Germania Sacra: Das Bistum Brandenburg, Teil 1 9783111574356, 9783111202297

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Germania Sacra: Das Bistum Brandenburg, Teil 1
 9783111574356, 9783111202297

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GERMANIA SACRA HISTORISCH-STATISTISCHE DARSTELLUNG DER DEUTSCHEN BISTÜMER • DOMKAPITEL • KOLLEGIAT- UND PFARRKIRCHEN • KLÖSTER UND DER SONSTIGEN KIRCHLICHEN INSTITUTE

HERAUSGEGEBEN V O M

KAISER-WILHELM-INSTITUT FÜR DEUTSCHE GESCHICHTE

ERSTE

ABTEILUNG

DIE BISTÜMER DER KIRCHENPROVINZ MAGDEBURG E R S T E R

DAS BISTUM

BERLIN

B A N D

BRANDENBURG

1929

LEIPZIG

WALTER DE GRUYTER & CO.

DAS BISTUM BRANDENBURG ERSTER

TEIL

DER G E R M A N I A S A C R A ERSTE

ABTEILUNG

ERSTER

BAND

IM A U F T R A G DES KAISER-WILHELM-INSTITUTS FÜR DEUTSCHE GESCHICHTE BEARBEITET V O N

GUSTAV ABB UND

GOTTFRIED WENTZ

BERLIN

1929

LEIPZIG

WALTER DE GRUYTER & CO.

D r u c k v o n W a l t = r d e G r u y t e r & Co., B e r l i n W 10

Adolf von Harnack zum 78. Geburtstag (7. Mai 1929)

Inhalt Seite

Vorrede von P. K e h r I. Das Hochstift Brandenburg von G. W e n t z

VII—XVI

1—80

II. Stifter und Klöster der Diözese im Bereich der Kurmark Brandenburg 81—416 1. D a s Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg von G. W e n t z 2. D a s Prämonstratenserkloster Gottesstadt von G. A b b 3. D a s Prämonstratenserstift St. Marien auf dem Harlunger Berge bei Brandenburg von G. W e n t z 4. Das Domstift zu Cölln an der Spree von G. A b b 5. Das Benediktinernonnenkloster in S p a n d a u von G. A b b 6. D a s Zisterziensermönchskloster Lehnin von G . A b b 7. D a s Zisterziensermönchskloster Mariensee-Chorin von G. A b b 8. D a s Zisterziensermönchskloster Himmelpfort von G. A b b . . . . 9. D a s Zisterziensernonnenkloster in Zehdenick von G. A b b . . . . 10. D a s Zisterziensernonnenkloster in Alt-Friedland von G. A b b . 11. D a s Zisterziensernonnenkloster in Ziesar von G. W e n t z 12. Das Franziskanermönchskloster in Brandenburg (Altstadt) von G.Abb 13. D a s Franziskanermönchskloster in Berlin von G. A b b 14. D a s Franziskanermönchskloster in Angermünde von G . A b b . 15. D a s Dominikanermönchskloster in Strausberg von G . A b b . . . 16. D a s Dominikanermönchskloster in Brandenburg (Neustadt) von G. A b b 17. D a s Dominikanermönchskloster in Cölln an der Spree von G . A b b 18. D a s Servitenmönchskloster in Alt-Landsberg von G. A b b . . . . 19. Die Johanniterkomturei Tempelhof von G. W e n t z

Berichtigungen und Nachtrag

83—195 195—196 197—210 211—232 232—251 251—302 302—323 323—336 336 — 349 349—358 358—363 363—371 371—378 378—382 382—393 393—401 401—409 409—412 412—416

417

Zur Einführung

E

s gereicht mir zu großer Genugtuung, daß es mir noch vergönnt ist, dem ersten Band der G e r m a n i a s a c r a einige einleitende Worte vorauszuschicken und damit einen kurzen Rechenschaftsbericht über die Arbeiten des Kaiser-Wilhelm-Instituts für deutsche Geschichte, dem dieses Unternehmen übertragen worden ist, zu verbinden. Ich freue mich der endlichen Vollendung dieses ersten Bandes, den ich hier vorlege, denn die Germania sacra war eine alte Idee von mir, die, angeregt durch meine ersten Arbeiten, mich nicht mehr losgelassen hat und die, je mehr ich mich mit den entsprechenden großen Werken der Italiener, Franzosen und Spanier zu beschäftigen hatte, mich desto fester in ihrem Banne hielt. Ich habe schon an sie gedacht, als ich 1895 nach Göttingen berufen und in die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften gewählt, dieser ein gelehrtes Unternehmen größeren Stils vorschlagen sollte: damals schwankte ich einen Augenblick zwischen der Germania sacra und der Sammlung und Herausgabe der älteren Papsturkunden. Daß diese gewählt wurde statt der einer deutschen Akademie auf den ersten Blick näher liegenden Germania sacra, hat seine guten Gründe gehabt. Denn daß eine Germania sacra eine eigene Organisation in einem Ausmaß, das weit über die Kräfte und Mittel der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften hinausgegangen wäre, erfordert hätte, konnte keinem Einsichtigen verborgen bleiben. Woher die erforderlichen Mittel nehmen und, wenn diese vorhanden gewesen wären, wo die unentbehrlichen zahlreichen Mitarbeiter und Hilfskräfte finden und in eine Organisation auf so weite Sicht, für zwei oder gar für drei Generationen, einordnen ? Denn hier handelte es sich um ein Unternehmen, nicht geringer an Umfang und Dauer wie die Monumenta Germaniae histórica es sind, die bereits auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken. Wer aber die Schicksale der Sankt-Blasianischen Germania sacra kennt, weiß, daß eben dieses Problem der Organisation eine der Klippen gewesen ist, an denen sie scheitern mußte. Da lagen die Voraussetzungen für das andere Unternehmen, die Sammlung und Herausgabe der Papsturkunden bis Innocenz III., trotz ihrer weiteren Ausdehnung über das ganze Abendland hin, dank ihrer zeitlichen Begrenzung sehr viel günstiger. Ich erkannte auch sogleich, daß aus dem Papsturkundenunter-

Vili

Zur E i n f ü h r u n g

nehmen einstmals ganz von selbst die Germania sacra hervorgehen werde. Denn diese beiden Aufgaben hängen schließlich auf das allerengste zusammen; sie decken sich beinahe auf weite Strecken hin. Die Germania pontificia ist am Ende nur eine Vorarbeit und ein besonderer Ausschnitt der Germania sacra. Beide müssen aus demselben archivalischen, historischen und bibliographischen Material gewonnen und aufgebaut werden; es sind dieselben Archive und die gleichen Archivfonds, die dafür durchgearbeitet werden müssen; es sind dieselben Methoden der Forschung und auch der Darstellung, die bei der Germania pontificia wie bei der Germania sacra zur Anwendung kommen. Von dem zeitlich begrenzteren Arbeitsfeld der Germania pontificia aus konnten wir hoffen, ohne allzu große Mühe auch des weiteren Arbeitsgebietes der Germania sacra Herr zu werden, und die Erfahrungen, die wir dort machten, mußten uns hier zugute kommen. So ist es gekommen, daß, sobald wir die ersten Grundlagen für die Germania pontificia geschaffen hatten und sahen, daß allen Propheten zum Trotz dieser Versuch gelingen werde, wir daran gingen, die Vorbereitungen für die Germania sacra zu treffen. Eine willkommene Gelegenheit, für sie Stimmung zu machen — denn in den heutigen Zeiten und bei vielen Historikern oder solchen, die sich dafür ausgeben, gelten Unternehmungen der Art nicht für zeitgemäß — bot uns der große internationale Historikerkongreß für historische Wissenschaften, der im August 1908 in Berlin abgehalten wurde. Uns, d. h. meinem verehrten Freund und langjährigen Arbeitsgenossen Professor Albert B r a c k m a n n , dem bewährten Bearbeiter und Herausgeber der ersten Bände der Germania pontificia, und mir, der ich eingeladen war, auf dem Kongreß dieses Thema zu erörtern. Die allgemeinen Ausführungen, die ich damals machte, und die für die Sache selbst wichtigeren spezialisierten Vorschläge, die Prof. Brackmann vortrug, sind in der Historischen Zeitschrift Bd. 102 (3. F. 6), 325 ff. und in der Zeitschrift für Kirchengeschichte Bd. 30, 1 ff. gedruckt worden; ich kann hier auf sie verweisen, und sie entheben mich auch der Notwendigkeit, hier noch einmal auf die früheren Ansätze und Versuche zurückzukommen, denen jüngst Georg P f e i l s c h i f t e r sogar ein eigenes Buch „Die St. Blasianische Germania sacra" (Münchener Studien zur historischen Theologie, 1921) gewidmet hat. Sie haben für uns im Grunde auch nur eine sekundäre und negative Bedeutung, insofern sie uns lehren, die Fehler dieser ersten Anläufe zu vermeiden. Weder Bruschus noch Bucelinus, auch nicht der größere Versuch des Sankt-Blasianer Fürstabts Martin Gerbert, weder Würdtweins noch Herrgotts noch Gatterers Projekte haben bei unserm Unternehmen Pate gestanden, und ebensowenig haben wir uns die Italia sacra des Ughelli oder die Gallia christiana der Mauriner oder gar die Espana sagrada des Florez zum Vorbild genommen: rühmliche und in ihrer Art

Zur Einführung

IX

bedeutende Leistungen einer vergangenen Epoche, die andere wissenschaftliche Bedürfnisse hatte als die heutige und deren Gelehrten unter ganz andern Bedingungen arbeiten mußten als wir. Um nur den entscheidenden Unterschied zu nennen: jenen war zum großen Teil das archivalische Quellenmaterial, das die unentbehrliche Grundlage dafür ist, ganz oder halb verschlossen. Wer weiß heute noch etwas von den Schwierigkeiten, mit denen die Forscher des 17. und 18. Jahrhunderts zu kämpfen hatten ? Die Archive, noch im Besitze der alten Archivherren, waren der Forschung nur ausnahmsweise zugänglich und dann nur unter Kautelen, die eine erschöpfende Bearbeitung illusorisch machten. Selbst den Benediktinern von Sankt Blasien wurde von den andern Benediktinerklöstern der Zutritt zu ihren Archiven versagt. Man muß Pfeilschifters Buch lesen, um zu erfahren, wie es noch gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit Archivbenutzung bestellt war. „Die allermeisten deutschen . . Archive sind leibhaftige äsopische Schätze, deren Hüter sich selbst nichts nehmen und auch anderen nichts zukommen lassen", schrieb 1784 der Gothaer Oberbibliothekar an Gerbert. Ein anderer meinte einige Jahre später: „Überhaupt ist mit denen mehresten (Archivarien) garnichts anzufangen. Viele halten solche Urkunden zurück theils aus Neid und Mißgunst, theils aber auch aus Faulheit und Dummheit, weil viele sich für solche Arbeit scheuen, auch zum Theil nicht lesen können." Sind auch diese Klagen in ihrer Allgemeinheit übertrieben, gewiß ist doch, daß die Voraussetzungen für eine Germania sacra in dem Deutschland des 17. und 18. Jahrhunderts in bezug auf freie Archivbenutzung noch gar nicht vorhanden waren. Es bedurfte erst der großen Revolution, die, so viel sie auch zerstört, verschleudert und zugrunde gerichtet hat, doch erst der historischen Wissenschaft den Weg zu den Archiven, soweit diese unversehrt aus den Wirren jener Zeiten hervorgingen, geöffnet hat. Teuer genug ist dieser Fortschritt freilich bezahlt worden. Dieses aber war uns von Anfang an klar: Die neue Germania sacra mußte ganz aus den Quellen und, da diese hauptsächlich archivalischer Natur und Provenienz sind, aus dem archivalischen Material aufgebaut werden. Die historiographischen Quellen und die Überreste selbst sollen dabei durchaus nicht zu kurz kommen; aber in der Hauptsache mußte es doch auf eine systematische und erschöpfende Durcharbeitung der archivalischen Bestände und auf die vollständige Erfassung des in ihnen erhaltenen Quellenmaterials ankommen. Diese Germania sacra ist und konnte nicht sein eine Arbeit von Theologen und, wenn man will, nicht einmal von Historikern, sondern von Archivaren, von Archivaren allerdings, denen jene Gebiete nicht fremd sein dürfen. Nur so, in dieser gewollten und als notwendig erkannten Beschränkung war und ist eine einheitliche Methode in Forschung und Dar-

X

Zur Einführung

Stellung zu erreichen. Anders als unsre Vorgänger, die große papierne Programme entwarfen und diskutierten, haben wir uns ausschließlich von der Überlieferung selbst, ihrer Natur und Eigenart den Weg zeigen lassen. Sehr viel schwieriger aber war es, den äußeren Rahmen zu schaffen, in dem ein gleichmäßiges und sicheres Voranschreiten einer solchen Arbeit von Jahrzehnten, wie es die Germania sacra nun einmal ist und sein wird, vor sich gehen sollte. Nicht als ob es an gutem Willen und an Verständnis bei den leitenden Stellen gefehlt hätte. Niemals vielmehr ist in Deutschland eine solche Bereitwilligkeit, große wissenschaftliche Unternehmungen ins Leben zu rufen und zu fördern, vorhanden gewesen wie vor und nach dem großen Kriege. Wenn man sich der langen Leidensgeschichte der Monumenta Germaniae histórica von Steins Zeiten an erinnert und damit vergleicht, was heute in dem verarmten Deutschland für die Wissenschaft geschieht, so kann man nicht anders als diesen großartigen Optimismus bewundern, wenn auch die Organisationslust und das sog. Aufziehen oder Ankurbeln des äußeren Apparats manchmal zur Plage und zum Hemmnis wird oder werden kann, und Gefahr ist, daß allzuviel Köche den Brei verderben. Wir — Brackmann und ich — dachten zunächst an das Kartell der deutschen Akademien als an diejenige Stelle, wo sich das Interesse an den das ganze Deutschland umfassenden gelehrten Unternehmungen konzentriert. Allein das Kartell würde wohl eine Germania sacra zu betreuen in der Lage sein, aber es hätte ihr doch nicht den äußeren Rahmen zu geben vermocht, sagen wir gleich das Institut, das dazu erforderlich ist. Dasselbe gilt von den einzelnen Akademien, die alle ihre besonderen Aufgaben haben. Auch die Monumenta Germaniae histórica haben auf lange Zeit hinaus anderes und dringenderes zu tun. Die preußische Archivverwaltung aber, die gewiß gerade an Arbeiten dieser Art, welche zugleich eine neue Aufnahme der kirchlichen und klösterlichen Archivbestände, die zum allergrößten Teil jetzt in den Staatsarchiven beruhen, bedeuten, ein ganz besonderes Interesse hat und in deren Beamtenkreis vornehmlich die Mitarbeiter für die Germania sacra gesucht werden mußten, konnte nicht wohl selbst ein ihre Kräfte und Mittel auf Jahrzehnte hinaus festlegendes Unternehmen durchführen, das das ganze Deutschland angeht. Da traf es sich nun auf das glücklichste, daß die im Jahre 1911 begründete Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften schon 1914 die Errichtung eines Instituts für deutsche Geschichte beschloß und mir dessen Leitung antrug. Dieses neue Institut war zuerst gedacht in Verbindung mit dem Preußischen Historischen Institut in Rom, das von allen anderen Instituten am meisten an der Germania sacra interessiert war und ist; ist doch das von ihm begonnene R e p e r t o r i u m G e r m a n i c u m in gewisser Weise ein Stück selbst der Germania sacra,

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indem es die in den Registern und Kammerbüchern der römischen Kurie erhaltenen Nachrichten über die deutschen Kirchen und Geistlichen sammeln soll. Der große Krieg hat nun freilich diese Pläne gestört, und meine Berufung nach Berlin im September 1915 hatte zur Folge, daß das neue Kaiser Wilhelm-Institut für deutsche Geschichte seinen Sitz in Berlin nahm. An alledem ist niemand stärker beteiligt gewesen als der Präsident der KaiserWilhelm-Gesellschaft selbst, Adolf von H a r n a c k , dessen Initiative und Autorität überhaupt die Gründung eines historischen Instituts bei der KaiserWilhelm-Gesellschaft verdankt wird. Wenn wir diesen ersten Band der Germania sacra mit seinem Namen schmücken, so wollen wir damit nicht nur der Verehrung für den großen und einzigartigen Gelehrten Ausdruck geben, sondern zugleich die ganz persönliche Verbindung im Gedächtnis festhalten, welche zwischen dem Kaiser-Wilhelm-Institut für deutsche Geschichte und im besondern der Germania sacra und zwischen Adolf von Harnack besteht, der das freilich nur langsame und mühsame Fortschreiten unseres Unternehmens von seinen Anfängen an mit seiner warmen und fürsorglichen Teilnahme begleitet hat. Es war also mitten im Weltkrieg, als ich die ersten Anstalten für die Organisation des neuen Instituts und der Germania sacra treffen mußte. Es galt zunächst einen Arbeitsplan für das Institut aufzustellen, zu dessen Beratung der damalige Kultusminister, Herr von T r o t t zu Sol z . außer den Vertretern der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft mehrere besonders sachkundige Historiker einlud, — außer den Berliner Historikern D. S c h ä f e r , 0 . H i n t z e , Fr. M e i n e c k e die Herren G. von Below und H. F i n k e aus Freiburg und J. H a l l e r aus Tübingen. Dieser hohe Rat tagte im Berliner Kultusministerium am 28. April 1917 und genehmigte nach eingehender Diskussion meine Vorschläge. An erster Stelle stand der Plan einer Germania sacra im Rahmen einer historischen Geographie Deutschlands, die besonders Dietrich S c h ä f e r , der zugleich für eine stärkere Berücksichtigung der skandinavischen Geschichte eintrat — eine Anregung, die demnächst verwirklicht werden soll —, auf das wärmste begrüßte. Außerdem wurde schon damals der Plan der Bearbeitung und Herausgabe der politischen Korrespondenz K a r l s V. im Zusammenhang mit umfassenden archivalischen Forschungen und der Errichtung einer historischen Station in Spanien unter der besonderen Befürwortung des besten Kenners der Geschichte Spaniens, Herrn F i n k e s, in Aussicht genommen, wenn auch an dessen Ausführung erst nach Kriegsende gedacht werden konnte. Endlich wurde beschlossen, daß das neue Institut sich an der Publikation der geschichtlichen Urkunden des 19. Jahrhunderts beteiligen sollte, wofür namentlich Herr Mein ecke lebhaft eintrat. In der Tat sind diese Anregungen und Beschlüsse die Ziele des Kaiser-

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Wilhelm-Instituts für deutsche Geschichte geblieben und, soweit die immer schwieriger werdenden Verhältnisse es gestatteten, gefördert worden. Am leichtesten war es, die geplanten Veröffentlichungen zur Geschichte des 19. Jahrhunderts in die Wege zu leiten, indem wir die Herausgabe der Briefe Kaiser Wilhelms I. übernahmen, von denen bereits zwei Bände mit den Briefen an die Weimarer Verwandten und an die Schwester Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin veröffentlicht sind; der Druck mehrerer Bände mit dem wichtigen Briefwechsel Wilhelms und seiner Gemahlin und seine Korrespondenz mit den Politikern und Staatsmännern seiner Zeit ist bereits im Gange, andere sind in Vorbereitung. Dagegen mußten die Arbeiten an der Korrespondenz Karls V. nach der Lage der Dinge vertagt werden; sie haben erst vor zwei Jahren in Angriff genommen werden können, sind aber nun auf gutem Wege. Aber die größte Schwierigkeit machte doch die Germania Sacra. Mittel waren zwar vorhanden, sogar reichlicher als später; aber unsre jungen Gelehrten standen im Felde, und gerade die, auf deren Mitarbeit ich besonders zählte, sind nicht mehr heimgekehrt. So beklagenswert dies alles war, so hat es doch sein Gutes gehabt: wir konnten im Stillen versuchen und probieren und so alle Schwierigkeiten feststellen, die ein solches wreitausschauendes Unternehmen in sich barg und birgt. Ich selbst habe mich damals versuchsweise mit den Materialien für das Bistum Havelberg beschäftigt, wobei mir Dr. R. L e h m a n n , der Verfasser einer guten Dissertation über das Kloster Dobrilugk, der aber leider bald ausschied, an die Hand ging; Dr. W. M ö l l e n b e r g , damals Archivar, jetzt Direktor des Staatsarchivs in Magdeburg, bearbeitete auf Grund der dortigen Archivbestände die Magdeburger Klöster Unser Lieben Frauen, Kloster Berge und Ammensieben; Dr. Ernst D e v r i e n t , jetzt Leiter des Staatsarchivs in Sondershausen, übernahm die Bistümer Merseburg und Naumburg und hat als Frucht seiner Arbeiten in den Jahren 1918 bis 1923 fast schon fertige Monographien mehrerer Klöster jener Diözesen abgeliefert, und der Goslarer Stadtarchivar Prof. W. W i e d e r h o l d begann bereits mit den Vorarbeiten zur Geschichte der Diözese Hildesheim. Als Modell für alle diese Versuche diente der bereits erwähnte, von Albert B r a c k m a n n in der Zeitschrift für Kirchengeschichte veröffentlichte Entwurf, dem das Bistum Freising zu gründe liegt, und ein jeder der Mitarbeiter hatte den Auftrag, sich damit auseinanderzusetzen und auszuprobieren, wie weit dieses Schema für seine besondere Aufgabe sich eigne oder wo eine Änderung oder Abweichung sich als nötig erweisen möchte. Auch wenn die aufgezähltenVorarbeiten und Arbeiten aus dem Jahrzehnt nach dem Kriege vor ihrer Drucklegung noch einer zweiten Revision und einer neuen Redaktion unterworfen werden müssen, die darauf verwendete Mühe ist nicht verloren gewesen.

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Erst nach den schlimmen Jahren, die dem Kriege folgten, haben wir ernstlich an die Arbeit gehen können und den Versuch gewagt, die nach allen Richtungen hin durchgearbeiteten Materialien eines Bistums und seiner geistlichen Institute für den Druck fertigzustellen. Wir wählten dazu das Bistum B r a n d e n b u r g , weil dessen Urkunden und Akten für uns am leichtesten greifbar waren, und das uns so gleichsam einlud, es zum Specimen zu wählen. Hierfür waren auch besonders geeignete Bearbeiter zur Stelle, die ohne äußere Hemmungen mit Eifer und Hingabe mehrere Jahre hindurch sich dieser Aufgabe annehmen konnten und in steter Verbindung mit mir und untereinander, wenn auch völlig selbständig, zunächst das ganze Quellenmaterial durch- und aufarbeiteten und endlich eine definitive Redaktion versuchten. Die Wahl gerade von Brandenburg empfahl sich auch deshalb, weil dieses Bistum weder den Umfang der älteren deutschen Bistümer noch deren Bedeutung hat; den bescheideneren Verhältnissen entspricht auch die dürftigere Überlieferung, die nicht nur leichter erreichbar, sondern auch leichter zu bewältigen war. So schien gerade Brandenburg zu einem ersten Versuch besonders geeignet. Es schadet nicht viel, wenn es sich erweisen sollte, daß es als Schema für die andern, besonders die älteren deutschen Bistümer nicht überall dienen kann; jedenfalls konnte hier unbeschadet für das ganze Unternehmen der Versuch gemacht werden, das gesamte hierfür in Betracht kommende archivalische Material nach allen Richtungen hin zu verarbeiten und die gewonnenen Ergebnisse in statistischen Übersichten zur Darstellung zu bringen: es ist, so glaube ich versichern zu dürfen, aus ihr herausgeholt worden was überhaupt herauszuholen war. So ist dieser erste Halbband entstanden als das Werk des Abteilungsdirektors Dr. Gustav A b b von der preußischen Staatsbibliothek in Berlin, der bereits im Jahre 1919 ein wohldurchdachtes Programm für die Bearbeitung der Diözese Brandenburg vorlegte und während der Jahre 1919—23 die meisten Stifter und Klöster der Diözese bearbeitete und zur Darstellung brachte, und des Staatsarchivrats Dr. Gottfried W e n t z vom Geheimen Staatsarchiv in Berlin, der seit 1924 im Anschluß an die Arbeiten von Dr. Abb das Hochstift und das Domkapitel, das Prämonstratenserstift St. Marien auf dem Berge in Brandenburg, das Zisterzienserkloster Ziesar und die Johanniterkomturei Tempelhof bearbeitet hat. Dieser erste Halbband umfaßt alle geistlichen Institute der Diözese in der alten Kurmark Brandenburg; ein zweiter Halbband, der auch die Register und die Karten bringen soll, wird die außerhalb der Kurmark, also die im alten Kurfürstentum Sachsen, im ehemaligen Fürstentum Anhalt und im einstigen Erzbistum Magdeburg gelegenen Stifter und Klöster der Diözese Brandenburg, womit zurzeit noch Studienrat Liz. Dr. Fritz B ü n g e r in Berlin beschäftigt ist, behandeln.

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Vergleicht man den Inhalt dieses Halbbandes mit dem von Prof B r a c k m a n n aufgestellten Schema und mit den Bemerkungen und Wün_ sehen, die Prof. P f e i l s c h i f t e r in seinem oben erwähnten Buche dazu ge äußert hat (S. 174 ff.), so wird man allerdings manche Abweichungen feststellen. Aber sie sind nur zum Teil prinzipieller Natur und zumeist durch die Eigenart des Brandenburger Bistums, seiner Geschichte und seiner Überlieferung bedingt. In voller Übereinstimmung befinden wir uns zunächst in bezug auf den ersten Abschnitt, die Quellen und Literaturangaben. Diese sind so vollständig als nur irgend möglich zusammengestellt. Wie sich versteht, sind gerade die Angaben über die Archive und über die Bibliotheken mit ihren Handschriften von den hier besonders sachkundigen Bearbeitern auf das genaueste nachgeprüft worden. Die historische Übersicht über die Geschichte des Bistums und seiner einzelnen geistlichen Institute ist knapp behandelt und auf das Wesentliche beschränkt, denn es kann nicht die Aufgabe einer Germania sacra sein, eine ausführliche Geschichte jedes einzelnen Bistums oder Klosters darzubieten. Daran schließt sich eine kurze Darstellung der Verwaltung, der Einkünfte und der Rechte. Von besonderer Wichtigkeit erschien uns die kritische Herstellung der Series episcoporum oder abbatum usw., wobei auch hier so knapp wie möglich aus den historiographischen und archivalischen Quellen heraus alle erreichbaren Angaben vereinigt worden sind. Dabei drängt sich nun freilich die Frage auf, wie weit der Kreis der aufzunehmenden Personen zu ziehen sei. Ursprünglich war der Plan, ihn auf die geistlichen Dignitäre zu beschränken. Hier aber, wo das Material nicht allzu umfangreich ist, haben wir den Personalstatus so vollständig als möglich zu bieten uns entschlossen. Ob eine gleiche Ausführlichkeit auch bei den älteren und größeren Bistümern möglich ist, lassen wir zunächst dahingestellt. Jedenfalls glauben wir aber, daß diese vollständige geistliche Prosopographie des Brandenburger Bistums, die sich hier auf der heimatlichen Erde gleichsam von selbst aufdrängte, ihren Nutzen haben wird. Dagegen haben wir das von Prof. Brackmann aus dem Programm der SanktBlasianer übernommene Kapitel „De viris illustribus" fallen gelassen; das arme und kleine Bistum Brandenburg hat daran keinen Überfluß gehabt, und das Kapitel wäre mager genug ausgefallen; auch sind ja die viri illustres bereits in den Personallisten behandelt worden. Um so größeres Gewicht ist auf die Zusammenstellung des Grundbesitzes gelegt worden, so schwierig es auch war, dafür die richtige Form zu finden. Aber ich hoffe, daß auch dieser Abschnitt die Billigung der sachkundigen Benutzer finden wird. Dagegen haben wir zwar die Baugeschichte nicht vernachlässigt, aber doch hier und in bezug auf alles, was die Kunstgeschichte, deren Berücksichtigung uns von Anfang an empfohlen war, angeht, uns eine, wie ich glaube,

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XV

notwendige Beschränkung auferlegt. Denn eine Ausdehnung der Germania sacra auch hierauf würde nur möglich gewesen sein unter aktiver Beteiligung von Kunsthistorikern, und sie würde wohl auch die Ökonomie des ganzen Werkes gesprengt haben. Auch ist gerade auf diesem Gebiete bereits so viel geschehen und noch mehr steht in Aussicht, daß wir geglaubt haben, uns mit den für den Geschichtsforscher nötigen Hinweisen begnügen zu dürfen. Außer den „Bau- und Kunstdenkmälern" der einzelnen Provinzen gibt es jetzt sogar eine in Augsburg erscheinende „Germania sacra", welche diesen Bedürfnissen Rechnung zu tragen sich bemüht; wie weit sie diesen genügt, entzieht sich allerdings meinem Urteil. Vielleicht aber sind außer den Kunsthistorikern auch diejenigen enttäuscht, welche den von Prof. Pfeilschifter geäußerten Wunsch teilen, daß in unsrer Germania sacra die „Sacra" mehr zur Geltung kommen sollten. Dem wollen wir keineswegs widersprechen. Aber, wie schon gesagt, unsre Arbeit steht unter dem Zwange der Überlieferung: sie ist unsre Meisterin und Führerin gewesen und wird es auch bleiben müssen. Wo sie Material auch für diese Desiderien bietet, werden wir sie ebenso herauszuheben versuchen wie die Personalien, die historischen, administrativen und wirtschaftlichen Momente. Das wird sich schon bei den nächsten Bistümern zeigen. Zwar H a v e l b e r g , das demnächst folgen soll und an dem bereits Staatsarchivrat Dr. W e n t z arbeitet, wird kaum ein anderes Bild bieten wie Brandenburg, und die Überlieferung ist hier sogar noch schlechter und noch dürftiger. Aber schon der für das Bistum H a l b e r s t a d t bestimmte Band, mit dem Staatsarchivrat Dr. D i e s t e l k a m p in Magdeburg beschäftigt ist, wird dank der Größe, dem höheren Alter und der viel reicheren Überlieferung dieses Bistums ganz anders aussehen als dieser Brandenburger. Und wieder andre und neue Probleme sowohl in bezug auf die Erfassung des Materials wie auf die Darstellung bietet das Bistum B a m b e r g dar, an dem seit bald zwei Jahren Staatsarchivar Dr. Freiherr von G u t t e n b e r g in München arbeitet. Da werden auch noch andere und gewichtigere Fragen ins Auge zu fassen und zu lösen sein. Vorerst aber mögen die Fachgenossen prüfen, ob und wie weit dieser erste Halbband den billigen Anforderungen der Wissenschaft und der Forschung genügt. Wir werden für jede fördernde und aufmunternde Kritik nur dankbar sein. Sollte sie ¿Anlaß zur Anerkennung des Geleisteten finden, so gebührt diese allein den beiden Herren, die sich mehrere Jahre hindurch diesen mühsamen und nicht immer befriedigenden Arbeiten gewidmet haben, den Herren Dr. A b b und Dr. W e n t z . Wir sind ferner zu großem Danke verpflichtet dem Direktor der Universitätsbibliothek in Berlin Herrn Dr. N a e t e b u s , der dem damals an dieser Bibliothek angestellten Dr. A b b die für die Fortführung der Arbeiten an der Germania sacra erforderliche Beurlaubung bewilligte und erwirkte und

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so ihn erst zu zusammenhängender Arbeit instand setzte, und den Vorständen und Beamten der von den beiden Herren besuchten Archive, in erster Linie dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin und dem Domstiftsarchiv zu Brandenburg, der Preußischen Staatsbibliothek, dem Archiv des evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg und dem Domarchiv in Berlin, ferner dem Staatsarchiv zu Magdeburg, dem Anhaltischen Landesarchiv und dem Stadtarchiv zu Zerbst und nicht zuletzt auch dem Vatikanischen Archiv in Rom. So weit also haben wir bereits den archivalischen Rahmen gesteckt. Dennoch wäre es vermessen zu behaupten, daß damit die archivalische Überlieferung in vollem Umfang erfaßt worden wäre. Aus ferner liegenden Quellen wird immer noch dieser oder jener Beitrag zu gewinnen sein. Schon während der Drucklegung und bei den Arbeiten an der Diözese Havelberg zeigte es sich, daß sich hie und da Ergänzungen auch für Brandenburg noch ergeben. Sie werden am Schlüsse des Gesamtbandes mitgeteilt werden. Schließlich gebührt noch ein besonders warmer Dank dem Herrn Präsidenten der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft, Exzellenz Staatsminister Dr. Fr. S c h m i d t - O t t , der das Kaiser-Wilhelm-Institut für deutsche Geschichte und die Germania sacra von ihren Anfängen an als Vortragender Rat, dann als Ministerialdirektor und als Staats- und Kultusminister beraten, betreut und gefördert und jetzt die schwierige Drucklegung des Bandes durch einen namhaften Zuschuß ermöglicht hat. Auch dem Verlage Walter de Gruyter und der Druckerei wollen wir bei dieser Gelegenheit gern unsern Dank aussprechen 1 ). Diese Vorrede ist der Auszug aus einem Vortrag, den ich über die Germania sacra am 11. Juli 1929 in der Preußischen Akademie der Wissenschaften gehalten habe und der in den Sitzungsberichten der Philolosophisch-Historischen Klasse erschienen ist.

P. Kehr.

I.

Das Hochstift Brandenburg. (Eeclesia Brandenburgensis) 1. Quellen und Literatur. 2. Archiv. 3. Historische Übersicht. 4. Bischofsreihe. 5. Die Beamten der bischöflichen Zentralverwaltung a) Kanzleibeamte, b) Generalvikare, c) Offiziale. 6. Ortsregister des bischöflichen Grundbesitzes. 7. Bischöfliche Patronatskirclien.

Uermania Sacra. Brandenburg F.

1

1. Quellen und Literatur. Zu den geringen Resten des bischöflichen Archivs tritt die Masse der im Cod. dipl. Brandenb. von R i e d e l (zitiert nach Hauptteil, Band, Seite, z. B.: A VIII 56) gesammelten märkischen Urkunden, im besonderen der Bestand des Domarchivs auf der Burg Brandenburg. Ergänzendes Material liefern die ungedruckten Urkunden und die Akten des Geh. Staatsarchivs in Berlin-Dahlem (G. St. A.), insonderheit die Rep. 57, Bistum und Domkapitel Brandenburg betreffend. An darstellenden Arbeiten über die Geschichte des Bistums sind aus dem Mittelalter überliefert der „ T r a c t a t u s de u r b e B r a n d e n b u r g " des Domherrn Heinrich von Antwerpen in der Fundatio ecclesie Letzkensis des Kopiars 390 im Staatsarchiv zu Magdeburg, gedruckt MGH. SS. XXV 482-484, zuletzt von Sello im 22. Jbr. d. altmärk. Ver. f. vaterländ. Gesch. (1888) H. 1, 8—12, und das „ F r a g m e n t e i n e r B r a n d e n b u r g i s c h e n B i s t u m s c h r o n i k " , gedruckt nach einer heute verlorenen Hs. von M a d e r u s 1678 in der 2. Ausgabe seiner Antiquitates Brunswicenses 274—276, aus der sächsischen Fürstenchronik des Goslarer Magistratsarchivs fol. 79 von v. H e i n e m a n n in Märk. Forsch. IX 29 - 3 0 , in MGH. SS. XXV 4 8 4 - 4 8 6 nach der Maderschen Ausgabe und dem Goslarer Codex, zuletzt von Sello im 20. Jbr. ü. d. Hist. Ver. z. Brand. (1888) 37 ff. Handschriftliche

Vorarbeiten.

V i g n o l e s , A. d e s , hat in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts einen Teil der Stiftsgeschichte in lat. Sprache ausgeführt. Das Manuskript, das vom Autor der Akademie der Wissenschaften zur Begutachtung übergeben war, ist verloren (vgl. 3. Jbr. d. altmärk. Ver. f. vaterländ. Gesch. [1840] 61—62; Forsch, z. br. u. pr. Gesch. X X X I X [1926] 37). B e c m a n , J. Chr., Handschriftlicher Nachlaß im G. St. A.: 1. Kirchengeschichte der Mark, 2. Sammlung von Nachrichten und Dokumenten zur Kirchengeschichte der Mark Brandenburg, 3. Historia piorum corporum, cap. 2: Von dem Bischofthum Brandenburg, 4. Vorarbeiten zu einer Topographie des Bisthums Brandenburg (Rep. 92 Becman III 2, 3, 9; V C 4, vgl. Pr. Br. Rep. 16 I b ß 1). M e n k e , Theod., Handschriftlicher Nachlaß im G. St. A. Rep. 92: Vorarbeiten zur kirchlichen Geographie Deutschlands, Bist. Brandenburg. Nr. 11 Diocesis Brandenburgensis. Nr. 12 Archidiakonate. Nr. 13 Klöster usw. W o h l b r ü c k ' s Notizen zur Geschichte des Bistums Brandenburg (G. St. A. Rep. 92 Wohlbrück Nr. 13) sind wertlos. 1*

4

Das Hochstift Brandenburg. Allgemeine

Darstellungen.

K ü s t e r , G. G., De episcopatibus Marchiae et maxime Brandenburgensi in der Bibliotheca Historica Brandenburgica (Vratislaviae 1743) liber II cap. 5; dazu Accessiones, (Berolini 1768) 52 ff. L c n t z , S., Diplomatische Stiftshistorie von Brandenburg.. .mit verschiedenen bißher ungedruckten Diplomatibus erläutert (Halle 1750). G e r c k e n , Ph. W., Ausführliche Stifts-Historie von Brandenburg nebst einem codice diplomatico aus dem Brandenburgischen Stifts-Archiv (Braunschw. u. Wolffenbüttel 1766); dazu D a n n e i l im 3. Jbr. d. altmärk. Vor. f. vaterländ. Gesch. (1840) 60—64. R i e d e l , A. F., Die Mark Brandenburg im Jahre 1250. II 5. Kirchliche Verhältnisse (Berlin 1832). R i e d e l , A. F., Einleitung zu Band A VIII des Cod. dipl. Brand. 1—89, Bistum und Domkapitel zu Brandenburg. 1. Das Bistum Brandenburg 1—32; 3. Gesch. d. Bischöfe Brandenburgs 65—89 (Berlin 1847). S c h r ö d e r , Aug., Zur Geschichte des Bistums Brandenburg (Einladungsschrift zur Saecularfeier [Brand. 1849]). C u r s c h m a n n , Fr., Die Diözese Brandenburg. Untersuchungen zur histor. Geographie und Verfassungsgeschichte eines ostdeutschen Kolonialbistums (in Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg [Leipzig 1906], dazu Salis in Balt. Stud. N. F. XXVI [1924] 35—39). Verfassungsgeschichte. K r a b b o , Herrn., Die ostdeutschen Bistümer, bes. ihre Besetzung unter Kaiser Friedrich IJ. (Berlin 1906)41—52; dazu C u r s c h m a n n in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. XX (1907) 534—537. R a u m e r , G. W. v., Die Unterordnung der Bischöfe von Brandenburg, Havelberg und Lebus unter die Landeshoheit der Kurfürsten von Brandenburg (Märk. Forsch. 1 44—55). H ä d i c k e , H., Die Reichsunmittelbarkeit und die Landsässigkeit der Bistümer Brandenburg und Havelberg (Abhandlung zum Jbr. d. kgl. Landesschule Pforta [Naumburg 1882]). S o m m e r f e l d , W. v., Beiträge zur Verfassungs- und Ständegeschichte der Mark Brandenburg im Mittelalter (in Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg [Leipzig 1904]) 1. Teil 14 § 2: Der deutsche Klerus, bes. die Bistümer Brandenburg und Havelberg 51 ff. P r i e b a t s c h , F., Staat und Kirche in der Mark Brandenburg am Ende des Mittelalters (Zschr. f. K.G. XIX—XXI [1899—1901]). H e n n i g , Bruno, Die Kirchenpolitik der älteren Hohenzollern in der Mark Brandenburg und die päpstlichen Privilegien des Jahres 1447 (in Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg [Leipzig 1906]); dazu S t u t z , Zur Kirchenpolitik des 15. Jh., in Dtsch. Lit.-Ztg. 1907 Xr. 20. V o i g t , F., Die alten und die neuen Lande der Mark im Jahre 1238 (Märk. Forsch. IX [1865] 98—113). •Sello, G., Altbrandenburgische Miscellen (Forsch, z. br. u. pr. Gesch. V [1892]): 8. Bemerkungen zum Brandenb. Zehntstreit 545—548. 9. Die alten und die neuen Lande 549-557.

Quellen und

Literatur.

5

Wirtschaftsgeschichte. F i d i c i n , E., Kaiser Karls IV. Landbuch der Mark Brandenburg (Berlin 1856, zitiert: Ldb.), mit den Schoßregistern der mittelmärkischen Kreise aus den Jahren 1450,1451, 1480 u. 1481 (zitiert Schoßreg.). F i d i c i n , E., Die Territorien der Mark Brandenburg I—IV (Berlin 1857 ff.). R e i c h e , Bausteine zur Geschichte der Stadt Königsberg i. N. während des Mittelalters (Beil. z. Jbr. d. Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums zu Königsberg Nm. [1898] 84 ff.). H e r t e l , G„ Wüstungen im Jerichowschen (Gesch. Bl. f. St. u. L. Magd. XXXIV [1899] 206—327). N i e s s e n , P. v a n , Die Entstehung einer bischöflich-brandenburgischen Herrschaft im Kreise Königsberg und die Zeit und Umstände der Gründung der Stadt Königsberg in Gesch. d. Neumark, Untersuchung I (Landsberg 1905) 552—563. G e b a u e r , Joh., Beiträge zur Geschichte des Matthias von Jagow, Bischofs von Brandenburg, 1526—1544 (Jb. f. Brand. K.G. IV [1907]); darin 98 ff. über das Wirtschaftsleben auf Ziesar. S c h u l z e , H., Zur Geschichte des Grundbesitzes des Bistums Brandenburg (Jb. f. Brand. K.G. IX/X [1913] 1—48; XI/XII [1914] 1—40; XIII [1915] 30—36); dazu H o p p e in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. XXV (1912) 285—286. Historische

Geographie.

L e u t s c h , K. Chr. v., Markgraf Gero (Leipzig 1828). Anhang über die Gaugeographie der sorbischen Mark 180 ff. L e d e b u r , L. v., Gehörten die Gaue Riaciani, Zamzisci, Dassia, Lusici ganz oder auch nur theilweise zum Brandenburgischen Sprengel ? (Allg. Archiv f. d. Geschichtskunde d. preuß. Staates I [1830] 27—34). V o i g t , F., Historischer Atlas der Mark Brandenburg (Berlin 1846). Tafel 3: Die Klöster der Mark Brandenburg nebst der kirchlichen Eintheilung vor der Reformation. B ö t t g e r , H., Diöcesan- und Gaugrenzen Norddeutschlands (Halle 1876) IV 50—122. [Zusammenfassend C u r s c h m a n n a. a. O. Kap. 3 u. 4. Hier auch als Beilagen: 1. Karte des Bistums Brandenburg im XV. u. XVI. Jh., 2. Karte der Gaue des Bistums Brandenburg. Für den Anhaltischen Teil der Diözese Brandenburg kommt noch in Betracht die Karte: „Kirchenbesitz in Anhalt und angrenzenden Gebieten bis zum Jahre 1250" zu dem Aufsatze von A. S c h r o e d e r , Grundzüge der Territorialentwicklung der anhaltischen Lande im 2. Heft der Anhaltischen Geschichtsblätter 1926], Reformation. G e b a u e r , Joh., Geschichte der Reformation im Bistum Brandenburg (Progr. d. Ritterakademie zu Brandenburg [Brandenburg 1898]). Chronologie. S e l l o , G., Calendarium Magdeburgense et Brandenburgense (Gesch. Bl. f. St. u. L. Magdeburg XXVI [1891] 182—200, XXVII [1892] 378). V i g n o l e s , A. d e s , Catalogus episcoporum et praepositorum Brandenburgensium (Hs. in der Staats- u. Universitätsbibliothek zu Breslau, Steinwehr I Q 7).

6

Das Hochstift Brandenburg.

B r e ß l a u , H., Zur Chronologie und Geschichte der ältesten Bischöfe von Brandenburg. Havelberg und Aldenburg (bis Wigger f 1161) in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. I (1888) 385—397. S e l l o , G., Chronologie der Bischöfe von Brandenburg bis zur Mitte des 14. Jh.s (bis Ludwig t 1347), ebd. V (1892) 515—530. H a u c k , A., Kirchengesch. Deutschlands. Bischofslisten, III 1007—1008, IV 970—971. V 1176—1177 (bis Stephan f 1459). Bischöfliche Residenz

Ziesar.

A d l e r , Mittelalterliche Backsteinbauwerke des Preuß. Staates. Die Mark Brandenburg 11. (Berlin 1898) 56—57. W e r n i c k e , E., Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Heft XXI, Die Kreise Jerichow (Halle 1898) 249—259. Historiographie. M ö h r s , C. Th., De fontibus Brandenburgensibus, qui ad historiam pertinent domus Ascaniorum (Diss. Regimonti 1868). H a h n , IL, Die Söhne Albrechts des Bären I. (Jbr. über die Louisenstädtische Realschule [Berlin 1869] 5 Anm. 3 [über Heinrich von Antwerpen]). M ö h r s , C. Th., Brandenburgische Chroniken zur Geschichte der Askanier in den Marken (Progr. d. städt. Realschule zu Königsberg i. P. [1875] 1—17.) S c h i l l m a n n , Grundsteinlegung zum Brand.-Preuß. Staate (1875). Darin 86—102 über die ältesten brand. Chroniken. S e l l o , G., Heinrici de Antwerpe, can. Brand., Tractatus de urbe Brandenburg neu herausgegeben und erläutert (22. Jbr. d. altmärk. Ver. f. vaterländ. Gesch. [1888] H . l , 1—33). Sello, G., Die Brandenb. Bistums-Chronik, nebst einem Anhang, enthaltend Fragmenta chronicae episcoporum Brandenb. (20. Jbr. ü. d. Hist. Ver. z. Brand. [1888] 1—52); dazu Forsch, z. br. u. pr. Gesch. III (1890) 290. v a n N i e s s e n in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. XIII (1900) 569 f., Bericht über einen Vortrag betr. den Traktat des Heinr. v. Antwerpen. W e n t z , G., Die Anfänge einer Geschichtsschreibung des Bistums Brandenburg (Forsch, z. br. u. pr. Gesch. XXXIX [1926] 28—50). Siegel. V o s s b e r g , F. A., Die Siegel der Mark Brandenburg. Lief. 1, 2 (Berlin 1868, 1887). Tafeln B 1—5. Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg, II 3 (1912), Brandenburg, Stadt und Dom LH—LIV.

2. Archiv. Ein geschlossener Bestand eines bischöflichen Archivs ist nicht auf uns gekommen. Die erhaltenen Originale, die für den Brandenburger Bischof als Empfänger ausgestellt sind, führt die folgende Liste a u f : ' ) D. A. = Domarchiv Brandenburg. G. St. A. = Geh. Staatsarchiv Berlin-Dahlem. H. A. = Brandenburg Preuß. Hausarchiv-Charlottenburg (vorher im G. St. A.).

7

Archiv.

Nr.

Aussteller

1 König Otto I.

Datum 948 X. 1

Betreff Gründung des Bistums

Archiv Signatur D. A.

1

4 5 6 7 8 9 10 11

12 13 14 15 16

17 .18

19 20 21 22 23 24 25

DO I. Nr. 105 DH II. Nr. 223 A VIII119

2 Schutz, freie Vogtwahl, Zehntrechte Bestätigung des BisPapst Clemens III. 1188 V. 29 14 tums 47 Papst Innocenz IV. 1245 VII. 21 Bannfreiheit „ V I I I 157 1247 VIII. 20 Ansehen des geistlichen 50 „ VIII160 Gerichts 52 1249 IX. 29 Schutz VIII160 56 1251 VIII. 7 Bedrückung d. Kirchen „ VIII161 Mgfn. Johann u. 1254 X . 5 Überlassung der Petri58 „ VIII162 Otto kirche 57 Kardinal Peter 1254 XI. 17 Bestätigung d. Vorigen „ VIII 162 ?J 66 Papst Clemens IV. 1265 IX. 27 Wahlrecht Leitzkaus .. VIII 166 n Mgfn. Johann, Otto 1270 X . 2 G. St. A. Stift Br. .. VII 243 Tausch von Stadt u. 1 u. Konrad Land Löwenberg gegen Stadt u. Land Königsberg 2 Mgf. Hermann Auslösung von Ziesar XI 205 1299 IV. 11 König Albrecht 1299 VIII. 11 Anfall von Teltow 3 „ XI 206 Erzb. Burkhard v. 1311 VIII. 18 Verkauf Elbenaus >? „ 4 Jb.f.Br.K.G. XIII32 Magdeburg 1311 VIII. 18 (Duplikat d. Vorigen) „ i „ 4a Mgf. Johann 1316 III. 21 Inkorporation der „ Dep. EbersKirche in HegherA XII 286 walde 6 mühle Mgf. Ludwig Stolpe 1 „ VIII 242 Präsentation auf die 1331 V. 25 Propstei Stolpe Stift Br. VIII 253 Pfandbesitz der Lehen Herzog Rudolf von 1343 I. 20 Sachsen 6 Elbenau, Gottau und Ranies Bischof Johann von 1358 V. 16 151 Besetzung des Bistums D. A. VIII 275 Maßen Naumburg Mgf. Otto Unterstützung des „ ; 189 „ VIII 290 1370 VI. 25 Markgrafen Papst Gregor XI. 13711. 29 176 .. VIII 293 Empfehlung zu einer I). A. Pfründe Mgf. Otto 1372 I. 5 Übereignung von Wol- G. St. A. Stift Br. Jb.f.Br.K.G. 8 XIII33 lin u. Grüningen 1373 I. 25 194 Schenkung von Renten D. A. A VIII 301 in Radewege Verpfändung von Zitz G. St. A. Stift Br. Jb.f.Br.K.G. Gebr. v. Randow 1382 II. 2 XIII35 : 9 Prokurationszahlung Kloster Zinna ¡1401 IV. 23 D. A. 323 A X 491

2 König Heinrich II. 1010 X.27 3

Druck

,, ,,

,



8 Nr. 26

Das Hochstift Brandenburg.

Aussteller König Sigismund

Datum

Betreff

1420 VIII. 18 Verwendung des

Archiv

Signatur

G. St. A. Stift Br. A V I I I 3 9 3

Zehnten 27

Herzog Ernst v.

1466 X I . 8

Lehen Elbenau, Gottau

1469 III. 17

Tausch von Etzin u.

Sachsen 28 Mgf. Albrecht

Druck

12

u. Ranies Weseram gegen Tem-



15

>,

16

pelfelde 29

Notar C. Cruger

1472 VII. 19

Bestätigung Bischof

17 A V i l i

433

Arnolds 30

Papst Sixtus IV.

1473 VI. 21

Ehe der Markgräfin

H. A.

Suppl. Bd.96

Margarete 31

Herzog Ernst v. Sachsen

1476 VIII. 28 Lehen Elbenau, Gottau G. St. A. Stift Br. u. Ranies 19

Die beiden alten Königsurkunden werden die Bischöfe in der Zeit des Exils als Beweismittel ihrer Rechtsansprüche bei sich geführt und nach Übersiedelung des Domkapitels auf die Dominsel in dem im Schutze der Burg Brandenburg gelegenen Kapitelsarchiv deponiert haben. Auch die folgenden im Domarchiv befindlichen Urkunden werden unmittelbar dorthin überwiesen sein, zumal eine feste bischöfliche Residenz erst seit der Mitte des 14. Jahrhunderts datiert. Die Dokumente tragen keinerlei Registraturvermerke, die auf eine Einreihung in ein bischöfliches Archiv schließen lassen. Die wenigen seit der Mitte des 14. Jahrhunderts in das Domarchiv gelangten Urkunden könnten während einer Vakanz vom Kapitelsvikar dorthin überführt sein, doch ist auch hier direkte Überweisung möglich. In den übrigen Dokumenten, die die Liste verzeichnet, hätten wir dann den Rest des ehemaligen bischöflichen Archivs vor uns. Dorsualvermerke, die auf eine geordnete bischöfliche Registratur schließen lassen, treffen wir auch hier nicht an. Darüber, wie die Urkunden an ihren jetzigen Aufbewahrungsort gelangt sind, fehlt jede Nachricht. Im Domarchiv befindet sich noch aus der bischöflichen Verwaltung das sog. Ziesarer Rechnungsbuch 1526—29. E s ist von dem Domherrn Joachim Cassel geführt und von diesem nach Brandenburg mitgenommen.

3. Historische Ubersicht. EsiPwiederWenige Jahre, nachdem durch den Verrat des Wendenfürsten Tuguherstellung mir die Brandenburg zurückgewonnen war, gründete König Otto I. auf der Reichsversammlung zu Magdeburg am 1. Okt. 948 die Ljutizenbistümer Brandenburg und Havelberg (DO I. 105, zur Datierung Curschmann. N. Arch. X X V I I I [1903] 393 ff.). Beide wurden als Suffragandiözesen der

Historische Ubersicht.

9

Kirchenprovinz Mainz angegliedert. Das Bistum Brandenburg erhielt als Missionssprengel ein weites Gebiet zugewiesen, das, aus 10 Gauen des Slawenlandes zusammengesetzt, zwischen Elbe. Schwarzer Elster und Oder lag und nach Norden hinauf bis fast an die Küste des Baltischen Meeres reichte. Da kaiserliche und päpstliche Diplome (a. 971, DO L 406; a. 995, DO III. 186; a. 1137, JL 7854) die Diözesanhoheit in der Lausitz dem Bischof von Meißen zuweisen, ergab sich die Streitfrage, inwieweit die Nennung des Gaues Lusici in der Brandenburger Stiftungsurkunde zu Recht bestand (Curschmann, Diöz. Brand. 127 ff.). Der Widerspruch ist von Salis durch den Nachweis behoben worden, daß in der Originalurkunde der Name Lusici Interpolationen von anderer Hand zeigt. Ursprünglich stand ein Name dort, der aller Wahrscheinlichkeit mit „Li" anfing (Balt. Stud. N. F. XXVI [1924] 46). Mit der Begründung des Erzbistums Magdeburg im Jahre 968 schied der Bischof von Brandenburg aus dem alten SuffraganVerhältnisse zu Mainz aus, um dem Magdeburger Erzbischof unterstellt zu werden. Der Wendenaufstand von 983 eroberte mit der Kathedralstadt das rechtselbische Missionsland dem Heidentume zurück. Lange Zeit blieben die Bischöfe von Brandenburg als episcopi in partibus infidelium von ihrer Diözese ausgeschlossen, um, sofern sie nicht am erzbischöflichen Hofe in Magdeburg residierten, als Weihbischöfe ihrer Amtsbrüder im alten Reiche tätig zu sein. Die Unabhängigkeit der ins Heidentum zurückgefallenen Ljutizen hat Heinrich II. im Quedlinburger Vertrage von 1003 förmlich anerkannt (Thietmar V 31). Ein volles Jahrhundert verging, bis der erste Versuch zur Wiedergewinnung des verlorenen Missionsgebietes gemacht werden konnte. Bischof Hartbert erbaute, wahrscheinlich in den Jahren zwischen 1109 und 1111 als vorgeschobenen Posten eine Holzkirche in Leitzkau, an deren Stelle er ein paar Jahre später die steinerne Petri-Kirche setzen ließ (s. Curschmanns Interpretation der Urkunde von 1114, Diöz. Brand. 74 f.). Die weitere Entwicklung wurde begünstigt durch die beginnende Kolonisationsbewegung. 1133 siedelte Erzbischof Norbert in Leitzkau einen Konvent seiner Prämonstratenser an (Gesch. Bl. f. St. u. L. Magd. XXVI 245), aus dem Bischof Wigger auf die Bitte des zum Christentum bekehrten Wendenfürsten Pribislaw-Heinrich zwischen 1138 und 1150 eine Kolonie nach Brandenburg entsandte, die einige Jahre später zum Domkapitel der neuen Kathedralkirche erhoben wurde. Über das ganze, dem Bistum bei seiner Begründung von Otto I. zugewiesene Gebiet haben die Bischöfe weder vor noch nach dem Exil verfügen können. Die F e s t l e g u n g der D i ö z e s a n g r e n z e stand in engstem

10

Das Hochstift

Brandenburg.

Zusammenhang mit der Gestaltung der politischen Grenze der Mark Brandenburg. Mit den Gebietserweiterungen, die der Staat der Askanier auf Kosten seiner Nachbarn machte, wuchs auch der Brandenburger Bistumssprengel. In der Mitte des 13. Jh.s ist die Grenze fest geworden; sie verlief von der Elbe in der Niederung des heutigen Plauer Kanals nach Genthin, die Flußläufe Stremme, Havel, Rhin aufwärts bis zum Kremmer See, nach Norden umbiegend durch das Neukammer Luch zum Gr. Wentow-See, nach Westen zurücklaufend westlich Fürstenberg vorbei bis zum nördlichsten Punkte nördlich des mecklenburgischen Städtchens Feldberg, von da scharf nach Südosten umbiegend quer durch die Uckermark zur Werbellinschen Heide, weiter die Welse entlang bis zur Oder bei Schwedt, dem alten Lauf der Oder aufwärts folgend bis zur Insel Neuenhagen und quer durch das Oderbruch auf Güstebiese zu, weiter über Friedland die Stobberow und das Rote Luch entlang zur Spree, dem Fluß folgend bis zum Dämeritz-See, um Mittenwalde herum nach Genshagen, sodann in südlicher Richtung nach Gebersdorf bei Dahme, nach Westen umbiegend nach Jessen an der Schwarzen Elster, diesem Fluß und dem alten Elbelauf des 10. Jahrhunderts folgend zum Ausgangspunkt zurück. Durch Änderungen des Stromlaufs in späterer Zeit ist die alte Bistumsgrenze nicht berührt worden. (Eine Karte gibt Curschlnann im Anhange zu seiner Diöz. Brandenburg.) Auf diesem Laufe grenzte der Brandenburgische Bistumssprengel an die Diözesen Havelberg, Kammin, Lebus, Meißen, Magdeburg und Halberstadt und schloß außer bischöflichbrandenburgischem Gebiet in sich Teile der Territorien: Markgrafschaft Brandenburg, Erzbistum Magdeburg, Herzogtum Sachsen-Wittenberg, Herzogtum Mecklenburg-Stargard, Fürstentum Anhalt-Zerbst und Hirrschaft Ruppin. Hcho^Stelkin"

Vom deutschen Könige gegründet und mit Reichsgut ausgestattet. hatte das Bistum Brandenburg verfassungsrechtlich unbedingt reichsunmittelbare Geltung. Jedoch haben die Bischöfe diese Stellung gegenüber dem weit mächtigeren Markgrafen von Brandenburg, in dessen Territorium der Hauptteil der Stiftsgüter lag, auf die Dauer nicht behaupten können. Schon die Askanier haben versucht, die Unabhängigkeit des Bistums zu erschüttern. Doch ist es den Bischöfen damals noch gelungen, den Angriff siegreich abzuschlagen. Die in der Zeit der Wittelsbachischen Herrschaft errungene politische Machtstellung des Bischofs zertrümmerte der Übergang der Mark an Kaiser Karl IV. Der böhmisch-luxemburgischen Krone gelang es, das Bistum zur Landsässigkeit, zwar nicht de iure, aber doch de facto, herabzudrücken. Die Münzherrlichkeit der Bischöfe hörte auf (Bahrfeldt, Münzwesen d. Mark Brand. I 32), der Bischof mußte auf den Landtagen erscheinen und für die Stiftsgüter zu den Landsteuern beitragen (ein Register über die Leistungen des Bischofs in G. St. A. Rep. 1 7 , 4 b ) , als consiliarius hatte er dem Landesherrn persönliche Ratsdienste zu leisten. Die Bischofswahlen

Historische Übersicht.

