und IE

können vor anderen Wortarten auftreten, sich dann auf ein anderes Satzglied als das Prädikat beziehen und etwas anderes als den Verlauf ausdrucken:

JE&& Η

» # i T « T. 1. Gerade in dem Moment kenterte das Schiff.

2. Gerade weil sie alles, was sie gelernt haben, sofort einwenden können, lernen die Leute noch fleißiger.

^^ÄEmmm, f t . . .

3. Als die Leute gerade klatschen wollten, fuhr er wieder fort und sagte ... In Satz 1 bezieht sich IE ^

auf das Zeitnomen &

•ΪΪ: iä Ηί ) und IE zum einen auf den mit 2), zum anderen

auf das Modalverb H

gg ^

Ri (oder iE auf

angegebenen Grund (Satz

(Satz 3).

IE und IE iE be-

zeichnen offensichtlich keinen ablaufenden Vorgang, sondern dienen zur Betonung eines Sachverhalts (gerade eben da ....; genau deswegen weil). Meistens stehen

IE und IE iE jedoch vor dem Prädikat oder

der Adverbialbestimmung und beziehen sich auf die sich gerade eben im Ablauf befindende Handlung. Sie sind am besten mit der englischen Verbendung "ing" zu vergleichen. Diese Adverbien können allein oder, zur Verstärkung, gemeinsam mit der Verbalpartikel

ir und den Intonations-

partikeln DJg oder PI gebraucht werden. Welche der drei Adverbien man verwendet, ist mitunter vom Sprachgebrauch abhängig. Es ist zum Beispiel ungebräuchlich zu sagen ffe iE Sj ψ ganz korrekt ist. Auch" die Sätzeflfe& ffe IE iE W

^

"M

Μ

, während flk IE ^ ^

und flfe #

W

^

Ψ

°M

"M oder

geben alle korrekt den Inhalt Er schreibt gerade

wieder. Viele Beispiele zeigen, daß iE und IE iE öfter mit transitiven als mit intransitiven Verben angewendet werden:

94

Das Verb

mmm

±

± je &

m f t

1. Er sah, daß eine alte Frau gerade eine Eisenstange polierte. 2. Die Leute fanden es sehr komisch, als sie ihn den Stein verprügeln sahen. Sie können aber auch mit intransitiven Verben + den, zum Beispiel in dem Satz flfc IE i E Ψτ

#

D

M

gebraucht wer-

#1 %

(Er hört gerade

Radio). Ein Satz mit dem Adverb IE wird häufig mit Adverb 3|| §$ fe

IE tritt auch häufig mit H

0J& abgeschlossen. Das

zusammen auf, ζ. Β. ^

IE fif]

Ββ (Herr Zhang hat gerade schlechte Laune). , IE und

IE iE beziehen sich immer auf die gegenwärtige Zeit,

wenn im Satz keine andere Zeitangabe vorhanden ist: u m , flHUEä&^fcä-BBXAie. 1. Guck mal, sie verteilen gerade Werkzeug an die Leute. —



£

^

*

$

flfe.

2. Eines Tages, als er gerade im Unterricht war, kam sein Vater ihn besuchen. In Satz 2 ist die Vergangenheit aus ^



3z zu erkennen; Satz 1

enthält zum einen keine direkte Zeitangabe und zeigt außerdem mit der Aufforderung

Guck mal , daß es sich nur um einen in der Gegenwart ge-

äußerten Satz handeln kann. Die Adverbien

IE , i E und IE i E beziehen sich im allgemeinen auch

dann auf das Prädikat, wenn sie vor der Adverbialbestimmung der Art und Weise stehen, ζ. B.:

η m 3\ ψ

mm%

m

in £ in ιέ £ ^ τ & - & & ^ 1. Wir sahen, daß die Studenten gerade dabei waren, unter der Leitung des Lehrers ein Radio zusammenzusetzen.

m .

95

Zeit und Aspekt

m



m

a it,

fn ΙΈ - £ » & 2. Um eine Maschine versammelt, diskutieren sie gerade lebhaft.

flk&τ-m, 3. Als er einen Blick hinunterwarf, bemerkte er, daß auch alle anderen gerade dabei waren, vorsichtig nach oben zu klettern. Auch in diesen drei Sätzen bezeichnen fe und IE den gerade stattfindenden Verlauf der durch die Prädikate bezeichneten Tätigkeiten, obwohl sie vor den Adverbialbestimmungen stehen.

4. Die Partikel

%

A. Aspekt: Gerade stattfindender Verlauf Die in

P a r t i k e l

b e z e i c h n e t

V e r b i n d u n g

wie

IE

p a r t i k e l den

mit

usw. -

V e r l a u f

a n d e r e n

oder den

e i n e s

mit

noch

-

m e i s t

A d v e r b i e n der

V e r b a l -

s t a t t f i n d e n -

V o r g a n g s .

Der Vorgang

liegt in der Gegenwart, wenn kein anderes Element des Satzes auf eine andere Zeit hinweist, z. B . J f Ä B g l T ,

flfetf]5Eil#IE&0B

(Sie lagen noch in tiefem Schlaf, als die Soldaten aus dem Land Qi schon angekommen waren). In diesem Satz kennzeichnet der Nebensatz Ä

Β

# IE

Τ

den Vorgang als schon geschehenen (vgl.: flk ff] 2

^r II

(Sie liegen noch in tiefem Schlaf)).

Auch allein angewendet, drückt DJS die gleiche Bedeutung aus, z.B.: •ffe in |F

h h iü tyS (Sie haben gerade Unterricht im Obergeschoß).

In diesem Satz zeigt nur 0JE den Verlauf, ^

i s t Präposition.

B. Intonation Die Intonationspartikel a) e i n e n cher

% kennzeichnet:

S a c h v e r h a l t , eben

e r s t

neu

der

vom

e n t d e c k t

S p r e w i r d ,

96

Das Verb der

a b e r

v o r h e r

s c h o n

b e s t a n d e n

h a t :

1. Hier steckst du ja! die anderen suchen dich nämlich überall.

m

η

η

^ # a & £ Μ be. 2. Ich habe ja die heutigen Aufgaben noch nicht gemacht! In dieser Anwendung i s t Djg gewissermaßen das Gegenteil von der Intonationspartikel b)

d i e

7 ·

B e t o n u n g

von

E m o t i o n e n :

1. Ich möchte wirklich gern nochmal einige Jahrzehnte leben. 2. Du willst mich (zwar) nicht hingehen lassen, (aber) ich werde erst recht hingehen. & JL^-^^^HJS! 3. Im Winter ist es hier wirklich sehr kalt. η -χ * ± fife fö s BS! 4. Ich werde ihm doch nicht auf den Leim gehen I

5. Das Schriftzeichen A u c h F o r m e n a l s

k a n n

in

zwei

a u f t r e t e n ,

f a h r u n g

b z w .

zur des

v e r s c h i e d e n e n

n ä m l i c h

E r g e b n i s k o m p l e m e n t

b a l p a r t i k e l

Μ

e n t w e d e r

o d e r

a l s

Ver-

B e z e i c h n u n g

der

E r -

E r l e b n i s s e s .

Äußerlich

gibt es natürlich keine Unterscheidungsmöglichkeit, beide Zeichen sehen gleich aus, und sowohl das Ergebniskomplement a l s auch die Verbalpartikel stehen unmittelbar nach dem Prädikat, doch man s o l l t e beide Partikeln auseinanderhalten können.

Zeit und Aspekt A. Das Komplement Als Komplement wird ü

97

ii

seltener angewendet. Es entspricht in die-

ser Funktion ungefähr den Ergebniskomplementen %

oder " J ( l i a o ) und

wird in dieser Bedeutung immer in seinem originalen Ton (4. Ton) ausgesprochen. le

ü

i s t

a l s

Z e i t f o r m e n ,

K o m p l e m e n t

auch

f ü r

d i e

f ü r

al-

Z u k u n f t

a n z u w e n d e n :

1. Geh erst nach dem Frühstück hin.

Μ m.

& * Γ fö tö 2. Gnädiger Herr, retten Sie mich doch! Wenn ich diesem Unheil entgehe, werde ich Ihnen auch ewig dankbar sein (Ihre Güte nie vergessen können). Da Satz 1 eine Aufforderung i s t , bezieht sich Ü

auf einen zukünf-

tigen Vorgang, denn der in einem Aufforderungssatz enthaltene Vorgang kann nicht Erfahrung bzw. Erlebnis darstellen. In Satz 2 schließt an die Aufforderung bzw. Bitte ein Konditionalsatz (wenn . . . , dann . . . ) an, der auch keinen Vorgang darstellen kann, der sich bereits ereignet hat. B. Die Verbalpartikel Die

d i e

E r f a h r u n g

n i s

b e z e i c h n e n d e

wie

a n d e r e

Ton

a u s g e s p r o c h e n

f a s t der

immer

m

o d e r

e i n e n

das

P a r t i k e l

P a r t i k e l n

V e r g a n g e n h e i t

Μ

im

und



E r l e b w i r d

n e u t r a l e n b e z e i c h n e t

V o r g a n g ,

der

in

l i e g t :

m ψ

in m & # 1. Wir haben (früher mal) von ihm gelernt, Bäume zu pflanzen. 2. Ich habe das nun schon zweimal gesagt.

98

Das Verb Die Partikel χί wird oft in Verbindung mit Angaben der Häufigkeit

(Zahl + Zähleinheitswort) angewendet: KJltiÄ — ifc-tfeSW^iPii. 1. An so einer großen Sportveranstaltung habe ich noch niemals teilgenommen. a # -ι* u η in m j*l a η & κ . 2. Solche Verhältnisse haben wir schon mehrmals angetroffen. Der Unterschied zwischen beiden Funktionen von ü

ist für vergan-

gene Tätigkeiten nicht sehr groß, deshalb behandeln die meisten Grammatiken auch nur die Verbalpartikel.

C. ii im Vergleich zu Sowohl das Komplement ü legentlich durch Τ

Τ

und

H

als auch die Partikel

Ü

lassen sich ge-

ersetzen, ohne daß dadurch der Sinn des Satzes

verändert wird; föifcT^tftlii. 1. Geh erst nach dem Frühstück hin. (statt

Ä ß

Τ

χ£ )

7.

2. Ich habe das schon zweimal gesagt, (statt Manchmal aber bezeichnen ü

und Τ

Ü

)

unterschiedliche Aspekte

sind nicht austauschbar. Zum Beispiel in dem Satz ^

Μ

und Φ

Η

VjSj (Ich habe einmal zwei Flaschen chinesischen Wein gekauft) kennzeichnet ü

nicht nur die Tätigkeit

9c als vergangen und vorbei, sondern

stellt auch unausgesprochen das durch die Tätigkeit erlangte Ziel (-/§) als nicht mehr vorhanden dar, das heißt, der Wein, der einmal gekauft wurde, ist nicht mehr da. Hingegen wird in dem Satz

( I c h habe

zwei

Flaschen chinesischen Wein gekauft) mit ~J zwar auch der Vorgang als beendet dargestellt, aber dieser Wein ist in aller Regel auch noch vorhanden.

5c

99

Zeit und Aspekt Ähnlich verhält es sich mit

und

H

. Die Partikel #

drückt

häufig auch eine Tätigkeit in der Vergangenheit aus, aber der durch sie bewirkte Zustand ist noch vorhanden, ζ. B.: jk JL S

Μ

IS

JL (Hier hängt ein Bild an der Wand/Hier hat man ein Bild aufgehängt). Das Bild wurde einmal aufgehängt, und es hängt immer noch da. Anders ist es in dem Satz

^

JL S

Μ

—-

HJ JL (Hier hat einmal ein Bild

gehangen); hier ist sowohl die Tätigkeit ££

vorbei als auch das Bild

verschwunden. ü

steht immer nach dem Verb und kann von ihm nicht getrennt wer-

den. Ebenso wie bei den anderen Partikeln auch, unterliegt die Anwendung des Zeichens

ü

gewissen Einschränkungen.

Ü

kann nicht nach

jedem Verb angewendet werden, zum Beispiel kann man nicht sagen: ^ l i l ä i l f t l

, sondern nur

% ft] Μ

&

Ψτ #

Auch in Verbindung mit den Adverbien frt #

(Ich weiß das).

, τΚ ÜE und

kann

££ meistens nicht angewendet werden.

6. Die Partikel ff] (jj. . . ff]) A. Die Verbalpartikel ff]

ff]

k a η η

a 1 1 e i η

ζ u r

Β e ζ e i c h η u η g

e i -

Τ ä t i 9 k e i t i η d e r V e r 9 a η g e η h e i t a η g e w e η d e t w e r d e η , a 1 s 0 w i e e i η e

η e r

( V o l l ν e r b a 1 e V e r g a η g e η h e i t s Ρ a r t i k e 1 e η d u η g s Ρ a r t 1 k e 1 ) f u η g 1 e r e η f zum Beispiel in dem Satz

ffJ

ΤΚ,

ftfe

ff]

/h $

ff]

(Ich habe das Wasser

gekocht und den Reis gewaschen, Herr Li hat das Essen zubereitet). Meistens wird ff] in dieser Funktion jedoch zusammen mit

angewendet.

Sätze mit der Verbalpartikel ff] bzw. der Konstruktion JH . . . ffj bezeichnen allerdings nicht nur einfach die Vergangenheit, sondern haben zusätzlich einen besonders erläuternden Sinn. Normalerweise berichtet ein Satz lediglich, daß eine von einem Subjekt ausgehende Tätigkeit

100

Das Verb

sich auf ein Objekt vollzieht. Sätze mit

ÖtJ bzw. ^

. . „

jedoch

drücken nicht nur aus, daß sich diese Tätigkeit bereits vollzogen hat, sondern betonen gleichzeitig einen bestimmten Umstand, heben ein Satzglied besonders hervor. Der Beispielsatz t e i l t also nicht nur mit, daß sich die Tätigkeiten kochen, waschen, zubereiten bereits ereignet haben, sondern betont den Umstand, von wem sie ausgeführt wurden: Von mir wurde das Waaser gekocht In

der

s t e h t

F u n k t i o n

0j& #

Μ

und

i s t

V e r b o t k ö n n e n "

^

#

.

o d e r zum

I n -

h a l t :

1. Jeder nehme seine eignen Sachen, nicht die der anderen. (Verbot)

m * m m & m * η % m. 2. Überraschenderweise wird es immer unmöglicher, Ruhe zu haben, je mehr man erduldet. (nicht können) C. W i l l e und Absicht (wollen, wünschen) m, H

d r ü c k t

A b s i c h t . h ö f l i c h e r

S!

m,

π » ,

I i ,

b e i d e s und

h a u p t s ä c h l i c h

a u s ,

*T #

k l i n g e n zum

t

a l s

.

W i l l e n d i e H

A u s d r u c k

und

b e i d e ,

v i e l

d i e n e n d e r

A b -

s i c h t :

1. Wir müssen ihn unbedingt aufsuchen und uns diese Sache erklären lassen. i* & a $ SP fö 2. Ich möchte einen Weltatlas kaufen, bitte zeigen Sie mir mal einen guten.

m π % £ & )i u )i n ^ η m 3. Ich beabsichtige, mich hier einige Tage aufzuhalten, bevor ich zurückfahre.

um m & η ft m -

*

4. Ich möchte einen einfachen chinesischen Roman leihen, können Sie mir einen empfehlen?

Die Modalverben

I ,

i

und

t

s o w i e

-jfc

H o f f n u n g

ψ

tüt

115

d r ü c k e n

W u n s c h

a u s :

m λ m

Μ

m.

sp ^ ± ΐ , ® Ab & w ® 1. Niulang wünschte, in den Himmel zu fliegen, aber er hatte keine Flügel. W i r k t e . 2. Jeder möchte ohne Arbeit zu Nahrung und zu einer neuen Wohnung kommen.

Μ

wird im allgemeinen a l s Verb behandelt, das häufig einen

Satz ( v o l l s t ä n d i g oder u n v o l l s t ä n d i g ) oder ein Verb zum Objekt hat, z.B.

f ^ ^ M ^ M / S ^ t - T ^ ^ E

( I c h hoffe/wünschte, ewig zu leben und

nicht zu sterben). Hier hat jfc t £

den Satz & &

Μ

^

zum Ob-

j e k t , dessen Subjekt b e r e i t s im Hauptsatz e r s c h e i n t . JH ψξ

d r ü c k t d i e

e i n e n

e i g n e n

B e r e i t s c h a f t ,

d e r e r

a u f

W u n s c h

a u s ,

WLinsche

an-

e i n z u g e h e n :

η m Μ ff sb flfe ± 1. Ich möchte ihm (gern) zum Studium verhelfen, sämtliche (Ausbildungs)Kosten werden von mir übernommen. & raffe τ , flfe # f p ä f n - a - f ^ o 2. Ich habe ihn gefragt, er ist bereit, mit uns zusammenzuarbeiten.

3. Anfangs wollte er das eigentlich nicht tun, erst nachdem wir ihm lange zugeredet hatten, stimmte er zu. Negation.

D i e

a l l g e m e i n e n k ö n n e n wenn s i c h t

V e r n e i n u n g a u c h

m i t es

s i c h

( S um

h a n d e l t .

m i t W ) e i n e

e r f o l g t 7·

.

und

v e r n e i n t v e r g a n g e n e

im ίΤ

%

w e r d e n , A b -

116

Das Verb D. Erlaubnis oder Verbot (dürfen, können) «ria, S o w o h l

a l s

vom

a u c h

E r l a u b n i s Hl

in

m,

m

S p r e c h e n d e n

aus

g e s e h e n

Form

w e r d e n

m e i s t e n s

m1 t

a l l g e m e i n e r

o d e r

V e r b o t

a u s g e s p r o c h e n ,

es i s t hierfür das wichtigste Mo-

dalverb: m & f ö t f m m 0 I T . 1. Ihr dürft jetzt nach Hause gehen. 2. Ihr dürft die Schuld nicht auf andere abwälzen. a )i «r m 3. Hier darf/kann man schwimmen. Der erste und zweite Satz bezeichnen Erlaubnis bzw. Verbot des Sprechenden, der d r i t t e eine allgemeine Erlaubnis. Auch

kann Erlaubnis ausdrücken, ζ . Β.

^ fg ^

(Kann/darf ich reinkommen? - Ja). Aber während h ä u f i g

s o w o h l

f ü r

V e r b o t

a n g e w e n d e t

in

d i e s e m Form

S i n n e zum

w i r d

EJ? -

fg

g l e i c h a l s

a u c h

(d. h. gleich oft sowohl b e n u t z t

h ä u f i g e r

A u s d r u c k

Die affirmative Form von f g

^T Icl

E r l a u b n i s

in affirmativer als auch negativer Form), v e r

^

in

e i n e s

man

fg

n e g a t i V e r b o t s .

bleibt vorwiegend dem Ausdruck der Fähig-

k e i t vorbehalten:

1. Entschuldigen Sie, hier darf nicht geraucht werden. fö i n * m i E flfe ^ £ & JL tst * f 7. 2. Ihr könnt ihn doch nicht hier verlassen und euch nicht mehr um ihn kümmern.

Die Modalverben

Ic

d r ü c k t

V e r b o t

a u s ,

v e r n e i n t

117

e b e n f a l l s

ein

und zwar meist ein vom Sprechenden ausgehendes

Verbot:

1. Ihr sollt nicht überall (gebrauchtes) Papier herumwerfen. fö in * g a £ s 2. Ihr sollt nicht so leichtsinnig sein. Dem Sprachgefühl nach bezeichnet

sf. nj lH. im allgemeinen ein stren-

geres und autoritäreres Verbot als ^fi hfe oder

Sc

.

Einige Modalverben können im Chinesischen auch mit weiteren Modalverben zusammen angewendet werden, und zwar: vielleicht können ߣ &

"Γ IcA

Μ&

£

es sollte gehen vielleicht können müssen können

FTfiBS

&®m & mg

vielleicht wollen können sollen müssen vielleicht einwilligen

3.5.2 Stellung der Modalverben im Satz Die Modalverben stehen meistens unmittelbar vor den Verben, aber sie können auch vor das Adverb, die Adverbialbestimmung oder die }E Struktur gestellt werden:

m

mffl& m « % — m %

1. Er wollte eigentlich mit dem Geld eine Kutsche kaufen. (vor Adverbialbestimmung)

m

£ Ä 2. Wenn wir von einer Sache gehört haben, die getan werden muß, sollten wir sie dann nicht gleich tun? (vor Adverb SL Μ ) 3. Er bat den Eigentümer, Wang Lie nichts von dieser Sache zu sagen. (vor fg -Struktur)

Das Verb

118

3.5.3 Besondere Eigenschaften der Modalverben A. Einbeziehung des Sprechenden Nach der Beziehung des Sprechenden zu einer Aussage kann man zwei Gruppen von Modalverben unterscheiden, und zwar Modalverben, die a) die Ansicht des Sprechenden einbeziehen können, wie

& m,

m, pj vx,

Ü ,

;

b) die Ansicht des Sprechenden nicht einbeziehen, wie I i ,

n, ^m,

Jj[,

&.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Arten von Modalverben ist gar nicht zu übersehen. Zum Beispiel in dem Satz ffe US Ä

ΐ

(Er möch-

te hingehen) kommt der Wille des Sprechenden gar nicht zum Ausdruck, denn Jfi

gehört zu der Gruppe von Modalverben, die den Sprecher

nicht einbeziehen. Will der Sprechende sagen, er selber sähe gerne, daß der andere hingeht, muß der Satz heißen: S Ü ^ f t f e i

(ich möch-

te, daß er hingeht). Anders verhält es sich bei den Modalverben der ersten Gruppe (a). Mit dem Satz

flfe

Μ £

(Er muß hingehen) wird die Meinung des Spre-

chenden, der im Satz gar nicht erscheint, zum Ausdruck gebracht. Der Sprechende meint, das Subjekt ftk müsse hingehen. Der Satz hat also die gleiche Bedeutung wie der Satz H

U

Ü

W Ä . t S

^

Φ)

(Ich meine, daß er hingehen muß). Will man ausdrücken,

daß das Subjekt ffe selber meint, es müsse hingehen, so müßte der Satz heißen: flfe jg (flfeVX %

„ . . )flfe>& Μ £

(Er meint, er müsse hinge-

hen) . Diese Einteilung ist jedoch nicht absolut, denn die Modalverben, die den Sprechenden einbeziehen können, müssen das nicht immer tun. Ein Satz wie



"Γ VX ίΕ

te benutzen) drückt mit

Wf



·? •

£

ffl

(Du kannst meine Mat-

die Erlaubnis des Sprechenden aus, be-

zieht ihn also mit ein. Aber in dem Satz flfe @ü Bf

Τ " I

VX β"

Die Modalverben

Ύ

119

(Seine Augen sind nun in Ordnung, er kann (wieder) lesen) bezeich-

net "pJ IIi die Fähigkeit des Subjekts und drückt keine Ansicht des Sprechenden aus, bezieht ihn also nicht mit ein. B. Veränderung des Verbs Die Modalverben können die Aussage/Eigenschaft des prädikativen Verbes verändern, wie an den folgenden Beispielen zu erkennen ist: flkiä&TnriyifcT. 1. Die Pfirsiche sind reif zum Essen ( ... können gegessen werden). a - m & BT U 0£ Ξ + ΐ Λο 2. Das Essen in dem einen Topf reicht für 30 Personen.

fa

mη Μt

in «P ίτ. 3. Ihr müßtet einmal verprügelt werden. Die Prädikate dieser drei Sätze sind alle transitiv, jedoch die Beziehung zwischen Subjekt und Prädikat bzw. zwischen Prädikat und Objekt

ist in diesen Sätzen anders als in einem üblichen Satz mit tran-

sitivem Prädikatsverb. Der Satz mit transitivem Prädikat stellt normalerweise das Subjekt als Täter und das Objekt als Ziel der Tätigkeit dar, der Satz ist ein Aktivsatz. Um das Passiv ausdrücken zu können, braucht das transitive Verb in der Regel ein Komplement, mit dem verbunden es keine Tätigkeit mehr vertritt, sondern einen Zustand. In diesen drei Sätzen sind aber die Subjekte nicht Ausführende der Tätigkeiten, sondern deren Ziele, obwohl die Prädikate nicht durch Komplemente ergänzt sind. Besonders deutlich kommt der Passivcharakter in Satz 3 nit dem tatfähigen Subjekt %

ίΠ

zum Ausdruck, denn der Satz bedeutet

ja nicht "Ihr sollt alle mal schlagen", sondern das Gegenteil: Ihr alle habt eine Tracht Prügel nötig. Sätze dieser Art drücken vielmehr Möglichkeit und Notwendigkeit aus als eine Tätigkeit, die von dem Subjekt ausgeht und sich auf das Objekt vollzieht. Die Modalverben haben die Eigenschaften der transitiven Verben verändert, sie besitzen auch eine vorherrschende Stelle gegenüber den transitiven Verben, mit denen sie kombinierte Prädikate bilden.

120

Das Verb C. Zeit und Aspekt

Obwohl die meisten Modalverben in allen Zeitstufen anzuwenden sind, weisen einige, wie ζ. B. I ? und ÄS , auf die Zukunft hin, wenn keine anderen Zeitangaben im Satz vorhanden sind. 3.5.4 Doppelte Verneinung von Modalverben Man

g e b r a u c h t

h ä u f i g e i n e Ä

die

A u s s a g e

ff] 'S if H ,

im

C h i n e s i s c h e n

d o p p e l t e

Μ &

zu ^I ^F

s e h r

V e r n e i n u n g ,

v e r s t ä r k e n , ^F lit Τ

z.B.:

um IU HU

(Früher haben wir uns nicht

darum gekümmert, jetzt müssen wir uns unbedingt damit befassen). Die doppelte Verneinung verstärkt einerseits die positive Aussage des Verbs üf und verneint andrerseits die negative Seite von i p f | . ... jetzt müssen wir uns unbedingt damit befassen heißt wörtlicher: Jetzt können wir uns nicht mehr nicht damit befassen. E i n i g e den

im

d e t ,

d o p p e l t e S i n n e

das sind

a n d e r e mit

^

jfcj;,

haben

dem

V e r n e i n u n g e n

v o n >J& Μ

^

die

entspricht —• ^

yf. ^

yf. bestimmt (können)

öj IU

M o d a l v e r b ,

^F

—· fe ζ. B.

sollen

sollen

^

JS

sf. pi ^

bestimmt einwilligen

^

JJ J=t ^

Ic

von

. Weitere doppelte Verneinungen sind:

^f. /fc

wer-

angewen-

B e d e u t u n g

b e t r e f f e n d e n

^ ^

(müssen)

^

sollen gewiß die Absicht ha-

yfi bestimmt tun » 1

ι

Μ

un d

werden im allgemeinen nicht doppelt

verneint angewendet. Zweisilbige Modalverben können bei der Auswahlfrage in zwei Formen auftreten, z . B . entweder "nj VI

Ol

oder nj" ^

öj IH ; entweder

Die Modalverben

&

ϊ^ ^

JSZ τ|[

oder jS

121

· In der Schriftsprache, auch in der

modernen, verwendet man im Fragesatz das Zeichen holung des Modalverbs (auch ( = m*

m)

^

, um die Wieder-

) zu vermeiden, ζ. B.:

, b s ( = Μ * m Μ ), &

( = & *

s

-M. >

Μ * & S )

=

Modalverb oder Adverb? Da dem chinesischen Verb die verbale Flexion fehlt, ist die Einordnung einiger Wörter in die Kategorien Vollverb, Modalverb oder Adverb schwierig, beispielsweise werden

ή=ξ , ίΤ H

von einigen Grammatikern als Vollverben behandelt.

und

bezeichnet

den Mut eines Menschen oder anderen Lebewesens und hat häufig ein Verb oder eine verbale Struktur als Objekt, ζ. B.: t S - ^ - T t Hi

I Ä

(Caο Cao wagt bestimmt nicht, Soldaten auszusenden). Auch ffl ,

das wie das deutsche Verb "brauchen" angewendet wird, wird mal als Modalverb, mal als Voll verb betrachtet. Auch die Wortarten der Wörter



^

, >J& fä und ^

sind um-

stritten, denn einige Grammatiker sehen sie als Modalverben an. Das mag für — n o c h

zutreffend sein, denn — •

besitzt das Hauptmerkmal

des Modalverbs: Es kann allein, ohne ein anderes Wort eine Frage beantworten. Die meisten Grammatiker behandeln diese drei Wörter aber als Adverbien, und das zu Recht, denn die Modalverben beziehen sich in der Regel nur auf Verben, während

— - ,

>j&

und

sich auch auf

andere Wortarten beziehen können, ζ. B.: iä; JL

ίϋ #

Μ

·ίΕΙ $f(Der

Saatreis in dieser Gegend ist bestimmt gut). —·/![ bezieht sich hier auf die Struktur iH

(Adverb + Adjektiv). —

^

, $

und ^ >j&

tendieren deswegen mehr zu den Adverbien. 3.5.5 Anwendungstabelle Abschließend geben wir eine tabellarische Aufstellung über die Anwendungsmöglichkeiten der gebräuchlichsten Modalverben. "H" bezeichnet die Hauptanwendung, "ü" die übrigen Anwendungen:

Das Verb

122

Fähigkeit Möglich- Notwendig- Wille Vermutung Erlaubnis Verbot keit keit ü

Η

m

0

m "T

ü

PJL

"S

Η

ü

Η

ü

ü

0

ü

ü

#

ü

Ü

0 Η

Η

Ü

Η

Η: Hauptanwendung Ü: übrige Anwendungen 3.6 DAS VERB j j Früher teilten die chinesischen Grammatiker die Satze in drei Arten ein, von denen eine Art der sogenannte Urteilssatz mit dem Prädikat ;ϋ: war. Da es aber nicht ganz unproblematisch ist, alle Sätze mit dem Prädikat M . Urteilssatz zu nennen, wird diese Einteilung heute im allgemeinen nicht mehr vorgenommen. Richtig ist es aber, das am häufigsten gebrauchte und so vielseitig anwendbare Verb

^

, das dem Ausländer

in der Regel auch Schwierigkeiten bereitet, in einem gesonderten Abschnitt zu behandeln. A. Als Kopula D i e s t e h t m i n a l e

H a u p t f u n k t i o n d a r i n ,

ein

S t r u k t u r

z u w a n d e l n .

d e s

N o m e n in

e i n

V e r b s o d e r

jl: e i n e

P r ä d i k a t

b e nou m -

;JIL fungiert in dieser Anwendung wie ein Binde-

wort, das das Subjekt mit einem anderen prädikativ angewendeten Nomen verbindet. Im Deutschen nennt man diese Art von Bindewort Kopula (Satzband), und im Englischen bezeichnet man im allgemeinen das Nomen nach "is" (Verb "to be") auch als Prädikat. Die Kopula ist in dieser Satzart aber meist unentbehrlich, deshalb ist es berechtigt, H nachfolgenden Nomen zusammen als Prädikat zu bezeichnen.

mit dem

Das Verb

123

^

-J|l· übt im Satz folgende Funktionen aus: a) Erläuterung. -|l· führt ein nominales Prädikat ein, durch das das Subjekt erklärt

wird. In den meisten Fällen drückt ^

die Zuge-

hörigkeit des Subjekts zu einer Gattung, einem Kreis, einer Klasse usw. aus:

M

in

Η

Ä

&

1. Wir alle sind Studenten.

» $

IN Φ £ ( n m ) ft £ W Ä Φ m A 0

2. Der Lehrer, der uns Chinesisch lehrt, ist Chinese. 3. Er ist Gemüseverkäufer.



Μ M-T Ψ

ft ft?

4. Von welcher Schule bist du? b) Gleichsetzung. Die zweite Funktion von ^ des Satzteiles vor ^

ist die Gleichsetzung

(Subjekt) mit dem Satzteil nach

(Prädi-

kat):

1. Das ist Herr Zhang.

Ξ ΛΠ Ξ Ä Α .

2. Drei plus drei ist sechs.

η in

w a s Η

is & £ χ .

3. Unsere zweite Fremdsprache ist Englisch. Auch zur Definition eines Wortes wird oft J|l· angewendet:

1. Chengxiang war ein Amt, das dem des heutigen Ministerpräsi3 denten entspricht.

tt £ wl Ä tt # £ Μ ft wl J L .

; f

2. Das Pronomen ist ein Wort, das das Nomen vertritt. Die Bedeutung von

in diesem Sinne ist so erweitert, daß man es

auch anwenden kann, um zwei eigentlich nicht identische Dinge oder

124

Das Verb

Personen zu bezeichnen. In solchen Sätzen wird meist eine Eigenschaft einer Person oder Sache hervorgehoben: & (Π Μ 1. Wir verfolgen gegenüber Japan eine großzügige Politik.



m

fn £ - & Ä B*. 2. Es bedeutet immer Zank, wenn ihr zusammentrefft. 3. Alle Leute sind gut gekleidet und lächeln. Hierzu zählen viele Sätze, für die sich kein anderes passendes chinesisches Prädikat finden läßt. Im Chinesischen können in einem affirmativen Satz gewisse Strukturen aus Nomen + Zahlwort oder Zahlwort + Zähleinheitswort + Nomen als Prädikat angewendet werden, ζ. Β.:

η Vk

m

s. & n.

m

# # fp & — & 1. Zwei Bücher und zwei Landkarten kosten zusammen fünf Mark.

+

7.

2. Er ist über sechzig Jahre alt. Aber negierte Sätze dieses Typs brauchen als Prädikat, ζ. B.

sfc Μ 7\ +

^

£ , Μ Έ. +

(oder ein anderes Verb) %

$

(Er ist nicht

sechzig, sondern neunundfünfzig Jahre alt). c) Vorhandensein. V e r b s

je

Die

d r i t t e

i s t

d i e

V o r h a n d e n s e i n s

.

A n w e n d u n g

des

B e z e i c h n u n g

des

Das i s t mit der deutschen Kopula

" s e i n " oder dem englischen Verb "to be" ebenfalls möglich, d o c h

das

z e i c h n e t

c h i n e s i s c h e in

d i e s e r

d r ü c k l i c h

das

nur

e i n e r

b e s t i m m t e n

nem

O r t :

V e r b

J|·

A n w e n d u n g

a u s -

V o r h a n d e n s e i n S a c h e

j e be-

von an

e i -

Das Verb

125

1. An der Ostseite des kleinen Sees ist dichter Wald. i t l ä f l f f t i . 2. In dem Portemonnaie sind fünftausend Mark. Satz 1 drückt aus, daß die ganze Ostseite des kleinen Sees dicht bewaldet i s t , ohne erkennbare Lichtungen oder Freiflächen. Satz 2 sagt, daß sich in dem Portemonnaie l e d i g l i c h das Geld befindet, nicht auch noch Fahrscheine, Kinokarten, Briefmarken und anderer in Portemonnaies oft noch vorhandener Kleinkram.

Das

g l e i c h z e i t i g e

V o r h a n d e n s e i n

m e h r e r e r

d a g e g e n

^

d u r c h

D i n g e

a u s g e d r ü c k t ,

Μ JL Μ ί ί LU , ί ί ZK, "til Ή W che und Bäume).

w i r d ζ. Β.

^

(In diesem Park gibt es Hügel, Tei-

Der Unterschied zwischen Ji: und ^

wird deutlich, wenn man beide

Verben in Sätzen gleichen Typs angewendet s i e h t : ffl^&B

JLUft,

!SÜJI:7K,

i ä f t J t

1. Dieser Park ist sehr schön. Die Ostseite ist von Hügeln, die Westseite von dem Fluß gebildet. Im Norden und Süden gibt es viele große Bäume. & -t· ^ fä Μ * 2. In diesem Zimmer gibt es Bücher. fä] Μ -ίέ 45 . 3. Dieses Zimmer ist voll von Büchern. Nach ^ f können immer mehrere Dinge aufgezählt werden. Nach (Satz 1) könnten noch Wiesen, Blumen, Spielplätze usw. folgen, n a c h S a t z

2) könnten Tische, Stühle, Regale usw. hinzugefügt wer-

den. Aber Satz 3 i s t abgeschlossen: dieses Zimmer i s t wahrscheinlich ein Lagerraum für Bücher, außer Büchern g i b t ' s darin jedenfalls nichts. Ji: o f t

w i r d zum

in

d i e s e r

ü b e r t r e i b e n

B e d e u t u n g

a u c h

a n g e w e n d e t ,

ζ. B.:

Das Verb

126

1. Sieh mal, du hast den ganzen Fußboden naß gemacht. 2. Als er ins Wohnheim zurückkam, war er am ganzen Leibe voller Schlamm. » f i ü f » , « • ± ^ ® 3. Guck mal, deine Hände, deine Knie, alles ist voller Sand, und deine Manschetten sind ganz staubig.

M.

In dieser Art wird oft vorwurfsvoll Ubertrieben, Satz 1 zum Beispiel auch dann gesagt, wenn nur einige Spritzer Wasser auf den Fußboden getropft sind. B. jjj; als Betonungszeichen Jl:

wird auch als

e i n e s

H i l f s w o r t

a n d e r e n

W o r t e s

zur

B e t o n u n g

a n g e w e n d e t .

Vor

einem Verb wird es wie das englische "do" vor dem Verb im Aussagesatz gebraucht, aber ^

kann zur Betonung vor a l l e Wortarten g e s t e l l t wer-

den. In dieser Funktion wird JH nicht unbedingt betont (4. Ton) ausgesprochen. a) ;l| vor dem Nomen: Ä t R S f e RT lynfe, 1. Jedes Essen kann man essen; wenn man nicht alles ißt, hat man keinen wirklichen Hunger. fik/fJi:^ « I g e 0c n S , ^ f ä j l * ^ 2. Er ist ein richtiger Faulenzer und tut gar nichts. In diesen beiden Sätzen kann man jf; als Zeichen der Betonung auffassen oder es als Prädikat behandeln. Als Zeichen der Betonung schließt es a l l e betreffenden Gegenstände ein,

tM bedeutet dann

Speisen jeder Art, - ^ f ^ J L Arbeit jeder Art. Als Prädikat betrachtet, sind JH tfi und j ü ^ JL

subjektlose Sätze, die eine Bedin-

gung ausdrücken: Wenn das Essen ist, (kann man es essen); wenn es Arbeit gibt, (dann tut er sie nicht).

Das Verb Manchmal hat

127

vor einem Nomen oder Pronomen auch die Bedeu-

tung: Es ist dies und nichts anderes, ζ. B. JüflfeJE

fll

7

(Er und kein anderer hat die Scheibe zerschlagen). b)

vor Adjektiv, Verb oder Modalverb:

1. Siehst du, sie haben es wirklich gut gemacht. 2. Ich habe es tatsächlich vorbereitet, aber es wurde nicht angewendet.

m.

μ%

^ in Ä at # 3. Ihr habt wirklich recht, ihn zu kritisieren. Μ

in dieser Form wird angewendet, um eine Eigenschaft hervorzuhe-

ben oder eine Tätigkeit als wirklich passiert auszudrücken. Im allgemeinen benutzt man solche Sätze, um die Aussage einer anderen Person zu bekräftigen oder um einen Zweifel auszuräumen. In dieser Funktion kann ^

auch noch durch gt; verstärkt werden:

a t i r w ^ f p ü i f . 1. Die Produkte dieser Fabrik sind wirklich ausgezeichnet.

%

m

Λ £ .Έ 3% & 2. Herr Wang ist wirklich fähig und tüchtig. Vor einem Verb + Ergebnis- oder Richtungskomplement betont

vor

allem das Komplement:

&

*#&fn

1. In diesem halben Jahr haben wir wirklich viel gelernt. i l f t n j k ^ ® { I ^ f t M M JL7. 2. Ich habe die Unterlagen tatsächlich zurückgebracht, aber ich weiß nicht mehr, wo ich sie hingelegt habe.

128

Das Verb

c) -Jl; vor anderen Wortarten oder Strukturen 7K £ fc & 7 . 1. Es ist wirklich gleich kein Wasser mehr da. Ä -M fpflfem * ä . 2. Ich habe es tatsächlich schon mal mit ihm besprochen. flk^^ÄjLxfpa, 7, 3. Er hat wirklich mal hier gearbeitet, aber jetzt ist er versetzt worden. 4. Ich habe ihm das Buch wirklich zurückgegeben. 5. Wir sind wirklich von ihnen betrogen worden. In diesen Beispielen erscheint ^

vor dem Adverb (1), der Kon-

junktion (2), der adverbialen Prepositional struktur (3), der Struktur (4) und der und Strukturen wird ^

JE -

-Struktur (5). Auch vor diesen Wortarten meist erst dann angewendet, wenn man die

Aussage einer anderen Person bekräftigen will oder Zweifel an der eigenen Aussage ausräumen möchte.

C. -Jl;-Verbindungen In Verbindung mit einigen Wörtern drückt man mit -j|l· unterschiedliche Bedeutungen aus: a) Mit jjjfc zusammen hat ^

manchmal die Bedeutung von

flkft-ά,ηη, st

n u r :

Er ist eigentlich in allem in Ordnung, nur trinkt er gern. b) Mit

fH bedeutet Ji; manchmal

μη

m

richtig:

« & m ä & ^o Alle Sachen wurden an den richten Platz gelegt.

Das Verb c)

und jj;

129

^

zusammen haben manchmal die Bedeutung von nicht rich-

tig oder Fehler:

^wtftjni

tö^ffefg^s,

Wenn du dich bei ihm entschuldigst (deinen Fehler zugibst), wird dann nicht alles wieder gut? d) Mit 1EL -Μ , ve

"J Μ

e i n e r

g l e i c h

oder

Φ Μ

A u s s a g e N e g a t i v e s

w i r d

das

b e s t ä t i g t

P o s i t i und

z u -

h e r v o r g e h o b e n .

se Verbindungen drücken die Bedeutung von zwar

Die-

aber . . . oder

obwohl ..., aber . . . aus: ftkMmmm-MfätA, m M & w - f f m & a : . Er hat zwar wirklich alles schnell, aber nicht gleichermaßen gut und ordentlich gemacht. e) Ji: mit

:1t bildet die A l t e r n a t i v f r a g e .

^

kann in Sätzen dieser

Art a l l e r d i n g s fehlen:

a&%^

jlm-^jimi

Hören wir zuerst Musik, oder trinken wir zuerst Tee und unterhalten uns ein bißchen? jl:

und

iffi

zusammen werden, wie bereits erwähnt, häufig angewen-

det zur Bezeichnung der Vergangenheit ( v g l . § 3 Punkt 4 . 2 . 6 ) . g) j j

a l s Wortbestandteil. Häufig i s t :' L fester Bestandteil eines

Wortes, ζ . B.:

IS Ä ,

^

Jjl· wenn

&

ü

^

J|l· genau das, bestimmt

immer

^

ijfi Recht und Unrecht

Ä

aber

Μ

fk wenn

iE ^

oder

^

ji; immer

Λ Μ

alle

eH

wenn

1 30

Das Verb

3.7 DAS VERB

^

Α. Vorhandensein von Personen oder Sachen Der Satz mit ^ zur Bezeichnung des Vorhandens e i n s von P e r s on e n oder Sachen an einem Ort oder in e i n e r Z e i t i s t ein Satz besonderer A r t , in dem meistens ein Ortsoder Zeitnomen am Satzanfang steht. Früher behandelten die Grammatiker im allgemeinen das Nomen nach ^f als Subjekt. Heute i s t man geteilter Meinung. Einige bekannte Grammatiken betrachten das Orts- oder Zeitnomen als Subjekt, andere das Nomen nach ^f als Subjekt und das Ortsoder Zeitnomen vor ^f als Adverbialbestimmung. Da das Orts- oder Zeitnomen in Sätzen dieser Art aber nicht entfallen kann und auch immer die Subjektstelle im Satz einnimmt, darf man es zu Recht als Subjekt ansehen. Beispiele: 1. In unserem Zimmer gibt es zwei Betten, zwei Tische und zwei Stühle.

töSEttttWhA^M. 2. Zur Zeit der Streitenden Reiche gab es einen Mann namens Yang Bu.

η ^ U W U £ Λ m & JL

U JL.

3. Jeden Tag kommen viele Leute hierher, um sich zu amüsieren.

Auch ^ wird häufig als Prädikat angewendet, um das Vorhandensein zu bezeichnen. Aber während der S a t z mit ^ auf die Frage "wo b e f i n d e t s i c h was?" antw o r t e t , b e a n t w o r t e t der Satz mit die Frage "was b e f i n d e t s i c h wo?", das heißt, das Subjekt eines Satzes mit wäre Objekt im Satz mit # bzw. umgekehrt, ζ. B.:

Das Verb

^

131

1. In dieser Werkstatt gibt es viele Maschinen. (Was gibt es in der Werkstatt?

-

Maschinen)

ff μ t§ η £ $ m s . 2. Die neuen Maschinen sind alle in der Werkstatt. (Wo gibt es die Haschinen?

-

In der Werkstatt)

B. Zugehörigkeit bzw.

Besitzverhältnis:

1. Er hat siebzehn gute Pferde. 2. Lin Sheng hat eine Tabakfabrik, die eigentlich guten Gewinn bringt.

Zu den Gruppen Α (Vorhandensein) und Β (Zugehörigkeit) gehört eine ganze Reihe 'ahnlicher Sätze, wie zum Beispiel:

1. Die Bücher in seinem Regal sind sehr zahlreich, es gibt dort auch viele Sorten von Wörterbüchern. £ — Μ G + Ξ -f- £ w l . 2. In dieser Lektion gibt es 63 neue Vokabeln. 3. Das Jahr hat vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. i t T N M , sfc % ± £ fsj 4. Hat er Probleme, dann fragt er sofort den Lehrer. C. ^ f %

in subjektlosen Sätzen

in subjektlosen Sätzen dient häufig zur Einführung einer einem

(deutschen) Subjekt entsprechenden unbekannten oder unbestimmten Person oder Sache, ζ. B.:

1. Es lieh sich einmal jemand fünfzig alte chinesische Dollar von einem Freund.

132

Das Verb

2, Es gab einmal einen jungen Mann, der von einem Meisterschützen das Bogenschießen lernte. Meistens l e i t e t ^

in dieser Funktion einen Kupplungssatz e i n .

D. Aufzählungen W

wird auch häufig in Aufzählungen a l s Prädikat angewendet, ζ. B.:

z

^

m

m

G

m

,

^fl, ^ ω Äffefrm ^ Als die Bettler sahen, daß es auf dem Tisch viele schmackhafte Speisen gab, Hühnchen, Ente, Fisch und Fleisch, glaubten sie, es werde eine Familienfeier veranstaltet.

E. ^jj" und Zahl + Zähleinheitswort a) Zur Bezeichnung einer ungefähren Größenangabe. ^ wenn

u n g e f ä h r e

m a c h t o d e r

w e r d e n ,

wird angewendet,

G r ö ß e n a n g a b e n d i e

S c h ä t z u n g e n

auf

g e -

V e r m u t u n g e n

b e r u h e n .

;ü:

hingegen

kann in Sätzen mit Zahlenangaben nur bei Angabe von bestimmten Größen zur Betonung verwendet werden:

1. Was glaubst du, wie lang diese Brücke ist ?

-

Wahrscheinlich ungefähr 50 Meter.

2. Der Mann ist wahrscheinlich etwa 50 Jahre alt und 1,70 m bis 1,80 m groß. b) Zur Bezeichnung eines T e i l s von einem größeren Ganzen. b i n d u n g den

T e i l

von

Z a h l

e i n e s

i r - t - t M ^ r ,

+

ZEW

G a n z e n

k a n n

In ^

V e r a u c h

a u s d r ü c k e n :

ftisßi.

1. Einer von meinen Freunden ist erkrankt und liegt im Krankenhaus.

Das Verb ^f

133

2. Einige von den Gästen haben sich übergeben. Satz 1 sagt nicht aus, daß ich nur einen Freund habe, sondern, daß einer von mehreren meiner Freunde krank geworden ist. Analog vertritt ^

J\j

auch offensichtlich einen Teil der Gesamtheit aller

Gäste.

F. ^f a) ^ ffj, W S ,

in Verbindung mit anderen Wörtern

W j f t J L und

^f" ffij wird meistens attributiv angewendet im Sinne von "ein Teil von ...", "manche":

W KJ ¥ äi

in m #

«J £ Ä: Ä fn & * m

1. Manche Studenten sagen:"Wir sind vorbereitet", manche sagen: "Wir sind es nicht." W W A B & i Ä f e f c g j t T . 2. Ein Teil der Leute stand schon auf, um zu gehen. ^

ίΦ

ist immer Attribut eines Subjekts. Wenn das Subjekt bereits

erwähnt wurde, kann ^f B.

+

"b Φ

A ,

Ä

auch ohne das Nomen verwendet werden, z. fö

7,

W tö £ fö Τ (Von diesen siebzehn

Leuten sind manche tot, manche verletzt). =.

bedeutet einige oder einigermaßen. Es kann als Attribut von

abstrakten und konkreten Nomen oder als Adverbialbestimmung angewendet werden:

1. Nicht einmal von den reichen Leuten wollen einige Geld für den Bau einer Brücke ausgeben, obwohl sie dafür mit noch mehr Glück gesegnet werden könnten; warum willst du (es so machen) Geld verdienen, um die Brücke zu bauen? j a » « * * , 2. Einige Ansichten sind richtig und sollten akzeptiert werden.

134

Das Verb

mm

MTο

3. Am Abend war die Mutter ziemlich beunruhigt. Im ersten Satz ist

Attribut des konkreten Nomens

zweiten Satz Attribut des abstrakten Nomens

J U M

Α

, im

» i n dritten

Satz ist es adverbial angewendet. τΓ Μ

)L ( W

—'

JL ) fungiert häufig als Adverbialbestimmung. Es

bedeutet etwas, wenig oder ein bißchen und drückt oft ein Gefühl der Unzufriedenheit oder des Bedauerns des Sprechenden aus:

1. Die Schuhe sind gut, aber (leider) ein bißchen groß. Ä i J f T Ä ^ j & J L * « ^ . 2. Als ich das hörte, war ich (leider) etwas betrübt. Aber das Gefühl des Bedauerns wird nicht immer zum Ausdruck gebracht, ζ. B. im folgenden Satz ist es nicht enthalten: HÜ Ü , &

^F >1

Iff,

M&Egftj&JL^iBT

ßtJ ftt

(Anfangs war es mir

sehr ungewohnt, aber jetzt habe ich mich schon etwas daran gewöhnt). ^jf iffl jl

b e d e u t e t

z i e m l i c h

s e h r

v i e l

o d e r

v i e l :

j g ^ W t t A S f e , töΉ"·£? 1. Geld habe ich genug, was sollte ich befürchten? » W W « , Ä t s t A . 2. Schiffe sind genug vorhanden, nur fehlt es an Matrosen. b) ^f -Objekt-Verbindungen Sehr viele, zumeist abstrakte Nomen verlangen und bilden dann zusammen mit ^

W

als Prädikat

gewissermaßen feste Wortverbindun-

gen, die in der Regel adjektivisch angewendet werden. Viele dieser Verbindungen können durch das Adverb iE! betont werden, andere jedoch nicht, weil sie teils nominal, teils adverbial angewendet wer-

Das Verb 4=1

1

den oder weil sich eine Verstärkung durch iü

vom Sinn her verbie-

tet. f

-Verbindungen, die mit

%

Jl Ψ W

Ψ

fü. verstärkt werden können, sind ζ. B.

)L meisterhaft (51 gut ausgebildet

t m

ifr ϊέ methodisch, fähig berühmt, bekannt einflußreich

m m m

hinderlich

w

ausdauernd

t§.

W 8 U L

munter mutig

talentiert t

#

tu

Λ

unterschiedlich

I t s

interessant

t

x

bedeutungsvoll

ι ε μ

zuversichtlich

l

t

effektiv t

vernünftig

u

begründet

schmackhaft kraftvoll

mm^Lh

nützlich

Ή

systematisch

t

hoffnungsvoll

t i l

mutig

nützlich

interessant

vorteilhaft

m m

m m

reich

fähig

kraftvoll

kraftvoll

W

Λ

ordentlich

gewisse Fähigkeiten haben

fr -Verbindungen, die nicht mit fä zu verstärken sind: t

'b

Λ

f Ä

Schwangerschaft schwanger sein

organische Stoffe

t l

absichtlich zeitweise

schuldig sein

W H c) t

vorsichtiger Mensch

als fester Bestandteil eines Wortes

In einigen Verbindungen ist ^f tes geworden, ζ. B. in züglich),

/]/

.R ίΓ (

(selten).

zum festen Bestandteil eines Wornur

).

t

(besitzen),

t

%

(be

§ 4 DAS NOMEN 4.1. WORTBILDUNG Jede Wortart übt im Satz bestimmte Funktionen aus. Das Problem, ob und wie man die Wortart erkennen kann, wurde schon besprochen (§ 2. 2 Β ) und auch als erstes Hilfsmittel die Struktur des Wortes empfohlen, denn die Struktur eines Wortes bietet oft einen gut erkennbaren Anhaltspunkt. Mit der Struktur tauchte auch schon die Frage auf, ob man mit Hilfe der Bedeutung der einzelnen Elemente, aus denen ein Wort bestehen kann, das im Lexikon nicht eingetragen i s t , die Bedeutung des ganzen Wortes finden kann, denn in jeder Sprache gibt es zahlreiche Wörter, insbesondere zusammengesetzte Nomen, die in keinem Lexikon erscheinen, da ihr Sinn dem Muttersprachler sofort ohne weiteres verständlich i s t . Die zusammengesetzten chinesischen Nomen sind laut Fachbüchern im wesentlichen nach folgenden vier Typen strukturiert: 1. Unterordnung (Attribut-Beziehungswort) Nach Angaben in dem Buch Ρ ill ϊ ί Ä

me

^

r

a

ls

tX. i n Öt) ί^) wl

enthält das Wörterbuch

000 aus zwei oder mehr als zwei Silben be-

stehende moderne Wörter, davon sind mehr als ein Drittel Nomen unterordnenden Typs, und zwar 21 Prozent aus zwei Nomen, 7 Prozent aus Adjektiv + Nomen und 5 Prozent aus Verb + Nomen zusammengesetzt. Praktisch i s t in der Umgangssprache die Anzahl der Nomen, die aus Adjekt i v + Nomen besteht, gewiß nicht kleiner als die der aus zwei Nomen bestehenden, aber diese Wörter werden oft nicht in die Wörterbücher eingetragen, weil sie als grammatische und nicht als semantische oder lexikalische Strukturen zu betrachten sind. Die n u n g ,

N o m e n b i l d u n g im

d u r c h

C h i n e s i s c h e n

z i e h u n g s w o r t - T y p c h i n e s i s c h e n

U n t e r o r d A t t r i b u t - B e -

g e n a n n t ,

S p r a c h e

die

die g r ö ß t e

der An-

Wortbildung z a h l

137

z u s a m m e n g e s e t z t e r

f e r t ,

b i e t e t

dem

S c h w i e r i g k e i t e n , d i e s e r

Nomen

A u s l ä n d e r

v i e l e

eben

v i e l e

w e i l

Z u s a m m e n s e t z u n g e n

W ö r t e r b u c h

zu

l i e -

f i n d e n

n i c h t

s i n d .

im

Das i s t a l l e r -

dings im Deutschen auch nicht anders, und der Ausländer wird von in der Grammatik so häufig auftauchenden Begriffen wie zum Beispiel Zustands-, T ä t i g k e i t s - , V o l l - oder Hilfsverb l e d i g l i c h das Wort " H i l f s verb" im Wörterbuch auffinden können. Um selber die Bedeutung eines e i n g e t r a g e n e n f i n d e n ,

muß

A t t r i b u t s A t t r i b u t g i b t

im

W ö r t e r b u c h

m e h r s i l b i g e n man

k l a r

d i e vor

Nomens

F u n k t i o n e n A u g e n

n i c h t

h a b e n ;

f o l g e n d e

• Eigentümlichkeit,

A u s k ü n f t e

Uber

s e i n

Anwendung, Hauptaufgabe oder Besonderheit:

I® fl! B i l d - Zeitung: Illustrierte fit 1|l ~X

unterrichten - Zimmer: Klassenraum selbst - gehen - Rad: Fahrrad fliegen - Maschine: Flugzeug

* Farbe oder Form: ü

schwarz - Brett: Wandtafel

Γ"

geräumig - Platz: Platz

* Material: Blei - S t i f t : Bleistift Kreide - S t i f t : Kreide • Zugehörigkeit: fö IH ^

das

( d . h . die erste Silbe des zusammengesetzten Nomens)

z i e h u n g s w o r t :

H fj ^

zu

des

Schule - Hof: Schulhof Kopf - Haare: Haupthaar

Be-

138

Das Nomen

• Ursprung, Ursache: 7K pl Λ

Wasser - Katastrophe: Überschwemmung See - Wind

• Ort oder Zeit: ÖC ^ ^ B&

ä.

alt - Angelegenheit: Erzählung, Geschichte neben - Seite: neben Abend - Veranstaltung

Viele Wörter, wie zum Beispiel

jfc ifc (Herr), jz

(Arzt), /J\

(Roman) u.a., sind jedoch nur als ein Ganzes zu sehen und mit keiner Attributfunktion mehr zu erklären. Den Sinn dieser Zusammensetzungen aus der Struktur erschließen zu wollen, führt meist ebensowenig zu einem Ergebnis, als wenn ein Ausländer aus der "Großmutter", die ja weder die Mutter ist noch groß sein muß, den wirklichen Verwandtschaftsgrad erraten wollte. Solche Wörter sind aber fast immer im Wörterbuch enthalten. Auf die Methoden, nach denen geprüft werden kann, ob eine grammatische Struktur vorliegt oder nicht (Einfügen der Partikel Ö^J usw.), wurde bereits hingewiesen.

2. Nebenordnung Aus den in § 2 Punkt 1Α angeführten Beispielen kann man ersehen, daß Wörter, die durch Nebenordnung gebildet sind, sowohl aus Schriftzeichen ähnlicher Bedeutung als auch aus solchen nicht ähnlicher Bedeutung bestehen können und daß die Bedeutung nicht immer aus den Einzelzeichen zu erschließen ist. Auch aus welchen Wortarten ein zusammengesetztes Nomen bestehen kann, haben wir bereits erklärt. Zu ergänzen wäre hier noch, daß die meisten aus einem Gegensatzpaar zusammengesetzten Wörter Nomen sind, deren zweite Silbe immer unbetont ist. Beispielsweise werden ^

und £§ beide nur dann betont gelesen, wenn die Bedeu-

tung beider Zeichen gemeint ist, [5 hingegen unbetont, wenn die Zusammensetzung im Sinne von Sache, Ding verwendet wird. In dem Satz iflit

ßp ff]

(Schichtet die Sachen an beiden

Wortbildung

Seiten, Ost und West, auf) ist ein Wort ( jg

^

®

139

in der Struktur iä

im neutralen Ton), in

(Ost und West), und

®

nur

sind es zwei Wörter

behält seinen Originalton bei.

Um zu prüfen, ob beide Zeichen ein Wort sind oder nicht, versucht man, die Konjunktion fp oder eine Sprechpause einzuschieben. Beide Zeichen bilden ein Wort, wenn Konjunktion oder Pause nicht möglich sind. Außerdem bilden beide Zeichen auch dann ein Wort, wenn zumindest eines der Schriftzeichen allein kein selbständiges Wort darstellt.

3. Verdoppelung Verdoppelungen von Nomen haben im Gegensatz zu Verdoppelungen von Verben, Adjektiven oder Zähleinheitswörtern keine grammatische Funktion, sondern

lexikalische. Das zweite Zeichen wird fast immer im neu-

tralen Ton gelesen. Beispiele: (Onkel),

M M

g

(Vater),

M M

(Mutter), $ l

&

(Sterne).

4. Suffixe und Präfixe Häufiger als andere Wortarten sind die Nomen mit Suffixen oder Präfixen versehen, und zwar meistens mit den folgend genannten. A. Die Suffixe JL :

JL,

zk,

^f

u.a.

In der Pekinger Umgangssprache werden sehr viele Nomen mit

dem Suffix JL

ausgesprochen, die Nationalsprache ( Ä i a ,

Hi io

oder If· }j| üS ), besonders die moderne Schriftsprache, verwendet dieses Suffix sehr viel seltener. Mit ganz wenigen Ausnahmen, ζ. B. in ^C JL

(Tochter), wird dieses Suffix immer unbetont ausgesprochen.

Meistens wird J L als lexikalisches Mittel gebraucht, um ein Wort anderer Wortart in ein Nomen umzuwandeln, ζ. B. aus den Verben iü ^

werden die Nomen

aus den Adjektiven

^

JL (Paket, Handtasche) und und fö die Nomen

(Arbeit), aus den Pronomen ^ JL (hier) und fß JL

und fß

und

JL (Rolle),

JL (Begrüßung) und fö JL

die ortsbezeichnenden Nomen

&

(dort). Aber nicht alle Wörter mit dem Suffix JL

140

Das Nomen

sind Nomen, zum Beispiel ist 35c J L JL

JL

(eine Weile), .p.

verbien; ^

^

ein Verb (sich amüsieren); JL

(etwas früher),



(dünn) sind Ad-

JL (jederart, jederlei) ist ein Adjektiv. Insbesondere

die Anzahl der durch Verdoppelung + J L

gebildeten Adverbien und Ad-

jektive ist groß. Nach Angaben von Fachleuten haben die Wörter mit J L meistens die Bedeutung von "klein" oder "wenig", und viele Nomen mit J L werden zusätzlich noch mit dem Adjektiv /J\ versehen, ζ. B. /J\ ^ J L /]\ J^ JL JL

(Kind),

(Kleinigkeit). Aber das trifft nicht immer zu, ζ. B.: ^

(alter Herr),

^

φ J L (großer Mensch),

Das Hinzufügen von J L

^

^ fä J L (alle Leute).

zu einem Wort unterliegt keinen bestimmten

Regeln, sondern nur dem Sprachgebrauch. Meistens bleibt auch die Bedeutung des Nomens erhalten, egal ob es mit J L z . B . ft J L = ft (Pfirsich), =

/J\

versehen ist oder nicht,

J L = /J\ $

(Roman),

£ f j JL

ΐ, ϋί (Film(Kino)). Nur wenige Nomen ändern ihren Sinn, ζ. B.

(Kopf), aber ^

J L (Chef) oder

(Auge), aber

Ig, J L (Loch).

Viele Nomen werden häufiger mit als ohne J L ausgesprochen, ζ. B. 0U

JL

(vorn), fj

sogar immer mit J L

J L (hinten),

g J L (Park), und manche sind JL

verbunden, ζ. B.

Andere Ausdrücke, wie ζ. B.

JL

(Blume) und Hj J L

(heute) und

JL

(Bild).

(morgen), werden

außer in Peking im allgemeinen statt mit J L mit einem anderen Schriftzeichen gebraucht, hier im Beispiel: - φ

und EJ£j

. Wieder andere

Wörter haben ebensooft das JL nach sich wie ein anderes Zeichen, z.B. w i e g Ii = &

JL

(hier) und fß Μ

= W

JL (dort).

Außerdem hat J L noch einige grammatische Funktionen, aber in diesen Anwendungen ist es in der Nationalsprache so selten, daß hier nicht weiter darauf eingegangen wird. Interessierten sind die Veröffentlichungen von -ψ

$0 jjp zu empfehlen. ist das zweithäufigste Suffix, das von ganz wenigen Aus-

nahmen abgesehen, wie ζ. B. den Adverbien — f



Ü - f (lebenslang) oder

(auf einmal), fast immer als Nominalsuffix erscheint. Das

Wortbildung Suffix ψ

141

kann nicht, wie das Suffix JL , nahezu beliebig zu einem

Nomen hinzugefügt oder fortgelassen werden, sondern bildet meistens mit dem vorangehenden Schriftzeichen eine feste Verbindung, die immer als ein Wort angewendet wird. So dient das Suffix ^

, das einsilbige Wör-

ter in zweisilbige Nomen umwandelt, dazu, die gesprochene chinesische Sprache eindeutiger zu machen. Die mit -p ein Nomen bildenden Wörter gehören fast allen Wortarten an, wie die nachstehenden Beispiele zeigen. Eine ausführliche Liste solcher Nomen befindet sich in dem Artikel

i ^ M i ^ f f t f f l & P ä Nomen + ψ

:

Sohn

IS ψ-

Nase

f! ψ

Ente

fii

Hut

Zähleinheitswort + :

.

JL^ U-Ψ

Verb + ψ

von

^

-f

Adjektiv + - p :

Betrüger Jg^

Q

=

^

JL

= W

Heft flfl· ψ

Band, Heft

ψ

Klöße

Säge

Μ

JL

$Jg ψ ^

^p

verbunden, die gleiche

(Teller), jedoch beinhaltet im allgemeinen ^

^

die Be:Becken,

JL : Schüssel, Napf.

Nur wenige Wörter haben, mit JL oder ^ schiedliche Bedeutung, ζ. B. ft JL ft ψ

der Taube (gehörlos)

(Zahnbürste) oder

deutung von "groß" und JL die von "klein", ζ. B. Trog; /Jn ^

Tisch

ψ

ein dicker Mensch

W

Früchte Tag, Leben

Viele Nomen haben, egal ob mit JL oder ψ Bedeutung, zum Beispiel

J-

Go"

:

ψ

0 ψ

Hof ψ

^

: Element, Mitglied; &

verbunden, eine unter-

."Zensur, Note, 10 Prozent, aber

JL : Tasche, aber ^

ψ

Ganz selten wird durch die Verwendung von JL oder ^

: Kloß. eine gefühls-

mäßig unterschiedliche Einstellung zu einer Sache ausgedrückt, so ist zum Beispiel

zk -f

eine etwas unhöflichere und etwas abwertende Be-

zeichnung für einen alten Mann, freundliche .

^

^

JL

hingegen eine höfliche und

Das Nomen

142 jk

1st e b e n f a l l s e i n S u f f i x , das mit mehreren Wortarten Nomen

b i l d e t und n i e von dem ihm vorangehenden Wort g e t r e n n t w i r d : Nomen + jt? : fc ^JL S t e i n

Verb + jtf :

^

Zunge

-gl -2|L c h i n . B r o t

^

Knochen

^

j k Gegner

jk

jfH ^ Adjektiv +

:

§

Absicht Erwartung

^

^

Holz

^

Taro

H£ ^k Eßbares

:|J ijL Sehenswürdigkeit

^^Schwierigkeit

Z a h l e i n h e i t s w o r t + jt? :

St

V o r t e i l , Gewinn

jj^ Format

^

^

Format

O f t i s t es s c h w i e r i g , eine k l a r e Abgrenzung zwischen einem Nomen, bestehend aus e i n e r A t t r i b u t - N o m e n - S t r u k t u r , und einem aus e i n e r NomenS u f f i x - S t r u k t u r g e b i l d e t e n Nomen zu z i e h e n . B e i s p i e l s w e i s e können bei dem Wort it f*

i t f21 ^

χ

d i e Zeichen

X

als Nomen a u f g e f a ß t werden und

als dazugehöriges A t t r i b u t . Ebenso i s t es aber möglich,

ΞΪΐ

X

a l s e i n S u f f i x zu b e t r a c h t e n , das dem deutschen oder englischen -ismus entspricht. In dem Buch yX i n Öt) ^ noch

,

f ^ und Ε

wl ifc

werden außer JL .

und j k

nur

a l s Nominalsuffixe angegeben, andere Bücher v e r -

zeichnen jedoch v i e l mehr. Wir geben nachfolgend e i n e r e c h t a u s f ü h r l i c h e L i s t e von Zeichen an, die nur s e l t e n oder n i e a l l e i n e i n Wort d a r s t e l l e n , sondern meistens an andere Wörter angefügt werden, um ein Nomen zu b i l d e n . Ob s i e nach strengen Maßstäben t a t s ä c h l i c h a l l e S u f f i xe s i n d , s o l l h i e r n i c h t w e i t e r untersucht werden:

iS

•j^ ^

Journalist

φ %

Beteiligte

Letzter

Λ ^

Arbeiter

^ ^f Greis, Alter ^ w ^te „ . 5p Wissenschaftler

^ ^

Geistesarbeiter

Verfasser /jüj

^

Leser

fö :

Verfasser

A g g r e s s o r Hi ^

Redakteur Besucher, Ankommende

Wortbildung g ^ ^ "=' ^ ^ ψ( ^ ^

selbst Ü ^ wer? Fachmann Hj ^ Maler Linguist jja ^ Historiker Naturwissenschaftler

Μ, Ε Schwanz IE Ε Stummer Μ öS Μ & $ ^ f ] -φ·. ^ it Μ

7jC

Darsteller Sportler ιΚ Koch fö β , Kommandant Mitglied einer Gesellöchaft

ψ Ε Dürre Djf Ε Mund

fr ^ Fachmann y£ ^ Legalist Zauberer, Magier

in Ε Stotterer Μ Ε Schlamm

^ fft Lehrer fiff 9E Μ 4 Μ Kämpfer IS f r Μ ^ ^ ft ^ Matrose Β Angestellter 5g Μ

Forscher Pilot Abgeordneter Schaffner

Natur Β tt Geduld Neutrum J S & männlich Partei«TUBE· Möglichgeist keit Elastizität Wichtigkeit Sklavenseele

Gedächtnis basisch Individualität Lokalisierung

Matrose

Könner

)f>f ^ Gegier

Μ är ^ Scharfschütze ffc ψ- Sänger f f ψ (bezahlte) Schläger fö Jz Bauer ^ ^ Fahrer, Kutscher ? Φ Λ ^ ® j?-

143

Weltanschauung Weltanschauung Weltanschauung

Steuermann der Beste

^ ^ Ehemann ^ Koch ^ Ehemann der χ ^ Zeit älteren Schwe- . _+. . . * ster ^

Objektivität Μ Subjektivität

^ jtjjjl Optimismus %% Pessimismus

Das Nomen

144

±1

Priester

Dame J J - ± Leibwächter Doktorgrad ψ £ ^ ^

ML t: "Hp

Schüler ^ 53 ^ Lehrling a l t e r Herr g £ Arzt (alter männlicher Darsteller in chines. Oper)

If

mm I i »

A L

fc IH

Lehrer, Herr Qi Bediensteter

Terrorist

Finanzkreise

^ Oberschule

Φ

wm

Produktionstempo

ttm mm

Leistungsfähigkeit

Lungenentzündung

© ife Gehirnentzündung

Gelenkentzündung

ß-ik

jjP f k Addition

Kreise

Philosophie

Lehrer tfcjlrp Priester Ingenieur Lektor Magier, Zauberer

% #T / i analytische Methode

^Pf

ψ - ± Diplom (akadem. Grad)

kultureller i Kreis a l l e Schichten

Literatur Hochschule

Kämpfer

Gläubige, Anhänger

Erziehungsbereich

J b .

