Gesammelte Werke: Jenaer Systementwürfe II (Hegel, G.W.F. | Gesammelte Werke) [7]

Citation preview

HEGEL

GESAMMELTE WERKE 7

GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL

GESAMMELIE W E R K E

HERAUSGEGEBEN I M AUFTRAG D E R

DEUTSCHEN FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT

BAND 7

O FELIX MEINER VERLAG HAMBURG

GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL

J E N A E R SYSTEMENTWÜRFE II

HERAUSGEGEBEN V O N

ROLF-PETER HORSTMANN UND

JOHANN HEINRICH TREDE

Q FELIX MEINER VERLAG HAMBURG

In Verbindung mit Josef Derbolav, Hans-Georg Gadamer, Dieter Henrich, Friedhelm Nicolin, Otto Pöggeler, Joachim Ritter, Wolfgang Wieland

I S B N eBook: 978-3-7873-3387-5 © Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn-Bad Godesberg

1971

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe

und der Übersetzung, vorbehalten

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

ISBN 3-7873-0271—9 Schrift: Bembo-Antiqua

Herstellung: Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Echter-Verlag GmbH., Würzburg Printed in Germany

INHALTSVERZEICHNIS

LOGIK, METAPHYSIK, NATURPHILOSOPHIE

1

2.2.

Logik

3

[I. Einfache Beziehung] . . . .

3

000

B . Quantität .

7

a. Numerisches Eins. .

b. Vielheit der numerischen E i n s . . . c. Allheit D . Unendlichkeit . II. Das Verhältniß . A. Verhältniß des Seyns . . AA. Das Substantialitäts Verhältniß . . . BB. Kausalitätsverhältniß . .

7 10 11 29 36 38 39 43

2

0

0.0.0.0...

00

CC. Wechselwirkung . .

65

2.0

B. Verhältniß des Denkens . . A . Bestimmter Begriff. . .

B . Das Urtheil

75 76

000

80

2.

a. Fürsichseyn des Prädicats, und Reflexion des Subjects in sich selbst

82

ß. Für sichseyn des Subjects, und Realisirung

87

des Prädicats.

C . D e r Schluß .

.

94

ax. Die Realisation des Subjects als einzelnen . . . . . . . . . .

b. Realisation des Allgemeinen. . . .

2.

.0.0.0.000000

IH. Proportion .

97

103 105

a. D e f i n i t i o n . . .

b. Die Eintheilung

.

106 20

c. Erkennen. .

Metaphysik . .

..

111

126

2

I. Das Erkennen als System v o n Grundsätzen . . . . . . . . . . . . . A. Satz der Identität oder des Widerspruchs. . . . . . . . . . . . . B . Grundsatz der Ausschließung eines dritten . . . . . . . . . . . . C . Satz des Grundes

109

©...

128 130 132

134

INHALTSVERZEICHNIS

VI

B . Metaphysik der Objectivität. I . Die Seele B . Die Welt C. Das höchste Wesen . . C. Metaphysik der Subjectivität .

4

....0.0.00000000000000000040404

142 150 404 154

©

....0.00.00.0000.000000400000004

I . Theoretisches Ich, oder Bewußtseyn .

II. Praktisches Ich. . . . . . . IN. Der absolute Geist . .

4 4 4 157

........0.0.0.0

163

SE

165

0.000

Naturphilosophie ....0.0.00000000000000000000 [I.] System der Sonne . ....0.00000000000000000

179 187

0

0

I. Begriff der Bewegung . . II. Die erscheinende Bewegung .

[I] Realität der Bewegung. . .

[I. Mechanik]

. .

193 205

0

...00.000000000000

II. Irrdisches System .

...0.00.0000000000000004044

216

0.00

228

00

228 228

00

A. Construction des Körpers oder B . Der Hebel II. Prozeß der Materie... A. Idealer Prozeß

der Gestalt

........-

241 250 250

2

0

0

I I . Realer Proceß, Chemismus .