11

gerieten unter den entscheidenden Einfluß des Kurfürsten von Brandenburg, der ihm genehmen Kandidaten zur Bischofswürde verhalf. Dieser Zustand wurde zur Rechtsnorm erhoben, als Kurfürst Friedrich IL von Hohenzollern, die Gunst der politischen Lage ausnutzend, sich am 10. Sept. 1447 von Papst Nikolaus V. die Zusage erteilen ließ, in Zukunft für die Dauer der Lebenszeit Friedrichs nur vom Markgrafen selbst benannte Persönlichkeiten an die Spitze der märkischen Bistümer zu stellen. Auf diese Bulle ist seitens der Markgrafen das Recht zu regelmäßiger Nomination begründet worden. Eine spätere Garantierung seitens des Papstes ist den Nachfolgern Kurfürst Friedrichs II. entbehrlich erschienen. In den Reichsmatrikeln von 1431 an ist das Bistum Brandenburg unter den reichsfreien Bistümern genannt und, trotz vorhergehenden Protestes des Markgrafen, noch 1521 veranlagt worden. Gegen eine solche Belastung und Heranziehung zu Reichssteuern hat der Bischof selbst die Landsässigkeit des Stiftes ins Feld geführt (G. St. A. Rep. 17,4). Aus dem ursprünglich sehr engen Verhältnis, in dem der Brandenburger Bischof zum Magdeburger Erzbischof stand, wurde er mit der Zeit z u m Erzbiin dem Maße herausgedrängt, als er unter den dominierenden Einfluß der Markgrafen geriet. Bis Bischof Ruotger (f c. 1250) haben die Bischöfe von Brandenburg nachweislich die Weihe vom Magdeburger Erzbischof empfangen. Die Bischöfe Volrad von Krempa, Friedrich von Plötzke und Ludwig von Neindorf sind an der Kurie geweiht worden. Seit Heinrich II. (1393—1406) erhielten die Bischöfe vom Papst das Privileg, sich von jedem beliebigen Bischof weihen zu lassen. Wer in den Einzelfällen die Weihe vollzogen hat, wird nicht ersichtlich. Vom Metropoliten von Magdeburg ist nachweislich zuerst wieder Dietrich III. von Stechow (1459) konsekriert worden. Die Ableistung des Obödienzeides läßt sich nur von Bischof Johann 1.(1316—1324) und zwei Jahrhunderte später von Bischof Hieronymus (1507—1521) nachweisen. Die Eidesformel des durch Bischof Johann I. geleisteten Juramentum ist in einer Abschrift des 16. Jahrhunderts (G. St. A. Rep. 58, 11) erhalten und lautet, wie üblich: Ego Johannes Brandenburgensis ecclesie episcopus ab hac hora inantea fidelis et obediens ero b. Mauritio et domino meo Borchardo archiepiscopo suisque successoribus canonice intrantibus. Non ero in consilio aut in consensu vel facto, ut vitam perdant aut membrum aut capiantur mala captione. Consilium vero, quod mihi sunt credituri per se aut nuncios suos sive per litteras, ad eorum dampnum mc sciente nemini pandam. Libertatem et iura b. Mauritii et Patrimonium ipsius adiutor eis ero ad retinendum et defendendum salvo meo ordine contra omnem hominem. Legatos domini mei archiepiscopi in eundo et redeundo honorifice tractabo et in suis necessitatibus adiuvabo. Vocatus ad synodum veniam, nisi prepeditus fuero canonica prepeditione. Possessionis

12

D a s Hochstift Brandenburg.

vero ad meum monasterium pertinentes non vendam neque donabo neque inpignorabo neque de novo infeudabo vel aliquo modo alicnabo inconsulto archiepiscopo Magdeburgensi. Sic me deus adiuvet et hec sancta evangelia. Die ^Bischöfe j)b e r die H e r k u n f t der B i s c h ö f e vor und während des Exils ist bürg wenig bekannt. Zwei von ihnen sind vor ihrem Episkopat Äbte von Ilsenburg, einer Dompropst von Hildesheim, einer vielleicht Domherr von Bremen gewesen. Der entscheidende Einfluß auf die Besetzung des Bischofsstuhles lag während dieser Zeit in der Hand des deutschen Königs. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts hat zunächst das Stift Leitzkau das Recht der Bischofswahl erhalten, das jedoch durch die Begründung des Domkapitels in Brandenburg in Frage gestellt wurde und schließlich zu einem Verzicht Leitzkaus Führte. Dank der in den Konfirmationsurkunden des Kapitels immer wiederholten Bestimmung, den Bischof nach Möglichkeit de gremio ipsius capituli zu wählen, ist der Bischof sehr häufig aus der Mitte des Domkapitels oder doch wenigstens aus einem Prämonstratenserstift zu seiner Würde emporgestiegen. Von den 30 kanonischen und 9 schismatischen Bischöfen aus der Zeit nach dem Exil bis zur Einführung der Reformation sind 21 nachweislich Prämonstratenser gewesen; 14 + 1 gehörten dem Brandenburger, 1 + 1 dem Leitzkauer, 3 + 1 dem Magdeburger Prämonstratenserstift an. Bei 2 weiteren ist die Zugehörigkeit zum Prämonstratenserorden (Hildeburgerode. bzw. Magdeburg) wahrscheinlich. Die übrigen Bischöfe gingen aus dem hohen Säkularklerus hervor, und zwar aus den Domkapiteln von Magdeburg 3 + 3 , von Halberstadt 2, von Hildesheim 1 + 1 , von Lübeck 1. Ein Bischof war zuvor Propst von Berlin. Einmal ist ein Bischof von Augsburg mit dem Brandenburger Bistum providiert worden, ohne jedoch die Wahl anzunehmen. Bei 2 + 1 Bischöfen aus der Zeit nach dem Exil ist über die Herkunft weder etwas nachweisbar noch auch nur vermutbar. Durch päpstliche Provision gelangten zum Episkopat Volrad von Krempa und dessen Nachfolger Friedrich von Plötzke im Einverständnis mit dem Kapitel, während Gernand und Ludwig von Neindorf unter Verwerfung anderer kapitularischer Wahlen vom Papst providiert wurden. Bischof Ludwig konnte die Regierung erst antreten, nachdem er die päpstliche Partei verlassen hatte. Bürgerlicher Abkunft sind nachweislich nur 2 Bischöfe gewesen: Stephan Bodeker und Hieronymus Schulz; beide zählen zu den bedeutendsten Inhabern der episkopalen Würde von Brandenburg. Mindestens 11 Bischöfe sind aus dem märkischen Adel hervorgegangen. In der Person Siegfrieds I. gelangte einmal ein Mitglied des regierenden askanischen Fürstenhauses auf den Bischofsstuhl von Brandenburg. Das Stift Leitzkau hat zweimal einen Herrn von Arnstein gewählt, ohne jedoch die Wahl gegenüber dem Brandenburger Kapitel durchsetzen zu können.

Historische Übersicht.

13

Akademisches Studium auf einer Universität ist nachzuweisen bei Heinrich von Bodendieck, Johannes von Waldow, Stephan Bodeker, Dietrich von Stechow, Joachim von Bredow. Hieronymus Schultz und Matthias von Jagow. Die K a n z l e i . Ein bischöflicher notarius begegnet zum ersten Male B i s c h ö f l i c h e Zentralver-

1214. Das Amt wurde im 13. und 14. Jahrhundert gewöhnlich von einem geeigneten Pfarrer der Diözese versehen; auch Magdeburger Stiftsherren begegnen in dieser Stellung. Die Vermehrung der Geschäfte führte später zu einer Vergrößerung der Kanzlei; ein protonotarius erscheint im Jahre 1329, ein notarius consistorialis und ein secretarius 1456. Über diese Vierzahl ist die bischöfliche Kanzlei nicht hinausgewachsen. Akademisches Studium ist nur in den seltensten Fällen bei den Kanzleibeamten nachzuweisen. D a s G e n e r a l v i k a r i a t . Ein Generalvikar des Bischofs von Brandenburg begegnet zum ersten Male 1334. Die drei ersten Männer, die dieses Amt bekleidet haben, waren Bettelorden angehörige Weihbischöfe. Sie sind für mehrere Bischöfe gleichzeitig Generalvikare gewesen. Speziell für die Diözese Brandenburg erscheint 1369 ein Generalvikar in der Person des Domherrn Hentzo von Gersdorff. Außer diesem sind noch 8 Brandenburger Prämonstratenserdomherren bischöfliche Generalvikare gewesen. In der Mitte des 15. Jh.s haben noch einmal 2 Mönche, und zwar Dominikaner, das Amt innegehabt. Mit wenigen Ausnahmen ist für die Generalvikare der Bischöfe von Brandenburg akademisches Studium nachzuweisen. Einmal ist der Generalvikar zugleich auch Offizial gewesen. Ein Vikariatssiegel von 1429 zeigt in runder Form im Siegelfelde die Stiftsheiligen, Paulus mit dem Schwert rechts, Petrus mit den Schlüsseln links, stehend nebeneinander, darunter die gekreuzten Schlüssel des Stiftswappens. Die Umschrift lautet: S. vicarii epi b r a n . . . , Rest zerstört (St. A. Magdeburg, Urk. Kl. Jüterbog 38). Ein Oblatensiegel von 1512 zeigt im Felde den hl. Petrus allein, in der rechten Hand den Schlüssel, in der linken das Evangelienbuch mit der Umschrift: Sigillü . vicariat9 . epi . brädeburg . (Prozeßakten zwischen dem Stift St. Marien in monte und den v. Waidenfels, G. St. A. Pr. Br. Rep. 2, I. Dom. (Fach-) Registratur, Amt Ziesar, ält. Reihe, Fach 21 Nr. 1). Ein späteres Oblatensiegel von 1537 führt bei gleichem Siegelbilde die Umschrift: Sigillü vicarii epi brädeburg (St. A. Magdeburg, Urk. Kl. Jüterbog 61 b). Das O f f i z i a l a t . Einen bischöflichen Offizial finden wir erstmalig 1335. Fünfmal haben Brandenburger Domherren das Amt bekleidet. Auch die Offiziale haben zum großen Teil ihre kanonistische Rechtskenntnis auf einer Universität erworben. Ein bischöfliches Gerichtssiegel ist erhalten aus dem Jahre 1358; es ist rund, im Siegelfelde der Bischof im Ornat in halber Figur,

J

wa itnn?

Das Hochstift Brandenburg.

14

die Rechte segnend erhoben, in der Linken Krummstab, Umschrift: f S • CVRIE

• BRADEBVRGN

• AD

• CAVSAS

(Abb.

bei

Voßberg,

Die

Siegel d. Mark Brand. I I B 3 Nr. 6). Mittelpunkt synode.

der

gesamten

Diözesanregierung

ist

die

Diözesan-

Sie wurde einmal im Jahre gewöhnlich im Dome zu Branden-

burg während des Frühjahres abgehalten.

Eine Zusammenstellung der

Synoden gibt Curschmann, Diöz. Brand. 283. Die alljährlichen V i s i t a t i o n e n hat im 14. Jh. der Bischof persönlich ausgeführt.

noch

Im 15. Jh. visitierte der Generalvikar.

Innere Einj ) e r Bistumssprengel ist im Innern nach 3 verschiedenen Gesichtsteuung der , . Diözese punkten eingeteilt gewesen: 1. Hinsichtlich der Ausübung der Jurisdiktion war der Sprengel in Archidiakonate gegliedert.

Nachdem 1139 dem Stiftspropst von Leitzkau

der Archidiakonat über die Kirche von Leitzkau und der Archipresbyterat über die ganze Diözese verliehen war, erfolgte nach Stiftung des Domkapitels eine Scheidung des Bistums in 2 Archidiakonate, indem der Propst von Leitzkau den Landesteil im Westen von der Elbe bis zur Ihle, der Dompropst die große Masse des Bistums bis zur Oder hin zugewiesen erhielt. Eine feste Grenze zwischen Leitzkau und Brandenburg hat sich erst in einem ein Jahrhundert langen Streit herausgebildet, während der Archidiakonat von Brandenburg auf das Gebiet der sogenannten „Alten Lande" (westl. von Havel und Spree) beschränkt wurde.

Das Gebiet der „Neuen Lande" (d. h. jenseits der

genannten Flüsse) ist nach Erwerbung dieses Gebietes durch die Markgrafen zunächst nur in zwei Teile zerlegt worden. Den Norden erhielt der Propst von Liebenwalde, den Süden der von Berlin. später unter Durchbrechung

Diesem ist

der Scheidelinie zwischen Alten und

Neuen Landen die Jurisdiktion über die diesseits der Spree gelegenen Städte Cöln und Cöpenick zuteil geworden. Bistumssprengeis

entstanden

die

weiteren

Mit Vergrößerung des Archidiakonate

oder

Propsteien Stolpe und Bernau. Die Propsteien Liebenwalde und Stolpe wurden später nach Templin bzw. Angermünde verlegt. Das Präsentationsrecht auf die Propsteien der Neuen Lande stand den Markgrafen zu. Ein Archidiakonat von Jüterbog, Nauen und Mittenwalde hat nur kurze Zeit im 13. Jh. bestanden. Der Archidiakonat Mittenwalde ist für immer mit der Dompropstei Brandenburg verbunden worden. 2. Nach der A r t der kirchlichen Besteuerung der Laien ist nach hartem Kampfe mit den Markgrafen im Zehntvertrag von 1237 die Scheidung in die Alten und Neuen Lande mit der durch den Lauf der Flüsse

Historische Übersicht.

15

Massowe 1 ), Havel und Spree bezeichneten Grenze getroffen worden. Westlich der Scheidungslinie wurde der Zehnte, östlich davon das Hufengeld erhoben. 3. Für die Erhebung der Abgaben hat der Bischof sein ganzes Gebiet in die folgenden 18 Sedes geteilt: Angermünde, Beizig, Berlin, Bernau, Brandenburg, Brietzen, Friedland, Jüterbog, Leitzkau, Nauen, Rathenow, Spandau, Straußberg, Templin, Wittenberg, Zehdenick, Zerbst und Ziesar. Die A b g a b e n , die der Bischof als Kirchenoberer aus seinem Sprengel empfing, gliedern sich in solche des Klerus und der Laien. Der K l e r u s entrichtete 1. die regelmäßig jährlich ratione visitationis erhobene P r o k u r a t i o n , deren Höhe sich im Verhältnis zu dem nach dem brandenburgischen Einheitsmaß des Frustums berechneten Ertrage des jeweiligen Benefiziums bestimmte und in einfachem Grundbetrag etwa 300 Gulden ausmachte, und 2. als außerordentliche Auflage das S u b s i d i u m c h a r i t a t i v u m (Listen aus den Jahren 1527—1529 über die Erhebung von Prokuration und Subsidium charitativum nach dem sog. Rechnungsbuch des Joachim Cassel, s. Curschmann, Diöz. 394—477). Die L a i e n hatten den Z e h n t e n abzugeben. Auf den dritten Teil dieser Leistung in jedem Ort hat der Bischof schon in der 1. Hälfte des 12. Jh.s zugunsten der Pfarrer verzichtet. Auch von den übrigen zwei Dritteln hat der Bischof seinen Anteil später häufig fortgegeben, so daß schon zu Anfang des 13. Jh.s das Zehnterhebungsrecht in den alten Teilen der Diözese stark beeinträchtigt war. In den dem Bistum bald danach zufallenden Neuen Landen versuchte der Bischof sein Zehntenrecht besser zu wahren, fand aber einen energischen Widersacher in den Markgrafen, mit denen er nach langem Streit den Zehntvergleich von 1237 schloß. In ihm verzichtete der Bischof auf allen Zehnten in den Neuen Landen, wofür ihm als Rekognitionszins ein mäßiges Hufengeld von jährlich insgesamt etwa 160 Gulden zugestanden wurde (Register des Hufengeldes von 1527 bei Curschmann a . a . O . 478 —484). Bei Begründung des Bistums sind dem Bischof die Burgwarde Pritzcrb( i l ! '^^||^J e s und Ziesar ganz, Brandenburg zur Hälfte übereignet worden. Nach Wiederinbesitznahme der Diözese hat der Bischof diesen Besitz nur zum Teil behaupten können. Große Teile der Burgwarde Brandenburg und Pritzerbe gingen bei Ausstattung des Domkapitels in dessen Besitz über. Von allen sonstigen Erwerbungen, die der Bischof im Laufe der Zeit machte, ist nur sehr wenig beim Stift geblieben (s. im einzelnen das Ortsregister). Über den Lauf der Massowc s. C u r s c h m a n n , S. 385—388.

Diöz. Brand., Exkurs 2

16

Das Hochstift Brandenburg.

Die oft schweren finanziellen Bedrängnisse haben die Bischöfe veranlaßt, gegen augenblicklichen Gewinn große Stücke des Tafelgutes nach und nach durch Verkauf oder Verleihung dem Stift zu entfremden. Abgesehen von dem Städtchen Blumberg auf dem Barnim, das jedoch 1541 auch noch veräußert wurde, verfügte der bischöfliche Grundherr am Ende des Mittelaltersnur mehr über einige Städte und Dörfer im Lande Ziesar, im Havellande und auf dem Teltow. Diese waren verwaltungstechnisch in 4 Ämter geteilt, und zwar: 1. Amt Ziesar mit Böcke, Buckau, Bücknitz, Glienecke, Grüningen. Köpernitz, Pramsdorf, Wenzlow, Wollin, Ziesar (Stadt) und Zitz. 2. Amt Brandenburg mit Ferchesar, Fohrde. Pritzerbe (Stadt), Rietz und Weseram, 3. Amt Ketzin mit Etzin, Ketzin (Stadt) und Knoblauch, 4. Amt Teltow mit Schönow, Stolpe und Teltow (Stadt). Die grundherrlichen Einkünfte des Bischofs sind für das Jahr 1550 in einer Übersicht auf S. 74 dargestellt. Geringe Eigenwirtschaft betrieb der Bischof als Gutsherr in und bei seiner Residenz Ziesar, und zwar Ackerbau und Schafzucht auf den Feldmarken Ziesar, Kritzkai, Schopsdorf und Knoblauch, Milchwirtschaft in einer Meierei bei Ziesar, Weinbau auf Weinbergen bei Ziesar und Zitz, Fischzucht in Teichen bei Ziesar, Köpernitz, Schopsdorf, Knoblauch und Etzin. Je ein Jagdgebiet lag bei Ziesar und Pritzerbe. Die Hand- und Spanndienste zur Bewerkstelligung der Eigenwirtschaft wurden von den Stiftshintersassen geleistet. Die Buchführung über die gutsherrlichen Einkünfte lag dem Kornschreiber ob. Eine Übersicht über die grund- und gutsherrlichcn Bezüge liefert die folgende Zusammenstellung. Die darin aufgeführten Renten aus Zoll und Ziese stellen den letzten Rest einer aus landesherrlichem Hoheitsrecht fließenden Gerechtsame dar. Nr.

Spezifikation der Einkünfte um 1550

gr. ;

fl-

i

1 2 3 4 5 ß 7 8

Zins aus 25 Ortschaften Dienstgeld aus Ketzin Fischgeld aus Pritzerbe Zoll aus Buckau und Ziesar Ziese aus Ketzin, Teltow und Ziesar Wiesengeld Mastgeld Holzgeld Abschoß vom Erbgeld Summa

.... ....

231 1

....

34 102 3 50 32

7 :28 ' ! -

....

24

- -

16 !

453

27

1

-

Historische Übersicht.

Nr.

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 30 31 32 33 34 35

17

fl.

Spezifikation der E i n k ü n f t e um 1550 Übertrag Roggenpacht, 130 \V. 21 Sch., ä W. 5 fi Gerstenpacht, 44 W. 1 Sch. 2 V., a W. 4 fl Ilafcrpacht, 136 W. 13 Sch. 3 V., ä W. 3 fl Weizenpacht, 2 Sch., ä W. 6 fl Pachte aus der Eichmühle f ü r Hopfenpacht, 6 W. 6 Sch., ä W. 2 fl Hühner, 9 Schk. 45 St., ä 1 gr Eier, 18 Schk. 35 St., ä Schock 5 gr Zehntkälber 6, ä 16 gr Zehntlämmer 112, ä 5 gr Zehntferkel 6, ä 2 gr Zehntgänse 158, ä 2 gr

:. . . .

Roggen von den Feldmarken Kritzkai, Schopsdorf u. Ziesar 67W., ä W. 5 fl Gerste von den Feldmarken Kritzkai, Schopsdorf u. Ziesar 44 W. 8 Sch., ä W. 4 fl Hafer von den Feldmarken Kritzkai, Schopsdorf u. Ziesar 73 W., ä W. 3 fl Roggen von den Feldmarken im Amte Ketzin 15 W. 3 Sch., ä W. 5 fl Gerste von den Feldmarken im Amte Ketzin 14 W., a W. 4 fl. Hafer von den Feldmarken im Amte Ketzin 4 VV. 6 Sch., ä W. 3 fl Hopfen aus den Hopfengärten, 24 W. k W. 2 fl Haselnüsse % Sch Mohn, 1 Sch. 1 V Honig Wein von den Weinbergen, 20 Viertel, ä V. 5 fl Hammel aus den 4 Schäfereien 130, ä 20 gr Wolle 300 Steine, ä Stein 20 gr Fische aus den Fischteichen Summa

453 654 176 409 104 12 18 2 3 17 9

gr•'7 11 8 23 16 24 16 9 28

5



-

16 - 12 - • 28 | - 1

335 177

11

219

-

75 56 12 48

20 i - ~

i"

?4 -

12 13 7 100 81 187 200 I 3364 |

-

8 16 j -

1 -• 2 | 7

Über die Verpflichtungen der b i s c h ö f l i c h e n L e h n s m a n n e n sind Lehenshei i wir nur mangelhaft unterrichtet. Nach einer Notiz aus der Mitte des 16. Jh.s 1 , c h k e i 1 (G. St. A. Rep. 78, 46 f. 87 f.) stellten die Barby auf Loburg, die Bardeleben auf Ziesar, die Borge auf Dräben, die Bredow auf Löwenberg, die Lochow auf Nennhausen und Bamme, die Lochow auf Waltersdorf, die Redern auf Beetz, die Trott auf Badingen und Mildenberg und die "VVulffen auf Lübars mindestens 16 Pferde. Dazu steht die Anmerkung: „Diesen hat man bisher in aufgeboten geschrieben. Es sein sonst ander lchenleut, die nicht so viel haben, das sie mit pferden und hämisch davon dienen können. Dennoch wo Germania Sacra, Brandenburg I.

2

18

Bischöfliche

Pätronätö

Das Hochstift Brandenburg.

es von noten thuet, mag man 2 oder 3 personen auf ein pferd anschlagen." Die Inhaber der zahlreichen Stiftslehen im Magdeburgischen, die Grafen und Herren von Lindovv-Ruppin, starben 1524 aus. Ein Versuch, die Leitzkauschen Stiftslehen'an sich zu bringen, mißlang dem Bischof, obwohl das Heimfallsrecht ihm zustand. Die Grabower Lehen der Grafen von Lindow gingen an den Kurfürsten von Brandenburg über. Die bischöflichen Städte Blumberg, Ketzin, Pritzerbe, Teltow und Ziesar stellten bei dem Lehnsaufgebot je einen Rüstwagen. Di e Zahl der b i s c h ö f l i c h e n P a t r o n a t s k i r c h e n ist beschränkt.

Primitive Erwerbung durch Stiftung muß angenommen werden bei den Kirchen in Böcke, Buckau, Ferchesar, Gr.-Lübars, Leitzkau, Pritzerbe, Tieckow, Weseram, Wollin, Burg und Stadt Ziesar, Zitz, wohl auch in Blumberg und deren Filialen, sofern das Patronatsrecht auch hier bischöflich ist. Durch Schenkung bzw. Testament gingen die Petrikirche auf Burg Brandenburg und die Andreaskirche in Teltow, durch Tausch die Kirchen in Öhna und Göhlsdorf an den Bischof über. Näheres über die bischöflichen Patronatskirchen s. u. Die Angabe bei Curschmami, Diöz. Brand. 423, daß Lühe in der Sedes Leitzkau eine bischöfliche Patronatskirche gewesen sei, beruht auf einem Irrtum der Quelle. Der Patronat gehörte dem Kloster Plötzky. Bischöfliche Von einer festen b i s c h ö f l i c h e n R e s i d e n z in Ziesar kann erst Residenz

seit der Mitte des 14. Jh.s gesprochen werden. Vorher haben die Bischöfe abwechselnd in Brandenburg, Pritzerbe oder Ziesar Hof gehalten. Zur dauernden Residenz wurde Ziesar durch Bischof Ludwig von Neindorf (1327—47) erhoben und von dessen Nachfolgern zu einem festen Platze ausgebaut. Von der mittelalterlichen Anlage sind heute nur noch kümmerliche Reste erhalten. Einen Situationsplan der alten Burganlage bringt Wernicke in Bau- u. Kunstdenkmäler der Kreise Jerichow 251. Hofstaat An der Spitze des b i s c h ö f l i c h e n H o f s t a a t e s stand der Hofmarschall, erstmalig belegt 1318. Im 13. Jh. sind an Hofbeamten der Truchseß, der Mundschenk und der Leibarzt nachzuweisen. Der Schenk begegnet später nicht mehr, dagegen erscheinen der Keller- und der Kammermeister. Der militärische Kommandant der Burg war der Schloßhauptmann, die Gerichtbarkeit wurde durch den Vogt ausgeübt. Hofstaat und Gesinde zur Zeit des Bischofs Matthias von Jagow schildert Gebauer im Jb. f. Brand. K. G. IV 99 ff. Silberschatz Der S i l b e r s c h a t z des Stiftes war gering. Er bestand 1424 aus 2 Becken. 2 Schüsseln und 2 Salsieren im Gesamtgewicht von 4OV2 Mark (A VIII396). Der gleiche Bestand steht für die Jahre 1462 (D. A. Urk.364) und 1480 (A VIII 444) fest. 1486 war der Schatz um 6 Schüsseln und 2 Salsiere und auf ein Gewicht von 57 Mark gewachsen (D. A. Urk. 382). Beim Tode Dietrichs von Hardenberg bestand der Schatz aus 2 Becken, 8 großen und 3 kleinen

19

Historische Übersicht.

Schüsseln (A VIII494). 1558 befand sich an Silbergeschirr in Ziesar: 14 Becher, 4 Löffel und 1 Kanne (A IX 318). Beim Tode eines Bischofs wurde das bischöfliche Silbergeschirr vom Brandenburger Domkapitel in Verwahrung genommen. Der neue Bischof mußte den Schatz durch Verschreibung einer Rente und das Versprechen einer Mehrung des gegenwärtigen Bestandes auslösen. Die R e f o r m a t i o n ist im Bistum Brandenburg geboren worden. Im g 6 ^ 1 ™^'^"' Süden der Diözese schlug am Vorabend des Allerheiligentages im Jahre 1517 tums der Augustinereremit Luther seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schloßkirche. Die Diözese fiel schnell dem neuen Glauben zu, obwohl die Bischöfe mit allen Mitteln der protestantischen Bewegung Einhalt zu tun versuchten. H i e r o n y m u s S c h u l t z und D i e t r i c h von H a r d e n b e r g haben am alten Glauben festgehalten. Auch M a t t h i a s von J a g o w folgte zuerst dem Beispiel seiner Vorgänger. Erst nach dem Tode des altgläubigen Kurfürsten Joachim I. neigte er der neuen Lehre zu und, als der neue Herr offen zum Luthertum übertrat, hat er ihn in seinen Bestrebungen unterstützt. Seit Einführung der neuen Kirchenordnung und den Visitationen glitten die bischöflichen Funktionen allmählich in die Hand des Kurfürsten und seiner Räte über. Sogleich nach dem Tode des Bischofs Matthias 1544 ließ der Kurfürst die bischöfliche Residenz besetzen und den Stiftsuntertanen den Treueid abnehmen. Dem Domkapitel wurden die Einkünfte von Ziesar und die Verwaltung der Stiftsgüter entzogen. Ende November 1537 (am donnerstage presentacionis Marie; im Datum liegt ein Fehler, da der 21. Nov. auf einen Mittwoch fällt) hatte Joachim II. dem Herzog J o a c h i m von M ü n s t e r b e r g und Oels, Grafen zu Glatz, gegen Verzicht auf die Prätensionen hinsichtlich Krossens die Anwartschaft auf das Bistum Lebus oder Brandenburg, falls dieses eher erledigt werden sollte, zugesprochen (G. St. A. Urk. Stift Brand. 30 a). Der Kurfürst zwang das Kapitel, die Postulation seines Kandidaten vorzunehmen. Sie erfolgte nach langem Sträuben der Domherren 1545. Am 19. Dez. leistete der evangelische Herzog den Eid (A VIII 499). Zur Unterstützung der kurfürstlichen Bemühungen, dem Prinzen Friedrich die Sukzession im katholischen Erzstift Magdeburg zu verschaffen, wurde dem Bischof Joachim zur Interimszeit zugemutet, seine Konfirmation vom Papste nachzusuchen, obwohl eine Abhängigkeit von Rom tatsächlich in keiner Weise mehr bestand. Solchem Gaukelspiel hat der Aufstand des Herzogs Moritz von Sachsen ein Ende gemacht. Herzog Joachim hat bis 1560 nominell das bischöfliche Amt innegehabt, ohne jedoch eigentlich episkopale Funktionen auszuüben. Am 4. Juni 1560 gab er freiwill g sei l Amt in die Hände des Kapitels zurück 2*

20

Das Hochstift Brandenburg.

(G. St. A. Rep. 57, 1 b ; D. A. Tit. I I I Lit. D Nr. 5 , 6 ) . Der Kurfürst ließ die Stiftsgüter wiederum besetzen. Die Ansprüche des Grafen C h r i s t i a n v o n B a r b y , Herrn zu Mühlingen, dem auf Betreiben des Herzogs Moritz 1551 April 21 die Expektanz auf das Stift Brandenburg verliehen war. wurden zurückgewiesen (G. St. A. Rep. 57, l b ) . Auf Wunsch des Kurfürsten wurde sein Enkel, Prinz J o a c h i m F r i e d r i c h , vom Kapitel zum Bischof postuliert, für den sein Vater, Kurprinz Johann Georg, die Verwaltung der Stiftsgüter führte. Als 1598 der Kurhut der Mark an den nominellen Bischof Joachim Friedrich überging, fiel die letzte Scheidewand. Die Personalunion zog die Realunion nach sich, indem die bisherigen Stiftsgüter zu kurfürstlichem Domanialgut wurden. Entwicklung Das älteste erhaltene Siegel eines Brandenburger Bischofs ist das siegeis Wiggers von 1154; es ist rund und zeigt das Brustbild des barhäuptigen Bischofs, rechts von ihm den Krummstab. Das Siegel ist der Urkunde aufgedrückt. Die gleiche Befestigungsart hat noch das runde Siegel Wilmars von 1161, während dieses 1166 der Urkunde angehängt ist. Die Siegel Wilmars stellen den Bischof auch noch barhäuptig dar, aber mit dem Evangelienbuch in der Rechten, den Krummstab in der Linken. Im Siegel Siegfrieds I. trägt der Bischof die Mitra. Der auf dem Faltstuhl sitzende Bischof erscheint zuerst im Siegel Norberts. Dieser Typus hält sich bis zu Siegfried II. Bei Gernand wird die Form spitzoval, das Siegelbild zeigt den Bischof stehend, in der Rechten einen Kreuzstab, in der Linken den Krummstab haltend. Das Siegel wird von den 3 Nachfolgern übernommen. Gebhard verändert die Embleme, indem er der stehenden Bischofsfigur rechts den Krummstab, links das Evangelienbuch in die Hand gibt. In einem zweiten Siegel desselben Bischofs hält die Figur in der Linken den Krummstab, während die Rechte zum Segen erhoben ist. Diesen Typus übernimmt der Nachfolger Heidenreich. In der gleichen Weise führen die Siegel Volrads, Friedrichs I. und Johanns I. den Bischof wieder sitzend vor. Denselben Typus behalten Ludwig, Dietrich I. und mit Hinzufügung eines gotischen Baldachins und anderer Zutaten Dietrich II. im runden Siegel bei. Heinrich I L , Henning, Johann I L und Stephan setzen die Stiftsheiligen Petrus und Paulus in ein rundes Siegel, während bei Dietrich I I L und seinen beiden Nachfolgern die sitzende Bischofsfigur mit den bekannten Emblemen unter gotischem Baldachin und die spitzovale Form wiederkehrt. Hieronymus nimmt die runde Form wieder auf, in einem Siegel die Stiftsheiligen, in einem anderen den Wappenschild umgeben von reichem Zierat darstellend. Ihm folgend nehmen die letzten Bischöfe als Hauptgegenstand den verzierten Wappenschild in ihr Siegel auf. Das Familienwappen tritt zuerst auf dem Siegel Volrads, das Stiftswappen — 2 gekreuzte Schlüssel. die Barte nach oben und heraldisch rechts — auf dem Bischof Ludwigs

Bischofsreihe.

21

auf, während Stifts- und Familienwappen in einem Wappen vereint erst im Siegel des Bischofs Arnold erscheinen. Ein Sekretsiegel begegnet zuerst bei Bischof Volrad. Die letzten Bischöfe des 15. Jh.s bedienten sich neben dem großen Staatssiegel noch eines zweiten Siegels. Einzelheiten jeweils in der Bischofsreihe.

4. Bischofsreihe. Thietmar. 948-965/968. Zuerst erwähnt in der Gründungsurkunde des Bistums vom 1. Okt. 948 (DO I. Nr. 105), f vor 968 Mz. 2 (über die Chronologiedes Todesdatums s. Breßlau, Forsch, z. br. u. pr. Gesch. 1386/7). Duodelin. 965/968-980. Geweiht in Erfurt von Erzbischof Wilhelm von Mainz und Bischof Erkanbald von Straßburg zwischen 965 Sept. 25 u. 968 Mz. 2 (Breßlau a. a. 0 . nach d. catalog. episcoporum Argentinensium); Herbst 968 zugegen bei der Erhebung Adalberts zum Erzbischof von Magdeburg (A II 437), 980 aus unbekannten Gründen von den Seinen erdrosselt, sein Leichnam 983 Juli 2 von den Wenden aus dem Grabe gerissen, des bischöflichen Schmuckes beraubt und wieder verscharrt (Thietmar MGH. Scr. rer. Germ, in usum schol. III 17, Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 388). V o l k m a r I. 9 8 0 - n a c h 983. Geweiht von Erzbischof Adalbert von Magdeburg in der 1. Hälfte von 980 (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 383), flieht aus Brandenburg vor den aufständischen Wenden kurz vor 983 Juli 2 (ebd. 388, Thietmar I I I 17). Wigo. vor 1004-1017/19. Geweiht von Erzbischof Giselher von Magdeburg vor 1004 Jan. 27 (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 392), zuerst erwähnt 1004 Febr. 6 als Teilnehmer an der Weihe Bischof Wigberts von Merseburg (Thietmar VI 1). Im August desselben Jahres bei der Einweihung des Klosters

22

Das Hochstift Brandenburg.

München-Nienburg a. S. zugegen (DH II. Nr. 83); assistiert der Weihe Erzbischofs Waithard von Magdeburg 1012 Juni 22 (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 395) und Erzbischofs Gero v. Magdeburg 1012 Sept. 22 (ebd. 397). Zum letztenmal erwähnt 1017 Febr. 22 in Magdeburg am Hof Heinrichs II. (Thietmar VIII52). Seinen Tod setzt Brcßlau (Forsch, z. br. u. pr. Gesch. I 389) frühestens auf 1019 Jan. 15. während Sello (ebd. V 517) wahrscheinlich macht, daß W. im Juli 1017 schon tot war. (Ezilo.) zwischen 1018 und 1023. Bei Begründung des Klosters Ilsenburg von Bischof Arnulf von Halberstadt 1018 zum Abt erhoben (Chronologia abbatum Ilsineburg., Leibniz, SS. rer. Brunsvic. III 684); zwischen 1018 und 1023 ist er zum Bischof von Brandenburg gewählt worden (ebd., der 1023 verstorbene Bischof Arnulf hat noch seinen Nachfolger als Abt berufen); die bischöfliche Weihe hat er nicht empfangen (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 398 bezeichnen den Nachfolger als 5. Bischof), f 23. Juli spätestens 1023 (Anniversarium im Kloster Ilsenburg n. d. Chronologia abbatum Ilsineburg.). Luizo. vor 1023 Okt. 22-1030. Geweiht vor 1023 Okt. 22 von Erzbischof Gero von Magdeburg (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 398), 1025 Jan. 2 am Hofe Konrads II. in Paderborn (Vita Meinwerci MGH. Scr. rer. Germ, in usum schol 54, Erhard, Regg. Westf. I 169), 1027 Sept. 24 auf dem Reichskonzil zu Frankfurt am Main (MGH. Const. I 86 Nr. 41; Vita Godehardi MGH. SS. X I 190). Nach Konrads II. unglücklichem Polenkriege von 1029 scheint er gewagt zu haben, auf den Gütern seiner Kirche östlich der Elbe Wohnsitz zu nehmen. Beim Einfall der Polen 1030 in die sächsischen Grenzlande geriet er in Gefangenschaft, in der er wahrscheinlich umgekommen ist (nach Jan. 1030 s. Ann. Magd. MGH. SS. XVI 169). Dankward, vor 1049 Okt. 1 9 - c . 1063. Geweiht vor 1049 Okt. 19 (an diesem Tage ist er auf der Synode Leos IX. zu Mainz [JL 4188]). Wahrscheinlich aus dem Halberstädtischen gebürtig. Freund und Begleiter Erzbischof Adalberts von Bremen (n. Adam v. Br. MGH. Scr. rer. Germ, in usum schol.3 225: vir sapiens et comes episcopi etiam ante episcopatum), f nach Breßlau (Forsch, z. br. u. pr. Gesch. I 391) vielleicht 1063 Sept. 26.

Bischofsreihe.

23

Volkward, zwischen 1063 und 1068. Zur Zeit des Bischofs Godehard von Hildesheim ( 1 0 2 2 - 1 0 3 8 ) Vicedominus der Hildesheimer Kirche und vertrauter Gefährte des Bischofs, später Dompropst von Hildesheim (Vita Godehardi MGH. SS. X I 217). Bischof von Brandenburg nach Sept. 1063. j 19. Mai spätestens 1068 (Chron. Hildesheim. MGH. SS. V I I 848, vgl. Breßlau a. a. O. 392/3). T h i e d o (Theodor. Thietgrim). c. 1 0 6 9 - n a c h 1088. Wahrscheinlich aus dem Domkapitel von Bremen hervorgegangen, zuerst erwähnt 1069 Juni 11 (Hamb. Ü B . 97 Nr. 101), 1071 Juni 13 zugegen bei der Weihe des principale monasterium in Halberstadt (Ann. Saxo MGH. SS. V I 698), weiht 1078 Apr. 15 die St. Georgskirche bei Kaiserswerth (Inschr. s. UB. d. geistl. Stifter d. Niederrheins I, Stift Kaiserswerth. X L I I I ) . Anhänger der kaiserlichen Partei, zugegen auf den Synoden von Worms 1076 J a n . 24 und Brixen 1080 Juni 25 (MGH. Const. I 106 Nr. 58, 120 Nr. 70), weiht 1085 Juli 13 im Auftrage des Kaisers in Magdeburg den Hersfelder Abt Hartwich zum Erzbischof an Stelle des geflohenen Hartwig (De unitate eccl. MGH. Scr. rer. Germ, in usum schol. I I 28). Spätere Schicksale unbekannt; vermutlich hat er sein Bistum nach 1088, nachdem der Gregorianer Hartwig seinen Frieden mit dem Kaiser gemacht hatte, verloren. V o l k m a r II. zwischen c. 1085 und 1102. Geweiht von dem Gregorianer Hartwig von Magdeburg, der 1102 Juni 17 verstarb (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. X I V 406), vielleicht 1085 nach Vertreibung des Erzbischofs durch den Kaiser, j v o r H 0 2 an einem 3. oder 10. Dez. (s. Hauck, K.G.D. I I I 1008). Hartbert, vor 1102-1122/25. Geweiht von Erzbischof Hartwig vor 1102 Juni 17 (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. X I V 406). 1107 erscheint er als Weihbischof in der Mainzer Diözese, als welcher er eine Kirche zu Medenbach im Taunus weiht (Sauer, Nassau. UB. I 88 Nr. 155), 1108 Aug. 8 Zeuge in einer zu Hildesheim ausgestellten Urkunde (UB. d. Höchst. Hildesheim I 152 Nr. 166). Ungefähr gleichzeitig ruft er gemeinsam mit den Bischöfen der magdeb. Kirchenprovinz und den weltlichen Herren Ostsachsens zu einem gemein-

•24

Das Hochstift Brandenburg.

samen Kreuzzuge gegen die Wenden auf (N. Areh. VII [1882] 624-626). Bald darauf unternimmt er von sich aus persönlich den ersten Missionsversuch und baut (c. 1109—1111) die Holzkirche in Leitzkau. 1112 ist er wieder als Weihbischof in Mitteldeutschland tätig, wo er Sept. 8 ein Oratorium im Kloster Herrenbreitungen weiht (Dobenecker, Regg. hist. Thuring. I 229 Nr. 1084). Darauf setzt der Bischof das begonnene Missionswerk in seiner Diözese fort und baut etwa 1113—1114 die Steinkirche zu Leitzkau (s. Curschmanns Interpretation der Urk. v. 1114, Diöz. Brand. 74f.). Im Juni 11.19 nimmt er teil an dem Begräbnis des Erzbischofs Adelgoz (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 410), Febr. (?) 1122 erscheint er am kaiserlichen Hofe Heinrichs V. in Würzburg (Mon. Boica X X I X 1, 242, St. 3172). Später begegnet er nicht mehr. Das Datum seine Todes ist unbekannt. Ludolf, c. 1125-1137. Geweiht von Erzbischof Ruotger von Magdeburg vor 1125 Dez. 20 (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 411). Geleitet im Juli 1126 Norbert nach Magdeburg (ebd. 412). Der Bischof hat sich vorzüglich in Magdeburg aufgehalten, an der Bestattung des Erzbischofs Norbert am 11. Juni 1134 im Kloster Unserer Lieben Frauen nimmt er teil (ebd. 414), 1135 Mz. 4 ist er in Halle Zeuge bei der Stiftung des Klosters Gottesgnaden (UB. d. Höchst. Naumburg I 116). Er urkundet zuletzt 1136 (UB. d. Kl. U. L. Frauen 7 Nr. 8). f v o r E n d e n 3 7 (Lambert.) 1137-1138. Benediktinermönch in Ilsenburg, zum Abt gewählt vor 1136 Jan. 2 (Ilsenb. UB. 118), 1137 reist er im Auftrage des Bischofs Rudolf v. Halberstadt nach Rom. Während seines Aufenthaltes in Italien wird er zum Bischof von Brandenburg gewählt, auf der Rückreise von Rom aber am 18. Jan. 1138 von Räubern überfallen und erschlagen, ohne die bischöfliche Weihe empfangen zu haben (Chronologia abbatum Ilsineburg., Leibniz, SS. rer. Brunsvic. III 686, Ann. Saxo MGH. SS. VI 776). Wigger. 1138-1159/61. W i n t e r , Prämonstratenser Anh. 1 Nr. 7.

Nach 1122 Stiftsherr in Kappenberg (Vita Godefridi Capenberg. MGH. SS. X I I 519). 1130 Febr. 5 als presbiter im Gefolge des Erzbischofs

Bischofsreihe.

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Norbert von Magdeburg in Goslar (Regg. archiepp. Magd. I 402 Nr. 1039). W. erscheint als Propst des Stifts Unserer Lieben Frauen in Magdeburg 1135 Mz. 4 (ebd. 427 Nr. 1092) und 1136 (UB. d. Kl. U. L. Frauen 8 Nr. 8). Zum Bischof von Brandenburg gewählt vom Kapitel zu Leitzkau und geweiht von Erzbischof Konrad von Querfurt (MGH. SS. XIV 416) vor 1138 Aug. 13 (Cod. dipl. Anhalt. V 280) bzw. Juli 26 (diese Urk., in der W. als Zeuge genannt wird, ist nach Rosenfeld, UB. d. Höchst. Naumburg 1123, eine Fälschung), frühestensFebr.1138. Zwischen 1138 und 1150 veranlaßt W. die Übersiedelung des aus dem Leitzkauer Stift ausgesonderten Konventes nachdem Parduin. Am 2. Sept. 1140 weiht er den Erweiterungsbau der Peterskirche und am 9. Sept. 1155 gemeinsam mit Erzbischof Wichmann die Kirche des neuen Klosters in Leitzkau (Gesch. Bl. f. St. u. L. Magd. XXVI247 f.). Am Wendenkreuzzug von 1147 hat er teilgenommen (Ann. Magd. MGH. SS. XVI 188). Zum Itinerar (Forsch, z. br. u.pr. Gesch. V 521) ist zu ergänzen: 1148 Weihe der Marienkirche zu Eibingen b. Rüdesheim durch W. (Regg. archiepp. Magunt. I 339 Nr. 99), 1151 Mai 29 Magdeburg (UB. d. Höchst. Naumburg I 174), 1154 Anf. Juni Goslar (MGH. Const. I 207 Nr. 147), 1154 o. M. u. T. Weihe der Kapelle in Wülfingerode bei Naumburg durch W. (UB. d. Höchst. Naumburg I 203). Eine bestimmte Fixierung seines Todestages lassen die widerstreitenden Angaben der Quellen nicht zu, sie schwanken zwischen Ende 1159 und Anfang 1161. Am wahrscheinlichsten ist der 4. Jan. 1161 (darüber vgl. Breßlau in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. I 395 Anm. 7, Sello ebd. V519, Curschmann, Diöz. Brand. 121 Anm. 1). Siegel: rund, im Siegelfelde das Brustbild des barhäuptigen Bischofs, rechts von ihm der Krummstab herausragend. Umschrift: f WIGGER' BRANDEBURGES EPS (Abb. bei Voßberg, Siegel d. Mark Brand. 1 B 1 Nr. 4); ältestes Brandenburgisches Bischofssiegel. Or. von 1154 in Weimar, Sächs.-Ernest. Ges.-Arch. Rtg. Oo S. 664 Nr. 7. Das Siegel ist auf der Rückseite des Pergaments am unteren Rande aufgedrückt, befestigt mit einem durch das Blatt durchgezogenen Pergamentstreifen (UB. d. Höchst. Naumburg T 203 Nr. 222). Wilmar. c. 1161-1173. Stiftsherr und Scholastikus in Leitzkau nach 1133, Propst dortselbst als Nachfolger des ersten Propstes Lambert nach 1156 Mz. 10 (MGH. SS. XXV 484, Regg. archiepp. Magd. I 531 Nr. 1319). Geweiht von Erzbischof Wichmann (MGH. SS. XIV 416), als Bischof zuerst auf der Magdeburger Generalsynode, wahrscheinlich von Anfang 1161, wo er den Parduin er Tochterkonvent Leitzkaus zum Domkapitel erhebt (zur Datierung s. Curschmann,

26

Das Hochstift Brandenburg.

Diöz. Brand. 121). W. veranlaßt die am 8. Sept. 1165 erfolgte Übersiedelung des Kapitels nach der Dominsel und legt am 11. Okt. den Grundstein zum neuen Dom. Als kaiserlicher Parteigänger vielfach im Gefolge des Kaisers (s. W.s Itinerar in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. V 521). Am 16. Aug. 1170 ist W. bei der Weihe des Domes von Havelberg zugegen (A II 441 Nr. 6, III 85 Nr. 7). t H 7 3 Nov. 6 (Notiz in Cop. I des Domarchivs f. 29). Siegel: 1161 aufgedrückt, 1166 angehängt, rund, Brustbild des barhäuptigen Bischofs im Siegelfelde, in der Rechten das geöffnete Evangelienbuch, in der Linken den Krummstab haltend. Umschrift: f WILMAR' BRANDABVRGENSIS EPS (Abb. in Kunstdenkm. II 3 Taf. II Nr. 1). S i e g f r i e d I., Markgraf von

Brandenburg.

1173-1180. W i n t e r , Prämonstratenser Anh. I Nr. 8. H a h n , Die Söhne Albrechts des Bären (Jbr. über die Louisenstädtische Realschule [Berlin

1869]). Dritter Sohn Albrechts des Bären und dessen Gemahlin Sophie, Stiftsherr von Unserer Lieben Frauen in Magdeburg (nach Winter, Prämonstratenser 307 vor 1147, nach Hahn, a. a. 0 . 25 seit 1151) urkundlich 1164 zuerst (UB. d. Kl. U. L. Frauen 33 Nr. 32). Nach dem Tod des Erzbischofs Hartwich I. von Bremen (f 1168 Okt. 12) wird S. von der kaiserlichen Partei des Bremer Domkapitels zum Erzbischof gewählt, gelangt jedoch nicht zum Episkopat (vgl. Dehio, Gesch. d. Erzbistums Hamburg-Bremen II 89, Ann. Staden. MGH. SS. XVI 346). Weihnachten, 1173 Dez. 25, wird er vom Kaiser in Erfurt zum Bischof von Brandenburg ernannt (Chron. Sampetr. ed. Stübel, Gesch.-Qu. d. Prov. Sachsen I 36), geweiht von Erzbischof Wichmann (MGH. SS. XIV 416). Als kaiserlicher Parteigänger meist im Gefolge des Kaisers (s. das Itinerar in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. V 522). Nachdem bereits der § 15 des Pactum Anagninum von Okt./Nov. 1176 betreffs der Bremer Wahl erkannt hatte: si canonicum fuerit, ad eandem ecclesiam transferetur (MGH. Const. I 351 Nr. 249), ist er Mz. 1179 auf dem Laterankonzil, um die Bremer Wahlangelegenheit in eigener Person zu verfechten (Cod. dipl. Anhalt. I 408, 416; s. Dehio a . a . O . II 96). Abermals zum Erzbischof von Bremen gewählt nach 1179 Nov. 2 (A V I I I 1 1 3 Nr. 25), erhält S. nach der vor 1180 Jan. 25 erfolgten Translation des weifischen Parteigängers Berthold von Bremen nach Metz Belehnung und Weihe 1180 bald nach April 13 auf dem Reichstag zu Gelnhausen (in der Geinhäuser Urkunde noch Elekt [MGH. Const. I 386 Nr. 279], in der noch in den April fallenden Sententia de advocatiis episcoporum et de munitionibus bereits Erzbischof [ebd. 387 Nr. 280].

Bischofsreihe.

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vgl. auch Chron. Montis sereniMGH. SS. XXIII157 ). f 1184 Okt. 24 (Hamb. UB. 237 nach dem Bremer Nekrolog von Stade), • in St. Stephani in Bremen (in ecclesia aquilonari, Meibom, Rer. Germ. II 54). Siegel: von dem seines Vorgängers nur dadurch unterschieden, daß die Figur im Siegelfelde die Mitra trägt. Umschrift: f SIFRID' BRANDABVRGENSIS EPS (Abb. in Kunstdenkm. II 3 Taf. II Nr. 2). Baldram. 1180-1190. Erscheint von 1161 vor Nov. (A VIII106 Nr. 16) bis 1179 als Propst von Unserer Lieben Frauen in Magdeburg (Regg. archiepp. Magd. I 664 Nr. 1600). Geweiht zum Bischof von Brandenburg von Erzbischof Wichmann (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 416) nach 1180 Okt. 9, an welchem Tage er erstmalig als Elekt erscheint (Cod. dipl. Anhalt. I 438 Nr. 594; daß B. bereits im April auf dem Reichstag zu Gelnhausen als Nachfolger Bischof Siegfrieds bestimmt worden sei, wie Sello in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. V 522 sagt, geht aus der Angabe der Ann. Pegav. MGH. SS. XVI 264 nicht hervor). 1184 Aug. 1 weiht B. zusammen mit den Bischöfen von Havelberg und Merseburg das Peterskloster auf dem Lauterberg (Chron. Montis sereni MGH. SS. X X I I I 159). B. begegnet zuletzt 1190 Juni 23 (A V 25) und stirbt, kurz darauf. Alexius. 1190/91-1192. Vielleicht identisch mit dem gleichnamigen Stiftsherrn von Unserer Lieben Frauen 1161—80 (UB. d. Kl. U. L. Frauen 46 Nr. 50) und späteren Propst von Hildeburgerode (zw. 1173 u. 1182), der nach 1182 Nov. 29 vom Kaiser dem Domkapitel von Lübeck zur Bischofswahl vorgeschlagen, von diesem jedoch abgelehnt wird (Arnold v.Lübeck MGH. Scr. rer. Germ, in usumschol. III 6;UB. d. Klösterd. Grafschaft Mansfeld 333,335/6; Möllenberg in Sachsen und Anhalt I I I [1927] 172 Anm. 29). Zum Bischof von Brandenburg gewählt und von Erzbischof Wichmann geweiht (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 416) zwischen 1190 Juni 23 und 1191 Juli 21, an welchem Tage er bereits als Bischof der Weihe des Abtes Widukind von Corvey in Gottesgnade beiwohnt (UB. d. Höchst. Naumburg I 337 Nr. 369). f 1192 (Chron, Sampetr. ed. Stübel, Gesch.-Qu. d. Prov. Sachsen I 44). Möllenberg vermutet in A. den Schreiber des ersten Teiles des Codex Viennensis (Der Codex Viennensis in Sachsen und Anhalt III [1927] 171 f.).

28

D a s Hochstift Brandenburg.

Norbert. 1192/93—1205. Vielleicht identisch mit dem gleichnamigen Stiftsherren von Unserer Lieben Frauen, der 1183/84 begegnet (s. Winter, Prämonstratenser, nach UB. d. Kl. U. L. Frauen 54 Nr. 60. Ob man in dem 1184/85 belegten capellanus und notarius curie Magdeburgensis gleichen Namens dieselbe Persönlichkeit erblicken darf, wie Möllenberg, Sachsen und Anhalt III [1927J 170 tut, erscheint mir fraglich). Gewählt vielleicht schon 1192, geweiht von Erzbischof Ludolf nach 1193 Mai 16 (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 418, s. Forsch, z. br. u. pr. Gesch. V 523). 1202 Jan. 1 assistiert er der Weihe des Bischofs Konrad von Halberstadt (Gesta epp. Halberst. MGH. SS. X X I I I 115), 1204 Sept. 19 derjenigen des Bischofs Dietrich von Merseburg (Chron. Montis sereni MGH. SS. X X I I I 171). Begegnet zuletzt vor dem 25. Juli 1205 (A X 189 Nr. 15, 410, vgl. Forsch, z. br. u. pr. Gesch. V 523). Siegel: rund, im Siegelfelde der sitzende Bischof, auf dem Haupte die Mitra, in der Rechten den Krummstab, in der Linken das geöffnete Evangelienbuch haltend. Umschrift zerstört (Abb. in Kunstdenkm. II 3 Taf. II Nr. 4). Balduin. 1205-1216. Zuvor Dompropst von Brandenburg, s. S. 114, zum Bischof gewählt 1205 (MGH. SS. XXV 485); infolge der Magdeburger Sedisvakanz 1205/6 bleibt die Weihe ausgesetzt. B. erscheint noch 1207 Mz. 10 als Elekt (Regg. archiepp. Magd. II 117 Nr. 282), geweiht wird er von Erzbischof Albrecht im Kloster Unserer Lieben Frauen zu Magdeburg am 1. Ostertage (Apr. 22) 1207 (Magd. Schöppenchron. Chron. d. deutschen Städte VII 131/2). Über die schmähliche Nachgiebigkeit B.s gegenüber den Forderungen des Markgrafen Albrecht II., die auf Verkleinerung der Diözese abzielten und als Vorspiel zum brandenburgischen Zehntstreit betrachtet werden können, s. Curschmann, Diöz. Brand. 338 ff. und das päpstliche Schreiben von 1210 Mz. 26 in Baluze, Epist. Innocentii III. Bd. II 419 f., Potth. 3947. 1216 Juni 5 weiht B. in Merseburg den Bischof Ekkehard von Merseburg (Chron. Montis sereni MGH. SS. XXIII187). Er begegnet urkundlich zuletzt 1216 Nov. 16 (G. St. A. Urk. Lehnin 6, Druck bei Bauer. Die Überlieferung des Lehniner Archivs 141), + kurz darauf. Siegel: wie das seines Vorgängers. Umschrift: y BALDV1N' Dl GRA BRANDEBVRGNSIS EPC (Abb. in Kunstdenkm. I I 3 Taf. II Nr. 5).

Bischofsreihe.

29

S i e g f r i e d II. 1216-1220/21. Zuvor Dompropst von Brandenburg, s. S. 114, gewählt und von Erzbisch of Albrecht geweiht unmittelbar nach dem Tode seines Vorgängers vor 1216 Dez. 28 (Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 420, A VIII 132 Nr. 48: zur Kritik der Datierung s. Curschmann, Diöz. Brand. 369 ff.). S. verlieh seinem Bruder Alberich die Dompropstci Brandenburg, s. S. 115. In den ersten Jahren seines Episcopats ist er Exekutor gegen das Kloster Ilsenburg (Chron. Montis sereni MGH. SS. XXII i 2171 Er urkundet zuletzt 1220 Sept. 30 (A VIII 137 Nr. 49). Siegel: wie das seines Vorgängers. Umschrift: j SIFRIDVS • DJ GRA • BRANDEBVRGNSIS • EPC (Abb. in Kunstdenkm. II 3 Taf. IL Nr. 3). (Ludolf von | S c h w a n e b e c k [Svanebeke].) Als Laie 1196 (Regg. archiepp. Magd. II 28 Nr. 61), als Domherr von Magdeburg 1200/03 (ebd. 84 Nr. 192). Nach Tod des Bischofs Siegfried II. wird L. vom Brandenburger Kapitel zum Bischof gewählt, L. erhält nicht die Bestätigung (Magd. Schöppenchron. Chron. der deutschen Städte VII 144). Er begegnet als Scholastikus von Mainz seit 1225 Jan. 30 (Regg. archiepp. Magdeb. II 340 Nr. 735) bis 1232 Juni 4 (ebd. 456 Nr. 977), als Domherr von Magdeburg zuletzt 1241 Dez. 5 (Regg. archiepp. Magd. TI 520 Nr. 1147). ( W i c h m a n n von f A r n s t e i n [Arnesten].) W i n t e r , F. in Gesch. Bl. f. St. u. L. Magd. X I (1876) 180—184. O u d e n r i j n , M. A. v a n d e n , 0 . P., Miracula quaedam et collationes Fratris Wichmanni inter mysticos nationis Germanicae ord. Praed. aetate antiquissimi (Romac 1924). B ü n g e r , F., Zur Mystik und Geschichte der märkischen Dominikaner (Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg [Berlin 1926J) I. Hauptteil, Der Mystiker Wichmann von Arnstein.

Sohn Walters von Arnstein und dessen Gemahlin Gertrud (ÜB. d. Kl. U. L. Frauen 64 Nr. 71). Oblat im Stift Unserer Lieben Frauen 1194 Juni I (ebd.), Stiftsherr und Akoluthus dortselbst 1199 (ebd. 78 Nr. 81), Propst von St. Marien 1210 Dez. 21 (v. Ledeburs Allg. Archiv f. d. Geschichtskunde d. pieuß. Staates VII 361). Nach dem Tode Bischof Siegfrieds II. vom Leitzkauer Kapitel in zwiespältiger Wahl mit dem Brandenburger Konvent zum Bischof gewählt, erhält er nicht die Bestätigung (Magd. Schöppenchron. Chron. d. deutschen Städte VII 144). 1224 bringt er die Dominikaner nach Magdeburg (ebd. 144, 146), zwischen 1228 (ÜB. d. Kl. U. L. Frauen 10(> Nr. 114) und 1229 Dez. 12 (Regg. archiepp. Magd. II 408 Nr. 882) resigniert

30

Das Hochstift Brandenburg.

er die Propstdignität und tritt in das Kapitel zurück. Vor 1233 tritt er in den Dominikanerorden ein, gehört den Konventen von Magdeburg und Freiberg i. S. an, wird Prior in Erfurt nach 1236, dann, frühestens 1243, in Eisenach und 1246 in Neu-Ruppin, nachdem im selben Jahre sein Bruder Gebhard das dortige Dominikanerkloster begründet hat (Bünger a. a. 0. 6 f., s. a. Bauch, Johann I. u. Otto III. v. Brandenburg 132 ff., Gesch. Bl. f. St. u. L. Magd. XI180 ff., A IV 264). f als erster Prior von Ruppin 1270 Nov. 2. Wichmanns 4 Traktate sind gedruckt von Oudenrijn und Bünger a. a. 0 . 15—33, die Wichmannlegende von Winter und Oudenvijn a. a. 0 . Gernand. 1222-1241. K r a b b o , H., Die brandenburgische Bischofswahl im Jahre 1221 (Forsch, z. br. u. pr. Gesch. XVII 1—20, dazu im selben Bande Sitz.-Ber. S. 105). K r a b b o , H., Gernand vor seiner Ernennung zum Bischof von Brandenburg (1222)

(Jb.

f. Brand. K. G. II/III 1—9).

1200 Mai 25 ist der mag. G. als Abgesandter des gebannten Erzbischofs Ludolf von Magdeburg in Rom (Potth. 2517). Febr. 25 des folgenden Jahres als Stiftsherr von St. Nikolaus in Magdeburg Abgesandter seines ehemaligen Schülers (MGH. SS. XXV 485), des Magdeburger Elekten Albrecht, in Rom



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(G. St. A. Rep. 57, 12).

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3 2 gr., 1 gr.

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Grundbesitzes.

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19 Bemerkungen

Malz

(Ziffern =

Kolumne)

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2: nur Mühle 18

12

6 : einschl. der Mühle. 10: 1 Freimann 6

u.

9:

von

Buckau

u. Pramstorf 11

12

18

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9 6 : Weizen von d. Mühte

6 : Pachtkorn v. Wollin, s. Nr. 30. 9 : v. Wollin

18 24

8 : von B u c k a u 6 : einschl. der Mühle

24 6:

einschl. der

Mühle

6 : einschl. für Friesdorf

16

60

34 !—1102|24| 3 1 5 0

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9! — | 611121 6 l l 5 8 |

D a s Hochstift B r a n d e n b u r g .

76

k) A n h a l t u n d

Sachsen.

Name

Erwerb oder nachweisbarer Besitz

Güsten b. Bernburg

V. 1354

Cod. dipl. Anh. I I I 55

noch 1556 lehnsherrliche Rechte über 2i) H u f e n (A V I I I 503).