M:

^ Krankenschwester



Gläubige (rel) H Bandit 'fs

^

^ ±

entzündung

Nasenentzündung

tfc & 7έ Vergleichs- -j- ^ methode |J3

Art und Weise, Methode ^

g

tyj

Induktion

fe ^

Formel Gleichung

|Hj ^ Ä

Dezimalsystem

Frage-Antwort-Methode

145

Wortbildung

Β» Λ

ps

> Pferde-

£

f * j j Produktions-

fg j j i S tZi Λ

i g Empfindlichkeit

^

Gefallen

η Gewohnheit Charakterfestigkeit

33

im. f t Temperatur Temperatur

ms

Μ:

Gerechtigkeitsgefühl

s t Η Talent # Ή G e i s t , Aussehen

je ^

Glück

& g

K ®

Maß

vulgär

Stärke

Β i t Höhe Μ I t äußere Erscheinung

S S

Tiefe

Front

HU & Front

§[

Luftweg

Horizont

iM ££ Verkehrslinie

-qp

Lebenswichtiges

φ Μ Mittelgröße

& ft

IE X ^

Härte, Festigkeit

^

neuer S t i l

•jz g j großes Modell

Stromlinienform Β;

Gedächtnis Inspiration

Verantwortungsgefühl .

Fähigkeit

^

ffi Gegenseite ® prächtig,

gy altmodisch ^f j g Gegenüber

TP ]gj Oberseite Jjlj ]§} Laden f r o n t

0

Hinsicht

Ansehen, Ruf % fc Negativ

ZI i t Klinge dünnes Plättchen fpffl:

m 1-fc f p S

« 1

g j j^- Papierschnipsel

ffl Assimilation

Sil f P ffl Nebenwirkung

f ^ ffl psychologisch

Β SS

j p j « Zinsen i B « Trinkgeld nfe'fr ift Idealismus Materialismus

^

ίέ

M1^ Essenskosten Methodik Relativitätstheorie

^

—• 7Π 4g

^

Kapital

Monismus Schlußfolgerung

Das Nomen

146

•fe:

% -fe Provinzgouverneur Rektor, Dekan

EfeX:

f t TF Φ

^j·

Abteilungsleiter

Φ @ it£ X

Imperialismus

^t

Sozialismus

^

X . Kapitalismus

3ü Jgfe: Jfr £ X Anarchismus Genußsucht

B. Die Präfixe ^T:

Kompanieführer -fe Rektor

ffi ^

Revisionismus X

βλ.

J t "fe Stadtrat, Kreisleiter

/>>,

R

vor einer Zahl zur Bezeichnung der Reihenfolge der Ge-

burt oder vor einem Familiennamen

(wenn der Angesprochene älter als

der Sprecher oder zumindest gleichaltrig mit ihm ist) ist ein echtes

Präfix, zum Beispiel ^

|l| (Amerikaner). Oft ist ^

oder

Wortes, zum Beispiel ^ ^

^

^

ψ- (Meister),

£

^r 3Ξ (Herr Wang)

jedoch nur Bestandteil eines

(Vater), ^

(Rabe),

(Großvater oder allgemein a l t e r Herr),

(Ehefrau), ^

Z I (der Z w e i t ä l t e s t e ) ,

^

^

(Tiger)

gjj, (Maus),

mit anderen Wörtern eine grammatische Struktur, denn die Bedeutung

von "alt" ist in den Wörtern erhalten geblieben, zum Beispiel

^

^ ü f

(Landsmann). Und manchmal bildet

(Tante, alte Frau),

3g- gif ^

/h:

/J\ ^ Herr Li

/\\

W>:

W> ~

^

W:

Mil

Erster erste Stufe

Μ Χ Μ jja -pp

^

^

(ältere Generation, a l t e Meister). Herr Zhang H

Zweiter (usw.)

m

zweiter Tag des Monats, zweites Schuljahr der Oberschule

Antonym JX. ft konterrevolutionärer Putsch

Widerstand

Weitere Arten der Nomenbildung sind Zusammensetzungen aus Verb + Objekt und Subjekt + Prädikat sowie lautliche Obernahmen aus fremden Sprachen (vgl. § 2 Punkt 1 C, D, G).

147

Anwendung

4.2. DIE ANWENDUNG DES NOMENS Das Nomen i s t in jeder Sprache die am häufigsten auftretende Wortart, mindestens die Hälfte des Wortschatzes einer Sprache besteht aus Nomen. Die Anwendungsmöglichkeiten eines Nomens sind zwar v e r h ä l t n i s mäßig v i e l s e i t i g , aber man muß immer bedenken, daß das Nomen am häuf i g s t e n in seiner Hauptfunktion, nämlich als Subjekt oder Objekt erscheint. A. Das Nomen als Subjekt oder Objekt Die

A n w e n d u n g

j e k t

o d e r

ohne

w e i t e r e s

A n w e n d u n g e n m e i s t e n s

i s t

Nomens im

m ö g l i c h , in

von

a b h ä n g i g

e i n e s

O b j e k t

a l s

w o g e g e n

a n d e r e n

Sub-

a l l g e m e i n e n s e i n e

F u n k t i o n e n

b e s t i m m t e n

B e d i n g u n g e n

s i n d .

Zu der Hauptfunktion des Nomens i s t in den Grammatiken meist nicht viel gesagt, denn es i s t k l a r , daß die Wortart, die im allgemeinen Lebewesen, Dinge oder Begriffe bezeichnet, in jeder Sprache dazu geeignet i s t , als Subjekt oder Objekt in einem Satz zu fungieren, ζ. B.: Eines Tages ging ein Bauer in die Stadt, um einzukaufen. & R

Subjekt:

, Objekt: jfc jTf .

In dieser nahezu "natürlichen" Anwendung t r i t t das Nomen in f a s t 80 Prozent a l l e r Fälle auf und bereitet keine Schwierigkeiten. Mehr Aufmerksamkeit erfordern seine übrigen Anwendungsmöglichkeiten. B. Das Nomen als Prädikat a) Mit Kopula jfb A l s

P r ä d i k a t

m e i s t

d i e

v e r l a n g t

H i l f e

der

das K o p u l a

Nomen f

:

148

Das Nomen

1. Wir alle sind neu angekommene Studenten. 2. Yang Bu ist der jüngere Bruder des Yang Chu. Es wurde bereits erwähnt, daß in Sätzen dieser Art, die recht häuf i g sind, das Nomen zusammen mit der Kopula Jl; als Prädikat zu betrachten i s t , denn der sinngebende Teil des Prädikats i s t das Nomen. b) Ohne Kopula Das

Nomen

d o c h ^

M. kann

m a n c h m a l a l s

im

C h i n e s i s c h e n

auch

P r ä d i k a t

ohne

d i e

je-

K o p u l a

a u f t r e t e n :

η mm λ.

1. Ich stamme aus Hunan.

& Λ- Λ - J& ea *a„

2. Dieser Mann sieht ganz gefährlich aus.

fiiatsi'tfis^ii!

3. Du gewissenloses Ding! A l l e r d i n g s Form

nur

w e n n , nen

w e r d e n s e l t e n

dann

m e i s t

S p r a c h e .

s o l c h e n t r i b u t A b e r w o r t

in

( ü



m i t

Z a h l

a l s

P r ä d i k a t ,

den

P r e i s ,

in

der

A u ß e r d e m

F ä l l e n

z u s a m m e n

g e b e n

Nomen

d i e s e r

a n g e w e n d e t ,

f a s t

und ζ

die

:

1. Das Buch kostet acht Mark.

g e s p r o c h e -

h a b e n immer

s i e

e i n

in A t -

Z ä h l e i n h e i t s -

d i e n e n B.

und

Nomen um

U h r z e i t

das u s w .

h ä u f i g A l t e r , a n z u -

Anwendung

149

$ #μ τ&mm

2. Damals war e r e r s t siebzehn Jahre a l t und b e t e i l i g t e sich schon an der Bewegung gegen die Qing-Dynastie. Ü, £ £ - ÜIJ T . 3. Es i s t b e r e i t s V i e r t e l nach f ü n f . Ä i l S t - Ä I P A . 4. Wir sind zu Hause fünf Personen. ä l l f H « 5. Dieser Tisch i s t

. dreibeinig.

C. Das Nomen als Attribut In

s e i n e r

t r i b u t , l i c h in

d r i t t e n

v e r l a n g t

d i e

e r f o r d e r l i c h ,

JL Μ Hl ΐ

ft

(Kinderbücherei),

i i iS , JLÄ

Zum Ausdruck von V e r h ä l t n i s l i c h , Wang),

z.B.

ζ . B. ^

^

a l s .

A b e r i s t

ifc-^'i^f·?'

fj]

At-

e i g e n t -

Z u s a m m e n s e t z u n g e n

n i c h t

men fc ^

Nomen

S t r u k t u r p a r t i k e l

v i e l e n

schaft),

F u n k t i o n ,

das

s i e (Holzstuhl),

(Erdöl-Aktiengesell-

(Schuhgeschäft). In diesen Verbindungen sind die No, Έ

1&

und

Z u g e h ö r i ist 3E

^

Attribute. g k e i t

jedoch meistens Ji§

ψ

JL

oder

B e s i t z -

e r f o r d e r -

( d i e Handschuhe der Tante

(der Vater des Kindes),

Μ f ? ÖtJ Μ

(der

Sekretär der Handelsgesellschaft). Zu den Nomen zählen auch die Zahl- und Zähleinheitswörter. Diese Nomen, d i e ö f t e r als A t t r i b u t fungieren denn als Subjekt oder Objekt, werden in a t t r i b u t i v e r Funktion in § 17 Punkt 1 Β behandelt.

D. Das Nomen als Adverbialbestimmung Außer in Verdoppelungsform kann ein Nomen a l l e i n in der Regel nicht als Adverbialbestimmung angewendet werden. Erst in neuerer Z e i t f i n d e t

Das Nomen

150

man gelegentlich Anwendungen wie tS.

ft

fi

|TL tt ft X



(mechanisch arbeiten),

(logisch denken) u. a.

Das Nomen als Adverbialbestimmung ist sehr selten und verlangt immer die Strukturpartikel

ft

. Lediglich die Orts- und Zeitnomen treten öf-

ter in der Funktion von Adverbialbestimmungen auf als in der Funktion von Subjekt oder Objekt (vgl. hierzu § 4 Punkt 7, 8). Mit Präpositionen bilden Nomen meist Adverbialbestimmungen oder Präpositionalobjekte (vgl. § 8 Punkt 1, 2). 4.3 DIE EINTEILUNG DER NOMEN An das Nomen sind in allen Sprachen mehrere Probleme gebunden. Das erste ist das des Geschlechts (natürliches oder künstliches), das zweite das seiner Funktion, ζ. B. ob es im Satz Subjekt oder Objekt ist, und das dritte Problem ist, ob es als Einzelstück oder als Vertreter einer Gattung dient. Im Vergleich zu dem Nomen im Deutschen ist das chinesische Nomen viel unkomplizierter. Ein künstliches Geschlecht, das dem Lernenden meist Schwierigkeiten bereitet, hat das chinesische Nomen nicht. Wenn erforderlich, stellt man einfach die Zeichen vor die Person, ζ. Β. ^ j§ Μ

ψ

iL (Freund) und £

£

(Frau) oder

(Student) und

^

(Freundin),

Λ

jjj] £

£

J§ (Mann)

(Studentin),

(Mann), jz; \ ( F r a u ) .

Zur Bezeichnung des natürlichen Geschlechts von Tieren kann man die Zeichen & (Huhn) und

(Herr) u n d # ( ft XMutter) verwenden, ζ. B. JD| (Hahn),

(Bache, Sau) und fe $

(Hase) und φ & ψ

#

(«ffc ) jt|

(Häsin),

φ

(Keiler, Eber) usw.

Die Frage, ob ein Nomen als Subjekt oder Objekt fungiert, und wenn als Objekt, ob dann als direktes oder indirektes, entscheidet sich lediglich nach seiner Stellung im Satz; eine Deklination gibt es nicht, den Kasus, der in vielen Sprachen bestimmt, in welcher Funktion das Nomen steht, kennt das chinesische Nomen nicht. ob

ein

N o m e n

E i n z e l n e s t r i t t ,

im

o d e r

w i r d

S a t z s e i n e

d u r c h

d a s

ein

Die

F r a g e ,

b e s t i m m t e s

G a t t u n g

v e r -

Z a h l - Z ä h l e i n -

Einteilung h e i t s w o r t - A t t r i b u t

151

g e k l ä r t

-

ähnlich wie

im Deutschen, wo diese Frage oft durch die Anwendung des A r t i k e l s entschieden wird.

Die

Wahl

e i n h e i t s w o r t e s A r t

des

des

i s t

N o m e n s ,

r i c h t i g e n

a b h ä n g i g

Z ä h l -

von

der

deshalb müssen wir die Nomen in Grup-

pen einteilen: A. Konkrete Nomen Konkrete Nomen bezeichnen Dinge oder Personen, die man konkret wahrnehmen kann. Sie sind in folgende Untergruppen einzuteilen: a) Gattungsnomen Die Gattungsnomen bezeichnen Personen, Tiere, Pflanzen oder Gegenstände und sind damit die allgemeinste und umfassendste Gruppe der Nomen, ζ. B.: Personen:

Lehrer, Herr

ifc

Ξ, Pferd

Tiere: Pflanzen:

Blume

Dinge:

Tisch

m *

Student

Genösse

Hund

Vogel

Gras

Μ

Haus

Baum Auto

Diese Nomen können die Gattung als Ganzes oder als Einzelstück vertreten.

Man

nen

k e i n

das

Nomen

v e r w e n d e t

im

a l l g e m e i -

Z ä h l e i n h e i t s w o r t , d i e

G a t t u n g

wenn

v e r t r i t t :

1. Da der Mensch früher oder später doch sterben wird, was nützt es da zu weinen? flbÄ»». 2. Er ist Polizist. Hier vertreten die Nomen Α Wenn

j e d o c h

G a t t u n g

nur

und ^ e i n

b e z e i c h n e t

^

die ganze Gattung.

e i n z e l n e s w e r d e n

der

s o l l ,

Das Nomen

152 b r a u c h t

das

zwar in der Regel und

N o m e n

das

ein

A t t r i b u t ,

A t t r i b u t

aus

Z ä h l e i n h e i t s w o r t ,

/]\ 0 ,

U l f c t j S l I · ^

und

Z a h l -

ζ. B.

flk

^

Τ



(Sein Vater hat einen kleinen Laden

eröffnet, und darin arbeitet er). b) Eigennamen Mit den Eigennamen werden bestimmte Lebewesen oder Dinge individualisierend aus ihrer Gattung herausgehoben. Im engsten Sinne gehören zu den Eigennamen nur Personennamen oder Rufnamen von Haustieren, aber im allgemeinen zählen auch die Titel von Büchern, die geographischen Bezeichnungen für Berge, Länder, Flüsse usw., kurz alle nur einmal vorkommenden Bezeichnungen dazu. Eigennamen werden nicht mit Zähleinheitswörtern angewendet, es sei denn, der Eigenname ist zu einem so festen Begriff geworden, daß er stellvertretend für eine bestimmte Gattung steht. Zum Beispiel vertritt der Name "Eulenspiegel" im Deutschen einen ganz gewissen Typus Mensch bzw. kennzeichnet ein ganz bestinrites Verhalten, so daß man auch im Deutschen sagt: Er ist ein richtiger Eulenspiegel. In diesem Sinne kann auch ein chinesischer Eigenname nem Zähleinheitswort angewendet werden, ζ. B.: ^



^

^

mit ei-

H - f ^J^ E

(

-fßi

(Drei Schuster zusammen sind so klug wie ein Zhu-

ge Liang). Hier vertritt der Eigenname Zhuge Liang einen sprichwörtlich klugen Mann. Mehrere Eigennamen können, der Größe oder Zugehörigkeit nach vor ein Beziehungswort gestellt, ein langes Attribut bilden, ζ. B.: ff € , fö Μ

rfr m

Μ

&

it,

Μ #

±

r

*

ΡΛ

( d i e Produktions-

brigade Longjing der Volkskommune Xihu in Hangzhou, Provinz Zhejiang),

&

Μ

π jt!:,

Φ

ίΠ

Κ

(Bezirksamt Zhong-

he des Kreises Taipei (in der) Provinz Taiwan). c) Stoffnomen S t o f f n o m e n M a t e r i a l i e n .

b e z e i c h n e n Sie

w e r d e n

S t o f f e im

o d e r

C h i n e s i -

Einteilung s e h e n der

m i t

den

Maße

Sä - ^ J t M ^

und

153

Z ä h l e i n h e i t s w ö r t e r n M e n g e n

g e b r a u c h t ,

— Jffä

(2 kg Mehl),

ζ. B.

(1 Pfund Zucker),

Ξ

yfc iftj(3raTuch) usw. Auch im Deutschen sind diese Maßangaben unentbehrlich, sofern es sich um konkrete Mengen von Materialien handelt. Nur wenn die S t o f fe oder Materialien

i h r e

G a t t u n g

v e r t r e t e n ,

s i n d

im

Z a h l Z.B.

und f M B II

a l s

G a n z e s

C h i n e s i s c h e n

Z ä h l e i n h e i t s w o r t

u n n ö t i g ,

(Ich trinke gerne Milch).

Ί ^

d) Sammelnomen Mit den Sammelnomen, die als singularische Substantive g l e i c h artige Dinge oder Lebewesen zusammenfassen, werden keine Einzelstücke bezeichnet, ζ. Β. 7.K ^

(Obst),

#

(Wald, Bewaldung).

Sie können auch als allgemeine Nomen verstanden werden. m e l n o m e n s t e n s

h a b e n

e i n

im

Sam-

C h i n e s i s c h e n

e i g n e s

mei-

Z ä h l e i n h e i t s w o r t .

Viele Sammelnomen werden im Chinesischen dadurch gebildet, daß man dem Nomen ein Zähleinheitswort Beispiel

Μ βλ. (Flotte),

(Pferde), \

fr

(Sachen), ££

n a c h s t e l l t ,

zum

(Wagen), βΛν ·£& (Truppen), 3» E (Papiere),

fr

(Dokumente),

(Masse) usw.

B. Abstrakte Nomen Bei den abstrakten Nomen unterscheidet man im Chinesischen folgende drei Gruppen: a) B e g r i f f e , ζ. B. g

(Gedanken), ^

(Geist, Gesinnung),^

(Benehmen, Verhalten);

b) Fabelwesen, ζ. B. % (Gott) u.a.;

(Geister, Teufel), {ÜJ (Feen, Elfen),

154

Das Nomen

c) Verben. Viele abstrakte Nomen, die einen Zustand, einen Vorgang oder eine Tätigkeit bezeichnen, sind ursprünglich Verben, einige von ihnen können auch noch verbal angewendet werden, ζ. B. |§ fä (Schlaf), JfefT (Reise), £ J g (Friede), ^ - p p

(Leben), $ φ

(Revolution), ^ i i

(Krieg), ,^ρ ψ

(Prüfung) usw.

4.4 DER NUMERUS Eine der Eigenschaften von Nomen i s t ihre Zählbarkeit oder Meßbarkelt. Der Numerus der Nomen, die nach Stücken zu zählen sind, drückt mit der Form des Singulars oder Plurals aus, ob es sich um ein oder um mehrere Stücke handelt. von

Um

die

G e g e n s t ä n d e n

b r a u c h t e i n e

man

g e n a u e

zu

i . a .

A n z a h l

b e z e i c h n e n ,

ein

Z a h l w o r t

S t r u k t u r

aus

Z a h l w o r t

e i n h e i t s w o r t ,

die

a t t r i b u t i v

das

Nomen

g e s t e l l t

oder

+

Z ä h l vor

w i r d .

In den europäischen Sprachen wird der Numerus durch die Endung des Nomens ausgedrückt, Singular und Plural werden in der Grammatik mit dem Nomen behandelt; wie man diese Begriffe im Chinesischen d a r s t e l l t , dessen Nomen ja keine Endungen haben, müssen wir deshalb auch mit dem Nomen zusammen besprechen. Die Bezeichnung der genauen Anzahl von Dingen erfolgt im Chinesischen ähnlich wie im Deutschen durch das Zahlwort, man

im

der

R e g e l

Nomen des

C h i n e s i s c h e n n i c h t

s t e l l e n ,

das

nur

Z a h l w o r t

u n m i t t e l b a r es

b e d a r f

Z ä h l e i n h e i t s w o r t e s .

kann

der

vor

in das

H i l f e

Singular und Plural

werden durch folgende Mittel ausgedrückt: A. Durch das Nomen selber Nomen, insbesondere Sammelnomen, vertreten selber meistens den Plur a l , wenn sie nicht durch ein Attribut als Singular gekennzeichnet sind:

Der Numerus

Λ

Κ

mm

Volk

Χ

Λ

155

Arbeiter

£

Delegation

Truppe

alle Leute

Mitschüler

Ψ

Kader, Offiziere

Κ

Bauern Masse

ffi beide

ψ

Rinder

Schafe

Β. Das Attribut Das Attribut ist eines der wichtigsten Mittel zur Bezeichnung des Plurals:

® £

sehr viel viel

manche t / L t

viel —

^

HA*

einige

—-8J

alle

einige

80 ö H ^ Π : —• Π ^ |pj — 1 1 · ^ ; feÜ Τ —" Ü ^•f» Ölt: ΞΞ Öit Α Ά : —· fö Μ JjB,

eine Idee, Absicht dieses Benehmen eine Angelegenheit eine Zeitlang Mühe ein Schreck eine Unterrichtsstunde ein Lebensabschnitt ein Abschnitt der vergangenen ein Beruf solche Leute eine Legislaturperiode des Bundestages eine Amtszeit des Präsidenten eine Nachricht eine Regel ein Gesetz eine Sorge ein

Satz

eine Tätigkeit, ein Posten ein Fachwissen a u f e i n e Ablehnung stoßen eine drittklassige Fähigkeit eine Hoffnung ein Autounfall

Viele Zeitnomen, attributiv vor ein anderes Nomen gestellt, fungieren wie ein Zähleinheitswort, ζ. B.:

^C: — 3^·^·

drei Tage Urlaub haben Ϊ2Ι /L 'fg einige Tage Briefe austragen d a s β 3 0 2 0 Leben lang in M T —' ^ ~F 0 Schwierigkeiten stecken

In diesen Strukturen sind ( ^r.) ^

, ( / L ) ^ und — · ^

-J- wie

173

Die Zähleinheitswörter Zähleinheitswörter angewendet. Andre Zeitnomen dieser Art sind: Jahrhundert

It'lJ Viertelstunde

Μ

Woche

fö Minute

if

Jahr

fjf Sekunde

^

Tag

Sfc ± ,



Nacht

Stunde

$ ,

±

Abend

tH; Β,

/hBi,

ΙΦ^

4.5.2 Die verbalen Zähleinheitswörter Im Chinesischen brauchen Verben nicht nur in der Funktion als Nomen ein Zähleinheitswort, sondern mitunter auch in der Funktion als Prädikat. Da aber für Verben in beiden Funktionen meist die gleichen Zähleinheitswörter verwendet werden, behandeln wir die Zähleinheitswörter des Verbs, wie in chinesischen Grammatiken üblich, hier im Kapitel Uber die Nomen und nicht im Kapitel Verb. Obwohl die verbalen Zähleinheitswörter ebenso wie die nominalen Anzahlen angeben, nämlich die Anzahl von Tätigkeiten, und sich in ihrer Anwendung manchmal nicht von den nominalen Zähleinheitswörtern unterscheiden lassen, haben sie aber auch

eigene grammatische Merkmale, die sie deutlich von den nominalen

Zähleinheitswörtern abgrenzen. A. Einteilung Im allgemeinen werden die verbalen Zähleinheitswörter in chinesischen Grammatiken in drei Gruppen eingeteilt; wir teilen sie aus einem bestimmten Grund, auf den wir später zurückkommen werden, zunächst in zwei Gruppen ein, und zwar verbale Zähleinheitswörter, die die Häufigkeit einer Tätigkeit bezeichnen, und verbale Zähleinheitswörter, die das Mittel bezeichnen, mit dem die Tätigkeit durchgeführt wird.

17 4

Das Nomen

a) Häufigkeit bezeichnende verbale Zähleinheitswörter: κ , e ,

m,

m,

m,

®

f&, τ ,

w,

M,

m,

m> n ,

m,

Einige dieser Zähleinheitswörter drücken aus, daß die Tätigkeit sich mehrmals ereignet, ζ. B.: fj

•—·

—·

eine Tracht Prügel a u s t e i l e n (mehrere Schläge) If

anhaltendes Klatschen, stürmischer B e i f a l l

b) Mittel der Tätigkeit bezeichnende verbale Zähleinheitswörter Zähleinheitswörter, die das Mittel bezeichnen, mit dem eine Tät i g k e i t ausgeführt wird, sind immer selber e i n ^

e i g n e s

~y —· J]

ι® Τ — W

Nomen,

Z ä h l e i n h e i t s w o r t

ein Messerstich - mit einem Messerstich ein

die h a b e n :

(töten)

F u ß t r i t t - einen F u ß t r i t t geben

Die hier als Zähleinheitswörter dienenden Wörter J} und j$ß brauchen nominal angewendet die Zähleinheitswörter Κ ' ( - i E ZI

,

- - f f l

,

» i E °der

- K W ) .

Diese Zähleinheitswörter sind recht zahlreich, aber ihre Anwendung i s t immer auf wenige Verben beschränkt,

Stimme als Zähl-

^a

einheitswort i s t beispielsweise nur für das Wortfeld sagen ( 01,

Hij,

BrC, l l Μ U.a.) anzuwenden,

einheitswort nur für das Wortfeld sehen m,

m,

«p,

m

gg. Auge als Zähl-

lg,

gg,

m,

).

Diese Gruppe schließt auch noch einige Nomen ein, die eine Ortsangabe ausdrücken, zum Beispiel: ( f

I öft. Τ "—"

lehmbedeckter Fuß ώί

blutüberströmter Kopf

Die Zähleinheitswörter

175

Β. Funktionen der verbalen Zähleinheitswörter a) Als Attribut Die Zähleinheitswörter der ersten Gruppe können wie nominale Zähleinheitswörter an A t t r i b u t s t e l l e g e s t e l l t werden, aber sie haben engere Beziehungen zur Tätigkeit (Prädikat) als zu den Nomen, die nach ihnen stehen. Die Zähleinheitswörter der zweiten Gruppe, k ö n n e n a b e r an

g e n a u s o s i e

a n g e w e n d e t

t a u c h e n

w e r d e n ,

z i e m l i c h

A t t r i b u t s t e l l e

s e l t e n

a u f :

i f g f t i a i - T i c i , u f i Ä Ä . „. 1. Nachdem Yanzi rasch seine Kleidung in Ordnung gebracht hatte, sagte er ernsthaft S A s f c i T T f f e - i - T j S ^ o 2. Dann gab ihm der Reiche zwanzig Hiebe aufs Gesäß. i H ^ T / L P i S i i T . 3. Er aß nur einige Mundvoll und ging gleich fort. flfejfc — ^ f t R — π ^ o 4. Unterwegs stieß er bei jedem Schritt einen Seufzer aus. Hier stehen — Τ » — +

Τ » Λ Π

und — ρ

an A t t r i b u t s t e l l e .

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den nominalen und den verbalen Zähleinheitswörtern l i e g t darin, daß h ä u f i g

a l s

s t i m m u n g

O b j e k t b e n u t z t

n o m i n a l e n

ZEW

d i e

und

A d v e r b i a l b e -

werden,

nur

w ä h r e n d

dann

d i e n e n

k ö n n e n ,

wenn

w ö r t e r

b e r e i t s

e r w ä h n t

v e r b a l e n

a l s

i h r e

d i e

O b j e k t B e z i e h u n g s -

w u r d e n .

Das no-

minale Zähleinheitswort kann im Gegensatz zum verbalen a l l e i n weder als Objekt fungieren noch als Adverbialbestimmung.

176

Das Nomen

b) Das verbale Zähleinheitswort als Objekt oder Adverbialbestimmung: ffe Sft f i ^ ^ t ^ A i f i t T S T .

m^jim^m,

1. Wer mit zwei Pfeilschüssen beide Augen des Pfauen (auf dem Bild) treffen könne, dem werde er seine Tochter zur Frau geben. Und all die Freier schössen zweimal. £ « ώ S i t 7. 2. Nachdem zuerst Dou Yuejiao dreimal geschossen und überraschenderweise nicht einmal getroffen hatte, sollte nun Yang Youji schießen. 3. Er schoß mit neun Schüssen neun Sonnen herunter, da blieb dem Himmel nur noch eine übrig.

τ

τ

m

υ

χητ-m.

»

4. Als Wu Song den zerbrochenen Knüppel gefunden hatte, versetzte er (dem Tiger) wieder eine Tracht (Prügel). Als Objekte fungieren hier |^(4).

Die

d i k a t ben

a l s

S T

O b j e k t e

s t e h e n d e n an,

wie

P r ä d i k a t

(Satz 1),

o f t

n a c h

(2) und dem

— P r ä -

v e r b a l e n

ZEW

s i c h

d u r c h

das

T ä t i g k e i t

e r -

b e z e i c h n e t e

e i g η e t .

Η Τ

d i e

g e -

Die Anzahl i s t im allgemeinen betont. Diese Objekte

können keine andere Stellung im Satz einnehmen, es sei denn, s i e werden im Sinne von alles oder nichts mit Hilfe der Adverbien oder -til vor das Prädikat g e s t e l l t wie in Satz 2: — " f "tÖ. ( k e i n einzigesmal, nicht mal einmal). Als Adverbialbestimmung des Mittels dienen jSj m (3). Die des

ZEW

vor des

e r e i g n e t

e r r e i c h t mal

A d v e r b i a l b e s t i m m u n g

M i t t e l s

h e n d e n s i c h

a l s

w i r d ,

e i n g e s e t z t

t i g k e i t

(Satz 1) und

s i c h

dem V e r b s

bzw. wenn w i r d x - m a l

P r ä d i k a t g e b e n w e l c h e r e i n o d e r

s t e an,

was

Z u s t a n d

M i t t e l e i n e

e r e i g n e t

χ T ä -

h a t .

Die Zähleinheitswörter Diese Zähleinheitswörter umfassen auch gewisse

177 aus Zahlwort + ZEW +

Verb bestehende Strukturen, die meistens vor dem Prädikat stehen. Beispielsweise kann in dem Satz i?t

JE.

ffe — | S f c S L ® i

®

#

3P-t* fä &

(Er bearbeitete den falschen Teufel so mit Fußtritten,

daß dieser unwillkürlich losbrüllte: ο weh, ο weh!) die ganze Struktur —'

als e

''n besonderes verbales Zähleinheitswort zum Ausdruck

SL %

des Mittels betrachtet werden.

C. Das verbale ZEW in Sätzen mit anderen Objekten Sind außer dem aus Zahl und verbalem Zähleinheitswort gebildeten adverbialen Objekt weitere Objekte im Satz vorhanden, tet

s i c h

len

O b j e k t s

ren

die

S t e l l u n g n a c h

der

des

so

rich-

a d v e r b i a -

Art

der

a n d e -

O b j e k t e :

a) Das adverbiale Objekt steht meistens nach dem personalen Objekt: (personales Objekt = Person oder Personalpronomen, manchmal auch ein Tier)

mmifc.

K l ? A M f l k - T , Μ Λ 1. Andere Leute brauchten ihn nur einmal anzurühren, gleich schlug er sich auf Tod und Leben mit ihnen herum. m - X * £ Ä Μ SI Ψ Hi, 2. Eines Tages lief der kleine Tiger zu dem Esel und stieß ihn absichtlich einmal an. b) Das adverbiale Objekt steht vor dem Sachobjekt: vgl. S I T T3cflR; Κ



Ρ

}T7 Η

+

ife Τ

Λ



—'

t£;

(s. S. 175). D. Verben als verbale Zähleinheitswörter

Chinesische Grammatiken führen meist noch eine dritte Gruppe von verbalen Zähleinheitswörtern auf, und zwar das zweite Verb von Verben, die mit oder ohne —

verdoppelt sind (

ff,

f f — · f|

usw). Aber

178

Das Nomen

solche Strukturen betonen stärker die Kurzzeitigkeit eines Vorgangs als eine Frequenz, ζ. B.:

mnm-m,

$ u n # * so * föit 1. Wir können den Elefanten nicht sehen, laß ihn uns mal betasten, ja? (sagten die Blinden)

^xmm-TM-Mftiii... 2. Der alte Mann wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß ab und sagte ... Die Strukturen

^



^

ganz andere Bedeutung als

und

^

^ — · f

— und

in diesen Sätzen haben eine — • "p" , denn sie bezeich-

nen zwar einen aus mehreren Bewegungsabläufen zusammengesetzten, aber stetigen, gewissermaßen fließenden Vorgang, wogegen durch die Zähleinheitswörter unterbrochene, zählbare Bewegungseinheiten bzw. eine oder mehrere deutlich voneinander getrennte Tätigkeiten dargestellt werden. In dem Satz

ffc ill ^



Ä

£

ίΤ

ίΤ Ψτ

(Wartet ein Weilchen,

ich gehe mich informieren) ist — · ^f ganz offensichtlich kein verbales Zähleinheitswort, denn hier wird die Tätigkeit warten nicht gezählt. Wir betrachten die zweiten Verben der Verbverdoppelungsform deshalb nicht als Zähleinheitswörter. Das Zahlwort — · vor einem Verb wird als Adverb behandelt, obwohl es auch auf die Häufigkeit (einmal) einer Tätigkeit hinweist, ζ. B.:

Er guckt einmal und weiß sofort, daß die Situation nicht gut ist. (Er weiß mit einem Blick ...) Hier kann man nicht — behandeln;

als Zahlwort und H

ist Prädikat, das Adverb —

als Zähleinheitswort

fungiert als Konjunktion.

4.6 DAS NUMERALE Der Gebrauch des Zahlwortes schwankt im Chinesischen zwischen der Anwendung als Nomen und der Anwendung als Adjektiv. Es kann beispielsweise als Subjekt, Prädikat und Objekt angewendet werden: Ξ iP Ξ Jt » 1. Drei plus drei ist sechs. 2. Als er bis 10 gezählt hatte, zählte er nicht mehr (weiter). (Er zählte bis 10 und nicht weiter) In diesen Sätzen dienen Ξ /\ bildet mit ^ Das

ist

w e n d u n g

j e d o c h des

f u n g i e r t m e n s .

n i c h t

die

N u m e r a l e s ,

es

als

H a u p t a n -

d e n n

A t t r i b u t

m e i s t e n s

e i n e s

N o -

Im Chinesischen braucht es dazu fast immer ein Zählein-

heitswort, ζ. B. •φ \

und -J- als Subjekt bzw. Objekt,

ein Prädikat.



#

(fünf Bücher),

+

ψ

(10 Hefte),

(zwei Leute) usw.

Das Numerale + ZEW kann auch nach einem Personalnomen als Apposition angewendet werden:

1. Ich allein kann das nicht machen. f&fllH^JElE. 2. Die drei Leute sind alle noch da. Obwohl das Zahlwort meistens als Attribut dient, unterscheidet es sich jedoch nach Prof.

3Ξ Λ

vom Adjektiv durch zwei wesentliche

Punkte, und zwar: Erstens: Das Numerale allein kann im Gegensatz zum Adjektiv kein Prädikat bilden. Nur mit einem Nomen zusammen fungiert es in einigen Fällen prädikativ, ζ. B.:

^

Das Nomen

180

Ι ί Λ , ^ Τ . 1. Es ist nun schon neun Uhr. {ikA-t-P 7 . 2. Er ist schon 90 Jahre alt. Zweitens: Während das Adjektiv immer unmittelbar als Attribut vor ein Nomen gestellt werden kann, ist das mit dem Zahlwort nur dann möglich, wenn die Reihenfolge ausgedrückt werden soll. In allen anderen Fällen verlangt es fast immer das Zähleinheitswort zwischen sich und dem Nomen. Deshalb ist man heute meist der Meinung, daß das Numerale im Chinesischen als eine Sondergruppe der Nomen zu betrachten ist. Bei den Zahlwörtern unterscheidet man Kardinal- oder Grundzahlen zur Bezeichnung der Anzahl und Ordinal- oder Ordnungszahlen zur Bezeichnung der Reihenfolge.

1. Die Kardinalzahlen Grundlage der Zahlen im Chinesischen ist das Dezimalsystem. Die Grundzahlen sind: 0 bis 10:

— ,

ZI,

= ,

m,

i ,

A ,

-fc, Λ ,

+

10 bis 19: -

-

Ξ

Θ

Ϊ

Λ

^

Λ

Λ

Χ)

+

+ Ξ ... + (10 + 1, 1 0 + 2 , 1 0 + 3 ... 1 0 + 9 )

20 bis 90:

+ m

( - + , = + , +... λ - Η (2 χ 10, 3 χ 10, 4 χ 10 ... 9 χ 10)

%,

+

Das Numerale

181

+

21 bis 99:

- Ι Ξ Ι Ϊ λ - b A X

( - + - ,

Ζ1 + Ξ ,

...

ΧΛ-Χ)

(2 χ 10 + 1, 2 χ 10 + 2 . . . 9 χ 10 + 9)

w +

100 bis 999:

(

+

+

+

...

+

( 1 χ 100 + 1 χ 10 + 1, 1 χ 100 + 1 χ 10 + 2 . . . 9 χ 100 + 9 χ 10 + 9)

— — ( Μ ) 1000 bis 9900:

=F Ε Ϊ Λ - f c A i

- - ( P I )

Μ

(

- f - H ,

- ί - Ι . . .

Λ ΐ Λ Ι )

(1 χ 1000 + 1 χ 100, 1 χ 1000 + 2 χ 100 . . . 9 χ 1000 + 9 χ 100)

Zehntausend: —' 75 Hunderttausend: -f- 75 M i l l i o n : U 75 10 M i l l i o n e n : =p 75

100 M i l l i o n e n : 75 75, 1 Milliarde: +



75 75,

10 Mi 1 1 i a r d e n : I f 75 75

iL +

ΊΖ.»

—^

Das Nomen

182

Anmerkungen: A. ^

(Null)

a) Am Ende einer Zahl wird keine Null angewendet: 110: — Μ b)

^

In

Z a h l e n

s e t z t

man

egal

1230: — =f Z I Η Ξ größer s t e t s

w i e v i e l e

101: —



als

nur S t e l l e n

f e h l e n :

Die Zahl —

(eins)

vor -p bei den Zahlen zwischen 11 und 19 wird weder

gesprochen noch geschrieben, es heißt also —· -f-—·, —' + — ,

Bei den

100

zu

—• "g" —• -f- H auch + H,

i s t

es

s e t z e n : usw.

— W + Ξ

darf und

Vor

und

nach

w e r d e n : 7J

auch

usw.

Z a h l e n



— W — "t" Z I ,

—• j e d o c h

sagen

grö-

ü b l i c h ,

— üf -j

ν ο r -f·, — H

sowie

und ffjj (zwei) -f*

ZI H,

darf + IZ,

kann



v e r w e n d e n ,

^ H + ZI

; 2200: Z I ^ Z I Η

~

+ Ξ

usw. C.

det

in

j e d o c h

— Hf —• -f- — ,

Man

a u s l a s s e n

-f-—·, + Z I ,

— + Ξ ·

Z e h n e r s t e l l e n

als

vor

N u l l ,

100101: + 75 9 — Η ^ — B. Die Zahl —

ßer

h u n d e r t

e i n e

1001: — =f 2p —

10001: —

und nicht

+

nur H + ZI

man

~

angewen-

·

sowohl

Vor

W » - a l s

z . B . 222: Z L S — + Z 1 oder R j oder S f

. E s wird aber nur

verwendet, wenn das Zeichen der letzten Zehnerpotenz entfallen

i s t , ζ. B. 32000: Ξ 75 Z I

(nicht:

Η 75 fä ) .

183

Das Numerale

D. Die Zahl

7j. (Zehntausend)

Im Deutschen i s t zur Bildung von Zahlen größer als tausend die Tausend ein wichtiger Multiplikator, ζ. B.: Zehntausend = 1 Million

10 χ 1000

Hunderttausend =

= 1000 χ 1000

Im Chinesischen i s t die w i c h t i g e

100 χ 1000

1 Milliarde = Million χ 1000

Zahl

75

der

(Zehntausend)

M u l t i p l i k a t o r :

Hunderttausend: +

75

(100 000 =

10 χ 10000)

1 Million:

g J}

(1 000 000 =

100 χ 10000)

10 Millionen:

=f 7J

(10 000 0 0 0 =

1000x10000)

100 Millionen:

J} 75

(100 000 000 =

10000 χ 10000)

1 Milliarde:

Jj 75

(1 000 000 000 =

10 χ 10000 χ 10000)

10 M i l l i a r d e n : " g 75 7?

(10 000 000 000 = 100 χ 10000 χ 10000)

Sehr hohe Zahlen können nach Ziffernfolge gelesen werden, ζ. B. 1 035 789: -

f

E i t A j l

statt

I f H ^ S f - b S A f ^ · E. Zahlen in "Buchstaben"

Um die nachträgliche Änderung von Zahlen zu verhindern, verwendet man im Bankwesen folgende Zeichen für die Ziffern 1 bis 10:

m, ffi, m, m, m, % Diese Zeichen entsprechen Zahlen in Buchstaben, ζ. B. 7 = sieben. F. Die Fragebildung mit % ty oder /L In der Frage wird Z a h l

oder

g e s e t z t ,

Wenn man vermutet, daß z w i s c h e n

1

man

/L

i . a .

die die

und

man zu

10

/L

a n s t e l l e e r f r a g e n

e r f r a g e n d e l i e g t ,

der w i l l . G r ö ß e

v e r w e n d e t

; hat man von der Größenordnung keine andere

Vorstellung als die, sie werde

Uber

10

l i e g e n ,

so

184

Das Nomen

v e r w e n d e t

man

^ /J> :

μ J L ^ Ä ^ ? 1. Wieviele Brüder· hast du? 2. Wieviel Geld verdienst du im Monat? In Satz 1 verwendet der Fragende /L

, weil er annimmt, mehr a l s

zehn Brüder werden es wohl nicht sein. In Satz 2 verwendet er

{p· ,

da er keine Vorstellung von der Höhe des Verdienstes hat. Hätte der Fragende eine ungefähre Vorstellung, weil er beispielsweise weiß, ein Professor verdient im Monat etliche tausend Mark, eine Reinemachefrau nur einige hundert, so mlißte er seine Frage mit /L send?) bzw. Jl /L

w i r d

(wieviel tau-

(wieviel hundert?) gestalten. v o r

W,

ΐ »

s t e l l t ,

w e n n m a n

c h e n d e r

G r ö ß e n o r d n u n g

u n d



Z a h l e n

in

fc

9

e

~

e n t s p r e -

e r f r a g e n

w i l l

1. Wieviele Leute gehen diesmal gemeinsam hin? 2. Wieviel tausend häufig gebrauchte chinesische Schriftzeichen gibt es ungefähr? Φ Η ^ Λ ^ Λ P? 3. Wieviel hundert Millionen Einwohner hat China?

2. Die Ordinalzahlen A. Das Präfix

%

Im allgemeinen werden die Ordinalzahlen dadurch gebildet, daß man d e r

K a r d i n a l z a h l

s t e l l t :

jfl —

(erstens),

das ^

P r ä f i x

Z I (zweitens), ^

%

v o r a n H . (drittens)

usw. Es gibt jedoch auch noch andere Möglichkeiten zur Bezeichnung der Reihenfolge, und zwar:

Das Numerale

185

Β. Das Zeichen (Suffix) Das Zeichen

-£§· (Nummer)

w i r d

#

der

K a r d i n a l z a h l

n a c h g e s t e l l t : ä ffi ft π » ä m + A - f . 1. Unsere Hausnummer ist 46 (das 46. Haus). ffc if] fttt ^ Jfe*t = — A * t . 2. Wir wohnen im Zhonghua-Hotel, Zimmer Nr. 328 (im 328. Zimmer).

C. Die Zeichen

W

und jt?

Die ersten zehn Tage eines Monats wurden früher durch das Zeichen gekennzeichnet: Das Zeichen ^

$FJ — ,

H

„„.

W

+

·

wird mitunter wie das Zeichen %

Ordinalzahlen angewendet, ζ. B. ^



zur Bildung von

[p] (das erste Mal),

— -f-

(der Erste). Es kann aber auch zur Bildung eines kardinalen Zahlwortes angewendet werden, ζ. Β. ^

Ξ

Ί^

bedeutet die ersten drei, und

nicht "der Dritte".

D. Nomen oder Zahl + Zähleinheitswörter Durch eine ganze Reihe von Nomen und Zähleinheitswörtern wird eine Reihenfolge ausgedrückt, ohne daß ein Präfix oder Suffix erforderlich wird, ζ. B.: a) Zeitnomen, ζ. B. zur Angabe von Datum und Uhrzeit: — Λ

%

"fc Η

1973

acht Uhr

ZlM —

Μ

Februar

=

3. Tag: 3. Februar 1973

ein Viertel: 8.15 Uhr

b) Ortsnomen, wie

U

Bezirk

^

Gebäude-Nummer

Abschnitt

Μ

Etage

186

Das Nomen

c) weitere Nomen Viele allgemeine Nomen oder Zähleinheitswörter mit vorangestelltem Zahlwort bezeichnen eine Reihen- oder Rangfolge, ζ. B.: 3. Klasse (Schuljahr) JE S& Et, $

Straßenbahn Nr. 5

ΞΞ tF $

Fahrkarte dritter Klasse

H

Λ\

6. Reihe Zweitältester Bruder

Η

Η

^

'iÖ drittältester Onkel

ZU M

2. Abteilung

±

Marschall dritten Ranges

#

Beispielsätze: i a i E i ^ ^ e a i 1. Er geht jetzt in die 4. Klasse der Grundschule.

2. Ich wohne im Postbezirk 393.

E. Der Erste und der Letzte Im Chinesischen gibt es zur Bezeichnung und

des

t e r n , fen

L e t z t e n

d i e o d e r

i.a.

e i n e mit

P e r s o n e n

des R e i h e

b e s t i m m t e n f e s t

Der Erste oder der Älteste 7C ^

das erste Jahr einer Zeitrechnung

TF ^

der erste Monat des Mondkalenders

jz If der älteste Bruder die älteste Schwester

^E ^

von

WörB e g r i f -

v e r b u n d e n

s i n d :

^C sfc

E r s t e n

der Mann der ältesten Schwester der älteste der jüngeren Brüder

Das Numerale

^

1

die älteste der jüngeren Schwestern jÖ

der älteste der älteren Onkel

iX i i der älteste der jüngeren Onkel jz JL

der älteste Sohn ^C die älteste Tochter §n

die erste Schwangerschaft

Der Letzte oder der Jüngste ^T^S

der

/J\ JL /]\

das

^ JL

'JN

jüngste Kind

jüngste Sohn

die jüngste Tochter derl

jüngste Enkel

ίΧ der jüngste der jüngeren Onkel

F. Rangfolge von Mettkampfsiegern Die ersten vier in einem Wettkampf sind: ^

^

&

^

. Die übrigen Mitspieler werden

Μ - t

usw. genannt. Die erste Hälfte einer Spielzeit heißt _ t Ψ

te

3E

Τ

#

S

3. Das Zahlwort —

, die zweite Half

.



ist das am häufigsten angewendete Zahlwort; abhängig von der

Stellung im Satz drückt es außer dem Sinn von eins noch andere Bedeutungen aus. A. Vor einem Nomen Vor einem Nomen oder einer ZEW-Nomen-Struktur kann — a) jeder, keiner, irgend ... (Indefinitivpronomen), ζ. B. : 1, Jeder nimmt eins, keiner darf mehr nehmen.

bedeuten:

188

Das Nomen

2. Niemand ist gekommen. 3. An irgendeinem Tage; eines Tages; es war einmal ... 4. Jemand, irgendein Mann; es war einmal ein Mann b) ganz:

m

fit — £ -tk & w if. Er hat die ganze Nacht lang nicht gut geschlafen. c) dasselbe:

η in

£ # & tt w - ü , Während unserer Schulzeit wohnten wir die ganze Zeit zusammen in demselben Wohnheim. d) allein: SP J L Ä Ä 1 . Da sitzt er ja allein und sinnt vor sich hin. e) nacheinander, stetig, alles: In diesem Sinne steht —> vor oder zwischen verdoppelten Nomen oder Zähleinheitswörtern:

1. Das Wetter ist Tag für Tag (ständig) wärmer geworden. 2. Sie haben die jungen Bäume einen nach dem anderen abgestützt und mit Erde umhäuft.

B. —

als Adverb oder zwischen einem verdoppelten Verb

Zu der Funktion von

— • als Adverb und der Bedeutung, die — · zwi-

schen verdoppelten Verben ausdrückt, vgl. § 3 Punkt 4.1 D und § 4 Punkt 5.2 D.

189

Das Nuraerale

C. —

als Wortbestandteil

In vielen Wörtern ist — · ein fester Bestandteil, ζ. B.: ein wenig

—·

gemeinsam —

insgesamt

it S Ν

- η

- f e

einheitlich

— · ΒΨ

gleich(artig) —

alles, gleich

£

— · i&JL

. Jtb einige

alles, gänzlich



—»

gemeinsam

- J f c bestimmt

mehrmals

ohne Unterbrechung



Ä immer, bislang stets 'fr

ΎΨ

eine Weile

fester Vor- —satz - -lat

auf einmal gemeinsam lebenslang

— R —ist

einmal

m-

einig, Einheit

n i

auf einmal, in einem Zuge

gleich, üblich die Hälfte

alles

Konjunktionen —

Ü



ÜÜl . „ . f ? Ü'J,



.

0

. „. —

0

, —

—·



®

„.. —

US

gleichzeitig, während

JÜ'J . . ο —

ÜÜl

erstens ..., zweitens ...

®

einerseits

andererseits

Redensarten —» 2p: ·—• zfi alle verhalten sich gleich; gleiches — · ^ —• ^

von gleicher Art, ganz gleich

— • ££

eine gewisse Zeit, ungefähr

—'

^ JE ü

— • ί]Ξ JlJ —' —· Μ

(etwas) ernsthaft (tun) das ganze Jahr lang

SI B& ^

von m

°rgens bis abends, den ganzen Tag lang

völlig durcheinander sein

4. Die beiden Zeichen ZI und terschiedlich angewendet.

oder

7

bedeuten zwei, aber sie werden un-

190

Das Nomen Α. In Ordinalzahlen

Die

O r d i n a l z a h l

mit

~

zwei

g e b i l d e t ,

Μ ZI W ZI ^

die zweite Lektion

m e i s t e n s

' ^fe die zweite Reihe

die zweite Etage

^

w i r d

z.B.:

ZI £

Februar (der zweite Monat)

der 2. Parteitag

#

der

H ZI

Tag

nächste (zweite)

Ausnahme: In Verbindung mit einigen wenigen Nomen kann ~ Kardinalzahl 2 ausdrücken, ζ. B.

ßft ίΠ # ^C — Α

auch die

(ihr beide, Mutter

und Kind . . . ) .

B. In Kardinalzahlen Die

K a r d i n a l z a h l

R e g e l

d u r c h

j9Ü

+

w i r d

zwei ZEW

in

der

a u s g e d r ü c k t : ^ |HJ jtjf zwei Probleme

j§§ jfc. ^(5 zwei Bücher

Allerdings gibt es hier mehrere Ausnahmen: a) Vor einigen nominalen Zählelnheitswörtern kann sowohl ZI als auch angewendet werden: oder Z l 'fä. : zwei Personen jSj ff

oder Z l

· zwei chinesische Meter

oder ZI Jf

'· zwei

Pfund

b) Vor und nach dem Zähleinheitswort

(Gewichtseinheit von ca. 50 g

oder Währungseinheit von 1/10 Pfund) darf nur ZI gebraucht werden: Zl Μ Zl c) In Zahlen, s t e h e n , aus

= 2/10 + 2/100 Pfund (nicht: pSj die

aus

oder

s o l c h e n

m e h r e r e n in

e i n e r

Z a h l e n

+

ρ5§

)

Z i f f e r n F o l g e ,

ZEW

be-

die

b e s t e h t ,

Das Numerale

w i r d

zl

a n g e w e n d e t ,

(22),

— 3 t -

(12 chin. Meter).

191 z.B.



(12),

d) Bruchzahlen und Dezimalbrüche werden immer mit Z I — ^

Z I °>2

ZI

e) Redensarten, feste Verbindungen: paar, einige, Ζ. Β.

Μ

#

ZI

. -f-

gebildet:

2/3 2,02

bedeutet manchmal auch ein

(einige Tage wohnen), ίχ, JL

^

(sich ein paar Tage amüsieren). Besonders deutlich kommt dieser Sinn zum Ausdruck in Redensarten und Sprichwörtern: 5E. φ

jWj Μ

Ξ Ξ lg Ϊ93 iH ΞΞ p9§ ZI —')

ein paar Faustschläge und Fußtritte mi

einigen Worten t großen Schritten; rasch voran

drückt manchmal die Bedeutung von das andere aus, ζ. B. £0 ^

Ä

Ä

Z I (unvollständiges Wissen haben; nur das eine wissen,

nicht das andere/zweite).

C. ffi ffi

ist ein aus Nordchina stammender Ausdruck für zwei, beide, der

für Personen und für Sachen anzuwenden ist:

1. Wenn (auch nur) ein Stück fehlt, entschädige ich dich mit zweien. (Sachen) fö in m # a λ τ ff2. Was mächt ihr beide hier? (Personen)

192

Das Nomen 5. Brüche und Vervielfältigungen A. Brüche

a) Gemeine Brüche Die Brüche werden im Chinesischen als . . .



... (... Teile

von . . . ) angegeben: 0 fö 2 1 ΞΞ. = 3/4, drei Teile von vieren ΞΞ. fö έ . Z I '· 2/3 , zwei Teile von dreien Die Summe von ganzer Zahl plus Bruch (unechter Bruch) wird mit . ..

X

. . «#

Ζ . ο . . angegeben, z . B .

— χ

£

# £



: 1 1/5

b) Dezimalbrüche Die Dezimalstellen des Quotienten Zähler : Nenner werden mit dem ι±ϊ (Punkt) abgetrennt: 1/10

=0,1

: ^

jö —

1/100

= 0,01 : ^

^

1/1000 = 0,001: ^

^

— ^



Da die Dezimalstellen in der Ziffernfolge angegeben werden, muß - anders als bei den ganzen Zahlen - für jede fehlende S t e l l e eine Null gesetzt werden: 2,3001 :

(nicht z l

Ξ # —

)

Die Brüche können im Satz als Attribute oder Objekte fungieren:

1. Die Zeit ist erst (nur) zur Hälfte vergangen, (aber) zwei Drittel des Geldes sind schon ausgegeben.

2. Zwei Drittel der Arbeit sind schon erledigt. In Satz 1 dient Η ft Z . — als Objekt (oder Komplement).

als Attribut des Nomens

, in Satz 2

Das Numerale

193

c) Der Bruch 1/2 ( ¥ ) Der Bruch

Zl

fr

Z e i c h e n o d e r



(1/2) wird im allgemeinen

a n g e g e b e n ,

A t t r i b u t

Stellung von ^

das

mit

als

a n g e w e n d e t

dem ZEW

w i r d .

Die

richtet sich nach der Art des zu zählenden Nomens.

In der Regel braucht man zum Zählen von Nomen Zähleinheitswörter, ^

allein steht vor dem Zähleinheitswort; 4=·

Angaben größer

als eins steht nach dem Zähleinheitswort, ζ. B. : ^

® iK· eine halbe Melone ein

Jr ^ ^

® /H

— ff- iji.

halbes Pfund Fleisch

zweieinhalb Melonen eineinhalb Pfund Fleisch

Manche Nomen werden aber ohne Zähleinheitswort gezählt, weil sie selber Zähleinheitswörter sind. Bei dieser Art von Nomen steht allein direkt vor dem Nomen, Nomen, ζ. B.

^

(ein halber Tag), Ξ . ^

Die Strukturen —

^

JL oder —

(mehr als die Hälfte), — JL

A? ^

φ

in Angaben größer als eins nach dem

JL

^r

(dreieinhalb Tage).

(eine Hälfte), —

£

JL

(weniger als die Hälfte) und p^

(beide Hälften) können sowohl nominal als auch attributiv an-

gewendet werden:

fö iE

fr

ä

M*

JL.

1. Halbiere das (Teile es in zwei Hälften).

JL.

2. Ich möchte die kleinere Hälfte.

7.

3. Mehr als die Hälfte (die größere Hälfte) ist unbrauchbar. 4. Mehr als die Hälfte der Leute hat sich übergeben. Pä^-JL

(1), — ' h ^ J L

(2) u

als Objekt bzw. Subjekt angewendet, but.

n —

d

(

3

)

sind nominal

Ψ J L (4) dient als Attri-

194

Das Nomen

d) Prozentangaben Prozente werden als lg

W ft W #



„β

ft

0

: 1/100 = 1 %

W ft ± . Ξ

: 3/100 = 3 %

±

: 2,3/100 = 2 , 3 %

Π

Η

(Teile vom Hundert) angegeben:

Im Geschäftsleben verwendet man anstelle der Angabe in Bruchteilen vom Hundert, Tausend usw. meistens folgende Zeichen: ft

10%

bzw. 1/10

anstelle von

Jg

1%

bzw. 1/100

anstelle von

^

0,1%

bzw. 1/1000

anstelle von =f- ft ±_ —

fr

0,01 % bzw. 1/10000 anstelle von 75 ft Ζ1 —

Das

Z e i c h e n

s o w o h l

die

Ζ. B. — ft Μ

ft

ft

Größe

v e r t r i t t von

10

(10 % Zinsen), Μ ft Μ ( ° % Zinsen),

Angabe

auch

die

% , — ^

2

als





(1 Teil von 10)

ft

e x a k t e

(Jahreszins von 1 5 % ) , re

+

^

u n g e f ä h -

etwa 10 Prozent, ζ. Β.: Η ft ^

-fc ft &

(30 Prozent Fähigkeit, 70 Prozent Glück: mehr Glück a l s Verstand) . E b e n f a l l s P r o z e n t det

im kann

w e r d e n ,

Sinne das z.B.

von

u n g e f ä h r

Z e i c h e n

1C

angewen-

jgHfl R W "fc $ JE ® < w i r

haben

nur etwa 70 Prozent Aussicht auf E r f o l g ) . Der Bruch 7J ft i- — den

zu

7j —·

(1/10000) kann

v e r k ü r z t

wer-

. E r s t e l l t in dieser Form jedoch keine ma-

thematische Größe dar, sondern bezeichnet lediglich eine ganz geringe Wahrscheinlichkeit (zehntausend zu eins; in dem unwahrscheinlichen F a l l e , daß . . . ) , ζ. B. :

— iL· flfe & i l 7 ,

(Falls er das erfährt, was tun wir dann?).

Χ Μ

und

fc .

±

und

stehen meistens vor den Zahlen Ü3,

J5& in einer Struktur gibt an, daß das ihm folgende Zeichen (Zahl, ZEW oder Nomen) als eine Einheit anzusehen i s t , ζ. B.: 7 J i n Gruppen von Tausenden und aber Tausenden βλ.

Gruppen, gruppenweise

/h wird nur sehr selten zur Bezeichnung einer ungefähren Zahlenangabe gebraucht. Es gibt an, daß die genannte Größe noch nicht erreicht ist. C. Nachgestellte Strukturen oder Zeichen Um Zahlen als ungefähre Angaben zu kennzeichnen, kann man ihnen auch einige Zeichen bzw. Strukturen nachstellen: ^ iji ^

mehr als

ungefähr

ungefähr, so um . . .

ungefähr

mehr oder weniger, etwa

ungefähr

Das Nomen

198

weniger als, unter ... lei ±

mehr als, über ...

IU f^I ( üL ) Innerhalb, nicht über, weniger als Jf

Uber, mehr als

Dabei ist im einzelnen folgendes zu beachten: Bei Verwendung von Iii

£ fc ,

± y

,

J.

.