I . Physik

255

+

260

200

Definition der Erde

279

2.0

339

BEILAGEN

Gliederungsentwurf zur Metaphysik

Zwei Anmerkungen zum System . . Ein B l a t t zum System...

....0.0.00.0000000000004000040

...0.00000000000000000

4

341

444 4

343 348

200

351

ANHANG

Zeichen und Siglen . ...200000000 Editorischer Bericht... Anmerkungen . . Personenverzeichnis

138 139

353

0

354 368

00

000

2

.‚..

376

LOGIK,

METAPHYSIK, NATURPHILOSOPHIE

FRAGMENT EINER REINSCHRIFT (1804/05)

4

LOGIK

*

EINFACHE BEZIEHUNG

3

[LOGIK]

[Il. E I N F A C H E B E Z I E H U N G ]

Einheit selbst; aber diese Einheit ist ebendadurch nicht die absolute, und indem sie zugleich nicht bloß als ein entgegengesetztes, sondern a n sich selbst seyn soll, so kann sie als Einheit ihrer selbst und des ihr entgegengesetzten nur Gräntze seyn; denn als Einheit beyder hörte sie auf, selbst ein entgegengesetztes z u seyn. S o hat die sogenannte Construc| seyende sind. Das eine der entgegengesetzten ist nothwendig die

tion der Idee aus den entgegengesetzten T h ä t i g k e i t e n , der i d e e l l e n u n d reell e n , als Einheit beyder, schlechthin nur 10

die Gräntze

hervorgebracht.

Die ideelle

Thätigkeit ist schlechthin mit der Einheit gleichbedeutend, die Zweydeutigkeit

Einheit bestimmt sich als die Einheit des Gegensatzes dadurch, daß sie als Einheit ihrer selbst und der reellen Thätigkeit, d. i. der Vielheit, noch ausser sich als eine unvereinigte Einheit und ihr gegenüber die Vielheit bleibt; so daß jede solche Einheit entgegengesetzter, als Moment des Ganzen, ebenso auch, als das Ganze, dieser

15

die höchste Idee selbst schlechthin nur Gräntze bleibt. U m z u beurtheilen, ob die

Einheit nur Gräntze, oder absolute Einheit, ergibt sich unmittelbar daraus, ob ausser oder nach der Einheit, die i n ihr als eins gesetzten noch für sich seyende sind. In dem

Einheit und Vielheit, oder die Realität und Negation, noch für sich bestehende, und ihr Princip, als das allgemeine Princip der Logik des Verstandes wird anerkannt als nicht für sich seyend dadurch es i n Wahrheit aufgehoben wird, nicht daß es nur aufgehoben werden soll. Die Construction aus entgegengesetzten Thätigkeiten, die sich Idealismus nennt, ist eben darum

Begriff der Gräntze selbst

sind so

die

3 |seyende] davor fehlen drei Bogen. Zur Gliederung innerhalb des verlorenen Textstückes s. Editorischer Bericht

S. 359f aus K

4 nicht,] folgt gestr:(1) als (2) nur B8denause

12 reellen aus realfen]

5 bloß über der Zeile

seyn] selbst

13 und] folgt gestr: V[ielheit]

7-8 Construction

daß jede] daß (1) auf

jedem (2) Text: (jede)/jede 14 entgegengesetzter,]folgt gestr: son[dern] ebenso auch] ebenso (1) als das (2) Text: (als) auch 14-15 entgegengesetzter, als . . . selbst] L : Entgegengesetzter — als Moment des Ganzen, ebenso als auch als das Ganze, die höchste Idee-selbst 15 nur]folgt gestr: als 16 Gräntze,]folgt gestr: ob s[ie] absolute] abs. 15-16 U m zu... sich] L : Ob die Einheit ... ergibt sich 16 ausser aus aus 17 oder aus u[nd}] 18 selbst]folgt gestr: Verweiszeichen 20 anerkannt] (1) erkannt (2) Text (an über der Zeile mit Einfügungszeichen) seyend dadurch es] lies: seyend, dadurch es L : seiend dadurch [‚daß] es es] folgt gestr: ge oderga inausa 21 daß] zuerst: ‚ d Die] zuerst: Aberdie 22 aus] folgt gestr: ide[ellen] die sich ... nennt, am Rande mit Verweiszeichen