Wiesenburg

v. 1378

A V I I I 320

Schloß m i t Vogtei von den Herzögen von Sachsen verpfändet. N a c h Angelus Ann. March. 165 a. 1376 vom Bischof gekauft, vor 1421 an Sachsen zuriiek (T> III HO).

B. WaldBrudene a uf dem Elbenauer Werder Moorbrüche an der Elbe bei Leitzkau

\V a l t i -

aufgeführt bei

und

Holzungsgerechtigkeit.

l i 60-- Coti. dipi. 1173 Anh. I 480

Wald Wernitz bei S1205—16 MGH. SS. der Burg Pritzerbe X X V 485

llavelhruch

1525

A X 170

('. Zumelt- u. Görner See

Bemerkungen

von Bischof Wilmar au Leitzkau geschenkt.

Besitzrecht von Bischof Balduin festgestellt, der P r o d u n s d u n k gen. Teil des Waldes gelangt 1234 an das Hospital des Domstifts (¿V V I I I 144). Nutzungsrecht gemeinsam m i t Kapitel und den beiden Städten Brandenburg.

Gewässer

1161

A V i l i 104

1331

A IX 30

J

).

an das Domkapitel.

Pritzerber u. Briester Havel mit Pritzerber See 19 Fischteiche im Lande Ziesar

A IX 316

1310 an das Domkapitel

(A VIII 251).

bei Ziesar. Köpernitz und Schopsdorf.

' ) Ein Besitz des Bischofs an der oberen Havel ist urkundlich nicht nachzuweisenDie Bestätigungsurkunde des Markgrafen J o h a n n f ü r Bischof Friedrich von 1316 (A V I I I 215) sowie die Verkaufsurkunde des Bischofs J o h a n n f ü r das Domkapitel von 1321 (A V I I I 221) sind von K l i n k e n b o r g in der Kehr-Festschrift, P a p s t t u m und Kaisertum (1926) 561 ff. als Fälschungen erwiesen.

Bischöfliche Patronatskirchen.

77

7. Bischöfliche Patronatskirchen. Sedes

Berlin.

B l u m b e r g , Patronat seit den Anfängen der Stadt. G r u n d b e s i t z : Pfarrer 4, Kirche 1 Hufe (Ldb. 67), desgl. 1540 (A X I 484). S c h a t z 1541: 2 Kelche, 1 kupferne vergoldete Monstranz, 1 Patene, 1 Kreuz (A X I 484). P f a r r e r : A r n o l d , 1357 Sept. 30 (A X I 55). E r a s m u s S c h u l z , 1540 (A X I 484). A l t ä r e : 1. H o c h a l t a r , zur Pfarre gehörig, 2. b. M a i i a e , Patronat bei derMariengilde, 3. ungenannter Altar, 1540 verwaist (A XI484). [ F i l i a : M e h r o w . Patronat bei den von Britzke (ebd.).] Sedes

Brandenburg.

B r a n d e n b u r g , P e t r i k i r c h e auf der Dominsel, aus markgräflichem Besitz 1237 an den Bischof, der sie 1320 dem Domkapitel übergibt. Näheres s. dort S. 166 f. F e r c h e s a r b. Brand, mit der Filia M a r z a h n e 1186 an das Domkapitel, s. S. 182. P r i t z e r b e , Patronat wohl seit den Anfängen beim Bischof. G r u n d b e s i t z 1375: 2 Hufen (Ldb. 108). P f a r r e r : B a l d u i n , 1207 Dez. 25 (A V I I I 126 Nr. 39). W i l h e l m . 1220 (A V I I I 138 Nr. 50), 1234 Jan. 10 (A V I I I 144 Nr. 58). G e r h a r d V o g e l s a c k , 1342 Mz. 21 ( S . B . 20). N i k o l a u s K a l t e n b o r n , 1385 Juli 7 (A V I I 473). A l a n u s , 1396 (A I X 69 Nr. 109). A r n o l d K r a m p z o w , 1527 (Curschmann, Diöz. Brand. 430). A l t ä r e 1527: M a u r i t i i . B a r b a r a e . O a t h a r i n a e : Kommende b. M a r i a e (ebd.). F i l i a e : 1. T i e c k o w 1385, später wieder selbständig s. S. 185. 2. K ü t z k o w . 3. F o h r d e . T i e c k o w , 1137 an das Domkapitel s. S. 185. W e s e r a m , 1317 an das Domkapitel (A V I I I 216 Nr. 170), vor Aufzeichnung des Landbuches an den Bischof zurück, der noch 1541 als Kollator erscheint (A V I I 491 Nr. 26). G r u n d b e s i t z : 2 Hufen (Ldb. 110, Schoßreg. 327), desgl. 1541 (A VII 491 Nr. 26). S c h a t z 1541: 1 Kelch. 1 Patene, 1 kupferne Monstranz, bares Geld

Das Hochstift Brandenburg.

78

P f a r r e r : J o h a n n e s v o n d e m S a n d e , 1382 Sept. 27 (A VIII 340 340 Nr. 345). F i l i a : Liinow 1541. Sedes

Jüterbog.

Ö h n a mit Filia G ö h l s d o r f 1195 an das Domkapitel s. S. 186. Sedes

Spandau.

Teltow. v. d. H a g e n , Th. Ph., Beschreibung der Stadt Teltow (Berlin 1767). S p a t z , W., Der Teltow III, Gesch. d. Ortschaften d. Kreises Teltow (Berlin 1912) 279 ff.

H e i l i g e r : s. Andreas. P a t r o n a t erworben mit der Stadt nach dem Tode des Markgrafen Herrmann t 1308 (A X I 205). G r u n d b e s i t z l 5 4 5 : Pfarre 2Hufen, von der ursprünglichen 4Hufen — Dos sind 2 Hufen dem Altar s. Crucis beigelegt. Kirche hat 1 Hufe zu Schönow (Kons.-Arch. Sup. Cöln-Land. Matr. Lit. r Nr. 1). S c h a t z 1545: 2 schlichte Kelche, 1 kleine Patene (ebd.). A l t ä r e : 1. E x u l u m , gestiftet 1318; Patronat bei der Schneiderinnung, letzter Altarist S i m o n H a u p t tritt zum Protestantismus über. 2. K a t h a r i n a e , M a r i a e M a g d a l e n a e vv., W o l f g a n g i ep., gestiftet 1490 vom Rat und der Schützengilde, bestätigt vom Bischof 1491, Patronat beim Rat (Kons.-Arch. a. a. 0.). Erwähnt sind 1527 (Curschmann, Diöz. Brand. 446): 3. C o r p o r i s C h r i s t i , Patronat beim Rat, Altarist: M a t t h ä u s S c h m i d t 1545. 4. C r u c i s , Patron der Bischof, Einkünfte bezieht der Pfarrer, letzter Altarist J o a c h i m Cassel resigniert 1560. Im Visitationsprotokoll von 1545 begegnet außerdem 5. O m n i u m S a n c t o r u m (Kons.-Arch. a. a. 0.). P f a r r e r : mag. S a l o m o n , Domherr vonLebus, 1295 Febr. 25 (A VIII 181 Nr. 118). M a r t i n , 1306 Aug. 15 (A X I 208 Nr. 6). H e i n r i c h H a s e l b e r g , 1358 Jan. 6 (A VIII 274 Nr. 256). H e i n r i c h m e t d e n E n g e i s c h e n , bischöfl. Notar, 1361—63, s. S. 59. N i k o l a u s von M a c h n o w , 1374 Mai 2./3. (A VIII 305, 307, Nr. 300/1). G o t t s c h a l k , 1400 (A X I 214 Nr. 17). K o n r a d , 1440 Apr. 25 (A X I 216 Nr. 20).

Bischöfliche Patronatskirchen.

79

J o a c h i m Gassei, Domherr v. Brandenburg u. bischöfl. Protonotar 1527-45 (Spatz a. a. 0 . 282 cf. Jb. f. Brand. K.G. XXII [1927] 134). F i l i a : Schönow. Sedes Ziesar. Zur Kunstgeschichte s. Bau- u. Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Heft X X I (Halle 1898).

Böcke, alterPatronat, G r u n d b e s i t z : 2 Hufen, S c h a t z : 1 Kelch, 1 Patene. 1 Kasel, 2 zinnerne Leuchter, 1 altes Missale, bares Geld. F i l i a : W e n t z l o w und G l i e n e c k e , je 1 Pfarrhufe, Schatz wie die Mater (St. A. Magdeburg, Cultus-Arch. Gen. 2669 a. 1575). B u c k a u , alter Patronat, G r u n d b e s i t z : '/ 2 Hufe von Pramsdorf, 1 Breite Landes bei Wittstock, eine Wiese bei der wüsten Kirche in Pramsdorf. Scha t z : Kelch gestohlen, 1 Kasel von rotem Samt, 2 zinnerne Leuchter. 1 altes Missale, bares Geld. F i l i a e : 1. P r a m s d o r f , wüst, keine Kirche mehr. 2. R o t t s t o c k , Grundbesitz 2 Hufen, Schatz ähnlich wie die Mater. Patron ist 1575 Dietrich v. Flans, (St. A. Magdeburg, CultusArch. Gen. 2669 a. 1575). G r o ß - L ü b a r s , 1329 an das Domkapitel (A VIII 239 Nr. 202). Näheres dort S. 194. Wollin mit Filia G r ü n i n g e n , alter Patronat; nähere Nachrichten fehlen. Ziesar. A d l e r , F., Mittelalterliche Backsteinbauwerke des Preuß. Staates. Die Mark Brandenburg. Band II (Berlin 1898) 56—57. W e r n i c k e , E. in Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen. X X I . Heft: Die Kreise Jerichow (Halle 1898) 254—262.

1. P f a r r k i r c h e s. C r u c i s , wohl alter Patronat des Bischofs, geht im 14. Jahrhundert an das Kloster Ziesar über; s. dass. P f a r r e r : F r i e d r i c h , 1198 (A X 186). N i k o l a u s , 1214 J u n i 9 (A VIII129), 1216 Dez. 28 (A VIII 136). mag. E l i a s , 1226 (A VIII 141), Stifter des Franziskanerklosters in Ziesar, f 1237 (A X 41). G i s e l h e r , 1249 Jan. 25 (A X 205), 1256 (St. A. Magdeburg, Cop. 456 a II 8). mag. W a l t e r , Notar des Bischofs Otto, 1258 Febr.13 (AVIII164). 1277 Jan. 13 (A VII 246). A l b e r t , Kaplan des Bischofs Johann, 1317 Mz. 20 (A VIII216). Weiteres s. bei Kloster Ziesar. 2. S c h l o ß k a p e l l e , ein Meisterwerk spätgotischer Baukunst, von Bischof Dietrich von Stechow erbaut und 1470 den Heiligen P e t r u s ,

80

Das Hochstift Brandenburg.

P a u l u s , A e g i d i u s , A n d r e a s und AVenzeslaus geweiht. Den Gottesdienst besorgten 2 Kapläne. 3. P e t r i k i r c h e in der Stadt. Näheres hierüber nicht bekannt. 1555 wird das mit der Kirche verbundene Gemein-Spital am Peterstor wieder aufgebaut; damals noch eine zur Peterskirche gehörige Wurt erwähnt (G. St. A. Iiep. 78, 46 f. 70, 71). Z i t z , alter Patronat, Kirche schon 1215 genannt. G r u n d b e s i t z : 1 Hufe, Wiesen- und Gartenland. S c h a t z : 1 Kelch, 1 Patene, 1 Kasel, 2 messingne Leuchter. (St. A. Magdeburg, Cultus-Arch. Gen. 2669 a. 1575). [ F i l i a : R o g ä s e n imErzstift Magdeburg, Patronat bei den von Werder und Kloeden.] —

1. Das Prämonstratenser-Domkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg. (Capitulum cathedralis ecclesiae sancti Petri in urbe Brandenburg) 1. Quellen und Literatur. 2. Archiv. 3. Bibliothek. 4. Historische Übersicht. 5. Mitglieder des Kapitels a) Dompröpste (mit den Hilfsorganen des Propstes). b) Domprioren und Domdekane, c) Ämter des Kapitels bis zur Transmutation in ein Säkularkapitel, d) Domherren, e) Laienbrüder. 0. Ortsregister des kapitularischen Grundbesitzes. 7. Kapitelskirchen a) Dominsel, b) Alt- und Neustadt Brandenburg. c) Patronate auf dem Lande.

1. Quellen und Literatur. Vgl. W e n t z , G.. Die Anfänge einer Geschichtsschreibung (Forsch, z. br. u. pr. Gesch. X X X I X [1926] 28—50).

des Bistums

Brandenburg

Zu den Beständen des Domarchivs (D. A.) treten ergänzend die Archivalien des Geh. Staatsarchivs, Berlin-Dahlem (G. St. A.), das Domkapitel zu Brandenburg betreffend (vorzüglich Urk. Stift Brand, und Rep. 57), des Konsistorialarchivs der Provinz Brandenburg (vorzüglich Visitationsberichte aus der Reformationszeit) und des Stadtarchivs Brandenburg (bis auf geringe Reste gedruckt beiRie de 1, Cod. dipl. Brand. AIX). Eine historische, auf quellenmäßigem Material beruhende Darstellung ist erstmalig von dem französischen Prediger in Brandenburg, späterem Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, A l p h o n s e des V i g n o l e s in Angriff genommen worden. V. hat auf Grund seiner aus dem Material des Domarchivs in den Jahren 1690—1705 angefertigten Regesten (sog. Index chronologicus diplomatum Brandenburgensium, Universitätsbibl. Breslau, Steinwehr I Q 6) in den 30er Jahren des 18. Jh.s einen Teil der Stiftsgeschichte in lateinischer Sprache ausgearbeitet. Das Manuskript ist verloren. Die für eine beabsichtigte Topographie der Kurmark in den Jahren 1711—1717 von dem Frankfurter Professor J o h a n n C h r i s t o p h B e c m a n gesammelten, fragmentarisch gebliebenen Materialien handeln in dem Abschnitt Historia piorum corporum, Bischofthum Brandenburg (G. St. A. Rep. 92 Becman III 9 Kap. 2) unter Nr. 5, 6, 8, 11, 15. 16, 18, 19 über das Domkapitel. Während S a m u e l L e n t z i n seiner, nur aus gedruckter Literatur völlig unzulänglich kompilierten Diplomatischen Stiftshistorie von Branden6*

84

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

bürg (Halle 1750) a m S c h l u ß des B u c h e s ein paar kurze B e m e r k u n g e n einigen

Mitgliedern

des

Domkapitels

widmet,

hat

Philipp

Wilhelm

G e r c k e n in seiner Ausführlichen Stiftshistorie v o n Brandenburg (Braunschw. u. Wolfenb. 1766), f u ß e n d auf den Manuskripten V i g n o l e s ' , die Geschichte des Kapitels ausführlich in seine Darstellung einbezogen.

Seit

Gerckens grundlegendem u n d in vielen Stücken noch h e u t e unentbehrlichem Werk sind zu n e n n e n a n A b h a n d l u n g e n betreffend die Allgemeine

Geschichte

des

Domkapitels.

A r n o l d . Uber Domstifter überhaupt und über das Domstift zu Brandenburg besonders (Brand. 1812). R o c h o w , G. A. R. v., Geschichtliche Nachrichten von Brandenburg und dessen Altertümern (Brand. 1821, nur in wenigen lithographierten Exemplaren vorhanden), 2. Aufl. besorgt von H e f f t e r (Brand. 1840). R i e d el, A. F., Die Mark Brandenburg im Jahre 1250, II 5, Kirchliche Verhältnisse (Berlin 1832). S c h r ö d c r , Aug., Kurzer Abriß einer Geschichte der hohen bischöfl. Stifts- u. Domkirche und des damit verbundenen Domkapituls zu Burg Brandenburg (Brand. 1836). R i e d e l , A. F., Einleitung zu Bd. A VIII des Cod. dipl. Brand. 32—64. Das Domkapitel zu Brandenburg (Berlin 1847). W i n t e r , Franz, Die Praemonstratenser des 12. Jahrhunderts IV 4. Das Domstift Brandenburg 131—148 (Berlin 1865). ( i u r s c h m a n n , Fr., Die Diözese Brandenburg. Untersuchungen zur histor. Geographie und Verfassungsgcschichte eines ostdeutschen Kolonialbistums (in Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg [Leipzig 1906] 102—124, 227—254, 358—367). D a n n e n b e r g , W., Entwicklungsgeschichte des regulierten Prämonstratenser-Domkapitels von Brandenburg (Greifsw. Diss. 1912). Meckel, Joh., Die evangelischen Dom- und Kollegiatstifter Preußens, insbesondere Brandenburg, Merseburg, Naumburg, Zeitz (Kirchenreehtl. Abh. 100—101 [Stuttgart 1924]). Verfassungs-

und

Wirtschaftsgeschichte.

Sello, G„ Zur Geschichte Leitzkaus (Gesch. Bl. f. St. u. L. Mad. XXVI [1891] 249—256, [behandelnd den Kampf zwischen Leitzkau und Brandenburg um das Recht der Bischofswahl]). H e n n i g , Br., Die Kirclienpolitik der älteren Hohenzollern in der Mark Brandenburg und die päpstlichen Privilegien des Jahres 1447 (Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg [Leipzig 1906] 59—67). G e b a u e r , J. H., Kleine urkundliche Beiträge zur Geschichte von Brandenburg, darin: Pflicht der Domherren, den Bischof in Brandenburg zu Rosse einzuholen (36 /37. Jbr. ü. d. Hist. Ver. z. Brand. [1906] 89). Ders., Die Ablagerpflicht des Brandenburger Domkapitels (Festschr. d. Ilist. Ver. z. Brand. [1918] 153—168). B e r g h a u s , H., Landbuch der Mark Brandenburg II (Brand. 1855) 30—33. F i d i c i n , E., Kaiser Karls IV. Landbuch der Mark Brandenburg (zitiert Ldb.), mit den Schoßregistern (zitiert Schoßreg.) der mittelmärkischen Kreise aus den Jahren 1450, 1451, 1480 und 1481 (Berlin 1856).

Archiv.

85

Kidicin, E., Die Territorien der Mark Brandenburg III (Berlin 186U). H e r t e l , G„ Wüstungen im Jericliowschen (Gesch. Bl. f. St. u. L. Magd. XXXIV [1899] 206—327). S c h u l z e , Hans, Zur Geschichte des Grundbesitzes des Bistums Brandenburg, B. Das Domkapitel (Jb. f. Brand. K. G. XIII [1915, 1—30). B e s t e h o r n , Fr., Die geschichtliche Entwicklung des märkischen Fischereiwesens. Ein Beitrag zur Kultur- u. Wirtschaftsgeschichte der Mark Brandenburg (Marb. Diss. 1913) 38 f., 53 f. K l i n k e n b o r g , M., Die Urkunden des Domkapitels zu Brandenburg über seine Rechte an der Havel (in Papsttum und Kaisertum. Festschr. f. K e h r [München 1926] 561—570). G l e y , W., Die Besiedelung der Mittelmark von der slawischen Einwanderung bis 1624. Eine historisch-geographische Untersuchung (Forschungen zum Deutschtum der Ostmarken, II. Folge, Heft 1 [Stuttgart 1926]). D e r s c h a u , v., Die geschichtliche Entwicklung der Fischereirechte des Domkapitels zu Brandenburg (Festschr. z. Feier d. 50jähr. Bestehens d. Fischerei-Vereins f. d. Prov. Brand. [Berlin 1928] 7 1 - 7 5 ) .

Reformation. G e b a u e r , J. H., Geschichte der Reformation im Bistum Brandenburg (Progr. d. Ritterakademie z. Brand. 1898). Ders., Kleine urkundliche Beiträge zur Geschichte von Brandenburg; darin: Aus dem Schriftwechsel des Brandenburger Domkapitels mit dem Bischof 1521—24; das Domkapitel gegenüber den Wittenberger Neuerungen (36.'37. Jbr. ü. d. Hist. Ver. z. Brand. [1906] 86ff.). Ders., Aus dem Leben und dem Haushalte eines märkischen Domherren (Kassel) zur Zeit d. Reformation (Jb. f. Brand. K. G. VI [1908] 68—92). H e r o l d , V., Zur ersten lutherischen Kirchenvisitation in der Mark Brandenburg 1540 bis 45. III. Teil (Jb. f. Brand. K. G. XXII [1927] 26 ff.).

2. Archiv. G e r c k e n , Ph. W., Fragmenta Marchica oder Sammlung ungedruckter Urkunden und Nachrichten zum Nutzen der Brandenb. Historie. Teil II—VI (Wolfenbüttel 1756—1763). O e l r i c h s , Joh. C. 1

,,

92

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Signatur der Bibliothek

Nr.

theol. fol.

Nr. bei Kose saec.

Hauptinhalt der Handschrift Sammelbuch des J o h a n n e s

Cassel.

47

826

4

311

829

Predigtstudien des Domherrn G e r h a r d

5

572

831

Sammelbuch

6

304

824

14

213

827

15

8

215

828

9

theol. ([Ii. 286

825

10

290

832

Predigtstudien des Dominikaners L u d o l f

lat. fol.

214

843

Juristische Studien zu Erfurt und Leipzig.

or. fol.

1-20

3

15

lat. fol.

••

Gotzke.

Prager juristische Studien des Domherrn

Nikolaus

Klitzing.

| Studienhefte des Domherren P e t e r v o n

Staffeid.

b. O r i e n t a l i s c h e 15

Klitzing.

Präger juristische Studien des Domherren J o h a n n e s von

11

Domherrn

Fabri.

Heinrich

von 7

des

Wilkini.

Handschriften.

Hebräisches

Wörterbuch

des

Menaehem

beu

zum 1.—3. Buch des Sachsenspiegels.

(Ho-

Saruck. or. fol.

5- 7

or. fol.

123

Hebräische Prachtbibel, ..

Teilband einer hebräischen Bibel.

c. D e u t s c h e germ. 284

'

; 15

| Glosse

Handschriften,

meyer,

Dsche.

Rechtsbücher

des M. A. u. ihre

Hss. [1856] 67, Nr. 30). 285

..

Sammlung deutscher Rechte, enthaltend a ) Remissorium zum Sachsenspiegel, b ) Richtsteig, c) eyn buk van wicbeldes unde lantrechtes ordenunge, also



!

dy van Meydeborch sik brukenunde ander vele stede I

tu eren rechten (ebd. Nr. 31).

Lat. Handschriften der Preuß. Staatsbibliothek Berlin, die wahrscheinlich der Bibliothek des Domstiftes entstammen. 1. theo]. (|ii. .,

fol.

Theologie.

73

547

15

| Andreas

82

407

..

j Godefridus

M o l i t o r i s . Sermones de diversis. Herilacensis.

Predigten

über

das

Vaterunser. 3

..

qu.

49

363

!

..

l l e n r i c u s de F r i m a r i a . Praeceptorium.

Honorii

Elucidarius.

fol. 537

554

Stephan

Bodeker.

Sertum



118

558

Stephan

Bodeker,

De dccem praeeeptis, Contra

81 235

557

De symbolo.

7

„ „

592

Sermones de tempore. Themata de sanetis.

8



208

748

Ordinarius (Directorium chori).

oct. 46 fol. 222

716

4 5

Mariae.

Judaeos. 6

9 10

..

247

Processionale. 14

Liber Numeri et

2. K a n o n i s c h e s thcol. fol. 252 ,,

qu.

27

637 i 15 830

..

Recht.

| Konzil zu Basel. Leipziger

Deuteronomiuni.

Schriften der Zeit.

Rechtsstudien

des

Andreas

Bodeker-

Bibliothek.

9H

Verlorenist der bei der Transmutation des Stiftes angelegte L i b e r s t a t u t o r u m ecclesie B r a n d e n b u r g e n s i s (A VIII 467). Von den in dem Sprengeischen Verzeichnis aufgeführten Manuskripten lassen sich 25 mit bekannten Handschriften identifizieren. Die übrigen scheinen verschollen. Ihren Inhalt hat Sprengel wie folgt angegeben: 1. Quatuor evangelia scripta per P e t r u m Clen presb. 1431. Vita sanctae Catherinae ex I s i d o r o . Arbor virtutum et vitiorum. Historia passionis Jesu Christi. Passio sanctae Catherinae. 2. Repetitio domini S w i l l f e n ] decani Hamburgensisdecr. dr.de usura. Ordo iudiciarius curiae Romanae. Repetitio de excommunicato. Formularius. Tabulae super decretales 1379. Tractatus de interdictis sive de interdicto ecclesiastico per dominum C a l d r i n i 1 ) dr. decr. 3. Sermones G a m f r e d i 2 ) dr. 4. Liber sequentiarum in laudem dei a quibusdam doctoribus partim et partim compilatus. 5. Logica sc. commentarius in libros summularum T h o m a e de Aquino. 6. Epistolae P e t r i B l e s e n s i s , Bathoniensis archidiaconi 3 ), (152 Briefe theologischen und historischen Inhalts, gewidmet Heinrich II. von England, viel fremde Briefe darunter z. B. des Erzbischofs von Canterbury, der Königin von England an Coelestin III., Alexanders IV. Instructio fidei für den Sultan von Iconium [Potth. 17131]). Collectanea homiletica secundum ordinem alphabeticum digesta. 7. Anonymi compendium theologicum. Commentarius in A l b e r t i M a g n i librum de secretis mulierum et virorum. De arbore consanguinitatis. De indulgentiis. Sermo ad scolares. Anathomia M u n d i n i , scripta 1404 per J a c o b u m K r y c i k e n . H u g o , Super cantica canticorum. Libellus de tribulationibus et consolationibus iustorum 1409. Liber A u g u s t i n i de pugna virtutum et vitiorum, finitus in Brandenburg per J a c o b u m K r y t z k e n 1409. Cantica canticorum per manus J a c o b i K r y t z k e n tempore ilio, quo rexit scolas in nova civitate Brandenburg a. d. 1409. 8. Regula noviciorum. Liber de missa. J a c o b u s de V o r a g i n e , Super ewangelia dominicalia. 9. Super decretales registrum latinum et germanicum. Legenda de Alexandro Magno. Tractatus iuridicus sine titulo. Cantica Johannes Calderino aus Bologna j 1365. 2

) Gaufredus, Gottfried von Vendöme f 1132. 3 ) Petrus von Blois, Archidiakon von Bath, f nach 1204.

94

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

canticorum cum sensu literali per manus J a c o b i K r y t z k e n , rectoris scolarium in nova civitate Brandenburg. 10. Anonymi expositio articulorum fidei. Expositio decalogi. Confessio fidei per T h o m a m I b e r u m , Pragae 1316. Datum Pragae 1349. 11. Lecturae sc. glossae super decreta. 12. Concordantiae glossarum ordinariarum editae per dominum Galv a n u m deer. dr. Paduensem 1 ). Quaestiones iuris cum solutionibus. Tractatus C a l d r i n i de rescriptis. B o n i n c o n t r i dr. Bononiensis Tractatus de immunitatibus et privilegiis clericorum. Explicatio vocabulorum in iure civili et canonico occurrentium secundum ordinem abecedarium. Informationes iuris sc. casus cum responsionibus per J o h a n n e m T i l i c h deer, dr., J a c o b u m de J e n i s et per 4 doctores sc. F r a n c i s c u m de A l m e r i a , A l m e r i u m de T e r s e t o , E g i d i u m de B e n e v e n t o et A l a n u m de G a r s , sacri palatii Romani auditores. J o h a n n i s de I ) e o 2 ) H i s p a n i decr. dr. Epistola ad mag. H u g o n e m prof, theol. ord. fr. praed. de decimis. Additiones A l e x a n d r i super tractatum F r e d e r i c i de Seni* de permutatione beneficiorum. Tractatus de successione bonorum, item de collationibus etc. domini J o h a n n i s de M a r e s k o n e (oder Matiskowe) dr. Aurelianensis 1408. Ordinationes se. regulae Martini V. anno 1417 Nov. 12 in crastinum suae assumptionis ad summi apostolatus apicem et ante suae creationis solempnia factae et editae, quas suo duntaxat tempore durare voluit quasque postmodum ego J o h a n n e s episcopus Ostiensis s. Romanae ecclesiae card. Vivariensis nuncupatus 3 ) publicari mandavi et feci. Tractatus de eucharistia et casibus periculosis in missa contingentibus. Repetitiones iuris aliquot. Casus, in quibus episcopus absolvere non potest per dominum B e r e n g a r i u m episcopum Tusculanum 4 ) s. Romanae ecclesiae cardinalem. Recommendationes doctorandorum item repetitiones. Forma electionis cum glossis. Anonymi tractatus de cognatione spirituali. A l b e r t i de E r i t m o (in sacra pagina et in artibus mag. Parisiensis, scholastici Pragensis ecclesiae) Tractatus de communione. 13. Statuta et interdicta episcoporum Brandenburgensium S t e p h a n i , T h e o d e r i c i et A r n o l d i de celebracione et festinacione dominicae. Deutsche Anweisung Kalender zu machen. Predigten über 0 ) 3 ) Viviers. 4 ) 2

Galvanus de Bononia f 1384/95. Juan de Dios f 1550. Johannes de Brogniero, 1409—2G Kardinalhisehol von Ostia, aneli Bischof von Berengar Fredoli. der Ältere, Kardinalbischof von Frascati 1309—1323.

Bibliothek.

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die sonntäglichen Evangelia a. 1458. Vincentius Lantwer. Formae litteras componere tarn missiles quam privilegíales tractatibus decem. Erbarium (Compendium botanicum, deutsch). 14. 6 Predigtsammlungen. b) W i e g e n -

und

Erstdrucke.

Der Bibliothekskatalog des cand. theol. Sprengel folgenden Drucke:

verzeichnet die

1. R o d e r i c i episcopi Zamorensis Hispani speculum vite humane » G u n t h e r o Z a i n e r ex R e u t l i n g e n civi progenito, urbe autem commanente A u g u s t e n s i arteimpressoria in mediumfeliciter deditum anno a partu virginis salutifero 1471 Idus vero Januarias tercio. 2. Sammelband enthaltend: a) Questiones disputate s. T h o m e de A q u i n o ordinis predicatorum de potencia Dei, de unione verbi, de spiritualibus creaturis, de anima, de virtutibus, de malo per theol. prof, eximiuni M. J o h . W i n c k e l , insignis conventus Argentinensis ordinis fratrum predicatorum regentem lectorem profundissimum elimate omnique ex parte accurate seduleque examinate atquo in unum volumen debito ordine adunate. Impresse A r g e n t i n e opera et impensis providi viri M a r t i n i F l a c h civis eiusdeni anno salutis 1507 Kal. Marcii feliciter consummate. Deo optimo honor. b) Summa de ventate celeberrimi doctoris s. T h o m e A q u i n a t i . que olim aut errore scriptorum (ut fit) aut alia qua vis ini uria undique pene mendis scatebat, novissime iam per veneranduni virum, sacre pagine interpretem profundissimum, mag. nostrum T h e o d e r i c u m de S u s t e r e n , conventus Coloniensis fratrum predicatorum regentem ac dicti doctoris sancti dilucidatorem propugnatoremque acerrimum laboriose revisa diligentiis castigacionis lima pristine integritati reddita. Impressa A g r i p p i n e opera atque impensis Q u e n t e l i anno salutis humane 1508. 3. Sammelband enthaltend: a) Stellarium corone benedicto Marie virginis in laudem eius pro singulis predicacionibus elegantissime cooptatum. Impensis sumptibusque providi viri J o h . R y m m a n in imperiali oppido H a g e n a w per industrium H e n r i c u m G r a n inibì incolam diligentissime impressimi ac emendatum anno 1498 altera die Maii.

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Das Prämonstratenserdomkapitcl St. Petri auf der Burg Brandenburg.

b) Margareta decreti sive tabula Martiniana edita per fratrem M a r t i n u m 1 ) ordinis predicatorum, domini pape penitenciarium et capellanum. Impressum A r g e n t i n e a. d. 1499 ipsa vigilia natalis domini. c) Fasciculus temporum omnes antiquorum cronicas eomplectens (ohne Titel, Angabe von Druckort und Erscheinungsjahr fehlt, die Darstellung reicht bis zum Tode des Königs Matthias Corvinus 1490). 4. Sammelband enthaltend: a) Instrumentarium, d. h. ein alphabethisch geordnetes Formelbuch. Im Anhang: Bulle „Execrabilis" J o h a n n s XXII. de prebendis specialiter sibi reservatis, d. Avinione pontificatus anno secundo, Bulle P a u l s II. contra simoniacos 1464, Bulle P a u l s II. de rebus ecclesiasticis non alienandis 1467. b) Casus longi super decretales a domino B e r n a r d o eorundem precipuo glossatore utiliter compilati. Über den Verbleib dieser Druckwerke fehlt jede Nachricht. Bei der Abgabe an die kgl. Bibliothek von 1822 wurden hierhin abgeliefert: 1. Consilia, quaestiones ettractatus B a r t o l i cum additionibus novis. V e n e t i i s impr. 1501. 2. Formulare registrorum seu terminorum observandorum in curia Romana noviter impr. 1503. 3. Missale reperitur apud J o a n n e m B e y s t in L u n e b o r k 1511. Ein Vocabularius utriusque iuris A r g e n t i n a e 1490 verblieb in der Bibliothek der Ritterakademie und befindet sich noch heute dort (vgl. Dienstakten der Staatsbibliothek Berlin III A 2 [a. 1682 ff.] 129 ff., 139 ff.) Ende der 70 er Jahre des 19. Jahrhunderts hat der damalige Direktor der Ritterakademie R ö p k e einige Inkunabeln, die von Nässe und Staub fast verkommen, modernd in Ecken und Winkeln lagen, aufgelesen und instandsetzen lassen. Röpke berichtet darüber in der Beilage zum Progr. d. Ritterakademie von 1882. Der 1822 in Brandenburg gebliebene Vocabularius utriusque iuris ist auch von R. mitverzeichnet worden. Von den übrigen Büchern findet sich heute in Brandenburg nichts mehr vor (gefl. Auskunft des Bibliothekars der Ritterakademie, Studienrat Schulze, vom 6. Okt. 1926). Röpke hat die seiner Zeit von ihm gefundenen Drucke wie folgt beschrieben: 1. 239 cautele famosissimi utriusque iuris doctoris advocati consistorialis Padue legentis domini B a r t h o l o m ei L e p o l e in prac*) f 1279 als ernannter Erzbischof von Gnesen; die Tabula decreti ist in vielen Druckausgaben erhalten (s. v. S c h u l t e , Gesch. d. Qu. u. Lit. d. Can. Rechts II 137).

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Historische Übersicht.

2.

3.

4.

5.

tica utilissime singulari industria E g i d i i v a n d e r H e e r s t r a t e n L o v a n i i impresse a. d. 1487. Casus longi sexti et clementinarum a. d. 1488, daran J o h . A n d r e a e Super arboribus consanguinitatis affinitatis cognationis spiritualis nec non legalis und ein Vocabularius utriusque iuris, A r g e n t i n e a. d. 1490. Liber sextus decretalium und Constitutiones C l e m e n t i s pape. beide mit Apparat des J o h . A n d r e a e . daran Decretales extravagantes. Singularia materias quotidie in iudiciis versantes continentia L u d o v i e i R o m a n i cum additionibus F r a n c i s c i de C r e n i a . G u i l e l m i de L u d o , M a t h e i de C l a r i s A q u i s , A n t h o n i i C o r s i c i , H y p o l i t i de M a r s i l i i s 1 ) , impressa P a r i s i i s a. d. 1508. Band 1 Decretum G r a t i a n i , Band 2 Liber sextus, beides L u g d u n i a. d. 1517, daran Clementinen und Extravaganten mit Viten der Päpste B o n i f a z VIII. und C l e m e n s V. und verschiedene Indices.

4. Historische Ubersicht. Der Wendenaufstand vom Jahre 983 eroberte die Kathedrale des Bistums Brandenburg, der Gründung Ottos I., dem Heidentum zurück. Am 2. Juli dieses Jahres stürmten die Slaven die Brandenburg. Bischof Volkmar I. war schon vorher geflohen. Seine Nachfolger sind lange Zeit hindurch als episcopi in partibus infidelium von ihrer Diözese ausgeschlossen gewesen. Der erste Versuch zur Wiedereroberung des verlorenen Gebietes konnte erst von Bischof Hartbert im Anfang des 12. Jahrhunderts gemacht werden. Als vorgeschobenen Posten gegen die heidnische Slavenwelt erbaute dieser Bischof wahrscheinlich zwischen 1109 und 1111 wieder eine Kirche auf rechtselbischem Boden und wählte für diese Stiftung den Ort Leitzkau aus 2 ). Bei ihr siedelte der Erzbischof von Magdeburg Norbert im Jahre 1133 einen Konvent seiner Prämonstratenser an 3 ), aus dem Bischof !) Vgl. bei v. S c h u l t e , Gesch. d. Qu. u. Lit. d. Can. Rechts I I 3C0: Hippoliti de Marsiliis Singularia seu notabilia ex utroque iure per eum collecta et simul redaeta ultra Ludo. Roma., Matthei de Matthcsil., Franc, de Crema, do. Ant. Corse, et ultra cautelas do. Bartho. Cepo. et ultra singularia et notabilia omnium modernorum. Per Jo. Jac. fratel. de Legnano. Mediol. scinzeler. 1512 f . — Hippolytus Marsilius 1451—1529., Prof. d. Pandekten in Bologna. 2 3

) s. C u r s c h m a n n s Interpretation der Urkunde von 1114 (Diöz. Brand. 74 f.). ) Gesch. Bl. f. St. u. L. Magd. X X V I 245.

Germania Sacra, Brandenburg I.

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98 Begründung stifts

D a s l'rämonstratenserdomkapitel St. Petri auf

der Burg Brandenburg.

Wigger auf die Bitte des Christ gewordenen Wendenfürsten Pribislaw zwischen 1138 und 1150 unter Führung des Stiftsherrn Walther Kanne als Propst eine Kolonie von 8 Brüdern nach Brandenburg entsandte, der die St. Godehardkirche im Parduin als Sitz zugewiesen wurde. Bald nach Beendigung des letzten Aufstandes der Brandenburger erhob im Jahre 1161 der Nachfolger Wiggers, Bischof Wilmar, den Parduiner Tochterkonvent Leitzkaus zum Domkapitel des Bistums Brandenburg 1 ) und veranlaßte die am 8. September 1165 erfolgte'Übersiedelung der Prämonstratenser auf die Havelinsel, wo am 11. Oktober der Wiederaufbau des zerstörten alten Domes begonnen wurde. Seit jenem Jahre 1165 ist der Sitz des Domkapitels, das als evangelische Korporation noch heute besteht, auf der Brandenburger Havelinsel verblieben. Die Beschaffenheit der Quellen läßt zwar die Wirksamkeit des Brandenburger Prämonstratenserkonventes für die Christianisierung und einer damit in Zusammenhang stehenden Kolonisierung des märkischen Landes nicht erkennen. Doch darf als gewiß angenommen werden, daß die Domherren im Sinne ihres Ordensstifters und der Ordensstatuten an diesem Werke Anteil genommen haben 2 ). Die Entwicklungsgeschichte des Domkapitels ist bereits Gegenstand einer Spezialuntersuchung gewesen. D a n n e n b e r g hat den Stoff in einer Greifswalder Dissertation 1912 behandelt.

ZusammenKonvfntsCS

S

Die Z u s a m m e n s e t z u n g d e s K o n v e n t e s ist die übliche gewesen. des Kapitels stand der D o m p r o p s t . Ihm fiel die Aufsicht über das Leben der Brüder, die Verwaltung des Kapitelsgutes, die Ausübung der Jurisdiktion über die Bewohner der domstiftischen Dörfer und Güter und die Vertretung des Kapitels nach außen hin zu. Der Propst war gleichzeitig im Rahmen des Verwaltungsorganismus der Diözese A r c h i d i a k o n des Brandenburger Archidiakonatsbezirks 3 ). Der um die Mitte des 13. Jahrhunderts gebildete Archidiakonat Mittenwalde wurde 1255 der Dompropstei inkorporiert 4 ) und später dem Brandenburger Archidiakonat angegliedert. Die Dignität des Propstes hat meistens ein Angehöriger des märkischen Adels innegehabt. In dem Zeitraum von 1295—1506 sind von 22 Pröpsten 16, d. h. 73%, Adelige gewesen. Zehnmal läßt sich die Wahl eines Propstes zum Bischof von Brandenburg nachweisen 5 ). Dreimal ist ein Rücktritt A VIII 104 Nr. 15; über die Datierung vgl. O u r s c h m a n n a. a. 0 . 121 Anm. 1. -) vgl. G l e v , Besiedelung der Mittelmark 98. C u r s c h m a n n , Diöz. Brand. 229 ff. ") ebd. 255. Balduin, Siegfried II., Ruotger, Heidenreich, Johann von Tuchen, Dietrich von der Schulenburg, Henning von Bredow. Stephan Bodeker, Dietrich von Steehow, Arnold von Burgsdorff.

Historische Übersicht.

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des Propstes von seiner Würde in die Reihen des Kapitels zu belegen. Während der Sedisvakanz nach dem Tod eines Bischofs verwaltete der Propst als Kapitelsvikar das Bistum. Als Hilfsbeamter des Propstes für die jurisdiktionellen Funktionen begegnet seit 1393 der O f f i z i a l d e r P r o p s t e i , während die Kanzleigeschäfte von dem seit .1363 nachweisbaren S c h r e i b e r besorgt wurden. Die Verwaltung der domkapitularischen Besitzungen ist seit Mitte des 14. Jahrhunderts zum bedeutenden Teil auf den Domkellner übergegangen, und in ähnlicher Weise sind dem Prior mehr und mehr die Disziplinarbefugnisse über die Brüder zugefallen. Die zweite Stelle unter den Kapitelsbeamten nahm der D o m p r i o r ein. Seine Amtspflichten erstreckten sich auf die inneren Angelegenheiten des Konventes. In erster Linie waren seines Amtes die Sorge für die Beobachtung der vita canonica und die ordnungsmäßige Ausführung des Gottesdienstes. Wahrscheinlich gehörte zu seinen Obliegenheiten auch die Verwaltung der Stiftsbibliothek. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts scheint ihm die Leitung der Domschule zugefallen zu sein '). Das Priorat ist meistens von bürgerlichen Domherren eingenommen worden. In dem Zeiträume von 1300 bis 1506 sind von 37 Prioren 12, d. h. 32%, Adelige gewesen. Viermal ist nachweislich die Wahl eines Priors zum Propst erfolgt. Zwölfmal sehen wilden Prior sein Amt resignieren und in das Kapitel zurücktreten. An die Stelle des Priors trat mit der Umwandlung des Prämonstratenser Kapitels in ein weltliches Stift i. J . 1506 der D e k a n . Dem D o m k e l l n e r (cellerarius) fiel die Sorge für den täglichen Lebensunterhalt der Brüder zu. Seine Funktionen haben sich im Laufe der Zeit auf alle Angelegenheiten, die die Verwaltung der domkapitularischen Güter betrafen, ausgedehnt. Weitere Kapitelsbeamte waren: der K ä m m e r e r (camerarius), der K ü s t e r (custos), als dessen Unterbeamter einmal ein U n t e r k ü s t e r (subeustos) erwähnt wird, der K a n t o r , der L e i t e r d e r D o m s c h u l e (scholasticus), der S p i t a l m e i s t e r (magister hospitalis). Nur je einmal begegnet ein S a c r i s t a und ein B a u m e i s t e r (magister strueturae). Den Ämtern des Küsters, des Kellners, des Baumeisters und des Spitalmeisters sind aus den Erträgnissen der Stiftsgüter bestimmte Einkünfte zugewiesen gewesen 2 ). Zu ständigen Ämtern des Kapitels sind sodann noch zu rechnen die P f a r r e i e n d e r B r a n d e n b u r g e r K i r c h e n St. Godehard, St. Marien und St. Katharinen. An diesen Kirchen sind, solange sie dem Kapitel unmittelbar zugehörten, immer Domherren als Pfarrer angestellt gewesen. AV11I 410f. vgl. D a n n e n b e r g , Kntwieklungsgesch. des regulierten Prämonstratenser Domkapitels von Brandenburg 57. 2 ) D a n n e n b e r g a . a . 0 . 7 7 . Das Kellneramt ist hier übersehen, s. A V I I I 1 4 2 Nr. 55.

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D a s Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Nach der Umwandlung in ein weltliches Stift begegnet als ein neues Amt das des S c h a t z m e i s t e r s (thesaurarius), und das Kellneramt wird von zwei Domherren gleichzeitig versehen. Während der Sedisvakanz nach Bischof Dietrichs von Hardenberg Tod ist der Thesaurar Philipp von Klitzing Kapitelsvikar gewesen. Das Kapitel war bis zur Aufhebung der Prämonstratenserregel ein capitulum apertum, das sich durch freie Wahl der Domherren ergänzte. Päpstlichen Provisionen auf Kapitelspfründen hat das Stift sich mit Erfolg widersetzen können. Der Bestand wird häufigen AVeehseln unterworfen gewesen sein. Eine durchschnittliche Anzahl der innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Stift vereinigten Domherren zu errechnen, ist wegen der mangelhaften Nachrichten nicht möglich. Eine Urkunde von .1491 (A V I I I 448) zählt 33 Brandenburger Domherren auf, wobei jedoch nicht ersichtlich ist, ob alle genannten als canonici in fructibus et floribus angesehen werden können oder einige von ihnen als canonici minores mit Exspektanz auf eine praebenda maior zu gelten haben. Bei der Ablegung der Regularität ist die Zahl der Kanoniker — die Dignität des Propstes nicht mit eingerechnet — auf 16 herabgesetzt worden, deren 4 dem Kurfürsten von Brandenburg zur Besetzung reserviert wurden (A V I I I 4 6 7 ) . Wegen der übrigen 12 Kanonikate verglichen sich Bischof und Kapitel im Jahre 1532 dahin, daß diese in Zukunft von den Kontrahenten abwechselnd besetzt werden sollten (A VIII 496). Die Mehrzahl der Domherren ist während des ganzen Mittelalters bürgerlichen Standes gewesen. Doch läßt sich mit fortschreitender Zeit eine stete Zunahme des adeligen Elementes beobachten. In dem Zeitraum von 1300 bis 1400 sind c. 35%, von 1400—1506 c. 45% der uns bekannt gewordenen Domherren dem adeligen Stande zuzuweisen. Im Jahre 1435 ist der Konvent des neuen S t i f t e s St. M a r i e n in m o n t e H a r l u n g o r u m aus dem Brandenburger Kapitel ausgeschieden worden, und auch in späteren Jahren noch sind Brandenburger Domherren an dieses Tochterstift übergegangen. Gemeinsames Als regulierte Chorherren waren die Brandenburger Kanoniker zur Le>en Beobachtung des g e m e i n s a m e n L e b e n s der Mönche verpflichtet, in dessen Rahmen jedoch die gelegentliche Austeilung von Quoten für die Teilnahme an bestimmten gottesdienstlichen Handlungen an den einzelnen Kanoniker zur Beschaffung von Kleidung und Bettzeug üblich war. Die Domherren trugen innerhalb des Stiftes die weiße Ordenstracht. Außerhalb der Klostermauern war es gestattet, ein gelbliches Gewand anzulegen. Der im späten Mittelalter allgemein einsetzende Verfall der Ordensund Klosterzucht scheint im Brandenburger Kapitel in der Verletzung äußerer Formen erst spät sichtbar geworden zu sein. Heydler hat unter Hinweis auf die Visitation von 1417 durch den Generalvikar Stephan Bodeker

Historische Übersicht.

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betont, daß damals ein Abweichen von der vita canonica noch nicht erkennbar ist 1 ). Die Beschuldigungen, die Kurfürst Friedrich II. 1448 gegen das Kapitel erhob, indem er es eines völligen Abfalles von der Ordensregel zieh, dürften der Wirklichkeit nicht entsprochen haben, lag ihnen doch eine bestimmte politische Absicht zugrunde. Jedenfalls hat wenige Jahre später Bischof Stephan gemeinsam mit seinem Domkapitel in einer Supplik, in der er um die Bestätigung der alten Gewohnheiten bezüglich der Quotenausteilung und des Tragens der gelblichen Gewänder bat, dem Papste vorgestellt, daß die Ordensregeln nach wie vor streng beobachtet würden: gemeinsame Tafel bei Rezitation erbaulicher Lektüre, gemeinsames Nächtigen im Dormitorium, genaue Beobachtung der Klausur, Kerker und Exkommunikation für den, der ohne Lizenz die Nacht außerhalb der Klostermauern verbringt, überhaupt Verlassen des Stiftes nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Propstes oder Priors und würdiges Auftreten d r a u ß e n 2 ) . Nach dem Tode Bischof Stephans (f 1459), dem während seines Episkopats die Reorganisation des kirchlichen Lebens seiner Diözese immer am Herzen gelegen hatte, ging es hinsichtlich der Beobachtung der mönchischen Lebensweise immer mehr bergab. Einzelne Stadien des Verfalls lassen die Quellen nicht erkennen. Am Ende des Jahrhunderts war bereits die Aufteilung des Stiftsvermögens in einzelne Pfründen a n g e b a h n t 3 ) und damit das gemeinsame Leben illusorisch gemacht. So ist auch der Plan Kurfürst Joachims!., das Prämonstratenserstift in ein gewöhnliches weltliches Domkapitel umzuwandeln, auf keinen Widerstand seitens der Brandenburger Kanoniker gestoßen. Zu den alten Vorrechten der Prämonstratenser gehörte die A u s ü b u n g 1 ) f i i n s e e l " sorffG

d e r P f a r r s c e l s o r g e . Demgemäß haben auch die ersten Prämonstratenserbischöfe von Brandenburg ihrem Kapitel durch Privileg ausdrücklich das Recht zugestanden, die Kapitelspfarren mit Brüdern des Konventes zu besetzen. Das Recht zur Ausübung der cura animarum hat Bonifaz IX. 1401 Mai 9 den sächsischen Prämonstratenserstiftern unter Transsumierung eines allgemeinen Prämonstratenserprivilegs Clemens' V. von 1309 Okt. 8 noch einmal ausdrücklich bestätigt 4 ). Als Pfarrer an Kapitelskirchen läßt sich eine Reihe von Domherren nachweisen. Diese Tatsache ist für Nauen 9-, für Ketzin 5-, für Markau 4-, für K1-. Kreutz und Zachow je 3-, für Berge, Etzin, Mittenwalde, Langerwisch und Retzow je 1-mal, im Ganzen also für ländliche Patronate 29 mal zu belegen. Daß an den beiden Brandenburger Progr. d. Ritterakademie z. Brand. (18G6) 20—21. 2

) Vat. Arch. Regg. Lat. 474 f. 239 f. 3 ) A I 49: distributiones quottidianas, prout in cathedralibus et aliis ecclesiis secularibus moris est, perceperunt et percipiunt ac in usus proprios convertunt. 4

) Vat. Arch. Regg. Lat. 93 f. 150 f.

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Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg

Brandenburg.

Hauptkirchen und an St. Marien in monte immer Domherren als Pfarrer gewaltet haben, ist oben bereits erwähnt worden. In dem Prozeß des Kapitels gegen den Kleriker Matthias Honow um die St. Jakobskirche in Nauen wurde der Umstand, daß nacheinander 3 Domherren die Pfarre besessen hatten, sogar erfolgreich gegen eine päpstliche Provision ins Feld geführt. Es ist geäußert worden, die Domherren, die im Besitze von ländlichen Pfarren waren, hätten sich meistens durch Vikare in der Ausübung ihres Amtes vertreten lassen 1 ). Die Richtigkeit einer solchen Behauptung darf füglich bezweifelt werden. In diesem Zusammenhange verdient das folgende Mandat des Propstes Peter von Klitzing vonl435 Juli 26 angeführt zu werden, durch das er die Domherren M. Wulff, Pfarrer in Etzin, und Matthäus, Pfarrer in Ketzin, von ihren Pfarreien nach Brandenburg zur Kapitelssitzung beruft: Petrus etc. honorabilibus fratribus nostris domino Michaeli Wulff in Etzin ac domino Mattheo in Cotzin salutem in domino sempiternam. Mandamus vobis, quatenus eras, feria quarta, et feria quinta próxima sitis coram nobis Brandenburgi constituti ad tractanda ardua negocia ecclesie nostre incumbencia, ad quod vos presentibus peremptorie citamus. Datum anno 1435 sequenti die Jacobi apostoli, officialatus sub sigillo. E t vos domine plebane in Etzin dirigite presentes litteras plebano in Cotzin quantocius 2 ). Diese beiden Domherren sind also ohne Zweifel zur persönlichen Ausübung ihres Pfarramtes von der Residenzpflicht entbunden gewesen. Und nichts berechtigt zu der Annahme, daß in anderen Fällen Ausnahmen gemacht wären. Der Fall, daß Domherren an anderen Kirchen als solchen, die dem Domstift inkorporiert waren, als Pfarrer tätig gewesen sind, ist selten eingetreten. Erwähnt zu werden verdient darum, daß der Domherr Hentzo von Gersdorff auf Präsentation Kaiser Karls IV. 1374 zum Pfarrer an St. Marien in Treuenbrietzen und der Domherr Nikolaus von Klitzing auf Präsentation des Nonnenklosters St. Lorenz in Magdeburg 1401 zum Pfarrer an St. Marien in Beelitz bestellt worden ist. schiaftliche Zu Unrecht hat man den S t a n d d e r w i s s e n s c h a f t l i c h e n B i l d u n g Bildung der im Prämonstratenser-Kapitel zu Brandenburg für äußerst gering gehalten 3 ). Domherren ^us der Frühzeit des Kapitels ist über den wissenschaftlichen Bildungsgrad wenig bekannt. Um die AVende des 12. Jahrhunderts hat der Domherr Heinrich von Antwerpen seinenTractatus de urbe Brandenburg geschrieben 4 ). Bevor es in deutschen Landen Universitäten gab, haben Branden') =) 3 ) 4 ) (22. Jbr.

D a n n c n b e r g a. a. 0 . 114. (1. St. A. Pr. Br. Rep. 16 111b 5 e. Festschr. d. Ritterakadeinie z. Brand. (1905) 37, D a n n e n b e r g a. a. 0 . 22. S e l l o , G., Heinrici de Antwerpe, can. Brand., Tractatus de urbe Brandenburg (1. altmärk. Vor. f. vaterländ. Gesch. [1888] 11. 1. 1 - 3 3 ) .

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burger Domherren wissenschaftliche Bildung im Auslande zu erwerben getrachtet. So sind Arnold von Hildesheim 1296, Heinrich von Gardelegen 1310 u n d 1315, J o h a n n e s von Milow 1315 an der Universität Bologna immatrikuliert gewesen Als d a n n später die Universität P r a g gegründet war. ist diese Hochschule oftmals von Brandenburger Domherren bezogen worden. Wir wissen von 13 Kanonikern, die in P r a g studiert haben 2 ). Nachdem der F r e m d e n h a ß der Tschechen die deutschen S t u d e n t e n aus P r a g vertrieben h a t t e , h a b e n die Brandenburger P r ä m o n s t r a t e n s e r die junge Universität Leipzig bevorzugt. Die Matrikel der Leipziger Universität liefern den Nachweis, d a ß 16 Brandenburger Domherren dort ihre wissenschaftliche Bildung erworben h a b e n 3 ) . Aber auch die aufblühende Universität E r f u r t h a t T Brandenburger Kanoniker in ihren Mauern als S t u d e n t e n a u f g e n o m m e n 4 ) . Noch h e u t e bewahrt die P r e u ß . Staatsbibliothek in Berlin einige Studienh e f t e auf, in denen Brandenburger Domherren als S t u d e n t e n ihre wissenschaftlichen Exzerpte u n d Übungen niedergeschrieben haben 5 ). Wer die Reihe der nachfolgenden Domherren durchgeht, wird manchmal den Vermerk finden, daß eine h e u t e noch vorhandene H a n d s c h r i f t von einem Brandenburger Kanoniker geschrieben oder doch wenigstens erworben ist. Und besagt nicht der reichhaltige Bestand der Stiftsbibliothek, die doch nur fragmentarisch auf uns gekommen ist, zur Genüge, daß die Wissenschaften dereinst auf der Burg B r a n d e n b u r g , wenn nicht gerade in voller Blüte gestanden, so doch aber immerhin eine würdige S t ä t t e gefunden haben ? Sicher ist es kein blinder Zufall, d a ß ein Mann von der wissenschaftlichen Bedeutung eines S t e p h a n Bodeker aus dem Brandenburger Domkapitel hervorgegangen ist. D a ß von den studierenden Domherren nur ein geringer Teil akademische Grade erlangt h a t . darf nicht allzusehr Verwunderung erregen, erstrebte man solche W ü r d e n in damaliger Zeit doch nur, um einerseits die akademische L a u f b a h n einzuschlagen oder u m in der katholischen Hierarchie, wie auch an Fürstenhöfen zu hohen Ämtern aufzusteigen. Beides k a m finden regulierten Kanoniker von Brandenburg nicht eben in Frage, wollte er sich nicht f ü r einen Posten in der bischöflichen Verwaltung, für die Dignität des Dompropstes oder gar f ü r den Brandenburger Bischofsstuhl als besonders geeigneten A n w ä r t e r empfehlen. So haben nachweislich nur 11 Domherren einen akademischen Grad erlangt, u n d zwar sind 1 zum Baccalaureus. 3 zum Lizentiaten. 4 zum Magister u n d 3 zum Doktor promoviert Morden. ') K n o d ,

Deutsche

Stud. i. Bologna (Berlin 1898).

-) Monumenta históricauniversitatis Carolo-Ferdinandeae Pragensis II 1 (Prag 1834). 3

) Cod. dipl. Saxoniae regiae Bd. X V I (Leipz. 1895).

4

) Gesch. Qu. d. Prov. Sachsen Bd. V I I I (Halle 1 8 8 1 - 9 8 ) .

s

) s. S. 91 f.

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Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Kür die ein gewisses Maß wissenschaftlicher Bildung erheischenden Stellen des Generalvikars und Offizials haben sich die Brandenburger Bischöfe des öfteren Mitglieder des Domkapitels ausgewählt. Von den 9 als Generalvikare bekannten Domherren läßt sich bei 6 akademisches Studium nachweisen 1 ). während von den 5 Kanonikern, die das Amt des Offizials verwaltet haben, 3 die Universität besucht haben 2 ). Zwei dieser Domherren haben beide Ämter nacheinander innegehabt. Riedels Meinung, die Domherren der älteren Zeit (gemeint ist die Zeit vor 1.450) seien unfähig gewesen, dem Bischöfe als Räte zu dienen und die Angelegenheiten des Stiftes würdig zu leiten 3 ), besteht gewiß nicht zu Recht. Auch das Offizialat der Propstei ist häufig von Domherren verwaltet worden, und zwar nachweislich 5 m a l 4 ) . Alle fünf haben akademische Bildung gehabt. Peter Rätz bezog allerdings erst nach Niederlegung des Amtes die Universität. Die auf der hohen Schule gewonnenen Kenntnisse h a t man in der Domschule den Novizen und anderen jungen Leuten, denen wissenschaftliche Bildung am Herzen lag, weitergegeben. So haben J o h a n n e s C a s s e l , der in einer Handschrift der Berliner Staatsbibliothek „magister et rector noviciorum nec non aliorum iuvenum ibi existencium'" genannt wird, und P e t e r v o n K l i t z i n g „huius scole lector Ordinarius" im Anfange des 15. Jahrhunderts als scholastici auf der Burg gelehrt. Erst gegen Ausgang des Mittelalters ist mit dem zunehmenden Verfall der alten Ordenszucht auch der Universitätsbesuch mehr und mehr außer Brauch gekommen, in der richtigen Erkenntnis aber, daß auch fernerhin dem Kapitel „ghclerde lüde und gledematen nodt syn werden", hat damals der Dompropst S i e g i s m u n d v o n B r i t z k e ein Stipendium für studierende Brüder ausgesetzt, das er zu drei Vierteln aus eigenen Mitteln stiftete 5 ). Dannenberg interpretiert diese Urkunde dahin, daß man erst am Schluß des 15. Jahrhunderts in Brandenburg begonnen habe, Wert auf eine besondere wissenschaftliche Bildung zu legen 6 ). In diesem Dokument von 1497 will er den Anfang einer Entwicklung sehen, den eine gerechte Würdigung

') 1. Ilentzo von Gersdorff 1369 -1374, 2. Nikolaus Plünitz 1375—77, 3. Nikolaus von Klitzing 1401, 4. Stephan Bodeker 1417, 5. Johannes Makewitz 1419—21, 6. Michael Blussem 1433, 7. Peter Heisen 1451, 8. Peter Hufner 1454, 9. Moritz von Schönau 1459. (Akademisches Studium bei Nr. 2, 3, 4, 6, 8, 9.) 2

) 1. Nikolaus Dochow 1361, 2. Heinrich von Bodendieck 1385—80, 3. Johannes

Coci 1 3 9 1 - 1 4 0 1 , 4. Nikolaus von Klitzing 1410, 5. Michael Blussem 1430. Studium bei Nr. 2, 4, 5.) 3

) A V I I I 47.