VI ±

wird der Zahlenangabe häufig die Präposition ^ fE wird selten nach den Zahlen



,

ZI,

Η

. « T

oder

vorangestellt,

... j h

und nie

nach der Zahl +

angewendet, sondern meistens nach den Zahlwörtern

"g" ,

» ζ· B. ^

und JS

iE

(ungefähr eintausend Mark). Außer-

dem kann i E in der Bedeutung von ungefähr auch nach einem Zähleinheitswort stehen:

iE

(ungefähr eine Mark).

dagegen wird nur in Verbindung mit den Zahlen Α

angewendet, ζ. Β.

darf nicht sagen:



^f- 3(ξ: 0. ^

^

^

—· ,

~~~ , —

...

(ungefähr eintausend Mark), man

.

und _h " F werden häufig bei Angabe der Lebensjahre einer Person gebraucht, z . B .

ffjj 29

^



( Jl Τ

)

ist

30

um die

Vierzig/ ungefähr vierzig Jahre alt). Jf- ^

ist ein selten gebrauchter Ausdruck, der meistens nur in Ver-

bindung mit den Lebensjahren des Menschen angewendet wird.

D. Interrogativpronomen und attributive Strukturen Das Interrogativpronomen

JL wird gebraucht, um Größen zwischen 1

und 10 zu bezeichnen:

1. Er brachte nur einige Schafe mit auf den Berg, um sie zu weiden. 2. Er ließ die Leute einige hundert Hühner suchen, denen Zündfeuer an den Füßen befestigt wurden.

199

Das Numerale

^

'J?

bezeichnet Anzahlen in unbekannter Größe:

^ fS & m & A £ - ' Ä S & W £ A 7, S f c ^ T K ^ AffijSfcAWÄ'lfÄT. Han Xin wußte, daß es in der feindlichen Kaserne kaum noch Soldaten gab, und schickte zweitausend Mann hin und besetzte sie.

^

ist ein schriftsprachlicher Ausdruck, der eine unbestimmte

Anzahl vertritt:

Μ & £ Μ Φ ^ A & ^ ^ If & Μ iE. Jetzt verkehrt in diesem Kanal täglich eine gewisse Anzahl von Schiffen. Auch die folgenden Strukturen bezeichnen Mengen unbestimmter Größe: •—• &

einige

ijS viele

JL mehrere ftk

sehr viele

ft} & -j,^

viele sehr viele

Jj mehrere zehntausend (-zigtausend) JL 75 mehrere zehntausend FTF" JL HJ mehrere hundert Millionen

7. Sonderfunktionen der Zahlwörter Außer in ihrer üblichen Funktion, der Angabe von Zahlengrößen, üben die Zahlwörter - allein oder mit den Zähleinheitswörtern - gelegentlich eine besondere Funktion aus, und zwar spielen sie manchmal eine rhetorische Rolle. In dieser Anwendung stehen sie meistens an attributiver Stelle oder bilden eine Adverbialbestimmung. Sie haben dann die Bedeutung von extrem oder beschreiben in literarischem Stil die Art und Weise, in der sich eine Tätigkeit vollzieht, ζ. B.: -f* ^

JE $1 hundertprozentig gewiß sein

7J 3c — ' £

ganz sicher

- p JJ / J n

äußerst vorsichtig ifc i n Gruppen beieinandersitzend diskutieren.

200

Das Nomen

In solchen Strukturen üben die Zahlwörter stärker eine beschreibende als anzahlbezeichnende Funktion aus. Nach einigen Wörtern, wie

, /J\ ,

ig Jq , H

££ und ^

'J? ,

werden die Zahlwörter von den verschiedenen Grammatikern unterschiedlich behandelt, nämlich entweder als Objekt oder als Komplement. Da sie nach ihrer Stellung im Satz aber mehr zum Objekt als zum Komplement neigen, behandeln wir sie als Objekte, ζ. B. :

Der Gesamtwert der industriellen Produktion dieses Jahres hat sich mehr als verdoppelt.

4.7 ORTSNOMEN 4.7.1 Grammatische Merkmale Besonderer Beachtung unter den Nomen bedürfen die Ortsnomen, denn erfahrungsgemäß machen die Studierenden bei der Anwendung von Ortsbezeichnungen häufig Fehler. Ortsnomen sind streng genommen nur die Nomen, die schon ihrer Bedeutung nach einen Ort vertreten, wie geographische Eigennamen von Ländern. In weiterem Sinne sind es Nomen, die sowohl eine Sache als auch einen Ort vertreten können, beispielsweise die "Schule", ein Wort, das entweder die Institution oder den Ort, das Gebäude, bezeichnet. Darüber hinaus kann jedes allgemeine Nomen als Ortsnomen/Ortsangabe gebraucht werden - es benötigt dazu jedoch eine grammatische Kennzeichnung. Das grammatische Merkmal eines als Ortsnomen

verwendeten allge-

meinen Nomens ist die Postposition, bestehend aus einem Ortswort. Ortswörter sind Wörter, die die Lage im Raum bezeichnen, ζ. B. oben, unten, hinten, vorn usw. Die Bezeichnung "Ortsnomen" wird also im folgenden auch für Strukturen, bestehend aus Nomen + Postposition, verwendet.

201

Ortsnomen

Wir geben nachstehend zunächst eine Tabelle, in der die Ortswörter und ihre Zusammensetzungen verzeichnet sind, und besprechen anschließend der Reihe nach die Funktionen der Ortswörter im Satz.

Die Ortswörter 1

Jl Τ

2

U VJLw vx Iii vx BA BA J l Τ Ιΐί m & 'M ffi Λ

z. 3 ±

Τ^

4 ±

τ ä

HU

.SA.

HU

JS &

ζ £ Ζ Μ

£

®

z. ffi

7

m Τ

9

Φ Λ

101 i t

Ιβ

BA Λ £Φ £ £raj

ft

Μ a a

ÜL

a Β ma

£ ft ffl

*Js

*a * φ Φ Ε ji IE |0ΐ τ J3 is Φ Φ

HU

8 ±

ft

it

τ HU Η it 5 ±10 ffi m iS κ Β Μ ra HU &

S

BA

HU m m m η it £ Ά a a & & Ά

τ 6 *± *

ft

£

HU

m

ft

a Μ JL a

Μ

m IP Μ Μ JL iä

202

Das Nomen

Die einfachen Ortswörter der Reihe 1 ( _h>

Τ

. . . ) treten als

Subjekt meist nur paarig auf in Teilsätzen, die entgegengesetzte Richtungen bezeichnen:

1. Oben (im Himmel) gibt es das Paradies, unter, (auf Erden) die paradiesisch schönen Orte Suzhou und Hangzhou. 2. Vorn gibt es giftige Schlangen, hinten wilde Tiger. H U ^ T ^ , inifit. 3. Gibt es vorne Wagen, so sind hinten Spuren. (Vorbildern folgen)

mxäß. 4. Vorn ist kein Dorf in der Nähe, hinten kein Hotel.

&

Μ

-tfe ^ -tfa ^ di. 5. Es stimmt hinten und vorn nicht (Rechts ist alles falsch, links auch) . In

e i n f a c h e n

W ö r t e r

so

gut

S ä t z e n wie

w e r d e n

n i e

d i e s e

s u b j e k t i v i s c h

a n g e w e n d e t . M i t

A u s n a h m e

d i e n e n von

s i e

von

a b e r

Φ)

|s]>

h ä u f i g

JiS

a l s

und

%

O b j e k t e

P r ä p o s i t i o n e n : fü HU τέ nach vorne gehen ft

ft

i® nach draußen gehen

Jff ill sich zurückziehen ft

!f£ nach oben schieben

Als Objekt des Prädikats werden diese Ortswörter nur selten angewendet, ζ. B. ^ S c A s f c / S l ^ i S c i l J / ®

(Wenn man jemanden rettet, s o l l -

te man das richtig (bis zum Ende) tun). I h r e s i t i o n

H a u p t a u f g a b e a l l g e m e i n e

z e i c h n e n d e -^L ψ

Nomen

(auf dem Tisch),

i s t , Nomen

zu

a l s in

P o s t p o o r t s b e -

v e r w a n d e l n ,

_L (im

Bus



ζ. B.

Ortsnomen Einfaches Ortswort + vorangestelltes

203 \ii oder JL· (Reihe 2 und 3)

Auch diese Zusammensetzungen werden meistens als s i t i o n e n

gebraucht und können nur in eindeutig klarer Ge-

sprächssituation allein ein Satzglied bilden. z e i c h n e n

P o s t p o -

die

Sie

k e n n -

O r t s g r e n z e n :

u%

1. östlich der roten Schnur (unmittelbar begrenzt davon, nicht räumlich entfernt irgendwo im Osten)

mmz-

ν 2. zwischen den beiden Ufern (der gesamte Raum zwischen den Ufern, nicht irgendwo in der Mitte des Flusses) Die Verbindungen mit

werden liberwiegend in der Schriftsprache,

auch der modernen, gebraucht. Die Grammatiker sind meist der Meinung, daß man sie als Bestandteil des betreffenden Nomens behandeln soll, obwohl

ZL in der Schriftsprache eine Attributpartikel entsprechend

dem modernen iHj ist und ebenso Besitzverhältnis wie Zugehörigkeit ausdrückt. Wir betrachten die ^.-Verbindungen als spezielle Postpositionen. Ortswort + nachgestelltes

, Β

oder jtc (Reihe 4 bis 6) sowie

die Ortswörter der Reihe 7: Diese Wörter sind gig.

Sie

vom

b i l d e n

N o m e n h ä u f i g

r e c h t

u n a b h ä n -

S u b j e k t e

o d e r

O b j e k t e : l ä B g f i l ^ A T . 1. Drinnen sind schon viele Leute. 2. Wir gehen uns draußen hinsetzen. 3. Von hinten kam plötzlich eine Kugel geflogen und fegte ihm am Ohr vorbei. 4. Liu Bang ritt an der Spitze, alle anderen folgten zu Fuß nach.

204

Das Nomen

Die Unabhängigkeit dieser Ortswörter vom Nomen läßt sich durch Zwischenschieben der Partikel

zeigen, ζ. B.:

An der Nordseite der Straße ist ein Laden, an der Ostseite dieses Ladens gibt es noch eine Buchhandlung. In diesem Satz sind jfc ä den Nomen ^

und ^

hungswörter,

und ^

Jö durch die Partikel

getrennt, jfc JÖ

und ^

und

von

iö. sind die Bezie-

J^ die zugehörigen Attribute.

Manchmal stehen diese Ortswörter nicht nach einem einzelnen Nomen, sondern nach einer Struktur. Sie beziehen sich dann auf die ganze Struktur, ζ. B.: m — m m m grit-r ® ft ιέ Μ if w ft. Der Rasen vor dem ersten und zweiten Gebäude ist neu Eingelegt. Hier bezieht sich

stT ffi auf die Struktur

^-^J^fn^ZliM^c·

Das ist ein weiteres Zeichen der Unabhängigkeit dieser Ortswörter vom Nomen. Sie können auch als Attribute angewendet werden. Die aus Gegensatzpaaren zusammengesetzten Ortswörter ( Τ

_L

usw.) der Reihe 8 Diese Ortswörter

g l i e d

k ö n n e n

a n g e w e n d e t

a l l e i n w e r d e n ,

als

S a t z -

ζ. B. : ±

τ -

jt

a

Da (zu dieser Zeit) schössen die Strahlen vieler Scheinwerfer kreuzweise über den Himmel, Himmel und Erde (oben und unten) leuchteten rot. Meistens werden sie jedoch einem Nomen nachgestellt und bedeuten soviel wie überall:

205

Ortsnomen

1. Sogar die Treppe war überall (oben und unten) drängend voll von Zuhörern.

rn^.m

mj

2. Überall vor und hinter dem Haus sind Obstbäume gepflanzt. Die Demonstrativpronomen (Reihe 9) werden häufig gebraucht, um ein p e r s o n a l e s nung

zu

aber ^

Nomen

in

v e r w a n d e l n ,

e i n e

O r t s b e z e i c h -

z . B . ist

.^r |Jfp eine Person,

$ β JL bezeichnet den Ort, an dem sich diese Person b e f i n -

det.

4.7.2 Die Anwendung der Ortsnomen Ortsnomen werden a n g e w e n d e t

im

C h i n e s i s c h e n

a l s

a l l g e m e i n e

muß

d e s h a l b

e i n

o r t s b e z e i c h n e n d e s

w e r d e n

a n d e r s

e i n

Nomen,

a l l g e m e i n e s

o f t

Nomen

in

u m g e w a n d e l t

. Die Notwendigkeit zur Umwandlung i s t unter anderem davon

a b h ä n g i g , Nomen

a l s

d i e n e n .

w e l c h e s

S a t z g l i e d

d i e

Hauptaufgabe eines jeden Nomens i s t es na-

t ü r l i c h , als Subjekt oder Objekt zu fungieren; in diesen Hauptanwendungen zeigen sich auch die Unterschiede zwischen allgemeinem und ortsbezeichnendem Nomen am deutlichsten. 1. Das Ortsnomen als Subjekt Das Ortsnomen als Subjekt kann im Satz zwei verschiedene Bedeutungen haben: Es kann als Sache angewendet sein oder als Ortsangabe. In dem Satz men Μ Ψ

l

^

l

f

(Dieses Zimmer i s t groß) v e r t r i t t das No-

eine Sache, in dem Satz

Jg ψ Μ

jfr ^

fg ^

%

j?§

(Im

Zimmer l i e g e n v i e l e Sachen) einen Ort. Zur Unterscheidung dieser beiden Bedeutungen nennen wir das Nomen in der Anwendung als Sache Subjekt I , in der Anwendung a l s Ort Subjekt I I .

206

Das Nomen Α. Subjekt I - Sache hat

das

O r t

nomen

In der Funktion des Sachnomens (Subjekt I ) a l s

S u b j e k t

g e g e n ü b e r

dem

Prä

d i k a t

d i e

ü b l i c h e

b e h e r r s c h e n d e

l u n g

S t e

i n n e :

m fn 1. Unser Klassenzimmer ist recht groß. 2. Sein Büro befindet sich nicht hier. ttjfCS-^BHWiÄlfr. 3. Peking ist eine wunderschöne Stadt. iu W/JMIJ T . 4. Sein Heim liegt am Fuß des Hügels da vorn. Die Prädikate dieser Sätze beziehen sich auf die Subjekte und sagen etwas über sie aus. Die Ortsnomen dieser Sätze sind sowohl der S t e l lung im Satz als auch der Bedeutung nach eindeutig die Subjekte. Nicht so eindeutig i s t jedoch die Funktion der gleichen Nomen, wenn s i e , durch ein angefügtes Ortswort a l s Ortsangabe gekennzeichnet , an der Subjektstelle erscheinen: B. Subjekt I I - Ortsangabenfunktion In der Funktion der Ortsangabe neigt das Ortsnomen der Bedeutung nach mehr zur Adverbialbestimmung als zum Subjekt. e i n e m

O r t s n o m e n

gen

in

der

das

O r t s n o m e n

a l s

R e g e l s i c h

S u b j e k t

w e n i g e r

s e l b e r

ü b e r ,

was

an

nomen

b e z e i c h n e t e n

S ä t z e

O r t

( I I )

e t w a s

a u s ,

dem

d u r c h

m i t

a l s

saü b e r

d a r das

O r t

e r e i g n e t :

— ffilUL, 1. Bei Le Guang zu Hause hängt ein Bild an der Wand, auf dem ein Bogen gemalt ist.

Ortsnomen

207

ä t / h i l ^ l T f i . 2. In diesem kleinen See ist alles mit Lotosblumen bewachsen. i f i ^ f i i ^ ^ i E T - t i A . 3. Im Zimmer Nummer 4 ist gestern ein Patient verstorben.

4. Draußen ist niemand mehr. η ii ^l· ii JL W - il /Jn M , m. 5. Außerhalb der Stadtmauer gibt es ein Flüßchen, dessen Wasser gar nicht tief ist. In diesen Sätzen sind die Beziehungen zwischen Subjekt und Prädikat sehr locker, die Prädikate sagen oft weniger über die Subjekte etwas aus als vielmehr etwas über die Objekte. Besonders deutlich ist das in Satz 3 mit dem Prädikat ^E zu erkennen: dieses Prädikat kann sich gar nicht auf das Nomen #1 Λ

Μ

fM C Q )

beziehen, sondern nur auf das Nomen

·

Bei der Obersetzung solcher Sätze ins Deutsche kann man meistens sehr gut das Objekt des chinesischen Satzes als Subjekt des deutschen Satzes und das chinesische Subjekt (Ortsnomen) als deutsche Adverbialbestimmung behandeln. Im Chinesischen jedoch kann man das Nomen nach dem Prädikat in den meisten Fällen nicht an die Subjektstelle und das Ortsnomen an die Adverbialbestimmungsstelle verlegen, ohne daß dadurch die Bedeutung des Satzes verändert wird (vgl. § 13 Punkt 1 B). In der Anwendung als Subjekt II ähnelt das Ortsnomen dem Zeitnomen. Vergleiche: ^

—• •/js· A

Ort:

$jf]

Zeit:

M . Hlf ίΓ — ^

Α

In Hunan gibt/gab es einen Mann ... Es war einmal vor langer Zeit (früher) ein Mann ...

Die meisten chinesischen Grammatiker behandeln die Sätze mit dem Orts- oder Zeitnomen an Subjektstelle als speziellen Satztyp des Auftauchens, Verschwindens oder Existierens einer Sache oder Person an einem Ort oder in einer Zeit. Es gibt jedoch auch Grammatiker, die

208

Das Nomen

das Orts- bzw. Zeitnomen als Adverbialbestimmung und den Satz selbst als subjektlosen Satz betrachten. Weil das Ortsnomen in diesen Sätzen immer an der Subjektstelle steht und weder verlegt noch ausgelassen werden kann, ist die Auffassung, es sei auch das Subjekt, stärker zu befürworten. Wir betrachten daher in einem Satz wie

p, _h

Subjekt und nicht das Nomen

i

H

|9 das Nomen

η ( _h ) als

ffä |ϊ| , übersetzen den Satz aber mit

Der Vorstend sitzt auf der Tribüne und nicht Die Tribüne ist von dem Vorstand besetzt. In vielen Sätzen dieses Typs ist letztere Obersetzung ohnehin kaum möglich.

2. Das Ortsnomen als Objekt Das Ortsnomen kann als Objekt sowohl nach einigen Verben als auch nach Präpositionen angewendet werden. A. Als Objekt von Verben Als Objekt von Verben steht es meistens nach den Verben

a , tu,

±, τ :

glj,

a if] u n i ? £ flfe ft fr&M |RI |nj 1. Wir gehen oft zu seinem Büro, um (ihn) zu fragen.

min

μ 2. Sie sind in die Stadt gegangen. ti& fn l i f t l JL? 3. Wo sind sie jetzt? Die allgemeinen Nomen können meist nicht ohne weiteres als Objekte dieser Verben dienen. Das wird von den Studierenden insbesondere häufig bei den Personalnomen oder -pronomen außer acht gelassen, ζ. B.: ^ - % η in £ fife IP JL 5c JL„ 1. Eines Tages sind wir zu ihm gegangen.

Ortsnomen

209

fife {Π 7 M Λ- £> Μ , 7T M Τ m & « SP JL„ 2. Erst als sie mehr als zwei Monate gewandert waren, kamen sie bei seinem Vater an.

Das Pronomen -ffe und die Person ^

^

Ortswort, hier das Demonstrativpronomen verwandelt werden, weil Verben wie

müssen unbedingt durch ein fjß JL > in eine Ortsangabe

und JlJ nach chinesischem Ver-

ständnis nur auf einen Ort zu beziehen sind.

B. Als Objekt von Präpositionen Als Objekt von Präpositionen steht das Ortsnomen meist nach folgenden, oder umgekehrt: v e r l a n g e n j e k t :

NM,

3I

M,

f o l g e n d e m e i s t

ί ,

JA,

FT,

s ,

ώ

MM,

P r ä p o s i t i o n e n

e i n e n irj,

M,

Ort MM,

a l s T&,

Ob?&*,

.

Mit einem Ortsnomen als Objekt können diese Präpositionen vor dem Prädikat (Adverbialbestimmung), einige von ihnen auch hinter dem Prädikat (Präpositionalobjekt) auftreten. a) Als Adverbialbestimmung tur

aus

den

O r t ,

k e i t

b e z e i c h n e t

P r ä p o s i t i o n an

dem

+

s i c h

die

S t r u k -

O r t s n o m e n e i n e

T ä t i g -

a b s p i e l t :

IN Η s

& ^

£

-i: Μ «έ

1. Wir essen mittags häufig in der Mensa.

± s M Η )Λ i s -is t t M Τ - # * & j l m 2. Letzte Woche habe ich aus der Bücherei einen Roman geliehen, der recht gut ist. b) Als Präpositionalobjekt S t r u k t u r e i n e

den

T ä t i g k e i t

b e z e i c h n e t O r t ,

b i s

d i e s e zu

e r s t r e c k t :

dem

s i c h

210

Das Nomen

1. Sein Vater übergab ihm einen Brief und ließ ihn diesen (bis) zu dem Onkel bringen.

mmmfeM,

m m ü i s i t . 2. Er lief (bis) in den Tempel und stieß die Götzenbilder um.

In chinesischen Grammatiken wird die Struktur aus Präposition + Ortsnomen nach dem Prädikat auch als Ergebniskomplement + Objekt behandelt. Wegen der folgenden unterschiedlichen grammatischen Merkmale möchten wir jedoch daran festhalten, daß es richtiger ist, die Ortsnomen an dieser Stelle im Satz als präpositionale Objekte zu bezeichnen und sie somit von den allgemeinen Nomen deutlich abzugrenzen: * Das allgemeine Nomen d i n g t j e k t

ein

b r a u c h t EK,

um

n i c h t

s i c h

an

e i n

V e r b

w ä h r e n d

d a s

O r t s n o m e n

p o s i t i o n

u n b e -

als

O b -

a n z u s c h l i e ß e n ,

v e r l a n g t .

d i e

P r ä -

Wenn kein abgeschlos-

sener Vorgang zum Ausdruck gebracht werden soll, ist es also ohne weiteres möglich

t£. (essen) statt

(aufessen) zu sagen. Eine Verbindung wie S& f!j

II

%

jg H

tüt statt

1st jedoch nicht möglich.

* Das allgemeine Nomen kann in der Regel vor das Prädikat gestellt werden, ζ. Β.

%

f

(Das Essen ist aufgeges-

sen); das Ortsnomen kann in dieser Form keinesfalls vorverlegt werden. * Nach der Struktur Verb + Ergebniskomplement darf das Objekt fehlen, nach der Struktur Verb + Präposition jedoch nicht.

%

~J (aufgegessen) oder

%

f

(Ich habe

aufgegessen) sind mögliche und vollständige Aussagen, ^t

oder

aber nie.

^

211

Ortsnomen

Das Ortsnomen als Objekt ist also fast immer fest mit der Präposition verbunden. Die wenigen Fälle, in denen Ortsnomen unmittelbar nach anderen als den obengenannten Prädikaten ( JÖ» ίΕ>

usw.)

stehen, haben meistens eine spezielle, fast sprichwörtliche Bedeutung, Ζ. Β. Μ 'iL

(vagabundieren),

jJj

|lj,

Ü



(im Ge-

birge von den Bergen leben, am Wasser von dem, was das Wasser gibt).

3. Das Ortsnomen als Prädikat Das Ortsnomen als Prädikat zeigt wenig Unterschied zum allgemeinen Nomen und braucht ebenso wie dieses die Hilfe der Kopula ;!!;. , ζ. B.: i f t f f i t t l ß ' M ^ S & Ä W & T . Die kleine Stadt da vorn, das ist schon Bailiang.

4. Als Attribut Als Attribut braucht das Ortsnomen

meistens ein ftij , als Attribut

eines anderen Ortsnomens allerdings nicht, ζ. B. hfc ^ Pekinger Bahnhof),

^



Π

Γ" ®

^c

(der

(der Platz des Himmlischen Friedens).

4.7.3 Die Bildung von Ortsnomen Da die Ortsnomen Li b e η »

i s t

9 e m e i η e s c h e r ζ u

b e s o n d e r e e s

Ν 0 m e η

Μ i t t e 1

o f t

F u n k t i o n e n

e r f o r d e r l i c h ,

m i t

in

0 r t s η cι m e η

ν e r w a η d e 1 η . Darüber hinaus brauchen auch die

η ο m e η

e i η e

Ρ 0 s t p o s i t i o n

Κ e η η ζ e i c h η u η 9

d e r

-

g r a m m a t i -

H i l f e

(Postpositionen)

a u s a 1 1

z u r

r ä u m l i c h e n

0 r t s

n ä h e r e

η

La 9 e .

Während man für die Angabe in Peking keine Postposition verwendet und nicht sagt

Ä

Μ

» ist die Postposition für eine Angabe wie süd-

lich von Peking erforderlich:

1

^

f

Ü

.

212

Das Nomen

Ob in

und e i n

in u β , d e s

wann

e i n

a l l g e m e i n e s

O r t s n o m e n i s t

m e i s t

N o m e n s

Nomen

u m g e w a n d e l t a b h ä n g i g

s e l b e r .

w e r d e n

von

d e r

A r t

Man unterscheidet zu diesem

Zweck drei Arten von Nomen, und zwar: A. Ortsnomen: Beispiele: ^P

(Deutachland), ifß

(Friedensstraße) usw.

D i e s e

E i g e n n a m e n ,

d i e

t r e t e n .

b r a u c h e n

k e i n e

S i e

(Berlin), φ | Nomen

immer

P o s t p o s i t i o n

zu werden. Es gibt also kein

s i n d

e i n e n

O r t

d e s h a l b ,

(China), v e r -

i . a. .

um a l s Ort gekennzeichnet

IUI Μ

(in Deutschland),

φ §

Μ

(in

China) u.ä. B. Sachnomen und Personalnomen (-pronomen): Beispiele:

£

(Buch) usw.

(Herr, Lehrer), D i e s e

K e n n z e i c h n u n g P e r s o n

fe

Nomen immer

a u f g e f a ß t .

(Genösse),

^

w e r d e n a l s

ψ

(Tisch),

o h n e

S a c h e

b z w .

Es besteht darum in besonderem Ma-

ße die Notwendigkeit, s i e mit einer Postposition zu versehen, wenn s i e a l s Ortsangaben verwendet werden:

1. Dieser Tisch ist aus Kunststoff. (

^

Sachnomen)

Μ ± fr — * n 2. Auf dem Tisch liegt eine Illustrierte. ( Μ

_h

Sachnomen als Ortsnomen mit Postposition _h

)

C. Nomen, die sowohl eine Sache a l s auch einen Ort d a r s t e l l e n : Beispiele: heim),

X

s o w o h l

f

^

(Schule),

^

(Fabrik), -/5f (Fluß), a l s

S a c h n o m e n

(Klassenzimmer), Jg

(Wohn-

(See) usw. Diese Nomen können a l s

a u c h

a l s

213

Ortsnomen

O r t s n o m e n w e r d e n j e k t

f u n g i e r e n .

s i e I I

ohne

m e i s t

g e w e n d e t .

mit

S u b j e k t

e i n e m

a l s

I

S u b -

O r t s w o r t

an-

In der Funktion als Objekt i s t die Erfordernis der

Postposition davon abhängig, oder

A l s

O r t s w o r t ,

ob

m e h r s i l b i g e

es

s i c h

um

e i n -

Nomen dieser Gruppe handelt:

Die zwei- oder mehrsilbigen Nomen dieser Gruppe werden als j e k t

in

nen

der

R e g e l

ohne Ortswort verwendet,

Obk ö n -

aber auch mit Ortswort verwendet werden: Ä f f i i l S ä l J i r i T .

1. Ich habe die Maschine schon in die Fabrik gebracht.

τ

- f m fn £

a

# it a a

*

η

mt

2. Bringen wir nachmittags die Bücher in die Bücherei zurück?

Die einsilbigen Nomen dieser Gruppe werden mi t

n a h e z u

immer

einem Ortswort angewendet, wenn sie an Objektstelle stehen: I f e t T - Ü f i l i J S f i i T .

1. Er ergriff ein Seil und sprang in den Fluß.

Μ - -t WΤ W— f -

Jl.

2. Eines Tages, als er zur Arbeit aufs Feld ging, entdeckte er unter einem Baum ein Portemonnaie.

In beiden Sätzen i s t jg. (nach ySf und ^ ) erforderlich, weil beide Objekte e i n s i l b i g sind und als Ortsangabe gebraucht werden. Weitere Beispielsätze mit Nomen der Gruppe C:

1. Vor sechs Jahren konnte unsere Fabrik täglich nur etwa 30 Maschinen herstellen.

X

fungiert als Sachnomen (Subjekt I) und wird deshalb ohne

Ortswort verwendet. Das Prädikat f g föJ üa bezieht sich auf das Subjekt I f

.

Das Nomen

214

a ^ x r (m) m £ 3ί #ι 2. In dieser Fabrik gibt es viele neue Maschinen. (Diese Fabrik hat ...) X

kann als Subjekt II (Ort) betrachtet werden und ist deshalb

mit oder ohne Ortswort anzuwenden.

ä in m τ x r (s) u m, m * λ ist * © # ä fn. 3. Als wir die Fabrik erreicht hatten, kamen Leute herbei und begrüßten uns. Χ

Γ

als Objekt eines Verbs braucht kein Ortswort, es sei denn,

der Umstand "in" der Fabrik (nicht "vor", "bei" o.a.) soll besonders zum Ausdruck gebracht werden. m

m

τ ,

4. Er ist erkrankt und liegt im Krankenhaus. Β

Ιξτ; als Objekt einer Präposition kann mit einem Ortswort ange-

wendet werden.

D. Fehlerquellen Der Hauptgrund für die häufigen Fehler bei der Anwendung von Ortsnomen liegt darin, daß die Präposition (oder Postposition) im Deutschen zwei Funktionen gleichzeitig ausübt, die im Chinesischen von Präposition und Postposition getrennt ausgeübt werden: Die Präposition im Deutschen verwandelt das allgemeine Nomen in eine Ortsangabe und bildet gleichzeitig mit ihm eine Struktur, die als Adverbialbestimmung angewendet werden kann, ζ. B. "auf dem Tisch". Die

chinesische Präposition hingegen ist zwar auch meistens zur

Umwandlung eines Nomens in eine Adverbialbestimmung erforderlich, aber sie

a l l e i n

F ä l l e n

n o c h

r e i c h t n i c h t

in

den

aus

bialbestimmung des Ortes). Eine Struktur wie v o l l s t ä n d i g ,

weil

m e i s t e n

(zur Bildung einer Adver^



ist

un-

- ψ eine Sache ist, die Präposition

aber einen Ort als Objekt verlangt.

Ortsnomen Die P o s t p o s i t i o n das O r t s n o m e n .

(Ortswort)

Aber

s c h i e d e n e

m i t dem Nomen b i l d e t e i n e

d a s

O r t s n o m e n

F u n k t i o n e n

nicht unbedingt Adverbialbestimmung Objekt

(auch von P r ä p o s i t i o n e n )

V e r l a n g t m e n ,

so

e i n

sein,

Subjekt,

sein. e i n

O r t s n o -

d i e

S t r u k t u r

N o m e n

a u s

(z.B.

^

j e d o c h

a n w e n d e n ,

(

s o n d e r n k a n n auch

s c h o n

S t r u k t u r

m i t

v e r es muß

S a t z g l i e d

das Buch a u f dem T i s c h o d e r a l s S u b j e k t

s t e n s

k a n n

a u s ü b e n ,

oder A t t r i b u t

Auf dem Tisch liegen viele Bücher).

kat stellen

Ortsangabe,

r e i c h t

O r t s w o r t

m u n g

215

^

ψ-

II

a l s

).

fft

man

Μ

(Ich

A d v e r b i a l b e s t i m m u ß

m a n

s i e

P r ä p o s i t i o n Die wenigen S ä t z e ,

113136 e i n

Haus

m e i -

v o r das

i n denen d i e

Shanghai) oder

ln

jßl (Wir u n t e r h a l t e n uns im Zimmer) k l i n g e n eine Präposition H

Μ

angewendet w i r d :

E i n w e i t e r e r Grund i s t d e r ,

die Wörter

"hier",

"da",

ein intransitives

Verb,

chinesischen Satz

^

n a c h dem P r ä d i k a t ,

_h

^

— ^

behandelt werden, "draußen"

"hierher" JL

Μ

Ä

ίί]

&

im C h i n e s i s c h e n

beispielsweise

im D e u t s c h e n

"Komm h i e r h e r "

ist

Jl

a l ) e r

Objekt,

"kommen"

denn es

und d i e A b g r e n z u n g z w i s c h e n t r a n s i t i v e n

und d a s O b j e k t e i n e r P r ä p o s i t i o n

I n dem steht

und

intran-

klar. im S a t z

Im C h i n e s i s c h e n k a n n man

n u r a l s Nomen b e h a n d e l n , w e i l

sind

Adverbien,

ist

deswegen A d v e r b i a l b e s t i m m u n g .

Verben i s t ohnehin n i c h t ganz

dich" als Adverb.

usw.

I n dem S a t z

Im D e u t s c h e n b e h a n d e l t man " d r a u ß e n "

ist

wie

ff] H Ü.

auch noch b e s s e r , wenn doch

daß e i n i g e O r t s w ö r t e r

"dort",

im C h i n e s i s c h e n h i n g e g e n Nomen.

^

Prädi-

Präposi-

.

und im D e u t s c h e n u n t e r s c h i e d l i c h

sitiven

Ή

d i e s e

t i o n a u s n a h m s w e i s e v o r Nomen d e r G r u p p e n Α und C f e h l e n k a n n ,

_L :M i f

+

ψ

Μ Ψ - t M C ^ t f ä ^ ·

W i l l

d a n n

e i n e r

fe

attributiv

^

" I c h w a r t e draußen jU

im S a t z

fc

es O b j e k t d e r P r ä p o s i t i o n n u r e i n Nomen s e i n

angewendet,

® ft

kann.

Um d a s V o r h a n d e n s e i n e i n e r S a c h e o d e r P e r s o n a u s z u d r ü c k e n , im D e u t s c h e n h a u p t s ä c h l i c h z w e i S a t z t y p e n

auf

werden

nämlich der

Satz

Das Nomen

216

mit "es gibt" und der Satz mit "sein", ζ. B.: Um9.00Uhr abends gibt es in der Aula einen Film. In Berlin sind zwei Universitäten.

-

In

beiden Sätzen sind die Ortsnomen (Aula, Berlin) nicht die Subjekte. Anders im Chinesischen:

± Λ

Beide Ortsnomen, IL ^

und

ίΨ IL f #

t

ΐ

f .ifÖ

i t

^

, sind nicht mit einer Präpo-

sition versehen, sie sind deshalb keine Adverbialbestimmungen, sondern werden in den meisten chinesischen Grammatiken als Subjekte behandelt. Auch fragt man sich, wieso in zwei Sätzen wie ft #

τΐ; t* 111 II

^

ffj (Berlin ist die größte Stadt Deutschlands) und tt # - ΐ ί i^f

^

^

(Berlin hat/In Berlin gibt es zwei Universitäten) das gleiche

Ortsnomen (

#

) an gleicher Satzstelle einmal Subjekt und das an-

dere Mal Adverbialbestimmung sein sollte. Andrerseits sind beide Sätze schon unterschiedlich, das darf man nicht übersehen. Deshalb ist der Satz mit dem Ortsnomen als Subjekt in den meisten Grammatiken auch in zwei Gruppen eingeteilt. Unter dem Gesichtspunkt betrachtet, daß das Ortsnomen in manchen Fällen als Objekt, in manchen Fällen als Subjekt behandelt werden muß, kann man es im Chinesischen nicht einfach als Adverb bezeichnen. Die Struktur Nomen + Postposition ist also nicht unbedingt eine Adverbialbestimmung. Da gewisse Satzglieder im Chinesischen manchmal aus einer Ortsangabe bestehen müssen, ergibt sich häufig die Notwendigkeit, allgemeine Nomen in Ortsnomen zu verwandeln - eine Notwendigkeit, die im Deutschen meist nicht besteht. Und so muß im Chinesischen oft eine Präposition oder Postposition dort gesetzt werden,wo sie im Deutschen nicht erforderlich ist, oder man muß im Chinesischen beide verwenden, wo im Deutschen schon eine genügt.

E. Besondere Bedeutungen einiger Prä- und Postpositionen Folgende Ortswörter bzw. die entsprechenden Rahmenkonstruktionen aus der Präposition ^t und einem Ortswort haben in übertragenem Sinn eine örtliche Bedeutung:

2

Ortsnomen

a) _h oder ^

„ . . _h : auf dem Gebiet von ...; hinsichtlich, ζ. B.

1. Die Königin empfing ihn und zeichnete (ihn für) seine Leistungen auf dem Gebiet der Forschung aus.

2. So wurden ihnen auch bei der Arbeit viele Schwierigkeiten gemacht.

Außerdem gibt es einige stehende Redensarten mit

, die mit-

unter nominal, meist aber als Umstandsbestimmung angewendet werden, ζ. B.:

^

J l auf der Sitzung _t

von der

Partei

JÜlJ _h prinzipiell JE /fc _L im wesentlichen

455 -l§i _t die leitenden Personen

b) ^

... Τ

: unter ... Bedingungen / Verhältnissen, ζ. B.:

Unter diesen Umständen blieb ihm nichts weiter übrig, als sich etwas anderes (andere Methode) auszudenken.

c) ^

Φ : während; im Verlauf (eines Vorgangs); unter

einer bestimmten Anzahl, ζ. B.:

1. Auf dieser Reise lernte er, die kleinen Fische zu züchten, und außerdem brachte er viele Fischarten mit heim. ΐ Ι ί ^ Ε Κ Φ 2. Unter mehr als fünftausend Einwohnern ...

ΑΜΦ 3. In der Masse, unter den Leuten

218

Das Nomen 4.7.4 Grammatische Probleme der Abgrenzung zwischen dem Ortsnomen als Subjekt und als Adverbialbestimmung

Die Ortsnomen sind für den Grammatiker recht problematisch. Es ist zwar eindeutig, in welchen Fällen sie als Subjekt und in welchen Fällen sie als Objekt zu betrachten sind, es ist aber nicht ganz klar, wie die Unterscheidung zwischen Subjekt und Adverbialbestimmung zu treffen ist. Diese Abgrenzung ist aber notwendig, weil beide, Subjekt und Adverbialbestimmung, häufig im Satzfeld des Subjekts auftreten. Die Frage, ob ein Ortsnomen vor dem Prädikat das Subjekt ist oder ob der Satz einen subjektlosen Satz darstellt und das Ortsnomen als Adverbialbestimmung darin fungiert, oder die Frage, welches Nomen das Subjekt ist, wenn im Satzfeld des Subjekts sowohl ein Ortsnomen als auch ein allgemeines Nomen vorhanden sind, versucht man mehr oder weniger erfolgreich folgendermaßen zu klären: A. Aus der Reihenfolge der Nomen Zuerst versucht man, die Frage, welches von zwei Nomen (Orts- oder allgemeines Nomen) das Subjekt sei, wie üblich aus der Reihenfolge der Nomen zu klären, und sagt: Das Ortsnomen vor dem allgemeinen Nomen ist das Subjekt, das hinter dem allgemeinen Nomen ist Adverbialbestimmung. Aber diese Erklärung ist oft nicht sinnvoll, ζ. B.: ( ι ) ( 2 ) Beide Sätze bedeuten: Unterwega plauderten und lachten alle, oder: ( 3 ) £

JL *

% u

( 4 )

% £

& j l « P F T ta m

*

rT VA m & .

Beide Sätze bedeuten: Hier dürfen alle schwimmen. Obwohl

_h

und

JL

(Ortsnomen/Ortsangaben) in Satz 1 und 3

ohne Präposition an Subjektstelle stehen, sind sie offensichtlich doch Adverbialbestimmungen. Man kann nicht gut sagen, daß und

JL



_L

(1)

(3) an den Satzanfang gestellt wurden, weil sie Satzthema

Ortsnomen

219

sein sollen, denn beide Strukturen können auch direkt vor die Prädikate gestellt werden, ohne daß dadurch der Sinn der Sätze verändert wird (wie Satz 2 und 4 zeigen). Das Demonstrativpronomen

JL

tigt dann allerdings doch eine Präposition (4); die Struktur

benö-



_h

braucht keine Präposition, könnte aber ebenfalls mit der Präposition versehen werden. Im Chinesischen haben die Ortsnomen mit den Zeitnomen, die auch Subjekt, Objekt und Adverbialbestimmungen bilden können, viele Gemeinsamkeiten. Analog zu der Überlegung, daß die Zeitnomen heutzutage in der Grammatik auch dann nicht als Subjekt behandelt werden, wenn sie vor einem anderen Nomen stehen, sind die Grammatiker der Meinung, daß die Satzstellung allein nicht ausreicht, um das Ortsnomen als Subjekt zu behandeln. Sie anerkennen es nur dann als Subjekt, wenn durch das Prädikat etwas über es ausgesagt wird. B. Aus der Art des Prädikats Einige Grammatiker sehen in der Art des Prädikats den ausschlaggebenden Faktor für die Entscheidung, ob ein Ortsnomen Subjekt oder Adverbialbestimmung ist, und sagen: Das Ortsnomen ist Subjekt in Sätzen mit den Prädikaten

^ ,

u. ä. oder in Sätzen mit einem Ad-

jektivprädikat. Der Hauptgrund für diese Definition liegt darin, daß Sätze mit diesen Prädikaten keine aktive Tätigkeit enthalten. Man kann von einem Subjekt, das einen Ort vertritt, nicht erwarten, daß es aktiv tätig ist. In einer Grammatik führt der Verfasser auch die verschiedenen Prädikattypen auf, aber das soll hier nicht wiedergegeben werden. C. Aus der Bedeutung des Ortsnomens Aus der Bedeutung des Ortsnomens selbst versucht man auch zu bestimmen, wann es Subjekt und wann Adverbialbestimmung ist: Wenn sich aus dem Sinn des Satzes ergibt, daß das Ortsnomen die Personen des betreffenden Ortes vertritt, dann ist es selber das Subjekt, ζ. Β.:

β

220

Μ

Das Nomen 'fr ( I m Krankenhaus sorgt man gut für ihn).

.^tflfeίϋ.

Ε

Μ

vertritt hier offensichtlich "das Personal / die Personen" im Krankenhaus. Es wird auch definiert: Das Ortsnomen ist die Adverbialbestimmung, wenn es wahlweise vor oder hinter dem anderen Nomen stehen oder mit einer Präposition versehen werden kann, ohne daß sich der Sinn der Aussage ändert, 2. B.: - i i & i ^ f f i S i H 1. Unterwegs plauderten und lachten alle. ( — S& _L i s t Adverbialbestimmung) m

in #

#

a

#

ä

τ m

£

s.

2. Sie haben innerhalb und außerhalb der Stadt viele Minen gelegt. ( Μ ist Adverbialbestimmung) Eingehender soll die Problematik der Ortsnomen nicht diskutiert werden. In der Übersetzung lassen sich die meisten, auch die subjektivischen Ortsnomen im Deutschen besser als Adverbialbestimmungen wiedergeben.

4.8 ZEITNOMEN UND ZEITBEZEICHNENDE WÖRTER Wörter, die den Zeitbegriff ausdrücken, werden im Chinesischen als Nomen behandelt, obwohl sie stark zum Adverb neigen. Nach den grammatischen Merkmalen stehen die zeitbezeichnenden Wörter im Chinesischen den Ortsnomen sehr nahe. Man unterscheidet zwei Gruppen: das Zeitnomen und die zeitliche Prä- und Postposition.

4.8.1 Zeitnomen 1. Einteilung Zeitnomen sind Wörter, die die Zeitdauer oder den Zeitpunkt bezeichnen.

Zeitnomen

221

Α. Die Zeitdauer Die Zeitdauer wird vorwiegend mit folgenden Nomen angegeben:

^

Jahr

ft

Monat

/J\ [fjj- Stunde fj? Sekunde φ

0 , ^

%\\ V i e r t e l s t u n d e JF

Sommer

Woche ^

i?- Winter

Herbst ^

Stunde

Jahrhundert

D i e s e

N o m e n

Z a h l w o r t o d e r

Minute

I i ff, Μ

Frühling

It

Tag

^

w e r d e n

und

e i n e m

O b j e k t

o f t

m i t

ZEW

a l s

e i n e m S u b j e k t

a n g e w e n d e t . B. Der Zeitpunkt

Der Zeitpunkt wird häufiger durch folgende Nomen ausgedrückt:

heute

ΨΜ

morgen HU ^ vorgestern

jetzt

ä

i

früher

Φ

tf.

mittags

frühmorgens vormittags d i e s e s Jahr

heutzutage

tags

abends, nachts

Tfm

nachmittags nächst.Jahr

Montag

ein Uhr

a l t e Zeiten

- b — Jahr 1972 ff} am Anfang des Jahres

— %

D i e s e

künftig

v o r i g e s Jahr

η — , ιi m -

mft

gestern

übermorgen

iE

§

ätr

Ά,-η

gegenwärtig Januar Weihnachten

f) — -!§• 1. Januar

jetzt

.—•

eine Weile

JL Augenblick

Ζ e i t η o men

P r ä p o s i t i o n g e b r a u c h t .

a l s —· ^

)L

w e r d e n

o f t

Io h n e

A d v e r b i a l b e s t i m m u n g und —

Τ

J L werden auch a l s Objekte

angewendet. Die Abgrenzung zwischen beiden Gruppen (Zeitdauer und Z e i t -

222

Das Nomen

punkt) 1st aber nicht sehr scharf, wir betrachten deshalb beide Gruppen als eine E i n h e i t . 2. Anwendung der Zeitnomen Die Zeitnomen können als folgende Satzglieder angewendet werden: A. Subjekt Zeitnomen können als Subjekte angewendet werden und unterliegen dann den gleichen Bedingungen wie die Ortsnomen, das heißt, s i e werden a l s

e c h t e s

d a n n

S u b j e k t

a n g e s e h e n ,

e t w a s

Uber

d i e

( S u b j e k t

wenn Z e i t

das

I)

nur

P r ä d i k a t

s e l b s t

a u s s a g t :

A f c 1. Die Frühlingszeit ist nicht die Zeit zum Lernen. ^BJ 0 2. Heute ist der erste Tag des Semesters. (der Tag, an dem in der Schule mit Lernen begonnen wird) 3. Der Sommer dieses Jahres ist recht heiß. In diesen Sätzen betrachten die Grammatiker die Zeitnomen •φ

und

-φ" ^

JE

Als Subjekt I I ( v g l . Ortsnomen) Z e i t n o m e n

e i n e

v o r h a n d e n

i s t

φ

echte Subjekte. b e z e i c h n e t

Z e i t , oder

in

der

das e t w a s

p a s s i e r t :

1. In der Song-Dynastie gab es einen bekannten Kanzler namens Fan Zhongyan. 2. Es war einmal (in alter Zeit) ein König, der sehr gerne Vögel züchtete.

,

223

Zeitnomen Die chinesischen Grammatiker betrachten auch in Sätzen wie diesen im allgemeinen die Zeitnomen (

ffl

und

^f f^ ) als Subjekte.

B. Adverbialbestimmung In manchen Fällen ist das Zeitnomen nicht Subjekt, sondern Adverbialbestimmung, auch wenn es das einzige Nomen des Satzes ist und an Subjektstelle steht: M « ! 1. Gehen wir jetzt doch los. 2. Heute wird nicht mehr gearbeitet (Heute arbeiten wir/ich/du/ andere nicht mehr). Die Subjekte solcher Sätze sind im Kontext enthalten oder ergeben sich aus der Gesprächssituation. Von zwei im Satzfeld des Subjekts auftretenden Nomen, einem Zeitnomen und einem allgemeinen, ist das Zeitnomen immer Adverbialbestimmung. Ein vorverlegtes zeitliches Objekt wie bei den Ortsnomen (z.B. _t Μ

J

das Objekt _b

(Ich war schon mal in Shanghai), ein Satz, in dem vor das Subjekt

gestellt ist) gibt es im Chine-

sischen nicht. C. Objekt a) Objekt des Verbs oder Verbaladjektivs Als

O b j e k t

b e z e i c h n e t D a u e r

e i n e s das

- Zeitdauer/Komplement V e r b s

Z e i t n o m e n

(oder Adjektivs) vor allem die

einer Tätigkeit, ζ. B.:

1. Einmal hat er drei Tage und Nächte ununterbrochen gearbeitet, nichts gegessen und nicht geschlafen.

224

Das Nomen

2. Erst als er nochmals mehr als zehn Jahre hart studiert hatte , bestand er die staatliche Prüfung der Provinz. In diesen Sätzen wird mit mit

-f- fl

Η

^

die Dauer der Tätigkeit X

die Dauer der Tätigkeit

(^

)^

f^ ,

ausgedrückt.

Das Zeitnomen wird an dieser Stelle im Satz - ähnlich wie das Ortsnomen - auch als Komplement behandelt. Wir betrachten es jedoch aus bereits angegebenen Gründen als Objekt (vgl. § 1 Punkt 2 C). b) Als Objekt einer Präposition Als Präpositionalobjekt die k e i t

Z e i t

an,

a n d a u e r t ,

g i b t bis

zu

das

Z e i t n o m e n

der

e i n e

T ä t i g -

z.B.:

flfe ψ m 0 * üc,^ m & ±, m

-k m ·? & & m ®

Er wartete bis zum Abend, daß das Mädchen zurückkomme, um (das Verlorene) zu suchen, aber es kam nicht. Hier gibt die präpositionale Struktur JlJ abends) an, bis zu der die Tätigkeit ^

_L

die Zeit

(bis

andauerte.

D. Prädikat Als Prädikat verlangt das Zeitnomen meistens die Hilfe der Kopula ^

, nur in einigen affirmativen Sätzen kann es allein als Prädikat

fungieren, ζ. B.:

a i i f i r t *

Bgf-t^T.

Ich arbeite in dieser Fabrik schon siebzehn Jahre. (Meine Tätigkeit in dieser Fabrik beträgt schon siebzehn Jahre)

In diesem Satz kann ^ ^ ϊ ^ φ Χ Ρ ^ ^ aus einem vollständigen Satz, und -f- -fc ^p Τ werden.

als Subjekt, bestehend als Prädikat betrachtet

225

Zeitnomen

Ε. Attribut A l s m e n

A t t r i b u t w i e

das

f u n g i e r t

O r t s n o m e n ,

der Regel die Partikel

das

Z e i t n o -

das heißt, es führt in

6t) nur dann nicht nach sich, wenn es Attribut

eines zweiten Zeitnomens ist:

Φ ^ W

« η 2 ist G Μ 53 m\

1. Ich habe ja die heutige Lektion noch nicht wiederholt I φ ^ τ ψ η fn & ίτ if ο 2. Heute nachmittag haben wir keinen Unterricht. 3. Am Vormittag des 1. Mai 1886 veranstalteten sie eine Demonstration. als Attribut des allgemeinen Nomens tikel



(Satz 1);

tribute der Zeitnomen

bzw.



Λ

Λ

i|| braucht die Par£

(2) bzw. jt, ^p



0

als At-

(3) brauchen sie nicht.

3. Zeitpunkt oder Zeitdauer? Obwohl sowohl die deutschen als auch die chinesischen Grammatiken den Zeitbegriff in viele Gruppen unterteilen, sind streng genommen nur zwei markant: die Zeitdauer und der Zeitpunkt. Die meisten chinesischen Grammatiken definieren das Zeitnomen vor dem Prädikat als Zeitpunkt, nach dem Prädikat als Zeitdauer. Mit anderen Worten: Der Zeitpunkt fungiert als Adverbialbestimmung, die Zeitdauer als Objekt. Die Obersetzung aus dem Chinesischen ist meist unproblematisch, da man die Zeitangabe vor dem Prädikat mit "wann?", die nach dem Prädikat mit "wie lange?" erfragen kann. Anders verhält es sich, wenn man einen Text/Satz ins Chinesische übertragen will, denn wie die beiden Begriffe Zeitdauer und Zeitpunkt voneinander zu unterscheiden sind, wird nirgends genau erklärt. Beispielsweise umfaßt ja ein Tag die Dauer von 24 Stunden, ein Jahr die Dauer von 365 Tagen, —

^

und

— ^

werden

aber meistens als Adverbialbestinmungen, d. h. als Zeitpunkt und nicht häufig als Zeitdauer angewendet. In dem Satz

^

Hfe _ h Ä

.R ®

Τ

226

Ξ.

Das Nomen

/J"* ffij" (Gestern nacht habe ich nur drei Stunden geschlafen) s t e h t

e i g e n t l i c h eine lange Zeitdauer, nämlich eine Nacht = 8 Stunden, vor dem Prädikat und eine kurze Zeitdauer, nämlich 3 Stunden, nach dem P r ä d i k a t . In den folgenden beiden Beispielen steht sogar die gleiche Angabe ( —• ^ ^ ein ganzes Leben lang) einmal als Adverbialbestimmung vor und einmal als Objekt nach dem Prädikat:

1. Nie im Leben kann ich so viel Geld verdienen.

Ä

m it

fö -

*

2. Ich werde dich mein ganzes Leben lang hassen.

Die meisten genannten Zeitnomen können adverbial angewendet werden, auch wenn s i e eine Zeitdauer v e r t r e t e n . Das P r o b l e m i s t d e s w e g e n n i c h t , ob e i n Z e i t n o m e n e i nen Z e i t p u n k t oder e i n e Z e i t d a u e r v e r t r i t t , s o n d e r n der I n h a l t d e s s e n , was man zum A u s d r u c k b r i n g e n w i l l . W i l l man angeben, in w e l c h e r Z e i t (Zeitraum) o d e r zu w e l c h e r Z e i t (Zeitpunkt), a l s o " w a n n " s i c h e i n V o r g a n g e r e i g n e t oder n i c h t e r e i g n e t , dann v e r w e n d e t man e i n Z e i t n o m e n a l s A d v e r b i a l b e s t i m m u n g . W i l l man sagen, wie l a n g e muß man das Z e i t n o m e n

eine T ä t i g k e i t dauert, so a l s O b j e k t anwenden.

Im einzelnen werden durch die Zeitnomen, abhängig von der Stellung im Satz, folgende Bedeutungen ausgedrückt: A. Zeitangabe vor dem Prädikat (Adverbialbestimmung) a) Zeitpunkt:

Zeitnomen

227

Ä ίΠ φ ^ ± ^ Λ £ + £ # TT ff ± i f . 1. Heute vormittag beginnen wir den Unterricht erst um 9 Uhr 15. 2. Am Nachmittag dieses Tages kam der General den Schmied nochmals besuchen. b) Bestimmter Zeitraum, a n d a u e r n d f i n d e t

in

d e m

und

o d e r

e i n e

T ä t i g k e i t

f o r t g e s e t z t

n i c h t

s t a t t -

s t a t t f i n d e t :

1. Die ganze letzte Woche hindurch war ich unentwegt damit beschäftigt, rasch die Berichte zu schreiben. 2. In diesem Monat hatte ich überhaupt keine Zeit für dieses Buch, nimm es doch wieder mit. Satz 1 gibt den festumrissenen Zeitraum

( _h H .

)

an, in

dem die Tätigkeit andauernd stattgefunden hat; der Satz beschreibt nicht, daß die Tätigkeit

^

eine Woche lang gedauert hat.

c) Zeitraum, den man nicht genau nennen kann oder will: eines Tages

—'

^

Μ

eines Nachts, eines Tages in der Nacht

^

jeder Monat, monat-

d) Allgemeiner Zeitraum: ®

^C jeder Tag, täglich

4g rifi jedes Jahr, jährlich

lieh

Das Zeitnomen vor dem Prädikat kann sowohl vor als auch nach dem Subjekt stehen, ohne den Sinn des Satzes zu verändern. Es gibt an, zu welcher Zeit sich die durch das Prädikat bezeichnete Tätigkeit ereignet. Der Sprachgewohnheit nach verlangt es keine Präposition, aber manchmal wird eine verwendet. Die Zeitangabe an dieser Stelle ist im allgemeinen nicht so betont, wie die, die nach dem Prädikat steht.

228

Das Nomen Β. Zeitangabe nach dem Prädikat (Objekt)

Zeitnomen nach dem Prädikat geben an, gang oder Zustand andauert.

Hat

r e i t s

ein

n o m e n

a u c h

j e k t s

a n g e w e n d e t

das

O b j e k t , als

w i e

so

l a n g e

ein Vor-

P r ä d i k a t

k a n n

A t t r i b u t

das

b e Z e i t -

d i e s e s

w e r d e n ,

O b -

ζ. B.:

Μ m ft - üüffc 15» Erst nachdem er sieben Jahre lang Lehrling in der Tabakfabrik gewesen war, hatte er sich alle Fertigkeiten zur Herstellung von Zigarren angeeignet. ( ... "sieben Jahre langer Lehrling"..) Oft kann man das Prädikat wiederholen und das Zeitnomen nach dem wiederholten Verb als Objekt anwenden, z . B . : /J\ Efcj- Ύ

%%





Λ*

&

(Ich warte schon länger als eine Stunde auf dich). In diesem

Satz dürfte das Zeitnomen Objekt fä stehen:

(— ^

0

) /J\ g^j- auch unmittelbar nach dem

Ä^ffc —

. Diese Satzstellung

ist aber meistens nur möglich, wenn das Objekt eine Person oder ein Personalpronomen ist. Das Zeitnomen an dieser Stelle kann auch als Komplement oder als Prädikat betrachtet werden. Wenn die Zeitangabe als Prädikat behandelt werden soll, ist

^

als Subjektsatz zu verstehen: Mein Warten

auf dich währt schon länger als eine Stunde. Noch deutlicher tritt die Funktion des Zeitnomens als Prädikat hervor, wenn vor ihm ein Adverb steht, denn ein Adverb bezieht sich nicht auf das Objekt, sondern auf das Prädikat: flfe fl'l

Β &

Μ

^

7

(Sie haben sich schon

vor zwei Jahren getrennt). Das Zeitnomen nach dem Prädikat wird in den meisten chinesischen Grammatiken als Komplement behandelt. Weil es aber durch ein (meist personales) Objekt vom Prädikat getrennt werden kann, viele Gemeinsamkeiten mit dem präpositionalen Objekt und dem verbalen Zähleinheitswort hat und anders als das Gradkomplement oder das Komplement mit φ , deren grammatische Merkmale die Zeichen

^

bzw.

sind, ohne ein

229

Zeitnomen

spezielles Zeichen angewendet wird, betrachten wir es entweder als Objekt oder, insbesondere nach einem Adverb, am Satzende als Prädikat. Die Zeitangabe Länge

A b s c h l u ß i s t

am

der

S a t z e n d e

Z e i t

kann

auch

b e z e i c h n e n ,

e i n e r

T ä t i g k e i t

(siehe auch oben), z . B . :

d i e

d i e

nach

v e r g a n g e n

^ ^ JL -fc ^

7 (Ich bin

schon vor mehr als sieben Jahren hierher gekommen). In dieser Funktion hat die Zeitangabe S t e l l u n g a l s

im

S a t z ,

A t t r i b u t

j e k t

des

e i n e kann

s i e

weder

anwenden

noch

a l s

Ob-

w i e d e r h o l t e n

n - M - t ^ - ^ ^ J l

f e s t e

man

V e r b s .

Sätze wie

oder

sind falsch.

4.8.2 Die zeitlichen Prä- und Postpositionen Die zeitlichen Postpositionen l e i n

mit

einem

P r ä p o s i t i o n gaben

und

b i l d e n

Nomen

oder

einem

aber d i e

auch dann

g r e n z e

zu

Zeitpunkt: Λ Zeitraum:

[Z9

nach

nach

e i n e r

e b e n f a l l s

e i n e

Angelegenheit: Ja 0 fife φ· Iii |u

Z e i t -

s t e h e n ,

vier




ff»

s o w o h l n e m

VJ. Itf>

PJ. Ja,

n a c h

Z e i t r a u m

g e l e g e n h e i t allein (ohne Nomen) als

"HÜ

e i n e m als

und

±

fj können im allgemeinen

Z e i t p u n k t a u c h

s t e h e n . A d v e r b

n a c h und

oder

o d e r

ei-

e i n e r

An-

können auch

Z e i t n o m e n

wendet werden und beziehen sich dann immer auf die

ange-

G e g e n w a r t

:

Zeitnomen

231

VX m Wt # Λ «t Μ it & m

1. Früher hat schon mal jemand durch ihn solchen Schaden erlitten.

vx m «τ τ- m *

/h &

«ι

2. Später mußt du aber unbedingt vorsichtig sein. VX fjij

und IX Jjq beziehen sich in diesen beiden Sätzen auf die

Gegenwart, s i e drücken die Bedeutung früher und später ( a l s gegenwärtig) aus. \>X

s t e h t meist

o d e r ze

n a c h

E r e i g n i s f e s t ,

von

Z u s t a n d

b i s

e i n e m

und der zur

Z e i t p u n k t

l e g t an

d i e

e i n

V o r g a n g

G e g e n w a r t

Diese Postposition wird o f t mit den Präpositionen wendet (JA

..

0

JA . ο .

oder

VX

IX Μ

f'J . . .

it,

)A und

|=| JA ange-

(seit ...)). d i e

An-

von dieser Zeit an

% ih

3\ . . .

o d e r

a n d a u e r t .

und JA ο . . J f #6 b e z e i c h n e n

f a n g s z e i t g r e n z e :

d i e

Z e i t g r e n -

und glj . . „

E n d z e i t g r e n z e :

b e z e i c h n e n

bis zu der Zeit ...

JA... legen die

jh A n f a n g s -

und

E n d z e i t g r e n z e n

f e s t : von ... bis . . . Diese Konstruktionen werden meist zusammen mit Zeitpunktsangaben oder Angelegenheiten angewendet. . . .

. ..

Μ·ϋξ,

. . .

Η,

Ο . . und &

. .

M M

drücken die Bedeutung von während oder als aus. S i e werden meist in V e r b i n d u n g

m i t

A n g e l e g e n h e i t e n mit e i n e r flf Jfi>

Zei

Z e i t r a u m a n g a b e n gebraucht,

t p u n k t s a n g a b e

k ö n n e n

o d e r aber auch

angewendet werden.

stehen meist nach Zeitraum- oder Zeltpunktsangaben.

Sie bedeuten ungefähr, vor oder nach . . . , um . . . herum.

232

Das Nomen

_h Τ

und

Μ

^l· haben die gleiche Bedeutung wie fjy Sa. und

^

,

werden aber seltener angewendet. Iii Λ ,

Μ»

Ζ

Φ

und

|B] werden nach Zeitraumangaben verwen-

det, sie bedeuten soviel wie in, innerhalb. VI fth bedeutet außerhalb, außer. Es wird nicht oft gebraucht.

Abgesehen von l)J, fif und 1)J, Jff (beide sind auch Adverbien) sind die genannten Prä- und Postpositionen vom Nomen abhängige Elemente, die in der Regel allein kein Satzglied bilden, sondern meist mit einem Nomen oder einer nominal angewendeten Angelegenheit als Adverbialbestimmung fungieren, ζ. B.: Nach Nomen:

1. Vor drei Jahren war hier noch Brachland, jetzt stehen überall Häuser. 2. Vom November an lehrt er uns Chinesisch.

ja τ; μ +

N -T

m

Α

Ά+%

η in % m m w IRL

3. Vom 12. Juni bis 19. Juni werden wir Westdeutschland besuchen. Nach Angelegenheiten:

1. Auf seiner Forschungsreise nach Malaysia fand er eine gute Sorte Fisch. 2. Nach dem Studienabschluß ging er in eine Fabrik, um zu arbeiten. In Satz 1 ist die Angelegenheit durch den Satz Er k a m

%

®J S, *

3E

^ ( nach Malaysia, um zu forschen) vertreten, in Satz 2 durch den Satz ffe ^ φ (Sein Studium ist beendet).

233

Zeitnomen Die Angelegenheit kann auch durch ein Wort, ζ. B. ^ der Pause),oder eine Wortgruppe vertreten werden, ζ. B.:

jä \l[ jg (nach Jt ϋ

&>}

(während des Unterrichts). Manchmal fungieren die zeitlichen Prä- oder Postpositionen mit einem Nomen zusammen als Subjekt II, ζ. B.: ^



— ' ^ i l l t ^ ,

JE^s

(in jedem Jahr gibt es Frühling, Sommer, Herbst und

Winter).

4.8.3 Grammatische Probleme Die Zeitnomen schwanken im Chinesischen zwischen Adverb und Nomen. Während sie früher in chinesischen Grammatiken meist als Adverbien betrachtet wurden, behandelt man sie heutzutage meistens als eine Sonderform der Nomen. Vom allgemeinen Nomen unterscheiden sie sich recht stark, denn die Hauptaufgabe eines Nomens, ein Subjekt oder Objekt zu bilden, erfüllen sie in der Regel nicht. Nur wenn das Prädikat sich direkt auf das Zeitnomen bezieht, ist das Zeitnomen Subjekt. Ein weiterer Unterschied zwischen den allgemeinen Nomen und den Zeitnomen ist der, daß ein Zeitnomen im Gegensatz zu einem allgemeinen Nomen ohne Präposition und ohne die Partikel

ife als Adverbialbe-

stimmung angewendet werden kann. Oberhaupt ist die Grenze zwischen Zeitnomen und Adverbien oft recht fließend. gif

und

jgife,

Iii Jr werden häufig alleinstehend als Adverbialbestimmung

angewendet und unterscheiden sich dann von Adverbien wie oder

H/b>

pgij ^

^

^,

^c

gar nicht. Theoretisch ist die Zeitangabe immer dann

ein Adverb, wenn sie nicht als Subjekt oder Objekt angewendet werden kann. Zwar werden die Zeitnomen heute in den meisten Grammatiken wie die Ortsnomen behandelt, einige Grammatiker stellen sie jedoch nicht ganz auf die gleiche Stufe, denn das Zeitnomen neigt noch stärker zum Adverb als das Ortsnomen. Beispielsweise wird in Sätzen, in denen ein Zeit- und ein Ortsnomen enthalten sind, das Zeitnomen nie als Subjekt,

234

Das Nomen

sondern fast immer als Adverbialbestimmung behandelt, auch wenn es vor dem Ortsnomen an Subjektstelle steht, ζ. Β.: - φ ^ J^L ^

JL ^

ίίΐ Τ

^

(Heute ereignete sich hier ein Verkehrsunfall).

Auch als Objekt wird das Zeitnomen selten anerkannt. Während eine der bekanntesten chinesischen Grammatiken das Ortsnomen _h $g in dem (Ich

Satz

bin

neulich einmal in Shang-

hai gewesen) ohne weiteres als Objekt anerkennt, wird das Zeitnomen J E im nächsten Satz als Komplement bezeichnet:

H

^

7 Η

^

7

(Er ist vor drei Tagen gekommen). Dieser unterschiedlichen Behandlung ist zu entnehmen, daß Zeit- und Ortsnomen doch nicht ganz gleich sind. Ohne das Problem im einzelnen weiter erörtern zu wollen, möchten wir abschließend sagen, daß die Zeitangabe nach dem Prädikat für sich allein betrachtet

stärker zum

Komplement neigt; vergleicht man sie jedoch mit dem verbalen Zähleinheitswort nach dem Prädikat oder dem präpositionalen Objekt nach dem Prädikat und betrachtet ihre Stellung im Satz (Zeitangaben stehen manchmal nach dem Objekt; Komplemente stehen immer unmittelbar nach dem Prädikat), so ist es richtiger, sie als Objekte anzusehen.

4.8.4 Die Uhrzeit Die eine Zeitdauer oder einen Zeitpunkt ausdrückenden Uhrzeiten ge hören ebenfalls zu den Zeitnomen. Sie tauchen in der Umgangssprache recht häufig auf, werden aber in den meisten Grammatiken nicht oder nur unvollständig behandelt. Es folgt deshalb eine Übersicht. A. Die Zeitdauer Die Stundendauer wird mit einem Zahlwort und dem ZEW φ Bezeichnungen /Jnfrjj·oder dendauer mit dem ZEW fö oder eine Stunde: — - -f* 'h eine Minute: — · ^j- ί-φ

sowie den

3k angegeben, die Minuten- bzw. Sekun-

(

und der Bezeichnung λ

)

:

eine Sekunde: —

#

tj1

Zei tnomen eineinhalb Stunden: —

235

4 s Βί

-f-

eineinhalb Minuten: — • ft ^ eine Stunde und 20 Minuten: —

•'f"

Bt X

ZI

^

ΙΦ

Β. Der Zeitpunkt Der Zeitpunkt kann, wie in anderen Sprachen auch, mit verschiedenen Ausdrücken angegeben werden, und zwar kann man wahlweise sagen: 1.00 Uhr: — fc |φ 1.01 Uhr: —

£

1.15 Uhr: —

oder



ft

-f-



(ein Uhr)

oder — ft

Sf: —

ft

(ein Uhr eins)

(1 Uhr 15) oder —

^ —

(Viertel nach eins)

1.25 Uhr: —

^ ZI +

—·' yi±5 ~ — 1.30 Uhr: —

£

^

-J-

^ üji ^ ^ Ξ +

(1

Uhr 2

(ein Uhr fünfundzwanzig) ft ^

, ^ 3£ ft — £ φ (5 Min. vor halb zwei) ( e i n U h r dreißig Minuten),

— · ji5 i)£.(halb zwei) oder 1.45 Uhr: —

^

0

+

i

(ein Uhr 45), d5 1.50 Uhr: -

^

^J"

I

f

—'

(ein ^

— • ,ιίί 3Ξ Μ

oder

Uhr 50), n

5 Minuten)

fpj ^j·

H

^

Ξ

"f* ( e i n Uhr dreißig)

Minuten), -

0

(Dreiviertel zwei), ^

-f- £ •—· |j|J

— • Μ (Viertel vor zwei)

(ein Uhr 50 Minuten),

-jr ft Pä M.

^

oder

^

H

— fö

3l "t* (ein (10 Minuten

vor zwei). Um Mißverständnisse beim Hören zu vermeiden, wird zur Angabe der vollen Stunde in der Regel das Zeichen Zeichen be

—•



(Uhr) verwendet, denn das

hat mehrere Bedeutungen (u.a. Punkt),und die Uhrzeitanga(eins) könnte mißverstanden werden. Dagegen ist das Zeichen

in Verbindung mit Minutenangaben nicht nötig, denn die Kombina-

tion also Ξ

... ft kann sich nur auf Uhrzeitangaben beziehen. Man sagt £f> (drei Uhr), aber Ξί &3L

ft

(drei Uhr fünf), ohne

.

2 36

Das Nomen C. ^

und

und ^

gj

- früher, später als ... (Uhr)

geben an, ob ein Zeitpunkt noch nicht erreicht (vor)

oder bereits überschritten (nach) wurde: 3£

Ύ

iE sf· 5'J Έ .

schon nach fünf; später als fünf noch nicht fünf; vor fünf D. Die Tageszeiten:

_t ^p Vormittag (die Zeit von 8.00 bis 12.00 Uhr) Τ

Nachmittag (die Zeit von 12.00 bis 18.00 Uhr) Jl Abend , Nacht (die Zeit nach 18.00 Uhr)

Angaben wie 13.00 Uhr, 14.00 Uhr usw. gibt es nicht. Falls erforderlich, wird stattdessen die entsprechende Tageszeit angegeben: 9.00 Uhr: ±

^

%

21.00 Uhr: Ε& ±

%

( £φ ) ) &

(

)

4.00 Uhr: B& 16.00 Uhr: Τ

±

( ft Μ

^

Η

&



£Φ )

( ΙΦ )