LOGIK

4

°*

4

METAPHYSIK * NATURPHILOSOPHIE

selbst nichts anderes als die Logik des Verstands, indem die Stuffen der Construction innerhalb dieses Princips entstehen, und dieser Idealismus bleibt auch diese Logik, indem aus seinem absoluten Schlusse sich ergibt, daß die ideelle Thätigkeit die Einheit, die als Anfang überhaupt unbestimmt u n d i n der Zweydeutigkeit ist

ob sie

wahre Einheit, oder Einheit als Qualität sey, nur das letztere ist, indem das absolute Einswerden nur ein S o l l e n bleibt, d. h . ein Jenseits gegen die Einheit der Gräntze

bleibt, und beyde auseinander fallen. Dasselbe ist der Fall mit der Construction der Materie aus Kräfften,

der

Attractiv-

und

Repulsivkrafft,

entgegengesetzten

deren

jene die (differente)

Einheit, diese die (differente) Vielheit bezeichnet; sie sind als entgegengesetzte, so

10

wie die entgegengesetzte Einheit und Vielheit a n sich nichts; aber indem sie als Kräffte dargestellt werden, werden sie als fürsichseyend, als absolute Qualitäten

fixirt.

Aber sie so für sich betrachtet, erweisen sie sich als

vollkommen gleich, so

weit Attractivkrafft ist, ist Repulsivkrafft; es ist durchaus keine Verschiedenheit zwischen ihnen als die der Richtung, aber

jede der

entgegengesetzten Richtungen

15

kann ebenso gut als Wirkung der Attractiv- wie als Wirkung der Repulsivkrafft betrachtet werden; denn die Richtung ist die leere Beziehung, die durch irgend ein fixirtes bestimmt i s t ; die Entgegensetzung der Richtungen ist nichts als eine völlig leere Entgegensetzung; dasjenige aber, wodurch die Richtungen sich in Wahrheit unterschieden, ein gesetzter Punkt, wäre schon das Einsseyn beyder, in welchem alle Entgegensetzung und sie selbst erlöscht s i n d ; ausser diesem ihrem Erlöschtseyn sind sie nichts, d . h. sie haben überhaupt gar keine Realität. Die Materie ist schlechthin nur jenes Eins, oder ihr absolutes Gleichgewicht, i n welchem sie weder entgegengesetzte noch Kräffte, und ausser welchem sie ebenso wenig sind. Aber sie sind einmal als für sich seyende gesetzt, und die Differenz der Materie soll eine Auflösung i n diese Gedankendinge seyn, oder diese Kräffte sollen ausser ihrem sie aufhebenden Gleichgewichte treten,

und ausser diesem ein Seyn haben.

Aber die Differenz der

Materie

Materie, das Gleichgewicht selbst sich gleichbleibt; die Differenz kann nicht eine Differenz der Attractiv- und der Repulsivkrafft [seyn], ist wesentlich nur, daß die

1 nichts anderes als die] nichts (1) als die (2) (über der Zeile mit Einfügungszeichen: anderes) als e[ine] (3) Text Construction]folgt gestr: (1) von (2) davon

Schlusse]folgt gestr: (erj)kannt

Z2innerhalbausa

und]folgt gestr: sie bleib[t]

bestim[mte] (2) Text (ist nachtr. dazwischengeschrieben) 6 d.h.] folgt gestr: die gegen (1) die Synthese der Einheit (2) Text: (die) die Einheit folgt gestr: Repl

die] folgtgestr:E

betrachtet,]folgt gestr: erh

gestr: als die

11die] folgt gestr:d

13 fixirt.] fixirt.