4

) s. S. 122. A VIII 455.

«) a. a. 0 . 22.

(Akademisches

Historische Übersicht.

10f>

vielmehr mit Heydler 1 ) in dem Gruß Bischof Dietrichs vom 9. Jan. 1350 ,,universis et singulis nostre ecclesie Brandenburgensis canonicis, e t i a m in s c o l i s d e g e n t i b u s 2 ) erblicken wird. Das Universitätsstipendium hat seinen Zweck nicht verfehlt, sehen wir doch Anfang des 16. Jahrhunderts 4 Domherren an der neuen Universität Wittenberg studieren 3 ), unter ihnen jenen W e r n e r v o n S t e c h o w , der sich spater als erster der Brandenburger Domherren offen zur lutherischen Lehre bekannt hat. Von L a i e n b r ü d e r n (conversi) wissen wir nicht viel mehr, als daß es Laietibrüder diese Institution auf der Burg Brandenburg gegeben hat. Es sind uns lediglich die Namen von 7 Konversen bekannt geworden. Über den G r u n d b e s i t z d e s D o m k a p i t e l s ist von Hans S c h u l z e B e s i t z u n g e n im X I I I . Jg. des Jb. f. Brand. K. G. (1915) 1 - 3 0 ausführlich gehandelt d o s K a P l t e , s worden. Die Besitzungen, die das Stift in der Hauptsache durch Begabungen .seitens der Bischöfe und Markgrafen erwarb, waren rings um Brandenburg im Havelland und der Zauche gelagert. Die Reihenfolge der Erwerbungen möge man aus dem unten folgenden Ortsregister ersehen. Während des Mittelalters hat das Kapitel insgesamt 35 Ortschaften und die beiden Brandenburger Kietze in der Hand gehabt, und zwar im Havellande: Barnewitz, Bauersdorf, Buckow, Bultitz, Butzow, Crelin, Damme, Gapel, Garlitz, Görne, Grabow, Gräningen, Gutenpaaren, Kieck. Marquede, Marzahne, Mötzow. Mtitzlitz, Saaringen, Seelensdorf, Thure, Tieckow, Tremmen, Weseram, Zachow, in der Zauche: Fredersdorf, Friesdorf, Kapitz, Neu-Langerwisch, Neuendorf, Plötzin, Schmertzke, Stargeser. im Lande Jerichow Derentin und unbekannter Lage Schonlo. Dieser Bestand ist mannigfachen Veränderungen unterworfen gewesen, indem die Siedelungen wüst wurden, zu einfachen Höfen oder Vorwerken verkümmerten, zu Lehen ausgetan wurden oder ganz in den Besitz anderer übergingen. So sind im Laufe der Zeit wüst geworden: Bauersdorf, Bultitz, Crelin, Gapel, Görne, Kapitz, Marquede, Stargeser und Thure. Zu einfachen Vorwerken, die das Kapitel durch eigene Hofmeister bewirtschaften ließ, sanken herab: Derentin, Grabow, Kieck, Mötzow und Seelensdorf. Zu Lehen wurden ausgetan: Damme, Gutenpaaren und Neu-Langerwisch: gänzlich verloren gingen: Fredersdorf, Friesdorf, Neuendorf, Tieckow und Weseram. Am Ende der katholischen Zeit verfügte also das Kapitel vollständig nur noch über die 1'2 Dörfer: Barnewitz, Buckow, Butzow, Garlitz, Gräningen, Marzahne, Miitzlitz, Plötzin, Saaringen, Schmertzke, Tremmen und Zachow, sowie über die 5 Vorwerke: Grabow. Gränert ( = Derentin). Kieck, Mötzow und Seelensdorf. Progr. d. Ritterakadeniio z. Brand. (18ÜG) 7. 2

) A V I I I 265.

3

) Förstemann,

Album academiae Yiteborgensis (Leipz. 1841) I 12.

106

ß a s l'rämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Schematisch dargestellt, ergibt der Wandel im Besitzstände des Kapitel» an Volldörfern das folgende Bild:

Lage des Orts

Havelland Zauche Jerichow unbek. Lage zusammen:

Dörfer im Besitz des Kapitels' 25 8 1 1 35

geworden zu Vorwerken 4

! Wüstuni gen ! I

als Lehen ausgetan

< 2

verloren

2

2

1

o

1







1



5

10

3



5

3

Zu den Volldörfern treten kleinere Besitzungen, Fachte und Kenten mannigfacher Art, die Hauptmasse auch hier in Havelland und Zauche. Aus dem Havellande gelangten Prästationen an das Kapitel von den Ortschaften: Berge, Buschow, Dallgow, Döberitz bei Rathenow, Dyrotz, F a h r land, Ferchesar, Ketzin, Klinkmühle, Knoblauch, Kl.-Kreutz, Markau. Markee, Nauen, Niebede, Paretz, Pessin, Plaue, Pritzerbe, Radewege, Rathenow und Wachow, aus der Zauche von Beizig, Brietzen, Krahne, Michendorf, Plessow, Wildenbruch und Zolchow bei Plötzin. Ferner hat das Stift Gefälle bezogen aus Ortschaften im Löwenbergischen (Hoppenrade, Kerkow, Löwenberg, Neuendorf), von Gütern in und um Brandenburg, aus Jüterbog, Kützkow, Tuchheim und Kl. Wusterwitz im Magdeburgischen, aus Klieken im Anhaltischen und aus Leipzig. Kleine Landstücke lagen in Radensleben b. Ruppin u. Crewiz, dessen Lage sich heute nicht mehr ermitteln läßt. Aus der Übersicht über die Gesamteinkünfte des Stiftes von etwa 1560 auf S. 162 ist ersichtlich, welche Renten am Ende der katholischen Zeit noch in Händen des Kapitels waren. Für die hier aufgeführten Dörfer Bamme, Fohrde und Ribbeck läßt sich der Erwerb der aus ihnen fallenden Einkünfte zeitlich nicht näher bestimmen. Vermutlich sind die Gefälle aus Bamme identisch mit den von hier an den Altar X milium militum im Dom fallenden Renten, während die Einkünfte aus Fohrde aus dem ursprünglichen Besitz des Domhospitals stammen dürften. In der erzbischöflichen Kathedralstadt Magdeburg besaß das Domstift eine Kurie in der Nähe der Georgskapelle und ebenso in der markgräflichen Residenz Berlin ein Haus bei der Marienkirche. An W a l d - u n d F o r s t g e l ä n d e gehörte dem Kapitel der ursprünglich dem Hospital vereignete Produnsdunk im Walde Wernitz, ferner ein großer Teil des Gränert bei Mösei. Über das Schicksal von 100 Hufen Rodeland in der Zauche, die um 1170 an das Domstift kamen, ist Näheres nicht bekannt geworden. Die Heideberge bei Pessin besaß das Kapitel nur kurze Zeit.

107

Historisehe Übersicht.

Umfangreicher war das Verfügungsrecht des ¡Stiftes über G e w ä s s e r , die im unten folgenden Verzeichnis S. 155 eingehend spezifiziert werden. Rings um Brandenburg herum befand sich ganz oder zum Teil im Kapitelbesitz: der Beetz-See, der Bagower-See, der Dunker-See, der Emster. der Görner-, Moser-, Rietzer-, Riewendt-, Schmertzker-, Wusterwitzerund Zumelt-See. In weiterer Entfernung von der Burg hat dem Domstift gehört: das Bornimsche Wasser, der Etziner- und der Gräninger-See, der nördliche Teil der Wublitz, die Seen Zernow und Zolchow bei Kemnitz in der Zauche. Der Seddin-See gelangte erst 1552 an das Domkapitel. Auch dieser Besitz ist vielfachem Wechsel unterworfen gewesen. Wichtige Rechte sind im Laufe der Zeit in erster Linie an die Städte Brandenburg übergegangen. Auf der Havel hat das Kapitel geschlossene Flußabschnitte an sich zu bringen vermocht. Unterhalb Brandenburgs besaß das Stift die Pritzerber und Briester Havel mit dem Pritzerber See, sowie die sogenannte Neue Pritzerber Havel. Oberhalb der beiden Städte haben die Domherren allmählich den gesamten Flußlauf von der Dominsel bis aufwärts zu den Heidebergen südöstlich Ketzin an sich gebracht. Hierbei ist es nicht ohne Gewaltsamkeiten und betrügerische Mittel abgegangen. So ist die Hälfte der Ketzinschen Havel ohne jeden Rechtstitel usurpiert worden. Und für die sogenannte obere Havel von der Feuerstätte bis zum Biesebusch hat K l i n k e n b o r g auf Grund genauer diplomatischer Untersuchung den Nachweis führen können, daß die Urkunde des Markgrafen Otto von 1187, die erstmalig die Verleihung ausspricht, eine in den 70er Jahren des 14. Jahrhunderts entstandene Fälschung ist, als deren geistiger Vater wohl der Propst Hentzo von Gersdorff angesprochen werden kann. Die genannte Stromstrecke ist erst im Ende des 14. Jahrhunderts aus privaten Händen erworben worden Die F i s c h e r e i auf den Stiftsgewässern ist in der Regel verpachtet worden. Das Kapitel bezog dafür von den Pächtern den Garn- und Wehrzins. Die Besitzungen des Domstifts können, im ganzen genommen, nichl gerade als reich bezeichnet werden und haben darum dem Wirtschaftsleben des Kapitels keine besondere Blüte zu verleihen vermocht. Die Gesamtjahreseinkünfte beliefen sich um die Mitte des 16. Jahrhunderts in runden Ziffern nur auf 700 Taler und 360 Wispel Korn. Vermehrt wurden diese Bezüge noch durch die Abgaben der zahl- Abhängige reichen P f a r r e i e n , d i e d e m D o m s t i f t i n k o r p o r i e r t w a r e n . Im K i r c h e n ganzen hat das Kapitel außer über St, Godehard, St. Katharinen, St. Marien und St. Peter in Brandenburg noch über 27 ländliche Pfarrkirchen, z. T. ') Papsttum

und

Kaisertum

(Fi'stschr. für K e h r ]

5(>1

570.

108

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

auch über deren Filiale verfügt, nämlich über die Kirchen von: Barnewitz (mit Buschow), Berge (mit Lietzow), Betzin, Butzow, Damme. Etzin (mit Knoblauch), Ferchesar bei Brandenburg (mit Marzahne). Garlitz (mit Buckow u n d Mützlitz), Gohlitz, Ketzin (mit Paretz), Klein-Kreutz (mit Saaringen), Neu-Langerwisch (mit Alt-Langerwisch). Groß-Lübars (mit Klein-Lübars), Markau (mit Markee), Milow, Mittenwalde, Nauen (mit Neukammer), Niebede (mit Schwanebeck), Öhna (mit Göhlsdorf), Plötzin, Retzow (mit Pessin und Seibelang), Schmertzke (mit Rietz). Thure. Tieckow. Tremmen, Weseram u n d Zachow (mit Gutenpaaren). Von den genannten gingen 7 Kirchen wieder verloren: Betzin, Gohlitz, Milow, Öhna. Thure, Tieckow und Weseram. Von der Kalandsbrliderschaft in Teltow erwarb das Domkapitel im J a h r e 1300 das ius p a t r o n a t u s eines Altars in der Marienkirche zu Berlin (A X I 207 Nr. 5). Kapitels zum B e z i e h u n g e n z u m B i s c h o f v o n B r a n d e n b u r g scheinen Bischof von im allgemeinen gute gewesen zu sein. Streitigkeiten ernsterer Art. sind nicht Brandenbuig i ^ a n n t geworden. Das dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, daß der Bischof gemäß der in den Konfirmationsurkunden des Kapitels immer wiederholten Bestimmung, den Bischof nach Möglichkeit de gremio ipsius ecclesie zu wählen, sehr häufig aus der Mitte des Domkapitels zu seiner Würde emporstieg oder doch jedenfalls dem Prämonstratenserorden angehörte ] ). Der Grundbesitz des Kapitels ist besonders durch bischöfliche Schenkungen zu nicht unansehnlichem Bestände herangewachsen. In Streitigkeiten der Bischöfe mit den brandenburgischen Markgrafen stand das Kapitel immer auf Seiten der Bischöfe. In der bischöflichen Verwaltung sind des öfteren Domherren als Generalvikare u n d Offiziale t ä t i g gewesen. Ein Eingreifen in die inneren Verwaltungsangelegenheiten des Kapitels ist seitens der Bischöfe k a u m versucht worden. Lediglich von ihrem Visitationsrecht haben sie Gebrauch gemacht. Die Prokurationssiinune wurde 1377 auf 4 Mark festgesetzt (A V I I I 314). Das B i s c h o f s w a h l r e c h t hat das Kapitel ursprünglich mit dem Stift Leitzkau geteilt. Als Brandenburg nach langem Streit ums J a h r 1300 sein ausschließliches Wahlrecht e r k ä m p f t h a t t e , setzten die Eingriffe der Kurie durch Provisionen ein. Gegen E n d e des 14. J a h r h u n d e r t s machte sich der landesherrliche Einfluß auf die Besetzung des Bischofsstuhles immer mehr geltend, u n d 1447 erhielt K u r f ü r s t Friedrich I I . vom P a p s t das Nominationsrecht. Eine völlig freie, unabhängige AVahl h a t somit das Kapitel k a u m vornehmen können. Darin ist auch der Grund dafür zu suchen, daß eine Beschränkung der bischöflichen Gewalt durch Wahlkapitulationen nicht h a t eintreten können. Nur einmal, bei der Wahl Heinrichs von Barby, 1

) s. 0. S. 12.

Historische Übersicht.

109

ist uns ein Versuch in dieser Richtung überliefert'). Beim Tode eines Bischofs nahm das Kapitel das bischöfliche Silbergeschirr in Verwahrung. Der Neugewählte mußte jedesmal das Silber vom Kapitel durch Verschreibung einer liente und das Versprechen einer Mehrung des Schatzes auslösen. Das ursprünglich straffe O b ö d i e n z v e r h ä l t n i s zu Premontre Stellung des . . . . Kapitels zu lockerte sich im Laufe der Zeit immer mehr, so daß eine gewisse Exemtion anderen insofern eintrat, als das Kapitel von Brandenburg das Stift Unserer lieben P'amonstratenserstiftern

Frauen in Magdeburg, die Gründung des hl. Norbert, als Mutterstift betrachten und anderen Orden konnte und nach hier regelmäßig seinen Vertreter zum Generalkapitel schickte, während zur Ordensversammlung in Premontre die sächsischen Prämonstratenserstifter gemeinsam in bestimmter Reihenfolge einen Abgeordneten entsandten. Mit dem Stift L e i t z k a u , aus dem das Domkapitel hervorgegangen war, ist ein langer K a m p f u m d a s B i s c h o f s W a h l r e c h t geführt worden. Über diese Auseinandersetzung hat S e l l o in den Gesch.-Bl. f. St. u. L. Magd. X X V I 2 4 9 - 2 5 6 gehandelt. Die ursprünglich dem Prämonstratenserkonvent von Leitzkau verliehene Prärogative eines Domkapitels für das Bistum Brandenburg wurde in Frage gestellt durch die Entsendung der Ordenskolonie von Leitzkau nach dem Parduin, die Bischof Wilmar bald nach seiner Wahl zum Domkapitel erhob unter Verleihung von omne ius canonicum, quod ecclesia cathedralis Brandenburgensis iuste debet habere. Daß hierin die electio pontificis einbegriffen war, ist durch die Urkunde von 1166 (A V I I I 107 Nr. 19) festgestellt worden. Somit gab es nun zwei mit dem BischofsAvahlrecht privilegierte Kapitel, und es war nicht zu verwundern, wenn Leitzkau auf sein älteres Recht pochend den Kampf um die Vorrangstellung mit dem jüngeren Brandenburger Kapitel aufnahm. Der Streit ist zunächst durch ein Kompromiß in der Weise beigelegt worden, daß der Bischof bestimmte, die Wahl sollte von beiden Kapiteln gemeinsam mit Vorstimmrecht der Brandenburger vorgenommen werden (A X 77, V I I I 118). Im Gegensatz zu dieser versöhnlichen Regelung hat Bischof Siegfried II. 1216 dem Brandenburger Kapitel das alleinige Wahlrecht zugesprochen (A V I I I 135). Die Folge war ein nach Siegfrieds Tod ausbrechender Wahlstreit, indem jedes Kapitel seinen eigenen Kandidaten wählte, und zwar Leitzkau den Propst von Unserer lieben Frauen in Magdeburg Wichmann von Arnstein. Brandenburg den Magdeburger Domherrn Ludolf von Schwanebeck. Damals hat der Papst die zwiespältigen Wahlen kassiert und in der Person des Magdeburger Domherrn Gernand einen Dritten zum Bischof providiert. Erneuter Streit brach nach dem Tode des Bischofs Otto von Mehringen ') D a n n e n b e r g : a. a. 0. 107.

110

D a s Pramonstratenserdonikapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

aus, indem Leitzkau den Magdeburger Domherrn Albert von Arnstein 1 ), Brandenburg seinen Domherrn Heinrich von Ostheeren zum Bischof wählte. Ein vor dem päpstlichen Auditoriat geführter Prozeß endete 1263 zwar mit einem Verzicht Leitzkaus 2 ), hatte aber doch den Erfolg, daß der neue Bischof vom Papste den Befehl erhielt, den Anspruch Leitzkaus auf das prätendierte Wahlrecht zu untersuchen (A V I I I 1 6 6 ) . Eine gerechte Prüfung konnte nur zugunsten Leitzkaus ausfallen, und es mag auf die damalige Feststellung der Gerechtsame zurückzuführen sein, wenn bei der nächsten Wahl Leitzkau wieder unter Anerkennung seines Rechtes durch die Brandenburger beteiligt erscheint (A X 83). Möglicherweise hat Leitzkau auch dieses Mal zunächst wieder einen eigenen Kandidaten namens Albert gewählt, diesen dann aber preisgegeben, um sich mit Brandenburg auf den Kandidaten Gebhard zu einigen 3 ). Gemeinsame Wahlbeteiligung hat nach dem Tode des Bischofs Heidenreich (f 1290/91) nochmals stattgefunden, indem beide Kapitel erst den Magdeburger Domherrn Richard, dann, nachdem dieser abgelehnt hatte, den Leitzkauer Propst Dietrich wählten. Diese Wahlen scheinen die letzten gewesen zu sein, an denen das Stift Leitzkau teilgenommen hat. In welcher Weise Leitzkau sein Anrecht aufgegeben oder verloren hat, berichten die Quellen nicht. Engere Beziehungen zu anderen Stiftern des Prämonstratenserordens scheinen nicht bestanden zu haben. Wir hören nur von Entsendungen gewisser Brüder zu vorübergehendem Aufenthalt in andere Stifter, wie auch von Aufnahmen fremder Prämonstratenser im Brandenburger Kapitel. Die Gründe mögen verschiedener Natur, wie wirtschaftliche Notlage, Strafversetzung usw. gewesen sein. So haben die Brandenburger Domherren Johannes Buden, Nikolaus von Klitzing und Johannes von Bardeleben sich in fremden Stiftern aufgehalten, der erste wurde nach St. Vincenz in Breslau, der andere zum Rigaer Domkapitel entsandt. Der Aufenthaltsort des Dritten ist nicht bekannt geworden. Andererseits haben die folgenden fremden Stiftsherren im Brandenburger Kapitel Aufnahme gefunden: Nikolaus von Arneburg, Stiftsherr von Brode, 1371—82, Matthias, Stiftsherr von Pudagla, 1382 dorthin zurück, Heinrich Hacke, Stiftsherr von St. Georg in Stade, 1403—04. Von Beziehungen zu anderen Orden ist anzumerken, daß das Benediktinerkloster St. Johannis in Magdeburg 1295, der Kar' ) Das S t i f t s t a n d zu den Kdlen von Arnstein in engeren Beziehungen, seit 1211 ( i e b h a r d von Arnstein die S c h u t z v o g t e i ü b e r Leitzkau ü b e r n o m m e n 2

) Vat. Arch.

Regg. Vat,

hatte.

27 f. 91 f., D r u c k Registres d ' U r b a i n IV, 1 Nr. 333.

S e l l o s V e r m u t u n g a. a. 0 . 254, L e i t z k a u h a b e eine eigene Wahl nicht v o r g e n o m m e n u n d sich n u r auf einen P r o t e s t b e s c h r ä n k t , ist irrig. 3

) D a r ü b e r Seilt» a. a. 0 . 256.

Historische

Übersicht.

111

thäuserorden 1341. der Dominikanerorden 1491 das Domkapitel in ihre Brüdergemeinschaft aufgenommen haben (A V I I I 184, 251, 448). Nähere Verbindungen müssen im 15. Jahrhundert auch mit dem Benediktinerkloster Admont existiert haben, dessen Sendbote in die Totenroteln des Klosters auch den Heimgang mehrerer Brandenburger Domherren eingetragen hat. Das Eintreffen des Rotelträgers im Domstift läßt sich zum ersten Mal für 1442 nachweisen (vgl. Biinger, Zur Mystik u. Gesch. d. märk. Dominikaner 105 Anm. 2.) Die B e z i e h u n g e n zu den Landesherren, d e n M a r k g r a f e n v o n B r a n d e n b u r g , gestalteten sich je nach den politischen Verhältnissen verschieden. Für die aus markgräflichem Besitz stammenden Güter des Kapitels haben die ersten askanischen Markgrafen auf die landesherrlichen Abgaben und Dienste verzichtet (A V I I I 112, 120, 127). Die Vogtei wurde nacli Beendigung des Zehntstreites 1238 dem Stift überlassen. Nur die Verpflichtung zur Burghut blieb aufrechterhalten. Ein Versuch der Markgrafen um die Wende des 13. Jahrhunderts, Güter und Untertanen des Stifts mit landesherrlichen Abgaben wieder zu belasten, scheiterte völlig und endete mit einem nochmaligen Verzicht auf diese Einkünfte (A V I I I 185, 198). Ein wesentlicher AVandel in dem Verhältnis des Stiftes zur Markgrafschaft vollzog sich seit dem Einzug der Hohenzollern in die Mark, mit dem die allmähliche Ausbildung einer straffen fürstlichen Zentralgewalt begann. Das Kapitel mußte sich bald den landesherrlichen Obergerichten unterwerfen, auf den Landtagen erscheinen und die hier bewilligten Steuern mit aufbringen. Das Ablagerrecht wurde vom Kurfürsten wieder in Anspruch genommen. Im Zusammenhang mit der Erwerbung des Rechtes zur Nomination der Landesbischöfe hat Kurfürst Friedrich II. versucht, auf die Angelegenheiten des Domkapitels unmittelbaren Einfluß zu gewinnen, indem er 1448 beim Papst die Umwandlung des Prämonstratenserstiftes in ein gewöhnliches weltliches Kapitel anregte. Als Grund gab er den völligen Abfall von der Ordensregel an. Daraufhin beauftragte Nikolaus V. den Bischof von Lebus mit der Untersuchung der Angelegenheit und eventueller Regelung im Sinne des kurfürstlichen Antrags (A V I I I 414). Die Umwandlung ist damals nicht erfolgt. Die Untersuchung des Bischofs wird die Anklage des fürstlichen Hofes nicht bestätigt haben. So hat die Prämonstratenserrcgel noch weiterhin die Lebensnorni für die Stiftsherren auf der Burg bestimmt, bis die im Jahre 1448 vergebens versuchte Transmutation durch Dekret Julius' II. von 1506 Juni 2 (A VIII 464) ausgesprochen und von den Bischöfen von Ratzeburg und Lebus durchgeführt wurde. Gleichzeitig ist dem Kurfürsten das Präsentationsrecht auf 4 Kanonikate zugestanden worden. Wenig später a. 1514 brachte dieser

Stellung des Kurfürsten!" Markgrafen V

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D a s Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

112

auch den Patronat über die Dompropstei an sieh (A V I I I 4 7 5 ) S o war in die Selbständigkeit und Unabhängigkeit des Kapitels eine schwere Bresche gelegt worden, in dem die zu Pröpsten und Domherren ernannten landesherrlichen Räte auf das übrige Kapitel im Sinne ihres Fürsten unschwer einzuwirken vermochten. Kinfiihrung Doch ist das Kapitel noch einmal in scharfen Gegensatz zur Landesder Refor-

niation

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regierung geraten, als es sich um die E i n f ü h r u n g d e s e v a n g e l i s c h e n B e k e n n t n i s s e s handelte. Nach langem und hartem Kampfe erst hat der Kurfürst den Sieg davongetragen. — Über die Reformation des Kapitels hat G e b a u e r in seiner Schrift „Zur Geschichte der Reformation im Bistum Brandenburg" ausführlich berichtet. Kurfürst Joachim II. hatte am Allerheiligentage 1539 das Abendmahl in beiderlei Gestalt genommen 2 ) und sogleich begonnen, der neuen Lehre in der Mark überall Eingang zu verschaffen. Im F r ü h j a h r 1541 erschienen die kurfürstlichen Visitatoren auf der Burg, um mit dem Kapitel zu verhandeln. Die' Domherren hielten einen Widerstand gegen die Landesregierung für aussichtslos und waren geneigt, sich dem Willen des Kurfürsten zu beugen. Nur der ein J a h r zuvor Propst gewordene Domherr von Magdeburg J o h a n n e s v o n M e i e n d o r f , der erst jetzt in Brandenburg eintraf, leistete im Vertrauen auf die Unterstützung des Kardinalerzbischofs Albrecht, eines Onkels des Brandenburger Kurfürsten, Widerstand und unterwarf sich nur formell, als man sich anschickte, ihm das Gehalt zu sperren. Unter Meiendorfs Führung schwenkten die Domherren bald wieder zum alten Glauben ab und boten dem evangelischen Bischof Matthias von Jagow und dem kurfürstlichen Konsistorium schroff die Spitze. Es bedurfte noch langwieriger Verhandlungen 3 ), bis das Kapitel sich 1544 bequemte, die neue Kirchenordnung im Dome einzuführen. Man wich nur der Gewalt, im Innern ging der Widerstand weiter und zeigte sich besonders deutlich in der beharrlichen Weigerung des Kapitels, den Wahltag für die Bischofswahl des vom Kurfürsten nominierten Herzogs von ') Vgl. St. A. Magdeburg, Erzstift Magdeburg II 498 a aus bewilligter Supplik des Erzbischofs Albrecht: item placeat S. V. concedere marchioni Brandenburgensi prineipi electori fratri dicti archiepiscopi et suis successoribus in perpetuum ius patronatus ad preposituras ecclesiarum Brandenburg et Havelberg, quas ecclesias progenitores et predecessores sui fundarunt et dotarunt, ita tarnen, quodipse princeps et successores sui teneantur augmentare dotem ipsarum prepositurarum in aliqua parte, quarum fruetus in simul non excedunt valorem annuum 20 marcharum argenti puri, et declarare dictum ius patronatus fundationis et dotationis, non autem privilegii iure eis competere, et quod presentati sine alia institutione possunt administrare, dummodo infra 6 menses impetrent novam provisionem a sede apostólica et expediant literas apostólicas ac solvant omnia iura camere apostolice debita. 2

) s. K l i n k e n b o r g im Hohenzollern-Jb. X X (1916) 49. ) vgl. auch St. A. Magdeburg, Rep. A I 95.

;i

113

Historische Obersicht.

Miinsterberg anzusetzen. Doch mit dem 1545 erfolgten Tode Meiendorfs zerbrach die Seele der Opposition. Bald darauf kapitulierte das Kapitel vor dem Kurfürsten. Indessen belebten die Interimsjahre den Papismus im Stifl von neuem. Der neue, streng katholische Dompropst J o h a n n e s H o r n e b u r g suchte die politische Weltlage mit Geschick auszunutzen, vor allem, um die verlorengegangenen geistlichen Einkünfte des Stiftes wiederzuerlangen. Doch es war nur ein kurzes Aufflackern der katholischen Reaktion. Sie wurde abermals erschüttert durch den Sieg des Protestantismus über den Kaiser im Jahre 1552. Nach dem Tode des Dekans Fabian Funck 1554 trat der Glaubensgegensatz im Kapitel selbst zutage, indem die katholischen Domherren den Senior J o a c h i m C a s s e l , die evangelischen L i b o r i u s v o n B r e d o w zum Dekan wählten. Der Wahlstreit wurde durch eine kurfürstliche Kommission entschieden. Cassel resignierte, und das Kapitel verpflichtete sich zur Wahl Bredows. Im folgenden Jahre starb Bischof Johann von Lebus, der bis zu seinem Tode auch die Brandenburger Dompropstei behalten hatte. Der Kurfürst präsentierte den Dekan Bredow zur Dignität, der am 29. Juni eingeführt wurde. Damit war der Sieg der evangelischen Sache entschieden. Ein neuer Widerstand ist von den wenigen dem alten Glauben treubleibenden Domherren nicht mehr versucht worden. Die Neukodifikation der Statuten von 1588 hat dann das kapitularische Leben der neuen Lage a n g e p a ß t ] ) . Das Klausurgebäude, das sich nördlich an den Dom anlehnte, und die übrigen Klosteranlagen haben durch Transmutation und Reformation des Stifts, sowie durch den Bau der Ritterakademie so starke Veränderungen erfahren, daß sich das mittelalterliche Bild nur vermuten läßt. Das Klostergebiet nahm den nordwestlichen Teil der bebaubaren Havelinsel ein und wird 1238 wie folgt beschrieben: „Locus ccclesie et omnium officinarum eius per ambitum et per spatium, quod est a porta orientali, que ducit versus Cracowe per viam ascendentem iuxta cymiterium et descendentem usque ad portam que ducit versus Parduin et ab ipsa porta per loca in quantum se extendunt edificia versus Obulam usque ad portam primo dictam (A V I I I 153). Über den Versuch einer Rekonstruktion der mittelalterlichen Anlage s. Kunstdenkm. 113, 324 ff. Einen „ungefähren Abriß der Lage der Baulichkeiten auf dem Dome zu Brandenburg um 1600" bringt Gebauer in de Festschr. d. Ritterakademie z. Brand. (1905) 49. Das 1216 zuerst erwähnte Domhospital nördlich des Klosters ist nach der Transmutation zur Seniorenkurie eingerichtet. Die außerhalb der Klostermauern am Steindamm gelegene, im Landbuch von 1375 zuerst genannto Burgmühle hat die katholische Zeit des Stiftes überdauert. H e c k e l , Die evangelischen Dom- und Kollegiatstifter Preußens 88. Germania Sacra, Brandenburg I.

8

114

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

K a p i t e l ssiegel. G r o ß e s S i e g e l (naturfarbenes, später auch grünes Wachssiegcl): Typus 1: rund, im Siegelfeld s. Petrus sitzend, in der rechten Hand die beiden Schlüssel, in der linken das geöffnete Evangelienbuch haltend. Umschrift: f SIGILLVM SCI P E T R I BRANDEBVRGENSIS ECCL'E. Ältestes Siegel dieser Art von 1238 (D. A. Urk. 40); gleicher Typus mit wenig veränderter Umschrift s. G. St. A. Urk. Spandau 8 von 1273. Typus 2: von Typus 1 nur dadurch unterschieden, daß das Siegelfeld gegittert und punktiert ist, (s. Stadtarch. Brand, an Urk. v. 1336 Nov. 26. G. St. A. Urk. Stift Brandenburg 5 von 1337, Abb. in Run st den km. II 3, XX Abb. X). Spätere Siegelstempel zeigen keine Veränderung des Typus. S e k r e t s i e g e l des K a p i t e l s : griingefärbtes Wachs, rund, im Siegelfeld s. Petrus in halber Figur mit Emblemen wie oben. Umschrift: T Secretü capittuli ecce brandcburgn (s. 1). A. Urk. 379 von 1482).

5. Mitglieder des Kapitels. a) D o m p r ö p s t e . W a l t e r K a n n e , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 und 1150 als Propst von Brandenburg zusammen mit 8 Brüdern seines Stiftes nach Brandenburg berufen (MGH. SS. X X V 485. vgl. Curschmann Diöz. Brand. 102 A n m . l ) . W i g b e r t , 1161 vor November (Regg. archiepp. Magd. I 571), 1169 Dez. 28 (A V I I I 108 Nr. 20). G e r h a r d , zuvor Stiftsherr von Leitzkau, dann Domherr von Brandenburg, Propst 1173, 1179 Nov. 2 (A X 75 Nr. 9, V I I I 113 Nr. 25). H e i n r i c h , 1186 (A V I I I 115 Nr. 27), 1197 Mai 28 (A V I I 469 N r . 1). H u g o , 1198 (A X 186 Nr. 10). G o t t f r i e d , 1201 (A X 187 Nr. 11). H e i n r i c h , 1204 (A X 188 Nr. 14). B a l d u i n , vor seiner Wrahl Domherr, als Propst 1204 Jan. 6 (A V I I I 125 Nr. 38) u. 1205 ( A X 189 Nr. 15), wird 1205 Bischof. Weiteres s. S. 28. G i i n z e l , vor seiner Wahl Kellner, als Propst 1205 (MGH. SS. XXV 485). 1211 Aug. 16 (A X 81 Nr. 12), tritt zwischen 1211 Aug. 16 u. 1214 Juni 9 in das Kapitel zurück. S i e g f r i e d , gewählt zwischen 1211 Aug. 16 u. 1214 J u n i 9 (A V I I I 129 Nr. 42), wird Bischof (s. S. 29) zwischen 1216 Nov. 16 u. Dez. 28 (A V I I I 132 Nr. 48, über das Datum vgl. Curschmann, Diöz. Brand. 369 ff.)

Mitglieder des Kapitels.

Iii)

A l b e r i c h , 1216 Dez. 28 (AVIII 136 Nr. 48), 1217 Febr. 2 (A XXIV 328 Nr. 7). Die Notiz im Fragm. einer Chron. d. Bist. Brand. (MGH. SS. XXV 485), nach der Alberich, Domherr von Magdeburg u. Mönch in Lehnin, von seinem Bruder, Bischof Siegfried II., am 18. Juni 1217 zum Dompropst, von Brandenburg erhoben ist, muß einen Irrtum im Datum enthalten. In den ersten Jahren seiner Präpositur ist A. executor delegatus des apost. Stuhles gegen das Kloster Ilsenburg (MGH. SS. X X I I I 217—220). Er erscheint als Propst letztmalig 1230 Juli 25 (A X 197 Nr. 31), kehrt 1231 Apr. 23 (MGH. SS. XXV 485, die hier stehende Jahreszahl 1221 wohl Schreibfehler im Mscr.) nach Lehnin zurück, wo er stirbt. J a k o b , vor seiner Wahl Prior, als Propst 1234 Jan. 10 (A VIII144 Nr. 58). 1238 Apr. 2 (A VIII 150 Nr. 65, 66). H e i n r i c h von Z i e s a r (Jezere), vor seiner Wahl Domherr, Propst zwischen 1238 Apr. 2 u. 1241, in welchem Jahre er in das Kapitel zurücktritt (A VIII 154 Nr. 68). K u o t g c r , vor 1242, wo er als Bischof erscheint (MGH. SS. XXV 485. A X 201 Nr. 36), s. S. 31. P e t e r von f T h u r e , 1242 (A X 201 Nr.36), 1258 Febr. 13 (A VIII164 Nr. 88, X I I I 204 Nr. 4), tritt in das Kapitel zurück u. erscheint 1264 Nov. 22 als Domherr u. gewesener Propst (A X 211 Nr. 61), f 1282 Aug. 28 (Grabstein im Dom, Kunstdenkm. II 3, 301, aus der Inschrift erhellt der Familienname des Propstes; daß die Figur einen Propst darstellt, wird durch die virga correctionis in der rechten Hand ersichtlich). L a m b e r t , vor seiner Wahl Kellner, als Propst 1264 Nov. 17 (A VIII 165 Nr. 91), 1269 Okt. 26 (A VII 243 Nr. 1), tritt in das Kapitel zurück und erscheint als gewesener Propst 1270 Okt. 2 (A VII 244 Nr. 2). 1277, Jan. 13 (A VII 246 Nr. 4, Urk. abschriftlich überliefert im Cop. I 41; wenn es hierheißt: Lambertus et Petrus prepositiBrand., so dürfte bei L. das quondam der Dignität nicht zum Ausdruck gebracht sein). P e t e r , 1272 Sept. 2 (A VIII170 Nr. 100), 1282 Nov. 14 (A VIII172 Nr. 104). H e i d e n r e i c h , 1285 Mz. 19 (A VIII 174 Nr. 107), wird Bischof vor 1287 Juni 23 (A VIII 176 Nr. 110). Weiteres s. S. 34. D i e t r i c h , 1287 Aug. 22 (A VIII 178 Nr. 112), 1288 Jan. 8 (A VIII 179 Nr. 116). J o h a n n e s , 1289 Apr. 11 (A X I 12 Nr. 16). K o n r a d , zuvor Prior, 1290 Nov. 10 (A VII 48 Nr. 2), 1292 Mz. 22 erteilt er in päpstlicher Vollmacht die Dispensation zu der Ehe des Fürsten Heinrich von Mecklenburg mit Beatrix von Brandenburg (Meckl. ÜB. III 452 Nr. 2159).

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Das l'rämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

H e i n r i c h von f G a t e r s l e b e n (Gaccrsleve), 1295 Febr. 25 (A VIII 181 Nr. 118), 1 1296 Jan. 30 (Inschrift s. Bergau, Inventar 227; Datum wohl zu lesen: III. Kai. Febr.). J o h a n n e s von S c h l a b r e n d o r f f , 1299 Mz. 8 (AVIII 189 Nr. 130), 1303 Juli 26 (A VIII 195 Nr. 337). J o h a n n e s v o n f T u c h e n , Propst bis zum Tode Bischof Friedrichs, f 1316 Juni 13, nachher Bischof (Aa. d. Honowprozesses 42, 43). Weiteres s. S. 37. J o h a n n e s v o n f Mi low. vor seiner Wahl Kellner, Pfarrer in Langerwisch und Rektor der Petrikapelle, als Propst zuerst 1317 Mz. 20 (A VIII 216 Nr. 170, Aa. d. Honowprozesses 30), 1318 Juli 14 ernannt zum Konservator der Klöster Dargun u. Doberan (Meckl. UB. VI 360 ff. Nr. 3996 A, B), zuletzt erwähnt 1323 Okt. 26 (A VIII 225 Nr. 185). H e i n r i c h R e i c h e (Dives), 1326 Juli 7 (A VII 310 Nr. 8), 1327 Febr. 3 ist er Konservator des Klosters Dargun (Meckl. UB. VII 435 Nr. 4801), t 1331 Okt. 27 (Inschrift s. Bergau, Inventar 231). D i e t r i c h v o n f D a l c h a u , vor seiner Wahl Domherr, als Propst 1332 (Aa. d. Honowprozesses 56), 1362 Mz. 12 (A VIII 282 Nr. 268), y zwischen 1363 Aug. 9 und Sept. 6 (vgl. den Nachfolger). D i e t r i c h von der S c h u l e n b u r g , vor seiner Wahl Domherr und Pfarrer der Altstadt, gewählt nach 1363 Aug. 9 (Aa. des Honowprozesses 89), bestätigt vom Bischof 1363 Sept. 6 (A VIII 283 Nr. 269), zum Bischof gewählt nach 1365 Jan. 11 (A X 127 Nr. 16). Weiteres s. S. 40. O t t o ( v o n ) y Noel, Nachfolger Dietrichs v. d. Schulenburg, der 1365 Aug. 20 als Bischof begegnet; als Propst zuerst 1366 Aug. 11 (A VI] 330 Nr. 38), 1368 Mz. 17 Konservator des Klosters Berge (Schmidt, Päpstl. Ulk. u. Regg. II 223 Nr. 810), auf eigene Bitte vom apost. Nuntius, Bischof Johann von Worms, in seiner Würde bestätigt, indem dieser am 9. Sept. 1370 zu Mainz den Propst in der Person seines Prokurators, des Propstes von Berlin Apetzo v. Thümen, per anuli traditionem investiert (D. A. Urk. 174), 1372 Mai 24 Konservator des Kapitels von Magdeburg (Schmidt a.a.O. 281 Nr. 1027), 1373 Mz. 29 des Kapitels in Stendal (ebd. 299 Nr. 1102), 1375 Jan. 30 des Erzbischofs Peter von Magdeburg (ebd. 325 Nr. 1209). H e n t z o von G e r s d o r f f , vor seiner Wahl Domherr und Generalvikar, gewählt zwischen 1375 Jan. 30 und Nov. 19 (A VIII 311 Nr. 308), 1376 Apr. 1 Konservator des Klosters Berge (Schmidt, Päpstl. Urk. u. Regg. II 344 Nr. 1.276), 1376 Apr. 26 Executor dreier vom Papst zugunsten des Bischofs Heinr. v. Oesel gegen Rat und Bürgerschaft zu Bremen ausgesprochener Sentenzen (Brem. UB. III 454 Nr. 494),

Mitglieder des Kapitels.

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1394 Konservator für Pommern (Hoogeweg, Stifter und Klöster d. Prov. Pommern II 878), zuletzt 1400 Apr. 18 (Cop. II 405); Uber seine Privilegienfälschungen s. Klinkenborg. Die Urkunden des Domkapitels zu Brandenburg über seine Rechte an der Havel in „Papsttum u. Kaisertum", Festschr. f. Kehr (1925) 570. H e n n i n g v o n B r e d o w , vor seiner Wahl Domherr, als Propst zuerst 1401 Apr. 6 (A VIII 378 Nr. 408), zum Bischof gewählt zwischen 1406 Juni 6 u. 1407 Jan. 14, wahrscheinlich linde 1406. Weiteres s. S. 42. M a r k w a r d ( v o n ) j K r u m m e n s e e , vor seiner Wahl Domkellner und Pfarrer in Mittenwalde, als Propst zuerst 1410 Juni 16 (A XXIV 406 Nr. 112), 11412 Nov. 28 (Inschrift s. Bergan, Inventar 231). N i k o l a u s ( v o n ) K l i t z i n g , vor seiner Wahl Domherr und Generalvikar, Offizial des Propstes von Berlin und des Bischofs, als Propst zuerst 1413 Juli 8 (A VIII 389 Nr. 422), Kapitelsvikar sede vacante nach dem Tode des Bischofs Henning von Bredow (Rose, Lat. Hss. II 2, 917 Nr. 830), 1 1419 Mz. 19 (Grabinschrift s. Gercken, Stiftshist. 219). S t e p h a n B o d e k e r , vor seiner Wahl Domherr, Offizial des Propstes und Generalvikar, gewählt zwischen 1419 Mz. 19 u. Aug. 13 (A X I I I 138 Nr. 18), nach Übernahme des Bistums Lebus durch den bisherigen Bischof von Brandenburg Johann v. Waldow, etwa Mai 1421, Kapitelsvikar sede vacante, am 1. Sept. gleichen Jahres zum Bischof providiert. Das Dokument kann erst frühestens im Oktober bekannt geworden sein, noch 1421 Okt. 14 erscheint St. als Propst u. Administrator (A VIII 394 Nr. 430, Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge IV 130 N,\ 154). Weiteres s. S. 46. W a l t e r S e l b e l a n g , vor seiner Wahl Domherr, gewählt gegen den vom Papst providierten Peter v. Klitzing (s. u.), erscheint als Propst 1424 Jan. 13 (A VITT 395 Nr. 432), 1425 Okt. 23 (A VIII 397 Nr. 433), tritt vor 1426 Juli 7 in das Kapitel zurück, f 1431 Juni 11 (Grabinschrift in der Kapelle unter dem Chor, s. Gercken, Stiftshist. 237). P e t e r ( v o n ) K l i t z i n g , vor seiner Provision Domherr und Offizial des Propstes, 1421 Sept. 2 vom Papst mit der tags zuvor vakant gewordenen Propstei providiert; 1422 Mz. 16 verpflichtet sich der Kaplan auf der Burg Wanzleben Jakob Schulte für Peter zur Annate und legt Aug. 5 das Ratifikationsmandat an der Kurie vor (Repert. Germ. Ann. 2 f. 100). P. gelangt erst in den unbestrittenen Besitz der Dignität nach Rücktritt des vom Kapitel gewählten Propstes Walter Selbelang zwischen 1425 Okt. 23 und 1426 Juli 7 (Vignoles ex. Mscr. capituli Brand, bibl. 27, G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 I a 2 Nr. 5). Von März bis Juli 1434 ordentliches Mitglied auf dem Konzil von Basel (Haller,

HS

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Conc. Bas. I I I 46, 49), am 18. Juni legt er hier das Original des kaiserl. Privilegs für das Stift Gernrode vom 6. Juni 1417 zur Auskultation vor (Wäschke, Regg. d. Urk. d. St. A. Zerbst 49 Nr. 116), 1435 Nov. 11 Kommissar des Markgrafen Friedrich auf einem Rechtstag in Lobenstein i. Vogtland (Schmidt, Familie v. Klitzing T. 19), 1444 Mz. 3 Vertreter des Kurfürsten in Jüterbog (Kotelmann, Erwerbung der Niederlausitz 16). Als Propst zuletzt 1447 Okt. 5 (A IV 100 Nr. 82). B e r t r a m v o n H o I t z e n d o r f f , vor seiner Wahl Prior, Propst nach 1447 Okt. 5, t vor 1451 Juni 2, • im Dom (A VIT 370 Nr. 99, A V I I I 506 Nr. 549). D i e t r i c h v o n S t e c h o w , vor seiner Wahl Domherr, als Propst 1451 J u n i 2 ( A V I I 370 Nr. 99), 1459 zwischen Febr. 15 u. Juni 19 vom Kurfürsten zum Bischof nominiert (A V I I I 417 Nr. 462, 34./35. Jbr. ü. d. Hist. Vereins z. Brand. [1904] 91). Weiteres s. S. 49. N i k o l a u s S t o r b e c k , vor seiner Wahl Domherr, vom Papst als Propst bestätigt 1459 vor Sept. 2 (Vat, Arch. Regg. Lat, Ind. 328), f 1462 Sept. 19 (Grabinschrift, A V I I I 506 Nr. 549). P e t e r H u f n e r , vor seiner Wahl Domherr, als Propst 1463 Sept. 22 (Bauer, Überlieferung d. Lehniner Archivs 153), 1469 Jan. 20 zugegen bei der Begründung des Domstiftes Cöln (Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge I I 268), f nach 1469 Aug. 15 (A XV 310 Nr. 374, verstümmelte Grabinschrift s. Bergan, Inventar 232). A r n o l d v o n B u r g s d o r f f , Sohn Siegmunds von Burgsdorff, Bruder des späteren Bischofs von Lebus Ludwig u. des späteren Statthalters der Mark Peter, Propst 1471 (Hendreich nach scheinbar verlorener Urkunde den Wusterwitzer See betreifend, G. St. A. Rep. 94 I I I 7), 1472 Juli 19 vom Kurfürsten zum Bischof nominiert (A V I I I 433 Nr. 477). Weiteres s. S. 50. N i k o l a u s K o c k , vor seiner Wahl Prior. Propst 1473 Sept. 21 (Ind. chron. 128), 1482 Aug. 30 commissarius subdeputatus des Caspar de Theramo, Propst v. Lausanne u. Trient, auditor causarum, in Sachen des Klerus im Banne Balsamerland gegen den Administrator Ernst von Halberstadt (D. A. ü r k . 379), 1 1487 (Admonter Klosterarchiv J. 225 Rotel v. J. 1488/9) 1 ). S i e g i s m u n d ( v o n ) B r i t z k e , 1488 Okt. 21 (A X X I V 467 Nr. .176), 1507 Dez. 16 (A V I I I 467 Nr. 512); resigniert die Dignität vor .1508 Juni 16 (Vat. Arch. Regg. Lat. 1212 f. 3 5 1 - 3 5 5 ) , erscheint 1513 Mai 23 als Domherr von Fürstenwalde (Prozeßakten zwischen dem Stift St. ') Die Notizen aus den Admonter Totenroteln werden Herrn Prof. Lic. B ü n g e r verdankt.

Mitglieder des Kapitels.

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Marien in monte u. den v. Waldenfels, G. St. A. Fr. ßr. Rep. 2. I. Dom. (Fach-) lieg., Amt Ziesar, ält. Reihe, Fach 21 Nr. 1). F r i e d r i c h ( v o n ) B r i t z k e , ans Berlin, Student in Leipzig S.S. 1477, Dekan des Domkapitels von Lelms 1496 Dez. 21 (A X X 312 Nr. 177). 1506 Sept. 27 (ÜB. d. Geschl. Arnim I 189 Nr. 378), Dompropst von Brandenburg durch Provision Papst Julius' II. von 1508 Juni 16 (Vat. Arch. Regg. Lat. 1212 f. 3 5 1 - 3 5 5 ) , erhält 1514 Jan. 9 den Propst von Hamburg, Joachim von Klitzing, zum Koadjutor (A VIII 473 Xr. 518), t 1515 Mz. 26 (Grabinschrift im Dom, A V I I I 506 Nr. 549). B u s s o v o n A l v e n s l e b e n , *1468 als Sohn Gebhards XVI (f 1494) auf Kalbe und Hundisburg und der Hippolyta von Biilow. Student in Leipzig 1488, bacc. art. ebd. 1491 Febr. 19, Student in Bologna 1492, Prokurator ebd. 1498, zum dr. leg. promoviert ebd. 1504 Mz. 2 (Knodt, Deutsche Stud. i. Bologna). 1508 führt er als kurfürstlich brandenburgischer Rat die Verhandlungen mit dem Erzbischof von Trier, die Übertragung des Bistums Utrecht an den Markgrafen Albrecht von Brandenburg betreffend (Heidemann, Reform, i. d. M. Brand. 89), 1508 Dez. 12 als Domherr von Magdeburg (Cod. dipl. Alvensleb. I I I 38 Nr. 50); diplomatische Missionen 1510 bei der Belehnung des Kurfürsten mit Derenburg seitens der Äbtissin von Gandersheim (ebd. 48 Nr. 64) u. 1513 bez. der Wahl des Markgrafen Albrecht zum Erzbischof von Magdeburg (ebd. 57 Nr. 80). Teilnehmer am Vatikanischen Konzil, zugegen bei der 8. und 9. Sitzung (1513 Dez. 19 und 1514 Mai 5); er war im besonderen dort, um die Bestätigung der Wahl Albrechts zu erlangen (Wohlbrück II 231 ff.). 1514 Jan. 18 ist er eingetragen im Konfraternitätsbuch von S. Maria dell'Anima (Jaenig 43), 1514 Sept. 7 noch in Rom mit einem Kanonikat in Halberstadt providiert (Vat. Arch. Regg. Vat. 1019 f. 2 2 1 - 2 2 2 ) . Nach seiner Rückkehr aus Italien wird er zwischen 26. u. 30. Mz. 1515 Dompropst von Brandenburg, auch Propst von Salzwedel (als solcher 1515 Apr. 3., Ind. chron. 147) und von Stendal (Verleihung 1515 Okt. 2, A X V I I 202 Nr. 234). Ahnenattest behufs seiner Aufnahme in das Domkapitel zu Halberstadt von 1517 Jan. 1 (Cod. dipl. Alvensleb. I I I 80). 1518 erneut' in Rom, um das Pallium für Erzbischof Albrecht zu holen. 1520 Vorsitzender des Hofratskollegiums in Magdeburg, 1522 Koadjutor des Bischofs Hieronymus Schultz von Havclberg (päpstliche Bestellung zum Koadjutor cum iure succedendi für den Domherren v. Havelberg in online subdiaconatus constitutum B. v. A. von 1522 Okt. 26, Vat. Arch. Regg. Lat. 1417 f. 239), 1522 Nov. 10 zum Bischof von Havelberg geweiht, 1523 Mz. 24 dort eingeführt (Wohlbrück a, a.O., s. a, G. St. A. Pr.Br. Rep. lOHavelb. II

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D-is l'rämoiistratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Jiriindenbinii

10, 136), resigniert darauf die Propsteien Stendal (L523), Salzwedel (wahrscheinlich 1524) und Brandenburg (vor 1524 Okt. 29, A V I I I 492). Von streng katholischer Gesinnung bleibt ß . als Bischof auch nach Einführung der Reformation in seinen] Bistum dem alten Glauben treu, f 1548 Mai 4, • in der Pfarrkirche zu Wittstock vor dem Altar im hohen Chor am 6. Hai (G. St. A. Pr. Br. Rep. 7, Amt Wittstock. Generalia Fach II Ar. 5 vol. I). J o a c h i m ( v o n ) K l i t z i n g , * in Brandenburg ( ß VI .-500), 1494 Jan. 27 als Domherr von Magdeburg (G. St. A. Rep. 78, 28. f. 161, das Stoekhausensche Verzeichnis führt ihn zum ersten Mal 1504 auf). Propst von Hamburg 1507 Juli 25 (Schmidt, Familie v. Klitzing I 53). 1514 Jan. 21 steht er als Propst von Hamburg und Domkantor von Magdeburg eingetragen im Konfrateniitiitsbuch von S. Maria doli' Anima (Jaenig 43), er war zusammen mit Busso von Alvensleben in Rom, um die Bestätigung der Wahl des Markgrafen Albrecht zu erlangen. 1514—1515 kurfiirstl. branden!). Rat und Koadjutor des Brandenburger Dompropstes, 1518 Okt. 30 führt Kurfürst Joachim I. über J. Beschwerde beim Papst, quia immenior fidelitatis sue, frivole, subdole et inique enititur mihi (B VI 300). J. erhält 1519 Jan. 4 die erzbischöfliche Provision auf die Dompropstei Brandenburg (A X X I V 485 Nr. 196), wird 1524Okt. 2!) dem Kapitel zu Brandenburg vom Kurfürsten als Propst präsentiert (A V I I I 492 Nr. 534) u. am 26. Dez. d. J. vom Kapitel als Propst rezipiert (Ind. chron. 158). 1525 ist er Senior des Magdeburger Domkapitels (H. St. A. Dresden, Urk. 10485), f 1539 (St. A. Magdeburg, Stockhausensches Verzeichnis). J o h a n n e s v o n f M e i c n d o r f f . als Domherr von Halberstadt providiert mit einem Kanonikat im Domstift Magdeburg 1511 Apr. 11 (Vat. Arch. Regg. Vat. 956 f. 3 3 2 - 3 3 3 ) , erhält 1513 Sept. 25 als Domherr von Halberstadt und Archidiakon von Askanien den Regreß auf die Domkellnerei von Halberstadt (Vat. Arcli. Regg. Vat. 1021 f. 2 6 8 - 2 7 1 ) . Domkellner von Halberstadt 1519 Nov. 12 (St.A. Magdeburg, Urk. Halberstadt 264), als solcher noch 1536 Aug. 27 (1). A. Urk. 454 mit Namensunterschrift Meiendorffs). 1540 Apr. Dompropst von Brandenburg (Ind. chron. 167, Jahresrechnungen des Meiendorffschen Verwalters D. A. Tit. H I Lit. E Nr. 1). 1540 Mai 24 uniert Paul III. auf Ansuchen J.s Magdeb. Kanonikat u. Propstei von Brandenburg (Vat. Arch. Regg. Vat. 1534 f. 2 6 - 2 9 ) . 1 5 4 1 - 1 5 4 3 nicht bekannter Streitigkeiten halber vom Magdeburger Domkapitel exkludiert (St. A. Magdeburg. Stockhausensches Verzeichnis). Streng katholisch und Feind der reformatorischen Bewegung ist der Brandenburger Propst die Seele des den kurfürstlichen Neuerungsplänen sich widersetzenden Domkapitels

Mitglieder des Kapitels.

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(s. Gebauer. Zur Gesch. der Reformation im Bist. Brand.), f 1545 Okt. 28 (Meiendorffs Rechnungsbuch s. o.). J o h a n n e s H o r n e b u r g , 2. Sohn des Braunschweiger Bürgermeisters Lüdeke H., Student in Wittenberg 1504, bacc. in Leipzig 1507, Student in Bologna 1515—16, verliert 1520 einen Prozeß um ein Hildesheimer Kanonikat gegen den Präzeptor des Hospitals San Spirito in Sassia (Rom) Alexander de Neronibus (Yat. Arch. Rcgg. Yat. 1186 f. 214 216). 1520 dr. utr. iur., 1535 R a t des Erzbischofs Albrecht von Mainz und Magdeburg, 1543 auch Rat des brandenb. Kurfürsten. 1546 ist er zum Dompropst von Brandenburg gewählt worden, außer der Brandenb. Propstei hat er die Propsteien zu Nörten, Tangermünde, Walbeck, sowie von St. Bonifaz und St. Moritz in Halberstadt, ferner Domherrenstellen in Halberstadt, Hildesheim, Merseburg, Minden und Naumburg besessen. H. war ein entschiedener Anhänger der alten Lehre und hat als Dompropst von Brandenburg mit Energie und Geschick die Gunst der Interimszeit ausgenutzt, um für das Kapitel die jurisdiktioneilen Sportein wiederzuerlangen. 1551 zum Bischof von Lebus postuliert, nennt er sich am 29. Dez. d. J . konfirmierter Bischof. Die Brandenburger Donipropstei hat er bis zu seinem am 16. Juni 1555 auf dem bischoflichen Schlosse zu Storkow erfolgten Tode beibehalten. J . ist der letzte katholische Dompropst von Brandenburg gewesen (Knodt. Deutsche Stud. i. Bologna; Gebauer, Zur Gesch. d. Reformation im Bist. Brand. 31 — 38; Wohlbrück, Gesch. d. eliemai. Bist. Lebus 11 313 — 342). Siegel Horneburgs als Dompropst von Brandenburg von 1552 abgebildet in Kunstdenkm. Jf 3, NXXVIT Abb. X X X . l ' r o p s t s i e g e l (naturfarbene Wachssiegel): Typus l a : spitzoval, im Siegelfeld die Figur des stehenden Propstes, die rechte geöffnete Hand erhoben, die linke ein Buch tragend, s. das Siegel des Propstes Heinrich von Ziesar aus dem Jahre 1238 mit der Umschrift: f H E N R J C Ü S D E I GRA BRANDE BYRGENSIS P P S (Abbildung in Kunstdenkm. I I 3Taf. I I I Nr. 3) und das des Propstes Peter von Thure aus dem Jahre 1249 mit der Umschrift: f P E T R Y S D E I GRA B R A N D E B Y R G E N S I S P R (G. St. A. Urk. Lehnin 17). Typus 11): spitzoval, im Siegelfeld die Figur des Propstes, in der Rechten die virga correctionis, stehend unter einem von 3 Türmen gekrönten Bogen, s. das Siegel des Propstes Dietrich von Dalchau aus den Jahren 1335/7 mit der Umschrift: f S T H I D E R I C I D E I GRA P P T 1 ECCE BRADEBVRGEN (G. St, A. Urk. Stift Brandenburg 5 a, Yoßbergsche Siegelsammlung Nr. 136, 149, 655, Abbildung in Kunstdenkm. I I 3 Taf. I I I Nr. 5). Siegel der Pröpste Johannes von Milow (Kunstdenkm.

122

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

I I 3 Taf. I I I Nr. 7), Otto von Noel u n d H e n t z o von Gersdorff (D. A. Urk. 198, 215, Kunstdenkm. 113 Taf. I I I Nr. 9) zeigen denselben TypusTypus 2 a: rund, im Siegelfeld das Brustbild des Propstes, Umschrift zeigt gotische Buchstabenformcn, s. das Siegel des Propstes Hentzo von Gersdorff aus dem Jahre 1393 (D. A. Urk. 300) und das des Propstes Nikolaus von Klitzing aus dem Jahre 1413 (D. A. Urk. 326), letzteres mit Wappenschild unter dem Siegelbilde. Typus 2 b: rund, im Siegelfeld der Propst stehend unter gotischem Gebälk. Umschrift wie 2 a, s. das Siegel des Propstes Peter von Klitzing aus dem Jahre 1429 mit der Umschrift : S Petri ppti ccclesie brand (G. St. A. Urk. Spandau 74), Wappenschild unter dem Siegelbilde. H i l f s o r g a n e des

Propstes: 1. O f f i z i a l e d e s

Propstes.

J o h a n n e s M o l l e r , Domherr, 1393Febr. 25,1396 Jan.20 (Ind. chron. 98,102). P e t e r R ä t z , Domherr, zwischen 1410 u. 1417 (s. u. Domherren). S t e p h a n B o d e k c r , Domherr, vor 1417 (Rose, Lat. Hss. I I 2, 917 Nr. 830). P e t e r ( v o n ) K l i t z i n g , Domherr, 1424 Sept. 10 (A X I 79 Nr. 114), 1425 vor Mz. 20 (Rose a. a. 0 . 919 Nr. 830). H e i n r i c h , 1425 Mz. 20 (ebd. 916 Nr. 830). H e i n r i c h G o t z k e , Domherr, 1441 Aug. 22 (ebd. 926 Nr. 831), 1451 (ebd. 930 Nr. 831). A r n o l d S c h u l t e , 1483 nach Febr. 14 (ebd. 924 Nr. 831). J o h a n n e s W i l m e r s d o r f , utr. iur. bacc. 1520 Aug. 27, Nov. 5 (Fragm. diar. offic., G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 I a 2 Nr. 5 f. 59, 60). M a r t i n M i c h a e l i s , 1521 Dez. 21,1522 Okt. 4 (Fragm. diar. offic., G. St.A. Pr. Br. Rep. .16 I a 2 Nr. 5 f. 64, 66). A n t o n P a s c h e d a c h , 1524 Dez. 26 (Ind. chron. 158). P e t e r Y i t i , mag., 1528 Febr. 3 (Ind. chron. 161). 2. S c h r e i b e r

des

Propstes.