§ 5 DAS PRONOMEN Das Pronomen vertritt, wie schon der Namen sagt, ein Nomen. Es wird hauptsächlich angewendet, um ein bestimmtes oder unbestimmtes und meist auch schon zuvor erwähntes Personal-, Sach-, Zeit-, Orts- oder anderes Nomen zu vertreten. Es steht als Personalpronomen auch an Stelle des Sprechenden (1. Person Sing.), des Angesprochenen (2. Person Sing.), des ins Gespräch Einbezogenen (3. Person) usw. Nur in seltenen Fällen vertritt das Pronomen kein Nomen, sondern eine andere Wortart oder gar einen ganzen Satz. In den europäischen Sprachen sind die Pronomen in sechs Gruppen eingeteilt: Personalpronomen, stellvertretend für eine Person; Possessivpronomen zur Kennzeichnung des Besitzverhältnisses;

Personalpronomen

237

Demonstrativpronomen zum Hinweis auf örtliche oder zeitliche Verhältnisse; Relativpronomen zur Kennzeichnung der Zugehörigkeit einer verbalen Aussage zu einem Nomen; Interrogativpronomen zur Kennzeichnung der Frage nach einem Lebewesen oder einer Sache; Indefinitivpronomen zur Bezeichnung unbestimmter Personen, Dinge oder Anzahlen. Im Chinesischen gibt es nur drei Arten von Pronomen. Das Besitzverhältnis wird durch attributivische Strukturen wie (dein),

%

^

(des L e h r e r s

ft

(mein), jfc frtj

...) usw. ausgedrückt, es entfallen des-

halb die Possessivpronomen. Die Relativpronomen, die in den meisten europäischen Sprachen einen Nebensatz einleiten, gibt es im Chinesischen auch nicht, da die dem Relativsatz entsprechenden Nebensätze mit anderen Mitteln gebildet werden. Die Indefinitivpronomen sind im Chinesischen gleich den Interrogativpronomen, so daß auch diese Gruppe entfällt und nur die folgenden drei Arten Pronomen übrigbleiben: Personal·, Demonstrativ- und Interrogativpronomen.

5.1. DIE PERSONALPRONOMEN A. Tabellarische Übersicht ich sα σι •ι—

"til

Μ. ^

®

ΐ

-ff] φ

-j^f J^

^

(Wir* gehen vielleicht von zu Hause aus

hin, vielleicht von der Schule). In diesem Satz wird das Prädikat gar nicht in Frage gestellt, fraglich ist nur, von welchem Ort ausgehend man "hingehen" wird.

Vf verbindet zwei präpositionale

Strukturen und bezieht sich offensichtlich auch auf diese. Ganz deutlich zeigt sich auch die Beziehung des Adverbs auf die Präpositionalstruktur bei dem Adverb ffe fl'3

iE m

^

it #

ΐ

^

, ζ. B. in einem Satz wie

(Sie lesen nicht in der Bibliothek).

Hier wird lediglich gesagt, daß sie nicht in der Bibliothek lesen. Ob sie Uberhaupt lesen oder nicht, und wenn ja, wo, das wird gar nicht mitgeteilt. Man versteht diesen Satz gewiß falsch, wenn man glaubt, daß

das Prädikat ^

verneint. Wollte man zum Ausdruck

bringen, daß sie "nicht lesen", so mlißte der Satz beispielsweise heißen: flHf] & ffl ^

ft,

*

#

Ä l ^

JL.(Sie sind in der

Bibliothek, (aber) sie lesen nicht, sondern unterhalten sich). In vielen Fällen kann man liber das Beziehungswort zumindest geteilter Meinung sein. Dann ist es vielleicht am besten, Präpositionalstruktur und Prädikat als eine Einheit zu betrachten und das davorstehende Adverb auf diese Einheit zu beziehen, ζ. B.:

Das Adverb

284 fife m *

w

ηm,

mm

$$ τ Λ ,

®

&

jfc fä

1. Bei seiner Rückkehr waren die Straßen voller Menschen, die ihn mit begeistertem Jubel empfingen (... Menschen, die, sich begeistert an ihn wendend, ihn jubelnd empfingen).

rninm^XJ-mM^x

i A f t f t S i W J i B i f ,

ifc&mMT. 2. Erst nachdem der Diener das Geld an den Baum gehängt hatte, machten die beiden sich fröhlich auf den Weg (... wendeten die beiden sich fröhlich nach vorn und gingen fort). In Satz 1 bezieht sich das Adverb Tk ^

&

®C

und in Satz 2 das Adverb

auf die Struktur [n] {fe Ä

Μ

%

^

auf & ftf M .

e) Vor Zahl- und Zähleinheitswort Vor Zahl- und Z'ahleinheitswort bezieht sich das Adverb auf die

ganze Struktur, ζ. Β.: {ik EL & H

& Τ

(Er

ist

bereits

mehr

als 50 Jahre alt). f) Vor dem Subjekt Einige Adverbien, meistens zeitbezeichnende, können auch vor das Subjekt gestellt werden. Sie beziehen sich aber auf das Prädikat, denn es ist eines der Hauptmerkmale des Adverbs, daß es nicht auf Nomen zu beziehen ist. Gerade mit den zeitbezeichnenden Adverbien ist das Prädikat besonders eng verbunden, weil allein das Prädikat etwas über den zeitlichen Aspekt ausdrücken kann:

1. Plötzlich begannen in der Halle Gewehre zu knallen.

2. Eigentlich wollte ich nicht hingehen. Es gibt jedoch auch hier, wie überall, Ausnahmen: Die Verneinungsadverbien ^f und

, die ja auch einen zeitlichen Aspekt zum Aus-

druck bringen, beziehen sich unter bestimmten Voraussetzungen auch auf die ihnen folgenden Nomen:

Anwendung und Beziehungswörter

285

sf· kann auf das nach ihm stehende Nomen Bezug haben, wenn es im Sinne von sf M. angewendet ist, ζ. B.: ^

^

yf. pg

weder dies noch das weder Mann noch Frau

yf Κ ^ ^ ίξ.

ffl ^f

weder

Κ noch W weder zum Neujahrsfest noch zu sonst einem Fest

weder buddhistische noch taoistische (Mönche) Die Anzahl dieser Strukturen ist jedoch begrenzt, auch werden sie nicht wörtlich angewendet, sondern in übertragenem Sinn. Sie enthalten meist eine negative Bedeutung. Wahrscheinlich sind sie in Anlehnung an entsprechende Strukturen aus ^

und Verb (oder Adjektiv)

entstanden, wie: .^iff ^

ίΡ

/f· Ϊ£ϊ ^p ^

hundertprozentig schweigend ( =' und iü sind hier Verben) weder schmutzig noch sauber

^

0

unklare Anschuldigungen

kann sich auf Nomen beziehen, wenn es im Sinne von angewendet ist, ζ. B.:

ffi

Ä

tS?

^

(Was sollen wir

tun - ohne Reis, ohne Mehl?/Es gibt weder Reis noch Mehl, wie soll man kochen?). H

....

Auch in dieser Struktur bezieht sich das Adverb

ein nach ihm stehendes Nomen, ζ. B. flfe ~|c ^

^

-je ^ ,

auf ^

pß !

((Feindliche) Flugzeuge hin, Flugzeuge her - stürmt!/Kümmert euch weder darum, ob (feindliche) Flugzeuge existieren oder nicht Auch diese Struktur ist wahrscheinlich aus einer entsprechenden Adverb-Verb-Struktur entstanden, wie ζ. B. H fife ^

^f

, Ä ill

jj£NE!(Laßt ihn nur rufen, wir gehen!/Egal ob er ruft oder nicht, gehen wir doch!).

286

Das Adverb

Mehrere Adverbien vor einem Prädikat a l l e

auf

das

e i n e

ζ. B. in dem Satz ^ ^ Ö ^ A t P



k ö n n e n

s i c h

P r ä d i k a t

b e z i e h e n ,

^ ^ C ^ Ä S ^

(Alle Anwesen-

den antworteten zusammen laut (mit lauter Stimme)), Hier beschreibt das Adverb

den Umfang, die Adverbien —

Art und Weise des Prädikats [H

jjB und ^

^

beschreiben die

.

Manchmal beziehen sich die Adverbien aber nicht auf das Prädikat, sondern auf ein anderes Element des Satzes, besonders die Adverbien sf· > 5c > -fEI > Jt ·

B. Andere Anwendungen In anderen Anwendungen, außer als Adverbialbestimmung und Konjunktion, tritt das Adverb nur sehr selten auf, ζ. B.: * % m iu ä ffe fn m η m τ , m κ * ftfe in # - t % ä . Alle nahmen an, es gebe eine Prügelei, und gingen mit, um den Ausgang der Sache zu sehen. In diesem Satz ist

Ä

(schließlich, endlich),ein Wort, das meist

als Adverb anerkannt wird, als Objekt bzw. Komplement angewendet. Das Adverb ζ. B. in

wird recht häufig als Ergebniskomplement gebraucht, ~f

(vorzüglich, äußerst gut),

ganz schlecht), ^

Τ

jif

Τ

(miserabel,

(überglücklich, äußerst froh); das Adverb

kann Gradkomplemente bilden, ζ. B.

#

(sehr gut).

All diejenigen Adverbien, die auch als Adjektive dienen können, wie tfe, tH , U

j] u. a., können natürlich als verschiedene Satz-

glieder fungieren.

7.2 EINTEILUNG DER ADVERBIEN Nach der Bedeutung, die sie ausdrücken, kann man die Adverbien in folgende Gruppen einteilen:

Einteilung

287

Α. Zeitadverbien Die Adverbien dieser Gruppe sind am zahlreichsten, und ihre Bedeutungen sind recht unterschiedlich. Einige von ihnen drücken nur den Z e i t b e g r i f f aus, andere nur die Frequenz und manche beide Begriffe. a) Vergangenheitsadverbien: if

einst

schon

Kl] HQ

gerade

Hl]

gerade

gerade

ä

damals

%

tO

damals

in jenem Jahr

neulich

«

Μ

Eft

später

LU -ίΐ

Diese Adverbien

früher

bislang

in vergangener Zeit

ursprünglich, eigentlich (fast)

b e ζ e i c h η e η

v e r g a n g e n e

gerade

Hi]

i mme r

Z e i t .

Auch die Adverbien B I S

, EL,

-f- Β

,

Wt , % ^

[3 , die a l l e früher, schon, bereits bedeuten, d i e

V e r g a n g e n h e i t

k ö n n e n be

m i t

o d e r

a u c h

bei

d i

e i n e r

a u s , a n d e r e n

k l a r e r

Z u k u n f t

o d e r

und

d r ü c k e n

a b e r

s i e

Z e i t a n g a -

G e s p r ä c h s l a g e G e g e n w a r t

be-

z e i c h n e n : flk ί Π ¥ Ifc i E f i $ # S 7. 1. Sie haben das Auto schon längst repariert. ftä i n - & i E , * * * « Β f& m & Jl ΐ 7. 2. Als sie eine Untersuchung vornahmen, waren die großen und kleinen Wasserrohre schon zerbrochen. m fä^ # ¥ l t t 7 . 3. Wenn du erst hingehst, nachdem du den Brief fertiggeschrieben hast, wird die Versammlung schon lange aufgelöst sein. In den Sätzen 1 und 2, in denen keine weitere Zeitangabe vorhanden i s t , beziehen sich -?· Satz 3 bezieht sich das Adverb gang.

und Β

auf die Vergangenheit. In jedoch auf einen künftigen Vor-

288

Das Adverb

b) Zukunftsadverbien J t » iL Μ bedeuten,

» SP Μ

w e r d e n

SP , die a l l e sofort, sogleich

und

f ü r

d i e

nahe

Z u k u n f t

a n g e w e n d e t . Auch die folgenden Adverbien, die a l l e die Bedeutung von im Begriff sein, etwas zu tun haben, d i e

Z u k u n f t ,

k e i n e

aber

w e i t e r e

a n d e r e

nur

s i c h

d a n n ,

Z e i t a n g a b e

Z e i t f o r m tfc,

b e z i e h e n

auf

wenn

auf

e i n e

h i n w e i s t :

gfcl*,

iE,

iE

c) Gegenwartsadverbien Die Adverbien g?, i E

und

@ Τ

( j e t z t ) sowie ^ 4* und jfö 4"

(heute, heutzutage) drücken die gegenwärtige Zeit aus. Sie können auch als Zeitnomen betrachtet werden, weil sie nominal anwendbar sind. iE

,

I E und I E i E

können ebenfalls als Zeitadverbien angese-

hen werden. Sie wurden bereits wegen des Aspekts des Verbs, den sie ebenfalls ausdrücken, in § 3 Punkt 4.2.3 besprochen. d) Frequenz oder Zeit Die Adverbien der folgenden drei Gruppen sind a l l e mehr oder weniger mit den Begriffen Zeit und Häufigkeit verbunden. Sie drücken im allgemeinen den Zeitbegriff selber, die Beziehungen zwischen der Zeit und dem Geschehen oder die zeitliche Reihenfolge aus: α

m,

«fett, ΓΒ rB) *

t ,

η η g t

£ &

oft

£

sehr oft

t a t

bis jetzt immer

I f A

nie immer



A,

lebenslang

zufällig

Jä&.i&gp

¥f f t f ,

0

I ¥

I 0

mehrtägig manchmal sehr lange vorläufig tagtäglich, tagaus, tagein

Einteilung

289

plötzlich

yt

0t

schnell

pünktlich gerade

JE»

Reis

zufällig

langsam

Hb 10,

05

noch; nach wie vor

allmählich

ff"

zuerst

m 15, • ^ 1 5 ,

&

^

vor allem § Jn +b -Vr Bt HU

endlich • 4. · vorzeitig

vorher ^

— - Üi

—• H

mehrmals

dann

für immer

ununterbrochen

später, danach

m

Beispiele:

η

η

1. Ich besuche ihn oft zu Hause. 2. Er dachte plötzlich daran, daß er keinen Reis mehr im Haus hatte. 3. Wir gehen zuerst ins Kino und dann einkaufen.

B. Art und Weise bezeichnende Adverbien In diese Gruppe gehören eigentlich auch noch Wörter, Wortgruppen, adverbiale Verdoppelungen anderer Wortarten und sogar Sätze, kurz gesagt, alle Strukturen, die als Adverbialbestimmung der Art und Weise angewendet werden können. Es folgt jedoch nur eine Aufstellung einzelner Adverbien; die anderen Strukturen werden im Kapitel Satzglieder (Adverbialbestimmung) behandelt. g ^

JL,

g #

JL,

η

S

t t

allein allein absichtlich

#

ft Λ »

mit aller Kraft

BS Ψ ,

heimlich

£

—JS>

gemeinsam

s

unabsichtlich

Μ

Ϊ Ι Φ

g

einzeln

g

privat



aufrichtig

g

ffl

selber gegenseitig nur

290

Das Adverb

2k iÜ

rasch

Mtl·

extra

^

BEI.

mit eignen Au

®en übererfüllt (Norm)

Jg ^

Zu den Adverbien dieses Typs gehören auch adverbial anwendbare Adjektive, wie jj

fleißig

%

^

arbeitsam

^

mühsam

^

^

unter Schwierigkeiten

^



ernsthaft

Ebenso gehören dem Sinn nach hierzu die in den europäischen Sprachen als Adverbien, im Chinesischen jedoch als Pronomen behandelten Wörter ,

UP # ( 8 0 ) ;

(SO);

,

Einige der obengenannten Adverbien werden in manchen Grammatiken als Pronomen bezeichnet, nämlich

g

JU

i§- und

&

|=! . Und einige

Adverbien könnte man auch anderen Gruppen zuordnen, ζ. Β. ^E ^ ob

. Denn

^E-pp den Grad oder die Art und Weise beschreibt, ist nicht mit Be-

stimmtheit zu unterscheiden, ζ. B.: ffk ^E πρ"

ία. (Er widersetzte

sich mit aller Kraft). Das Verb ist eng mit den Begriffen Zeit und Art und Weise verbunden; die bisher genannten Adverbien beziehen sich auch überwiegend auf Verben. C. Gradbezeichnende Adverbien m ,

^

extrem, äußerst jg;

fö ^ Jj

am ...sten (Superlativ) äußerst



vollständig allzu, Uber-

Sin,

jfc ^

speziell, vor allem

jH ^

noch mehr

Einteilung

^ mm,m,m

—'



JL>

r e ,

auf

i h n e n

ig,

JE sehr

,

/iu wie sehr, wie

^

ffi§,

A l l e Adverbien dieser Gruppe w i e g e n d

291

^ JL etwas, ein bißchen ^

il einige, teilweise, etwas

b e z i e h e n

A d j e k t i v e

f o l g e n d e

s i c h

ü b e r -

auf

a n d e -

o d e r

A d v e r b i e n .

Für Verben

sind s i e nur selten, für manche Verben sogar nie zu verwenden, ausgenommen die Verben, die menschliche Gefühle und Empfindungen ausdrücken, wie: β" &

gern haben

Je lieben

^f Ü

hoffen

fö fürchten

tfe fft s i c h freuen

^f %,

frieren

ffe J$C mißlingen

tf3 satt sein

^

hungern

50 E r f o l g haben

Q

verstehen

beunruhigt sein

SL konfus sein •f^,

'M dursten Schmerzen l e i den

D. Umfang und Miederholung bezeichnende Adverbien ffl,

a ®

mm, OL,

ß ß ,

}£.. Diese Adverbien das Α

itß

alle(s)

insgesamt

nur

allseitig

f Ρ ( ·& ) sogar

b e z i e h e n

N o m e n , Τ

R

das

vor

^t s i c h i h n e n

zusammen

h ä u f i g s t e h t ,

ζ. B. "wir geh-en". b e z i e h e n das

^f —'1Ψ f f

E i n i g e

s i c h i h n e n

.

a b e r

d i e s e r

Pers.Pl.),

A d v e r b i e n

a u s s c h l i e ß l i c h

f o l g e n d e

V e r b ,

ζ. B . : ffe Κ

f f ü - i L E L i ä i h j ä T (Er hatte nur ein Hemd, das außer-

dem schon gestopft war). m

ζ. B.:

(Alle Leute sind weggegangen). Sie entsprechen gewisser-

maßen der Pluralendung "en" des Verbs im Deutschen ( l . u . 3 .

auf

auf

In diesem Satz bezieht sich JR, auf das Verb

Das Adverb

292

Zu dieser Gruppe gehören auch die die Wiederholung einer Tätigkeit ausdrückenden Adverbien, wie X

(noch einmal), |f| (wieder),

JjR (noch, auch), j§r (nochmals),

l|i $pf

(erneut), —• |f|· und

(auch), H-ΞΞ

(mehrmals). E. Modaladverbien t!l —

λεΕ,

vielleicht, wahrscheinlich

tffe

bestimmt, gewiß, sicher

nä ^gf, %,

Μ ££ JB>

notwendigerweise, nötig, müssen endlich, schließlich

Ii

^

natürlich, selbstverständlich

Τ 2 Μ > τ 2 nj bevorzugt, lieber als ^l· ^F"» Α tb nicht anders können als Ίΐϋ» ίΐ! ilffi absichtlich ^

ijft wirklich, tatsächlich aber

Ff, iP, ^

^

-

Jj? nicht unbedingt

Μ

^ Mj ungefähr

ungewiß

J^ IE jedenfalls

glücklicherweise

&

Jl einfach, geradezu nur ,R

fflf

unerwartet einfach fÖ egal, einerlei

es bleibt nichts anderes übrig als ...

All diese Adverbien, die oft zur Verstärkung vor den Modalverben stehen, modifizieren die Meinung des Sprechers, indem sie seine Bestimmtheit oder Unbestimmtheit, Sicherheit oder Unsicherheit, Vorliebe oder Abneigung zum Ausdruck bringen. Sie sind sowohl ihrer Bedeutung als auch ihren grammatischen Merkmalen nach oft schwer von den Modalverben abzugrenzen und werden in den verschiedenen Grammatiken zum Teil unterschiedlich eingeordnet. In vielen Grammatiken werden z.B. —

ί

&

^

und ^

als Modalverben behandelt. Da

sie jedoch auch vor anderen Wortarten als nur vor Verben stehen kön-

293

Einteilung

nen (vgl. § 3 Punkt 5.4) und nur selten allein eine Frage beantworten können, wurden sie hier zu den Adverbien gezählt. Zu dieser Gruppe gehören ferner die Adverbien, die zur Verstärkung einer Aussage in rhetorischen Fragen angewendet werden, wie -fpf ^ H

warum n i c h t ?

-fpf H

auch schon mal?

JR, n i c h t nur Beispiel: )5§ Ü ffe i f ] "fc

5'J Jlls

(endlich) und % %

wann jemals?

^

wie?

^

unvorstellbar; wie kann e s sein?

I f 7 ? ! (Ihnen sind doch n i c h t etwa Flü· g e l gewachsen?!) ( s c h l i e ß l i c h ) stehen auch oft zur Be-

tonung am Anfang eines Fragesatzes. F. Lokaladverbien Die den Ort, an dem sich eine Tätigkeit abspielt, bezeichnenden Adverbien, die wichtigste Gruppe der europäischen Sprachen, ist im Chinesischen weder sehr groß noch besonders wichtig, denn die meisten Wörter dieser Art werden von den Grammatikern als Ortsnomen behandelt. Es bleiben als Lokaladverbien lediglich Wörter wie JL e n t f e r n t , fern ^ ± ±

Τ Τ

am ganzen Leibe

überall —•

unterwegs

Uberall

G. Negationsadverbien Die verneinenden Adverbien sind: ^ ,

Sl"»

^c» S'J, S >

40, & . H. Anmerkungen Fast alle Adverbien dieser sieben Gruppen werden in der Regel ohne

die

S t r u k t u r p a r t i k e l

als

Ad-

Das Adverb

294

v e r b i a l b e s t i m m u n g e n

a n g e w e n d e t ,

so einige verdoppelte Adverbien, wie

,

pgij ßl] und

eben-

-0?. {X. , die

als Wörter und nicht als grammatische Strukturen gelten. Im Gegensatz dazu

b r a u c h e n

ren a r t e n

die

a d v e r b i a l

V e r d o p p e l u n g s f o r m e n m e i s t

s t i m m u n g

ein

a l s

a n w e n d b a -

a n d e r e r

W o r t -

A d v e r b i a l b e -

.

Die Adverbien haben zwar bestimmte l e x i k a l i s c h e Bedeutungen, aber diese Bedeutungen sind oft v i e l f ä l t i g und nicht eindeutig und so schwer erfaßbar, daß die einzelnen Adverbien in den verschiedenen Grammatiken oft unterschiedlich gruppiert und eingeordnet sind. Eine v o l l ständige Gruppierung wäre wohl möglich, aber sehr umständlich; s i e müßte ein Adverb o f t in mehrere Gruppen aufnehmen, wie am Beispiel des Adverbs

gfc , das häufig den Zeitadverbien zugeordnet wird, aber auch

v i e l e andere Bedeutungen ausdrückt, gezeigt werden s o l l : t ^ l i l 1. Ich gehe dann gleich. t

f

i

i

i*

fß !ΐί

JL.

2. Wo ist die Mensa? - Sie befindet sich genau vor diesem Haus. 3. Er ist eben im Grunde fleißig. A. Ich habe nur drei Mark. 5. Wenn du mich hinschickst, will ich gerade nicht hingehen. 6. Ich gehe dann hin, wenn er hingeht. Ä t hin, ft 7. ft^i, Ich gehe dann wenn er nicht hingeht. 8. Geh du zuerst, ich komme dann.

Einteilung

295

fä'Z.WtMT'!

flfcHiJ*, 9. Er ist gerade gekommen, wieso geht er schon (wieder)?

mmm

10. Nachdem wir den Film gesehen hatten, gingen wir hin. fö gfe * tfc £ 11. Kannst du etwa nicht hingehen? In den ersten drei Sätzen dient gfc zur Betonung, und zwar zur Betonung der Kürze der Zeit (1), der Nähe des Ortes (2) und der Gewohnheit oder Eigenheit (3). In Satz 4 fungiert g)c wie das Adverb JR, . Im fünften Satz fungiert st; wie ein Modalverb: es bekräftigt die Entschlossenheit des Sprechenden. In Satz 6 und 7 verbindet gft einen Bedingungssatz mit einem Hauptsatz, ohne Kürze der Zeit besonders zu betonen. In Satz 8 und 9 drückt es die Geschwindigkeit des Anschlusses einer Tätigkeit an eine andere aus. In Satz 10 fungiert es wie eine Konjunktion entsprechend dem deutschen Adverb "dann"; die Kürze der Zeit wird auch hier nicht betont. In Satz 11 betont gfc die rhetorische Frage und drückt eine gewisse MißbiIiigung des Sprechers aus. In dieser Anwendung kann es auch in der echten Frage stehen. Betrachtet man einen Satz nur von seiner grammatischen Struktur, so spielen die Adverbien eine untergeordnete Rolle. Aber ein Satz vermittelt nicht nur eine Information, sondern bringt auch die Einstellung und Empfindung des Sprechenden zum Ausdruck, und d r u c k v e r b i e n

von

E m p f i n d u n g e n

von

g r o ß e r

zum

s i n d

B e d e u t u n g .

A u s die

AdEs läßt

sich nachweisen, daß ein Adverb nur sehr selten im neutralen Ton ausgesprochen wird. Hört man in der gesprochenen Sprache in einem Satz ein besonders betontes Wort, ein von den Grammatikern "Tonwort" genanntes, so ist dies häufig ein Adverb. Auch findet man unter den am häufigsten gebrauchten Wörtern mehr Wörter der Wortart Adverb als Wörter jeder anderen Wortart. Um den Lernenden bei der Beherrschung dieser häufig auftauchenden und für den lebendigen Ausdruck so wesentlichen Wortart zu helfen, werden einige wichtige Adverbien anschließend gründlich im einzelnen besprochen.

7.3 HÄUFIG GEBRAUCHTE ADVERBIEN IM EINZELNEN 7.3.1 Adverbien der Verneinung 1. X

und

)

Die Verneinung wird im Chinesischen meistens mit ^ ,

oder

^f

gebildet. Tf. und ££ stehen fast immer unmittelbar vor dem Wort, das sie verneinen, und zwar meistens vor einem Verb, einem Adjektiv oder einem weiteren Adverb. Sie können sich jedoch auch auf Nomen, Präpositionen oder Konjunktionen beziehen. ^

und

sind nach ihrer Stellung im Satz zweifellos Adverbien,

und zwar ihrer Bedeutung nach verneinende, und sie werden von fast allen Grammatikern auch so behandelt. Aber s ä t z l i c h

noch

on,

n ä m l i c h

ner

H a n d l u n g

e i n e

d i e ,

s i e

haben

w i c h t i g e

Z e i t

und

zu-

F u n k t i A s p e k t

a u s z u d r ü c k e n .

ei-

Insofern ähneln

sie den bereits behandelten Adverbien ^t » IE und JE

(vgl. § 3

Punkt 4.2.3). sf. wird hauptsächlich zur zur ner mit

V o r g ä n g e sfcH;,

V e r n e i n u n g

V e r n e i n u n g I

i

oder

k ü n f t i g e r ,

b e r e i t s

a n g e w e n d e t . -fe % sowie mit

v e r g a n g e ^f. gfc,

verbindet o f t ^

oder

&

zwei Prädikate oder Sätze, es fungiert in diesen Kombinationen wie eine Konjunktion. Α. ^ Mit ^f. werden verneint: a) Zukunft Mit Ausnahme von sehr wenigen Verben wird s f

vor den meisten

Verben nur zur Verneinung zukünftiger Vorgänge und Handlungen angewendet, z . B . :

0j| Jz ^ tt

7,

fo

Β

kein Wettkampf, wußtest du daa schon?).

% Ü 7 "E? (Morgen ist

297

Adverbien der Verneinung b) Wille Der Wille wird a l s

s o w o h l

auch

s t e t s

a l s

m i t

a l s

z u k ü n f t i g e r

v e r g a n g e n e r

^

V o r g a n g

v e r n e i n t :

1. Lieber sterbe ich, als daß ich ihn, solch einen Menschen, um Hilfe bitte. 2. Gestern sollte er es fertigmachen, doch er wollte nicht (tat es nicht). Oer Vorgang

·£

(1) l i e g t in der Zukunft, der Vorgang

ft

(2) in der Vergangenheit. c) Gewohnheit V ο r g ii η g e ,

d i e

s i c h

9 e wο h η h e i t s mä β i g 0 der

d i e

h a b e η ,

s i c h

w e r d en

η e i η t ,

η och

i η

der

R e g e l

n i e h t

e r e i g η e η

η i e

e r e i g η e t

e b e η f a 1 1s

m i t ^f

ν e r

z.B.:

m*

I i s , * iT»,Xft Χ £ ΛΗ,Μ

1. Er raucht nicht, trinkt nicht, spielt nicht Karten und ist immer eifrig bei der Arbeit - wirklich ein ordentlicher junger Mann.

η

m*

mmχ

m.

2. Wir lesen keine französischen Zeitungen, d) Gegenwart Gegenwärtige Handlungen v e r n e i n t

k ö n n e n

w e r d e n ,

mit

^

o d e r

dem Sprachgefühl nach besteht

zwischen beiden Formen allerdings ein gewisser Unterschied:

%mm, ^ in & ft ft-

Schau mal nach, was machen sie gerade?

-

Sie tun nichts.

298

Das Adverb

e) Adjektiv Adjektive, die eine Eigenschaft bezeichnen, werden nur mit ^f v e r n e i n t , egal ob das Adjektiv als Attribut oder als Prädikat fungiert: 1. Dieses Buch ist nicht gut, such doch ein anderes. tf & 3J * * */Jm$ £ 2. Erst nachdem er lange gesucht hatte, fand er ein Regal in passender Größe (nicht zu groß und nicht zu klein).

Nur wenn ein p r ä d i k a t i v e s A d j e k t i v eine V e r ä n d e r u n g a n z e i g t , kann es auch mit v e r n e i n t werden: IBS, Die Kakifeigen sind noch nicht rot (geworden), am besten man wartet noch einige Tage mit dem Pflücken ( ... bevor man sie pflückt).

f) Verb + Ergebnis- oder Richtungskomplement Zur Verneinung des Komplements kann im allgemeinen sowohl ^ als auch vor das Verb g e s t e l l t w e r d e n : ^ v e r n e i n t m e i s t eine Bed i n g u n g (vgl. Satz v e r n e i n t m e i s t e n s eine T a t s a c h e (vgl. Satz 2): « « M & f f i ,

S t i e l t .

1. Wenn du deine Sachen nicht fortschaffst, rufe ich die Polizei.

M

I

T

.

2. Als er zum dritten Male sah, daß das Schriftstück noch nicht fertig war, wurde er ärgerlich.

Z w i s c h e n einem Verb und seinem E r g e b n i s oder R i c h t u n g s k o m p l e m e n t d a r f g r u n d s ä t z l i c h nur ^ s t e h e n . Solche Strukturen drücken aus, daß ein E r g e b n i s

299

Adverbien der Verneinung

n i c h t

e r r e i c h t

r e i c h t

w e r d e n

w u r d e

o d e r

n i c h t

er-

k a n n :

ffe tfl ffl Λ 1. Sie bogen mit aller Kraft, konnten es aber nicht zerbrechen. 2. Der Alte zog kräftig, konnte es aber nicht hinaufziehen. g) Nomen Wie bereits gesagt, kann ^

im Sinne von ^

^

auch vor Nomen

stehen (vgl. § 7 Punkt 1 Α f). h) Modalverben und Adverbien Modalverben und Adverbien werden meist nur mit ^f. verneint:

1. Er kann nicht chinesisch sprechen.

2. Die Übungen, die er gemacht hat, sind zwar nicht alle richtig, aber die Fehler sind keineswegs zahlreich. i) ffü- und

^-Strukturen

Die iE- und die mit ^

oder mit

-Strukturen werden je nach zeitlichem Aspekt verneint.

j) Folgende Verben werden fast immer mit ^ •j§l· sein heißen -gl verstehen

negiert:

i,R kennen ffi

^

wissen

^

lieben

ähneln Q

verstehen

Diese Verben, die eigentlich keine Tätigkeiten ausdrücken, können in allen Zeitstufen und Aspekten nur mit ^

verneint werden:

Ä ft & * SP Ä , ftBg*47. 1. Gestern wußte ich noch nicht, daß er schon fortgezogen ist.

300

Das Adverb

2. Ich verstehe gar nicht, warum er immer gegen uns ist. Die Verben ^

und

kann man sowohl mit ^

als auch mit ^

ver-

Die negative Antwort auf eine Entscheidungsfrage wird von ^

ein-

neinen. k) Entscheidungsfrage

geleitet. Man kann auch mit ^

allein im Sinne von "nein" antwor-

ten. 1) ^

als Mortbestandtei1 Oft ist ^

auch fester Bestandteil eines Wortes, es entspricht

dann häufig der deutschen Vorsilbe "un-", ζ. B.: ίΤ 'Μ unwichtig

^f.

unerreicht

unangenehm

^

^f^'M

ungeduldig

^

unaufhörlich

^

unbestimmt

^

sonst

JSL & ^

}>t aber

^

jjjs unglücklicherweise

sf. fg um jeden Preis

nicht besser als ...; schlechter als ... warum nicht?

JÜ Ή

^f. f^ nicht lange auf jeden Fall

nicht

fege

^f.

nicht in Ordnung

^f.

nicht nur

Außerdem ist es im Chinesischen wie auch im Deutschen mit dem Adverb "nicht" üblich, ^

vor Wörtern mit negativer Bedeutung zu

verwenden und damit einen positiven Sinn auszudrücken: nicht dumm (ziemlich schlau) Pp

nicht schlecht (sehr gut, ganz richtig) nicht Übel (recht gut)

if. {p nicht wenig (ziemlich viel) Diese Strukturen haben ungefähr die gleiche Bedeutung wie m,

ίδ SB

(recht schlau),

£

^ #,

fg. #

^

(ziemlich gut),

Adverbien der Verneinung

S

ίδ ^

301

(ziemlich viel).

In der Schriftsprache wird manchmal

anstelle von ^

oder ^f. ^

verwendet. Aber von wenigen Fällen abgesehen, wie ζ . B. (Es scheint richtig zu sein, ist aber falsch), taucht

^

^

ffn

^

heute meist

nur bei der doppelten Verneinung auf. ^

^

als Konjunktion steht meistens vor dem Subjekt des Nebensatzes

und verneint den ganzen Nebensatz, ζ. B.: ^ F ^ ^ f p ^ T » ^ h i-t* £!] W

IrJ @

M ^ Ä

(Es ist nicht so, daß ich es falsch gemacht hätte,

sondern so, daß dieser Plan problematisch ist). H i e r bezieht s i c h

-M: auf den Satz % f f

J

.

B. oder

werden

n e i n u n g

^f·

S t ( ^ )

h a u p t s ä c h l i c h

v e r g a n g e n e r

zur

V o r g ä n g e

V e r angewendet:

1. Als er Kind war, war seine Familie sehr arm, und er ging (deswegen) nicht zur Schule.

Μ

Wittel,

tfeiEI!R#&,

2. Als du kamst und nicht wagtest, mich offen anzusehen, da wußte ich, daß du Böses im Sinn hattest.

Die Verneinung einer i s t mit u n t e r dem

z u k ü n f t i g e n

T ä t i g k e i t

nicht ausgeschlossen, sie i s t aber in der Regel der S a t z

g e h e n ,

B e d i n g u n g zwei

von

denen

dann

e r e i g n e n

dere

b e r e i t s

KAM,

m ö g l i c h ,

T ä t i g k e i t e n die

d a r f ,

e i n e

nur

daß

vor s i c h

nachdem

s t a t t g e f u n d e n

in

sich,

die h a t :

fä^mft&^til.

Du darfst das Radio nachher erst anschalten, nachdem ich aufgestanden bin.

e r s t an-

302

Das Adverb

Hier darf die Tätigkeit Jf der Vorgang

^

erst stattfinden, nachdem sich

|B f^c ereignet hat.

Ferner wird

unabhängig von der Zeitstufe zur Verneinung folgen-

der Verben angewendet: a

)

J L Das

n e i n t ,

V e r b

^f

w i r d

m i t

ver-

nur eine Ausnahme ist möglich: Wenn ^ξ einen Bedingungs-

satz einleitet, darf es auch mit oder

Λ m tc Ä * fr W hilft, geht das nicht). b) ffE (sterben), £

i m m e r

verneint werden, z. B.:

S ^ ^ A Ü f t t Ä ^ i r f ö

(

^^r^h Wenn

keiner

(krank sein), ££

|S] und g treten nachgestellt meist

hinter Verben der Bewegung auf

usw.), können aber auch

nach vielen Verben anderer Art erscheinen, 2. B.

JJ

_h

(am

Kopf getroffen (von einem Schlag, Ball u.ä.). Folgt nach

ein allgemeines oder personales Nomen, dann dient p j

jedoch nicht als Bestandteil einer Präpositionalstruktur, sondern b i l det mit dem Verb eine echte Verb-Ergebniskomplement-Verbindung, wie ζ. B. if haben), Vor

und gj ^

g] in den Strukturen ψ^· ^

|f jljflfeί Π

( s i e gesehen

(an diese Sache denken).

stehen meistens Zustands- oder Vorgangsverben, ζ. B.

(wohnen),

(stehen),

(sitzen),

(sterben),

(hängen) u. a. Die Präpositionalstruktur mit ^

^

(leben),

kann diesen Verben

aber auch vorangestellt werden, ohne daß sich dadurch der Sinn der Aussage wesentlich verändert, ζ. B.:

1. Bleib hier stehen und warte auf mich.

m m )i

& & * # f* 2. Da steht er ja und wartet auf dich! Obwohl Präpositionalstrukturen mit ^

vor und hinter dem Prädikat

nahezu die gleiche Bedeutung ausdrücken, i s t doch die Betonung nicht v ö l l i g die gleiche. In Satz 1 l i e g t das Gewicht auf dem Ort, in Satz 2 auf dem Aspekt des Stehens. Zeit oder Ort sind immer dann als betont aufzufassen, wenn sie nach dem Prädikat auftreten. B. Zeit Zeitangaben

h i n t e r

dem

P r ä d i k a t

w e r d e n

Präposi tionalobj ekt s t e t s den

von

Μ

e i n g e l e i t e t ,

Z e i t p u n k t

T ä t i g k e i t #

5(1

Μ

7t £

an,

b i s

a n d a u e r t ,

S§ ^

339

(

Er la

s

bi

s i e

zu

dem

z . B . : flfe — J l

g e b e n e i n e §1

s tief in die Nacht hinein, erst dann

ging er schlafen). Die Konstruktion ^

0

„ „ flj steht oft als Ganzes vor dem Prädikat,

s i e kann aber auch getrennt werden und das Prädikat zwischen sich aufnehmen , ζ . Β.:

& ff]

1. Wir haben täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr Unterricht. 2. Die Post ist von 8 Uhr morgens bis 6 Uhr abends geöffnet.

c.T ^

i s t eine aus der Schriftsprache stammende Präposition, die so-

wohl z e i t l i c h e als auch ö r t l i c h e Umstände kennzeichnen kann. Sie wird auch heute noch häufig angewendet. Beispiele: tö & ψ m κ m jt las, 1. Hangzhou liegt im Norden der Provinz Zhejiang. 2. Er wurde 1897 geboren und ist 1967 gestorben. Häufig vorkommende Verbindungen von ^

mit Verben oder Wörtern an-

derer Wortart sind: ψ- sich befinden in, auf Μ

~F gehören zu

^

ffi

"Ϊ liegen in J3R JA "3" hören auf (gehorchen) geeignet für passend zu

nicht schlechter als

"ϊ* benutzen für

1

^

^ ßü

Tfi.

begrenzen auf :

J- unzufrieden mit

Jjl ^

zufrieden mit

Die Präposition

340 Beispiele:

1. Diese Pflanzen sind geeignet, gruppenweise gepflanzt zu werden. 2. Der Mensch darf sich nicht mit dem gegenwärtigen Zustand zufriedengeben, ohne weiter voranzustreben. D. ^

i s t ein Verb,

n a c h

das

s c h l u ß

es

w i r d

P r ä d i k a t

e i n e s

£ a b e r

s e h r

g e s t e l l t ,

i n d i r e k t e n

h ä u f i g

zum

Α η -

O b j e k t s .

ähnelt in dieser Funktion fast stärker einer Präposition, die das nachgestellte indirekte Objekt kennzeichnet, als einem Ergebniskomplement. Beispiel: Gestern gab er mir diesen Brief, den ich Ihnen bringen sollte.

8.3 ANMERKUNGEN ZUM GEBRAUCH DER PRÄPOSITIONEN D i e

A n w e n d u n g

u n t e r l i e g t ker g i k .

der

in

der

P r ä p o s i t i o n e n

v i e l e n

S p r a c h e n

S p r a c h g e w o h n h e i t

a l s

s t ä r der

Lo-

Ein Chinese, der als erste Fremdsprache Englisch l e r n t , hat

das Gefühl, daß es für den Gebrauch der Präpositionen gar keine Regeln g i b t ; lernt er danach Deutsch als zweite Fremdsprache, so muß er f e s t s t e l l e n , daß viele Präpositionen wieder ganz anders angewendet werden als im Englischen. In der Struktur schreiben) wird ^

^

=f| ^

(mit dem Pinsel

als "mit" übersetzt, in der Struktur

^

ψ

3t

TJJ (sich auf Chinesisch unterhalten) jedoch als " a u f " . In dem entsprechenden englischen Satz

darf wiederum nur " i n " verwendet werden,

nicht "on", denn die Verben oder Nomen verlangen nach dem Sprachgebrauch ganz bestimmte Präpositionen.

Anmerkungen zum Gebrauch

341

Der Gebrauch der Präpositionen im Chinesischen ist einfacher, weil meistens logischer als im Englischen oder Deutschen. Trotzdem erscheint es dem Anfänger mitunter so, als würde im Chinesischen ein und dieselbe Präposition für die Bezeichnung gegenteiliger Richtungen angewendet, ζ. B.: 1. Ich empfahl ihm einige bekannte literarische Werke. 2. Als er das gesagt hatte, lief er zum Schulzimmer. 3. Wir sollten von dir lernen, das wäre richtig.

%

η & ji

fö "Γ fä 4g ft Du könntest zuerst einen Kleinkredit bei der Bank aufnehmen. In Satz 1 und Satz 2 bezeichnet |b] vom deutschen Sprachgefühl her die Richtung "zu" (zu ihm; zu dem Raum), in Satz 3 und Satz 4 die Richtung "von" (von dir; von der Bank holen). Aber die Anwendung der Präpositionen hängt in nahezu allen Sprachen oft vom Sprachgebrauch ab, man muß sich diese Sprachgewohnheiten aneignen, ohne immer nach Vernunftgründen zu fragen. Verb oder Präposition? Weil einige chinesische Präpositionen auch heute noch verbal angewendet werden können, muß man sorgfältig ihre Stellung im Satz beachten, um festzustellen, in welcher Funktion das Wort angewendet ist:

η

Μ

Π * ft Μ ft it 1. Wir können nicht sogleich nach seinem Plan handeln. « c m flt> ft it μ η ffi * te ^ ± f K 2. Wenn wir mit seinem Plan übereinstimmen, können wir nicht sofort handeln (So wie er es plant, können wir es nicht gleich tun).

η

m

η

in ft Ab ft it 3. Gemäß seinem Plan können wir nicht sofort handeln (Er will nicht, daß wir sofort handeln).

342

Die Präposition

In Satz 2 kann

Ρ, als Verb betrachtet werden, mit dem ein eine

Bedingung enthaltender Nebensatz eingeleitet wird. Es ist auch zu beachten, daß die unterschiedliche Stellung der Präpositionalstruktur Μ flfe ifö i+

in Satz 1 und Satz 3 unterschiedliche Bedeutungen

zum Ausdruck bringt. Präposition oder Konjunktion? Einige Präpositionen sind gleichzeitig Konjunktionen. Der Unterschied in der Bedeutung kann manchmal nur durch den Kontext oder die Gesprächssituation verdeutlicht werden. Sagt beispielsweise eine Mutter zu ihrem Kind oder ein Vorgesetzter zu einem Untergebenen: ^



ϋ

(Komm mit mir mit), so dient jüf| als Präposition (mit). Wird

jedoch eine höhergestellte Person angesprochen, ζ. B. mit dem Satz ffc 191



(wäre

ίΒ £

es nicht

gut»

sie und ich

gingen ge-

meinsam hin?), dann kann gg auch als Konjunktion (und) aufgefaßt werden. Auch die folgenden beiden Beispielsätze zeigen diesen Unterschied: Ä f i ü f t ä T . 1. Ich habe es ihm schon mitgeteilt. Ä JBffei&T 2. Ich habe es lange mit ihm besprochen. In Satz 1 kann Jg nur als Präposition behandelt werden (nur ich habe gesprochen), in Satz 2 jedoch auch als Konjunktion: Ich und er haben uns lange besprochen (beide haben geredet). Einige Verben drücken mit unterschiedlichen Präpositionen Immer die gleiche Bedeutung aus, zum Beispiel bedeuten die folgenden sechs Sätze alle: Ich habe mit ihm gesprochen. i.ÄtfflbÄä: '

2

.

«

H

a

ÄiRäflfeifcä 5.

f S f n M ä

Die meisten Verben verlangen jedoch nur eine bestimmte Präposition.

8.4 HÄUFIG GEBRAUCHTE PRSPOSITIONEN Zur besseren Beherrschung einiger häufig gebrauchter Präpositionen geben wir nachfolgend noch einige

Anwendungsbeispiele. Man achte auf

die Stellung der Präpositionen im Satz und die dadurch ausgedrückten Verhältnisse zu den anderen Satzgliedern. A.

1. Er ist nicht hier, sondern in seinem Büro. flfe & m m # ΐ ± m Ä & % m % τ. 2. Er hatte nicht damit gerechnet, diesem alten Freund im Bus zu begegnen. 3. Er wurde beim Experimentieren verletzt.

mmmη

ΐ. 4. In der Maschinenhalle der Autofabrik sahen sie, wie die Arbeiter neue Autos zusammenbauten. ffe ΪΠ it ^

3,

£

fif

flfetflJSäig^B*.

5. Sie ließen die alten Pferde vorausgehen und folgten ihnen nach. 6. Er schläft gerade, suchst du ihn wegen etwas Wichtigem auf? 7. Er sah zwei Tiger gerade ein Rind fressen. In Satz 1 steht fe an der Stelle des Prädikats und hat auch noch ein Objekt:

ist hier ein Verb. In Satz 2 und Satz 3 bildet ^

vor

den Prädikaten stehende Adverbialbestimmungen, und zwar in Satz 2 eine örtliche, in Satz 3 eine zeitliche. Auch in Satz 4 bildet ^E eine Adverbialbestimmung, diese steht aber vor dem Subjekt. Im fünften Satz fungiert £

beidemal

als Präposition und leitet ein Präpositional-

objekt ein. In Satz 6 und Satz 7 ist

einmal allein und einmal

mit IE zusammen als Adverb angewendet zur Bezeichnung der Zeit bzw. des Aspekts der durch die Verben H fä und keiten.

dargestellten Tätig-

344

Die Präposition Β. gl] : +

£

¥

ΐ

SI 7

Λ

SC SÄ.

1. Der Zug kam um halb elf Uhr im Pekinger Bahnhof an. 2. Eines Tages auf dem Weg zum Feld zur Arbeit begegnete er unterwegs einem Bettler. Ä

in

m

+

-

μ η Ά ft

£

*

3. Wenn wir erst um elf Uhr hingehen, ist es noch nicht zu spät. 4. Als sie den Zaubertrank eingenommen hatte, flog sie auf zum Mond. SS

7 .

5. Erst als sie bis Mitternacht gewartet hatten und noch keinerlei Bewegungen wahrnehmen konnten, wußten sie, daß sie wieder betrogen worden waren. 3T -

^ tife fl S J 7

-

φ

^

&

W

¥

f

iti *

Μ

πϋ.

6. Eines Tages begegnete er einem jungen Offizier, der Patrouillendienst ausübte. In Satz 1 ist ist

JlJ zweifellos ein Verb. Auch in Satz 2 und Satz 3

JlJ Prädikat, obwohl als Präposition ins Deutsche Ubersetzt. In

Satz 4 bildet 31

ein örtliches, in Satz 5 (hinter

) ein zeit-

liches Präpositionalobjekt. Satz 5 enthält auch noch die Struktur ϋ

^

« i n der glj als negatives Komplement der Möglichkeit an-

gewendet ist. In Satz 6 ist

$1} ein Ergebniskomplement.

C. A W

*

-

^

m

Λ 1

U # Ψ.

:

«

i

T

X

i

1. Eines Tages lieh sie sich von Freunden eine Biographie berühmter Leute, die sie wieder und wieder las und nicht aus der Hand legen mochte. 0

tfj

ftt # 1 ,

t f l X A Ä S ^ J i Ä ä g t .

2. Auf dem Rückweg kamen sie wieder an dem großen Tempel vorbei.

Häufig gebrauchte Präpositionen

345

flfete^JfflAtöSItiifcWtfftfc^. 3. Dann las er angestrengt im Schein des Lichtes, das aus dem Loch (in der Wand) herauskam.

)λ m

rn it Μ

m%



^ * fö « * Ä Μ ft 4. Früher wurde alles Getreide, das von Tianjin nach Peking kam, über diesen Kanal verschifft. A s a « Jf ^ t l ^ i P i - t M , n / f - φ / M t t fö Φ ί Γ » . 5. Von nun an lese ich täglich einen Zeitungsartikel und höre eine Stunde chinesische Rundfunksendungen.

6. Vom 15. Juni bis 22. Juni praktizieren wir (eine Woche lang) in einer Fabrik. In der modernen Sprache wird ^

fast nur noch zur Bildung von Ad-

verbialbestimmungen angewendet. Es leitet meistens eine örtliche oder zeitliche Bestimmung ein, im Deutschen wird es mit verschiedenen Präpositionen wiedergegeben (von, an, aus u.a.). ^

ist aber ursprüng-

lich ein Verb, es wurde früher in der Schriftsprache verbal angewendet, ζ. B.:

^

^ ^ Ε ^ λ ?

(Lebt der Mann, so folgt (die

Frau) dem Manne; stirbt der Mann, so folgt (sie) dem Sohn).

D.

tt,

jfc^T,

Diese Präpositionen dienen oft zur Hervorhebung von Nomen oder nominal isierten Angelegenheiten, die durch das Prädikat oder den gesamten Inhalt des übrigen Satzes näher beschrieben werden. Sie werden auch angewendet, um ein Nomen, das zum Prädikat in objektivischem Ver· hältnis steht, vor das Prädikat zu verlegen und damit hervorzuheben. ^J" den

b e z e i c h n e t s i c h

der

den S a t z

G e g e n s t a n d , b e z i e h t .

auf

Der Bezugsgegen

stand kann eine Person oder eine Sache sein (Interesse für etwas oder jemanden; Meinung über etwas; sprechen zu jemandem usw.). Die Präpo-

346

Die Präposition

s i t i o n a l s t r u k t u r mit a u c h

h i n t e r

^f

kann dem

s o w o h l

S u b j e k t

vor

a l s

stehen, ζ. B.:

flfejtflllULßiJXftAÄiÄ... 1. Er sagte zu dem Mitarbeiter, ... 2. Ein Mensch, der seine Pflicht erfüllt (Verantwortung für seine Arbeit trägt), ist wirklich lobenswert.

m

$ te

M. ^ ft.

3. In der Politik bin ich ein Laie. 4. Unsere Meinungen über diesen Film sind geteilt. Die Präpositionalstrukturen in den vorstehenden Beispielen sind v ö l l i g unbetont. Wird jedoch P r ä p o s i t i o n S a t z a n f a n g S a t z s t e l l u n g

^

das vor

O b j e k t das

g e s t e l l t , der

m i t t e l s

S u b j e k t so

der

an

d i e n t

den

d i e s e

B e t o n u n g :

Μ Μ 7.K Ή Ä Ä f l ] FT. Das Leck (Problem des Wassterauslaufens) können wir aber wirklich nicht außer acht lassen. Μ ^

wird meistens vor Objekten angewendet, die durch eine Wort-

gruppe oder einen Satz dargestellt werden und nicht durch ein e i n z e l nes Nomen oder Pronomen. Die seltenen Sätze, in denen hinter

^j"

ΐ

l e d i g l i c h ein Personalpronomen steht, klängen meistens mit einer anderen Präposition viel besser. Die Präpositionalstruktur mit

^

wird

in der Regel an den Satzanfang g e s t e l l t , s i e kann aber auch nach das Subjekt treten:

1. Um diese für die Praxis ungeeignete Theorie können wir uns nicht kümmern. Ä

Φ

15,

ft

Μ

ί ΐ λ » ^ ® . 2. Das (Buch) Bencao Gangmu besitzt (durchweg) bis heute für die

Häufig gebrauchte Präpositionen

347

Erforschung der chinesischen Medizin und Pharmakologie nach wie vor großen Wert.

Μ Τ kann durch ^ ^ . Für zwei der pass wie für m e i s t e n s

häufig durch ersetzt werden, aber ^J" nur selten Deshalb taucht ^f praktisch viel öfter auf als M T . g l e i c h e bzw. zwei z u e i n a n ende B e z u g s g e g e n s t ä n d e sog e z i e l t e T ä t i g k e i t e n wird ^j· , n i c h t jfjf angewendet:

fife i n i f m m i f

i ö i ^ T - T .

1. Sie küßten einander auf den Mund.

I f e i ^ l S W A K T - ^ .

2. Er gab einen Schuß auf den Verfolger ab.

S Τ leitet meistens einen zu anderen bereits erwähnten Umständen zusätzlich hinzugefügten Umstand ein, ζ. B.:

Wie die Auswirkungen sein werden - das müssen wir einfach abwarten.

bedeutet bezüglich, betreffend, was ... angeht, über:

Was die Probleme außerhalb des Unterrichts anbelangt, wie Aktivitäten, Praktikum, Besichtigungen usw., darüber müssen wir noch mit den zuständigen Leuten reden.

Die Strukturen mit 3t Τ , S T und ^ Τ stehen sehr oft vor dem Subjekt und werden meistens durch ein Komma vom folgenden Satz abgetrennt, vor allem, wenn sie sehr lang sind. Nach der Struktur mit Μ hingegen steht meistens kein Komma, auch dann nicht, wenn sie lang i s t und vor dem Subjekt steht.

§ 9 DIE KONJUNKTION Die Konjunktion, das Bindewort, schließt Wörter oder Wortgruppen gleicher Art zu einem Satzglied zusammen oder verbindet Sätze zu komplizierteren Zusammenhängen. d e n d e n auch

F u n k t i o n

e i n e

t u n g ,

e i g n e

d u r c h

z w i s c h e n

den

W o r t g r u p p e n kommen

.

A u ß e r hat

i h r e r die

K o n j u n k t i o n

l e x i k a l i s c h e

w e l c h e

die

S ä t z e n

B e d e u -

V e r h ä l t n i s s e

v e r b u n d e n e n oder

v e r b i n -

W ö r t e r n , zum

A u s d r u c k

Sie i s t also keineswegs ein Wort, dem jede lexikalische

Bedeutung fehlt. Aber da sie im Satz vor allem eine grammatische Funktion ausübt, behandeln die Grammatiker sie als Relations- oder Funktionswort. Wie auch im Deutschen üblich, haben im Chinesischen manche Adverbien konjunktivische Bedeutung. Diese Adverbien stehen aber auch als Konjunktionen meistens an der Stelle der Adverbialbestimmung, also vor dem Prädikat. Die Konjunktionen hingegen stehen meistens an anderer Stelle, nämlich entweder zwischen den Wörtern oder Wortgruppen, die sie verbinden, oder am Anfang der Teilsätze, die durch sie zu einem größeren Ganzen zusammengeschlossen werden. Die Konjunktionen können nach unterschiedlichen Gesichtspunkten eingeteilt werden: A. Nach der Form Nach der Form sind einfache und paarige Konjunktionen zu unterscheiden. Konjunktionen, die ihre Funktion allein ausüben können, nennt man einfache oder eingliedrige Konjunktionen; Konjunktionen, die ihre Funktion nur in Verbindung mit anderen Bindewörtern oder Adverbien ausüben, sind paarige Konjunktionen. Paarige Konjunktionen sind nicht immer feststehend, d.h., sie können manchmal mit verschiedenen zweiten Gliedern die gleiche Bedeutung ausdrücken.

349

Einteilung Β . Nach den Elementen

Nach den Elementen, d i e d u r c h d i e K o n j u n k t i o n e n verbunden w e r d e n , u n t e r s c h e i d e t man w o r t - und w o r t g r u p p e n v e r b i n d e n d e sowie s a t z v e r b i n dende K o n j u n k t i o n e n . D i e d u r c h d i e K o n j u n k t i o n e n d e r e r s t g e n a n n t e n A r t verbundenen Elemente s i n d m e i s t e n s g l e i c h r a n g i g ; d i e d u r c h d i e s a t z v e r b i n d e n d e n K o n j u n k t i o n e n zusammengeschlossenen T e i l Sätze können z u e i n a n d e r auch im V e r h ä l t n i s H a u p t - und Nebensatz s t e h e n , wobei d e r Nebensatz m e i s t e n s d i e F u n k t i o n e i n e r A d v e r b i a l b e s t i m m u n g a u s ü b t . Die Grenze z w i s c h e n d i e s e n b e i d e n A r t e n von K o n j u n k t i o n e n i s t zwar n i c h t f e s t s t e h e n d , denn manche K o n j u n k t i o n e n können b e i d e n A r t e n a n g e h ö r e n , aber doch n i c h t ohne Bedeutung. fP>

EU,

sächlich

1W],

Κ ^

N o m e n

u n d

g r u p p e n

und

w i e d e r

Diese K o n j u n k t i o n e n

s ä t z e

v e r b i n d e n . Ά ,

Μ iL,

I

I

b i n d u n g

und v o n

M,

o d e r

^fiS.

o d e r

^f· { 1

W o r t -

B e z i e h u n g s P r o n o m e n

k ö n n e n

k e i n e

sowie

^

V e r b e n .

k ö n n e n

T e i l s

s o w i e

d e r e n

N o m e n

s i n d .

A d j e k t i v e

sind Konjunktionen, die haupt-

P r o n o m e n

v e r b i n d e n ,

w ö r t e r

lem

-fej

verbinden vor a l L e d i g l i c h

a u c h

ä t z e n

T e i l -

z u r

V e r -

d i e n e n .

Die m e i s t e n a n d e r e n , h i e r n i c h t a u f g e f ü h r t e n K o n j u n k t i o n e n

schlie-

ßen i n d e r Regel nur T e i l Sätze zusammen. C. Nach d e r Bedeutung Nach d e r Bedeutung können d i e K o n j u n k t i o n e n i n v i e r Gruppen e i n g e t e i l t werden: * k o p u l a t i v und a n r e i h e n d , wie f ß ,

SS,

* adversativ (entgegensetzend), wie * a d d i t i v e , wie

#

Ä

{fi ο „ „

> TO I I M S

{0 ^

|s],

^ ,

,

f ,

Jfo. , I U R

(und);

(aber);

(noch d a z u ) , ( n i c h t n u r . . . , sondern a u c h ) ;

350

Die Konjunktion »disjunktive (auswählend), wie

^clL,

iE JIL (oder).

Darüber hinaus drücken die Konjunktionen durch die Verbindung von Wortgruppen oder Sätzen noch Beziehungen wie Ursache und Folge, Mittel und Zweck, Bedingung und Folge aus sowie die Möglichkeits- und Wirklichkeitsform, die Bevorzugung einer Sache gegenüber anderen usw. Die meisten Konjunktionen haben außer ihrer verbindenden Funktion nur noch eine weitere Bedeutung, also entweder adversativ oder additiv bzw. anreihend usw. Nur sehr wenige Konjunktionen können mehrere unterschiedliche Bedeutungen ausdrücken. Beispiele: flb £ Ä — 1. Er ist wirklich ein freundlicher und liebenswürdiger alter Mann. 2. Die Wassermelonen sind heute (von heute) groß und süß. f t f e g e ^ M - S . ^ i t s i j A f K 3. Er arbeitet (nicht nur) selber nicht, obendrein läßt er auch noch die anderen nicht arbeiten.

«ipflfe. k. Wir sollten ihn nach Kräften unterstützen, aber nicht so tun, als folgten wir ihm, während wir insgeheim gegen ihn sind oder ihm gar absichtlich schaden. In Satz 1 und Satz 2 fungieren Satz 3 hat [fj £

fftj bzw. fffl

nur kopulativ. In

nicht nur verbindende Funktion.sondern drückt

gleichzeitig additive Bedeutung aus. In Satz 4 hat jfi] eine adversative Bedeutung. In chinesischen Grammatiken gibt es mitunter entweder nur einen Abschnitt über die Konjunktionen oder nur einen Abschnitt über den zusammengesetzten Satz, d.h., zusammengesetzte Sätze und Konjunktionen werden oft gemeinsam abgehandelt. Da die Teilsätze der zusammengesetzten Sätze meistens auch durch Konjunktionen verbunden sind, ist eigent-

Einteilung lieh auch recht gut so zu verfahren.

351

Andererseits ist zu bedenken,

daß zusammengesetzte Sätze manchmal gar keine Konjunktionen enthalten und daß gar nicht alle Konjunktionen Teilsätze zu zusammengesetzten Sätzen verbinden, sondern daß manche Konjunktionen auch in einfachen Sätzen auftreten und nur Wortarten oder Wortgruppen zusammenschließen. Auch sind für die gesamte Bedeutung eines zusammengesetzten Satzes, in dem mehrere Konjunktionen enthalten sind, gar nicht alle entscheidend. Es ist deshalb doch zweckmäßig, sowohl die Konjunktionen als auch die zusammengesetzten Sätze gesondert zu behandeln, auch wenn sich nicht vermeiden läßt, daß dabei Wiederholungen auftreten werden. In diesem Kapitel soll auch der Konjunktiv besprochen werden. Der Konjunktiv kommt in chinesischen Grammatiken oft etwas zu kurz, obwohl er in der Umgangssprache des täglichen Lebens häufig auftaucht bereits in Lesebüchern für Kinder des ersten Schuljahres sind Sätze mit hätte, würde, wäre zu finden - und auch in Literatur, Technik und Wissenschaft viel gebraucht und angewendet wird. Anders als im Deutschen, wo der Konjunktiv eine Verbform ist, kann er im Chinesischen nicht durch das Verb zum Ausdruck gebracht werden, sondern nur durch einen zusammengesetzten Satz. Weil Sätze, die eine Möglichkeit ausdrücken, meistens mit entsprechenden Konjunktionen zusammengesetzt sind, bot es sich an, den Konjunktiv in dem Kapitel über die Konjunktionen aufzunehmen.

9.1 WORT- UND WORTGRUPPENVERBINDENDE KONJUNKTIONEN Die Konjunktionen

gg,

|W|,

IU R

und

verbinden

in den meisten Fällen Wörter und Wortgruppen. A. fP ftl ist die am häufigsten angewendete Konjunktion der chinesischen Sprache, sie men

o d e r

v e r b i n d e t P r o n o m e n ,

e i g e n t l i c h z.B.

£

fΠ ^

nur

No-

(Schüler

und Lehrer). Aber in der neueren Umgangs- und Schriftsprache wird ihre

352

Die Konjunktion

Anwendung s t ä n d i g e r w e i t e r t . So f i n d e t man h e u t e schon Sätze wie ff] S S

M.

fΒ ίΚ 5J (Nachmittags wiederholen wir selber und be-

reiten uns vor), in denen f p z w e i s i l b i g e Verben ( P r ä d i k a t e ) In

d e r

f

R e g e l

b e s t i m m t e n

k a n n

fp

a b e r

n u r

V o r a u s s e t z u n g e n v e r b i n d e n ,

verbindet. u n t e r

V e r b e n

o d e r

A d j e k t i v e

und zwar müssen d i e

durch

verbundenen Verben oder A d j e k t i v e e i n e der folgenden Bedin-

gungen e r f ü l l e n : • P r ä d i k a t i v durch

s a m e

müssen mehrere

verbundene Adjektive oder Verben entweder ein

m e i n s a m e s mes

a n g e w e n d e t , O b j e k t ,

K o m p l e m e n t

e i n

o d e r

V e r b a l p a r t i k e l

» A t t r i b u t i v m e i n s a m e s

g e -

g e m e i n s a e i n e

g e m e i n -

haben.

angewendet, brauchen s i e ein B e z i e h u n g s w o r t

g e (Subjekt

oder O b j e k t ) . * Bilden d i e durch

verbundenen Verben oder A d j e k t i v e s e l b e r

gemeinsam e i n Beziehungswort, e i n

g e m e i n s a m e s

so

b r a u c h e n

s i e

A t t r i b u t .

Beispiele:

1. Wir müssen unsere Arbeitsmethode weiterhin ständig überprüfen und verbessern.

η in

tt

λ 13

2. Wir müssen uns auf dieser neuen wirtschaftlichen Basis konsolidieren und verstärken. 3. Zum Glück hast du diesen großen Fehler rechtzeitig entdeckt und korrigiert. & # fr t§ * η in * % m % ία & it m , ^ Λ ι ^ Λ * . k. Diese neue Maschine ist von uns allen entworfen und hergestellt, keineswegs von mir allein.

Wort- und wortgruppenverbindende Konjunktionen

353

50 Λ ft. 5. Die Ausbeutung und Unterdrückung durch die Imperialisten wurde (dann) zur stärksten Antriebskraft der Xinhai-Revolution von 1911.

pfömm.

6. Damals verfolgte die Regierung schon eine Politik zur Unterstützung, zur Ermutigung und zum Schutz von Industrie und Handel. In allen sechs Beispielsätzen sind durch fp Verben verbunden, und zwar in Satz 1 die Verben if

Komplement Partikel

|3

und gfc

Τ

. In Satz 3 haben

» in Satz 4

In Satz 5 steht vor but

%

"lit dem gemeinsamen Objekt

, in Satz 2 die Verben 91 pH und Jfcfc

ί

i

±

X

%

feM

und

jlflj und

ffc gemeinsam die

if gemeinsam die Partikel ßt) ·

. Im sechsten Satz bilden

B. BS

t r e t e n

und ^

(Subjekte) das gemeinsame Attri-

meinsam ein Attribut zu dem Beziehungswort

jff! und Ρ

mit dem gemeinsamen

und

%

&

und

JP ge-

jft (Objekt).

Μ

sind ebenfalls oft gebrauchte Konjunktionen,

s i e

in

der

g e s p r o c h e n e n

ö f t e r

auf

als

in

jj![| und

haben nahezu die gleiche Bedeutung wie fp , sie sind aber

der

S p r a c h e

g e s c h r i e b e n e n .

auch als Präpositionen anzuwenden. Wenn durch fR , 5H oder fn] lediglich zwei Elemente verbunden werden, so stehen die Konjunktionen zwischen ihnen; werden durch diese Konjunktionen mehr als zwei Elemente verbunden, so stehen sie in der Regel nur vor dem letzten Element, ζ. B.:

m — ü 0 rnffl Sie kauften eine Teekanne, einige Teetassen, ein Päckchen Tee, zwei Pfund Zucker und einige Artikel für den täglichen Bedarf.

354

Die Konjunktion Iri dem vorstehenden Satz tritt die Konjunktion nur vor dem zu-letzt

genannten Gegenstand auf; sie könnte ganz entfallen und stattdessen durch ein Komma ersetzt werden, sie könnte auch an einer anderen Stelle des Satzes stehen.

C.R R

und lH, R

und

IcX R

bedeuten und, sowie, des weiteren.

Beispiel:

# 3 5 , iciRTJt m , Da fertigte er aus Holz ein Floß und holte die Kleider, Lebensmittel, Gewehre und Munition sowie Messer, Sägen, Äxte und andere brauchbare Sachen an Land. In einer Grammatik heißt es, die vor ^ ( b z w .

R ) aufgezählten

Dinge seien wichtiger als die nach ihm stehenden. Das trifft jedoch nicht immer zu, denn wenn im Satz schon andere Konjunktionen mit etwa gleicher Bedeutung ( ^g, lIi. 2k.

Jd ,

) vorhanden sind, werden R

und

mitunter lediglich aus stilistischen Gründen zwecks Vermei-

dung von Wiederholung angewendet. X

und

verbinden nicht nur Wörter, sie können auch Wortgrupper

verbinden.

Die Konjunktion Jg

ist stark an die Schriftsprache gebunden, wird

aber auch in der modernen Literatur recht häufig angewendet. £3 verbindet Wörter (Nomen oder Verben) oder nominalisierte Wortgruppen:

m * £ » „ 1. Das hier ist ein von den Provinzen Hubei und Henan begrenztes Gebiet, um das sich beide Provinzen nicht kümmern und das (deshalb) recht unruhig ist.

Wortgruppen- und s a t z v e r b i n d e n d e

Sfc#^2IIEfife

£

IE ^

355

Ä

ίΠ Ä

W

2 . Vorzüge h e r v o r h e b e n , F e h l e r k r i t i s i e r e n und k o r r i g i e r e n genau das i s t d i e ü b l i c h e R i c h t l i n i e i n u n s e r e r E r z i e h u n g .

9.2 WORTGRUPPEN- UND SATZVERBINDENDE KONJUNKTIONEN Konjunktionen, die Wortgruppen verbinden, können auch Sätze zusammenschließen. 1. Kopulative und anreihende Konjunktionen (Adverbien) Eine ganze Reihe von Adverbien verbindet in konjunktionaler Funktion Wortgruppen oder Sätze und drückt Gleichzeitigkeit oder zeitliche Abfolge aus. Einige dieser Adverbien wurden bereits in § 7 Punkt 4 besprochen. Die wichtigsten dieser Adverbien sind: (dann, w i e d e r ) , — m —

ο. ο

— Μ, — m

- λ . . .

(nicht so . . . , so oder s o ) , "Öl

( e r a t dann),

—zk

φ

^(wieder,

. ο c H jau ( e r s t e n s . . . (gleichzeitig,

φ

"fe ' S (

n i c h t

(auch),

^

φ

X(sowohl ^

(dann), o o β

^

(nicht . . . ,

&

„„ „

-fe

β o o

...

X

—• JjllJ,

zweitens); ~

während);

auch n i c h t s o . . . ) , χ . „ -f^

(auch), d a n n ) ; —jjllj

^

a l s auch, auch n i c h t

...),

s o , auch n i c h t s o ) . Diese Adverbien üben

