Goldschmiede im Schnee: 100 Jahre Salzburger Landes-Skiverband. 1911-2011
 9783205791454, 9783205785606

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Joachim Glaser

Goldschmiede im Schnee 100 Jahre Salzburger Landes-Skiverband 1911–2011

Böhlau Verlag Wien · Köln · Weimar

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Geleitwort „Goldschmiede im Schnee“

Der Skisport ist die einzige Sportart, in der Österreich Weltgeltung besitzt. Auch wenn der Skilauf auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurückblicken kann und die Norweger allgemein als „Erfinder“ des Skisportes gelten, so waren doch die Impulse, die ab Ende des 19. Jahrhunderts von den alpinen Regionen Europas aus zum globalen Siegeszug geführt haben, entscheidend. Und mittendrin waren viele österreichische Pioniere und darunter zahlreiche Salzburger. Das aus heutiger Sicht Erstaunliche: Der Skilauf entwickelte sich seinerzeit in erster Linie von den Städten aus, Salzburg war da keine Ausnahme; auf dem Land, in den Tälern, die heute bekannte Skistationen beherbergen, hatten die Bewohner damals andere „Sorgen“ – die landwirtschaftliche Arbeit stand im Vordergrund. Welche Mühen und Plagen die von der „neuen Sportart“ begeisterten Menschen auf sich nahmen, wird offenkundig, wenn man sich auf ihre Spuren begibt. Und das war bei den Recherchen für dieses Buch die wohl aufregendste Aufgabe. Auch, weil es aus dieser Zeit nicht sehr viele Dokumente gibt. Diese Hürden musste der Autor auch bei der Aufarbeitung der nächsten Jahrzehnte meistern; es wurde damals von den durchwegs ehrenamtlich tätigen Funktionären wenig Wert auf archivarische Arbeit gelegt, der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland liess ebenso viele Unterlagen verschwinden wie der nachfolgende Zweite Weltkrieg. Dennoch konnte Mosaikstein an Mosaikstein gefügt werden und so die spannende Geschichte des Skisportes in Salzburg aufgezeichnet werden. Sowohl die Pioniere, die Erfinder, die Visionäre als auch die unzähligen Mitarbeiter, die den organisierten Sport erst ermöglichen, und die zahlreichen AthletenInnen, die den Namen Salzburgs als Skiland bekannt gemacht haben (wovon auch der Tourismus kräftig profitiert), haben sich dieses „Denkmal“ in Worten und Zahlen verdient. Umso mehr, als der Sport und hier besonders der Skisport heute ein nicht unerheblicher Teil unserer Gesellschaft ist. Die hundertjährige Geschichte des Salzburger Landes-Skiverbandes ist eine Geschichte mit tausenden von Namen. Viele davon sind hier vermerkt, der eine oder andere wird vielleicht vermisst werden. Der schon angemerkte Fehlbestand an Unterlagen ist dafür ebenso ein Grund wie die subjektiv getroffene Auswahl durch den Autor. Besonderes Augenmerk wurde auf die Erstellung des statistischen Teils gelegt, hier gibt es dennoch minimale Lücken, weil etwa bei der Aufstellung von Staffeln die namentliche Besetzung nicht eruiert werden konnte. Dank gebührt an dieser Stelle den Vereinen, die der Bitte um Material nachgekommen sind, und vor allem den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle des Salzburger Landes-Skiverbandes, die über Monate hinweg beim Zustandekommen dieser bisher umfangreichsten Publikation in der Geschichte des Salzburger Sportes unerhörtes Stehvermögen an den Tag gelegt haben: Geschäftsführer Mag. Walter Hemetsberger und Elke Hofer. Joachim Glaser, April 2011

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Inhaltsverzeichnis

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Von den Anfängen des Skilaufes in Salzburg Lederhändler, Adelige und Offiziere Das Zeitalter der Pioniere Aus dem Tagebuch des Josef Zwick

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Skisport unterm Hakenkreuz

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Versuch einer Bilanz Von den ersten Vereinen bis heute

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Sie trugen Salzburgs Ruf hinaus in die Welt Ein Kapitel über Olympiasieger, Weltmeister, Weltcupsieger und Legenden Auch sie schrieben Skigeschichte Auch sie waren erfolgreich

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Ein Land für Weltmeisterschaften In sechs Orten wurde um Titel gekämpft

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Drei Bewerbungen und drei Niederlagen

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Seit 43 Jahren Weltcup in Salzburg Von Bad Gastein bis in die Landeshauptstadt Weltcup-Veranstaltungen im Bundesland Salzburg Die Salzburger Bilanz im Weltcup Die Erfolgsbilanz im Europacup

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Findige Köpfe im Dienste des Skisports Der Pionier der Konditionslehre Erfindergeist zu jeder Zeit

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Seilbahnen und Skisport

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Wintersport im SalzburgerLand Touristische Erschliessung vor 200 Jahren SBSSV – Ein starker Partner im Wintersport

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Skisportliche Schulen als Kaderschmiede

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Das FIS-Landesskimuseum in Werfenweng

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Bad Gastein: Markstein für die Behinderten

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Exekutive auf Piste und Loipe

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Die Salzburger Olympia-Teilnehmer

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Die Salzburger WM-Teilnehmer

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Die Salzburger EM-Teilnehmer

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Internatinale Chapionate der Junioren

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Internatinale Chapionate der Jugend

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Die österreichischen Skimeister aus Salzburg

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Das Ehrenbuch der Landesmeisterschaften

335

Österreichische Nachwuchsmeister

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Sportler des Jahres (Österreich und Salzburg)

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Abkürzungen

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Personenverzeichnis

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Fotonachweis/Abbildungsverzeichnis

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Von den Anfängen des Skilaufes in Salzburg

Lederhändler, Adelige und Offiziere Der Salzburger Landes-Skiverband feiert 2011 seinen 100. Geburtstag. Der Skilauf selbst, nicht der Skisport, ist bei uns ein paar Jahrzehnte älter, datieren können wir ihn um das Jahr 1874, als der Polarforscher Julius Payer Skier aus Norwegen mit nach Hause brachte. Erste Versuche gab es wenig später in Böhmen, danach in anderen Regionen der Monarchie und mit ein bisschen Verspätung in Salzburg. Unbestritten ist, dass der Lederhändler Josef Zwick (1873–1966), ein Zeitgenosse und Freund des berühmten Bergsteigers Purtscheller, vermutlich der erste Skifahrer hierzulande gewesen ist. Animiert von einem Vortrag des in der Halleiner Zellulosefabrik tätigen schwedischen Ingenieurs Aberg, wagte sich Zwick 1889 und 1890 mit selbst gebastelten Skiern an erste praktische Versuche heran – sie verliefen nicht gerade ermutigend, Zwick ließ vorerst die Finger davon. Erst 1897, mit Skiern und einem langen Bambusstock aus Lilienfeld, wo Zdarsky seiner Technik huldigte, packte Zwick wieder der Ehrgeiz: Auf dem Krauthügel in Nonntal legte er seine ersten Schwünge hin – Gersberg, Judenbergalm, Gaisberg, Koppl und Gnigl folgten als Schauplätze seiner Fahrten. Später dehnte er sie auf Roßfeld und Schlenken aus. Es lag damals in der Natur der Sache, dass der eine Skipionier oft vom anderen nicht oder nur wenig wusste. Während Zwick »pausierte« und erst später wieder große Skitouren unternahm, so 1906 die erste Durchquerung des Steinernen Meeres von Maria Alm nach St. Bartholomä, gab es im Lammertal und in Bischofshofen erste Versuche. Im Jahr 1893 organisierte der Forstverwalter Roman Stummer in St. Martin bei Hüttau den ersten »Wettkampf«, urkundlich belegt ist im gleichen Jahr der erste »Skiwettlauf« von Oberförster Brunnmayr in St. Martin am Tennengebirge, und Graf Lamberg und Hauptmann Wittek vom k.u.k.-Infanterieregiment Nummer 59 bestiegen erstmals die Schmittenhöhe bei Zell am See. Im Jahr darauf, am 5. Februar 1894, trug sich der aus Prag gebürtige, im Raurisertal mit geologischen und meteorologischen Studien beschäftigte Wilhelm von Arlt mit einer Großtat in die Chronik ein: Er befuhr als Erster einen Dreitausender und bewältigte die Abfahrt vom Sonnblick bis nach Kolm-Saigurn in gut einer halben Stunde; ein Jahr später war er schon um die Hälfte schneller. Von 1894 bis 1896 legte von Arlt rund 380 km auf Schneeschuhen zurück, wie er niederschrieb, und kaum einen Berg ließ er aus: Glockner, Schareck, Großes Wiesbachhorn. Wilhelm von Arlt darf als »Eroberer« der Hochalpen bezeichnet werden, 1902 hielt er auch den ersten Skikurs ab. Männer der ersten (Ski-)Stunde waren neben Zwick, Stummer und von Arlt auch Barth, Dr. Duffek, Slama, Falkensteiner, Graf Lamberg, Kirchmayr, Heilmayer, Thalhammer und vor allem der 1902 von Tirol nach Salzburg versetzte k.u.k.-Offizier Georg Bilgeri. Mit einem Bataillon Kaiserjäger war er in der Lehener Kaserne stationiert und

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Abb. 1: Einer der ersten Skipioniere in Salzburg war ein Nicht-Salzburger: Der in Prag geborene und in Wien aufgewachsene Wilhelm Ritter von Arlt.

hier baute er die erste k.u.k.-Skiwerkstätte auf, wenn man so will, Salzburgs erste Ski­ fabrik. 1906 wurde hier die Winterausrüstung für 1.400 Mann hergestellt, wobei der vorerst zusammenklappbare Doppelstock von Bilgeri als Neuheit galt (damit stand der nachmalige Oberst gegen die Einstock-Verfechter). Gemeinsame Skifahrten mit dem Salzburger Hausregiment 59 unter Oberleutnant Thomas Santner ließen damals erste Ansätze vom »Massenskilauf« erkennen.

Der Verband formiert sich

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Der Skilauf war in diesen ersten Jahren eine Sache von Einzelgängern und kleinen Gruppen, beheimatet meist in alpinen Vereinen; manchmal auch ein Sport der Privilegierten. So wirkte etwa der Arlberger Skipionier Hannes Schneider als Skilehrer gräflicher Kinder in Goldegg. Langsam machte man sich da und dort Gedanken, den »neuen Sport« zu organisieren. 1904 etwa begann sich in Bischofshofen eine (private) »Skigesellschaft« um den Skilauf zu kümmern, 1906 folgte die Gründung der ersten Skivereine in Zell am See und St. Johann, bald folgten Mühlbach am Hochkönig, Hofgastein, St. Gilgen und in der Stadt der Salzburger Skiclub, im damals legendären Café Zentral am 12. Oktober 1910 aus der Taufe gehoben. Um die gemeinsamen Interessen besser vertreten zu können, ging man daran, einen Verband ins Leben zu rufen. Am 4. November 1911 war es soweit: Sieben Vereine mit zusammen rund 300 Mitgliedern schlossen sich zum Salzburger Landes-Skiverband zusammen, erster Vorsitzender wurde der aus dem Salzburger Skiclub kommende, in Saalfelden als Notar arbeitende Dr. Fritz Rigele. Wenig später wurde der Sitz des 1905 gegründeten Österreichischen Skiverbandes nach Salzburg verlegt, Präsident wurde Geza von Wolfstein, ebenfalls ein Mann der ersten Stunde des Salzburger Skilaufes mit

Historischer Seitenblick 1906 In Zell am See kam man mit dem ersten Wintersportfest im Jahr 1906, bei dem der Sieger Dr. Gruber den sogenannten »Fernlauf« von der Schmittenhöhe hinunter in die Stadt in 35 Minuten und 53 Sekunden gewann, so richtig auf den Geschmack. 1907 wurde aus Anlass der Silbernen Hochzeit (!) des damaligen Bürgermeisters Dr. Müller das zweite große Wintersportfest durchgeführt; der Bürgermeister verteilte 12 Paar Skier in der Schule – und damit wurde auch die Jugend für den Skilauf gewonnen. Sensationell verlief der Sprunglauf: Der eigens angereiste Norweger Leif Berg »flog« 28 und 33 m weit. Dieser Rekord hielt längere Zeit, erst mit dem Bau einer »Großschanze« hinter dem Gasthof »Stadt Wien« wurden ab 1922 grössere Weiten möglich. Diese Schmittenschanze hatte weitere 14 Jahre Bestand, ehe wirklich eine Großschanze errichtet wurde, die Köhlergrabenschanze; sie wurde 1936 eröffnet, Sepp Bradl schrieb sich mit dem Rekord von 81,5 m ein.

Abb. 2: Schon bald erfreute sich der »neue« Wintersport großer Beliebtheit, das zeigt diese historische Aufnahme von einer Trainerstunde in Zell am See.

Abb. 3: Zu den ersten großen Herausforderungen der heimischen Skiläufer gehörte die Abfahrt vom Sonnblick-Observatorium nach Kolm-Saigurn. Abb. 4: Skispringen anno dazumal, spezielle Sprungskier gab es noch nicht.

sportlicher Erfahrung (z.B. 1914 Platz zwei im Springen in Garmisch); er blieb bis 1919 Vorsitzender. Dank der Gründung des Landes-Skiverbandes konnten auch die ersten Landesmeisterschaften durchgeführt werden, auch wenn es Jahre zuvor anlässlich des Wintersportfestes in Zell am See schon ein Kräftemessen der besten Salzburger gegeben hatte. 1912/13 in Mühlbach am Hochkönig dominierten die ausländischen Gäste, der erste Landesmeister war ein Norweger namens Knudsen. Im Winter darauf hatten die Heimischen schon viel gelernt, in St. Johann setzte sich der Mühlbacher Schwaiger durch. Wenig später war der so junge Skilauf nicht mehr Vergnügen, er wurde zur Notwendigkeit der Landesverteidigung.

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Abb. 5: Die k.u.k.-Skiwerkstätte in Salzburg, zum Militärkommando Innsbruck gehörend, kann als erste Skifabrik Österreichs bezeichnet werden.

Die neue Ära nach dem Ersten Weltkrieg begann mit den österreichischen Meisterschaften 1920 in St. Johann im Pongau. Allmählich kam wieder Ordnung in den Skibetrieb, was einer ganzen Reihe von Skipionieren der zweiten Generation zu verdanken war. Nennen wir ein paar Namen, stellvertretend für alle: Die Gebrüder Otto, Helmut, Hermann und Siegfried Amanshauser (Otto legte 1925 die Prüfung zum Staatlichen Skilehrer ab), dazu Max Deutsch, Willy Schweitzer, Markus Maier, Andi Krallinger, Edi Galeitner, die Brüder Hans und Max Hauser, Josef Pölzleitner, Carl Strahal, Hannes Schroll, Willi Köstinger sen., Peter Radacher, Gregor Höll, Sepp Bradl, Rudolf Lettner, seine Tochter Käthe, Walter Reinhardt, Hans Koch, Heinz Hinterauer, der als erster Salzburger einer Olympia-Delegation angehörte (St. Moritz, 1928), Heinz Palme. Mitte der Dreißigerjahre zählte der SLSV 33 Vereine mit mehr als 2.600 Mitgliedern. Der Höhenflug sollte freilich nur von kurzer Dauer sein, die politischen Veränderungen machten auch dem Sport schwer zu schaffen (siehe das Kapitel »Skisport unterm Hakenkreuz – Sieben verlorene Jahre«).

Zum zweiten Mal bei null begonnen

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Bereits wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges fand sich eine Handvoll begeisterter Funktionäre zusammen, um den SLSV neu zu gründen. Am 6. Oktober 1945 wurde der Obmann des Salzburger Skiclubs, Heinz Karl, zum Vorsitzenden gewählt. Knapp vor Weihnachten 1945 wurde der erste Trainingskurs mit 23 Teilnehmern

Historischer Seitenblick 1911 Von den ersten Ski- und Rodelwettkämpfen 1911 in St. Johann im Pongau, zu denen laut Presse »die Frühzüge zahlreiches Publikum brachten und der Salzburger Skiklub in stattlicher Zahl mit vielen Damen erschienen war«, sind Ausschreibung und Ergebnisse erhalten. Der Ausschreibung sind die Kampfrichter von damals zu entnehmen: Anton Tschan, Benjamin Pezzei aus Innsbruck, Fr. Barth, Gg. Bilgeri, Fr. Rigele und G. v. Wolfstein. Das Programm: Vormittags Volkslauf über 3 km, Abfahrtslauf über 5 km; dieser sowie die folgenden Läufe sind nur offen für Skiläufer vom 15. Lebensjahr aufwärts, welche dem Mitteleuropäischen Skiverband oder einer von ihm anerkannten Vereinigung angehören; nachmittags: Hindernislauf (Slalomlauf), Juniorensprung­lauf, Seniorensprunglauf. Soweit die Aus­schrei­ bung. In der Presse wurden die Resultate u.a. wie folgt abgedruckt: Sieger im Volkslauf Josef Bortenkirchner 7 Min. 1 Sekunde, Sieger im Abfahrtslauf Georg Ausserbichler (Mühlbach) 15 Min. 37 Sek., Sieger im Slalomlauf Erich Salem Note 2,34, Sprunglauf Junioren Josef Egger (Kitzbühel) Note 1,772, außer Konkurrenz sprang der Senior J. Filzer in tadelloser Haltung 23 Meter.

Abb. 6: Historisches Dokument vom Dezember 1945.

am Seekarhaus in Obertauern durchgeführt. Die ersten Wettkämpfe fanden schon im Jänner 1946 statt, so der erste Sprunglauf am Mitterberg, später der Bundesländervergleichskampf in Eisenerz, bei dem z.B. Hans Eder den Langlauf der Junioren gewann, danach die ersten Nachkriegs-Landesmeisterschaften in Obertauern und Bischofshofen. Bis zum Winter 1947 waren im Verband wieder 30 Vereine zusammengeschlossen, erster Höhepunkt auf Verbandsebene waren 1948 die zweiten österreichischen Nachkriegsmeisterschaften in Bad Gastein (alpin) und in Bad Hofgastein (nordisch). Der unverwüstliche Sepp Bradl wurde umjubelter Meister im Sprunglauf, Annelore Zückert holte sich den Riesentorlauf. In der Folge wurden viele wichtige Kapitel im österreichischen Skilauf in unserem Bundesland und von Salzburger Sportlern geschrieben. Hand in Hand gingen sportlicher Aufschwung und Organisation bedeutender Veranstaltungen. Jedes Jahrzehnt hatte seine sportlichen Protagonisten: Die Fünfzigerjahre mit Thea Hochleitner, Lotte Blattl, Josefa »Putzi« Frandl, Ernst Oberaigner, dem unverwüstlichen Sepp Bradl und seinen Springer-Kollegen, in den »Sechzigern« eine eher nordische Dominanz mit Otto Leodolter und Willi Köstinger, das siebente Jahrzehnt mit Annemarie Pröll, Monika Ka-

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Abb. 7: Historisches Dokument vom Dezember 1946.

serer, David Zwilling, der Übergang in die Achtzigerjahre schließlich mit Hans Enn, Erwin Resch, Rudi Nierlich, Sylvia Eder, Roswitha Steiner und Alfred Eder, der Aufbruch des vorletzten Jahrzehnts mit Ulrike Maier und Petra Kronberger. Die ganz großen Erfolge prägten die nächsten Jahre: Namen, wie Hermann Maier, Thomas Stangassinger, Alexandra Meissnitzer, Felix Gottwald, Manuela Riegler und Marlies Schild stellvertretend für viele mehr, stehen als jüngste Garanten des großen Aufschwunges in Salzburg. Und dazwischen immer wieder die Bestätigung des unermüdlichen Einsatzes, des großen Fachwissens der heimischen Funktionäre anlässlich großer, herausfordernder Veranstaltungen: Alpine Skiweltmeisterschaften 1958 in Bad Gastein und 1991 in Saalbach-Hinterglemm, die erste Biathlon-Weltmeisterschaft der Skigeschichte 1958 in Saalfelden, nordische Junioren-Weltmeisterschaften 1988 und 1999 in Saalfelden, zweimaliges Weltcup-Finale der Alpinen in Saalbach-Hinterglemm und einmal in Altenmarkt/Zauchensee und Flachau, dazu ebendort alpine Junioren-WM und in Bad Gastein Junioren-WM im Snowboard. Nicht zu vergessen alljährlich das Finale der Vierschanzen-Tournee in Bischofshofen, dort auch Bewerbe der nordischen Weltmeisterschaften Ramsau 1999 und und und. Nur der große Traum ging nicht in Erfüllung: Salzburg als Schauplatz Olympischer Spiele – drei Bewerbungen brachten ebenso viele Niederlagen.

Das Zeitalter der Pioniere Wilhelm Ritter von Arlt (1853–1944) und Ignaz Rojacher (1844–1891)

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Der in Prag geborene Wilhelm Ritter von Arlt, Sohn eines Augenarztes mit Professur an der Universität Wien, kam 1876 erstmals ins Rauriser Tal, um sich über die Pinzgauer Rinderrasse zu informieren. Er hatte Landwirtschaft und mehrere Semester Chemie

Abb. 8: Die Vorläufer des Weltcups waren die klassischen Rennen und internationale Wintersportwochen, hier die Einladung von Bad Hofgastein für 1949.

Das waren noch Zeiten … Die österreichischen SkisportlerInnen dürfen sich schon seit vielen Jahren über ein höchst professionelles Umfeld freuen. Dass es vor ein paar Jahrzehnten ganz anders gewesen ist, lässt sich an Aussagen früherer Akteure erkennen. Die Lektüre ist vor allem jenen zu empfehlen, die heute ab und zu ein Klagelied anstimmen oder unzufrieden sind. Was hätten sie denn damals gesagt? Lassen wir drei aus den 50er- und 60er-Jahren zu Wort kommen. Die alpine Rennläuferin Traudl Eder, verheiratete Reinstadler, erinnert sich: »Vom ÖSV aus konnten wir gemeinsam mit der Nationalmannschaft trainieren. Wir wurden sehr unfreundlich aufgenommen und durften nur ›hinten nachfahren‹. Das Material wurde besser, es gab eine Sicherheitsbindung, statt Schnürschuh harter quälender Lederschnallenschuh, die Schihosen wurden hauteng (und saukalt), die Schi wurden auch schneller. Im Sommer musste ich mir immer eine Arbeit suchen, da die Verträge nur Material und Unkosten deckten. Für die Versicherung musste man selber sorgen, die damals gerade Bergungs- und Krankenhauskosten abdeckten. Durch meine Verletzungen wurde ich immer wieder zurückgeworfen und musste mir den Platz in der Nationalmannschaft im Vorwinter bei den ersten Rennen jedesmal neu erkämpfen. So musste ich auch für die Olympia-Qualifikation 1964 mit den schlechtesten Nummern, auf Grund meiner vorigen Verletzung, mit weiteren sieben um zwei Plätze kämpfen. Trotzdem war es für meine Persönlichkeit eine lehrreiche Zeit, die ich nie missen möchte und an die ich mich gerne erinnere.« Der mehrfache Landesmeister und Kaderläufer Rupert Salzmann

blickt zurück: »Es war eine amateurhafte Zeit, die Reisen wurden mit Bahn oder Bus durchgeführt. Zu Bauernrennen fuhren wir teils mit dem Motorrad, Ski seitlich aufgepackt, war manchmal sehr frisch, aber schön. Trainings- und Rennski war eins. Präpariert wurde selbst. Pisten wie heute gab es kaum, Sicherheitszäune und Netze waren Tiefschnee und Bäume. Bin einmal mit der Bahn Richtung München gefahren, um die neuen Skischuhe abzuholen. Mit der Bahn zurück nach Bischofshofen, Ankunft 2 Uhr früh, danach 14 Kilometer Marsch mit Ski, Schuhen, Rucksack aufs Rupertihaus. Dabeisein war alles, ein Traum für jeden Burschen.« Ulrich (Uli) Öhlböck war über Jahre Österreichs bester nordischer Kombinierer. Erstaunlich, wenn man in seinen Aufzeichnungen liest: »Die Betreuung ab dem Juniorenalter war seitens des Schiverbandes mangelhaft. Wir wurden zu Trainingskursen zusammengezogen. Nach Abschluss waren wir auf uns selbst gestellt und trainierten nach eigenen Vorstellungen. Es wurde uns kein Trainingskonzept mitgegeben, geschweige eine Jahresplanung vorgelegt. Es wurde lediglich gesagt: ›Ihr müsst trainieren und trainieren.‹ Aber wie, das sagte uns keiner. Als Kombinierer waren wir zeitweise bei den Langläufern oder bei den Spezialspringern in den Trainingslagern. Wir wussten nie, wohin wir wirklich gehörten. Unser Trainings- und Wettkampfmaterial mussten wir selbst warten und für die Rennen vorbereiten. Spezialwachse haben wir aus eigener Tasche bezahlt. Bei der Qualifikation für Olympia oder WM wurden immer neue Hürden erfunden und aufgestellt. So wurde die Leistungsenergie bereits bei der Überwindung dieser teilweise unnötigen Hürden (Hindernisse, Schikanen) verbraucht. Dennoch: Es war eine schöne Zeit, die ich nicht vergessen möchte.«

studiert und interessierte sich auch für den Bergbau. Das führte ihn bei einem seiner Rauriser Besuche unweigerlich mit Ignaz Rojacher zusammen, der als provisorischer Waschhutmann im Goldbergwerk Kolm-Saigurn begann und es 1876 pachtete. 1880 kaufte er den Goldbergbau um 5.000 Gulden, errichtete eine in Paris gekaufte elektrische Lichtanlage (die erste im Salzburgischen), 1881 eine Telefonanlage. Als Rojacher in Nöten war, half von Arlt mit Geld aus. Der aus dem Gaißbachtal stammende frühere Truhenläufer, der sich sein erstes Geld schon mit zwölf Jahren in der Mine hatte verdienen müssen, und der »Studierte« aus Prag wurden kongeniale Partner und Freunde. 1885/86 reisten die beiden nach Falun in Schweden, um im dortigen Kupferbergbau ein bestimmtes Extraktionsverfahren kennenzulernen. Gleichzeitig kamen die beiden erstmals mit dem Skisport in Berührung, von Arlt nahm »Schneebretter« mit zurück nach Rauris. Vorerst aber standen Planung und Errichtung des Sonnblick-Observatoriums an; um die kürzeste Strecke zu erforschen, erkletterte von Arlt im Sommer 1886 allein die bisher unbezwungene Nordkante, ein bergsteigerisches Husarenstück. Die Eröffnung des Observatoriums am 2. September war ein großes Ereignis, auch im Ausland. 1887 duellierten sich die beiden Freunde auf den Sonnblick-Hängen: Rojacher fuhr auf dem 80 cm langen und 20 cm breiten, aufgebogenen »Knappenross« schneller zu Tal als von Arlt mit den Skiern.

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Da Rojacher, mittlerweile für seine Pionierarbeit vom Kaiser ausgezeichnet und nach dem Verkauf des Goldbergwerkes an belgische Betreiber als Postmeister in Rauris tätig, bereits 1891 verstarb, lag es nun an von Arlt, seine erworbenen Fähigkeiten als Skifahrer zu verbreiten. 1894 absolvierte er seine berühmt gewordene Skiabfahrt vom Sonnblick, in der Folge war kein Gipfel vor ihm sicher, er lief und stieg von Kaprun auf die GlocknerPasterze und fuhr zurück, Wiesbachhorn, Schareck usw. Das alles auf seinen zwei Meter langen Brettern in der von ihm forcierten Einstock-Technik. 1899 ließ von Arlt zu Ehren des verstorbenen Freundes Ignaz die Rojacherhütte erbauen. Der bärenstarke Prager fuhr zu mancher Skitour mit seinen Brettern auf dem Fahrrad, um dann mit dem Rad auf dem Rücken abzufahren. Seine vielfältige Arbeit, das Abhalten von Skikursen, die Führung der von ihm gegründeten Sektion Rauris des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und die Verbreitung des Skisportes beherrschten fortan das Leben des Ritters, der im Jahr 1937 auch Organisator des ersten Sonnblick-Rennens war. 1944 starb von Arlt im 91. Lebensjahr in Rauris, das ihn längst zum Ehrenbürger »geadelt« hatte. Er und Ignaz Rojacher können durchaus als die ersten Skipioniere Salzburgs bezeichnet werden, neben dem Städter Josef Zwick, der dem neuen Sport ab 1889 zugetan war und ihn ebenso tatkräftig verbreitete.

Georg Bilgeri (1873–1934)

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Der gebürtige Bregenzer war schon in jungen Jahren ein hervorragender Bergsteiger und begeisterter Anhänger des Skilaufes. 1902 wurde er mit einem Bataillon Kaiserjäger nach Salzburg versetzt. Dadurch kam es zu Kontakten mit den hier stationierten »Rainern« und dem Feldkanonenregiment 41 – auch dort warb der ehrgeizige Bilgeri für das Skifahren. Ein wichtiger Impuls folgte im Jahr 1905: An der Lehener Brücke in Salzburg wurde in der Franz-Josef-Kaserne die k.u.k.-Skiwerkstätte gegründet, die erste Skifabrik auf österreichischem Boden, später wurde sie nach Itzling übersiedelt – von hier aus wurde die gesamte Donaumonarchie mit Skimaterial versorgt. Kommandant der Kaiserschützen-Einheit war Hauptmann Dr. Otto Duffek, später Schriftführer des 1911 gegründeten Landes-Skiverbandes. Gebaut wurden die Skier für die Soldaten unter Anleitung des nach Salzburg abkommandierten Bilgeri. Der ließ nicht nur Skier bauen und war selbst ein ausgezeichneter Läufer (1906 belegte er im »Fernlauf« von der Schmittenhöhe nach Zell am See mit elf Sekunden Rückstand auf den Sieger Dr. Gruber Platz 2), sondern ließ nichts unversucht, in Salzburg Anhänger für den neuen Sport auf den Bretteln zu finden und dafür zu begeistern. Wer ihm geeignet schien, ein guter Skiläufer zu werden, dem schickte er aus der k.u.k.-Skiwerkstätte ein Paar Ski ins Haus mit der wohlwollenden Aufforderung, sich am nächsten Sonntag zu einer genau festgesetzten Stunde an der Straßenbahn-Haltestelle beim Café Bazar einzufinden, um einen Skiausflug zu machen. Mit der Zeit wurde die Schar der Anhänger immer größer, sie wurden auch besser, man konnte erste schwere Touren in die Berge unternehmen. Im Jahr 1910 wurde Bilgeris Vision vom ersten Skiverein in der Stadt wahr, der SC Salzburg wurde gegründet. Die Aktivitäten weiteten sich aus, die Touren führten bis zum Großvenediger und auf viele andere Gipfel der Tauern. Dabei vergaß Bilgeri nie, seine Zweistocktechnik zu präsentieren und sie über die Einstocktechnik von Mathias Zdarsky zu stellen – die unterschiedliche Philosophie der beiden Pioniere führte zu Auseinandersetzungen, die man heute nicht mehr verstehen kann. Auch wegen einer Bindung kam es zum Streit, Zdarsky warf Bilgeri ein Plagiat vor, der Offizier drohte sogar

Abb. 9: Ignaz Rojacher war auch ein begeisterter Jäger.

Abb. 10: Georg Bilgeri in der für ihn typischen Abfahrtshaltung.

ein Duell an, letztlich sorgte seine Zahlung als Lizenzabgabe für Beruhigung. Bilgeris Buch »Der alpine Skilauf« wurde eine begehrte Lektüre, der Arlberger Hannes Schneider einer seiner wichtigsten Schüler, seine Kurse von Zell am See bis Bad Hofgastein erfreuten sich großer Beliebtheit. Seine Aktivitäten, basierend auf einem guten Marketing, waren seinen HeeresVorgesetzten ein Dorn im Auge, er wurde 1911 für zwei Jahre ins ungarische Komorn strafversetzt, nutzte aber auch diese Zeit für Skikurse in der Hohen Tatra und in den Karpaten. 1914 holte man ihn zum 14. Korps der k.u.k.-Armee zurück, er stellte u.a. eine Bergführertruppe auf, zu der auch Luis Trenker gehörte, mit seinem »vereinfachten Lehrweg« war er maßgeblich an der Skiausbildung der Soldaten beteiligt; zahlreiche seiner Ideen wurden in die Praxis umgesetzt, etwa Harschteisen, Klebefelle, Gleit- und Klebewachse. Viele seiner Soldaten waren so gut ausgebildet, dass sie später ausgezeichnete Arbeit als Skilehrer leisten konnten. Nach Kriegsende schied Oberst Bilgeri aus der Armee aus, übersiedelte nach Bad Hofgastein und wurde, großzügig unterstützt von Bürgermeister Rudolf Bachbauer, Initiator skisportlicher Einrichtungen. 1921 wurde mit dem Bau einer Schanze am Fuß der Schlossalm begonnen, im Jänner 1922 fand die Eröffnung des größten Salzburger Sprunghügels statt, Max Deutsch sprang für damalige Verhältnisse sensationelle 42 m, Sepp Bildstein ein Jahr später schon 56 m, Bilgeri und Co. organisierten 1923 auch die österreichischen Skimeisterschaften im Gasteiner Tal. Die Entwicklung des Skisportes in Salzburg ist untrennbar mit Georg Bilgeri verbunden, er starb im Dezember 1934 während eines Skikurses auf dem Patscherkofel bei Innsbruck.

Dr. Fritz Rigele (1878–1937) Der junge Notar, der in Saalfelden und Oberndorf amtierte und später nach Wels übersiedelte, lernte um das Jahr 1900 das Skifahren nach norwegischem Muster kennen. Er wurde Tourenkamerad der gleichgesinnten Bilgeri, Duffek, Barth, Karl, Thalhammer und Zwick. Für seine Hochtouren verwendete Rigele schon 1911 von ihm entwickelte »Sommerskier«. Trotz seiner Freundschaft zu Bilgeri, den er 1908 bei einem Skikurs in Obertauern kennengelernt hatte, lehnte er den Telemarkschwung ab und ging auch bald von der Bilgeri-Bindung zur leichteren nordischen Huitfeld-Bindung und später zum Langriemen über. Im Jahr 1910 wurde Dr. Rigele, der auch aktiver Läufer war, zum ersten Obmann des neuen SC Salzburg gewählt, ihm zur Seite weitere Skipioniere wie der Linienschiffs-Leutnant Geza von Wolfstein und Franz Barth als Fahrwart, heute würde man wohl sportlicher Leiter sagen. Schon im ersten Winter wurden unter Rigele 15 Skikurse abgehalten, dazu gab es jedes Wochenende große Touren, die bis ins Venedigergebiet führten. Im Jahr 1911 übernahm Dr. Rigele die nächste ehrenvolle und sporthistorisch bedeutsame Funktion: Er wurde bei der Gründungsversammlung des Salzburger Landes-Skiverbandes zum Obmann gewählt, als Schriftführer amtierte der k.u.k.-Offizier Dr. Otto Duffek, Geza von Wolfstein leitete den Ausschuss für Skitechnik und Wettlauf. Die Bedeutung des SLSV und seiner führenden Kräfte wurde im September 1912 dokumentiert, als der Sitz des Österreichischen Skiverbandes von Innsbruck nach Salzburg verlegt wurde (bis 1919); Geza von Wolfstein wurde zugleich zum 1. Vorsitzenden gewählt (in St. Johann/Pongau wurde später eine Schanze nach ihm benannt), Dr. Rigele zu seinem Stellvertreter, Dr. Duffek zum Schriftführer. Wolfstein und Barth begaben sich umgehend auf eine mehrmonatige Norwegen-Reise, um den

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Skilauf noch besser kennenzulernen, Wolfstein startete auch am Holmenkollen. Dr. Rigele hatte später im Ersten Weltkrieg als Alpinreferent der Kaiserjäger eine wichtige Funktion, wobei er zahlreiche Skikurse für die k.u.k.-Soldaten abhielt. Von 1927 bis 1930 war er Präsident des ÖSV.

Otto Amanshauser (1897–1971) Im Ersten Weltkrieg war er Militär-Skilehrer, Heeresbergführer und Lawinenspezialist. 1925 legte er die staatliche Skilehrerprüfung ab, war Verfasser eines anerkannten Lehrbuches über den alpinen Skilauf, Vortragender und auch ein ausgezeichneter Rennläufer, der zahlreiche Preise gewann. So belegte Otto Amanshauser 1925 mit der Salzburger Mannschaft den zweiten Platz beim Teamspringen auf dem Semmering. Gemeinsam mit seinem Bruder Hermann leitete er auf der Zistel die Skischule des SC Salzburg, wobei er besonders sorgfältig die talentiertesten Burschen betreute, wie den später zur Weltklasse zählenden Hans Hauser. Auch die anderen zwei Amanshauser-Brüder Dr. Helmut und Siegfried waren Skisportler der ersten Stunden und wirkten im gesamten Bundesland. Besondere Verdienste erwarb sich Siegfried Amanshauser (später Mitinhaber der Skifabrik Hinreiner&Amanshauser) vorerst rund um die Stadt Salzburg und dann in St. Johann, wo er 1930 die Obmannstelle im Wintersportverein übernahm. Er führte den Verein bis 1939 und war in seiner Obmannzeit Cheforganisator zahlreicher Veranstaltungen. Vor seiner St. Johanner Zeit hatte sich Siegfried Amanshauser in der Stadt Salzburg um den Skinachwuchs gekümmert. Er war der »Entdecker« des Gaisberges als Skigelände und Initiator der Zistelschanze am Mitteregg; das Eröffnungsspringen am 25. Februar 1923 sahen über 2.000 Zuschauer, Siegfried Amanshauser zeigte mit 34,5 m den weitesten Sprung. Sein Schützling Carl Strahal gewann den Bewerb.

Aus dem Tagebuch des Josef Zwick

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In der Zellulosefabrik Hallein war ein junger schwedischer Ingenieur namens Aberg angestellt und dieser Mann hielt im Jahre 1889 im kleinen Kurhaussaal einen Vortrag über Skifahren. Er hatte dazu als »corpus delicti« auch gleich mehrere Paar Skier, lange, kurze, schmale, breite, ja sogar ein Paar vorne und hinten aufgebogene mitgebracht. Zu den begeisterten Zuhörern gehörten neben meist älteren Herren auch wir drei, kaum den Lehrlingsjahren entwachsene Buben, Kirchmaier, der nachmalige Besitzer des Sporthauses Witting in Innsbruck, Sepp Ripper, ein Tischlergeselle und nachmaliger k.u.k.-Turn- und Fechtlehrer in Wr. Neustadt, und ich. Wegen Geldmangel mussten wir die Skier selbst fertigen. Der Tischlergehilfe »baute« das Paar, ich als Lederfachmann machte die Bindung und Kirchmaier gab ein oder zwei Gulden dazu. Nun hatten wir zu dritt ein Paar Ski. Nach Geschäftsschluss machten wir damit unsere ersten Versuche. Diese verliefen aber ergebnislos, fehlte doch der primitiven Bindung jede Lenkbarkeit für unser Terrain. Es vergingen Jahre, bis ich wieder Begeisterung empfand. Deshalb, weil Zdarsky die Lilienfelderbindung vorstellte. Ich fragte, es war 1897, bei Erzeuger Engel an, anstatt einer Antwort brachte mir eines schönen Tages der Postbote ein sehr langes Paket mit einem Paar Skiern und einem sehr langen, dicken Bambusstock. Und das war der Anfang zu einem langen Skiläuferleben. Die erste Übungsfahrt führte mich vom Schartentor am

Abb. 11: Wenn einmal kein Fotoapparat zur Hand war, wurde gezeichnet: Otto und Siegfried Amanshauser.

Historischer Seitenblick 1929 Einem zeitgenössischem Bericht über das Eröffnungsspringen auf der neuen Wasserfallschanze in Bischofshofen am 10. Februar ist u.a. zu entnehmen: »In Bischofs­ hofen hat man wohl noch nie eine solche Sportveranstaltung gesehen. Unter den Klängen der Bundesbahnermusikkapelle marschierte eine große Zahl von Sportlerinnen und Sportlern zur Sprungschanze. Trotz eines bürgerlichen Schlittenrennens waren über 1.000 Besucher erschienen, um mit Begeisterung die Leistungen der Springer zu sehen. Die Konkurrenz wurde von Bundesmeister Hannes Schroll mit einem herrlichen 35-Meter-Sprung eröffnet. Nun folgte Sprung auf Sprung und alle 16 angetretenen Springer hielten sich glänzend. Wohl wurde Hannes Schroll Erster, aber Wagner aus Saalfelden blieb ihm dicht auf den Fersen. Nur durch seine glänzende Haltung blieb Schroll an der Spitze. Die weitere Reihung: 3. Feitl (Mürzzuschlag), 4. Lipsky (Steyr), 5. Holztrattner (Hallein). Bei den Jugendlichen hatte Höller (Itzling) den weitesten Sprung mit 33 m, musste aber den ersten Platz an Krallinger (Bischofshofen) abtreten, da dieser seine 30 m mit selten schöner Haltung stand. Großartige Leistungen wurden ausser Konkurrenz erzielt. Schroll sprang 42,5 m, die drei zehnjährigen Knaben Toferer, Ebenlechner und Reinhardt je 27 m. Mit einem prächtigen Doppelsprung von Feitl und Schroll wurde das Springen beendet. Es war ein prachtvoller Tag und ein voller Erfolg.«

Mönchsberg hinunter auf den sogenannten Krauthügel in Nonntal, ich fuhr sturzfrei die sanften Hänge hinab. Mich hatte der Skiteufel in seine Krallen bekommen. Diese Probezeit erforderte sehr viel Begeisterung, hatte ich doch gar keinen Lehrer und das sehr gute erste Buch von Zdarsky kannte ich auch noch nicht. Gersberg, Judenberg waren schon hinter mir, als ich im Februar 1899 die Gaisbergspitze in Angriff nahm. Von der Zistel ging es hinunter nach Guggental und dann nach Gnigl, es war meine erste ordentliche alpine Skifahrt überhaupt. Langsam bekam ich dann Anhänger, mit denen ich am Gaisberg, Rossfeld, Schlenken fuhr, Weihnachten 1900 am Sonnblick, im Jahr darauf auf der Hohen Salve. Dort demonstrierte mir mein alter Freund Kirchmaier ganz kurz den Stemmbogen, es funktionierte und machte schon am nächsten Tag von Kitzbühel über das Horn nach St. Johann großen Spass. Im Jahr 1903 machte ich am Gaisberg die Bekanntschaft mit Oberleutnant Bilgeri. Gemeinsam fuhren wir, noch mit der langen Alpenstange, des Öfteren ab. Unter seinen Schülern befand sich auch Herr von Wolfstein, der später ein fanatischer Verehrer aller Dinge, die aus Norwegen kamen, wurde. Ich erlebte in langen Jahren die verschiedensten Bindungen: Rohr, Lilienfelder, Bilgeri – und damit die verschiedensten Fahrweisen, wie Stemmbogen, Telemark und Christiania. Der Übergang zur Norweger-Bindung brachte den ausschlaggebendsten Umschwung. Fester Backen, feste Führung (Bildsteinstrammer) usw. Es war dann auch ein Siegeszug der langen Bretter. Auch an Wettfahrten nahm ich einige Male teil, so 1906 Schmittenhöhe – Zell am See, 1907 von der Gaisbergspitze ins Tal. 1906 durchquerte ich mit Bilgeri zum ersten Mal auf Skiern das Steinerne Meer von Maria Alm nach St. Bartholomä. Anfangs alleine und viele weitere Fahrten mit Begleitern waren die Ergebnisse meiner Pläne und daher darf ich wohl mit gutem Rechte sagen, dass ich Salzburgs nähere und weitere Umgebung zu einem großen Teile dem Skilauf erschlossen habe. Einige Begleiter und Skipioniere, mit denen ich zusammen Erstlingsfahrten durchführte, sollen nicht unerwähnt bleiben: Hess, der langjährige Schriftleiter der Alpenvereins-Zeitschrift, Ing. Kleinhans, Ing. Reinl, Bilgeri, Ritter von Arlt, General Czant, mein Freund Friedl, Lehrer Waibl in Mühlbach, Georg Weiss aus Berchtesgaden.

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Skisport unterm Hakenkreuz

Sieben verlorene Jahre

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Es war ein Symbol mit schlimmen Vorzeichen, das Skiläufer aus Saalfelden während einer Tour am 2. November 1933 entdeckt hatten: Im Hüttenbuch auf der Abergalm prangte ein kräftiges Hakenkreuz. Im kleinen Kreis wurde diskutiert, wohl niemand ahnte, was in den nächsten Jahren auf alle zukommen würde. Bei den Tiroler Meisterschaften 1934 kam es vor dem Springen zum Eklat, als plötzlich nationalsozialistische Lieder angestimmt und großdeutsche Parolen gerufen wurden. »Steter Tropfen höhlt den Stein« – unter diesem Motto müssen die Anfänge des späteren Terrors durch das Nazi-Regime gesehen werden. Und es wurde langsam ausgehöhlt. Die ersten Vorboten dafür, den Sport der künftigen nationalsozialistischen Diktatur einzuverleiben und ihn für propagandistische Zwecke zu missbrauchen, wurden 1936 bei den Olympischen Spielen sichtbar; zunächst bei den Winterspielen in GarmischPartenkirchen und ein paar Monate später bei den Sommerspielen in Berlin. Das Garmischer »Vorspiel« betraf in erster Linie den Skisport und damit Österreichs männliche Alpin-Asse, ausgenommen »Guzzi« Lantschner, der im Jahr zuvor die reichsdeutsche Staatsbürgerschaft angenommen hatte und in Leni Riefenstahl-Filmen mitwirkte. Ausgeschlossen blieben etwa Matt, Pfeifer, Walch, Gstrein, der Salzburger Hans Hauser – alle Anwärter auf olympisches Gold. Offiziell wurden sie vom IOC abgelehnt, weil sie als Skilehrer dem damaligen Amateurstatus nicht entsprachen; dass auch andere Gründe eine Rolle gespielt haben mögen, enthüllte der spätere Präsident des Salzburger Skilehrerverbandes, der Zeller Richard Rossmann; er war damals nominiert, bekam aber dann in Garmisch-Partenkirchen das Startverbot mitgeteilt. Er erzählte: »Weil wir als Skilehrer in der Woche sechs Schilling verdienten, haben wir nicht als Amateure gegolten. Der wahre Grund war aber der, dass die Deutschen nach unseren Trainingsfahrten auf dem Kreuzeck gesehen haben, dass sie gegen uns nicht den Funken einer Chance gehabt hätten.« Toni Seelos durfte noch als Vorläufer auf den Slalomhang, als er aber im ersten Durchgang sechs Sekunden schneller war als der Nächste, durfte er zum zweiten Lauf nicht mehr antreten. Somit war der Weg frei für Franz Pfnür aus Berchtesgaden, auf den die Propagandamaschinerie von Joseph Goebbels gesetzt hatte. Rossmann wurde später an die Deutsche Reichsakademie für Leibesübungen nach Berlin beordert, wo er zwischen 1937 und 1939 die »unglaublichen Möglichkeiten« in der Ausbildung erleben konnte, anderseits aber Augenzeuge u.a. der brutalen Reichskristallnacht wurde. Auch an anderer Stelle war der sportpolitische Einfluss der neuen Machthaber schon deutlich zu erkennen: Die österreichischen Meisterschaften 1936 waren nur mehr »national beschränkt« ausgeschrieben, Ausländer waren nicht zugelassen. Nur

Historischer Seitenblick 1935 Es mag als Wagnis erschienen sein, noch Ende Mai, wie in der Presse 1935 zu lesen war, im Tennengebirge Skiwettkämpfe zu veranstalten. Die Durchführung des Abfahrts- und Torlaufes im Gebiete der Laufener Hütte am Christihimmelfahrtstage hat aber den Veranstaltern recht gegeben. Peter Schintlmeister, der Sportwart des jungen Abtenauer Skiklubs, hat die Veranstaltung zum vollen Erfolg geführt. Die Abfahrt führte vom Gipfel des Fritzerkogels (2.320 m) über 600 Höhenmeter hinab, der Torlauf wurde an einem etwa 250 Meter hohen Steilhang unter der Nordwand des Fritzerkogels gesteckt. Das Ziel beider Läufe lag in der Mulde nächst der Laufener Hütte (etwa 1.720 m). Es waren 49 Wettläufer erschienen. Die Bestzeit im Abfahrtslauf fuhr Emil Mrazek (SAK) in der Zeit von einer Minute und 33 4/5 Sekunden. Im Torlauf siegte Rudolf Hauser mit 45 Sekunden. Die Kombination gewann Mrazek. Bei den Damen siegte Käthe Lettner in beiden Läufen. Die Siegerverkündigung und Preisverteilung fand abends in Windhofers Gasthof Zur Post in Abtenau statt. Nach herzlichen Begrüßungsworten des Obmannes des Skiklubs Abtenau, Posch, beglückwünschte Hofrat Hofmann-Montanus, der in Vertretung des Landeshauptmannes an der Veranstaltung teilgenommen hatte, den Klub. Die Preisverteilung nahm der Obmann des Skiklubs Salzburg, Heinrich Karl, vor. Die zahlreichen Ehrenpreise wurden allgemein bewundert.

Abb. 12: So begann nach der Machtübernahme jeder Trainingskurs, erst nach dem Nazi-Gruß konnten die Athleten ihr Programm beginnen.

noch einmal wurde dieses Verbot aufgehoben, nämlich bei den Akademischen Weltwinterspielen 1937 in Zell am See, da durften zum letzten Mal ausländische Teilnehmer an den Start gehen. Einer der Sieger damals war übrigens der spätere Eiger-NordwandBezwinger Heinrich Harrer.

Telegramm des »Führers« Ab 13. März 1938 überschlugen sich nicht nur die politischen Ereignisse mit dem Anschluss Österreichs, der Sport wurde in atemberaubendem Tempo in den Würgegriff genommen. Hannes Schneider, der große Arlberger Skipionier, wurde am Tag des Einmarsches verhaftet und für 25 Tage eingesperrt, ehe er später dank amerikanischer Freunde in die USA ausreisen konnte und in Mount Cranmore eine Skistation aufbaute. Sepp Bradl verbesserte eine Woche später in Planica den Weltrekord im Skifliegen auf 107 m und durfte sich über ein Telegramm aus Berlin freuen: »Zu Ihrem schönen Erfolg lässt der Führer und Reichskanzler Sie herzlichst beglückwünschen. Gezeichnet Staatsminister Dr. Meißner.« Am 12. April 1938 erließ »Sportminister« Hans von Tschammer und Osten den Erlass, die Ostmark als Gau 17 in den Deutschen Reichsbund für Leibeserziehung (NSRL) einzugliedern – damit war die Selbstständigkeit des rotweißroten Sportes endgültig vorbei. Was folgte, waren Formalitäten. Im Mai löste sich auf einer außerordentlichen Generalversammlung in Mallnitz der Österreichische Skiverband auf, die Landesverbände folgten, so am 7. Juni der Salzburger Landes-Skiverband. Mit dieser Auflösung ging die Umbenennung praktisch aller Vereine einher – der SC Bad Gastein z.B. wurde zur Sektion Skilauf des Deutschen Turnvereins, der SK Bischofshofen zur Skisektion des Turnerbundes, der SC Grödig wurde vorübergehend dem SC Schellenberg im benachbarten Bayern angegliedert – und auch die Meisterschaften erhielten neue Namen: Aus den Landesmeisterschaften wurden Kreismeisterschaften, die österreichischen Meisterschaften hießen fortan Ostmark-Meisterschaften. Und auch die Obmänner

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Abb. 13: Nach der Auflösung des ÖSV und seiner Landesverbände bekamen auch die Urkunden ein neues Gesicht.

Abb. 14: Ausschreibung für Wettkämpfe der Studenten 1942 in Bad Hofgastein, »ausgewählte« Ausländer durften an den Start gehen.

bekamen neue Namen, sie hießen fortan Vereinsführer. Immerhin: Man erkannte in Berlin die Bedeutung des »ostmärkischen« Skisportes und übersiedelte das zuständige Fachamt Skilauf im NSRL nach Innsbruck. Der Begeisterung für den Skisport allgemein tat die politische Umwälzung vorerst keinerlei Abbruch, es war plötzlich mehr Geld da und die Berichterstattung in den Zeitungen wurde umfangreicher. 1939 wurden die ersten gesamtdeutschen Meisterschaften in Kitzbühel ausgetragen, das Traditionsrennen in St. Anton hieß freilich nicht mehr Kandahar-Rennen, sondern musste sich das Mäntelchen mit dem Namen TschammerPokal umhängen lassen, der Reichssportführer wollte überall präsent sein. Und bei den Weltmeisterschaften in Zakopane holte sich das »großdeutsche« Team sieben von elf Goldmedaillen, vier davon durch die »Ostmärker« Sepp Bradl, Willi Walch, Helmut Lantschner und Pepi Jenewein.

Auch im Krieg wurde gesiegt

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Der Zweite Weltkrieg begann, der Skisport lief für’s Erste fast normal weiter. Allein in der »Ostmark« umfasste der Wettkampf-Kalender des Winters 1940/41 beachtliche 211 Veranstaltungen. So gewann Sepp Bradl in Innsbruck erst die Meisterschaft der »Ostmark« und dann den deutschen Titel in Spindlermühle (heute Tschechische Republik), Cortina erlebte die letzte Weltmeisterschaft, deren Resultate – etwa Platz 5 Bradls auf der Schanze – von der FIS später auf Antrag Norwegens annulliert wurden. Für Jenewein, Walch und Pfeifer war es der letzte Auftritt, ehe sie wenige Monate später den Soldatentod starben. Sie und andere Asse aus den österreichischen Alpentälern waren seit 1940 in einer Skikompanie in Mittenwald zusammengezogen; dort wurde trainiert, man konnte Rennen bestreiten und musste nur ab und zu eine Uniform anziehen – die

Abb. 15: Zumeist in Uniform wurde das Training absolviert, ein Bild aus dem Jahr 1942 vom Aufstieg Richtung Zittelhaus.

Abb. 16: Schon 1934 sorgten politische Kundgebungen für großen Unmut, dieses Bild von den österreichischen Skimeisterschaften in Mallnitz ließ nichts Gutes erahnen.

Bilder dienten dem Regime zu Propagandazwecken. Andere, wie etwa Richard Rossmann und sein Skilehrer-Kollege Karl Koller, dienten bis Kriegsende als Heeresbergführer und Ausbilder der Gebirgsjäger an der Hochgebirgs-Sanitätsschule in St. Johann/ Tirol. Damit waren sie insofern »Glücksritter«, als sie von Fronteinsätzen verschont blieben. Das trifft auch auf die Salzburger Asse Sepp Bradl, Gregor Höll und Andi Krallinger zu, die den Winter über von einem Wettkampf zum anderen fuhren. So feierte Bradl noch im Jahr 1944 zwölf Siege, Krallinger deren acht. Dabei war angesichts der ersten großen Krise an der Ostfront schon lange vorher der Hahn zugedreht worden. In einem Erlass Tschammers (nach vorherigem Entscheid der obersten NS-Führung) vom 3. Jänner 1942 hieß es: »Der deutsche Sport hat, dem Rufe des Führers folgend, Skier und Skigeräte an die Wehrmacht abzugeben. Infolgedessen sage ich für diesen Winter die angesetzten sportlichen Veranstaltungen, Lehrgänge, Wettkämpfe, einschließlich der für Garmisch-Partenkirchen vorgesehenen Skiweltmeisterschaften, ab.« Der Aufruf war von großem Erfolg getragen: Innerhalb weniger Wochen wurden 1,567.691 Paar Ski und 203.406 Paar Skischuhe abgegeben. Viel daraus wurde freilich nicht gemacht. Ein Großteil ging in Russland, Karelien, Lappland, Norwegen oder in den Karpaten zugrunde und wurde verbrannt, weil die Divisionen, denen sie beigestellt wurden, einfach keine Skiläufer in ihren Reihen hatten, keine Zeit zum Ausbilden blieb. Und man nichts dem Feind überlassen wollte. Zum Teil auch war die uralte Ausrüstung für militärische Zwecke unbrauchbar. In der Heimat wurde das Skilaufen insofern erschwert, weil im »öffentlichen Verkehr« das Mitführen von Skiern über 1,70 m nicht mehr gestattet war; freilich gab es für acht Personengruppen Ausnahmen, etwa für Skilehrer mit Skilehrerausweis oder für die Gebirgsbevölkerung, wenn sie »berufliche Zwecke oder Schulbesuche« nachweisen konnte. Die Lust am Skifahren ging ohnehin stark zurück, die Kriegswirren nahmen überhand. Umso überraschender die Wende zum Winter 1942/43: Es wurden Leihskistellen eingerichtet, um der skifahrenden Bevölkerung und Urlaubern Skigerät zur Verfügung stellen zu können, für die Stadt Salzburg waren z.B. 975 Paar vorgesehen. Auch wurden wieder mehr Skirennen genehmigt; Salzburg organisierte 1943 als einziger Gau im Deutschen Reich Meisterschaften. Eingespart werden musste bei den Preisen: Es gab nur mehr Urkunden oder Holzplastiken – Metall wurde dringend für den Krieg benötigt. Aus nach wie vor propagandistischen Gründen wurde am Skisport festgehalten; die Ausbildung vor allem von HJ-Mitgliedern (Hitlerjugend) lief fast normal weiter, Sepp

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Bradl, der 1943 den vollen Wehrdienst leistete, musste bei Lehrgängen herhalten, so auf der Braunschweiger Hütte. Auch verstärkte die Führung die Verklärung des Opfertodes der mittlerweile vielen gefallenen bekannten Skisportler. Es gab nicht nur hohe Auszeichnungen, sondern auch langatmige Nachrufe und geradezu eine Heldenverehrung für die Skiathleten – man gaukelte dem geschundenen Volk Stolz vor für jene Elite, die im weißen Kampfanzug mit Ski und Gewehr unterwegs gewesen ist. Die Aussichtslosigkeit des Krieges wurde immer deutlicher, dennoch lebte der Skisport weiterhin, wenn auch auf Sparflamme. Sportreisen durften mittlerweile nicht über 50 km führen. Ausgenommen waren besondere regimeträchtige Anlässe. Etwa Kriegsmeisterschaften der HJ, die gesamtdeutschen Kriegsmeisterschaften, Gaumeisterschaften. Interessant ist ein Blick in den Salzburger Veranstaltungskalender des Kriegswinters 1944, da gab es immer noch eine Reihe von Wettkämpfen: Nordische Kreismeisterschaften in Schwarzach mit einem Doppelsieg Sepp Bradls, Springen auf der Zistelalm mit einem Sieg von Gregor Höll, weitere Springen in St. Gilgen und Hallein, Gaumeisterschaften in Zell am See. Die Teilnehmerfelder waren gar nicht so klein, vor allem die Jugend drängte an den Start – die meisten Erwachsenen waren ja noch im Krieg oder schon gefallen. Die letzten mit Resultatlisten belegten Wettkämpfe gab es Anfang 1945, zum Beispiel Gebietsmeisterschaften der HJ. Dann war der Skisport tatsächlich »tot«.

Die Spätfolgen Athleten litten noch nach 1945 unter dem Unheil der NS-Zeit. So durfte »Springerkönig« Sepp Bradl 1948 nicht an den Olympischen Spielen in St. Moritz teilnehmen, weil ihm aufgrund eines Protestes Jugoslawiens am 29. Jänner die Einreise in die Schweiz verwehrt wurde. Die Jugoslawen hatten behauptet, Bradl sei mit einer SS-Einheit in ihrem Land gewesen – ein Irrtum. Und die Mitgliedschaft zur SA (Titel »Ehrensturmbannführer«) war ohne sein Zutun zustande gekommen, sie wurde im Dritten Reich Weltmeistern automatisch verliehen.

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Historischer Seitenblick 1946 Georg Kopp, Sportwart der ersten Stunde und später Landessportsekretär, erinnert sich an einen der ersten Riesentorläufe nach Ende des Zweiten Weltkrieges: »Für den Transport der Teilnehmer konnten durch gute Beziehungen zwei Lkw gemietet werden. Samstagnachmittag ging es los, ein Lkw streikte bereits in Werfen, sodass die 25-köpfige Besatzung von einem zufällig vorbeifahrenden Lkw übernommen wurde, nach vier Stunden waren wir in Mühlbach am Hochkönig, von dort ging es zur Skihütte. Die organisatorischen Vorbereitungen für den nächsten Morgen wurden getroffen und anschließend ein kleiner Skihüttenzauber aufgezogen. Bei der Essensbestellung oder beim Anblick der verschiedenen Jausenpakete konnte man sehen, wer über gute Beziehungen verfügte und wenn einer ein Paket »Camel« oder »Chesterfield« hervorzog oder ein anderer eine Speckseite auf den Tisch legte, wusste man, dass diese Spezialitäten auf Umwegen beschafft wurden. Am nächsten Morgen war zur Überraschung 20 cm Neuschnee gefallen. Ein Pistenkommando war nicht vorhanden und so mussten alle Starter, ca. 75 an der Zahl, die Piste treten. Nach zweistündiger Startverschiebung ging es los. Bei der Siegerehrung gab es allerhand begehrenswerte Preise. Eine Stange Wurst von 600 g, Fleischmarken, eine Dose amerikanisches Beef, ein Sohlenleder für einen Schuhdoppler, ein Kilo Zucker usw. So war dieser Riesentorlauf nicht nur ein Wettbewerb, sondern auch ein erstes Bindeglied zwischen den Skikameraden aus Stadt und Land nach dem Krieg.«

Versuch einer Bilanz

Präsident im Land der Skihelden Es gibt weltweit nur zwei Länder, in denen der Skilauf eine derart große Tradition besitzt, dass allein beim Blick in die Historie Emotionen hochgehen. Das eine ist Norwegen, die eigentliche Urheimat des Skisports, das zweite ist Österreich mit den tiefen Wurzeln des alpinen Skifahrens und den wichtigsten Pionieren, deren Namen auch heute noch Ehrfurcht und Respekt einflössen. Und diesem Skisport, der hierzulande einen in alle gesellschaftlichen Ebenen hineinreichenden Stellenwert besitzt, dienen zu dürfen und zu können, ist eine Ehre, die nur wenigen zuteil wird. Der im Jubiläumsjahr abgetretene Präsident des Salzburger Landes-Skiverbandes ist einer derjenigen, die sich jahrzehntelang in den Dienst des Skisportes gestellt haben: Alexander Reiner legte sein Amt nach 18 Jahren an der Spitze in jüngere Hände, ein Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen nach einer bemerkenswerten Zeitspanne als Funktionär. Präsident zu werden, ist nicht berechenbar, man wird es aber auch nicht zufällig. Auch ist es nicht so, dass man sich nur »hochdienen« muss. Auch wenn man, wie Reiner, klein anfängt. Und am Beginn die Zufälle stehen. Man kennt den zum Rennsportleiter des ÖSV berufenen Pädagogen, weil man ihn in der Schule als Professor gehabt hat, man arbeitet bei einer Automobilfirma, die in geschäftlichen Kontakt zum Verband kommt: Reiner kannte Franz Hoppichler, British Leyland wurde Partner des ÖSV und irgendwer musste sich ja um die Autos kümmern, die fortan von Karl Schranz und Co. gefahren wurden. Und so steht man, gewandet ins ÖSV-Kleid, plötzlich bei den Weltmeisterschaften in Gröden, ist immer tiefer ins Betreuungsnetz verwoben. Als Salzburger sieht man sich dann auch dem Landesverband verbunden, wirkt als Stellvertreter im Alpinreferat und als ehrenamtlicher Geschäftsführer, ehe einem die Decke auf den Kopf fällt und man nochmals in die weite Welt des Skisportes hinausgeht – Reiner managt das Atomic-Team für die nordamerikanische Profiserie um Egon Zimmermann, Hugo Nindl und Co. Beruflich steht schließlich die Berufung zum Direktor auf dem Salzburgring an und nach weiterer Mitarbeit im Salzburger Landes-Skiverband hört man dann eines Tages den zukunftsträchtigen Satz, der kaum eine Ausrede zulässt: »Du wirst mein Nachfolger.« So sprach Kurt Wallmann zu Alexander Reiner und so wurde es umgesetzt: Am 15. Mai 1993 trat Reiner das Amt an.

Das Dutzend vollgemacht Man beschäftigt sich zu diesem Zeitpunkt auch mit der Vergangenheit des Verbandes, wie hat es angefangen, wer waren meine Vorgänger? Der Blick zurück spiegelt die Geschichte eines Sportes wider, den am Anfang keiner ernst nahm, dem niemand die

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Abb. 17: Drei Präsidenten auf einem Bild: Kurt Wallmann, Alexander Reiner (damals Geschäftsführer) und Dr. Hans Straub; zusammen standen sie dem Verband über ein halbes Jahrhundert vor.

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Bedeutung zugetraut hat, die er heute hat. Der »Ur-Reiner« im SLSV war Dr. Fritz Rigele, ein Notar, der vor genau 100 Jahren die Basis legte. Es folgten als Präsident ein Lehrer, zwei Geschäftsleute, und 1934 die zweite schwarze Stunde nach dem Ersten Weltkrieg: Die politischen Wirren rissen den Verband aus seiner Arbeit, der Vorstand wurde regelrecht verjagt, ein Regierungskommissär eingesetzt. Zwei Jahre später durfte wieder ein »normaler« Präsident, ein Forstrat, ans Ruder, ehe die Machtergreifung durch das NS-Regime im Jahr 1938 das endgültige Aus bedeutete. Nach sechs Chefs von 1911 bis 1938 wurden es nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls sechs Präsidenten bis heute. Auf die hohen Beamten Heinz Karl und Franz Hochleitner folgten Tausendsassa Fred Rössner, Rechtsanwalt Dr. Hans Straub und der von den Turnern zu den Skisportlern konvertierte Landesregierungs-Beamte Kurt Wallmann. Er ist bis heute der Rekordmann an der Spitze des SLSV: 21 Jahre lang leitete er die Geschicke, bei Nachfolger Reiner sind es 18 Jahre geworden. Sieben Vereine waren es am Gründungstag des Verbandes, der eine rasante Entwicklung nahm. Anfang der Dreißigerjahre gab es in 30 Vereinen schon über 2.600 Mitglieder, ehe es – politisch bedingt – bergab ging und Ende 1945 bei Null begonnen werden musste. 1960 hielt man bei 65 Vereinen mit 6.000 Mitgliedern, 1968 wurde die 10.000-Mitglieder-Grenze geknackt, exakt zählte man 10.872 Personen in 96 Vereinen. Im Jahr darauf wurde das Jubiläum des 100. Vereins gefeiert, zum 60. Verbandsgeburtstag gab es 117 Vereine mit 14.296 Mitgliedern, 1975 wurden 16.385 registriert, 1980 17.412, verteilt auf 125 Vereine. Heute kann der Salzburger-Landes-Skiverband mit derartigen Steigerungen nicht aufwarten, es ist schwer geworden, Mitbürger zu gewinnen, die Vorteile einer Mitgliedschaft zu einem vergleichsweise minimalen Beitrag zu genießen. Konträr dazu steht die Zahl der Veranstaltungen, die die Vereine jeden Winter durchführen. Die Fülle von Rennen und das Spezialistentum bringen es aber auch mit sich, dass die Starterfelder auf lokaler und regionaler Ebene überschaubar geworden sind und mit jenen aus früheren Jahrzehnten nicht verglichen werden können. Als Prä-

Abb. 18: Ein Präsident freut sich mit »seinen« Athleten über deren Erfolge, Alexander Reiner 2011 mit den Weltmeistern Felix Gottwald und Bernhard Gruber.

sident blickt man neidvoll etwa ins Jahr 1935 zurück, als sich bei den Landesmeisterschaften zum Abfahrtslauf noch 129 Läufer einfanden, selbst 1963 waren es noch 53. Die Athleten waren Allrounder, die Landesmeisterschaften hatten damals einen Stellenwert, den man sich heute wünschen würde. Das schmerzt unseren Präsidenten (nicht nur ihn), speziell in Salzburg steht die Unterstützung durch die öffentliche Hand in keinem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen. Immerhin sind die erfolgreichen SkisportlerInnen die besten Botschafter des Urlaubs- und Wintersportlandes Salzburg, die Fernsehbilder der heimischen Weltcup-Rennen sind unbezahlbare Werbung.

Das Positive hat überwogen Dennoch, so sagt Präsident Reiner, möchte er die Zeit nicht missen, es sei eine »sehr, sehr schöne« gewesen. Und er nennt den Aufwand: Rund 100 ganze Tage ist er Jahr für Jahr in Sachen Ski unterwegs gewesen, weitere Stunden nicht gerechnet, weit mehr als 100 Veranstaltungen waren zu besuchen. Und das, was heute nicht selbstverständlich ist, alles ehrenamtlich und ohne jegliches finanzielles Entgelt. Insgesamt überwogen die positiven Erlebnisse mit den vielen Erfolgen und Medaillen die negativen mit den Verlusten etwa von Rudi Nierlich, Ulrike Maier, Christoph Laimer oder Alfred Rainer, »da waren aber viele Emotionen dabei.« Und was steht noch auf der Habenseite? Die Anhebung des Budgets von zwei Millionen öS auf das nahezu Sechsfache von gut 850.000 Euro, die Professionalisierung innerhalb des Verbandes, von den Trainern bis zur Geschäftsstelle, die Verwirklichung der Skihotelfachschule, der sportliche Aufschwung, der Salzburg vor allem im alpinen Bereich an die Spitze aller Landesverbände im ÖSV katapultierte. Mit dem Wort Helden soll sorgfältig umgegangen werden. Die Medien schaffen heute »Helden« in atemberaubend kurzer Zeit. Jeder, der eine Medaille um den Hals gehängt bekommt, ist umgehend ein »Held«. Es sei dahingestellt, ob man dem Sportler damit etwas Gutes tut. Wenn er aber ein »Held« ist, dann ist es auch der, der so viele

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Abb. 19: Das Präsidium des SLSV, das sich mit den Vorbereitungen zum 100 Jahr-Jubiläum beschäftigte, stellte sich dem Fotografen: Präsident Alexander Reiner mit den Vizepräsidenten Ernst Kröll, Franz Schellhorn und Karl Votocek, mit den Referenten Reinhard Ebner, Kurt Preslacher, Walter Stöcklinger, Rudi Budimaier und Professor Joachim Glaser (Autor der 100-Jahr-Chronik »Goldschmiede im Schnee«) sowie mit Geschäftsführer Mag. Walter Hemetsberger und Elke Hofer, der Sekretärin in der Geschäftsstelle.

Jahre an der Spitze werkt, damit der Niemand zum »Held« reifen kann. Und deshalb darf man die Präsidenten, in Salzburg zwölf an der Zahl, durchaus auch Helden nennen. Besonders in der Jetztzeit, in der man einen Verband wie ein wackeliges Schiff durch die hoch gepeitschten Wellen eines stürmischen Ozeans steuern muss. Da muss hinter der Person schon ein gehöriges Stück Persönlichkeit stecken, um es in vielen Tausenden ehrenamtlichen Stunden jedermann recht machen zu wollen. Da ist dann die Ernennung zum Ehrenpräsidenten zwar ein üblicher Formalismus, in jedem Fall aber hochverdient.

Von den ersten Vereinen bis heute Dem Salzburger Landes-Skiverband gehören im Jahr 2011, im 100. Jahr seines Bestehens, 109 Vereine mit über 15.500 Mitgliedern an. Die Pioniervereine sind älter als der SLSV, in der heutigen Bezeichnung gibt es die ersten Klubs aus dem Jahr 1906, nämlich den WSV St. Johann und den SC Zell am See. Noch zwei Jahre älter ist der Vorläufer des SK Bischofshofen, die Skigesellschaft Bischofshofen. Wollen wir also unsere Wanderung durch die ältesten Skivereine des Landes in Bischofshofen beginnen.

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SK Bischofshofen – 1904 Der SK Bischofshofen ist der älteste bekannte Skiclub in Salzburg. Am 4. April 1904 wurde die Skigesellschaft Bischofshofen unter Führung von Rudolf Brunmayr gegründet. Brunmayr machte bereits im Winter 1893/94 erste Versuche im Skilauf und nahm 1895 an Skiwettfahrten in St. Martin, Eben und Annaberg teil. Nach seiner Übersiedlung nach Bischofshofen pflegte er weiterhin seine Vorliebe für den Skisport und fand sehr bald Gleichgesinnte. Nach zahlreichen gemeinsamen Skiausflügen wurde dann 1904 die Skigesellschaft Bischofshofen im »Gasthof zur alten Post« ins Leben gerufen. Unter ihnen fanden sich neben dem Gründungsobmann Rudolf Brunmayr Georg Kutil,

Abb. 20: 20.000 und mehr Zuschauer kommen alljährlich zum Finale der Vierschanzen-Tournee in das Sepp Bradl-Stadion.

Hans Neuper, Matthias Jungfrau, Anton Wicker, Oskar Basl, Felix Reich, Herr Beil, Leopold Hufnagel und Johann Laubichler, die auch an zahlreichen Skiausflügen teilnahmen. In den Folgejahren wurden noch zahlreiche Skitouren unternommen. Aufzeichnungen darüber liegen nur vereinzelt vor. Erst mit dem Beginn des Schanzenbaus im Jahre 1927 ist die Geschichte des Skiclubs Bischofshofen gut dokumentiert. Hier natürlich die zahlreichen Baumaßnahmen an der Schanzenanlage. Die Wasserfallschanze wurde 1927 gebaut und noch im gleichen Jahr konnten darauf Sprungbewerbe ausgetragen werden. Bis 1947 sorgte diese Anlage für einen regen Sprungbetrieb, denn noch im selben Jahr wurde eine 100 m-Naturschanze gebaut. Die neu errichtete »Hochkönig-Schanze« wurde aber innerhalb der nächsten Jahre mehrmals umgebaut, um stets den neuesten Anforderungen des Sprunglaufes gerecht zu werden. Allen voran waren es die eigenen Springer, die immer wieder die Erweiterungen der Schanze für ihre kühnen Sprünge benötigten. Unter ihnen waren die besten Springer Österreichs die fast gänzlich Bischofshofener waren: Hannes Schroll, Andi Krallinger, Gregor Höll, Toni Wieser, Walter Reinhardt, Paul Außerleitner und natürlich Sepp »Buwi« Bradl. (Später noch bedeutend Peter Müller, Edi Federer und Raimund Resch). Im Jahr 1952/53 wurde erstmals die Deutsch-Österreichische Springertournee mit dem Abschlussspringen in Bischofshofen ausgetragen und eine bis heute andauernde Tradition eingeleitet. Die Tournee erlebte eine aufsehenerregende Zeit und ist heute eine der populärsten Sportveranstaltungen weltweit. Der Norweger Halvor Naes konnte sich als erster in die Siegerliste eintragen. Neben zahlreichen österreichischen Siegern konnten sich auch die Salzburger Walter Habersatter (1959) und Alwin Plank (1960) in die Siegerlisten in Bischofshofen eintragen. Nach dem tragischen Tod von Paul Außerleitner, der bei einem Trainingssprung zur Tournee so schwer stürzte, dass er vier Tage später seinen schweren Verletzungen erlag, wurde die Höchkönig-Schanze in »Paul Außerleitner-Schanze« umbenannt, den sie auch heute noch trägt. Die Schanze, das Herzstück des SK Bischofshofen mit dem »Sepp-Bradl Stadion«, wurde in den Jahren mehrfach umgebaut und erweitert. So wurden 1961 massive Veränderungen vorgenommen und 1972 der erste StahlbetonKampfrichterturm errichtet, der bis zu seiner Sprengung im Frühjahr 2000 im Einsatz war. Mit den zahlreichen Umbauten wurden auch immer wieder neue Rekorde aufge-

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stellt. 1949 erreichte der Deutsche Rudi Gehring erstmals die 100 m-Marke und ein Jahr später sprang Sepp Bradl auf 107,5 Meter. Heute hält den Rekord Sven Hannawald mit 137 m, den er bei der Weltmeisterschaft 1999 fixierte. Die Sprunganlage in Bischofshofen ist derzeit wohl eines der modernsten Sprungstadien der Welt. Seit 1996 ist auch der Klub umgesiedelt und hat sich im Sepp Bradl Stadion seine Bleibe gesucht. Schon damals wurde für die Athleten als Aufstiegshilfe ein Sessellift errichtet. Im Jahr 2000 wurde mit der Neuerrichtung des Kampfrichterturms und des Umbaus der K65-Schanze mit Mattenbelegung ein Trainingszentrum für den Sprungsport geschaffen. Neben dem jährlichen Highlight bei der Schanzentournee war die Paul Außerleitner-Schanze 1999 Schauplatz der Weltmeisterschaften im Mannschafts- sowie dem Bewerb auf der Großschanze, die mit einer Bronzemedaille für Österreich im Mannschaftsspringen endete. Neben der Tournee und der Weiterentwicklung der Schanze steht die Nachwuchsarbeit im Skiklub an erster Stelle. Den besonderen Schwerpunkt bilden, wie könnte es anders sein, der nordische Nachwuchs der Springer und Kombinierer. So konnten über einige Jahre hinweg unter den Trainern Ferdl und Christian Wallner, Hannes Wenninger und Michael Gruber zahlreiche ausgezeichnete Springertalente hervorgebracht werden. Viele österreichische Meistertitel bei den Schülern und Jugendlichen sowie Austriacup-Sieger sind Angehörige des SK Bischofshofen, absolutes Aushängeschild ist der Kombinierer-Weltmeister Bernhard Gruber. Springer Markus Eggenhofer hofft auf wieder bessere Zeiten, schade, dass Bastian Kaltenböck seine Laufbahn schon beendet hat. Der SK Bischofshofen ist das Aushängeschild der Stadt Bischofshofen und ist mit seinen Funktionären bemüht, dass mit der internationalen Springertournee Bischofshofen einen einmaligen Stellenwert in der Geschichte des Skisports einnimmt. Seit dem Umbau der Paul Außerleitner-Schanze mit der Ausdehnung von K-Punkt und HSWert gilt die Anlage als die größte Mattenschanze der Welt, zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe werden regelmäßig durchgeführt.

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WSV St. Johann im Pongau – 1906 Viele wissen es heute nicht mehr: In St. Johann gibt es einen der ältesten Skivereine Österreichs und in St. Johann wurde das österreichische Skilehrwesen mitbegründet. Im Jahr 1906 fand sich eine Gruppe sportbegeisterter Männer zusammen und gründete den Verein zur »Förderung aller Wintersportarten, besonders aber des Skilaufes«. Unter Obmann Pölzleitner, einem Lehrer und einem seiner ersten Mitstreiter, dem Obervermessungsrat Ing. Poch, entwickelte sich alsbald ein reger sportlicher Betrieb. Der Mitgliedsbeitrag betrug damals zwei Kronen, im Winter 1910/11 wurde er auf drei Kronen angehoben. Dem ersten regionalen Lehrkurs unter Franz Barth und Fritz Kregell aus der Stadt Salzburg folgte 1912 auf der Premwiese die erste Skilehrerprüfung – Prüfer war kein Geringerer als der Arlberger Skipionier Hannes Schneider; von St. Johann aus nahm die Entwicklung der »Österreichischen Skitechnik« den Weg in die Welt. Bereits 1913 führte der neue Verein die Salzburger Landesskimeisterschaften durch, ehe der Erste Weltkrieg ein Ende aller Aktivitäten brachte. Schon 1920 hörte man wieder vom WSV, 1921 wurde die österreichische alpine Skimeisterschaft ausgetragen; der Sieger hieß Sepp Bildstein, bekannt geworden auch als Konstrukteur einer viel beachteten Skibindung. 1927 gab es die gemeinsamen Landesmeisterschaften in Kärnten. Anfang der Dreißigerjahre gründete S. Amanshauser die Skischule. Wieder gab es Krieg – aber auch wieder einen Anfang. Die Hahnbaumschanze wurde gebaut. St. Johann

Abb. 21: Mirjam und Joachim Puchner sind die alpinen Asse des WSV St. Johann.

erhielt einen Lift – der Skisport bekam neue Impulse. Namen wie Mirl Thoma, Christl Ditfurth, Manfred Grabler und Walter Grugger hatten in den folgenden Jahren entsprechenden Klang, auch als Austragungsort von Landesmeisterschaften, österreichischer Jugendmeisterschaften und ÖSV-Meisterschaften der allgemeinen Klasse stellte der Ort mit seinem Wintersportverein seinen Mann. Snowboard wurde eine Domäne St. Johanns, bekannteste Akteure waren und sind Nina Schlegel, Lukas Prem, Gerhard und Anton Unterkofler und vor allem Andreas Prommegger, der im Weltcup bereits fünf Siege feierte und in den Gesamtwertungen seit Jahren in der Spitze zu finden ist. Bei den Alpinen sind es in erster Linie die Geschwister Mirjam und Joachim Puchner, die Farben St. Johanns bestens vertreten. Joachim Puchner gehört im Abfahrtslauf zur Weltklasse, seinen ersten Sieg im Weltcup verpasste er 2011 nur um eine Hundertstelsekunde. SC Zell am See – 1906 Aus dem Jahr 1905 datiert der Aufruf eines Wintersport-Ausschusses zur materiellen und ideellen Unterstützung einer »Freien Vereinigung für den Wintersport«. Nach dem ersten Wintersportfest im Februar 1906 war es im Spätherbst soweit: Am 28. November wurde im Gasthof Lebzelter im Beisein von 27 Mitgliedern der Verein gegründet, erster Obmann war der Arzt Dr. Josef Pircher; schon drei Wochen später wurde der SCZ als dritter Verein in den ÖSV aufgenommen. Als erster Trainer fungierte der Lehrer Franz Summerer, ein Verfechter der Doppelstocktechnik. Im Jahr 1907 führte man das zweite Wintersportfest als Salzburger Landesmeisterschaft durch, u. a. mit einem Fernlauf (Abfahrtslauf) von der Schmittenhöhe, einem Führerlauf (für Bergführer), einem Knabenfernlauf, mit Damenlauf, Stillauf und Sprunglauf – so vielseitig war der

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Abb. 22: Zell am See war über viele Jahre hinweg eine Hochburg des Springens – schon um 1910 wurde fleißig gesprungen. In späteren Jahren war die Köhlergrabenschanze eine der bekanntesten Anlagen in Österreich.

Skisport schon in den Anfangsjahren. Den Fernlauf gewann der Salzburger Hermann Weißmayer in 18 Minuten und 23 Sekunden, auf der Baderfeldschanze sprang der Norweger Leif Berg 33 m weit. Aus dem Jahr 1908: Durchführung der ersten Klubmeisterschaft (Sieger Hans Unterganschnigg) und der österreichischen Meisterschaft und auf dem Kitzsteinhorn anlässlich der Krefelderhütte erste Sommerwettkämpfe! Der Neubeginn erfolgte im Jänner 1919 unter Obmann Ing. Hugo Happak, als dritte Schanze wurde die Schmittenschanze gebaut, zur Eröffnung wurde der Mühlbacher Peter Radacher 1923 Landesmeister. 1926 zählte man 150 Mitglieder, weiteren Aufschwung gab es nach der Inbetriebnahme der Schmittenhöhebahn 1927. Ein neuer Standort für eine Schanze brachte den Bau der Anlage im Köhlergraben; im März 1936 wurde Sepp Bradl mit dem Rekord von 81,5m Österreichischer Meister. Im Jahr 1937 kamen Aktive aus 16 Nationen zu den Akademischen Weltwinterspielen, Sieger waren u.a. Heinrich Harrer, Friedl Wolfgang und die deutsche Olympiasiegerin Christl Cranz. Im gleichen Winter fand die Eröffnung der Österreichischen Skihochschule statt, der »Anschluss« brachte dieses Projekt aber schnell zu Fall. Der Wiederbeginn erfolgte im Dezember 1945, wieder wurde eine Schanze gebaut, folgten Veranstaltungen in großer Zahl. Gustav Jamnig, Heidi Mößlacher und vor allem der Skispringer Otto Leodolter trugen den Namen des Vereins in diesem Zeitraum über die Grenzen des Landes hinaus. Aber auch Dipl.-Ing. Hans Hartwagner tat dies, der wohl bekannteste Zeller Funktionär, er war jahrzehntelang Kampfrichterreferent des ÖSV und Vorsitzender des Tabellenkomitees der FIS. Dass der SC Zell am See seit dem Jahr 1973 etliche Male Weltcup- und Europacuprennen sowie ÖSV-Meisterschaften organisierte, sei der Vollständigkeit halber angeführt. Vorübergehend gab es eine Aufsplittung der Vereine, im Jahr 2000 einigte man sich wieder auf die Zusammenlegung und führt seither den ursprünglichen Namen SC Zell am See. Die bekanntesten Aktiven der Gegenwart kommen aus dem Snowboard-Lager, es sind die Weltcup-Gesamtsiegerin Doris Günther und die im Europacup erfolgreich fahrende Maria Sitzenfrei.

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Abb. 23: Ein Skipionier um die Jahrhundertwende in Hofgastein.

WSV Bad Hofgastein – 1908 Schon vor der Jahrhundertwende stand der taubstumme Bräumoser-Pepi auf seinen selbst gebauten Kurzskiern – er war der erste Skifahrer im Gasteiner Tal. Im Jahr 1908 begann die Ära des organisierten Skilaufes: Notar Otto Windbichler, Architekt Mayer und Bautechniker Schwaighofer hoben die Wintersportvereinigung aus der Taufe. Einer der eifrigsten Mitarbeiter war Hans Oberegger, der praktisch der erste Trainer für den Nachwuchs war. Um Weihnachten 1914 hielt der Skipionier Oberst Bilgeri seinen Einzug in Bad Hofgastein, mit etlichen Heeres-Einheiten, u.a. mit den Kaiserjägern, führte er die ersten Skikurse durch. Dann das »Aus« und der Neubeginn erfolgte unter Mitarbeit von Bilgeri, der 1920 nach Bad Hofgastein übersiedelte und mit Rat und Tat zur Seite stand. Hohe Scharte, Stubneralm, Biberalm, Fulsegg und andere Winkel im Tal verdanken ihre Erschließung in erster Linie Bilgeri, dessen Leistungen für den heimischen Skilauf unvergessen bleiben (im Dezember 1934 verstarb er im Alter von 61 Jahren auf dem Patscherkofel bei Innsbruck). Die Skischule Bad Hofgastein wurde 1922 gegründet – vom Akademischen Maler Dosenberger. Wenig später folgte die Installierung der Bundessportschule. Am 5. Jänner 1922 erlebte man eine skisportliche Sensation: Auf der Bilgerischanze wurde der erste Skisprung mit einer Weite von mehr als 40 m gemessen. Als »Spinnerei« wurden damals Pläne des Lehrers Karl Loidl abgetan, eine Seilschwebebahn auf die Schloßalm zu errichten – das Geld wäre vorhanden gewesen, doch die Zeit war eben noch nicht reif für derart kühne Ideen. Im Februar 1923 erlebte Bad Hofgastein die ersten großen österreichischen Skiwettkämpfe nach dem Krieg, alle Asse der damaligen Zeit waren zu diesem Kombinationsbewerb gekommen, so die Gebrüder Amanshauser, Bildstein, Deutsch, Schreiber oder Radacher. Auch in den folgenden Jahren gab es immer wieder großen Skisport im Ort und die Serie wurde auch nach 1945 fortgesetzt (Lücken in der Chronik erlauben keine nahtlose Berichterstattung). Kräftig voran ging es unter Obmann Herbert von Lanzinger, der zwei Jahrzehnte lang dem Verein vorstand. Auch der ehemalige österreichische Spitzenspringer und Olympia-Teilnehmer Rudi Schweinberger war Obmann, desgleichen Rupert Zimmerebner, der frühere langjährige Betreuer der ÖSV-Nationalmannschaft, der für seine Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Anfang der Siebzigerjahre war der WSV mit 750 Mitgliedern der stärkste Verein innerhalb des SLSV, heute ist er mit fast 600 Mitgliedern nach wie vor einer der größten Vereine des Landes. Bekannte Aktive aus den letzten Jahrzehnten sind Siegfried Stürzenbecher, die Snowboarder Peter Pechhacker und Gerhard Trigler sowie aus der Grugger-Dynastie Sepp, Adi und Hans, der in den letzten Jahren in die alpine Weltklasse aufgestiegen ist. SC Mühlbach am Hochkönig – 1908 Wintersport hat in Mühlbach Tradition. In den ersten Jahren des letzten Jahrhunderts haben sich unterhalb des Hochkönigs zahlreiche Skifahrer einen Namen gemacht und dafür gesorgt, dass dieser »neumoderne« Sport sesshaft geworden ist. Erinnert sei hier an Rudolf von Rauchenbichler und Josef Pölzleitner aus Salzburg, Graf Galen aus Goldegg, Förster Josef Schöndorfer, die Oberlehrer Hans Eder und Sepp Waibl sowie einige Norweger, die als Direktoren des örtlichen Kupferbergwerkes arbeiteten, in erster Linie waren dies Emil und William Knudsen, zwei Söhne eines Direktors – sie brachten nicht nur die Kunde vom Skilauf nach Mühlbach, sondern auch erste Geräte aus ihrer norwegischen Heimat.

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Abb. 24: In dieser Aufmachung versammelten sich die Mitglieder des SC Mühlbach zur Vereinsmeisterschaft im Jahr 1908.

Im Jahr 1908 wurde der Skiklub gegründet, der schon erwähnte Oberlehrer Waibl gab seinen Schulkindern zu dieser Zeit anstelle des normalen Turnunterrichtes bereits Skiunterricht. Durch die Familie Knudsen wurde 1912 der Anstoß zum Bau der ersten Sprungschanze im Land gegeben. Knapp nach dem Ende des Ersten Weltkrieges erbaute Peter Radacher auf dem Mitterberg eine weitere Schanze, die eigentlich entscheidend dafür war, dass die Mühlbacher später zu überdurchschnittlichen Springern wurden. Keine Frage, dass auch viele Ausländer immer wieder zum Training kamen, um die ausgezeichneten Verhältnisse zu nützen. Mühlbach wurde schon zu dieser Zeit ein Mittelpunkt des nordischen Skilaufes in Österreich. Im Jahr 1922 gab es den ersten Skiunterricht auf Landesebene durch Peter Radacher senior und Sepp Zorn; es ist nicht vermessen, wenn man behauptet, dass Mühlbach und Mitterberg für die Entwicklung des Skisportes im Lande eine ähnliche Bedeutung hatten wie in anderen Gebieten etwa der Arlberg oder Kitzbühel. 1927 erfolgte die Gründung der örtlichen Skischule durch den »alten« Radacher. In diesen Jahren war das Salzburger Mai-Skirennen am Mitterberg schon ein fester Bestandteil im heimischen Skikalender, es war 1924 eingeführt worden. Das Arthurhaus bildete das Zentrum aller Aktivitäten, die in den Dreißigerjahren im Gipfelsturm des jungen Sepp Bradl mündeten – »Buwi« wurde Weltklasse, schrieb 1936 und 1939 Skigeschichte und machte Mühlbach weltbekannt. Mühsam wie andernorts auch war der Wiederbeginn nach 1945, doch die unverwüstlichen Athleten fanden relativ schnell Anschluss an die Spitze: Bei den Olympischen Spielen 1952 in Oslo standen mit Bradl, Peter Radacher III und Hans Eder drei Mühlbacher in der österreichischen Mannschaft. Später wurde Mühlbach durch Bradls Trainingszentrum Rupertihaus berühmt, im alpinen Bereich setzte Robert Zoller den Höhepunkt mit der Bronzemedaille im Slalom der Weltmeisterschaften 1985. Später machten vorübergehend auch noch Patrick Schweiger und Melanie Meilinger auf sich aufmerksam.

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SC Radstadt – 1910 Als »Wintersportvereinigung Radstadt und Umgebung« wurde der spätere Verein des Ortes 1910 ins Leben gerufen. Als erster Skipionier gilt Franz Rammer, ein Ausbilder in der k.u.k.-Armee, der seinerseits gemeinsam mit Hannes Schneider ausgebildet wor-

Abb. 25: Drei Radstädter Sportgrößen bei einem Empfang: Alois Stadlober, Andreas Schifferer und Walter Mayer.

den war und der auch Skitouren mit Oberst Bilgeri und Luis Trenker unternommen hatte. Dieser Franz Rammer führte den Skilauf in Radstadt ein, die Jugend machte nach anfänglicher Skepsis begeistert mit. Die ersten Skirennen gab es Mitte der Zwanzigerjahre, 1927 wurden die ersten Schanzen gebaut, die Felserschanze und die Schoberschanze. Dank der Anleitung des Bischofhofeners Hannes Schroll, der damals einer der besten Springer war, gab es alsbald etliche Talente. 1930 sprang Radstadt als Organisator der österreichischen Meisterschaft ein, 1934 gewann der 16-jährige Sepp Bradl auf der umgebauten Schoberschanze die Salzburger Jugendmeisterschaft, 1937 ging die Salzburger Landesmeisterschaft in der Dreierkombination an Andi Krallinger. Aus welchem Holz die meisten Athleten damals geschnitzt waren, zeigt das Beispiel Krallingers: Zehn Jahre nach der Dreierkombination gewann er ebenfalls in Radstadt die neue Zweierkombination der Landesmeisterschaften. 1948 veranstaltete man die österreichischen Jugendmeisterschaften, in die Siegerliste trugen sich u.a. Toni Spiss und Peter Radacher ein. Im Verein zeichnete sich ein sportlicher Aufschwung durch die Arbeit des Trainers Andi Tutzer aus; zu erwähnen sind Olga Simonlehner (Mutter des späteren Schladminger Weltmeisters Sepp Walcher), Barbara Buchsteiner, Josefine »Putzi« Frandl, Jakob Sendlhofer, Rupert Walchhofer, Walter Habersatter – aus dem ehemaligen alpinen Talent wurde einer der weltbesten Springer in den Fünfzigerjahren. Aber auch Franz und Rudi Scherübl, Herbert Pichler, der aus beruflichen Gründen nach Radstadt übersiedelte Andreas Janc sorgten für Radstädter Skisiege im In- und Ausland, die Nordischen gaben damals eindeutig den Ton an. Durch die Einbeziehung von Obertauern hieß der Verein vorübergehend SC Radstädter Tauern, wurde aber 1968 wieder zum SC Radstadt. Und in der Folge zur Heimat einer neuen Erfolgsgeneration in allen Sparten. Franz und Bernhard Winter, Walter Mayer, Peter Juric, Walter Habersatter junior, Gerhard Pöttler, Christian Witt-Döring, Elisabeth Warter, Christine Maier, Hans Kraxner, Manfred Nagl – Erfolge reihten sich an Erfolge. Herausragend dann die Vizeweltmeisterin und zweifache Weltcupsiegerin im Slalom, Roswitha Steiner, die Erfolge ihres Ehemannes Alois Stadlober kurz vor Ende der Karriere mit dem WM-Gold in Ramsau, der Aufstieg von Andreas Schifferer zum zweitbesten Läufer nach dem Nachbarn Hermann Maier. Edi Dreschl schaffte es leider nicht ganz, Gudrun Pflüger ist abgetre-

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Abb. 26: Der Untersberglauf – hier der Start zum Rennen 1931 – gehörte zu den Traditionsveranstaltungen des SC Salzburg.

ten. Die nächste Generation führten Marc Mayer und er immer noch aktive Hannes Reichelt an, der sich als Dritter aus dem SC Radstadt eine Weltcup-Kugel holen konnte. Den Namen Radstadt und Stadlober tragen seit einiger Zeit die Langlauf-Hoffnungen Luis und Teresa hinaus.

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SC Salzburg – 1910 Etwa zwei Jahrzehnte nach den ersten Skiversuchen auf den umliegenden Hängen der Stadt kam es zur Gründung des Skiclubs Salzburg: 9. November 1910, Ort Hotel Bristol, 1. Obmann Notar Dr. Fritz Rigele. Der 2. Obmann war Linienschiffs-Leutnant Geza von Wolfstein, Fahrwart Franz Barth, Kassier Thomas von Mayerhofer, der prominente Redakteur des »Salzburger Volksblattes«. Der SCS wurde zum Sammelbecken aller sportlich und auch am gesellschaftlichen Leben Interessierte aus nah und fern, selbst Engländer wurden damals Mitglieder. Bereits im ersten Vereinsjahr wurden 29 Skikurse abgehalten, 1912 reisten einige Funktionäre für mehrere Monate nach Norwegen, um den Skilauf von Grund auf kennenzulernen. Nach dem Krieg nahm sich als erster Siegfried Amanshauser der skibegeisterten Jugend an, er legte auch den Grundstein für den Skilauf auf dem Gaisberg. Auf der neugebauten Zistelschanze am Mitteregg sprang der 17-jährige Carl Strahal 1923 beachtliche 31 m (zwei Jahre später siegte er auf dem Semmering vor den Norwegern und Riesengebirglern). Damals ging es Schlag auf Schlag. Die Hauser-Buben von der Zistel, Hans und Max, wurden auf den Schanzen immer besser, Markus Maier gewann im Jänner 1926 vor 3000 Zuschauern das Mönchsberg-Springen auf der Paschkof-Wiese; der Mönchsberg war zu dieser Zeit überhaupt ein wichtiger skisportlicher Treffpunkt. Ab 1927 stand auf dem Gaisberg auch die Abfahrtsstrecke vom Gipfelhotel nach Aigen zur Verfügung. 1929 folgte die erste Großveranstaltung, die Salzburger Wintersportwoche. Interessant der Verlauf des Langlaufes: Start beim Riedlwirt in Koppl, dann rund um den Gaisberg, hinauf nach Mitteregg und Rauchenbichl, hinunter in den Aigner Garten und zum Ziel beim Gasthof Steinlechner – Siegeszeit 1 Stunde und 7 Minuten.

Historischer Seitenblick 1958 Bei den Weltmeisterschaften in Bad Gastein war Professionalität heutiger Prägung noch ein Fremdwort, ein Chronist von damals erinnert sich: Bundespräsident Dr. Adolf Schärf ging um 7 Uhr früh ins Hotel der österreichischen Mannschaft, setzte sich mit den Läufern zusammen und hielt diese für einige Zeit von ihrer um 6 Uhr begonnenen Skipräparierung im Keller ab. . . vor den Wettkämpfen wurde auch schnell Auto gefahren, auf dem zugeschneiten Fußballplatz der Gemeinde versuchten sich die Brettelartisten als Autorennfahrer, Toni Sailer war der schnellste, Anderl Molterer erwischte beim Start den Rückwärtsgang . . . zum Abfahrtslauf der Herren kamen 60.000 Zuschauer, das ist noch heute WMRekord. Die ÖBB setzten nicht weniger als 38 Sonderzüge ein. Toni Sailer verbesserte den Streckenrekord auf dem Graukogel von Hias Leitner gleich um 10,5 Sekunden, Buddy Werner kam nach einem Sturz nur auf einem Ski ins Ziel . . . die Journalisten, damals 300, erhielten die Resultatlisten erst 20 Minuten nach Ende eines Bewerbes abgelegt in ihren Schließfächern im Pressezentrum . . . die Aktiven gingen damals großteils Berufen nach, es gab aktive Maurer wie Hias Leitner, Zimmerleute wie Anderl Molterer, Hotelangestellte wie Josl Rieder und Francois Bonlieu, Elektriker wie Egon Zimmermann und Bruno Alberti, Köche wie Charles Bozon oder Landarbeiter wie Ernst Hinterseer.

Das Springen auf der Zistelschanze holte sich Max Hauser mit dem Rekord von 45 m. Die Hauser-Brüder, Edi Galleitner, der aus Wien zugewanderte Harald von Bosio, Willy Schweitzer, Toni Schauer, Käthe Lettner, später auch der zum SCS gewechselte Sepp Bradl sorgten für unvergleichliche Erfolge. Vor allem Hans Hauser, über Jahre Österreichs bester Allrounder, Sieger der WM-Abfahrt 1933 in Innsbruck, war seiner Zeit deutlich voraus. Von 1938 bis 1945 gab es keinen Skiclub Salzburg, der Neubeginn brachte alsbald einen Mitgliederstand von 1.800 und weitere sportliche Erfolge durch Bradl, Heinz Palme (das Zistelspringen war stets ein Höhepunkt), Annelore Zückert, Hans Derkogner, Gretl Haslauer, Fred Rößner und den Wahl-Salzburger Engele Haider. Immer mehr aber verlor der Klub dann in den Fünfzigerjahren seine Vorrangstellung, auch wenn es noch ein Aufflackern dank der Gebrüder Herbert und Sepp Thayer gab – sportliche Großleistungen wurden für Städter immer schwieriger. Unter diesem Aspekt muss auch die heutige Vereinsarbeit gesehen werden, in deren Mittelpunkt die Nachwuchsarbeit und die alljährliche Durchführung der internationalen Kidstrophy stehen. SC Bad Gastein – 1912 Auch in Bad Gastein ist der Skilauf älter als der Verein. Einer der ersten Skifahrer war der Bergführer Adam Waggerl, der als Wetter-Beobachter auf dem Sonnblick tätig war und seine Abfahrt mittels »Knappenrössl« bewältigte – ein etwa 120 cm langes und 20 cm breites, vorne etwas aufgebogenens Lärchenbrett, auf dem sitzend, den Bergstock ähnlich einem Paddelruder als Steuer benützend, abgefahren wurde. Später machte Waggerl Bekanntschaft mit den vom Mühlbacher Bergwerksdirektor Knudsen aus Norwegen mitgebrachten Brettern und ein anderer Mühlbacher, der Oberlehrer Sepp Waibl, wurde nach seiner Versetzung ein Gasteiner Skipionier. Bereits 1908 gab es von der Reichebenalm den ersten Wettlauf; mit 30 Minuten wurde Josef Deutsch überlegener Sieger. Der Skiclub wurde 1912 gegründet; er ging aus dem Wintersportverein hervor. Da dieser Verein für alle seine Mitglieder einen kleinen Beitrag für den Landes-Skiverband hätte leisten sollen, die Nicht-Skifahrer sich dagegen sträubten, stellten sich die Skisportler auf eigene Beine. Gründungsobmann war der spätere Bürgermeister Josef Mühlberger, weitere Männer der ersten Stunde waren der aus Salzburg zugezogene Franz Karl, Max Deutsch, Arthur Pröll, Hans Stöckl, Leopold Wührer, Jakob Watzinger, Hans Windischbauer und Karl Gesentharter. Aufschwung gab es durch die damals von Zdarsky und Bilgeri geleiteteten militärischen Skikurse, der Schanzenbau in der Zottenau wurde vom Kriegsausbruch gestoppt. Die Fertigstellung erfolgte 1921, die Sprünge gingen bis zur 40 m-Marke. In den Zwanziger- und Dreißigerjahren waren die Hauptaufgaben des Vereins neben der Durchführung etlicher großer Rennen vor allem die Erschließungsarbeiten der Heimatberge für den Skilauf; man suchte und markierte Aufstiegs- und Abfahrtsrouten, baute Unterkünfte (1928 Stubnerkobel, dann Roßhaltlhütte, Reichebenhütte – in deren Herd steckt noch die damals versehentlich eingemauerte Brille von Franz Karl), hielt Skikurse ab. Der Beitrag betrug zu dieser Zeit fünf Schilling jährlich, davon gingen 2,40 Schilling an der Verband. Die Wiedergeburt erfolgte 1946, gewaltige Veränderungen im Skilauf prägten die nächsten Jahre. 1948 führte man die österreichischen Meisterschaften durch (»trotz der bestehenden Lebensmittelrationierung konnten die Teilnehmer mit überdurchschnittlicher Verpflegung versorgt werden«), die Zeit der Rennen mit Zeno Colo, Stein Eriksen oder Heli Lantschner kam, auf Initiative von Hermann Hintner wurden die Sil-

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Abb. 27: Der frühere Weltklasse-Slalomläufer Gottfried Schafflinger wartet noch immer auf einen würdigen Nachfolger.

berkrug-Rennen ins Leben gerufen. (Premiere 1951 als Riesentorlauf an Ernst Oberaigner und den zeitgleichen Bruno Zeilhofer), die Aktiven des Klubs wurden berühmt, so Thea Hochleitner, Hans Senger, später Gottfried Schafflinger, Hans Klabacher, Rupert Salzmann und Heinz Brunnmayr. In der Ära von Obmann Dr. Hubert Salcher gab es durch die FIS den Zuschlag für die alpinen Weltmeisterschaften 1958 und deren mustergültige Durchführung für die Teilnehmer aus 25 Nationen. Mit einer Bundessubvention von fünf Millionen Schilling wurde dieses Großereignis unter der Führung von Generalsekretär Friedl Wolfgang organisiert – ein Markstein in der Salzburger Skigeschichte. Zahlreiche große Rennen folgten in den späteren Jahren, 1965 veranstalteten Bad Gastein den Kongress für das Skilehrwesen, das Silberkrug-Rennen für die Damen wurde zum fixen Bestandteil im Weltcup, konnte sich aber nicht halten. Gleiches gilt für den Biathlon-Weltcup, er war leider nur eine Eintagsfliege. Seit mehr als zehn Jahren gilt der SC Bad Gastein als herausragender Organisator von Welt- und Europacup-Rennen im Snowboard, bei denen Daniel Leitenstorfer der wichtigste »lokale« Teilnehmer ist. Die größte Hoffnung im nordischen Bereich ist die Langläuferin Veronika Mayerhofer, die bereits mehrere Staatsmeistertitel errungen hat.

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SK Saalfelden – 1912 Die Vereinsgeschichte lässt sich, wie in den eigenen Festschriften immer wieder festgehalten wird, für die Anfangszeit nur schwer rekonstruieren, da die Dokumentation sehr lückenhaft ist. So viel steht fest, dass die Gründung als »Wintersportverein Saalfelden – Alm« 1912 erfolgt ist. Das erste vollständige Protokoll ist mit 21. Dezember 1913 datiert, dann finden sich rund zehn Jahre lang keine Aufzeichnungen. 1923 wurde die Schanze in Stocking gebaut, die Arbeit mit Jugendgruppen wurde zu dieser Zeit intensiviert. 1925 veranstaltete man gemeinsam mit dem SC Zell am See einen Staffellauf rund um Saalfelden – freilich mit vielen Umwegen, für heutige Begriffe ein Gewaltakt, wenn man sich die Streckenführung anschaut: Startplatz Hochreit, Lenzing, Forsthofalm, Weikersbach, Haid, Kühbühel, Saalfelden. Im Jahr 1926 legte der Verein erstmals

Abb. 28: So begann der Skilauf in und um Saalfelden: Die Bergführer im Jahr 1908 mit dem Gründungsmitglied Georg Fuchslechner (rechts).

sogenannte Anteilscheine auf, um auf diese Art die Finanzierung verschiedener Vorhaben finanzieren zu können; die Schanze am Kühbühel war eines dieser Projekte. Am Vereinslauf nahmen bereits 184 Mitglieder teil, auswärts waren die Saalfeldener schon recht erfolgreich, beim österreichischen Jugendskitag im Mitterndorf war man die fünftbeste Gruppe, der Lohn waren ein Paar Skier und ein Paar Stöcke. Der Ausbau von Skihütten und die Beschickung überregionaler Wettkämpfe gingen Hand in Hand, 1929 wurden die ersten Starts im Ausland absolviert, u.a. bei den bayrischen Meisterschaften. Die außerordentliche Generalversammlung von 1929 lehnte ein Änderung des Vereinsnamens nach heftigen Debatten ab, 1930 wurde der Sitz des Salzburger Landes-Skiverbandes nach Saalfelden verlegt, an Skikursen Bilgeris auf dem Steinernen Meer gab es erstmals Teilnehmer aus den USA und Japan. Wie erfolgreich man damals war, zeigt sich an der Bilanz für 1931: Rund 100 Platzierungen in den vordersten Rängen bei diversen Rennen. In den Aufzeichnungen entstand ab 1933 wieder eine Lücke, reichend bis 1945. Am 28. Dezember dieses Jahres wurde der Verein Skiclub Saalfelden unter Vorsitz von Gotthard Dick wieder gegründet – und sportlich ging es in den nächsten Jahren steil bergauf, woran Walter Öhlböck mit einem Vierteljahrhundert Obmannschaft beträchtlichen Anteil hatte. Im Jahr der Eröffnung des Biberg-Sesselliftes, also 1947, errangen Lotte Blattl und Ernst Oberaigner ihre ersten Titel. 1949 wurde die Tannenschanze eröffnet, der Grundstein für die nordische Arbeit war gesetzt. Die Einberufungen von Blattl und Oberaigner, in der Folge auch von Kathi Hörl und des leider zu früh verstorbenen Toni Mark in die Nationalmannschaft machten den Verein zu einem der stärksten in Österreich. Auch organisatorisch glänzte man: 1958 Durchführung der ersten Biathlon-Weltmeisterschaften, 1960 ÖSV-Meisterschaften. Sportlich wurde man vor allem nordisch immer stärker, Ulli Öhlböck, Walter Bründlinger, Waldemar Heigenhauser, Helmut Voggenberger, Ernst Kröll, Hans Grander, aber auch Elfi Untermoser, Emil Gschwandtner, Erni Ziller setzten Taten, der Klub war auf dem Höhepunkt. Und die junge Garde drängte nach, mit Rudi Braun, Hubert Riedlsperger und vor allem mit Alfred Eder, Österreichs »Mister Biathlon«, heute erfolgreicher Trainer, dahinter kamen die Gebrüder Günter und

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Heinz Fersterer, Joachim Buchner, Walter Hörl. 1977 kletterte der Mitgliederstand auf über 1.100 – Platz eins im SLSV. Der Neubau des Sprungstadions in Uttenhofen markiert die Mitte der Achtzigerjahre, 1988 wurden die nordischen Juniorenweltmeisterschaften zum Höhepunkt und fanden mit 1999 eine ebenso erfolgreiche Wiederholung. Als Organisator im Weltcup der nordischen Kombinierer ist Saalfelden leider wieder verschwunden, schade, dass der nunmehr abgetretene Felix Gottwald, das prominenteste Vereinsmitglied, sein Können nie mehr vor heimischer Kulisse zeigen konnte. In der Gottwald-Ära konnten sich auch die Langläufer Thomas Stöggl, Manuel Hirner und Bernhard Tritscher, Skispringer Thomas Hörl, der leider tödlich verunglückte Alfred Rainer und die alpine Läuferin Margret Altacher auszeichnen. SC Dienten – 1913 Überliefert ist, dass es schon vor dem Ersten Weltkrieg Wettkämpfe gegeben hat, vor allem Vergleichskämpfe mit den Mühlbachern, wobei die Uneinigkeit über den Sieger nicht selten mittels »Faustrecht« ausgetragen wurde. Bergbauern und Bergknappen waren es, die aus der Not eine Tugend machten: Der mühselige und kraftaufwendige Weg, die Überquerung des Dientner Sattels zur Arbeitsstelle des Kupferbergbaues Mitterberg in Mühlbach, machte die Männer erfinderisch und ließ sie nähere Bekanntschaft mit den Latten schließen, die der norwegische Bergwerksdirektor Knudsen aus seiner Heimat mitgebracht hatte. 1913 erfolgte die Gründung des Skiclubs, genau 18 Mitglieder waren es damals, die erfolgreich gegen die Vorurteile (»unheimliche Gesellen, leicht verrückt, angetan mit schwersten Lodenstoffen, ungefüge Schihölzer an den Füßen tragend, einen schweren Prügel in den Armen«) ankämpften; schon damals waren die Namen beinahe die gleichen, die noch heute das Vereinsgeschehen prägen, wie Bürgler, Portenkirchner oder Persterer. Die insgesamt schwierigen Dreißigerjahre wurden vom Verein bewältigt, besondere Höhepunkte gab es keine. Nach 1945 machte sich vor allem Oberförster Max Neubacher verdient, besonders nach der Gründung der örtlichen Skischule 1950 ging es bergauf. In den Sechzigerjahren stellten sich die ersten sportlichen Erfolge ein, erinnert sei an Erika Portenkirchner, Konrad Schwaiger und Thomas Schwaiger. Auch organisatorisch wurde die Arbeit intensiviert, heute verfügt man über homologierte Strecken und ist jederzeit in der Lage, als Veranstalter aufzutreten, zuletzt waren es die österreichischen Schülermeisterschaften. Der sportlich bisher größte Erfolg war der Sieg in der Vereinswertung des Salzburger Landesschülercups 1988, wie überhaupt die ganze junge Garde um Ilse, Sabine und Thomas Bürgler von der guten Aufbauarbeit im Verein entsprechendes Zeugnis abgelegt hat. Prominenteste Vereinsmitglieder sind derzeit Marlies und Bernadette Schild, über die an anderer Stelle dieser Publikation zu lesen ist.

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SC Saalbach-Hinterglemm – 1914 Im Glemmtal hielt der Skilauf seinen Einzug. Der ehemalige Reiterbauernknecht und spätere Jäger Josef Wallner brachte die ersten Skier aus der Steiermark mit, Oberlehrer Peter Höll erwarb diese Latten und absolvierte die ersten Versuche mit der Dorfjugend. Dabei hatte er seine besondere »Taktik«: Die Skier wurden für gute Leistungen in der Schule an einzelne Schüler verliehen. 1903 tauchten, so die Chronik, die ersten Skifahrer im Glemmtal auf – und zwar auf der Tour von Kitzbühel über die Spielbergalm nach Saalbach. Vor allem die Lehrer waren damals die Pioniere, in der Schule war der Skiunterricht als Turnunterricht anerkannt. 1913 war man so weit, die ersten Wettkämpfe für

Historischer Seitenblick 1970 Die Schülerläufer des SLSV konnten schon immer weite Reisen unternehmen; ein siebenköpfiges Team reiste per VW-Bus zum »Gran Premio Commercianti-Slalom Giganti« nach Bardonecchia. Weitab der Riviera wurde der Bus von drei bärtigen Männern gestoppt. Mannschaftsführer Hans Gruber notierte damals: »Da hörte ich das Herz unserer sonst so harten Rennläufer klopfen. Wir dachten an Räuber, an Haschischschmuggler und waren eigentlich enttäuscht, als sie uns nur nach Benzinmarken fragten. Ein paar Worte italienisch eigneten wir uns an. Avanti war für die Rennläufer das »Los« am Start. Zur Sicherheit stand Trainer Stohl Heinzi noch dort und gab den Startbefehl auch auf Lungauerisch. Bei der Siegerehrung verstanden wir alles, was für uns wichtig war – unsere Buben und Mädchen belegten die ersten Plätze. Für die Sieger im Riesentorlauf gab es meterhohe Pokale, Plattenspieler, Transistorgeräte und für die Gewinnerin bei den Mädchen sogar eine Waschmaschine – Christine Maier gehörte zu den Siegerinnen. Ganz enttäuscht war unser Gerhard Jäger, er erhielt als Preis nur eine Schnapsflasche. Beim Versuch, den Inhalt zu kosten, stellte sich aber heraus, dass darin ein Transistorgerät eingebaut war. Bei der Siegerehrung tauschten die Buben und Mädchen nicht nur ihre Clubabzeichen, sondern auch Pullover und Hauben. Besonders begehrt waren die Sombreros der spanischen Mannschaft.« Soweit der blumige Bericht des Mannschaftsführers. Zur Ergänzung noch die Namen der weiteren Teammitglieder im Schüleralter: Erich Pletzer, Alfred Steger, Anneliese Obermoser, Andrea Vorderegger, Andrea Totschnig.

Abb. 29: 1988 stellte der SC Dienten die Siegermannschaft im Landesschülercup; einige Mitglieder des Teams stellten sich dem Fotografen: Ilse Bürgler, Sigi Portenkirchner, Thomas Bürgler, Sabine Bürgler.

Schüler abzuhalten. Zwei Lehrer waren es auch, die die Impulse für die Gründung des Wintersportvereins gaben: Ludwig Ramsauer und Hermann Hueter. Am 5. April 1914 ging diese konstituierte Sitzung im Beisein von 44 Mitgliedern über die Bühne; erster Obmann war der Akademische Maler Otto Homolatsch aus Wien, Stellvertreter war Pfarrer Gumpold, als Schriftführer wirkte Oberlehrer Ramsauer – im November fiel er an der Front. Kräftig war die Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg. Erster Obmann war damals Oberförster Fritz Hochleitner, 1922 zählte man bereits 156 Mitglieder. Zu dieser Zeit leistete der Verein praktisch alle Arbeiten, die später einem Verkehrsverein zufielen, bis hin zur Erstellung eines Ortsprojektes. In den Dreißigerjahren machten sich neben Hueter besonders Sepp Bauer und Jakob Breitfuß um den örtlichen Skilauf verdient. Zum dritten Anlauf ging es am 8. April 1946 unter Obmann Siegfried Weitlaner, dem späteren Salzburger Landesgendarmerie-Kommandanten; aus beruflichen Gründen übergab er sein Amt später an Hans Dschulnigg. Für die ersten sportlichen Akzente sorgte Inge Breitfuß als Landesmeisterin 1950, 1954 veranstaltete man erstmals Landesmeisterschaften. Die Jugendarbeit begann Früchte zu tragen, Anfang der Sechzigerjahre konnte geerntet werden; ein paar Beispiele: Klaus Derganc, Josef Schwabl, Hiltrud Rohrbach, Hans Hinterholzer, Franz Feiersinger, Randolf Pawlowski, später Brigitte Buchberger, Paul Mitterer, anschließend der Übergang zur Generation Hans Enn, Bartl Gensbichler, Stefan Niederseer. National und international war man bestens repräsentiert und das war auch die Basis für die organisatorischen Erfolge. Das erste Weltcup-Rennen fand 1972 statt, ein Damenbewerb. Und seither ist der gute Ruf als Veranstalter gefestigt, die beiden Weltcup-Finali 1980 und 1988 waren zugleich die Voraussetzung für die erfolgreiche Bewerbung um die Weltmeisterschaften 1991. Diese sind noch in bester

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Abb. 30: Für die Weltmeisterschaften 1991 musste eine neue Abfahrtsstrecke auf dem Zwölferkogel festgelegt werden. Das Bild zeigt die Experten von FIS, ÖSV, SLSV und SC Saalbach-Hinterglemm anlässlich einer Befahrung.

Erinnerung, gewissermaßen ein Salut des Vereins an den im gleichen Jahr jubilierenden Landes-Skiverband gewesen. Aktuelles Aushängeschild in sportlicher Hinsicht ist Georg Streitberger, der Weltcup-Zweite im Super-G 2011.

Weitere Vereine mit viel Tradition Der Erste Weltkrieg stoppte allerorten die Aktivitäten, danach dauerte es einige Zeit, bis die schon bestehenden Vereine mit ihrer Arbeit weitermachen konnten und vor allem neue Klubs ins Leben gerufen wurden. Von diesen und weiteren nach 1945 gegründeten Vereinen wollen wir in der Folge einige anführen und in Stichworten besondere Aktivitäten und erfolgreiche Athleten erwähnen. Es konnten nur solche Vereine berücksichtigt werden, die auch entsprechende Unterlagen zur Verfügung gestellt haben. 1924: Strobl: Bau der ersten Schanze 1925, 1929 erfolgte die Änderung des Vereinsnamens von Schiverein Strobl am Abersee in WSV Strobl, 1948 Renovierung der Schanze, Beitritt zum SLSV nach Auflösung des Skiverbandes Salzkammergut, Organisation zahlreicher Veranstaltungen bis heute. Bekannteste Athleten Sepp Hödlmoser, Elke Rabeder, der leider beim Training tödlich verunglückte Christoph Laimer (1994), Jürgen Unterberger, Otto Unterkofler und Marco Pirklbauer. Besondere Erfolge in der letzten Zeit waren die Erfolge des Vereins in der Gesamtwertung des alpinen Landescups und des Landescups im Langlauf.

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1926: Grödig: Hervorgegangen aus einer Sektion des SC Salzburg. Um 1930 »Eroberung« des Untersberges durch Klubmitglieder. In der NS-Zeit war der Verein vorübergehend dem

SC Schellenberg im benachbarten Bayern angegliedert. Neugründung 1946, ein Jahr später erster Untersberg-Abfahrtslauf. 1974 wurde am Anzenberg in der Gaissau ein Trainingszentrum eingerichtet. Bekannte Mitglieder Annelore Zückert/Zrost, Dr. Hans Rauch, Markus Wörndl, Grete Haslauer, Alexandra Probst, Sandra Nemeth, Alexander Struber. 1927: Grossarl: Aus dem Skiverein Grossarl wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der WSV, 1949 und 1953 gab es weitere Umbenennungen. Ab 1971 wurden zahlreiche nationale und internationale Rennen durchgeführt, in der Siegerliste werden prominente Namen geführt, so Marlies Schild und Andrea Fischbacher. Als Aktive sind Dora Kendlbacher, Herbert Taxer und Michaela Kappacher besonders zu erwähnen. 1928: Schwarzach: In Eigenregie errichteten begeisterte Sportler im Gründungsjahr der Sektion Skilauf des Sportvereins Schwarzach (von 1919) die Urfahrschanze, die für längere Zeit die Schanze mit dem steilsten Aufsprunghügel in ganz Europa war. Eröffnet wurde sie 1931, unter 90 Teilnehmern sprang Walter Reinhardt mit 58 m Schanzenrekord. Groß in Schwung waren die einheimischen Springer nach 1945, wobei vor allem Helmut Rauter und die Gebrüder Walter und Erich Schwabl für Furore sorgten. Später gelangte der Kombinierer Günther Chromecek an die Spitze, auch der nachmalige Obmann Hermann Steinlechner war mit 18 Teilnahmen an den nordischen Salzburger Landesmeisterschaften sehr bekannt. Bei den Alpinen erlangte der Abfahrer Ernst Winkler internationales Format. Die Sprunganlage, auf der mehrere österreichische Meisterschaften abgewickelt wurden, wurde mehrfach umgebaut. Auf ihr groß geworden ist zuletzt u.a. Stefan Kraft, der Junioren-Weltmeister von 2011. Ein Name im Zusammenhang mit Schwarzach muss genannt werden: Heinz Schiefer war Jahrzehnte lang ein herausragender Funktionär, u.a. in führender Position bei der Saalbacher WM 1991 und auch Vizepräsident im SLSV. 1928: Wagrain: Der Vorläufer des 1945 gegründeten SC Wagrain war der 1928 aus der Taufe gehobene WSV Wagrain; zu den Initiatoren gehörte damals auch der bekannte Schriftsteller Karl Heinrich Waggerl, der einige Zeit auch dem Vorstand angehörte. Damals wurden auch die ersten Skirennen vom Wagrainerhaus bis zum Marktplatz Wagrain durchgeführt. Nach Eröffnung des ersten Liftes in Wagrain nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Training der Jugendlichen forciert werden und wurden auch zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt. Erwähnenswert sind u.a. Salzburger Landesmeisterschaften, österreichische Meisterschaften, österreichischen Jugend- und Schülermeisterschaften, Europacup- und FIS-Rennen. 1930: Kuchl: Der Oberlehrer Josef Kraft, 1927 nach Kuchl übersiedelt, war der Gründungsobmann drei Jahre später. Die erste Aktivität war kein Skirennen, sondern ein Skijöring. Der Bau der ersten Skihütte erschloss den Vereinsmitgliedern weite Skitouren. Die ersten Rennen fanden ab Jänner 1936 statt. Nach 1945 dauerte es einige Zeit ehe der Verein im Juni 1947 von der zuständigen Behörde wieder genehmigt wurde. Alsbald gab es wieder verschiedenen Rennen und auch im Leistungssport ging es bergauf, erste

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Talente kamen zu ihren Erfolgen. Erwähnenswert sind Heimo Bär, Otto Hinterhofer, Eva Walkner und vor allem die Weltklasseläuferin Karin Köllerer. Im Langlauf machten Peter Marchl, Rupert Meisl und Josef Brandauer von sich reden, stark zeigten sich auch die Grasskiläufer um die Gebrüder Zorzi, Martin Weberbauer, Benjamin Granegger und Bernhard Reiter. 1930: Piesendorf: Die erste Klubmeisterschaft wurde 1940 durchgeführt, größere Aktivitäten folgten erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Erste bekannte Läuferin war Sieglinde Bräuer, die viele Jahre der Nationalmannschaft angehörte und u.a. WM-Teilnehmerin war. Ihr gleich machte es später der Slalom-Spezialist Siegfried Voglreiter. Über die Grenzen des Orts hinaus bekannt wurden auch Peter Voglreiter, Bernhard Lochner, Anna Kapeller, Anna und Christina Hollaus. 1932: Niedernfritz: Der von Rudolf Erlbacher und Luis Kirchner gegründete Verein trat als Veranstalter zahlreicher Rennen hervor, die vorerst am Roßköpfel und später auf der Seiwaldötz durchgeführt wurden. Besonders bemüht sich der Verein um die Ausbildung des örtlichen Nachwuchses, die kostenlos erfolgt. 1932: Pfarrwerfen: Einen Postverwalter mit dem Namen Huber ist die Gründung des Skivereins zu verdanken. Erste Aufgaben waren das Markieren der Abfahrten von der Mitterfeldalm und von Werfenweng nach Pfarrwerfen. 1933 wurde eine Skihütte gepachtet, da konnten Mitglieder für 20 Groschen und Nichtmitglieder für einen Schilling übernachten. 1937 machte sich der politische Umbruch bemerkbar, die Jugendgruppe des Vereins wurde aufgelöst und dem Österreichischen Jungvolk samt dem Vermögen (53 Schilling und 5 Paar Ski sowie ein paar Bindungen) übergeben. In den Fünfzigerjahren wurde eine neue Skihütte gebaut. Später wurden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt. Zu den bekanntesten aktiven Mitgliedern zählen Herbert Breitfuß, Hans Gschwendtner, Alexander Hödlmoser, der vorübergehend auch als Profi fuhr und heute erfolgreicher Trainer im US-Team ist, Maria und Josef Obermoser sowie Sabine Illmer. 1932: Rauris: Am 6. Jänner fand die Gründungsversammlung des WSV statt. Organisatorisch machte der Verein erstmals 1937 mit der Durchführung des Sonnblick-Rennens auf sich aufmerksam, das auch in den ersten Jahren nach 1945 veranstaltet wurde. 1950 wurden erstmals die Salzburger Jugendmeisterschaften ausgetragen, in die Siegerliste trugen sich mit Lotte Blattl und Ernst Oberaigner spätere sehr bekannte Aktive ein. Auch ein Jahr später wurden die Jugendmeisterschaften den SLSV durchgeführt, 1952 gab es erstmals Landesmeisterschaften. Mit der Eröffnung von Liften ab 1955 und der Hochalmbahn 1972 konnte der Trainingsbetrieb ausgeweitet werden. In weiterer Folge veranstaltete man auch überregionale Rennen. Ulrike (Ulli) Maier trug den Namen von Rauris in die Skiwelt hinaus, leider verunglückte sie 1994 tödlich.

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1932: Unken: Schon lange vor seiner offiziellen Gründung wurde in Unken und seiner Umgebung der Skisport durch eine Handvoll Idealisten gepflegt. 1934 fand zum ersten Mal

das Sonntagshornrennen statt, Sieger wurde der damals weltbekannte norwegische Alleskönner Birger Ruud vor dem Unkener Rupert Stockklausner, der damals der beste Läufer des unteren Saalachtales war. In späterer Folge feierten beim Sonntagshornrennen viele Große Siege, so die Gebrüder Hauser, Markus Maier, der Deutsche Fritz Wagnerberger (später Präsident des DSV), Stefan Sodat, Erich Sturm und David Zwilling. Ab 1950 entdeckten die Unkener auch das Springen, allerdings schlief es ein, als der geplante Bau der Schanze hinter dem Gasthof Schütterbad nicht zustande kam. Als Langläufer machte ab 1964 Alois Uhl von sich reden, bekanntester Alpiner war damals schon der erwähnte Erich Sturm. Die Langläuferin Christl Sturm und der BehindertenSkiläufer Arno Wimmer, danach die im Weltcup tätigen Heidi Bauer und Veronika Vitzthum, Olympia-Teilnehmer Gerhard Pfaffenbichler, der nachmalige Profiweltmeister Sebastian Vitzthum und das derzeitige Slalom-Ass Reinfried Herbst sind weitere Aktive, die sich in die Vereinschronik eingeschrieben haben. Bekannt ist auch Hans Flatscher, Trainer in Österreich und der Schweiz. 1933: Hallein: Die ersten Aktivitäten wurden vom Schanzenbau in Gamp und auf dem Zinkenkogel geprägt, Höhepunkt war später sogar das Finale der Vierschanzen-Tournee, als Bischofshofen ohne Schnee war. Auf dem alpinen Sektor führte man in Bad Dürrnberg FIS-Rennen durch. Symbolfiguren der Vereinsführung waren Anton Riess und Ehrenobmann Sepp Leeb. Die bisher zwei bekanntesten Akteure sind Olympiasieger Thomas Stangassinger und Weltmeisterin Anna Fenninger. Die Hoffnungen von Walter Alber und Anton Brandauer erfüllten sich leider nicht. 1934: Annaberg: Der Vorgängerklub hiess Schiverein Annaberg, der sich vor allem um die Erschließung der Skipisten verdient gemacht hat. Im März 1949 erfolgte die Umbenennung in SK Annaberg. Herausragendes Mitglied ist der seit einigen Jahren zur Weltklasse gehörende Marcel Hirscher. Zu erwähnen sind auch der Masters-Fahrer Josef Oberauer und der Langläufer Paul Kogler. 1946: Kaprun: Vorgeschichte: Erster Skiverein ab 1928, Bau der ersten Skihütte zusammen mit Zell am See 1932, Gründung 1946, Beitritt zum SLSV im Juli 1947, im gleichen Jahr erster Jugendskitag und erste Klubmeisterschaft. Später etablierte sich der SC Kaprun als Organisator großer Veranstaltungen, ab 1967 wurden u.a. die ÖSV-Jugendmeisterschaften, die österreichischen Meisterschaften, zahlreiche FIS-Rennen, der Pinzgalauf (leider nur bis 1994) und zahlreiche Snowboard-Weltcup-Rennen auf dem Kitzsteinhorn durchgeführt, gemeinsam mit dem SLSV gibt es seit Kurzem die Maiskogeltrophy für Schüler. Nennenswerte Aktive waren Dr. Hans Rauch, Inge Brodil-Steiner, Ingrid Wegmayr, Inge Seidl-Krenn, Josef Rattensperger, Peter Neumayer und Hans Oberhauser, nicht zu vergessen der zum Verein gehörende Skibobfahrer Sylvio Schauberger. Der schwärzeste Tag für den Verein war jener im Jahr 2000 mit der Brandkatastrophe der Gletscherbahn, bei der Mitglieder und Trainer des SC Kaprun starben. 1946: Maria Alm: Auch wenn es in der Umgebung schon im Winter 1904 die ersten Skifahrer gegeben hat, so war die Geburtsstunde erst im März 1946, als man sich beim Almer-

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wirt zur Gründungsversammlung traf und der Mitgliedsbeitrag mit einem Schilling festgesetzt wurde. Schulleiter Hadwin Pollak sind die ersten Aktivitäten zu verdanken, er trug sich nicht nur selbst in die Liste der Ortsmeister ein, sondern war auch ein großer Förderer der Jugend und Organisator der Rennen. In der Frühzeit waren vor allem Peter und Hans Burtscher, Hannelore Beck, Ingrid Eder, Christian und Harald Schwaiger bekannte Aktive aus Maria Alm. Danach machte Werner Herzog Schlagzeilen, als er sich zum Weltmeister der Profis kürte. Bekannt auch Horst Morokutti, ein Pionier des Behinderten-Skisportes, und sein Nachfolger Josef Schösswendter. Gegenwärtig sind Stefanie Hörl, Alexander Herzog, Sebastian Slowiok und Katharina Innerhofer, die im Winter 2010/11 die ersten Weltcup-Rennen im Biathlon absolvierte, zu erwähnen. 1946: Mauterndorf: Der Verein nennt Margit Pertl, Rupert Hauer, Inge Prodinger, Christoph Müller und in erster Linie die ehemalige Weltklasse-Snowboarderin Ursula Fingerlos als bekannteste Akteure. Fingerlos war Olympia-Fünfte 1998, gewann bei den Weltmeisterschaften 2003 in Kreischberg die Silbermedaille im Cross und belegte im Snowboard-Weltcup dreimal den dritten Platz. 1946: Mittersill: Es gab einmal eine Kürsingerschanze, davon kann nur mehr geträumt werden. FIS-Rennen wurden veranstaltet und der Pinzgalauf hatte in Mittersill Halbzeit – ebenfalls Vergangenheit. Alfred Steger, Ingrid Neubauer, Traudl Eder und Rainulf Lemberger sowie die Snowboard-Geschwister Romy und Stefan Pletzer stehen in der Erfolgsliste voran. 1946: St. Gilgen: Gerlinde Beutelhauser war 1964 Olympia-Teilnehmerin in Squaw Valley. Bekannt aus dem Verein auch noch Peter Luschan und der nachmalige Segelweltmeister Rudi Mayr, ein durch einen Beinbruch gestopptes großes Abfahrtstalent, der nach dem Ende seiner Laufbahn in der Skihauptschule Bad Gastein die Stelle des sportlichen Leiters bis 1991 bekleidete. 1947: Leogang: Initiator für die Gründung war Baron Theobald Seyffertitz, der 1936 die österreichische Olympiamannschaft angeführt hatte. Das Vereinsgeschehen konzentrierte sich vorerst auf die Durchführung zahlreicher lokaler Rennen. Als Talent auf dem Sprung in den ÖSV-Kader galt Theo Steidl, 1950 verunglückte er tödlich. Erst lange danach machte der Verein wieder sportlich von sich reden, in erster Linie durch sein alpines Dreimäderlhaus Birgit, Elfi und Sylvia Eder. Stark auch die Langlaufabteilung, bekannt wurden Karin und Norbert Zehentner, Franz Schmutzer, Marlene Herzog, dazu im Biathlon Andreas Schwabl, Franz Perwein und aus der jüngsten Zeit Christina Rieder und Albert Herzog. Stark waren auch die Leistungen der Snowboarder, allen voran der vierfache Weltcup-Sieger Stefan Gimpl.

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1947: St. Michael: Die Stärke des Vereins liegt in der Organisation von Rennen aller Grössenordnungen, das Prädikat reicht bis zur Kategorie Europacup. Der von Karl Friedrich mit persönlichem Einsatz geschaffene Petersbründllift im Ortsteil Glashütte wurde in vie-

len Jahren zum Trainingsmittelpunkt vieler Nationalteams und diverser Landeskader. Bekannte Aktive waren u.a. Horst Scharfetter, Martin Pfeifenberger, Monika Friedrich, Isabella Unterlechner, Thomas Kloiber, Christian Kandler und Christina Pfeifenberger. 1947: Tamsweg: Der Verein hat eine bewegte Vergangenheit. 1947 wurde er gegründet, 1950 löste er sich auf, im gleichen Jahr wurde er neuerlich gegründet (als Sektion des Sportklubs), neuerliche Auflösung 1957, erneute Wiedergründung als eigenständiger Verein 1961. David Gruber und Johann Pausch werden als bekannte Läufer genannt, am erfolgreichsten war Ingrid Stöckl, die viele Jahre der Nationalmannschaft angehörte, 1991 bei den Weltmeisterschaften die Silbermedaille in der Kombination errang, und Klubmeisterin in Serie war. 1948: Abtenau: Der Eintritt zum Gründungsfest kostete einen Schilling – so viel zum Preisniveau von damals. Im Lauf der Zeit brachte der Verein mit seinen ausgezeichneten Trainingsbedingungen auf dem Karkogel zahlreiche gute und mit David Zwilling und Alexandra Meissnitzer auch zwei Weltmeister hervor. Zu erwähnen sind noch Hans und Manfred Wallinger, Reinhard Ebner, Gudrun Spannberger, Hans Quehenberger, der leider schon verstorbene Behindertenläufer Markus Ramsauer, sein »Kollege« Matthias Höll und Matthias Lanzinger. Abtenau organisierte in den letzten Jahren sechsmal Weltcup-Rennen für Behinderte und viermal Europacup-Rennen. Eigentlich gab es Skisport in und um Abtenau schon in den Dreißigerjahren, so veranstaltete der damals junge Skiverein 1935 Rennen im Tennengebirge mit Siegen der damaligen Spitzenkräfte Käthe Lettner und Rudolf Hauser. 1948: Dorfgastein: Willi Köstinger junior setzte die Erfolge seines Vaters aus den Dreißigerjahren mit Weltklasseleistungen in der nordischen Kombination fort, u.a. war er Sechster der Weltmeisterschaften. Zu nennen sind auch Bruder Manfred und der SlalomSpezialist Kurt Engl, der einige Zeit in der Weltklasse fuhr und auch österreichische Meistertitel errang. Zu den Veranstaltungen, die der WSV organisierte, gehörten auch Weltmeisterschaften der Skibob-Fahrer. 1949: Mariapfarr-Weißpriach: Die ersten sportlichen Erfolge stellten sich nach der Errichtung der Lifte auf dem Fanningberg ein. Der erste bekannte Läufer war Heinz Stohl, der nach seiner aktiven Laufbahn u.a. Trainer beim ÖSV und in Kanada war und sich seit einigen Jahren als Streckenchef bei den Welt- und Europacuprennen in Zauchensee verdient macht. Sportlich am erfolgreichsten war Erwin Resch: Er feierte mehrere Weltcup-Siege und gewann bei der WM 1982 in Schladming in der Abfahrt die Bronzemedaille, obschon er nach der Zwischenzeitnahme einen Skistock verloren hatte. Groß ist die Zahl der bisher durchgeführten Veranstaltungen, darunter die bekannten Lungauer Samson-Rennen. 1950: Unternberg: Thomas Graggaber ist der bekannteste Sportler des Vereins, der es bis zu Einsätzen im Weltcup brachte. Der Verein sieht seine wichtigste Arbeit in erster Linie in

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der Betreuung des örtlichen Nachwuchses, wobei man hofft, dass es demnächst wieder einen Läufer gibt, der über die Landesgrenzen hinaus Erfolge feiern kann. 1951: Taxenbach: Cornel Altenberger brachte es auf den heimischen Schanzen zu schönen Erfolgen, bei den Langläufern machte sich Siegfried Quehenberger einen Namen, vor allem als Trainer des jungen Walter Mayer und als langjähriger Sportwart im ÖSV. 1951: Wald-Königsleiten: Zwar gab es die ersten kleinen Rennen schon Mitte der Dreißigerjahre, organisiert ging es aber erst viel später weiter. Rosemarie Bräuer, Rosemarie Dreier, Daniela und Ulrike Vorderegger sowie Erich Schroll brachten es zu einer über die Landesgrenzen hinausreichenden Bedeutung. Der Klub organisierte auch eine Reihe bedeutender Veranstaltungen, so österreichische Jugendmeisterschaften, zweimal Salzburger Landesmeisterschaften, die internationalen Meisterschaften der Niederlande sowie Europa- und FIS-Rennen. 1953: Elsbethen: Dass es vor den Toren der Landeshauptstadt diesen Skiklub gibt, ist einem Polizeibeamten, einem kaufmännischen Angestellten, einem Gendarmeriebeamten, einem Bäckermeister und dem Gemeindesekretär zu verdanken – diese fünf waren die Proponenten des Vereins. Und der kaufmännische Angestellte Sigurd Lettner, ein Sohn des Stahlkanten-Erfinders Rudolf Lettner, war der erste Obmann. Mit großem Eifer organisierte man Rennen und feierte auch auf Landesebene mit dem Sieg im Landescup für Jugend und Schüler schöne Erfolge. Florian Seer brachte es sogar zum JuniorenWeltmeister im Slalom und zum Mitglied der Nationalmannschaft mit zahlreichen Weltcup-Rennen. Früh beendet hat Corinne Sperk ihre Laufbahn. Stark ist die Sektion Grasskilauf mit Josef Zorzi an der Spitze. 1954: Altenmarkt-Zauchensee: Im Laufe der Jahrzehnte wurde der Klub zu einem der bedeutendsten des Landes, sowohl Sportler als auch Veranstaltungen betreffend. Erstes internationales Skirennen war 1973 der Hans-Klenk-Riesentorlauf am Hochbifang mit den Siegen von Annemarie Pröll und David Zwilling. 1975 und 1976 fanden erstmals österreichische Meisterschaften statt, denen zahlreiche Wiederholungen folgten. 1980 ging es erstmals um Weltcup-Punkte. Herausragende Veranstaltungen waren in der Folge die Freestyle-Weltmeisterschaften 1993, das Weltcup-Finale 2002, die alpinen Junioren-Weltmeisterschaften 2007 ( jeweils mit Flachau) sowie der bis heute bestehende Tauernlauf. Immer wieder brachte der Verein Ausnahme-Talente hervor, die es später zu großen Erfolgen brachten; erwähnt sind Brigitte Obermoser, Michael Walchhofer, Hannes Reiter, Wolfgang Rottmann, Michael Hauser, Michael Reiter und Markus Dürager.

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1954: Niedernsill: Nach dem ersten Liftbau im Jahr 1968 konnte mit einem intensiven Nachwuchstraining begonnen werden. Hannes Sojer, Josef Geisler, Martina Altenberger und Astrid Geisler, die 1985 Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt wurde, waren die ersten erfolgreichen Aktiven. Altenberger startete später aufgrund einer starken Verletzung

bei den Behinderten und holte sich mehrere Goldmedaillen bei den Paralympics. Sehr positiv wirkte sich die Trainingsgemeinschaft mit Piesendorf und Uttendorf aus. Für weitere Erfolge sorgten Mariella Voglreiter, die bei Junioren-Weltmeisterschaften Silber eroberte und nun zum Weltcup-Team gehört, und Stefan Brennsteiner. 1956: Hof: Schon bald nach der Gründung sorgten auf Landesebene Thedi Leberbauer, Hans Enzinger und Stefan Stöllinger für schöne Erfolge. Zahlreich sind die Siege der Klubmitglieder im Flachgauer Bezirkscup. Einzelsieger wurden u.a. Alexander Hödlmoser, Georg Tiefgraber und Christina Rosenlechner. 1990 gewann der Verein auch die Mannschaftswertung des Bezirkscups. 1958: Bramberg: Offizieller Geburtstermin der TSU Bramberg ist der 1. November 1958, erste Veranstaltungen waren der Oberpinzgauer Kindercup und der Wildkogel-Volksskilauf. Die erste überregionale Veranstaltung war 1994 die Salzburger Jugend- und Schülermeisterschaften, bei denen von den einheimischen Läuferinnen vor allem Alexander Veider mithalten konnte. Später hielt vor allem die Jugendläuferin Franziska Ploberger die Fahne hoch. 2004 organisierte sich die Sektion Ski neu und veranstaltete 2010 erneut die Salzburger Jugend- und Schülermeisterschaften in Zusammenarbeit mit dem SC Mittersill. 1958: Maishofen: Hauptanliegen des Vereins ist, wie in der Chronik nachzulesen ist, die Jugendarbeit. Die Erfolge dieser Arbeit machten sich im Laufe der Zeit auch bemerkbar, etwa durch Anton Dorfner, Hans und Friederike Bachmann, Ernst Riedlsperger, Johannes Eder und Mario Fuchs, die in allen Bereichen des Skisports zahlreiche Siege feierten. Auch als Veranstalter trat der Verein hervor, so wurde von 1979 bis 1992 der SaalachtalLanglauf durchgeführt, ein alljährliches zahlreicher Volkslangläufer. 1958: St. Martin bei Lofer: Klein hat er angefangen, heute ist der Skiklub der größte Verein des Ortes. Er organisierte bisher eine Reihe großer Veranstaltungen vor allem im Firngleiten. Da gab es zahlreiche Landesmeisterschaften und zweimal die österreichischen Meisterschaften, einmal auch die österreichische Meisterschaft im Shortcarven. Bekannt wurde auch der Nachtlanglauf. Bekannteste Sportler des Vereins sind die beiden Biathleten Bernhard und Klaus Leitinger sowie der vielseitige Roland Leitinger, der nicht nur Europameister im Shortcarven wurde, sondern auch den Sprung in die alpine Spitze schaffte; hier kam er 2010/11 zu seinem Weltcup-Debüt und wurde bei der Staatsmeisterschaft 2011 Dritter im Riesentorlauf. 1961: Eben: Sportliche Aktivitäten gab es schon jahrzehntelang, ehe es zur Gründung des Vereins kam. Schon bald wurden Rennen zum Landescup mit prominenter Beteiligung veranstaltet. Durch den Bau der Reitlehenbahnen wurden die Voraussetzungen für internationale Veranstaltungen geschaffen, so folgten u.a. 1985 und 1988 Rennen der ÖSV-Meisterschaften, Europacup-Abfahrtsläufe und FIS-Rennen. Sportlich ragt der Olympiasieg von Andrea Fischbacher 2010 im Super-G heraus.

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Die Vereine im Jubiläumsjahr 2011

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Sie trugen Salzburgs Ruf hinaus in die Welt

Ein Kapitel über Olympiasieger, Weltmeister, Weltcup-Gesamtsieger und Legenden Der »geschenkte« Weltmeister aus Moskau Michail Botwinow (SC Obertauern) Geb. 17. 11. 1967 Moskau

Abb. 31: Seine letzte Medaille gewann Michail Botwinow bei den Olympischen Spielen 2006.

Der russische Langläufer Michail Botwinow lernte Österreich schon in jungen Jahren kennen, Ramsau und der Dachsteingletscher waren stets ein begehrtes Trainingsziel der gesamten Weltklasse. Dass er eines Tages in Ramsau seinen größten Erfolg feiern würde, ahnte Michail freilich nicht. Damals hieß es nach dem Trainingslager schnellstens nach Hause fahren, die sowjetischen Sportbehörden regierten damals noch mit eiserner Faust. Mit 21 Jahren feierte der gebürtige Moskauer seine WeltmeisterschaftsPremiere in Lahti, insgesamt sollten noch acht weitere Weltmeisterschaften in der sehr langen Laufbahn folgen. Mit Platz 6 in Reit im Winkl gab es 1990 das erste herzeigbare Resultat im Weltcup, der erste Podestplatz folgte 1991/92 und am Ende des Winters der sechste Rang in der Gesamtwertung. Die erste WM-Medaille holte sich Botwinow 1993 als Staffel-Dritter in Falun, Olympia 1994 in Lillehammer sah ihn zweimal auf Platz 4. Nach der enttäuschenden WM 1995 in Thunder Bay reiften erstmals Gedanken, es vielleicht in einem anderen Land zu versuchen – im heimischen Sport sah er nach dem Zusammenbruch der UdSSR mit all den wirtschaftlichen Problemen keine Zukunft mehr. Die Langlauf-Bosse des ÖSV kannte er von Ramsau her, also wurde bei Walter Mayer und Co. angeklopft, ob man eventuell Interesse hätte. Und das hatte man – auch in Hinblick auf die Heim-WM 1999 in Ramsau, da wollte man Erfolge einfahren. Hinter den Kulissen wurde eifrig daran gearbeitet, um den richtigen Weg zu gehen. Man wollte einerseits die Russen nicht vergrämen, anderseits galt es, die Kritiker in puncto Einbürgerung von der Wichtigkeit zu überzeugen. Über diplomatische Kanäle wurde der Transfer schließlich eingeleitet, die FIS bestätigte gleichzeitig, dass Botwinow seine Weltranglistenpunkte mit nach Österreich nehmen dürfe. Die übliche einjährige Sperre musste in Kauf genommen werden, »Boti«, wie er hier gerufen wurde, überbrückte die Suspens mit der Teilnahme am Worldloppet, dem Weltcup der extralangen Volksläufe: Siebenmal ging er an den Start, siebenmal kam er als Sieger ins Ziel, darunter beim Vasalauf, im Frühjahr 1997 war er der »König der Volksläufer« (er bestätigte das später u.a. mit vier Siegen beim Dolomitenlauf und drei Siegen bei der Marcialonga). Außer Konkurrenz beteiligte er sich im Frühjahr 1997 an der ÖSV-Meisterschaft über 30 km, der Vorsprung von drei Minuten vor Staatsmeister Marent zeigte, welch guten Fang man mit dem Russen gemacht hatte. Der wohnte mittlerweile in Obertauern und nützte die Einrichtungen im Olympia-Stützpunkt.

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Der große Tag kam im November 1997 in Beitostölen in Norwegen: Bei seinem Debüt für Österreich lief Botwinow im Weltcup mit der ÖSV-Staffel gleich auf Platz 3 und schaffte damit das Olympialimit. Doch da hatte man die Rechnung ohne den Wirt (Russland) gemacht: In Moskau sah man Botwinow plötzlich als potenziellen Medaillengegner für die Spiele in Nagano und gab ihn, dem IOC-Reglement entsprechend, nicht frei – also konzentrierte er sich auf den Weltcup, eroberte in Val di Fiemme das erste Einzelstockerl und beendete die Saison als Gesamt-Vierter. Die folgende Saison wurde die beste, Michail feierte seinen ersten Einzelsieg in Nove Mesto vor dem damals überragenden Norweger Björn Dählie in einem packenden 30 km-Rennen, wiederholte diesen Erfolg beim Finale am Holmenkollen über 50 km und beendete den Weltcup hinter Dählie auf Platz 2. Zu dieser großartigen Saison gehörte natürlich auch die Heim-WM in Ramsau, die erste, die Botwinow für sein neues »Heimatland« bestritt. Die insgesamt optimale Vorbereitung sollte gleich zu Beginn Früchte tragen, doch die Wachsler hatten sich total vergriffen und so wurden die beiden ersten Rennen mit den Plätzen 18 und 21 zum Reinfall. Also hoffte man nun auf die Staffel. Zur Halbzeit hatten Markus Gandler und Alois Stadlober ein Guthaben von 31 Sekunden angesammelt, »Boti« sollte es nun auf der dritten Schleife zumindest verteidigen; das tat er auch gegenüber Dählie. Plötzlich stürzte der Austro-Russe, brach einen Skistock – und dahin war der Vorsprung. So

Abb. 32: In dem für ihn kraftvollen Stil jagt Michail Botwinow durch die Loipe, hier in Oberstdorf.

musste es Schlussläufer Christian Hoffmann richten, er tat es mit Bravour, warf sich mit einer Skilänge Vorsprung vor Norwegen ins Ziel – Österreich war Weltmeister, für alle vier das erste Gold, natürlich auch für Botwinow. Der unterstrich seine grundsätzlich blendende Form in Ramsau noch mit Bronze im 50 km-Marathon. Damit war die mit der Einbürgerung einhergegangene WM-Planung ’99 voll gelungen. Während Stadlober und Gandler ihre Laufbahn beendeten, machte Botwinow weiter. Zunächst mit unterschiedlichen Erfolgen, Olympia 2002 in Salt Lake City wurde zu einem weiteren Höhepunkt. Im 30 km-Lauf mit Massenstart kam er als Dritter hinter dem Deutschen Johann Mühlegg und Christian Hoffmann ins Ziel; weil Mühlegg später des Dopings überführt wurde und seine Medaille verlor, rückte Botwinow auf Platz 2 hinter Hoffmann vor – die Silbermedaille erhielt er 863 Tage später überreicht. Dem Auf und Ab folgten eine starke WM 2005 in Oberstdorf mit zwei achten Rängen und eine starke olympische Vorstellung 2006 mit der Bronzemedaille im 30 km-Lauf. Dabei hatte ihm eine Erkältung arg zu schaffen gemacht, er war nach dem ersten Rennen (mit Platz 7 in der Doppelverfolgung) sogar kurz nach Hause gereist. Das Alter machte auch vor Botwinow nicht Halt, nach einem 53. Platz beim WeltcupFinale 2007 in Falun war Schluss – nach vier Olympischen Spielen (zwei für Russland, zwei für Österreich/2 Medaillen in 14 Rennen), nach neun Weltmeisterschaften (vier für Russland, fünf für Österreich/3 Medaillen, nach 152 Weltcup-Rennen, davon 97 für den ÖSV), mit 18 Podestplätzen. Des Reisens müde, lehnte Botwinow vorerst alle Trainerangebote ab (»Ich habe einen fast erwachsenen Sohn, den ich nicht aufwachsen sah, jetzt habe ich zwei weitere, kleine Kinder, mir ist die Familie wichtig.«). Von seinem neuen Wohnort Ramsau aus tätigte er fortan seine Geschäfte, dort hat er im August 2010 auch zum zweiten Mal geheiratet.

Der Flug in ein neues Zeitalter Sepp Bradl (SC Mühlbach/Hochkönig, SC Salzburg, SK Bischofshofen) Geb. 8. 1. 1918 Wasserburg/Inn Gest. 3. 3. 1982 Innsbruck

Abb. 33: »Unbekannter« Bradl: Er war auch ein Alpiner mit erstklassigem Fahrstil, hier nahe dem Hochkeil, mit zahlreichen Siegen beim traditionellen Mai-Rennen.

Vor Toni Sailer war Sepp Bradl der erfolgreichste und populärste österreichische Sportler – trotz der Seelos, Lantschner, Jennewein und Matt ein Nordischer also. Ehrgeiz, Besessenheit, Sturheit, Härte zu sich selbst sind die Eigenschaften, die ihm die eindrucksvollen Leistungen beschert haben. Rund zwei Jahrzehnte lang. Auch die spektakulärste Tat, die später als Beginn des Skifliegens bezeichnet wurde, gründete in einem Negativerlebnis: Im ersten Training bei Olympia in Garmisch-Partenkirchen überschlug er sich und wurde mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht. Am Abend vor dem Wettkampf floh der Dickschädel trotz brummendem Kopf aus dem Spital, ging an den Start und wurde nur 19. Mit der Wut im Bauch fuhr der 18-Jährige nach Planica. Allen wollte er es zeigen, vor allem den Norwegern mit Birger Ruud an der Spitze, der ihm zuvor die Feinheiten des Skispringens beigebracht hatte, vor allem den TelemarkAufsprung. Nur wenige Minuten, nachdem Bischof Hozman die neue Schanze in Planica eingeweiht hatte, flog Bradl als erster Mensch über die 100 m hinaus und landete bei 101,5 m – ein Weltrekord war geboren, die Tür zu einem neuen Zeitalter des Skispringens war aufgestoßen. »Als oben am Kampfrichterturm die Zahl 101 vollendet wurde, umbrauste mich die Begeisterung wie ein Orkan, ich war nicht mehr Herr meiner

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selbst. Ich war glücklich und wusste nicht, sollte ich lachen oder weinen vor Freude«, beschrieb Bradl damals sehr blumig seine Gefühle. Urplötzlich war der junge Mann weltberühmt. Er, der vorher unterhalb der Armutsgrenze gelebt hatte, konnte sich die Arbeit aussuchen. Willi Lanz holte ihn in sein berühmtes Sport- und Trachtenhaus nach Salzburg. Der Chef wurde zum Mäzen und Ersatzvater des Burschen, erlaubte ihm »gleitende Arbeitszeit«, um trainieren zu können. Die Prominenz dieser Tage liebte es, vom jungen Sepp bedient zu werden: Marlene Dietrich, Attila Hörbiger, Hans Albers (»Über das Skispringen hat der alles ganz genau von mir erklärt haben wollen«), der König von Siam. Zuvor war Bradl in ein hässliches Kaper-Theater verwickelt gewesen; ein Innsbrucker Skifunktionär hatte ihm eine Anstellung mit freiem Quartier und voller Verpflegung nebst 40 Schilling Monatsgehalt angeboten – der Bub blieb aber Salzburg treu. Endlich also war er »jemand«, der junge Mann aus Mühlbach unterm Hochkönig. Harte Schicksalsschläge hat er verarbeiten müssen. Der Vater, der ihm aus Teilen von gebrochenen Skiern die ersten Bretteln gebastelt hatte, war Knappe im Mühlbacher Kupferbergwerk. 1930, der Bub war gerade 12, machten beide eine Bergtour; der Vater stürzte am Fuß des Birgkars ab und verstarb in den Armen des kleinen Sohnes. Das mag den Buben, den sie schon damals (und zeitlebens dann) »Buwi« riefen, geprägt haben: harte Schale, rauer Ton, weicher Kern. Die Wirtschaftskrise tat ein Übriges. Der Halbwaise war von einem Tag zum anderen Mitverdiener der Familie. Arbeit fand er im fernen Oberösterreich. 50 Groschen verdiente er am Tag – bei Verzicht auf Limonade und Schokolade. 2,50 Schilling in der Woche, 42 Schilling im Monat; um den Lohn in »voller« Höhe der Mutter geben zu können, marschierte der Bub nicht selten die fast 150 km zu Fuß heim nach Mühlbach. Kann man sich solch Entbehrungen heute überhaupt vorstellen? Zuhause zählte dann nur das Skispringen. Mit 15 sprang er schon 50 m, mit 16 ging es erstmals ins Ausland, in Davos gab’s gleich einen Sieg. Peter Radacher, der Hüttenwirt vom Arthurhaus, wurde zum Ersatzvater des »Buwi«, erkannte dessen Talent, schuf die ersten Kontakte zu Birger Ruud – und war somit Wegbereiter dieses Fluges von Planica in ein neues Zeitalter des Skispringens. Auch danach blieb er der Schrecken der sieggewohnten Norweger, auch wenn er sich bei den Weltmeisterschaften 1937 (5.) und 1938 (4.) noch geschlagen geben musste. Dafür verbesserte er seinen Weltrekord in Planica auf 107 m. Ein Beinbruch stoppte die Vorbereitungen auf die Saison 1939 mit den Weltmeisterschaften in Zakopane. Zum ersten Mal mussten sich die norwegischen Seriensieger geschlagen geben, Bradl, damals schon im »großdeutschen« Trikot, wurde Weltmeister vor Birger Ruud. Erstmals hatte ein Mitteleuropäer die Skandinavier in ihrer ureigensten Domäne besiegt. Dabei war er drei Tage vorher im Training gestürzt. Im ersten Durchgang sprang er 80 m, Ruud nur 72,5 m; der Norweger steigerte sich in der zweiten Serie, doch Bradl rettete einen halben Punkt Vorsprung ins Ziel. Der Zweite Weltkrieg unterbrach den Großteil aller sportlichen Tätigkeiten, die Skispringer und mit ihnen Sepp Bradl blieben aber lange aktiv. Er war als Instruktor im Einsatz, zumal er auch ein exzellenter alpiner Skiläufer war, absolvierte Truppenbesuche, blieb vom Frontdienst aber verschont. Dennoch fiel ihm nach 1945 die angebliche Nähe zur politischen Führung während der NS-Zeit mit der Zwangsmitgliedschaft zur SA (siehe auch Kapitel »Sieben verlorene Jahre«) auf den Kopf, von Olympia 1948 blieb er ausgeschlossen. Als Pächter des Mandlwandhauses hatte er ohnehin viel Arbeit, 1952 übernahm er mit Ehefrau Paula das Rupertihaus, viele Jahre dann ein weltweit anerkanntes Trainingszentrum. National war er längst wieder die Nummer 1, siegte

Abb. 34: Sepp Bradl in seiner unnachahmlichen Art während des historischen Fluges in Planica.

1951 beim Skifliegen am Kulm und gewann ein von der FIS genehmigtes Skifliegen auf der Hausschanze am Laideregg, trainierte kurzfristig Deutsche und Italiener. Die Springer waren damals sehr oft am Start, sie sprangen auch an Wochentagen, so gewann Bradl z.B. an einem Jänner-Mittwoch 1952 einen Bewerb in Bayrisch-Gmain nahe Bad Reichenhall vor 5.000 Zuschauern. Das olympische Springen 1952 in Oslo endete mit einem Sturz, die erste deutsch-österreichische Vierschanzentournee 1953 sah ihn als Sieger, die WM 1954 war mit Rang 10 dann nicht das Gelbe vom Ei. Blieb also als internationales Finale Olympia 1956 in Cortina – der zwölfte Platz war für den 38-Jährigen eine Enttäuschung, auch wenn 39 Jüngere hinter ihm blieben. Danach wurde Bradl, mal leutselig, mal polternd, der über die Grenzen hinaus bekannte Trainer. Eine ganze Generation von »Adlern« ging durch seine Hände, oben im Rupertihaus, auf den Schanzen im Riedingtal, während unzähliger Wettkämpfe – von Otto Leodolter bis Baldur Preiml. 1972 übergab er sein x-tes Traineramt an Max Golser (vorher war er u.a. von 1964 bis 1966 schon Schweizer Trainer gewesen). Selbst fand er für den Sport nur mehr wenig Zeit, obschon er noch in erstaunlicher Form war; so gewann er 1960 zum zwölften Mal das damals begehrte Mairennen am Arthurhaus, eine Kombination aus Springen und Slalom. Viele Stürze hat Bradl in seiner Karriere gebaut, erhebliche Verletzungen hat er sich dabei eingehandelt. Die schwerste Verletzung aber erlitt er 1972 als Pensionist: Er trug die olympische Fackel auf ihrer Reise nach München ein Stück des Weges durch Salzburg und riss sich auf dem Residenzplatz die Achillessehne. So gut das sportliche Lebenswerk gediehen war, so verkehrt lief es wirtschaftlich. Das Rupertihaus fiel am 10. Dezember 1990 nach Schweißarbeiten

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den Flammen zum Opfer, Ruinen blieben vom stolzen Besitz. Und 1982, wenige Tage nach dem Finalspringen der Tournee auf »seiner« Schanze in Bischofshofen, traf ihn die ärztliche Diagnose Kehlkopftumor wie ein Keulenschlag. Er, der immer wieder aufgestanden war, vermochte es nun nicht mehr, er verlor den aussichtslosen Kampf. Sein Denkmal steht seit vielen Jahren in dem Stadion, das auch seinen Namen trägt und in dem jedes Jahr am 6. Jänner die Elite der Welt zu Gast ist.

