Germanen und Romanen in der Alamannia: Strukturveränderungen aufgrund der archäologischen Quellen vom 3. bis zum 7. Jahrhundert 3110178664, 9783110178661

Die Arbeit wurde als Habilitationsschrift an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin im Jahre 20

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Germanen und Romanen in der Alamannia: Strukturveränderungen aufgrund der archäologischen Quellen vom 3. bis zum 7. Jahrhundert
 3110178664,  9783110178661

Table of contents :
Vorwort vii
Einleitung und Problemstellung 1
Forschungsgeschichte 25
Die archäologischen Quellen 49
Die Siedlungen 51
Die Grabfunde 53
Die Depotfunde 54
Die Funde 55
Funde und Befunde des 3. bis frühen 5. Jahrhunderts in der Alamannia 57
Der Limes 57
Die zivilen Siedlungen 71
Die Schatzfunde 76
Nachlimeszeitliche Funde und Befunde 80
Die Münzen 80
Nachlimeszeitliche Funde und Befunde in den Kastellen der Limeslinie 89
Die spätrömischen Militärlager an Rhein und Donau 93
Die Entwicklung in den Zentralorten 104
Nachlimeszeitliche Funde und Befunde in den zivilen ländlichen Bereichen 116
Die rechtsrheinischen Höhensiedlungen des 4. und 5. Jahrhunderts 139
Die Grabfunde 155
Die Grabfunde im linksrheinischen und süddanubischen Gebiet 155
Die Grabfunde im rechtsrheinischen Gebiet 171
Ergebnisse zu den nachlimeszeitlichen Strukturen in der Alamannia 196
Kurzfristig belegte Gräberfelder des 5. Jahrhunderts 203
Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia 235
Die Rhein-Main-Region 246
Gonzenheim 249
Mainz St. Alban 253
Bischofsheim 256
Groß-Rohrheim 257
Das Neckarmündungsgebiet 258
Heidelberg-Kirchheim 259
Bargen 263
Das südliche Oberrheintal 266
Merdingen 267
Endingen 273
Die Region südlich und nördlich des Hochrheins 278
Basel-Kleinhüningen 283
Lörrach-Stetten 286
Bülach 287
Elgg 290
Bohlingen 294
Güttingen 297
Die Region zwischen Baar und westlicher Alb 303
Donaueschingen 303
Fridingen an der Donau 309
Der mittlere Neckarraum 316
Esslingen-Sirnau 317
Kirchheim unter Teck 319
Die östliche Alb und das Ries 322
Schretzheim 323
Giengen a.d. Brenz 328
Sontheim a.d. Brenz 331
Donzdorf 333
Neresheim 335
Kösingen 338
Kirchheim am Ries 341
Gräberfelder und Bestattungssitten im Moselraum 345
Gräberfelder und Bestattungssitten im Voralpenland und in den Alpen 351
Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten des 5. bis 7. Jahrhunderts in der Alamannia 354
Die frühmittelalterlichen Siedlungen 369
Zusammenfassung 381
Anhang 391
Liste 1: Die Limeskastelle 393
Liste 2: Spätrömische Kastelle, Burgi, Schiffsländen und Brückenköpfe 410
Liste 3: Enddatierung der nachlimeszeitlichen Münzen in Südwestdeutschland 423
Liste 4: Die frühvölkerwanderungszeitlichen Höhensiedlungen in Südwestdeutschland 431
Liste 5: Die frühvölkerwanderungszeitlichen Gräber in Südwestdeutschland 438
Liste 6: Die kurzfristig belegten Nekropolen des 5. Jhs 461
Literaturverzeichnis 467

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Claudia Theune Germanen und Romanen in der Alamannia

Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Herausgegeben von Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer

Band 45

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G Walter de Gruyter · Berlin · New York

Germanen und Romanen in der Alamannia Strukturveränderungen aufgrund der archäologischen Quellen vom 3. bis zum 7. Jahrhundert

von Claudia Theune

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G Walter de Gruyter · Berlin · New York

© Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. ISBN 3-11-017866-4 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.

© Copyright 2004 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 10785 BerUn. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandgestaltung: Christopher Schneider, Berlin Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen

Für Uwe, Inga und Niklas

Vorwort Die Ereignisse um das Jahr 260 n. Chr. wurden in der Vergangenheit meist in der Weise interpretiert, daß die nachfolgende Entwicklung auf germanischer Seite in den rechtsrheinischen Gebieten eigenständig und von der reichsrömischen Seite losgelöst erfolgte. Der sogenannte Limesfall galt als das Ende der römischen Zivilisation und zugleich als der Neuanfang der germanischen bzw. Neubeginn der alamannischen Zeit in diesem Raum. Mit dem Begriff „Völkerwanderungszeit" wurde außerdem nicht nur eine Epoche bezeichnet, sondern auch gleichzeitig die Ursache für umwälzende Umstrukturierungen impliziert. Insbesondere die unterschiedlichen, archäologisch greifbaren Veränderungen schienen mit der Einwanderung ganzer Volksstämme hinreichend erklärt. Die schriftlichen Quellen boten eine scheinbare sichere Interpretationsgrundlage für die archäologischen Funde, ohne daß der Zusammenhang kritisch hinterfragt wurde. Die archäologische Quellenlage hat sich inzwischen erheblich erweitert. Eine Neubewertung bekannter Fundkomplexe sowie zahlreiche Neufunde führten in den letzten Jahren zu einer angeregten Diskussion über die Verhältnisse der Zeit im römischen wie im germanischen Bereich. Die Interaktionen beider Seiten werden nun stärker in den Fokus der Forschung gerückt. Eine umfassende Bearbeitung der nachlimeszeitlichen Entwicklung in den rechtsrheinischen Regionen ist daher sinnvoll. An diesem Punkt setzt die vorliegende Arbeit an. Anhand der archäologischen Quellen analysiert sie die wechselseitigen Beziehungen des 3. bis 7. Jahrhunderts in der Alamannia. Während für die römische Kaiserzeit noch zahlreiche archäologische Quellen vorhanden sind, konnten für die frühe Völkerwanderungszeit nicht so viele Funde geborgen werden. Aus dem Frühmittelalter ist mit den unzähligen Gräberfeldern wieder eine umfangreiche Materialbasis vorhanden. Allerdings sind die verschiedenen Quellengattungen - Grab- und Siedlungsfunde - nicht gleichmäßig verteilt. Gerade für die Entwicklung der Völkerwanderungszeit und des Frühmittelalters muß sich die Untersuchung hauptsächlich auf Grabfunde stützen. Die vielfältigen archäologischen Funde und Befunde bieten jedoch umfassende Möglichkeiten für die Analyse der Fragestellung. Das umfangreiche Material wurde schon in zahlreichen Publikationen ausführlich

Vili

Vorwort

dargestellt, daher wird auf eine katalogmäßige Aufnahme der Funde und Befunde verzichtet. Im Anhang der Arbeit werden lediglich einige Komplexe in Listen erfaßt; die ausgewählten nicht maßstäblichen Abbildungen sollen beispielhaft das Geschriebene erläutern. Die Arbeit wurde als Habilitationsschrift an der Philosophischen Fakultät I der Humboldt-Universität zu Berlin im Jahre 2000 angenommen und erscheint nun in leicht überarbeiteter Form. In ausgesuchten Abschnitten und Kapiteln konnten jüngere Schriften integriert werden, jedoch wurden keine weitere Fundplätze aufgenommen. Erste vorbereitende Studien wurden bereits im Rahmen eines Stipendiums an der Philipps-Universität Marburg durchgeführt. Hier fand ich in O.-H. Frey und H. Böhme aufgeschlossene Diskussionspartner, für deren Anregungen an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Auch meine dortigen Kollegen haben mit ihrer beständigen Gesprächsbereitschaft das Entstehen der Arbeit gefördert. In Berlin hat J. Callmer mein Vorhaben von Beginn an unterstützt und gefördert. Seine steten Anregungen und Kommentare sowie die kritische Durchsicht des Manuskripts haben zu zahlreichen inhaltlichen Aspekten der Arbeit beigetragen. Dafür bedanke ich mich herzlich. Nicht vergessen möchte ich A. Leube für viele anregende Gespräche zum Thema. Mein Dank gilt weiterhin meinen Berliner Kollegen sowie in besonderer Weise auch B. Sasse-Kunst (Madrid) für die stete konstruktive Kritik. Gerne beziehe ich H. Steuer in meinen Dank ein, der die Aufnahme der Schrift in die Ergänzungsbände des Reallexikons der Germanischen Altertumskunde förderte. E. M. Theune und K. A. Baker-Price haben die mühevolle Aufgabe des Korrekturlesens übernommen, I. Baier erledigte sorgfältig diverse redaktionelle Arbeiten, B. Kröger erstellte das druckfertige Layout. Ihnen allen gebührt für ihr besonderes Engagement mein herzlicher Dank. Meine Familie bewies in der Entstehungszeit der Schrift großen Langmut und ließ mir viel Freiraum. Mein Ehemann U. Vogt war zudem immer bereit, die anstehenden archäologischen Fragen mit mir zu erörtern und mir vielfältige Hilfe zukommen zu lassen. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, ihm und meinen Kindern für ihre stete Unterstützung zu danken. Meiner Familie sei die Arbeit gewidmet. Berlin, im April 2004

Claudia Theune

Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung und Problemstellung

vii 1

Forschungsgeschichte

25

Die archäologischen Quellen

49

Die Die Die Die

Siedlungen Grabfunde Depotfunde Funde

51 53 54 55

Funde und Befunde des 3. bis frühen 5. Jahrhunderts in der Alamannia

57

Der Limes Die zivilen Siedlungen Die Schatzfunde Nachlimeszeitliche Funde und Befunde Die Münzen Nachlimeszeitliche Funde und Befunde in den Kastellen der Limeslinie Die spätrömischen Militärlager an Rhein und Donau Die Entwicklung in den Zentralorten Nachlimeszeitliche Funde und Befunde in den zivilen ländlichen Bereichen Die rechtsrheinischen Höhensiedlungen des 4. und 5. Jahrhunderts .... Die Grabfunde Die Grabfunde im linksrheinischen und süddanubischen Gebiet Die Grabfunde im rechtsrheinischen Gebiet Ergebnisse zu den nachlimeszeitlichen Strukturen in der Alamannia ...

57 71 76 80 80

Kurzfristig belegte Gräberfelder des 5. Jahrhunderts

89 93 104 116 139 155 155 171 196 203

χ

Inhalt

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

235

Die Rhein-Main-Region Gonzenheim Mainz St. Alban Bischofsheim Groß-Rohrheim

246 249 253 256 257

Das Neckarmündungsgebiet Heidelberg-Kirchheim Bargen

258 259 263

Das südliche Oberrheintal Merdingen Endingen

266 267 273

Die Region südlich und nördlich des Hochrheins Basel-Kleinhüningen Lörrach-Stetten Bülach Elgg Bohlingen Güttingen

278 283 286 287 290 294 297

Die Region zwischen Baar und westlicher Alb Donaueschingen Fridingen an der Donau

303 303 309

Der mittlere Neckarraum Esslingen-Sirnau Kirchheim unter Teck

316 317 319

Die östliche Alb und das Ries Schretzheim Giengen a.d. Brenz Sontheim a.d. Brenz Donzdorf Neresheim Kösingen Kirchheim am Ries

322 323 328 331 333 335 338 341

Inhal:

xi

Gräberfelder und Bestattungssitten im Moselraum

345

Gräberfelder und Bestattungssitten im Voralpenland und in den Alpen

351

Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten des 5. bis 7. Jahrhunderts in der Alamannia

354

Die frühmittelalterlichen Siedlungen

369

Zusammenfassung

381

Anhang

391

Liste 1: Die Limeskastelle Liste 2: Spätrömische Kastelle, Burgi, Schiffsländen und Brückenköpfe Liste 3: Enddatierung der nachlimeszeitlichen Münzen in Südwestdeutschland Liste 4: Die frühvölkerwanderungszeitlichen Höhensiedlungen in Südwestdeutschland Liste 5: Die frühvölkerwanderungszeitlichen Gräber in Südwestdeutschland Liste 6: Die kurzfristig belegten Nekropolen des 5. Jhs Literaturverzeichnis

393 410 423 431 438 461 467

Einleitung und Problemstellung Übergangshorizonte wurden bislang nur sporadisch erforscht, sie geraten erst in den letzten Jahren wieder verstärkt in den Blickpunkt der Forschung. Meist blieb die Analyse auf eine einzelne Epoche beschränkt, was nicht zuletzt mit der immer weiter fortschreitenden Spezialisierung auch in den archäologischen Fächern zusammenhängt. So richtete sich der Blick häufig nur auf die voll entwickelte Phase der archäologischen Kultur, Anfang und Ende wurden zwar berücksichtigt, aber selten unter Bezugnahme der vorhergehenden und nachfolgenden Kultur genauer betrachtet. Damit wurden noch vorhandene Einflüsse aus vorangegangenen Epochen und die Ursachen der beginnenden Veränderungen, die in späterer Zeit stattfanden, häufig vernachlässigt. Das entworfene Bild wirkt statisch, Veränderungen in Zeiten der ruhigen Entwicklung bzw. in Zeiten des Umbruchs wurden auf wenige Faktoren reduziert. So beschränkte sich die Diskussion oft auf eindimensionale Erklärungsmodelle. Es ist außerdem fraglich, ob die heutige Einteilung in die verschiedenen historischen Epochen für die Menschen der damaligen Zeit so wahrgenommen wurde. In den letzten Jahren berücksichtigte die archäologische Forschung neben den durch Modewandel oder technischen Fortschritt interpretierten Veränderungen zunehmend auch kulturelle, ökonomische, ökologische, sozialstrukturelle oder demographische Faktoren. Diese Aspekte müssen bei einer Studie zu Ubergangshorizonten mit berücksichtigt werden. Schon archäologische Kulturgruppen der vorrömischen Eisenzeit, die sich durch eine gewisse Anzahl von unterschiedlichen Faktoren der archäologisch nachprüfbaren Befunde und Funde definieren, wurden und werden aufgrund der schriftlichen Quellen mit ethnischen Gruppen in Verbindung gebracht. Politische, soziale, religiöse oder wirtschaftliche Einheiten innerhalb oder außerhalb dieser Gruppen fanden selten Berücksichtigung. Damit fielen häufig wechselseitige Beeinflussungen verschiedener Gruppen aus den Anaylsen heraus. Die hier vorgelegte Untersuchung zu Strukturveränderungen in Südwestdeutschland von der Mitte des 3. bis zum 7. Jahrhundert will versuchen, die zur Verfügung stehenden archäologisch greifbaren Faktoren zu berücksichtigen, um die Ubergangszeit zwischen der römisch geprägten Spätantike und

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Einleitung und Problemstellung

dem Frühmittelalter zu erforschen und Entwicklungslinien in verschiedenen Regionen aufzeigen. Dies bedeutet, daß Fragen zur Kontinuität bzw. Diskontinuität, Akkulturation oder auch andere Formen der Beeinflussung aller beteiligter Gruppen im Mittelpunkt der Arbeit stehen. In erster Linie betrifft dies nach gängiger Interpretation die archäologisch zu fassende provinzialrömische und alamannisch/germanische Kultur. Zu untersuchen ist, ob die scheinbar getrennt stehenden archäologischen Kulturen nicht doch wesentlich stärker miteinander verknüpft waren und sich beide Seiten stark beeinflußten. Für die Interpretation und Auswertung der archäologischen Quellen dürfen die theoretischen Konzepte der Nachbardisziplinen nicht außer acht gelassen werden, die archäologische Analyse muß sich aber zunächst auf ihre eigenen Quellen beschränken. Scheint es doch so, daß gerade für die Frühmittelalterforschung die Aussagen der schriftlichen Quellen die Interpretationen beeinflußten. Hinzu kommt, daß die archäologische Forschung zwar mehr oder weniger den Begriff einer archäologischen Kultur (Brather 2001) definiert hat, andere Phänomene wie die ethnische Deutung, Landnahme, Akkulturationserscheinungen oder Kontinuitätsformen u.a.m. sind dagegen nur scheinbar klar. Es fehlte auch in der deutschen Fachliteratur nicht an theoretischen Überlegungen zu Möglichkeiten und Grenzen von unterschiedlichen Deutungsmöglichkeiten, sie sind jedoch selten konsequent in den Materialpublikationen diskutiert worden und am Material zur Anwendung gekommen. Das Arbeitsgebiet umfaßt in erster Linie die rechtsrheinischen Gebiete der Provinz Germania Superior und angrenzender Bereiche, also die Räume zwischen Rhein, Main, Neckar und Donau. Diese Regionen wurden in der älteren Forschung mit dem sogenannten Dekumatland gleichgesetzt (Nuber 1998, 367) und seit dem Ende des 3. Jahrhunderts - durch die schriftlichen Quellen belegt - als Alamannia bezeichnet. Hier ging die Forschung spätestens seit den 50er Jahren immer von einem umfassenden Bruch in der Mitte des 3. Jahrhunderts aus. Funde der Zeit vor 260 n. Chr. wurden der provinzialrömischen Bevölkerung zugeschrieben, solche der Zeit nach 260 n. Chr. den „landnehmenden" Alamannen. Während die ältere Forschung noch mit einem gewissen Grad einer Kontinuität und gegenseitiger Beeinflussung rechnete, ist dies dann zugunsten einer pauschalen Zuweisung der Funde an die Alamannen gewichen. Erst jüngste Forschungen machten wieder auf Kontinuitätsformen und Akkulturationserscheinungen aufmerksam. Diese Analysen begrenzten sich meist auf kleinräumige Untersuchungen, etwa im Oberrheintal, im Breisgau (zuletzt Fingerlin 1997b) oder im unteren Maingebiet (Steidl 1996) sowie auf einzelne Fundgruppen wie Münzen (Stribrny 1989). Die schon vorhandenen Kleinuntersuchungen gilt es, in einen größeren Rah-

Einleitung und Problemstellung

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men zu stellen und Erklärungen anzubieten. Außerdem sollen die aufgezeigten Entwicklungen nicht nur für die frühe Völkerwanderungszeit beleuchtet werden, sondern auch im Frühmittelalter weiter bis in die Zeit um 700 verfolgt werden. Solche Studien für die Übergangszeit zwischen der Spätantike, der Völkerwanderungszeit und dem Frühmittelalter wurden für das Gebiet am Mittelrhein oder auch für die Saar/Moselregion schon länger angelegt. Gerade die Arbeiten von K. Böhner (Böhner 1958) oder auch von F. Stein (Stein 1974, 1989, 1993) sind hier zu nennen. Immer wurde davon ausgegangen, daß bis weit ins 4. und 5. Jahrhundert und darüber hinaus mit einer umfangreichen Besiedlung des Landes durch Romanen zu rechnen ist. Andererseits wurden aber auch schon seit dem 4. Jahrhundert verstärkt Germanen nachgewiesen, die durch ihre Bestattungssitten von den Romanen zu unterscheiden waren. Man diskutierte in diesem Zusammenhang auch den quantitativen Umfang der jeweiligen Bevölkerungsgruppen. Die städtischen und ländlichen Siedlungen zeigten zwar Spuren der unruhigen Zeiten, aber man rechnete nicht mit einem Abbruch der Entwicklung. Gerade die über die Spätantike hinaus zu verfolgenden kirchlichen Strukturen schienen eine kontinuierliche Fortführung in den Städten zu belegen. Unstrittig war und ist, daß beide Bevölkerungsteile, die provinzialrömische und die germanische, nebeneinander lebten und sich gegenseitig beeinflußten. In dieser Arbeit werden nun für das rechtsrheinische Gebiet die Zusammenhänge zwischen der römisch geprägten Spätantike und dem germanisch geprägten Frühmittelalter untersucht. Form und Auswirkungen dieser Beziehungen sollen dargelegt werden. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Verhältnisse in der frühen Völkerwanderungszeit, also der 2. Hälfte des 3. bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts, gelegt, aber auch auf die regional zu differenzierende Entwicklung im frühen Mittelalter (2. Hälfte 5. Jahrhundert bis Ende 7. Jahrhundert). Grabfunde nehmen dabei aus forschungsgeschichtlichen Gründen den wichtigsten Platz ein. So stehen für die Untersuchung in erster Linie Bestattungen mit ihren Befunden und unzähligen Grabbeigaben zur Verfügung, die jedoch unterschiedlich verteilt sind. Für die frühe Völkerwanderungszeit können im gesamten Bearbeitungsgebiet rund 250 Grabfunde angeführt werden, für die Merowingerzeit dagegen sind es viele Tausend. Diese sind allerdings unregelmäßig über das Land verstreut, es gibt Schwerpunkte im unteren Main- und Rheingebiet, am Neckar und an der Donau. Hinzu kommen gerade für die Spätantike diverse Schatz- und auch Einzelfunde, bei denen es sich um Münzfunde, aber auch andere thesaurierte Ensembles handelt. Die Erforschung der Siedlungen wurde dagegen lange vernachlässigt, wobei Höhensiedlungen und ländliche Siedlungen zu unterscheiden sind.

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Einleitung und Problemstellung

Früh Aufmerksamkeit erregten Anlagen wie der Runde Berg bei Urach, wo man einen Sitz eines alamannischen Adligen vermutete. Von diesen Höhensiedlungen sind inzwischen einige Dutzend bekannt, aber außer auf dem Runden Berg sind nur noch auf dem Reisberg bei Scheßlitz, dem Zähringer Burgberg, in der Mainschleife bei Urphar sowie neuerdings auf dem Geißkopf bei Berghaupten Grabungen im nennenswerten Umfang durchgeführt worden. Die Anzahl der ergrabenen ländlichen Siedlungen war bis vor wenigen Jahren verschwindend gering, so daß man lange vermutete, die Keimzelle der merowingerzeitlichen Siedlungen liege unter den heutigen Ortschaften und sei im Laufe der Zeit vielfach überbaut und damit dem Zugriff der Archäologen entzogen worden. In den letzten Jahren nehmen die Siedlungsgrabungen der Völkerwanderungszeit und des Frühmittelalters erheblich zu und verändern das bisherige Bild. Die Siedlungen sind allerdings nicht alle komplett ausgegraben worden, so daß die Auswertung in einigen Fällen noch vorläufigen Charakter hat. Insgesamt steht für die frühe Völkerwanderungszeit im Gegensatz zum Frühmittelalter nur eine geringe Anzahl an Befunden zur Verfügung. Dies muß bei der Interpretation der besiedlungsgeschichtlichen Vorgänge berücksichtigt werden. Für die frühgeschichtliche Zeit im späteren deutschen Raum sind uns durch die römischen Schriftsteller die wichtigen politischen Ereignisse auf römischer wie auf germanischer Seite überliefert. Hinzu kommt die Kenntnis der Expansion der römischen Welt und der Strukturierung der Provinzen sowie die mehr oder weniger präzise Lokalisierung der Wohn- und Siedlungsgebiete germanischer Bevölkerungsgruppen. Dies führte dazu, Funde und Befunde in bestimmten Regionen seit der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts mit diesen bekannten Ereignissen und diesen Ethnien pauschal zu verbinden. Die enge Verknüpfung der historischen Ereignisse mit archäologischen Funden beginnt mit der großen Reichskrise und den durch die Schatzfunde markierten Germaneneinfällen in der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts, dem sogenannten Limesfall 259/60 n. Chr., und reicht bis zur ethnischen Zuordnung der nach 260 n. Chr. zu datierenden archäologischen Funde zu den verschiedenen germanischen Stämmen. So galt und gilt immer noch das Jahr 260 n. Chr. für die rechtsrheinische Region als Scheide zwischen der provinzialrömischen Zeit und der nachfolgenden germanischen Völkerwanderungszeit. In der Regel wurden alle archäologischen Funde und Befunde als germanisch/alamannisch gedeutet, die nach 260 n. Chr. anzusetzen sind. Offensichtliche römische Kulturelemente interpretiert man als unterschiedlich geartete Einflüsse aus der linksrheinischen Region. Den Alamannen wurden alle archäologischen Quellen aus Südwestdeutschland zugewiesen, den Franken alle Funde im Rheinland, den Burgundern die Denkmäler im Mittelrheingebiet bis in die Zeit um

Einleitung und Problemstellung

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443, dem schriftlich überlieferten Abzug der Burgunder in die Sapaudia. Im Rheinland und Gallien traten noch die Romanen hinzu. Die Bestimmung der verschiedenen germanischen Siedlungsgebiete geschah von archäologischer Seite durch chorologische Untersuchungen (vgl. Siegmund 2000. - Steuer 1994, 13 ff.); häufig sind es nur Einzelformen wie etwa Knickwandtöpfe, bestimmte Fibeln oder Waffenformen, die ihr Hauptverbreitungsgebiet in der fränkisch definierten Region haben; worauf diese als typisch fränkisch charakterisiert wurden. Wenn solche Funde dann in anderen Regionen verstärkt auftraten, wurde damit gleichzeitig die auch durch die schriftlichen Quellen belegte Einflußnahme oder Expansion der Ethnien oder Einzelpersonen in Verbindung gebracht. Diese Arbeitsweise führte dann zu pauschalen ethnischen Zuweisungen schon im Titel einer Publikation, auch wenn im Verlauf der Detailuntersuchungen klar wurde, daß eine so eindeutige ethnische Definition gar nicht möglich ist und auch noch andere ethnische Gruppen mitberücksichtigt werden müssen (vgl. Neumayer 1993, 111 ff. Back 1989, 81 f.). Fragen nach der Definition eines Ethnos, nach Kontinuität und Akkulturation blieben hier häufig ausgeklammert. Erst in einigen Publikationen der letzten Jahre wurden differenziertere Betrachtungsweisen vorgestellt. Neue Thesen und Interpretationen wurden aber nicht von allen Autoren rezipiert und übernommen, alte Thesen blieben bestehen. Dies ist verständlich, da die Diskussion noch nicht abgeschlossen ist und keine allgemein akzeptierte Interpretation zur Verfügung steht. Bezüglich des rechtsrheinischen Gebietes bedeutet dies, daß zwar in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts noch ein gewisses Maß an Kontinuität postuliert wurde, dies später durch die Forschung jedoch abgelehnt und alle nachlimeszeitlichen Fundkomplexe pauschal den Alamannen zugeschlagen wurden. Die ethnische Interpretation beruhte dabei lediglich auf den durch die schriftlichen Quellen überlieferten Siedlungsgebiete der gentes, über die theoretischen Möglichkeiten des ethnischen Nachweises insgesamt wurde in den gängigen Materialvorlagen selten diskutiert. Man ging allgemein von einem Bruch zwischen der römischen Spätantike und der alamannisch geprägten (frühen) Völkerwanderungszeit aus. Da auch nicht zwischen verschiedenen Abstufungen einer Kontinuität unterschieden wurde, führte man nur pauschale ethnische Zuweisungen durch. Damit eng verknüpft ist die Frage nach der Akkulturation oder gar Assimilation provinzialrömischer und germanischer Kulturerscheinungen, also der An- bzw. kompletten Übernahme von Elementen einer zunächst fremden Kultur. Während früher häufig Akkulturation nur in der Weise betrachtet wurde, daß eine anscheinend niedriger stehende Kultur Elemente einer höher stehenden Kultur übernahm, ist man sich heute auch bewußt, daß Akkultura-

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Einleitung und Problemstellung

tionserscheinungen in beiden Richtungen verlaufen. Alle beteiligten Gruppen geben und nehmen. Die schon genannten Schlagworte wurden zwar in der archäologischen Forschung für die hier in Rede stehenden Probleme verwendet, jedoch häufig nicht definiert. Daher hat der Leser einen breiten Interpretationsspielraum, der nicht immer mit dem ursprünglich Gemeinten übereinstimmen muß. Dies gilt in ganz besonderem Maße für die ethnische Zuweisung der jeweiligen Funde wie auch für Begriffe wie Kontinuität und Diskontinuität, Migration oder Landnahme. Im folgenden sollen einige dieser Begriffe diskutiert werden. Die Auseinandersetzung um die theoretischen Grundlagen einer ethnischen Deutung hat eine lange Tradition. Neben der von Kossinna geprägten Diskussion um die Jahrhundertwende müssen auch Arbeiten deutscher Archäologen (vgl. Hensel 1977) wie beispielsweise Eggers (Eggers 1950. - 1959), Wahle (Wahle 1941), später Sangmeister (Sangmeister 1967. - 1977), Schiette (Schiette 1971), Hübener (Hübener 1975), Bergmann (Bergmann 1972), Daim (Daim 1982), Müller-Wille und Schneider (Müller-Wille/Schneider 1993), Wendowski (Wendowski 1995), Hasall (Hasall 1998), Roth (Roth 1998), Siegmund (Siegmund 1998. - 2000) sowie Brather (Brather 2000. - 2001). erwähnt werden. Für die angelsächsische Forschung sei auf die Arbeit von S. Jones verwiesen (Jones 1997. Dazu Brather 1998). Die Diskussion um Ethnizität war und ist ein zentrales Thema in der ethnologischen und sozialanthropologischen Forschung und hat auch für die Ansätze der Archäologen wichtige Grundlagen geliefert (Heinz 1993). Von größter Bedeutung bei der Interpretation von Bevölkerungsgruppen in frühgeschichtlicher Zeit sind auch die neuesten Überlegungen von historischer Seite (Wolfram 1995. - Lund 1998. - Pohl 1991. - 1994. - 1999. - Springer 1999). Aufbauend auf den Forschungen von Wenskus (Wenskus 1961, 14 ff.), der grundlegend die wichtigen Faktoren wie Abstammungsgemeinschaft, Heirats-, Friedens-, Rechts-, Siedlungs-, Traditions- sowie Sprach- und Kulturgemeinschaft für den Stammesbegriff herausgestellte, wurden weitere Aspekte betont. Der Bezug der ethnischen Namen zu einer gens und nicht zur gesamten Siedlungsgemeinschaft sowie die Bedeutung der hiermit in engem Zusammenhang stehenden Begriffe der Abstammungsgemeinschaft, des politischen Verbandes und der Gefolgschaft sind u.a. zu nennen. Gerade in den jüngsten Arbeiten wurde noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, daß die aus den Schriftquellen überlieferte ethnische Bezeichnung in der frühen Völkerwanderungszeit nicht auf die gesamte Einwohnerschaft einer Region zu übertragen ist, sondern zunächst nur für einen kleinen Personenkreis gilt, der das Recht hatte, an Versammlungen und Heerzügen teilzunehmen.

