Frankreich [2]

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A.

F.

Búfding 8

große

Erdbeſchreibung .

Neunter

Ban 0 .

&

Mit t . p. Hofcenfurfretbeit.

Ir 0

P p a ui

Gebrudt bei Joſeph Georg Traßler , und im Verlage der Stompagnie .

17 8 5 .

1

Frankreich.

.

3 weite Abtheiluns.

L

14. Das Gouvernement son Roußilon.

1

ie Grafſchaft Noußiton , auf ſpaniſch Morellon , wird gegen Norben durch die kleinen pyrenäiſchen Gebirge von lan gueboc getrennet , gegen Often grenzet fie an das mittellandiſche Meer , gegen Süden wird fie durch einen Theil der großen py : renåifchen Gebirge von Catalonien abge fondert , unb gegen Weſten grenzet fie an Cerdagne und das Gouvernement von Foir . Ihre Långe erſtrecket fich von Weſten nad) Often auf 28 ſpaniſche Meilen , und die Breite beträgt 12 Mellen . Den Namen 13

hat

1

6

hat fie von ihrer ehemaligen Stadt Kuſcis die no , die eine römiſche Kolonie und Hauptſtadt der Sardoner war. Diefer Na: me iſt nach und nach in Roßilto oder Rufilio Unter

verwandelt worden . find

die

höchſten Maſſane

den

und

Bergen

Canigou ,

der erſte aber 408 Weil das Land von

welcher legte 1440 , Soifes hoch feyn fod .

allen Beiten mit Bergen umringt ift , ſo iſt die Site des Sommers ungemein groß , daher die Einwohner ſchwarz und mager Das Erdreich ift ſehr fruchtbar, und find. bringt viel Getreibe , Wein und Futter her : In gewiſſen Gegenben iſt es ro por. fruchtbar , daß nach der Ernte des Ges treibes noch Birre und dergleichen Samen in einem Jahr 2. Man bedies find.

geſået wird , und alſo auch wohl 3 Ernten

zum Ackerbau nur der Maulefel. Die Dlivenbäume machen den großten Reicha

met fich

thum des fondes aus , und die Pomeran jen find hier faſt fo gemein , als die Bir : nen und Alepfel in der Normandie. Man hat ſehr wenig

boli ,

unb

eigentlich nur

Burchwert ; und weil es feine fciffbare Flåfje giebt , ſo kann man nichts von an : bern Orten herbringen , es rey denn durch Maulefel.

Die Hammelzucht iſt anſehnlich ,

und thr Fleiſch gut.

Es werden hier auch Doha

7 Dohren fett gemacht, aber nur für die reichen Leute. Súhe giebt es wenig , weil ihre Milch nicht gut, iſt. Die Sauben , Wachs teln und Rephảner find von vortreflichem Geſchmack. Der vornehmſte Handel wird mit Baumsl getrieben , und beträgt jährs lid ungefähr 200000 livres ; außerdem aber mit reibe , Hirre und Wolle. Die Flüſſe Det , Tech und Ungly find nur grof fe und fanelle Bache , und fließen alle drei in das Meer. Es giebt hier warme der , deren Orade der Wärme Herr Cartes re beſtimmt , und angegeben hat , daß das reaumurſche Thermometer in denen zu Ars les auf 571 Hrad , zu Dletto auf 70 , zu Vernet auf 48 , ju la Preſte und Çers dagne

auf 385 , ju Molit auf 33 , ju Noſſa auf 20 , und zu Nner auf 19 Graa de ſteige. Die beiden erſten können we : der innerlich noch & ußerlich gebraucht wers den , wenn ſie nicht einige Zeit geftanden haben ; daher man fie auch durch Röhrent in gewiſſe Baſſins geleitet hat , damit ſie einen Theil ihrer natürlichen Hiße verlies ren : und bei Canat , imgleichen bei dem See . Nazaire wird das Meerwaſſer in Ka: nåle geleitet , og denn die Senne Salg Barans bereitet.

# 4

Die:

Dieres

kand

kam

von der römiſchen

Herrſchaft unter die weſtgothiſche , und hierauf in die Gewalt der Araber , die erſt um das Fahr 796 von Karl dem Gror ren und ſeinem Sohn Luberig daraus rer: trieben wurden , welche Grafen hieſelbſt verordneten . Diere Grafen ivaren eigents Jich

nur Statthalter ,

machten

ſich

geriditsiert auch ein :)

tie ungeras Suger dem Generalicu beutenant.

aber

nach und nach zu . unabhängigen Eigens Guinard oder thumsherren des Landes .

Dides Frcityajt

Guirad ,

Fardagne.

der

lette

von

mathte fein Rand 1173

denſelben , im

Teftament

vers an

Alphonſus , König von Aragonien und Gra. fen von Barcellona. Johann II , König bon Aragonien , verfekte die Grafſchaft 1462 an den Stanig von Frankreich , lu : bewig XI . Wis Scarls des VIII Beichta water ihn überredete , daß er dieſes land nicht mit gutem Gewiſſen behalten kenne , gab er es dem Könige Ferdinand dem Sta tholiſchen 1493 umſonſt zurück : allein , Ludwig XIII nahm es wieder weg , und im pyrenaiſchen Frieden

von

1659 , ward

es von Spanien an Frankreich getreten.

Es iſt in

dieſem

Lande

ganz

1. Die Biguerien

1. Die

ge Haupt 1 min Hilge Mauern sine porti wird die Shiko

ab

nur ein Biss

Zu Perpignan ift ein Obergericht thum. ober Oberrati) , unter welchem alle Unter ges

if, so ift dir Eiz und Doc

bung, so bauics.

3

9 gerichtsbarkeiten

ſtellen ,

audh ein Sún ; bof.

eben daſelbſt

iſt

Die Angaben der Ein :

wohn'r befiehen blos in einer Sopfiicuer , die ungefähr 100000 litres betragen mag . Mußer dem General cuverneur iſt hier ein Generallıcutenant , königlider ein und Lieutenant .

Dicfes

Couvernement

beſteht

aus der

Grafſchaft Roufillon , und einem The Cerdagne.

Die Grafichaft

1.

Rouſillon

dit

Son

in 2

Biguerien abzetheilet . 1. Die Viguerie von Perpignan begreift folgende Derter : 1 ) Perpignan , Perpiniacum , die jedzi: ge , Hauptſiudt des Penbes , liegt en Fluß Tet , theils in der Obene , teils auf ei : 17€ Hiigel , und iſt mit hohen und dicken Mauern und Haflionen umgeben , hat auch eine vortreffliche Zitadelle , und außerdeat mird

die

Vorſtadt noch

durch

ein

fleines

Schlos befdjúpct. Do fie gleid) wiat groß Sie iſt iſt , ſo ift fie doch wohl bewohnet. der Sitz des rouvcrainen fåniglichen Raths und Obergerichts , ciner Intendans , H ?: bung , bauſes .

Kanzelei, eines Münzhofs und Saiz : Der hieſige Biſchof nennst ſich ei : U 5 nell

nen Bifchof von Elne , meil berbiſchsfile dhe Siz ehemals an dieſem Ort geweler iſt , ſteht unter dem Erzbiſchofe von Nar : bonne , hat einen Kird ſprengel von 180 Pfarren , 18000 livres Einfünfte , und iſt am römiſchen Kofe auf 1500 Fl. taxirt. Außer der Stathebraikirche find hier vier Pfarrkirchen , imgleichen 2 vormalige je: fuiter Rolegia , und ein Seminarium , 13 Sidſter , und unterſchiedene Ho pitåler ; es iſt hier auch

eine 1349

geſtiftete

Univers

Die hieſige Stüdgießerei iſt gut. fitåt. Es fehlet ber Stadt an nicht , als an gutem Trinfivaſſer. 2 ) Der Thurm von Roufillon , ift der Uiberreſt der alten Stadt Ruſcino , von der das land den Namen bat , und die um das Jahr 828 gerſtdret ſeyn fod . Er ſteht na : he bei dem Fluß Det , und nicht weit vor 1 Perpignan . 3 ) Salſes , oder Salces , Salſulæ , ein altes Fort an der Grenze von fanguedoc , welches die große Straße , ſo don Pers pignan nach Narbonne geht , und zwiſchen Bergen und dem See Salſes oder Leucate iſt ; beſchüßet. Kaiſer Karl V hat es an: geleget , und es beſtehet aus einem Bler's ed von ſehr dicken Mauern mit Thürmer in dem Ecken , und

guten Gewölben .

Es wura

Il

TEN

Franjofen , 1640 wurde 1639 von den von den Spaniern , und 1642 wieder von Nabe dar den Franjoren weggenommen .

80

bei liege ein Flecken , roelcher

rt.

ne Etait geweſen , auch noch Stadtrecho te bat, 4 ) Canet , ein Flecken und Vicomté.

Filtr

ehemals ei:

Eer 5 ) S. Nazaire , ein Dorf , von welchen

Fl:

13

en bemachbarter See ben Nainen hat , zwi : goen welchem und Canet Morá to find

ni.

darin die Sonne Salz bereitet , 6 Rive altes , Rivæ altæ , ein großer Flecken an der Angin , Set welchem ein gu ter Muffatrein måchiet.

20

er CT

18 1:

7) Opouls nder Apouls , ein Flecken nahe bei dem See von Salces . 8 ) Pernet , ein Dorf , welches feiner nůßlichen warmen båder wegen merknvúr: dig iſt.

R u ) Elne , Helena , eine alte Stadt auf einem Hügel , am Fluß Tee , welche die

13

F1 ** 11

zweite

Stadt dieſes landed , aber von ges

ringer Beſchaffenheit iſt, nad dem fre 1285 , 1474 und 1642 peripuſtet worden , Sie war ehemals der Sitz des Bisthums, wel :

6 des feit 1602 ju perrignan iſt. ſem Ort ben.

bat por Alters

Un die

Jliberis

geftans

12 ) Cols

12 ) Collioure , Caucoliberis , ein Stadt : dhen am Meer , mit zwei felten Schlöſſern und einem kleinen Hafen für Barken . Es iſt hier ein beſonderer Gouverneur und eig Etat : Major . 13 ) ke Dal fpir , Vallis aſperia , che : mals eine Grafſchaft , nun eine Unter : Vi: guerie , zu

welcher gehören :

( 1 ) Port Vendies , Portus Veneris , ein Hafen , welcher durch zwei Forts bers Chelemen , als er Spanien ſchänet wird . gehörte , war er ſehr gut , nadber mard er an verſchiedenen Orten untief , um das Jahr 1770 aber hat man angefangen tón zu reinigen , ſo daß im Anfang des win: ters 1774 , 42 Kaufahrtei - Schiffe ihre

D

Zufludt zu demſelben nahmen , und noch für viel mehrere Plat darin war .

( 2 ) Bellegarde , ein feſter plas auf ela nem Hergé , welcher aus fünf regelmåfi gen Baſtionen beſtehet , außer einem etwas ES find hier niebriger liegenden Fort. keine andere Einwohner , als Soldaten ; und dieſer Plaz bienet zur Beſchüßung des dywierigen Weges aus Noußicon nadh Cao talonien , welcher Col de Pertuis , senen net wird . ( 3 ) Prats de Rolo oder de noulliou , ein feftes Städtchen am Fluß Tedy , mit: ten

0

3

E

13 ten zwiſchen Bergen . Die Vefeſtigung iſt uiber demſelben liegt ganz unregelingig.

Das

Port de la

Garbe.

( 4 ) Prles , ein Stadtchen am Fuß des Berges Canijou , belin siuß Ted , mit

+

gnei Pfarrkirchen und einer Benedit : iner: Abtei , welche die angebnid ;fte in dieſem Lande ift. ( 5 ) Le Syrt des Bains , liegt auf eis nem Berge , an beffen Fuß der Tedy flieſs fet , und beftehet vornåmlich aus vier res Luderig XIV hat gelmäßigen Baſtionen . Unter demrelben PS'1670 anlegen laſſen . liegt das kleine Dorf Hains , meldjes von den bafigen guten warmen Bådern den Na men hat . 14 ) Ceret , eine kleine Stadt am Fuß der pyrenåiſchen Gebirge , beim - Fluß Tech, beren Vorſtadt großer ift , als ſie ſelbſt , und 2 Kidſter bat . 15) Jue , eine fleine wohlgebquete Stadt am Fluß Let , in einer Ebene. 16 ) Thuyr oder Thuy , eine kleine Stadt,

3

11

cen

2. Die ehemalige Grafſchaft und jevige Vigterie von Confians , lft ein . Shal, wels den pyr nålfden Gebirgen um: geben , und von dem Cet ourd foffen wird: Sie

ches von

2

Šie tft 1689 mit Roußilon ócreiniget wet . und enthålt folgende Derter : 1 ) Dide Franche , ein Städtchen zwis fdhen Gebirgen am Tet, weldies der Haupt or: in Conflans , mit einer ſchonen Pfarrs Ludewig XIV bat neben demſele firde . ben ein feſtes Sdlog bauen laſſen. 2 ) Prades , ein feines Ståbrchen , nas be beim Fluß Tet , in einer ſchönen Ebene, Die Abtei, von Graſſe , bat die Herrſchaft über daſſelbe. Qußerhalb liegt ein Kapu zinerflofter , und eine Viertelmeile davon in einem engen Sbal die Abtei S. Midel de Cora. 3 ) Binca , ein Ståbtdien am Tet . 4) Hulette oder Dlette und Molit , find merimurdig wegen ibrer warmen båder. 5 ) Das Lånochen Capſir , weldes

ebes

mais ju Cerdagne gebSret hat , iſt jest deren vornehmſter tine unter = Miguerie , Drt iſt

Puy - Vald'or oder Daladier , beim gang von kanguedoc.

Eins ,

II. la Cerdagne , iſt eine kleine lands fchaft , davon ein Thet ! zu Spanien , und ber zweite zu Frankreid, gehåret . Der letz H€ , welcher in einem 1660 geſchloffenen Verglciu ) an

Fraiifreid)

abgetreten wors Den

Er

15 ben ,

franz8f. Meilen breie, iſt ungefähr i nur einen merkwürdigen Ort ,

und enthålt nämlich :

Hront - louis , eine kleine im Jahr 1681 roohlbefeſtigte regelmäßig gebauete und Stadt , mit einer guten Zitadelle , im pos rendiſchen der rechten welchen

Gebirge , auf einer Höhe , an Seite des Col de la Perche ,

Namen der

Weg

aus

Noußillon

nach Cerdagne führet.

15. Das Gouvernement pon Nar varra und Bearn. Es grenzet auf allen Setten an Suyen ne und Gaſcogne , außer gegen Mittag , ivoſelbſt es durch dle pyrendiſchen Gebirge Unters von Spanien abgeſondert wird . Navarra , iſt eine von den 6 Merindades , oder Hemtern , woraus ehemalt das R $ hat , und von

nigreich Navarra beſtanden

1:

708 .no

eft DIER

den Spaniern

Perinbaba be

Ultra

Puer

tos genennet worden , weil fie Ihnen jen : fetts der pyrensiſchen Gebirge und der Wege über die Berge lag , woelche fie Puers tos , das iſt , Thore , nenneten. Als Fer : dinand , König von Arragonien und Cas fiilien ,

ſich

1512

unter

nichtswürdigem . Vor:

16

Borwande , bes Snigreid Navarra be : machtigte , konnte Katharina , die redit : mågige Erbin teflcloen , und ihr Gemahl, Johann von Albrot , weiter nichts , als Dis108 fleixe Stick deffelben wieder an fich bringen . Ihr Sohn Johann war nidht alúdiider , und regierete nur in dieſem kielnen lliberreft von Navarra , welder doch ein enigreid) genennet nurde . @eine Locyter Jobanna , welche er mit feiner Ges mahiin Margaretha erzeuat , vermåhlete lid) 1548 mit Anton von Bourbon , Dem fie mehrgebadyten Uiberreſt , the bft den ge gründeten Quforderungen wider die caftis Itaniſchen Stönige , zubrachte . Ihr Sohn , Heinrid) IV , wurde König von Srants

11

reid ) , und

f

dieſes

Sohn ,

Ludewig XIII ,

vereinigte 1020 Unter - Navarra und Bes arn mit der frangsfiſchen Krone . Das Land oder die Biccmté Bearn , iſt Herzogen bon Gaicogne an tie

von den

Herzoge von Aquitanien , und vom 12ten durch Vermåhlung gee Fahrhundert an ſchwind nach einander an die Vicomtes von Gavardan , und an die Hluſer von Mons cade , von Foix , von Grailr , und von Qibret gekonimen . Lubenvig XII erflårte die vorgin gedachte Königin Katharina von Nas

47

4:

t: 1,

Navarra und ihren Gemahl , Johann von Albret , fir unabhängige Befißer von se: arn ; und nicht lange hernach fam dieſes Land zu gleider Zeit mit Navarra an die franzdfiſche Krone.

ot

h

Ein Theil von Unter - Navarra gehåret zum Kirchiprengel von Acqs , und der an Der zu dem Im gangen von Bayonne. Pande iſt weder ein Kapitel , noch eine Ab: tei , nod) ein Kloſter , ſondern es ſind nuc Unter Reina 4. Pfarrpriorate vorhanden. rich II ,, fi'fnig von Navarra , fieng rich hier die Reformazion an : allein , 1694 befens neten fid , die Reformirten , wenigſtens duſ ſerlich , wieder zur rómiſchen Kirche. In Das ganze Hearn find 2 Bisthümer,

Gouvernement ſtehet unter , dem

Parlament

Es hat außer dem Generals von Pau . gouverneur , noch einen Generalieutenant . Sowohl Unter : Navarra als Searn , bat feine beſondern landſtånde , und die jährs lidhen Abgaben mogen etwa 78136 livres betragen . I. Das Königreich Unter-Navarra , wird gegen Süden und Südweſten durch die py : renåiſchen Gebirge bon dem ſpaniſchen Bård . Erdbeſchr, 9 B.

Ober

*

18

Ober - Navarra getrennet , gegen Norden und Nordweſten grenzet es an fabourt , gegen Oſten Nordoſten

an

das Land Soule , geget

an Bearn .

Es iſt nur in frans

38fifdhe Meilen lang und 7 breit , bergicht, Ein altes rómiſches und wenig fruchtbar. Kupferbergwert, hat ein Herr de la Tout wies der in Gang gebracht. Eifer ift båafig vor Die vornehmſten , odgleich an ſich hanben. kleinen Flüffe find ': die Nive , voelche aus fpantfchen Bergen tømmt , und bei den Bayonne in den Ubour " fließet ; und die Hidoure , welde hier entfpringet , und audi Die Einwohner find in Den ufour fåut. fuggefammt Basques , reben auch die bas quiſche

Sprache , welche einerlei

mit der

biscayiſchen iſt. Es beſtehet dieſes fand ans 6 Diftriften , weldie fin : Cije . Mirte ober Mire , Sriffary , Baigorri , Arberou , and Difes . " Wir bemerken folgende Dera

1) Saint Palais ;

Oppidum

Sandi

Pelagii , ein Städtchen in Diſtrikt Mixte, am Fluß Bidouſe, auf einer Höhe. macht der Stadt Saint Jean Pie den

de Port

Titel der Hauptſtadt ſtreirig .