20 ein] folgt gestr: (1)

22 Realität.] Realität.

23 welchem]folgtgestr: Verweiszeichen 24 Kräffte,] Kräffte ,

folgt gestr: ausse 27 ausser] folgt gestr: ih[rem]

9 und]

15 als] folgt gestr: 17 16 Attractiv — ] folgt

19 Entgegensetzung;] folgt gestr: und

_beyder] folgt gestr: welches

gegen die Einheit]

8 Dasselbe] davor gestr: Es ist

nichts;] folgt gestr: und

14 Verschiedenheit]folgt gestr: an

18 völlig] zuerst: völlige

fi[xirter] (2) be[stimmter]

3 aus aus in

4-5 Zweydeutigkeit ist ... wahre] (7) Zweydeutigkeit, ob sie wahre oder

diesem] folgt gestr: etwas]

ist über gestr. wäre

einmal]einnal

26 sollen]

Aber] folgt gestr: dies[e]

LOGIK

4

*

5

EINFACHE BEZIEHUNG

denn diese wäre ein Aufheben der Materie selbst. Diese Differenz wäre ein Mehr der Einen,

und ein

Weniger der andern; aber sie haben schlechthin nur Bedeutung

als

bezogene auf einander, als entgegengesetzte Richtungen, u m so viel weiter die eine über die andere hinausginge u m so viel hörte sie selbst auf z u seyn. I n ihrem Gleich-

gewicht aber, innerhalb ihres Unterschiedes sind ebenso beyde aufgehoben, sie sollen

aber nicht als aufgehobene seyn, sondern als Qualitäten, oder als für sich bestehende; und daß sie diß seyn sollen, erhellt daraus, daß sie ausser dem Gleichgewichte, ihrem Einsseyn noch seyn sollen. Dieses Gleichgewicht ist hiedurch selbst

nicht die

wahre

Einheit, denn ein Einsseyn solcher, die wesentlich nur sind, als für sichseyende, ist 10

nur das Nichts derselben; es ist hiemit nicht die Materie, nicht eine wahrhaffte Realität, sondern nur eine Gräntze gesetzt worden, das Nichts der entgegengesetzten, u n d das Seyn derselben.

2. I n der Gräntze ist das Nichts der Realität und der Negation gesetzt, und das

Seyn derselben ausser diesem Nichts; 15

die Qualität

i s t a u f d i e s e W e i s e selbst

i n i h r r e a l i s i r t ; d e n n die Gräntze drückt den Begriff der Qualität als das für sich seyn der Bestimmtheiten so aus, daß i n ihr die beyden Bestimmtheiten, jede für

sind, und jede zugleich ihrem Innhalte nach, nicht die Bestimmtheit überhaupt, wie i m Begriffe, sondern sie als bestimmte Bestimmtheit, als Realität und Negation ausdrükt, oder an jeder selbst, was sie nur i m Gegensatze, in Beziehung auf die andere wäre; diese Beziehung auf die andere, i n sich zurükgenommen, und da sie als Beziehung nur ein sich,

gleichgültig gegeneinander,

aussereinander bestehend gesetzt

ihr aüsserliches ist, itzt an ihr selbst gesetzt; die eine selbst das Nichts der Qualitäten,

die andere das Seyn derselben. Dieses gleichgültige Bestehen des Nichts, und des Seyns der

Qualitäten, erschöpft

aber das u n d der Gräntze nicht; oder die Gräntze ist nicht nur diese eine Seite der Realität, des für

sich seyn der i n ihr

enthaltenen Qualitäten; sie entspringt aus der

3-4 u m so . . . hinausginge] (1) so weit die eine mehr a[ls] (2) u m (über der Zeile) so (viel über der Zeile)

weit(er unter der Zeile) eine ginge als die andere, (3) Text: um so viel weiter (die gestrichen und wieder gültig 4 selbst über der Zeile aufgehoben,] folgt gestr: seyn.] zuerst: seyn; denn 5 Unterschiedes aus u mit Einfügungszeichen

gemacht) eine (über der Zeile mit Einfügungszeichen: über die andere hinaus)ginge

denn sie sind nur als (1) entgegengesetzte; es ist a[ber] (2) entgegengesetzte. Es ist a (3) entgegengesetzte;