P e t e r v o n B e r g e , 1363 Sept. 7, 1364 Aug. 31 (Aa. d. Honowprozesses 142, 218). P e t e r B e l i n g (Ivcling), 1363 Sept. 7, 1364 Aug. 31 (ebd.). N i k o l a u s G o r t z k e , 1400 Apr. 18 (Cop. 11 407). W i l k i n , 1419 Aug. 13 (A X I I I 138 Nr. 18). V a l e n t i n F a b r i , 1519 Dez. 4 (Ind. chron. 154). M a r t i n M i c h a e l i s , 1520 Nov. 17, vicarius capituli et notarius praepositurae eiusdem (Fragm. diar. offic. 60). M i c h a e l P r e m e n i t z , 1536 Juni 27 (A X I 133 Nr. 179), 1558 Juni 11 (A IX 318 Nr. 412).

Mitglieder des Kapitels.

I)) D o m p r i o r e n

und

123

Domdekane.

R i q u i n u s , 1186 (A V l l l 115 Nr. 27), tritt in das Kapitel zurück. M a r t i n , J187 vor Okt. 20 (A V I I I 116 Nr. 28). H e i n r i e h , 1194 (A V I I I 121 Kr. 33), 1197 Mai 28 (A VII 469 Nr. 1). W a l t e r , 1204 Jan. 6 (A V I I I 125 Nr. 38). B a l d u i n , 1207 Dez. 25 (A V I I I 126 Nr. 39). H e i n r i c h v o n A n t w e r p e n , 1217 Febr.2 ( A X X I V 3 2 8 Nr.7), 1227 Febr.4 (A V I I I 142 Nr. 54). M. E. nicht identisch mit dem Pleban der Alt stadt Heinrich, wie Sello, 22. Jbr. d. altmärk. Vor. f. vaterländ. Gesch. (1888) H. 1, 4, nachzuweisen versucht, da 1217 (A X X I V 328 Nr. 7) in derselben Zeugenreihe der Prior Heinrich und der Pleban Heinrich erscheinen. In der von Sello zum Beweise herangezogenen Urkunde von 1219 (A X 193 Nr. 23, überliefert abschriftlich in Cop. I 155) scheint mir zwischen ..prior" und ..plebanus" ein zweites ..Hinricus'" ausgelassen. J a k o b , 1230 Juli 25 (A X 197 Nr. 31), später Propst. E t c h e l o , e. 1234 Jan. 10 (A V I I I 144 Nr. 58). H . . . , 1237 Aug. 4 (A X I I I 314 Nr. 7). A l b e r o, c, 1242 (A V I I I 155 Nr. 69), 1244 Sept. 14 (A XXIV 336 Nr. 16) später Pfarrer an St. Godehard. H e i n r i c h v o n R i b b e c k , zuvor Pfarrer an St. Godehard, Prior 1249 Jan. 25 (A X 205 Nr. 46), tritt zwischen 1258 Febr. 13 (A V I I I 164 Nr. 88) u. 1264 Nov. 22 in das Kapitel zurück. J o h a n n e s , 1264 Nov. 22 (A X 211 Nr. 61), 1267 Apr. 14 (A V I I I 1 6 7 Nr. 93). L a m b e r t , 1269 Apr. 7 (A V I I I 169 Nr. 97). J o h a n n e s G r u b b o , 1270 Okt. 2 (A V I I 244 Nr. 2), 1282 Nov. 14 (A VIII 172 Nr. 104). P e t e r , 1285 Mz. 19 (A Vi II 174 Nr. 107). K o n r a d , 1287 Aug. 22 (A V I I I 1 7 8 Nr. 112), 1289 Apr. 11 (A XI 12 Nr. 16). später Propst. H e i n r i c h , 1299 Mz. 8 (Cod. dipl. Anhalt. I I 599 Nr. 863). W a l t e r , 1303 Mz. 25 ( A V 1 I I 195 Nr. 136), 1309 (A V I I I 205 Nr. 153). H e i n r i c h , 1311 Febr.24 (Cop. I 103), 1314 Dez. 8 (A V I I I 213 Nr. 163). J o h a n n e s , 1321 Aug. 15 (A VII 471 Nr. 3). 1323 Apr. 14 (St. A. Magdeburg, Cop. 456 a I 146). H e i n r i c h , 1326 Juli 7 (A V I I 311 Nr. 8). G e b h a r d , 1329 Jan. 1 (A V l l l 239 Nr. 202), L333 Apr. 9 (Ind. chron. 46). W i l h e l m , 1334 Okt. 9 (A V I I I 244 Nr. 210), 1340 Sept. 9 (A X 467 Nr. 26). W i l k i n , 1341 Jan. 13 (A X X I V 363 Nr. 63). D i e t r i c h , 1341 Okt. 9 (A X X I V 364 Nr. 64), 1342 Mz. 21 (S. B. 20 Nr. 22).

124

D a s l'rämonstratenserdomkapitel

St. Petri auf der Iiurg Brandenburg.

W i l h e l m , 1343 Jan. 20 (A V I I I 253 Nr. 227). P h i l i p p , 1344 Mz. 12 (A V I I I 254 Nr. 229), 1344 Dez. 4 (A VII 314 Nr. 13). . J o h a n n e s K n o v c l , 1345 11z. 10 (Cod. dipl. Anhalt. I I I 555 Nr. 784), 1347 Juni 15 (A V I I I 263 Nr. 239). A l b r e c h t v o n T h ü i n e n , 1355 Febr. 23 (A V I I I 271 Nr. 252), tritt in das Kapitel zurück vor 1356 Febr. 21. F r i e d r i c h , 1356 Fcbi. 21 (A V I I 319 Nr. 24). J o h a n n e s , 1356 Aug. 19 (A X 42 Nr. 3). H e i n r i c h , 1358 Okt. 29 (A V I I I 278 Nr. 261), 1372 Febr. 26 (A V I I I 298 Nr. 290). B e r t r a m v o n f S t e g e l i t z . 1374 Jan. 13 (A V J I I 304 Nr. 298), 1382 Sept. 27 (A VI II 340 Nr. 345). H e i n r i c h , 1383 Mz. 18 (A V I I I 341 Nr. 346). 1386 Jan. L (A VII 23 Nr. 2). J o h a n n e s M u k u m , 1387 Aug. 30 (A VIII 350 Nr. 361). 1401 Apr. 23 (A X 490 Nr. 53). H e n n i n g , 1410 Juni 16 (A X X I V 406 Nr. 112). A r n o l d , 1412 (A IX 90 Nr. 140), 1419 Aug. 16 (A V I I I 393 Nr. 428). J o h a n n e s ( v o n ) f S t a f f e i d , 1424 Jan. 13 (A V I I I 395 Nr. 432), 1425 Okt. 23 (A VII I 397 Nr. 433). B e r t r a m v o n H o l t z e n d o r f f , 1431 Febr. 6 (A V I I I 402 Nr. 441), 1434 Mai 28 (G. St. A. Pr. Br. Kep. 16 I I I b 5 e), später Propst. B e n e d i k t H a r t m a n , 1435 Nov. 11 (A V I I I 407 Nr. 448). 1436 Mai 6 (A X X I V 425 Nr. 133). P e t e r H ä t z , 1437 Okt. 22 (A X X I V 426 Nr. 134). 1440 Okt. 25 (A V I I I 410 Nr. 452). M i c h a e l W o 1 f f , 1452 Mz. 12 (St. A. Magdeburg, Cop. 456a I 77), zuvor Domherr und Pfarrer in Etzin. T i l c B r a n d , 1454 J u n i 14 (A V I I I 416 Nr. 460). 1454 Sept. 29 ( Ind. chron. 124), wird später Propst von St. Marien in monte narlungorum. Weiteres s. dort. A n t o n G h o d e , 1460 Apr. 9 (A VII 250 Nr. 9), 1462 .lau. 29 (Ind. chron. 126), tritt in das Kapitel zurück vor 1464 Mai 25. N i k o l a u s K o c k , 1464 Mai 25 (A V I I I 424 Nr. 468).1465 einfacher Domherr, später Propst. J o h a n n e s Z a b e l s d o r f (ÜB d. Kl. U. L. Frauen. 289), 1466 Okt. 25 (A V I I I 427 Nr. 4:71), 1468 Febr. 2 (A X 316 Nr. 224). P a u l L e w e s e l e n . 1473 Sept. 21 (Ind. chron. 128), später noch einmal Prior. S i e g i s m u n d ( v o n ) j N e t z e n , 1475 (Ind. chron. 129), tritt in das Kapitel zurück vor 1480 Aug. 14. B u s s o v o n f B a d i n g e n . 1480 Aug. 14 (A VI IL 444 Nr. 485).

Mitglieder des Kapitels.

125

P e t e r W e t z o l , 1481 Okt. 19 (G. St.A. Urk. Stift Brandenburg 20), 1481 Nov. 11 (Ind. chron. 130, s. auch 1). A. Tit. III Lit. A 4 vol. 1), tritt in das Kapitel zurück vor 1486 Jan. 30. M a t t h ä u s ( v o n ) R a n d o w , 1486 Jan. 30 (Ind. chron. 132), 1486 Juni 24 (Ind. chron. 133), später noch einmal Prior. P e t e r von D i e r i c k e , 1489 Sept. 21 (Ind. chron. 133), später noch einmal Prior. J o a c h i m D a m e k e r , 1489 Dez. 8 (A VIII 447 Nr. 488), 1491 Juli 23 (Ind. chron. 135), tritt in das Kapitel zurück vor 1492 Sept. 29. P a u l R e b e s s e r , 1492 Sept. 29 (A VII 477 Nr. 13). P a u l L e w e s e l e n , 1492 Nov. 11 (A VIII 449 Nr. 492), 1493 Febr. 24 (A X 166 Nr. 76), tritt als Senior in das Kapitel zurück vor 1494 Juni 29. M a t t h ä u s ( v o n ) R a n d o w , 1494 Juni29 (AVIII451 Nr. 494), 1494Dez.2] (A VIII 450 Nr. 493), tritt in das Kapitel zurück vor 1496 Aug. 24. P e t e r ( v o n ) D i e r i c k e , 1496 Aug. 24 (A IX 247/248 Nr. 323), seit 1506 Dekan, f 1510 Febr. 24 (Vignoles, Epitaph. 2). N i k o l a u s ( v o n ) Brösigke,1510 Jan.26 (C II 445), als Dekan bestätigt 1510 Mz. 17 (A VIII 468 Nr. 513), nachGercken, Stiftshist, 273 noch 1524. T h o m a s K r u l l , dr., 1503 Nov. 17 vom Rat zuPrenzlau als clericas diocesis Brandenburgensis auf einen Altar der dortigen Sabinuskirche präsentiert (A X X I 373 Nr. 335), 1505 Jan. 24 kurfürstlicher Sekretär (A X I 250 Nr. 37), 1506 Thesaurar, 1509 Dekan des Domstifts zu Colli (s. dort); vom Kurfürsten mit einer Präbende im Domkapitel zu Brandenburg beschenkt, als deren Senior er 1524 erscheint (Forsch, z. br. u. pr. Gesch. X I I I [1900] 437). Nach Tod des Nikolaus von Brösigke wird Th., wohl noch 1524, Dekan von Brandenburg, als welcher er 1525 Jan. 17 (A X 47 Nr. 10) begegnet. Ein Bruder Krulls, Benedikt, war Bürgermeister von Berlin, ein anderer Bruder, Paul, Kastner zu Tangermünde (G. St.A. Rep. 78, 25). f 1539 von Juli 2 (S. B. 446 Nr. 70). F a b i a n F u n c k , Propst von Berlin 1532—35 (s. Domstift Cöln). Wann er eine Pfründe im Brandenburger Domkapitel erhalten hat, läßt sich nicht erkennen, jedenfalls ist er nach Krulls Tod Dekan von Brandenburg geworden, j 1554. J o a c h i m C a s s e l , 1554 von der katholischen Partei des Domkapitels zum Dekan gewählt, verzichtet im gleichen Jahre vor Okt. 3 (s. u. S. 146). P r i o r s i e g e l : spitzoval, im Siegelfeld die stehende Figur des Priors, Umschrift: t S PRIORTS IN CASTRO BRANDENBVRG, s. die Siegel an den Urk. D. A. 198 u. 232 von 1874 und 1380 (Abbildung in Kunstdenkm. II 3 XXXIII Abb. XXIV).

126

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

c) Ä m t e r d e s K a p i t e l s b i s z u r T r a n s m u t a t i o n i n e i n S ä k u l a r k a p i t e l 1 ). ner. Winand 1186. Günzelin 1194-1195. Gottschalk 1197. Rudolf 1207-1216. Heinrich 1217. Jakob 1219-1227. Heidenreich 1230. Giselher 1249. Lambert 1256-1258. Johannes 1265. Johannes von Milow .1.299—1303. Heinrich von Gardelegen 1305. Kä Hugo 1194. Gottschalk 1195. Heinrich 1209. Balduin 1216.

Nikolaus von Berge 1307. Otto von Brehna 1308. Peter 1314. Johannes von .Magdeburg 1342. Bernhard Brand 1366. Zabel Polen 1378. Markward von Krummensee 1384. Heinrich Grote 1387-1392. Martin Bochow 1396-1398. Kaspar von der Nichele vor 1412. Johannes Zabelsdorf 1464. Peter Zander 1489-1491. rer. Heinrich von Schmergow 1227. Werner 1265. Heinrich 1307.

1226 —

Küster. Heinrich Balduin Heinrich Thomas

1194. 1197. 1207. 1216-1217.

Heinrich von Schmergow 1219. Heidenreich 1220-1227. Dietrich 1230-1234.

Unterküster. Nikolaus 1237. Kantoren. Gernot 1217. Schulleiter. Dietrich 1209. Balduin 1237. Henning 1346.

Peter v. Klitzing c. 1415/17.

') Quellenbelegc zum Folgenden s. t. Domherren.

Mitglieder d e s K a p i t e l s .

127

Sakrista. Dietrich von Osterode 1375. Spital meister. Walter 1216.

Heinrich von Klöden 1230. Baumeister.

Heinrich von Gardelegen 1307. Senioren. Bartholomäus Potsdam 1473. Bartholomäus Laurentii 1486—1490. Busso von Gühlen 1491-1494. Heinrich Hindenberg 1491 — 1503.

Paul Leweselen 1491, 1494—1498. Andreas Gramzow 1496—1499. Peter Wctzel 1500-1501.

d) Domherren. Die Notiz des Ursberger Chronisten (MGH. Sc-r. rer. Germ, in usuni •schol.2 21), daß O t t o v o n F r e i s i n g vor seiner Wahl zum Bischof Domherr von Brandenburg gewesen sei, muß auf einem Irrtum beruhen, da das Kapitel in der in Frage kommenden Zeit noch gar nicht existierte. F l i q u i n u s , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 u. 1150 von Pribislaw in St. Godehard instituiert (MGH. SS. X X V 483). O e r h a r d , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 u. 1150 von Pribislaw in St. Godehard instituiert (a. a. 0.), später Propst. H i l d e r a d , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 u. 1150 von Pribislaw in St. Godehard instituiert (a. a. 0.). J o h a n n , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 u. 1150 von Pribislaw im St. Godehard instituiert (a. a. 0.). M a r t i n , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 u. 1150 von Pribislaw in St. Godehard instituiert ( a . a . O . ) , als Domherr noch 1179 Nov. 2 (A V I I I 113 Nr. 25), später Prior. M o s e s , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 u. 1150 von Pribislaw in St. Godehard instituiert (MGH SS. XXV 483). S i g e r , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 u. 1150 von Pribislaw in St. Godehard instituiert ( a . a . O . ) . W i g g e r , Stiftsherr von Leitzkau, wird zwischen 1138 u. 1150 von Pribislaw in St. Godehard instituiert (a. a. 0.). B a l d e r i c h , 1179 Nov. 2 (A V I I I 113 Nr. 25). M e n z o , 1179 Nov. 2 (A V I I I 113 Nr. 25).

128

Das l'ränionstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

R i q u i n u s , 1179 Nov. 2 (A VIII 113 Nr. 25), 1186 Prior, 1197 vor Sept. 28 wieder Domherr (A VIII 124 Nr. 36). W a l t e r , 1179 Nov. 2 (A VIII 113 Nr. 25). W i n a n d , Kellner 1186 (A VIII 115 Nr. 27). H e r m a n n , 1187 vor Okt. 20 (A VIII 116 Nr. 28). G ü n z e l , Kellner 1194 (A V I I I 1 2 1 Nr. 33), 1195 Dez. 6 (A VIII122 Nr. 34), Propst 1205-1211, gewesener Propst 1216 Dez. 28 (A VIII136 Nr. 48). H e i n r i c h , Küster 1194 (A VIII 121 Nr. 33), später Propst. H u g o , Kämmerer 1194 (A VIII 121 Nr. 33), später Propst. G o t t s c h a l k , Kämmerer 1195 Dez. 6 (A VIII 122 Nr. 34), Kellner 1197 vor Sept. 28 (A VIII 124 Nr. 36), Pfarrer in Zachow 1207 Dez. 25 (A VIII 126 Nr. 39), Domherr ohne Amt 1216 Dez. 28 (A VIII 13(> Nr. 48). B a l d u i n , Küster 1197 vor Sept. 28 (A VIII 124 Nr. 36), identisch mit den: späteren Propst oder Prior. C ä s a r , 1197 vor Sept. 28 (A VIII 124 Nr. 36). H e i n r i c h , 1197 vor Sep+. 28 (A V I I I 1 2 4 Nr. 36), 1204 Jan. 6 (A V I I I 1 2 5 Nr. 38), wohl gleichzusetzen mit dem späteren Prior Heinrich von Antwerpen. Über den Tractatus de urbe Brandenburg, den H. als Ephebe schrieb, vgl. Sello im 22. Jbr. d. altmärk. Ver.f. vaterländ. Gesch. H. 1, 1 ff. W a l t e r , vielleicht 1195 Dez. 6 Pfarrer von St. Marien auf dem Harlungerberg (A VIII122 Nr. 34), Domherr 1197 vor Sept. 28 (A VIII 124 Nr. 36), später Piior. H e i n r i c h , Pfarrer von St. Godehard 1207 Dez. 25 (A VIII 126 Nr. 39). 1217 Febr. 2 (A XXIV 328 Nr. 7), s. auch die Bemerkung zum Prior Heinrich von Antwerpen S. 123. H e i n r i c h , Küster 1207 Dez. 25 (A VIII 126 Nr. 39). R u d o l f , Kellner 1207 Dez. 25 (A VIII 126 Nr. 39), 1216 Dez. 28 (A VIII 136 Nr. 48). D i e t r i c h , Scholaster 1209 Okt. 18 (A VIII 127 Nr. 40). G e r n o t , 1209 Okt. 18 (A VIII 127 Nr. 40), 1216 Dez. 28 (A VIII 13G Nr. 48), Kantor 1217 Febr. 2 (A XXIV 328 Nr. 7). H e i n r i c h , Kämmerer 1209 Okt. 18 (A VIII 127 Nr. 40), Kellner 1217 Febr. 2 (A XXIV 328 Nr. 7). B a l d u i n , Kämmerer 1216 Dez. 28 (A VIII 136 Nr. 48). T h o m a s , Küster 1216 Dez. 28 (A V I I I 1 3 6 Nr.48), 1217 Febr. 2 (A XXIV 328 Nr. 7). AValter, Spitalmeister 1216 Dez. 28 (A VIII 136 Nr. 48). D i e t r i c h de I n s u l a , 1217 Febr. 2 (A XXIV 328 Nr. 7). H e i n r i c h von S c h m e r g o w (Smergowe), 1217 Febr. 2 (A XXIV 328

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Mitglieder des Kapitels.

Nr. 7), Küster 1219 Jan. 13 (A X 193 Nr. 23), Kämmerer 1226 Juni 5 (A VIII 141 Nr. 53), 1227 Febr. 4 (A VI II 142 Nr. 54). D i e t r i c h , Kaplan 1219 Jan. 13 (A X 193 Nr. 23), wohl als Domherr anzusprechen, da in der Zeugenreihe zwischen Prior und Kellner. J a k o b , Kellner 1219 Jan. 13 (A X 193 Nr. 23). 1227 Febr. 4 (A VIII 142 Nr. 54), später Prior und Propst. H e i d e n r e i c h , Küster 1220 (A VIII 138 Nr. 50), 1227 Febr.4 (AVIII 142 Nr. 54), Kellner 1230 Juli 25 (A X 197 Nr. 31). ( J o h a n n e s de C a p e i l a ) , Parochian in Brandenburg 1225 Apr. 4 (A VII1 140 Nr. 52); nicht zu bestimmen, ob Pleban der Alt- oder Neustadt, wenn ersteres der Fall, ist er als Domherr anzusprechen. H e i n r i c h v o n Z i e s a r (Jezere), 1227 Febr. 4 (A VIII 142 Nr. 54), erscheint 1227 Juli 22 als bischöflicher Kaplan (Regg. archiepp. Magd. II 385 Nr. 821), später Propst. H e i n r i c h von K l o e d e n , Spitalmeister 1230 Jan. 6 (A VIII 142 Nr. 55). vgl. v. Klöden, Gesch. einer altmärkischen Familie (1854) 129—136. D a n i e l von M u k e d e , Gründer des Hospitals u. Koadjutor Heinrichs von Klöden 1230 Jan. 6 (A VIII 142 Nr. 55), 1237 Aug. 2 (A X I I I 313 Nr. 6). P e t e r , notarius Brandenburgensis 1230 Juli 25 (A X 197 Nr. 31), wohl als Domherr anzusprechen, er steht in der Zeugenreihe am Ende der Brandenburger Domherren und vor dem Propst von Leitzkau. D i e t r i c h , Küster 1230 Juli 25 (A X 197 Nr. 31), 1234 (?) Jan. 10 (A VIII Nr. 58). B a l d u i n , Scholaster 1237 Aug. 4 (A X I I I 314 Nr. 7). J o h a n n e s de C i m i t e r i o , 1237 Aug. 4 (A XIII 314 Nr. 7). E p p o , 1237 Aug. 4 (A X I I I 314 Nr. 7). J o h a n n e s , 1237 Aug. 4 (A X I I I 314 Nr. 7). N i k o l a u s , Unterküster 1237 Aug. 4 (A X I I I 314 Nr. 7). H e i n r i c h von R i b b e c k , Pfarrer an St. Godehard 1237 Aug. 4 (A XIII 314 Nr. 7), Prior von 1249-1258, gewesener Prior 1264 Nov. 22 (A X 211 Nr. 61). R u d o l f v o n f S a n d o w (Sandowe), 1237 Aug. 4 (A X I I I 314 Nr. 7). A l b e r o (Albert), zuvor Prior, Pfarrer an St. Godehard 1249 Jan. 25 (A X 205 Nr. 46), 1258 Febr. 13 (A VIII 164 Nr. 88). G i s e l h e r , Kellner 1249 Jan. 25 (A X 205 Nr. 46). L a m b e r t , Kellner und advocatus ecclesie 1256 Febr. 8 (A VII 47 Nr. 1). 1258 Febr. 13 (A VIII 164 Nr. 88), erscheint als Propst 1264-1269. gewesener Propst 1270 Okt. 2 (A VII 244 Nr. 2). 1277 Jan. 13 (A VII 246 Nr. 4). Germania Sacra, Brandenburg I.

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Prämonstratenserdoinkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

H e i n r i c h von f O s t h e e r e n (Ostherrn, Osterren), Sohn Konrads von Ostheeren und dessen Gemahlin Margarete (A VII 246 Nr. 4), mag., Pfarrer von Berge 1258 Sept. 2 (A X I I I 207 Kr. 5), erhält als solcher 1263 Okt. 31 die Konfirmation seiner Wahl zum Bischof, s. S. 33. D i e t r i c h , Pfarrer an St. Godehard 1264 Nov. 22 (A X 211 Nr. 61). 1277 Jan. 13 (A YII 246 Nr. 4). D i e t r i c h , Pfarrer in Thure 1264 Nov. 22 (A X 211 Nr. 61). H e i n r i c h v o n L ü b e c k (Lubeke), mag. 1264 Nov. 22 (A X 211 Nr. 61). P e t e r v o n f T h u r e , gewesener Propst 1264 Nov. 22 (A X 211 Nr. 61). vermutlich identisch mit dem Archidiakon Peter von Mittenwalde, der 1267 Nov. 29 (Jb f. Brand. K. G. X I I I 32) bis 1269 Okt. 26 (A VII 243 Nr. 1) genannt wird. 1 1282 Aug. 28 (Grabstein im Dom. Kunstdenkm. II 3, 301). J o h a n n e s , Kellner 1265 Apr. 2 (A X I 6 Nr. 6). W e r n e r , Kämmerer 1265 Apr. 2 (A X I 6 Nr. 6). J o h a n n e s von B e e l i t z (Belitz), 1267 Apr. 14 (A VIII 167 Nr. 93), 1269 Febr. 17 (A VIII 169 Nr. 96). J o h a n n e s G r c l b o n e , 1267 Apr. 14 (A VIII 167 Nr. 93). L a m b e r t , 1267 Apr. 14 (A VIII ]67 Nr. 93). J o h a n n e s G r a b b o w (Grubbo), 1267 Nov. 29 (Jb. f. Brand. K. G. X I I I 32), 1269 Apr. 7 (A VIII 169 Nr. 97), später Prior. D i e t r i c h v o n t G l i n d e , 1269 Apr. 7 (A VIII 169 Nr. 97). N i k o l a u s von j P l a u e (Plawe), 1269 Apr. 7 (A V I I I 1 6 9 Nr. 97). R u d o l f , markgräflicher Notar 1270 Okt. 2 (A VII 244 Nr. 2). J o h a n n e s von der G r ö b e n , 1273 Mz. 26 (A X I 9 Nr. 11). H e i n r i c h v o n B e e l i t z (Belitz), mag. 1282 Nov. 14 (AVIII172 Nr. 104). ad capitulum, civitatem et diocesim Brand, visitator per dominum Magdeb. archiepiscopum deputatus 1326 (A VIII 229 Nr. 190). C h r i s t i a n , 1282 Nov. 14 (A VIII172 Nr. 104), Pfarrer an St. Katharinen 1318 ;Vpr. 22 (AVIII 218 Nr. 172), 1322 Apr. 29 (A VIII 224 Nr. 183), Prokurator des Kapitels in dessen Streit mit dem Erzstift Magdeburg 1326 Aug. 3 (A VIII 231 Nr. 192), zuletzt als „her Kerstian" 1327 Juli 15 (A VIII 234 Nr. 196). H e i n r i c h v o n G a r d e l e g e n (Gardelege), Domherr von Havelberg 1275 (A II 451 Nr. 17), von Brandenburg 1282 Nov. 14 (A VIII 172 Nr. 104), 1285 Mz. 27 Zeuge in einer in Rom ausgestellten Urkunde (Hamb. UB. 668), 1303 vor Mz. 20 abermals in Rom, um die Bischofswahl des Kapitels konfirmieren zu lassen (Schmidt, Päpstl. Urk. u. Regg. I 43), Kellner 1305 Juni 12 (A VIII 202 Nr. 147), Baumeister 1307 Juni 5 (A VIII 204 Nr. 149), Student in Bologna 1310 und 1315 (Knod, Deutsche Stud. i. Bologna), Domherr ohne Amt 1314 Aug. 30

Mitglieder des Kapitels.

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u. Dez. 8 (A VIII 212, 213 Nr. 162. 163). 1325 Prior in Hillersleben (Schmidt a. a. 0 . I 45). A r n o l d v o n H i l d e s h e i m (Hildensem), Student in Bologna 1296 (Knod, Deutsche Stud. i. Bologna), 1307 Juni 5 Pfarrer an St. Katharinen (A VIII 204 Nr. 149, vgl. Regg. archiepp. Magd. III 449 Nr. 1175), dgl. 1308 Juni 23 (St. A. Magdeburg, Cop. 456 a II 12). J o h a n n e s von t Mi low (Milowe), Kellner 1299 Apr. 11 (A X I 206 Nr. 3), 1303 vor Mz. 20 in Rom, um die Bischofswahl des Kapitels konfirmieren zu lassen (Schmidt, Päpstl. Urk. u. Regg. I 43), Kellner 1303, wird 1303 Aug. 22 nach Verzicht des Pfarrers Konrad Pfarrer an den unierten Kirchen Neu- und Alt-Langerwisch (A VIII 196 Nr. 138). ohne Amt 1304 Sept. 16 (A VIII 199 Nr. 142), 1311 Febr. 24 (Cop. 1 103), Abgesandter des Kapitels in Rom 1314 Apr. 25 (A VIII 211 Nr. 156), Rektor der Petrikapelle 1314 Aug. 30 (A VIII 212 Nr. 162), 1314 Dez. 8 (A VIII 213 Nr. 163), Student in Bologna 1315 (Knod, Deutsche Stud. in Bologna), später Propst. H e i n r i c h , Pfarrer an St. Godehard 1307 Juni 5 (A VIII 204 Nr. 149). H e i n r i c h , Kämmerer 1307 Juni 5 (A VIII 204 Nr. 149). N i k o l a u s von B e r g e (de Monte), Kellner 1307 Juni5 (A VIII204 Nr. 149), Pfarrer in Nauen vor 1318 Apr. 22 (Aa. d. Honowprozesses 29, A VIII 218 Nr. 172), f 1322 Apr. 22 (G. St. A. Pr. Bf. Rep. 16 I a 2 Nr. 5, 3). O t t o v o n B r e h n a (Brena), Kellnei 1308 Febr. 19 (A X 457 Ni. 15). J o h a n n e s , Pfarrer an St. Katharinen 1311 Febr. 24 (Cop. I 103), 1314 Dez. 8 (A VIII 213 Nr. 163). W a l t e r , Pfarrer an St. Godehard 1311 Febr. 24 (Cop. I 103), 1318 Apr. 22 (A VIII 218 Nr. 172). P e t e r , Kellner 1314 Aug. 30 (A VIII 212 Nr. 162), 1314 Dez. 8 (A VIII 213 Nr. 163). D i e t r i c h von f D a l c h a u (Dalchow), Student in Bologna 1314 (Knod, Deutsche Stud. i. Bologna), Rektor der Petrikapelle 1320 Apr. 27 (A VII 502 Nr. 27, A VIII 220 Nr. 177), Prokurator des Kapitels in dessen Streit mit dem Erzstift Magdeburg (A VIII 231 Nr. 192), noch 1327 Juli 15 Domherr (A VIII 234 Nr. 196), später Propst. S i e g f r i e d von L ü b e c k (Lubeke), wird nach dem Tode Zabels von Arnstein, des letzten Rector saecularis von St. Jakob in Nauen, Pfarrer daselbst nach 1315, später vom Propst wieder nach Brandenburg zurückgerufen (Aa. d. Honowprozesses 29 u. 131), f 1323 Mz. 9 (G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 I a 2 Nr. 5, 3). H e i n r i c h , Pfarrer in Ketzin 1318 Apr. 22 (A VIII 218 Nr. 172). H e i n r i c h , Pfarrer an St. Godehard 1321 Aug. 15 (A VIII 471 Nr. 3). J o h a n n e s v o n M a g d e b u r g (Magdeborch, Megedeborch), 1327 Juli

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D a s Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

15 (A VIII 234 Nr. 196), Kellner 1342 Apr. 9 (A X l l l 32 Nr. 32), Pfarrer an St. Katharinen 1346 Apr. 28 (A VIII 259 Nr. 234), 1346 Mai 25 (A VIII 261 Nr. 236). J o h a n n e s von Z e h d e n i c k (Zedenick), wird vor 1332 Pfarrer in Nauen (Aa. d. Honowprozesses 56 u. 131), f als Pfarrei von Markau 1339 Mai 13 (G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 1 a 2 Nr. 5, 3). D i e t r i c h ( v o n ) f K o t h e (Kotho, Kote), Pfarrer an St. Godehard 1334 Okt. 9 (A VIII 244 Nr. 210), 1346 Juni 17 (AVIII 261 Nr. 237), wird zwischen 1347 Juli 28 und 1349 Okt. 6 Bischof von Brandenburg, Weiteres s. S. 40. B a r t h o l o m ä u s L a u r e n t i i , 1334 Okt. 9 (A VIII 244 Nr. 210). G e b h a r d v o n S t e c h o w , Pfarrer an St. Katharinen 1335 Jan. 26 (A VIII 246 Nr. 214), ohne Amt 1342 Apr. 9 (A X I I I 32 Nr. 32), f als Rektor der Kapelle St. Marien in monte 1355 Sept. 21 (A IX 50 Nr. 79). K o n r a d v o n K ö n i g s m a r c k , 1336 Sept. 8 (A XXIV 361 Nr. 60). K o n r a d von f K r a k o w , Sohn des Ritters Konrad von Krakow, 1336 Sept. 8 (A XXIV 361 Nr. 60), Priester 1341 Jan. 13 (A VI 27, 28 Nr. 37, 38). J o h a n n e s K n o v e l e , 1344 Mz. 12 (A VIII 255 Nr. 230). W e r n e r v o n f P l a u e (Plawe), Pfarrer in Nauen 1344 Dez. 4 (A VII 314 Nr. 13), f 1360 Nov. 1 (G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 I a 2 Nr. 5, 3). N i k o l a u s P a r y s , 1351 Apr. 1 (A VIII 266 Nr. 243), f vor 1371 als Pfarrer in Ketzin (D. A. Urk. 175). F r i e d r i c h S c h k e u d i t z (Tzkeudytz), 1351 Apr. 1 ( A V I I I 266 Nr. 243). H e i d e n r e i c h V o g e l s a c k (Voghelsak), 1351 Apr. 1 (A VIII 266 Nr. 243). A r n o l d von f W a r n s d o r f (Warmstorp), 1351 Apr.l (AVIII 266 Nr. 243), wird 1351 Nov. 1 Pfarrer von Markau (A VIII 269 Nr. 248). G o s w i n v o n f W i e s e n b u r g (Wesenborch), c. 1353 (Aa. d. Honowprozesses 134 zum Jahre 1363: 10 annis citra fuit canonicus regularis), wird zwischen 27. Apr. u. 22. Mai 1363 zum Pfarrer von Nauen bestellt, prozessiert wegen dieses Benefiziums mit dem Geistlichen der Brandenburger Diözese Matthias Honow, der 1366 Aug. 11 resigniert (A VII 330 Nr. 38), verliert die Pfarre von Nauen zwischen 1370 Mai 2 (A VII 334 Nr. 44) u. 1371 Mai 25 (A VII 334 Nr. 45), als Domherr zuletz c 1385 Juli 7 (A VII 473 Nr. 7). A l b r e c h t von T h ü m e n , vom Priorat zurückgetreten zwischen 1355 Febr. 23 u. 1356 Febr. 21 (A VII319 Nr. 24), Pfarrer an St. Katharinen 1357 Jan. 15 (A X 250 Nr. 139), 1359 Dez. 1 (A VIII 280 Nr. 263), Domherr ohne Amt 1363 Aug. 9 (Aa. d. Honowprozesses 89) u. 1364 Aug. 31 (ebd. 217). B a l d u i n M a r k a u (Marchowe, Markowe), 1357 Sept. 30 ( A X I 55 Nr. 80),

Mitglieder des Kapitels.

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t als Pfarrer von Ketzin zwischen 1381 Okt. 15 (A VII 471 Nr. 4) u. 1383 (A VII 472 Nr. 6). J o h a n n e s ( v o n ) f Man,Pfarrer in Nauen, j 1363 Apr. 27 (Aa. d. Honowprozesses 31). D i e t r i c h v o n der S c h u l e n b u r g , * um 1333 als jüngster Sohn Bernhards v. d. Sch.-Betzendorf und dessen Gemahlin Gisela. Als Laie zuerst genannt 1346 Okt. 9 (A V 323). Er begegnet als Domherr und Pfarrer an St. Godehard 1363 Juni 26 (Aa. d. Honowprozesses 23), wird Propst zwischen 1363 Aug. 9 u. Sept. 6. N i k o l a u s A g n e t i s , 1363 Aug. 9 (Aa. d. Honowprozesses 89), 1385 Juli 7 (A VII 473 Nr. 7). W a s m u t von f E i c h s t e d t (Eykstede), 1363 Aug. 9 (Aa. d. Honowprozesses 89). J o h a n n e s M u k u m (Mukim), 1363 Aug. 9 (Aa. d. Honowprozesses 89), 1364 Aug. 31 (ebd. 217), später Prior. A l b e r t v o n f O s t e r o d e , mag. 1363 Aug. 9 (Aa. d. Honowprozesses 89), Leibarzt des Markgrafen Otto 1366 (A XIX 29 Nr. 49), f 1375 Juli 5 (Vignoles, Epitaph. 48). D i e t r i c h v o n f O s t e r o d e , 1363 Aug. 9 (Aa. d. Honowprozesses 89), Sakrista 1375 Apr. 12 (A VIII 310 Nr. 305), ohne Amt 1394 Mai 15 (A VIII 371 Nr. 398), ermordet von Magdeburger Stiftsvasallen 1412 Nov. 24 (B III 351 Nr. 1375). O t t o ( v o n ) t Noel (Noyl), Rektor der Kirche St. Marien in monte 1363 Sept. 6 (A VIII 283 Nr. 269), ohne Amt 1364 Aug. 31 (Aa. d. Honowprozesses 217), später Propst. A r n o l d , der Zuname von Tzathgow (1363 Sept. 7, Aa. d. Honowprozesses 139), wohl auf den Ort Zachow zu beziehen, als dessen Pfarrer der Domherr 1363 Sept. 6 erscheint (A VIII 283 Nr. 269), Pfarrer an St. Godehard 1381 Mai 26 (A VITT 333 Nr. 332), 1385 Mai 11 (A VII 134 Nr. 20). M i c h a e l H a r d e c o r p , 1363 Sept. 7 (Aa. d. Honowprozesses 139), 1364 Aug. 31 (ebd. 217). B e r t r a m v o n f S t e g e l i t z , 1363 Sept. 7 (ebd. 139), 1372 Mz. 29 (A VIII 299 Nr. 291), später Prior. S i m o n , vor 1364 Apr. 30 aus den Reihen der Domherren ausgestoßen. Ob das Kapitel dem Befehl Urbans V. vom vorstehenden Datum, den Domherrn wieder aufzunehmen, entsprach, ist nicht ersichtlich. B e r n h a r d B r a n d e n , 1364 Aug. 31 (Aa. d. Honowprozesses 217), Kellner 1366 Aug. 11 (A VII 330 Nr. 38), Pfarrer von Nauen 1371 Mai 25 (A VII 334 Nr. 45) u. 1371 Juni 1 (A VII 335 Nr. 46). N i k o l a u s D o c h o w (Docchgowe), bischöfl. Offiziall361 Febr. 5 (A X 44

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Das Prämonstratenserdomkapitel

St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Nr. 4), als Domherr 1364 Avig. 31 (Aa, d. Honowprozesses 217), 1378 Juli 15 (A X 131 Nr. 19). J o h a n n e s ( v o n ? ) f D u s e k e (Ducho\v,Duseco, Dusow), 1364Aug.31 Pfarrer von Klein-Kreutz (Aa. d. Honowprozesses 217), 1371 Dez. 7 vertauscht er mit bischöflicher Zustimmung seine Pfarre mit dem St. Andreasaltar im Dom (Ind. chron. 69), f 1382 Sept. 21 als Pfarrer von Ketzin (ebd. 87). A r n o l d M ü t z l i t z (Mutzelitz), 1364 Aug. 31 (Aa d. Honowprozesses 217), 1385 Febr. 14 (A V I I I 347 Nr. 355). H e n t z o von G e r s d o r f f , bischöfl. Generalvikar 1369 Febr. 6 (A VIII 289 Nr. 278), 1374 Mz. 12 (A I X 385 Nr. 48), als Domherr zuerst 1370 Okt. 10 (Ind. chron. 68), Altarist am St. Andreasaltar im Dom, wird 1371 Dez. 7 Pfarrer von Klein-Kreuz (Ind. chron. 69), 1374 Mz. 12 auf Präsentation Kaiser Karls IV. zum Pfarrer an St. Marien in Treuenbrietzen bestellt, als welcher er 1374 Sept. 13 noch erscheint (A I X 385, 386 Nr. 48), später Propst. N i k o l a u s von A r n e b u r g (Arnebo[u]rch), Priester u. Kaplan des Herzogs Johann v. Mecklenburg 1354/58 (Meckl. ÜB. X I I I 560 Nr. 8016, X I V 258 Nr. 8449), wird als Stiftsherr in Brode dem Kapitel in Brandenburg zur Aufnahme überwiesen 1371 Aug. 27 (A V I I I 294 Nr. 285), 1382 Febr. 8 vom Brandenburger Domkapitel dem Stift Strahau in Böhmen auf 2 Jahre zur Aufnahme empfohlen (A V I I I 338 Nr. 341). B a l d u i n , Pfarrer von Retzow 1372 Febr. 26 (A V I I I 298 Nr. 290). H e i n r i c h ( v o n ) j B o d e n d i e c k (Bodcndick), Student in Prag 1373, bischöfl. Offizial 1385 Febr. 14 ( A V I I I 346 Nr. 355), als Domherr noch 1387 Juni 15 (Cop. I 183) u. 1392 Aug. 29 (D. A. Tit. I I I Lit. A 4 vol. 1, Cop. I 216); später Bischof. Weiteres s. S. 41. J o h a n n e s R u c k , Pfarrer von Markau 1375 Okt. 31 (Ind. chron. 77). N i k o l a u s P l ö n i t z (Plonitz), Student in Prag 1375, Generalvikar Bischof Dietrichs 1375 Nov. 19 (A V I I I 311 Nr. 308), 1377 Mz. 18 (Ind. chron. 80), Domherr ohne Amt 1377 Nov. 11 (A V I I I 317 Nr. 317), 1397 Dez. 19 (A V I I 137 Nr. 25), Pfarrer an St. Katharinen 1398 Mz. 25 (A I X 75 Nr. 119), Domherr ohne Amt zuletzt 1401 Apr. 23 (A X 490 Nr. 53). L u d o l f G r o p e , 1376 Nov. 20 (A X 257 Nr. 152), 1383 Juni 11 (Ind. chron. 88). Z a b e l P o l e n , Kellner 1378 Mz. 21 ( A V I I I 319 Nr. 321), 1378 Dez. 23 (A V I I I 322 Nr. 326), Pfarrer in Nauen 1394 Mz. 16 (A V I I 347 Nr. 65), 1395 Mz. 8 (A V I I 348 Nr. 66), Student in Prag 1399. N i k o l a u s ( v o n ) K l i t z i n g , 1378 Student in Prag. 1385 Aug. 15 wird das Kapitel in Riga vom Brandenburger Kapitel ersucht, den Domherren Nikolaus von Klitzing auf ein oder zwei Jahre bei sich auf-

Mitglieder des Kapitels.

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zunehmen, weil er in Brandenburg wegen der Fehde mit dem Erzbischof von Magdeburg nicht mehr unterhalten werden könne (A VIII 349 Nr. 358), 1394 bacc. in Prag, 1396 lic. ebendort; das Prager Studienbuch des Domherrn enthaltend Rcpctitio über Decretal. 1 40, 5, Lectura de penitencia, Lectura de eonsecracione s. St. Bibl. Berlin cod. theol. fol. 304 (Rose, Lat. Hss. II 2, 898/899 Nr. 824). urkundet als Domherr 1398 Sept. 17 (Ind. chron. 104), 1401 Api. 23 (A X 490 Nr. 53), bischöfl. Generalvikar 1401 Apr. 25 (Report, Germ. Regg. Lat. 89 f. 245), 1401 Dez. 10 päpstliches Mandat, dem Domherrn N. v. Klitzing, lic. in decr., das Vikariat von St. Marien in Beelitz zu übertragen, als deren Vikar, resp. Rektor er bei Vakanz durch Tod des Bernhard Czalen auf Präsentation des Nonnenklosters St. Lorenz in der Neustadt Magdeburg als Patron vom Bischoi eingesetzt ist, da N. Zweifel an der Rechtmäßigkeit seiner Institutio hegt (Report. Germ. Regg. Lat. 102 f. 57); 1408 Nov. 5 Offizial des Propstes von Berlin (S. B. 256 Nr. 55), 1410Febr. 10 bischöfl. Offizial (Wattenbaeh in Sitz.-Ber. d. Berl. Akademie [1883] 447 ex St. Bibl. Berlin cod. lat. fol. 169 f. 210, vgl. auch Gereken, Stiftshist. 212 aus Ind. chron. 110); nach 1412 Nov. 28 Propst. J o h a n n e s B u d e n (de Buda), wird 1382 Febr. 3 dem Stift St. Vinconz in Breslau auf 2 Jahre zur Aufnahme empfohlen (A VIII 338 Nr. 340): Student in Prag 1383. M a t t h i a s , 1382 Sept. 1 wird das Stift Pudagla ersucht, den kürzlich übersandten Stiftsherrn M. wieder zurückzunehmen. Als Abreisetag von Brandenburg wird der 29. Sept. angekündigt (A VIII 339 Nr. 343); vielleicht ist M. identisch mit dem Prior Matthias, der 1368 Jan. 1 begegnet (St. A. Stettin, Urk. Kloster Pudagla 178). J o h a n n e s T o s t o r p (TeyStorp), wird 1382 Sept. 27 Pfarrer in KleinKreutz (A VIII 340 Nr. 345), erscheint als solcher noch 1387 Aug. 30 (A VIII 350 Nr. 361), Domherr ohne Amt 1393 Mz. 16 (A VII 343 Nr. 58), 1395 Mz. 20 (A VII 136 Nr. 24), 1395-1398 Prozeß des Domherrn mit dem Kapitel wegen einer jährlichen Rente von 10 Mark, die ihm versprochen war für nonulla bona stabilia, die der Domhenaus dem Nachlaß seiner Eltern dem Stift zugewandt hatte (Report. Germ. Regg. Lat. 38, D. A. Urk. 315). 1395 Student in Prag, zuletzt erwähnt 1398 Sept. 17 (Ind. chron. 104). J o h a n n e s M o l l e r , Student in Prag 1372, als Domherr zuerst 1383 Juni 11 (Ind. chron. 88), Offizial des Propstes 1393 Febr. 25 (Ind. chron. 98), 1396 Jan. 20 (ebd. 102), als Domherr zuletzt 1396 Nov. 9 (A VIII 375 Nr. 402). M a r k w a r d ( v o n ) f K r u m m e n s e e (Crummensce), Kellner 1384 Mai 16

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(Cop. I 173), Domherr ohne Amt 1385 Juli 7 (A VII 474 Nr. 7), wird 1392 Juni 7 Pfarrer von Mittenwalde (A X I 234 Nr. 11), später Propst. H e i n r i c h G r o t e , 1367 Stiftsherr in Leitzkau (Cod. dipl. Anhalt. IV 237 Nr. 375), als Domherr von Brandenburg zuerst 1385 Febr. 14 (A VIII 347 Nr. 355), Kellner 1387 Juni 15 (Cop. I 183), 1392 Aug. 29 (ebd. 216), Pfarrer an St. Godehard 1395 Dez. 30 (ebd. 227), ohne Amt 1410 (Wattenbach in Sitz.-Ber. d. Berl. Akademie [1883] 435 ex St. Bibl. Berlin cod. Iat. fol. 170 f. 203). A r n o l d S c h u l z (Prefcctus), 1385 Febr. 14 (A VIII 347 Nr. 355). M a t t h i a s v o n Z i e s a r (Seieser), beendet 1385 Sept. 27 den Codex St. Bibl. Berlin theol. fol. 309: Summa viciorum (Rose, Lat. Hss. II I. 243 Nr. 406). N i k o l a u s P a l m d a c h , 1385 Okt. 18 (Cop. I 204). H e n n i n g von B r e d o w , Sohn des markgräflichen Küchenmeisters Matthias II. auf Bredow, erscheint als Domherr von Brandenburg u. Kaplan Bischof Dietrichs von Havelberg 1385 Juli 26 (G. St.A. Pr. Br. Rep. 16 III h 1 f. 73 u. A I 163 Nr. 69), als Domherr zuletzt 1397 Dez. 19 (A VII 137 Nr. 25), später Propst und Bischof. AVilhelm (Wilken) von B e r g e , wird 1387 Aug. 30 Pfarrer von Zachow (A VIII 350 Nr. 361), ermordet vor 1388 Okt. 26 (AVIII 356 Nr. 371). H e i n r i c h K i e n i t z , 1389 Febr. 27 (Cop. I 194). M a t t h i a s B e t k e , 1389 Aug. 6 (Cop. I 196), zuletzt kurz vor 1412 Dez. 30 (A IX 89 Nr. 139, 91 Nr. 140); vielleicht identisch mit dem obengenannten Matthias von Ziesar. J o h a n n e s von B a r d e l e b e n , 1389 Aug. 6 (Cop. I 196), 1389 Aug. 25 (ebd. 198). J o h a n n e s von y O s t e r o d e . 1389 Aug. 6 (Cop. 1 196), 1389 Aug. 25 (ebd. 198). Z a b e l , Sohn des Bürgers Hans Zabel aus Brandenburg Neustadt 1389 Aug. 25 (Cop. I 198). S i e g f r i e d , Student in Prag 1391. J o h a n n e s Coci, bischöfl. Offizial 1391 Okt. 21 (Cop. 1206), 1401 Apr. 23 (A X 490 Nr. 53). B r ü n i n g von f H a c k e n b e r g , 1392 (Gercken, Stiftshist. 200). N i k o l a u s D e k e n , 1393 Febr. 25 (Ind. chron. 98). H e n n i n g P f e r e n (Vhere), 1393 Febr. 25 (Ind. chron. 98), 1415 Aug. 10 (A VIII 390 Nr. 424). M a r t i n B o c h o w ( [ v o n ] R o c h o w ? ) , 1394 Mz. 16 (A VII 347 Nr. 65), Kellner 1396 Nov. 9 (A VIII 375 Nr. 402), 1398 Sept. 21 (A VIII 377 Nr. 405). J o h a n n e s F a b r i , Student in Prag 1381, Altarist von ss. Peter u. Paul

Mitglieder des Kapitels.

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in der Jakobskirche zu Nauen (A VII 347 Nr. 66), Domherr von Brandenburg 1396 Jan. 20 (Ind. ehron. 102), 1398 Febr. 6 (A VIII 376 Nr. 404). K a s p a r von der f N i c h e l e , 1397 Dez. 19 (A VII 137 Nr. 25), erhält 1401 Nov. 10 von Bonifaz IX. die Indulgenz, ohne Erlaubnis von Propst u. Kapitel 1 bis 2 beneficia consueta per clericos seculares gubernari annehmen und in illo vel illis residieren zu dürfen (Report. Germ. Regg. Lat. 104 f. 57), Kellner vor 1412 Dez. 30 (A IX 89 Nr. 139). V e t e r H a s e l o p (Hasecopp), 1398 Sept. 17 (Ind. ehron. 104), 1400 Apr. 18 (Cop. II 407). - J o h a n n e s G r e v e , 1398 Sept. 21 (A VIII 377 Nr. 405). H e i n r i c h H a c k e , Stiftsherr von St. Georg in Stade wird 1403 Juli 8 auf 3 Jahre dem Domstift Brandenburg überwiesen, Tag des Eintreffens soll der 25. Juli 1403 sein (A VIII 382 Nr. 412), laut Schreiben des Kapitels vom 5. Mz. 1404 wird der Stiftsherr auf Ersuchen St. Georgs zurückgeschickt, als Tag des Eintreffens in Stade wird der 23. Mz. 1404 bezeichnet (A VIII 382 Nr. 413). • J o h a n n e s ( v o n ) f S t a f f e i d , *1380 oder 1382 (Rose, Lat. Hss. II 2, 900 Nr. 6, 905 Nr. 28), 1403 als Brandenburger Domherr in Prag immatrikuliert, noch 1405 als Student in Prag nachweisbar (Rose a. a. 0 . 900 Nr. 6, 901 Nr. 14). Prager Universitätsstudien des Domherrn in einem Sammelbande der St. Bibl. Berlin, cod. theol. qu. 286 (Rose a. a. 0 . 899 f. Nr. 825), nach einer Notiz im Sammelbande (a. a. 0 . 905) 1420 in Nauen, vermutlich als Pfarrer, später Prior. -Fakob K r y t z e k e , schreibt 1404 Anatomia Mundini (Catal. bibl. 24, 6 s. o. S. 93), 1409 als Schulleiter der Neustadt den Liber Augustini de pugna virtutum et viciorum und eine Cantica canticoruni (ebd. 9, 10); 1418 Student in Leipzig. - J o h a n n e s G r ü n e b e r g (Grunenberge), vor 1412Dez. 30 (A IX 89 Nr. 139, 91 Nr. 140), 1414 Mz. 10 (Cop. II 379). B a r t h o l o m ä u s L a u r e n t i i , 1413 Juli 8 (A VIII 398 Nr. 422). W a l t e r S e i b e l a n g (Sülvelanck), 1413 Juli 8 (A VIII 389 Nr. 422), erscheint als Propst 1424-25, tritt vor 1426 Okt. 28 in das Kapitel zurück, f 1431 Juni 11 (Vignoles, Epitaph. 45). s J o h a n n e s C a s s e l ) , *1390 zwischen Mz. 12 u. Juli 28 (Rose, Lat. Hss. II 2, 907-909), 1413 Mz. 12 in Treuenbrietzen, vermutlich als Pfarrer (ebd. 907), erscheint von Juli bis August 1413 auf der Burg Brandenburg als magister et rector noviciorum nec non aliorum iuvenum ibi existcncium (ebd. 908/9), ohne Bezeichnung in urbe Bran-

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dcnburg 1414 (ebd. 909). • Studien des vielleicht als Domherrn anzusprechenden C. in einem Sammelbande von 1413/4 in der St. BibL Berlin cod. theol. fol. 47 (ebd. 9 0 5 - 9 0 9 Nr. 826). C h r i s t o p h B a m m e , 1415 Aug. 16 (A V I I I 390 Nr. 424). S t e p h a n B o d e k e r , *1384 Nov. 15 (Inschrift eines verlorenen Porträts, gedr. bei Lentz, Dipl. Stiftshist. 52) als Sohn eines Böttchers in Rathenow (Rose, Lat. Hss. I I 1, 473 Nr. 558, Magd. Schöppenchroiu Chron. d. deutsch. Städte V I I 358), Student in Erfurt 1406, in Prag 1408, in Leipzig 1411, promoviert 1412 in Leipzig zum dr. decr. Als Domherr von Brandenburg erstmalig 1415 Aug. 16 (A V I I I 3 9 0 Nr. 424), Offizial des Propstes während der Sedisvakanz nach dem Tode des Bischofs Henning von Bredow (Rose, Lat. Hss. I I 2, 917 Nr. 830), bischöflicher Generalvikar seit 1415, noch 1417 (Progr. d. Ritterakademie z. Brand. [1865] 6 und 32), im selben Jahre Visitation des Klerus durch St. (ebd. 32 ff., vgl. G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 I b « 1), 141t> zum Propst gewählt, später Bischof. Weiteres s. S. 46. N i k o l a u s G a r t z , 1415 Aug. 16 (A V I I I 390 Nr. 424). G e r e k e v o n d e r H a g e n , 1415 Aug. 16 (A V I I I 390 Nr. 424). H a n s ( v o n ) f N i e b e d e (Nibede), 1415 Aug. 16 (A V I I I 390 Nr. 424). N i k o l a u s ( v o n ) B u r g s d o r f f , * 1375 (Rose, Lat. Hss. II 1, 392 Nr. 515). Student in Erfurt 1403, wo er das 1405 Okt. 16 vollendete Manuskript Lectura digesti novi 1 - 6 (Rose, Lat. Hss. I I 3, 1050 Nr. 893) käuflich erwirbt, Student in Prag 1408, als Pfarrer von St. Katharinen wird er 1415 vom Ka,pitel zum Bischof gewählt, erhält aber nicht die Bestätigung (Magd. Schöppenchron. Chron. d. deutsch. Städte VI] 341), als Pfarrer der Neustadt noch 1425 (Rose a, a. 0 . I I 2, 919 Nr. 830) u. c. 1430 (A X 423), beendet 1433 Quinquaginta theoremata Egidii de ordine fratrum heremitarum de sacramento corporis Christi, 1437 Mz. 21 Sermones (anonymi) de sanetis zusammen mit den Sermones fratris Jordanis de sanetis (Catal. bibl. 40, Rose. Lat. Hss. I I 1, 392 Nr. 515). N. erscheint als Domherr ohne Amt 1441 Mai 16 (Bauer, Überlieferung d. Lehniner Archivs 149), zuletzt 1443 Sept. 23 (A X 443). P e t er ( v o n ) K l i t z i n g , 1396 Jan. 7 ist die altera portio parochialis in Naczeracz, Pragensis diocesis, vakant durch Weihe Versäumnis des Petrus Klietzka (Repert. Germ. Regg. Lat. 39), vielleicht identisch mit dem Brandenburger Domherrn der 1415 als Student in Leipzig begegnet, wo er auch zum dr. decr. promoviert wird (Rose. Lat. Hss. I I 2, 666 Nr. 684). Der Domherr Heinrich Gotzke nennt ihn ohne Zeitangabe „decretorum doctorem sollempnem et illuminatum" (Rose, Lat. Hss. II 2, 666 Nr. 684) und „graciosum doctorem decre-

Mitglieder des Kapitels.