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Die Übertragung des ethnischen Namens auf eine größere Gruppe ist erst für die späte Merowingerzeit bzw. die Karolingerzeit festzustellen (Pohl 1999, 234 f. - Springer 1999, 225). Die Frage nach dem eigenen Ursprung ist eine Kernfrage der Geschichtsforschung. Sie diente nicht zuletzt der Legitimation von Herrschaftsansprüchen. In der Archäologie spiegelt sich das Bedürfnis der Wissenschaft wider, menschliche Gruppen in Kategorien oder ethnischen Gruppen zu gliedern. Diese Einteilung wird von antiken Autoren oder heutigen Wissenschaftlern vorgenommen, es liegt also eine etische Sichtweise vor, die nicht mit der emischen Selbsteinschätzung der Betroffenen in Einklang stehen muß. Die eigene Zuordnung zu einer ethnischen Gruppe durch subjektiv festgestellte signifikante Merkmale, also die emische Ebene, stellt den Idealfall dar. Die Identifikationsmerkmale, sowohl die äußerlich sichtbaren als auch die Wertvorstellungen, werden zur Abgrenzung gegen andere Gruppen offen gezeigt. Damit wird klar eine Grenze zu anderen ethnischen Gruppen gezogen (Heinz 1993, 128 ff. 335 ff.). Antike Schriftsteller nannten zur Unterscheidung der verschiedenen Völker die von außen eindeutig erkennbaren Merkmale wie Sitten, Tracht, Sprache und Gesetze als Kriterien (Wolfram 1995, 11)· Bis in die 60er Jahre hinein war die Interpretation von ethnischen Gruppen in der Soziologie und der Ethnologie jedoch an Vorstellungen einer gemeinsamen Abstammung und einer gemeinsamen Kultur geknüpft. Die Gleichung von der ethnischen Gruppe als Träger einer Kultur verleitete zu der Schlußfolgerung, Kultur und Gesellschaft gleichzusetzen (Heinz 1993, 356 f.). Die durch ethnologische und sozialanthropologische Forschungen vorgegebenen Kriterien für eine Definition eines Ethnos sind inzwischen recht einheitlich. Zwei Aspekte, das Wir-Bewußtsein und die Abgrenzung nach außen und damit die sich bedingende Selbstzuweisung und Fremdbestimmung sind ausschlaggebende Kriterien. Besonders das emische Merkmal, die gruppeneigene Bestimmung ist von entscheidender Bedeutung (Höllmann 1992). Die Merkmale und die für die Gruppen erkennbaren Symbole werden offen dargestellt, sowohl äußerlich sichtbar als auch durch Normen und Wertvorstellungen. Da auch andere soziale und kulturelle Gruppen sich gegeneinander abgrenzen, führte Elwert als weiteres Merkmal für ethnische Gruppen den Bezug zur Familie ein, Ethnien organisieren Familien (Elwert 1989). Hier liegt eventuell für zukünftige Forschungen eine Chance. In der Anthropologie deuten jüngste Studien an, daß verwandtschaftliche Beziehungen rekonstruiert werden können. Weitere Merkmale, z.B. eine gemeinsame Kultur in allen ihren geistigen und materiellen Äußerungen wie Sprache, Religion, gemeinsame Abstammung oder ein einheitliches Territorium sowie die materiel-

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len Güter, sind zwar wichtige Aspekte, gelten jedoch nicht immer mit der gleichen Wertigkeit (Bromlej 1977, 27 ff.). Durch verschiedene Kulturmerkmale werden kulturelle Gruppen gebildet, bzw. durch soziale Merkmale soziale Gruppen. Die daraus resultierenden Begriffe Kultur und Gesellschaft, die eigentlich zu differenzieren sind, werden häufig synonym verwendet. Dadurch wurden mit bestimmten Kulturmerkmalen verbundene Völker zu Einheiten (Heinz 1993, 2 ff. - Barth 1969, 11 f. - Girthler 1982, 52 ff.). Eine solche Verbindung von ethnischen Einheiten und Gesellschaft läßt aber außer Acht, daß kulturelle Unterschiede sehr oft fließend und nicht immer von benachbarten kulturellen Einheiten klar abzugrenzen sind. Sie unterscheiden sich häufig nur graduell. Ethnische Identität wird durch das Zugehörigkeitsgefühl eines Individuums bestimmt. Dabei spielt die historische Tiefe eine Rolle, ein Kontinuitätsgefühl wird eventuell durch Mythen und Rituale vermittelt (Heinz 1993, 137 f.). Wenskus hat die Träger solcher Abstammungsgemeinschaften als Traditionskerne interpretiert (Wenskus 1961, 54 ff.). Solange sie bestehen und sich behaupten können, geben sie auch Impulse für die Weiterentwicklung der Gruppen. Für das Verständnis von ethnischen Gruppen, Ethnizität und Ethnogenese ist weiterhin von großer Bedeutung, daß diese Gruppen sich immer in einer Entwicklung befinden, es nie einen längeren statischen Zustand gibt (vgl. Roth 1998). Eine Gruppe durchläuft nie eine isolierte Entwicklung. Es gibt immer interethnische Kontakte und damit ist die Gruppe einer steten Beeinflussung von außen ausgesetzt. Diese Kontakte können sowohl kriegerisch als auch friedlich sein, sie können individuell oder gruppenspezifisch sein. Die Reaktionsmöglichkeiten auf die Kontakte, ob nun Akkulturation oder Persistenz, sind unterschiedlich (Barth 1969, 9 ff. - Bromlej 1977, 32). Das oft als wesentlich für eine ethnische Identität angeführte Merkmal Sprache kann nicht als allein bestimmend herangezogen werden, gibt es doch in historischer wie in moderner Zeit Beispiele, daß Gruppen mit einem WirGefühl nicht immer eine scheinbar identifizierende Sprache sprechen (Heinz 1993, 193 ff.). Viele der aufgezählten Kriterien und Zusammenhänge sind für die Archäologen kaum oder gar nicht fassbar, und so wurde die methodische Möglichkeit einer ethnischen Bestimmung frühgeschichtlicher Gruppen jüngst stark bezweifelt (Brather 2000. - 2001). Wenn man nach archäologisch erkennbaren Kriterien zur Ethnizität suchen will, sollte man zumindest die Aspekte der materiellen Hinterlassenschaft bzw. der Befunde berücksichtigen, die eine hohe Wertigkeit für Identitäten haben. Kriterien aus dem religiösen oder kultischen Bereich sind hier sicherlich aussagefähiger als lediglich funktionale.

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Die Bestattungssitten zählen zu den Bräuchen, die das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Gruppe stärken. Es ist jedoch zu beachten, daß die Archäologie auch im Bestattungswesen schon immer Beeinflussungen aus anderen Kulturen festgestellt hat. Dies gilt ebenfalls für die römische Kaiserzeit, die Völkerwanderungszeit sowie das Frühmittelalter. Hier haben wechselseitige Beziehungen stattgefunden, ein Wandel ist festzustellen. Die Gruppen durchliefen also eine stete Entwicklung und Veränderung. Ein weiterer, im religiösen Bereich verhafteter Aspekt können Deponierungen und Opferungen sein. Auch hier bietet sich für die Gemeinschaft durch kultische Handlungen die Möglichkeit der Identifizierung. Bezüglich der Siedlungen und deren Strukturen ist zu sagen, daß die Anlage eines Hofes oder eines Dorfes stark von der jeweiligen natürlichen Umwelt abhängig ist; dies gilt auch für den eigentlichen Hausbau. Weiterhin ist der technische Bereich anzufügen. Technik ist aber wenig geeignet, Identitäten zu schaffen. Verbesserungen und Neuerungen können helfen, Arbeitsabläufe zu optimieren und Erträge zu steigern, so daß von den Gruppen gerne Neuerungen aufgegriffen werden, wenn die technischen Voraussetzungen und die personellen Möglichkeiten der Umsetzung vorhanden sind. Die archäologischen Funde selbst müssen in ihrem funktionalen Zusammenhang betrachtet werden. Objekte der Tracht, wie sie im Grab zu beobachten sind und sich nicht aus Siedlungsfunden erschließen lassen, bieten ebenfalls eine Möglichkeit, ein Zusammengehörigkeitsgefühl auszudrücken. Doch auch hier ist die Beeinflussung der provinzialrömischen/byzantinischen auf die germanische Tracht bekannt. Rein funktional zu betrachtende Gegenstände bieten gar keine Möglichkeit, Ethnizität näher zu bestimmen. So zeigt sich, daß nur ausgewählte archäologisch Komplexe für eine ethnische Identität oder ein Zusammengehörigkeitsgefühl einer Gruppe herangezogen werden sollten (vgl. Siegmund 2000, 81 ff.). Die gegenseitige Beeinflussung unterschiedlicher Kulturen ist hervorzuheben, die einen steten Wandel bewirkt. Seit den Anfängen der archäologischen Wissenschaft war man immer bestrebt, archäologische Funde bestimmten, aus den Schriftquellen bekannten ethnischen Gruppen zuzuweisen. Dies ist im Zusammenhang mit dem Aufkommen eines verstärkten Nationalbewußtseins in Europa seit dem 19. Jahrhundert zu sehen. Man besann sich auf seine eigenen Wurzeln und Traditionen. Während die französische und auch die englische Forschung sich verstärkt den Kelten widmete, hob man in Osteuropa die Herkunft von den Slawen hervor (Niederle 1902). Vor allem durch die Verwandtschaft der slawischen Sprachen der Region war die Besinnung auf die Slawen selbstverständlich.

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In Deutschland war die Situation nicht eindeutig (Böhner 1969). In Süddeutschland hob man die keltischen Traditionen hervor, in Norddeutschland dagegen wurden die Germanen als Urväter besonders betont. Diese unterschiedlichen Strömungen, Keltomanie und Germanomanie, führten in Deutschland zu heftigen Auseinandersetzungen, die, da es noch kein chronologisches Gerüst für die Einordnung der Funde gab, von romantischen Vorstellungen geprägt waren (Böhner 1969, X ff.). Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als der Rahmen für die großen archäologischen Epochen mit charakteristischen Funden und Befunden gefüllt war, nahm die Zuweisung archäologischer Kulturen zu ethnischen Gruppen eher wissenschaftliche Züge an. Prägend für die Zeit um 1900 und das frühe 20. Jahrhundert waren die Arbeiten von G. Kossinna. Der Leitsatz „scharf umgrenzte archäologische Kulturgruppen decken sich zu allen Zeiten mit ganz bestimmten Völkern und Völkerstämmen" (Kossinna 1911, 13) bot die Möglichkeit, archäologische Kulturen mit bestimmten, in den schriftlichen Quellen überlieferten Volksstämmen in Verbindung zu bringen, und dies nicht nur für die Zeit, in der die Quellen niedergeschrieben wurden, sondern auch rückwärtsschreitend weit in prähistorische Epochen hinein, ohne allerdings zu berücksichtigen, daß archäologische und historische Quellen keine Einheit bilden (Eggers 1959, 256 f. - Andresen 1996, 23), bzw. ohne den steten Wandel von Bevölkerungsgruppen (Olsen/Kobylinski 1991, 17 ff.) und einzelnen Kulturmerkmalen (Conkey 1990) zu beachten. Die Quellen, die den Archäologen zur Auswertung zur Verfügung stehen, sind durch verschiedene Rahmenbedingungen schon selektiert. Anzuführen sind die schon in prähistorischer Zeit vorgenommenen bewußten Selektionen der Objekte bei Bestattungen und Depotniederlegungen. Hinzu kommen die natürlichen Umweltbedingungen, so daß kaum organische Reste vorhanden sind. Auch die Ausgrabungstechnik reduziert auf uns gekommenen Funde und Befunde (Eggers 1951, 25 ff. - Eggers 1959, 258 ff. - Andresen 1996, 23 f.), so daß der heutigen Wissenschaft nur ein kleiner Teil der ursprünglichen Quellen zur Verfügung steht. Eine archäologische Kultur definiert sich zunächst über ein in einem bestimmten Raum verbreitetes bestimmtes Merkmalspektrum oder durch Fund- und Befundvergesellschaftungen mit sich wiederholenden Kombinationen, die sowohl Artefakte als auch Befunde einschließen (Sangmeister 1968, 218 ff. - 1977, 9 ff. - vgl. Angeli 1976. Brather 2001, 446 ff.). Wichtig ist dabei - wie oben erläutert - , daß nicht nur äußerlich sichtbare Merkmale wie Typen oder Verzierungen einbezogen werden, sondern auch solche von hoher Güte, die Rückschlüsse auf den geistigen und sozialen Bereich der Bevölkerungsgruppe geben. Härke verweist in diesem Zusammenhang auf den unterschiedlichen funktionalen oder intentiona-

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len Charakter der archäologisch erhebbaren Daten bzgl. der Gräberarchäologie (Härke 1993, 143). Die Anwendung dieser Kriterien ist in der archäologischen Praxis jedoch problematisch. Archäologische Kulturen wurden häufig nur aufgrund weniger Merkmale definiert. Für Zeiten, aus denen schriftliche Quellen vorliegen, die von Siedlungsgebieten germanischer Gruppen berichten, wurden diese archäologischen Kulturen mit diesen gentilen Formationen in Verbindung gebracht, auch wenn das überlieferte Siedlungsgebiet mit dem chorologisch ermittelten Formenkreis nicht unbedingt deckungsgleich war (vgl. Siegmund 2000, 353 ff.). Schon Wahle (Wahle 1941), Eggers (Eggers 1950) und Ament (Ament 1984. - 1986) zeigten anhand verschiedener Beispiele, daß sich eine archäologische Befundgruppe oder eine archäologische Kultur nicht zwangsläufig mit den aus den schriftlichen Quellen bekannten Völkern in Verbindung bringen läßt. So warnte dann auch Sangmeister davor, einen so gefundenen Formenkreis oder eine archäologische Kultur mit Ethnien gleichzusetzen, da kennzeichnende Merkmale eines Ethnos wie das Zusammengehörigkeitsgefühl so nicht erfaßt werden können (Sangmeister 1977, 10 f.). Auch Bergmann lehnte eine bedenkenlose Gleichsetzung von archäologischen Kulturkreisen und Ethnien ab; er sah im Ethnos lediglich eine politische Einheit, die im positiven Falle durch bestimmte äußere Machtsymbole, etwa Waffen, archäologisch nachgewiesen werden könnte (Bergmann 1972, 106 f.). Während V. G. Childe in seinen frühen Studien dem Konzept Kossinnas folgte, ohne allerdings den rassischen Aspekt zu übernehmen, definierte er 1929 (Childe 1929 Preface) den Begriff der Kultur und betonte dabei das wiederholte, gemeinsame Auftreten von Befunden und Funden (complex of regulary associated traits). Solche Kulturen verband er mit Völkern (people) und erwog auch die Verbindung zu Rassen, wenn am Skelettmaterial spezifische physische Merkmale festgestellt werden können. Erst später ersetzte Childe den Begriff des Volkes durch den der Gesellschaft, wobei er sich nun bewußt war, daß die durch eine archäologische Kultur erschlossene Gesellschaft nicht zwangsläufig mit einer politischen, sprachlichen oder ethnischen Einheit gleichgesetzt werden kann (Childe 1952, 25 ff. - 1956, 16 ff. - vgl. Veit 1984. - 1989, 36 ff. - Trigger 1989, 167 ff.). Schiette fügte dem noch hinzu, daß Ethnien nicht über längere Zeiten stabile Einheiten bilden, sondern einer steten Entwicklung unterliegen; daher sei es auch nicht statthaft, von einer rückwärts zu verfolgenden, kontinuierlichen archäologischen Kulturentwicklung auf eine Bevölkerungskontinuität zu schließen (Schiette 1971, 21 f.). Für das hier in Rede stehende Thema sind die Germanen von besonderer Bedeutung. Erste, sie betreffende, umfassende Berichte lieferte Caesar, der so-

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wohl auf links- wie auch auf rechtsrheinischer Seite wohnende Germanen beschreibt. Allgemein ist man sich von historischer Seite darin einig, daß die Bezeichnung der linksrheinischen Germanen wohl eine Eigenbezeichnung ist, während der Germanenbegriff für die rechtsrheinischen Bevölkerungen von Caesar zunächst einmal als geographischer Terminus zu werten ist (Wolfram 1995. - Timpe 1998, 4 ff. - Lund 1998, 36 ff. - Siehe dazu Johne 1999). Da all die Schilderungen über die Germanen von römischer Seite verfaßt wurden, liegt insgesamt ein etisches Bild vor. Lediglich die fragmentarisch auf uns gekommenen archäologischen Quellen geben einen Einblick aus emischer Perspektive. Die Untersuchungen zu den Germanen werden im wesentlichen von historischer, sprachwissenschaftlicher und archäologischer Seite vorgenommen. Jede der Disziplinen hat unterschiedliche Quellen, die jedoch alle auf den Germanenbegriff bei Caesar zurückgeführt werden, der allerdings durch romantische Vorstellungen verändert worden ist. So wurden schon seit dem 16. Jahrhundert die Begriffe Deutsche und Germanen gleichgesetzt (Hachmann 1971, 13 ff.). Die romantische Verklärung setzte alle kulturellen Äußerungen mit einem Volk - den Germanen - gleich, sie hatten scheinbar ein einheitliches Wesen, eine gemeinsame Sprache und waren genetisch konstant. Bezüglich der Archäologie wurde der Germanenbegriff auf die geistige und materielle Kultur der benannten Region übertragen. Da schon zu dieser Zeit die archäologischen Formenkreise mit ethnischen Einheiten verbunden wurden, entstand der germanische Volksbegriff (Timpe 1998, 10 ff. - Hachmann 1971, 13 ff.). Schon Hachmann hat auf die Problematik hingewiesen (Hachmann 1971, 11 ff.) und betont, daß die Archäologen nur die kulturelle Gemeinschaft fassen können und nicht die sprachliche. Wichtig für die Abgrenzung von Sprachen ist die gegenseitige Verstehbarkeit der Sprache innerhalb der Gruppen (für die folgenden Bemerkungen siehe Seeold 1998). Bei einer nur wenig eingeschränkten Verständlichkeit wird denn auch von unterschiedlichen Dialekten und nicht von verschiedenen Sprachen gesprochen. Da sich Sprache stets verändert und Neuerungen aufnimmt, ist Sprache als ein zeitliches und räumliches Kontinuum definiert. Die indoeuropäischen Sprachen beschränken sich bis auf wenigen Ausnahmen auf Europa, hinzu kommen noch die iranische und die indische Sprache. Der Grad der Verwandtschaft zwischen den Sprachen ist unterschiedlich hoch, Sprachen mit starken Zusammenhängen werden in Untergruppen zusammengefaßt, dazu gehört auch die germanische Untergruppe mit deutsch, niederländisch, friesisch, englisch, dänisch, schwedisch und norwegisch. Die Sprachwissenschaft kennt verschiedene Modelle bzgl. der Aufgliederung einer Ursprache in die verschiedenen indoeuropäischen (indogermanischen) bzw. ger-

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manischen Sprachen. Das Stammbaummodell gliedert die Grundsprache zunächst in zwei Zweige, die sich dann wiederum weiterentwickeln und aufspalten. Diese Theorie setzt allerdings voraus, daß nach der Trennung keine weiteren Kontakte zwischen den Sprachen bestanden. Weitere Modelle sind die Wellentheorie und die Entfaltungstheorie, wobei jeweils weitere Einflüsse von außen möglich sind. Die Herausbildung der germanischen Ursprache setzten die Sprachwissenschaftler in die vorrömische Eisenzeit. So existieren nach dem jetzigen Forschungsstand in den unterschiedlichen Disziplinen unterschiedliche Germanen-Begriffe mit differierenden Inhalten. Als Ubereinkunft für die archäologische Forschung kann gesagt werden, daß mit den eigenen Methoden eine ethnische Einheit unter den genannten sozialanthropologischen Kriterien schwierig zu fassen ist, trotzdem aber eine Bezeichnung der Kulturgruppen benötigt wird. So werden für die in dieser Arbeit untersuchten Komplexe die Begriffe provinzialrömisch/römisch/romanisch bzw. germanisch/elbgermanisch/odergermanisch gewählt. Gemeint ist die durch die Archäologie faßbare kulturelle und provinzielle Zugehörigkeit, einmal verhaftet im germanischen Milieu, im anderen Fall begründet im provinzialrömischen Umfeld. Eine eindeutige ethnische Bestimmung von Gruppen oder Einzelpersonen ist nicht immer gerechtfertigt, da sich im Laufe der Untersuchung gezeigt hat, daß unterschiedliche Einflüsse auf einem Fundplatz gemeinsam vorkommen und eher mit polyethnischen Strukturen zu rechnen ist. Die Interpretation der römischen Kaiserzeit in den rechtsrheinischen Regionen außerhalb des Limes als germanisch ist heute üblich; hinzu kommt der Versuch, die archäologischen Formenkreise noch enger mit den einzelnen von Tacitus überlieferten germanischen Stämmen zu verbinden (Abb. 1). Darüber hinaus versuchte man, die Entwicklung rückwärts zu verfolgen und bezeichnete auch archäologische Kulturgruppen der vorrömischen Eisenzeit als germanisch. Es ist inzwischen allgemein akzeptierter Forschungsstand, die Jastorf-Kultur als erste germanische Kulturgruppe zu bezeichnen (Müller 1998, 132. - Steuer 1998, 138 ff. - vgl. Hachmann 1971, 81 ff.). Wenig Bedenken scheint man dabei bzgl. des großen Zeitabstands von rund 500 Jahren zu haben, der zwischen den ersten eindeutigen schriftlichen Quellen zu den Germanen und der archäologischen Kulturgruppe selbst liegt, ganz abgesehen von der Frage, ob sich wirklich hinter der Jastorf-Kultur eine ethnische Einheit verbirgt (Lund 1998, 33 f.). Entsprechend kann diese Frage auch zu den archäologisch so beschriebenen keltischen Kulturen gestellt werden. Dies gilt besonders, wenn auch hier die archäologische Bezeichnung „keltisch" für prähistorische Gruppen verwandt wird, die weitaus älter sind als die erste schriftliche Erwähnung der Kelten (Berger 1973, 42 ff. - Fischer 1986, 209 ff.).

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Das methodische Problem setzt sich in der Spätantike und der Völkerwanderungszeit weiter fort. Seit dem Ende des 3. Jahrhunderts sind neue geographische Bezeichnungen oder Stammesnamen wie Alamannen oder Franken überliefert, die dann ebenso auf die archäologischen Kulturgruppen übertragen wurden. So wurden, wie schon erwähnt, alle nachlimeszeitlichen Funde als alamannisch gedeutet, auch wenn sich die historische Forschung heute noch nicht darüber einig ist, ob sich die Ethnogenese der Alamannen aus einem semnonischen Kern, einem militärisch organisierten Suebenbund oder als lockere Einheit ohne eigene ethnische Struktur schon im 3. Jahrhundert vollzog, oder ob nicht die Bildung des Stammes erst im „neuen" Land geschah, eventuell sogar unter Beteiligung der Römer (Nuber 1993, 103. - 1998. - Castritius 1996, 19 ff. - 1998. - Geuenich 1997a, 73 f. - Timpe 1998, 58. Hummer 1998). Angesichts dieser ungesicherten Forschungslage sollte man die Zeit zwischen dem Limesende und dem Beginn der Reihengräber nicht frühalamannisch sondern frühvölkerwanderungszeitlich nennen. Für die Spätantike ist uns der Begriff romani oder auch provinciales überliefert, womit in der Spätantike alle Einwohner der römischen Provinzen gemeint waren, die in Sprach-, Rechts-, Glaubens- und Kulturgemeinschaft lebten (Ewig 1976, 246 ff. - Bierbrauer 2003). Das römische Bürgerrecht besaßen bis zum Beginn des 3. Jahrhunderts nur die in Italien geborenen Freien, damit waren sie im eigentlichen Sinne des Wortes Römer. Durch die Constitutio Antoniniana wurde dann unter Kaiser Caracalla allen in den Provinzen lebenden Freien das römische Vollbürgerrecht verliehen. Nicht zuletzt durch die Truppen, die aus unterschiedlichen Ländern in den germanischen Provinzen stationiert waren, aber auch durch die im Grenzbereich lebenden Nichtrömer, ergab sich so eine große Bevölkerung unterschiedlicher Herkunft, die nun mit dem Sammelbegriff Romanen bezeichnet wurden. Dieser Romanenbegriff für die in bestimmten Regionen lebende Bevölkerung ist denn auch den anderen Bezeichnungen wie Galloromanen (Wolff 1895, 603. - 1913, 13. - Goessler 1921, 17. - Paret 1927. - Martin 1968, 135.) oder Keltoromanen vorzuziehen. Die Einbeziehung älterer Bevölkerungseinheiten und -schichten suggeriert einen eher statischen Zustand denn einen dynamischen Prozeß. Eng mit den Begriffen ethnische Deutung und Ethnizität verbunden sind die Begriffe Akkulturation und Assimilation bzw. Persistenz (Heinz 1993, 10. 44 ff.). Während die Akkulturation die Annahme fremder geistiger und materieller Kulturelemente sowie die Anpassung an neue Lebensbedingungen meint (Andresen 1996, 25. - Thurnwald 1966, 312 ff.), bedeutet Assimilation die völlige Übernahme einer fremden Kultur und Persistenz, das Beharren auf der kulturellen Unterschiedlichkeit. Vorgänge dieser Art können individuell,

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aber auch als Gruppenprozesse ablaufen, und sie sind abhängig von der Art der Kontakte zwischen den unterschiedlichen Gruppen. Neben der Übernahme von sächlichen Kulturgütern ist auch ein Wandel des sozialen Verhaltens zu beobachten (Thurnwald 1966, 312 ff.)· Allgemein kann aber gesagt werden, daß die Prozesse nicht en bloc ablaufen, sondern in unterschiedlichen Entwicklungsvorgängen. Verschiedene Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, damit solche Prozesse ablaufen können. So wird betont, daß es einen Niveauunterschied im Zivilisationgrad geben muß, der zur Anpassung führt. Auch werden die Kulturgüter wohl nicht in der ganzen Bedeutungsbreite weitergegeben, sondern in der rezipierenden Gesellschaft transformiert (Thurnwald 1966, 312 ff.). Eng damit zusammen hängt der Begriff der Kontinuität (Laet 1976. - Lüning 1976). Das lateinische Wort continuatio bedeutet ununterbrochene Fortdauer oder lückenloser Zusammenhang, bzw. stetig, fortdauernd, unaufhörlich. In den Enzyklopädischen Lexika wird zwischen dem Begriff der Kontinuität in der Geschichtsphilosophie und im Staatsrecht unterschieden. Das Kontinuum wird als lückenlos Zusammenhängendes, Stetiges definiert, in dem es keine Leerstellen wie Raum und Zeit gibt. Im Staatsrecht ist das „Fortbestehen der rechtlichen Identität eines Staates", gemeint, wobei auch Änderungen in der Verfassung und im Gebietsstand eine Kontinuität nicht durchbrechen. Der gegensätzliche Begriff ist die Diskontinuität, also eine „Zusammenhanglosigkeit ... eines Bereiches ..., wenn er sich der Veränderung der Gesamtstruktur in voneinander unabhängige .diskrete' Teile zerlegen und in dieser Form adäquat darstellen lässt". Doch auch diese Definitionen sind nicht sehr eng gefaßt und lassen verschiedene Interpretationen zu. So hat Demandt das Bild einer Brücke über einen Abgrund entworfen, welches das Verhältnis von kontinuierlicher Entwicklung und Abbruch verdeutlichen soll. Die Tiefe des Abgrunds unter der Brücke spiegelt den Grad der Kontinuität wider (Demandt 2001, 209). Zu Recht machte jüngst Kunow darauf aufmerksam, daß Kontinuität und Diskontinuität keine gegensätzlichen Begriffe sind, sondern sich gegenseitig bedingen. Ein Besiedlungsvorgang baut immer auf Älterem, schon Vorhandenem auf. Unterschiedliche naturräumliche und anthropogene Rahmenbedingungen haben Einfluß auf den Besiedlungsvorgang (Kunow 1994, 341 ff.). Ähnlich argumentierte Meier, es gäbe einen stetigen Wandel und immer eine langsame Form der Veränderung und Entwicklung (Meier 1973, 62 f.). Gewisse Merkmale entwickeln sich weiter, andere gehen verloren und neue kommen hinzu. Schon allein deswegen ist das Begriffspaar Kontinuität und Diskontinuität aufs engste miteinander verknüpft und dadurch auch zu grob definiert, um die verschiedenen Formen der Entwicklung zu beschreiben. Er

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fordert daher eine „Typologie des Wandels" (Meier 1973, 63). Lüning differenzierte zwischen einer vollständigen (absoluten) Kontinuität und einer vierfach untergliederten partiellen Kontinuität, wobei hier zwar unterschieden wird zwischen progressivem und regressivem Umfang des Merkmalaustauschs, aber eine weitere Begriffsuntergliederung wurde nicht vorgenommen (Lüning 1976, 176 ff.). Bei archäologischen Fragestellungen zur Kontinuität wird der Begriff selten definiert (Knopf 2002, 16 ff.). Außerdem füllen die verschiedenen Autoren den Begriff mit unterschiedlichen Inhalten. Dies ist oft Ursache für divergierende Ansichten und Diskussionspunkte. So können - je nach Standpunkt - für einen Siedlungsvorgang Kontinuität in verschiedenen Abstufungen oder Diskontinuität postuliert werden. Dies ist schon für die Diskussion um Kontinuität und Diskontinuität zwischen römischer Spätantike und germanischer Völkerwanderungszeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts festzustellen. Der Wirtschaftshistoriker Dopsch wußte, daß man nicht von einer lückenlosen Kontinuität ausgehen kann, daß politische und soziale Ordnungen sich ändern, er definierte aber keine Unterscheidungen (Dopsch 1923/24, 1). Neben Ansätzen bei Goessler (Goessler 1921, 21 ff.) kann dann wieder eine differenzierte Betrachtungsweise bei Wahle (Wahle 1932, 198 ff.) festgestellt werden, der verschiedene Intensitäten einer Kontinuität unterschied. Er benannte für das rechtsrheinische Gebiet „Siedlungslandschaften", in denen die Germanen völlig bestimmend waren; „Mischgebiete", in denen sich Romanen und Germanen vermischten und beide zur weiteren Entwicklung beitrugen; „Herrschaftsgebiete" sind dadurch gekennzeichnet, daß die Romanen den weiteren Fortgang bestimmten, schließlich noch „Wälder", wohl als Rückzugsgebiete für die Romanen gemeint. Diese hauptsächlich regionalen Unterscheidungen wurden in der Folge nicht näher diskutiert und weiterentwickelt. Andere Differenzierungen unternahm Martin für schweizerische Komplexe (Martin 1975, 177), bzgl. der Begrifflichkeit schlugen Bierbrauer und MoosbruggerLeu verschiedene Termini vor (Müller-Wille 1980). Während Bierbrauer eine Bevölkerungs-, Besiedlungs-, Orts- und Platzkontinuität unterscheidet, spricht Moosbrugger-Leu von schwindender, unterschwelliger und ideeller/ kultureller Kontinuität. Fr. Stein (Stein 1989, 89 f.) grenzte ebenfalls Platzkontinuität, Siedlungskontinuität und Bevölkerungskontinuität voneinander ab. Die Konzepte zur Kontinuität in der Archäologie wurden jüngst durch Knopf anhand eisenzeitlicher und neolithischer Fallbeispiele überprüft. In seinem Fazit unterscheidet er die Begriffe Nutzungs-, Besiedlungs- und Bevölkerungskontinuität (Knopf 2002, 269 ff.). Weitere theoretische Erörterungen führten Bausinger (Bausinger 1969) und Wolff (Wolff, H. 1991, 291 f.) durch. Für die Kontinuitätsdebatte innerhalb der deutschen Volkskunde

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warnte Bausinger davor, den Begriff zu neutralisieren, da er sonst beliebig von den Lesern interpretiert werden könne (Bausinger 1969, 11). Er forderte daher eine klare Definition und unterschied in der Kontinuitätsforschung zwischen der Sache, dem Raum, den Akteuren/Trägern und der Funktion. In verschiedenen Beispielen wurden die zahlreichen möglichen Kontinuitätserscheinungen dargelegt und bewertet, aber nicht mit einem Terminus besetzt (Bausinger 1969, 17 ff.). Wolff (Wolff, H. 1991) bot eine umfassende begriffliche Unterscheidung, die für das Städtewesen entwickelt wurde, aber auch auf andere Siedlungen übertragen werden kann. Unter der niedrigsten ersten Stufe verstand er eine Ruinenkontinuität. Hierbei ist auch eine Phase der Nichtbesiedlung möglich, im strengen Sinne also eine Diskontinuität. Die Nachfolgesiedlung, die auch eine etwas andere topographische Lage haben kann, wählt diesen Platz wegen der allgemein naturräumlich günstigen Lage oder dem Vorhandensein von Baumaterial aus. Die zweite Stufe ist die Siedlungskontinuität mit eventueller Namenstradition. Für das Fortbestehen der Siedlung ist nicht unbedingt die Größe der Ubergangssiedlung von Bedeutung, die auch kleiner sein kann, auch ist eine Bevölkerungsvermischung bzw. ein Bevölkerungsaustausch möglich. Den dritten Grad stellt die Bevölkerungskontinuität dar. Auch hier ist eine Vermischung der Vorbevölkerung mit den neuen Bewohnern möglich; es hängt davon ab, inwieweit die Vorbevölkerung die alten Traditionen in allen geistigen und materiellen Bereichen bewahren kann. Der vierte Grad wird als Kulturkontinuität bezeichnet, in der Sprache und Kultur einschließlich der Schriftlichkeit fortbestehen. Die höchste fünfte Stufe ist die Institutionskontinuität. Voraussetzung ist, daß etwa Kirchenverwaltung oder städtische Verwaltung ungebrochen fortgeführt werden können. Diese vorgenommene Unterscheidung ist von großem Wert und wird im Folgenden angewandt werden. Gerade für die hier untersuchten Zeiten ist festzuhalten, daß die Landschaft durch die Römer schon ökonomisch, sozial und politisch gestaltet wurde und damit für die nachlimeszeitliche Besiedlung bestimmte Voraussetzungen geschaffen waren, die Einfluß auf den Besiedlungsvorgang hatten. So ist schon ein Minimum einer Ruinen- oder auch Siedlungskontinuität im Sinne Wolffs gegeben. Hinzuweisen ist auf die Lage der Siedlungen an römischen Straßen oder auf das Weiterbestehen einiger zentralörtlicher Plätze. Gerade die Standortwahl für religiöse Einrichtungen war von hoher Bedeutung, die nicht nur von der Verfügbarkeit des Baumaterials abhängig gemacht worden ist (Martin 1979, 118 ff.). Eine Unterscheidung zwischen der zweiten Stufe einer Siedlungskontinuität und der dritten Stufe einer Bevölkerungskontinuität ist vom archäologischen Standpunkt aus schwierig vorzunehmen. Die Ubergänge sind fließend, für beide Stufen nennt Wolff die Möglichkeit