6 bestehende;]folgt gestr: es ist hiemit so wenig die Materi[e] und gestr: nicht Materie,

1 1 worden aus werden

9 Einheit,] folgt auf dem Rande angeschlossen

13 gesetzt aus Komma

15-16 d e n n die . . . so]

denn (1) die Qualität / ist das für sich seyn der Bestimmtheiten; (2) Text (am Rande mit Verweiszeichen:

die Gräntze drückt den Begriff der) Qualität als / das . . . der Bestimmtheiten (so aus Semikolon) 16 die] folgt gestr: B_ DBestimmtheiten,] folgt gestr: al Zeile hinzugesetzt

über der Zeile

17 sich,] folgt gestr: sie

20 selbst, was] L : selbst [ist ausgedrückt], was

18 wie i m Begriffe, vor der

2 1 zurükgenommen ausg

22 ihr,

21-22 zurükgenommen, und . . . die] lies: zurükgenommen, und, da . . . gesetzt: die L :

zurückgenommen, . . . ist, [ist] jetzt an ihr selbst gesetzt, die 26 Realität, des] E L : Realität, [die] des

24 des, aus der

25 Gräntzez aus Grätze

6

LOGIK

°*

METAPHYSIK

*

NATURPHILOSOPHIE

4-5

Negation, u n d diese ist nur das ausser ihr seyn der Realität, sondern auch die Beziehung darauf; durch diese ist die Gräntze in der Form der Beziehung ihrem Innhalte

gleich; die eine

Innhalts ist die Realität das Seyn oder Bestehen der Bestimmtheiten; so bestehen ihre Bestimmtheiten, das Seyn und das Nichts der Qualitäten; die andere Seite ist das Nichts derselben, und so sind sie bezogen, in der Beziehung aber sind sie Nichts; auf welche Weise immer nur das Seyn der Qualitäten, und das ausser d e m Seyn fallende Nichts derselben gesetzt wäre, nicht ein Nichts; Seite ihres

das so bezogen ist auf das Seyn, daß beyde bestehen. Die Beziehung des Nichts der

auf ihr Bestehen ist aber

diß Seyn ausschließt; d. h. nicht ein indifferentes Bestehen beyder, sondern eine Negation die sich auf sich selbst10 Qualitäten

eine solche, welche

bezieht, in dieser Beziehung auf sich selbst aber, oder in dieser positiven Beziehung, nicht das Seyn als solches aufhebt, sondern nur es i n Beziehung auf sich selbst aufhebt,

d. h. eine Negative Beziehung. Die Gräntze ist erst insofern wahre Qualität, als sie Beziehung auf sich selbst ist, u n d sie ist diß nur als Negation, die das andere nur i n Beziehung auf sich selbst negirt. Sie ist zugleich auf diese Weise erst Synthese, 15 Einheit in welcher zugleich beyde bestehen, oder reale Qualität. Aber die Qualität, die zur Gräntze werden muß, ist hiemit selbst das Gegentheil ihrer selbst geworden; ihr Begriff ist das für sich seyn der Bestimmtheiten; indem dasjenige ausgesprochen wird, was in Wahrheit in der Negation gesetzt ist, wird sie Gräntze, sie bleibt [zwar] der Begriffihrer selbst, nemlich eine Negation, die sich auf sich selbst bezieht, aus sich die Realität ausschließt; aber diese

Qualität ist nicht

mehr der Begriff der

Qualität, denn die Negation ist in ihrem sich nur auf sich selbst beziehen, bezogen

auf das, welches sie ausschließt; denn sie ist nicht absolut fürsich, sondern so daß sie fürsich ist, insofern ein anderes nicht ist; der Begriff der Qualität aber ist, nur sich selbst gleich z u seyn, ohne die Rücksicht auf ein anderes. Die Qualität wird i n der