2) Sara

Ei 28

t, -

19 1 2) Garris , ein Fleden in Mitte , der ehemals eine Stadt geweſen , und jeßt nur feines Umts wegen bekannt ift. 3 ) Die Baronien ſure

und Grammont.

4) Iriffary , ein flecken , der Hauptort in einem davon benannten Diftrift. 5 ) La Baſtide de Clarence , ein 1306 erbauetes Städtchen . 6 ) Saint Jean Pie de Port , die Hauptſtadt des Landes , welche im Diarikt Cize , wie ein halber Mond , am Fuß eis nes Bergs , liegt , klein iſt , und zumtheit con der Nive durchfloffen wird , die hier Man nur einen mäßigen Sadı vorſtellet.

.

3 ſteigt

durch

die Stadt hinauf zu der Zt:

tabelle , welche auf einem Falfen lieget , der ſich mitten aus einem anſehniichen und fruchtbaren Thal erhebet , weldes rund um ber durch ſehr hohe Berge eingeſchloffen ht. Die Kanonen der Zitadelle beſtreiden die große Herrſirarſe nad Spanien Sber die Sie iſt ein regel: pyrenaiiſchen Gebirge. mäßiges Piered son måsiger Große. der Nachbarſchaft dieſer Stadt find Eiſens bergwerfe.

Die Weinberge

bringen einen

hellrothen , leichten und geſunder Wrin . 7) Dftabat , ein Flecken. 2

1

II. Das

20 II. Das Land und Fürſtenthum Bearn hat den Namen von einer ehemaligen Stadt Benecharnum yderen lage nicht gewiß ari gezeiget werden kann . Es iſt 16 franzos firdhe Meilen lang und 15 breit , bergidit und ziemlich Dürre ; doch ſind die Ebenen Es wird hier wenig ziemlich fruchtbar . Weizen und Roggen , aber viel Mais und Flachs gebauet.

Auf den Felſen find Wein

berge angeleget , und der Wein iſt in eini gen Erten vortreflich .

In den Bergen der

Gegend von Moneins , giebt es Eiſen - Kus pfer - und Bleiminen , und viele Sidhten , daraus Maften und Bretter gemad ;t wer: den . gu den Thålern Dflau und Alpe , und bei Oleron , giebt es mineraliſde Mar ſer. Die vornehmſten Fluffe find Save Searnois und Gave d'Oleron , welde bei = de ſehr ſchnell find, und in den Adour fliers fen .

Zu Sallies iſt eine Salzquelle , wel:

che das ganze Gouvernement mit Salz veri ſiehet. 1695 fand man in Bearn 198000 Menſchen . Das Land enthålt folgende Derter : 1 In der Landvogtei von Pau, ift : 1 ) Pau , Palum , die Hauptſtadt. Sie liegt auf einer Höhe an Searnois , iſt zwar klein ,

dem Fluß Gave aber wohl ge

bauet , und der Siß des Parlaments , eis nes

ot :

1 :

!

+ 21 te befondern Gouverneurs, einer landvoga tet und Hebung.

Auf dem hiengen Schloß

iſt Heinrit IV geboren .

Außer einer 1721

geſtifteten Ukademie der Wiſſenſchaften und (d; Saen Kúlte , einer 1724 errichteten Uni verſitat, einem ehemaligen Jcſuiter Kollegio , fud bier 6 S1dfter and 2 Soſpitåler . Es fino bier, auch Tuch : und Leinwandmanu: fakturen.

Der beträchtliche Handel mit hies

figén Sdhinfen , gehet áber Eanonne , da her fie Jambons de Bayonne genannt wer: den . Die Luft iſt in dieſer Gegend ange : uehm , das land ſchen , die Bäume tragen gute Früchte , und der Weinfrock glebt vor: treflidhen Wein , inſonderheit in ' dem Di: ftritt Jurançon . 2) Leſcar , Leſcuria , eine Stadt auf einem Hügel , welche der Sig eines Bi ſchofs ift , der unter dem Erzbiſchof von Auſch ſtehet , einen Kirchſprengel von 240 Pfarren , und 15000 livres Einkünfte hat, am römiſchen Hofe aber auf 1300 Fl. ta firt ift. Es iſt hier ein Rollegium der Sarnabtten .

3 ) Nay , ein Städtchen am Gave Bear Es ift nois , welches 1545 abbrannte. hier ein Gouverneur , und es giebt bieſelbſt gute Wollen : und Baumwollen - Manufaf turen .

B 3

4) Pon

4 ) Pontat, ein Städtchen am Fluß Sour : gues.

5 ) Gan und Arthes , Flecken . 2 In der Landvogtei von Ortez , bemera ' fen wir nur 1 ) Ortez oder Drthes , eine kleine Stadt am Gare Bearsois , auf einem Hiigel, an deffen Fuß der Gare de Pau fileßet , wels che der Sin der Landvogtei iſt ,

und ehes

mals eiue reformirte Univerſitet , und ein feftes Schiog gehabt hat. 2) Bellorcs , eine kleine Stadt. 3 In der Landovgtei von Sauveterre und Parfan de Navarreins , liegt I ) Sauveterre ; ein Städtdien

auf eis

ner Hohe om Gase d'Oleroit , welches der Eiß der fandvogtei iſt. 2 ) Navarrains oder Navarring , ein bez feftwigtes Städtchen am Save d'Oleron , welches einen beſondern Souverneur bat. 3 ) Sallies, ein Städtchen , welches fete ner guten Satzquelle wegen bekannt ift, Mit dem Sals , welches aus ihrer Soole gepotten wird , falzet man die berühmten

sc

Jambons de Bayonne.

E N

4 an der Landvogtei von Oleron ift 1 ) Dleron

oder

DVoron ,

eine Fleine

wohlbewohnte Stadt am Fluß

Gaver . dec. Don

son ihr benennet wird , weldig der Siß Der Handel der Stadt der Landvogtei ift. Der war ehemals ſtårfer als er "jeßt ift. Biſchof von Dleron , welcher unter dem Erzbiſchof von Auſch ſtebet , einen Kirdy ſprengel von 380 Pfarren, 13000'Lipres Einfünfte bat , amrsmiſcheu ofe' aber auf 600 Fl. tapirt tſt , wohnet zu 2) S. Marie , welches Städtchen von Dieron nur durch den Fluß ; über welchen eine

ſteinerne Bride iſt , gétrendet

Hier iſt audi bir Stloſter.

wird.

gathedralfirche , und ein

3) Oseu oder Dgen , ein Dorf , woſelbſt fühlende mineralifdéWafler finde 4) Moneins , eine kleine mohlbetrohnte Stadt , bet der viel Wein wächſet , auch

Eiſen , Kupfer und Blei gefunden wirdo i 5 I'm Thal Drau ,

weidhes eines

der

ſchönſten- im ganzen Lande iſt , und Laxan na en der Gave sem Hauptort hat, fi zu Aiguescaudes eine warme Quelle des ren Waffer lau , Slidht, feifenartig und geis

12

e

frig

iſt , und wie bebritete Eier riedit. Man bedienet lich deſſelben mit Nußen , rowohl wider Wunden und Geſchwüre, als in innerlichen Krankheiten .

Ø 4

6 g

24

6 Im ThalMfpe ,, deffen Hauptort der Flecken Accous iſt , find unterſchiedene mia neraliſche fühlende Quellen ; dahin unter andern die zu Eſcot gehören . 7 Im Thal Saretons ober Baraton

iſt Laune , an den

Fleinen Fluß Bert , die

bornehmſte unter den dafigen 6 Pfarren .. 8 In der Randvogtei von Morlas iſt 1) Morlas , Morlacum , ein altes Städtchen ,welches ehemals der Sitz det

Vicomtes und Prinzen ' yon Hearn geiveſen ift, und eine Münze dlhåbt hat. Hier find 2 Klöſter. 3) Pemberse, ein Sidbidſen auf einer

Höhe an der Grenze von Armagnac.

16. Das Gouvernement von Suns enne und Gaſcogne. Es grenzet gegen Mittag an Navarra , Gebir , gegen Searn und die pyrenäi ge ſchen Abend an den Ozean , gegen Mitternacht an Saintonge ; Angoumois und limoſin ; und gegen Morgen an Foix , Languedoc , Auvergne und Limoſin. Seine Größe von Mittag nach Mitternacht, oder von Blo de Sos in den pyrendiſchen Gebirgen , bis Niort in Poitou ,, beträgt 80

franzSfiſche Set

1

Meilen , und von S. Jean de Bilt bis S. Gening in Xouergie , ungefähr 90 Heller . Es iſt das großefte Gouvernement des Heitis . Der Name Sayenne , welcher girerji ums Jahr 1360 gebraichet worden , ' itituech Verſchlimmerung aus Aquitaine entfandens Equitanien aber hat , nach Plinius Berid;t. feine Benennung von ten mineraliſchen

1

Wåfſerii bekommen , die darin find. ' . Das Gouvernement

zu

oon

finden

Gurenne

begreift nicht das ganze ehemalige Sidnig : reich und nachmulige Herzogthum Aquita :

"

nier , als welches ſich noch weiter erſtreck : tē . Es iſt ein an Getreibe , Wein , Fruct : ten ;

Hanf

und

Tabak fehr

fruchtbarcs

land ; daher der Handel mit Wein , ( dae bon aus Sourdeaux jährlich ungefähr 100000 Fåffer ausgeführet werden, ) Nquas bit , Pflaumen , und vielen andern Sa. chen , ' sehr anſehnlich iſt.

Es giebt

hier

auch unterſchiedene sehr heilſame mineralis ſche Waſſer , imgleichen Kupfer - uub andre Steinfohlenbergwerfe , und ſchönen Mar : mör , von allerlei Farben . In der Elef : tion von Figeac , wådiſet eine Pflanze, Nas doul genannt , weldie zur longerberei und Die oor : Fårberei näglich gebraucht wird . nehmſten Flüſſe in dieſem Gouvernemeut find : 1) Die Garonne , von welcher in 0.5

fer Einleit gen .

gehand w : j Fr elt or , ung u ankreich Sie nGiamimt die kleiner Flüſſe Tarn , n llac chi ffbar wird ., Baife ,

Lot , Coliti , Olde , Oulde ., ) der durch s Schleu ( diffbar gemad )t worden , Drot , ſen Gers , oder Giers , unb Dordog auf. ne Die Ebbe und Flut ſteiget in derſelb en bis nach langon und S. Madair folg : e M 30 frangsfi lich beinah , von e ſche eilen ihrer , Mündu an gu rechnen . 2 ) Der ng Adour hat ſeine Quelle in den Berge von n Bigorr an einem Drt , Name T ns remoy : e la , wird bei Grenad in Marſa chiffba , n e r und fådt in den Ozean durch eine 1597 ) permitt Süns eines Damm , gemadh elſ s te dung , die Boucau Am - genenne wird . lt t Djean find einige Háfen . Karl der Große machte 778 feinen Sohn lubemig zum Stönig von Aquitanien :, als lein , dieſes Reich ward bald gertheilet , und machte nachmals die beiden Herzog thumer Aquitaine und Gaſcogne aus , wel : 1070 durch die Vermählung Wilhelms VIII Herzogs von Aquitaine , mit Priſque , Ers bin von Gaſcogne , bereiniget wurden , und bei Wilhelms Familie blieben , bis Herzogthum 1150 dieſes durch die Permåhlung der Prinzeſſin Eleonore mit Heinrich II ,

Kónig von England ,

unter die



it [ ie

27 bir Herríchaft der Englånder fam , unter welder es fafi 300 jahre lang blieb . Sarl VII nahm es 1453 den Englåndern weg , fudervig XI 990 88 1469 feinem Bruder Starl , welder, der lebte Herzog von Guyen: ye geweſen , und nach beiſen Tod es wie ter mit der Krone vereiniget worben . 1753 iſt der Titel eines Herzogs von Aquitanien wieder, hervorgeruchet , und dem zweitex Sohn des Dauphin beigeleget morden . In dieſem Gol gernementfind zwei Erzs

biſchofe ,

12. Biſchöfe , 56 Abteien 36 Kapitel , 2 Unipfifitáten , und verſchiebeng Seminaria und Kollegia. Es begreift 3 Generalitatent : 13. Elektionen

und eben fo wel landvig : teien . Unter dem Generalgouverneur, wel: cher jährlich ungefähr, 100000 kipres . Eing fünfte hat , ftehen ? Generalieutenants davon einer für Ober - Gunenne , und der zweite für Gaſcogne beſtellet iſt ; und auſs ſerbem find hier 13 fönigliche Lieutenants für-bje Provir ; , 14 peſondere Gouver: neurs und Romindanten , 20. Das Goue vernement beſtehet aus wel Haupttheilen . I , Das eigentliche Guyenne , machet den nordlichen Theil aus , und beſtehet aus fol: genden fåndern .

I Boutra

1

1

Bourdelois , welches das anſehnlich :

fie unter denſelben iſt , wird die Landvogtei Gurenne im befondern Verftande genennet. Es iſt ein an Witin fehr reiches Land, und überhaupt fruchtbar , ob es gleich ziemlich fandigə iſt. man liekt Kaftanieri und Fei genbåume von ungemeiner Große ; audy un : terſtützte Weinſteie , die faſt wie Bäume lind , im

freien Selbe ſtehen .

Wir bemers

ten folgende Derter : *** ) Bourdeaur Tiber Sorbeaux,'

Burs

digala', die Mariptraor von Guhenke , und ber six deg emeralgouverneufs , 'eines befondern Gouverneurs, eines Erzbirdhofs Parlaments , einer Intendang und Hebung, la eines Steuerfàmmergerichts , einer Lands öngtet , Admiralitat, Elektion, Maredsaura Fée ic. liegt an der Garonne in Gefallet . tegn Halben Monds , par ungefähr 1800 Håutér ' , unter welchen biele roh it " undpala laftmåßig gebauet find ;"und " etiva 130000 Einwohner , aber febr engė Gaffen. " Die Tohenſte und neucfte Gegero , ift ber fdnigr. Platz am Hafen , Hofelbt man das vore frefliche Maqrenhaus , die Bsrfe und die metallene Bildfáule Ludwigs XIV fiehet ; aud) iſt die Vorſtadt Chartron oder Chare treur idon , zur Beſchigung der Stadt und des Hafens , dienen 3 Forts.

le Chas teau

1

29 id : teau Trompette , iit eine . Zitadelle ,

gid net. ind

nicide

theils zur Bedeckung des Hafens , theils zur Bezdhmung der Stadt dienet , und von Ludwig XIV in den jezigen Stand 3013 : get morden . Sie iſt von kauter Luader :

ini

15:

ſteiden koſtbar erbauet , wie denn dir dalie nicht von Erbe , rondern lauter Bjembe find , auf denen man rund

umher ſpazie :

ren kann. Im Zeughauſe iſi ungefåor fit 6000 Mann Gewehr . Die beiden anbern Forts , le Chateau de Haa , und S. Pouls oder S. Croir find nidit erheblich . Unier

8 dem hieſigen Erzbiſdof Rieben 9 Bijosfe , er hat einen Kirchſprengel von 450. Pfar: ren , daju nod) iingefåhr 50 Filiale fom : men , und jährlich 60000 livres Einfinite . Am rómiſchen Hof ijt er auf 4000 Fl , ta : rirt , Es gehdren om die Difiritte von Montravel , Belvez , Bigaroque ! c. Die Kathedralfirche iſt von gothiſcher Bauart , ſehr groß , aber auch wüfie und leer . Der Schaß in der Säfriſtei , - iſt mittelmäßig , und allein der große filberne Religuienia . ften auf dem boben Aitar betrachtenswür : dig . Die Kirche und das Kloſter der Doa minifaner , find neu , und iden , und die Kirche und das Kloſter der Sartheuſer Mån : che , find ſo rdhón , als nicht leicht eine Karthauſe angetroffen wird. Es iſt hier it Audy

30 auch eine Benediktinerabtei von

der

Kons

gregazion S. Maur . Die geſuiten battert ehemals hier ein fosnes Kollegium , und Die außerdem iſt bier noch ein Collegium . Univerſität iit 1441 gcitiftet ; und 1713 bat der snig eine Orademie der wiens rdhaften und Kunste errichtet , deren Biblios thef zwar eben nid )t jahlreid) , aber auser : leſen iſt , und ein

fdones Sehåltniß hat.

man findet hier und) 3 Geniinaria . " Die Handlung , welche dieſelbit getrieben wird, tit ſehr groß , und zum Vortheil derſelben werden Engländer , Hoiånder , Dánen Hamburger und lübecker , auch portugieſia ( die Juden geduldet : Dod) haben dieſe keine Synagoge, und die Proteſtanten keinen 8f fentlichen Gottesdienſt , aufer daß der Eng = låndern durch die Finger geſehen wird, die einen Prediger in weltiider Kleidung hal ten . Den übrigen Proteſtanten iſt nid) t verboten ,

mit

Ihren

Familien

eine Pre :

Die reiden fremden fiauf: digt zu leſen . Es find leute , mennen ſich Nogo ;tantrn . hier auch noch utberbleibist von rsmidyeit Alterthümern , nämlid ) ein Amphitiseater , welches der Saiſet Gallicnus erbauen lar: fen , deſſen Pallaſt es genennet wird , uud davon , außer cintén ☺citormauern , nods die zwei Eau ieingenge idrig find ; la Hor :

32 Porte baſſe i ein uraltes Thor von ſehr großen Dunderſteinen , die nicht durch Cia tient verbunden ſind , es iſt aber aud) nidt gen8bet , ſondern ins Gevierte aufgefib : xet , und mit Väufern überbauet ; ein Theil Des Gemåuers vom Wallaft der SduBg8t : ter , und der Springbrunn . In dem auſ: Terhalb der Stadt gelegenen neuen şofpts tal iſt eine ſchöne Spißenmanufaktur. 2 ) Umbarez und Ricns , Stádtdjen. 3 ) S. Macaire , eine Stadt an der Garonne , welche guten Handel mit Wein und Getreide treibet . 4) Caſtres , an der Garonne , larmonia Sados , Bafiens , Bayon , Barſac , den .

16

f?

Fle :

5 ) Das . Rund Medoc macht ein großes Stück von Bourdelois aus , und liegt zwis

79

rdhen der Garonne und dem Meer als eine

bal: idt

auf Aino det

zater , en laſ 11ody

10 ; ld

Het

Halbinſel , iſt aber weder ſehr bewohnet , noch fruchtbar , weil die hohen Meersflu ten den nordlichen Theil bedecken ; doch tråget es viel Wein . In der Mündung der Garonne ftehet auf einem Felfen , ein fchener Neuchtthurm , welcher der Thurm von Corduan genennet wird. ? Sonſt find In Medoc teine Städte , fondern nur die Fle en Eſparre der Hauptort , Caftela #aw , Blanquefort , und Soulac... 6) Das

32 6 ) Das land Bich oder Büſch - Caps talat , ' anfänglid, Bunes , defien ehemali ge Herreir , die Herren von Captals oder

do bu

Capoudals , in der Geſchichte von Guyen . Seit 1715 gehörte ne febr berühmt find.