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einer Vermischung der Vor- mit der Nachfolgebevölkerung. Den kompletten Austausch einer Bevölkerung in einer größeren Region kann man wohl grundsätzlich ausschließen, Restgruppen - wenn auch regional unterschiedlich - werden immer im Land verblieben sein. Siedlungen mit einer Namenstradition geben schon den ersten Hinweis auf ein Mindestmaß an Kontinuität und sind oft Ansatzpunkt für weitere Überlegungen. Doch nach den neuen Ansätzen von Ament muß auch eine Ortschaft mit einem nichtgermanischen Namen nicht unbedingt in vorgermanischer Zeit gegründet worden sein. Sie gibt nur einen Hinweis auf die Herkunft der Bewohner des Gebietes (Ament 1992a, 261 ff. - vgl. Neumayer 1993). In beiden Stufen - bei Siedlungs- und Bevölkerungskontinuität - ist auch in unterschiedlichem Umfang eine kulturelle Tradition möglich. Dies gilt für materielle Dinge - archäologische Funde - aber auch für die geistige Kultur, die die Archäologen nur in begrenztem Umfang - etwa bei den Bestattungssitten - fassen können. Ein besseres Unterscheidungskriterium zwischen den Stufen ist dann doch die Schriftlichkeit, aber diese ist archäologisch nur selten faßbar. Eher zu erkennen - wenn auch nur in Städten - ist die letzte Stufe, die Institutionskontinuität bzw., wie Wolff richtig sagt, die der kirchlicher Institutionen. Gerade im ländlichen Bereich wird man am ehesten mit Siedlungs- bzw. Bevölkerungskontinuität rechnen müssen. Inwieweit eine weitere Unterscheidung möglich ist, bleibt abzuwarten. Immerhin ist es aber sehr hilfreich, wenn man in Zukunft nicht einfach von Kontinuität spricht, sondern die angebotenen Unterscheidungen nutzt. So kann zusammenfassend und bewertend festgehalten werden, daß einerseits eine klare Begrifflichkeit benutzt werden muß, um die verschiedenen Ausprägungen der Kontinuität zu benennen. Außerdem muß, wie schon Aubin (Aubin 1922) richtig feststellte, unterschieden werden, welche Kulturgüter tradiert wurden und welchen Wandel sie erfahren haben. Die stetige Fortführung bestimmter Werkzeuge oder Gerätschaften hat einen anderen niedrigeren - Stellenwert als die Fortführung von geistigen, staatlichen und kirchlichen Strukturen und muß dann auch so bezeichnet werden. Die Inbesitznahme und Aufsiedlung ehemals römischen Territoriums durch germanische Gruppen wird generell als Landnahme bezeichnet (siehe schon Dopsch 1923/24, 203 ff.). Der Begriff wurde dann in der archäologischen Forschung weitertradiert, so daß man für die archäologischen Hinterlassenschaften in Südwestdeutschland des späten 3. und 4. Jahrhunderts schon von einer Landnahmezeit spricht. Die geläufige Verwendung des ebenfalls bis in die jüngste Zeit nicht definierten Begriffs spiegelt sich auch im Titel eines Kolloquiums wieder (Müller-Wille/Schneider 1993). In diesem Rahmen hat sich Schneider dann mit dem Begriff selbst auseinandergesetzt (Schneider

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1993, 11 ff.)· Der Landnahmebegriff stammt aus der Geschichte der Besiedlung Islands durch Norweger im 9. und 10. Jahrhundert. Während nach Meyers Enzyklopädischem Lexikon die Landnahme die Inbesitznahme von herrenlosem oder einem Herrn gehörenden Land ist und auf friedliche - Einsatz von Siedlern zum Landesausbau - oder gewaltsame Weise - einschließlich der Verdrängung oder Ausrottung der bisher ansässigen Bevölkerung - erfolgen kann, wird im Brockhaus die gewaltsame Landnahme mehr betont. Die archäologische Forschung hat diesen Begriff zu Beginn des Jahrhunderts aufgegriffen und gerade für die Vorgänge der Völkerwanderungszeit häufig verwendet, ohne ihn jedoch weiter zu definieren. Meist wird für Südwestdeutschland zwischen zwei Landnahmephasen unterschieden: einer ersten, eher als kriegerisch bezeichneten Landnahme in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts und im 4. Jahrhundert und einer zweiten, in der Regel als friedlich bezeichneten Landnahme ab der Mitte des 5. Jahrhunderts, also der Zeit, in der die Reihengräberfelder beginnen (Schneider 1993, 26). Schneider schlug vor, auf den Begriff ganz zu verzichten, neutralere Begriffe wie Aufsiedlung, Besiedlung, Ausbreitung u.a.m. wären vorzuziehen. Ebenso wie schon oben zu den anderen Schlagworten angedeutet, wurden auch in der deutschsprachigen Archäologie bzgl. der Migration scheinbar eindeutige historische Tatsachen zu Völkerwanderungen bedenkenlos auf archäologische Kulturgruppen übertragen. Umgekehrt wurden von angelsächsischen Forschern Migrationsprozesse lange Zeit verneint und die räumliche Verbreitung und Diffusion mit anderen Modellen wie inneren Entwicklungsprozessen in Verbindung gebracht (auslösend wohl Clark 1966. - Adams 1968. - Zur Forschungsgeschichte im angelsächsischen Bereich Härke 1997. Kristiansen 1989). Erst in jüngster Zeit erfahren das Thema Migration und die Möglichkeiten und Grenzen ihres Nachweises sowohl im angelsächsischen Bereich als auch im deutschsprachigen Gebiet wieder stärkere Aufmerksamkeit (Arch. Inf. 1996. - Studien Sachsenforsch. 11, 1998). Prinzipiell sind die Themen Migration, Ethnizität und Akkulturation, bzw. Assimilation eng miteinander verknüpft (Mückler 1998, 121 ff. - Laet 1976). Akkulturation oder Assimilation verschiedener Bevölkerungsgruppen oder Ethnien werden durch die Migration einzelner oder größerer Gruppen entscheidend beeinflußt. In Deutschland hat man Migrationsprozesse nie negiert und gerade bzgl. der Völkerwanderungszeit für die Kulturentwicklung der zeitgleichen Bevölkerungsgruppen vorausgesetzt. Schon das Studium von Verbreitungskarten scheint die Wanderbewegungen klar zu belegen, ohne daß lange Zeit die theoretischen Grundlagen erörtert wurden (Abb. 2). Hinzu kamen die schriftlichen Quellen, die dies bestätigten. In der angelsächsischen Forschung wurden Migrationsprozesse lange Zeit nicht untersucht (Adams/

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van Gerven/Levy 1978. - Anthony 1990). Erst die postprozessuale Forschung hat Migrationserscheinungen wieder verstärkt ihre Aufmerksamkeit geschenkt. Neben globalen Betrachtungen (Rouse 1986) waren auch in den letzten Jahren besondere Fallstudien zu europäischen Migrationen in der Urund Frühgeschichte Anlaß von Analysen (Chapman/Hamerow 1997). Tilly hat 1978 ein sechsgliedriges Schema für unterschiedliche Migrationen ausgearbeitet (local, circular, chain, career, colonizing, forced migration) (Tilly 1978, 48 ff.) dem sich Anthony anschloß. Adams dagegen definierte Migration als gleichzeitige und permanente Bewegung von herausragenden Personen, die für die Archäologen meßbare Spuren in Kultur, Sprache und physischer Anthropologie hinterlassen (Adams/van Gerven/Levy 1978, 486). Tillys Definition meinte daher jede Art von Mobilität, nicht unbedingt nur Bewegungen von größeren Menschengruppen. Andererseits ist die personengebundene Mobilität Voraussetzung für eine Migration von nachfolgenden Gruppen (Burmeister 1996). Das Bemühen der Archäologen um einen Nachweis von Migrationsprozessen geschieht in der Regel mit Hilfe der chorologischen Methode (Stein 1998, 289 ff.). So werden die räumlich unterschiedlichen Verbreitungsschwerpunkte eines Formenspektrums, die einer archäologischen Kulturgruppe zuzuordnen sind, als Ergebnis einer Wanderbewegung interpretiert gerade. Dies gilt vor allem, wenn schriftliche Quellen vorliegen. Insbesondere die Abwanderung von Angeln und Sachsen nach England (Härke 1997. Chapman/Hamerow 1997. - Bintliff/Hamerow 1995) war Thema der Betrachtungen, aber auch die Wanderbewegungen der Elbgermanen/Alamannen nach Südwestdeutschland. Chronologisch differenzierte Verbreitungskarten von Fibelformen und Keramiken geben so einen Hinweis auf die kontinuierliche Zuwanderung von elbgermanischen Gruppen nach Südwestdeutschland (Böhme 1996b, 90 ff.). Doch die Verbreitung von Typen oder auch Formenkreisen kann unterschiedliche Gründe haben (Burmeister 1996, 13). Neben personengebundener Mobilität, die im übrigen auch von sozialwissenschaftlicher Seite als Migration von Individuen (Mückler 1998) aufgefaßt wird, können Typen und Formen durch Modeausbreitung oder Handel in verschiedene Regionen gelangen. Hinzu kommt noch, daß eine schnelle Akkulturation oder gar Assimilation dazu führt, daß die Zuwanderer im Ankunftsgebiet kaum noch nachzuweisen ist. Archäologisch erkennbar sind theoretisch nur solche Wanderungen, die im Zielgebiet noch eine längere Zeit zumindest einige ihrer charakteristischen Merkmale behielten. Eine chronologische Unterscheidung muß noch möglich sein. Der Grad der Anpassung an die neue Umgebung oder des Beharrens auf

Einleitung und Problemstellung

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alten Traditionen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Naturräumliche Gegebenheiten oder ökonomische Notwendigkeiten können eine schnelle Anpassung und Aufgabe alter charakteristischer Merkmale bedingen; die Menschen reagieren in diesem Fall flexibel auf die neue Umwelt. Bei anderen, weniger funktionalen Merkmalen dagegen ist eine schnelle Anpassung nicht notwendig, man kann im gewohnten Milieu verharren. So unterscheidet Burmeister zwischen einem Außenbereich und einem Innenbereich. Im ersteren erfolgt die Assimilation aufgrund vorgegebener funktionaler Bedingungen schnell, im zweiten bleiben alte Traditionen über einen längeren Zeitraum erhalten (Burmeister 1996, 14 ff.). Die Wanderung einer größeren Population ist meist Bestandteil eines größeren historischen Prozesses, der in der Regel nach bestimmten Kriterien abläuft (Burmeister 1996, 18 f. - 1998, 36 f.). So gibt es immer einen kleinen Personenkreis, der schon früher als die eigentliche Gruppe in die potentiellen Zielgebiete zieht. Die Gründe hierfür können vielfältig sein, angeführt werden die Bewegungen von Söldnern, Händlern u.a.m. Durch Kontakte zum alten Heimatgebiet besteht ein Informationsfluß, der dann unter Umständen eine Kettenreaktion auslöst und die Wanderung auf festen Routen nach sich zieht. Die erste Ansiedlung erfolgt in alten Zentren, nachfolgende Personenkreise wandern in die unmittelbare Nachbarschaft, erst nach und nach erfolgt die Ausbreitung über ein größeres Territorium. Grundsätzlich ist auch nicht mit der Abwanderung einer kompletten Bevölkerung zu rechnen, einige Personen bleiben immer zurück. Schließlich ist noch auf die Möglichkeit eines Rückstroms zu verweisen. Die Ursachen für die unterschiedlichen Handlungsweisen der Personen unterliegen immer einer bestimmten Struktur, welche durch den persönlichen Habitus und die eigene Stellung innerhalb einer Gesellschaft, allgemeine und spezielle Rahmenbedingungen, Herrschaftsstrukturen und Normen vorgegeben werden; die verschiedenen Kriterien sind nicht statisch, sondern verändern sich dynamisch. Der Grad der aktiven Reflexion der Handlungen durch die Akteure wurde allerdings unterschiedlich bewertet (Bourdieu 1987. - Giddens 1984). Die Gelegenheiten zum archäologischen Nachweis der einzelnen Komponenten sind jedoch beschränkt (Childe 1950. - Schiette 1977. - Krüger 1977. - Gebühr 1996. - Böhme 1996b. - Andresen 1996). Verschiedene Untersuchungen, die aufgrund der theoretischen Erkenntnismöglichkeiten durchgeführt wurden, zeigten, daß einzelne Faktoren erkannt werden können, aber immer nur ein fragmentiertes Bild ergeben, andere Prozesse bleiben für die Archäologen unsichtbar. Häufig wurden als mögliche Gründe einer Wanderung wirtschaftliche Ursachen genannt.

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Einleitung und Problemstellung

Die Migration einer größeren Bevölkerungsgruppe in ein anderes - nicht menschenleeres - Land, zieht immer weitere, oben schon angesprochene Sozialisationsprozesse nach sich. Der Besiedlungsvorgang an sich („Landnahme") ist hier zu nennen, Akkulturation/Assimilation oder Persistenz, Kontinuität und Diskontinuität sind weitere Faktoren bis hin zu Fragen der Ethnizität. So bedingen sich alle angesprochenen Faktoren, keiner ist isoliert zu betrachten. Auch in dieser archäologisch ausgerichteten Arbeit müssen - wie oben erwähnt - gewisse Begriffe zur kulturellen Unterscheidung verwendet werden. Für die römisch geprägte archäologische Kultur wird denn auch weiterhin der Begriff römisch oder provinzialrömisch verwendet, für die germanischen Kulturelemente wird der Begriff germanisch oder elbgermanisch bzw. odergermanisch benutzt. Es sind hiermit aber keine statisch archäologischen Kulturen gemeint, sondern sich dynamisch entwickelnde Gruppen in bestimmten Gebieten, die steten Veränderungen unterliegen. Zusammenfassend zeigt sich, daß die hier in Rede stehenden Phänomene um Ethnizität, Kontinuität/Diskontinuität, Migration und Akkulturation in den unterschiedlichen Bereichen der Forschung einen unterschiedlichen Stellenwert hatten. In der angelsächsischen Archäologie war und ist die Forschung von der jeweils aktuellen theoretischen Forschungsrichtung abhängig, und so waren zwar stetige Kulturentwicklungen immer ein zentrales Thema, lange aber nicht die Migration. In der deutschen Forschung fehlt es nicht an theoretischen Überlegungen zu den genannten Komplexen, doch gibt es nur sehr wenige archäologische Studien, die diese theoretischen Gedanken auch auf archäologische Daten übertragen. Insgesamt fällt außerdem auf, daß die genannten Begriffe selten klar definiert wurden bzw. daß die vorgegebene Definition von den Fachkollegen kaum übernommen wurde. Dies gilt besonders für den Ethnosbegriff und damit zusammenhängend für den Germanenbegriff, aber auch für die unterschiedlichen Ausprägungen einer kontinuierlichen Entwicklung.

Forschungsgeschichte Die Übergangserscheinungen zwischen der römisch geprägten Spätantike und der germanischen Völkerwanderungszeit bzw. dem Frühmittelalter waren häufig Gegenstand einer intensiven Diskussion unter den Archäologen. Während man für Gallien und das Rheinland mit einer mehr oder weniger starken Durchmischung der beiden Kulturen rechnete, wurde die Situation im rechtsrheinischen Gebiet nicht so eindeutig bewertet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts postulierte man durchaus eine gewisse Kontinuität, doch glaubte die Forschung in den letzten 50 Jahren für das Jahr 260 und der damit verknüpften Interpretation vom „Limesfall" einen deutlichen Hiatus festzustellen und trennte klar zwischen der provinzialrömisch geprägten Kaiserzeit und der germanischen Völkerwanderungszeit. Erst seit einigen Jahren wird diese Nahtstelle auch in Südwestdeutschland wieder genauer betrachtet. So wurde 1985 in Freiburg ein Forschungsverbund (Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends in Südwestdeutschland) gegründet, der sich mit Ubergangszeiten, auch jene zwischen Spätantike und Frühmittelalter, befaßt. Zahlreiche Kongresse und interdisziplinäre Tagungen arbeiteten zu ähnlichen Themenschwerpunkten, so daß die Literatur recht umfangreich geworden ist. Die in all diesen Forschungen vertretenen Interpretationsansätze hängen zum Teil davon ab, aus welchem Blickwinkel die Arbeit verfaßt wurde, also ob es sich in erster Linie um spätrömische oder um frühalamannische/frühvölkerwanderungszeitliche Funde handelte, womit jeweils auch eine ethnische Interpretation gemeint war. Unterschiedlich war auch der Grad der Einbeziehung von Nachbardisziplinen (schriftliche Quellen, Linguistik, Toponomastik, seltener Anthropologie) bzw. die Deutung der hier gewonnenen Erkenntnisse (siehe oben). Eine detaillierte Schilderung der Forschungsmeinungen kann helfen, die vorgeschlagenen Erklärungen zu verstehen und die Entwicklung und Wandlung der Interpretationen nachzuvollziehen. Von Bedeutung für die forschungsgeschichtliche Analyse ist nicht zuletzt die sprachliche Ausformulierung und die Begrifflichkeit, mit der die Autoren arbeiten. Schon der Terminus „Limesfall" zeigt die eindeutige Position des Verfassers zu einem Umbruch hinsichtlich des Geschehens. Hinzu kommt die Frage, inwieweit grundsätzliche theoretische Fragen und die zugehörige Ter-

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Forschungsgeschichte

minologie thematisiert werden. Dies bezieht sich auf die Art der Personengruppe (ethnische Deutung), aber auch auf die Art der Beschreibung der Zusammenhänge zwischen den Gruppen. Begriffe wie Kontinuität - Diskontinuität, Akkulturation, Landnahme seien hier angeführt. Erst in jüngster Zeit wurden einige dieser Begriffe kritisch beleuchtet oder definiert (Kontinuitätsbegriff: Wolff, H. 1991, 291 f. - vgl. Knopf 2002. - Goetz/Reimitz 2001. Landnahmebegriff: Schneider 1993, 21 ff. - zur Ethnogenese siehe Geuenich 1997. - Wolfram 1998). Die verschiedenen alten und neuen Ansätze werden hier zusammenfassend resümiert und kritisch bewertet. Aufgrund der Entdeckung merowingischer Königsgräber bereits im 17. und 18. Jahrhundert wurde in Frankreich schon damals eine Zuordnung bestimmter Kulturgüter in die Völkerwanderungszeit bzw. in das Frühmittelalter vorgenommen. Hier setzte bald eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Epoche ein, die nicht zuletzt für die Legitimation der königlichen und kaiserlichen Monarchie von Nutzen war. So entstanden bereits im Anschluß an die Publikation des Childerichgrabes durch Chifflet umfangreiche Editionen (Périn 1980, 5 ff. - Neumayer 1996). Neben der Keltenforschung, die in Frankreich immer einen sehr hohen Stellenwert hatte, wurde weiterhin eine intensive Erforschung der Franken betrieben. Von Bedeutung für das frühe 20. Jahrhundert waren die Arbeiten von C. Boulanger (Boulanger 1902/05) sowie für die Mitte des Jahrhunderts jene von E. Salin (Salin 1953). Die aktuelle französische Frühmittelalterforschung ist vor allem mit P. Périn verknüpft. Kennzeichen der archäologischen Forschung in Deutschland in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts war der grundsätzliche Streit der Germanomanen und Keltomanen (vgl. Böhner 1969, 7 ff.) sowie die inhaltliche Füllung der einzelnen großen Zeitphasen. Erst durch die zeitliche Einordnung der Funde von Selzen wurden für die frühmittelalterliche Zeit chronologische Grundlagen geschaffen. L. Lindenschmit vertrat die Ansicht der Germanomanen, er schrieb die Funde von Selzen (Abb. 3) aufgrund der Münzen den Germanen zu und folgerte, daß „... die römischen Einwohnerschaften und Besatzungen verjagt, ausgemordet, fortgeschleppt" worden seien (Lindenschmit 1848, 47 f.). Erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts begann eine sachliche Diskussion, die durch die nun sicherer gewordene chronologische und provinzielle Bestimmung der archäologischen Hinterlassenschaften möglich war. Die Unterscheidung zwischen römischem und germanischem Kulturgut war nun klar und wurde von E. Brenner 1912 noch einmal zusammenfassend dargestellt. Germanischen Ursprungs waren danach bei den Männern die Gräber mit Waffenbeigabe und bei den Frauen jene mit Fibelsätzen und Amuletten (Brenner 1912, 289 ff.). Folglich wurden schon zu Beginn des Jahrhunderts

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Forschungsgeschichte

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Abb. 32: Topographie von Wiesbaden zur Römerzeit. Nach Römer in Hessen 486.

sowie Dotzheimer Straße/Schiersteiner Weg (Buchinger 1997, 271 ff.). Die immer wieder an verschiedenen Stellen entdeckten Gräber zeigen, daß das Gräberfeld DotzheimerStraße/Schiersteiner Weg seit dem 1. Jahrhundert schon als römisches Brandgräberfeld genutzt wurde, die durchgehende Belegung reicht bis in die Spätantike. Zahlreiche beigabenlose Bestattungen entsprechen den im 5. Jahrhundert üblichen Bestattungssitten. Einzelne Funde, wie Zwiebelknopffibeln und Kerbschnittgürtelgarnituren, sind die gängigen wenigen Grabfunde der Zeit und weisen u.a. auf ein militärisches Umfeld hin.

Die Entwicklung in den Zentralorten

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Abb. 33: Münzreihe von Mainz. Nach Stribrny 1989, 373.

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Abb. 34: Münzreihe von Wiesbaden. Nach Stribrny 1989, 377.

Die Gräber in der Waldstraße, im Bereich des Heidenbergs und am ehemaligen Kastell sowie an der Heidenmauer zählen zu den frühvölkerwanderungszeitlichen Bestattungen mit umfangreichen Beigaben, darunter auch Waffengräber. Sie zeigen eine vom provinzialrömischen Brauchtum abweichende Beigabensitte. In die Mitte des 5. Jahrhunderts gehören reich ausgestattete Grabfunde; andere Bestattungen zeigen die fortgeführte Belegung dieses großräumigen Bestattungsplatzes bis in das 7. Jahrhundert hinein an. Der

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Funde und Befunde des 3. bis frühen 5. Jahrhunderts in der Alamannia

umfangreiche Münzspiegel Wiesbadens, der dem des südlich des Rheins gelegenen Mainz entspricht, beweist ebenfalls die ununterbrochene Besiedlung des inneren Stadtgebietes. Funde und Befunde des 4. Jahrhunderts nehmen nicht mehr das gesamte hochkaiserzeitliche Stadtgebiet ein, sondern beschränken sich auf den südlichen Teil bei dem heutigen Mauritiusplatz. Dies läßt auch auf eine deutlich reduzierte Bevölkerung in Wiesbaden schließen. Neben den provinzialrömischen Funden sind auch diverse elb- und odergermanische Funde des 4. Jahrhunderts zu verzeichnen. Dabei handelt es sich um Kämme mit glockenförmiger oder dreieckiger Griffplatte. Aquae Mattiacorum erhielt wohl in der Spätantike eine Mauer, wie das Lyoner Bleimedaillon es darstellt (Abb. 31). Die sogenannte 500 m lange Heidenmauer verläuft gerade vom Steinkastell durch den vicus und endet ohne erkennbaren Abschluß am Ostende des alten vicus. Ob es sich bei der Heidenmauer um eine Stadtumwehrung handelt, oder um eine Sperrmauer, kann heute nicht eindeutig gesagt werden (Czysz 1994, 220 ff.). Die Funde zeigen, daß in Wiesbaden mit einer Besiedlungskontinuität gerechnet werden muß. Das bewohnte Areal wurde in der Spätantike verkleinert, aber die alten Strukturen, die Badeanlagen und die Gräberfelder wurden weiterhin benutzt. Die Bautätigkeit an den Kranzthermen und die zahlreichen Münzen belegen die fortgeführte römische Besiedlung in der Stadt (Abb. 34). Die zahlreichen germanischen Einflüsse zeigen aber auch, daß in der Stadt Menschen aus anderen Regionen lebten, die sich durch die Bestattungssitten mit umfangreichen Beigaben von der provinzialrömischen Bevölkerung absetzten. Am unteren Neckar liegt der civitas Vorort Ladenburg - Lopodunum (Heukemes 1981. - Schaab/Heukemes 1987. - Kaiser/Sommer 1994. - Sommer 1998). In flavischer Zeit wurden in Ladenburg im Zuge der Sicherung des rechtsrheinischen Gebietes militärische Anlagen errichtet. Doch schon im frühen 2. Jahrhundert wurden die Truppen abgezogen und es entstand der civitas Vorort mit den öffentlichen Bauten, einem Forum, einer Marktbasilika, einem großen Badegebäude, einem Theater u.a.m. Ladenburg (Abb. 35) war seit der frühen Kaiserzeit auch ein Zentrum für Keramikproduktion. Der Stadtbereich von Ladenburg wurde, wie viele andere Städte ebenfalls, zu Beginn des 3. Jahrhunderts ummauert. Für die Mitte des 3. Jahrhunderts zeigen die Meilensteine aus Ladenburg und dem benachbarten Heidelberg eine intakte Verwaltung an. Münzschatzfunde aus der Mitte des 3. Jahrhundert, die bewußte Zerstörung des Mithräums und die Verseuchung von acht Brunnen mit Kadavern belegen die unruhigen Zeiten (Schaab/Heukemes 1987, 45). Von der Stadtentwicklung seit der 2. Hälfte des

Abb. 35: Plan von Ladenburg mit frühvölkerwanderungszeitlichen Fundstellen. Nach LenzBernhard 1988,46.

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Funde und Befunde des 3. bis frühen 5. Jahrhunderts in der Alamannia

3. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Dies bedeutet wohl auch, daß nicht mehr mit einer umfangreichen Bautätigkeit zu rechnen ist. Die durch Münzen in das späte 3. und 4. Jahrhundert datierten Mauereinbauten beim sogenannten Pfaffenturm sind nicht mehr so sorgfältig ausgeführt wie die mittelkaiserzeitlichen Arbeiten (Schaab/Heukemes 1987, 50). Eine 1978 entdeckte Schiffslände am Neckarufer (Heukemes 1981) zeigt die weitere Bedeutung von Ladenburg. Ein Turm von 13 χ 13 m Grundfläche bildete den Kern der Anlage, eine dreiseitige Umfassungsmauer diente als zusätzlicher Schutz, an den Ecken waren vermutlich Türme eingebunden. Vorgelagert war ein Graben. Neben dem Turm konnte im Inneren noch ein weiterer 11 χ 8 m großer Bau ausgegraben werden, der als Unterkunft für die Soldaten interpretiert wird. Die Anlage der Schiffslände in Ladenburg zeigt noch einmal die strategische Bedeutung des Platzes am Unterlauf des Nekkars. Dies gilt besonders, da nur wenige Kilometer weiter westlich in Mannheim-Neckarau eine weitere Schiffslände ausgegraben wurde, die in Einheit mit dem Ladenburger Befund zu sehen ist. Die Funde datieren den Burgus in das späte 4. Jahrhundert. Der Befund, daß für die Errichtung des Burgus altes Steinmaterial aus dem Stadtbereich verwendet wurde, zeigt auch, daß nur noch mit einer reduzierten Siedlungstätigkeit gerechnet werden kann, wobei die militärische Komponente hervorzuheben ist. Es gibt keine datierenden Funde des 5. Jahrhunderts. Ebenfalls 1978 wurde ein Spitzgraben entdeckt, der möglicherweise auf eine weitere Befestigung hinweist, die nach Auskunft der Funde in das 4. Jahrhundert zu datieren ist. Keramikfunde und Münzen des 4. Jahrhunderts im Stadtgebiet zeigen auch hier die Weiternutzung des Areals an. Ein zusätzlicher Hinweis für die Besiedlung von Ladenburg im 4. Jahrhundert ist ein immer wieder angeschnittenes Gräberfeld im Bereich des Forums. Die Gräber sind meist beigabenlos; dies deutet auf die Bestattung im 4. Jahrhundert hin. Lediglich eine Zwiebelknopffibel gibt den Hinweis, daß hier unter anderem die Burgusbesatzung bestattet wurde (Sommer 1998, 184). Frühvölkerwanderungszeitliche Siedlungsspuren traten im Bereich der römischen Villa in der Flur „Ziegelscheuer" zu Tage (Schallmayer 1986b. Lenz-Bernhard 1988). Im Umkreis der Villa wurden an mehreren Stellen Funde geborgen (Abb. 35), rund 200 m südlich davon konnte ein Grubenhaus freigelegt werden. Es handelt sich um einen 5 χ 4,29 m großen Bau, der an den Schmalseiten jeweils drei Pfosten hatte, hinzu kommen eventuell noch zwei mächtige Firstpfosten. Weitere Gruben erbrachten umfangreiches Siedlungsmaterial. Unter den Funden befinden sich Bruchstücke von Glasgefäßen sowie spätrömische Keramik und germanische handgemachte Ware sowie einige metallene Kleinfunde, darunter eine rundliche Schnalle (Abb. 36-37).

Die Entwicklung in den Zentralorten

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Abb. 36: Keramiktypen aus den frühvölkerwanderungszeitlichen Befunden in Ladenburg. Nach Lenz-Bernhard 1988, 56.

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Funde und Befunde des 3. bis frühen 5. Jahrhunderts in der Alamannia

Abb. 37: Keramiktypen und Kleinfunde aus den frühvölkerwanderungszeitlichen Befunden in Ladenburg. Nach Lenz-Bernhard 1988, 55.

Die Entwicklung in den Zentralorten

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Die Funde aus dem Bereich der Villa stammen schon aus der Zeit um 300. Die Befunde zeigen insgesamt die Besiedlung von Ladenburg bis in die Zeit um 400 an. Durch die schriftliche Erwähnung aus dem Jahre 370 und mit seinem bis heute tradierten Ortsnamen ist für Ladenburg eine Siedlungskontinuität oder Bevölkerungskontinuität festzustellen. Ähnlich ist die Situation in Rottweil - dem römischen Arae Flaviae (Planck 1975. - Rüsch 1976. - Klee 1986. - Sommer 1992), das an wichtigen Nord-Südbzw. West-Oststraßenverbindungen lag. Vom Neckar über Rottenburg kommend, führte die Nord-Süd-Route über Rottweil nach Windisch, die WestOst-Achse verlief von Straßburg über Arae Flaviae zur Donau. Rottweil ist der einzige rívitas Vorort, der römisches Stadtrecht besaß. In den 70er Jahren des 1. Jahrhunderts wurde hier auf der rechten Neckarseite ein Holz-Erde-Kastell angelegt. Weitere Kastelle lagen auf der linken Flußseite. Das zum Kastell III gehörende Lagerdorf entwickelte sich am Ende des 1. Jahrhunderts zur Stadt Arae Flaviae. Auch hier beherrschten wieder die öffentlichen Bauten das Stadtbild. Neben großen Badeanlagen gab es verschiedene Tempel, wohl ein Forum, eine Basilika, ein Theater und aufwendige Wohnkomplexe und Villen. Während die öffentlichen Gebäude in Stein errichtet wurden, waren die für die via typischen Streifenhäuser aus Holz errichtet. Unklar ist, ob die Holzgebäude nach der Verleihung des Stadtrechts direkt abgerissen und durch Steinbauten ersetzt wurden, oder ob sie noch einige Zeit bestanden (Sommer 1992, 303). Die Stadt wurde nicht ummauert. Die Fundmenge nimmt für das 3. Jahrhundert ab, doch ein eindeutiges Ende der Stadtbesiedlung kann nicht festgelegt werden. Auch aus Rottweil sind zahlreiche nachlimeszeitliche Münzen bekannt (Abb. 17), hinzu kommen noch drei Armbrustfibeln des 4. Jahrhunderts sowie die Erwähnung von

^Aris Flavis" in der Tabula Peutingeriana. Allerdings gibt es keinerlei Belege für eine weitere Bautätigkeit im Stadtbereich. Doch die Kleinfunde zeigen, daß der Ort nicht mit dem Limesende endgültig aufgegeben wurde, auch wenn mit einer sehr starken Verringerung der Zahl der Siedler gerechnet werden muß (vgl. Wolff 1991, 294). Die hier beispielhaft aufgezeigten Strukturen in den Zentralorten zeigen, daß die Entwicklung im linksrheinischen Mainz wie im rechtsrheinischen Wiesbaden kontinuierlich zu verfolgen ist. Es ist zwar ein deutlicher Rückgang im Besiedlungsareal, in den städtischen Funktionen und auch bei der Bevölkerung festzustellen, aber durch die Völkerwanderungszeit hindurch bis in das frühe Mittelalter und darüber hinaus ist kein absoluter Abbruch zu konstatieren. Germanische Funde innerhalb des Stadtareals und die durch germanische Bestattungsbräuche gekennzeichneten Gräber innerhalb der alten provinzialrömischen Friedhöfe zeigen auch an, daß keine einheitliche eth-

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Funde und Befunde des 3. bis frühen 5. Jahrhunderts in der Alamannia

nische Bevölkerung in Wiesbaden lebte. Entsprechend dem Vorschlag Wolffs (Wolff 1991, 291 f.) ist hier die Bevölkerungskontinuität gegeben. Für Ladenburg und Rottweil kann bislang keine bis heute durchgängige Kontinuität festgestellt werden, auch wenn sich in Ladenburg, dem römischen Lopodunum, eine Namenstradition erhielt. Die vorhandenen Funde reichen deutlich über die Mitte des 3. Jahrhunderts hinaus und sind auch noch für das 4. Jahrhundert zu belegen. Auch in Ladenburg und Rottweil ist von einer Verringerung der besiedelten Fläche und damit der Zahl der Bewohner auszugehen. Bis zum Ende des 4. Jahrhundert ist also auch für Ladenburg und Rottweil eine Siedlungs- oder Ortskontinuität festzustellen. Auch in anderen Zentralorten kann entsprechend den dargelegten Befunden mit einer Siedlungstätigkeit über die Mitte des 3. Jahrhunderts hinaus bis in die Zeit um 400 gerechnet werden (vgl. Wolff 1991, 298 ff.). Zu nennen sind Frankfurt-Heddernheim, Rüsselsheim, Groß-Gerau, Lorsch, Biblis, Wiesloch, Trebur, Stuttgart-Cannstatt, Heidenheim, Rottweil, Pforzheim und Rottenburg mit umfangreichen spätrömischen Funden. Häufig bilden hierbei die spätantiken Münzfunde eine wichtige Quelle für die Siedlungskontinuität. Weitere Befunde liegen aus Wimpfen und vielleicht auch aus Welzheim vor (Sommer 1988, 306).