25

Gräntze dasjenige, was sie ihrem absoluten Wesen nach ist, was sie aber ihrem | Be-

griffe (gesetzten Wesen) nach nicht seyn soll, und worein zugleich ihr Begriff über-

gehen muß, indem er gesetzt wird, als das was er seyn soll; die Gräntze ist hiemit die

wahrhaflte Realität; die mit ihrem Begriffe verglichen zugleich seine Dialektik enthält, indem er darin so sich aufhob, daß er das Gegentheil seiner selbst Totalität oder

L : ist nicht nur sondern grammatikalisch bezogen auf nicht nur auf S. 5, Z.25 Zinausim 3 gleich;]) folgt gestr: sie Seyn oder auf dem Rande angeschlossen 4 bestehen] besteht folgt gestr: das 6 Nichts aus? 8 so nachtr. dazwischengeschrieben bestehen.] bestehen.

1 ist nur] E : ist [nicht] nur

1 1 dieserg] diesem Beziehung, aus Komma

12 Seyn] folgt gestr: (1) au[£fhebt] (2) übe[rhaupt]

these,] (Synthese aus w ) folgt gestr: wa[{hre]

16 zugleich] folgt gestr: bestehen

ein Nichts

2 1 diese] folgt gestr: Realität

OQualität aus G

15 Syn-

19 Gräntze,] folgt gestr:

22 Negation] folgt gestr: , welche sich

selbst] folgt gestr: zieh 23 siey aus sich 25zuauss auf]folgt gestr: d 26 absoluten über der Zeile mit Einfügungszeichen 27 (gesetzten Wesen) über der Zeile mit Einfügungszeichen 29 Realität;] folgt gestr: ihre 30 darin so sich aufhob] darin (7) aufgehoben worde[n] (2) so (nachtr. dazwischengeschrieben) sich (über der Zeile) aufhebt (3) Text

5

LOGIK

*

EINFACHE BEZIEHUNG

7

geworden i s t ; die Qualität als ihr Begriff ist die Realität, aus welcher sie z u m Gegentheil ihrer selbst, zur Negation und aus dieser z u m Gegentheil des Gegentheils ihrer selbst, z u sich selbst wieder als

auf einmal der

Totalität geworden ist, die selbst

Qualität, zugleich

dem Gegentheil derselben herkommende u n d es a n sich ausdrückende Begriff der Qualität, und hiemit, indem er zugleich ein anderes als er ist, aus

an sich hat, das Gegentheil der Qualität geworden ist. Die Gräntze, als die Totalität

als diese Negation die sich in ihrem Beziehen auf sich selbst [als] ein anderes ausschließt, hiemit sich auf ein anderes das Bestehen bezieht, setzt dasjenige, was unsre nothwendige Reflexion auf die Qualität war, daß nemlich die für 10

sich seyende

die Qualität seyn soll, nicht ist, nicht eine wahrhafft beziehungslose Bestimmtheit, sondern in ihrer Beziehung auf sich selbst, negativ sich auf ein Bestimmtheit, w a s

anderes bezieht, oder diese Gräntze heißt Quantität.

B.

QUANTITÄT.

15

a . N U M E R I S C H E S EINS.