E

es den Marquiſeu son Gontault. la Téte te büdhi iſt eiri Flecken am

100

Hafen Arcad;ox , deffen Eingang der Sando bånte wegen gefährlich ist . Die Einwoh

beis

ner fiad gutentbeilo Siſcher . ; 7 ) Cadillac , eine kleine Stadt

an

der

Garonne , welche der Hauptort der Graf . fdjaft Benazues ifi , ein ſchönes Schloß , eine Kollegiatfirche und ein Klorier bat.

Dog

8 ) Creoli , ein Flecken . 9 ) Cafiillon , eine Stadt an der Dor: dogne , mit einem beſondern Gouverneur, Hier erhielten die Franzoſen 1451 einen

Me

Sieg über die Englauber.

find

10) S. Emilion , eine fleine Stadt an der Dordogne .

ant Die

11 ) libourne , eine wohlbewohnte und wohlgelegene Stadt am Fluß Dordogne,

hen

in welchen hier die Isle født : " Man fin : det hier eine Pandvogtei , ein Landgericht und einige Kisfter. del wird mit Sals gwirdhen das land

fibourne

Der vornehmſte Han : getrieben . Das Land

i110 Bourdeaux ; 'wird wiſden zwei Dieeren genennet, weil

I

fen tie MC ring ben tad Se

cu S

Greil die beiden Flüffe Garonne und Dors dogne , in welden die Flut des Meeres hinan ſteiget , hier ro bruit find , daß man Be Meere nennet. 12 ) Fronſac , eine kleine Stadt , Sers jogthum und Pairie . 13 ) Coutras , Certerate , eine Stadt beim Zuſammenfluß der Flůlie Jsle und Dromme , welche ein Marquiſat iſt , das zu dem Herzogthum von Fronſac gehsreta In dieſer Gegend ( d)lug Heinriá, IV im Jahr 1587 die Kriegsvölker der Ligue . 14 ) Cubzac , ein Fleden an dogne .

der Dors

15 ) Blane , Blavia oder Blaventum , ele ine kleine Stadt an die Garonne , mit einer Zitadelle auf einem hohen Felſen . Man findet hier einen beſondern Gouverneur , unterſchiedene Kirchen , und 2 Abteien. Die Schiffe , weldie nach Bourdeaur ges ben , müſſen hier ihre Kanonen und Wafs fen laſſen , welche ſie auf dem Rückwege wieder aufnehmen . Weil hier dle Saro'ns ne rebr breit iſt , ſo iſt in derſelben auf einer Inſel eine Batterie angeleget wor? den , um feindliche Schiffe abzuhalten . Ses rade gegen Blane über , auf der andera Seite des Stroms im Lande Medoc , oft auch ein Fort angeleget worden , Búſch . Erdbeſtyr. g .

.

16 ) Bourg

*

=

16) Sourg , ein Stadtchen an der Dora

bogne ; mit einem kleinen Safen , in wels dem Wein eingeladen wird .

17) Umbez , ein Flecken , nidse weto vom Zuſammenflak der Garonne und Dor: dogne . 18 ) Anglabe ,

elke

kleine

Stadt

und

Marquiſat. 2. Perigord hat von den alten Våtfern , ben Petrocoriera , den Namen

bekommen ,

ift 21 frenzófiſche Meilen lang und breit, ein Reinrichtes und wenig fruchtbares Band , darin aber gute Eiſenbergwerke und ming . raliſche Waſſer find. Man theilet es im 2 Cheile . 1 ) Dber : Perigord , welches auch das weiße genenuet wird , enthåit folgende Derx

( 1 ) Perigueur , Petricordium , oder Pee tricorium , die Hauptſtadt dieſes Landes, und der Ein eines Bildhofs , einer Elek, tion , landvogtei und eines Landgerichts , liegt am Fluß Isle , in einer guten und Der hieſign ziemlich bewohnten Gegend .

Biſchof Riebet unter dem Erzbiſchof Bourbeaux , hat einen Kirchſprengel

von von

430 Pfarrkirchen , 25000 livres Einfünfs te , und ift am r miſchen Hofe auf 2590 81. tarirt. Man findet hier ein ehemalt :

1

geo gefuiter Solegiura , 4 Kister , ein Dolpisal , und einige Hiberreſte ron romia ſohen Alterthümern , als ron einem ama Dle phitheater , Tempel der Benu8 20. alte Stadt wird

Cité ,

und die

to ide von jener ungefähr 100 entfernet iſt , Ville genennet.

neuero Schritte

( 2 ) Bourbeilles , Brantoime oher Brane tôme , mit einer Penediktiner Antei port der Kongregazion S. Maur , Ribeyrat oder . Martin de Riberat , find Flecken. ( 3 ) Mücidan ober Müßidan , Mulcedo. hum , ein Städtchen , welches die Refor : mirten ehemals befeſtiget hatten , daher ts mehr als eine Belagerung ausgeſtan : Den , inſonderheit 1579 . ( 4 ) Bergerac , ebemals Braierac , eine tadt in einer dhenen Ebene an der Dor : Hogne , welche aus

2

kleinen

Srådtchen

beſtehet , nåmlich aus S. Martin de Bers Es iſt hier eine gerac und Madelaine . Zandvogtei . Die Reformirten hatten dire re Stadt ehemals ſtark befeſtiget : alrin . als Kubewig XIII ſich ihrer 1621 bemáchs tigte , ließ er die Feſtungswerke ſchleifen , ( 5 ) Limeuil , ein Städtchen beim Zus ſammenfluß der Vejerre und Dordogne. (6 )

La

Force , ein Herzogthum

und

Pairie.

( 7 ) Cara

36 ( 7 ) Calaide , eine Stadt an bogne. ( 3 ) Eftiffac , eine

der Dors

Pfarre mit dem Dia

tel eines Herzogthums . (9) Exideuil , eine kleine Stadt mit dem Titel eines Marquiſats. 2) Unter - Perigord , welches auch wes gen der vielen Hölzungen das genennet wird , begreift folgende

ſchwarze Derter :

( 1 ) Sarlat , eine in der Tiefe zwiſchen Bergen an einem kleinen Fluß ſchlecht ger legene und armſelige Stadt , welche aber doch der Sit eines Bisthums , kandge , richts , Amts , einer Elektion , Marechauſe fee und eines Salzhauſes ift , auch für die zweite Stadt des Landes Perigord ge = wel Der hieſige Bildof rechnet wird . cher unter dem Erzbiſchof von Bourdeaux ſtehet , hat einen Kirdyſprengel von unges fåhr 250 Pfarren , 17000 livres Einkünf te , und iſt am rómiſden Hofe auf 742 Dieſe Stadt iſt auch ein Ver Fl . tarirt. theidigungsort der Reformirten geweſen ; daher fie im 16ten Jahrhundert zweimal , und 1652 abermals belagert worden . ( 2 ) Montignac und Teraſſon , kleine Stådte am Fluß Vezerre , die lekte mit einer Benediktiner Abtei,

( 3 ) Dom:

3

37 (3 ) Domme ; elge fleire Stabt auf eis : Doe

nie ma

nem Felſen

an der Dordogne ,

kage wegen feſt iſt ,

auch ein

Berdhüßung hat. (4 ) Beaumont , Couſe.

ein Fleden

die

ihrer

Schloß 345

am

Fluß

( 5 ) Monpazier , eine kleine Stadt, nicht weit vom Urſprung des Flußes Lot. (0) Couſe , ein Flecken an der Dordogs

dras Dette

ne.

co

(7 ) Eymet , elne kleine Stadt , Sligeac, ein Flecken .

pe Tante redu

3. Agenois , hat den

Namen von

der

Stadt Ugen , iſt das fruchtbarſte Stück in dieſem Gouvernement , und hat ebes mals

den

Titel

einer

Grafſchaft

gehabt.

Die uralten Einwohner dieſes Ichinen fans Wir des , ſind die Nitiobriger geweſen .

ung

bemerken folgende Derter. I ) Ugen , die Hauptſtadt des Landes , liegt an der Garonne , bat 862 Fener ſtellen , etwa 8000 Einwohner , und ift der

rela, cimal,

Sit eines Bisthums , einer Landvogtei und Elektion . Der hieſige Biſchof nennet fidi einen Grafen von Agen , ob er gleich nicht Herr derſelben ift , ftehet unter dem Erzs

7

biſchof von Bourbeaux , hat einen Kird). ſprengel von 363 Pfarren und 191 lialen , 35000 livres Einkünfte , und ift ant PM

nga

am remifchen Bofe auf 2440

$ 1.

tapinta

Außer der Rathedral - und einer Kollegiats Kirche , find hier noch 2 Pfarrkirchen , un terſchiedene #ifter , ein ehemaliges Jea fuiterkollegium , ein Seminarium , und ei ne Kommenthurei des Johanniterordensa Julius Cåſar Scaliger hat hier gewohnet , und ſein Sohn Joſeph Juſt tft hier gebou ren Die Stadt hat die rh8nfte Lage zum Handela 2 ) valence , ein Städtchen an der Gas tonina 3 ) Conneins , eine Stadt , welche aus > Flecken beſti het , davon einer bem Hers 309 Don Force , und der andere dem Hirs 309 von Vaunujon gehöret . 4) Aiguillen oder Eguillon , eine freine

Stadt an der Saronne , wo der Fluß lot in dieſelbe Aließet , mit einem Schloß . Sie Es wird iſt ein Herzogthum und Pairie. bier sie Handel mit Hanf , Tabak , Ses treide , Wein unb Aquavit getrieben , 1346 hielt fie eine Bel gerung von Johann, Brzog von der Normandie , aus. s ) Monbeurt oder Donbürt , eine kleis ne Stadt an der Garonne , befeſtiget gewesen .

die

6 ) Clerac ober Clairac , cin

ebemais

Stadtchen

am Fluß Droi , weisjes mit Tabaf, w in no

39 and Aquavit guten Bandel treibt.

ES IR

hier eine Abtei , ein Klofter , und eine Tchöne Kirche , welche den jeſuiten gebos Yn den Religionsfriegen hat die ret hat. fer Ort viel gelitten , fich aber in neuern Zeiten wieder erholet. 7 ) Marmande , eine Stadt von stemlis cher Große an der Saronne . 8 ) Düras , eine kleine Stadt , Herzog= thum und Patrte , am Fluß Drot. 9 ) Sainte Foi , eine Stadt an der Dors bogne , welche die Neformirten ſtark befe : ftiget hatten , und ihnen erh 1622 VOIR Rönig entriſſen wurde . :

10 ) Villeneuve d'Agènois , ein Städte dhen am Fluß Drot ,

in einer fruchtbarett

Ebene, mit einem königlichen Gericht. Uiber ben Fluß iſt hier eine Brücke. II ) Salvelat oder Sauvelat , eine klets ae Stadt. 12 ) Caſſeneuit , eine kleine Stadt am

Fluß lot. 13 ) Laufor ,

eine

kleine

Stabt ,

mit

dem Sitel eines Herzogthums. 14 ) Monflanquin , eine kleine Stadt an der Lebe , mit einem königlichen Gericht. ehemals Cabourcin , wur 4. Quercy be por Alter von ben Caburcern bewoh niet.

Es iſt dieſes

kand an Getreide und Meiti

40 Wein fehr fruchtbar , und Theile getheilet.

wird

in

zwei

1 ) Ober - Quercy , macht den mitternachts lichen Theil aus , und enthålt folgende Derter. ( 1 ) Cahors , ehemals Debona oder Di. bona , Cadurcum , die Hauptſtadt von Duercy ,

liegt

am Fluß

lot ,

und gum

Theil auf einem Felſen , iſt der Sit , eis Bisthuns , einer Elektion und , eis . nes nes Landgerichts , Der

aber

Body ciner

guion

(? Felſen nem ko derne

te por (4) auch

ſchlecht gebauet.

hieſige Biſchof nennet ſich einen Gras

fen von Cahors , hat auch Einkünfte aus der Stadt , ſtehet unter dem Erzbiſchof von Alby , hat einen Kirchſprengel von 800 Pfarren und Filialen , 45000 livres Eins fünfte , und iſt am römiſchen Hofe auf

CS nem Tem 21 gemesſe

(6 ) Etabt Es iſt

1000 Fl . tapirt. Der Vicointe von Cef= Die bie fac oder Seffac , iſt rein Vaſall. fige Univerſität , welche 1332 geſtiftet war , eſt 1756 von dem Könige ganz aufgehoben worden , und von den 3 tollegien iſt eins bem Stadthauſe , und zwei ſind den Jes ſuiten abgetreten worden , welche aber dies ſelben , ſo wie ganz Frankreich , haben råus

( timer

(8 ) niglich

le, met befont eines

men müſſen. bleibſel von

Man findet hier noch Uibers . einem rómiſchen Umphitheater,

( 2 ) Souillac , eine kleine Stadt in eja nem fetten und fruchtbaren Thal , am தனது

und Belia

wiede

Bach Borere , nobe bet der Dorboane , mit ciner Benediktiner Abtei von der Kongres gazion

S. Naur.

( ? ) Martel , ein Städtchen auf einen Felfen , nahe bei der Dordogne , mit ei: nem königlichen Gericht, und einer beſon : Es gehåret zur Vicomýs dern Landvogtei. té von Sirenne . ( 4 ) S. Cere , ein Städtchen , melches auch zur Vicomté von Turenne gehöret. ( 5 ) uffeldůn , eine kleine Stadt anf eis nem Berge an der Dordogne , welde als lem Anſehn nach die Stadt Uxellodunum geweſen , deren Cårar gedenket. ( 6 ) Gourdon oder Sordon , eine kleine Etabt mit einer Abtei , an der Dordogne. Es iſt hi'r ein landvogteigericht. (7 ) Roquemadour , einer Abtei. (8 )

ein Srådthen

Fons , eine Pfarre

mit

mit

einem f8s

niglichen Gericht, nahe bei der Dordogne . (9 ) Figeac , eine Stadt am Fluß Sel le , welche der Siß einer Elektion , eines beſondern Gouverneurs , einer landvogtei , eines königlichen Gerichts , einer Abtei Sie war in den und eines Kapitels it. Religionsfriegen feſt : als ſie aber 1622 wieder in die Hände des Sdnigo kam, ließ bera

42 berſelbe die Feſtungsroerke und die zttabeth le roleifen .

( 10) Dúravel , fúzech , Pan l'Exeque, Baill c , kleine Städte. ( 1 ) Cabenac , oder Capdenaf , ein ſehr altes Städtchen auf einem fteilen Felſen , per faft ganz von dem Fluß kot umgeben Es hat fich den Engländern nie wird .

fchof โlouſe fir tie

Sivres

Bofe there lirdie ker , done

unterworfen . ( 12) Cajane , ein Flecken an Fluß lot. ( 13 ) Mier , ein kleiner Ort , der reis

mes mineraliſchen Waffers wegen ift.

quiter ein al

bekannt

( 14) Caſtelnau de Bretenous , ein Stadt : chen und Baronie mit einem Kapitel. 2 ) Nieber - Quercy , macht den mittås gigen Sheil aus , dazu folgende Derter ges bören : ( 1 ) Montauban , Mons Albanus , eine

Stoff 1368 und by bon und fi

marf murde

pohlgebauete und anſehnliche Stadt ban fluß Iarn , welche der Sie eines Histhums

lib?rf Norite

einer Generalitåt , Eleftion , eines Steus erkammergerichts , Sandgerichts , einer Band, sogtei und einer Vicomté iſt , und unges fähr 25000 Einwohner hat. Sie befiebet

den at

(a Otras tica

eigentlich aus 3 Tbeilen , welche ſind die alte Stadt , die Mcuſtadt in Duercy , um: Bile Bourbon in Ranguedoc , auf der ang dera Seite des Flußes .

Der hieſige Sis

foar

( ne 4 nem

fchof Mebet unter dem Erzbiſchof von Sous louſe , hat einen Kirdſprengel von 93 Pfait. fir her , die Filiale ungerechnet , 25000 livres Einfünfte , und iſt am rómiſchen Außer der as Bofe auf 2500 Fl . tapirt. thedralkirche , giebt es hier eine Kollegiate firche , verſchiedene Pfarrkirchen und Klo fter , pine 1744 errichtete Akademie der ſchinen Wiſſenſchaften , ein vorm .. liges Jes fuiter Kollegium , ein Seminarium , und ein allgemeines Hoſpital. Der meifte Hans bel wird mit bier verferti ten wollenert Stoff , mit Wein und Getreide getrieben. 1368 vurden die Einwoamer reformirt , und befestigten die Siatt , fo daß fie 1621 von Ludewig XIII vergeblich belagert ward ; und fich nicht eher als 1629 wieder unter. warf , worauf die Feftungswerke geſchleift riditete eine gewaltige 1766 tourden . Uiberſchwemmung des Fluffes Tarn , in den Vorſtådten dieſer Stadt ſehr großen Schar ben an, ( 2 ) Albenque , Caylux , Monricour , Mirabel , Þy La Roque , Molieres, mons cůcq und Moutpezat , find Städtchen . ( 3 ) Caftelnau de Montratter , eine fleis ne Stadt mit einem Stapitel , ' an der lite. ( 4) Kauzerte , eine kleine Stadt auf eis nom feilen , mit einer Landsogtei , ( 5 ) Molfa

(5 ) Moiſſac , eine kleine Stadt am Fuß eines Bergs , bei dem Fluß Tarn , der in dieſer Gegend in die Garonne fåüt. Es iſt hier ein Kapitel. ( 6 ) Negrepelifle ,

Gear fábr

Múc 68 Nigrum palatium ,

Roda ein Städtchen und altes Schlos , am Fluß Aveyron , welches von den Reformirten ehe mals befeſtiget

worden ;

1629

die Feſtungswerke geſchleifet. Sitel einer Grafídjaft.

aber

3 TL

find

Es hat den

(1

(7) Real vide la françoiſe, oder ſchlechta hin la Françoiſe , ein Städtchen am Fluß Aveyron . ( 8 ) Cauſſade , ein Städtchen , welches

godu und

tion einet

zur Zeit der Religionsunruhen befeſtiget ges weren . ( 9) Die Flecken Mondenard , mit dem Titel einer Baronie , Miramont , Flan

am den

geac , Montesquieu , Monclar , Bournis quel , Montfaucon , Kieule , u . a . m .

met Denn

5.

Rouergue , wurde vor

ulters

vort

600d het

600

øen Ruthenern bewohnet , hat hohe Berge ,

mild

und iſt eben nicht fruchtbar , ernähret aber doch viel Vieh , und hat Eiſen , Kupfer ,

Jeſu und

Ulaua ,

Vitriol ,

Sdwefel ,

und

Steins

folen , mineraliſche Quellen , auch gute Weide , daher der Reichthum des Landes : in Bieh beſtehet.