Nachlimeszeitliche Funde und Befunde in den zivilen ländlichen Bereichen Innerhalb des Limesgebietes kann mit einer funktionierenden Zivilverwaltung bis zum Jahre 260 n. Chr. gerechnet werden. Die nachfolgende Entwicklung in den Zentralorten wurde oben bewertet. Auch bei den zivilen ländlichen Siedlungen sind nachlimeszeitliche Befunde und Funde entdeckt worden, die zeigen, daß auch hier die Plätze weiter genutzt wurden. Jedoch muß mit einer sehr starken Verödung gerechnet werden. Pollendiagramme belegen einerseits, daß in manchen Fällen die Getreidekurven weiterlaufen (Kuhnen [Hrsg.] 1992, 48. - z.B. Sersheim; in geringen Mengen Lauffen: Smettan 1990, 466. - Küster 1994, 23), andererseits gibt es Kurven, die nach 260 n. Chr. keine Getreidepollen mehr aufweisen, sondern zeigen, daß die Bewaldung wieder zunahm und erst im 5. Jahrhundert eine erneute Rodung einsetzte (Smettan 1990, 464 f. - Rösch 1997, 327 ff.). Hier ist allerdings zu berücksichtigen, daß nur von Standorten in der Umgebung von Mooren und Seen umfangreiche Pollendiagramme vorliegen, die verläßliche Aussagen über die Nutzung des Landes zulassen (Küster 1994, 22 f.). So sind Getreidepollen, abgesehen von Roggen, nur in der direkten Umgebung der landwirtschaftlichen Werk-

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Nachlimeszeitliche Funde und Befunde in den zivilen ländlichen Bereichen

plätze nachzuweisen, andere Siedlungsanzeiger haben häufig nur einen kleinen Niederschlag innerhalb der Probe. Aus den Lagerdörfern von der Saalburg, aus Eining, Bad Ems, Seligenstadt, Miltenberg, Ohringen und Faiming sind nachlimeszeitliche Münzfunde aufgetaucht. Hinzu kommen noch weitere Kleinfunde; so wurden in Urspring (Reim 1974) und in Köngen (Fundber. Baden-Württemberg 18, 1993, 424. Luik/Schach-Dörges 1993, 407 ff.) frühvölkerwanderungszeitliche Siedlungsspuren vom Ende des 3. Jahrhunderts bis zum 4. Jahrhundert aufgedeckt. Heidenheim war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in römischer Zeit, fünf Straßen, die nach Faimingen, Günzburg, Urspring, Oberdorf und Aalen führten, trafen sich hier. Im Bereich des früh- und mittelkaiserzeitlichen Kastells von Heidenheim wurden zwei Grubenhäuser und sieben Pfostenlöcher eines einschiffigen Pfostenbaus ausgegraben (Abb. 38). Bei der Herdstelle eines Grubenhauses fand sich ein Hortfund von knapp 80 Bronzemünzen aus konstantinischer Zeit (Planck 1990, 84. - Stribrny 1992). Weitere Kleinfunde sind eine Armbrustfibel und Keramik, darunter handgemachte Töpfe und Schalenurnen.

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Abb. 38: Plan der frühvölkerwanderungszeitlichen Siedlungsspuren in Heidenheim. Nach Planck 1990, 86.

Des weiteren muß der Quellfund von Niedernau genannt werden (FMRD 3313). Wenige Kilometer westlich von Rottenburg wurden 1836 in einer Schwefelquelle ca. 300 Münzen aufgelesen, von denen heute leider nur noch ein kleiner Teil erhalten ist. Die noch vorhandene Münzreihe umfaßt die Zeit

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Funde und Befunde des 3. bis frühen 5. Jahrhunderts in der Alamannia

von Kaiser Nero bis zu Valens. Entsprechend den anderen Münzspiegeln sind letzte limeszeitliche Münzen aus den 40er Jahren des 3. Jahrhunderts (Gordian III, 241 n. Chr.) vorhanden, drei Münzen liegen aus dem späten 3. Jahrhundert vor, umfangreicher sind wieder die Prägungen aus konstantinischer Zeit. Nicht gesichert ist, ob die Münzen einmalig niedergelegt, oder - was wahrscheinlicher ist - ob die Quelle immer wieder aufgesucht wurde und somit vom Ende des 1. Jahrhunderts bis in die 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts hier Opferungen vorgenommen worden sind. Unter den ländlichen Siedlungen sind die villae rusticae zu erwähnen. Die Landgüter dienten einerseits der Versorgung des Militärs und der Zivilbevölkerung in den Städten mit agrarischen Produkten, waren andererseits aber auch Produktionsbetriebe von handwerklichen Gütern, wie z.B. Keramikwaren oder Ziegelbrennereien. Wie oben beschrieben, gerieten auch die Villen, nicht zuletzt aufgrund des Raubbaus an der Natur, in eine schwere Krise. Schon ab dem 2. Drittel des 3. Jahrhunderts ist mit einer Verkleinerung der Anlagen zu rechnen. Der größte Teil der Landgüter wurde nicht über die Mitte des 3. Jahrhunderts hinaus genutzt. Die Entwicklung der Landwirtschaft bis zum 3. Jahrhundert wurde oben schon skizziert. Die zahllosen, über die römischen Provinzen verteilten Landgüter hatten zum Teil unterschiedliche wirtschaftliche Schwerpunkte, wie Vieh- oder Getreidewirtschaft, oder auch verschiedene Handwerkszweige. Das Ende der Bewirtschaftung kann in der Regel nur grob aufgrund der Keramik ins 3. Jahrhundert bestimmt werden. Es gibt aber von etlichen Standorten Hinweise auf eine Weiter- oder auch Wiederbenutzung (Abb. 44). Beispielsweise in Ulm, Schriesheim, Heilbronn, Ersingen, Stuttgart-Münster, Langenau, Karlsruhe-Daxlanden und Karsau wurden in den Villen Münzen des späten 3. und 4. Jahrhunderts gefunden. Daneben sind noch weitere Kleinfunde anzuführen, die auf einen elbgermanischen Einfluß schließen lassen. Wichtige Ausgrabungsbefunde konnten in diesem Zusammenhang in Frankfurt-Praunheim (Wamers 1996), Hechingen-Stein (Reim 1981. Schmidt-Lawrenz 1996), Bietigheim-Weilerlein (Luik/Schach-Dörges 1993. Balle 1997), Lauffen am Neckar (Schach-Dörges 1981. - Spitzing 1988. Planck 1990) und Wurmlingen (Reuter 1994. - 1995. - 1997) gemacht werden. Weitere Funde lassen sich ergänzen (Luik/Schach-Dörges 1993, 411 ff.). Gemeinsam ist allen Befunden die weniger qualitätvolle Ausführung der Baumaßnahmen und Handwerkstätigkeiten. Ohne datierende Kleinfunde wurden in Hechingen nördlich des Gutshofes mehrere Pfostengruben angetroffen, die in die römischen Strukturen eingetieft waren und daher jünger sind. Anders ist die Situation in Waiblingen-

Nachlimeszeitliche Funde und Befunde in den zivilen ländlichen Bereichen

119

Beinstein. Hier kamen in der Nähe einer Villa Lesefunde zu Tage, die schon auf eine Begehung oder Besiedlung gegen Ende des 3. Jahrhunderts hindeuten (Luik/Schach-Dörges 1993, 398 ff.)· Die villa rustica in Bietigheim-Weilerlen (Stork 1988. - Balle 1997) fiel im 3. Jahrhundert einer Brandkatastrophe zum Opfer. Eine in Trockenmauertechnik errichtete Mauer am Keller zeigt die Weiterbenutzung an. Direkt neben der Villa fanden sich Pfostengruben und Grubenhäuser. Innerhalb dieser Strukturen, aber auch innerhalb des Landgutes wurden weitere datierende Kleinfunde aufgelesen. Dabei handelt es sich um handgemachte Keramik, Schmuck, Kämme sowie zahlreiche Münzen. Von Bedeutung sind die inzwischen geborgenen acht Armbrustfibeln sowie eine Ringfibel vom Typ Bökkingen, Fibeln, die im Zusammenhang mit römischen Militärausrüstungen gesehen werden können. Außerdem fanden sich zahlreicher Bronzeschrott und Tiegelfragmente, die Hinweise auf eine Buntmetallproduktion geben. Hinzu kommen zwei Münzvorschrötlinge und vier barbarisierte Antoniane des Tetricus I. Damit ist hier wohl auch ein Hinweis auf eine Münzprägung in der Nachlimeszeit gegeben. Die Münzen (Postumus bis Tetricus I) zeigen, daß die Villa noch im 3. Viertel des 3. Jahrhunderts genutzt worden ist (vgl. Luik/Schach-Dörges 1993, 407 ff.). Auch in Lauffen wiederholt sich der Befund, die nachlimeszeitlichen Siedlungsspuren befinden sich neben der römischen Anlage. Beide Fundstellen liegen rund 200 m auseinander. Diverse Objekte wie Ziegel, Gefäße und Metallgegenstände sind aus dem Villenbereich aufgelesen und in die spätere Siedlung gebracht worden. Umgekehrt fand sich auch handgemachte Keramik innerhalb des Gutshofes. Von besonderer Bedeutung ist dieser Fundplatz aufgrund der zwei hier angetroffenen frühvölkerwanderungszeitlichen Frauengräber aus dem 4. Jahrhundert. Damit ist ein Datierungsanhaltspunkt für die Siedlung gegeben. Auch Getreidepollen aus einer Probe der Neckarschlinge bei Lauffen, die allerdings im Gegensatz zur römischen Epoche nur einen geringen Teil ausmachen, zeigt die landwirtschaftliche Nutzung des Platzes im 4. Jahrhundert an (Smettan 1990, 466). Aus Renningen kamen 200 m oberhalb der Villa umfangreiche Siedlungsreste zu Tage. Diese beschränken sich nicht nur auf die frühvölkerwanderungszeitliche Phase, sondern laufen weiter bis ins frühe Mittelalter. Nach den bislang vorgelegten Befunden entsprechen die einschiffigen Bauten mit Längen von 10 bis 14 m den üblichen frühvölkerwanderungszeitlichen Befunden (Stork 1991). In welcher Zeit aber die Häuser genutzt wurden, kann noch nicht gesagt werden. In der villa rustica von Wurmlingen (Fingerlin 1993b. - Reuter 1994. 1995. - 1997) ist schon im frühen 3. Jahrhundert eine Veränderung bemerkbar

120

Funde und Befunde des 3. bis frühen 5. Jahrhunderts in der Alamannia

(Abb. 39-40). Ein Brandhorizont wurde innerhalb des gesamten Hauptgebäudes festgestellt. Da keinerlei Reparaturspuren beobachtet wurden, muß davon ausgegangen werden, daß das Haupthaus seit diesem Zeitpunkt nicht mehr genutzt wurde. Wohl gleichzeitig mit dem Brand im Haupthaus wurde das Badegebäude umgebaut, der Wasserabfluß zugemauert und ein neuer Estrich eingezogen. Eventuell konnte so dieses Gebäude als Wohngebäude genutzt werden. Während bei den oben geschilderten Befunden im Bereich der Villen keine Veränderungen festgestellt werden konnten, wurden in Wurmlingen innerhalb der römischen Gebäude Umbauten vorgenommen. In einem Wirtschaftsgebäude fand sich auf einer Schicht zerbrochener Ziegel eine frühvölkerwanderungszeitliche Siedlungsschicht. Keramik, Glasperlen und Uberreste eines bronzeverarbeitenden Handwerks machen deutlich, daß das Gebäude als Werkstatt genutzt wurde, nachdem das mit Ziegeln gedeckte Dach heruntergestürzt war. Im Tepidarium und im Caldarium des Bades wurden die Hypokaustanlagen herausgebrochen. In dem so vergrößerten Raum wurden in den Estrich Pfostenlöcher eingetieft und ein zweischiffiger Holzbau errichtet. Dabei orientierte sich die Ausrichtung an den römischen Mau-

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306

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

dicht belegte Areale sind auch von anderen Bestattungsplätzen bekannt. Da außerdem noch ein Streifen zwischen den beiden Grabungsarealen unbeobachtet zerstört wurde, muß mit einer deutlich höheren Anzahl von Gräbern gerechnet werden. In den Kampagnen von 1937 wurden 76 Bestattungen freigelegt, 1953/54 noch einmal 149, somit liegen 225 Gräber vor, in denen 361 Menschen bestattet wurden. In 65 Gräbern (29 %) wurden durch den Anthropologen mehr als ein Toter festgestellt, insgesamt wurden 136 Personen in schon bestehenden Gräbern nachbestattet (Abb. 172). Meist handelte es sich um zwei Verstorbene, es kommen aber auch bis zu sieben Bestattungen vor (Grab 37/42, 37/51), teilweise waren es jeweils Erwachsene, aber auch die Bestattung eines Erwachsenen und eines Kindes waren geläufig. Die Skelette der älteren Bestattungen sind häufig zerwühlt und in eine Ecke geschoben, so daß man davon ausgehen muß, das ein gewisser Zeitraum zwischen den Bestattungen gelegen hat, der für eine umfassende Skelettierung ausreichte. Die häufigen Störungen (46,5 %), Nachbestattungen und Mehrfachbestattungen müssen für Donaueschingen besonders betont werden, lediglich 87 Gräber waren nicht gestört. Die Nachbestattungen ließen sich besonders häufig in den Plattengräbern nachweisen. Die wiederholte Einbringung von Verstorbenen in ein schon belegtes Grab war mit Sicherheit ein bewußter Vorgang. Es zeigt, daß man noch in der Regel wußte, wer in den Gräbern lag und gezielt dessen Nähe suchte. In 68 Gräbern (35,6 %) sind steinerne Grabeinbauten beobachtet worden. Dabei handelte es sich meist um Trockenmauern, wobei in einem Fall die Mauern vermörtelt wurden (Grab 53/7), ein Grab wurde als Plattengrab konstruiert (Abb. 173). Von den 361 Bestattungen konnten 270 geschlechtlich bestimmt werden, es handelt sich um 135 Männer und 135 Frauen, hinzu kommen 17 Kinderbestattungen. Das Gräberfeld Tafelkreuz wurde seit dem Ende des 6. Jahrhunderts belegt. Doch nur wenige Gräber lassen sich in diese Zeit datieren, vor allen Dingen sind die Männergräber 53/24 und 53/E zu nennen. Hier fanden sich noch charakteristische Äxte des 6. Jahrhunderts. Die Benutzung des Platzes reichte bis in die Zeit um 700. In Donaueschingen wurden viele Verstorbene ohne Beigeben bestattet. Von den geschlechtlich bestimmten Bestattungen erbrachten 67 Männergräber (50 %) keine Funde; 56 (41 %) der Frauengräber waren ebenfalls beigabenlos. Auch wenn man den Aspekt berücksichtigt, daß bei den durch die Nachbestattungen zusammengeräumten Skeletten keine Beigaben mehr zu finden sind, ist immer noch ein sehr hoher Anteil an beigabenlosen Beerdigungen zu konstatieren.

307

Die Region zwischen Baar und westlicher Alb

Die beigabenführenden Gräber lieferten kein umfangreiches Inventar. Häufig wurde nur ein Trachtelement oder eine Waffe mitgegeben. Selten ist die Kombination von Trachtschmuck und Geräten oder Gehängen bei den Frauen, von Waffen und Waffengürtel sowie Geräten bei den Männern zu verzeichnen. Nicht ein einziges merowingerzeitliches Gefäß wurde geborgen. 27 der 135 Männergräber waren mit Waffen ausgestattet, dies sind nur 20 %; bei einer Schätzung von insgesamt ca. 180 männlichen Toten wurden nur 15 % der Männer mit Waffen bestattet (Abb. 174). Drei der Toten hatten nur ein oder zwei Pfeile, der Bestattete in Grab 53/24 hatte als alleinige Waffe eine Axt. Die kompletten Waffenkombinationen mit Spatha, Sax, Lanze und Schild liegen nur aus der ersten Belegungsphase in Donaueschingen vor. Die weiteren Waffenkombinationen waren sehr spärlich und beschränkten sich auf zwei Waffen, wobei es sich in drei der vier Fälle um Kombinationen mit Spathen handelte. Der Waffenbeigabe in Donaueschingen muß wohl eher symbolischer Charakter beigemessen werden. Während sich auf anderen Bestattungsplätzen häufig waffentechnisch sinnvolle Kombinationen aus Angriff· und Verteidigungswaffen fanden, überwiegt hier deutlich die einzelne Beigabe. Die Mitgabe eines Schildes ohne weitere Waffen ist nicht sinnvoll.

Sp

Sa

La

Sch

Sp/Sa

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch

Sa/La

La/Sch

6. Jh. um 600 7. Jh.

1 (4,3 %) 1 9 3 2 3 1 (4,3 %) (39,1 %) (13,0 %) (8,7 %) (13,0 %) (4,3 %)

2* (8,7 %) 1 (4,3 %)

Abb. 174: Absolute und relative Verteilung der Waffenkombinationen in 23 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 27) in Donaueschingen (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild) (* einmal ohne Sax).

Die Waffen wurden in der Regel gemeinsam mit den zugehörigen Waffengürteln mitgegeben. Weitere Beigaben sind aber schon sehr selten, es handelt sich dann um ein Messer (Abb. 175). Andere Geräte und Kleinwerkzeuge, die sonst häufig zu beobachten sind, fehlen in Donaueschingen komplett. Dies gilt für Feuerzeuge, Kämme, Pfrieme, Ahlen u.a.m. Insgesamt muß festgestellt werden, daß die Männer nur mit einer reduzierten Beigabensitte bestattet wurden.

308

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia Messer

Ende 6.-7. Jh.

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

Messer Kamm Feuerzeug

1 (3,5 %)

28 (96,6 %)

Abb. 175: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 29 Männergräbern in Donaueschingen.

Auch die Frauengräber wiesen eine spärliche Ausstattung auf (Abb. 176). Die reduzierte Trachtbeigabe wird dadurch deutlich, daß nur eine einzige Fibel gefunden wurde. Dabei handelt es sich um den Typ der Bronzescheibenfibel mit Mittelbuckel, die ihr Hauptverbreitungsgebiet in der Francia hat, nur wenige Exemplare sind aus dem südwestdeutschen Raum bekannt geworden (Theune 1999a, 89 ff. - Windler 1994, 90 f.). Die in den übrigen Gräberfeldern regelmäßig erscheinenden Perlenketten sind nur selten vertreten (18 Gräber; 13 %). Der am häufigsten auftretende Trachtschmuck sind Ohrringe, solche wurden bei 27 Frauen gefunden. Häufig sind ebenfalls Schuhschnallen, die in 13 Frauengräbern lagen. Die unterschiedlichen Trachtelemente wurden kaum miteinander kombiniert, am häufigsten ist die Kombination von Perlen und Ohrringen. So kann auch für den Frauenschmuck festgestellt werden, daß nicht mehr die komplette Tracht mit den Toten in die Gräber gelangte, sondern nur noch eine reduzierte Auswahl.

Fibel/ Nadel

Perlen

Ohrringe

Ringschmuck

Beinkleidung

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem.

1 (2,4 %)

1 (2,4 %)

8 (19,0 %)

4 (9,5 %)

6. Jh. um 600 7. Jh.

5 (11,9 %)

16 (38,1 %)

7 (16,7 %)

Abb. 176: Absolute und relative Verteilung des Trachtschmucks in 42 auswertbaren Frauengräbern in Donaueschingen.

Auch die weiteren Beigaben sind sehr spärlich. Aus der ersten Belegungsphase wurden noch einige Gehänge mit Amuletten gefunden, jedoch nicht aus der Hauptbelegungszeit des fortgeschrittenen 7. Jahrhunderts. Ebenso wie bei den Männergräbern wurde das Messer stellvertretend für die Geräte mit ins Grab gelegt (Abb. 177). In Donaueschingen fand sich keinerlei Keramik.

Die Region zwischen Baar und westlicher Alb Messer

Ende 6.7. Jh.

Kamm

25 (96,2 %)

Spinnwirtel

Messer Kamm

Kamm Messer Spinnwirtel Spinnwirtel

309 Messer Kamm Spinnwirtel

1 (3,8 %)

Abb. 177: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 26 Frauengräbern in Donaueschingen.

Zusammenfassend kann zum Gräberfeld von Donaueschingen gesagt werden, daß hier eine deutlich reduzierte Beigabensitte vorliegt. Dies gilt sowohl für die Männer- als auch für die Frauengräber. Auch der hohe Anteil an beigabenlosen Bestattungen ist zu nennen. Die Ausstattung selbst ähnelt dem Bild, welches für die Region am Hochrhein beschrieben wurde. So finden sich hier wie dort die gleichen Typen an Ohrringen oder Schuhschnallen und Perlen bei den Frauen, während die Männer häufig lediglich mit einem Sax bestattet wurden. Die Gerätebeigabe wurde sehr eingeschränkt praktiziert, lediglich das Messer gehörte zur Ausstattung. Die zahlreichen Befunde von Mehrfachbestattungen und trockengemauerten Gräbern sowie die reduzierte Beigabensitte lassen auf einen starken Einfluß und wohl auch Zuzug aus dem südlichen Hochrheingebiet schließen. Fridingen an der Donau Das Gräberfeld von Fridingen (v. Schnurbein, A. 1987. - Quast 1995) liegt am Westausläufer der Schwäbischen Alb. Es wurde 1971 entdeckt und in der Folge komplett erfaßt, lediglich im Bereich der Straße wurden wohl einige Gräber unbeobachtet zerstört. Geborgen wurden insgesamt 306 Gräber mit 337 Bestattungen, man wird wohl von einem ehemaligen Umfang von 350400 Bestattungen ausgehen können. Die 306 Gräber lassen sich geschlechtlich in 107 Frauen- und 160 Männergräber unterscheiden. Damit liegt ein deutlicher Männerüberschuß vor. Aufgrund von anthropologischer Bestimmung und archäologischen Befunden konnten 49 Kinderbestattungen festgestellt werden. In Fridingen ist ein großer Prozentsatz der Gräber gestört. Eingriffe konnten bei 206 Gräbern (68 %) beobachtet werden, lediglich 98 Gräber waren seit der Bestattung nicht wieder berührt worden. Neben zahlreichen Nachweisen von Holzsärgen und Totenbrettern waren in 29 Gräbern Steineinbauten vorhanden. Meist handelte es sich um eine Trockenmauer, die bis zu 100 cm hoch aufgeschichtet sein konnte. Seltener war die Grabgrube mit großen Tuffplatten ausgekleidet (Abb. 178).

310

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Die Region zwischen Baar und westlicher Alb

311

Insgesamt fanden sich in 89 Gräbern keinerlei Beigaben (29,1 %). Da hierbei ein großer Anteil an gestörten Gräbern ist, muß auch mit Beraubungen gerechnet werden, die alle heute noch nachweisbaren Artefakte betraf. Der Bestattungsplatz wurde seit dem Ende des 6. Jahrhunderts benutzt. Er ist kontinuierlich bis in die Zeit um 700 belegt worden. Die frühesten Bestattungen liegen im Osten, während die jüngsten Gräber im Westen liegen. Die Belegungsstruktur des Gräberfeldes ist zweigeteilt. Der Ostteil war dicht belegt, gerade im Südosten gab es zahlreiche Grabüberschneidungen. Die Gräber hatten hier einen durchschnittlichen Platz von 13 m 2 . Der Westteil dagegen wies nur eine lockere Streuung von Gräbern auf und ist durch drei Kreisgrabenanlagen begrenzt worden, die den räumlichen Abschluß des Gräberfeldes bildeten. Diese drei Bestattungen mit Kreisgrabenanlagen (Gräber 276, 278, 279) wurden besonders hervorgehoben, das gleiche gilt für drei weitere Gräber (109, 261, 281). Hier war ein kreisrunder freier Platz um die Gräber zu beobachten; man kann wohl davon ausgehen, daß die Gräber überhügelt waren. Diese Überhügelung muß bis zum Ende der Belegungszeit sichtbar gewesen sein, da alle Bestattungen darauf Rücksicht genommen haben (Abb. 178). Die sechs besonders gekennzeichneten Gräber wurden seit der Mitte des 7. Jahrhunderts angelegt. Da die überhügelten Gräber 281 und 109 etwas früher zu datieren sind als die Bestattungen mit Kreisgraben und zudem weiter östlich liegen, kann man wohl davon ausgehen, daß die überhügelten Gräber älter sind als die Kreisgrabenanlagen. Daß der Platz aber auch nach Anlage der Kreisgräben noch weiter genutzt wurde, zeigt eine Reihe von Gräbern, die in den Kreisgräben eingetieft waren. Die Anlage von Kreisgräben konnte schon im südlichen Oberrheintal festgestellt werden und zeigt die Verbindungen in dieser Zeit auf. In 95 der 160 Männergräber konnten noch Waffen nachgewiesen werden, damit sind 59 % der Männer mit Waffen bestattet worden (Abb. 179). In 23 der Waffengräber konnten nur Pfeilspitzen geborgen werden, dies sind insgesamt 14 % der Männergräber, bei 72 Bestattungen (45 %) fanden sich Schwerter, Lanzen und Schilde. Zu den Waffengräbern des 6. Jahrhunderts müssen noch drei Bestattungen gezählt werden, in denen eine Franziska lag. In Grab 257 war sie die alleinige Waffe, in Grab 136 mit Pfeilen kombiniert. Der Tote in Grab 259 hatte zusätzlich eine Spatha, eine Lanze, einen Schild und zwei Pfeile. Somit kann hier keine Regelmäßigkeit in der Waffenkombination festgestellt werden. Bei den Waffenbeigaben überwog die alleinige Beigabe eines Saxes, dies gilt für die gesamte Belegungszeit. Weiterhin wurden seit der Zeit um 600 und im 7. Jahrhundert auch einzelne Lanzen mitgegeben. Waffenkombinationen wa-

312

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia Sa

Sp

6. Jh. um 600 7. Jh.

La

Sch

Sp/Sa

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch

Sa/La La/Sch

2* (4 %)

5 (10 %) 1 (2 %)

11 (22 %)

3 (6 %)

4 (8 %)

6 (12 %)

3 (6 %)

1 (2 %)

1 (2 %)

1 (2 %)

2 (4 %)

2 (4 %)

1 (2 %)

3* (6 %)

4 (8 %)

Abb. 179: Absolute und relative Verteilung der Waffenkombinationen in 50 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 95) in Fridingen a.d. Donau (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild) (* ohne Sax).

ren selten. Auffällig ist, daß es über die gesamte Belegungszeit komplette Waffensätze mit Spatha, (Sax), Lanze und Schild gibt. Die sicher zu datierenden Gräber mit solchen vollständigen Waffensätzen repräsentieren jeweils eine Generation während des Belegungsablaufes. Die Gerätebeigabe ist bei 36 % der Männergräber zu beobachten (Abb. 180). In der Regel findet sich lediglich ein Messer, Kombinationen waren nicht so häufig und beschränken sich auf die älteren Phasen. Gerade die Kombination von Messer und Feuerzeug oder Messer und Kamm, eventuell noch mit einem Pfriem oder einer Schere zusammen, war im wesentlichen auf das 6. und frühe 7. Jahrhundert beschränkt. Die Gerätebeigabe wurde also im Laufe der Zeit reduziert.

Ende 6. -7. Jh.

Messer

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

Messer Kamm Feuerzeug

28 (47,5 %)

7 (14,3 %)

5 (8,5 %)

8 (13,6 %)

10 (16,9 %)

1 (1,7 %)

Abb. 180: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 59 Männergräbern in Fridingen.

Der Trachtschmuck der Frauengräber beschränkte sich vielfach nur auf ein Element (Abb. 181). Häufig sind es lediglich Perlenketten, die während der gesamten Belegungszeit in die Gräber gelangten. Weiterhin wurden Ohrringe (achtmal) mitgegeben, daneben sind Schuhschnallengarnituren (zehnmal) typische Funde. Die Frauen aus den Gräbern 89, 264 und 278, die im späten 7. Jahrhundert bestattet wurden, hatten noch einmal Fibeln (Abb. 183). Hier lagen häufig noch mehrere Trachtelemente im Grab.

313

Die Region zwischen Baar und westlicher Alb Fibel/ Nadel 6. Jh. um 600

Perlen

Ohrringe

Ringschmuck

Beinkleidung

7. Jh.

8 (16,3 %) 11 (22,4 %)

mind. 3 Trachtelem.

3 (6,1 %)

2 (4,1 %) 1 (2 %)

2 Trachtelemente

5 (10,2 %)

1 (2 %)

3 (6,1 %)

2 (4,1 %)

9 (18,4 %)

4 (8,2 %)

Abb. 181: Absolute und relative Verteilung des Trachtschmucks in 49 auswertbaren Frauengräbern in Fridingen a.d. Donau.

Der Brauch der Mitgabe von Geräten in den Frauengräbern (Abb. 182) entspricht dem der Männergräber. Zwar hatten prozentual etwas weniger Frauen Geräte in ihrem Grab als Männer (28 Gräber; 26 %), doch auch hier überwog deutlich das Messer als alleinige Beigabe. Gerätekombinationen waren sehr selten.

Ende 6 7. Jh.

Messer

Kamm

Spinnwirtel

Messer Kamm

16 (57,1 %)

3 (10,7 %)

3 (10,7 %)

5 (17,9 %)

Messer Kamm Spinnwirtel Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

1 (2 %)

Abb. 182: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 28 Frauengräbern in Fridingen a.d. Donau.

Keramik fand sich nur in 12 Gräbern (6 Männer- und 6 Frauengräber), hinzu trat noch ein Holzgefäß aus Grab 52. Meist wurden Knickwandtöpfe mitgegeben. Die Beigabe von Gefäßen beschränkte sich im wesentlichen auf die frühen Belegungsphasen, aber auch noch im fortgeschrittenen 7. Jahrhundert wurde in Grab 101 eine Röhrenausgußkanne niedergelegt. Das Gräberfeld von Fridingen a.d. Donau hat ein umfangreiches Fundspektrum erbracht. Den Männern wurden häufig Waffen und die zugehörigen Waffengurte ins Grab gelegt, bei den Frauen herrschten Perlenketten vor, die aber auch häufig mit weiterem Trachtschmuck kombiniert waren. Durch die reichen Grabfunde am Ende der Belegungszeit, die durch eine Grabüberhügelung und eine Kreisgrabenanlage besonders gekennzeichnet wurden, hebt sich der Bestattungsplatz von zahlreichen anderen Fundorten ab. In vielen Bereichen ist Fridingen vergleichbar mit dem Gräberfeld von Weingarten (Roth/Theune 1988. - 1995. - Theune 2001b), welches zwischen

314

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

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Abb. 183: Fridingen a.d. Donau, Funde aus dem Frauengrab 278. Nach v. Schnurbein, A . 1987 Taf. 67.