1 . Die Quantität ist ihrem Begriffe nach unmittelbar eine negirende Beziehung

auf sich selbst. W a s diese Negation aus sich ausschließt ist das Bestehen der Qualitäten als unterschiedener, das Viele Seyn. Diese einfache sich rein auf sich selbst beziehende Einheit, welche alles Viele aus sich ausschließt, von sich negirt, ist das numerische Eins;

die Einheit als Sichselbstgleichheit überhaupt geht, in das Eins,

1 i s t ; (Semikolon unter

zeichen)

der Zeile; ursprüngl. Semikolon

e i n sichselbst-

durch Verweiszeichen gestr.; danach gestrichenes Verweis-

1— die Qualität . . . ist. am Rande mit Verweiszeichen (s. vorige Apparatnotiz)

1 aus wel-

cher] (1) welche z[um] (2) Text (aus über der Zeile) 3 selbst, zu] selbst, (1) zur T[otalität] (2) Text: z u nachtr. hinzugesetzt 4 einmal der aus dem] einmal ( 1 ) ihr Begriff und das (2) Text: der aus d e m über der Zeile 6-8 Die Gräntze . . . dasjenige,] (1) die Gräntze, als diese Negation die sich in ihrem Beziehen auf sich selbst (a) auf ein (b) auf das, was / sie aus (c) auf , die... als Ceine> Menge...ist

9Diese]diese

11ein,auseine

13 an aus

in 15 Anmerkung.] Anm. Dieausd 16 numerisches Eins] (1) numerische Einhleit] (2) Text: numerisches Eins 168 Eins]folgt gestr: sch[ließt] 19 Mangel]folgt gestr: gesetzt ist ist]folgt gestr: ; ab[fer] 19-20 Aber dadurch ... ist,] Aber (1) durch seine Bestimmtheit,ne-/gative Einheit zu seyn, geht, wie es (2) (über der Zeile: da)durch, (über der Zeile: daß) es (vor der Zeile hinzugesetzt)| negative (aus

6

sie i n sich reflectirt, oder ihr realer Begriff ist negative Einheit, welche selbst Einheit der negativen und positiven Einheit ist, und beyde ebenso ausgeschlossen hat, sie ist, was dasselbe ist, eine begräntzte positive Einheit, denn sie ist als die Einheit beyder

Einheiten, die Möglichkeit der Vielheit, welche in ihr als aufgehoben gesetzt ist,

ihre Einheit ist hiemit die Gleichheit, als Gemeinschafftlichkeit; und sie ist begräntzte Gemeinschafftlichkeit, oder Ausdehnung, denn ausser ihr [ist] auch das Nichtbezogenseyn der beyden Einheiten; diese reale Quantität ist eine Quantität, oder

sich in der Einfachheit der Krafft auf; aber es bleibt das Bedürfniß eines Grössenunterschiedes, um sie als ein Quantum zu bestimmen, d. h. eine Verschiedenheit an

ihr

zu setzen, welche nicht eine Verschiedenheit ihrer selbst wäre. Der Grad der 10

einfachen Krafft drückt als Grösse schlechthin ihre Beziehung auf anderes aus; und zugleich soll er als Intensität, reine Beziehung

auf sich

selbst sie ausdrücken, wie

sie absolut für sich selbst, in sich einfach ist; er soll die absolute Vielheit der Atomi-

stik, so wie diß beseitigen, daß die Verschiedenheit der Materie bloß aüsserlich, und eine Verschiedenheit der Figur, und dadurch der aüssern Stellung, und Tren- 15 nung der Atome durch verschiedene leere Raüme sey. Die dynamische Physik hingegen will diese Verschiedenheit, nicht wie sie eine aüsserliche, sondern an

sich selbst in aus

der

und für

Materie sey erkennen. D a ß die z u begreiffende Verschiedenheit

einem verschiedenen Verhältnisse von Kräfften gegeneinander z u erklären, sich

widerspreche ist oben gezeigt worden; es bleibt nichts übrig, als Eine Krafft i n

3 denn über der Zeile

7 ist] folgt gestr: ist

oder] danachfehlt die innere Lage (2 Blätter) des Bogens 6. Zur

Gliederung innerhalb des verlorenen Textstückes s. Editorischer Bericht S.359f 9um]und über der Zeile bestimmen,]zwerst: bestimmen;

12 Intensität aus ein]

11 als Grösse am Rande mit Verweiszeichen aus;] folgt gestr: die In[tensität]

13sie]sich

13-15 die absolute . . . dadurch] die