»Meister Eder« mit Ski und Gewehr Alfred Eder (SK und HSV Saalfelden) Geb. 28. 12. 1953 Saalfelden

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Als die ersten Weltmeisterschaften im Biathlon 1958 in Saalfelden stattfanden, wusste der damals vierjährige »Fred« nicht, dass ihn dieser faszinierende Sport eines Tages weltbekannt machen würde. Die ersten Gehversuche im Langlauf, angeleitet vor allem von dem späteren Sprunglaufreferenten Otto Horngacher und Fred Decker, machte er beim SK Saalfelden, mit 17 Jahren wechselte er zum Heeressportverein in seinem Heimatort, der die besseren Voraussetzungen für den Biathlonsport bot. Der Zweikampf mit Ski und Gewehr ließ den Hobby-Fußballer und gelernten Chemigrafen dann ein Sportlerleben lang nicht mehr los, die Laufbahn als Berufssoldat ebnete den Weg zum Weltklassemann. Kaum hineingeschnuppert in die »Skijägerei«, folgte die erste Bewährungsprobe bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck. Und siehe da: Neuling Eder zeigte sein Talent und hielt sich mit dem 21. Platz im 20 km-Rennen wacker, damit war er in der Phalanx der damals überlegenen Skandinavier und Russen die Nummer 10 unter den Mitteleuropäern. Die Laufanzüge hatten sich Eder und Kollegen für Innsbruck noch selbst kaufen müssen (»Wir wurden hierzulande nicht einmal ignoriert«). Das wurde mit den Weltmeisterschaften 1978 in Hochfilzen, dem späteren Dienstort des Unteroffiziers Eder, schon etwas besser, Biathlon war drauf und dran, sich Akzeptanz zu verschaffen. »Wir sind beim Schießen im Schnee gelegen, weil es noch keine Matten gab«, erinnert sich Eder und: »Diese WM war besonders wichtig, da von Großkaliber- auf Kleinkalibergewehr umgestellt wurde.« In der Staffel war Platz 5 für Eder und Co. damals eine kleine Sensation. Schritt für Schritt rückte der Saalfeldner in der Weltklasse nach vorne, 1979/80 folgten im Weltcup die ersten Plätze in den top 10, ein Jahr später stand Eder erstmals auf dem Stockerl. Im Südtiroler Holzschnitzerort Antholz schrieb er 1983 österreichische Skigeschichte: Als Dritter im Sprint eroberte er die erste Medaille für den österreichischen Biathlonsport. Drei Tage zuvor war Sohn Simon zur Welt gekommen. Der frischgebackene Vater damals: »Seine Geburt hat mir einen riesigen Schub gegeben.« Und der sollte weiter anhalten. Wieder in Antholz gewann er 1985 sein erstes (und einziges) Weltcup-Rennen und belegte in der Gesamtwertung den vierten Platz. 1986 gewann er in Oslo erneut WM-Bronze, diesmal über 20 km, und beendete den Weltcup als Fünfter. Auch wenn er glänzend durchtrainiert war, machten sich bei Eder so langsam die Jahre bemerkbar, die Konkurrenz wurde immer schneller, Spitzenresultate wurden seltener. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Calgary gab es Platz 4 mit der Staffel, Anfang der Neunzigerjahre folgten weitere Spitzenresultate mit der Staffel. Olympia 1994 wurde zu einem besonderen Erlebnis: In Lillehammer reihte er sich in den kleinen Kreis jener Athleten ein, die sechsmal an Olympischen Spielen teilgenommen haben, im Winter waren dies bis dahin nur der schwedische

Abb. 35: In der Loipe war Alfred Eder ein Dauerläufer, anfangs als Spezialist, später als Biathlet.

Abb. 36: In Lillehammer erhielt Alfred Eder 2006 für seine sechste Olympia-Teilnahme als erster Athlet das Ehrendiplom der IBU.

Bobfahrer Carl-Erik Eriksson, der australische Eisschnellläufer Colin Coates und die finnische Langläuferin Marja-Liisa Hämäläinen. Eder war nun der Vierte und nach seinem 10. Platz im 20 km-Lauf (ohne Fehlschuss) ehrte ihn die Internationale Biathlon-Union (IBU): Als erster Athlet erhielt Eder das Ehrendiplom des Verbandes, 13.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion spendeten stehend donnernden Applaus. Eine Saison hängte er noch an, absolvierte seine letzten Weltmeisterschaften, sein letztes Weltcup-Rennen in Lahti und bestritt im Frühjahr 1995 in seiner Heimatgemeinde Saalfelden beim Austria Cup seinen allerletzten Biathlon – mit jener Ausrüstung, mit der er vor vielen Jahren debütiert hatte. Und so lief er auch im klassischen Stil und nicht im Skating, das zehn Jahre zuvor im Biathlon Einzug gehalten hatte. Das Resultat an diesem letzten März-Sonntag war nicht wichtig, es war ein Abschiednehmen von den Kollegen, Freunden und Anhängern – immerhin wurde es noch ein 13. Platz. Damit war die einzigartige Laufbahn zu Ende. Zwischen 1976 und 1994 bestritt er 14 olympische Rennen (viermal Top 10), zwischen 1976 und 1995 absolvierte er bei Weltmeisterschaften 44 Rennen (2-mal Top 10), er war im Weltcup in 18 Wintern in den Punkterängen, stand zehnmal auf dem Podest, gewann 18 österreichische Meistertitel (darunter einen im Speziallanglauf/1985), holte fast 20 Salzburger Landesmeistertitel – den letzten im Jahr 1998, als er mit 44 Jahren die 30 km gewonnen hat; dass ihm auch lange Strecken liegen, hatte er z.B. 1977 bewiesen, als er den Koasalauf über 72 km gewann. Gezählt wurde zwar nicht, aber zwei Zahlen dürften das Eder’sche Pensum richtig widerspiegeln: 200.000 km auf Langlauflatten in den Beinen, 300.000 Schüsse auf die kleinen Biathlon-Scheiben abgefeuert. Nach sechs Jahren Trainertätigkeit im SLSV wechselte er 2001 zum ÖSV und übernahm den Nachwuchs und danach die Trainingsgruppe II. Im Sommer 2005 wurde er Cheftrainer und bereitete seine Mannschaft auf die Olympischen Spiele 2006 vor, dort sollten Perner, Rottmann und Co. die Früchte der harten Arbeit ernten. Die Februar-Tage 2006 wurden dann freilich zum Desaster. Nach der berüchtigten nächtlichen Razzia im österreichischen Quartier gerieten auch die Betreuer ins Visier der Kritiker, darunter auch Alfred Eder, gegen den man freilich nichts in der Hand hatte. Aus diesem Grund auch hielt der ÖSV an seinem Cheftrainer fest. Sehr zum Missfallen des ÖOC, das seit Turin 2006 beinahe im Dauerstreit mit dem ÖSV lag. Wohl auch in vorauseilendem Gehorsam gegenüber dem IOC und mit Rücksicht auf die Salzburger Olympiabewerbung fällte das ÖOC am 29. Mai 2007 ein Urteil, das überall Kopfschütteln hervorrief: 13 Trainer und Betreuer wurden »lebenslang« aus dem ÖOC ausgeschlossen mit den Folgen, bei künftigen Olympischen Spielen nicht akkreditiert zu werden. Betroffen waren auch Alfred Eder und sein kongenialer Schießtrainer Walter Hörl. Besonders erzürnt durfte man damals über die Begründung von ÖOC-Präsident Dr. Leo Wallner sein, er hatte gesagt: »Wir haben sie gesperrt ohne Rücksicht, ob sie etwas getan haben oder nicht.« Der Dienstherr von Alfred Eder und Co., der Österreichische Skiverband, hielt weiter zu seinen Arbeitnehmern und stellte die Rute ins Fenster: Ohne Trainer und Betreuer werde es keine Biathleten bei den nächsten Winterspielen geben. Und das bei der stark ansteigenden Formkurve der Truppe. Über zwei Jahre musste Alfred Eder mit dem Makel leben, etwas Verbotenes getan zu haben – eine unfassbare Missachtung der obersten Olympier in Wien. Erst dann ruderten sie zurück und hoben die Strafen am 29. Juli 2009 auf. Den Mut, sich bei den Betroffenen zu entschuldigen, fanden sie freilich nicht. Alfred Eder, mittlerweile Trainer der zweiten Gruppe im ÖSV-Kader, findet das noch heute kritikwürdig. An seiner erfolgreichen Arbeit rund um Sohn Simon wurde mit Ausnahme einiger Neider nicht gezweifelt. Die Erfolge gaben ihm weiter recht. Dass

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in den ÖSV-Kadern für die Saison 2010/11 nicht weniger als 40% Aktive aus Salzburg standen und die siebenköpfige A-Mannschaft ausschließlich aus Salzburgern bestand, ist vor allem sein Verdienst. Im Jahr 2010 wurde der »Fred« zu Salzburgs Trainer des Jahres gewählt und erhielt bei der traditionellen Sportgala der Salzburger Nachrichten den »Leonidas« überreicht.

Ohne Weltcup-Sieg zur Weltmeisterin Anna Fenninger (SK Hallein) Geb. 18. 6. 1989 Salzburg

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Wer in Adnet zu Hause ist, der bekommt seine ersten Skilektionen in der Regel auf dem Dürrnberg bei Hallein und im Gebiet der Skischaukel Gaissau-Hintersee, so begann auch Klein-Anna im Kindesalter, übrigens gleich als Mitglied im Skiklub des nahen Hallein. Ihre Laufbahn war von Beginn weg von ihrem überdurchschnittlichen Talent geprägt. Von 2002 bis 2004 eroberte sie bei den österreichischen Schülermeisterschaften der Klassen I und II nicht weniger als acht Titel, in den Jugendklassen waren es später vier erste Plätze. Längst waren die ÖSV-Trainer auf Fenninger aufmerksam geworden und so gab es bald die ersten internationalen Berufungen. Im Winter 2004/05 etwa fuhr sie im FIS-Riesentorlauf in Kranjska Gora mit Startnummer 114 auf den fünften Platz, durchaus eine Empfehlung. Nach zwei dritten Plätzen bei den Olympischen Jugendwinterspielen folgte die erste starke Saison 2005/06: erste Siege im Europacup und Platz 1 in der Gesamtwertung (in 26 Rennen neunmal auf dem Podest und 17-mal in den Top 10, insgesamt 14 Siege und 25 Stockerl im Europacup) und ein ganz großer Auftritt bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Quebec in Kanada mit zweimal Gold in Super-G und Kombination, Silber in der Abfahrt und Rang 4 im Slalom. Im Winter darauf folgte der Einstieg in den Weltcup, das Debüt am 11. November 2006 im Slalom in Levi endete mit Rang 36 im ersten Durchgang; sechs Rennen und zwei Monate später gab es die ersten Weltcup-Punkte mit Platz 16 im Riesentorlauf in Cortina d’Ampezzo. Im März 2007 beendete ein schwerer Sturz in der Abfahrt in Tarvis mit u.a. einem Riss des Syndesmosebandes die Saison – besonders bitter, weil sie dadurch die JuniorenWM »vor der Haustüre« in Altenmarkt und Flachau verpasste. Im Sommer liefen Training und Freizeitsport mit Motocross als Nummer eins optimal und entsprechend motiviert ging es in die Saison 2007/08. Dennoch dauerte es bis knapp vor Weihnachten. Da kratzte die junge Tennengauerin erstmals am Podest, als sie in der Superkombination in St. Moritz den vierten Platz belegte. Das sollte das einzig positive Resultat bleiben, im Weltcup landete sie an 60. Stelle. Dafür räumte Anna bei der Junioren-WM im spanischen Formigal kräftig ab, Gold in Riesentorlauf und Kombination, Silber im Super-G und Rang 4 in der Abfahrt – die idente Ausbeute wie zwei Jahre vorher in Kanada. Dazu kam Platz 3 in der Europacup-Gesamtwertung. Die Saison 2008/09 begann wieder sehr gemischt, erst der sechste Rang in der Superkombination in Zauchensee und vor allem das erste Stockerl Ende Jänner 2009 mit Platz 2 im Super-G in Cortina brachten die längst erhoffte Erleichterung. In der Gesamtwertung verbesserte sie sich gleich um 40 Plätze auf Rang 20, damit war sie die Nummer 5 im ÖSV-Team. Mit 28 Rennen im Weltcup war sie die fleißigste Starterin im Team, dazu kamen die Rennen im Europacup und bei den Junioren-Weltmeisterschaften (mit Bronze im Super-G) – nicht wenige Fachleute sahen die 19-Jährige mit der Flut von Starts und den damit verbun-

Abb. 37: Mit dem Weltmeistertitel in der Kombination sorgte Anna Fenninger 2011 für die größte Überraschung in Garmisch-Partenkirchen.

Abb. 38: Die schnellen Disziplinen wurden zur Stärke von Anna Fenninger, die mit 22 Jahren schon über 100 Weltcup-Rennen in den Beinen hat.

denen Reisen überfordert, auch wenn sie bei der WM in Val d’Isere mit den Plätzen 4 im Super-G und 7 in der Superkombi durchaus achtbare Resultate aufzuweisen hatte. Die in Salzburg-Rif stationierte Sportsoldatin wollte es dann 2009/10 besser machen, leider klappte es für die von den Trainern erneut zur Vielstarterin bestimmte Anna nicht: Nur Platz 26 im Weltcup nach 28 Rennen (dreimal Top 10). Kein Wunder, dass auch die olympische Premiere in Vancouver nicht die gewünschten Ergebnisse brachte: 16. in Super-G und Superkombi, 23. in der Abfahrt – das entsprach nicht den Erwartungen der Trainer und schon gar nicht ihren eigenen Ansprüchen. Spät aber doch reagierten die Trainer des ÖSV. Sie, die den Teenager drei Winter lang zu Schwerarbeit in Weltcup und Europacup (und auch Junioren-Weltmeisterschaften) eingeteilt hatten, zogen für die Saison 2010/11 die Notbremse und reduzierten das Programm. Nur mehr die schnellen Disziplinen wurden Fenninger verordnet – und siehe da, es funktionierte. Die Adneterin legte eine tolle Serie hin und fuhr ständig in die Top 10, war zweimal Dritte in Zauchensee und Cortina. Den Gipfelsieg auf dem Weg nach oben feierte sie am 11. Februar 2011: Sie wurde in Garmisch-Partenkirchen Weltmeisterin in der Superkombination, die siebente Läuferin des SLSV mit FIS-Gold. Fenninger holte sich diesen Titel mit zwei vierten Zeiten: In der Abfahrt verlor sie nur 0,40 Sekunden auf die Schnellste (Görgl), im Slalom hielt sie die Konkurrenz mit einer bravourösen Fahrt in Schach und krönte sich, ohne zuvor ein Weltcup-Rennen gewonnen zu haben, zur Weltmeisterin. Dass die Sportsoldatin im Korporals-Rang noch Silber mit dem ÖSVTeam im Mannschaftsbewerb und Rang fünf im Super-G holte, rundete die großartigen Garmischer Tage ab. In die Riesenfreude mischte sich auch eine sehr kritische Bilanz des eigenen Schaffens in den Jahren zuvor, als sie u.a. sagte: »Ich bin zu viele Rennen gefahren, war überfordert. Mit 16, 17, 18 Jahren brauchst du jemanden, der dir bei den Entscheidungen hilft. Ich hab’ niemanden gehabt. Ich bin sensibel, das ist unterschätzt worden. Man hätt’s besser machen können, auch im ÖSV. Zum Glück waren die Familie, mein Freund und meine Konditionstrainerin da.« Bravo Anna!, kann man da angesichts der offenen

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Worte nur sagen. Hoffentlich schreiben es sich auch die Verantwortlichen (und Angesprochenen) hinter die Ohren, sie hatten die kleine Tennengauerin schon fast verheizt gehabt. Zwei Winter hintereinander hatte sie die meisten Einsätze aller ÖSV-Damen – weniger wäre sicher mehr gewesen. Die Verlockung, sie eines Tages auf den GesamtWeltcup anzusetzen, ist freilich groß – die Endplatzierungen 2010/11 zeigen die Vielseitigkeit auf: 12. Gesamt, 6. Abfahrt, 7. Super-G, 9. Kombination. Ein schöner Abschluss für Anna Fenninger war der Staatsmeistertitel im Super-G, errungen in Saalbach-Hinter­ glemm, vor Andrea Fischbacher.

Ein »Goldfisch« aus dem goldenen Pongau Andrea Fischbacher (USC Eben) Geb. 14. 10. 1985 Schwarzach

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Als Andrea Fischbacher am 20. Februar 2010 in Whistler Mountain den olympischen Super-G mit der besten Zeit bewältigt hatte, wurde in der Geschichte des »goldenen« Pongau ein weiteres Kapitel geschrieben. Die Hälfte aller Salzburger Olympiamedaillen hat ihren Ursprung auf dem Boden des Pongaus in einem Umkreis von geradezu einmal 25 km gehabt. Und Andrea, deren Familienname Freunde und Medien schon längst zur liebevollen »Fischi« umgeschrieben hatten, krönte sich nun an diesem Tag als dritte Salzburgerin nach Annemarie Moser und Petra Kronberger zur Olympiasiegerin. Mit einer halben Sekunde Vorsprung gewann sie den Super-G, die hohe Favoritin Lindsey Vonn hängte sie gar um eine Dreiviertelsekunde ab. Mit der Wut im Bauch über das Pech in der Abfahrt – als Vierte um drei Hundertstel am Podest vorbeigerast – ging Fischbacher in diesen Super-G, den ihr Trainer Jürgen Kriechbaum eher etwas untypisch ausgeflaggt hatte. Doch die Salzburgerin ratterte mit ihren 2,10 m langen Abfahrtsbrettern den Hang bestechend hinunter, konnte es kaum glauben, gewonnen zu haben: »Ich habe die 1 aufleuchten sehen und gedacht, wer ist jetzt die Erste, ich oder . . .« Erst dann realisierte sie ihren Triumph. Der Sieg war insofern auch eine logische Folge der vorherigen Resultate im Super-G der Saison: Auf den Plätzen 14, 9, 5, 5 und 2 war sie gelandet, der Einser also fast programmiert, dass es bei Olympia geschah, war natürlich doppelt schön. Dabei hatte sie ein Knorpelschaden im linken Knie und eine gebrochene Zehe aus dem September-Training in Zermatt wochenlang geplagt und ein schwerer Sturz in St. Moritz den linken Oberschenkel lädiert. »Ich fahre aber nicht nach Vancouver, um dabei zu sein, ich will eine Medaille gewinnen«, sagte sie. Und sie tat es mit Bravour. Die Goldmedaille hat »Fischi«, wie sie sagt, nicht verändert: »In Eben sind alle noch freundlich zu mir und außerhalb von Salzburg kennen mich jetzt auch einige Menschen mehr.« Über zwei Jahrzehnte hat der Weg zu Gold gedauert. Zu Weihnachten 1988 findet Andrea unter dem Christbaum ihr erstes Paar Ski, die »rote Rennmaschine« von Atomic im Miniformat, noch ehe die Lichter am Christbaum ausgehen, steht sie auf den Bretteln im elterlichen Fitnessraum und umrundet den Tischtennistisch. Zwei Jahre später gewinnt sie ihre erste Medaille bei den Ortsmeisterschaften, dann geht es via SC Eben, Pongauer Kindercup in den Jugendkader des SLSV, wo ihr Gerhard Huttegger weiterhilft. Ihr technisches Können wird immer ausgereifter, sie profitiert auch vom sommerlichen Training, das damals noch aus Jux und Tollerei besteht, etwa auf der Moosalm der Großeltern, wo sie Wanderer mit ihren Künsten am Kletterseil begeistert.

Abb. 39: Abfahrt und Super-G sind die Vorzeige­ disziplinen von Andrea Fischbacher.

Der Besuch der skisportlich ausgerichteten Schulen in Bad Gastein und Schladming musste mit dem Rennsport unter einen Hut gebracht werden; als Schülerläuferin gelang es ihr nicht recht, erst als Läuferin in der Jugendklasse stellten sich die Erfolge ein: 2002 zwei Stockerlplätze bei den ÖSV-Titelkämpfen, 2003 drei Siege und ein zweiter Platz, achter Platz bei der Junioren-WM, erste Siege bei FIS-Rennen. 2004 wurde das erste große Jahr: Salzburger Landesmeisterin im Riesentorlauf (später auch 2007 und 2009), österreichische Jugend II-Meisterin im Super-G, Platz vier im Europacup, und Junioren-Weltmeisterin im Super-G in Maribor, damit verbunden Premiere im Weltcup zum Finale in Sestriere. Als Europacup-Zweite im Super-G (auch den Gesamtsieg hatte sie geholt) gab es im Winter 2004/05 einen fixen Startplatz im Weltcup; im Jänner war sie in Cortina erstmals in den Top 10 und wurde Achte im Super-G. Damit durfte sie in dieser Disziplin bei der WM in Bormio starten, wo sie mit Rang sieben beste ÖSVLäuferin war. Bei der Junioren-WM verteidigte sie ihren Titel mit Erfolg, im Europacup wurde sie Erste in der Gesamtwertung und Zweite im Super-G. Danach wurde sie Stammgast im Weltcup. Im Dezember 2005 stand sie in Lake Louise als Zweite erstmals auf dem Podium, bei Olympia 2006 in Turin war der 13. Rang eher eine Enttäuschung. Nach dem Rekordpensum von 31 Weltcup-Rennen war sie 15. in der Gesamtwertung und die Nummer sieben im Super-G als drittbeste Österreicherin. Im Winter 2006/07 folgten 32 Rennen im Weltcup mit allerdings nur einem zweiten Rang – 13. in der Gesamtwertung und Achte im Super-G hieß das unter dem Strich. Im Februar 2008 feierte sie ihren ersten Sieg im Weltcup: Zeitgleich mit der Schweizerin Fabienne Suter beendete sie den Super-G in Sestriere – endlich hat es geklappt, im 96. WeltcupRennen! Im nächsten Winter folgten drei weitere Stockerlplätze und in der Abfahrt im bulgarischen Bansko der zweite Sieg (für die ÖSV-Damen der erste nach einer Durststrecke von 717 Tagen). Im Weltcup gab es die Ränge 10 (Gesamt), 2 (Abfahrt) und 8 (Super-G). Die Weltmeisterschaften in Val d’Isere bescherten ihr im Super-G die Bronzemedaille mit 0,40 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Lindsey Vonn; in der Abfahrt landete sie auf Rang sieben, aufs Podest fehlte genau eine Sekunde. Dann folgte der olympische Winter mit dem Triumph in Vancouver/Whistler Mountain – siehe oben.

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Abb. 40: Im Abfahrtslauf bei Olympia 2010 hatte Andrea Fischbacher Bronze nur hauchdünn verpasst, im Super-G deklassierte sie die Konkurrenz und holte die Goldmedaille.

Spätfolge dieser Glanzleistung: Im Herbst wählten Österreichs Sportjournalisten die »Fischi« zur Sportlerin des Jahres. Damit reihte sich die nur 1,64 m kleine Großcousine von Hermann Maier (»Wir haben keinen Kontakt.«) in die Großen des österreichischen Sports ein, als sechste Salzburger Skisportlerin übrigens. Nach dem Superwinter wollte Fischbacher 2010/11 nachlegen. Sie fuhr von Aspen weg fast regelmäßig in die Top 10, der Sprung aufs Podest gelang aber nicht. Auch nicht bei der WM in Garmisch. Ein Sturz im einleitenden Super-G mit erheblichen Verletzungen brachte sie im wahrsten Sinn des Wortes außer Tritt, sie blieb mit den Plätzen 9 (Abfahrt) und 25 (Riesentorlauf) deutlich unter ihren Möglichkeiten und auch in der Folge lief es nicht nach Wunsch, der Olympiasiegerin blieb in der gesamten Saison ein Podestplatz verwehrt.

Die Nummer 1 der Medaillensammler Felix Gottwald (SK Saalfelden) Geb. 13. 1. 1976 Zell am See

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Salzburgs Skisport war schon immer ein guter Boden für die Allrounder. Waren sie anfangs Viererkombinierer, so begnügten sie sich in den Zwanziger- und Dreißigerjahren mit drei Disziplinen, ehe der Mehrkampf auf Skiern zu der heute üblichen Form der Zweierkombination mutierte. Auch heute noch werden diese Athleten nicht selten als die Könige des Skisportes bezeichnet, die gleichermaßen gut umgehen können mit dem schweren Sprungski und der schmalen Langlauflatte. Am kräftigsten in die Fußstapfen seiner Vorgänger Eder, Köstinger, Scherübl, Heigenhauser, Öhlböck und Co ist Felix Gottwald aus Zell am See getreten. Er landete in diesem Sport nach einer eher ultimativen Aufforderung seines damaligen Turnprofessors.

Abb. 41: Felix Gottwald am Beginn seiner Karriere: Das erste Weltcup-Rennen im Jänner 1993 in Saalfelden.

Der heranwachsende Athlet wurde zum erfolgreichsten nordischen österreichischen Juniorensportler, die Schule geriet alsbald ins Hintertreffen, erst 1999, im Alter von 23 Jahren, war Zeit für die Matura: Zwischen 1993 und 1996 sammelte Felix Gottwald bei den Weltmeisterschaften der Junioren in Harrachov, Breitenwang, Gällivare und Asiago fünf Medaillen, darunter eine goldene, so viele wie kein anderer im gleichen Alter. Damit war die Basis für eine große Laufbahn gelegt, immer mehr wurde die nordische Kombination die gute Freundin. Und auf die schwört er noch heute: Das Springen alleine, so sagt er, sei ihm zu wenig und angesichts der durch den neuen Sprungstil auf das Gewichtsreduzieren ausgemergelten Athletenleiber auch zuwider (»Da esse ich lieber normal als dass ich mich durch den Tag hungern muss«), das Langlaufen allein sei ihm zu eintönig. Also ist die Kombination der ideale Wettkampf: »Das interessanteste daran ist das Training, du musst jeden Tag die richtige Mischung suchen und finden, eine gewaltige Herausforderung.« Abgelegt hat er mittlerweile auch seine einzige Schwäche, die ihn immer wieder um Spitzenplätze gebracht hat: Das Überschreiten der Sauerstoffkapazitäten seines Körpers. Weil er früher auf den Schanzen nicht so zurechtkam, musste er sich in der Loipe besonders gut sputen, um nicht ganz ins Hintertreffen zu geraten. Dabei übersah er einige Male das innere Warnlicht und überforderte seinen Kreislauf über die physiologischen Grenzen hinaus. Beispiele: Steamboat Springs 1997, Weltmeisterschaftsprobe Ramsau 1998, Weltmeisterschaftsstaffel Ramsau 1999. Diese im wahrsten Sinne des Wortes schmerzlichen Abstürze in den Grenzbereich eines noch funktionierenden Kreislaufs sind Vergangenheit und haben Gottwald den Weg gewiesen, dass Gesundheit letztlich vor Sport (und Geld) geht. Dennoch ist Gottwald kein unbedingter Anhänger einer sportmedizinisch bis ins Letzte ausgetüftelten Marschroute, er horchte nach wie vor lieber in das Innere seines Körpers hinein, hat die Werte von Qi Gong schätzen gelernt und saugte auch sonst die eine oder andere »Weisheit« der Alten in sich auf; dass man etwa bei Vollmond am ehesten zunimmt – ergo wird in diesen Phasen nichts gegessen. Im Magen liegt ihm dagegen das Thema Doping, ein schier unerschöpfliches. Ohne es aussprechen zu wollen, wunderte sich Gottwald über manche Berg- und Talfahrt seiner Konkurrenten. Und: »Mich können’s meinetwegen jeden Tag kontrollieren, denn ich will ja mit 40 und 50 noch beruhigt dasitzen.« Dank seiner läuferischen Klasse hatte sich Gottwald mit sechs Bestzeiten in der Loipe und 34 Plätzen unter den ersten zehn einen Namen in der Weltklasse gemacht, im März 2000 stand er mit seinen Teamkollegen als Gewinner des Mannschaftsbewerbes in St. Moritz erstmals ganz oben auf dem Siegerpodest, was noch fehlte, war der Triumph im Einzelwettkampf. Mit dem Sieg im sommerlichen Grand Prix 2000 deutete Gottwald seine Verbesserung im Sprunglauf an. Dank dem neuen Sprungtrainer An­ dreas Felder fand Gottwald zu einer »anderen Auffassung zum Sprung«, musste weniger Mattensprünge absolvieren, kam deshalb zu mehr Qualität und tankte enormes Selbstvertrauen. Die Erfolge stellten sich Ende 2000 ein: Der Zeller feierte die beiden ersten Einzelsiege im Weltcup, wurde zum Stammgast auf dem Siegerpodest und erklomm in der Gesamtwertung den ersten Rang, den er bis März 2001 nicht mehr abgab. Es war ein Durchmarsch zum Gesamtsieg im Weltcup, mit dem er in die Fußstapfen von Klaus Sulzenbacher getreten ist. Zu seinem Weltcupsieg sicherte sich der in seiner Fairness überaus geschätzte Sportsoldat auch zwei Medaillen bei den Weltmeisterschaften in Lahti. Und das Sammeln von Medaillen ging weiter. Bei Olympia in Salt Lake City gelang ihm der bronzene »Hattrick« und entschädigte ihn wohl dafür, dass er im Weltcup zwei

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Abb. 42: Seine Abschiedstour nach der Rückkehr in den Weltcup startete Felix Gottwald in Skandinavien.

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Monate lang führte, im Finish aber die Kugel nicht verteidigen konnte und Zweiter wurde. Ein Jahr später stand er bei den Weltmeisterschaften in Val di Fiemme erneut dreimal auf dem Podest: Zweiter und Dritter in den Einzelbewerben, Gold mit der Mannschaft; am Saisonende wieder Zweiter im Weltcup. Im Jahr 2004 wurde er Vierter der Saisonwertung, im Oktober bekam er als zweiter heimischer Sportler »sein« Stadion – die Anlage in Saalfelden wurde in Felix Gottwald-Stadion umbenannt. Oberstdorf servierte dem Pinzgauer 2005 die zwei nächsten WM-Medaillen: Bronze im Einzelbewerb und mit dem Team. Der Dreier stand auch am Ende des Weltcups in den Listen. 2006 wurde Turin zum absoluten Triumph von Felix: Er wurde Olympiasieger im Sprint mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem Norweger Moan, holte Silber im Gundersen-Bewerb mit neun Sekunden Rückstand auf den Deutschen Hettich und holte das zweite Gold mit der österreichischen Mannschaft; nach Michael Gruber und Bieler kam der Gottwald-Express auf der dritten Runde so richtig in Fahrt und Schlussmann Stecher durfte sich auf ein Guthaben von 20 Sekunden freuen – das reichte zum Sieg! Im Sommer belohnte sich der experimentierfreudige Doppel-Olympiasieger mit einer Expedition durch die russische Halbinsel Kamtschatka. Der kommende Winter sollte sein letzter werden: Bei der WM in Sapporo blieb die (von der Öffentlichkeit) erhoffte Medaille aus, es gab einmal Platz 4 und zweimal Rang 5. Ebenfalls Fünfter wurde er im Weltcup – da gab er seine Abschiedsvorstellung, passender könnte es für einen »nordischen König« gar nicht sein, am Holmenkollen in Oslo. Dort stürmte er am 13. März 2007 vor den Augen des norwegischen Königs Harald V als Zweiter noch einmal aufs Podest – zum 58. Mal im 199. Weltcup-Rennen. Danach gab es Ehrungen über Ehrungen mit u.a. dem Special Award des österreichischen Sportes für das »Lebenswerk« und wurde der Sport zum Hobby, Gottwald erfüllte sich einige Wünsche, lief beispielsweise den Vasalauf und blieb dabei unter fünf Stunden.

Gottwald zweimal Nummer 1 Felix Gottwald führt zwei Statistiken an: die des erfolgreichsten Österreichers bei Großereignissen (Olympia und WM) und die des erfolgreichsten Kombinierers aller Zeiten. Die beiden Statistiken: Erfolgreichste österreichische Medaillensammler

Erfolgreichste nordische Kombinierer

Gesamt Gold Silber Bronze Felix Gottwald 18   6 3 9 Thomas Morgenstern 16 12 1 3 Benjamin Raich 14   5 6 3 Gregor Schlierenzauer 13   9 2 2 Annemarie Moser 12   6 4 2 Toni Sailer 11 10 1 Renate Götschl 11   3 5 3 Andreas Goldberger 11   2 3 6 Hermann Maier 10   5 3 2 Wolfgang Loitzl 10   8 – 2 Martin Höllwarth 10   3 3 4 Marlies Schild 10   1 6 3 weiter: Alexandra Meissnitzer   6   2 2 2 Michael Walchhofer   5   1 3 1

Gesamt Gold Silber Bronze Felix Gottwald 18 6 3 9 Ronny Ackermann (GER) 13 4 8 1 Bjarte-Engen Vik (NOR) 12 7 4 1 Samppa Lajunen (FIN) 12 3 6 3 Björn Kircheisen (GER) 11 – 9 2 Fred B. Lundberg (NOR)   9 5 4 Hannu Manninen (FIN)   9 4 2 3 Magnus Moan (NOR)   9 1 3 5 Mario Stecher   8 4 2 2 Kenji Ogiwara (JAP)   7 6 – 1 weiter: Klaus Sulzenbacher   6 1 2 3 David Kreiner   5 3 1 1 Bernhard Gruber   4 3 - 1 Michael Gruber   4 2 - 2 Christoph Bieler   4 2 - 2

Nach dem journalistischen Kurzstudium an der Universität Salzburg folgte die Praxis als Co-Kommentator beim ORF. Der erste große Einsatz war die WM 2009 in Liberec. Auf der Heimreise am 1. März reifte in Gottwald der Entschluss, noch einmal Sport auf höchstem Niveau zu betreiben. Am 17. Mai gab er seine Rückkehr unter dem Motto »Ich sehe es als Genussprojekt« bekannt, mit seinem früheren Cheftrainer Günther Chromecek als persönlichem Betreuer und David Kreiner als Trainingspartner. Wer Gottwald kennt, weiß, dass er seine Projekte ohne Wenn und Aber durchzieht. Der Winter 2009/10 begann mit Spitzenplätzen, nach einer Pause von 1.085 Tagen folgte wieder ein Sieg und Olympia in Vancouver wurde mit dem erneuten Mannschaftsgold zu einem weiteren Markstein in dieser einzigartigen Karriere. Der zweite Platz im Weltcup war das Tüpfelchen auf dem »i«. Und auch die Saison 2010/11, die Felix nun »wirklich die letzte« nannte, begann er mit Elan. Schon zum Auftakt in Kuusamo erlebte die Konkurrenz den Gottwald’schen Schwung, als er gleich den zweiten Bewerb gewann. Am 14. Dezember brach er sich bei einem Trainingssturz das rechte Schulterblatt, 26 Tage später gewann er sein nächstes Weltcup-Rennen – typisch für Gottwald, der immer wieder für Überraschungen gut war. Und dann die Vorstellungen bei seiner finalen Weltmeisterschaft: Doppelgold mit dem ÖSV-Team, beide Male stopfte er auf der dritten Runde die Löcher und legte die Basis für die Titel. Dazu holte er noch Bronze in einem Einzelbewerb und durfte Oslo mit den Medaillen Nummer 16, 17 und 18 Richtung Ramsau verlassen. Und am 12. März 2011 um Punkt 15.38 Uhr war endgültig Schluss dieser einzigartigen, kaum zu toppenden Karriere dieses einzigartigen Athleten – standesgemäß verabschiedete er sich als Dritter auf dem Podest, zum 72. Mal stand er dort nach 229 Auftritten im Weltcup. Die Konkurrenz wird nicht unglücklich darüber sein, dass der Gottwald-Express endgül-

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Abb. 43: Die Stärke von Felix Gottwald war stets das Laufen, das seine Gegner nicht selten zur Verzweiflung brachte. Seine Aufholjagden sind legendär.

tig in die Remise gefahren ist, denn mit 40 Laufbestzeiten (allein sieben in elf Rennen der letzten Saison) war ihm nur schwer beizukommen. Und gar kein Kraut wäre gewachsen gewesen gegen den Pinzgauer, wenn er auf den Schanzen weniger Meter verloren hätte, so musste er halt immer wieder 20 und mehr Plätze aufholen. Dennoch, so sagt er, hat auch die kurze, zweite Karriere unter dem Motto »Genussprojekt« Spaß gemacht. Nun gelte es, die Energien in andere Richtungen zu schicken, um den Mitmenschen das in der »Lebensuniversität Spitzensport« (Eigendefinition) Erlernte weiterzugeben. Die Nordische Kombination in Österreich wird noch viele Jahre lang an Gottwald gemessen werden.

Immer wieder »König« am Holmenkollen Bernhard Gruber (SK Bischofshofen) Geb. 12. 8. 1982 Schwarzach

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Mit einer Schwester wuchs Bernhard in Bad Hofgastein auf, schloss sich aber schon in jungen Jahren dem SK Bischofshofen an. Bei dem von Toni Innauer erfundenen ÖSVSkifest für sogenannte Quereinsteiger im Jahr 1997 in Ramsau wurde das vielseitige Talent von »Berni« erkannt und fortan erfreute er sich einer fachmännischen Betreuung. Dank dieser und seines Eifers stellten sich sehr rasch die ersten Erfolge ein, schon 1998 gewann er bei den österreichischen Schülermeisterschaften die Titel in Springen und Nordischer Kombination, das gleiche Resultat schaffte er ein Jahr später in der Jugend I, im Jahr 2000 durfte er zu den Junioren-Weltmeisterschaften fahren, neben den Plätzen 14 und 25 eroberte er mit dem Team die Bronzemedaille. Bei den ÖSV-Jugendmeisterschaften wiederholte er zum dritten Mal das Double, dieses Mal in der Altersklasse II, dazu gewann er den Alpencup und konnte sich im Weltcup B als Dritter in Andelsbuch das erste international wichtige Stockerl sichern. Im Winter 2002/03 feierte er im

Abb. 44: Nach dem Gewinn von Olympischem Gold und Bronze 2010 wurde Bernhard Gruber zu Hause ein begeisterter Empfang bereitet.

Weltcup B seinen ersten Sieg (in Park City) und debütierte im »großen« Weltcup mit einem 32. Platz am Neujahrstag 2003 in Oberhof. Der frisch gebackene Sportsoldat (der zuvor die Matura in Stams bestanden hatte), stationiert in Rif, pendelte aber vorerst weiter zwischen den beiden Ligen, zeigte im Sommer Grand Prix 2004 als Sechster wieder auf, überzeugte dann im Winter als Dritter in der Gesamtwertung des Weltcup B und als zweifacher Medaillengewinner bei der Universiade in Seefeld, wo er Gold und Silber holte. Dann wurde er Stammgast im Weltcup, lag am Ende der Saison 2005/06 an 22. Stelle und begann den Winter 2006/07 mit seinem ersten Top 10-Platz in Kuusamo. In Ruhpolding verbesserte er sich vor allem dank seines ersten Springersieges bei den Kombinierern auf Platz 5, in der Staffel in Val di Fiemme stand er zum ersten Mal auf dem Podest, das Team belegte Rang zwei. Damit ging es erwartungsvoll zu den Weltmeisterschaften 2007 nach Sapporo, doch musste er sich dort mit der Rolle des Ersatzmannes begnügen. Im Dezember 2007 stand er auch im Einzelbewerb erstmals auf dem Podest: Im Sprint in Trondheim wurde er mit zwei Sekunden Rückstand auf Sieger Christoph Bieler Dritter, in Ramsau verhinderte ein »indisponierter« Punkterichter seinen ersten Weltcupsieg und gab ihm Punkte nur für Platz zwei, zwei Monate später war es in Zakopane soweit: erster Sieg im Weltcup. Und noch einmal zwei Wochen später erfüllte er sich einen Kindheitstraum: Sieg am Holmenkollen in Oslo! Nach dem zweiten Platz auf der Schanze lief Gruber in der schweren Loipe ein bärenstarkes Rennen und hatte im Ziel 40 Sekunden Vorsprung. Traditionsgemäß erhält der Holmenkollen-Sieger die Trophäe aus der Hand des Königs – so wurde Gruber, der in der Heimat des nordischen Skisportes quasi den Ritterschlag erhalten hatte, zur königlichen Loge geleitet, wo ihm König Harald von Norwegen gratulierte. »Da habe ich gewusst, dass ich es endgültig geschafft habe«, freute sich der Pongauer Kombinierer-König, der nach sechs Stockerlplätzen Gesamt-Vierter im Weltcup war. Nach so viel Glück blieb vier Monate später das Pech nicht aus: Bei einem Trainingssprung in Oberstdorf zog er sich eine schwere Schulterverletzung zu, die eine Operation mit folgender längerer Pause erforderte. Dazu kam der Todessturz des Freundes und Zimmerkollegen Alfred Rainer beim Paragleiten; »das hat mich sehr beschäftigt, aber ich habe einen Weg gefunden, dass es mir eher Kraft gibt, diese Saison steht ganz in seinem Zeichen«, sagte Bernhard damals. Dennoch klappte es im Dezember in Trondheim mit Rang acht schon wieder passabel, in Predazzo folgte Platz zwei, in der Gesamtwertung stand er zu Saisonende an neunter Stelle. Dazwischen lag eine mittelmäßige WM in Liberec mit Platz fünf in der Staffel und einem neunten Rang im besten Einzelbewerb. In die olympische Saison 2009/10 mühte sich »Berni« mehr, als ihm lieb war, erst knapp vor der Reise nach Vancouver erreichte er mit Platz sieben in Seefeld (in seinem 100. Weltcup-Wettkampf) ein herzeigbares Resultat, vor allem dank seines zehnten Erfolges im Springen. Zusammen mit den Kombinierer-Kollegen Tino Edelmann, Christoph Menz (Deutschland) und Ronny Heer (Schweiz) hatte Gruber im olympischen Vorfeld »The Telemarkers« auf die Beine gestellt, eine Band, die mit dem Lied »Für den einen Moment« die Charts der Sportler erklomm; schon zuvor hatte der leidenschaftliche Gitarrist aus dem Pongau mehrere Bands geführt, sie hießen »Einstein« und »Dreamlake«. Die Musik beflügelte Gruber offenbar während der olympischen Tage, sie wurden zu einem unvergesslichen Erlebnis, obwohl er im ersten Wettkampf nur Zuschauer war. Für den folgenden Mannschaftsbewerb wurde »Berni« dann aufgeboten: Dank einer starken Leistung auf der Schanze mit der größten Weite in seiner Gruppe hielt er den Rückstand des ÖSV-Quartetts in Grenzen, es waren nur 36 Sekunden. Im Langlauf musste Gruber den schwierigen Part des Startläufers übernehmen, er reduzierte

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Abb. 45: Die Basis für seine hervorragenden Plätze legte Bernhard Gruber fast immer im Springen, später wurde er auch ein vorzüglicher Langläufer.

den Rückstand auf drei Sekunden (»Dank dem neuen Trainer Bard Jörgen Elden wurde ich im Laufen wesentlich stärker«) und legte damit die Basis für den österreichischen Olympiasieg, an dem noch David Kreiner, Felix Gottwald und Mario Stecher beteiligt waren. Und weil’s so schön war, legte Gruber im Einzelwettkampf auf der Großschanze noch nach: Er dominierte den einzigen Sprung und lief in der Loipe erneut so stark, dass er hinter dem US-Duo Demong-Spillane Bronze eroberte. Wer hätte das gedacht: Gold und Bronze für den »Berni«: »Dass ich bei meinen ersten beiden olympischen Wettkämpfen beide Male auf dem Stockerl stehen würde, hätte ich nie zu träumen gewagt.« Da konnte er es verschmerzen, dass es im Weltcup nur zu Platz 16 reichte. Und zweimal kletterte er auch im Winter 2010/11 auf die oberste Stufe des Podestes bei den Weltmeisterschaften in Oslo. Gruber wurde für beide Mannschaftsbewerbe aufgestellt und stellte dort seinen Mann. Im ersten Bewerb verringerte er den Rückstand in der Loipe und übergab an Gottwald mit nur 19 Sekunden Rückstand, im zweiten Rennen reduzierte er als Startmann die aus dem Springen mitgenommene Verspätung um 15 Sekunden und legte somit den Grundstein für die zweite Goldmedaille. Somit durfte Gruber zweimal und insgesamt zum dritten Mal hinauf zur Königsloge steigen, wo Norwegens Herrscher Harald schon wartete – diesmal fand Gruber auf Anhieb den richtigen Weg, bei seiner Premiere ein paar Jahre zuvor hatte er irrtümlich einen Adjutanten für den König gehalten. Eitel Wonne also bei Gruber, auch wenn er gerne die Einzelbewerbe bestritten hätte; eigentlich unverständlich, dass die Trainer zweimal einem Tiroler Kollegen den Vorzug gegeben hatten. Den Weltcup beendete er, wie ein Jahr zuvor, an 16. Stelle.

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Medaillen-Garant für die Mannschaft Michael Gruber (TSU St.Veit) Geb. 5. 12. 1979 Schwarzach

Abb. 46: Höhepunkt in der Laufbahn von Michael Gruber war der Olympiasieg mit der österreichischen Mannschaft 2006.

Die Nachricht am 1. April 2008 war kein Aprilscherz und kam überraschend: Michael Gruber, einer der besten und erfolgreichsten nordischen Kombinierer des Landes, erklärte an diesem Tag seinen Rücktritt vom aktiven Sport, nach zehn Jahren in der Nationalmannschaft und im Weltcup sagte er ade! Der Hintergrund: Er konnte sich nach einem im Oktober 2007 beim Training in Pragelato erlittenen Kreuzbandriss im rechten Knie nicht mehr entsprechend erholen. Die alternative Heilung mit dem Energetiker Martin Weber verlief so vielversprechend, dass er schon wenige Wochen später in Stams wieder auf die Schanze ging, diesen Comeback-Versuch aber mit einem weiteren Sturz büßte und die Rehabilitation von vorne begann. Er konnte sich nicht mehr motivieren: »Der Spaßfaktor, der unbedingt notwendig ist, ist in den Hintergrund geraten, ich war nicht mehr bereit, die Strapazen im Training auf mich zu nehmen. Der logische Schluss war nach langen Gesprächen mit der Familie und den Trainern der Rücktritt.« Der Rifer Sportsoldat absolvierte zunächst die Ausbildung zum Instruktor in der nordischen Kombination, in der Folge ging es zur Trainerausbildung und im Herbst 2008 begann er seine Tätigkeit beim SLSV. Michael begann alpin, machte seine ersten Sprünge mit fünf Jahren, mit sieben schnallte er sich erstmals die Langlauflatten unter die Füße – die Laufbahn als nordischer Zweikämpfer war vorgezeichnet. Mit neun Jahren absolvierte er seinen ersten Wettkampf und stand gleich auf dem Stockerl. 1994 wurde er österreichischer Schülermeister und Zweiter im Austria Cup, 1996 holte er sich den Titel bei den Jugendlichen, weitere zwei Jahre später erneut und dazu Platz zwei bei den Junioren. Zu dieser Zeit erlernte er im Nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz den Tischlerberuf. 1999 wurde er ÖSV-Meister bei den Junioren. Sein Debüt im Weltcup hatte er zu diesem Zeitpunkt schon hinter sich: Im Jänner 1997, mit gerade einmal 18 Jahren, belegte er im dritten Wettkampf in Saalfelden schon den beachtlichen 14. Rang und ein paar Wochen später stand er erstmals auf dem internationalen Podest, als er bei den Weltmeisterschaften der Junioren in Canmore in den kanadischen Rocky Mountains mit der österreichischen Dreier-Mannschaft die Bronzemedaille eroberte (und Siebenter im Einzelbewerb wurde). Von da an war Michael ein Garant für die Mannschaften und Staffeln des ÖSV bei den Großereignissen der nächsten Jahre. Im März 2000 feierte er beim Weltcup in St. Moritz an der Seite von Christoph Bieler und Felix Gottwald nicht zuletzt dank seinem Schanzenrekord den ersten Teamsieg. Und in regelmäßiger Folge reihte sich Erfolg an Erfolg, wobei immer sein langjähriger Zimmerkollege Gottwald und Bieler mit von der Partie waren. Wir listen auf. Bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City, genauer in Soldier Hollow, errang er mit den Kollegen Bronze, wobei er als zweiter Mann die viertbeste Rundenzeit lief. Die Weltmeisterschaften 2003 in Val di Fiemme bescherten dem ÖSVQuartett eine umjubelte Goldmedaille, Gruber war in der Staffel erstmals Startläufer und blieb es dann auch; er verlor damals auf Hannu Manninen nur 40 Sekunden – die Basis für den späteren Triumph. Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Oberstdorf gab es Bronze, Gruber verlor auf den Runden-Schnellsten nur 28 Sekunden, am Ende lag das Team nur sieben Sekunden hinter Gold. Dieses und das ist das Wichtigste gewesen, holten sich die Österreicher ein Jahr später bei Olympia 2006 in Turin. Nach her-

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Abb. 47: Die Sprungski waren das Lieblingsgerät des Kombinierers Michael Gruber, der allerdings auch in der Loipe, speziell in den Mannschaftsbewerben, über sich hinauswachsen konnte.

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vorragendem Sprung wuchs Michael in der Loipe über sich hinaus, übergab mit nur 36 Sekunden Rückstand auf den schnellen Deutschen Kircheisen als Zweiter – damit konnten Bieler, Gottwald und Mario Stecher gut leben und letztlich wurde es Gold. Was ist von Olympia geblieben? »Wenn man Fotos sieht, kommen die berauschenden Gefühle wieder hoch, es sind wunderschöne Eindrücke vorhanden.« Zum fünften Mal war Gruber in einem Teambewerb dabei, zum fünften Mal wurde es eine Medaille! Weshalb war er im Team immer so stark? »Weil ich da über meinen Schatten springen konnte und auch für die anderen da war«, meinte er zu seinen großartigen Leistungen in der Mannschaft, die etwas im Gegensatz zu seinen Leistungen in den Einzelbewerben standen. Die Plätze 5 und 6 in Oberstdorf waren die besten Platzierungen, ansonsten kam er nicht in die ersten Zehn. Und in 132 Weltcup-Bewerben stand Michael nur zweimal auf dem Stockerl: Im Dezember 2003 als Dritter in Val die Fiemme und 2005 in Trondheim als Zweiter; dazu gesellten sich 27 Plätze unter den ersten Zehn und als bester Platz im Gesamtklassement der zwölfte Rang im Jahr 2004. Seinen letzten Wettkampf im Weltcup beendete er im März 2007 in Oslo auf dem 19. Platz. Im Sommer fühlte er sich sehr gut, im Grand Prix wurde er Zwölfter. Dann kam der verhängnisvolle Sturz in Pragelato, der alles veränderte. Die Gegenwart des jungen Vaters Michael sind die Buben im Salzburger Kader. Wie er sie ködert? »Ab und zu muss man ihnen eine Brille oder einen Helm geben«. Und er ist nicht nur Trainer, sondern auch Freund: »Den Achtjährigen muss man zwischen den Sprüngen schon mal die Schuhe binden.« Gemäß seinem ganz persönlichen Motto »Positiv denken!« will »Gummi« seine Schützlinge zumindest an die österreichische Spitze heranführen, dort war er selbst zweimal Staatsmeister (2001, 2005) und hat vier weitere Medaillen erobert. Auf seinen Spitznamen »Gummi« wurde Michael Gruber immer wieder angesprochen, seine Erklärung: »Das ist die Abkürzung für Gummiohrli. Diesen Namen bekam ich im Schwimmbad in St. Veit von Freunden, da meine Ohren so weich und biegsam wie Gummi waren. Danach fiel das Ohrli ab und der Gummi blieb übrig.«

Der schnelle Schwung zur großen Kugel Doris Günther (SC Kaprun, SC Zell am See) Geb. 3. 5. 1978 Zell am See

Abb. 48: Doppelte Vize-Weltmeisterin wurde Doris Günther bei den Weltmeisterschaften 2009 in Korea in den Parallel-Rennen.

Vater Kurt Günther hat sich als Eishockey-Spieler in Zell am See einen Namen gemacht, die sportbegeisterte Tochter Doris (neben den Geschwistern Gudrun und Florian) unterstrich diesen Namen mit herausragenden Leistungen auf dem Snowboard. Natürlich begann sie, wie hierzulande üblich, auf den Skiern, erst später kam das breite Brett an die Reihe, das sie zu sportlichen Höhenflügen führte. Die Pisten auf der heimischen Schmittenhöhe, bei deren Seilbahngesellschaft Vater Kurt als Betriebsleiter arbeitete, bildeten die ideale Grundlage, den Sport richtig zu erlernen. Vorerst aber hieß es Lernen am BRG Zell am See, dann Lernen an der Universität Innsbruck, wo sie von 1996 bis 1999 Sportwissenschaften studierte. Erst in diesem Jahr hatte sie so viel Gefallen am Snowboardsport gefunden, dass sie die professionelle Laufbahn einschlug. Nach den Schnuppertagen in der Saison 1998/99 mit ein paar Pünktchen in Kreischberg ging es im Milleniumswinter so richtig los. Im schweizerischen Schönried stand sie zum ersten Mal auf dem Podest, in der Wertung Cross landete sie im Weltcup bereits an 17. Stelle, bei den österreichischen Meisterschaften holte sie im Riesentorlauf ihren ersten Titel. Der Durchbruch gelang Doris in der Saison 2000/01, in einem Parallel-Slalom in Berchtesgaden wurde sie Zweite, weitere Podestplätze hievten sie am Ende des Winters auf Rang sieben in der Cross-Wertung. Die folgende Saison begann mit Siegen in Tignes und Ischgl und so fuhr sie auch mit großen Hoffnungen zu ihren ersten Olympischen Spielen nach Salt Lake City – dort aber war nach einem Sturz in der Qualifikation alles vorbei. Den Winter rettete sie mit dem zweiten Platz im Parallel-Weltcup und Rang drei in der Gesamtabrechnung. Damit glaubte Doris, endgültig vorne angekommen zu sein. Heute sieht sie das anders: »Wahnsinn, hab’ ich gedacht, und das ist erst der Anfang. Im Jahr darauf wer’ ich ganz oben stehen.« Die Praxis gestaltete sich für sie weniger erfreulich: »Es ist dann nie so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich war zwar vorn dabei, aber eben nicht ganz vorne, da bin ich ungeduldig geworden.« Und das wirkte sich aufs Board aus – die WM 2003 wurde ebenso zur Enttäuschung wie die von 2001. Es folgten etliche zweite Plätze im Weltcup und in den Jahren 2004, 2005 und 2006 Plätze zwischen drei und sechs in den jeweiligen Endklassements. 2006 galt die gesamte Konzentration den olympischen Rennen; nach zwei Stürzen war sie im Cross nur 14. geworden. Besser lief es im Parallel-Riesentorlauf, in dem sie sich souverän für die Finalphase qualifizierte. Hier aber war erneut der Sturzteufel ihr Begleiter: zunächst im Semifinale, dann im Kampf um Bronze. Beide Male wurde ihr der rote Kurs zum Verhängnis und am Ende war sie Vierte, genau der Platz, der bei Olympia besonders ärgert. Mit einem Sieg in St. Petersburg und dem dritten Staatsmeistertitel entschädigte sie sich für das olympische Pech. Im Winter 2006/07 blieb sie im Weltcup ohne Stockerlplatz, bei der WM in Arosa erfreute der sechste Platz nicht wirklich, die Ansprüche waren zu diesem Zeitpunkt schon andere. Wann würden sie erfüllt werden? Erst im Jänner 2008 sollte es vorläufig so weit sein, Zweite in Bad Gastein. Später Sieg in Korea und Dritte in Stoneham – alles parallel. Die Abstecher zum Cross gab es immer noch, doch ein siebenter Rang war das Höchste der Gefühle. Immerhin: In den beiden Weltcup-Klassements gab es vierte Plätze. Im Sommer stoppte ein Virus den Günther’schen Tatendrang, »alle anderen haben trainiert und ich saß herum«, är-

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Abb. 49: In über 200 Weltcup-Rennen zeigte Doris Günther ihr großes Können.

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gerte sie sich, »dennoch habe ich mich zum ersten Mal nicht über den Sport definiert, sehr spannend, vielleicht hat es sogar gut getan, etwas Abstand zu gewinnen.« Mit nur zehn Schneetagen ging es zum Saisonauftakt in die niederländische Skihalle Landgraaf – und dort hieß die Siegerin Doris Günther. Beinahe sensationell. Und eine Superbasis für den Winter. Es folgten drei Siege und vor dem Finale 2009 in Valmalenco die Chance, die große Kugel als beste Boarderin des Winters zu gewinnen. Endlich glaubte sie selbst daran, den schnellsten Schwung fahren zu können (wie es die Trainer schon länger gesagt hatten), endlich hatte sie die notwendige Geduld, geboren vielleicht aus der Liebe zu Bergen, Bäumen, Wiesen, aus der inneren Zufriedenheit. Nach der großartigen WM in Südkorea mit dem doppelten Silber in den beiden Parallelrennen steckte sie beim Finale eine hartnäckige Erkältung weg; weil ihre große amerikanische Rivalin Lindsey Jacobellis im Cross ins Hintertreffen geriet, hatte Günther schon vor dem finalen Parallelbewerb den Gesamtsieg in der Tasche. Nun ging es nur mehr um die kleine Kugel, die verpasste sie dann hauchdünn. Manuela Riegler und Doresia Krings hatten damit eine würdige Nachfolgerin als Erste im Weltcup. »Das war das Produkt eines perfekten Timings, meiner Routine und der jahrelangen, akribischen Arbeit«, strahlte sie. In die Arbeit eingebunden sind die Hollersbacher Bernd Wallner und Peter Maier, die ihr ein Apex-Board per Hand gefertigt hatten, ein goldenes Board gewissermaßen. Dass die Snowboard-Damen um mediale Öffentlichkeit mehr als andere kämpfen müssen, störte die große Freude, »uns kennt man einfach nicht oder zu wenig.« Weil sie über den Sport hinausblickt, bleiben ihr auch die Unglücklichen dieser Welt nicht fremd, deshalb engagiert sie sich seit Ende 2009 für SOS-Kinderdörfer und stellt auch hier ihr ganz persönliches Motto in den Vordergrund: »Erfolg ist eine Reise und kein Ziel.« In der olympischen Saison war Doris in fast jedem ihrer Parallelrennen (den Cross hatte sie endgültig abgehakt) unter den Top 10, der einzige Sieg gelang auf der Riesenrampe in Moskau. Beim Finale auf dem extrem steilen Hang in La Molina hätte sie mit einem Tagessieg zwei Kugeln gewinnen können, es wurde »nur« ein zweiter Platz, der in der Weltcup-Abrechnung negative Auswirkungen hatte: Dritte Gesamt, Zweite Parallel. Damit war der enttäuschende neunte Platz vom olympischen Parallel-Riesentorlauf halbwegs kaschiert. Zur Belohnung ging es Anfang Mai auf den Großvenediger, hin-

unter dann die fast 2.000 Höhenmeter mit dem Board. Im Weltcup 2010/11 lief es für die Zellerin nicht nach Wunsch, ein einziger dritter Platz und Rang 7 im Parallel-Klassement entsprachen nicht ihren Erwartungen. Eine kleine Entschädigung war die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften im Riesentorlauf unmittelbar hinter Claudia Riegler. In zwölf Jahren Weltcup hat Doris Günther 219 Rennen absolviert. Im Frühjahr 2011 sagte sie zum Rücktritt: »Jetzt freue ich mich auf die Arbeitswelt.« Die ist vorerst bei einer Tiroler Firma.

Der König der Dreierkombination Hans Hauser (SC Salzburg) Geb. 3. 10. 1911 Salzburg Gest. 27. 7. 1974 Salzburg

Abb. 50: Hans Hauser war einer der besten Allrounder und vor allem Abfahrer seiner Zeit, hier 1933 bei einem Rennen in Innsbruck.

Der Skisport in seinen Anfängen wurde in Salzburg von den Städtern und von den Mitgliedern des Stadtklubs SC Salzburg geprägt. Mönchsberg und Gaisberg waren die Tummelplätze. Pionier war in erster Linie Siegfried Amanshauser, der spätere Miteigentümer der Skifabrik Hinreiner&Amanshauser. Er weckte in der Jugend die Begeisterung für den Skilauf, auch bei Hans Hauser und seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Max, den Wirtsleute-Buben von der Zistelalm. Die aus dem Zillertal eingewanderten Eltern betrieben auf dem Gaisberg in exakt 1.000 m Höhe eine Landwirtschaft und kurbelten den Skitourismus an. Im Winter mussten die Buben hinunter in die Bürgerschule nach Vorderfager. Das wichtigste »Werkzeug« dafür: ein Paar Ski. Wenn man von Ski überhaupt sprechen konnte: Auf ein im Feuer gebogenes schmales Brett aus Esche oder Buche wurde der hintere Teil eines alten Schuhs aufgenagelt, dazu zwei Riemen, kein Backen – fertig war das Gerät, mit dem man zu Tale schoss. Überliefert ist ein Satz von Hans: »Ich bin ein schlechter Aufsteher, also musste ich einfach schnell fahren, um pünktlich in der Schule zu sein.« Mit 18, 19 Jahren ging die Karriere so richtig los. 1930 wurde Hans gewissermaßen als Versuchskaninchen zur Kandahar-Abfahrt nach St. Anton geschickt, Platz 25 war nicht berauschend, spornte aber zusätzlich an. Sehr schnell war Hans in der Elite angekommen, 1932 die ersten Höhepunkte. Bei den FIS-Rennen in Cortina d’Ampezzo, die später zu Weltmeisterschaften aufgewertet wurden, eroberte der gerade 20-Jährige seine ersten zwei Medaillen in Slalom (3.) und Kombination (2.); in Kitzbühel gewann er beim 2. Hahnenkamm-Rennen den Slalom und die begehrte Kombination, in der Dreierkombination (mit Springen) wurde er Zweiter. 1933 vollbrachte der »Zistler« seine größte Leistung bei den Weltmeisterschaften in Innsbruck. Noch vor dem Kombi-Abfahrtslauf hatte er die Spezialabfahrt bestritten; sie maß auf dem Glungezer 10 km in der Länge bei einem Höhenunterschied von 1.800 m. Der Föhn hatte der Strecke derart zugesetzt, dass die 94 Läufer nicht selten über Erdklumpen statt über Schnee fuhren. Eine doppelte Qual, zumal man vorher nach der Seilbahnfahrt auf den Patscherkofel drei Stunden zu Fuß zum Startplatz hatte stapfen müssen. Hans Hauser steckte all das weg, mit Startnummer 77 fuhr er Bestzeit mit 18:05,6 Minuten. Pech für den Salzburger, die FIS erkannte den Superabfahrtslauf wenig später nicht als WM-Rennen an. Gewertet wurde dann die Kombi-Abfahrt, mit der dritten Zeit rettete Hauser wenigstens Bronze. 1934 unterstrich er seine Vielseitigkeit mit dem Start bei den nordischen Weltmeisterschaften, schaffte Rang 35 in der Kombination, konnte das Resultat von 1933 mit

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Abb. 51: Die in den Dreißigerjahren berühmten Hauser-Brüder von der Zistelalm auf dem Gaisberg: Hans und Max.

Platz 18 (Bruder Max 33.) nicht erreichen. Auch 1935 startete er nordisch, Platz 7 in der Kombination war eine positive Überraschung. In dieser Zeit war er auch der überragende Mann der Dreierkombination, gewann 1933, 1935 und 1936 die österreichische Meisterschaft, wurde dazu noch Meister 1935 und 1936 in der Abfahrt. Diesen Sieg in Reutte bezeichnete Hans als einen seiner größten Erfolge: »Ich konnte den in der Presse so groß herausgestellten Arlberger Rudi Matt mit einem Vorsprung von 46 Sekunden auf den zweiten Platz verweisen.« Auch gewann er die hochbegehrte Viererkombination in Kitzbühel (1. Langlauf, 6. Springen, 7. Abfahrt, 11. Slalom). Die olympische Krönung blieb dem stärksten Dreierkombinierer versagt. Weil er und die anderen ihr Geld als Skilehrer verdienten, wurden sie als Profis deklariert und durften 1936 nicht in Garmisch-Partenkirchen starten. Zu dieser Zeit hatten die Hausers aber schon mitgeholfen, W. A. Harrimans Skizentrum Ketchum in Sun Valley aufzubauen; zwei Seilbahnen erschlossen 19 Abfahrten, die Hans mithilfe von acht Cowboys im Sommer hoch zu Pferd markiert hatte. Als der Zweite Weltkrieg begann, kehrte Max in die Heimat zurück, Hans, der mittlerweile auch in Portillo in Chile gearbeitet hatte, riskierte die Internierung in den USA. Allerdings wurde er Skischulleiter in Sun Valley und lehrte die Großen von damals die ersten Schwünge im Schnee, von Autobauer Ford bis Dichterkönig Hemingway. In dieser Zeit lernte Hans auch eine Dame mit zweifelhafter Vergangenheit aus Las Vegas kennen: Virginia Hill. Man sagte ihr enge Kontakte zur amerikanischen Mafia nach. Sie wurde später Frau Hauser, Sohn Peter wurde 1950 geboren. Die Familie übersiedelte in die Schweiz, später nach Salzburg. Hier musste sich Virginia vor den Nachstellungen der Cosa Nostra zwei Jahre lang in einer Hütte im Heutal bei Unken verstecken; ihr Lebensweg ging dann auch tragisch zu Ende. Virginia wählte 1966 den Freitod wie acht Jahre später Ehegatte Hans (allerdings gibt es daran immer noch Zweifel), Sohn Peter starb 1995 bei einem Autounfall. Max Hauser, der immer als der »ernste« Hauser-Bub galt, überlebte den lebenslustigen Hans um neun Jahre, er starb 1983.

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Auf der grünen Wiese 50 Medaillen gesammelt Richard Höllbacher (USV Krispl-Gaissau) Geb. 6. 1.1971 Hallein

Abb. 52: Richard Höllbacher aus Krispl-Gaissau ist bisher Salzburgs erfolgreichster Grasskiläufer.

Abb. 53: Beim Start haben die Grasskiläufer eine spezielle Vorrichtung, sie katapultieren sich ins Rennen. Richard Höllbacher zeigt es hier vor.

Einer der erfolgreichsten Salzburger Skisportler war nicht auf schnee- und eisbedeckten Pisten unterwegs, sondern auf dem satten Grün sommerlicher Wiesen. Erraten, es handelt sich um einen Grasskiläufer: Richard Höllbacher. Wie alle anderen Kinder seiner Heimat nützte er das abwechslungsreiche Skigebiet zwischen Spielberg, Wieserhörndl und Anzerberg für die ersten rasanten Fahrten auf Schnee, doch plötzlich, mit 12 Jahren, fand er dank einem Freund zum sommerlichen Skivergnügen. Nicht auf dem Gletscher, sondern auf den Graspisten. Dieser Sport, anfangs etwas belächelt, später hoch anerkannt, weil es einer ausgeklügelten Technik bedarf, die auf Rollen montierten kurzen Bretteln durch den Grasteppich zu pflügen, dieser Sport bot dem jungen Richard die entsprechende Bühne. 18 Jahre stand er dann auf ihr und sammelte in dieser Zeit nicht weniger als 50 Medaillen bei Weltmeisterschaften (8), Europameisterschaften (3), Titelkämpfen der Junioren (10) und österreichischen Meisterschaften (29). Da konnten und können wohl nur die wenigsten mithalten. Von Beginn weg interessierte sich Richard nicht nur für’s Fahren, geradezu akribisch beschäftigte er sich auch mit dem Material, feilte oft stundenlang, um noch etwas herausholen zu können; das war neben dem skiläuferischen Können sicher mit ein Grund für die vielen Erfolge. Im Juniorenalter holte er national die ersten Titel und zwischen 1987 und 1990 auch international zweimal Gold und zahlreiche Podestplätze. Im Jahr 1989 feierte er auch seine Premiere bei den Erwachsenen, er bestritt die erste seiner sieben Weltmeisterschaften im steirischen Kindberg und fuhr mit seinem sechsten Platz im Slalom nach Hause. Zwei Jahre später wurde er im türkischen Bursa Fünfter, weitere zwei Jahre später stand er erstmals auf dem WM-Stockerl, er holte Silber im Slalom in Asiago. Das Jahr 1995 ließ sich für den Tennengauer, der ja auch seinem Beruf als Servicetechniker nachging und in seinem Heimatverein den Nachwuchs trainierte, mit Spitzenplätzen schon sehr gut an. Die besten Voraussetzungen also für die Weltmeisterschaften in Kalnica in Slowenien. Hier machte sich das harte, viermalige Training pro Woche bezahlt. Höllbacher gewann die Goldmedaille im Slalom mit 0,13 Sekunden vor dem Italiener Donini und sicherte sich dann auch noch den WM-Titel in der Kombination. Das kleine Krispl-Gaissau bereitete später dem frisch gebackenen Doppelweltmeister – gemeinsam mit dem damals international sehr erfolgreichen MotocrossFahrer Rupert Walkner – einen begeisterten Empfang, das ganze Dorf war auf den Beinen. Im Jahr 1996 eroberte der Weltmeister bei den letzten Europameisterschaften der Grassskilauf-Geschichte sein drittes Silber (vorher zweimal 1994), danach schrieb die FIS ausschließlich Weltmeisterschaften aus. Und bei den österreichischen Meisterschaften 1997 in Bad Tatzmannsdorf legte er endlich den Ruf vom »ewigen Zweiten« ab – bis dahin hatte er nämlich bei den nationalen Titelkämpfen elfmal (!) den zweiten Rang belegt. In Bad Tatzmannsdorf stand er dann gleich dreimal ganz oben auf dem Stockerl, er wurde Meister im Riesentorlauf, im Super-G und in der Kombination. Damit hatte er schon die Hälfte seiner ÖSV-Goldenen in der Tasche, später gesellten sich noch drei in den Jahren 1998 und 2001 dazu. Im gleichen Sommer holte er zweimal WMBronze in Müstair und auch bei den folgenden Weltmeisterschaften konnte er Medail-

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len zu seinen Trophäen legen: Riesentorlauf-Silber 1999 in Gaal und zweimal Bronze 2001 in Forni di Sopra in Slalom und Kombination. Und das sollte es dann gewesen sein, wobei er in seiner letzten Saison noch einen Versuchsbewerb in Pfarrwerfen gewann, das erste Abfahrtsrennen der Grasskifahrer. Die 50 Medaillen und dazu die Spitzenplätze im Weltcup (3./1999) und im Europacup (2./1992 und 1994, 3./1996 und 1997) durften den nun 30-Jährigen stolz machen und ans Aufhören denken lassen. Der Beruf forderte den ganzen Mann, die Hochzeit im Mai 2001 mit seiner Freundin Tanja gaben den Ausschlag, die grünen Wiesen dieser Welt als Wettkampfstätte zu verlassen. 18 Jahre, davon zwölf im ÖSV-Team, hatten viele Erfolge und unzählige schöne Erinnerungen gebracht.

Kindergartenmeisterin und Mannschafts-Gold Michaela Kirchgasser (USK Filzmoos) Geb. 18. 3. 1985 Schwarzach

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Mit drei Jahren stellten die Eltern die kleine »Michi« erstmals auf die Bretteln, mit fünf Jahren nahm sie stolz die erste Urkunde in die kleinen Hände – als Kindergartenmeisterin. Anlass genug, sie dem örtlichen Skiklub anzuvertrauen. Einem Verein, der schon etliche hervorragende Aktive herausgebracht hat, etwa die Schwestern Brigitte, Andrea und Sigrid Totschnig oder Gerhard Jäger, später Philipp Schörghofer. Vor allem Matthias Jäger war ihr erster Ansprechpartner und Trainer und der baute das quirlige, talentierte Mädchen behutsam auf, auch während der Schulzeit in Schladming. Die ersten Erfolge ließen dann auch nicht auf sich warten: mit 14 Jahren Sieg bei den ÖSVSchülertestrennen in St. Anton, Schüler-Landesmeisterin in Riesentorlauf und SuperG, drei Stockerlplätze bei den bedeutendsten Schülerrennen der Saison in Whistler in Kanada. Der nächste Winter brachte bei den österreichischen Schülermeisterschaften einen Doppelsieg (Riesentorlauf und Kombination), dazu den Sieg bei der Trofeo Topolino – mehr kann man in der Schülerklasse nicht gewinnen. Damit war auch die Basis für den Übergang zur Jugend gegeben. Auch hier klappte es von Beginn weg, etwa mit dem Titel im Riesentorlauf der Jugend II bei den ÖSV-Jugendmeisterschaften, dem zweiten Platz bei den Olympischen Jugendtagen in Vuokatti in Finnland oder Rang 3 im Ulli Maier-Gedächtnis-Riesentorlauf, einem ihrer ersten FIS-Rennen. Die Saison 2001/02 wurde dann eine sehr erfolgreiche. Ein zweiter Platz im FIS-Slalom in Obergurgl bescherte Michaela, auch für sie überraschend, die erste Einberufung zum Weltcup, übrigens noch als Kaderläuferin des SLSV und nicht des ÖSV. In Sestriere war es im Dezember so weit: Startnummer 77 trug sie und preschte auf den 17. Platz nach vorne – erstes Rennen, erste Weltcup-Punkte, die Freude war groß. In Lienz war sie wenig später auf Rang 14 (mit Nummer 70) gleich die beste Österreicherin – damit konnte sie im Sommer mit der Aufnahme in einen ÖSV-Kader rechnen. Zuvor schickte man sie noch zu den Junioren-Weltmeisterschaften nach Sella Nevea. Dort lag sie im Slalom nach dem ersten Lauf in Führung, fiel dann aber auf Rang 5 zurück. Mit einem Paukenschlag beendete sie die Saison: Sieg in der österreichischen Abfahrtsmeisterschaft in Zauchensee, gerade ein paar Tage nach dem 17. Geburtstag. Die Steigerung hielt im Winter 2002/03 an. Das Hauptaugenmerk galt dem Europacup, der mit dritten Plätzen in der Gesamt- und Slalomwertung endete. Im Weltcup gab es vereinzelt Einsätze, beim Finale in Lillehammer mit Rang 8 im Slalom das bis-

Abb. 54: In Mannschafts-Wettkämpfen hat Michaela Kirchgasser bisher zwei WM-Medaillen erobert, die Einzel-Medaille fehlt noch.

Abb. 55: Zu den dienstältesten Läuferinnen des österreichischen Damenteams gehört Michaela Kirchgasser.

lang beste Resultat. Zuvor räumte sie bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Montgenevre kräftig ab: Sieg im Slalom vor Jelusic und Stiegler (am gleichen Tag wurde Klubkollege Philipp Schörghofer Dritter im Riesentorlauf), Silber in der Kombination. Dabei hatte sie eine Nervenentzündung an der Wirbelsäule zuvor nur mithilfe von Infusionen halbwegs schmerzfrei überstanden. Daneben gab es tolle Plätze bei den ÖSVMeisterschaften: Zweite im Slalom zu Hause in Filzmoos und damit Erste in der Kombination, Jugendmeisterin in der Abfahrt (immer wieder zeigte die Technikerin viel Mut auf den steilen Pisten), Landesmeisterin im Riesentorlauf. Der folgende Winter blieb Durchschnitt, bei den Junioren-Weltmeisterschaften waren das ein 6. Platz in der Kombination und im Weltcup bei 13 Starts ein zehnter Rang im Slalom in Megeve. In der Saison 2004/05 lief es wieder besser. In Semmering wurde der erste Top 10-Platz im Weltcup eingefahren, es war Rang 7 im Riesentorlauf. Den Europacup beendete »Kirchi«, wie sie mittlerweile von den Kolleginnen genannt wird, auf Platz 2, die Spezialwertung Riesentorlauf an erster Stelle. Bei den österreichischen Jugendmeisterschaften gewann sie die Abfahrt vor Zettel und Fischbacher, bei den JuniorenWeltmeisterschaften holte sie Bronze im Riesentorlauf. Niemand anderer war bis dahin viermal bei Junioren-Weltmeisterschaften gestartet und hatte 14 Rennen (mit drei Medaillen) absolviert. 2005/06 rückte das Stockerl im Weltcup immer näher, in Ofterschwang signalisierten das die Plätze 4 und 5. Die Olympischen Spiele in Turin brachten zwar nicht die erhoffte Medaille, doch viel an Erfahrung; im Slalom lag sie nach dem ersten Lauf an dritter Stelle, dann rutschte sie noch auf Rang 5 zurück. Platz 6 in der Kombination war die Draufgabe. Im Sommer gab es ein schönes nichtsportliches Ereignis – Michaela bestand die HAK-Matura, auf die sie sich neben Skirennen, Lesen und Musik akribisch vorbereitet hatte. Vom schulischen Stress endgültig befreit ging es in die Saison 2006/07. Als Dritte im Riesentorlauf in Aspen und Zweite in der Superkombi auf der Reiteralm sammelte sie die ersten Podestplätze ein und fuhr voller Hoffnung zu den Weltmeisterschaften nach Aare. Nach einem verpatzten ersten Durchgang wurde sie Vierte im Riesentorlauf, der 9. Platz im Slalom war am Schlusstag vergessen. Da stand der Teambewerb auf dem Programm und Michaela trug mit zwei ausgezeichneten Läufen in Super-G

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und Slalom dazu bei, dass Österreich den WM-Titel eroberte. So durfte sich Kirchgasser neben Schild, Götschl, Strobl, Raich und Matt die erste Goldmedaille umhängen lassen! Ende Februar setzte sie noch eins drauf und holte sich trotz verletztem Daumen in der Sierra Nevada den ersten Weltcupsieg im Riesentorlauf, in der Gesamtwertung wurde sie Achte. Und bei den ÖSV-Meisterschaften wurde sie Meisterin im Riesentorlauf. Im Spätherbst 2007 war ein Knöchel angeschlagen, im Dezember kam eine Verletzung am rechten Knie dazu, damit ging in der Weltcup-Serie nicht viel, zweimal Platz 7 war das Maximum. Zum Abschluss der verkorksten Saison feierte sie bei den österreichischen Meisterschaften die Titel Nummer 4 und 5 in Abfahrt und Kombination und wurde Dritte im Slalom. Mit frischem Mut und dem stets freundlichen Lächeln startete sie in den nächsten Winter, im Weltcup gab es einen Podestplatz in Cortina und bei der WM 2009 in Val d’Isere, ebenfalls im Riesentorlauf, den fünften Platz. Nach einem Trainingssturz in Tarvis war die Saison vorzeitig vorbei: Knorpelimpressionsfraktur und Meniskusriss im linken Knie diagnostizierten die Ärzte und operierten. Das Auf und Ab bestimmte auch den folgenden Winter, den sie als 15. im Riesentorlauf-Weltcup abschloss und damit fünf Plätze gegenüber dem Vorjahr einbüßte. Auch mit ihrem zweiten olympischen Start war sie nicht zufrieden: In Whistler gab es Rang 9 in der Superkombi (trotz zweitbester Zeit im Slalom) und nur Rang 15 im Riesentorlauf – eindeutig zu wenig für die Ansprüche. Ausspannen und Ausrücken mit der Trachtenmusikkapelle zu Hause in Filzmoos brachten sie später auf andere Gedanken. Leider auch eine erneute Operation Ende Mai, bei der eine Knorpel- und Meniskusverletzung am lädierten Knie »repariert« wurde und eine Zwangspause erforderte. Höhepunkt im Winter 2010/11 war die Silbermedaille im Teambewerb der Garmischer Weltmeisterschaften. Im Slalom klappte es trotz sehr gutem ersten Lauf mit sechster Zeit nicht, zum sechsten Mal in dieser Saison war unterwegs Endstation. Weder die Trainer noch sie selbst sind noch nicht fündig geworden, weshalb sie die vorzüglichen Trainingsleistungen im Wettkampf nicht umzusetzen vermag. Mit acht Plätzen unter den ersten Zehn in 26 Rennen durfte sie nicht zufrieden sein.

Nichts dem Zufall überlassen Doresia Krings (SC Obertauern) Geb. 13. 4. 1977 Radstadt

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Gemeinsam mit ihrer Cousine Alexandra machte Dorothea Theresia, nach Eigendefinition Doresia, die ersten Gehversuche mit dem Snowboard, mit 14 Jahren fuhr sie erste regionale Rennen. Ein einjähriger Aufenthalt in den USA stoppte vorerst die sportlichen Ambitionen. So richtig los ging es nach der Matura und dann gleich mit vollem Elan. Die sportliche Heimat war damals die ISF-Tour, die sie im Jahr 1997 gleich mit dem fünften Rang abschloss. Es folgten bei der Europameisterschaft die Plätze 10 und 13, dann ein Kreuzbandriss, der erst wieder 2001 gute Resultate ermöglichte, am Ende waren es die Ränge drei und vier in den Klassements. Im Sommer 2001 übersiedelte Doresia, wie andere auch, zur FIS – denn nur über den Weltskiverband würde es möglich sein, eines Tages an Olympischen Spielen teilnehmen zu können, freilich noch nicht 2002, weil in Salt Lake City der von ihr bevorzugte Boardercross noch nicht auf dem Programm stand. Weil sie noch keinem offiziellen Kader des ÖSV angehörte, reiste sie in diesem ersten »FIS-Winter« auf eigene Kosten zum Cross nach Whistler Mountain –

Abb. 56: Im Frühjahr 2007 durfte sich Doresia Krings als zweite Salzburgerin nach Manuela Riegler als Gesamtsiegerin im Snowboard-Weltcup freuen.

Abb. 57: In ihrem Element zeigte sich Doresia Krings im Snowboardcross, dem sie im letzten Teil ihrer Karriere den Vorzug gegenüber den Parallelrennen gegeben hat.

und feierte einen überraschenden Sieg. Sie etablierte sich weiter in der Elite und feierte beim Finale in Tandadalen den zweiten Sieg, im Finale ließ sie drei Französinnen hinter sich. Die erste Saison im neuen Umfeld endete mit dem zweiten Rang in der Gesamtwertung und Platz eins im Cross – auf Anhieb hatte sie damit eine kleine Kristallkugel für den Gewinn einer Disziplin erobert. Der Winter 2002/03 brachte erneut den zweiten Rang in der Gesamtwertung, im Cross wurde es der sechste Platz. Bei der HeimWM in Kreischberg war sie mit dem neunten Rang nicht zufrieden. Zunehmend ließ Doresia in ihrem Alltag nichts mehr dem Zufall über, immer mehr begann sie, auf ihr Inneres zu hören, sich mit Meditation zu befassen, der Erfolg sollte ihr alsbald recht geben. Dabei wurde die Belastung größer, denn immer öfter startete sie auch »parallel« und da war sie im Winter 2003/04 schon die Nummer vier im Weltcup, dazu die Dritte im Gesamtklassement. Die Formkurve zeigte weiter nach oben, in der Saison 2004/05 wurde weiter kräftig geerntet: Bei den Weltmeisterschaften in Whistler stand sie mit Bronze zweimal auf dem Podium der Parallel-Rennen, im Weltcup holte sie sich ihre zweite Kristallkugel als Beste im Cross ab und wurde zudem Gesamt-Zweite dank acht Podestplätzen. Der erste olympische Auftritt 2006 in Bardonecchia verlief mit einem Sturz im Cross, mitgerissen von einer vor ihr fahrenden Schweizerin, und dem elften Rang im Parallel-Riesentorlauf nicht nach Wunsch. Im Weltcup gab es erneut Spitzenplätze (4. Gesamt, 3. Cross). Ab Herbst 2006 widmete sich Doresia mehr dem parallelen Fahren, es sollte entscheidend sein im Kampf um die Krone in der bevorstehenden Saison. Ein zweiter Faktor war das neue Board Marke »Eigenbau«, das sie gemeinsam mit den Apex-Chefs in Hollersbach entwickelt hatte. 14 Rennen absolvierte Doresia, nur einmal war sie nicht in den Top 10, siebenmal stand sie auf dem Stockerl, zweimal ganz oben. Diese Konstanz zahlte sich aus: Gesamtsiegerin im Weltcup mit der großen Kugel, dazu die kleine Kugel als beste Parallel-Pilotin. Diese kleine Kugel nimmt einen besonderen Stellenwert ein, sagte Doresia: »Ich bin besonders stolz, dass ich eine von nur zwei Damen bin, die die kleine Kristallkugel in zwei verschiedenen Disziplinen gewonnen haben.« Abgerundet wurde die brillante Saison mit der Bronzemedaille im Parallel-Slalom der WM in Arosa hinter den Teamkolleginnen Neururer und Kreiner sowie

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dem Double bei den Staatsmeisterschaften (insgesamt vier Titel). 2007/08 begann sie mit Platz drei in Valle Nevado – es sollte der einzige Podestplatz im gesamten Winter bleiben, im Weltcup rutschte sie natürlich zurück auf die Plätze 6 (Gesamt), 8 (Cross) und 12 (Parallel). Dennoch brachte sie die Motivation für einen weiteren Winter auf, der allerdings, auch bedingt durch eine wochenlange Nebenhöhlenentzündung, nach drei enttäuschenden Resultaten im Weltcup und Platz sieben im Cross der WM in Südkorea ein jähes Ende fand – am 18. Jänner 2009 erklärte sie ihren Rücktritt nach über 150 Weltcup-Rennen mit 28 Podestplätzen und elf Siegen. Als es Richtung Olympiawinter ging, verdichteten sich die Gerüchte, Doresia wolle ein kurzes, ausschließlich auf Vancouver fokussiertes Comeback geben. Und so war es dann auch. Sie richtete sich nahe der heimischen Kringsalm in Obertauern eine eigene Strecke samt Startmaschine her und trainierte neben der harten gastronomischen Tagesarbeit. Mit den Plätzen elf, 19 und zehn in Bad Gastein, Veysonnaz und Stoneham qualifizierte sie sich tatsächlich für Olympia 2010, dort allerdings auf dem Hang in Cypress Mountain klappte es nicht, am Ende musste sie bei ihrem Kurzcomeback mit dem zehnten Platz zufrieden sein. »Das war das schwerste Rennen meines Lebens«, sagte sie hinterher, »das war die Grenze, der Parcours hatte extreme Hindernisse und wurde auf der weichen Piste zur Herumpurzlerei.« Sagte es und verabschiedete sich ins Privatleben.

Petra The Great: Schluss mit 23 Petra Kronberger (SC Werfenweng) Geb. 21. 2. 1969 St. Johann/Pongau

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Mit 22 Jahren hatte Petra Kronberger vom SC Werfenweng schon fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gab, mit 23 Jahren holte sie das noch fehlende olympische Gold, mit nicht einmal 24 Jahren trat sie zurück. An diesem 28. Dezember 1992 war es in allen Nachrichtensendungen als Spitzenmeldung zu hören, die Skination wurde aus ihrer feiertäglichen Ruhe zwischen Weihnachten und Silvester herausgerissen. Wie fast alle Kinder in unserem Land stand Klein-Petra schon auf den Skiern, als die erste Klasse Volksschule noch in weiter Ferne war. Mit acht Jahren hat sie das erste Rennen gewonnen, wenig später folgten die ersten Siege auf Landesebene, betreut meist von Vater Heinrich, der ihr so wie Mutter Waltraud immer wieder zum Ruhepol wurde, wenn es galt, Körper und Geist in der hektischen Wettkampfzeit zu Hause »aufzuladen«. Der Weg war damals vorgezeichnet: Aufnahme in den Landeskader, in den österreichischen Schülerkader, Besuch der Skihauptschule in Bad Gastein und anschließend der Skihandelsschule in Schladming – mit dem Resultat, dass sie den Beruf der kaufmännischen Bankangestellten in der kargen sommerlichen Freizeit schon ausgeübt hat. Sportlich ging es alsbald Schlag auf Schlag. Mit 15 Jahren wurde sie in Tschagguns zum ersten Mal österreichische Schülermeisterin, 1987 folgten der Einstand im Weltcup und eine Medaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften, das Talent war zum Reifen gelangt. 1988 ließ sie durch einen dritten Platz in der Weltcup-Abfahrt von Zinal aufhorchen, die Olympische Abfahrt von Calgary brachte Rang 6. Der Ernüchterung bei den Weltmeisterschaften von Vail 1989 folgte ein paar Wochen später in Zell am Ziller der Gewinn des ersten österreichischen Meistertitels im Riesentorlauf. Die große Zeit brach im Dezember 1989 an: erste Siege im Weltcup, gleich ein Dop-

Abb. 58: Mit ihren beiden Goldmedaillen von 1992 ist Petra Kronberger Salzburgs einzige DoppelOlympiasiegerin.

Abb. 59: In ihrer recht kurzen Laufbahn erreichte Petra Kronberger in 127 Weltcup-Rennen 16 Siege und 35 Podestplätze.

pel in den Abfahrten in Panorama. Damit war auch der Grundstein zum Triumphzug im Weltcup gelegt, Sieg reihte sich an Sieg, geradezu einzigartig die Beständigkeit in diesem Winter: In 24 Rennen hintereinander kam Petra ins Ziel, 22-mal dabei in den Punkterängen. Am Ende hatte sie 41 Punkte Vorsprung auf Anita Wachter, die eigentlich als Favoritin in den Winter gegangen war. Keine Frage, dass Österreichs »Sportlerin des Jahres« als große Lokalfavoritin in den Winter 1990/91 mit den Weltmeisterschaften quasi vor der Haustüre ging, sprich von den Medien dorthin »getragen« wurde. Und der Weg zum zweiten Sieg im Weltcup war mit Schwierigkeiten geradezu gepflastert. Im Spätherbst ein unverschuldeter Autounfall mit nachfolgender Trainingspause, nach einem in Morzine erlittenen Sturz musste die Hand für einige Zeit in eine Gipsmanschette – neuerlich Pause. Dann der fatale Sturz beim Super-G der Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm mit der Knieverletzung (die auch einen psychischen Knacks ausgelöst hat), schließlich eine neuerliche Verletzung bei der Rückkehr in den Weltcup in Nordamerika. Zum Glück hatte Petra schon vor den Weltmeisterschaften genügend Punkte gesammelt und vor dem Pech im Super-G die Goldmedaille in der Abfahrt erobert. Und bereits im Dezember hatte sie Skigeschichte geschrieben: Mit ihrem Sieg im Altenmarkter Super-G avancierte sie zur ersten Rennläuferin, die in allen fünf Disziplinen auf erste Plätze verweisen kann. Zur großen Weltcup-Trophäe am Saisonende kam noch die kleine Kristallkugel für den Sieg in der Torlaufwertung. Im Winter darauf folgte die große Weltcupkugel Nummer 3 und vor allem erfüllte sich der olympische Traum bei den Spielen in Albertville: Sie gewann die Kombination und am Schlusstag, trotz gerade überstandener Grippe, auch noch Gold im Torlauf. Das folgende Sommertraining war schon nicht so toll, mit jedem Herbsttag, so sagt sie heute, ging ein Stückchen Motivation verloren und als die ersten Rennen in Nordamerika zum Desaster wurden, reifte der schon längere Zeit »flimmernde« Entschluss: »Ich höre auf!« Auf dem Rückflug von Lake Louise war es klar. Nach dem Trainergespräch wurde der Abschied publiziert. Dabei hatte sie schon 1990 einmal gesagt, dass es ihr immer schwerer fällt, sich zu konzentrieren, weil sie immer tiefer in die Stressmühle hineingerate. Also der Schlussstrich nach nur 127 Weltcup-Rennen mit der hohen Quote von 35 Podestplätzen und 16

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Siegen, nach nur fünf Jahren in der Parallel-Welt des Spitzensportes, den sie einerseits liebte, der ihr, als sie zur selbstbewussten jungen Frau geworden war, der Schattenseiten wegen aber gar nicht gefiel. Vielleicht auch, weil ihre Karriere einer Rakete gleich in die Höhe geschossen war, sie sich medial plötzlich auf einer Höhe mit Arnold Schwarzenegger, Niki Lauda und dem Eismann Ötzi fand – das renommierte US-Magazin Times widmete ihr 1992 unter dem Titel »Petra The Great« die Coverstory mit den eben Genannten, eine Art Ritterschlag, den später nur mehr Hermann Maier erhielt. Die Zeit danach brachte die Matura, ein kurzes Gastspiel im ORF-Landesstudio Salzburg und endlich die Möglichkeit zu studieren. Sie, die schon während der Rennen und sogar während zweier olympischer Slalomläufe Zweig, Nietzsche und Böll gelesen hatte, verschrieb sich der Kunstgeschichte und Germanistik, »machte« den Magister mit einer Arbeit über die Wenzels-Bibel, fand Gefallen besonders an der Malerei und ging den kulturellen Weg ebenso konsequent wie zuvor den sportlichen. Sie macht Führungen im Salzburg Museum und arbeitet in der Erwachsenenbildung. Sie engagierte sich über Jahre hinweg für das Kinder- und Jugendhaus in Salzburg-Liefering und beschäftigt sich mit der Prävention gegen Kindesmissbrauch. Sie arbeitet am Modell KaDa mit, bei dem Sportler und Sportlerinnen während und nach der Karriere für den Beruf vorbereitet werden. Was noch, Petra? Sie singt im Salzburger Domchor und im Kammerchor Klangscala, mit dem 2010 in Wien sogar ein Preis mit SchubertLiedern gewonnen wurde. Und dann ist da noch das Meditieren; erlernt auch in Indien während zahlreicher Reisen. Gelebt jeden Tag nach dem Aufstehen: »Da kann man sein Leben neu ordnen.«

Ein Kapitel österreichischer Sportgeschichte Hermann Maier (USC Flachau) Geb. 7. 12. 1972 Altenmarkt

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Salzburgs erfolgreichster Skisportler geriet ausgerechnet im Salzburger Ski-Jubiläumsjahr 2001 auf die Kippe seiner Karriere; am 24. August war er in den fatalen Unfall mit seinem Motorrad verwickelt, bei dem er sich seinen rechten Unterschenkel so verletzte, dass er gerade noch in einer mehr als siebenstündigen Operation gerettet werden konnte. Dabei war bis dahin alles optimal für den Flachauer gelaufen, hatte ihn die Glücksfee geküsst und dafür gesorgt, dass seine Gegner nicht mehr Meissl und Kogler, sondern Eberharter und Kjus hießen. Im gestandenen Alter von gut 23 Jahren wurde der ursprünglich ausgemusterte Athlet noch zu einem Könner von Seltenheitswert. Im Kindergartenalter stellten die elterlichen Hobby-Rennläufer Hermann senior und Gerti den zarten Buben schon auf die Ski, mit 15 Jahren wog er gerade 45 Kilogramm, ein Knorpelschaden im Knie des einen dünnen Beinchens verhinderte den Verbleib in der sportlich nach oben orientierten Skihandelsschule Schladming und den damit verbundenen Aufstieg in der Kaderhierarchie des Österreichischen Skiverbandes. Die Landescuprennen waren fortan die Welt des Hermann Maier, der sich im Sommer sein Geld als Maurer verdiente und im Winter beim Vater in der Skischule half; in der Baufirma gab es ebenso ausgezeichnete Noten wie bei der staatlichen Skilehrerausbildung. Das Rennfahren konnte er dennoch nicht ganz vergessen, also fuhr er durch selbst gesteckte Torkombinationen und radelte oft bis spät in die Nacht hinein auf den

Abb. 60: In nur zwei Jahren kletterte Hermann Maier von den Niederungen als Vorläufer auf den Olymp: 1998 eroberte er jede Menge Gold und Kristall.

Abb. 61: Die verwegenen Fahrten von Hermann Maier in Nagano 1998 zu zwei Olympischen Goldmedaillen sind in die Skigeschichte eingegangen.

Pongauer Straßen, um sich Kondition zu holen. Vielleicht war das schon damals die Basis dafür, dass er im Landescup und bei den Landesmeisterschaften, damals in Mühlbach/Hochkönig, Lungötz, Filzmoos, Abtenau oder Zauchensee meist überlegene Bestzeiten fuhr, zum Teil mit extrem hohen Startnummern; so wurde er 1994 in St. Johann mit Startnummer 82 Landesmeister im Riesentorlauf. Als er vom Salzburger Landes-Skiverband zu den österreichischen Meisterschaften 1995 auf den Semmering mitgenommen wurde, war es nicht mehr als ein Auffüllen des Kontingents. Mit der allerletzten Startnummer 141 fuhr er, der mit schlechten Pistenbedingungen Aufgewachsene, bis auf Platz 17 vor, dafür schenkten ihm die ÖSVTrainer die Fahrt zu einem kleinen Rennen in die Schweiz, als Sechster fuhr er wieder heim, trainierte besessen, verlegte an einem späten Oktober-Tag seinen letzten Ziegel als Maurer und hatte nur mehr das Ziel des Rennläufers vor Augen. Als er im Dezember 1995 in Altenmarkt Dritter eines Abfahrtslaufes wurde, durfte er am Dreikönigstag 1996 beim Weltcup-Heimrennen in Flachau als Vorläufer fahren. SLSV-Präsident Alexander Reiner boxte bei den auf dem Maier’schen Ohr schwerhörigen ÖSV-Trainern daraufhin einen Startplatz im Europacup durch. Die Erfolgsstory der nächsten Tage: 8. Jänner Platz 2 im Riesentorlauf in Les Arcs, tags darauf ebendort Rang 1, 10. Februar Debüt im Weltcup in Hinterstoder mit Platz 26 (und viereinhalb Sekunden Rückstand auf von Grünigen), Gesamtsieger im Europacup, damit automatisches Startrecht im Weltcup-Winter 1996/97, mit einem Handbruch in der Abfahrt von Chamonix (damit den möglichen Start bei der Weltmeisterschaft in Sestriere verpasst), mit dem ersten Weltcupsieg am 23. Februar 1997 im Super-G von Garmisch-Partenkirchen. Bis dahin war es die Ouvertüre gewesen im Märchen »Vom Maurer zum Millionär«, als ob ihm sein nachmaliger Freund Arnold Schwarzenegger schon damals ein Drehbuch aus Hollywood besorgt hätte. Ein Drehbuch mit sportlichen Höhepunkten und nichtsportlichen Akzenten. Disqualifikation als Sieger von Val d’Isere Mitte Dezember 1997, weil Maier seine Latten schon vor der sogenannten roten Werbelinie in die Fernsehkameras gehalten hatte, drei Monate später Doppelolympiasieger in Nagano, nachdem er zuvor mit Tempo 120 einen Sturzflug über Dutzende von Metern hinter dem

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Hermann Maier in Zahlen 54 Weltcup-Siege: Super-G 24, Abfahrt 15, Riesentorlauf 14, Kombination 1 Größter Vorsprung: 2,66 Sekunden: Kombination Veysonnaz 1998 (vor Kernen) Kleinster Vorsprung: 0,02 Sekunden: Super-G Kitzbühel 2005 (vor Rahlves) Die 54 Weltcup-Siege wurden in 23 Orten errungen: 6 Siege: Beaver Creek, Kitzbühel 5 Siege: Garmisch-Partenkirchen, Kvitfjell 3 Siege: Adelboden, Bormio, Lake Louise, Schladming, Sölden, Val d’Isere 2 Siege: Aare, Chamonix, Innsbruck, Park City, Saalbach-Hinterglemm, St. Anton, Sestriere, Shigakogen, Tignes, Todtnau, Veysonnaz, Wengen Vor dem Unfall (5 Jahre) Nach dem Unfall (5 Jahre) Gesamt

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Rennen Siege Podestplätze Top 10 114 41 71  90 160 13 24  73 274 54 95 163

zweiten, von japanischer Hand festgeknüpften Maschenzaun überstanden hatte. Wohl kaum ein anderer hätte sich an diesem Freitag, dem 13. des Monats, aus dem Schnee herausgewunden, als sei nichts geschehen. Die »Herald Tribune« schrieb vom Jahrhundert-Sturz und Maier selbst glaubt sich zu erinnern, dass er noch während seines Flug­ abenteuers einen Gedanken an die Unsterblichkeit hatte (»Wenn ich jetzt noch eine Goldmedaille gewinne«). Und so trugen es die Medien später auch um die Weltkugel, umso mehr, als Maier kurz darauf auch die Kristallkugel als Weltcupsieger in der Saison in Händen hielt, als erster Österreicher seit Karl Schranz 28 Jahre zuvor! Die Superlative für den aus dem Nichts gekommenen, in keiner Phase vom System des Österreichischen Skiverbandes geprägten Läufer reichte kaum aus. Dank seiner Verbissenheit, dank des einmaligen Trainings im Olympiastützpunkt Obertauern. Nie zuvor war ein Skisportler so »vermessen« worden wie Hermann Maier, ob es nun weit mehr als 1000 Laktattests jährlich, der Aufbau der Muskelmasse oder der Vergleich der Gehirnströme waren. Keiner lockte so die Massen an, keiner verdiente so viel Geld (sein Skihersteller Atomic ließ sich gegen die Siegerprämien sogar bei Lloyds in London versichern), keiner hatte so viele Neider (vor allem im eigenen Team), kein anderer hätte es sich leisten können, das Hahnenkamm-Rennen auszulassen, kein zweiter hatte einen über viele Jahre hervorragend laufenden Fanartikel-Shop. Auch nach der Doppelweltmeisterschaft 1999, dem vierfachen Weltcup-Triumph 2000, dem Überholen des österreichischen Rekordsiegers Franz Klammer, dem 2000-Punkte-Rekord im Weltcup, den Siegen am Lauberhorn und – endlich, endlich –- im Jänner 2001 auch auf dem Hahnenkamm in Kitzbühel. Superlative über Superlative. Und das sollte auch in der zweiten »Halbzeit« seiner Karriere so bleiben. Kaum stand er wieder auf beiden Beinen, wurde er im Oktober 2001 zum vierten Mal als »Sportler des Jahres« geehrt. Zu Weihnachten versuchte er es erstmals wieder auf Skiern, im Sommer 2002 stoppten Schmerzen die ersten richtigen Fahrten, die Zweifel blieben, aber auch der Kampfgeist. Schließlich gab »Leibarzt« Artur Trost, der Maiers Bein gerettet hatte, grünes Licht – am 14. Jänner 2003 begann des Flachauers zweite Karriere in Adelboden. Das Finale im Riesentorlauf verpasste er um nur fünf Hundertstel. Dann das Rennen Nummer fünf: Super-G in Kitzbühel am 27. Jänner, 521 Tage nach dem Motorrad-Unfall. Der Sieger? Hermann Maier! Tränen hat er in den Augen, ein Mann, den sonst nichts umhaut. Er führte einen Fünffachsieg des ÖSV an, übertroffen nur von dem historischen Neunfachtriumph im Dezember 1998 auf dem Patscherkofel.

Historischer Seitenblick 1996 Es ist gerade einmal 15 Jahre her, dass sich folgende kuriose Geschichte zutrug: Hermann Maier, jahrelang vom ÖSV ignoriert, am 8. Jänner 1996 erstmals Zweiter im Europacup und später Gesamtsieger, hatte bei den österreichischen Meisterschaften in Innerkrems Startverpflichtung – gefahren ist er nicht, denn das hat die für das Ausbildungswesen zuständige Bundesanstalt für Leibeserziehung (BAFL) in Innsbruck vereitelt. Ein Ansuchen des SLSV, wegen der Meisterschaften die für Dienstag angesetzte Anreise zum Skilehrerkurs in St. Christoph am Arlberg um 24 Stunden verschieben zu dürfen, wurde abgelehnt. Im Brief von Bundessportheim-Direktor Wolfgang Krestan hieß es u.a.: »Nur schwerwiegende gesundheitliche Gründe, die für einen Teilnehmer schicksalshaft sind, wären ein Entschuldigungsgrund. Das trifft für Herrn Maier nicht zu. Für ihn besteht die Überlegung, ob die Teilnahme an den österreichischen Meisterschaften ODER die Skilehrerausbildung Priorität hat.« Da reden, stand zu lesen, ÖSV und Skilehrerausbildung seit Jahren von Zusammenarbeit und dann wiehert der Amtsschimmel sogar hoch oben auf dem Arlberg. Und just zu einem Zeitpunkt, da der bisherige alpine Rennsportchef des ÖSV, Werner Wörndle, zum Chef der Skilehrerausbildung bestellt wurde. Als ob 24 Stunden bei einem bis Ende April dauernden Lehrgang eine Rolle spielten – aber Vorschrift ist Vorschrift. Selbst wenn ein Rennläufer, der ohnehin schon als Skilehrer arbeitet, dabei um den Start bei einem wichtigen Rennen gebracht wird.

Abb. 62: Der »unbekannte« Hermann Maier beim Europacup 1996 in Zauchensee mit seinem Förderer und Präsidenten Alexander Reiner.

Von Kitzbühel ging es zur WM nach St. Moritz, dort wurde der »Mister Super-G« Vizeweltmeister in »seiner« Disziplin. Das Comeback war gelungen, Maier sammelte auf den Spuren von Niki Lauda und Thomas Muster Lobeshymnen am Fließband. Der Sommer 2003 führte ihn unter anderem nach Prag, wo sein Auftritt vor dem IOC die Pleite Salzburgs bei der Olympia-Bewerbung 2010 nicht verhindern konnte, dann nach Paris, wo er als Gast den Prolog zur Tour de France fahren durfte und gegen die Profis eine tolle Zeit hinlegte. Der Winter 2003/04 bescherte ihm den vierten Gesamtsieg im Weltcup nach 1998, 2000 und 2001. Als »Comeback-Sportler des Jahres« wurde er im Mai in Lissabon mit dem Laureus World Sports Award ausgezeichnet, neue Motivation für den neuen Winter. Und da schrieb er das nächste Kapitel Sportgeschichte: Er wurde in Bormio Weltmeister im Riesentorlauf – trotz einer zuvor im Training erlittenen Schienbeinverletzung. Damit war Maier Österreichs erster Riesentorlauf-Weltmeister seit Rudi Nierlich 1991, zugleich war es seine sechste (und letzte) WM-Medaille. Im gleichen Jahr, im Oktober, überholte er mit dem ersten Platz in Sölden mit dem 51. Sieg Alberto Tomba in der Weltcup-Rekordliste. Die Höhepunkte 2006: 6. Sieg in Kitzbühel (in der Maier-Rangliste folgen Garmisch und Beaver Creek mit je fünf Siegen), Silber und Bronze bei Turins Olympia, zwei Punkte zuwenig für die 15. Weltcup-Kugel (im Super-G). Der Winter 2006/07 war einer zum Vergessen, ein einziger dritter Platz im Weltcup, bei der WM in Aare Plätze zwischen 7 und 21. Auch in der folgenden Saison stand Hermann nur ein einziges Mal als Zweiter auf dem Stockerl. Umso erstaunlicher der Spätherbst 2008: Obwohl er sich einen Querriss in der Bandscheibe zugezogen hatte, fuhr er am 30. November im Lake Louiser Super-G zum 54. Sieg – 1.037 Tage hatte er auf dieses höchste Gefühl warten müssen. Im März 2009 hatte er ein weiteres Mal die Hand an der 15. Weltcup-Kugel: Mit 19 Punkten Vorsprung ging er in Aare in den letzten Super-G, nach Platz 17 stand er mit leeren Händen da. Sollte es das gewesen sein? Umso mehr, als Ende März das rechte Knie arthroskopiert werden musste. Die Rücktrittsgerüchte verdichteten sich. Am 6. Oktober stand Hermann in Sölden erstmals wieder auf Schnee. Am 13. Oktober sagte er unter Tränen in der Wiener Hofburg »Pfiat eich«. Die wohl großartigste Karriere im österreichischen Skilauf neben Toni Sailer und Annemarie Moser war zu Ende. Mit einem Kuriosum üb-

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rigens: Er, der alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, stand bei österreichischen Meisterschaften nicht ein einziges Mal auf dem Podest. Am 7. Dezember, am Tag des 37. Geburtstages des »Herminators«, feierten über 4.000 Gäste in Flachau Abschied vom frisch gebackenen Ehrenbürger Maier; er wohnt mittlerweile am Attersee, hat zu Hause aber jetzt seinen eigenen Platz und sein eigenes Denkmal. Und die Superlativen sollten kein Ende nehmen. Im Dezember 2010 absolvierte er einen von ORF und ZDF initiierten Südpol-Marsch, bei dem unter extremen Bedingungen auf dem 3.000 m hohen arktischen Plateau rund 400 Kilometer mit Skiern und Schlitten zurückgelegt werden mussten. Extreme gehörten immer schon zu Maiers Sportlerleben.

Das tragische Ende einer Kämpferin Ulrike Maier (USC Rauris) Geb. 22. 10. 1967 Rauris Gest. 29. 1. 1994 Garmisch-Partenkirchen

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Den Zuschauern im unteren Teil der vereisten Kandahar-Strecke in Garmisch-Partenkirchen und den Millionen vor den Fernsehgeräten stockte am 29. Jänner 1994 der Atem: Die Startnummer 34, Ulrike »Ulli« Maier, verschnitt sich ein wenig, prallte mit Tempo 100 gegen einen Schneekeil mit einem vorgelagerten Strohsack, der zur Sicherung einer Geschwindigkeits-Messanlage aufgebaut worden war. Die Läuferin kollerte noch ein paar Meter den Hang hinunter und blieb liegen. Reglos. Als die Rettungsarbeiten schier unerträglich lange dauerten, ehe das Bündel Mensch in den Hubschrauber gehoben wurde, musste man schon das Schlimmste befürchten. Und so war es auch. Die Ulli, das stets freundliche Liebkind aller, hatte einen Genickbruck erlitten. Die vierjährige Tochter Melanie hatte die Mutter verloren, der Exrennläufer Hubert Schweighofer die Lebensgefährtin. In einem Meer von Tränen und Kränzen nahmen ein paar Tage später an die 5.000 Menschen Abschied von Ulrike Maier auf dem Friedhof von Rauris. Die zuständigen Renndirektoren der FIS wurden im zwei Jahre später in München geführten Prozess für nicht schuldig gesprochen, wohl auch deshalb, weil die FIS zugunsten des Töchterchens ein Schmerzensgeld von 600.000 Schweizer Franken zahlte. Dem Skisport blieb mit der Einstellung des Prozesses ein richtungsweisendes Urteil erspart. Ein Schuldspruch hätte vermutlich weitreichende Konsequenzen nach sich gezogen, zumal sich wohl kaum mehr ein Funktionär hätte finden lassen, der freiwillig bei einer Veranstaltung arbeitet und womöglich einen Prozess riskiert. Im Gefolge von Unfall und Prozess wurde auch familienintern viel Porzellan zerschlagen. Dort, wo vor 1900 die Wiege des Salzburger Skisportes mit den Abfahrten vom Sonnblick gestanden hat, dort begann auch für Ulli der Skisport. Von Vater Balthasar, dem Rauriser Skischulleiter, vorsichtig aufgebaut, ging es anfangs zäh Richtung Spitze, zweimal wurde sie österreichische Schülermeisterin (nie in der Jugend), 1984 gewann sie im Europacup die Slalom-Wertung, 1988 war der sechste Platz im olympischen Riesentorlauf schon sehr ordentlich. So richtig überschlugen sich danach die Ereignisse. Erinnern wir uns an die Weltmeisterschaften in Vail in Colorado 1989: Mit Startnummer 1 fuhr sie Bestzeit in ihrer Lieblingsdisziplin Super-G und war Weltmeisterin! Ohne zuvor auch nur ein Weltcuprennen gewonnen zu haben (insgesamt waren es dann 5). Später erzählte sie, sie sei im dritten Monat schwanger gewesen, als sie zu Gold gefahren war. Melanies Geburt stoppte den Tatendrang, die Rückkehr in den Skizirkus war für

Abb. 63: Dieses Bild von den Weltmeisterschaften 1991 in Saalbach-Hinterglemm ging um die Welt: Siegerin Ulrike Maier mit Töchterchen Melanie und Lebensgefährten Hubert Schweighofer.

die junge Mutter aber ein Slalom voller Hindernisse: Meniskusverletzung, Kreuzbandriss, Operationen – und das vor den Heim-Weltmeisterschaften 1991 in Saalbach-Hinterglemm. »Eine bittere Zeit, aber die kleine Melanie gab mir die Kraft, den Anschluss doch noch einmal zu versuchen und zu schaffen«, erzählte sie später. Viele Stunden opferte damals auch Trainer Alois Kahr, um ihr den Weg ins Glemmtal zu ebnen – als Titelverteidigerin von Vail war sie ja automatisch qualifiziert. An guten Resultaten im Vorfeld mangelte es, bereichert wurde das Kapitel nur um ein Kuriosum: Ulli Maier musste sich dem damals obligatorischen Sextest unterziehen, sie, die Mutter eines Kindes. Vorschrift war schon damals Vorschrift. Dann Training einen Tag vor dem Super-G: schwerer Sturz, Ski kaputt – doch nicht die Moral. Mit Startnummer 9 fegte sie zur Bestzeit, schneller als die favorisierte Petra Kronberger, die ins Ziel hineinstürzte. Ulrike Maier wieder Weltmeisterin, die Bilder mit Lebensgefährten und Klein-Melanie auf dem Arm gehen an diesem Tag um die Welt. Zum Drüberstreuen holte sie sich noch die Silbermedaille im Riesentorlauf. Der treffendste von all ihren Kommentaren: »Ich bin offenbar für Weltmeisterschaften geboren.« Was folgte, war wieder ein Auf und Ab. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville waren die Plätze 4 und 5 in Riesentorlauf und Super-G zwar gut, aber zuwenig gut für Medaillen. Ein Milzriss sorgte für Unruhe und Pause, dann 1993 endlich die ersten Weltcupsiege, für 1994 hatte sie das Ende ihrer Laufbahn angekündigt, an Heirat wurde gedacht und daran, dass die heranwachsende Tochter die Mutter einfach öfter um sich haben sollte, in der Skischule des Vaters häufte sich die Arbeit. Das Schicksal wollte es anders, drei Monate vorher schlug es grausam zu. »Wir freuen uns, dass wir dich als Mensch gehabt haben, pfiat di Ulli«, verabschiedete sich ihre beste Freundin aus dem Skiteam, Monika Maierhofer, am offenen Grab; diesen Worten schloss sich damals die gesamte Skifamilie an. »Dem Schicksal kann man ohnehin

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Abb. 64: Trotz vieler Verletzungen im Vorfeld und einem schweren Sturz am Tag vor dem Rennen fegte Ulrike Maier bei der Saalbacher WM im SuperG zum zweiten Mal nach Vail zur Goldmedaille.

nicht entgehen, ich werde versuchen, das Risiko zu kalkulieren« – wenige Tage vor ihrem Todessturz hatte Ulli dies in einem Interview gesagt. Wie wahr doch ihre Worte waren.

Weltberühmt in vier Stunden Walter Mayer (SC Radstadt) Geb. 17. 3. 1957 Hüttau

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Es ist ein wahres Kunststück, wenn man in einem vom alpinen Skisport dominierten Land wie Österreich als Langläufer für Aufsehen sorgt. Walter Mayer, der knorrige Pongauer, hat es dreimal getan: Als er mit nicht einmal 23 Jahren den berühmtesten aller Langläufe, den Vasalauf, gewann, als er fast 20 Jahre später in seiner Funktion als Trainer die von der Konkurrenz milde belächelten heimischen Langläufer zu weltmeisterlichem Gold führte, und als er später nicht wenig dazu beitrug, seinen Ruf zu beschädigen, weil er über Jahre hinweg mit dem Thema Doping konfrontiert wurde. Und das hängt ihm noch heute nach, als mittlerweile in die Steiermark übersiedelter und pensionierter Bundesheer-Unteroffizier. Ohne Zweifel ist der »Woidl« eine stets polarisierende Persönlichkeit, kein sich bietendes Fettnäpfchen auslassend. Auf der einen Seite war er jahrelang Ministrant, auf der anderen Seite schwänzte er die Schule, provozierte die Lehrer, bis es Ohrfeigen setzte, versuchte mit raffinierten Einfällen zu Geld zu kommen, um sich neue Langlaufskier leisten zu können: Er hütete das Vieh auf der Alm und sammelte im Tal den auf dem Land begehrten »Sautrank« oder er ließ sich von seinem ersten Lehrherrn und Ausrüster, dem Atomic-Chef Alois Rohrmoser, Skier schenken, um sie dann gleich wieder zu verkaufen. Das Mayer’sche Talent zum Langlauf entdeckte der damalige österreichische Serienmeister Andreas Janc, der bei Atomic arbeitete; mit knapp 14 Jahren wurde er erstmals Salzburger Schülermeister und gewann mit der Salzburger

Abb. 65: Der Sieg von Walter Mayer im Vasalauf 1980 war eine der größten Überraschungen des gesamten Sportjahres.

Abb. 66: Walter Mayer und sein »Lieblingsspielzeug« – das Handy. Selbst bei seinem Abschieds-Vasalauf im Jahr 2000, damals schon Trainer, wurde in der Loipe laufend telefoniert.

Schülerstaffel den ÖSV-Titel, dann stieg er in den Jugendkader auf und auch zu jener Zeit gingen die Gäule ab und zu mit ihm durch – einmal landete er mit einem Lastwagen in einem Holzstapel, ein anderes Mal startete er das Auto von Trainer Siegfried Quehenberger mit einer Münze und drehte Runden auf dem Fußballplatz. Eine chronisch gewordene Bronchitis ließ von Beginn weg nur eine sehr wechselhafte Karriere zu; ein Langläufer, der nicht den letzten Hauch von Luft einzuatmen vermag, ist nur ein halber Langläufer. Es fehlten die großen Resultate, sieht man etwa von einem 10. Platz in Davos 1978 inmitten der Weltklasse ab. Obwohl die Athleten glaubten, die Qualifikation erfüllt zu haben, entschied der damals für alle Nordischen zuständige Prof. Baldur Preiml: »Keine Langläufer zu Olympia 1980 nach Lake Placid.« Die Empörung war groß, Mayer und sein Kumpel Peter Juric verließen quasi auf der Stelle das Team des an sich beliebten Nationaltrainers Juri Tscharkowsky und wähnten sich am Ende der Karriere. Da ihre Skifirma aber Interesse an Einsätzen hatte, fuhren sie zum »Vater aller Langläufe«, dem Vasalauf, nach Schweden. Minus 15 Grad hatte es an jenem 2. März 1980, als es in Sälen um 7.30 Uhr früh auf die fast 90 km lange »Reise« nach Mora ging, mitten im Feld der mehr als 10.000 Läufer die beiden »Rebellen« Mayer und Juric. Keiner beachtete sie, und selbst als Mayer im Finish noch in der Spitzengruppe lag, dachte niemand an einen möglichen Erfolg. Doch kurz vor dem Ziel attackierte er auf einer leichten Steigung, die schwedischen Gegner konnten nicht mehr mit und der unbekannte Österreicher lief mit einem Lächeln über den Zielstrich. Vier Stunden, acht Minuten und zwei Sekunden hatte er für die fast 90 km benötigt, eine Zeitspanne, die ihn in der Welt des Sportes berühmt machte. Dem schwedischen Rundfunk war diese Sensation viermal hintereinander eine Meldung innerhalb seiner Weltnachrichten wert. Der Siegerlohn war eine Motorsäge, noch wichtiger war, dass der Name Walter Mayer in die Siegertafel eingraviert wurde – und dort für alle Zeiten steht. Zwölf Jahre später verpasste Mayer den zweiten Vasa-Sieg nur hauchdünn und wurde Zweiter. Insgesamt neunmal bestritt er den Vasalauf, war nie schlechter platziert als auf Rang 20. Bei seinem endgültigen Abschied im Jahr 2000, mittlerweile ein ziemlich untrainierter Cheftrainer, reichte es gerade einmal für Platz 2.217 – mindestens zehnmal klingelte während des Laufes sein Handy, so erfuhr er auch vom Staffelsieg seiner Schützlinge in Lahti. Der Trainer Mayer ist um nichts weniger schillernd als der Läufer Mayer. Nach dem Gewinn von acht Staatsmeistertiteln (zwischen 1978 und 1983), einem missglückten olympischen Abenteuer 1984 in Sarajewo (er hatte einen vorher erlittenen Rippenbruch verschwiegen und musste auf den Start verzichten), einer Aufgabe bei der WM 1987 und dem endgültigen Bruch mit dem ÖSV tummelte er sich im Volkslauf. Mit großem Erfolg: Fünfmal gewann er den Tiroler Koasalauf, dreimal den Tauernlauf, je einmal Dolomitenlauf und Marcialonga. Der Praktiker Mayer, der zwischenzeitlich von der Gendarmerie zum Bundesheer gewechselt war und die Trainerprüfung abgelegt hatte, wurde nach seinem letzten Weltcup-Rennen 1994 in Falun, wo er auch schon als Betreuer war, vom sportwissenschaftlich geprägten nordischen ÖSV-Direktor Toni Innauer gefragt, ob er Trainer der Langläufer werden wolle. Mayer sagte zu, weil ihn das Projekt Heim-WM 1999 reizte. Mit teils unkonventionellen Methoden fand Mayer sofort Zugang zu den Läufern, ein Mosaikstein fügte sich an den anderen. Bei Olympia 1998 in Nagano wurden die beiden ersten Medaillen erobert, im Weltcup gab es die ersten Siege, Ramsau konnte kommen. Und die Rennen dort und Mayers markige Sprüche sind noch in bester Erinnerung. Gold in der Staffel, dazu Medaillen von Stadlober und Botwinow. Als Mayer auch das Kommando bei den Biathleten übernahm, ging es

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auch dort aufwärts, im Jahr 2000 wurde sein engerer Landsmann Wolfgang Rottmann Österreichs erster Weltmeister. Das düstere Kapitel im Leben Mayers begann bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City mit der »Blutbeutelaffäre«. Sie war der Anfang vom Ende. Was folgte, ist bekannt. Lebenslange Sperre durch das IOC wegen angeblich unerlaubter Methoden (Anreicherung des Blutes durch Sauerstoff), nach Einspruch »Verkürzung« der Sperre bis 2010, dann lebenslange Suspens durch die FIS, später gewonnener Arbeitsgerichtsprozess gegen den Skiweltverband. Danach die unglückseligen Tage bei Olympia 2006 in Turin mit der berüchtigten Razzia im rotweißroten Quartier und der anschließenden Amokfahrt, die in Kärnten zu Ende ging. Kein Prozess gegen Mayer, wurde 2007 entschieden, weil er in einem »psychischen Ausnahmezustand« gewesen war. ÖSV und ÖOC zogen freilich einen endgültigen Schlussstrich, der Erfolgstrainer hatte sich mit seinen Eskapaden endgültig ins Aus katapultiert. Auch in Zusammenhang mit der Salzburger Olympiabewerbung 2014 geriet Mayer regelmäßig in die Schlagzeilen. Tatsache ist aber auch: Weder Mayer noch seine Schützlinge hatten jemals eine positive Dopingkontrolle, auch wenn der »Woidl« 2009 im Zuge von Untersuchungen (angebliche Verstöße gegen das Anti Doping-Gesetz) sogar fünf Wochen in Untersuchungshaft war und sich immer noch mit Beschuldigungen und Gerichtsterminen herumschlagen muss. Dennoch: Die großen Langlauferfolge von Stadlober und Co. sind untrennbar mit dem Namen Mayer verbunden.

17 Jahre auf der Hochschaubahn Alexandra Meissnitzer (Union Abtenau) Geb. 18. 6. 1973 Abtenau

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Nicht weniger als 17 Jahre zog Alexandra Meissnitzer mit dem Skizirkus um die Welt. So richtig schön waren davon vor allem zwei Jahre. 1998 mit den olympischen Medaillen von Nagano und 1999 mit den Weltmeisterschaftsmedaillen von Vail und dem Sieg im Weltcup, der ihr als fünfte Österreicherin und dritte Salzburgerin nach Annemarie Moser und Petra Kronberger gelang. Davor und danach glich die Karriere der Abtenauerin eher der Fahrt auf einer Hochschaubahn, einmal oben, einmal unten. Das mag auch an der Persönlichkeit von »Alex« liegen. Die ist zwischen »wahnsinniger Ungeduld« (Eigendefinition), Selbstzweifeln, Ehrgeiz, Humor und natürlich Konsequenz angesiedelt. Diese half ihr letztlich, neben der Rennfahrerei auch den Weg zur Frau Inspektor bei der Gendarmerie zu vollenden. Anfangs ist es nur mühsam vorangegangen. Nach den in Österreich üblichen Anfängen im Schüler- und Jugendbereich (9 ÖSVTitel) betrat sie als knapp 18-Jährige die internationale Bühne. Der Sieg im Europacup 1991 war etwas, das im Skiland Nummer 1 ebenfalls kaum einen Trainer sonderlich vom Hocker riss, so etwas wird hierzulande vorausgesetzt, ebenso das Abschneiden bei Junioren-Weltmeisterschaften – hier 1992 Silber und Bronze. Ihr Weltcup-Debüt gab sie 1991 in Bad Kleinkirchheim, der 29. Platz in der Abfahrt leitete eine Serie mittelmäßiger Resultate ein. Immer wieder machte sie einen Abstecher zum Europacup, um sich Selbstvertrauen zu holen. Erst im Dezember 1995 durfte sie erstmals jubeln, im Super-G in Val d’Isere feierte sie Weltcupsieg Nummer 1 und stahl den Favoritinnen Seizinger und Ertl die Schau. Als alle an den endgültigen Durchbruch glaubten, kam der nächste Rückschlag: Bei einem Fehltritt bei den Weltmeisterschaften in der Sierra

Abb. 67: Alexandra Meissnitzer wurde 1999 mit der großen Weltcup-Kugel belohnt.

Abb. 68: Nach 337 Rennen im Weltcup stellte Ale­ xandra Meissnitzer ihre Skier endgültig ins Eck.

Nevada erlitt sie eine Knöchelverletzung, die im folgenden Winter erneut nur Mittelmaß zuließ. Anfang 1998 passte die Form, hatte sie sich an ihre neuen deutschen Skier gewöhnt, die sie hatte nehmen müssen, weil der heimische Hersteller in Altenmarkt von den Damen nichts mehr wissen wollte. Bei den Olympischen Spielen 1998 lieferte sie die ersten Überraschungen ab: Silber im Riesentorlauf und Bronze im Super-G. Ausgewirkt hat sich’s in der folgenden Saison. Da war die »Meisi« nicht mehr zu halten, konnte die »Meisi-Musi« immer und immer wieder zum Feiern aufspielen. Bei den Weltmeisterschaften in Vail fuhr sie Bestzeiten in Super-G und Riesentorlauf, wirkte aber auch nachher noch gehetzt und nervös, lieferte wieder ein Spiegelbild personifizierter Gegensätzlichkeiten ab. Erst später, als in Abtenau gefeiert wurde (genau 25 Jahre nach David Zwillings Gold in St. Moritz) und auf dem Karkogel eine Piste nach ihr benannt wurde, fiel der Druck weg, wurde jene Lockerheit sichtbar, die ihr half, auch das Finish im Weltcup unbeschadet zu überstehen und die große Kristallkugel mit insgesamt sieben Siegen (und 25 Plätzen unter den ersten 10) zu gewinnen. »Dass man mich jetzt mit einer Compagnoni, Schneider oder Kronberger vergleicht, das ist schon ein Riesenkompliment, dass ich jetzt die Nachfolgerin von Katja Seizinger bin, das muss einem erst selbst bewusst werden«, kommentierte Meissnitzer den prächtigen Winter. Und der nächste sollte noch prächtiger werden – so hoffte sie jedenfalls. Noch besser hatte sie sich an die Carvingskier gewöhnt, noch mehr plagte sie sich in der Kraftkammer. Doch es wollte nicht klappen. In Tignes schied sie aus, in Copper Mountain lieferte sie ein schlechtes Rennen ab, in Lake Louise wollte sie es erzwingen. Bei schlechter Sicht warf sie am 23. November 1999 im Training die Piste ab: »Schon im Sturz spürte ich, dass das Knie kaputt ist«). Und wie kaputt es war, das zeigte die genaue Untersuchung drei Tage später im Salzburger Unfallkrankenhaus; fünf Verletzungen, jede einzelne für sich schwer genug, wurden festgestellt: Abriss des vorderen Kreuzbandes, Einriss des Seitenbandes, Einriss des äußeren Wadenmuskels. Zum zweiten Mal nach 1996 operierte Artur Trost. Meissnitzer grübelte und grübelte und meinte, sie hätte, weil leicht erkältet, vielleicht noch einen Tag pausieren sollen. Dann der positive Nach-

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satz: »Alles im Leben hat seinen Sinn, so auch der Unfall, ich werde stärker zurückkommen, als ich vorher war«. Weil sie aber kämpfen gelernt hat, vor allem dank des Zuredens von Cheftrainer Karl Frehsner, mit dem sie Jahre vorher noch kaum geredet hat, ging sie in die Rehabilitation, als ob es ein täglicher Zehnstunden-Job sei. Zu allem Überdruss gab es Rückschläge, der Wiederbeginn im Herbst 2000, ein Jahr nach dem fürchterlichen Sturz, blieb vorerst Illusion. Noch einmal musste sie unters Messer. Immerhin mit dem Erfolg, dass sie im Dezember mit einem sensationellen siebenten Platz in Val d’Isere in den Weltcup zurückkehrte – 379 Tage nach dem fatalen Sturz. Es sei ein Lernprozess, mit Verletzungen umgehen zu können, man dürfe einfach nicht mehr so aufs Skifahren fixiert sein – und das sei sie immer gewesen. Und auch erzwingen wollte sie nichts mehr, was die Gesundheit betrifft, »denn ich möchte mit 35 noch Tennis spielen können.« Und überhaupt hätte sie ihr Weltbild zurechtgerückt: »Die Rennen von Park City im Fernsehen haben mich nicht wirklich interessiert, wenn man an die Katastrophe vom Kitzsteinhorn denkt.« Und so spendete sie ein in Val d’Isere gewonnenes Preisgeld für die Hinterbliebenen der Kitzsteinhorn-Opfer. Nach der verkorksten Heim-WM in St. Anton mit einem achten Platz im Super-G schöpfte sie in der neuen Saison Mut und auch Hoffnung, als sie kurz vor Olympia 2002 in Salt Lake City erstmals wieder auf dem Podest Platz nehmen konnte (3. im Super-G in Cortina). Bei den olympischen Rennen war ihr dann das Glück nicht hold: Vierte im Super-G, neun Hundertstelsekunden vom Podium entfernt, Vierte auch im Riesentorlauf mit 0,38 Sekunden Rückstand auf Bronze – zur Halbzeit lag sie auf Silberkurs. Die nacholympische Saison brachte fünf Podestplätze und Rang acht im Gesamtweltcup, bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz aber die nächste Berg- und Talfahrt; nach dem fünften Platz in der Super G-Windlotterie fuhr sie in der Abfahrt der Goldmedaille entgegen, plötzlich baute sie auf den letzten Metern einen Fehler ein und wurde mit 0,11 Sekunden Rückstand »nur« versilbert. Im Winter 2003/04 gab es nach fast fünf Jahren endlich wieder einen Sieg in Megeve und bei den Staatsmeisterschaften den sechsten Titel. Der nächste Sieg im Dezember verhieß Gutes für die WM 2005 in Bormio-Santa Caterina – doch Rang 22 in der Abfahrt ließ nur Frust zu. Sieben Jahre nach dem fatalen Sturz versöhnte sie sich mit Lake Louise, sie gewann den Super-G und feierte den 14. (und letzten) Sieg im Weltcup. Die olympischen Rennen von Turin bescherten ihr Bronze im Super-G, am Ende des Winters war sie zum dritten Mal die Nummer zwei im Super-G und Sechste im Gesamtweltcup, ihr viertbestes Resultat. Zwei Jahre nach Bormio verlief auch die WM 2007 in Aare ohne Erfolgserlebnis, der achte Platz im Super-G war eine Niederlage, die die Gerüchte über einen Rücktritt der »Meisi« nährten. »So will ich aber nicht abtreten«, sagte sie und raffte sich für den Winter 2007/08 auf. Und wieder geriet sie auf die Hochschaubahn, die sie ihr sportliches Leben lang begleitete: In der Abfahrt in Aspen stürzte sie schwer und lädierte das linke Knie. War’s das? Nicht bei Meissnitzer. Im Jänner 2008 gab sie ihr x-tes Comeback und beim Finale in Bormio, deklariert als endgültiges Abschiedsrennen (das 337. im Weltcup), raste sie noch einmal aufs Stockerl – sie wurde Dritte und kletterte zum 42. Mal auf das Podest. Tränen und Champagner waren gleichermaßen verteilt, die Hochschaubahn hatte ein versöhnliches Ende gestattet. Eine der größten heimischen Skiläuferinnen, zweimal auch österreichische Sportlerin des Jahres (1998, 1999), durfte sich nun dem »Leben danach« widmen. Sie kümmert sich seitdem um das Lokal »Genussprojekt« in Salzburg, dessen Hälfte-Eigentümerin sie ist, und macht im ORF-Fernsehen gute Figur als Co-Kommentatorin.

»Sturzpilot« und genialer Skiläufer Rudolf Nierlich (WSV St. Wolfgang) Geb. 20. 2. 1966 Bad Ischl Gest. 18. 5. 1991 St. Wolfgang

Abb. 69: Er war immer ein stiller Sieger, auch als Weltmeister 1991: Rudi Nierlich.

Am 5. April 1991 feierten St. Wolfgang, der örtliche Wintersportverein und der Salzburger Landes-Skiverband die Goldmedaille von Rudolf »Rudi« Nierlich, die dieser ein paar Wochen zuvor bei den Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm im Riesentorlauf gewonnen hatte. Dann der 18. Mai, der Schock in den morgendlichen Radionachrichten: Rudi Nierlich tödlich verunglückt. Gegen drei Uhr früh an jenem Samstag war Nierlich mit seinem Auto nahe St. Wolfgang gegen eine Hausmauer geprallt, er hatte keine Überlebenschance. Aquaplaning eruierte die Gendarmerie damals als Ursache. Der große Schweiger, zumindest nach außen, war für immer verstummt. Ein Jahr nach seiner geliebten Mutter verließ auch der Sohn die irdische Bühne. Zurück blieb der Vater, dessen Tagewerk – als Leichenbestatter – in diesen Tagen doppelten seelischen Schmerz bereitete. Am Grab gab sich die Weltklasse ein Stelldichein, das keiner hatte haben wollen, selbst Alberto Tomba war aus Italien angereist, um dem stets harten Gegner die letzte Ehre zu erweisen; das Grabkreuz trug Stephan Eberharter und keiner schämte sich seiner Tränen. Zuvor aber war das kurze Leben des Rudi Nierlich ein freudvolles und fröhliches gewesen. Der Vater hatte ihm für’s Skifahren sogar einen eigenen, kleinen Lift gebaut. Mit acht Jahren gewann er seine ersten Rennen, auf der anderen Seite des Sees, auf der Postalm, war er als Schüler erfolgreich, dann liefen Tischlerlehre und Jugendrennen parallel und erfolgreich. Hermann Wölfler in Salzburg und später Hans Pum gaben dem »Gefühlsfahrer« die entscheidenden Hilfestellungen auf dem Weg nach oben. 1984 wurde Rudi dreifacher österreichischer Jugendmeister und in Sugarloaf Junioren-Weltmeister im Riesentorlauf. Es folgte die Bewährung im Europacup mit dem Sieg in der Riesentorlauf-Wertung 1985. Der Sprung in die Weltcup-Mannschaft war die logische Folge für den Grenzgänger zwischen den Flaggen, der wilden Stürzen geniale Fahrten folgen ließ. Nach dem Hineinschnuppern erhielt er in der Saison 1986/87 durchgehende Startplätze; im Riesentorlauf in Sarajewo stand er als Dritter erstmals auf dem Podest, die Weltmeisterschaften in Crans Montana brachten dem Debütanten überraschend Platz 7 im Super-G ein. Die Weltcup-Wertungen konnten sich für den 21-Jährigen sehen lassen: Elfter im Riesentorlauf, Zwölfter im Slalom. Im folgenden Winter schaffte er den Durchbruch: Erster (von insgesamt fünf) Weltcupsieg im Riesentorlauf in Schladming, Fünfter im olympischen Riesentorlauf in Calgary. Im Riesentorlauf-Weltcup rückte er auf Platz sieben vor. Ein Jahr später folgte bei den Weltmeisterschaften 1989 in Vail der Doppelsieg. Die sporthistorischen Fakten: erster österreichischer Riesentorlauf-Weltmeister seit Karl Schranz 1970 (mit 1,6 Sekunden Vorsprung auf seinen Zimmerkollegen Helmut Mayer), erster großer Slalomsieg seit Pepi Stieglers Olympiagold 1964, erster Läufer seit Schranz 1962 mit weltmeisterlichem Double. Und seither hängt im Eingang des Gasthauses Gramshammer in Vail ein Aquarell Nierlichs, knapp daneben übrigens jenes von Ulli Maier, deren sportlicher Stern ebenfalls in diesem Ort Colorados aufgegangen war – und die das Schicksal eines frühen Todes mit Rudi Nierlich teilen sollte. Aus dem »Sturzpiloten« jugendlicher Tage war nun ein Rennläufer geworden, der in seiner draufgängerischen Kühnheit eigentlich ein Vorreiter von Hermann Maier war.

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Abb. 70: Der ungestüme Fahrstil von Rudi Nierlich ist noch heute in bester Erinnerung.

»Echt super, i bin halt ganz guat g’fahrn, wenns laaft, dann laaft’s«, in unbekümmerten Stehsätzen dieser Art pflegte der Rudi seine Erfolge zu kommentieren. 1990 gewann er in Kitzbühel nach Wengen ’89 den zweiten Slalom-Klassiker; auf dem Ganslernhang stand er als Dritter zwei weitere Male auf dem Podest (1989, 1991). Dann stand die Saison mit der Heim-WM im Glemmtal an. Es folgten die Weltcup-Siege Nummer sieben und acht und drei Stockerlplätze in der Bilanz des Weltcups: Zweiter im Riesentorlauf, jeweils Dritter Slalom und Gesamt. Und mit seiner unerschütterlichen Ruhe ging er auch in den WM-Riesentorlauf in Saalbach. Der Weg zur Goldmedaille war mit Hindernissen gepflastert. Zuerst suchte man vergeblich die vorgeschriebene Plombe am Rennanzug. Nierlich startete trotzdem, wechselte in der Pause zum zweiten Lauf den Anzug (»Wenn die FIS will, ziehe ich halt einen anderen Anzug an, das hat ja eigentlich mit dem Rennen nichts zu tun«), kam dann wenige Meter vor dem Ziel fast zum Sturz, rettete aber noch ein paar Hundertstel vor dem Schweizer Urs Kälin ins Ziel. »Diese Ruhe bringt nur der Rudi auf«, war Hans Pum damals voll des Lobes. Und das Glück war vollkommen, als die FIS ein paar Tage später den WM-Titel offiziell anerkannte und alle Spekulationen und Proteste rund um den Rennanzug verwarf. Toni Sailer damals: »Der Rudi ist ein genialer Skiläufer.« Schade nur, dass er die Skirevolution am Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr erleben durfte, denn Rudi Nierlich auf Carvingskiern wäre sicher ein Erlebnis gewesen. Wie sagte doch sein bester Freund Helmut Mayer beim Begräbnis am 22. Mai so treffend: »Die Lücke wird nicht zu schließen sein.«

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Ein Rekord für die Ewigkeit Annemarie Pröll/Moser (SC Kleinarl) Geb. 27. 3. 1953 Kleinarl

Abb. 71: Beginn einer großen Karriere: Die Nummer 13 brachte der kleinen Annemarie aus Kleinarl Glück.

Über keine andere Skiläuferin (und wohl auch über keinen anderen männlichen Kollegen dieser Branche) ist bisher so viel geschrieben worden, wie über »die Pröll«. Sie ist zweifellos die erfolgreichste Skiläuferin aller Zeiten und hat seinerzeit in den Medien immer wieder für sämtliche Superlative herhalten müssen. Eine Bilderbuchkarriere? Keineswegs. Es gab ein ständiges Auf und Ab mit zwar unzähligen Erfolgen, letztlich aber ständigen Problemen, mehreren Enttäuschungen und Widersprüchlichkeiten. Das lag vor allem in der Person der jungen Annemarie, die – beinahe noch ein Kind – den Ansturm der Reporter zu parieren versuchte. Daraus resultierte eine gewisse Abwehr, die freilich nur ein Schutzschild darstellte. Hinter dem rauen Kern verbarg sich stets die weiche Schale für das sechste von acht Kindern des Kleinarler Stuhlbauern. Der sportliche Werdegang begann zu Hause in Kleinarl und führte mit 13 Jahren zur Bezirksmeisterin, schon damals zeichnete sie eine besonders mutige Fahrweise aus. Mit 15 Jahren, kaum 40 Kilogramm schwer, debütierte sie im Weltcup – gegen den Widerstand des damaligen Alpinchefs Franz Hoppichler. Am 16. Jänner 1968 durfte sie die Abfahrt vom Graukogel in Bad Gastein bestreiten, nach drei Stürzen gab es den 78. und letzten Platz. Trainer »Charly« Kahr vermochte mit Geduld und Taktik die »wilde« Fahrweise der kleinen Pröll zu zähmen, zur späteren unvergleichlichen Kurventechnik vergingen nicht mehr allzu viele Monate. Als 1969 in St. Gervais die Siegerbilder »geschossen« wurden, schoss Annemarie mit Startnummer 67 zu Tal – und wurde zugleich mit Annie Famose Zweite! Ein neuer Stern am Skihimmel war aufgegangen. Was folgte, war ein Siegeszug ohne Parallelen und der Gewinn ihres ersten Gesamtweltcups in der Saison 1970/71. Bei den Olympischen Spielen 1972 in Sapporo galt es, die Goldmedaille in der Lieblingsdisziplin, der Abfahrt, quasi nur abzuholen. Doch Silber hinter der Schweizerin Marie-Theres Nadig war gleichbedeutend mit der »größten Niederlage«; den Sieg in der Kombination ignorierte sie beinahe. Zurück in den Weltcup, folgte wieder Sieg auf Sieg. Gesamtweltcup 1972, 1973, 1974 und 1975. Ihre sprichwörtliche Härte zu sich selbst zeigte sie z.B. vor der WM 1974 in St. Moritz, als sie mit den Herren Klammer und Zwilling die Streif in Kitzbühel mehrmals rennmäßig befuhr. Und plötzlich Rücktritt, ausgerechnet vor der olympischen Saison. Niemand verstand damals diesen Schritt nach fünf Gesamtsiegen und 42 Einzelsiegen im Weltcup. Später sagte Annemarie, sie wollte zu Hause bleiben, dem schwerkranken Vater in den letzten Monaten beistehen. Typisch für die »Pröll«, mittlerweile verheiratete Moser, die Rückkehr, der Start zur zweiten Karriere, bekanntgegeben am 3. November 1976. Gut vorbereitet nach zahlreichen Trainingsstunden mit Hermann Wölfler ging es in den Dezember: Dritte im Riesentorlauf in Val d’Isere und ein paar Tage später Abfahrtssieg in Cortina – die Skiwelt hatte ihre Sensation. Die nächsten Winter »regnete« es wieder Siege und zum Höhepunkt wurden die Olympischen Spiele 1980 in Lake Placid: Mit einer Prachtleistung (»Vielleicht war dies mein bestes Rennen überhaupt«) sicherte sie sich die Goldmedaille in der Abfahrt. In der Retrospektive: »Dieses Rennen musste ich gewinnen, um Sapparo auszulöschen – und ich habe es ausgelöscht.« An diesem 17. Februar 1980 wurde sie am White Face Mountain ihr olympisches Trauma los. Nach Lake Placid und dem zweiten Platz im Gesamtweltcup trat sie endgültig von der sportlichen Bühne ab. An Medaillen, Pokalen und Siegen reich beladen

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Abb. 72: Annemarie Pröll auf einer ihrer vielen Fahrten, die sie nicht weniger als 109-mal auf das Podest eines Weltcup-Rennens führten.

Abb. 73: Später Höhepunkt in der Wiener Staatsoper: Annemarie Moser wird zur Weltwintersportlerin des 20. Jahrhunderts gewählt, zu den Gratulanten gehört auch Brasiliens Fußballstar Pele.

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Annemarie Pröll/Moser in Zahlen 62 Weltcup-Siege: Abfahrt 36, Riesentorlauf 16, Kombination 7, Slalom 3 Größter Vorsprung: 2,96 Sekunden: Abfahrt Chamonix 1973 (vor Drexel) und Riesentorlauf Abetone 1974 (vor Macchi) Kleinster Vorsprung: 0,10 Sekunden: Abfahrt Lake Placid 1979 (vor Nadig) Die 62 Weltcup-Siege wurden in 28 Orten errungen (18 dieser Orte sind von der WeltcupLandkarte verschwunden): 7 Siege: Pfronten 6 Siege: Grindelwald 4 Siege: Schruns, Val d’Isere 3 Siege: Cortina, St. Gervais 2 Siege: Abetone, Arosa, Bad Gastein, Bad Kleinkirchheim, Chamonix, Les Diablerets, Maribor, Meiringen, Piancavallo, Saalbach-Hinterglemm, St. Moritz, Sugarloaf 1 Sieg: Aare, Banff, Crystal Mountain, Garmisch-Partenkirchen, Heavenly Valley, Jahorina, Lake Placid, Mount St. Anne, Naeba, Sestriere, Zell am See.

wie niemand zuvor. Das Zahlenwerk belegt diese bis heute einzigartige, vermutlich nicht mehr zu übertreffende Karriere: neun Medaillen, darunter fünf Goldene; sechs Gesamtsiege im Weltcup (darunter fünf in Serie), elf kleine Weltcup-Kugeln; 62 Siege im Weltcup, dazu 28 zweite und 19 dritte Plätze, also in Summe 109-mal auf dem Podest; 18-mal österreichische Meisterin, fünfmal Österreichische Sportlerin des Jahres (1974, 1975, 1977, 1979, 1980). Sie kehrte heim nach Kleinarl zu Ehemann Herbert, eröffnete das Café Annemarie und wurde im Dezember 1982 Mutter (einer Marion). Und erinnert sich stets der Worte ihres Vaters: »Annemarie, was immer du im Leben anpackst, du schaffst es, wenn du es nur willst.« Ihren einzigartigen Stellenwert bekam sie noch in späten Jahren honoriert: Sie wurde zur »Jahrhundertsportlerin« des internationalen Wintersports gekürt und durfte die Trophäe in der Wiener Staatsoper in Empfang nehmen – neben Größen wie Muhammed Ali, Pele oder Dawn Fraser. Außerdem wurde sie zur österreichischen Sportlerin des Jahrhunderts gewählt. Das Café Annemarie blieb über viele Jahre ein »Wallfahrtsort« für die Fans von Pröll oder Moser – wobei sie immer wieder betonte, Moser zu heißen. Nie sei sie die MoserPröll gewesen, die Medien hätten ihr ungefragt diesen Doppelnamen verpasst. Traurig wurde es im Leben der Annemarie um die Jahreswende 2007/08 – der Tod ihres Lebensmenschen Herbert nach kurzer, unheilbarer Krankheit am 7. Jänner 2008 ließ die kleine, feine Welt in Kleinarl zusammenstürzen. Das so lange gemeinsam geführte Kaffeehaus verkaufte sie (es lebt mit ihrer Trophäensammlung als Café Olympia weiter), baute sich ein eigenes Haus. »Wenigstens muss ich nicht mehr jeden Tag um vier oder fünf Uhr früh aufstehen und die 15, 20 Torten backen«, findet sie auch Positives im Ruhestand. So ganz ruhig ist er natürlich nicht, Enkel Elias will mit der Oma Ski fahren, dazu kommt die Jagd, die für sie schon viele Jahre eine Leidenschaft ist.

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Abb. 74: Das 250. Weltcup-Rennen ihrer Laufbahn bestritt Manuela Riegler in Bad Gastein.

Eine Institution auf dem Snowboard Manuela Riegler (USC Flachau) Geb. 15. 6. 1974 Schwarzach

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Es hat recht lange gedauert, bis die freiheitsliebenden Snowboarder unter dem Dach des reglementierten Sportes untergekommen sind. Das lag einerseits in der Natur der Sache, zumal sie sich ja nicht als Skisportler fühlen, zum anderen lag es auch daran, dass untereinander kräftig gestritten wurde. Die Fundamentalisten wollten sich keinerlei Beschränkungen und Bestimmungen unterwerfen und einfach nach Lust und Laune boarden, die anderen wussten, dass Snowboard nur dann eine Chance auf Anerkennung hat, wenn man sich dem Internationalen Skiverband anschließt, weil nur der die Türen in Richtung Olympia aufzuschließen vermochte. Und so geschah es, die rivalisierenden Verbände und Fahrer schlossen zwar keine Freundschaft, unterwarfen sich aber dem Pragmatismus – die Anerkennung gelang. Nicht zuletzt war dies auch das Glück von Manuela Riegler aus Flachau und ihrer um ein Jahr älteren Schwester Claudia. Aufgewachsen in einem wohlgestalteten Ski­ club hätten sie sich auch schwergetan, ihren Sport »wild« auszuüben. Beide bestritten, wie in dieser Gegend fast üblich, in der Anfangszeit den jugendlichen Skirennsport, bis hinauf zum Landescup. Dann entdeckte Claudia aber das Board und nach langem Zureden gelang es ihr, auch die jüngere Schwester zu überreden – endlich standen beide auf dem Snowboard. Und die Jüngere wurde die Erfolgreichere. Manuela: »Dennoch hatten wir ein Superverhältnis zueinander, es gab ein Konkurrenzdenken, unterwegs waren wir aber stets Zimmerkolleginnen.« Manuela absolvierte das Schulsportmodell in Salzburg, brach des Sportes wegen das begonnene Studium ab, arbeitete dann in einer Boutique und in der Skischule Maier in Flachau und begann den noch unbekannten Hermann zu bewundern (»Der

Abb. 75: Spektakuläre Szene aus dem SnowboardLeben der Weltmeisterin und Weltcup-Siegerin Manuela Riegler.

hat sich nach der Arbeit Tag für Tag seine Stangen gepackt und trainiert«). Danach hieß es Snowboard pur, »das Training forderte seinen Tribut«. Die Erfolge stellten sich rasch ein, im gerade aus der Taufe gehobenen Weltcup sammelte sie 1994 zunächst eine Handvoll zweite Plätze, ehe es Ende 1995 in Kanada so weit war: Erster Sieg im Weltcup, in Sun Peaks gewann sie ein Parallelrennen, jene Disziplin, die ihr am meisten lag, »der direkte Kampf beflügelte mich einfach.« Zweimal, 1999 und 2000, hat sie den Gesamtweltcup gewonnen; »beim ersten Mal war ich überrascht, wie schwer die Kristallkugel ist, da hätte es mich bei der Siegerehrung fast vom Podest geschmissen.« Manuela liebte das mit dem Sport verbundene Reisen, ihre Stärke im Wettkampf lag im mentalen Bereich, nicht vergleichbar mit den oft schwachen Leistungen in den Qualifikationen. Etwas Besonderes waren die Duelle gegen Schwester Claudia, »denn das nimmt man am Start nicht so ernst, da muss man sich gegenseitig zum Kampf aufbauen, es hat schon genug Synchron-Stürze der Rieglers gegeben.« Und insgesamt gab es zwei Doppelsiege – diese wurden im Kalender besonders unterstrichen. Besonders unterstrichen hat »Manu« auch den 18. Jänner 2005. An diesem Tag wurde sie in Whistler Mountain Österreichs erste Weltmeisterin im Snowboard. Vergessen waren die leichten Enttäuschungen vorangegangener Weltmeisterschaften, obschon sie da schon zweimal Silber (1996, 1997) und Bronze (2001) erobert hatte. Jetzt wurde es Gold. »Es hat geschüttet, am Lift haben wir uns Müllsäcke übergestülpt, damit wir nicht so nass werden, aber mir war alles egal, es wurde mein Tag«, erinnerte sie sich später. »Manu«, als Vorletzte mit Ach und Krach in die K-.o.-Runde gekommen, wurde immer stärker, schlug im Viertelfinale die Schweizer Titelverteidigerin Bruhin und im Semifinale die um zwölf Jahre jüngere Russin Tudegeschewa; im Finale wartete mit Swetlana Boldikowa die nächste Russin – doch die Flachauerin fuhr im ersten Lauf einen so großen Vorsprung heraus, dass sie ihn im zweiten Durchgang nur »verwalten« musste. »Es war mein bis dahin schwierigstes Rennen, es war ein Rodeo auf Schnee«, erzählte die neue Weltmeisterin. Fünf Jahre hatte sie kein Rennen gewonnen und nun war sie Champion. So großartig es bei den Weltmeisterschaften geklappt hat, so sehr stand sie mit Olympia auf Kriegsfuß. Sturz 2002, Ausfall im zweiten Lauf 2006, schwerer Trainingssturz mit Gehirnerschütterung und Prellungen am ganzen Körper – kein Start 2010. Stürze und Verletzungen waren ohnehin fast ständige Begleiter »Manus« in ihrer

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16-jährigen Profilaufbahn. Einmal war das Sprunggelenk kaputt (was sie den Platz im ÖSV-Kader für eine Saison kostete), dann rissen zwei Sehnen in der Schulter, im linken Knie riss das Kreuzband, oft brummte der Kopf, schmerzten die Hände – kaum ein Körperteil, der im Laufe dieser langen Zeit nicht mindestens einmal arg demoliert war. Besonders die linke Körperseite war immer betroffen, »wahrscheinlich meine emotionale Seite, mein Körper wird es mir danken, dass ich jetzt aufgehört habe«, sagte sie im März 2010 im spanischen La Molina, als sie mit einem 13. Platz im Boardercross das 308. und letzte Weltcup-Rennen beendete. Das wird wohl ein Rekord für die Ewigkeit sein, denn die Spezialisierung erlaubt nicht mehr so viele Rennen. »Wehmut war schon dabei in La Molina, da flossen auch die Tränen, 16 Jahre sind ja keine Kleinigkeit in einem Leben«, bilanzierte Riegler diesen Tag. Zwölf Siege im Weltcup, der letzte 2006 in Bad Gastein, 52 Stockerlplätze, fünf österreichische Meistertitel – beeindruckendes Zahlenwerk dieser Institution des Snowboardsportes. So wenig langweilig der Sport war, in dem sie zum Beispiel im Sommer an der Seite von Schwester Claudia beachtliches Können im Beachvolleyball zeigte (Landesmeisterinnen 1999), so abwechslungsreich gestaltet sich auch die Riegler’sche Gegenwart. Sie hat eine Ausbildung als Fitness- und Wellness-Trainerin hinter sich, ebenso ein Praktikum beim Fernsehsender Servus TV und interessiert sich für alles, was mit Sportmanagement zusammenhängt.

Vom Kraftfahrer zum Weltmeister Wolfgang Rottmann (USC Altenmarkt-Zauchensee) Geb. 15. 5.1973 Altenmarkt

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Der 23. Februar 2000 war einer jener Tage, von denen man sagt, sie sind in die (österreichische) Skigeschichte eingegangen. Noch nie hatte ein österreichischer Biathlet einen Weltmeistertitel gewonnen – Alfred Eder aus Saalfelden hatte 17 Jahre zuvor als erster Österreicher eine WM-Medaille geholt, damals Bronze in Antholz. Und nun an diesem nebelverhangenen Tag in Oslo Gold für den Pongauer Wolfgang Rottmann, dazu Silber durch den Zillertaler Ludwig Gredler. Die Strecke am Holmenkollen hatte sich »Rotti« über Monate hinweg eingeprägt: »Immer und immer wieder bin ich das 20 km-Rennen im Kopf durchgegangen, habe mir auch das Schießen überlegt. Im liegenden Anschlag traf Rottmann alle zehn der 50 Meter entfernten, nur 45 Millimeter messenden Scheiben. Das war schon ein bisschen mehr als die »halbe Miete«. Beim Stehendschießen sind die zehn Scheiben im Durchmesser 115 Millimeter groß und müssen bei rasendem Puls ebenfalls getroffen werden. Dafür hatte sich Rottmann etwas einfallen lassen, was er zuvor im Training in Obertilliach geprobt hatte und mit dem er das sogenannte Schießmuster über den Haufen warf. Er visierte die Scheiben in anderer Reihenfolge an: »Jahrelang begann ich von links und hörte mit der Rechten auf, das war so im Blut, dass ich einfach zu schnell schoss und eine zu hohe Fehlerquote hatte. Die neue Reihenfolge ist zwar unlogisch, erster Schuss auf die mittlere Scheibe, dann die rechts davon, als Dritte die links von der Mitte und zum Schluss die beiden Äußeren, ich traf neunmal und das reichte.« Der Zweck heiligt eben die Mittel. Der Jubel im ÖSV-Lager war groß, auch beim für Langlauf und Biathlon zuständigen Renndirektor Walter Mayer. Tags zuvor hatte er die Läufer wegen ihrer schwachen Schussleistungen noch gehänselt – und so ihren Ehrgeiz angestachelt.

Abb. 76: Wolfgang Rottmann trat erfolgreich in die Fußstapfen von Alfred Eder.

Abb. 77: Die Startnummer 13 brachte Wolfgang Rottmann im Jahr 2000 in Oslo Glück, er wurde Österreichs erster Weltmeister im Biathlon.

Wolfgang Rottmann, der Mutter und Vater schon als knapp vierjähriges Kind verloren hatte, wollte eigentlich Langläufer werden, der Beginn u.a. mit dem Staffelsieg Salzburgs bei den österreichischen Jugendmeisterschaften 1991 und Platz 3 im Einzelrennen war ja nicht schlecht. Bei den Titelkämpfen 1992 und 1993 holte er in der Loipe zahlreiche Medaillen, wurde u.a. mehrfacher Juniorenmeister und Cupgewinner des SLSV, kam aber nicht richtig weiter. Eine Durchschnittslaufbahn kündigte sich an, als er im Bundesheerleistungszentrum Rif nicht als Sportler, sondern nur als Kraftfahrer unterkam. Als Langläufer war er gescheitert, nun wollte er es im Biathlon versuchen; im zuständigen Leistungszentrum Hochfilzen gab es keinen freien Platz, also reihte man ihn bei den Triathleten ein. »Von Anfang an habe ich aber Biathlon gemacht, ich habe keinen einzigen Triathlon bestritten.« Der Zweikampf mit Gewehr und Langlaufskiern machte sofort Spaß. Im Winter 1995 tauchte sein Name erstmals in den nationalen Ergebnislisten auf – etwa als Dritter mit der Salzburger Staffel bei der Staatsmeisterschaft oder als Zehnter beim Europacup in Jablonec. In der Saison 1995/96 folgte der Einstieg in den Weltcup mit den Plätzen 69 und 81 in Antholz, aller Anfang ist schwer. Im vierten Rennen gab es schon einen 28. Platz, bei den Europameisterschaften in Ridnaun die Ränge 27 und 33, dazu kam der Sieg im Austria Cup. Bei der olympischen Generalprobe 1997 in Nagano kam er mit der ÖSV-Staffel auf Platz 4, im Dezember erreichte er in Östersund als Sechster sein bisher bestes Resultat. Bei Olympia 1998 gab es die Ränge 26 (Einzel) und 11 (Staffel), 1999 führte er die österreichische Staffel zum Triumph in Hochfilzen und bestieg in Östersund als Zweiter erstmals das Stockerl im Weltcup – am Ende der Saison lag er auf Platz 28 der Rangliste. Die Saison mit dem WM-Titel als Höhepunkt und als WM-Fünfter im Massenstart beendete er im Weltcup als Zehnter, im Jahr darauf war er nur an 32. Stelle zu finden – auch ein Spiegelbild der immer noch nicht zufriedenstellenden Konstanz am Schießstand. Ein schwacher Trost war der Titel im Patrouillenlauf der Militär-WM. Dass er an guten Tagen zur absoluten Weltklasse gehört, zeigte er bei Olympia 2002 in Salt Lake City: Fünfter im Sprint, Sechster in der Verfolgung (mit vier »Fahrkarten«), Sechster mit der Staffel. Das Auf und Ab im Weltcup hielt an, es gab Podestplätze und Abstürze, so richtig stark präsentierte sich der Pongauer erst wieder bei der Heim-WM 2005 in Hochfilzen. Im Sprint lag er auf Medaillenkurs, ehe ihn ein totales Blackout beim Stehendschießen mit fünf Fehlern bis auf Platz 55 zurückwarf. Danach gab es die Ränge 19, 20 und 21 und in der Staffel überraschend die Bronzemedaille gemeinsam mit Daniel Mesotitsch, Fritz Pinter und Christoph Sumann – die zweite WM-Medaille für Rottmann. Der vierte Staatsmeistertitel schloss diesen Winter ab. Nach einer durchwachsenen Saison sollte Olympia 2006 in Turin der nächste Höhepunkt werden. In den beiden ersten Rennen landete er im Mittelfeld (21. und 27.), ehe es dann zum Eklat kam, der zum Wendepunkt im österreichischen Langlauf und Biathlon wurde. Die Anwesenheit des an sich für Olympische Spiele suspendierten Trainers Walter Mayer wurde als Provokation empfunden und führte zur berüchtigten Razzia im ÖSV-Quartier mit der anschließenden Flucht aus Pragelato, weil er sich wie ein Schwerverbrecher behandelt fühlte. Dass er sich selbst Infusionen mit Vitaminen verabreicht hatte, bestritt er gar nicht, gedopt habe er nie: »Rund 100 Dopingtests während meiner Laufbahn waren negativ.« Heute bekennt er, dass die überstürzte Abreise aus dem Quartier ein schwerer Fehler gewesen sei, man hätte gleich in Pragelato mit einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gehen müssen. Die Folgen sind bekannt: Rottmann und der Ramsauer Wolfgang Perner wurden vom ÖSV ausgeschlossen und lebenslang für Olympia gesperrt – der Rücktritt war die logische Konsequenz des 33-jährigen Alten-

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markters. Ehefrau Julia und die beiden Kinder freuten sich, dass der Mann und Vater nun mehr Zeit für die Familie hatte. Nach Absolvierung der Fachakademie für Marketing und Management ging es nahtlos ins Berufsleben, hier ist Rottmann mittlerweile für Hotel und Tankstellen an der Staatsgrenze Walserberg in verantwortlicher Position tätig. Zum Thema Doping sagt er heute, man müsse trachten, an die Dealer und Hintermänner heranzukommen, die strafrechtliche Verfolgung von Sportlern hält er für überzogen.