Bodensee und oberer Donau liegt. Insgesamt wurden 801 Gräber geborgen, wovon 92 beigabenlose Gräber waren (11,5 %). Die ersten Bestattungen wurden spätestens in der Mitte des 5. Jahrhunderts in den Boden gebracht, völkerwanderungszeitliche Formen wie Armbrustfibeln oder spätrömische Kerbschnittschnallen (in einem Frauengrab) verdeutlichen dies. Ahnlich wie in zeitgleichen Bestattungen andernorts sind auch in Weingarten für die 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts vielfältige Einflüsse nachzuweisen. Dies gilt z.B. für den frühmerowingischen Langsax oder Miniaturfibeln. Das Gräberfeld wurde bis in die Zeit um 700 als Bestattungsplatz genutzt. Die Frauengräber des 5. und 6. Jahrhunderts waren häufig mit Fibeln und umfangreichem Trachtschmuck ausgestattet, die Dame aus Grab 615 mit einer exzeptionellen Scheibenfibel und zwei Goldblattkreuzen wird zur Elite der Zeit gehört haben. Im 7. Jahrhundert wurde die Fibelbeigabe stark reduziert, die Frauengräber zeichneten sich in erster Linie durch die Mitgabe von Ohrringen und Perlen aus. Der Anteil der waffenführenden Männergräber war in

315

Die Region zwischen Baar und westlicher Alb

Weingarten sehr hoch. Von den 383 Männerbestattungen waren 253 mit Waffen bestattet worden (76 %). Bei 45 Männern fanden sich nur Pfeile, in 208 Gräbern weitere Waffen. Die Waffenkombinationen in Weingarten sind sehr vielfältig (Abb. 184) und können aufgrund der möglichen Kombinationen mit Fridingen und auch mit den Bestattungsplätzen der Ostalb verglichen werden. Dies gilt besonders für die komplette Bewaffnung mit Spatha, Sax, Lanze und Schild. Unterschiedlich ist aber der Anteil der Saxe, die als alleinige Waffe ins Grab gelangten. Im 7. Jahrhundert wurden in Weingarten in 20,1 % der Waffengräber Saxe gefunden, der entsprechende Anteil liegt in Schretzheim nur bei 10,1 %. Dagegen liegt er bei rund 25 % in den Gräberfeldern am Hochrhein. Sp

Sa

La

Sch

Sp/Sa Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch

Sa/La

2. H. 5 2 1 1 1 3 5.-6. Jh. (2,9 %) (1,2 %) (0,6 %) (0,6 %) (0,6 %) (1,7 %)

La/Sch 1 (0,6 %)

um 600

4 30 5 (2,3 %) (17,3 %) (2,9 %)

7. Jh.

7 52 1 7 11 1 6 9 2 1 (4,0 %) (20,1 %) (4,0 %) (0,6 %) (6,4 %) (0,6 %) (3,5 %) (5,2 %) (1,2 %) (0,6 %)

8 (4,6 %)

5 7 3 (2,9 %) (4,0 %) (1,7 %)

Abb. 184: Absolute und relative Verteilung der Waffenkombinationen in 173 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 208) in Weingarten (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild).

Ein verbindendes Merkmal zum Hochrheingebiet sind die zahlreichen Geräte, die sich in den Männer- und Frauengräbern Weingartens fanden und die stark reduzierte Beigabe von Gefäßen, die sich im wesentlichen auf das 5. und 6. Jahrhundert beschränkt. So steht das Gräberfeld von Weingarten zwischen den Befunden des Hochrheins und der nördlich anschließenden Gebiete. Die Gräberfelder am östlichen Schwarzwald und der oberen Donau unterscheiden sich von denen des Oberrheins und des Hochrheins. Fridingen am Westrand der Alb und auch Weingarten in Oberschwaben wiesen schon einen deutlich erhöhten Waffenanteil in den Gräbern auf. Vergleichbar ist aber die Waffenausstattung selbst. Zwar kamen zahlreiche unterschiedliche Kombinationen vor, aber hier wurde meist der Sax allein ins Grab gelegt. Auch bei den Frauen ist die Ausstattung ähnlich. Neben den Perlenketten treten zahlreiche Ohrringe auf, geläufig sind auch die am Hochrhein bekannten Schuhschnallen und Wadenbindengarnituren. In Donaueschingen müssen die zahlreiche Bezüge zur Francia hervorgehoben werden. Dies betrifft die Funde wie Fi-

316

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

beln und die Art der Waffenbeigabe. Bei den mitgegebenen Waffen dominierte der Sax, umfangreiche Waffensätze kamen kaum vor. Besonders hervorzuheben ist des weiteren die hohe Beigabenlosigkeit und die zahlreichen Steineinbauten in den Gräbern. So möchte man gerade für Donaueschingen mit einem Zuzug von Personen aus den stark romanisch geprägten Regionen annehmen. Eine Siedlungskontinuität kann für diese Region nicht festgestellt werden. Dazu fehlen eindeutige Nachweise der frühen Völkerwanderungszeit. Seit der Mitte des 5. Jahrhunderts erfolgte aber hier der Landesausbau, der wohl mit den Bestatteten des kurzfristig belegten Gräberfeldes von Bräunlingen begonnen hatte. An der Aufsiedlung des Landes waren dann gerade im Umfeld von Donaueschingen Personen aus dem Westen und Süden beteiligt.

Der mittlere Neckarraum Der mittlere Neckarraum erbrachte auch für die frühe Völkerwanderungszeit zahlreiche Funde. Dies wurde schon an dem häufigen Auftreten der nachlimeszeitlichen Münzen deutlich, zeigt sich aber auch an den frühvölkerwanderungszeitlichen Bestattungen in diesem Raum. Zu nennen sind noch einmal die Gräber im Raum Heilbronn. Das Kindergrab von Gundelsheim datiert schon in die Stufe Eggers C2, die Gräber von Lauffen, Heilbronn-Böckingen, Neckargartach, Rosenberg und Wartberg sind etwas jünger. Auch für die folgende Zeit des frühen 5. Jahrhunderts liegen Grabfunde vor. In HeilbronnForchenweg wurden Gräber der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts ausgegraben. Zu ergänzen ist auch das reiche Männergrab auf dem Allenberg bei Rüdern. Die ältere Merowingerzeit ist z.B. durch das Gräberfeld von Pleidelsheim (Koch, U. 1997) vertreten. So weist der mittlere Neckarraum eine hohe Funddichte für die Merowingerzeit auf. Im Raum Stuttgart wurden zahlreiche Gräberfelder angeschnitten, aber leider wurden auch große Bereiche durch Baumaßnahmen zerstört. Ähnlich ist die Situation im Raum Heilbronn. Von besonderer Bedeutung ist das Gräberfeld von Pleidelsheim nördlich von Stuttgart (Koch, U. 1997, 220 ff. - 2001). Die Bestattungen begannen in der Mitte des 5. Jahrhunderts und wurden bis in das späte 7. Jahrhundert fortgeführt. Der Mann aus Grab 71 war mit einer Goldgriffspatha, einem frühmerowingischen Langsax, einer Lanze, einem Schild, einem Kamm, einer Pinzette und einer Gürtelschließe beerdigt. Das Gräberfeld von Pleidelsheim ist erst jüngst veröffentlicht, es wurde in dem hier diskutierten Rahmen nicht weiter analysiert.

317

Der mittlere Neckarraum

Die Gräberfelder von Esslingen-Sirnau und Kirchheim unter Teck sind zum größten Teil ergraben und auch publiziert worden. Sie sollen daher stellvertretend für die Region vorgestellt werden.

Esslingen-Sirnau Das Gräberfeld von Esslingen-Sirnau wurde 1933 entdeckt (Koch, R. 1969). Die 222 Gräber wurden bis 1936 ausgegraben. Bei acht Bestattungen konnten je zwei Tote festgestellt werden, so daß sich die Bestattungszahl auf 230 erhöht. Die Bestattungen streuen über ein Areal von ca. 2300 m 2 , so daß jede Bestattung einen Platz von etwa 10 m 2 hatte. Selten konnten hölzerne Grabeinbauten festgestellt werden, es liegen aber auch nur noch für einen Teil der Gräber Beschreibungen vor. Vier Gräber waren als Plattengräber gebaut. Leider liegen keine anthropologischen Untersuchungen vor, die geschlechtliche Bestimmung beruht also auf den spezifischen Beigaben. So können aufgrund der Waffen, der Schwertgurte und charakteristischen Kleinwerkzeuge 94 Männergräber und aufgrund des Trachtschmucks 61 Frauengräber unterschieden werden. 95 Gräber waren nur ärmlich mit einfachen Eisenschnallen oder wenigen Geräten ausgestattet, hier konnten keine geschlechtlichen Zuweisungen vorgenommen werden. Bei 39 Toten fanden sich gar keine Funde, damit waren 17 % der Gräber ohne Inventar. Die Frauenbestattung 111 mit einer byzantinischen Münze des Justinian bietet einen t.p. für den Beginn der Belegung in der Mitte des 6. Jahrhunderts. Neben weiteren Inventaren der Zeit und des 7. Jahrhunderts gibt es keine älteren Bestattungen. 85 der Männergräber hatten Waffen (Abb. 185). Auch wenn etwa 30 der fundarmen Bestatteten noch männliche Tote wären, wären immer noch 70 % Sp 6. Jh.

Sa

La

Sch

Sp/Sa

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch

Sa/La La/Sch

1 (1,6 %)

um 600

2 10 1 (3,2 %) (16,1 %) (1,6 %)

7. Jh.

1 4 4 18 4 (1,6 %) (29 %) (6,5 %) (6,5 %) (6,5 %)

1 1 (1,6 %) (1,6 %)

3 (4,8 %) 4 5 2 (8,1 %) (6,5 %) (3,2 %)

Abb. 185: Absolute und relative Verteilung der Waffenkombinationen in 62 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 85) in Esslingen-Sirnau (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild) (* einmal ohne Sax).

318

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhundens in der Alamannia

der Männer mit mindestens einer Waffe bestattet worden. Die Beigabe von Waffen ist also in Esslingen während der gesamten Belegungszeit häufig ausgeübt worden. Neunmal lagen nur Pfeilspitzen in den Gräbern, diese datieren im wesentlichen in das 6. Jahrhundert bzw. die Zeit um 600. Pfeilspitzen mit weiteren Waffen kombiniert fanden sich für das 6. und 7. Jahrhundert, wobei allerdings meist nur eine weitere Waffe mitgegeben wurde. Umfangreiche Waffenkombinationen sind hauptsächlich aus dem 7. Jahrhundert bekannt. Hier sind besonders die fünf Männer zu nennen, denen eine komplette Waffenausstattung ins Grab gelegt wurde; interessanterweise fehlen solche vollständigen Waffensätze im 6. Jahrhundert bzw. der Zeit um 600. In 57 Männergräbern (61 %) fanden sich Geräte (Abb. 186). Es handelt es sich um das übliche Spektrum von Messer, Kamm und Feuerzeug. In zehn der Gräber wurde außerdem ein Pfriem gefunden, der viermal mit einem Messer gemeinsam auftrat. Während die Messer in der gesamten Belegungszeit vorkommen, sind die Kämme hauptsächlich aus den frühen Phasen bekannt, lediglich zwei Kämme wurden im 7. Jahrhundert in die Gräber gelegt.

Mitte 6.-7. Jh.

Messer

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

36 (70,6 %)

3 (5,9 %)

3 (5,9 %)

3 (5,9 %)

6* (11,8 %)

Messer Kamm Feuerzeug

Abb. 186: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 51 Männergräbern in Esslingen-Sirnau (* + Pinzette und Pfriem).

Der Trachtschmuck der Frauen war recht reichhaltig (Abb. 187). Neben Fibeln aus dem 6. Jahrhundert und der Zeit um 600 sind auch diverse Nadeln bekannt, die im fortgeschrittenen 7. Jahrhundert anstatt der Fibeln verwendet wurden. Charakteristischer, immer wiederkehrender Trachtbestandteil waren Fibel/ Nadel

Perlen

Ohrringe

Ringschmuck

Beinkleidung

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem.

6. Jh.

5 (10,2 %)

3 (6,1 %)

um 600

8 (16,3 %)

3 (6,1 %)

3 (6,1 %)

7. Jh.

5 (10,2 %)

7 (14,3 %)

9 (18,4 %)

4 (8,2 %)

1 (4,2 %)

1 (4,2 %)

Abb. 187: Absolute und relative Verteilung des Trachtschmucks in 49 auswertbaren Frauengräbern in Esslingen-Sirnau.

Der mittlere Neckarraum

319

die Perlen, die 49mal vorkamen, Ohrringe sind aus 20 Gräbern bekannt, Nadeln aus 9 Gräbern, Schuhschnallen aus 7 Gräbern und 6 Tote wurden mit Fibeln bestattet. Häufig wurden sowohl im 6. wie im 7. Jahrhundert nur Perlen mitgegeben, Perlen und weiterer Trachtschmuck dagegen fanden sich während der gesamten Belegungszeit in einigen Gräbern, Trachtschmuck ohne Perlenketten dagegen ist gerade im 7. Jahrhundert zu finden. Die Beigabe von Geräten war in 24 Frauengräbern zu beobachten (39,3 %) (Abb. 188). Meist wurde nur ein Messer mitgegeben, selten fanden sich mehrere Kleinwerkzeuge, die immer mit einem Messer kombiniert waren. Entsprechend dem Befund in den Männergräbern war die Mitgabe eines Kammes im wesentlichen auf das 6. Jahrhundert bzw. die Zeit um 600 beschränkt.

Mitte 6.-7. Jh.

Messer

Kamm

Spinnwirtel

Messer Kamm

16 (66,7 %)

3 (12,5 %)

2 (8,3 %)

1 (4,2 %)

Messer Kamm Spinnwirtel Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

2 (8,3 %)

Abb. 188: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 24 Frauengräbern in Esslingen-Sirnau.

Die Keramikbeigabe war in Esslingen, wie an vielen Orten Südwestdeutschlands festgestellt, auf die frühen Phase beschränkt. Es fanden sich lediglich zwölf Gefäße. Das Gräberfeld von Esslingen-Sirnau zeichnet sich durch eine intensive Beigabensitte aus. Neben den zahlreichen Waffen in den Männergräbern wurden auch die Frauen regelmäßig mit Beigaben im Grab ausgestattet. Der Anteil der beigabenlosen Gräber ist deutlich geringer als es für den südlichen Hochrhein festgestellt wurde. Erwähnt werden muß auch der sich wandelnde Brauch der Waffen- und der Gerätebeigabe in der Zeit um 600.

Kirchheim unter Teck Das Gräberfeld von Kirchheim unter Teck (Fiedler 1962. - Baur/Nübold 1995) wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgegraben, dabei kamen 137 Gräber zu Tage. Leider liegen keine Angaben zu den Grabbefunden vor, auch der Gräberfeldplan ist nur grob gezeichnet, so daß zu den Befunden auf dem Bestattungsplatz keine Angaben gemacht werden können. 1970 und 1995 wurden erneut Grabungen durchgeführt, so daß die Zahl der bekannten Gräber nun bei über 200 liegt. Veröffentlicht sind allerdings 137 Gräber. Die geschlechtliche Unterteilung erfolgte aufgrund der Beigaben, 56 Män-

320

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

nergräber und 45 Frauengräber wurden unterschieden. 38 konnten geschlechtlich nicht bestimmt werden, 18 davon waren ärmlich ausgestattet und 20 Bestattungen waren beigabenlos (14,6 %). Die frühesten Gräber legte man im 6. Jahrhundert auf dem Friedhof an, die jüngsten Bestattungen kamen am Ende des 7. Jahrhunderts in die Erde. Insgesamt wurden 45 Männer mit Waffen bestattet (Abb. 189), man muß wohl insgesamt von einem Anteil von rund 60 % ausgehen. Davon besaßen allein 24 eine Spatha. Häufig sind verschiedene Kombinationen, wobei jene mit der Spatha deutlich überwiegen. So gab es einige komplette Waffensätze, aber die Spatha wurde auch mit einzelnen anderen Waffen ins Grab gelegt. Neben den in der Tabelle aufgeführten Waffen sind noch einige Äxte und Pfeilspitzen zu nennen. Pfeile traten fast immer gemeinsam mit Saxen in den Gräbern auf, lediglich einmal wurden nur Pfeile ins Grab gelegt. Meist sind ein, zwei oder drei Pfeile verwendet worden, der Verstorbene in Grab 79 erhielt einen Köcher mit 11 Exemplaren. Sp 6. Jh.

Sa

La

Sch

Sp/Sa

2 2 1 (6,1 %) (6,1 % ) (3,0 %)

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch

La/Sch

1 1 (3,0 %) (3,0 %)

2 (6,1 %)

um 600

1 6 (3,0) (18,2 %)

1 1 3 1 (3,0 %) (3,0 %) (9,1 %) (3,0 %)

7. Jh.

1 (3,0)

5 (15,2 %)

3 (9,1 %)

Sa/La

1 (3,0 %)

1 (3,0 %)

Abb. 189: Absolute und relative Verteilung der Waffenkombinationen in 33 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 45) in Kirchheim/Teck (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild).

Von den 54 Männern wurden gut die Hälfte mit Werkzeugen bestattet (Abb. 190). Dabei überwog das einfache Eisenmesser, daneben kamen noch Feuerzeuge vor, weitere Geräte waren selten, lediglich ein Kamm wurde gefunden. Messer

6. -7. Jh.

20 (66,7 %)

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

6 (20 %)

1 (3,3 %)

3 (10 %)

Messer Kamm Feuerzeug

Abb. 190: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 30 Männergräbern in Kirchheim/Teck.

321

Der mittlere Neckarraum

Der Trachtschmuck der Frauen in Kirchheim/Teck beschränkte sich im wesentlichen auf Halsketten (Abb. 191). Nur bei vier Frauen fanden sich keine Perlen. Weiterhin zu nennen sind eine Fibel (Grab 9), Nadeln (Grab 32, 60, 61, 72, 74b, 83, 113) und Ohrringe (Grab 37, 74b, 75, 78, 84). Schuhschnallen oder Ringschmuck fanden sich nur vereinzelt. Die Trachtkombinationen wurden grundsätzlich mit den fast immer vorhandenen Perlen zusammengestellt. Fibel/ Nadel 6. Jh. um 600

1 (2,4 %)

7. Jh.

Perlen

Ohrringe

Ringschmuck

Beinkleidung

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem.

3 (7,3 %)

1 (2,4 %)

23 (56,1 %)

2 (4,9 %)

2 (4,9 %)

4 (9,8 %)

3 (7,3 %)

2 (4,9 %)

Abb. 191: Absolute und relative Verteilung des Trachtschmucks in 41 auswertbaren Frauengräbern in Kirchheim/Teck.

Neben dem Trachtschmuck erhielten einige Frauen Amulette. Die Tote in Grab 61 hatte einen Eberzahn, Zierscheiben lagen in Grab 74b und 127. Hier fand sich außerdem ein Amonit. Geräte sind nicht häufig mitgegeben worden (Abb. 192). Es überwiegt deutlich das Messer, daneben kamen noch ein Spinnwirtel und ein Kamm vor. Messer

6.-7. Jh.

12 (85,7 %)

Kamm

Spinnwirtel

Messer Kamm 1 (7,1 %)

Messer Kamm Spinnwirtel Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

1 (7,1 %)

Abb. 192: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 14 Frauengräbern in Kirchheim/Teck.

In Kirchheim unter Teck fanden sich nur in sieben Frauen- und in vier Männergräbern Keramikgefäße; diese Bestattungen sind noch im 6. Jahrhundert bzw. in der Zeit um 600 angelegt worden, im fortgeschrittenen 7. Jahrhundert war die Speise- und Trankbeigabe nicht mehr üblich. Das Gräberfeld von Kirchheim unter Teck weist bei den Männern eine hohe Beigabenquote auf, wobei auch zahlreiche unterschiedliche Objekte (Waffen) in den Gräbern niedergelegt wurden. Bei den Frauen ist keine solche

322

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Vielfalt festzustellen, der Trachtschmuck beschränkt sich meist nur auf die Mitgabe der Ketten. Die Toten in den Gräberfeldern am Neckar waren mit zahlreichen Beigaben ausgestattet. Der Anteil der beigabenlosen Bestattungen beträgt rund 15 %, ähnlich wie es auch für den nördlichen Hochrhein und die nördlich anschließende Region festgestellt wurde. Bei den Männern konnte die Waffenvielfalt herausgestellt werden, wobei gerade in Kirchheim sehr viele Männer mit einer Spatha beerdigt wurden. Die Bedeutung des Saxes als Waffe im 7. Jahrhundert ist auch am Neckar zu konstatieren, jedoch überwiegt die alleinige Saxbeigabe nicht so sehr, wie weiter südlich am Hochrhein oder auch am Oberrhein. Die häufige Ausstattung der Frauen mit Ohrringen und die oft auftretenden Schuhschnallen zeigen Trachtsitten, wie sie auch am Hochrhein bekannt waren. Seltener sind hier aber Steineinbauten zu verzeichnen, die am Hochrhein charakteristisch waren. Auch die Sitte der Speise- und Trankbeigaben, die in erster Linie in durch die mitgegebenen Gefäße auf uns gekommen ist, ist mit dieser Region vergleichbar, sie wurde nicht mehr im 7. Jahrhundert ausgeübt. Für die Region um Heilbronn und Stuttgart kann aufgrund der zahlreichen Belege aus der frühen Völkerwanderungszeit eine Siedlungskontinuität, eventuell auch eine Bevölkerungskontinuität, nachgewiesen werden. Mit Hemmingen, Stuttgart-Münster und Stuttgart-Stammheim, Remsack, Renningen, Heilbronn-Böckingen, Heilbronn-Rosenberg und Fellbach-Schmiden liegen zahlreiche kurzfristig belegte Gräberfelder der Region vor. Auch in Pleidelsheim begann die Belegung schon in der Mitte des 5. Jahrhunderts, ist aber hier bis in das späte 7. Jahrhundert hinein weiterzuverfolgen.

Die östliche Alb und das Ries Das Gebiet der Ostalb ist reich an frühgeschichtlichen Funden. Schon aus der frühen Völkerwanderungszeit sind Grab- und Siedlungsfunde (siehe oben) bekannt. Dazu zählen die Bestattungen von Herkheim, Erlbach und Laisacker (Eggers C2), Neresheim-Schweindorf und Oberringingen (Eggers C3) sowie Bergheim (Eggers D). Hier befanden sich auch die Siedlungen von Sontheim im Stubental, Großkuchen sowie die frühvölkerwanderungszeitlichen Befunde von Heidenheim u.a.m., die eine Kontinuität der Besiedlung des Raumes bis in die Zeit um 400 anzeigten. In der Mitte des 5. Jahrhunderts wurden in Großkuchen (Heege 1987), Lauchheim (Stork 1995. - 1997a) und Neresheim (Knaut 1993) erste Reihengräberfelder angelegt. Während aber der Bestattungsplatz von Großkuchen in der Zeit um 500 wieder aufgegeben

Die östliche Alb und das Ries

323

wurde, lief die Belegung in Lauchheim und Neresheim weiter. Etwas später, im frühen 6. Jahrhundert, erfolgte dann ein weiterer Landesausbau, der sich auch in zahlreichen nun angelegten Gräberfeldern zeigt. Dazu gehört die wichtige Nekropole von Schretzheim (Koch, U. 1977). Die grundlegenden Forschungen und Ergebnisse zur Chronologie der Merowingerzeit, die U. Koch bei der Auswertung der Grabfunde von Schretzheim erzielte, haben bis heute Bestand und sind Bezugspunkt für die chronologische Gliederung vieler anderer Fundplätze. Hinzu kommen die im Folgenden besprochenen Reihengräberfelder von Giengen (Paulsen/Schach-Dörges 1978), Sontheim (Neuffer-Müller 1966), Neresheim und Kösingen (Knaut 1993), Donzdorf (Neuffer 1972) sowie Kirchheim am Ries (Neuffer-Müller 1983). Weitere, noch nicht endgültig publizierte Gräberfelder ließen sich anschließen. Gerade der Befund von Lauchheim mit einer merowingerzeitlichen Siedlung und dem inzwischen größten süddeutschen Gräberfeld mit rund 1000 Bestattungen läßt interessante Aspekte erwarten.

Schretzheim Das Gräberfeld von Schretzheim wurde schon am Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt und rund die Hälfte der Bestattungen ausgegraben (Koch, U. 1977). Weitere Ausgrabungen wurden Ende der 20er und zu Beginn der 30er Jahre unternommen, so daß seit Ende 1934 die Gesamtzahl von 630 Gräbern vorliegt. Eine erste umfassende wissenschaftliche Studie erfolgte in einer Tübinger Dissertation durch R. Roeren, die allerdings nicht publiziert wurde. Seit der Aufarbeitung durch U. Koch gehört das Gräberfeld von Schretzheim zu den wichtigsten Gräberfeldern für die frühgeschichtliche Forschung überhaupt. Es gibt wenig Uberlieferungen zum Grabbau, Holzeinbauten waren wohl auch aufgrund der Bodenverhältnisse und der dadurch bedingten Erhaltungen selten zu erkennen. Steineinbauten sind für Schretzheim nicht bekannt. Die Bestattungen liegen in lockeren Reihen auf dem ovalen Gräberfeldareal, durchschnittlich hat ein Grab 15 m2 Platz zur Verfügung. Selten sind Überschneidungen und Störungen festgestellt worden. Das Gräberfeld umfaßt 630 Gräber mit ca. 650 Bestattungen, darunter sind auch 10 Pferdegräber. 285 weibliche und 227 männliche Tote konnten anhand der Beigaben, für die Hälfte der Gräber auch durch die anthropologische Bestimmung, unterschieden werden. 148 Bestattungen waren geschlechtlich nicht zu bestimmen. Nur rund 50 Gräber waren ohne Funde, dies entspricht einer Quote von 7,8 %. Die frühesten Bestattungen wurden im ersten Drittel des 6. Jahrhunderts in den Boden gelegt, die jüngsten Gräber datieren in das

324

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

letzte Viertel des 7. Jahrhunderts. Insgesamt sind die Funde sehr reichhaltig und von hoher Qualität. Sehr viele Männer sind mit Waffen bestattet worden. In 193 Männergräbern fanden sich Waffen (Abb. 193) (85 %; bzw. ca. 60 % bei geschätzten 300 männlichen Bestattungen), davon hatten mehr als die Hälfte eine Spatha (105 Exemplare = 54,4 % der Waffengräber). Die Spatha wurde besonders häufig im 6. Sp

Sa

La

Sch

Sp/Sa Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch

Sa/La

La/Sch

6. Jh.

12 5 1 (8,1 %) (3,4 %) (0,7 %)

2 8 12 3 (1,3 %) (5,4 %) (8,1 %) (2,0 %)

um 600

11 20 (7,4 %) (13,4 %)

1 11 14 6 2 1 (0,7 %) (7,4 %) (9,4 %) (4,0 %) (1,3 %) (0,7 %)

7. Jh.

5 15 (3,4 %) (10,1 %)

10 (6,7 %)

3 5 2 (2,0 %) (3,4 %) (1,3 %)

Abb. 193: Absolute und relative Verteilung der Waffenkombinationen in 149 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 193) in Schretzheim (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild).

Jahrhundert, aber auch noch im 7. Jahrhundert als einzige Waffe ins Grab gelegt. Relativ selten waren Kombinationen von Spatha und Sax. Häufiger wurde das zweischneidige Schwert mit einer Lanze oder einem Schild bzw. mit beiden Waffen in die Gräber gelegt. Daneben waren auch für die gesamte Belegungszeit komplette Waffenausstattungen mit Spatha, Sax, Lanze und Schild zu finden (Abb. 195). Insgesamt nahmen die umfangreichen Waffenkombinationen seit der Zeit um 600 ab, entsprechend den andernorts gemachten und bekannten Beobachtungen. Selten waren Kombinationen mit dem Sax (Sax-Lanze / Sax-Schild). Sie traten erst seit der Zeit um 600 und im 7. Jahrhundert auf. Während dieser Zeit wurde vermehrt der Sax als einzige Waffe mitgegeben. Lanze und Schild lagen nicht allein im Grab. Hinzuzufügen sind noch 29 Gräber (15,0 %), die nur Pfeile aufwiesen, es handelt sich häufig um Kindergräber. Während 193 der Männer mit Waffen bestattet wurden, bekamen nur 126

6. -7. Jh.

Messer

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

Messer Kamm Feuerzeug

62 (51,2 %)

9 (7,4 %)

18 (14,9 %)

4 (3,3 %)

27 (22,3 %)

1 (0,8 %)

Abb. 194: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 121 Männergräbern in Schretzheim.

Die östliche Alb und das Ries

325

Abb. 195: Schretzheim, Funde aus dem Männergrab 227. Nach Koch, U. 1977 Tai. 60.

Verstorbene Geräte ins Grab gelegt (Abb. 194). Neben den in der Tabelle aufgeführten Kleinwerkzeugen traten noch einige Scheren, Wetzsteine, Osennadeln und Pinzetten für die Körperpflege hinzu.

326

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Die Mitgabe eines Messers überwog bei weitem. Mehr als die Hälfte der Gräber mit Geräten wies ein Messer auf. Feuerzeuge dagegen waren schon deutlich seltener. Interessanterweise wurden meist nur die Flintabschläge ins Grab gelegt, selten der Feuerstahl selbst. Da sonst sehr viel Metall in die Gräber gelangte, kann nicht Metallmangel als Grund angeführt werden, sondern es handelte sich um einen bestimmten Bestattungsbrauch. Die Flintabschläge können hier als symbolische Beigabe für ein Feuerzeug gewertet werden. Kämme sind den Männern nicht sehr häufig mitgegeben worden, nur etwa jeder 10. Mann wurde mit Kamm bestattet. Meist lag nur ein Werkzeug im Grab, das gemeinsame Auftreten von Feuerstein und Messer wurde beobachtet, nicht aber von Feuerstahl/Stein mit Messer oder auch eine Kombination mit einem Kamm. Der Trachtschmuck der Frauen im Grab bestand hauptsächlich aus Perlen und Fibeln oder Nadeln (Abb. 196-197). Dies galt für die gesamte Belegungszeit des Gräberfeldes. Doch gerade in den frühen Phasen des 6. Jahrhunderts wurden allein 14 Damen mit der kompletten Vierfibeltracht bestattet, hinzu kamen noch zehn Verstorbene, die Bügelfibeln hatten, aber keine Kleinfibeln. Perlen fanden sich häufig allein oder mit Fibeln kombiniert, weiterer Trachtschmuck war selten. Dies gilt besonders für Ohrringe, Ringschmuck, Wadenbinden- oder Schuhschnallengarnituren.

Fibel/ Nadel 6. Jh.

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem.

30 (18,3 %)

30 (18,3 %)

2 (1,2 %)

20 (12,2 %)

3 (1,8 %)

13 (7,9 %)

3 (1,2 %)

Perlen

um 600

1 (0,6 %)

42 (25,6 %)

7. Jh.

2 (1,2 %)

15 (9,1 %)

Ohrringe

2 (1,2 %)

Ringschmuck

Beinkleidung

2 (1,2 %)

Abb. 196: Absolute und relative Verteilung des Trachtschmucks in 164 auswertbaren Frauengräbern in Schretzheim.

103 Frauen (36,1 %) wurden mit Geräten bestattet (Abb. 198). Neben dem üblichen Spektrum von Messer, Kamm und Spinnwirtel kamen noch fünf Webschwerter und wenige Scheren vor. Unter den Kleinwerkzeugen dominierte das Messer. Es wurde in 85 der Gräber entdeckt. Deutlich häufiger als in den Männergräbern wurde in den Frauengräbern ein Kamm gefunden. Kämme wurden auch mit Messern kombiniert. Selten waren Spinnwirtel, die nur viermal vorkamen.

327

Die östliche Alb und das Ries

6 . - 7. Jh.

Messer

Kamm

Spinnwirtel

Messer Kamm

Messer Spinnwirtel

Kamm Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

60 (60,1 % )

17 (17,2 % )

1

15 (15,2 % )

4 (4,0 % )

1

1

(1,0 % )

(1,0 % )

(1,0 % )

Abb. 198: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 99 Frauengräbern in Schretzheim.

So zeigt das Gräberfeld von Schretzheim eine Bevölkerung, die ihre Toten reichhaltig mit Beigaben bestattete. Dies ist schon allein an der niedrigen Beigabenlosigkeit zu erkennen. Bei den Männern war die Waffenbeigabe sehr ausgeprägt, besonders für die hier so häufig vertretene Spatha, die in anderen

328

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Regionen wesentlich seltener mitgegeben wurde. Den Brauch, die Toten mit Trachtensemble zu bestatten, wird auch in den Frauengräbern sichtbar. Es fanden sich viele Fibeln, nicht nur im 6. Jahrhundert, sondern auch noch im 7. Jahrhundert. Dagegen war es in dieser Gemeinschaft weniger üblich, Ohrringe oder Schuh- bzw. Wadengarnituren zu tragen bzw. sie der Verstorbenen ins Grab zu legen. In Schretzheim und auch anderen Fundorten in der Ostalb wurden auch Pferde mit auf den Gräberfeldern bestattet. Es handelt sich um einen Brauch, der nicht gleichmäßig in der Alamannia praktiziert wurde, sondern an bestimmte Regionen gebunden war (Oexle 1984, 130 ff. - Müller-Wille 1996, 209 f f . - Q u a s t 1997, 177). U. Koch hat die Belegungszeit vom frühen 6. Jahrhundert bis ans Ende des 7. Jahrhunderts in sechs Zeitstufen unterteilt und die Bevölkerungsverhältnisse in der zugehörigen Siedlung errechnet (Koch, U. 1977, 190 ff.). Danach waren im 6. Jahrhundert rund 90 Personen verstorben, deren Beigaben sicher datiert werden konnten. In der Zeit um 600 wurden deutlich mehr Personen bestattet, es fanden sich 150 Gräber, die im letzten Drittel des 6. Jahrhunderts und im frühen 7. Jahrhundert bestattet wurden. Für das fortgeschrittene 7. Jahrhundert gibt es noch einmal rund 110 fest datierbare Gräber. Die Zahlen zeigen, daß in der Zeit um 600 ein Bevölkerungszuwachs erfolgte, die geringeren Zahlen für das fortgeschrittene 7. Jahrhundert läßt sich auf das Auslaufen der Bestattungssitte zurückführen, bzw. bestatteten die Angehörigen die Toten eventuell schon an einem anderen Ort. Die frühesten Bestattungen lassen Einflüsse aus unterschiedlichen Regionen erkennen, dazu gehören Fibelformen, die aus der Francia stammen, aber auch einfache handgemachte Kümpfe, die ihre Entsprechungen im thüringischen Raum haben, so daß Koch mit einem Zuzug aus dem thüringischen Raum in der frühen Belegungsphase des Gräberfeldes rechnet. In der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts tauchten dann noch einmal verstärkt Funde (S-Fibeln, stempelverzierte Keramik) auf, die mit Gegenstücken im donauländischen Gebiet verglichen werden können (zuletzt Koch, U. 1997, 229 f.). So findet sich schon auf dem Gräberfeld von Schretzheim eine heterogene Bevölkerung, die aber eine Siedlungs- und Bestattunggemeinschaft bildete.