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torum et huius scole lectorcm ordinärium" (ebd. 924 Nr. 831), 1417 schreibt er Jndices in decreta et distinctiones Graciani (Catal.bibl. 19); 1421 Sept. 2 vom Papst mit der Propstei providiert, die er jedoch nicht erhält (s. o. S. 117), 1424 immatrikuliert in Erfurt, Offizial des Propstes 1424 Sept. 10 (A X I 79 Nr. 114), 1425 (Rose, Lat. Hss. II 1, 919 Nr. 830); eine Hs. des Offizials Peter Klitzke s. Rose, Lat. Hss. 112, 910 Nr. 827, vgl. auch Nr. 828); wird Propst nach 1425 Okt. 23. Weiteres s. dort. P e t e r R ä t z (Ratz), bischöflicher Notar 1410 (Wattcnbach in Sitz.-Ber. d.Berl. Akademie [1883] 436 ex St. Bibl. Berlin, cod. lat. fol. 170 f. 203), Offizial des Propstes ohne Zeitangabe (Rose, Lat. Hss. II 2, 918 Nr. 830, vgl. auch Wattenbach a. a. O., wo er zusammen genannt wird mit dem Abt Andreas von Zinna, der zwischen 1410 und 1417 Abt war (Hoppe, Kloster Zinna 84), 141] Mz. 11 clericus Brand, dioc. publicus imperiali auetoritate notarius (H. A. Neustrelitz, Urk. Stift Brode 162), als Domherr zuerst 1418, in welchem Jahre er als Student in Leipzig immatrikuliert wird. 1429 schreibt er als Pfarrer von St. Marien in monte einen Tractatus dyalogicus de contemplacione hominis interioris et ipsius anime und eine Epistola cuiusdam egregii magistri Parisiensis (Catal. bibl. 15, 2 u. 4; Rose, Lat. Hss. I I I , 241 Nr. 405); später Prior. N i k o l a u s P i s t o r i s (Pistor), aus Luckau, als bacc. in art. immatrikuliert in Prag 1386, als Domherr von Brandenburg 1418 (Rose, Lat. Hss. II 2, 917 Nr. 830), 1419 Aug. 13 (A X I I I 138 Nr. 18). G e r h a r d F a b r i , Sammelhs. des Domherrn aus dem Jahre 1422 (Rose. Lat. Hss. II 2, 912 f. Nr. 829). H e i n r i c h (von) f G ö t z k e (Gotzke), schreibt 1422/23 eine Collatio (Catal. bibl. 20, 6u. 7), Student in Leipzig 1428, beendet hier in der „bursaapud auream stellam" am 4. Okt. 1429 einen Tractatus penitencie (Rose, Lat. Hss. II 2, 924 Nr. 831), zum bacc. promoviert 1436 (ebd. 929), erscheint als Offizial des Propstes 1441—1451. Ein Sammelband des Domherrn in der St. Bibl. Berlin cod. theol. fol. 572 (Rose a. a. 0 . 922 f. Nr. 831), auch Schreiber des 2. Teils von cod. theol. qu. 285 (Rose a. a. 0 . 662 Nr. 684). B e r t r a m v o n H o l t z e n d o r f f , Student in Leipzig 1422, als Domherr noch einmal belegt 1426 Juli 7 (Yignoles ex Mscr. capituli. Brand, bibl. 25, G. St. A. Pr. Br. Rep. 161 a 2 Nr. 5), später Prior u. Propst. J o h a n n e s M a k e w i t z , Generalvikar des Bischofs Johannes 1419 Aug. 13 (A X I I I 1 3 8 Nr. 18), Domherr u. Pfarrer an St. Godehard 1424 Nov. 10 (A IX 127 Nr. 161). M i c h a e l B l o s s e m (Blussen), Student in Leipzig 1424, Name des Dom-

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Das Prämonstratenserdomkapitel St. Pauli auf der Burg Brandenburg,

herrn begegnet in einer Formelsammlung der St. Bibl. Berlin 1426 (cod. lat. fol. 215, Rose, Lat. Hss. II 2, 912 Nr. 828), Offizial Bischof Stephans 1430 Mai 20 (St. A. Magdeburg, Cop. 456 a I 119), Generalvikar 1433 Sept. 2 (A VIII 406 Nr. 446), 1436 als lic. in decr., schreibt als solcher eine Collatio (Rose, Lat. Hss. 112. 928 Nr. 831; Catal. bibl. 20, 7). J o h a n n e s H e s s (Heys, Haysen), Student in Leipzig 1424, Name des Domherrn begegnet in einer Formelsammlung der St. Bibl. Berlin 1426 (cod. lat. fol. 215, Rose, Lat. Hss. II 2, 912 Nr. 828), wohl identisch mit dem mag. u. bischöfl. Prokurator auf dem Konzil zu Basel 1432 Mz. 12 (Haller, Conc. Bas. II 56), Dekan von St. Marien in monte 1435 Sept. 25 (A IX 141 Nr. 182). ( H e i n r i c h ) , Offizial des Propstes 1425 Mz. 20 (Rose. Lat. Hss. II 2, 916 Nr. 830), vermutlich Domherr. J o h a n n e s ( v o n ) | B a r t h (Bard), 1429 Juni 28 (A X 267 Nr. 169). Student in Erfurt 1435; ihm wird wohl nach Tod des Besitzers das Studienbuch des Gerhard Fabri zugeeignet (Rose, Lat. Hss. II 2, 912). ( P e t e r Clen), wohl Domherr, schreibt 1431 Quattuor evangelia (Catal. bibl. 1, 1). M a t t h ä u s , Pfarrer in Ketzin 1435 Juli 26 (G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 III b 5 e). M i c h a e l W u l f f , Pfarrer in Etzin 1435 Juli 26 (G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 III b 5 e), später Prior. N i k o l a u s S t o r b e c k (Storbeke), Student in Leipzig 1436, später Propst. D i e t r i c h von S t e c h o w , Bruder Heinrichs von Stechow auf Fahrland (AIX 185 Nr. 241), Student in Leipzig 1439, später Propst u. Bischof, s. S. 118. P e t e r H u f n e r (Huvener), Student in Leipzig 1448, Generalvikar Bischof Stephans 1454 (Stadtarch. Zerbst II 16), später Propst. P e t e r H e i s e n , Domherr u. Generalvikar Bischof Stephans 1451 vor Febr. 3 (G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 III b 5 e). J o h a n n e s P o r t z e , 1451 (ego frater JohannesPortcze portaviistum librum [St. Bibl. Berlin cod. theol. fol. 288] cum duobus aliis a. 1451, Rose, Lat. Hss. II 1, 529 Nr. 585), Prior von St. Marien in monte 1496/7. M o r i t z ( v o n ) j S c h ö n a u (Schonow), Student in Erfurt 1455, canonicus minor, lic. u. Generalvikar 1459 Juli 26 (Wäschke. Regg. d. Urk. d. St. A. Zerbst 256 Nr. 552). A n t o n G h o d e n , als Prior 1460—62, tritt in das Kapitel zurück, als Domherr u. Pfarrer an St. Katharinen 1464 Mai 25 (A VIII 424 Nr. 468), Student in Leipzig 1468, Propst von St. Marien in monte 1483. J o h a n n e s Z a b e l s d o r f (Czabelsdorp, Zabelstorp). Kellner 1464 Mai 25 (A VIII 424 Nr. 468). später Prior.

Mitglieder des Kapitels.

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N i k o l a u s Kock (Coci), 1464 Prior, in das Kapitel zurückgetreten als Domherr 1465 (Vignoles, Catal. episc. et praepos. nach inscr., Altarstiftung im Dom s. Kunstdenkm. II 3, 273), später Propst. J o h a n n e s ( v o n ) B a r d e l e b e n , 1466 Okt. 25 (A VIII 427 Nr. 471). B a r t h o l o m ä u s P o t s d a m (Postamp), 1466 Okt. 25 (A VIII 427 Nr. 471). Senior 1473 Sept. 21 (Ind. chron. 128). D i e t r i c h ( v o n ) B r ö s i g k e , Student in Leipzig 1467. B a r t h o l o m ä u s L a u r e n t i i , 1475 (Ind. chron. 129), Senior 1486 Juni 24 (Ind. chron. 133), 1490 Nr. 5 (A VII 476 N. 12), f vor 1495 Apr. 24 (Admonter Klosterarchiv, J. 227 Rotel v. J. 1494/5). ( A r n o l d S c h u l t e ) , Offizial des Propstes 1483 nach Febr. 14 (Kose, Lat. Hss. II 2, 924 Nr. 831), vermutlich Domherr. J o a c h i m von B r e d o w , jüngster Sohn Hassos II. auf Friesack, Landeshauptmanns sämtlicher Marken, urkundlich zuerst erwähnt 144] Aug. 10, Student in Leipzig 1461, Kuriale im Hofstaat Bischof Dietrichs von Stechow 1468 April 26 (Wäschke, Regg. d. Urk. d. St. A. Zerbst 322 Nr. 692), als Domherr von Brandenburg zuerst 1483 Juli 30 (vgl. Gesch. d. Geschl. v. Bredow I 49), später Bischof. Weiteres s. S. 51. P e t e r Z a n d e r , Kellner 1489 Dez. 8 (A VIII 447 Nr. 488), 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). M a r t i n A r e n d s e e (Arentse), 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), stiftet 1502 den Altar Johannis bapt. et ev. im Dom (Kunstdenkm. II 3, 273). f u. • im Dom 1502 (Vignoles, Epitaph. 9). P e t e r B e h m e (Behem, Berne) 1491 Mai 22, Kantor 1515 Mai 24 (Ind. chron. 148), 1521 Apr. 3 tauscht der Domherr Ludwig von Lüderitz mit dem Kantor Petrus Behme das Beneficium (Ind. chron. 155). 1528 Febr. 26 erscheint B. wieder als mag. u.Kantor (AX 171 Nr. 82). als Kantor noch 1539 Juli 6 (A VIII 498 Nr. 540), Senior 1533 Okt. 28 (B VI 409 Nr. 2564). 1539 Juli 6 werden B.s mit seiner Köchin Ursula Brunnen außerehelich gezeugte Kinder Andreas, Benigna und Dorothea vom Kurfürsten legitimiert (A VIII 498 Nr. 540), f 1542 Mai 10 (Vignoles, Epitaph. 11). J o h a n n e s B o d e k e r , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). T h o m a s ( v o n ) B r i t z k e , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512), Senior 1511 Nov. 23 (A VIII 468 Nr. 514), zuletzt 1524 Dez. 26 (Ind. chron. 158). N i k o l a u s ( v o n ) B r ö s i g k e , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), Thesaurar zwischen 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512) u. 1510 Mz. 17 (A VIII 468 Nr. 513), dann Dekan. Peter

( v o n ) D i e r i c k e , Student in Leipzig 1469, Prior 1489 Sep. 21,

142

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

tritt in das Kapitel zurück u. erscheint als Domherr 1.491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), später abermals Prior. G e r h a r d ( v o n ? ) f D u s e k e (Dyseko), 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). A n d r e a s G r a m z o w (Gramptzow, Grantzow), 1491 Mai 22 (A VIII 455 Nr. 498), Senior 1496 Aug. 24 (A IX 248 Nr. 323). 1497 Jan. 5 (A X 167 Nr. 78). Busso v o n f G ü h l e n (Gulen), Senior 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), t vor 1495 Apr. 24 (Admonter Klosterarchiv J. 227, Rotel v. J. 1494/5), 1497 Okt. 14 bekennen Albrecht, Henning und Albrecht von Gühlen, daß sie die Irrungen mit dem Kapitel wegen ihres Bruders Busso beigelegt haben (D. A. Urk. 401). H e i n r i c h H a c k e n (Haken), aus Potsdam, Student in Leipzig 1462, Domherr 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). J o h a n n e s v o n H a g e n , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), Schreiber einer Passio Christi, St. Bibl. Berlin cod. theol. l'ol. 571 (Rose, Lat. Hss. II 1, 350 Nr. 489). P a u l v o n f H e d e r s l e b e n (Haddernsleve), 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), f 1521 Aug. 6 (Vignoles, Epitaph. 14). H e i n r i c h H i n d e n b e r g (Hindenberck, Hyndenberch). Senior 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), 1503 Juni 4 (A VIII 460 Nr. 503). P h i l i p p ( v o n ) K l i t z i n g , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), Thesaurar 1511 Nov. 23 (A VIII 468 Nr. 514), Kellner 1522 Okt. 8 (Fragm. diar. offic. 66), Kapitelsvikar während der Sedisvakanz nach Bischof Dietrichs von Hardenberg Tod (Jb. f. Brand. K. G. IV 96), Thesaurar u. Senior 1528 Febr. 26 ( A X 171 Nr. 82). Ein Brief des Domherrn an den Dekan Thomas Krull von 1527 Dez. 16 als Anschreiben zu einer Quittung des Zöllners Augustin Kroger (G. St. A. Rep. 57, 4); f 1532 Febr. 9 (Grabinschrift s. Bergau, Inventar 235), Abbildung des Grabsteins bei Schmidt, Familie v. Klitzing II 35. R u d o l f v o n K l o e d e n , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), vgl. v. Klöden, Gesch. einer Altmärk. Familie 310. J o h a n n e s K r u g e r (Kroger), Student in Erfurt 1490, Domherr 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). P a u l L e w e s e l e n (Liveselen, Liveziele, Lyvesyle), als Prior 1473, tritt in das Kapitel zurück u. erscheint als Senior 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), erneut Prior 1492—1493, tritt abermals in das Kapitel zurück vor 1494 Juni 29 u. erscheint als Senior 1494 Dez. 21 (A VIII 450 Nr. 493), 1498 Nov. 12 (A VIII 456 Nr. 499). B a l t h a s a r ( v o n ) f L i e t z e n (Litzen, Lyecen), 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512).

Mitglieder des Kapitels.

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- J o h a n n e s ( v o n ) f L i e t z c n (Lycst), lic., 1491 Mai 22 (AVIII448 Nr. 490). L u d w i g von L ü d e r i t z , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), tauscht 1521 Apr. 3 mit dem Kantor Peter Behme das Benefizium (Ind. chron. 155). 1541 Pfarrer in Markau (A VII493 Nr. 26), als solcher auf Veranlassung der Visitatoren wegen Unfähigkeit entlassen (Jh. f. Brand. K. G. II/III [1905] 55). B a r t h o l o m ä u s M o l n e r , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). •Siegismund ( v o n ) f N e t z e n , Prior 1475, vor 1480 Aug. 14 in das Kapitel zurückgetreten, erscheint als Domherr 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), f vor 1495 Apr. 24 (Adinonter Klosterarchiv, J. 227 Rotel v. J. 1494/5). W i l h e l m ( v o n ) -j- N o p p e n , Sohn des Matthias von Noppen (G. St. A. Rep. 78, 16 f. 82), als Domherr 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). Student in Erfurt 1494. J o h a n n e s ( v o n ) f P r i o r t h (Priordt), 1491 Mai 22.(A VIII 448 Nr. 490). M a t t h ä u s ( v o n ) R a n d o w , Prior 1486, vor 1489 Sept. 21 in das Kapitel zurückgetreten, als Domherr 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), 1494 erneut Prior, abermals in das Kapitel zurückgetreten vor 1496 Aug. 24, als Domherr 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512), Kantor 1507 ohne Datum von Monat und Tag (Prozeßakten d. Stifts St. Marien gegen die v. Waldenfels, G. St. A. Pr. Br. Rep. 2, I. Dom. (Fach-) Reg., Amt Ziesar, ält. Reihe, Fach 21 Nr. 1), 1511 Nr. 23 (A VIII 468 Nr. 514). Senior 1507 Juli 30 (Ind. chron. 141), f 1512 Dez. 25 (Grabinschrift s. Bergan, Inventar 235). P e t e r ( v o n ) R i b b e c k , 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512). •Georg ( v o n ?) f R i n o w (Ryno), 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). •Joh a n n e s ( v o n ) f S c h ö n e r m a r c k (Schonnemarke), 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490). M a t t h i a s T e r m o (Termow), 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512). P e t e r W e t z e l , Prior 1481, vor 1486 Jan. 30 in das Kapitel zurückgetreten, als Domherr 1491 Mai 22 (A VIII 448 Nr. 490), Senior 1500 Jan. 8 (A VIII 456 Nr. 500), 1501 Juni 24 (Ind. chron. 138). J o a c h i m D a m e k e r (Damcker, Dampmecker, Thammecker), Prior 1489— 1491, vor 1492 Sept. 29 in das Kapitel zurückgetreten, f 15180kl. 20 (Vignoles, Epitaph. 6). T h o m a s ( v o n ) D i e r i c k e , Student in Wittenberg 1503 (hier irrtümlich als Zisterzienser bezeichnet), Domherr von Brandenburg 1507

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Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Dez. 16 (A VIII467 Nr. 512), 1521 Apr. 3 (Ind. chron. 155), t vor 1522 Jan. 19 (Fragm. diar. offic. G. St. A. Pr. Br. Rep. 16 I a 2 No. 5, 64). J o a c h i m S m e d t (Schmyth), Student in Wittenberg 1503 (hier irrtümlich als Zisterzienser bezeichnet), Domherr von Brandenburg 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512), Kellner 1521 Mz. 20, 1522 Sept. 21 (Fragm. diar. offic, 62, 65), ohne Amt 1523 (D. A. Tit. III Lit. A f> vol. 1), Thesaurar 1538 (D. A. Tit. III Lit. A 4 vol. 1). A m b r o s i u s ( v o n ) f O t t e r s t e d t (Otterstede), Student in Wittenberg 1503 (hier irrtümlich als Zisterzienser bezeichnet), Domherr von Brandenburg 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512), unus ex cellerariis capituli 1520 Sept. 19 (Fragm. diar. offic. 59), als Kellner 1521 Mai 17 (ebd. 62), ohne Amt 1521 Juni 19 (ebd. 63), als Domherr zuletzt 1538 (D. A. Tit. III Lit. A 4 vol. 1). H i e r o n y m u s S c h u l t z (Sculteti), geb. als Sohn eines Schulzengutsbesitzers zu Gramschütz bei Glogau. 1487 Mz. 22 wird er als mag. Coloniensis in die Leipziger Artistenfakultät aufgenommen, 1490 Juni 30. lic. in decr. in Ferrara. Tm selben Jahre Hofmeister des späteren Bischofs von Meißen Johann von Schleinitz in Bologna (Knod, Deutsche Stud. i. Bologna 511), Offizial der Niederlausitz mit Sitz in Lübben (ÜB. d. Stadt Lübben 1127 Nr. 259), Pfarrer zu Cottbus vor 1504 Mai 4 ( B V I 1 9 1 Nr. 2391), als solcher und dr. (wahrscheinlich in decr.) noch 1506 Apr. 17 (B VI 204 Nr. 2401), Propst von Salzwedel 1506 Aug. 15 (G. St. A. Rep. 26, 17). Etwa gleichzeitig muß er Domherr von Brandenburg geworden sein, wahrscheinlich vor 1506 Juni 2 (Urk. A VIII 466 Nr. 511 nennt ihn in bezug auf die Brandenburger Kirche „canonicum ordinem ipsum expresse pvofessum", die Prämonstratenserregel wurde vom Papst 1506 Juni 2 aufgehoben). 1507 nach Mai 29 zum Bischof erhoben. Weiteres s. S. 52. J o h a n n e s ( v o n ) K l i t z i n g , 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512). W o l f g a n g ( v o n ) R ö b e l , 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512). H e r m a n n ( v o n ) f S c h a p e l o w , 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512). Kellner 1520 Okt. 17, 1521 Apr. 24 (Fragm. diar offic. 60, 62), f 1532 ? 12 (Monat unbestimmt, Vignoles, Epitaph. 36). O t t o S m e d t (Smyth), 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512), 1518 Mai 29 päpstliches Mandat an den Abt von Lehnin und den Offizial von Brandenburg, den Domherrn als „pro clerico se gerens" zugunsten des Nikolaus Guddel, familiaris des Kardinalpriesters Dominicus von Bartholomaei in insula, von der Pfründe zu entfernen (Vat. Arch. Regg. Vat. 1139 f. 69 ff.); das Mandat wurde nicht ausgeführt, t 1536 Nov. Ii» (Bergau, Inventar 235; nach Vignoles, Epitaph. 39, Nov. 14). B a l t h a s a r ( v o n ) j S t a p e l , 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512), f 1517

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Mitglieder des Kapitels.

Nov. (Vat. Arch. Regg. Vat. 1139 f. 69 ff.), nach Vignoles, Epitaph. 30 — wohl irrig — erst 1518. W e r n e r ( v o n ) S t e c h o w , Student in Wittenberg 1503, als Domherr von Brandenburg zuerst 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512), vielleicht identisch mit dem 1515 in Frankfurt immatrikulierten W. v. St., Kantor 1521 Okt. 25 (36./37. Jbr. vi. d. Hist. Ver. z. Brand. 89), wird bald darauf lutherisch, was ihm auf Grund des Rezesses von 1527 Juli 4 die Pfründe kostet (ebd. 88). Auf Verwendung Luthers erhält St. vom Kurfürsten Johann die Pfarrei Buchholz im Kreise Beizig; 1535 übernimmt er die Pfarrei Mörz, wo er bis zu seinem 1540 erfolgten Tode wirkt (Jb. f. Brand. K. G. I 163/4). A l b e r t W e g e n e r , 1507 Dez. 16 (A VIII 467 Nr. 512), j 1532 (Vignoles. Epitaph. 28). P a u l H e d e r s t e d t , 1519 Mai 2 (A VIII 480 Nr. 525). K o n r a d W i m p i n a , dr., mit Familiennamen Koch, *1465 oder früher in Buchen im Bistum Würzburg; als Rektor der Universität Frankfurt und Domherr von Brandenburg u. Havelberg 1518 Okt. 16 (Friedländer, Matrikel 48), f 1531 Mai 17. Über Leben und Werke vgl. Brecher in Allg. deutsch. Biographie XLIII (1898) 330, Kawerau in Haucks Realenzyklopädie 3 X X I (1908) 357, Negwer, Konrad Wimpina (1909). A n d r e a s D i e t r i c h , Kämmerer 1520 Juli 7 (Fragm. diar. offic. 58). T h o m a s , , a b K r i e l t " , Name wahrscheinlich verstümmelt, so bei Vignoles, Epitaph. 13; f zwischen 1520 und 1529 (ebd.). P a u l Mör, 1520 Nov. 7 (Fragm. diar. offic. 60). D i e t r i c h v o n T h ü m e n , 1522 Okt. 12 (Fragm. diar. offic. 66). V a l e n t i n ( v o n ) Pf u e l , als Domherr Student in Leipzig 1523; 1544 Febr. 11 wird er auch Domherr von Havelberg (A III 201/2 Nr. 85), f 1548 Mz. 8 (Inschrift am Altar Corporis Christi im Dom, D. A. Tit. VII Lit. C Nr. 3). J o a c h i m Cassel (über ihn vgl. Jb. f. Brand. K. G. VI 68 ff.) Bischöfl. Notar 1516 Aug. 19 (A X I I 1 2 5 Nr. 83), 1520 Apr. 9 (AXI 221 Nr. 28), 1522 clericus Halberstadensis et publicus sacra apostolica auetoritate notarius (G. St. A. Rep. 57, l a ; Notariatssignet mit der Devise „Vive tibi"), bischöfl. Sekretär 1525 Jan. 17, Protonotar 1527 (Curschmann, Diöz. Brand. 446), Offizial 1521 Sept. 3 (A XXIV 486 Nr. 198), 1528 Febr. 2 (Jb. f. Brand. K. G. IV 93), im selben Jahre auf Verwendung des Bischofs Domherr zu Brandenburg, Inhaber einer Reihe kleiner Benefizien, 1527—45 Pfarrkirche in Teltow, resigniert 1529 einen Altar in St. Katherinen (Ind. chron. 162) und den Altar Germania Sacra, Brandenburg I.

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Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandcnhm^.

b. Thomac de Aquino in der Pfarrkirche von Rathenow (D. A. Urk. 444 a), 1536 dieVikarie der hll. Margarethe und Dorothea in der Pfarrkirche zu Spandau (A X I 133 Nr. 179) und Lehen und Kommende St. Marien in der Pfarrkirche zu Pritzerbe (A V I I 480 Nr. 16), im gleichen Jahre wird er auf den Altar ss. Cyriaci et Valentini im Dom zu Halberstadt präsentiert (Ind. chron. 165), resigniert 1541 den Altar Trium regum in St. Godehard (Forsch, z. br. u. pr. Gesch. X I I I 1 2 7 ) , im gleichen Jahre ist er Altarist am Altar XIV auxiliatorum in der Pfarrkirche zu Rathenow (A V I I 459). 1548 erhält er den Altar Corporis Christi im Dom zu Brandenburg (D. A. Tit. V I I Lit. C Nr. 3). Auch den Altar Crucis in der Andreaskirche zu Teltow hat er bis 1560 besessen (s. v. d. Hägen, Beschr. d. Stadt Teltow 41). Seit 1539 Thesaurarius. seit etwa 1548 Kantor, später Senior, wird er nach Tod des Fabian Funck 1554 von der katholischen Partei zum Dekan gewählt, muß jedoch infolge Eingreifens des Kurfürsten 1554 vor Okt. 3 zugunsten des Domherrn Liborius von Bredow verzichten (Ind. chron. 179). Anfang 1561 ist er angeschuldigt worden, zahlreiche Unterschlagungen begangen zu haben: für kurze Zeit war er darauf suspendiert (vgl. Gebauer, Zur Gesch. d. Reformation im Bist. Brand. 40). C. war der Führer der katholischen Opposition im Kapitel gegen die Reformierungsbestrebungen des Landesherrn, f ™ Winter 1562/63. Sein Testament s. Jb. f. Brand. K. G. VI 76 ff. A r n o l d K r a m p z o w , clericus civitatis Halberstadensis und öffentlicher Notar o. J. (A X 70 Nr. 2, 75 Nr. 9), 1522 bischöfl. Notar (G. St. A. Urk. Stift Brand. 29), 1527/29 Inhaber des altarc calendarumin Loburg, der Pfarre von Pritzerbe und des Lehens Nicolai exulum zu Nauen (Curschinann, Diöz. Brand. 323 Anm. 7), erhält als bischöfl. Sekretär 1532 Febr. 29 die durch den Tod Philipps von Klitzing freigewordene Präbende (A V I I I 496 Nr. 538), 1540 ist er im Besitz der Vikarie Andreae im Dom zu Stendal (S. B. 457), 1541 von geistlichen Lehen in Bernau und Ribbeck (Jb. f. Brand. K. G. X X I I 54), f etwa 1551/52. Wolf g a n g v o n A r n i m , 2. Sohn Valentins I. von Arnim aus dem Hause Zichow und der N. N. von Berlichingen (UB. d. Geschl. v. Arnim 1247 Nr. 465), vor 1538 Domherr von Brandenburg, 1544 Apr. 3 wird er auch Domherr von Havelberg (A I I I 202 Nr. 85) und gleich darauf Dekan dieses Kapitels, als welcher er am 4. Nov. 1544 urkundet (A I I I 146 Nr. 63). Propst von Salzwedel 1527—46; als solcher ein Förderer der Reformation in Salzwedel. 1538 in der Versammlung der Landstände zu Berlin gibt er seine Stimme f ü r die Reformation ab, 1539 bei der Abendmahlsfeier des Kurfürsten gegenwärtig; im selben Jahre noch

Ortsregister.

147

verließen, durch ihn veranlaßt, die Geistlichen Salzwedels den Katholizismus und bekannten sich schon vor Ankunft der Visitationskonimission zur evang. Lehre; f 1546 (Danneil, K. G. d. Stadt Salzwedel 24, 146 ff., H. v. Arnim-Criewen, Beiträge z. Gesch. d. v. Arnimschen Geschl. (1883) I 104-106). E x s p e k t a n t e n auf die Residenz im Jahre 1541: F r i e d r i c h B e r e n f e l d , F r i e d r i c h v o n B r i t z k e , B e r n h a r d von | H a p p e , C h r i s t o p h von S c h l i e b e n , E r a s m u s S c h u l z e , M e l c h i o r von W a r n s t e d t (Kornrechnungen des Kapitels im D. A.) e) L a i e n b r i i d c r (Konversen). Peter Globik, Tyle S t r o d e n e und N i k o l a u s S u k e l a n t , 1378 Jan. 15 (A VIII 317 Nr. 318). H e i n r i c h V r i t z e , f nach 1380 (Grabstein im Dom, Kunstdenkm. II 3, 301, Abb. 303). W i l k e R a p h i m , Hofmeister des Kapitels im Hofe zu Mötzow 1383—1387 (Cop. I 197). C y r i a k N a s o (oder Nafo) und H e i n r i c h W y d e r m a n , f vor 1495 Apr. 24 (Admonter Klosterarch. J. 227 Rotel v. J. 1494/5).

6. Ortsregister des kapitularischen Grundbesitzes. Zusammenfassende

Aufzählungen.

a) b) c) d) e) f) g)

1161 Privileg Bischof Wilmars (A VIII 104). c. 1174 Privileg Bischof Siegfrieds I. (A VIII 109). 1179 Juli 1 Privileg Kaiser Friedrichs I., St. 4283 (A VIII I I I ) . 1179 Nov. 2 Privileg Markgraf Ottos I., Kr. 430 (A VIII 112). 1188 Mai 29 Privileg Papst Clemens' III., JL. 16259 (A VIII 117). 1209 Okt. 18 Privileg Markgraf Albrechts II., Kr. 545 (A VIII 126). 1216 Dez. 28 Privileg Bischofs Siegfrieds II. (A VIII 132, MGH. Epist. saec. X I I I 1, 460). h) 1234 Febr. 27 Privileg Papst Gregors IX., Potth. 9414 (A VIII147). i) 1375 Landbuch Kaiser Karls IV. ed. Fidicin (Berlin 1856, zitiert Ldb.). k) 1450—81 Schoßregister der mittelmärkischen Kreise (Anhang in Fidicins Landbuchausgabe, zitiert Schoßreg.). 1) 1562 Sept. 23 Kammergerichtsentscheidung (A VIII 505).

10*

148

Das I'rämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg;.

A. V o l l d ö r f e r

und Fei dmarken

wüster

Dörfer.

Name

Erwerb oder nachaufgeführt weisbarer bei Besitz seit

Buckow

1161

Höchstzahl der Hufen

a) H a v e l l a n d .

Bemerkungen

a—1

14 —

1375 wüst (Ldb. 114).

40

Vogtei 1226 (A V i l i 141).

Vogtei 1226 (A V i l i 141), Wiederkauf 1377 (A V i l i 317).

Bultitz

1161

a—h

Garlitz

1161

a—i, 1

(Jörne

1161

a—h

Vogtei 1226 (A V i l i 141), die Hälfte der Görner Heide 1307 im Streit mit der Altstadt dem Kapitel zugesprochen (A V I I I 203), als Hof 1336 an die Altstadt verkauft (A V I I I 248), vor Abfassung des Landbuches eingegangen.

Mötzow

1161

a—h

1335 nur noch ein Hof (A I X 32), 1389 ein Acker zwischen dem Sumpf Plutenik u. dem „Carp"Wehr zum Hof M. gehörig (Cop. I 199), desgl. 1412 (A I X 90). Nach kurfürstl. Entscheidung 1416 soll das Gelände zwischen dem „Carp"-Wehr, dem Graben und der Neustadt mit dieser gemeinsame Weide sein (A I X ) 97. Noch um 1550 als Vorwerk genannt (A I X 307).

Mützlitz

1161

a—1

Thure

1161

a—h

Tremmen

1161

a—1

Damme

1164

A V i l i 106, b—h

25

Vogtei 1226 (A V I I I 141). zur Lage des im 13. J h . wüst gewordenen Dorfes östl. Tremmen s. J b . f. Brand. K. G X I I I 3.

66

Urk. v. 1296 betr. Vogtei, Bede und Dienst ist Fälschung (A V I I I 1 8 5 ) , 1496 Hebungen von Rochowschen Gütern zu Pfandbesitz (A X 166), 1528 Getreidehebungen und Teil der Urbede (D. A. Urk. 444). Vogtei 1256 (A V I I 47), im 15. J h . als Lehen ausgetan (A V I I I 430, D. A. Urk. 359).

149

Ürtsregister.

Name

Erwerb oder nachweisbarer Besitz seit c. 1 1 7 4 :

Kieck

N 3 rnffi U L:0 —h

Bemerkungen

Vogtei 1226 (A V I I I 141), vor Aufzeichnung des Ldb. wüst, die Feldmark

mit

einem

Vorwerk

noch

1579 beim Kapitel (G. St. A. Urk. Stift Brand. 36). 1194

Marzahne

A V I I I 121,

30

1215 noch"6 H u f e n ~ ( Ä ~ V n i

131),

1230 Hebungen von 6 Hufen an die

£-1

Kustodie, Weide im Wald Marzahne an

die

Kellnerei

(A V I I I

142).

Vogtei 1287 (A V I I I 178). 1204

Crelin

A VIII125. f

zur Lage des im 13. J h . eingegangenen Dorfes s. J b . f. Brand. K. G. X I I I 15 Anm. 2.

1226

Gapel

14

A VIII140, i

dem Kustodenamt inkorporiert; 1385 Grenzfestlegung

(Cop. I 204).

später wüst. Marquede

!

1238

12

I A VIII150

1347

wüster

Hof

(AVIII

2153),

Cop. I 178. Zachow

1272

i A V I I I 170 i—1

Barnewitz

I

1317

! Tieckow

I A V I I I 215, i

1317

41

I Bede und Dienst 1370 (A V I I I 291).

28

I bleibt Kapitelsbesitz.

12

I 1320 wird das wendische Dorf Tieckow

i

i, k

I A V I I I 216, i

erworben 57,

58);

(vgl. Fidicin, später

dem

Terr. I I I Stift

St.

Marien in monte gehörig, Gr. Weseram

1317

: A VIII 216

25

gelangt vor Aufzeichnung

des Ldb.

an den Bischof zurück. Saaringen

1320

i A VIII 221 I



1 3 1 9 ein Stück Land bei der Hohenwarte, Bruch

links am von

Wege aus

Brandenburg

dem nach

Spandau (A V I I I 218), später, gemeinsam mit der Neustadt, genutzt von den Bauern in Kl. Kreutz (A IX

25,

VIII

256,

356,

Cop.

I

194 f.), noch 1401 eine Wiese im Eigen des Kapitels (A V I I I 378). S. bleibt Kapitelsbesitz, 1552 Hebungen (G. St. A. Rep. 57, 13). Kietz Woltiz

1321

A VIII 224

a dextris, cum itur de claustro ad novam civitatem Brand., 1431 bestätigt (D. A. Urk. 3 3 9 a ) .

150

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Name

Bemerkungen

Gutenpaaren

A VIII 225, i 25 i, k

im 14. Jh. zu Lehen ausgetan (Ldb. 113, A VIII 331).

Potsdam mit den Dörfern Bornim, Bornstedt, Grube, Golm u. den Höfen Eiche u. Albrechtshof

A XI lfio



Erwerb niemals rechtsgültig geworden.

1383

A VIII342, lj

25

Erb- u. Lehngüter der Lochows erworben 1415 (A VIII 390).

1393

~A VIII 370 ! 36

Grabow

1404

A VIII 383 I 34

vor 1450 wüst (Fidicin, Terr. I I I 1, 52), um 1550 ein Vorwerk (A IX 307), die Feldmark noch 1579 beim Domkapitel (G. St. A. Urk. Stift Brand. 36). vor 1450 wüst (Fidicin. ebd. 21), um 1550 ein Vorwerk (A IX 307), die Feldmark noch 1579 beim Domkapitel (G. St. A. Urk. Stift. Brand. 36).

Bauersdorf

1431/2 A VIII 402/3J D. A. Urk. ; 339 a

Gräningen Seelensdorf

!

Domkietz

1432

A VIII 403

Butzow

1520

A VIII 485

Friesdorf

1179

wahrscheinlich beim Erwerb schon wüst, nach 1450 veräußert (Schoßreg. 329); 1464 zurückgekauft (A VIII 424), das wüste Dorf verbleibt als zu Tremmen gehörig beim Domkapitel (Fidicin, Terr. III 1, 6).

29

: 1426 bereits in Pfandbesitz (A VIII398). Lage des Kietzes zwischen Burg u. Neustadt; die fälligen Hebungen s. v. Räumer, Cod. dipl. Brand, cont. I 116. 25

1428 der sogenannte Weingarten (A VIII 402). 1552 noch ein Hof mit einer Hufe hinzu (G. St. A. Rep. 57, 13), um dieselbe Zeit als Vorwerk (A IX 307).

b) Zauche. | | j

;

d, f j

I !

; zur Lage des Dorfes östl. Ziesar s. | Jb. f. Brand. K. G. X I I I 2 8 ; 1383 i im Tauschwege an den Bischof (A ; VIII 342).

Name

Erwerb oder nach'Wcisbarer ' Besitz seit i

151

Höchstzahl der Hufen

Ortsregister.

aufgeführt bei

Plötzin (früher Rei- j 1179—87 A V I I I 113. noldestorp) 115, e—k

Bemerkungen

42 ~

Teil des Dorfes 1187 a n das K u s t o d e n a m t (A V I I I 1 1 6 ) . Bede und Dienst 1357 (Cop. I 9 3 ) ; bleibt im Besitze des Kapitels.

Stargeser

1264

A V I I I 165

Schmertzke

1284

23

bleibt im Besitze des Domkapitels.

j

A VIII173, i, k

1 1285

A VIII174, i

42

1375 zu Lehen ausgetan (Ldb. I I b ) , desgl. 1548 (A I X 299).

1313

A V I I I 209

1438 Teile als Lehen ausgetan (D. A. l T rk. 347), 1489 R e n t e n des Müllers in Geld verwandelt (A V I I I 447), Besitzrechte noch 1511 ( J b . f. B r a n d . K. G. X I I I 28 A n m . 3).

1365

A X 128

1375 wüst (Ldb. 112), 1383 im Tauschwege a n den Bischof (A V I I I 342); z. Lage s. Fidicin, Terr. I I I 3, 39.

1525

A X 47

wüste F e l d m a r k vor Ziesar.

z. Lage zwischen Plessow-See u. Plötzin s. Fidicin. Terr. I I I 3, 55. 1287 schon wüst (A V I I I 179).

Neu Langerwisch Fredersdorf

Neuendorf : !

Kapitz

c) Derentin a m

1437

Land Jerichow.

A V I I I 408

2 H u f e n auf der wüsten



Gränert

Feldmark

bereits 1390 (A V I I I 364); 1437 als wüstes Dorf erworben. Später unter d e m N a m e n Gränert eine Schäferei.

d) D ö r f e r u n b e k a n n t e r Schonlo

1179

c—h

B.

30

Lage.

später wüst.

Einzelgüter.

a) I n u n d u m B r a n d e n b u r g . Pardum

: c. 1174 j

1)—i

6 Hausstätten,

nach einem Bericht

des 14. J h . bezieht

;

! |

'

das Kapitel

den Wortzins v o n 10 Häusern in der A l t s t a d t (Cop. I 174). 1216 wird das Armenspital neben der K r a k a u e r Brücke bestätigt (A V I I I 133).

152

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Name

Zoll im Parduin

Erwerb oder 1!

nach-

weisbarer! Besitz seit

! ti 3 DJ i •OTi

aufgeführt | ¿ei

c. 1174 I

\ : !

b—i

Xt a 5 Wispel Salz. 1424 werden 8% Wispel Salz u. 7 Pfd. 16 ß im Zoll zu Brand, an die Neustadt verkauft (A I X 126). i D o m s p i t a l mit 4 Hufen in Ferche! sar 1220, 4 Hufen u. 1 Wiese in Pritzerbe 1225, Getreiderenten aus Pritzerbe u. 3 Hufen in Fohide 1227, Weidegerechtigkeit im Marzahner Wald 1230, Teil des Waldes Wernitz 1234 (A VIII137,140,141, 142,144). B u r g m ü h l e zuerstl375 (Lbd. 114).

Teil der Dominsel mit Dom u. Stift

1179

Krakau bei Brandenburg, nordöstlich von der Dominscl.

1209

Brandenburg

1283

! A VIII173

1489

G. St. A.Crk. Stadt I

Auf der Wilden Mark !

Bemerkungen SÄ

c—h

1 Hof. 1216 3 Hausstätten mit Gemüse- u. Obstgärten (g). 1303 von einem Hof Renten an das Kustodena m t (A V I I I 195).

1525

Brand. 22

;

A IX. 273

1

1 Weinberg, vermutlich auf dem Harlungerberg (vgl. 36. J b . ü. d. Hist. Ver. z. Brand. 49 ff.). 60 rh. Gulden Rente aus Zoll u. Urbede beider Städte zu gesamter Hand mit Lehnin und Zinna. ein Teil der Hütung.

1>) H a v e l l a n d . Klinkmiihle

| nähere Lage unbestimmt, jedoch nicht bei Kl. Behnitz, wie J b . f. Brand. K. G. X I I I 17 (vgl. Ldb. 114). Bischöfl. Anteil 1247 an Lehnin (A X 203).

c. 1174

Wachow

1179

Knoblauch

1234

Ketzin

1320

d—f, h h A VII 502

mit 3 Hausstätten. Bede. 1424 u. 1480 Hebungen aus Prokuration der Neustadt oder Urbede von Ketzin (A V I I I 396,444).

Pritzerbe

1374

A VIII306

Hebungen aus einem Hof.

Ferchesar

1374

A V I I I 306

Zins von 12 Hufen. 1492 gelangen 2 Hospitalshufen in F. an das Kapitel, gleichzeitig auch wohl die Hospitalsrenten aus Pritzerbe und Fohrde (A VIII 449).

I

153

Ortsregister.

Name

Erwerb oder nachweisbarer Besitz seit

aufgeführt bei

1375

Ldb. 105

•3-S

1% S

Bemerkungen

3

Ä-s ßuschow

1380 als Erbzinsgut ausgetan (Cop. I 152).

1 Pessin

1380

A V I I I 332

Krug. 1497 Hebungen aus dem Luche (A X 167).

Döberitz b. Rathenow

1391

A VIII 367

das halbe Dorf, noch 1420 Besitz-

Nauen

1392

A VII 312

Radewege

1415

A X 45

1496 zu Lehen ausgetan (A V I I I 4 5 5 ) .

Rathenow

1417

A VII 432

ein Hof zwischen dem Hühnerdorfe

rechte ( B III 348, 350). 1450 im Besitz der v. Brösigke (k). Hebungen, Renten zum Bau des Domes.

und dem Marstall vor dem Mühlen tor. Dallgow

1419

A X I I I 138

Dyrotz

1419

A XIII138

1419

A XIII138

1486

D. A Urk. 383

Fahrland Paretz

;

Niebede

• 1496 ~ A VIII 454, ; A X X 312

Plaue

;

Markee

i Hebungen aus dem Kruge. ; Hebungen von v. Diereckenschen Erbgütern. Kurfürstl. Bestätigung 1526 (D. A. I'rk. 442). I Hebungen.

1503

! A VIII 460

j Renten.

1528

j A X 171

; 1496 Hebungen von v. Rochowscheii

j A VII 389

! verkauft an die von Hacke.

G.St.A.Rep. 57. 13

! Hebungen aus dem Besitz des Stifts

i Berge

i

1542

Kl. Kreutz, Markau

1

1552 '

Gütern in Pfandbesitz (A X 166).

St. Marien in monte. 1563 an das Amt Plaue.

c) Landkomplex unbekannter Lage

c. 1174

b—h

1290

! A VII48

Zauche. 100 ! 1190 wird ein Mühlengrundstück \ infra 100 mansos ausgetan (A V I I I |

Polchow b. Plötzin

!

8

121).

I 1301 von Markgraf Hermann ein allodium von 6 Hufen namens Zolchow in der Zauche gekauft (A 1 VIII 189). 1528 durch Tausch an J a k o b von Rochow (A X 170).

154

Das Prämonstratenserdomkapitel St. Petri auf der Burg Brandenburg.

Bemerkungen

Ziesar

Kloster Lehnin

1341

A X 41

1361

A X 43

1343

;

Vorkaufsrecht an einem Grundstücke des Magdeburger Augustinerkonvents. Anwartschaft auf die Seemühle und die Pfarrhufen für den Fall einet ev. Eingehens des Nonnenklosters Ziesar. Anwartschaft auf 43 Mk.

A X 246

eine Rente

von

Renten.

Brietzen

1395

Cop. I 222

Plessow

1493

A X 165

Schulzengut auf Wiederkauf.

Krahne

1496

A X 166

Hebungen.

Beizig

1500

j A VIII 156 !

Renten.

1552

| G.St.A.Rep. ! ' 57. 13

Hebungen aus dem Besitz des Stifts St. Marien in monte. 1563 an das Amt Plaue.

Michendorf u. Wildenbruch.

- -

d) M a g d e b u r g i s c h e s Magdeburg

1361

• A VIII 281

Jüterbog

1440

| A VIII 410

Kützkow

1463 «

I

eine Kurie in der Stadt bei der Georgskapelle, zuletzt erwähnt 1401 (A V I I I 379), gewöhnlich an Magdeburger Stiftsherren vermietet. Hebungen aus der Urbede. das halbe Dorf.

TstTA.Magd. iCop. 66 f. 471

Kl.Wusterwitz

1494

AVHI45Ö

Tuchheim

1514

'D~A. Urk.425

Hebungen aus Heidekorn. Hebungen.

e) V e r s t r e u t e Radensieben b. Ruppin Löwenberg u. Hoppenrade

c. 1174

b. c

1269

; A VII 242

Neuendorf u. Ker- : 1277 kow in Löwenberg '

i A*Vlf245

Berlin

Gebiet.

1381

A VIII 33(>

Güter,

2

Hebungen für Seelenmessen.

ein Haus bei der Marienkirche, gewöhnlich an Berliner Geistliche vermietet.

155

Ortsregister.

! Krwerb i

Name

Leipzig

1

nach-

weisbarer I Besitz seit

aufgeführt bei

;vor 1470 ÜB. Leipzig I ! 375 !

Klieken i. Anh.

1498

Schönhausen a. E.

152ÌT

A V i l i 456 G.St.A.Rep. 78 Cop. 45, 50 f. 174

f) G ü t e r Crewiz

1179

Name

Marzahner Wald

Bemerkungen

150 Schock der besten Münze Jahresrente der Stadt Leipzig gemeinsam mit Sophie von Lohe und Kaspar von Hugewitz. 1470 Febr. 25 wieder verkauft. Getreiderenten aus einem Hof. Rente von 50 Gulden für dem Bischof Hieronymus von Havelberg negotiiertes Kapital, zuvor auf das Dorf Etzin verschrieben.

unbestimmbarer c

C. W a l d u n d

•o-i «Ì 1547 als Lektor und Prediger nach Halberstadt versetzt ((Bünger, Zur Mystik 106). d) m a g i s t e r s t u d e n t i u m . Ohne den Namen, 1400 (Bünger, Beiträge 42). J o h a n n e s de L i b r a , z w . 1418 u. 1430 (Bünger. Beiträge 55). e) Mönche. L e m m e (?), 2 Brüder ohne Vornamen und Ordensangabe 1342 (A IX 359). [ A r j n o l d G o r s i c h , socius 1369 (Zacke a, a, 0. 107).

Mitglieder des Konventes.

399

R e y n e r G ö t z , J o h a n n e s N o w e n , J o h a n n e s B u k e , um 1377, etwas früher N i k o l a u s J u t e r b o k , an ein philosophisches Studium nach Magdeburg überwiesen (Bünger, Z. f. K. G. XLIV 499 u. 490). V a n der S a n e (Dominikaner?), 1382 (A IV 305). J a k o b C l o t z e n , J o h a n n e s A p p e n b o r c h , J o h a n n e s B o r c h , Ludolf K a n n e n b e r c h , L u d w i g L u t c s o w , G e r w i n u s G u s t r o w e (1462 Unterprior in Rostock nach Dietr. Schröder, Das Papistische Mecklenburg [Wismar 1741] 2150), J o h a n n e s C e l l a r i i , zwischen 1418 und 1430 studentes fratres in Strausberg (Bünger, Beiträge 55). B a r t h o l o m ä u s N e r i i c h , 1420 nach Brandenburg strafversetzt (Förstemann a. a. O. 29). D a n i e l ( D o m i n i c u s ) P l e z o w , J a k o b G r a b o w , 1434 (Rose, Lat. Hss. II 923 Anm. u. Bünger, Zur Mystik 98). C l e m e n s L o s s o w , entstammt vermutlich dem Brandenburger Konvent (Krawinkels Chronik, vgl. Bünger, Zur Mystik 65 Anm. 7 u. S. 114); 1483 in Brandenburg (Berlinisches Stadtbuch [Berlin 1883] 257), ebenso 1491,1494 ( A I X 242,246), Professor der Theologie. (Zusammenstellung der Nachrichten über ihn s. von Loe a. a. 0 . IV 35 und Bünger, Zur Mystik 114). V a l e n t i n , Priester, C a s p a r , Novize, W i l h e l m , Konverse, f spätestens 1485 (Admonter Totenroteln: Studien u. Mitt. a. d. Benedikt.- u. Cist.Orden Jg. 5 [Würzburg-Wien 1884] II 29). C h r i s t i a n S e n z a t , V a l e n t i n D a b e r g o t z , Priester, f spätestens 1488 (Admonter Totenroteln vgl. Bünger, Zur Mystik 105 u. 183). J o h a n n e s B o t z y n , 1491, 1504 (A VIII 448, A XVIII 505). War 1481 dem Konvent zu Siena zur Abhaltung von Vorlesungen überwiesen, Magister der Theologie und Professor, Inquisitor für die Diözesen Brandenburg, Kammin, Lebus u. Havelberg, 1504 per contratum Marchie vicarius (vgl. die Zusammenstellung der Daten bei Bünger, Zur Mystik 99 f.). J o h a n n e s L i c h t e b u r g , 1494 Jubilar (A X I 246). J a k o b G r i b o w , 1494 (A IX 246). J a k o b S m e d , N i k o l a u s H a y s e , f spätestens 1495 (Admonter Totenroteln, Bünger a. a. 0 . 105 u. 183). J o h a n n e s , 1521 Student in Frankfurt a. 0 . J o a c h i m F a b i a n (Fabri), 1536 Pfarrer zu Berge, vgl. Gebauer, Zur Gesch d. Reformation im Bist. Brand. (Progr. d. Ritterakad. zu Brand. [1898] 16; s. o. S. 181). Ein ungenannter ehem. Mönch des Klosters ist 1541 Pfarrer zu Wansdorf (Bünger, Zur Mystik 105). H e r m a n n , 1560 (Gottschling a. a. 0 . 90).

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Das Dominikanermönchskloster in Brandenburg (Neustadt).

5. Baugeschichte. B ü s c h i n g , Reise durch einige Münster u. Kirchen d. nördl. Deutschlands (Leipz. 1819) 30. A d l e r , Mittelalteil. Backstein-Bauwerke d. Preuß. Staates I (Berlin 1862) 29 f. B e r g a u , Inventar der Bau- und Kunstdenkmäler i. d. Prov. Brand. (Berl. 1885) 266 f. R i e d e l , E., Unbekannte Räume im Pfründenhaus, die zum alten Paulikloster gehört haben (29./30. Jbr. ü. d. Hist. Ver. z. Brand. [1898] 98 f.). Die Kunstdenkmäler d. Prov. Brandenb. II 3, Stadt u. Dom Brandenb. (Berlin 1912) 96—120. M ü l l e r , Gottfried, a . a . O . 125ff. D e h i o , Hdb. d. deutschen Kunstdenkmäler II 2 (Berl. 1922) 69. K r a u t h e i m e r , Die Kirchen d. Bettelorden in Deutschland (Deutsche Beitr. z. Kunstwiss. II [Köln 1925] 98 f. Grundriß d. Brandb. Kirche Fig. 9).

Die Schenkung Ottos V. von 1286, bestehend in seinem Hof und Geld zum Klosterbau, bezeichnet den Anfang der Bautätigkeit der Brandenburger Dominikaner. Deutet die im gleichen Jahre erfolgte Kirchenweihe auf ein Provisorium, so dürfte die erneute Einweihung von 1384 (s. o.) die Vollendung der Kirche anzeigen. Zur Erweiterung der Klausurgebäude diente der vom Rat der Stadt 1311 geschenkte Platz bei der Kirche (s. Inschrift). 1494 werden gestiftete Gelder wieder zum Bauen verwandt (A IX 247), drei Jahre später erfahren wir, daß man eine „liberie", darunter eine Rosenkranzkapelle von Grund aus zu errichten begonnen hat (32./33. Jbr. ü. d. Hist. Ver. z. Brand. [1901] 93). Das noch zum größten Teil erhaltene Kloster liegt an der Südseite der Neustadt, die Kirche lehnt sich im Norden an die Klausur, die den regelmäßig angeordneten Kreuzgang einschließt. Nahm der Ostflügel das Dormitorium, der Südflügel das Refektorium mit ihren Nebenräumen auf, so scheint der ganze Westteil der Anlage Studienzwecken gedient zu haben. 1553 werden Brauhaus, Remter und Dormitorium erwähnt (Urkunde G. St. A. Rep. 47 B 3, gedruckt bei Bünger, Zur Mystik 107). Im Westen der Kirche lag die Bibliothek. Die Kirche selbst mit ihrem dreischiffigen Langhaus und dem einschiffigen Chor ist ein frühgotischer Backsteinbau, an dem 4 Bauzeiten erkennbar sind; der letzten gehört der Glockenturm an der Südwand an. 4 Altäre werden namentlich überliefert (Bekmann G. St. A. Rep. 9 2 V C 5 : 1384): 1. in honorem s a n c t o r u m , t r i u m r e g u m (vgl. 1494 A IX 247) et s a n c t i S i g i s m u n d i [et] E l i g i i , 2. in honorem s a n c t e Crucis et b e a t i P e t r i m a r t i r i s et o m n i u m m a r t y r u m b e a t o r u m ; 3. in honorem s a n c t i P a u l i a p o s t o l i et o m n i u m a p o s t o l o r u m ; 4. in honorem g l o r i o s e v i r g i n i s M a r i e (vgl. 1381 A IX 62) et o m n i u m a l i a r u m s a n c t a r u m v i r g i n u m et o m n i u m electarum. Vom alten Chorgestühl befindet sich ein Zweisitz in der Sammlung des Historischen Vereins im Steintorturm (Abb. in Kunstdenkm. a. a. 0.105). Die erhaltenen Glasgemälde sind bei der Wiederherstellung der Kirche im

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Schatz und Reliquien.

mittleren Chorfenster zusammengestellt worden (Abb. a. a. 0 . Tai. 30). Der Altar aus Backsteinen, mit einer Sandsteinplatte überdeckt, befindet sich noch im Chor.

6. Schatz und Reliquien. Von den „kleinot an silber, golde, Ornaten, kilchen, patzen, Monstranzen, heyltumb Bildern, Buchern" der beiden Brandenburgischen Klöster, die Joachim II. 1536 zu inventieren befahl (13./16. Jbr. ü. d. Hist. Ver. z. Brand. [1884] 101), ist von den Dominikanern nur ein Kelch aus vergoldetem Silber auf uns gekommen (um 1400 Abb. a. a. 0 . Taf. 29), dessen Knauf ein Knochenstück, nach der Inschrift eine Reliquie des Apostels Paulus, umschließt. An Kunstgegenständen sind hervorzuheben: 12 Relieftafeln auf Kiefernbrettern: Christus und 12 Apostel; vor Petrus und Paulus zwei Donatorenfiguren, 2 große Paulusfiguren des 15. Jh. und ein großes Triumphkreuz aus derselben Zeit stammend.

17. Das Dominikanermönchskloster in Cölln an der Spree. (Domus ordinis praedicatorum in Colonia) 1. Quellen, Archiv, Literatur. 2. Bibliothek. 3. Historische Übersicht. 4. Mitglieder des Konvents. 5. Besitz und Einkünfte. 6. Baugeschichte.

1. Quellen, Archiv, Literatur. Ein Archiv besaß das Kloster, da es wiederholt vom Kurfürsten mit der Aufbewahrung wichtiger Urkunden betraut wurde (C II 95 u. a. vgl. Bünger, Zur Mystik a. a. 0 . 111 Anm. 6). Bei dem Mangel an Grundbesitz der Ordensregel gemäß kann es jedoch nur wenige für das Kloster ausgestellte Urkunden enthalten haben; eine ist ihrem Wortlaut nach bekannt (Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge IV 23; auch die A X I 362 gedruckte Urk. dürfte sich in Abschrift im Archiv befunden haben); dagegen kennen wir drei vom Prior und Konvent ausgestellte Urkunden (1345: Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge IV 25; 1483: Aug. Meijer, Het Jacopi nenklooster te Groningen II [o. J.] 21 f.; 1520: UB. zur Berlinischen Chronik 472 nach dem Or. im Berliner Stadtarchiv Nr. 608). Für die Namen der Konventualen sind die besonders von Bünger durchforschten Dominikanerquellen wichtig. Im übrigen sind wir auf gelegentliche Erwähnungen in Berliner Urkunden und Stadtbüchern angewiesen. Germania Sacra, B r a n d e n b u r g 1.

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Schatz und Reliquien.

mittleren Chorfenster zusammengestellt worden (Abb. a. a. 0 . Tai. 30). Der Altar aus Backsteinen, mit einer Sandsteinplatte überdeckt, befindet sich noch im Chor.

6. Schatz und Reliquien. Von den „kleinot an silber, golde, Ornaten, kilchen, patzen, Monstranzen, heyltumb Bildern, Buchern" der beiden Brandenburgischen Klöster, die Joachim II. 1536 zu inventieren befahl (13./16. Jbr. ü. d. Hist. Ver. z. Brand. [1884] 101), ist von den Dominikanern nur ein Kelch aus vergoldetem Silber auf uns gekommen (um 1400 Abb. a. a. 0 . Taf. 29), dessen Knauf ein Knochenstück, nach der Inschrift eine Reliquie des Apostels Paulus, umschließt. An Kunstgegenständen sind hervorzuheben: 12 Relieftafeln auf Kiefernbrettern: Christus und 12 Apostel; vor Petrus und Paulus zwei Donatorenfiguren, 2 große Paulusfiguren des 15. Jh. und ein großes Triumphkreuz aus derselben Zeit stammend.

17. Das Dominikanermönchskloster in Cölln an der Spree. (Domus ordinis praedicatorum in Colonia) 1. Quellen, Archiv, Literatur. 2. Bibliothek. 3. Historische Übersicht. 4. Mitglieder des Konvents. 5. Besitz und Einkünfte. 6. Baugeschichte.

1. Quellen, Archiv, Literatur. Ein Archiv besaß das Kloster, da es wiederholt vom Kurfürsten mit der Aufbewahrung wichtiger Urkunden betraut wurde (C II 95 u. a. vgl. Bünger, Zur Mystik a. a. 0 . 111 Anm. 6). Bei dem Mangel an Grundbesitz der Ordensregel gemäß kann es jedoch nur wenige für das Kloster ausgestellte Urkunden enthalten haben; eine ist ihrem Wortlaut nach bekannt (Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge IV 23; auch die A X I 362 gedruckte Urk. dürfte sich in Abschrift im Archiv befunden haben); dagegen kennen wir drei vom Prior und Konvent ausgestellte Urkunden (1345: Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge IV 25; 1483: Aug. Meijer, Het Jacopi nenklooster te Groningen II [o. J.] 21 f.; 1520: UB. zur Berlinischen Chronik 472 nach dem Or. im Berliner Stadtarchiv Nr. 608). Für die Namen der Konventualen sind die besonders von Bünger durchforschten Dominikanerquellen wichtig. Im übrigen sind wir auf gelegentliche Erwähnungen in Berliner Urkunden und Stadtbüchern angewiesen. Germania Sacra, B r a n d e n b u r g 1.

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Das Dominikanermönchskloster in Cölln an der Spree. Darstellungen:

M ü l l e r - K ü s t e r , Altes und neues Berlin (Berlin 1737) I 28 f. III 229 f. L e u t h i n g e r , Commentarii rerum Brand. Hrsg. v. Küster (Frankfurt 1779) V 188 § 11. N i c o l a i , Friedr., Beschreibung d. Kgl. Residenzstädte Berlin u. Potsdam I (Berlin 1786) 6. M i l a , Berlin (Berl. u. Stettin 1829) 32. F i d i c i n , Historisch-diplomat. Beiträge zur Gesch. d. Stadt Berlin III (Berlin 1837) 37. K l ö d e n , Zur Gesch. der Marienverehrung. . . (Berlin 1840) 49 f. G r o t e , Freiherr v., Lexikon deutscher Stüter. . . I (Osterwieck 1881). S c h n i e w i n d , Der Dom zu Berlin. 2. Aufl. (Berlin 1905) 16 f. M ü l l e r , Nikol., Der Dom zu Berlin (Jb. f. Brand. KG. II/III [1906] 73f.). M ü l l e r , Gottfried, Die Dominikanerklöster der ehem.Ordensnation „Mark Brandenburg" Dr. ing. Diss. (Berlin 1914) 145 f. B ü n g e r , Zur Mystik u. Geschichte der märkischen Dominikaner (Yeröff. d. Ver. f. d. Gesch. d. Mark Brand. [Berlin 1926] 110 f.).

2. Bibliothek. P e r l b a c h , Die Berliner Doubletten von 1697 in Halle (Beiträge zur Bücherkunde und Philol. A. Wilmanns zum 25. 3. 1903 gewidmet. [Lpz. 1903] 40 f.). S c h w e n k e , Altberliner Bücher und Einbände (Zentralbl. f. Bibliothekswesen X X X V [Lpz. 1918] 238 f.).

In der Universitäts-Bibliothek Halle befinden sich 5 aus der Kurfürstl. Bibliothek zu Berlin stammende Bände, die gleichmäßig auf dem Vorderdeckel ein größeres Papierschild mit roter Titelaufschrift und ein kleineres mit ebensolcher Signatur tragen: S. A m b r o s i i Opera (Basel 1516) II, III, alte Sign. D 25, D 26, D i o n y s i i Areopagitae Opera (Straßburg 1502/3), alte Sign. D 32, Biblia c. postilla H u g o n i s de S. Caro (Basel 1498-1502) IV, V, alte Sign. E 8, 9. Da der Dionysius nach einer Inschrift pro communi fratrum studio von der Witwe Michael Fritzens, als Cöllner Bürger 1500—1506 erwähnt (Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge II 310, 315; I I I 153), zu ihrem und ihrer ganzen Verwandtschaft Seelenheil gestiftet wurde, darf angenommen werden, daß die Bücher dem Dominikanerkloster dieser Stadt gehörten. Ähnliche Schilder oder Spuren davon zeigen folgende Bände der Berliner Staatsbibliothek: Ba 246 Jo. C h r y s o s t o m i O p e r a (Basel 1504) geschenkt von dorn. Joh. Neghele ex Ghutzenhusen, Lehrer Joachims II., und dem Dechanten des Cöllner Domstifts Thomas Krall; Bb 4450 A u g u s t i n i Opera T. 1—11 (Basel 1505/06) geschenkt von Sophie von Bredow, Witwe Christophs von Krummensee; Inc. 1183 P e l b a r t u s de T h e m e s w a r , Sermones Pomerii de tempore (Hagenau 1500), alte Sign. F 18; Inc. 1730 B a p t i s t a de S a l i s , Summa Rosella (Nürnberg 1488); Inc. 1731. Angelus de C l a v a s i o , Summa Angelica (Nürnberg 1488), alte Sign. M 25. Alle Bände zeigen Spuren von Ankettungen an Pulte. Die Signaturen D 32 und M 25 lassen für die Buchstaben A—M auf 300—400 Bände schließen,

Historische

Übersicht.

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die 1536 vermutlich in den Besitz des Domstiftes gelangt sind. Schließlich seien noch die Predigten de sanctis des J a c o b u s d e V o r a g i n e (I. Teil) erwähnt, die das Dominikanerkloster in Luckau als Pfand für ein Darlehn in unserm Kloster hinterlegte (vgl. Luckauer Rechnungsbuch: Bünger, Zur Mystik a. a. 0 . 145).