Die zwei Karrieren der Slalom-Königin Marlies Schild (SK Dienten) Geb. 31. 5. 1981 Admont

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Die Begeisterung war schon mit zwei Jahren da, als die kleine Marlies von Vater Josef (Sepp) und Mutter Rosi auf dem kleinen Hügel hinter dem Haus in Saalfelden erstmals auf die Bretteln gestellt wurde, sie war sofort Feuer und Flamme und mit den Jahren wuchs der Wunsch, Rennläuferin zu werden, schier überdimensional an. Mit sechs Jahren fuhr sie ihre ersten Kinderrennen – wie Zeitzeugen erzählen, singend zwischen den Toren – und heimste die ersten Pokale ein. »Von Kindesbeinen an wurde in der Familie Skisport gelebt und miteinander erlebt«, blickt Marlies mit Dankbarkeit auf die Eltern zurück, die ihr und den Geschwistern die Türen zum Skisport und zum Sport allgemein öffneten bis hin zum Reiten oder Bergsteigen (mit acht Jahren stand sie auf dem Großglockner). Mit dem Eintritt in die Hauptschule Zell am See mussten Lernen und Skifahren zu einem vernünftigen Miteinander vereint werden, es gelang, wie auch später in Stams, wo sie maturierte. Erster schmerzvoller Stopp war ein Sturz mit Kreuzbandriss mit 13 Jahren; er verhinderte die übliche Schülerlaufbahn. Erst als Läuferin der Jugendklassen machte sie richtig auf sich aufmerksam, da gewann sie zwischen 1998 und 2000 nicht nur auf Landesebene, sondern bei den ÖSV- Meisterschaften fünf Medaillen, darunter zweimal Gold (eine im Super-G) und landete bei der Junioren-WM 1999 an vierter Stelle der Abfahrt – damals spielten die schnellen Disziplinen also noch eine Rolle. Im Dezember 2000 war wieder einmal das linke Knie lädiert, dennoch reichte es letztlich zum achten Platz in der Slalomwertung des Europacups. Zu Beginn des Winters 2001/02 erfolgte der Einstieg in den Weltcup mit einem 25. Platz im Slalom, der von nun an die wichtigste Disziplin war, auch deshalb, weil sie nach fünf Knieoperationen nicht noch mehr Risiko eingehen wollte. Diese erste Saison brachte auch noch den ersten Top 10-Platz als Sechste in Aare, als 16. beendete sie die Slalomserie, erstmals wurde sie Staatsmeisterin im Slalom, vergessen war die verpatzte Olympia-Premiere mit dem »Abflug« im Slalom. Die zahlreichen Verletzungen hatten mittlerweile längst bewirkt, dass Marlies zumeist außerhalb des Kadertrainings arbeitete und dafür mit dem eigens verpflichteten Stefan Bürgler aus Dienten trainierte, insgesamt sieben Jahre. Im Winter 2002/03 gab es den ersten Podestplatz mit Rang drei in Aspen und Platz fünf im Slalom-Weltcup. Bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz zeigte sie sensationell auf: In der Kombination Bronze nur um zwei Hundertstel verpasst, im Slalom Silber hinter Janica Kostelic. Den Slalom-Weltcup beendete sie als Fünfte. Im Winter 2003/04 stand sie erstmals in der Nationalmannschaft und viermal auf dem Podest, ehe sie sich im Training erneut das Knie verletzte. Es folgten Operation Nummer sechs und nur 36 Tage später in Sestriere der erste Weltcup-Sieg – in der Saisonwertung rückte sie auf Platz zwei vor. 2004/05

Abb. 78: Endlich hat sie ihr Einzel-Gold bei Weltmeisterschaften geholt: Marlies Schild 2011 in GarmischPartenkirchen.

Abb. 79: Die hervorragende Technik ist das Markenzeichen von Marlies Schild, der besten Slalomläuferin der letzten Jahre.

betätigte sie sich als Allrounderin mit 23 Starts in Slalom (sechs Stockerl, drei Siege), Super-G (2. Lenzerheide), Riesentorlauf (1. Semmering), Abfahrt (12. Lenzerheide) und Kombination (9. San Sicario) – am Ende war sie Nummer drei im Slalom. Nummer drei war sie auch in der Kombination bei der WM in Bormio, im Slalom schied sie aus. 2005/06 feierte sie innerhalb von elf Tagen mit Siegen in Lienz, Zagreb und Maribor als erste ÖSV-Läuferin einen Hattrick, der zu Platz zwei im Weltcup verhalf. Zwei Medaillen eroberte sie bei Olympia nördlich von Turin: Silber gab es in der umgedrehten Kombination (zwei Laufbestzeiten im Slalom, dann nur eine Sekunde Abfahrts-Verlust) und Bronze im Slalom dank eines tollen zweiten Laufes. 2006/07 wurde Marlies zur Sammlerin von Laufbestzeiten, sie gewann den Weltcup in der Superkombi und sieben Slaloms (in Zwiesel mit dem Rekordvorsprung von 2,23 Sekunden), diese kleine Kugel ganz überlegen und verpasste die große nur durch enormes Pech beim Finale in Lenzerheide; sensationell hatte sie dort in Abfahrt (2.) und Super-G (3.) gepunktet, was sollte da in den technischen Disziplinen noch viel geschehen? Bei 70 Punkten Vorsprung auf Nicole Hosp. Der Teufel liegt jedoch im Detail, auch damals war es so: Marlies ergatterte im Slalom nach zwei Patzern keine Punkte, im Riesentorlauf war Rang sechs zu wenig – nichts wurde es mit dem Gesamtsieg, Hosp holte ihn vor Schild. Dennoch war es eine grandiose Saison, in der es ja noch Gold, Silber und Bronze bei der WM in Aare gegeben hat, nämlich im Teambewerb, im Slalom und in der Superkombi. 2007/08 verteidigte sie ihren Weltcup-Sieg im Slalom mit fünf Siegen und wurde zum dritten Mal Staatsmeisterin. In der Vorbereitung auf den nächsten Winter dann der Schock am 9. Oktober: Beim Riesentorlauftraining auf dem Rettenbachferner in Sölden donnerte Marlies mit Tempo 80 in ein Tor. Die fatalen Folgen waren ein Trümmerbruch des linken Unterschenkels, der Bruch des Schienbeinkopfes und erhebliche Gewebeverletzungen. »Die Operation war höchste Eisenbahn«, sagte der Innsbrucker Chirurg Gernot Sperner später, »das Thema Lanzinger war immer im Raum.« Für Marlies begann eine monatelange, harte Rehabilitation, während der sie mehr als einmal

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ans Aufhören dachte, stets aber mit eisernem Willen die Zähne zusammenbiss, eine weitere Operation über sich ergehen lassen musste und sich an das Leben mit einem linken Bein, das nicht mehr so war, wie es einst gewesen ist, gewöhnen musste. Die Tortur wurde belohnt: Am 22. Juli 2009 um 5.30 Uhr früh stand sie auf dem »Schicksalshang« erstmals wieder auf Skiern, genau 286 Tage nach dem Unfall, nach vielen Monaten, in denen sie Kochen, Lesen und Abwarten durch den Tag begleitet hatten. Und die »Rakete Schild« stieg weiter hoch: Comeback in Levi am 14. November mit einem tollen sechsten Platz und sechs Wochen später der erste Sieg in der Ära Schild II – da durfte man den Tränen schon freien Lauf lassen. Es folgten Siege beim ersten Flachauer Nacht-Slalom und in Garmisch-Partenkirchen und schon wieder Platz drei im Weltcup. Dazu das olympische Abenteuer in Vancouver: Im Nebel-Slalom holte sie dank bester Zeit im zweiten Lauf Silber hinter Maria Riesch, »sie glänzt für mich wie Gold«, jubelte Marlies nach dem Gewinn ihrer achten »großen« Medaille. Der vierte österreichische Slalomtitel rundete die großartige Comeback-Saison ab, die erste im zweiten Teil der Schild’schen Karriere. Und diese Karriere ging weiter im Stile eines Hollywood-Drehbuches. Dem AuftaktErfolg 2010 in Levi folgten vier weitere Siege, bei denen sie die Zahl ihrer Laufbestzeiten auf 41 (in insgesamt 75 Weltcup-Slaloms) erhöhte. Dass sie damit bei den Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen 2011 als hohe Favoritin »gehandelt« wurde, war klar. Und weil im Leben der Marlies Schild nicht immer alles reibungslos verlaufen war, gab es auch hier einen argen Dämpfer: Im »silbernen« Mannschaftsbewerb verletzte sich Lebensgefährte Benjamin Raich derart schwer am Knie, dass er abreisen musste und operiert wurde. Favoritenrolle, Freund verletzt – meisterlich bewältigte Marlies die Hochschaubahn der Gefühle und gab am Renntag auf dem Gudiberg die richtige Antwort: Bestzeit im ersten Lauf, kontrollierte Fahrt im zweiten Durchgang mit Nummer 30 auf der ramponierten Piste, Weltmeisterin im Ziel! Endlich hatte sie ihr Einzelgold, die zehnte Medaille insgesamt. Die Freude war entsprechend groß, ebenso die Erleichterung nach all dem Ungemach der letzten Jahre. Die große Form nahm sie mit in den Rest des Weltcups, in Spindlermühle fuhr sie in beiden Läufen Bestzeit und sackte die kleine Kristallkugel damit schon vor dem Finale ein, die dritte im Slalom nach 2007 und 2008; dazu war sie zwischen 2004 und 2010 noch viermal in den Top 3 der Slalom-Besten. Standesgemäß beendete sie die Saison: Mit einem Vorsprung von 1,80 Sekunden gewann sie den Slalom bei den österreichischen Meisterschaften, ihren fünften Titel in dieser Disziplin. Ohne Übertreibung: Das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends gehörte im Slalom ausschließlich der Marlies aus Saalfelden. Die ist in der »ewigen« Bestenliste im Slalom nur mehr sieben Siege hinter der führenden Schweizerin Vreni Schneider (34), voran liegen noch die Herren Stenmark (40) und Tomba (35).

Ruhm und Ehre nach 25 Jahren Alois Stadlober (SC Radstadt) Geb. 11. 4. 1962 Judenburg

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Niemand hätte sich gewundert, wenn Österreichs erfolgreichster Skilangläufer nach seinen durchwachsenen (fünften) Olympischen Winter-Spielen 1998 in Nagano seine Karriere beendet hätte. Immerhin steckten bis zu diesem Zeitpunkt rund 600 Rennen und insgesamt an die 200.000 km auf den schmalen Langlauflatten in seinen Beinen.

Abb. 80: Zwei Jahrzehnte waren die Langlaufloipen die Heimat von Alois Stadlober, der allein bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften 47 Rennen bestritt.

Auf dem langen Rückflug von Japan nach Europa verflogen sich aber die Gedanken an den Rücktritt. Das Flugzeug, so erinnern sich die Beteiligten, habe sich gerade über Sibirien befunden, als sich Alois Stadlober bereit erklärte, angesichts der anstehenden Heimweltmeisterschaften 1999 in Ramsau noch ein Jahr anzuhängen. Der nordische Direktor des Österreichischen Skiverbandes, der frühere Springer Toni Innauer, und der Cheftrainer der Langläufer, der ehemalige Vasalaufsieger Walter Mayer, hatten damit die Trumpfkarte gezogen. Und Alois Stadlober selbst war bereit, diese allerletzte Chance wahrzunehmen. Chancen hatte der gelernte Jurist ja viele gehabt, vom Potenzial her, von seinen medizinischen Werten her gehörte er ohnehin zu den Besten seit vielen Jahren, doch die Umsetzung in der Loipe ließ zu wünschen übrig. Sehr oft kränkelte er, wohl aus Überehrgeiz gerade vor großen Rennen und zweifelte nach dreißigsten oder fünfzigsten Plätzen jegliche Daseinsberechtigung in diesem Sport an, zu oft auch war es eine Gratwanderung zwischen Leistungssport, Jusstudium und Familie. 1990 heiratete Stadlober die Slalomspezialistin Roswitha Steiner, übersiedelte nach Radstadt zu seiner Frau und startete von da an für Salzburg. Sie war es auch, die ihm vieles abnahm, um das entbehrungsreiche Langlauftraining zu überstehen; dabei galt es, mit Luis und Teresa auch zwei Kinder aufzuziehen. Zurück zur Gratwanderung des Ehegatten. Als zweitältester von vier Buben der Landwirtleute Alois und Cäcilia Stadlober aus Rattenberg bei Fohnsdorf kam er in die Internatsschule der Benediktiner in Seckau, wo die Begeisterung für den Sport, vom Vater geweckt, weiterentwickelt wurde. Mit 13 erlief er sich als Bezirksmeister den ersten Pokal, mit 16 kam er in den Kader des Skiverbandes, mit 20 debütierte er bei den Weltmeisterschaften, mit 21 wurde er erstmals Staatsmeister, mit 22 ging es damals zu Olympia, im gleichen Jahr klopfte er an die Tür zur Weltklasse, wurde Fünfter im »Mekka« des nordischen Sportes, am Holmenkollen in Oslo, ließ als Fünfter die Giganten Mieto, Wassberg, de Zolt hinter sich. Und dennoch wurde es keine Traumkarriere. Es ging einfach durch zu viele Wellentäler, aus denen herauszukommen so ungeheuer schwierig ist. Der fertige Jurist kehrte mit 31 Jahren in den Schoß des Bundesheeres zurück, um die Vorzüge des Sportsoldaten zu genießen. Und er wurde mit zunehmendem Alter konstanter, blieb zwar bei seiner Zähigkeit und Konsequenz, warf aber die Verbissenheit der Jugendzeit ab, wurde lockerer, feilte an der ihm eigenen Technik mit dem langen Gleiten und dem aufrechten Schritt. Kurzum, die zweite Geburt des Alois Stadlober verhieß einiges und die gemeinsame Arbeit mit dem zum Cheftrainer aufgestiegenen Kumpel Walter Mayer ließen ihm und den anderen so oft gescholtenen Loipnern Flügel wachsen. Im Mai 1998 wurde das Unternehmen WM Ramsau 1999 gestartet und unterhalb des Dachsteins erlebte Stadlober neun Monate später die »tollsten 18 Tage meines Sportlerlebens« – nicht nur er, sondern eine ganze Skination. Noch dazu eine alpine! Mit der Silbermedaille über 10 km war der Senior der Truppe gleich zu Beginn schon am Ziel seiner Träume, nach fast 50 Rennen bei Weltmeisterschaften und Olympia endlich die erste Medaille! Doch der Appetit wurde größer. Vier Tage später folgte der Staffellauf, den alle, die ihn miterlebt haben, nie vergessen werden. Ramsau wurde zum Tollhaus, dem Wiener Happel-Stadion gleich, als die Salzburger Fußballer bis ins UEFACup-Finale gelangt waren. An der Seite des sogar zu Sturz gekommenen, in Obertauern eingebürgerten Russen Botwinow, mit dem Tiroler Gandler und dem Oberösterreicher Hoffmann gelang die Sensation: Favorit Norwegen wurde niedergerungen, Kapitän Stadlober hatte genau ein Vierteljahrhundert vom Bezirksmeister zum Weltmeister

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benötigt. Schöner hätte eine Karriere nicht zu Ende gehen können, um ein Haar hätte er noch den Vasalauf gewonnen, wurde im März Zweiter. »Als ich durch die schwedischen Wälder zog, kam mir zum Bewusstsein, was für eine Riesensache der Skilanglauf sein kann. In nur 18 Tagen hatte ich Ruhm und Ehren erlangt, denen ich eigentlich 25 Jahre hinterhergelaufen war«, zog er Bilanz. Zu der natürlich auch die Rekordzahl von 36 österreichischen Meistertiteln, die Rekordzahl von 47 Rennen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften mit 19 Top 10-Plätzen, die Plätze 11 und 14 im Weltcup der Jahre 1999 und 1995, die Wahl zum österreichischen Mannschaftssportler 1999 gehören. Nach dem Ende der Karriere wurde in Salzburg kein Versuch unternommen, den gelernten Juristen und nordischen Fachmann für den Salzburger Sport zu gewinnen, das Rennen machte die Steiermark und so sitzt der Steirer mit Wohnsitz Radstadt in Ramsau am Dachstein als Koordinator des dortigen nordischen Skizentrums und Cheforganisator des alljährlichen Weltcups. Dass seine talentierten Kinder Luis und Teresa mittlerweile schon zig österreichische Titel gewonnen haben, erfüllt ihn (und Mutter Roswitha) mit Stolz. Für seine leichtathletische Leidenschaft bleibt ihm immer weniger Zeit; als er sie noch hatte, war er ein für österreichische Verhältnisse erstaunlicher Marathonläufer mit einer Bestzeit von weniger als zweieinhalb Stunden.

Der Olympiasieger aus dem Keltendorf Thomas Stangassinger (SK Hallein) Geb. 15. 9. 1965 Hallein

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In beinahe einem Vierteljahrhundert Skisport hat Thomas Stangassinger Erfolge angehäuft wie kaum ein Zweiter. Und wie nur ganz wenige erklomm er auch den höchsten Gipfel des Sportes: Er wurde Olympiasieger. 1994 in Lillehammer fuhr er den Gegnern im ersten Lauf geradezu um die Ohren, im zweiten Durchgang rettete er noch 18 Hundertstel einer Sekunde gegenüber Alberto Tomba auf dem pickelharten Eis ins Ziel. Olympiasieger war er damit, aufgenommen in den exklusivsten Zirkel der weltweiten Sportfamilie. Aber, typisch für den ruhigen, introvertierten, sich stets nach innen freuenden Slalomkünstler, dieser Riesenerfolg warf ihn nicht um. Erst Jahre später, so sagte er, sei ihm der Triumph von Lillehammer so richtig bewusst geworden, »denn Olympiasieger bleibt man immer, Weltmeister und Weltcupsieger kommen und gehen.« Vor Lil­ lehammer hatte Stangassinger bereits in Kitzbühel gewonnen (wie später auch 1998), von einer Favoritenrolle sprach damals aber niemand. Thomas, zumeist »Stani« gerufen, teilt ein Phänomen mit anderen »vergoldeten« Salzburger SkisportlerInnen: Er kommt aus keinem klassischen Skiort. Dürrnberg, später mit dem Zusatz »Bad« geadelt, ist nicht einmal ein Ort, es ist ein Stadtteil von Hallein, bekannt vor allem als wichtigster Fundort für das Leben der Kelten. Bad Dürrnberg also auf einer Stufe mit Abtenau, Eben, Filzmoos, Kleinarl oder Pfarrwerfen, wo viele andere »Große« herkommen. Warum das so ist und die klassischen Skiorte weit weniger erfolgreich sind, wäre, so Stangassinger, einmal eine Untersuchung wert. Der kleine Thomas ging den Weg vieler Talente. Angehalten von den Eltern, die selbst Rennen gefahren waren, begann es auf den Hängen des damals noch für sein Salz bekannten Bergwerksortes Bad Dürrnberg. Und als eines Tages Klubtrainer Walter Grugger Landestrainer Hermann Wölfler auf den Buben aufmerksam machte, war der

Abb. 81: Sportsoldat Alois Stadlober mit seinen beiden WM-Medaillen 1999.

Abb. 82: Thomas Stangassinger prägte das Slalomgeschehen auf den damals noch langen Skiern über viele Jahre.

Einstieg in den Kader fix. So ungern er damals das elterliche Haus verließ, um zu den Kursen zu fahren, so wurde das Reisen für ihn später fast zur Leidenschaft; bis zu dem Zeitpunkt, da mit Lea-Maria und Sophie-Maria zwei kleine Mädchen den Papa nicht mehr wegfahren lassen wollten, da erhielt die Familie wieder Vorrang. Als Thomas Stangassinger reif für den Weltcup war, behinderte ihn seine Knieverletzung, deren Ursache eigentlich nie so recht geklärt wurde; man sprach von einem Riss in der Kniescheibe, der zwar behoben wurde, der aber hinderlich war, die damalige Liebe zum Riesentorlauf auszuleben. Denn seine ersten Erfolge feierte Stangassinger im Riesentorlauf; da holte er im Dezember 1984 auch seinen ersten Punkt im Weltcup. Es ging einige Zeit zwei- und gar dreigleisig dahin, denn auch als Kombinierer mischte er mit, freilich ohne besondere Plätze. Wendigkeit und Schnelligkeit führten ihn dann aber auf den Weg Richtung Slalom, der endgültige Durchbruch kam mit der Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 1991 in Saalbach-Hinterglemm: »Von da an wusste ich, dies ist mein Metier.« Mit der Zeit kam jene »schleichende« Technik zwischen den Toren, die Stangassinger bis zu seinem 145. und allerletzten Slalom unnachahmlich beherrschte und die zu seinem Markenzeichen wurde. Zwei Eigenheiten säumten zudem seinen Weg: Er war der erste ÖSV-Läufer, der sein Konditionstraining individuell gestaltete (da musste erst der Widerstand der Trainer gebrochen werden) und er bestritt jedes Rennen aus dem Blickwinkel, es sei das gleiche wie das letzte; so entging er dem Druck, bei Großereignissen besonders Großes leisten zu müssen, eine ganz entscheidende mentale Betrachtungsweise. Sie half auch mit, dass Stangassinger der zuverlässigste aller Rennläufer wurde, der auch damit gut lebte, ein Mann ohne laute Töne zu sein, gewissermaßen ein Anti-Tomba. »Es gibt keinen, der so ein Gefühl für den ökonomischen Umgang mit seinem Körper hat«, lobte »sein« letzter Cheftrainer Toni Giger. Leise wie er den Weltcup-Zirkus betreten hatte, so verließ er ihn knapp 16 Jahre später. Er, der drei Generationen und Techniken hat gehen und kommen gesehen, der mit 2,05 m langen Skiern begonnen und mit 1,77 m kurzen Bretteln aufgehört hat, machte sich die Entscheidung im Frühjahr 2000 nicht leicht, »es war ein wochenlanges, inneres, hartes Ringen, auch in Abstimmung mit der Familie.« Es sei eine Gefühlsentscheidung gewesen, die anfangs wehgetan hatte, letztlich aber richtig gewesen ist. Mit der

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Abb. 83: Olympische Siegerehrung 1994 in Lillehammer: Gewinner Thomas Stangassinger mit Alberto Tomba und Jure Kosir.

durch den Carvingski bedingten neuen Technik hätte die Entscheidung nichts zu tun gehabt. »Endlich kann ich jetzt all das tun, das bisher bei elf Monaten Training, Testen, Rennen und Reisen im Jahr nicht möglich gewesen ist.« Und als im Herbst 2000 der erste Schnee die Hänge in Bad Dürrnberg zudeckte, verspürte er nicht die geringste Wehmut, vielmehr freute er sich aufs Skifahren mit der Familie und die eine oder andere Skitour: »Ich bin froh, endlich ohne Verpflichtungen zu sein.« Die Skitouren im Winter und das Mountainbiken im Sommer sind die sportlichen Felder, die er jetzt beackert, »ich will und muss mich körperlich ausgeben, deshalb hat mir Golf zu wenig gegeben.« Nur mehr selten ist er auf der Piste anzutreffen, wiewohl der Skisport insgesamt seine Leidenschaft geblieben ist. Viele Rennen schaut er sich im Fernsehen an, »weil mich die skitechnische Seite interessiert«. Und ab und zu schaut er auch bei den Rennen vorbei. Regen Gedankenaustausch gibt es mit dem jüngeren Bruder Roland, der seit zehn Jahren als Masseur bei verschiedenen ÖSV-Kadern tätig ist. Und wenn es nicht der Skisport ist, dann konzentriert sich das Tagewerk auf den Anlagen- und Aktienbereich, ausgeübt ausschließlich für die Familie. Schon als Aktiver war der »Stani« hinter den Börsenkursen her, längst ist es ein »gewisser Sport« geworden. Und er zieht Parallelen zum Skisport, die ihm das Feld der Anleihen und Aktien bietet. Wobei das Mentale an erster Stelle steht, »wie früher zwischen den Slalomstangen«. Als Arbeit will er seine Tätigkeit nicht messen, eher als interessantes Hobby. Wie für ihn, so sagt er heute, auch das Rennfahren weder Beruf noch Arbeit gewesen ist.

Hotelier, Präsident und Weltmeister Michael Walchhofer (USC Altenmarkt-Zauchensee) Geb. 28. 4. 1975 Radstadt

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Aufgewachsen ist er als »Kuchelberg-Michi«, benannt nach dem elterlichen Bauernhof, mit fünf Geschwistern, sie haben beim Heuen genauso geholfen wie beim Be-

Abb. 84: Michael Walchhofer freut sich über das Olympische Silber von Turin 2006.

tonmischen, als Vater Rupert in Zauchensee das erste Hotel gebaut hat. An Skifahren als Sport hat der »Michi« damals noch gar nicht gedacht, auf den Geschmack ist er eigentlich erst mit dem Besuch der Schulen in Schladming gekommen. Wenig später stellten sich die ersten Erfolge ein, wobei der lang aufgeschossene Bursche den Idealtyp des Kombinierers darstellte – er war in allen Disziplinen zu Hause. Als Schüler II-Läufer wurde er 1990 bei den österreichischen Meisterschaften Zweiter im Super-G und Vierter im Slalom, bei den SLSV-Meisterschaften Dritter im Super-G. Ein Jahr später startete er in der Jugend I, da fuhren ihm u.a. noch die Radstädter Dreschl und Schifferer davon, so gab es bei den Salzburger Titelkämpfen zwei zweite und einen dritten Rang. 1992 wurde er, ebenfalls in der Jugend I, zweifacher ÖSV-Meister in Abfahrt und Kombination und zweimal »Vize«, erstmals war er auch bei den Staatsmeisterschaften dabei, Platz 8 in der Kombination war für den knapp 17-Jährigen das beste Resultat. 1993 wurde er Jugend II-Landesmeister im Slalom, beim Hineinschnuppern in die FIS-Rennen ist ein dritter Platz in Gosau in Erinnerung. Zwei zweite Ränge bei den österreichischen Meisterschaften der Jugend II und weitere Podestplätze in FISRennen führten in den Europacup, in dem er 1997 den zehnten Gesamtplatz erreichte (u.a. nach einem Abfahrtssieg in Sestriere vor Eberharter und Lehmann). Nach wie vor kristallisierte sich keine Spezialisierung heraus, Walchhofer war überall präsent, sein Weltcup-Debüt absolvierte er Anfang Jänner 1999 in Kranjska Gora mit einem neunten Platz im Slalom, dem in Kitzbühel Rang 16 folgte; damit schaffte er noch den Sprung in die Mannschaft für die Weltmeisterschaften in Vail, wo er als Sechster der Kombination ein sehr achtbares Debüt feierte. Die gute Form, dank auch dem Training im Olympiastützpunkt Obertauern (wo Hermann Maier freilich noch viel verbissener zu Werke ging), sorgte auch für den Doppelsieg im Europacup: Gesamtwertung und Slalom mit dem fixen Weltcup-Platz im folgenden Winter gehörten ihm. Elfmal ging er 1999/2000 im Slalom-Weltcup an den Start, sechsmal holte er Punkte, das beste Resultat war ein achter Rang in Korea, am Saisonende war er als Nr. 23 immerhin in der zweiten Startgruppe angelangt. Ein Paukenschlag folgte dann noch mit dem Sieg in der österreichischen Abfahrtsmeisterschaft auf der Heimstrecke vom Zauchenseer Kälberloch, privater Höhepunkt war die Heirat mit Freundin Barbara. Im folgenden Winter durfte er erstmals auf die Streif in Kitzbühel und war mit Rang neun zufrieden, noch mehr mit dem zweiten Platz in der Kombination, seinem besten Resultat im für ihn jungen Weltcup. Das war auch der Startplatz bei der WM in St. Anton, nach wenigen Sekunden Fahrt war dort jedoch Endstation im ersten Slalomlauf. Auf der Habenseite standen zwei zweite Plätze: Weltcup-Kombination und ÖSV-Abfahrtsmeisterschaft. Im Winter 2001/02 stand er als Dritter in der Abfahrt in Val d’Isere erstmals auf dem Podest, in Gröden war er dann sogar Zweiter hinter Eberharter und Gesamt-Neunter der Abfahrtswertung. Bei Olympia in Salt Lake City wiederholte sich St. Anton – die Slalomfahrt in der Kombination dauerte nur wenige Sekunden. Absolut nach vorne katapultierte sich »Michi« in der Saison 2002/03: Viermal Zweiter in Beaver Creek, Gröden, Bormio und Wengen, Kombi-Sieger in Kitzbühel. Und dann die WM in St. Moritz; in der Kombination klappte es wieder einmal nicht (6. Abfahrt, Aus im Slalom), dafür dann in der Spezialabfahrt. Mit Startnummer 31 brauste der Zauchenseer zu Tal, verbesserte die Bestzeit des Norwegers Aamodt und holte Gold. Damit machte es Walchhofer dem Abtenauer David Zwilling gleich, der genau 29 Jahre vorher an gleicher Stelle seinen ersten Abfahrtssieg mit einer Goldmedaille adelte. Mit seiner Fahrt rettete Walchhofer auch die Ehre der ÖSV-Abfahrer, die ohne ihn ohne Medaille geblieben wären, Eberharter, Maier, Strobl und Trinkl waren an diesem Tag chancenlos. Die »goldenen« Bretter

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sind mittlerweile im Skimuseum Werfenweng, dessen Präsident der Weltmeister ist, zu bewundern. Im Weltcup unterstrich »Walchi« seine Konstanz als Dritter in der Abfahrt und Gesamt-Neunter, ein Jahr später war er Fünfter in Abfahrt und Super-G sowie Gesamt-Siebenter. Der Winter 2004/05 wurde wieder ein großer: In Bormio durfte er sich gleich drei WM-Medaillen umhängen lassen, im Super-G blieb er nur 0,14 Sekunden hinter Bode Miller und wurde Zweiter, in der Abfahrt wurde es Bronze hinter Miller und Rahlves, obwohl ein Stein eine Skikante praktisch weggerissen hatte und »Michi« die Kurven nur mehr andriften konnte, im Teambewerb holte er nochmals Silber, in der Kombination gab es Platz vier. In Lenzerheide bekam Walchhofer beim Finale seine erste Weltcup-Kugel überreicht – als bester Abfahrer nach acht Stockerlplätzen und den Siegen in Wengen und Garmisch; dabei war er im Finish mit Zerrungen in beiden Knien stark gehandikapt und musste drei Rennen in Kranjska Gora und Kvitfjell auslassen; in der Gesamtwertung war er als Vierter »nur« drittbester ÖSV-Läufer hinter Raich (2.) und Maier (3.). Im Winter 2005/06 holte sich Michael seine zweite Kristallkugel als erneut bester Abfahrer nach Siegen u.a. in Val d’Isere und Kitzbühel und wurde Gesamt-Fünfter, dazu erweiterte er seine Medaillensammlung mit dem olympischen Abfahrts-Silber in Turin, wo es allerdings auch viel Ärger gab, weil ihm der Startplatz im Super-G vorenthalten wurde und der für ihn nominierte Raich nur an 21. Stelle landete. 2006/07 hatte er nur einen Doppelsieg in Bormio zu Buche stehen, die WM-Abfahrt in Aare ging mit dem 15. Rang daneben; freilich war es eine Saison mit viel Pech: In Lake Louise Fast-Sturz vor dem Ziel, in Beaver Creek schwerer Fehler nach bester Zwischenzeit, in Wengen ein Horror-Sturz (»Das Bein ist zum Glück noch dran«), in Aare im Training Sturz nach Kollision mit einer Torstange, in Garmisch Sturz in der FIS-Schneise mit Gehirnerschütterung und Rippenprellungen. In der Saison 2007/08 gab es zwei Siege und Rang drei in der Abfahrtswertung, bei der ÖSV-Meisterschaft in der Abfahrt Silber. Der Winter 2008/09 begann zaghaft, erst dann wurde aufs Stockerl gefahren, in Gröden ganz nach oben, später in Kitzbühel und Kvitfjell dreimal auf Rang zwei; obwohl er beim Finale in Aare nach einer Kollision mit einem Richtungstor ausfiel, konnte er zum dritten Mal nach 2005 und 2006 die kleine Weltcup-Kugel in die Höhe stemmen – überreicht von Schwedens König Carl Gustaf. Bei der WM in Val d’Isere wurde der Zauchenseer Riese zum Nebelopfer: Trotz Startstopps wurde er ins Rennen geschickt und erreichte die zwölfte Zeit; nach ÖSV-Protest durfte er nochmals an den Start, dieses Mal mit der neunten Zeit. Dass ein Läufer innerhalb kurzer Zeit die extrem schwere Abfahrt zweimal bewältigt, rang der Konkurrenz viel Respekt ab; Hermann Maier etwa meinte, »Walchi« hätte sich nicht die goldene, sondern die diamantene Medaille verdient. Im Sommer stellte der vielseitige, stets ruhige, dreifache Familienvater unter dem Titel »Abgefahren – Aufgekocht« ein Buch mit 44 Rezepten des Chefkochs seines Zauchenseer Hotels, gemixt mit Anekdoten aus dem Rennläuferleben, vor. Dann hatte dieses wieder Vorrang. Ende 2009 bestritt »Michi« in Beaver Creek sein 200. Rennen im Weltcup – eine selten erreichte Marke. Olympia in Vancouver war mit dem zehnten Abfahrts-Platz nicht das Gelbe vom Ei, die vierte kleine Kristallkugel im Weltcup, dieses Mal im Super-G, verpasste er um nur 15 Punkte, er wurde Zweiter hinter dem Kanadier Guay. Seine letzte Saison startete Walchhofer fulminant: Abfahrtssieg in Lake Louise, Super-G-Sieg in Gröden, Abfahrtssieg in Bormio. Danach warf den dreifachen Familienvater der schwere Sturz von Hans Grugger in Kitzbühel mehr aus der Bahn, als er anfangs wahrhaben wollte. Es fehlte plötzlich die letzte Risikobereitschaft, kamen am Start doch die Gedanken, die man sonst immer verscheucht wie eine lästige Fliege:

Abb. 85: Mit der hohen Startnummer 31 fuhr Michael Walchhofer im Jahr 2003 in St. Moritz zum WM-Gold in der Abfahrt.

»Was wäre, wenn . . .« Im Weltcup ging nichts mehr, bei der WM in Garmisch ebenso, die Plätze 7 und 11 entsprachen überhaupt nicht dem Walchhofer’schen Anforderungsprofil. Auf der vorletzten Station in Kvitfjell lief es wieder: Dritter und Erster in den Abfahrten. Mit dem Eingeständnis: »Die Nachricht, dass es Hans Grugger wieder besser geht und er über den Berg ist, hat mich im Kopf endlich frei gemacht, ich konnte plötzlich wieder mehr an die Grenzen gehen.« Und er ging mit 14 Punkten Vorsprung zum Finale nach Lenzerheide, wo ihn letztlich 0,25 Sekunden Rückstand auf Didier Cuche die vierte Weltcup-Kugel kosteten – umgerechnet keine sieben Meter! Dass tags darauf das endgültige Abschiedsrennen, ein Super-G, des schlechten Wetters wegen ins Wasser fiel, schmerzte Walchhofer: »Schade, ich hätte mein letztes Rennen gerne gefahren.« So bleiben es 229 Rennen mit 49 Podestplätzen und 19 Siegen und die kleine, positive Erkenntnis, in der letzten Saison als Fünfter bester ÖSV-Läufer in der Gesamtwertung des Weltcups gewesen zu sein. Familie und Hotel kommen künftig voll auf ihre Rechnung.

Die Sternstunde eines Reservisten David Zwilling (Union Abtenau) Geb. 24. 8. 1949 Abtenau Der Abtenauer war in gewisser Weise ein Spätstarter. Hatte er auf Landesebene längst auf sich aufmerksam gemacht, so kam der Durchbruch auf Bundesebene relativ spät; erstmals machte er bei österreichischen Jugendmeisterschaften 1967 in Bad Kleinkirchheim auf sich aufmerksam, auch wenn ein fünfter Platz im Abfahrtslauf (Sieger damals der spätere ÖSV-Trainer Kurt Engstler) nicht unbedingt zu Schlagzeilen geführt hat; beim Junioren-Cup in Gries belegte er im Slalom den zweiten Platz vor Neureuther und Thöni. Der erste Schritt aber war getan. Es folgten die Aufnahme in den Nationalkader und 1968 der erste Landesmeistertitel in der allgemeinen Klasse im Riesentorlauf (zum gleichen Zeitpunkt, da Annemarie Pröll ihre beiden ersten Salzburger Titel

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in der Jugend I gewann) sowie ein zweiter Platz in der Abfahrt des Jugendpokals der Alpenländer. Mit 20 Jahren gelangte »Vid«, wie ihn damals schon alle riefen, in die Weltcup-Mannschaft, zwei neunte Plätze in den Riesentorläufen von Adelboden und Aare waren ein vielversprechender Beginn. 1970 bekam Zwilling den ersten Einsatz bei einer Weltmeisterschaft, in Gröden gab es Rang 13 im Riesentorlauf, am Ende der Saison stand er im Weltcup auf Platz 30. Im Winter darauf gelang ihm der Durchbruch. Mit einem dritten Platz im Riesentorlauf von Berchtesgaden kletterte er zum ersten Mal aufs Siegerstockerl, in Aare feierte er seinen ersten Sieg im Weltcup, in der Gesamtwertung landete er auf Platz 7 – immerhin als bester Österreicher. Damit war der Weg zu den Olympischen Spielen 1972 nach Sapporo geebnet, dort war er freilich mit zweimal Platz 7 in Torlauf und Riesentorlauf nicht zufrieden, hatte er sein Potenzial nicht ausgeschöpft. Im Winter 1972/73 wurde David Zwilling zum großen Herausforderer des Südtirolers Gustav Thöni; zweimal hatte dieser den Weltcup hintereinander gewonnen, plötzlich rüttelte der blonde, immer freundliche Abtenauer an seinem Thron, vielleicht auch »befreit« nach dem Rücktritt des Leithammels Karl Schranz in der Mannschaft. Zwilling wurde zum verlässlichen Punktesammler, klassierte sich nicht weniger als 17mal unter den ersten 10 und lieferte Thöni ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das erst beim Finale in Heavenly Valley entschieden wurde: Thöni wurde Vierter im Riesentorlauf, Zwilling lag vier Plätze dahinter – damit gehörte der Weltcup zum dritten Mal en suite Thöni, Zwilling wurde Zweiter. Im Herbst hing die Fortsetzung seiner Laufbahn an einem seidenen Faden: Beim Gletschertraining auf dem Kitzsteinhorn schlug Zwilling auf einer selbst gebauten Schanze nach einem Satz von etwa 45 Meter einen Salto und blieb bewusstlos im Schnee liegen. Nach langen Wochen der Ungewissheit kam er zu Saisonbeginn halbwegs in Form, konnte aber außer einem dritten Platz im Lauberhorn-Torlauf nichts vorweisen – und das unmittelbar vor den Weltmeisterschaften in St. Moritz. Dabei hatten die Trainer Kahr und Hinterseer auf Zwilling vor allem als Kombinierer gebaut, für sie war er der ideale Allrounder. Nach der Disqualifikation im Riesentorlauf (Platz 5 im ersten Durchgang) stand die Abfahrt an. Zwilling wurde vor die Rennsportkommision des ÖSV geholt. Der Abtenauer in der Rückblende: »Sailer und Kahr formulierten es zwar vorsichtig, aber am liebsten wäre es ihnen gewesen, wenn ich gesagt hätte, ich verzichte, weil meine Form offenbar nicht stimmte.« Den Gefallen tat er ihnen nicht, er erklärte, am nächsten Tag die Qualifikation fahren zu wollen und nur dann zu verzichten, wenn er nicht zumindest der viertschnellste Österreicher wäre. Vater David senior stachelte den Junior an, Servicemann Sepp Portenkirchner bereitete die »für besondere Anlässe« reservierten Atomic-Skier vor – und Zwilling fuhr in der Ausscheidung den anderen um eine Sekunde und mehr davon. Damit hatte er den fixen Startplatz. Das Rennen: Grissmann musste in den Schnee, Zwilling fuhr sauber eine Bestzeit, Collombin stürzte, Klammer erreichte die Zwilling-Zeit ebenso nicht wie Cordin und Frommelt – die Überraschung war perfekt: Mit seinem ersten Sieg in einer Abfahrt war Zwilling gleich Weltmeister geworden. Und holte sich mit der Euphorie des Siegers wenig später auch noch die Silberne im Torlauf. AlpinChef Toni Sailer durfte zufrieden sein. Für Zwilling war St. Moritz der absolute Höhepunkt, er vermochte in der Folge an diese Großtaten nicht mehr heranzukommen, zwei Jahre später galt die Laufbahn als beendet. Ein Comeback feierte er als Mitglied der Rennsportkommission des ÖSV, diese Funktion erfüllte ihn aber mit wenig Freude. Einige Jahre lang war »Vid« noch Rennleiter des weihnachtlichen Riesentorlaufes auf dem Karkogel.

Abb. 86: Weltmeister David Zwilling in St. Moritz auf den Schultern von Franz Klammer und Bernhard Russi.

Abb. 87: David Zwilling war zu seiner Zeit einer der besten Allrounder, der neben der Abfahrt auch die Technik für Slalom und Riesentorlauf beherrschte.

Die Erlebnisse im Rennsport prägten Zwilling auch für das Berufsleben, das sehr vielseitig verlief. Er hat Lampen fabriziert, brachte seine Hobbys Wildwasserpaddeln und Drachenfliegen in seinen Freizeitclub in Voglau ein, der später zum beliebten Resort ausgebaut und viel später verkauft wurde, der vierfache österreichische Meister und Österreichische Sportler des Jahres 1974 gründete die Vermarktungsgesellschaft »Der Österreicher«, er ist ein überall gern gesehener »Hans Dampf« in vielen Wirtschaftsgassen geworden, wobei seine Visionen in seiner engeren Heimat nicht immer Gefallen gefunden haben. Dass er körperlich noch immer gut »beisammen« ist, bewies er im Jahr 2010: Mit den oberösterreichischen Polizisten Johannes Aschauer und Otto Klär, die er bei einem Preiml-Seminar kennengelernt hatte, absolvierte er den Jerusalem-Weg, »eine ganz spontane Entscheidung von mir.« Das Trio verließ Arbing bei Perg im Mühlviertel am 24. Juni und stand am Abend des 24. Dezember vor der Kirche in Bethlehem. Fast 4.500 km waren die drei zu Fuß gegangen, durch Ungarn, Serbien, Kosovo, Mazedonien, Griechenland, Türkei, Syrien und Jordanien. Der »Vid« ging nicht nur, um sich selbst seine Maxime »Glaube, Liebe, Hoffnung« ständig zu vergegenwärtigen, er marschierte auch in Dankbarkeit dafür, dass sein Enkelkind Nora bei einer Entführung ein paar Monate zuvor ohne Schaden davongekommen war. Eine halbjährige Pilgerreise, wie sie noch nie ein österreichischer Sportler unternommen hat .

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Auch sie schrieben Skigeschichte Paul Außerleitner (SK Bischofshofen) Geb. 3. 2. 1925 Bischofshofen Gest. 9. 1. 1952 Bischofshofen Dass man in Bischofshofen als Jugendlicher fast automatisch beim Skispringen landete, war seinerzeit alltäglich – so begann auch Paul Außerleitner in den Kriegsjahren seine Laufbahn auf den schweren Holzlatten. Die ersten Erfolge, auch dank des Trainings unter Sepp Bradl, stellten sich bald ein. 1942 siegte er beim Nachtspringen (!) in Schwarzach und beim Länderspringen in Villach und wurde in Spindlermühle deutscher Jugendmeister. So richtig weiter ging es dann erst nach dem Zweiten Weltkrieg. 1948 wurde er in Radstadt erstmals Salzburger Landesmeister und wurde auch national immer stärker; so belegte er beim »Derby« der von Olympia St. Moritz ausgeschlossenen Athleten in Zell am See den dritten Platz hinter seinem »Lehrherrn« Bradl und dem Deutschen Sepp Weiler und feierte einen Sieg auf dem Linzer Pöstlingberg – auch dort wurde damals gesprungen. Die nächsten Früchte erntete er im Jahr 1949: Sieger beim Zistelspringen auf dem Gaisberg in Salzburg vor 10.000 Zuschauern (diese wurden vom Festspielhaus in Salzburg in stundenlangen Fahrten mit sechs Bussen zur Schanze gebracht) mit dem Schanzenrekord von 55 m, ASKÖ-Bundesmeister in Innsbruck und dann als Krönung Staatsmeister in Villach vor seinen Klubkollegen Anton Wieser und Walter Reinhardt. Danach betätigte sich Paul immer mehr als Betreuer, u.a. im SLSV für die Jugend, und auch als Organisator, beteiligte sich aber auch weiterhin an Wettkämpfen. 1951 belegte er beim Skifliegen auf der Bischofshofener Schanze den achten Platz, am 30. Dezember des gleichen Jahres wurde er in St. Johann/Pongau Vierter. Es sollte sein letzter Wettkampf sein. Am 6. Jänner 1952 stand in seiner Heimat das große internationale Dreikönigsspringen bevor. Außerleitner bestritt, wie alle anderen auch, am 5. Jänner das Training – mit fatalen Folgen. Er kam etwa bei 80 m zu Sturz und erlitt schwere innere Verletzungen. Vier Tage lang kämpften die Ärzte um sein Leben, am 9. Jänner verloren sie diesen Kampf. Beigesetzt wurde er in Mühlbach/Hochkönig, dort, wo sein großer Lehrmeister Sepp Bradl zuhause war. Zu Ehren des stets bescheidenen und hilfsbereiten Springers, dem nicht einmal 27 Lebensjahre beschieden waren, wurde die Hochkönigschanze am Laideregg in Paul Außerleitner-Schanze umbenannt.

Abb. 88: Paul Außerleitner

Herlinde Beutelhauser (WSV St. Gilgen) Geb. 23. 11. 1936 Salzburg

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Mit einem Sieg beim österreichischen Jugendskitag 1953 begann Herlinde Beutelhauser ihre Karriere, die sie am Anfang ihrem Trainer Herbert Heiss zu verdanken hatte. Ihren ersten internationalen Erfolg feierte sie 1955/56 mit dem Sieg im Slalom in Jahorina. Im Winter 1957/58 wurde sie zwar österreichische Vizemeisterin der Abfahrt, konnte sich aber nicht für die Gasteiner »Heim-WM« 1958 qualifizieren. Stark fuhr sie im anschließenden Winter u.a. mit einem Slalomsieg in St. Gervais. Die gute Form hielt an, sie wurde Landesmeisterin und schaffte die Qualifikation für die Olympischen Spiele 1960 in Squaw Valley; dort nominierte sie Trainer Hermann Gamon im letzten Augenblick für die Abfahrt – die dauerte dann aber nur wenige Sekunden. Mit nicht einmal 24 Jahren beendete sie nach dem Olympia-Winter, der noch Spitzenplätze in

Abb. 89: Herlinde Beutelhauser

Sestriere und Stowe gebracht hatte, ihre Laufbahn. Sie absolvierte die staatliche Skilehrerausbildung und widmete sich später der Familie; sie heiratete den St. Gilgener Segler Peter Luschan (Olympia-Elfter 1972 im Starboot), mit dem sie einige Jahre sehr erfolgreich segelte, u.a. Landesmeisterin in der Korsar-Klasse wurde. Sohn Michael Luschan war sogar zweimal olympisch dabei, 1992 in Barcelona belegte er im Solingboot den 19. Platz. Und seit vielen Jahren ist er Obmann im WSV St. Gilgen, also gehört der Segler auch zur Skifamilie.

Lotte Blattl (SK Saalfelden) Geb. 11. 8. 1933 Innsbruck

Abb. 90: Lotte Blattl

Gemeinsam mit Ernst Oberaigner wurde Lotte Blattl zum ersten »Aushängeschild« des SK Saalfelden. Etliche österreichische Jugendmeistertitel, der Sieg im 1. SilberkrugRennen in Bad Gastein 1951 (damals ein Riesentorlauf) und ein dritter Rang im Slalom von Kitzbühel ebneten den Weg Richtung ÖSV-Kader, dem sie ab Sommer 1953 angehörte. Mit großen Hoffnungen ging sie in den folgenden Winter, der bei der WM 1954 in Aare allerdings eine gehörige Enttäuschung brachte – nur Platz 38 im Riesentorlauf nach Sturz. Die folgende Saison gestaltete sie sehr erfolgreich: Sieg im Riesentorlauf in Grindelwald, Stockerlplätze in St. Gervais und Chamonix, weitere Spitzenplätze in Kitzbühel und Mürren. Am Ende der Saison wurde Lotte Blattl mit der damals höchsten Auszeichnung im alpinen Skisport geehrt: Als erfolgreichste Läuferin der Saison erhielt sie den »Ski d’Or«, den »Goldenen Ski« – durchaus vergleichbar mit der WeltcupKugel von heute. So galt das ganze Augenmerk der olympischen Saison 1955/56 – ein Beinbruch in Grindelwald ließ alle Träume platzen. Stark ging es in die nacholympische Saison mit Siegen in Chamonix, Platz 2 in der Hahnenkamm-Kombination und zwei österreichischen Meistertiteln in Slalom und Kombination (insgesamt 7 Medaillen bei Staatsmeisterschaften); in der Kombination führte sie einen Salzburger Vierfachsieg vor Frandl, Hochleitner und Mittermayer an. Die WM 1958 in Bad Gastein war mit den Plätzen 15 (Abfahrt) und 33 (Slalom) nicht das, was sie sich erwartet hatte. Am Ende des WM-Winters erklärte Lotte Blattl ihren Rücktritt, schloss die Hotelfachschule ab und zog sich ins Privatleben zurück.

Sieglinde Bräuer (SC Piesendorf) Geb. 13. 9. 1942 Bad Hofgastein

Abb. 91: Sieglinde Bräuer

Der skibegeisterte Vater sorgte dafür, dass Sieglinde schon sehr früh mit dem Rennsport begann und mit 16 Jahren ihren ersten Sieg (im Slalom) gegen die gesamte ÖSVElite feierte. Ihr großes Talent stellte sie unter Beweis, als sie in zwei Jahren gleich vier österreichische Jugendmeistertitel eroberte, u.a. gewann sie 1959 in der Jugend I den Slalom vor Marianne Jahn und Traudl Hecher. Den erhofften Olympia-Start 1960 verhinderte ein Beinbruch. Erst im Winter 1961/62 klappte es wieder, u.a. mit den Plätzen 2 und 3 in Oberstaufen und beim »Silberkrug« in Bad Gastein sicherte sie sich einen Platz im WM-Team für 1962. In Chamonix belegte sie dann im Slalom den achten Rang, was angesichts von Gold und Bronze für Marianne Jahn und Erika Netzer etwas unterging. Nach einer eher durchwachsenen Saison mit einem allerdings beachtlichen Slalomsieg gegen starke Konkurrenz in Zell am See kam die Olympiasaison 1964; zwei Tage

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vor dem geplanten Start in Innsbruck zog sie sich eine Verletzung zu – wieder nichts! Bei den österreichischen Meisterschaften in St. Johann/Pongau gewann sie den für die Kombination zählenden zweiten Riesentorlauf und belegte in der Kombination den dritten Platz. Die nachfolgende Saison bescherte Bräuer zahlreiche Siege an der Nebenfront, es reichte freilich nicht, im ÖSV-Kader einen Platz zu finden, obwohl sie in der FIS-Rangliste in Slalom und Riesentorlauf jeweils als 18. geführt wurde. Also wechselte sie zum Deutschen Skiverband, um ihr Ziel, Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Portillo in Chile, zu verwirklichen. Weil sie mittlerweile Mutterfreuden entgegensah, beendete sie noch vor der WM ihre Laufbahn. Nach zweijähriger Pause feierte die mittlerweile in Oberösterreich Verheiratete ein kleines Comeback und wurde dreifache oberösterreichische Landesmeisterin; einige Zeit war sie im Oberösterreichischen Skiverband als Trainerin tätig. Insgesamt stand sie bei FIS-Rennen rund 40-mal auf dem Stockerl, zehnmal ganz oben. Bei ÖSV-Meisterschaften eroberte sie zwischen 1961 und 1965 neun Medaillen, viermal Silber und fünfmal Bronze.

Christl Ditfurth (WSV St. Johann/Pongau) Geb. 15. 4. 1943 Lebring Die Nachkriegswirren verschlugen die Familie des Barons von Ditfurth nach Tenneck, wo die kleine Christina, später Christl genannt, Freundschaft mit den Skiern schloss. Nach ersten Erfolgen auf Orts-, Bezirks- und Landesebene kam der auch heute noch gültige Aufstiegsweg: Landeskader, Nachwuchstitel (ÖSV-Jugendmeisterin 1960 im Slalom, 1961 in Abfahrt, Riesentorlauf und Kombination), Nationalkader – in den wurde sie 1960 aufgenommen und verblieb dort bis 1967. Ihr erstes Rennen hatte sie schon 1959 in Bad Hofgastein gewonnen, der erste internationale Erfolg gelang 1961 mit dem Abfahrtssieg bei der »Coppa Femina« in Abetone. Insgesamt feierte sie in FIS-Rennen sechs Siege. 1962 wurde zum Seuchenjahr: im März in Zermatt Achillessehnen-Riss, im Dezember in Cervinia Beinbruch. Für die Qualifikation zu Olympia 1964 war die interne Konkurrenz zu stark, ebenso zwei Jahre später für die WM in Portillo, ihr half nicht einmal der 20. Platz in der Riesentorlauf-Rangliste der FIS. Danach stellte der ÖSV viele Weichen neu, die 23-jährige, mittlerweile schon in Wien lebende Studentin fand sich in keinem Kader mehr. Dennoch hängte sie noch etliche Jahre an, gewann z.B. 1967 das Tiroler Frühjahrskriterium und holte sich 1968 bei der Universiade die Silbermedaille in der Abfahrt. In ihrem 2005 erschienenen Buch »Die Welt ist meine Heimat« beschreibt sie das erzwungene Ende der Laufbahn, in der sie bei österreichischen Meisterschaften einmal Dritte (Slalom 1967) gewesen war, recht drastisch: »Ich wurde mit 23 Jahren entsorgt, einfach auf den Misthaufen geschmissen.« Ihrer beruflichen Karriere tat das keinen Abbruch. Es folgten sieben Skilehrerjahre in Australien, Marketing-Tätigkeiten für die Bindungsfirma Tyrolia in Asien und schließlich 1985 die Gründung der Firma CCJ (Christina Consulting Japan) mit dem Sitz in Tokio und Filialen in Sydney und London. Zwischendurch war die Sprachgewandte auch als Journalistin tätig. Als StudentenRennläuferin holte sie bei Wettkämpfen der Universiade etliche Medaillen, das Gros ihrer Pokale spendete sie dem FIS-Skimuseum in Werfenweng.

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Abb. 92: Christl Ditfurth

Tobias Eberhard (HSV Saalfelden) Geb. 12. 1. 1985 Saalfelden

Abb. 93: Tobias Eberhard

Mit zehn Jahren machte er seine ersten Schritte im Rahmen der SLSV-Schüler, entschied sich aber dank Vorbild und Trainer Alfred Eder gleich für Biathlon. Über die Schüler I führte der Weg zu den Schülern II, dann zur Jugend, in der er seine ersten Titel holte. Der ÖSV entsandte den Absolventen der HIB in Saalfelden auch bald zu den ersten internationalen Rennen, das erste beachtenswerte Resultat war Platz 8 im Sprint der Jugend II bei den Weltmeisterschaften 2003. Drei Jahre später eroberte er bei den Junioren-Weltmeisterschaften Rang 6 im Sprint, erreichte Platz 15 im Europacup der Junioren und feierte sein Debüt im Weltcup. 2006/07 wurde er bei der EM in Bansko Sprint-Dritter und kam auf zehn Einsätze im Weltcup, bestes Resultat mit der ÖSV-Staffel Platz 4 in Oberhof. Die Bestätigung gelang »Tobi« in der folgenden Saison 2007/08. Bei den Europameisterschaften wurde er Vierter im Sprint, im Weltcup steigerte er sein bestes Ergebnis auf Platz 20 im 10 km-Rennen in Pokljuka. Im nächsten Winter wurde er zum fixen Bestandteil der Nationalmannschaft: Mit der österreichischen Staffel stand er erstmals auf dem Weltcup-Podest: Sieg in Hochfilzen, Dritter in Ruhpolding. In Hochfilzen war er als dritter Mann in der Staffel eingesetzt, schoss zweimal fehlerfrei und konnte dank ausgezeichneter Laufleistung Schlussläufer Sumann ein Guthaben von 66 Sekunden mit auf den Weg geben – die Basis für den Tagessieg. In Oberhof ließ er wenig später mit Rang 10 den ersten Top 10-Platz folgen, dazu wurde er 37. im Gesamt-Weltcup (21. in der Sprintwertung) und zweimal Fünfter bei den Europameisterschaften (Sprint, Staffel). 2009/10 folgte ein weiterer dritter Rang mit der ÖSV-Staffel, in den Einzelrennen zum Weltcup gab es für den Polizei-Beamten einen zehnten Platz in Antholz und Rang 42 in der Gesamtwertung, zum Abschluss noch den ersten Staatsmeistertitel als Erster in der Verfolgung; drei Jahre zuvor war er bei den ÖSV-Titelkämpfen schon Zweiter in der Verfolgung und Dritter im Sprint gewesen. Die Saison 2010/11 bescherte Tobias Eberhard den Europameistertitel im Sprint, im Weltcup aber nicht die ganz erhofften Spitzenplätze. Einzige Ausnahme war die Staffel, mit der er die Plätze 2 (Hochfilzen) und 5 (Antholz) erreichte. Bei der WM kam er wie sein Bruder Julian über die Rolle des Ersatzläufers nicht hinaus, dafür siegte er zum Saisonabschluss bei den österreichischen Staatsmeisterschaften in Massenstart und Sprint.

Iris Eckschlager (USC Faistenau) Geb. 21. 4. 1974 Salzburg

Abb. 94: Iris Eckschlager

Vater Gottfried Eckschlager, u.a. dreimal beim Vasalauf dabei, entfachte bei Tochter Iris die Begeisterung für die schmalen Latten. Für die Angestellte beim Magistrat der Stadt Salzburg war es immer eine Gratwanderung zwischen Leistungssport und Beruf; umso mehr, als der Dienstgeber kaum Verständnis für das sportliche Engagement der Flachgauerin aufbrachte. Die spezialisierte sich alsbald auf den Biathlon, hier war sie in den nächsten Jahren die Nummer 2 in Österreich hinter der Tirolerin Brigitte Weisleitner. Ihr Debüt im Weltcup gab sie 1996 mit einem 80. Platz in Hochfilzen. Insgesamt bestritt sie 19 Weltcup-Rennen, wobei der 27. Rang 1998 in Hochfilzen ihr bestes Resultat war. Der Europacup war für Iris das wichtigste Einsatzgebiet, hier hatte sie ihre meisten Erfolge. 1996 und 1997 belegte sie in der Gesamtwertung jeweils den dritten Platz, 1998 wurde sie Vierte und 1999 Sechste. Fünfmal nahm sie an Europameisterschaften

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teil; 1998 gab es Platz 11 im Einzelrennen, ein Jahr später Platz 8 im Sprint und Rang 13 in der Verfolgung, 2001 folgte noch ein 14. Platz im Sprint. Zwischen 1994 und 2000 holte sie sich sechs österreichische Meistertitel in Biathlon und Langlauf (insgesamt 13 Medaillen). 2001 trat Iris Eckschlager vom aktiven Sport zurück, die schon angesprochene Gratwanderung war mit dem beruflichen Weg nicht mehr vereinbar.

Abb. 95: Sylvia und Elfi Eder

Elfi Eder (SC Leogang) Geb. 5. 1. 1970 Zell am See

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Begonnen hat sie wie ihre Schwestern Sylvia und Birgit im Kindesalter, betätigte sich dann als Juniorin (1988 Bronze im WM-Slalom und Zweite in der Slalom-Wertung des Europacups), ehe es recht holprig in den Weltcup ging, nicht zuletzt, weil immer wieder Verletzungen, darunter ein Kreuzbandriss, sie zu Pausen zwangen. In der Saison 1991/92 zeigte sie im Slalom von Schruns-Tschagguns mit Rang 6 erstmals richtig auf, in der nächsten Saison reichten die Plätze 5 und 6 in Haus und Cortina zum Ticket für die Weltmeisterschaften 1993 in Morioka in Japan. Dort holte sie überraschend Bronze – das erste Stockerl inmitten der Elite! Und auch beim nächsten Großereignis schlug sie zu: Silbermedaille im olympischen Slalom 1994, geschlagen nur von einer im zweiten Lauf entfesselt fahrenden Vreni Schneider. Ihre Supersaison folgte 1995/96: Nach Siegen in den Slaloms in Beaver Creek, St. Anton und Semmering sowie zweiten Rängen in Marburg und Garmisch hatte sie die kleine Kristallkugel als beste Slalomläuferin des Winters in der Tasche – die drei Siege brachten ihr auch den Titel »Salzburger Sportlerin des Jahres 1995« ein. Auf den Empfang als Weltcup-Siegerin zu Hause in Leogang verzichtete sie, die Geldmittel wurden den Hinterbliebenen der kurz zuvor bei einem Lawinenunglück ums Leben gekommenen Brüder Julian und Josef Scheiber zur Verfügung gestellt. Zurück zum Winter: Zu den Weltmeisterschaften 1996 in der Sierra Nevada fuhr sie als Favoritin, lag nach dem ersten Durchgang auf Platz 3, verbremste aber den

zweiten Lauf und rutschte auf Rang 7 zurück. Auch mit dem fünften Platz bei der WM 1997 konnte sie nicht zufrieden sein – ein neuer Impuls musste her. Den sah sie außerhalb des ÖSV mit einem Privattrainer: »Ich habe gesehen, was das einer Wiberg oder Compagnoni gebracht hat.« Gottfried Trinkl sollte es sein, der ÖSV lehnte jedoch ab. Die Fronten verhärteten sich, Elfi flog aus dem Kader. Nach einer Wartezeit von einem Jahr ging es weiter – mittlerweile mit dem Pass der Karibik-Insel Grenada, die zuvor von der FIS als Mitglied aufgenommen worden war. Freilich kostete die Stehzeit die guten Startnummern, Elfi musste sich 1998/99 als mittlerweile 63. der Weltrangliste plagen. So schauten auch nur zwei elfte Plätze heraus, bei der WM in Vail kam das Aus schon im ersten Lauf. Das Knie wollte nicht mehr so recht, die Geldmittel wurden knapp, so zog sie im Sommer 1999 den Schlussstrich und sich ins Privatleben zurück. Insgesamt stand sie im Weltcup siebenmal auf dem Podest, dreimal ganz oben, 25-mal in den Top ten. Österreichische Meisterin war sie übrigens nie, obwohl sie etliche Jahre die beste heimische Slalomläuferin war. Mit Ehemann Gerhard Rudolph aus Fieberbrunn hat Elfi zwei Töchter: Tamara (nach der amerikanischen Rennläuferin McKinney) und Deborah (nach der Italienerin Compagnoni). Die Familie führt den über 350 Jahre alten Pfindlhof in Leogang mit Gästezimmern und Ferienwohnungen.

Abb. 96: Hans Eder (rechts) mit Sepp Bradl und Peter Radacher III.

Hans Eder (SC Mühlbach/Hochkönig) Geb. 26. 3. 1927 Bad Gastein Gest. 28. 4. 2008 Qualiculm Beach/British Columbia, Kanada Er war zu seiner Zeit einer der besten Allrounder Österreichs. Mit dem Sieg in der Juniorenklasse der ÖSV-Meisterschaften 1947 schaffte er den Sprung in die Nationalmannschaft. Ein Jahr später unterstrich er sein Talent als österreichischer Vizemeister in der Nordischen Kombination, die fortan seine Spezialität war. 1950 wurde er erst-

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mals Staatsmeister, ebenso in den beiden folgenden Jahren. Daneben zeigte er seine Vielseitigkeit auch im Langlauf mit Stockerlplätzen (insgesamt zehn Meisterschaftsmedaillen) und sogar im Skifliegen, als er in Oberstdorf einmal Dritter der Tageswertung war und am Kulm den zweiten Platz belegte. Sein breites Können demonstrierte er speziell bei den Österreichischen Meisterschaften 1952 am Semmering: Meister in der Kombination, Vizemeister im Langlauf und mit der Salzburger Staffel, Vierter im Spezialspringen. Dafür erhielt er zum zweiten Mal nach 1951 den »Goldenen Ski«, den eine Jury (Sportartikelhändler, Journalisten) damals vergab. Bei der Wintersportwoche in Kitzbühel überraschte er als Zweiter im Springen hinter Sepp Bradl. Höhepunkt seiner kurzen Laufbahn waren die Olympischen Spiele 1952 in Oslo. Er wurde, nachdem ihn tagelang heftige Zahnschmerzen geplagt hatten, in der Nordischen Kombination hinter vier Finnen und vier Norwegern als Neunter bester Mitteleuropäer; nach dem Springen lag er sogar an vierter Stelle, in der Loipe (damals wurden noch 18 km gelaufen) fiel er nach zwei Stürzen um fünf Plätze zurück. Stark war auch Eders Vorstellung als Startläufer der österreichischen 4x10 km-Staffel, als er die viertbeste Rundenzeit (hinter dem Finnen, Schweden und Norweger, vor dem Italiener, Franzosen und Deutschen) lief und damit die Basis für den hervorragenden fünften Gesamtplatz schuf. Nach dieser Saison machte der 25-Jährige Schluss mit dem Spitzensport und wanderte mit Ehefrau Christine nach British Columbia in Kanada aus. Dort arbeitete Eder bis zu seiner Pensionierung als Werkzeugmacher.

Johannes Eder (USK Maishofen) Geb. 19. 10. 1979 Saalfelden

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Nach Anfängen mit den Alpinskiern entdeckte Johannes in seinem Wohnort Viehhofen alsbald den Langlauf und zeigte sich schon mit 13, 14 Jahren als Ausnahmetalent. ÖSVTitel in der Jugend- und Juniorenklasse waren die logische Folge und dann auch 1997 in Canmore der erste Einsatz bei den Weltmeisterschaften der Junioren, wobei der 13. Platz im 30 km-Rennen erneut die Veranlagung unterstrich. So war es auch ein Jahr später in St. Moritz mit der Steigerung auf Platz 8 über 10 km und Rang 4 mit der österreichischen Staffel. Zuvor hatte Eder sein Debüt im Weltcup gegeben, mehr als Rang 65 hatte in Ramsau freilich nicht herausgeschaut. Ende 1998 war es dann so weit: erste Punkte im Weltcup mit Platz 24 beim Sprint in Kitzbühel; dass es dann sechs Jahre dauern würde, bis es in Reit im Winkl die nächsten Punkte geben würde, ahnte Eder damals noch nicht. Die »Zwischenjahre« verbrachte er zumeist in der zweiten Leistungsstufe mit dem Namen Continentalcup: Das Jahr 2000 beendete er an beachtlicher dritter Stelle der Gesamtwertung. Die recht ordentlichen Resultate in der Saison 2004/05, u.a. mit dem Abschneiden in Reit im Winkl und dem sechsten Staffelplatz in Val di Fiemme, bescherten Eder die Nominierung für die WM ’05 in Oberstdorf; dort belegte er über 30 km im freien Stil den 30. Platz und im Teamsprint mit Jürgen Pinter den starken 11. Rang. Also ging es mit viel Schwung in den olympischen Winter – der sollte dann nicht nach Wunsch verlaufen. Mit Pinter gab es Rang 16 im Teamsprint, ehe der fatale Tag kam, der Eders sportliche Zukunft fast vernichtete: Weil der zuständige ÖSV-Teamarzt nicht auffindbar war, setzte sich Eder am 18. Februar, am Vorabend des olympischen Staffelrennens, wegen eines Durchfalls selbst eine Kochsalzlösung – bei strenger Regelauslegung verboten. Im Zuge der Dopingrazzia im ÖSV-Quartier (ohne positive Proben) wurde dieses Vergehen entsprechend angeprangert. Am 12. Mai sperrte der ÖSV

Abb. 97: Johannes Eder

den Pinzgauer, der bis dahin auch zwei Staatsmeistertitel gewonnen hatte, für ein Jahr. Am 13. November 2006 lehnte der Internationale Sportgerichtshof CAS die Berufung Eders ab, der musste das Trainingslager in Finnland abbrechen. Am 17. Februar 2007 lief die Sperre Eders ab, er wurde in das Team für die WM in Sapporo aufgenommen. Dort bestritt er am 28. Februar im wohl verrücktesten Rennen mit sehr unterschiedlichen Schnee- und Wetterbedingungen die 15 km im freien Stil – mit Startnummer 2 lief er auf Platz 4, nur fünf Sekunden entfernt vom Podium. Sein fairer Kommentar damals: »Ich lief ein gutes Rennen, aber so gut bin ich auch wieder nicht, dass es fast zu einer Medaille gereicht hätte.« Im folgenden Sommer schlug das ob der Vorkommnisse in Turin/Pragelato immer noch erboste IOC zu: Sechs ÖSV-Sportler wurden lebenslang für Olympia gesperrt, darunter Eder. Er verlor auch seinen 16. Platz von 2006. Weil das IOC der FIS ähnliche Maßnahmen empfahl, folgte die nächste Strafe am 22. November 2007: zweijährige Sperre wegen des Besitzes »unerlaubter Utensilien«, inklusive Streichung des vierten WM-Platzes von Sapporo. Viele Experten vertreten noch heute die Meinung, dass Johannes Eder in der gesamten leidigen Angelegenheit ein »Bauernopfer« gewesen ist, er war nie positiv auf Dopingmittel getestet worden. Dass er nach dem eineinhalbjährigen Spießrutenlauf vom aktiven Sport zurücktrat, ist allzu verständlich.

Simon Eder (HSV Saalfelden) Geb. 23. 2. 1983 Saalfelden

Abb. 98: Simon Eder

Wenn der Vater viele Jahre als Österreichs »Mister Biathlon« bezeichnet wird, dann ist es kaum ein Wunder, wenn der Sohn eines Tages in die Fußstapfen tritt. Vater und Trainer Alfred Eder weckte die Langlaufbegeisterung bei Sohn Simon und der Opa sorgte mit einem Spielzeuggewehr vom Kirtag für den endgültigen »Kick« – Biathlon musste es werden. Das nach Eigendefinition »extrem sportliche Kind«, das auch im Fußball auf sich aufmerksam gemacht hatte (»Da war ich aber zu langsam«), begann mit 14 Jahren, die Kaderstufen in SLSV und ÖSV zu erklettern. Sein großes Talent zeigte er in der Jugend, als er einerseits im Biathlon den Austria Cup und Titel gewann, anderseits im Speziallanglauf die Gegner im Sprint beherrschte. Als Junior schlug Simon international auf Anhieb ein: 2002 sensationeller Weltmeister im Einzelrennen in Ridnaun, Plätze 4 und 8 bei den Europameisterschaften, 2003 trotz Erkältung Plätze 9 und 13 bei der WM, dann bei den Europameisterschaften Gold im fehlerfrei absolvierten Sprint und Silber in der Verfolgung, Gesamt-Zweiter im Europacup, 2004 bei den Weltmeisterschaften Bronze im Sprint, dazu die Plätze 4 und 7 – alles in allem eine tolle Bilanz als Junior. Selbstverständlich bekommt ein derart erfolgreicher Nachwuchsathlet alsbald auch seine Chance im Weltcup, Simons Premiere im Jänner 2003 in Ruhpolding stand nach einer kaum überstandenen Erkältung unter keinem guten Stern, er musste aufgeben. Stichwort Gesundheit: Gerade in den Anfangsjahren wurde er immer wieder von Problemen in den Atmungsorganen zurückgeworfen, die Saison 2003/04 war besonders schlimm. Dennoch wurde der Aufbau gezielt fortgesetzt, von Trainer-Vater »Fred« ebenso wie von Schießtrainer Walter Hörl. Und es ging kontinuierlich bergauf. Erste Weltcup-Punkte am 14. Dezember 2006 mit Rang 22 im Sprint in Hochfilzen, WMDebüt 2007 in Antholz mit Platz 6 in der ÖSV-Staffel. Dann die Saison 2007/08: erster Podestplatz im Weltcup mit Platz 3 in der Staffel in Pokljuka, erster Top 10-Platz im Sprint in Antholz als Neunter, Vierter mit der Staffel bei der WM in Östersund, 18. im

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Gesamtweltcup (damit um 50 Plätze besser als eine Saison zuvor). Weil sich Simon im Schießen stark verbesserte (heute gilt er im Weltcup als schnellster Schütze), ging es auch 2008/09 weiter nach oben, auch wenn Erkältungen und ein Darmvirus ärgerlich waren: Als Zweiter der Verfolgung in Antholz feierte er sein erstes Stockerl, verbunden mit der Fahrkarte zur WM nach Korea; nach zwei achten Plätzen wurde der Staffellauf mit der Silbermedaille zur Krönung, Eder hatte als zweiter Mann sogar die Führung übernommen und 24 Sekunden Vorsprung herausgeholt. In Trondheim verblüffte er mit drei Podestplätzen innerhalb von drei Tagen und beim Weltcup-Finale im russischen Khanty-Mansiysk stand Simon zum ersten Mal ganz oben auf dem Stockerl: Sieg im Massenstart-Rennen ohne Fehlschuss vor Teamkollegen Landertinger und der Legende Björndalen. Der 29. März 2009 ein weiterer Feiertag für die Biathlon-Familie Eder. Im Weltcup nun schon Zwölfter, dazu die Plätze 4 und 6 in den Wertungen Massenstart und Verfolgung und Saisonsieger mit der Staffel. Der Winter 2009/10 brachte weitere Podestplätze, den Staffelsieg in Hochfilzen und die Olympischen Spiele in Vancouver; in den Einzelrennen verhinderte viel Pech die erste Medaille (11. Sprint, 4. Verfolgung, 6. über 20 km), in der Staffel hielt man sich mit der Silbermedaille schadlos. Eder legte als Startläufer und Platz 2 den Grundstein für den Erfolg, nachdem er den Schießstand zweimal als Erster verlassen hatte. Als Achter im Weltcup zeigte sich Eder erneut verbessert, seine erste Kristallkugel verpasste er nur hauchdünn, da war der Franzose Martin Fourcade um einen winzigen Punkt besser. Der Winter 2010/11 stand für Simon und die meisten seiner Teamkollegen vom ersten Wettkampf an unter keinem guten Stern: In Östersund fing man sich durch verschmutztes Wasser Bakterien ein, die den ganzen Winter nicht gerade leistungsfördernd wirkten. So blieben die Wunschresultate natürlich aus. Im Weltcup erreichte er einen zweiten Platz in Hochfilzen; in der Gesamtwertung gab es Platz 11 und in der Verfolgung Rang 5. Bei den Weltmeisterschaften in Sibierien waren zwei neunte Plätze (Massenstart und Staffel) nicht das Gelbe vom Ei. Zum Abschluss wurde er mit null Fehlern Staatsmeister in der Verfolgung.

Sylvia Eder (SC Leogang) Geb. 24. 8. 1965 St. Johann/Tirol

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Die Älteste der Eder-Schwestern durchlief den üblichen Weg vom Kinderskilauf bis zur Nationalmannschaft. Im Februar 1981 debütierte sie im Weltcup, schon im zweiten Rennen, der Abfahrt in Aspen, erzielte sie als Fünfte ein Spitzenresultat. Und im nächsten Winter schrieb sie sich in die internationale Chronik ein: erster Weltcupsieg in der zweiten Abfahrt in Bad Gastein – mit 16 Jahren. Damit ist sie die jüngste Abfahrtssiegerin aller Zeiten. Sylvia hält noch einen zweiten Rekord – sie musste von ihrem ersten Sieg im Weltcup, eben dem in Bad Gastein, bis zum zweiten nicht weniger als 4.700 Tage warten (dazwischen lag ein Gesamtsieg im Europacup 1990): Den feierte sie 1994 in Vail im Super-G. Die Erinnerungen: »In Bad Gastein hat man mich sofort mit Annemarie Pröll verglichen, ich wusste damals nicht, was Siegen bedeutet. Jetzt weiß ich es. Und 13 Jahre sind ja wirklich lange genug.« Ihre ersten FIS-Medaillen gewann sie 1981 bei den Junioren-Europameisterschaften als Siegerin in der Kombination und Dritte in der Abfahrt; ab 1982 fuhren die Junioren um WM-Titel, Sylvia holte Silber in der Kombination. Im gleichen Jahr debütierte sie auch bei den Weltmeisterschaften der allgemeinen Klasse in Schladming: Platz 18 in der Abfahrt und zwei Ausfälle waren nicht das erhoffte Resultat. Viermal noch startete sie bei Weltmeisterschaften und er-

oberte dreimal Silber: 1985 und 1987 jeweils in der Kombination und 1993 im Super-G, ihrer späteren Lieblingsdisziplin, in der sie schon im Winter 1987/88 den zweiten Platz im Weltcup belegt hatte. Bei ihren fünf WM-Teilnahmen stand sie 15-mal am Start, damit liegt sie hinter Alexandra Meissnitzer (17 Rennen) an zweiter Stelle der Salzburger Rekord-Teilnehmerinnen. Auch bei Olympia war Sylvia Dauergast von 1984 bis 1994; hier wollte es aber nicht und nicht klappen – Platz 9 im Riesentorlauf 1992 in Albertville war das beste Ergebnis. Nach 15 Wintern im Weltcup mit fast 140 Rennen, zwei Siegen und elf Podestplätzen trat sie im März 1995 zurück. Auch deshalb, weil ihr die Skifirma einen abgespeckten Vertrag anbot, den sie als »Witz« bezeichnete. »Es waren viele, viele Erlebnisse, begleitet aber von katastrophaler sozialer Absicherung«, resümierte sie damals. Die siebenfache österreichische Meisterin (zwischen 1981 dreimal Kombination, zweimal Riesentorlauf, je einmal Slalom und Abfahrt) heiratete, wurde Mutter zweier Töchter namens Sabrina und Julia und vermietet Appartements. In der Familie Eder gibt es übrigens noch einen Rekord: Alle drei Mädchen, neben Sylvia und Elfi noch Birgit (geb. 27. 1. 1968), eroberten Medaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften, das hat nachher kein weiteres Dreimäderlhaus mehr geschafft.

Traudl Eder (SC Mittersill) Geb. 29. 1. 1941 Mittersill

Abb. 99: Traudl Eder

Sie kam vom SLSV sehr früh unter die Fittiche von ÖSV-Damentrainer Hermann Gamon und wurde von ihm vorsichtig aufgebaut; im Winter 1958/59 zeigte sie mit Platz 2 in der stark besetzten Abfahrt von Abetone und mit dem Doppelsieg bei den österreichischen Meisterschaften der Jugend II (Slalom, Kombination) erstmals auf. 1960/61 folgten weitere starke Rennen, doch erlitt sie ausgerechnet in dieser Zeit ihre erste schwere Verletzung, die sie zurückwarf. Bei den österreichischen Meisterschaften gab es drei fünfte Plätze. 1962/63 folgte die nächste schwere Verletzung und der Schwung war wieder dahin. Im folgenden Winter schaffte sie mit weiteren guten Resultaten, u.a. mit dem dritten Rang im Riesentorlauf der österreichischen Meisterschaften, die Qualifikation für die Olympischen Spiele 1964, kam in Innsbruck dann aber nicht zum Einsatz. Ihre dennoch gute Form unterstrich sie zu Saisonende mit zahlreichen Spitzenplätzen während der damals traditionellen Skandinavien-Tournee. Und wieder konnte sie die Form in den nächsten Winter nicht mitnehmen, weil sie erneut von einer Verletzung gestoppt wurde. Mit großer Willenskraft nahm sie im Herbst den x-ten Anlauf, erzielte bei FIS-Rennen einige achtbare Resultate, schaffte aber den Sprung ins Team für die WM im Sommer 1966 in Portillo nicht – also trat sie vom Rennsport zurück. Später heiratete sie Adi Reinstadler, der als Ausbilder für die staatlich geprüften Skilehrer im Bundessportheim St. Christoph arbeitete. Die schwärzeste Stunde im Leben der Traudl Eder, mittlerweile in Jerzens im Tiroler Pitztal zu Hause, erlebte sie kurz vor ihrem 50. Geburtstag: Ihr schon im ÖSV-Kader stehender Sohn Gernot kam im Training für die Lauberhorn-Abfahrt 1991 im Zielschuss so schwer zu Sturz, dass er später im Krankenhaus Interlaken verstarb.

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Abb. 100: Markus Eggenhofer

Markus Eggenhofer (SK Bischofshofen) Geb. 11. 12. 1987 Radstadt

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Die Eltern Gerhard und Johanna ermöglichten Sohn Markus schon sehr früh, sein Interesse am Skisport, besonders am Springen, wahrzunehmen, mit zwölf Jahren begann er zielstrebig, selbst zwei Beinbrüche und eine Fraktur der Hand konnten ihn nicht abbringen, den ehrgeizigen Weg zu verfolgen. Besondere Verdienste erwarb sich Landestrainer Hannes Wenninger, auch später, als »Eggi« als Kadermitglied des ÖSV immer wieder um Rat und Tat fragte. Das Talent blieb den Chefs in Innsbruck nicht verborgen, umso mehr, als Markus nach dem BRG St. Rupert in Bischofshofen an die Handelsschule nach Stams wechselte. So kam er zu seinen ersten Einsätzen im FIS-Cup, der dritten »Division« der Springer, gab seinen Einstand 2005 mit Platz 7 in St. Moritz, holte sich ein Jahr später als Zweiter in Einsiedeln sein erstes Stockerl und wurde am Kulm als Vorspringer eingesetzt, der gleich 192 m weit flog. 2007 nutzte er seinen Heimvorteil in Bischofshofen zu zwei Siegen im FIS-Cup. Nachdem ihm Hannes Wenninger im Sommer 2008 zu einer Änderung im Absprungverhalten geraten hatte, ging es plötzlich steil nach oben, wie aus dem Nichts kam er im Continentalcup, der zweiten Leistungsstufe, bestens zurecht, feierte in Villach seinen ersten Sieg und beendete die Serie als Zweiter, nur zwei Punkte hinter dem Ersten, und wurde sogar österreichischer Vizemeister auf der Normalschanze und Fünfter auf der »Großen« – der Knopf war ihm aufgegangen. Damit war die Türe zum Weltcup geöffnet und schon beim Debüt im November in Kuusamo gab es mit Platz 25 die ersten Punkte. Der sechste Start im Weltcup in Engelberg bescherte Markus den ersten Top 10-Platz, als Achter qualifizierte er sich für seine erste Vierschanzentournee. Hier schaffte er dreimal das Finale, wurde zur klaren Nummer 5 im ÖSV-Team und sammelte weitere Spitzenplätze: 9. in Zakopane, 10. in Klingenthal und sogar Sieger mit der österreichischen Mannschaft bei der ersten Teamnominierung in Willingen, wo er auch die Qualifikation als Erster beendete. Er gab am Kulm sein offizielles Fliegerdebüt mit 190 m in der Qualifikation und Platz 15 am ersten Tag, war bei der WM in Liberec Ersatzmann. Am Ende des Winters 2009 war »Eggi« auf Rang 27 des Weltcups (bei 24 Starts 18-mal in den Punkten), für einen Debütanten

ein mehr als achtbares Resultat, was ihm auch Lob seines Zimmerkollegen Wolfgang Loitzl einbrachte, mit dem er auch zum Bundesheer-Leistungszentrum in Salzburg-Rif gehörte. Der ersten so guten Weltcup-Saison sollte nun 2009/10 die nächste folgen. Daraus wurde nichts, technische Veränderungen im Sommer verunsicherten den Pongauer Springer, zudem schaffte er es nicht, sich mehr zuzutrauen – eine Meinung der Trainer. Nur zweimal durfte er im Weltcup starten, beide Male ohne Erfolg. Der fünfte Gesamtplatz im Continentalcup war ebenso kein Trostpflaster wie sein erster 200 mFlug als Vorspringer am Kulm. »Niederlagen sind die Schlaglöcher auf der Straße zum Erfolg«, hatte Markus einmal gesagt – mit diesem Motto ging er in die Saison 2010/11; auch sie verlief enttäuschend: kein Weltcup-Einsatz, nur Rang 39 im Continentalcup..

Martina Ellmer (SC Wagrain) Geb. 11. 3. 1958 Wagrain

Abb. 101: Martina Ellmer

Nach der üblichen Zeit in Schüler- und Jugendkader schlug für Martina Ellmer im Jahr 1975 die erste große Stunde: Sie holte sich die Goldmedaille im Riesentorlauf der Junioren-Europameisterschaften (ab 1982 Aufwertung zu Weltmeisterschaften), belegte im Europacup den zweiten Platz und schaffte damit den Aufstieg in den Nationalkader. Von da an wurde der Abfahrtslauf zu ihrer Spezialität, auch wenn sie ihr erstes sehr gutes Resultat im Riesentorlauf schaffte – als Achte in Meiringen. 1977 gewann sie die Europacup-Doppelabfahrt in Schladming vor der späteren WM-Dritten Doris de Agostini und erzielte als Sechste in der Abfahrt in Heavenly Valley ihr bestes Ergebnis, den Weltcup in dieser Disziplin beendete sie auf Platz 14, wie auch ein Jahr später. In dieser Saison überraschte sie auch bei den Weltmeisterschaften 1978 in Garmisch-Partenkirchen mit dem beachtlichen achten Rang in der Abfahrt, das ging damals im Trubel des Sieges von Annemarie Pröll aber unter. Der folgende Winter bescherte der Pongauerin ein Auf und Ab mit dem letztlich 18. Platz im Abfahrts-Weltcup, so galt der Blick der olympischen Saison 1980. Eine Verletzung verhinderte die für eine Qualifikation notwendigen Spitzenresultate, der Top 10-Platz wollte und wollte nicht gelingen. Lake Placid also ohne Martina Ellmer und damit hatte sie vom Rennlauf genug, mit 22 Jahren machte sie Schluss. Bei österreichischen Meisterschaften standen bis dahin sechs Medaillen zu Buche, 1978 war sie Vizemeisterin in der Abfahrt, 1979 Zweite in der Kombination. Der Beruf hatte nun Vorrang und bald die Familie: Sie heiratete den Juristen Peter Mennel, mit dem sie sich anderen Sportarten widmete. So feierten die beiden im Hubschrauberfliegen nationale und internationale Erfolge, u.a. 2002 den Weltmeistertitel im Navigations- und Präzisionsfliegen. Darüber hinaus spielte der Skisport weiter eine Rolle, bei den Masters-Weltmeisterschaften holte sich Martina sieben Goldmedaillen. Ehemann Peter Mennel ist Finanzrefernt im ÖSV und seit 2010 Generalsekretär des ÖOC. Das Paar hat zwei erwachsene Töchter.

Siegfried Empl (TSU St. Veit/Pongau) Geb. 19. 2. 1949 Schwarzach Schon bald entdeckte der Bub im heimischen Sportverein seine Vorliebe für Langlaufund Sprungskier, die ideale Voraussetzung für die nordische Kombination. Und mit der wurde er auch groß. Nach dem Eintritt in den ÖSV-Kader gehörten u.a. Konrad Wech-

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Abb. 102: Siegfried Empl, der langjährige Trainer Alois Reiter, Helmut Pirnbacher

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selberger und Fritz Krischan zu seinen Trainern und auch Sepp Bradl gehörte zu den Ratgebern. Das Talent Siegfried Empls war gleichermaßen verteilt, so gewann er bei den österreichischen Juniorenmeisterschaften 1968 mit der Salzburger Langlaufstaffel und ein Jahr später die Kombination. Auch die ersten internationalen Einsätze brachten respektable Ergebnisse, etwa den vierten Platz beim Coupe Berauer in Cortina. Beflügelt von der damals großen Salzburger Kombinierer-Tradition namens Köstinger, Scherübl, Voggenberger, Heigenhauser, Öhlböck wurde auch Empl immer stärker und konnte sich für die Weltmeisterschaften 1970 in Vysoke Tatry (Hohe Tatra) qualifizieren. Dort war er mit gerade 21 Jahren der jüngste Teilnehmer im Feld und erreichte den 34.

Platz. Ein Jahr später schon zog der St. Veiter den Schlussstrich unter seine kurze Laufbahn und konzentrierte sich auf seinen Beruf als Bankangestellter. Familiengründung und Interesse für den Freizeitsport, vor allem Golf, spielten fortan die Hauptrolle im Leben des Kombinierers.

Abb. 103: Kurt Engl

Kurt Engl (WSV Dorfgastein) Geb. 16. 1. 1979 Schwarzach Er war Junioren-Weltmeister, österreichischer Meister und hat den ganz großen Sprung nach vorne doch nicht geschafft: Der Gasteiner Kurt Engl, der im Frühjahr 2008 vom Rennsport endgültig die Nase voll hatte und sich fortan seinem Brotberuf als Polizeibeamter widmete. Mit ziemlich offenen Worten hatte Engl seinen Schritt brieflich erörtert. Wir zitieren daraus einige Passagen: «Durch meine Kaderlosigkeit habe ich mich selbständig auf die Saison vorbereitet, leider wurden meine Bemühungen vom ÖSV nicht unterstützt, insbesondere, als mir auf der Reiteralm und in Bad Kleinkirchheim keine guten Plätze gelungen waren. Cheftrainer Giger nahm mich aus der Mannschaft und verwehrte mir Starts bei den nächsten Weltcup- und auch Europacup-Rennen. Nach etlichen Diskussionen bekam ich in Kitzbühel eine letzte Chance. Viele Läufer vor mir und auch ich haben erfahren, dass es nicht leistungsfördernd ist, von Trainern nicht unterstützt zu werden. . . ich konnte die Möglichkeit in Kitzbühel nicht nützen. . . weil damit auch die Freude am Skisport abhanden gekommen ist, bin ich gezwungen, meine Laufbahn zu beenden.« (Zitat-Ende). Dabei hatte Engl gut begonnen; er wurde zweimal ÖSV-Schülermeister, siebenmal ÖSV-Jugendmeister, holte fünf Medaillen bei

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Junioren-Weltmeisterschaften (1998: Silber Kombination, Bronze Slalom; 1999: Gold Kombination, Silber Slalom, Silber Abfahrt), hatte Spitzenplätze im Europacup (3. der Slalom-Wertung 1999) und wurde zweimal österreichischer Meister (2000 Kombination, 2001 Slalom). Nur im Weltcup lief es nicht wunschgemäss. Nach dem Debüt im Jahr 2000 am Lauberhorn fehlte die Konstanz, um regelmäßig zu punkten. Es gab keinen Stammplatz und deshalb immer wieder längere Pausen. 2004 gelang ihm in St. Anton mit Rang 5 das beste Resultat, immerhin führte der Weg 2005 zur WM nach Bormio, freilich nur in der Kombination – ohne Platzierung. Im Frühjahr 2006 rutschte Engl aus dem Kader (in zehn Rennen war er nur einmal ins Ziel gekommen), absolvierte die Vorbereitung für 2006/07 auf eigene Faust, konnte seine vier Starts aber nicht zufriedenstellend gestalten. Ähnlich war es im folgenden Winter – Ende siehe oben. Nach insgesamt 54 Rennen im Weltcup.

Hans Enn (SC Saalbach-Hinterglemm) Geb. 1. 1. 1958 Hinterglemm

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Ausgerechnet vor den Weltmeisterschaften 1991 vor der eigenen Haustüre im Glemmtal und seiner 16. (!) Weltcup-Saison musste er die Rennskier schweren Herzens in die Ecke stellen. Er war nach einem wahren Martyrium von Verletzungen nicht mehr in der Lage, schmerzfrei zu fahren. Vor den Weltmeisterschaften 1989 in Vail (13. Platz im Super-G) hatte sich Enn das Kreuzband im linken Knie gerissen – das war der Anfang vom Ende (Enn im Originalton: «Das war mein Todesurteil«). Es folgten, auch wegen einer hartnäckigen Infektion, in neun Monaten fünf Eingriffe im lädierten Knie und dann eben die Erkenntnis, den Rennsport aufzugeben. Dabei wurde der elegante Skifahrer mit dem Spitznamen »Sus’n« schon während seiner gesamten Laufbahn von Verletzungen geplagt, erlitten beim Motocross- und Trialsport, bei einem Rennunfall in Voss, bei einem Autounfall: Schulterluxation, Schien- und Wadenbein gebrochen, Bänderrisse allerorten. Allein das mag erklären, dass es Hans Enn in seiner langen Laufbahn zwischen 17. Jänner 1976 (9. Abfahrt Morzine) und 8. Jänner 1989 (2. Super-G Laax) auf nur 85 Rennen im Weltcup gebracht hat; umso beachtlicher, dass es dabei 21 Stockerlplätze (6 Siege) sowie in der Riesentorlaufwertung die Plätze 2 (1980) und 3 (1984) gegeben hat. Hans Enn war ein Bewegungstalent und förderte das durch Turnen und Trampolinspringen, geht heute noch im Handstand über Stiegen. Die ersten Erfolge im Europacup feierte er in der Abfahrt, bei seinem WM-Debüt 1978 in Garmisch-Partenkirchen zeigte er mit dem sechsten Platz im Riesentorlauf, wo es künftig hingehen wird. Im März 1979 gab es den ersten Podestplatz mit Rang 2 im Riesentorlauf in Lake Placid, im anschließenden Winter den ersten Sieg in Waterville Valley und starke Leistungen bei Olympia in Lake Placid. Hier eroberte er Bronze im Riesentorlauf (der wurde letztmalig an zwei Tagen ausgetragen) und wurde Vierter im Slalom. Bei den Weltmeisterschaften 1982 folgte ein sechster Platz im Riesentorlauf, Olympia 1984 wurde mit zwei Ausfällen zum Flop (analog dem gesamtösterreichischen Abschneiden), 1985 brachte nochmals einen fünften WM-Rang im Riesentorlauf – dann begann das eingangs geschilderte Desaster mit den Blessuren vom Fließband. Nach Ende seiner Laufbahn, in der er auch fünfmal österreichischer Meister war, ging Hans Enn verschiedene berufliche Schritte, widmete sich der Entwicklung des Materials bei seiner Rennmarke Blizzard, arbeitete als Skitester, ist heute noch als Skiguide zu haben, spielt leidenschaftlich Golf und widmet sich seiner Familie an seinem neuen Wohnsitz Klosterneuburg.

Abb. 104: Hans Enn

Werner Fagerer (USC Faistenau) Geb. 11. 7. 1964 Salzburg

Abb. 105: Werner Fagerer

Freunde brachten den Teenager erstmals mit dem sommerlichen Grasskisport zusammen – und der junge Bursch fand Gefallen, nicht weniger als 15 Jahre sollten die Skier auf Rollen sein sportlicher Mittelpunkt bleiben. Für den angehenden Spengler und Dachdecker war es immer schwierig, Beruf und Sport unter einen Hut zu bringen. Es gelang ihm sehr lange sehr gut; mit 19 Jahren fuhr er den ersten seiner vier österreichischen Meistertitel ein, es war 1983 der Riesentorlauf. Und diese Disziplin sollte zu seiner erfolgreichsten werden (von 15 Medaillen bei ÖSV-Meisterschaften errang er zehn im Riesentorlauf). 1988 erreichte Fagerer auf der internationalen Bühne den ersten großen Erfolg, er holte bei der EM in Gutenstein im Riesentorlauf Bronze. Ein Jahr später gab es in Kindberg Silber und Bronze bei der EM, danach leider auch eine durch eine Hüftoperation bedingte über einjährige Pause. Mit großem Einsatz und enormem Kampfgeist schaffte Fagerer dann wieder Anschluss an die Spitze: Bei den Weltmeisterschaften im türkischen Bursa holte er Silber und Bronze und mit dem daraus resultierenden Selbstvertrauen ging er Anfang September 1992 in die Heim-EM in Faistenau – und hier gewann er tatsächlich seine erste (und einzige) internationale Goldmedaille, er fuhr im Riesentorlauf den Gegnern davon. Zwar gab es bei den nachfolgenden Europameisterschaften 1994 und 1996 noch jeweils eine Medaille, die Abnützung nach so vielen Jahren Spitzensport konnte er aber auch nicht verleugnen und so erfolgte 1999 der Rücktritt vom aktiven Sport. Der hatte Fagerer in eineinhalb Jahrzehnten reichen sportlichen Lohn eingebracht, neben dem rotweißrotem Edelmetall waren es je vier WM- und EM-Medaillen und zwei dritte Plätze im Europacup (1989, 1993). Da ließ es sich nachher leicht zu den Hobbys wechseln, Radfahren und die Fischzucht übernahmen den Platz der Rollerskier.

Edi Federer (SC Pfarrwerfen) Geb. 20. 2.1955 Mühlbach/Hkg. Die Begeisterung von Klein-Edi für den Skisport und speziell für’s Springen weckte Vater Josef. Schon als Jugendlicher startete er bei den Erwachsenen, mit nicht einmal 16 Jahren begann er bei einem FIS-Wettkampf auf dem Innsbrucker Bergisel, der 73. Platz stachelte seinen Ehrgeiz geradezu an. Bald darauf landete Federer im ÖSV-Kader, der damals gerade von Baldur Preiml übernommen worden war. Und Preiml formte das »Wunderteam« dieser Jahre um Innauer, Schnabl, Pürstl, Lipburger, Millonig – und eben mit Federer. Seine allerbeste Saison hatte Federer 1974/75: Zweiter auf dem Bergisel und Zweiter in der Vierschanzen-Tournee, Platz 3 beim vorolympischen Bewerb in Seefeld, Rang 4 beim Skifliegen in Vikersund, Platz 15 bei der Skiflug-WM, am Ende des Winters Dritter der (inoffiziellen) Weltrangliste und Staatsmeister in Andelsbuch. Der folgende Winter brachte nicht die erhofften Ergebnisse und auch 1976/77 konnte Edi nicht an die früheren Leistungen anschließen. So verpasste er, wie schon 1976 Olympia, wieder ein Großereignis, nämlich die WM 1978. Danach siegte er noch in Titisee-Neustadt und verbesserte beim Skifliegen am Kulm den Schanzenrekord auf 164 m, eine Weite, die fast 20 Jahre als Salzburger Rekord Bestand hatte. Im Frühjahr beendete er seine aktive Laufbahn, in der er auch zweimal Salzburger Landesmeister (1979, 1981) gewesen ist, und gab seinem beruflichen Weg den Vorrang. Später gründete er die

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Abb. 106: Edi Federer

Firma »Verpackungen Federer«, organisierte jahrelang Tennisturniere und kehrte als Manager in den Springerzirkus zurück. 14 Jahre begleitete er Andreas Goldberger durch den Weltcup, übernahm das Managment von Adam Malysz und verhalf später auch Thomas Morgenstern zu einem Platz in der weltweiten Sportlerfamilie von Red Bull.

Ursula Fingerlos (USC Mauterndorf) Geb. 17. 11. 1976 St. Michael

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Wie viele andere Kinder wechselte Ursula eines Tages von den alpinen Bretteln auf das Snowboard – und das blieb dann zwölf Jahre ihre sportliche »Heimat«. Mit guten Resultaten machte sie die ÖSV-Trainer auf sich aufmerksam und als sie die Matura erfolgreich bestanden hatte, wurden die Snowboardrennen zum Beruf. Ende November 1995 feierte sie ihren Einstand im Weltcup bei den Heimbewerben auf dem Kapruner Kitzsteinhorn, die Plätze 11 und 13 ließen auf einen erfolgreichen Winter hoffen. Und er wurde es: Drei Siege im Weltcup konnten gefeiert werden, dazu der dritte Platz in der Riesentorlauf-Wertung und um ein Haar hätte sie schon bei ihrer ersten WM in Lienz eine Medaille erobert, es wurde »nur« Rang 4 im Riesentorlauf. Dennoch: Die Lungauerin war auf Anhieb in der Weltklasse angekommen. Und dort verweilte sie dann insgesamt neun Jahre. 1998 riefen die Olympischen Spiele in Nagano, Rang 5 im Riesentorlauf war nicht gerade das, was sie sich erwartet hatte, denn eigentlich war sie zu diesem Zeitpunkt schon Spezialistin im attraktiven Cross (SBX) – der stand freilich nicht auf dem olympischen Programm, auch bei den nächsten Spielen in Salt Lake City noch nicht. Am Ende des Winters 1998 stand Ursula in der Weltcup-Wertung Cross an erster Stelle und auch im folgenden Winter gewann sie in dieser Disziplin die kleine Kristallkugel. Im Jänner 2001 warf sie ein Beinbruch weit zurück, umso härter kämpfte sie um den Wiederanschluss an die Spitze. Das nächste große Ziel waren die Weltmeisterschaften 2003 in Murau/Kreischberg, praktisch vor der Lungauer Haustüre. Hier feierte der Cross seine weltmeisterliche Premiere und bescherte Fingerlos die ersehnte Medaille. Sie hatte zuvor den einzigen Cross in Chile gewonnen und gehörte damit zum Kreis der Favoritinnen. Sie schaffte auch den Einzug ins Viererfinale gemeinsam mit Manuela Riegler und zwei Französinnen. Eine von ihnen, Karine Ruby, fuhr vorne weg und holte den Titel, Fingerlos gewann Silber auf dem Kurs mit Steilkurven und

Abb. 107: Ursula Fingerlos

kleinen Schanzen. 6.000 Zuschauer waren aus dem Häuschen und Ursula war glücklich: »Ich bin so erleichtert, endlich habe ich auch bei einem Großereignis etwas geschafft.« Am Saisonende war sie zum dritten Mal Gesamt-Dritte im Weltcup (vorher 1998, 1999). Der nächste Winter verlief nicht recht befriedigend und endete im März auch fatal: Beim Rennen in Mount Bachelor erlitt sie einen Wirbelbruch, Schmerzen waren von da an der ständige Begleiter. Freude herrschte eigentlich nur an einem Julitag: Da heiratete sie in Denver ihren langjährigen Freund Dan Smith, der ebenfalls Snowboardprofi gewesen war und nun seinem Beruf als Zimmermann nachging und als Half Pipe-Kampfrichter amtierte. Als Ursula das übliche Training des ÖSV-Teams in Übersee nicht mitmachte, ahnte der eine oder andere schon, dass es mit dem Sport bei der Vizeweltmeisterin vorbei sein könnte. Die Bestätigung folgte zu Allerheiligen 2004, sie gab ihren Rücktritt bekannt: »Ich habe täglich Schmerzen, ich glaube, dass ich nicht mehr den Mut zu knallharten Duellen aufbringe, ich fühle mich nicht in der Lage, ein Comeback zu geben.« So bleiben neben der Medaille vom Kreischberg noch 23 Podestplätze (elf Siege, je sechs zweite und dritte Plätze) in 206 Rennen in der Bilanz stehen. Der Plan, nach der Hochzeit in das gemeinsame Haus in Evergreen in den Rocky Mountains in Colorado einzuziehen, wurde verwirklicht, dort wohnen sie nun auf mehr als 2.500 m Seehöhe, die Fortsetzung des Studiums (Sport, Geschichte) war von da an kein Thema mehr, Arbeit bei einem Augenarzt wurde vorerst neben dem Haushalt zum täglichen Mittelpunkt.

Josefa Frandl (SC Radstadt) Geb. 5. 7. 1930 Mandling

Abb. 108: Josefa Frandl

Alle riefen sie »Putzi« und mit diesem Vornamen findet man sie auch in sämtlichen Resultatlisten und Chroniken – dem Vornamen Josefa zum Trotz. Aufgewachsen ist sie mit ihrer Mutter Marianne im Obergeschoß der Molkerei, ihr Onkel Sepp lehrte ihr im Kindesalter das Skifahren, vornehmlich auf der Vordergottschallalm am Radstädter Tauern. Nach der Schule ging sie in die Schneiderlehre zum »Schneider Wastl« in Altenmarkt, nach der Gesellenprüfung wechselte sie in das bekannte Sporthaus Gefäll in Radstadt, wo Inhaber Walter Gefäll ein großer Gönner wurde: Bei vollen Bezügen stellte er »Putzi« das ganze Jahr an und gab ihr so soziale Sicherheit, eine Rarität für damalige Verhältnisse – zumal man ja oft auf Kursen und Renneinsätzen war. Nachdem sie 1947 Salzburger Jugendmeisterin, dann Landesmeisterin geworden war und den zweiten Beinbruch überstanden hatte, wurden die Trainer des ÖSV auf sie aufmerksam. 1952 wurde sie, nachdem sie den Sommer als Sennerin auf der Sennhütte verbracht hatte, Mitglied des Nationalkaders, zunächst standen kleinere Rennen auf dem Programm, in Tschagguns feierte sie in der Abfahrt ihren ersten Sieg. Der Durchbruch ließ noch auf sich warten, 1954/55 war es so weit: Slalomsieg in Kitzbühel, Kombinationssieg in St. Gervais. Eine vorzügliche Basis für den olympischen Winter. In Cortina d’Ampezzo holte sie im Riesentorlauf überraschend die Silbermedaille, dazu kamen noch zwei fünfte Plätze. Nächster Höhepunkt sollten für Frandl die heimischen Weltmeisterschaften 1958 in Bad Gastein werden; mit Siegen in Grindelwald und Saalfelden wurde sie im Riesentorlauf in den Kreis der Favoritinnen eingereiht – es wurde nichts. Dafür hielt sie sich mit Silber im Slalom und Bronze in der Kombination schadlos. Später in der Saison schrieb sie mit zwei Siegen beim Kandahar-Rennen ein kleines Stück Skigeschichte. Es waren Erfolge in einer langen Reihe, sie stand u.a. in Zermatt, Voss, Garmisch, Sestriere, Chamonix, St. Moritz,

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Quebec, Sun Valley und Aspen auf dem Podest, zumeist ganz oben. Nach der Gasteiner WM stand erstmals ein Sommertraining auf dem Programm, es ging nach Oregon in den USA, damals wusste sie noch nicht, dass es ihre zweite Heimat werden würde. Weil sie im Winter 1958/59 ausschließlich Rennen in Nordamerika bestritt, gab es nach der Rückkehr mit dem Ziel Olympia 1960 sehr heftige Diskussionen, »Putzi« fehlten nach Ansicht der Trainer entsprechende Qualifikationen. Dennoch löste sie das Ticket nach Squaw Valley: das Hickhack im Vorfeld hatte aber sehr an ihren Nerven gezerrt, in den drei olympischen Rennen war ein 16. Platz im Slalom das beste Resultat – auch für sie enttäuschend und zu wenig. Die Reaktion am Ende der Saison: Rücktritt. Sie kehrte in die USA zurück, drehte einige Filme und war Skilehrerin in Aspen, wo sie ihren späteren Ehemann Patrick Crotty, einen Luftwaffen-Angehörigen kennenlernte. 1965 wurde geheiratet und nach Kalifornien übersiedelt. Drei Kinder brachte »Putzi« zur Welt, Seattle wurde vorübergehend zum Wohnort, ehe es in ein Haus nach Littleton bei Denver ging. Sie arbeitete noch einige Zeit als Skilehrerin und in einem Sportartikelgeschäft, spielte fleißig Tennis und wurde eine reizende Großmutter. Ihr Haus wurde sehr oft zu einem Zuhause für Gäste aus ihrer Pongauer Heimat, die Gastfreundschaft wussten u.a. Roswitha Stadlober und Andreas Schifferer zu schätzen. Dass ihr 1999 bei den Weltmeisterschaften in Vail (mit den großartigen Resultaten von Alexandra Meissnitzer und Hermann Maier) der Zutritt ins Österreich-Haus des ÖSV verwehrt wurde, schmerzte lange, immerhin gehörte sie acht Jahre der Nationalmannschaft an und eroberte bei österreichischen Meisterschaften elf Medaillen, darunter vier in Gold. 2001 kehrte »Putzi« erstmals nach Jahrzehnten in ihre Radstädter Heimat zurück, wo sie als Ehrenmitglied des SC Radstadt am »Walk of Sports« verewigt wurde. Im Jahr 2009 beklagte sie den Tod ihres Ehemannes, 2010 ließ sie es sich nicht nehmen, zur 100-Jahr-Feier des SC Radstadt in ihre alte Heimat zu kommen. Auf die Frage, ob ihr nicht eine Goldmedaille in der Karriere gefehlt hätte, sagte sie: »Meine Kinder und mein Enkel sind meine Goldmedaille.«

Mario Fuchs (USK Maishofen) Geb. 9. 8. 1976 Piesendorf

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Der alpine Skiläufer wurde mit elf Jahren zum Snowboarder, aber nicht die parallelen Rennen interessierten ihn, das Freeriden hatte es ihm, wie vielen anderen auch, angetan. Mit 26 Jahren wollte er es aber plötzlich wissen. Nach einiger Zeit in der ASA-Serie juckte ihn doch der Übertritt Richtung ÖSV/FIS. Um sich auf diese erste »geregelte« Saison vorzubereiten, investierte Mario, den sie meist »Fuz« rufen, sein Erspartes in ein Trainingslager in Neuseeland. Das erwies sich als gute Anlage: Achter im ersten FIS-Rennen in Cortina, dann im Jänner 2003 Europacup-Sieg in Berchtesgaden und damit ein Ticket zwei Tage später beim Weltcup in Innichen. Für dieses Rennen lieh der ÖSV dem kaderlosen Neuling einen offiziellen Anorak, »den musst du nachher wieder zurückgeben«, hieß es. Fuchs wurde als Achter bester Österreicher im Cross – und durfte den Anorak auch beim zweiten Weltcup-Rennen in Bad Gastein anziehen. Nach dem dortigen dritten Platz verlängerte der ÖSV die Frist für die Anorak-Rückgabe und Mario erlebte Ungewohntes: »Ich wurde massiert, bekam 2.000 Euro Preisgeld.« Und er durfte neben seinem Vorbild Xavier Delerue auf dem Podest stehen. Er gewann in diesem Winter noch den Europacup. 2004/05 beendete er den Cross-Weltcup als Achter und erhielt eine Einladung zu den X-Games nach Aspen, gewissermaßen der Ritterschlag für die Boarder. 2005/06 feierte er seinen ersten Sieg in Bad Gastein und

Abb. 109: Mario Fuchs

wurde Neunter im Weltcup. Daneben ging der olympische Start mit Rang 30 unter. Auch die WM 2007 mit Platz 6 war nicht berauschend. Bergauf ging es wieder im Winter 2007/08: Zweiter Sieg im Weltcup, wo? Erraten: In Bad Gastein. Am Fuß des Stubnerkogels, wo er sich besonders wohl fühlt. Dann gleich der nächste Erfolg in Leysin und Platz 3 im Weltcup der Crosser. Eine schwere Knieverletzung (zwei Operationen nach einem Knorpelausriss rechts) stoppte dann den Tatendrang, ehe es in der Saison 2009/10 wieder klappte, Dritter in Bad Gastein, Zweiter in Valmalenco. Nur Olympia in Vancouver wurde zur Riesenenttäuschung. An diesem Montag war Fuchs sicher der Schnellste im Feld, war Erster im Achtelfinale, Erster im Viertelfinale und lag auch im Semifinale auf Siegkurs, aber: »Ich habe mir schon ein bisschen Abstand verschafft gehabt, da bin ich zu spitz in eine Kurve hinein, es hat mich ausgedreht, ein Steher und das war es dann.« In der Endabrechnung belegte er den siebenten Rang, eine Medaille war an diesem Montag, der für ihn ein schwarzer war, durchaus drin gewesen, »aber so ist es eben.« Mario, der Spätberufene, sorgt immer wieder für Unerwartetes. Eine kleine Episode: Nach einer Saison als Skilehrer ging er nicht auf Urlaub, sondern für zwei Monate nach London – er werkte als Strassenkehrer, sorgte für Sauberkeit auf den Straßen der Hauptstadt und polierte zugleich sein Englisch auf. »Eigentlich wollte ich Ferien in Marokko machen, aber das Geld reichte nicht«, klärte er mit verschmitztem Lächeln auf. In allen Lebenslagen ein ungewöhnlicher Typ, dieser Mario. Zum plötzlichen Karriereende kam es 2011 nach einer Knieoperation. Dabei hatte die Saison mit einem dritten Platz in Lech hervorragend begonnen, ein Sturz in Nordamerika hatte wenig später böse Folgen: Kreuzbandriss und Verletzung des Schienbeinkopfes. Damit war nach drei Siegen, 9 Podestplätzen und über 50 Weltcup-Rennen das Ende der Laufbahn vorerst erreicht, glaubte man. Das Stehaufmanderl macht weiter und will wieder angreifen.

Eduard Galeitner (SC Salzburg, SAK 1914) Geb. 30. 8. 1912 St. Valentin Gest. 19. 6. 2003 Gmunden

Abb. 110: Eduard Galeitner

In St. Valentin in Niederösterreich wurde er geboren, kam aber schon in jungen Jahren nach Salzburg, wo er seine Liebe zum Skisport vertiefte und vor allem im Springen einer der Stärksten der damaligen Zeit wurde. Ausschlaggebend war ein Erlebnis bei einem Wettkampf am Mitterberg, wo es nicht nach Wunsch lief. »Jetzt will ich das Springen so erlernen, dass mir Ähnliches nicht mehr passieren sollte«, sagte der junge Edi. Und er lernte es. 1929 gewann er in Innsbruck den Nachwuchsbewerb, 1931 startete er bei den FIS-Wettkämpfen und zeigte, immer noch Junior, sein Können inmitten der Weltklasse, freilich reichte es nur zu Platz 55. Im Herbst 1931 wechselte Galeitner, wie andere lokale Größen auch, den Verein; beim SC Salzburg war es zu Unstimmigkeiten gekommen, man schloss sich der jungen Sektion des SAK 1914 an. So kam der Klub mit den vielen bekannten Fußballern auch zu bekannten Skisportlern. Galeitner startete noch dreimal bei den später als Weltmeisterschaften gewerteten FIS-Veranstaltungen und verzeichnete sein bestes Resultat 1933 mit Rang 9 im Springen. Vermehrt startete er auch im Ausland, so feierte er u.a. Siege in Bulgarien und in der Tschechei, belegte auf der Großschanze in Planica Rang 5 und in Garmisch-Partenkirchen den neunten Platz. Zwischenzeitlich verbrachte er längere Zeit in Bulgarien, wo er als Skilehrer arbeitete und die bulgarische Skischule ins Leben rief. Der Beginn des Zweiten Weltkrie-

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ges beendete Galeitners Laufbahn, er überlebte den Krieg und hatte mehr Glück als 45 Sportlerkollegen des SAK, die nicht mehr zurückkehrten.

Astrid Geisler (USC Niedernsill) Geb. 10. 8. 1968 Mittersill Die sechs Geschwister Geisler standen schon sehr früh auf den Skiern, denn Vater Anton war bei einem Skilift angestellt und da war es fast selbstverständlich, dass die Kinder dort die ersten Schwünge lernten. Astrid hatte das größte Talent und so war der Weg in den Salzburger Landeskader vorgezeichnet, wo Hermann Wölfler als Trainer die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung schuf. 1983 holte sie sich ihren ersten österreichischen Titel, den der Schülerinnen II im Slalom. Den Landescup des SLSV beendete sie als Zweite hinter Petra Kronberger. 1984 wurde sie Jugend-Landesmeisterin in der Abfahrt und startete erstmals bei den allgemeinen ÖSV-Meisterschaften, es wurde Platz 10 in der Abfahrt, im Europacup gab es die ersten Podestplätze. Die Belohnung war die Aufnahme in den B-Kader des ÖSV. 1984/85 wurde der erste »große« Winter von Astrid; sie wurde österreichische Jugendmeisterin in der Abfahrt, gewann bei den allgemeinen österreichischen Titelkämpfen in Radstadt die Abfahrt vor Sylvia Eder, wurde in Jasna Junioren-Weltmeisterin im Abfahrtslauf und entschied am Ende des Winters die entsprechende Wertung im Europacup für sich – sie galt allgemein als die kommende »Speed Queen« des ÖSV. Die Weltcup-Premiere Ende 1985 brachte den 21. Abfahrtsplatz in Val d’Isere, grundsätzlich wurde sie aber weiter an den Nebenfronten eingesetzt, man wollte sie nicht verheizen. 1986 gewann sie im Europacup die Super G-Wertung und war jeweils Dritte in Abfahrt und Kombination, holte Silber bei der Junioren-WM in Bad Kleinkirchheim in der Abfahrt und wurde auch österreichische Vizemeisterin in der Abfahrt hinter Katharina Gutensohn sowie ÖSV-Jugendmeisterin der gleichen Disziplin. Dann kam, sie war nicht einmal 18 Jahre, der böse Sturz im Europacup-Riesentorlauf in St. Sebastian mit einem völlig kaputten linken Knie, in dem u.a. drei Bänder gerissen waren. So bitter es auch war, die große Karriere war damit vorbei. Astrid kämpfte sich mit großer Energie noch einmal heran, es reichte aber nicht mehr für ganz vorne; 1988 etwa wurde sie Landesmeisterin der Abfahrt, Fünfte in der österreichischen Meisterschaft und Dritte im Europacup. Um das ramponierte Knie nicht noch weiter zu belasten, trat sie ab – mit gerade einmal 20 Jahren. Beruflich ging es dann in Richtung Physiotherapie und medizinische Masseurin mit dem Standort Bad Gams in der Steiermark. Den Kindern aus dem Bezirk stand sie auch als Trainerin zur Seite.

Bartl Gensbichler (SC Saalbach-Hinterglemm) Geb. 9. 9. 1956 Hinterglemm

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Der »Bascht« ist einer der bekanntesten Glemmtaler, er machte sich einen Namen als Rennläufer, Unternehmer, Funktionär und Musikant – vielseitiger geht es kaum, es ist, wie er selbst einmal gesagt hat, »ein Leben für Sport und Musik.« Angefangen hat alles auf zwei Bretteln im Kindesalter. Zu einer Zeit, da es im Tal mit Skilauf und Tourismus eigentlich erst so richtig angefangen hat. Der stämmige Bub machte bald auf sich aufmerksam. Mit knapp 14 Jahren gewann er in der Schülerklasse II den Salzbur-

Abb. 111: Astrid Geisler

Abb. 112: Bartl Gensbichler

ger Landescup, mit 15, bereits Schüler im Skigymnasium Stams, wurde er Landesmeister der Jugend I im Slalom, 1973 stieg er bei den ÖSV-Jugendlichen ein und belegte im Riesentorlauf Platz 3, ein Jahr später wurde er ÖSV-Jugendmeister im Riesentorlauf, Zweiter im Slalom und Dritter in der Abfahrt, seiner späteren Lieblingsdisziplin. Fast gleichzeitig holte er bei einem Slalom in Andorra seine ersten Punkte im Europacup und ebenfalls 1974 schlug seine erste wirklich große Stunde: Er räumte bei den Europameisterschaften der Junioren im tschechischen Jasna kräftig ab, Gold in der Abfahrt, Silber in Slalom und Riesentorlauf. Als neues Mitglied im B-Kader des ÖSV ging es in den nächsten Winter u.a. mit einem 21. Platz in der Weltcup-Abfahrt in St. Moritz; so richtig stark präsentierte er sich dann wieder in der Saison 1975/76; er feierte in Haus seinen ersten Sieg im Europacup, erstaunlicherweise im Slalom, und beendete die Serie in dieser Disziplin als Dritter, er eroberte bei seiner Premiere in Kitzbühel als Achter der Kombination seinen ersten Top 10-Platz und er wurde bei den österreichischen Meisterschaften Slalom-Zweiter hinter Hans Hinterseer – da kreuzten sich schon früh auf den Skiern die Wege zweier späterer Musikanten. Erstaunlicherweise wurde der von allen »Bascht« Gerufene dann vom B- in den C-Kader zurückgestuft – und doch wurde 1976/77 seine beste Saison. Er gewann u.a. im Europacup in Laax und wurde in der Abfahrtswertung Zweiter, holte sich in Garmisch-Partenkirchen mit Rang 9 die ersten Abfahrtspunkte im Weltcup und gewann in Heavenly Valley seine erste (und einzige) Weltcup-Abfahrt, dahinter der Schwarzacher Ernst Winkler, weiter zurück Russi, Stock, Walcher, Grissmann. Weil er alle Abfahrten der Saison unter den ersten Zwölf beendet hatte, lag er in der Abfahrtswertung an 11. Stelle. Der nächste Winter verlief mit einem fünften und sechsten Rang in Cortina und Laax nicht zufriedenstellend, der Winter 1978/79 noch weniger; eine schwere Knieverletzung zwang Gensbichler wenig später in die Rennläufer-Pension. Dafür riefen Beruf und Hobbys. 1980/81 erfolgte die Ausbildung zum Staatlichen Skilehrer und Skiführer, 1983 übernahm er die Skischule Hinterglemm und gründete seine mittlerweile weitum bekannte Skilehrer-Musi, in der er den »Holzkistenbass« spielt. Bei den Weltmeisterschaften 1991 im heimischen Glemmtal arbeitete er an maßgeblicher Stelle im Organisationskomitee mit, im Jahr 2003 übernahm er von Helmut Wimreiter die Obmannschaft im örtlichen Skiclub. Eine besondere Auszeichnung durfte er 2010 entgegennehmen: Beim Winter Award der europäischen Skischulen wurde seine Ski- und Snowboardschule »Snow and fun« als Skischule des Jahres in Gold mit fünf Schneekristallen ausgezeichnet, gewissermaßen der »Oscar« auf diesem Sektor. Seit Juni 2011 ist er der 13. Präsident des SLSV.

Stefan Gimpl (SC Leogang) Geb. 31. 10. 1979 Saalfelden Der kleine Leoganger (1,64 m, knapp 60 kg) ist vermutlich der österreichische Wintersportler der vielen letzten Jahre, der sein Können vor den größten Zuschauermassen hat zeigen dürfen, ob es nun 50.000 Fans in Seoul oder 25.000 in Barcelona, 20.000 in Stockholm oder 15.000 in London gewesen sind: Big Air ist die hohe Disziplin der Snowboarder schlechthin. Und Stefan Gimpl sitzt als bester Freestyle-Rider seit etlichen Jahren auf dem Thron dieser Athleten. Er war gerade 12, 13 Jahre, als ihn der ältere Bruder Martin (er leitet seit 2010 den Ausbildungszweig für Freestyle Snowboard am Skigymnasium Saalfelden) vom alpinen Skifahren zum Boarden »abzog«. Dabei wollte er eigentlich Tennisspieler oder Fußballer (mit dem Vorbild Maradona) werden. Doch

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das Board verdrängte die Wunschgedanken nach Filzkugel und Fußball und wurde zur absoluten sportlichen Heimat, nachdem die ersten Sprünge auf kleinen Schanzen hinter dem Elternhaus prächtig gelungen waren. Weil man sich in der Szene damals nicht reglementieren lassen wollte, sammelte sich die Familie der Freerider in der Serie der ISF, hier überraschte der junge Pinzgauer 1996 mit dem zweiten Platz bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Japan. Drei Jahre später, nach dem Abschied aus der HTL Saalfelden, wurde er Profi. Und beherrschte die nächsten Jahre die Kult-Bewerbe; zwischen 1997 und 2003 stand er 15-mal auf dem Podest, darunter gleich dreimal beim allergrößten, dem Air&Style in Innsbruck und Seefeld (1999, 2000, 2001) und zweimal vorm Wiener Riesenrad (1999, 2000). Daneben drehte er Videos, startete bei Schaukämpfen und widmete sich seinen Hobbys, der Fotografie und dem Golfspiel, bei dem er schon bald das Single Handicap hatte. Als das IOC mit dem Gedanken spielte, Snowboard ins olympische Programm aufzunehmen, setzte bei den ISF-Anhängern ein Umdenken ein – man wusste, dass ein Olympiastart nur über die FIS und damit über die Mitgliedschaft des nationalen Skiverbandes möglich sein wird. Und so landete auch Gimpl beim ÖSV, nutzte einen Bewerb in Las Lenas zum Sammeln der notwendigen FIS-Punkte und gab im November 2005 seinen Einstand im Weltcup: Er wurde in Rotterdam vor 15.000 Zuschauern auf Anhieb Zweiter. Und damit begann die einzigartige Karriere des zu diesem Zeitpunkt schon 26-jährigen Mannes. Wenig später feierte er den ersten Sieg in Klagenfurt, in Mailand kam Rang 2 dazu und am Ende hielt er seine erste kleine Weltcup-Kugel in Händen, obschon er beim Finale in St. Petersburg gar nicht dabei war, weil die gesamte ÖSV-Truppe am Flughafen Frankfurt hängengeblieben war. Die zweite Saison im Weltcup verlief für den so verlässlichen und sicheren Athleten, dem die Fachleute in der Elite die höchsten Sprünge und die geringste Sturzquote zusprechen, nicht nach Wunsch, am Ende war er Vierter. Umso besser lief es danach. Saison 2007/08: sechs Starts, drei Siege, zwei weitere Stockerl, am Ende kleine Kugel Nummer 2 und Gesamt-Fünfter im Weltcup. Saison 2008/09: fünf Starts, zwei Siege, zweimal Zweiter, am Ende kleine Kugel Nummer 3 und Gesamt-Sechster. 2009/10: Fünf Starts, drei Siege, einmal Zweiter, am Ende kleine Kugel Nummer 4 und Gesamt-Fünfter. Welch beeindruckende Serie bisher – 25-mal im Weltcup angetreten, 17-mal auf dem Podest, neunmal ganz oben. Zweimal war er bei Weltmeisterschaften dabei: Den Ausrutscher von 2007 in Arosa mit Rang 18 korrigierte er 2009 in Südkorea mit der Bronzemedaille. Die Motivation, als nicht mehr ganz Junger mit dem eineinhalb Meter langen Board noch über die steilen und hohen Rampen zu gehen, beschrieb Stefan einmal so: »Ich mache meinen Job rein aus Spaß, da gehören Partys ab und zu auch dazu. Ich mache einen Sport, bei dem du die Angst überwinden muss. Es ist eben so, dass du als Freestyler intensiver leben musst. Und das spiegelt sich dann in anderen Lebenslagen wider.« Die »andere Lebenslage« zeigte sich vor Beginn der Saison 2010/11, als sich Gimpl mit dem Hinweis auf Film-, Foto- und Buchprojekte eine Auszeit genehmigte: »Ich will meine Erfolge und die Weltcup-Kugeln nicht missen, jedoch ist es Zeit, den Jungen die Bühne zu überlassen.«

Thomas Graggaber (USV Unternberg) Geb. 11. 1. 1981 Unternberg

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Gefördert wurden die skiläuferischen Talente des kleinen Thomas anfangs von Vater Jakob, dann waren die Kader des SLSV an der Reihe. Er gewann 1996 zwei österreichi-

Abb. 113: Stefan Gimpl

Abb. 114: Thomas Graggaber

sche Titel in der Schülerklasse II, 1997 und 1998 wurde er ÖSV-Meister in der Jugend I in Abfahrt und Slalom, 1999 und 2000 folgten drei weitere Titel in der Jugend II in Super-G und Kombination. Insgesamt holte er sich in Schüler- und Jugendklasse bei ÖSV-Meisterschaften 14 Medaillen, der Startschuss zu einer großen Karriere nach Abschluss der Skihandelsschule Schladming war gelungen. Unterstrichen parallel durch hervorragende Leistungen bei den Weltmeisterschaften der Junioren: 1999 in Pra Loup Bronze in der Abfahrt, 2000 in Mount St. Anne/Quebec Gold in der Abfahrt vor Klaus Kröll und Platz 4 im Super-G, dann 2001 die nächste Goldene in der Abfahrt in Verbier vor Silvan Zurbriggen, dazu zwei fünfte Plätze – viel erfolgreicher kann man als Jugendlicher und Junior nicht sein. Zwischenzeitlich hatte Graggaber auch seinen Einstand im Weltcup gegeben, das war im März 2000 in Bormio mit Rang 24 in der Abfahrt. Als Zweiter der Europacup-Abfahrtswertung 2002 eroberte er einen fixen Startplatz für den Weltcup-Winter 2002/03 und stieg in den A-Kader des ÖSV auf; das erste Rennen in Lake Louise brachte einen erstaunlichen 11. Platz – es sollte sein bestes Resultat bleiben. Danach lief es nicht mehr so rund, also ging es zunächst im Europacup weiter, als Gewinner des Abfahrtsklassements 2004 (und Zweiter in der Gesamtwertung) wurde erneut der Fixplatz für den Weltcup gebucht. Bei fünf Starts war der 15. Platz in Wengen das beste Ergebnis. Kitzbühel 2005 wird Thomas in schlechter Erinnerung behalten: kapitaler Sturz am Hahnenkamm mit u.a. Serienrippenbrüchen und einem Sehnenriss in der linken Schulter. Zwei Jahre noch erhielt er sich den Status A-Kader im ÖSV, wobei er allerdings nur auf vier Rennen und einen 24. Rang in Wengen kam – unter dem Strich für die Trainer zu wenig, sie gaben ihm nach sieben Jahren in B- und A-Team im Sommer 2007 keinen Kaderplatz mehr. Also musste allein und auf eigene Kosten weitertrainiert werden. 2008/09 ging es wieder leicht bergauf, etwa mit einem 25. Platz in Gröden; dann verletzte er sich in Wengen erneut die Schulter. Und es wurde immer schwieriger, den Anschluss zu finden. Im März 2009 hörte Thomas auf. In gut zwölf Jahren hatte er neben seinen Medaillen und zwei Dutzend Weltcup-Rennen vor allem eine Vielzahl von Einsätzen an den Nebenfronten gehabt: rund 250 FIS-Rennen, 115 Europacup-Rennen, zahlreiche Rennen bei den ÖSV-Meisterschaften mit Platz 4 im Super-G 2002 und Rang 5 im Super-G 2004. Alles in allem ein erfülltes Rennläuferleben, sieht man vom Kapitel Weltcup ab. Nach dem Rücktritt zeigte sich Graggaber als Mitarbeiter in der Skischule Mariapfarr-Fanningberg und im Rahmen eines FIS-Projektes zur Verbesserung der Sicherheit arbeitet er als Testfahrer für die Universität Salzburg.

Johann Grugger (WSV Bad Hofgastein) Geb. 13. 12. 1981 Schwarzach Wenn der Begriff Pechvogel auf jemanden zutrifft, dann mit Sicherheit auf den »Hans« aus Bad Hofgastein. Denn er hat in einem Jahrzehnt etwa die Hälfte der Zeit an Verletzungen gelitten, sein großes Potenzial deshalb nie richtig ausspielen können. Der Leidensweg im Zeitraffer: 1998 Kreuzbandriss im rechten Knie, 2000 Durchtrennung der Nackenmuskulatur nach Sturz mit geschulterten Skiern, Dezember 2005 Hüftluxaktion und Beckenverletzung nach Sturz in Bormio, April Kreuzbandriss im linken Knie bei Skitests in Saalbach-Hinterglemm, November 2007 Kreuzbandriss, Meniskusriss und Knorpelschaden wieder im linken Knie im Rennen in Lake Louise (56. Platz) mit Operation Ende Dezember, anschließend hartnäckige Infektion im operierten Knie, Jänner 2009 Kreuzbandriss und Meniskusriss im rechten Knie beim Training für Europacup-Abfahrt

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in Wengen (Original-Ton Hans: »Jetzt habe ich schon sieben Vollnarkosen hinter mir«), Jänner 2010 Nasenbeinbruch im Training in Hinterreit nach Kollision mit einer Torstange, April 2010 Sturz im Super-G der Schweizer Meisterschaften mit Handbruch und Ellenbogenverletzung. Da nimmt es nicht wunder, wenn »Wuzz« bis dahin nur etwas mehr als 70 Rennen im Weltcup bestreiten konnte, allein zwischen März 2007 und November 2009 lagen 30 Monate Rennpause. Golf, Mountainbiken, Klettern und endlose Geduld beim Legen von Puzzles konnten den Rennsport einfach nicht ersetzen. Dann der absolute Tiefschlag am 20. Jänner 2011 in Kitzbühel: Nach einem schweren Trainingssturz musste Grugger mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, ein Schädel-Hirn-Trauma ließ Schlimmstes befürchten, doch der durchtrainierte Gasteiner Kämpfer überstand alle Krisen, entpuppte sich als Musterpatient und konnte 57 Tage nach dem Unfall auf der Streif nach Hause entlassen werden. Jetzt zum Positiven der Grugger’schen Karriere. Aufgewachsen mit fünf sehr sportlichen Geschwistern – Bruder Adi war Skispringer mit etlichen Weltcup-Einsätzen – stand der Zweitjüngste schon mit drei Jahren auf den Bretteln, absolvierte die Skihauptschule in Bad Gastein (später die Skihotelfachschule im Heimatort mit der Ausbildung zum Koch) und beschritt den üblichen Weg von der Schülerklasse zur Jugend. Hier erlebte er 2001 die ersten Höhepunkte: Zweiter der ÖSV-Jugendmeisterschaft II im Super-G und überraschend die Silbermedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Verbier im Riesentorlauf hinter seinem Salzburger Landsmann Hannes Reiter. Den Winter 2002/03 beendete er mit dem ersten Sieg im Europacup in Piancavallo, der zugleich Platz 3 in der Disziplinenwertung und den fixen Weltcup-Startplatz für den kommenden Winter einbrachte. Und beim Debüt im November zeigte er, Startnummer 39 tragend, mit Platz 7 in der Abfahrt in Lake Louise gleich kräftig auf, ließ in Beaver Creek die Ränge 6 und 7 folgen, war in Chamonix wieder Siebenter und feierte in St. Anton als Dritter das erste Stockerl (im zehnten Abfahrtslauf), am Ende der Saison belegte er in der Spezialwertung Rang 14. Ein Jahr später war er schon Fünfter und damit drittbester ÖSV-Abfahrer nach Walchhofer und Maier; ausschlaggebend waren Platz 3 in Gröden und die Siege in Bormio und Chamonix. Dazu holte er sich den ersten Staatsmeistertitel in der Abfahrt. 2005/06 war der erste Sieg im Super-G der Höhepunkt, drei Tage nach seinem 24. Geburtstag waren in Gröden die Eltern Alois und Katharina Augenzeugen der stolzen Augenblicke. 2006/07 kamen die beiden nächsten Siege: Abfahrt in Garmisch und Super-G in Kvitfjell. Die eingangs geschilderten Umstände ließen erst wieder 2009/10 Rennen im Weltcup zu; Grugger war endlich wieder fit und meldete sich zurück: Bormio 9., Kitzbühel 6., Garmisch 5. – Platz 13 im Abfahrts-Weltcup, seine zweitbeste Ausbeute nach 2005 mit Rang 5. Seine solide Rückkehr wurde auch mit dem Olympia-Start in Vancouver belohnt, allerdings war Platz 22 ebenso enttäuschend wie fünf Jahre zuvor sein neunter Rang beim einzigen WM-Antreten in Bormio. Ganz zum Schluss des Winters 2009/10 freute er sich über seine zweite österreichische Abfahrts-Meisterschaft. Ab Juni 2011 trainierte er wieder mit den Teamkollegen, Rennen sind vorerst nicht geplant.

Walter Habersatter (SC Radstadt) Geb. 14. 3. 1930 Radstadt

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Wie man mehrere Berufe und Spitzensport unter einen Hut bringen kann, das zeigte Walter Habersatter über einige Jahre: Er war Gastronom und Konditormeister und zugleich in den Fünfzigerjahren einer der weltbesten Skispringer. Dabei schien in jungen

Abb. 115: Johann Grugger

Abb. 116: Walter Habersatter

Jahren alles auf eine alpine Karriere ausgelegt, 1947 in Mallnitz und 1948 zu Hause in Radstadt startete er bei den österreichischen Jugendmeisterschaften, fuhr beim damals berühmten Zehnerkar-Riesentorlauf in Obertauern mit, trainierte mit der später bekannten »Putzi« Frandl, einer Nachbarin, und dachte vorerst überhaupt nicht ans Springen. Umso mehr, als er die Lehre zum Konditor in Bad Gastein absolvierte – noch heute schwärmt er von der Esterhazy-Schnitte nach eigenem Rezept. Dann verdingte er sich bei den amerikanischen Soldaten in der Kaserne Saalfelden als Ski- und Bergführer und erst zu diesem Zeitpunkt machte er Bekanntschaft mit den Sprungskiern, so auf der Felserschanze in Radstadt. Weil er das richtige Fluggefühl rasch entwickelte und die Sprünge besser wurden, landete er alsbald im ÖSV-Kader unter Trainer Sepp Bradl. Der Beginn war hart, sagt Walter, er vermisste Gerechtigkeit und »wenn ich ihn beim Tischtennis geschlagen habe, hat er zwei Tage lang mit mir nicht geredet.« Dennoch wurde Habersatter ein Vorzeigeschüler in dem damals so starken Team mit u.a. Steinegger, Müller und Leodolter. So richtig durchsetzen konnte sich der »Spätberufene« ab 1954/55, da gab es die ersten Stockerlplätze im In- und Ausland. Herausragend der Sieg bei den österreichischen Meisterschaften auf der Liechtensteinschanze am Semmering vor 50.000 (!) Zuschauern – Favorit und »Chef« Bradl wurde um 2,3 Punkte geschlagen, »das hat ihm gar nicht gepasst.« Später wurde Habersatter noch viermal Vizemeister (1956, 1958, 1959, 1961). Im Jahr 1956 belegte er beim Skifliegen am Kulm als bester Österreicher Rang 5 und bei den Olympischen Spielen in Cortina den 15. Platz; bei den nächsten Spielen kam Habersatter trotz Nominierung nicht zum Einsatz, 1960 war er ebenso Eratzmann wie 1964, in Innsbruck kam er wenigstens als Vorspringer zum Zug. Ein starkes Jahr war 1957 mit u.a. dem überlegenen Sieg in der Schweizer Tournee, 1958 sollte nach Platz 3 in Innsbruck und dem 9. Rang in der Tournee die WM Lahti der Höhepunkt werden, Rang 31 war freilich mehr als enttäuschend. Dennoch kam Habersatter in den Winter 1958/59 stärker denn je zurück: Fünfter in Innsbruck, Sieger in Bischofshofen, Zweiter in der Tournee hinter Recknagel, Sieger der Tournee in Schweden, jeweils Dritter der Tourneen in Russland und Norwegen, Tagessieger beim Skifliegen am Kulm mit dem österreichischen Rekord von 122 m und Gesamt-Dritter als bester

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Österreicher – am Ende der Saison die Nummer 1 in der Weltrangliste. In der Saison 1961/62 gab es einen guten Start mit Rang 3 in Innsbruck und Platz 6 in der Tournee – und bei der WM Zakopane die nächste Enttäuschung mit dem 44. Platz. Nach Olympia in Innsbruck trat der 34-Jährige, der im Laufe seiner Karriere auch die verschiedenen Sprungstile – Arme in der Vorhalte oder Arme an der Hosennaht – praktizierte, zurück und übernahm fast übergangslos für ein Jahr das Training des ÖSV-Teams mit u.a. Preiml, Golser und Bachler. Nach der WM 1966 kehrte Habersatter in seinen Brotberuf zurück und mutierte zu einem Pionier des Radstädter Skitourismus. Nachdem er schon 1964 die Königslehen-Lifte initiiert und später eine Skihütte gebaut hatte, engagierte er sich in der Gemeindepolitik, war u.a. Stadtrat und Präsident der Skiwelt Amadé. Die große Familie mit fünf Kindern – Sohn Walter war auch ein talentierter Springer mit u.a. zwei Titeln als österreichischer Juniorenmeister – und zahlreichen Enkelkindern nahm ebenso die Freizeit in Anspruch wie die sportlichen Hobbys – erst Tennis, später Golf. Und wenn man die Homepage der Stadtgemeinde Radstadt anklickt, dann springt dem Betrachter neben etlichen baulichen Sehenswürdigkeiten auch Walter Habersatter entgegen. So ehrt man eine Legende.

Grete Haslauer (SC Grödig, Salzburger TV) Geb. 18. 7. 1936 München Mit guten Resultaten in den FIS-Rennen schob sich die zierliche, nur 1,55 m große, technisch sehr starke Läuferin vom SC Grödig in den Vordergrund. So belegte sie 1955/56 in der damals bekannten »Coppa Grischa« in Lenzerheide in der Schweiz in allen drei Bewerben (Abfahrt, Slalom, Kombination) den zweiten Platz. Im Sommer 1957 erfolgte die Einberufung in den Nationalkader, das Ziel waren die Weltmeisterschaften in Bad Gastein – es klappte leider nicht. Im nachfolgenden Winter gab es in verschiedenen FIS-Rennen erneut sehr gute Platzierungen, etwa in Crans Montana, Albertville und Cortina. National zeigte sie ihre Stärke bei den österreichischen Meisterschaften 1959: Sie gewann in Kitzbühel den Riesentorlauf mit 0,4 Sekunden Vorsprung vor Hilde Hofher und gewann jeweils Silber in Abfahrt und Kombination. Mit dem Riesentorlauf hatte es eine besondere Bewandtnis: Erstmals wurde ein Rennen in der Meisterschaftsgeschichte verschoben, weil man den Gästen bei der Seilbahnfahrt auf den Hahnenkamm den Vorrang einräumte. Dadurch waren die Pistenbedingungen für die Aktiven äußerst schlecht geworden, Grete Haslauer kam am besten zurecht. In der Presse hieß es damals: »Offensichtlich ist der alpine Skilauf schon in der Knechtschaft der Fremdenindustrie, dass er sich alles gefallen lassen muss.« Haslauer war in diesem Winter zuvor schon einmal in Kitzbühel gewesen und war Zeitzeugin einer Premiere: Erstmals wurden die Hahnenkamm-Rennen Mitte Jänner 1959 vom Fernsehen übertragenen, ausgestrahlt wurden die Bewerbe in 12 Länder. Haslauer war im Slalom auf Platz 13 die beste ÖSV-Läuferin. Im nächsten Winter gab es wieder ein großes Ziel, nämlich Olympia 1960 in Squaw Valley. Nur sechs österreichische Damen wurden nominiert, die Salzburgerin war nicht dabei. Dass sie mithalten konnte, zeigte dann ihr Sieg im Riesentorlauf in Innsbruck vor der Elite. Dennoch trat sie im Frühjahr zurück. Sie heiratete, wurde Mutter von drei Kindern und betrieb bis zur Pensionierung 2003 den Campingplatz in Salzburg-Aigen.

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Abb. 117: Grete Haslauer

Waldemar Heigenhauser (SK Saalfelden) Geb. 24. 5. 1939 Saalfelden

Abb. 118: Waldemar Heigenhauser

Schon als Jugendlicher interessierte sich der Saalfeldner für den nordischen Skisport. In den Anfangsjahren war er auf den Schanzen ebenso zuhause wie auf der Loipe – die ideale Ausgangsposition zum Kombinieren. Die nordische Kombination wurde später auch die Spezialität des gelernten Tischlers, der seine berufliche Heimat später aber bei der Gendarmerie fand. Dennoch meinte er einmal, er hätte sich vielleicht für’s Springen entscheiden sollen, da wäre noch mehr Potenzial drin gewesen. Im Jahr 1959 wurde er erstmals ÖSV-Juniorenmeister in der Kombination, ein Jahr später wiederholte er vor heimischem Publikum in Saalfelden den Erfolg und wurde zudem »Vize« in Langlauf und Springen. Ab 1961 war er Stammgast bei den österreichischen Meisterschaften in der allgemeinen Klasse: 1965 und 1967 holte er sich den Titel, dazu wurde er viermal Zweiter, im Spezialspringen gab es 1964 Bronze und 1965 Silber. 1962 und 1968 wurde er Salzburger Landesmeister in der Kombination, 1964 im Springen. Dass er es auch im Springen weit gebracht hätte, zeigten seine Ausflüge zu den Spezialisten: so bei der Vierschanzen-Tournee 1962/63 mit einem 13. Platz in Garmisch-Partenkirchen und Rang 11 in der Gesamtwertung sowie beim Skifliegen am Kulm und in Planica mit respektablen Weiten. Professor Fred Rössner hatte den Burschen allerdings zu Langlauf und Kombination überredet. Und die Kombination brachte auch die besten Ergebnisse, etwa im Coupe Berauer, einem damals sehr traditionellen Bewerb, mit den Plätzen 3 in Murau 1965, 5 in Garmisch-Partenkirchen zwei Jahre später und ebenfalls 5 im Jahr 1968 in Pokljuka. Bei den ganz großen Anlässen konnte sich Heigenhauser nicht wunschgemäß platzieren: WM 1962 und 1966 mit den Rängen 29 und 28, Olympische Spiele 1964 und 1968 mit den Rängen 19 und 34 (bei der Generalprobe war er noch 14. gewesen). Mit dem 19. Platz in Innsbruck war er zweitbester ÖSV-Kombinierer nach Willi Köstinger (10.). Nach Grenoble 1968 beendete Heigenhauser seine aktive Laufbahn, während der er rund 700 Pokale gesammelt hatte. Eine Zeit lang spielte er noch Fußball (das hatte er schon zu seiner Kombinierer-Zeit bei den Halleiner Vereinen getan), in Hallein, wo er bis zu seiner Pensionierung bei der Gendarmerie tätig war, zuletzt als stellvertretender Bezirks-Kommandant. 1976 war er in der Langlauf-Organisation der Olympischen Spiele in Seefeld tätig; eine Episode wird gerne erzählt, so stoppte Heigenhauser auf einer gesperrten Loipe einen entgegenkommenden Läufer – der stellte sich schließlich als König Carl Gustaf von Schweden heraus.

Reinfried Herbst (SC Unken) Geb. 11. 10. 1978 Salzburg Der große Alberto Tomba musste im Jänner 1991 bei den Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm zahlreiche Autogrammwünsche erfüllen. Eines Tages stand ein kleiner Knirps, gerade einmal 12 Jahre, vor ihm und ergatterte ebenfalls eine der begehrten Unterschriften. Was beide nicht wissen konnten – es würde eines Tages ein Wiedersehen geben, da würde der mittlerweile »pensionierte« Große dem Kleinen von damals gratulieren. Der Kleine von damals war Reinfried Herbst, vor seinem Besuch in Saalbach gerade zum ersten Mal Salzburger Schülermeister in Abtenau geworden, damals freilich im Super-G. Alberto imponierte dem Buben derart, dass dieser die Weichen stellte, er wollte auch einmal so werden wie der Italiener. Und er nahm den beschwerlichen

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Abb. 119: Reinfried Herbst

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Weg mit Sport und Schule auf sich. Er wurde österreichischer Schülermeister, wieder im Super-G, stand bei den ÖSV-Jugendmeisterschaften auf dem Stockerl, absolvierte Skihauptschule Bad Gastein und Skihandelsschule Stams, entschied sich mit 16 endgültig gegen den geliebten Fußball und landete beim ÖSV. Der Elan wurde im Oktober 1996 gestoppt: Im Training rissen alle Bänder im rechten Knie. Erst langsam kam die Kraft wieder, 1998 startete er bei den Weltmeisterschaften der Junioren, Platz 4 im Slalom war ein guter Wiederbeginn. Das erste Europacup-Stockerl wurde am 19. März 2000 in See registriert, ein Jahr später folgte der Einstand im Weltcup, auf dem schweren Hang in Kitzbühel verfehlte er knapp das 30er-Finale. Und dann der nächste Rückschlag Ende November 2001 in St. Virgil: Kreuzbandriss im linken Knie, Bruch des Schienbeinkopfes. In der langen Pause beendete er die Ausbildung zum Zollinspektor (2005 wechselte er zur Polizei). 2002/03 brachte das Comeback einen 13. Platz im K.-o.-Slalom in Sestriere (mit Startnummer 61) und danach sechsmal kein Erfolgserlebnis im Weltcup: viermal nicht qualifiziert, zweimal ausgefallen. Im folgenden Winter ein ähnliches Bild: in drei Rennen dreimal nicht qualifiziert und auch 2004/05 war nicht besser: sieben Rennen mit einem 21. Platz in Beaver Creek und sechs Ausfällen. Die Konsequenz: Im Sommer gab es in keinem ÖSV-Kader mehr einen Platz für »Herbstl«. Aufhören oder Weitermachen? »Ich habe mich oft gefragt, ob das alles noch einen Sinn hat. Aber ich erinnerte mich an einen Ausspruch von Hans Pum im Jahr 2001, als er sagte, Reini, schau zu, dass du gesund wirst, wir brauchen dich.« Also kein Aufgeben, Wechsel zu Blizzard. Herbst bereitete sich auf eigene Kosten in der Rennsportakademie von Dieter Bartsch vor und zeigte im November mit einem 12. Platz in Beaver Creek, dass er den Durchhänger hinter sich gelassen hat – und es wurde eine Supersaison: 8. in Madonna (erstmals Top 10), 6. in Wengen (bester Österreicher), 2. in Kitzbühel (erstes Stockerl), damit Start bei Olympia 2006 und dort die sensationelle Silbermedaille im Slalom hinter Raich, schließlich noch der erste Sieg im März in Shigakogen. Vier Monate später der nächste Keulenschlag:

Herbst ließ sich zu einem Fußballspiel für einen karitativen Zweck in Zell am See überreden – und büsste mit einem Kreuzbandriss im linken Knie. Und der Karriere-Slalom mit Erfolg, Verletzung, Rehabilitation, Erfolg, Verletzung, Rehabilitation ging weiter. Im Jänner 2007 war das Stehaufmännchen zurück und belegte in Kitzbühel den 21. Platz. Der Tüftler, der es steil und eisig besonders gerne mag, der sich selbst manchmal als etwas zu ungeduldig bezeichnet, kam danach besser als je zuvor zurück, feinfühlig und schnell wie kein anderer umkurvte er fortan die Tore – und die Erfolge häuften sich, ausgenommen die WM 2007 in Aare, wo es ebenso ein Aus im ersten Durchgang gab wie zwei Jahre später in Val d’Isere. Aber: 2007/08 brachte in elf Rennen sieben Top 10-Plätze, Siege in Garmisch und Bormio und Platz 3 in der Slalom-wertung. 2008/09 wurde ähnlich gut bewältigt: 5-mal Top 10 in zehn Rennen, Siege in Adelboden und Schladming und Platz 5 im Weltcup. Der Winter 2009/10 brachte, abgesehen vom zehnten Olympia-Platz bei keinerlei Herbst-Bedingungen, eine weitere Steigerung: neun Rennen, 7-mal Top 10, Siege in Levi, Alta Badia, Schladming und Kranjska Gora und am Ende die heiß ersehnte, erste kleine Kristallkugel für den besten Slalomläufer der Saison. Er, der ohnehin als besonders emotionaler Sieger mit speziellen Einlagen im Zielraum gilt, feierte in Garmisch ausgelassen – mit einem Schnuller im Mund, damit an die kurz zuvor geborene Tochter Lilly erinnernd, die neben Bruder Felix und Mutter Manuela das Herbst-Haus in Wals bevölkert. Die Familie wurde Reinfried ein wichtiger Hort der Ruhe, unterbrochen nur von der Arbeit als Skiprofi im Olympia-Stützpunkt Rif und auf den Pisten, als Designer eines eigenen Modelabels (pro verkauftem Stück geht ein Euro an Pro Juventute) und vielleicht ab und zu einer Ausfahrt auf der Harley. Nach dem großartigen Winter folgte ein ehe bescheidener mit nur zwei Podestplätzen in Adelboden und Bansko und dem Rückfall auf Rang 9 der Weltcup-Wertung. Dazu passte leider auch das WM-Abschneiden in Garmisch-Partenkirchen: Wie in Aare 2007 und in Val d’Isère 2009 schaffte Herbst 2011 keine Platzierung.

Werner Herzog (SC Maria Alm) Geb. 3. 1. 1962 Maria Alm Er gehört zu den vielen Skisportlern, die nach der aktiven Laufbahn die Liebe zum Golfspiel entdeckten und daraus auch einen Beruf machten. Herzog drückte sein Handicap bald auf null herunter und wurde Trainer, einige Zeit war er Head-Coach in SaalfeldenBrandlhof, ehe er seine Zelte in Unken aufschlug. Seine skisportliche Laufbahn begann er wie alle anderen, kämpfte sich von der Bezirksebene in den Landescup, von dort in den Europacup. Dort wäre seine Karriere mit erst 16 Jahren aber schon um ein Haar zu Ende gewesen: In der Abfahrt in Artesina erlitt er 1978 einen fünffachen Bruch des Unterschenkels und nur der Kunst der Ärzte war es zu verdanken, dass das Bein erhalten blieb. Er schaffte das Comeback eine Saison später, holte sich 1980 und 1981 vier SLSV-Titel und meldete sich bei den Junioren-Europameisterschaften mit einem achten Abfahrts-Platz zurück. Zunehmend konzentrierte er sich auf die technischen Bewerbe, wobei er 1983 sein bestes Ergebnis bei österreichischen Meisterschaften als Vierter im Riesentorlauf erreichte. Es folgten der Europacup als regelmäßiges Betätigungsfeld und auch Einsätze im Weltcup, wobei hier ein 16. Platz das beste Resultat war. Im Europacup feierte er u.a. Siege in Villach und Tarvis und hatte seine beste Platzierung 1983/84 auf Rang 7 der Gesamtwertung. Im Jahr 1985 erlitt er mit einem Kreuzbandriss die nächste schwere Verletzung, die ihn zugleich den Platz im B-Kader des ÖSV kostete. Aufhören

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Abb. 120: Werner Herzog

wollte er auch noch nicht, so wagte er den Sprung zur damals lukrativen Profi-Serie in Nordamerika. Dort lebte er sich rasch und gut ein, wurde 1987 nach seinem zweiten Rang im WM-Slalom zum »Rookie of the year« gekürt und landete 1988 seinen größten Coup: Er wurde in Aspen Profi-Weltmeister im Riesentorlauf. Auch auf der Japan-Tour der Profis feierte er Siege und in der Gesamtwertung Platz eins, bestritt dann noch die Rennen der nächsten beiden Jahre, etwa mit Platz 2 in Japan, ehe er die Rückreise in die Heimat antrat. Die Familie erhielt den Vorrang – und siehe oben – der Golfsport. Auf der Profitour machte es ihm später Sebastian Vitzthum aus Unken nach, der 1994 die Gesamtwertung gewann und ebenso Weltmeister wurde wie Hans Hofer aus Bramberg. Erst vor wenigen Jahren wurde Werner Herzog Ehrenmitglied im SC Maria Alm. Sein Sohn Alexander (Jahrgang 1988) war vorübergehend Mitglied im B-Kader des ÖSV.

Heinz Hinterauer (SK Mühlbach/Hochkönig) Geb. 3. 6. 1900 Zell am Moos Gest. 8. 6. 1929 Hohe Tauern (vermisst)

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Auch wenn der kleine Ort Zell am Moos am Irrsee im Hausruckviertel nicht unbedingt ein Wintersport-Eldorado ist, so kann man von dort aus die Schanzen und Loipen erobern. So machte es auch Heinz Hinterauer, der alsbald seiner engeren Heimat den Rücken kehrte und sich als Mitglied des SK Mühlbach am Hochkönig das »Handwerk-

zeug« für einen guten Skispringer holte. Mit tadellosen Leistungen und Erfolgen, etwa einem Doppelsieg in Bad Hofgastein, empfahl er sich beim ÖSV für die Teilnahme an der Schweizer Vierschanzen-Tournee, für den Start bei der Mitteleuropäischen Meisterschaft und für eine Entsendung zu den ersten FIS-Spielen 1925 in Johannisbad in Tschechien; die Wettkämpfe trugen damals den offiziellen Namen »Rendez-vous-Rennen«, hatten von der Besetzung aber weltmeisterliches Niveau. Mit einem 13. Platz im Springen rechtfertigte Hinterauer seine Entsendung. Grundsätzlich standen damals die Bewerbe im Inland im Vordergrund, Auslandsreisen waren eher selten. So absolvierte der Wahl-Mühlbacher zahlreiche Starts in den Bundesländern und sammelte viele Podestplätze, so in Mariazell, Mitterberg, Hinterstoder, St. Johann, Kitzbühel und Mallnitz, wurde Dritter der österreichischen Meisterschaft in Kitzbühel, siegte in Mallnitz und Villach, wo er sich mit einem klaren Sieg für die vierköpfige österreichsche Mannschaft für die Olympischen Spiele 1928 in St. Moritz qualifizierte. Dort hatte er allerdings großes Pech: Eine Angina zwang ihn ins Bett und verhinderte seinen olympischen Start. In der nacholympischen Saison absolvierte Hinterauer noch etliche Wettkämpfe, obwohl er als Postamtsleiter in Mühlbach beruflich sehr eingespannt war. Im Juni 1929 begab er sich auf eine Bergtour in die Hohen Tauern – er verunglückte und erlitt tödliche Verletzungen. Offiziell gilt er bis heute als vermisst.