Giengen a.d. Brenz Das Gräberfeld von Giengen umfaßt 50 Gräber (Paulsen/Schach-Dörges 1978). Es handelt sich um 13 Frauen- und 31 Männergräber, hinzu kommen noch sechs Pferdegräber. Uberregionale Bedeutung erlangte der Bestattungs-

329

Die östliche Alb und das Ries

platz durch die Bestattung des Herren in Grab 26. Der im 2. Drittel der 7. Jahrhunderts verstorbene Mann hatte eine Spatha, einen Sax, einen Schild, umfangreiche tauschierte Gürtelgarnituren, einen Sattel und einen Sporn, Pferdegeschirr, eine Bronzekanne und eine Griffschale sowie ein Goldblattkreuz mit zwei zugehörigen Raubvogelprotomen bei sich. Keine der übrigen Bestattungen erreichten diese hohe Qualität, besonders nicht die Frauengräber. Die Bestattungen waren in lockeren Reihen angelegt, zwischen den einzelnen Gräbern war reichlich Platz, es gibt kaum Überschneidungen und Störungen. Jedes Grab hatte einen möglichen Raum von 15 m 2 .15 Bestattungen waren teilweise von Steinen umgeben, sie lagen am Kopf oder an einer Seite des Toten. Die Ausstattung der Verstorbenen war vielfältig, dies gilt besonders für die Männergräber, vor allem der reichen Bestattung aus Grab 26. Nur bei sieben Toten wurden keine Funde entdeckt (14 %). Fünf Männer und vier Frauen wurden nur mit wenigen Objekten wie einer einfachen Eisenschnalle oder einem Messer beerdigt. Die Gräber datieren allgemein in das 7. Jahrhundert. 20 der 32 Männer (62,5 % ) hatten ihre Waffen im Grab (Abb. 199). Neben der Mitgabe einer einzelnen Waffe, ob Spatha, Sax oder Schild, gab es auch diverse Waffenkombinationen mit den zehn geborgenen Spathen. Allerdings war keine vollständige Ausrüstung dabei. Pfeilspitzen waren recht selten, sie tauchten nur in drei Gräbern auf. Sp

Sa

La

Sch

Sp/Sa

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch

Sa/La La/Sch

6. Jh. 1

um 600 7. Jh.

3

5

1

2

2

1

3

Abb. 199: Absolute Verteilung der Waffenkombinationen in 18 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 20) in Giengen a.d. Brenz (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild).

Geräte wurden in der Hälfte der Männergräber aufgelesen (Abb. 200). Es handelt sich lediglich um Messer, nur in einem Grab war zusätzlich ein Kamm. Hinzu kamen noch eine Pinzette und eine kleine Osennadel. Entsprechend ist die Befundlage bei den Frauen, hier wurden Messer gefunden. Messer

Ende 6. -7. Jh.

16

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

Messer Kamm Feuerzeug

1

Abb. 200: Absolute Verteilung der Geräte in 17 Männergräbern in Giengen.

330

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alemannia

Die Frauengräber hatten nur ein bescheidenes Inventar (Abb. 201). Im Gegensatz zu den sonstigen Gräberfeldern gab es kaum Perlenketten und umfangreichen Trachtschmuck, lediglich einige Ohrringe sind zu erwähnen, die gemeinsam mit einfachen Gürtelschnallen im Grab lagen. Auch bzgl. der Geräte fand sich nur eine reduzierte Ausstattung. In den Frauengäbern lagen nur Messer (Abb. 202).

Fibel/ Nadel

Perlen

Ohrringe

Ringschmuck

Beinkleidung

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem.

6. Jh. 1

um 600 7. Jh.

1

3

Abb. 201: Absolute Verteilung des Trachtschmucks in 5 auswertbaren Frauengräbern in Giengen a.d. Brenz.

Messer

Ende 6.7. Jh.

Kamm

Spinnwirtel

Messer Kamm

Messer Kamm Spinnwirtel Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

8

Abb. 202: Absolute Verteilung der Geräte in 8 Frauengräbern in Giengen a.d. Brenz.

In Männer- und Frauengräbern wurden nur wenige Gefäße niedergelegt. Lediglich in einem Frauengrab und in drei Männergräbern fanden sich Keramikbeigaben. Hinzu kam noch das bronzene Gefäßensemble aus Grab 26. So ist das Gräberfeld von Giengen, abgesehen von der reichen Männerbestattung aus Grab 26, ein Friedhof mit einer einfachen Ausstattung. Gerade bei den Frauen war es nicht üblich, Trachtschmuck mitzugeben. Hervorgehoben werden müssen die sechs Pferdebestattungen. Hier wurde, wie in Schretzheim, eine besondere Bestattungssitte praktiziert. Der Brauch, Pferde auf Friedhöfen zu bestatten, hatte zunächst im thüringischen Raum seinen Schwerpunkt und breitete sich während des 6. Jahrhunderts nach Westfalen, in das Niederrheingebiet, das Mittelrheingebiet und in die Ostalb aus (Oexle 1984, 130 ff. - Müller-Wille 1996, 209 ff. - Quast 1997, 177). Westlich und südlich des Schwarzwaldes fehlen dagegen Pferdegräber. Es handelte sich also um eine regional begrenzte Sitte (Steuer 1982, 318 ff.).

331

Die östliche Alb und das Ries

Sontheim a.d. Brenz In Sontheim a.d. Brenz (Neuffer-Müller 1966) wurden 200 Gräber der frühmittelalterlichen Nekropole ausgegraben. Aufgrund der Befundangaben ist festzustellen, daß in zwei Gräbern kleine Trockenmauern um die Toten errichtet und in einigen Gräbern Steine um die Bestattungen gelegt wurden. Das Bild des Gräberfeldplans zeigt, daß der Platz nicht komplett erfaßt wurde, große Lücken lassen auf zahlreiche unbeobachtet zerstörte Gräber schließen. Im Zentralbereich der Nekropole wurden die Gräber dicht nebeneinander angelegt, so daß jedes Grab nur einen Raum von etwa 10 m 2 hatte. In Sontheim a.d. Brenz wurden 64 Männer und 70 Frauen bestattet, 56 Verstorbene konnten geschlechtlich nicht zugewiesen werden. Neben etlichen Gräbern mit nur wenigen Funden waren 38 beigabenlos. Das Gräberfeld wurde vom 6. bis in das späte 7. Jahrhundert hinein belegt. 47 der 64 Männer hatten Waffen im Grab (Abb. 203), 17 Männer wurden nur mit ihren Gürteln und Geräten oder Keramikgefäßen bestattet. Mit einer Spatha wurden 17 Verstorbene beerdigt (26,6 % aller Männer). Diese wurde siebenmal allein ins Grab gelegt und zehnmal in Kombination mit weiteren Waffen, eine komplette Waffenausstattung liegt aus Sontheim nicht vor. Fünf Männer waren nur mit Pfeilen bestattet, während sechs weitere Pfeile und einen Sax im Grab hatten. In Grab 39 konnte sogar ein Eibenbogen geborgen werden. Sp 6. Jh.

Sa

La

1 (3,0 %)

um 600

3 3 1 (9,1 %) (9,1 %) (3,0 %)

7. Jh.

1 15 (3,0 %) (45,5 %)

Sch

Sp/Sa

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ Sa/La La/Sch o. Sch Waffen La/Sch

1 1 2 (6,1 %) (3,0 %) (3,0 %) 2 (6,1 %)

5 (15,1 %) 1 (3,0 %)

1 1 (3,0 %) (3,0 %)

Abb. 203: Absolute und relative Verteilung der Waffenkombinationen in 33 auswertbaren Männergräbem (von insgesamt 47) in Sontheim a.d. Brenz (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild).

Geräte wurden nur in knapp der Hälfte der geschlechtlich bestimmten Männergräber gefunden (Abb. 204). Meist war es nur ein Messer, Kämme waren äußerst selten. Auffällig ist, daß kein komplettes Feuerzeug mit ins Grab kam, sondern lediglich ein Feuerstein, Feuerstähle fehlen fast vollständig. Dies entspricht der schon für Schretzheim festgestellten symbolischen

332

Gräberfelder und Bescattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Beigabe eines Feuerzeuges. Selten war die Mitgabe einer Pinzette oder einer Osennadel.

Ende 6. -7. Jh.

Messer

Kamm

Feuerzeug

12 (46,2 %)

1 (3,8 %)

5 (19,2 %)

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

Messer Kamm Feuerzeug

8 (30,7 %)

Abb. 204: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 26 Männergräbern in Sontheim a.d. Brenz.

Die Ausstattung der Frauen war bescheiden (Abb. 205). Eine Halskette gehörte zu dem üblichen Trachtschmuck, den ein Drittel der Toten als alleinigen Schmuck bei sich hatte. Daneben wurden noch zehn Frauen mit Fibeln bestattet, meist waren es Beisetzungen aus dem 6. Jahrhundert, die jüngste Bestattung mit Fibel war jene aus Grab 162 mit einer Goldscheibenfibel. Ohrringe waren sehr selten, das gleiche gilt für weiteren Ringschmuck oder Wadenbindengarnituren bzw. Schuhschnallen. Fibel/ Nadel

Perlen

Ohrringe

Ringschmuck

Beinkleidung

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem. 2 (5,4 %)

6. Jh.

12 (32,4 %)

7 (18,9 %)

um 600

6 (16,2 %)

2 (5,4 %)

7. Jh.

5 (13,5 %)

1 (2,7 %)

2 (5,4 %)

Abb. 205: Absolute und relative Verteilung des Trachtschmucks in 37 auswertbaren Frauengräbern in Sontheim a.d. Brenz.

Unter den Geräten dominierte auch bei den Frauen das Messer, aber es kommen auch Kämme vor, des weiteren sind zwei Spinnwirtel zu verzeichnen (Abb. 206).

Ende 6.7. Jh.

Messer

Kamm

Spinnwirtel

Messer Kamm

9

5

1

1

Messer Kamm Spinnwirtel Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

1

Abb. 206: Absolute Verteilung der Geräte in 17 Frauengräbern in Sontheim a.d. Brenz.

333

Die östliche Alb und das Ries

Auffällig ist das häufige Vorkommen von Keramik in Sontheim. Gerade handgemachte Rippengefäße (Grab 11, 32, 134, 143, 170) oder Kümpfe sind zu nennen. Hinzu kommen noch einige Knickwandtöpfe (Grab 144, 162), eine Röhrenausgußkanne (Grab 86) und bauchige Töpfe (Grab 20, 75, 168). Diese sind eine übliche Erscheinung im Gebiet der östlichen Alb und zeigen Einflüsse aus dem donauländischen Raum im 6. Jahrhundert. Die Verstorbenen in Sontheim wurden im 6. Jahrhundert noch mit umfangreichen Beigaben bestattet. Im 7. Jahrhundert wurden die Beigaben reduziert, bei den Männern betrifft dies die mehrteiligen Waffenausstattungen zugunsten des Saxes, den Frauen wurden nur noch Perlen und einfache Eisenschnallen ins Grab gelegt.

Donzdorf Auf dem Gräberfeld von Donzdorf konnten 91 Gräber mit 97 Bestattungen ausgegraben werden (Neuffer 1972). Die Zahlen zeigen, daß kaum Nachbestattungen eingebracht wurden. In einigen Fällen konnten hölzerne, aber keine steinernen Grabeinbauten festgestellt werden. Die Gräber lagen dicht beieinander, so daß sie nur einen Platz von rund 8 m 2 hatten. Die Gräber datieren im wesentlichen in das 7. Jahrhundert, nur Grab 78 ist in die 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts anzusetzen. Viele der Gräber konnten geschlechtlich nicht bestimmt werden, neben 24 Männergräbern gibt es 28 Frauengräber, des weiteren sind zwei Pferdegräber zu erwähnen. Die Gräber sind einzeln angelegt und die folgenden Generationen achteten auf die älteren Bestattungen, so gibt es keine Nachbestattungen. Bei 17 Toten ergaben sich keine Funde (18,7 %). Von den 24 Männern wurden 22 mit Waffen bestattet (Abb. 207), bei einer hypothetischen Annahme von rund 45 männlichen Toten bedeutet dies einen Anteil von gut 50 %. Die geborgenen acht Spathen wurden jeweils mit weiteren Waffen ins Grab gelegt, in drei Fällen konnte eine komplette WaffenSp

Sa

La

Sch

Sp/Sa

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch

Sa/La La/Sch

6. Jh. um 600 7. Jh.

1

2 3

4

1

1

1 1

1

3

Abb. 207: Absolute Verteilung der Waffenkombinationen in 18 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 22) in Donzdorf (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild).

334

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

ausstattung nachgewiesen werden. In nur zwei Gräbern fanden sich Pfeile, in einem Grab war keine weitere Waffe vorhanden. Geräte wurden in 17 der Männergräber gefunden (Abb. 208). Es handelt sich in der Regel um ein Messer, die Mitgabe von Feuerzeugen oder Kämmen war unüblich und wurde nur in Ausnahmefällen praktiziert.

Ende 6. -7. Jh.

Messer

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

13

1

1

2

Messer Feuerzeug

Messer Kamm Feuerzeug

Abb. 208: Absolute Verteilung der Geräte in 17 Männergräbern in Donzdorf.

Der Trachtschmuck der Frauen beschränkte sich auf Perlen oder Ohrringe, hinzu kamen noch einfache Gürtelschnallen (Abb. 209). Im 6. Jahrhundert wurde die Frau aus Grab 78 mit einer Vierfibeltracht bestattet, weitere Kleinfibeln lagen in Grab 100. Häufig wurden nur sehr wenige Perlen ins Grab gelegt, so daß diese nicht datierbar sind. Fibel/ Nadel

Perlen

Ohrringe

Ringschmuck

Beinkleidung

6. Jh. um 600

2

7. Jh.

3

1

3

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem.

1

1

5

1

Abb. 209: Absolute Verteilung des Trachtschmucks in 17 auswertbaren Frauengräbern in Donzdorf.

Lediglich Messer können als Gerätebeigaben erwähnt werden (Abb. 210), Kämme zählten nicht zum üblichen Spektrum, ein Spinnwirtel und eine Schere kamen einmal zusammen mit einem Messer vor.

Ende 6 7. Jh.

Messer

Kamm

8

1

Spinnwirtel

Messer Kamm

Messer Kamm Spinnwirtel Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

Abb. 210: Absolute Verteilung der Geräte in 10 Frauengräbern in Donzdorf.

1

Die östliche Alb und das Ries

335

Die Beigabe von Speise und Trank war in Donzdorf üblich. Zwölf der Frauen und elf der Männer sowie neun der geschlechtlich nicht bestimmbaren Bestattungen hatten Gefäße. Es waren einerseits handgemachte Rippen- und bauchige Gefäße, andererseits Knickwandtöpfe und Röhrenausgußkannen. Die handgemachten Keramiken waren in dieser Ausführung auf der Ostalb geläufig und besonders im 7. Jahrhundert verbreitet. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die Hälfte der Männer in Donzdorf mit Waffen bestattet wurde, neben dem zugehörigen Gürtel fanden sich noch Messer und zahlreiche Gefäße, weitere regelhaft auftretende Beigaben waren nicht zu verzeichnen. Auch die Frauen erhielten häufig Gefäße und wenigen Trachtschmuck, bestehend aus Perlen und Ohrringen. Die Bedeutung des Gräberfeldes wird durch die Pferdebestattung (siehe oben) und das reiche Frauengrab 78 bestimmt.

Neresheim Der Bestattungsplatz von Neresheim (Knaut 1993) erbrachte 158 Bestattungen, davon waren 63 Männer- und 84 Frauengräber. Lediglich vier Bestattungen konnten nicht bestimmt werden. In Grab 31 wurde ein Pferd bestattet. Häufig beobachtete man Holzeinbauten, in 22 Fällen wurde ein Baumsarg dokumentiert. Steineinbauten konnten nicht festgestellt werden (Abb. 211). In Neresheim waren sehr viele Bestattungen gestört, wobei auch in 66 Fällen eine eindeutige Beraubung nachgewiesen werden konnte (Abb. 211). Die Bestattungen lagen in lockeren Reihen über das Areal verteilt und konnten durchschnittlich einen Platz von ca. 13 m 2 nutzen. In einigen Fällen wurde durch die anthropologische Untersuchung festgestellt, daß mehrere Skelette in einem Grab lagen. Ein recht hoher Anteil der Gräber war ohne Beigaben, es handelt sich um insgesamt 45 Bestattungen. Das Gräberfeld von Neresheim wurde schon seit der Mitte des 5. Jahrhunderts benutzt, ein Ende der Belegung ist aufgrund der Beigaben für das ausgehende 7. Jahrhundert festzusetzen. Noch in der Tradition der frühen Völkerwanderungszeit wurde die Tote aus Grab 112 bestattet. Sie hatte zwei Armbrustfibeln, einen Knotenring und ein Messer. Die Waffenbeigabe war in Neresheim nicht sehr stark ausgeprägt (Abb. 212). Lediglich 25 der Männer (39,6 %) wurden mit Waffen bestattet, wovon sechs eine Spatha besaßen. Sechs weitere Gräber hatten nur Pfeile im Grab. Sehr selten waren Waffenkombinationen, hier allerdings sind die zwei vollbewaffneten Männer aus den Gräbern 44 und 101 zu nennen. Geräte bekamen nur 17 Männer (27 %) in ihren Taschen ins Grab gelegt

336

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alaraannia

( A b b . 2 1 3 ) . I n d e r R e g e l h a n d e l t e es sich u m ein M e s s e r o d e r e i n k o m p l e t t e s F e u e r z e u g mit Stahl u n d Stein. Selten f a n d e n sich w e i t e r e

Kleinwerkzeuge

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Abb. 216: Kösingen, Plan des Gräberfeldes mit Verbreitung der Grabeinbauten und Störungen. Nach Knaut 1993 Taf. 71. 72.

Sp

Sa

La

Sch

1

1

1

1

um 600

3

1

7. Jh.

2

1

6. Jh.

Sp/Sa

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ o. Sch Waffen La/Sch 1

Sa/La

La/Sch 1

1

1

2 1

Abb. 217: Absolute Verteilung der Waffenkombinationen in 18 auswertbaren Männergräbern (von insgesamt 23) in Kösingen (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild).

340

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

6. -7. Jh.

Messer

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

Messer Kamm Feuerzeug

6

1

3

1

3

1

Abb. 218: Absolute Verteilung der Geräte in 15 Männergräbern in Kösingen.

Bei dem Trachtschmuck der Frauen dominierte die Perlenkette, sie fand sich in 74,4 % der weiblichen Bestattungen (Abb. 219). Unter dem weiteren Trachtschmuck sind verschiedene Fibeln hervorzuheben. Es waren Kleinfibeln, insbesondere S-Fibeln, aber auch eine Bügelfibel und ein Bruchstück einer Kopfplatte. Keine der Damen hatte eine komplette Vierfibeltracht. Die Frauen aus Kösingen bekamen vielfältige Geräte ins Grab gelegt (Abb. 220), allerdings lagen nur bei 38,5 % der Frauen ein oder mehrere Kleinwerkzeuge. Neben Messern, Kämmen und Spinnwirteln fanden sich noch zwei Webschwerter, ein Toilettgerät und ein Hackmesser. Fibel/ Nadel

Perlen

Ohrringe

2. H. 5. Jh.

1 (3,0 %)

6. Jh.

6 (18,2 %)

um 600

1

7. Jh.

13 (39,4 %)

Ringschmuck

Beinkleidung

1 (3,0 %)

2 (6,1 %)

1 (3,0 %)

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem.

2 (6,1 %)

1 (3,0 %)

2 (6,1 %)

1 (3,0 %)

2 (6,1 %)

Abb. 219: Absolute und relative Verteilung des Trachtschmucks in 33 auswertbaren Frauengräbern in Kösingen.

6.-7. Jh.

Messer

Kamm

Spinnwirtel

Messer Kamm

6

1

2

2

Messer Kamm Spinnwirtel Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

1

Abb. 220: Absolute Verteilung der Geräte in 12 Frauengräbern in Kösingen.

Diese Geräte waren zum Teil in die Gehänge integriert. Hier barg man auch einige Amulette. Es waren die Wirtel aus Grab 15 und 37, ein Bärenzahn aus Grab 37 sowie eine Cyprea Tigris und eine Zierscheibe aus Grab 70.

Die östliche Alb und das Ries

341

Auffällig häufig fanden sich Keramikgefäße in Kösingen. Acht der Männer und 21 der Frauen wurden mit mindestens einem Tongefäß bestattet. Hinzu kommen noch drei Glasbecher.

Kirchheim am Ries Der Bestattungsplatz von Kirchheim am Ries (Neuffer-Müller 1983) gehört zu den großen Gräberfeldern Süddeutschlands. Neben den vergebenen 480 Grabnummern sind noch etliche ältere bekannte Bestattungen hinzuzuzählen, so daß etwa mit 570 Gräbern gerechnet werden muß. Nicht eindeutig zu belegen ist, ob die in dem großen Areal östlich, südlich und westlich des Schulgebäudes liegenden Bestattungen zu einem großen Gräberfeld gehörten oder ob es sich um zwei benachbarte Plätze handelte. Holzkonstruktionen konnten festgestellt werden, es fehlen aber steinerne Grabeinbauten. Häufig waren Überschneidungen und Nachbestattungen mit einen Anteil von 38 %. Der nördliche Gräberfeldbereich und auch der separierte Südosteil („Adelsfriedhof") zeigt eine lockere Anlage der Gräber in Reihen. Im Südteil lagen dagegen die Gräber dicht gedrängt und es konnten zahlreiche Überschneidungen festgestellt werden. Insgesamt gesehen hatte dort ein Grab einen Raum von 6 m2. In beiden Arealen setzten die ersten Bestattungen noch in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts ein. In der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts beerdigte südöstlich des großen Friedhofs eine kleine Personengruppe in großen, sehr gut ausgestatteten Gräbern. Der oder die Friedhöfe wurden bis in das frühe 8. Jahrhundert hinein benutzt. 234 Männer- und Knabengräber und 219 Frauen- und Mädchenbestattungen wurden unterschieden. 117 Bestattungen konnten geschlechtlich nicht bestimmt werden. Einige der Gräber wurden bei der Anlage jüngerer Bestattungen gestört, doch sind selten echte Beraubungen festgestellt worden. 84 der Gräber waren gänzlich ohne Beigaben, dies ist ein Anteil von 17,3 %. Zu erwähnen sind noch vier Pferdegräber. 108 der Männer- und Knabengräber (46,2 %) waren mit Waffen bestattet (Abb. 221). Die alleinige Mitgabe des Saxes dominierte während der gesamten Belegungszeit, aber gerade für das 7. Jahrhundert sind noch einmal zahlreiche Waffenkombinationen zu beobachten. Insgesamt wurden 33 Spathen geborgen, wovon 22 mit weiteren Waffen wie Sax, Lanze oder Schild gemeinsam vorkamen. Eine Vollbewaffung fand sich in fünf Gräbern. Die Mitgabe von Pfeilen ist aus 37 Gräbern bekannt. In 13 Fällen lagen Pfeile allein im Grab, 22mal fand sich ein Sax als zweite Waffe.

342

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia Sp

Sa

La

Sch

Sp/Sa

Sp + La Sp + 2 Sp/Sa/ Sa/La La/Sch o. Sch Waffen La/Sch

1 (1,1 %)

6. Jh.

1 (1,1 %)

um 600

1 18 3 (1,1 %) (19,1 %) (3,2 %)

3 2 3 1 (3,2 %) (2,1 %) (3,2 %) (1,1 %)

7. Jh.

32 2 8 (8,5 %) (34,0 %) (2,1 %)

5 3 1 4 6 (5,3 %) (3,2 %) (1,1 %) (4,3 %) (6,4 %)

Abb. 221: Absolute und relative Verteilung der Waffenkombinationen in 94 auswertbaren Männergräbem (von insgesamt 108) in Kirchheim/Ries (Sp = Spatha; Sa = Sax; La = Lanze; Sch = Schild).

Geräte wurden nur in 109 der Männergräber gefunden (46,6 %) (Abb. 222). Es waren fast ausschließlich Messer beigegeben. Hinzu kamen noch einige Feuerzeuge, wobei auffällt, daß es insgesamt nur wenige Feuerstähle gab, meist wurde nur ein Feuerstein ins Grab gelegt. Dies wurde schon für die besprochenen Gräberfelder der Region festgestellt und ist somit eine hier verbreitete Beigabensitte. Sehr selten sind Kämme, einige weitere Kleinwerkzeuge sind Ösennadeln oder Scheren, die nicht in der Tabelle vermerkt wurden.

6.-7. Jh.

Messer

Kamm

Feuerzeug

Kamm Messer

Messer Feuerzeug

89 (88,1 %)

2 (2,0 %)

4 (4,0 %)

1 (1,0 %)

5 (5,0 %)

Messer Kamm Feuerzeug

Abb. 222: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 101 Männergräbern in Kirchheim.

Vorherrschendes Element beim Trachtschmuck der Frauen waren Perlenketten und Ohrringe, auch wenn sie nicht als obligatorische Beigabe bezeichnet werden können (Abb. 223). Häufig wurden die jüngsten Frauengräber mit Ohrringen ausgestattet. Auch die Kombination beider Elemente fand sich sehr häufig. Charakteristisch für das Gräberfeld von Kirchheim ist eine recht hohe Anzahl von Fibeln des späten 7. Jahrhunderts, so lagen ca. 20 Preßblechfibeln in den Gräbern. Amulette konnten in einigen Frauengräbern nachgewiesen werden. Es handelte sich um Zierscheiben der Gräber 11, 206 und 227 sowie um Tigermuscheln aus den Bestattungen 326 und 376. In Grab 250 lag eine Blechkapsel, die ebenfalls als Amulett gedeutet werden kann. Die Niederlegung von Geräten erfolgte nur bei 30 % (70 Gräber) der

343

Die östliche Alb und das Ries

Frauengräber (Abb. 224). Es handelte sich fast ausschließlich um Messer, daneben kamen noch einige Kämme und ein Spinnwirtel vor.

Fibel/ Nadel

Perlen

Ohrringe

1 (0,9 %)

um 600

17 (16,0 %)

3 (2,8 %)

16 (15,1 %)

23 (21,7 %)

7 (6,6 %)

Beinkleidung

2 Trachtelemente

mind. 3 Trachtelem.

3

6. Jh.

7. Jh.

Ringschmuck

2 (1,9 %) 5 (4,7%)

20 (18,9 %)

9 (8,5 %)

Abb. 223: Absolute und relative Verteilung des Trachtschmucks in 106 auswertbaren Frauengräbern in Kirchheim/Ries.

Messer

6.-7. Jh.

Kamm

4 60 (85,7 %) (5,7 %)

Spinnwirtel

Messer Kamm 5 (7,1 %)

Messer Kamm Spinnwirtel Spinnwirtel

Messer Kamm Spinnwirtel

1 (1,4 %)

Abb. 224: Absolute und relative Verteilung der Geräte in 70 Frauengräbern in Kirchheim/Ries.

Nur in wenigen Gräbern wurden Keramikgefäße gefunden. Es handelte sich um handgemachte Buckelkeramik, um stempelverzierte Gefäße sowie um Knickwandtöpfe. Damit entspricht das Spektrum, auch wenn es nicht häufig in den Gräbern lag, den in der Ostalb üblichen Formen. Das Gräberfeld von Kirchheim am Ries deckt sich in der Beigabenausstattung mit dem üblichen Schema auf der Ostalb. Dazu zählen das Vorkommen von Pferdegräbern, die Waffenausstattung der Männer und die beigegebenen Trachtelemente der Frauen. Dies gilt auch für die Gerätebeigabe, die sich bei Männern und Frauen im wesentlichen auf Messer beschränkt. Hinzu kommt noch die symbolische Beigabe der Feuersteine. Zusammenfassend können zu den Gräberfeldern der Ostalb einige gemeinsame Charakteristika herausgestellt werden. Zunächst seien die vielfältigen (östlichen) Einflüsse genannt, die im thüringischen bzw. donauländischen Raum ihre Parallelen haben. Von Bedeutung ist in dieser Region der Brauch, auch Pferde im Gräberfeldareal zu bestatten. Dies konnte für die übrigen Regionen nicht beobachtet werden. Die Gräber wurden vorwiegend als Erdgräber bzw.

344

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Gräber mit Holzeinbauten angelegt, es fanden sich keine oder kaum Plattengräber oder Steinsetzungen. Weiterhin ist der Anteil der beigabenlosen Gräber niedriger als am Hoch- oder südlichen Oberrhein. Zwar gibt es in der Ostalb starke Schwankungen bzgl. der Beigabenausstattung, in der Regel sind aber deutlich weniger als 20 % der Gräber ohne Funde, in Schretzheim und Kösingen liegt der Anteil unter 10 %. Die Männergräber kennzeichnet regelmäßig eine umfangreiche Waffenausrüstung. In fast allen Gräberfeldern fanden sich darunter auch komplette Waffenausstattungen. Im 7. Jahrhundert wurde vornehmlich der Sax als Hauptwaffe in die Gräber gelegt, aber auch Lanzen fanden sich noch häufig. Bei den Frauen sind neben den immer vorkommenden Perlenketten häufig auch im 7. Jahrhundert noch Fibeln getragen worden. Geräte wurden zwar regelmäßig gefunden, aber es wurden insgesamt nur wenige mitgegeben. Immer fanden sich Messer, Feuersteine wurden als pars pro toto Beigabe für ein Feuerzeug genutzt. Bei den Frauen wurde in einigen Fällen noch ein Kamm oder Spinnwirtel hinzugefügt. Typisch für die Region ist außerdem die Keramikbeigabe bis weit in das 7. Jahrhundert. Sie wurde zwar unterschiedlich intensiv ausgeübt, doch werden die Fundplätze durch die immer wiederkehrenden Typen der Rippengefäße und der stempelverzierten Keramik sowie der Knickwandtöpfe miteinander verbunden. Die vielfältigen unterschiedlichen Einflüsse in den Gräberfeldern der Ostalb und im Ries verdeutlichen, daß hier keine homogene Bevölkerungsgruppe ansässig war. Zahlreiche Einflüsse, besonders aus dem thüringischen Raum, legen es nahe, daß mit einem Zuzug aus diesem Raum zu rechnen ist. Aber auch Einflüsse aus dem westlichen Bereich waren faßbar. Dies gilt besonders für die frühen Belegungszeiten der Plätze, auf denen allein das Fundspektrum häufig unterschiedlicher Provenienz ist. Die Vielzahl der Einflüsse und Verbindungen zeigt eine heterogene Bevölkerung, die aber eine Siedlungs- und Bestattungsgemeinschaft bildete und sich im Laufe der Zeit aneinander anglich. So waren im 7. Jahrhundert die Unterschiede innerhalb der Gemeinschaft nicht mehr so deutlich, jedoch sind sie noch von den übrigen Regionen abzugrenzen. Das bedeutet, daß hier in der Ostalb und im Ries andere Bestattungstraditionen vorherrschten und damit auch andere Gemeinschaften als am Ober- und Hochrhein siedelten. Es kann hier nicht mit einer Beteiligung von Romanen gerechnet werden, da die typischen Merkmale wie hohe Beigabenlosigkeit, Beraubungen oder zahlreiche Steineinbauten fehlen. Die frühvölkerwanderungszeitlichen Funde zeigen eine Siedlungskontinuität der Region in der Nachlimeszeit bis in die Zeit um 400, bzw. dem frühen 5. Jahrhundert. Weitere Siedlungsbelege geben dann die Gräberfelder von Großkuchen oder Neresheim, wo schon in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts bestattet wurde.