Dieſes Land iſt von S. Jean

ming hat

sole

ta

45 Jean be Breuil bis S. Antonin , unges fåhr 30 , und von S. Pierre d'y ffis bis Mür de Harres 20 frangsſiſche Meilen groß. Es beſtund ehemals aus den Grafſch after Nobeg und Milhaud , jest aber wird es in 3 Sheile abgetheilet. 1) In die Grafſchaft. Dahin gehöret : ( 1 ) Rode; oder Rhodes , por Alters Se

godunum , die Hauptſtadt von Nouergue , und der Sit eines Bisthums , einer Elefs tion , Landvogtei , eines fandgeridts und einer Marechauffée , liegt auf einem Hügel am Fluß Üveyron , theilet ſich in den Fles den und in die Stadt , und hat ungefähr Der bieſige Biſchof te 6000 Einwobner . het unter dem Erzbiſchof von Wlon , není net ſich einen Grafen von Robes , wie er benn auch Herr der Stadt iſt , hat einen Nixdiſprengel von ungefähr 500 Pfarren , 60000 livres Einfünfte ; und iſt am rd miſchen Hofe auf 2326 Fl . tarirt. Die Seſuiten batten hier ein ſchsnes Sollegium , und außerdem find hier 8 flofier , ein Se minarium und ein Hoſpital. Die Stadt hat ſich niemals zu den Reformirten ges rdlagen . S. Seniez de Rive d'olt , eine Stabt , in

welcher

ein

fåniglich

Bericht und

46 und ein Kloſter. oder kot.

Ste liegt am

Fluß ote

( 3 ) Entraigues , Interaque , en stádt's den und eine Grafſchaft bei dem Zurant menfluß der fliſe lot und Trůyere.. pier Iſt die Niederlage der Weine aus Quercy für Ober : Houergue und Uurergne.

( 4) Guiolle , eine kleine Stadt , auf eis nem Berge , an denen Fuß die Selve fließet. Es iſt hier ein fåniglich Gericht. 6

) le Núr de Baref , eine Stabt, mit

einer sollegiatfirche und 2 Keldſtern . iſt der Hauptort einer Kaſtellanet.

Sie

( 6) Eſtain , am Fluß lot , mit dem Ila tel einer Grafſchaft , Ville - Comtat , Mar cillas , Albin und Caſſagnettes , find this ne Stådte,

' von 2 ) In die obere Marche tarin :

Rouergue,

Aemilia ( 1 ) Millau oder Milhaud , num , eine Stadt am Fluß Tarn ,, welche ber Hauptort diefis Thesis von Rouergue, Sie but einen beo und einer Elektion ift. ſondern Gouverneur , ein fansgericht und eine landvogtet , ein Umt , ein finiglicy Gericht , 5 Kisfter , und eine Kommenthus rei des Johanniterordine . Die Reformirs ten batten, fie ehemals befeſtiget ;

fuden ig

XII aber Meß die feftung swerte 1629 1744 wurden zwei Sompaynt foleifer . en Dragoner bei den proteſtirntiſden Eins wohnern einquartiert , denen ihre Unterhals tung in 3 Monaten 30000 livres foſtete , dadurch die Stadt ganz ruinirt wurde . eine (2) Nant oder Dang , Nantum

tleine Stadt , mit einer Benediktiner Abtel, der fle gehörer. ( 3 ) Pont de Camarez , eine fleine Stadt, welche ihre$ mineraliſden Waſſers wegen bekannt iſt. ( 4) S. Rome de Tarn , am fluß Earn ,

ein Städtchen

( s ) S. Sernin oder Bernin , eine kleta ne

Stadt , mit einer Kollegiatfirche. ( 6 ) Belmont , eine kleine Stadt mit ei :

Hem Kapitel. (7) Sainte Frique oder Sainte que , eine fleine Gtadt , welche von

Afrl threr

Einwohnern , nachdem ſie reformirt worden waren , befeſtiget , und erſt 1629 von luz berdig XIII worden .

wieder

unterwürfig

gemacht

( ) Babres , Vabrincam , etne geringe Stadt am Fluß Dourdan , welche der Si eines Biſdofsit, der unter dem Erzbi : fchof von ulby ftehet , einen Kirdiſprengel bon 150 Pfarren , und 20000 fibres Eins

künfs

48 fünfte hat , am remiſchen Hofe aber düf $ 1000 Fl . tarirt iſt.

(3 ) Aveyron tei ift.

( 9 ) Severac le Chatel ,

ein Städtchen

73 ein und Herzogthum. ( 10 ) Severac l'Egliſe , ein Flecken und eine Grafſchaft .

(4) Flus வu richt.

( 11 ) Roquefort , eine kleine Stadt, wels che wegen ihres guten Kåres , den ſie aus. ( chicket , berühmt iſt.

3 ) Die niedere Marché von Rouergue enthalt : ( 1 ) Villefranche , Francopolis , die vornehmſte Stadt dieſes Theils von Rouer gue , und nach Rodez die anſehnlidiſte des ganzen Landes , liegt am Fluß Aveyron , ist der Siß einer landvogteis , eines land : gerichts . einer Elektion , einer Marechauſs eines

fee ,

( 5) einem re

(6) Etädtd Els ein

(8)

(9 ) trefide: fers we

bei der

Salzhaufes, hat eine Kolles

giatfirdhe , ein Kollegium , 3. Kisfter , und außerhalb der Mauern eine Karthauſe. Es

6. Bolt

ſtarker Handel mit Leinwand

dieſes

getrieben , auch wird hier viel Kupfer vera arbeitet.

gende

wird hier ein

( 2 ) St. Antonin , ein Städtchen am Fluß Aveyron , mit einem Kapitel , und 3 Der vornehmſte Handel der Eins Kisftern . wohner , wird mit Safran und donen

tern 6 ift der and t

großen Pflaumen getrieben .

( ) Nas

:

1) tas Va welde

Duis

49 ( 3 ) Najac , eine kleine Stadt

am Fluß

Aveyron , welche der Sitz einer Landvoj; tei iſt. In dieſer Gegend iſt 1672 und 73

ein Kupferbergwerf entdecket worden . (4) Sauveterre , eine kleine Stadt am Fluß Aveyron , mit einem königlichen Ge richt.

( 5 ) Conques , Concæ , ein Flecken mit einem refulariſirten Kapitel . ( 6 ) Peyrůſſe , vor Alters Petrucia , ein Stadtchen auf einem Berge , Siß eines Amts ift.

weld, es

der

(7 ) Villeneuve , ein Stadtden. ( 8 ) S. Juſt , ein Flecken . ( 9 ) Tranſac , eine Pfarre , die thred vors treflidhen ſchwefelichten mineraliſchen War : ſers wegen berühmt iſt. bei derſelben

Es werden auch

Steinfoblen gegraben.

6. Bazadois , hat den Namen von dem Der mittågliche Theil Voli ber Vafater. Es enthålt fol : dieſes landes iſt randig . gende Drter : 1 ) Bazas , por ulters Caffio , Civi.

tas Vafatica , die Hauptſtadt des fantes , welche ihren Namen auch von den. Vara : Sie liegt auf einem Berge, und tern hat. iſt der Sie eines beſondern Gouverneurs , und königlichen Lieutenants , einer Vogtei, Land : 2 Büſch . Er beſchr. 9.B.

SO Landvogtei , eines land - und fåniglichten Der hieſige Biſchof ftehet unter Gerichts.

und Pona

dem Erzbiſdof von Auſch , hat einen Kirch fprengel von 234 Pfarrer und 37 Filia : len , 20000 livres Einkünfte , und iſt am taxiret. fl. auf 600 Tomifen Hofe

und Nant

Außer der Kathedralkirche , find hier 3 Mar Pjarrfirdjen , und ein Kollegium .

nien

und ungefähr gåblet 500 Feuerſtellen , 2500 Einwohner. 2 ) Langon , ein Stadtchen und Mars

Il , u fich ar Gebir

quiſat an der Garonne . wadı ſet guter Wein .

Baſco Dada

In dieſer Gegend

in die

Die fiut des Meers

festen lania

erftredet fid) bis hiebet . 3 ) la Reole , Regula , eine kleine Stadt an der Garonne , welche ihren Namen von einer alten benediktiner - Ubtei hat , vorher Die Einwohner hans hieß .

aber Squiré

deln mit Getreide , Cein und Aquavit. Das Parlament von urdeaur wurde 1676 bieber verleget , und blieb hier bis

frånti den to cinen

ben im il

der 5

1689 . 4 ) Capitieux , ein Flecken und Baronie.

ten fo

5 ) Moulegir , eine Etadt am Fluß Drot , der Hauptort ctner Gerichtsbarkeit. 6 Sauveterre , eine kleine Stadt mit einer Serid )tsta keit.

1. Graffic these

II . Gaſcogne , macht den ſüt lichen Theil

Baile

des

oliveiniments

pon

Cuienne aus , Duld



SI und begreift

das Land ,

welches

zwiſchen

Banguedoc , Foix , Spanien , dem Ozean Den und dem pnrendiſchen Gebirge liegt. Namen hat es von den Garconiern und Vaſconiern , ( heutiges Tages Basques ober Vasques , ) einem Volf , welches in Spa nien an dem pyrenåiſchen Gebirge wohns te , und am Ende des 6ten Jahrhunderts ſich an der mitternda)tliden Seite dierte Sie verti eidigten fid ; Gebirgs niederließ. in dieſer Gegend mider die Franken , und resten thre Eroberungen in Novempopu lania fort , fråntiſchen

mußten ſich aber endlich der Unter Pinigen unterwerfen .

den faroliniſchen Königen erwäbiten e ſich einen eigenen Her; og ; und nach dem deffel : ben Familie ausgeſtorben war , famen fie im uten Jahrhundert unter die Herrſchaft der Herzoge von Aquitanien . Die Proviny hat Kupfer , Blei und Kobolt, EB geb8

ren folgende Lånder hieher . 1.

Condomois ,

mit dem

Titel

einer

Srafſchaft , iſt ein fruchtbares Land , wel dies folgende Derter enthät : 1 ) Condom , die Hauptiade liegt an der Baiſe , hat 993 Feuerſtellen , und iſt der Siz eines fandgerichts , ener Pandtogtet und eines Birdsofs , der unter dem Erzo

biſchof von Bourbeaux ftehet ,

einen Kirona

ſprengel von 14e Pfarren und so gilialen , 60000 livres Einfünfte hat , und am re miſchen Auf auf 2500 fl .

teriet ift.

Berei Pand

ufs

Obte Per der Kathedralfird)ė find noch zmo

any

Gou bere Kirchen bierelbſt , 5 Kidſter , ein Ses minarium , und ein Kollegium . In dem

togte

Religionefriege hat die Stadt viel gelitten . 2 ) Aftaffort , eine Stadt am Fluß Gers,

Gtat

init einer Oerichtstarfeit. 3 ) Dúnes , ein Flecken mit einer Se:

3

Abou richtsbarkeit.

4) Miezin , eine kleine Stadt und königi. Geride . 5 ) le Mas d'Agenois , Damågan, Monts real , Moncrabeau , la Romiere . 2. Das Lånodhen Gabardan öder Gas vardan , hat ehemals eigene Vicomtes gee habt , die auch Vicomtes Es enthält : worden :

4 bat. I

Juli Flug idio

von Bearn ge:

Gabaret , ein Städtchen am Fluß Geltze, welches der Hauptort dieſes landes ift.

Fir 3. Das båndchen Marfan , war chemals eine Vicomté, gehdit zu den Pays d'Etats, and enthalt :

1 ) Mont de Marſan , eine í138 ér: banete Stadt auf einem Berge , zwiſchen dent

bat

hu

her

53

Ni

pen Fliiffen Douze und Midou , die ſich hier Sie iſt der Hauptort dieſes pereinigen . Randes , hat 1925. Feuerſtellen , und eine übtet , und iſt der Sin eines beſondern

17:

ca

Gouverneurs , einer Hebung , einer lands yögtei ec.

11.

2 ) Roquefort de Marran , Stadt an der Douze.

eine kleine

3 ) S. Juftin , ein flecken . 4 ) Grenabe , eine kleine Stadt am Flus Adour ,

4. Das lånochen Türfan , welches alle gelt einerlei Vicomtes mit Marſan gehabt bat.

Es enthält :

I ) Aire , Julii , eine

Atura , oder Adura , Vicus kleine dorfmåßige Stadt am

Fluß übour , welche der Sit eines Bis rdiofs fft , der unter dem Erzbiſchof von Uuſch ſtehet , einen Kirchſprengel von 241 Pfarren und 30000 livres Einfünfte hat , am römiſchen Hof aber auf 1200 Fl . ta riſt iſt.

Die Gerichtsbarkeit in der Stadt,

bat ber Biſchof gemeinſchaftlich mit dem Kinige. Sie hat in den Religionsunru : hen viel gelitten ,

2) le Mas D'Aire , ein Flecken mit eis nep Kollegiatkirche,

3 ) Mis

1

54 3 ) Priremont , ein Titel einer Baronie .

Städtchen mit dema

4 ) Buannes , eine Stadt nen Fluß Bahus.

an dem kleis

5. Das fåndchen Chalore , enthalt : I ) 5. Sever , gemeiniglich Cap de Gas fcogne , eine der feinſten Städte in Caſco : gne , am Fluß Adour , welche der Sit eis ner

Landvogtei tft ,

und Namen danken hat.

und

Sie hat

Urſprung

einer Benediktiner Abtei

2) Hagelnau , ' eine welche dem Hauſe von ret .

ihren

eine

ju

Stadt am Lons , Grammont gehos

Kollegiatfirche , deren

Dedhant den Titel eines Abts führet , und ein Schloß , und iſt der Verſammlungsort Die umliegende des Udels der Provinz . Gegend iſt fruchtbar an sorzüglichem Wein. 3 ) Die Herrſchaft Millefleur. 4 ) ' Arrac ,

eine

kleine

Stadt an

den

Fluffen fons und luy , mit einem Bureau des cinq groſſes Fermes. s ) Douzit , tft ein Flecken mit dem Tia tel einer Baronie. 6 ) Migron und Baſſempuy , Städtchen , 7 ) Coloſette , ein Flecken .

6. Der

6. Der landftrich Marennes oder Ma ranfin , zwiſchen dem Fieß deur und dem Mr, beſtehet aus Meråſten und Fidten båumen.

Magern ,

iſt

die

anſehnlic fte

Pfarre in dieſem Diftritt. Sap breton, ein ſehr alter Flecken , und der verſtopfte Ha fen le vieur Boucaut. 7. Les Landes oder lanned , iſt ein ebea ner , ſchlechter Strict)

landet ,

fra ditt ar und wenig bewont

der wenig

ift ;

inbeffen

giebr es hier viel Blenen , und folglid, viel Hortz und Wachs. In weitläuftiger Bez deutung , wird der ganze Strid landes gegen Mittag von Bourdeaur långt bem Meer bis an die Mündung des Fluſſes Adour , barunter verſtanden , und ein Theil von Bourdelois und Bajabois dazu gerecha net ; in engerer Bedeutung aber begreifen fie folgende Stude : 1 ) Das

Herzogthum

Albret ,

enthält

folgende Derter : ( 1 ) Mbret ober bebret , ein Flecken , von welchem das Land den Namen hat. ( 2 ) Nerac , die Hauptſtadt des Herzogs thums , liegt am Fluß Baiſe, der hier ſchiff bar wird , und wird durd ) denſelben in groß findet

und

klein

bter ein

Nerac abgetheilet. Sdilog , D4

Man

ein Landgericht , ein

ein herzogliches Gericht , und 4 Kisiter. Die Könige von Navarra , Herzoge von Albret , hatten hier ihren Sit . Im 16ten Jahrhundert wurde der großte Theil der 1621 mußten fie Einwohner reformirt.

bat ef 1800c

hier

e

fidh an

tal , idhen .

Bazabis an dem kleinen Fluß Avante, wel: ches ein kleines Kapitel hat , und deſſen

erhebli aud n Start

und Honig

warme

König Cubewig XIII ergeben, ( 3 ) Caſtel - Jaloux , ein Städtchen in

Einwohner mit

Wein , Vieh

handeln . (4 )

Caſtel:Moron , ein Flecken

in Baz

( 0) am sie

jadois . ( 5 ) Tartas, eine kleine Stadt am fuiße chen Midouze , nahe beim Fluß abour , ift wohl gebauet , und der Siß einer Land vogtei , hat eine Pfarrkirche und zwei Kl82 Sie iſt der Hauptort einer Vicomte. ſter . Das

ehemalige Schloß hat ludwig XIII

im Jahr 1621 abrechen laſſen.

2) Die Vicomté

Acqs .

Dahin gehöret :

( 3) fun.

3) le , ba

& en ; Peit Me St hier de der S Rame

( 1 ) Acqs oder Dax , Aquæ Tarbellicæ, Aquæ Auguſtæ , eine Stadt am Fluß Wour, im Diſtrikt Uuribat, welche der Sig eines be . fondern Gouverneurs und Etat major , ei nes Bisthums. , Landgerichts , einer kand vogtei und Elektion tft. Der hieſige Bia foof ſtehet unter dem Erzbiſchof von Auſch , bat

8. men leßt Bon

TAGON der 2

57 ' Bat einen Kirchſprengel von 196 Pfarren , 18000 livres Einfünfte , und iſt am re: Es find miſdhen Hofe auf 500 Fl . tarirt. bier 6 Kildſter , ein Kollegium , ein Hofpl tal , 1046 feuerſtellen , und 500 Men Die Befeſtigung der Stadt iſt nicht Ichen . erhetlich , das feſte Schloß derſelben bat Sowohl in der auch nicht viel aur fich . Start , als in der Gegend derſelben , find warme Båder . ( 2 ) Pont de Lannes , am fius Adour.

ein kleiner

Art

( 3 ) Gaujac , eine kleine Stadt am Fluß Kun . 3 ) Die Vicomté Horte ,

oder

Orteviel

ſe , hat den Namen yon einem kleinen Fles den ; ver vornehmſte Ort derſelben aber ift Peire:Húrase , Petra forata , eine Fleis ne Stadt , am Fluß ubour , in welchem hier der Gave fitcft. Sie war ehemals der Siß des Vicomtes , die hier ein Sdiloß, Mamens ufpremont , batten .

8. Labour oder labourd , hat den Nas men von der alten Stadt Lapurdum , die jekt Bayonne heißt , und iſt vor uiters pon den Sarbeiliern bewohnet worden , El macht dieſes land einen Theil vom Canbe Der Basquer aus , und

erſtreckte fic, che : male

ma !8 bis big 'gen San Sebaſtian in der pas niſdien Landſchaft Guipuſcoa : allein , ble dnige von Spanien befißen alles , mas Es iſt jenſeits des Fluſſes Bidaſoa liegt. ein unfruchtbares Land , das wenig Ges treibe , und noch weniger Wein bringt , Dod) hat es viel Baumfrüchte. Es iſt zwar Kupfer und Eiſen - Erf vorhanden , aber Die Einwohner bezah : es fehlet an Holz. weniges an den Konig .. len när etwas Derter folgende : Wir bemerken 1 ) Bayonne , Lapurdum , die Haupts ftadt des Landes , liegt beim Zuſammenflug des Adour und der Nive , nicht

weit von

erſten , iſt von mittels der Mündung des måßiger Größe und der Sit eine & Bisthumss , einer Hebung , kardvogtei , Admiralitat und eines Münzhofs , hat 2Gouverneurs , und 2 königlide Lieutenants , und 2 Sioms mandanten . Der Name Bayonne , iſt aus Den basquifchen

Wörtern Baia

zuſammengeſeket , und bedeutet

und

Dna

einen

gu

ten Hafen ; es iſt auch der hieſige Hafen gut , und , weil er viel befud) et wird , be tråchtlid) , ob er gleich der Sandbånfe wes gen einen ſchwierigen Eingang hat .