Manuel Hirner (SK Saalfelden) Geb. 7. 2. 1985 Zell am See

Abb. 121: Manuel Hirner

Wenn man im Glemmtal zu Hause ist, dort, wo etwa Bartl Gensbichler oder Hans Enn ihre ersten Schwünge zogen, steht vorerst einmal das Alpinfahren im Vordergrund. Bei »Mani« war es nicht anders. Der Ausdauersport lockte erst, als er im Turnunterricht an der HIB Saalfelden im Langlauf schnupperte und dann im Raiffeisen Skigymnasium nach einem zweiten Platz mit der Staffel bei den Schulweltmeisterschaften geradezu angesteckt wurde. Fußball, Tennis und Eishockey waren vergessen, den schmalen Latten gehörte die Zukunft – schon damals gemäss dem Motto »mich interessiert alles, wo man sich plagen muss«. Das hatte einst auch Norwegens Loipenkönig Björn Dählie gesagt, ein Vorbild des jungen Pinzgauers, dem in Saalfelden die Trainer Ernst Seidl und Konrad Winkler »auf die Beine« halfen. Die ersten Erfolge blieben nicht lange aus: 2001 österreichischer Meister in der Jugend I, 2002 österreichischer Meister in der Jugend II, Sieger im Austria Cup und Zweiter im Alpencup. 2003 folgten weitere Stockerlplätze im Nachwuchsbereich, darunter der österreichische Titel im Teamsprint der Junioren (mit Norbert Zehentner) und der erste Landesmeistertitel in der allgemeinen Klasse. 2004 kletterte Hirner weiter nach oben, etwa mit dem Gesamtsieg in der Juniorenklasse des Continentalcups und als ÖSV-Juniorenmeister in der Doppelverfolgung. Er legte mit Erfolg die Matura ab und wurde als Sportsoldat in Hochfilzen »Profi«. Für den jungen Mann wurden die Trainingsumfänge entsprechend größer, auch die Erwartungen wuchsen an. Im Winter verteidigte er seinen COC-Titel mit Erfolg und wurde u.a. zweifacher österreichischer Juniorenmeister (15 km, Verfolgung). Als einziger Salzburger stieg er in den A-Kader auf und musste 2005/06 die ersten wirklich großen Bewährungsproben in Angriff nehmen; am 5. Februar 2006 debütierte er im Weltcup in Davos, mit Platz 66 musste natürlich Lehrgeld gezahlt werden. Dann gab es Platz 21 bei den Weltmeisterschaften Unter 23 in Kranj und den ersten ÖSV-Meistertitel in der allgemeinen Klasse, als er in Heiterwang die 15 km klassisch gewann, Vierter in

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der Doppelverfolgung wurde und bei den deutschen Meisterschaften in Fischen ein Ausrufezeichen mit dem zweiten Rang hinter dem deutschen Weltcupsieger Angerer setzte – alles in allem eine ausgezeichnete Saison. 2006/07 wurde eine Saison mit drei lehrreichen Weltcup-Rennen und Platz 26 bei der Unter 23-WM in Tarvis. Im nächsten Winter startete er erneut bei den Weltmeisterschaften Unter 23 und verbesserte sich auf die Plätze 14 und 15 und beendete die OPA-Serie auf Rang 14. Die Saison 2008/09 brachte einen Durchbruch: Bei 13 Starts im Weltcup eroberte Hirner im Sprint im russischen Rybinsk mit Platz 20 seine ersten Punkte, in Liberec feierte er seine WM-Premiere bei den Großen. Da wehte natürlich ein anderer Wind, so war nicht mehr drin als die Plätze 46 (15 km) und 47 (Sprint). Noch härter wurde der Winter 2009/10 mit 15 Rennen im Weltcup, wobei er leistungstechnisch einen deutlichen Schritt nach vorne machte. In der Tour de Ski, einer Art »Tour de France« der Langläufer, lag er nach sieben Etappen an 34. Stelle, verzichtete dann aber auf das Finale; die Zeitrückstände auf die Sieger konnte er deutlich reduzieren, so in Toblach auf 65 Sekunden. Zum Ausklang der Saison holte er sich noch den österreichischen Meistertitel im 30 km-Lauf mit eineinhalb Minuten Vorsprung. In der Saison 2010/11 war sein bestes Resultat Rang 26 in Toblach. Bei der WM in Oslo verhinderte eine Erkrankung den geplanten Start.

Marcel Hirscher (SK Annaberg) Geb. 2. 3. 1989 Annaberg

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Dass die Kinder eines Skischulleiters wirklich von Kindesbeinen an auf den Skiern stehen, ist wohl eine Selbstverständlichkeit. Bei den Hirschers in Annaberg war es nicht anders. Vater Ferdinand brachte den Brüdern Marcel und Leon das »Handwerkzeug« sehr früh bei und Mutter Sylvia, gebürtig aus Den Haag, sorgte für den familiären Ausgleich und dafür, dass man sich auf der im Sommer als Ausflugsziel geführten Hütte auf der Stuhlalm wohl fühlte. Die Buben konnten sich ein Trinkgeld verdienen und Marcel lernte dort die ersten Handgriffe eines Berufes, den er später an der Skihotelfachschule Bad Hofgastein perfektionierte – dort schloss er die Ausbildung 2007 ab und wurde als »Bester Absolvent der Tourismusschulen« besonders geehrt; die Jury war von seiner Arbeit »Letter of Motivation« besonders angetan. Und an Motivation sollte es im Rennläuferleben nie fehlen. So richtig begann es mit elf Jahren mit Siegen beim Landeskinderrennen auf dem Gasteiner Graukogel (am gleichen Tag wie Anna Fenninger und Bernadette Schild), es folgten wenig später bei den ÖSV-Meisterschaften der Schüler I gleich drei Titel (wie auch bei Fenninger), später folgten drei Titel bei den Meisterschaften der Schüler II (2004) und der Slalomtitel in der Jugend II (2007). Zwischendurch wurde schon kräftig internationale Rennluft geschnuppert und gab es die ersten schönen Plätze in FIS-Rennen, etwa einen 17. Platz mit Startnummer 93 bei einem Riesentorlauf in Kaprun. Das Talent Marcels war unverkennbar, die Nagelprobe für den begeisterten Trialfahrer und Kletterer fand 2007 bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Altenmarkt und Flachau statt: Eine Woche nach seinem 18. Geburtstag wurde er Weltmeister im Riesentorlauf und holte Silber im Slalom. Ein Jahr später gelang ihm bei der Junioren-WM im spanischen Formigal ein goldener Doppelpack: Sieg im Slalom und im Riesentorlauf. Dazu gewann er im Europacup die Gesamtwertung und das Slalomklassement. Aller guten Dinge sind drei und so holte er bei seinen dritten Junioren-Weltmeisterschaften 2009 in Garmisch zwei weitere Medaillen: Silber im Super-G hinter dem Flachauer Manuel Kramer und Bronze im Riesentorlauf; bei den

Abb. 122: Marcel Hirscher

»großen« Weltmeisterschaften in Val d’Isere wurde er Vierter im Riesentorlauf. Mittlerweile war Hirscher schon längst zum Weltcup-Fahrer geworden; im Jänner 2008 hatte er als Neunter im Slalom von Adelboden einen ersten Top 10-Platz geholt, stand vier Wochen später in Kranjska Gora als Dritter erstmals auf dem Podium. 2008/09 gab es 19 Starts im Weltcup und am Ende Rang 9 in der Slalomwertung, damit viertbester ÖSV-Läufer. Ausfälle nahm er in Kauf, ganz nach seiner Devise »Es gibt keine Taktik, es gibt nur Vollgas und volles Risiko.« Vater Ferdinand stand seinem Sohn als ständiger Begleiter und Ratgeber zur Seite, »er ist das wachende Auge, ich finde das als gute Lösung«. Denn eine Bezugsperson braucht man, zumal die Trainer in den verschiedenen Kadern häufig wechseln. Und so war der Vater-Trainer auch dabei, als es den ersten Sieg im Weltcup zu bejubeln gab: Am 13. Dezember 2009 im Riesentorlauf in Val d’Isere. Später folgten noch ein Sieg in Kranjska Gora und eine tolle Endabrechnung des Winters: 6. und zweitbester Österreicher im Gesamtweltcup, Platz 5 im Riesentorlauf, Platz 8 im Slalom; stabile Leistungen beim olympischen Debüt als Vierter im Riesentorlauf (acht Hundertstel von Bronze entfernt) und Fünfter im Slalom; erster Staatsmeistertitel im Riesentorlauf. Mit gerade einmal 21 Jahren war Marcel endgültig in der Weltspitze angekommen. Und dort tummelte er sich auch gleich zu Beginn des Winters 2010/11: Dritter im Riesentorlauf in Beaver Creek und dann der erste Slalomsieg in Val d’Isere, wo er auch seinen ersten Riesentorlauf gewonnen hatte. Die Schweiz war später mit zwei zweiten Plätzen in Adelboden und Wengen ein guter Boden, Schladming und Hinterstoder waren das Gegenteil. Hinterstoder bescherte ihm und dem Salzburger Skisport einen schwarzen Sonntag: Aus im ersten Riesentorlauf-Durchgang, Kahnbeinbruch im linken Fuß, damit keine WM in Garmisch-Partenkirchen und Ende der Saison. Das am 6. Februar in einem Winter, der so verheißungsvoll gelaufen war. Dass er im Weltcup die Plätze 5 (Slalom) und 10 (Riesentorlauf) belegte, lässt erahnen, was ohne Verletzung möglich gewesen wäre.

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Dorothea Hochleitner (SC Bad Gastein) Geb. 10. 7. 1925 Bad Gastein Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es einige Zeit, bis sich Dorothea Hochleitner, die bis heute bei allen einfach »Thea« heißt und die trotz ihrer frühen Heirat nie den Namen Seer des Ehemannes trug, an die Spitze herankämpfte. Freilich ging das damals fast ausschließlich auf Kosten des Skiclubs, der die Starts ermöglichte. Über Salzburg hinaus wurde die bildhübsche Gasteinerin eigentlich erst nach ihren ersten Siegen 1951 auf heimischer Piste vom Graukogel und ein Jahr später in Zell am See bekannt – da interessierte sich plötzlich auch der ÖSV für die immerhin schon 25-jährige Läuferin. 1952/53 schien sie erstmals im Nationalkader auf und bekam Starts in etlichen großen Rennen. Hatte es in Sestriere noch nicht recht geklappt, so schlug die erste große Stunde wenig später beim Kandahar-Rennen in St. Anton: Thea gewann sensationell die Abfahrt und mit einem sechsten Platz im Slalom wurde sie noch Kombinations-Dritte. Im nächsten Winter verschafften ihr u.a. ein vierter Rang am Hahnenkamm und der zweite Platz im Silberkrug-Riesentorlauf auf dem heimischen Graukogel den Startplatz bei der WM 1954 in Aare, wo sie allerdings nach zu forscher Fahrt nicht ins Ziel kam. Eine kleine Entschädigung waren die drei Staatsmeistertitel in Slalom, Riesentorlauf und Kombination; später kamen noch drei weitere ÖSV-Titel dazu, Salzburger Landesmeisterin war sie 1953 und 1954. Zu den Höhepunkten der Saison 1954/55 zählten der Gewinn der HahnenkammKombination und der Slalomsieg beim berühmten Harriman Cup in Sun Valley. Danach galt die Konzentration den Olympischen Spielen 1956 in Cortina: Sie gewann Bronze im Riesentorlauf hinter der Radstädterin »Putzi« Frandl und landete in der (als WM) gewerteten Kombination auf Platz 4, zumal Abfahrt/7. und Slalom/12. nicht nach Wunsch gelaufen waren. Immerhin kann Hochleitner gemeinsam mit Frandl für sich in Anspruch nehmen, im alpinen Skisport Salzburgs erste Medaillengewinnerin gewesen zu sein. Kurios: Die für Medaillengewinne übliche Ehrung durch das ÖOC fand erst 32 Jahre später (!) statt. Im nacholympischen Winter unterstrich die Gasteinerin ihre Klasse, sie siegte in Crans Montana, war Zweite in Grindelwald und Kitzbühel, siegte bei den damals sehr beliebten Ätna-Rennen auf Sizilien und ging voller Elan in den Winter 1957/58 mit den Weltmeisterschaften vor der Haustüre im heimischen Bad Gastein. Im Vorfeld heimste sie Podestplätze u.a. in Grindelwald und Garmisch-Partenkirchen ein, bei der WM selbst aber ging bei der 32-Jährigen nichts mehr – Platz 9 im Riesentorlauf und Rang 20 in der Abfahrt waren nicht die erhofften Resultate. Am Ende des Winters trat Thea zurück. Von einer sehr erfolgreichen Laufbahn, die ihr weit über 100 Pokale beschert hatte. Dem Skisport blieb Hochleitner auch nach ihrer aktiven Laufbahn erhalten, sie arbeitete bei der Skifirma Kneissl und wählte Kufstein zu ihrem neuen Lebensmittelpunkt. War sie zu Beginn ihrer Laufbahn eine hervorragende Wasserskiläuferin (wahrscheinlich die Beste im Team), so spielte sie später bis ins hohe Alter begeistert Tennis und Golf.

Gregor Höll (SK Bischofshofen, vorher Skivereinigung Bischofshofen, SK Mühlbach/ Hochkönig, SC Mallnitz, ASKÖ Bischofshofen) Geb. 16. 6. 1911 Lungötz Gest. 24. 11. 1999 St. Veit/Pongau

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Es ist wohl die allerlängste Karriere, die ein österreichischer Skisportler hinter sich gebracht hat: Gregor Höll war 26 Jahre aktiv, von 1926 bis 1952. Damit übertraf er sogar

Abb. 123: Dorothea Hochleitner

Abb. 124: Gregor Höll

seinen Klubkollegen Sepp Bradl um drei Jahre. Die Familie Höll mit den sieben Kindern, Gregor war Drittältester, übersiedelte 1914 nach Bischofshofen. Der Bub trat nach der Schule die Tischlerlehre im väterlichen Betrieb an, machte die Gesellenprüfung und erwarb später den Meisterbrief, doch schon in den ersten Lehrjahren galt die Begeisterung dem Springen, nicht zuletzt angefacht durch den Mühlbacher Peter Radacher. Und Gregor machte seine Sache von Anfang an gut. Mit 15 Jahren wurde er in Bad Mitterndorf österreichischer Jugendmeister im Springen, war daneben aber auch noch etliche Jahre – wie damals üblich – alpin und in der Nordischen Kombination unterwegs. 1929 wurde er österreichischer Meister der Jungmannen (= Junioren), 1931 bestritt er die Olympia-Qualifikation für 1932 in Lake Placid und erreichte die Ränge 1 (Springen) und 7 (Abfahrt). In Lake Placid unterstrich er im Training seine große Form und übertraf den bestehenden Schanzenrekord, nach einem Sturz konnte er nur die Kombination bestreiten (Platz 33) und musste auf das Spezialspringen verzichten. Bei den FIS-Wettkämpfen 1933 in Innsbruck war die Form wieder da; nach dem zweiten Platz auf der Schanze mit neuem Rekord von 72,5 m landete er in der Kombination an 24. Stelle. 1934 verbesserte er als Dritte in Planica den österreichischen Rekord auf 81 Meter, in einem Zusatzsprung sogar auf 89,5 m, was damals auch Bestleistung für Mitteleuropa war. In den nächsten Jahren feierte er auf Europas Schanzen zahlreiche Siege und stand über 40-mal auf dem Podest, von Kitzbühel über Ponte die Legno und Innsbruck bis Bohinj, Garmisch-Partenkirchen und Sestriere. Inzwischen hatte er sich auch beruflich verändert, er war staatlich geprüfter Skilehrer geworden und wurde damit Opfer der damaligen, unsinnigen Amateurregelung – er galt als Profi und blieb von Olympia 1936 ausgeschlossen. Als Sieger von Zell am See und Zweiter von Planica hätte er in Garmisch sicher vorne mitgemischt. So blieben Starts außerhalb der olympischen »Bannmeile«. 1937 folgte bei den Weltmeisterschaften in Chamonix Platz 10, dann reihte sich wieder Spitzenplatz an Spitzenplatz, obwohl ihn seine Skilehrertätigkeit von Mallnitz nach Chamonix, Megeve und schließlich nach Kitzbühel führte. Dennoch stand er auf den Schanzen seinen Mann, das ging auch in den ersten Kriegsjahren so weiter; 1940 wurde er u.a. Ostmark-Meister und jugoslawischer Meister im Springen, 1941 ungarischer Meister in der Kombination. Gesprungen wurde fast bis zum Ende des Krieges,

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danach ging es 1947 weiter, Ziel waren die Olympischen Spiele 1948 in St. Moritz. Er belegte dritte Plätze in Ponte di Legno und Arosa, wurde österreichicher Vizemeister und Dritter beim Abschiedsspringen des Olympiakaders in Bischofshofen hinter Bradl und Wieser; Bradl durfte aus politischen Gründen nicht in der Schweiz starten. Höll war in St. Moritz der älteste der 49 Teilnehmer und belegte als zweitbester Österreicher den 24. Platz. So langsam zehrte das Alter an der Substanz des Höll’schen Körpers, der ja Tausende von Sprüngen in den Beinen hatte. Dennoch machte er weiter, wurde 1950 auf dem Bergisel Dritter, bei den ÖSV-Meisterschaften Sechster und holte sich bei einem Sturz während des Skifliegens in Oberstdorf eine Gehirnerschütterung. Das hinderte ihn nicht, auch 1951 anzutreten, Platz 7 in Garmisch war eines der besten Resultate. Zum letzten Mal scheint der Name Höll in der Ergebnisliste eines Springens Ende Februar in Radenthein auf, da wird er als Zehnter und Sieger der AK II geführt. Über ein Vierteljahrhundert nach dem ersten Sieg war nun wirklich Schluss, die Aufmerksamkeit galt ab sofort dem Aufbau seines Sportartikelgeschäftes. Zum Ausgleich spielte er Tennis, die Springerszene verfolgte er bis ins hohe Alter, da sah man ihn noch lange als Zuschauer im Sepp Bradl-Stadion. Gregor Höll hatte sehr sportliche Geschwister, darunter auch Georg (1907–2005). Er war ebenfalls in allen Disziplinen zu Hause. Ein kleiner Auszug aus seiner Erfolgsliste: 1932 Kreismeister Pongau; 1933: Siege mit der Bischofshofener Mannschaft bei den Länderspringen in Wien und Mürzzuschlag; 1934 Landesmeister im Langlauf; 1935 Vierter der Landesmeisterschaft in der Dreierkombination und Klubmeister Bischofshofen; 1936 Fünfter der Landesmeisterschaft in der Dreierkombination. Georg war geprüfter Skilehrer und Bergführer, ihm gelang u.a. die erste Skibefahrung der sehr steilen Birgkarrinne unter den Südwänden im HochkönigMassiv.

Kathi Hörl (SK Saalfelden) 28. 3. 1936 Saalfelden

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Die Eltern hatten eine Landwirtschaft und die kleine Kathi musste schon früh fleißig mithelfen, da war an Skifahren und gar Rennfahren erst einmal gar nicht zu denken. Erst mit 14 Jahren, gerade beim SK Saalfelden gelandet, erkannte man ihr Talent und die Fortschritte gestatteten alsbald die ersten Wettkämpfe. 1952 wurde sie österreichische Jugendmeisterin und absolvierte die ersten internationalen Starts. 1953 gewann sie das zum letzten Mal als Riesentorlauf ausgetragenen Silberkrug-Rennen in Bad Gastein. Leider machte sie auch schnell Bekanntschaft mit dem Verletzungsteufel: Schwerer Sturz in der Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen und schon war an eine Teilnahme an der WM 1954 nicht mehr zu denken. Die blondzöpfige Pinzgauerin rappelte sich aber wieder hoch und schaffte den Anschluss. Der Lohn: Nominierung für die Olympischen Spiele 1956. Leider kam sie dort zu keinem Einsatz, das Quintett Hofher, Hochleitner, Frandl, Schöpf und Klecker wurde bevorzugt. Dann aber hielt sich Hörl mit zahlreichen Spitzenplätzen halbwegs schadlos, sie feierte Siege in Alpe d’Huez und Zakopane und holte Podestplätze in Chamonix, Saalfelden und Bad Hofgastein – die Saison war gerettet. Im nacholympischen Winter gab es vor allem Erfolge an der Nebenfront, etwa einen Doppelsieg in Crans Montana, aber auch Spitzenplätze bei den Klassikern (4. Grindelwald, 5. Bad Gastein). Der anstehende Winter mit der Heim-WM in Bad Gastein brachte neben einer Fußverletzung und dem österreichischen Meistertitel im Slalom (samt Rang 3 in der Kombination) die Nominierung für die WM-Mann-

Abb. 125: Kathi Hörl

schaft des ÖSV. In Bad Gastein geriet Hörl dann in einen von den verantwortlichen ÖSV-Trainern angezettelten Aufstellungspoker (die Salzburger Nachrichten schrieben damals u.a.: »Es wäre hoch an der Zeit, dass der ÖSV das Problem einer Mannschaftsführung und Betreuung im günstigen Sinne lösen würde, um solchen überflüssigen Nervenkrieg abzustellen«), der für nicht wenige Tränen sorgte. Hörl war zunächst für die Abfahrt geplant, ehe ein Pro-Blattl-Feldzug (Original SN) einsetzte und Hörl damit ins Aus beförderte. In der offiziellen Sprachregelung musste eine verletzte Zehe herhalten. Das Theater hinter den Kulissen ging weiter; für den Riesentorlauf wurde erneut Blattl nominiert und mit Startnummer 10 ausgelost, plötzlich »erkrankte« sie und Hörl wurde nachnominiert, freilich mit Startnummer 31. Damit war sie ohne jede Chance und nach einem Sturz, mit beeinflusst von den tagelangen Diskussionen, landete sie an 25. Stelle. Im folgenden Winter hatte Hermann Gamon als neuer Damentrainer das Kommando, für Kathi lief es dennoch nicht sonderlich, z.B. war sie in Kitzbühel auf Platz 15 beste ÖSV-Abfahrerin. Die Qualifikation für Olympia 1960 wollte nicht gelingen, so gab sie im Sommer ihren Rücktritt, erst 24-jährig, bekannt. Das Privatleben hatte danach Vorrang: Heirat, drei Kinder, Haushalt.

Thomas Hörl (SK Saalfelden) Geb. 20. 8. 1981 Saalfelden

Abb. 126: Thomas Hörl

Es war Freitag, der 16. März 2000, als der 18-jährige Saalfeldner Thomas Hörl, Sohn eines erfolgreichen Eisspeedway-Fahrers, auf der Skiflugschanze in Planica ein kleines Kapitel Skigeschichte schrieb – er tat den bisher weitesten aller Skiflüge, übertraf als Erster die 220 m-Marke und landete bei 224,5 m. Neuer Weltrekord, der alte des Norwegers Tommy Ingebrigtsen damit um 5 m übertroffen. Fast auf den Tag genau 64 Jahre nach Sepp Bradls erstem »Hunderter« hatte sich wieder ein Salzburger ins Rekordbuch eingetragen, insgesamt der achte Österreicher. Thomas nützte die Gunst der Stunde: viel Anlauf, ruhige Bedingungen am Tisch, guter Aufwind, dazu der Mut, die riesige Anlage auszukosten. Nach 202 m im ersten Versuch legte er dann nochmals mehr als 20 m zu. Dass der Weltrekord nur 48 Stunden hielt, weil ihn Andreas Goldberger dann auf 225 m schraubte, tat dem tollen Erlebnis des Pinzgauers keinen Abbruch. Mit 13 Jahren hatte er das Springen begonnen, im nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz (Berufsziel Maschinenschlosser) erhielt er den Feinschliff, der ihm 1997 zum Gesamtsieg im Austria Cup seiner Klasse und gleich zur Bronzemedaille im Mannschaftsbewerb der Junioren-WM (u.a. neben Wolfgang Loitzl) verhalf. Zwei Jahre später hatte er bei der nächsten Junioren-WM Heimvorteil: In Saalfelden belegte er den fünften Platz im Einzelbewerb (ein gewisser Simon Ammann belegte den 17. Rang) und holte mit dem ÖSV-Team die Goldmedaille, wobei er als Startspringer die Basis für den Erfolg legte. Erneut gewann er den Austria Cup, belegte bei den ÖSV-Nachwuchsmeisterschaften zwei Podestplätze und stieg in den B-Kader auf. In seinem Weltrekord-Winter stieg er auch in den Weltcup ein, der 18. Platz in Hakuba in Japan war das beste Resultat, am Ende war er auf Platz 59 der Gesamtwertung und im Continentalcup Vierter. In der Saison 2000/01 gab es vereinzelt gute Ergebnisse in den COC-Springen, der Sprung ganz nach vorne wollte aber nicht gelingen, die Ausflüge in den Weltcup blieben ohne erfolgreiche Qualifikationsversuche. Ein Jahr noch stand er im B-Kader des ÖSV, wurde 2002 Salzburger Landesmeister, fiel aber aus dem Kader heraus und versuchte sich noch einen Winter im Landeskader, ehe er, nicht einmal 22 Jahre jung, seine Laufbahn

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als beendet erklärte. Nichts wurde aus den großen Zielen Olympia und Weltmeisterschaften, die der stets selbstbewusste junge Mann noch nach seinem Aufstieg zum Weltrekordler genannt hatte. In einem Interview im Jänner 2000 hatte er auf die Frage nach Vorbildern gesagt: »Ich habe keine Vorbilder, ich bin mir selbst mein eigenes Vorbild.« Vielleicht war das zu selbstbewusst – der Quervergleich mit dem von ihm zuvor schwer geschlagenen Simon Ammann sei erlaubt. Der ist nämlich viermal Olympiasieger geworden.

Walter Hörl (HSV Saalfelden, PSV Salzburg) Geb. 1. 7. 1963 Saalfelden

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Ursprünglich stand bei Klein-Walter der Judosport ganz oben auf der Liste der interessanten Sportarten. Das zerschlug sich und beim HSV Saalfelden durfte sich Trainer Simon Bernsteiner über einen Buben freuen, der auf Anhieb Talent für den Langlauf zeigte. Nicht nur das, auch mit dem Gewehr konnte er sehr gut umgehen, also hieß die Devise: Auf zum Biathlon! Auf der regionalen Ebene stellten sich die ersten Erfolge ein und auch beruflich machte er einen Sprung: Der gelernte Industriekaufmann wechselte zur Polizei und zugleich den Verein. 1982 wurde er in den ÖSV-Nachwuchskader aufgenommen, sein Debüt gab er in Ruhpolding. Erstmals wurde er österreichischer Juniorenmeister. Im Winter 1983/84 bekam er die ersten Einberufungen in den Weltcup und, für einen gerade 20-Jährigen eher ungewöhnlich, auch einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Sarajevo. Durchaus beachtlich dort der achte Platz mit der Staffel, im Sprint gab es Rang 39. Eine Saison später durfte sich Walter Hörl dreimal freuen: Platz 10 mit der Staffel bei der WM in Ruhpolding, erste Weltcup-Punkte am Holmenkollen in Oslo, erster österreichischer Meistertitel im Sprint der allgemeinen Klasse. Die beste Weltcup-Platzierung gab es in der Saison 1985/86 mit Rang 10 in Oberhof, im Gesamt-Weltcup landete er an 43. Stelle, bei der WM im Sprint auf Platz 22. Durchwachsen der nächste Winter mit einem 16. Rang als bestem Ergebnis im Weltcup, mit dem österreichischen Meistertitel mit der SLSV-Staffel und mit Platz 54 im WM-Sprint in Lake Placid. Noch durchwachsener ging es weiter, 1989 durfte er zur Heim-WM nach Feistritz, im 20 km-Rennen schaute aber nur der 39. Platz heraus. Seine fünfte Weltmeisterschaft bestritt er 1990 in Minsk, wo der 62. Platz im 10 km-Lauf das nahe Ende der Laufbahn irgendwie ankündigte. National schlug er bei den Staatsmeisterschaften noch einmal zu, er wurde Meister über 20 km und Vizemeister mit der Salzburger Staffel. Das Training in einer »privaten« Gruppe unter Günther Lutter brachte nicht die erhofften Resultate, die operierte Achillessehne spielte auch nicht mit – dann war Schluss, sieben Jahre im Weltcup hatten ihre Spuren hinterlassen. Einmal noch wurde er »rückfällig« und feierte 1995 beim Heim-Weltcup in Bad Gastein ein kurzes Comeback, ehe ihn ein Achillessehnenriss endgültig außer Gefecht setzte. Dann absolvierte Walter Hörl die Trainerausbildung und wurde ein wertvoller Mitarbeiter im BiathlonTeam des ÖSV; er begann 1998 als Trainer der Europacup-Gruppe, war dann Techniker und Betreuer der Damen, wechselte wieder zum Europacup der Herren, übernahm später die Trainingsgruppe II und kristallisierte sich immer mehr als Schießtrainer heraus. In dieser Funktion arbeitet er seit 2008 in der von Alfred Eder geführten »Saalfeldner« Trainingsgruppe. Aktiv war der mittlerweile dreifache Vater noch lange Zeit im PolizeiFünfkampf.

Abb. 127: Walter Hörl

Andreas Janc (SC Radstadt, vorher SV Hohenems) Geb. 1. 2. 1938 Zabrecnica/Slowenien

Abb. 128: Andreas Janc

Geboren wurde der spätere österreichische Langlaufmeister in einem kleinen Dorf in Slowenien, das unweit von Bled an den Ausläufern der Karnischen Alpen liegt. Mit 14 Jahren begann Andreas mit dem Langlauf, einem Sport, der ihn später um die halbe Welt führte. Nach der Übersiedlung nach Vorarlberg fand er rasch Aufnahme in den Landeskader und wurde schnell die Nummer 1 im ÖSV-Team. 1961 wurde er zum ersten Mal österreichischer Meister, 1962 folgte die WM-Premiere, 1964 der olympische Einstand und 1966 die nächste Weltmeisterschaft – bei allen drei Veranstaltungen war die Dominanz der Skandinavier und Russen erdrückend, für die anderen Läufer war es oft deprimierend, mit Riesenrückständen hinterher laufen zu müssen. So war es erklärlich, dass Janc bei diesen drei großen Championaten keine Spitzenplätze erreichte, auch wenn 21. Plätze in 50 km-Rennen durchaus achtbar waren. Dazu kamen Probleme mit dem Knie, die ihn auch während des Besuches der Zollschule in Wien plagten. Das Ende der Karriere schien nahe, da führte der Zufall Regie: Der damalige Sportwart Prof. Fred Rössner führte Janc mit einem Heilpraktiker aus Gosau zusammen, der eine geheimnisvolle Salbe verordnete, Pech soll zum Inhalt gehört haben. Und die Salbe half, das Knie hielt wieder stärkeren Belastungen stand. Janc war zwischenzeitlich Mitglied des SC Radstadt geworden, weil er sich beruflich zur Firma Atomic verändert hatte und hier nach eigener Aussage auch bessere Trainingsbedingungen vorfand – und das machte sich bald bezahlt, er gewann 1967 in Slowenien das Rozic-Memorial, wurde später Zweiter beim Kurikkala-Cup und Vierter beim Deutschland-Schild in Reit im Winkl. 1968 startete er in Grenoble zum dritten Mal bei Olympia. Der 31. Platz über 15 km war gewissermaßen das Aufwärmen für den 50 km-Marathon, der mittlerweile zur Lieblingsstrecke von Janc geworden war. Und hier in Grenoble zeigte er seine Kämpferqualitäten, er lief mit Startnummer eins ein beherztes Rennen, wurde im Gegensatz zu allen Prognosen nur von einem Läufer überholt und belegte den 13. Platz mit weniger als vier Minuten Rückstand auf den norwegischen Olympiasieger Ole Ellefsäter. Janc war damit viertbester Mitteleuropäer, mit Mäntyranta und Martinsen ließ er absolute Weltklasseläufer hinter sich. Das gelang ihm auch ein Jahr später bei den Holmenkollen-Spielen, als er über 50 km den 14. Platz belegte; wenig später bewies er seine Stärke auf den langen Distanzen mit einem dritten Rang bei einem 70 km-Lauf in Eidsvoll in Norwegen. Dazu passte auch der 18. Platz beim noch längeren Vasalauf. Noch einmal startete Janc bei Weltmeisterschaften, in der Hohen Tatra reichte es 1970 zu Platz 28 im 30 km-Lauf. Nach dieser Saison beendete er seine Karriere, in der u.a. 16-mal österreichischer Meister war (10 Titel für Vorarlberg, 6 für Salzburg). Heute lebt der »Anderl« wieder in Vorarlberg und ist immer noch begeisterter Bergsteiger.

Peter Juric (SC Radstadt) Geb. 4. 5. 1958 Radstadt Nicht weit von einander entfernt wuchsen Peter Juric und der um ein Jahr ältere Walter Mayer auf, beide waren begeistert vom Langlauf und gingen auch in späteren Jahren viele gemeinsamen Wege. Peter zeigte sein Talent, das der berühmte Klubkollege Andreas Janc und der Langlauf-Liebhaber Matthäus Steffner bald erkannt hatten und später der Bundesheer-Offizier und Langlauffachmann Dieter Böhm sowie der nach-

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malige Langlauf-Referent Siegfried Quehenberger förderten, schon im Schüleralter. Da gewann er viele Rennen auf Landesebene, 1974 und 1975 holte er sich die ersten österreichischen Jugendtitel, 1978 wurde er Juniorenmeister und feierte Siege in Reit im Winkl, Kiruna und Kastelruth. Das war zugleich die Fahrkarte zu den Weltmeisterschaften der Junioren nach Murau; dort lief der 19-Jährige über 10 km ein glänzendes Rennen und wurde nur knapp geschlagen Vierter und führte auch die Staffel auf Rang 4. In der gleichen Saison durfte er dann auch erstmals bei der WM der »Großen« an den Start, mehr als Platz 42 über 15 km war aber nicht drin. Dafür holte er mit der Staffel des SLSV seinen ersten Staatsmeistertitel, dem bis 1984 noch weitere neun und insgesamt 18 Medaillen folgten, national also eine herausragende Bilanz. Wie ging es international weiter? Sehr holprig. Denn die damalige Trainer-Situation im ÖSV war sehr unbefriedigend, man musste sich sehr schnell auf immer neue Leute und Ideen einstellen – eher Gift im Ausdauersport. Für die Olympischen Spiele 1980 hatten die Langläufer zwar die Qualifikation erbracht, wurden aber nach einem Machtwort des damals auch für den Langlauf zuständigen obersten ÖSV-Sportchefs Baldur Preiml nicht nach Übersee geschickt. Juric (und Mayer) quittierten daraufhin den Dienst in der Nationalmannschaft und betätigten sich umgehend und auch auf Wunsch ihrer Skifirma bei Volksläufen. Beide starteten am 2. März beim Vasalauf, der zum Triumph Mayers wurde. Juric blieb trotz seiner »Rebellion« im Nationalkader, holte 1982 in Brusson seine ersten Weltcup-Punkte und erreichte bei den Weltmeisterschaften in Oslo seine besten Ergebnisse: Platz 26 über 15 und 50 km, Rang 10 mit der Staffel. 1984 durfte er sich in Sarajewo noch seinen olympischen Traum erfüllen, wiewohl die Resultate mit Plätzen knapp über 30 nicht das Gelbe vom Ei waren. Die Fehler der vergangenen Jahre in der Trainingsarbeit mit ständig neuen Betreuern von Lundemo über Honcu bis Tscharkowsky machten sich negativ bemerkbar. Die Heim-Weltmeisterschaften 1985 in Seefeld wurden für den Radstädter schließlich zum Finale der sieben Jahre im ÖSVKader, der 55. Platz im 30 km-Rennen machte ihn nicht wirklich froh und so hörte er mit dem Rennsport auf, gerade einmal 27 Jahre alt. »Es war vielleicht etwas zu früh, denn in der Loipe kann man auch mit 30 und darüber noch starke Leistungen bringen«, sagte Juric einmal später. Er ging vorerst bei Atomic seinem Beruf als Skimacher nach und wurde später Rennsportleiter der Altenmarkter Firma. 2007 verabschiedete er sich vom Skigeschäft und arbeitet seither im Betrieb seiner zweiten Ehefrau Michaela in Bad Ischl. Wenn Zeit bleibt, steigt er aufs Mountainbike und strampelt durch die Natur.

Monika Kaserer (USC Neukirchen) Geb. 11. 5. 1952 Neukirchen

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Während der Schulzeit wurde sie schon Mitglied im örtlichen Skiclub und fand dort in Helmut Nindl ihren ersten Trainer. Nach einer sehr guten Vorstellung in einem Jugendtestrennen auf dem Kitzsteinhorn fand Monika Aufnahme in den Nachwuchskader des ÖSV und sammelte respektable Resultate, so 1968 als Zweite im Slalom des Jugendpokals der Alpenländer und als Salzburger Landesmeisterin ebenfalls im Slalom. Die enormen Fortschritte verhalfen ihr im nächsten Winter zum Einstieg in den Weltcup: Schon im ersten Rennen, am 3. Jänner 1969, in Oberstaufen eroberte sie als Neunte Punkte, nicht einmal 17 Jahre war sie da. Der endgültige Durchbruch gelang ihr, nach abgeschlossener Lehre in einem Sportgeschäft, in der Saison 1971/72: erster Podestplatz kurz vor Weihnachten als Slalom-Dritte in Sestriere und Start bei den

Abb. 129: Peter Juric

Abb. 130: Monika Kaserer

Olympischen Spielen in Sapporo, dort belegte sie den siebenten Platz im Slalom und Rang 4 in der für die WM gewerteten Kombination. Unter dem neuen Damentrainer Heini Messner ging es in der nacholympischen Saison so richtig los. Am 17. Jänner 1973 feierte sie den ersten ihrer insgesamt zehn Weltcupsiege (dazu 16-mal Zweite und 14mal Dritte, insgesamt also 40-mal auf dem Podest), als sie den Slalom in Grindelwald gewann. Speziell von 1973 bis 1975 wurden die Damenrennen vom Salzburger Duell Monika Kaserer gegen Annemarie Prölll geprägt, manchmal via Medien auch mit dem einen oder anderen unfreundlichen Wort. Dennoch sagte Kaserer später: »Am Anfang waren wir vor allem Konkurrentinnen, aber eigentlich nie feindselig. Am Schluss der Karriere waren wir dann gute Freundinnen, auch heute noch.« Freilich war die Monika aus dem Pinzgau fast immer einen Schritt hinter der Annemarie aus dem Pongau. Im Gesamt-Weltcup 1973 und 1974 lag stets die Pongauerin voran, die Pinzgauerin war jeweils Zweite. Immerhin: Seit 1973 steht in Kasereres Trophäensammlung die Medaille als beste Riesentorläuferin des Winters. Bei den Weltmeisterschaften 1974 in St. Moritz jubelte sie über ihre erste Medaille, errungen als Dritte in der Kombination neben achtbaren Resultaten in den übrigen Rennen (4. Abfahrt, 5. Riesentorlauf, 7. Slalom). Auch bei den nächsten Weltmeisterschaften 1978 in Garmisch-Partenkirchen gab es Bronze, dieses Mal im Slalom. Dazwischen waren die Olympischen Spiele 1976 in Innsbruck gelegen, doch ähnlich wie in Sapporo fehlte das Medaillenglück – sie wurde Sechste im Riesentorlauf und Neunte in der Abfahrt. Im Slalom fiel sie aus. Dennoch war sie eine der letzten großen Allrounderinnen, was sich auch in der gesamten Weltcup-Bilanz niedergeschlagen hat: zweimal also Zweite, zweimal Dritte in den Jahren 1976 und 1977, Vierte 1972. Dazu neben der kleinen Kugel sechs Stockerlplätze in den DisziplinenWertungen (je dreimal Zweite und Dritte). Die Saison 1978/79 verlief nicht so recht nach den Vorstellungen von Monika, dennoch waren die Olympischen Spiele 1980 das große Ziel, nach mittelmäßigen internationalen Resultaten und einem zweiten Riesentorlauf-Platz bei den ÖSV-Meisterschaften in Aspang-Mariensee wurde sie nicht ins Team für Lake Placid aufgenommen (teilte damit das sportliche Schicksal des LanglaufDuos Mayer-Juric), die Enttäuschung war entsprechend groß. Sie erklärte ihren sofortigen Rücktritt. So blieb der Riesentorlauf vom 26. Jänner in St. Gervais ihr letztes von 119 Weltcup-Rennen, es war ein 15. Platz im Riesentorlauf gewesen. Nach dem Ende der aktiven Laufbahn machte die vierfache Staatsmeisterin die Skilehrerausbildung, kümmerte sich um Sohn Hans-Peter und werkte die nächsten 17 Jahre in der Skischule Gerlos, ehe sie mit viel Engagement auch einige Jahre als Privatskilehrerin unterwegs war. Auch eine Bandscheibenoperation konnte sie nicht stoppen (»wohl eine Spätfolge des Trainings mit Gewichten«), auch nicht bei ihren Freizeitaktivitäten in der Natur, vom »schönen« Skifahren über Skitouren bis zum Bergwandern. Über eine schöne Auszeichnung durfte sich Monika im Jahr 2003 freuen: Da belegte sie in einem von der Bundeswirtschaftskammer ausgeschriebenen Wettbewerb »Das netteste Lächeln von Österreich« den dritten Platz. Denn mit diesem Lächeln erfreute sie als Angestellte der WasserWunderWelt Krimml zahlreiche Besucher.

Karin Köllerer (SC Kuchl) Geb. 8. 10. 1970 Kuchl Dreikönigstag 1989: Karin Köllerer belegt in ihrem ersten Weltcup-Rennen, dem Riesentorlauf in Schwarzenberg, den 25. Platz und steht am Beginn einer vielversprechenden

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Karriere. Knapp 13 Jahre später, Ende Dezember 2001 gibt die Tennengauerin in Lienz ihren Abschied vom Rennsport bekannt (zuvor hatte sie in Loveland/USA ein Rennen gewonnen und in Copper Mountain als Zehnte die letzten Weltcup-Punkte geholt). Der Grund: Sie ist schwanger und freut sich mit ihrem Freund, dem norwegischen Exweltmeister und nachmaligen Damen-Renndirektor der FIS, Atle Skaardal, auf die neuen Aufgaben als Mutter im neuen Jahr. Sohn Niklas wird geboren, später kommen noch Fredrik und Silvie zur Welt und es wird auch geheiratet. Als Jugendliche wurde Karin Köllerer im Jahr 1987 zweimal Salzburger Landesmeisterin, ehe es dann via Europacup auf der Karriereleiter nach oben ging. Zu ihrem Ruf als Slalomspezialistin kam Karin im Frühjahr 1993, als sie in Lillehammer, Vemdalen und Aare mit den Plätzen 7, 6 und 2 den Durchbruch schaffte und der erste Weltcupsieg in Reichweite lag. Aber es kam anders. Voller Hoffnung startete sie in die Saison 1993/94, verletzte sich aber am 13. Dezember im Riesentorlauf in Veysonnaz schwer und musste nach Kreuz- und Seitenbandriss sowie Meniskusschaden ein Jahr pausieren. Nur mit viel Mühe und den Umweg über den Europacup (Gesamtsiegerin 1995) schaffte sie in der Folge wieder den Anschluss, auch wenn sich die Probleme im Knie fortsetzten. Bei den Weltmeisterschaften 1996 in der Sierra Nevada gab es Platz 9 im Slalom, ein Jahr später in Sestriere kam sie im Riesentorlauf nicht ins Ziel. Erst die Saison 1998/99 brachte dann wieder Resultate in den Top 10 und bei der WM in Vail den sechsten Rang, ehe im Dezember 1999 in Lienz mit Rang 3 der zweite Stockerlplatz eingefahren wurde. Nach den Plätzen 4 in Sestriere und 5 in Park City bot sie beim Heim-Slalom in Flachau eine ihrer besten Leistungen und musste sich nur Janica Kostelic geschlagen geben. Den vierten Podestplatz ihrer Karriere erreichte sie als Dritte in Garmisch, ebenso holte sie ihren vierten österreichischen Meistertitel. Am Ende der Saison 2001 war sie Vierte im Slalom-Weltcup und damit deutlich besser als 1993 (9.) und 2000 (8.). Nicht nach Wunsch war ihre vierte WM in St. Anton verlaufen, wohin sie eigentlich als Nummer 1 im ÖSV-Team angereist war – die Nerven spielten im ersten Lauf nicht mit und so gab es wie in Vail den sechsten Rang. Am Ende des Jahres dann, wie einleitend, der Rücktritt. Insgesamt war es eine sehr gute Laufbahn mit 135 Weltcup-Rennen, freilich ohne Sieg. Die Worte des seinerzeitigen Trainers Matthias Berthold bestätigte Karin immer wieder: »Technisch und körperlich hat sie das Potenzial zur Nummer 1 im Slalom, sie kann es im Rennen aber nicht ganz umsetzen.« Dennoch ist Karin Köllerer-Skaardal, mit Familie nunmehr in Oberalm zu Hause, zufrieden. War sie früher auch Turnerin und begeisterte Hobby-Leichtathletin (fünf Starts beim Jedermann-Zehnkampf), so haben sich die Aufgaben verändert. Die Familie steht an erster Stelle, der Skisport kommt danach, sie ist ihm treu geblieben und hat die Prüfung zum Technischen Delegierten abgelegt. Die Medien versteht sie mittlerweile auch besser, hat sie doch die Journalisten-Ausbildung an der Universität Salzburg absolviert.

Willi Köstinger senior (WSV Dorfgastein) Geb. 30. 4. 1914 Kammern Gest. 15. 9. 1975 Dorfgastein

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Der gelernte Installateur zeigte schon in jungen Jahren großes Interesse am Skisport, der damals ja im Zeichen der Allrounder stand, man musste ein ebenso guter Alpiner wie Springer und Langläufer sein, um in dieser Ära in Wettkämpfen vorne dabei sein zu können. Besonders der Langlauf hatte es ihm angetan. 1933 feierte er auf dem Wie-

Abb. 131: Karin Köllerer

Abb. 132: Willi Köstinger senior (rechts) mit Sepp Bradl

ner Kobenzl einen viel beachteten Doppelsieg: Erster im Springen, Zweiter im Langlauf, damit Erster in der Kombination. So richtig aufmerksam auf sich machte er erstmals 1935, als er ungarischer Meister in der Dreierkombination wurde. 1936 holte er sich erstmals die Salzburger Landesmeisterschaft und wurde für die Olympischen Spiele nominiert. Als bester Österreicher belegte er in Garmisch-Partenkirchen den 15. Platz in der Nordischen Kombination, damit war er der siebentbeste Mitteleuropäer in dem von den Skandinaviern beherrschten Wettkampf. In den folgenden Jahren gehörte er weiter zu den stärksten Athleten in der Dreier- und Viererkombination. 1938 wurde er erneut Salzburger Landesmeister und holte sich in Aflenz auch den österreichischen Meistertitel. Durch den »Anschluss« Österreichs ans Großdeutsche Reich änderten sich auch für den längst im Gasteiner Tal tätigen Köstinger die Wettkampfmöglichkeiten. Da ging es z.B. 1939 zu den deutschen Polizeimeisterschaften nach Kitzbühel: Köstinger fuhr gleich mit vier ersten Plätzen wieder nach Hause, er gewann den Abfahrtslauf, den Langlauf, die Kombination und stand in der siegreichen Mannschaft des 25 km-Patrouillenlaufes. 1941 wurde er erneut Salzburger Landesmeister, ehe der Kriegsdienst die Starts drastisch reduzierte. Mittlerweile in Norwegen an der Front, konnte er 1942 einige Wettkämpfe im skandinavischen Raum gewinnen. Dann ging es erst nach Kriegsende weiter, wobei er auf lokaler Ebene noch etliche Bewerbe für sich entscheiden konnte. Als Vater von vier Söhnen entschied er sich dann für die Familie und auch wieder für seinen angestammten Beruf als Installateur. Daneben intiierte er 1953/54 mit einem Motor des jungen Zimmermeisters Rudolf Egger einen ersten selbst gebauten Schlepplift für den WSV, mit dessen Aufbau er stark beschäftigt war; in seiner Zeit als Obmann wurden zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Von den Söhnen traten zwei mit Erfolg in die sportlichen Fußstapfen des Vaters: Willi junior als Kombinierer (siehe dort) und der alpin »ausgerichtete« Manfred, der einige Zeit im ÖSV-Kader (u.a. neben Molterer, Oberaigner, Schranz, Stiegler, Hinterseer) war und sich u.a. mit dem Titel eines akademischen Skiweltmeisters in der Abfahrt (1960 Chamonix) schmücken konnte.

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Willi Köstinger junior (WSV Dorfgastein) Geb. 14. 12. 1940 Innsbruck Auf Schneeschanzen, gebaut mit den Schweitzer-Buben aus Salzburg, begann der frühere alpine Läufer seine nordische Laufbahn, natürlich auch stark gefördert vom Vater – da war ja die Liebe zur Kombination geradezu in die Wiege gelegt worden. 1959 errang Jung-Willi die ersten österreichischen Meistertitel in der Jugend II in Langlauf und Kombination, bei den Junioren war er Bester in Langlauf und Spezialspringen. Ein Jahr später wurde er erneut ÖSV-Juniorenmeister im Springen (Fünfter in der allgemeinen Klasse punktgleich mit Walter Habersatter), dennoch deutete alles in Richtung Zweikampf Schanze-Loipe. Sein springerisches Können zeigte er 1961 bei der WM-Probe in Zakopane als Dritter und als Sieger am Feldberg sowie als Vierter der Staatsmeisterschaften hinter seinen drei Salzburger Teamgefährten Otto Leodolter, Walter Habersatter und Peter Müller. Ein Jahr später war der 21-jährige Gasteiner, Installateur wie der Vater, die Sensation bei den Weltmeisterschaften: Nach dem Springen lag er auf Medaillenkurs und trotz guter Leistung in der Loipe reichte es dann nicht zu Edelmetall, allerdings war der sechste Platz aller Ehren wert, damit war er hinter drei Norwegern und zwei Russen bester Mitteleuropäer – diese Auszeichnung war damals angesichts der meist drückenden Überlegenheit der Athleten aus den skandinavischen Ländern und aus der UdSSR Einiges wert. Mit Siegen in Harrachov und im norwegischen Rana sowie den Rängen 6 bei der olympischen Generalprobe und am Holmenkollen unterstrich er im folgenden Winter seine Zugehörigkeit zur absoluten Weltklasse. Nächster Höhepunkt waren die Olympischen Spiele 1964. Beim Wettkampf in Seefeld, der neuen Heimat, belegte der Salzburger den zehnten Platz, damit war er viertbester Mitteleuropäer und landete unmittelbar vor dem Norweger Björn Wirkola, der in der Folge einer der besten Spezialspringer der Welt wurde. Nach gutem Springen war mit der 18. Laufzeit nicht mehr drin, dennoch hatte man sich ein bisschen mehr erwartet. Der nacholympische Winter gehörte eher der Gründung der künftigen beruflichen Existenz: Mit Ehefrau Christa wurde das Hotel Charlotte in Seefeld aufgebaut, später folgte noch das Tiroler Wirtshaus am Geigenbichl. Noch einmal wollte er international groß auftreten, vielleicht auch, um Seefeld vergessen zu machen. So stand die WM 1966 in Oslo bevor; nach Erfolgen mit dem ÖSV-Team beim Berauer-Cup in Feldkirchen (dank des starken Salzburger Juniors Johann Grander, der ein Jahr später seine vielversprechende Laufbahn nach einem schweren Arbeitsunfall beenden musste) und dem dritten Rang im Einzelklassement ging es mit viel Optimismus nach Oslo. Dort baute er auf der Schanze einen schweren Sturz und konnte zum Langlauf nicht mehr antreten. Damit zog Köstinger einen Schlussstrich nach international achtbaren Resultaten und national überragenden Leistungen (Staatsmeister 1961, 1962, 1963, 1966, Vizemeister 1965, acht Landesmeistertitel zwischen 1961 und 1966 in Kombination, Springen und Langlauf). Fortan hatten Familie mit zwei Töchtern und Hotel den Vorrang, auch der Sport blieb weiter ein Thema. Bei den Langlaufrennen der Olympischen Spiele 1976 und der WM 1985 in Seefeld war er Streckenchef, 1976 sprach er auch den Olympischen Eid der Funktionäre. Noch heute ist Willi Köstinger einmal im Jahr Gastgeber der nordischen Familie vergangener Tage.

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Abb. 133: Willi Köstinger junior

Abb. 134: Heidi Krings

Heidi Krings (SC Obertauern) Geb. 30. 3. 1983 Radstadt Die prächtigen Hänge in Obertauern waren auch für Heidi die ideale Arena, sehr früh mit dem Skisport und dann recht schnell mit dem Snowboarden zu beginnen. Schon mit 15 Jahren absolvierte sie die ersten internationalen Rennen und stand in Hermagor und Haus als Dritte sogar schon auf dem Podest. Mit 16 Jahren debütierte sie im Weltcup auf dem Kitzsteinhorn, ein paar Monate später feierte sie den ersten großen Erfolg, als sie bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Berchtesgaden die Silbermedaille im Parallel-Riesentorlauf eroberte. Ein Jahr später wurde sie bei den Junioren-Weltmeisterschaften auf dem Nassfeld in Kärnten gleich zweimal versilbert, nämlich in beiden Parallel-Rennen. Und noch ein Jahr später, 2002, gab es nach dreimal Silber endlich Gold beim Weltchampionat der Junioren: Sie gewann in Rovaniemi am Polarkreis den Parallel-Riesentorlauf. Sie siegte im Europacup und war zu dieser Zeit bereits Stammgast im Weltcup, der erste Podestplatz war überfällig und wurde dann in Sapporo registriert – Zweite im Parallel-Slalom. Den Weltcup in dieser Disziplin beendete sie als ausgezeichnete Fünfte, in der Gesamtwertung landete sie an siebenter Stelle. Ein Jahr später gab es die Plätze 4 (Parallel) und 8 (Gesamt). In diesem Jahr feierte sie in Serre Chevalier auch ihren einzigen Sieg im Weltcup (dazu gab es elf Podiumsplätze). Freilich brachte dieses Jahr nicht nur Positives, es kam auch zu einer schweren Verletzung, nämlich zu einem Kreuzbandriss; Blessuren begleiteten die Laufbahn von Heidi im Übrigen mit einer Regelmäßigkeit, die man sich nicht wünscht. Das mag auch ein Grund gewesen sein, dass es bei den großen Ereignissen nicht so recht geklappt hat: 2003 am Kreischberg und 2007 in Arosa gab es neunte Plätze in den parallelen Rennen, 2006 bei Olympia in Turin/Bardonecchia reichte es nur zu Platz 10. Ihren letzten Stockerlplatz holte sie im Winter 2005/06 als Zweite in Le Relais, danach war Top 10 das Maximum: 2006/07 sechsmal, 2007/08 zweimal, 2008/09 einmal. Nach Ende dieser Saison, in der sie an Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall litt, sagte sie »Servus«, nach einer Karriere voller Höhepunkte, nach insgesamt gut 130 Rennen (ein Sieg, 11 Podestplätze) im Weltcup: »Ich wollte nicht riskieren, dass das mit der Bandscheibe noch schlimmer

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wird und ich operiert werden muss, nicht zuletzt die Schmerzen haben zu meinem Entschluss geführt.« Das Nachholen der Matura und die Ausbildung im Bereich Tourismus standen anschließend anstelle des Sportes (»Es war ein genialer Lebensabschnitt, in dem ich viel gelernt habe.«) im Vordergrund, denn eines Tages sollen die familiären Gastronomiebetriebe in Obertauern die Hauptrolle spielen.

Ernst Kröll (SK Saalfelden) Geb. 8. 11. 1948 Saalfelden

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Ernst Kröll wurde in einem Skiklub groß, der viele bekannte AthletenInnen hervorbrachte, speziell im nordischen Bereich. Das Talent machte anfangs rasche Fortschritte und konnte neben der Ausbildung zum Elektriker die ersten Erfolge feiern, wobei er kombinierte und auf den schmalen Langlauflatten zu den besten Jugendlichen des Landes zählte. Bei den ÖSV-Meisterschaften der Jugend I im olympischen Jahr 1964 holte er Platz 2 in der nordischen Kombination, ein Jahr darauf landete er in der Jugend II hinter seinen Salzburger Landsleuten Öhlböck und Schernthaner auf Rang 3. Dann wechselte der junge Mann das Metier und setzte ganz auf das Spezialspringen, hier lag das größte Potenzial. 1966 belegte er Platz 4 bei den ÖSV-Juniorenmeisterschaften und gemeinsam mit den Schwarzacher Brüdern Walter und Erich Schwabl gewann er in Ponte di Legno den wertvollen Kongsbergcup der Juniorenspringer. Im folgenden Winter stand Kröll bei nationalen Bewerben in Bad Hofgastein und Semmering auf dem Podest und wurde in der Folge von ÖSV-Trainer Sepp Bradl in den Nationalkader geholt. Die Leistungskurve zeigte steil nach oben und brachte einen sehr erfolgreichen Winter 1967/68: Bei den erstmals ausgetragenen Europameisterschaften der Junioren in Les Rousses eroberte er die Bronzemedaille hinter dem Norweger Kongsgaard und dem Schweden Hedberg und reiste von dort direkt zu den Olympischen Spielen nach Grenoble, wo er allerdings über die Rolle des Ersatzmannes nicht hinaus kam; er belegte in der Vierschanzen-Tournee als Debütant den 20. Platz (12. in Innsbruck) und wurde Fünfter der Finnland-Tournee (3. in Kuopio), wurde Elfter im Skifliegen in Planica, siegte in Schönwald und im Kongsbergcup und erreichte dritte Plätze in St. Moritz und Maribor – und das alles mit gerade einmal 19 Jahren. Auch der folgende Winter konnte sich sehen lassen. Bei den österreichischen Meisterschaften 1969 in Schwarzach wurde er Staatsmeister vor den höher eingeschätzten Schuster, Lichtenegger und Golser, er steigerte sich beim Skifliegen in Planica auf 149 m, beendete die Vierschanzen-Tournee auf dem 24. Platz und landete bei der WM-Vorprobe in Strbske Pleso (Hohe Tatra) hinter Olympiasieger Jiri Raska an sensationeller zweiter Stelle. Und das Hauptziel 1970 war eben diese WM. Auf der Großschanze segelte der Saalfeldner dann nur hauchdünn an einer Medaille vorbei und wurde Vierter; seine 95 und 99,5 m hätten sich eine etwas bessere Benotung – auf Bronze fehlten nur 2,2 Punkte – verdient, das haben auch viele der 120.000 Zuschauer (!) so gesehen; auf der Normalschanze war der 17. Platz als bester Österreicher nur ein schwacher Trost, im erstmals ausgetragenen Mannschaftsspringen als Rahmen- und Testbewerb belegte er mit dem Team den 11. Rang. Bei den ÖSV-Meisterschaften erreichte er in dieser Saison den zweiten Platz, ebenso ein Jahr später. Die sportliche Karriere war zu diesem Zeitpunkt aber ohnehin in den Hintergrund geraten, denn ein schwerer Unfall beim alpinen Skifahren mit zwei gebrochenen Wirbeln stoppte den Tatendrang. Dennoch raffte sich Kröll noch einmal auf, um sich eventuell den olympischen Traum zu erfüllen – Sapporo 1972 rief. Interne Reibereien

Abb. 135: Ernst Kröll

ließen den Traum platzen. Kröll erinnert sich: »Ich hatte Qualifikationsspringen um Qualifikationsspringen zu absolvieren, bis ich irgendwann nicht mehr dabei war.« Zum Ausklang war er dann noch bei einer Premiere dabei, bei der ersten WM im Skifliegen in Planica, Platz 34 war mehr eine Episode, auch eine kurze Betreuertätigkeit wenig später im ÖSV. Der Beruf hatte längst den Sport in den Hintergrund gedrängt. Nach Abendmatura und ersten Jahren bei der Polizei war Kröll 1971 zur Gendarmerie gewechselt, die fortan sein Leben prägte. Über den Posten Saalfelden und das Bezirkskommando Zell am See ging es nach Salzburg, von dort für zehn Jahre zum Einsatzkommando Cobra mit u.a. Personenschutz für den damaligen Bundeskanzler Vranitzky, ehe die Heimkehr nach Salzburg mit der Bestellung zum Landesgendarmeriekommandanten im Juli 1995 erfolgte. Seit der Zusammenführung von Polizei und Gendarmerie im Jahr 2005 ist er Salzburger Polizeikommandant im Rang eines Generalmajors, dem Sport stets verbunden, einerseits bis 2011 als Vizepräsident im SLSV und als Befürworter der Ausbildung von Spitzensportlern zu Polizeibeamten in Großgmain.

Matthias Lanzinger (Union Abtenau) Geb. 9. 12. 1980 Abtenau

Abb. 136: Matthias Lanzinger

Den Namen Matthias Lanzinger wird man immer mit einem der schlimmsten Unfälle im Skirennsport in Erinnerung behalten. Am 2. März 2008 war das norwegische Kvitfjell Schauplatz des Dramas um den Abtenauer. Während im Ziel sein Freund und Zimmerkollege Georg Streitberger mit der Bestzeit im Super-G auf den Rest des Feldes wartete (und das Rennen schließlich vor Miller und Cuche gewann), ging Lanzinger mit Startnummer 30 ins Rennen. Zwischenzeitlich lag er auf Kurs Top 10, bei der zweiten Zwischenzeit 0,38 Sekunden hinter Streitberger, als es ihm im Zielschuss die Skier verschlug und ein schwerer Sturz die Folge war. Die nachfolgenden Bilder gingen um die Welt: der extrem lange dauernde, amateurhaft wirkende Abtransport, erst per Akja, dann mit einem Hubschrauber, erst ins Krankenhaus Lillehammer, dann in die Universitätsklinik

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Oslo. Nach dem offenen Dreh- und Trümmerbruch im linken Unterschenkel wurde neun Stunden lang operiert, weil Gefässe stark betroffen waren, tags darauf ein zweites Mal und weil plötzlich akute Lebensgefahr bestand, wurde am Tag drei nach dem Unfall die dramatische Entscheidung getroffen: »Wir müssen das Bein amputieren.« Der aus Salzburg eingeflogene Spezialist Dr. Thomas Hölzenbein erläuterte den Schritt: »Angesichts der durchtrennten Unterschenkelarterien war keine Durchblutung gegeben, toxische Substanzen führten zu hohem Fieber und Kreislaufversagen, der Zeitfaktor zwang zum Eingriff.« Nach dem Erwachen aus dem künstlichen Koma zeigte sich Matthias, an der Seite seiner Lebensgefährtin Eva, gefasst: »Es gibt etwas Höheres, das uns Pannen vorgibt, die wir bewältigen müssen, auch ich werde dieses Schicksal annehmen und wieder ein normales Leben führen.« Mit dieser Einstellung ist Lanzinger seither ein Vorbild für alle, die ähnliche Schicksale erleiden. Er selbst war in der Rehabilitation ein Musterpatient, machte genau 30 Tage nach dem Unfall die ersten Gehversuche mit der Prothese, half später kräftig mit beim Bau seines Hauses in der Stadt Salzburg, fährt wieder Motorrad, betreibt ein Studium an der Wirtschafts-Uni Seekirchen und erlebte einen seiner schönsten und emotionalsten Tage am 22. Jänner 2009: Er fuhr auf Skiern die Streif in Kitzbühel hinunter, 326 Tage nach dem Unfall, der sein Leben veränderte. Oder doch nicht veränderte? »Ich habe mich nie ganz durch das Skifahren definiert, Sport ist ohnehin ein Job mit Ablaufdatum«, sagt er dazu. Dass er seinen Freund Georg Streitberger noch immer bedauert, weil sich dieser am Ende des Unglücksrennens über seinen Sieg nicht entsprechend freuen konnte, spricht für den Charakter von Matthias. Zweieinhalb Jahre nach dem Unfall bekam Lanzinger von der Gesundheitsbehörde Norwegens das Recht auf Schadenersatz zugesprochen, weil es »Versäumnisse bei der Erbringung einer Hilfeleistung« gegeben hat. Die Karriere war trotz des brutalen Endes gar keine so kurze für Lanzinger. Unter der Obhut von »Charly« Putz reifte er, der seit einem Rennen auf dem Karkogel ein Autogramm seines Vorbildes Rudi Nierlich besitzt, in sehr jungen Jahren zu einem versierten Läufer heran, der ab 1995 in der Salzburger Nachwuchsszene Titel einheimste, 1997 österreichischer Meister im Slalom der Jugend I wurde, 1999 Platz 3 in der Kombination der ÖSV-Meisterschaft der allgemeinen Klasse belegte und im Jahr 2000 groß auftrumpfte, als er in Quebec bei den Junioren-Weltmeisterschaften Gold in der Kombination und Silber im Slalom holte. 2001 wurde er Staatsmeister in der Kombination und wiederholte das ein Jahr später, 2004 sicherte er sich im Europacup den Gesamtsieg und Platz 2 im Super-G, seiner künftigen Lieblingsdisziplin. In Lake Louise gab er Ende des Jahres sein Weltcup-Debüt mit einem 12. Rang im Super-G, ein Jahr später eroberte er in Beaver Creek seinen ersten (und einzigen) Podestplatz als Dritter im Super-G. 2006 wurde der in Rif stationierte Sportsoldat Lanzinger Militärweltmeister im Riesentorlauf. 2007 kämpfte er an der Nebenfront Europacup erneut sehr erfolgreich: Dritter in der Gesamtwertung, Zweiter im Riesentorlauf. Der später verhängnisvolle Winter begann mit einem zehnten Platz im Riesentorlauf in Sölden – das 40. WeltcupRennen am 2. März 2008 sollte dann sein letztes sein.

Otto Leodolter (SC Zell am See, SC Bad Gastein) Geb. 18. 3. 1936 Mariazell

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Otto Leodolter, Österreichs erster Medaillengewinner in einer nordischen Disziplin (Bronze im Springen 1960), war bass erstaunt, als er eine Einladung zu den Holmenkollen-Spielen 1999 nach Oslo erhielt. Mit seiner Frau reiste er in Norwegens Hauptstadt

Abb. 137: Otto Leodolter

und war dort u.a. Gast von König Harald. Der Grund wurde ihm an Ort und Stelle genannt: 40 Jahre zuvor, im März 1959, hatte Leodolter am Holmenkollen vor weit über 100.000 Zuschauern einen Schanzenrekord gesprungen – als Mann aus dem damals von den Skandinaviern eher belächelten Mitteleuropa. Die 71,5 m hielten 13 Jahre. Der Wettkampf damals bleibt dem vierfachen Staatsmeister (1958, 1959, 1961, 1962) in ewiger Erinnerung: Am Start waren 300 (!) Springer. Es wurden keine Namen aufgerufen, nur die Startnummer. Leodolter trug die Nummer 126 – und wurde nach dem Rekord umjubelt wie ein Einheimischer. Im gleichen Jahr segelte er am Kulm auf die Rekordweite von 129 m, später in Oberstdorf auf 138 m. In der Vierschanzen-Tournee hatte er bis dahin zwei sechste Plätze zu Buche stehen. Das olympische Springen 1960 in Squaw Valley wurde – nach Rang 3 in der Tournee – zum nächsten Höhepunkt: Er wurde Dritter hinter Recknagel und Halonen; nach dem ersten Durchgang lag er auf Platz 6, dank der zweitbesten Stilnote in der zweiten Serie sprang er noch aufs Stockerl und holte die Bronzemedaille, auf die er noch heute besonders stolz ist, »weil es die erste eines Österreichers im nordischen Skisport war.« Stichwort Stockerl: Zwischen 1957 (Zell am See) und 1961 (Oberstdorf) hat es Leodolter in zehn Ländern gut 60-mal bestiegen. Zu dieser Zeit war das Bradl-Team mit Leodolter, Müller, Steinegger, Egger, Habersatter, Plank und Co. eines der stärksten der Welt. Die Haltung war das Markenzeichen Leodolters, der neben seinem Beruf als Kfz-Mechanikermeister ständig am Stil arbeitete. Als Jugendlicher war er durch die Luft »gerudert«, was ihn nicht hinderte, 1955 und 1956 ÖSV-Juniorenmeister (einmal sogar in der nordischen Kombination) zu werden, dann kam die Vorhalte und schließlich der Fischstil mit angelegten Händen an den Nähten der Hose, die seinerzeit eine Keilhose war. Die beiden übrigen olympischen Abenteuer blieben unbelohnt: 1956 belegte er in Cortina den 30. Platz, wobei viel Substanz verloren ging, weil das Team aus Kostengründen in Lienz wohnte und täglich in den Olympiaort fahren musste. 1964 wurde er, lange nach seinem offiziellen Rücktritt, für Innsbruck reaktiviert, mehr als Rang 17 war nicht drin. 1961 wurde er TourneeZweiter nach drei Podestplätzen und siegte bei den berühmten finnischen Skispielen in Lahti (ein Jahr später erneut). Die WM 1962 in Zakopane brachte nicht die gewünschten Leistungen und die Plätze (15., 16.), womit das Resultat von 1958 (12.) nicht ganz erreicht wurde. Nach Innsbruck 1964 war endgültig Schluss, Leodolter ging seinem an-

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gestammten Beruf nach und widmete sich in den nächsten Jahren der größer werdenden Familie; Sohn Otto junior wurde später ein sehr guter Langläufer mit Bronze bei der Universiade und Landesmeistertiteln. Kurios erscheinen heute Begebenheiten, die für Leodolter und Kollegen damals fast üblich waren. So mussten sich Otto und Kollege Willi Egger ab und an ein paar Ski teilen. Nach dem Sprung musste rasch die Bindung ummontiert werden, dann konnte der andere springen. Als Egger eines Tages bei einem Sprung den Ski beschädigte, war Leodolter nur mehr Zuschauer. Für den Gewinn einer österreichischen Meisterschaft gab es eine postkartengroße Urkunde. Begehrt war damals die Teilnahme an einem sommerlichen Springen im Londoner WembleyStadion: Anlauf auf Eis, Aufsprung auf Gras, Auslauf im Strohhaufen. Nach Zell am See waren Salzburg, St. Pölten und Ried die nächsten beruflichen Stationen als Betriebsleiter in einem deutschen Autokonzern. Nach der Pensionierung hatte Leodolter endlich ausreichend Zeit für sein großes Hobby Segelfliegen. Das Flugzeug, eine ASW 20 mit 17 m Spannweite, trug ihn bei seinem weitesten Flug in achteinhalb Stunden über nicht weniger als 770 km. In der Luft hatte er sich ja schon vorher stets sehr wohlgefühlt. Für seine fliegerischen Leistungen hat er alle »diamantenen« Nadeln, die der Aeroclub zu vergeben hat, erhalten. Er hat sie schneller gehabt als das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich – dieses bekam er 1996 – für seine Medaille von 1960.

Käthe Lettner (SC Salzburg) Geb. 13. 12. 1906 Bad Ischl Gest. 21. 1. 1982 Salzburg

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Vater Rudolf war die treibende Kraft hinter den ersten skisportlichen Schritten der Kinder, die schon bald ihre ersten Touren machten. Besonders geschickt stellte sich dabei Tochter Käthe an, die auch körperlich die besten Voraussetzungen mitbrachte. Als der Frauenskilauf aus dem Dornröschenschlaf erwachte und Anerkennung erfuhr, war Käthe sehr schnell an der Spitze. So belegte sie 1928 bei den ersten österreichischen Damenmeisterschaften in Steinhaus am Semmering den zweiten Platz hinter der Tirolerin Inge Lantschner. 1930 wurde sie in Saalfelden zum ersten Mal Salzburger Landesmeisterin – zu dieser Zeit nutzte Käthe bereits eine Erfindung ihres Vaters, die später für Furore sorgte und im Skibau eine ganz entscheidende Wende herbeiführte: Es handelte sich um die Stahlkante, die zuvor niemand kannte (siehe auch Beitrag über den Erfinder Rudolf Lettner an anderer Stelle dieses Buches). Käthe, zwischenzeitlich in Hallein zu Hause, räumte nach Siegen in Saalbach 1931 und Kitzbühel 1931 sowie Podestplätzen im Kandahar-Rennen in der Folge vor allem bei den Meisterschaften in den anderen Bundesländern ab; damals war es üblich, dass diese Titelkämpfe offen ausgeschrieben waren. So gewann sie die Vorarlberger und Tiroler sowie die Kärntner und die Wiener Meisterschaft, in den Jahren 1932 und 1935 erneut die Salzburger Meisterschaft. Bei den österreichischen Meisterschaften, stets als Kombination ausgeschrieben, belegte sie 1932 den dritten und 1935 den zweiten Rang. Ihren ersten großen internationalen Einsatz hatte sie 1931 bei den FIS-Rennen in Mürren in der Schweiz, wo sie wie ein Jahr später in Cortina d’Ampezzo aber nur im Mittelfeld landete. 1933 lief es in Innsbruck schon wesentlich besser, Käthe hatte ihre besten Resultate als 13. in Slalom und Kombination, zwei Jahre später gab es in Mürren als bestes Ergebnis den 17. Platz in der Abfahrt – die FIS-Rennen wurden später als WM-Bewerbe anerkannt. 1932 und 1933 durfte sich Käthe Lettner mit ihren TeamgefährtenInnen über den ersten Platz in dem damals

Abb. 138: Käthe Lettner

gewerteten Länderklassement freuen. International zu erwähnen sind aus den Jahren 1933 und 1934 der überraschende Doppelsieg bei den deutschen Meisterschaften in Garmisch-Partenkirchen (Slalom und Kombination), der Sieg im Ernst Fraser-Rennen in St. Anton und ausgezeichnete Plätze in Grindelwald. Den olympischen Traum erfüllte sich Käthe Lettner 1936 in Garmisch-Partenkirchen: Sie belegte in der Kombination den 20. Platz; Abfahrt und Slalom wurden als WM-Rennen der FIS gewertet. In der Abfahrt belegte Käthe den 23. Platz (bei einer Fahrzeit von etwas mehr als 7 Minuten), im Slalom Rang 16. Im gleichen Jahr gewann sie das Gosau-Gletscher-Rennen auf dem Dachstein. Nach Ende der Laufbahn standen Familie und Sportgeschäft in Hallein im Mittelpunkt. Käthe Lettner durfte für sich in Anspruch nehmen, Salzburgs erste weibliche Teilnehmerin an Olympischen Spielen gewesen zu sein.

Alexander Maier (USC Flachau) Geb. 16. 7. 1974 Altenmarkt Wie der um eineinhalb Jahre ältere Hermann wollte auch Alexander zum alpinen Skisport, er schaffte den Sprung in einen der Nachwuchskader aber nicht und landete dank einiger Freunde bei den Snowboardern. Das war vorerst einmal Spaß pur ohne Gedanken in Richtung Leistungssport. Vor allem auch deshalb, weil er seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann unbedingt abschließen wollte. Das geschah auch und erst im »reifen« Alter von deutlich mehr als 20 Jahren fand er Aufnahme im ÖSVKader und erhielt seine ersten Einsätze an der Nebenfront. So richtig ernst nahm Alexander seinen Sport erst zu Beginn des Winters 1999, ab da durfte man ihn als Profi bezeichnen. Sein Debüt im Weltcup gab er am 4. Dezember auf dem Kitzsteinhorn, im Laufe der nächsten neun Jahre folgten insgesamt 167 Rennen im Weltcup. Nach der Aufnahme in die A-Mannschaft zeigte der Flachauer auf Anhieb starke Leistungen; im November 2000 stand er in Tignes als Dritter erstmals auf dem Podest, wenige Wochen später feierte er seinen ersten Sieg (am Geburtstag von Vater Hermann

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Abb. 139: Alexander Maier

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senior) – und das gleich bei der olympischen Generalprobe in Park City. Dort war er im Parallel-Riesentorlauf allen Gegnern überlegen, auch wenn er zu dieser Zeit auch die Crossbewerbe bestritt und somit ein Allrounder war. Im finnischen Ruka folgte wenig später der zweite Sieg (am Geburtstag von Mutter Gertraud), den Weltcup in der Crosswertung beendete er an dritter Stelle. Erfolgreich gestaltete er auch seinen ersten Auftritt bei einer Weltmeisterschaft: In Madonna di Campiglio eroberte er die Bronzemedaille im Cross. In dieser so erfolgreichen Saison wurde er noch zum »Rookie of the year« (Aufsteiger der Saison) gewählt und er holte sich auch seinen ersten (und einzigen) österreichischen Meistertitel. Mit seinem dritten Weltcupsieg in Arosa zu Beginn des Winters 2001/02 unterstrich er seine olympischen Ambitionen, doch in Salt Lake City wollte es einfach nicht klappen – der zehnte Platz im Parallel-Riesentorlauf war eine herbe Enttäuschung; die vorherige Blinddarmentzündung und ein gebrochener Mittelhandknochen wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. Immerhin beendete er den Weltcup im Vorderfeld und hatte dann in den Jahren 2003 und 2004 als jeweils Fünfter in der Gesamtwertung seine besten Resultate. Im Jänner 2004 war ein dritter Rang in Arosa der letzte seiner neun Podiumsplätze. Die Weltmeisterschaften brachten zu dieser Zeit auch nicht die erhofften Ergebnisse, Plätze zwischen 11 und 34 konnten nicht zufriedenstellen. Nach der Saison 2005/06 mit nur drei Platzierungen in den Top 10 verabschiedete sich Maier II, wie man ihn nicht selten nannte, vom Boardercross und setzte ganz auf die Parallelrennen. Das machte sich auch gleich positiv bemerkbar, im Winter 2006/07 landete er viermal in den ersten 10 und kratzte in Sungwoo in Korea als Vierter am Podest. Im Weltcup gab es Rang 12 in der Spezialwertung, die beste Ausbeute seit fünf Jahren. Dennoch zeichnete sich ab, dass der Spätstarter die Karriere so langsam ausklingen lassen wollte, mit 32, 33 Jahren ist man bei den Snowboardern ja ein echter »Oldie«. Alexander hängte noch den Winter 2007/08 an, kam über zwei 13. Plätze in Landgraaf und La Molina nicht hinaus und sagte am Ende der Saison »Ser-

vus«. Zu diesem Zeitpunkt war der Hochzeitstermin mit seiner Freundin Mona Opelz schon fixiert. Sie sind mittlerweile glückliche Eltern und der Weltcup-Athlet a.D. hat längst den Trainerschein in der Tasche.

Markus Maier (SC Salzburg) Geb. 27. 6. 1911 Salzburg Gest. 2. 1. 2010 Salzburg

Abb. 140: Markus Maier

Er war schon weit über 80, als er die zu den Klassikern zählende Skitour auf den Kloben im Glocknergebiet mit der 7 km langen Abfahrt ins Käfertal so forsch absolvierte wie sechs Jahrzehnte zuvor, und er war schon deutlich über 90, als er sich mit den alpinen Skiern über die Hänge in Saalbach und Hinterglemm schwang: Salzburgs »dienstältester« Skisportler Markus Maier. Noch immer ist er der einzige Stadt-Salzburger, der an Olympischen Skiwettkämpfen teilgenommen hat. Das war 1936 in Garmisch-Partenkirchen, als er in der Nordischen Kombination den 25. Platz belegte. Dreimal startete er bei nordischen Weltmeisterschaften, 1933 belegte er in Innsbruck den 9., 1934 in Solleftea in Schweden den 25. Platz ebenfalls in der Kombination, 1935 in der Hohen Tatra den 49. Rang im Langlauf. Die Faszination des Skilaufes hatte Markus, den sie alle »Moarle« riefen, schon als Kind gepackt. Diese Faszination ging von der k.u.k.-Skiwerkstätte in Salzburg aus, wo der Werkmeister die Buben um Markus mit abgebrochenen Vorderteilen von Skiern versorgte. Selbst ein Beinbruch mit 12 Jahren beim Springen auf dem Plainberg – seit damals war das rechte Bein um zwei Zentimeter kürzer – konnte die Begeisterung nicht stoppen. Die Vorbilder Otto und Siegfried Amanshauser sowie Willy Schweitzer, mit dessen BMW-Beiwagenmaschine in späteren Jahren so manche Tour über die noch nicht eröffnete Trasse der Glocknerstrasse angefahren wurde, taten ein Übriges, ebenso Peter Radacher, der ihm später zahlreiche wertvolle Tipps gab. Mit 15 gab es den ersten Sieg beim Springen auf der Paschkoff-Wiese auf dem Mönchsberg, mit 18 war er alpin so stark, dass er den Abfahrtslauf vom Hirtenboden über Embach nach Lend in gut zehn Minuten gewinnen konnte. 1931 feierte er beim Langlauf in Schlad­ming einen viel beachteten Sieg, bei den Salzburger Landesmeisterschaften 1932 in Bad Gastein gewann er ebenfalls in der Loipe. Zu dieser Zeit betrieb er schon eine eigene Skimacherei (die Rennskier baute er ohnehin für sich) und eröffnete das eigene, bis vor wenigen Jahren geführte Sportgeschäft in der Rainerstrasse in der Landeshauptstadt. 1934 schrieb er ein kleines Kapitel heimischer Skisportgeschichte: Gemeinsam mit Eduard Galeitner startete er als erster Salzburger bei den HolmenkollenSpielen in Oslo, mit Platz 50 im 18 km-Langlauf unter rund 200 Teilnehmern durfte er sehr zufrieden sein. Im olympischen Jahr 1936 machte er mit anderen Salzburgern historische Schlagzeilen: Bei den österreichischen Meisterschaften in der Dreierkombination in Mallnitz wurde ein noch nie erlebter Salzburger Triumph gefeiert, Hans Hauser siegte vor Peter Radacher, Dritter Markus Maier, dahinter Andi Krallinger und Willi Köstinger, dazu Sepp Bradl Nachwuchsmeister! Ein Jahr später holte sich Maier den Meistertitel – auf Alpinskiern in Slalom und Abfahrt. Im gleichen Jahr bestritt er mit den Tirolern Josl Gstrein und Herbert Heiß die »Trofeo Mezzolami«, das berühmteste hochalpine Rennen an der schweizerisch-italienischen Grenze über 25 km in einer Höhe von 3.500 bis 4.400 m; man lief zu dritt mit Langlaufskiern, unterwegs zum Teil mit Steigeisen, stets per Seil verbunden. Nach 2:36 Stunden waren die drei Österreicher als Dritte im Ziel, Markus Maier trotz eines »frischen« Wadenbeinbruches (eine Woche vorher

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beim Glocknerrennen erlitten). Im gleichen Jahr auch gelangen ihm in Planica beachtliche 94 m mit den Sprungskiern, 1937 belegte er im Hahnenkamm-Slalom in Kitzbühel den dritten Rang und gewann zum zweiten Mal das Rennen auf dem Gosau-Gletscher (nach sechsstündigem Aufstieg). Besser konnte er die Fähigkeiten als Allrounder gar nicht unterstreichen. Aus der Liste der vielen Erfolge in dieser Zeit seien noch erwähnt: Ungarischer Meister im Springen, Wiener und Niederösterreicher Meister in der Kombination, Jugoslawischer Meister in der Abfahrt. Und in einer Abfahrt feierte er auch seinen letzten Erfolg, das war 1938 in St. Gilgen. Er musste sich zunehmend um sein Geschäft kümmern und der nahende Zweite Weltkrieg brachte ohnehin alle sportlichen Aktivitäten zum Stillstand. Die setzte »MM« später abseits des Rennsportes fort, mit unzähligen Skitouren auf die höchsten Berge, vom Glockner übers Matterhorn bis zum Montblanc. Und die Langlauflatten holte er auch wieder aus dem Keller, unzählige Volksläufe bestritt er, den Engadiner Skimarathon ebenso wie Koasalauf, Pinzgalauf, Tauernlauf oder König Ludwig-Lauf in Oberammergau. All das sicher das Rezept für das außergewöhnlich lange Leben, das Markus Maier vergönnt war.

Toni Mark (SK Saalfelden) Geb. 29. 10. 1934 Wien Gest. 10. 3. 1959 Tegernsee

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Auf oder noch vor dem Höhepunkt seiner Laufbahn ist der sympathische, stets bescheidene Toni Mark abberufen worden. Wenige Wochen nach dem Sieg in der Salzburger Landesmeisterschaft und zehn Tage nach dem Gewinn der österreichischen Meisterschaft 1959 in der Kombination in Kitzbühel kam er beim Wallberg-Abfahrtsrennen im bayerischen Rottach-Egern vor der Zieleinfahrt schwer zu Sturz und landete in einer Zuschauergruppe; drei Tage kämpften die Ärzte um das Leben des 24-Jährigen, doch es war vergebens, er erlag seinen Verletzungen. Beim Begräbnis gab es einen Misston: Alle Skigrößen der Nationen, von Molterer bis Hinterseer, waren gekommen, nur der Allergrößte fehlte, nämlich Toni Sailer, er sagte für den letzten Weg des Skikameraden ab, er blieb bei den Dreharbeiten zu »Zwölf Mädchen und ein Mann« in Zürs statt den Abstecher nach Saalfelden zu machen – das Skivolk grollte, die Medien zürnten. In der Chronik des SK Saalfelden liest man über Toni Marks Tod u.a.: »Die Freude seiner Eltern, ein Vorbild seiner Geschwister, der Stolz der ganzen Familie, ein Kämpfer und Sieger für seine Heimat ging mit seinem Tode.« Der Saalfeldner war in diesem Winter das zweite Todesopfer im alpinen Rennsport, nachdem vier Wochen zuvor der Kanadier John Semmelink in der Garmischer Abfahrt tödlich verunglückt war. Es war kein Trost, dennoch wurden die Funktionäre der FIS wachgerüttelt und es wurden einschneidende Verbesserungen in punkto Sicherheit der Aktiven diskutiert und teilweise umgesetzt, etwa die Pflicht, Sturzhelme zu tragen, das Anbringen von Strohballen, das Spannen von Fangnetzen. Zurück zu Toni Mark. Sein Talent wurde im heimischen Skiklub alsbald entdeckt und gefördert – als Jugendlicher und Junior gewann er bei den diversen Meisterschaften acht Medaillen. 1954/55 absolvierte er seine ersten internationalen Starts und erreichte auch die ersten Podestplätze in FIS-Rennen, etwa in Oberstdorf und Canazei. Die Olympischen Spiele 1956 kamen für Mark noch zu früh, auch wenn er in diesem Winter sehr stark fuhr; er wurde Zweiter in Zakopane, zuhause in Saalfelden und in Tatranska Lomnica, wurde Vierter im Slalom der Kandahar-Rennen in Sestriere und belegte bei den österreichischen Meisterschaften in Bad Hofgastein im

Abb. 141: Toni Mark (links) mit Anderl Molterer

Slalom zeitgleich mit Karl Schranz den zweiten Platz, geschlagen von Christian ­Pravda um zwei Zehntel. Noch besser lief es in der nacholympischen Saison 1956/57, in der Toni seine Stärke als Allrounder ausspielte, er gewann drei bedeutende Kombinationswertungen, darunter in Madonna di Campiglio bei den Tre-Tre-Rennen und in Crans Montana. Beim Kandahar-Rennen in Chamonix gewann er den Slalom vor Karl Schranz und Charles Bozon, in Kitzbühel war er Fünfter im Flaggenwald. Weil er zu Beginn des nächsten Winters in eine Formkrise schlitterte, wurde es nichts mit der Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Bad Gastein. Erst gegen Saisonende fand er zur alten Form zurück, gewann u.a. das berühmte Gornergrat-Derby, einen schweren Abfahrtslauf in Zermatt, und belegte Spitzenplätze in Mürren und Obergurgl. Gut ließ sich die Saison 1958/59 an, u.a. mit einem sechsten Rang im Hahnenkamm-Slalom. Dann wurde er erstmals Staatsmeister – und zehn Tage später kam es zur Tragödie von Rottach-Egern. Zu Ehren des verunglückten Rennläufers wurden ab 1961 in Saalfelden, Zell am See und Saalbach-Hinterglemm die Toni Mark-Gedenkrennen durchgeführt, die sich stets einer hervorragenden Besetzung erfreuten. Anfang der siebziger Jahre erhielten sie sogar den Europacup-Status, nach der zunehmenden Bedeutung des Weltcups wurden sie aber wenig später eingestellt.

Marc Mayer (SC Radstadt) Geb. 18. 7. 1978 Radstadt Wenn man in eine Langlauffamilie hineingeboren wird, dann ist der sportliche Weg fast vorgezeichnet, steht man schon im Kindesalter auf den schmalen Latten neben dem Vater (Walter), wenn er trainiert, und neben der Mutter (Gerlinde), wenn sie ebenfalls in der Loipe unterwegs ist – so war es auch bei Marc, dem Sohn der Mayers. Im Jugendalter lief er relativ schnell an die nationale Spitze heran: 1995 erstmals ÖSV-Jugendmeister mit der Staffel des SLSV, 1996 Vizemeister in der Jugend II und Zweiter im Alpencup in Hochfilzen. Als Junior ging es 1997 beachtlich weiter, Sieger

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im Alpencup, Zweiter im COC-Rennen in Toblach, Zweiter bei den ÖSV-Meisterschaften über 30 km und Erster mit der Salzburger Staffel sowie guter Einstand bei den Weltmeisterschaften der Junioren in Canmore mit den Rängen 13 (10 km C) und 8 (Staffel). Im Jänner 1998 gab Marc anlässlich der WM-Generalprobe in Ramsau seinen Einstand im Weltcup, den 74. Platz wollte er danach wieder rasch vergessen, der Anfang war immerhin gemacht. Dass mit ihm zu rechnen sein wird, unterstrich er später mit seinem ersten Sieg im Continentalcup der allgemeinen Klasse in Pokljuka. Der Durchbruch erfolgte in der Saison 1998/99. Nach starken Leistungen in Garmisch (10.) und Engelberg (9.) verfehlte er im Sprint in Kitzbühel sein erstes Weltcup-Podest als Vierter nur hauchdünn, im Viertelfinale hatte er den Norweger Hetland ausgeschaltet, der zuvor in Garmisch und Engelberg gewonnen hatte. Den Weltcup im Sprint beendete der junge Radstädter, mittlerweile Sportsoldat, auf Platz 23, in einem stark besetzten COC-Rennen in Sapporo wurde er Zweiter. Im Jahr 2000 holte er sich seinen ersten Staatsmeistertitel, gemeinsam mit Biathlet Wolfgang Rottmann siegte er in Rosenau im Teamsprint; im Einzelsprint wurde er in Taxenbach »Vize« hinter dem Tiroler Neuner. International ging nicht viel weiter, so hoffte er auf den Winter 2000/01 mit der WM in Lahti: Platz 15 im Sprint war beachtlich, freilich nicht das Wunschresultat. Der folgende Winter brachte zunächst vier Plätze in den Top 10, darunter den achten Rang im bisher einzigen Weltcup-Rennen in der Stadt Salzburg, am Ende den 15. Platz in der Sprintwertung des Weltcups. Dazwischen lagen Ereignisse, die der Athlet am liebsten vergessen möchte: Olympische Spiele 2002 Salt Lake City mit den Plätzen 21 im Sprint und 24 im Marathon. Die leidige Blutbeutelaffäre, die noch lange Zeit wie ein Klotz an den Beinen der ÖSV-Langläufer hing, nahm im olympischen Quartier in Soldier Hollow ihren Anfang. Die Konsequenzen holten zumindest Marc erst viel später ein. Nach Ende der Saison 2002/03 mit einem elften Platz in Clusone als Top-Ergebnis und einer Pleite bei der WM in Val di Fiemme holte die FIS zum Schlag gegen die angeblichen Dopingvergehen von Salt Lake City (Blutentnahme mit anschließender Ozonbehandlung und Rückführung des Blutes) aus: Marc wurde bis 20. März 2005 suspendiert, alle Ergebnisse rückwirkend bis in die olympische Saison gestrichen. Die Sperre wurde später bis 7. Februar 2004 verkürzt und vom Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne im September 2003 aufgehoben, weil es sich bei der Therapie, deren sich der an Neurodermitis leidende Marc seit seiner Kindheit unterzog, »um kein Doping handelt«. Somit konnte Marc in die Saison 2003/04 einsteigen, es gab allerdings keine nennenswerten Resultate und keinen einzigen Punkt im Weltcup. Die Konsequenz im Frühjahr: kein Platz mehr in einem Kader des ÖSV. Wohl hängte Marc noch eine Saison an, es blieb bei nur drei Weltcup-Rennen und der Nominierung für die WM 2005 in Oberstdorf ohne Einsatz. So fiel ihm der Abschied nicht schwer, umso mehr, als gesundheitliche Probleme zu psychischen Störungen führten und sogar einen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt notwendig machten. »Ich war in ein tiefes Loch gefallen, seit Salt Lake City war die Belastung auf unserer gesamten Familie zu groß, immer die gleichen Probleme, immer die gleichen Diskussionen. Ich war zu müde zum Spazierengehen, zum Telefonieren, manchmal sogar zum Essen.« Marc konnte sich in der Folge erholen und fand zum Hobbysport zurück (»Als ich das erste Mal zwei Kilometer laufen konnte, war das für mich wie ein Weltcupsieg.«). Mittlerweile steht er voll im Arbeitsleben.

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Abb. 142: Marc Mayer

Elisabeth Mittermayer (SK Hallein) Geb. 19. 7. 1937 Hallein

Abb. 143: Elisabeth Mittermayer

Die Trainer erkannten das Talent von »Lisl« sehr früh und so war der Weg eigentlich vorgezeichnet – eigentlich deshalb, weil die junge Dame, nachdem sie einen österreichischen Jugendtitel eingefahren hatte, den Rennsport nicht isoliert und allein seligmachend sah. Sie war damals wohl die einzige, die den schmalen Grat Studium und Sport beschritt. Sie begann ein Medizinstudium und trainierte parallel dazu im Nationalkader. Der Winter 1955/56 brachte die ersten internationalen Rennen, wobei es Siege in Chamonix (Slalom) und Bad Hofgastein (Riesentorlauf) und weitere Podestplätze gab. Dennoch waren die Olympischen Spiele in Cortina d’Ampezzo kein Thema für die junge Tennengauerin. Sie ging mit viel Elan in die neue Saison und zeigte sehr stabile Leistungen; in Villard de Lans feierte sie den Hattrick als Siegerin in Abfahrt, Slalom und Kombination, in Crans Montana wurde sie Dritte der Kombination, am Hahnenkamm in Kitzbühel Fünfte im Slalom, dem sie sich als Lieblingsdisziplin immer mehr annäherte. Die Saison 1957/58 sah sie u.a. auf Platz 4 im Slalom in Kitzbühel und auf Rang 3 der österreichischen Riesentorlauf-Meisterschaft (wie schon 1957) und als Lohn folgte die Nominierung für die österreichische WM-Mannschaft in Bad Gastein. Dort kam Mittermayer im Slalom zum Einsatz, mehr als der 18. Platz war aber nicht drin. Das war für sie eine Enttäuschung und zugleich das Signal, sich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden geben zu wollen. Die Konsequenz: Ende der Laufbahn mit nicht einmal 21 Jahren. Ein paar Rennen hängte sie später noch an, so eroberte sie 1959 bei den Akademischen Skiweltmeisterschaften in Zell am See eine Goldmedaille. Das Studium blieb später zugunsten des Familienlebens auf der Strecke, Elisabeth heiratete den Juristen Erwin Prodinger und wurde Mutter dreier Kinder. Der Sport spielte auch noch eine Rolle, wobei sie es im Tennis und Golf noch zu diversen Siegen brachte.

Peter Müller (SK Bischofshofen) Geb. 25. 10. 1934 Bischofshofen Gest. 29. 9. 2005 Bischofshofen

Abb. 144: Peter Müller

Wer unweit des Laidereggs und nur ein paar Kilometer entfernt von der Wirkungsstätte Sepp Bradls aufwächst, wird unweigerlich mit dem Springer-Bazillus infiziert. Bei Peter Müller war es nicht anders. Die ersten Gehversuche als Junior zwischen 1953 und 1955 waren für den Gastgewerbe-Lehrling, der in dieser Zeit auch ein Praktikum in England absolvierte, sehr erfolgreich, im Februar 1955 feierte er auf der Himmelhofschanze in Wien seinen ersten Sieg. 1956 durfte er in die Vierschanzen-Tournee hineinschnuppern, allerdings erfolgte das Debüt beim Heimspringen nicht in Bischofshofen, sondern auf der Zinkenschanze in Hallein, wohin man wegen Schneemangels ausweichen musste – Müller belegte den 30. Platz. Danach wurde er bei den Landesmeisterschaften in Ramingstein Zweiter hinter Bradl, revanchierte sich aber wenig später mit seinem ersten bedeutenden Sieg in Ljubljana vor dem »großen Meister« und Trainer. Der nächste Winter wurde noch besser. Müller begann mit einem zweiten Platz in St. Moritz, siegte in Zell am See, wurde Vierter in Moskau, belegte Rang 2 im Coupe Kongsberg und führte das ÖSV-Team dort zum Sieg, wurde erstmals Salzburger Landesmeister (weitere Titel 1959, 1960, 1963), landete in Cortina auf Platz 2 und wurde auf der Lankschanze am Bödele erstmals Staatsmeister vor Steinegger und Egger (1961 wurde er Dritter, 1962

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Zweiter). Kurios: Für diesen Titel 1957 wurde Müller auf der Jahreshauptversammlung 1965 das Goldene Ehrenzeichen des SK Bischofshofen verliehen. Im Winter 1957/58 galt das Hauptaugenmerk der WM in Lahti, freilich konnte Müller mit einem 40. Rang seine sonst guten Resultate nicht bestätigen; er war Fünfter im Coupe Kongsberg, Vierter bei der Staatsmeisterschaft und in Hinterzarten, belegte den 6. Platz in Willingen und den 12. am Holmenkollen. Der folgende Winter brachte einen Sieg in Megeve und Rang 2 in St. Moritz, wo es ein weiteres Jahr später sogar zum Sieg kam, dennoch blieb ihm die Reise zu Olympia 1960 nach Squaw Valley verwehrt. Spitzenplätze während einer Finnland-Tournee blieben die Ausnahme. 1960/61 verhalf er der ÖSV-Mannschaft als Vierter im Einzelklassement zum Sieg im Coupe Kongsberg, ansonsten blieben Spitzenplätze Mangelware. Das setzte sich 1961/62 fort, wo es bei der zweiten WM-Teilnahme Rang 17 auf der Großschanze in Zakopane gab. Beim Skifliegen am Kulm belegte er die Plätze 11 und 12 und wurde zum »elegantesten Flieger« gekürt – die Haltung war stets das Markenzeichen von Peter gewesen. Nach viel Mittelmäßigkeit ging es 1963/64 wieder aufwärts: Platz 10 in der Norwegen-Tournee, dritte Ränge in Ljubljana und Planica, Fünfter im Coupe Kongsberg und im Mai die Premiere in einer Serie von Mattenspringen mit einem Sieg und drei dritten Plätzen in Bussang, Chamonix, Ljubljana und Trutnov. Bei Olympia war er allerdings nur Ersatzspringer. Als niemand mehr damit rechnete, war er dann bei seiner achten und vorletzten Tournee-Teilnahme 1964/65 am stärksten – er wurde Gesamt-Sechster, stand während einer USA-Tournee fünfmal auf dem Podest mit einem Sieg in Mount Baer, siegte in Riezlern, war Dritter in Planica und auf Rang 9 bester Österreicher beim Skifliegen am Kulm, womit er der erste Skiflieger der Geschichte mit zehn Starts auf den Flugschanzen war, mit 129 m schaffte er auch seine größte Weite. Am Ende des Winters führte Müller die ÖSV-Rangliste an. Zwar ging er in den Winter 1965/66 noch als Mitglied des A-Kaders hinein, die Leistungen hinkten aber hinterher, etwa 38. bei der Tournee und Vierter der SLSV-Meisterschaft. Die logische Folge war das Ende der Karriere und der Start einer neuen Laufbahn im Springerzirkus, die dann bis 1987 dauerte: Er war der verantwortliche Service-Vertreter der Firma Carrera, die die Athleten mit Helmen und Brillen ausstattete. Weil Müller immer allen half, war er an allen Schanzen ein gern gesehener Gast und es war mehr als verdient, dass ihn die FIS 1997 zum Ehrenvorsitzenden ihres Sprunglaufkomitees ernannte. Im Jahr 2002 erkrankte Peter schwer und wurde bis zu seinem Tod von seiner Ehefrau Isolde aufopferungsvoll betreut. In Bischofshofen erinnert das Müller’sche Lokal, das 1958 eröffnet worden war, noch an viele Besuche der Springergrößen, die dort ihre Siegesfeiern haben ausklingen lassen.

Manfred Nagl (SC Radstadt) Geb. 5. 10. 1963 Radstadt

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Der ältere Bruder Michael begeisterte Manfred für den Langlauf, der Eintritt in den SC Radstadt war die logische Folge, dort wurden u.a. Walter Mayer und Peter Juric kongeniale Trainingspartner. Schon bald entdeckten die Trainer sein Talent, in späteren Jahren war vor allem Rudolf Kapeller ein Förderer des jungen Pongauers. 1980 tauchte der Name Manfred Nagl erstmals in den regionalen Resultatlisten auf: Er wurde Zweiter im SLSVJugendcup und Zweiter mit der Salzburger Staffel bei den ÖSV-Jugendmeisterschaften, mit dabei noch die Gebrüder Günther und Heinz Fersterer. Sehr oft noch in den späteren Jahren bildete dieses Trio eine Staffel. 1980 holte sich die Radstädter Staffel mit Nagl, Walter Mayer und Franz Winter Platz zwei bei den österreichischen Meisterschaften. Ab 1981

Abb. 145: Manfred Nagl

gehörte Manfred dem B-Kader des ÖSV an, der ihn auch zu den ersten internationalen Nachwuchsrennen entsandte. 1982 wurde Nagl bei den österreichischen Juniorenmeisterschaften Vierter, mit der Salzburger Staffel Dritter und ebenfalls Dritter mit dem SC Radstadt bei der Vereinsstaffelmeisterschaft des ÖSV, dieses Mal an der Seite der Brüder Franz und Bernhard Winter. 1983 folgte Silber mit der Radstädter Staffel, dabei noch Bernhard Winter und Mayer. 1984 holte er sich gemeinsam mit Bruder Michael und Mayer den Landesmeistertitel. 1985 gehörte er der Nationalmannschaft für die WM in Seefeld an (Platz 61 über 15 km) und machte auch bei den Staatsmeisterschaften auf sich aufmerksam: Bronze mit der Salzburger Staffel, Fünfter über 30 km, Sechster über 15 km. Ein Jahr später war er zweimal Sechster, zu diesem Zeitpunkt hatte der gelernte Kfz-Mechaniker, der mittlerweile die Gendarmerie-Laufbahn eingeschlagen hatte, seine Liebe zu den ganz langen Distanzen entdeckt. Die entsprechende Ausdauer war ihm schon im jugendlichen Alter mitgegeben worden – die ideale Basis für die großen Rennen der sogenannten Volksläufer. Und da feierte er ab Mitte der 80er-Jahre seine größten Erfolge. In der WorldloppetSerie gewann er dreimal den US-Birkebeiner in Wisconsin (1990, 1991, 1993), was noch kein anderer Langläufer geschafft hat, er wurde damit Nachfolger u.a. der Weltklasseläufer Pierrat, Braa und Hallenbarter. Zweimal siegte er im kanadischen Gatineau Loppet (1990, 1997), und beim Giants Ridge Marathon (1989, 1990). Zweite Plätze eroberte er beim Dolomitenlauf 1991 und beim König-Ludwig-Lauf in Oberammergau (1996). Beim Koasalauf in St. Johann in Tirol hieß der Sieger viermal Manfred Nagl (1985, 1987, 1995, 1996), mehrmals startete er vor der eigenen Haustüre beim Tauernlauf, gewann ihn 1992 zeitgleich mit Walter Mayer, später wurde er Rennleiter in Altenmarkt. Mit dem Vasalauf konnte er sich nicht recht anfreunden, ein 13. Rang war das beste Resultat. Ständige Gelenksschmerzen ließen die Motivation sinken, weiter an den besonders langen Rennen teilzunehmen, wiewohl der extreme Sport weiter eine wichtige Rolle im Leben Nagls spielte. Er bestritt zahlreiche hochalpine Rennen in Italien und Frankreich, fuhr Radmarathons und plagte sich bei Hochgebirgstouren u.a. in den Alpen, im Himalaya und in den Anden. Ein besonderes Erfolgserlebnis hatte er im Sommer 2000, als er den 8.013 m hohen Shisha Pangma bestieg, den einzigen Achttausender, der auf chinesischem Gebiet (in Tibet) liegt. Nagl und der Tiroler Gendarmeriekollege Markus Kronthaler ließen auf rund 7.200 m die Skier zurück, weil eine Abfahrt vom Gipfel zu gefährlich schien, keine 100 m unter dem Gipfel erwischte die beiden ein Schneebrett, wie durch ein Wunder kamen sie glimpflich davon und feierten gegen 18 Uhr den ersehnten Gipfelsieg. »Ich habe in diesen Wochen eine gewaltige Lebenserfahrung gemacht, ich bin an die absolute Grenze gegangen, vor allem im mentalen Bereich«, resumiert er später. Und später kehrt er auch zum Langlauf zurück, etwa als Wachsexperte für ÖSV-Teams und in den letzten Jahren als Trainer der Polizei-Langläufer. Bei der Polizei in Salzburg ist er auch für die Alpinausbildung zuständig, Dienst versieht er als Gruppeninspektor in Eben. Zu Hause in Filzmoos kümmert er sich um den Biathlon-Nachwuchs, mit dabei seine beiden Töchter.

Stefan Niederseer (SC Saalbach-Hinterglemm) Geb. 29. 9. 1962 Saalbach Mit drei Jahren stand der kleine Stefan schon auf den Bretteln und schon in diesem »Alter« wurde er auch als Mitglied beim örtlichen Skiclub eingeschrieben, wo das Talent gefördert und behutsam aufgebaut wurde. Hans Hinterholzer, früher selbst ein hervorragender Läufer mit Weltcup-Erfahrung, wurde sein wohl wichtigster Mentor.

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Mit neun Jahren gewann Stefan erstmals den Kindercup der Region, mit elf Jahren feierte er sein internationales Debüt und gewann einen Riesentorlauf auf dem Kitzsteinhorn. Er wurde Salzburger Landesmeister der Schüler I im Slalom (1974), Zweiter bei den Landesmeisterschaften der Schüler II im Riesentorlauf (1976) und hantelte sich zielstrebig nach oben. 1978 wurde er an der Seite von Hans Enn und Bartl Gensbichler Landesmeister im Mannschafts-Rennen, ein Jahr später bei den österreichischen Jugendmeisterschaften Fünfter in der Kombination und 1980 Vizelandesmeister im Abfahrtslauf. Nun wurde auch der ÖSV auf den Glemmtaler aufmerksam und entsandte den 17-Jährigen, immer noch Mitglied des Salzburger Landeskaders, erstmals zu einem Weltcup-Rennen, das war kurz vor Weihnachten 1980 die Abfahrt in St. Moritz. Bei den österreichischen Meisterschaften 1981 wurde er Dritter der Kombination und er gewann sein erstes FIS-Rennen – damit fand er Aufnahme in den C-Kader des ÖSV für die Saison 1981/82, zu diesem Zeitpunkt musste er die Lehre zum Maschinenschlosser und den Sport unter einen Hut bringen. Es gelang in der ersten vollen Saison mit zwei Siegen im Europacup und Platz 2 in der Spezialwertung Abfahrt hinter dem Schweizer Karl Alpiger. Im Dezember 1982 ging es im Weltcup weiter und mit den Plätzen 13 und 14 in der Doppelabfahrt in Gröden gab es auch die ersten Punkte. Dass es ihm fast nur mehr die Abfahrt angetan hatte, zeigte sich im Verlauf der Saison auch im Europacup und mit Platz 6 bei den ÖSV-Meisterschaften. Der Winter 1983/84 brachte mit den Rängen 7 in Schladming und Garmisch-Partenkirchen die ersten Top 10-Plätze im Weltcup, dazu kam ein sechster Rang in der Garmischer Kombination. Die Saison 1984/85 wurde zur stärksten Niederseers, auch wenn es mit der WM-Teilnahme in Bormio nicht klappte. Neuerlich gab es drei Plätze unter den ersten Zehn mit dem Höhepunkt in der Abfahrt in Bad Kleinkirchheim Mitte Februar 1985: Stefan eroberte als Dritter seinen einzigen Podestplatz hinter den Schweizern Alpiger und Müller und vor Anton Steiner (übrigens ein Sieger-Quartett auf Blizzard). Im Abfahrtsweltcup schaffte Niederseer als 15. den Sprung in die Gruppe 1. Zweiter Höhepunkt des Winters waren die österreichischen Meisterschaften in Radstadt; am Königslehen wurde er Abfahrts-Staatsmeister vor dem Tiroler Mathias Haas und Rudolf Huber aus Wagrain; die Favoriten Weirather, Höflehner und Wirnsberger wurden arg »verblasen«. »Dabei wollte ich nur unter die ersten drei kommen«, kommentierte Niederseer seinen großen Sieg. Im nächsten Winter folgte u.a. ein fünfter Rang in Val d’Isere, wieder ein Jahr später wurde er dort sogar Vierter, weitere Spitzenresultate blieben aber aus. Den Super G-Weltcup 1987 beendete er auf Platz 20, bei der österreichischen Meisterschaft in dieser Disziplin wurde er Vierter. Dann schlug der Verletzungsteufel erstmals zu und es wollte einfach nicht mehr richtig laufen. Zu Jahresbeginn 1989 kam der nächste Tiefschlag: Kreuz- und Seitenbandriss im linken Knie und Beckenbruch. Eine insgesamt zu schwere Verletzung, um ans Weiterfahren zu denken, auch wenn die WM 1991 vor der »eigenen Haustüre« vielleicht noch ein Ziel gewesen wäre. So nahm Stefan Abschied von der Rennbühne, ging zur Gendarmerie und freute sich mit seiner Ehefrau Petra über zwei Kinder. Sportlich ist er stets geblieben, ob Fußball oder Eishockey oder das Enduro-Motorrad.

Ernst Oberaigner (SK Saalfelden) Geb. 5. 11. 1932 Uttendorf

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Die Karriere von Ernst Oberaigner war eine zweigeteilte: eine höchst positive national und international inklusive der Weltmeisterschaften, eine negative, von viel Pech

Abb. 146: Stefan Niederseer

Abb. 147: Ernst Oberaigner

begleitete bei Olympia. Beginnen wir mit dem Erfreulichen. Der in seiner Jugend als Dreierkombinierer sehr starke Ernst (er hielt auch im Springen mit) wurde nach einem totalen Triumph bei den österreichischen Meisterschaften 1952 – gewann alle Juniorentitel – und bekam dafür den »Goldenen Ski« und dem Sieg in der Salzburger Landesmeisterschaft (erster von acht Titeln) einer der besten Allrounder seiner Zeit; zuvor hatte er schon das erste Silberkrug-Rennen in Bad Gastein gewonnen. Die ersten Podestplätze in Canazei und Alpbach, der Slalomsieg in Gröden und drei Stockerlplätze bei den Staatsmeisterschaften in Bad Hofgastein bescherten ihm die Einberufung in die Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaften 1954 in Aare – keine Selbstverständlichkeit. »Damals musste man als Salzburger schon doppelt so gut sein wie ein Tiroler, immer gab es Streit um die Aufstellung«, erinnert sich Oberaigner. Und selbst in Aare bedurfte es einer Portion Glück, ehe der Saalfeldner im abschließenden Abfahrtslauf am Start stand. Er und Martin Strolz mussten den vierten Platz im ÖSV-Team durch Aufwerfen einer Münze – Kopf oder Zahl – unter sich ausmachen. Strolz gewann, Oberaigner verlor. Weil sich aber Walter Schuster verletzte, kam Oberaigner doch noch in das Vierer-Aufgebot. Allerdings: Durch einen Sturz war ein Ski (Kneissl) gebrochen, Ersatz nicht vorhanden. Olympiasieger Othmar Schneider rettete die Situation und borgte dem jungen Pinzgauer ein Paar Skier. Auf diesen ungewohnten Brettern, noch dazu von einem anderen Hersteller (Kästle), brauste Oberaigner tags darauf zu Bronze, geschlagen nur von Christian Pravda und Strolz. 53 Jahre später kehrte Ernst an den »Tatort« zurück – als Mitglied des Marlies Schild-Fanklubs durfte er sich 2007 über Silber der Slalom-Fahrerin freuen. Auf der Habenseite hat Oberaigner Erfolge in fast allen Klassikern. 1954 gewann er die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen (vor Molterer und Sailer) und war Vierter in Kitzbühel, 1955 holte er sich in Sestriere Abfahrt und Kombination und war am Hahnenkamm erneut Vierter, 1956 gewann er in Chamonix Slalom und Kombination sowie beide Abfahrten in Cervinia, 1959 wurde er in Wengen Lauberhornsieger und siegte im Slalom mit dem noch heute gültigen Rekordvorsprung von 4,9 Sekunden. International stand er in großen Rennen (vergleichbar mit dem heutigen Weltcup) über 50-mal auf dem Podest, insgesamt brachte er an die 600 Pokale nach Hause. Bei österreichischen Meisterschaften eroberte er ein Dutzend Medaillen, zwei davon in Gold, 1956 wurde er in Lienz Meister im Slalom mit 2,1 Sekunden vor Hinterseer, Leitner und Schneider, 1960 gewann er auf seinem Hausberg in Saalfelden die Kombination. Mit der zweiten WM-Teilnahme 1958 in Bad Gastein wurde es angesichts des vorher erlittenen Beinbruch nichts, das sechsköpfige ÖSV-Team bestand aus sechs Tirolern; Oberaigner wurde »entschädigt«, indem er als Kurssetzer den zweiten Durchgang der Damen ausflaggen durfte. Ein anderes Kapitel sind die Olympischen Spiele und Ernst Oberaigner, ein Kapitel ohne Happy End. 1952 qualifizierte er sich nach seinen hervorragenden Leistungen als Junior bei den ÖSV-Meisterschaften (z.B. zweitbeste Zeit in der Abfahrt hinter Anderl Molterer) für Oslo, der 19-Jährige kam über die Rolle als Ersatzmann aber nicht hinaus. Zu sehr wurde damals nach der Herkunft der Rennläufer aufgestellt, wer nicht aus Tirol oder Vorarlberg kam, hatte schlechte Karten. Dass er in sehr guter Form war, zeigte er unmittelbar danach in Aare mit einem 9. Platz – ein ausgezeichneter Einstand in der Weltklasse. Bei Olympia 1956 in Cortina d’Ampezzo sollte alles anders werden. Die Strecke auf der Tofana gefiel ihm, zumal er ein Jahr vorher bei der Generalprobe Zweiter hinter Toni Sailer gewesen war. Unmittelbar vor den Spielen fuhr er in Chamonix Streckenrekord, belegte in allen Klassikern Spitzenplätze. Die Form also stimmte, was sollte noch schiefgehen? In Cortina teilte ihm Teamchef Fred Rössner mit, dass für ihn kein

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Startplatz vorhanden wäre. Auf zwei olympischen Pisten durfte er sein Können wenigstens als Vorläufer zeigen: Im Riesentorlauf der Damen und im Slalom der Herren – hier fuhr er in einem Lauf schneller als der spätere Sieger Sailer. Wie stark seine Form war, zeigte sich ja wenig später: Sieg in Chamonix, Sieg bei der Staatsmeisterschaft. 1960 kam Oberaigner doch noch zu seinem olympischen Start in Squaw Valley; auf der Fahrt zu einer Spitzenzeit blieb er kurz vor dem Ziel an einem Tor hängen – aus der Traum. Endgültig. Und fortan kümmerte er sich um sein Sportgeschäft in Saalfelden, die Familie mit zwei Kindern und war noch vier Jahre Trainer: Erst zwei Jahre beim SLSV, dann von 1962 bis 1964 als ÖSV-Herrentrainer. Bei Olympia 1964 in Innsbruck holte ihn die Vergangenheit ein. Als Salzburger stand er unter Tiroler Druck, den Arlberger AbfahrtsOlympiasieger Egon Zimmermann im Slalom aufzustellen. Doch Oberaigner gab dem Lienzer Josef Stiegler den Vorzug – und dieser bedankte sich mit der Goldmedaille. Wäre Oberaigner nicht Skirennläufer geworden, so hätte er wohl im Fußball Karriere gemacht. Etliche Jahre spielte er Mittelstürmer beim SK Saalfelden, war zweitbester Torschütze und brachte es sogar zu einem Platz in der Salzburger Auswahl, in der er neben den Elitekickern aus der Landeshauptstadt stand. Sein Hobby Fußball kostete ihn aber wertvolle Zeit im Skisport, besonders in der Saison 1956/57. Im Juli brach nach einem herben Zweikampf der rechte Unterschenkel (»Damals war man acht Wochen im Streckgips und 23 Wochen mit Gips am ganzen Bein.«). Kaum genesen, brach beim Training am Weißsee das rechte Bein exakt an der gleichen Stelle – seither ist es um eineinhalb Zentimeter kürzer als das linke. Tennis war in späteren Jahren eine weitere Leidenschaft, das Bergwandern und Radfahren ist es heute noch.

Brigitte Obermoser (USC Altenmarkt-Zauchensee) Geb. 2. 7. 1976 Radstadt

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Mit fünf älteren Geschwistern wuchs die »Gitti« auf und war erst sieben Jahre, als der Vater starb. Dennoch wurde es ihr ermöglicht, sich in Richtung Skirennsport zu entwickeln. 1982 wurde sie bei den Klubmeisterschaften Erste in der Kinderklasse, drei Jahre später gewann sie den Kindercup Enns-Pongau. Nach einer Pause, bedingt durch eine Wachstumsstörung, gelangte sie in den Schülerkader des SLSV, in der Zeit als Schülerin in der Skihauptschule Schladming, in den Jugendkader. 1993 wurde sie Salzburger Slalom-Meisterin und bei den österreichischen Jugendmeisterschaften Zweite im Super-G, ein Jahr später ÖSV-Jugendmeisterin in der Kombination. In der gleichen Saison debütierte sie bei der Junioren-WM in Lake Placid mit einem elften Rang im Super-G. Im Dezember 1994 folgte das nächste Debüt und zwar im Europacup, im Jänner 1995 gab es dann schon den ersten Sieg in der Abfahrt in Innerkrems. 1995 lief es bei der Junioren-WM in Voss schon besser, sie wurde Vierte in der Abfahrt und Zehnte im Riesentorlauf. Dazu wurde sie österreichische Jugendmeisterin in der Abfahrt und zweimal Zweite. Damit war der Weltcup-Einstand in der Saison 1995/96 vorgezeichnet: Beim Abfahrtsdoppel in St. Anton erreichte sie die Plätze 9 und 15. Der Anfang bei den »Großen« war gemacht. Dennoch ging es auch im Europacup weiter, am Ende des Winters war sie Zweite in der Abfahrtswertung. Am Ende einer durchwachsenen Saison, in der man schon vom »ewigen« Talent sprach, wurde sie 1997 erstmals Staatsmeisterin, sie gewann die Abfahrt auf dem Pitztaler Gletscher vor Alexandra Meissnitzer und Michaela Dorfmeister (in den nächsten Jahren folgten sechs weitere Meistertitel, vier im Super-G, je einer in Abfahrt und Kombination). 1998 hatte Obermoser ihren ersten olympischen

Abb. 148: Brigitte Obermoser

Auftritt, der elfte Platz in der Kombination in Nagano war nicht das erhoffte Resultat. Wieder gab es eine längere Durststrecke, ehe es im Jahr 2000 bergauf ging: Erstes Stockerl als Dritte im Flutlicht-Riesentorlauf in Aare und im März beim Finale in Bormio endlich der erste Sieg: Sie gewann den Riesentorlauf vor ihrer Zimmerkollegin Dorfmeister (sechs Jahre lang war sie das) und wurde Dritte im Super-G – das brachte Platz 5 im Gesamtweltcup, ihre beste Ausbeute in all den Jahren. Ende 2000 ging es bestens weiter, in St. Moritz holte sie sich die Abfahrt vor Renate Götschl, die Heim-WM 2001 in St. Anton wurde indes zur großen Enttäuschung: Platz 11 im Riesentorlauf war das beste Resultat, auch für die eigenen Ansprüche zu wenig. Gleiches gilt für die Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City mit einem 15. Platz im Riesentorlauf und Rang 18 in der Abfahrt. Im Herbst erlitt sie beim Training in Sölden schwere Prellungen, der Start in die Saison war mühsam, dennoch fuhr sie optimistisch zur WM nach St. Moritz – als Vierte verpasste sie Abfahrts-Bronze nur um 0,16 Sekunden, dazu kam Rang 10 im Super-G. Und wenig später feierte sie im Super-G in Innsbruck ihren dritten Weltcupsieg. Die Saison 2004/05 begann sie mit einem guten vierten Platz in Lake Louise, dann folgte beim Heimrennen in Zauchensee der Schock: Sturz beim Einfahren, Kreuzbandriss im rechten Knie. Eine Operation lehnte sie ab, die Heilung sollte herkömmlich gelingen. Es funktionierte einigermaßen, der Winter 2005/06 konnte kommen. Er kam und brachte im Jänner 2006 den nächsten Tiefschlag: Training in Cortina, Riss des linken Kreuzbandes. Neue lange Pause mit alternativer Behandlungsmethode ohne operativen Eingriff, erstes Rennen nach fast elf Monaten im Dezember 2006 in Lake Louise. Ernüchternd der 50. Platz. Es sollte das letzte ihrer 232 Weltcup-Rennen (9 mal Podest, 61-mal Top 10) bleiben. Am 10. Jänner 2007 erklärte sie beim Heimrennen in Zauchensee ihren Rücktritt: »Für mich ist jedes Training schon eine Qualifikation und das kann ich nicht mehr.« Im ÖSV-Team gebe es keine Schonzeit, »die Konkurrenz ist einfach zu groß.« Sie legte die Skilehrerprüfung ab und ist auch diplomierte Fitness- und Aerobic-Trainerin. In dieser Funktion ist sie Chefin im eigenen Fitness-Studio in Radstadt. Und seit Juni 2011 ist sie Vizepräsidentin im SLSV, die erste Frau in diesem Gremium.

Ulrich Öhlböck (SK Saalfelden) Geb. 10. 7. 1948 Saalfelden

Abb. 149: Ulrich Öhlböck

Wenn der Vater Obmann des örtlichen Skiklubs ist und Schanze und Loipe praktisch vor der Haustüre sind, ist es fast logisch, wenn der Bub zum nordischen Skisport tendiert. Vater Walter Öhlböck war Langzeit-Obmann des SK Saalfelden (1945 bis 1949 und 1951 bis 1970), Sohn Ulrich »Ulli« fand schon als Schüler Gefallen am nordischen Zweikampf. 1964 wurde er in Murau zum ersten Mal österreichischer Jugendmeister, auch im Langlauf war er der Beste. In den beiden folgenden Jahren holte er sich weitere Jugendtitel (insgesamt fünf), 1967 wurde er erstmals Juniorenmeister in der Kombination und Vizemeister im Langlauf – das war zugleich das Sprungbrett in den ÖSV-Kader. Obwohl noch Junior und da z.B. Sieger im Coupe Kurikkala und Zweiter in Garmisch, schaffte er die Aufnahme in das Olympiateam 1968, Platz 32 in Grenoble entsprach seinem damaligen Leistungsvermögen; immerhin war er damit bester ÖSV-Kombinierer vor seinen Salzburger Landsleuten Heigenhauser und Voggenberger. Die Möglichkeiten des optimalen Trainings bei der Exekutive nützte Öhlböck ab Juli 1968, als er der Polizei beitrat und fortan in Innsbruck arbeitete und trainierte. Der Sieg beim Coupe Berauer, eine Art mitteleuropäischer Meisterschaft, zeigte seine Fortschritte, ebenso Spitzenplätze

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in Reit im Winkl, Seefeld, Le Brassus und Schonach. 1969 wurde er erstmals auch Salzburger Landesmeister und Staatsmeister, später noch 1970, 1971 und 1973. 1970 ging es zu den Weltmeisterschaften in die Hohe Tatra, der 28. Platz (nach der 13. Zeit in der Loipe) war im Rahmen, freilich nicht ganz das erhoffte Spitzenresultat. Eine Wirbelverschiebung bereitete dann große Probleme, das Training musste eingeschränkt werden. Dennoch gab es gute internationale Ergebnisse, etwa Platz 7 in Reit im Winkl und Rang 16 in Lahti. Mit viel Fleiß schaffte er die Qualifikation für seine zweiten Olympischen Spiele, in Sapporo 1972 lief es dann, auch durch eine in Japan aufgetretene Erkrankung, nicht nach Wunsch. In der Kombination belegte er den 37. Platz, die Nominierung für die 4x10 km-Staffel im Langlauf brachte ebenfalls kein Glück, das Quartett kam nicht ins Ziel. Eine neuerliche schwere Verletzung und Unstimmigkeiten mit den ÖSV-Verantwortlichen führten dazu, dass Öhlböck 1974 seine Laufbahn beendete. Dennoch blieb er innerhalb der Polizei weiter hoch aktiv, wobei er seine Vielseitigkeit mehrfach unter Beweis stellte: Er wurde u.a. Meister im Pistolen-Biathlon, erreichte Spitzenplätze im Polizei-Fünfkampf und fühlte sich vor allem bei hochalpinen Skiwettkämpfen sehr wohl. 1979 legte er die Prüfung zum Staatlichen Leichtathletik-Trainer ab, in den folgenden Jahren führte er zahlreiche Teams zu Erfolgen im Fünfkampf, Schießen und Rettungsschwimmen. Weitere Aktivitäten lagen und liegen im Schießport, wo er auch als Sektionsleiter der Polizeischützen tätig ist, und im Radsport. Nach dem Rückzug aus dem Polizeidienst ging er als Lehrer an die Sicherheitsakademie in Innsbruck, aktiv ist er immer noch als Sportschütze und mit dem Rad. Ulli hat mit seiner Ehefrau Elfriede drei erwachsene Kinder.

Gabriele Papp (USV Stuhlfelden) Geb. 11. 4. 1971 Stuhlfelden

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Das Talent der kleinen Gabi war rasch entdeckt, Vater Albert förderte es, dann war Lorenz Hechenberger im Verein der erste Trainer. Der Aufstieg nach oben erfolgte in der üblichen Weise: Kinderrennen, Schülerrennen, erst auf Bezirksebene, dann auf Landesebene. Schulisch wurde sie im Skigymnasium Stams ausgebildet, im ÖSV begann sie im Nachwuchskader. Als Jugendläuferin holte sie 1988 und 1989 die ersten Salzburger Landesmeistertitel, 1989 gelang ihr gar der Hattrick mit Siegen in Abfahrt, Slalom und Kombination. Der erste nennenswerte überregionale Erfolg war 1989 Platz 2 in der FISAbfahrt in Zauchensee, 1990 folgte der Gewinn der österreichischen Jugendmeisterschaft im Abfahrtslauf – der sollte auch ihre stärkste Disziplin werden. 1990/91 fuhr sie in erster Linie im Europacup und hatte nach etlichen Spitzenplätzen – u.a. Siegerin in Serre Chevalier und Zweite im Pitztal – am Ende der Saison auch den Gesamtsieg in der Disziplinenwertung in der Tasche. Damit war der Weg frei für die ersten Einsätze im Weltcup im Winter 1991/92: Fünfmal kam sie in die Punkteränge, wobei der 18. Platz in Vail das beste Resultat war, in der Endabrechnung bedeutete das den 30. Platz im Abfahrtsklassement der Saison, damit war sie die Nummer 6 im starken ÖSV-Team um Petra Kronberger, Kathrin Gutensohn, Veronika Wallinger und Co. Im Frühjahr zeigte sie erneut ihr Talent und holte sich in Innerkrems den Staatsmeistertitel in der Abfahrt; sie siegte vor Cornelia Meusburger und Stefanie Schuster. Danach war der Verletzungsteufel ständiger Begleiter von Gabi, immer wieder trug sie schwere Beinblessuren davon und fand keinen Anschluss mehr. Weil auch der Kaderplatz dahin war, entschloss sie sich 1994, gerade erst einmal 23 Jahre jung, zum Rücktritt. Ab sofort stand die berufliche

Abb. 150: Gabriele Papp

Ausbildung im Vordergrund, sie ist diplomiert in Physiotherapie und Osteopathie. Gemeinsam mit ihrem Mann Michael Rupp führt sie in Holzkirchen in Bayern ein großes Gesundheitsstudio. In der Freizeit sitzt sie gerne auf dem Mountainbike oder spielt Golf.

Peter Pechhacker (WSV Bad Hofgastein) Geb. 2. 5. 1970 Bad Gastein

Abb. 151: Peter Pechhacker

Als »richtiger« Gasteiner bestritt der junge Peter so manches Skirennen, aber »nur zum Spaß«, wie er später erzählt. Nach Volks- und Hauptschule besuchte er drei Jahre eine Fachschule für Tischlerei, dann folgten Tischlerlehre, Bundesheer und zwei Jahre München, wo er sein Brot als Zimmerer verdiente. So wurde aus dem Hobby Snowboard erst spät der sportliche Beruf auf dem Brett, nach Anfängen im Salzburger Landescup gab es 1993/94 die ersten Erfolge im Austria Cup, ab 1994/95 betrieb er seinen Sport als Profi. Dieser Winter war auch der erste, in dem die FIS für ihre jüngste Disziplin einen Weltcup ausschrieb – parallel dazu organisierte die ISF weiter ihre Tour und es war die Zeit, in der es nicht nur zwischen den Funktionären ordentlich funkte, sondern manchmal auch zu Handgreiflichkeiten zwischen den Fahrern der konkurrierenden Verbände kam. Pechhacker ließ das eher kalt, er hatte sich, so wie fast alle anderen ÖSV-Boarder für die FIS entschieden und war so auch bei der Weltcup-Premiere Ende November 1994 auf dem Kitzsteinhorn dabei. Dort klappte es noch nicht, doch schon beim zweiten Weltcup-Riesentorlauf auf dem Pitztaler Gletscher stand er ganz oben auf dem Stockerl und siegte vor dem Kitzsteinhorn-Gewinner Remmelink – welch toller Einstand! Er nahm seine Form in die nächsten Rennen mit, wurde in Oberjoch, Les Deux-Alpes und Breckenridge jeweils Zweiter und war am Ende dieses ersten offiziellen Weltcup-Winters auch Zweiter der Riesentorlauf-Wertung hinter dem Amerikaner Mike Jacoby, der von der ISF zur FIS gewechselt war. In der Saison 1995/96 feierte der Gasteiner drei Weltcupsiege, wurde in der Disziplinenwertung erneut Zweiter und in der Gesamtwertung Fünfter. Ähnlich stark fuhr er im folgenden Winter: Siebenmal stand er auf dem Podest, zweimal ganz oben – das ergab in der Gesamtwertung den zweiten Platz hinter Harald Walder und die kleine Kristallkugel als Saisonbester im Riesentorlauf. Viel Freude also und doch auch ein Wermutstropfen: Zur Weltmeisterschaft 1997 nach Innichen fuhr Pechhacker als Favorit, er musste sich im Riesentorlauf aber mit Platz 6 zufrieden geben; zuwenig für seine Ansprüche. Da war auch der Gewinn des ersten österreichischen Meistertitels (im Riesentorlauf) keine rechte Wiedergutmachung. Den noch kräftigeren Rückschlag musste Pechhacker im Winter 1997/98 einstecken: Er wurde nicht für die Olympischen Spiele in Nagano nominiert. Im Weltcup fuhr er mehrfach auf’s Podest und belegte in der Riesentorlauf-Wertung zum dritten Mal den zweiten Rang. In der Saison 1998/99 erreichte Pechhacker, auch wegen mehrerer Verletzungen, keinen einzigen Spitzenplatz mehr, was auch damit zusammenhing, dass es vermehrt Parallelbewerbe gab, die nicht unbedingt seine Sache gewesen sind. Am Ende des Winters, letztlich nach zwei missglückten Auftritten bei den österreichischen Meisterschaften, stellte der »Spätberufene« nach nur fünf Jahren im Weltcup – mit freilich großen Erfolgen – sein Board ins Eck. Noch im gleichen Jahr wechselte er in den Betreuerstab beim ÖSV und wurde Co-Trainer, im Jahr 2000 Trainer bei den Herren, 2003 verließ er den Verband und ging als Servicetechniker zu Atomic, wo er sich rasch einen Namen als exzellenter Fachmann machte und als Leiter des alpinen Testteams tätig ist.

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Gerhard Pfaffenbichler (SC Unken) Geb. 26. 3. 1961 Salzburg

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»Hinten, bei der Ennsmannleiten habe ich Skifahren gelernt, das war 1965. Lift hat es keinen gegeben, die Piste haben wir selbst getreten und auch kleine Rennen veranstaltet«, so antwortet Gerhard, wie er auf zwei Brettern begonnen hat. Seine ersten Meriten verdiente er sich im Riesentorlauf, hier wurde er 1975 Salzburger Schülermeister. Die Trainer schickten ihn zunehmend auf die Abfahrtsstrecken, mit seiner Größe schien er dafür prädestiniert. 1978 wurde er Salzburger Jugendmeister in der Abfahrt, Zweiter im Riesentorlauf und gewann den Landescup. 1979 wiederholte er bei den SLSV-Jugendmeisterschaften seinen Sieg in der Abfahrt, holte bei den Europameisterschaften der Junioren Abfahrts-Silber hinter Erwin Resch, eroberte sein erstes Europacup-Podest in Aprica und wurde mit der Aufnahme in den C-Kader des ÖSV belohnt. »Charly« Kahr hielt große Stücke auf den langen Pinzgauer und stellte ihn nach starken Trainingsleistungen in die Weltcup-Mannschaft für den Winter 1980/81 – das sollte sich lohnen. Bereits beim Debüt im Dezember 1980 fuhr er – nach gewonnener Qualifikation gegen Werner Grissmann – in Val d’Isere in die Top 10 und wurde Achter; danach Platz 4 in St. Anton und Rang 3 in Aspen, damit war er Achter im Abfahrts-Weltcup – als Neuling! Die tolle Form nutzte er zum Sieg in der österreichischen Abfahrtsmeisterschaft 1981 in Radstadt vor dem Pulk der Favoriten mit Resch, Klammer, Stock und Weirather. Die Bestätigung des Aufschwunges gelang in der folgenden Saison trotz etlicher guter Plätze nicht, erst in der Saison 1982/83 lief es wieder besser. Höhepunkt für ihn war die vorolympische Probe auf der Abfahrt in Sarajewo, »Pfaffi« feierte seinen ersten (und einzigen) Weltcupsieg vor Podborski, Klammer, Mair und Read. Pfaffenbichler erhielt nur deshalb einen Startplatz, weil sich sein Zimmer- und Markenkollege Bernhard Flaschberger im Training schwer verletzte. Dann folgten Krankheiten (»Es war ein Seuchenjahr«) und es wurde nichts mit dem Olympia-Start 1984 – dort, wo er gewonnen hatte. Verletzungen stoppten ihn danach und im Februar 1986 erwischte es ihn in Aare ganz arg, nachdem er gerade einen Schlüsselbeinbruch ausgeheilt hatte: Kreuzband, Meniskus, Seitenband, alles kaputt im Knie. Auch mit unkonventionellen Methoden fand Pfaffenbichler zurück, so arbeitete Therapeut Robert Mayer aus Kaprun auch mit Hypnose. 1986/87 kehrte er dank guter Resultate (Furano, St. Anton, Wengen) in die erste Startgruppe zurück und ging optimistisch in den olympischen Winter; in Calgary holte er das in Sarajewo Versäumte nach – auch wenn der sehr gute fünfte Platz als zweitbester ÖSV-Abfahrer unmittelbar hinter Stock ein unbelohnter Rang bei einem Großereignis ist. Der nachfolgende Winter brachte noch ein paar ordentliche Resultate – insgesamt ist die Quote mit 22 Top 10-Plätzen in 39 Weltcup-Rennen erstaunlich – und so startete er mit Elan in die nächste Saison. Doch das Ende kam plötzlich und hart Mitte Dezember 1990: Bei einem Trainingssturz in Gröden riss neuerlich das linke Kreuzband, sieben Stunden dauerte die Operation. Zum Verhängnis war Gerhard eine mangelhafte Präparierung der berüchtigten »Kamelbuckel« geworden, nachdem er im ersten Trainingslauf Bestzeit erzielt hatte. Zwei Monate später war er wieder fit (u.a. nach sehr viel Wassertherapie in Bad Reichenhall) und dachte über seine Zukunft nach. Beruf statt Rennen hieß die Devise, der gelernte Betriebsschlosser nahm ein Angebot von Blizzard-Chef Toni Arnsteiner an und begann seine Tätigkeit als Gebietsleiter in Mittersill 1991. Später baute er mit einem Partner die Österreich-Niederlassung eines großen italienischen Sportartikelherstellers auf, im Jahr 2000 wurde er Partner seines Freundes Peter Burgstaller und führte mit ihm die Event-Agentur BSP bis 2005;

Abb. 152: Gerhard Pfaffenbichler

Pfaffenbichler und Burgstaller, der 2007 auf einem Golfplatz in Südafrika erschossen wurde, veranstalteten u.a. das Frequency Festival auf dem Salzburgring und organisierten Österreichs größtes Hobby-Fußballturnier um den Stiegl Cup. Mit Wohnsitz Unken führt Pfaffenbichler eine Sportagentur, über die er u.a. Produkte eines amerikanischen Sportschuhspezialisten für Österreich vertreibt. Mit Ehefrau Herta hat Gerhard zwei erwachsene Kinder. Vorübergehend war er auch im Vorstand des SLSV für Marketing und im Alpinreferat tätig.

Gudrun Pflüger (SC Radstadt) Geb. 18. 8. 1972 Graz

Abb. 153: Gudrun Pflüger

Die Radstädter Familie Pflüger prägte über viele Jahre den heimischen Langlauf, Vater Reinhard war der ideale Vorkämpfer für den Sport auf den schmalen Latten (und von 1983 bis 1999 auch Obmann des SC Radstadt), Ehefrau Edeltraud war ebenso emsig in der Loipe wie die Kinder, von denen Gerhild und Volker eine Reihe von lokalen und regionalen Erfolgen verzeichneten. Am erfolgreichsten aber wurde Gudrun, diese zarte und federleichte Athletin, die es nicht nur in der Schneespur in die Weltklasse schaffte, sondern auch im Sommer beim Lauf hinauf auf die Berge. Mit sieben Jahren schon freundete sich Gudrun mit dem Langlauf an, mit 15 wurde sie österreichische Schülermeisterin, mit nicht einmal 18 debütierte sie in Cogne im Weltcup. Danach absolvierte sie zahlreiche Starts im Europacup, wurde 1992 österreichische Juniorenmeisterin, belegte bei der Junioren-WM den zwölften Platz und eroberte bei den Staatsmeisterschaften die ersten Medaillen bei den Großen – Gold mit der Staffel des SLSV, Bronze über 15 km. 1993 konnte sie sich den Wunsch der WM-Teilnahme erfüllen, in Falun lief sie über 30 km im freien Stil ein beherztes Rennen und belegte den 24. Rang, im Weltcup landete sie an 28. Stelle. Zudem wurde sie erstmals österreichische Meisterin über 10 km, insgesamt sollten es bei den Staatsmeisterschaften bis 1997 19 Medaillen, darunter 14 goldene, werden. 1995 zeigte sie bei den Weltmeisterschaften im kanadischen Thunderbay eine ihrer besten Leistungen und erreichte über 30 km den 21. Platz. Längstens hier erkannte sie, dass ihre eigentliche Stärke die besonders langen Distanzrennen waren, die gab es freilich nur im sogenannten Volkslauf. Also verlagerte das 49 Kilo-Leichtgewicht den Schwerpunkt auf diese Strecken – und mit Riesenerfolg. Auf ihrer »Abschussliste« stehen: 1996 Sieg im König Ludwig-Lauf in Oberammergau, im Gatineau-Loppet im kanadischen Quebec und beim US-Birkebeiner; 1997 Sieg erneut beim Birkebeiner und beim Tartu-Marathon in Estland, 1998 Sieg beim Gatineau-Rennen. Dazu kamen zwei vierte Plätze beim Vasalauf. Den begehrten Worldloppet, die Gesamtwertung all dieser großen Rennen, gewann sie 1997, ein Jahr zuvor und eins danach war sie jeweils Dritte. Zeitlich ziemlich parallel dazu bewies sie im Sommer ihre Stärke in den Laufschuhen, sie wurde viermal (!) Siegerin der World Trophy im Berglauf (1992, 1994, 1995, 1996), der damals inoffiziellen WM, dazu wurde sie österreichische Meisterin im Crosslauf der Leichtathleten (1994, 1996, 1997, 1999) und Staatsmeisterin im Halbmarathon (1999). Im Jahr 1998 stellte sie die Langlaufskier in die Ecke, schloss ihr Biologiestudium an der Universität Salzburg ab und übersiedelte 2001 in die Heimat ihres Freundes Phil Villeneuve in die kanadischen Rocky Mountains. Dort widmete sie sich in erster Linie ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit mit Wölfen und verbrachte viel Zeit in freier Wildnis. Als sie die ersten Wolfsrudel aufspürte, begann die Arbeit an einer Dokumentation, die später unter dem Titel »Die Suche nach den Küstenwölfen«

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mehrfach preisgekrönt wurde. Sehenswert war auch die nächste TV-Story »Allein unter Wölfen«. Rundum hätte sie glücklich sein können, denn die Begegnungen mit »ihren« Wölfen waren und sind ihr Leben. Doch das Schicksal wollte es vorübergehend anders: 2005 wurde, nachdem sie spaßeshalber ein paar Langlaufrennen absolviert und eines auch gewonnen hatte, ein Gehirntumor diagnostiziert, es folgten eine schwere Operation, Chemotherapie und sie schwebte längere Zeit in Lebensgefahr. Familie und Freunde aus Radstadt halfen ihr in diesen schweren Jahren, die sie zum Teil in einem Öko-Ressort in British Columbia, fernab jeglichen Komforts, verbrachte. Die Genesung schritt voran, im Jahr 2009 kehrte sie in den Pongau zurück; Sohn Conrad Kimii sollte hier geboren werden. Für die alleinerziehende junge Mutter, die sich von ihrer Krankheit gänzlich erholt hat, gibt es seit 2010 ein neues, herausforderndes Projekt: Während einer Alpenexpedition, zu Fuß unterwegs und mit dem Rad, soll für die Wiederansiedlung von Wolf, Bär und Luchs geworben werden.

Maria Pichler/Kirchgasser (USC Flachau) Geb. 26. 11. 1970 Radstadt

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Obwohl Maria schon mit zwei Jahren auf den Bretteln stand und als Schülerin auch zahlreiche Rennen bestritt, schaffte sie den Sprung nach vorne nicht, vielmehr konzentrierte sie sich auf ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau. Sie war dann schon knapp 20, als sie ihre Liebe zum Snowboard entdeckte. Damals gab es ausschließlich die Serie der ISF, also schloss Maria sich dieser Vereinigung an und stieg in die Tour ein. Vier Jahre fuhr sie im ISF-Zirkus und war dabei sehr erfolgreich: 1992 Dritte in der Wertung Riesentorlauf, ein Jahr später Zweite, 1994 Siegerin. Silbermedaille bei der WM 1993 im Riesentorlauf in Ischgl, 1994 Europameisterin in Schliersee – im gleichen Jahr wurde sie im September Mutter eines Sohnes. Nach der Babypause für den kleinen Patrick stand Maria wie praktisch alle KollegenInnen vor der Entscheidung, weiter für die ISF zu fahren oder zur FIS zu wechseln, die den Zuschlag des IOC in der Tasche hatte, Snowboard zur olympischen Disziplin aufzuwerten. Also ging auch die junge Mutter zur FIS-Familie und hatte am 12. Jänner 1996 gleich einen prächtigen Einstand: erstes Weltcup-Rennen in La Bresse in Frankreich und gleich Zweite in diesem Riesentorlauf. Mit großen Erwartungen startete sie bei der ersten WM unter Patronanz der FIS in Lienz, doch erfüllten sich die Hoffnungen mit den Plätzen 9 und 11 nicht ganz. Sehr erfolgreich verlief die Saison 1996/97, als die Flachauerin bei den Weltmeisterschaften in Innichen Bronze im Cross holte (sie ist damit eine von 16 Aktiven, die sowohl bei der ISF als auch bei der FIS WM-Medaillen gewannen) und Mitte März in Morzine in einem Riesentorlauf auch ihren ersten Weltcupsieg feierte – das brachte sie in der Disziplinenwertung auf Rang 5. Bei den österreichischen Meisterschaften eroberte sie Gold im Riesentorlauf und Bronze im Slalom. Dass sie sich nicht für die Olympischen Spiele 1998 in Nagano qualifizieren konnte, nagte lange Zeit an ihrem Selbstvertrauen und zog sich mit nur durchschnittlichen Leistungen auch bis in den nächsten Winter hinein, in dem bei den Weltmeisterschaften 1999 in Berchtesgaden ein elfter Platz das beste Resultat war. Der Sieg bei den ÖSV-Titelkämpfen im Riesentorlauf war für Maria, mittlerweile verheiratete Frau Kirchgasser, nur ein schwacher Trost. In der Saison 2000/01 machte sie endlich wieder auf sich aufmerksam, beim Weltcup-Finale in Ruka gab es wieder ein Stockerl, bei der WM stand ein sechster Rang im Parallel-Slalom zu Buche. So konnte Olympia 2002 in Salt Lake City kommen, das Ziel war eine Medaille.

Abb. 154: Maria Pichler

Und sie war so nah: Nach Bestzeit in der Qualifikation stürzte sie im Riesentorlauf drei Tore vor dem Ziel – der Einzug unter die letzten Vier war verpasst. Die nach eigenen Angaben nun »glücklich geschiedene« Maria kam wenig später beim Weltcup-Finale in Tandadalen in Schweden doch noch zu einem positiven Saisonabschluss, sie gewann den Parallel-Riesentorlauf. Ihren dritten Sieg feierte sie im nächsten Winter in Whistler, bei der Heim-WM in Kreischberg, ihren fünften FIS-Titelkämpfen, belegte sie Platz 6 im Parallel-Riesentorlauf, in Mariapfarr wurde sie zum dritten Mal Staatsmeisterin, im Finale des Parallel-Slaloms besiegte sie Manuela Riegler. Die Saison 2003/04 wurde für Maria dann die letzte, noch einmal stand sie im Weltcup auf dem Podest und wurde in Sölden Zweite. Hinterher, genau in Bardonecchia, zog sie den Schlussstrich nach insgesamt 150 Rennen im Weltcup mit sieben Stockerlplätzen und 40 Plätzen in den Top 10. Beruflich landete sie nach ihrer Karriere bei Atomic.

Alwin Plank (SK Bischofshofen) Geb. 4. 4. 1931 Hohenems Die Familie Plank übersiedelte von Vorarlberg nach Bischofshofen, als Alwin fünf Jahre war. Noch während des Zweiten Weltkriegs freundete sich der Bub mit dem Skispringen an, begann dann seine Berufslaufbahn bei den ÖBB (zuerst Schaffner, dann Zugführer, später Revisor), was sich als glückliche Fügung herausstellte; denn Eisenbahner-Kollege Walter Reinhardt holte den jungen Mann zum SK Bischofshofen. Obwohl es schwierig war, Beruf und Sport unter einen Hut zu bringen, machte Plank große Fortschritte, zeigte auch Talent in der Nordischen Kombination, eiferte insgesamt aber im Springen seinem Vorbild Sepp Bradl nach. Mit vielen Überstunden konnte er sich Freiraum für den Winter verschaffen. Seinen ersten Sieg, noch als Junior, feierte er beim Neujahrsspringen 1950 in Radstadt. Dann wurde er Salzburger Juniorenmeister, siegte in Villach und wurde Vierter der österreichischen Juniorenmeisterschaften. Die Form war so gut, dass er im März beim Skifliegen in Oberstdorf antreten durfte: Am ersten Tag belegte er den sechsten Platz, am vierten Tag wurde er Vierter mit der erstaunlichen Weite von 122 m – das war der Durchbruch für den eleganten Stilisten, der später

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Lieblingsschüler Bradls werden sollte. 1951 feierte er zahlreiche Siege in der Juniorenklasse, u.a. bei den Salzburger Landesmeisterschaften, wurde Dritter der ÖSV-Juniorenmeisterschaften und etablierte sich bei den »Großen« mit sehr guten Platzierungen: Zweiter in Villach, Tschagguns und Zell am See, Platz 7 bei der ÖSV-Meisterschaft, Dritter in Planica, Neunter beim FIS-offenen Skifliegen auf der Heimschanze am Laideregg, Sieger bei den ASKÖ-Bundesmeisterschaften, Rang 7 beim Skifliegen am Kulm; nur einmal hatte er Pech, als er in Oberstdorf einen Ski verlor. 1952 ging es weiter bergauf, bei der Staatsmeisterschaft am Semmering wiederholte er mit Rang 7 das Vorjahrsergebnis, einen beachtlichen Sieg feierte er in Chamonix, bei den Landesmeisterschaften war er nicht zu schlagen. Er war stark genug, um 1952/53 an der ersten VierschanzenTournee teilzunehmen – der 14. Platz in der Gesamtwertung war für den 21-jährigen ein prächtiger Einstand. Im Jahr darauf verbesserte er sich bei der Tournee um drei Plätze, feierte in Innsbruck seinen ersten Top 10-Platz und gewann mit der ÖSV-Mannschaft den begehrten Kongsbergcup. Der Lohn war die Nominierung für die WM in Falun: Ein Sturz im zweiten Durchgang warf ihn auf den 47. Rang zurück. 1955 verbesserte er sich in der Tournee weiter und war als Sechster zweitbester Österreicher nach Sepp Bradl. Stichwort Bradl: Im März konnte Plank seinen Lehrmeister bei einem Wettkampf auf der Halleiner Zinkenschanze erstmals hinter sich lassen, der »Lehrling« siegte, der »Lehrer« wurde Dritter. Bei der Staatsmeisterschaft holte Plank Bronze. Das nächste Ziel hieß Olympia 1956 in Cortina; doch ein schwerer Trainingssturz in Seefeld ließ die Träume platzen, ein Bein gebrochen, ein Arm gebrochen – die Pause war lang. 1957 beendete er die Tournee auf Rang 22 und gewann mit dem ÖSV-Team zum zweiten Mal den Kongsbergcup. Auf lokaler Ebene wurde er am Arthurhaus erstmals Mai-Meister, eine damals sehr begehrte Trophäe – Sepp Bradl hatte sie zuvor zehnmal gewonnen. 1958 wurde er in Zakopane Europameister der Eisenbahner (drei Jahre später noch einmal in Rovaniemi), am Jahresende stürzte er in Oberstdorf, die Tournee konnte damit abgehakt werden. Aus dem Jahr 1959 sind zwei Ereignisse in Erinnerung: im Jänner verlor er am Semmering in der Luft einen Ski, zum Glück ohne Folgen, im März quälte er sich bei den Landesmeisterschaften in Dorfgastein auch in der Loipe und wurde Salzburger Meister in der Nordischen Kombination. International glänzte er als Vierter in Kuopio. Noch mehr glänzte er im Winter 1959/60, es sollte sein bester werden. In der Tournee gewann er das Abschlussspringen auf »seiner« Hausschanze und nahm dem dreifachen deutschen Tagessieger Max Bolkart 13 Meter ab; damit schob er sich in der Gesamtwertung bis auf 3,3 Punkte an Bolkart heran und wurde Zweiter; zuvor war er in Oberstdorf Zweiter und in Innsbruck Dritter gewesen. Im Kongsbergcup gewann er in Cortina die Einzelwertung und zum dritten Mal den Mannschaftsbewerb, in Saalfelden wurde er österreichischer Vizemeister, er feierte einen Doppelsieg im amerikanischen Revelstoke und belegte bei den Olympischen Spielen in Squaw Valley den 14. Rang – damit war er zweitbester Österreicher hinter dem »bronzenen« Otto Leodolter. 1960/61 beendete er seine neunte Tournee auf dem 20. Platz und hatte noch gute Resultate u.a. in Zell am See und Laibach zu verzeichnen. Ende Dezember 1961 ging die Karriere Planks abrupt zu Ende: Er stürzte im Training auf dem Bergisel und erlitt einige Knochenbrüche; damit war es mit dem aktiven Sport zu Ende. Er blieb dem Springen aber treu. Er betreute drei Jahre die Schweizer Nationalmannschaft und war 1964/65 ÖSV-Jugendtrainer. Fortan aber hatten Familie und Freizeit den Vorrang, wobei das Paragleiten über viele Jahre seine Leidenschaft war. Auch das Bergsteigen kam nicht zu kurz, in den Alpen stand er auf den meisten Viertausendern.

Abb. 155: Alwin Plank (»Künstler« mit einem Ski)

Cornelia Pröll (SC Kleinarl) Geb. 21. 1. 1961 Kleinarl

Abb. 156: Cornelia Pröll

Sechs Kinder gab es in der Familie von Maria und Josef Pröll im kleinen Bergbauernhof hoch über Kleinarl, Cornelia ist die jüngste Schwester von Annemarie (1953) und von Evi (1957) – alle drei waren im Rennsport aktiv. Evi ist die einzige aus dem Trio, die österreichische Jugendmeisterin (1974 in der Abfahrt) wurde und eine Medaille bei den Junioren-Europameisterschaften (ebenfalls 1974 in der Abfahrt) holte, als Erwachsene erfolgreicher waren ihre beiden Schwestern. Bleiben wir bei »Conny«. Im Winter 1976/77 eroberte sie ihre ersten Punkte im Europacup, als sie Zweite in Lenk in der Schweiz wurde, in Haus im Ennstal gewann sie das seinerzeit sehr populäre Krummholz-Rennen. In der Saison 1978/79 debütierte sie im Weltcup, der siebente Platz in Pfronten war ebenso eine Überraschung wie der vierte Rang bei der olympischen Generalprobe in Lake Placid. Auf dem Graukogel in Bad Gastein wurde sie bei widrigen Bedingungen österreichische Abfahrtsmeisterin vor Edith Peter und Martina Ellmer, während Schwester Annemarie die Titel in den technischen Bewerben dominierte. Wieder in Pfronten gelang ihr im Jänner 1980 das Kunststück, erstmals vor Annemarie zu bleiben. Noch mehr: Als Zweite hinter Marie-Theres Nadig stand sie im Weltcup zum ersten Mal auf dem Podest. Damit war das Ticket für Olympia in Lake Placid erobert, dort allerdings spielten ihr in der Abfahrt die Nerven einen Streich, sie landete nur an der enttäuschenden 22. Stelle, Rückstand auf ihre »goldene« Schwester Annemarie 4,92 Sekunden. Der nacholympische Winter wurde ihr bester. Am 8. Jänner 1981 gewann sie, wieder in Pfronten, ihr erstes und einziges Weltcup-Rennen und vertrat damit die Familie Pröll bestens – Evi und Annemarie hatten sich zurückgezogen. In Megeve und Haus wurde sie jeweils Dritte, dazu kamen vier weitere Plätze in den Top 10 und am Ende der Saison war sie hinter Nadig und de Agostini drittbeste Abfahrerin der Welt, im Gesamtweltcup belegte sie den 16. Platz. Der nächste Winter brachte herbe Rückschläge, ein fünfter Rang in der Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm reichte zwar für die Nominierung für die Heim-WM in Schladming, wo sie in der Abfahrt auf der Krummholz-Strecke in Haus allerdings mit dem 15. Platz zufrieden sein musste; nach Elisabeth Kirchler (6.) war sie damit zwar zweitbeste ÖSV-Läuferin, aber es war zuwenig. Der Verlust der ersten Startgruppe und die drohende Versetzung in den B-Kader veranlassten Conny am Ende der Saison zum Rücktritt, mit gerade einmal 21 Jahren. Später absolvierte sie die staatliche Skilehrerausbildung und entdeckte in Mahatma Gandhi ein Vorbild, dem es nachzueifern galt. Es folgte eine Ausbildung zur zertifizierten diplomierten Mentaltrainerin. Die dreifache Mutter, die jetzt Kornelia van Orden heißt, übt ihre Tätigkeit als »Mentaltrainerin« in Bischofshofen aus.

Andreas Prommegger (WSV St. Johann/Pongau) Geb. 10. 11. 1980 Schwarzach Am Anfang war’s der Skisport, von dem Andi begeistert war, mit zehn Jahren lernte er das Board kennen und das ließ ihn nicht mehr los. Die ersten Wettkämpfe absolvierte er mit 14 Jahren, dann ging es über den Salzburger Kader zum ÖSV, es folgten sofort die ersten FIS-Rennen und mit gut 16 Jahren die Premiere im Weltcup in Lenggries und wenig später der erste Start bei Junioren-Weltmeisterschaften mit dem erstaunlichen vierten Platz in Italien. 1998 wiederholte er diese Platzierung in Chamrousse und 1999

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Abb. 157: Andreas Prommegger

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stand er bei der Junioren-WM auf der Seiseralm erstmals auf dem Podest: Er holte Silber im Parallel-Riesentorlauf. Und wieder ein Jahr später wurde er in Berchtesgaden Doppelweltmeister bei den Junioren. Längst war er auch Stammgast im Europacup mit dem ersten Sieg in einem Cross in Kreischberg und auch im Weltcup war er fast regelmäßig dabei, seinen ersten Spitzenplatz fuhr er im Jänner 2000 in Tandadalen als Achter im Parallel-Slalom heraus. 2001 bestritt er seine zweiten Weltmeisterschaften bei den Erwachsenen in Madonna di Campiglio und wurde Zehnter im Parallel-Riesentorlauf (bei seinem WM-Debüt 1999 in Berchtesgaden war es Rang 43 im Cross gewesen). Weiterhin pendelte Prommegger zwischen Weltcup und Europacup, wobei er im »Unterhaus« zahlreiche Siege feierte. Von 2001 bis 2003 belegte er in den EuropacupGesamtwertungen vier Stockerlplätze. Ab 2003/04 verzichtete er auf den Snowboardcross und konzentrierte sich auf die alpinen Bewerbe mit dem Brett. Weil er als sehr feinfühliger Fahrer mit einem perfekten Carvingschwung gilt, stellten sich die Erfolge rasch ein: Im Februar 2004 stand er in Berchtesgaden als Dritter erstmals auf dem Podest, wurde Gesamt-Sechster im Weltcup und in Bad Gastein erstmals Staatsmeister (im Parallel-Slalom). 2005 landete er bei den Weltmeisterschaften in Whistler auf den Plätzen 5 und 9 und wurde zum zweiten Mal österreichischer Meister. 2006 feierte er in Bardonecchia seine olympische Premiere mit einem neunten Platz im ParallelRiesentorlauf – der Hang kam seiner Technik zwar entgegen, doch im Achtelfinale war Endstation. 2007 brachte bei der WM erneut Spitzenplätze als Vierter und Fünfter sowie den dritten österreichischen Meistertitel. Und dann war es endlich sonweit: erster Weltcupsieg am 19. Jänner 2008 im spanischen La Molina – 145 Weltcup-Rennen hatte Andi warten müssen, ehe es klappte: Im Finale des Parallel-Riesentorlaufs besiegte er seinen engen Landsmann und Freund Anton Unterkofler. Und das, obwohl er sich zuvor

die rechte Schulter ausgekugelt hatte. Ein Jahr darauf triumphierte er im bayerischen Sudelfeld zum zweiten Mal, wieder ein Jahr später, im Februar 2010, erneut in Sudelfeld zum dritten Mal – somit war er einer der großen Olympia-Favoriten in Vancouver. In der Qualifikation fuhr er mit einem Traumlauf auf dem blauen Kurs Bestzeit, dann war, wie in Turin, das Achtelfinale eine zu hohe Hürde, wieder belegte er den neunten Rang. Den Weltcup beendete Prommegger so gut wie nie zuvor: Zweiter in »seiner« parallelen Disziplin Riesentorlauf und Dritter in der Gesamtwertung. Im Sommer deutete er mit seinem ersten Tandem-Fallschirmsprung über Zell am See an, dass er weiter hoch hinauswollte. Und schon beim Weltcup-Auftakt in der niederländischen Skihalle Landgraaf trumpfte er auf und holte seinen vierten Weltcupsieg. Auf einem Hang, der ihm eigentlich nicht liegt. Von Vorteil war die neue Bindungsplatte, an der Anton Unterkofler den ganzen Sommer über getüftelt hatte. Mit wenigen Ausnahmen lief es auch danach sehr gut, Prommegger holte drei weitere Podestplätze und beim Finale 2011 in Arosa Rang 1 – zum Gewinn der kleinen Weltcup-Kugel fehlten nur 50 Punkte. In der Gesamtwertung belegte er ebenfalls den zweiten Platz. Erstaunlich vor allem der Sieg in Arosa: Beim vorherigen Weltcup-Rennen hatte er im Finale im linken Sprunggelenk schwere Verletzungen erlitten, darunter einen doppelten Bänderriss, und sich auch das rechte Knie erheblich verletzt. Dennoch ging er in Arosa an den Start und feierte mit zusammengebissenen Zähnen seinen fünften Weltcup-Sieg. Wenig später »feierte« er nochmals: Er schloss erfolgreich die Ausbildung zum Polizei-Inspektor ab.