gleichzeitig die Funktion von Adverb und Konjunktion aus. Eine ähnliche Bedeutung wie die genannten Adverbien haben die Konjunktionen ^

(dann),

Jß £

(dann, s o ) und

Jg· (dann,

danach).

Sie treten oft allein auf (mitunter gleich am Satzanfang) und verbinden den Satz inhaltlich mit dem vorausgehenden Kontext oder schließen Wortgruppen innerhalb eines Satzes zusammen, ζ. B.: Τ Ι δ ί Ι ί Ι Ξ ΐ ί Ι ; f c fö »

Βί «Ι,

ä

ίτ 7

Ξ

*t>

*

1. Daraufhin f ü h r t e n wir im d r i t t e n Jahr des R e i s a n b a u s P f l a n z v e r s u c h e i n d r e i u n t e r s c h i e d l i c h e n D i c h t e g r a d e n durch.

356

Die Konjunktion

MM&RN.

2 . Damals transportierten englische Kaufleute den Tee nach England und verkauften ihn dann in a l l e Länder Europas. In Satz 1 schließt die Konjunktion^JMeden Satz an den vorausgehenden Text an. In Satz 2 verbindet pen

Hl H

ρ

und

^ ÜlJ

Μ

Jp

#

die beiden Wortgrupι die aus zwei Verben

bestehen und mit je einem eignen Objekt gemeinsam die Satzaussage bilden (transportieren nach ... und verkaufen in/nach

2. Adversative Konjunktionen: UM.,

M,

10,

"TÄ,

yf Μ

und yp. jfSf β β o

^

(sonst, andernfalls);

JjjlJ

^

Μ (jedoch, aber);

£p (überrascht: aber);

(zwar, obwohl . . . aber). (auch) und

ί, §

^

fa,

^

Jx. ΪΪΠ (aber, dagegen),

g

^L ^ ( o b w o h l ) ; ^

Auch die Adverbien

„0 „

(aber),

"SJ",

φ

Jg (noch) fungieren als adversative Konjunktionen.

All diese Konjunktionen haben k o n j u n k t i o n a l e n B e d e u t u n g .

z u s ä t z l i c h F u n k t i o n

zu

i h r e r

a d v e r s a t i v e

Sie können meistens sowohl allein als Konjunktion

fungieren als auch in Verbindung mit anderen Konjunktionen oder bestimmten Adverbien paarige Konjunktionen bilden. ^

ist beispielsweise

eine Konjunktion, die allein angewendet werden kann, ζ. B. in dem Satz Äfn^iJftiÖT,

-til

7 —

» M

iff (Endlich waren

wir erfolgreich - obwohl wir auch einige Fehlschläge e r l i t t e n hatten). Sie kann aber auch zahlreiche Verbindungen eingehen, ζ. Β.:

UM, mm... ^ r ^ , ^Piä, S ^

S I . . .

"Γ,

m,

M & . . .

ο . ο "tfa (obwohl . . . auch);

Die Konjunktionen

Μ ^

. Μ

s t . . .

ip (Obwohl/zwar g

u,

Μ ^

aber

» 'iit

angenommen, daß ...

J^ ^j",

wenn nur ...

^

^

^

außer wenn ...

Außer den Konjunktionen

Κ

ic,

^

^

§c ^f

»

die

in der Regel nur in Konditionalsätzen auftreten, können diese Konjunktionen alle sowohl in konditionalen als auch in konjunktivischen Sätzen angewendet werden. Häufig werden sie in Verbindung mit den Adverbien jgfc oder

gebraucht.

362

Die Konjunktion

Α. Anmerkungen zum Konjunktiv Ein i s t ne

e c h t e r im

k o n j u n k t i v i s c h e r

C h i n e s i s c h e n

e n t s p r e c h e n d e

noch

d u r c h

e i n e n

k e n n z e i c h n e t ,

a u ß e r

S a t z

d u r c h

K o n j u n k t i o n w e i t e r e n

e i -

immer

P u n k t

ge-

und zwar durch

die Gesprächssituation, die Zeitangabe oder iqu Beispiele:

eine natürliche Gegebenheit.

1. Hätte er· mich nicht festgehalten, wäre ich (schon längst) tödlich gestürzt. 2. Hättest du uns (das) gestern mitgeteilt, wären wir nicht umsonst hingelaufen. ^ I t ^ T l B , Ä S t "ΓΙ«ίπΛΙ£ϋΙΤ. 3. Wenn ich Flügel hätte, könnte ich (es noch) rechtzeitig hinbringen .

Satz 1 i s t aus der Gesprächslage als konjunktivisch zu erkennen: Derjenige, der diese Aussage macht, lebt offensichtlich noch. Der Satz bei nahezu gleicher Konstruktion, aber ohne die Vergangenheitszeitangabe JfL Ii; drückt keinen Konjunktiv aus, sondern eine Kondition: i ^ ^ S f t Ä ,

Ä f t f t T i

(Wenn

du

nicht

1c

festhältst, wer-

de ich gleich hinfallen).

Satz 2 wird durch die Vergangenheitszeitangabe

^

als konjunk-

t i v i s c h gekennzeichnet, er müßte anders gestaltet sein, wenn er nicht Hypothese, sondern Tatsache beschreiben s o l l t e . Satz 3 wäre unter einer anderen als der unmöglichen Voraussetzung, daß dem Menschen Flügel wachsen, ebenfalls kein konjunktivischer Satz, sondern ein konditionaler.

363

Satzverbindende Die meisten konjunktivischen Sätze im Chinesischen sind der Form

nach Konditionalsätze, die zusätzliche Angabe eines der drei genannten Punkte (Situation, Zeit, Naturgegebenheit) ist deshalb sehr wichtig.

B. Spezielle Konditionalssatzkonjunktionen a) Die Hauptbedingung oder die wesentlichste

Voraussetzung, die er-

füllt sein muß, damit die gewünschte Folge eintritt, wird durch die Konjunktionen und Η ί .

J3, H

.. ί

,„«

(wenn nur ..., dann),

J^ f|(wenn nur)

( e r s t (nur) wenn ..., dann) ausgedrückt:

1. Erst dann, wenn Guo Ziyi kommt, ziehen wir unsere Soldaten zurück. r m m iE * fit fr ft, * m λ £ )i m,x ^ ι + α χ μ m 2. Wenn die Sache nur fertiggemacht werden kann - was bedeutet es dann schon, daß wir etwas Geld (dafür) ausgeben? Hier enthalten die mit den Konjunktionen

,R J? und Κ

-W

vor-

angestellten Nebensätze die Hauptbedingungen, von deren Realisierung die in den Hauptsätzen dargestellten Vorgänge abhängig sind.

b) Die ausgenommene Bedingung. Mittels der Konjunktion

^

(außer

wenn; es sei denn, daß ...; wenn nicht ..., dann nicht ...) wird e i n e

B e d i n g u n g

a u s g e s c h l o s s e n :

BÖÜÄl. Wenn du den Benzinbehälter nicht so herumdrehst, daß die Öffnung nach oben gerichtet ist wirst du nie am Ziel ankommen. c) Bedingung und mögliche Folge. Die Konjunktionen ^ ϊ§ U'J

,

(alle drei bedeuten sonst, andernfalls, wenn nicht ..., dann)

bezeichnen die Bedingung, die erfüllt sein muß, ne

sfi

u n e r w ü n s c h t e

F o l g e

d a m i t

e i n t r i t t :

kei-

364

Die Konjunktion

ÄT. Wir müssen uns alle etwas mehr bemühen, andernfalls können wir die Ware nie und nimmer fristgerecht liefern. Die Konjunktion

jjlj wird vor allem in der Schriftsprache an-

gewendet. d) In jedem F a l l e : Die Konjunktionen

H,

^

ifc,

(auf jeden Fall; ganz egal, was passiert) und die Konjunktion (wenn auch; selbst wenn) drücken aus, w ü n s c h t e a l l e r

E r f o l g

m ö g l i c h e n

e i n t r e t e n bzw.

a u c h

daß bei

kann

o d e r

daß

a u c h

bei

s e h r

f e s t

^ t e i f e f ö ^ m ^ ,

BP e r -

E r f ü l l u n g

B e d i n g u n g e n

E n t s c h l u ß

U m s t ä n d e n

der

e i n

n i c h t W i l l e

w i d r i g e n

b l e i b t :

^ i f c A ^ ^ a t ^ f t f e ,

mifemm &

* i E ä 4k «Γ VA & m € # «E fr W S Μ Egal wie schwierig die (Lebens)Umstände waren, egal wie ihn die anderen verlachten - sein Entschluß, diesen für die Weltschiffahrt bedeutenden Kanal fertigzustellen, blieb von Anfang bis Ende unerschütterlich fest. e) Im geringsten F a l l e :

Jj—•

(in dem unwahrscheinlichen Fall, daß)

kann als Konjunktion oder als Adverb betrachtet werden. J j —

be-

zeichnet eine ganz geringe Chance, läßt aber eine Möglichkeit o f fen:

η in χ m m m « m Falls dir etwas zustößt - auf wen können wir uns dann noch verlassen? f ) Unmittelbare Folge. Die Struktur —

. „ „ gft kann als paarige Kon-

junktion betrachtet werden oder als zwei Adverbien. Sie drückt das u n m i t t e l b a r e z w e i

V o r g ä n g e n

A u f e i n a n d e r f o l g e n a u s :

von

Satzverbindende

365

Nicht bewegen! - wenn (sowie) du dich bewegst, verwackelt das Photo.

2. Grund und Folge (Kausalsatzkonjunktionen): 0

Ä

(weil),

halb),

jßjf 21 (deswegen),

0

jtfc (deswegen), ffl jfjj (des-

(bis zu ...; so daß ...),

(wenn schon, da)

Die Kausalsatzkonjunktionen sind vor allem für die Sprache der Wissenschaften wichtig. 0

gibt stets

übrigen Konjunktionen kennzeichnen

den

die

G r u n d

an, die

S c h l u ß f o l g e -

r u n g . 0 det. der

und Der

ffi

werden sehr oft zusammen in einem Satz angewen-

T e i l s a t z

N e b e n s a t z ,

m i t

g

g i l t

er steht in der Regel

vor

als dem von

einer der übrigen Konjunktionen eingeleiteten Hauptsatz, er kann aber dem Hauptsatz auch nachgestellt werden, l ä u t e r u n g

wenn er lediglich eine

Er-

angibt, nicht den Grund:

Ä f f l i S Ä Ä f l f c , S Ä M f t , ft ft. Wir mögen ihn gern, denn er ist fleißig und verantwortungsbewußt. Ii

bezieht sich meistens auf eine bereits vergangene Tätigkeit

im Sinne von wenn es schon so ist ..., dann. In diesem Sinne ist Ufo ähnlich den Konjunktionen

^

JülJ, ^

H

u

n

d

^^F-Ttf

die sich ebenfalls auf einen bereits angegebenen Umstand (Bedingung) beziehen können oder auf eine Tätigkeit, die schon passiert ist.

S

"id §

(natürlich, selbstverständlich) drücken eine

selbstverständliche Folgerung aus, ζ. B.: Wenn die anderen nicht wollen (Weil die anderen nicht wollen), können (dürfen) wir sie natürlich nicht zwingen.

366

Die Konjunktion

3. Zweck und Ziel

(Finalsatzkonjunktionen)

Zweck und Ziel werden mit den Konjunktionen

Ä

Ü

(um ) ausgedrückt. Diese Konjunktionen können nicht nur vor einen Satz oder eine Wortgruppe gestellt werden, sondern auch vor ein einzelnes Nomen. Da sie auch häufig in einfachen Sätzen auftreten, wurden sie bereits mit den Präpositionen behandelt. Wenn sie Teilsätze einleiten, sind sie jedoch nicht als Präpositionen, sondern als Konjunktionen zu behandeln. Beispiele: flfetfe-'friii^ 1. Er beschloß, Geld zurückzulegen (Kapital anzuhäufen) für den Bau einer Schule, damit die Kinder der Armen auch zur Schule gehen könnten. 2. Er versuchte, auf der Insel Kartoffeln anzupflanzen, damit die Sträflinge auch genügend Nahrung bekämen. Ύ

leitet zwei Nebensätze ein und verbindet sie mit den Haupt-

sätzen zu zusammengesetzten Sätzen.

9.4 GRAMMATISCHE PROBLEME (EINTEILUNG) Vergleicht man die verschiedenen Abhandlungen Uber Konjunktionen in der Fachliteratur, so kann man feststellen, daß es hinsichtlich der Gruppierung und Klassifikation keine einheitliche Behandlung gibt, denn viele Konjunktionen haben mehrere Funktionen. Bei dem Versuch, eine Einteilung bis in alle Einzelheiten vorzunehmen, wird man viele Konjunktionen mehreren Gruppen zuordnen müssen, deren Abgrenzungen voneinander immer unscharf bleiben werden, so daß letztlich die ganze Einteilung nur verwirrend wird. Bei den Versuchen, sich auf lediglich zwei Gruppen, nebenordnende und unterordnende Konjunktionen, zu beschränken, können wiederum die Funktionen der einzelnen Konjunktionen nicht gut erklärt werden. Außerdem kann man fest-

367

Satzverbindende

stellen, daß einige Konjunktionen in der einen Grammatik als nebenordnend, in der anderen aber als unterordnend angesehen werden - und jeder Grammatiker kann seine Einordnung auch begründen. Eine weitere Schwierigkeit bieten die zahlreichen Verbindungsmöglichkeiten, die die Konjunktionen mit anderen Wortarten, vor allem mit Adverbien,eingehen können. Eine vollständige Aufzählung dieser Verbindungen und ihre entsprechende Einordnung - nach welchen Gesichtspunkten auch immer - würde den Rahmen dieser Grammatik überschreiten. So ist auch die hier gewählte Einteilung mit Mängeln behaftet, die aber der Übersichtlichkeit wegen unvermeidbar waren.

§ 10 DAS HILFSWORT In chinesischen Grammatiken gibt es stets einen Abschnitt, der sich mit der Wortart Hilfswort, auch Partikel genannt, befaßt. Während früher Wörter der verschiedensten Wortarten zu den Hilfswörtern gezählt wurden, beschränken sich die heutigen guten Grammatiken meist nur auf *

Intonationspartikeln verschiedener Art,

*

Strukturpartikeln (Ötl, jfe,

*

Verbalpartikeln ( T ,

H,

Ü,

it) ·

Dieser Kompromiß wird von den meisten Grammatikern akzeptiert. Da wir die Struktur- und Verbalpartikeln größtenteils in anderem Zusammenhang bereits besprochen haben oder noch besprechen werden, wird sich dieses Kapitel im wesentlichen mit den Intonationspartikeln befassen. Lediglich die Partikeln

ÖtJ, T >

#

und #T sollen wegen ihrer

vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auch noch einmal zusammenfassend in diesem Kapitel dargelegt werden. Hilfswörter werden stets in neutralem Ton ausgesprochen, h a b e n

k e i n e

d e u t u n g k e i n e

und

e i g n e k ö n n e n

S a t z g l i e d e r

l e x i k a l i s c h e d e s w e g e n b i l d e n .

s i e Be-

a l l e i n Nach der Defi -

368

Das Hilfswort

nition eines von mehreren bekannten Grammatikern verfaßten Lehrbuchs sind Hilfswörter "Wörter, die hinter einem Wort, einer Wortgruppe oder einem Satz stehen und einige zusätzliche Bedeutungen ausdrücken". Nach dieser Definition und nach allen grammatischen Merkmalen wäre auch {Π ein zu den Hilfswörtern zu zählendes Zeichen; diese Partikel wird jedoch wegen ihrer engen Verbindung zum Nomen in der Regel mit dem Nomen besprochen. Eine Ausnahme bildet

βχ , es steht

vor

seinem Bezugswort

(Wortgruppe, Satz) und wird im dritten Ton ausgesprochen. Auch auf die Partikel

^

, die zur Kennzeichnung von Gradkomplementen ange-

wendet wird, trifft diese Definition nicht genau zu, denn auch

#

steht vor dem Wort, der Wortgruppe bzw. dem Satz, der das Gradkomplement bildet. Außerdem ist das Gradkomplement, vor dem ^ die Aussage meistens wichtiger als das Prädikat, dem aber ^

steht, für folgt. Da

in komplementbildender Funktion keine eigne Bedeutung be-

sitzt, sondern lediglich ein Satzglied kennzeichnet und für komplizierte Komplemente auch immer erforderlich ist, bezeichnet man es zu Recht als Strukturpartikel, also als Hilfswort. Wir besprechen

#

jedoch nicht in diesem Abschnitt, sondern wegen seiner engen Verbindung zum Gradkomplement erst mit den Komplementen (s. § 15 Punkt 2). Die Hilfswörter £j

dem Verb besprochen; ÖtJ, Τ

ü

und ^

H

wurden bereits mit

und -PI werden im Anschluß an die Into-

nationspartikeln behandelt. Die Intonationspartikeln, die angewendet werden, um eine Satzart in eine andere umzuwandeln, und die Liberwiegend als Funktionszeichen dieser Umwandlung dienen, bieten keine Einordnungsprobleme: von der ersten chinesischen Grammatik bis heute sind sie von den Grammatikern Ubereinstimmend immer als Hilfswörter behandelt worden. Vor allem sie sollen in diesem Kapitel besprochen werden.

10.1 DIE INTONATIONSPARTIKELN Nach der Intention eines Gesprächs, das heißt nach dem Zweck, den eine Äußerung hat, oder nach der Bedeutung eines Satzes unterscheidet man vier Gruppen von Sätzen:

Der Aussagesatz

*

Aussagesatz

*

Fragesatz

*

Aufforderungssatz

»

Ausrufesatz

als

b r ä u c h l i c h s t e n i c h t

b e s o n d e r s

der S a t z

t y p i s c h e ist

in

und der

g e k e n n z e i c h n e t ,

geR e g e l er

kann jedoch aus emotionalen oder anderen Gründen ein zusätzliches Zeichen erhalten. Fragesätze und Aufforderungssätze werden häufig mit Intonationspartikeln versehen, können aber auch in anderer Weise gestaltet werden.

Die

ben

C h i n e s i s c h e n

im

A u s r u f e s ä t z e -

j e d o c h

ha-

anders als im Deutschen, wo

Das Hilfswort

370

sie mit anderen Mitteln deutlich vom Aussagesatz unterschieden werden in

der

R e g e l

p a r t i k e l , e r s t

als

immer

sie

e i n e

w e r d e n

A u s r u f e

I n t o n a t i o n s -

m e i s t

d u r c h

k e n n t l i c h .

sie

Nach ihrer An-

wendung in diesen vier Satzarten sollen die gebräuchlichsten Intonationspartikeln hier auch behandelt werden. (Der Fragesatz und der Aufforderungssatz bedürfen außer der Besprechung ihrer Intonationspartikeln noch zusätzlicher Erklärungen, diese beiden Satzarten werden deshalb in § 20 und § 22 noch eingehend besprochen.)

1. Die Fragesatzpartikeln: m ,

ϊε,

m

A.

nj

( τ ) ,

m

bildet Entscheidungsfragen, rhetorische Fragen und Rückfragen. Entscheidungsfragen erwarten als Antwort lediglich Zustimmung oder Ablehnung - Antworten, die dem deutschen Ja oder Nein entsprechen (vgl. § 20 Punkt 3). Rhetorische Fragen (§ 20 Punkt 4) sind Fragen, die gar keine Antwort erwarten. Rückfragen werden gestellt, wenn eine vorangegangene Frage nur zum Teil verstanden wurde, ζ. B. J L i c T ? ( W o h i n i s t Dabao gegangen?) - Rückfrage: meinst du, Dabao?) oder: Rückfrage:

/L N" 5Ü %

fic / L ftf 30 dt

Bü ;?C

ΰ

Μΐ _L

%

Frage: |T5J jz i g IUJ? (Wen

( W a n n fährst du ab?) (Wann

i c h

abfahre? - mor-

gen f r ü h ) .

b.

m

Pß kann zur Bildung aller anderen Fragen angewendet werden, also für die Ergänzungs-, Auswahl- und Alternativfrage. Die Ergänzungsfrage (§ 20 Punkt 1) erwartet als Antwort eine Erklärung. Die Alternativfrage (§ 20 Punkt 2) erwartet, daß sich der Ange-

Intonationspartikeln

371

sprochene mit seiner Antwort für eine der vorgeschlagenen Möglichkeiten entscheidet. Die Auswahlfrage erfordert als Antwort zumindest die Wiederholung des bejahten oder verneinten Wortes (s. § 20 Punkt 2). PJg kann auch am Ende einer rhetorischen Frage stehen. Außerdem kann man sich mit dem einem Nomen oder Pronomen nachgestellten Β® je nach Gesprächslage nach dem Aufenthaltsort oder dem Befinden einer Person oder nach ihrer Meinung erkundigen, ζ. B.:

£ m m

1. Und was ist mit Jinming? (Wo ist er? Wie ist er?)

mmM,

fom

2. Er ist einverstanden - und du?

c. PR kann ähnlich wie

m

angewendet werden, ζ. B.:

Warum ißt du denn noch nicht? D. H5 und

W

Diese beiden Partikeln stehen oft am Ende von Sätzen, die eine V e r m u t u n g

ausdrücken. Solche Fragesätze können fast als Aus-

sagesätze betrachtet werden:

Μ a Jl -

£

& £

Λ 7

"E?!

1. Drinnen ist doch bestimmt niemand mehr (oder?)?

fä&MT "E?!

2. Du bist wohl auch müde, wie? E. US und Τ Diese beiden Partikeln am Ende eines Fragesatzes zeigen an, der

S a c h v e r h a l t ,

e r k u n d i g t ,

fa -k in

n a c h

b e r e i t s

dem

man

p a s s i e r t

s i c h

i s t ,

ummmjiZTi

1. Wohin sind die Frauen gegangen?

(nicht: Wohin gehen sie?)

2. fä Was£ ist£ mit dir passiert? (Was ist mit dir los?)

d a ß ζ. B.:

Das Hilfswort

372

2. Die Aussagesatzpartikeln:

m, τ, m, m r, m,

m

Diese Partikeln fügen einer Aussage eine zusätzliche Bedeutung hinzu.

A. Eft und Τ

Τ

kennzeichnet eine bereits vollzogene Veränderung oder drückt

aus, daß der beschriebene Zustand sich nach Meinung des Sprechers gewiß bald verändern wird. verleiht einer Aussage den Ton der Zusicherung oder der Erläuterung. fft kennzeichnet auch einen d e n e n das

Z u s t a n d , G e g e n t e i l

es von

b e r e i t s ist ~J

in

v o r h a n d i e s e m

Sinn

, ζ. B.:

Zuerst (ursprünglich) hatte ich wirklich keine Bange, aber als er so redete, bekam ich auch etwas Angst. In diesem Satz betont (keine Bange haben),

(φ den ursprünglich vorhandenen Zustand

bezeichnet die Veränderung.

B. PjS im Aussagesatz BJjä bezeichnet tatsächlich vorhandene und andauernde Zustände (vgl. § 3 Punkt 4.2.4) oder drückt

eine gewisse verwunderte Mißbilligung

des Sprechers aus:

m&&m

&

je & 1. Er beklagt sich doch sogar noch über seinen Vater! i l J ® « ! 2. Das ist doch wirklich lachhaft - er versucht auch noch mich zu überzeugen!

Intonationspartikeln

373

c.lT Τ

drückt im Aussagesatz

G e r i n g s c h ä t z i g k e i t

aus: nur 30, nichts weiter Beispiele:

1. Er hat ein bißchen Geld - na und, was ist das schon.

föttfflÄST. 2. Die Feinde nahmen an, es handle sich diesmal wieder um weiter nichts als lediglich einen Trick von Zhang Xun, mit dem er zu Pfeilen kommen wolle. D.

(oder:

IJft (-2» ) wird nur selten im Aussagesatz angewendet. Taucht IJfft doch einmal in einem Aussagesatz auf, so dient es dazu, eine angesprochene Person davon zu Liberzeugen, daß eine Sache ganz natürlich und in Ordnung ist, z . B . :

m

ji m.

m

s * Ä * a Natürlich ist (das) kein Kinderspiel.

E. "W oder Pföf oder B^

stehen meistens am Ende eines eine Mahnung enthaltenden

Aussagesatzes:

Du hättest (aber wirklich) auch früher einen Ton sagen müssen!

3. Die Aufforderungssatzpartikeln: PE,

wipjj,

m,

τ

Diese Partikeln kennzeichnen Aufforderung, Gebot oder Verbot.

374

Das Hilfswort

Α. ΡΕ B E kann sowohl im Aufforderungssatz stehen als auch ein Verbot kennzeichnen. Der Satz mit B E klingt stets höflicher als ohne B E . ^ f f l f i f t t t T * »Ei 1. Springt rasch herunter! 2. Meiner Meinung nach solltest du das vorläufig dennoch nicht tun. BE kann durch IM ersetzt werden.

B.

Iff

Die gleiche Bedeutung wie die Intonationspartikel chen

Bjf,

und

Iff haben die Zei-

. Diese Zeichen werden anstelle von Iff

- abhän-

gig vom Auslaut des vor ihnen stehenden Wortes - folgendermaßen angewendet: Nach Zeichen mit den Auslauten a, Li, e, i: Pjf Nach Zeichen mit den Auslauten ao, ou, u: ig; Nach Zeichen mit den Auslauten an, en, n: Die Zeichen B^f , n^ und %

sind also als Varianten des Zeichens

Iff anzusehen.

c. 7 Τ

bezeichnet Verbote, mit denen

l a u f e n d e r

V o r g a n g

e i n

b e r e i t s

u n t e r s a g t

ab-

w i r d ,

n U r i t t t t J L f f i i f r f c .

Wein doch nicht (mehr), uns wird schon eine Lösung (Methode) einfallen.

z.B.:

375

Intonationspartikeln 4. Intonationspartikeln im Satzinnern

Unter Punkt 1 bis 3 wurden die Funktionen der Intonationspartikeln, die sie am Satzende ausüben, dargelegt. Die Intonationspartikeln treten mitunter aber auch mitten in einem Satz auf, sie drücken dann folgende Bedeutungen aus: A. Aufmerksamkeit Im Satzinneren lenken die Partikeln

ΡΕ,

Ή,

PJE, ©

und

die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf den folgenden Text, ζ. B.: A m , i i & W ^ ^ M i f t ! 1. Ja die Menschen - wer von ihnen hat nicht ein Leiden! 2. Ach dieser Mann! den ganzen Kopf voll schlechter Gedanken, das weiß doch jeder.

B. Zweifel PE oder

können auch Zweifel oder Unentschlossenheit des Spre-

chenden angesichts einer Mahl ausdrücken: Λ X ü ä - & # J& ^ PI Wenn ich hingehe, komme ich ungeladen - wenn ich nicht hingehe, werde ich wieder die Chaince verpaßt haben, alte Kollegen zu treffen.

C. Aufzahlung Die Partikeln

PE,

W,,

und Ifi können auch nach jedes

Glied einer Aufzählung gestellt werden:

m& w ^ ® m mm &

^.

Schrei doch nicht so fürchterlich herum!

376

Das Hilfswort

In wissenschaftlichen Werken und in der Fachliteratur wird man die Intonationspartikeln meist nur in ihrer fragenden Anwendung finden. Aber in Erzählungen, Romanen und vor allem in Dramen, in Schriftwerken also, die häufig die gesprochene Sprache wiedergeben, spielen die Intonationspartikeln eine sehr wichtige Rolle, da tauchen sie oft in den verschiedensten Anwendungen auf. Es folgt deshalb zusammenfassend eine tabellarische Obersicht, in der die Hauptanwendungen durch "X" , die übrigen möglichen Anwendungen durch "0" gekennzeichnet sind:

Anwendung der Intonationspartikeln Aussage

Frage

0

X

τ

X

0

0

ΡΕ

X

X

0

0

m

X

0

0

0

ΠΒί

0

m

Da alle Partikeln b e η , ζ e s

m u β s t e t s

r i c h t i g e

Aufforderung

Satzpause 0

X

m e h r e

ma η

den

r e

B e d e u t u n g e n

I η h a l t

s ο r g f ä 1 t i g Be d e u t u η 9

e i n e s

p r ü f e n ,

zu

h a S a t -

um

die

e r k e n n e n .

10.2 DIE STRUKTURPARTIKELN m ,

n ,

m

1. Die Strukturpartikel iffi Nach Angaben von Fachleuten ist die Partikel Öt) das am häufigsten angewendete Schriftzeichen der chinesischen Sprache. hauptsächlich folgende Funktionen aus:

übt im Satz

377

Strukturpartikeln

Α. Attributzeichen Am häufigsten wird gewendet, ζ. B. Täf ^ Funktion wird

zur Herstellung attributiver Beziehungen an^

-f- (ein seltsamer Alter). In dieser

ausführlich im Kapitel über das Attribut (§ 17) be-

handelt.

B. Possessivzeichen Die zweite Hauptanwendung von

ist die, zwischen zwei Nomen oder

Pronomen ein Besitzverhältnis auszudrücken, ζ. B. Frau des Liu Kuan), ^

^ij

^ζ ^ζ (die

(mein Buch) usw. Auch diese Anwendung von

Ö^J wird in § 17 mit dem Attribut besprochen werden.

C. Sonderformen von Attribut- bzw. Possessivverhältnissen Im Zusammenhang mit den beiden Hauptanwendungen übt fß

noch zwei

besondere Funktionen aus: a) Zwischen einem Nomen und einem Verb (oder Adjektiv) stehend, verwandelt Kl das Verb (Adjektiv) in ein abstraktes Nomen. Der Struktur nach ist das Nomen vor flij in diesen Verbindungen Attribut des Verbs (Adjektivs) hinter

, aber dem Sinn nach ist es das Sub-

jekt. Diese Nomen- ίφ-Verb(Adjektiv)-Struktur wird im Satz meist wie nur ein Satzgli-ed angewendet:

föxmftm.

1. Liu Zhongyi's Sparsamkeit diente einzig und allein dazu, etwas Geld zurücklegen zu können, um die Schulden des Vaters zu begleichen. 2. Auf der Mäusejagd ist die Katze lautlos leise, und die Mäuse fiepen laut (Wenn die Katze Mäuse jagt, In Satz 1 können das Verb % ren) und das Adjektiv(Adverb) ^

mit seinem Objekt mit dem Verb

(Essen spa(Verbrauch ein-

schränken) als das abstrakte Nomen Sparsamkeit angesehen werden,

378

Das Hilfswort

zu dem der Name #

#> ^

als Attribut gehört.

ίΦ

ist aber

dem Sinn nach auch Subjekt dieser beiden Verben und gleichzeitig Subjekt des ganzen folgenden Satzes. Die Struktur

{φ ^

65 % "fe

kann deswegen auch wie ein als Satzglied (hier Subjekt) angewendeter Nebensatz angesehen werden: Daß Liu Zhongyl sparsam war, war weil er ... In Satz 2 liegt die gleiche Struktur vor: Das Verb Objekt

mit dem (die

HÜ, ist wie ein abstraktes Nomen mit dem Attribut

Mäusejagd der Katze) zu betrachten oder wie ein als Adverbialbestimmung für den ganzen folgenden Satz angewendeter Nebensatz: Auf der Mäusejagd

Wenn die Katze Mäuse fängt, ...

Die meisten Grammatiker betrachten Strukturen dieser Art als Nebensätze, also als Wortgruppen und nicht als ein Wort (abstraktes Nomen). b) In manchen Sätzen steht eine Nomen- oder Pronomen-65-Struktur zwischen dem Prädikat und seinem Objekt, ζ. B.: M M ? ^ T A & f t W « . 1. Weißt du das? es werden Gerüchte über dich verbreitet.

mη η

τ» fö in * iü w ^ τ. 2. Ich bitte euch, mich nicht wieder zu blamieren. Diese Strukturen drücken eine besondere Bedeutung aus, denn die an attributiver Stelle stehenden Pronomen-Öt)-Verbindungen ( in Satz 1,

65

nis zu den Objekten ® Strukturen wie

65

in Satz 2) bezeichnen kein echtes Possessivverhältbzw.

^

. In der Regel sind Verb-Objekt-

ι!? τϋΙ (Gerüchte verbreiten) und

£tj ^

(sich bla-

mieren) fest miteinander verbunden. Die Objekte dieser Strukturen können im allgemeinen an keiner anderen Stelle im Satz auftreten als hinter dem Prädikat. Die

05 -Strukturen

65 und

65 zwi-

schen Prädikat und Objekt haben in diesen Sätzen eine ähnliche Bedeutung wie die mittels Präpositionen (ζ. B. £

,

u.a.) in den

Satz einbezogenen Gegenstände (Personen oder Sachen), auf die sich

379

Strukturpartikeln ein Geschehen richtet.

in dieser Anwendung erscheint nicht sehr

oft.

D. Die fffi-Struktur In seiner dritthäufigsten Anwendung tritt

hinter einem Wort,

einer Wortgruppe oder einem Satz auf, um die ganze Struktur nominal fungieren lassen zu können. Meistens ist das fehlende Beziehungswort vorher bereits erwähnt worden oder kann vom Zuhörer ohne weiteres ergänzt werden:

Leider sind alle meine fünf Kinder Mädchen. Hätte ich einen Sohn, so könnte er vielleicht an meiner Stelle zu den Soldaten gehen. In diesem Satz steht die Struktur ^ζ Ö^J anstelle von die Struktur

^

anstelle von

^

Tfc ψ

, denn das Beziehungswort

wurde im Satz bereits erwähnt. In einem Satz wie puttes will ich nicht haben) vertritt

,

ftij

^f

(Ka-

Ötl irgendeine defekte Sache,

die sich der Zuhörer aus der Gesprächssituation bzw. der Leser aus dem Kontext genau denken kann. Diese Art von

Ö^) -Strukturen kann aus

den verschiedensten Wortarten, Wortgruppen oder aus Sätzen gebildet werden: ä f l i i l t A f l ü , ^ Ä t » . 1. Dieser Hut gehört einem Gast, nicht mir. (Dieser Hut ist eines Gastes (Hut), nicht meiner) 2. Diejenigen, die das schon können, stellen sich auf diese Seite, diejenigen, die das noch nicht können, gehen auf jene Seite. 3. Der Kutscher schwenkte die Peitsche und trieb die Tiere voran. 4. Packt das, was fertig ist, auf den Wagen.

380

Das Hilfswort

Ä ^ & f f l M ^ T . 5. Ich habe alles gesagt, was Ich sagen wollte. In Satz 1 ist eine ffj-Struktur mit dem Nomen § mit dem Pronomen ^

3 bildet ff] mit der Verb-Objekt-Verbindung

if $

tur, in Satz 4 mit der Verb-Komplement-Verbindung Satz 5 mit dem Satz

Α

gebildet, in Satz 2 mit dem Verb £

Ü

eine ff

und eine . In Satz ^-Strukund in

.

In der als Nomen fungierenden Struktur wird ffj sehr häufig sowohl für Abstrakta als auch für Konkreta angewendet. Hinter Verben oder verbalen Strukturen bezeichnet ffj häufig Personen, ζ. Β. severkäufer),

tM Öl] (Koch), |f

ffj

(Leser)

|B ^ ffj (Gemü-

USW.

E.fit]als Intonationspartikel Als Intonationspartikel drückt ffj eine Zusicherung des Sprechenden aus oder betont seine Absicht. Diese Funktion von

wurde bereits in

§ 10 Punkt 1.2 A) behandelt.

F. ff) als Verbalpartikel ffj als Verbalpartikel wurde ebenfalls schon besprochen (vgl. § 3 Punkt 4.2.6). ffj steht in dieser Funktion zwischen dem Prädikat und dem Objekt und bezeichnet die Vergangenheit.

G. Aufzählungszeichen (usw.): Μ 2 c ® , i^lpLft-^ifti&föiftfö, l i l i S . Bring die Sachen wie Kleidung, Wäsche usw. in Ordnung und pack sie in den Koffer.

H. ff} als Stilmittel Nach vielen, meist prädikativ angewendeten Strukturen fügt ff| dem

Strukturpartikeln

381

Satz einen literarischen Klang hinzu, verleiht der Aussage einen gewählten Ausdruck, ζ. B.: fö »J ä £ # ^ ifc Α 1. Sei nicht so umständlich (beim Sprechen). s m μ iai m m (ft m , m ft- & - a m * m . 2. Damals lag das ganze Haus im Dunklen, er konnte nichts erkennen . In Satz 1 bildet die Struktur Satz 2 bildet die Struktur

^ ft %

S (ft

flij

das Prädikat, in

das Prädikat eines Ne-

bensatzes.

2. Das Zeichen Das Zeichen



#

tritt in fünf verschiedenen Anwendungen auf:

A. Gradkomplementbildend Die Kennzeichnung von Gradkomplementen ist die Hauptanwendung der Partikel fä . Diese Funktion von %

wird in § 15 Punkt 2 (Komple-

mente) behandelt.

B. Komplement der Möglichkeit Zwischen dem Prädikat und einem Ergebnis- oder Richtungskomplement bildet ^

eine Struktur, die Fähigkeit oder Möglichkeit ausdrückt.

Auch diese Funktion von

wird erst in § 15 Punkt 2 behandelt.

C. Suffix #

kann auch hinter einem Prädikat stehen, dem kein weiteres Ele-

ment (Objekt oder Komplement) folgt. Das Prädikat ist meistens ein Verb (z. B . H , z.B.

Bfeu.a.), das aber adjektivisch angewendet ist,

(brauchbar),

Dfe #

(eßbar),

Bf fä (trinkbar), fä wirkt

in dieser Anwendung wie ein Suffix, das Verben in Adjektive verwandelt.

382

Das Hilfswort D. Modalverb m vor dem Prädikat fungiert als Modalverb, es bedeutet müssen und

hat die Aussprache dei. ^

i n dieser Funktion wurde bereits in § 3

Punkt 5 behandelt.

E. Voll verb kann auch a l s Vollverb angewendet werden, ζ. B. Essen ist fertig), ^

(Belohnung erhalten),

fit

fß. ^

~J

(Das

(Sieg erlan-

gen , siegen).

3. Das Zeichen Das Zeichen ffi steht

vor

dem

a t t r i b u t i v e n

S a t z e s ,

z i e h u n g s w o r t

des

z e i t i g

des

k a t s

O b j e k t i s t

und

s i c h

P r ä d i k a t

e i n e s

es zeigt an, daß das

A t t r i b u t e s

B e -

g l e i c h -

A t t r i b u t s a t z p r ä d i im

P a s s i v z u s t a n d

b e f i n d e t . $ f w i r d häufig überflüssigerweise angewendet, ζ . B.: Ä R r i y i t f l b S B Ä ^ f l f c ^ f ^ W i R S I I . Ich kann ihn die Belohnung, die er haben will, selber fordern lassen. Hier i s t flfe 1c hungswortes

ein vollständiger Satz, der a l s A t t r i b u t des Bezie-

gm dient. Das Beziehungswort

§H| steht zu H

in

einem Verb-Objekt-Verhältnis und befindet s i c h in passivem Zustand (die gewollte Belohnung). Da aber jeder v o l l s t ä n d i g e A t t r i b u t s a t z , der ein t r a n s i t i v e s Prädikatsverb enthält, ebendieses Verhältnis ausdrückt, i s t ffc in dem obigen Beispielsatz e i g e n t l i c h U b e r f l ü s s i g . Auch in Strukturen wie flji ffi ffä ^ oder ftk

ί Γ ÖtJ Α

(der von ihm unterrichtete Student)

(der von ihm geschlagene Mensch) i s t

nicht e r -

f o r d e r l i c h , sie drücken die gleiche Bedeutung aus wie die Strukturen

383

Strukturpartikeln m m tö & £

und ffe i l tä Λ .

Aber wenngleich flfr oft nicht notwendig i s t , verdeutlicht es doch das Verhältnis des Attributsatzprädikats zum Beziehungswort und h i l f t bei der Klärung der Frage, ob das nach einem Verb stehende Nomen das Objekt dieses Verbs i s t oder ob ein Passivzustand ausgedrückt werden soll.

wird deshalb in der geschriebenen Sprache häufig angewendet. i s t

e r f o r d e r l i c h

w e r d e n , e i n e m

wenn

e i n z e l n e n

s t e h t , n e t , ber

das

das d i e

von

muß

T ä t i g k e i t

dem

g e s e t z t

aus

t r a n s i t i v e n

e i n e

a u s g e f ü h r t

und

A t t r i b u t

nur

V e r b

be-

b e z e i c h -

B e z i e h u n g s w o r t

w e r d e n

spiel wird die Struktur flil ££ 0*] Α

k ö n n t e .

s e l Zum Bei-

wegen des im Attribut vorhandenen

Subjekts flfe auch ohne ffi als der von ihm gesuchte Mann (der Mann, der von ihm gesucht wird) verstanden, d. h. Α

als passiver Empfänger

der T ä t i g k e i t ££ aufgefaßt; die l e d i g l i c h aus dem t r a n s i t i v e n Verb und dem Beziehungswort Α

bestehende Struktur

0t) Α

kann man je-

doch nur als der suchende Mann (der Mann, der sucht) verstehen, d. h. das Nomen Α

als aktiven Täter von

, also als Subjekt auffassen.

Weil in diesen Strukturen, die aus transitivem Verb + Beziehungswort bestehen, das Beziehungswort ohne ffi immer als Subjekt dargestellt wird, in Strukturen mit ffc aber immer als Objekt, d. h. als passiver Empfänger, bezeichnet man ffi zu Recht a l s Passivzeichen. I n t r a n s i t i v e Verben können zu einem Beziehungswort nicht in dieser Verb-Ob jekt-Beziehung stehen, für ben

1 s t

d e s h a l b

i n t r a n s i t i v e m e i s t e n s

V e r -

n i c h t

e r f o r d e r l i c h . Ferner i s t fift meistens notwendig in

einigen auch ohne Beziehungs-

wort anwendbaren Strukturen mit einem attributiven Satz (dessen Prädikat nicht unbedingt ein t r a n s i t i v e s Verb sein muß) oder mit einem einzelnen t r a n s i t i v e n Verb als A t t r i b u t , wie zum B e i s p i e l :

384

Das Hilfswort

1. gemäß der Sache, die ich weiß (meines Wissens nach) 2. die Worte, die oben erwähnt sind (das oben Gesagte) ^ J>J? tö ÖtJ * = ^ tfr t0 fK) 3. das, was du befürchtest (deine Befürchtungen) Da diese mit fft gebildeten Strukturen Nomen vertreten, so wie hier die Nomen

fjf J benutzt, ζ. B.:

^ >1 Jj 'fk Lernmethode $ S\- lg- £f£ Kriegsheld

^

vf jtlj Produktenplan ^ φ die Sache des Aufbaus

403

Untergeordnet

Zu beachten ist, daß Wortgruppen, bestehend aus Verb + Nomen, nur dann nominal angewendet werden können, wenn das Verb auch als abstraktes Nomen fungieren kann. Andernfalls ist jede Verb-Nomen-Wortgruppe als Verb-Objekt-Verbindung anzusehen, die prädikativ fungiert.

B. Verbale Wortgruppen Folgende Wortgruppen werden meistens verbal, d. h. als Prädikate angewendet: a) Adverb + Verb In einer AdverbTVerb-Gruppe ist das Verb das Beziehungswort, die ganze Struktur wird verbal angewendet, ζ. B.: —'

gemeinsam gehen

S

ff

schnell machen/arbeiten

Wörter, die zwischen Adverb und Adjektiv schwanken, wie

^

,

:

jjjf oder 3g -Jj , sind vor einem Verb stets als Adverbien zu be-

trachten, ζ. B.: |jlj ^

>j unter Schwierigkeiten lernen, hart studieren "fä j S aktiv unterstützen

Jj

Bf angestrengt forschen ÜL

durcheinanderlaufen

b) Verb + Komplement Zwei einander folgende Verben oder ein Verb mit nachgestelltem Adjektiv stehen zueinander in einer Verb-Komplement-Beziehung. Diese Strukturen werden prädikativ angewendet. Zwar ist von der Bedeutung her betrachtet das Komplement meist wichtiger als das Verb, aber das Komplement kann im Satz nicht allein, ohne das Verb angewendet werden, ζ. B.:

Die Wortgruppe

404

Si ^

Ύ

erschrocken sein

Ύ

fest eingeschlafen sein

Wr 'Iw 7 ^

(etwas) zu hören gewohnt sein fertig gegessen haben

c) Verb + Objekt Folgt einem Verb ein Nomen, so stehen beide Wörter zueinander in einem Prädikat-Objekt-Verhältnis (vgl.: Verb + Nomen in attributiver Nominalbeziehung). Diese Strukturen werden meistens prädikativ angewendet, ζ. B.: ^-f

Feuer eröffnen, feuern

ίΤ 4H* eine Spritze geben, injizieren

Jt

das Geld lieben S> reiten

d) Verb + Verb Auch zwei hintereinanderstehende Verben können zueinander in einer prädikativ anwendbaren Verb-Objekt-Beziehung stehen, nicht in einer Verb-Komplement-Beziehung, ζ. B.: JJJ·

am Leben hängen f p zu faul zum Arbeiten sein

ί0 ^E den Tod fürchten fa Amüsement lieben

e) Adverb + Adjektiv Wortgruppen, die aus einem Adverb und einem Adjektiv bestehen, bilden meistens ebenfalls eine prädikative Wortgruppe, ζ. B.: & ft λΚ

sehr froh sein

ίΕΙ if ,ΊΙ. sehr beunruhigt sein Ig

noch größer sein

Diese Wortgruppen werden aber auch sehr oft mit nachfolgendem fft als Attribute angewendet.

405

Untergeordnet C. Adverbiale Mortgruppen: Präposition + Nomen

Adverbial anwendbare Wortgruppen untergeordneten Typs bestehen meistens aus einer Präposition und einem Nomen. Sie können auch a l s Präpositionalobjekte dienen:

1. Unterwegs (auf halbem Wege) sah er einen Bauern auf dem Feld Reis pflanzen. 2. Damals war er Maschinenschreiber in einer Handelsgesellschaft. 3. Er versteckte den einen Schuh im Schrank und legte den anderen draußen hin. Hier sind die Wortgruppen

^E ffl Μ

(Satz 1) und ^

„„. ^

(Satz 2) Adverbialbestimmungen, die Wortgruppen iE

iE

Μ

(Satz 3) und #

^

jü JL

Jcr f r

_h (Satz 1),

(Satz 3) sind Präpositio-

nalobjekte.

2. Nebenanwendungen: A t t r i b u t , Gradkomplement Außer als Subjekte, Objekte, Prädikate und Adverbialbestimmungen können untergeordnete Wortgruppen auch in der Funktion des Attributs und Gradkomplements auftreten.

A. A l s Attribut A l s o f t

A t t r i b u t e d i e

k ö n n e n

und

v e r s c h i e d e n s t e n

u n t e r g e o r d n e t e n

W o r t g r u p p e n

d e t .

f a s t

t i k e l

S i e

f ü h r e n n a c h

s i c h ,

w e r d e n

A r t e n

immer z.B.:

1. Er lobte die Fähigkeiten dieses Mädchens sehr.

von a n g e w e n -

d i e

P a r -

406

Die Wortgruppe

2. Ich bin wirklich unsagbar froh. 3. Wer Gutes tut, wird bestimmt lange leben. 4. Er nahm den Mann, der ihn früher geschlagen hatte, zu sich. ÄJftflfefflffiiäitiSSflRöaH?. 5. Seitdem verbrachten sie glückliche Tage. In diesen Sätzen dienen folgende Wortgruppen als Attribute: Satz 1:

φ

T&^fiti

(Demonstrativpronomen + ZEW + Nomen); Satz 2:

(Verb + Komplement); Satz 3: fp

ψ

(Verb + (Adjektiv)

+ Objekt); Satz 4:( VI |if ) ΫΤ ffe (Verb + Objekt); Satz 5: fä & (Adverb + Adjektiv).

B. Als Gradkomplement Auch einige Wortgruppen, die im allgemeinen prädikativ angewendet werden, können als Gradkomplemente fungieren, ζ. B.:

1. Der alte Herr war so aufgeregt, daß er unwillkürlich seufzte. flfeS^ftttfefcT. 2. Er begann vor Freude zu springen. % χ χ & iö ψ $ η 3. Die alte Frau klatschte und jubelte vor Freude.

flfe fn 4. Ihre Vorführung war ausgezeichnet. Hier fungieren die im allgemeinen prädikativ angewendeten Wortgruppen

Μ

komplemente.

W H ,

und

I I « !

als Grad-

407

Untergeordnet

3. Sonderanwendungen Außer in den genannten Haupt- und Nebenanwendungen können untergeordnete Wortgruppen in seltenen Fällen noch in besonderer Art angewendet werden. So kann zum Beispiel eine Verb-Nomen-Struktur, die im Verhältnis Prädikat-Objekt steht, auch als Subjekt oder Objekt, also nominal fungieren:

1. Malen ist mein einziges Hobby. 2. Heute abend sehen wir uns das Ballspiel an, ja?

In Satz 1 i s t die (prädikative) Struktur aus dem Verb ^

und dem Nomen i

ΐ

0 Mj » gebildet

, als Subjekt angewendet, in

Satz 2 fungiert die (prädikative) Struktur $ )

^ ^ ^

(Verb ^

, Nomen

als Objekt.

Auch Präpositionalstrukturen sowie Strukturen bestehend aus Zahlwort + Nomen, können als Prädikate fungieren. Diese Anwendungen untergeordneter Wortgruppen sind jedoch recht selten. Allgemein kann man sagen, daß jede Wortgruppe untergeordneten Typs so angewendet wird, wie das Wort, das in ihr das Beziehungswort bildet.

12.3 SUBJEKT-PRSDIKAT-WORTGRUPPEN - SÄTZE ALS SATZGLIEDER Wortgruppen, bestehend aus Subjekt und Prädikat, also Sätze, werden vor allem in der geschriebenen Sprache häufig als Satzglieder (Gliedsätze) angewendet. hende i s t

S u b j e k t ,

im

S a t z

k e n n e n .

A l s

s t i m m u n g i&t

an

m e i s t #

aus

einem

S a t z

P r ä d i k a t s e i n e r

A t t r i b u t ,

oder

G l i e d s a t z fft»

Das

oder S t e l l e

O b j e k t zu

e r -

A d v e r b i a l b e -

K o m p l e m e n t d u r c h

b e s t e -

die

g e k e n n z e i c h n e t .

i s t

der

P a r t i k e l n

408

Die Wortgruppe

Α. Sätze als Objekt oder Attribut Am häufigsten treten Sätze in der Funktion von Objekt oder Attribut auf:

1. Er aß einige (Früchte) und fand, daß sie nicht schlecht schmeckten. flfeteÄffmufffitgxi&T s. 2. Er fürchtete, wir hätten nicht gut verstanden, und sagte (es) noch einmal.

m

ρ

ffe * J® ^ & κι ΪΝ 3. Dann ahmte er den Ruf der Rehkitze nach.

mm

fö s t Ä # # iR ^ g ni? 4. Bist du der Attentäter, den Fu Miao hergesandt hat? In diesen Beispielen dienen die Sätze und

^

ff]

Die Sätze Objekte

p

Ψτ W /J\ Jg PH ^

und

S

ü . JL ^

(2) als Objekte der Verben (3) und

®

^

%

It

(Satz 1)

U

und tÖ .

(4) sind Attribute der

.

Ein vollständiger Satz als Objekt taucht besonders häufig hinter den Verben

|n] u.a. (vgl. § 3 Punkt 2 A ) auf.

B. Als Subjekt, Gradkomplement oder Adverbialbestimmung Beispiele:

1. Daß der Präsident seine Schuhe putzt, ist keineswegs irgendetwas, wobei er sein Gesicht verliert. i f e f S K M I f W T . 2. Er lief so, daß ihm die Füße schwollen.

λ-

%m

aΡ m Λ Φ m ο.. 3. Über das ganze Gesicht lachend, sagte der Kauftaann ... In Satz 1 besteht das Subjekt aus einem Satz ( in Satz 2 das Gradkomplement ( Μ

JR W

f ß It Τ

^

f£ ),

) und in Satz 3

409

Subjekt-Prädikat-Wortgruppe eine

Adverbialbestimmung (

Μ

ffi

). Sätze als Adverbialbestim-

mung der Art und Weise (wie in Satz 3) sind nicht häufig, öfter fungiert ein Satz mit nachgestellter

zeitlicher Angabe (...frj"ίϋ , ...

ΙΙί JB > · ·· Hl HU usw.) als Adverbialbestimmung der Zeit, ζ. B.:

mjtmmJImΗm, ^ i a g j u . 1. Als er dort ankam, war der Zug schon abgefahren. flfe ig iS « fif X ffi S Μ S 7 - & $ 2. Vor dem Einschlafen Uberprüfte er die Schätze nochmal und Schloß sie ein.

s

m τ vx fs,

^ϋτϋλΐϋ...

3. Nachdem der König Jing (das) gehört hatte, sagte er zu seinen Begleitern ... Hier fungieren die Sätze jfe ^ f f J

flj

JL (1), flfe Μ

%

(2) und

£

(3) als Adverbialbestimmungen, die die Zeit angeben, in der

sich die in den Hauptsätzen beschriebenen Vorgänge ereignen. Der Struktur nach bestehen solche Adverbialbestimmungen häufig aus einem Nomen mit seinem Attribut. Beispielsweise ist in Satz 1 der Satz fife JL

das Attribut des Nomens

tl··)"

Μ



: Zu der Zeit, als er dort ankam...;

bei seiner Ankunft(szeit). Wir betrachten Adverbialbestimmungen dieser Art als Nebensätze.

C. Sätze als Prädikat Zwischen dem Subjekt eines Prädikatsatzes und dem Subjekt des gesamten Satzes besteht häufig eine Beziehung besonderer Art: Das Prädikatsatzsubjekt bezeichnet oft einen Teil (Körperteil, Charakterzug, Bestandteil u.a.) vom Subjekt des gesamten Satzes oder ist in anderer Weise inhaltlich sehr eng mit ihm verbunden: S f A i , M - t A i 1. Später wurde er noch mutiger (sein Mut noch größer) niemand (mit ihm) hinging, ging er allein.

. wenn

3 P J L Ä Ä Ä H , ^ t t A . 2. Die Landschaft dort ist schön und ruhig, das Klima dem Menschen zuträglich.

410

Die Wortgruppe

φ m m^VanΛ

Ρ

3. China ist an Fläche groß, an Bodenschätzen reich und hat sehr viele Einwohner. In Satz 1 bezeichnet das Subjekt JjH ^ )

eine

des Prädikatsatzes ()jB

Eigenschaft (Mut/Galle) von dem Subjekt (ffe) des

gesamten Satzes, in Satz 2 stehen Jß JL und J!xl H bindung. In Satz 3 sind Jjjj , Nomens

φ

S

und Α

Ρ

in enger Ver-

"Bestandteile" des

·

Das Subjekt des gesamten Satzes kann auch gleichzeitig Attribut des Subjekts vom Pr'ädikatsatz sein:

mfo

ψ

m

Μ in kj 2 ® 1. Ihr seid zwar recht geschickt, könnt aber trotzdem keine dauernde Anstellung finden.

Χ&Ή tt&tlH.

RTÄSfe/h^tt-t?'Κ 2. Aber Zhang Xiaohua ist klein von Gestalt, und er hat kaum Kraft. In diesen beiden Sätzen dürfte

fß entfallen; aber obwohl sich der

Sinn der Sätze dadurch nicht ändert, sind die Sätze ohne teilssätze) nicht mehr als die gleichen wie die mit

fft (Bestandzu betrachten:

ihre grammatischen Strukturen sind verschieden. In einem Satz wie fä ff] fö Ψ

Έ> U

heißt, ψ Έ

& ,

...

ist ffc ff] das Attribut von φ

ist Subjekt des Satzes

heißt der Satz also &

& ffi fä ψ

ψ

%

2 fä &

£

^

, das

fg. £f . Fehlt jedoch fö , . . .. dann ist fä tf] nicht

Attribut, sondern Subjekt des Satzes mit dem Prädikatsatz ψ Daß die Satzstruktur durch das Entfallen von

ίϋ. #f .

tatsächlich derart

verändert wird, läßt sich daran zeigen, daß sich nun sogar die Konjunktion ü ,

zwischen das Subjekt des gesamten Satzes und das Subjekt

des Prädikatsatzes schieben läßt. Es könnte also heißen: ^

iS. £f . ο

fl'l

ο

Weitere Beispiele:

f

t

f

e

s

?

m

m

m

1. Er ist zwar groß von Gestalt, hat aber keine besonderen Fähigkeiten.

Subjekt-Prädikat-Wortgruppe

411

Ή

η g Β , m m η * m ψ /.Ν 2. Ich fragte mich selber, ob es sein könne, daß ich Wirklich keinen Mut habe.

Da

von ffe und

Jg. ^

bzw. durch das Adverb H

von

durch die Konjunktion

ig, ^

getrennt werden können, stehen sie natürlich

in keinem Attribut-Beziehungswort-Verhältnis zueinander. Sätze dieses Typs müssen als Sätze behandelt werden, die einen Satz als Prädikat haben.

D. Der Gliedsatz im Satz mit jl; Auch im Satz mit Jg· tauchen mitunter vollständige Sätze in prädikativer Funktion auf, ζ. B.:

m KJ μ JA Ä η

m

m m.

fn * # ^ £ 1. Meine Meinung ist, daß sich jeder von uns gesondert daran macht, eine Lösung (Methode) zu überlegen.



J

i

m

Μ Hl!

2. Als er dorthin gelaufen war, sah er sofort, daß dort jemand gerade Zauberkunststücke vorführte.

3. Der Vater verlangt diese Summe keineswegs deswegen von dir, weil sie im Haushalt gebraucht wird, sondern weil er etwas Geld für dich sparen will. Hier fungieren mit Jl· zusammen als Prädikat die Sätze i l j i h S if^'ß

(Satz 1),

sowie

In Sätzen mit ^



Φ

Λ

flfe^lf^f}^

&

Iß ) l W

iE Ä

— ( S a t z

^

^

^

zk

»1 (Satz 2) und %

Μ

3).

besteht auch das Subjekt gelegentlich aus einem

Gliedsatz. Ε . Sonderfälle Im Chinesischen gibt es noch eine Reihe von Sätzen, die sich schwer

412

Die Wortgruppe

einordnen lassen, die aber in gewissem Sinne ebenfalls Sätze mit einem Prädikatsatz sind, ζ. B.: & * JL n | ff] ± £ T . 1. Darauf (auf diese Sache) sind wir reingefallen. Ä ^ M s U S ^ n T W ^ W ß . 2. Dieses Problem kannst du unbeachtet lassen. In Satz 1 vertreten legenheit, in Satz 2

Ä

• JL und Dg ff] _h S Τ

"t* IrI ÜS und 'g

die gleiche Ange-

ebenfalls, g

φ

Ν

Μ

kann

aber nicht als vorverlegtes Objekt betrachtet werden, weil das Prädikat ( Tf. )

ja ein Objekt, nämlich

, nach sich führt.

12.4 SPRICHWORTLICHE REDENSARTEN Im Chinesischen gibt es zahlreiche

aus der alten Schriftsprache

stammende sprichwortartige Wortgruppen, die meistens aus vier zueinander in unterschiedlicher Beziehung stehenden Schriftzeichen gebildet sind. Jedes Satzglied eines Satzes kann aus einem dieser sogenannten Tetragramme bestehen - allerdings hat jedes Tetragramm meistens seine festgelegte Anwendung. Die Tetragramme, deren einzelne Zeichen nur selten voneinander getrennt werden können, sollen nach Meinung der Grammatiker stets als ein einzelnes Wort behandelt werden. Ihrer Struktur nach sind sie jedoch häufig Sätze. Tetragramme tauchen auch in der Umgangssprache auf, meistens erscheinen sie jedoch in der Schriftsprache. Einige Tetragramme sind Aussprüche von bekannten Personen, andere sind der Extrakt einer ganzen,

' »

allgemein bekannten Geschichte. Ihre Anwendung in der Literatur hat stets einen hohen assoziativen Wert. Beispiele: rp ^r ^

__ erwischt haben

Τ

i

Τ,

"t ^

Τ runtergeschluckt clas

Τ

richtige Essen gegessen haben

Rfe fa Τ das falsche Essen gegessen haben Ot Ä

von

7

J ec * em Gang einer Mahlzeit zumindest

einmal gegessen haben Ot tü

Τ

(Zutaten) herausgeschmeckt haben

Diese verschiedenen Verb-Komplement-Verbindungen könnten in konkreten Situationen folgendermaßen angewendet werden. Jemand, der sein Brot aufgegessen hat, kann sagen:

[Ij

fic

tg 7

(Daa

Brot

^ β

ich

auf_

gegessen). Eine Mutter, die noch Reis in der Schüssel sieht, fordert ihr Kind auf: jfc iE S^B Μ

W

®

"t Ψ

Φ

( D i e Schüssel machst du noch

leer). Sieht man, daß alle Speisen bereits von anderen Personen aufgegessen wurden, so heißt es:

( A 1 1 e s wurde

^ f f i f M H A ^ ^ ^ T

weggegessen/aufgegessen). Gibt es viele Personen, aber nur wenig Eßbares, und gelingt es jemandem dennoch, etwas zum Essen zu bekommen, so sagt der :0t

7

oder

Ot

7

oder

fä Μ

7

(Essen erlangt haben).

Schafft es jemand, unter allen möglichen Schwierigkeiten, ζ. B. ohne Brennholz, ohne Kochtopf usw., trotzdem etwas Eßbares zuzubereiten, so spricht man von

Ot J5£ 7

(ein

Essön

zustande gebracht haben). Hat ein

Kind den Kern einer Kirsche verschluckt, so sagt man: /J\ ^ ^fe 7" JL Ot ~F ΐ

7

JL iE

®

( D a 3 Kind hat den Kirschkern verschluckt). Wenn

ein Tiger ein Schaf gerissen hat, spricht man: ^

^

Ot

7

(Das Schaf wurde vom Tiger gefressen). Stehen viele verschiedene Gerichte auf einem Tisch und hat jeder Gast das für Ihn bestimmte Gericht genommen, so heißt es Ot 3t 7

(richtig gegessen haben), hat jemand

jedoch die Speisen eines anderen gegessen, so sagt man Ot ff 7

(falsch

471

Ergebniskomplement

gegessen haben). Kann jemand beim Essen herausfinden, aus welchen Zutaten eine Speise zubereitet wurde, so sagt man

Ufe hB

Τ

(heraus-

schmecken). Jemand, der weitgereist ist und schon auf "beiden Seiten des Jangtse gegessen" hat, kann auch sagen:

jj| ~J -fc

^

(ich

habe schon mal auf beiden Seiten des Jangtse (überall) gespeist). In übertragenem Sinne wird auch von

JS y

=p ^

JJ ^

gesprochen (al-

le möglichen Arten von Schwierigkeiten erlebt haben).

b)

Gemessen an der durchschnittlichen "Eßgeschwindigkeit" oder gemessen an der durchschnittlich aufgenommenen Nahrungsmenge, können folgende Komplemente verwendet werden: "έ tfe 7" schnell gegessen "έ HI Τ* langsam gegessen JpL Ύ Bfe D£ £

früh gegessen

Τ

s

Τ

viel

'J? Τ

P ä t gegessen gegessen

wenig gegessen

Sätze, in denen diese Strukturen enthalten sind, drücken oft ausgesprochen oder unausgesprochen einen Hinweis auf irgendwelche Folgen aus: Wenn man zu "schnell gegessen" hat, wird man vielleicht nicht richtig schlucken können; hat man zu "langsam gegessen", so ist man wahrscheinlich nicht satt geworden. Wer zu "früh gegessen" hat, der wird bald schon wieder hungrig sein; wer die eine Mahlzeit zu "spät gegessen" hat, der 1st bei der nächsten Mahlzeit gewiß noch ohne den rechten Appetit. Folgen von zu "viel" oder zu "wenig" essen können Magenbeschwerden sein usw.

472 c)

Das Komplement Von dem Zustand ausgehend, den ein Esser durch das Essen e r r e i -

chen kann, sind ebenfalls mehrere verschiedene Verb-Komplement-Verbindungen möglich, ζ. B.:

tf3 7 »

^ Τ»

"έ J5. Π£ Pfe Ut fy "έ ί ί

7 Τ 7 Ύ Τ Ύ

sich sattgegessen haben genug gegessen haben an bestimmte Speisen gewöhnt sein im Essen verwöhnt sein f e r t i g gegessen haben betrunken sein

Hat man s i c h sattgegessen, so spricht man von Jjl 7

ti! 7

oder von Hg

; hat man von einer Speise soviel gegessen, daß man nichts mehr

davon haben möchte, so heißt es ken hat, i s t

7

7

. Jemand, der zuviel getrun-

( b e t r u n k e n ) . Von jemandem, der immer nur gutes

Essen bekommt und einfache Kost ablehnt, sagt man



7

(verwöhnt).

Wenn man mit- dem Essen fertig i s t und mit einer anderen Beschäftigung beginnen könnte, so sagt man d)

^

7

oder B£ # 7

.

usw·

Die Auswirkungen, die das Essen zeigen kann, können durch f o l gende Verb-Komplement-Verbindungen beschrieben werden:

Jf£ 7 "fe 7 "Iii ^ Τ > Ife ^ 7 "ti 5E 7 7 tÖ 7 7 J3H 7 7

sich dick gegessen haben sich arm gefressen haben sich krank gegessen haben sich totgefressen haben sich Bankrott gegessen haben beängstigend (viel) gegessen haben etwas zum Essen gewonnen haben (Wette) angenehm gesättigt sein wegen (ζ. B. abhandengekoiranenem) Essen weinen Vfcfä Τ sich eine Speise übergegessen haben (nicht mehr mögen)

Ergebniskomplement

473

Wenn also jemand durch vieles Essen dicker oder durch teures und aufwendiges Essen ärmer geworden ist, kann man von ^

Τ

Π£;

oder von

sprechen. Das Ergebnis des Essens kann überdruß, Krankheit

oder sogar Tod sein, deshalb sind Verb-Komplement-Verbindungen wie fä 7 .

7

7.

W, 7



möglich. Hat ein Unternehmer Bank-

rott gemacht, weil er zuviel Aufwand mit seinem eigenen Essen oder dem seiner Mitarbeiter trieb, so sagt man

P£;

7

· Wenn jemand seine

Mitmenschen durch Unmengen von Nahrungsmitteln, die er verdrücken kann, in Erstaunen oder gar Schrecken versetzt hat, so heißt es

B^ ίό 7

·

Hat jemand irgendetwas "sicher in der Tasche", zum Beispiel seine Berufsausbildung abgeschlossen oder eine feste Anstellung gefunden, so heißt es:

(Diese Schale Reis ist ihm

wirklich sicher). Ist man wütend, weil man sich ständig von jemandem unterdrückt oder angegriffen fühlt, so kann das Verb Bfe in übertragenem Sinne angewendet werden: ßp Κ

lis "fe ft Ä

(Ständig hackst du auf mir herum / Du

kannst dich immer nur an mir festfressen). In einer ernsten Lage, beispielsweise an der Front, kann von

fff

^

7

gesprochen werden.

Ein Verb kann also mit sehr vielen verschiedenen Ergebniskomplementen Verbindungen eingehen; umgekehrt kann aber auch das gleiche Komplement in Verbindung mit vielen verschiedenen Verben angewendet werden. Maßgebend für die Bedeutung einer Zusammensetzung von Verb und Ergebniskomplement ist die Bedeutung des Verbs, also

in der Regel

muß sich das Komplement der Bedeutung des Verbs anpassen. Aber in die gesamte Struktur gehen beide Bedeutungen ein, sowohl die des Verbs als auch die des Komplements. Daher kommt es, daß das gleiche Komplement, mit verschiedenen Verben angewendet, mitunter unterschiedliche Bedeutungen ausdrücken kann. Am Beispiel des Komplements wir das näher zeigen:

wollen

474

Das Komplement In den Strukturen

£f 7

. £ #

7

.

I f f T

. f

ffT

hat

das Ergebniskomplement #f eigentlich nur die Bedeutung von "fertig": fertig gegessen, fertig Eingezogen, fertig geschrieben, fertig gelesen oder gesehen. Aber in den Strukturen 7

> iS if 7

#f 7

» "ffc Jft if T >

St if

hat if den Sinn von "gut": gut geschlafen, gut ausge-

ruht sein, (etwas) gut repariert haben, sich etwas gut überlegt haben. Das ist schon ein Unterschied. Jemand, der gut geschlafen oder sich gut ausgeruht hat, ist gewiß nicht mehr müde

-

was man von jemandem,

der nur "fertig" ist mit Schlafen oder Ruhen, nicht unbedingt sagen kann. Auch wird eine Sache, die "gut" repariert worden ist, gewiß wieder gebrauchsfähig sein, was auf eine nur "fertig" reparierte leider nicht immer zutrifft. In einem Satz wie

1c iE Φ

5t ^

if (ich

möchte die chinesische Sprache erlernen) bezeichnet das Komplement

if

sogar einen Grad, der ausdrückt, daß der Sprechende die Sprache so lernen möchte, daß er sich in Wort und Schrift damit verständigen kann. Viele Verb-Ergebnisk.omplement-Strukturen sind so fest miteinander verbunden, daß sie in Lehr- und Wörterbüchern oft als ein einziges Wort angegeben werden, ζ. B. f f JjjJ, (gesehen haben),

ig Jj2, (begegnet sein,

getroffen haben) - was in diesen beiden Fällen auch nach wissenschaftlicher Betrachtungsweise korrekt ist, weil

J5L im allgemeinen nur noch

im neutralen Ton ausgesprochen wird. Von den Verb-Ergebniskomplement-Strukturen werden manche wie transitive, manche wie intransitive Verben angewendet. Ist das Verb ein Zustandsverb oder ein Adjektiv, so ist meistens auch die ganze Struktur intransitiv, ζ. B. tiefst beunruhigt sein), fallen sein),

^

Τ

rtj

7 jif

(überaus froh sein), (erfroren sein), jj^

JE J" (zu7

(hinge-

(sehr hungrig sein) u. a. Strukturen dieser

Art drücken wie die intransitiven Verben eine Veränderung aus, die die durch das Subjekt dargestellte Person oder Sache erfährt, oder bezeichnen den Grad der Intensität eines Vorganges, ζ. B.:

Ergebniskomplemen t

475

1. Als er eines Tages vor Erschöpfung krank geworden war, rieten ihm alle, sich einige Tage länger auszuruhen, aber er wollte nicht. 2. Beim Aussteigen war er so froh, daß er das Gepäck im Zug vergaß. Hier zeigt

(Satz 1) die Veränderung des Subjekts,

(Satz 2) zeigt den Grad des durch das Verb(Adjektiv) flfj dargestellten Zustands. Die überwiegende Anzahl aller Verb-Ergebniskomplement-Strukturen ist aber transitiv. Das Objekt steht immer hinter dem Komplement.

B. Vergleichende Betrachtung: Ergebniskomplement - Verbalpartikel

7

- Gradkomplement

a) Das Ergebniskomplement im Vergleich zur Verbalpartikel

7

Der Hauptunterschied zwischen einem Ergebniskomplement und der Verbalpartikel

Τ

besteht darin, daß ~J vor allem zum Ausdruck der

B e e n d i g u n g Komplement das

einer Tätigkeit angewendet wird, während ein

E r g e b n i s

der Tätigkeit angibt.

Beispiel: & tfc T » Ich habe (es) gesucht, aber nicht gefunden. Hier ist die Tätigkeit suchen durchgeführt und beendet worden. Die Beendigung ist durch Τ

gekennzeichnet. Aber das Suchen ist er-

gebnislos geblieben, wie der Nachsatz

{§. ^

#

zeigt.

Hat sich jemand zu Bett begeben, um zu schlafen, so heißt das: flfc H

Τ

. Ob der Betreffende eingeschlafen 1st oder nicht, kann

man dieser Aussage nicht entnehmen. Das Ergebnis eingeschlafen sein,

476

Das Komplement

kann nicht mit der Partikel

Τ

ausgedrückt werden, sondern nur mit

einem Ergebniskomplement, hier: fä j|§ |f Aber ebenso wie an,

daß

Τ

zeigt auch ein Ergebniskomplement meistens

s i c h

g a n g e n h e i t

(Er ist eingeschlafen).

der

V o r g a n g

a b g e s p i e l t

in

der

Ver-

hat. Nur wenn eine ande-

re Zeitstufe ausdrücklich im Satz angegeben ist, kann sich die VerbErgebniskomplement-Struktur auch auf die zukünftige oder gegenwärtige Zeit beziehen: Ä - Ä ^ t t P J f f e , iE * 1t £ ft fit g „ 1. Ich muß ihn unbedingt finden/suchen, um die Sache genau zu klären. c, 2. Ziehe diesen Mantel an, sonst wirst du wohl erfrieren. Das Modalverb H

(Satz 1) zeigt an, daß das Ergebnis SJ noch

nicht vorliegen kann bzw. der Vorgang

^

noch nicht vorbei ist. In

Satz 2 erkennt man an der Konjunktion

daß ^

Ji und

noch in der Zukunft liegen. Ohne in Einzelheiten näher darauf einzugehen, soll auch darauf hingewiesen sein, daß viele Verben ( ^

,

usw.) wegen ihrer Be-

deutung weder ein ~~f noch ein Ergebniskomplement haben können. b) Das Ergebniskomplement im Vergleich zum Gradkomplement Der Hauptunterschied zwischen einem Ergebniskomplement und einem Gradkomplement ist der, en

Z u s t a n d

daß

G r a d k o m p l e m e n t l i c h

e i n e

das

EK

b e s c h r e i b t , der

n ä h e r e

e i n e n w ä h r e n d

A u s s a g e

n e u das

l e d i g -

B e s c h r e i b u n g

h i n -

z u f ü g t . Sätze mit einem Ergebniskomplement haben meistens zwei Bedeutungen. Zum Beispiel zeigt der Satz

flfe

Τ

erstens an, daß die

Ergebniskomplement

477

Person (•ffe ) vorher nicht so schnell gelaufen ist wie jetzt; zweitens teilt er mit, daß das Laufen gerade schnell vonstatten geht. Die eine Bedeutung steht also im Verhältnis zu einem früheren Vorgang oder Zustand, die zweite im Verhältnis zum allgemein üblichen und Normalen (hier zur üblichen Laufgeschwindigkeit der Person

ffe ). Da Aussagen

dieser Art unausgesprochen oft eine Obersteigerung enthalten (im Sinne von "zu" schnell), schließt sich an sie häufig ein negativer, unangenehmer Vorgang als Folge an, ζ. B.: flfe ft 7 ,

ft

7!

(Er ist

zu schnell gelaufen, nun ist er hingefallen!). Das Gradkomplement hingegen beschreibt lediglich sachlich den Verlauf eines Vorgangs, seine Bedeutung ist ausschließlich auf diese Beschreibung eingeschränkt:ftfeSM

id ft ( E r läuft (lief) recht

schnell).

C. Die Verneinung der Verb-Ergebniskomplement-Struktur Das Ergebniskomplement wird mit ^ stens mit

oder

(

^

) verneint, mei-

. Denn ein Ergebnis kann im allgemeinen erst dann vor-

liegen, wenn eine Tätigkeit abgeschlossen (vergangen) ist. Das Ergebniskomplement kann nur dann mit ^

verneint werden, wenn

der Satz eine zukünftige Tätigkeit beschreibt oder wenn er eine Bedingung enthält. Die tur

V e r n e i n u n g b e z i e h t

p l e m e n t ,

nie

s i c h auf

e i n e r

V e r b - E K - S t r u k -

i m m e r das

auf

V e r b ,

tfi & * t . « , ÄirffiÄJTJE. 1. Sie waren alles in allem noch barmherzig nicht totgeschlagen.

-

das

K o m -

z.B.:

sie haben mich

2. Ich habe die Aufgaben von gestern ja noch nicht fertig (zu Ende) gemacht.

478

Das Komplement

3. Wenn du nicht alles sagst (nicht zu Ende sprichst), darfst du nicht gehen. Obwohl die Verneinungsadverbien ^

und

vor den Verben stehen,

beziehen s i e sich doch nur auf die Komplemente; denn die Tätigkeiten ίΓ

·

und

sind ja durchgeführt worden, sie haben nur nicht die

entsprechenden Ergebnisse ( %

bzw.

) gehabt. Wenn die Tätigkeiten

gar nicht durchgeführt worden wären, dürften die Verben auch keine Ergebniskomplemente nach sich führen, die Sätze müßten heißen: ffefn & » S E & ^ i T f L 1. Sie sind im Grunde barmherzig, sie haben mich noch nicht einmal geschlagen. 2. Ich habe die gestrige Aufgabe noch nicht gemacht. 3. Wenn du nicht redest, darfst du nicht gehen. H ä u f i g

w i r d

sfi.

z w i s c h e n

E r g e b n i s k o m p l e m e n t dieser Art

betonen,

e r r e i c h t w e r d e n

daß

w u r d e k o n n t e ,

d u r c h g e f ü h r t

Ver b

g e s t e l l t ,

e i n

E r g e b n i s

o d e r

n i c h t

o b w o h l

d i e

und Strukturen

n i c h t

er r e i c h t Tä t i g k e i t

w u r d e :

- ^ A & t t ^ Ü I T. 1. Es ist kein Mensch mehr zu finden. 2. Die Aula ist zu groß, die hinten sitzenden Leute konnten überhaupt nichts verstehen/hören. Die Strukturen tigkeiten

^f S ' J

und

ψχ ^

J * L zeigen also an, daß die Tä-

und ψγ sehr wohl stattgefunden haben, daß s i e aber kei-

ne Ergebnisse z e i t i g t e n , d.h., auch in diesen Strukturen bezieht sich die Verneinung auf das Komplement, nicht auf das Prädikat. Einige Gram-

479

Ergebniskomplement

matiker bezeichnen Strukturen dieser Art als Verb mit negativem Komplement der Möglichkeit. In Strukturen wie ben),

^

^

(schenken, senden),

££ (zur Belohnung geben),

tergebenen)),

geben, überge-

(geben (Vorgesetzter an Un-

(lohnen, geben als Preis oder zur Belohnung),

(verteilen; geben als Lohn),

Pl| fp (nennen), ^

(ansehen als) wurde früher das zweite Glied (

fp (wählen), H

^ fp

, fp ) als Präposition

behandelt; heute bezeichnen die Grammatiker es als Komplement. Diese Komplemente sind aber oft von ihren Verben zu trennen, ζ. B. kann man statt ®

Μ

%



(Schenke ihm etwas Geld) auch sagen: ϊΜ.

^n "ftk · Diese Glieder können darum, sofern sie unmittelbar hin-

ter dem Verb stehen, entweder als Komplemente oder als Teil einer präpositionalen Struktur betrachtet werden. Prof.J^ jM 0^ hat einmal aus fünf Büchern die Ergebniskomplemente herausgesucht und nach Häufigkeit geordnet zusammengestellt. Abschließend geben wir diese Aufstellung an, um zu zeigen, welche Ergebniskomplemente häufig auftauchen. Wir weisen aber darauf hin, daß in dieser Aufstellung die Wörter, die auch als Bestandteil von Präpositionalobjekten behandelt werden können, ebenfalls zu den Ergebniskomplementen gezählt wurden. D. Ergebniskomplemente, nach Häufigkeit geordnet: JSL C527) ;

fe(412);

jic (353) ; ^ ( 3 2 7 ) ;

ίϊ (114) j it(110);

50(1159);

7(101);

®(98);

^C,£(71);

JE,

#(38);

-fe(6l); W ,

50,4X36);

Jt (27) ·, Ä M ( 2 6 ) ; ®Γ(18);Κ, fö, ts,

&,.Γ(12);&,

ψ,

ft,

IR(5A); IE, Ö,

φ

(25); ®

fäd6);*6,

H(9) ; M ,

|

Μ, ®

^(141); $j(91);

jfe (53);

(34); ίΡ,

ü(39);

(23) ; If (22); $[(21);

(11); Ä ,

fö(8); (6);

/Jn(10);

7)5*. ft,

$£(19)5 3t (13);

fi,

J&,

?jf(78);

fp (33); ^-(32);

#(i5);jt, Ä

ft,

ffi(92);

il,

tfi»

480

Das Komplement

m,

|fr It •£, 3 . unaufhörlich lachen Das Komplement

mit 4 " kann auch sehr kompliziert sein, wenn es aus

einer Wortgruppe oder einem Satz besteht, ζ. B.:

ίίΊΛ-^η

1. h a l b t o t geschlagen

492

Das Komplement

& a ! * * © 2. (den Gegner) mit Mann und Maus (Huhn und Hund) vernichtet haben ft 7 4 * 0 1 1 6 « ! ^ 3. so gefallen sein, daß alle vier Beine gen Himmel zeigen & 7 -t· α ® β, m 4. den Gegner völlig besiegt haben Im ersten Beispiel ist das ^-Komplement eine Wortgruppe, in den anderen Beispielen jeweils ein Satz. Ein Fachbuch gibt sogar Beispiele an, in denen das -i^-Komplement in Verbindung mit einem Gradkomplement angewendet ist: ίΤΦΦ'&ίΕίίΕτΚ 1. den Gegner völlig vernichten

ffi # -t- S % ist 7 2. unaufhörlich (sinnlos) schwatzen Verglichen mit dem Sradkomplement wird das Komplement mit

sehr

selten angewendet. In der Umgangssprache findet man es kaum, und auch in der Literatur, wo es dazu dient, etwas besonders einprägsam und anschaulich zu schildern, taucht es nicht allzu häufig auf. Prof. chens

ο ίϋ.

, der die sprachgeschichtliche Entwicklung des Zei-

untersucht hat, stellte fest, daß

anfangs ausschließlich

als Zähleinheitswort für konkrete Dinge und für Personen angewendet wurde. Später wurde es auch als Zähleinheitswort für abstrakte Nomen und für Adjektive und Verben benutzt. In diesem Sinne kann man es noch in Sätzen wie

ff] fP§ f f Φ

fen) oder |HJ Τ -f* W- Μ sind Jfi

und #

i§" ( w i r



saen Vorbereitungen tref-

(eingehend gefragt haben) anerkennen. Hier

wie abstrakte Nomen zu verstehen, die als Ob-

jekte fungieren. Aber in vielen Fällen, besonders vor Wortgruppen oder Sätzen, kann man

nicht mehr als Zähleinheitswort betrachten, son-

493

I -Komplement dern muß seine Entwicklung zum komplementbildenden Funktionswort als abgeschlossen ansehen. Ganz offensichtlich ist beispielsweise la nicht als ein Objekt mit dem ZEW genden Beispielen ist ^

jt

^

zu behandeln, und auch in fol-

nicht mehr als Zähleinheitswort zu verstehen:

1. Bei einem Spiel (Karten) kann man zirka 300 bis 500 Mark verlieren. 2. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich mir etwa sieben bis acht Frauen anschaffen. Hier steht

vor

den Zahlwörtern, es ist ganz offensicht-

lich nicht selber ein Zähleinheitswort. In diesen Sätzen drückt die Bedeutung von ungefähr, zirka aus. Nicht einmal vor konkreten Nomen ist aufzufassen; in dem Satz

immer als Zähleinheitswort

-f"

das Gesicht und putze mir die Zähne) fungiert chen Strukturen wie ffc JL

Jf (Ich wasche mir (mal) anders als in übli-

tj| zk (ein chinesisches Brot essen), D||

(ein Lied singen) usw., denn der Sprecher wäscht nicht irgend-

e i n " Gesicht, sondern sein eignes, er putzt auch nicht "einen" Zahn, sondern alle seine Zähne. Daß 4* in dem Satz anders fungiert als in einem Satz wie Bfe Ί^ W

Ä!l

5F

, l'äßt sich auch dar-

an zeigen, daß zwar der zweite Satz umstrukturiert werden kann zu ffefÖä'Ml^

(sein

Br,ot

essen), nicht aber der erste zu

Dem Vorschlag von Prof. g , einige Elemente hinter

^

als Komple-

ment zu betrachten, sind deshalb viele Grammatiker gefolgt. Dem Sprachgefühl nach fungiert dieses Komplement wie ein Gradkomplement.

494

Das Komplement 15.4 DAS RICHTUNGSKOMPLEMENT

Die Struktur Verb-Richtungskomplement gehört zu den am häufigsten angewendeten Strukturen im Chinesischen. Das Richtungskomplement übt viel mehr Funktionen aus, als von seinem Namen abgedeckt werden. Einige seiner Funktionen werden im Deutschen von Präpositionen oder Adverbien, einige von den deutschen Verben selber ausgeübt. Die Hauptfunktion des Richtungskomplements ist - worauf schon die Bezeichnung hinweist - das Anzeigen einer Richtung, und zwar die Richtung, in der eine Tätigkeit verläuft. Man unterteilt die Richtungskomplemente in z u s a m m e n g e s e t z t e ,

e i n f a c h e

wobei die Gruppe der einfachen

Richtungskomplemente aus den beiden Untergruppen b e z o g e n e

Richtungskomplemente (

b e z o g e n e fej

?f

und

s p r e c h e r -

und · £ ) und

.Richtungskomplemente (

iä,

s a c h tti>

0,

ü,

) besteht. Die zusammengesetzten Richtungskomplemente

werden aus je einem Komplement dieser beiden Untergruppen gebildet, z.B.

Τ

S o w o h l als

£

usw. die

a u c h

V o l l v e r b e n d e n .

e i n f a c h e n

die

K o m p l e m e n t e

z u s a m m e n g e s e t z t e n

und

k ö n n e n

P r ä d i k a t e

sind bil-

Stehen sie also im Satz an der Stelle des Prädikats, so sind

sie auch das Prädikat; befinden sie sich hinter einem weiteren Verb, so sind sie Komplement: T S 8 J — 1. Am nächsten Montag haben wir keinen Unterricht, (wir) besichtigen ein Museum. & —ifcflfc&ji&^iHii. 2. Auch diesmal ging er nicht (nach Hause) zurück. η % % m & Μ 'b lu ± st JL. 3. Ich spaziere oft auf diesen Hügel hinauf.

Richtungskomplement

495

4. Da stieg ihm eine böse Absicht auf: er gedachte,die Gelegenheit zu nutzen, den reichen Kaufmann in den Fluß zu stoßen. 5. Ich bin schon kurz nach sechs Uhr aufgestanden.

%

% mm

* SÄ fe [ίο «c. 6. Alle Leute stehen auf, um ihn zu begrüßen. In Satz 1, 2, 4 und 5 sind Prädikate angewendet;

und ίΒ ^

[fi]

|B,

fe^

als

in Satz 3 bzw. Satz 6 fungie-

ren als Richtungskomplemente.

1. Einfache Richtungskomplemente A. Die sprecherbezogenen Komplemente ^ und

und j?

werden meistens so wie die deutschen Adverbien "her" und

"hin" angewendet. Diese Richtungsangaben beziehen sich wie im Deutschen auf den Sprecher, geben also eine subjektive Richtung an. Verläuft die Tätigkeit in Richtung zum Sprecher hin, so verwendet man gegengesetzter Richtung, vom Sprecher fort, verwendet man

, bei ent·£ , ζ. B.:

1. Als sie das gesagt hatte, lief sie zur Schule (hin).

f f e ^ ^ η ι.TS 2. Er hat gestern hier (her) angerufen, er möchte, daß du morgen hingehst. Nur in sehr wenigen Sätzen sind die Komplemente ^

und ·£

aus-

tauschbar, weil sie keine auf den Sprecher bezogene Richtung angeben, sondern lediglich darstellen, aus welcher Sicht der Sprecher einen Vorgang schildert, ζ. B.:

1. Er sah einen kleinen Jungen weinend hereinkommen (hineingehen) und ging hinüber (kam herbei) und fragte ihn, warum er weine.

496

Das Komplement

— -T- IB m SÄ I ( * ) IG 2. Einer der Journalisten kam herbei (ging hinüber) und fragte ... Oer Kontext, dem diese Sätze entnommen sind, zeigt, daß ^

und

hier austauschbar wären, ohne daß sich die Bedeutung der Sätze ändern würde. Manchmal werden ^

und i

nach das jeweils gleiche Verb gestellt,

Strukturen dieser Art drücken eine Wiederholung aus, ζ. Β. τέ (auf und ab gehen),





(hin und her überlegen),

τέ

£

S ^ S i

(hin und her drehen/wenden). Diese Wiederholung anzeigenden Richtungskomplemente werden im Gegensatz zu den richtungsanzeigenden Komplementen meist in ihrem normalen Ton gesprochen bzw. gelesen. Das Objekt im Satz mit ^

oder -j? : Hat das mit

oder

verse-

hene Verb ein Objekt, so ist dessen Stellung abhängig vom zeitlichen Aspekt und abhängig davon, ob das Objekt durch die vom Prädikat vertretene Tätigkeit eine OrtsVeränderung erfährt oder nicht

-

abhängig

also davon, ob es eine bewegbare oder eine unbewegbare Sache ist: a) Unbewegbare Objekte Unbewegbare V e r b

und

Objekte stehen in der Regel K o m p l e m e n t .

gekennzeichnet werden, so tritt

Τ

z w i s c h e n

Soll der vollendete Aspekt

η ο c h

h i n t e r

das

K o m p l e m e n t :

Η Μ Ö«J Λ Η M W JL * 7? 1. Wohin sind die Dorfbewohner (alle) gegangen?

M A M M M ?

Ü T .

2. Sie sind (alle) ins Haus gegangen. Die Objekte

J L und Μ

Ψ

Μ

werden durch die Tätigkeit 3\

nicht von ihrem Ort bewegt. Zur Kennzeichnung des Vollendungsaspekts ist Τ

sehr wichtig, denn ohne

Τ

beschreiben Sätze dieser Art

meistens einen Vorgang, der sich noch nicht ereignet hat, ζ. B.:

Richtungskomplement

ίΠ _h ^

ΐ

497

(Wir gehen (jetzt) in die Stadt).

b) Bewegbare Objekte In Sätzen, die einen Vorgang beschreiben, der n i c h t

e r e i g n e t

s i c h

gleiche Stelle im Satz ein wie bewegbare Objekte, also s c h e n

V e r b

und

n o c h

hat, nehmen unbewegbare Objekte die z w i -

K o m p l e m e n t :

1. Bitte gieße mir noch eine Tasse Tee ein. 2. Ich bringe diesen Brief morgen selber hin. Hat sich der Vorgang bereits ereignet, so steht das bewegbare Objekt

h i n t e r

der

V e r b - R K - S t r u k t u r :

1. Ich habe ein gutes Wörterbuch gekauft (und hergebracht). ffe ft tt f l Β g Φ £ f r # α°π 7 . 2. Als er fortging, nahm er das neue Modell schon mit. Da das Richtungskomplement in Sätzen wie den beiden letztgenannten Beispielen an der Stelle eines Ergebniskomplements steht und somit bereits den vollendeten Aspekt kennzeichnet, wäre

7

eigent-

lich unnötig. Dennoch wird es oft nach dem Komplement gesetzt, z.B.:

Ist das bewegbare Objekt eine konkrete oder bereits bekannte Sache, so verwendet man sehr gern die

ηmm

fö iE & 1. Bringe den Brief hin.

JE-Struktur;

(noch nicht geschehen)

flk Μ i*r ig • £ 7. 2. Er hat den Brief mitgenommen (hingebracht), (bereits geschehen)

Das Komplement

498

Wie bereits an andrer Stelle gesagt, werden ^

und

oft zwi-

schen zwei Verben (oder zwei Verb-Objekt-Strukturen) gestellt und zeigen dann an, daß das zweite Verb Ziel des ersten ist. ^

und

fun-

gieren in dem Fall wie die deutsche Präposition "um" im erweiterten Infinitiv mit zu (vgl. § 14 Punkt 2.1 C).

B. Sachbezogene Richtungskomplemente Es gibt neun Komplemente, die unabhängig von der Position des Sprechers oder Erzählers eine Richtung in bezug auf eine Sache oder einen Ort angeben, und zwar _b(auf), rück),

|3(empor),

^(ab).

^ ( w e g , fort),

ä(rein),

^ ( w e g , fort),

tB(raus),

[U(zu-

χί(vorbei).

Wenn beispielsweise jemand einen Berg besteigt, so verläuft seine Richtung nach oben (_h), unabhängig davon, ob der diesen Vorgang beobachtende Erzähler sich auf dem Gipfel oder am Fuß des Berges befindet. Jemand, der einen Raum betritt, geht in ihn "rein", also

üä ,

egal ob der Erzähler sich außerhalb oder innerhalb dieses Raumes aufhält. Die Komplemente ^

und Jf , die beide fort, weg bedeuten, ge-

ben an, daß sich eine Person oder Sache ziellos von einem Ort entfernt. Sie sind häufig austauschbar, ζ. B. kann man sagen fä iE ^ ffi ^

Jf

oder

ίΕ ^

Η

^

(Nimm diese Sachen mit/fort/weg). In

einigen Fällen sind sie jedoch nicht austauschbar, so darf nach den Verben

^ ( l a u f e n , gehen),

|§(sich entfernen) und -/^(rennen, ab-

hauen, sich trollen) nur Jf angewendet werden, nach den Verben ^ ( w e g nehmen, rauben), ^ ( r a u b e n ) und

^ ( b e i sich haben, mitbringen) nur

. Die sachbezogenen Richtungskomplemente stehen fast immer direkt h i n t e r ter

dem

dem

V e r b

(Prädikat), das Objekt steht

K o m p l e m e n t .

h i n -

Wir geben für jedes Komplement

einen Beispielsatz an:

1. Er kroch ans Ufer, setzte sich unter einen Baum und ruhte sich ein Weilchen aus.

499

Richtungskomplement

flfe Τ λ , — 2. Er senkte den Kopf und schwieg (sagte kein einziges Wort).

...

täLfä&m^,

3. Er lief ins Wohnheim und rief den anderen zu (sagte laut) ... flfeiiiiffifeiE&it, t i f t T . 4. Als er das Brot rausgeholt hatte und es gerade essen wollte, sagte jemand zu ihm: "Ich bin schrecklich hungrig." flfc & 0 tt ΐ , i f f l i f t i l . 5. Er lief ins Dorf zurück und fiel ohnmächtig zur Erde. Μ fiüüj, *PH B & T LÜ T . 6. Als sie den Berg überwunden hatten, war die Sonne schon untergegangen . 7. Dann nahm er die Karre auf und eilte weiter. ffe tf]« Τ Ε 8. Sie hatten die Steine fortgeräumt, (einige) Felder angelegt und Lackbäume gepflanzt. fife Π Μ ^ Jf T ä - t 9. Sie bestiegen den Zug und verließen diesen schönen Ort.

2. Zusammengesetzte Richtungskomplemente Es gibt folgende Kombinationen: %

(herab),

aus), Μ

&

hinab), (hinaus), [1]

^

_h

(herauf),

^(herein),

ΐ(hinauf),

äi(hinein),

(zurückkommen/kehren),

[fi]

&

f

^(her-

(zurückgehen),

^fc

(herüber, her..., vorbei), ü ( h i n ü b e r , hin, vorbei) und (auf, empor, sich erheben).

Diese Komplemente beziehen sich einerseits auf eine andererseits auf den

S p r e c h e r ,

S a c h e ,

ähnlich wie die mit hin und

her gebildeten deutschen Adverbien "her- bzw. hinauf", "her- bzw. hinunter" usw. In dem Satz

ßp ^

_h

#

dir das an) gibt also das Komplement _h "auf"

Ü"

(Komm mal herauf und guck

an, daß der Angesprochene

irgendetwas raufgehen soll, das Komplement ^

zeigt, daß der

500

Das Komplement

Sprecher selbst sich schon oben befindet und den Angesprochenen zu sich "her" ruft. Stünde der Sprecher irgendwo unten, ζ. B. in einem Keller, so riefe er: ßf\

~F Μ

Ü

H

(Komm herunter

Befindet

sich der Sprecher selber nicht an demselben Ort, zu dem sich der Angesprochene begeben soll, so müßte die Aufforderung heißen: / ^

HF i

β

^

-ff] ^

_b

β (Gehen wir doch mal hinauf/hinunter und sehen

uns das an). Das Objekt im Satz mit zusammengesetztem Richtungskomplement steht in der Regel

z w i s c h e n

K o m p l e m e n t s ,

b e i d e n

T e i l e n

d e s

egal ob es bewegbar oder unbewegbar ist,

egal auch, ob die Handlung abgeschlossen ist oder noch nicht abgeschlossen ist. Diese Stellung ist in den meisten Fällen zumindest nicht falsch und nicht mißverst'ändlich, ζ. B.: a) Unbewegbares Objekt:

μ



^ fn 0 1. Geht in den Klassenraum zurück. 2. Sie sind ins Klassenzimmer zurückgegangen. Das unbewegbare Objekt

]§[ steht zwischen beiden Teilen des

Komplements ([1] und • £ ) , unabhängig vom Aspekt. Die Partikel ist bei Vollendung

u n b e d i n g t

7

e r f o r d e r l i c h

(Satz 2). b) Bewegbare Objekte

1. Nimm ein Buch heraus. 2. Er hat ein Buch herausgenommen. Das bewegbare Objekt steht an gleicher Stelle im Satz wie das unbewegbare. Die Partikel

7

hinter dem Komplement

bei vollendetem Aspekt unbedingt

ist auch hier

e r f o r d e r l i c h .

501

Richtungskomplement Bewegliche Objekte

k ö n n e n

aber auch eine andere Stelle im

Satz einnehmen, und zwar: *

Zwischen Prädikat und zusammengesetztem Komplement, ζ. B.: fä



ίΒ

(Zukunft). Dieser Satz hat zwei Bedeu-

tungen, abhängig von der Betonung: Ist das Richtungskomplement unbetont, so heißt dieser Satz ebenfalls: Nimm ein Buch heraus. Ist das Komplement jedoch betont ausgesprochen, so bedeutet er: Nimm ein Buch und komme heraus. Der mit ~J" gebildete Satz weist auf die Vergangenheit hin:flJi^ — • Tfc. ΐ *

i ü * r

.

Hinter dem zusammengesetzten Richtungskomplement, ζ. B: -ftk ^

ttj ^

~- ^

(Er hat ein Buch herausgenommen) (Voll-

endung) . Oft

w i r d

JE- S t r u k t u r

in

S ä t z e n

d i e s e r

Art

die

a n g e w e n d e t :

1. Nenne die Bedingungen. Ä JB^töäJKt&flflBlfcT. 2. Ich habe die Winterkleidung zurückgebracht. 3. Alle Leute raUssen das Geld herausnehmen.

7.

4. Alle haben das Geld herausgenommen. Nurinwenigen Fällen ist der durch die unterschiedliche Stellung im Satz ausgedrückte Unterschied zwischen bewegbarem und unbewegbarem Objekt wesentlich für die Bedeutung des Satzes:

1. Er rollte sich von dem Wagen (Zug) hinunter. 2. Er rollte den Wagen hinunter.

502

Das Komplement In Satz 1 ist das Objekt

als eine Sache dargestellt, die durch

die Tätigkeit if? nicht von ihrer Stelle fortbewegt wird, in Satz 2 als eine Sache, die durch die Tätigkeit 'M. eine Ortsveränderung erfährt.

3. Erweiterte Anwendung der Richtungskomplemente Außer einer Richtung im Raum zeigen manche Richtungskomplemente hinter bestimmten Verben auch das

E r g e b n i s

einer Tätigkeit bzw.

einen von ihr geschaffenen oder erreichten

Z u s t a n d

drücken

U n m ö g l i c h k e i t

M ö g l i c h k e i t

b z w .

an oder

aus. Sie können also in erweitertem Sinne angewendet werden. Fähigkeit und Möglichkeit bzw. Unfähigkeit werden (vgl. Ergebniskomplement) mit

,

0

(imstande sein, zurückzugehen; nicht dazu imstande sein), ^

^

yf.

oder sf. ausgedrückt, z . B .

IU #

ΐ

^f h ,

^

(anziehen können bzw. nicht anziehen können) usw. Ein Ergebnis kann durch ein Richtungskomplement zwar nicht hinter

vielen Verben ausgedrückt werden, aber es ist zu beachten, bei

e b e n

e i n z i g und

d u r c h

d r ü c k t

d i e s e n

d u r c h

k e i n

w e r d e n

V e r b e n

ein

ein

d a β

E r g e b n i s

R i c h t u n g s k o m p l e m e n t

a n d e r e s k a n n .

M i t t e l

a u s g e -

Es ist für einen Ausländer rat-

sam, diese aus Verb + Richtungskomplement bestehenden Verbindungen mit erweiterter oder übertragener Bedeutung ähnlich wie bestimmte Strukturen im Deutschen aus Verb + Präposition aufzufassen. So wie zum Beispiel das deutsche Verb "bestehen" mit den verschiedenen Präpositionen recht verschiedene Bedeutungen ausdrückt

-

eine Sache besteht "aus"

(Bestandteilen); jemand besteht "auf" seiner Meinung; ein Unterschied besteht "in" irgendetwas; Differenzen bestehen "über" besteht "unter" oder "zwischen" Personen usw.

-

Einigkeit

Bedeutungen, in de-

nen die Präpositionen ja auch keineswegs räumliche Richtungen bezeichnen, so bilden auch manche chinesischen Verben mit bestimmten Richtungs-

Richtungskomplement

503

komplementen feststehende Begriffe, deren Sinn sich aus der Bedeutung des Verbs und der des Komplements zusammensetzt. In diesem Sinne werden häufig die Komplemente

Τ ΐ ι

angewendet, besonders häufig

±,

und

A. fe jfe und Τ

Τ,

ü

und

Ü

_L .

£

| B ^ w i r d in chinesischen Grammatiken häufig als Zeichen des b e g i n n e n d e n

A s p e k t s

bezeichnet, und für sehr viele

Sätze ist diese Bezeichnung auch zutreffend: T f e l ^ T ( S T f e l T ) . 1. Es beginnt zu regnen.

m

^ & * τ . 2. Der Himmel trübt sich (beginnt, trübe zu werden). Aber in anderen Zusammenhängen kann JjB

auch das Ergebnis einer

Tätigkeit bezeichnen, ζ. B.: a S j & f f e K J ^ C ^ f c T . 1. Mir ist sein Name eingefallen. 2. Mach die Tür zu. In diesen Sätzen drückt ίΒ ^

bzw.

ganz offensichtlich

ein Ergebnis aus. Es scheint widersprüchlich

zu sein, daß das gleiche Komplement

einmal die beginnende Phase und einmal das Ergebnis, also das Ende eines Vorgangs, bezeichnen kann. Aber bei einigen Tätigkeiten, hinter denen ^B ^

in erweitertem Sinne angewendet werden kann, ist es fast

unmöglich, von verschiedenen Phasen zu sprechen, weil sie zu rasch ablaufen. Darum wäre es vielleicht besser, definieren, das den d a u e r n d e n tritt. das Verb

O b e r g a n g Z u s t a n d

als ein Komplement zu vom

A b l a u f

zum

beschreibt. Beispielsweise ver-

die Tätigkeit schließen, zumachen und das Rieh-

504

Das Komplement

tungskomplement

den Zustand Zusammensein, geschlossen sein. Soll

nur die Handlung beschrieben werden, so kann man sagen: ^

Π

(Ich

schließe die Tür); soll jedoch der durch das Schließen herbeigeführte Zustand angegeben werden, so verwendet man die Struktur

;5|£T(zu-

gemacht, geschlossen haben). Auch Tätigkeiten, die sich in andauerndem Zustand befinden, werden mit

fe^

beschrieben, ζ. B.:

^

#

ffe ^

^

(Beim La-

chen (wenn er lacht, so lange er lacht) sieht er wirklich wie sein Vater aus). Betrachtet man |E

als ein Komplement, das den Übergang einer

Tätigkeit vom Ablauf zum bleibenden Zustand bezeichnet, so ist ~F das Gegenteil von

|3

z u n g e i n e r k e i t

. "Fi

drückt nämlich die

b e r e i t s

F o r t s e t -

a b l a u f e n d e n

aus, ζ. B.: Ä f t t ö ^ B ^ ,

T ä t i g -

^ S - Ü l ä ^ T i T

(Sie

war nicht mehr imstande, dieses armselige Leben weiter fortzuführen).

Β. _h

bezeichnet einen von einer Tätigkeit

r i g k e i t e n z.B.:

±

φ

flk

e r r e i c h t e n ff]

f tt ±

if Β

Ψ

u n t e r

n e u e n Τ

S c h w i e Z u s t a n d ,

(In diesem Jahr haben sie

es endlich geschafft, zu neuen Wohnungen zu kommen). _h kann auch den andauernden Zustand anzeigen, in dem sich eine Tätigkeit befindet oder in den sie übergegangen ist:

1. so rauchen, daß man nikotinsüchtig geworden ist A U t 3§C &

±

&

&

π tö *

ΐ,

*

A

sfc ^ T I M #

2J

Η

2. Im Zug, der von Peking nach Zhangjiakou fährt, kann man nach kurzer Zeit die weltbekannte Große Mauer sehen.

Richtungskomplement

505

In einigen Strukturen läßt sich _ L aber weder gut als Ergebnis noch richtig als Zustand erklären. Es handelt sich um Strukturen, in die Bedeutung des Komplements ( J t ) und Bedeutung des Verbs fast in gleicher Weise eingeht wie in deutsche Verb-Präposition-Verbindungen:

ftiattini, 1. Er selbst ist zu uns gekommen, da darf man mir doch nicht böse sein (wenn ich etwas gegen ihn unternehme).

τ,

2. Sie ist in dich verliebt und will dich heiraten. und

sind transitive Verben, die ohne weiteres unmittelbar

ein Objekt haben können. Aber man darf in Satz 1 nicht einfach sagen: fife Ä

Π

» denn das hieße: Er sucht die Tür. Die Struktur

_h Π

hat (hier) die Bedeutung kommen, obwohl man aus irgendwelchen Gründen nicht kommen sollte. Auch hinter ^ hen, aber die Struktur

kann unmittelbar ein Objekt ste-

^f + Objekt bedeutet nur jemanden oder etwas

sehen, die Struktur

(

)

dagegen hat die Bedeutung von ver-

liebt sein in ..., es abgesehen haben auf ... c.as,T, a ,

fe,

± £

, f j f c ,

Die Bedeutungen dieser mitunter auch in erweitertem Sinne angewendeten Richtungskomplemente sollen an je einem Beispielsatz vorgestellt werden. Alle drücken meistens einen Zustand oder ein Ergebnis aus.

Erst als er erwachte, bemerkte er, daß er im Krankenhaus lag. Seine Worte haben tiefen Eindruck bei uns hinterlassen. iü:

H^ß^äBjfeiii-t-TiHflr? Wie soll man es fertigbekommen, in drei Tagen hunderttausend Pfeile herzustellen? ffe Μ fe & # Immer wenn ihm diese Sache einfiel, war er leicht beunruhigt.

Das Komplement

506

Ä Ν * ± * fllL 1$ £ Ich komme nicht auf seinen Namen (kann ihn nicht nennen). (Das Schiff ist groß und weit entfernt), wenn man so hinschaut, sieht es wie eine Insel aus. tü*: Ϊ Η Π tt* ώ fäfnü^M, m & f t m . Wir können alle nicht unterscheiden, welche von ihnen die jüngere und welche die ältere Schwester ist. T * :

« i M i n f E Ä J i L ^ T ^ . Sie baten uns, unsere Meinung niederzuschreiben.

mtm

«τ.

Erst nach langer Zeit kam er wieder zu sich. ä i :

flfe-tfcftiTföT, 7. Auch er wurde verletzt und verlor das Bewußtsein.

Ob ein Richtungskomplement eine Richtung angibt oder ob es in erweitertem Sinne angewendet ist, kann man meistens aus der Bedeutung des Verbs, hinter dem es steht, erkennen: Nach Verben der Bewegung gibt das Komplement fast immer eine Richtung an, ζ. Β. ^

_h

aufgehen), Snf _h £

(herüberlau-

(aufsitzen, um zu reiten),

ϋ

(hin-

fen); die sehr wenigen Ausnahmen, in denen ein Richtungskomplement auch hinter einem Bewegungsverb in erweitertem Sinn angewendet ist, sind sehr leicht zu verstehen, ζ. B.: (Die Katze ist beim Laufen viel schneller als die Maus). Nach Verben, die keine Bewegung bezeichnen, ist das Richtungskomplement immer in übertragenem Sinne zu verstehen. Richtungskomplemente werden im allgemeinen im neutralen Ton ausgesprochen. Sie sind in der Regel unvereinbar mit der Verbalpartikel % und den Adverbien IE

und iE iE .

507

Richtungskomplement 15.5 ANMERKUNGEN ZUM KOMPLEMENT

Jede Sprache verfügt über mehrere Mittel, um die gleichen Sachverhalte auszudrücken, aber nicht immer benutzen die verschiedenen Sprachen die gleichen Mittel zum Ausdruck des gleichen Sachverhalts. Deshalb ist es mitunter recht schwierig, die verschiedenen sprachlichen Mittel miteinander zu vergleichen. In den meisten neueren deutschen Grammatiken befindet sich ein Kapitel über die Aktionsarten des Verbs. Die Aktionsarten des Verbs im Deutschen sind zwar nicht das gleiche wie das Komplement im Chinesischen, entsprechen ihm aber in mancher Hinsicht. Zumindest ein Teil der chinesischen Komplemente läßt sich im Deutschen mit den Aktionsarten des Verbs ausdrücken. Deutsche Grammatiken teilen die Verben meist in die beiden großen Kategorien der durativen und der perfektiven Verben ein, jede Kategorie mit verschiedenen Untergruppen. Die durativen Verben bezeichnen den reinen Ablauf oder Verlauf eines Geschehens, ohne Abgrenzung, Abstufung, Anfang oder Ende, ζ. B. schlafen, essen usw. Dieser Art von Verben entsprechen chinesische Verben ohne Komplement und ohne Verbalpartikel, ζ. B. j§£ , Oz usw. Die perfektiven Verben grenzen den Verlauf eines Geschehens zeitlich ein oder geben einen Übergang eines Geschehens zu einem anderen an, ζ. B. einschlafen, aufessen, totschlagen usw. Diesen Verben vergleichbar ist im Chinesischen meist eine VerbErgebnis- oder Verb-Richtungskomplement-Struktur, z. B. ±

τ .

ηη

H

^f Τ

. ^t

7 .

Auch die ingressiven Verben, eine Untergruppe der perfektiven, wie in den Sätzen "Es beginnt zu regnen" oder "Der Film gelangt zur Aufführung",sind ins Chinesische mit Verb-Komplement-Strukturen (Ergebnis oder Richtung) zu übertragen:

M T f e ^ 7 u n d

pP &

££

Τ

/ST. Zwischen den zu den durativen Verben zählenden intensitiven Verben im Deutschen und dem Gradkomplement im Chinesischen besteht ebenfalls

508

Das Objekt

eine gewisse Ähnlichkeit. Aber wir wollen und können diese unterschiedlichen Mittel der Sprachen nicht bis in alle Einzelheiten vergleichen. Viele der Aktionsarten des Verbs im Deutschen lassen sich im Chinesischen nicht mit Komplementen wiedergeben, sondern müssen mit anderen Mitteln Ubertragen werden, und viele chinesische Verb-Komplement-Strukturen werden im Deutschen durch Adverbien, Präfixe oder durch das Verb selber ausgedrückt.

§ 16 DAS OBJEKT Das Objekt, ein Anhang des Prädikats, ist das wichtigste untergeordnete Satzglied. Es ist nach dem Subjekt und dem Prädikat in allen Sprachen das nächstwichtigste Satzglied. In den Grammatiken der europäischen Sprachen heißt es, daß das Prädikat das Objekt beherrscht und ihm einen bestimmten Kasus oder eine bestimmte präpositionale Form aufzwingt. So lassen sich die meisten Prädikat-Objekt-Beziehungen auch erklären und verstehen. Aber vom Blickpunkt der lebendigen Sprache gesehen, kann es auch anders sein. Nehmen wir einen Satz wie "Er macht Urlaub" als Beispiel. Hier ist es nicht eigentlich so, daß das Prädikat das Objekt beherrscht. Wer diese Aussage hört, wird zuerst an "Urlaub" denken und nicht an "machen". Es ist in solchen Sätzen nahezu umgekehrt: das Wort Urlaub verlangt ein Verb, und man setzt "machen" ein, obwohl man den Urlaub genaugenommen nicht "macht". So gesehen kann man auch sagen: Gewisse Objekte verlangen bestimmte Prädikate. Wenngleich das Prädikat der Satzstruktur nach wichtiger ist, ist der Satzbedeutung nach das Objekt doch genauso wichtig, auch wenn es nur ein Begleiter des Prädikats ist. In manchen Sprachen wird als Merkmal des Objekts angegeben, daß es ein Nomen ist, das hinter dem Prädikat steht. Oder es wird als ein Nomen bezeichnet, auf welches das Prädikat zielt. Beide Merkmale sind für ein Objekt im Chinesischen nicht ohne Problematik, denn das Objekt wird häufig mit oder ohne Kennzeichnung vor das Prädikat und sogar vor

Das Objekt

509

das Subjekt gestellt.Auch kann man nicht immer sagen, daß das Prädikat auf das Objekt zielt , es gibt im Gegenteil viele chinesische Sätze, in denen das Prädikat statt auf das Objekt auf das Subjekt gerichtet ist. Man kann im Chinesischen eben einfach sagen: fitl i E öt W

jnfc

|R

-p

Τ >

if

(Das alte Haus ist abgerissen, das neue noch nicht

fertiggestellt). Wir haben dieses Problem bereits im Kapitel über das Subjekt behandelt. In diesem Beispiel sind die Nomen ( Β Ψ )

von den Prädikaten

1fr und H

- f und §f

betroffen,

ψ

und §Ff ffö

sind deswegen - wenn man nur die Beziehung zwischen diesen Nomen und den Prädikaten betrachtet - dem Sinne nach die Objekte von ί)τ und H . Beide Nomen stehen aber an der Stelle des Subjekts. Daß es sich um Passivsätze handelt, ist durch kein äußeres Zeichen erkennbar. Es ist im Chinesischen außerordentlich schwierig, ein Nomen im Satz aufgrund seiner Beziehung zum Prädikat als Objekt zu bestimmen, zum einen deswegen, weil viele Verben gar keine Handlung ausdrücken, die sich auf das Nomen richten könnte, zum anderen, weil die Beziehung zwischen dem Prädikat und dem Objekt gar nicht ganz klar ist. In dem bekannten, auch in Buchform erschienenen Artikel jälj üfe Ü

ig

ψ

ft

von Prof. g &

Λ

i

in

in

iffi ist die Problematik des

Subjekts und des Objekts in ihrer Beziehung zum Prädikat ausführlich dargelegt. Heutzutage sind die meisten Grammatiker davon abgegangen, die Beziehung zum Prädikat als absoluten Maßstab zur Bestimmung des Objekts zu benutzen. Im allgemeinen wird

das Objekt heutzutage

seiner Stellung im Satz anerkannt,und man sagt: das

N o m e n

h i n t e r

dem

O b j e k t

P r ä d i k a t .

nach ist

Aber es

gibt einige Modifizierungen, und zwar:

A. Mittels

ffi,

ffi,

-fe, g

vorverlegte Objekte

Mit Hilfe der Präposition iE , mit Üi und mit den Adverbien oder

vor

das

werden heute auch als

P r ä d i k a t O b j e k t e

v e r l e g t e

behandelt:

N o m e n

510

Das Objekt

Μ füg·®, —&X—fcffiflfeä 1. Tosende Wogen begruben ihn ein ums andere Mal im Wasser.

2. In diesen Tagen aß er nicht, trank er nicht und schlief auch nicht, saß nur allein da und war wie erstarrt. In diesen tM » 7K

B.

Sätzen sind das Pronomen

und ^

-ftk

(Satz 2) als Objekte anerkannt.

Das Objekt vor dem Subjekt; das Objekt im subjektlosen Satz

Nomen, die vor dem Subjekt stehen und ma

(Satz 1) und die Nomen

d u r c h

e i n

Kom-

(Sprechpause) von ihm getrennt sind, werden ebenfalls als Objekte

anerkannt. Fehlt das Subjekt ganz o f f e n s i c h t l i c h , so kann auch men,

das

s t e h t , Ζ. B. :

an

a l s

der

S t e l l e

O b j e k t

0

ΐΠ)^ M S T

(Diese Sache •

No-

S u b j e k t s

b e h a n d e l t

mehr zu erwähnen). In diesem Satz wird - obwohl man ^

des

das

w e r d e n ,

braucht man nicht

JL als Objekt anerkannt

JL auch als Subjekt betrachten könnte: Diese Sache

braucht nicht mehr erwähnt zu werden. Oft aber muß das Nomen an dieser S t e l l e als Subjekt behandelt werden ( v g l . § 13 Punkt 1 und Punkt 3 ) .

C. Die Pronomen Die Pronomen

ΐ|| ,

Ü,

ff- &

ft"



und — ö. JL , die

u n b e s t i m m t e

P e r s o n

t r e t e n

e i n e

o d e r

JL

o d e r

als Objekt i r g e n d e i n e Sache

G e s a m t h e i t

v e r -

a l l e r Per-

sonen oder Sachen oder die Bedeutung "am geringsten" ausdrucken können, werden heute in Verbindung mit a u c h s i e

dann v o r

S u b j e k t

a l s

dem

O b j e k t P r ä d i k a t

s t e h e n :

oder -tSl sowie ^ f

oder

a n e r k a n n t , o d e r

v o r

wenn dem

511

Nominalobjekt

1. Ich möchte gar nichts (gar keins) haben.

m

fö ä λ- λ * fRi s , ü % & * 2. Was ist los mit dir, du glaubst ja niemandem (Du bist wirklich problematisch, ...). Hier sind ff- ·£, und

Objekte.

16.1 DAS NOMINALE OBJEKT Wie schon gezeigt (§3Punkt 2), bringt die Abgrenzung von t r a n s i tiven und intransitiven Verben, die in f a s t allen Sprachen nicht immer ganz klar i s t , im Chinesischen besondere Schwierigkeiten mit sich. Die meisten Verben werden aber gewöhnlich Uberwiegend in der einen oder anderen Art angewendet, so daß die Einteilung in diese zwei Kategorien l e t z t l i c h doch zu vertreten i s t . Im Chinesischen haben d i e

t r a n s i t i v e n

s i t i v e n a b e r

V e r b e n

d i e

schieden.

a l s

A r t

h ä u f i g des

V e r b e n

s o w o h l

d i e

e i n

O b j e k t s

T r a n s i t i v e

n o m i n a l e

auch

i n t r a n -

O b j e k t , i s t meistens ver-

haben hauptsächlich

0 b j e k t e , sie können aber auch auf ein adver-

biales Objekt einschließlich Präpositionalobjekte zielen. Die

i n t r a n s i t i v e n

a d v e r b i a l e direkt ein

O b j e k t e

O r t s n o m e n

für die meisten Verben das b i n d u n g O b j e k t

m i t

V e r b e n

haben. Einige Verben können

a l s

O b j e k t

O r t s n o m e n

e i n e r

können meistens nur haben, während

nur

P r ä p o s i t i o n

in

V e r a l s

anwendbar i s t .

Die nominalen Objekte gelten a l s die normalen, üblichen Objekte, d. h.,ein Nomen oder eine nominale Struktur wird unter gewissen Voraussetzungen unbestritten als Objekt anerkannt. Adverbiale und präpositionale Objekte werden jedoch von den verschiedenen Grammatikern unterschiedlich behandelt. Unter "nominalen" Objekten versteht man folgende Wortarten bzw. Strukturen:

512

Das Objekt

*

Das Nomen, ζ. B.:

Dann kaufte er eine Katze zum Mäusefangen. *

Das Pronomen, ζ. B.: Ä Jl m Λ I M S . «c ίΦfifeο Hier verehren ihn alle Leute.

*

Die Öt)-Struktur, ζ. B.:

nr-^tt mm.

Unterwegs traf er einen Jäger.

Einer dieser drei Arten gehören die meisten Objekte an. Nomen, Pro· nomen und die

-Struktur gelten als typische, normale Objekte. Für

sie ist der Terminus "nominales Objekt" ohne weiteres verständlich. Aber auch die folgenden Wortarten oder Strukturen gelten in Objektfunktion als nominale Objekte: *

Verb (vgl. § 3 Punkt 3 D)

*

Adjektiv (vgl. § 6 Punkt 2 C)

*

Sätze (vgl.§ 12 Punkt 3 A)

*

Wortgruppen (vgl. § 12 Punkt 1 A, § 12 Punkt 2.1 A)

*

Zahlwort + Zähleinheitswort, ζ. B.: —

ä s t



E .

(Er hatte viele Pferde) eines Tages kam eines abhanden. Hier ist die Zahlwort-Zähleinheitswort-Struktur — jekt von

Ε

Ob-

·

Verben und Adjektive fungieren als Objekte wie abstrakte Nomen und Ubernehmen auch einige Eigenarten der Nomen. Sätze und Wortgruppen als Objekt tauchen meistens nach ganz be-

513

Bedeutungen von Nominalobjekten

stimmten Verben auf. Die Zahlwort-Zähleinheitswort-Struktur kann als Objekt nur in eindeutiger Gesprächssituation angewendet werden, d. h., nur dann, wenn das Nomen, auf das sie sich bezieht, bereits erwähnt wurde und man lediglich eine Wiederholung vermeiden möchte. Der Terminus "nominales Objekt" ist zwar etwas problematisch, weil leicht irreführend, kann aber doch benutzt werden, da alle genannten Wortarten und Strukturen ähnlich wie ein Nomen angewendet werden können.

16.2 DIE BEDEUTUNG DES OBJEKTS Auch im Deutschen ist die durch das Objekt bezeichnete Sache nicht immer als "Ziel" einer Tätigkeit zu erklären. Das Objekt kann praktisch das Ergebnis einer Tätigkeit sein, ζ. B. in einem Satz wie "Er baute Häuser". Es kann auch das Subjekt selber vertreten, ζ. B. in dem Satz "Ich wasche mich" usw. Im Chinesischen kann das Objekt folgende Bedeutungen haben: A. Die Bedeutung nominaler Objekte Nominale Objekte können sein: a) Ziel des Prädikats Meist vertritt das Objekt einen den

s i c h

das

r i c h t e t z i e h t

«in

o d e r

G e g e n s t a n d ,

v e r b a l e auf

den

auf

G e s c h e h e n es

s i c h

v o l l -

(vergleichbar dem deutschen Akkusativobjekt):

m^

«

m m.

1. Wir lesen täglich Zeitung.

2. Einst führte er viele Soldaten zum Kampf gegen Xia Cheng an.

514

Das Objekt

b) Teil des Subjekts Der durch das Objekt bezeichnete Gegenstand kann auch des

S u b j e k t s

b e r

o d e r

das

S u b j e k t

T e i l s e i -

s e i n :

mvc-τψ.

1. Ich wasche mir mal die Hände. Ü ff] I I I S B , til g £ &> »J Λ . 2. Wir sollen uns selber achten und auch die anderen schützen. In Satz 1 stellt ψ fi S

(Objekt) einen Teil von

(Subjekt) dar;

(Objekt) vertritt in Satz 2 dieselben Personen wie

ff] (Sub-

jekt). Im Deutschen wird diese Bedeutung oft durch reflexive Verben ausgedrückt. c) Ergebnis einer Tätigkeit Das Objekt kann auch eine Sache sein, die erst durch die Tätigkeit geschaffen wird, es kann also das n e r

T ä t i g k e i t

E r g e b n i s

e i -

ausdrücken:

1. Er baute auch für sich selbst ein Häuschen.

mmwT-m&ftT

- φ*

2. Als er etwas Geld gespart hatte, eröffhete er einen kleinen Laden. Hier ist das Nomen ( / h ) Μ H

das D i n 9» das durch die Tätigkeit

geschaffen wurde (Satz 1). In Satz 2 vertritt

der Tätigkeit

das Ergebnis

fi? .

d) Werkzeug zur Ausführung einer Tätigkeit Das Objekt kann das Werkzeug oder das Mittel bezeichnen, mit dem eine Tätigkeit ausgeführt wird, ζ. B.: ftfe ϋί It Τ Ύ

Ξ

bu>

HP I t

Φ

(Er verschoß hintereinander drei Pfeile, alle trafen das Ziel).

In diesem Satz ist ( Ξ ) hu das Werkzeug, mit dem die Tätigkeit ausgeführt wird. Ξ flu ist aber auch als Zahl-ZähleinheitswortStruktur zu verstehen (Adverbialobjekt: verbales ZEW).

It

515

Bedeutungen von Nominalobjekten

e) Veränderung/Wandlung des Subjekts Manchmal v e r t r i t t das Objekt einen in

den

te

P e r s o n

d i e

vom

n e u e

S u b j e k t

o d e r

oder es bezeichnet

n e u e n

S a c h e

e i n e n

S t e l l u n g

Z u s t a n d ,

d a r g e s t e l l v e r s e t z t

n e u e n

T i t e l ,

i s t , e i n e

usw., die das Subjekt erworben hat,

z.B.:

(Der König

Han ist jetzt Kaiser (von China), aber ich bin ein Gefangener). In diesem Satz bezeichnet i l l ^ die neue Stellung bzw. den neuen T i tel des Königs

ΫΧ ,

0

3E v e r t r i t t den neuen Zustand, in dem sich

der Sprecher befindet (gefangen sein im Gegensatz zur vorherigen Freiheit). f) Auftauchende, verschwindende oder seiende Person oder Sache I s t das

S u b j e k t

Z e i t n o m e n ,

so v e r t r i t t das

ne Person oder Sache, in

d i e s e r

s c h e i n t

eines Satzes ein d i e

Z e i t o d e r

an

O r t s -

O b j e k t d i e s e m

meistens e i O r t

v o r h a n d e n

i s t ,

v e r s c h w i n d e t .

o d e r o d e r e r -

Das Prädikat

von Sätzen dieser Art i s t von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen ein i n t r a n s i t i v e s Verb, ein Zustandsverb oder ein anderes Verb, bei dem durch ein Komplement oder eine Verbalpartikel ausgedrückt wird, daß die Handlung in einen Zustand übergegangen i s t . Objekt von Sätzen dieser Art sind meistens unbestimmte oder dem Sprecher unbekannte Personen oder Sachen, z . B . : ü t Jl: Sis

25 i E J L

Τ

~

(Aus der Ferne kam jemand herbei, erst beim Näher-

kommen erkannte man, daß es Zhang Zhiben war). Wie bereits erwähnt, i s t das chinesische Objekt i n der deutschen Obersetzung meistens das deutsche Subjekt. g) Orte O r t s n o m e n einen Ort, den

d a s

a l s

O b j e k t

S u b j e k t

bezeichnen meistens durch eine T ä t i g k e i t er-

Das Objekt

516

reicht hat oder erreichen w i l l , ζ. B.: flk ί Π f f 1c ® % ff] s t

JL ^ζ " Ε

9

ft,

(Sie möchten (alle) zu einem kurzen Besuch

nach Hause, warten wir dann doch noch einige Tage). Hier bezeichnet ^

den Ort, der durch die Tätigkeit

|H erreicht werden s o l l .

h) Naturerscheinungen Beispiele:

1. Eines Tages re®iete es in seinem Haus durch. 2. Eines Tages, als er sich gerade sonnte, besuchte ihn Alexander der Große. Eigentlich sind der Tätigkeiten

Μ

(Regen) und

ffl

(Sonne) die Ausführenden

und 0® . Aber es i s t im Chinesischen nicht mög-

l i c h zu sagen Μ ϊ ί ΐ Τ

und

ßB 0®

.

In

S ä t z e n ,

N a t u r e r s c h e i n u n g e n

b e s c h r e i b e n ,

der

das

T ä t e r

m e i s t e n s

Sätze sind meistens subjektlose

-

O b j e k t ;

d i e i s t diese

vergleichbar der deutschen Form

"Es scheint die Sonne", "Es regnet" usw. i ) Sinnergänzung des Prädikats Eine besondere Art von Objekten, die durch ihre Wortbedeutung sehr eng an das Prädikat gebunden sind, beschäftigt die chinesischen und europäischen Grammatiker schon s e i t langem. Es sind Objekte, die im allgemeinen P r ä d i k a t s e i n s i l b i g e s e i n

d i e

B e d e u t u n g

e r g ä n z e n Verb

z w e i s i l b i g e s

und

des

d a m i t

g e w i s s e r m a ß e n v e r w a n d e l n ,

e i n in welches

dann im Satz viel f r e i e r angewendet werden kann. Solche Verb-Objekt-Strukturen (ij£, t S sprechen;

H %

schlafen u.a.) werden in

vielen Wörterbüchern a l s ein einziges Wort angegeben, obwohl die Fachleute meistens anderer Meinung sind. Von einem lexikalischen Wort unterscheidet sie nämlich die Tatsache, daß s i e durch ein At-

Bedeutungen von Nominalobjekten

517

tribut oder eine Zahl-Zähleinheitswort-Struktur trennbar sind. Die Verben dieser Strukturen sind teils transitiv, teils intransitiv. Beispiele: ^

jjji sich sorgen ^

sich bemühen

das Gesicht verlieren

£tj

iJ fS

begrüßen

in Gedanken verloren

Beispielsätze:

1. Der König von Chu beabsichtigte, einen Scherz mit ihm zu treiben, bei dem er sein Ansehen einbüßen sollte. T. 2. Du hast mich völlig unmöglich gemacht (mir all mein Ansehen genommen). R

Eft ί

H

fcME

Λ,

Ä f t P S A B f

3. Das Lied klang außergewöhnlich schön, beide Geschwister hörten gedankenversunken zu und waren wie trunken. In Satz 1 sind

Jf ϋπ %

und -II

jeweils wie ein einziges

Wort angewendet. Beide Strukturen sind aber nicht ein Wort, sondern ein Prädikat und ein Objekt, also zwei Wörter. Das Objekt mittels ^

kann

iE vorverlegt werden, wie Satz 2 zeigt. Auch die Struktur ist kein Wort, denn man kann sagen: Jf Τ — '

Α

ΐ^

^

(einen großen Spaß gemacht haben). tB tt wird ebenfalls häufig wie ein einzelnes Wort angewendet Verb tü

zu

trennen, hier durch

-

aber das Objekt f

ist von dem

» wie Satz 3 zeigt.

Daß auch die intransitiven Verben im Chinesischen häufig doch mit einem Objekt auftreten und mit diesem zu transitiven Verben werden oder eine spezielle Bedeutung ausdrücken, wurde bereits in § 3 Punkt 2 gezeigt.

518

Das Objekt Β. Bedeutungen des adverbialen Objekts

AdverbialObjekte bezeichnen: a) Häufigkeit, Mittel Verbale Zähleinheitswörter als (adverbiale) Objekte können angeben, wie o f t bzw. mit welchem Mittel eine Tätigkeit durchgeführt wird, ζ. B.:

FIT IE /H Φ JA & M M M TA JL M Τ

-

1. Er betrachtete Xiaohua (einmal gründlich) von Kopf bis Fuß. 2. Warum hast du nicht früher schon mal einen Ton gesagt. — jfi

bezeichnet die Häufigkeit (Satz 1); — ja

in Satz 2 kann

als Häufigkeit (einmal) oder als Mittel (der Ton als Mittel der Sprache) verstanden werden (hierzu v g l . auch Seite 514). b) Dauer Auch

Z e i t r a u m a n g a b e n

Objekte auf. Sie geben entweder an, t i g k e i t andauert, oder

tauchen sehr häufig als wie

w i e v i e l

r e r

B e e n d i g u n g

i s t

( v g l . § 4 Punkt 8.1.2 C).

l a n g e

Z e i t

b e r e i t s

eine Tä-

n a c h

i h -

v e r g a n g e n

c) Vervielfältigung Z a h l e n a n g a b e n finden. Sie drücken das geben ihre

sind ebenfalls o f t als Objekte zu

E r g e b n i s

der Tätigkeit aus oder

V e r v i e l f ä l t i g u n g

an. Objekte dieser

Art treten oft hinter prädikativen Adjektiven auf, ζ. B.:

M « M m R M tb m tu M Μ J ξ

M

1. Der jetzige Ertrag je Mu hat sich im Vergleich zu früher verdreieinhalbfach t .

m ,

$ & w w·



VX^ —

SÜ·.

2. Selbst wenn man auswendig lernt, kann man in einer Prüfung nicht unbedingt die beste Note (100 Punkte) erreichen.

Bedeutungen von Adverbialobjekten

Hier sind die Zahlenangaben zr. fρ von if Jfl und

und

519 als Objekte

angewendet.

d) Endpunkt (Präpositionalobjekt) Erstreckt sich eine Tätigkeit bis zu einem bestimmten Ort oder dauert sie bis zu einer bestimmten Zeit an, so wird das den Ort oder die Zeit bezeichnende Objekt meistens p o s i t i o n

von

e i n g e l e i t e t .

e i n e r

P r ä -

Ein Objekt dieser Art

kann auch den Ort bezeichnen, an dem eine Tätigkeit

e n d e t

bzw. zum Verweilen kommt (Beispiele siehe § 8 Punkt 2 A). Wie bereits erwähnt, werden diese Arten von Objekten in den Grammatiken unterschiedlich behandelt: Das adverbiale Objekt wird heutzutage in den meisten Grammatiken als Komplement der Zeit oder der Häufigkeit bezeichnet, das Präpositionalobjekt als Ergebniskomplement (+ Objekt). In § 1 haben wir bereits erklärt, warum wir sie dennoch als Objekte behandeln wollen.

16.3 KOMPLIZIERTE OBJEKTE UND IHRE STELLUNG IM SATZ Das Prädikat hat nicht immer nur ein einziges Objekt, es kann mehrere Objekte, nominale, adverbiale, präpositionale, haben. Darum kann auch der Komplex Objekt in einem Satz recht kompliziert sein. Im allgemeinen stehen Objekte hinter dem Prädikat. Abweichend von dieser Regel kann im allgemeinen lediglich das Nominalobjekt vorverlegt werden: Es kann entweder mit Hilfe von Adverbien oder mit iE vor das Prädikat gestellt werden oder ohne jede Kennzeichnung vor das Subjekt an den Satzanfang. f a n g

e i n e s

N o m i n a l e

S a t z e s

einigen Grammatikern

als

O b j e k t e

am

A n -

sind so stark betont, daß sie von

S u b j e k t e

b e t r a c h t e t

werden (vgl. § 13 Punkt 1 B). A d v e r b i a l t e

können nur

und

h i n t e r

P r ä p o s i t i o n a l o b j e k dem

P r ä d i k a t

auftreten.

520

Das Objekt

Denn die Wortgruppen, aus denen diese Objektarten bestehen, üben vor dem Prädikat nicht die Funktion von Objekten aus, sondern die von Adverbial bestimmungen, sie werden auch als Adverbialbestimmungen behandelt.

A. Zwei oder mehrere nominale Objekte hinter dem Prädikat a) Gleichrangig Zwei oder mehrere nominale Objekte hinter dem Prädikat können als gleichrangige Objekte fungieren. Sie werden in dem Falle durch ein Komma (Sprechpause) voneinander getrennt bzw. sind durch Konjunktionen miteinander verbunden, ζ. B.:

— 3fc & ffi,

Ich habe noch eine Landkarte gekauft, eine Reisetasche und einige Sachen für den täglichen Bedarf. ife Hl , ik ff ££ und

0 S ffl nn in diesem Satz sind gleichran-

gige Objekte. b) Ungleichrangig Viel öfter stehen aber mehrere Objekte in unterschiedlicher Beziehung zum Prädikat, sind also ungleichrangig. Meistens vertritt das eine Objekt eine Person, das andere eine Sache. Das Sachobjekt wird, weil direkt von der Tätigkeit betroffen, das direkte Objekt genannt, das personale, weil nur indirekt betroffen, das indirekte Objekt. In den meisten Fällen ist das indirekte Objekt ein Personalpronomen, seltener ein personales Nomen (Beispiele s. § 1 Punkt 1 B).

B. Vorverlegte Nominalobjekte a) Nominales Objekt vor dem Prädikat Nominale Objekte werden häufig mit Hilfe der fß

, "til , ^

und &

A d v e r b i e n

als Präposition vgl. § 8 Punkt 1 G) oder

Komplizierte Objekte mit der

P r ä p o s i t i o n

iE

521

vor das Prädikat verlegt. Sät-

ze mit vorverlegtem Objekt drücken oft eine besondere Bedeutung aus. Manchmal besteht zur Verlegung eine entsprechende Notwendigkeit. Die Objektvorverlegung mit Hilfe der Adverbien wurde bereits in § 13 Punkt 2 C besprochen, die Präposition iE wird im Anschluß an diesen Abschnitt behandelt. b) Nominales Objekt vor dem Subjekt Nominal Objekte können aus verschiedenen Gründen bereits vor dem Subjekt auftreten: *

Das Objekt wurde im vorangegangenen Satz gerade erwähnt, ζ. B.:

if] & te v£ % 7 ο Schnell, guck mal nach, die Kühe sind gerade im Weizen (fressen ihn)! Gleich haben sie alles abgefressen, was du gepflanzt hast. *

Der Satz besteht aus zwei parallelen Teilsätzen, deren Objekte besonders betont sind, ζ. B.: «föFTEJi^ifc, Zu essen brauchst du nicht werden.

*

-

· die Arbeit muß unbedingt getan

Objekte mit sehr langen Attributen werden ebenfalls häufig vor das Subjekt gestellt, ζ. B.:

Daß er voriges Mal gesetzwidrig jemanden festgenommen (gefesselt) hatte, wagte auf der Sitzung auch keiner mehr zu erwähnen. Da das Objekt ^ji einen vollständigen Satz zum Attribut hat, wird es vor das Subjekt gestellt. *

Objekte, die durch die Adverbien f f ,

, £

ff u.a. näher be-

stimmt sind, müssen vorverlegt werden. *

Komplizierte Komplemente, die hinter dem Prädikat stehen müssen, oder das Vorhandensein eines weiteren, nicht nominalen Objekts

522

Das Objekt

hinter dem Prädikat sind ebenfalls Gründe, das Nominal Objekt vor das Subjekt zu stellen. Durch die F a l l e

V e r l e g u n g

wird das Objekt

b e s o n d e r s

b e t o n t .

in

j e d e m

Mitunter verleiht ihm

die Betonung eine so große Bedeutung, daß es als Subjekt anerkannt werden kann. Auf eine Frage wie



ff fj*

(Was machst du da?) ant-

wortet man im allgemeinen in normaler Satzstellung, ζ. B.: (Ich esse gerade). Nur dann, wenn das Objekt (hier:

^

f]z

) in der Frage

bereits erwähnt und dabei auch noch besonders betont gesprochen wurde, ζ. B. j/J{ 2 Ϊ 1 ? Rti tfc

(Willst du noch Reis essen?) oder wenn die

Frage gar lautet

iE ic

(Den Reis, willst du den noch?),

wird die Antwort ein vorverlegtes Objekt enthalten und lauten können: ^

Ϋ

Ιζ 7

(Reis, den will ich nicht mehr). So betrachtet, kann