Det

Fluß Nive Alteßt durdy die Stadt ; der Udous beneßet ihre Mauern , und bierauf vereia nigen fie fid beide .

Sie theilen die Stadt

?

59 in 3 Thelle ; die ſogenannte große Stadt , iſt dieffeits der Nive , die fleine Stadt iſt firiſchen der Mive and dem udour , und die Vorſtadt S. Eſprit , in welcher viel portugieſiſche Juden mobnen , die ihre of : fent the Synagoge haben , liegt jenſeit des lest n . Von den beidert erſten Theilen bat ein

jeder ,

fleins

aufer

fetes

reiner

Shloß :

Befeſtigung , ein bie

Dorſtadt

abce

hat , außer ihren guten Feſiungswerken , auch eine Zitadelle auf einer Hobe , welche ein regelmäßiges Viered iſt , und alle 3 Hafen und das Theile der Stadt , den Der biefige umliegende Feld befchiget. 1 Bifc hof ftehet unter dem Erzbiſchof von Qurch , hat einen Kirchſprengel von 100 Pfarren , 20000 livres Einkünfte , und iſt

römiſchen Hofe auf 100 Nußer der Kathedralkirde und

am

Fl ihren

tarirt , Ra:

pitel , iſt auch in der Vorſtadt ein kleines Kapital ; und cußerdem findet man hier eine Kommenthurei des Johanniterritters ordens , eine Abtei und ein Kloſter , beide weiblichen Geſchlechts , . und ein Kollegium . Die Bayonnettes find hier erfunderia 2) S. Jean de lúz (in der basquiſchen Spradye luis oder folgún , d . i, ein feylams mid) ter Ort, ) und Sibourre , find 2 grof = fe Flecken , die nur durch den kleinen Flak Mia

66

Ninette getrennet find , lber welchen aber eine Brücke iſt , die beide wieder, verbindet , Beide haben den Meerhafen Soroa um ih , rer

Fiſcherſchiffe

Sicherheit willen verans Yn dem erſten hielt ſich der Kars dinal Mazarin auf , als auf der Fafanen , ftaltet.

inſel im Fluß Bibaſſoa , mit Spanien die Friedensunterhandlungen gepflogen wurden , und Ludewig XIV vermåhlte ſich hier 1660 mit der ſpaniſdhen Infantin Maria Thereſia . 3 ) Andage , ein Flecken und Fort am Fluß Bidaſoa , gerade gegen Fontarabia über. Von hier kommt guter Brannteweine 4) Ufariz ,

Qinglet ,

Alcain ,

Biarit ,

Start , Haſparon , Sarre , S. Pé , Billez franque , Flecken . 5 ) Bidache , ein Fürſtenthum , jeßt dem Hauſe von Grammont zugehörig. Es hångt mehr von Navarra als labour ab . 6 ) Guidhe, Guiflunum , eine

Grafſchaft,

9 , Das land oder Thal Soule , eigent . lich Subola , wird von Unter: Navarra und Bearn eingeſchloffen , liegt in dem py = rendiſchen Gebirge , und gehöret zu bem Lande der Basquer.

Es hat feine eigenen Landſtånbe , und beſtehet aus 69 Kirchſpie len . Ein großer Theil der Einwobner ar beitet in Spanjen. Die Berge haben gu tes

61 des Holz zum Schiffbau , es fann aber midit ran findet Ei gut fortgebracht werden . ren , Blei - und Kupfererz.

Der vornehm,

fte Ort dieſer ehemaligen Vicomté , ift Muleon , eine Stadt und feſtes Sdloß, am Fluß Gave.

10.

Armagnac ,

Herrſchaften , iſt

mit

ehemals

den anliegenden eine

Grafſchaft

geweſen , 36 franzdirche Meilen lang , un gefähr 25 breit : an Getreide und Wein fruchtbar , und wird in Ober- und Unter: Armagnac abgetheilet.

1 ) Ober - Armagnac , liegt am pyrenais îchen Gebirge , und begreift ( 1 ) Den Theil des eigentlichen Arma : gnac , welcher das weiße Armagnac genannt wird , darin a ) Uuſch , vor Alters Eluſaberris , oder, wie man dieren Namen auch geſdyrteben findet , mals

Climberris ,

Auguſta ,

die

Ellimberris , nach Hauptſtadt

von Ar

magnac und ganz Gaſcogne , liegt auf ei : der Hihe am Fluß Gers , und iſt der SIB eines Kommandanten , eines Erzbisthums , Intendang , Hebung , Landvogtei , einer eines kündgerichts , Gúreau der Finanzen , einer Elektion , und eines königlichen Ge : ricts .

62

Die Herridaft über dieſelbe ift siviſchen dem Erzbiid :st und Grafen von Der Erzbiſchof hat Urmagnac getheilet . 10 Dildsfe

unter

fid ) ,

cinen Kird) pren :

gel von 372 Pfarren und .277 Filialen , 150000 livres Eintiinfte , und iſt am ro mifhen Hofe auf 100CO Fl . tarirt. Auſs for der Kathedraliirche , giebt es hier noch ein

Kapitel und ein Priorat . b ) Die Flecken Farran mit einer solle

giatfirde , Rontaut.

( 2 ) Mier

Aubiet , Cafieljaloux ,

küſſan ,

Théler .

a . Das Thal Magnoac , deffen Haupt : ort iji Caſtelnau be Magnonc ,

ein

Städtchen

am gluß Gers , der Sitz der Landvogtei der vier Thåler , und einer Kollegiatfirche. enteres und Vicuſos , ſind Flecken

b.

Das Thal Netez , Darin

ta Barte , ein

Flecken am Fius Neſte,

c . Das Thal Sarouſſe , barin Mauleon , ein Sieden .

d . Das hal glare , darin * ) Urreur , tin stitchen an der Neſte. b ) Car :

+

63 b) Sarrancolin , ein Stadtchen mit eis Nabe dabet wird (dhoner Hem Priorat. Marmor gebrochen ; es iſt hier auch eine gute Glashütte,

2 ) Unter- Armagnac , iſt großer und frucht. barer als das vorhergehende , und begreift ( 1 ) Schwarz - Armagnac , weldies eins Theil des eigentliden armagnac iſt, und ent hålt a . Nogars , eine kleine Stadt am Fluß Midou : mit einer Kollegiatfirche . Sie iſt eine von den 5 Srådten , welche der Hers jog von Bouillon für das Fürſtenthum Seo dan bekommen hat. b. Barcelonne , Fluß Adour.

eine fleine Stadt

am

'c . Corneillan , ein Flecken , welcher dor Ulters ber den Titel einer Vicomté , und ein Sdiloß hat.

Er liegt am Flus Adour.

d . Jegun , eine Stadt, mit einem pitel und königlichen Geridt .

Kar

e . Paujas , ein Fleden am Fluß Midou. f. Lavarbens , eine kleine Stadt , in eis ker fruchtbaren Gegend. ( 2 ) Die Grafſdaft Fegenjac , Comita tus Fidentiacus , darin Bic , mit dem Zunamen de Ferenzac ,

ehemals

Fidentia ,

eine kleine Stadt ain

64

gluß Bidouſe , mit einer Pollegiatfirdhe iſt der Hauptort. Lannepar und Oordrin , find auch kleine Stadte , bie Titel eines Marquiſats .

lekte hat ben

(3 ) Das Låndchen Eaugan , darin Eauze , Eluſa , ein Städtchen am Fluf Gelize , nahe bei der alten Stabt Eluſa welche eine lange Zeit die Hauptſtadt in No. die vempopulania geweſen , und davon Eluſater

Diefer

haben .

den Namen

alte

Ort , welcher noch Cibitat , d . i . die Stadt, genennet wird , iſt faft wüſte , und neben demſelben iſt das gegenwärtige negle Städt. worden . chen erbauet Manleon , kleine Stadte.

Compagne

und

(4) Die Grafſchaft Gadre , darin Fleurence oder Fleurange , eine kleine Stadt , welche der Hauptort derſelben iſt, und le Puy , eine kleine Stadt .

( 5 ) DAS

Båndchen

und

die

Bicomté

Brúllois , Darin die kleinen Stabte Leurac , am Flug Gers , Caudecoſte und la Plume , und der

( 6 ) Die

Flecker Montesquielt.

ehemalige

Vicomté

lomagne,

darin a ) Leica

65 a) Petctoutre oder festure , Lactura oder Lactora , eine feſte Stadt mit einem fes ſten Sdloß auf einem feilen Berge ait Fluß Gers , welche der Sit eines beſons bern Gouverneurs , uud Etat - major , eis the $ Bisthums , einer Eleftion , landvogo tei

und

Landgerichts

iſt.

Der

Bildhof

welcher jugleid) mit dem Stónige Herr der Stabt tft , ftehet unter dem Erzbiſchof von Uuſch ,

hat

einen Kirchſprengel

von 79

Pfarren , 20000 livres Einfünfte , und iſt am rómiſchen Hofe auf 1600 Fl. taxirt. b ) Vic oder lavit , eine kleine Stadt , welche ehemals der Sig der Vicomtes ges weſen , und in welcher ein königliches Ses richt ift. c ) Auvillars oder Hautvilars, eine Stadt mit dem Titel einer Vicomté , und mit eis nem königl Gericht. d) Gramont , Mauroux , Maindour ,S.

Clar , Cournecoupe, kleine Stadte. e) Caumont , Gimbrede , S. Peffere , Larraute , Flecken . C ( ) Die ehemalige guet , darin Mauveſini ,

Vicomté Fenzenfas

eine

kleine Stadt am Fluß Arroz , wofelbft viel Salpeter gemacht wird. Sie war ebeinals einer von den Perſidies Buid . Erober. 9. 3.

rung •

1 66

rungsortern der

Reformirten ,

de 1621 ar Ludewig Xlll

und wura

übergeben .

( 8 ) Das land Riviere - Berbun, begreift a)

Berdun ,

eine kleine

Stadt an

der

Garonne , welche der Hauptort einer be : fondern Herrſchaft iſt, dazu auch der fola gende Ort gehöret.

b) Grenade , ein Stadtchen an der Sa : ironne , Hauptort der Elektion des landes, und eines königlichen Geridts. c ) Monrejau oder Monrejeau , eine klei : an der Garonne , weldie hier

ne Stadt

die Nefie aufnimmt , mit einem königlichert Ste gehsret dem Herzog von Geridt. Antin . d) Bologne , ein Flecken an der Simo ne , mit einem königlichen Geridit. e Re Mas - Garnier oder Mas : Orenter , ein Städtchen an der Garonne , mit einer Benediktiner Abtei , und einem königlichen Bericht. f) Galan , Cologne; Garganvillard' , Beaumardhez , Beaumont , Mareiac , kleine Stådte.

9 ) Picanville , Bourret, Merville , Migz lan , Flecken .

( 9 ) Die

67

(9 ) Die Grafſchaft. 1'Jsle Jourdain, in welcher a ) l'ysle Jourdain , ehemals Caftellum

Icium , eine kleine Stadt an der Save , der Hauptort der Grafidsaft. Es iſt hier eine Kollegiatkirche , eine landvogtei , ein Forſtamt , ? c . b) Daug , Maubes , Monferran , Puy jaubran , Fleden.

( 10) Die Grafſchaft Carmaing , 16 Gemeinen , unter melchen

von

Carmatng , Carmanum , eine kleine Stadt , ber Hauptort.

( 11 ) Die Baronien , daju 41 Pfarren Die vornehmſten find : gehören . a. Caſtelmagran , eine kleine Stadt, der

Hauptort. b . Serignac , ein Flecken

( 12 ) Die Grafidhaft Uftarac , welche dem herzoglichen Hauſe von Roquelaure gehöret , iſt ein frud )tbares und wohlbes wohntes Land, und enthält folgende Derter : a ) Mirende , die Hauptftadt und der Siß , einer Elektion , iſt nur flein und liegt . an der Balze . Sie ift 1289 erbauet ivors den .

b ) Cas

68 b ) Caſtelnau de Barbareng und Pavie , Gtadtchen .

c ) Simorre' , ein Flecken mit einer Abtei . d ) Maſſeube , oder Maſſeoube , ein Fle: cen am Fluß Gers , mit einem fånigli : chen und herzoglichen Gericht, e ) Roquelaure , ein Stådtchen , davon

ein Herzogthum unb eine men hat.

Pairie den Na

f ) Boſſoues , Faget - Piardiac , l'Isle Arbechan , louberſan , Montconſeil : Ders nier , Peſſan , Flecken .

Pondarrieux ,

Tournan ,

( 13 ) Die ehemalige Grafſchaft Comens ges oder

Comminges , Convenæ , iſt 18 franzsfiſche Meilen lang, ungefähr '15 breit, und hat gute Marmorbrüche. Sie wird

in Ober - und Unter - Comenges abgetheilet. a) Ober: Comenges , hat wegen der Ge: birge , in welchen es liegt , eine falte Luft. Die vornehmſten Derter find folgende. ( a ) S. Bertrand , die Hauptſtadt der Grafſchaft , tft flein , und Itegt auf einer

Hibe an der Garonne.

Der

hieſige

Bien

ſchof ſtehet unter dem Erzbiſchof von Auſch , hat einen Kirchſprengel von 200 Pfarren , davon ein Theil in der Landſchaft Langues boc liegt , daher der Biſchof unter die land ftande

69

derſelben gehöret , 30000 livres Einkünfte , und iſt am rómiſchen Hofe auf In dieſer Gegend lag 4000 Fl. tapirt . ehemals die Stadt Lugdunum Convena

ftande

rum , ( b) S. Beat , ein feſtes Städtchen zwis rchen 2 Bergen an der Garonne , in wel. Es iſt hier ein che hier die Pique fåült. Priorat , und alle Håuſer ſind von Mar mor , weil hier keine andere Steine find. (C) S. Martorn , ein großer Flecken mit einer Brücke über die Garonne . Der Hels lige , von welchem er den Namen hat, wird bier ſehr verehret. (d) Aſpect , eine Saronne ,

mit

kleine

einem

Stadt

beſondern

an der Gouper

neur , einem königlichen Gericht , und eis per Caſtellanei. ( e ) Monteſpan , eine Pfarre und Kaſtel. Janei an der Garonne , mit dem Titel eis nes marquiſats . ( f ) Caftillon , eine Stadt und Janei.

Kaſtel

( g) Martres , ein Flecken mit einem ks. niglidhen Gericht. b) Unter: Comenges , liegt in der Ebene, und hat eine wärmere luft , als der ober fte Theil des Landes. Wir bemerken E 3. ( a ) Die

1

70 ( a ) Die Herrſchaft Samatant , darts c) Samaran , ein Stådrden , welches der Sit einer Kaftellanei ift. Es Hegt av der Save , und hat ein feites Bergfchloß .

B) Lombof , eine kleine Stadt am Flufi Save , welche der Ciß eines Biſchofs ift der unter dem Erzbiſchof von Touloure per Het , einen Strehſprengel von 9o Pfarren , 20000 livres Einkünfte hat , und am * $ * miſchen bofe auf 2500 Fl . tarirt ift . (b) Die Herrſchaft Méret , barin Müret , ein Städtchen an der Garonne , welches der Sitz einer Eleftion , einer Ka

ſtellanei , eines königlichen Gerichts und eiz nes Forſtairs tft. Peter von Aragonien welcher daffelbe 1213 belagerte , wurde bier geſchlagen und blieb auf dem Play. ( c ) rysle Dodon , ein Stadtchen auf einer Hshe am Fluß Save , woſelbſt ein føniglich Gericht und eine Kaſtellanei iſt. ( d ) Montpezat und Nouithan , Flecken (14 ) Das Land und die ehemalige Biz comté Conſerang oder Couſerans , liegt ini pyrenåiſchen Sebirge , und begreift: a ) S. fizier , ein Städtchen am Fluß Salat , iſt der

Hauptort

dieſes

Landes 4 und

71 itub ber Sie eines Verhofs , der ben: Erzbiſchof von Auſch ſtehet ,

unter einen

Kirchſprengel von 28 Pfarren , 20000 ft pres Einkünfte bat , und am remiſchen Hos fe auf 1000 Fl . tarirt theilet fid in Ville und ehemals Auſtria . b ) Conferans ,

iſt. Dieſer Çité , uno

ein Flecken

auf

Ort hieß

einer

Höhe , welcher ehemals die Haup !ſtadt des Landes geweſen , c ) S. Girons , ein Städtdien am Fius Salat . d)

Maſſat ,

ein

Städtchen

mit

einer

Kolegiatfirde.

( 15 ) Die ehemalige Grafſchaft Bigors re , welde in alten Zeiten von den Bigera rern oder sigerronern bewohnet worben bat ihre beſondern landſtånde , welche aus dem Biſchof von Tarbe , 4 Kebten , . Prios ren , und einem Kommenthur des Johans, riterordens , 11 Baronen , und dem Búra ger- und Sauerftande beſtehen . In der ; felben giebt es einige Bleibergwerke . wird in 3 Theile abgetheilet.

Sie

a) Die Ebene , (la plaine ) in welcher ! ( a) Tarbes , die Hauptſtadt , liegt am Fluß übour in der Gegend , E 4

wo

ehemals die

1

72 die Stadt Begorra geftanden hat. Sie iſt flein , aber der Siß eines Bisthums , ci: ner landvogtei und eines Forſtamts . Der Birdhofftehet unter dem Erzbiſchof von Auſch , hat einen Kirchſprengel von 384 Pfarren und Filialen , 25000 livres Eins fünfte , und iſt am römiſchen Hofe auf 1200 Fl . tapirt . Außer der Kathedrala kirche , findet man hier eine Pfarrkirche und 2 Kidſter. Ein Schloß dienet zu iha rer Beſchüßung, ( b) Ibos und Gondom , kleine Städte.