Peter Radacher I (SC Mühlbach/Hochkönig) Geb. 2. 6. 1896 St. Johann/Pongau Gest. 2. 1. 1976 Schwarzach

Abb. 158: Peter Radacher I

Untrennbar mit dem Beginn des Skilaufes rund um Mühlbach und unterhalb des Hochkönigs verbunden war der örtliche Kupferbergbau, damals fest in der Hand norwegischer Fachleute. Die Söhne Emil und William des Bergwerkdirektors Knudsen brachten ihre 2,40 m langen Skier aus der Heimat mit und schon 1908 gab es die ersten kleinen Wettkämpfe, ab 1912 auch Skispringen auf der von Knudsen erbauten ersten Schanze des Landes. Einer der begeisterten jungen Mühlbacher war Peter Radacher, Sohn des Wirtsehepaares Peter und Therese von der Alpenwirtschaft Mitteregg am Fuß der Mandlwände, im Bergwerk nach dem Ersten Weltkrieg als Buchhalter tätig. Der Skilauf beherrschte fortan das Leben des jungen Radacher, der alsbald das 1921 in Arthurhaus umbenannte Gasthaus Mitteregg übernahm, dort 1923 die erste Skischule im Land Salzburg gründete und damit zu einem der wichtigsten Pioniere des heimischen Skisportes wurde. Im gleichen Jahr feierte er auch seinen ersten bedeutenden Sieg in einem Wettkampf in Bad Gastein, bei den Meisterschaften Bayerns in Berchtesgaden wurde er Dritter. Radacher bestritt vor allem die damals populäre Dreierkombination, seine Stärke war aber das Springen – in dieser Disziplin bestritt er 1925 auch seinen ersten großen Bewerb, die FIS-Meisterschaften in Johannisbad in Tschechien, wo er Platz 23 belegte. Grundsätzlich bestritten die Österreicher damals nationale Konkurrenzen, hier war Radacher überaus erfolgreich, Siege feierte er u.a. in St. Anton und Mallnitz. Nach Ende seiner aktiven Laufbahn 1927 konzentrierte er sich auf die Führung des Arthurhauses, die Skischule, die bei den Lehrplänen eng mit Hannes Schneider vom Arlberg kooperierte, er war als Kampfrichter tätig und als Organisator. Er gilt als Vater des Maiskirennens, das über Jahrzehnte einer der bedeutendsten Wettbewerbe für die

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»Mehrkämpfer« des Skisportes war, und als Organisator des jungen Springerzentrums. Er war auch stets offen für neue Ideen, so erprobte er mit seinem langjährigen Tourenfreund Rudolf Lettner die von diesem erfundene Stahlkante und gab wertvolle Tipps. Zahlreichen bekannten Skisportlern nahm er auch die Skilehrerprüfung ab, so 1928 dem Stadt-Salzburger Otto Lang, der später einer der Pioniere im amerikanischen Skilauf und ein berühmter Filmregisseur in Hollywood wurde. 1930 wurde er Vater eines Sohnes – natürlich mit dem Vornamen Peter. Von 1936 bis 1939 war er Obmann des SC Mühlbach. Radacher I gilt auch als einer der ersten und wichtigen Förderer des jungen Talentes Sepp Bradl. Der machte einen Großteil seiner ersten Sprünge auf der 1920 von Radacher gebauten Rudolfschanze – sie wurde nach dem damaligen Bergwerksdirektor Rudolf Recknagel benannt. Bis ins hohe Alter betätigte sich Radacher mit großer Leidenschaft in der Natur, sei es beim Skilauf oder Bergsteigen gewesen oder bei der Jagd. Peter Radacher darf als einer der wichtigsten Wegbereiter des Skisportes in unserem Bundesland bezeichnet werden.

Peter Radacher II (SC Mühlbach/Hochkönig) Geb. 25. 9. 1910 Taxenbach Gest. 11. 6. 2006 Zell am See

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Wegen der Mehrzahl der »Peter Radacher« wurde er, weil dort geboren, auch »der Taxenbacher« genannt. Mit 15 Jahren durfte der Pinzgauer Bub seinen Pongauer Onkel hoch oben am Arthurhaus besuchen – von da an hatte ihn der Skisport gepackt. Er übersiedelte nach Mühlbach, werkte vier Jahre als Elektriker im Kupferbergwerk und wurde, auch angeleitet vom Einser-Radacher, zu einem der besten Allrounder seiner Zeit. Bei den Salzburger Landesmeisterschaften 1932 landete er erstmals auf dem Podest, von da an ging es steil bergauf. Unzählige Duelle lieferte er sich mit den damals ebenfalls großartigen Dreierkombinierern wie Hans Hauser oder Markus Maier. 1934 gewann er seinen ersten österreichischen Meistertitel, 1935 wurde er Salzburger Landesmeister auf der Zistel (gegen die Lokalmatadore namens Hauser), lag bei der österreichischen Meisterschaft in Mallnitz nach dem Langlauf in Führung, hatte sich dabei aber so verausgabt, dass er das Springen verhaute. Höhepunkt im Jahr 1935 waren die Weltmeisterschaften in der Hohen Tatra; im Langlauf über 18 km war er mit Rang 53 nicht zufrieden, dafür lief es in der Staffel besser, u.a. mit seinem Salzburger Landsmann Hans Hauser gab es den achten Platz. In den beiden folgenden Jahren wurde er österreichischer Meister im Langlauf, einmal über die 18 km, das zweite Mal auf der 50 km-Strecke. In diesem Zeitraum absolvierte er bei seinem strengen Onkel und Ausbildner Radacher I die staatliche Prüfung zum Skilehrer, wenig später bestand er in Tirol auch die Ausbildung zum Bergführer. Mit den beiden Scheinen in der Tasche konnte »der Taxenbacher« endlich das verwirklichen, was in dieser Zeit viele heimische Asse machten: auf nach Amerika und dort die österreichische Skitechnik verbreiten. So ging nun auch Radacher II »hinüber«. Erste Station war New York, wo er mit Otto Lang und Hannes Schneider die ersten Skishows auf künstlichem Schnee im Madison Square Garden organisierte. Von New York ging es weiter in den schneereichen Nordwesten der USA nach Sun Valley, wo schon zahlreiche Landsleute als Skilehrer arbeiteten, neben den Hauser-Brüdern auch Heini Zehentner, ehemaliger Fahrdienstleiter der Bahn aus Bad Gastein und später Skipionier in Amerika. Radacher II brachte damals vielen Schauspiel-Größen das Skilaufen bei, etwa Gary Cooper, Clark Gable und Ingrid Berg-

Abb. 159: Peter Radacher II mit Gattin Burgi

man. Das war ihm aber zu wenig, er fuhr nun wieder alpine Rennen. Und das mit Erfolg. Er gewann u.a. den berühmten Harriman-Cup in Sun Valley und 1939 das »wildeste« Abfahrtsrennen der USA »Silver Skis« am Gletschervulkan Mount Rainier nahe Seattle am Pazifik. Auf der über 5 km langen, unerhört steilen Strecke fuhr er mit 4:51,4 Minuten Rekord und schlug den Schweizer Arthur Schlatter klar. Für kurze Zeit reiste Radacher II zurück in die Heimat, um für eine endgültige Übersiedlung in die USA einige Dinge zu klären – zu Hause »kassierte« ihn aber die Deutsche Wehrmacht und der Traum von Amerika war ausgeträumt. Als Gebirgsjäger bekam er es gegen Kriegsende in Italien sogar mit Freunden und österreichischen Skilehrern zu tun, die als Einwanderer auf Seiten der USA kämpften. »Wir haben uns über die Frontlinie im Dialekt zugerufen und herzlich gegrüsst, zu direkten Gefechten kam es zum Glück nicht«, erzählte Radacher später. Nach dem Krieg heiratete er und baute ab 1951 die Breiteck-Alm auf der Schmittenhöhe über Zell am See zu einem beliebten Alpengasthof aus, das er bis ins hohe Alter führte. 1956 brachte er es sogar zu Filmehren: Eine englische Produktionsfirma verfilmte Heinrich Harrers Buch »Sieben Jahre in Tibet«, als Kulisse diente der Oberpinzgau. In manchen Passagen wurde Harrer von Radacher gedoubelt, »ich musste unrasiert steile Schneefelder hinaufgehen und Himbeersaft ausspucken«, erinnert er sich an die Dreharbeiten, während der er sich mit Harrer anfreundete. Bis 1994 war Radacher II trotz erheblicher Sehprobleme noch auf seinen Bretteln unterwegs, ein Jahr zuvor galt er noch als ältester Skilehrer Europas.

Peter Radacher III (SC Mühlbach/Hochkönig) Geb. 9. 3. 1930 Salzburg Der Sohn von Peter Radacher I kam während des Zweiten Weltkrieges mit dem Skisport in Berührung und absolvierte als Jugendlicher seine ersten Wettkämpfe. Im sogenannten »Mühlbacher Kreis« um Sepp Bradl schaffte der junge Radacher sehr schnell den Anschluss an die nationale Spitze. Sein schärfster Konkurrent in diesen Jahren war sein um drei Jahre älterer Klubkamerad Hans Eder, mit dem er sich zahlreiche Duelle lieferte. Von 1951 bis 1953 und dann noch 1955 war Radacher österreichischer Vizemeister, zumeist hinter Eder, in den Jahren 1953 bis 1955 wurde er Landesmeister in der Nordischen Kombination. Der zweite Platz bei den Staatsmeisterschaften 1952 brachte ihm auch die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen nach Oslo. Dort lief es nach einem recht ordentlichen Springen auf der Schanze tags darauf in der Loipe gar nicht; noch von einer beinharten internen Ausscheidung geschwächt, musste er das Rennen vorzeitig entkräftet aufgeben und blieb damit natürlich ohne Platzierung – wie auch sein Lehrmeister Sepp Bradl, der im Spezialsprunglauf stürzte. Im nacholympischen Winter zeigte Radacher III aber sein wahres Können, als er bei der Wintersportwoche in Garmisch-Partenkirchen inmitten der Elite den vierten Rang belegte. Weil dann die großen Resultate fehlten, verpasste er die Weltmeisterschaften 1954 in Falun. Im Jahr 1955 gab es noch eine Reihe guter Resultate, dennoch zog er am Ende des Winters einen Schlussstrich unter seine aktive Laufbahn. Nicht zuletzt deshalb, weil er die von seinem Vater gegründete Skischule übernahm. 1960 kam das Arthurhaus dazu, das er bis 1995 führte; daneben war er auch Wirt am Berghof und im Hochkeilhaus. Neben dem Sport, dem er nach wie vor sehr verbunden war, übte er auch in anderen Bereichen zahlreiche Funktionen aus; u.a. war er Vizebürgermeister seiner Heimatgemeinde, Obmann der Lawinenwarnkommission und Pongauer Bezirksjägermeister. Eine besondere Ehre wurde Radacher III im Jahr

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Abb. 160: Peter Radacher III

2007 zuteil: Der Bischofshofener Bergsteiger Albert Precht gab dem 2.400 m hohen Stangenkopf der Mandlwände im Hochkönigmassiv den Namen »Radacherspitze«; Precht war Erstbezwinger dieser in den Schwierigkeitsgraden 6 und 7 bemessenen Nadel. Radacher, der selbst viele Hochkönig-Routen kennt, freute sich über die Anerkennung, stellte aber klar: »Das bleibt ohne Konsequenzen, der Stangenkopf wird nie als Radacherspitze in einer Tourenkarte benannt werden.«

Alfred Rainer (SK Saalfelden) Geb. 22. 9. 1987 Saalfelden Gest. 15. 8. 2008 Innsbruck

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Man mochte die schlimme Nachricht Mitte August 2008 gar nicht glauben: Österreichs hoffnungsvollster nordischer Kombinierer Alfred Rainer ist tot. Gestorben an den schweren Verletzungen, die er eine Woche zuvor beim Absturz mit einem Gleitschirm in unmittelbarer Nähe seines Elternhauses in Maria Alm erlitten hatte. Der junge Sportler war aus etwa 20 m Höhe beim Landeanflug aus unbekannten Gründen auf eine Wiese geprallt; die Folgen waren mit lebensgefährlichen Verletzungen fatal. Eine Woche lang kämpften die Ärzte auf der Intensivstation der Universitätsklinik um das Leben von Alfred – leider vergeblich. Freilich wäre ein Überleben mit schweren bleibenden Schäden verbunden gewesen. Den Eltern Burgi und Alfred sowie Schwester Katharina galt die allergrößte Anteilnahme zum Tod ihres Sohnes, der wegen seiner bescheidenen und ruhigen Art bei seinen Teamkollegen (Christoph Bieler: »Alfred war einer der coolsten und lässigsten Typen, er reißt eine riesige Lücke in unsere Mannschaft.«) und Trainern äußerst beliebt und angesehen war. Was bleibt nun sportlich vom kurzen Leben des Alfred Rainer in Erinnerung? Durch seinen Onkel Georg Brüggl kam Alfred in der Volksschulzeit zum Langlauf. Nach dem Eintritt in die Skihauptschule ließ er den bis dahin wichtigeren Fußball sein und entschied sich für’s Kombinieren, »von Anfang an war Felix Gottwald mein großes Vorbild«, sagte er einmal. Mit 14 Jahren zeigte er sein großes Talent mit dem zweiten Platz bei den ÖSV-Schülermeisterschaften und dem Sieg

Abb. 161: Alfred Rainer

im Austria Cup, später folgten die Plätze 4 und 6 bei den Jugendmeisterschaften und der zweite Rang im Austria Cup der Jugendlichen, 2005 der Einstieg bei den Junioren. Er wurde Vierter bei den österreichischen Titelkämpfen und erstmals Salzburger Landesmeister in der allgemeinen Klasse. 2006 verbesserte er sich bei den ÖSV-Junioren aufs Stockerl und wurde Dritter, in Salzburg holte er sich abermals den Landestitel. Und sehr erfolgreich gestaltete er seine ersten Junioren-Weltmeisterschaften, obwohl er schulisch schon stark im Ausbildungszentrum Eisenerz engagiert war, um die Tischlerlehre zu bestehen. In Kranj belegte er in den Einzelbewerben die Ränge 9 und 18, in der Staffel lieferte er sein erstes Meisterstück ab: Als Schlussläufer des österreichischen Teams holte er Meter um Meter auf und führte seine drei Kameraden Druml, Kammerlander und Pichlmayer zur Silbermedaille, nur 0,3 Sekunden hinter Deutschland. Das war das erste große Ausrufezeichen des Alfred Rainer. In der Saison 2006/07 lief es noch besser. Der zwölfte Platz beim Sommer Grand Prix in Bischofshofen ließ schon erahnen, was noch kommen könnte. Im Weltcup B belegte er den zwölften Platz (erster Sieg in Klingenthal), im Alpencup ebenso Rang 3 wie bei der österreichischen Juniorenmeisterschaft. Höhepunkt Nummer eins war das Debüt im Weltcup in Zakopane: Im Massenstartbewerb war er als Elfter gleich bester Österreicher (unmittelbar vor seinem Vorbild Gottwald), im Sprint belegte er den 20. Platz., In beiden Bewerben spielte er seine Stärke im Langlauf aus, er war nur acht bzw. 35 Sekunden langsamer als Gottwald, das Maß aller Dinge in der Loipe. Höhepunkt Nummer zwei war die Junioren-WM in Tarvis: drei Bewerbe, drei Medaillen! Und auch hier glänzte Rainer mit tollen Zeiten im Langlauf, mit denen gegenüber dem Springen Boden gut gemacht werden konnte. In den Einzelbewerben holte er sich zweimal Bronze, in der Staffel machten die vier Österreicher eine Minute Rückstand auf Finnland gut, auf den finalen 5 km hielt sich Rainer den verzweifelt anrennenden deutschen Schlussmann Frenzel vom Leib und rettete Österreich mit einem Vorsprung von fünf Sekunden die Goldmedaille. Der Lohn war die Aufnahme ins Bundesheer-Leistungszentrum Rif und ein Platz im Nationalteam für die Weltcup-Saison 2007/08; nach abgelegter Gesellenprüfung als Tischler kam im sommerlichen Grand Prix die nächste Prüfung, mit Rang 9 durfte er sehr zufrieden sein. Ebenso mit dem zwölften Platz beim Weltcup-Auftakt in Trondheim, dem 14. Platz in Seefeld, dem zehnten Rang in Zakopane und Platz 11 am Holmenkollen. Seine erste Weltcup-Saison beendete er auf Rang 24. Im folgenden Winter sollte es weiter bergauf gehen, das Training wurde forciert, der sommerliche Grand Prix zeigte den Weg nach oben. Am 29. Juli 2008 startete Alfred in Oberstdorf – es sollte der Abschied von seiner geliebten Kombination sein. Am 7. August geschah der Unfall mit den fatalen Folgen.

Hannes Reichelt (SC Radstadt) Geb. 5. 7. 1980 Altenmarkt Als der Sportsoldat Hannes Reichelt am 1. Dezember 2005 in Beaver Creek sein erstes Weltcup-Rennen gewann, einen Super-G (in dem Matthias Lanzinger als Dritter aufs Stockerl fuhr), wurden Erinnerungen wach an Erlebnisse sieben Jahre zuvor in eben diesem Beaver Creek. Weil Hannes an der Skihandelsschule Schladming Probleme in Englisch hatte, hatte Skiclub-Obmann German Bauregger die Idee, mit dem Buben nach Beaver Creek zu fahren. Für zwei Wochen war Deutsch verboten, nur Englisch erlaubt. Dazu hatte Hannes die Möglichkeit, sieben Rennen in Colorado zu fahren, einmal hieß einer seiner Gegner Bode Miller. Die Erfahrungen auf dem amerikanischen Kunst-

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schnee halfen ihm später weiter und auch das Englisch wurde besser, der drohende Fünfer konnte vermieden werden. Vier Jahre später machte Hannes die HAK-Matura. Und nun, 2005, der erste Sieg. Mit dabei zwei, die ihm sieben Jahre vorher tatkräftig unter die Arme gegriffen hatten: »Putzi« Frandl, Radstadts erstes großes alpine Aushängeschild und seit Jahrzehnten in den USA zu Hause, und Pepi Gramshammer, ehemaliger Abfahrer und auch seit vielen Jahren Hotelier in Colorado. Sie freuten sich an diesem Tag über Reichelts ersten großen Erfolg. Zuvor war er die Sprossen auf der Leiter Stück für Stück nach oben geklettert: 1993 Landesmeister in der Schülerklasse I, 1997 Landesmeister in der Jugend I, 1999 und 2000 Salzburger Landesmeister als Jugend II-Läufer, Dritter bei der ÖSV-Jugendmeisterschaft, zweimal Dritter bei den JuniorenWeltmeisterschaften 2000 in Super-G und Kombination, 2001 Vierter in der Super GWertung im Europacup, den Fixplatz im Weltcup um nur einen Punkt verpasst, Vierter bei der Staatsmeisterschaft im Super-G. Dann der Dezember 2001: Die Trainer nominierten Hannes für den Super-G in Val d’Isere, erstes Weltcup-Rennen also – leider kam er nicht ins Ziel. Der Europacup verlief umso erfolgreicher, er holte sich als Zweiter den Startplatz im Super-G für den kommenden Weltcup und wurde Gesamt-Vierter. ÖSVMeister wurde er im Riesentorlauf, Rang zwei gab es im Super-G, seiner fast unumstrittenen Disziplin Nummer 1. Die Saison 2002/03 begann mit drei Europacup-Siegen in Levi und San Vigilio sehr stark, dann folgte ein Ausrutscher in Laax mit anschließender sechsstündiger Autofahrt nach Gröden zum Super-G. Tags darauf wurde er auf einer ihm völlig fremden Strecke sensationell Zweiter hinter Defago und verhinderte ein ÖSV-Debakel (der Radstädter Klubkamerad und Favorit Andi Schifferer landete an achter Stelle). »Damals habe ich gedacht, das war der Durchbruch, die nächsten Jahre zeigten aber das Gegenteil«, erzählte Hannes später. Zwar wurde er in diesem Winter noch Dritter in Lillehammer, Fünfter in der Super G-Wertung des Weltcups, GesamtZweiter und Disziplinensieger Riesentorlauf im Europacup sowie Staatsmeister in der Kombination, dann aber kam der Ausfall bei der WM in St. Moritz, gewissermaßen der Start einer Pech- und Pannenserie. Im November 2003 erlitt er auf der Reiteralm einen komplizierten Schlüsselbeinbruch und einen Bändereinriss im linken Knie, in wenigen Wettkampfwochen gab es nicht viel zu holen, er wurde Zweiter bei der Militär-WM, im Europacup gab es einen sechsten Platz. Erst 2004/05 fand er zur alten Form zurück, eroberte im Europacup 14 Podestplätze, sechs davon ganz oben, gewann die Gesamtwertung punktgleich mit dem Norweger Jansrud und sicherte sich gleich drei Fixplätze für den nächsten Winter. Beim Finale des Europacups in Roccaraso in Italien hatte er allerdings schon wieder Pech, als er bei einem »Wahnsinnssprung« auf der Abfahrt gut und gerne 80 m weit sprang, im Flachen aufkam und sich das linke Knie demolierte, Kreuzbandriss, Innenbandriss, Gehirnerschütterung. »Fünf Minuten habe ich ans Aufhören gedacht, als ich auf die Rettung wartete«, erzählte er später. Aber er biss sich durch. Zum Glück: Denn dann kam die Saison 2005/06 mit dem Sieg in Beaver Creek (siehe einleitend), dem dritten Platz in Kitzbühel, dem eher mageren zehnten Rang bei Olympia in Turin und dem österreichischen Meistertitel im Riesentorlauf. Der nächste Winter war mit einem siebenten Rang in Kranjska Gora und dem Ausscheiden im Riesentorlauf bei der WM in Aare eher zum Vergessen, erst 2007/08 war er wieder da – und wie! Zunächst feierte er seinen zweiten Weltcupsieg in Beaver Creek (wo sonst?), dann seinen dritten im Riesentorlauf in Whistler. Unvergessen das Weltcup-Finale in Bormio am 13. März 2008: Didier Cuche hatte in der Super-G-Wertung 99 Punkte Vorsprung auf Reichelt. Dem Radstädter gelang ein Traumlauf, am Ende lag er eine Hundertstelsekunde vor Defago und jubelte über die kleine Kristallkugel als Saisonbester.

Abb. 162: Hannes Reichelt

Denn Cuche war von seinem Landsmann Albrecht aus den Punkterängen gedrängt und nur 16. geworden – damit lag Reichelt einen Zähler vor dem Schweizer. Mit Tränen in den Augen stemmte er seine Trophäe in die Höhe, führte noch vom Zielraum aus ein Telefonat mit dem elf Tage vorher schwer verunglückten Matthias Lanzinger. Im Winter 2008/09 kam Reichelt als Dritter in Alta Badia nur einmal aufs Podest, scheiterte bei der WM in Val d’Isere im Riesentorlauf als 31. im ersten Durchgang. Ein kleines Trostpflaster war am Ende der Saison sein Doppel bei den österreichischen Meisterschaften in Super-G und Riesentorlauf. Durchwachsen war auch der Winter 2009/10 mit Olympia in Vancouver. Dort war er für die Superkombi vorgesehen, musste wegen einer zuvor im Training erlittenen Verletzung aber auf den Start verzichten. Im Weltcup stand er nur in Kvitfjell als Zweiter auf dem Stockerl, in der Disziplinenwertung war er auf Platz 7 der viertbeste ÖSV-Läufer. Bei den Staatsmeisterschaften erhöhte er sein Kontingent an Meisterschaftsmedaillen als doppelter Zweiter auf zehn. Der Radstädter mit dem Berufswunsch Pilot benötigte in der Saison 2010/11 lange Zeit, um den richtigen Kurs zu finden; erst im 13. Rennen, dem Super-G in Hinterstoder, zeigte er sein Können und löste gleichzeitig mit dem Sieg die Fahrkarte zur WM in Garmisch. Dort eroberte er im Super-G die Silbermedaille hinter dem Südtiroler Christoph Innerhofer. Einen weiteren WM-Start verhinderte eine im Training erlittene Knieprellung. Den Super-G-Weltcup schloss Reichelt als Fünfter ab.

Walter Reinhardt (SK Bischofshofen, SC Salzburg) Geb. 12. 2. 1917 Aigen/Salzburg Gest. 10. 10. 2010 Bischofshofen Schon als Bub war Walter Reinhardt ein begeisterter Skisportler, der anfangs in allen Disziplinen zu Hause war. Dass er letztlich ein überdurchschnittlicher Spezialspringer wurde, deutete er etwa als 16-Jähriger mit weiten Sprüngen in Planica an. Mit 18 Jahren gelang Reinhardt der Durchbruch: Er wurde Salzburger Landesmeister der Jungmannen (heute würden wir Junioren sagen) im Springen und zeigte bei seinem ersten Auslandsstart seine Vielseitigkeit, als er bei den bulgarischen Meisterschaften Slalom und Springen gewann und in der Dreierkombination Zweiter wurde. 1936 folgte erneut der Landesmeistertitel, dazu der Sieg bei den österreichischen Nachwuchsmeisterschaften der Zweierkombination und der zweite Platz im »Dreikampf«, beim Sprunglauf in Innsbruck wurde er Zehnter. 1937 wurde er wieder österreichischer Jungmannen-Meister und zeigte sein alpines Können als Siebenter beim Abfahrtslauf von der Marmolata. Ein Jahr später pendelte Reinhardt weiter zwischen Springen und alpinen Rennen, wobei er u.a. auf der Schanze in Bad Mitterndorf triumphierte und Zweiter der alpinen ungarischen Titelkämpfe wurde. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ließ die sportliche Tätigkeit des ÖBB-Beamten, der später Lokführer wurde, auf ein Minimum zurückgehen. Sein Können bewies er bei dem einen oder anderen Wettkampf, etwa 1941 mit Siegen in Finnland oder 1944 mit einer guten Leistung bei den Salzburger Meisterschaften in der Nordischen Kombination. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich Reinhardt, auch dank der starken Konkurrenz im eigenen Lager, deutlich steigern. 1947 feierte er u.a. Siege in Bischofshofen (Neujahrsspringen) und Schwarzach und sammelte zahlreiche Podestplätze von Zell am See über Innsbruck bis Tschagguns (Nachtspringen). 1948 stand er bei den ÖSV-Meisterschaften auf dem Stockerl, als er in Bad Hofgastein Dritter im Springen hinter Sepp Bradl und Gregor Höll wurde, bei

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Abb. 163: Walter Reinhardt (Startnummer 1) im Jahr 1949 mit seinen Teamkollegen Gregor Höll, Sepp Bradl, Paul Außerleitner und Andreas Krallinger.

den Bundesmeisterschaften des ASKÖ holte er sich den Sieg. 1949 wiederholte er das Meisterschafts-Bronze, wurde Vize-Landesmeister, belegte zweite Ränge in Innsbruck, Oberstdorf und Reit im Winkl, dritte Plätze in Füssen, Garmisch und Berchtesgaden. Ab 1950 gehörte Reinhardt der Altersklasse I an, das hinderte ihn freilich nicht, weiter an zahlreichen Bewerben teilzunehmen. Er belegte zweite und dritte Plätze in der AK I der SLSV-Landesmeisterschaften 1954 und 1955, zollte aber immer mehr seiner beruflichen Tätigkeit Tribut. Dass er das Springen aber nicht verlernt hatte, zeigte er noch mit 42 Jahren als Zweiter seiner Klasse in Dorfgastein. Beinahe nahtlos wechselte er ins Trainerlager und war beim ÖSV für die Jugend verantwortlich. Ab 1964 war er Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, trat aber am 7. Jänner 1966, also einen Tag nach dem Finale der Vierschanzentournee, von seinem Amt als Bundestrainer zurück.

Erwin Resch (USC Mariapfarr) Geb. 4. 3. 1961 Mariapfarr

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Dem kleinen Erwin wurden viele Talente in die Wiege gelegt, er war schon als Bub ein richtiger Allrounder, der im Skisport ebenso zurechtkam wie auf dem Rad oder dem Surfbrett und mit dem Tennisschläger. Das Pendel schlug dann aber zugunsten des alpinen Rennsports aus und da war er schon im Schüleralter sehr erfolgreich. Als Jugendlicher belegte er ab 1976 bei den österreichischen Meisterschaften zweite und dritte Plätze in der Abfahrt und wurde schon im Europacup eingesetzt, dabei gab es die Plätze fünf in Lenzerheide und vier in Verbier. 1979 wurde er in Achenkirch Junioren-Europameister in der Abfahrt vor Gerhard Paffenbichler und dem Schweizer Bruno Kernen.

Abb. 164: Erwin Resch

Fast zur gleichen Zeit debütierte er im Weltcup mit einem 15. Platz in Villars und bei den ÖSV-Meisterschaften der allgemeinen Klasse mit einem neunten Rang in Bad Gastein. 1979/80 gewann er sein erstes Europacup-Rennen, zu Beginn des folgenden Winters ließ er mit einem vierten Rang in der Weltcup-Abfahrt in Gröden aufhorchen, ÖSVTrainer Heinz Stohl hielt viel von seinem Lungauer Landsmann. In Radstadt wurde er in der Abfahrt österreichischer Vizemeister 1981 hinter Pfaffenbichler. Die Saison 1981/82 begann er am 13. Dezember mit dem ersten großen Sieg in Gröden, auf den Plätzen landeten Bartelski und Stock. Damit hatte Erwin auch die Teilnahme an der WM 1982 in Schladming fixiert, dort sorgte er für eine spektakuläre Einlage und ein sensationelles Resultat: Kurz nach der Zwischenzeitnahme verlor er einen Stock, beendete den wilden Ritt über die Planai an dritter Stelle hinter Weirather und Cathomen und gewann Bronze. Weil er auch in zwei Weltcup-Rennen den Stock verlor, musste er sich nicht selten als »einarmiger Bandit« anreden lassen. Den Abfahrts-Weltcup beendete er an vierter Stelle, ebenso wie ein Jahr später, als er in Val d’Isere sein zweites Rennen vor Lüscher und Cathomen gewinnen konnte. Seine wohl stärkste Saison war 1983/84: Sieg zum Auftakt in Schladming vor Weltmeister Weirather und Podborski, Podestplätze in Wengen, Kitzbühel und Garmisch; auf der Streif musste er sich nur Franz Klammer geschlagen geben, weitere dreimal war er knapp dran am Sieg in diesem Klassiker, aber jedesmal war ein anderer noch um einen Deut schneller, zweimal war es Peter Wirnsberger, einmal Pirmin Zurbriggen. In diesem starken Winter 1984, in dem nur der elfte Platz bei Olympia in Sarajevo nicht ins Bild passte, stand Resch vor dem Gesamtsieg im Abfahrtsweltcup; das Finale fand in Whistler statt, Resch stürzte und musste den Disziplinensieg dem Schweizer Urs Räber mit drei Punkten Differenz überlassen – ärgerlich. Auch bei der ÖSV-Meisterschaft fehlte das Quäntchen Glück, Rang zwei hinter Helmut Höflehner. Im Dezember 1984 erlitt Resch einen herben Rückschlag, Kreuzbandriss beim Training in Gröden, zu früher Beginn nach der Rehabilitation – ein Muskelriss und das Aus für die WM in Bormio. Im Winter 1985/86 meldete sich Erwin nach dem Motto »Meine Verletzungen waren eine gewaltige Lebensschule, aufgeben gibt’s nicht« mit drei Stockerlplätzen zurück und gewann endlich auch seine erste österreichische Meisterschaft in Haus vor Peter Wirnsberger. Der WM-Winter 1986/87 brachte etliche Spitzenplätze – Rang 2 in Kitzbühel war der letzte von insgesamt 13 Podestplätzen – und in Crans Montana die nächste Enttäuschung: Nur Platz 16 in der WM-Abfahrt. Neuerliche Verletzungen brachten Resch völlig aus dem Rhythmus, die erhofften Resultate blieben aus, 1990 steht ein neunter Rang in Val d’Isere zu Buche und der zweite österreichische Meistertitel, erobert in Zauchensee vor Peter Rzehak und Leonhard Stock. Ein Ziel gab es noch für Resch: die Heim-WM 1991 in Saalbach-Hinterglemm. Für die Spezialabfahrt konnte er sich nicht qualifizieren (Platz 7 in Kitzbühel war zuwenig), als Trostpflaster gab es einen Startplatz in der Kombination, dem achten Rang in der Abfahrt folgte der Ausfall im Slalom. So sagte Erwin mit genau 30 Jahre ade und konzentrierte sich auf seine berufliche Laufbahn. Als Organisator von Mountainbike-Touren führte er seine Gäste sechs Jahre über die schönsten Strecken auf den Kanaren und auf griechischen Inseln, arbeitete auf einem Kreuzfahrtschiff und hatte mit dem Skisport fast nichts am Hut. 2005 kehrte er in sein altes Metier zurück und gründete auf dem Katschberg ein Sport- und Skischulzentrum. Dort gibt er seine persönliche Philosophie an Sportbegeisterte weiter: »Es ist wichtig, alle Sinne anzusprechen, denn Sport ist mehr als nur Bewegung. Sport ist eine Einstellung, ein Lebensgefühl.«

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Ernst Riedlsperger (USK Maishofen) Geb. 9. 1. 1963 Zell am See Wie viele andere Kinder in den Gebirgsgauen stand auch der kleine Ernst schon mit drei Jahren auf den Skiern und wurde bereits ab dem fünften Lebensjahr im örtlichen Skiklub gefördert. Über die Grenzen des Pinzgaues hinaus machte er erstmals mit elf Jahren von sich reden, als er in der Schülerklasse I Landesmeister im Riesentorlauf wurde. In den Jahren 1975 und 1976 folgten weitere Salzburger Titel und bei den ÖSV-Meisterschaften der Schüler insgesamt sechs Medaillen, darunter goldene im Riesentorlauf und in der Kombination. Mit 17 Jahren gab es Erfolge bei den österreichischen Jugendmeisterschaften mit zweiten Plätzen in den technischen Bewerben. Im gleichen Winter 1979/80 debütierte er mit mehreren Podestplätzen im Europacup und wurde Dritter in der Riesentorlauf-Wertung. Erfolgreich verlief für den 17-Jährigen auch die Europameisterschaft der Junioren in Madonna di Campiglio mit der Silbermedaille in der Kombination; hier deutete er schon das Zeug zum ausgezeichneten Allrounder an. Stark verlief die Saison 1980/81 mit dem Gesamtsieg im Europacup vor dem Schweizer Peter Lüscher und zwei dritten Rängen in Abfahrt und Riesentorlauf. Die guten Leistungen wurden mit dem Einstieg in den Weltcup honoriert: Am 13. Jänner 1981 belegte er im Riesentorlauf in Ebnat-Kappel in der Schweiz den 13. Platz und holte auf Anhieb Punkte. Bei den österreichischen Meisterschaften holte er sich als Vizemeister im Riesentorlauf die erste von insgesamt fünf Medaillen. In der Saison 1981/82 erreichte Ernst sein bestes Resultat im Weltcup: Platz 6 im Riesentorlauf in Aprica, am Ende Rang 20 in der Disziplinen-Wertung. Bei den Weltmeisterschaften 1982 in Schladming kam er in der Kombination zum Einsatz, Rang 8 hieß drittbester ÖSVLäufer. Im folgenden Winter war das Einsatzgebiet hauptsächlich der Europacup, weil die Leistungen nicht ganz weltcupgerecht waren. Unter dem Strich standen dritte Plätze in der Gesamtwertung und in der Riesentorlaufwertung zu Buche. Erst in der Saison 1984/85 lief es wieder besser, siebenmal kam er im Weltcup in die Punkteränge, Rang 9 in Garmisch-Partenkirchen im Super-G (!) war das beste Ergebnis. Die Weltmeisterschaften 1985 in Bormio sollten zum Karrierehöhepunkt des Pinzgauers werden. Er war Fixstarter in der Kombination; die Abfahrt gelang mit dem 22. Platz nicht optimal (3,5 Sekunden hinter dem Schweizer Pirmin Zurbriggen), mit der zweitbesten Zeit im Slalom hinter dem Schweizer Thomas Bürgler katapultierte er sich aber in der Gesamtwertung auf Rang zwei nach vorne und eroberte damit die Silbermedaille hinter Zurbriggen. Aufgrund der guten Leistung wurde er auch für den Spezialslalom nominiert, schied aber im ersten Lauf aus. Ein schwerer Unfall stellte dann die Weichen für die weitere Laufbahn: Bei einem FIS-Rennen in Mauterndorf kollidierte Riedlsperger mit einem Torrichter und konnte danach nicht mehr an die absolute Weltspitze heranfahren, der ÖSV reihte ihn in den Selektionskader zurück (in dem damals u.a. auch Hans Enn stand), das war in Wirklichkeit das Abstellgleis für Läufer, an die die Trainer unter Rennsportchef Werner Wörndle nicht mehr so recht glaubten. National hielt Riedlsperger noch mit, er wurde 1987 und 1988 Staatsmeister in der Kombination. Dann war aber endgültig Schluss, Ernst konzentrierte sich auf sein Studium der Sportwissenschaften an der Universität Salzburg und schloss es erfolgreich ab. Später übernahm er die Skischule Hinterglemm.

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Abb. 165: Ernst Riedlsperger

Georg Riedlsperger (TSU St. Veit) Geb. 6. 5. 1969 Schwarzach

Abb. 166: Georg Riedlsperger

Die Riedlsperger-Buben Georg und Gerhard (geb. 22. 3. 1973) fanden schon in jungen Jahren Gefallen am Springen, auf der heimischen Kronbergerschanze, und vor allem an der Nordischen Kombination; ihr erster und sehr wichtiger Förderer im örtlichen Klub war Alois Reiter. Er durfte sich schon bald über die ersten Erfolge der Brüder freuen: Georg war 1982 als Schüler I-Athlet Landesmeister in der Kombination, Gewinner des Landescups im Springen und Dritter der österreichischen Schülermeisterschaft in der Kombination (Gerhard holte sich zwischen 1986 und 1992 vier ÖSV-Nachwuchstitel in Springen und Kombination). Georg wurde 1984 Schüler II-Landesmeister, kam ein Jahr später in den C-Kader des ÖSV und wurde dort unter der Führung der Trainer Wilfried Vettori und Hugo Seidl vorsichtig aufgebaut; auch die Familie unterstützte den Sohn, der vom Nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz als Zeitsoldat ins BundesheerLeistungszentrum Rif übersiedelte. 1988 wurde er im Springen Salzburger Vizemeister der Junioren, 1989 Landesmeister und österreichischer Vizemeister der Junioren in der Kombination. Das brachte ihm auch das Ticket für die Junioren-WM in Norwegen ein, dort landete er im Teambewerb mit seinen Kameraden an fünfter Stelle. Ein Jahr später wurde er österreichischer Jugendmeister, wieder ein Jahr später, 1991, feierte er seinen Einstand in der allgemeinen Klasse und belegte bei den Staatsmeisterschaften den sechsten Rang. Gleichzeitig rückte er in den A-Kader auf und fand sein Betätigungsfeld im Europacup; hier gab es in der Folge Siege und Podestplätze in Nesselwang, St. Ägyd, Hinterzarten und Liberec. 1992 steigerte er sich bei den österreichischen Titelkämpfen auf Platz vier, 1993 wurde er Doppel-Landesmeister. In der Saison 1993/94 feierte er sein Debüt im Weltcup mit einem 14. Rang in Saalfelden – zwei Plätze vor Felix Gottwald. Riedlsperger bot eine erstaunliche Leistung; er war ursprünglich gar nicht als Starter vorgesehen, sondern sein Klubkollege Georg Hettegger. Riedlsperger war lediglich als Vorspringer nach Saalfelden gekommen, beeindruckte dann aber dermaßen, dass man ihn gegen Hettegger in eine Qualifikation schickte – und Riedlsperger war vorne. Er nützte seine Chance, war Achter im Springen und hielt sich mit großem Einsatz im 15 km-Lauf weit vorne, eben auf Platz 14. Als zweitbester Österreicher nach Mario Stecher (7.). Beim Teamsprint in Reit im Winkl folgte Platz 8, als Belohnung die Nominierung für Olympia 1994 in Lillehammer. Der 40. Rang stellte ihn nicht wirklich zufrieden, eher schon der neunte Platz im Teambewerb. Den Weltcup beendete er an 39. Stelle. Nächstes Ziel war die WM-Saison 1994/95, ein zweiter Platz beim B-Weltcup in Breitenwang und Rang 18 am Holmenkollen bescherten ihm die Reise zu den Weltmeisterschaften nach Thunder Bay in Kanada; als 18. war er zweitbester Österreicher nach Ofner (13.), mit der Mannschaft gab es den ausgezeichneten fünften Platz. Den Weltcup beendete der Pongauer auf Rang 37. Im Winter 1995/96 lief es bei Riedlsperger gar nicht gut, er pendelte zwischen Weltcup und Intercontinentalcup ohne zufriedenstellende Resultate und trat im Frühjahr 1996 zurück. Nach seiner aktiven Laufbahn absolvierte er die Ausbildung zur Diplomierten Medizinisch-Technischen Fachkraft in Mistelbach und erweiterte sein Wissen um Physiotherapie und Röntgen und arbeitete in mehreren Krankenhäusern; auch war er, wie Bruder Gerhard (Co-Trainer von 1996 bis 1999) mehrere Jahre im ÖSV-Team als Servicetechniker tätig, 2006 erfolgte der Berufswechsel als Trainer an das Raiffeisen Skigymnasium Saalfelden.

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Claudia Riegler (USC Flachau) Geb. 7. 7. 1973 Wien

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»Wir sind mit dem Lift ganz nach oben gefahren und haben Stunden gebraucht, um wieder ins Tal zu kommen, ich dachte ›nie wieder‹, aber mein Ehrgeiz trieb mich doch noch zu einem zweiten Versuch an«, so schildert Claudia ihre ersten Gehversuche auf dem Snowboard im Jahr 1988. So wie ihre um ein knappes Jahr jüngere Schwester Manuela fuhr sie damals auch noch mit den Skiern, dann aber hatte das Brett den Vorrang. In der Zeit der Auseinandersetzungen zwischen ISF und FIS entschied sich Claudia für den Skiweltverband und war damit von der ersten Stunde des offiziellen Weltcups mit dabei. Am 24. November 1994 fand die Premiere auf dem Kitzsteinhorn statt, Claudia belegte die Plätze 14 und 16. Es waren ihre beiden ersten von bisher über 260 Rennen im Weltcup. Ein Bruch im linken Knöchel, zugezogen im Herbsttraining 1995, vereitelte vorerst weitere Weltcup-Pläne, sie fuhr danach in erster Linie FIS-Rennen mit zahlreichen Siegen u.a. in Bad Gastein, Schliersee, Innerkrems und Haus und startete im Continentalcup mit ebenfalls guten Platzierungen. Sie wollte ihrer jüngeren, leistungsmäßig aber schon ein bisschen stärkeren Schwester Manuela nicht nachstehen und zeigte das, was sie später immer wieder auszeichnen sollte: Kampfgeist, Wille, kein Gedanke ans Aufgeben. So konnte sie eine sehr gute Saison 1996/97 bilanzieren: WMDebüt in Innichen mit einem siebenten Platz im Slalom und Rang 8 im Gesamtweltcup mit den Disziplinen-Plätzen 6 (Cross) und 8 (Parallel); in Grächen in der Schweiz war sie im März als Zweite im Cross erstmals auf dem Weltcup-Podest gestanden. Den nächsten Sprung Richtung Spitze machte sie im Winter 1998/99. In Olang feierte sie ihren ersten Weltcupsieg in einem Parallel-Riesentorlauf, der mit dem Gewinn einer Harley Davidson-Maschine verbunden war. Bei der WM in Berchtesgaden gab es zwei fünfte Ränge knapp hinter den Medaillen. Es blieben die besten WM-Platzierungen bis zum fünften Rang 2009 in Südkorea im Parallel-Slalom; dazwischen lagen eher enttäuschende Weltmeisterschaften in Madonna di Campiglio (11. Platz), Kreischberg (6. Platz) und Whistler (15. Platz). Im Weltcup ging es mit den Siegen in Innichen (2000) und Ruka (2001 und 2002) weiter, 2002 stand sie im Weltcup auf Platz 6 der Gesamtwertung, war Vierte im Parallel-Klassement, enttäuschte aber mit einem 28. Platz bei Olympia in Salt Lake City. Im Frühjahr 2004 flog Claudia aus allen ÖSV-Kadern, fand aber dank intensiver Arbeit mit ihrem Privattrainer Marian Schlechter wieder Anschluss, belegte 2005 in der Parallel-Wertung des Weltcups Platz 7 – die Tür zu den Kadern blieb jedoch zu, »andere Läuferinnen haben mehr Entwicklungspotenzial«, hieß es vonseiten der Führung. Der folgende Winter brachte keine herausragenden Leistungen, der Bruch des linken Schienbeins beim Training in den USA tat ein Übriges, um den Olympiatraum platzen zu lassen. Drei Jahre war sie nun schon nicht mehr im ÖSV-Kader, nun sah sie Licht am Ende des Tunnels unter dem neuen Trainer Felix Stadler; es gab 2006/07 auch wieder die erhofften besseren Ergebnisse mit u.a. einem zweiten Platz in Stoneham und Rang 11 in der Parallel-Wertung im Weltcup, womit sie fünftbeste Österreicherin war – die Basis für die Rückkehr in den ÖSV-Kader für den Winter 2007/08. Ehrgeiz und Hartnäckigkeit wurden belohnt. Die Saison wurde eine sehr gute, in zehn von zwölf Rennen landete sie in den Top 10, stand in La Molina und Valmalenco dreimal auf dem Stockerl und war in der Parallelwertung des Weltcups als Dritte die zweitbeste ÖSVBoarderin. 2008/09 verlief ähnlich, es gab in zehn Rennen acht Plätze unter den ersten 10 und Rang 4 in der Parallel-Wertung. Und auch im Winter 2009/10 ließ die Flachauerin nicht locker: 10 Rennen, achtmal in den Top 10, einmal auf dem Podest, Platz 7 in

Abb. 167: Claudia Riegler

der Parallel-Abrechnung. Mit der Medaille bei Olympia in Vancouver wurde es nichts, Claudia scheiterte im Viertelfinale an der späteren Olympiasiegerin Nicolien Sauerbreij und belegte den siebenten Platz. Erstmals ohne Schwester Manuela musste Claudia in die Saison 2010/11 einsteigen – die langjährige Begleiterin hatte im Frühjahr ihren Rücktritt vollzogen. Dennoch steckte Claudia die Ziele nach so vielen internationalen und nationalen Erfolgen (vier Mal Staatsmeisterin) hoch. Ihre Erwartungen wurden erfüllt. Bei den Weltmeisterschaften in La Molina eroberte sie in den Parallel-Rennen Silber und Bronze und im Weltcup fuhr sie sehr konstant unter die ersten Zehn, wobei ihr zweiter Rang in Stoneham der 20. Podestplatz ihrer Karriere war. Die Weltcup-Wertung schloss sie als Vierte ab. Seit ihren Debüt im November 1994 hat Claudia Riegler 268 Rennen im Weltcup absolviert, in denen sie 116-mal unter den ersten Zehn war.

Gottfried Schafflinger (SC Bad Gastein) Geb. 13. 11. 1937 Bad Gastein

Abb. 168: Gottfried Schafflinger

Auf den Hängen, die für die Weltmeisterschaften 1958 vorgesehen waren, tummelten sich Mitte der Fünfzigerjahre zahlreiche Talente aus dem Gasteinertal. Schon im jugendlichen Alter schoben sie sich in den Vordergrund, etwa Hans Klabacher, Gottfried Schafflinger, Rupert Salzmann und Heinz Brunnmayr. Der wohl erfolgreichste wurde Schafflinger, obschon er sein Hauptaugenmerk auf die Ausbildung als Koch und Kellner in einem Bad Gasteiner Luxushotel legte. 1957 wurde er österreichischer Juniorenmeister im Riesentorlauf – im Hinterkopf spielte die Qualifikation für die Heim-WM 1958 natürlich eine große Rolle. Doch ein Beinbruch im Herbst stoppte sämtliche Ambitionen, die WM-Rennen erlebte er nur als Zuschauer. Zum Gewinn des ersten Landesmeistertitels im Slalom reichte es im Laufe des Winters allerdings, weitere Titel holte er sich in seiner Spezialdisziplin 1961 und 1962. Nach der Gasteiner WM wurde Schafflinger in die Nationalmannschaft aufgenommen. Unter seinem ersten Trainer Josl Rieder stellten sich die ersten Erfolge recht rasch ein. Bei praktisch allen großen Klassikern der damaligen Zeit landete er auf Spitzenplätzen, wurde im Slalom eine fixe Größe: U.a. Dritter in Meribel, Vierter beim berühmten Tre-Tre-Rennen in Madonna di Campiglio, Top 10 am Lauberhorn und in Kitzbühel, belegte bei den österreichischen Meisterschaften 1960 in Saalfelden den vierten Rang hinter Stiegler, Nenning und Oberaigner. Was fehlte, war ein großer Sieg. Dennoch war er für die Weltmeisterschaften 1962 fix vorgesehen, doch wieder hatte er Pech: Sturz, Gehirnerschütterung, Pause. ÖSV-Sportwart Dr. Sepp Sulzberger holte Hugo Nindl ins Team. Der zornige Schafflinger, der sich noch ein paar Tage Ruhe gewünscht hatte, wollte alles hinwerfen, machte dann trotz Rückstufung in den B-Kader aber bis 1964 weiter, holte weitere vierte Plätze bei ÖSV-Meisterschaften und beendete seine Karriere schließlich nach einer schweren Erkrankung. Noch heute unterstreicht er das, was Ernst Oberaigner des Öfteren widerfahren ist: »Als Salzburger musstest du damals praktisch doppelt so gut fahren wie ein Tiroler, um in der Mannschaft zu sein. Mit großem Erfolg war Schafflinger später in der Gastronomie tätig, bis 1995 führte er die weit über die Grenzen hinaus bekannte Skialm gleichen Namens. Der Skisport spielte weiterhin eine große Rolle (»mit langen Schwüngen und gemütlich«), im Sommer ist es der Tennissport.

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Franz Scherübl (SC Radstadt) Geb. 23.11.1940 Graz Als viertes von neun Kindern wurde Franz geboren, die Familie wuchs in sehr bescheidenen Verhältnissen auf, nach der Übersiedlung nach Radstadt eröffnete der Vater eine Tischlerwerkstätte. In dieser absolvierte der junge Franz auch seine Lehre. Zu einer Zeit, da er sich bereits dem nordischen Skisport zugewandt hatte – das alpine Laufen war nach der Einstellung des Sesselliftbetriebes nicht mehr möglich. Die Lehrmeister des ambitionierten Buben waren Sepp Bradl auf der Schanze und der Steirer Fritz Krischan in der Loipe. Nach den ersten lokalen Erfolgen machte er 1959 bei den österreichischen Jugendmeisterschaften auf sich aufmerksam, als er Zweiter in der Nordischen Kombination wurde – der winterliche Zweikampf war seine Spezialität, auch wenn er zum Beispiel später, im Jahr 1963, bei den Salzburger Landesmeisterschaften neben der Kombination auch den Langlauf gewann. Mit 20 Jahren wurde Scherübl in den BKader des ÖSV aufgenommen, die Rivalen im Team waren vor allem seine Salzburger Landsleute Willi Köstinger und Waldemar Heigenhauser. Im Winter 1961/62 stieg er in die großen internationalen Wettkämpfe ein, bei den Weltmeisterschaften 1962 in Zakopane belegte er den 27. Platz. Bei den Staatsmeisterschaften landete er regelmäßig auf dem Podest, auch mit der Salzburger Langlaufstaffel; 1964 holte er sich den ersten Meistertitel in der Kombination vor Ofner und Janz. Bei den Olympischen Spielen in Innsbruck belegte er den 29. Rang und blieb damit drei Plätze hinter dem Resultat von der Generalprobe im Jahr zuvor. Im folgenden Winter konnte sich Scherübl steigern und hielt u.a. in Zakopane, Murau und Reit im Winkl mit der Spitze mit, das Resultat waren Plätze zwischen 10 und 15. Zu jener Zeit war er bereits als Tischler bei der Skifirma Atomic beschäftigt und betrieb den Leistungssport fast ausschließlich in der Freizeit. Den letzten großen Bewerb absolvierte er im Rahmen der WM 1966 in Oslo, allerdings konnte er die Kombination nicht beenden. Beendet hat er dann im Frühjahr seine aktive Laufbahn, ab sofort stand der Beruf an erster Stelle. Er arbeitete einige Zeit als Tischler in Frankfurt, nach seiner Rückkehr ging er erneut zu Atomic, wo er als Skibauer maßgeblich am Aufschwung und Aufbau der expandierenden Skifabrik und an der Entwicklung der neuen Skigeneration beteiligt war. Schon bald wurde er zum Betriebsleiter berufen, zunächst in Wagrain, dann in Altenmarkt. Nach seinem Abschied von Atomic im Jahr 1991 (nach immerhin 27 Jahren) wechselte er zur deutschen Konkurrenzfirma Völkl nach Straubing, wo er sein großes Wissen in den Skibau einfließen ließ. Nach zehnjähriger Tätigkeit in Straubing ging Franz in Pension. Die Palette seiner Hobbys reicht vom Tennis (da war er jahrelang Obmann des TC Radstadt) über Skifahren und Golf bis zum Fischen.

Andreas Schifferer (SC Radstadt) Geb. 3. 8. 1974 Radstadt

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Was man in Radstadt von Edi Dreschl erwartet hatte, setzte Andreas Schifferer in die Tat um – Aufstieg in die absolute Weltklasse der »schnellen« Skipiloten. Dabei musste der »Schiffi« einen Leidensweg überwinden, der nicht ohne war: Kreuzbandriss, Schulteroperation, Wadenbeinbruch, zweimal Gehirnerschütterung (darunter nach jenem fürchterlichen Trainingssturz im Jänner 1996 in Kitzbühel mit monatelanger Nachbehandlung an der Universitätsklinik Innsbruck), Bänderrisse im rechten Knie. Klammert

Abb. 169: Franz Scherübl

Abb. 170: Andreas Schifferer

man die verletzungsbedingten Auszeiten aus, so hat es Schifferer in seinen vielen Rennjahren zu großen Erfolgen gebracht. Das Talent zeigte sich schon in ganz jungen Jahren, bekannt wurde der Name Schifferer im Jahr 1993: österreichischer Jugendmeister im Super-G und Fünfter im Abfahrtslauf der Junioren-WM. Im Europacup feierte er zahlreiche Erfolge und beendete ihn 1994 auf dem zweiten Platz der Abfahrtswertung und 1995 als Gesamtsieger und Gewinner des Abfahrtsklassements. Da hatte er schon erstmals Weltcupluft geschnuppert, war in der Abfahrt in Val d’Isere mit der 50. Zeit gestoppt worden. Schon im zweiten Weltcup-Rennen eroberte er in Adelboden erstmals Punkte, im Dezember 1995 stand er zum ersten Mal auf dem Podest – er wurde Zweiter in der Abfahrt in Bormio. Seinen ersten Sieg im Weltcup feierte er im März 1997 im Super-G in Vail; die weiteren sieben Siege holte er in der Abfahrt zwischen 1998 und 2000 in Beaver Creek (da führte er den österreichischen Fünffachsieg vor seinem langjährigen Zimmerpartner Maier, Eberharter, Fritz Strobl und Trinkl an), Bormio, Wengen, Garmisch, Kvitfjell und Gröden. 2003 stand er in der Abfahrt in Beaver Creek letztmals auf dem Podest, insgesamt 28-mal in 235 Rennen hatte er dort Platz nehmen dürfen, war 109-mal in den Top 10 gewesen. Das letzte Rennen im Weltcup war im März 2006 der Super-G in Aare, mit dem 17. Platz deutete er an, dass der Zenit wohl überschritten war. Mühsam quälte er sich durch die Vorbereitung für die Saison 2006/07, nach den vielen Trainingsläufen auf der Reiteralm war für ihn kein Platz im Aufgebot für Lake Louise. »Schiffi« nahm sich eine Auszeit, zog sich komplett zurück und griff am 12. Dezember zum Handy: »Ich höre auf«, ließ er Cheftrainer Toni Giger wissen. »Ich habe keine Kraft mehr gehabt und auch keinen Startplatz«, sagte er später einmal. Die Trainer meinten, der Anfang vom Ende hätte sich im Jahr 2004 mit dem Abgang von Atomic zu Rossignol abgezeichnet, über das Talent von Schifferer hätte man nie diskutieren müssen, es hätten sich wohl andere Gründe dazugesellt. So also war in diesem Frühjahr endgültig Schluss, nach dem Gewinn der kleinen Kristallkugel 1998 als saisonbester Abfahrer im Weltcup (erster ÖSV-Läufer nach achtjähriger Pause!), als Gesamtzweiter im gleichen Jahr, mit drei weiteren Podestplätzen in den Disziplinenwertungen 1997 und 1999. Und nach dem Gewinn von neun österreichischen Meistertiteln zwischen 1994 und 2004 in Abfahrt, Super-G, Riesentorlauf und Kombination. Ein eigenes Kapitel sind Schifferer und die Großereignisse. Bei seinen ersten Weltmeisterschaften 1997 in Sestriere holte er überraschend die Bronzemedaille im Riesentorlauf und war Fünfter in der Abfahrt. Bei Olympia in Nagano galt er aufgrund der Saisonresultate als Mitfavorit in der Abfahrt: Die extrem lange Pause nach dem »Jahrhundertsturz« Hermann Maiers raubte dem Radstädter alle Konzentration, er musste mit Rang sieben zufrieden sein – was er natürlich nicht war; noch mehr enttäuschte ihn der 19. Platz im Super-G. 1999 und 2001 verpasste er die WM, 2002 in Salt Lake City musste er in der Abfahrt zuschauen, hielt sich aber mit der Bronzemedaille im Riesentorlauf schadlos. Bei der WM 2003, im Jahr, da seine Tochter geboren wurde, fühlte er sich ausgebootet und sagte dem ÖSV via Medien seine Meinung, vollzog den angedrohten Nationenwechsel aber nicht, für Olympia 2006 reichten dann die Leistungen einfach nicht mehr. Der intelligente und introvertierte Schifferer war immer ein Exzentriker, Einzelgänger, Tüftler, ein Mann, der es seinem Umfeld nicht immer leicht gemacht hat. »Ja, ich bin nie ein einfacher Mensch im Weltcup gewesen, ich bin ein Freigeist«, sagte er später in einem Interview. Ob das die eigene Auffassung zum Training war, das er am liebsten ohne Tore absolvierte, ob das sein »Radausflug« mit Hermann Maier 1998 im nächtlichen Aspen war oder seine enge Zusammenarbeit mit dem Energetiker Martin Weber; der war auch dabei, als »Schiffi« mit Sandalen und ohne Socken 320 km durch

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die Bucklige Welt gewandert war, »zur geistigen Reinigung«. Im Zürcher Tagesanzeiger betätigte er sich einmal als Kolumnist mit durchaus wertvollem Ansatz; da hieß es u.a.: »Einige von uns müssen warten, bis sich einer verletzt, um ihren Beruf ausüben zu können, es ist ein böses Spiel, das wir spielen. Es entspricht nicht dem Geist des Sports, wenn in einem Rennen einige der Besten nicht dabei sein können. Es entspricht nicht unserer Gesellschaft, in der wir einen freien Markt fordern. Es darf nicht heißen: Es gibt einen Sieger, der Rest ist egal.« Auch in der sportlichen Pension ist er der Einzelgänger geblieben, zurückgezogen lebt er in Bad Ischl.

Philipp Schörghofer (USK Filzmoos) Geb. 20. 1. 1983 Salzburg

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Das Talent wurde Philipp in die Wiege gelegt, im heimischen Skiklub wurde der Hotelierssohn behutsam aufgebaut, die Filzmooser Trainer, früher zum Teil selbst im Weltcup unterwegs, legten die Basis bei den Kinderrennen und schon bei den Schülern zeigte Philipp groß auf. Ab 1996 holte er bei den Salzburger und österreichischen Schülermeisterschaften insgesamt zehn Medaillen, darunter sieben in Gold, ab 2000 sammelte er bei den jeweiligen Jugendmeisterschaften weitere neun Medaillen, sechs davon vergoldet. Ein besonderes Husarenstück gelang ihm 2003 bei den ÖSV-Jugendmeisterschaften: Er holte in allen fünf Bewerben eine Medaille. Mit dieser Ausbeute ist Philipp einer der erfolgreichsten österreichischen Nachwuchsläufer überhaupt. Dazu kamen 1997 bei den Schülerrennen in Whistler in Kanada, der inoffiziellen WM dieser Altersklasse, Gold im Super-G und Bronze im Riesentorlauf dazu, später noch Bronze bei den olympischen Jugendspielen in Poprad. Alles war angerichtet für eine große Karriere – doch es dauerte. Über FIS-Rennen diente er sich in den Europacup vor, hier debütierte er 2001. Ein Jahr später gab er seinen Einstand in der allgemeinen Klasse und eroberte bei den Staatsmeisterschaften den vierten Rang in der Kombination. 2003 feierte er seinen ersten Sieg in einem FIS-Rennen und hatte bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Frankreich einen starken Auftritt: Dritter im Riesentorlauf, Vierter im Super-G. Die nächsten zwei Jahre pendelte er zwischen FIS- und Europacup-Rennen und wurde 2006 österreichischer Vizemeister in der Kombination. Am 17. Dezember 2006 war es dann soweit – Debüt im Weltcup. Mit Startnummer 51 musste er auf dem schweren Hang in Alta Badia in den ersten Riesentorlauf-Durchgang, am Ende fehlte weniger als eine Sekunde zum Aufstieg ins 30er-Finale. Den Europacup beendete er auf Platz 6, obwohl ihn eine Knieoperation zum vorzeitigen Saisonende zwang. In der Saison 2007/08 eroberte er als 18. in Bad Kleinkirchheim seine ersten Punkte im Weltcup, beendete die Riesentorlaufwertung im Europacup als Zweiter und wurde bei den ÖSV-Titelkämpfen Vierter im Riesentorlauf; der war nun seine bevorzugte Disziplin. Als Sportsoldat war er am Sieg der österreichischen Mannschaft bei der Militär-WM beteiligt. Zum ersten Mal unter die ersten Zehn fuhr er im Oktober 2008 in Sölden: Platz acht! Diesen Rang wiederholte er in Val d’Isere, zum Schluss war er Fünfter in Aare und in der Spezialwertung des Riesentorlaufs als drittbester Österreicher an zwölfter Stelle. Damit bestätigte er seine Leistung von den Weltmeisterschaften in Val d’Isere, wo er 14. geworden war. Ein Bänderriss am Ende der Saison verzögerte den Trainingsbeginn für den olympischen Winter, der dennoch sehr erfolgreich verlief; in sieben von acht Weltcup-Riesentorläufen eroberte Philipp Punkte, feierte im März in Garmisch-Partenkirchen als Dritter seinen ersten Podestplatz und beendete den Weltcup in seiner Disziplin auf Rang 11. Auch hier

Abb. 171: Philipp Schörghofer

gibt es eine Parallele zum Großereignis des Winters: In Vancouver war er im Riesentorlauf Zwölfter gewesen. Gut auch die Nebenfront: Vierter im Super-G des Europacups. Daneben konzentrierte sich der Absolvent der Skihotelfachschule Bad Hofgastein auf sein neues berufliches Ziel, auf die Ausbildung an der Zollschule. Nach etlichen Jahren, in denen er als Platzfahrer hingestellt worden war, platzte 2010/11 der Knoten. Es kam Stabilität dazu und die wurde belohnt. Im Riesentorlauf in Hinterstoder feierte er seinen ersten Weltcupsieg, dem bei der anschließenden Weltmeisterschaft die Bronzemedaille auf dem Fuß folgte. Mit der österreichischen Mannschaft holte er auch Silber. Im Weltcup war er bester ÖSV-Riesentorläufer mit Rang 7. Und zum Abschluss gewann er in Saalbach-Hinterglemm den Staatsmeistertitel im Riesentorlauf.

Hannes Schroll (Skivereinigung Bischofshofen/SC Radstadt/SC Kanzelhöhe) Geb. 12. 6. 1909 Wörgl Gest. 5. 4. 1985 Redwood City (USA)

Abb. 172: Hannes Schroll

Schon als Kind kam Hannes ins Salzburger Land, zunächst nach Bischofshofen. Seine Jugend war schon so bewegt wie sein ganzes späteres Leben; er versuchte sich als Bauschlosser, Kraftwagenlenker und Streckengeher bei der Bahn – das blieb er etliche Jahre. Die oft lange Freizeit im Winter nützte er für sein skisportliches Fortkommen. Als er sein erstes Rennen gewann, bekam er als Preis ein Paar Hickory-Skier, damals der Wunsch aller. Mit 16 Jahren siegte er beim österreichischen Jugendskitag in Bad Mitterndorf im Springen, ein Jahr später wurde er Salzburger Jugendmeister, 1928 feierte er in Innsbruck seinen ersten Sieg in der Kombination, 1929 machte er die ersten überregionalen Schlagzeilen – zu einem Zeitpunkt, da er sich nach Auflösung des Bischofshofner Klubs dem SC Radstadt angeschlossen hatte, weil nur ein dem ÖSV angehörenden Verein internationale Starts möglich machte. Mit spektakulären, damals üblichen Doppelsprüngen, einem Schanzenrekord in Radstadt mit 45 m, Siegen in Bad Hofgastein und Johanngeorgenstadt, einem ersten Platz in Klosters und zahlreichen Stockerlplätzen unterstrich Schroll seine Leistungssteigerung. Groß heraus kam er 1931: Sieger bei den österreichischen Meisterschaften in Schwaz in Abfahrt und Springen, Vizemeister bei der österreichischen Meisterschaft in der Kombination in Bad Hofgastein, Gewinner der Nordischen Kombination in Innsbruck, Slalomsieger in Zell am See, 14. Platz bei den ersten FIS-Rennen in Mürren in der Abfahrt. Der österreichische Skisport hatte einen neuen Allroundstar. Weil er in den beiden nächsten Jahren seine Skilehrertätigkeit im Ausland verstärkte, kam der Sport etwas zu kurz, dennoch wurde er bei den Salzburger Landesmeisterschaften Sieger im Springen und Abfahrts-Dritter und Gewinner des Österreich-Cups am Semmering. Bei den FIS-Rennen 1933 in Innsbruck landete er in der Abfahrt an 13. Stelle, wurde österreichischer Vizemeister in der Dreierkombination und Vierter der Hahnenkamm-Kombi. 1934 gewann er in Abetone Slalom und Kombination, siegte im berühmten Marmolata-Rennen und am Semmering, wurde Zweiter in der Abfahrt am Monte Canin und belegte bei den österreichischen Meisterschaften in der Dreierkombination den fünften Rang. Allein zwischen 1924 und 1934 feierte Schroll nach eigenen Aufzeichnungen 78 Siege im In- und Ausland. 1935 trat er erneut kürzer, wurde Dritter im Großen Preis der Tschechoslowakei – und zog den Schlussstrich unter seine europäische Karriere. Wie viele andere ließ er fast alles stehen und liegen und wanderte in die USA aus. »Ich kam mit 25 Dollar in der Tasche, Löcher in den Schuhen, zwei Paar Skiern auf dem Rücken und ohne ein einziges

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Wort Englisch zu können, in Amerika an«, erzählte er später. Auf Einladung startete er wenig später bei den »Silver Skis« am Mount Rainier, dem »wildesten« Skirennen des Kontinents, und gewann mit einer Minute Vorsprung und tags darauf auch den Slalom. Was bei den 7.500 Zuschauern besonders ankam, Hannes fuhr jodelnd über die Ziellinie. Besonders angetan von Schroll war Donald Tresidder, der Präsident des Yosemite Parks in Kalifornien. Er verpflichtete den Doppelsieger auf der Stelle und übertrug ihm den Ausbau des Skizentrums. Schroll eröffnete auch seine eigene Skischule, wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann, der Farmen betrieb, das Skizentrum Sugar Bowl gründete und mit Immobilien ein Millionen-Vermögen machte. Auf der Skipiste verehrte man ihn auch wegen seiner Aufmachung mit dem Steirerhut auf dem Kopf und lockeren Sprüchen. Auf seiner Visitenkarte stand »Hannes Schroll – Cattle and Skiing«. Er gehörte alsbald zur kalifornischen Gesellschaft, freundete sich mit Walt Disney und dem Bier-«König« Fred Pabst an, heiratete die Millionärserbin Maud Hill und beschäftigte sich viele Jahre mit der Zucht von Rennpferden. Eine besondere Ehre erfuhr er im Jahr 1966, als er für seine Verdienste um den nordamerikanischen Skisport in die »National Ski Hall of Fame« aufgenommen wurde – damit ist er einer von einem Dutzend Österreicher, die diese Auszeichnung erhalten haben, und der dritte Salzburger neben Siegfried Buchmayr aus Bad Hofgastein, dem Direktor der ersten US-Skischule in Sugar Hill, und dem Skipionier und Filmemacher Otto Lang.

Walter Schwabl (SV Schwarzach) Geb. 12. 8. 1949 Schwarzach

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Die Brüder Erich und Walter Schwabl wuchsen in unmittelbarer Nähe der Schwarzacher Sprungschanze auf und so war es kein Wunder, dass sich die beiden Buben schon im Volksschulalter die schweren Sprunglatten unter die Füße schnallten. Für die ersten Erfolge der Familie sorgte Erich, als er 1964 und 1965 österreichischer Jugendmeister wurde und in den Nachwuchskader aufgenommen wurde. Walter zog wenig später nach und überflügelte den Bruder in den nächsten Jahren. Walter wurde 1966 Salzburger Jugendmeister und gewann an der Seite von Bruder Erich und Ernst Kröll für Österreich den Juniorenbewerb beim Coupe Kongsberg, 1967 bis 1969 feierte er bei den österreichischen Juniorenmeisterschaften den Titelhattrick. 1966/67 absolvierte er seine erste Vierschanzen-Tournee und landete an 37. Stelle, die Schweizer Tournee beendete er auf Platz 15, bei der Finnland-Tournee gewann er die Juniorenwertung, bei den Staatsmeisterschaften wurde er Sechster. Bei den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble war Walter wie sein Bruder Erich Ersatzmann und Vorspringer, ansonsten hatte er eine gute Saison, u.a. als 19. der Vierschanzentournee, mit dem zweiten Platz des Teams beim Coupe Kongsberg und mit Rang 9 bei den Europameisterschaften der Junioren. 1969 ragten zwei Resultate heraus: Sieg in Willingen vor den höher eingeschätzten Höhnl, Golser und Bachler sowie Platz drei in Zakopane. Den WM-Einsatz 1970 in Strbske Pleso verpasste er, obwohl er sich nach einem zu Saisonbeginn beim Training erlittenen Knöchelbruch den Gips vorzeitig und eigenhändig vom Bein abgenommen hatte – es reichte nicht zum WM-Sprung, obwohl er in der Hohen Tatra sämtliche Trainingseinheiten absolvierte. In dem als Rahmenbewerb ausgetragenen Mannschaftsspringen kam Walter Schwabl in einem UNO-Team zum Einsatz, u.a. mit dem Russen Zakadse. Dabei zeigte Trainer Sepp Bradl sogar Verständnis für Walters vorzeitige Gips-Abnahme: »Ich war auch so ein narrischer Bua, aber nur so kann man im Ski-

Abb. 173: Walter Schwabl mit Bruder Erich

springen etwas werden. Mut und die gewisse Verrücktheit gehören dazu.« So richtig in Form zeigte sich Walter erst wieder im Winter 1972/73, wobei er sein besonderes Talent im Skifliegen zeigte: Er belegte bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf Rang 9 in der Gesamtwertung, trug sich am 8. März sogar für ein paar Stunden in die Weltrekordliste ein, als er den DDR-Springer Heinz Wosipiwo mit 162 m (österreichischer Rekord) um einen Meter übertraf, ehe Wosipiwo mit 169 m zurückschlug. Im Jahr darauf gab es Spitzenplätze u.a. in Tarvis und Villach und dennoch keinen Platz mehr im ÖSV-Kader unter dem neuen Cheftrainer Baldur Preiml. Dennoch sprang Walter weiter. 1976 beendete er seine siebente Vierschanzentournee auf dem 15. Platz, wurde Zweiter in Chamonix, verbesserte bei der Skiflugwoche in Oberstdorf seinen persönlichen Rekord auf 173 m und wurde Siebenter der Staatsmeisterschaft. Danach wurde er für den Winter 1976/77 wieder in den A-Kader eingereiht, ein sechster Platz bei den österreichischen Meisterschaften blieb als zählbares Resultat stehen in Murau absolvierte er mit Rupert Gürtler einen der damals sehr attraktiven Doppelsprünge, am Saisonschluss beendete er seine aktive Laufbahn, die elf Jahre gedauert hatte. Walter arbeitet im SV Schwarzach als Trainer, Bruder Erich verstarb im Jahr 2010.

Reinhard Schwarzenberger (TSU St. Veit) Geb. 7. 1. 1977 Saalfelden

Abb. 174: Reinhard Schwarzenberger

»Rakete zum Jahresende« – so titelte am 31. Dezember 1994 eine Tageszeitung, nachdem tags zuvor das erste Springen der Vierschanzentournee in Oberstdorf ein bis dahin Unbekannter gewonnen hatte: Der 17-jährige Pongauer Reinhard Schwarzenberger, aufgrund guter Resultate in Finnland von Cheftrainer Heinz Koch nominiert, gewann gleich sein erstes Weltcup-Springen, ließ die hohen Favoriten Goldberger und Weissflog hinter sich. Nach dem ersten Durchgang lag »Reini« an achter Stelle, stellte in der zweiten Serie 118 m in den Aufsprung und war damit sensationeller Sieger. Schwarzenberger, der im Herbst ganze zwölf Tage am Unterricht im Skigymnasium Stams teilnehmen konnte, war beinahe sprachlos – aber: »Dass ich im ersten Durchgang nur einen Platz hinter dem Goldi war, motivierte mich. Ich habe gar keine Gelegenheit gehabt, vor dem zweiten Durchgang nervös zu sein, denn mir waren die Schuhbänder gerissen und da war ich abgelenkt.« Verlierer Jens Weissflog zeigte sich fair: »Man kann Reinhard für seine Unbekümmertheit nur gratulieren, man musste schon nach dem Training mit ihm rechnen.« Natürlich konnte der schmächtige Bub diese Leistung in den nächsten Tagen nicht wiederholen, beendete seine erste Tournee aber an beachtlicher 16. Stelle, wurde später in Kuopio noch einmal Zweiter und lag am Saisonende an 14. Stelle im Weltcup. An diesen Winter hat der St. Veiter aber noch andere schöne Erinnerungen: zweimal Silber bei der Junioren-WM in Gällivare im Einzel- und Mannschaftsbewerb (hier an der Seite des Saalfeldners Werner Schernthaner), erste allgemeine WM in Thunderbay in Kanada mit Platz 6 im Teambewerb und Rang 7 auf der Großschanze. Erfolge in rund 100 Tagen, die ein anderer in einem ganzen Sportlerleben nicht erreicht. Weil Vater Johann auch von Schanzen sprang, wollten es ihm die Söhne Christian und der eineinhalb Jahre jüngere Reinhard nachmachen. Und Reinhard schaffte den Sprung ganz nach oben, obschon er mit Faustball eine zweite Option hatte. Mit sieben Jahren wurde »Reini« Ortsmeister von St. Veit, als Schüler holte er sich etliche Titel, als Jugendlicher wurde er 1994 und 1996 ÖSV-Meister. Obwohl ihn im Herbst eine Knieoperation stoppte, konnte Schwarzenberger in der Saison 1995/96

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in Garmisch-Partenkirchen sein zweites Weltcupspringen gewinnen, er beendete die Vierschanzentournee als Dritter, stand in Engelberg, Sapporo und Zakopane auf dem Podest, feierte am Holmenkollen in Oslo mit dem ÖSV-Team den Sieg im Mannschaftsspringen und wurde im Weltcup Neunter. Dazu gewann er in Bischofshofen seinen ersten Staatsmeistertitel. Bei seiner Premiere im Skifliegen landete er auf dem 13. WMPlatz am Kulm und hatte seinen weitesten Flug auf 182 m, beim Fliegen in Harrachov verbessert er seine Bestweite und den Salzburger Rekord auf 188 m. In der Folge ging es eher bescheiden weiter, 1997 wurde er zum zweiten Mal österreichischer Juniorenmeister und Dritter der allgemeinen Klasse, bei der WM in Trondheim kam er über die Reservistenrolle nicht hinaus, wohl auch, weil er sich kurz zuvor eine Knieverletzung zugezogen hatte. Bei Olympia 1998 in Nagano erfüllte er sich den Traum von einer Medaille, mit der Mannschaft holte er Bronze, in den Einzelbewerben gab es die Plätze 7 und 11. Bei der Skiflug-WM in Oberstdorf reichte es nur für den 21. Platz. Bei der HeimWM in Ramsau und Bischofshofen holte er mit dem ÖSV-Team seine zweite »große« Bronzemedaille, in den Einzelspringen erreichte er die Ränge 10 und 13. Ausgehend von einer Schulteroperation (nach einer Verletzung im Sommertraining) und einigen Kilogramm zuviel (bei der neuen Technik ein Hindernis) kam Schwarzenberger in der Folge nicht mehr so zurecht, rutschte im Weltcup zurück und wurde auch im Kader zurückgestuft. Im Frühjahr 2000 »rettete« er die Saison mit einem vierten Platz beim Skifliegen am Kulm, wo er seinen Rekord auf 195 m steigerte. Das Fliegen war auch 2001 ein Pluspunkt – in Oberstdorf schrieb er sich mit 202 m in die Rekordliste ein, im Weltcup war Rang sechs in Salt Lake City das beste Ergebnis, bei der WM in Lahti war er als Ersatzmann dabei. Zunehmend wurde der Continentalcup sein Betätigungsfeld. 2002/03 kehrte er in den Weltcup zurück (27. Gesamtplatz) und holte sich an der Nebenfront bei der Universiade, der Studenten-WM, die Silbermedaille. Ab 2004 gehörte er keinem Kader mehr an, trainierte viel im Alleingang, konnte das Ruder aber nicht mehr herumreissen. Nach 201 Weltcup-Springen (das letzte hatte er 2006 in Willingen auf Platz 25 absolviert) mit sieben Podestplätzen verabschiedete er sich, still und leise, wie es seine Art nun einmal ist, vollzog er den Schritt im November 2007. Mit großem Eifer beendete er sein Studium in Innsbruck.

Rudolf Schweinberger (SK Mühlbach/Hochkönig, WSV Bad Hofgastein) Geb. 10. 4. 1935 Mayrhofen Gest. 17. 2. 2008 Bad Hofgastein

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Die Familie übersiedelte noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges aus dem Zillertal nach Mühlbach am Hochkönig, Rudi begann eine Lehre als Zimmermann, wechselte später zur Post. Die Übersiedlung in den Springerort Mühlbach mit seinem Rupertihaus wurde zum Glücksfall für den jungen und ambitionierten Skisportler. Der war zunächst alpine Rennen gefahren, beispielsweise auch gegen Toni Sailer, die Nähe zu Sepp Bradl führte dann zur Entscheidung, sich den nordischen Disziplinen zuzuwenden. 1951 gehörte er in Kärnten der Salzburger Mannschaft an, die sich das Jugendländerspringen sicherte. 1953 wurde er österreichischer Jugend II-Meister im Springen und gewann die Juniorenwertung beim Coupe Kongsberg. Im gleichen Jahr übersiedelte er nach Bad Hofgastein. 1954 zeigte er seine Vielseitigkeit mit dem Doppelsieg bei den österreichischen Juniorenmeisterschaften in Sprunglauf und Nordischer Kombination und gewann in Kranjska Gora. Um die Jahreswende 1954/55 bestritt er seine

Abb. 175: Rudolf Schweinberger

erste Vierschanzen-Tournee, die er mit dem achtbaren 16. Rang abschloss. In der Folge wurde er erneut österreichischer Juniorenmeister, holte sich auch den Salzburger Nachwuchstitel, belegte in Garmisch einen elften und in Kaltenleutgeben einen zweiten Platz. Der Winter 1955/56 brachte Rudi die besten Leistungen seiner Laufbahn. Die Vierschanzentournee beendete er als Vierter und war damit zweitbester ÖSV-Springer nach Sepp Bradl, der Zweiter wurde; herausragend war Schweinbergers zweiter Platz beim Finalspringen, das wegen Schneemangels von Bischofshofen auf die Zinkenschanze oberhalb Halleins verlegt werden musste; die Präparierung mit Schnee aus einem höher gelegenen Skigebiet kam am Laideregg aus Kostengründen nicht in Frage – bei fünf Schilling Eintritt verständlich. Der nunmehrige Gasteiner sprang auf dem Zinken-Bakken in beiden Durchgängen die größte Weite, musste sich aber dem Russen Skworzow um 3,5 Punkte geschlagen geben. Der Lohn war die Nominierung für die Olympiamannschaft, die 1956 in Cortina d’Ampezzo ausschließlich aus Springern des SLSV bestand; Rudi belegte den 19. Rang hinter Bradl (12.) und Habersatter (15.) und vor Leodolter (30.). Im Jahr 1957 lief es nicht sonderlich gut, bei den Staatsmeisterschaften stand ein sechster Platz zu Buche, 1958 schaffte er zwar den Sprung ins WM-Team für Lahti, musste sich dort aber mit der Zuschauerrolle begnügen. In weiterer Folge blieben Spitzenplätze aus, 1960 meldete er sich in Bischofshofen mit einem 13. Rang zurück und wurde Vierter in St. Moritz. Immer schwerer wurde es für ihn, mit der neuen Garde um Leodolter, Müller, Egger und Co. mitzuhalten, auch der Beruf verlangte den ganzen Mann. Einige Male ging er noch an den Start, nach einem schweren Sturz im Training bei den österreichischen Meisterschaften in Feldkirchen mit einer Schädelfraktur war aber endgültig Schluss. Danach betreute er einige Zeit den Hofgasteiner Nachwuchs, war auch für den SLSV tätig und war von 1969 bis 1973 Obmann des WSV Bad Hofgastein. Sein besonderes Anliegen, mehr Hofgasteiner zum Verein zu bringen, ist ihm gelungen, in seiner Amtszeit kletterte die Zahl der Mitglieder auf 750, damit lag man in der Spitzengruppe des SLSV. Auch zahlreiche große Veranstaltungen organisierte Schweinberger mit seinem Team in dieser Zeit, u.a. eine Salzburger Landesmeisterschaft im Jahr 1972, die durch die Teilnahme zahlreicher Weltklasseläufer zu einem starken FIS-Rennen aufgewertet wurde (in zahlreichen Ländern gab es aus Schneemangel keine Veranstaltungen); die Abfahrt der Herren gewann der Italiener Marcello Varallo, der Schweizer Roland Collombin wurde Fünfter, der für Australien startende St. Johanner Manfred Grabler Achter, Reinulf Lemberger belegte den 13., Franz Klammer den 17. Platz. Bei den Damen überreichte Obmann Schweinberger den Siegespokal der Schweizerin Rita Schnider. In späterer Zeit widmete sich Rudi seiner Frau und den vier Kindern, das winterliche Hobby war das alpine Skifahren.

Florian Seer (SC Elsbethen) Geb. 12. 12 .1976 Hallein Als junger Bursche hatte es »Flo« nicht leicht, sich für eine der vielen Sportarten, die er gut beherrschte, zu entscheiden. Radfahren, Turnen, Leichtathletik (hier war er Dritter der österreichischen Jugendmeisterschaft im Stabhochspringen) oder doch Skisport? Der junge »Städter« entschied sich für’s Skifahren, das er während der ersten Jahre mit der Schule unter einen Hut bringen musste. Und das mit Erfolg, denn er legte am Schulsportmodell Salzburg die Matura ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte er im Nachwuchsbereich bereits seine ersten Silbermedaillen eingefahren: als Schüler II

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Abb. 176: Florian Seer

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bei den ÖSV-Meisterschaften im Riesentorlauf und als Jugend I-Läufer bei den SLSVMeisterschaften im Slalom. Mit dem Gewinn des österreichischen Slalomtitels in der Jugend II war 1995 die Teilnahme an den Weltmeisterschaften der Junioren gesichert. In Voss in Norwegen bestätigte er seine gute Form – er hatte zuvor noch den Slalom der italienischen Nachwuchsmeisterschaften gewonnen – und holte sich die Goldmedaille im Slalom in überlegener Manier, er lag letztlich eineinhalb Sekunden vor dem Italiener Casanova. Dann ging es via B-Kader in Richtung Europacup. Mit einem vierten Platz in der Slalom-Gesamtwertung war der Aufstieg in den A-Kader verbunden. Beim Weltcup-Debüt in der Saison 1996/97 kam er in Madonna di Campiglio mit hoher Startnummer über Platz 47 im ersten Slalom-Durchgang nicht hinaus. 1999 wurde er bei den österreichischen Meisterschaften Fünfter und eroberte bei den Militär-Weltmeisterschaften gemeinsam mit Josef Strobl und Benjamin Raich die Goldmedaille im Mannschafts-Riesentorlauf. 1999/2000 holte er mit einem 26. Rang in Korea seine ersten Punkte im Weltcup, beendete den Slalom-Europacup als Sechster und holte sich bei den Staatsmeisterschaften Bronze im Riesentorlauf. Den endgültigen Durchbruch schaffte Seer im Winter 2000/01: er erreichte im Weltcup seine drei Top 10-Platzierungen: 4. Wengen, 5. Sestriere, 9. Park City; in Wengen war er als Vierter beim österreichischen Fünffach-Erfolg dabei, vor ihm Raich, Schönfelder, Matt, hinter ihm Albrecht. Als Zwölfter im Slalom-Weltcup fuhr er sich in die erste Startgruppe hinein, im Europacup belegte er in der Riesentorlaufwertung den dritten, in der Gesamtwertung den sechsten Platz. Das waren optimale Voraussetzungen für den kommenden Winter – doch der Teufel schlief nicht. Immer schlimmer werdende Rückenschmerzen (»In zwei Wochen kam ich insgesamt auf 20 Stunden Schlaf«) zwangen ihn zu ärztlichen Konsultationen. Die Diagnose war niederschmetternd – im oberen Lendenwirbelbereich hatte sich ein tennisballgroßer, zum Glück gutartiger Tumor angesiedelt. In einer fünfstündigen Operation im Jänner 2002 wurde er entfernt; ernsthaft trainiert hat Florian dann erst wieder im Sommer, er kehrte ins A-Team zurück, kam in Park City (21.), Sestriere (15.) und Kranjska Gora (11.) dreimal in die Punkteränge, danach aber fünfmal nicht ins Ziel. Damit war er im Weltcup nur an 34. Stelle und im ÖSV-Team die Nummer sieben. 2003/04

gab es nur mehr zwei Einsätze, nach Chamonix konnte er sich auch in Kitzbühel, in seinem 46. Weltcup-Rennen, nicht für die Entscheidung qualifizieren. »Die Lust am Skifahren ist noch da, es hat aber keinen Sinn mehr«, resumierte Seer und gab seinen Rücktritt bekannt. Er stieg in die Ausbildung zum staatlichen Skitrainer ein und kam 2004 beim ÖSV unter, wo er bis 2007 als Konditionstrainer in den Weltcup-Gruppen 3 und 4 arbeitete. Danach war er lange Jahre für seinen früheren Ausrüster tätig.

Hans Senger (SC Bad Gastein) Geb. 25. 5. 1925 Bad Gastein Gest. 11. 5. 2004 Heiligenblut

Abb. 177: Hans Senger

Mitte der Dreißigerjahre begann Hans als Jugendlicher mit dem Skisport, danach stoppten der Schulbesuch und die Einrückung zur Wehrmacht seine Ambitionen, die durch eine zweijährige Gefangenschaft noch eine weitere Verzögerung erfuhren. 1947 konnte er aber wieder die geliebten Bretteln anschnallen und wurde in die Nationalmannschaft berufen. Unter Trainer Fred Rössner entwickelte sich Senger aber sehr rasch zu einem hervorragenden Allrounder, der in der Saison 1948/49 u.a. mit einem dritten Platz in Planica international auftrumpfte. Seinen ersten großen Sieg feierte er zu Pfingsten 1949 mit dem Sieg im damals attraktiven und weitum bekannten Glocknerrennen; in diesem Jahr wurde es von oberhalb der Adlersruhe über 3,5 km hinunter bis auf die Pasterze zum letzten Mal als Abfahrtslauf ausgetragen; die Bedingungen waren hart: Die Läufer mussten vom Franz-Josef-Haus bis zu viermal auf die Adlershöhe zum Training, die Piste war nicht präpariert, schon im ersten steilen Hang wurde mit über 100 km/h gefahren – damals ohne Sicherheitsbindung und ohne Sturzhelm. Senger gewann vor 8.000 Zuschauern in 2:46,5 Minuten. Senger verbindet noch eine andere waghalsige Aktion mit dem Großglockner: Er war der Erste, der vom Glocknerleitl mit dem Gleitschirm nach Heiligenblut hinuntersegelte – zu dieser Zeit galt Senger als sehr erfahrener Paragleiter. Zurück zum Skisport. Mit erstklassigen Resultaten, u.a. einem zweiten Platz in St. Anton, qualifizierte sich Hans für die Weltmeisterschaften 1950 in Aspen, wo er die Plätze 12, 13 und 14 belegte. Danach fand er seine Normalform und siegte in Mount Lincoln. Ähnlich stark startete er in den Winter 1951/52, er stand u.a. in Cortina, Megeve. Sestriere und Norefjell auf dem Stockerl. Dann ging es zu den Olympischen Spielen nach Oslo. Im Riesentorlauf belegte Senger als drittbester ÖSVLäufer den neunten Platz. Im Slalom startete er bärenstark, schied aber als Führender nach dem ersten Lauf (zeitgleich mit Stein Eriksen) am letzten Tor des zweiten Durchgangs aus – »mir ist es fast lieber, rückblickend gesehen, dass es so gekommen ist«, erzählte der stets bescheidene Gasteiner später einmal. Er blieb vorerst Weltklasseläufer, 1953 gewann er in seinem Heimatort das letztmalig als Riesentorlauf ausgetragene Silberkrug-Rennen vor Ernst Oberaigner, er wurde Zweiter auf der Streif in Kitzbühel und Dritter der österreichischen Meisterschaft im Riesentorlauf. Mit Elan bereitete er sich im Sommer auf die Saison 1953/54 vor, mit der WM in Aare wollte er seine Karriere beenden. Angesichts der Dichte im ÖSV-Team misslang ihm die Qualifikation, am Ende des Winters standen Podestplätze in Alpbach, Rottach-Egern, Chamonix und Jahorina sowie ein weiterer dritter Rang bei den Staatsmeisterschaften zu Buche – doch das war Senger nicht genug, er beendete die aktive Laufbahn, blieb dem Rennsport aber erhalten, war z.B. Trainer der Italiener bei der heimischen WM in Bad Gastein. Er arbeitete danach als Skilehrer in den USA, trainierte Karim Aga Khan, das Oberhaupt der Ismaeli-

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ten, war auch sein privater Hubschrauberpilot und verhalf ihm zum Olympiastart 1964 in Innsbruck, dort war der für den Iran startende Prinz 53. im Riesentorlauf (26 Sekunden hinter Francois Bonlieu) und 59. in der Abfahrt (24 Sekunden hinter Egon Zimmermann). Nach Innsbruck übernahm er für zwei Jahre das Traineramt bei den ÖSV-Herren und hatte Anteil am Sieg von Karl Schranz im ersten Weltcup der Skigeschichte. Lange vorher war er schon Trainer der Italiener gewesen und in dieser Funktion hatte er auch, was die wenigsten noch in Erinnerung haben, entscheidenden Anteil am Olympiasieg Toni Sailers 1956 im Abfahrtslauf auf der Tofana in Cortina. Hans erzählte später: »Dem Toni ist fünf Minuten vor dem Start der Langriemen gerissen, seine Betreuer hatten keinen Ersatz dabei, der Toni war ziemlich nervös. Ich hatte zufällig einen Langriemen dabei, ich fischte ihn aus meinen Sachen heraus, zog ihn bei Tonis Bindung ein, 20 Sekunden vor seinem Start war ich fertig, Toni konnte ins Rennen gehen.« Das Ergebnis ist bekannt: Sailer holte Gold. Das Fliegen war neben dem Skisport Hans’ große Leidenschaft. Schon 1957 errang er das internationale Leistungsabzeichen für Segelfliegen in Silber, 1958 war er Zweiter der österreichischen Rangliste, 1962 und 1963 holte er sich die Salzburger Landesmeistertitel im Segelflug. Privat lebte Senger mit seiner Frau und drei Kindern in Heiligenblut, wo er bis zu seinem Tod Hotelier war.

Katerina Smutna (HSV Saalfelden) Geb. 13. 6. 1983 Jablonec nad Nisou/Tschechische Republik

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Rund 15 km vom bekannten tschechischen Wintersportort Liberec (Reichenberg) entfernt wuchs Katerina auf, besuchte das Gymnasium, war, so wie ihre Mutter, eine sehr gute Turnerin, entschied sich aber mit elf Jahren fürs Langlaufen. Schon bald hatte sie mit Radim Duda einen vorzüglichen und verständnisvollen Trainer, der sie behutsam aufbaute. Ihren ersten größeren Auftritt hatte sie bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2001, auch in den beiden folgenden Jahren war sie bei diesen Titelkämpfen am Start, das beste Resultat war ein 13. Platz. Ihre Premiere im Weltcup feierte sie im November 2002 in Kiruna. Die Freude über die Nominierung für die Weltmeisterschaften 2003 in Val di Fiemme war groß, das 10 km-Rennen wurde allerdings zur Pleite, Katerina kam über den 51. Platz nicht hinaus. Der tschechische Teamtrainer unterstellte ihr daraufhin »Sabotage« und warf sie aus der Mannschaft. »Sabotage« war es nicht, allerdings eine nicht ganz überstandene Erkrankung, die sie angeblich verheimlicht hatte. Danach war ihr winterliches Betätigungsfeld auf FIS-Rennen beschränkt, im Sommer lief sie sehr erfolgreich auf den Skirollern und holte z.B. bei der Europameisterschaft 2004 zweimal Gold und einmal Silber. Nachdem ihr die Rückkehr in die Nationalmannschaft nicht mehr möglich war, wurde ein Nationenwechsel überlegt. Ihr Trainer und Mentor Duda, ab 2004 im ÖSV-Langlaufteam als Techniker tätig, nutzte seine Kontakte und fand für seinen Schützling mit dem HSV Saalfelden einen neuen Klub. Sie beteiligte sich erfolgreich an österreichischen Meisterschaften, holte im gleichen Jahr sogar den ersten ÖSV-Titel, bestritt zahlreiche Rennen im Rahmen des Marathoncups der FIS, wurde Dritte beim Red Bull Nordix in Obertauern und erhielt im März 2006 die österreichische Staatsbürgerschaft. Damit war sie nun auch international für Österreich startberechtigt. Am 28. Oktober gab sie beim Sprint in Düsseldorf ihr Debüt im ÖSVLaufanzug und belegte den 42. Rang. Zu diesem Zeitpunkt war Katerina schon stark auf die klassische Technik fokussiert und rückte im Sprint an die Elite heran, in Kuusamo holte sie ihre ersten Punkte im Weltcup. Später gab es zwei zehnte Plätze in Otepää

Abb. 178: Katerina Smutna

und Drammen und bei den Weltmeisterschaften 2007 in Sapporo den beachtlichen elften Platz. Den Weltcup im Sprint beendete sie auf Rang 30. Im Winter 2007/08 lief sie zwölfmal in die Punkteränge und hatte als bestes Ergebnis Platz 7 in Stockholm. 2008/09 wurde zur bisherigen Topsaison, bei der olympischen Generalprobe in Vancouver sprintete sie auf Rang 4, in der Weltcup-Gesamtwertung belegte sie den 22. Platz, in der Sprint-Abrechnung war es sogar der 14. Rang. Längst war die mittlerweile vom bayerischen Schleching nach St. Ulrich am Pillersee übersiedelte Katerina zur nationalen Nummer 1 geworden (über ein Dutzend Titel), was man nicht nur positiv sehen konnte, denn es fehlte ihr jegliche interne Konkurrenz. So musste der mit ihr lebende Trainer Radim Duda stets internationale Vergleiche als Maßstab heranziehen. Auch vor der olympischen Saison 2009/10. Erster harter Prüfstein war die enorm schwere Tour de Ski, hier musste Smutna, auf Platz 14 liegend, vor der letzten Etappe aufgeben. Bei ihrem ersten Olympiaauftritt in Vancouver unterstrich sie ihre Klasse im Sprint mit dem elften Platz, die beiden anderen Rennen brachten mit den Rängen 29 und 33 nicht das erhoffte Abschneiden. Im Sprint-Weltcup erreichte sie den 19. Platz, herausragend Rang vier in Canmore. In der nacholympischen Saison erlitt Smutna einen Rückschlag und fiel im Weltcup zurück, z.B. in der Sprint-Wertung auf Platz 30. Als bestes Resultat hat sie einen 13. Rang zu Buche stehen, den sie in Kusamo und Otepää erreichte. In Österreich läuft sie weiterhin ohne Konkurrenz: Sie war die Schnellste bei den österreichischen Skiroller-Meisterschaften und wurde Staatsmeisterin über 15 km und mit der Staffel des SLSV.

Inge Steiner (SC Kaprun) Geb. 25. 6. 1957 Kaprun

Abb. 179: Inge Steiner

Als junges Mädchen schaffte Inge den Sprung in den alpinen Salzburger Landeskader und war zugleich eine ausgezeichnete Turnerin. Zu diesem Zeitpunkt ahnte sie noch nicht, dass gerade diese »Kombination« eines Tages der Schlüssel zu ihren Erfolgen im sogenannten Trickskilauf (später Freestyle) sein würde. 1973 und 1974 wurde sie Kapruner Klubmeisterin, nach einem von »oben« erzwungenen Start in dem von ihr ungeliebten Abfahrtslauf hatte sie von den Alpinen genug. Durch Zufall kam sie Mitte der Siebzigerjahre mit den Trickskifahrern in Kontakt. Die bayerischen Pioniere dieses »neuen« Skifahrens fernab des Pisten-Establishments um die Gebrüder Fuzzy und Ernst Garhammer luden die junge Kaprunerin während Drehaufnahmen auf dem Kitzsteinhorn zum Mitmachen ein. Mit Begeisterung sagte sie »Ja« und tingelte fortan mit dem Team, dem auch der Salzburger Manfred Kastner angehörte, durch europäische Skiorte. Das Publikum war bei diesen Shows begeistert von den Vorführungen, die viel mit Individualismus, Abenteurertum und Freiheit auf den Bretteln zu tun hatten. Und da fühlte sich auch Inge Steiner wohl, obwohl sie ihren liebgewonnenen Sport noch mit der Schule vereinbaren musste, die Matura legte sie 1976 an der HAK Zell am See ab. Zu diesem Zeitpunkt gehörte sie mit dem Kärntner Heimo Andretsch zu den Wegbereitern des »neuen« Skifahrens in Österreich und gab auch selbst Unterricht, davon profitierte auch Ingrid Wegmayr, die später selbst in die österreichische Spitze aufrückte. Nach der Gründung der Austrian Freestyle Association gab es auch die ersten österreichischen Meisterschaften, bei der Premiere 1977 in Kitzbühel räumte Inge alle vier Titel ab, im Springen ebenso wie auf der Buckelpiste, im Ballett und in der Kombination. In den nächsten drei Jahren sammelte sie weitere Titel wie am Fließband,

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insgesamt waren es 13. Besonders wohl fühlte sie sich auf der Buckelpiste, »ich komme noch heute kaum an einer vorbei, wenn ich Ski fahren gehe.« Auch international feierte sie in dieser Anfangszeit eine Reihe von Erfolgen, gewann u.a. acht Europacup-Bewerbe, verpasste beim ersten Weltcup als Zweite nur knapp den Sieg, landete in Kranjska Gora und Laax als Dritte ebenfalls auf dem Podest. In der Gesamtwertung landete sie im Bewerb Buckelpiste in zwei Jahren auf den Plätzen 8 und 9. Die Erfolge kamen deshalb etwas überraschend, weil Inge den Sport zwar mit Einsatz und viel Spaß betrieb, insgesamt aber auch einen anderen Zugang hatte: »Mir war es wichtig, die Welt und Menschen kennenzulernen, es war eine Zeit, die mich sehr geprägt hat.« Und selbstkritischer Zusatz: »Vielleicht war ich gar nicht eine richtige Sportlerin.« Denn abseits der Pisten gab es längst ganz andere, sehr vielseitige Interessen, die letztlich auch zum frühen Ende der sportlichen Laufbahn, die sie ohne jede Verletzung überstanden hatte, führten: Tourismuslehrgang an der Universität Salzburg, Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Studium am Mozarteum in Salzburg mit Abschluss in Bühnenbild und Kostüm, Engagements an diversen Bühnen und bei den Wiener Festwochen, Eröffnung einer Galerie in Salzburg (mit ihrem ersten Ehemann Brodil), ab 1989 im Auftrag der Salzburger Landesregierung Leiterin zahlreicher kultureller Projekte mit dem Höhepunkt der Gesamtleitung für »Mozart 2006«, wofür sie und ihr Team später sogar eine hohe EU-Auszeichnung erhielten. In zahlreichen Institutionen ist sie ehrenamtlich tätig und führt mit ihrem zweiten Ehemann Peter Kuhn ein kleines Hotel in der Stadt Salzburg. Für kurze Zeit war sie auch im Vorstand des SLSV tätig.

Roswitha Steiner/Stadlober (SC Radstadt) Geb. 19. 6. 1963 Radstadt

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Schon früh erkannte Germann Bauregger – heute noch Obmann im Klub – das Talent der kleinen Roswitha und formte sie so, dass sie schon mit zehn Jahren in den Schülerkader I des SLSV aufgenommen wurde. Bei den Landesmeisterschaften 1978 überraschte sie in der allgemeinen Klasse, in der sie in allen vier Bewerben Medaillen eroberte. Die Schülerin der Skihandelsschule Schladming holte sich in den nächsten Jahren national zahlreiche Erfolge, so wurde sie 1979 ÖSV-Meisterin in der Jugend I in der Kombination, 1981 Salzburger Landesmeisterin im Slalom und Zweite bei den österreichischen Jugendmeisterschaften im Riesentorlauf. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihre ersten internationalen Einsätze schon hinter sich; beim Weltcup-Finale 1980 in Saalbach-Hinterglemm holte sie als 13. im Riesentorlauf (mit Startnummer 59) ihre ersten Punkte, die Riesentorlauf-Wertung im Europacup 1981 sah sie an dritter Stelle. Den ersten Top 10-Platz im Weltcup erreichte sie im Winter 1981/82 als Sechste in Pian­ cavallo, in der Riesentorlauf-Wertung stand sie am Saisonende immerhin schon auf Rang 13. Und bei den Staatsmeisterschaften holte sie zwei Medaillen: Silber im Riesentorlauf, Bronze im Slalom – von 1983 bis 1987 folgten bei den ÖSV-Meisterschaften noch weitere fünf Medaillen, darunter Slalom-Gold 1984 und 1987. Im Weltcup fuhr sie regelmäßig an der Spitze, der erste Sieg, zugleich das erste Stockerl, ist mit 8. März 1983 datiert: In Waterville Valley gewann sie den Slalom vor Tamara McKinney und Hanni Wenzel. In der Weltcup-Rangliste stiess sie auf den fünften Rang vor, in der Saison 1983/84 ging es trotz eines im Sommertraining erlittenen Bänderrisses weiter nach oben, sie belegte den zweiten Platz im Slalom-Klassement, nachdem sie mehrfach auf dem Podest gestanden war, in Jasna zum zweiten Mal ganz oben. Die

Abb. 180: Roswitha Steiner

Saison 1985/86 wurde vorerst die beste der Pongauerin: Mit drei Siegen auf dem Konto reiste sie zum Finale ins amerikanische Waterville Valley, wo sie mit einem entfesselten Rennen Erika Hess noch einholte und punktgleich mit der Schweizerin die kleine Kristallkugel für den Slalom-Weltcup zum ersten Mal nach Regina Sackl im Jahr 1979 nach Österreich holte. Besondere Ehrung dafür: Sie wurde zur österreichischen Sportlerin des Jahres gewählt. 1986/87 hielt sie sich stets im Spitzenfeld und wurde Sechste im Slalom-Weltcup. Zum nächsten Schlag holte sie in der Saison 1987/88 aus, es sollte ihre letzte sein. Beim Finale in Aspen feierte sie ihren achten Sieg im Weltcup (insgesamt 15 Podestplätze) und schob sich noch an der Schweizerin Vreni Schneider vorbei, mit sieben Punkten Vorsprung nahm sie ihre zweite kleine Weltcup-Kugel in die Hände. Danach kehrte die gelernte Bankkauffrau zu ihrem ersten Dienstgeber, der Raiffeisenkasse Radstadt, zurück, heiratete den steirischen Langläufer Alois Stadlober. Zwei Kinder wurden geboren, Luis und Teresa folgten den Langlaufspuren des Vaters. Roswitha widmete sich der jungen Familie, war eine Funktionsperiode für die ÖVP im Salzburger Landtag tätig (1999 bis 2004) und arbeitet seit einigen Jahren sehr verdienstvoll und engagiert im Rahmen der Aktion »KADA« (KArriere DAnach für Leistungssportler), u.a. an der Seite der früheren Rennläuferkollegin Veronika Stallmaier (geb. Wallinger) und des ehemaligen Eisschnelläufers Michael Hadschieff. Mit dieser Aktion wird in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice versucht, ehemaligen Sportlern und Trainern den Einstieg in die berufliche Laufbahn zu ermöglichen. Die Zeit für die sportliche Tätigkeit kommt deshalb etwas zu kurz, in den Jahren zuvor war Roswitha sehr eifrig und ausdauernd unterwegs gewesen: Sie lief, übrigens am 13. Hochzeitstag, den Marathon in Berlin in 2:57:49 Stunden und einige Zeit später den Vasalauf in Schweden in etwas mehr als sechs Stunden. Sehr vielseitig, die Roswitha aus Radstadt. Seit Juni 2011 ist sie Vizepräsidentin im ÖSV.

Ingrid Stöckl (USK Tamsweg) Geb. 28. 3. 1969 Tamsweg

Abb. 181: Ingrid Stöckl

Vater Adolf stellte Töchterchen Ingrid mit wenig mehr als drei Jahren erstmals auf die Skier, sie wurden später die Bretter, die für sie die sportliche Welt bedeuteten. Mit zwölf Jahren gewann sie ihre ersten Titel: Auf Landesebene die Schüler I-Meisterschaft im Slalom vor Petra Kronberger und Elfriede Eder (dieser Dreikampf zog sich dann über Jahre hin mit wechselnden Resultaten), bei den ÖSV-Meisterschaften war sie in der Schüler I die Beste in Riesentorlauf, Slalom und Kombination. In den Jahren bis 1987 war sie bei den Schüler- und Jugendmeisterschaften weiter sehr erfolgreich, ein Dutzend Medaillen insgesamt wurden es bei den ÖSV-Jugendlichen (5 Gold, 4 Silber, 3 Bronze). Im Jahr 1987 wurden ihre starken Leistungen mit der Entsendung zu den Junioren-Weltmeisterschaften belohnt und sie rechtfertigte die Reise: In Sälen in Schweden holte sie, obschon bislang eher eine »Technikerin«, die Goldmedaille im Abfahrtslauf vor den US-Amerikanerinnen Heidi Voelker und Kimberley Schmidinger. Damit war sie nach Veronika Wallinger (1984) und Astrid Geisler (1985) Salzburgs dritte Junioren-Weltmeisterin. In der Abfahrt belegte sie den achten Rang, damit war sie zehn Plätze besser als bei ihrer ersten Junioren-WM ein Jahr zuvor in Bad Kleinkirchheim. Im Winter 1988/89 durfte sie die ersten Weltcup-Rennen bestreiten, bei der Heimveranstaltung in Altenmarkt-Zauchensee kurz vor Weihnachten holte sie als 15. in der Kombination ihre ersten Punkte. Im Europacup belegte sie Platz drei in der Abfahrtswertung, bei den österreichischen Meisterschaften

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wurde sie »Vize« in der Abfahrt und holte den Titel in der Kombination. Die Kombination war zu diesem Zeitpunkt ohnehin ihre Stärke, ihren ersten Podestplatz eroberte sie in der folgenden Saison als Dritte in Haus hinter Petra Kronberger und Anita Wachter. Bei den ÖSV- Meisterschaften belegte sie den zweiten Rang im Slalom. Dann kam die Saison 1990/91 mit der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm. Ingrid war voll motiviert und setzte ihre Trainingsleistungen im Wettkampf voll um: Zwei Tage vor dem Heiligen Abend feierte sie in der Kombination in Morzine ihren ersten (und einzigen) Weltcupsieg, sie gewann vor Masnada, Ginther, Wachter und Bournissen. Damit gehörte Stöckl bei der Saalbacher WM zu den Favoritinnen in der Kombination – und sie wurde ihrer Rolle gerecht. Am Ende des Tages war sie »versilbert«, geschlagen nur von Chantal Bournissen aus der Schweiz. Als Vizeweltmeisterin fuhr sie heim in den Lungau und wurde entsprechend gefeiert. Den Weltcup beendete sie als Dritte der Kombinationswertung und auf Platz 29 der Gesamtwertung. Die folgenden Jahre lief es, auch bedingt durch eine schwere Verletzung, nicht sonderlich gut, die Einsätze im Weltcup wurden weniger, bei den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer kam sie weder in der Abfahrt noch in der Kombination in die Wertung. Im Jahr 1995 überraschte sie in Ellmau bei den österreichischen Meisterschaften mit dem Sieg in der Abfahrt, dazu gab es Rang 5 im Super-G. Damit war die Rückkehr in die Nationalmannschaft verbunden und der Winter 1995/96 konnte kommen; in der ersten Abfahrt in Cortina egalisierte sie mit einem fünften Rang ihr bestes Einzelresultat im Weltcup (zuvor 1991 Meribel) und erhielt die Einberufung für die Weltmeisterschaften in der spanischen Sierra Nevada. Dort lief nichts zusammen: In der Abfahrt belegte sie den 27. Platz, in der Kombi-Abfahrt verlor sie zwei Sekunden und fiel im zweiten Slalom-Durchgang aus. Ein kleines Trostpflaster war der zwölfte Rang im Abfahrtsklassement des Weltcups. Das abrupte Ende folgte in der Saison 1996/97; nach mageren Resultaten wurde Ingrid in den Europacup geschickt, von dort ging es wieder in den Weltcup – allerdings mit einem 44. Rang im Super-G in Val d’Isere knapp vor Weihnachten. Danach teilte ihr Cheftrainer Raimund Berger mit, dass er nicht mehr mit ihr rechne. Dieser plötzliche Abschied nach insgesamt 81 Rennen im Weltcup tat weh, auch wenn sie ihr als Schülerläuferin genanntes Ziel »in die Weltcup-Mannschaft zu kommen« erreicht hatte. Ingrid kehrte beruflich zur Post zurück, spielte fleißig und erfolgreich Fußball mit Einsätzen in der Auswahl des Salzburger Fußballverbandes (1997, 1998), fuhr Ski zum Spaß (bis 2003 wurde sie elfmal Ortsmeisterin von Tamsweg), wurde Mutter eines Buben und eines Mädchens und wohnt nun in Maishofen, wo sie bei einem Fleischhauer arbeitet. 2010 feierte sie einen Sieg abseits der Pisten: Sie gewann das Finale bei dem von einer deutschen Autofirma ausgeschriebenen LadyDay als »beste Autofahrerin Österreichs« und bekam als Siegespreis ein Auto überreicht. Prominenter Gratulant war niemand geringerer als Franz Klammer.

Thomas Stöggl (SC Leogang, SK Saalfelden) Geb. 1. 5. 1977 Saalfelden

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Schon als Schüler freundete sich Thomas nach ersten alpinen Versuchen mit den schmalen Latten an und zog in und um Saalfelden seine Spuren. Mit zwölf Jahren trug er sich bei den österreichischen Meisterschaften erstmals in die Siegerliste ein, er gewann das Rennen der Schüler I. Es folgten weitere Titelgewinne in der Schülerklasse und die Gesamtsiege im Austria Cup, ehe es in der Jugendklasse ebenso erfolgreich weiterging. 1995 wurde er Doppelmeister und startete bei der Junioren-WM (46. über 10 km),

Abb. 182: Thomas Stöggl

1996 folgten die ersten Spitzenplätze im Continentalcup, 1997 zwei Titel bei den österreichischen Juniorenmeisterschaften, 1998 das Weltcup-Debüt in Ramsau über 15 km (Platz 73) und das erste Stockerl bei der allgemeinen ÖSV-Meisterschaft mit Platz drei in der Staffel gemeinsam mit Alois Stadlober und Michail Botwinow. Stark verbessert ging es in die Saison 1998/99 mit den Plätzen 23 in Engelberg und 21 in Kitzbühel. Bei den österreichischen Meisterschaften holte er sich seine erste Goldmedaille, als er mit Michail Botwinow den Teamsprint dominierte; in den nächsten Jahren sollten weitere zwölf Medaillen bei den österreichischen Meisterschaften folgen, darunter Gold noch zweimal im Teamsprint und dreimal hintereinander im Sprint (2004, 2005, 2006). Einen besonderen Stellenwirt nimmt dabei sein Doppelsieg bei den deutsch-österreichischen Meisterschaften im Dezember 2005 im Münchner Olympiapark ein, die aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Skiverbände DSV und ÖSV gemeinsam veranstaltet wurden. Stellenwert haben auch die Weltmeisterschaften, die Thomas bestritt: 2005 in Oberstdorf, 2007 in Sapporo – einem 56. Platz folgte ein 28. Rang – für einen Teilzeitprofi mit einer 35-Stunden-Arbeitswoche an der Universität Salzburg ein durchaus beachtliches Abschneiden. Und dieser Beruf, in dem Stöggl all sein sportliches Wissen einbringen konnte, wurde immer präsenter, die Zeit zum Training geringer. Im Februar 2008 bestritt er, obschon nicht mehr im ÖSV-Kader, in Stockholm das letzte seiner fast 50 WeltcupRennen, wurde 2009 noch einmal österreichischer Vizemeister im Sprint, gewann zum vierten Mal den Ganghofer-Lauf (ein Sprinter kann also auch ausdauernd sein) und begnügte sich zunehmend mit lokalen Rennen. Begehrter sommerlicher Ausgleich waren die Speedskating-Bewerbe und in all den Jahren regelrechte Expeditionen, um dem Trainingsalltag zu entfliehen: Etwa von Oslo bis Rovaniemi, mit Skates und Rucksack von Passau der Donau entlang nach Wien, mit dem Mountainbike in Russland, eine extreme Tour von Oslo bis zum Nordkap. Den Langlauf hat Thomas schon ins Studium eingebracht, seine Diplomarbeit »Effizienzuntersuchung des Muskelleistungsschwellenkonzepts im skilanglaufspezifischen Kraftausdauertraining« wurde viel beachtet. 2007 promovierte er an der Universität Salzburg, wo er auch als Projektassistent am Sportwissenschaftlichen Institut und im angeschlossenen Christian Doppler-Labor arbeitet. Zahlreich sind mittlerweile seine sportwissenschaftlichen Auftritte geworden, etwa in Aspen, Belgrad (mit der Verleihung des Young Investigator Awards), Oslo, Vuokatti, Köln oder Meraker, wo er die norwegischen Langlauf-Kollegen »vermessen« hat. Groß eingeschlagen hat seine Idee, mit Skirollermeisterschaften wieder Nachwuchs zum Langlauf zu bringen; die Premiere 2010 auf dem Salzburgring war vielversprechend. Privat: Seit September 2007 ist Thomas mit Julia verheiratet, das Paar hat zwei Kinder.

Georg Streitberger (SC Saalbach-Hinterglemm) Geb. 26. 4. 1981 Zell am See Das älteste von drei Kindern des Ehepaares Georg und Frieda Streitberger stand zunächst zuhause in Maishofen auf den Bretteln, ehe es zur Anmeldung im SC SaalbachHinterglemm kam, dessen Verantwortliche das Talent in den nächsten Jahren mit großem Eifer förderten und dem der Georg noch heute angehört. Mit 13 Jahren siegte er bei den SLSV-Meisterschaften in der Schülerklasse II in Slalom und Super-G, während Matthias Lanzinger den Riesentorlauf gewann – erstmals kreuzten sich die Wege der beiden, die später zu engen Freunden und Motorrad-Freaks wurden. Im gleichen Jahr und dann 1996 holte sich Georg seine ersten österreichischen Schülertitel in Riesen-

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Abb. 183: Georg Streitberger

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torlauf, Slalom und Super-G. Bis dahin war er in Maishofens Jugendfußballteam ein ausgezeichneter Torhüter. Nach diesen drei Titeln entschied er sich allerdings gegen das »runde Leder«, forcierte den Skisport und wurde ein sehr erfolgreicher Jugendläufer, der allein bei ÖSV-Meisterschaften von 1997 bis 2001 fünfmal siegreich war. Erfolge in diesem Alter sind verknüpft mit der Teilnahme an den Weltmeisterschaften der Junioren. Streitberger machte da keine Ausnahme. Im Milleniumsjahr 2000 gab der Absolvent der Skihandelsschule Schladming sein Debüt in Stoneham in Quebec: Dort holte er sich die Goldmedaille im Riesentorlauf mit 0,18 Sekunden Vorsprung auf den Slowenen Vajdic – Freund Lanzinger siegte in der Kombination. Als Junioren-Weltmeister durfte Streitberger beim Weltcup-Finale in Bormio debütieren, er belegte den 24. Rang. Ein Jahr später konnte er bei der Junioren-WM in Verbier mit den Plätzen 6 und 9 nicht überzeugen, so wurde vorerst der Europacup sein hauptsächliches Betätigungsfeld. Und das mit Erfolg, wie die Bilanz zeigt: Insgesamt 21 Podestplätze mit fünf Siegen; 2003 belegte er Platz 4 in der Abfahrtswertung, 2004 gewann er die SuperG-Wertung, 2006 wiederholte er diese Leistung und belegte zudem Rang drei in Gesamtwertung und Abfahrt, 2007 verbesserte er sich im Abfahrtsklassement auf Platz zwei. Zwischenzeitlich war er ab und zu im Weltcup unterwegs, in Erinnerung ist der 14. Platz im Kitzbüheler Super-G 2005. Im nächsten Jahr erfreute ihn der zweite Rang bei der ÖSV-Abfahrtsmeisterschaft hinter Andreas Buder. 2007 erfüllte er erstmals im Weltcup die Erwartungen, er wurde Sechster im Super-G in Gröden und beendete die Weltcup-Wertung an zehnter Stelle – der Aufstieg in die Nationalmannschaft war gelungen. Nach den Plätzen 9, 10 und 9 war es dann am 2. März 2008 soweit: Streitberger feierte im Super-G in Kvitfjell seinen ersten Sieg im Weltcup vor Bode Miller und Didier Cuche; von Feiern konnte freilich keine Rede sein, zu tief sass der Schock über den schweren und verhängnisvollen Sturz von Matthias Lanzinger. Im Super-G- Weltcup belegte Streitberger den elften Platz. Aus dem Winter 2008/09 ist nur der vierte Abfahrtsrang von Lake Louise nennenswert, zumal ein Bänderriss in der rechten Schulter enorme Probleme bereitete, 2009/10 ging es mit durchschnittlichen Platzierungen weiter, ehe er mit dem dritten Platz im Super-G auf der Streif noch den Sprung ins Olympiateam schaffte. In Vancouver war der 17. Platz ebenso unbefriedigend wie der

Einsatz in der Kombination, die er nicht beendete. Den Weltcup im Super-G schloss er auf dem 13. Platz ab. Anreiz genug, dort ab Spätherbst 2010 anzuschließen. Schon im zweiten Super-G stand er in Beaver Creek ganz oben, zweiter Sieg im Weltcup nach dem Unglücksrennen von Kvitfjell. »Streitl« setzte in Kitzbühel eins drauf, wurde Zweiter und übernahm die Führung in seiner Lieblingsdisziplin. Am 29. Jänner 2011 riss ihn der Verletzungsteufel aus allen Träumen – Sturz in der Abfahrt in Chamonix mit fatalen Folgen. Das linke Knie schwer lädiert, Bruch des Schienbeinkopfes, Einriss von Meniskus und Kreuzband. Operation und vorzeitiges Saisonende. Wenige Tage vor der Garmischer WM. Kleines Trostpflaster: In der Weltcup-Wertung Super-G belegte Streitberger hinter Didier Cuche den zweiten Platz.

Erich Sturm (SC Unken) Geb. 8. 3. 1941 Unken

Abb. 184: Erich Sturm

Der Weg vom talentierten Schülerläufer zum Mitglied der Nationalmannschaft war vorgezeichnet. Mit zehn Jahren wurde Erich in den Schülerkader des SLSV aufgenommen, über die Bezirksmeisterschaften kämpfte er sich in die Reihen der Jugendlichen vor, wo er 1957 bei den Salzburger Landesmeisterschaften alle drei Titel und 1958 einen vierten holte. Bei den österreichischen Jugendmeisterschaften 1959 wurde er Abfahrts-Dritter, zu diesem Zeitpunkt arbeitete er nach der Lehre als Maurergeselle, also musste Sport mit Beruf vereinbart werden. 1960/61 hatte er als Angehöriger der Hochgebirgskompanie des Bundesheeres leichte Vorteile in Sachen Sport, 1962 wurde er in den A-Kader des ÖSV berufen und feierte bei den Salzburger Landesmeisterschaften einen Doppelsieg in Abfahrt und Kombination. Ab 1964 zeigten sich die ersten internationalen Erfolge, u.a. gewann er einen Slalom in Frankreich. Bei den Staatsmeisterschaften gab es die Ränge 6 und 7. 1965 feierte er weitere Siege in Zermatt und Lenzerheide, 1966 gewann er in Italien und in der Schweiz, bei den ÖSV-Titelkämpfen wurde er Vizemeister in der Abfahrt und Dritter in der Kombination, 1967 folgten Spitzenplätze beim Gornergrat-Derby, beim Aosta-Cup und in Uludag in der Türkei (das gab es damals), bei den österreichischen Meisterschaften erreichte er die Ränge 4 und 5. Dann lockte den angehenden staatlichen Skilehrer die amerikanische Profiserie. Podestplätze sammelte er in zahlreichen Rennen in den USA, Australien und Japan. Parallel dazu arbeitete Sturm als Skilehrer und Trainer auf mehreren Kontinenten. Die Abfolge seiner Arbeitsplätze ab 1967 dokumentiert für annähernd zwei Jahrzehnte eine Fülle von führenden Funktionen in Skischulen, wie sie kaum ein zweiter Instruktor aufweisen kann: Chile bei Othmar Schneider, Vermont bei Karl Pfeiffer, Chefskilehrer in Perisher Valley/Australien, Chefskilehrer in Bristol Mountain/USA, Jugendausbilder in USA mit Sailer/Molterer/ Stiegler, Trainer in Perisher Valley, Skischule Kitzsteinhorn, Chefskilehrer Hinterglemm, Trainer der ÖSV-Damen von 1976 bis 1980 (mit den Erfolgen u.a. von Annemarie Moser inklusive Olympiasieg), Trainer der britischen Nationalmannschaft, Chefskilehrer in Hinterglemm, Leiter der Skischule Lofer von 1987 bis 2008 (danach Übernahme von Sohn Thomas), Organisator von sommerlichen Skitechnik-Kursen auf dem Hintertuxer Gletscher; ein besonderes Anliegen war es ihm stets, Jugendliche an den Skirennsport heranzuführen. Radfahren, Bergtouren und natürlich Skifahren (»praktisch täglich auf der Loferer Alm«) sind seine bevorzugten Freizeitaktivitäten. Dass er während seiner aktiven Laufbahn mit »nur« zwei Beinbrüchen und einer ordentlichen Gehirnerschütterung davongekommen ist, bezeichnet er heute als Glücksfall.

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Brigitte Totschnig (USK Filzmoos) Geb. 30. 8. 1954 Radstadt

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Mit sechs Jahren wurde die »Gitti« im örtlichen Skiclub eingeschrieben, etliche Jahre später folgten ihre Schwestern Sigrid und Andrea. Brigitte fuhr sich recht schnell in die Nachwuchsspitze des Landes, 1966 eroberte sie bei den österreichischen Schülermeisterschaften die beiden ersten Podestplätze, ein Jahr später in der Kombination den ersten Titel, dem wiederum ein Jahr später, also 1968, der Titel-Hattrick folgte. Im Jahr 1969 wurde sie nicht nur dreifache Salzburger Landesmeisterin in der allgemeinen Klasse, sie gab mit 15 Jahren ihr Debüt im Weltcup, dennoch dauerte es einige Zeit, begleitet auch von Verletzungen, ehe sie in der Elite endgültig Fuß fasste. Die ersten Punkte im Weltcup holte sie im Dezember 1971, also mit 17 Jahren, in Val d’Isere mit einem neunten Rang in der Abfahrt, in Grindelwald folgte wenig später ein fünfter Platz und bei ihrer olympischen Premiere 1972 in Sapporo gab es in der Abfahrt in Sapporo den 15. Platz mit vier Sekunden Rückstand auf die Schweizerin Marie-Theres Nadig. Ziemlich genau ein Jahr nach Val d’Isere landete sie in Saalbach-Hinterglemm als Abfahrts-Dritte zum ersten Mal auf dem Podest. Dank weiterer Spitzenplätze beendete sie den Abfahrts-Weltcup 1972/73 an sechster Stelle und unterstrich ihre Zugehörigkeit zur Weltklasse. Im folgenden Winter lief es nicht nach Wunsch, weshalb sie verstärkt im Europacup zum Einsatz kam und hier mit fünf Stockerlplätzen am Ende des Winters Zweite in der Abfahrtswertung war. Immerhin war es ein Winter mit einem Novum: Alle drei Schwestern standen bei unterschiedlichen Rennen auf dem Podest. Auch die Saison 1974/75 ließ zu wünschen übrig, sieht man von einem sechsten Rang in der Tschaggunser Abfahrt und den ersten drei Podiumsplätzen bei österreichischen Meisterschaften (2. Abfahrt und Kombination, 3. Slalom) ab. Zu diesem Zeitpunkt fragten sich die Trainer, ob sie den Sprung an die absolute Spitze wohl noch schaffen würde. In der olympischen Saison 1975/76 gab die Kontaktlinsenträgerin die entsprechende Antwort. Am 10. Dezember gewann sie in Aprica ihr erstes Weltcup-Rennen, nach zwei zweiten Plätzen folgte vier Wochen später der zweite Sieg in Hasliberg. Damit gehörte sie bei der olympischen Abfahrt 1976 in Innsbruck in die Reihe der Favoritinnen; es war die Zeit, da man zum ersten Mal über mentales Training sprach und auch die heimischen Skidamen mit diesen »neuen Erkenntnissen« an mehr Stabilität heranführen wollte. Der Linzer Arzt Dr. Ernst Schöny hatte auch bei Brigitte Erfolg, ihr die Startangst zu verringern und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Bei der Abfahrt in der Axamer Lizum verfiel die Salzburgerin nach dem Start leider ins alte Muster und verlor die entscheidende halbe Sekunde auf die Deutsche Rosi Mittermaier. Die wurde Olympiasiegerin, Totschnig eroberte Silber, trauerte dem greifbaren Gold aber einige Zeit nach. Ein Trostpflaster war am Ende des Winters der Gewinn des Abfahrts-Weltcups und der sechste Rang in der Gesamtwertung, dazu gab es zweimal Platz zwei bei den ÖSV-Titelkämpfen. Sehr stark präsentierte sich die frischvermählte Frau Habersatter in der Saison 1976/77: vier Siege und zweiter Gewinn der kleinen Kristallkugel, dazu Weltcup-Sieg im Riesentorlauf in Courmayeur, Vierte im Gesamt-Weltcup. Und österreichische Vizemeisterin in der Abfahrt. Der Winter 1977/78 brachte fast ausschließlich Enttäuschungen: im Weltcup als bestes Resultat ein vierter Rang in Pfronten, Achte in der Abfahrts-Endabrechnung, nur Platz 7 in der Garmischer WM-Abfahrt. Dafür holte sie sich bei der Staatsmeisterschaft in Schladming ihre beiden ersten Titel in Abfahrt und Kombination. Im Frühjahr 1979, nach zwei sechsten Plätzen als Top-Resultat (Weltcup Schruns und ÖSV-Meisterschaft) gab sie ihren Rücktritt bekannt. Olympisches Sil-

Abb. 185: Brigitte Totschnig

ber, zwei kleine Kristallkugeln, acht Siege im Weltcup und weitere fünf Podestplätze – damit durfte sie positiv Bilanz nach zehn Jahren Rennsport auf höchstem Niveau ziehen. Ende des Jahres wurde sie erstmals Mutter, drei Jahre später ein zweites Mal. Neben der Familie galt dem Aufbau des Hotels Olympia in ihrer Heimatgemeinde Filzmoos das Hauptaugenmerk, dort ist sie nach wie vor Chefin.

Siegfried Voglreiter (USC Piesendorf) Geb. 22. 12. 1969 Piesendorf

Abb. 186: Siegfried Voglreiter

Im Ortsteil Walchen in Piesendorf steht der elterliche Hof fast direkt neben dem Lift auf das Naglköpfl; dass die Voglreiter-Kinder dort bereits im zarten Kindesalter ihre ersten Schwünge zogen, ist deshalb eine Selbstverständlichkeit. Auch der »Siegi« erlernte dort das skisportliche Handwerk, das ihn wenig später durch die Schüler- und Jugendkader und weiter in den Nationalkader führte. 1987 wurde er österreichischer Jugend-Vizemeister, 1990 Salzburger Landesmeister im Slalom, dann sammelte er die ersten Punkte im Europacup und belegte 1992 den vierten Rang in der Slalom-Gesamtwertung. Zu diesem Zeitpunkt hatte er auch schon seine ersten Rennen im Weltcup absolviert und mit einem 18. Platz im Slalom in Breckenridge auch die ersten Punkte erobert. In der Saison 1992/93 war ein sechster Rang in Val d’Isere sein bestes Ergebnis, den Europacup beendete er als Neunter. Im November 1993 stand der Slalom in Park City auf dem Programm, Voglreiter lag nach dem ersten Durchgang in Führung, den Sieg vor Augen stürzte er im zweiten Lauf am viertletzten Tor – aus der Traum vom ersten Sieg im Weltcup. »Hätte ich damals gewonnen, wäre wohl einiges anders gelaufen«, sinnierte der Pinzgauer später einmal. So musste er sich ein paar Wochen danach mit Platz 6 in Kitzbühel zufrieden geben, Olympia in Lillehammer war damit kein Thema, der Zimmerkollege des Siegers Thomas Stangassinger musste zu Hause bleiben. Bei den ÖSV-Meisterschaften 1994 gewann er seinen ersten und einzigen Titel, als er den Slalom vor Hubert Strolz und Mario Reiter für sich entschied; dazu wurde er hinter Hans Knauss Vizemeister im Riesentorlauf (insgesamt holte er bei den österreichischen Meisterschaften zwischen 1991 und 1995 sieben Medaillen). In der nächsten Saison blieben die Ergebnisse Mittelmaß, auch im Winter darauf gelang nicht viel, auch weil ihn eine Verletzung an Kreuzband und Meniskus behinderte. Weil er sich gut erholt und akribisch vorbereitet hatte, ging es im Winter 1996/97 erfreulich los – Vierter in Madonna di Campiglio nach Bestzeit im ersten Lauf, Sechster in Alta Badia, Zweiter im Riesentorlauf in Kranjska Gora, das beste Resultat, tags darauf Fünfter im Slalom. Das war zugleich die Fahrkarte zu den Weltmeisterschaften nach Sestriere. Dort belegte er als bester Österreicher im Slalom den fünften Rang unmittelbar vor Thomas Stangassinger. Im Riesentorlauf, in dem er sich nicht selten wohler fühlte, fiel er aus, in der Weltcup-Wertung dieser Disziplin landete er an zehnter Stelle. Die Saison 1997/98 begann Voglreiter mit einem vierten Platz im Parallel-Slalom in Tignes und einem Daumenbruch in Park City. Dank weiterer Top 10-Plätze wurde er für die Olympischen Spiele in Nagano nominiert; dort schlug wieder einmal das Pech zu, er erlitt einen Bandscheibenvorfall, der keinen Start ermöglichte und ihn zum sofortigen Rücktritt veranlasste. Es folgten eine Operation und die Erkenntnis: »Es hat keinen Sinn mehr.« Später absolvierte Siegfried die Skilehrerausbildung, gründete eine Familie und brachte sein skisportliches Wissen bei der Skifirma Fischer ein, bei der er sehr erfolgreicher Rennsportleiter für die Alpinen ist.

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Veronika Wallinger/Stallmaier (USK St. Koloman) Geb. 30. 7. 1966 Kuchl

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Aus der sehr sportlichen Familie ragten der um vier Jahre ältere Bruder Willi, der sich u.a. bei österreichischen Jugendmeisterschaften einen dritten Platz holte, später ein Motocross-Fahrer in der Weltklasse wurde und seit 2008 Bürgermeister von St. Koloman ist, und Veronika, immer »Vroni« genannt und gerufen, heraus. Beim kleinen Lift nahe dem elterlichen Hof konnte schon von Kindesbeinen an geübt werden, im Schüleralter wirkte sich das schon positiv aus: 1978 und 1980 holte sich Vroni vier Siege bei den ÖSV-Titelkämpfen. Auch bei internationalen Schülerrennen trumpfte sie auf, als Jugendliche folgten ebenfalls Spitzenplätze, parallel zur beruflichen Ausbildung und Arbeit bei Atomic. Als sie 1982 Aufnahme in den ÖSV-Kader fand, formte Trainer Kurt Hoch das Mädchen aus dem Tennengau zur »schnellen« Dame um, die Abfahrt wurde fortan ihre wichtigste Disziplin. Das zeigte sie 1983 mit dem ersten Rang in der Abfahrtswertung des Europacups und bei den Junioren-Weltmeisterschaften mit dem neunten Platz und vor allem ein Jahr später beim gleichen Anlass in Sugarloaf, wo sie Doppelweltmeisterin in der Juniorenklasse wurde: Die Abfahrt gewann sie ebenso wie die Kombination vor der Französin Barbier. Zwischenzeitlich hatte sie ihr Debüt im Weltcup gegeben und gleich im ersten Rennen, einer Abfahrt in Val d’Isere, mit Platz 15 den ersten Punkt erobert, und auch ihre ersten Olympischen Spiele erlebt; in Sarajewo 1984 wurde sie Zehnte in der 75-Sekunden-Abfahrt mit 1,4 Sekunden Rückstand auf die Schweizerin Michaela Figini. Die Saison 1984/85 verlief eher ernüchternd, bei den Weltmeisterschaften in Bormio schaute nicht mehr heraus als ein achter Platz in der Kombination. So richtig lief es erst wieder im Winter 1987/88, als sie auf dem Graukogel in Bad Gastein als Abfahrts-Dritte ihren ersten Podestplatz erreichte, in Zauchensee Zweite war und den Weltcup in dieser Sparte an vierter Stelle abschloss, Olympia in Calgary hatte sie verpasst. Die Saison 1988/89 verlief wieder besser, in fünf Rennen kam sie unter die ersten Zehn und damit ins WM-Team für Vail – dort war der 15. Rang allerdings eine herbe Enttäuschung. Im folgenden Winter waren die Heim-Weltmeisterschaften im Glemmtal das wichtigste Ziel, sie erzielte einige Stockerlplätze (insgesamt waren es acht in ihrer Karriere), erneut landete Vroni dann als 16. nur im Mittelfeld. Um endlich bei einem Großereignis vorne zu landen, galt die gesamte Konzentration den Olympischen Spielen 1992. Und dort fuhr sie das Rennen ihres Lebens und eroberte in der Abfahrt die Bronzemedaille, nur neun Hundertstelsekunden hinter der Siegerin Kerrin Lee-Gartner aus Kanada. Nach ihrer Heirat mit dem Volleyball-Trainer Martin Stallmaier startete sie in den nächsten Winter bereits unter ihrem neuen Familiennamen. Bei ihrer fünften Weltmeisterschaft 1993 im japanischen Morioka belegte sie, vom Wetter nicht gerade begünstigt, den elften Rang. Bei den ÖSV-Meisterschaften in Innerkrems holte sie in der Abfahrt ihren einzigen Staatsmeistertitel (ihre sechste Medaille). Mit großen Hoffnungen und u.a. einem zweiten Platz in Cortina sah man Olympia 1994 in Lillehammer entgegen, nach dem Todessturz von Ulrike Maier drei Wochen zuvor waren die ÖSV-Damen noch immer im Schockzustand, Vroni war die Beste des Quartetts, kam aber auch nicht über den 14. Platz hinaus. Den Abfahrts-Weltcup beendete Stallmaier auf Rang sechs, das war das viertbeste Abschneiden nach dem vierten Platz von 1988 und den fünften Plätzen von 1989 und 1991. Zu Beginn des Winters 1994/95, ihrem zwölften im Weltcup, sah es in Vail doch noch nach dem ersten Sieg aus – doch ausgerechnet die Salzburger Teamkollegin Sylvia Eder fuhr im Super-G um zwei Hundertstelsekunden schneller und schnappte ihr den ersten Platz weg. Genau fünf Wo-

Abb. 187: Veronika Wallinger

chen später wurde der Super-G in Haus zur Abschiedsvorstellung von Vroni: Sie kam zu Sturz, wobei das Kreuzband riss. Nach der Operation absolvierte sie mit großem Einsatz die Rehabilitation, entschloss sich dann aber zum Rücktritt: »Freilich wollte ich mit einem Sieg aufhören und nicht mit einem Kreuzbandriss, insgesamt habe ich in meiner Karriere Glück gehabt, andere hat es viel schlimmer erwischt.« Verschiedene Trainerengagements von Ehemann Martin führten Vroni in den nächsten Jahren vor allem nach Deutschland. Die dreifache Mutter arbeitete später im Gesundheits- und Fitnessbereich und seit einiger Zeit an der Seite von Roswitha Stadlober in der Berufsberatung für ehemalige Sportler und Trainer (KaDa).

Ernst Winkler (SV Schwarzach, USK Filzmoos) Geb. 11. 3. 1955 Schwarzach

Abb. 188: Ernst Winkler

Mit zwölf Jahren kam der kleine Ernst in den Genuss des ersten richtigen Trainings unter Rupert Schörghofer, die Erfolge ließen freilich noch etwas auf sich warten. Zum ersten Mal machte er als Jugend II-Läufer auf sich aufmerksam, als er 1972 nach dem SLSV-Titel auch die ÖSV-Meisterschaft im Abfahrtslauf gewann. Der Lohn war die Berufung in den Nachwuchskader des ÖSV für die Saison 1972/73. Da zeigte er seine Vielseitigkeit: Er wurde Salzburger Jugendmeister im Riesentorlauf und erreichte bei den österreichischen Meisterschaften die Plätze 4 und 5 in Abfahrt und Slalom. Obwohl er bei seinen ersten Einsätzen im Europacup keine herausragenden Resultate erzielte, holte ihn Trainer Karl Kahr in seine »schnelle« Truppe. Kahr bewies dabei sein gutes Händchen: »Aus dem Ernst wird noch was.« Und so traf es auch ein. Im Jänner 1975 eroberte er als Zehnter auf dem Laubernhorn seine ersten Punkte im Weltcup. Wenig später wiederholte er diese Platzierung auf der Streif und verbesserte sich danach in Megeve auf den sechsten Rang, damit war er sogar bester Österreicher. Der Aufwärtstrend hielt auch bei den Staatsmeisterschaften an, als er in Zauchensee auf der Strecke vom Gamskogel die Konkurrenz deklassierte und den Titel eroberte – mit 1,7 Sekunden Vorsprung auf Karl Cordin. Die Saison 1975/76 durfte Ernst erstmals als Mitglied des A-Kaders bestreiten, neben David Zwilling war er der einzige Salzburger. Die Resultate hielten nicht ganz das, was das Training versprochen hatte; die Plätze acht und sechs in Madonna und Wengen waren zu wenig für die Olympia-Qualifikation Innsbruck. Besser wurde die Form erst wieder zu Saisonende, da gab es in Aspen mit Rang drei den ersten Podestplatz, der Winkler in der Weltcup-Abrechnung als viertbesten ÖSVAbfahrer auf Rang elf brachte. Erneut in Zauchensee fand die österreichische Abfahrtsmeisterschaft statt, erneut hieß der Sieger Winkler, dieses Mal lag er 0,7 Sekunden vor Uli Spiess. Der Winter 1976/77 wurde der beste des schnellen Pongauers: Zweiter in Garmisch-Partenkirchen und Heavenly Valley (hinter Bartl Gensbichler), Dritter in Morzine, Fünfter in Kitzbühel, das ergab den vierten Rang im Abfahrtsklassement des Weltcups (hinter Klammer, Walcher und Russi). Bei den österreichischen Meisterschaften verpasste er den Titel-Hattrick nur hauchdünn, er wurde von Franz Klammer um zwei Hundertstelsekunden auf den zweiten Platz verwiesen. Gleich zu Beginn des nächsten Winters wurde Winkler brutal aus seinen Zukunftsträumen gerissen: Bei einem schweren Sturz in Val d’Isere brach er sich beide Beine. Davon konnte er sich nie mehr so recht erholen, um wieder ganz an der Spitze mitfahren zu können. In der Saison 1978/79 musste Winkler über den Europacup versuchen, wieder nach oben zu kommen; u.a. dank einem zweiten Rang in Haus konnte er die Abfahrts-Wertung im Europacup als

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Achter abschließen. Bei den österreichischen Meisterschaften schaffte er als Fünfter in der Abfahrt noch einmal ein achtbares Resultat. 1980 schaffte er in Pra Loup als Neunter sein letztes Ergebnis in den Top 10. Knapp vor Saisonende verletzte er sich erneut. Danach gab Ernst seinen Rücktritt vom Rennsport bekannt. Später konzentrierte er sich auf seine zweite Leidenschaft, den Fußball. Mit dem SV Schwarzach spielte er in der Salzburger Landesliga. Privat mit Heirat und Geburt zweier Söhne klappte es anschließend ebenso wie beruflich, heute ist der frühere Weltklasseläufer in St. Veit erfolgreicher Hotelier.

Robert Zoller (SK Mühlbach/Hochkönig) Geb. 9. 4. 1961 Mühlbach/Hochkönig

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Wenn man in Mühlbach am Hochkönig unweit etlicher Schanzen aufwächst, ist es nicht gerade üblich, sich dem alpinen Rennsport zuzuwenden. Doch der junge Robert tat es, kam mit elf Jahren in den Schülerkader des SLSV, wo Hermann Wölfler sein erster Trainer war, der alsbald das technische Talent erkannte, anfangs war der Bub in Slalom und Riesentorlauf unterwegs, später wurde es ausschließlich der Slalom. Mit nicht einmal 17 Jahren feierte er seinen Einstand im Weltcup, es war im Jänner 1978 der Slalom in Oberstaufen. Im Jahr 1979 wurde Robert österreichischer Jugend II-Meister im Riesentorlauf, ein Jahr später gewann er bei den SLSV-Meisterschaften Abfahrt und Kombination. International war er in erster Linie im Europacup engagiert, er gewann ab 1981 u.a. in Mellau und Villach und belegte in der Gesamtwertung 1982 den vierten, in der Slalomwertung den sechsten Rang. 1982 wurde er ins Nationalteam berufen, zu Einsätzen kam es allerdings nicht – denn ein im Training erlittener Kreuzband- und Seitenbandriss erforderte eine lange Pause. 1983/84 begann er sehr vielversprechend: eine Laufbestzeit in Parpan und dann mit der hohen Startnummer 38 Platz zwei im Slalom in Madonna di Campiglio hinter Ingemar Stenmark – dennoch war, für viele Fachleute unverständlich, im Olympiateam für Sarajewo kein Platz für den Pongauer. Vielleicht hätte er die totale ÖSV-Pleite mit dem Ausfall aller vier Starter (Strolz, Enn, Gruber, Steiner) verhindern können. Zwei Wochen danach »rächte« er sich und gewann in Vail sein erstes und einziges Weltcup-Rennen, als er im Slalom vor Peter Popangeloff und Phil Mahre blieb. Im Weltcup der Stangen-Artisten landete er an achter Stelle. Mit mehreren Plätzen in den Top 10 qualifizierte sich Zoller für die Weltmeisterschaften 1985 in Bormio; dort lieferte er trotz einer Handverletzung sein wertvollstes Resultat ab, er gewann hinter dem Schweden Jonas Nilsson und Marc Girardelli die Bronzemedaille und ließ Stenmark und Krizaj hinter sich. Ende des Winters bestätigte er mit Platz drei in Heavenly Valley die Zugehörigkeit zur ersten Startgruppe und wurde Zwölfter der Slalomwertung. Verletzungsbedingt wurde die Saison 1985/86 kein Erfolgserlebnis, zu erwähnen ist nur der siebente Platz in Lillehammer. Bei den österreichischen Meisterschaften wurde er Fünfter (zuvor 1982 Vierter und 1984 Dritter). Nach dem Rückzug aus dem Weltcup fuhr er noch zwei Jahre als Profi in Übersee. »Das liebe Knie wollte nicht mehr, fünf Operationen, dreimal das Kreuzband, zweimal der Meniskus, da geht nichts mehr«, stellte er damals fest. Der gelernte Einzelhandelskaufmann war vorübergehend bei der Gendarmerie, nach der Karriere, mittlerweile dreifacher Vater, wurde er staatlich geprüfter Skilehrer und übernahm eine Skischule in seiner Heimatgemeinde Mühlbach.

Abb. 189: Robert Zoller

Annelore Zückert/Zrost (SC Salzburg, SC Grödig) Geb. 5. 2. 1925 Gartenau/Grödig Gest. 27. 9. 2009 Gartenau/Grödig

Abb. 190: Annelore Zückert

Mit sechs Jahren ist die kleine Unternehmerstochter aus Grödig-Gartenau ihr erstes Skirennen gefahren, als einziges Mädchen unter Männern und Buben hat sie ordentlich mitgehalten und als Preis ein »Blechhaferl« bekommen. Mit zwölf Jahren war sie in der Jugend schon recht erfolgreich, die Kriegsjahre verhinderten freilich die angestrebte Entwicklung Richtung Spitze. Zwar gewann sie noch die Reichsjugendmeisterschaft, dann aber gab es keine Zeit mehr für Sport, sie arbeitete als Heilgymnastin für im Krieg verwundete Soldaten. Die Liebe zum Skisport blieb und so ging es nach Kriegsende relativ schnell wieder auf die Pisten. 1946 gewann sie die Salzburger Landesmeisterschaft und bei den inoffiziellen österreichischen Meisterschaften in Eisenerz Slalom und Kombination, 1947 wurde sie erneut Landesmeisterin und Staatsmeisterin in der Kombination vor Dagmar Rom und Resi Hammerer, gewann in Kitzbühel die wertvolle Hahnenkamm-Kombination trotz Sturz im Slalom und feierte in Arosa den ersten großen Erfolg im Ausland, sie siegte im Dreigipfelrennen (drei Gipfel an einem Tag). Erster wirklicher Höhepunkt war die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1948 in St. Moritz: Platz 16 in der Abfahrt entsprach nicht ganz den Erwartungen, im Slalom, ihrer eigentlichen Stärke, schied sie aus. Bei den Staatsmeisterschaften holte sie sich als Siegerin im Riesentorlauf ihren zweiten offiziellen Titel. Nach einem Slalom-Sieg 1949 in Zell am See hat sie sich beim freien Skifahren das Bein gebrochen; also kam der damalige Landeshauptmann Josef Rehrl ins Krankenhaus, um die Siegerehrung vorzunehmen – Annelore lag gerade auf dem Röntgentisch. Den Winter 1949/50 nahm sie mit frischen Kräften in Angriff, leider klappte es nicht mit der Nominierung für die WM in Aspen. Erst danach lief sie zu ganz großer Form auf: Siege in Grindelwald, St. Moritz (Hattrick um das »Weiße Band«), Bad Wiessee, Planica und auf dem Glockner. Erinnerung an Grindelwald: »Statt Pokalen gab es Mokkalöffel, drei für den ersten Platz, zwei für den zweiten, einer für den dritten Rang, damit konnte man wenigstens etwas anfangen.« Bei den österreichischen Meisterschaften triumphierte sie dreimal: Die Abfahrt gewann sie mit 1,2 Sekunden vor Trude Klecker, den Slalom mit 1,5 Sekunden vor Resi Schweiger, dazu die Kombination. In der Folge lief es nicht so gut, dafür hatte sie in Frankreich ein besonderes Erlebnis: Es gab eine Kombination aus Skifahren und Schwimmen. Nach dem Slalom wurden die Läuferinnen nach Nizza gebracht, wo im Meer der zweite Teil dieser Kombination stattfand – Annelore gewann überlegen. 1951 folgten Spitzenplätze in Sarplanina, wo sie kurzfristig auch die jugoslawischen Damen betreute, Seefeld und Oslo, dorthin wollte sie ein Jahr später zu den Olympischen Spielen. Die Resultate waren freilich nicht so bestechend, dass es zur Nominierung gereicht hätte. Besonderes Pech hatte sie in der letzten internen Qualifikation in Bad Gastein: Dort führte sie im Slalom nach dem ersten Durchgang, im zweiten Lauf stürzte sie drei Tore vor dem Ziel, Bestzeit und Fahrkarte zu Olympia vor Augen – es sollte nicht sein. So blieb unter dem Strich ein dritter Rang im Slalom der ÖSV-Meisterschaften zu Buche stehen (wie schon 1951). Danach zog sie sich vom aktiven Sport zurück, arbeitete als Krankengymnastin in Bad Gastein und heiratete 1956 Rudolf Zrost, den Inhaber einer Großbäckerei in Salzburg. Sie zog zwei Kinder groß und war zeitlebens begeisterte Skifahrerin. Der SC Grödig ernannte sie im Jahr 1959 zu seinem ersten Ehrenmitglied.

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Abb. 191: Margret Altacher

Abb. 192: Tanja Bammer

Auch sie waren erfolgreich Margret Altacher: Im Jahr 2008 feierte sie ihren Einstand im Weltcup und etablierte sich im Europacup, in dem sie Platz zwei in der Kombinationswertung belegte. Dieses Resultat wiederholte sie ein Jahr später und sicherte sich zudem den Gesamtsieg in der Wertung Super-G. Eine fast komplette Weltcup-Saison absolvierte sie 2010/11 mit dem 21. Rang im Super-G. Die besten Platzierungen hatte sie als Zehnte in Val d’Isere und Zauchensee, als Zwölfte im Riesentorlauf in Aspen fuhr sie im zweiten Durchgang Bestzeit. Tanja Bammer: Gehörte zu den Pionierinnen des Salzburger Damenlanglaufes. ÖSVJugendmeisterin 1981 und 1982, Vizemeisterin 1983. Spezialität Staffel: Österreichische Meisterin mit der Länderstaffel 1981 und 1983 und mit der Vereinsstaffel des HSV Saalfelden 1980 und 1983 sowie dreimal in der Jugendklasse. Heidi Bauer: Gesamt-Vierte im Europacup 1975 und Zweite in der Slalom-Wertung, bestes Weltcup-Resultat 18. Platz in einem Slalom. Doris Bauhofer: Vierfache österreichische Meisterin im Langlauf mit der Länder- und Vereinsstaffel ab 1980, zahlreiche Landesmeistertitel. 1984 Dritte der ÖSV-Meisterschaften über 5 km. Wie ihre Klubkollegin Tanja Bammer eine Langläuferin der ersten Stunde im Land Salzburg.

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Günther Chromecek: Österreichischer Jugendmeister nordische Kombination 1981, dreifacher Alpencup-Sieger, bestes Weltcup-Resultat 22. Sapporo, ab 1985 Schweizer Trainer mit Gewinn von 17 Medaillen, 1996 bis 2006 ÖSV-Cheftrainer mit Gewinn von 15 Medaillen, 2008 Trainer Jugend Schweiz, ab 2009 Trainer der Gottwald-Gruppe im ÖSV. Klaus Derganc: 14 Jahre in diversen alpinen ÖSV-Kadern, österreichischer Jugendmeis-

Abb. 193: Günther Chromecek

Abb. 194: Klaus Derganc (links) mit Baldur Preiml

Abb. 195: Hans Derkogner

Abb. 196: Christoph Dreier

ter Slalom 1959, Sieger zahlreicher FIS-Rennen, ÖSV-Trainer Damen und Nachwuchs, Lehrer in Stams. Hans Derkogner: Der gebürtige Schladminger fuhr sich 1946/47 in den Vordergrund, wurde Salzburger Juniorenmeister, gewann den Gaisberg-Slalom, wurde Landes-Vizemeister, Abfahrtssieger in Schladming, gewann 1947 den Seegrube-Riesentorlauf vor Toni Spiss und Christian Pravda, gewann das Sommerrennen in Säntis in der Schweiz und schaffte den Sprung in die Olympia-Mannschaft für 1948, blieb im Slalom aber auf der Strecke. 1949 belegte er bei der Staatsmeisterschaft im Slalom den dritten Platz. Christoph Dreier: Ab 1996 FIS-Rennen, Siege als Slalom-Spezialist im Europacup, Weltcup-Debüt 2007, bestes Weltcup-Resultat 10. Val d’Isere 2010, viele schwere Verletzungen wie Knöchelbruch, Achillessehnenriss, Kreuzbandriss. 2011 kam er in Garmisch-Partenkirchen zu seinem WM-Debüt, das er auf dem 18. Platz beendete. Im Weltcup war er in diesem Winter sechstbester Österreicher. Bei den österreichischen Meisterschaften bot er als Slalom-Zweiter hinter Manfred Pranger eine gute Leistung.

Abb. 197: Edi Dreschl

Edi Dreschl: 1991 österreichischer Abfahrtsmeister Jugend I (u.a. vor Schifferer und Walch­hofer), Sieger zahlreicher FIS-Rennen, 1997 Platz 5 im Europacup, u.a. 3. Europacup-Abfahrt Gröden, 3. Platz deutsche Meisterschaft Super-G, Technischer Delegierter der FIS. Julian Eberhard: Beginn im Biathlon mit österreichischem Meistertitel Jugend I im Jahr 2003, Silbermedaille mit Staffel bei Junioren-EM 2007, 4. Platz mit Staffel und 11. Platz Sprint bei Junioren-WM 2007, 5. Platz mit Staffel bei EM 2009, erste Weltcup-Punkte 2008 in Hochfilzen, zahlreiche österreichische Meistertitel in allen Altersklassen. 2011

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Abb. 198 : Julian Eberhard

Abb. 199: Brigit Eder

Abb. 200: Andreas Evers

war seine bisher beste Saison mit dem ersten Top 10-Platz im Weltcup, bei den Europameisterschaften landete er mit der ÖSV-Staffel an vierter Stelle. Birgit Eder: Nach SLSV-Titeln in der Schüler- und Jugendklasse gab es 1986 die ersten Erfolge in FIS-Rennen und im gleichen Jahr bei den Junioren-Weltmeisterschaften Silber im Riesentorlauf und Bronze im Slalom sowie Platz 3 im Riesentorlauf der österreichischen Meisterschaft. Der zweite Kreuzbandriss stoppte die Karriere. Andreas Evers: Im Jahr 1983 wurde der in der Nachbarschaft von Hermann Maier aufgewachsene Bub Schüler-Landesmeister in der Abfahrt, 1986 wurde er österreichischer Jugendmeister in der Abfahrt und eroberte Silber bei den Junioren-Weltmeisterschaften (hinter dem Schweizer Besse), gewann insgesamt elf SLSV-Titel. 1988 wurde er österreichischer Abfahrtsmeister vor Huber, Ortlieb und Trinkl, außerdem gewann er im Europacup die Abfahrtswertung. Es folgten die ersten Einsätze im Weltcup, ein schwerer Motorradunfall beendete die Laufbahn. Danach arbeitete Evers bei den Flachauer Bergbahnen und wurde Skilehrer und Trainer. Als solcher begann er 1995 beim ÖSV im Europacup, ab 1999 arbeitete er im Weltcup, speziell mit seinem Jugendfreund und Fußballkumpel Hermann Maier, zuletzt wirkte er als Gruppentrainer in der SpeedTruppe. Günter Fersterer: 1983 Dritter der österreichischen Meisterschaft im 15 km-Langlauf, 1984 Junioren-Vizemeister 15 km, mehrere Staffeltitel in Langlauf und Biathlon, bestes Weltcup-Resultat 16. Bulgarien, Europacup-Sieg Biathlon, zahlreiche Siege im Volkslauf, Spitzenplätze im Worldloppet, fünfmal Senioren-Weltmeister, Polizei-Europameister.

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Heinz Fersterer: Österreichischer Jugendmeister Langlauf 1978 und 1979, Österreichischer Juniorenmeister 1981, mehrere Staffeltitel in Langlauf und Biathlon, im Biathlon Siege und Podestplätze im Europacup, österreichischer Meister Exekutive und Polizei,

Abb. 201: Günter und Heinz Fersterer

Abb. 202: Michael Flaschberger

Abb. 203: Jacqueline Gerlach

Abb. 204: Manfred Grabler

dreimal Senioren-Weltmeister, zahlreiche Siege im Volkslauf, u.a. 1995 Gewinner des Mega Koasa über 84 km. Michael Flaschberger: Österreichischer Meister in der Nordischen Kombination 1982, 1983 (jeweils auch Juniorenmeister) und 1986, Starts im Weltcup, bestes Resultat Platz 31 in der Saison 1989/90 in Lahti.

Abb. 205: Andrea Großegger

Jacqueline Gerlach: Mit 16 Jahren stellten sich die ersten Erfolge im Grasskilauf ein, der Aufstieg der Schülerin aus Faistenau erfolgte kontinuierlich, begleitet auch von der jüngeren Schwester Nicole. Jacqueline holte bei Junioren-Weltmeisterschaften zwischen 2006 und 2010 nicht weniger als 15 Medaillen, darunter sechsmal Gold. Zehn Podestplätze im Weltcup, erster Sieg im Riesentorlauf in Maria Gugging. Manfred Grabler: Österreichischer Abfahrts-Jugendmeister 1965, Landesmeister und Landescupsieger 1969, nach Streit mit den ÖSV-Verantwortlichen Start ab 1970 für Australien, 6. Platz Abfahrt WM 1974, 4. Platz Abfahrts-Weltcup 1974, u.a. nach 3. Rang Zell am See, 1975 Platz 5 St. Anton und Platz 6 Garmisch-Partenkirchen. Andrea Großegger: Wechsel vom SV Dornbirn zum HSV Saalfelden, 1984 Bronzemedaille bei der ersten Biathlon-WM der Damen mit 39 Sekunden Rückstand auf die Russin Tschernischowa, im gleichen Jahr Siegerin im Austriacup, in der Folge bei österreichischen Meisterschaften sehr erfolgreich, im Langlauf 12 Medaillen (2 Gold), im Biathlon 7 Medaillen (2 Gold), zahlreiche Siege im Volkslauf, u.a. 1987 und 1989 im Koasalauf. Sven Großegger: Internationaler Durchbruch 2006 bei der Jugend-WM in den USA mit den Einzelplätzen 4, 6 und 7 und Silber in der Staffel, 2007 4. und 7. sowie Staffel-Silber bei der Junioren-EM und 4. mit der Staffel bei der Junioren-WM, 2008 wieder 4. mit der

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Abb. 206: Sven Großegger

Abb. 207: Manfred Gstatter

Staffel bei der Junioren-WM, Silber mit der Staffel bei der Junioren-EM und Platz 2 im Junioren-Europacup, 2010 erster Sieg im IBU-Cup, zahlreiche Medaillen bei österreichischen Meisterschaften in allen Altersklassen. Manfred Gstatter: Größte Erfolge bei den Junioren-Weltmeisterschaften mit Silber 1998 im Riesentorlauf und Gold 1999 in der Abfahrt, Spitzenplätze in zahlreichen FISRennen, drei zweite Plätze bei österreichischen Jugendmeisterschaften und Rang 3 bei den Staatsmeisterschaften in der Kombination 2000, Verbandswechsel zum Deutschen Skiverband klappte nicht, danach Einstieg im Weltcup Skicross mit Platz 24 in der Gesamtwertung 2005. Engele Haider: Zum Ausklang seiner Karriere wechselte der gebürtige Seefelder zum Salzburger Skiclub, für den er ab 1952 noch zahlreiche Rennen bestritt und auch Siege, u.a. in Garmisch und Rottach-Egern, einfuhr, dazu erreichte er noch Spitzenplätze in Wengen, St. Anton und Bad Gastein. Er galt als einer der besten Skiläufer seiner Zeit, wurde zunächst vom Zweiten Weltkrieg gestoppt und konnte bei Olympia 1948 und WM 1950 sein wahres Können nicht ausspielen. Nach seiner Zeit beim SC Salzburg wurde er Trainer der deutschen Damen und lebte bis zu seinem Tod 1999 in Bad Wiessee in Bayern.