3. Historische Ubersicht. Der Einzug der Dominikaner in Cölln an der Spree muß vor 1297, dem Anfänge des Aufnahmejahr des neuen Konvents durch das Generalkapitel des Ordens, K I o s t e r s erfolgt sein (vgl. die Klosterverzeichnisse der Ordensprovinz Saxonia zusammengestellt in: Quellen u. Forsch, zur Gesch. d. Dominikanerordens in Deutschland IV [Leipz. 1910] 10 f.; Inschriften des Röbeler Chorgestühls A IV 281). Ob das Kloster seine Entstehung dem Markgrafen Otto V. verdankte, zu dessen Gebiet die Doppelstadt Berlin-Cölln nach der Landesteilung mit Albrecht III. und der Abdankung Ottos des Jüngeren gehörte, oder ob der Rat Cöllns ein Gegenstück zum Berliner Franziskanerkloster schaffen wollte, darüber besagen die Quellen nichts. Die erste urkundliche Erwähnung des Klosters besteht in der Zeugenschaft seines Priors Wilhelm in 4 Urkunden, die Albrecht III. 1300 in Eberswalde ausstellte (A X I I 284, 413, Krabbo, Regg. d. Markgf. v. Brand. Nr. 1794-1797). Das Kloster lag am nördlichen Ende Cöllns auf der Westseite des

im kirchlich cn heutigen Schloßplatzes gegenüber den Einmündungen der Breiten- und L e t, en der Brüderstraße (Nik. Müller a. a. 0 . 149; Voigt-Fidicin a. a. 0 . 382 a). Es Stadt war dem Apostel Paulus geweiht (vgl. Statuten d. Domstiftes bei MüllerKüster I 30) und hat im kirchlichen Leben der Stadt eine Rolle gespielt. Für Stiftungen von Jahresfeiern für das Seelenheil Verstorbener war es besonders beliebt. Die Beträge von je einem Schock Groschen, die die Witwe des Laurentius Tuchen (Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge 120) und Wilke Jordane (A X I 527) den Mönchen vermachten, werden dem gleichen Zweck gedient haben. Für den Chor ihrer Kirche widmete ihnen Bartholomäus Schawin (Schum) eine ewige Lampe (1445 A X I 362); 1518 richtete die Brüderschaft der Schneidergesellen der Doppelstadt bei den Predigermönchen eine Frühmesse und dazu „vier Begängnisse" des Jahres ein (Fidicin a. a. 0 . IV 229). Seelenmessen und Vigilien wurden der Familie Reich für eine Stiftung nach 1520 zugesagt (ÜB. zur Berlin. Chronik 472). Im 15. Jh. machten die beiden Klöster in Berlin-Cölln den Pfarrkirchen so starke Konkurrenz, daß der Propst von Berlin die Bevölkerung zu beeinflussen suchte, ihre Stiftungen mehr diesen zuzuwenden (Fidicin a. a. 0 . IV 150). Der sonntägliche Kirchenbesuch lockte Bettler vor die Klostertür (Hafftitz, Microcronicon Marchicum D 93: 1529 Geschichte vom Scharfrichter Hans). Auch außerStellung

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D a s Kloster des ^Domhtikanerordens

Das Dominikanermönchskloster in Cölln an der Spree.

halb des Klosters wirkten die schwarzen Brüder. 1345 beauftragte Bischof Ludwig von Brandenburg ihren Prior, auf Grund einer Bulle Clemens VI. in den 3 Pfarrkirchen der Doppelstadt allen denen Absolution in Aussicht stellen zu lassen, deren Gewissen durch die 1326 erfolgte Ermordung des Propstes von Bernau beschwert sei. Die Ausführung dieses Auftrages meldete der Prior Gerhard von Königsberg am 15. Juli (Fidicin a. a. 0 . IV23f.). Bei dem Inquisitionsverfahren, das der Franziskaner Johann Cannemann gegen den Waldenser Matthäus Hagen 1458 in Berlin eröffnete, war der Lektor Gotstich und bei der Urteilsverkündigung der ganze Konvent des Dominikanerklosters beteiligt (Wattenbach, Über die Inquisition gegen die "Waldenser in Pommern u. d. Mark Brand.: Abhandl. der Preuß. Akad. d. Wiss. zu Berlin, Philos.-histor. Abt. [1886] III 75, 77, 82). Die Legende berichtet, daß ein Dominikaner bei einer Predigt im Cöllner Domstift auf der Kanzel tot niedergesunken sei, als er den Apostel Paulus Lügen gestraft hatte (1525 Hafftitz a. a. 0 . D 90 f.). In der Fronleichnamsprozession folgten die Predigermönche nach der kurfürstlichen Ordnung von 1476 den Berliner Franziskanern (Fidicin a. a. 0 . I 261). Das Dominikanerkloster in Cölln gehörte der Ordensprovinz Teutonia, 1303 der abgezweigten Provinz Saxonia an, auf deren Provinzialkapiteln es den 46. Platz auf der linken Chorseite einnahm (vgl. Quellen u. Forsch, z. Gesch. d. Dominik.-Ordens in Deutschland a. a. 0.). Mit den Klöstern der Nation Mark Brandenburg bildete es eine Gemeinschaft geistlicher Verd i e n s t e ^ XXV 81, A XVIII505). Über die Grenzen seines Bezirks für Predigt und Almosenempfang besagen die Quellen nichts. Außerhalb Berlins besaßen die Brüder ein Terminierhaus in der Mönchsgasse zu Spandau, das sie 1536 dem dortigen Rat für 40 Schock Märk. Groschen verkauften (D. F. Schulze, Zur Beschreibung u. Gesch. von Spandau [Spandau 1913] I 22, I I 45). Unter den Insassen des Klosters werden 1445 der Prior, die Senioren und die gemeinen Brüder unterschieden (A X I 362). Das Provinzialkapitel zu Marburg kassierte 1420 eine Priorwahl und trug dem Konvent schleunige Neuwahl auf (Förstemann, Mitteil, aus Urk. u. Hss. der Univ.-Bibl. Leipzig: Berichte über die Verhandl. d. Sachs. Gesellschaft d. Wiss. in Leipz., Philol.histor. Klasse XLVII [Leipz. 1895] 26). Ein Soldiner Dominikaner, Johannes Bernow, wurde 1379 strafweise in den Cöllner Konvent versetzt, weil er eine abergläubische Handlung „circa ymaginem crucifixi" begangen hatte (Finke, Zur Gesch. d. deutschen Dominikaner im 13. u. 14. Jh., Rom. Quartalschrift VIII [Rom 1894] 383). Über den aus dem Kloster entflohenen Bruder Johannes Rode wurde 1498 auf dem Generalkapitel zu Ferrara ewige Kerkerstrafe verhängt (Monumenta ord. Praed. hist. VIII 436). Innerhalb des Ordens reichten die Beziehungen des Cöllner Konventes weit. Ein Provinzialkapitel ist hier nur für 1364 nachweisbar (Finke a. a. 0 . 373). Der

Historische Übersicht.

405

Ordensniederlassung in Groningen sandte das Kloster 1483 einen Splitter vom Kreuz Christi als Reliquie (Aug. Meijer, Het Jacopijnenklooster te Groningen, Archief... van het Aartsbisdom Utrecht X X X I I [Utrecht 1906] 319f.). Die Totenrotel der steirischen Benediktinerabtei Admont notiert zu 1485 die Namen von 8 Cöllner Konventualen (Studien u. Mitt. a. d. Benedikt.- u. Zisterz.-Orden Jg. 5 [Würzburg-Wien 1884] II 29). Auf wissenschaftlichem Gebiet nahmen das Kloster eine besondereWissenschaftStellung ein. Schon 1471 gab es hier ein theologisches Studium (vgl. P e r - l i c t l c s f ' e b e n sonenverz. Johannes Derne). Sechs Jahre später wurde das Generalstudium der Ordensprovinz Saxonia von Magdeburg nach Berlin verlegt (Bünger, Zur Mystik 113, nach einer Hs. der Univ.-Bibl. Münster) und im folgenden Jahre vom Generalkapitel in Perugia bestätigt (Mon. ord. fr. Praed. hist. VIII 349). Drei Regenten dieses Studiums sind bekannt, darunter einer, Clemens Lossow, von angesehenem Namen in der Geschichte des Ordens. Vor dieser Zeit hatten sich bereits Gotstich (1458) und Palma Carbom (1460) durch Herausgabe von Sermonen hervorgetan (s. Personenverz.). Von den Studenten des Cöllner Generalstudiums sind nur zwei, Johann Derne und Andreas Fabri, und drei an der Universität Frankfurt a. 0 . immatrikulierte namentlich überliefert, von denen Rupert Elgersma auch nach der Aufhebung des Klosters als Propst des Domstifts eine Rolle spielte. Eine ansehnliche Bibliothek stand den Studierenden zur Verfügung. Durch den Schloßbau wurde das Kloster seit 1442 unmittelbarer Nach-Stellung zum bar des Landesherrn (v. Raumer, Cod. dipl. Brand, cont. 1207), der es häufig L a n d e s h e r r " mit der Aufbewahrung wichtiger Urkunden, wie z.B. der Dispositio Achillea von 1473, zu betrauen pflegte (vgl. die Zusammenstellung bei Bünger, Zur Mystik 111 Anm. 6). Hier ließ sich Joachim I. mit seinen Söhnen Joachim und Hans 1519 den päpstlichen Segen erteilen (Garcaeus, Successiones familiarum in Collectio script. de rebus Marchiae... c. praef. Krausii [Francof. et. Lips. 1729] 249) und seinen Enkel Johann Georg 1525 taufen (Joh. Lindner, monachus Pirneus in: Mencken, SS. rer. Germ. [Lips. 1728 f.] I I 1474). Die geräumige Kirche mit den anstoßenden Klostergebäuden dienten 1412 der communitas civium (Berlinisches Stadtbuch [1883] 239), 1524 einem Schiedsgericht über Arnimsche Familienstreitigkeiten (A X I I I 462 f.) zum Versammlungsort und legten es dem Kurfürsten Joachim II. nahe, das Domstift bei der Erweiterung desselben aus dem Schloß dorthin zu verpflanzen. Mit Genehmigung des Papstes und wahrscheinlich auch der Ordens- Ende des vorgesetzten wurde der Plan 1536 verwirklicht. 4 Mönche (vgl. Nun- K l o s t e r s tiaturberichte aus Deutschland, hrsg. von Friedensburg I 549) wurden wahrscheinlich in das Stiftskapitel übernommen, die übrigen mußten nach der Mitteilung des Hafftitz (a. a. 0. D 98 vgl. Nikolaus Müller, Der Dom zu

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Das Dominikanermönchskloster in Cölln an der Spree.

Berlin 6 f.) in das Dominikanerkloster zu Brandenburg übersiedeln (vgl. S. 217). Damit fand die Cölln er Ordensniederlassung der Dominikaner noch vor der Reformation ihr Ende.

4. Mitglieder des Konventes. a) P r i o r e n . W i l h e l m , 1300 (A X I I 284, 413). G e r h a r d v o n K ö n i g s b e r g , 1345 (Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge IV 25; Voigt-Fidicin, ÜB. z. Berlin. Chronik 88). O t t o , 1369 (Zacke, Über das Totenbuch d. Dominikaner-Klosters . . . zu Erfurt 107). 1420 wurde eine Priorwahl vom Provinzialkapitel zu Marburg kassiert (s. o. Förstemann 26). A n d r e a s C l u c h , 1483 (Aug. Meijer, Het Jacopijnenklooster te Groningen a. a. 0 . 319 f., vgl. Bünger, Zur Mystik 117). Wohl identisch mit dem späteren (1491) Prior von Brandenburg (A IX 242). G e o r g E p i s c o p i (Georg B i s c h o f ) , dr. der hl. Schrift und Lektor der Theologie, 1512/13 in Frankfurt a. 0 . immatrikuliert; 1520 (VoigtFidicin, ÜB. z. Berlin. Chronik 472). b) S u b p r i o r e n . K a s p a r P a r s t r e y e n , 1483 (Aug. Meijer a. a. 0 . 319 f.). W o l f g a n g , 1520 (Voigt-Fidicin a. a. 0 . 472). c) L e k t o r e n . G o t s t i c h (Gotstigh, Gostich), 1458 als Inquisitor gegen die Waldenser (Wattenbach a. a. 0.), studierte 1443 in Leipzig und gab 1460 Sermonen heraus (im Dom-Gymnas. zu Magdeburg vgl. Bünger, Zur Mystik 111 f.). C l e m e n s L o s s o w , 1477 und 1478 als lector regens des Generalstudiums nachweisbar, Professor der Theologie, später Provinzvikar und Inquisitor (vgl. Bünger, Zur Mystik 113 f. u. v. Loe, Statistisches über die Ordensprovinz Saxonia in Quellen u. Forsch, z. Gesch. des Dom.-Ordens in Deutschland IV 35). A n d r e a s B r e c k e n v e l d (Ruggebein), Nachfolger Lossows als lector regens ca. 1480—1482, war schon früher Lektor in Berlin (vgl. seine Vita in Joh. Krawinckels Chronik im Stadtarchiv zu Dortmund, gedruckt bei: Bünger, Zur Mystik 121). K o n r a d P a l m d a r e n (Palmdach), 1483 lector regens (Aug. Meijer a. a. 0 . 319 f), 1494 Prior in Brandenburg (A IX 246).

Mitglieder des Konventes.

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A m b r o s i u s H e r i s e l , 1483 Lektor (Aug. Meijer a. a. 0 . 319 f). Georg B i s c h o f , 1512/13 Lektor der Theologie, in Frankfurt a. 0 . immatrikuliert (s. o. Prioren). G r e g o r T h a m m e n h e i m , 1520 (Voigt-Fidicin, ÜB. z. Berl. Chronik 472), 1525 dr. theol. und Prior in Luckau (vgl. Bünger, Zur Mystik 158). d) Mönche. B a r t h o l o m ä u s Berlinensis(?), um 1365 nach Ruppin zum Studium überwiesen (Bünger in Quellen u. Forsch, z. Gesch. d. Domin. Ordens XIV 23). N i k o l a u s L i n t h o w 1 ? 1375 haben Besitzungen in Kiekebusch, GroßPerwenitz j Kienitz u. Biesdorf (Landbuch Karls IV. 45,52, 70) J o h a n n e s B e r n o w e , 1379 strafweise von Soldin nach Cölln versetzt (s. o. Finke 383). P a l m a C a r b o m , beendete 1460 im Cöllner Konvent die Abschrift von Sermones VI de poenitentia (f. 286 a—303 b des cod. 217 im Domgymn. zu Magdeburg vgl. Dittmar, Verzeichnis der dem Domgymn. . . . gehörenden Hss. [Progr. Magdeb. 1880] 73), 1485 Prior in Rostock (Bünger in: Quellen u. Forsch, z. Gesch. d. Dom. Ordens XIV 129 und ders., Zur Mystik 112). J o h a n n e s D e r n e , 1471 Student der Theologie, Schreiber eines Codex (St. Bibl. Berlin cod. theol. lat. qu. 370 f. 253, vgl. Bünger, Zur Mystik 113). A n d r e a s F a b r i , 1477, studierte 2 Jahre in Berlin unter Ruggebein Grammatik und Logik und brachte es zu hohen Ämtern im Orden (vgl. ausführliche Vita in Krawinckels Chronik, abgedruckt bei Bünger. Zur Mystik 121 ff.). K a s p a r S t e k e l i n , M i c h a e l W o l d e n b u r c h , 1483 die ältesten Brüder des Klosters, N i k o l a u s H o l l a n d , M a t t h i a s C r u g t e r , G r e g o r U l r i c i , 1483 (Aug. Meijer a. a. 0.). P e t e r W e g e n e r , M o r i t z M a r t i n i , Priester, M a t t h i a s , Diakon, T h e o b a l d , G e o r g , M a t t h ä u s , Subdiakone, B a l t h a s a r , J a k o b , Novizen sind 1485 tot (Admonter Totenrotel in Studien u. Mitt. a. d. Benediktiner- u. Zist. Orden Jg. 5 [Würzburg, Wien 1884] II 29). J o h a n n e s R o d e , 1498 wegen diversa et enormia scandala u. Flucht aus dem Kloster vom Generalkapitel zu ewigem Kerker verurteilt (Monumenta ord. Praed. hist. VIII 436). H i e r o n y m u s H i l d e n b r a n t , 1518/19 Student in Frankfurt a. 0 . J o h a n n e s R a d e l a n d , Jubilarius, gehörte 1520 zu den ältesten Brüdern (Voigt-Fidicin, UB. zur Berlin. Chronik 472). J o h a n n e s T e t z e l , 1517 im Kloster (Frege, Berlin unter d. Einflüsse d. Reformat. [Berlin 1839] 70 f. u. 215 f.).

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Das Dominikanermönchskloster in Cölln an der Spree.

R u p e r t E l g e r s m a , aus Lewarden, 1525 Cursor oder Biblicus in Leipzig, 1527 in Frankfurt a. 0 . immatrikuliert, wurde später Lizentiat, Doktor, Beichtvater Joachims II., Dekan und Propst des Berliner Domstiftes (Angelus a. a. 0 . 324, vgl. Nik. Müller, Die Besuche Melanchthons am brand. Hofe, Jb. f. Brand. K.G. II/III 1 4 - 1 8 , Paulus, Die deutschen Dominikaner im Kampfe gegen Luther [Freiburg 1903] 50 f.). J o h a n n e s , dr., soll 1525 gegen den Apostel Paulus oder gegen die Kurfürstin Elisabeth und das Luthertum gepredigt haben und auf der Kanzel tot zusammengesunken sein (vgl. Nik. Müller, Jb. f. Brand. KG. IV 257).

5- Besitz und Einkünfte. Außer dem Grund und Boden, auf dem in Cölln die Klostergebäude standen, gehörte den Mönchen nach der Erklärung von 1520 das Beginenhaus (jetzt Brüderstraße 2, vgl. Voigt-Fidicin, UB. zur Berlin. Chronik 472) und das Terminierhaus in Spandau, das sie 1536 dem dortigen Rat unter Vorbehalt des Benutzungsrechtes verkauften (s. o.) Von einem Berliner Haus hatten sie nach dem Berliner Stadtbuch (24, Ende des 14. Jh.) Hofstellenzins zu zahlen. An Einkünften bezogen sie: 2 Schock Groschen aus Buckow im Teltow (10 km s. Berlin) seit 1445 (A X I 362), eine Einnahmequelle, die noch 1475 floß (Riedel S. B. 341); ferner zusammen mit den Franziskanern in Berlin Zins von einer hinter Rixdorf und der Ratsheide gelegenen Wiese (bis 1538): Reinbek, Umständl. Nachricht von dem erschrecklichen Brande i n . . . Berlin [Berl. 1730] 73). Stiftungen und Vermächtnisse für Seelenmessen kamen hinzu.

6. Baugeschichte. M e r i a n , Opus Topographicum XIII: Topographia Electoratus Brandenburgici . . . . (Frankfurt a. M. 1652). Abb. Berlin-Cöllns mit dem Kloster nach S. 26. B o r r m a n n , Die Bau- und Kunstdenkmäler von Berlin (Berl. 1893) 159 f. M ü l l e r , Nicolaus, Der Dom zu Berlin I (Berlin 1906) 9 f. (Abbildungen d. Doms auf Stadtplänen S. 9 Anm. 3). G o l d s c h m i d t , Paul, Berlin in Geschichte u. Gegenwart (1910) 15. M ü l l e r , Gottfried, a . a . O . 149. K o h t e , J., Die ehemalige Kirche der Dominikaner in Berlin (Die Denkmalspflege [Berlin 1922] 59—61), vgl. Vortrag in Forsch, z. br. u. pr. Gesch. X X X V (1923) Sitz.-Ber. S. 11.

Die Quellen besagen nichts über die Entstehungsgeschichte der Klostergebäude; daß sie am Nordende Cöllns lagen, mit einer Mauer umgeben waren, die sich zwischen Spree und Stadtmauer erstreckte, und daß sich die Klosterpforte nach der Langen Brücke zu öffnete, berichtet eine Urkunde von 1442, die den Bauplatz für das neue Schloß festlegt (v. Raumer, cod. dipl. Brand, cont. I 207; Voigt-Fidicin, UB. zur Berlin. Chronik 382 a).

Baugeschichte.

409

In der Nähe des Klosters befanden sich das Haus Ottos v. Schliefen (A XI324), das Haus des Klosters Lehnin (AX 277) und später die kurfürstliche Harnischkammer (C I I I 196) und ein kurfürstl. Haus (C I I I 169, 196). Die Klausur wurde im Süden von der Kirche begrenzt. Sie war eine dreischiffige Hallenkirche, Von gleichen Ausmaßen wie die Prenzlauer Pomini kanerkirche, mit einem einschiffigen Chor und einem schlanken Dachreiter am nordöstlichen Ende des Langhauses, das von Nordosten nach Südwesten orientiert war. Das Querschiff fehlte. Die Konventsgebäude umgaben den Kreuzgang; zwei kleine Stiftshäuser, eine Kapelle, das „lange Haus" und ein weiteres Haus erwähnen die Akten aus nachreformatorischer Zeit (Nik. Müller a. a. 0 . 18, Anm. 2). Bei der Umwandlung des Klosters in die Domkirche 1536 erfuhren nicht nur die Altäre der Kirche, wie Hafftitz erzählt (D 98), sondern die ganze Anlage erhebliche Veränderungen (s. o. S. 228 das Domstift zu Cölln an der Spree). Welche Stücke des großen Schatzes und der Reliquien des joachimischen Domes aus dem Dominikanerkloster stammen, läßt sich nicht mehr nachweisen. Das Dominventar von 1536 erwähnt nur eine vergoldete Monstranz aus dem Kloster (vgl. v. Ledebur, Allg. Archiv f. d. Geschichtskunde d. Preuß. Staates XVIII [1835] 69).

18. Das Servitenmönchskloster in Alt-Landsberg. (Ecclesia conventualis fratrum servorum beataeMariae virginis, ordinis sancti Augustini) 1. Quellen und Literatur. 2. Archiv. 3. Historische Übersicht. 4. Mitglieder des Konvents. 5. Besitz und Einkünfte. 6. Abhängige Kirchen. 7. Baugeschichte. 8. Schatz und Reliquien.

1. Quellen und Literatur. L e u t h i n g e r , De Marchia Brandenburgensi, Scriptorum de rebus Marchiae ed. Krausii (Francof. et Lips. 1729) I 333. M ü l l e r , Adolph, Gesch. d. Ref. i. d. Mark Brand. (Berlin 1839) 229 f. G ä h d e , Geschichte der Stadt Alt-Landsberg (Halle 1857) 278 f. G r o t e , Freiherr v., Lexikon deutscher Stifter, Klöster u. Ordenshäuser I (Osterwieck 1881). Monumenta ordinis servorum Santae Mariae I (Bruxelles 1897) 120 und 139 f. G i e r t z , Alt-Landsbergs Werdegang, der Servitenorden und sein einstiges märk. Kloster in Alt-Landsberg (Archiv der Brandenburgia XIII [Berlin 1911] 383 f.). M ö l l e r , Walter, Aus fünf Jahrhunderten altlandsberger Geschichte (Kalender f. d. Kreis Nieder-Barnim [1915] 55).

Baugeschichte.

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In der Nähe des Klosters befanden sich das Haus Ottos v. Schliefen (A XI324), das Haus des Klosters Lehnin (AX 277) und später die kurfürstliche Harnischkammer (C I I I 196) und ein kurfürstl. Haus (C I I I 169, 196). Die Klausur wurde im Süden von der Kirche begrenzt. Sie war eine dreischiffige Hallenkirche, Von gleichen Ausmaßen wie die Prenzlauer Pomini kanerkirche, mit einem einschiffigen Chor und einem schlanken Dachreiter am nordöstlichen Ende des Langhauses, das von Nordosten nach Südwesten orientiert war. Das Querschiff fehlte. Die Konventsgebäude umgaben den Kreuzgang; zwei kleine Stiftshäuser, eine Kapelle, das „lange Haus" und ein weiteres Haus erwähnen die Akten aus nachreformatorischer Zeit (Nik. Müller a. a. 0 . 18, Anm. 2). Bei der Umwandlung des Klosters in die Domkirche 1536 erfuhren nicht nur die Altäre der Kirche, wie Hafftitz erzählt (D 98), sondern die ganze Anlage erhebliche Veränderungen (s. o. S. 228 das Domstift zu Cölln an der Spree). Welche Stücke des großen Schatzes und der Reliquien des joachimischen Domes aus dem Dominikanerkloster stammen, läßt sich nicht mehr nachweisen. Das Dominventar von 1536 erwähnt nur eine vergoldete Monstranz aus dem Kloster (vgl. v. Ledebur, Allg. Archiv f. d. Geschichtskunde d. Preuß. Staates XVIII [1835] 69).

18. Das Servitenmönchskloster in Alt-Landsberg. (Ecclesia conventualis fratrum servorum beataeMariae virginis, ordinis sancti Augustini) 1. Quellen und Literatur. 2. Archiv. 3. Historische Übersicht. 4. Mitglieder des Konvents. 5. Besitz und Einkünfte. 6. Abhängige Kirchen. 7. Baugeschichte. 8. Schatz und Reliquien.

1. Quellen und Literatur. L e u t h i n g e r , De Marchia Brandenburgensi, Scriptorum de rebus Marchiae ed. Krausii (Francof. et Lips. 1729) I 333. M ü l l e r , Adolph, Gesch. d. Ref. i. d. Mark Brand. (Berlin 1839) 229 f. G ä h d e , Geschichte der Stadt Alt-Landsberg (Halle 1857) 278 f. G r o t e , Freiherr v., Lexikon deutscher Stifter, Klöster u. Ordenshäuser I (Osterwieck 1881). Monumenta ordinis servorum Santae Mariae I (Bruxelles 1897) 120 und 139 f. G i e r t z , Alt-Landsbergs Werdegang, der Servitenorden und sein einstiges märk. Kloster in Alt-Landsberg (Archiv der Brandenburgia XIII [Berlin 1911] 383 f.). M ö l l e r , Walter, Aus fünf Jahrhunderten altlandsberger Geschichte (Kalender f. d. Kreis Nieder-Barnim [1915] 55).

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Das Servitenmönchskloster in Alt-Landsberg.

2. Archiv. Die Stiftungsurkunde vom 30. Juni 1335 (A X I I 49 u. A XXIY 360) und die Bestätigungsurkunde vom 7. August 1492 (A X I I I 59 f.) stammen aus dem Klosterarchiv und sind heute im Altlandsberger Rathaus unter den städtischen Urkunden (Nr. 1 u. 55) aufbewahrt. Die Schenkung Ludwigs des Älteren vom 26. März 1340 ist nur aus seinem Kopialbuch (betr. Vogtei Barnim Nr. 15) im Geh. Staats-Archiv bekannt (A X I I 490). Von einer K l o s t e r b i b l i o t h e k spricht die Überlieferung nicht.

3. Historische Ubersicht. Der 30. Juni 1335 ist der Gründungstag des Servitenklosters in AltLandsberg. Ludwig der Ältere schenkte an diesem Tage auf Bitten der Bürgerschaft den bereits anwesenden Brüdern ein Grundstück zur Errichtung des Klosters (s. o.). Die Zuweisung von zwei Kirchen der Umgegend, die 5 Jahre später erfolgte (A X I I 490), beweist, daß die Gründung gelang. Knapp 100 Jahre hatten die Klosterbaulichkeiten Bestand; dann wurden sie mit dem größten Teil der Stadt von den Hussiten zerstört (1432), bald aber wieder neu errichtet (Leuthinger a. a. 0 . I 333). Das Landsberger Kloster war die einzige märkische Ordensniederlassung der Serviten oder Marienknechte, die nach der Augustinerregel lebten. Ihr Prior, Ambrosius Klump, der sich 1468 nach nicht näher bekannten Streitigkeiten mit dem Strausberger Rat versöhnte (A XXIV 447), nahm 1486 an dem Provinzialkapitel in Germersheim teil und wurde zu einem der vier Definitoren gewählt (Annalium s. ord. fr. Serv. B. Marie virg. I (Lucae 1719) 597). Das Register des Ordensgenerals Antonius Alabanti vom gleichen Jahre teilt die Namen von 6 Insassen des Klosters mit (Mon. ord. serv. S. Mariae I [1897] 139); vier von ihnen waren als Terminarii, einer als Pfarrer tätig. Die große Privilegiensammlung, die damals Papst Innozenz VIII. den Serviten gab (das sog. Mare magnum, vgl. Annalium... I 601 f.), bestätigte der Bischof von Brandenburg dem Kloster 1492 und fügte einen vierzigtägigen Ablaß hinzu (A X I I 59 f.), um den Besuch der Klosterkirche zu heben. Die Einkünfte beliefen sich 1486 auf 34 Gulden jährlich, 7 gab davon allein ein Bruder als Erlös von seinem Terminieren; 4 Ackerhufen, die Pfarren und eine Mühle, die Vornehme der Stadt den Mönchen schenkten, zwei Äcker und ähnliches brachten hauptsächlich Getreideeinkünfte (Mon. ord. serv. a. a. 0.). Die Aufhebung des Klosters erfolgte ohne Schwierigkeit, da nur noch der Prior und ein Laienbruder anwesend waren. Der Prior Matthäus Hesse dankte freiwillig ab. 2 Pferde, 2 Kühe, ein Landgarten und Hausgerät wurden ihm überlassen (16. Aug. 1540 Rathaus Urk. Nr. 22); der Laienbruder

Mitglieder d e s Konvents.

Einkünfte und Besitz.

Abhängige Kirchen.

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wurde dem St. Gertruds-Hospital zu Cölln an der Spree überwiesen. (Vgl. Ad. Müller a. a. 0 . 229 f. u. Herold, Zur ersten luther. Kirchenvisitation, Jb. f. Brand. K. G. X X I [1926] 93).

4. Mitglieder des Konvents. a) P r i o r e n . Ohno den Namen 1340 (A X I I 490). A m b r o s i u s K l u m p , 1468 (AXXIY 447), 1486 Definitor auf dem Provinzialkapitel in Germersheim (Annalium . . . I 597). S t e p h a n , 1486 gewählt (ebenda). M a t t h ä u s H e h s e n , 1540 abgefunden (Eatsarchiv Urk. Nr. 22). b) M ö n c h e . Sacerdotes: C h r i s t i a n , J o h a n n e s Z y m e r m a n , J o h a n n e s F l e m y n c h , Georg B l u m e , R e i n h a r d , die drei letztgenannten aus dem Bernburger Konvent (Mon. ord. Serv. S. Mariae I 139). Laienbruder: K a s p a r E r d t m a n , 1540 in das Gertrudshospital nach Berlin versetzt (s. o.).

5. Besitz und Einkünfte. Außer den Kirchen gehörten dem Kloster bei der Auflösung: die Klostergebäude mit Garten; 1 Hufe Landes = 10 Schock Gr. wert, 1 Fleck Landes,, der Knieberg" = 2 4 Schock Gr. wert; eine Wiese von 2 Fudern Heu und ein Kohlgarten = 8 Schock Gr. wert; eine kleine Wiese am Strausberg er Tor = 3 Schock Gr. wert; 2 Landgärten = 2 0 bzw. 12 Schock Gr. wert; dazu: 1 Wispel Roggen aus der Mühle vor dem Berliner Tor; 2 Schock Gr. jährliches Gefälle vom Elendenaltar (Ratsarchiv zu Altlandsberg Nr. 22 von 1593 und Giertz 397).

6. Abhängige Kirchen. Vgl. die Zusammenstellung bei Curschmann, Diözese Brandenburg (Leipzig 1906). Sedes Berlin: A l t - L a n d s b e r g (Curschmann 477, 1540 Kons. Arch. Sup. Berlin Land Sp. lit. 1 1). N e u e n h a g e n (Curschmann 477), Erwerbung unbekannt. Sedes Bernau: H e c k e l b e r g (Curschmann 457, 1541 Kons. Arch. Sup. Ebersw. Sp. lit. c 1). Sedes Strausberg: L ö w e n b e r g f. (Curschmann 471, 1542 Kons. Arch. Sup. Ebersw. Sp.lit. c l ) , den Hesen und Pfuhlen gehörig. Beide Pfarren wurden 1340 dem Kloster von Ludwig dem Älteren zugewiesen (A X I I 490).

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Die Johanniter-Komturei Tempelhof.

7. Baugeschichte. Vermutlich ist das Kloster nach der Zerstörung von 1432 an der gleichen Stelle wieder aufgebaut worden. Es lag an der Südseite der Stadt an der Stadtmauer nicht weit vom Strausberger Tor. Nur Fundamentmauern haben sich erhalten. Sie befinden sich auf dem Grundstück Klosterstraße 8/9 (Gähde 280, Giertz 403 f.).

8. Schatz und Reliquien. Bei der Aufhebung des Klosters wurden durch die Visitatoren der Silberkammer in Berlin überwiesen: 2 Monstranzen, 1 Kreuz, 4 Kelche mit Patenen (1540 Quittung im Ratsarchiv C I I I 501; Gähde 284).

19. Die Johanniter-Komturei Tempelhof. 1. Quellen und Literatur. 2. Historische Übersicht. 4. Grundbesitz und Einkünfte. 5. Abhängige Kirchen.

3. Mitglieder der Komturei.

1. Quellen und Literatur. Über die Geschichte der Komturei geben Auskunft drei für die Johanniter ausgestellte Urkunden (Aussteller: Mgf. Jobst, 1409 [A X I 315 Nr. 28], Mgf. Johann, 1432 [ A X I 333 Nr. 61], Städte Berlin u. Cölln 1435 [Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge II 158 Nr. 116; Vcigt-Fidicin, UB. z Berlin. Chronik 357 Nr. 60], die beiden letzten im Original erhalten, G.St.A. Urk. Joh Ord. 234, 280), sowie vier von den Johannitern ausgestellte Diplome aus den Jahren 1344, 1358, 1360, 1435 (A X I 3 0 8 Nr. 14, 312 Nr. 23, S. B. 238 Nr. 27, Fidicin a. a. O. 159 Nr. 117 = Voigt-Fidicin a a. 0 . 357 Nr 61). Ergänzend treten hinzu die einschlägigen Notizen des Landbuches Karls IV. und die in einem Sammelband des Berliner Stadtarchivs (Handschriftenabt., Dörfer-, Ländereien- und Grenzsachen f. 278) befindlichen Aussagen eines Prozeßzeugen aus dem Jahre 1513 betreffend einen Streit zwischen dem Komtur von Tempelhof und der Stadt Cölln. Darstellungen: M ü l l e r - K ü s t e r , Altes und neues Berlin IV (Berlin 1769) 59—69. v. L e d e b u r , Die Tempelherren und ihre Besitzungen im Preußischen Staate. Ein Beitrag zur Geschichte und Statistik des Ordens, IV Provinz Brandenburg (Allg. Archiv f. d. Geschichtskunde d. Preuß. Staates XVI [Berlin 1835] 290—292). K u g l e r , Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte I (Stuttgart 1853), Studien in Berlin und Umgegend 101—102.

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Die Johanniter-Komturei Tempelhof.

7. Baugeschichte. Vermutlich ist das Kloster nach der Zerstörung von 1432 an der gleichen Stelle wieder aufgebaut worden. Es lag an der Südseite der Stadt an der Stadtmauer nicht weit vom Strausberger Tor. Nur Fundamentmauern haben sich erhalten. Sie befinden sich auf dem Grundstück Klosterstraße 8/9 (Gähde 280, Giertz 403 f.).

8. Schatz und Reliquien. Bei der Aufhebung des Klosters wurden durch die Visitatoren der Silberkammer in Berlin überwiesen: 2 Monstranzen, 1 Kreuz, 4 Kelche mit Patenen (1540 Quittung im Ratsarchiv C I I I 501; Gähde 284).

19. Die Johanniter-Komturei Tempelhof. 1. Quellen und Literatur. 2. Historische Übersicht. 4. Grundbesitz und Einkünfte. 5. Abhängige Kirchen.

3. Mitglieder der Komturei.

1. Quellen und Literatur. Über die Geschichte der Komturei geben Auskunft drei für die Johanniter ausgestellte Urkunden (Aussteller: Mgf. Jobst, 1409 [A X I 315 Nr. 28], Mgf. Johann, 1432 [ A X I 333 Nr. 61], Städte Berlin u. Cölln 1435 [Fidicin, Hist.-dipl. Beiträge II 158 Nr. 116; Vcigt-Fidicin, UB. z Berlin. Chronik 357 Nr. 60], die beiden letzten im Original erhalten, G.St.A. Urk. Joh Ord. 234, 280), sowie vier von den Johannitern ausgestellte Diplome aus den Jahren 1344, 1358, 1360, 1435 (A X I 3 0 8 Nr. 14, 312 Nr. 23, S. B. 238 Nr. 27, Fidicin a. a. O. 159 Nr. 117 = Voigt-Fidicin a a. 0 . 357 Nr 61). Ergänzend treten hinzu die einschlägigen Notizen des Landbuches Karls IV. und die in einem Sammelband des Berliner Stadtarchivs (Handschriftenabt., Dörfer-, Ländereien- und Grenzsachen f. 278) befindlichen Aussagen eines Prozeßzeugen aus dem Jahre 1513 betreffend einen Streit zwischen dem Komtur von Tempelhof und der Stadt Cölln. Darstellungen: M ü l l e r - K ü s t e r , Altes und neues Berlin IV (Berlin 1769) 59—69. v. L e d e b u r , Die Tempelherren und ihre Besitzungen im Preußischen Staate. Ein Beitrag zur Geschichte und Statistik des Ordens, IV Provinz Brandenburg (Allg. Archiv f. d. Geschichtskunde d. Preuß. Staates XVI [Berlin 1835] 290—292). K u g l e r , Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte I (Stuttgart 1853), Studien in Berlin und Umgegend 101—102.

Historische Übersicht.

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B e r g h a u s , Landbuch der Mark Brandenburg I (Brandenburg 1854) 483f. F i d i c i n , Kaiser Karls IV. Landbuch der Mark Brandenburg (Berlin 1856) 44, 47, 54; dazu W o h l b r ü c k , Geographisch-historische Beschreibung des Teltowschen Kreises, nach Anleitung des Landbuches von 1376 (Allg. Archiv f. d. Geschichtskunde d. Preuß. Staates XVI [Berlin 1835] 151 f.). F i d i c i n , Die Territorien der Mark Brandenburg I 1 (Berlin 1857) 136 f. B r e c h t , Das Dorf Tempelhof (Schriften d. Ver. f. d. Gesch. Berlins XV [Berlin 1878] 1 ff.). D o m i n i k , Was wir auf einer Stadt- und Ringbahnfahrt schauen („Bär", Illustr. Berlin. Wochenschrift VIII [1882] 618—620: Tempelhof und seine Kirche). B e r g a u , Inventar der Bau- und Kunstdenkmäler in der Prov. Brandenburg (Berlin 1885) 750—752. S p a t z , Der Teltow III, Gesch. d. Ortschaften d. Kreises Teltow (Berlin 1912) 291—293.

2. Historische Übersicht. Daß Tempelhof bei Berlin eine Templerkurie gewesen ist, kann aus dem Ortsnamen und der Tatsache geschlossen werden, daß die dortigen Besitzungen der Templer nach der Aufhebung dieses Ordens an die Johanniter übergegangen sind. Der Erwerb der Güter Tempelhof, Rixdorf, Mariendorf und Marienfelde durch die Johanniter ist in der Zeit zwischen 1312 und 1318 erfolgt (B I 322 Nr. 405, 418 Nr. 505). Die Zeugenschaft eines Pfarrers magister Hermannus de Templo in Urkunden des Bischofs und Domkapitels von Brandenburg aus dem Jahre 1247 (A X I I I 315, 316 Nr. 9, 10) ist wahrscheinlich nicht auf Tempelhof, sondern auf das Dorf Tempel zwischen Schermeisel und Meseritz zu beziehen, dessen Besitz den Templern 1251 durch den Bischof von Posen bestätigt wurde (Allg. Archiv f. d. Geschichtskunde d. Preuß. Staates XVI 303). Die erste urkundlich gesicherte Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre 1290 (C 113 Nr. 11). Ein Komtur begegnet zuerst 1344 (A X I 308 Nr. 14). Das Verzeichnis vorgekommener und bestrafter Verbrechen (buyk der overtredungen) im Berliner Stadtbuch berichtet von unerlaubten Beziehungen eines ungenannten Tempelhofer Komturs aus dem Ende des 14. Jahrhunderts zu einem Berliner Mädchen, deren Eltern, die pekuniären Vorteils halber den Umgang geduldet hatten, sowie eine weitere beteiligte Person mit dem Feuertode bestraft wurden (Berlin. Stadtbuch [Berlin 1883] 201 f.). In einem im Jahre 1513 verhandelten Prozeß zwischen den Städten Berlin und Cölln um Holzungsgerechtsame auf der Grenze nach Tempelhof macht der über 70 Jahre alte Zeuge Jakob Kone betreffend die streitige Grenze u. a. die Aussage: „das dieselbe albereit bey des comptors zeit nach aussage seines vatern streitig gewesen sey, also das der comptor sich unterstanden, die Colnschen derwegen mit 300 pferden und vier dorffschaft bawern gewaltsam zu uberfallen. Alsz aber beide stete Colin und Berlin ausz trewer nachbarschafft ihm den kopp wider gebotten, das der comptor wider abgewichen und und seinen wegk nach Copnick ge-

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Die Johanniter-Komturei Tempelhof.

nommen und kurtz darnach, nemlich anno 1422 (irrtümlich statt 1435), besage des kaufbriefes beiden steten alle vier dorffere mit allen gnaden und rechten erblich verkaufft" (Stadtarch. Berlin, Sammelband der Handschriftenabt., Dörfer-, Ländereien- und Grenzsachen f. 278). Die unmittelbare Verknüpfung des hier erwähnten Kampfes zwischen dem Komtur und den Städten mit der Veräußerung der Komtureigüter scheint spätere Kombination zu sein. Nach den Forschungen Kittels ist anzunehmen, daß eine zielbewußte Ordenspolitik hier entfernt liegenden Besitz abgestoßen hat, um den geschlossenen Machtbereich im Osten weiter auszubauen. 1435 hat der Orden die Güter der Komturei für 2439 Schock und 40 Groschen böhmischen Geldes zu Lehen an die Städte Berlin und Cölln verkauft. Das Patronatsrecht der Kirchen Tempelhof und Rixdorf wurde von der Veräußerung ausgenommen. Das Kaufpretium hat der Herrenmeister Balthasar von Schlieben zum Erwerb von Schwiebus verwandt (Kittel, Die Johanniter in Schwiebus, Korr.-Bl. d. Ges. Ver. LXXVI [1928] 272 f.). Einzelne von den Johannitern zu Lehen ausgetane Gerechtsame wurden von den Städten im Laufe der nächsten Jahre zurückerworben (Schriften d. Ver. f. d. Gesch. Berlins XV 31). Die Oberlehnsherrlichkeit über die verkauften Güter verblieb dem Orden; Abschriften von Lehnbriefen der Herrenmeister für die Städte Berlin und Cölln aus der Zeit von 1546 — 1738 befinden sich gesammelt in einem Aktenstück des G. St. A. (Pr. Br. Rep. 37 Tempelhof, Sect. I Nr. 5), Lehnsmutungen der Städte Berlin und Cölln aus dem 17. Jh. ebd. (Rep. 78 III Anhang, Johanniter-Güter Nr. 3 - 7 ) . Eine Rekonstruktion der Komtureianlage ist von dem Baumeister Marggraff versucht worden (vgl. Zeichnung mit Beschreibung in Schriften d. Ver. f. d. Gesch. Berlins XV 5 f.). Das 1358 erwähnte Siegel, „des gutes tho Tempelhove" (an der Urk. A XI312 Nr. 23) ist nicht erhalten.

3. Mitglieder der Komturei. a) K o m t u r e . B u r c h a r d von f A r e n h o l z (Arenholte), 1344 (A X I 3 0 8 Nr. 14). U l r i c h von K ö n i g s m a r c k , 1358 (A XI312 Nr. 23). D i e t r i c h von Z a s t r o w (Saster), 1360 (S. B 238 Nr. 27). H e i n r i c h v o n f D u s e k e (Dusseken), 1376 (Meckl. UB. X I X 150 Nr. 10 945). H e i n r i c h von f R a t z e n b e r g (Ratczenberger), 1432 (A X I 333 Nr. 61), Komtur zu Werben 1437 (A VI 54 Nr. 79), Hauptmann zu Sonnenburg 1438 (ebd. 245 Nr. 405), abermals Komtur zu Werben 1460— 1463 (A VI 64, 66 Nr. 91, 93).

Grundbesitz und Einkünfte.

415

N i c k e l v o n f K o l d i t z , 1435 (UB. z. Berlin. Chronik 359 Nr. 61); wird gleich nach Auflösung der Komturei Komtur von Lagow, als solcher zuletzt 1442 (A X I X 347 Nr. 253). b) S o n s t i g e M i t g l i e d e r . A r n o l d v o n f T e l t o w , Prior 1344 ( A X I 308 Nr. 14). J a k o b v o n f D a t z , Priester 1360 (S.B. 238 Nr. 27).

4- Grundbesitz und Einkünfte. T e m p e l h o f : Der Komtureihof mit 16 Hufen. Aus der Feldmark wird 1360 das Dorf Rixdorf ausgeschieden; dabei verbleibt die „lange Wiese" beim Hause Tempelhof (S. B. 238 Nr. 27). Im Dorfe besaß der Komtur nach den Angaben des Landbuchs das Hoch- und Niedergericht, den Zins von 50 Hufen, den gesamten Fleischzehnten, aus dem Kruge 2 Pfund Pfeffer (Ldb. 44). Mgf. Johann übereignete dem Komtur 1432 die der Landesherrschaft zustehenden Dienste (A X I 3 3 3 Nr. 61). Damit im Widerspruch wurde bei dem Verkauf 1435 der Wagendienst als dem Landesherrn gehörig ausdrücklich von der Veräußerung ausgeschlossen. M a r i e n d o r f : Nach den Angaben des Landbuchs standen den Johannitern (d. h. wohl dem Komtur) zu das Hoch- und Niedergericht, Pacht und Zins von 30 Hufen, der ganze Zehnt, von den Kossäten 3 ß (Ldb. 44). Mgf. Jobst übereignete den Johannitern 1409 Bede und Wagendienst (A X I 315 Nr. 28). Den Johannitern gehörte auch der Heegersee, der durch das Teltefließ mit dem Stawensee zusammenhing (UB. z. Berlin. Chronik 357 Nr. 61). M a r i e n f e l d e : Die Johanniter veräußern 1344 zusammen mit dem Schulzengute 18 Hufen (A X I 3 0 8 Nr. 14), 1358 Renten von jährlich 2 Mark brand. Silber (A X I 3 1 2 Nr. 23). Nach den Angaben des Landbuchs stand dem Komtur zu das Hoch- und Niedergericht, die Windmühle mit einer Pacht von y 2 Wispel Roggen, die Abgaben von 9 Kossäten (Ldb. 47). Von Mgf. Jobst wurde 1409 Bede und Wagendienst übereignet (A X I 315 Nr. 28). R i x d o r f (Neukölln): 1360 wird der Hof Richardsdorp in ein Dorf mit 25 Hufen verwandelt; dem Komtur werden vorbehalten der Fleischzehnt, die Rauchhühner, die Abgaben der Kossäten, die Dienste der Hüfner und Kossäten (3 Arbeitstage im Jahr auf den Hufen zu Tempelhof [S. B. 238 Nr. 27]). Nach den Angaben des Landbuchs stand dem Komtur zu das Hoch- und Niedergericht, Zins von 2 Mark Silber, Rauchhühner und Zins der Kossäten, Dienste wie vorstehend (Ldb. 54). 1435 werden mit dem Dorf veräußert Heide, Bruch und Wiesen (zur Lokalisierung dieser Pertinentien vgl. Spatz a a. 0 . 322).

416

Die Johanniter-Komturei Tempelhof.

5. Abhängige Kirchen. Sedes S p a n d a u . M a r i e n d o r f : Patronat 1435 an die Städte Berlin und Cölln, Grundbesitz: Pfarrer 3 Hufen (1375 Ldb. 44), Kirche 1 Hufe (1541 A X I I 3 2 ) . M a r i e n f e l d e : Patronat 1435 an die Städte Berlin und Cölln, Grundbesitz: Pfarrer 3 Hufen (1375 Ldb. 47), Kirche 1 Hufe (1541 A X I I 32). T e m p e l h o f : Die Kirche stammt aus dem Anfange des 13. Jh. (Bergan, Inventar 751); sie gehört zu den wenigen erhaltenen Kirchen in der Mittelmark, die eine halbkreisförmige Apsis zeigen (Corr.-Bl. d. Ges. Ver. VII [1859] 24). Auf der Innenwand der Apsis befand sich eine Darstellung des Jüngsten Gerichts (ebd.). Der Patronat wird 1435 bei Veräußerung der Komtureigüter durch den Vertragspunkt zurückbehalten, daß der Orden berechtigt sein solle, die Kirchen von Tempelhof und des Filials Rixdorf durch einen Prior kurieren zu lassen (UB. z. Berlin. Chronik 358). 1546 wird der Patronat beider Kirchen an die Städte Berlin und Cölln abgetreten (Spatz a. a. 0 . 292). Die Ausstattung der Kirche mit Landbesitz belief sich nach den Angaben des Schoßregisters von 1450 (Ldb. 268) und des Visitationsprotokolls von 1541 (A X I I 31) auf 1 Hufe. Vom Kirchenschatz wird ein Kelch erwähnt, der von den Visitatoren der Kirche zu Birkholz übergeben wurde (A X I 481), und eine Monstranz, die gleichzeitig an die Kurfürstliche Silberkammer gelangte (C I I I 502 Nr. 351). Über sonstige Kunstgegenstände (Altarteile, Taufstein, Glocke) vgl. Bergau a. a. 0 . 751 f. F i l i a l : R i x d o r f ; bei Bildung des Dorfes werden die Bauern angewiesen, den Gottesdienst in der Tempelhofeschen Kirche zu besuchen (S. B. 239 Nr. 27). Die Kirche in Rixdorf muß in der Zeit zwischenl375 (im Landbuch noch nicht erwähnt) und 1435 erbaut sein. Patronatsverhältnisse wie bei der Mater. Grundbesitz nach der Angabe des Schoßregisters von 1450 eine Kirchenhufe (Ldb. 265), dgl. im Visitationsprotokoll von 1541 (A X I I 31). Damals vom Kirchenschatz genannt ein Kelch und eine Patene (ebd.).

Berichtigungen und Nachtrag: S. 5: zur Literatur über historische Geographie zu ergänzen: W e n t z , G., Übersichtskarte der kirchlichen Einteilung der Mark Brandenburg und der angrenzenden Gebiete im Jahre 1500, nebst Erläuterungsheft (Hist. Atlas d. Mark Brand., herausgegeben von der Hist. Kommission für d. Prov. Brand, u. d. Reichshauptstadt Berlin, 1. Reihe, Kirchenkarten Nr. 1 [Berlin 1929]). S. 23, Z. 2 v . u . : zur Kritik der Urkunde s. T a n g l im N. Arch. X X X (1905) 183ff., dazu E. M ü l l e r , Gesch. Bl. f. St. u. L. Magd. XLII (1907) 262f. und K r a b b o in Papsttum und Kaisertum (Festschr. für K e h r [1926]) 250ff. S. 24, Z. 1 v. u. lies 1131 anstatt 1130. S. 28: zu Bischof Balduin ist dessen Anwesenheit auf dem 4. Laterankonzil vom November 1215 zu ergänzen (vgl. Qu. u. Forsch, aus ital. Arch. u. Bibl. X [1907] 293). S. 29: zur Literatur über Wichmann von Arnstein zu ergänzen: Mö 11 e n b e i g , W., Aus der Geschichte des Klosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg (Zschr. d. Ver. f. K.G. d. Prov. Sachsen XXIV [1928] 21 ff.); die Angaben über Wichmann (S. 27 f.) und die übrigen aus St Marien hervorgegangenen Brandenburger Bischöfe von Wigger bis Norbert (S. 25, 29—30) bringen nichts Neues. S. 69 sub c lies Schmertzke anstatt Schwertzke. S. 77, Z. 7 v. u. lies 1317 anstatt 1137. S. 86, Z. 3 lies: Urkunden. S. 96, Z. 14: Danach ist die Richtigkeit der Angabe Sam. B u c h o l t z ' in der Vorrede zum ersten Bande seines Versuchs einer Geschichte der Churmark Brandenburg (Berlin 1771), die Vignoles'schen Abschriften seien in der sog. Süßmilch'schen Sammlung enthalten gewesen, zu bezweifeln. Die Urkundensammlung in Bd. IV bringt in der Reihe der Stift Brandenburgischen Dokumente, denen die Süßmilch'sche Sammlung zugrundeliegt, kein Stück, das nicht in Gerckens Cod. dipl. der Stiftshistorie von 1766 enthalten wäre. S. 118: zu Propst Peter von Klitzing ist dessen Beteiligung an dem Streit um das Wilsnacker Wunderblut ab 1443 zu ergänzen (vgl. Märk. Forsch. XVI [1881] 194 ff.).

G e r m a n i a Sacra, B r a n d e n b u r g I .

27

Aus

dem Verlage von

Walter de Gruyter & Co.

September

1929

Acta Conciliorum

Oecumenicorum

iussu atque mandato Societatis Scientiarum Argentoratensis edidit

Eduardus Schwartz I n d i e s e m W e r k w i r d z u m e r s t e n M a l e d a s u n g e h e u r e M a t e r i a l , d a s sich a n d i e ö k u m e n i s c h e n K o n z i l e k n ü p f t , auf kritisch gesicherter, handschriftlicher G r u n d l a g e geboten. N e b e n der griechischen Überlieferung stehen dif lateinischeil Übersetzungen, deren Geschichte äußerst wichtig zur Kirchenpolitik ist. D i e Veröffentlichung der K o n z i l a k t e n ist f ü r die Reichs-, K i r c h e n - und R e c h t s g e s c h i c h t e , f ü r den G e o g r a p h e n und den Sprachforscher u n e n t b e h r l i c h , d a e i n e F ü l l e g e s c h i c h t l i c h e n S t o f f e s , d e r b i s h e r v e r b o r g e n und v e r g e s s e n w a r , neu z u g ä n g l i c h gemacht wird. Bisher Tomus vol. vol. vol. vol. vol.

I: II: III: IV: V:

Tomus

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Oliver Cromwell. Seine Religion und seine Sendung. Von Lic. H e l m u t h K i t t e l . Göttingen. I X , 262 Seiten. 1928. M . 1 5 . — , geb. M . 16.50 Die Arbeit untersucht die Bindungen Cromwells an die religiösen und politischen Strömungen seiner Zeit. A l s Exponent seiner Zeit ist Cromwell wohl der beste Ausgangspunkt zur Erforschung der religiösen, kulturellen und politischen L a g e des spätreformatorischen Englands. D a s R e i c h G o t t e s a u f E r d e n . Utopie und Wirklichkeit. Eine Untersuchung zu Butzers Wilhelm Pauck. »De regno Christi« und zur englischen Staatskirche des 16. Jahrhunderts. I I I , 208 Seiten. 1928. M . 10.Butzers »De regno Christi«, ein König Eduard V I . überreichter Vorschlag zur Reform der englischen Staatskirche und des gesamten sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens Englands, fußt auf einer überraschend genauen Kenntnis der englischen Verhältnisse des 16. Jahrhunderts und gewährt einen ebenso wichtigen wie reizvollen Einblick in die Strömungen des ausgehenden gotischen Zeitalters und des aufkommenden Protestantismus, der in seiner einzigartigen Verbindung mit dem politischen und wirtschaftlichen Leben den A n f a n g der modernen englischen Geschichte darstellt. E u s e b i u s a l s H i s t o r i k e r s e i n e r Z e i t . Von R i c h a r d L a q u e u r . X , 227 Seiten. 1929. M . 18.— In dem vorliegenden Werk tritt die Bedeutung des Eusebius als Historiker zum erstenMale deutlich hervor; zugleich werden die mannigfachen politischen und religiösen K r ä f t e , die in der Zeit Konstantins lebendig wirken und in dem Werk des Eusebius einen Niederschlag gefunden haben, aufgezeigt.

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A m b r o s i u s von Mailand als Kirchenpolitiker. V o n H a n s F r e i h e r r n von C a m p e n h a u s e n . X V , 290 Seiten. 1929. M. 1 8 . Diese Spezialuntersuchung enthält wertvolles Material zum Leben und Charakterbild des vor allen anderen politisch veranlagten Kirchenvaters, dessen Wirksamkeit für die allgemeine Geschichte der Zeit sowie f ü r die Zukunft der Kirche besonders groß war. L u t h e r s V o r l e s u n g ü b e r den H e b r ä e r b r i e f . Nach der vatikanischen Handschrift herausgegeben von E m a n u c l H i r s c h und H a n n s R ü c k e r t . X X V I I , 299 Seiten. 1929. M . 1 5 . — , geb. M . 1 7 . — Luthers Hebräerbriefvorlesung fällt gerade in die Zeit des Übergangs von der stillen Wirksamkeit als Professor zu dem Hervortreten als Kritiker des Ablasses und bald auch des kirchlichen Bußsakramentes. Sie stellt die Verbindung her von der Anfangsgestalt der neuen Theologie zu ihrer festen Ausprägung im Kampf mit der Papstkirche und ihrer Lehre.

Band X I V :

D i e A n f ä n g e v o n L u t h e r s C h r i s t o l o g i e nach der ersten Psalmen Vorlesung. Insbesondere in ihren exegetischen und systematischen Zusammenhängen mit Augustin und der Scholastik dargestellt von E r i c h V o g e l s a n g , Lic. theol. X I I , 184 Seiten. 1929. M . 1 5 . — , geb. 16..50 Die vorliegende Untersuchung setzt bei der ersten Psalmenvorlesung ein, zeigt hier die großen cjuellenkritischen Schwierigkeiten und Luthers exegetische Eigenart gegenüber der traditionellen Schriftauslegung. Von daher wird Christi Bedeutung in Luthers Entdeckung der evangelischen Rechtfertigung (über Römer 1 , 1 7 ) ganz neu beleuchtet. Im Anschluß und in Auseinandersetzung mit E . Hirsch (Initium theologiae Lutheri) wird die Entdeckung in der ersten Psalmenvorlesung selbst gefunden. A u s der christologischen Schriftauslegung und der iustitia-dei-Frage entfaltet der Hauptteil Luthers Anschauung von Christi Person und Werk (Inkarnation, Kreuz, Auferstehung, Eschatologie). Der Schlußteil untersucht Luthers erstes Verhältnis zum christologischen Dogma.

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Diese Ausgabe, die in erster Linie für Studenten bestimmt ist, lehnt sich an die große Weimarer Ausgabe an. Sie enthält die wichtigsten Schriften in diplomatischer treuer Wiedergabe vom J a h r 1524 an: u. a. die deutsche Messe, das Tauf büchlein, ob Kriegsleute in seligem Stand sein können, den großen Katechismus, das Treubüchlein, daß man Kinder zur Schule halten solle, Sendbrief vom Dolmetschen, Fabeln aus Äsop, Schmalkaldische Artikel. Die Auswahl ist so getroffen, daß Luther in seiner ganzen Persönlichkeit und in seinem vielseitigen Wirken zur Geltung kommt: als Reformator und Begründer einer neuen Kultur, als Erbauungsschriftsteller, Bibelübersetzer und -erklärer, Polemiker, Satiriker und Dichter.

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Wellhausen. 4.—

D i e Entstehung des N e u e n Testaments. V o n D . Dr. C a r l C l e m e n , Professor an der U n i v e r s i t ä t B o n n . Zweite, neubearbeitete A u f l a g e . 151 Seiten. 1926. (Sammlung Göschen Bd. 28J.) Geb. 1.50 ». . . e i n v o r t r e f f l i c h e s B ü c h l e i n . E s ist eine ä u ß e r s t k l a r e , a u f P o l e m i k u n d w i s s e n s c h a f t lichen A p p a r a t verzichtende, aber auf umfassendste Sachkenntnis gestützte Darstellung.« Dtsch. A k a d e m . Rundschau-

Hebräische Grammatik. V o n D . D r . G e o r g B e e r , 0. Professor der Theologie an der U n i v e r s i t ä t Heidelberg. I. B a n d : Einleitung, Schrift-, L a u t - und Formenlehre. Die Nomina. N e u d r u c k . 144 Seiten. 1920. (Sammlung Göschen Bd. 763.) Geb. 1.50 II. B a n d : V e r b a . P a r t i k e l n , Satzlehre, P a r a d i g m e n . N e u d r u c k . 155 Seiten. 1921. (Sammlung Göschen Bd. 764.) Geb. 1.50

Hebräisches Übungsbuch. V o n D . D r . G e o r g B e e r , Theologie an der Universität Heidelberg. N e u d r u c k . (Sammlung Göschen Bd. 76g.)

o. Professor der 135 Seiten. 1928. Geb. 1.50

Hebräisches Wörterbuch zum Alten Testamente. V o n C a r l S i e g f r i e d und B e r n h a r d S t a d e . Mit zwei A n h ä n g e n : I. L e x i d i o n zu den aramäischen S t ü c k e n des A l t e n Testamentes. II. Deutsch-hebräisches Wörterverzeichnis. Lexikon-Oktav. V I I I , 978 Seiten. 1893. I5-— Protestantische Theologie. Überblick und E i n f ü h r u n g . V o n L i c . theol. T h e o d o r O d e n w a l d , P r i v a t d o z e n t in Heidelberg. 136 Seiten. 1928. {Sammlung Göschen Bd. 983.) Geb. 1.50 Eine Übersicht über die Theologie der Gegenwart, die sich mit ihren wichtigsten Problemen auseinandersetzt.