( c)

Antin ,

ein Flecken,

Herzogthum

und Pairie . b) Dac Sebirge , welches in 3 Thåler abgetheilet wird. (a) Das Thal laveban , Levitania , welches zwiſdhen den pyrenaiſchen Gebire gen liegt , iſt 9 franzöſiſche Meiten lang . und etwa 6 Meilen breit , sind eine Vis comté , in welcher die Derter , lourde , els ne kleine Stadt an der Gave , mit einem feſten Schloß , S. Sauvin , eine Abtei Benediktiner Ordens , lús , ein Flecken an der Gave , Caſtelloubon und Beaucen, kleiz ne Derter

( 6 ) Das

73

t:

(1 ) Das That Campan , in welchem ( a ) Campan , ein Flecken , bei welchem Marmor gebrochen wird . Er liegt am Fluß Udrur , und iſt der Hauptort ,

f

f

( B ) Bagneres , eine fleine Stadt , am Flf Adour , welche ihrer beilſamer mine : raliſchen Quellen wegen berühmt iſt , die fchon den Rsmern bekannt geweſen , und von welchen Salaignac eine Beldreibung berausgegeben hat . Es iſt hier rowohl warmes als faltes mineraliſches Wafere

(C) Das Thal Baredges , in weichem Baredges , ein Flecken , am Fuß - des Bergs Sormalet , welcher reiner garmen Båder wegen berühmt iſt.

c ) Rüſtan , enthält : S. Seper , ein Städtchen

am

Flus

Rouffe , welches den Namen von ſeiner als ten Benediktiner Abtei hat ,

( 16 ) welcher

Die alte

Vicomté Nebouzan , in

a ) S. Gaudens , der Hauptort , ein wohlbewohntes Städtchen und der Sin eis nes beſondern Gouverneur und eines f85 Man findet hier eine niglichen Gerichts . Kollegiatkirche und einige Kidfier. ES $) Bars

za B ) Barbajan , ein fleiner Ort , wofeb ft mineraliides Waſſer , und ein føniglich Ges ridt iſt.

7) Caſſagnabere oder Caſtanhabere , ei: ne Wrarre mit einer Kaftellanei . a) Prijors , eine Abtei Ciſtercienſerore dens , mit einer Pfarre. 2 ) La Moque , vin kleiner Ort und Bas nonie ,

♡ Cupver oder Eapberg , ein Dorf , in teffen Habe eine minera de Quelle ijt.

17. Das

Gouvernement von

Sajutonge und Angoumois.

Es begreift das meiſte von Saintonge , und gang Ungoumois , uno hat außer dem Generalgouverneur , noch einen Generals lieutenant für den Sidnig , und zwei 182 niglide Lieutenants für die Provinz . 1. Saintonge , Santonja , grenzet ges gen Morgen an Angoumois und Perigord , gegen Mittag an Bourdelois und die Gis ronbe , aegen Abend an den Dsean , und gegen Mitternacht an das Land Hunis und Diere Landſchaft iſt ungefähr an Poitou. 25 franzsilide Meiļen lang , und 12 breit. Sie

58f

ihren Namen

von

den

Santos nern

75

nern , ihren ehemaligen Einwohnerit ; fit reich an Getreide , Wein und allerlei Fod) ten , und inſonderheit wird am Meer un : gemein vieles und vortreflide Salz gez macht. Die hieſigen Pferde werden geſchd get . Es giebt hier aud ) einige minerali : ſche Quellen . Die vornehmſten Flülje linio die fiſchreiche Charente , welche zu Civare !! : nac entſpringt , und ins Meer f > und die Boutonne , welche zu Chef Bonto ! in Poitou entſteht , bei S. Jean d'Angeli ) fchiffbar wird , und in die Charente fållt , Dieſes fand iſt ehemals eine Grafidaft ges weſen , und hat in den mittlern Zeiten bald den Engländern ,

bald den Franjoren gez Karl V bradyte es wieder an Frank: reich . Es gehört unter das Parlament ju Bourdeaux , einige Kirchſpiele ausgenoms men , die unter dem Landgericht von 011 : goumis ſtehen . Der Generalgouverneur hat hårt .

gemeiniglich zugleich die Unterſtatthalters fchaft von dieſem Lande . Die Charente theilet es in den ſüdlichen und nordlichen Theil ab, 1.

In

dem

füblichen

Theil ,

Ober - Saintonge , liegt 1 ) Saintes oder Xaintes , Mtadt

des Landes , an

die

oder in Haupts

der Cyarente , der

76 GIE des Generalgouverneurs , welcher 245 gleich besonderer Gouverneur dieſer Stadt int , cines königlichen Lieutenants , eines Sistoams , einer Eleftion , eines fandges richt , einer Bandsogtei und Marechauffée. Der hieſige Biſchof fiehet unter dem Erja biſchof von Bourdeaux , bat einen Kirche ſprengel von 591 Pfarren und Filialen , 20000 livres Einfinfte , und iſt am re miſchen Hofe auf 2000 Fl. tarirt. Die Stadt iſt klein , und hat enge und ſchleche te Gaſſen .

Sie hat außer der Kathedral

firde , eine Kollegiatkirche , und unterſdies, dene Pfarrkirchen und Kloſter, In der Vorſtadt iſt eine Abtel und ein vormaliges Jeſuiter Kollegium . In den Jahren 563 , 1075 , 1080 , 1088 und 1096 ſind hier Kirchenverſammlungen gehalten worden. 2 ) Pons , Pontes , eine wohlgebauete Stadt auf einem Hügel , an dem kleinen Fluß Serigne , über welchen hier unter : fchiedene Brücken geben , daher vermuth lich

der

Name kommt,

Sie wird in die

pbere und untefe abgethellet. Es ſind hier 3 Pfarrfirchen , 3 Sister , 3. Hoſpitaler und eine Kommende des Johanniter Ritz gerordens ; auch iſt hier eine mineraliſche Quelle .

Sie iſt eine alte

Beſiger fich Sire des

Sirauté , deren

Pons

mennet , uno

77

bason 52 Kirdſpiele und 250 adeliche Jeßt beſitzt dieſelbige Lehne abhangen . das Haus Lothringen - Marſan , und der älteſte Prinz aus demſelben nennet fich ge meiniglic Prinz von Pons . 3 ) Joufac , eine kleine Stadt. 4) Barbezieux , Barbiſelluin , ein Stadt : chen und Marquiſat , dem Hauſe von lou

bois zugehörig . Es find hier 2 Pfarrfir: den und ein Kloſter. Didyt weit von bier iſt eine mineraliſde Quelle , genant Fon : trouilleuſe . 5 ) Montauffer , ein Herzogthum und Pairic , baju 7 Kirchſpiele gehsren. 6 ) Mortagne oder S. Etienne de Mor :

tagne , ein Flecken a # der Garonne ,

wel :

bat, #10

7) Talmont ,, eine kleine Stadt auf ei ner Hshe , an der Sironde , welche den Titel eines Fürftenthums hat . 8 ) Montendre , Pont l'Abbé ,

Cham :

pagnac , und Saujon , Flecken.

9) Der Diftrift Brouageais , am Meer , in welchem man das beſte Salz in Frank : reich bereitet. Er hieng ehedeffen von Dent Gouvernement Aunis ab , ift aber wieder mit Saintonge vereiniget.

Er enthält ( 1 ) brou:

J

cher den Titel eines Fürſtenthums dem Haufe Richelieu gehåret.

( 1 ) Brouage , cine fleine feſte Stadt , iu einer moraſtigen Gegend am Meer . Hier iſt ein beſonderer Gouverneur , ein Amt , ein königlic ) Bericht. ( 2 ) Das Fort Chapůs , liegt auf einem Fellen , an der Mündung der Seudre , die einen ziemlid, guten Hafen macht. ( 3 ) Marennes , eine Stadt am Meer welde ber

szauprort

einer Elektion , und

der Sit einer Admiralität iſt. Das 'ums liegende land iſt ſehr fruchtbar , man bat guten Wein , und madit viel Salg . Die Sired von Pons nennen ſich Grafen von Warennes . ( t ) Arvert, ein Flecken auf einer Halb inſel. ( 5 ) la Temblade , ein wohlgebaueter Flecken , der guten und Wohlbewohnter Handel treibt. ( 6) Royan , Regianum , Novioregum , eine kleine Stadt an der Garonne , mit einem Hafen , darin ein ſtarker Sardellen : fang iſt. Es find hier 2 Kidſter. Sie wurde

ehemals von

den Reformirten gut

befeſtiget und vertheidiget , ſo daß fubewig XIII , als er fie 1622 belagerte , frucht los davon abziehen mußte ; unter eben dies ſem

fidnige aber iſt fie fo ruinirt worden , daß

3

7

daß

der

jezige

Ort

cigentlich

nur

die

Dorftudt det vorigen iſt. ( 7 ) Goubiſe , ein Städtchen an der Cha s ist der rente , mit einem Kapitel . Hauptort eines Rolan , baju 7

Fürfienthums.083 Hauris birchiplele

gehören .

Es

bangen auch davon ab l'Isle de Madame , in der Maindung der Charente , und das Fort Lapin . Jn Der Nåbe find ble mineralien Waller von Roußilaſſe.

31 2. On dem nordlichen

Theil ,

oder in

unter- Saintonge , liegt * 1 ) Saint Jean d'Angel!), Angeriacum , der Haupt: eine Stadt an der Boutonne ort einer Eleftion , und der eis eines ts:

1 niglichen Geriáts , welche zu der Zeit , als die Reformirten diefelbe beſaßen , volfreid Als ſie aber und wohl befeſtiget war . 1621 von Ludewig XIII erobert wurde , ließ derſelbe ihre Feftungswerke fareifen , und nahm der Stadt ihre givilegten . Man findet hier eine Benediktiner miei , der die Stadt ihren 1lfprung zu bantén hat , und Der hieſige Aquavit iſt beliebt, 3 Kidſter. mnd man verfertiget hier audy wollene Stoffen , ) Tail

80 i 2 ) Taillebourg , ein Št&bden an der Cherette , mit einem Cdloß auf einem Gelfen , und ' cirem Kapitel . Es hat den Titel einer Graffdjaft , ben das Haus vont Trimouille führet , und deren Gerichtsbara keit ſich über 40 Pfarren erſtrecket. 3 ) Connay - Charente , eine Stadt und Furftenthum an der Charente , mit einem

Sdiloß , einer Ben diktiner Abtei , und els nem Hafen , gehsret feit langer Zeit dem Hauſe von Rochechouart. 4 ) Connay , Boutonne , an der Doutonne.

ein

Stådtchen

5 ) Fontenay l'abattu , ein Flecken ,'wele cher 1714 unter dem Namen Rohan: Ro : han , fu einein Herzogthum hoben worden .

und Pairie eta

IÍ, Angoumois , Diſtrictus Inculismen , fis oder Engolismenſis , hat den Namen , und Mittag an Saintonge , gegen Morgen an Perigord , und gegen Mitternad)t an Poitou ; ift 20 franz Sfide Meilen lang und 19 Greit. Das land iſt voller Hügel, bat aber feine anſehnliche Serge . Es bringt Weizen , Roggen , Gerſte , Hafer , ſpaniš ſches Getreide , Safran , Wein und aller : lei Frúdyte. Es hat auch gute Eiſengrua bent

fit

ben , und das Papler , welches bler d'er: Die Dots fertiget wird , iſt vortreffid ). nehmſten Flüſſe find bie

Charente und die

Louvre , welche lettere hier entſpringt, und In jene fließet. Dieſes land war ehersals eine Srafſchaft .' uis abzt Graf frang 1 , 1515 Konig von Frankreich warb , madje er ein Herzogthum daraus , welches Peit 1714 mit der Strone Vereiniget iſt. Es ſteht unter dem Parlament von Paris , unb enthalt eine landvogtet - und Landgericht. Wir bemerken folgende Derter ,

741

1 ) Angoulesme, Inculiſma , Engoliſma, die Hauptſtadt des fandes , liegt auf ei nem Berge , an der Charente , hat den Ti

Fo tel eines Herzogthums , und iſt der Sig eines beſondern Gouverneurs , eines Bis . thums , einer Elektion , Vogtei, kanddogs tet , eines Landgerichts , Forſtamts , Bus

1.

lit 110

reau der 5 großen Verpachtingen , und viner Marechauffée. Der hieſige Biſchof ftebet unter dem Erzbiſchof von Bourdeaux, bat den Sttel eines Erztapellans des Ksi

at

nigs , einen Sirdſprengel von 290 Pfars ren , 20000 libres Einkünfte , und iſt am römiſchen Hofe auf

1000 fl . tapirt . Auſ

ſerdem findet man hier ein ehemaliges Free ſuiter Kollegium , 12 Pfarrkirden , die Ub. tei von S. Enbar , worin die alten Gran Burd .Erdbeider...B.

fen

fen von Ungoumois begraben ſind , noch cine Abtei , 10 Nisſter , ein allgemeines Hoſpital , und ungefähr 11200 Seelen . 2 ) La Couronne , ein ner Auguftiner Abtei.

Flecken , mit

eis

3 ) Coignac oder Cognac , die zweite Stabt dieſes Pandes , hat eine angene me Lage an der Charente , ein Schloß , darauf Franz I geboren iſt , und 3 Kliſter . 1238 wurde hier eine Kirchenverſammlung ge = halten . 4) Jarnac , ein Flecken an der Charens te , in deſſen Gegend 1569 die Reformir : ten von Heinric III" geſdhlagen wurden. Er iſt eine Herrſchaft. 5 ) Chateau Neuf , Caftrum novum , eio ne Stadt und Grafſchaft , mit einer toda niglichen Dogtet unb Kaſtellanei , an der Charente . 6 ) la Palette , ein

Städtchen

mit eis

nem Diſtrikt von 13. Pfarren und 40 les hen , det ehemals ein Herzogthum und Patrie geweſen. 7 ) Xubeterre , Alba terra , ein Stadt: den und Marquiſat an der Dronne , mit einer Abtei und Kollegiatfirche , unb uns terſchiedenen

Kisfterna

3 ) Rochefoucault ,

eine kleine

Herzogthum und Pairie ,

an

Stact ,

der Carbois re

1

1

83 te

mit einer Kollegiatfirche

und einen

Kloſter , auch iſt hier eine Kaſtelanei . 9) Blanjač , ein Städtdien mit einem Kapitel an der Nay . 10) Perteuil oder S. Beard de Ver . teuil , eine kleine Stadt und Baronte an der Charente , dem berjoglichen Hauſe sort Rochefoucault zugeh frig . 11) Rüffeoq , ein Städtchen und Mars quiſat. 12 ) Shabanois oder Š . Quentin de Chaz banois , ein Städtchen und Fürſtenthum an der Wienne . 13 ) Montbrun , ein Städtchen

an deë

Tardoire , welches der Hauptort einer Grafe fchaft ift , daju 18 Kirchſpiele und 40 fea ben geodren. 14 ) Die Flecken Agris , Balgae , Bons, Chateau = re. nes , Brie , Champenieces , naud , Chaur · Cherves , Chirat , Cours geac ; Garçat , Jugnae , Monot , Pillar , Ronſenac , S. Aulaye , Mansle , Mons tignac , Saubes Genae , Billejeſus , Sali les , Merignac , S. Mesme , Routdat , Berriere , Bouteville, in welcher legten els ne fåniglighe Dogter und Kaftellanei ifti

18. Das

nt

rneme

e 18. Das Gouv

sont

Rochelle und Aunis . Die Landſchaft Huniß oder Vulniš , Pas is is gus Alanenſ ", oder Alnenf , voird ges

gen Mittag und Morgen von Saintonge , gegen Abend vom Ojean , gegen Mitters Sie wird nacht von Poitou eingeſchloſſen . pon ber Seare , die in Poitou entſpringt , bei Niort fchiffbar wird , und nachmals die idhiffbare Vendie aufnimmt , und von der Charente bewaffert. Am Meer find gute Das Land iſt zwar durre , trägt Håfen. aber doch gutes Getreide und viel Wein hat auch in den fumpfichten Gegenden gus te Weibe. In den falzichten Moråſten wird vortreflich es Salg bereitet. Das land bat feine eigenen Rechtsgewohnheiten , und ſteht Außer unter dem Parlament son Paris. dem Generalgouvernéùr , iſt hier ein Ges nerallieutenant für den König , ein fånige Hidher Lieutenant für die Provins, ein lieuten nant der Marſchålle von Frankreich.

1. Die landfchaft Aunis an ſich ſelbſt , enrhålt folgende Derter . 1 ) Rochelle , Rupella , die Hauptſtadt der Landſchaft und des Gouvernements liegt

EM

am

Meer , hat einen Hafen , iſt von

mittelmäßiger froße , wohl gebauet , und der Sig des Generalgouverneurs , weldier gemeiniglich aud) der beſondere Gouver :

! 1 1

!

1

neur der Stadt iſt , sines taniglichen Sieutes nents , eines Bisthums , etner Intendung ober Generalitat , Eleftion , eines Amts , landgericht8 , einer landvogtet , Admiralla tát , Kominerzfammer , Marechaufiée , eia nes Münzbore , einer 1732 geftifteten afas bening der

ſchönen

Wiſſenſchaften ,

eines

Kollegil , eines Seminaril , und einer mes diziniſchen , anatemiſchen und botanijden Schule , und es find hier softer. Der hiefige Biſchof ſteht unter dem Erzbiſchof von Bourdeaux , hat einen Kirchſprengel von 108 Pfarren , 50000 livres Einfünfs te , und iß am römiſchen Hofe auf 747 Fi. tarirt . ' Ehebeffen war hier ein ana ſehnlider Gehandel , und eine farke Bohifa fahrt nach und son den franzdirchen Kos Der Ha lenten in Amerika' und Ufrifa . fen iſt ſider , aber der Eingang deffelbert enge , und nicht ſehr tief. Die Luft ift wegen

der

benachbarten

nicht geſund,

Fr

falatgen oråſte

16 Jahrhundert

nahs

men die Einwohner die reformiſtę febre an , befeſtigten die Stadt , und hielten eis ng Belagerung aus . Ludewig XIII liell , um fie zur Wibergabe zu geringen ,

F 3

1622 beim

86 beim Eingang ihres Hafens das Fort kus dewig , und 1628 im Meer einen Damm anlegen , der den Hafen verfdleß , ſo daß pe aus der See feine Hilfe befommen fonn , ten . Endlich war die Hungersnoth ſo groß in der Stadt , daß fie ſich im gedadytem Jahr ergeben mußte. Der König yagm ihr. thre Prisilegien , und ließ die Feftungsa werke niederreißen , welche aber ludwig XIV wieder aufführen ließ. 2 ) Rochefort , Rupifortium , eine 1664. regelmäßig gebauete Stadt an der Charen te , in welcher das zweite Departement , des franjsfiſchen Seeweſens iſt , daher auch in den hieſigen Magazinen alles , was zur . Uusriiſtung einer Flotte gehöret , reid lich . zu finden iſt. Der Hafen iſt bequem. Mar findet hier einen guten Schiffbauwerft , ein, großes und reichlich verſehenes Zeughaus ,,, eine Stückgießerei , I. ein großes Gebäu- . de zur Wohnung für den Inſpeftor , Offi ziers und Seeſoldaten , ein Königlich Haus , ein Kloſter , ein Hoſpital , ein Seminari Die hieſige Luft iſt wegen der maha win. gelegene

falsigen Moråſte ungeſund.

Der Zugang zu der Stadt auf dem Fluß wird durd ) unterſchiedene Forte verwahret . Dieſe find das Fort auf der Inſel dir , peldjes

die

Engländer

1757

und

17,6 ,4, ( dyleis

87

fchleiften , aber wieder hergeſtellet wurde , die gegen über liegende Redoute Aiguille , die Forts Fourax , de la Pointe und Vers geron , neben welcher auch eine Verpfåh lung über den Fluß gehet. 3 ) Sürgeres , ein feiner Flecken . 4) Marans , ein großer Flecken in den fala zigen Moråſten , welcher einen Parken Hans del mit Salz , Getreide und mehl treibt.