tS. im letztgenannten Satz als Gesprächsthema aufgefaßt werden: Was den Reis betrifft, den will ich nicht mehr·. Warum ein Nomen, das sinngemäß das Objekt eines Satzes ist, auch dann nicht als Subjekt anerkannt werden sollte, wenn es an der Stelle des Subjekts steht, wurde bereits begründet (vgl. § 13 Punkt 2 C). Auch im Deutschen wird das Objekt eines Satzes zu keinem anderen Satzglied, nur weil es an den Satzanfang gestellt wird. Beispielsweise ist "das Buch" sowohl Objekt des Satzes "Ich habe ihm das Buch gegeben" als auch Objekt des Satzes "Das Buch habe ich ihm gegeben".

C. Nominalobjekt + Adverbialobjekt a) Nominalobjekt + Zähleinheitswort des Verbs In einem Satz mit zwei Objekten, von denen eines ein nominales Objekt, das andere ein Zähleinheitswort des Verbs ist, steht das v e r b a l e

ZEW

oft

a t t r i b u t i v

vor

N o m i n a l o b j e k t .

Das verbale Zähleinheitswort

aber in einigen Fällen auch

h i n t e r

stellt werden (vgl. § 4 Punkt 5.2 C).

dem k a n n

das nominale Objekt ge-

523

Komplizierte Objekte b) Nominalobjekt + Zeitdauerangabe Die Zeitdauerangabe kann h i n t e r a l s

dem

A d v e r b i a l o b j e k t

N o m i n a l o b j e k t

A t t r i b u t

steht sie

a l s

h i n t e r

v o r

stehen oder aber

ihm, bei Prädikatswiederholung

dem wiederholten Prädikat. Lediglich die

Zeitangaben, die die Zeit bezeichnen, die nach eines Vorgangs bereits vergangen i s t , können t r i b u t i v

an-gewendet

w e r d e n ,

mit einer Zeitangabe dieser Art i s t auch k a t s w i e d e r h o l u n g

B e e n d i n i c h t

k e i n e

g u n g a t -

in Sätzen P r ä d i -

möglich ( v g l . § 4 Punkt 8.1.3 B).

c) Nominalobjekt + Präpositionalobjekt In einem Satz mit zwei Objekten, von denen eines ein nominales Objekt, das andere ein Präpositionalobjekt i s t , steht das m i n a l e S u b j e k t .

O b j e k t

m e i s t e n s

vor

n o -

dem

Es kann manchmal auch nach das Subjekt oder nach

ein wiederholtes Prädikat g e s t e l l t werden:

1. Ich habe deine Brille auf deinen Tisch gelegt.

2. Du hast jemandem den Ball an den Kopf geworfen, du solltest dich (dafür) entschuldigen. Allgemein i s t anzumerken, daß man im Chinesischen nicht gerne zwei Objekte hintereinanderstellt. Prädikatswiederholung wird nach Möglichkeit auch vermieden. Darum wendet man bei Objekten, die bekannt und bestimmt sind, gern die } E - S t r u k t u r an und verlegt mit ihrer H i l f e das direkte Objekt vor das Prädikat.

524

Das Objekt 16.4 DIE

jfi-STRUKTUR

Die Präposition ffi wird angewendet, um ein nominales Objekt vor das Prädikat zu verlegen.

iE führt also immer ein Nomen nach sich.

über die JE-Struktur ist bereits viel geschrieben worden, in den Grammatiken wird sie meistens eingehend behandelt. Dennoch bleibt ihre Anwendung für die Studierenden meist problematisch, und es ist schwierig, einige einfache Regeln aufzuzeigen. Meistens erhebt sich zuerst die Frage: Warum muß oder möchte man eigentlich ein Objekt vor das Prädikat stellen? Als Antwort kann man die beiden Hauptgründe nennen: Betonung und grammatische Notwendigkeit. Von der

S a t z b e d e u t u n g

Struktur meistens, daß der Sprecher die

aus gesehen, zeigt die B e t o n u n g

ίΕ-

auf das

Objekt als eine ganz bestimmte, konkrete und bekannte Sache legt. Oft ist das Objekt deshalb mit einem Attribut näher bestimmt. Nur unter der Voraussetzung, daß der Hörer ganz genau weiß, um welche konkrete Sache es sich handelt, darf das Attribut fehlen. Haben beispielsweise zwei Leute eine Bank ausgeraubt und einer sagt zum anderen: %

i±i

Ifc ff] Ψ ft (Bring das Geld raus, wir (wollen) teilen), so"

ist das attributlose Objekt ^

hier eindeutig einzig und allein das

gerade geraubte Geld, nicht etwa irgendein Betrag, den einer der Räuber vielleicht schon während des Einbruchs bei sich hatte. (Ein

}E-

Objekt ohne Attribut ist deshalb ins Deutsche meistens mit einem bestimmten Artikel Wegen der g e n d e

der, die, das

zu übersetzen).

S a t z s t r u k t u r N o t w e n d i g k e i t ,

besteht manchmal die

zwin-

das Objekt vor das Prädikat

zu verlegen. Notwendigkeiten können sein: ein sehr kompliziertes Prädikat oder Komplement, eine komplizierte Adverbialbestimmung, ein kompliziertes Objekt oder das Vorhandensein mehrerer Objekte usw. Betonung und Notwendigkeit sind also die beiden groben Prinzipien, nach denen die iE-Struktur angewendet wird. Damit sind aber weitere Fragen verbunden:

525

Die ffi,-Struktur

*

Wann

m u β

die iE-Struktur angewendet werden?

*

Wann

k a n n

*

Wann

darf sie

sie angewendet werden?

*

Welcher Bedeutungswandel entsteht bei wahlweise möglicher

n i c h t

angewendet werden?

Anwendung? Anhand der Kann-Anwendung ist die allgemeine Struktur eines

iE-Sat-

zes am besten zu zeigen, deshalb soll zuerst erklärt werden, wie ein JE-Satz im allgemeinen gestaltet ist, d. h. welche Elemente er in der Regel enthält und wie sein Prädikat beschaffen ist, ohne daß damit in jedem Falle eine zwingende Notwendigkeit zur Anwendung von iE gegeben wäre.

1. Allgemeine Struktur des Ein

H a u p t m e r k m a l

(Verb oder Adjektiv) kann fast W o r t

jE-Satzes (Kann-Anwendung) des

nie

sein. Das Prädikat eines

ίΕ-Satzes ist: Sein Prädikat ein

e i n z e l n e s

iE-Satzes ist fast immer durch ein

weiteres Satzelement ergänzt, ζ. B. Komplement, Verbalpartikel, Adverbialbestimmung. Ferner enthält der iE-Satz in der Regel außer dem mit iE vorverlegten Objekt noch ein weiteres Objekt hinter dem Prädikat. Mit je einem Beispielsatz sollen die Zusätze aufgeführt werden, die besonders häufig in einem iE-Satz zu finden sind.

A. Prädikatzusätze a) Verbverdoppelung: fö iE Μ Η Üfc fc Üfc Räume die Sachen mal etwas zusammen. b) Verbalpartikel: Ä f t A & t f f f i f f e S Ä T . Erst dann hat man ihn freigelassen.

Das Objekt

526

c) Komplemente * Ergebnis:

* Richtung:

* Grad:

— In dem Moment blies ein Windstoß vom Fenster herein und löschte die Kerze.

Er zwackte sich täglich die Zeit ab, die er aufs Studium verwandte. ä

JE Μ

$ ! ififr - ft W & iEtifa% # SC . Es war gerade die Zeit der Flut, und jede der hohen Wellen trieb ihn immer weiter (vom Ufer) ab. B. Weitere Objekte

a) Indirektes Objekt: Ich verlange von euch nur, mir meine Sachen zurückzugeben. b) Verbales ZEW als Adverbialobjekt: Er überprüfte die Maschine noch einmal. c) Präpositionales Objekt: Er fertigte aus dünnem Papier einen Lampion und steckte die Glühwürmchen hinein.

C. Adverbialbestimmungen Vor dem Prädikat des JE -Satzes befinden sich häufig die v e r b i e n

fß.-ÜL

oder —

A d -

:

a 2 J i g W i R m , 1. Manche Studenten haben ihr Wissen in Chinesisch, Geschichte, Naturwissenschaften wie Waren aufgestapelt und holen es Stück für Stück hervor, wenn der Lehrer danach fragt.

527

Die iE-Struktur

flfe *

W #

£

Iffi ^ ffi ' h &



2. Ohne auf den Rat zu hören, warf er die Münzen sogleich zu Boden.

Auch aridere Adverbialbestimmungen befinden sich häufig vor dem Prädikat, ζ. B.: fife ff] Μ Μ. ίΕ £ΐ zk

Lii ±

W

(Sie tragen die Steine

wirklich auf den Berg).

Wird eines der unter Punkt Α bis C genannten Elemente in einem Satz angewendet, so i s t die ίΕ-Struktur meistens zulässig, und viele Verben, die wegen ihrer Bedeutung eigentlich ungeeignet für den JE-Satz sind, können mit einem dieser Elemente eben doch einen JE-Satz bilden. Ohne eines dieser Elemente können nur sehr wenige Verben i E - S a t z - P r ä dikate bilden. Meistens sind es solche, die genaugenommen bereits aus einer Verb-Komplement-Verbindung bestehen, wie iffj (erhöhen), sen ).

W i l l

w e n d e n , S a t z

/JN (verkleinern), man so

e i n e s

e n t h ä l t

a l s o

p r ü f e der

bzw.

3f*

(erweitern), JJ|

jjlj (niederschlagen, f a l l e n l a s die

man

ί Ε - S t r u k t u r z u e r s t ,

g e n a n n t e n

ob

ander

E l e m e n t e

b r a u c h t .

Obwohl mit diesen Elementen meistens ein i E - S a t z möglich i s t , heißt das aber noch nicht, daß die ίΕ-Struktur darin auch erforderlich i s t . Als nächstes soll deshalb die Frage beantwortet werden, wann die

ίΕ-

Struktur wirklich notwendig enthalten sein muß.

2. Notwendige Anwendung der

jE-Struktur

Unter folgenden Bedingungen i s t die Anwendung der iE-Struktur meist unerläßlich: A. Satz mit Gradkomplement und konkretem Objekt Beispiel:

528

Das Objekt

Hinter den Rindern marschierten fünftausend Soldaten, die die Armee von Yan restlos vernichteten.

B. Prädikat mit zwei Objekten Hat ein Prädikat zwei nominale Objekte, ein direktes und ein i n d i rektes, so kann man beide Objekte nur selten hintereinanderstellen (Ausnahmen sind Verben wie f r ift , f® u.a., die oft zwei Objekte haben). Meistens muß man eines der Objekte vor das Prädikat verlegen. Dazu wird die I E -Struktur besonders dann gebraucht, wenn O b j e k t e n i s

in

O b j e k t

d i e

oder wenn das t e i l

e i n e m

b e s t i m m t e n

zueinander stehen, ζ. B. wenn

des

g l e i c h e

O b j e k t jE

V e r h ä l t -

O b j e k t S a c h e

T e i l

und

iE

-

v e r t r e t e n

o d e r

- O b j e k t e s

b e i d e

B e s t a n d -

i s t :

n^mfä fn iE fn & -t* /h m & m &—Φ * % m. 1. Ich hoffe, daß ihr unsere kleine Gruppe als eine große Familie anseht.

m f r m £ iE m & & - m * Μ LÜ tf m $ m % m J L

2. Sie beschlossen, den kleinen kahlen Hügel in der Nähe in einen neuen Teegarten zu verwandeln. 3. Dann holte er ein Drittel des Geldes heraus und gab es Chen Liang. Das i E - O b j e k t g j '(φ:' (Satz 1) bezeichnet die gleiche Menschengruppe wie das Objekt ^ . I M , ebenso bezeichnet das (Satz 2) den gleichen Ort wie das Objekt das Objekt Ξ. ft ±

~

ein Teil des

^

iE-Objekt Μ ill

0 JL . In Satz 3 i s t

iE-Objekts

^

.

Hat ein Prädikat ein nominales und ein adverbiales Objekt (eins c h l i e ß l i c h Präpositionalobjekt), so wird meist das Nominalobjekt mit iE

vorverlegt.

Die jfE-Struktur

529

C. Gesamtheit vertretendes Objekt Ein einzelnes Objekt, das die Gesamtheit aller von ihm bezeichneten Dinge vertritt, muß meistens vor das Prädikat gestellt werden, weil die A d v e r b i e n , h i n t e r

die die Gesamtheit kennzeichnen ( itß , ^

d i e s e s

P r ä d i k a t

O b j e k t ,

aber

vor

usw.), das

gehören, ζ. B.:

f U i j e & ^ & f t ^ τ. Wir haben alle Übungen fertig gemacht.

D. Präpositionalstruktur mit In Sätzen mit einer von

££

eingeleiteten Präpositionalstruktur muß

das Objekt eines transitiven Prädikatsverbs meistens mit iE vorverlegt werden, ζ. B.:

η&ϊίΜ,

-JgpTKATfTf. Ziehe das Fenster nach oben und schiebe es dann nach außen, es wird bestimmt zu öffnen sein.

E. Kompliziertes Prädikat oder kompliziertes Objekt Beispiele:

1. Er hielt die Hoshi-Jade in der Hand, betrachtete sie ein ums andere Mal und wollte sie nicht aus der Hand geben.

^ i t l ifc £ 6* # 7F. 2. Alle sollten das aus Büchern erlernte Wissen bei der Arbeit anwenden und die Theorie nicht von der Praxis trennen. In Satz 1 ist das Prädikat zu kompliziert, als daß das Objekt seine übliche Stelle einnehmen könnte; in Satz 2 hat das Objekt 331 iR ein zu langes Attribut. Zusammenfassend läßt sich sagen: Normalerweise steht das j e k t

h i n t e r

dem

P r ä d i k a t .

Ob-

Wenn diese Stelle

530

Das Objekt

im Satz

n i c h t

frei

ist, sei es, weil ein weiteres Objekt

vorhanden ist oder weil einer Aussage noch eine weitere folgt usw., dann ist es in jedem Falle besser, die ffi-Struktur anzuwenden, auch wenn sie nicht immer zwingend notwendig ist.

3. Nicht-Anwendung der jE-Struktur In vielen Sätzen darf die JE-Struktur nicht angewendet werden, obwohl vor oder hinter dem Prädikat eines der vorgenannten Elemente enthalten ist. Das ist hauptsächlich abhängig von der P r ä d i k a t s

und der

Art

des

Art

des

O b j e k t s :

A. Aufgrund der Art des Prädikats Nach Art des Prädikats betrachtet, ist ein echtes t i v e s

Verb meistens mit der iE-Struktur sehr

t r a n s i gut

zu ver-

einbaren. Jedoch *

Verben, die keine Tätigkeiten vertreten (z.B. ftJit, meistens

*

StÖ,

u.a.),sind mit der ifi-Struktur

u n v e r e i n b a r .

Auch Verben, die eigentlich aus Verb-Komplement-Strukturen bestehen ( f f JE > BJt JE

u.a.), werden

s e l t e n

mit

der ίΕ-Struktur angewendet, die Anwendung ist aber möglich. *

Zustandsverben (

kalt, ΊΪ verstehen,

werden u.a.)

und Modalverben können ebenfalls nicht als fE-Satz-Prädikate fungieren. *

Verben der Bewegung mit einem Ortsnomen als Objekt (

,

, tti u.a.) findet man in der modernen Sprache ebenfalls nicht mehr als Prädikate im ffi-Satz. Nur in der Schriftsprache und in Operntexten kann man die ίΕ-Struktur noch in Sätzen mit prädikativen Bewegungsverben sehen.

Die iE-Struktur

531

Β. Aufgrund der Art des Objekts Nach Art des Objekts betrachtet, können folgende Objekte mit iE

n i c h t

vorverlegt werden:

*

Objekte, die weder konkret noch bestimmt sind.

*

Objekte von Verben, die mit einem

^-Komplement (Fähigkeit,

Möglichkeit) wiederholt werden, ζ. B.:

m m% mmΛ

m m m

&.

& it # Er hatte gehört, daß die Leute aus Yue Schwerter besonders gut schmieden konnten. Dieser Satz beschreibt keinen konkreten Vorgang, das Objekt £ij ist keine bestimmte Sache, hier handelt es sich um irgendwelche Schwerter irgendeiner Art. Das Objekt (-gl] ) eines solchen Satzes darf nicht mit JE vorverlegt werden.

*

Objekte, die Dinge bezeichnen, die durch die vom Prädikat dargestellte Tätigkeit erst entstehen, ζ. B.: t E a ^ f f i ^ T H R ^ J J I . Dann machte ihm der Schuster drei große Schuhe. Das Objekt JF£ ϋ

entsteht erst durch die Tätigkeit fj= ,

es darf nicht mit JE *

vor das Prädikat gestellt werden.

Verbale Zähleinheitswörter, Zeitangaben und zahlenmäßige Größenangaben hinter Adjektiven können, als Objekte angewendet, ebenfalls nicht mit iE vorverlegt werden.

*

Objekte, die die Bedeutung des Prädikats ergänzen oder sehr enge Beziehung zum ihm haben, wie %

in

•iSjin itr

X

(verleumden), >X in

^

(tanzen), (Feuer anzünden),

dürfen auch nicht vorverlegt werden. In Sätzen mit Objekten dieser Art befindet sich gelegentlich noch ein weiteres Objekt, dieses kann natürlich ίΕ ψ

"f £

_L X

vorverlegt werden, ζ. B.:

(Zünde Feuer im Ofen an).

532

Das Objekt 4. Mahlweise Anwendung der ffi -Struktur und Bedeutungswandel

Das vierte Problem ist, wann man die ίΕ-Struktur anwenden soll und wann man sie besser vermeidet, damit der Zweck einer Äußerung am deutlichsten ausgedrückt wird. Da die iC-Struktur außer in den Sätzen, die ihre Anwendung erfordern, und denen, die sie nicht gestatten, in sehr vielen Sätzen ja angewendet werden kann, erhebt sich auch die Frage, ob ein Unterschied in der Aussage entsteht

-

und wenn ja,

welcher. Daß das Objekt im Chinesischen drei verschiedene Stellen im Satz einnehmen kann, wurde bereits gezeigt. Es sollen nun einmal anhand der Gesprächssituationen drei Sätze mit gleicher Aussage, in denen nur das Objekt jeweils an anderer Stelle steht, miteinander verglichen werden: (1)

M f ö i f t f ö ^ s .

(2) £ ffi fö Ijfc & Hfc (3) Μ

£ ffi Hfc & Üfc

Alle drei Sätze enthalten die Aufforderung, Sachen wegzuräumen. Satz 1 ist ein Aussagesatz in normaler Satzstellung. Er betont, daß

das Subjekt etwas tut, getan hat oder tun soll. Mit diesem Satz

könnte beispielsweise eine Mutter antworten, deren Kind gerade Hausaufgaben gemacht hat und fragt, was es nun tun solle: Du räumst die Sachen ein bißchen zusammen. Die Anwendung des Satzes 2 erfordert eine etwas veränderte Situation: Mutter und Kind haben gemeinsam etwas unternommen und dabei einige Sachen durcheinandergebracht. Nun will die Mutter fortgehen, sie sagt zu ihrem Kind: (Ich gehe fort), die Sachen räumst du zusammen. In diesem Satz ist das Nomen ü

so betont, daß es auch als Sub-

jekt behandelt werden könnte (Die Sachen werden von dir zusammengeräumt ). Konkrete Situation für Satz 3 wäre: Die Mutter hat sich schon über

Die iß-Struktur

533

die Dinge, die überall im Zimmer verstreut herumliegen, geäußert, weist nun auf den Kram auf dem Tisch und sagt zu ihrem Kinde: Die Sachen räumst du ein bißchen zusammen. Mit dem JE-Satz wird die Betonung auf die Verfügung des Subjekts über das Objekt gelegt. Häufig drückt der

ίΕ-Satz eine durch das Sub-

jekt bewirkte Veränderung des Objekts oder einen Ortswechsel des Objekts aus. Prof. 3Ξ Λ

bezeichnete den iE-Satz als

ä

it

. Satz-

typ der Verfügung oder Verwendung (deutsch: Objektveränderungssatz; englisch: Disposal), wobei er noch einen ^

^

^

, Satztyp mit wei-

terführender Handlung, unterscheidet. Nach Prof. 3E Λ

vertreten alle Verben im Objektveränderungssatz

eine Handlung oder Tätigkeit. Deshalb können Verben, die ein Gefühl oder eine Sinneswahrnehmung beschreiben ( ff JjfL ,

usw.), und Ver-

ben, die eine zufällige Tätigkeit bezeichnen oder eine Tätigkeit, durch die das Objekt weder eine Veränderung noch einen Ortswechsel erfährt, sowie die Verben

^ξ ,

usw. nicht im jß-Satz als Prädikat

angewendet werden. Die meisten Grammatiker sahen das eine k e i t F a k t o r

a k t i v e

beschreibende Prädikat als einen

T ä t i g -

w i c h t i g e n

des iE-Satzes an. Prof. § Ii

hob dagegen als er-

ster die Satzstruktur als wichtigste Voraussetzung für die Anwendung von iE hervor. Und die Satzstruktur ist bis heute bestimmend für die Theorie des

JE-Satzes geblieben. Prof. jüj

verneinte die

Bedeutung der Art des Prädikats zwar keineswegs, konnte aber an mehreren Beispielen zeigen, daß sich bei entsprechender Satzstruktur eben doch auch die ein Gefühl beschreibenden Verben als Prädikat im

}E-

Satz anwenden lassen, desgleichen Verben, die eine zufällige Tätigkeit beschreiben und auch solche, die keinen Ortswechsel und keine Veränderung des Objekts bewirken, ζ. B.:

1. Wenn es so ist, werde ich dich bitter hassen.

534

Das Objekt

ffi Ξ w

m β m- ΡΗΜ %

2. dreihundert Stufen in einem Zuge gestiegen sein

iE 0

f S T

3. den Termin (das Datum) verpaßt haben Das Prädikat

des ersten Satzes vertritt ein Gefühl. In Satz 2

wird das Objekt t=? ßft durch das Prädikat weder verändert noch von seinem Ort bewegt. Beispiel 3 beschreibt eine zufällige Angelegenheit. Frau Prof. ΞΕ i E

hat in einer kleinen Schrift die Theorie ihres

Universitätslehrers Prof. 3 : jj wieder aufgegriffen und hervorgehoben, daß sich die Uberwiegende Anzahl aller der Verfügung ( d i r e k t e ü b e r

Μ

M a c h t v e r f ü g u n g

d a s

iE-Sätze mit dem Begriff

) gut und verständlich erklären läßt. Die

O b j e k t

ist im

des

S u b j e k t s

iE-Satz doch immer auffallend

stark, was sie an folgenden Beispielen verdeutlichte:

m&ttmMMT-iEK.

1. Er hat einen Blumenstrauß in die Vase gesteckt. 2. Den einen Blumenstrauß hat er in die Vase gesteckt.

flfe iE iE m Μ Τ - iE ft.

3. Er hat die Vase mit einem Blumenstrauß gefüllt. Frau Prof. 3Ξ 2 ·

erklärte zu diesen drei Beispielen, das erste sei

der übliche Aussagesatz,

im zweiten Satz sei die Verfügungsgewalt

über den Blumenstrauß ausgedrückt, im dritten die über die Vase. Diese Erklärungen können helfen zu entscheiden, ob iE in einem Satz, der von der Struktur her dafür geeignet ist, wirklich angewendet werden soll. Sätze mit v e r b , Sätze mit v e r b

v e r d o p p e l t e m

Sätze mit einem Prädikat z w e i —•

O b j e k t e n

+

P r ä d i k a t s -

V e r b a l p a r t i k e l , und Sätze mit dem

sind meistens sowohl mit als auch ohne iE

A d grammatisch

Die ;JE-Struktur

535

richtig. Die Verwendung von iE bringt aber eine unterschiedliche Bedeutung/Betonung zum Ausdruck.

5. Verneinung im jE-Satz Die Verneinungsadverbien S t r u k t u r

u.a. werden

vor

die

fE -

gestellt:

fa mmMm m &sl

1. Du sollst die Sachen nicht überall herumwerfen. 2. Du kannst nicht jeden Menschen nach deiner Vorstellung (nach deinem Muster) erziehen. Die wenigen Sätze der modernen Sprache, in denen die Verneinung nicht vor jß 3

Λ

steht, kann man als Ausnahmen ansehen, z.

i G ^ ^ F ^ ^ - f E

(Menschen nicht wie Menschen ansehen,

Geld vergeuden, als wäre es etwas Wertloses (als wäre es kein Geld)).

6. Zeitlicher Aspekt Vom Zeitbegriff aus betrachtet, gehören die meisten

ίΕ-Sätze ent-

weder der Vergangenheit oder der Zukunft an. Für gegenwärtige Handlungen ist die

ίΕ-Struktur in der Regel nicht anzuwenden.

*

In der Schriftsprache, in der klassischen und in der modernen, wird statt iE häufig das

Z e i c h e n

#

angewendet.

§ 17 DAS ATTRIBUT Das Attribut dient liberwiegend zur näheren Bestimmung von nominalen Subjekten oder Objekten (Nomen oder Pronomen). Es i s t ein untergeordnetes Satzglied, das seinem Beziehungswort nur beigefügt i s t . Für die S a t ζ s t r u k t u r

hat es keine besondere Bedeutung. Aber es

macht den Satz anschaulicher und bereichert seinen Sinn und i s t somit für die

S a t z b e d e u t u n g

eines der wichtigsten Satzglie-

der. Bei der Analyse eines Satzes bereitet dieses Satzglied oft mehr Schwierigkeiten als jedes andere, besonders in literarischen Werken; in der gesprochenen Sprache bildet es häufig den Kern der Betonung. A l l e Vollbedeutungs- oder Begriffswörter können als Attribut angewendet werden, deshalb gibt es Attribute verschiedenster Art. Die Bedeutung eines Attributs wird meist durch die Wortart bestimmt, aus der es stammt.

W ö r t e r

ü b l i c h e r w e i s e

aus

W o r t a r t e n ,

a t t r i b u t i v

können im Satz für gewöhnlich

ohne

die

f u n g i e r e n ,

K e n n z e i c h n u n g

als Attribut angewendet werden; normalerweise nicht als Attribute angewendete Wortarten sowie Wortgruppen und Sätze brauchen in der Regel die Hilfe der Strukturpartikel

Ötl zum Zeichen dafür, daß sie als At-

tribut dienen. Wann Ötl angewendet wird und wann nicht, i s t deshalb ein Problem, das mit dem Attribut zusammen behandelt werden muß. Wir stellen zunächst die Wortarten vor, die attributiv angewendet werden können, erläutern ihre Bedeutungen und geben gleichzeitig Richtlinien für die Anwendung der Partikel

ffä an.

17.1 ARTEN VON ATTRIBUTEN A. Das Adjektiv Das Adjektiv, eine Eigenschaften und Merkmale von Personen und Dingen beschreibende Wortart, ist sozusagen von Natur aus attributivisch und bildet gewissermaßen das Rückgrad des Satzgliedes Attribut. Da es

537

Arten

die

H a u p t f u n k t i o n

i s t ,

ein

A t t r i b u t

das

a d j e k t i v i s c h e

kein

ÖtJ .

Jedoch i s t h i n t e r

h i n t e r

e i n e s zu

b i l d e n ,

A t t r i b u t

tfj

Μ

b r a u c h t m e i s t e n s

v e r d o p p e l t e n

z w e i s i l b i g e n

Adjektiven und

Adjektiven, die aus zwei ein-

zelnen einsilbigen Wörtern bestehen, z.B.

A d j e k t i v s

ift

e r f o r d e r l i c h ,

(ein rosiges (schön rotes) A n t l i t z ) ,

(eine rundliche/mollige Figur), (kräftiger) Körper),

H

den Adjektiven —• ^

Ö*) 0 f

, —

^

-g· ^

ffi

ßij -§·

(ein kerngesunder

(schöne, gute Tage). Auch h i n t e r

und {£(, (

) ist Ö^J notwendig, weil

diese Adjektive meist mit dem vor ihnen stehenden Nomen (oder Verb + Nomen) eine Struktur bilden, ζ. B. ^

— ^

ßij ^

Ferner i s t



— # fö $ @

oder

(stahlharte Festigceit, fest und stabil wie Stahl).

immer erforderlich, wenn vor dem Adjektiv noch ein Ad-

verb steht. B. Nomen Auch Nomen werden häufig attributiv angewendet, sie drücken je nach Art verschiedene Bedeutungen aus und unterliegen hinsichtlich der Anwendung der Partikel

ifä verschiedenen Bedingungen:

a) Die Zahlwort-ZEM-Struktur Diese Struktur wird überwiegend attributiv zur Angabe der Anzahl der durch das Beziehungswort vertretenen Personen oder Dinge angewendet. Sie hat kein fft hinter sich, ζ. B. cher),

Η

(fünf Bü-

(drei Blatt Papier).

Auch ein verdoppeltes Zähleinheitswort als Attribut, das angibt, daß die durch das Beziehungswort vertretenen Personen oder Sachen alle ohne Ausnahme gemeint sind, hat in der Regel kein Sich, Ζ. B.: & 0;

Μ

(

Alle

hinter

Straßen führen nach Rom).

538

Das Attribut

b) Zeit- und Ortsnomen Zeit- und Ortsnomen drücken auch als Attribute den Ort bzw. die Zeit aus, an dem oder in der sich die durch das Beziehungswort vertretenen Dinge befinden. Sie werden im allgemeinen angewendet, ζ. B. tion), jjig.

^ ^ Ö ^ i J ^ f ^ l l

(

die

m i t

iKj

diesjährige ölproduk-

f^j IpL ^jj, (die Wiese neben der Straße).

Besteht eine enge Beziehung zwischen Beziehungswort und Attribut, so kann -

A

-

t

H

entfallen, manchmal muß es sogar entfallen, ζ. B. ^

i

i

ρ

H

(die Statistik 1973),

±



3 t jfö

Γ

(die Werft Shanghai). c) Allgemeine Nomen Die allgemeinen Nomen als Attribut angewendet, geben meistens die stoffliche Beschaffenheit der durch das Beziehungswort vertretenen Sache an oder drücken ein Besitzverhältnis zwischen Attribut und Beziehungswort aus. Häufig beschreiben sie auch eine Eigenschaft. Sie werden teils mit, teils ohne matiker meinen, daß

Ö^I angewendet. Die Gram-

fft bei loser Beziehung des Attributs zum Be-

ziehungswort angewendet wird und bei enger Beziehung entfällt. Was allerdings eine lose und was eine enge Beziehung ist, ist für den Chinesisch lernenden Ausländer ein ähnliches Problem wie für den Deutschlernenden die Getrennt- und Zusammenschreibung von Nomen im Deutschen. Im allgemeinen setzt man ÖtJ ein, wenn zwischen dem attributiven Nomen und dem Beziehungswort ein oder

B e s i t z v e r h ä l t n i s

7JC ψ

(der Wasserbüffel des Bauern),

Z u g e h ö r i g k e i t s besteht, ζ. B. -fe

ff ψ

(der Hut des

Kapitäns). Man setzt

k e i n

s t o f f l i c h e 3k Ä

"f

fift

, wenn das attributive Nomen die

B e s c h a f f e n h e i t

(Holztisch, hölzerner Tisch),

Kasten aus Eisen, eiserner Kasten).

angibt, ζ. B. ^

(Blechkasten,

Arten

539

C. Pronomen als Attribut a) Personalpronomen Das

P e r s o n a l p r o n o m e n

immer ein

ser Bedeutung meistens Buch), tf£

als Attribut drückt fast

B e s i t z v e r h ä l t n i s ^

mit



aus, es wird in die-

angewendet, ζ. B.

(wessen Buch). Es wird kein

Ö^I ^ ( m e i n

eingesetzt, wenn

eine enge, oft persönliche Verbindung zwischen den durch Attribut und Beziehungswort bezeichneten Personen oder Sachen besteht und betont werden soll. So bedeutet wahrscheinlich aber ^

^

^fe mein Mann,

mein Lehrer, wenn diese Worte von einer Frau ge-

sprochen werden. Auch vor Nomen, die eine Institution bezeichnen, in der man lebt oder arbeitet oder der man sonstwie angehört, kann das attributive Personalpronomen ohne (unsere Schule), ^

angewendet werden, ζ. B.

ff] Χ Γ

(unsere Fabrik),

ff] ^

^

|Ü (unser Land).

b) Demonstrativpronomen Das Demonstrativpronomen gibt meistens an, daß das Beziehungswort eine ganz bestimmte Sache vertritt. Es wird immer ohne

an-

gewendet. Auch eine Struktur aus Demonstrativpronomen + Personalpronomen wird attributiv meistens ohne

angewendet, ζ. Β.:

ff] SP

(Unser Fräulein ist wirklich maßlos verwöhnt). c) Das Pronomen jjjl] Das Pronomen £0 braucht als Attribut fast immer die Partikel 0 sfe (Satz 2).

C. Präpositionalstrukturen Präpositionalstrukturen stehen in der Regel S u b j e k t .

h i n t e r

dem

Befinden sich mehrere Präpositionalstrukturen im Satz,

so ist deren Reihenfolge meistens variabel (einschließlich der örtlichen), ζ. B.:

iTTi^tt, läJiÜP&WtfciÜ. Sie haben hier auf verschiedenste Art und Weise Versuchspflanzungen für mehrere Reissorten angelegt, aber alles war erfolglos.

570

Die Adverbialbestimmung

Die Präpositionalstrukturen dieses Satzes können beliebig angeordnet werden, ohne daß sich dadurch der Sinn des Satzes wesentlich ändert.

D. Die Adverbien Ιίβ,

, ifa, M , und

Diese Adverbien treten in der Regel

X

z w i s c h e n

dem Zeit-

nomen und weiteren Adverbialbestimmungen auf. Sie erscheinen aber oft bereits vor einem Zeitadverb. Sind handen, so steht jh meistens vor fßißo

Η



'/§

und φ

beide in einem Satz vor-

, ζ. B.: jz %

:

8i

ft"

> "til

(Keiner sagte etwas, alle weinten mit dem König).

e. ft, ft τ . ft » .

a τ

und &

ψ,

%

ψ , m

ψ

Diese Strukturen, die den Grund oder die Ursache ausdrücken bzw. den Schwerpunkt eines Gesprächs hervorheben, stehen meistens schon am S a t z a n f a n g

noch vor dem Subjekt.

§ 19 DER ZUSAMMENGESETZTE SATZ Zusammengesetzte Sätze bestehen aus zwei oder mehreren Teilsätzen, die gemeinsam eine Aussageeinheit bilden. Hauptmerkmale des zusammengesetzten Satzes sind: # #

Vorhandensein mehrerer Teilsätze; Abhängigkeit der Teilsätze voneinander, sie bilden nur gemeinsam eine Aussageeinheit;

#

Verbindung der Teilsätze durch Konjunktionen. Obwohl Konjunktionen nicht immer vorhanden sind, stellen sie doch eines der wichtigsten Merkmale des zusammengesetzten Satzes dar.

In chinesischen Grammatiken ist es üblich, entweder den zusammengesetzten Satz gemeinsam mit den Konjunktionen zu behandeln oder

aber

Der zusammengesetzte Satz

571

die Konjunktionen im gleichen Abschnitt wie den zusammengesetzten Satz zu besprechen. Sehr selten werden beide gesondert behandelt. Da aber einige Konjunktionen vorwiegend Wörter oder Wortgruppen und gar keine Teilsätze miteinander verbinden, lassen sich nicht alle Konjunktionen mit dem zusammengesetzten Satz besprechen; und weil es auch zusammengesetzte Sätze gibt, in denen gar keine Konjunktion auftritt, kann man nicht alle Arten von zusammengesetzten Sätzen mit den Konjunktionen behandeln. Wir haben in § 9 die Konjunktionen vorgestellt, die überwiegend Wörter und Wortgruppen verbinden, und besprechen in diesem Kapitel diejenigen Konjunktionen, die meistens nur Sätze verbinden. Im Chinesischen dienen ebenso wie im Deutschen zum Teil auch Adverbien als Satzverbindungen. Adverbien und Konjunktionen haben im chinesischen Satz eine recht feste Stelle, die auch in diesem Zusammenhang gezeigt werden wird. Der zusammengesetzte Satz stellt für die Sprachwissenschaftler in jeder Sprache ein umstrittenes Thema dar, einige der mit ihm verbundenen

Probleme sind kaum allgemein annehmbar zu lösen. Die umstritten-

sten Punkte im Chinesischen sind: *

Wie ist ein zusammengesetzter Satz Uberhaupt von einem einfachen Satz zu unterscheiden, vor allem von dem einfachen Satz mit kompliziertem Prädikat?

*

Wie sind zusammengesetzte Sätze zu unterteilen? nach grammatischen Merkmalen oder nach Bedeutung? nur nach den Konjunktionen oder nur nach der Bedeutung oder nach bei dem? Und wenn ja, dann wie?

*

Wie sind nebengeordnete Teilsätze von untergeordneten zu unterscheiden?

Diese Probleme interessieren im allgemeinen den Grammatiker oder den Chinesisch Lehrenden mehr als den Studierenden, dem es vor allem darum geht, Chinesisch richtig zu verstehen und übersetzen zu können, deshalb sollen sie vorerst noch zurückgestellt werden.

572

Der zusammengesetzte Satz Im allgemeinen unterteilt man heute die zusammengesetzten Sätze

nach Struktur, Bedeutung und Konjunktionen in die beiden großen Gruppen nebengeordnet und untergeordnet. deutet: der Satz besteht aus s ä t z e n ;

N e b e n g e o r d n e t

g l e i c h r a n g i g e n

u n t e r g e o r d n e t

g l e i c h r a n g i g e n

T e i l -

heißt: er besteht aus

T e i l s ä t z e n .

beu η

Konjunktionen

sind in beiden Typen manchmal vorhanden, manchmal nicht.

19.1 NEBENGEORDNET Nebengeordnet zusammengesetzte Sätze sind entweder Satztypen, die aneinandergereihte Tätigkeiten enthalten und somit auch anreihende Bedeutung ausdrücken, oder Satztypen, die eine Auswahl oder Alternative vorlegen. Beide

Satztypen können mit oder ohne Konjunktionen gebildet

werden.

1. Kopulativ und anreihend A. Ohne Konjunktionen gebildet:

T*

f f e ^ ^ ^ E T ,

1. Als sein Vater gestorben war und die Mutter wieder geheiratet hatte, folgte er ihr in die Familie Zhu (des neuen Mannes) und nahm ebenfalls den Familiennamen Zhu an.

^ I A i T I Ä , t i l i ,

l A ö ü i Ü n

n

p i # 8 B ;

A

ftAWfiiSI;

2. Ist er mit einem Bauern befreundet, so vermindert sich dessen Ernte; ist er mit einem Arbeiter befreundet, so verschlechtert sich die Produktion; hat er einen Kaufmann zum Freund, läuft das Geschäft nicht gut; ist er Freund eines Studenten, so läßt dessen Leistung nach.

Nebengeordnet

573

Satz 1 besteht aus drei Teilsätzen, die l e d i g l i c h durch ihre Bedeutungen miteinander verbunden sind (-tfe im dritten Teilsatz verbindet zwei Prädikate). Satz 2 besteht aus vier Teilsätzen, von denen jeder selber ein zusammengesetzter Satz i s t . Die Teilsätze sind nicht durch Konjunktionen, sondern nur durch Bedeutung und ähnliche Struktur verbunden. Die Beziehungen zwischen den Teilsätzen dieses Satztyps sind sehr locker. Meistens lassen s i e sich in mehrere voneinander unabhängige Sätze zerlegen; es könnte hinter jeden einzelnen Teilsatz ein Punkt s t a t t des Kommas bzw. Semikolons gesetzt werden.

B. Mit Konjunktionen verbunden Anreihende Teilsätze eines zusammengesetzten, mit Konjunktionen gebildeten Satzes stellen eine geschlossene, untrennbare Einheit dar. Sie sind sowohl durch ihre Bedeutung als auch durch grammatische Mittel fest miteinander verbunden und lassen sich nicht durch Einsetzen e i nes Punktes zu unabhängigen Sätzen machen. Häufig auftauchende Konjunktionen in Sätzen dieser Art sind: -tfe, ft,

auch

•J1 ^

daraufhin, dann, somit

wieder

Jß ^

sodann, dann, so

^

dann

e r s t dann

•Jb,, jg| auch dann ΐ

τΐ: »

unc

* ® ^

anschließend, danach

stehen in der Regel am Anfang des Haupt-

satzes, die übrigen genannten Konjunktionen befinden sich meistens vor dem Prädikat des Hauptsatzes. Außer diesen l e d i g l i c h die Aufeinanderfolge oder Anreihung von Vorgängen ausdrückenden Konjunktionen gibt es noch folgende Konjunktionen, die eine zusätzliche Bedeutung zum Ausdruck bringen:

Der zusammengesetzte Satz

574

a) —* . ο . gfe sowie

dann gleich ...

Diese Konjunktion kennzeichnet zwei unmittelbar und a u f e i n a n d e r f o l

g e n d e

r a s c h

Vorgänge:

ffe ίΠ — Μ ± ik,

&AMT .

Sowie sie das Feuer anzündeten, wußten die Leute in der Ferne, daß Feinde kamen. b)

. . . iS je ..., desto ... I§

... Μ

drückt die

I n t e n s i v i e r u n g

einer Tä-

t i g k e i t parallel zur Intensivierung einer anderen aus:

Je stärker es stürmte, desto wilder wurde die Macht des Feuers, in kurzer Zeit brannten die Schiffe lichterloh. Ο

# , ffi ü

und

TfO M.: außerdem, überdies, noch dazu

Diese Konjunktionen geben einen

z u s ä t z l

i c h e n

Um-

stand an: a i A S t t « i , I f i i l l ^ T - « ® . Die Familie hatte von ihm kein Geld angenommen und lud ihn noch dazu zum Essen ein. In gleichem Sinne, aber mit noch stärkerer Betonung werden die Konjunktionen ^ ^ Ä o o o

jfl . . . Μ JL , ^ WD J=L ( # I L )

Λ

und

. . . ·& ( 5E ) , 3 M S ,

^

angewendet. A l l e bedeuten

nicht nur ..., sondern auch noch ...: ffilÄililt

S

I

A

t

T

7X £ flfe . Damals war nicht nur das Meer sehr kalt, sondern auch noch der Seegang sehr hoch - niemand wagte sich zu seiner Rettung ins Wasser. d)ffiiü c tfc

M

Η & Ψ »

£

Λ

^

&

HÄflfefä^flli&Fnaifc

2. Täglich saß er dort und wartete auf Hasen, denn er glaubte, er könne noch (mehr) tote Hasen aufsammeln.

577

Untergeordnet

Satz 1 ist ein Kausalsatz iη üblicher Satzstellung. Der in Beispiel 2 nachgestellte Nebensatz gibt nur eine ergänzende Erklärung, weniger eine Begründung an. Im allgemeinen ist

lit ( 0 jtfc ) wichtiger als

det deshalb häufig Sätze, in denen

4\F

fΞ Ä

Ήί^ΜΨ,

W,

%

, man fin-

ausgelassen ist. Und es lassen

sich sogar Kausalsätze bilden, die weder enthalten, ζ. B.: ffe ^

Η

lU ( 0 jtt ) noch

Μ

ft

Μ

0

fife ft EP

%

(Da er der jüngste (Teilnehmer) war, aber am schnellsten die

Prüfungsarbeit beendet hatte, war der Gouverneur besonders beeindruckt von ihm). Zur Betonung eines ursächlichen Zusammenhanges wird häufig die Struktur

Iii ( ±.Jjlf Iii ) ... Ä

angewendet, ζ. B.: &

&

JL J3f

0 . if§T (Dieses Mädchen erkrankte nur deshalb nicht an den Pocken, weil es sich (zuvor) schon mal mit Rinderpocken infiziert hatte). gft

, . , gfc

T a t s a c h e

ÜflfefP

& ®

und SC *

E r g e b n i s , #

Τ

#

*

£

TO*

er

nun weiß, daß er nicht richtig gehandelt hat, wird er sich gewiß nicht mehr in die Angelegenheiten anderer einmischen). "Γ Jg. W

Τ,

T a t s a c h e

"T JS, ftfe Ä

Μ

und

J^ ( E r

ist

G r u n d ,

z.B.:

ftfe Β

fortgelaufen, das zeigt, daß er

sich schuldig fühlt). Hier fungiert die Struktur rT Jg. wie eine Konjunktion, die zwei Teilsätze verbindet.

2. Bedingungssatz (Kondition und Konjunktiv) Sätze dieser Art werden im Chinesischen in zwei Gruppen eingeteilt, und zwar in die Gruppe der Sätze, die eine echte Bedingung ausdrücken (Konditionalsätze), und die Gruppe der Sätze, die eine Möglichkeit ausdrücken (Konjunktivsätze). Die grammatischen Merkmale dieser beiden

578

Der zusammengesetzte Satz

Satztypen wurden bereits in § 9 Punkt 3.1 behandelt. Für beide Satzarten werden im allgemeinen folgende Konjunktionen verwendet:

töte, MM... *) l c τ ε . „ ο Μ ( "tö,,

ISin,

WL^

Ά

)

wenn

t

dann ...

(-tfe,

...



ο ο ο sft

'ill Ί£>

sowie . . . , dann g l e i c h ...

"fit/iE

wenn, wenn auch, s e l b s t wenn

ί Ε . „ „ lit 01 Τ "

unter den Umständen, daß . . .

'S: ο ο ο ^ f® ^

ft

1

unter der Bedingung, daß . . .

. οc

wenn, f a l l s

Von den zweigliedrigen Konjunktionen steht in der Regel das s t e

G l i e d

s a t z . meistens

in dem die Bedingung enthaltenden

Das v o r

z w e i t e das

G l i e d

e r -

N e b e n -

( gif;,

) wird

H a u p t s a t z p r ä d i k a t

gestellt.

In Konjunktivsätzen i s t die Konjunktion im allgemeinen unentbehrl i c h , im Konditionalsatz kann s i e fehlen, ζ. B.: ^

BE

Μ Μ &

jfo

(Wenn du dich überall einmischen w i l l s t , dann geh und kümme-

re dich auch darum). Dieser Satz i s t ein zusammengesetzter Satz, der eine Bedingung enthält, aber ohne Konjunktion gebildet Die

B e t o n u n g

e i n e r

B e d i n g u n g

ist. wird mit

folgenden Konjunktionen ausgedrückt: ^ ^

„ ο ο ^t nur wenn . . . , dann e r s t . . . sf. nur wenn . . . , dann n i c h t . . .

- R H . . . - R "ή" J3

It

wenn n u r

· · ·'

/ί*

nur

· · · > dann . . .

wenn

dann

·· ·

wenn

Beispiel: 3fe & fö 0 £ . Wenn du nur v e r s p r i c h s t , (das) später nie wieder zu tun, dann lassen wir dich laufen (zurückgehen). Mit diesem Satz betont der Sprecher, daß die E r f ü l l u n g der Hauptbedingung l e d i g l i c h eine Geringfügigkeit

ist.

579

Untergeordnet Folgende Konjunktionen bezeichnen eine Bedingung, die dem

F a l l e

und

u n t e r

erfüllt sein muß:

^ii,

a l l e n £& %

in

je-

U m s t ä n d e n

.β „ # ( & ) ,

^

tfe und

Beispiel:

Egal, wie die anderen auf ihn einredeten (ihm rieten), er wollte seinen Plan unter keinen Umständen aufgeben. Zu den Konditionalsätzen zählen die Grammatiker auch die Sätze, in denen Pronomen in der Funktion von Konjunktionen auftreten, und zwar oft die meist doppelt angewendeten Fragepronomen (was), fflß (welcher), Jl

(wieviel), -ff &

welchem Ort, wo), nomen g Ü

'Κ Α

£

Bt ^

JL (wo),

£

^

(wie), iH(wer),

JL (wann), £ / J > und

(zu welcher Zeit, wann), ff" (wie), ^g

(selber), glj Α

|f (wie, wieso)

j j

(an

sowie die Pro-

(andere (Leute)), A ^

(andere (Leute)),

(irgendjemand).

Beispiel: h j ü j s j t " i i s ,

Ü«υ

RT« i

ώ

i f e I i

«r * # « . Der Bürgermeister ordnete an: Wer Wein trinken will, kann das überall tun und braucht ihn noch dazu nicht einmal zu bezahlen. Auch in diesen mit Pronomen gebildeten Konditionalsätzen wird der Nebensatz im allgemeinen vor den Hauptsatz gestellt. Er kann aber, wenn im Sinne einer Ergänzung angewendet, auch hinter ihm auftreten. Allgemein gilt für die Konditionalsätze, daß die Bedingung stärker hervorgehoben ist, wenn sie vor dem Hauptsatz erscheint.

3. Temporalsatz Temporale Nebensätze werden in den chinesischen Grammatiken meistens nicht behandelt; sie werden zum Teil als konditionale, zum Teil als

580

Der zusammengesetzte Satz

anreihende Sätze verstanden. Oft ist es auch sehr schwierig, eine Grenze zu ziehen. Beispielsweise kann der Satz 'ftk 3)ζ T ,

Ä

"ill sti

ΐ

sowohl als konditionaler oder temporaler Satz aufgefaßt werden (Wenn er gekommen ist, dann gehen wir) als auch als anreihender Satz (Er ist gekommen, und nun gehen wir). Einige Sätze sind jedoch nur als temporale Nebensätze zu bezeichnen, denn sie haben weder konditionale noch anreihende Bedeutung, ζ. B.: ffe W\

1

%

sfc Ä

Ρ

H4 Ü

. ο . (Er

hatte kaum ausgesprochen, da rief sein Freund laut ...). Hier kann der Teilsatz ffe Μ

je

nur als Temporalsatz bezeichnet werden.

Manche Grammatiker bezeichnen auch gewisse Verbal strukturen vor dem Hauptsatz als temporale Nebensätze, und das zu Recht, denn Strukturen dieser Art geben meistens die Zeit an, zu der sich die im Hauptsatz beschriebenen Tätigkeiten ereignen, ζ. B.: JlJ Τ 'ft itfe ί Ε ffe i ä Μ

S

β

ΐ

7

C . ίΠ H

^

ff] 5Ϊ; ίϋ

(In der Stadt Renho angekommen, schick-

ten ihn die Schulkameraden gleich ins Krankenhaus). In diesem Satz gibt die Struktur 3\ Τ ( Κ

Κ

t

ίΡ

die Zeit an, zu der die Tätigkeit

) stattfand.

Temporale Nebensätze enthalten häufig ein charakteristisches Mermal, und zwar: *

attributive Zeitstrukturen,

*

Postpositionen,

*

Präpositionen oder

*

Rahmenkonstruktionen, gebildet aus Prä- und Postposition.

Attributive Zeitstrukturen bedeuten meistens t i g ,

zur

g l e i c h e n

Postpositionen drücken k e i t

Z e i t ,

V o r -

oder

g l e i c h z e i -

als ... N a c h z e i t i g -

aus.

Konstruktionen aus Prä- und Postposition bezeichnen meistens einen Z e i t r a u m

oder

Z e i t a b s c h n i t t :

581

Untergeordnet

1. Als er Beamter war, bekam er nicht viel Geld, es reichte kaum für den täglichen Bedarf aus. i t 5 3 τ . 2. Nach Abschluß seines Studiums ging er in eine Fabrik, um zu praktizieren.

m

mm

i Ä i fn # JF b, ü & & m & μ fir. 3. Seit sie auseinander gegangen sind, hat keiner jemals wieder einem der anderen geschrieben. Die Struktur fife fß Hf fft Η

(Satz 1) ist eine Zeitangabe mit

einem Satz als Attribut. Satz 2 enthält die einem Satz nachgestellte Postposition

Jüj , welche Nachzeitigkeit anzeigt. In Satz 3

rahmen die Präposition § JA und die Postposition

i>X Jn einen

Satz ein, es wird ein Zeitraum ausgedrückt. All diese Teilsätze fungieren wie die bereits in § 4 Punkt 8.2 behandelten Zeitangaben. Der Unterschied zwischen einer Zeitangabe und einem zeitlichen Nebensatz besteht lediglich darin, daß Zeitangaben meistens von Nomen dargestellt werden, Nebensätze eben von Sätzen.

19.3 ADVERSATIVE UND KONZESSIVE SÄTZE Sowohl im Chinesischen als auch in den europäischen Sprachen gibt es den Begriff des adversativen und des konzessiven Satzes, aber die Zuordnung dieser Sätze bereitet im Chinesischen einige Schwierigkeiten. Im allgemeinen wird der adversative Satz den nebengeordneten, der konzessive Satz den untergeordneten Sätzen zugeordnet. Die Unterscheidung wird meistens nach Art der vorhandenen Konjunktionen getroffen:

1. Dieses Buch ist gut, aber zu teuer.

adversativ, nebengeordnet

2. Dieses Buch ist zwar gut, aber zu teuer, konzessiv, untergeordnet

582

Der zusammengesetzte Satz

Beide Sätze haben tion jfl

ähnliche Bedeutung, auch die wichtige Konjunk-

, die in keinem der beiden Sätze fehlen darf, ist in bei-

den vorhanden. Satz 2 enthält jedoch eine zweite Konjunktion, nämlich ig

. Wegen des Vorhandenseins dieser Konjunktion

-

die struktu-

rell unwesentlich ist, da der Satz auch ohne sie vollständig bleibt

-

wird der Satz zu den untergeordneten Sätzen gezählt. Aber wegen der Möglichkeit, daß Μ

auch fehlen könnte, werden beide Sätze von ei-

nigen chinesischen Grammatikern zur gleichen Gruppe gezählt, und zwar zu den untergeordneten Sätzen. Der adversative Satz wird "Satz mit Bedeutungswendung" (chin.:

, leichte Wendung) genannt, der kon-

zessive Satz "Satz mit gegenteiliger Wendung"(chin.: Μ

$$ , wichtige

Wendung). Eine derartige Behandlung dieser beiden Satztypen halten viele Grammatiker für unannehmbar, der adversative Satz wird von ihnen fast immer zu den nebengeordneten Sätzen gerechnet. Um Streitigkeiten zu vermeiden und um Sätze mit ähnlicher Bedeutung und ähnlichen Konjunktionen in einem Abschnitt behandeln zu können, wurden hier beide Satztypen weder zu den neben- noch zu den untergeordneten Sätzen gerechnet, sondern aus dieser Einteilung herausgenommen und zu einer gesonderten Einheit zusammengefaßt. An der Einteilung adversativ und konzessiv wird ansonsten festgehalten:

A. Adversative Sätze Sätze, in denen eine der folgenden Konjunktionen

a l l e i n

auftritt, werden als adversative Sätze anerkannt:

öJJ!:, «Γ,

t & f ä , iP ffij aber, dagegen R

M > ffi S . W

dagegen, im Gegenteil

Ί|§ (absichtlich) dagegen Diese Konjunktionen drücken Gegensätze in unterschiedlichen Graden aus. Im allgemeinen und fä jx. Öt) einen

bezeichnen ü

Jil, ^T ;§:, J&Ifti, JX. ffi, ]iD

d e u t l i c h e n

G e g e n s a t z ,

die

583

Adversativ und konzessiv

Konjunktionen ^

nj und

einen

w e n i g e r

bezeichnet eine absichtlich und

b e i g e f ü h r t e

w i l l e n t l i c h

ä

h e r -

W e n d u n g .

Auch Sätze mit den Konjunktionen nur ... aber), ^

d e u t l i c h e n .

R

M : (nur), tfc ^

(lediglich, nur) und #

0-

, 0

(aber nur, ^E

und ^

""5"

(glücklicherweise) werden als adversative Sätze anerkannt. Sie bringen eine Empfindung des Sprechers über die Wendung zum Ausdruck (Bedauern oder Freude). Adversative Konjunktionen stehen meistens j e k t

des

H a u p t s a t z e s ,

vor lediglich

werden öfter auch vor das Hauptsatz p r ä d i k a t

dem

S u b -

rT , έρ

und ffn

gestellt.

und

rfD erscheinen überwiegend in der geschriebenen Sprache.

B. Konzessive Sätze Der Konzessivsatz enthält entweder nur eine der folgenden Konjunktionen im Nebensatz oder zusätzlich dazu im Hauptsatz eine der unter Punkt Α genannten Konjunktionen mit der Bedeutung aber J!; usw.) oder Adverbien wie Μ

S Ä ,

iE , -tfr, usw.:

Iftjl, 1

SP ®,

^

f1

obwohl

Sfc:f: selbst wenn tA Μ

wenn auch

^

obgleich

Vor einem Hauptsatz mit {0 Jqj; stehende Nebensätze, in denen die Konjunktionen

§

immer eine deutliche G e g e n s a t z

, Μ

oder Μ

M : enthalten sind, drücken

Einräumung bzw. einen

d e u t l i c h e n

aus,z.B.:

Obwohl er sehr traurig war, ließ er sich aber dennoch nach außen nichts anmerken.

Der zusammengesetzte Satz

584

Der nachgestellte Nebensatz mit ^

jfe stellt lediglich eine Ergän-

zung dar. Dieser Satztyp ist fast nur in der ganz modernen Literatur zu finden, ζ. B,:

Hartnäckig ging er weiter voran, obwohl er (im Herzen) große Angst hatte. Daß die Konjunktionen

SP®,

ftt,

9k Β

und

^

ff

auch Konjunktiv und Kondition ausdrücken, wurde bereits in § 9 Punkt 3.1 behandelt.

19.4 GRAMMATISCHE PROBLEME Viele im Zusammenhang mit dem zusammengesetzten Satz stehende Probleme sind bis heute nicht gelöst, und es scheint auch so, als seien einige unlösbar. Hier sollen nur die wesentlichsten vorgestellt werden: 1. Unterscheidungsprobleme Als erstes besteht das Problem, wie ein einfacher Satz grundsätzlich von einem zusaimiengesetzten Satz zu unterscheiden ist, vor allem dann, wenn der Satz entweder ein aus einem Satz bestehendes Satzglied enthält oder ein aus mehreren Verben bestehendes Prädikat. Mit anderen Worten: Ist der Satz mit einem Gliedsatz ein zusammengesetzter Satz oder ein einfacher? Ist der Satz mit mehreren Prädikaten ein zusammengesetzter Satz oder ein einfacher?

A. Satz mit Gliedsatz a) Satz als Attribut oder Gradkomplement Sätze dieser Art bieten keine speziellen Schwierigkeiten, sie werden heute von fast allen Grammatikern als einfache Sätze aner-

Grammatische Probleme

585

kannt, denn Attribut und Gradkomplement sind im Satz immer gekennzeichnet ( [φ oder

) und können von ihrem Beziehungswort nicht

getrennt werden, weder durch ein Komma noch durch eine Sprechpause. b) Satz als Subjekt oder Objekt Sätze mit einem Subjekt- oder Objektsatz werden unterschiedlich behandelt. Aber auch sie sind mit gutem Grund als einfache Sätze zu betrachten, denn im allgemeinen folgt nach Gliedsätzen dieser Art nur dann ein Komma (Pause), wenn sie allzu lang sind oder wenn eine besondere Notwendigkeit dazu besteht. Der Gliedsatz als Subjekt oder Objekt ist ment angewendete

ebenso wie der als Attribut oder Gradkomple-

stets so in den gesamten Satz eingebaut, daß die

Einheit gestört wird, wenn er entfällt

-

oft bleibt kein voll-

ständiger Satz übrig, manchmal ändert sich die Satzbedeutung. Das weist darauf hin, daß Gliedsätze dieser Art notwendiger Bestandteil des Satzes sind. Darum sollten Sätze mit Gliedsätzen dieser Art als einfache Sätze behandelt werden. c) Satz als Adverbialbestimmung Problematischer sind Sätze, die einen Satz als Adverbialbestimmung enthalten. Die Adverbialbestimmung des Mittels sowie die der Art und Weise bieten noch keine großen Schwierigkeiten; diese Adverbialbestimmungen sind meistens mit jfe ( öt)) gekennzeichnet, sie sind nicht durch Pause oder Komma von ihrem Beziehungswort zu trennen. Die Grammatiker behandeln Sätze dieser Art deshalb als einfache. Die aus einem Satz bestehenden Adverbialbestimmungen der Zeit, des Grundes, der Ursache und des Zwecks werden unterschiedlich behandelt. Uns scheint, es sei richtiger, sie als Nebensätze zu betrachten, d.h., der Satz, in dem sie enthalten sind, sollte als zusammengesetzter Satz aufgefaßt werden:

m * η a ji e* m, 1. Seit (nach) seiner Ankunft (hier) hat er mehr als zehn Kilogramm abgenommen.

586

Der zusammengesetzte Satz m ? K ^ M t t M ,

m?mm^z»;

τ,

2. Reis gedeiht bei vielem Regen; wenn es wenig regnet, können die Sprößlinge auf dem Felde nicht gut wachsen. ώ ΐ ^ Γ ^ ϋ Ρ τ ^ Μ ,

ffefflXHT

- I l f l i r . 3. Wegen der ununterbrochenen Produktionsentwicklung und der jährlich steigenden Einkünfte haben sie noch eine Fabrik neuen Typs errichtet. Oer Satz

FH 7K

(Es gibt viel Regen) in Beispiel 2 ist wie ein

attributivischer Gliedsatz zu dem Beziehungswort 0t

angewendet.

Praktisch stellt er eine Adverbialbestimmung dar (bei viel Regen/wenn es viel regnet) und fungiert wie der Satz Μ

τΚ ^

7

> der ohne Fra-

ge ein Gliedsatz ist. In Satz 1 und Satz 3 stehen die Sätze ffe % It ®

I

und

Λ

^

^

flj &

JL (1), dfe j5*

it in (3) einmal vor einer Postposition (lU

jp ), das andere Mal hinter einer Präposition ( EÖ ΐ

). w i r behandeln

diese Sätze als Teilsätze, weil sie fast immer durch Komma (Pause) vom Hauptsatz getrennt und fast nie in den Satz eingebaut sind. In den europäischen Sprachen kann sich eine Prä- oder Postposition nicht auf einen Satz beziehen, aber im Chinesischen muß man beide als ein Zeichen zur Kennzeichnung eines adverbialen Teilsatzes bewerten.

B. Satz mit mehreren Subjekten oder Prädikaten In jeder Sprache bilden mitunter mehrere Wörter gemeinsam nur ein Satzglied. Die Grundsatzglieder (Subjekt und Prädikat) können aber im Chinesischen häufig im Satz fehlen, nämlich dann, wenn sie sich ohne weiteres von selbst aus der Gesprächssituation ergeben oder wenn sie bereits im Kontext enthalten sind. Ihr Fehlen ist oft ein großes Problem für die Einordnung eines Satzes, und man muß das ausgelassene Satzglied aus dem Textzusammenhang erfassen und wieder in den Satz einfügen können, wenn man Sätze dieser Art richtig analysieren will.

Grammatische Probleme

587

Wie oben gesagt, werden Sätze mit zwei oder mehreren gleichrangigen Subjekten heute von den Grammatikern als einfache Sätze betrachtet, und das zu Recht. Beispielsweise bilden in dem Satz i

^

f

f

Ä

i

7

fΡ Μ

jt J§£

(Han Ming und Zhou Yuankang

stritten eine Weile und gingen dann wütend fort) die beiden Nomen Han Ming und Zhou Yuankang eine als Subjekt angewendete Wortgruppe. Die Nomen sind durch

verbunden und haben gemeinsam ein Prädikat (

^

~f ). Dieser Satz darf nicht als zusammengesetzter Satz verstanden werden, weil er nicht in zwei Teilsätze zerlegt werden kann.(Man kann nicht sagen: ^

W

»

tfc 7

*

^

„ . . und Μ

7C Μ

&

it 7

Φ^...)·

Sätze dieser Art sind einfache Sätze. Anders verhält es sich mit einem Satz, in dem mehrere Prädikate vorhanden sind; ihn kann man nicht so ohne weiteres als einfachen Satz bezeichnen. Das Problem wird noch durch die Tatsache kompliziert, daß gewisse Prädikate mal vor und mal hinter dem Subjekt auftreten. Hierüber haben die Grammatiker bereits viel diskutiert, aber ein Ergebnis wurde noch nicht erzielt. Deshalb soll hier ein weiterer Vorschlag zur Lösung des Problems angeboten werden: Vorschlag: *

Sätze mit mehreren Prädikaten hinter einem Subjekt sind

einfache Sätze; »

Sätze, in denen Verb-Objekt-Strukturen vor einem voll-

ständigen Satz auftreten, sind zusammengesetzte Sätze. Begründung: Mit Ausnahme einiger weniger Prädikatarten (vgl. ζ. B. § 14 Punkt 2.2,

^

in Ä

) vertreten die einem Subjekt nachgestellten Prädikate

meistens offensichtlich Handlungen oder Vorgänge, die von diesem Subjekt ausgehen, egal ob sie sich in einer bestimmten zeitlichen Reihenfolge abspielen oder ob sie untereinander in einer bestimmten Beziehung stehen (Ziel, Zweck usw.), ζ. B.:

588

Der zusammengesetzte Satz

mm^Anm,

κ # ± , ίτΜ

S J ώ ± ΐ , s / h i i i - a 1. Er verhandelte mit dem Nachbarn und lieh sich ein Hirschfell, das warf er sich über und verkleidete sich als Hirsch, dann zog er in die Berge und lebte mit den Hirschen zusammen. flfe # $ t £ # , * « -fe m S'JA S'JAo 2. Er ehrt seine Eltern, achtet die Alten, denkt immer für alle und hegt gegen niemanden Groll. Im ersten Satz befinden sich sechs Prädikate in fester Reihenfolge, die Tätigkeiten in zeitlichem Ablauf

widerspiegeln; es kann sich

immer die folgende Tätigkeit erst dann ereignen, wenn die vorangehende getan ist. Aber zu allen Prädikaten gehört das eine Subjekt

.

^uch hinter dem Subjekt des zweiten Satzes stehen mehrere Prädikate, zwischen diesen bestehen keine

engen Beziehungen. Sie sind in

ihrer Reihenfolge untereinander austauschbar. Dennoch beziehen auch sie sich alle auf das eine Subjekt flfe . Zwar sind mehrere nachgestellte Prädikate oft durch Kommata getrennt (was auf einen zusammengesetzten Satz hinweist)

-

aber diese

Kommata wirken nicht trennend, sondern im Gegenteil verbindend wie Konjunktionen. Wohl gibt es im Chinesischen auch Konjunktionen, die Prädikate verbinden können, aber diese Konjunktionen fügen dem Satz immer auch zusätzlich ihre eigne Bedeutung hinzu. Deshalb verwendet man im Chinesischen statt der Konjunktion häufig ein Konma oder eine Pause, wenn man keine zusätzliche Bedeutung ausdrücken will, Komma oder Pause zwischen Prädikaten sind darum keine Zeichen, die die Zusammensetzung eines Satzes aus mehreren Teilsätzen markieren. Sätze mit nachgestellten Prädikaten können als einfache Sätze bewertet werden. Anders verhält es sich mit Sätzen, in denen Prädikate, also Verben oder Verb-Objekt-Strukturen, vor einem vollständigen Satz auftreten. Sie können nicht als einfache Sätze betrachtet werden, denn b e n ,

die

vor

e i n e m

S u b j e k t

V e r -

stehen, vertre-

589

Grammatische Probleme

ten nicht unbedingt Tätigkeiten, die von eben diesem Subjekt auch ausgehen. Die

V e r b - O b j e k t - S t r u k t u r

S u b j e k t

vor

dem

kann verschiedene Bedeutungen haben und zum Subjekt

des folgenden Satzes in unterschiedlichen Verhältnissen stehen, und zwar: a) Sie vertritt eine vom S a t z e s

S u b j e k t

a u s g e h e n d e

ψ η £ β mm- ^ ü

des

f o l g e n d e n

T ä t i g k e i t ,

)

τ ip j l ,

z.B.:

s t i n i i i

((Nachmittags besuchte ich einen Freund im Krankenhaus). Dort angekommen, klopfte ich an die Tür und trat ein). Wie der in Klammern angegebene Kontext zeigt, geht die Tätigkeit JlJ auch von dem Subdes gesamten Satzes aus. Die Struktur 3\ Τ

jekt

Μ

JL

ist je-

doch wie eine Zeitangabe angewendet (nicht wie ein Prädikat ) , die angibt, wann sich die Haupttätigkeit

ereignet hat, nämlich

als ich dort angekommen war. Deswegen kann die Verb-Objekt-Struktur dieser Art als temporaler Teilsatz verstanden werden. b) Sie vertritt eine nicht vom Subjekt des folgenden Satzes ausgehende Tätigkeit, sondern eine nem /it ^

a n d e r e n ^

Ü

T ä t i g k e i t , S u b j e k t

die

a u s g e h t ,

von

ei-

z . B . : (jz

» ο . ( ( D a n n brachen alle gemeinsam auf) Unterwegs kam

plötzlich Guohua nachgeeilt und sagte zu ihnen ...). Hier zeigt der Kontext, daß das Subjekt der verbalen Struktur 0