228

Michael Hauser: Der Altenmarkter begann seine Laufbahn in der Loipe der Spezialisten, wurde 2004 österreichischer Vizemeister über 15 km, kam später noch auf vierte und fünfet Plätze und startete im Weltcup. Dann entdeckte er seine Liebe zum Biathlon und ab Sommer 2008 gehört er der erfolgreichen Trainingsgruppe von Alfred Eder an. Recht rasch fasste er bei den »Skijägern« Fuß, machte aber bei österreichischen Meisterschaften weiterhin »Ausflüge« zu den Spezialisten, die auch mit Spitzenplätzen belohnt wurden, u.a. 2009 mit dem Staatsmeistertitel im 30 km-Lauf. Im gleichen Jahr beendete er den IBU-Cup der Biathleten, die zweite Liga, mit dem 15. Gesamtplatz. 2010

Abb. 208: Michael Hauser

Abb. 209: Alexander Hödlmoser

Abb. 210: Rudolf Huber

Abb. 211: Gerhard Jäger

wurde er zweifacher Biathlon-Staatsmeister über 20 km und im Sprint und feierte sein Weltcup-Debüt. 2010/11 belegte er im IBU-Cup Rang 13 in der Gesamtwertung und den dritten Platz in der Sprintwertung und wurde Staatsmeister im Einzelbewerb/20 km. Alexander Hödlmoser: ÖSV-Jugendmeister 1986, Staatsmeister 1989 im Riesentorlauf, dazu Zweiter in der Kombination und Dritter im Slalom. Platz 6 in der Riesentorlaufwertung Europacup. Von 1992 bis 1996 Profi, ab 1997 Trainer beim US-Verband in verschiedenen Funktionen, ab 2010 Cheftrainer bei den Damen mit Schwerpunkt Betreuung Lindsey Vonn. Rudolf Huber: Im Jahr 1981 wurde er zweifacher österreichischer Meister in der Jugend II und Staatsmeister in der Kombination, 1985 und 1987 jeweils Dritter der ÖSVAbfahrtsmeisterschaft. International herausragend: 1981 Junioren-Vizeweltmeister Abfahrt, 1984 Dritter der Europacup-Wertung Abfahrt, beste Resultate im Weltcup sechste Plätze in Las Lenas und Furano, sechsmal in den Top 10. Berufliche Entwicklung bei Atomic, dort Aufstieg zum alpinen Rennsportchef. Abb. 212: Gustl Jamnig

Gerhard Jäger: Nach zwei ÖSV-Titeln in der Schülerklasse später Aufstieg in den Kader mit Höhepunkten 1980 und 1981 mit insgesamt sieben Plätzen in den Top 10 des Weltcups. 1981 Zwölfter in der Wertung Riesentorlauf, 1981 die Stockerlplätze 2 (Furano) und 3 (Madonna di Campiglio). Gustl Jamnig: Österreichischer Juniorenmeister 1948 Riesentorlauf, Salzburger Landesmeister, während des Jus-Studiums 1951, 1953 und 1955 dreimal Akademischer Weltmeister, Siege in FIS-Rennen u.a. in Lenzerheide und Kranjska Gora. Beruflich Handelsdelegierter in Asien und Afrika.

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Abb. 213: Bastian Kaltenböck

Abb. 214: Stefan Kraft

Abb. 215: Andreas Krallinger

Bastian Kaltenböck: 19-mal startete er im Weltcup, herausragende Ergebnisse gelangen leider nicht, ein 19. Rang in Sapporo war das beste Resultat. Im Continentalcup war der Bischofshofner unvergleichlich erfolgreicher, u.a. mit Siegen in St. Moritz, Titisee-Neustadt, Velenje und Oberstdorf in den Jahren 2003, 2006 und 2007, in denen er jeweils Sechster in der Gesamtwertung wurde. 2007 gewann er die COC-Serie im Sommer, 2008 belegte er im Winter-COC den zweiten Platz nach elf Podesträngen und fünf Siegen. 2007 wurde er mit der österreichischen Springer-Mannschaft Goldmedaillengewinner bei der Universiade. Stefan Kraft: Der österreichische Schülermeister und Jugend-Vizemeister im Springen schaffte im Winter 2010/11 den endgültigen Durchbruch. Der Schwarzacher holte bei den Junioren-Weltmeisterschaften gleich zwei Medaillen: Gold mit der österreichischen Mannschaft und Silber im Einzelbewerb, in dem er auf der Schanze von Otepää mit 100 m einen neuen Rekord sprang. Zur Belohnung durfte er wenig später sein Debüt im Continentalcup geben und feierte in Brotterode einen Sieg. Ansonsten war er hauptsächlich im OPA-Cup tätig und beendete ihn als Gesamt-Zweiter. Andreas Krallinger: Er gehörte zu den großen Dreierkombinierern der Zwischenkriegszeit mit zwei österreichischen Meistertiteln und je einem zweiten und dritten Rang. Dazu war er achtmal Salzburger Landesmeister, zum ersten Mal 1936, zum letzten Mal 1961. Er holte die Titel sowohl in der nordischen Kombination als auch in der alpinen Kombination. 1947 gründete er die Skischule in Obertauern.

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Manuel Kramer: Im Winter 2007/08 feierte er seine ersten Siege in FIS-Rennen. Im nachfolgenden Winter ging es in den Europacup, den er in der Super-G-Wertung als Dritter beendete. Höhepunkt im gleichen Jahr war die Goldmedaille im Super-G der Junioren-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen. Auch 2010 waren FIS- und Europacup-Rennen das wichtigste Einsatzgebiet, im Weltcup wollte es vorerst nicht

Abb. 216: Manuel Kramer

Abb. 217: Daniel Leitenstorfer

Abb. 218: Roland Leitinger

Abb. 219: Rainulf Lemberger

klappen. Dafür entschädigte er sich mit dem ersten Platz in der Abfahrtswertung des Europacups, der ihm für den Winter 2011/12 einen fixen Startplatz im Weltcup ermöglicht. Daniel Leitenstorfer: Der Tennengauer aus Puch wurde 2007 in Bad Gastein, für dessen Skiclub er startet, Zweiter im Parallel-Slalom der Junioren-Weltmeisterschaften. 2008 beendete er die Parallel-Wertung im Europacup an dritter, 2009 an erster Stelle. Seine bisher besten Weltcup-Resultate sind zwölfte Plätze in Limone Piemonte und Bad Gastein. Den Parallel-Weltcup 2011 beendete er an 20. Stelle, bei den österreichischen Meisterschaften in Radstadt gewann er den Titel Parallel-Riesentorlauf vor Andreas Prommegger.

Abb. 220: Thomas Lienbacher

Roland Leitinger: Als Jugendlicher war er auf den kurzen Skiern (Firngleiter, Shortcarver) äußerst erfolgreich, holte sich bei österreichischen Meisterschaften mehrere Titel und wurde 2007 auch Europameister im Vielseitigkeitsbewerb. Parallel dazu fuhr er auch alpine Rennen. Und das ebenfalls mit Erfolg. Er gewann FIS-Rennen und schaffte 2010 den Sprung in den B-Kader des ÖSV. Der Winter 2011 brachte zwei Debüts: Junioren-WM mit Platz 4 im Riesentorlauf und erstes Weltcup-Rennen in Hinterstoder. Rainulf Lemberger: Dreifacher österreichischer Jugendmeister 1969, 2. Europacup Abfahrt 1972, 3. Europacup Abfahrt 1973. Der 18. Platz in der Abfahrt in Gröden war das beste Ergebnis im Weltcup. Ein schwerer Sturz auf der Streif in Kitzbühel beendete die hoffnungsvolle Laufbahn. 2001 verstarb der Mittersiller im Alter von nur 48 Jahren. Thomas Lienbacher: Im Jahr 2002 wurde er Europacup-Sieger im Parallelbewerb der Snowboarder dank zweier Siege und elf Podestplätzen. 2005 holte er sich bei der Universiade die Goldmedaille Parallelrennen und Platz 3 bei den österreichischen Meisterschaften. In der Bilanz stehen außerdem 31 Starts im Weltcup.

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Abb. 221: Erich Pletzer

Abb. 222: Romy Pletzer

Abb. 223: Stefan Pletzer

Paul Mitterer: Er war ÖSV-Jugendmeister und SLSV-Landesmeister und fuhr von 1967 bis 1973 international. Dabei gab es Siege in FIS-Rennen und im Europacup, etwa in Villard de Lans. Nach seiner Karriere war er zunächst Rennbetreuer bei der Skifirma Blizzard. Erich Pletzer: Als einer der jüngsten ÖSV-Läufer debütierte er im Weltcup, das war 1973, als er nach dem Gewinn der ÖSV-Jugendmeisterschaft im Riesentorlauf in GarmischPartenkirchen zum Einsatz kam und den 21. Platz belegte. Sehr erfolgreich bestritt er vier Jahre den Profizirkus in den USA und in Japan. Romy Pletzer: Die Snowboarderin holte bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2001 in den Parallel-Rennen Gold und Bronze. 2005 belegte sie im Europacup die Ränge 2 (Paral­lel) und 3 (Cross), ein Jahr später gewann sie die Parallel-Wertung. Im Weltcup war ein 17. Platz in Landgraaf 2006 das beste Ergebnis, bei österreichischen Meisterschaften gab es zweimal Bronze. Stefan Pletzer: Der Bruder von Romy wurde bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2005 Dritter im Parallel-Riesentorlauf und belegte im Parallel-Europacup 2009 den zweiten Rang. Bestes Weltcup-Resultat war ein achter Platz 2008 in Bad Gastein. Bei den österreichischen Meisterschaften holte er je zweimal Silber und Bronze.

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Gerhard Pöttler: Als Schüler und Jugendlicher gehörte er zu den großen Radstädter Talenten. Später entdeckte er die Liebe zum Speedfahren und wurde zu einem der Schnellsten. 1985 belegte er im Kilomètre-Lancé in Les Arcs den dritten Platz, 1987 verbesserte er in Chile den österreichischen Geschwindigkeitsrekord auf 214,9 km/h, 1989 trug er sich dort für kurze Zeit in die Liste der Weltrekordler ein, als er mit 221,31 km/h gestoppt wurde. Der Franzose Michel Prufer fuhr dann 223,84 km/h. Bei den Olympischen Spielen 1992 Albertville war Speedfahren ein Demonstrationsbewerb in Les Arcs,

Abb. 224: Joachim Puchner

hier belegte Pöttler mit 221,66 km/h den 12. Platz. Seit 2006 steht der Weltrekord des Italieners Simone Origone bei 251,40 km/h, aufgestellt auf der 40 Grad steilen Piste in Les Arcs. Seit 2000 gibt es auch einen Speed-Weltcup. Beruflich war Pöttler zunächst bei Atomic beschäftigt, heute hat er eine eigene Firma, beschäftigt sich vorwiegend mit Computer, ist im Web-Design sehr innovativ und wohnt mit seiner Familie in Forstau.

Abb. 225: Hannes Reiter

Joachim Puchner: Der St. Johanner eroberte bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2007 die Silbermedaille im Super-G auf der Kälberlochstrecke in Zauchensee. Im Weltcup eroberte er seine ersten Punkte im Dezember 2009 als 20. in der Superkombi in Beaver Creek, im Europacup wurde er 2010 in der Wertung Super-G Zweiter. Im Jänner 2011 überraschte er als Vierter in der Abfahrt in Chamonix, das war das Ticket für die Garmischer WM. Als Debütant belegte er Rang 12 in der Superkombination. Danach ging es steil bergauf: zum ersten Mal auf dem Podest als Dritter im Super-G in Kvitfjell und danach beim Finale in Lenzerheide Zweiter in der Abfahrt, nur um eine Hundertstelsekunde am ersten Sieg vorbei. Den Abfahrtsweltcup beendete der Student der Betriebswirtschaft an 15. Stelle. Bei österreichischen Meisterschaften war Puchner 2009 Dritter im Riesentorlauf, 2010 Sieger in der Kombination und 2011 in SaalbachHinterglemm stand er zweimal auf dem Podest als Zweiter im Super-G und Dritter in der Abfahrt. Franz Ramsauer: Schon mit acht Jahren zeigte der Bub aus St. Wolfgang 1926 bei einem Springen in Ebensee sein Können. 1936 wurde er österreichischer Juniorenmeister, 1937 siegte er auf der Schanze in St. Moritz (»Das war mein größter Erfolg«) und im gleichen Jahr belegte er bei der WM in Chamonix den 18. Platz. Der Krieg stoppte die Laufbahn, danach wollte er es noch einmal wissen, scheiterte in der Olympia-Ausscheidung für 1948 nur knapp, sprang dann aber noch bis zum Jahr 1958 bei zahlreichen, meist regionalen Wettkämpfen. Später wirkte er als Obmann des WSV St. Wolfgang. Hannes Reiter: Als Jugendlicher war er dreimal ÖSV-Vizemeister, 2001 wurde er Weltmeister der Junioren im Riesentorlauf. Im Europacup eroberte er zahlreiche Spitzenplätze, war zwischen 2002 und 2004 in der Riesentorlauf-Wertung auf den Plätzen 3, 4 und 5. Staatsmeister wurde er zweimal: 1998 in der Kombination, 2002 im Riesentorlauf. Ein Kreuzbandriss im Frühjahr 2006 leitete das Ende der Karriere ein, unter die er 2008 einen Schlussstrich zog.

Abb. 226: Michael Reiter

Michael Reiter: Er hat nicht nur den gleichen Vornamen wie Kollege Hauser, er gehört auch dem gleichen Skiclub Altenmarkt-Zauchensee an und er hat den gleichen Werdegang: erst Langläufer, dann Wechsel ins Biathlon-Lager. Im Langlauf holte er 2007 bei den Weltmeisterschaften der Junioren Bronze mit der Staffel, 2008 wurde er im 10 km-Lauf ÖSV-Juniorenmeister und Vizemeister in der allgemeinen Klasse. Und dann ging es zum Biathlon. Der Einstand mit den Rängen 9 und 12 bei der EM der Junioren war gut, bei der WM der Junioren gab es den 10. Platz mit der Staffel, im 30 km-Rennen der Speziallangläufer Platz 2 hinter Hauser. Eine Verletzung stoppte vorerst den Tatendrang, ehe es 2010/11 wieder aufwärts ging. Den IBU-Cup beendete er an fünfter Stelle der Gesamtwertung und holte noch die Plätze 5 und 6 in Verfolgung und Sprint. Nach dem Weltcup-Debüt gab es für Reiter bei den Europameisterschaften den vierten Platz mit der Staffel.

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Abb. 227: Raimund Resch

Abb. 228: Claudia Riegler

Abb. 229: Hiltrud Rohrbach

Raimund Resch: Er war nach jahrzehntelanger Durststrecke der erste Bischofshofner Springer, der wieder aufzeigte. Obwohl er sich im Sommer 1984 einen Beinbruch zuzog, wurde er 1985 österreichischer Meister auf seiner Heimschanze. Im Weltcup machte er die ersten Punkte in Sapporo und als Vierter in St. Moritz. Nach einem Kreuzbandriss beendete er die recht kurze Laufbahn. Claudia Riegler: Im Schüler- und Jugendbereich gehörte die Ebenauerin zur österreichischen Elite mit Meistertiteln, weil sie aber eine Spezialistin mit nur einer Disziplin (Slalom) war, hatte sie im ÖSV keine Zukunft. Also entschied sie sich für Neuseeland, das Heimatland ihrer Mutter. Was sie in jungen Jahren in Salzburg sportlich und schulisch im Salzburger Schulsport Modell (SSM) gelernt hatte, setzte sie nun um. Weltcup bis 2003 mit acht Podestplätzen und vier Siegen in Serre Chevallier, Park City, Crans Montana und Laax, Zweite im Slalom-Weltcup 1997, Vierte im WM-Slalom 1996, Platz 11 bei Olympia 2002, dazu fünfmal neuseeländische Meisterin. 2003 beendete sie die aktive Laufbahn, betreute vorerst die alpinen Damen ihrer Heimat und heiratete später den Abfahrts-Olympiasieger von 2006, den Franzosen Antoine Deneriaz, mit dem sie nahe Annecy lebt. Hiltrud Rohrbach: Österreichische Jugendmeisterin Abfahrt 1962; Siegerin in zahlreichen FIS-Rennen, darunter Drei-Pisten-Rennen, Arosa, Maribor, Lenggries, Zürs; Österreichische Meisterschaften 1964 Vierte Slalom und Kombination; Universiade 1964 Gold im Riesentorlauf, Silber in Abfahrt und Kombi, vierfache Landesmeisterin 1963, dreifache Landesmeisterin 1964. Später Ärztin in Saalbach

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Rupert Salzmann: Fünfmal war er Landesmeister, 1965 wurde er Mitglied der Nationalmannschaft. Er feierte u.a. Siege beim Beskiden-Pokal und belegte im 6,5 km langen, damals sehr bekannten Gornergrat-Derby in Zermatt Platz 2. Nach der Laufbahn war er neun Jahre als Servicemann für Atomic tätig.

Abb. 230: Rupert Salzmann

Abb. 231: Bernadette Schild

Abb. 232: Nina Schlegel

Abb. 233: Bettina Schweighofer

Bernadette Schild: Als Jugendliche darf Bernadette für sich in Anspruch nehmen, erfolgreicher gewesen zu sein als die berühmte Schwester Marlies. »Berni« holte zahlreiche Medaillen bei ÖSV-Jugendmeisterschaften, darunter zweimal Gold 2009, und hat auch bei den Junioren-Weltmeisterschaften die besseren Ergebnisse zu verzeichnen: 2008 in Formigal Gold, 2009 in Garmisch Silber – jeweils im Slalom. 2010 wurde sie Europacup-Siegerin im Slalom und österreichische Vizemeisterin im Riesentorlauf. Und 2011 kam der Durchbruch auch im Weltcup, als sie in Courchevel den 7. Platz und in Zwiesel den 12. Platz belegte und auch für die WM in Garmisch nominiert wurde, wo sie allerdings die interne Ausscheidung gegen Michaela Kirchgasser verlor. Nina Schlegel: Zweimal jubelte sie bei Weltmeisterschaften der Junioren: 1999 auf der Seiseralm und 2000 in Berchtesgaden gewann die St. Johanner Snowboarderin Gold in den parallelen Rennen, erst im Riesentorlauf, dann im Slalom. Dazu kam noch Bronze. Im Weltcup erreichte sie zwei zweite Plätze in Bad Gastein und Schönried im Jahr 2001. Die Parallel-Wertung im Weltcup beendete sie an 12. Stelle. Abb. 234: Kurt Schweinberger

Bettina Schweighofer: Höhepunkt für die Ebenauer Grasskiläuferin war die Europameisterschaft 1996 in Forni di Sopra mit zweimal Gold (Slalom, Kombination) und zweimal Silber (Riesentorlauf, Super-G). Dazu holte sie bei den Weltmeisterschaften 1993 und 1999 ebenso Silber wie bei der EM 1994. Im Weltcup 1999 wurde sie Vierte, im Europacup zweimal Dritte 1991 und 1998. Bei Junioren-Weltmeisterschaften gewann sie fünf Medaillen (2 Silber, 3 Bronze), bei österreichischen Meisterschaften stand sie viermal ganz oben auf dem Podest (1995, 1998, 1999). Kurt Schweinberger: Ab 1988 gehörte er zur Nationalmannschaft im Grasskifahren. Bei der ersten WM 1991 in Bursa eroberte er Silber im Riesentorlauf, ein Jahr später bei der EM vor heimischem Publikum in Faistenau ebenfalls Silber im Slalom. Im Europacup

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Abb. 235: Alfred Steger

Abb. 236: Sigrid Totschnig

belegte er in diesem Jahr den vierten Rang. Nach mehreren weiteren Spitzenplätzen beendete der Lehrer seine Laufbahn, kam aber 2001 noch einmal zurück und wurde 2002 zweifacher Staatsmeister. Sigrid Schweinberger: Bei den Grasski-Weltmeisterschaften stand sie im Super-G zweimal auf dem Podium, 1987 als Dritte und 1989 als Zweite. Im Europacup wurde sie einmal Vierte. Bei österreichischen Meisterschaften feierte sie 1988 und 1991 Siege, dazu wurde sie nicht weniger als achtmal österreichische Vizemeisterin. Alfred Steger: Viermal war er österreichischer Schülermeister, 1976 schaffte er es zum Staatsmeister im Riesentorlauf. Sieben Jahre fuhr er in erster Linie im Europacup, im Weltcup war ein 18. Riesentorlauf-Platz in Madonna di Campiglio das beste Ergebnis. Anschließend arbeitete er acht Jahre als ÖSV-Trainer, davon zwei Jahre als Coach der Weltcup-Damen. Carl Strahal: Der Stadt-Salzburger gehörte zu den ersten starken Springern des Landes, trainiert von Siegfried Amanshauser. Der Durchbruch gelang ihm 1923 auf der neuen Zistel-Schanze. Schon 1925 feierte er mit nicht einmal 20 Jahren seinen wohl größten Triumph, als er das Springen am Semmering vor dem norwegischen Star Dagfin Carlson gewann. 1926 wiederholte er seinen Triumph und wurde zudem am Bödele österreichischer Meister im Sprunglauf. Strahal war auch in der Loipe stark, so gewann er 1926 die Kärntner Meisterschaft vor Peter Radacher, »ich habe damals die erste Tauernliga gewonnen«, erzählte er später.

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Sigrid Totschnig: Drei österreichische Jugendmeistertitel waren die Basis für den internationalen Einstieg, den Europacup beendete sie 1977 an zweiter Stelle, in der Slalom-Wertung auf Platz 3. Im folgenden Winter schaffte sie mehrere gute Resultate im Weltcup; als bestes Resultat stand ein achter Rang im Slalom in Bad Gastein zu Buche,

Abb. 237: Bernhard Tritscher

in der Slalom-Wertung gab es am Ende den 16. Platz. Bei den Weltmeisterschaften 1978 belegte sie im Slalom den 12. Rang. Bernhard Tritscher: Er hat vieles gemein mit Felix Gottwald – geboren in Zell am See, Klub SK Saalfelden, Beginn als nordischer Kombinierer. Im Zweikampf klappte es trotz recht guter Leistungen mit fünften Plätzen bei ÖSV-Nachwuchsmeisterschaften nicht nach Wunsch, also stellte der gelernte Elektrobetriebstechniker 2007 die Sprunglatten ins Eck und konzentrierte sich fortan auf den Langlauf. Und da ging es steil nach oben. Bei den Weltmeisterschaften Unter 23 im Jahr 2010 belegte er im Sprint den 7. Platz, im gleichen Jahr belegte er bei den österreichischen Meisterschaften drei Spitzenplätze: 2. mit den Skirollern über 50 km auf dem Salzburgring, 2. über 30 km und 3. über 10 km. Der Sprung in die erweiterte Weltklasse gelang 2010/11 in seiner Lieblingsdisziplin Sprint: Vierter im Teamsprint in Düsseldorf (mit Harald Wurm), 11. in Toblach (Schnellster in der Qualifikation!), 10. in Rybinsk, 28. im Weltcup der Sprinter, 21. bei der WM und dort auch Debütant im 50 km-Marathon mit Rang 48, »das Erlebnis vor 150.000 Zuschauern werde ich nie vergessen.« Zum Saisonfinale wurde er noch Staatsmeister über 30 km. Abb. 238: Anton Unterkofler

Abb. 239: Elfi Untermoser

Abb. 240: Hansjörg Unterrainer

Anton Unterkofler: La Molina in Spanien scheint der Lieblingsort des St. Johanner Snowboaders zu sein: Dort erreichte er sein bisher bestes Weltcup-Resultat als Zweiter 2008, dort eroberte er bei den Weltmeisterschaften 2011 den fünften Rang im ParallelRiesentorlauf. 2001 belegte er bei den Junioren-Weltmeisterschaften Platz 7 und wurde Zweiter im Europacup, den er sechs Jahre später als Gesamtsieger abschloss. Im Jahr 2007 wurde er Staatsmeister im Parallel-Slalom, später noch zweimal »Vize«. Weitere Spitzenplätze im Weltcup: 4. Sungwoo, 6. Sudelfeld. Gesamt-Weltcup: Platz 11 im Jahr 2008, Platz 13 im Jahr 2010. Elfi Untermoser: Im Jahr 1965 wurde sie ÖSV-Jugendmeisterin der Abfahrt, beste Resultate bei den Staatsmeisterschaften waren zwei vierte Ränge 1966 und 1968. Mit dem angestrebten Start bei der WM 1966 in Portillo wurde es nichts, obschon sie in der FIS-Rangliste an 20. Stelle stand; u.a. nach einem dritten Platz in Madonna di Campiglio und Rang 7 beim Silberkrug in Bad Gastein. Auch mit Olympia in Grenoble 1968 klappte es nicht, obschon dieser Winter gute Resultate brachte, u.a. den vierten Platz in der Kandahar-Abfahrt in Chamonix und den 11. Platz in der Weltcup-Abfahrtswertung. Dazu gab es Siege in FIS-Rennen, u.a. in Haus und am Ätna. Nach einem Sturz mit einer Wirbelverletzung stellte sie die Skier ins Eck. Hansjörg Unterrainer: Seine Snowboard-Karriere begann er bei ISF und ASA, bei der er auch österreichischer Meister wurde. 2002 übersiedelte er in die Weltcup-Serie der FIS und begann gleich mit einem zweiten Platz in Cortina d’Ampezzo. Weil ihn immer wieder Verletzungen stoppten, dauerte es lange bis zu den nächsten Spitzenresultaten. 2005 gewann der Cross-Spezialist den Europacup und Gold bei der Universiade. 2006 folgte Rang 15 bei den Olympischen Spielen, dann riss erneut das Kreuzband. Die Pause bis zum nächsten Rennen dauerte nicht weniger als 550 Tage. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Korea erkämpfte Unterrainer trotz gerade überstandener Erkrankung einen siebenten Platz. Im Dezember 2009 ereilte ihn der nächste Kreuzbandriss und nach der Operation im Jänner 2010 sagte er dem Rennsport adieu. Von da an konnte sich der passionierte Musiker auf sein Bergisel-Sextett und die Führung des elterlichen Hotels in Leogang konzentrieren.

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Abb. 241: Astrid Vierthaler

Abb. 242: Sebastian Vitzthum

Astrid Vierthaler: Erstmals rückte sie 1999 ins Blickfeld, als sie zweifache ÖSV-Jugendmeisterin wurde, bei der Jugend-Olympiade Silber holte und bei den Staatsmeisterschaften Slalom-Vierte wurde. 2001 wurde sie Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt, ein Jahr später gab es Silber im gleichen Bewerb und den ersten Sieg im Euroapcup. 2003 wurde sie Abfahrts-Staatsmeisterin. Die Weltcup-Saison 2003/04 beendete sie als 18. der Abfahrtswertung. Bestes Einzelresultat war Rang 9 in der Saalbacher Kombination 2002. Dass zwischen dem Debüt im Weltcup im Dezember 2001 in Copper Mountain und dem letzten Rennen 2005 in San Sicario nur 20 Einsätze lagen, ist angesichts der ständigen Begleitung durch den Verletzungsteufel – zwischen 1999 und 2005 mehrere Kreuzbandrisse – kein Wunder. Sebastian Vitzthum: Erfolge feierte er erst als Profi in Nordamerika, wohin er nach durchwachsener Laufbahn als Amateur (Sieg in einem FIS-Renenn) schon mit 18 Jahren mit seinem Salzburger Landsmann Hans Hofer gezogen war. 1994 gewann er die USPro-Tour vor Hofer, 1995 wurde Vitzthum in South Lake Tahoe Weltmeister im Riesentorlauf, während sich Hofer den Slalom holte. In den beiden nächsten Jahren belegte Vitzthum in der Tour die Ränge 2 und 3. Nach elf Profi-Jahren ging es zurück in die Heimat, wo er beim ÖSV in die Marketing-Abteilung einstieg. Einen schweren Motorradunfall, erlitten im Training zu einem WM-Lauf in der Superbikeklasse, hat er überstanden.

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Veronika Vitzthum: Ihr Stern ging 1981 mit dem Sieg im Abfahrtslauf der österreichischen Jugendmeisterschaften und dem neunten Platz beim Weltcup-Debüt in der Saalbacher Abfahrt auf. Zwischen 1983 und 1985 stand sie im Weltcup dreimal auf dem Stockerl: Dritte in Les Diablerets, jeweils Zweite in Puy St. Vincent und Santa Caterina. In der Abfahrtswertung des Weltcups waren die Plätze 11 und 13 die besten Resultate. Nach einem elften Rang im Super-G 1986 in Vail beendete die immer wieder von schweren Knieverletzungen Geplagte ihre aktive Laufbahn.

Abb. 243: Veronika Vitzthum

Abb. 244: Helmut Voggenberger

Abb. 245: Mariella Voglreiter

Abb. 246: Eva Walkner

Helmut Voggenberger: Der vielseitige Saalfeldner war einer der besten nordischen Kombinierer im Land: Jugendmeister, 1966 und 1967 bei den österreichischen Meisterschaften Dritter und Zweiter, 1968 bei den Olympischen Spielen auf Platz 35. Weil ihn sein Dienstgeber Gendarmerie dann von Saalfelden nach Innsbruck versetzte, musste er die schmalen Latten und die schweren Sprungskier in den Keller stellen, neue Herausforderungen warteten. Sportlich ging es dennoch weiter: Der starke Fußballer Voggenberger spielte 17-mal für die Auswahl Salzburgs und viermal für die ÖFB-Amateure und etliche Jahre als Profi für Wacker Innsbruck, wurde dreimal österreichischer Meister und zweimal Cupsieger. Ebenfalls dreimal Meister wurde er später im Boccia, seiner neuen Leidenschaft, dazu auch Zweiter der EM. Mariella Voglreiter: Im Jahr 2009 wurde sie österreichische Jugendmeisterin und eroberte bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Super-G die Silbermedaille hinter der späteren Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg und vor Anna Fenninger. Ein Jahr später gewann sie im Europacup die Wertung Super-G, 2011 folgte Platz 1 in der Abfahrtswertung im Europacup punktgleich mit Stefanie Moser. Ihr bisher bestes Resultat im Weltcup ist der 21. Rang in der Abfahrt in Tarvis. Bei österreichischen Meisterschaften war sie bisher zwei Mal Fünfte. Eva Walkner: Im Jahr 1995 wurde sie österreichische Jugendmeisterin, belegte bei der Junioren-WM 1999 im Slalom den vierten Platz, wurde 2001 Dritte der Staatsmeisterschaft, bestritt in acht Jahren über 50 Rennen im Europacup mit fünf Stockerlplätzen und acht im Weltcup. Seit ihrem Rücktritt im Jahr 2002 arbeitet sie als Freeskiprofi und ist bei spektakulären Video- und Fotoshootings in extremem Gelände unterwegs. Nicht ohne Risiko: Bei einem Sturz in Davos erlitt sie schwere Verletzungen. Dennoch blieb sie auch bei der sportlichen Variante der Freerider und wurde u.a. Vierte der Worldtour.

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Abb. 247: Ferdl Wallner

Abb. 248: Anton Wieser

Rupert Wallinger: Schon in seiner ersten Weltcup-Saison der Snowboarder schaffte er den ersten Sieg, als er in Hindelang einen Riesentorlauf gewann und die Spezialwertung dieses Winters auf dem elften Platz beendete – das sollten sein einziger Sieg und die beste Platzierung im Weltcup bleiben. Das Auf und Ab wurde von den Weltmeisterschaften 1996 in Lienz unterbrochen, wo er im Riesentorlauf den 14. Rang belegte. Nachdem es im Weltcup nicht mehr nach Wunsch lief und der Beruf den »ganzen Mann« erforderte, war die Beendigung der Laufbahn die logische Folge. Ferdl Wallner: Viele Jahre im ÖSV-Kader, zahlreiche Spitzenplätze bei Sprungbewerben im In- und Ausland, u.a. Zweiter in Megeve 1959; beste Plätze bei der Vierschanzentournee 16. Innsbruck und 18. Bischofshofen; Trainer beim SLSV und von 1968 bis 1988 beim ÖSV, u.a. Co-Trainer bei Baldur Preiml und Max Golser. Ingrid Wegmayr: Der Zufall wollte es, dass die begeisterte Kapruner Skifahrerin auf dem Kitzsteinhorn auf die deutschen Freestyler traf, von da an war das »ihr« Sport. In der Sparte Ballett »tanzte« sie sich in der Folge in die Weltklasse. Sie belegte eine Reihe von Top 10-Plätzen im Weltcup, beendete die Serie im Jahr 1987 an 13. Stelle. Ihr bestes Resultat bei einer Weltmeisterschaft war 1986 der 12. Rang. Bei österreichischen Meisterschaften feierte sie von 1985 bis 1987 den Titelhattrick, dazu wurde sie zweimal Zweite. Weil ihr Beruf als Krankenschwester die Doppelbelastung mit dem Sport nicht mehr zuließ und auch Verletzungen Schmerzen bereiteten, kam das Ende der Karriere nach nicht einmal sechs Jahren.

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Anton Wieser: 1938 gewann der junge Pongauer sein erstes Springen, dann brachte ihn der Krieg – wie viele andere auch – um die besten Jahre. 1946 wurde er Salzburger Landesmeister, 1947 Dritter der Olympia-Ausscheidung, 1948 ÖSV-Vizemeister. Bei Olympia in St. Moritz landete er als dritter Österreicher auf dem 28. Platz. Daneben gab es für ihn zahlreiche Spitzenplätze in Bischofshofen, Zell am See, Ponte di Legno,

Abb. 249: Christian Witt-Döring

Celje, Chamonix und Maribor. Bei der Vierschanzen-Tournee 1953 war der 20. Rang auf dem Bergisel sein Top-Resultat. 1954 wurde er Zweiter der Slowenien-Tournee. Nach seiner aktiven Laufbahn war er von 1965 bis 1972 ÖSV-Jugendtrainer (u.a. für Schnabl und Pürstl), darüber hinaus amtierte er beim Finale der Vierschanzen-Tournee auf seiner Heimatschanze in Bischofshofen als Chef auf dem Trainerturm.

Abb. 250: Josef Zorzi

Christian Witt-Döring: Mit den Plätzen 1 und 3 in der Doppelabfahrt in Les Menuires gelang 1972/73 der Durchbruch. Ein Jahr später beherrschte er die Europacup-Abfahrten mit sechs Podiumsplätzen, darunter zwei Siegen, und gewann als erster Österreicher die Gesamtwertung im Europacup vor Sepp Loidl. Im Kampf gegen Klammer, Grissmann und Co. hatten es die Jungen wie Witt-Döring damals natürlich schwer, die Einsätze im Weltcup brachten nicht die erhofften Resultate. Im Europacup gab es anschließend noch Plätze auf dem Stockerl, mit 23 Jahren und nach der Vorläufertätigkeit bei Olympia 1976 in Innsbruck war Schluss. Das Studium der Betriebswirtschaft stand an, danach wurde Witt-Döring erfolgreicher Geschäftsmann und lebt in Niederösterreich. Josef Zorzi: Josef war der erfolgreichste der Zorzi-Brüder im Grasskilauf. Er belegte bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2000 den dritten Platz im Slalom und eroberte bei den Weltmeisterschaften 2006 ebenfalls Bronze im Riesentorlauf. Im gleichen Jahr beendete er den Weltcup auf Platz 7 und stand bei den österreichischen Meisterschaften dreimal auf dem Podest. Dieses Kunststück wiederholte er fünf Jahre später.

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Ein Land für Weltmeisterschaften

In sechs Orten wurde um Titel gekämpft Der Österreichische Skiverband war nach 1945 im Auftrag von FIS und IBU nicht weniger als 31-mal Gastgeber von Weltmeisterschaften: 19 davon waren »große« Weltmeisterschaften, 12 für die Junioren ausgeschrieben. Die Titelkämpfe der Erwachsenen fanden je siebenmal in Tirol und in der Steiermark, viermal in Salzburg und einmal in Kärnten statt. Bei der Durchführung der Junioren-WM liegt Salzburg mit vier Austragungen an der Spitze, gefolgt von Tirol und Steiermark (je 3) und Kärnten (2). Eine Besonderheit gibt es: Bei den nordischen Weltmeisterschaften 1999 in Ramsau war auch Salzburg beteiligt, fanden die beiden Springen auf der Großschanze doch in Bischofshofen statt. Zwei Salzburger Orte dürfen für sich in Anspruch nehmen, im Jahr 1958 die ersten österreichischen WM-Veranstalter gewesen zu sein: Bad Gastein für die Alpinen und Saalfelden für die Biathleten.

Abb. 251: So warb man für die erste internationale Großveranstaltung im Land Salzburg.

Bad Gastein: Fernsehen erstmals live

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Der Weg von Bad Gastein zum WM-Ort war ein harter und langwieriger. Die erste Bewerbung für 1954 ging daneben, weil die FIS bereits dem schwedischen Falun im Wort war; die Gasteiner wurden mit der Durchführung der ersten FIS-Skiwoche 1952 entschädigt. Die Kandidatur für 1958 wurde auf dem FIS-Kongress 1955 in Montreux mit großer Mehrheit angenommen. Allerdings musste Bad Gastein noch zwei Wochen bangen, denn die FIS hatte bestimmt, dass die WM nur unter der Bedingung in Bad Gastein ausgetragen werden kann, wenn Innsbruck beim kurz danach angesetzten IOC-Kongress nicht die Olympischen Winterspiele 1960 zugesprochen bekommt. Innsbruck verlor in Paris gegen Squaw Valley und so hatte Bad Gastein die WM endgültig in der Tasche. Österreichs größtes Sportereignis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde unter OK-Generalsekretär Prof. Friedl Wolfgang vorbereitet. 25 Nationen waren vertreten, erstmals wurde den Zuschauern zuhause eine Live-Fernsehübertragung ermöglicht, aufgebaut wurden Richtfunkstationen und ein eigener Sender auf dem Stubnerkogel, sechs Kameras fingen die Bilder ein, akkreditiert waren 450 Journalisten. Am Graukogel waren durch das Bundesheer die Hänge mit Rasenziegeln planiert worden, um die Rennen auch bei geringer Schneelage durchführen zu können. Am 1. Februar 1958 wurden die Weltmeisterschaften auf dem zum Festplatz umgebauten Eislaufplatz eröffnet, Fahnenträger Österreichs war Toni Sailer. Und der Kitzbüheler Olympiasieger fuhr der Konkurrenz auch auf und davon: Dreimal Gold und im Slalom Silber hinter Josl Rieder, der auch zweimal »versilbert« wurde.

Abb. 252: Toni Sailer und Josl Rieder auf der Bergfahrt zum Training auf dem Stubnerkogel.

Abb. 253: Im Jahr 2008 trafen sich WM-Teilnehmer von 1958 zum Jubiläum: Kathi Hörl, Hias Leitner, Hilde Hofher, Ernst Hinterseer, Lotte Blattl, Josl Rieder, Lieselotte Mittermayer und Toni Sailer (v.l.)

Bei den Damen gab es durch »Putzi« Frandl als Zweite im Slalom eine einzige Medaille für Österreich. Die übrigen Salzburgerinnen Thea Hochleitner, Elisabeth Mittermayer und Kathi Hörl gingen leer aus. Die 60.000 Zuschauer (22.877 davon hatten im Zielbereich Eintritt gezahlt) beim Abfahrtslauf der Herren am 9. Februar, dem Schlusstag, bedeuten noch heute WM-Rekord. Und Rekorde der anderen Art, der bescheidenen nämlich, waren damals die Preise: So erhielt die Slalom-Weltmeisterin Inger Björnbakken aus Norwegen für ihren Sieg ein Augarten-Teeservice, gespendet vom damaligen Vizekanzler Dr. Bruno Pittermann. Die Post fertigte in der WM-Woche 250.000 Briefund Kartensendungen ab und verkaufte 150.000 Sondermarken.

Saalfelden: Schüsse auf 250 m

Abb. 254: Zwei Zeitzeugen der ersten Weltmeisterschaft in der Biathlon-Geschichte, die viele Jahre als Funktionäre tätig waren: Fred Decker und Alfred Gilowsky.

Abb. 255: Erste Weltmeisterschaften im Biathlon 1958

Hatte sich in Bad Gastein noch die Prominenz von Lord Montgomery über Vico Torriani bis zu Bibi Johns und Lou van Burg getummelt, so wurden vier Wochen später bei der allerersten Weltmeisterschaft im Biathlon in Saalfelden kleinere Brötchen gebacken. Acht Nationen hatten ihre »Skijäger« geschickt, die zugleich die erste Probe für die olympische Premiere zwei Jahre später in Squaw Valley absolvierten. Zeitzeugen erinnern sich noch an das »Sauwetter« am 1. und 2. März, das die Organisatoren um Skiklub-Obmann Walter Öhlböck vor große Probleme stellte, die freilich bravourös gemeistert wurden. Pech hatte man im Vorfeld mit dem Wunsch nach einer Sonderbriefmarke gehabt, die Österreichische Post lehnte eine Marke mit dem Hinweis auf die Bad Gasteiner WM ab, man musste sich mit einem Sonderstempel begnügen. Die Wetter-Kapriolen bescherten den Funktionären die eine oder andere Begegnung der »dritten Art«. So berichtete Fred Gilowsky, ein altbekannter Saalfeldner Sportler: »Ich war als Streckenposten im Einsatz. Wegen des Schneetreibens betätigte ich mich mit meinen schlecht gewachsten Skiern als Spurläufer und bemerkte den ersten Wettkämpfer erst, als mir dieser schon fast auf die Skienden stieg.« Und Kollege Georg Heugenhauser erinnert sich an die oft abenteuerliche Ausrüstung der Athleten: »Ein Engländer hat sein Gewehr auf einem breiten Traggestell auf dem Rücken mitgeführt.«

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Das Reglement steckte damals noch in den Kinderschuhen, für einen Schießfehler wurden zwei Strafminuten dazugeschlagen, heute ist es eine. Kurios auch andere Bestimmungen aus dem Regelwerk: »Jeder Läufer kann Reservestöcke, Reserveskispitzen und Wachs mit sich führen, Feldstecher und Zielfernrohre sind verboten. Jeder Teilnehmer erhält spätestens 48 Stunden vor dem Wettkampf eine Geländeskizze, ein Training auf den Schießstätten des Wettkampfes ist verboten.« Geschossen wurde damals – noch mit großkalibrigem Gewehr – viermal, dreimal liegend auf 250, 200 und 150 m, zum Schluss stehend auf 100 m. Die Russen waren in dem 20 km-Rennen die schnellsten Läufer, schossen aber miserabel. So wurde der Schwede Adolf Wiklund der erste Weltmeister der Biathlon-Geschichte, er schoss nur dreimal daneben. Die Mannschaftswertung gewann Schweden. Über die Leistung der Österreicher schrieben die Salzburger Nachrichten damals u.a.: »Man hätte mit Andreas Hofer ausrufen können, ach, wie schießt ihr schlecht.« Der beste Schütze des Trainings, Heinz Härting, traf nicht ein einziges Mal, da half ihm auch nicht die relativ gute Laufzeit. Großes Pech hatte Langlaufmeister Hermann Mayr, der sich bei einer Abfahrt einen Langlaufski brach und mit dem gebrochenen Ski bis zum dritten Schießstand laufen musste, dort half ihm ein Norweger mit einem Ski aus. Mayr belegte als bester Österreicher den 13. Platz, er hatte gut 22 Minuten Rückstand auf Weltmeister Wiklund. Biathlon war zu dieser Zeit eine praktisch nur von Soldaten ausgeübte Sportart. So tummelten sich in Saalfelden auch zahlreiche hohe Militärs aus den teilnehmenden Nationen, auch viele Diplomaten waren anwesend, so beim Empfang in der Wallnerkaserne. Die Siegerehrung nahmen der österreichische Verteidigungsminister Ferdinand Graf und der Generalsekretär des Internationalen Verbandes, der schwedische General Gustaf Dyrssen, vor. Saalfelden hat Pionierarbeit für eine Sportart geleistet, die heute von vielen als die attraktivste im Winter angesehen wird.

Saalbach-Hinterglemm: Sonnen-WM

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Wie der Generalsekretär der zweiten alpinen Weltmeisterschaften auf Salzburger Boden, Hannes Fürstauer, später einmal schrieb, waren diese Titelkämpfe »das Kind vieler Väter«. 1984 befand man im Glemmtal, man sei WM-tauglich: Infrastruktur, vielfach erprobte Rennstrecken, Funktionärsmannschaft mit großer Erfahrung – eine ernsthafte Kandidatur wurde angedacht. Zunächst musste die innerösterreichische Hürde genommen werden, der ÖSV entschied sich im März 1985 für Saalbach-Hinterglemm und gegen den Bregenzerwald. Am 23. August 1985 wurde die erste Sitzung des neuen Vereins »Kandidatur für 1991« abgehalten. Für den dreijährigen Bewerbungszeitraum stand ein Budget von 22 Millionen Schilling zur Verfügung. Die FIS-Kalenderkonferenz 1987 und das Weltcup-Finale 1988 waren zwei Meilensteine auf dem Weg zur Entscheidung auf dem FIS-Kongress im Juni 1988 in Istanbul, wo die Glemmtaler die fünf Konkurrenten deutlich aus dem Feld schlugen. Schon sieben Wochen später nahm das OK seine Arbeit auf. Im Vorfeld gab es eigentlich nur ein großes Ärgernis: Unglückliche und auch unverständliche Umstände zwangen die Organisatoren, den Schattberg als klassische WM-Abfahrtsstrecke fallen zu lassen und auf den Zwölferkogel auszuweichen. Die Weltmeisterschaften selbst vom 22. Jänner bis 3. Februar 1991 sind als »SonnenWM« in die Skigeschichte eingegangen – strahlendes Wetter herrschte jeden Tag und die Fernsehbilder von 50 TV-Stationen, die um die Welt gingen, waren eine unvergleich-

Historischer Seitenblick 1966 Mittersill war im Februar 1966 Schauplatz der alpinen österreichischen Schülermeisterschaften. Sie brachten dem SLSV drei Siege, was die »Arbeiterzeitung« zur Feststellung veranlasste, dass Salzburgs Leistungen deshalb erstaunlich waren, weil man den Nachwuchs »erst seit etwa drei Jahren schult«. Die »Salzburger Nachrichten« widmeten den Titelkämpfen einen Beitrag, in dem es u.a. hieß: »Die 13-jährige Ingrid Neubauer (Mittersill) und der 14-jährige Werner Grissmann (Lienz) sicherten sich die Titel eines österreichischen Schülermeisters in der Zweierkombination. Ausgezeichnet auch Riesentorlaufsieger Robert Steger (Mittersill). Der 12-jährige Hans Hinterseer (Kitzbühel) fuhr im Riesenslalom mit Nummer 79 einen zweiten Rang heraus, war jedoch für den Slalom noch nicht reif genug. Das gleiche Niveau wie im Vorjahr und eine noch breitere Spitze, so kommentierte Professor Hoppichler, der die Meisterschaften seit Jahren beobachtet, die Mittersiller Konkurrenz. Mit Grissmann hat der Läufer mit dem größten Punch gewonnen. Eine Glanzleistung bot auch der SC Mittersill unter Leitung von Anton Arnsteiner als Organisator.« Als interessante Ergänzung seien noch ein paar Namen des damaligen SLSV-Teams angeführt: Brigitte Totschnig, Monika Kaserer, Matthias Jäger, Hans Oberhauser, Anton Wicker, Michael Koch.

Abb. 256: Die Weltmeisterschaften 1991 in SaalbachHinterglemm werden für immer als Sonnen-WM in Erinnerung bleiben.

Abb. 257: Das Organisations-Komitee der hervor­ ragend organisierten Saalbacher Weltmeisterschaften.

liche Werbung für das gesamte Land. Was konnte noch positiv bilanziert werden? Zwei Umfahrungstunnel, eine Beschneiungsanlage, ein Heimathaus und eine Parkgarage; trotz Subventionen der öffentlichen Hand war die Gemeinde dann so verschuldet, dass sie von der Gemeindeaufsicht für einige Zeit unter Kuratel gestellt wurde. Aber man hat sich mit eigener Kraft aus dieser Talsohle wieder herausgearbeitet. Saalbach-Hinterglemm hat sich damals touristisch einen Namen gemacht, der Schub wirkt noch heute nach. Die erste Weltmeisterschaft in der Ära von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel war unmittelbar vor Beginn gezeichnet vom Todessturz des jungen Rennläufers Gernot Reinstadler in Wengen und vom gerade begonnen Golfkrieg – der ließ die Sicherheits-

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maßnahmen vor allem für die Mannschaft der USA kräftig ansteigen. Triste Vorzeichen also, die Fahnen auf Halbmast, keine Eröffnungsfeier (für die die einheimischen Kinder monatelang geprobt hatten), ein Gedenkgottesdienst für Gernot Reinstadler. Konnte da überhaupt noch ein Fest zelebriert werden? Es konnte, sportlich wie wirtschaftlich. Wenn auch das Budget der WM durch das zusätzliche Sicherheitsprozedere dramatisch anstieg und man letztlich einen Abgang von 36 Millionen Schilling verzeichnete. Das Ziel, das Gesamtbudget von 145 Millionen öS ohne Subventionen der öffentlichen Hand zu stemmen, wurde damit verfehlt. Sportlich war die »Sonnen-WM« für Österreich einzigartig: elf Medaillen, darunter fünfmal Gold. Und an der Spitze der Salzburger Landes-Skiverband: Dreimal Gold und zweimal Silber. Petra Kronberger wurde Weltmeisterin im Abfahrtslauf, ein Sturz mit Bänderverletzung im Super-G stoppte den Erfolgslauf. Ulrike Maier eroberte die Goldmedaille im Super-G und Silber im Riesentorlauf, die Bilder mit der kleinen Tochter Melanie auf dem Arm gingen um die Welt. Und Rudi Nierlich sicherte sich den WM-Titel im Riesentorlauf. Die zwei Silbermedaillen gingen auf das Konto von Ingrid Stöckl in der Kombination und von Thomas Stangassinger im Slalom. Eine wahre »Sonnen-WM« für Salzburgs Skisport.

Altenmarkt-Zauchensee: Weltmeister vom Himmel

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Nur zwei Jahre nach Saalbach-Hinterglemm wehten in unserem Bundesland schon wieder die weißen FIS-Fahnen: Altenmarkt-Zauchensee war 1993 Schauplatz der Weltmeisterschaften im Freestyle. Es waren erst die sechsten nach der Premiere 1986 im französischen Tignes. Alle waren sich nach der Veranstaltung im Pongau einig: Es war die richtige Werbung für die junge Skidisziplin. Altenmarkt war recht kurzfristig für Moskau eingesprungen, die weltcup-erprobten Pongauer vermochten dennoch ein 6,5-Millionen-Schilling-Budget aufzustellen, dazu kam mit dem ehemaligen KlasseFreestyler Thomas Überall (u.a. Europameister 1981) ein tüchtiger Generalsekretär. Es war geradezu atemberaubend, was das Gros der Teilnehmer aus 26 Nationen zeigte. So manche Darbietung, vor allem auf der Buckelpiste und im Springen, grenzte an Zauberei auf den zwei Skiern – beim Springen kamen die Athleten geradewegs vom Himmel. Aus österreichischer Sicht durfte man trotz der verbandsinternen Reibereien zufrieden sein: Immerhin gab es die erste Freestyle-Medaille für den ÖSV, errungen durch Hugo Bonatti aus Kitzbühel in der Kombination – damals einer der ersten Sportler, die von Red Bull gesponsert wurden. Als Nummer zwei im österreichischen Team etablierte sich mit Christian Rijavec ein weiterer Tiroler. So hervorragend er in der Qualifikation gesprungen war, im Finale warfen ihn Rückenbeschwerden auf den 14. Platz zurück. Die mediale Kritik an der fehlenden Struktur dieser jungen Sportart im ÖSV lautete damals u.a. wie folgt: »Am weitesten von der Weltspitze entfernt sind Österreichs Buckelpisten-Flitzer. Bei den Herren ist das Loch groß, bei den Damen war Österreich gar nicht präsent. Hier macht sich das lange Zögern des Verbandes gegenüber dieser jungen Sportart negativ bemerkbar, die Skination Nummer 1 müsste mit Leichtigkeit auch hier Klasseleute hervorbringen. Freilich bedarf es da einer besseren Unterstützung der Akteure. Es ist schade, dass man dieses Medaillenfeld, auch olympisch gesehen, bisher brachliegen lässt.« Altenmarkt-Zauchensee ist bisher der einzige österreichische Veranstalter einer Weltmeisterschaft im Freestyle.

Abb. 258: Für einige Jahre gastierte auch die Weltklasse der Freestyler auf den Schanzen und Buckelpisten in Zauchensee.

Bischofshofen: Toller Junior-Partner

Abb. 259: Bischofshofen war als Schauplatz der beiden Großschanzen-Bewerbe im Jahr 1999 als Partner von Ramsau ein »kleiner« WM-Ort.

Historischer Seitenblick 1983 Ende Februar dieses Jahres gruben die österreichischen Zeitungen den Titel vom »historischen Ereignis« heraus. Was war geschehen? Alfred Eder war der erste österreichische Biathlet, der bei einer Weltmeisterschaft eine Medaille gewann. Da war dann u.a. zu lesen: Im Holzschnitzerort Antholz in Südtirol wurde dieses Kapitel geschrieben, von dem Alfred Eder, der 29-jährige Oberwachtmeister des Bundesheeres, sagte, »das war die schönste Woche meines Lebens.« Auch weil er zum zweiten Mal Vater geworden war. In Antholz holte er sich im Sprint über 10 km die Bronzemedaille. »Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, beinahe hätte ich schon aufgegeben gehabt«, umriss der Saalfeldner die bis dahin recht holprige Entwicklung dieser Sportart, in der er ein Jahr zuvor nicht einmal im ÖSV-Kader gestanden hatte. Eigentlich war er Langläufer gewesen, fand aber alsbald Gefallen am Zweikampf aus Laufen und Schiessen, fand auf Grund seines »scharfen Auges« sehr schnell Anschluss an die Spitze, überwarf sich dann mit der Teamführung – die Karriere schien beendet. Doch man »raufte sich zusammen«, Eder kehrte in die Nationalmannschaft zurück und ist seither die unumstrittene Nummer eins, unter wechselnden Trainern wie Adi Scherwitzl oder Reinhard Grossegger. Er steckte Verletzungen und Erkrankungen weg, musste im Frühjahr vor der WM wochenlang das Bett hüten – und feierte dann in Antholz seinen bislang grössten Erfolg.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1999 wurden in Ramsau 42 Medaillen, in Bischofshofen sechs Medaillen vergeben. Die steirischen Veranstalter haben den traditionsreichen Salzburger Weltcup-Veranstalter als Junior-Partner verpflichtet, weil es vom ökonomischen Standpunkt ein Unsinn gewesen wäre, im Ort unterhalb des Dachsteins eine Großschanze (K 120) zu errichten. So kam Bischofshofen in den Genuss, auf seiner Anlage im Sepp Bradl-Stadion das Einzel- und Mannschaftsspringen auszurichten. Ein Zufall war es, dass die beiden Bewerbe an Tagen stattgefunden haben, die ein Jubiläum zu einem Datum sind, das festgeschrieben ist in der Chronik des Skispringens. Am 19. Februar 1939 wurde »Buwi« Bradl in Zakopane als erster Mitteleuropäer Weltmeister – sechs Jahrzehnte später wurden nun auf »seiner« Schanze Titel und Medaillen vergeben. Bischofshofen glänzte mit einem sehenswerten Rahmenprogramm. Es reichte von einer Bradl-Ausstellung über musikalische Darbietungen bis zu Modeschauen und speziellen Programmen für Jugendliche und Kinder. Leider verhinderte das zumeist herrschende miserable Wetter den erhofften Massenbesuch in der Pongauer Springermetropole. Das Einzelspringen endete mit einer Enttäuschung für Österreich: Martin Höllwarth war als Fünfter der Beste, im Mannschaftsbewerb wurde wenigstens Bronze gerettet, mit dabei auch der Salzburger Lokalmatador Reinhard Schwarzenberger (zuvor im Einzelbewerb auf Platz 10). Die deutschen »Adler« beherrschten den Luftraum über dem Laideregg, Martin Schmitt gewann die Goldmedaille vor seinem Landsmann Sven Hannawald, beide standen auch in der siegreichen Mannschaft unserer Nachbarn.

Titelkämpfe der Junioren Saalfelden war zweimal Austragungsort der nordischen Junioren-Weltmeisterschaften. 1988, knapp vor den Olympischen Spielen in Calgary, glänzten die österreichischen Skispringer: Heinz Kuttin gewann Einzel-Gold und mit den Kollegen Andreas Rauschmaier, Markus Steiner und Günter Schöffmann auch den Mannschaftstitel. Bei den Kombinierern wurde Klaus Ofner Achter, die österreichische Mannschaft mit dem Salzburger Burkhard Pichler belegte den fünften Rang. Im Langlauf konnten die Salzburgerinnen Petra Pelzmann und Elfriede Mühlberger leider nicht mithalten. Wer blieb von den Großen in Erinnerung? Etwa Italiens tolle Langläufer Valbusa und Fauner oder Norwegens nordische Kombinierer, von denen Bard Jörgen Elden nun österreichischer Cheftrainer ist. Saalfelden die Zweite – 1999 versammelten sich nicht weniger als 31 Nationen zu den Weltmeisterschaften des nordischen Nachwuchses. Auch dieses Mal war der Termin knapp vor den Titelkämpfen der »Großen« in Ramsau/Bischofshofen. Und auch dieses Mal waren aus österreichischer Sicht die Springer die »Retter« der gastgebenden Nation. Stefan Kaiser eroberte Bronze, der Saalfeldner Lokalmatador Thomas Hörl belegte den fünften Rang. Und Hörl gewann mit seinen Kameraden Kaiser, Martin Koch und Florian Liegl die Goldmedaille im Teambewerb – ein »Hausherr« also als Weltmeister! Salzburgs Kombinierer Michael Gruber belegte nur den 27. Platz. Im Langlauf gab es für Johannes Eder über 30 km den 18. Rang. Erhard Schmutzler, Daniel Schwarz und Karin Zehentner blieben im Mittelfeld.

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Abb. 260: Die österreichische Mannschaft eroberte bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2007 in Altenmarkt-Zauchensee und Flachau 13 Medaillen.

Altenmarkt-Zauchensee und Flachau waren 2007 Veranstalter der alpinen JuniorenWeltmeisterschaften. Heinz Stohl und seine Mannschaft mussten bei schwierigen Witterungsbedingungen ganze Arbeit leisten, um den Aktiven aus 40 Nationen faire Rennen zu gewährleisten. Der Schweizer Beat Feuz war mit dreimal Gold und einmal Bronze der erfolgreichste Teilnehmer. Erfolgreichste Nation aber war Österreich mit 13 Medaillen. Und an der Spitze des ÖSV-Aufgebotes standen zwei Salzburger: Marcel Hirscher mit Gold im Riesentorlauf und Silber im Slalom sowie Joachim Puchner mit Silber im Super-G. Bei den Mädchen feierte Nicole Schmidhofer aus der Steiermark einen Doppelsieg in Riesentorlauf und Super-G. Unter den Zuschauern waren auch die früheren Salzburger Junioren-Champions Veronika Wallinger, Ingrid Stöckl und Bartl Gensbichler. Bad Gastein war im Jahr 2007 Schauplatz der Junioren-Weltmeisterschaften im Snowboard. Zu Ende des Winters kamen über 200 Teilnehmer aus 29 Nationen zu den Rennen in Sportgastein. Erfolgreichste Nation war Norwegen. Für den einzigen österreichischen Titel sorgte eine Burgenländerin: Julia Dujmovits gewann den Parallel-Slalom. Aus Sicht des SLSV überzeugte Daniel Leitenstorfer; der 19-jährige Tennengauer aus Puch, der für den SC Bad Gastein startet, wurde nach dem unglücklichen vierten Platz im Parallel-Riesentorlauf im anschließenden Parallel-Slalom Vizeweltmeister, geschlagen nur vom Kanadier Matthew Morison. Die Salzburger Mädchen Eva Lindbichler, Corinna Färbinger und Viktoria Siebenhofer blieben deutlich zurück.

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Drei Bewerbungen und drei Niederlagen

Salzburg und Olympia: Keine Freundschaft

Abb. 261: Prominente Befürworter für die interne Österreichische Olympia-Bewerbung 2006 waren Thomas Stangassinger, Roswitha und Alois Stadlober.

So sehr Salzburg ein großartiger Schauplatz für Weltmeisterschaften war (und ist), so wenig waren die olympischen Ambitionen von Erfolg gekrönt – drei Bewerbungen brachten drei Debakel. Wer Ende April 2007 den Internet-Shop der Salzburg-Bewerbung 2014 aufsuchte, konnte eine überraschende Feststellung machen: Die textile Kollektion wurde bereits zu stark reduzierten Preisen angeboten, der olympische Fleece-Sweater beispielsweise um 32 statt 65 Euro. Die Spötter waren rasch zur Stelle: War die Kollektion schon aus der Mode, war sie zum Ladenhüter geworden, wollte man die Sachen rasch loswerden, weil man den drohenden Absturz der Bewerbung auf der IOC-Session drei Monate später befürchtete? Wer die Idee mit dem Abverkauf hatte, der hatte wohl den richtigen Riecher. Denn am 4. Juli fuhren die Salzburger Olympia-Bewerber in Guatemala City ihr drittes Debakel ein. Am 2. Dezember 1997 war die nationale Bewerbung im ÖOC-Vorstand in Runde eins in die Hose gegangen (der innenpolitisch bevorzugte Sieger Kärnten war dann mit seinen Partner Friaul und Slowenien beim IOC chancenlos), am 2. Juli 2003 waren auf der IOC-Session in Prag nur 16 Stimmen im ersten Wahlgang eine schallende Ohrfeige gewesen, nun waren in Guatemala City gerade einmal 25 Stimmen für Salzburg eine weitere Pleite. Aus in Runde eins. Die Bewerbung, ursprünglich mit gut sechs Millionen Euro dotiert, letztlich aber mehr als zehn Millionen teuer, stand von Anfang an unter keinem guten Stern, ihr Weg war von zahlreichen Pannen und Hoppalas begleitet, grundsätzlich hatten die heimischen Fünf-Ringe-Fans aus den Fehlern der vorherigen Kandidaturen nichts gelernt, saßen in den Gremien zu wenige Fachleute und zu viele Adabeis.

Pleiten, Pech und Pannen +++ Die Akzeptanz in der Bevölkerung, die auch verärgert war über das Tauziehen um die umstrittene Einschau des Rechnungshofes für die Bewerbung 2010, war zu gering und niemand, auch nicht hoch bezahlte Ratgeber, fand ein Rezept, das olympische Feuer zwischen Oberndorf und Mittersill zu entfachen – im Pinzgau war man ohnehin dagegen, weil diese Region bei der Auswahl der Wettkampforte ausgebremst worden war. Die Ängste der Bevölkerung, es käme zu einem finanziellen Hasardspiel, konnten ebenfalls nicht entkräftet werden.

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+++ Die Personalprobleme. Geschäftsführer Nummer eins, Toni Schutti, warf nach 125 Tagen das Handtuch, der als herausragender Lobbyist geholte Nachfolger Fedor Radmann hatte nach 319 Tagen genug und ließ den Kandidaten Salzburg ein halbes Jahr vor der Entscheidung im Stich. In diesen letzten sechs Monaten vor der IOC-Session fehlte also ein Chef, auch wenn sich das verbliebene Duo Höller/Leitner bis zum Umfallen bemühte. Das »Gesicht nach außen« (des Kärntners Franz Klammer) blieb blass. +++ Dass Host City-Bürgermeister Dr. Heinz Schaden einen brisanten Brief des IOC mit der Botschaft geringerer TV-Einnahmen über Gebühr lange in seiner Schublade zurückhielt, war auch nicht förderlich; Salzburg würde nur 248 statt der bisher stets behaupteten 750 Millionen Zuschuss überwiesen bekommen. Damit war das Gesamtbudget von 1,1 Milliarden nicht mehr zu halten und Feuer am Dach; umso mehr, als der Bund die notwendige Ausfallshaftung erst »fünf Minuten vor 12« beschloss. Somit wurde das Budget kräftig zusammengestrichen, auf 772 Millionen für die Durchführung und auf 148 Millionen für Investitionen. Auch das geforderte Zimmerkontingent wurde zur Zitterpartie und erst im letzten Augenblick gesichert.

Abb. 262: Das Logo für die offizielle Bewerbung 2010.

+++ Ungeschickte Öffentlichkeitsarbeit. Zwei stets wiederkehrende Stehsätze der Olympia-Macher konnten von Kennern der heimischen Sportszene zu keiner Stunde nachvollzogen werden, dass nämlich »acht der elf Sportstätten bereits existieren« und Salzburg »Erfahrung und Kompetenz bei der Abwicklung internationaler Großsportveranstaltungen« hätte. Außer fast allen alpinen Skirennstrecken und einer Schanze (dafür großes Lob von der IOC-Evaluierungskommission nach dem Besuch im März 2007) existierten zu diesem Zeitpunkt keine anderen Sportstätten. Und die Organisationskompetenz Salzburgs beschränkte sich bis dato ausschließlich auf skisportliche Ereignisse (dank der erstklassigen Arbeit der Vereine des SLSV). +++ Nicht förderlich war letztlich der immer wieder verniedlichte Dopingskandal von Turin 2006 (der zweite nach Salt Lake City) und seine über weite Strecken stümperhafte und halbherzige Aufarbeitung durch ÖOC und ÖSV. Die Nachwehen um überhöhte Beraterhonorare und zweifelhafte Geldflüsse erstreckten sich über mehrere Jahre; erst Ende 2010 zog z.B. ein Untersuchungsausschuss des Salzburger Landtages einen Schlussstrich unter das Kapitel, gerichtliche Nachspiele dauern an.

Skiorte ohne Unterstützung

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Wer eins und eins zusammenzählte, musste schon recht bald wissen, dass die Bewerbung 2014 keine wirkliche Chance besaß. Geradezu naiv war es, nach der Niederlage von Guatemala City die Erkenntnis zu verbreiten, kleine Länder hätten gegen die Großen keine Chance. Bei einer Analyse der Vergabe Olympischer Spiele zumindest seit Anfang der 80er-Jahre hätte man diese Erkenntnis schon früher haben und sich die deftige Abreibung ersparen können. Der Gemeinderat der Stadt Salzburg legte sich schon eine Woche später fest: »Nie mehr wieder Olympia-Bewerbung.« Nach insgesamt mehr als elfjähriger Träumerei. Dabei hätte die Landeshauptstadt, die sich so gerne als Sportstadt tituliert, allergrößten Aufholbedarf – der heimische Skisport startete vor gut hundert Jahren von hier aus seinen Erfolgslauf. Und die Skiorte des Landes hätten sich einen ambitionierten Partner verdient gehabt.

Abb. 263: Das Logo für die offizielle Bewerbung 2014.

Seit 43 Jahren Weltcup in Salzburg

Abb. 264: Das Quartett der Salzburger WeltcupOrganisatoren garantiert hohe Qualität: Franz Weiss (Bad Gastein), Veronika Scheffer (AltenmarktZauchensee), Ernst Brandstätter (Flachau) und Hermann Schütter (Bischofshofen) mit SLSV-Präsident Alexander Reiner.

Von Bad Gastein bis in die Landeshauptstadt Das Land Salzburg, der Salzburger Landes-Skiverband und seine Vereine nehmen in der Geschichte des Weltcups beinahe seit Bestehen eine wichtige Rolle ein, mancherorts wurde sogar Pionierarbeit geleistet. An elf verschiedenen Plätzen in Orten des Landes und in der Landeshauptstadt wurden bisher nicht weniger als 121 Veranstaltungen im Rahmen des FIS-Weltcups mit zusammen 266 Bewerben/Rennen durchgeführt. Die meisten Veranstaltungen fanden bisher in Bischofshofen statt, wo das Finale der Vierschanzen-Tournee jeweils am 6. Jänner bereits 32-mal als Weltcup-Bewerb ausgetragen wurde. Bad Gastein folgt mit 25 Veranstaltungen. 266 Bewerbe ergaben ebenso viele SiegerInnen. Mit 53 Erfolgen führt Österreich die Rangliste an, deutlich vor Frankreich mit 38 und der Schweiz mit 37. 18 der 53 österreichischen Siege gehen auf das Konto der Aktiven des SLSV.

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Der Weltcup im Bundesland Salzburg Bischofshofen Bad Gastein Altenmarkt-Zauchensee Saalbach-Hinterglemm Flachau Kaprun Saalfelden Zell am See Stadt Salzburg Rauris Faistenau Alpine Veranstaltungen Saalbach-Hinterglemm Altenmarkt-Zauchensee Bad Gastein Flachau Zell am See

15 12 11 11 4

Springen Bischofshofen

32

Nordische Kombination Saalfelden

5

Langlauf Stadt Salzburg

1

Biathlon Bad Gastein

2

Snowboard Bad Gastein Kaprun Stadt Salzburg

252

Veranstaltungen 32 25 18 15 11 6 5 4 2 2 1

12 6 1

Freestyle Altenmarkt-Zauchensee

6

Telemark Rauris

2

Grasski Faistenau

1

Bewerbe 33 81 60 27 17 22 5 6 3 10 2

Abb. 265: Siegerehrung in Flachau mit Gewinnerin Marlies Schild und Maria Riesch im Jänner 2010.

266 Bewerbe – Siege nach Nationen Österreich Frankreich Schweiz USA Deutschland Norwegen Finnland Italien Kanada Russland Schweden Australien Kroatien Liechtenstein Slowenien DDR Tschechische Republik Japan Niederlande Polen Weißrussland

53 38 37 25 21 18 12 10 9 8 7 4 4 4 4 3 3 2 2 2 1

Anmerkung: In einem Bewerb (Nacht-Slalom Flachau 2011) gab es zwei Siegerinnen).

Bad Gastein machte den Anfang Die allererste Weltcup-Veranstaltung in Salzburg richtete der SC Bad Gastein in der Saison 1967/68 aus. Das damals traditionelle Silberkrug-Rennen wurde am 17. und 18. Jänner 1968 erstmals im Rahmen des Weltcups durchgeführt. Als Siegerin des ersten Rennens am ersten Tag der Doppelveranstaltung ging die Tirolerin Olga Pall in die Geschichte ein. Eine später ganz »Große« stand an diesem Tag erstmals am Start eines Weltcup-Rennens: Annemarie Pröll aus Kleinarl, gerade 15 Jahre jung, 1,52 m klein, 36 Kilogramm leicht. Mit Startnummer 86 durfte sie die Strecke auf dem Graukogel in Angriff nehmen, dreimal stürzte sie, fuhr aber weiter und wurde an 78. (und letzter Stelle) klassiert. Legendär wurde am späten Nachmittag ein Spruch ihres väterlichen Freundes und Skiausstatters Alois Rohrmoser, als er mit der kleinen Annemarie durch die Kaffeehäuser von Bad Gastein zog: »Heute hatte ich mit Olga Pall die Schnellste, und das hier ist die Schnellste von morgen.« Den Slalom tags darauf gewann die Französin Florence Steurer. Bad Gastein brachte es insgesamt auf elf Veranstaltungen im Damen-Weltcup mit zusammen 25 Rennen. In der Folge reihten sich Saalbach-Hinterglemm, Zell am See, Altenmarkt-Zauchensee und Flachau in den Reigen der Veranstalter von Damen-Weltcup-Rennen ein; insgesamt sind es bisher 40 Veranstaltungen mit 76 Rennen in diesen fünf Orten des Landes gewesen. Im März 1998 gab es in Saalbach-Hinterglemm eine Premiere mit dem ersten Nacht-Slalom der Damen in Österreich, Siegerin wurde die Deutsche Martina Ertl. Das Glemmtal war 1980 und 1988 auch Schauplatz des Weltcup-Finales.

253

Abb. 266: Das Kitzsteinhorn ging in die Geschichte des Snowboard-Sportes ein: Es war Schauplatz der ersten Weltcup-Veranstaltung der FIS.

Fünf Jahre nach der Gasteiner Damen-Premiere fuhren erstmals die Herren in Salzburg um Punkte für den Weltcup: Saalbach-Hinterglemm veranstaltete am 16. Dezember 1973 einen Riesentorlauf, der einen vierfachen österreichischen Sieg brachte: Hubert Berchtold vor Thomas Hauser, Hans Hinterseer und Franz Klammer. Zwei Tage später war schon Zell am See an der Reihe. Weitere Stationen wurden Flachau und Altenmarkt-Zauchensee. Mit 12 Veranstaltungen und insgesamt 21 Rennen stehen die Herren in dieser (statistischen) Hinsicht bis heute deutlich im Schatten der Damen.

Weltpremiere auf dem Kitzsteinhorn

254

Snowboard wurde recht spät in die FIS-Familie aufgenommen; der Weltcup feierte in der Saison 1994/95 seine Premiere und diese ging auf Salzburger Boden in Szene. Austragungsort war das Kitzsteinhorn in Kaprun, wo sich ab 25. November 1994 die Weltklasse zum ersten Mal unter der Flagge des Internationalen Skiverbandes versammelte. Das erste Rennen war ein Riesentorlauf und der brachte einen Sieger aus einem Land, das alles andere als ein klassisches Wintersportland ist – der Niederländer Thedo Remmelink stand als Erster ganz oben auf dem Siegespodest; neben ihm als Zweiter der Salzburger Heimo Bär. Erste Damensiegerin im neuen Weltcup war die Deutsche Amalie Kulawik, Alexandra Krings wurde Vierte und Manuela Riegler im ersten ihrer insgesamt 16 Weltcup-Jahre Zehnte. Am gleichen Ort folgte zwei Jahre später, genau am 23. November 1996, die nächste Premiere: Der erste Snowboardcross im Weltcup, längst der attraktivste Wettkampf auf dem Board, wurde ausgetragen, die ersten Siege gingen an Marie Birkl aus Schweden und Helmut Pramstaller aus Lienz, Alexandra Krings belegte den vierten Platz. Der Schauplatz Kitzsteinhorn wurde im neuen Jahrtausend von Bad Gastein abgelöst, wo am 31. Jänner 2001 die ersten Weltcup-Rennen auf dem Buchebenhang in Form eines Parallel-Slaloms durchgeführt wurden. Heute gilt die Gasteiner Veranstaltung als beliebteste auf der Tour.

Einen einmaligen Auftritt absolvierte der Weltcup am 3. Jänner 2003 in der Stadt Salzburg: Die Big Air-Spezialisten wirbelten auf dem Residenzplatz durch die Luft und begeisterten rund 15.000 Zuschauer. Sieger wurde der Finne Jukka Eratuli vor dem Steirer Florian Mausser; der Salzburger Florian Nill landete an 23. Stelle. Leider blieb dieser Wettkampf der einzige in der Landeshauptstadt; dabei gastieren die Big Air-Athleten seit Jahren fast nur mehr in großen Städten und würden sich eine derart attraktive »Arena« wie die Salzburger Altstadt sehnlichst wünschen. Insgesamt wurden im Land Salzburg bisher 19 Weltcup-Veranstaltungen im Snowboard mit 61 Bewerben abgewickelt.

Schauplatz Sepp Bradl-Stadion Abb. 267: Bischofshofen ist der einzige Salzburger Weltcup-Veranstalter, der ohne Wenn und Aber jedes Jahr im FIS-Kalender steht: Stammgast Noriaki Kasai aus Japan und Lokalmatador Markus Eggenhofer.

In der Saison 1952/53 wurde mit der Vierschanzen-Tournee eine Veranstaltung ins Leben gerufen, die längst als »Grand Slam« der Skispringer gilt. Bischofshofen mit seiner riesigen Naturschanze auf dem Laideregg war von Beginn an Schauplatz des vierten und letzten Bewerbes dieser Tournee und ehrt somit an jedem 6. Jänner des Jahres den bedeutendsten heimischen Springer, nach dem die Arena auch benannt ist, nach Sepp Bradl. Als die FIS den Weltcup einführte, gehörte die Tournee mit den Austragungsorten Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen natürlich zu den Organisatoren der ersten Stunde. Als erster Weltcup-Sieger in Bischofshofen wurde am 6. Jänner 1980 Manfred Weber aus der DDR gefeiert, bester Österreicher war Alfred Groyer auf Rang 9. Für heutige Verhältnisse die unvorstellbar große Zahl von 106 Teilnehmern war damals am Start. Seither gab es 31 Veranstaltungen mit 32 Springen – denn 2008 sprang Bischofshofen auch für Innsbruck ein.

Nur Erinnerungen sind geblieben Von den übrigen Weltcup-Veranstaltungen im Bundesland Salzburg bleiben nur Erinnerungen: Sie wurden nur selten ausgetragen, waren zum Teil Eintagsfliegen und sind heute nur chronikale Einträge. Saalfelden war zwischen 1988 und 1997 fünfmal Gastgeber für die weltbesten nordischen Kombinierer. Die Premiere am 17. Dezember 1988 gewann der Norweger Trond-Arne Bredesen, Klaus Sulzenbacher aus Kitzbühel belegte den vierten Platz. Bei der dritten Veranstaltung am 23. Jänner 1993 gab ein 17-jähriger Lokalmatador sein Debüt im Weltcup: Felix Gottwald, heute Österreichs erfolgreichster Medaillensammler aller Zeiten, landete an 13. Stelle. Zweimal hintereinander weilten die Biathleten in Bad Gastein und kämpften um Weltcup-Punkte: 1993/94 und 1994/95. Fast 150 Athleten waren im ersten Rennen am Start, eine heute nicht mehr zugelassene Masse. Frankreich, Italien und Russland dominierten die Premiere, die Österreicher lagen deutlich zurück. Ludwig Gredler war mit einem siebenten Platz der Beste, der heutige Erfolgstrainer Alfred Eder hatte einen 46. Platz zu Buche stehen. Nach nur zwei Jahren verabschiedete sich der Biathlon-Tross aus dem Gasteiner Tal. Schade, denn heute ist Biathlon eine der attraktivsten Skisport-Disziplinen überhaupt. Bad Gastein könnte heute ohne Weiteres das Salzburger Hochfilzen sein. Altenmarkt-Zauchensee hatte vorübergehend ein zweites Standbein im Weltcup: Zwischen 1992 und 1999 wurden sechs Veranstaltungen der Freestyler durchgeführt, darunter am Ende der Saison 1996/97 auch das Weltcup-Finale. Die Akrobaten auf den

255

Abb. 268: Ähnlich wie die Langläufer gastierten auch die Snowboarder nur einmal auf städtischem Boden, die Big Air-Spezialisten boten eine spektakuläre Schau.

kurzen Skiern begeisterten die Zuschauer, es fehlte aber an der wirklich starken österreichischen Konkurrenz. In den insgesamt 37 Rennen gab es 37 ausländische SiegerInnen. Die Landeshauptstadt hatte schon vor dem Big Air-Spektakel für einen Tag – leider bei strömendem Regen – Weltcup-Luft schnuppern dürfen: Im Zuge der Salzburger Olympia-Bewerbung und auch dank finanzieller Unterstützung aus dem Budget der Fünf-Ringe-Strategen wurde ein Sprint im Langlauf durchgeführt. Die Siege auf dem attraktiven Kurs in der Altstadt holten sich an diesem 29. Dezember 2001 die norwegischen Gäste, Marc Mayer war als Achter inmitten der Weltklasse. Allzu gerne hätte die FIS diesen Salzburger Sprint auch weiterhin in ihrem Weltcup-Kalender behalten, doch in Sachen Großveranstaltungen gehen die Uhren speziell in der Landeshauptstadt anders.

Abtenau: Eldorado der Behinderten

256

Für den Behinderten-Skisport in Salzburg gibt es eine erste Adresse: Abtenau. Seit man dort, auch initiiert durch die großen Erfolge des unterschenkelamputierten Markus Ramsauer, zum ersten Mal Landesmeisterschaften für körperbehinderte Menschen durchgeführt hat, war der Ort immer wieder Schauplatz von Rennen für Behinderte. Es wurden österreichische Meisterschaften ausgetragen, 1991 gab es hier die Qualifikations-Rennen für die Special Olympics in Nagano und ab 1998 ist man in ziemlich regelmäßigen Abstand Austragungsort von Weltcup-Rennen für Körper- und Sehbehinderte. Schon die Premierenveranstaltung mit 13 Nationen war richtungsweisend. Abtenau verfügt nicht nur über eine Infrastruktur, die auf Sportler mit körperlichen Handikaps zugeschnitten ist, sondern mittlerweile auch über ein sehr kompetentes OK-Team, dem u.a. der frühere Spitzenfahrer Matthias Höll angehört. Der positiven Entwicklung des gesamten Behinderten-Skisportes kommt auch die Neuordnung in drei Klassen (sitzend, stehend, sehbehindert) entgegen, damit wurde vor allem auch nach außen Übersichtlichkeit geschaffen.

Abb. 269: Immer wieder feierten Salzburgs Behinderten-Skisportler Erfolge beim Heim-Weltcup auf dem Karkogel in Abtenau: Danja Haslacher, Reini Sampl, Josef Schösswendter und »Hausherr« Matthias Höll, der später in die Rolle des Mit-Organisators schlüpfte.

Weltcup-Veranstaltungen im Bundesland Salzburg Bewerb

Sieger/In (Nation)

Alpine Rennen Damen 1967/68 Bad Gastein

AL TL

Olga Pall Florence Steurer

AUT FRA

1969/70 Bad Gastein

AL TL

Isabelle Mir Ingrid Lafforgue

FRA FRA

Bad Gastein 1971/72

AL TL

Annemarie Moser Britt Lafforgue

AUT FRA

1972/73 Saalbach-Hinterglemm

AL

Annemarie Moser AUT

1973/74 Zell am See

AL RTL

Annemarie Moser Hanni Wenzel

AUT LIE

1973/74 Bad Gastein

AL RTL TL

Annemarie Moser Fabienne Serrat Christl Zechmeister

AUT FRA GER

AL

Cindy Nelson

USA

1975/76 Bad Gastein

AL TL

Doris de Agostini Rosi Mittermaier

SUI GER

Zell am See 1976/77

AL I AL II

Brigitte Totschnig Brigitte Totschnig

AUT AUT

1977/78 Bad Gastein

AL TL

Evi Mittermaier Lise-Marie Morerod

GER SUI

1979/80 Zell am See Bad Gastein Saalbach-Hinterglemm

AL AL TL RTL TL

Marie Therese Nadig Marie Therese Nadig Hanni Wenzel Irene Epple Claudia Giordani

SUI SUI LIE GER ITA

1980/81 Altenmarkt-Zauchensee

AL TL

Jana Soltysova Perrine Pelen

TCH FRA

1981/82 Saalbach-Hinterglemm Bad Gastein

AL I AL II AL I AL II TL

M. C. Gros-Gaudenier FRA Doris de Agostini SUI Holly Flanders USA Sylvia Eder AUT Erika Hess SUI

Saison

1974/75

Ort

Saalbach-Hinterglemm

257

Saison

Bewerb

Sieger/In (Nation)

1983/84 Bad Gastein

AL TL

Hanni Wenzel Perrine Pelen

LIE FRA

1985/86 Bad Gastein

AL I AL II TL

Kathrin Gutensohn Maria Walliser Anni Kronbichler

AUT SUI AUT

1986/87 Saalbach-Hinterglemm

RTL SG

Vreni Schneider Maria Walliser

SUI SUI

1987/88 Bad Gastein

AL TL

Beatrice Gafner Vreni Schneider

SUI SUI

1987/88 Saalbach-Hinterglemm

RTL P-TL

Mateja Svet Christine Meier

SLO GER

Altenmarkt-Zauchensee 1988/89

AL TL

Maria Walliser Vreni Schneider

SUI SUI

1990/91 Altenmarkt-Zauchensee

AL SG

Kathrin Gutensohn GER Petra Kronberger AUT

SG TL

Katja Koren Vreni Schneider

SLO SUI

1994/95 Flachau Saalbach-Hinterglemm

SG AL SG

Renate Götschl Picabo Street Heidi Zeller-Bähler

AUT USA SUI

1997/98 Altenmarkt-Zauchensee Saalbach-Hinterglemm

AL SG TL

Renate Götschl Martina Ertl Martina Ertl

AUT GER GER

1999/00 Altenmarkt-Zauchensee

AL SG

Corinne Rey Bellet Renate Götschl

SUI AUT

2000/01 Flachau

TL K

Janica Kostelic Janica Kostelic

CRO CRO

2001/02 Saalbach-Hinterglemm Altenmarkt-Zauchensee

AL I AL II TL K AL SG

Hilde Gerg Hilde Gerg Laure Pequegnot Renate Götschl Michaela Dorfmeister Michaela Dorfmeister

GER GER FRA AUT AUT AUT

1993/94

258

Ort

Flachau Altenmarkt-Zauchensee

Abb. 270: Bereits 12-mal war die Kälberloch-Strecke in Zauchensee Schauplatz von Weltcup-Rennen.

Saison

Ort

Bewerb

Sieger/In (Nation)

Flachau 2001/02

RTL TL

Sonja Nef Janica Kostelic

SUI CRO

2004/05 Altenmarkt-Zauchensee

SG TL

Alexandra Meissnitzer Tanja Poutiainen

AUT FIN

2006/07 Altenmarkt-Zauchensee

AL SK

Renate Götschl Julia Mancuso

AUT USA

2008/09 Altenmarkt-Zauchensee

SK AL

Lindsey Vonn Anja Pärson

USA SWE

2009/10 Flachau

TL

Marlies Schild

AUT

Lindsey Vonn Lara Gut Maria Riesch und Tanja Poutiainen

USA SUI GER FIN

2010/11 Altenmarkt-Zauchensee AL SG Flachau TL

259

260

Saison

Ort

Bewerb

Sieger/In (Nation)

Herren 1973/74

Saalbach-Hinterglemm

RTL

Hubert Berchtold

AUT

1973/74

Zell am See

AL

Karl Cordin

AUT

1979/80 Saalbach-Hinterglemm

RTL TL

Ingemar Stenmark Ingemar Stenmark

SWE SWE

Saalbach-Hinterglemm 1987/88

RTL SG TL P-TL

Martin Hangl Martin Hangl Paul Frommelt Alberto Tomba

SUI SUI LIE ITA

1993/94

AL

Ed Podivinsky

CAN

1995/96 Flachau

RTL TL

Urs Kälin Alberto Tomba

SUI ITA

1997/98 Saalbach-Hinterglemm

RTL

Hermann Maier

AUT

1998/99

Flachau

RTL

Benjamin Raich

AUT

1999/00

Saalbach-Hinterglemm

RTL

Christian Mayer

AUT

2001/02 Altenmarkt-Zauchensee

AL SG

Stephan Eberharter Didier Cuche

AUT SUI

Flachau 2001/02

TL RTL

Ivica Kostelic Michael von Grünigen

CRO SUI

2003/04 Flachau

RTL TL

Benjamin Raich Kalle Palander

AUT FIN

2004/05 Flachau

RTL TL

Thomas Grandi Giorgio Rocca

CAN ITA

Saalbach-Hinterglemm

Springen ( jeweils Bischofshofen) 1979/80 1980/81 1981/82 1982/83 1983/84 1984/85 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 1991/92 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 (Ersatz für Innsbruck) 2008/09 2009/10 2010/11

Martin Weber Armin Kogler Hubert Neuper Jens Weissflog Jens Weissflog Hroar Stjernen Ernst Vettori Tuomo Ylipulli Matti Nykänen Mike Holland Miroslav Jez Andreas Felder Toni Nieminen Andreas Goldberger Espen Bredesen Andreas Goldberger Jens Weissflog Dieter Thoma Sven Hannawald Andreas Widhölzl Andreas Widhölzl Adam Malysz Sven Hannawald Björn-Einar Romören Sigurd Pettersen Martin Höllwarth Janne Ahonen Gregor Schlierenzauer Janne Ahonen Janne Ahonen Wolfgang Loitzl Thomas Morgenstern Tom Hilde

DDR AUT AUT DDR DDR NOR AUT FIN FIN USA TCH AUT FIN AUT NOR AUT GER GER GER AUT AUT POL GER NOR NOR AUT FIN AUT FIN FIN AUT AUT NOR

Trond Arne Bredesen Klaus Sulzenbacher Kenji Ogiwara Kenji Ogiwara Hannu Manninen

NOR AUT JAP JAP FIN

Nordische Kombination ( jeweils Saalfelden) 1988/89 1989/90 1992/93 1993/94 1996/97

261

Langlauf (Stadt Salzburg) 2001/02 Herren Damen

Sprint Sprint

Haavard Bjerkeli Anita Moen

NOR NOR

Patrice Bailly-Salins Sergej Tarasow Weißrussland Nathalie Santer Nathalie Santer Norwegen

FRA RUS

Biathlon ( jeweils Bad Gastein/Sportgastein) 1993/94 Herren Sprint 20 km Staffel Damen Sprint 15 km Staffel 1994/95 Herren Damen

262

1. Sprint 2. Sprint 1. 20 km 2. 20 km 1. Staffel 2. Staffel 1. Sprint 2. Sprint 1. 15 km 2. 15 km 1. Staffel 2. Staffel

Jon Age Tyldum Sylvest Glimsdal Wladimir Dratschew Patrick Favre Rußland Rußland Hildegunn Fossen Simone Greiner-Petter Anne Briand Petra Behle Frankreich Norwegen

ITA ITA

NOR NOR RUS ITA

NOR GER FRA GER

Snowboard 1994/95 Kaprun Herren RTL P-TL Damen RTL P-TL

Thedo Remmelink Mathias Behounek Amalie Kulawik Karine Ruby

NED GER GER FRA

1995/96 Kaprun Herren 1. RTL 2. RTL Damen 1. RTL 2. RTL

Peter Pechhacker Mike Jacoby Karine Ruby Marion Posch

AUT USA FRA ITA

Abb. 271: Trotz strömenden Regens war der WeltcupSprint der Langläufer 2001 in der Landeshauptstadt Salzburg ein voller Erfolg, schade, dass es nur eine »Eintagsfliege« war.

Abb. 272: Sportgastein war für kurze Zeit Austragungsort mehrerer Weltcup-Rennen der Biathleten, unser Bild zeigt den Salzburger Walter Hörl, der gerade den Schießstand verlässt.

1996/97 Kaprun Herren SBX Damen SBX

Helmut Pramstaller Marie Birkl

AUT SWE

1997/98 Kaprun Herren P-TL RTL Damen P-TL RTL

Richard Rikardsson Dieter Happ Manuela Riegler Karine Ruby

SWE AUT AUT FRA

1998/99 Kaprun Herren P-TL RTL Damen P-TL RTL

Werner Ebenbauer Harald Walder Manuela Riegler Margherita Parini

AUT AUT AUT ITA

1999/00 Kaprun Herren P-RTL SBX Damen P-RTL SBX

Charlie Cosnier Joni Vastamäki Margherita Parini Marie Laissus

FRA FIN ITA FRA

2000/01 Bad Gastein Herren P-TL Damen P-TL

Markus Ebner Rosey Fletcher

GER USA

2001/02 Bad Gastein Herren P-TL SBX

Dejan Kosir Thomas Bourgault

SLO FRA

263

Damen P-TL SBX

264

Isabelle Blanc Ursula Fingerlos

FRA AUT

2002/03 Stadt Salzburg Herren BA Bad Gastein Herren P-TL 1. SBX 2. SBX Damen P-TL 1. SBX 2. SBX

Jukka Eratuli

FIN

Mathieu Bozzetto Xavier Edlere Xavier De La Rue Isabelle Blanc Carine Ruby Deborah Anthonioz

FRA FRA FRA FRA FRA FRA

2003/04 Bad Gastein Herren P-TL SBX Damen P-TL SBX

Dejan Kosir Tom Velisek Jagna Kolasinska Lindsey Jacobellis

SLO CAN POL USA

2004/05 Bad Gastein Herren P-TL Damen P-TL

Philipp Schoch Ursula Brohin

SUI SUI

2005/06 Bad Gastein Herren 1. SBX 2. SBX Damen 1. SBX 2. SBX

Drew Neilson Mario Fuchs Dominique Maltais Mellie Francon

CAN AUT CAN SUI

2006/07 Bad Gastein Herren 1. P-TL 2. P-TL Damen 1. P-TL 2. P-TL

Siegfried Grabner Simon Schoch Ekaterina Tudegeschewa Doresia Krings

AUT SUI RUS AUT

2007/08 Bad Gastein Herren P-TL SBX Damen P-TL SBX

Mathieu Bozzetto Mario Fuchs Nicolien Sauerbreij Lindsey Jacobellis

FRA AUT NED USA

2008/09 Bad Gastein Herren 1. SBX 2. SBX Damen 1. SBX 2. SBX

Xavier De La Rue Damon Hayler Sandra Frei Lindsey Jacobellis

FRA AUS SUI USA

Abb. 273: Die Bad Gasteiner Rennen auf dem ­Buchebenhang am Fuß des Stubnerkogels gehören seit Jahren zu den beliebtesten im gesamten Snowboard-Weltcup.

2009/10 Bad Gastein Herren SBX Damen SBX

Nate Holland Lindsey Jacobellis

USA USA

2010/11 Bad Gastein Herren P-TL Damen P-TL

Benjamin Karl Ekaterina Tudegeschewa

AUT RUS

Freestyle ( jeweils Altenmarkt-Zauchensee) 1991/92 Herren Ballett Buckelpiste Springen Kombination Damen Ballett Buckelpiste Springen Kombination

Fabrice Becker Edgar Grospiron Jean Marc Baquin Trace Worthington Cathy Fechoz Raphaelle Monod Marie Lindgren Conny Kissling

FRA FRA FRA USA FRA FRA SWE SUI

1994/95 Herren Damen

Rune Kristiansen Trace Worthington Ellen Breen Hilde Lid

NOR USA USA NOR

Ballett Springen Ballett Springen

265

266

1995/96 Herren Damen

Ballett Buckelpiste Springen Ballett Buckelpiste Springen

Heini Baumgartner Jim Moran Eric Bergoust Annika Johansson Donna Weinbrecht Caroline Olixier

SUI USA USA SWE USA FRA

1996/97 Herren Damen

Ballett Buckelpiste Springen Kombination Ballett Buckelpiste Springen

Heini Baumgartner Jean-Luc Brassard Nicolas Fontaine Darcy Downs Jelena Batalowa Donna Weinbrecht Kirstie Marshall

SUI CAN CAN CAN RUS USA AUS

1997/98 Herren Damen

1. Ballett 2. Ballett Buckelpiste Buckelpiste Parallel Springen 1. Ballett 2. Ballett Buckelpiste Buckelpiste Parallel Springen

Fabrice Becker Ian Edmondson Jonny Moseley Johann Gregoire Eric Bergoust Jelena Batalowa Oksana Kuschenko Kari Traa Kari Traa Kirstie Marshall

FRA USA USA FRA USA RUS RUS NOR NOR AUS

1998/99 Herren Damen

Springen Springen

Britt Swartley Jacqui Cooper

USA AUS

Telemark (Rauris) 2009/10 Herren Sprint RTL Damen Sprint RTL

Eirik Rykhus Chris Lau Amelie Reymond Amelie Reymond

NOR FRA SUI SUI

2010/11 Herren Damen

Philippe Lau Philippe Lau Sven Lau Amelie Reymond Amelie Reymond Amelie Reymond

FRA FRA FRA SUI SUI SUI

1. Sprint 2. Sprint RTL 1. Sprint 2. Sprint RTL

Grasski (Faistenau) 2010 Herren Slalom Damen Slalom

Jan Nemec Anna-Lena Büdenbender

TCH GER

Die Salzburger Bilanz im Weltcup Heute gibt es in fast allen Sportarten einen Weltcup. Mit der Schaffung des alpinen Weltcups hat die FIS – nach einer Idee des französischen Sportjournalisten Serge Lang – im Jahr 1966 Neuland beschritten. Der erste Weltcup wurde im Winter 1966/67 ausgeschrieben. In der zweiten Saison 1967/68 konnten erstmals auch Aktive des SLSV punkten. Die ersten Punkte (damals wurden die Ränge 1–10 gewertet) eroberte Elfi Untermoser aus Saalfelden: Sie belegte am 23. Februar 1968 in der Abfahrt in Chamonix den vierten Platz, sie war nur um 0,05 Sekunden am Podest vorbeigefahren. Am Ende der Saison belegte sie in der Gesamtwertung den 25. und in der Abfahrtswertung den 11. Platz. Ein paar Tage später war auch der erste Salzburger Herr an der Reihe: Hans Hinterholzer aus Saalbach-Hinterglemm erreichte am 1. März in Kranjska Gora den siebenten Platz im Slalom das ergab in der Gesamtwertung den 45. und in der Slalomwertung den 27. Platz. Seither sind im alpinen Weltcup über vier Jahrzehnte vergangen. Im Laufe der Jahre führte die FIS auch in den übrigen Disziplinen den Cup ein: Springen 1979/80 (Damen erst ab 2011/12), Langlauf 1981/82, Nordische Kombination 1983/84, Snowboard 1994/95, Grasski 1998/99. Die Internationale Biathlon-Union IBU (Sitz in Salzburg) führte den Weltcup für Herren 1977/78 und für Damen 1982/83 ein. In der folgenden Statistik sind alle AthletenInnen des SLSV aufgelistet, die in den diversen Weltcup-Wertungen platziert waren; berücksichtigt wurden alle Plätze in der jeweiligen Gesamtwertung und die Ränge 1 bis 3 in den Disziplinen-Wertungen.

Weltcup Alpin 1968 Damen: 25. Elfi Untermoser Herren: 45. Hans Hinterholzer 1969 Damen: 16. Annemarie Pröll, 23. Monika Kaserer Herren: 44. David Zwilling 1970 Damen: 6. Annemarie Pröll (3. RTL) Herren: 27. David Zwilling 1971

Damen: 1. Annemarie Pröll (1. AL, 1. RTL, 3. TL), 19. Monika Kaserer Herren: 7. David Zwilling

1972 Damen: 1. Annemarie Pröll (1. AL, 1. RTL), 4. Monika Kaserer (2. RTL), 27. Brigitte Totschnig Herren: 15. David Zwilling

267

1973 Damen: 1. Annemarie Pröll (1. AL, 2. RTL), 2. Monika Kaserer (1. RTL, 3. TL), 18. Brigitte Totschnig Herren: 2. David Zwilling 1974 Damen: 1. Annemarie Moser, früher Pröll (1. AL), 2. Monika Kaserer (3. RTL), 24. Brigitte Totschnig Herren: 7. David Zwilling – 30. Manfred Grabler (für Australien) 1975 Damen: 1. Annemarie Moser (1. AL, 1. RTL), 9. Monika Kaserer (3. RTL), 32. Brigitte Totschnig, 38. Evi Pröll Herren: 26. David Zwilling, 41. Ernst Winkler – 32. Manfred Grabler (für Australien) 1976 Damen: 3. Monika Kaserer (2. RTL), 6. Brigitte Totschnig (1. AL), 31. Martina Ellmer Herren: 28. Ernst Winkler, 53. Bartl Gensbichler, 56. Hans Enn 1977 Damen: 2. Annemarie Moser (2. AL, 3. RTL), 3. Monika Kaserer (2. RTL), 4. Brigitte Totschnig (1. AL), 30. Martina Ellmer Herren: 16. Ernst Winkler, 32. Bartl Gensbichler, 35. Hans Enn 1978 Damen: 2. Annemarie Moser (1. AL), 8. Monika Kaserer, 21. Brigitte Totschnig, 30. Sigrid Totschnig, 32. Martina Ellmer Herren: 34. Bartl Gensbichler, 38. Hans Enn, 51. Gerhard Jäger 1979 Damen: 1. Annemarie Moser (1. AL, 2. TL), 20. Monika Kaserer, 36. Cornelia Pröll, 36. Brigitte Totschnig, 47. Martina Ellmer Herren: 12. Hans Enn, 63. Erwin Resch, 71. Hans Kirchgasser 1980 Damen: 2. Annemarie Moser (2. AL, 2. K, 3. TL), 27. Cornelia Pröll, 51. Monika Kaserer, 53. Martina Ellmer, 59. Sigrid Totschnig, 69. Roswitha Steiner Herren: 7. Hans Enn (2. RTL), 31. Gerhard Jäger, 84. Ernst Winkler 1981 Damen: 16. Cornelia Pröll (3. AL), 49. Roswitha Steiner, 51. Sylvia Eder, 76. Inge Krenn Herren: 14. Hans Enn, 28. Gerhard Pfaffenbichler, 35. Gerhard Jäger, 43. Erwin Resch, 85. Ernst Riedlsperger 1982 Damen: 21. Sylvia Eder, 23. Roswitha Steiner, 46. Cornelia Pröll, 66. Veronika Vitzthum Herren: 12. Erwin Resch, 13. Hans Enn, 47. Gerhard Pfaffenbichler, 54. Gerhard Jäger, 60. Ernst Riedlsperger

268

1983 Damen: 23. Roswitha Steiner, 24. Sylvia Eder, 39. Veronika Vitzthum, 72. Elisabeth Warter Herren: 20. Hans Enn, 25. Erwin Resch, 37. Gerhard Pfaffenbichler, 59. Stefan Niederseer

1984 Damen: 15. Roswitha Steiner (2. TL), 18. Sylvia Eder, 34. Veronika Vitzthum, 53. Veronika Wallinger Herren: 11. Hans Enn (3. RTL), 12. Erwin Resch (2. AL), 31. Robert Zoller, 43. Stefan Niederseer, 50. Gerhard Pfaffenbichler, 77. Ernst Riedlsperger 1985 Damen: 26. Sylvia Eder, 37. Roswitha Steiner, 41. Veronika Vitzthum, 56. Veronika Wallinger, 62. Ulrike Maier Herren: 19. Hans Enn, 36. Thomas Stangassinger, 40. Robert Zoller, 44. Stefan Niederseer, 45. Ernst Riedlsperger, 54. Rudolf Huber, 57. Joachim Buchner, 110. Rudolf Nierlich 1986 Damen: 15. Roswitha Steiner (1. TL), 18. Sylvia Eder, 46. Veronika Wallinger, 53. Veronika Vitzthum, 77. Ulrike Maier Herren: 25. Erwin Resch, 31. Stefan Niederseer, 34. Gerhard Pfaffenbichler, 36. Hans Enn, 58. Robert Zoller, 63. Rudolf Huber, 73. Thomas Stangassinger 1987 Damen: 19. Sylvia Eder, 20. Roswitha Steiner, 35. Ulrike Maier, 71. Veronika Wallinger Herren: 19. Rudolf Nierlich, 28. Erwin Resch, 39. Stefan Niederseer, 46. Gerhard Pfaffenbichler, 52. Thomas Stangassinger, 55. Rudolf Huber, 74. Hans Enn 1988 Damen: 8. Ulrike Maier, 13. Roswitha Steiner (1. TL), 17. Petra Kronberger (3. Kombination), 22. Veronika Wallinger, 24. Sylvia Eder (2. SG) Herren: 17. Rudolf Nierlich, 26. Hans Enn, 33. Thomas Stangassinger, 39. Gerhard Pfaffenbichler 1989 Damen: 7. Ulrike Maier (2. Kombination), 15. Veronika Wallinger, 24. Petra Kronberger, 27. Sylvia Eder, 80. Ingrid Stöckl Herren: 6. Rudolf Nierlich (3. RTL), 35. Hans Enn, 39. Thomas Stangassinger, 41. Erwin Resch, 51. Gerhard Pfaffenbichler 1990 Damen: 1. Petra Kronberger (2. AL, 3. RTL, 3. Kombination), 14. Veronika Wallinger, 28. Sylvia Eder, 35. Ingrid Stöckl Herren: 10. Rudolf Nierlich, 23. Thomas Stangassinger, 63. Erwin Resch 1991 Damen: 1. Petra Kronberger (1. TL, 2. SG, 3. AL), 13. Veronika Wallinger, 17. Sylvia Eder, 29. Ingrid Stöckl (3. Kombination), 30. Ulrike Maier, 52. Karin Köllerer, 77. Elfi Eder Herren: 3. Rudolf Nierlich (2. RTL, 3. TL), 13. Thomas Stangassinger, 67. Erwin Resch 1992 Damen: 1. Petra Kronberger (2. AL), 13. Ulrike Maier, 19. Sylvia Eder, 29. Veronika Wallinger, 43. Elfi Eder, 71. Karin Köllerer, 79.Ingrid Stöckl, 80. Gabriele Papp, 98. Alexandra Meissnitzer Herren: 8. Thomas Stangassinger, 131. Siegfried Voglreiter

269

1993 Damen: 5. Ulrike Maier (2. SG), 16. Sylvia Eder, 34. Karin Köllerer, 37. Elfi Eder, 40. Veronika Wallinger, 45. Petra Kronberger, 84. Ingrid Stöckl, 89. Alexandra Meissnitzer Herren: 16. Thomas Stangassinger (3. TL), 78. Siegfried Voglreiter 1994 Damen: 7. Ulrike Maier, 26. Sylvia Eder, 37. Veronika Wallinger, 52. Elfi Eder, 73. Ingrid Stöckl, 76. Alexandra Meissnitzer Herren: 17. Thomas Stangassinger (2. TL), 50. Siegfried Voglreiter 1995 Damen: 23. Alexandra Meissnitzer, 27. Sylvia Eder, 52. Veronika Wallinger, 54. Elfi Eder, 62. Ingrid Stöckl, 81. Karin Köllerer – 76. Claudia Riegler (für Neuseeland) Herren: 31. Thomas Stangassinger, 68. Siegfried Voglreiter, 128. Andreas Schifferer 1996 Damen: 5. Alexandra Meissnitzer (2. SG), 11. Elfi Eder (1. TL), 36. Ingrid Stöckl, 40. Karin Köllerer, 72. Brigitte Obermoser – 29. Claudia Riegler (für Neuseeland) Herren: 46. Thomas Stangassinger, 57. Andreas Schifferer, 79. Siegfried Voglreiter, 106. Hermann Maier 1997 Damen: 19. Alexandra Meissnitzer, 21. Elfi Eder, 53. Karin Köllerer, 69. Brigitte Obermoser, 96. Ingrid Stöckl – 13. Claudia Riegler (für Neuseeland, 2.TL) Herren: 6. Andreas Schifferer (3. SG), 9. Thomas Stangassinger (2. TL), 21. Hermann Maier, 23. Siegfried Voglreiter 1998 Damen: 5. Alexandra Meissnitzer (3. RTL), 34. Brigitte Obermoser, 64. Karin Köllerer, 116. Ingrid Stöckl – 49. Claudia Riegler (für Neuseeland) Herren: 1. Hermann Maier (1. RTL, 1. SG, 2. AL, 2. Kombination), 2. Andreas Schifferer (1. AL), 12. Thomas Stangassinger (2. TL), 41. Siegfried Voglreiter 1999 Damen: 1. Alexandra Meissnitzer (1. RTL, 1. SG, 2. AL), 20. Brigitte Obermoser, 34. Karin Köllerer – 56. Claudia Riegler (für Neuseeland), 64. Elfi Eder (für Grenada) Herren: 3. Hermann Maier (1. SG, 3. RTL), 6. Andreas Schifferer (2. AL, 3. SG), 11. Thomas Stangassinger (1. TL), 58. Siegfried Voglreiter, 81. Michael Walch­hofer 2000 Damen: 5. Brigitte Obermoser, 31. Karin Köllerer, 105. Alexandra Meissnitzer – 44. Claudia Riegler (für Neuseeland) Herren: 1. Hermann Maier (1. AL, 1. RTL, 1. SG), 5. Andreas Schifferer, 24. Thomas Stangassinger, 58. Michael Walchhofer, 116. Florian Seer

270

2001 Damen: 10. Brigitte Obermoser, 16. Alexandra Meissnitzer, 19. Karin Köllerer – 52. Claudia Riegler (für Neuseeland) Herren: 1. Hermann Maier (1. AL, 1. RTL, 1. SG), 18. Andreas Schifferer, 35. Florian Seer, 43. Michael Walchhofer (2. Kombination)

2002 Damen: 13. Brigitte Obermoser (3. Kombination), 15. Alexandra Meissnitzer (2. SG), 53. Marlies Schild, 70. Astrid Vierthaler, 89. Michaela Kirchgasser, 94. Karin Köllerer – 95. Claudia Riegler (für Neuseeland) Herren: 18. Andreas Schifferer, 23. Michael Walchhofer, 83. Florian Seer 2003 Damen: 8. Alexandra Meissnitzer, 12. Brigitte Obermoser, 19. Marlies Schild, 81. Michaela Kirchgasser – 58. Claudia Riegler (für Neuseeland) Herren: 9. Michael Walchhofer (3. AL), 12. Andreas Schifferer, 42. Hannes Reichelt, 45. Hermann Maier, 87. Florian Seer, 99. Kurt Engl, 103. Thomas Graggaber, 115. Reinfried Herbst 2004 Damen: 8. Alexandra Meissnitzer, 14. Marlies Schild (2. TL), 19. Brigitte Obermoser, 63. Michaela Kirchgasser Herren: 1. Hermann Maier (1. SG, 3. AL), 7. Michael Walchhofer, 12. Andreas Schifferer, 28. Hans Grugger, 61. Kurt Engl, 138. Hannes Reichelt 2005 Damen: 8. Marlies Schild (3. TL), 16. Alexandra Meissnitzer, 33. Brigitte Obermoser, 58. Michaela Kirchgasser, 68. Andrea Fischbacher, 71. Astrid Vier­ thaler Herren: 3. Hermann Maier (2. SG, 3. AL), 4. Michael Walchhofer (1. AL), 10. Hans Grugger, 35. Andreas Schifferer, 61. Kurt Engl, 80. Matthias Lanzinger, 95. Hannes Reichelt, 106. Reinfried Herbst, 116. Georg Streitberger, 122. Thomas Graggaber 2006 Damen: 6. Marlies Schild (2. TL), 9. Alexandra Meissnitzer (2. SG), 15. Andrea Fischbacher, 20. Michaela Kirchgasser, 48. Brigitte Obermoser Herren: 5. Michael Walchhofer (1. AL, 2. Kombination), 6. Hermann Maier (2. SG), 20. Hannes Reichelt, 28. Reinfried Herbst, 31. Hans Grugger, 37. Andreas Schifferer, 54. Matthias Lanzinger, 109. Kurt Engl, 137. Thomas Graggaber 2007 Damen: 2. Marlies Schild (1. TL), 8. Michaela Kirchgasser (3. RTL), 13. Andrea Fischbacher, 17. Alexandra Meissnitzer, 108. Anna Fenninger Herren: 16. Michael Walchhofer, 19. Hermann Maier, 30. Hans Grugger, 45. Georg Streitberger, 48. Hannes Reichelt, 57. Reinfried Herbst, 63. Matthias Lanzinger, 95. Kurt Engl, 109. Christoph Dreier 2008 Damen: 5. Marlies Schild (1. TL), 20. Andrea Fischbacher, 26. Alexandra Meissnitzer, 33. Michaela Kirchgasser, 60. Anna Fenninger Herren: 10. Hannes Reichelt (1. SG), 14. Michael Walchhofer (3. AL), 20. Reinfried Herbst (3. TL), 21. Hermann Maier, 33. Georg Streitberger, 51. Marcel Hirscher, 65. Matthias Lanzinger, 79. Wolfgang Hörl, 127. Philipp Schörghofer 2009 Damen: 10. Andrea Fischbacher (2. AL), 20. Anna Fenninger, 22. Michaela Kirchgasser, 103. Margret Altacher, 120.Bernadette Schild Herren: 8. Michael Walchhofer (1. AL), 14. Marcel Hirscher, 23. Reinfried Herbst, 26. Hermann Maier, 41. Hannes Reichelt, 46. Philipp Schörghofer, 50. Georg Streitberger, 68. Wolfgang Hörl, 142. Thomas Graggaber

271

2010 Damen: 10. Andrea Fischbacher, 15. Marlies Schild (3. TL), 19. Michaela Kirchgasser, 26. Anna Fenninger, 99. Margret Altacher Herren: 6. Marcel Hirscher, 10. Michael Walchhofer (2. SG), 11. Reinfried Herbst (1. TL), 27. Hannes Reichelt, 41. Philipp Schörghofer, 48. Georg Streitberger, 50. Hans Grugger, 88. Joachim Puchner, 92. Wolfgang Hörl, 129. Christoph Dreier 2011 Damen: 6. Marlies Schild (1. TL), 12. Anna Fenninger, 14. Andrea Fischbacher, 21. Michaela Kirchgasser, 41. Margret Altacher, 58. Bernadette Schild, 96. Mariella Voglreiter Herren: 5. Michael Walchhofer (2. AL), 15. Marcel Hirscher, 23. Hannes Reichelt, 24. Georg Streitberger (2. SG), 29. Joachim Puchner, 30. Reinfried Herbst, 41. Philipp Schörghofer, 88. Hans Grugger, 95. Christoph Dreier, 115. Wolfgang Hörl

Weltcup Skicross 2005 Herren 24. Manfred Gstatter

Weltcup Springen 1984 1985 1987 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010

77. Raimund Resch 27. Raimund Resch 70. Raimund Resch 90. Adi Grugger 14. Reinhard Schwarzenberger 9. Reinhard Schwarzenberger 30. Reinhard Schwarzenberger, 98. Adi Grugger 20. Reinhard Schwarzenberger 15. Reinhard Schwarzenberger 30. Reinhard Schwarzenberger, 59. Thomas Hörl 34. Reinhard Schwarzenberger 27. Reinhard Schwarzenberger 36. Reinhard Schwarzenberger 74. Reinhard Schwarzenberger 41. Reinhard Schwarzenberger 68. Bastian Kaltenböck 27. Markus Eggenhofer 71. Markus Eggenhofer

Weltcup Nordische Kombination

272

1994 1995

37. Felix Gottwald, 39. Georg Riedlsperger 22. Felix Gottwald, 37. Georg Riedlsperger

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

18. Felix Gottwald, 56. Georg Riedlsperger, 120. Georg Hettegger 19. Felix Gottwald, 37. Michael Gruber 3. Felix Gottwald, 71. Michael Gruber, 120. Sepp Grugger 4. Felix Gottwald 7. Felix Gottwald, 38. Michael Gruber 1. Felix Gottwald (1. Sprint), 25. Michael Gruber, 87. Bernhard Gruber 2. Felix Gottwald (3. Sprint), 17. Michael Gruber 2. Felix Gottwald (2. Sprint), 14. Michael Gruber 4. Felix Gottwald, 12. Michael Gruber 3. Felix Gottwald, 20. Michael Gruber, 42. Bernhard Gruber 7. Felix Gottwald, 21. Michael Gruber, 22. Bernhard Gruber 5. Felix Gottwald (3. Sprint), 17. Bernhard Gruber, 20. Michael Gruber 4. Bernhard Gruber (3. Sprint), 24. Alfred Rainer 9. Bernhard Gruber 2. Felix Gottwald, 16. Bernhard Gruber 3. Felix Gottwald, 16. Bernhard Gruber

Weltcup Langlauf 1982 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

74. Peter Juric Damen: 32. Cornelia Sulzer 41. Alois Stadlober 43. Alois Stadlober 26. Alois Stadlober 28. Alois Stadlober 15. Alois Stadlober 42. Alois Stadlober, Damen: 53. Gudrun Pflüger 35. Alois Stadlober, Damen: 69. Gudrun Pflüger 14. Alois Stadlober, Damen: 58. Gudrun Pflüger 24. Alois Stadlober 18. Alois Stadlober 3. Michail Botwinow, 21. Alois Stadlober; Sprint: 93. Johannes Eder 2. Michail Botwinow (1. Langstrecke), 11. Alois Stadlober 9. Michail Botwinow, 64. Marc Mayer 10. Michail Botwinow, 64. Marc Mayer 51. Marc Mayer, 53. Michail Botwinow 54. Marc Mayer, 62. Michail Botwinow 37. Michail Botwinow 52. Michail Botwinow, 144. Johannes Eder 64. Michail Botwinow, 141. Thomas Stöggl, 175. Johannes Eder 115. Michail Botwinow, 126.Thomas Stöggl, Damen: 41. Katerina Smutna Damen: 39. Katerina Smutna 145. Manuel Hirner, Damen: 22. Katerina Smutna 175. Manuel Hirner, Damen: 38. Katerina Smutna 67. Bernhard Tritscher, 155. Manuel Hirner, Damen: 43. Katerina Smutna

273

Weltcup Biathlon 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

26. Alfred Eder 9. Alfred Eder 31. Alfred Eder 21. Alfred Eder 59. Alfred Eder 10. Alfred Eder 17. Alfred Eder 4. Alfred Eder, 61. Walter Hörl 5. Alfred Eder, 43. Walter Hörl 15. Alfred Eder 12. Alfred Eder, 72. Walter Hörl 10. Alfred Eder, 55. Walter Hörl 17. Alfred Eder, 54. Walter Hörl 33. Alfred Eder, 75. Walter Hörl 16. Alfred Eder 25. Alfred Eder 28. Alfred Eder 70. Alfred Eder 37. Wolfgang Rottmann 28. Wolfgang Rottmann 10. Wolfgang Rottmann 32. Wolfgang Rottmann 37. Wolfgang Rottmann 27. Wolfgang Rottmann 33. Wolfgang Rottmann 19. Wolfgang Rottmann 32. Wolfgang Rottmann 68. Simon Eder 18. Simon Eder, 80. Tobias Eberhard 12. Simon Eder, 37. Tobias Eberhard, 88. Julian Eberhard 8. Simon Eder (2. Verfolgung), 42. Tobias Eberhard, 114. Julian Eberhard 11. Simon Eder, 36. Tobias Eberhard, 47. Julian Eberhard, 100. Sven Grossegger

Weltcup Snowboard 1995

1996

274

Damen: RTL: 3. Alexandra Krings, 11. Manuela Riegler; TL: 5. Alexandra Krings, 12. Manuela Riegler Herren: RTL: 2. Peter Pechhacker, 11. Rupert Wallinger, 20. Heimo Bär; TL: 12. Peter Pechhacker Damen: 2. Manuela Riegler (3. TL), 7. Ursula Fingerlos, 8. Alexandra Krings, 24. Maria Pichler, 25. Claudia Riegler Herren: 5. Peter Pechhacker (2. RTL), 32. Jürgen Unterberger, 34. Rupert Wallinger, 49. Hans-Jürgen Grüsser, 71. Gerhard Trigler, 88. Heimo Bär.

1997



1998 1999



Damen: 3. Manuela Riegler (2. SBX), 8. Claudia Riegler, 16. Alexandra Krings, 18. Ursula Fingerlos, 19. Maria Pichler, 75. Evelyn Maier, 105. Brigitte Lüftenegger, 115. Nina Schlegel. Herren: 2. Peter Pechhacker (1. RTL), 103. Jürgen Unterberger, 120. Hans-Jürgen Grüsser, 126. Gerhard Trigler Damen: 2. Manuela Riegler (2. SBX, 3. TL), 3. Ursula Fingerlos (1. SBX), 13. Alexandra Krings, 21. Claudia Riegler, 36. Maria Pichler, 110. Evelyn Maier Herren: 18. Peter Pechhacker, 121. Jürgen Unterberger Damen: 1 . Manuela Riegler (2. SBX, 3. TL), 3. Ursula Fingerlos, 11. Claudia Riegler, 22. Maria Pichler, 28. Alexandra Krings, 61. Nina Schlegel, 85. Doris Günther, 91. Romy Pletzer Herren: 51. Peter Pechhacker, 135. Andreas Prommegger

2000 Damen: 1. Manuela Riegler (2. Parallel, 3. SBX, 3. RTL), 7. Ursula Fingerlos, 13. Claudia Riegler, 21. Nina Schlegel, 42. Maria Pichler, 47. Doris Günther, 67. Heidi Krings, 99. Evelyn Maier, 103. Romy Pletzer Herren: 42. Andreas Prommegger, 53. Alexander Maier, 100. Gerhard Unterkofler, 108. Philipp Holleis 2001

2002

2003

2004

2005

Damen: 7. Manuela Riegler, 13. Ursula Fingerlos, 19. Doris Günther, 20. Claudia Riegler, 29. Nina Schlegel, 32. Maria Pichler Herren: 8. Alexander Maier (3. SBX), 34. Andreas Prommegger, 73. Gerhard Unterkofler Damen: 2. Doresia Krings (1. SBX), 3. Doris Günther (2. P-RTL), 5. Ursula Fingerlos (3. SBX), 6. Claudia Riegler, 7. Heidi Krings, 9. Manuela Riegler, 26. Romy Pletzer Herren: 12. Alexander Maier, 57. Thomas Lienbacher Damen: 2. Doresia Krings, 3. Ursula Fingerlos, 4. Manuela Riegler, 5. Doris Günther, 7. Claudia Riegler, 8. Heidi Krings Herren: 5. Alexander Maier, 24. Andreas Prommegger, 27. Thomas Lienbacher, 36. Matthias Ebner Damen: 3. Doresia Krings, 4. Manuela Riegler, 5. Doris Günther, 6. Ursula Fingerlos, 11. Claudia Riegler Herren: 5. Alexander Maier, 6. Andreas Prommegger, 28. Thomas Lienbacher, 34. Matthias Ebner, 36. Christoph Zaller Damen: 2. Doresia Krings (1. SBX), 5. Doris Günther (3. Parallel), 11. Claudia Riegler, 12. Manuela Riegler Herren: 10. Andreas Prommegger

2006 Damen: 4. Doresia Krings (3. SBX), 6. Doris Günther, 27. Manuela Riegler, 31. Heidi Krings, 158. Romy Pletzer

275

2006 Herren: 6. Andreas Prommegger, 16. Stefan Gimpl (1. BA), 27. Mario Fuchs, 31. Alexander Maier, 101. Hansjörg Unterrainer, 210. Anton Unterkofler, 216. Stefan Pletzer 2007

Damen: 1. Doresia Krings (1. Parallel), 9. Doris Günther, 15. Heidi Krings, 17. Claudia Riegler, 35. Manuela Riegler, 57. Romy Pletzer, 99. Evelyn Maier Herren: 12. Andreas Prommegger, 16. Alexander Maier, 27. Stefan Gimpl, 74. Stefan Pletzer, 97. Mario Fuchs, 101. Anton Unterkofler, 192. Daniel Leitens­ torfer

2008 Damen: 4. Doris Günther, 6. Doresia Krings, 9. Claudia Riegler (3. Parallel), 42. Heidi Krings, 49 .Manuela Riegler, 106. Eva Lindbichler, 113. Romy Pletzer Herren: 4. Andreas Prommegger (3. Parallel), 5. Stefan Gimpl (1. BA), 15. Mario Fuchs (3. SBX), 17. Anton Unterkofler, 86. Stefan Pletzer, 116. Alexander Maier, 128. Hansjörg Unterrainer, 284. Daniel Leitenstorfer 2009 Damen: 1. Doris Günther (2. Parallel), 11. Claudia Riegler, 49. Heidi Krings, 84. Manuela Riegler, 87. Doresia Krings, 142. Maria Sitzenfrei, 168. Eva Lindbichler Herren: 5. Andreas Prommegger, 6. Stefan Gimpl (1. BA), 73. Mario Fuchs, 84. Hansjörg Unterrainer, 92. Anton Unterkofler, 125. Daniel Leitenstorfer, 216. Stefan Pletzer 2010

2011

Damen: 3. Doris Günther (2. Parallel), 10. Claudia Riegler, 68. Manuela Riegler, 83. Doresia Krings, 186. Maria Sitzenfrei Herren: 3. Andreas Prommegger (2. Parallel), 5. Stefan Gimpl (1. BA), 22. Anton Unterkofler, 32. Mario Fuchs, 111. Daniel Leitenstorfer, 166. Stefan Pletzer, 279. Hansjörg Unterrainer, 347. David Kallunder Damen: 8. Claudia Riegler, 9. Doris Günther Herren: 2. Andreas Prommegger (2. Parallel), 34. Mario Fuchs, 39. Daniel Leitenstorfer, 42. Anton Unterkofler

Weltcup Grasski

276

1999 2001 2002 2003 2006 2008 2009 2010

Damen: 4. Bettina Schweighofer Herren: 3. Richard Höllbacher Herren: 8. Josef Zorzi, 10. Richard Höllbacher Damen: 13. Bettina Schweighofer Herren: 12. Josef Zorzi, 22. Kurt Schweinberger, 43. Roland Zorzi Herren: 7. Josef Zorzi, 42. Roland Zorzi Damen: 7. Jacqueline Gerlach Herren: 32. Martin Geretschläger Damen: 6. Jacqueline Gerlach Damen: 2. Jacqueline Gerlach ( 2. SG, 3. Superkombi) Herren: 16. Josef Zorzi, 40. Roland Zorzi Damen: 4. Jacqueline Gerlach (3. RTL), 7. Nicole Gerlach Herren: 11. Josef Zorzi, 28. Roland Zorzi, 39. Christoph Schranz

Anmerkung: Das Reglement im Snowboard-Weltcup wurde mehrfach geändert, vor allem die Gesamtwertung betreffend. Von 2002 bis 2005 wurde der Gesamtsieg (Overall) aufgrund der jeweils zwei besten Resultate aus Alpin, Freestyle und Snowboardcross errechnet. Ab 2006 zählen für den Gesamtsieg alle in den diversen Disziplinen eroberten Punkte.

Die Dauerbrenner Zahlreiche AthletenInnen waren über viele Jahre hinweg in den verschiedenen Nationalmannschaften tätig und haben entsprechend oft gepunktet. 24 Damen und Herren können bisher auf mehr als zehn Winter zurückblicken, in denen sie Weltcup-Punkte erzielt haben. Spitzenreiter dieser Dauerbrenner ist der Biathlet Alfred Eder, der in nicht weniger als 18 Saisonen Punkte erobert haben. Die Aufstellung (angegeben ist die Anzahl der Winter mit Weltcup-Punkten): 18 Alfred Eder 17 Alexandra Meissnitzer 16 Thomas Stangassinger, Manuela Riegler, Felix Gottwald 15 Sylvia Eder, Claudia Riegler 13 Hans Enn, Hermann Maier, Michael Walchhofer, Doris Günther, Andreas Promm­ egger 12 Veronika Stallmaier, Andreas Schifferer 11 Annemarie Moser, Monika Kaserer, Karin Köllerer, Alois Stadlober, Brigitte Obermoser, Reinhard Schwarzenberger 10 Erwin Resch, Michail Botwinow, Michael Gruber, Michaela Kirchgasser

Weltcup: 52 Kugeln und 422 Siege Knapp über 150 Aktive des SLSV absolvierten bisher in den verschiedenen Disziplinen Starts im Weltcup, die meisten von ihnen eroberten dabei auch Punkte (siehe gesonderte Statistik). Besonders stolz dürfen 57 AthletenInnen sein: Sie haben zumindest ein Rennen gewonnen. Acht von ihnen haben zusammen 19 Gesamtsiege im Weltcup errungen, dazu kommen noch 52 kleine Kristallkugeln für einen Disziplinen-Erfolg, verteilt auf insgesamt 20 Aktive. Die schon erwähnten 57 AthletenInnen haben zusammen 423 Siege im Weltcup gefeiert, mit gezählt die ersten Plätze in Team- und Staffelbewerben. Spitzenreiterin, wohl auf »ewige« Zeiten, ist Annemarie Moser mit 62 Siegen, gefolgt von Hermann Maier mit 54. Die Siege verteilen sich auf die Disziplinen wie folgt: Alpin 302 (Herren 137, Damen 165) Snowboard   78 (Herren 27, Damen 51) Nord. Kombination   27 Biathlon   6 Langlauf   5 Springen   4 Grasski   1 (Damen 1)

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Die Salzburger Weltcup-Sieger Gesamtsiege (Große Kristallkugel) 6 Annemarie Moser 4 Hermann Maier 3 Petra Kronberger 2 Manuela Riegler 1 Alexandra Meissnitzer 1 Felix Gottwald 1 Doresia Krings 1 Doris Günther Disziplinensiege (Kleine Kristallkugel) 10 Annemarie Moser 10 Hermann Maier 4 Stefan Gimpl 4 Marlies Schild 3 Doresia Krings 3 Michael Walchhofer 2 Brigitte Totschnig 2 Roswitha Steiner 2 Alexandra Meissnitzer 2 Ursula Fingerlos 1 Monika Kaserer 1 Petra Kronberger 1 Elfi Eder 1 Peter Pechhacker 1 Andreas Schifferer 1 Michail Botwinow 1 Thomas Stangassinger 1 Hannes Reichelt 1 Reinfried Herbst

Siege 62 Annemarie Moser 54 Hermann Maier 29 Marlies Schild 24 Felix Gottwald (1 Teambewerb) 19 Michael Walchhofer 16 Petra Kronberger 14 Alexandra Meissnitzer 12 Manuela Riegler 11 Ursula Fingerlos 11 Doresia Krings 10 Monika Kaserer 10 Thomas Stangassinger 9 Stefan Gimpl 9 Reinfried Herbst 9 Doris Günther 8 Brigitte Totschnig 8 Roswitha Steiner 8 Rudi Nierlich 8 Andreas Schifferer 6 Hans Enn 6 Peter Pechhacker 5 Ulrike Maier † 5 Michail Botwinow (3 Staffeln) 5 Hannes Reichelt 5 Andreas Prommegger 4 Claudia Riegler 4 Hans Grugger 3 Erwin Resch 3 Elfi Eder

3 Brigitte Obermoser 3 Alexander Maier 3 Reinhard Schwarzenberger (1 Teambewerb) 3 Mario Fuchs 3 Marcel Hirscher 2 David Zwilling 2 Sylvia Eder 2 Maria Pichler 2 Wolfgang Rottmann (1 Staffel) 2 Bernhard Gruber 2 Andrea Fischbacher 2 Simon Eder (1 Staffel) 2 Georg Streitberger 1 Cornelia Pröll 1 Bartl Gensbichler 1 Alfred Eder 1 Gerhard Pfaffenbichler 1 Robert Zoller 1 Ingrid Stöckl 1 Alexandra Krings 1 Rupert Wallinger 1 Heidi Krings 1 Michael Gruber (Staffel) 1 Michaela Kirchgasser 1 Tobias Eberhard (Staffel) 1 Markus Eggenhofer (Teambewerb) 1 Jacqueline Gerlach 1 Philipp Schörghofer

Die Hitliste der großen Rennen Nicht weniger als 170 Aktive aus den Salzburger Skivereinen haben bisher an den weltweiten Championaten, also an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, teilgenommen. Viele dieser SportlerInnen brachten es auf mehr als eine Teilnahme. Die folgende Statistik zeigt, welche Aktiven die meisten Bewerbe bei Olympia und WM absolviert und wie viele Medaillen sie dabei gewonnen haben.

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Alfred Eder Wolfgang Rottmann Felix Gottwald Alois Stadlober * Alexandra Meissnitzer Hermann Maier

Zeitraum 1976 – 1995 1997 – 2005 1997 – 2011 1991 – 1999 1994 – 2007 1998 – 2009

Bewerbe Medaillen 58 2 31 2 30 18 28 2 25 6 22 10

*Alois Stadlober hat von 1982 bis 1990 weitere 19 Bewerbe absolviert, in dieser Zeit aber als Mitglied eines steirischen Skiclubs.

Manuela Riegler Michael Walchhofer Claudia Riegler Marlies Schild Michaela Kirchgasser Annemarie Pröll Petra Kronberger

Zeitraum 1996 – 2010 1999 – 2011 1997 – 2011 2002 – 2011 2006 – 2011 1970 – 1980 1988 – 1992

Bewerbe Medaillen 21 4 20 5 18 2 17 10 16 2 12 13 12 3

Die Erfolgsbilanz im Europacup Alpin 1972 Herren: AL: 2. Rainulf Lemberger 1973

Herren: AL: 3. Rainulf Lemberger

1974

Damen: AL: 2. Brigitte Totschnig Herren: Gesamt: 1. Christian Witt-Döring; AL: 1. Christian Witt-Döring

1975

Damen: Gesamt: 2. Martina Ellmer; RTL: 2. Martina Ellmer; TL: 2. Heidi Bauer

1976 Herren: AL: 3. Bartl Gensbichler 1977

Damen: Gesamt: 2. Sigrid Totschnig; AL: 1. Martina Ellmer; TL: 3. Sigrid Totschnig Herren: AL: 2. Bartl Gensbichler

1979 Herren: AL: 2. Hans Kirchgasser 1981

Damen: RTL: 3. Roswitha Steiner Herren: Gesamt: 1. Ernst Riedlsperger; AL: 3. Ernst Riedlsperger

1983 Damen: AL: 1. Veronika Wallinger, 3. Elisabeth Warter Herren: Gesamt: 3. Ernst Riedlsperger; RTL: 3. Ernst Riedlsperger 1984 Damen: Gesamt: 2. Ulrike Maier; TL: 1. Ulrike Maier; RTL: 3. Ulrike Maier Herren: Gesamt: 3. Thomas Stangassinger; TL: 2. Werner Herzog, 3. Thomas Stangassinger; AL: 3. Rudolf Huber 1985 Damen: AL: 1. Astrid Geisler Herren: Gesamt: 2. Rudolf Nierlich; RTL: 1. Rudolf Nierlich 1986 Damen: SG: 1. Astrid Geisler, 2. Ulrike Maier; AL: 3. Astrid Geisler; Kombination: 3. Astrid Geisler Herren: Gesamt: 1. Rudolf Nierlich; RTL: 1. Rudolf Nierlich; TL: 2. Rudolf Nierlich; Kombination: 2. Rudolf Nierlich und Ernst Riedlsperger

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1988 Damen: TL: 2. Elfi Eder; AL: 3. Astrid Geisler Herren: SG: 2. Hans Enn 1989 Damen: AL: 3. Ingrid Stöckl Herren: TL: 3. Thomas Stangassinger 1990 Damen: Gesamt: 2. Elfi Eder; TL: 1. Elfi Eder; SG: 1. Karin Köllerer 1991

Damen: Gesamt: 1. Alexandra Meissnitzer; RTL: 1. Alexandra Meissnitzer; SG: 1. Alexandra Meissnitzer; AL: 1. Gabriela Papp

1994 Damen: Gesamt: 3. Alexandra Meissnitzer; SG: 2. Alexandra Meissnitzer Herren: AL: 2. Andreas Schifferer 1995 Damen: Gesamt: 1. Karin Köllerer Herren: Gesamt: 1. Andreas Schifferer; AL: 1. Andreas Schifferer 1996 Damen: AL: 2. Brigitte Obermoser Herren: Gesamt: 1. Hermann Maier; RTL: 1. Hermann Maier; SG: 3. Hermann Maier 1998 Damen: RTL: 2. Karin Köllerer 1999 Herren: Gesamt: 1. Michael Walchhofer; Slalom: 1. Michael Walchhofer, 3. Kurt Engl 2001 Damen: AL: 2. Astrid Vierthaler Herren: RTL: 3. Florian Seer 2002 Herren: AL: 2. Thomas Graggaber; SG: 2. Hannes Reichelt 2003 Damen: Gesamt: 3. Michaela Kirchgasser; TL: 3. Michaela Kirchgasser Herren: Gesamt: 2. Hannes Reichelt; RTL: 1. Hannes Reichelt; SG: 2. Hannes Reichelt; AL: 3. Johann Grugger 2004 Damen: AL: 2. Astrid Vierthaler; SG: 2. Andrea Fischbacher Herren: Gesamt: 1. Matthias Lanzinger, 2. Thomas Graggaber; SG: 1. Georg Streitberger, 2. Matthias Lanzinger; AL: 1. Thomas Graggaber; TL: 2. Reinfried Herbst; RTL: 3. Hannes Reiter 2005 Damen: Gesamt: 1. Andrea Fischbacher, 2. Michaela Kirchgasser; RTL: 1. Michaela Kirchgasser; SG: 2. Andrea Fischbacher Herren: Gesamt: 1. Hannes Reichelt; SG: 2. Hannes Reichelt; AL: 3. Hannes Reichelt; RTL: 3. Hannes Reichelt

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2006 Damen: Gesamt: 1. Anna Fenninger; RTL: 1. Anna Fenninger; TL: 3. Anna Fenninger Herren: Gesamt: 3. Georg Streitberger; SG: 1. Georg Streitberger; AL: 3. Georg Streitberger

2007 Damen: Gesamt: 1. Anna Fenninger; SG: 1. Anna Fenninger; RTL: 2. Anna Fenninger Herren: Gesamt: 3. Matthias Lanzinger; AL: 2. Georg Streitberger; RTL: 2. Matthias Lanzinger 2008 Damen: Gesamt: 3. Anna Fenninger; Superkombi: 1. Anna Fenninger, 2. Margret Altacher, 3. Michaela Kirchgasser; SG: 2. Anna Fenninger Herren: Gesamt: 1. Marcel Hirscher; TL: 1. Marcel Hirscher, 2. Reinfried Herbst; RTL: 2. Philipp Schörghofer 2009 Damen: SG: 1. Margret Altacher; Superkombi: 2. Margret Altacher Herren: TL: 2. Reinfried Herbst; RTL: 2. Philipp Schörghofer; SG: 3. Manuel Kramer 2010 Damen: TL: 1. Bernadette Schild; SG: 1. Mariella Voglreiter Herren: SG: 2. Joachim Puchner 2011

Damen: Abfahrt: 1. Mariella Voglreiter Herren: Abfahrt: 1. Manuel Kramer; TL: 3. Wolfgang Hörl

Springen 2008 1. Bastian Kaltenböck (Sommer-COC) Biathlon 1996 Damen: 3. Iris Eckschlager 1997 Damen: 3. Iris Eckschlager Snowboard 2003 Herren: 2004 Damen: Herren: 2005 Damen: Herren: 2006 Damen: 2007 Herren: 2008 Damen: Herren: 2009 Damen: Herren:

Parallel: 2. Andreas Prommegger SBX: 3. Ursula Fingerlos Parallel: 2. Thomas Lienbacher Parallel: 2. Romy Pletzer; SBX: 3. Romy Pletzer SBX: 1. Hansjörg Unterrainer; Parallel: 2. Anton Unterkofler Parallel: 1. Romy Pletzer, 2. Claudia Riegler Parallel: 1. Anton Unterkofler, 2. Stefan Pletzer SBX: 1. Eva Lindbichler Parallel: 3. Daniel Leitenstorfer SBX: 2. Eva Lindbichler, 3. Maria Sitzenfrei Parallel: 1. Daniel Leitenstorfer, 2. Stefan Pletzer

Grasski 1991 Damen: 1992 Herren: 1993 Herren: 1996 Herren: 1997 Herren: 1998 Damen:

3. Bettina Schweighofer 2. Richard Höllbacher, 3. Werner Fagerer 3. Werner Fagerer 3. Richard Höllbacher 3. Richard Höllbacher 3. Bettina Schweighofer

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Findige Köpfe im Dienste des Skisports

Der Pionier der Konditionslehre Fred Rössner (1911–2005)

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Schon zu Lebzeiten wurde Fred Rössner, respektvoll fast immer mit »Professor« tituliert, in Superlativen gemessen. Für die einen war er ein Alleskönner, für die anderen der Vater des weißen Wunderteam, die dritten sprachen vom Universal-Genie. Alles trifft zu. Rössner war in der Tat einer der Ersten (in Österreich auf alle Fälle der Erste), der mit moderner Trainingslehre Akzente setzte. Er selbst war bis ins hohe Alter ein Anhänger der eigenen Methoden, man erinnert sich an seinen federnden Gang, an seine Ausdauer. War es über viele Jahre der alpine Marsch auf die Schlossalm in Bad Hofgastein, bei dem die Stoppuhr ein unerbittlicher Anzeiger der Tagesverfassung war und das Rechnen im Großen Einmaleins den Geist schärfte, so waren es in den letzten Jahren die 233 Stufen, die er von der Neutor-Seite hinauf täglich auf den Mönchsberg bewältigte. Der in St. Johann am Tauern geborene und »gelernte« Mittelschulprofessor für Leibesübungen und Geografie war in den Dreißigerjahren durch Zufall zum Skilanglauf gekommen – doch schon 1936 gewann er die Olympia-Ausscheidung über 18 km und bei den Spielen gab es mit der Staffel den achten Platz. Gleich groß war damals auch die Begeisterung fürs Klettern: Herausgegriffen seien zwei Erstbesteigungen der Eiskögele-Nordwand mit Friedl Wolfgang, im Jahr 1937 überquerte er als Erster den Kaukasus auf Skiern. Der Zweite Weltkrieg stoppte den Elan. Der Elan kehrte bald wieder; mittlerweile in Salzburg tätig, sprang »der Fred« noch 1947 in die Bresche, wenn Not am Mann war, doch der Weg zum Coach und Trainer war vorgezeichnet. Für die Olympischen Spiele 1948 baute Rössner eine Langlaufmannschaft auf: »Wir profitierten damals sicher davon, dass die Läufer als Soldaten im Krieg in Skandinavien Dienst getan hatten und viel auf Langlaufskiern unterwegs gewesen waren.« Zusätzliche Lebensmittelkarten hatte man sich beim Training in Seefeld durch Roden und Holzhacken erarbeitet – mit dem Nebeneffekt von Kraft und Ausdauer. Das notwendige Wachs in einer Schmuggeltour besorgt: Mit Pepi Deutschmann, einem aus der Mannschaft, ging es vom Training in Gurgl aus über die Ötztaler Alpen ins Passeiertal nach Südtirol, wo man das kostbare Gut in die Rucksäcke lud und 14 Stunden zurück marschierte, immer die Angst im Nacken, der Zoll würde aufmerksam werden. Alles ging gut und das Resultat der Staffel in St. Moritz konnte sich sehen lassen: Gstrein, Deutschmann, Hundertpfund und Rafreider belegten Platz vier und vier Jahre später war Rang fünf bei den Spielen in Oslo kaum schlechter zu bewerten. Zu diesem Zeitpunkt war Rössner schon Chef auch über die Alpinen. 1950 nach Aspen berufen, hatte er sich ein längerfristiges Ziel gesetzt, basierend vor allem auf ei-

Abb. 274: Der nordische ÖSV-Sportwart Fred Rössner mit seinem Musterschüler Andreas Janc bei den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble.

Abb. 275: Freunde fürs Leben: Fred Rössner (rechts) und Markus Maier waren 1936 in GarmischPartenkirchen Teilnehmer an den Olympischen Wettbewerben.

nem damals völlig unbekannten Konditionstraining. »Skifahren tut man im Winter«, kommentierte etwa Toni Seelos damals die neuen Ideen. Es begann mit einer Woche Sommertraining in Schielleiten, das Schneetraining auf dem Weißsee wurde im November gestartet, ohne Lift absolvierte man bis zu 15 Slaloms am Tag. Auch wenn die Läufer gut ausgebildet kamen, fehlerlos war keiner, »Molterer legte sich etwa in kritischen Situationen stets nach innen.« Dennoch wurde es eine erfolgreiche Ära für den Super-Chef Rössner, der damals alpiner und nordischer Sportwart, Trainer und Betreuer von Herren und Damen gewesen ist, quasi ein Einmannbetrieb im Coaching, ausgestattet mit allen Befugnissen. Die Erfolge sind unvergessen: 1952 in Oslo bei den Herren fünf von neun möglichen Medaillen, dazu zwei für die Damen, nach dem Einbruch von Aare 1954 dann der erneute Triumph in Cortina 1956: dreimal Gold durch Toni Sailer, sechs von neun Medaillen bei den Herren, zwei weitere bei den Damen.

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Zu diesem Zeitpunkt stand Rössners Rücktritt schon fest: Im Dezember 1955 hatten die Arlberger »revoltiert«, waren Schneider, Strolz, Spieß mit Rössner nicht mehr einer Meinung – den Winter nach Cortina bereitete der Coach noch vor, zugleich richtete er an der BAfL in Wien jene Abteilung für Ausbildung und Betreuung der Trainer ein, die er bis zu seiner Pensionierung 1976 leitete. Den Nordischen blieb er nach seinem Abschied bei den Alpinen noch etliche Jahre als Sportwart treu, ebenso dem SLSV als Funktionär; zu dieser Zeit war er auch Präsident des Österreichischen Amateurringerverbandes und schon längst meinungsbildendes Mitglied in der großen Familie der FIS-Gremien. Dass er Rennleiter Langlauf bei den Olympischen Rennen 1964 und 1976 sowie bei den Weltmeisterschaften 1985 in Seefeld war, sei ergänzend angefügt. Die Skifamilie hat Rössner viel zu verdanken.

Erfindergeist zu jeder Zeit Die Entwicklung des Skilaufes brachte es mit sich, dass sich zu jeder Zeit findige Köpfe auch mit der Technik des Gerätes beschäftigten. Viele Bastler haben immer wieder kleine Verbesserungen zustande gebracht, an einige bedeutende Wegbereiter für Gerät und Zubehör sei hier erinnert.

Die Stahlkante

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Rudolf Lettner (1879–1975) Der durch viele Skitouren und Teilnahmen an diversen Rennen bekannte Bad Ischler, beruflich als Kassendirektor bei der Saline in Hallein tätige Rudolf Lettner nahm einen Unfall zum Anlass seiner Tüftelei, die schließlich in der Erfindung der Stahlkante endete. Bei einer Abfahrt im Dezember 1917 von der Wengerau über die Söldenhütte geriet Lettner nahe der vereisten Tauernscharte ins Rutschen und konnte einen schweren Unfall im letzten Augenblick verhindern. In einem Artikel in der Zeitschrift »Der Skiläufer« schrieb Lettner im Jahr 1932: »Da ich als häufiger Alleingeher auf sturzloses Fahren bedacht war, wollte ich die Holzkanten durch Stahlschienen ersetzen und ›scharf‹- machen. Mein alter Bergfreund Ing. Endres montierte mir die ersten ›Lettner-Kanten‹ und bald hatte ich Gelegenheit, die Güte derselben zu erproben. Wie fast alle Erfinder wurde auch ich von meinen Skikameraden wegen meiner ›Scharfkanteisen‹, die noch dazu nicht einmal aus Norwegen stammten und schon darum nichts wert sein konnten, häufig bespöttelt, obwohl gar mancher Prominente bei Harschabfahrten jämmerlich auf der Strecke blieb und ich ihm lachend davonfuhr. Als meine Erfindung mit den auf der Lauffläche angebrachten Metallstreifen schon längst patentiert war (geschehen 1928), fand sich nur zögernd der oder jener und ließ sich mit allen möglichen Bedenken in die Sache ein. Einer der Ersten war mein Freund, der bekannte Alpinist Ing. Hans Reinl, der die jungen Lantschner-Brüder mit der Sache bekannt machte. Die entscheidende Wende kam 1930 bei den Akademischen Skiweltmeisterschaften in Davos. Die Österreicher, die Gebrüder Lantschner. Reinl und Leubner, konnten in Abfahrt und Slalom die ersten vier Plätze besetzen. Die Ursache? Unsere Läufer waren mit den Eisenkanten auf den steilen und abgefahrenen Strecken im Vorteil. Langsam kam die Sache ins Rollen, obwohl ich 1932 zu Ostern am Kitzsteinhorn

Abb. 276: Rudolf Lettner, ein Skipionier und Erfinder.

konstatierte, dass unter vielleicht 150 Paar Ski kaum 30 mit Kanten versehen waren. Dies ist wohl dem Umstand zuzuschreiben, dass viele glaubten, mit scharfen Kanten keinen oder nur schwer einen Bogen fahren zu können. Das ist aber eine ganz falsche Einstellung. Da die Kanten stets gut eingreifen, so ist man gezwungen, die Ski flach zu führen und jeder wird den Bogen mit den Kanten technisch viel richtiger fahren lernen. Selbstverständlich hat meine Erfindung viele Nachahmungen im Gefolge gehabt. Nur so viel möchte ich sagen, dass die größten Erfolge der Hauser, Pfnür und Co. mit meinen Stahlkanten errungen wurden. Wenn es auch viele noch nicht einsehen wollen, so ist es mir doch eine ganz besondere Freude, dass ich damit dem Skilauf und der Skitouristik einen großen Dienst erwiesen und zur Hebung des skisportlichen Ansehens Österreichs im Ausland indirekt beitragen konnte.« Soweit Rudolf Lettner in seiner Betrachtung von 1932. Skisport ohne Stahlkanten ist in der Tat undenkbar – vor allem im Rennsport angesichts der zumeist künstlich vereisten Strecken. Erfunden von einem begeisterten Wintersportler, der wochentags in Hallein über Salzregistern, Kassajournalen und Rechnungsabschlüssen saß. Lettner, der 1907 den Skiklub Bad Ischl gegründete hatte, war auch ein Skipionier und hervorragender Alpinist mit Erstbesteigungen und Erstbefahrungen. Noch mit 80 Jahren absolvierte er die berühmte Abfahrt von der Aiguille du Midi im Montblanc-Gebiet nach Chamonix.

Blizzard aus dem Wörterbuch Anton Arnsteiner (geb. 1925) Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg musste Arnsteiner, der eigentlich Architektur studieren wollte, als Absolvent der Staatsgewerbeschule die väterliche Tischlerei in Mittersill übernehmen. Aus alten Hickory-Beständen bastelte er 1948 die ersten Skier für sich. Aus dem Einmann-Betrieb wurde bald eine kleine Produktionsstätte, 1953 ließ man den Namen »Blizzard« registrieren – gefunden hatte man dieses Wort in einem Wörterbuch. Das erste Skimodell wurde »Glockner« genannt und schon bald durfte Arnsteiner bekannte Läufer ausrüsten – das begann mit den Saalfeldnern Ernst Oberaigner und Toni Mark, doch auch Ausländer bauten auf die Latten aus dem Oberpinzgau, etwa 1958 in Bad Gastein Frieda Dänzer und Roger Staub aus der Schweiz. Später folgten beispielsweise Monika Kaserer und Ernst Hinterseer, danach seien Franz Klammer, Marie-Theres Nadig, Peter Müller und Petra Kronberger genannt, derzeit ist Reinfried Herbst der »Parade-Blizzard«. Über die Tätigkeit als »Chef« hinaus hat Anton Arnsteiner jahrelang in der Salzburger Handelskammer und in der Industriellenvereinigung Funktionen ausgeübt, auch im Salzburger Landes-Skiverband war er Funktionär und zwar in den 60er-Jahren als Bezirksreferent für den Pinzgau. Stolz darf der »Chef« vor allem auf die von seinen Technikern umgesetzten neuen Innovationen sein, ob Metall, Fiberglas, Compound oder Thermo die »Beigaben« gewesen sind. Und stolz ist er auch auf die Produktivität in seinem Mittersiller Unternehmen: Von 1945 bis 1990 hat er (umgerechnet) über 70 Millionen Euro in Maschinen und Gebäude investiert, über 30 Jahre war Blizzard der größte Arbeitgeber im Pinzgau und bildete in diesem Zeitraum 450 Lehrlinge aus. War er über viele Jahre ein heftiger Kritiker des ÖSV (obschon er längere Zeit Vorsitzender der damals mächtigen Rennsportkommission amtierte) › war er ein wortgewaltiger und streitlustiger Debattenredner (legendär sind einige seiner TV-Auftritte), so legt er es nun ruhiger bei seinen

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Abb. 277: Anton Arnsteiner (links) und Alois Rohrmoser stoßen zur Blütezeit der Skiproduktion im Land Salzburg auf ihre Absatzziffern und Erfolge an.

Rosen und Obstbäumen an – und ist sicher nicht stolz über den »Eigentümer-Slalom«, den »seine« Firma nach dem Verkauf hat durchgemacht: Ob Raiffeisen, Scott, wieder Raiffeisen, die Stöckl-Gruppe und seit 2006 Tecnica – sie alle haben versucht, die Arbeitsplätze in Mittersill zu erhalten. Oft war es mühsam, nun ist wieder alles im Lot, 2010 wurde erstmals wieder ein Gewinn geschrieben. Mittersill soll laut Geschäftsführer Helmut Exenberger zum Skilogistik-Zentrum des Unternehmens ausgebaut werden. Die Produktion, inklusive eines Standortes in der Ukraine, liegt bei deutlich rund 380.000 Paar Ski jährlich. Das ist zwar deutlich unter den Zahlen, die aus den Glanzzeiten Blizzards bekannt sind. Der Skimarkt hat sich natürlich verändert.

Pongauer Wirtschaftsgeschichte

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Alois Rohrmoser (1932–2005) Mit 23 Jahren erwarb Rohrmoser, der ebenso wie Arnsteiner mit dem Skisport groß geworden war, eine Wagnerei in Wagrain; ein Lehrling half ihm, 40 Paar verleimter Holzskier herzustellen. Zwei Jahre später, 1957, wurde der Name »Atomic« gesetzlich geschützt, neben Schlitten und Wagenrädern wurden 2000 Paar Skier hergestellt. 1958 sattelte man völlig zum Ski über, Mitte der Sechzigerjahre begann die industrielle Fertigung, parallel dazu der weltweite Aufstieg. Der Außenseiter aus Wagrain nahm Olga Pall im Herbst 1967 kurzfristig unter Vertrag, 1968 wurde sie Olympiasiegerin in der Abfahrt – der Stern ging auf, über Jahre hinweg wurde Annemarie Pröll zum wichtigsten Werbeträger Rohrmosers. 1971 wurde im zweiten Werk in Altenmarkt die Produktion aufgenommen, die Erfolge setzten David Zwilling, Brigitte Habersatter-Totschnig, Lea Sölkner, in späteren Jahren – ohne alle aufzählen zu wollen – Bill Johnson, Helmut

Höflehner, Marc Girardelli, Rudi Nierlich oder Franz Heinzer fort; im nordischen Bereich setzten etwa Vasalaufsieger Walter Mayer oder Skisprung-Weltmeister Andreas Felder auf die Atomic-Produkte. Dazu kamen ganze Generationen von Langläufern. Was bei den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer noch hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde, entwickelte sich im Herbst des gleichen Jahres zu einer wirtschaftlichen Talfahrt: Atomic und auch Rohrmoser selbst mussten den Gang zum Konkursrichter antreten. Wenig später nahm der finnische Amer-Konzern die Pongauer Firma unter ihre Fittiche. Als das Insolvenzverfahren 1996 mit einer extrem hohen Befriedigungsquote von 93% abgeschlossen wurde, trieb es dem »Atomic-Lois«, der über viele Jahre regionale Wirtschaftsgeschichte mit annähernd 20 Millionen Paar produzierter Skier und dem Ausbau des Skigebietes Forstau geschrieben hatte, die Zornesröte ins Gesicht. Er fühlte sich um sein Lebenswerk betrogen: »Ich bin brutal enteignet worden.« Was folgte, waren zermürbende Jahre mit Strafanzeigen, Klagen, Prozessen und Rekursen. Jahre, die auch an der Gesundheit des einst so robusten Alois Rohrmoser zu nagen begannen. Der Neustart mit einem »R 2« blieb ein Versuch des zunehmend verbitterten Skibauers in Pension, der eine so große Unternehmerpersönlichkeit gewesen war. Buchstäblich bis zum letzten Atemzug galt trotz allem dem Skisport sein großes Interesse: Während einer Fernsehübertragung von den alpinen Weltmeisterschaften 2005 in Bormio hörte das Herz Alois Rohrmosers zu schlagen auf. Im Dezember 2007 wurde der letzte Akt geschlossen. Mittlerweile hat Atomic unter dem Dach von Amer zu alter Stärke zurückgefunden, im Jahr 2010 wurden rund eine Million Paar Ski (inkl. Salomon) produziert. Wichtig für Ort und Region ist das Festhalten an der Heimstätte, bis 2012 will man zehn Millionen Euro in Prozessoptimierung, Maschinen und bessere Arbeitsplätze investieren.

Es begann mit einer Zipfelmütze

Abb. 278: Der begeisterte Langläufer Matthäus Steffner baute den elterlichen Betrieb in Altenmarkt zu einem international anerkannten Unternehmen für die Erzeugung sportlicher Mode und Accessoires.

Matthäus Steffner (1929–2009) Zu jenen, die vom heimischen Erfindergeist geprägt sind, gehört auch Matthäus Steffners Strickwarenfabrik in Altenmarkt, heute ein weltweit bekanntes Unternehmen. Die Eltern Matthäus und Anna hatten 1928 mit zwei ganz kleinen Strickmaschinen im ersten Stock des heutigen Gasthofes Rosner begonnen. Im Jahr 1947 begann der 18-jährige Matthäus junior, der nachmalige Chef, seine Lehre im elterlichen Betrieb. In den Fünfzigerjahren begann sich das Geschäft über den lokalen Rahmen hinaus auszuweiten. Bei den Olympischen Spielen in Cortina trat mit der legendären »Toni-Sailer-Zipfelmütze« die Steffner-Haube erstmals ins Rampenlicht, das Engagement des begeisterten Langläufers Steffner, der auch schon den Vasalauf hinter sich gebracht hat, nahm seinen Anfang. Viele Jahre lang gehörte die Firma zu den Ausstattern vieler Skiverbände und Athleten, heute steht aber die sportliche Freizeitmode im Mittelpunkt der Erzeugung. Matthäus Steffner war Mitbegründer des Tauernlaufes, den er, mit einer Ausnahme, im Jänner jedes Jahres bis ins hohe Alter selbst bewältigte, er war von 1985 bis 1994 Präsident des Salzburger Jugendskipools; außerhalb des Sportes war er u.a. Altenmarkter Bürgermeister von 1964 bis 1974, elf Jahre Obmann der Pongauer Wirtschaftskammer und nicht weniger als 60 Jahre Mitglied der Trachtenmusikkapelle.

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Der Mann der Fersenautomatik Anton Wiedermann (1929–1992) Nicht nur die erste Stahlkante kommt aus dem Salzburger Land, auch die Fersenautomatik im Skibindungsbau ist einem Salzburger Erfinder zu verdanken. Diese Pionierleistung gelang dem Bad Gasteiner Ingenieur Anton Wiedermann, sein Patent wurde von der Firma Tyrolia Anfang der Sechzigerjahre im Serienbau der Bindungen verwendet. Bis dahin hatte es nur die Langriemenbindung gegeben. Nach Wiedermanns Idee blieb die Riemenbindung vorerst den Rennläufern vorbehalten. Der Erfinder damals: »Die Fersenautomatik drückt den Schuh fest an den Ski und öffnet sich bei Stürzen trotzdem. Beim Ein- und Aussteigen braucht man sich bei dieser Bindung nicht zu bücken. Man spannt nicht mehr mit Körperkraft einen Strammer, sondern mit Körpergewicht (durch Draufsteigen) den Fersenteil.« Kaum zu glauben, dass diese Erfindung noch nicht einmal 50 Jahre alt ist. Wiedermann war ein überaus findiger Geist, der zahlreiche den Skilauf betreffende Neuigkeiten erfand und sie zum Teil patentieren ließ. Nicht nur in Österreich und Europa, sondern auch in den USA; dort wurde beispielsweise das Modell einer Sicherheitsbindung unter der Nummer 3190667 als »United States Patent« im Juni 1965 angemeldet. Zu den Erfindungen Wiedermanns gehörten neben der Sicherheitsbindung auch Bindungs-Einzelteile wie Drehteller oder Backen. Auch eine senkrechte Stahlkante ließ er sich einfallen. Eine Vorrichtung zur Absicherung von Rennstrecken, Vorgänger der späteren Sicherheitszäune, gehören ebenso zum geistigen Eigentum des Gasteiner Ingenieures wie Gehänge für Schlepplifte oder spezielle Schleppbügel. Wie viele Erfinder teilte Wiedermann deren Schicksal: Geld verdiente er kaum damit.

In Rif steht eine »Denkfabrik«

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Der Interfakultäre Fachbereich Sport- und Bewegungswissenschaft/USI der Universität Salzburg, angesiedelt im ehemaligen Schloss Rif und dem dazu gehörenden Weiherhaus, beschäftigt sich seit Jahrzehnten in Lehre und Forschung mit dem facettenreichen Phänomen des Sports, sowohl in seinem gesellschaftlichen Entwicklungszusammenhang als auch in seiner naturwissenschaftlichen analytischen Interpretation. Die Infrastruktur für die Wissenschafter ist hochmodern und lässt keine Wünsche offen; das im Spätherbst 2004 eröffnete CD-Labor (»Biomechanics in Skiing«) wird entsprechend dem Reglement der Christian-Doppler-Gesellschaft zwar nach sieben Jahren aus der Förderung durch die öffentliche Hand herausgenommen, wird aber von seiner Funktion her weiterbestehen. Von Anfang an nahm die Skiforschung eine zentrale Rolle ein; Fachbereichsleiter Univ. Prof. Dr. Erich Müller nennt den Zeitpunkt knapp nach dem Konkurs der Firma Atomic als »Meilenstein« – der neue Besitzer, der finnische Amer-Konzern, wollte endlich Produkte nach seriöser wissenschaftlicher Vorarbeit produzieren. Müller erinnert sich: »Wir kamen mit zwei Konkurrenten in das Finale und nach dem Hearing stand fest: Die Universität Salzburg wird der wissenschaftliche Partner von Atomic.« Es war gerade der Zeitpunkt, in der der Carvingski (nach lange zurückliegenden Versuchen des Kufsteiner Produzenten Kneissl) in die entscheidende Phase der Verwirklichung kam. Das Ziel hieß »leichter, sicherer, komfortabler«. Die Modellvorschläge aus Rif verliehen den Skibauern in Altenmarkt den entscheidenden Schub und ohne Übertreibung darf

Abb. 279: Anton Wiedermann im Jahr 1980.