6s

5 ) Charon , einer Abtei.

ein Flecken

am Meer mit

6 ) Marſily, Mauze, la Jarrie ze. Flecken .

011

2. Die Inſel Re , Radis , liegt 1400 Toiſes rom feften kande , ift 13000 Coi: res lang , beib hat in der größten Breite 3400 Solfes. Sie iſt fruchebar an Wein, daraus guter Aquavit gemacht wird , hat auch viel Salf , und iſt volfreich , fo daß man die Anzahl threr Einwohner auf 20000 rdhållet. Auf derſelben iſt zu bemerfen : I ) S. Martin , eine kleine fefte Stadt, mit einer Zitabelle und einem Hafen . 2) Das Fort fa Prée , beſchützet den Eingang zu Pertuis Breton . 3 ) Das Fort Samblanceat , beſchüget die Meerenge Pertuis d'Antiodie, 4) Das Fort Martran tagsſeite.

88

5) la Tour des Baleines , am weſtlis chen Ende der Inſel , dlenet des Nachts jur Feuerbade . 6 ) Die Flecken Ars , le Sols , la Cou : arte , la Flotte , loir oder bene , les Pors tes , Sainte , Marie. 3. Oleron ,, Uliarus ,

cine

Inſel, die

ungefähr 3 franzöſiſche Meilen vom feſten Lande entfernt , 6 lang , 2 breit , und ab Getreide und Holi fruchtbar iſt. Die Ein , Sie gehört wohner find gute Seeleute. Gouverneme zwar unter das nt von Hunis, ſtehet aber unter dem Landvogt von Sains tonge , und die Uppellazionen gehen an Auf der: das Parlament von Hourdeaux. felben find 6 Kirchſpiele. An der Nord ſeite liegt em wohlbefeſtigtes Sdiloß , bei welchem ein Flecken oder Stådtchen . an : geleget worden , darin z Goſpitåler und Man nennet dieren ein Kloſter zu finden . Es find hier die Drt Chateau du Bourg . Fleden Dolus , S. Denis , S. George , S. Pierre, überhaupt 2282 Feuerſtellen , Der Leuchtthurm Chaſiron ,

ſtehet auf der

nordlidhen Spige der Inje .

19. Das

89

19. Das Gouvernement von Poitou.

Die fandſchaft Poitou grenzet gegen Mits tag an Saintonge , Angoumois und Punis , gegen Morgen an la Marde und e non Tbeil

1 3

21 1 #

von - Berry , gegen

Mitternadt an

Bretagne , Couraine und Anjou , und gea gen Abend an den Dican . Sie iſt von Abend nach Morgen 45 franzófifdie Meis len lang , und von Mittag nach Mitter : nacht 25 Metlen breit. Den Namen bat fie von den alten Pietonern oder Pictas viern . Ihre Fruditbarkeit iſt nach den Ges genden unterſchieden ; überhaupt aber iſt fie pornåralich an Getreide und Bieb frucht : bar , und der vornehmſte Handel der Eins wohner wird mit Ddiſen , Maulefeln , * ſer ben und wollenen Stoffen getrieben . Die pornehmſten Flüfte find die Vienne , mela dhe an der Grenze von Simouſin entſpringt , einige Meilen uber Chatellerault fchiffbar wirb , bie Creuſe , Gartempe und den Clain aufnimmt , und in die Loire fått ; die Se : pre Niortoiſe , melche einige Meilen ilber S. Mairant entſteht , bei Niort idylffbar wird , die Bendre aufnimmt , und rich ins Meer fúrjet ; der

große und

Authife , die Thoue

! C.

S5

kleine lap

1

90 Bliere landſchaft wurde von Start bem Eleo :

großen zu einer Grafſchaft gemad ) t.

nore , bie Tochter des legten Herzogs von Aquitanien , brachte fie ihrem Gemahl, dem Phi König Heinrich von England , ju . lipp Auguſt nahm fte' weg , und Heiurich III , Sónig von England , trat fic , 1259 an Frankreid) ab ; es entſtunden aber in der folgenden Zeit zwiſchen beidcii fronen mehrmalige

Streitigkeiten

und während dieſer

über

dieſelbe ,

Zeit wurde ſie einige

mal an königliche Prinzen gur Olppanage gegeben . Seit 1436 iß fie beſtåndig mit der Krone' perbunden gewefen. Sie ſtehet unier dem Parlament Paris , und hat nur ein Landgericht.

ron Uns

ter dem Genevalgouverneur

Ge

fiehen

2

neralieutenants , 2 königliche Lieutenants , le . Man theilet fie in 2 Theile ab .

I. Ober: Poitou, macht den oftlichen Theil des Landes aus , iſt großer , fch sner und fruchtbarer , als das untere , und folgende Derter :

enthålo

1. Poitiers , Auguſtoritum , Pictavium , die Hauptſtadt des ganzen Landes , liegt an sem fluß Clain , iſt zwar groß , und vielleicht 294, Paris die größte im Nrich , aber wüfte , dledit ,

cdudjericht und ſchlecht bewohnt.

te ' if der Str enes befordern Gruber neurs und

königlichen Nieutenants , eines

Bisihumß , einer Intendang , Eleftion , eis nes Landgeridots , Umts , eiger Landvogs tei , Mared )auffée und eines Månghofs . Der hieſige Sirchof ſtebet unter dem Erge biſchof von

Bourbeaux , hat

einen

Kird ):

[ prengel vor 722 Pfarren , 30000. Sivres Einfünfte , und if am r &miſchen Hofe auf 2800. Fl . taxiret . Die Kathedralkirche in ein ungemein großes Gebäude nach gothi rdher Bauart. Außer derfelben And hier : nod ) 5 Kollegiatfircen , 22 andere Pfarr kirchen , 21 Kloſter , 4 Abtcien , eine 1434 gcitftete Univerſitåt , ein Kollegium , 2 Se minaria , 3 Hoſpitåler , und 4030 Feuer ſtellen . Auf dem ſogenannten tonigliders Plak ,, haben die Einwohner 1689. dem Kønig. Ludewig XIV eine Säule zu Fuß: erriditet. Die Handſchuh - und. Samma = ; cher find die meiſten hieſigen sandiperker. Es find hier noch Uiberbleibfel von rémi : Das Uma Ichen Alterthümern - zu ſehen , phitheater iſt zwar inwendig mit Garten und kleinen b &uſern fehr verbauet , aber doch noch ganz fenntlich. Por einem Tri: umphbogen , oder vielmehr von einem Thor , welches zu Anfang einer Viæ militaris ge :

feget

geweſen , iſt nur

noch

der

Bogen.

libri

übrig , und die Beibn

Saulen , barauf er

ruhet. Der Ballaſt und der daran ftoſfen de dicke runde Shurm , werben war auch für rómiſch ausgegeben ; man ſieht aber flare Merkmale der gothiſchen Baukunft baran , andere Siennzeichen der neuern Zeit fu gefchweigen . 1356 fiel in dieſer Ger . gend eine Schlacht zwiſchen den Franzoren und Engländern zum Nachtheil der erſten sor , deren König Johann felbft gefangen genommen wurbe.

2. Piliignan , Leziniacum , ein altes tádtchen auf einem Hügel , welches der Stammort des gleichnamigen Hauſes tft , aus welchem

Gulfo

von fulignan im

13

Fahrhundert zuerſt Konig zu Jeruſalem , Und nachmals zu Cypern wurde, 3. Vivonne , eine fleine Stadt am Slain , weldie ein Schloß und den Titel einer Graf rohaft hat , und dem Herzoge von Noche chouart gehöret, 4. Niort , die beſte Handelsſtadt in dies Per fandſchaft , liegt am Fluß Seure , und iſt der Sin eines beſondern Gouverneurs einer Eleftion , fandvogtet , eines Umts , Forſtamts und einer Marechauffée , hat ein Saloß , 2 Pfarrkirchen , 9 Kisfter , ein Sollegium , und ein allgemeines Hoſpital , wab Manufafturen von sollenen Stoffen , 5.8 .

93

5. S. Mattant ,

Fanum Sancti Maa

1 Xentii , eine kleine Stadt auf einer dhe an der Seure , weldie der Steines bez fondern Souverneurs ,

einer Eleftion und

eines fdniglidien Gerichts iſt , 3 Pfarrkir: chen , eine Benediktiner Abtei, 4 Kidfier , ein Kollegium und ein Soſpital bat , und

1

dem Hauſe von Mazarin gehöret .

6. Melle , eine kleine Stabt , welche det

1

Sin einer föniglichen Pogtei tft , 3 Kir chen , ein kleines Kollegium und Sargema. nufakturen hat.

$

ET

2. Chizny , oder Chize , ein Flecken mit etmer fåniglichen Vogtei . 8. Uulnan ,

ein

Flecken , welcher

ben

Ditel einer Grafſchaft hat. 9. Civray ,

oder

Sitray ,

eine kleine

Gtadt , an der Charente , in welcher ein Amt , eine t & nigliche kandvogtet , eine Pros vinzial -Marechauſſée , eine Pfarrfirche und jwel Ktigfter. 10. Charrouf oder Chairour , Carro .

fum , eine kleine Stadt an der Charente, in bem tåndchen Brion , mit einer Benes Biftiner Abtei . ii. Marfillac , ein Fleden mit dem The tel eines fürftenthums.

14. Roe V

!

94 10 2. Rochechouart , eine kleine Štart auf Sie if einem Berge , mit einem Schloß . der Hauptort eines Herzogthums. 13. ! ' Jsle Jourdain und Lüffae , find Stådden an der Vienne , und das Teata zuglèid) ein Marquiſat.

14. Moutmorillon , ber Sitz eines Amts und Marechauffée ift, eine Kollegiatfirche und

eine Stadt u moelche , einer lanbvogtet jfvei Pfarrfirden ; 4 Kidſter bat.

15. Tremouille , aber Tripiouille , Ståbtchen am Fluß Benaiſe , welches

eitt eitt

Herzogthum und Pairie ift: 16. S. Savin , ein Flecken mit einer berühmten Benediktinerabtei. 17. Chauvigny , Calviniacum , einStåbta then an der Vienne ,

18. Chatellerault , Caftellum Heraldi, odet Caftrum Airaudi , eine Stadt an der Vierne , im lanbe und Herzogthum Cha telleraudois , jeßt dem Herzoge von Très Inouille gehorig . Sie iſt der Siß einer Élektion , fåniglichen kandvogtei , Nares chauſſee und eines Forſtamts ; man findet hier auch eine Sollegiatkirche ; 3 Pfarrkira chen , zwei Priorate , 4 Nisſier , und unº gefähr 8000 Einwohner . Die ſteinerne Brio

I

SU

1:45

#e , welche über den Fluß nach der Vot: ftadt führet, tft ſchon. 14. Das

Låndchen

Gaſtine ,

n . 60

Pfarten , bat zum Hauptort

Parthenay , eine Stadt die der Siseks ner Vogtei , cines Amts , unb fdniglichen Gerichts ift. Man findet aud) daſelbſt ein Kapitel und 3 KlsRer. Ehebeſſen war ſie feſt. 20. Das Låndchen Loudénois , hat zum Hauptort Roubůn , eine Stadt weldie Ber SIB els ner Eleftion , einer königlichen Vogtei, el : ACS Ymts und einer Mared)auſſee ift ; man findet hier auch eine Kollegiatkirche , 2 Pfarrkirchen , eine Kommenthuret des Yo hanniter Ritterordens, und 9 Kidſker.

Man

1 bat

ſich viele Mühe gegeben , die

Reformirten

zu

der rømiſchen

biefigen

Kirche

31

bringen .

21. Montreuil-Bonin , eine fleine @tadt . v 22. Shouars , eine Stabt auf einem Bügel, am Fluß Thoue, welche der Siß eis Mer Marechauntee iſt. Sie hat den Titel eines Herzogthums und eineč Pairie , baju 1700 Lehen gehéren , und wird von den Bauſe Trentouille beſeffen . 1. Niet

96 II. Nieber : Soltou , welches lichen Theil Derter :

ausmacht ,

enthålt

1. Urgenton le Chateau ,

den weſte folgende

am Fluß Ar

gentone , ein Fleden . 2. Mauleon , eitt Stådtchen , der Hauptort einer Eleftion iſt ,

welches und der

Sit eines Forſtamts und einer Marechauf rée ift , nuch iſt hier ein Salzhaus , eine Auguſtinerabtei, ein Priorat und eine Roms menthurei des Johanniter Ritterordens. 1736 iſt dieſe alte Baronie zu einem Hers zogthum und einer Patrie unter dem Na le Chateau , erhoben wor :

men Chatillon ben.

3. les Effarts , eine kleine Stadt. 4. Mortagde , ein Städtchen und Here fogthum . 5. Montaigu, ein Flecken und Margulfat. 6. Garnache , ein Flecken und Barpnie. 7. 6. Gide , ein kleiner Hafen an meer.

8. la Roche für yon , ein Flecken und Fürſtenthum am Fluß von , dem Hauſe Don Bourbon - Conti gehdrig . 9. Mareuil, ober Marveuil ., ein Fleden am Fluß kan. 10 let

9 1o . Res Sables d'Olonne ,

eine Stadt

am Meer , welche der Hauptort einer Elets tion ift , einen kleinen Hafen hat , und der Sit einer Admiraliråt ift. Man findet hier & Pfarrkirchen , ein Priorat , und 3 Kelse fter. Die Einwohner find gute Seeleute.. 11. Talmont , ein Flecken , welcher den Nan fins Titel eines Fürſtenthums hat. det hier 2 Pfarrkirden und eine Abtei . 12. Fontenay le Comte , eine Stadt an ber Vendée , mit 3 Pfarrfirchen , 2 Hor pitälern , 4 Sildſtern und einem Kollegio . Es iſt hier eine fånigliche Eleftion , Lands vogtei , Marechauſſee und Forſtamt. 13. la Meillerare , eine Pfarre mit dem Titel eines Herzogthums und einer Pairie..

14. Bournezeau , eih Flecken und Mars quiſat. 15. Moulderon , eine kleine Stadt. 16. liçon , eine Stadt in Moråſten , toelche ben Sitel einer Baronie hat , unb der Sin eines Bisthums , einer landvogtei Der Biſchof ili Herr und Marechauſie iſt. und Baron der Etabt , ſteßet unter dem Erzbiſdhof von Bourdeaux , hat einen Kirche ſprengel von

150 Pfarren ,

22000 livres

Einkünfte , und iſt am römiſchen Hofe auf 100. Buch . Erdbeſsor. 9.B.

98 Außer der Rathebratfirs 1000 Fl . tapirt . the giebt es bier eine Pfarrkirche , ein Ses Die Luft iſt uns minarium und 2 Kliſter. geſund . ,

16. Maillezais , ein Städtchen auf eis mer Inſel , welche die Flüſſe Seure und Un = tize machen . Der biſchöfliche Siß , welcher hier ehemals geweſen , verleget worden .

iſt

nach

Rodelle

17. Die Inſel Noirmoutier , Nigrum monafterium , Inſula Dei, ift 3 fran; dfis ſche Meilen lang , und wohl bewohnt . Sie hat den Titel eines Marquiſats , gehdrt der jungern finie von Tremouille, und enthält folgende Derter : ( 1 ) Noirmoutier , eine kleine Stadt mit einem Priorat und einer Pfarrkirche.

( 2 ) Barbaſtre , ein Flecken . ( 3 ) Notre Dame de la Blanche , Abtei Ciſtercienſerordens.

1.

eine

16. Die Inſel Yeu , Oya , iſt eine Mei- : le lang , hat einen Flecken und ein kleines Dorf mit einem Hafen .

20, Das

99 20. Das Gouvernement von Bre:

tagne.

Dieſe Landſchaft iſt ein e Halbinſel, wel die von allen Seiten mit dem Meer umge : ben iſt , gegen Diten , Nord - und Süd oſten ausgenommen , da ſie die Normandie ,

! Maine , Anjou und Poitou berühret . Ih re großte Långe von Abend gegen Morgen , wird auf 57 , und die großte Breite auf 33 franzöſiſde Meilen gerechnet , hingegen iſt ſie auch in einigen Gegenden ſehr ſchmal. Den Namen hat ſie von den alten Bri tonen oder Britten , weld ) e um die Mitte des fünften Jahrhunderts durch die Angeln und Sachſen von

der Inſel Britannien vers

drånget morben , da ſie ſich denn über das Meer nach Gallien begaben , und nach eis nigen Herumſchweifungen in dem Lande der Curioſoliten und Dſismier , die von den Urmorifern waren , niedergelaſſen , auch faſt das ganze Gebiet der Banner in Beſitz ge nommen , weldics land denn von ihnen bes nennet worben . Endeffen wird dieſes Na mens zuerſt vorn Gregorius von Tours ge dacht.

In der folgenden Zeit , mußten ſie fich den frånkiſchen Königen unterwerfen . Karl Der Große hatte hier eine Flotte , wels

de

;

Ton er wider die Normánner gebrauchte. Unter betelben Nachfommen warf fit) Nuts

che

menolus ,

das Haupt der Bretonier , in Theil des Landes , welcher jeßt Obers Bretagne genennet wird , und urſprünglich Sadier zu Einwohnernt hatte , zum König auf. Sein zweiter Nachfolger wurde von Dem

einigen Zuſammenverſchwornen getådtet , bie fid) des fandes bemachtigen , aber nur Grafen nenneten . Die Normånner ero berten

zwar Das land , fonnten es aber beſitzen . Dieſe Unruhen wur :

nid ) t ruhig

den gendiget , als Conan , Graf von Bres tagne , reine einzige Tochter Conſtantia , mit Gottfried , Grafen von Unjou , einen Sohn Heinrichs II , Königs von England und Herzogs von der Normandie , vermåht, te . As fich der Conſtantia Tochter und Erbin mit Peter von Dreur verheirathete , kam Bretagne

an

das

königliche Haus ,

weil dieſer ein Prinz von Geblüte war. Deſſelben Enkel Johann II , wurde Herzog und Pair von Frankreich .

Nach dem Tode

Franz II , Herzogs von Bretagne , ver: måhlte ſich deſſelben Erbin urna mach ein, ander mit den Sidnigen Karl VIII und ku dewig XII , und hinterließ aus der zwei ten Ehe zwei Tidyter , baron die diteſte , Ramens Claudia , An ' Franz 1 verheira : thet

10I thet ward , der auf Bitte der Landſtånde; Bretagne 1532 mit der Krone vereinigte . Sein

Nachfolger II

ſchaffte

den

Namen

eines Herzogs von Bretagne ab . Dieſe Landichaft hat gute Häfen , aber faſt gar keine ſchijf vare Fiulie, Die Loire ausgenommen , welche hier ihren lauf eiro diget , und die Vilaine, ( Vicinonia ). Mait rill bie Pilaine mit der Drance turd ) ei : nen Kanal smirithen Nennis und Dinan ver einiren . Das Land ift theild cben , theils bergidit ;

in Ober : Bretagne find

die meis

fren Berge , wie ich denn eine ganze Rette derſelben , die le Mont Arré genennet wird , durch daffelbe erſtrecket. Getreide und ein wächſet hier nicht viel ; die Seide aber iſt befto beffer , daher der Handel mit Butter betrådlich iſt. Es bringt vel hanf und Slads hervor , woraus le liewand und Ses geltuch

verfertiget

und

verhandelt

wird .

im Stirri;ſprengel von Quimper iſt zu Cora ein Steibergwerf ; dod iſt das Blei lange ro gut nicht , als das englandiſde. Sin firdrengel von Nantes giebt es an einigen Orten Steinfohlen , die aber audh den engliſchen lange nicht gleich kom men . Nuf der Kufte werden viele Sardel: len und andere Firde Grafſchaft

gefangen .