Theologische Ethik. V o n Lic. theol. G e o r g W ü n s c h , Professor an der Universität in Marburg. 126 Seiten. 1925. (Sammlung Göschen Bd. 900.) G e b . 1.50 A u s den formalen und materiellen Ergebnissen einer philosophischen Ethik entwickelt der Verfasser das Wesen des Sittlich-Christlichen.

AlttestamentlicheReligionsgeschichte. V o n D . Dr. M a x L o h r , Professör a n der U n i v e r s i t ä t Königsberg. Z w e i t e , neubearbeitete A u f l a g e . 146 Seiten. 1919. (Sammlung Göschen Bd. 292.) G e b . 1.50 Geschichte Israels bis auf die griechische Zeit. V o n D r . J . B e n z i n g e r , Professor an der Universität Riga. D r i t t e , verbesserte A u f l a g e . 148 Seiten. 1924. (Sammlung Göschen Bd. 231.) Geb. 1.50 »Es ist recht erfreulich, daß diese flott und anschaulich geschriebene Geschichte in dritter A u f l a g e hat erscheinen können. Das Büchlein ist durchaus zu empfehlen.« Theolog. Literatur-Zeitung.

Israelitische und jüdische Geschichte. V o n J . W e l l h a u s e n . A c h t e A u s g a b e . O k t a v . I I I , 372 Seiten. 1921. 1 0 . — , geb. I T . — Prolegomena zur Geschichte Israels. V o n J . W e l l h a u s e n . S e c h s t e A u s gabe. N e u d r u c k . O k t a v . V I I I , 424 Seiten. 1927. 9.—Corpus Confessionum. Die Bekenntnisse der Christenheit. Sammlung grundlegender U r k u n d e n aus allen K i r c h e n der Gegenwart. In Verb i n d u n g m i t führenden Kirchenmännern herausgegeben v o n D . C a j u s F a b r i c i u s , Professor der Theologie an der U n i v e r s i t ä t Berlin. L e x i k o n Oktav. In A u s s i c h t genommen sind e t w a z w a n z i g B ä n d e , die im L a u f e v o n ungefähr zehn J a h r e n erscheinen sollen. In j e d e m V i e r t e l j a h r erscheinen zwei Lieferungen. Bisher sind 10 Lieferungen v o n je 80 Seiten z u m Subskriptionspreis v o n j e R M . 7 . — erschienen. Die Sammlung beabsichtigt, das weitverstreute Material zu einer Konfessionskunde zu vereinigen. Die T e x t e werden in der Originalsprache nach den besten Originaldruckea und Handschriften wiedergegeben; nichtdeutschen T e x t e n ist eine deutsche Übersetzung beigegeben.

E n t w i c k l u n g der christlichen Religion innerhalb d e s N e u e n Testaments. V o n D . D r . C a r l C l e m e n , Professor an der U n i v e r s i t ä t Bonn. N e u d r u c k . 136 Seiten. 1919. (Sammlung Göschen Bd. 388.) Geb. 1.50 A u f gründliches Quellenstudium gestützt, gibt der Verfasser eine gute Zusammenstellung der Theologie des Neuen Testaments.

Neutestamentliche Zeitgeschichte. V o n D . Dr. W . S t a e r k , Professor an der Universität Jena. I. Der historische und kulturgeschichtliche Hintergrund des U r c h r i s t e n tums. Mit 3 K a r t e n . Z w e i t e , verbesserte A u f l a g e . Durchgesehener N e u d r u c k . 179 Seiten. 1920. (Sammlung Göschen Bd. 325.) Geb. 1.50 II. Die Religion des J u d e n t u m s i m neutestamentlichen Zeitalter. Mit einer Planskizze. Z w e i t e , verbesserte A u f l a g e . Durchgesehener N e u druck. 151 Seiten. 1920. (Sammlung Göschen Bd. 326.) Geb. 1.5a D e r erste B a n d s c h i l d e r t die E p o c h e v o n A l e x a n d e r d e m G r o ß e n bis z u m B a r k o c h b a A u f s t a n d , der zweite B a n d die Zeit des N e u e n T e s t a m e n t s mit Übersichten zur Chronologie u n d G e o g r a p h i e , z u m K a l e n d e r w e s e n u n d z u r L i t e r a t u r g e s c h i c h t e .

Acta conciliorum oecomenicorum. Jusso atque m a n d a t o Societatis Scientiarum Argentoratensis edidit D . Dr. jur. et phil. E d u a r d u s S c h w a r t z , Geheimer Regierungsrat, a. 0. Professor an der U n i v e r s i t ä t München. Quart. T o m u s I : Concilium Universale E p h e s e n u m . V o l u m . I. 1927—1929. 7 Lieferungen zum Preise von j e 3 0 . — bis 4 5 . — V o l u m . II. X I I I , 128 Seiten. 1926. 27.— Volum. III. Im D r u c k . V o l u m . I V . X X , 270 Seiten. 1922/23. 3 0 . — , geb. 3 2 . V o l u m . V . X V I I , 416 Seiten. 1924/25. 7 4 . — , geb. 7 9 . — T o m u s I V : Concilium Universale Constantinopolitanum sub Justiniano H a b i t u m . V o l u m . II. Quart. X X X I I , 212 Seiten. 1915. Weitere B ä n d e im D r u c k resp. in Bearbeitung.

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I n d i e s e m W e r k wird z u m e r s t e n m a l d a s u n g e h e u r e M a t e r i a l , d a s s i c h a n die ö k u m e nischen Konzile k n ü p f t , auf kritisch gesicherter handschriftlicher G r u n d l a g e g e b o t e n . N e b e n d e r g r i e c h i s c h e n Ü b e r l i e f e r u n g s t e h e n die l a t e i n i s c h e n Ü b e r s e t z u n g e n , d e r e n Geschichte äußerst wichtig z u r Kirchenpolitik ist.

Geschichte der urchristlichen Literatur. Von D. Dr. M a r t i n Dib e l i u s , Professor an der Universität Heidelberg. 1926. I. E v a n g e l i e n und A p o k a l y p s e n . 108 Seiten. II. Apostolisches und Nachapostolisches. 110 Seiten. (Sammlung Göschen Bd. 934I35.) Geb. j e 1.50 »Die b e i d e n B ä n d c h e n u m f a s s e n a u f k n a p p e m R ä u m e e i n e n g e w a l t i g e n S t o f f . M i t a n e r k e n n e n s w e r t e r D a r s t e l l u n g s k u n s t in a l l g e m e i n v e r s t ä n d l i c h e r S p r a c h e b e h a n d e l t d e r V e r f . die A n f ä n g e d e r c h r i s t l i c h e n L i t e r a t u r . « Theolog. Revue.

Geschichte der altchristlichen lateinischen Literatur v o m 2. bis 6. Jahrhundert. V o n Professor D r . A l f r e d G u d e m a n , München. 120 Seiten. 1925. (Sammlung Göschen Bd. 898.) Geb. 1.50 A l l e nennenswerten lateinischen A u t o r e n des christlichen A l t e r t u m s werden v o r g e f ü h r t , ihre L e b e n s u m s t ä n d e , A n l a ß u n d I n h a l t ihrer W e r k e k u r z g e s c h i l d e r t u n d i h r e S c h r i f t e n literargeschichtlich, ästhetisch und stilkritisch g e w ü r d i g t .

D i e christlichen Literaturen des Orients. V o n Dr. A n t o n B a u m s t a r k , Professor an der Universität Bonn. 2 B ä n d e . 1 9 1 1 . 1. B a n d : Einleitung. I. D a s christlich-aramäische und das k o p t i s c h e Schrifttum. 134 Seiten. (Sammlung Göschen Bd. 527.) G e b . 1.50 2. B a n d : II. D a s christlich-arabische und das äthiopische S c h r i f t t u m . I I I . D a s christliche S c h r i f t t u m der Armenier und Georgier. 1 1 6 Seiten. (Sammlung Göschen Bd. 528.) Geb. 1.50

Kitchengeschichte. Von Lic. Dr. K a r l Ane'r, Privatdozent in Halle. I. Altertum. 148 Seiten. 1928. (Sammlung Göschen Bd. 985.) Geb. 1.50 II. Mittelalter. 145 Seiten. 1928. (Sammlung Göschen Bd. 986.) Geb. 1.50 I I I . Reformation und Gegenreformation, 140 Seiten. 1929. (Sammlung Göschen Bd. 9S7.) Geb. 1.50 *. . . a u f engem R a u m e i n e M e n g e Stoff zusammengetragen und dabei doch den Stil einer toten und trockenen Aneinanderreihung von T a t s a c h e n vermieden. D i e Literaturauswahl vermerkt das Neueste und m a c h t auf bequem Zugängliches aufmerksam.« Breslauer Hochschul-Rundschau.

Luthers Werke. In Auswahl. Unter Mitwirkung von A l b e r t L e i t z m a n n herausgegeben von O t t o Clemen. 4 Bände. Oktav. 1912—1913. Geb. je 8.—, zusammen 30.— Diese A u s g a b e , die in erster Linie f ü r Studenten bestimmt ist, lehnt sich an die große Weimarer A u s g a b e an. Sie enthält die wichtigsten Schriften in diplomatischer treuer Wiedergabe vom J a h r 1524 a n : u. a. die deutsche Messe, das Taufbüchlein, o b Kriegsleute in seligem Stand sein können, den großen Katechismus, das Treubüchlein, daß m a n Kinder zur Schule halten solle, Sendbrief v o m Dolmetschen, Fabeln aus Ä s o p , Schmalkaldische Artikel.

Als Ergänzung befinden sieh in Vorbereitung folgende vier Bände: 1. Der junge Luther. 2. Luthers Briefe. 3. Luthers Predigten. 4. Luthers Tischreden. Dogmengeschichte. Von Professor D.Dr. F r i e d r i c h W i e g a n d in München. I. Entstehung und Entwicklung des Dogmas in der alten Kirche. 1 1 9 S. 1928. (Sammlung Göschen Bd. 993.) Geb. 1.50 II. Erhaltung, Umbildung und Weiterbildung des Dogmas im Katholizismus des Mittelalters und der Neuzeit. 1 1 2 Seiten. 1928. {Sammlung Göschen Bd. 994). Geb. 1.50 III. Geschichte des Dogmas im Protestantismus. 132 Seiten. 1928. {Sammlung Göschen Bd. 1007.) Geb. 1.50 K l a r und anschaulich zeichnet der V e r f a s s e r die lebendigen K r ä f t e , die zur Bildung des D o g m a s geführt haben, verwertet gewissenhaft die neueren Forschungsergebnisse und hebt die großen Linien der E n t w i c k l u n g eindrucksvoll hervor.

Geschichte der katholischen Kirche von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Vatikanischen Konzil. Von D. C a r l M i r b t , Professor in Göttingen. 159 Seiten. 1913. {Sammlung Göschen Bd. 700). Geb. 1.50 Symbolik des römischen Katholizismus. Von Dr. theol. L e o n h a r d F e n d t , Pfarrer zum Heiligen Geist in Magdeburg. 136 Seiten. 1926. {Sammlung Göschen Bd. 93y.) Geb. 1.50 Der B a n d handelt v o m Glauben, von der Sittlichkeit, Seelsorge und Stellung des K a t h o lizismus im Christentum und kann daher als eine Einführung in das Lehrgebäude des Katholizismus gelten.

Polnische Kirchengeschichte. Von K a r l V ö l c k e r . Im Druck. (Grundriß der slavischen Philologie und Kulturgeschichte Bd. 7.) Die Kirche des Morgenlandes. Weltanschauung und Frömmigkeitsleben. Von N. v o n A r s e n i e w , Privatdozent in Königsberg. 104 Seiten 1926. {Sammlung Göschen Bd. 918.) Geb. 1.50 D a s B u c h ist von besonderer Bedeutung, weil es von einem gründlichen Kenner und begeisterten Anhänger der orthodoxen Kirche s t a m m t , der nicht nur aus den Quellen, sondern aus eigenem Erleben schöpft.

Der evangelische Gottesdienst im Wandel der Zeiten. Von Dr. F r i e d r i c h N i e b e r g a l l , Professor an der Universität Marburg. 120 Seiten. 1925 {Sammlung Göschen Bd. 894.) Geb. 1.50 Der Verfasser behandelt das Wesen der römischen Messe und des lutherischen und reformierten Gottesdienstes bis zur Gegenwart.

Die katholischen Missionen von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart. Von D. Dr. J o s e f S c h m i d l i n , Professor an der Universität Münster i. W. 86 Seiten. 1925. (Sammlung Göschen Bd. 913.) Geb. 1.50 » . . . T r o t z der knappen Form liest sich das Werkchen leicht und flüssig. Die Charakterisierung der einzelnen Perioden sind kleine Meisterstücke gewandter Stilkunst, die nur derjenige leisten kann, der Stoff" und Sprache vollkommen beherrscht. A l s Leitfaden für Studierende und Gebildete ist die Schrift sehr zu empfehlen. Wir begrüßen es, daß der Verfasser und die Redaktion der Sammlung Göschen sich zu diesem Werkchen verstanden haben, daß auch in nicht-katholische Kreise Eingang finden dürfte.« Priester und Mission.

Die Missionsfreiheit nach den Bestimmungen des geltenden Völkerrechts. Von Dr. T h e o d o r G r e n t r u p , S. V. D. Oktav. 112 Seiten. 1928. {Beiträge sunt ausländischen Recht und Völkerrecht Heft 5.) 5.50 Die Urkunden, Verträge und Erlasse der Regierungen aller Länder, die sich auf die Ausübung der Mission beziehen, werden kurz und klar beleuchtet und in ihrer Bedeutung für die Mission erläutert.

Das Kirchenrecht. in Erlangen.

Von D. Dr. E. S e h l i n g , Geh. Hofrat und Professor

I. Einleitung. Quellen. Verfassung und Verwaltung der katholischen Kirche. Anhang: Die griechisch-orthodoxe Kirche. Z w e i t e A u f l a g e . 119 Seiten. 1922. (Sammlung Göschen Bd. 377.) Geb. 1.50 II. Das evangelische Kirchenrecht. Die Stellung des Staates zur Kirche und das Verhältnis der Religionsgesellschaften zueinander. Zweite A u f l a g e . 87 Seiten. 1927. (Sammlung Göschen Bd. 954.) Geb. 1.50 Eine ebenso knappe wie klare sachkundige Behandlung, sowohl des evangel. Kirchenrechts wie der Stellung des Staates zur Kirche und des Verhältnisses der Religionsgemeinschaften zueinander.« Theolog. Literaturbericht.

Kirchenrecht. Von Professor U l r i c h Oktav. IV, 588 Seiten. 1914.

St a t z

in Freiburg i. Br. GroßGeb. 22.50

(Enzyklopädie der Rechtswissenschaft von Frhr. von Holtzendorff, herausgegeben von Josef Kohler. Band 5.)

Deutscher Kulturatlas. Herausgegeben von G e r h a r d L ü d t k e und L u t z M a c k e n s e n . Quer-Folio. Etwa 500 Karten. Jede Karte enthält eine graphische Darstellung und die entsprechende ausführliche Legende. Die Karten sind durch RGMS. geschützt. Die Ausgabe erfolgt außerhalb der Reihenfolge in Lieferungen von je 8 Karten. Jeden Monat eine Lieferung. Subskriptionspreis der Lieferung bei Bezug des ganzen Atlasses 1.60. Die Karten können auch einzeln, und zwar von 8 Exemplaren an, bezogen werden. Jede K a r t e — . 2 5 . Sammeldecke in Leinen, Format 17 x 3 7 cm, 3 . — . A u s dem Gebiet der Religionsgeschichte liegen bisher folgende Karten vor: Mission der Merowingerzeit. Mission der Karolingerzeit. Klöster der Karolingerzeit. Bischofssitze und Sprengel der Karolingerzeit. Verbreitung des Gregorianischen Gesanges. Kirchliche Einteilung zur Zeit der Sachsen und Salier. Geschichte des Weihnachtsbaumes. Arianismus und Orthodoxie. Deutschlands Beteiligung an den Kreuzzügen. Die Jesuiten im 16. Jahrhundert.

Vergleichende Religionswissenschaft. Professor an der Universität Gießen. Göschen Bd. 208.)

Von D. Dr. H e i n r i c h F r i c k , 134 Seiten. 1928. (Sammlung Geb. 1.50

» V e r g l e i c h e n d e R e l i g i o n s w i s s e n s c h a f t « ist als j u n g e D i s z i p l i n h e f t i g u m s t r i t t e n w o r d e n : v o n d e r e i n e n S e i t e her b e g r ü ß t a l s m o d e r n e r K o n k u r r e n t d e r k i r c h l i c h e n T h e o l o g i e , v o n der anderen Seite her angefochten w e g e n V e r w i s c h u n g des Charakteristischen an lebend i g e r R e l i g i o n z u g u n s t e n blasser A l l g e m e i n b e g r i f f e . D a s o b i g e B ä n d c h e n d e r S a m m l u n g G ö s c h e n ist v o n b e i d e n E i n s e i t i g k e i t e n f r e i . E s s t e l l t im I . T e i l d a s a l l e n R e l i g i o n e n G e m e i n s a m e ( d i e S t a d i e n ) d a r , a r b e i t e t i m I I . T e i l d a s E i g e n t ü m l i c h e (den H a b i t u s ) j e d e r g e s c h i c h t l i c h e n R e l i g i o n h e r a u s u n d k o m m t so (im I I I . T e i l ) z u einer T y p e n l e h r e , die ü b e r die G r u n d b e g r i f f e K l a r h e i t z u s c h a f f e n s u c h t u n d sich d a d u r c h a l l e n a n d e r R e l i g i o n I n t e r e s s i e r t e n a l s H a n d r e i c h u n g e m p f i e h l t , v o r a l l e m R e l i g i o n s l e h r e r n u n d "I heologen, aber auch Laien.

Altorientalische Texte und Bilder zum Alten Testament. Herausgegeben von H u g o G r e ß m a n n . Z w e i t e , völlig neugestaltete und vermehrte A u f l a g e . Lexikon-Oktav. Altorientalische Texte zum Alten Testament. In Verbindung mit Erich Ebeling, Hermann Ranke, Nikolaus Rhodokanakis herausgegeben von H u g o G r e ß m a n n . X , 478 Seiten. 1926. 30.—, geb. 3 2 . — Altorientalische Bilder zum Alten Testament. Gesammelt und herausgegeben von H u g o G r e ß m a n n . Mit einer Karte des alten Orients. X I I , 224 Seiten und 260 Tafeln auf Kunstdruckpapier. 1927. 38.—, geb. 40 — D a s l e t z t e Z i e l d e s W e r k e s ist, d a s V e r s t ä n d n i s d e s A l t e n T e s t a m e n t e s u n d d e r israelitischen K u l t u r d a d u r c h v o r z u b e r e i t e n u n d z u f ö r d e r n , d a ß es in die U m w e l t , in die k a n a a n i t i s c h e u n d die i h r b e n a c h b a r t e n K u l t u r e n d e s a l t e n O r i e n t s ü b e r h a u p t e i n f ü h r t .

Die orientalischen Religionen im hellenistisch-römischen Zeitalter. Eine Vortragsreihe. Von H u g o G r e ß m a n n . Aus dem Nachlaß herausgegeben von Lic. Dr. K u r t G a l l i n g . Oktav. 1929. Im Druck. D i e in d e m v o r l i e g e n d e n B a n d e v e r e i n i g t e n , a u s d e m N a c h l a ß d e s V e r f a s s e r s s t a m m e n d e n V o r t r ä g e sind i m J a h r e 1923 g e h a l t e n w o r d e n u n d sollten e i n e m w e i t e r e n K r e i s E i n f ü h r u n g u n d M a t e r i a l in b e q u e m e r H a n d r e i c h u n g b i e t e n . S i e e n t h a l t e n U n t e r s u c h u n gen zur ägyptischen, kleinasiatischen und iranischen Religion und bringen wertvolles Material zur Religionsgeschichte der hellenistisch-römischen Zeit.

Der Messiasglaube in Indien. Auf Grund der Quellen, insbesondere des Kalki Puräna, dargestellt von E m i l A b e g g , Professor an der Universität in Zürich. Mit 8 Lichtdrucktafeln. Oktav. X V I I I , 286 Seiten. 1927. 22.— D i e M e s s i a s v o r s t e l l u n g e n d e s H i n d u i s m u s , B u d d h i s m u s und P a r s i s m u s w e r d e n a u f G r u n d zum Teil wenig bekannter Originaltexte möglichst vollständig behandelt. Eine Fundgrube wertvollen Materials für den Orientalisten und Religionshistoriker.

Buddhismus (Buddha und seine Lehre). Von Professor Dr. H e r m a n n B e c k h . D r i t t e A u f l a g e . 1928. I. Einleitung. Der Buddha. 139 Seiten. II. Die Lehre. 135 Seiten. {Sammlung Göschen Bd. 174 und 770.) Geb. je 1.50 A u f G r u n d g e n a u e r D u r c h f o r s c h u n g d e s U r t e x t e s g i b t d e r V e r f a s s e r ein a n s c h a u l i c h e s B i l d d e s g e s c h i c h t l i c h e n u n d l e g e n d a r i s c h e n B u d d h a s und eine e i n g e h e n d e D a r l e g u n g seiner L e h r e .

K'ungtse und der Konfuzianismus. Von D. Dr. R i c h a r d W i l h e l m , Professor an der Universität Frankfurt a. M. 104 Seiten. 1928. (Sammlung Göschen Bd. 979.) Geb. 1.50 D i e w i c h t i g s t e E r s c h e i n u n g des c h i n e s i s c h e n G e i s t e s l e b e n s wird hier a n H a n d d e r Q u e l l e n h i s t o r i s c h u n t e r s u c h t und in ihrer B e d e u t u n g f ü r die G e g e n w a r t b e t r a c h t e t .

Die Religionen der Naturvölker im Umriß. Von Professor D. Th. A c h e l i s . Neudruck. 164 Seiten. 1919. {Sammlung Göschen Bd. 449.) Geb. 1.50 Fontes historiae religionum ex auctoribus graecis et latinis collectos ed. C. Clernen. Oktav. Fasciculus I: Fontes historiae religionis persicae. Collegit C a r o l u s Clemen. 116 Seiten. 1920. 3.60 Fasciculus I I : Fontes historiae religionis aegyptiacae. Collegit T h e o d o r u s Hopfner. 1 : auctores ab Homero usque ad Diodorum continens. 146 Seiten. 1922. 4.50 2: auctores ab Horatio usque ad Plutarchum continens. Seite 147—274. 19234 — 3: auctores a demente romano usque ad porphyrium continens. Seite 275 bis 476. 1923. 6.— 4: auctores ab Eusebio usque ad procopium Caesareensem continens. Seite 477—710. 1924. 7.— 5: auctores aetatis byzantinae mediae, addenda et corrigenda, conspectrum auctorum omnium, indices nominum et rerum continens. Seite 7 1 1 bis 932. 1925. 7.— Fasciculus I I I : Fontes historiae religionis germanicae. Collegit Carolus Clemen. 1 1 2 Seiten. 1928. 5.— Die Sammlung bringt alle irgendwie auf die Geschichte einzelner Religionen bezüglichen Stellen bei griechischen und lateinischen Autoren bis ins Mittelalter, soweit die Nachrichten selbständig Wert haben. Zunächst sollen die Nachrichten über die persische, ä g y p t i s c h e , assyrisch-babylonische, indische, germanische, keltische und slawische Religion g e s a m m e l t werden. D a bisher k a u m f ü r eine der genannten Religionen solche S a m m l u n g e n der griechischen und lateinischen Nachrichten existieren, die f ü r manche die wichtigsten Quellen darstellen, f ü r andere doch neben den Urkunden der betreffenden Religion ihren Wert haben, und da die Nachrichten sonst außerordentlich verstreut, zum Teil sehr schwer zugänglich sind, wird das Unternehmen allen, die auf dem Gebiete der Rcligionsgeschichte arbeiten, sehr willkommen sein.

Germanische Religionsgeschichte und Mythologie. Von Dr. E u g e n M o g k , Professor an der Universität Leipzig. D r i t t e , verbesserte A u f lage. 140 Seiten. 1927. {Sammlung Göschen Bd. 15.) Geb. 1.50 »Das Werk ist eine Zierde der verdienstvollen, S a m m l u n g Göschen« und die beste kurze Darstellung der altgermanischen Keligionsgeschichtc, die w i r besitzen". D a s evang. D a r m s t a d t .

Altgermanische Kulturprobleme.Von F r a n z R o l f S c h r ö d e r , o. ö. Professor an der Universität Würzburg. Oktav. VI, 151 Seiten. 1929. (Trübners Philologische Bibliothek, II. Bd.) 6.—, geb. 7.— A u f die Entlehnungstheorie gestützt, weist der Verfasser nach, daß schon die altgermanische Zeit auf den verschiedensten Gebieten des kulturellen und geistigen, vor allem des religiösen Lebens entscheidende Einwirkungen vom Orient und von der A n t i k e empfangen hat.

Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Herausgegeben unter besonderer Mitwirkung von E . H o f f m a n n - K r a y e r und Mitarbeit zahlreicher Fachgenossen von H a n n s B ä c h t o l d - S t ä u b l i . Lexikon-Oktav. Bd. I: Aal—Butze(n)mann. L X X I , 1764 Spalten. 1927/28. Subskriptionspreis 44.—, in Halbleder 52.— Bd. II ist bereits im Erscheinen begriffen. D a s Handwörterbuch f a ß t zum ersten M a l e das zahlreiche, weitverstreute Material über die einzelnen abergläubischen Vorstellungen zusammen und legt, soweit das möglich ist, ihre Geschichte, ihren Ursprung und Sinn kurz dar. In der H a u p t s a c h e wird der A b e r glaube des 1 9 . und 20. J a h r h u n d e r t s behandelt, doch unter häufiger Heranziehung mittelalterlicher Quellen und der Literatur des 1 5 . bis 1 8 . J a h r h u n d e r t s .

Religionsphilosophie als Wissenschaft aus dem Systemgeiste des kritischen Idealismus. Von A l b e r t G ö r l a n d , etatsm. a. o. Professor an der Universität Hamburg. Groß-Oktav. V, 334 Seiten. 1922. 4 — , geb. 5 . — A u s dem reinkritischen S t a n d p u n k t des Kantschen Idealismus behandelt der V e r f a s s e r die Probleme der Religionsphilosophie streng systematisch.

Religionsphilosophie. Von Dr. O t t o v o n d e r P f o r d t e n , Professor an der Universität Straßburg. Neudruck. 150 Seiten. 1922. (Sammlung Göschen Bd. 772.) Geb. 1.50 Eine E i n f ü h r u n g in die H a u p t f r a g e n der Religionsphilosophie und E t h i k .

Metaphysik. Von Dr. M a x W e n t s c h e r , o. Professor der Philosophie an der Universität Bonn. Mit 2 Figuren. 1 3 5 Seiten. 1928. (Sammlung Göschen Bd. 1005.) Geb. 1.50 •Der Verfasser w a r ganz besonders g u t f ü r die vorliegende A u f g a b e gerüstet, die er mit scharfem Verstand und einer bewundernswerten Prägnanz der Darstellungsweise gelöst hat«. Evang. Darmstadt.

Theosophie nebst Anthroposophie und Christengemeinschaft. Von Lic. K u r t L e h m a n n - I s s e l , Pfarrer in Durlach (Baden). 1 7 1 Seiten. (Sammlung Göschen Bd. 971.) Geb. 1.50 D e r B a n d g i b t einen Überblick über die theosophische B e w e g u n g von der indischen Theosophie bis zu Steiners Anthroposophie.

Psychologie der Religion. Von Dr. R i c h a r d M ü l l e r - F r e i e n f e l s , Berlin. I. Die Entstehung der Religion. 103 Seiten. 1920. (Sammlung Göscfan Bd. 805.) Geb. 1.50 II. Mythen und Kulte. 103 Seiten. 1920. {Sammlung Göschen Bd. 806.) Geb. 1.50 E i n e Darstellung der Methoden der Religionspsychologie und der wichtigsten religiösen Vorgänge.

Die Askese. Eine religionspsychologische Untersuchung. Von K r i s t i a n S c h j e l d e r u p . Oktav. 249 Seiten. 1928. H-50, geb. 12.80 E i n Werk, das dazu verhilft, die wahre Entstehung der meist sehr komplizierten religiösen Formen und Erlebnisse zu begreifen und in der P r a x i s des Lebens Einfluß auf sie zu gewinnen.

Der jenseitige Mensch. Eine Einführung in die Metapsychologie der mystischen Erfahrung. Von Dr. phil. E m i l M a t t i e s e n . Groß-Oktav. V I I I , 825 Seiten. 1925. 28.—, geb. 3 0 . — »Ein Riesenmateriai an Beispielen wird gegeben und in scharfen A n a l y s e n ausgewertet. I n 80 Kapiteln wird die ganze Fülle der Kragen und möglichen A n t w o r t e n ausgeschüttet. D e r Metapsychologe hat zurzeit viel zu geben an Material und Problemen zur R e v o l u tionierung unserer gesamten Weltanschauung — das beweist das B u c h von Mattiesen.« Professor Dr. Paul Tillich in der »Literarischen Umschau der Vossisrhen Zeitung«.

Psychologie der Naturvölker. Entwicklungspsychologische Charakteristik des Naturmenschen in intellektueller, ästhetischer, ethischer und religiöser Beziehung. Eine natürliche Schöpfungsgeschichte menschlichen Vorstellens, Wollens und Glaubens. Von F r i t z S c h u l t z e . X I I , 392 Seiten. Groß-Oktav. 1900. io.-—

Arbeiten zur Kirchengeschichte Herausgegeben von

Emanuel Hirsch und Hans Lietzmann

Band X: Petrus und Paulus in Rom. Von H a n s L i e t z m a n n . Mit 1 3 Tafeln. Z w e i t e , neubearbeitete A u f l a g e . V I I I , 3 1 5 Seiten. 1927. 1 7 . — geb. 19.— D i e zweite A u f l a g e des bekannten Buches ist durch neue archäologische Feststellungen, verbunden mit fortgesetzter Nachprüfung der gewonnenen Ergebnisse, erweitert worden.

Band I I : Luther und Boehme. 300 Seiten. 1925.

Von H e i n r i c h

Bornkamm.

VIII, 11.—

I m ersten Teil untersucht der Verfasser die Einwirkung Luthers auf das spekulative S y s t e m Boehmes ( 1 . Die spekulativen Grundgedanken, 2. Fortschritt gegenüber der deutschen M y s t i k , 3. L u t h e r und Boehme, 4. Verhältnis zu Schwenckfeld und Weigel). im zweiten Teil die lutherischen Z ü g e in Boehmes Frömmigkeit ( 1 . Christus, 2. Wiedergeburt und Rechtfertigung, 3.Weltbetrachtung).

Band I I I : Die Rechtfertigungslehre auf dem Tridentinischen Konzil. Von H a n n s R ü c k e r t . V I I I , 281 Seiten. 1925. 15.— Die vorliegende A r b e i t schildert die kaiserliche und die päpstliche Politik des J a h r e s 1 5 4 6 und ihre Wirkung auf die Verhandlungen des Konzils über die Rechtfertigungslehre und behandelt die Auseinandersetzung des Konzils mit L u t h e r und der Scholastik.

Band I V : Cyprianische Untersuchungen. Von H u g o Seiten. 1926.

K o c h . X I I , 493 18.—

D e r Verfasser untersucht eingehend die Abfassungszeit der Schriften Cyprians, seine Stellung zur B u ß f r a g e und seine literarischen Beziehungen zu Seneca und Apuleius. Zuletzt werden die fälschlich C y p r i a n zugewiesenen Schriften behandelt.

Band V : Die Religion Michelangelos. Von H e r m a n n W o l f g a n g B e y e r . V I , 159 Seiten. 1926. 5.50, geb. 7.50 I m Verständnis Michelangelos als religiöser Persönlichkeit, wie sie uns in seinen Werken und Dichtungen entgegentritt, wird der Schlüssel zur Erkenntnis seines wahren Wesens gesucht. E i n Drittel des Buches ist grundsätzlichen Erörterungen über das T h e m a Religion und K u n s t gewidmet, mit Betrachtungen über das religiöse Moment in der griechischen K u n s t , der K u n s t des Mittelalters und der der Renaissance. Dann folgt die Schilderung von Michelangelos L e b e n , seinem religiösen Ringen und der zeitlichen A b f o l g e seiner inneren Entwicklung. Z u m Schluß wird das Verhältnis Michelangelos zu den religiösen K r ä f t e n seiner Zeit, speziell zu Dante, Savonarola und L u t h e r dargestellt.

Band V I : Die theologische Entwicklung Gasparo Contarinis. 1530—42. Von H a n n s R ü c k e r t . V I I , 108 Seiten. 1926. 4.— D e r Kardinal Contarini, der als päpstlicher L e g a t am Regensburger Reichstag von 1 5 4 1 teilnahm und unter dessen Protektorat es auf dem gleichzeitigen Religionsgespräch f a s t zur Einigung zwischen Protestantismus und Katholizismus gekommen wäre, ist schon seit langem Gegenstand der evangelischen und katholischen Geschichtsschreibung. D i e vorliegende Arbeit gilt der Rechtfertigungslehre Contarinis; sie wird entwicklungsgeschichthch untersucht in ihren Beziehungen zu R o m a s von Aquino, zu J o h a n n e s Gropper und zur italienischen evangelischen Bewegung.

Band V I I : Karl Holl. Hans Lietzmann.

Zwei Gedächtnisreden von A d o l f 20 Seiten. 1926.

H a r n a c k und 1.—

In den beiden R e d e n — bei der Beerdigung und bei der Gedächtnisfeier der U n i v e r s i t ä t — rundet sich das Bild des großen Gelehrten: auf der einen Seite der Mensch K a r l Holl, auf der anderen der Kirchenhistoriker.

B a n d V I I I : M e s s e und Herrenmahl. Eine Studie zur Geschichte der L i t u r g i e V o n H a n s L i e t z m a n n . X I I , 263 Seiten. 1926. 12.— D i e U n t e r s u c h u n g gilt den wichtigsten Kernbestandteilen der eigentlichen E u c h a r i s t i e : der Einsetzungserzählung, der A n a m n e s e , der Epiklese, den Opfer- und W e i h r a u c h g e beten, dem Eucharistiegebet. Z u j e d e m S t ü c k w e r d e n die m o r g e n - u n d a b e n d l ä n d i s c h e n Z e u g e n g e p r ü f t , d e r ä l t e s t e T y p u s f e s t g e s t e l l t u n d die E r w e i t e r u n g e n n a c h g e wiesen. S o k o m m t der Verfasser durch R ü c k s c h l u ß von den ältesten G r u n d f o r m e n d e r Liturgie auf die ältesten Formen des A b e n d m a h l e s .

B a n d I X : Oliver Cromwell. Seine Religion und seine Lic. H e l m u t h K i t t e l , Göttingen. I X , 262 Seiten.

Sendung. 1928.

15—

Von

geb. 16.50.

D e r V e r f a s s e r f i n d e t in d e r S e n d u n g C r o m w e i l s , in d e m u n m i t t e l b a r e n s t a r k e n B e w u ß t sein seiner B e r u f u n g d u r c h G o t t z u p o l i t i s c h - s o z i a l e r W i r k s a m k e i t , d a s s i c h g e l e g e n t l i c h bis i n s T i t a n e n h a f t e s t e i g e r t , ein ü b e r n a t ü r l i c h b e g r ü n d e t e s F a k t u m , o h n e d a s d i e h i storische Erscheinung C r o m w e l l nicht völlig erklärbar ist. Diese Sendung steht im M i t t e l p u n k t d e s B u c h e s , d a s d u r c h eine b i o g r a p h i s c h e S k i z z e e i n g e l e i t e t w i r d u n d i m s p ä t e r e n V e r l a u f d e n a l l g e m e i n m e n s c h l i c h e n u n d religiösen C h a r a k t e r C r o m w e i l s s c h i l d e r t .

B a n d X : Das Reich Gottes auf Erden. Utopie und Wirklichkeit. E i n e Untersuchung zu Butzers »De regno Christi« und zur englischen Staatskirche des 16. Jahrhunderts. V o n Lic. theol. W i l h e l m P a u c k , Assistant-Professor der Kirchengeschichte am Chicago Theological Seminary, Chicago, III. I I I , 208 Seiten. 1928. 10.— G e g e n s t a n d dieser U n t e r s u c h u n g i s t die e n g l i s c h e S t a a t s k i r c h e d e s 16. J a h r h u n d e r t s . B u t z e r s »De r e g n o C h r i s t i « , ein K ö n i g E d u a r d V I . ü b e r r e i c h t e r V o r s c h l a g z u r R e f o r m der englischen S t a a t s k i r c h e und des g e s a m t e n sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen L e b e n s E n g l a n d s , f u ß t a u f einer ü b e r r a s c h e n d g e n a u e n K e n n t n i s d e r e n g l i s c h e n V e r h ä l t n i s s e d e s 16. J a h r h u n d e r t s u n d g e w ä h r t e i n e n e b e n s o w i c h t i g e n w i e r e i z v o l l e n E i n b l i c k in die S t r ö m u n g e n d e s a u s g e h e n d e n g o t i s c h e n Z e i t a l t e r s u n d d e s a u f k o m m e n d e n P r o t e s t a n t i s m u s , d e r in seiner e i n z i g a r t i g e n V e r b i n d u n g m i t d e m p o l i t i s c h e n u n d w i r t schaftlichen Leben den A n f a n g der modernen englischen Geschichte darstellt.

B a n d X I : Eusebius als Historiker seiner Zeit. V o n R i c h a r d L a q u e u r , o. Professor für alte Geschichte an der Universität Gießen. X , 228 Seiten. 1929. 18.— D e r V e r f a s s e r g e h t ü b e r die g e w ö h n l i c h e A r t d e r T e x t b e t r a c h t u n g , die einer Q u e l l e w i e d e r K i r c h e n g e s c h i c h t e g e g e n ü b e r v ö l l i g v e r s a g e n m u ß , h i n a u s , i n d e m er die v i e l g e ü b t e Scheidung zwischen Quellenkritik und geschichtlicher E r f a s s u n g der Z u s a m m e n h ä n g e a u f g i b t u n d in d e r v o r l i e g e n d e n U n t e r s u c h u n g z e i g t , w i e d a s a l t e d ü r f t i g e G e r i p p e d e r V e r f o l g u n g s g e s c h i c h t e a l l m ä h l i c h d u r c h die E i n a r b e i t u n g n e u e r s c h l o s s e n e r Q u e l l e n a u f g e f ü l l t w u r d e . Z u m e r s t e n m a l t r i t t die B e d e u t u n g d e s E u s e b i u s als H i s t o r i k e r k l a r h e r v o r ; z u g l e i c h w e r d e n die m a n n i g f a c h e n p o l i t i s c h e n u n d religiösen K r ä f t e , die in d e r Z e i t K o n s t a n t i n s l e b e n d i g w i r k e n u n d in dein W e r k d e s E u s e b i u s e i n e n N i e d e r s c h l a g g e f u n d e o haben, aufgezeigt.

B a n d X I I : Ambrosius von Mailand als Kirchenpolitiker. V o n H a n s F r e i h e r r v o n C a m p e n h a u s e n , D r . theol. X V , 290 Seiten. 1929. 1 8 . — E i n e S p e z i a l u n t e r s u c h u n g ü b e r die K i r c h e n p o l i t i k des A m b r o s i u s v o n M a i l a n d f e s s e l t z u n ä c h s t d u r c h d e n E r t r a g , d e n sie f ü r d a s L e b e n und d a s C h a r a k t e r b i l d dieses v o r a l l e n ü b r i g e n p o l i t i s c h v e r a n l a g t e n K i r c h e n v a t e r s e r g i b t . A b e r sie r e c h t f e r t i g t s i c h a u c h a u s d e r g r o ß e n B e d e u t u n g , die seiner W i r k s a m k e i t f ü r die a l l g e m e i n e G e s c h i c h t e d e r Z e i t u n d f ü r die Z u k u n f t d e r K i r c h e z u k o m m t . D e n n bei d e r h e r v o r r a g e n d e n S t e l l u n g , d i e A m b r o s i u s a l s R e s i d e n z b i s c h o f v o n M a i l a n d e i n n i m m t , m a c h t sich s e m E i n f l u ß g e g e n E n d e d e s 4. J a h r h u n d e r t s i m g a n z e n R e i c h e b e m e r k b a r , u n d die A u f r i c h t u n g d e r n i c ä ischen S t a a t s k i r c h e i m A b e n d l a n d e l ä ß t sich o h n e seine P e r s o n n i c h t d e n k e n .

B a n d X I I I : Luthers Vorlesung über den Hebräerbrief nach der v a t i k a n i schen Handschrift. Herausgegeben v o n Professor D . E m a n u e l H i r s c h und Lic. Professor H a n n s R ü c k e r t . X X V I I , 299 Seiten. 1929. 17.— L u t h e r s H e b r ä e r b r i e f v o r l e s u n g 1 5 1 7 / 1 5 1 8 f ä l l t g e r a d e in die Z e i t des Ü b e r g a n g s v o n d e r stillen W i r k s a m k e i t a l s P r o f e s s o r der H e i l i g e n S c h r i f t z u d e m H e r v o r t r e t e n als K r i t i k e r

des Ablasses und bald auch des kirchlichen Bußsakramentes. Sie stellt die Verbindung her von der A n f a n g s g e s t a l t der neuen Theologie zu ihrer festen A u s p r ä g u n g im K a m p f mit der Papstkirche und ihrer Lehre. E s erschien uns als ein untragbarer Z u s t a n d , daß sie, von deren Existenz wir seit einem Menschenalter wissen, noch länger der Lutherforschung vorenthalten bleiben sollte; ein gleichwertiges Dokument zur Aufhellung des Ü b e r g a n g s besitzen wir nicht. S o haben wir uns zu ihrer Herausgabe entschlossen. D e r vielfach schwierige T e x t wird durch fortlaufende ausführliche kritische und erläuternde A n m e r kungen erklärt.

Band XIV: Die Mystik des Marsilio Ficino. Im Druck.

Von Lic. W. D r e ß .

D e r Verfasser zeigt, daß Marsilio Ficino — der Leiter der platonischen A k a d e m i e im Florenz der Medici — bewußt kirchlicher Theologe, Apologet katholischen Christentums sein wollte, sein S y s t e m aber tatsächlich eine sowohl dem Neuplatonismus wie der Scholastik gegenüber neue Konzeption war, die aus der zentralen Stellung des Menschen in der Welt konsequent entwickelt worden ist.

Band XV: Die Anfänge von Luthers Christologie nach der ersten Psalmenvorlesung. Insbesondere in ihren exegetischen und systematischen Zusammenhängen mit Augustin und der Scholastik dargestellt von E r i c h V o g e l s a n g , Lic. theol. Oktav. XII, 184 Seiten. 1929. RM. 15.—, geb. 16.50 Die vorliegende Untersuchung setzt bei der ersten Psalmenvorlesung ein, zeigt hier die großen quellenkritischen Schwierigkeiten und Luthers exegetische E i g e n a r t gegenüber der traditionellen Schriftauslegung. V o n daher wird Christi B e d e u t u n g in L u t h e r s Entdeckung der evangelischen Rechtfertigung (über R ö m e r 1 , 1 7 ) ganz neu beleuchtet. I m Anschluß und in Auseinandersetzung mit E . Hirsch (Initium theologiae L u t h e r i ) wird die Entdeckung in der ersten Psalmenvorlesung selbst gefunden. A u s der christologischen Schriftauslegung und der iustitia-dei-Frage entfaltet der Hauptteil L u t h e r s Anschauung von Christi Person und Werk (Inkarnation, Kreuz, A u f e r s t e h u n g , Eschatologie). Der Schlußteil untersucht Luthers erstes Verhältnis zum christologischen D o g m a .

Kleine Texte für Vorlesungen und Übungen Herausgegeben von Hans Lietzmann Religionen

des

Altertums.

7 Babylonisch-assyrische Texte. Übers, von C. B e z o l d . I. Schöpfung und Sintflut. 2., um den Sintflutbericht verm. Aufl. 24 S. 1911. 0.40 20 Antike Fluchtafeln. Hrsg. u. erkl. von R i e h . W ü n s c h . 2. Aufl. 31 S1912. —.50 S4 Aus einem griechischen Zauberpapyrus. Von R i e h . W ü n s c h . 31 S. 1911. 1.— 133 Lamellae Avreae Orphicae. Edidit commentario instruxit Alex. Oliv i e r i . 28 S. 1915. —.90 131 Die Lindische Tempelchronik. Neubearb. von Chr. B l i n k e n b e r g . 59 S. 1915. 1.90

79 Antike Wundergeschichten z u m Studium der w u n d e r des Neuen T e s t a m e n t s z u s a m m e n g e s t . von P . F i e b i g . 27 S. 2. Aufl. 1921. 1.— 68 Lateinische Sacralinschriften. A u s g e w . von F. R i c h t e r . 45 S. 1911. 1.40 Islam. 139 Muhammedanische Glaubenslehre. Die K a t e c h i s m e n des F u d ä l i und des Sanussi. Übers, u. erl. von M a x H o r t e n . 57 S. 1916. 1.75 105 Mystische Texte aus dem Islam. Drei Gedichte des A r a b i 1240. A u s d. A r a b . übers, u . erl. von M. H o r t e n . 18 S. 1912. —.60 119 Texte zu dem Streite zwischen Glauben und Wissen im Islam. Die L e h r e v . Propheten u n d d. Offenbarung bei den islamischen Philosophen F a r a b i , A v i c e n n a u n d A v e r r o e s . D a r g e s t e l l t von M. H o r t e n . 43 S. 1913. 1.40

J u d e n tum. 15/16 Der Prophet Arnos. Hebräisch u n d griechisch. Hrsg. von J . M e i n h o l d u n d H. L i e t z m a n n . 32 S. 1905. Vergriffen. 32 Aramäische Urkunden zur Geschichte des J u d e n t u m s i m V I . und V. J a h r h . vor Christi. Sprachlich u n d sachlich e r k l ä r t von W . S t a e r k . 16 S. A n a s t . N e u d r u c k der 1. A u f l a g e von 1908. 1925. —.70 2 2/23 Jüdisch-aramäische Papyri aus Elephantine. Sprachlich u n d sachlich e r k l ä r t von W . S t a e r k . 2., v e r b . A u f l . 38 S. 1912. 1.25 94 Alte und neue aramäische Papyri. Übers, u n d e r k l ä r t von W . S t a e r k . 73 S. 1912. 2.25 58 Altjüdische liturgische Gebete. A u s g e w . u n d m i t E i n l e i t u n g herausgegeben von W . S t a e r k . 32 S. 1910. 1.— 59 Der Misnatraktat Berakhoth in v o k a l . T e x t , m i t sprachlichen u n d sachlichen B e m e r k u n g e n von W . S t a e r k . 18 S. 1910. —.60 130 Der Tosephtatraktat Ros Hassana in v o k a l . T e x t , m i t sprachlicher T e x t k r i t i k und sachlichen B e m e r k u n g e n von L i c . P a u l F i e b i g . 16 S. 1914. —.50 78 Rabbinische Wundergeschichten des n e u t e s t a m e n t l i c h e n Zeitalters in vokal, t e x t , mit sprachlichen u n d sachlichen b e m e r k u n g e n von P. F i e b i g . 28 S. 1911. 1.— 64 Die Oden Salomos, a u s dem Syrischen übersetzt m i t A n m e r k u n g e n von A. U n g n a d u n d W . S t a e r k . 40 S. 1910. Vergriffen.

Alte Kirche. 126 Antike Jesus-Zeugnisse. Vorgelegt von J . B. A u f h a u s e r . 2. v e r m . A u f l . 57 S. 1925. 2.40 157 Buddha und Jesus in ihren Parallel-Texten. Hrsg. von J . B. A u f h a u s e r . 30 S. 1926. 1.60 1 Das Muratorische Fragment u n d die monarchianischen prologe zu den evangelien. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 3. Aufl. 16 S. 1921. 0.50

2 Die drei ältesten Martyrologien. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n з. Aufl. 18 S. 1921. —.25 6 Die Didache. Mit kritischem Apparat. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 3. Aufl. 16 S. 1912. —.50 152 Epistula Apostolorum. Nach dem äthiopischen und koptischen Texte herausgegeben von H u g o D u e n s i n g . 42 S. 1925. 2.— 14 Griechische Papyri. Ausgewählt und erklärt von H. L i e t z m a n n . 2. Aufl. 32 S. 1910. 1.— 4 Ausgewählte Predigten. I : Origenes homilie X zum Jeremias, homilie VII zum Lukas, homilie X X I zum Josua. Herausgegeben von E . K l o s t e r m a n n . 3. Aufl. 25 S. 1914. —.40 13 Ausgewählte Predigten. I I : Fünf Festpredigten Augustins in gereimter Prosa. Herausgeben von H. L i e t z m a n n . 1905. Vergriffen. 83 Origenes, Eustathius von Antiochien, Gregor von Nyssa über die Hexe von Endor. Herausgegeben von E r i c h K l o s t e r m a n n . 70 S. 1912. 1.20 151 CelsiAlethesLogos. Excussit et restituere c o n a t u s e s t D r . 0 . G l ö c k n e r . XIV, 72 S. 1924. 3.— 17/18 Symbole der Alten Kirche. Ausgewählt von H. L i e t z m a n n . 2. Aufl. 40 S. 1914. 1.25 9 Ptolemaeus Brief an die Flora. Herausgegeben von A. H a r n a c k . 2. Aufl. 10 S. 1912. —.35 129 Texte zur Geschichte des Montanismus. Hrsg. v o n D . N . B o n w e t s c h . 32 S. 1914. 1.— 122 Urkunden zur Entstehungsgeschichte des Donatismus. Herausgegeben von H a n s v. S o d e n . 56 S. 1913. i-75 47/49 Lateinische altkirchliche Poesie. Ausgewählt von H. L i e t z m a n n . 64 S. 1910. 2.— 26/28 Lateinische Altchristliche Inschriften mit einem Anhang jüdischer Inschriften. Ausgewählt und erklärt von E . D i e h l . 2. Aufl. 86 S. 1913. 2-75 108 Konstantins Kreuzesvision. In ausgew. Texten vorgelegt von J . B. A u f h a u s e r . 26 S. 1912. —.90

A p o k r y p h e n und Verwandtes. 3 Apocrypha. I : Reste des Petrusevangeliums, der Petrusapokalypse и. d. Kerygma Petri. Hrsg. von E . K l o s t e r m a n n . 2. Aufl. 16 S. 1921. —•50 8 Apocrypha. I I : Evangelien. Herausgegeben von E . K l o s t e r m a n n . 3. Aufl. 26 S. 1929. 1.30 u Apocrypha. I I I : Agrapha, slavische Josephusstücke, Oxyrhynchusfragment 1911. Herausgegeben von E . K l o s t e r m a n n . 2. Aufl. 26 S. 1911. —.50 12 Apocrypha. IV: Die apokryphen briefe des Paulus an die Laodicener und Korinther. Herausgegeben von A. H a r n a c k . 2. Aufl. 23 S. 1912.

i o Die Himmelfahrt des Mose. 1904.

Herausgegeben von C. C l e m e n . 16 S. —.50

64 Die Oden Salomos, aus dem Syrischen übersetzt mit Anmerkungen von A. U n g n a d und W . S t a e r k . 40 S. 1910. Vergriffen. 152 Kpistula Apostolorum. Nach dem äthiopischen und koptischen Texte. Herausgegeben von H u g o D u e n s i n g . 42 S. 1925. 2.— 31 Zwei neue Evangelienfragmente. H . B . S w e t e . 15 S. 1908.

Herausgegeben und erklärt von ' —.50

Li turgie. 2 Die drei ältesten Martyrologien. Herausgegeben H a n s L i e t z m a n n . 3. Aufl. 18 S. 1921. —.25 5 Liturgische Texte. I: Zur geschichte der orientalischen taufe und messe im 2. und 4. jahrh. Ausgewählt von H. L i e t z m a n n . 2. Aufl. 16 S. 1909. —.50 19 Liturgische Texte. II: Ordo missae secundum missale romanum. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 3. Aufl. 29 S. 1923. —.75 35 Liturgische Texte. III: Die konstantinopolitanische meßliturgie vor dem I X . Jahrhundert. Übersichtliche Zusammenstellung des wichtigsten Quellenmaterials. Von A . B a u m s t a r k . 16 S. 1909. — . 5 0 36 Liturgische Texte. I V : Martin Luthers Von Ordnung, gottesdiensts, Taufbüchlein, Formula missae et communionis 1523. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 24 S. 1909. —.75 37 Liturgische Texte. V : Martin Luthers Deutsche Messe 1526. von H. L i e t z m a n n . 16 S. 1909.

Hrsg. —.75

61 Liturgische Texte. V I . : Die Klement. liturgie aus der Const. apost. V I I I nebst anhängen. Hrsg. von H. L i e t z m a n n . 32 S. 1910. 1.— 70 Liturgische Texte. V I I : Die Preußische Agende im Auszug. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 42 S. 1911. —.50, geb. 1.50 75 Liturgische Texte. V I I I : Die Sächsische Agende im Auszug. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 36 S. 1911. 1.10, geb. 2.10 125 Liturgische Texte. I X : Die Hannoversche Agende im Auszug. Herausgegeben von J. M e y e r . 30 S. 1913. 1.— 141 Liturgische Texte. X : Einführung in das römische Brevier. H. L i e t z m a n n . 48 S. 1917. 144 Liturgische Texte. X I : Rituale und Pontificale. 1920.

Von 1.50

Taufe und Firmung nach dem röm. Missale, Herausgegeben von I. H e r w e g e n . 46 S. 1.50

52/53 Frühbyzantinische Kirchenpoesie. I : Anonyme hymnen des V. bis VI. Jahrhunderts. Ed. Dr. P a u l M a a s . 32 S. 1910. 1.—

K i r c h e n Ordnungen. 6 Die Didache. Mit kritischem Apparat. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 3. Aufl. 16 S. 1912. —.50

87 U n t e r r i c h t d e r V i s i t a t o r e n 1528 an die pfarrherrn im kurfürstentum zu Sachsen. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 48 S. 1912 1.50 88 J o h a n n e s B u g e n h a g e n s B r a u n s c h w e i g e r K i r c h e n o r d n u n g Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 152 S. 1912.

1528. 2.23

102 D i e G e n e r a l s y n o d a l o r d n u n g . Herausgegeben von A. U c k e l e y . 1912.

20 S. —.30

103 D i e K i r c h e n g e m e i n d e - u n d S y n o d a l - O r d n u n g für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. Herausgegeben von A . U c k e l e y . 36 S. 1912. —.50 104 D i e r h e i n i s c h - w e s t f ä l i s c h e A. U c k e l e y . 64 S. 1912.

Kirchenordnung.

Herausgegeben

von 2.—

Mittelalter. 54 K l e i n e r e g e i s t l i c h e G e d i c h t e d e s X I I . J a h r h u n d e r t s . Herausge geben von A. L e i t z m a n n . 2. Aufl. 30 S. 1929. 1.20 91 S c h o l a s t i s c h e T e x t e . I: Thomas von Aquin. T e x t e zum Gottesbeweis Ausgewählt und chronologisch geordnet von E . K r e b s . 2. Aufl. 64 S. 1912. 2.— Mystiker. 5; Meister Eckharts B u c h der göttlichen Tröstung und von d e m e d l e n M e n s c h e n ( l i b e r b e n e d i c t u s ) . Herausgegeben von Ph. S t r a u c h . 2. A u f l . 51 S. 1922. 1.70 117 M e i s t e r E c k h a r t s R e d e n d e r U n t e r s c h e i d u n g . Herausgegeben von E. D i e d e r i c h s . 45 S. Anastatischer Neudruck 1925. 1.40 96 D e r F r a n c k f o r t e r (»eyn deutsch theologia«). Herausgegeben von W . U h l . 64 S. 1912. Anastatischer Neudruck 1926. 2.— 123 H u g o v o n St. V i c t o r , S o l i l o q u i u m d e A r r h a A n i m a e und d e V a n i t a t e M u n d i . Herausgegeben von K . M ü l l e r . 51 S. 1913. 1.65 127 A u s g e w ä h l t e P r e d i g t e n J o h a n n Naumann. 62 S. 1914.

Taulers.

Herausgegeben

von L. 2.—

Reformationszeit. i o i F r ü h n e u h o c h d e u t s c h e s G l o s s a r . Von A l f r e d G ö t z e . 2. A u f l . 136 S. 1920. 4.25 Wörterbuch zu Luther und seinen Zeitgenossen. 21 D i e W i t t e n b e r g e r u n d L e i s n i g e r K a s t e n o r d n u n g 1522/1523. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 24 S. 1907. —.75 24/25 M a r t i n L u t h e r s geistliche Lieder. Herausgegeben von A. L e i t z m a n n 31 S. 1907. 1.—. 36 L i t u r g i s c h e T e x t e . I V : Martin Luthers V o n Ordnung gottesdiensts, Taufbüchlein, Formula missae et communionis 1523. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 24 S. 1909. —.75 37 L i t u r g i s c h e T e x t e . V : Martin Luthers Deutsche Messe 1526. Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 16 S. Neudruck. 1929. —.75

Band

VIII:

Messe und Herrenmahl. X I I , 263 S e i t e n . 1026.

E i n e S t u d i e z u r G e s c h i c h t e der L i t u r g i e .

VonHans

Lietzmann. M. ja.—

109 Luthers kleiner K a t e c h i s m u s , der d e u t s c h e T e x t in seiner g e s c h i c h t l i c h e n Entwicklung. Von J. M e y e r . 32 S . 1912. 1.— 142 M a i t i n Luthers 95 T h e s e n n e b s t d e m S e r m o n v o n A b l a ß u n d G n a d e 1517. H e r a u s g e g e b e n v o n O . C l e m e n . 34 S. 1917. —.50 50/51 U r k u n d e n zur G e s c h i c h t e des Bauernkrieges u n d der W i e d e r täufer. H e r a u s g e g e b e n v o n H . B ö h m e r . 2. A u f l . 36 S . 1 9 2 1 . 1.10 74 Andreas Karlstadt v o n A b t u h u n g der B i l d e r u n d d a s k e y n b e d t l e r v n t h e r d e n Christen s e y n sollen 1522, u n d die W i t t e n b e r g e r b e u t e l o r d n u n g . Herausgegeben von H. L i e t z m a n n . 32 S. 1911. 1.— 86 A l t e E i n b l a t t d r u c k e . H e r a u s g e g e b e n v o n O t t o

Clemen.

77 S.

99 Authentische Berichte ü b e r L u t h e r s l e t z t e L e b e n s s t u n d e n . gegeben v o n Dr. J. S t r i e d e r . 42 S. 1912.

1911. 2.50

Heraus1.25

j o 6 D a s niederdeutsche neue T e s t a m e n t n a c h E m s e i s Ü b e r s e t z u n g , R o s t o c k 1530. E i n e A u s w a h l a u s d e n L e m g o e r B r u c h s t ü c k e n . M i t einer Einleitung herausgegeben von E . W e i ß b r o d t . 32 S. 1912. 1.— N e u z e i t . 76 A u s w a h l aus A b r a h a m a. S. Clara. H e r a u s g e g e b e n v o n K . 47 S. 1911.

Bertsche. 1.50

85 D i e g e l t e n d e n Papstwahlgesetze, P i i X . c o n s t i t u t i o v a c a n t e s e d e a p o s t o l i c a — P i i X . c o n s t i t u t i o c o m m i s s u m nobis — • L e o n i s X I I I . c o n s t i t u t i o praedecessores nostri — L e o n i s X I I I . i n s t r u e t i o ( r e g o l a m e n t o ) . H e r a u s g e g e b e n v o n F . G i e s e . 56 S. 1 9 1 2 . 1.— 70 Liturgische T e x t e . V I I : D i e P r e u ß i s c h e A g e n d e i m A u s z u g . H e r a u s gegeben v o n H . L i e t z m a n n . 42 S . 1 9 1 1 . — . 5 0 , geb. 1.50 75 L i t u r g i s c h e T e x t e . V I I I : D i e S ä c h s i s c h e A g e n d e i m A u s z u g . H e r a u s g e g e b e n v o n H . L i e t z m a n n . 36 S. 1 9 1 1 . 1.10, geb. 2.10 125 L i t u r g i s c h e T e x t e . I X : D i e H a n n o v e r s c h e A g e n d e i m A u s z u g . gegeben v o n J. M e y e r . 30 S . 1913. 102 D i e Generalsynodalordnung. 20 S. 1 9 1 2 .

Herausgegeben

von

103 D i e K i r c h e n g e m e i n d e - u n d Synodalordnung f ü r P r e u ß e n , B r a n d e n b u r g , P o m m e r n , P o s e n , Schlesien Herausgegeben von A . U c k e l e y . 36 S. 1912. 104 D i e rheinisch-westfälische A . U c k e l e y . 64 S . 1912. Gesamtverzeichnis

Kirchenordnung.

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die P r o v i n z e n u n d Sachsen. —.50

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