Abb. 280: Wissenschaft im Dienst des Skisportes: Ein Testfahrer wird verkabelt.

dem Müller-Team eine »wesentliche Beteiligung« am Durchbruch zum neuen Material zugesprochen werden. Ein weiteres Ziel auf dem Weg zum noch genussvolleren Hobby-Skilauf für den Normalverbraucher war die Erstellung von zielgruppenspezifischen Anforderungsprofilen an die Produkte. Der Ski für Damen nahm dabei eine vorrangige Stellung ein. Über modisches Design hinaus sollte der Ski funktional auf die Damen abgestimmt sein, speziell den anatomischen Eigenschaften entsprechen. Prototypen wurden gebaut, Tests durchgeführt und nach nochmaliger Sichtung im Labor erfolgten Produktion und Markteinführung. Wie die Praxis zeigt, profitiert die Damenwelt beträchtlich von diesen in der Rifer »Denkfabrik« durchgeführten Forschungen. Weil die Entwicklung nicht stehen bleibt, wird weiter in die Zukunft geblickt: Geometrie, Steifigkeit, Struktur der Beläge, Druckverteilung des Schuhs auf den Ski – überall sind Verbesserungen denkbar. Die Skifirmen wissen: Die Kunden legen zunehmend Wert auf »maßgeschneiderte« Produkte. Erforscht wurde jüngst auch der Zusammenhang zwischen Skifahren, Gesundheit und Fitness. Schwerpunkt war die Generation 50+. Fünf internationale Forschungsgruppen unter Führung Salzburgs zogen ein umfangreiches Testverfahren für Personen zwischen 62 und 78 Jahren durch, beteiligt waren auch der Salzburger Skilehrerverband und die Skiwelt Amadé; vorgestellt wurden die Ergebnisse auf dem fünften Kongress »Science and Skiing«. Neben der festgestellten positiven persönlichen Befindlichkeit erfreuten vor allem die Resultate in puncto Fitness. Die Messungen haben ergeben, dass die Herzfrequenz beim Freizeitskifahren meist in einem Bereich liegt, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als positiv definiert. Selbst die Pausen trugen zum Trainingserfolg bei. Professor Müller: »Bei 40% der Fahrer bleibt auch während der Bergfahrt die Herzfrequenz in einem Bereich, der die Ausdauer fördert.« Pistenspaß, vernünftig betrieben, hält also jung und gesund, lautet die Botschaft. Das aktuellste Projekt der Rifer Sportwissenschafter ist ein Auftragswerk der FIS, das auf drei Jahre ausgelegt ist, rund eine halbe Million Euro verschlingt und sich dem Kampf gegen die zunehmend schweren Verletzungen im Rennsport – pro Saison »erwischt« es weltweit etwa 100 Athleten – widmet. »Das Sturzrisiko durch gezielte Steuerungsmaßnahmen so gering wie möglich zu halten, ist das Ziel«, sagt Projektleiter Müller. Das ISS (»Injury Surveillance System«) wurde im Herbst 2009 gestartet. Mit Hilfe eines komplizierten Fragebogens wurden 64 Personen interviewt, Rennläufer, Cheftrainer, Vertreter der Skihersteller und Organisatoren, Mediziner, Schneeforscher. Die Analyse war wenig überraschend: Das Tempo ist zu hoch (die in den letzten zehn Jahren um 20% angestiegene Geschwindigkeit im Rennsport bringt in den Kurven eine Belastung von rund 1.000 Kilogramm auf das Knie), das System Ski-Bindung-Schuh ist nicht optimal, wechselnde Pistenverhältnisse, Kurssetzung, Müdigkeit aufgrund des dichten Terminkalenders – genügend Punkte, bei denen man, guten Willen vorausgesetzt, ansetzen kann. Im zweiten Winter, also 2010/11, wurde die Forschungsarbeit mit der biomechanischen Analyse fortgesetzt. Hier wird mit Partnern in Oslo, Davos und Lausanne zusammengearbeitet. Teams aus acht bis zehn Personen arbeiteten bei den Rennen im Herren-Weltcup. Spezielle Vorläufer trugen GPS-Systeme auf dem Helm und Sensoren unter dem Rennanzug, um Geschwindigkeit, Kurvenradien und Streckenmessungen vornehmen zu können. Damit und beispielsweise auch unter Einbeziehung der Daten von Schneeanalysen konnten biomechanische Belastungen dokumentiert werden. Die nächste Stufe war der Bau von beispielsweise besonders breiten oder überlangen Pro-

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totypen, die auf speziellen Strecken und auch in Weltcup-Orten wie Zauchensee und Aare getestet wurden; dafür standen zahlreiche ehemalige Rennläufer zur Verfügung, etwa der Liechtensteiner Marco Büchel oder der ehemalige Salzburger Junioren-Weltmeister Thomas Graggaber. Ein Schwerpunkt in der dritten Projektphase sind Veränderungsmöglichkeiten in der Kurssetzung. »Eine einzelne Maßnahme wird nicht helfen, wir müssen trachten, dass die Rädchen aller Komponenten ineinandergreifen«, legt Müller die Latte für das Endergebnis der Forschungsarbeit hoch. Dass die »Mannschaft« von Professor Müller seit Jahren auch dem Salzburger Landes-Skiverband mit Leistungsdiagnosen und Trainingsberatung zur Verfügung steht, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.

Abb. 281: Wissenschaft im Dienst des Skisportes: Messungen zum Thema Skilauf im Alter.

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Seilbahnen und Skisport

Schmittenhöhe: Beginn der Seilbahngeschichte

Abb. 282: Ein Pionier des Seilbahnbaues im Land Salzburg ist Benedikt Scheffer, der den Grundstein für das Skigebiet Altenmarkt-Zauchensee legte.

Die österreichischen Seilbahnen kommen alljährlich auf rund 600 Millionen Bergfahrten, der Großteil entfällt dabei auf die Skisaison. In den über 50 Salzburger Skigebieten gibt es mehr als 550 Aufstiegshilfen (225 Seilbahnen und Sessellifte, 350 Schlepplifte). Der Umsatz hat längst die Milliarden-Marke überschritten, die Seilbahnwirtschaft ist der Antriebsmotor für den Skilauf und auch für den Skirennsport. Die Position Österreichs als alpine Skination Nummer 1 ist eng mit dem hervorragenden Netz der Aufstiegshilfen aller Art verbunden. Damit das so bleibt, wird jedes Jahr kräftig investiert; allein in Salzburg wurden für Verbesserungen in der Wintersaison 2010/11 rund 120 Millionen Euro in die Hand genommen (Österreich gesamt 560 Millionen). Ein Blick in die Geschichte der österreichischen und Salzburger Seilbahnen gibt Zeugnis von unternehmerischem Weitblick, Innovation und technischen Höchstleistungen. Die Pioniertaten der österreichischen Ingenieure ruhten auf den Erfahrungen beim Bau von Front-Seilbahnen im winterlichen Hochgebirgskrieg zwischen 1915 und 1918. Erste Pläne im Gasteiner Tal gab es etwa um 1920, verwirklicht wurden sie nicht. Dafür klappte es andernorts: Österreichs erste Seilbahn wurde 1926 auf die Rax in Niederösterreich eröffnet, 1927 war es auf dem Pfänder bei Bregenz soweit und auch im Land Salzburg. Am 31. Dezember 1927 – drei Wochen vor der Stadterhebung der Gemeinde Zell am See – wurde die Bahn auf die Schmittenhöhe eröffnet; es gab einen Antrieb mit einem 85 PS starken Dieselmotor und Gondeln aus Holz. Initiator war der Rechtsanwalt Dr. Eduard Bittner, den eine Reise nach Südtirol auf die Idee gebracht hatte; dort nämlich war schon 1908 nahe Bozen die erste Seilschwebebahn in den Alpen eingeweiht worden. Viele Pläne gab es in den Dreißigerjahren, doch die wirtschaftliche Situation und die politische Entwicklung ließ alle Projektanten scheitern; Ausnahme war der erste Schlepplift, der 1938 in Zürs seinen Betrieb aufnahm.

Die Zeit der Platzkarten Dafür ging es nach dem Zweiten Weltkrieg Schlag auf Schlag. Vor allem in Salzburg, hier spielten bei der Errichtung der ersten Sesselbahnen US-amerikanische Vorbilder eine Rolle. In Bad Gastein wurde am 30.Dezember 1945 dank der Initiatoren Sepp Wührer und Ing. Helmut Landl der Heimalmlift eröffnet, dem zwei Jahre später die Erweiterung Höllbrunnlift folgte. 1948 war der Sessellift auf den Graukogel an der Reihe, im Jänner 1951 die bahnbrechende Gondelbahn auf den Stubnerkogel, die im ersten Betriebsjahr schon auf über 220.000 beförderte Personen kam.

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Nachbar Bad Hofgastein stand kaum nach. Ab 31.Dezember 1946 fuhr der Sessellift auf die Aeroplanwiese, Geldgeber waren auch hier das Duo Wührer-Landl nebst den Gebrüdern Ernst und Kurt Thalhammer aus der Landeshauptstadt. Der Andrang der Skifans war so groß, dass in der Anfangszeit Platzkarten ausgegeben werden mussten. 1952 wurde die Schlossalm weiter erschlossen, 1964 kam die Standseilbahn dazu, 1966 die Seilschwebebahn auf die Kleine Scharte. Auch in Saalbach ging es 1946 los, der erste Schlepplift auf den Kohlmais wurde im Februar eröffnet, er war mit 1.800 m Länge der damals längste in Österreich. 1947 folgte der erste Sessellift auf den Schattberg, 1960 gesellte sich auf dem gleichen Berg die erste Seilbahn dazu, die zwölf Jahre später die erste 100-Personen-Gondel bekam. 1985 baute man die erste Beschneiuungsanlage, mittlerweile können gut 250 Hektar Piste künstlich beschneit werden. Zusammen mit Leogang verfügt Saalbach-Hinter­ glemm heute über 55 Aufstiegshilfen.

Als Hochwürden abgeseilt wurde

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1946 gab es auch in St. Johann die ersten Bemühungen, den Hausberg Hahnbaum zu erschließen. Dem ersten Versuch, vom Hubangerl aus eine einfache Sesselbahn zu bauen, war kein Glück beschieden. Die Bahn blieb anlässlich der Eröffnung durch die örtliche Prominenz auf halbem Weg stecken – der hochwürdige Herr Dechant des Ortes musste gar abgeseilt werden. Geklappt hat es dann endlich im Dezember 1950, der damals modernste Sessellift Österreichs nahm seinen Betrieb auf. In Radstadt wurde zu dieser Zeit bereits fleißig Lift gefahren; eröffnet worden war der Sessellift im Jänner 1947. Als Antrieb diente ein Dieselmotor aus alten Wehrmachtsbeständen. Das Einzigartige beim Bau: Die Mitglieder des Skiclubs leisteten unzählige Arbeitsschichten. Flachau startete 1955 mit einem Schlittenlift, dem zwei Jahre später der erste Schlepplift folgte. Im Februar 1964 wurde der erste Sessellift auf das Grießenkar eröffnet, das war zugleich der Grundstein für die erste Skischaukel im gesamten Bundesland. Später folgten Achter-Jet und weitere Anlagen, die das Angebot komplettieren. 1964 war auch das Jahr, in dem Nachbar Altenmarkt im Skigebiet Zauchensee die Basis für den Aufschwung legte: Der Schlepplift Unterbergalm war der Beginn. 1967 kam der nächste Schlepper auf den Rosskopf dazu. Die erste Doppelsesselbahn gab es 1971 auf den Gamskogel, 1980 wurde die Kabinenbahn Flachauwinkl gebaut. Heute können 16 Aufstiegshilfen genützt werden, dazu kommen sieben weitere im Bereich Radstadt-Altenmarkt. Im Jahr 1952 wurde die Salzbergbahn in Hallein eröffnet (sie gibt es längst nicht mehr), ab 1954 fuhr vom Salzburger Stadtteil Parsch der Sessellift auf den Gaisberg (leider nur bis 1973), 1961 folgte der kühne Bau der Seilbahn auf den Untersberg von Gartenau aus, im Dezember 1965 wurde die noch kühnere Seilbahn auf das Kitzsteinhorn in Kaprun in Betrieb genommen, nach wie vor hat sie die mit 113,6 m höchste Seilbahnstütze der Welt. Weitere richtungsweisende Innovationen im Bundesland Salzburg: 1973 in Sportgastein die ersten Sessel mit Wetterschutzhaube, 1976 die erste kuppelbare Sesselbahn in Neukirchen am Großvenediger, 1977 der erste Dreiersessellift in der Skischaukel Gaissau-Hintersee. Eine Innovation aus der jüngsten Vergangenheit ist die Installierung einer Ausbildungsstätte für den Seilbahnfachmann (oder Frau) an der Landesberufsschule Hallein. Gestartet wurde die dreijährige Ausbildung zum Seilbahntechniker im Herbst 2008, mittlerweile gibt es über 80 Schüler.

Abb. 283: So wurde für die Seilbahn auf das Kitzsteinhorn mit der höchsten Stütze 1967 geworben.

Abb. 284: Mit der Inbetriebnahme der Ausbildungsstätte für Fachkräfte im Seilbahnbereich in Hallein ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

Abb. 285: Nach dem Vorbild in anderen Bundesländern stellt die Salzburger Seilbahnwirtschaft nun auch heimischen Olympiasiegern die Superskicard in Gold auf Lebenszeit zur Verfügung; mit den ersten Empfängern Bernhard Gruber, Andrea Fischbacher und Felix Gottwald freut sich SLSV-Präsident Alexander Reiner.

Der »Blaue Ausweis« Die heimische Seilbahnwirtschaft ist seit vielen Jahren auch ein kräftiger Unterstützer des Salzburger Landes-Skiverbandes. Die Fachgruppe Seilbahnen in der Salzburger Wirtschaftskammer stellt dem SLSV pro Saison rund 100 Freifahrtgenehmigungen für alle Seilbahnen, Sessellifte und Schlepplifte in den Salzburger Skigebieten zur Verfügung. Der »Blaue Ausweis« wird an alle Mitglieder des alpinen Nachwuchskaders und die zuständigen Trainer ausgegeben. Dank dieser Unterstützung können die Kosten für zahlreiche Trainingstage sehr niedrig gehalten werden, zumal die Beförderung gratis erfolgt. Somit gehört die Salzburger Seilbahnwirtschaft zu den wichtigsten Sponsoren des SLSV.

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Wintersport im SalzburgerLand

Touristische Erschliessung vor 200 Jahren

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Die Alpen gehören mit ca. 1.200 km Länge und einer Breite zwischen 130 und 250 km zu den wichtigsten und größten Erholungsräumen Europas. Sie erstrecken sich vom Ligurischen Meer bis zum Pannonischen Becken und nehmen eine Gesamtfläche von rund 200.000 km2 ein. Für rund 13 Millionen Menschen aus acht Staaten und insgesamt rund 5.800 Gemeinden bieten die Alpen sowohl Lebens- als auch Wirtschaftsraum. In Österreich nehmen die Alpen zwei Drittel des gesamten Bundesgebietes ein, bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts zählten die Alpen jedoch zu den ärmsten Regionen des Kontinents. Die vorherrschende Wirtschaftsform war die Landwirtschaft und während den Städten die Industrialisierung den Wohlstand brachte, blieben die Alpen weitestgehend eine Randregion. Das SalzburgerLand kann auf rund 200 Jahre touristische Erschließung zurückblicken und zählt in Europa somit zu den ältesten Tourismusregionen. Forscher und Bergpioniere waren es, die Mitte des 18. Jahrhunderts das Zeitalter des alpinen Tourismus einläuteten und die Alpen bestiegen, vermessen, und kartografiert haben. Auch Adelige und die wohlhabende Bürgerschicht erkannten die Reize der Alpen und nutzten sie als Naherholungsort für die Sommerfrische und als Abwechslung zum städtischen Leben. Salzburgs Gebirgsregionen befanden sich verkehrsgeografisch gesehen allerdings in einer Abseitslage – während im Sommer die Touristen die Städte bereisten, blieb die Anzahl der Reisenden ins Gebirge sehr gering. Durch die Erschließung mit der Eisenbahn – vor allem durch die »Salzburg-Tiroler-Bahn« und die Seltzthalbahn, aber auch dank Lokal- und Kleinbahnen – verbesserte sich die wirtschaftliche Lage vieler Orte in den Alpen stark. Als Ende des 19. Jahrhunderts auch für Arbeiter die Ausflüge in die alpinen Regionen erschwinglich wurden, begann die touristische Erschließung des Alpenraums. In den 1920er-Jahren gab der alpine Wintersport dem Tourismus neue Impulse. Maßgeblich für die Entwicklung des Skisports im SalzburgerLand waren einerseits die städtische Bevölkerung, die nicht nur die winterliche Alpenlandschaft schätzten, sondern die Bergwelt auch im Winter als Erholungsraum schätzten und durch Mundpropaganda, Zeitungsberichte und Karten bekannt machten. Andererseits waren es die Bewohner der Alpen selbst, die das Skifahren als neuen Wintersport für sich entdeckten. Der Skitourismus beschränkte sich anfangs allerdings hauptsächlich auf punktuell erschlossene Regionen. Im Dezember 1927 wurde die Schmittenbahn in Zell am See in Betrieb genommen – sie galt für die kommenden zwei Jahrzehnte im Bereich Wintersport als einzige mechanische Aufstiegshilfe im SalzburgerLand. Nicht nur die Bevölkerung entdeckte den Skisport für sich, auch das Militär nützte die Vorteile bzw. die bessere Mobilität, die man mit Skiern im alpinen Raum hatte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges machten zahlreiche Soldaten und Gebirgsjäger, die in

Abb. 286: Der alpine Skilauf ist im Winter die wichtigste touristische Sportart im Alpenraum.

den Kriegsjahren mit Skiern unterwegs gewesen waren, das Skilaufen zu ihrem Hobby. Die Bevölkerung konnte zu sehr günstigen Preisen Skier aus den Militärdepots beziehen, was der Verbreitung des Skisports wiederum zugutekam. Die Weiterentwicklungen von Skiern und Techniken des Skilaufs modernisierten den neuen Freizeitsport und in den Wintersportorten entstanden erste Skischulen.

Aufschwung des Wintertourismus nach 1945 Nachdem der Tourismus im SalzburgerLand ab den 1930er-Jahren aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage stagniert hatte, verzeichnete er nach dem Zweiten Weltkrieg ab Mitte der 1950er-Jahre einen starken Aufschwung – die Alpen wurden sowohl als Erholungs- als auch als Wirtschaftsraum (wieder-)entdeckt. Nicht nur die steigende Mobilität und die inneralpine Erweiterung des Straßennetzes (z.B. Tauernautobahn, Felbertauerntunnel etc.), sondern auch die zunehmende touristische Erschließung neuer Wintersportorte und Investitionen in Wintersport-Infrastruktur wie Pisten, Seilbahnen, Lifte, Hotels etc. trugen zur Stärkung des Wintertourismus bei. In dieser Zeit entwickelte sich auch die Salzburger Sportindustrie, die bald weltweit zur Spitze gehörte: Große Ski- und Skischuhfabriken sowie weitere Produzenten im Wintersportbereich profitierten von diesem touristischen Aufschwung. Das Winterurlaub immer populärer wurde, ist zudem auch der Erschließung attraktiver Skigebiete durch maschinelle Lift- und Beförderungsanlagen zu verdanken – so stieg österreichweit gesehen die Zahl von Skiliften von vier Anlagen im Jahr 1945 auf knapp 1.100 im Jahr 1965 an. Doch nicht nur der alpine Skilauf hatte sich als Wintersport etabliert, ab Anfang der 1980er-Jahre entwickelten sich auf und abseits der Piste noch weitere Formen des Wintersports, wie Snowboarden, Tourenskilauf, Freestyle o.ä. Die große Bedeutung des Wintertourismus für die wirtschaftliche Aufwertung des SalzburgerLandes stand somit außer Frage. Als eindrucksvolles Beispiel, wie die massentouristische Erschließung aus einem kleinen Bergdorf eine Top-Winterdestination geformt hat, ist Saalbach Hinterglemm zu nennen. Um 1900 noch ein abgelegener Ort

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Abb. 287: Der nordische Sport wurde zum zweiten Standbein für den Tourismus; in Salzburg stehen mehr als 2.200 km gespurte Loipen zur Verfügung.

ohne Anbindung an das damalige Verkehrsnetz, zählte Saalbach im Jahr 1981 bereits mehr Nächtigungen als das gesamte SalzburgerLand im Jahr 1929/30 – dem erfolgreichsten Jahr der Zwischenkriegszeit – verbuchen konnte.

Touristische Bedeutung des Wintersports

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Die große Bedeutung des Tourismus für Österreichs Gesamtwirtschaft ist unumstritten: Mit rund 42 Milliarden Euro erwirtschaftet der Tourismus aktuell 15 Prozent des österreichischen BIP, jeder fünfte Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt vom Tourismus ab. Allein im SalzburgerLand werden jährlich rund 24 Millionen Nächtigungen erzielt. Heute nimmt das SalzburgerLand unter den österreichischen Bundesländern hinter Tirol die zweite Stelle in Bezug auf die wirtschaftliche Bedeutung des Wintertourismus ein. Dass Winterurlaub im SalzburgerLand trotz schwierigerer wirtschaftlicher Lage weitgehend krisenresistent ist, hat die Wintersaison 2009/2010 mit knapp 14 Millionen Nächtigungen unter Beweis gestellt. Mit einem Rekord bei den Ankünften (rd. 3,05 Mio. Ankünfte) kann das SalzburgerLand sogar auf den besten Winter aller Zeiten zurückblicken. Das Verhältnis zwischen Winter- und Sommertourismus in Bezug auf die Nächtigungen liegt zurzeit bei 58 Prozent Winteranteil und 42 Prozent Sommeranteil. Insgesamt verfügt das SalzburgerLand über 190.966 Betten (Stand: Sommer 2009) – die Anzahl der Gästebetten hat im Vergleich der letzten zehn Jahre eine moderate Steigerung erfahren, welche in der Wintersaison etwas ausgeprägter als in der Sommersaison war. Dass die Salzburger Tourismuswirtschaft auch in Zukunft optimistisch in die kommenden Wintersaisonen blicken kann, verdeutlicht eine Studie des Marktforschungsinstituts Manova. Ist man bisher davon ausgegangen, dass die Zahl der Skifahrer in Europa rückläufig sind, so beweist diese Studie nun das Gegenteil: Bei einer Bevölkerungszahl von 236 Millionen (alle 14- bis 70-Jährigen) in den untersuchten Märkten Deutschland, Österreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Tschechien, Rumänien, Polen und den russischen Ballungszentren werden rund 53 Millionen Skifahrer gezählt (entspricht 23

Abb. 288: Ausbildungsleiter Georg Herbst hat das Ausbildungsteam des SBSSV um sich versammelt.

Prozent). Dies bedeutet, dass knapp jeder vierte 14- bis 70-Jährige aus diesen Ländern Ski fährt. Bedeutsam ist aber auch das in der Studie erhobene, enorm hohe zusätzliche Potenzial für den Wintersport: Rund 38 Millionen Menschen in den untersuchten Ländern können sich vorstellen (wieder) Skisport zu betreiben, etwa zehn Millionen davon können als »enges Potenzial« bezeichnet werden.

SBSSV – Ein starker Partner im Wintersport Der Salzburger Berufsschilehrer & Snowboardlehrer Verband (SBSSV) ist eine Körperschaft öffentlichen Rechtes, begründet auf dem Salzburger Skischulgesetz und besteht seit 1937. Die Hauptaufgaben des SBSSV sind die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Salzburger Ski- und Snowboardlehrer, die Interessensvertretung der SBSSV-Mitglieder – die Salzburger Ski- und Snowboardschulen und deren Mitarbeiter – sowie das Anbieten professioneller Serviceleistungen für alle Partner im Wintersport. Seit November 2008 bekleidet Gerhard Sint, Skischulleiter der Skischule Rot-Weiss-Rot in St. Johann/Pg. und langjähriges Mitglied des SBSSV-Ausbildungsteams und des SBSSV-Vorstandes, die Position des Obmanns, unterstützt von Geschäftsführer Mag. Wolfgang Viehhauser und Ausbildungsleiter Georg Herbst. Der SBSSV ist die Berufs- und Interessensvertretung von 116 Ski- und Snowboardschulen in Salzburg sowie deren bis zu 6.000 Mitarbeiter pro Wintersaison. In den Wintermonaten erlernen cirka 100.000 Gäste – davon 70.000 Kinder – erstmals den Umgang mit dem Schneesportgerät ihrer Wahl in den Salzburger Skischulen. Das sind etwa eine Million Neueinsteiger allein in den vergangenen zehn Wintersaisonen.

Das Skilehrer-Bild hat sich verändert »Bend your knees und ois mia noch!« – Das war einmal! Die Aufgabenbereiche der Skischule in Richtung Komplettanbieter im Wintersport und das Berufsbild des Skilehrers

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haben sich über die letzten Jahre erheblich gewandelt. Mittlerweile sind die Anforderungen an die Berufsgruppe der Skilehrer enorm gestiegen: Neben dem vordergründigen, technischen Können rücken die Sprachkompetenzen, soziale Fähigkeiten sowie die Serviceorientierung, verbunden mit Authentizität, gegenüber dem Wintergast in den Mittelpunkt. Diesen gestiegenen Anforderungen wird in den SBSSV-Ausbildungen Rechnung getragen: Inhalte wie Entertainment und Motivation, Natur und Umwelt sowie Berufsund Tourismuskunde fließen neben den »Klassikern« wie Bewegungs-, Unterrichtsund Trainingslehre genauso in die Ausbildung mit ein wie FreeSki, sprich FreeRide und FreeStyle. Denn die Salzburger Skischulen setzen auf gut ausgebildete Mitarbeiter. Über den SBSSV nehmen jedes Jahr mehr als 2.000 Salzburger Ski- und Snowboardlehrer an den Aus- und Weiter- und Fortbildungsangeboten – durchgeführt durch 70 Experten im SBSSV Ausbildungsteam – teil: - Mehr als 1.000 Teilnehmer absolvieren jedes Jahr die 10-tägige »Grundausbildung« zum Ski- und/oder Snowboardlehrer Anwärter. - Mehr als 400 nehmen an den mehrwöchigen Intensivausbildungen Landesskilehrer Teil 1 und 2, Snowboardlandeslehrer sowie am Alpinkurs teil. - Mehr als 800 Teilnehmer absolvieren jedes Jahr die marktorientierten und interessensspezifischen Fortbildungsangebote wie FreeSki, Rennlauf, Buckelpiste & Gelände und spezifische Unterrichtsformen für Kinder und Jugendliche.

Neue Kooperation mit dem SLSV Neben den bewährten SBSSV-Sonderausbildungsprogrammen für SLSV-Teilnehmer kooperieren diese beiden Ski-Organisationen seit der Wintersaison 2010/11 auf einer neuen Ebene: 130 Kinder und Schüler des SLSV erhielten an vier Koordinationsterminen Betreuung, Schulung und Unterricht durch das SBSSV-Ausbildungsteam in den Bereichen Kurven und Carven Grundstufe, Kanten und Rutschen, paralleles Skisteuern lang und kurz, Stockeinsatz-Timing, Carven lang und kurz, Buckelpistentechnik, Tiefschnee, FreeRiden und Demonstrationskilauf. Die Teilnehmer an diesen Schulungen durch die professionellen Skilehrer waren ausnahmslos begeistert.

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Skisportliche Schulen als Kaderschmiede

Skihauptschule Bad Gastein

Abb. 289: Das Logo der Skihauptschule Bad Gastein.

Mit Beginn des Schuljahres 1975/76 gründet Oberschulrat Theo Kriegl die Skihauptschule Bad Gastein. Sie ist die jüngste der sieben alpinen Skihauptschulen Österreichs. Die sportliche Leitung übernimmt der ehemalige Abfahrer Rudolf Mayr aus St. Gilgen mit 22 Schülern in zwei Trainingsgruppen. Elf auswärtige Schülerinnen und Schüler werden von Greti und Rudolf Mayr im Internat »Theresienheim« in Böckstein betreut. 1976 übersiedelt das Internat in die Villa Edelweiß nach Bad Gastein. Innerhalb von vier Jahren wird die Skihauptschule mit 52 Schülern in vier Trainingsgruppen geführt. Die Mädchen werden wegen Platzmangels in der Villa Edelweiß bei Familie Tineke und Peter Oesen in Böckstein untergebracht. Im September 1983 wird das neue Internat in der Jugendherberge Bad Gastein für die auswärtigen Schülerinnen und Schüler eröffnet, das vom Salzburger Jugendherbergswerk verwaltet wird. 1986 findet die Überführung des bisherigen Schulversuches der Skihauptschulen in das Regelschulwesen statt. 1987 siegen die Burschen bei den Bundesschulskiwettkämpfen in Zell am See. Am 24. September des gleichen Jahres gibt es die Eröffnung der großen Sporthalle der Hauptund Skihauptschule. 1989 gewinnen die Mädchen die Bundesschulskimeisterschaften in Gries am Brenner und erreichen den zweiten Rang bei den ISF-Skiwettkämpfen in Östersund in Schweden. 1989: Theo Kriegl tritt in den Ruhestand – seine Nachfolge übernimmt Ernst Labacher. Hans Brucker, auch Trainer des Salzburger Landes-Skiverbandes, wird Trainer der Skihauptschule Bad Gastein. 1991 verlässt der sportliche Leiter Rudolf Mayr nach 16 Jahren die Skihauptschule Bad Gastein und übersiedelt in seine Heimat St. Gilgen. 1993 siegen die Burschen mit der Mannschaft Kurt Engl, Manfred Gstatter, Reinfried Herbst, Martin Lackner und Alexander Veider bei den Bundesschulskiwettkämpfen in St. Johann in Tirol und werden Weltmeister bei den ISF-Schulskiwettkämpfen in Collingwood in Kanada. 2001 qualifiziert sich die Mädchenmannschaft für die ISF Spiele in Pralognan in Frankreich und erreicht den 4. Rang. 2007: Ernst Labacher tritt nach 13-jähriger Trainertätigkeit und nach 18 Jahren als Leiter der Haupt- und Skihauptschule Bad Gastein in den Ruhestand, Dieter Stark übernimmt die Schulleitung der Haupt- und Skihauptschule Bad Gastein. 2009 holen die SchülerInnen bei den Landesmeisterschaften in Abtenau 23 Stockerlplätze, davon 15 auf dem obersten Podest. 2011 erringen die aktuellen und ehemaligen Schülerinnen und Schüler bei den Landesmeisterschaften in Wagrain mit 20 Erfolgen die Hälfte aller möglichen Siege.

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Abb. 290: So begann es im Jahr 1975: Die erste Klasse der Skihauptschule Bad Gastein.

Die Schule mit eigenem Lehrplan Die Schule kommt neben intensivem Training nicht zu kurz. In der Skihauptschule werden wie in der Regelhauptschule alle Unterrichtsfächer unterrichtet. Ein eigener Lehrplan bietet zusätzlich zur Hauptschulausbildung ein vermehrtes Angebot von bis zu 15 Wochenstunden für den Sportunterricht. Der Stundenplan richtet sich nach den Trainingsperioden im Herbst, Winter und Frühjahr. Die Einteilung der Schularbeiten, Tests und Prüfungen wird auf die Trainings- und Wettkampfeinsätze der Kaderläufer des Salzburger Landes-Skiverbandes abgestimmt. In täglichen Lernstunden haben die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen, Hausübungen zu machen und sich für den Unterricht vorzubereiten. Diese gezielte schulische Förderung hilft den Schülerinnen und Schülern, den Hauptschulabschluss zu erreichen und ermöglicht den Eintritt in weiterführende Schulen.

Die sportliche Betreuung

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Staatlich geprüfte Trainer betreuen die Schülerinnen und Schüler der Schule. Ein systematischer, kindgerechter Aufbau der Kondition im Herbst bildet die Basis für eine erfolgreiche Wintersaison. Hierbei wird neben der Steigerung der motorischen Fertigund Fähigkeiten auch Wert auf allgemein sportliche Ausbildung gelegt. Regelmäßiges Skitraining auf dem Gletscher dient der Vorbereitung auf das Wintertraining. Ende November beginnt das regelmäßige Schneetraining an vier Tagen in der Woche. Die Verbesserung der Skitechnik im freien Skilauf sowie das Erlernen der Wettkampftechniken in Riesentorlauf, Slalom und Super-G bilden die Schwerpunkte der skisportlichen Ausbildung der SchülerInnen. Alternative Sportarten wie Langlauf, Eislauf oder Freestyle bereichern das Wintertraining. Nach der Wintersaison bieten sich Gelegenheiten zur Ausübung und zum Erlernen vieler Sportarten: Fußball, Volleyball, Basketball, Handball, Reiten, Schwimmen,

Abb. 291: Das Kitzsteinhorn ist mittlerweile der bevorzugte »Trainingsberg« für die Buben und Mädchen der Skihauptschule Bad Gastein.

Radfahren (Mountainbike), usw. Die herrlichen Skiberge, die Dreifachsporthalle, ein schuleigener Hartplatz mit Leichtathletikanlage, der Fußballplatz und die Gasteiner Thermen unterstützen die vielfältige sportliche Grundausbildung der Skisportler in der Skihauptschule Bad Gastein. Die Schüler und Schülerinnen werden am sportmedizinischen Institut der Alpentherme Bad Hofgastein untersucht.

Erfolgreiche Schülerinnen und Schüler

Abb. 292: Das aktuelle Trainerteam der Skihauptschule Bad Gastein besteht aus Volker Gugganig, Johann Brucker, Cornelia Kocher, Christian Rataj und Josef Breitschädel (von links).

Olympiasieger und Weltmeister: Andrea Fischbacher, Petra Kronberger, Ulrike Maier, Hermann Maier, Anna Fenninger, Bernhard Gruber (Nord. Kombination), Hans Peter Steinacher (Segelsport). Weiters hatten Erfolge: Lisa-Maria Reiss, Cornelia Tiefenbacher; Kurt Engl, Hans Grugger, Manfred Gstatter, Reinfried Herbst, Hannes Reiter, Philipp Schörghofer, Patrick Schwaiger, Michael Zach, Robert Zoller, Jacqueline Gerlach (Grasskilauf). Ski-Trainer: Andreas Evers, Mag. Martin Lackner, Reinhard Ronacher, Gerhard Huttegger; Ski-Service: Edi Unterberger, Thomas Bürgler und viele andere ehemalige Schülerinnen und Schüler, die sich im Sportgeschehen verdient gemacht haben.

Nordische Schihauptschule Saalfelden Saalfelden hat in der Geschichte des nordischen Skisports in Österreich von Beginn an eine bedeutende Rolle, die sich später in den Überlegungen widerspiegelt, für den Nachwuchs eine »maßgeschneiderte« Schule zu installieren. Aufgrund des großen Interesses wird ab 1975 an der Hauptschule Markt eine Neigungsgruppe Langlauf geführt. Großartige Erfolge bei internationalen Schulwettkämpfen in Italien 1977 und Finnland 1979 sowie eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Heeressportverein führen schlussendlich zur Idee, eine Skihauptschule für den nordischen Skilauf anzustreben.

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Abb. 293: Das Logo der nordischen Schihauptschule Saalfelden.

Abb. 294: Die Mädchen der Schihauptschule Saalfelden jubeln mit ihren Silbermedaillen bei den ISFWeltmeisterschaften in Folgaria in Italien.

Im Frühjahr 1980 erfolgt daraufhin das Ansuchen um Bewilligung zur Durchführung eines Schulversuches »Nordische Schihauptschule«, welche im September vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst genehmigt wird. Besonders hervorzuheben als maßgeblich beteiligte Personen sind hierbei: Sektionschef Dr. Leo Leitner und Min.-Rat Dr. Helmut Andrecs von Seiten des Ministeriums, Landesschulinspektor Dr. Josef Steidl, Landesschulrats-Präsident Dr. Gerhard Schäffer und Fachinspektor Mag. Ferdinand Pohl vom Landeschulrat Salzburg sowie Dir. Leo Höck und Hauptschuloberlehrer Bartl Hörl für die HS, tatkräftig unterstützt vom Bürgermeister Walter Schwaiger. 30 Jahre stellen einen noch überschaubaren Zeitraum dar, sodass bei der folgenden Rückschau bewusst von einer rein chronologischen Rückschau wichtiger Ereignisse abgegangen und auch im Sinne einer besseren Verständlichkeit eine Chronik geordnet nach Themengebieten gestaltet wurde.

Entwicklung der Schulorganisation

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Ab dem Schuljahr 1980/81 wird beginnend mit einer 1. Klasse und einer 2. Klasse jeweils eine Klasse pro Schulstufe im Schulversuch geführt. Die folgenden Jahre zeigen die damit verbundenen Mühen deutlich auf. Jährliche Ansuchen um Verlängerung des Schulversuches, untermauert jeweils von Erfahrungs- und Erfolgsberichten, sind notwendig. In zahlreichen schulinternen »Schihauptschulseminaren« wird ständig an der Optimierung der Organisationsform gearbeitet, wobei die Grundpfeiler – optimale schulische und sportliche Förderungen – stets oberste Priorität haben. In zahlreichen zusätzlichen Schulbesuchen machen sich Vertreter der verschiedensten Ämter ein Bild von der Entwicklung des Schulversuches. Bis 1985 erfolgt der Unterricht in den Hauptfächern nach den Anforderungen eines I. Klassenzuges, danach in Leistungsgruppen innerhalb des Klassenverbandes. 1994 erfolgt eine Kürzung der Wochenstundenzahl von 45 zunächst auf 43 und schlussendlich 1996 mit der Einführung der 5-Tage-Woche auf 41 Wochenstunden.

Abb. 295: Zum siebenten Mal standen Burschen der Schihauptschule Saalfelden bei den ISF-Welt­ meisterschaften auf dem Podium, sie belegten den zweiten Platz (links: Trainer Roland Stöggl).

Erst 1996 wird der Schulversuch im Rahmen der 15. SCHOG-Novelle ins Regelschulsystem übernommen und das bis heute gültige Organisationskonzept mit neuer Stundenverteilung – EDV – und jeweils einem Haupt- und einem Förderlehrer in den Hauptfächern konzipiert. Sichtbare Verbesserungen bringt ab 2001 der Umbau der Klassenräume. Eng mit der schulischen Entwicklung sind der Tagesheimbereich und insbesondere die schuleigene Küche verbunden.

Sport, Training, Wettkämpfe An dem Grundsatz bestmögliche sportliche Förderung talentierter und interessierter SchülerInnen durch zielgerichtetes, alterspezifisches, abwechslungsreiches und vielseitiges Training wird bis heute festgehalten. Ebenso bewährt haben sich all die Jahre die Quartalseinteilung, eine intensive Zusammenarbeit mit Vereinen und Skiverbänden sowie Vereinszugehörigkeiten und Startverpflichtungen nach Trainierabsprache. Besonders wichtig war von Beginn weg eine entsprechende sportärztliche Untersuchung, die seit 1990 vom Schularzt Dr. Wolfgang Tafatsch durchgeführt wird bzw. bei Bedarf von der Sportmedizin in Salzburg unterstützt. Wichtig neben den optimalen Trainingsbedingungen, die das Saalfeldner Becken mit den angrenzenden Wintersportorten bis hin zum Kitzsteinhorn zu jeder Jahreszeit bieten, sind natürlich entsprechende Trainingsmittel und -einrichtungen. 1981 wird mit der Fertigstellung der Turnhallen und eines Kraftsport- und Gymnastikraumes ein wichtiger Grundstein gelegt. 1982 kommt ein erster Wachs- und Materialraum hinzu und der erste Bus wird angekauft. Wesentliche Trainingsimpulse für den Sprungsport bringt die 1985 errichtete 45m-Mattenschanze. 1986 wird die K 90m-Schanze eröffnet. Mit der Fertigstellung der Felix Gottwald-Schanzenanlage 2004 stehen den Nordischen vier Schanzen samt Kabinenlift zur Verfügung. Optimale Voraussetzungen, entsprechendes Training durch staatlich geprüfte Trainier sowie

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motivierte und engagierte Schüler und Eltern führen zu entsprechenden Erfolgen. In der 30-jährigen Geschichte nimmt die Schule eine Ausnahmestellung ein. Dies zeigt sich besonders in den Ergebnissen der alle zwei Jahre durchgeführten österreichischen Meisterschaften sowie in weiterer Folge als Vertreter Österreichs bei den internationalen ISF-Schul-Weltmeisterschaften. Seit 1981 gab es fünf Siege, sechs zweite Plätze und fünf dritte Ränge. Die Teams starteten weltweit von Sunne in Schweden über Andorra und Folgaria bis Collingwood in Kanada. Aufgabe einer sportlichen Schwerpunktschule ist es sicherlich auch, entsprechende Sportveranstaltungen durchzuführen bzw. herausragende Sportveranstaltungen zu besuchen. Bei Großveranstaltungen wurde in Form von Demonstrationsvorführungen mitgewirkt, u.a. bei der WM in Saalbach/Hinterglemm, bei der nordischen WM in Ramsau oder beim Alpinen Weltcup-Finale in Zauchensee und Flachau. Dazu kommen mehrere »Loipiaden« und Wintersportfeste. Erfolgreiche Schihauptschüler sind vor allem David Kreiner, Dominik Landertinger, Thomas Hörl, der leider tödlich verunglückte Alfred Rainer, Sven Grossegger, Andreas Schwabl, Bernhard Tritscher, Katharina Innerhofer, Albert Herzog, Michael und Fabian Hörl, Christina Rieder, sie sind stellvertretend genannt für alle Absolventen der 30 Schuljahre.

Abb. 296: Erfolgreiche Schüler-Biathleten aus der Schihauptschule Saalfelden im Jahr 2010: Florian Riedlsperger, Christoph Rieder, Sebastian Maierhofer.

Skihotelfachschule Bad Hofgastein Marcel Hirscher, Hans Grugger, Philipp Schörghofer und Anna Fenninger gehören zum Stammkader des ÖSV-Skiteams. Die vier verbindet aber mehr. Sie haben ihre Ausbildung an der Skihotelfachschule in Bad Hofgastein absolviert und dort die Grundlage für ihren erfolgreichen Werdegang gelegt. Die Leistungen der SpitzensportlerInnen zeigen, dass sich das kombinierte Ausbildungssystem aus Schule und Leistungssport bewährt. Jugendliche haben in Bad Hofgastein die Möglichkeit, eine fundierte berufliche Ausbildung zu absolvieren, ohne dabei den Sport vernachlässigen zu müssen. Die Skihotelfachschule bietet eine optimale Mischung aus Unterricht, Training, Renneinsatz und Regeneration. Um sich auf das Training konzentrieren und auf Wettkämpfe vorbereiten zu können, haben die NachwuchsathletInnen in den Wintermonaten ausschließlich skisportlichen Unterricht. Die Ausbildung zur Hotelkauffrau bzw. zum Hotelkauffmann dauert dafür – im Vergleich zur traditionellen dreijährigen Fachschule – ein Jahr länger. Praktische Erfahrung in der gehobenen Hotellerie sammeln die SchülerInnen im angeschlossenen Grand Park Hotel – dem Ausbildungsbetrieb der Tourismusschulen Salzburg – Bad Hofgastein.

Profisportler im Tourismus

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»Die Schulform ist in Österreich einzigartig und das Interesse nach wie vor groß. Denn viele junge SportlerInnen wollen sich absichern und sich ein zweites Standbein schaffen, sollte es mit der Profikarriere doch nicht klappen. Bei uns ist da möglich, ohne die sportlichen Ambitionen hinten anstellen zu müssen«, betont Schuldirektorin Dr. Maria Wiesinger. Das Ausbildungskonzept baut auf den Erfahrungen der ExpertInnen der Tourismusschulen Salzburg auf. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Salzburger Landesskiverband, dem Salzburger Landesschulrat, dem Unterrichtsministerium

Abb. 297: Das Logo der Skihotelfachschule Bad Hofgastein.

Abb. 298: Das Schulgebäude in Bad Hofgastein wurde erst kürzlich modernisiert und erweitert. Wissensvermittlung erfolgt hier in einem lernfördernden Umfeld.

und dem Staatssekretariat für Sport im Bundeskanzleramt entwickelt. Sieben schuleigene TrainerInnen kümmern sich um die sportlichen Belange der SchülerInnen. Sie absolvieren mit ihnen die Trainingseinheiten, bereiten sie körperlich und mental auf Wettkämpfe vor und begleiten sie auch dort hin.

Erstklassiges Trainingsumfeld Die große Turnhalle mit angeschlossenem Ergoraum gewährleistet optimale Trainingsbedingungen im konditionellen Bereich. In den Internatsgebäuden ist die nötige Infrastruktur zum Präparieren der Ski vorhanden. Für jene Jugendliche, die sich während der Ausbildung gegen eine Profisportkarriere entscheiden, halten die Tourismusschulen Salzburg – Bad Hofgastein ein spezielles Angebot bereit. Die SchülerInnen können nach dem Abschluss der Skihotelfachschule in den 4. Jahrgang der Höheren Lehranstalt für Tourismus wechseln, um die Matura zu machen. Voraussetzung ist die positive Absolvierung mehrerer Übertrittsprüfungen.

Abb. 299: Am Schulstandort finden die jungen SkisportlerInnen optimale Trainingsbedingungen vor.

Die Entwicklung der Tourismusschulen Salzburg Bad Hofgastein Die Tourismusschulen Salzburg werden seit mehr als 60 Jahren von der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) getragen und umfassen vier Standorte. Bereits seit 1948 besteht der Schulstandort im Gasteinertal. Anfangs in Bad Gastein angesiedelt, wurde der Schulbetrieb mit dem Erwerb des Grand Park Hotels nach Bad Hofgastein verlagert. Im Vier-Sterne-Betrieb, der sich direkt neben dem Schulgebäude befindet, sammeln die SchülerInnen auch heute noch wertvolle Praxiserfahrung. Der Standort erlebte in den vergangenen Jahrzehnten eine dynamische Entwicklung. Das Ausbildungsangebot wurde laufend den Ansprüchen der Tourismuswirtschaft angepasst und viel in die Infrastruktur investiert. Erst Anfang 2010 hat die WKS die Modernisierung und Erweiterung abgeschlossen, in die 10 Mill. € flossen. Das Schulgebäude aus dem Jahr 1969 wurde einem kompletten Facelifting unterzogen und umfangreich erweitert. Um ausreichend Platz für die derzeit rund 320 SchülerInnen zu schaffen, errichtete man

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Abb. 300: Schuldirektorin Dr. Maria Wiesinger (3. v. l.) und der skisportliche Leiter Mag. Gernot Wagner (1. v. l.) mit einigen erfolgreichen AbsolventInnen der Skihotelfachschule, wie Anna Fenninger, Melanie Meilinger, Margret Altacher, Philipp Schörghofer, Manuel Veit, Matthias Haunholder.

zusätzliche Klassenräume. Im Neubau untergebracht sind außerdem Seminarräume, eine Bibliothek, eine Vinothek sowie ein Servierlehrraum. Errichtet wurde auch eine große Turnhalle sowie ein neues Mädcheninternat, das an das Schulgebäude angeschlossen ist. Angeboten werden in Bad Hofgastein derzeit drei Schulformen: die fünfjährige Höhere Lehranstalt für Tourismus mit dem Schwerpunkt »Hotelmanagement und Gesundheitstourismus«, die dreijährige Hotelfachschule mit dem Schwerpunkt »Hotel und Gastronomie« sowie die vierjährige Skihotelfachschule. Bereits seit 1990 gab es am Schulstandort Überlegungen, eine Skihotelfachschule anzubieten und damit jungen SportlerInnen die Möglichkeit zu bieten, Sport und Berufsausbildung zu verbinden. 1995 wurde die Vision Wirklichkeit und ein Schulversuch gestartet. Das Konzept hat sich bewährt. Mittlerweile haben mehr als 175 junge Menschen die österreichweit einzigartige Ausbildung absolviert und die Grundlage für ihre sportliche und/oder touristische Karriere gelegt. Statement Anna Fenninger: »Die Ausbildung ist meine Absicherung für die Zeit nach der Sportkarriere. Ich kann die Skihotelfachschule nur weiterempfehlen, denn sie bietet eine super Kombination aus Schule und Sport. Es macht einfach Spaß, gefordert zu werden. Wenn’s im Sport nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hat, kann man außerdem eine sehr gute berufliche Ausbildung vorweisen.«

Raiffeisen Schigymnasium Saalfelden

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Die HIB (Höhere Internatsschule des Bundes) Saalfelden, jetziges BG/Sport-RG Saalfelden, war und ist seit Jahrzehnten als Realgymnasium mit besonderer Berücksichtigung der sportlichen Ausbildung im Schulsport eine der erfolgreichsten Schulen in Österreich. Einer der größten Wintersportler aller Zeiten, Felix Gottwald, entdeckte in der Unterstufe der HIB die Freude zum Langlauf. Der ehemalige Spitzenlangläufer Johannes Eder maturierte an der HIB, ebenso wie Langlauf-Sprinter und derzeitiger Sportwissenschafter an der Universität Salzburg, Dr. Thomas Stöggl. Aktuelle Biathlon-

Abb. 301: Das Logo des Raiffeisen Schigymnasiums Saalfelden.

Abb. 302: Die Saalfeldner Schüler mit ihren Medaillen bei den ISF-Schul-Weltmeisterschaften 2010.

Abb. 303: Österreichs größtes Talent im DamenLanglauf ist Veronika Mayerhofer.

Stars wie Simon Eder, Julian und Tobias Eberhard absolvierten das Sportgymnasium mit Leichtathletik, Sportspielen, Langlauf und Gerätturnen als praktische Maturafächer und betrieben ihren Leistungssport über Landesverband und Verein zusätzlich. Bei vielen Schulbewerben wurde die HIB mit anderen skisportlichen Schwerpunktschulen schon gleichgesetzt, was von der Struktur her natürlich nicht berechtigt war. »Jetzt reicht’s mir, jetzt baue ich ein Schigymnasium auf« – so die Aussage von Mag. Berthold Auer, der diese Gleichsetzung als ungerecht empfand. Auer leitete ab 1997/98 mit viel Idealismus und persönlichem Einsatz Verhandlungen mit Unterrichtsministerium, Landesregierung (allen voran der damalige Landeshauptmann-Stv. Dr. Arno Gasteiger) und anderen Institutionen in die Wege. In einer Zeit der Einsparungsmaßnahmen auf allen Ebenen gelang ihm mit viel Geschick das schier Unmögliche. Die erste Aufnahmeprüfung für den neuen Zweig »Schigymnasium« fand im September 1998 mit 15 SchülerInnen statt. Von diesem ersten Jahrgang maturierten schlussendlich 9 SchülerInnen, 2 davon etablierten sich später im Skicross-Weltcup (Christoph Ebenbichler und Patrick Koller). Koller gilt nach wie vor neben Andreas Matt im Skicross-Weltcup als einer der Besten aus österreichischer Sicht. Erfolgreiche ehemalige Spitzensportler wie Mag. Ernst Riedlsperger (WM-Silbermedaille in der alpinen Kombination) und Konrad Winkler (1978 Weltmeister und 1976/1980 zweifacher Medaillengewinner bei Olympischen Spielen) konnten als erste Trainer engagiert werden, Hugo Seidl (zurückgekehrt als Betreuer des schweizerischen Nationalteams in der Nordischen Kombination bei den Olympischen Spielen in Nagano) erweiterte bald das nordische Team, Mag. Roland Ortner ersetzte nach einigen Jahren Ernst Riedlsperger, Raiffeisen unterstützte als Sponsor der ersten Stunde dieses Modell.

Höhen, Tiefen und Gefahren Diese ersten Jahre waren durch Höhen und Tiefen geprägt – der genehmigte Schulversuch als 4-jähriges Oberstufenmodell, parallel zum sogenannten »Sportzweig«, er-

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forderte große organisatorische und stundenplantechnische Improvisation. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen Schule, Internat und Training konnten damit Talente wie Romed Baumann (Ski alpin), Manuel Hirner und Veronika Mayerhofer (Langlauf) und Carlos und Tobias Kammerlander (Nordische Kombination) die Matura absolvieren. Mit der Anzahl der Schüler und den steigenden Kosten schien der Erhalt des Schigymnasiums in Gefahr. Wiederum gelang es Mag. Berthold Auer durch seine Verbindungen mit dem damaligen Sportminister Karl Schweitzer und der Unterstützung durch den nordischen Direktor des ÖSV, Markus Gandler, ein BSO-Projekt zu realisieren, welches seither die Finanzierung des nordischen Bereiches, Biathlon und Langlauf, abdeckt. Voraussetzung für die Umsetzung des langfristigen BSO-Projektes (Ziel war damals der Aufbau einer Damen-Staffel für Biathlon und Langlauf für die geplanten Olympischen Spiele 2014 in Salzburg), war auch die Umstellung des Schulsystems vom bestehenden 4-jährigen Modell auf ein 5-jähriges Oberstufenrealgymnasium mit skisportlichem Schwerpunkt. Mit dem Engagement einiger Eltern, allen voran Mag. Adam Herzog und Dr. Josef Scholler, erfolgten interne organisatorische Umstrukturierungen. Mag. Rainer Stöphasius übernahm die Agenden von Mag. Berthold Auer, eine neue Trainerstruktur unter Thomas Egger und Christian Lederer entstand im alpinen Bereich (unterstützt von Mario Millinger und Josef Pirnbacher), Georg Riedlsperger betreut die Langläufer und Sandra Flunger ist Verantwortliche für die Biathleten, Hugo Seidl als Stützpunktleiter nordisch, betreut die Kombinierer. Mit der Installation des Oberstufenrealgymnasiums ab 2007/2008 begann der eigentliche Aufschwung des Raiffeisen Schigymnasiums Saalfelden in den letzten Jahren. 2007/08 eroberte das Burschenteam im Langlauf in Frankreich die Silbermedaille bei der ISF-Schul-WM.

Weltmeistertitel als Belohnung In der Saison 2009/2010 stellte das Raiffeisen Schigymnasium Saalfelden als Vertreter Österreichs erstmals beide Mannschaften bei den ISF-Schul-Weltmeisterschaften, welche mit dem Weltmeistertitel bei den Mädchen (Ricarda Haaser, Bozana Maksic, Regina Maier, Sonja Margreiter, Marie-Therese Noichl) und Vizeweltmeistertitel bei den Burschen (Bernhard Binderitsch, Thomas Dreßen, Gerald Geier, Hannes LengauerStockner, David Neuhauser) äusserst erfolgreich waren. Im Schuljahr 2010/11 wurde die aufstrebende Sportart Freestyle (Snowboard)/Freeski unter der Leitung von Mag. Martin Gimpl neu installiert. Die LeistungssportlerInnen erhalten mit der Fertigstellung des neuen Internatsgebäudes im Herbst 2011 eine weitere Verbesserung der Infrastruktur mit optimaler Einrichtung der Krafträume. 2011/12 ist das 5-jährige ORG dann endgültig installiert und ca. 100 SchülerInnen finden in Saalfelden ein optimales Schulsystem für die Verbindung von Leistungssport und Schule mit Maturaabschluss vor. Neben den schon erwähnten sehr erfolgreichen Aktiven seien aus der jüngsten Zeit noch einige SportlerInnen erwähnt: Paul Kogler, Katharina Innerhofer, Christina Rieder, Fabian Hörl, Mario Seidl, Paul Gerstgraser, Bernhard Flaschberger, Bozana Maksic, David Herzog, Lukas Schild.

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Abb. 304: Zur großen Gruppe der hoffnungsvollen Pinzgauer Biathleten gehört Fabian Hörl.

Das FIS-Landesskimuseum in Werfenweng

Abb. 305: Über die Anerkennung als offizielles FIS-Skimuseum und die Überreichung des Dekrets durch FIS-Präsident Gian-Franco Kasper (rechts) freuten sich im Frühjahr 2002 Gründungsmitglied Sepp Forcher, Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger, Museums-Kurator Hans Müller und SLSVPräsident Alexander Reiner.

Im Dezember 1993 wurde der Verein zur Förderung des Salzburger Landesskimuseums gegründet, ein Jahr später war in Werfenweng Baubeginn, am 21. Dezember 1995 fand die Eröffnung statt und im Frühjahr 2002 wurde das Museum in den erlesenen Kreis der FIS-Skimuseen aufgenommen, deren es weltweit rund zwei Dutzend gibt. FIS-Präsident Gian-Franco Kasper war persönlich zur Überreichung des Dekrets gekommen. Nach wie vor ist der im gleichen Ort wohnende Hans Müller, seit vielen Jahren ein unermüdlicher Sammler von skisportlichen Utensilien und Raritäten und Ideengeber für das Museum, der verantwortliche Chef und Kustos des Hauses. Genutzt wird im Ortszentrum von Werfenweng der Wenghofstadl in Verbindung mit einem aus Mühlbach am Hochkönig stammenden Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert; dieses wurde an seinem alten Standort abgetragen und originalgetreu wieder aufgebaut. Die gesamte Planung lag in den Händen des Grazer Architekten DI Hermann Eisenköck, der historische Bausubstanz mit zeitgemäßer Linie verband und so ideale Räumlichkeiten für das Skimuseum schuf. Das Raumprogramm beider Häuser umfasst rund 550 Quadratmeter. Während der Bauarbeiten kam es zu einem kräftigen Rückschlag, als am 13. Juli 1995 ein Blitzeinschlag den Dachstuhl und eine Außenwand des Wenghofstadls in Brand setzte. Dennoch konnten die Termine für Übergabe und Eröffnung eingehalten werden. Die Kosten für die Errichtung beliefen sich auf rund 7,5 Mill. öS; Bund, Land Salzburg, Gemeinde Werfenweng, Sponsoren und Spenden der Vereinsmitglieder sorgten für die Finanzierung. Den Mittelpunkt im Museum bilden die über 1.500 Exponate, die großteils von Hans Müller gesammelt wurden. Der Bogen wird von den Anfängen des Skisportes bis zur Gegenwart gespannt. Dazu gibt es ein Archiv, eine kleine Bibliothek und, für Österreich

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Abb. 306: Weltmeister Michael Walchhofer hat dem Skimuseum nicht nur weltmeisterliche Skier zur Verfügung gestellt, sondern fungiert auch als Präsident.

ziemlich einzigartig, eine Sammlung von Biographien von mehr als 200 bekannten SkisportlerInnen. Besonders interessant: Der Lebenslauf wurde auch nach der aktiven Laufbahn verfolgt und ist durch persönliche Anmerkungen ergänzt. Praktisch alle Salzburger RennläuferInnen sind im Museum mit ehemals eigener Gerätschaft präsent, viele Siegerskier werden gezeigt, darunter jene von Annemarie Pröll, Petra Kronberger, Hermann Maier, Thomas Stangassinger, Felix Gottwald oder Michael Walchhofer, der zudem Präsident des Vereins ist. Auch auf den Spuren großer Könner aus anderen Bundesländern kann man hier wandeln. Dazu kommen Siegestrophäen, Medaillen und Urkunden. Weil man mehr sein will als ein Ort archivarischen Sammelns, sich vielmehr »lebendig und erlebbar« präsentieren möchte, galt von Beginn an der Abhaltung von Sonderausstellungen ein besonderes Augenmerk. Viele Künstler konnten den attraktiven Rahmen bisher nutzen. Die Wertschätzung für das FIS-Landesskimuseum wurde im Oktober 2010 durch die neuerliche Verleihung des Österreichischen Museums-Gütesiegels unterstrichen. Dieses Gütesiegel wurde erstmals im Jahr 2005 verliehen; nach fünf Jahren erfolgt eine strenge Evaluierung. Im Falle von Werfenweng fiel sie positiv aus, weshalb das Siegel bestätigt wurde. Von rund 1.600 Museen in Österreich besitzen nur etwa 10% diese Trophäe der Qualität. Öffnungszeiten: 1. November bis 18. Dezember Montag – Freitag 9 bis 12 Uhr; ab 19. Dezember Montag – Freitag 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr, Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag und Feiertag 10 bis 12 Uhr.

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Bad Gastein – Markstein für die Behinderten

Abb. 307: Einer der ersten sehr erfolgreichen Behinderten-Skiläufer war Bruno Wintersteller.

Als Geburtsstunde des Versehrten-Skisportes kann der 20. Februar 1948 bezeichnet werden: An diesem Tag fand in Bad Gastein der erste organisierte Wettkampf für Krücken­ skiläufer statt. Kriegsversehrte trafen sich, um sich im Wettkampf zu messen und bekamen durch ihre sportliche Tätigkeit auch gleich noch Probleme mit dem Gesetzgeber. Es ergab sich nämlich die Frage, ob Personen, die in der Lage sind, mit Skiern zu fahren und gar Wettkämpfe zu absolvieren, überhaupt noch eine Kriegsopfer-Rente zusteht. Erster Vorsitzender des damals gegründeten Versehrtenreferates im ÖSV war der gebürtige Salzburger Herbert Matz (1923–2004), der im Zweiten Weltkrieg ein Bein verloren hatte und später auf die Idee kam, mithilfe von Krücken mit einem Ski zu fahren. So darf man Matz als Vorreiter des Behinderten-Skisportes bezeichnen. Er fuhr selbst auch zahlreiche Rennen und frönte seiner Leidenschaft in seiner Wahlheimat Kanada trotz Bedenken seiner Ärzte noch bis ins hohe Alter. Eine besondere Ehrung für seine Leistungen erfuhr er anlässlich der Olympischen Spiele Montréal 1976 durch das IOC. Als Pioniere des österreichischen Versehrtenskilaufes machten sich auch weitere Salzburger verdient, allen voran damals Hermann Altmann und Josef Prunner, später auch Bruno Wintersteller. Die Erfolge der Skiläufer führten auch dazu, dass auf dieser Basis der gesamte Versehrtensport aufgebaut wurde, dass es 1972 zur Gründung des Versehrtensportvereins kam, der jetzt Sportler in zahlreichen Sektionen betreut. Freilich – auch bei den Versehrten ist der Zug der Zeit nicht aufzuhalten, ist auch hier eine Tendenz zum Profitum nicht zu übersehen. Um international erfolgreich sein zu können, muss bereits im Sommer mit dem Training begonnen werden, was mit großem finanziellen Aufwand verbunden ist. Obwohl an der Spitze jeder Einzelne seine gesamte Freizeit opfert, um »dabei« zu sein, war es ein langer Weg, die anfänglich mangelnde Anerkennung in der Öffentlichkeit zu überwinden. Stark betroffen war der Behindertenskilauf vom Standseilbahnunglück am 11. November 2000 in Kaprun. Unter den 155 Todesopfern befanden sich alleine drei Hörbehinderte aus dem Salzburger Land, nämlich Josef Schaupper, Karl Huttegger sowie Stefan Mohr, welche sich auf dem Weg zum Training am Kitzsteinhorn befanden. Schaupper und Huttegger waren mehrfache Medaillengewinner bei Europameisterschaften und vielfache österreichische Meister in der Kategorie der Gehörlosen; Schaupper zählte auch international zu den besten Läufern. Mit Stefan Mohr verunglückte auch ein ambitionierter Nachwuchsläufer.

Erfolge seit Jahrzehnten Seit Jahrzehnten gehören die behinderten Skisportler aus Salzburg zu den Weltbesten. Viele von ihnen kamen zu Weltmeister-Ehren und Erfolgen bei den Paralympics.

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Abb. 308: Zu den Pionieren des österreichischen Behinderten-Skisportes mit vielen persönlichen Erfolgen gehörten Markus Ramsauer und Horst Morokutti.

Abb. 309: Die bisher erfolgreichste BehindertenSkiläuferin ist Danja Haslacher.

In der Anfangszeit prägten vor allem Arno Wimmer (Weltmeister 1973, mehrfacher österreichischer Meister), Adolf Hagn (zweimal Gold bei Paralympics zwischen 1960 und 1970, Weltmeister 1974, viermal österreichischer Meister) und Horst Morokutti (Paralympics-Sieger 1976 alpin, Silber 1980 mit der Langlaufstaffel, zahlreiche WMMedaillen) das Geschehen. Der nächste Große war Markus Ramsauer (zweifacher Paralympics-Gewinner 1980 und 1984, vierfacher Weltmeister, oftfacher österreichischer Meister), der später auch Referent im SLSV war. Margret Heger, eine Blindensportlerin, war in der Leichtathletik ebenso erfolgreich wie im Skisport, sie holte 1984 Gold und Silber im Langlauf und im Sommer Gold und Silber im Mittel- und Langstreckenlauf, dazu gewann sie mehrere WM-Medaillen und zeigte ihre Vielseitigkeit auch mit dem Rad als mehrfache Medaillengewinnerin. Nicht zu vergessen auch die Erfolge von Martina Altenberger. Ein besonderes Kapitel schrieb Danja Haslacher. Sie ist bis heute die erfolgreichste österreichische Skiläuferin der Behinderten. 1988 verlor sie bei einem Mopedunfall den linken Unterschenkel, ein paar Jahre später wurde der Skilauf ihre sportliche Lebensaufgabe. Sie gewann ab Mitte der 90er-Jahre alles, was es zu gewinnen gibt: fünfmal Gold bei den Paralympics 1998 und 2002, Ein Dutzend WM-Medaillen mit Gold an der Spitze, Gesamtsiegerin im Weltcup 2002 und 2004, dazu sechs Disziplinensiege, mehrfache Europacupsiegerin und über 20-fache österreichische Meisterin. Zweimal wurde sie zur österreichischen Behindertensportlerin des Jahres gewählt. Wegbegleiter von Danja Haslacher waren und sind u.a. Reinhold Sampl, Josef Schösswendter, Matthias Höll, Bernhard Habersatter und der Nordische Manfred Lehner. Auch sie holten zahlreiche internationale und nationale Medaillen nach Salzburg.

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Abb. 310: Manfred Lehner ist auf dem Weg zu den besten Langläufern und Biathleten im Behindertensport.

Exekutive auf Piste und Loipe

Aufgrund der topografischen Gegebenheiten des Landes spielte der Skilauf in der Geschichte der österreichischen Exekutive immer eine bedeutende Rolle. Schon im Ersten Weltkrieg gab es in der Armee der Monarchie spezielle Einheiten, die auf den Einsatz mit Skiern vorbereitet wurden, ab 1923 bildete Oberst Georg Bilgeri Angehörige der Gendarmerie für den Dienst auf den Skiern aus (einzelne Dienststellen besaßen schon vor 1914 Alpinausrüstung), 1927 erschien die erste Alpinvorschrift für die Bundesgendarmerie, der erste Verein wurde im September 1936 gegründet; ab 1938 verlieren sich die Spuren im aufkommenden Nationalsozialismus. Die Zollwache baute zu dieser Zeit speziell an den Grenzübergängen in den Alpen Einheiten auf, die im Kampf gegen die Illegalität eingesetzt wurden. Nur so war es möglich, den zollrechtlichen und sicherheitsdienstlichen Aufgaben im alpinen Gelände nachzukommen. Diese Basis machte sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Sport zunütze. So wurde im Jänner 1951 der Gendarmerie-Sportverein Salzburg (wieder) gegründet, die erste Meisterschaft fand Mitte März 1952 in Zell am See statt. Erster Obmann des neuen Vereins war der nachmalige Landesgendarmerie-Kommandant Siegfried Weitlaner (1916– 2001), der später auch SLSV-Vizepräsident gewesen ist. Fast zur gleichen Zeit veranstaltete der Sportverein der Zollwache die ersten Skirennen – das gilt als Geburtsstunde der Sportförderung durch das Bundesministerium für Finanzen. In dieser Zeit wurden in der Exekutive auch die ersten Kader erstellt und Trainer bestellt – fortan konnten die Beamten und Soldaten leistungsorientiert trainieren und sich auch an internationalen Wettkämpfen beteiligen. Bereits im Februar 1954 schrieb der Salzburger Gendarmerie-Sportverein seine Landesmeisterschaften (in Saalfelden) international aus, so starteten u.a. Läufer der deutschen Polizei, der italienischen Carabinieri und Angehörige der hierzulande stationierten US-Armee. Die besondere Stärke der Aktiven der Exekutive lag zu jener Zeit im Langlauf – Kondition war für den Dienst von großer Bedeutung. Bekannte Athleten waren aus dem Bereich des Gendarmerie-SV u.a. Alfons Wimmer, Ludwig Schaubschläger, Otto Resch, Josef Koller, Ernst Cebokli, Fritz Schretter, Erwin Hofer, Rudolf Braun, Johann Lengauer, Erich Sturm, Peter Prodinger, Sepp Mair, Heimo Straubinger, Stefan Herbst, Walter Grugger, Anton Dorfner, Siegfried Bernegger, Helmut Tomasek, Ernst Kröll, Waldemar Heigenhauser, Helmut Voggenberger, Stefan Niederseer, Siegfried Gruber, Hans Wallinger, Manfred Nagl, Günter und Heinz Fersterer, Josef Rehrl, Enrico Rieder; für die Zollwache starteten u.a. Gerhard Lagger, Alois Uhl, Johann Saller, Ludwig Daller, Josef Moser, Hermann Scheuringer und Georg Dürnberger; aus den Reihen des damals ebenfalls schon bestehenden Polizei-SV kamen u.a. Walter Gasperl und Hermann Priewasser. Die jüngste Vergangenheit brachte Umwälzungen im Exekutivsport. Eine logische Folge der Zusammenlegung der beiden Wachkörper Polizei und Gendarmerie mit 1. Juli 2005 war die Fusion der jeweiligen Sportverbände und die Gründung des gemeinsa-

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Abb. 311: Im Heeres-Leistungszentrum Salzburg-Rif ist seit vielen Jahren die stärkste Skiläufer-Kompanie stationiert; zu Weihnachten 2009 stellten sich Alpine, Nordische und Snowboarder zum Gruppenbild. Dabei auch Bernhard Gruber, Wolfgang Loitzl, David Kreiner und Anna Fenninger – spätere Olympiasieger und Weltmeister.

men Österreichischen Polizeisportverbandes, dem weiterhin die Förderung des Spitzensportes obliegt; eine wichtige Rolle spielt das Ausbildungszentrum der Exekutive (Polizeischule) in Großgmain, wo sorgfältig ausgewählte SpitzensportlerInnen die polizeiliche Ausbildung durchlaufen. Hier wurden u.a. Alexandra Meissnitzer, Reinfried Herbst und Kurt Engl »geformt«, zuletzt Tobias und Julian Eberhard sowie Andreas Promegger, auch Simon Eder sitzt dort auf der Schulbank. Das Bundesministerium für Finanzen hat mit Beschluss vom 1. Jänner 2008 den Fortbestand des Sportkaders fixiert, obschon die Zollwache aufgelöst wurde; sämtliche skisportlichen Disziplinen werden weiter betreut.

Bundesheer – Sponsor Nummer 1

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Eine besondere Stellung (im gesamten österreichischen Sport) nimmt das Bundesheer ein; seit 1958 bietet es Sportlern die Möglichkeit, im Rahmen des Dienstes Training und Wettkampf professionell auszuüben. Aus dem ursprünglichen »Kampfzug« an der Infanteriekampfschule Großenzersdorf wurde im Dezember 1962 die Heeressport- und Nahkampfschule, ehe dieser sperrige Namen dem Heeressportzentrum mit seinen Bundesländerstützpunkten weichen musste. Am 1. April 1980 wurde das LZ 10 in Saalfelden/Hochfilzen installiert ( jetzt nur mehr Hochfilzen), am 1. März 1986 folgte Salzburg-Rif, heute als HLSZ 8 die Keimzelle des heimischen Sportes schlechthin. 1986 begann Kommandant Helmut Ring mit 19 Athleten, heute platzt die Einrichtung im ehemaligen »Haus Rif« aus allen Nähten, sind nicht selten knapp über 50 Aktive auf der Personalliste. Die SkisportlerInnen machten in den 25 Jahren seit Bestehen das Gros der Aktiven aus, von über 500 Akteuren sind es rund 130 aus dem Bereich des ÖSV, der Großteil davon aus Salzburg, gewesen. Der erste Salzburger Sportsoldat, der eine olympische Wintermedaille gewann, war Skispringer Reinhard Schwarzenberger – damals Gefreiter – mit Bronze 1998 in Nagano; es folgten Felix Gottwald, Michael Gruber, Marlies Schild, Bernhard Gruber, Andrea Fischbacher und Anna Fenninger – militärische Ränge Korporal bis Zugführer. Auch Nicht-Salzburger gehörten zu den Rifer

Abb. 312: Kurt Engl ist einer der vielen Leistungssportler, die die Ausbildung zum Polizeibeamten gemacht haben.

Abb. 313: Bernhard Gruber – im Skisport Olympiasieger, beim Bundesheer Zugsführer, einmal im Jahr in Galauniform.

Abb. 314: Hier sind zwei Exekutiv-Körper vertreten: Manuel Hirner und Margret Altacher aus dem Bundesheer und Wolfgang Hörl als Angehöriger der Zollwache.

Soldaten, etwa Heinz Kuttin, Andreas Goldberger oder Wolfgang Loitzl. Die Liste ließe sich fast ins Unendliche fortsetzen. Im Spätherbst 2003 löste Erwin Geiger den in Pension gegangenen Helmut Ring als Rifer Kommandant ab. Das Bundesheer darf getrost als wichtigster Sponsor im österreichischen Leistungssport angesehen werden. Im Jahr 2009 wurde die Anzahl der Plätze für Grundwehrdiener um 30 auf 150 aufgestockt, sie können ihren Sport während dieser Zeit professionell betreiben. Dazu kommen in den Leistungszentren insgesamt 192 Arbeitsplätze zur Leistungssportförderung für »Militärpersonen auf Zeit« (Sportsoldaten). Sie erhalten ein monatliches Gehalt, sind kranken- und sozialversichert. Bei der Entsendung österreichischer Mannschaften z.B. zu Olympischen Spielen stellt das Bundesheer jeweils ein beträchtliches Kontingent: So waren 1992 in Albertville 40% des rotweißroten Aufgebotes »Sportsoldaten«, 1994 in Lillehammer waren es 51% (der noch bestehende absolute Rekord), 2006 in Turin 44%. Das Gros innerhalb dieser Heeresabordnungen bestand jeweils aus Skisportlern, seit 1. Juli 1998 sind auch Frauen im Heeressport zugelassen. Pflichttermin für die Bundesheer-Aktiven sind die jeweiligen Wettkämpfe des Internationalen Militärsportverbandes CISM. Im Bundesland Salzburg fanden CISM-Meisterschaften bisher 1960 (Saalfelden), 1970 und 1981 (St. Johann) und 2000 (Saalfelden/ Leogang) statt.

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Die Salzburger Olympia-Teilnehmer

Damen Herlinde Beutelhauser (Alpin, 1 Rennen) 1960 AL ausgeschieden

Doresia Krings (Snowboard, 4 Rennen) 2006 11. P-RTL; 13. SBX 2010 10. SBX; 11. P-RTL

Elfi Eder (Alpin, 1 Rennen) 1994 Silber TL

Heidi Krings (Snowboard, 1 Rennen) 2006 10. P-RTL

Sylvia Eder (Alpin, 7 Rennen) 1984 13. AL; 34. RTL 1988 12. Kombination; 25. SG 1992 9. RTL 1994 14. RTL; 15. SG

Petra Kronberger (Alpin, 8 Rennen) 1988 6. AL; 11. Kombination; 14. RTL 1992 GOLD TL; GOLD Kombination; 4. SG; 5. AL; RTL ausgeschieden

Traudl Eder (Alpin) 1964 Ersatzfrau Anna Fenninger (Alpin, 3 Rennen) 2010 16. SG; 16. SK; 25. AL Ursula Fingerlos (Snowboard, 1 Rennen) 1998 5. RTL Andrea Fischbacher (Alpin, 3 Rennen) 2006 13. SG 2010 GOLD SG; 4. AL Josefa Frandl (Alpin, 6 Rennen) 1956 Silber RTL; 5. TL; 13. AL 1960 16. TL; 21. RTL; 39. AL Doris Günther (Snowboard, 4 Rennen) 2002 P-RTL ausgeschieden 2006 4. P-RTL; 14. SBX 2010 9. P-RTL Dorothea Hochleitner (Alpin, 3 Rennen) 1956 Bronze RTL; 7. AL; 12. TL Kathi Hörl (Alpin) 1956 Ersatzfrau Monika Kaserer (Alpin, 6 Rennen) 1972 7. TL; 13. RTL; 30. AL 1976 6. RTL; 9. AL; TL ausgeschieden Michaela Kirchgasser (Alpin, 6 Rennen) 2006 5. TL; 6. Kombination; RTL ausgeschieden 2010 9. Superkombi; 15. RTL; TL ausgeschieden

316

2006 Silber Kombination; Bronze TL; 17. RTL 2010 Silber TL Katerina Smutna (Langlauf, 3 Rennen) 2010 11. Sprint; 29. Verfolgung; 33. 30 km C Massenstart Roswitha Steiner/Stadlober (Alpin, 3 Rennen) 1984 4. TL; 27. RTL 1988 4. TL

Käthe Lettner (Alpin, 3 Rennen) 1936 16. TL; 20. Kombination; 23. AL

Ingrid Stöckl (Alpin, 2 Rennen) 1994 AL ausgeschieden; Kombination ausgeschieden

Ulrike Maier (Alpin, 6 Rennen) 1988 6. RTL; 10. TL; Kombination ausgeschieden 1992 4. RTL; 5. SG; Kombination ausgeschieden

Brigitte Totschnig/Habersatter (Alpin, 4 Rennen) 1972 15. AL 1976 Silber AL; 16. RTL; TL ausgeschieden

Alexandra Meissnitzer (Alpin, 8 Rennen) 1994 RTL ausgeschieden 1998 Silber RTL; Bronze SG; 8. AL 2002 4. RTL; 4. SG 2006 Bronze SG; 8. AL

Veronika Wallinger/Stallmaier (Alpin, 5 Rennen) 1984 10. AL; TL ausgeschieden 1992 Bronze AL 1994 14. AL; 22. SG

Brigitte Obermoser (Alpin, 3 Rennen) 1998 11. Kombination 2002 15. RTL; 18. AL Maria Pichler/Kirchgasser (Snowboard, 1 Rennen) 2002 5. P-RTL Annemarie Pröll/Moser (Alpin, 6 Rennen) 1972 Silber AL; Silber RTL; 5. TL 1980 GOLD AL; 6. RTL; TL ausgeschieden Cornelia Pröll (Alpin, 1 Rennen) 1980 22. AL Claudia Riegler (Snowboard, 2 Rennen) 2002 28. P-RTL 2010 7. P-RTL Manuela Riegler (Snowboard, 2 Rennen) 2002 23. P-RTL 2006 28. P-RTL 2010 Verletzung im Training Marlies Schild (Alpin, 5 Rennen) 2002 TL ausgeschieden

Annelore Zückert/Zrost (Alpin, 2 Rennen) 1948 16. AL; TL ausgeschieden Herren Michail Botwinow (Langlauf, 6 Rennen) 2002 Silber 30 km F; 5. 50 km ; 9. Jagdrennen; 4. Staffel 2006 Bronze 50 km F Massenstart; 7. Doppelverfolgung Sepp Bradl (Springen, 3 Bewerbe) 1936 19. 1952 ausgeschieden 1956 12. Hans Derkogner (Alpin) 1948 Ersatzmann Tobias Eberhard (Biathlon) 2010 Ersatzmann Alfred Eder (Biathlon, 14 Rennen) 1976 21. 20 km; 15. Staffel 1980 23. 10 km; 24. 20 km; 6. Staffel 1984 22. 10 km; 34. 20 km; 8. Staffel 1988 26. 20 km; 40. 10 km; 4. Staffel

1992 30. 20 km; 53. 10 km 1994 10. 20 km

Marcel Hirscher (Alpin, 2 Rennen) 2010 4. RTL; 5. TL

Hans Eder (Nordisch, 4 Bewerbe)) 1952 9. NK; 29. Sp; 31. Langlauf 18 km; 5. LanglaufStaffel

Gregor Höll (Nordisch, 3 Bewerbe) 1932 33. NK; 41. Langlauf 18 km 1948 24. Sp

Johannes Eder (Langlauf, 1 Rennen) 2006 16. Teamsprint (Resultat nachträglich vom IOC gestrichen)

Walter Hörl (Biathlon, 2 Rennen) 1984 39. 10 km; 8. Staffel

Simon Eder (Biathlon, 5 Rennen) 2010 Silber Staffel; 4. Verfolgung; 6. 20 km; 11. Sprint; 25. Massenstart Hans Enn (Alpin, 4 Rennen) 1980 Bronze RTL; 4.TL 1984 TL und RTL ausgeschieden Mario Fuchs (Snowboard, 2 Rennen) 2006 30. SBX 2010 7. SBX Felix Gottwald (Nordische Kombination, 13 Rennen) 1994 37. Einzel; 9. Staffel 1998 21. Einzel; 4. Staffel 2002 Bronze Einzel; Bronze Sprint; Bronze Staffel 2006 GOLD Sprint; GOLD Staffel; Silber Einzel 2010 GOLD Staffel; 14. Einzel Nsch; 17. Einzel Gsch Bernhard Gruber (Nordische Kombination, 2 Rennen) 2006 Ersatzmann 2010 GOLD Staffel; Bronze Einzel Gsch Michael Gruber (Nordische Kombination, 5 Rennen) 2002 Bronze Staffel; 28. Sprint 2006 GOLD Staffel; 12. Einzel; 13. Sprint Johann Grugger (Alpin, 1 Rennen) 2010 22. AL Walter Habersatter (Springen, 1 Bewerb) 1956 15. 1960 Ersatzmann 1964 Ersatzmann/Vorspringer Waldemar Heigenhauser (Nordische Kombination, 2 Rennen) 1964 19. 1968 34. Reinfried Herbst (Alpin, 2 Rennen) 2006 Silber TL 2010 10. TL Heinz Hinterauer (Springen) 1928 verletzt Hans Hinterholzer (Alpin, 1 Rennen) 1948 TL ausgeschieden

Andreas Janc (Langlauf, 3 Rennen) 1968 13. 50 km; 31. 15 km; 13. Staffel Peter Juric (Langlauf, 3 Rennen) 1984 33. 50 km; 35. 30 km; 11. Staffel Willi Köstinger sen. (Nordische Kombination, 1 Rennen) 1936 15. Willi Köstinger jun. (Nordische Kombination, 1 Rennen) 1964 10. Ernst Kröll (Springen) 1968 Ersatzmann Otto Leodolter (Springen, 4 Bewerbe) 1956 30. 1960 Bronze 1964 17. Gsch; 28. Nsch Alexander Maier (Snowboard, 2 Rennen) 2002 10. P-RTL 2006 30. P-RTL Hermann Maier (Alpin, 6 Rennen) 1998 GOLD SG; GOLD RTL; AL ausgeschieden 2006 Silber SG; Bronze RTL; 6. AL Markus Maier (Nordische Kombination, 1 Rennen) 1936 25. Marc Mayer (Langlauf, 3 Rennen) 2002 21. Sprint; 24. 50 km; 51. Jagdrennen (Resultate nachträglich vom IOC gestrichen) Walter Mayer (Langlauf) 1984 Verletzung im Training Peter Müller (Springen) 1964 Ersatzmann Rudolf Nierlich (Alpin, 2 Rennen) 1988 5. RTL; TL ausgeschieden Ernst Oberaigner (Alpin, 1 Rennen) 1952 Ersatzmann 1956 Ersatzmann 1960 TL ausgeschieden

Ulrich Öhlböck (Nordisch, 3 Bewerbe) 1968 32. NK 1972 37. NK, 4 x 10 km-Langlauf-Staffel ausgeschieden Gerhard Pfaffenbichler (Alpin, 1 Rennen) 1988 5. AL Alwin Plank (Springen, 1 Bewerb) 1960 14. Andreas Prommegger (Snowboard, 2 Rennen) 2006 9. P-RTL 2010 9. P-RTL Peter Radacher III (2 Rennen) 1952 Langlauf 18 km und NK ausgeschieden Hannes Reichelt (Alpin, 1 Rennen) 2006 10. SG 2010 Verletzung im Training Erwin Resch (Alpin, 1 Rennen) 1984 11. AL Georg Riedlsperger (Nordische Kombination, 2 Rennen) 1994 40. Einzel; 9. Staffel Wolfgang Rottmann (Biathlon, 8 Rennen 1998 26. 20 km; 39. Sprint; 11. Staffel 2002 5. Sprint; 6. Verfolgung; 6. Staffel 2006 21. Verfolgung; 27. Sprint (Resultate nachträglich gestrichen) Franz Scherübl (Nordische Kombination, 1 Rennen) 1964 29. Andreas Schifferer (Alpin, 3 Rennen) 1998 7. AL; 19. SG 2002 Bronze SG Philipp Schörghofer (Alpin, 1 Rennen) 2010 12. RTL Walter Schwabl (Springen) 1968 Ersatzmann/Vorspringer Reinhard Schwarzenberger (Springen, 3 Bewerbe) 1998 Bronze Mannschaft; 7. Gsch; 11. Nsch Rudolf Schweinberger (Springen, 1 Bewerb) 1956 19. Hans Senger (Alpin, 2 Rennen) 1952 9. RTL; TL ausgeschieden Alois Stadlober (Langlauf, 11 Rennen) 1992 8. 10 km; 10. Jagdrennen; 19. 30 km; 9. Staffel 1994 10. 10 km; 11. Jagdrennen; 15. 50 km 1998 12. 10 km; 12. 50 km; 14. Jagdrennen; 9. Staffel

317

Thomas Stangassinger (Alpin, 5 Rennen) 1988 13. Kombination; TL ausgeschieden 1992 9. TL 1994 GOLD TL 1998 6. TL Georg Streitberger (Alpin, 2 Rennen) 2010 17. SG; Superkombi ausgeschieden Hansjörg Unterrainer (Snowboard, 1 Rennen) 2006 15. SBX

318

Helmut Voggenberger (Nordische Kombination, 1 Rennen) 1968 35. Siegfried Voglreiter (Alpin) 1998 Verletzung im Training Michael Walchhofer (Alpin, 5 Rennen) 2002 Kombination ausgeschieden 2006 Silber AL; Kombination ausgeschieden 2010 10. AL; 21. SG

Anton Wieser (Springen, 1 Bewerb) 1948 28. David Zwilling (Alpin, 2 Rennen) 1972 7. TL; 7. RTL

Die Salzburger WM-Teilnehmer

Alpine Disziplinen Damen Herlinde Beutelhauser (1 Rennen) 1960 AL ausgeschieden Lotte Blattl (3 Rennen) 1954 38. RTL 1958 15. AL; 33. TL Sieglinde Bräuer (1 Rennen) 1962 8. TL Elfriede Eder (3 Rennen) 1993 3. TL 1996 7. TL 1997 5. TL Sylvia Eder (15 Rennen) 1982 18. AL; RTL ausgeschieden; Kombination ausgeschieden 1985 Silber Kombination; 10. AL; 12. TL; RTL ausgeschieden 1987 Silber Kombination; 5. SG; 6. AL; 16. RTL 1991 7. SG; 15. RTL 1993 Silber SG; 13. RTL Martina Ellmer (1 Rennen) 1978 8. AL Anna Fenninger (8 Rennen) 2009 4. SG; 7. Superkombi; AL und TL ausgeschieden 2011 GOLD Superkombi; Silber Teambewerb; 5. SG; 17. AL Andrea Fischbacher (7 Rennen) 2005 7. SG 2009 Bronze SG; 7. AL; 24. RTL 2011 9. AL; 25. RTL; SG ausgeschieden Josefa Frandl (12 Rennen) 1956 Silber RTL; 5. TL; 6. Kombination; 13. AL 1958 Silber TL; Bronze Kombination; 5. AL; 11. RTL 1960 13. Kombination; 16. TL; 21. RTL; 39. AL Dorothea Hochleitner (7 Rennen) 1954 AL ausgeschieden 1956 Bronze RTL; 4. Kombination; 7. AL; 12. TL 1958 9. RTL; 20. AL

Kathi Hörl (1 Rennen) 1958 25. RTL Monika Kaserer (13 Rennen) 1972 4. Kombination; 7. TL; 13. RTL; 30. AL 1974 Bronze Kombination; 4. AL; 5. RTL; 7. TL 1976 6. RTL; 9. AL; TL ausgeschieden 1978 Bronze TL; RTL ausgeschieden Michaela Kirchgasser (10 Rennen) 2007 GOLD Teambewerb; 4. RTL; 9. TL; 16. SK 2009 5. RTL; SK und TL ausgeschieden 2011 Silber Teambewerb; 13. SK; TL ausgeschieden Karin Köllerer (6 Rennen) 1996 9. TL; RTL ausgeschieden 1997 RTL ausgeschieden 1999 6. TL; RTL ausgeschieden 2001 6. TL Petra Kronberger (6 Rennen) 1989 7. Kombination; 8. SG; 12. AL 1991 GOLD AL; 6. SG; Kombination ausgeschieden

Annemarie Pröll/Moser (17 Rennen) 1970 Bronze AL; 6. Kombination; 14. RTL; 21. TL 1972 GOLD Kombination; Silber AL; Silber RTL; 5. TL 1974 GOLD AL; 4. RTL 1978 GOLD AL; GOLD Kombination; Bronze RTL; 19. TL 1980 GOLD AL; 6. RTL; TL ausgeschieden Cornelia Pröll (2 Rennen) 1980 22. AL 1982 15. AL Marlies Schild (12 Rennen) 2003 Silber TL; 4. Kombination 2005 Bronze Kombination; 14. RTL; TL ausgeschieden 2007 GOLD Teambewerb; Silber TL; Bronze SK; RTL ausgeschieden 2011 GOLD TL; Silber Teambewerb; 8. RTL Roswitha Steiner (4 Rennen) 1982 7. TL; 10. RTL 1985 TL ausgeschieden 1987 Silber TL

Käthe Lettner (7 Rennen) 1932 26. Kombination 1933 13. TL; 13. Kombination; 15. AL 1935 17. AL; 18. Kombination; 20. TL

Ingrid Stöckl (3 Rennen) 1991 Silber Kombination 1996 27. AL; Kombination ausgeschieden

Ulrike Maier (6 Rennen) 1989 GOLD SG; 6. Kombination; 9. RTL 1991 GOLD SG; Silber RTL 1993 15. RTL

Brigitte Totschnig (6 Rennen) 1972 15. AL 1976 Silber AL; 16. RTL; TL ausgeschieden 1978 7. AL; 19. RTL

Alexandra Meissnitzer (17 Rennen) 1996 16. AL; 23. SG; RTL ausgeschieden 1997 13. SG; 17. AL 1999 GOLD RTL; GOLD SG; 4. AL 2001 8. SG; 11. AL; RTL ausgeschieden 2003 Silber AL; 5. SG; RTL ausgeschieden 2005 22. AL; SG ausgeschieden 2007 8. SG

Sigrid Totschnig (1 Rennen) 1978 12. TL

Lisl Mittermayer (1 Rennen) 1958 18. TL Brigitte Obermoser (6 Rennen) 1999 Kombination ausgeschieden 2001 11. RTL; 22. AL; 29. SG 2003 4. AL; 10. SG

Veronika Wallinger/Stallmaier (6 Rennen) 1985 8. Kombination; TL ausgeschieden 1987 Kombination ausgeschieden 1989 15. AL 1991 16. AL 1993 11. AL Elisabeth Windischbauer (4 Rennen) 1935 21. AL; 27. Kombination, 29. TL 1936 AL ausgeschieden Annelore Zückert/Zrost (2 Rennen) 1948 16. AL; TL ausgeschieden

319

Herren Christoph Dreier (1 Rennen) 2011 18. TL

Erwin Resch (2 Rennen) 1982 Bronze AL 1987 16. AL

Kurt Engl (1 Rennen) 2005 Kombination ausgeschieden

Ernst Riedlsperger (3 Rennen) 1982 8. Kombination 1985 Silber Kombination; TL ausgeschieden

Hans Enn (8 Rennen) 1978 6. RTL; 11. TL 1980 Bronze RTL; 4. TL 1982 6. RTL 1985 5. RTL 1989 13. SG; RTL ausgeschieden Johann Grugger (1 Rennen) 2005 9. AL Hans Hauser (5 Rennen) 1932 Silber Kombination; Bronze TL; 4. AL 1933 Gold AL; 14. Kombination Reinfried Herbst (3 Rennen) 2007 TL ausgeschieden 2009 TL ausgeschieden 2011 TL ausgeschieden

Philipp Schörghofer (3 Rennen) 2009 14. RTL 2011 Silber Teambewerb; Bronze RTL Hannes Schroll (2 Rennen) 1931 14. AL 1933: 13. AL Hans Senger (5 Rennen) 1950 12. AL; 13. RTL; 14. TL 1952 9. RTL; TL ausgeschieden

Marcel Hirscher (3 Rennen) 2009 4. RTL; Superkombi und TL ausgeschieden

Thomas Stangassinger (8 Rennen) 1985 Kombination ausgeschieden 1988 13. Kombination; TL ausgeschieden 1989 9. TL 1991 Silber TL 1993 Bronze TL 1997 6. TL 1999 6. TL

Wolfgang Hörl (1 Rennen) 2011 TL ausgeschieden

Siegfried Voglreiter (2 Rennen) 1997 5. TL; RTL ausgeschieden

Hermann Maier (15 Rennen) 1999 Gold AL; Gold SG; RTL ausgeschieden 2001 Silber AL; Bronze SG; 4. RTL 2003 Silber SG 2005 Gold RTL; 4. SG; 17. AL 2007 7. SG; 13. AL; 21. RTL 2009 6. AL; 18. SG

Michael Walchhofer (15 Rennen) 1999 6. Kombination; TL ausgeschieden 2001 Kombination ausgeschieden 2003 Gold AL; Kombination ausgeschieden 2005 Silber SG; Silber Teambewerb; Bronze AL; 4. Kombination 2007 15. AL; Superkombi ausgeschieden 2009 6. AL; 13. SG 2011 7. AL; 11. SG

Hans Hinterholzer (1 Rennen) 1948 TL ausgeschieden

Rudolf Nierlich (7 Rennen) 1987 7. SG; TL und RTL ausgeschieden 1989 Gold TL; Gold RTL 1991 Gold RTL; TL ausgeschieden Ernst Oberaigner (2 Rennen) 1954 Bronze AL 1960 TL ausgeschieden Joachim Puchner (1 Rennen) 2011 12. Superkombi Hannes Reichelt (5 Rennen) 2003 SG ausgeschieden 2007 RTL ausgeschieden 2009 RTL ausgeschieden 2011 Silber SG; 16. AL

320

Andreas Schifferer (2 Rennen) 1997 Bronze RTL; 5. AL

Robert Zoller (1 Rennen) 1985 Bronze TL David Zwilling (6 Rennen) 1970 13. RTL 1972 7. TL; 7. RTL 1974 Gold Abfahrt; Silber TL; Riesentorlauf ausgeschieden Anmerkungen: 1. Von 1931 bis 1936 wurden die Weltmeisterschaften als FIS-Rennen ausgetragen, der offizielle WM-Status wurde 1937 eingeführt. Von 1948 bis 1980 ermittelte die FIS ihre Weltmeister im Rahmen der Olympischen Spiele, d.h. die WM-Resultate in dieser Zeit sind ident mit den Resultaten der Olympischen Rennen.

2. Die Austragungsorte mit Salzburger Teilnehmern: 1932 Cortina d’Ampezzo, 1933 Innsbruck, 1935 Mürren, 1936 Innsbruck, 1950 Aspen, 1954 Aare, 1956 Cortina d’Ampezzo, 1958 Bad Gastein, 1960 Squaw Valley, 1962 Chamonix, 1970 Gröden, 1972 Sapporo, 1974 St. Moritz, 1978 Garmisch-Partenkirchen, 1982 Schladming, 1985 Bormio, 1987 Crans-Montana, 1989 Vail, 1991 Saalbach-Hinterglemm, 1993 Morioka, 1996 Sierra Nevada, 1997 Sestriere, 1999 Vail, 2001 St. Anton, 2003 St. Moritz, 2005 Bormio, 2007 Aare, 2009 Val d’Isere, 2011 Garmisch-Partenkirchen.

Nordische Disziplinen Michail Botwinow (Langlauf, 16 Rennen; vorher 7 Rennen für die UdSSR) 1999 GOLD Staffel; Bronze 50 km C; 18. 30 km F; 21. 10 km C 2001 13. 30 km C; 28. 15 km C; 5. Staffel 2003 12. 30 km Massenstart; 13. 15 km C; 13. 50 km F; Staffel disqu. 2005 8. Doppelverfolgung; 8. 50 km Massenstart; 5. Staffel 2007 50 km C ausgeschieden; 11. Staffel Sepp Bradl (Springen, 6 Bewerbe) 1937 5. 1938 4. 1939 GOLD 1952 ausgeschieden 1954 10. 1956 12. Julian Eberhard 2011 Ersatzmann Tobias Eberhard 2011 Ersatzmann Alfred Eder (Biathlon, 44 Rennen) 1976 29. Sprint; 15. Staffel 1977 35. Sprint; 41. Einzel 1978 11. Sprint; 13. Einzel; 5. Staffel 1979 8. Sprint; 10. Einzel; 6. Staffel 1981 14. Sprint; 19. Einzel; 10. Staffel 1982 22. Einzel; Sprint ausgeschieden; 9. Staffel 1983 Bronze Sprint; 12. Einzel; 7. Staffel 1985 4. Sprint; 21. Einzel; 10. Staffel 1986 Bronze Einzel; 10. Sprint; 7. Staffel 1987 29. Einzel; 29. Sprint; 6. Staffel 1989 9. Einzel; 20. Sprint; 7. Team; 9. Staffel 1990 12. Sprint; 27. Einzel; 5. Team; 7. Staffel 1991 18. Einzel; 26. Sprint; 10. Team 1992 5. Team 1993 30. Einzel; 4. Team 1994 6. Team 1995 50. Einzel Hans Eder (Allrounder, 4 Bewerbe) 1952 9. Kombination; 29. Springen; 31. 18 km; 5. LLStaffel

Johannes Eder (Langlauf, 6 Rennen) 2005 30. 15 km F; Doppelverfolgung ausgeschieden; 11. Teamsprint 2007 4. 15 km F; Doppelverfolgung und 50 km C ausgeschieden Simon Eder (Biathlon, 16 Rennen) 2007 68. Einzel; 6. Staffel 2008 15. Massenstart; 20. Einzel; 23. Verfolgung; 33. Sprint; 4. Staffel 2009 Silber Staffel; 8. Sprint; 8. Massenstart; 14. Verfolgung 2011 9. Massenstart; 14. Verfolgung; 17. Sprint; 17. 20 km; 9. Staffel Markus Eggenhofer (Springen) 2009 Ersatzmann Siegfried Empl (Nordische Kombination, 1 Bewerb) 1970 37. Einzel

Walter Habersatter (Springen, 3 Bewerbe) 1956 15. 1958 31. 1962 44. Hans Hauser (Allrounder, 8 Bewerbe) 1933 18. NK; 20. Springen 1934 35. Kombination; 51. Springen; 84. 18 km 1935 7. NK; 31. 18 km; 8. Staffel Max Hauser (Allrounder, 1 Bewerb) 1933 33. NK Waldemar Heigenhauser (Nordische Kombination, 4 Bewerbe) 1962 29. 1964 19. 1966 28. 1968 34.

Edi Federer (Springen, 1 Bewerb) 1975 15. Skifliegen

Manuel Hirner (Langlauf, 2 Rennen) 2009 46. 15 km C; 47. Sprint 2011 Ersatzmann

Günter Fersterer (Biathlon, 1 Rennen) 1989 65. Sprint

Heinz Hinterauer (Springen, 1 Bewerb) 1925 13.

Eduard Galeitner (Allrounder, 7 Bewerbe) 1931 55. Springen 1933 9. Springen 1934 36. Kombination; 70. Springen; 95. 18 km 1935 16. Springen

Gregor Höll (Allrounder, 4 Bewerbe) 1933 24. NK 1934 Verletzung im Training 1935 45. Springen 1937 10. Springen 1948 24. Springen

Felix Gottwald (Nordische Kombination, 21 Bewerbe) 1997 Bronze Mannschaft; 10. Einzel 1999 7. Einzel; 26. Sprint; 7. Mannschaft 2001 Silber Mannschaft; Bronze Einzel, 8. Sprint 2003 GOLD Mannschaft; Silber Einzel; Bronze Sprint 2005 Bronze Einzel; Bronze Mannschaft; 11. Sprint 2007 5. Sprint; 5. Einzel; 4. Mannschaft 2011 GOLD Mannschaft Gsch; GOLD Mannschaft Nsch; Bronze Nsch; 18. Gsch Andrea Grossegger (Biathlon, 1 Rennen) 1984 Bronze Sprint Bernhard Gruber (Nordische Kombination, 6 Bewerbe) 2007 Ersatzmann 2009 11. Einzel Nsch; 11. Einzel Gsch; 22. Massenstart; 5. Mannschaft 2011 GOLD Mannschaft Gsch; GOLD Mannschaft Nsch Michael Gruber (Nordische Kombination, 8 Bewerbe) 2001 20. Sprint 2003 GOLD Mannschaft; 12. Einzel; 16. Sprint 2005 Bronze Mannschaft; 5. Sprint; 6. Einzel 2007 12. Einzel

Walter Hörl (Biathlon, 7 Rennen) 1985 10. Staffel 1986 21. Sprint; 7. Staffel 1987 54. Sprint 1989 39. Einzel 1990 63. Sprint; Einzel ausgeschieden Andreas Janc (Langlauf, 6 Rennen) 1968 13. 50 km; 31. 15 km; 13. Staffel 1970 28. 30 km; 33. 50 km; 13. Staffel Peter Juric (Langlauf, 7 Rennen) 1978 42. 15 km; 12. Staffel 1982 26. 15 km; 26. 50 km; 10. Staffel 1985 55. 30 km Willi Köstinger senior (Allrounder, 2 Bewerbe) 1938 46. NK; 87. Springen Willi Köstinger junior (Nordische Kombination, 3 Bewerbe) 1962 6. 1964 10. 1966 ausgeschieden Andi Krallinger (Allrounder, 2 Bewerbe) 1935 50. Springen; 91. 18 km

Ernst Kröll (Springen, 3 Bewerbe) 1970 4. Gsch; 17. Nsch 1972 34. Fliegen Otto Leodolter (Springen, 7 Bewerbe) 1956 30. 1958 12. 1960 Bronze 1962 15. Nsch; 16. Gsch 1964 17. Gsch; 28. Nsch Markus Maier (Allrounder, 7 Bewerbe) 1933 9. NK; 48. 18 km 1934 25. NK; 55. Springen; 91. 18 km 1935 49. 18 km; 50. Springen Hans Mariacher (Springen, 1 Bewerb) 1935 44. Marc Mayer (Langlauf, 2 Rennen) 2001 15. Sprint 2003 Sprint disqu. Walter Mayer (Langlauf, 1 Rennen) 1987 15 km ausgeschieden Peter Müller (Springen, 3 Bewerbe) 1958 40. 1962 17. Gsch; 45. Nsch Manfred Nagl (Langlauf, 1 Rennen) 1985 61. 15 km Ulrich Öhlböck (Nordische Kombination, 4 Bewerbe) 1968 32. 1970 28. 1972 37.; Staffel ausgeschieden Gudrun Pflüger (Langlauf, 5 Rennen) 1993 24. 30 km F; 54. Verfolgung; 69. 5 km C 1995 21. 30 km F; 38. 15 km C Alwin Plank (Springen, 2 Bewerbe) 1954 47. 1960 14. Peter Radacher I (Springen, 1 Bewerb) 1925 23. Peter Radacher II (Langlauf, 2 Rennen) 1935 53. 18 km; 8. Staffel Peter Radacher III (Allrounder, 2 Rennen) 1952 18. km ausgeschieden; NK ausgeschieden Franz Ramsauer (Springen, 1 Bewerb) 1937 18. Georg Riedlsperger (Nordische Kombination, 2 Bewerbe) 1995 18. Einzel; 5. Mannschaft

321

Wolfgang Rottmann (Biathlon, 31 Rennen) 1997 63. Einzel; 10. Staffel 1998 35. Verfolgung; 11. Team 1999 21. Sprint; 36. Verfolgung; 59. Einzel; 9. Staffel 2000 GOLD Einzel; 5. Massenstart; 11. Sprint; 33. Verfolgung; 9. Staffel 2001 12. Einzel; 21. Verfolgung; 24. Sprint; 30. Massenstart 2003 21. Verfolgung; 23. Sprint; 58. Einzel; 8. Staffel 2004 11. Einzel; 12. Verfolgung; 20. Sprint; 30. Massenstart; 9. Staffel 2005 Bronze Staffel; 19. Massenstart; 20. Einzel; 21. Verfolgung; 55. Sprint Franz Scherübl (Nordische Kombination, 3 Bewerbe) 1962 27. 1964 29. 1966 ausgeschieden Hannes Schroll (Nordisch, 2 Bewerbe) 1933 38. NK; 41. Springen Walter Schwabl (Springen, 1 Bewerb) 1970 Ersatzmann 1973 9. Fliegen Reinhard Schwarzenberger (Springen, 8 Bewerbe) 1995 7. Gsch; 22. Nsch; 6. Mannschaft 1996 13. Fliegen 1997 Ersatzmann 1998 21. Fliegen 1999 Bronze Mannschaft; 10. Nsch; 13. Gsch Rudolf Schweinberger (Springen, 1 Bewerb) 1956 19. 1958 Ersatzmann

322

Anton Wieser (Springen, 1 Bewerb) 1948 28. Anmerkungen: 1. Bis 1927 wurden die Weltmeisterschaften als sogenannte Rendez-vous-Rennen, bis 1935 als FIS-Rennen ausgetragen, der offizielle WM-Status wurde 1937 eingeführt. Von 1948 bis 1980 ermittelte die FIS ihre Weltmeister im Rahmen der Olympischen Spiele, d.h. die WM-Resultate in dieser Zeit sind ident mit den Resultaten der Olympischen Rennen. 2. Die Austragungsorte mit Salzburger Teilnehmern: a) Nordisch: 1931 Oberhof, 1933 Innsbruck, 1934 Solleftea, 1935 Hohe Tatra, 1937 Chamonix, 1938 Lahti, 1939 Zakopane, 1950 Lake Placid, 1954 Falun, 1958 Lahti, 1962 Zakopane, 1966 Oslo, 1970 Hohe Tatra, 1974 Falun, 1978 Lahti, 1982 Oslo, 1985 Seefeld, 1987 Oberstdorf, 1989 Lahti, 1991 Val di Fiemme, 1993 Falun, 1995 Thunderbay, 1997 Trondheim, 1999 Ramsau, 2001 Lahti, 2003 Val di Fiemme, 2005 Oberstdorf, 2007 Sapporo, 2009 Liberec, 2011 Oslo b) Biathlon: 1978 Hochfilzen, 1979 Ruhpolding, 1981 Lahti, 1982 Minsk, 1983 Antholz, 1985 Ruhpolding, 1986 Oslo, 1987 Lake Placid, 1989 Feistritz, 1990 Minsk, 1991 Lahti, 1992 Nowosibirsk, 1993 Borovetz, 1994 Canmore, 1995 Antholz, 1997 Osrblie, 1998 Pokljuka und Hochfilzen, 1999 Kontiolahti, 2000 Oslo, 2001 Pokljuka, 2003 Khanty-Mansiysk, 2004 Oberhof, 2005 Hochfilzen, 2007 Antholz, 2008 Östersund, 2009 Pyeong Chang, 2011 Khanty-Mansiysk

Snowboard

Katerina Smutna (Langlauf, 6 Rennen, vorher 1 Rennen für die Tschechische Republik) 2007 11. Sprint; 30 km Massenstart ausgeschieden 2009 24. 10 km C; Verfolgung ausgeschieden 2011 15. 10 km C; 36. Sprint C

Damen Ursula Fingerlos (9 Rennen) 1996 4. RTL; 16. P-TL 1997 7. SBX; 34. RTL 1999 6. RTL; 10. P-RTL; 11. P-TL; 25. SBX 2003 Silber SBX

Alois Stadlober (Langlauf, 17 Rennen) 1991 6. 30 km C; 21. 50 km F; 26. 10 km C; 6. Staffel 1995 25. Verfolgung; 43. 10 km C; 5. Staffel; 50 km F ausgeschieden 1997 9. 15 km F; 9. 10 km C; 22. 50 km C; 13. Staffel 1999 GOLD Staffel; Silber 10 km C; 5. 30 km F; 5. 50 km C; 8. Verfolgung

Doris Günther (8 Rennen) 2001 SBX ausgeschieden 2003 23. SBX 2005 27. P-RTL 2007 6. P-TL; 14. SBX 2009 Silber P-RTL; Silber P-TL 2011 Bronze P-RTL

Thomas Stöggl (Langlauf, 2 Rennen) 2005 56. Sprint 2007 28. Sprint

Alexandra Krings (4 Rennen) 1996 14. RTL; 15. P-TL 1997 7. P-TL; 15. SBX

Bernhard Tritscher (2 Rennen) 2011 21. Sprint C; 48. 50 km F

Doresia Krings (7 Rennen) 2003 9. SBX 2005 Bronze P-RTL; Bronze P-TL; 9. SBX 2007 Bronze P-TL; 4. SBX 2009 7. SBX

Helmut Voggenberger (Nordische Kombination, 1 Bewerb) 1968 35.

Heidi Krings (3 Rennen) 2003 9. P-TL 2007 9. P-RTL 2009 14. P-TL Maria Pichler/Kirchgasser (11 Rennen) 1996 9. RTL; 11. P-TL 1997 Bronze SBX; 7. RTL 1999 11. RTL; 19. SBX; 25. P-RTL 2001 6. P-TL; 12. P-RTL 2003 6. P-RTL; 18. P-TL Claudia Riegler (16 Rennen) 1997 7. TL; 13. P-TL; 18. SBX 1999 5. P-RTL; 5. SBX; 9. P-TL 2001 11. SBX; 18. RTL; P-TL ausgeschieden 2003 6. P-TL; 16. P-RTL 2005 15. P-TL 2009 5. P-TL; 7. P-RTL 2011 Silber P-RTL; Bronze P-TL Manuela Riegler (18 Rennen) 1996 Silber RTL; 17. P-TL 1997 Silber SBX; 17. RTL 1999 4. RTL; 5. P-TL; 6. P-RTL; 15. SBX 2001 Bronze P-RTL; 7. RTL; 12. P-TL; 13. SBX 2003 4. SBX; 28. P-RTL 2005 GOLD P-RTL; 19. SBX 2007 17. SBX, 17. P-RTL 2009 17. SBX Nina Schlegel (2 Rennen) 2001 10. P-RTL; 20. P-TL Herren Mario Fuchs (3 Rennen) 2005 27. SBX 2007 6. SBX 2009 12. SBX Daniel Leitenstorfer (1 Rennen) 2011 P-TL disqu. Stefan Gimpl (2 Rennen) 2007 18. BA 2009 Bronze BA Alexander Maier (7 Rennen) 2001 Bronze SBX; 76. RTL 2003 11. SBX; P-RTL ausgeschieden 2005 22. SBX 2007 21. P-TL; 34. P-RTL Peter Pechhacker (4 Rennen) 1997 6. RTL; 9. TL; 26. P-TL 1999 16. P-RTL Andreas Prommegger (11 Rennen) 1999 43. SBX 2001 10. P-RTL; 22. SBX; 23. P-TL 2005 5. P-RTL; 9. P-TL 2007 4. P-TL; 5. P-RTL

2009 6. P-RTL; 7. P-TL 2011 4. P-TL Jürgen Unterberger (1 Rennen) 1997 25. P-TL

Hansjörg Unterrainer (1 Rennen) 2003 Ersatzmann 2009 7. SBX Rupert Wallinger (1 Rennen) 1996 14. RTL

Anmerkungen: Die Austragungsorte mit Salzburger Teilnehmern: 1996 Lienz, 1997 San Candido/Innichen, 1999 Berchtesgaden, 2001 Madonna di Campiglio, 2003 Kreischberg/Murau,2005 Whistler, 2007 Arosa, 2009 Sungwoo, 2011 La Molina.

Anton Unterkofler (1 Rennen) 2011 5. P-RTL

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Die Salzburger EM-Teilnehmer

Alpin (Slalom) 2009 Christoph Dreier Reinfried Herbst Marcel Hirscher Verena Höllbacher Michaela Kirchgasser

11. 13. 14. ausgeschieden 11.

Biathlon Julian Eberhard (8 Rennen) 2009 11. 20 km; 34. Sprint; 5. Staffel 2010 15. Sprint; 17. Verfolgung; 5. Staffel 2011 29. Sprint; 4. Staffel Tobias Eberhard (14 Rennen) 2007 Bronze Sprint; 8. Verfolgung; 11. Einzel 2008 4. Sprint; 21. Verfolgung; 49. Einzel 2009 5. Sprint; 21. Verfolgung; 5. Staffel 2010 12. Sprint; 22. Verfolgung 2011 GOLD Sprint; 10. Verfolgung; 4. Staffel Iris Eckschlager (6 Rennen) 2000 16. Einzel; 28. Verfolgung; 29. Sprint 2001 14. Sprint; 18. Verfolgung; 32. Einzel Simon Eder (5 Rennen) 2004 22. Sprint; 25. Verfolgung 2005 18. Verfolgung; 21. Sprint 2006 Sprint ausgeschieden Sven Grossegger (9 Rennen) 2009 20. Sprint; 20. Verfolgung; 30. Einzel; 5. Staffel 2010 28. Verfolgung; 43. Sprint; 5. Staffel 2011 27. Sprint; 28. Verfolgung

324

Michael Hörl (1 Rennen) 2010 9. Staffel

Petra Huber 1981 3. TL

Katharina Innerhofer (1Rennen) 2011 5. Staffel

Bettina Schweighofer 1994 2. RTL 1996 1. TL, 1. Kombination, 2. RTL, 2. SG

Bernhard Leitinger (1 Rennen) 2010 9. Staffel Michael Reiter (2 Rennen) 2011 43. 20 km; 4. Staffel Wolfgang Rottmann (2 Rennen) 2001 9. Verfolgung; 12. Sprint

Kurt Schweinberger 1992 2. TL Sigrid Schweinberger 1990 3. RTL 1992 3. Kombi

Holger Schönthier (2 Rennen) 2003 37. Verfolgung; 40. Sprint

Firngleiten Ilse Haitzmann 1993 2. TL

Andreas Schwabl (2 Rennen) 2009 9. Einzel; 5. Staffel

Josef Hohenwarter 1993 2. RTL

Grasski Werner Fagerer 1988 3. RTL 1992 1. RTL 1994 2. Kombination 1996 3. RTL

Gerald Leitinger 2007 2. RTL

Richard Höllbacher 1994 2. TL, 2. RTL 1996 2. TL

Shortcarven Reinhard Hohenwarter 2009 1. Vielseitigkeit 2010 1. Vielseitigkeit 2011 1. Vielseitigkeit Roland Leitinger 2007 1. Vielseitigkeit

Internationale Championate der Junioren

Alpin

Nordisch

Europameisterschaften 1974 Damen: AL: 3. Evi Pröll Herren: AL: 1. Bartl Gensbichler; RTL: 2. Bartl Gensbichler; TL: 2. Bartl Gensbichler 1975 Damen: RTL: 1. Martina Ellmer 1977 Herren: AL: 2. Josef Rattensberger 1979 Herren: AL: 1. Erwin Resch, 2. Gerhard Pfaffenbichler 1980 Damen: RTL: 2. Inge Krenn Damen: AL: 3. Sylvia Eder; Kombination: 1. Sylvia Eder 1981 Herren: AL: 2. Rudolf Huber; TL: 3. Rudolf Huber

Europameisterschaften 1968 Springen: 3. Ernst Kröll 2007 Biathlon: Staffel: 2. Österreich (mit Sven Grossegger und Julian Eberhard) 2011 Langlauf: Damen: U18: Massenstart: 1. Teresa Stadlober; 5 km: 3. Teresa Stadl­ober; 5 km: 3. Teresa Stadlober; U 20: 5 km: 3. Veronika Mayerhofer. Herren: U 20: Sprint: 3. Bernhard Tritscher.

Weltmeisterschaften (ab 1982) 1982 Damen: Kombination: 2. Sylvia Eder; TL: 3. Alexandra Probst Herren: AL: 3. Siegfried Stürzenbecher 1983 1984 Damen: AL: 1. Veronika Wallinger; Kombination: 1. Veronika Wallinger Herren: RTL: 1. Rudolf Nierlich; Kombination: 1. Johann Hofer 1985 Damen: AL: 1. Astrid Geisler Herren: RTL: 3. Johann Hofer 1986 Damen: AL: 2. Astrid Geisler; RTL: 2. Birgit Eder; TL: 3. Birgit Eder Herren: AL: 2. Andreas Evers 1987 Damen: TL: 1. Ingrid Stöckl; RTL: 2. Petra Kronberger 1988 Damen: RTL: 3. Elfi Eder 1992 Damen: AL: 2. Alexandra Meissnitzer; SG: 3. Alexandra Meissnitzer 1995 Herren: TL: 1. Florian Seer 1998 Herren: RTL: 2. Manfred Gstatter; Kombination: 2. Kurt Engl; TL: 3. Kurt Engl Herren: SG: 1. Manfred Gstatter; Kombination: 1. Kurt Engl; Abfahrt: 2. Kurt 1999 Engl, 3. Thomas Graggaber; TL: 2. Kurt Engl 2000 Herren: AL: 1. Thomas Graggaber; RTL: 1. Georg Streitberger; Kombination: 1. Matthias Lanzinger, 3. Hannes Reichelt; TL: 2. Matthias Lanzinger; SG: 3. Hannes Reichelt 2001 Damen: AL: 1. Astrid Vierthaler Herren: AL: 1. Thomas Graggaber; RTL: 1. Hannes Reiter, 2. Johann Grugger Damen: AL: 2. Astrid Vierthaler; Kombination: 2. Michaela Kirchgasser 2002 Damen: TL: 1. Michaela Kirchgasser; Kombination: 2. Michaela Kirchgasser 2003 Herren: RTL: 3. Philipp Schörghofer 2004 Damen: SG: 1. Andrea Fischbacher 2005 Damen: SG: 1. Andrea Fischbacher; RTL: 3. Michaela Kirchgasser 2006 Damen: SG: 1. Anna Fenninger; Kombination: 1. Anna Fenninger; AL: 2. Anna Fenninger. 2007 Herren: RTL: 1. Marcel Hirscher; TL: 2. Marcel Hirscher; SG: 2. Joachim Puchner 2008 Damen: RTL: 1. Anna Fenninger; Kombination: 1. Anna Fenninger; TL: 1. Bernadette Schild; SG: 2. Anna Fenninger Herren: TL: 1. Marcel Hirscher; RTL: 1. Marcel Hirscher 2009 Damen: SG: 2. Mariella Voglreiter, 3. Anna Fenninger; TL: 2. Bernadette Schild Herren: SG: 1. Manuel Kramer, 2. Marcel Hirscher; RTL: 3. Marcel Hirscher 2010 Herren: AL: 2. Markus Dürager

Weltmeisterschaften (ab 1977) 1993 Nordische Kombination, Mannschaften: 2. Österreich (mit Felix Gottwald) 1994 Springen, Mannschaften: 3. Österreich (mit Reinhard Schwarzenberger); Nordische Kombination, Mannschaften: 3. Österreich (mit Felix Gottwald) 1995 Springen: 2. Reinhard Schwarzenberger; Mannschaften: 2. Österreich (mit Reinhard Schwarzenberger und Werner Schernthaner); Nordische Kombination: 3. Felix Gottwald; Mannschaften: 1. Österreich (mit Felix Gottwald) 1996 Nordische Kombination: 3. Felix Gottwald Springen, Mannschaften: 3. Österreich (mit Thomas Hörl); Nordische 1997 Kombination: 3. Österreich (mit Michael Gruber) 1999 Springen, Mannschaften: 1. Österreich (mit Thomas Hörl) 2000 Nordische Kombination, Mannschaften: 3. Österreich (mit Bernhard Gruber) 2002 Biathlon, Einzel 15 km: 1. Simon Eder 2004 Biathlon: Sprint: 3. Simon Eder 2006 Nordische Kombination, Mannschaften: 2. Österreich (mit Alfred Rainer) 2007 Nordische Kombination: 1. Österreich (mit Alfred Rainer); GundersenBewerb: 3. Alfred Rainer; Sprint: 3. Alfred Rainer; Langlauf: Staffel: 3. Österreich (mit Michael Reiter) 2011 Springen: 1. Österreich (mit Stefan Kraft); Einzel: 2. Stefan Kraft; Biathlon: 3. Österreich (mit Fabian Hörl)

Freestyle 1995

Springen: 3. Mario Walchhofer

Snowboard 1997 1999 2000 2001 2002 2005 2007

Damen: RTL: 3. Evelyn Maier Damen: P-RTL: 1. Nina Schlegel Herren: P-RTL 2. Andreas Prommegger Damen: P-TL: 1. Nina Schlegel; P-RTL: 2. Heidi Krings, 3. Nina Schlegel Herren: P-RTL: 1. Andreas Prommegger; P-TL: 1. Andreas Prommegger Damen: P-RTL: 1. Romy Pletzer, 2. Heidi Krings; P-TL: 2. Heidi Krings, 3. Romy Pletzer Herren: P-TL: 3. Matthias Ebner Damen: P-RTL: 1. Heidi Krings Damen: Big Air: 2. Eva Lindbichler Herren: P-RTL: 3. Stefan Pletzer Herren: P-RTL: 2. Daniel Leitenstorfer

325

Grasski 1990 1992 1994 1995 2000

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2006 2007 Damen: Kombination: 3. Bettina Schweighofer Herren: SG: 2. Richard Höllbacher; Kombination: 3. Richard Höllbacher Damen: SG: 2. Irene Rieger; RTL: 3. Irene Rieger Damen: TL: 2. Bettina Schweighofer; Kombination: 2. Bettina Schweighofer; SG: 3. Bettina Schweighofer Herren: SG: 2. Roland Causero Herren: TL: 3. Josef Zorzi

2008 2009 2010

Damen: TL: 3. Jacqueline Gerlach; Kombination: 3. Jacqueline Gerlach Damen: RTL: 2. Jacqueline Gerlach; SG: 2. Jacqueline Gerlach; TL: 3. Jacqueline Gerlach Damen: SG: 1. Jacqueline Gerlach; SK: 1. Jacqueline Gerlach; TL: 2. Jacqueline Gerlach; RTL: 2. Jacqueline Gerlach Damen: TL: 1. Jacqueline Gerlach; 3. Nicole Gerlach; RTL: 1. Jacqueline Gerlach; 2. Nicole Gerlach; SG: 1. Jacqueline Gerlach; SK: 3. Nicole Gerlach Damen: SK: 1. Jacqueline Gerlach; RTL: 2. Jacqueline Gerlach; SG: 2. Jacqueline Gerlach; TL: 3. Nicole Gerlach

Internationale Championate der Jugend

Biathlon (WM) 2006 Staffel: 2. Österreich (mit Sven Grossegger) 2007 Staffel: 1. Österreich (mit Benjamin Riedlsperger) 2011 Staffel: 3. Österreich (mit Fabian Hörl) Grasski (WM) 1987 Kombination: 2. Richard Höllbacher; TL: 3. Richard Höllbacher

Firngleiten (EM) 2009 Vielseitigkeit: 1. Reinhard Hohenwarter, 2. Gerald Leitinger Shortcarving (EM) 2006 RTL: 2. Gerald Leitinger 2010 Vielseitigkeit: 1. Reinhard Hohenwarter; 2. Stefan Wimmer

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Die österreichischen Skimeister aus Salzburg

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Alpine Bewerbe 1928 Damen: Kombination: 2. Käthe Lettner 1931 Herren: AL: 1. Hannes Schroll 1932 Damen: Kombination: 3. Käthe Lettner 1933 Herren: AL: 3. Hannes Schroll 1935 Damen: Kombination: 2. Käthe Lettner Herren: AL: 1. Hans Hauser 1936 Damen: TL: 2. Elfriede Pembaur Herren: AL: 1. Hans Hauser 1937 Herren: AL: 1. Markus Maier; TL: 1. Markus Maier (inoffiziell): Damen: TL: 1. Annelore Zückert; Kombination: 1. Annelore Zü1946 ckert Herren: TL: 2. Hans Rauch; Kombination: 2. Hans Rauch 1947 Damen: Kombination: 1. Annelore Zückert 1948 Damen: AL: 3. Annelore Zückert Herren: AL: 3. Sepp Bründlinger; TL: 3. Hans Derkogner 1949 1950 Damen: AL: 1. Annelore Zückert; TL: 1. Annelore Zückert; Kombination: 1. Annelore Zückert 1951 Damen: TL: 3. Annelore Zückert Herren: RTL: 3. Gustl Jamnig 1952 Damen: AL: 2. Josefa Frandl; TL: 3. Annelore Zückert Herren: AL: 2. Ernst Oberaigner 1953 Damen: RTL: 3. Josefa Frandl; TL: 3. Lotte Blattl; Kombination: 3. Lotte Blattl Herren: RTL: 3. Hans Senger 1954 Damen: RTL: 1. Thea Hochleitner; TL: 1. Thea Hochleitner, 2. Lotte Blattl; Kombination: 1. Thea Hochleitner, 2. Lotte Blattl Herren: AL: 2. Ernst Oberaigner; Kombination: 2. Hans Senger, 3. Ernst Oberaigner; TL: 3. Hans Senger 1955 Damen: RTL: 1. Josefa Frandl, 2. Thea Hochleitner; TL: 1. Thea Hochleitner, 3. Heidi Möslacher; Kombination: 1. Thea Hochleitner, 3. Josefa Frandl Herren: RTL: 3. Ernst Oberaigner; TL: 3. Ernst Oberaigner; Kombination: 3. Ernst Oberaigner 1956 Damen: RTL: 1. Thea Hochleitner; TL: 2. Thea Hochleitner; Kombination: 2. Thea Hochleitner; AL: 3. Josefa Frandl Herren: TL: 1. Ernst Oberaigner; RTL: 2. Ernst Oberaigner; Kombination: 2. Ernst Oberaigner 1957 Damen: TL: 1. Lotte Blattl, 2. Josefa Frandl, 3. Thea Hochleitner; Kombination: 1. Lotte Blattl, 2. Josefa Frandl und Thea Hochleitner; AL: 2. Josefa Frandl, 3. Thea Hochleitner; RTL: 2. Lotte Blattl, 3. Elisabeth Mittermayer 1958 Damen: AL: 1. Josefa Frandl, 2. Herlinde Beutelhauser; RTL: 1. Josefa Frandl, 3. Elisabeth Mittermayer; Kombination: 1. Josefa Frandl, 3. Kathi Hörl; TL: 1. Kathi Hörl Herren: TL: 2. Toni Mark; Kombination: 3. Toni Mark 1959 Damen: RTL: 1. Grete Haslauer; AL: 2. Grete Haslauer, 3. Herlinde Beutelhauser; Kombination: 2. Grete Haslauer Herren: Kombination: 1. Toni Mark; TL: 2. Toni Mark, 3. Ernst Oberaigner 1960 Herren: Kombination: 1. Ernst Oberaigner; RTL: 3. Ernst Oberaigner; TL: 3. Ernst Oberaigner 1961 Damen: AL: 2. Sieglinde Bräuer; Kombination: 2. Sieglinde Bräuer; RTL: 3. Sieglinde Bräuer

1962 1964 1965 1966 1967 1969 1970 1971 1972 1973 1974

1975 1976

1977 1978 1979 1980 1981 1982

Herren: AL: 3. Helmut Schaller Damen: TL: 2. Sieglinde Bräuer; Kombination: 3. Sieglinde Bräuer Damen: RTL: 3. Traudl Eder; Kombination: 3. Sieglinde Bräuer Damen: TL: 2. Sieglinde Bräuer; RTL: 3. Sieglinde Bräuer; Kombination: 3. Sieglinde Bräuer Herren: AL: 2. Erich Sturm; Kombination: 3. Erich Sturm Damen: TL: 3. Christl Ditfurth Herren: Kombination: 3. Erich Sturm Damen: Kombination: 1. Annemarie Pröll; RTL: 2. Annemarie Pröll; TL: 2. Annemarie Pröll Herren: AL: 3. David Zwilling Damen: RTL: 1. Annemarie Pröll; TL: 1. Annemarie Pröll; Kombination: 1. Annemarie Pröll; AL: 2. Annemarie Pröll Herren: RTL: 2. David Zwilling; Kombination: 2. David Zwilling; TL: 3. David Zwilling Damen: RTL: 1. Annemarie Pröll; TL: 1. Annemarie Pröll Herren: RTL: 1. David Zwilling; Kombination: 1. David Zwilling; TL: 3. David Zwilling Damen: RTL: 1. Annemarie Pröll, 3. Monika Kaserer Herren: RTL: 1. David Zwilling Damen: RTL: 1. Annemarie Pröll; TL: 1. Monika Kaserer Damen: RTL: 1. Annemarie Moser, 2. Monika Kaserer; Kombination: 1. Annemarie Moser; TL: 2. Annemarie Moser, 3. Monika Kaserer; AL: 2. Annemarie Moser Herren: TL: 1. David Zwilling Damen: RTL: 1. Annemarie Moser, 2. Monika Kaserer; TL: 1. Annemarie Moser, 3. Brigitte Totschnig; AL: 2. Brigitte Totschnig Herren: AL: 1. Ernst Winkler Damen: RTL: 1. Monika Kaserer, 2. Brigitte Totschnig, 3. Martina Ellmer; Kombination: 1. Monika Kaserer, 3. Martina Ellmer; TL: 1. Monika Kaserer; AL: 2. Brigitte Totschnig, 3. Monika Kaserer Herren: AL: 1. Ernst Winkler; RTL: 1. Alfred Steger; TL: 2. Bartl Gensbichler; Kombination: 2. Hans Enn Damen: TL: 1. Annemarie Moser, 2. Monika Kaserer; AL: 1. Annemarie Moser, 2. Brigitte Totschnig Herren: Kombination: 1. Hans Enn; AL: 2. Ernst Winkler; RTL: 3. Hans Enn Damen: AL: 1. Brigitte Totschnig, 2. Martina Ellmer; RTL: 1. Annemarie Moser; TL: 1. Annemarie Moser; Kombination: 1. Brigitte Totschnig Herren: RTL: 1. Hans Enn; TL: 1. Hans Enn; Kombination: 1. Hans Enn Damen: TL: 1. Annemarie Moser, 2. Monika Kaserer; AL: 1. Cornelia Pröll, 3. Martina Ellmer; RTL: 1. Annemarie Moser; Kombination: 2. Martina Ellmer Herren: RTL: 2. Hans Enn; Kombination: 2. Hans Kirchgasser, 3. Alfred Steger Damen: RTL: 2. Monika Kaserer Herren: RTL: 3. Hans Enn Damen: TL: 1. Sylvia Eder; Kombination: 1. Sylvia Eder; AL: 3. Sylvia Eder; RTL: 3. Inge Krenn Herren: AL: 1. Gerhard Pfaffenbichler, 2. Erwin Resch; Kombination: 1. Rudolf Huber, 3. Stefan Niederseer; RTL: 2. Ernst Riedlsperger Damen: RTL: 2. Roswitha Steiner; TL: 3. Roswitha Steiner

1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992

1993 1994 1995 1996 1997

1998 1999 2000

Herren: RTL: 2. Hans Enn; Kombination: 3. Ernst Riedlsperger Damen: AL: 1. Veronika Wallinger, 2. Sylvia Eder; Kombination: 1. Sylvia Eder; TL: 2. Sylvia Eder, 3. Roswitha Steiner; RTL: 3. Roswitha Steiner Herren: RTL: 1. Hans Enn; Kombination: 2. Joachim Buchner Damen: TL: 1. Roswitha Steiner; Kombination: 2. Sylvia Eder, 3. Anita Braunegger Herren: Kombination: 2. Ernst Riedlsperger, 3. Joachim Buchner; AL: 2. Erwin Resch; RTL: 2. Hans Enn; TL: 3. Robert Zoller Damen: AL: 1. Astrid Geisler, 2. Sylvia Eder; RTL: 1. Sylvia Eder Herren: AL: 1. Stefan Niederseer, 3. Rudolf Huber Damen: RTL: 1. Sylvia Eder, 2. Ulrike Maier, 3. Birgit Eder; AL: 2. Astrid Geisler, 3. Ulrike Maier; Kombination: 2. Elfi Eder; TL: 3. Roswitha Steiner Herren: AL: 1. Erwin Resch Damen: AL: 1. Sylvia Eder, 3. Veronika Wallinger; TL: 1. Roswitha Steiner; Kombination: 1. Sylvia Eder; RTL: 2. Sylvia Eder; SG: 3. Sylvia Eder Herren: RTL: 1. Rudolf Nierlich; Kombination: 1. Ernst Riedlsperger; AL: 2. Erwin Resch, 3. Rudolf Huber Damen: Kombination: 1. Karin Köllerer; AL: 3. Veronika Vitzthum; RTL: 3. Ingrid Stöckl; TL: 3. Elfi Eder Herren: AL: 1. Andreas Evers, 2. Rudolf Huber; RTL: 2. Rudolf Nierlich; SG: 3. Hans Enn Damen: RTL: 1. Petra Kronberger; SG: 1. Petra Kronberger; Kombination: 1. Ingrid Stöckl; AL: 2. Ingrid Stöckl Herren: RTL: 1. Alexander Hödlmoser, 2. Johann Hofer; TL: 1. Rudolf Nierlich, 3. Alexander Hödlmoser; Kombination: 2. Alexander Hödlmoser Damen: TL: 2. Ingrid Stöckl, 3. Petra Kronberger; SG: 2. Veronika Wallinger Herren: AL: 1. Erwin Resch; Kombination: 2. Johann Hofer, 3. Thomas Gsodam; TL: 3. Thomas Stangassinger Damen: SG: 2. Veronika Wallinger, 3. Sylvia Eder; AL: 2. Veronika Wallinger; TL: 2. Elfi Eder; Kombination: 3. Michaela Kappacher Herren: TL: 2. Thomas Stangassinger, 3. Siegfried Voglreiter Damen: Kombination: 1. Ulrike Maier, 2. Karin Köllerer; AL: 1. Gabriele Papp; RTL: 2. Alexandra Meissnitzer, 3. Karin Köllerer; TL: 2. Ulrike Maier; SG: 2. Sylvia Eder Herren: TL: 1. Thomas Stangassinger, 2. Siegfried Voglreiter; RTL: 3. Siegfried Voglreiter Damen: AL: 1. Veronika Stallmaier, 3. Karin Köllerer; Kombination: 1. Karin Köllerer; TL: 2. Karin Köllerer; SG: 3. Veronika Stallmaier Herren: RTL: 3. Siegfried Voglreiter; TL: 3. Thomas Stangassinger Damen: SG: 1. Alexandra Meissnitzer, 2. Sylvia Eder; AL: 1. Alexandra Meissnitzer; TL: 2. Elfi Eder Herren: TL: 1. Siegfried Voglreiter; SG: 1. Andreas Schifferer; Kombination: 1. Andreas Schifferer; AL: 2. Andreas Schifferer; RTL: 2. Siegfried Voglreiter Damen: AL: 1. Ingrid Stöckl; TL: 1. Karin Köllerer; RTL: 3. Karin Köllerer Herren: TL: 3. Siegfried Voglreiter Damen: AL: 3. Brigitte Obermoser; RTL: 3. Karin Köllerer Damen: AL: 1. Brigitte Obermoser, 2. Alexandra Meissnitzer; RTL: 2. Alexandra Holzmann; Kombination: 2. Alexandra Holzmann; TL: 3. Elfi Eder; SG: 3. Alexandra Meissnitzer Herren: SG: 1. Andreas Schifferer; TL: 3. Thomas Stangassinger Damen: SG: 1. Alexandra Meissnitzer, 3. Brigitte Obermoser; TL: 1. Karin Köllerer Herren: SG: 1. Andreas Schifferer Damen: AL: 1. Brigitte Obermoser; RTL: 1. Alexandra Meissnitzer; SG: 1. Brigitte Obermoser; Kombination: 1. Brigitte Obermoser Herren: AL: 1. Andreas Schifferer; SG: 2. Andreas Schifferer; RTL: 3. Andreas Schifferer; Kombination: 3. Matthias Lanzinger Damen: TL: 1. Karin Köllerer; SG: 1. Brigitte Obermoser; RTL: 2. Brigitte Obermoser Herren: Kombination: 1. Kurt Engl, 3. Manfred Gstatter; AL: 1. Michael Walchhofer; SG: 1. Andreas Schifferer; RTL: 3. Florian Seer

2001 2002 2003



2004 2005 2006

2007 2008 2009 2010



2011

Damen: RTL: 2. Michaela Kirchgasser; SG: 2. Astrid Vierthaler; TL: 3. Eva Walkner Herren: Kombination: 1. Matthias Lanzinger, 2. Kurt Engl; TL: 1. Kurt Engl; AL: 2. Michael Walchhofer Damen: AL: 1. Michaela Kirchgasser; TL: 1. Marlies Schild; SG: 1. Alexandra Meissnitzer Herren: SG: 1. Andreas Schifferer, 2. Hannes Reichelt; AL: 1. Andreas Schifferer; RTL: 1. Hannes Reichelt; Kombination: 1. Matthias Lanzinger Damen: TL: 1. Marlies Schild, 2. Michaela Kirchgasser; Kombination: 1. Michaela Kirchgasser, 3. Astrid Vierthaler; AL: 1. Astrid Vierthaler; SG: 1. Brigitte Obermoser Herren: Kombination: 1. Hannes Reichelt, 2. Markus Maier, 3. Andreas Ampferer; RTL: 1. Reinfried Herbst, 2. Hannes Reiter; AL: 2. Michael Walchhofer, 3. Hannes Reichelt; TL: 2. Reinfried Herbst, 3. Florian Seer Damen: RTL: 1. Alexandra Meissnitzer, 2. Brigitte Obermoser; TL: 3. Marlies Schild Herren: RTL: 1. Andreas Schifferer, 3. Matthias Lanzinger; TL: 2. Kurt Engl Damen: SG: 1. Brigitte Obermoser; RTL: 2. Marlies Schild, 3. Andrea Fischbacher; Kombination: 3. Verena Höllbacher Herren: AL: 1. Hans Grugger; Kombination: 2. Markus Maier; RTL: 3. Andreas Schifferer Damen: AL: 2. Andrea Fischbacher; SG: 2. Andrea Fischbacher; Kombination: 2. Bernadette Schild; RTL: 3. Andrea Fischbacher; TL: 3. Bernadette Schild Herren: RTL: 1. Hannes Reichelt, 2. Michael Zach; AL: 2. Georg Streitberger; Kombination: 2. Philipp Schörghofer Damen: RTL: 1. Michaela Kirchgasser; Kombination: 2. Bernadette Schild, 3. Verena Höllbacher; TL: 3. Andrea Fischbacher; SG: 3. Mariella Voglreiter Herren: RTL: 2. Marcel Hirscher; TL: 2. Christoph Dreier; AL: 3. Hans Grugger Damen: TL: 1. Marlies Schild, 3. Michaela Kirchgasser; AL: 1. Michaela Kirchgasser; Kombination: 1. Michaela Kirchgasser Herren: TL: 1. Reinfried Herbst, 2. Marcel Hirscher; AL: 2. Michael Walchhofer; RTL: 2. Hannes Reichelt; Kombination: 2. Roland Leitinger Damen: TL: 3. Anna Fenninger Herren: RTL: 1. Hannes Reichelt, 3. Joachim Puchner; SG: 1. Hannes Reichelt; TL: 2. Reinfried Herbst Damen: TL: 1. Marlies Schild; RTL: 2. Bernadette Schild, 3. Cornelia Tiefenbacher; SK: 2. Michaela Kirchgasser, 3. Mirjam Puchner; SG: 2. Andrea Fischbacher Herren: AL: 1. Hans Grugger, 2. Hannes Reichelt; RTL: 1. Marcel Hirscher, 2. Hannes Reichelt; SK: 1. Joachim Puchner; TL: 2. Christoph Dreier, 3. Wolfgang Hörl; SG: 2. Manuel Kramer Damen: RTL: 1. Lisa-Maria Reiss, 2. Julia Dygruber, 3. Margret Altacher; SG: 1. Anna Fenninger, 2. Andrea Fischbacher; TL: 1. Marlies Schild Herren: RTL: 1. Philipp Schörghofer, 3. Roland Leitinger; TL: 2. Christoph Dreier, 3. Reinfried Herbst; SG: 2. Joachim Puchner; AL: 3. Joachim Puchner

Anmerkung: Österreichische Meisterschaften (ganz oder teilweise) in Salzburg: 1921 St. Johann, 1930 Radstadt, 1936 Bad Gastein, 1948 Bad Hofgastein, 1954 Bad Gastein, 1958 Bad Hofgastein, 1960 Saalfelden, 1964 St. Johann/Pg. › 1969 Kaprun, 1975 Wagrain/Zell am See, 1976 Altenmarkt/Radstadt, 1979 Bad Gastein, 1981 Radstadt, 1985 Radstadt/Eben/Filzmoos, 1990 Altenmarkt, 1991 Altenmarkt, 1992 Wagrain, 2000 Altenmarkt, 2002 Altenmarkt, 2003 Altenmarkt/Filzmoos, 2006 Altenmarkt, 2009 Saalbach-Hinterglemm, 2011 Saalbach-Hinterglemm.

Springen 1922 1. Max Deutsch 1926 1. Carl Strahal 1927 3. Heinz Hinterauer 1931 1. Hannes Schroll 1932 2. Hannes Schroll

329

1934 1936 1937 1938 1941 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1964 1965 1969 1970 1971 1975 1979 1985 1986 1995 1999 2001 2009

330

2. Gregor Höll 1. Markus Maier 1. Franz Ramsauer 1. Sepp Bradl, 2. Andi Krallinger 1. Sepp Bradl 1. Sepp Bradl 1. Sepp Bradl 1. Paul Außerleitner, 2. Anton Wieser, 3. Walter Reinhardt 2. Franz Grömmer, 3. Anton Wieser 1. Sepp Bradl, 3. Hans Eder 1. Sepp Bradl 1. Sepp Bradl, 3. Alwin Plank 1. Sepp Bradl 1. Walter Habersatter, 2. Sepp Bradl, 3. Alwin Plank 1. Sepp Bradl, 2. Walter Habersatter 1. Peter Müller 1. Otto Leodolter 1. Otto Leodolter, 2. Walter Habersatter 2. Alwin Plank, 3. Otto Leodolter 1. Otto Leodolter, 2. Walter Habersatter, 3. Peter Müller 1. Otto Leodolter, 2. Peter Müller 3. Waldemar Heigenhauser 2. Waldemar Heigenhauser 1. Ernst Kröll 2. Ernst Kröll 3. Ernst Kröll 1. Edi Federer Nsch: 3. Edi Federer Nsch: 1. Raimund Resch; Gsch: 2. Raimund Resch Nsch: 3. Raimund Resch; Gsch: 2. Raimund Resch Gsch: 2. Reinhard Schwarzenberger Nsch: 3. Reinhard Schwarzenberger Mannschaften: 1. Salzburg (Thomas Hörl, Michael Gruber, Hannes Wenninger, Felix Gottwald) Nsch: 2. Markus Eggenhofer

Nordische Kombination 1947 3. Sepp Bradl 1949 2. Hans Eder 1950 1. Hans Eder 1951 1. Hans Eder, 2. Peter Radacher III 1952 1. Hans Eder, 2. Peter Radacher III 1953 2. Peter Radacher III 1954 3. Alois Schafflinger 1955 1. Sepp Bradl, 2. Peter Radacher III 1961 1. Willi Köstinger jun., 2. Waldemar Heigenhauser 1962 1. Willi Köstinger jun., 2. Waldemar Heigenhauser, 3. Franz Scherübl 1963 1. Willi Köstinger jun. 1964 1. Franz Scherübl 1965 1. Waldemar Heigenhauser, 2. Willi Köstinger jun., 3. Franz Scherübl 1966 1. Willi Köstinger jun., 2. Waldemar Heigenhauser, 3. Helmut Voggenberger 1967 1. Waldemar Heigenhauser, 2. Helmut Voggenberger 1969 1. Ulrich Öhlböck 1970 1. Ulrich Öhlböck, 3. Siegfried Empl 1971 1. Ulrich Öhlböck 1973 1. Ulrich Öhlböck 1982 1. Michael Flaschberger 1983 1. Michael Flaschberger 1993 3. Felix Gottwald 1995 2. Georg Riedlsperger, 3. Georg Hettegger

1996 1997 1998 1999 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 2011

2. Georg Riedlsperger, 3. Georg Hettegger Einzel: 2. Felix Gottwald; Sprint: 3. Felix Gottwald Einzel: 3. Felix Gottwald; Sprint: 3. Felix Gottwald Sprint: 1. Michael Gruber, 2. Christian Kaltenhauser, 3. Bernhard Gruber Einzel: 1. Michael Gruber, 3. Felix Gottwald; Sprint: 3. Felix Gottwald Einzel: 1. Felix Gottwald. 2. Michael Gruber; Sprint: 2. Felix Gottwald Einzel: 1. Felix Gottwald Sprint: 1. Felix Gottwald, 2. Michael Gruber; Einzel: 2. Felix Gottwald, 3. Michael Gruber Einzel: 1. Michael Gruber; Sprint: 2. Michael Gruber Einzel: 1. Felix Gottwald; Sprint: 1. Felix Gottwald Einzel: 3. Felix Gottwald; Sprint: 3. Felix Gottwald Massenstart: 3. Bernhard Gruber Gsch: 2. Felix Gottwald, 3. Bernhard Gruber; Nsch: 2. Felix Gottwald Nsch: 1. Felix Gottwald; Gsch: 2. Felix Gottwald

Anmerkung: Österreichische Meisterschaften Springen/Nordische Kombination (ganz oder teilweise) in Salzburg: 1908 Zell am See, 1921 St. Johann/Pongau, 1923 Bad Hofgastein, 1930 Radstadt, 1933 Bad Hofgastein, 1948 Bad Gastein, 1954 Bad Hofgastein, 1969 Schwarzach/St. Veit, 1977 Schwarzach/St. Veit, 1985 Schwarzach/St. Veit/ Bischofshofen, 1987 Saalfelden/Bischofshofen, 1992 Bischofshofen, 1996 Schwarzach/Bischofshofen, 1999 Saalfelden, 2005 Bischofshofen, 2007 Bischofshofen, 2009 Bischofshofen, 2011 Bischofshofen.

Langlauf Herren 1933 18 km: 3. Hannes Schroll 1935 Länderstaffel: 2. Salzburg (Hans Hauser, Markus Maier, Willi Köstinger, Peter Radacher II) 1936 18 km: 1. Peter Radacher II, 3. Markus Maier; Länderstaffel: 2. Salzburg 1937 50 km: 1. Peter Radacher II 1947 Länderstaffel: 3. Salzburg (Sepp Fritz, Alfons Wimmer, Fred Rössner, Hans Koch) 1949 Länderstaffel: 2. Salzburg (Hans Eder, Walter Pesentheiner, Hans Unterrainer, Sepp Wimmer) 1950 Länderstaffel: 2. Salzburg (Hans Eder, Sepp Fürstauer, Leo Breitfuss, Walter Pesentheiner) 1951 16 km: 2. Hans Eder; Länderstaffel: 3. Salzburg (Hans Eder, Sepp Maier, Sepp Fürstauer, Walter Pesentheiner) 1952 16 km: 2. Hans Eder; Länderstaffel: 2. Salzburg 1953 Länderstaffel: 3. Salzburg (Leo Breitfuss, Sepp Fritz, Peter Radacher III, Hans Unterrainer) 1962 Länderstaffel: 3. Salzburg (Willi Köstinger, Franz Scherübl, Ludwig Schaubschläger, Hermann Priewasser) 1963 Länderstaffel: 3. Salzburg (Rudolf Scherübl, Hermann Priewasser, Rudolf Feichtinger, Willi Köstinger) 1964 Vereinsstaffel: 2. SK Saalfelden (Norbert Gruber, Rudolf Feichtinger, Matthias Prodinger) 1967 15 km: 1. Andreas Janc; 30 km: 1. Andreas Janc; Länderstaffel: 2. Salzburg (Waldemar Heigenhauser, Rudolf Scherübl, Hermann Scheuringer, Andreas Janc) 1968 15 km: 1. Andreas Janc; 30 km: 2. Andreas Janc; Länderstaffel: 3. Salzburg (Rudolf Scherübl, Hermann Scheuringer, Rudolf Braun, Andreas Janc) 1969 15 km: 1. Andreas Janc; 30 km: 1. Andreas Janc; Länderstaffel: 2. Salzburg (Rudolf Braun, Ulrich Öhlböck, Rudolf Scherübl, Andreas Janc) 1970 30 km: 1. Andreas Janc; 15 km: 2. Andreas Janc; Länderstaffel: 2. Salzburg (Rudolf Braun, Franz Scherübl, Ulrich Öhlböck, Andreas Janc) 1971 15 km: 2. Andreas Janc; Länderstaffel: 3. Salzburg (Rudolf Braun, Hubert Riedelsberger, Ulrich Öhlböck, Andreas Janc) 1972 Vereinsstaffel: 2. USC Mauterndorf (Franz Weilharter, Alfred Perner, Peter Schitter) 1976 Länderstaffel: 3. Salzburg (Bernhard Winter, Alfred Eder, Peter Juric)

1977

30 km: 2. Bernhard Winter; Länderstaffel: 3. Salzburg (Bernhard Winter, Walter Mayer, Alfred Eder)

Langlauf Damen und Herren 1978 Damen: 10 km: 3. Eva Maier Herren: Länderstaffel: 1. Salzburg (Bernhard Winter, Walter Mayer, Peter Juric); Vereinsstaffel: 1. SC Radstadt (Bernhard Winter, Peter Juric, Walter Mayer); 50 km: 2. Walter Mayer, 3. Bernhard Winter 1979 Damen: Vereinsstaffel: 2. HSV Saalfelden I, 3. HSV Saalfelden II 1980 Damen: Vereinsstaffel: 1. HSV Saalfelden (Doris Bauhofer, Ulrike Prodinger, Tanja Bammer), 2. SC Radstadt; 5 km: 2. Barbara Stöckl; 10 km: 2. Barbara Stöckl Herren: 50 km: 1. Walter Mayer, 2. Peter Juric; 30 km: 2. Peter Juric; 15 km: 3. Peter Juric; Länderstaffel: 2. Salzburg (Walter Mayer, Peter Juric, Josef Rehrl); Vereinsstaffel: 2. SC Radstadt (Walter Mayer, Franz Winter, Manfred Nagl) 1981 Damen: Länderstaffel: 1. Salzburg (Doris Bauhofer, Tanja Bammer, Barbara Stöckl); 20 km: 2. Barbara Stöckl; Vereinsstaffel: 2. HSV Saalfelden (Doris Bauhofer, Ulrike Prodinger, Tanja Bammer); 5 km: 3. Barbara Stöckl; 10 km: 3. Barbara Stöckl Herren: 50 km: 1. Walter Mayer, 2. Peter Juric; 30 km: 1. Peter Juric, 3. Josef Rehrl; Länderstaffel:1. Salzburg (Josef Rehrl, Peter Juric, Alfred Eder); Vereinsstaffel: 2. SC Radstadt (Manfred Nagl, Franz Winter, Walter Mayer) 1982 Damen: 5 km: 2. Tanja Bammer; Länderstaffel: 2. Salzburg (Doris Bauhofer, Barbara Stöckl, Tanja Bammer); 10 km: 3. Barbara Stöckl Herren: 50 km: 1. Peter Juric, 3. Walter Mayer; 15 km: 1. Peter Juric; 30 km: 1. Peter Juric; Länderstaffel: 1. Salzburg (Josef Rehrl, Walter Mayer, Peter Juric); Vereinsstaffel: 1. HSV Saalfelden (Alfred Eder, Walter Mayer, Peter Juric) 1983 Damen: Länderstaffel: 1. Salzburg (Tanja Bammer, Petra Pelzmann, Doris Bauhofer); 5 km: 3. Doris Bauhofer Herren: 50 km: 1. Walter Mayer; Länderstaffel: 1. Salzburg (Alfred Eder, Walter Mayer, Peter Juric); 15 km: 2. Walter Mayer, 3. Peter Juric; 30 km: 2. Walter Mayer 1984 Damen: 5 km: 1. Andrea Grossegger; 20 km: 1. Andrea Grossegger; Länderstaffel: 3. Salzburg (Petra Pelzmann, Marianne Springl, Doris Bauhofer) Herren: 50 km: 1. Peter Juric; 15 km: 2. Peter Juric 1985 Damen: Länderstaffel: 2. Salzburg (Marianne Springl, Doris Bauhofer, Petra Pelzmann) Herren: 15 km: 1. Alfred Eder; 30 km: 3. Peter Juric; Länderstaffel: 3. Salzburg (Günter Fersterer, Manfred Nagl, Alfred Eder) 1986 Damen: Länderstaffel: 2. Salzburg (Petra Pelzmann, Elfriede Mühlberger, Andrea Grossegger) 1987 Damen: Länderstaffel: 2. Salzburg (Petra Pelzmann, Elfriede Mühlberger, Andrea Grossegger) 1988 Damen: Länderstaffel: 3. Salzburg (Elfriede Mühlberger, Angelika Haas, Petra Pelzmann) 1989 Damen: 20 km: 3. Andrea Grossegger 1990 Damen: 5 km: 3. Elfriede Mühlberger 1991 Herren: 15 km: 1. Alois Stadlober; 50 km: 1. Alois Stadlober; 30 km: 2. Alois Stadlober 1992 Damen: 20 km: 1. Cornelia Sulzer, 3. Gudrun Pflüger; Länderstaffel: 1. Salzburg (Elfriede Mühlberger, Gudrun Pflüger, Cornelia Sulzer); 10 km: 2. Cornelia Sulzer, 3. Gudrun Pflüger; 15 km: 2. Cornelia Sulzer, 3. Gudrun Pflüger; 5 km: 2. Cornelia Sulzer Herren: 10 km: 1. Alois Stadlober; 15 km: 1. Alois Stadlober; 30 km: 1. Alois Stadlober; 50 km: 1. Alois Stadlober 1993 Damen: 10 km: 1. Gudrun Pflüger, 3. Cornelia Sulzer; Länderstaffel: 2. Salzburg; 15 km: 3. Cornelia Sulzer; 20 km: 3. Gudrun Pflüger Herren: 30 km: 1. Alois Stadlober; 10 km: 3. Alois Stadlober; 15 km: 3. Alois Stadlober 1994 Damen: 10 km: 1. Gudrun Pflüger; 30 km: 1. Gudrun Pflüger; Länderstaffel:

1995

1996 1997

1998 1999

2000 2001 2002

2003

2004

2005

2006

2007 2008

1. Salzburg (Andrea Grossegger, Elfriede Mühlberger, Gudrun Pflüger); 5 km: 2. Gudrun Pflüger; 15 km: 2. Gudrun Pflüger Herren: 10 km: 1. Alois Stadlober; 30 km: 1. Alois Stadlober; 15 km: 2. Alois Stadlober Damen: 5 km: 1. Gudrun Pflüger; 10 km: 1. Gudrun Pflüger; 30 km: 1. Gudrun Pflüger; Länderstaffel: 2. Salzburg (Andrea Grossegger, Iris Eckschlager, Gudrun Pflüger); 15 km: 3. Gudrun Pflüger Herren: 10 km: 1. Alois Stadlober; 15 km: 1. Alois Stadlober; 30 km: 1. Alois Stadlober Damen: 20 km: 1. Gudrun Pflüger; 15 km: 3. Iris Eckschlager Herren: 50 km: 1. Alois Stadlober; 10 km: 2. Alois Stadlober; Verfolgung: 2. Alois Stadlober Damen: 30 km: 1. Gudrun Pflüger, 3. Iris Eckschlager; 15 km: 1. Gudrun Pflüger; Länderstaffel: 2. Salzburg (Gudrun Pflüger, Elke Rabeder, Iris Eckschlager) Herren: Länderstaffel: 3. Salzburg (Enrico Rieder, Günter Fersterer, Heinz Fersterer) Damen: Länderstaffel: 3. Salzburg (Iris Eckschlager, Andrea Grossegger, Gudrun Pflüger) Herren: 10 km: 1. Michail Botwinow; 50 km: 2. Alois Stadlober; Länderstaffel: 3. Salzburg (Thomas Stöggl, Alois Stadlober, Michail Botwinow) Herren: 10 km: 1. Alois Stadlober, 2. Michail Botwinow; Verfolgung: 1. Alois Stadlober, 2. Michail Botwinow; 50 km: 1. Michail Botwinow; Teamsprint: 1. Thomas Stöggl/Michail Botwinow; 30 km: 3. Enrico Rieder Damen: 30 km: 2. Andrea Höller, 3. Karin Zehentner; 15 km: 3. Iris Eckschlager; Sprint: 3. Iris Eckschlager Herren: Verfolgung: 1. Michail Botwinow; 50 km: 1. Johannes Eder; Teamsprint: 1. Marc Mayer/Wolfgang Rottmann; Sprint: 2. Marc Mayer Damen: Sprint: 1. Marlene Kendler, 3. Karin Zehentner; 25 km: 2. Andrea Höller Herren: 10 km: 1. Michail Botwinow, 3. Johannes Eder; Teamsprint: 1. Marc Mayer/Thomas Stöggl; Sprint: 2. Thomas Stöggl, 3. Marc Mayer Damen: Teamsprint: 1. Brigitte Winkler/Karin Zehentner, 2. Elke Rabeder/ Iris Eckschlager, 3. Andrea Grossegger/Andrea Höller; 30 km: 1. Andrea Höller, 2. Karin Zehentner; 5 km: 1. Karin Zehentner, 3. Brigitte Winkler; 15 km: 2. Iris Eckschlager; Sprint: 3. Karin Zehentner Herren: Sprint: 2. Marc Mayer, 3. Thomas Stöggl; 30 km: 2. Johannes Eder; 50 km: 2. Johannes Eder; Teamsprint: 2. Johannes Eder/Thomas Stöggl Damen: 15 km: 1. Karin Zehentner; Teamsprint: 1. Marlene Kendler/Karin Zehentner, 3. Daniela Biechl/Brigitte Winkler; 5 km: 2. Karin Zehentner, 3. Marlene Kendler; 30 km: 3. Andrea Höller; Sprint: 3. Karin Zehentner Herren: 30 km: 1. Marc Mayer, 2. Johannes Eder; Sprint: 2. Thomas Stöggl Damen: 10 km: 1. Katerina Smutna; 15 km: 1. Katerina Smutna; Teamsprint: 1. Daniela Biechl/Katerina Smutna; 30 km: 3. Marlene Kendler Herren: 15 km: 1. Johannes Eder, 2. Michael Hauser; Sprint: 1. Thomas Stöggl, 3. Johannes Eder; Doppelverfolgung: 2. Johannes Eder; Teamsprint: 2. Johannes Eder/Thomas Stöggl Damen: 15 km Massenstart: 1. Katerina Smutna, 2. Andrea Höller, 3. Iris Eckschlager; Doppelverfolgung: 1. Katerina Smutna; Sprint: 2. Katerina Smutna Herren: 15 km: 1. Michail Botwinow; Verfolgung: 1. Michail Botwinow; Sprint: 1. Thomas Stöggl Damen: 15 km Massenstart: 1. Katerina Smutna, 2. Iris Eckschlager; 10 km: 1. Katerina Smutna; Doppelverfolgung: 1. Katerina Smutna; Teamsprint: 2. Elisabeth Kaml (mit Kerstin Muschet/Kärnten) Herren: 15 km: 1. Manuel Hirner; Sprint: 1. Thomas Stöggl; Teamsprint: 1. Thomas Stöggl (mit Lukas Hechl/Tirol) Damen: 15 km Massenstart: 1. Katerina Smutna, 2. Eveline Egarter; 10 km: 1. Katerina Smutna; Verfolgung: 1. Katerina Smutna Damen: 5 km: 1. Katerina Smutna, 3. Elisabeth Kaml; 15 km: 1. Katerina Smutna; Sprint: 3. Elisabeth Kaml Herren: 10 km: 2. Michael Reiter; 30 km: 3. Manuel Hirner

331

2009

2010

2011



Damen: 5 km: 1. Veronika Mayerhofer, 3. Teresa Stadlober; Verfolgung: 1. Veronika Mayerhofer, 2. Teresa Stadlober; 15 km Massenstart: 1. Katerina Smutna Herren: 30 km Massenstart: 1. Michael Hauser, 3. Michael Reiter; 10 km: 2. Thomas Stöggl, 3. Sven Grossegger Damen: 5 km: 1. Teresa Stadlober, 2. Veronika Mayerhofer; Verfolgung: 1. Veronika Mayerhofer, 2. Teresa Stadlober; Sprint: 1. Katerina Smutna, 3. Veronika Mayerhofer; 15 km Massenstart: 1. Katerina Smutna Herren: 30 km Massenstart: 1. Manuel Hirner, 2. Bernhard Tritscher Damen: 5 km: 1. Veronika Mayerhofer, 2. Teresa Stadlober; Verfolgung: 2. Teresa Stadlober, 3. Veronika Mayerhofer; Sprint: 2. Veronika Mayerhofer; 15 km Massenstart: 1. Katerina Smutna, 2. Veronika Mayerhofer; Skiroller: 1. Katerina Smutna; Staffel: 1. Salzburg (Veronika Mayerhofer, Teresa Stadlober, Katerina Smutna) Herren: 30 km Massenstart: 1. Bernhard Tritscher; Skiroller: 2. Bernhard Tritscher, 3. Thomas Stöggl

1998 1999

2000 2001 2002

Anmerkung: Österreichische Meisterschaften (ganz oder teilweise) in Salzburg: 1908 Zell am See, 1921 St. Johann/Pongau, 1923 Bad Hofgastein, 1930 Radstadt, 1933 Bad Hofgastein, 1948 Bad Gastein, 1968 Radstadt, 1969 Schwarzach/St. Veit, 1977 Schwarzach/St. Veit, 1982 Radstadt, 1985 Schwarzach/St. Veit, 1987 Saalfelden, 1994 Radstadt, 1995 Filzmoos/Radstadt, 1996 Filzmoos/Radstadt, 1997 Filzmoos/Radstadt, 2000 Taxenbach, 2002 Saalfelden/Abtenau, 2003 Saalfelden, 2005 Bad Gastein/ Saalfelden, 2006 Saalfelden, 2009 Saalfelden.