dp

ist, sondern

jz

^

flj

J& _ h nicht

. Auch diese Struktur fungiert wie eine

Zeitangabe und kann als temporaler Teilsatz verstanden werden: als sie unterwegs waren ... c) Sie vertritt einen rer tion

b e k a n n t

S a t z ,

a u s g e l a s s e n

iräisum

dessen

S u b j e k t

dem Zuhö-

ist oder das wegen der klaren Gesprächssituawurde, ζ. B.:

isatö^?!

1. Wenn du Streit willst, dann schlag los! Ich habe keine Angst vor dir.

590

Der zusammengesetzte Satz

Ä T t i , i i ä l i f « « 7 . 2. Da ich die Anzahlung schon geleistet habe, gehört das Haus nun natürlich mir. Subjekt der verbalen Struktur (oder

fj

gfc £f

(Satz 1) ist

%

ff] )» wie aus der Gesprächssituation ganz klar ersichtlich.

Diese Struktur drückt eine Bedingung aus, sie ist besser als konditionaler Nebensatz zu verstehen. Das Subjekt der Verbal struktur T t ^

(Satz 2) ist

$

(Subjekt des Hauptsatzes: Μ Ψ ) ,

die-

ses Subjekt ist ebenfalls wegen der klaren Gesprächssituation ausgelassen worden. Diese Struktur gibt den Grund für die Haupthandlung an, sie sollte deshalb als kausaler Teilsatz aufgefaßt werden. In beiden Sätzen sind die Subjekte der Hauptsätze nicht mit denen der verbalen Strukturen identisch. d) Sie vertritt einen tff f f

Ä

ff] tfe ^

Die Struktur Τ

®

s u b j e k t l o s e n ^E Τ

S a t z ,

ζ. B.: ~F

(Es wird regnen, gehen wir doch schneller). ist ein subjektloser Satz, auch sie vertritt

einen Grund (Weil es regnen wird, deshalb laßt uns schneller gehen). Weil also das Subjekt der dem

H a u p t s a t z

V e r b a l s t r u k t u r e n nicht immer identisch

mit dem Subjekt des

Hauptsatzes ist, betrachten wir diese Strukturen als z e

vor

T e i l s

ät-

(Nebensätze); da diese Strukturen stets die gleichen Funktionen

ausüben wie die Nebensätze eines zusammengesetzten Satzes, halten wir diese Betrachtungsweise auch für berechtigt.

2. Einteilungsprobleme Die nächste wichtige Frage, die sich im Zusammenhang mit dem zusammengesetzten Satz stellt, lautet: Wie sollen bzw. nach welchen Gesichtspunkten können zusammengesetzte Sätze sinnvoll gruppiert werden? In den Grammatiken werden die zusammengesetzten Sätze stets in die beiden großen Gruppen neben- und untergeordnet, jeweils mit einigen

Grammatische Probleme

591

Untergruppen, eingeteilt. Aber wie bzw. nach welchen Kriterien diese Gruppierungen erstellt wurden, das wird meistens nicht klar definiert. Auch sind die Gruppierungen in den verschiedenen Grammatiken keineswegs einheitlich. Da es unter fast allen Satzarten auch zusammengesetzte Sätze ohne Konjunktionen gibt, wurde mit Recht versucht, die Sätze lediglich nach ihren Bedeutungen (kausal, konditional usw.) zu ordnen. Aber einer Einteilung nur nach der Bedeutung fehlt natürlich der feste Boden, was dazu führt, daß der gleiche Satz je nach Meinung des ihn beurteilenden Grammatikers mal zu dieser Gruppe, mal zu jener Gruppe gerechnet werden kann und auch wird. Häufig werden grammatische Merkmale außer acht gelassen, nur um einen Aspekt der Satzbedeutung rechtfertigen zu können. Weil es nun mal für die Bedeutung eines Satzes keinen objektiven Maßstab gibt, Ίaßt. sich unter diesem Gesichtspunkt nie eine einheitliche Behandlung erzielen. Die Mehrheit der Grammatiker ist darum heute der Meinung, daß zusammengesetzte Sätze nach den Konjunktionen zu ordnen sind; wenn keine Konjunktion im Satz vorhanden ist, dann nach der den betreffenden Konjunktionen entsprechenden Satzbedeutung. Die Konjunktion bietet einen festen grammatischen Boden. Die Anzahl der Konjunktionen ist nicht allzu groß, die Einteilung wird dadurch übersichtlich. Einige Probleme bleiben jedoch immer noch zu lösen: Erstens: In fast allen Arten von zusammengesetzten Sätzen findet man Sätze, die keine Konjunktionen enthalten. Diese Sätze werden gemäß ihrer Satzbedeutung der passenden Gruppe der Sätze mit Konjunktionen zugeordnet. Diese Methode ist zwar nicht ideal, aber es gibt keine andere Möglichkeit, denn zu einer gesonderten Gruppe lassen sich die konjunktionslosen Sätze nicht zusammenfassen, weil sie ganz unterschiedliche Satztypen vertreten. Zweitens: Manche Sätze enthalten mehrere Konjunktionen und oft muß eine davon zwecks Zuordnung zu einem Satztyp außer acht gelassen werden. Dabei kann gerade die Konjunktion, die unbeachtet bleibt, weil sie

592

Der zusammengesetzte Satz

für die Satzbedeutung nicht so wesentlich ist, für die Satzstruktur besonders wichtig sein, ζ. Β.: 0

^

J^T &

·& ^

£

(Weil

er nicht hingeht, deshalb gehe ich auch nicht). Dieser Satz enthält drei Konjunktionen : Η

%

, Fft VX und ik

. 0

jfy und

IsA können

als nur eine, und zwar eine paarige Konjunktion angesehen werden, denn sie treten häufig gemeinsam auf. Der Satz wird im allgemeinen zu den untergeordneten Sätzen gerechnet, d. h.,die Konjunktion 0

^fcj ... ffi

IIX ist Kriterium der Zuordnung, die adverbiale Konjunktion

"til bleibt

außer acht. Aber gerade 0

^J ...

ffi

kann ganz einfach entfallen,

die Bedeutung des Satzes bleibt erhalten, der Satz selbst ein schöner chinesischer Satz. Ließe man dagegen -fe entfallen, so würde dem Satz vom Sprachgefühl her ein ganz wesentlicher Teil fehlen, er klänge obwohl grammatisch korrekt

-

-

auf irgendeine Art unvollständig.

Dennoch ist es richtig, -φ, bei der Einordnung dieses Satzes unbeachtet zu lassen. Denn erstens ist junktionen sind

0

%

und

fiJi IIX

nur ein Adverb, die echten Kon. Zweitens ist diese Einordnung mit

dem Hinweis darauf zu begründen, daß der Satz ja gerade deswegen ein strukturell unwesentliches Element enthält, weil mit eben diesem die spezielle Satzbedeutung (deswegen

weil ...) ausdrücklich betont

wird. Da in einem Satz so gut wie nie mehr als eine echte Konjunktion enthalten ist (zwei bilden fast immer ein zusammengehöriges Paar, sie sind als nur eine Konjunktion zu verstehen), können im Prinzip alle Sätze, die Konjunktionen enthalten, auch entsprechend diesen Konjunktionen eingeordnet werden. Dieses Problem ist so gut wie gelöst. Drittens: Auch die Tatsache, daß viele adverbiale Konjunktionen mehrere, zum Teil recht unterschiedliche

Bedeutungen zum Ausdruck bringen

können, schafft Probleme, z.B.:

1. Wenn du nicht Essen kochst, dann mache ich es eben.

593

Grammatische Probleme

2. Ich bin dann einverstanden, wenn du einverstanden bist. In Satz 1 verbindet

zwei Teilsätze mit gegenteiliger Bedeutung,

der Satz ist ein adversativer. In Satz 2 verbindet gfc jedoch zwei Sätze, die eine Folge ausdrücken, dieser Satz ist ein anreihender Satz. Dieses Problem taucht nicht nur bei gfc auf, sondern auch bei anderen Adverbien, ζ. B.

, φ

u.a. Die Adverbien behalten auch in

konjunktionaler Funktion meistens ihre eigene ursprüngliche Bedeutung bei, deshalb kann man Sätze dieser Art nicht nur aufgrund des Vorhandenseins dieser Adverbien einer bestimmten Gruppe zuordnen, sondern muß stets den Sinn des begleitenden Textes im Auge behalten, wenn man die richtige Einordnung vornehmen will. Mit Hilfe der Konjunktionen lassen sich auch noch andere Probleme lösen, beispielsweise die Frage Haupt- und Nebensatz. Teilsätze mit Konjunktionen wie

Η

^

, Μ

usw. sind stets Nebensätze, Teilsät-

ze mit Konjunktionen wie ffi VJ. , {S.

usw. Hauptsätze. Das ist immer

sofort leicht zu erkennen. Aber die Konjunktionen helfen nicht, alle Probleme zu lösen. Beispielsweise besteht noch immer keine einheitliche Meinung über Sätze mit

{S. ^

. Einige Grammatiker zählen sie zu den

nebengeordneten, andere hingegen zu den untergeordneten Sätzen. Gewisse Meinungsverschiedenheiten werden wohl immer bestehen bleiben, wenn mehrere Wissenschaftler das gleiche Thema behandeln. H a u p t nahezu

und

i m m e r

t r e n n t ,

N e b e n s a t z d u r c h

ein

sind auch im Chinesischen K o m m a

(Pause)

g e -

aber es gibt Ausnahmen. Ein Ausländer sollte die Teil-

sätze eines zusammengesetzten Satzes stets deutlich durch eine Sprechpause (Komma) trennen, auch dann, wenn der Satz nur kurz ist, denn die Trennung entscheidet mitunter über die Bedeutung. Zwei abschließende Beispiele sollen das nochmals ganz deutlich zeigen:

(1>Ä»/S,

ffiftf«,

594

Der Fragesatz

1. Ich bin einverstanden, er ist auch einverstanden - und du? 2. Ich stimme ihm zu und stimme auch dir zu, und was (wie machen es) nun? (1) üc ίΤ j Ϊ Η Π eft 2T »B! (2) m

ix -Äff],

StiPEi

Ί. Wenn du eine Schlägerei haben willst, dann schlagen wir uns doch! 2. Wenn du uns schlagen willst, dann mach's doch!

§ 20 DER FRAGESATZ Die Grammatiker teilen die Sätze entsprechend ihren Bedeutungen im allgemeinen in Aussage-, Frage-, Aufforderungs- und Ausrufesätze ein. Der Fragesatz wird, wie sein Name sagt, zum Fragen angewendet; aber auch aus rhetorischen Gründen wird ein Aussagesatz mitunter in die Form einer Frage gekleidet und hebt so die Bedeutung einer Aussage besonders hervor. Die rhetorische Frage, die also der Bedeutung nach eigentlich eine Aussage ist, wird wegen ihrer strukturellen Ähnlichkeit mit echten Fragesätzen ebenfalls in diesem Kapitel behandelt. In den Grammatiken europäischer Sprachen wird meistens zwischen Ergänzungsfrage und Entscheidungsfrage unterschieden. Im Chinesischen gibt es diese Unterscheidung ebenfalls. Die g e

erfordert eine

w o r t ,

g e n a u e ,

sie enthält im allgemeinen ein

und endet häufig mit der Die

E r g ä n z u n g s f r a -

i n h a l t l i c h e

F r a g e p r o n o m e n

F r a g e p a r t i k e l

E n t s c h e i d u n g s f r a g e

F r a g e p r o n o m e n

der

BJ& .

wird meistens

o h n e

gebildet. In den wenigen Fällen, in denen

sie doch eines enthält, ist es meistens wie ein p r o n o m e n

A n t -

I n d e f i n i t i v -

angewendet. Die Entscheidungsfrage endet meistens mit

F r a g e p a r t i k e l

BS).

Außer diesen beiden Fragesatztypen enthalten chinesische Grammatiken noch zwei weitere Frageformen, und zwar die

^

££ |R]-Frage, die eine

595

Ergänzungsfrage

deutschsprachige zeichnet, und die satz " genannt.

Grammatik des Chinesischen als "Alternativfrage" beJi; ^

|p]-Frage, in der genannten Grammatik "Auswahl-

H a u p t m e r k m a l ft

Hauptmerkmal des

A u s w a h 1 s a t ζ e s (

zeitige Auftreten von

|r] ) ist die

der

t i ν f r a g e (

b e j a h t e r

Form eines Wortes (ζ. Β. ^

^f ^

,^

A l t e r n a -

K o n j u n k t i o n und ££ W

^

fnj )

iE

,

das gleich-

v e r n e i n t e r

usw.). Diese beiden Arten

Fragesatz drücken eine ähnliche Bedeutung aus und lassen dem Zuhörer zwei oder mehrere definitive Antworten zur Auswahl. Beide sind aber auch voneinander verschieden und weisen eigene Anwendungsbereiche auf. Die Alternativfrage ( j^fe ft [5j ) legt die Auswahl zwischen zwei oder mehreren Dingen oder Tätigkeiten vor und erlaubt die Frage nach fast allen Satzgliedern. Der Auswahlsatz ( ^

^

fö] ) stellt Fragen, die

nur mit "ja" oder "nein" zu beantworten sind, er bezieht sich meistens auf den Prädikatsbereich (Verb, Modalverb, Adjektiv, Komplement). Beide Frageformen werden hier unter dem Begriff "Auswahlfrage" zusammengefaßt. Schließlich kann man mit einer Frage einen gewissen Zweifel ausdrücken, wenn man nämlich über eine Sache zwar bereits irgendetwas, aber nichts Genaues weiß. Die Zweifelsfrage wird wegen ihrer strukturellen Ähnlichkeit mit der Entscheidungsfrage mit dieser besprochen.

20.1 DIE ERGÄNZUNGSFRAGE Die Ergänzungsfrage fragt nach Personen, Sachen oder Umständen. Sie ist im Chinesischen ebenso wie im Deutschen immer mit einem Fragepronomen gebildet. Im Chinesischen steht das Fragepronomen stets an der Stelle im Satz, an der auch das Wort, das erfragt wird, stehen würde. Ein fragender Tonfall oder die Verwendung einer Fragepartikel ist nicht immer erforderlich. Bestimmte Dinge oder Umstände werden in der Regel mit bestimmten Fragewörtern erfragt, und zwar:

596

Der Fragesatz Α. Personen und Sachen

Nach Personen wird mit tft oder ff"

Α

gefragt, ff-

allein

wird nur für Fragen nach Dingen verwendet, aber als Attribut kann es auch Menschen ( f-fΉ*

A

) o d e r Tiere erfragen:

- ΐ ? was für ein Buch?

ffff"

J%? was für ein Vogel? ffc J L ?

was für ein Lied?

B. Zeit FLir die Frage nach einem Zeitpunkt verwendet man JL ftf?, ff" {l^? (wann?), Tag?), ®jS

^

^ Dg?

JL?(wann?),

(wann?),

frj"

(welcher

(welches J a h r ? ) .

Die Frage nach einem Zeitraum wird gebildet mit 0-

feH

(§]?

(wie

l a n g e ? ) , /L Ί"" ' h W"? (wieviel Stunden?), / L ^ ζ ? (wieviel Tage?), (wieviel Monate?), J L

(wieviel J a h r e ? ) ,

0

JL

{p /\\ ftfv (wie-

v i e l Stunden?).

C. Ort Nach einem Ort fragt man mit

Ml J L , W M ? (wo?) oder

f f - ü J ?

(wo? was für ein O r t ? ) ,

D. Anzahl Für die Frage nach einer Anzahl verwendet man J L ? (wieviel?), (wieviel?),

^p? (wieviel?),

^

(wie?), 0 -fe? (wie lange, w i e v i e l ? ) .

E. Art und Meise Art und Weise werden erfragt mit oder mit ^

^f

3g

(wie? wieso? warum?).

,

ig #

,

#

(wie?)

597

Ergänzungsfrage

F. Grad Der Grad wird mit ^

erfragt, z. B.

£p?

(wie gut?),

^

%?

(wie schlecht?).

G. Diese

B g ^ h , WfljS

und

8ß Jl - t ? (welche)

Strukturen werden angewendet, um nach einer oder mehreren

Personen oder Sachen unter einer bestimmten Anzahl zu fragen, ζ. B.: Μ Λ -f- Λ f ß

Τ

Die Fragepartikel

(Welche Personen sind erkrankt?). DJg , die häufig am Ende einer Erg'änzungsfrage

steht, kann auch durch andere Partikeln ersetzt werden, ζ. B.: $$ & Itg?

(Was i s t passiert?), ^

Die Partikeln Ifl , Τ

£

f ?

(Was i s t l o s ? ) ,

if£ PH?

und Rja , die angewendet werden wie %

(wer?). , kön

nen aber nicht immer durch Bß ersetzt werden.

20.2 DIE AUSWAHLFRAGE A. Die Alternativfrage (

#

iRi )

Die Konjunktion 2 ί Jl· verbindet zwei Satzglieder und bildet damit gleichzeitig eine Alternativfrage, ζ. B.: (Willst du Gekochtes oder Rohes?). Stehen mehr als zwei Dinge zur Wahl, so setzt man JE Ji; in der Regel nur vor das zuletzt erwähnte, ζ. B.: Ϊ3

i E Jl: 5fe ΐ

5c

ffi?

ff] %

=§· #

%

£f

(Bereiten wir zuerst den Sitzungssaal

vor, machen wir zuerst den Platz sauber oder gehen wir zuerst einkaufen?). JE ^

kann aber auch vor jedem der zur Auswahl stehenden Dinge ein-

gesetzt werden, ζ. B.:

& & ^

& $

fö,

& & g

& Ötf? (Willst

du Gekochtes oder Rohes?). Bei starker Betonung wird statt des ersten möglichen i £ ^

nur ein

598

Der Fragesatz

Ä

eingesetzt, z. ß. :

PJE?

ft

f

ft

tir

&

%

VlBIH

(Was willst du nun, Beamter werden oder irgendwelche Ungerechtig-

keiten rächen?). Eine Alternativfrage kann auch ohne

JE JIL gebildet werden, dann ist

aber meistens ein fragender Satztonfall bzw. in der geschriebenen Sprache ein Fragezeichen unerläßlich, ζ. B.: jfo $έ #Ü 3Ξ ill ( 55 ) W- Μ

W ?

(SaS

raal

>

ist

der

jj| ^

König von Qin mächtiger oder der General

Lian?). Statt Bß steht am Ende der Alternativfrage manchmal die Fragepartikel

Pf oder DM

, ζ. Β.: ^

Pf i E

oder Ente?). Die Fragepartikel zulässig.

f$ Pf?(Ob das wohl Huhn ist?

ist für diese Art Fragesatz nicht

darf nur dann am Ende einer Frage mit i E

stehen, wenn

es sich um eine Rückfrage bzw. Gegenfrage handelt, also wenn man eine von jemandem gestellte Frage nicht genau verstanden hat und möchte, daß er sie wiederholt, ζ. B.: %

Ä

|5J ^

£

jg

(Hast du mich gefragt, ob die Ware heute oder morgen geliefert wird?).

B. Die Auswahlfrage ( j | Während die mit i E

Γ"3 )

gebildete Alternativfrage auch mehr als zwei

Möglichkeiten zur Wahl stellen kann, legt die Auswahlfrage immer nur die Wahl zwischen zweien vor. Die Auswahlfrage kann prinzipiell in zwei Formen auftreten, die beide abgewandelt werden können: a) Bejahtes und verneintes Prädikat Bei dieser Form sind vier Varianten möglich, wie an dem Satz Lernst du Chinesisch? gezeigt werden soll: *

bejahtes und verneintes Prädikat hintereinander:

*

verneintes Prädikat am Satzende:

*

Verneinungsadverb am Satzende:

^ ^

Ψ φ

% 5t

^f

^ ^ ^

Φ ^ ?

599

Auswahlfrage *

verneintes Prädikat mit wiederholtem Objekt: f^ ί ^ φ ^ ζ

^

Die Form der Fragebildung mit Objektwiederholung ist sehr selten. Für vergangene Vorgänge wird

statt ^

verwendet, und zwar mei-

stens in der erst- oder drittgenannten Form, ζ. B.: Ψ ί ? ?

oder ffc ^

Μ

Φ

Ä

W ?

^

^

ü

(Hast du mal Chinesisch ge-

lernt?). τΐ:

ML

oder W ' S ; W

zusätzlich zum Prädikat

Bei dieser Frageform gibt es drei Varianten, wie das Beispiel Fährst du mit dem Zug? zeigt: *

Μ: ^

π . vor dem Prädikat:

* *

am Satzende: ^

vor Prädikat, ^

^

^ Ι ^ λ ΐ ΐ ?

ffc

Χ

ί§ ^

Fragen ^T

W

X

$

&

am Satzende: fä ^

In der ersten Form kann sfi Μ ffc Μ

ΐ

durch

X

$

£

^

ersetzt werden, ζ. B.:

- £ ? D a s gilt jedoch als schriftsprachlich.

nach vergangenen Vorgängen werden mit ^f

^

gebildet.

steht entweder vor dem Prädikat (bzw. vor der Adverbialbe-

stimmung), oder es steht lediglich

^f

S

i± S

#

^

Κ flfe Ü

a?

oder

^

ISflfe%

am Satzende, ζ. B.: j f c ^ ^T?

(Hast du mit ihm

schon mal darüber gesprochen?). Bei Fragesätzen dieser Art ist zu beachten: Erstens: Ein Prädikat + Ergebnis- oder Richtungskomplement wird im allgemeinen nur mit ^f

^f

erfragt:

1. Hat er das Buch zurückgebracht?

Μι

Μ Μ « Μ 2. Hast du das Leck gefunden?

600

Der Fragesatz Zweitens: In Sätzen mit einem

^-Komplement kann nur nach Möglich-

keit oder Fähigkeit gefragt werden: (υ (2)

Beide Sätze bedeuten: Kann die Tür geöffnet werden? Drittens: Besteht das Prädikat aus Modalverb + Verb, so wird nur das Modalverb in die Frageform gesetzt: (1)

ÄßZ

(2) (3)

mS^Pgflfe^? Alle drei Sätze bedeuten: Sollte ich ihn entschädigen? Viertens: Ein prädikatives Adjektiv bildet in der gleichen Form

wie ein Verb Fragen: (υ

a w

(2)

S S ^ ^ Ä f S ^ ?

(3)

M ^ t t Alle drei Sätze bedeuten: Ist das Medikament bitter? Fünftens: Die einem Aussagesatz nachgestellten Fragestrukturen (Wäre es nicht gut, wenn ...?), $

^

J-g , ff ^

fr? (Ist

das möglich? wird das gehen?) verleihen einer Frage einen sehr höflichen Ton, z . B . :

&

ff] Μ fe Wt i :

tö,

^

£f? (Wäre es nicht

gut, wenn wir es jetzt versuchten?).

20.3 ENTSCHEIDUNGSFRAGE UND ZWEIFELSFRAGE Eine Entscheidungsfrage läßt als Antwort immer nur die Möglichkeit, die o d e r

F r a g e zu

als

G a n z e s

b e j a h e n .

zu

v e r n e i n e n

Im Deutschen beantwortet man sie mei-

stens mit Ja oder Nein oder mit einem von ja bzw. nein eingeleiteten

601

Entscheidungs- und Zweifelsfrage Aussagesatz. Auch im Chinesischen kann lediglich mit ;H(ja) oder

(nein) geantwortet werden, viel häufiger reagiert man aber mit einer inhaltlichen Antwort. Eine Frage wie f ^ R W i ^ ^ / S f - p Sie nur diese Matte?) könnte mit ^ iE "ίΓ 5Ü ßtl

^?

(Haben

oder sf- beantwortet werden oder ( J a > ich habe nur diese);

inhaltlich, etwa so: ) Ä

1

(Nein, ich habe auch noch andere).

Eine Entscheidungsfrage kann in affirmativer oder in negierter Form gestellt werden, sie braucht auch nicht unbedingt ein äußeres Merkmal zu haben. Sie wird jedoch, wenn

o h n e

gesprochenen Sprache meist mit

M e r k m a l ,

f r a g e n d e m

gestellt und in der geschriebenen Sprache mit einem c h e n

abgeschlossen, ζ. Β.: ^

^

Ρ

in der

T o n f a l l F r a g e z e i -

"fc? (Sind Sie der Chef?) -

Antwort: Ji;(ja) oder ^ ( n e i n ) . Meistens ist die Entscheidungsfrage aber mit der abschließenden Fragepartikel

H±£ gekennzeichnet. U3| kann

jedoch von anderen Partikeln ersetzt werden, und zwar durch φ

»

. Ii .

sowie

Τ

, Pß»[ ,

· Da diese Partikeln aber auch ande-

re Satzarten abschließen können, ist es für einen Ausländer ratsam, zur Bildung einer Entscheidungsfrage immer KJ anzuwenden, denn

kann

nur am Ende einer Entscheidungsfrage stehen. In den europäischen Sprachen wird jede Entscheidungsfrage nur mit den beiden Wörtern "ja" und "nein" beantwortet. Im Chinesischen entsprechen dem Ja und dem Nein aber keineswegs imtier die Wörter ^f.

und

. Noch dazu muß man als Ausländer aus folgenden Gründen bei

der Anwendung von ^

und

in einer Antwort vorsichtig sein:

Erstens: In den europäischen Sprachen ist die Verwendung von "ja" und "nein" meistens abhängig vom im Chinesischen jedoch abhängig vom

I n h a l t I n h a l t

der der

A n t w o r t , F r a g e .

Im Deutschen kann man deshalb sowohl die affirmative als auch die negative Form einer Frage bejahen bzw. mit "ja" oder "doch" einleiten. Beispielsweise kann die Antwort auf die Frage "Bist du Student?" heißen: "Ja,ich bin Student", und die Antwort auf die Frage "Bist du kein Student?" kann, ebenfalls bejaht, lauten:"Doch (ja), ich bin Student." Im

602

Der Fragesatz

Chinesischen wird die erste Frage, die positiv gestellt ist, mit Jl; beantwortet (

ί ^ τ Ι ^ έ ^ ) , die zweite jedoch mit

der Antwortende tatsächlich Student ist ( ^f,

^

^

^ £

, auch wenn ). Im Deut-

schen stimmen "ja" und "nein" also immer mit dem Inhalt der Antwort überein, während sich im Chinesischen die Verwendung von ^

und

^

nur nach der Frage richtet. Zweitens: nicht

Es ist zu beachten, daß das Gegenteil von ^

yf. jll· . Die negative Antwort auf eine Frage wie

(Kennst du ihn?) darf nur lauten:

^

nur sf. ist, iR ffe

(oder: ^ i ^ i K ) , nicht: ^ F ^

.

Für die Beurteilung, ob eine Frage eine Entscheidungs- oder eine Ergänzungsfrage ist, sind die Partikeln gen, die mit

B^ und

9g ausschlaggebend: Fra-

H^ enden, sind immer Entscheidungsfragen, auch dann,

wenn sie zusätzlich noch ein Fragewort enthalten. Denn Fragen mit Fragewort und zusätzlichem

BS, erwarten keine genaue Antwort, in ihnen ist

das Fragewort stets im Sinne eines Indefinitivpronomens angewendet. Auf eine Frage wie

ftfe

f^ ff-

B3|? (Macht er gerade irgendetwas?) wird

keine Auskunft darüber erwartet, "was" der andere gerade tut, sondern nur die Auskunft,"ob" er gerade etwas macht. Diese Frage ist also nur mit

(ja) oder

Sil

(oder

(nein) zu beantworten. Möchte der

Fragende wissen, "was" gerade getan wird, so beendet er seine Frage nicht mit

HIJ , sondern mit Pjg , d.h.,

stellen: -ftk i E fN ft"

n

J£? (

Was

er muß eine Ergänzungsfrage

macht er gerade?).

Die Zweifelsfrage: Zwischen einer Aussage und einer Frage schwankt der mit P E (auch H

geschrieben) gebildete Fragesatz. Der Form und

Bedeutung nach steht er der Entscheidungsfrage näher als dem Aussagesatz. Aber während jemand, der eine Entscheidungsfrage stellt, überhaupt nichts über die Sache weiß, nach der er fragt, ist derjenige, der eine HE-Frage stellt, im Grunde über die Sache recht gut informiert. Er hat jedoch gewisse Zweifel an der Richtigkeit seines Wissens, oder er will dem Zuhörer gegenüber besonders höflich sein. Mitunter will er auch dem Gefragten die Entscheidung überlassen, ζ. B.:

Entscheidungs- und Zweifelsfrage

603

η Μ

» Τ "E? 1. Ich habe wohl r i c h t i g geraten? ä f f i t ^ i Ä ^ in m m ψ p E ? 2 . Die beiden sind wahrscheinlich deine Kinder, j a ? η m & ΡΓ ix $ % τ HE? 3 . Ich kann das j e t z t wohl fortnehmen? Beispiel 1 und 2 drücken einen gewissen Zweifel aus, Beispiel 3 ist. eine recht höfliche, doch echte Frage.

20.4 DIE RHETORISCHE FRAGE Sowohl in den europäischen Sprachen als auch im Chinesischen wird häufig eine d e t , yf.

^

A u s s a g e

in

F r a g e f o r m

g e k l e i -

um ihr eine besondere Betonung zu verleihen, ζ. B.: /J\ ^

JL,

A

PS,? (Männer können keine Kinder gebären,

weißt du das etwa n i c h t ? ) . Hier ist die Tatsache, daß der Angesprochene es bestimmt weiß (3üifi),in die gegenteilige Form

^

ÜL

gesetzt. In Sätzen dieser Art steckt häufig ein ironischer Ton, oder sie drücken eine gewisse Mißbilligung des Sprechenden aus. Es ist deshalb meistens nicht besonders höflich, diese Form anzuwenden. Oft wird die rhetorische Bedeutung durch eine sage unstrittigen Inhalts unterstrichen, ζ. B.: % Μ

^ Β Ε ^ ^ ^ ^ ί β ϋ Φ Ι

1

^ ?

vorangestellte Ausi l

A f - f

f

ii

ί 1 ® Lande Yue t r ä g t man

weder Schuhe noch Hüte (das weiß man doch) - und du w i l l s t ihnen deine Schuhe und Hüte verkaufen?). Der erste Teil dieses Satzes gibt eine allgemein bekannte Tatsache wieder und hebt dadurch die Unsinnigkeit des zweiten Teils hervor. Sätze dieser Art sind recht häufig. Sie gelten im allgemeinen als übliche rhetorische Fragen. Aber weil sie nicht nur keine Antwort verlangen, sondern oft auch noch einen gewissen Vorwurf ausdrücken (Wie kann man nur ...!), sind die Grammatiker heute meistens der Meinung, sie sollten mit einem Ausrufezeichen und nicht mit einem Fragezeichen abgeschlossen werden. Praktisch findet man aber

604

Der Fragesatz

im Schrifttum hinter Sätzen dieser Art in der Regel ein Fragezeichen. Die

E r g ä n z u n g s f r a g e

d u n g s f r a g e ,

und die

E n t s c h e i -

mit oder ohne HIJ bzw. BJj> gebildet, können

ohne Abwandlung und ohne äußeres Merkmal ebenfalls als r i s c h e

F r a g e n

r h e t o -

angewendet werden. Ob sie echte Fragen sind

oder rhetorische, richtet sich nach dem Kontext bzw. der Gesprächssituation. Auch sie kleiden eine Aussage in eine Frage gegenteiliger Form, oder anders gesagt: eine rhetorische Frage, die eine Verneinung enthält, drückt eine positive Aussage aus und umgekehrt, ζ. B.: -Ü * % ! 1. Wer liebt nicht das Geld?!

(Alle lieben es)

mnr^ m

2. Wenn du dich ins Gebiet von Tigern und Giftschlangen begibst und ihnen dort begegnest - wie kannst du das für ein Unglück halten?! (Selbstverständlich begegnet man ihnen dort) Η % « Ε «9? 3. Du hast wohl keine Hände, nur einen Mund, was?! (Natürlich hast du Hände, also rede nicht soviel, sondern arbeite) Das Fragepronomen fflß JL , das in einer echten Frage nach einem Ort fragt, drückt in rhetorischen Fragen k e i t

aus, ζ. B.: «

JL

G r u n d

* ffi tt,

m

oder m

Ä

M ö g l i c h -

* fö 3 L

(Der will

gekommen sein, um uns zu helfen? Er kommt doch offensichtlich nur, um zu stören!). Auch

A u s w a h l f r a g e n

können in rhetorischem Sinne an-

gewendet werden. Meistens ist nur aus dem Textzusammenhang zu erkennen, ob sie eine echte Frage oder eine rhetorische Frage sind. Die Auswahlfrage als rhetorische Frage wird meistens einer eine Tatsache beschreibenden Aussage nachgestellt, ζ. B.:

1. Sag mal, ist das in Ordnung, daß ihr hier so laut schreit?

Rhetorische Frage

fo in %

Μ

Β m

605

&

ft Λ * 2. Ob es nicht gesetzwidrig ist, daß ihr den Mann ohne Grund fesselt? In Satz 1 hat die Auswahlfrage die Bedeutung von ^ Satz 2 die Bedeutung von Die

0. τ^

, in

·

A l t e r n a t i v f r a g e

mit iE Ji; wird in der Funk-

tion einer rhetorischen Frage meistens mit ^

angewendet, ζ. B.:

« M i r « , 1. Ist mein Geld gestohlen, oder habe ich es sauer verdient?! 2. Das ist wohl kein Reis, sondern Schlamm, was?! Beispiel 1 betont, daß es sich um hart erarbeitetes Geld handelt, Beispiel 2 betont, daß das Reis ist, keineswegs Sand. Eine größere Anzahl von v e r b i e n

F r a g e p a r t i k e l n

oder

Ad-

wird überwiegend zur Bildung von rhetorischen Fragen

und nur sehr selten für echte Fragen angewendet. Einige von ihnen bilden rhetorische Fragen in Form von Entscheidungsfragen, andere in Form von Ergänzungsfragen. Häufig gebrauchte Partikeln oder Strukturen dieser Art sind: ff-

^ -fpj ^

ö sf,

"T

warum nicht?

fSJ W

warum nicht?

Ä

warum nicht?

-jpj ^ Μ

warum nicht?

warum muß man ... ?

H , fö if w a n n J e m a l 3 -fpj warum?

··"

YrT VJ. w i e ? }(f£ wie kann es sein ...? a

wie kann man es wagen ... ?

-J|l BJJ ist es etwa nicht so? nicht wahr?

606

Der Fragesatz iH

wie kann man sagen, daß . . . ?

Beispiele:

m

ot η

2t m # 1. Kann er dich etwa fressen?

η

(er kann es n i c h t )

ff ff

ift i t & BE? 2 . Warum muß man das denn so genau berechnen?

(man muß e s n i c h t )

§ 21 DER PASSIVSATZ Normalerweise geht in einem Satz die durch das Prädikat vertretene Tätigkeit von dem Subjekt aus und vollzieht sich auf das Objekt, d. h., das Subjekt ist meistens Ausführender der Tätigkeit, das Objekt ist ihr Ziel. In einem

P a s s i v s a t z

a u s g e s c h a l t e t

w i r d

der

T ä t e r

- manchmal gar nicht erwähnt, manchmal mit-

tels einer Präposition als nebensächlich dargestellt

- ,

und die ur-

sprünglich das Ziel (Objekt) darstellende Person oder Sache wird zum Subjekt des Satzes

(ζ. B.: Aktiv: Karl pflückt Äpfel. Passiv: Die Äp-

fel werden (von Karl) gepflückt). Die Beziehungen zwischen den Satzgliedern eines Passivsatzes verlaufen also umgekehrt wie zwischen denen des Aktivsatzes: Aktiv: Subjekt (Täter)—»-Prädikat (Tätigkeit)—»-Objekt (Ziel) Passiv: Subjekt (Ziel)-·—Prädikat (Tätigkeit)-·—Präp.-Objekt (Täter) Zum Ausdruck des Passivs verfügen die Sprachen über mehrere Mittel. In den europäischen Sprachen ist der Passivsatz durch grammatische Mittel deutlich gekennzeichnet, im Deutschen beispielsweise durch die Verbindung des Hilfszeitworts "werden" mit dem Partizip Perfekt eines Verbes. Im Chinesischen entsprechen die Zeichen ££

grammatischen Merkmalen des Passivsatzes.

,

PL| ,

, i h und

607

Der Passivsatz

Außer dem an der Form "werden + P.P." erkennbaren Passivsatz gibt es im Deutschen noch das mit dem Hilfszeitwort "sein" gebildete Zustandspassiv. So ist beispielsweise der deutsche Satz "Das Fenster ist geöffnet", der aktiv in der Form und passiv im Sinn ist, ein zustandspassiver Satz. Dem deutschen Zustandspassiv, gekennzeichnet durch die Verbindung der Perfektform eines meist transitiven Verbs mit dem Hilfszeitwort "sein" (aktiv normalerweise mit "haben" verbunden) in einem Satz mit einem tatunfähigen Subjekt (s.o.: Das Fenster ist geöffnet), entspricht eine große Anzahl chinesischer Sätze

-

nur sind ihre gram-

matischen Merkmale viel weniger klar erkennbar. Ein dem Merkmal "sein + P.P." entsprechendes Zeichen im chinesischen Zustandspassiv gibt es natürlich nicht. Zwar sind auch im Chinesischen die Prädikate der meisten Passivsätze dieser Art mit Komplementen oder Verbalpartikeln (häufig

T)

versehen, was ja in etwa der deutschen Perfektform entspricht,

aber der Passivsatz muß nicht immer ein zustandspassiver Satz sein, ζ. B.:



$
j& formuliert, z . B . :

wird mit if und if ^

g

sf

fife & fr • !

(Ich

bitte dich (euch, Sie),ihm diese Sache nicht mitzuteilen).

§ 23 DER STRUKTURELL UNVOLLSTÄNDIGE SATZ Unvollständige Sätze sind Sätze, denen eines der wichtigsten Satzglieder, nämlich das Subjekt oder das Prädikat fehlt. Objekt, Attribut und Adverbialbestimmung gelten als abhängige Satzglieder; das Komplement ist Bestandteil des Prädikats. Deshalb sind Sätze ohne Objekt, Attribut, Adverbialbestimmung oder Komplement strukturell noch vollständig. Viele unvollständige Sätze bestehen aus nur einem Wort, sie werden einwortige Sätze genannt. Die einwortigen Sätze zählen natürlich auch zu den unvollständigen. Aber da ein einwortiger Satz in sehr seltenen Fällen auch aus nur einem Adverb bestehen kann, dem Satz dann also bei-

Der strukturell unvollständige Satz

623

de Grundsatzglieder (Subjekt und Prädikat) fehlen, wird dieser Satztyp gesondert behandelt. Strukturen, die aus einem Grundsatzglied sowie anderen

von ihm abhängigen Elementen bestehen, ζ. B. Subjekt + Attri-

but, Prädikat + Komplement usw., werden auch als einwortige Sätze betrachtet, wenngleich sie aus mehreren Wörtern bestehen. Es ist eines der charakteristischsten Merkmale der chinesischen Sprache, oft bestimmte Satzglieder auszulassen. Viele Sätze klingen einfach nicht mehr richtig chinesisch, wenn man Satzglieder, die sie üblicherweise nicht enthalten, dennoch einfügt. Als Ausländer sollte man deshalb darum bemüht sein, sich diese sprachliche Besonderheit anzueignen. Objekt, Attribut und Adverbialbestimmung können meistens dann ausgelassen werden, wenn sie im vorangegangenen Text bereits erwähnt wurden. Das Prädikat kann nur in seltenen Fällen entfallen. Den meisten strukturell unvollständigen Sätzen fehlt also das Subjekt. Darum wird in diesem Kapitel vor allem von Sätzen ohne Subjekt die Rede sein.

A. Sätze ohne Subjekt Subjektlose Sätze, die es ja auch in den europäischen Sprachen gibt, sind im Chinesischen vergleichsweise sehr häufig. Viele davon sind, wie ebenfalls in den europäischen Sprachen üblich, Sätze, deren Subjekt dem Zuhörer bekannt ist oder deren Subjekt der Zuhörer selber ist, ζ. B. in Aufforderungssätzen. Die unausgesprochenen Subjekte von Sätzen dieser Art vertreten meistens Personen (ich, du, wir, ihr, sie oder jeder, jemand, irgendeiner, man, alle usw.), sie lassen sich ohne weiteres wieder in den Satz einfügen. In vielen Sätzen dieser Art ist aber das Subjekt gar nicht oder nur schwer zu benennen. Das Deutsche behilft sich dann teils mit dem bedeutungslosen Subjekt "man" oder "es". Aber auch im Deutschen kann sogar ein Subjekt dieser Art fehlen, und man kann statt "Es scheint mir ..." einfach sagen: "Mir scheint ..." Die strukturell unvollständigen Sätze ohne Subjekt können also in zwei Typen eingeteilt werden: Sätze, denen das Subjekt wieder hinzuge-

624

Der strukturell unvollständige Satz

fügt werden kann, und Sätze, denen das Subjekt grundsätzlich fehlt. Sie werden folgendermaßen angewendet: a) Sätze, denen das Subjekt wieder hinzugefügt werden könnte, werden verwendet: *

In der Konversation: In der gesprochenen Sprache werden die den

Sprecher oder den Angesprochenen vertretenden Personalpronomen ich, du, Sie, wir und ihr sehr häufig ausgelassen, ζ. B.:

1. Deine Sachen sollte ich dir natürlich zurückgeben. 2. Zieh dich rasch an, sonst wirst du dich erkälten! Nur in wenigen Fällen kann das fehlende Subjekt die dritte Person vertreten. Hier könnte je nach Gesprächssituation in Satz 1 als Subjekt

oder

ff] bzw.flfeoder {ife ff] eingefügt werden, in den

zweiten Satz f/F oder *

ff] .

Zum Ausdruck von allgemeinem Verbot oder allgemeiner Erlaubnis:

m ± m. m

ι 1. Rauchen nicht gestattet! # SÄ! 2. Herzlich willkommen zur Besichtigung! Als Subjekte von Sätzen dieser Art kommen meistens die Pronomen alle, jeder, niemand usw. in Frage. Auch viele Sprichwörter entsprechen diesen Sätzen, z. ß.: £f fg

iE,

fg ^f

(Gibt man

das, was man sich geliehen hat, wieder zurück, so ist es nicht schwierig, sich wieder etwas zu borgen). *

Wenn das Subjekt bereits im Kontext enthalten ist oder wenn es

sich aus der Gesprächslage ergibt, wird es ebenfalls oft ausgelassen. Es braucht nicht unbedingt auch das Subjekt des vorangegangenen Satzes zu sein, sondern kann auch das Objekt oder Attribut sein

Der strukturell unvollständige Satz

625

Beispiele:

1. Ich zeige dir ein Mittel und (ich) garantiere dir, du wirst das Geld bekommen. 2. Er sah einen Betrunkenen, der am Rand einer Klippe schlief.

m m ^ z & m T ,

U M

8S2IST,

3. Seine Kuh war verkauft, nun hatte er Geld zum Begleichen der Schuld. In Beispiel 1 ist das Subjekt (

) des ersten Teilsatzes auch

Subjekt des zweiten Teilsatzes

iiE

„ „ „). In Sätzen dieser

Art wird das Subjekt in aller Regel nicht wiederholt. Nur wenn es besonders betont werden soll, wiederholt man es vor jedem Prädikat:

tfc ΐΐ Ä,

ftk

U,

Vä Μ it,

(Sie ist

g

schön

>

sie

ist

jung, sie ist fleißig, sie ist strebsam). In Beispiel 2 ist das Objekt ( Λ ) des ersten Teilsatzes Subjekt des zweiten. Das Attribut ftjj (

) des Subjekts (tif-) vom vorangehenden Teilsatz (3) ist das

Subjekt des folgenden Teilsatzes (flfeΜ *

£

W

^

» . .)·

Nebensätze. Im Gegensatz zum Deutschen wird im Chinesischen ein

im

v o r a n g e s t e l l t e n

tes s a t z

S u b j e k t

N e b e n s a t z

m e i s t e n s

w i e d e r h o l t ,

n i c h t

im

e r w ä h n H a u p t -

ζ. B.:

Als er nach Europa reiste, saß er in einem Nichtraucherabteil des Zuges. Hier ist das Subjekt (ffe) des Nebensatzes auch Subjekt des folgenden Hauptsatzes (-ftk ^ä -£E . . . )· Häufig jedoch haben chinesische Nebensätze gar kein Subjekt. Welches Wort dann als Subjekt eingefügt werden könnte, ist im konkreten Fall von der Art des Nebensatzes und vom Kontext abhängig. Diese Fragen wurden bereits in § 19 Punkt 4.1 Β besprochen.

Der strukturell unvollständige Satz

626

b) Sätze, die grundsätzlich subjektlos sind, werden angewendet: *

Zur Beschreibung von Naturerscheinungen: f

i T

Es regnet.

S'J Jxl 7 §

7

~F J t Τ *

Τ lf 7

ES i s t windig.

Es schneit.

Hi /fc P0 7

Es donnert.

Es scheint Sonne,

jft 7

Es f r i e r t .

Es l i e g t Rauhreif.

Zum Ausdruck p l ö t z l i c h und überraschend eingetretener Ereignisse: H 'Χ. Τ ^

Es brennt!

7

*-n freund gekommen.

e:

Im Deutschen werden in Sätzen dieser Art die Nomen hinter dem Prädikat häufig als Subjekte behandelt und auch so übersetzt (Feuer i s t ausgebrochen. Ein Freund i s t gekommen). Im Chinesischen i s t diese Art der Behandlung unzulässig, denn im Chinesischen kann das Objekt zwar auch mitunter vor dem Prädikat auftreten, aber das Nomen hinter dem Prädikat i s t immer Objekt. Das Nomen hinter dem Prädikat steht daher immer in einem ganz besonderen Verhältnis zu der Tätigkeit, es darf nicht als Subjekt aufgefaßt werden. Einige Sätze dieser Art sind überhaupt nicht umzustellen. Die Nomen f f ,

und J|' können nicht vor die Prädikate g e s t e l l t

werden, man darf also nicht sagen: f t f j 7 Zwar sind die Formen doch tti ^

und

Κ

ft

7*

;

Τ

und Μ Τ

iä %

od

7

er Jf Τ

7*

möglich, j e -

Jfc bezeichnen einen ganz anderen Aspekt. Andere

Nomen lassen sich wohl vorverlegen und als Subjekt anwenden, ζ. B. flf] ']%. Τ

.

J )

aber dadurch erhalten die Sätze eine andere Be-

deutung und sind nicht mehr im gleichen Textzusammenhang anwendbar. tk. Μ 7 ( D a s Feuer brennt / Das Feuer i s t angezündet) kann gesagt werden, wenn der Zuhörer weiß, daß Feuer angezündet werden s o l l t e . Sieht man jedoch p l ö t z l i c h irgendwo ein Feuer ausbrechen, dann i s t nur der Satz 7

f i e l und

möglich. Ebenso verhält es sich mit Sätzen wie Μ Μ %

f . Der Satz

Β %

7 ,

der die Tätigkeit des

Der strukturell unvollständige Satz

627

Freundes beschreibt, paßt nur in einen Kontext, in dem bereits feststeht, daß ein Freund kommen soll: Nun ist er gekommen / Nun kommt er. Der Satz ^

Τ

(Es ist ein Freund gekommen) beschreibt dagegen

ein unerwartet eingetretenes Ereignis, mit dem nicht gerechnet wurde. Da also beide Satztypen recht unterschiedliche Bedeutungen ausdrücken, kann man sie nicht gleich behandeln, das sollte nach Möglichkeit auch in Übersetzungen berücksichtigt werden. All diesen

s u b j e k t l o s e n

sam

ist

die

m i t

der

i m m e r

der

S a c h l a g e

Strukturen mit

P a r t i k e l a u c h

S ä t z e n Τ e i n e

a u s g e d r ü c k t

, wie ^



am

g e m e i n S a t z e n d e ,

V e r ä n d e r u n g w i r d .

(Es war einmal, einst),

(in einem Jahr, eines Jahres),

^

—-

jfy Jj (an (irgendeinem) Ort) usw.,

sowie viele Verben und Adjektive mit ihren Begleitern, wie gehabt / schlechter geworden),

Auch viele

Τ

(Pech gehabt),

J'i

ff Τ

(Pech

(richtig)

u.a., können als subjektlose Sätze betrachtet werden, denn in all diesen Strukturen sind ungenannte Subjekte verborgen. Sie können aber wegen ihrer Struktur (nur ein Wort mit Anhang) auch zu den einwortigen Sätzen gezählt werden. Die Zeit- oder Ortsnomen in Sätzen, die das Erscheinen, Verschwinden oder Vorhandensein einer Person oder Sache zu einer Zeit oder an einem Ort ausdrücken, lassen sich ins Deutsche meistens nicht als Subjekt übertragen. Sie schwanken auch im Chinesischen zwischen Subjekt und Adverbialbestimmung, ζ. B.: 'h il 1. Im Zimmer brannte nur ein Kerzenstummel. 2. Tief in der Nacht kam ein Dieb und stahl das Schwein. I i i

und

JH. stehen hier zwar an Subjektstelle, fungieren

jedoch wie Adverbialbestimmungen und neigen auch ihrer Struktur nach stark zur Adverbialbestimmung. Da sie aber nicht ausgelassen werden können, wurden sie als Subjekte behandelt (vgl. § 4 Punkt 7.2.1).

628

Der strukturell unvollständige Satz

Sätze, deren Subjekt unbekannt ist oder nicht genannt werden soll, sowie Sätze, in denen das Subjekt die Natur vertritt, werden auch im Deutschen auf spezielle Art ausgedrückt, man verwendet das unpersönliche Subjekt "es" zu diesem Zwecke. Ebenfalls mit dem unpersönlichen Subjekt "es" werden häufig Sätze gebildet, die beschreiben, daß eine Person oder Sache in einer Zeit oder an einem Ort existiert oder daß ihr dort etwas geschieht. Zahlreiche deutsche Sätze von der Art "Es regnet, blitzt und donnert", "Es klopft", "Es schlägt zwölf", "Hier sitzt es sich bequem", "Es war einmal ein Mann, ..." entsprechen subjektlosen Sätzen im Chinesischen.

B. Sätze ohne Prädikat Das Prädikat wird im Chinesischen sehr selten ausgelassen, in der Regel keinesfalls unter den Umständen, unter denen das im Deutschen ohne weiteres möglich ist. Im Deutschen kann es heißen: "Sie arbeiten nicht, wir auch nicht." Im Chinesischen muß das heißen: f/p f f ] ^ f U f f , ·££ "fl'J Iii ^

I

fp

. Das Prädikat kann im Chinesischen nur manchmal in

der Antwort auf eine Frage oder in einer ganz eindeutigen Situation entfallen, ζ. B.: it & it ft ft? 1. Wer h a t d a s gemacht? -

& . Ich.

2 . Er g e h t h i n , und du?

W

Β

is] * ? 3 . Welches Zimmer i s t g r ö ß e r ?

-

Ä Ί\ Dieses.

§ 24 DER EINWORTIGE SATZ Ein Wort, das eine vollständige Aussage vertritt und keine strukturelle Beziehung zu einem ihm folgenden oder vorangehenden Satz hat, ist ein einwortiger Satz. Daß hierzu auch Strukturen zählen, die aus einem

Der einwortige Satz

629

der ein Grundsatzglied bildenden Wörter mit Anhang (ζ. B. Attribut oder Komplement), faktisch also aus mehreren Wörtern bestehen, wurde bereits erwähnt. Solche kurzen Sätze können natürlich keine komplizierten Gedanken ausdrücken. Sie werden hauptsächlich zu folgenden Zwecken angewendet:

A. Aufmerksamkeit Sie lenken die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf eine plötzlich auftretende Erscheinung oder veranlassen ihn dazu, etwas zu tun, ζ. B.: (Auto! = paß auf, sei vorsichtig!),

!(Feuer!).

B. Empfindung Einwortige Sätze dienen auch zum Ausdruck einer Empfindung des Sprechers, Ζ. B.: T ^ ^ E Ö t ) ^

ilK (Gräßlicher Kerl / alte Hexe; Soll kre-

pieren, der / die Altel) oder

¥r

ffc JL W

! (Oh, das schöne

Lied!).

C. Zeit- oder Ortsbeschreibung Zur Orts- oder Zeitbeschreibung werden häufig einwortige Sätze in Dramen oder Opern als Szenenanweisungen gegeben, ζ. B.: Μ

Μ

(in einer Wohnung in Shanghai),

- • f l ö I W i l



Μ

(an

einem Abend zu Anfang des Sommers).

D. Ausrufe verschiedener Art: ^Cif

(ach Gott!), Pg (eil), £

T ( d e r Vorsitzende!),

/ J n jjfc I

(Herr Zhang!).

Ε. Kurze Antwort Einwortige Sätze können auch als kurze Antwort, als Ausdruck der Höflichkeit oder Ausdruck des Mißfallens angewendet werden, ζ. B.: Ji;

Der einwortige Satz

630

(ja, richtig),

^

fg (richtig, gut), ^

tig, das kann ich doch nicht annehmen), nicht so höflich / förmlich), Jj p

! (langes Leben!),

jffc

(Das ist doch nicht nö-

^

(nur keine Umstände,

|i| JjjL (auf Wiedersehen),

i|f (danke),

jg ! (Quatsch!), fg iffc \ (Lump!) usw.

Einwortige Sätze dieser Art tauchen meistens in der gesprochenen Sprache auf. In der geschriebenen Sprache sind sie oft mit einem Ausrufezeichen versehen. Sie werden nur selten in andere Sätze eingebaut, sondern stehen meistens vor oder hinter einem anderen Satz, von dem sie durch Punkt bzw. Pause abgetrennt sind.

§ 25 UNABHÄNGIGE ELEMENTE IM SATZ Wörter, Wortgruppen oder Sätze, die in einen Satz so eingebaut sind oder so an seinem Anfang bzw. an seinem Ende stehen, daß sie keine direkte Beziehung struktureller oder inhaltlicher Art zu dem Satz oder einem seiner Glieder haben, werden unabhängige Elemente genannt. Am Satzanfang oder am Satzende stehend, sind sie in der Regel durch ein Komma abgetrennt, mitten im Satz meistens nicht. Doch auch ohne Abtrennung mitten im Satz stehend, haben sie keine Beziehung zu den übrigen Satzteilen und üben keinen Einfluß auf die Satzstruktur aus. Sie werden angewendet, um folgendes auszudrücken:

A. Subjektive Einstellung Unabhängige Satzelemente können die subjektive Einstellung (Vermutung, Abschätzung) zu einem Sachverhalt ausdrücken oder eine objektive Tatsache bekräftigen. Sie fügen dem Satz eine modale Bedeutung hinzu, ζ. B.: &

Μ

ψ

m

&

*

*

ίρ,

μ

&

aj a

τ

&

£

-fc w

st

m ,

a a * ώ £ m 1. Das Haus sieht nicht schlecht aus, wieso steht es schon so lange frei und ist nicht zu vermieten? (Das Haus - wenn man so hinschaut - ist nicht schlecht ...)

Unabhängige Elemente im Satz

631

2. Ehrlich gesagt, ich habe noch nicht mal gegessen. (Ich sage und ich belüge dich nicht ich habe noch nicht gegessen) JzHtii 7 "Ε! 3. Ich fürchte, es ist schon spät. (Es ist - so fürchte ich nicht mehr früh) 4. Was du gesagt hast, ist wahrscheinlich nicht richtig. (Was du gesagt hast - so scheint es -,ist nicht richtig) tt

fe

aus.

in Satz 1 drückt die subjektive Ansicht des Sprechers

18"

betont eine Tatsache (2), und tÖ und

0

φ . (3,

4) drücken entweder eine Vermutung aus oder können in modaler Bedeutung verstanden werden. Weitere Strukturen und Wörter, die häufig in dieser Art angewendet werden, sind: j® meiner Meinung nach; ich finde, daß ... ^

- ψ dem Anschein nach, den Umständen nach JH denken, meinen, glauben

^

r^c

ehrlich gesagt es sieht nicht so aus, als ob ...

^

T

i

Jt Ä

Μ

t6

ÜL wer weiß? ^

2j£

^

höchst, höchstens in Wirklichkeit

Jji: ij zum Glück, glücklicherweise ^

man kann es nicht übelnehmen

fö B^ offensichtlich ί®.'j&>es ist bestimmt so ... itS

Üll überraschenderweise JjQ

wahrscheinlich

"pj

schade, bedauerlicherweise

^ fäl ÜL nicht wissen ^ Μ

j® schlimmstenfalls S

iÄ theoretisch gesagt

632

Unabhängige Elemente im Satz B. Quellenangaben

Satzunabhängige Elemente können die Herkunftsquelle von Informationen angeben, ζ. B.: Μ & # fö # sr (ßj § ) . 1. Man sagt, dieses ausländische Gewehr ist ganz fürchterlich. (dem Hörensagen nach / ich habe gehört, daß ...) ^ ^ i X f ^ ^ ^ W ^ i t i ... 2. Der Überlieferung nach gab es am Ende der Han-Dynastie einen Mönch, der ... Andere zu diesem Zweck häufig gebrauchte Strukturen dieser Art sind: IS

es wird gesagt; es heißt, daß ...; man sagt "fij iri

das Sprichwort sagt; dem Sprichwort nach heißt es ...

Auch Strukturen in der direkten oder indirekten Rede wie -ftfe

,

usw., die früher meistens als echter Satzbestandteil angewendet

wurden, werden heute unter dem Einfluß europäischer Sprachen gelegentlich schon in der Art unabhängiger Elemente in einen Satz eingefügt. So waren früher im Chinesischen im allgemeinen nur Sätze des Typs -ftfe : Ä -ftfe.

iE 7

( E r sagte: Ich weiß es schon) üblich; darin fungiert

als Hauptsatz und

f f

gegen findet man auch Sätze wie jSi; Si

als Objekt (Gliedsatz). Heute da-

jfo filj fife ill

, fife flfe ίΠ SP

(Glaub ihnen nicht, sagte er, sie reden nur Unsinn). Hierin

kann die Struktur ftfe $

nur als unabhängiges Element behandelt werden.

C. Aufzählungen oder Beispieisangaben Aufzählungen oder Beispielsangaben im Satz gelten ebenfalls als unabhängige Satzelemente, ζ. B. : ^f

ΞΕ



Λ

Μ Μ & til — ,] (eifrig lernen). Viele Adjektive jeangewendet, ζ. Β. ff

ife

#

Τ —"ill

(einmal sorgfältig gelesen haben). Nomen werden hinsichtlich des Gebrauchs der Partikel

folgender-

maßen angewendet: •

Zeit- und Ortsnomen, die häufig als Adverbialbestimmungen fungieren, benötigen kein jfa .

*

Das Zahlwort bildet im allgemeinen nie eine Adverbialbestimmung. Ausnahmen sind einige Verdoppelungsformen, wie

|

(in

Die Satzanalyse

664

Zweier- oder Dreiergruppen), die dann meist mit ftji, angewendet werden. Eine weitere Ausnahme ist das Zahlwort — als Adverbialbestimmung auftritt und Immer ohne

, das häufig Ä

angewendet

wird. *

Nominale Zähleinheitswörter bilden allein gleichfalls nur selten Adverbialbestimmungen. Sie werden aber in verdoppelter Form (meistens in Verbindung mit dem Zahlwort



) adverbial ge-

braucht. In der Regel benötigen diese Verdoppelungen die Partikel

% , z . b . :

n m H

g B i ö ä f t i ,

λ

ΐ

-

m



m m

(Es ist Herbstende, die Wildgänse fliegen scharen-

weise nach Süden). Hier bildet die Struktur





( ^ )

eine Adverbialbestimmung. *

Die Struktur Zahlwort + verbales ZEW fungiert häufig als Adverbialbestimmung, sie braucht daher kein

.

Pronomen können in der Regel keine Adverbialbestimmungen bilden, auch nicht mit Hilfe der Partikel ·

Ä

ife . Ausnahmen stellen die Pronomen

u.a. dar, die im Deutschen als Adverbien behandelt wer-

den. In der Funktion von Adverbialbestimmungen brauchen sie meistens kein JL

. Die auf Ort oder Zeit hinweisenden Pronomen

Ä

JL » Ä

£

u.a. werden gleichfalls häufig als Adverbialbestimmungen angewen-

det, auch sie brauchen kein

jfe .

Verben werden sehr selten adverbial angewendet, sie können aber mit in dieser Funktion auftreten, z . B .

^

#

Β

(unaufhör-

lich weinend bitten). Die vor einem weiteren Verb stehende Struktur Verb + ü

darf gerade wegen ihrer Struktur (Verb + Verbalpartikel)

nicht als Adverbialbestimmung bezeichnet werden. Sie besitzt jedoch eine der Adverbialbestimmung ähnliche Bedeutung und entspricht in etwa dem deutschen Partizip Präsens. Auch die Strukturen mit ...

, ... —

, ...

u.a., die

üblicherweise mit Nomen gebildet werden, können stattdessen gelegentlich mit Verben (mit oder ohne Objekt) angewendet werden. Dann bilden

665

Bestimmung der Adverbialbestimmung die Verben g l e i c h f a l l s Adverbialbestimmungen.

Wortgruppen verschiedenster Art können Adverbialbestimmungen bilden: *

Präpositionalstrukturen (Präposition + Nomen) werden Uberwiegend adverbial angewendet, s i e benötigen in dieser Funktion kein jfa .

*

Verdoppelungsformen: Viele Wortarten, die eigentlich keine Adverbialbestimmungen bilden, sind in verdoppelter Form gut als solche zu verwenden. Sie können mit oder ohne jfa angewendet werden.

*

Adverb + Adjektiv: Diese Struktur fungiert häufig adverbial, meistens mit der Partikel

*

.

Das Nomen mit seinen Begleitern fungiert nahezu nie als Adverbialbestimmung. Adverbialbestimmungsähnliche Strukturen können lediglich

~

Ί-* A

oc er

'

Μ Ι** Α

sein, wenn sie im Sinne von

allein bzw. zu zweit angewendet sind. In der Regel werden aber Strukturen dieser Art als Appositionen behandelt. *

Zusammengesetzte Adverbialbestimmungen bestehen in der Regel aus Wortarten oder Wortgruppen, die auch jede für sich a l l e i n adverbial anzuwenden sind, ζ. B.:



β

(Ein heller Mond stieg still

J» H ife JA & ^

7 fe *

ft



tfi

und langsam im Osten empor). Jede der beiden Strukturen ( ff ffjj und 'fH $!| ^

), die hier die Adverbialbestimmung bilden,

kann auch a l l e i n adverbial angewendet werden. *

Subjekt-Prädikat-Strukturen als Adverbialbestimmung vgl. § 12 Punkt 3 B; § 18 Punkt 1 G).

3. Beziehungen zwischen Adverbialbestimmung und Prädikat Die Adverbialbestimmung i s t zwar nicht ganz so kompliziert wie das A t t r i b u t , aber immer noch komplizierter als die übrigen Satzglieder. Das hat im wesentlichen folgende Gründe:

666

Die Satzanalyse Das Prädikat kann unter verschiedenen Blickpunkten gleichzeitig be-

trachtet, beschrieben oder eingeschränkt werden. Deshalb stehen häufig mehrere Adverbialbestimmungen, unter denen sich auch gleichartig zusammengesetzte befinden können, vor einem Prädikat, auf das sie sich alle beziehen. Die Vielzahl von Adverbialbestimmungen kann darum zu Schwierigkeiten führen. Einige Adverbien können sich auf weitere Adverbien im Satz beziehen oder auf andere adverbiale Strukturen des Satzes, nicht auf das Prädikat, ζ. B.:

ψ,Βgffl&w^&ss»,

#

Auch gerade weil es so ist, bewachen jetzt schon viele meiner Jünger/Schüler mit meinen Verteidigungswaffen auf den Mauern des Landes Song tags und nachts unermüdlich die Stadttore und warten darauf, daß die (feindlichen) Soldaten von Chu angreifen. Dieser Satz enthält sieben Adverbialbestimmungen: zeichnet den Grund, Β iE ^

Η

^

i® ±

ii die Zeit,

den Ort,

Η ^

^

^

fft ^

^

^

^J Ä

be-

#j| das Mittel,

die Art und Weise. Diese fünf

Adverbialbestimmungen beziehen sich auf das Verb Μ fend auch auf das Verb ^

Η

tF und übergrei-

. Man kann übersetzen: ... (unter diesen

Umständen) ... das Tor bewachend, erwarten sie den Feind oder ... (unter diesen Umständen) ... bewachen sie das Tor

u n d

Die beiden Adverbien am Satzanfang, -φ, und Μ

erwarten den Feind. , sind ebenfalls Ad-

verbialbestimmungen. Sie aber beziehen sich lediglich auf die Angabe, die ihnen unmittelbar folgt ( Η

^

).

verstärkt die Begrün-

dung, -ffc, bezeichnet Umfang oder Gleichzeitigkeit. Obwohl vor einem Prädikat viele Adverbialbestimmungen verschiedenen und manchmal komplizierten Inhalts gleichzeitig auftreten können, sind andererseits doch diejenigen Adverbialbestimmungen, die sich auf weitere Adverbialbestimmungen beziehen, die zweitrangigen also, beschränkt auf einige wenige Adverbien. Komplikationen, wie sie beim Attribut durch zweitrangige Attribute häufig auftreten, sind daher bei der Adverbialbestimmung viel seltener.

667

Bestimmung der Adverbialbestimmung

Die Beziehung zwischen Prädikat und Adverbialbestimmung muß schließlich auch noch aus einem dritten Grunde oft in die Satzanalyse einbezogen werden: Adverbialbestimmungen können auch im Attribut- oder Gradkomplementteil auftreten. Vor allem im Attributsbereich sind sie recht häufig, weil ja auch Verben und Adjektive attributiv angewendet werden können, ζ. B.: m m - ^ n

M - ^ g T F ^ K m ,

^

Λ

§r &

Μ

&

tü *

.

Er legte von dem Lohn zuerst die Summe beiseite (nahm sie heraus), die in einem Monat unbedingt gebraucht (ausgegeben) wurde. Hier fungiert das Verb Jf

attributiv zu dem Nomen Ü , und ist

durch zwei Adverbialbestimmungen ( —

φ

^

ä . und — ~ / Ϊ Π

und ein

Mo-

dalverb ( U f ) näher bestimmt. Auch die kompliziertesten Adverbialbestimmungen sind

in der Regel

unschwer zu erkennen und zu analysieren. Hat man das Subjekt und das Prädikat eines Satzes bestimmt, so ist bereits die Stelle gefunden, an der die Adverbialbestimmung am häufigsten auftritt. Zwischen Subjekt und Prädikat können fast alle Arten von Adverbialbestimmungen stehen einzeln oder zu mehreren oder gar alle Arten gleichzeitig (Ort, Zeit, Art und Weise, Mittel, Ziel, Grund, Ersatz, Betonung, Modalität). Anhand der durch das Prädikat ausgedrückten Bedeutung und den Möglichkeiten der Verbindung und Anpassung zwischen Prädikat und Adverbialbestimmung kann man prüfen, ob sich eine Adverbialbestimmung auf das Prädikat selber bezieht oder ob sie zweitrangig ist und zu einer weiteren Adverbialbestimmung gehört. Auch die Kenntnis der Wortarten kann dabei eine Hilfe sein, beispielsweise treten Gradadverbien oft vor Adjektiven auf, zweitrangige Adverbialbestimmungen bestehen in der Regel aus Adverbien usw. Von der Bedeutung her betrachtet, stehen Adverbialbestimmungen der Wiederholung, des Umfangs, der Modalität und der Verneinung häufig schon vor anderen Adverbialbestimmungen und beziehen sich auch auf sie, denn sie gehören meistens zu dem Element, das ihnen unmittelbar folgt.

668

Die Satzanalyse

Noch vor dem Subjekt erscheint häufig die Adverbialbestimmung der Zeit und die des Ortes, letztere aber seltener. Außerdem werden oft die Ziel oder Grund angebenden Adverbialbestimmungen sowie einige Präpositionalstrukturen, die das Gesprächsthema hervorheben, vor das Subjekt gestellt.

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Literaturverzeichnis t Ä t i l l t t

1956

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1980

1957 1955

i : 230, 231

: 194 • 499, 505, 506

... h ll: : 230, 231

Üj fi : 499 tt : 185

flj ... j|·. : 230, 231

Kfc : 335

ffl] : 323

^ J : 6, 327, 335

Μ (Intonationspartikel): 100 - 102,

... til ^ : 335 fä # : 361, 363 m

* : 578 Τ)" : 578

w| : 20 - 28 itfc : 249 M. : 330, 331, 344 - 345 ^

... flj : 230, 231, 339

)λ ... sIFitfi = 230, 231 M. ...

. fj ... lk : 230, 231

M. ... fi : 230, 231 M. ... fe ,

... lk : 231

372, 380 fl'-J (Strukturpartikel): 32 - 33, 43, 45, 61, 149, 211, 225, 250, 262, 266, 267, 268, 367, 368, 376 - 381, 391, 398, 402, 405, 407,536 -540, 543, 544, 546, 548, 551,552 -553, 635, 650 - 652 Μ-Struktur: 43, 102 - 103, 275, 379 - 380, 431, 636, 646, 648 ...fl