Gräberfelder und Bestattungssitten im Moselraum

345

Gräberfelder und Bestattungssitten im Moselraum Für den linksrheinischen Raum, im Rheinland, in der Moselregion, in Gallien und im Alpenraum nahm man immer eine kontinuierliche Entwicklung der römischen Strukturen an, auch wenn diese Entwicklung unterschiedlich bewertet wurde (Ament 1996). Es gilt daher nun, anhand einiger exemplarischer Beispiele die Bestattungssitten in diesen Räumen zu untersuchen, um zu sehen, ob hier Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den rechtsrheinischen Gebieten vorhanden waren (vgl. Siegmund 2000). Schon seit den Untersuchungen von Zeiss (Zeiss 1941. - 1943a. - 1943b) wurden Gräberfelder der Germanen und Romanen unterschieden. Nekropolen, auf denen sich nur die Beisetzung in der Tracht und ohne weitere Beigaben fand, wurden der einheimischen Bevölkerung zugewiesen (Ament 1978, 379). Hinzu traten noch Gräberfelder mit zahlreichen Sarkophagbestattungen und Mehrfachbestattungen (zuletzt Stein 1993, 70 ff.). Auf der anderen Seite wurden Gräberfelder mit umfangreichen Waffensätzen und Bügelfibeln als Beleg für die fränkische Aufsiedlung des Landes gewertet (Ament 1978, 383. - Stein 1974, 585). Gräberfelder mit einer reduzierten Beigabensitte dagegen galten immer als Beleg, daß die Franken die romanischen (beigabenlosen) Bestattungssitten übernahmen und sich mehr den Romanen anglichen, wobei aber auch wechselseitige Einflüsse und damit eine Angleichung beider Bevölkerungsgruppen möglich waren (Ament 1978, 380). Die Grabfunde des Trierer Landes untersuchte Böhner schon vor 50 Jahren (Böhner 1958). Diese Arbeit gilt immer noch als Standardwerk für die Merowingerzeit im Rheinland. Basierend auf den schriftlichen Quellen, die ein Zusammenleben von Romanen und Germanen belegten, versuchte Böhner auch in dem frühgeschichtlichen Material die Nachweise dafür zu erbringen. Böhner bezog nicht nur die archäologischen Funde mit ein, sondern beachtete auch die Befunde sowie die topographische Lage der Fundplätze (Böhner 1958, 258 ff.). Für eine kontinuierliche romanische Belegung im ländlichen Bereich zog Böhner immer wieder den Fundplatz Ehrang heran (Böhner 1958, 14 ff. 268 ff. - 1977, 81 ff.) (Abb. 225). Bei den frühen Funden handelt es sich meist um Grabkeramik des späten 3. und 4. Jahrhunderts. Außerdem fanden sich 92 Gräber, wovon 62 Plattengräber (41 ohne Beigaben), 18 Trockenmauergräber (7 ohne Beigaben), vier Sarkophaggräber (drei ohne Beigaben) und drei Erdgräber (eins ohne Beigaben) waren. Die Beigaben stammen durchweg aus dem 7. Jahrhundert. Den Männergräbern wurde überwiegend der Sax als Waffe mitgegeben, nur zweimal fand sich eine Spatha, hinzu kommt eine Anzahl von Schilden. Auffällig ist auch die in Ehrang geübte Sitte der Obolusbeigabe.

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

346

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Abb. 225: Ehrang, Plan des Gräberfeldes. Nach Böhner 1958, 275.

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Gräberfelder und Bestattungssitten im Moselraum

347

Abb. 226: Topographie von Andernach in römischer und frühmittelalterlicher Zeit. 1 spätrömische Kastellmauer; 2 Liebfrauenkirche; 3 Pfalzbereich; 4 mittelalterliche Stadtmauer; 5 Gräberfeld Kirchberg mit Brandgräbern (Punkte) und Körpergräbern; 6 Brandgräberfeld Martinsberg; 7 frühmittelalterliches Gräberfeld Martinsberg; 8 frühmittelalterliche Gräber St Stephan/St. Thomas; 9 frühmittelalterliche Gräber am Burgtor; 10 Brand- und Körpergräberfeld Herfeld; 11 früh-mittelalterliche Gräber Ziegelfeld; 12 frühmittelalterliche Gräber Hospitalfeld (St. Peter).

Neben der fortdauernden Benutzung des Bestattungsplatzes wurden die topographische Lage an einer römischen Straße sowie das Vorkommen von Plattengräbern als Nachweis einer römischen Bevölkerung angeführt. Böhner vermutete, daß hier Romanen unter dem Einfluß der Franken die Beigabensitte wieder aufnahmen und im späten 6. Jahrhundert und im 7. Jahrhundert sich mit Trachtschmuck bestatten ließen. Böhner ging nicht von einer Vermischung der Bevölkerung aus. Diese Sichtweise sollte jedoch kritisch überdacht werden, zeigt doch schon die Angleichung der Bestattungsbräuche die Kontakte zwischen den Gruppen. Andernach war in der Spätantike eine städtische Siedlung, die von einer mächtigen Stadtmauer umgeben war. An den Ausfallstraßen waren große

348

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Gräberfelder angelegt (Abb. 226). Vielfach sind nur Einzelfunde überliefert, selten liegen heute noch geschlossene Grabfunde vor. Dazu gehört das Gräberfeld St. Peter (Oesterwind/Schäfer 1988), von dem etliche geschlossene Grabfunde überliefert sind. Es handelt sich größtenteils um beigabenlose Bestattungen in Sarkophagen oder gemauerten Gräbern. 232 Gräber wurden ausgegraben, sehr viele waren mehrfach belegt, so daß mit ca. 600 Bestattungen zu rechnen ist. Lediglich 25 Gräber enthielten Beigaben (10 %). Im Bereich des Gräberfeldes St. Stephan/St. Thomas wurden etliche jüngermerowingische Gräber mit Beigaben aufgedeckt. So gibt es Männergräber mit Sax, Gürtel und Geräten oder Frauengräber mit Perlen, Fibeln und Ringschmuck sowie Gefäßen. Die Waffengräber sind erst in das 7. Jahrhundert zu datieren, sicher schon ins 6. Jahrhundert gehörende Bestattungen liegen nicht vor. In Gondorf an der Mosel (Schulze-Dörrlamm 1990) sind seit langem zwei unsystematisch ausgegrabene Bestattungsplätze bekannt (Gondorf I und Gondorf II) (Abb. 227). Die Größe der Nekropolen ist heute nicht mehr zu bestimmen. Die Bestattung erfolgte häufig in Steinsärgen. Die frühesten Funde datieren in die 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts, die jüngsten Gräber wurden im späten 7. Jahrhundert in den Boden gebracht. Die Beigabensitte der spätrömischen Zeit ist für das 4. Jahrhundert noch zu fassen. In dieser Zeit war es in erster Linie Keramik, die in die Gräber gelangte, aber auch Trachtschmuck. Neben dem geläufigen provinzialrömischen Fundgut fand sich in Gondorf ein Kamm mit dreieckiger Griffplatte und eine silberne Pfeilspitze; Funde, die einen Bezug zum elbgermanischem Gebiet herstellen. Weitere Funde des 5. Jahrhunderts sind in ostgermanischen Zusammenhang zu sehen (Schulze-Dörrlamm 1990, 345). Bei den Gräbern der Merowingerzeit erfolgte die Bestattung häufig in Sarkophagen oder Plattengräbern. In den Frauengräbern lag Trachtschmuck, zu den Funden zählen weiterhin Keramikgefäße. Die große Häufung von Ringschmuck (Fingerringe, Armringe und Ohrringe) und kleinen Nadeln zeigt eine Ausstattung, die auch im alpinen Bereich oder in Gallien üblich ist. Daneben wurden aber auch etliche Waffen, insbesondere im Gräberfeld Gondorf I gefunden (Schulze-Dörrlamm 1990, 290 ff.). Unter den insgesamt 381 Waffen aus Gondorf sind 238 Saxe (62,5 %) und 22 Spathen (6,1 %), wobei sich die Spathen lediglich auf dem Bestattungsplatz Gondorf I fanden. Da Franzisken geborgen wurden, muß mit Waffengräbern schon seit dem 6. Jahrhundert gerechnet werden. Aufgrund fehlender Gräberzahlen können die waffenführenden Gräber nicht mit den waffenlosen Gräbern in Bezug gesetzt werden. So wird man gerade für Gondorf I mit einer Bevölkerung rechnen müssen, die vornehmlich aus dem provinzialrömischen Bereich stammte, die aber auch

Gräberfelder und Bestattungssitten im Moselraum

349

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Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

in der Völkerwanderungszeit andere Gruppen aus dem elbgermanischen Raum, aus dem donauländischen Bereich und in der Merowingerzeit aus der Francia in die Gemeinschaft aufnahm, und damit zunächst keine einheitliche ethnische Gruppe darstellt. Die Region weiter südlich an der oberen Mosel und der Saar sowie in Lothringen und weiter westlich in der Champagne wurde von Stein untersucht (Stein 1974. - 1989. - 1993). Aufgrund der Befunde und Funde in Gräberfeldern im Saar-Moselraum versuchte sie, unterschiedliche Bestattungssitten herauszuarbeiten, die ethnisch gedeutet wurden (zuletzt Stein 1993, 70 ff.). Zum Totenritual A (Franken) gehörte demnach bei den Männern die Bestattung mit Waffen und Waffengürteln sowie Geräten. Bei den Frauen zählt der Trachtschmuck mit (Bügel-)Fibeln, Ohrringen, Perlen und einem Gehänge mit Amuletten dazu. Männer und Frauen wurden außerdem mit Speise und Trank für das Jenseits versorgt. Das Totenritual Β (Romanen) ist im Prinzip die beigabenlose Bestattung, insbesondere im 5. Jahrhundert. Lediglich im Kontaktbereich der Gemeinschaften erfolgte eine Übernahme einiger fränkischer Elemente, so daß sich Geräte und selten Waffen (Sax) fanden. Aus den Frauengräbern wurden in einigen Fällen eine Fibel geborgen, hinzu kommen noch Ohrringe, Perlen und Fingerringe. Diese im 6. Jahrhundert wieder aufkommende reduzierte Beigabensitte wurde immer auf den Einfluß der Germanen/Franken zurückgeführt. Nun hat Bierbrauer darauf aufmerksam gemacht, daß auch auf Sizilien und Sardinien solche einfach ausgestatteten Gräber seit dem 6. Jahrhundert wieder angelegt wurden, Regionen, wo keine oder nur wenige Germanen Einfluß nehmen konnten (Bierbrauer 1996, 111). Die unterschiedlichen Kriterien bzgl. der Beigabensitte wurden von Stein dahingehend gedeutet, daß hier auf der einen Seite Gräberfelder der Romanen und auf der anderen Seite Bestattungsplätze der Franken zu finden sind (Stein 1974, 582 ff. - 1989, 127 ff.). In romanischen Gräberfeldern sind außerdem Sarkophagbestattungen und Mehrfachgräber sehr häufig, grundsätzlich lagen nur wenige Funde vor. Hinzu kommt die romanische Frauentrachtsitte (Vallet 1996), eine Gürtelgarnitur zu tragen und nicht nur eine einfache Eisenschnalle. Gürtelgehänge fehlen, Trachtobjekte mit christlichen Symbolen können vorkommen. Bei den Männern wurde in wenigen Fällen ein Sax mitgegeben. Stein ging davon aus, daß Romanen und Franken auf getrennten Gräberfeldern bestatteten und damit auch in getrennten Siedlungen lebten. Dies bedeutet, daß die unterschiedlichen Bestattungssitten ethnisch gedeutet werden (Stein 1989, 143 ff.). Es gab aber auch, ihrer Meinung nach, gemeinsame Siedlungskammern, die sich durch die gleiche Verbreitung von romanischem (Fingerringen) und germanischem Fundgut (Bügelfibeln) ausweisen.

Gräberfelder und Bestattungssitten im Voralpenland und in den Alpen

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In Isle-Aumont, Dep. Aube, wurde ein großes Gräberfeld mit rund 1500 Bestattungen ausgegraben, ca. 860 der Gräber können in die merowingische Zeit datiert werden (Scapula 1975). Zu erwähnen ist das hohe Aufkommen von Sarkophagen, allein 600 Exemplare liegen vor. Unter den wenigen Funden war fast ausschließlich Trachtzubehör zu finden. Es sind Schilddornschnallen des 6. Jahrhunderts und eiserne Gürtelgarnituren der Zeit um 600 bzw. des 7. Jahrhunderts. Häufig fanden sich Fingerringe, seltener dagegen Ohrringe, Armringe oder kleine Fibeln. Hinzu kommen noch Gürtelschnallen und Geräte, die in Taschen aufbewahrt wurden. Insgesamt lag nur in einem Männergrab ein Sax. Auch die Gefäßbeigabe ist nicht geübt worden, lediglich zwei Keramikgefäße und ein Glastummler wurden geborgen.

Gräberfelder und Bestattungssitten im Voralpenland und in den Alpen Im Bereich der Kirche St. Ulrich und Afra in Augsburg wurde seit der spätrömischen Zeit bestattet (Werner 1977, 463 ff. - Babucke 1997, 255). Von Bedeutung ist der Platz aufgrund des für 304 überlieferten Märtyrertodes der Heiligen Afra. Die spätrömischen Gräber waren meist beigabenlos, lediglich in 25 Frauengräbern wurde etwas Trachtschmuck beobachtet. Im Kryptabereich gab es etliche Steinplattengräber mit wenigen Beigaben, die in das 7. Jahrhundert zu datieren sind. Die fortgeführte Belegung im Umkreis des Märtyrergrabes zeigt die Kontinuität der Besiedlung Augsburgs an. In den Alpen ist man immer von einer kontinuierlichen Siedlungsentwicklung ausgegangen (Egger 1965), auch hier wurde vielfach eine deutliche Reduzierung der Funde und Befunde festgestellt. Dies gilt für die Zentralalpen (Bierbrauer 1988. - 1991. - 1993. - 2003) wie für die Ostalpen (Vetters 1965, 45 f. - Pollak 1992). Zahlreiche Gräberfelder in den Zentralalpen werden durch die gleichen Kriterien charakterisiert wie oben für den Moselraum beschrieben, dazu zählen die überwiegende Beigabenlosigkeit, Steineinbauten in den Gräbern, Mehrfachbestattungen und wenige romanische Trachtbestandteile (Bierbrauer 1988, 640 ff. - 1993, 153. - 2003). Des weiteren waren die Alpen immer Durchzugsgebiet für den Zug in den Süden. Neben den Ostgoten sind u.a. seit der Mitte des 6. Jahrhunderts die Langobarden zu nennen. Die unterschiedlichen Fundplätze wurden denn auch folglich aufgrund der Zeitstellung der Funde den Ostgoten, den Langobarden oder den Romanen zugewiesen. Wieder war es bei den Männern die Waffenbeigabe und bei den Frauen die Fibelensemble, die für eine ethnische Bestimmung herangezogen wurden (Bierbrauer 1985a, 23 ff.). Jedoch machte schon Bierbrauer deutlich,

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Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

daß für das 7. Jahrhundert eine weitgehende Angleichung der Bestattungsbräuche festzustellen ist. Aussagen sind aber nur eingeschränkt zu machen, da die Forschungssituation zur frühgeschichtlichen Archäologie in Italien nicht sehr günstig ist (Bierbrauer 1988, 640 ff.). Einen Einblick in eine Bestattungsgemeinschaft erlaubt das Gräberfeld von Teurnia (St. Peter in H o l z ) (Piccottini 1976). D a s Gräberfeld wurde in römerzeitliche Baureste einer villa rustica eingetieft. Im näheren U m f e l d befanden sich noch eine spätantike Basilika und Befestigungsanlagen. E s wurden 111 Gräber ausgegraben, w o v o n lediglich 32 beigabenführend waren, die übrigen 79 Bestattungen (71 % ) waren beigabenlos. 30 dieser 32 Gräber waren Frauengräber, hier fand sich verschiedener Trachtschmuck, wie Ohrringe mit Polyederenden, Armringe mit verdickten oder tropfenförmigen Enden, Fibeln, Fingerringe, N a d e l n und Perlen (Abb. 228). Bei den Gegenständen handelt es sich u m Formen, die im romanischen Bereich geläufig sind. Die einzige Vogelfibel ist ein Unikum. Sie wurde anscheinend von einheimischen H a n d werkern gefertigt, die nicht die üblichen Krallen ausarbeiten konnten, sondern einfach nur einen Kreis arbeiteten. In den Männergräbern lagen nur Fragmente von einem N a g e l bzw. einer Nadel. Auffälligerweise fand sich überhaupt keine Keramik in den Gräbern. D a s Gräberfeld datiert in die Zeit um 540-600 (3 Generationen). Die hier angeführten Beispiele zu Bestattungssitten in linksrheinischen Regionen sowie dem Alpenraum zeigen spezifische Bestattungsbräuche (Bierbrauer 2003). Während hier und auch in dem schon weiter oben erwähnten Kaiseraugst für das 4. Jahrhundert eine stark reduzierte Beigabensitte typisch ist und man im 5. Jahrhundert beigabenlos bestattete, gab die Bevölkerung seit dem späten 6. Jahrhundert den Toten wieder einige Objekte mit. E s handelt sich vornehmlich u m wenigen Trachtschmuck, bei den Frauen in erster Linie u m den Ringschmuck, bei den Männern sind ebenfalls wenige Trachtelemente wie Gürtel zu finden, hinzukam eine Tasche mit Geräten. Einen hohen Anteil machen aber immer beigabenlose Bestattungen aus. Weiterhin ist die Verwendung von Sarkophagen oder Plattengräbern und häufige N a c h bestattungen zu nennen. Hiermit wird ein Ritual gefaßt, welches in Gallien, den Alpen und dem Moselraum weit verbreitet war. Daneben gab es G r u p pen, die mit deutlich mehr Beigaben ihre Toten bestattete. D a auf germanischer Seite die Sitte mit Beigaben zu bestatten, üblich war, muß hier mit einer starken Annäherung der Bevölkerungsgruppen gerechnet werden. So werden denn auch die Bestatteten von den Archäologen entweder als romanisierte Germanen oder germanisierte R o m a n e n angesprochen. Die Forscher gehen nicht davon aus, daß Germanen und Romanen auf einem Platz bestatteten, sondern daß sie jeweils ihre eigenen N e k r o p o l e n hatten

Gräberfelder und Bestattungssitten im Voralpenland und in den Alpen

I 0 1 Abb. 228: Teurnia, Funde aus dem Grab 9/72. Nach Piccottini 1976 Taf. 10.

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Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

(Stein 1989. - Ament 1988). Diese strikte Trennung ist aber grundsätzlich problematisch, zeigen doch immer wieder einige Beispiele, daß „fremde" Menschen mit in die Bestattungsgemeinschaft aufgenommen wurden. Ein extremes Beispiel ist die Bestattung in Isle-Aumont, Sarkophag 786, wo ein Frau mit umfangreicher Tracht und Gehänge bestattet wurde. Auch die Befunde von Gondorf aus der Völkerwanderungszeit seien noch einmal erwähnt. Elbgermanische und donauländische Einflüsse zeigen ebenfalls eine vielschichtige und inhomogene Gemeinschaft. Dieses Modell einer Gesellschaft, die auch andere Menschen aufnimmt und auch sie auf den Bestattungsplätzen ihre letzte Ruhe finden läßt, zeigt, daß die Gemeinschaften offen für andere Leute waren und somit eine Akkulturation von beiden Seiten stattgefunden hat.

Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten des 5. bis 7. Jahrhunderts in der Alamannia Anhand gleichartiger Bestattungsbräuche auf einem Gräberfeld ist eine Personengemeinschaft erkennbar, die gleichartige Rituale nach dem Tod ihrer Mitglieder praktizierte. Wenn die Bräuche über einen längeren Zeitraum zu verfolgen sind, kann davon ausgegangen werden, daß hier Traditionsgemeinschaften vorhanden waren, die ihre Toten nach einem - in dieser Gemeinschaft üblichen - Brauch bestatteten. Die Bevölkerung, die diese Reihengräberfelder der Merowingerzeit nutzte, war eine solche Traditionsgemeinschaft. Der Brauch, bestimmte Grabformen zu bevorzugen, und die Toten mit immer wieder den gleichen Gegenständen auszustatten, zeigt dies deutlich. Doch sind innerhalb kleiner Regionen, aber auch in den unterschiedlichen Gebieten Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen. Dies gilt schon für die Anlage der Gräberfelder selbst. Die Verbreitung der merowingerzeitlichen Friedhöfe ist an die alte Grenze des Limes gebunden (Abb. 107). Dies gilt für das mittlere Rheintal wie auch für das heutige Hessen, wo zwar im Bereich der Wetterau Friedhöfe vorliegen, aber nicht weiter nördlich im Gießener Becken. Dies gilt auch für die Gebiete des Steigerwaldes und der Frankenhöhen. Die Bindung an die alte Limeslinie wird im Bereich nördlich der Donau besonders deutlich. Entsprechend der Limesführung zieht sich auch die Grenze der Verbreitung nördlich der Donau in einem Bogen hin. Nur innerhalb des alten Limes herrschte der Brauch, ein umfangreiches Körpergräberfeld anzulegen, auf dem die Gemeinschaft ihre Toten in orientierter gestreckter Rückenlage in Holzsärgen oder Steinkisten mit Trachtelementen und weiteren Beigaben beerdigte. Zwar

Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten

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konnte gezeigt werden, daß diese Gemeinschaften nicht homogen waren, sondern eher heterogen zusammengesetzt waren und auch von Region zu Region Verschiedenheiten deutlich geworden sind, doch müssen noch Einflüsse vorhanden gewesen sein, die nur hier die Menschen veranlaßten, solche Reihengräberfelder anzulegen. Im elbgermanischen Raum, dem Herkunftsgebiet eines Teils der Siedler dagegen herrschten in spätrömischer Zeit die Urnengräberfelder vor, Körpergräberfelder sind auch für die Zeit des 5. bis 7. Jahrhunderts selten. Zwar gibt es einige kleinere Grabgruppen der spätrömischen Kaiserzeit, insbesondere im Umfeld der Hassleben-Leuna-Gruppe sowie im Frühmittelalter, doch können diese Vorkommen nicht mit den regelhaften Erscheinungen in der Alamannia verglichen werden. Hier kann die Tradition, Reihengräberfelder anzulegen, nicht ihren Ursprung gehabt haben. In der römischen Welt dagegen waren große Körpergräberfelder bekannt. Seit der Mitte des 4. Jahrhunderts wurden viele neue Plätze angelegt, auf denen diese Merkmale (Körperbestattung in gestreckter Rückenlage, Holz- oder Steineinbauten, Trachtelemente und Beigaben) zu finden sind. So wird man wohl auch den seit der Völkerwanderungszeit bekannten Brauch auf römischen Einfluß zurückführen können. Damit wäre ein weiterer Hinweis für die Verbindung zwischen alten, aus der Romania stammenden Strukturen und neuen Siedlern gegeben. Bislang hat man die merowingerzeitlichen Grabfunde in weiten Teilen Mitteleuropas unter einem einheitlichen Aspekt einer gleichförmigen Bestattungssitte betrachtet. Es wurde immer darauf hingewiesen, daß die Frauen und Männer in ihrer (einheitlichen) Tracht beerdigt wurden. Die unterschiedliche Häufung von einigen Elementen wurde entweder mit den durch die schriftlichen Quellen überlieferten Stammesgebieten der Franken, Alamannen oder Bajuwaren in Verbindung gebracht oder als Abbild der materiellen Möglichkeiten oder der sozialen Position gewertet. Schon die Vorstellung der einzelnen Gräberfelder zeigte aber, daß es im Bestattungsbrauch zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch etliche Unterschiede gab. Während die kurzfristig belegten Gräberfelder und auch die entsprechenden frühen Phasen der bis in das 7. Jahrhundert hinein belegten Gräberfelder vielfältige Beziehungen zu elbgermanischen und donauländischen Gebieten aufzeigten, müssen die in dieser Arbeit untersuchten Regionen während der Merowingerzeit getrennt betrachtet werden, da sie sich in verschiedenen Elementen der Bestattungssitten voneinander unterscheiden (anders Siegmund 2000, 307 ff.). Gemeinsam ist in allen Gebieten die Anlage und Topographie des Gräberfeldes selbst, auch die nicht weiter differenzierten Kriterien der Bestattung mit Trachtbestandteilen (Schmuck und Waffen) sowie die Gefäßbeigabe. Es gibt aber zahlreiche Unterschiede, die zeigen, daß

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Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

die Bevölkerung in der Alamannia nicht als eine homogene Gruppe angesehen werden kann. Dies gilt nicht nur für das 5. und 6. Jahrhundert, sondern ist auch noch weiter im 7. Jahrhundert zu verfolgen. Die romanischen Gebiete zeichnen sich durch weitgehende Beigabenlosigkeit aus. Dies gilt für die städtischen Gemeinschaften in Mainz und Wiesbaden wie für Kaiseraugst und der Moselregion sowie dem Alpengebiet. Erst für das 6. Jahrhundert sind wieder Funde in den Gräbern, wobei vornehmlich auf den Ringschmuck, die Gerätebeigabe und die reduzierte Waffenbeigabe (Sax) verwiesen sei. Hinzu kommt noch das gehäufte Auftreten von Mehrfachbestattungen und Steineinbauten. In der Ostalb und im Ries wurden nicht nur menschliche Verstorbene auf einem frühmittelalterlichen Gräberfeld bestattet, sondern auch Pferde. Dieser Brauch ist nur in dieser Region zu beobachten, jedoch nicht im Rheintal oder im Schwarzwald und in der Westalb. Eine Ausnahme bilden zwei Pferdegräber in Basel-Kleinhüningen (Grab 216, 224b), wobei in Grab 224 ein Mann und ein Pferd gemeinsam bestattet wurden. Beide Gräber gehören zu den frühen Bestattungen der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts und sind nicht im Zusammenhang mit den Gräbern des 6. und 7. Jahrhunderts zu sehen. Schon durch die Arbeit von Oexle konnte gezeigt werden, daß die Sitte, Pferde zu bestatten, regional begrenzt war (Oexle 1984, 130 ff. - Müller-Wille 1996, 209 ff.). Sehr häufig fanden sich Pferdegräber im thüringischen Gebiet, erst später tauchten sie im süddeutschen Raum auf, allerdings nicht in allen Regionen. Hier ist ein Brauch zu fassen, der nur von bestimmten Personengruppen in einigen Gebieten von Bedeutung war. Es ist wohl davon auszugehen, daß die Menschen überall in Holzsärgen oder mindestens auf Totenbrettern bestattet wurden. Dies legen die vielen Holznachweise nahe. Wo Holzeinbauten nicht belegt werden konnten, sind die jeweiligen Bodenverhältnisse zu berücksichtigen, die einen Nachweis nicht ermöglichten. Andere Grabeinbauten lassen sich regional differenzieren (Abb. 229, 231). Steineinbauten dagegen wurden nur in einigen Regionen und Gräberfeldern beobachtet. Während für die Altgrabungen in der RheinMain-Region keine Informationen vorliegen, konnten für die Gräberfelder am Oberrhein, am Hochrhein und im Schwarzwald häufig Steineinbauten nachgewiesen werden. Vereinzelt fanden sie sich auch noch am Neckar sowie in Sontheim und in Giengen im Brenztal. Hier müssen zunächst Steineinfassungen genannt werden. Plattengräber oder Trockenmauern, die zum Teil mit Mörtel verstrichen wurden, kamen aber nur im Rheintal und in Donaueschingen vor. Neben den genannten in Basel-Kleinhüningen und Donaueschingen kann ein weiterer Beleg aus Bad Krotzingen im Breisgau angeführt werden (Fingerlin 1982). Damit kann auch für den Brauch, Grabeinbauten

Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten

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mit Steinen zu bauen, ein regionaler Bezug hergestellt werden. Steineinbauten, insbesondere Plattengräber waren schon im 6. Jahrhundert in der romanischen Westschweiz eine geläufige Grabform (Martin 1976/91, 192. Stork 1997b, 422) und liegen auch in großer Zahl aus dem Moselraum vor (Böhner 1958, 264 ff.). In Kaiseraugst fanden sich zahlreiche Plattengräber seit der Zeit um 600 sowie im 7. Jahrhundert. Gräber mit Steineinfassungen wurden in Kaiseraugst schon in den spätantiken Belegungszonen nachgewiesen. In der Alamannia tauchten die Platten- und Trockenmauergräber erst im 7. Jahrhundert auf, während es Steinumfassungen auch schon früher gab. Somit ist im Rheintal eine Bestattungssitte zu fassen, die sich aus dem westlichen romanischen Bereich ableiten läßt. Aus dem gleichen Raum stammt auch der Brauch, Gräber mehrfach und zeitlich gestaffelt zu belegen. Dies wurde schon von Stein für die unterschiedlichen Totenrituale (Stein 1993) angeführt. Mehrfachbelegungen finden sich auch häufig in Südwestdeutschland (Lüdemann 1994). Hier muß jedoch zwischen zeitgleichen Bestattungen und Nachbestattungen unterschieden werden. Gerade letztere Form ist vornehmlich im romanischen Gebiet verbreitet. Die Ausdehnung der Nachbestattungen auf das rechtsrheinische Gebiet im 7. Jahrhundert ist an den Brauch der Beerdigung in einem Plattengrab oder anderen Steineinbauten gebunden (Lüdemann 1994, 449). Die Anzahl der Störungen in den Gräberfeldern schwankt sehr (Abb. 229). Für die alten Grabungen wurden selten detaillierte Beobachtungen gemacht, so daß die Aussagen nicht generalisiert werden können. Häufig wurden nur durch die anthropologische Untersuchung mehrere Bestattungen in einem Grab festgestellt. Es zeichnet sich aber ab, daß die Zahl der Störungen und Beraubungen im Rheintal deutlich höher ist als in der Ostalb und im Ries. Der Grund hierfür kann nicht ausschließlich in den vermuteten reichen Grabfunden gelegen haben, da nach den obigen Untersuchungen eher reiche Bestattungen in östlichen Regionen zu finden waren, wo Grabraub eine geringere Rolle spielte (Roth 1978, 59 ff.). Im Zusammenhang mit dem Anteil der Störungen ist die Belegungsdichte auf den Friedhöfen zu sehen. Generell kann gesagt werden, daß die Gräber der frühen Belegungsabschnitte des 6. Jahrhunderts bzw. der Zeit um 600 weiträumiger lagen, als die Bestattungen des 7. Jahrhunderts. Weitere Schlüsse lassen sich aber nicht ziehen. Ein Vergleich der verschiedenen Gräberfelder zeigt, daß in der Regel pro Bestattung rund 12-15 m 2 Platz vorhanden war. Lediglich in Heidelberg-Kirchheim und Bargen haben die Gräber deutlich mehr Raum, während in Donaueschingen und Kirchheim/Ries die Bestattungen dichter lagen (7-9 m 2 ), beides Gräberfelder, die hauptsächlich im 7. Jahrhundert belegt wurden.

358

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Der Anteil der Bestattungen ohne nachweisbare Funde ist in den verschiedenen Regionen unterschiedlich (Abb. 229, 232). Dies hängt zum Teil mit den im südlichen Rheintal häufiger auftretenden Nachbestattungen und zahlreichen Störungen zusammen. Insgesamt wurden in den Gräberfeldern in Rheinnähe mehr Menschen ohne Beigaben in die Gräber gelegt, als im Neckarraum und in der Ostalb. Auffällig viele beigabenlose Gräber fanden sich im südlichen Oberrheintal und in Donaueschingen. Interessant ist auch die Beobachtung, daß in den frühen Phasen des 6. Jahrhunderts in Elgg und Bülach etwa 25 % der Toten ohne Beigaben bestattet wurden. Auch dies ist sicherlich in Zusammenhang mit den Gräberfeldern der Romanitas zu sehen, wo seit dem späten 4. Jahrhundert fast gar keine Funde mehr in die Gräber gelangten. Der Einfluß des Christentums in der Francia und den romanisch besiedelten Alpenräumen auf die rechtsrheinisch lebenden Germanen kann nicht als alleinige Ursache für die erhöhte Beigabenlosigkeit herangezogen werden, da nicht nur die Funde in den Gräbern fehlen, sondern sich auch die Befunde deutlich unterscheiden. Im Neckarmündungsgebiet und im Rheintal wurde die Speise- und Trankbeigabe bis weit ins 7. Jahrhundert hinein ausgeübt, eine heidnische Sitte. Die Ursachen für die unterschiedlichen Bestattungsbräuche müssen also in einen regionalen Bezug gesetzt werden. Charakteristikum der Männergräber ist die Waffenbeigabe (Abb. 230, 233, 234). Doch wurden nicht in allen Regionen gleichviel und gleichartige Waffen ins Grab gelegt (vgl. Siegmund 1996, 705 f. - 2000, 174 ff.). Am südlichen Oberrhein, in Merdingen und Endingen, fanden sich nur in ca. 30 % der Männergräber Waffen. Höher liegt die Quote in Heidelberg-Kirchheim mit 50 %, am Hochrhein wurden rund 40 % bis 50 % der Männer mit Waffen beerdigt. Einen größeren Anteil erbrachten die Gräberfelder am Neckar und an der oberen Donau (Fridingen), hier lagen in 60 % bis 70 % aller Männergräber Waffen. Ahnlich hoch war die Waffenbeigabe in der Ostalb und im Ries. Eine Ausnahme bildet das Gräberfeld von Neresheim, wo nur 33 % der Männer mit Waffen ausgestattet waren. Unterschiede gibt es auch bezüglich der Auswahl der mitgegebenen Waffen. In der Ostalb und im Ries ist ein wesentlich größeres Waffenspektrum vorhanden als am Rheinlauf. Dies ist schon bei der Spatha erkennbar. Am Oberrhein wurde nur in 1—4 % der Gräber ein zweischneidiges Schwert gefunden, das gleiche gilt für das Hochrheingebiet. Außerdem wurde hier kaum ein Mann mit vier Waffen bestattet, meist lagen nur Spatha und Sax oder Spatha, Lanze und Sax oder Schild bei den Verstorbenen. Am mittleren Nekkar und in der Ostalb findet sich dagegen deutlich häufiger die Spatha, auch in Kombination mit den weiteren drei Waffen. Die einzelnen Werte differieren zwar, sind aber immer höher als am Rhein.

Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten

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Plattengräber

6,5 % (S)

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Steinkisten 82 % (S) Steineinfassungen Kreisgrabenanlagen

30 %

Kreisgrabenanlagen

62 % (S)

27%

-

Basel-Kleinhüningen

Trockenmauer (gemörtelt) Plattengräber

63 % (S)

36 %

2

Bülach

Steineinfassungen

15 % (S)

19 %

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Steineinfassungen

40 % (S)

19 %

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Bohlingen

Steineinfassungen

-

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Güttingen

Steineinfassungen Plattengrab

25 % (S)

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-

Baar

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Steineinbauten/ Kreisgrabenanlagen

Donaueschingen

Trockenmauer (gemörtelt)

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Westalb

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359

Fridingen

Kreisgrabenanlagen 68 % (S)

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Esslingen-Sirnau

Plattengräber

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Giengen

Steineinfassungen

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Kösingen

4 (4,8 %)

1 (1,2 %)

Kirchheim/Ries

35 (6,4 %)

5 (0,9 %)

Abb. 230: Spathen und Spathakombinationen in den Gräberfeldern der Alemannia ("Datierung 2. Hälfte 5. Jahrhundert).

362

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Abb. 231: Verbreitung der Gräberfelder mit Steineinbauten und Kreisgräben: · Steineinfassung; • Plattengrab; O Kreisgraben.

Auch die Gerätebeigabe bei den Frauen variierte. In der Regel wurden die Frauen seltener als die Männer mit Geräten bestattet. Das Messer gehörte auch bei den Frauen zur Grundausstattung. Daneben sind noch Kämme und Spinnwirtel zu nennen. In der Ostalb kommt noch in einigen Fällen ein Webschwert hinzu. Die Beigabe von Keramik als Synonym für die Speise- und Trankbeigabe wurde in den verschiedenen Regionen unterschiedlich intensiv ausgeübt. Im Rhein-Main-Gebiet bis zur Neckarmündung gehörte während des 6. und 7. Jahrhunderts die Gefäßbeigabe zur regelmäßigen Ausstattung. Häufig hatten 50 % und mehr der Toten mindestens ein Gefäß. Anders ist die Situation am südlichen Oberrhein, hier wurden Gefäße nur in den frühen Belegungsphasen bis in die Zeit um 600 mitgegeben. Das gleiche gilt für das Gebiet des Hochrheins und des mittleren Neckarraums. Auf der Ostalb und im Ries dagegen

Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten

363

Abb. 232: Kartierung zur Beigabenlosigkeit auf den Gräberfeldern (die Größe der Symbole wächst mit dem Anteil der Beigabenlosigkeit, siehe Abb. 229).

wurden häufig und bis in das späte 7. Jahrhundert hinein Keramikgefäße in die Gräber gelegt. Die Keramik kann nach ihrer Machart und Verzierung regional unterschieden werden (Gross 1997). Besonders die Gefäße mit plastisch herausgedrückten Rippen sowie einfacher senkrechter Ritzverzierung sind mit parallelen Formen im elbgermanischen Raum zu vergleichen. Verzierungen wie hängende Bögen waren im Nordseeraum und am südlichen Oberrhein verbreitet. Andere Keramiken zeigen, daß in lokalen Gebieten produziert und die Waren vertrieben wurden. Als ein Beispiel gilt die im Umfeld der schwäbischen Alb und im Neckarraum gefundene Keramik vom Donzdorfer Typ (Gross 1991, 148 ff.).

364

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

Abb. 233: Kartierung zum proportionalen Anteil der Spathen auf den Gräberfeldern; die Größe der Symbole wächst mit dem Anteil, offene Symbole bis 4 %; geschlossene Symbole über 4 % (siehe Abb. 230).

Es konnte gezeigt werden, daß in den verschiedenen Regionen, im RheinMain-Gebiet, dem Neckarmündungsraum, dem südlichen Oberrhein, dem Hochrhein, dem mittleren Neckarraum und auf der Ostalb unterschiedliche Ausstattungsmuster in den Gräbern vorherrschten. Hervorgehoben werden soll der Bezug der Fundorte im Rheintal und besonders am südlichen Oberrhein, am Hochrhein sowie insbesondere der Fundort Donaueschingen zum linksrheinischen romanischen Gebiet. Dies gilt für die Bestattungssitten mit Steineinbauten, aber auch für die reduzierte Waffenbeigabe mit dem Sax. Weitere verbindende Kriterien für diese Regionen sind das Vorherrschen der Ohrringe und in einigen Fällen auch weiterer Ringschmuck sowie Schuhschnallen als Trachtschmuck der Frauen, das Vorkommen der romanischen Frauengürtel, die vielfältige Gerätebeigabe und das weitgehende Fehlen der Speise- und Trankbeigabe. Im Gegensatz dazu wurden im Gebiet der Ostalb

Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten

365

Abb. 234: Kartierung zu den Waffenausstattungen. Die Größe der Symbole wächst mit dem Anteil der komplette Waffenausstattungen. Offene Symbole: keine kompletten Waffenausstattungen (siehe Abb. 230).

eine vielfältige Waffen- und Keramikbeigabe ausgeübt. Häufig wurden die Frauen noch mit Fibeln bestattet, Schuhschnallen und Ohrringe sind nicht so oft zu finden. Die Gerätebeigabe war bei Männern und Frauen wenig ausgeprägt. Hinzu kommen hier noch die Pferdegräber. Zu fragen ist, ob die unterschiedlichen Ausstattungen im Zusammenhang mit einer unterschiedlichen Tracht oder als bewußte Auslese im Totenritual zu werten sind. Vorausgesetzt werden kann, daß die Hinterbliebenen nur bestimmte Gegenstände mit dem Toten ins Grab legten, sei es als echte Beigabe oder als Trachtbestandteil. Die Auswahl in den Frauengräbern könnte trachtbedingt sein. Hier wäre eine Tracht zu erschließen, die einerseits fast ohne Fibeln (nur Scheibenfibeln) auskam, aber Schuhe mit metallenen Schnallen und Ohrringe gehörten zum festen Bestandteil der Ausstattung. Andererseits

366

Gräberfelder und Bestattungssitten des 5.-7. Jahrhunderts in der Alamannia

würde die Tracht in der Ostalb kaum ohne Fibeln auskommen, Ohrringe dagegen wären nicht üblich gewesen. Die Auswahl der Waffen in den Männergräbern zeigt, daß man hier wohl mit einer bewußten Auslese für die Bestattung rechnen muß. Die wenigen Vorkommen des zweischneidigen Schwertes am Ober- und Hochrhein können nicht derart gewertet werden, daß es dort keine Spathen gegeben hat, sondern sie sind nur mit dem Totenritual zu erklären. Damit muß die Waffenbeigabe auch als echte Beigabe gewertet werden, gerade in den Regionen, in denen der Sax besonders vorherrschte. Die Unterschiede in den Bestattungsbräuchen müssen sich auf die oben angesprochenen Traditionsgemeinschaften beziehen, die in unterschiedlichen Regionen lebten. Es handelt sich hierbei nicht um eine Gruppe mit reichen Bestattungen (Ostalb) und einer anderen Gruppe mit ärmlicheren Gräbern (Oberrhein/Hochrhein). Daher können diese Unterschiede auch nicht sozial gedeutet werden (Christlein 1973 bes. 160 ff.). Christlein hatte aufgrund von bestimmten Ausstattungsgegenständen verschiedene Qualitätsgruppen voneinander getrennt und diese zunächst einmal nur als Besitzabstufungen im materiellen Sinne gedeutet. Gräber mit Trensen, Bronzegeschirr, Glasgefäßen, Goldfingerringen und anderem Goldschmuck wurden zur Qualitätsgruppe C gerechnet, die dann schnell mit einer alamannischen Elite (Adel) in Verbindung gebracht wurden. Schon Steuer (Steuer 1982, 315 ff. 437 f.) machte darauf aufmerksam, daß man aufgrund des materiellen Wertes der Beigaben in einem Grab nicht auf die soziale und auch nicht auf die rechtliche Stellung der Verstorbenen schließen kann. Doch auch Steuer verbindet reiche Bestattungen und aufwendige Grabbauten bzw. ärmliche Gräber mit dem gesellschaftlichen und sozialen Rang der Verstorbenen im Leben (Steuer 1997b, 278), auch wenn er betont, daß unterschiedliche Regionen und Zeiten berücksichtigt werden müssen. Doch muß m.E. der Bestattungsbrauch der jeweiligen Region viel stärker beachtet werden. Wenn der Brauch nur wenige bescheidene Funde im Grab zuläßt, sind keine reichen Bestattungen zu erwarten. Dies bedeutet aber nicht, daß in diesen Räumen keine Personen ansässig waren, die die Herrschaftsstrukturen wahrten und auch über entsprechende materiellen Güter verfügten. Eine Untersuchung der sozialen Strukturen muß also künftig die regionalen Unterschiede wesentlich stärker berücksichtigen. Die Schlußfolgerung, daß es beträchtliche Unterschiede in der Sozialstruktur zwischen Alamannen und Bajuwaren gegeben habe (Christlein 1973, 172), da östlich des Lechs fast gar keine Gräber der Qualitätsstufe C vorhanden sind, ließ gerade diesen Aspekt der regionalen Differenzierung außer acht. Böhme versuchte anhand

Ergebnisse zur regionalen Verteilung der Gräberfelder und Bestattungsitten

367

besonderer Grabbefunde die soziale Stellung der Verstorbenen zu untersuchen, um „Adelsgräber" zu lokalisieren (Böhme 1993). Neben den Befunden in Kirchen führte er auch die Befunde der Separierung auf einem größeren Gräberfeld bzw. die Uberhügelung eines Grabes an. Doch liegen direkte Nachweise für überhügelte Gräber nicht vor, die Uberhügelung wurde lediglich aufgrund eines freien Platzes um das Grab angenommen. Zwar ist es zu begrüßen, wenn verstärkt die Grabbefunde berücksichtigt werden und weniger die materiellen Werte der Ausstattungsgegenstände, doch auch hier sollten zuerst die kleinen Räume betrachtet werden, um regional gültige Aussagen zu erlangen. In den Gräberfeldpublikationen wurde häufig darauf hingewiesen, daß gerade für die Anfangszeit fremde Einflüsse festzustellen sind. Für das Oberrheingebiet und den Hochrhein sowie für den Neckarraum war meist auf die Francia als Bezugspunkt hingewiesen worden, für die Ostalb und das Ries stammten die ersten Einflüsse, neben denen aus dem fränkischen Bereich, aus dem thüringischen und donauländischen Raum. Man wird wohl davon ausgehen können, daß in den jeweiligen Regionen aus verschiedenen Gebieten ein Zuzug von Personen erfolgte, die sich in der Alamannia niederließen und an der Aufsiedlung des Landes teilnahmen. Ihre Toten bestatteten diese Menschen nach ihren jeweiligen traditionellen Bestattungsbräuchen. In den frühen Belegungsphasen kann dies noch häufig durch das Verbreitungsgebiet bestimmter Fundtypen festgelegt werden. Diese Unterschiede werden aber im Verlauf der Belegung unschärfer und gleichen sich innerhalb einer Bestattungsgemeinschaft an. Weitere Unterschiede können aber zu benachbarten Plätzen oder zu anderen Regionen bestehen. Dies zeigt, daß die traditionellen Bräuche weitergeführt wurden, auch wenn die Unterschiede nicht mehr deutlich sind. Die Angleichung der Bräuche sind ein Zeichen der Akkulturation über größere Gebiete hinweg. Sie sind auch ein Zeichen, daß sich die Bevölkerungsstruktur in der Alamannia während der Merowingerzeit weiterhin dynamisch veränderte und nicht statisch blieb. Die zahlreichen Einflüsse, die am südlichen Oberrhein und besonders am Hochrhein aus dem romanischen Gebiet festzustellen waren, lassen den Schluß zu, daß aus dieser Region zahlreiche Menschen am Siedlungsausbau im 6. und 7. Jahrhundert beteiligt waren. Dies kann auch den rapiden Zuwachs an Grabfunden für das 7. Jahrhundert erklären. So zeigt sich auch hier, daß während der Merowingerzeit nicht mit einer homogenen Bevölkerung in der Alamannia gerechnet werden kann. Vielmehr waren in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Gruppen ansässig, die jeweils ihre eigenen Bestattungsbräuche ausübten und sich so für uns heute noch kenntlich von anderen Gruppen absetzten.

Die frühmittelalterlichen Siedlungen Die Erforschung frühmittelalterlicher Siedlungen im süddeutschen

Raum

wurde lange Zeit vernachlässigt. Man war der Auffassung, daß die völkerwanderungszeitlichen oder frühmittelalterlichen Wohnplätze als Keimzelle unter den heutigen Ortschaften lagen und im Laufe der Zeit durch Uberbauungen vernichtet wurden, so daß keine archäologischen Belege mehr vorhanden waren. Im Umfeld der Kirche oder bei einem hervorgehobenen H o f vermutete man einen alten Ortskern. Gerade die Regelhaftigkeit der topographischen Lage der Gräberfelder - oberhalb der heutigen Ortschaften in einer Entfernung von rund 3 0 0 - 6 0 0 m vom Ortsmittelpunkt schien den Bezug zu den noch heute bestehenden Dörfern zu verdeutlichen. Daraus resultierte die Ansicht, daß seit der Völkerwanderungszeit bzw. dem Frühmittelalter eine Ortskonstanz bestand. Die siedlungsarchäologische Aussage, daß zumindest ein Bezug zwischen Gräberfeld und Siedlung vorhanden war, genügte vielfach, es wurden keine weiteren Siedlungsforschungen unternommen. Hinzu kam, daß durch die überaus zahlreichen und reichhaltigen Grabfunde eine unerschöpfliche Menge an archäologischen Objekten der Zeit zur Verfügung stand. Neben chronologischen Studien konnte man mit diesen Funden auch Analysen zur Herkunft der bestatteten Personen, zu Handwerkstechniken, zu ökonomischen Verhältnissen, zur Trachtgeschichte oder zur Sozialstruktur betreiben. Allerdings zeigten gerade die Untersuchungen zur Sozialstruktur (Christlein 1973), daß zu leichtfertig von den Funden im Grab auf die Verhältnisse im Leben geschlossen wurde (Steuer 1982, 321 ff.). Man berücksichtigte zu wenig, daß Bestattungen grundsätzlich einem Ritual unterworfen sind, was eine Selektion der mitgegebenen Objekte voraussetzt und damit nicht direkt die verschiedenen sozialen Positionen im Leben widerspiegeln muß. Lange Zeit wurden die Siedlungen von Gladbach bei Neuwied (Hussong 1938. - Sage 1969) und Merdingen (Garscha/Hammel/Kimmig/Kraft/Schmid 1948-50. - Theune-Großkopf 1997b, 473) sowie der nordfranzösische Fundplatz Brebière (Démolon 1972) immer wieder als Beispiele für Siedlungen des Frühmittelalters herangezogen. Andere Fundplätze wie Wülfingen (Schulze 1982. - K o c h / K o c h 1993) oder Kirchheim bei München (Dannheimer 1973)

370

Die frühmittelalterlichen Siedlungen

kamen hinzu. Allerdings wurden sowohl Gladbach als auch Merdingen nur summarisch veröffentlicht, umfassende Publikationen zu Siedlungen wurden erst in den letzten Jahren vorgelegt bzw. sind noch in Arbeit (vgl. Damminger 1998).

Abb. 235: Verbreitungskarte der wichtigen frühmittelalterlichen Siedlungen in Südwestdeutschland und der Nordschweiz.

In den letzten Jahren erlebte die Siedlungsarchäologie in Süddeutschland einen Aufschwung (Bücker/Hoeper/Höneisen/Schmaedecke 1997) (Abb. 235). Dazu gehörten umfangreiche Grabungen in Mengen (Bücker 1994a), Renningen-Raite und Renningen-Neuwiesenäcker (Stork 1988. - 1991), Lauchheim-Mittelhofen (Abb. 236) (Stork 1995. - Stork 1997a), SpeyerVogelgesang (Abb. 237) (Bernhard 1982b), Ulm-Eggingen (Gross 1989), Vörstetten (Bücker 1991), Stetten (Fingerlin 1987), Breisach-Hochstetten (Theune-Großkopf 1997b, 473 f. - Hoeper 1994b, 70), Ehingen (Aufdermauer/Diekmann 1994. - Diekmann 1995), Heidenheim-Schnaitheim (Biel 1983) oder auch Schaffhausen-Berslingen (Guyan 1971. - Bücker/Hoeper/

371

Die frühmittelalterlichen Siedlungen // ) , '

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Stockstadt am MainPfarrkirche

AB

1 Körpergrab

Krug (Eifelware).

StraubingUnterzeitldornFriedenhain

SR

Gräberfeld mit Brandgräbern

Schalenurnen.

StuttgartCannstattWaiblinger Straße

S

1 Körpergrab

Schale (Terra Nigra Ware).

D

Christlein 1974 Nr. 52.

StuttgartCannstattWilhelmstraße

S

1 Körpergrab

Mann: ONO-WSW 2 Schalen (Terra Nigra Ware), Bügelknopffibel, Scherbe.

D

Roeren 1960 Nr. 60. Christlein 1974 Nr. 54. Schach-Dörges 1998 Liste 3,37.

3 Körpergräber

C3

Roeren 1960 Nr. 59. - Rosenstock 1987 Nr. 119: zu neuzeitlichem Gräberfeld. C3

Roeren 1960 Nr. 58. Rosenstock 1987 Nr. 17. Roeren 1960 Nr. 14.

458

Anhang

Datierung Literatur

Ort

Kreis Befund

Funde

StuttgartMünster

S

1 Körpergrab in merowingerzeitlichem Gräberfeld (unsicher)

Armbrustfibel.

C3

Roeren 1960 Nr. 62. Christlein 1974 Nr. 51.

TauberTBB bischofsheimDistelhausen

11 Brandgräber (Brandschüttungsgräber oder Brandgrubengräber)

5 Kämme, Perlen, Keramik.

C3/D

Knaut 1988 Nr. 260. Schach-Dörges 1998 Liste 2,6; 3,10.

Thüngersheim W Ü

1 Körpergrab

Schüssel (Terra Sigillata, C3b rädchenverziert), glockenförmiger Glasbecher, Kamm mit dreieckiger Griffplatte.

Roeren 1960 Nr. 63.

TreburNauheimerstr. 3

GG

1 Körpergrab

Mann: Lanze, Schale (Terra Sigillata), Knickwandtopf, Bronzekessel.

C3b

Möller 1987, 131.

TreburNauheimerstr. 8

GG

1 Körpergrab

Frau: SW-NO 2 Armbrustfibeln, 2 Schnallen, 38 Perlen, Messer, Kamm, Schale (Terra Nigra).

D

Roeren 1960 Nr. 64. Rosenstock 1987 Nr. 42. Möller 1987, 132.

UbstadtWeiherZeutern

KA

1 Körpergrab (evtl. Mann und Frau: Doppelgrab) Schale (Terra Nigra Ware) Topf, 2 Becher.

C3b

Dauber 1958. - Roeren 1960 Nr. 70. Christlein 1974 Nr. 30. Schach-Dörges 1998 Liste 2,44.

Ulm

UL

19 Brandgräber

C3-D

Roeren 1960 Nr. 147. Christlein 1974 Nr. 8 4 . Schach-Dörges 1998 Liste 2,42; 3,38.

Werbach

TBB

2 Körpergräber (Doppelgrab) (evtl. Nachbestattung in Hügel)

Frau und Mann: C3/D Perlen, scheibenförmige Riemenzunge, Schnalle, Ringe, Armring.

Roeren 1960 Nr. 66. Christlein 1974 Nr. 1 . Schach-Dörges 1998 Liste 3,39.

Liste 5: Die frühvölkerwanderungszeitlichen Gräber in Südwestdeutschland

459

Ort

Kreis Befund

Funde

Datierung Literatur

WiesbadenHeidenberg

WI

1 Körpergrab

Dl Frau: Fibel (Typ Wiesbaden), Halsring, Bronzene Ohrringe, Nadel, Kette, goldener Fingerring, Wirtel, Keramik.

Roeren 1960 Nr. 67c. Bernhard 1984, 99.

WiesbadenHeidenmauerMichelsberg

WI

2 Körpergräber

Grab 1: Mann: NO-SW D Spatha, 2 Lanzen, Pfeilspitze, Schale (Terra Nigra Ware).

Roeren 1960 Nr. 67b.

Grab 2: Mann: Spatha, Axt.

D

Roeren 1960 Nr. 67b.

WiesbadenKastell

WI

1 Körpergrab (Doppelgrab)

Mann und Frau: W-O Lanze, Kamm mit dreieckiger Griffplatte, Silberblechfibeln, bronzene Ohrringe, Perlen, goldener Fingerring, Nadel.

C3

Roeren 1960 Nr. 67a.

WiesbadenKirchgasse

WI

1 Körpergrab

Mann: Schwert, Lanze, Topf, Teller (Terra Sigillata), Krug.

Dl

Roeren 1960 Nr. 68a. Rosenstock 1987 Nr. 67c.

WiesbadenSchütz enhofstr.

WI

Körpergräber

Kamm mit glockenförmiger Griffplatte, Glaswirtel, silberne Blechfibel.

D

Roeren 1960 Nr. 67b.

WiesbadenSchwalbacherstr.

WI

1 Körpergrab

Mann: Spatha, bronzener Halsring, bronzene Gürtelgarnitur, Kamm mit glockenförmiger Griffplatte, Messer, Schale (Terra Nigra Ware).

Dl

Roeren 1960 Nr. 68b. Rosenstock 1987 Nr. 67d.

WiesbadenWaldstr.

WI

1 Körpergrab

Frau: Napf (Typ Alzey 28), Henkeltopf (Typ Alzey 30), Napf, Tonwirtel.

Roeren 1960 Nr. 68c. Rosenstock 1987 Nr. 67e.

Wiesloch

HD

1 Körpergrab

2 Schalen (Terra Nigra), D Glasbecher.

Roeren 1960 Nr. 69. Knaut 1988 Nr. 1 5 1 . Schach-Dörges 1998 Liste

460

Anhang

Ort

Kreis Befund

Funde

Wyhl

EM

25 Körpergräber

Frauengräber mit Bügelfibeln u.a. vom Typ Wiesbaden. 1 Männergrab mit Prunkspatha.

ZellertalHarxheim

KIB

1 Körpergrab

Mann: Axt.

Datierung Literatur D

Knaut 1988 Nr. 238. Schach-Dörges 1998 Liste 3,41. - Fingerl i 1982a. Fingerlin 1990. (Siehe auch Liste 6). Rosenstock 1987 Nr. 76. Bernhard 1982a, 79.

Liste 6: Die kurzfristig belegten Nekropolen des 5. Jhs.

461

Liste 6: Die kurzfristig belegten Nekropolen des 5. Jhs. Fundort

Kreis

Anzahl

Beschreibung

Barbing-Irlmauth Irler Weg

R

mind. 29

W-O orientiert. Koch 1968, 173 ff. 11 Frauengräber, davon 7 mit Bügelfibeln und weiteren Kleinfibeln; 2 weitere Gräber mit Kleinfibeln; Grab 19 zusätzlich mit silbernem Kolbenarmring, Nadel, Löffel, Amuletten, Perlen, Schnalle. 7 Männergräber mit umfangreicher Waffenausstattung der Gräber 33 (Spatha, Lanze, Pfeile), 34 (Spatha, Sax), 35 (Spatha, Sax, Lanze, Schild), 36 (Spatha, Sax, Lanze, Schild, Pfeile), 37 (Spatha). Grab 38 abseits gelegen. Donauländischer Einfluß durch Zikadenfibel (Grab 32); westlicher (südwestdeutscher) Einfluß durch niederrheinische Bügelfibelformen, Kolbenarmring, Löffel.

Literatur

BarbingR Irlmauth Mauthwegäcker

8

W-O orientiert. 3 Frauengräber, 2 davon mit Bügelfibeln, 1 weiteres mit Kleinfibeln. Westliche Einflüsse durch Bügelfibeln (Grab 1). Donauländische Einflüsse durch Miniaturfibel (Grab 2), Tongefäße (Gräber 8, 9).

BaselGotterbarmweg

CH

34

W-O orientiert; 12 FrauenVogt 1930. gräber mit umfangreichem Trachtschmuck, 10 Gräber mit Bügelfibeln. 6 Männergräber, bis auf Grab 19 (Goldgriffspatha, Lanze, Schild) wenige Waffen: Franziska (Grab 1, 29), Sax (Grab 34). Donauländischer Einfluß: Langsax (Grab 34), Fibel (Grab 20). Obolussitte Grab 25 (Münze des Decentius 351/353).

Bräunlingen

VS

?

Bestattung in und neben einem Klug-Treppe 1996. hallstattzeitlichen Hügelgrab. Fingerlin 1997c. Männergrab mit

Koch 1968, 173 ff.

462 Fundort

Anhang Kreis

Anzahl

Beschreibung

Literatur

Goldgriffspatha. Frauengräber mit umfangreicher Fibelausstattung, Glasgefäßen und Fingerring mit Gemme. Einflüsse aus dem elbgermanischen Gebiet (Fibeln). Bruchsal

KA

Eschborn

MTK

mind. 5 Ohne zusammenhängende Funde; aus mindestens 5 Gräbern: Glockenbecher, Knotenring, Keramik. 50 W-O orientiert; Gräber 17, 30

Wagner 1911, 156.Gross 1998.

Ament 1992b.

davon stark abweichend, starke Beraubung, einige Gräber mit Holzeinbauten (Baumsarg. 28, 33; Brettersarg: 7, 30; Grabkammer: 29,30). 23 Frauengräber. 21 Männergräber, einfache Waffenausstattung mit Sax (Grab 9), Franziska (Grab 11), Pfeile (Grab 9, 30). 2 Keramikdepots. In den Gräbern 9, 10, 28, 29 Nischen für Gefäßdeponierung. Donauländischer Einfluß aufgrund Gefäß Grab 27, Langsax Grab 9. FellbachSchmiden

WN

41

Fleinheim

HDH

mind. 5 Mindestens 2 Frauengräber mit einer Silbernadel bzw. einer Bügelfibel. Mindestens 1 Männergrab mit Feuerstahl und Messer.

Fundber. Schwaben N.F. 16, 1962, 278 f.

HeidenheimGroßkuchenGässenäcker

HDH

25

Heege 1987.

W-O orientiert; 12 Frauengräber, davon 3 mit Bügelfibeln (13, 20, 24), 3 weitere (36, 38, 39) mit Kleinfibeln. 16 Männergräber, darunter auffällig viele (10 Gräber) mit Pfeilen; Grab 10 mit Spatha, Lanze, Schild, Pfeile, Grab 41 Handwerkergrab mit Spitzfläche.

W-O orientiert, stark beraubt. 16 Frauengräber, nur in 3 Gräbern Kleinfibeln sowie 1 Armbrustfibel. 6 Männergräber, einfache

Roth 1982.

Liste 6: Die kurzfristig belegten Nekropolen des 5. Jhs. Fundort

Kreis

Anzahl

Beschreibung

463

Literatur

Waffenausstattung; Grab 21 mit Spatha, Lanze, Schild; außerdem 1 Sax (Grab 12), 1 Franziska (Grab 17). 8 Gräber beigabenlos. Donauländische Einflüsse aufgrund Schädeldeformation (Grab 18), Fibel (Grab 19). Kaum Gefäßbeigabe (nur Grab 25). Grab 16 abseits angelegt. Fundber. Schwaben N.F. 12, 1952, 101 f. Ebd. 16,1962, 119 ff.

HeilbronnBöckingenForchenweg

HN

mind. 2

W-O orientiert. 1 Frauengrab mit Bügelfibelpaar, Reiterfibel, Nadel, Perlen, Silberkolbenarmring, Kamm, Fingerring, Münzen, Bergkristallanhänger.

HeilbronnRosenberg (Clußsche Brauerei)

HN

ca. 40

Funde kaum nach Grabzusam- Veeck 1931, 216 ff. menhängen getrennt. 1 Frauengrab mit Bügelfibel, Silberlöffel, Silbernadel, Sigillatateller. Weitere Fibeln. Männergräber mit Waffen: 1 Spatha, 2 Schilde, 2 Lanzen, 4 Äxte.

HeidelbergKirchheim

HD

11

W-O orientiert. Clauss 1971,18. 1 Brandgrab mit Terra Sigillata Schale. 6 Frauengräber, 3 davon mit Fibelausstattung. Mind. 1 Männergrab mit 1 Beil. 2 Keramikdepots·

Hemmingen

LB

59

W-O orientiert, starke Müller 1976. Beraubung. 31 Frauengräber, in 20 Frauengräbern Fibelausstattung, davon 11 Bügelfibelpaare. 16 Männergräber, 4 Gräber mit Spathen. Zahlreiche Glasgefäße (Gräber 14, 24, 25, 27, 38). In 10 Gräbern Grabnischen für Gefäßdeponierung.

LadenburgZailsheim

HD

mind. 5

1 Frauengrab mit Bügelfibeln und Pferdchenfibel. 1 Männergrab mit Franziska.

Wagner 1908/11, 235.

464

Anhang

Fundort

Kreis

Anzahl

Beschreibung

Literatur

LampertheimHammelsbett

HP

6

W-O orientiert. 2 Frauengräber, 1 davon mit 2 Bügelfibeln.

Möller 1987, 90.

MünsingenAilingen

RT

4

2 Frauengräber, 1 davon mit einem Paar Bügelfibeln.

Fundber. Schwaben N.F. 12,1952, 99.

Nagold

CW

?

Mindestens 4 Frauengräber, 3 davon mit kostbarer Fibelausstattung sowie weiterem Silberschmuck. Mindestens 3 Männergräber, 1 davon mit Spatha und Schild, ein weiteres mit Pfeilspitze.

Veeck 1931, 260.

RemseckAldingen

LB

24

9 Frauengräber, davon 4 mit Fibelausstattung, Grab 15 zusätzlich mit Silberkolbenarmring, Nadel, Grab 18 zusätzlich mit Zikadenfibel, Knotenring, Messer, Perlen und Schnallen. 12 Männergräber davon 2 mit Waffen (Franziska, Langsax, Franziska). In männlichem Kindergrab eine Miniaturbleiaxt. 1 Pferdebestattung (Grab 14). Donauländische Einflüsse aufgrund des Langsaxes, und der Zikadenfibel westliche Einflüsse aufgrund der Franzisken.

Schach-Dörges 1987.

Renningen

BB

mind. 7

Keine Grabzusammenhänge. Aus mindestens 5 Frauengräbern 9 Bügelfibeln. Donauländische Einflüsse. Krug mit Glättverzierung aus Grab 6.

Arnold/Groß 1989.

Reutlingen

RT

?

Mindestens 2 Frauengräber aufgrund von 2 vollständigen Vierfibeltrachten. Mindestens 1 Männergrab (Pfeilspitze).

Veeck 1931,271.

StuttgartMünster

S

10

Darunter 1 Frauengrab mit Vierfibeltracht.

Fundber. Schwaben N.F. 12, 1952, 118. Funber. BadenWürttemberg 2, 1975, 269.

StuttgartStammheim

S

mind. 15

Teilweise Holzspuren, Grab 8 Bestattung in Totenbaum.

Fundber. Schwaben N.F. 12, 1952, 131. -

Liste 6: Die kurzfristig belegten Nekropolen des 5. Jhs.

Fundort

Kreis

Anzahl Beschreibung

465

Literatur

4 Frauengräber, 1 davon mit Fibelausstattung (Grab 1959). 4 Männergräber, 3 davon mit Waffen (2 χ Spatha, Lanze, Spatha, Sax).

ebd. ebd. ebd. ebd.

14, 1957, 214. 15, 1959, 1 9 3 . 16, 1962, 288. 18/2,1967, 152.

Wiesloch

HD

8-10

W-O orientiert. Keine Grabzusammenhänge überliefert.

Clauss 1971,18.

WildbergGültlingenBuchen

CW

}

Mindestens 2 Frauengräber mit Bügelfibel sowie einem Löffel. Mindestens 2 Männergräber. 1901 mit Goldgriffspatha, Helm. 1911 mit Goldgriffspatha. donauländische Einflüsse aufgrund verschiedener Zierstücke.

Quast 1993.

Wyhl

EM

25

Frauengräber mit Bügelfibeln u.a. vom Typ Wiesbaden. 1 Männergrab mit Prunkspatha.

Fingerlin 1982a. Fingerlin 1990. (Siehe auch Liste 5).

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