Biathlon 1976 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1987

1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994

1995

332

1996 1997

Herren: 10 km: 1. Alfred Eder Herren: 10 km: 1. Alfred Eder Herren: 10 km: 1. Alfred Eder Herren: 10 km: 3. Walter Hörl; Staffel: 3. Salzburg Herren: 10 km: 1. Alfred Eder Herren: 10 km: 1. Alfred Eder, 2. Walter Hörl; Staffel: 1. Salzburg (Franz Weber, Walter Hörl, Alfred Eder) Damen: 5 km: 1. Andrea Grossegger; 10 km: 1. Andrea Grossegger Herren: 10 km: 1. Walter Hörl; 20 km: 1. Alfred Eder; Staffel: 2. Salzburg (Heinz Fersterer, Walter Hörl, Alfred Eder) Herren: 10 km: 1. Alfred Eder, 3. Heinz Fersterer; 20 km: 1. Alfred Eder, 3. Heinz Fersterer; Staffel: 1. Salzburg (Günter Fersterer, Heinz Fersterer, Alfred Eder) Herren: 20 km: 1. Alfred Eder; Staffel: 2. Salzburg (Walter Hörl, Heinz Fersterer, Alfred Eder) Herren: 10 km: 1. Alfred Eder; 20 km: 2. Alfred Eder; Staffel: 2. Salzburg (Walter Hörl, Heinz Fersterer, Alfred Eder) Herren: 20 km: 1. Walter Hörl, 2. Alfred Eder; 10 km: 1. Alfred Eder; Staffel: 2. Salzburg (Günter Fersterer, Walter Hörl, Alfred Eder) Herren: 20 km: 1. Alfred Eder Damen: Sprint: 1. Christine Lindner Herren: 20 km: 1. Alfred Eder; 10 km: 2. Alfred Eder Herren: Staffel: 2. Salzburg (Günter Fersterer, Walter Hörl, Alfred Eder); 20 km: 3. Alfred Eder Damen: Staffel: 1. Salzburg (Andrea Grossegger, Cornelia Sulzer, Iris Eckschlager); Sprint: 2. Iris Eckschlager, 3. Andrea Grossegger; 15 km: 2. Iris Eckschlager Herren: 10 km: 2. Alfred Eder; 20 km: 3. Walter Hörl Damen: Sprint: 3. Christine Lindner; Staffel: 2. Salzburg (Andrea Grossegger, Cornelia Sulzer, Iris Eckschlager) Herren: 20 km: 2. Alfred Eder; Staffel: 3. Salzburg (Wolfgang Rottmann, Walter Hörl, Alfred Eder) Damen: Sprint: 1. Iris Eckschlager; 15 km: 2. Iris Eckschlager Damen: 15 km: 3. Christine Lindner

2003

2004

2005 2006 2007

2008

2009 2010

2011

Damen: 15 km: 1. Iris Eckschlager; Sprint: 2. Iris Eckschlager, 3. Marlene Herzog Damen: Sprint: 1. Iris Eckschlager, 2. Christine Lindner; 15 km: 1. Iris Eckschlager; Staffel: 1. Salzburg (Iris Eckschlager, Ines Brandstätter, Mathilde Lindinger) Damen: Sprint: 2. Iris Eckschlager, 3. Andrea Grossegger; Verfolgung: 2. Iris Eckschlager, 3. Andrea Grossegger Herren: Verfolgung: 1. Wolfgang Rottmann; 10 km: 2. Wolfgang Rottmann; Staffel: 3. Salzburg (Wolfgang Rottmann, Günter Fersterer, Enrico Rieder) Damen: Verfolgung: 2. Iris Eckschlager, 3. Andrea Grossegger; Sprint: 3. Iris Eckschlager Herren: Sprint: 3. Wolfgang Rottmann; Staffel: 3. Salzburg (Reinhold Lackner, Günter und Heinz Fersterer) Damen: Staffel: 1. Salzburg I (Selina Spitz, Sandra Flunger, Andrea Grossegger), 2. Salzburg II, 3. Salzburg III; Einzel: 2. Sandra Flunger, 3. Christine Lindner Herren: Staffel: 3. Salzburg (Wolfgang Rottmann, Simon Eder, Günter Fersterer) Damen: Staffel: 1. Salzburg (Selina Spitz, Sandra Flunger, Daniela Biechl); Sprint: 2. Sandra Flunger Herren: 20 km: 1. Wolfgang Rottmann; Staffel: 1. Salzburg (Wolfgang Rottmann, Simon Eder, Holger Schönthier); Verfolgung: 2. Wolfgang Rottmann; Sprint: 3. Holger Schönthier Damen: Sprint: 2. Selina Spitz, 3. Sarah Stanonik; Verfolgung: 2. Selina Spitz; Massenstart: 2. Christine Lindner; Staffel: 2. Salzburg (Selina Spitz, Sandra Flunger, Sarah Stanonik) Herren: 20 km (Skiroller): 1. Wolfgang Rottmann Damen: Verfolgung: 2. Fanja Amon; Sprint: 3. Fanja Amon Herren: Verfolgung: 1. Wolfgang Rottmann Damen: Sprint: 2. Christine Lindner Herren: 20 km (Skiroller): 2. Simon Eder; Staffel: 3. Salzburg (Franz Perwein, Wolfgang Rottmann, Tobias Eberhard) Damen: Sprint: 3. Christine Lindner Herren: Verfolgung: 1. Simon Eder, 2. Tobias Eberhard; Sprint: 2. Simon Eder, 3. Tobias Eberhard; Staffel: 2. Salzburg I (Tobias und Julian Eberhard, Simon Eder), 3. Salzburg II (Sven Grossegger, Franz Perwein, Andreas Schwabl); 20 km (Skiroller): 3. Simon Eder Damen: Einzel: 3. Christina Gruber Herren: 20 km: 1. Simon Eder; Sprint: 2. Tobias Eberhard; Staffel: 2. Salzburg (Sven Grossegger, Julian und Tobias Eberhard); Verfolgung: 3. Tobias Eberhard; Massenstart: 3. Julian Eberhard; 20 km (Skiroller): 3. Julian Eberhard Damen: Staffel: 1. Salzburg (Sabrina Schnedl, Nina Gruber, Christina Rieder) Herren: Staffel: 1. Salzburg I (Simon Eder, Tobias und Julian Eberhard), 3. Salzburg II; Verfolgung: 2. Simon Eder; Sprint: 3. Simon Eder Damen: Einzel: 1. Denise Feiersinger; Verfolgung: 3. Christine Lindner Herren: Einzel: 1. Michael Hauser; Sprint: 1. Michael Hauser; Verfolgung: 1. Tobias Eberhard; Staffel: 1. Salzburg I (Simon Eder, Tobias und Julian Eberhard), 3. Salzburg II; 20 km (Skiroller): 1. Simon Eder Damen: Staffel: 1. Salzburg (Katharina Innerhofer, Eva-Maria Neuhuber, Christina Rieder); Einzel: 3. Christine Lindner Herren: Einzel: 1. Michael Hauser, 2. Julian Eberhard, 3. Andreas Schwabl; Massenstart: 1. Tobias Eberhard, 3. Julian Eberhard; Sprint: 1. Tobias Eberhard, 3. Simon Eder; Verfolgung: 1. Simon Eder, 3. Tobias Eberhard; Staffel: 2. Salzburg I (Michael Hauser, Tobias und Julian Eberhard); 3. Salzburg II (Sven Grossegger, Michael Reiter, Bernhard Leitinger)

Anmerkung: Österreichische Meisterschaften (ganz oder teilweise) in Salzburg: 1987 Saalfelden, 1997 Obertauern, 2000 Obertauern, 2002 Obertauern.

Snowboard 1993 Damen: RTL: Kerstin Krasser Herren: RTL: Werner Fössleitner 1996 Damen: RTL: 1. Ursula Fingerlos, 2. Alexandra Krings; TL: 2. Claudia Riegler, 3. Renate Brugger Herren: TL: 2. Peter Pechhacker, 3. Jürgen Unterberger; RTL: 2. Peter Pechhacker 1997 Damen: SBX: 1. Doris Berauer, 2. Ursula Fingerlos; RTL: 1. Maria Pichler, 3. Manuela Riegler; TL: 3. Maria Pichler Herren: RTL: 1. Peter Pechhacker, 2. Gerhard Trigler; TL: 2. Gerhard Trigler; SBX: 3. Hagen Bogensperger 1998 Damen: TL: 1. Manuela Riegler, 3. Claudia Riegler; RTL: 2. Ursula Fingerlos, 3. Maria Pichler 1999 Damen: RTL: 1. Maria Pichler, 2. Ursula Fingerlos; TL: 1. Ursula Fingerlos, 3. Doris Günther 2000 Damen: P-TL: 1. Manuela Riegler, 2. Maria Pichler, 3. Claudia Riegler; SBX: 1. Manuela Riegler, 2. Heidi Krings, 3. Claudia Riegler; RTL: 1. Doris Günther, 3. Claudia Riegler Herren: P-TL: 2. Alexander Maier; SBX: 2. Alexander Maier 2001 Damen: P-TL: 1. Doresia Krings, 2. Claudia Riegler; P-RTL: 1. Claudia Riegler Herren: P-RTL: 1. Alexander Maier, 3. Andreas Prommegger; P-TL: 2. Lukas Prem, 3. Alexander Maier 2002 Damen: SBX: 1. Marie-Therese Sinnhuber, 2. Romy Pletzer; RTL: 1. Claudia Riegler; P-TL: 3. Heidi Krings Herren: SBX: 1. Christoph Zaller, 3. Matthias Ebner; P-TL: 3. Matthias Ebner 2003 Damen: P-TL: 1. Maria Pichler, 2. Manuela Riegler; P-RTL: 2. Maria Pichler, 3. Heidi Krings 2004 Damen: SBX: 1. Doris Günther, 2. Doresia Krings; P-TL: 1. Claudia Riegler, 3. Romy Pletzer Herren: P-TL: 1. Andreas Prommegger; SBX: 3. Hansjörg Unterrainer 2005 Damen: P-RTL: 1. Claudia Riegler, 3. Doris Günther; P-TL: 2. Evelyn Maier, 3. Romy Pletzer; SBX: 3. Doris Günther Herren: P-RTL: 1. Andreas Prommegger, 3. Stefan Pletzer; SBX: 1. Mario Fuchs; P-TL: 3. Thomas Lienbacher 2006 Damen: P-TL: 1. Doris Günther, 2. Evelyn Maier; P-RTL: 1. Evelyn Maier, 3. Heidi Krings Herren: BA: 1. Stefan Gimpl; P-RTL: 2. Stefan Pletzer, 3. Andreas Prommegger 2007 Damen: SBX: 1. Manuela Riegler, 2. Eva Lindbichler, 3. Heidi Krings; RTL: 1. Doresia Krings, 2. Heidi Krings; P-TL: 1. Doresia Krings; Slopestyle: 1. Eva Lindbichler Herren: RTL: 1. Andreas Prommegger, 3. Alexander Maier; P-TL: 1. Anton Unterkofler; SBX: 2. Mario Fuchs 2008 Damen: P-TL: 1. Doris Günther, 3. Doresia Krings; RTL: 1. Doresia Krings Herren: P-TL: 2. Andreas Prommegger, 3. Stefan Pletzer 2009 Damen: SBX: 1. Manuela Riegler, 2. Eva Lindbichler; P-RTL: 1. Doris Günther Herren: P-TL: 2. Stefan Pletzer; P-RTL: 3. Andreas Prommegger 2010 Damen: P-RTL: 3. Doris Günther; P-TL: 3. Claudia Riegler; SBX: 3. Manuela Riegler Herren: P-RTL: 1. Andreas Prommegger, 2. Anton Unterkofler; P-TL: 2. Anton Unterkofler 2011 Damen: P-RTL: 2. Doris Günther, 3. Claudia Riegler Herren: P-RTL: 1. Daniel Leitenstorfer, 2. Andreas Prommegger Anmerkung: Österreichische Meisterschaften (ganz oder teilweise) in Salzburg: 1997 Bad Gastein, 1998 Bad Gastein, 2000 Radstadt, 2001 Radstadt. 2004 Bad Gastein, 2005 Bad Gastein, 2006 Bad Gastein, 2008 Radstadt, 2011 Radstadt.

Skicross 2010: Damen: 3. Margit Walter

Freestyle 1977 Damen: Ballett: 1. Ingrid Steiner; Buckelpiste: 1. Ingrid Steiner; Springen: 1. Ingrid Steiner; Kombination:1. Ingrid Steiner 1978 Damen: Ballett: 1. Ingrid Steiner; Kombination:1. Ingrid Steiner; Ballett: 2. Ingrid Steiner; Springen: 2. Ingrid Steiner 1979 Damen: Ballett: 1. Ingrid Steiner; Buckelpiste: 1. Ingrid Steiner; Springen: 1. Ingrid Steiner; Kombination: 1. Ingrid Steiner 1980 Damen: Ballett: 1. Ingrid Steiner; Springen: 1. Ingrid Steiner; Kombination: 1. Ingrid Steiner; Buckelpiste: 2. Ingrid Steiner 1982 Damen: Ballett: 2. Ingrid Wegmayr 1984 Damen: Ballett: 2. Ingrid Wegmayr 1985 Damen: Ballett: 1. Ingrid Wegmayr 1986 Damen: Ballett: 1. Ingrid Wegmayr 1987 Damen: Ballett: 1. Ingrid Wegmayr 1996 Herren: Springen: 2. Andreas Weissenbacher 2009 Damen: Buckelpiste: 1. Claudia Klobasa, 2. Theresa Pfenig, 3. Claudia Ellmer Herren: Buckelpiste: 1. Philipp Steinwender; 2. Daniel Kainz 2010 Damen: Buckelpiste: 1. Claudia Klobasa, 2. Claudia Ellmer, 3. Theresa Pfenig; Parallel-Buckelpiste: 1. Claudia Ellmer, 2. Claudia Klobasa, 3. Theresa Pfenig Herren: Buckelpiste: 1. Philipp Steinwender; 2. Michael Kefeder; ParallelBuckelpiste: 1. Michael Kefeder; 2. Philipp Steinwender 2011 Damen: Buckelpiste: 1. Fiona Költringer, 2. Chiara Költringer, 3. Veronika Grißl; Parallel-Buckelpiste: 1. Chiara Költringer Herren: Buckelpiste: 1. Daniel Kainz; Parallel-Buckelpiste: 1. Martin Leithinger Firngleiten 1993 Herren: RTL: 1. Josef Hohenwarter; Kombination: 2. Josef Hohenwarter; TL: 3. Josef Hohenwarter 1994 Herren: RTL: 3. Josef Hohenwarter 1995 Damen: RTL: 2. Katharina Vitzthum; Kombination: 2. Katharina Vitzthum Herren: TL: 2. Josef Hohenwarter; Kombination: 2. Josef Hohenwarter, 3. Alois Hohenwarter 1996 Herren: TL: 3. Josef Hohenwarter 1997 Herren: TL: 3. Josef Hohenwarter; Kombination: 3. Josef Hohenwarter 2004 Damen: RTL: 3. Martina Leitinger 2008 Herren: RTL: 1. Roland Leitinger; Kombination: 2. Roland Leitinger 2010 Herren: TL: 1. Reinhard Hohenwarter; Kombination: 1. Reinhard Hohenwarter; RTL: 2. Reinhard Hohenwarter 2011 Herren: TL: Reinhard Hohenwarter; Kombination: 2. Reinhard Hohenwarter

Shortcarven 2005 Damen: Vielseitigkeit: 2. Tatjana Hagn Herren: Vielseitigkeit: 1. Roland Leitinger 2007 Herren: TL: 1. Roland Leitinger; Kombination: 2. Roland Leitinger 2008 2009 Herren: Vielseitigkeit: 1. Roland Leitinger; TL: 2. Roland Leitinger; Kombination: 2. Roland Leitinger Herren: TL: 1. Roland Leitinger, 2. Reinhard Hohenwarter; Vielseitigkeit: 1. 2010 Roland Leitinger, 2. Reinhard Hohenwarter; Kombination: 1. Roland Leitinger, 2. Reinhard Hohenwarter Herren: TL: 3. Gerald Leitinger 2011

Grasski 1982 1983 1984

Herren: P-TL: 1. Anton Wörndl Damen: TL: 2. Petra Huber; RTL: 2. Petra Huber Herren: P-TL: 1. Anton Wörndl, 3. Werner Fagerer; RTL: 1. Werner Fagerer Damen: RTL: 1. Petra Huber; TL: 3. Petra Huber Herren: P-TL: 1. Anton Wörndl; TL: 3. Werner Fagerer; RTL: 3. Werner Fagerer

333

1985 1986 1987 1988 1989 1990

1991 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2001 2002

334

Herren: RTL: 1. Werner Fagerer Damen: RTL: 2. Sigrid Schweinberger; TL: 3. Sigrid Schweinberger Herren: TL: 1. Anton Wörndl, 2. Werner Fagerer; RTL: 3. Werner Fagerer Damen: TL: 2. Sigrid Schweinberger Herren: RTL: 2. Werner Fagerer; 3. Anton Wörndl; TL: 2. Werner Fagerer Damen: TL: 1. Sigrid Schweinberger; P-TL: 3. Sigrid Schweinberger Herren: RTL: 1. Werner Fagerer, 3. Anton Wörndl; P-TL: 1. Werner Fagerer; TL: 2. Werner Fagerer; 3. Richard Höllbacher Damen: TL: 2. Sigrid Schweinberger; RTL: 2. Sigrid Schweinberger; SG: 2. Sigrid Schweinberger Herren: RTL: 3. Werner Fagerer; SG: 3. Werner Fagerer Damen: TL: 2. Sigrid Schweinberger, 3. Ulli Sternberger; RTL: 2. Sigrid Schweinberger, 3. Ulli Sternberger; SG: 2. Sigrid Schweinberger, 3. Ulli Sternberger Herren: SG: 2. Kurt Schweinberger Damen: RTL: 1. Sigrid Schweinberger; TL: 1. Bettina Schweighofer Herren: RTL: 1. Werner Fagerer, 2. Kurt Schweinberger, 3. Richard Höllbacher; TL: 2. Richard Höllbacher, 3. Markus Gugg Damen: TL: 2. Bettina Schweighofer; RTL: 2. Bettina Schweighofer Herren: RTL: 2. Richard Höllbacher, 3. Werner Fagerer; SG: 2. Werner Fagerer; Kombination: 2. Richard Höllbacher; TL: 3. Richard Höllbacher Damen: SG: 1. Bettina Schweighofer Herren: RTL: 1. Richard Höllbacher; SG: 1. Richard Höllbacher Herren: RTL: 2. Richard Höllbacher, 3. Werner Fagerer; Kombination: 2. Richard Höllbacher; 3. Kurt Schweinberger; TL: 2. Richard Höllbacher Damen: RTL: 2. Bettina Schweighofer Herren: TL: 1. Richard Höllbacher; RTL: 1. Richard Höllbacher; SG: 1. Richard Höllbacher; Kombination: 1. Richard Höllbacher Damen: RTL: 1. Bettina Schweighofer; TL: 2. Bettina Schweighofer Herren: RTL: 1. Richard Höllbacher; P-TL: 1. Richard Höllbacher; TL: 2. Richard Höllbacher; SG: 2. Richard Höllbacher; Kombination: 2. Richard Höllbacher Damen: RTL: 1. Bettina Schweighofer; TL: 1. Bettina Schweighofer; P-TL: 2. Bettina Schweighofer; SG: 2. Bettina Schweighofer Herren: RTL: 2. Richard Höllbacher; P-TL: 2. Richard Höllbacher Herren: SG: 1. Richard Höllbacher, 3. Josef Zorzi; RTL: 2. Richard Höllbacher, 3. Josef Zorzi; TL: 3. Bernhard Reiter; Kombination: 3. Bernhard Reiter Herren: SG: 1. Kurt Schweinberger; 2. Josef Zorzi; Kombination: 1. Kurt

2003 2005 2006 2007

2008 2009

2010 2011

Schweinberger, 3. Roland Zorzi; TL: 2. Kurt Schweinberger; RTL: 3. Josef Zorzi Herren: SG: 2. Josef Zorzi; RTL: 3. Josef Zorzi; Kombination: 3. Josef Zorzi Herren: TL: 3. Roland Zorzi; SG: 3. Roland Zorzi Damen: TL: 2. Jacqueline Gerlach; Kombination: 2. Jacqueline Gerlach; RTL: 3. Jacqueline Gerlach; SG: 3. Jacqueline Gerlach Herren: TL: 3. Martin Geretschläger; RTL: 3. Martin Geretschläger; SG: 3. Martin Geretschläger; Kombination: 3. Martin Geretschläger Damen: TL: 2. Jacqueline Gerlach; 3. Franziska Hermann; RTL: 2. Jacqueline Gerlach, 3. Franziska Hermann; SG: 2. Jacqueline Gerlach, 3. Franziska Hermann; Kombination: 2. Jacqueline Gerlach, 3. Franziska Hermann Herren: TL: 2. Josef Zorzi; RTL: 2. Josef Zorzi; Kombination: 2. Josef Zorzi; SG: 3. Josef Zorzi Damen: TL: 1. Jacqueline Gerlach; RTL: 2. Jacqueline Gerlach; SG: 2. Jacqueline Gerlach; Kombination: 2. Jacqueline Gerlach Herren: SG: 2. Josef Zorzi; TL: 3. Josef Zorzi; RTL: 3. Josef Zorzi; Kombination: 3. Josef Zorzi Damen: TL: 1. Jacqueline Gerlach, 3. Nicole Gerlach; SG: 2. Nicole Gerlach, 3. Jacqueline Gerlach; SK: 2. Jacqueline Gerlach, 3. Nicole Gerlach; RTL: 2. Jacqueline Gerlach Herren: SG: 3. Josef Zorzi Damen: SG: 2. Jacqueline Gerlach, 3. Nicole Gerlach; Kombination: 2. Jacqueline Gerlach, 3. Nicole Gerlach; TL: 3. Nicole Gerlach Herren: TL: 3. Roland Zorzi; SG: 3. Josef Zorzi Damen: TL: 1. Jacqueline Gerlach, 3. Nicole Gerlach; SG: 2. Nicole Gerlach, 3. Jacqueline Gerlach; SK: 2. Jacqueline Gerlach, 3. Nicole Gerlach; RTL: 2. Jacqueline Gerlach

Dreierkombination (Springen, Langlauf, AL) 1933 1. Hans Hauser, 2. Hannes Schroll 1934 1. Peter Radacher II 1935 1. Hans Hauser, 3. Fritz Scherz 1936 1. Hans Hauser, 2. Peter Radacher II, 3. Markus Maier 1937 1. Andi Krallinger, 2. Markus Maier 1938 1. Andi Krallinger, 2. Willi Köstinger sen. 1941 2. Sepp Bradl

Das Ehrenbuch der Landesmeisterschaften

Die Liste der Salzburger LandesmeisterInnen zu erstellen, war sehr diffizil. Es galt, durchaus unterschiedliche Angaben in den Dokumenten und Jahrbüchern zu vergleichen, zu überprüfen und auszuwerten, weil es in früheren Jahren sehr verschiedene Auffassungen gegeben hat, wer sich nun LandesmeisterIn nennen darf und wer nicht. Kurios ist, dass in den Annalen bereits vor der Gründung des Salzburger Landes-Skiverbandes ein Salzburger Landesmeister auftaucht – 1907 war das ein gewisser Dr. Fritz Gruber aus Mühlbach am Hochkönig; auch Ausländer konnten Landesmeister werden. In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen wurden die Landesmeister meist in der damals attraktiven Dreierkombination ermittelt, nur wenige Male wurden Nordisch und Alpin getrennt. Nach 1945 wurden die TitelträgerInnen im alpinen Rennsport vorerst in der Kombination ermittelt, später in allen Disziplinen, seit einigen Jahren gibt es nur mehr eine einzige Landesmeisterschaft im RTL – am Ende der Saison. Der dichte Terminkalender erlaubt landesweite Skifeste wie früher leider nicht mehr. Auch im nordischen Bereich gibt es nicht in allen Wettkämpfen entsprechende SiegerInnen, weil sich weder Termin noch genügend Teilnehmer finden ließen. Aus ähnlichen Gründen finden wir auch »Meisterlücken« in Biathlon, Snowboard und Grasskilauf. Von etlichen Landesmeisterschaften existieren auch keine Ergebnislisten mehr, in einigen Jahren verhinderte auch Schneemangel die Durchführung der Titelkämpfe. Die folgende Zusammenstellung wurde, auch nach Sichtung der Unterlagen der Landessportorganisation, nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, eine hundertprozentige Garantie, sämtliche Sieger und Siegerinnen erfasst zu haben, gibt es leider nicht. Landesmeister bis 1945 1907 1914 1915 1922 1923 1924

Dr. Fritz Gruber Emil Knudsen Eduard Schwaiger Siegfried Amanshauser Max Deutsch Peter Radacher I

1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945

Otto Amanshauser Otto Amanshauser Carl Strahal Peter Radacher I Fritjof Paumgarten und Hermann Gugganig Josef Pam und Rudolf Geretsegger Harald Bosio und Georg Fuchslechner Erwin Hartmann und Peter Radacher II Hans Hauser Hans Hauser Hans Hauser; Damen: Käthe Lettner Peter Radacher II und Andi Krallinger Damen: Dorothea Rauchenbichler Andi Krallinger Damen: Hanny Scheucher Andi Krallinger und Sepp Bradl Willi Köstinger sen. Josef Bradl Gregor Höll Willi Köstinger Nordisch: Josef Bradl Alpin: Andi Krallinger Nordisch: Josef Bradl Alpin: Andi Krallinger

LandesmeisterInnen nach 1945 Alpin 1946 Damen: TL: Annelore Zückert; Kombination: Annelore Zückert; Vereine: SC Salzburg Herren: TL: Hans Rauch; Kombination: Bruno Wintersteller und Roman Schnabl; Vereine: SC Salzburg 1947 Damen: AL: Annelore Zückert; TL: Annelore Zückert; Kombination: Annelore Zückert Herren: AL: Franz Mitter; TL: Sepp Bründlinger; Kombination: Hans Hinterholzer sen. 1948 Damen: AL: Hadwiga Höttl; TL: Hadwiga Höttl; Kombination: Hadwiga Höttl Herren: AL: Gustl Jamnig und Sepp Herzog; TL: Hans Rauch; Kombination: Andi Krallinger 1949 Damen: AL: Irmgard Möbius; TL: Annelore Zückert; Kombination: Irmgard Möbius Herren: AL: Sepp Bründlinger; TL: Johann Schönberger; Kombination: Andi Krallinger 1950 Damen: AL: Inge Breitfuss; TL: Hadwiga Höttl; Kombination: Inge Breitfuss Herren: AL: Andi Krallinger; TL: Andi Krallinger; Kombination: Andi Krallinger 1951 Damen: AL: Hadwiga Höttl; TL: Lotte Blattl; Kombination: Hadwiga Höttl Herren: AL: Gustl Jamnig; TL: Gustl Jamnig; Kombination: Gustl Jamnig

335

1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968

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Damen: Kombination: Josefa Frandl Herren: Kombination: Ernst Oberaigner Damen: AL: Lotte Blattl; TL: Dorothea Hochleitner; Kombination: Dorothea Hochleitner Herren: AL: Ernst Oberaigner; TL: Ernst Oberaigner; Kombination: Ernst Oberaigner Damen: TL: Josefa Frandl; RTL: Dorothea Hochleitner; Kombination: Dorothea Hochleitner Herren: AL: Toni Mark; TL: Toni Mark; RTL: Toni Mark; Kombination: Toni Mark Damen: AL: Dorothea Hochleitner; TL: Lotte Blattl; RTL: Josefa Frandl; Kombination: Josefa Frandl Herren: AL: Ernst Oberaigner; TL: Ernst Oberaigner; RTL: Ernst Oberaigner; Kombination: Ernst Oberaigner Damen: TL: Heidi Mößlachner; RTL: Heidi Mößlachner; Kombination: Heidi Mößlachner Herren: TL: Toni Mark; RTL: Ernst Oberaigner; Kombination: Toni Mark; Vereine: SK Bischofshofen Einzelmeisterschaften ausgefallen Herren: Vereine: SK Bischofshofen Damen: TL: Elisabeth Mittermayer; RTL: Josefa Frandl; AL: Herlinde Beutelhauser; Kombination: Herlinde Beutelhauser Herren: TL: Gottfried Schafflinger; RTL: Ernst Oberaigner; AL: Ernst Oberaigner; Kombination: Ernst Oberaigner; Vereine: SK Bischofshofen Damen: TL: Herlinde Beutelhauser; RTL: Grete Haslauer; AL: Grete Haslauer; Kombination: Herlinde Beutelhauser Herren: TL: Ernst Oberaigner; RTL: Toni Mark; AL: Toni Mark; Kombination: Ernst Oberaigner Damen: TL: Sieglinde Bräuer; RTL: Josefa Frandl; Kombination: Sieglinde Bräuer Herren: TL: Ernst Oberaigner; RTL: Ernst Oberaigner; Kombination: Ernst Oberaigner; Vereine: SK Bischofshofen Damen: AL: Traudl Eder; TL: Mirl Thoma; RTL: Christl Ditfurth; Kombination: Traudl Eder Herren: AL: Helmut Schaller; TL: Gottfried Schafflinger; RTL: Hans Klabacher; Kombination: Helmut Schaller; Vereine: SK Bischofshofen Damen: AL: Traudl Eder; TL: Traudl Eder; RTL: Traudl Eder; Kombination: Traudl Eder Herren: AL: Peter Burtscher; TL: Gottfried Schafflinger; RTL: Erich Sturm; Kombination: Erich Sturm; Vereine: SK Saalfelden Damen: AL: Hiltrud Rohrbach; TL: Hiltrud Rohrbach; RTL: Hiltrud Rohrbach; Kombination: Hiltrud Rohrbach Herren: AL: Franz Feiersinger; TL: Josef Mair; RTL: Rupert Salzmann; Kombination: Rupert Salzmann; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm Damen: TL: Hiltrud Rohrbach; RTL: Hiltrud Rohrbach; Kombination: Hiltrud Rohrbach Herren: TL: Erich Sturm; RTL: Franz Feiersinger; Kombination: Franz Feiersinger; Vereine: SK Bischofshofen Damen: AL: Rosemarie Bräuer; TL: Sieglinde Bräuer; RTL: Sieglinde Bräuer; Kombination: Sieglinde Bräuer Herren: AL: Rupert Salzmann; TL: Erich Sturm; RTL: Rupert Salzmann; Kombination: Rupert Salzmann Damen: TL: Rosemarie Bräuer; RTL: Elfi Untermoser; Kombination: Lisl Huber Herren: TL: Heinz Brunnmayer; RTL: Rupert Salzmann; Kombination: Heinz Brunnmayer Damen: RTL: Hiltrud Rohrbach; TL: Christl Ditfurth; Kombination: Christl Ditfurth Herren: RTL: Erich Sturm; TL: Gottfried Schafflinger; Kombination: Manfred Grabler; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm Damen: AL: Elfi Untermoser; TL: Monika Kaserer; RTL: Elfi Untermoser; Kombination: Elfi Untermoser Herren: AL: Rudolf Mayr; TL: Paul Mitterer; RTL: David Zwilling; Kombination:

Hans Glatzhofer; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1969 Damen: AL: Brigitte Totschnig; TL: Brigitte Buchberger; RTL: Brigitte Totschnig; Kombination: Brigitte Totschnig Herren: AL: Manfred Grabler; TL: Manfred Grabler und Rainulf Lemberger; RTL: Anton Dorfner; Kombination: Manfred Grabler 1970 Damen: AL: Martina Gappmaier; TL: Brigitte Buchberger; RTL: Brigitte Buchberger; Kombination: Brigitte Buchberger Herren: AL: Christian Witt-Döring; TL: Rainulf Lemberger; RTL: Rainulf Lemberger; Kombination: Rainulf Lemberger; Vereine: SK Bischofshofen 1971 Damen: AL: Rosemarie Faistauer; TL: Anna Hinterberger; RTL: Otti Schosser; Kombination: Otti Schosser Herren: AL: Reinhard Ebner; TL: Manfred Wallinger; RTL: Anton Dorfner; Kombination: Hans Oberhauser; Vereine: SK Bischofshofen 1972 Damen: AL: Martina Gappmaier; Torlauf: Anni Hinterberger; RTL: Annemarie Pröll Herren: AL: Rainulf Lemberger; Torlauf: Robert Steger; RTL: Siegfried Gruber 1973 Damen: AL: Andrea Totschnig; TL: Anna Hinterberger; RTL: Annemarie Pröll Herren: AL: Paul Mitterer; TL: Hans Hinterholzer jun.; RTL: Siegfried Gruber; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1974 Damen: AL: Martina Ellmer; TL: Andrea Vorderegger; RTL: Andrea Vorderegger Herren: AL: Manfred Wallinger; TL: Michael Koch; RTL: Michael Koch; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1975 Damen: AL: Sybille Kasch; TL: Andrea Vorderegger; RTL: Christine Maier Herren: AL: Hans Kirchgasser; TL: Hans Kraxner; RTL: Anton Wicker; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1976 Damen: TL: Roswitha Steiner; RTL: Christine Maier; Vereine: SC Radstadt Herren: TL: Helmut Maier; RTL: Josef Rattensberger; Vereine: SC SaalbachHinterglemm 1977 Damen: Vereine: SC Radstadt Herren: Vereine: SC Kaprun 1978 Damen: AL: Inge Krenn; TL: Sonja Plieseis; RTL: Inge Krenn; Kombination: Inge Krenn; Vereine: SC Radstadt Herren: AL: Hans Kirchgasser; TL: Rudolf Huber; RTL: Hans Wallinger; Kombination: Hans Wallinger; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1979 Damen: AL: Veronika Vitzthum; TL: Annemarie Moser; RTL: Annemarie Moser; Kombination: Inge Krenn; Vereine: SC Mittersill Herren: AL: Gerhard Pfaffenbichler; TL: Hans Kraxner; RTL: Hans Wallinger; Kombination: Hans Kirchgasser; Vereine: SC Kaprun 1980 Damen: AL: Inge Krenn; TL: Sylvia Eder; RTL: Sylvia Eder; Kombination: Sylvia Eder; Vereine: SC Kleinarl Herren: AL: Robert Zoller; TL: Werner Herzog; RTL: Hans Wallinger; Kombination: Robert Zoller; Vereine: SC Mittersill 1981 Damen: TL: Roswitha Steiner; RTL: Sylvia Eder; Kombination: Inge Krenn; Vereine: SC Radstadt Herren: TL: Werner Herzog; RTL: Rudolf Huber; Kombination: Werner Herzog; Vereine: Union Abtenau 1982 Damen: AL: Veronika Vitzthum; TL: Anita Braunegger; RTL: Elisabeth Warter; Kombination: Elisabeth Warter; Vereine: SC Unken Herren: AL: nicht ausgetragen; TL: Ernst Riedlsperger; RTL: Hans Wallinger; Kombination: Hans Wallinger; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1983 Damen: AL: Veronika Vitzthum; TL: Elisabeth Warter; RTL: Elisabeth Warter; Kombination: Veronika Vitzthum; Vereine: SC Radstadt Herren: AL: Rudolf Nierlich; TL: Thomas Stangassinger; RTL: Rudolf Nierlich; Kombination: Franz Unterberger; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1984 Damen: AL: Alexandra Probst; TL: Ulrike Maier; RTL: Anita Braunegger; Kombination: Birgit Eder; Vereine: SC Leogang Herren: AL: Rudolf Huber; TL: Hubert Schweighofer; RTL: Siegfried Stürzenbecher; Kombination: Franz Unterberger; Vereine: SC Salzburg 1985 Damen: TL: Susanne Teichmann; RTL: Elisabeth Warter; Vereine: SC Leogang Herren: TL: Heimo Bär; RTL: Hubert Schweighofer; Vereine: SK Saalfelden

1986 Damen: TL: Elfi Eder; RTL: Elfi Eder; Kombination: Elfi Eder; Vereine: SC Leogang Herren: AL: Andreas Evers; TL: Hans Hofer; RTL: Hubert Schweighofer; Kombination: Andreas Evers; Vereine: SRG Zell am See 1987 Damen: TL: Susanne Teichmann; RTL: Karin Köllerer; SG: Karin Köllerer; Kombination: Sabine Niederseer; Vereine: SC Leogang Herren: TL: Ernst Riedlsperger; RTL: Hans Enn; SG: Siegfried Stürzenbecher; Kombination: Christian Schwaiger; Vereine: SRG Zell am See 1988 Damen: AL: Astrid Geisler; TL: Anna Gruber; RTL: Sylvia Eder; SG: Eva Jenner; Kombination: Gabriele Papp; Vereine: SC Leogang Herren: AL: Eduard Unterberger; TL: Rudolf Nierlich; RTL: Rudolf Nierlich; SG: Alexander Hödlmoser und Ernst Riedlsperger; Kombination: Rudolf Nierlich; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1989 Damen: AL: Gabriele Papp; TL: Gabriele Papp; RTL: Alexandra Meissnitzer; SG: Alexandra Meissnitzer; Kombination: Gabriele Papp Herren: AL: Andreas Evers; TL: Hans Hofer; RTL: Hans Hofer; SG: Hans Hofer; Kombination: Eduard Unterberger 1990 Damen: TL: Elfriede Eder; RTL: Sylvia Eder; SG: Petra Kronberger; Vereine: SC Leogang Herren: TL: Siegfried Voglreiter; RTL: Hans Hofer; SG: Hans Hofer; Kombination: Hans Hofer; Vereine: SC Saalbach-Hinterglemm 1991 Damen: AL: Alexandra Meissnitzer; TL: Michaela Kappacher; RTL: Tatjana Holzer; SG: Michaela Kappacher; Kombination: Tatjana Holzer Herren: AL: Michael Kogler; TL: Thomas Bürgler; RTL: Günter Fankhauser; SG: Thomas Bürgler; Kombination: Thomas Bürgler 1992 Damen: AL: Michaela Kappacher; TL: Brigitte Obermoser; RTL: Alexandra Fink Herren: AL: Eric Wolf; TL: Markus Kirchner; RTL: Günter Fankhauser 1993 Damen: AL: Irene Kainz; TL: Alexandra Schweighofer; RTL: Alexandra Schweighofer; SG: Evelyn Hofer; Kombination: Alexandra Schweighofer; Vereine: USV Ebenau Herren: AL: Edi Dreschl; TL: Hermann Maier; RTL: Florian Seer; SG: Hermann Maier; Kombination: Hermann Maier; Vereine: SC Dienten 1994 Damen: AL: Ilse Bürgler; TL: Nicole Prommegger; RTL: Evelyn Hofer Herren: AL: Hans-Jörg Wimmer; TL: Hermann Maier; RTL: Hermann Maier 1995 Damen: TL: Michaela Kramer; RTL: Gaby Bürgler; SG: Martina Breitfuß Herren: AL: Andreas Schifferer; TL: Hermann Maier; RTL: Hermann Maier; SG: Hermann Maier 1996 Damen: AL: Brigitte Obermoser; TL: Alexandra Schweighofer; RTL: Alexandra Holzmann; SG: Martina Breitfuß; Kombination: Alexandra Schweighofer Herren: AL: Hermann Maier; TL: Reinhold Gappmaier; RTL: Hermann Maier; SG: Kurt Engl; Kombination: Günter Fankhauser 1997 Damen: TL: Brigitte Praniess; RTL: Alexandra Schweighofer Herren: AL: Reinhold Gappmaier; TL: Günter Fankhauser; RTL: Josef Schild 1998 Damen: TL: Martina Breitfuß; RTL: Martina Breitfuß; SG: Heidi Schnaitl; Kombination: Michaela Kirchgasser Herren: AL: Edi Dreschl; TL: Alexander Struber; RTL: Josef Weißenbacher; SG: Edi Dreschl; Kombination: Anton Brandauer 1999 Damen: AL: Brigitte Obermoser; TL: Astrid Vierthaler; RTL: Alexandra Holzmann; SG: Nina Oberreiter Herren: AL: Andreas Schifferer; TL: Niki Fürstauer; RTL: Gerhard Neumayer; SG: Hannes Reichelt 2000 Damen: TL: Christine Windhofer; RTL: Michaela Kirchgasser; SG: Eva Hutter; Kombination: Michaela Seidl Herren: TL: Niki Fürstauer; RTL: Manfred Gstatter; SG: Hannes Reichelt; Kombination: Mario Hochstaffl 2001 nicht ausgetragen 2002 nicht ausgetragen 2003 Damen: RTL: Michaela Kirchgasser Herren: RTL: Hannes Reichelt Vereine: SC Radstadt

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Damen: RTL: Andrea Fischbacher Herren: RTL: Andreas Schifferer Vereine: USC Filzmoos Damen: RTL: Anna Fenninger Herren: RTL: Michael Rattensberger Vereine: SC Radstadt Damen: RTL: Anna Fenninger Herren: RTL: Hannes Reichelt Vereine: SC Leogang Damen: RTL: Andrea Fischbacher Herren: RTL: Mario Herzog Vereine: SC Leogang Damen: RTL: Michaela Kirchgasser Herren: RTL: Georg Streitberger Vereine (Damen/Herren): SC Saalbach-Hinterglemm Damen: RTL: Andrea Fischbacher Herren: RTL: Otto Unterkofler Vereine (Damen/Herren): SC Elsbethen Damen: RTL: Margret Altacher Herren: RTL: Hannes Reichelt Vereine (Damen/Herren): SC Radstadt Damen: RTL: Michaela Kirchgasser Herren: RTL: Otto Unterkofler Vereine (Damen/Herren): WSV Strobl

Springen 1946 Anton Wieser 1947 Heinz Palme 1948 Paul Außerleitner 1949 Hans Eder 1950 1951 Sepp Bradl 1952 Alwin Plank 1953 Sepp Bradl 1954 Sepp Bradl 1955 Sepp Bradl 1956 Sepp Bradl 1957 Peter Müller 1958 Otto Leodolter 1959 Peter Müller 1960 Peter Müller 1961 Otto Leodolter 1962 Otto Leodolter 1963 Peter Müller 1964 Waldemar Heigenhauser 1965 Waldemar Heigenhauser 1966 Willi Köstinger 1967 Walter Schwabl 1968 Waldemar Heigenhauser 1969 Ernst Kröll 1970 Ernst Kröll 1971 Ulrich Öhlböck 1972 Ernst Kröll 1973 Edi Federer 1974 Edi Federer 1975 Edi Federer 1976 Edi Federer 1977 Edi Federer 1978 Edi Federer 1979 Edi Federer 1980 Rudolf Budimaier

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Der längste Abfahrtslauf In mehr als sechs Jahrzehnten Landesmeisterschaften gab es im Jahr 1947 ein Kuriosum, das festgehalten werden muss. Die alpinen Landesmeisterschaften fanden Anfang Februar in Zell am See statt, der Abfahrtslauf führte von der Schmittenhöhe hinunter auf die Hermannwiese, wo sich das Ziel befand. Die Strecke war mit 6 km die längste in der Geschichte der Landesmeisterschaften, der Hö-

1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

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Edi Federer Raimund Resch Michael Flaschberger Uwe Steinberger Uwe Steinberger Uwe Steinberger Christian Wallner Burkhard Pichler Mannschaft: TSU St. Veit Volker Pichler, Mannschaft: TSU St. Veit Adolf Grugger Adolf Grugger Georg Riedlsperger Thomas Maier Mario Amering Michael Gruber Martin Stindl Thomas Maier Bernhard Gruber Bastian Kaltenböck Bastian Kaltenböck Thomas Hörl Bastian Kaltenböck Bastian Kaltenböck Alexander Seiwald Bastian Kaltenböck Bastian Kaltenböck Bastian Kaltenböck Daniel Huber Markus Eggenhofer Stefan Kraft

Nordische Kombination 1946 Anton Lafenthaler 1947 Sepp Lafenthaler 1948 Hans Eder 1949 Walter Pesentheiner 1950 Hans Eder 1951 Hans Eder 1952 Sepp Maier 1953 Peter Radacher III 1954 Peter Radacher III 1955 Peter Radacher III 1956 Johann Meingaßner 1957 Johann Meingaßner 1958 Andi Krallinger 1959 Alwin Plank 1960 Bruno Maier 1961 Willi Köstinger 1962 Waldemar Heigenhauser

henunterschied betrug 1.200 m. Sieger und Landesmeister wurde der Aussenseiter Franz Mitter aus der Landeshauptstadt (Verein ESK) mit einer Zeit von 9:23 Minuten; nur zwei weitere Läufer unterboten die 10-Minuten-Grenze. Das ebenfalls Besondere: Franz Mitter war ein Kriegsversehrter mit nur einem Arm. Bei den Damen siegte die spätere Olympia-Teilnehmerin Annelore Zückert in 11:03 Minuten.

1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1973 1976 1977 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1992 1993 1995 1996 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Franz Scherübl Willi Köstinger Willi Köstinger Willi Köstinger Waldemar Heigenhauser Waldemar Heigenhauser Ulrich Öhlböck Siegfried Empl Ulrich Öhlböck Josef Mackinger Albert Birnbacher Wolfgang Ferner nicht ausgetragen Michael Flaschberger Franz Reiter Franz Reiter Michael Flaschberger Roland Schmutzer Richard Pirnbacher Burkhard Pichler Georg Riedlsperger Michael Flaschberger Burkhard Pichler Georg Riedlsperger Robert Krautgartner Michael Gruber Bernhard Gruber Bernhard Gruber Robert Wölfler Bernhard Gruber Bernhard Gruber Bernhard Gruber Bernhard Gruber Alfred Rainer Alfred Rainer Bernhard Tritscher Stefan Brüggl Mario Seidl Alexander Brandner Mario Seidl

Langlauf 1947 Hans Koch 1948 Michael Hutter 1949 Walter Pesentheiner 1951 Hans Unterrainer 1952 Sepp Maier 1953 Hans Unterrainer und Peter Radacher III; Staffel: SK Mühlbach/Hochkönig (Peter Radacher III, Willi Pfisterer, Sepp Fritz)

1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974

Hans Koch; Staffel: SK Mühlbach/Hochkönig (Georg Schwaiger, Willi Pfisterer, Sepp Fritz) Peter Radacher III; Staffel: SK Mühlbach/Hochkönig (Wolfgang Schwaiger, Georg Schwaiger, Peter Radacher III) Johann Meingaßner; Staffel: SK Saalfelden (Hans Unterrainer, Leo Breitfuss, Fritz Zehentmaier) Johann Meingaßner; Staffel: SK Saalfelden (Hans Unterrainer, Johann Meingaßner, Georg Auer) Ludwig Daller; Staffel: SK Saalfelden (Johann Meingaßner, Alfred Gilovsky, Hans Unterrainer) Josef Moser; Staffel: Zollwache-SV (Ludwig Daller, Josef Moser, Franz Göschl) Josef Moser; Staffel: Gendarmerie-SV Hermann Priewasser; Staffel: Gendarmerie-SV Hermann Priewasser; Staffel: Gendarmerie-SV Franz Scherübl; Staffel: HSV Salzburg Willi Köstinger; Staffel: SK Saalfelden (Norbert Gruber, Josef Feichtinger, Matthias Prodinger) Willi Köstinger; Staffel: SC Radstadt (Herbert Pichler, Franz und Rudolf Scherübl) Willi Köstinger; Staffel: Gendarmerie-SV (Waldemar Heigenhauser, Erwin Hofer, Helmut Voggenberger) Andreas Janc; Staffel: SC Radstadt (Franz und Rudolf Scherübl, Andreas Janc) Andreas Janc; Staffel: SC Radstadt (Michael Maschke, Rudolf Scherübl, Andreas Janc) Andreas Janc; Staffel: SC Radstadt Andreas Janc; Staffel: SK Saalfelden Andreas Janc; Staffel: SK Saalfelden (Ulrich Öhlböck, Dieter Böhm, Hubert Riedelsberger) Dieter Böhm

Alfred Eder; Staffel: SC Radstadt (Walter Mayer, Peter Juric, Bernhard Winter) 1975 Damen: Rosemarie Gattinger Herren: Heinrich Wallner; Staffel: SC Radstadt (Franz Winter, Walter Mayer, Peter Juric) 1976 Damen: Anneliese Naringbauer Herren: Franz Winter; Staffel: SK Saalfelden (Josef Schreder, Josef Schild, Alfred Gilowsky) 1977 Damen: Heidi Prodinger Herren: Bernhard Winter; Staffel: SC Elsbethen (Josef Rehrl, Herbert Maurer, Dieter Mühlfellner) 1978 Damen: Anneliese Naringbauer; Staffel: WSV St. Johann Herren: Alfred Eder; Staffel: SK Saalfelden 1979 Damen: Christl Sturm; Staffel: WSV St. Johann Herren: Josef Rehrl; Staffel: SK Saalfelden 1980 Damen: Barbara Stöckl Herren: Peter Juric; Staffel: SC Radstadt 1981 Damen: Barbara Stöckl Herren: Johann Quehenberger; Staffel: SK Saalfelden 1982 Damen: Barbara Stöckl Herren: Heinz Fersterer; Staffel: HSV Saalfelden 1983 Damen: Tanja Bammer Herren: Josef Rehrl; Staffel: Union Abtenau 1984 Damen: Doris Bauhofer Herren: Walter Mayer; Staffel: SC Radstadt 1985 Damen: Petra Pelzmann Herren: Günter Fersterer; Staffel: SC Neukirchen 1986 Damen: Andrea Grossegger; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Anton Rattensperger; Staffel: SK Saalfelden

1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Damen: Petra Pelzmann; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Otto Leodolter jun.; Staffel: SC Bruck Damen: Petra Pelzmann; 20 km: Doris Bauhofer; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Josef Rehrl; 30 km: Alfred Eder; Staffel: Zoll-SV Salzburg Damen: Andrea Grossegger; 20 km: Doris Bauhofer; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Josef Rehrl; 30 km: Gerhard Lagger; Staffel: USC Mariapfarr und Zoll-SV Salzburg Damen: Elfriede Mühlberger; 20 km: Elfriede Mühlberger; Staffel: SC Maishofen Herren: Heinz Fersterer; 30 km: Alfred Eder; Staffel: SK Saalfelden Damen: Andrea Grossegger; 20 km: Friederike Bachmann; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Otto Leodolter jun.; 30 km: Heinz Fersterer; Staffel: SK Saalfelden Damen: Gudrun Pflüger; 20 km: Elfriede Mühlberger; Staffel: SK Saalfelden Herren: Andreas Ripper; 30 km: Alois Stadlober; Staffel: SK Saalfelden Damen: Sonja Pichler; 20 km: Petra Wallinger; Staffel: TSU Thalgau Herren: Gerhard Lagger; 30 km: Heinz Fersterer; Staffel: TSU Thalgau Damen: Gudrun Pflüger; 20 km: Iris Eckschlager; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Günter Fersterer; 30 km: Manfred Nagl; Staffel: SK Saalfelden Damen: Andrea Grossegger; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Manfred Nagl; 30 km: Enrico Rieder; Staffel: Gendarmerie-SV Damen: Iris Eckschlager; 15 km: Elke Rabeder; Staffel: USC Faistenau Herren: Günter Fersterer; 30 km: Enrico Rieder; Staffel: Gendarmerie-SV Damen: Karin Zehentner; 15 km: Elke Rabeder Herren: Thomas Stöggl; 30 km: Günter und Heinz Fersterer; Staffel: Gendarmerie-SV Damen: Iris Eckschlager; 15 km: Iris Eckschlager Herren: Johannes Eder; 30 km: Alfred Eder Damen: Andrea Grossegger; 15 km: Iris Eckschlager Herren: Johannes Eder; Sprint: Johannes Eder; 30 km: Enrico Rieder; Staffel: SK Bischofshofen Damen: Andrea Grossegger; 15 km: Andrea Grossegger Herren: Enrico Rieder; 30 km: Günter Fersterer; Staffel: Gendarmerie-SV Damen: Iris Eckschlager; Sprint: Iris Eckschlager; 15 km: Iris Eckschlager; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Thomas Stöggl; Sprint: Thomas Stöggl; 30 km: Thomas Stöggl und Günter Fersterer; Staffel: SK Saalfelden Damen: Marlene Kendler; 15 km: Iris Eckschlager; Staffel: USC Faistenau Herren: Christian Rainer; 30 km: Günter Fersterer; Staffel: Gendarmerie-SV Damen: Marlene Kendler; Sprint: Karin Zehentner; Staffel: USC Faistenau Herren: Manuel Hirner; Sprint: Richard Kendler; Staffel: SK Saalfelden Damen: Iris Eckschlager; Sprint: Daniela Biechl Herren: Günter Fersterer; Sprint: Thomas Stöggl Damen: Elke Rabeder; Sprint: Johanna Mayerhofer; 15 km: Katerina Smutna Herren: Thomas Stöggl; Sprint: Gotthard Hörl; 30 km: Wolfgang Rottmann Damen: Iris Eckschlager; Doppelverfolgung: Johanna Mayerhofer; Sprint: Johanna Mayerhofer Herren: Simon Eder; Doppelverfolgung: Gotthard Hörl; Sprint: Thomas Stöggl Damen: Andrea Grossegger; Doppelverfolgung: Eveline Egarter; Staffel: HSV Saalfelden Herren: Günter Fersterer; Doppelverfolgung: Thomas Stöggl; Staffel: Polizei-SV Salzburg Damen: Veronika Mayerhofer; 15 km: Katerina Smutna; Staffel: SC Radstadt Herren: Günter Fersterer; 30 km: Thomas Stöggl; Staffel: SC Leogang Damen: Elisabeth Kaml; 15 km: Veronika Mayerhofer; Staffel: USC Thalgau Herren: Thomas Stöggl; 30 km: Enrico Rieder; Staffel: SC Leogang Damen: Alexandra Svoboda; 15 km: Brigitte Winkler; Staffel: SK Saalfelden Herren: Thomas Stöggl; 30 km: Enrico Rieder; Staffel: SK Saalfelden Damen: Katerina Smutna; 15 km: Brigitte Winkler; Staffel: SC Leogang Herren: Thomas Stöggl; 30 km: Enrico Rieder; Staffel: SK Saalfelden

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Preise aus Gold und Silber Die Ski-Landesmeisterschaften der Dreißigerjahre waren gesellschaftliche Höhepunkte in Salzburg. Im Jahr 1935 wurden die Landesmeisterschaften im Gaisberg-Gebiet ausgetragen. Aus heutiger Sicht verblüffend waren die Teilnehmerzahl und die hochkarätigen Preise. An den verschiedenen Bewerben nahmen nicht weniger als 286 Aktive teil. Die besten von ihnen durften am Abend im Rahmen einer Gala im Salzburger Hotel Bristol Ehrenpreise in Empfang nehmen, die einen Athleten von heute vor Neid erblassen mögen. Im Salzburger Volksblatt war nachzulesen: »Landesmeister (in der Dreierkombination) Peter Radacher erhielt den Silbernen Eichenkranz und eine goldene Nadel, gespendet vom Salzburger

Biathlon 1986 Alfred Eder 1987 Alfred Eder 1988 Alfred Eder 1989 Alfred Eder 1990 Heinz Fersterer 1991 Alfred Eder 1992 Alfred Eder 2005 Damen: Christina Gruber Herren: Heinz Fersterer 2006 Damen: Christina Gruber Herren: Tobias Eberhard 2007 Damen: Christina Gruber Herren: Simon Eder 2008 Damen: Christina Gruber Herren: Andreas Schwabl 2009 Damen: Christina Gruber Herren: Simon Eder 2010 Damen: Denise Feiersinger Herren: Michael Hauser 2011 Damen: Katherina Innerhofer Herren: Tobias Eberhard

340

Snowboard 1993 Damen: Petra Steingassner Herren: Rupert Wallinger 1994 Damen: Renate Brugger Herren: Rupert Wallinger 1995 Damen: Alexandra Krings Herren: Rupert Wallinger 1996 Damen: RTL: Alexandra Krings; TL: Renate Brugger Herren: RTL: Peter Pechhacker; TL: Hagen Bogensperger 1997 Damen: RTL: Brigitte Lüftenegger; TL: Brigitte Lüftenegger Herren: RTL: Andreas Prommegger; TL: Jürgen Unterberger 1998 Damen: RTL: Nina Schlegel; TL: Marion Gensbichler Herren: RTL: Rupert Gschwendtner; TL: Reinhard Pichler 1999 Damen: RTL: Marion Gensbichler; TL: Marion Gensbichler Herren: RTL: Gerhard Trigler; TL: Gerhard Trigler 2000 Damen: RTL: Barbara Gschwendtner; TL: Barbara Gschwendtner Herren: RTL: Gerhard Trigler; TL: Gerhard Obermoser 2001 Damen: RTL: Romy Pletzer; TL: Romy Pletzer Herren: RTL: Hansjörg Berger; TL: Thomas Lienbacher 2002 Damen: RTL: Christina Trigler Herren: RTL: Hermann Ziller

Skiclub. Hans Hauser erhielt als Erster im zusammengesetzten Lauf den Ehrenpreis des Landeshauptmannes Dr. Rehrl, eine silberne Tabatiere, dazu als Sieger im Abfahrtslauf den Ehrenpreis von Koppenwallner, einen schönen Briefbeschwerer. Andi Krallinger erhielt den Ehrenpreis eines ungenannten Spenders, eine Taschenuhr, Fritz Scherz als Dritter der Landesmeisterschaft den Ehrenpreis des Landesverkehrsamtes, eine wertvolle Radierung von Salzburg, und Georg Höll als Vierter den Ehrenpreis des Bezirkshauptmannes, einen schönen silbernen Becher. Jungmannen-Sieger Konrad Rauscher durfte sich über den Ehrenpreis von Albus freuen, eine silberne Armbanduhr, Sprunglauf-Jugendsieger Josef Bradl erhielt den Ehrenpreis der Handelskammer, einen silbernen Becher und eine Mappe mit schönen Bildern, Damenmeisterin Käthe Lettner einen prächtigen Glaspokal, gespendet vom Salzburger Landes-Skiverband, und eine schöne Keramik, Vizemeisterin Elfriede Pembaur eine silberne Damen-Armbanduhr.«

2003 2004 2005 2006

Damen: RTL: Florence Miliker; TL: Christina Trigler Herren: RTL: Stefan Pletzer; TL: Christoph Zaller Damen: RTL: Romy Pletzer; TL: Florence Miliker Herren: RTL: Robert Herzgsell; TL: Sebastian Ziller Damen: RTL: Evelyn Maier; P-TL: Florence Miliker Herren: RTL: Stefan Pletzer; P-TL: Daniel Leitenstorfer Damen: P-RTL: Angela Mayer; P-TL: Doris Günther; Banked Cours: Andrea Eckschlager Herren: P-RTL: Sebastian Ziller; Parallel-TL: Stefan Pletzer; Banked Cours: Thomas Wieland; Big Air: Alfred Graf 2007 Damen: P-RTL: Stefanie Klampfer; SBX: Viktoria Siebenhofer Herren: P-RTL: Daniel Leitenstorfer; SBX: Marco Mehrl Firngleiten 1985 Damen: Christine Grüsser Herren: Manfred Schwaiger 1986 Damen: Christine Grüsser Herren: Robert Herzgsell 1987 Damen: Elisabeth Mayerhofer Herren: Hartmann Bliem 1988 Damen: Annemarie Scheibner Herren: Herbert Neumayer 1989 Damen: Annemarie Scheibner Herren: Johann Schnell 1990 Damen: Ingeborg Dygruber Herren: Josef Hohenwarter 1991 Herren: Josef Hohenwarter 1992 Damen: Marion Huber Herren: Josef Hohenwarter 1993 Damen: Marion Huber Herren: Josef Hohenwarter 1994 Damen: Ilse Haitzmann Herren: Josef Hohenwarter 1995 Damen: Katharina Vitzthum Herren: Josef Hohenwarter 1996 Damen: Katharina Vitzthum Herren: Alois Hohenwarter 1997 Damen: Katharina Vitzthum Herren: Josef Hohenwarter 2006 Damen: Silvia Leitinger Herren: Roland Leitinger

Shortcarven 2011 Damen: Bettina Hohenwarter Herren: Reinhard Hohenwarter Grasski 1984 Damen: Petra Huber Herren: Anton Wörndl

1985 1989 1990 1997 1998

Anton Wörndl Damen: Sigrid Schweinberger Herren: Werner Fagerer Damen: Sigrid Schweinberger Herren: Richard Höllbacher Werner Fagerer RTL: Werner Fagerer; TL: Richard Höllbacher

341

Österreichische Nachwuchsmeister

Fast 1.000-mal auf Platz 1 Die Salzburger Nachwuchs-Skisportler waren zu allen Zeiten bei den österreichischen Meisterschaften sehr präsent und eroberten fast 1.000 Titel. In der Folge sind die österreichischen Meister des SLSV in den Altersklassen Junioren (vor 1945 Jungmannen), Jugend und Schüler aufgelistet. Auch hier gilt das bei der Aufstellung der Landesmeister Geschriebene: Aus einigen Jahren fehlen die Resultatlisten, weshalb der eine oder andere Titel in der Statistik möglicherweise fehlt. Auch in den Staffelbewerben waren die Namen einiger LäuferInnen nicht zu eruieren. Auf die Zuordnung der Titel nach Disziplinen wurde verzichtet. Titel bis 1945 Jungmannen ( jeweils Dreierkombination) 1933 Andi Krallinger 1934 Andi Krallinger 1936 Sepp Bradl, Franz Ramsauer 1937 Walter Reinhardt 1938 Sepp Bradl Jugend (Zweierkombination) 1936 Walter Reinhardt Titel nach 1945 1947 Alpin: Jugend: Lotte Blattl, Olga Simonlehner 1948

Alpin: Junioren: Gustl Jamnig; Jugend: Alexander Huber, Peter Radacher III

1950

Alpin: Jugend: Ernst Oberaigner

1951

Alpin: Jugend: Lotte Blattl (3x), Heidi Mösslacher (2x) Springen: Jugend: Rudolf Schweinberger

1952

Alpin: Junioren: Ernst Oberaigner (4x); Jugend: Kathi Hörl (3x), Heidi Mösslacher Springen: Jugend: Kurt Knauseder

342

1953

Springen: Junioren: Alois Jockl; Jugend: Rudolf Schweinberger

1954

Springen: Junioren: Rudolf Schweinberger Nord. Kombination: Junioren: Rudolf Schweinberger

1955 Alpin: Jugend: Mirl Thoma Springen: Junioren: Otto Leodolter Nord. Kombination: Junioren: Otto Leodolter 1956

Springen: Junioren: Otto Leodolter

1957

Alpin: Junioren: Gottfried Schafflinger

1959

Alpin: Jugend: Vinzenz Kroissenbrunner (2x), Traudl Eder (2x), Sieglinde Bräuer (2x), Klaus Derganc, Diethard Schuller, Traudl Biechl Springen: Junioren: Willi Köstinger Nord. Kombination: Junioren: Waldemar Heigenhauser; Jugend: Willi Köstinger Langlauf: Junioren: Willi Köstinger; Jugend: Willi Köstinger 1960 Alpin: Junioren: Ernst Oberaigner; Jugend: Sieglinde Bräuer (2x), Christl Ditfurth, Hermann Göllner Springen: Junioren: Willi Köstinger; Jugend: Helmut Rauter Nord. Kombination: Junioren: Waldemar Heigenhauser 1961 Alpin: Jugend: Christl Ditfurth (3x), Franz Schaller (2x), Josef Schwabl Springen: Junioren: Helmut Rauter; Schüler: Ernst Kröll 1962 Alpin: Jugend: Randolf Pawlowski, Hiltrud Rohrbach, Elfi Untermoser Springen: Jugend: Karl Haas Nord. Kombination: Junioren: Walter Bründlinger; Jugend: Franz Schernthanner (2x); Herbert Pichler 1963 Alpin: Junioren: Franz Schaller; Jugend: Lisl Huber (4x) Springen: Jugend: Franz Schernthanner Nord. Kombination: Junioren: Helmut Voggenberger; Jugend: Hans Gruber Langlauf: Jugend: Staffel Buben 1964 Springen: Jugend: Karl Haas, Erich Schwabl Nord. Kombination: Junioren: Herbert Pichler; Jugend: Johann Grander, Ulrich Öhlböck Langlauf: Jugend: Johann Grander, Ulrich Öhlböck, Staffel Buben 1965 Alpin: Jugend: Hans Hinterholzer (2x), Elfi Untermoser Springen: Junioren: Johann Grander; Jugend: Erich Schwabl Nord. Kombination: Junioren: Johann Grander; Jugend: Ulrich Öhlböck Langlauf: Staffel Buben 1966 Alpin: Schüler: Ingrid Neubauer (2x), Robert Steger, Hans Hinterholzer Springen: Junioren: Johann Grander Nord. Kombination: Junioren: Johann Grander; Jugend: Ulrich Öhlböck

1967 Alpin: Schüler: Brigitte Totschnig Springen: Junioren: Walter Schwabl; Jugend: Walter Schwabl Nord. Kombination: Junioren: Ulrich Öhlböck

1980 Alpin: Jugend: Sylvia Eder (2x); Schüler: Veronika Wallinger (2x), Astrid Geisler (2x) Langlauf: Junioren: Heinz Fersterer; Jugend: Staffel Mädchen

1968 Alpin: Jugend: Reinhard Ebner (2x), Hans Hinterholzer, Brigitte Buchberger; Schüler: Brigitte Totschnig (3x) Springen: Junioren: Walter Schwabl Nord. Kombination: Junioren: Ulrich Öhlböck Langlauf: Junioren: Staffel Burschen

1981

Alpin: Jugend: Sylvia Eder (4x), Rudolf Huber (2x), Veronika Vitzthum; Schüler: Ingrid Stöckl (3x) Nord. Kombination: Jugend: Günther Chromecek Langlauf: Jugend: Heinz Fersterer, Tanja Bammer, Staffel Mädchen 1982

1969 Alpin: Jugend: Rainulf Lemberger (3x), Paul Mitterer (2x), Martina Gappmaier Springen: Junioren: Walter Schwabl Nord. Kombination: Siegfried Empl

Alpin: Jugend: Elisabeth Warter; Schüler: Renate Fasching (2x), Petra Kronberger (2x), Hannes Soyer Nord. Kombination: Junioren: Michael Flaschberger Langlauf: Jugend: Tanja Bammer 1983

Alpin: Jugend: Manfred Wallinger (2x), Robert Steger, Otti Schosser; Schüler: Alfred Steger (2x), Gerhard Jäger (2x). Springen: Junioren: Walter Habersatter jun.; Jugend: Walter Habersatter jun. Nord. Kombination: Jugend: Andreas Hartl Langlauf: Schüler: Staffel Buben 1970

1971

1972

Alpin: Jugend: Martina Gappmaier; Schüler: Alfred Steger (2x), Christine Maier (2x) Nord. Kombination: Junioren: Johann Brandner; Jugend: Johann Brandner, Albert Birnbacher Alpin: Jugend: Ernst Winkler, Bartl Gensbichler, Erich Pletzer, Otti Schosser, Andrea Totschnig; Schüler: Hans Enn

1973 Alpin: Jugend: Erich Pletzer Springen: Junioren: Walter Schwabl; Schüler: Bruno Maier Nord. Kombination: Schüler: Wolfgang Ferner 1974 Alpin: Jugend: Hans Enn (2x), Bartl Gensbichler, Evi Pröll Springen: Schüler: Bruno Maier Nord. Kombination: Schüler: Wolfgang Ferner Langlauf: Junioren: Bernhard Winter; Jugend: Peter Juric 1975

Alpin: Jugend: Peter Langegger (2x), Martina Ellmer (2x), Christine Maier; Schüler: Ernst Riedlsperger Springen: Junioren: Edi Federer Nord. Kombination: Schüler: Wolfgang Ferner Langlauf: Junioren: Bernhard Winter; Staffel: Salzburg; Jugend: Peter Juric 1976

Alpin: Jugend: Hans Enn (2x), Sigrid Totschnig (2x), Martina Ellmer

1977

Alpin: Jugend: Sigrid Totschnig; Schüler: Anita Braunegger (2x), Sylvia Eder, Horst Gschwandtner, Ernst Riedlsperger Nord. Kombination: Jugend: Wolfgang Ferner



1978 Alpin: Schüler: Veronika Wallinger (2x), Anita Braunegger, Rosemarie Dreier. Nord. Kombination: Schüler: Uwe Steinberger Langlauf: Junioren: Peter Juric; Jugend: Heinz Fersterer, Dagmar Oberaigner; Schüler: Christian Persterer

Alpin: Jugend: Sylvia Eder (3x), Thomas Stangassinger; Schüler: Andreas Evers (2x), Elfriede Eder (2x), Astrid Geisler Nord. Kombination: Junioren: Michael Flaschberger Langlauf: Schüler: Petra Pelzmann, Staffel Mädchen Biathlon: Junioren: Walter Hörl 1984

Alpin: Jugend: Rudolf Nierlich (3x); Schüler: Ingrid Stöckl (2x), Petra Kronberger, Helmuth Schranz Nord. Kombination: Schüler: Roland Schmutzer Langlauf: Jugend: Petra Pelzmann; Schüler: Susanne Persterer, Staffel Buben 1985 Alpin: Jugend: Astrid Geisler; Schüler: Elfriede Eder (2x) Springen: Jugend: Uwe Steinberger 1986 Alpin: Jugend: Andreas Evers, Alexander Hödlmoser, Astrid Geisler; Schüler: David Gruber (2x) Springen: Schüler: Gerhard Riedlsperger Nord. Kombination: Schüler: Gerhard Riedlsperger Langlauf: Jugend: Staffel Mädchen; Schüler: Christine Dürlinger 1987

Alpin: Jugend: Petra Kronberger (3x), Stefan Höller; Schüler: Markus Kirchner (2x), Tatjana Holzer (2x) Nord. Kombination: Jugend: Roland Schmutzer; Schüler: Thomas Doblhofer Langlauf: Jugend: Elfriede Mühlberger; Schüler: Enrico Rieder, Gudrun Pflüger, Staffel Mädchen 1988

Alpin: Jugend: Elfriede Eder (2x); Schüler: Alexandra Meissnitzer (2x) Nord. Kombination: Jugend: Herbert Bründlinger

1989 Alpin: Jugend: Sabine Niederseer, Alexandra Meissnitzer; Schüler: Markus Kirchner, Tatjana Holzer, Margit Pertl 1990 Alpin: Jugend: Alexandra Meissnitzer (3x), Gabriele Papp; Schüler: Alois Reichholf, Brigitte Praniess Nord. Kombination: Jugend: Georg Riedlsperger, Gerhard Riedlsperger; Schüler: Thomas Doblhofer Langlauf: Jugend: Enrico Rieder, Sonja Pichler; Schüler: Thomas Stöggl, Staffel Buben, Staffel Mädchen Biathlon: Junioren: Peter Steiner 1991

1979

Alpin: Jugend: Horst Gschwandtner (2x), Robert Zoller, Roswitha Steiner; Schüler: Josef Geisler (3x), Anita Braunegger (3x), Ulrike Maier (2x) Springen: Schüler: Carlo Loos Nord. Kombination: Jugend: Wolfgang Ferner; Schüler: Uwe Steinberger Langlauf: Heinz Fersterer, Staffel Mädchen

Alpin: Jugend: Alexandra Meissnitzer (3x), Michaela Kappacher, Thomas Bürgler, Edmund Dreschl, Markus Kirchner; Schüler: Kurt Engl (2x), Reinfried Herbst, Christian Buchsteiner Langlauf: Jugend: Staffel Buben, Staffel Mädchen 1992

Alpin: Jugend: Michael Walchhofer (2x), Tatjana Holzer, Ilse Bürgler; Schüler: Kurt Engl (3x), Josef Weissenbacher, Brigitte Praniess, Sandra Nemeth

343

Nord. Kombination: Jugend: Gerhard Riedlsperger Langlauf: Junioren: Gudrun Pflüger (2x); Jugend: Staffel Mädchen; Schüler: Axel Pölzleitner, Christoph Gruber, Staffel Buben, Staffel Mädchen Firngleiten: Jugend: Hans-Jürgen Grüsser, Stefan Salchegger 1993

Alpin: Jugend: Andreas Schifferer, Tatjana Holzer, Irene Kainz, Claudia Riegler; Schüler: Kurt Engl (2x), Josef Schild (2x) Langlauf: Junioren: Sonja Pichler, Staffel Burschen; Jugend: Thomas Stöggl; Schüler: Staffel Buben Snowboard: Jugend: Christian Grüsser Firngleiten: Christian Leitinger (2x), Mathias Winter

1994 Alpin: Jugend: Nikolaus Pracher, Brigitte Obermoser; Schüler: Kurt Engl (2x), Sabrina Budimayr Springen: Jugend: Reinhard Schwarzenberger, Manfred Steidl Nord. Kombination: Schüler: Michael Gruber Langlauf: Jugend: Alexander Schwarz; Schüler: Staffel Buben 1995

Alpin: Jugend: Florian Seer, Brigitte Obermoser, Eva Walkner; Schüler: Philipp Schörghofer (2x), Georg Streitberger Nord. Kombination: Junioren: Felix Gottwald Langlauf: Junioren: Staffel Burschen; Jugend: Thomas Stöggl, Johannes Eder, Staffel Buben Grasski: Jugend: Roland Causero (3x) 1996 Alpin: Jugend: Kurt Engl (2x); Schüler: Georg Streitberger (2x), Thomas Graggaber (2x), Philipp Schörghofer, Michaela Seidl Springen: Junioren: Reinhard Schwarzenberger Nord. Kombination: Jugend: Michael Gruber Langlauf: Jugend: Ines Brandstätter (4x), Staffel Buben, Staffel Mädchen; Schüler: Christian Rainer, Karin Zehentner Biathlon: Jugend: Mathilde Lindinger (2x), Schüler: Simon Eder, Stefan Prodinger, Selina Spitz, Sandra Flunger Firngleiten: Jugend: Katharina Vitzthum Alpin: Jugend: Thomas Graggaber, Matthias Lanzinger, Georg Streitberger; Schüler: Thomas Bogensberger (2x), Astrid Vierthaler Langlauf: Junioren: Thomas Stöggl, Marc Mayer, Elke Rabeder, Staffel Burschen; Jugend: Johannes Eder, Staffel Buben, Staffel Mädchen; Schüler: Staffel Mädchen Biathlon: Jugend: Michael Wörndl (2x), Marlene Herzog (2x), Marion Ackerer, Mathilde Lindinger; Schüler: Franz Perwein (2x), Michaela Schernthaner, Selina Spitz Snowboard: Schüler: Mathias Ebner, Julia Trinkl Grasski: Jugend: Josef Zorzi



Nordische Kombination: Junioren: Michael Gruber; Jugend: Martin Stindl, Bernhard Gruber Langlauf: Junioren: Johannes Eder (3x); Jugend: Christian Rainer, Staffel Mädchen; Schüler: Marco Pirklbauer Biathlon: Junioren: Thomas Lechner, Thomas Brüggl, Staffel Burschen; Jugend: Stefan Achleitner (2x), Sandra Flunger, Staffel Mädchen; Schüler: Selina Spitz (2x), Julian Eberhard, Sven Grossegger, Staffel Mädchen Snowboard: Jugend: Andreas Prommegger (2x), Nina Schlegel, Heidi Krings, Romy Pletzer Grasski: Jugend: Martin Weberbauer (2x), Bernhard Reiter 2000 Alpin: Jugend: Marlies Schild (2x); Schüler: Michaela Kirchgasser (2x), Thomas Graggaber Springen: Jugend: Bernhard Gruber Nord. Kombination: Jugend: Bernhard Gruber; Schüler: Max Tribuser Langlauf: Junioren: Karin Zehentner (3x); Jugend: Daniel Gappmaier, Martin Forstneritsch, Marlene Kendler, Staffel Mädchen; Schüler: Staffel Buben Biathlon: Junioren: Staffel Burschen; Jugend: Staffel Mädchen; Schüler: Franz Perwein (2x), Sven Grossegger, Manuel Hörl, Staffel Buben, Christina Höck, Bettina Wimberger, Staffel Mädchen Snowboard: Jugend: Andreas Prommegger, Gerhard Unterkofler, Heidi Krings, Nina Schlegel; Schüler: Stefanie Feuersinger Grasski: Jugend: Josef Zorzi (3x) 2001 Alpin: Jugend: Georg Streitberger (2x), Michaela Kirchgasser; Schüler: Hannes Scheiber (2x), Mario Herzog, Christina Pfeifenberger Springen: Jugend: Bastian Kaltenböck Langlauf: Junioren: Karin Zehentner (3x), Teamsprint Christian Rainer/Daniel Gappmaier; Jugend: Manuel Hirner, Simon Eder, Staffel Buben, Brigitte Winkler; Schüler: Marco Pirklbauer (2x), Bernhard Herzog, Staffel Buben Biathlon: Junioren: Sandra Flunger (2x), Wolfgang Haslacher; Jugend: Simon Eder (2x), Franz Perwein, Sarah Stanonik, Selina Spitz; Schüler: Anita Brüggl (2x), Manuel Hörl, Staffel Buben Snowboard: Jugend: Lukas Prem Grasski: Markus Zorzi (2x), Benjamin Granegger

1997

1998 Alpin: Jugend: Kurt Engl (2x), Georg Streitberger (2x),Thomas Graggaber, Hannes Reiter; Schüler: Philipp Schörghofer, Markus Ebner, Sabine Schönegger Nord. Kombination: Jugend: Michael Gruber, Christian Kaltenhauser; Schüler: Max Tribuser Langlauf: Junioren: Johannes Eder (2x), Staffel Burschen; Jugend: Karin Zehentner; Schüler: Tobias Eberhard, Staffel Buben Biathlon: Junioren: Michael Wörndl; Jugend: Stefan Achleitner (2x), Staffel Buben, Ines Brandstätter, Mathilde Lindinger, Sandra Flunger; Schüler: Yvonne Amon Snowboard: Jugend: Nina Schlegel; Schüler: Heidi Krings (2x) Grasski: Jugend: Josef Zorzi (2x); Schüler: Martin Weberbauer (3x)

344

1999 Alpin: Jugend: Astrid Vierthaler (3x), Kurt Engl (2x), Thomas Graggaber; Schüler: Michael Zach (3x), Miriam Bodmayr (2x) Springen: Jugend: Bernhard Gruber

2002 Alpin: Jugend: Michaela Kirchgasser (4x), Wolfgang Hörl; Schüler: Anna Fenninger (3x), Marcel Hirscher (3x) Langlauf: Jugend: Manuel Hirner, Marco Pirklbauer, Brigitte Winkler, Staffel Mädchen Biathlon: Junioren: Simon Eder (2x); Jugend: Fanja Amon (3x), Selina Spitz (3x), Franz Perwein (2x), Tobias Eberhard; Schüler: Anita Brüggl, Michael Hörl, Staffel Buben Snowboard: Jugend: Gerhard Jäger, Matthias Ebner, Heidi Krings, Romy Pletzer; Schüler: Daniel Leitenstorfer, Moritz Feuersinger Grasski: Schüler: Markus Zorzi (2x), Benjamin Granegger 2003 Alpin: Jugend: Andrea Fischbacher (3x), Philipp Schörghofer (3x), Michaela Kirchgasser; Schüler: Anna Fenninger (3x) Langlauf: Junioren: Brigitte Winkler, Teamsprint Norbert Zehentner/Manuel Hirner; Jugend: Melanie Ebner Biathlon: Junioren: Simon Eder; Jugend: Albert Herzog (2x), Franz Perwein (2x), Tobias Eberhard, Julian Eberhard, Staffel Buben, Sarah Stanonik, Selina Spitz, Daniela Biechl; Schüler: Albert Herzog, Staffel Buben, Katharina Rainer, Christina Gruber, Eva Leitinger, Staffel Mädchen 2004 Alpin: Jugend: Andrea Fischbacher (2x); Schüler: Marcel Hirscher (3x), Anna Fenninger (2x) Nord. Kombination: Junioren: Philipp Amon Langlauf: Junioren: Manuel Hirner, Brigitte Winkler, Daniela Biechl; Jugend: Marco Pirklbauer, Elisabeth Kaml; Schüler: Michael Hörl

Biathlon: Jugend: Tobias Eberhard (4x), Staffel Buben, Fanja Amon, Christina Gruber, Staffel Mädchen; Schüler: Alexander Hagn, Bernhard Leitinger, Georg Wieser, Staffel Buben, Eva-Maria Neuhuber, Raphaela Auer, Staffel Mädchen Snowboard: Jugend: Moritz Feuersinger Firngleiten: Jugend: Daniela Leitinger 2005 Alpin: Jugend: Michaela Kirchgasser (2x), Anna Fenninger, Katrin Koller; Schüler: Mirjam Puchner (2x) Springen: Schüler: Christian Reiter Nord. Kombination: Schüler: Christian Reiter Langlauf: Junioren: Manuel Hirner (2x); Jugend: Johanna Mayerhofer (2x), Staffel Mädchen, Staffel Buben; Schüler: Alexander Hagn, Staffel Buben, Veronika Mayerhofer Biathlon: Junioren: Tobias Eberhard (2x), Fanja Amon; Jugend: Julian Eberhard (2x), Andreas Schwabl, Staffel Buben, Staffel Mädchen; Schüler: Theresa Wagenhofer (2x), Denise Feiersinger, Staffel Mädchen, Bernhard Leitinger, Alexander Hagn, Hannes Leitinger, Staffel Buben Shortcarven: Jugend: Tatjana Hagn 2006 Alpin: Jugend: Stefanie Hörl (3x), Anna Fenninger, Michael Zach, Marcel Hirscher; Schüler: Mirjam Puchner Springen: Schüler: Daniel Huber Langlauf: Jugend: Elisabeth Kaml; Schüler: Luis Stadlober, Andreas Herzog, Teresa Stadlober, Katharina Innerhofer Biathlon: Junioren: Tobias Eberhard (4x), Bettina Wimberger (3x), Staffel Mädchen; Jugend: Michael Hörl (3x), Sonja Fersterer (3x), Albert Herzog, Bernhard Leitinger, Staffel Buben, Christina Gruber, Staffel Mädchen; Schüler: Nina Gruber (2x), Katharina Innerhofer (2x), Staffel Mädchen, Klaus Leitinger, Andreas Herzog Grasski: Junioren: Martin Geretschläger (3x), Jacqueline Gerlach (2x) 2007 Alpin: Jugend: Marcel Hirscher, Markus Dürager, Verena Höllbacher Langlauf: Junioren: Elisabeth Kaml, Johanna Mayerhofer; Jugend: Luis Stadl­ober; Schüler: Teresa Stadlober, Staffel Mädchen Biathlon: Junioren: Julian Eberhard (3x), Andreas Schwabl, Sven Grossegger; Jugend: Bernhard Leitinger (4x), Denise Feiersinger (4x), Katharina Innerhofer, Staffel Mädchen, Alexander Hagn; Schüler: Thomas Fersterer, Staffel Buben, Sabrina Schnedl, Staffel Mädchen Springen: Schüler: Stefan Kraft, Cornelia Roider Nord. Kombination: Schüler: Alexander Brandner Snowboard: Jugend: Daniel Leitenstorfer, Michael Hofer, Eva Lindbichler, Corinna Färbinger; Schüler: Maria Sitzenfrei Shortcarven: Jugend: Gerald Leitinger, Reinhard Hohenwarter 2008 Alpin: Jugend: Bernadette Schild (2x); Schüler: Lisa-Maria Reiss (2x), Michaela Dygruber Nord. Kombination: Schüler: Johannes Fleissner Langlauf: Junioren: Michael Reiter, Elisabeth Kaml; Jugend: Veronika Mayerhofer (2x), Bernhard Leitinger, Staffel Buben; Schüler: Andreas Herzog, Staffel Mädchen Biathlon: Junioren: Sven Grossegger, Staffel Mädchen; Jugend: Benjamin

Riedlsperger (3x), Sabrina Schnedl (3x), Bernhard Leitinger (2x), Katharina Innerhofer (2x), Stefanie Perwein, Staffel Mädchen, Staffel Buben; Schüler: Andreas Herzog (2x), Patrick Wallinger (2x), Staffel Buben, Staffel Mädchen Snowboard: Jugend: Maria Sitzenfrei Firngleiten: Jugend: Roland Leitinger (3x), Reinhard Hohenwarter (2x) Shortcarven: Jugend: Roland Leitinger (3x) Grasski: Junioren: Jacqueline Gerlach (4x), Martin Geretschläger (2x) 2009 Alpin: Jugend: Mirjam Puchner (2x), Mariella Voglreiter, Bozana Maksic, Patrick Schweiger Springen: Schüler: Cornelia Roider Nord. Kombination: Schüler: Bernhard Flaschberger Langlauf: Jugend: Veronika Mayerhofer (3x), Luis Stadlober (2x), Staffel Mädchen; Schüler: Staffel Buben Biathlon: Junioren: Christina Gruber (2x), Staffel Burschen; Jugend: Fabian Hörl (3x), Denise Feiersinger (3x), Christina Rieder (3x), Albert Herzog (2x), Sabrina Schnedl (2x), Alexander Hagn, Andreas Herzog, Bernhard Leitinger, Staffel Buben, Eva-Maria Neuhuber, Staffel Mädchen; Schüler: Michael Pfeffer (2x), Christoph Rieder, Thomas Pfannhauser, Staffel Buben, Julia Schwaiger, Anna Rainer, Staffel Mädchen Shortcarven: Jugend: Roland Leitinger (3x) 2010 Alpin: Jugend: Lisa-Maria Reiss (2x), Bozana Maksic; Schüler: Manuela Breitfuss (2x), Slaven Dujakovic, Sebastian Lürzer Springen: Schüler: Philipp Kreuzer Nord. Kombination: Junioren: Mario Seidl; Schüler: Philipp Kreuzer, Chiara Hölzl Langlauf: Junioren: Luis Stadlober; Jugend: Veronika Mayerhofer (2x), Anna Seebacher; Schüler: Michael Föttinger, Barbara Walchhofer Biathlon: Junioren: Michael Hörl (2x), Bernhard Leitinger, Denise Feiersinger; Jugend: Katharina Innerhofer (3x), Sebastian Slowiok (2x), Klaus Leitinger (2x), Staffel Buben, Susanne Hoffmann, Sabrina Schnedl, Staffel Mädchen; Schüler: Patrick Wallinger, Christoph Rieder, Timo Pernthaner, Florian Riedlsperger, Staffel Buben, Julia Schwaiger, Lisa Baumann, Stefanie Habetseder Firngleiten: Jugend: Reinhard Hohenwarter (3x) Shortcarven: Jugend: Roland Leitinger (3x) 2011

Alpin: Jugend: Lisa-Maria Reiss (2x), Roland Leitinger, Lisa-Maria Zeller, Peter Sendlhofer, Philipp Lintschinger, Sabrina Maier Springen: Junioren: Stefan Kraft; Schüler: Jan Hörl, Chiara Hölzl Nord. Kombination: Junioren: Mario Seidl; Schüler: Bernhard Flaschberger, Daniel Rieder Langlauf: Junioren: Veronika Mayerhofer (2x); Jugend: Teresa Stadlober (3x), Tina Zierler (2x), Paul Gerstgraser; Schüler: Sebastian Maierhofer, Kristina Oberthaler, Magdalena Maierhofer Biathlon: Junioren: Bernhard Leitinger (2x), Katharina Innerhofer (3x), EvaMaria Neuhuber; Jugend: Christina Rieder (3x), Susanne Hoffmann, Sabrina Schnedl, Philipp Aichhorn; Schüler: Lukas Riedlsperger, Nikolina Simic, Staffel Buben Firngleiten: Roland Leitinger (3x) Freestyle: Daniel Kainz, Chiara Költringer

345

Sportler des Jahres

Am Ende eines Jahres werden traditionsgemäß die »SportlerInnen des Jahres« gewählt; gesamtösterreichisch tun das die Sportjournalisten seit 1949, im Land Salzburg gibt es die von den Salzburger Nachrichten initiierte Wahl seit 1984. In der Folge sind die SkisportlerInnen des SLSV aufgelistet, die sich die begehrten Auszeichnungen geholt haben. Auch die Trainer werden seit ein paar Jahren ausgezeichnet, zweimal wurde bisher ein »Lebenswerk« honoriert. Österreichische SportlerInnen des Jahres: 1973 Annemarie Moser 1974 Annemarie Moser David Zwilling 1975 Annemarie Moser 1976 Brigitte Totschnig 1977 Annemarie Moser 1978 Annemarie Moser 1979 Annemarie Moser 1980 Annemarie Moser 1986 Roswitha Steiner 1989 Ulrike Maier Rudolf Nierlich 1990 Petra Kronberger 1991 Petra Kronberger 1992 Petra Kronberger 1994 Thomas Stangassinger 1998 Alexandra Meissnitzer Hermann Maier 1999 Alexandra Meissnitzer Hermann Maier Mannschaft: Langlauf-Staffel (mit Alois Stadlober, Michail Botwinow) 2000 Hermann Maier 2001 Hermann Maier 2002 Mannschaft: Nord. Kombinierer (mit Felix Gottwald, Michael Gruber) 2003 Mannschaft: Nord. Kombinierer (mit Felix Gottwald, Michael Gruber) 2006 Mannschaft: Nord. Kombinierer (mit Felix Gottwald, Michael Gruber) 2010 Andrea Fischbacher Mannschaft: Nord. Kombinierer (mit Felix Gottwald, Bernhard Gruber)

346

Salzburger SportlerInnen des Jahres 1984 Roswitha Steiner Hans Enn 1985 Roswitha Steiner 1988 Ulrike Maier Hans Enn 1989 Ulrike Maier 1990 Petra Kronberger

1991 1992 1993 1995 1997 1998 1999 2000 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Ulrike Maier Petra Kronberger Ulrike Maier Thomas Stangassinger Elfriede Eder Manuela Riegler Hermann Maier Alexandra Meissnitzer Hermann Maier Trainer: Ludwig Brunner Alexandra Meissnitzer Hermann Maier Manuela Riegler Hermann Maier Marlies Schild Michael Walchhofer Trainer: Toni Giger Marlies Schild Trainer: Günther Chromecek Marlies Schild Trainer: Anton Giger Marlies Schild Felix Gottwald Trainer: Günther Chromecek Marlies Schild Michael Walchhofer Lebenswerk: Annemarie Moser Marlies Schild Doris Günther Trainer: Alfred Eder Lebenswerk: Hermann Maier Andrea Fischbacher Bernhard Gruber

Abkürzungsverzeichnis

AL Abfahrtslauf ASA Österreichischer Snowboardverband C Classisch DV Doppelverfolgung EM Europameisterschaft F Freistil FIS Internationaler Skiverband Gsch Großschanze IBU Internationaler Biathlonverband IOC Internationales Olympisches Komitee Internationaler Snowboard Verband ISF K Kombination NK Nordische Kombination Nsch Normalschanze OK Organisationskomitee P-RTL Parallel-RTL P-TL Parallel-TL RTL Riesentorlauf SBX Snowboardcross SG Super-G SK Superkombination SP Springen TL Torlauf WM Weltmeisterschaft

347

Personenverzeichnis

348

Altacher Margret Amanshauser Otto Arnsteiner Anton Außerleitner Paul Bammer Tanja Bauer Heidi Bauhofer Doris Beutelhauser Herlinde Bilgeri Georg Blattl Lotte Botwinow Michail Bradl Sepp Bräuer Sieglinde Chromecek Günther Derganc Klaus Derkogner Hans Ditfurth Christl Dreier Christoph Dreschl Edi Eberhard Julian Eberhard Tobias Eckschlager Iris Eder Alfred Eder Birgit Eder Elfi Eder Hans Eder Johannes Eder Simon Eder Sylvia Eder Traudl Eggenhofer Markus Ellmer Martina Empl Siegfried Engl Kurt Enn Hans Evers Andreas Fagerer Werner Federer Edi Fenninger Anna Fersterer Günter Fersterer Heinz Fingerlos Ursula Fischbacher Andrea Flaschberger Michael Frandl Josefa Fuchs Mario Galeitner Eduard Geisler Astrid Gensbichler Bartl Gerlach Jacqueline

Gimpl Stefan Gottwald Felix Grabler Manfred Graggaber Thomas Grossegger Andrea Grossegger Sven Gruber Bernhard Gruber Michael Grugger Johann Gstatter Manfred Günther Doris Habersatter Walter Haider Engele Haslauer Grete Hauser Hans Hauser Michael Heigenhauser Waldemar Herbst Reinfried Herzog Werner Hinterauer Heinz Hirner Manuel Hirscher Marcel Hochleitner Dorothea Hödlmoser Alexander Höll Gregor Höllbacher Richard Hörl Kathi Hörl Thomas Hörl Walter Huber Rudolf Jäger Gerhard Jamnig Gustl Janc Andreas Juric Peter Kaltenböck Bastian Kaserer Monika Kirchgasser Michaela Köllerer Karin Köstinger Willi junior Köstinger Willi senior Kraft Stefan Krallinger Andreas Kramer Manuel Krings Doresia Krings Heidi Kröll Ernst Kronberger Petra Lanzinger Matthias Leitenstorfer Daniel Leitinger Roland

Lemberger Rainulf Leodolter Otto Lettner Käthe Lettner Rudolf Lienbacher Thomas Maier Alexander Maier Hermann Maier Markus Maier Ulrike Mark Toni Mayer Marc Mayer Walter Meissnitzer Alexandra Mitterer Paul Mittermayer Elisabeth Müller Peter Nagl Manfred Niederseer Stefan Nierlich Rudolf Oberaigner Ernst Obermoser Brigitte Öhlböck Ulrich Papp Gabriele Pechhacker Peter Pfaffenbichler Gerhard Pflüger Gudrun Pichler Maria Plank Alwin Pletzer Erich Pletzer Romy Pletzer Stefan Pöttler Gerhard Pröll Cornelia Pröll/Moser Annemarie Prommegger Andreas Puchner Joachim Radacher Peter I Radacher Peter II Radacher Peter III Rainer Alfred Ramsauer Franz Reichelt Hannes Reiner Alexander Reinhardt Walter Reiter Hannes Reiter Michael Resch Erwin Resch Raimund Riedlsperger Ernst Riedlsperger Georg

Riegler Claudia (Alpin) Riegler Claudia (Snowboard) Riegler Manuela Rigele Fritz, Dr. Rohrbach Hiltrud Rohrmoser Alois Rojacher Ignaz Rössner Fred Rottmann Wolfgang Salzmann Rupert Schafflinger Gottfried Scherübl Franz Schifferer Andreas Schild Bernadette Schild Marlies Schlegel Nina Schörghofer Philipp Schroll Hannes Schwabl Walter Schwarzenberger Reinhard Schweighofer Bettina Schweinberger Kurt Schweinberger Rudolf Schweinberger Sigrid Seer Florian Senger Hans Smutna Katerina Stadlober Alois Stangassinger Thomas Steffner Matthäus Steger Alfred Steiner Inge Steiner/Stadlober Roswitha Stöckl Ingrid Stöggl Thomas Strahal Carl Streitberger Georg Sturm Erich Totschnig Brigitte Totschnig Sigrid Tritscher Bernhard Unterkofler Anton Untermoser Elfi Unterrainer Hansjörg Vierthaler Astrid Vitzthum Sebastian Vitzthum Veronika Voggenberger Helmut Voglreiter Mariella Voglreiter Siegfried von Arlt, Wilhelm Ritter Walchhofer Michael Walkner Eva Wallinger Rupert Wallinger/Stallmaier Veronika Wallner Ferdl Wegmayr Ingrid Wiedermann Anton Wieser Anton Winkler Ernst Witt-Döring Christian Zoller Robert

Zorzi Josef Zückert/Zrost Annelore Zwick Josef Zwilling David

349

Fotonachweis/Abbildungsverzeichnis

Fotomaterial und Abbildungen wurden zur Verfügung gestellt von: Archiv des Salzburger FIS-Landesskimuseums Archiv des Salzburger Landes-Skiverbandes Archiv des Österreichischen Skiverbandes Archive der Schulen mit skisportlichem Schwerpunkt in Salzburg Archive der Vereine und Skiclubs des Salzburger Landes-Skiverbandes Archive der Salzburger Seilbahnen und Liftgesellschaften Atomic Austria GmbH Bergbahnen Flachau GmbH Blizzard Sport GmbH fis.smugmug.com Foto Reifmüller/Franz Reifmüller ftp.fisski.ch/snowboard/photos Furtner Sportfoto/Mag. Alois Furtner Gastein Tourismus GmbH GEPA pictures GmbH Gletscherbahnen Kaprun AG Großglockner Hochalpenstraßen AG Heeressportzentrum Rif Hinterreitlifte Joska Kristall GmbH Krug Daniel Lauxfoto/Manfred Laux Liftgesellschaft Zauchensee Benedikt Scheffer GmbH Neumayer Hans Pressefoto Votova Private Bilder Raiffeisenverband Salzburg Salzburger Berufsschilehrer- und Snowboardlehrer Verband Salzburger Landesarchiv Salzburger Tourismusverbände und Gemeinden SalzburgerLand Tourismus Schaad Andreas Schmittenhöhebahn AG Ski amadé/Leo Himsl Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Spiess Foto Tirol/Erich Spiess ULSZ Rif/Dr. Gerold Sattlecker Universität Salzburg/IFFB Sport- und Bewegungswissenschaft/USI Trotz sorgfältiger Nachforschungen war es nicht möglich, alle Rechteinhaber zu ermitteln. Wir bitten daher sich gegebenenfalls an den Salzburger Landes-Skiverband, 5071 Wals-Siezenheim, Oberst Lepperdinger Str. 21/3 zu wenden.

350

ReinhaRd Böhm, ingeBoRg aueR, Wolfgang SchöneR

l aBoR üBeR den Wolken die geSchichte deS SonnBlick-oBSeRvatoRiumS

Auf dem Sonnblick, einem Dreitausender in den Hohen Tauern, wurden seit 1886 Millionen von Wetter- und Umweltdaten erhoben, gesammelt und wissenschaftlich analysiert. Forschungsthemen wie Klimawandel, Gletscher, die Energie der Sonnenstrahlung, UV, Ozon, Wolkenphysik und die Chemie der an sich reinen Hochgebirgsatmosphäre und des Schnees sind wesentliche, aber nicht alle Themen, für die auf dem exponierten Berggipfel in idealer „Backgroundlage“ ein modernes Labor bereitsteht. Die Autoren erzählen ein Stück österreichischer Wissenschaftsgeschichte, die seit Jahren auch ihre eigene ist. Sie machen Wissenschaft begreifbar und durch die durchgehend mitverflochtenen, oft abenteuerlichen Geschichten der auf diesem Außenposten arbeitenden Menschen im besten Sinn des Wortes erfahrbar. 2011. 349 S. und 16 S. Farbabb. 154 S/w- und 62 Farb. abb. Gb. 170 x 240 mm. € 39,00 ISbn 978-3-205-78723-5

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Peter GruPP

Faszination BerG Die Geschichte Des alPinismus

Klettern und Extrembergsteigen liegen im Trend. Bergwandern ist seit langem ein Breitensport. Weltweit sind Millionen von Menschen in alpinen Vereinen organisiert. Doch was bewegt den Mensch zum Bergsteigen? Und worin unterscheidet sich der Bergsteiger vom Wanderer? Trotz einer Fülle an Publikationen fehlt bislang eine umfassende Darstellung, die als kulturhistorischer Überblick systematisch Antworten auf diese Fragen bietet. Dem Historiker Peter Grupp ist es nun gelungen, die vielschichtigen Aspekte des Phänomens Alpinismus zu einem eindrucksvollen Gesamtbild zusammenzufügen. Er verfolgt zunächst die Entstehung des Alpinismus und dessen Entwicklung weltweit. Anschließend beleuchtet er alle Facetten des Alpinismus von den Spielarten des Bergsteigens und seinen Techniken über die unterschiedlichen Bergsteigertypen, ihre soziale Verortung und ihre Motive bis hin zur Organisation des Bergsteigens mit Vereinswesen, Ausrüstung, Hütten- und Wegebau. Ebenfalls in den Blick genommen werden die Rolle von Wissenschaft und Sport, aber auch von Kommerz und Medien. Mit einem Überblick über die Spiegelungen des Bergsteigens in Literatur, Kunst und Film und einem Ausblick auf seine mögliche Zukunft endet der informative Band. 2008. 391 S. Mit 38 S/w-Abb. Gb. Mit SU. iSbN 978-3-412-20086-2

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Zauchensee gratuliert zum

100er

und gibt weiterhin 100%

Von der Trainingsunterstützung bis zur Ausrichtung skisportlicher Großevents hat sich das Skiparadies Zauchensee stets als verlässlicher Partner des SLSV erwiesen. Wenn‘s nach uns geht, soll das die nächsten 100 Jahre auch so bleiben. Alles Gute – das Skiparadies Zauchensee. www.zauchensee.at

Skisportliche HIGHlights 1980 1988 1990 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998

1. Weltcuprennen der Damen Weltcup Damen Alpin Weltcup Damen Alpin und Freestyle-Europameisterschaften Freestyle-Weltcup Freestyle-Weltmeisterschaften Weltcup Damen Alpin und Freestyle-Weltcup Freestyle-Weltcup und Snowboard-Weltcup Freestyle-Weltcup Freestyle-Weltcup Weltcup Damen Alpin und Freestyle-Weltcup

1999 2000 2002 2004 2006 2007

Freestyle-Weltcup Weltcup Damen Alpin Weltcup-Finale Alpin Zauchensee und Flachau Weltcup Damen Alpin Europacup-Finale Alpin Zauchensee und Flachau Weltcup Damen Alpin und Junioren-Weltmeisterschaften Zauchensee und Flachau 2009 Weltcup Damen Alpin 2011 Weltcup Damen Alpin

Sowie zahlreiche Europacupbewerbe, nationale und internationale Meisterschaften im alpinen Bereich und Freestyle!

H I G H s p e e d

Flott geht’s zur Sache wenn sich die RennläuferInnen vom Start der Kälberloch Abfahrt in die Tiefe stürzen. Flott geht‘s aber auch ins Skigebiet wenn Sie dafür die A-10 und die unmittelbar in Autobahnnähe startenden modernen Anlagen Highliner I und II nehmen. Als höchstgelegenes Skigebiet der Salzburger Sportwelt ist Zauchensee immer mit reichlich Schnee gesegnet und punktet zudem noch – dank Europas größtem Beschneiungsteich – mit hervorragenden maschinellen Beschneiungsmöglichkeiten und weltcuperprobter Pistenpräparierung. Permanente, abgegrenzte Trainingsstrecken und die hervorragende Infrastruktur der Weltcup-Arena lassen keine Wünsche offen.

So verspricht Zauchensee allen Skisportlern vom Racer

über den Komfortskifahrer bis zum Freerider „HIGHlife in the mountains“

Foto: 1965 eröffnet am Kitzsteinhorn Österreichs erstes Gletscherskigebiet



© die ideenwerkstatt

© www.agentur.polakandfriends.com

foto: © Ski amadé / Leo Himsl

FLACHAU · WAGRAIN · ST. JOHANN-ALPENDORF · RADSTADT ALTENMARKT-ZAUCHENSEE · KLEINARL · EBEN · FILZMOOS

ADAC SkipassIndex 2010: Salzburger Sportwelt hat bestes Preis-LeistungsVerhältnis in Österreich. Jetzt ist es „amtlich“: Die Salzburger Sportwelt wurde vom ADAC als Österreichs Skiregion mit dem besten Preis-LeistungsVerhältnis ermittelt. Wir freuen uns über diese Auszeichnung und gratulieren unseren Gästen zur Wahl „ihres“ Skigebiets mit dem besten PreisLeistungs-Verhältnis in Österreich!

www.salzburgersportwelt.com

THE SOUND OF SNOW SALZBURGERLAND.COM

THE SOUND OF SUCCESS Eine Lobeshymne auf 42 Olympia- und 132 WM-Medaillen. Vor dieser 100-jährigen Erfolgsgeschichte des Salzburger Landes-Skiverbandes kann man nur ehrfürchtig den Hut ziehen. Herzlichen Glückwunsch! SALZBURGERLAND TOURISMUS / POSTFACH 1 / 5300 HALLWANG BEI SALZBURG / AUSTRIA T+ 43/(0)662/6688-44 / [email protected] / WWW.SALZBURGERLAND.COM

Bischofshofen eine Hochburg des Springens Skispringen in Österreich und speziell in Salzburg wird seit jeher mit einem Namen in Verbindung gebracht: BISCHOFSHOFEN. Nicht nur Sepp Bradl trug den Ruf der Pongauer Springer-Metropole mit seinen Flügen hinaus in die Welt, in seinem Sog gab es eine ganze Reihe anderer grossartiger Springer und gibt es einmal im Jahr das Finale der Vierschanzen-Tournee. Die Springergeschichte Bischofshofens ist deutlich älter als 100 Jahre, auch wenn die erste richtige Schanze auf dem Laideregg erst 1924 von der Gemeindevertretung bewilligt wurde. Im Lauf der Zeit wurden immer wieder Schanzen errichtet und unzählige Wettkämpfe, auch in wirtschaftlich weniger guten Tagen, durchgeführt. Zu den Höhepunkten der jüngeren Vergangenheit gehörte das 40jährige Jubiläum der Tournee 1991, zu dem zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister angereist kamen. Im gleichen Jahr wurde nach umfangreichen Arbeiten der langgehegte Wunsch verwirklicht: Bischofshofen erhielt endlich ein richtiges Skisprungstadion.

www.vierschanzentournee.com

Bischofshofen eine Hochburg des Springens 1995 beschloss die Gemeinde Bischofshofen in Anerkennung der grossen Verdienste und Leistungen des berühmtesten und erfolgreichsten einheimischen Sportlers die längst fällige Umbenennung – die Anlage hiess von nun an Sepp Bradl-Stadion. Als Anerkennung für die jahrzehntelange hervorragende Arbeit in allen Bereichen des Skispringens – von der excellenten Nachwuchsarbeit bis zur Organisation grosser Wettkämpfe – erfuhr das österreichische Springerzentrum eine besondere Auszeichnung: Im Rahmen der nordischen Weltmeisterschaften 1999 in Ramsau wurden die beiden Bewerbe auf der Grossschanze in Bischofshofen abgewickelt. Ein Jahr nach den Weltmeisterschaften wurden die Umbauten von Kampfrichterturm und Mattenschanze zu Ende geführt. 2004 erfolgte der grösste Umbau der Paul Ausserleitner-Schanze, als K-Punkt und HSWert vergrössert wurden und eine neue Anlaufspur für den Sommer gebaut wurde. Die Eröffnung der nunmehr grössten Mattenschanze der Welt erfolgte 2005. Bischofshofen ist somit für die nächsten Springer-Jahre bestens gerüstet.

www.vierschanzentournee.com

tradition & moderne Das Gasteinertal verknüpft alt und neu

Die Ferienregion Gastein mit den Orten Dorfgastein, Bad Gastein und Bad Hofgastein zeigt eindrucksvoll, wie es gelingt auf der Höhe der Zeit zu sein, ohne dabei seine Wurzeln zu verlieren. Innovative Architektur am Berg, kaiserlicher Belle Epoque-Stil im Tal, moderne Gesundheitseinrichtungen und jahrtausende altes Thermalwasser vereinen gekonnt traditionelle Werte mit neuen Konzepten. top events von dezember bis april Eine Kombination von traditionellen Festen und modernen Events garantiert Abwechslung im Skiurlaub. So sollen die Perchten beim Gasteiner Krampuslauf die bösen Geister vertreiben, während beim LG FIS-Snowboard World Cup jedes Jahr die Elite des Snowboarssports am Stubnerkogel gegeneinander antritt. Internationale Freeskier verwandeln bei ihrer Performance über Häuserdächer, Kicker und Road Gaps Bad Gastein in eine außergewöhnliche Spielstraße, wenn das Red Bull Playstreets Einzug in den Kurort hält. Wahrlich zauberhaft geht es während der Gasteiner Schneezauberwoche zu, wenn Top Zauberkünstler auf den Pisten und in den Hotels mit ihren Tricks aufwarten. Für musikbegeisterte Sportler findet in Gastein das alljährliche Snow Jazz Festival statt. So bereiten die Klänge bekannter Jazzkünstler auf Skihütten, in Hotels und anderen Locations Erlebnisse für die Ohren. Am geschichtsträchtigen Graukogel, 1958 Austragungsort der alpinen Skiweltmeisterschaft, sind beim 24h Skitourenrennen Kondition und Ausdauer gefragt.

skiGebiet Hier finden Wintergäste alles wovon sie schwärmen ... Das Gasteinertal hält für jede Könnerstufe die richtige Piste parat: 5 weitläufige Skigebiete bis zu 2700m Höhe, dazu Tiefschnee- und Buckelpisten, Carvingstrecken und Freerides bringen Abwechslung in den Skiurlaub. An die 50 Seilbahnen und Lifte mit insgesamt über 220 Kilometer bestens präparierter und schneesicherer Pisten machen das Gasteinertal zu einem der attraktivsten Skigebiete des Landes. Ein Traum für Freerider ist das hoch alpin gelegene Sportgastein, wo das Backcountry groß und offen ist. Die optimale Höhenlage und Beschneiungsanlagen gewährleisten Schneesicherheit von Ende november bis Ende April. Eine besondere Attraktion ist die 140 m lange Hängebrücke am Stubnerkogel, die über einem 28 meter hohen Abgrund hängt und auf einer meereshöhe von 2400 metern Europas höchste gelegene Hängebrücke ist.

familienskifahren in Gastein! Was gehört dazu? natürlich eine familiäre Atmosphäre, kindgerechte Angebote und viele Freizeit- und Betreuungsmöglichkeiten - all das ist im Gasteinertal zu finden. Damit das Skifahren noch einfacher und schneller erlernt werden kann, wurden die Übungsgelände im Skizentrum Angertal und in der Buchebenarena deutlich vergrößert. Der Gasti Schneepark ist entstanden. Die verfügbare Fläche im Anfängerbereich wurde nahezu verdoppelt und mit zusätzlichen „TunnelFörderbändern“ erweitert. Im Skikindergarten sind Kinder ab drei Jahren bestens aufgehoben, wenn die Eltern einmal ein paar Stunden ganz allein für sich haben wollen. Ab vier Jahren können die Kids selbst auf den Brettern stehen und sich beim Skirennen die erste medaille holen!

sanfter winter und thermenGenuss Abseits vom Pistentrubel laden Seitentäler und Wälder zu Schneeschuhwanderungen, Langlauftouren oder gemütlichen Pferdekutschenfahrten ein und bieten winterliches Schneevergnügen der besonderen Art. Rund 100 Kilometer Winterwanderwege runden das sanfte Winterangebot ab. und was gibt es Schöneres, als nach einem kalten Wintertag im warmen Wasser zu entspannen oder sich in der Sauna aufzuwärmen? In der Felsentherme Bad Gastein und der Alpentherme Bad Hofgastein finden Pistenflitzer alles, was das Herz begehrt: Von traumhaften Outdoor-Pools, über verschiedenste Saunen und Dampfbäder bis hin zu relaxenden massagen. Bei Lufttemperaturen von 37,5 bis 41,5 Grad, einer Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und fast 100 Prozent sowie einem heilsamen Radongehalt in der Luft können im Gasteiner Heilstollen Energien für den nächsten Tag getankt werden.

mehr informationen unter: Gastein tourismus TAuERnPLATZ 1 5630 BAD HOFGASTEIn, ÖSTERREICH T. +43(0)6432/3393-0 [email protected]

WELTCUP im snow space Flachau Rückblick auf die letzten Rennen 1993

1. Weltcup-Rennen: Super-G der Damen

1995

Super-G der Damen

1996

Riesentorlauf und Slalom der Herren

1999

Riesentorlauf der Herren

2001

Slalom und Kombination der Damen

2002

WELTCUPFINALE Flachau - Altenmarkt/Zauchensee Slalom und Riesentorlauf der Damen und Herren

Das gemeinsam mit dem Nachbarort Altenmarkt/Zauchensee ausgetragene alpine Weltcupfinale vom 06.-10.03. 2002 wurde zum großen Fest für die gesamte Region. Über 40.000 Zuschauer wurden an diesem Wochenende in Flachau gezählt. Zwei Österreicher wurden zu den Gesamtsiegern der Weltcup-Saison 2001/02 gekürt: Stephan Eberharter und Michaela Dorfmeister

2004

2x Slalom und 2x Riesentorlauf der Herren

2006

EUROPACUPFINALE Flachau

2007

FIS JUNIOREN WELTMEISTERSCHAFT Flachau - Altenmarkt/Zauchensee

Nach dem Weltcupfinale 2002 und dem Europacupfinale 2006 fand im März 2007 die nächste Großveranstaltung in Flachau und Zauchensee statt. Diesmal fuhren die talentiertesten alpinen Jungstars um das heiß begehrte Edelmetall.

2010

1. FIS Damen-Nachtslalom

2011

2. FIS Damen-Nachtslalom

Bilder: Bergbahnen Flachau GmbH

www.flachau.at

www.flachau.at

LichtjahrE Voraus - Modernste Seilbahntechnik - Breite bestens präparierte Pisten, 150 Hektar Pistenfläche, abwechslungsreiche Skiabfahrten - Absolute Schneesicherheit durch modernste Beschneiungstechnik - Flutlichtskibetrieb: Jeden Dienstag und Donnerstag von 18.30 Uhr bis 21.45 Uhr (außer Faschingsdienstag) - Junior Weekend Discount: Kinder und Jugendliche fahren an Wochenenden zu stark ermäßigten Preisen - Austragungsort von Weltcuprennen - Beliebtes Trainingszentrum der ÖSV-Skirennläufer sowie internationaler Weltcup-Rennläufer - Internationaler Skigebietstestsieger 2008/2009

Bergbahnen Flachau GmbH | Hauptstraße 159 | 5542 Flachau | Austria Tel.: +43 (0) 6457 2221-0 | Fax: DW 127 | [email protected] | www.flachau.at | www.facebook.com/snowspace

FIS Ski World Cup

Das war der Audi FIS Weltcup Damen-Nachtslalom 2011 15.000 Zuschauer beim Flutlichtspektakel am 11.01.2011 in Flachau Ein Rennen, welches an Spannung kaum zu überbieten war und dann noch gleich zwei „snow space princesses“! Die 15.000 Zuschauer kamen beim Damen-Nachtslalom „Flachau snow space Ladiesskinight“ voll auf Ihre Rechnung. Die Hermann-Maier-Weltcupstrecke war in einem hervorragenden Zustand – anspruchsvoll und pickelhart. Das neue Full-HD-taugliche Flutlicht sorgte für perfekte Lichtverhältnisse. FIS Renndirektor Atle Skaardal war von den gebotenen Bedingungen in Flachau begeistert und auch die beiden Siegerinnen Maria Riesch und Tanja Poutiainen stellten der Pistenmannschaft ein sehr gutes Zeugnis aus. „Südpol-Heimkehrer“ Hermann Maier war ebenso beim Flutlicht-Spektakel mit dabei wie Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Tausende Fans sorgten für Stimmung pur und verwandelten das Zielstadion in einen wahren Hexenkessel. Eine derart hochkarätige Sportveranstaltung verlangt natürlich auch nach einem entsprechenden Rahmen. So gab es zwischen den beiden Durchgängen eine spektakuläre Show mit Motocross und Skidoos, vor und nach dem Rennen ein umfangreiches Programm mit DJs und Live-Acts auf der Showbühne und als krönenden Abschluss das chillig, coole snow space Clubbing in der Tiefgarage im Ortszentrum, dem auch Hermann Maier und Tanja Poutiainen einen Besuch abstatteten.

Bilder: Skiweltcup Flachau

Raiffeisen gratuliert dem Salzburger LandesSkiverband herzlich zum 100-Jahr-Jubiläum und bedankt sich für die 40-jährige Partnerschaft. Nur eine Bank ist meine Bank. www.salzburg.raiffeisen.at

stern DEr sieger

D

ie ATOMIC-Story. Auf einem Fabriksareal im Salzburger Altenmarkt pulst, inmitten der Alpen, das Herz von Ski-Weltmarktführer ATOMIC. aus der Vision eines Wagrainer Wagnermeisters ist über die Jahre ein Hightech-Unternehmen entstanden, das Passion, Performance und Innovation des Skisports überall dorthin bringt, wo es Schnee gibt. In den weiten Gängen des Headquarters der erfolgreichsten Skimarke haben sie alle ihren guten Platz: Generationen von Ski-Heldinnen und -Helden, die klingenden Namen des Skisports auf Großbild, zeitlose Botschafter aus Jahrzehnten der Skibegeisterung. Olga Pall hat 1968 bei den Olympischen Spielen in Grenoble für die erste ATOMICGoldmedaille überhaupt gesorgt. Der Beginn einer neuen Epoche im Skisport, die von Ausnahmeathle-

ten und ihrer Skimarke geprägt war und ist. Annemarie Moser-Pröll gewann 62 Weltcuprennen, fünf Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen und ist Österreichs Sportlerin des 20. Jahrhunderts. Wie sie schrieben auch Michela Figini, die unvergessene Ulli Maier, Michaela Dorfmeister, Renate Götschl und Alexandra Meissnitzer begeisternde Kapitel in der ATOMIC-Erfolgsgeschichte. Bis zu Marlies Schild, die im Winter 2010/2011 sechs von neun Weltcupslaloms, WM-Gold und die Kristallkugel gewann. Bei den Ski-Herren leuchtete der Stern der Sieger erstmals bei David Zwillings WM-Titel 1974 auf. Und verlor seither nie mehr seine Strahlkraft: Ski-Weltstars wie Marc Girardelli, Rudi Nierlich, Franz Heinzer, Markus Wasmeier, Luc Alphand waren Wegbereiter für die im wahrsten

Sinne goldene Ära von Lasse Kjus, Hermann Maier und Stephan Eberharter, die zusammen 13 Olympia und 19 WM-Medaillen, 100 Weltcuprennen, insgesamt neun Mal den Gesamtweltcup plus 16 Kristallkugeln in Abfahrt, Super G und Riesentorlauf auf ATOMIC gewonnen haben. Athleten wie Bode Miller, Michael Walchhofer, Aksel Lund Svindal und Benni Raich prägten Skisport im abgelaufenen Jahrzehnt und feierten ihre größten Erfolge ebenfalls auf Race-Equipment aus Altenmarkt. Marcel Hirscher, Felix Neureuther, Carlo Janka, der im Alter von 24 Jahren bereits Olympiasieger, Weltmeister und Gesamtweltcupsieger ist, sind die neuen großen Namen, deren Erfolge auch im abgelaufenen Winter dafür verantwortlich waren, dass ATOMIC der erfolgreichste Rennstall der Welt ist. Seit dem ersten SkierCross-Team

2002 beschränkt sich das Spitzensport-Engagement des Weltmarktführers nicht mehr nur auf Ski alpin und nordisch: Auch in der FreerideSzene zählen die ATOMIC-Athleten zu den Besten. Knowhow, das dank moderner Transfer-prozesse heute allen Freizeit-Skifahrern über die Produktqualität zugute kommt. Die ATOMIC-Story begann nicht als Welterfolg. Sie hat alle romanesken Ingredienzien großer Gründergeschichten. 1955 nämlich hatte ein Wagrainer Wagnermeister namens Alois Rohrmoser eine winzige Werkstatt, aber eine große Vision: Mit vier Arbeitern begann er, zwecks besserer Gleiteigenschaft laminierte Holzskier in größerer Stückzahl herzustellen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, offenbar. Denn zwei Jahre später wurden in der Wagrainer Wagnerei bereits 2.000 Paar pro Jahr produziert. 1966 schließlich führte an einer industriellen Skifertigung – noch heute mit dem höchsten Handarbeitsanteil unter allen Industrieprodukten – kein Weg vorbei, um die Nachfrage zu decken. Zum Ur-Werk in Wagrain wurde 1971 der Standort Altenmarkt eröffnet und kontinuierlich ausgebaut und von dort aus auch die strategische Expansion in den Ski-Weltmarkt. Seit 1987 werden in Altenmarkt Langlaufskier produziert, mit Oxygen wurde Anfang der 90er-Jahre das Thema Snowboard implementiert. 1989, setzte ATOMIC durch Übernahme der Bindungsmarke ESS und des Skischuhherstellers Koflach eine bis heute gültige Benchmark: Der Marktauftritt als Ski-Komplettanbieter. Der Anspruch, skibegeisterte Menschen von Kopf bis Fuß mit dem für sie perfekten Material auszustatten, motiviert ATOMIC bis heute. Nicht nur die Begeisterung

für Höchstleitungen ist der Unternehmens-DNA eingeschrieben, sondern seit jeher auch die Liebe zur Innovation. Als der TechnologieFührer aus Altenmarkt 1991 einen eigenen Tiefschneeski („Fat Boy“) auf den Markt brachte, war dies der Beginn einer immer differenzierteren Anpassung der Produkte auf die Bedürfnisse der Skifahrer. Grundlage dafür waren neue Technologien wie TWINCAP, RACECAP, BIONIK, BETA RACE, NANO und, aktuell, die DOUBLEDECK-Bauweise, die den Skisport revolutioniert und weiter individualisiert hat. Ein Trend, den ATOMIC vorgibt und weiterentwickelt: All Mountain-Skifahrer, Racer, Freeskier, Skitourer, Damen und Kinder - die Produktphilosophie bietet Skifahrern das perfekt passende Material. Eine Wissenschaft unterschiedlicher Ski-Konstruktionen (das Rocker-Konzept etwa bietet unterschiedlich „denkende“ SkiAufbauten für die Balance aus Grip,

Laufruhe und einfachem Handling bei allen Bedingungen). Auch im Skischuhbereich synthetisiert ATOMIC mit der Hawx-Produktlinie und dem Live Fit-Prinzip (permanente Anpassung des Skischuhs an die natürliche Fußform) Passion, Performance und Innovation in seinen Produkten: Skifahren, leichter, genussvoller, ökonomischer - erfolgreicher. Und: sicherer. Aus diesem Selbstanspruch heraus hat sich das Protection-Segment mit Helmen, Brillen, Protektoren bei ATOMIC entwickelt. Wie alles unter dem guten Stern der Sieger: ATOMIC ist seit 1955 überall dort Synonym für Ski-Erfolge geworden, wo Profis und Genussskifahrer jedes Geschlechts, jedes Alters, jedes Könnens ihre Begeisterung leben: WE ARE SKIING. Das bleibt Programm bei ATOMIC.

DER MYTHOS BLIZZARD Die österreichische Traditionsmarke entwickelte sich von einer kleinen SkiManufaktur zu einem der innovativsten Skihersteller der Welt. Von der Gründung bis heute blickt Blizzard auf eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück und geht seit der Zusammenführung mit der italienischen Tecnica Group auf neuen Wegen in eine erfolgreiche Zukunft

I

n der über 65-jährigen Unternehmensgeschichte des österreichischen Skiherstellers aus Mittersill finden sich signifikante Meilensteine in der technologischen Skientwicklung, die den internationalen Rennsport geprägt haben und bis heute vielen Schneesportfreunden das Skifahren zum Vergnügen machen. Seit jeher steht die Marke Blizzard für innovative Technologien und Top-Performance. Als Anton Arnsteiner 1945 in dessen Tischlerei die ersten Ski konstruierte, war noch nicht abzusehen, welchen Erfolg das von ihm ins Leben gerufene Unternehmen haben würde. Dort wurde der Grundstein für die Traditionsmarke „Made in Austria“ gelegt. Der erste große Wurf gelang Blizzard 1980. Nach sechs Jahren Entwicklungszeit kam der revolutionäre Thermoski auf den Markt. In die Entwicklung wurden während

der 70er-Jahre über 30 Millionen Schilling investiert. Der Thermoski passte sich durch den Einsatz und die Kombination von verschiedenen temperaturabhängigen Materialien den jeweiligen Schnee- und Pistenverhältnissen an. Blizzard fährt der ­Konkurrenz davon

In dieser Zeit begann für Blizzard auch eine bemerkenswerte Ära im alpinen Skirennlauf. Internationale Größen wie Hansi Hinterseer, Monika Kaserer, Marie-Therese Nadig oder Franz Klammer dominierten mit ihren Blizzard-Ski die internationale Rennsportszene und holten eine Vielzahl an Weltcup-Siegen. Franz Klammer konnte 1982/83 den Gesamtweltcup in der Abfahrt für sich entscheiden und siegte mit Blizzard 1984 auch auf der legendären „Streif“ in Kitzbühel.

In die Riege der international erfolgreichen Blizzard-Athleten reihten sich Mitte der achtziger Jahre auch namhafte Sportler wie Peter Müller, Anton Steiner, Erwin Resch, Karl Alpiger und Stefan Niederseer ein. Auch im Damen-Bereich feierte Blizzard sensationelle Erfolge. Petra Kronberger, Miriam Vogt, Karin Buder, Alexandra Meissnitzer, Renate Götschl oder Michaela Dorfmeister zählten lange Zeit zur absoluten Weltspitze und holten für Blizzard zahlreiche Weltcup-Siege und Weltmeistertitel. Bei der alpinen SkiWM 1999 in Vail gingen sechs von insgesamt dreizehn österreichischen Damen-Medaillen an Blizzard-Athletinnen. Auch in der jüngeren Vergangenheit konnte Blizzard immer wieder große Erfolge feiern. Insbesondere Michaela Dorfmeister und Renate Götschl fuhren mit WeltcupSiegen und WM Gold-Medaillen der Konkurrenz bei der Abfahrt und im Super-G davon. 2006 feierte der österreichische Slalom-Star Reinfried Herbst seinen ersten WeltcupSieg auf Blizzard und krönte seine Saison mit der Silber-Medaille im Slalom bei den olympischen Spielen in Turin. Für „Reini“ Herbst lag in der Saison 2009/10 ein weiterer Hö-

hepunkt – er wurde Gesamtsieger im Slalomweltcup. Zusammen mit Mario Matt wird Herbst wohl auch in Zukunft für viel Furore im WeltcupZirkus sorgen und mit Blizzard und Tecnica weitere Erfolge feiern. Die Erfolgs-Story im Racing-Bereich wäre ohne die Blizzard-typische Innovativkraft kaum möglich gewe­ sen. Neben dem Thermoski überraschte Blizzard immer wieder mit ausgeklügelten Techniken und intelligenten Detaillösungen die gesamte Ski-Szene. Mit dem Quattro-Ski folgte 1983 eine Weiterentwicklung des Thermoskis, welcher mit einer Talski-Automatik versehen wurde. Die Absorber Technologie sowie das Sigma Profil stellten weitere Meilensteine in der modernen Ski-Entwicklung dar. Heute sorgt Blizzard mit intelligenten technischen Lösungen wie dem IQ-System, der Full Suspension Technologie und dem Flip Core – Natural Rocker für hohen Kundennutzen in der Ski-Branche. Technologische ­Innovationskraft als Basis für langfristigen Erfolg

Mit der 2006 erfolgten Übernahme durch die Tecnica Group erhielt

die Marke einen neuen Innovationsschub. Als Basis für die zukünftige Strategie definiert Blizzard das Ziel, jedes Jahr eine technologische, tatsächlich spürbare Neuerung in einem Ski-Segment auf den Markt zu bringen. Für die Saison 2011/12 gelang mit der Flip Core Technologie eine komplette Neudefinition der Rockertechnologie, welche mit dem „European Ski Award“ 2011 ausgezeichnet wurde. Schon 2010 konnten Blizzard (mit dem Power Full Suspension System) und Tecnica (Airshell Technologie) sich gemeinsam über je eine Auszeichnung mit dem European Ski Award freuen. Damit gelang es Blizzard als erstem Hersteller überhaupt, zwei Awards in Folge zu gewinnen. Konsequenterweise investierte die Tecnica Group in den vergangenen Jahren in die Ski-Produktionsstätte am Standort Mittersill. Die Skiproduktion konnte dort trotz rückläufigem Weltmarkt in den vergangenen drei Jahren konstant am Auslastungsgrad gehalten werden. Durch die Übernahme der gesamten Produktion der ebenfalls zum Mutterkonzern gehörenden Skimarke Nordica nach Mittersill, verlassen derzeit jährlich mehr als 420.000 Paar Ski die Produktionsstätten in Mittersill und Chop in der Ukraine. Neben den Produktionsstätten wurde zudem der Bereich Forschung und Entwicklung sowie das Produktmanagement in Mitter-

sill gestärkt. Damit ist in Mittersill das Ski-Kompetenz-Zentrum der Tecnica Group entstanden und mittel- bis langfristig die Skifertigung „made in Austria“ gesichert. Das internationale Blizzard Sales und Marketing Department wurde in den Hauptsitz der Tecnica Group in Giavera del Montello (Italien) integriert. Die 2006 initiierte Zusammenführung der Vertriebs- und Marketingstrukturen der Marken Blizzard und Tecnica unter dem Motto „Two Consumer Brands, One Vision, One Strategy“ unter dem Dach der italienischen Tecnica Group wurde 2010 erfolgreich abgeschlossen. Die neuentwickelten Strukturen greifen mittlerweile auf mehr als 80% aller relevanten Märkte und führten im vergangen Geschäftsjahr zu einer nachhaltig positiven Entwicklung bei den Marktanteilen beider Marken. Die österreichische Traditionsmarke Blizzard konnte in den vergangenen zwei Jahren den Absatz um mehr als 25% steigern und ist damit seit 2010 wieder profitabel. Zusammen mit Tecnica blickt Blizzard auch nach 2011 langfristig in eine erfolgreiche Zukunft.

Sommertraining ist hart und abwechslungsreich

Farbabb. 1: Kurze Rast für Salzburgs Langläufer während einer Trainingstour im Mai 2002 auf dem Stallersattel (2.052 m Höhe).

Farbabb. 2: „Neuland“ beschritten die alpinen Jugendläufer des SLSV im Sommer 2003, als sie Gäste des Ruderclubs Möve auf dem Wallersee waren.

Farbabb. 4: Sommerliche Wettkämpfe unterbrechen das oft eintönige Training: Die Kombinierer Felix Gottwald und Christoph Bieler im Juli 2005.

Farbabb. 3: Salzburgs jugendliche Biathleten beim Schiesstraining in Lohnsburg im benachbarten Innviertel.

Farbabb. 5: Wenn der Salzburger Nachwuchs in Seekirchen trainiert, geht es stets auch auf der Kletterwand in die Höhe.

Farbabb. 6: Im LBZ Rif wurde die Zahl der trainierenden Skisportler immer grösser, 2007 arbeiteten dort u.a. Matthias Lanzinger, Hannes Reiter, Philipp Schörghofer und Reinfried Herbst; aus dem LBZ wurde später das Olympiazentrum.

Farbabb. 7: Die ÖSV-Abfahrer machen auch im Paddelboot auf der Fischach bei Seekirchen gute Figur, wie hier Michael Walchhofer, Hermann Maier und Mario Scheiber.

Farbabb. 8: Der alpine Schülerkader ist jeden Sommer fleißig unterwegs; so ging es 2008 mit dem Rad zunächst nach Bad Mitterndorf, wo man sich vor der Flugschanze am Kulm zum Gruppenfoto versammelte.

Farbabb. 9: Wenn sich die Mädchen und Buben in Seekirchen treffen, gehören die Ausfahrten mit dem Kajak zu den angenehmen Unterbrechungen.

Farbabb. 10: Begeistert über die Verhältnisse in der norddeutschen Skihalle Wittenburg waren die Mitglieder des Salzburger Jugendkaders und die Trainer.

Farbabb. 11: Das Fahren mit den Rollerblades auf dem Salzburgring gehört zum abwechslungsreichem Programm des sommerlichen Kadertrainings.

Farbabb. 12: Mit Spannung sahen die Mitglieder des SLSVSchülerkaders dem Programm im Klettergarten entgegen, die jungen Springer waren dann ganz in ihrem Element.

Farbabb. 14: Die Biathleten der Salzburg-Gruppe von Trainer Alfred Eder absolvierten im Sommer 2010 eine anstrengende Tour: Zunächst ging es mit den Rädern von Hochfilzen nach Ferleiten und dann mit den Skirollern die 13 km auf den Grossglockner. Die Spitzengruppe mit Michael Reiter, Simon Eder und Tobias Eberhard.

Farbabb. 13: Drei Slalom-Asse in der Skihalle Wittenburg: Reinfried Herbst, Marcel Hirscher und Wolfgang Hörl.

Farbabb. 15: „Gipfelsieg“ des alpinen Schülerkaders nach anstrengendem Aufstieg auf den Untersberg.

Farbabb. 16: Der Hochseilgarten in Seeham erforderte in luftiger Höhe volle Konzentration der Buben und Mädchen.

Farbabb. 17: Spass muss sein, auch während der Trainingskurse. Unter diesem Motto versuchten sich die alpinen Mädchen und Burschen beim Fahren mit dem Quad.

Farbabb. 18: Die Mitglieder des jungen Springerkaders konnten sich nach dem anstrengenden Training im Wasser abkühlen.

Farbabb. 19: Für die Langläufer gehört das Training mit den Skirollern zum Um und Auf des sommerlichen Vorbereitungsprogrammes.

Ein Blick in die Familien-Alben

Farbabb. 20: Die Hirschers aus Annaberg: Marcel, Bruder Leon sowie Mutter Silvia und Vater Ferdinand

Farbabb. 22: Familie Stadlober: Alois und Roswitha mit Luis und Teresa

Farbabb. 21: Marlies und Bernadette Schild

Farbabb. 23: Manuela und Claudia Riegler

Farbabb. 24: Zwei Springer-Generationen: Walter Habersatter Senior und Junior

Farbabb. 26: Das Leoganger Dreimäderlhaus Elfi, Sylvia und Birgit Eder

Farbabb. 25: Annemarie und Cornelia Pröll

Farbabb. 27: Jacqueline und Nicole Gerlach

Farbabb. 28: Vater Alfred Eder mit Sohn Simon

Aus Kindern werden Leute Im Foto-Archiv finden sich zahlreiche Abbildungen aus der Zeit als die späteren SpitzensportlerInnen noch Kinder waren und am Anfang ihrer Karriere standen. Die folgende Auswahl erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

Farbabb. 29: Petra Kronberger

Farbabb. 31: Bernhard Gruber

Farbabb. 32: Margret Altacher

Farbabb. 35: Bernhard Tritscher

Farbabb. 33: Tobias Eberhard

Farbabb. 36: Marcel Hirscher

Farbabb. 34: Bastian Kaltenböck

Farbabb. 37: Anna Fenninger

Farbabb. 30: Michaela Kirchgasser

Farbabb. 38: Manuel Kramer

Farbabb. 41: Veronika Mayerhofer

Farbabb. 44: Simon Eder

Farbabb. 42: Roland Leitinger

Farbabb. 45: Felix Gottwald

Farbabb. 43: Bernadette Schild

Farbabb. 46: Hermann Maier

Farbabb. 39: Sven Grossegger

Farbabb. 40: Andrea Fischbacher

Verewigt auf Strecken, Plätzen, Gondeln

Farbabb. 47: Seit Oktober 2004 heisst das Sprungstadion in Saalfelden-Uttenhofen Felix Gottwald-Stadion, während eines Festaktes erhielt der Kombinierer die entsprechende Urkunde. Farbabb. 49: Dreimal Hermann Maier: Der Olympia-Sieger und Weltmeister hat in Flachau seit Dezember 2009 seinen „eigenen“ Platz (vormals Hauptplatz) samt Denkmal.

Farbabb. 48: Nach seinem 50. Sieg im Weltcup bekam Hermann Maier beim Achter Jet in Flachau eine „persönliche“ Gondel.

Farbabb. 50: Aus der Rennstrecke am Grießenkar in Flachau wurde 2004 die Hermann Maier FIS-Weltcup-Strecke. Mit dem berühmtesten Sohn der Gemeinde freut sich Bergbahnenchef Ernst Brandstätter.

Farbabb. 51: Auf dem Karkogel in Abtenau wurde Alexandra Meissnitzer mit einer Weltmeisterschaftsstrecke geehrt.

Farbabb. 53: Zu seinem 60. Geburtstag durfte sich David Zwilling über eine „eigene“ Gondel bei der Abtenauer Karkogelbahn freuen.

Farbabb. 52: Nach seinem Olympiasieg wurde Thomas Stangassinger in Hallein die Sport­ anlage gewidmet.

Farbabb. 54: Mit Begeisterung befahren die Kinder im Heutal bei Unken jene Strecke, die jetzt den Namen von Weltcup-Sieger Reinfried Herbst trägt.

Farbabb. 55: In Altenmarkt hat nun auch Michael Walchhofer „seine“ Straße. Bei der Namensgebung setzte er sich gleich einmal mit seiner Ehefrau Barbara unter das Schild.

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Das Salzburger Kugel-Lager

Farbabb. 59: Petra Kronberger hat dreimal den Gesamt-Weltcup gewonnen, nur Annemarie Pröll war erfolgreicher

Farbabb. 57: Annemarie Pröll mit sechs ihrer insgesamt 16 Weltcup-Kugeln, damit führt sie nach wie vor in der „ewigen“ Bestenliste

Farbabb. 60: Ein Freudentag für Alexander Meissnitzer, eine von drei Gesamtsiegerinnen des SLSV, 1999 in der Sierra Nevada, als sie drei Kugeln überreicht bekam Farbabb. 58: Hermann Maier hat zweimal hintereinander in einer Saison vier Kugeln gewonnen: 2000 und 2001

Kugeln aus Bodenmais Neben den Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sind die Weltcup-Kugeln die begehrtesten Trophäen im Skisport. Für viele Athleten bedeuten sie sogar mehr als die Medaillen, weil sie den Besten einer gesamten Saison auszeichnen. Hergestellt werden die Kugeln von der in Bodenmais in Bayern beheimateten Firma Joska. Das Material ist Bleikristall. Jede Kugel wird in Handarbeit hergestellt bzw. ist mundgeblasen. Rund zweieinhalb

Stunden benötigen die Glasbläser für eine Kugel, Schrift und Gravur erfordern noch einmal drei bis fünf Stunden. Das Gewicht einer großen Weltcup-Kugel liegt bei rund 12 kg, einer kleinen bei etwa 5 bis 6 kg, die Preise liegen bei 2.400 bzw. 1.200 Euro. Großabnehmer ist die FIS, die Joska im Jahr 1983 den Zuschlag erteilt hat. Auch die IBU ist Abnehmer der Trophäen aus Bodenmais. Glas ist zerbrechlich und es gingen in der Vergangenheit schon etliche Kugeln zu Bruch. Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Verbände dürfen Kugeln nachträglich durch die Firma ersetzt werden.

Farbabb. 61: Felix Gottwald wurde 2001 Gesamtsieger in der Nordischen Kombination und Gewinner der ersten Sprint-Kugel

Farbabb. 62: Weltcupkugel aus Bodenmais

Farbabb. 63: Manuela Riegler hat den Gesamt-Weltcup im Snowboard 1999 und 2000 gewonnen

Farbabb. 66: Ihre erste Weltcup-Kugel gewann Doresia Krings im Snowboardcross 2005

Farbabb. 64: Doresia Krings war 2007 die zweite Salzburgerin als Siegerin im Snowboard-Weltcup . . .

Farbabb. 68: 2009: Dritte Kugel für Stefan Gimpl

Farbabb. 65: . . . und Doris Günther folgte im Jahr 2009 als dritte Boarderin aus dem Salzburger Landes-Skiverband

Farbabb. 67: 2008: Stefan Gimpl präsentiert sich mit seinen beiden ersten Kugeln

Farbabb. 69: 2010: Vierte Kugel für Stefan Gimpl

Farbabb. 70: Marlies Schild mit ihren Kugeln 2007

Farbabb. 71: Marlies Schild Slalom-Siegerin 2011

Farbabb. 73: Michael Walchhofer 2005: Die erste Abfahrts-Kugel

Farbabb. 72: Thomas Stangassinger war 1999 der erste Salzburger Sieger im Slalom-Weltcup

Farbabb. 74: Michael Walchhofer 2006: Die zweite Abfahrts-Kugel

Farbabb. 75: Michael Walchhofer 2009: Stolz zeigte er seine Kugel-Sammlung

Farbabb. 76: Reinfried Herbst mit der SlalomKugel 2010

Farbabb. 77: Ursula Fingerlos mit der Snowboardcross-Kugel 1998 Farbabb. 78: Drei Kugelsammler auf einem Bild: Hannes Reichelt, Roswitha Stadlober und Andreas Schifferer mit „ihrem“ Radstädter Obmann German Bauregger

Farbabb. 79: Brigitte Totschnig war 1976 und 1977 die Nummer 1 in der Abfahrt

Farbabb. 80: Elfi Eder mit ihrer Torlauf-Kugel von 1996

Empfänge und Ehrungen Farbabb. 81: 1992 flog die erfolgreiche Olympia-Mannschaft von Albertville nach Salzburg, wo es einen Riesenempfang gab, hier zu sehen u.a. Veronika Wallinger-Stallmaier (links) und Petra Kronberger (rechts).

Farbabb. 82: Im Jahr 2003 erhielt Hermann Maier von der Gemeinde Flachau – im Bild mit Bürgermeister Johann Weitgasser – eine wertvolle, 250 Jahre alte Bauerntruhe als Dankeschön.

Farbabb. 84: Der erfolgreichsten Salzburger Behinderten-Skiläuferin Danja Haslacher wurde 2004 nach dem zweiten Weltcup-Sieg und dem WM-Gold in Thalgau ein grosser Empfang bereitet.

Farbabb. 83: 2003: Saalfeldens einstiges Idol Ernst Oberaigner gehörte dem Empfangskomitee für Marlies Schild nach dem WM-Silber von St. Moritz an.

Farbabb. 86: Zu seinem zweiten Empfang im Frühjahr 2005 kam Michael Walchhofer zünftig auf einer Zündapp-Elefant angefahren.

Farbabb. 85: Nach der tollen Saison 2004/05 erhielt Michael Walch­ hofer ein im wahrsten Sinn des Wortes süßes Geschenk.

Farbabb. 87: Jubel in Goldegg um die Olympiasieger 2006 Michael Gruber, Mario Stecher und Felix Gottwald sowie Trainer Günther ­Chromecek. Farbabb. 88: Auf dem Kapitelplatz in Salzburg gehörten Michael Walchhofer und Reinfried Herbst 2006 zu den gefeierten „silbernen“ Athleten.

Farbabb. 89: In Saalfelden freuten sich 2006 rund 3.000 Skifans, darunter zahlreiche Kinder, mit der zweifachen Medaillengewinnerin Marlies Schild. Farbabb. 90: Zur Ehrung des Slalom-Olympia-Zweiten (und PolizeiInspektors) Reinfried Herbst 2006 in Unken kamen auch sein oberster Polizeichef Generalmajor Ernst Kröll und Chocolatier Hubert Berger.

Farbabb. 91: Nach seinen zwei Medaillen bei Olympia 2006 waren in Flachau hunderte Kinder auf den Beinen, um ihr Idol Hermann Maier zu feiern.

Farbabb. 92: Beim Empfang in seiner Heimatgemeinde Leogang zeigte sich Snowboarder Stefan Gimpl mit seinen stolzen Eltern Thomas und Elfriede.

Farbabb. 93: Salzburgs erfolgreiche Behinderten-Skisportler 2006 wurden in der Residenz empfangen: Matthias Höll, Josef Schösswendter, Reini Sampl und Danja Haslacher mit den Funktionären Roland Prucher und Hermann Mayrhuber.

Farbabb. 95: In Obertauern liessen die Snowboarder die Saison 2008/09 zünftig ausklingen, im Bild Stefan Gimpl, Heidi Krings und Doris Günther.

Farbabb. 94: Bei ihrem Abschiedsfest in Abtenau übernahm Alexandra Meissnitzer für kurze Zeit den Taktstock der Trachtenmusikkapelle, assistiert von Kapellmeister Blasius Wallinger und Kollegin Michaela Kirchgasser.

Farbabb. 96: Saalfelden ist Österreichs Stadt mit den meisten Weltklasse-Skisportlern. 2009 feierte man u.a. Julian und Tobias Eberhard, Simon Eder, Stefan Gimpl, Manuel Hirner, Eva Lindbichler, Sven Grossegger, Marlies Schild und Katerina Smutna sowie die Trainer Alfred Eder und Walter Hörl.

Farbabb. 98: Gold, Silber, Bronze: Salzburgs Olympiamedaillen-Gewinner 2010 nach der Ankunft: Simon Eder, Bernhard Gruber, Felix Gottwald, Marlies Schild und Andrea Fischbacher.

Farbabb. 97: Eine volle Truhe mit den sogenannten Eben-Talern erhielt Andrea Fischbacher 2009 von ihrer Heimatgemeinde Eben.

Farbabb. 99: Andrea Fischbacher kam 2010 mit der Motocross-Maschine zum Empfang in Eben.

Farbabb. 100: Beim Empfang in St. Veit nach den Weltmeisterschaften 2003 hielt Michael Gruber sein eigenes Konterfei in Händen.

Farbabb. 102: Eine begeisterte Menschenmenge feierte 1974 den frisch gebackenen Weltmeister David Zwilling in seiner Heimatgemeinde Abtenau.

Farbabb. 101: Großer „Bahnhof“ 1980 auf dem Flughafen Salzburg für Annemarie Moser und Hans Enn.

Farbabb. 104: Ein besonders wertvolles Geschenk erhielt Michaela Kirchgasser bei ihrem Fest in Filzmoos. Brigitte Habersatter-Totschnig (links) übergab ihrer Klubkollegin ein von Vater Totschnig geschnitztes wertvolles Kruzifix. Dieser hatte es jener Läuferin gewidmet, die nach seiner Tochter Gitti als erste Filzmooserin wieder ein Weltcup-Rennen gewinnt.

Farbabb. 103: Musikalischer Empfang in Hallein für Thomas Stangassinger nach dem Gewinn des Slalom-Weltcups.

Farbabb. 105: Bernhard Gruber beim Empfang 2011 in Bad Hofgastein.

Farbabb. 106: Die Stadtkapelle Radstadt begleitete den Empfang für Hannes Reichelt, der für einige Minuten den Takt angab.

Farbabb. 107: In Zell am See versammelten sich junge und alte Mitglieder des Skiclubs, um die Weltcupsiegerin Doris Günther gebührend zu feiern.

Der Salzburger Nachwuchs zeigt seine Medaillen NachwuchssportlerInnen des Salzburger Landes-Skiverbandes gewinnen Jahr für Jahr bei Weltmeisterschaften in der Juniorenund Jugendklasse Medaillen. Hier zeigen sie eine Auswahl von Gold, Silber und Bronze.

Farbabb. 109: Philipp Schörghofer, Astrid Vierthaler und Michaela Kirchgasser

Farbabb. 108: Matthias Lanzinger, Georg Streitberger, Thomas Graggaber und Hannes Reichelt Farbabb. 114: Anna Fenninger, Bernadette Schild und Marcel Hirscher (mit Präsident Alexander Reiner)

Farbabb. 115: Marcel Hirscher und Manuel Kramer

Farbabb. 116: Mariella Voglreiter und Anna Fenninger

Farbabb. 110: Sven Grossegger

Farbabb. 113: Daniel Leitenstorfer

Farbabb. 111: Marcel Hirscher

Farbabb. 117: Benjamin Riedlsperger Farbabb. 120: Ingrid Stöckl, Veronika Wallinger-Stallmaier, Gerhard Pfaffenbichler und Bartl Gensbichler (frühere Medaillengewinner als Zuschauer bei der heimischen Junioren-WM 2007)

Farbabb. 119: Jacqueline Gerlach

Farbabb. 112: Joachim Puchner

Farbabb. 118: Simon Eder

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16.03.11 13:54

Aus dem Bilderbuch der „Superstars“ Annemarie Moser/Pröll

Farbabb. 122: Im Trophäenschrank im berühmten Café Annemarie hatten nicht alle der vielen Pokale und Medaillen der sechsfachen Weltcup-Siegerin Platz.

Farbabb. 121: Bei den Weltmeisterschaften 1978 in Garmisch-Partenkirchen gewann die damals weltbeste Skiläuferin zweimal Gold und einmal Bronze und war damit die erfolgreichste Teilnehmerin.

Farbabb. 123: Der langjährige Präsident des SLSV, Kurt Wallmann, hatte sehr viele Ehrungen für Annemarie Pröll, später Moser, durchzuführen.

Farbabb. 125: Der gelbe Rennanzug war einige Zeit das Markenzeichen von Annemarie Pröll

Farbabb. 124: Eine respektvolle Begegnung der erfolgreichsten Salzburgerinnen, die beide aus dem Pongau kommen: Annemarie Moser und Petra Kronberger.

Farbabb. 127: Schon in jungen Jahren war Annemarie Pröll eine eifrige Sammlerin von Weltcup-Kugeln.

Farbabb. 126: Preisgelder gab es in den Siebzigerjahren noch nicht, dafür riesige Pokale und andere Andenken, wie hier in Grindelwald.

Farbabb. 128: Toni Sailer und Annemarie: Sportler des Jahrhunderts.

Farbabb. 129: Toni Sailer und Annemarie: Rennsportleiter und Läuferin hatten auch Zeit für ein Späßchen.

Farbabb. 130: Abb.: Es gab noch keine Handys, für das Gespräch mit zu Hause musste ein Festnetztelefon gesucht werden.

Farbabb. 131: Gemeinsam mit David Zwilling wurde die junge Annemarie von SLSV-Präsident Dr. Hans Straub empfangen und geehrt.

Farbabb. 132: Der erfolgreiche Damentrainer Heini Messner mit seiner erfolgreichsten Läuferin.

Farbabb. 133: Auch das gab es schon vor 40 Jahren: Tests im Windkanal. Rennsportleiter Prof. Franz Hoppichler zeigt Annemarie die richtige Haltung.

Hermann Maier

Farbabb. 134: Stolz zeigte Hermann Maier seine zwei Olympischen Goldmedaillen von 1998.

Farbabb. 135: Abwechslung während des stundenlangen Trainings in Obertauern boten Tischtennispartien mit Österreichs Weltklassespieler Karl Jindrak.

Farbabb. 137: Werbung für Salzburgs Olympia-Kandidatur 2010: Hermann Maier und Atomic-Geschäftsführer Dr. Michael Schineis präsentieren ein exklusives Sondermodell.

Farbabb. 136: Nach dem letzten Weltcup-Rennen im März 2009 in Aare.

Farbabb. 138: In den Dienst einer guten Sache hat sich Hermann Maier immer wieder gestellt; hier beim Rollstuhl-Tennisturnier des Salzburger Tennisclubs mit Andreas Prommegger, Matthias Lanzinger, Andreas Goldberger und der behinderten Magdalena Köck.

Farbabb. 139: Die Trophäe für sein „Lebenswerk“ erhielt Hermann Maier im April 2010 bei der Leonidas-Gala der Salzburger Nachrichten aus den Händen von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer.

Farbabb. 141: Hermann Maier mit seinem „Leibarzt“ Dr. Artur Trost.

Farbabb. 140: Gern gesehener Gast war Hermann Maier auch beim Salzburger Festspiel-Fußball, bei dem ihn Intendant Dr. Gerard Mortier begrüßte.

Farbabb. 142: Dem Medienstar Hermann Maier wurden weltweit Artikel gewidmet, sogar in der Zeitschrift des Iranischen Skiverbandes.

Farbabb. 143: In London wurde Hermann Maier 2001 als LaureusSportler geehrt.

Farbabb. 144: Sehr emotional verlief am 13. Oktober 2009 die Abschieds-Pressekonferenz von Hermann Maier in der Wiener Hofburg an der Seite von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der Maier seit vielen Jahren sehr nahe steht.

Farbabb. 145: Ein besonderes Erlebnis war für Hermann Maier im Sommer 2003 die Einladung zur Teilnahme am Prolog der Tour de France. Der radbegeisterte Maier blieb auf der Strecke rund um den Pariser Eiffelturm nur etwas mehr als eine Minute hinter der Bestzeit des schnellsten Radprofis zurück.

Felix Gottwald

Farbabb. 146: Treue Fans sagten zweimal Danke: 2007 in Oslo und 2011 in Lahti.

Farbabb. 148: Zwei ganz Grosse der nordischen Kombination: Felix Gottwald und sein finnischer Dauerrivale Hannu Manninen.

Farbabb. 147: Für sein „Lebenswerk“ wurde Felix Gottwald von der Österreichischen Sporthilfe mit einem Special Award ausgezeichnet. Diese Ehre war vorher nur Niki Lauda, Andreas Goldberger und Hermann Maier zuteil geworden.

Farbabb. 149: In der Frühzeit seiner Karriere war Felix Gottwald auch ein hervorragender Springer, in Steamboat Springs erzielte er z.B. 2001 in beiden Durchgängen Bestweite.

Farbabb. 150: Im März 2007 beendete Felix Gottwald seine Karriere Nummer 1 am Holmenkollen in Oslo mit einem speziell beschrifteten Ski.

Farbabb. 151: Von Olympia 2002 kehrte Felix Gottwald aus Salt Lake City mit drei Bronzemedaillen nach Hause zurück.

Farbabb. 153: Eine kleine Expedition führte Felix Gottwald im Sommer 2006 in die faszinierende Welt der im östlichsten Teil Russlands gelegenen Halbinsel Kamtschatka. Farbabb. 152: Gemeinsame Freude über Weltmeisterschafts-Medaillen: Felix Gottwald und Michael Gruber

Farbabb. 154: Als Bergsteiger waren Österreichs Kombinierer mehrmals unterwegs, auf dem Gipfel des 2.916 m hohen Olymp stand Felix Gottwald mit seinem Trainingsgefährten David Kreiner und Trainer Günther Chromecek.

Farbabb. 155: Gern gesehener Gast auf den Jahreshauptversammlungen des SLSV war stets Felix Gottwald.

Farbabb. 156: Zwischen seinen beiden Karrieren absolvierte Felix Gottwald eine sportjournalistische Ausbildung an der Universität Salzburg und wirkte als Fachkommentator bei Fernsehübertragungen.

Foto-Spaziergang durch die Jahrzehnte

Farbabb. 157: 70 Jahre SLSV 1981: Der langjährige Sportwart Toni Riedl, die Springerlegende Sepp Bradl, LSO-Geschäftsführer Georg Kopp und SLSV-Vizepräsident Matthias Spannberger.

Farbabb. 158: 80 Jahre SLSV 1991: Vizepräsident Josef Vorderegger, Prof. Fred Rössner und ÖSV-Vizepräsidentin Olga Pall-Scartezzini.

Farbabb. 159: 90 Jahre SLSV 2001: Moderator Sepp Forcher interviewt Annemarie Moser, David Zwilling, Petra Kronberger und Thomas Stangassinger.

Farbabb. 160: In der Bischofshofner Springer-Familie Höll schnallten alle Vier die Sprunglatten an: Fritz, Ludwig, Gregor und Georg.

Farbabb. 161: Teilnehmer an den ersten Olympischen Spielen nach dem Zweiten Weltkrieg war der Slalom-Spezialist Hans Hinterholzer.

Farbabb. 163: Ein einziges Mal standen drei Salzburgerinnen gleichzeitig auf dem Siegespodest: Veronika Wallinger-Stallmaier, Sylvia Eder und Alexandra Meissnitzer 1994 in Vail.

Farbabb. 162: Das Weltcup-Quintett des USK Filzmoos mit Ernst Winkler, Sigrid Totschnig, Hans Kirchgasser, Brigitte Totschnig und Gerhard Jäger.

Farbabb. 164: Salzburgs erste bekannte Freestyler waren Mario Walchhofer und Andreas Weissenbacher.

Farbabb. 165: Ein kleines und feines Skigebiet ist das in Hinterreit, bekannt geworden vor allem durch das Training von Skistars aus aller Welt. Ihnen erfüllt Peter Hörl bei der Präparierung der Pisten jeden Wunsch.

Farbabb. 166: Den 300. Weltcup-Sieg schaffte Alexandra Meissnitzer für den SLSV 2005 in Zauchensee.

Farbabb. 168: Auch nicht alltäglich: Zwei Snowboarder aus Salzburg feiern an einem Tag Siege, so geschehen in Sudelfeld durch Doris Günther und Andreas Prommegger.

Farbabb. 167: Jubelnder Michael Walchhofer in Kitzbühel 2006.

Farbabb. 169: Ein Tag in blau war für den Kader des SLSV die Einkleidung.

Farbabb. 171: Ein Herz für Behinderte hat Marlies Schild – hier mit Wolfgang Stieg beim Rollstuhl-Tennisturnier im Salzburger Volksgarten.

Farbabb. 170: Danja Haslacher: Salzburgs erfolgreichste BehindertenSkiläuferin.

Farbabb. 173: Den Ski d’Or (Goldener Ski) bekommen normalerweise die Besten der Saison, die Skijournalisten machten 2008 eine Ausnahme und erwiesen dem verunglückten Matthias Lanzinger ihre Reverenz.

Farbabb. 172: Ein Herz für krebskranke Kinder hat Michael Walchhofer – als „Rote Nase“ in einem Grazer Krankenhaus.

Farbabb. 174: Nicole Gerlach betreibt den Skisport auf der grünen ­Wiese.

Farbabb. 176: Der Biathlon-Nachwuchs Bernhard Leitinger, Benjamin Riedlsperger und Michael Hörl.

Farbabb. 175: Siegerin bei der Maiskogeltrophy in Kaprun war bei der Premiere Bozana Maksic, eine hoffnungsvolle Nachwuchsläuferin aus Salzburg.

Farbabb. 177: SLSV-Busflotte einst: Übergabe der Skibusse am Flughafen durch den Raiffeisenverband Salzburg.

Farbabb. 178: SLSV-Busflotte heute: Im Salzburger Landes-Skiverband sind ganzjährig moderne Fahrzeuge im Einsatz.

Farbabb. 180: Drei Rennen fuhr Joachim Puchner 2010 am Hahnenkamm in Kitzbühel.

Farbabb. 181: Zur fixen Größe in der Biathlon-Nationalmannschaft wuchs Tobias Eberhard heran.

Farbabb. 179: Europacup-Siegerin Anna Fenninger 2006 in Zauchensee.

Farbabb. 182: Langlauf unter Flutlicht in Bad Gastein: Olympia-Sieger Maurilio de Zolt, Günter Fersterer und Albert Walder (von rechts).