Nanteis wird G 3

@alz

In der gemadit. Mit

102 Mit Pferden wird ein großer Handel gè Die Einwohner ſind gute Seeleu trieben . In Ober - Bretagne wirb franzoſiſch te . in Unter · Bretagne aber die alte celtiſche Die Stånde der Proving Sprache geredet . haben eine Geſellfchaft des Ackerbaus , des Handels und der Künfte errichtet , und der Ksnig hat dieſelbige beſtätigt.

Das Land hat ſein eigenes Parlament , welches zu Rennes iſt ; es hat auch ſein eigenes Recht , und beſondere landſtånde . Dieſe beſtehen aus der Geiſtlichkeit , dem Adel , und dem Sürger - und Bauernſtan : de . Sie werden alle 2 Jahre vom Króni ge zuſammen berufen ,

Der Gouverneur iſt

zugleich Admiral von Bretagne ; unter ihm ſtehen 2 Generallieutenants , und 3 fånig. liche Lieutenants. In der Verſammlung der Landſtånde und Ausſchreibung der Auflagen, wird das Land nach den 9 birdhd Alidhen Kirchſprengeln abgetheilet , davon

I. Zu Ober - Bretagne 5 gehören. 1. Das Bisthum Rennes , begreift fol: gende Derter : I ) Rennes , ehemals Condate , die Hauptſtadt des ganzen Landes , hat den Namen von den Rhebonern , welche die bes

103

gl:

berlihmteſten unter den Armorikern geweſen .

( 11 :

Sie wird durd) die Vilaine in zwei Theile ।

die

ping Dis der

ni , Fiin

getheilet , iſt ziemlich groß , volfreich , und der Sitz eines beſondern Gouverneurs und königlichen Lieutenants , eines

Bisthums ,

mergerichte , Landgeridito , einer marmor : nen Tafel und eines Konſulats. Sie hat gwar viele wohlgebauete Häuſer , aber die Gaſſen ſind enge , dunkel und unrein , body

fun

haben hier bem Kónige Ludewig XV

CA

le

Die

en

eine

Bildfáule von übernatürlicher Große errich tet , welche 1744 zur Freude über ſeine Geneſung gelobet ,

der

.

des Parlaments der ganzen Landes , einer Intendanz und Hebung , eines Steuerfam

iſt der 1721 abgebrannte Theil regelmåßig neuaufgebauet. Die Stände von Bretagne

ni

1

und

1754 eingeweihet

worden . Der hieſige Biſchof ſtehet unter dem Erzbirdhof von Tours , hat einen Kirch . ſprengel von 265 Pfarren , 18000 livres Einkünfte , und iſt am rómiſchen Hofe auf 1000 Fl. tapirt . Außer der Rathedralfir: che , ſind hier 8 Pfarrkirchen , 2. Abteien , ein Seminarium , 17 Kidſter , und ein ſchd n08 Kollegium . Die Vicomté non Rennes gehéret dem Herzog von Tremouille. 2 ) Chateaubourg , eine Pfarre und Graf. daft.

bie G4

3 ) Vis

-

104

3) Pitreh oder Vitré, eine kleine Stadt an der Bilaine , mit einem Kapitel und eiz Sie iſt der Sie ber erſten nem Priorat . Baronie des lanbes, und gehöret dem Herz fog von Tremouille . 4 ) Epinay , ein Marquiſat , dema Haus Te von Rochefoucault zugehörig. 5) S. Hubůn dů Cormier ; ein Stadt: chen , bei welchem 1488 die Britannier und thre Kundesgenoſſen das Kriegsverr Karls VIII beſiegten ..." 6 ) Fougeres , Filiceriae , eine Stadt an Fluß Cilësnon , mit einem Schloß , 2

Pfarrkirchen und einer Abtet. Titel einer Saronie. 7 ) Untrain Städte

und

la

Sie hat den

Suerche ,

Heine

8 ) Noyal , eine Pfarre, mit deren Prints wand ehedeflen ein großer Handel getriebene tarb

2. Dos Bisthun Nantes , begreift Ore Srafchaft Rantois , weldie durch die Loire tn 2 Sheile getheilet wird , an Getreide und Wein frudytbar iſt , gute Weide und folglich auch gute Viehzucht , ingleid enz Galz und Steinkohlen hat , Wernåmlid, abçe farken Handel treibt .

1 ) Nauta

105

1 ) Nantes , vor

cre

biaus

TO Ranill

Mlters

Condivincum

oder Condivicnum , ift Dom Nung nad) die zweite Stadt von Bretagne , und hat ben Namen von dem Namnetern , meldes Volk zu den Himorifern gehöret hat . Eie liegt an der Poire , iſt eine der pornchm : ſien Handelsſtadte des Neids , jiemlich gros , volfreich , wohlgelegen , und hat 4 Por : fåste . Es iſt hlér ein Generallieutenant , beſonderer . Goutierneur , und Sniglidier Lieutenant , ein Bicchum , eine Intendanji Hebung , Nechnungsfarmer , ein Bürean

Stadt

6,2

der Finanzen , Miinghof , Landgericht, eine Landvogtei , Votei , Admiralitåt , Forft Der hieſige Biſchof ſtuz amt und Konſulat. het unter dem Erzbiſchof von Tours , hat

Fleine einen Kirchſprengel von 237 Pfarren , und 40200 livres Einfünfte , und iſt am rd : Er iſt miſden Hofe auf 2n00 fl. tapirt .

leben Herr über einen Theil der Stadt ; gebors ner Rath im Parlament der Landſchaft , Außer der und Sangler der Univerſitåt .

die Poire

Teine

det abet

Kathedral - und einer Kollegiatkirche , findet man hier 1 Pfarrkirchen , eine Abtet , eine Starthauſe , 3.2 er bere Slofter , Hoſpitåter , ein Kollegium , eine um at , verſit itat Univerſ gefiftete Uni 146 Jahr anatomiſatie und Seminariun ! , ein

furgirdie

Sdule ,

cine

0128 eiat

di:

Geſellſoaft tos Necr : t

106 Ackerbaues , des Handels und der Künſte, einen königlichen botaniſchen Garten , eta ne öffentliche und freie Schule der Hybro graphie , Mathematik und Rhetorit , eine Akademie der Muſik , eine Seil- oder viel mehr Tau - Manufaktur , in welcher täglich 1000 bis 1200 Menſchen von verſchiede nem Alter und Geſchlecht arbeiten , eine Stattunmanufaktur , eine Faianjerie , ein weitl & uftiges und wohlbefeſtigtes Schloß , Der Hans und ungefåhr 99000 Menſchen . del und die Sdhiffahrt dieſer Stadt nach Guinea und nach den franzöſiſchen Kolo : nien in Amerika , imgleidhen nach Spanien und Portugal , iſt wichtig ; . des Handels mit andern dahin kommenden europäiſchen Die großen Nazionen nicht zu gebenken . Schiffe fönnen auf der Loire nicht weiter als bis an den Flecken Mindon oder Pain : boeuf , fonimen, woſelbſt ihre Ladung auf kleinere Schiffe gebracht , und alsdenn nach Die Stadt iſt in Nantes gefiihret wird. der Geſchichte ſehr berühmt , weil Heinrich IV in derſelben 1598 durch ein Edikt den Reformirten die offentliche Religionsübung verſtattete , welches 1685 von Ludwig XIV wiederrufen worden.

2 1

An

107

Punte

l , la

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Silta

großer rreiter

7 nach

if in inrich t den

bung XIV

2 ) Ancenis , eine fleine Stadt und Mars quiſat an der Foire , dem Hauſe von Be thune- Charroft zugehörig . 3 ) Chateau Hriant , eine Stadt von 650 Håuſern , mit einem Schloß , einer Pfarr kirche und 2 fisftern . In der Geſchichte und den Romanen tft fie wegen der bes růdytigten Gräfin von Chateau : Briant , Konigs Fran ; I Maitreffe , bekannt . Sie gehört jeßt dem Hauſe von de als eine Baronie . 4) Derval , ein Flecken

Dourbon -Con und

Baronie .

5 ) Guemené Painfaut , eine kleine Stadt mit einer Sollegiatkirche , und mit dem Titel eines Fürſtenthums , den das Rohan Soubiſe führet .

Haus

6 ) . Coislin , eine leine Stadt , die 1663 zu einem Herzogthum und einer Pairie er boben worden . 7) La Roche -Bernard , Flecken und Bas ronie an der Vilaine , ju dem Herzogthum Coislin gehörig . 8 ) Pont. Chateau , eine Baronte , wel che auch dem Herzog von Coislin gehört. 9) Guerande oder Guerrande , Aula Quiriaca , eine

kleine

Stadt , nahe bei

dem Meer , zwiſchen den Mündungen der Flüſſe Poire und Vilaine , und in ralzigen 1 Moråſten , in welchen gutes Salg gemacht wird .

2

108 wird .

Die

hieſige

Stollegiatkirche

iſt

zus

gleich die Pfarrkirche , und es ſind hier 2 Kisſter , und ein Sd108. 10 ) Croiſic , ein Städtchen und

Hafen

am Meer , in deffen Nachbarſchaft falzige Moråſte find . 1959 wurde es von ing Tåndiſinen Kriegsſchiffen bombardirt. 11 ) Le Pelerin , ein großer Flec en an der foire , mit einem Hafen und einer Rhe be , woreløft die Schiffe

anlegen , die klei:

ner find als diejenigen , welche zu boeuf vor unfer gehen .

Pains

12 ) Painboeuf , ein Flecken oder groſs res Dorf mit einem Hafen an der Loire , welche der eigentliche Hafen von Nantes ift. 1. Nantes. 13 ) Das fand Res , macht den an der ſüdlichen Seite der Loire liegenden Theil rom

Bisthum

Nantes

aus ,

gehørt

ießt

als ein Herzogthuin und Pairie den Hau : fe von Villerot , und enthält folgende Der ter : ( 1 ) machechou ober Machecou , oder machecol ; Machequoleu , der Hauptort Dieres kandes , ift ein Flecken mit 2 Pfarr : firchen , welcher an die Stelle oes gerfioz ten Fleckens Natiate gekommen , tas land Rey den Panen bat,

daron

(2)

109

Bater false

( 2 ) Cliffon , ein Sidorchen und Baro : nie , mit einer Tollegiatkirdie . (3 Pornic , ein Flecken und kleines Hafeu Qiu Deer , dejen Ciritvobner fich vornemlid) auf den iſt bier eine Abtei .

Sirdijang legen .

( 4) Bourgneuf , eine kleine Stadt mit in ben benados einem Hafen am Meer . 10

barten Moráſten wird viel

Salz

gemad ) t .

( 5 ) Die Inſel Bouin , woſelbit viel Eals bereitet wird . 3. Das Bisthum Dol , ist das kleintie,

Loire

Meilen in der und hat nur ungefähr 7 långe , und 3 in der Breite. · Dol , die einzige Stadt in demſelben , iſt flein , ſchlecht bewohnt , und liegt in ei : ner morfiigert und ungeſunden Gegend. Sie iſt der Sitz eines Bitthums , einer Hobung und Weiniralitat , und hat ungea Der Firdiof ift Herr fáir 1200 Häuſer. der Stadt , nemnet Aid) einen

Grafen von

derſelben , ftchet unter dem Erzbiſchof von Surs , hat einen Sirchſprengel yon 94 25000 fibres Einfünfte , und Pfarren , timiſhen Hofe auf 4000 Fl . ta : iſt am Er hat fide ehemals ein erzbischofi, firt. des Unſehen angestafet ; läßt auch noch in ſeinen viruſpreity el das Kreuz vor fich bers (3.!

1

: I10

bertragen ,

und hat auf den Landtagen ben Rang vor den übrigen Bildhofen . 4. Das Bisthum S. Malo , hat einen ziemlichen Umfang , und das Erdreich die res Bezirks

bringt Getreide

le

und Früchte.

Es enthält folgende Derter : 1 ) S. Malo , Maclovium , Maclopo lis , eine Stadt auf einer kleinen Frſel im Meer , die ehemals S. Aaron hieß , unb durch einen Damn mit dem feſten fande verbunden iſt , bei deſſen Anfang ein feſtes Schloß ſtehet.

Sie iſt der Sitz

del

ge

face

eines be

ſondern Gouverneurs , und eines königlidhen Lieutenants , eines Bisthums , einer He bung und Admiralitat. Die Straßen find

le le

enge , und man hat kein anderes als

45

Re

genwaſſer , welches in Zifternen geſammlet wird . Der Einwohner ſind ungefåhr 10000 . Der Biſchof ſtehet unter dem Erzbiſchof von Tours , bat einen Kirchſprengel von 200 Pfarren ,

36000

livres

Einfünfte , und

iſt am remiſchen Hofe auf 1000 Fl . ta rirt. Die Kathedralkirche iſt die einzige Pfarrkirche der Stadt.

ha

lo

Es giebt hier ein

Seminarium , ein allgemeines Hoſpital , 4 Kidſter . Der Hafen iſt groß , hat aber einen beſchwerlichen Eingang , weil er mit vielen Feifen umgeben iſt , und bei der Eb , be wird er faſt trocken . Auf den gedach ten

M

III

ndtaget en . at einen is die

Früchte.

aclopo.

Lante 12 fenico nes bei Allidro

con fine

wammlct 0000

of non 71 201

Fl. tu

ten nahgelegenen Felſen , find Forts anges leget worden , von welchen die vornehm . ſten ſind : le Sezembre , la Conchée , le Fort royal , le grand Bay , le petit Bay , l'Isle Rebours , le Fort du Cap , Rote Der Hans neuf und le Chateau de Latte. del , welcher hiefelbſt mit England , Hol : land und Spanien getrieben wird , iſt we : gen Bequemlichkeit der Lage der Stadt be : trächtlid) , und zur Zeit des Friegs iſt die 1758 ſer Drt zur Kaperei ſehr bequem . verbrannten die Engländer hieſelbſt im Has fen Solidor ungefåhr 80 franzöfiſche Schif fe , worunter auch 2 Kriegsdiffe und vie : le Kapers waren , imgleichen das Tauen : magazin ; ſie hatten auch ſchon die Vor : ſtadt S. Servant in ihrer Gewalt. Eine franzöſiſche Meile von S. Malo, hat ehemals am Hafen Solidor die Stadt Aleth gelegen , die der Sig eines Sisthums war , welches 1149 von hier nad S. Ma . lo verleget wurde . Der Ort , wo die Trümmer derſelben zu finden ,

wird Quiz

er ein

daleth oder Guid ,aleth , 0. i . Flecken Aleth, genennet.

aber ľ mit

r F1

2) Cancale , ein Flecken am Meer , von welchem ein benachbartes Borgebirge den Namen hat , welches auch Groin heißet.

dati:

Hier werden gute Auſtern gefangen .

1758 Jans

.

I I? landeten Hiefersft Engi& nber , ſeten den Ort.

und verwú :

3 ) Chateauneuf, ein Flecken und Mar, quiſat. 4 ) Dinen , eine Stadt auf einem Bero ge , mit einem guten und einem Hoſpital. beſonderer

Solos , 2 Kisftern Es iſt bieſelbſt ein

fåniglidier Gouverneur und ein

königlid)er lieutenant.

Die landſtånde has

ben fich hier zuicilen verſammlet. 5 ) Corſeult , ein kleines Dorf , wofelbſt man viele alte Münzen gefunden hat , und Eurioſoli

in deffin Gegend die Stadt der ter geſtanden haben ſou. 6 ) Broons , Beaulieu , und Flecken , der Grafdaft.

letzte

mit dem

Combour, Titel

einer

7 ) Coetquen , ein Marquiſat. 8 ) Montfort , mit dem Zunamen la Ens #e , Joffelin bber S. Nicolas , Ploermel, und Becherel , find kleine Stadte . 5. Das Bisthum

S. Brieur , begreift

ein án Getreide und Srúdyten fruchtbares Land ; es find hier auch 3 Eiſenhåmmer , nåmlich ju loubeac , Hardouinaye und Bau blanc. Dle merkwürdisfien erter find : 1 ) Saint Brieur , Oppidum S. Brioci oder Briocenſe , eine Stadt , welche im Grutite za ichen

Bergen

liegt , die ihr die Klus

semu

uslicht nach gleich fur und Sin

dem Meet hindern , 08 fie Metle davon entfernet iſt ,

Sie iſt der einen fleinen Hafen hat . eines bsfondern Gouverneurs , eines

Bistums , viner Hebung und einer Admis

1

Der Bifchof iſt Herr der Stadt, ralitat. Yehet unter dem Erzbiſchof von Tours , hat

10 cig

einen Kirchſprengel von uit Pfarrent , und 25000 livres Einfünfte , und iſt am rss Aufer miſchen Hofe auf 800 FI . tаritt.

rock

1,054 Tiede

ber Kathebralfirche iſt hier noch eine Kolles glatkirche , ein Solégium , ein Semina , Die riun , auch find hier einige Reisfer. Straßen der Stadt find ichen , und die Sf .

mbon,

cermin

Sebaude von gutem Unſehenta Nan handelt hier ſtark mit Zwirn .

fentlichent

2 ) Lamballe , eine kleine Stadt , darint Sie iſt viel Leinewvand der fertiget wird.

ber Hauptort des Herzogthums Benthiévre. 3 ) Matignon , meer . 4 ) S.

Caſt ,

ein ein

kleiner Dorf ,

Flecken

arti

bei welchema

Hard

10: Brica die in

1958 der Machtrab der gelandet gewefenen und fifi svicter rinichiffenten Englander von Frongorifdien Truppen angegriffen wurde , und eine ſtarke Einbuße erlitte . 5 ) Moncontóir , eine kleine Stadi , ofe auch gum Herzogthum Penthtóvre genåret, Mit Zwirn wird guter andel getrieben. BAD.Eroberstr.9 B.

6) Quine

1

114 6) Quintin oder Forges , ein. Stårta chen und Herzogthum mit einer Kollegiat : kirche. Es gehöret unter die Baronien des Bandes .

5) Mons

an einen mit der

7 ) Júgon , ein Städtchen , weldhes zum Herzogthum

nen , wet befördert

Penthievre gehöret,

8 ) Loudeac , ein Ståstdien , wo viel Zwirn gemacht wird , audi ein Eiſenyams mer ift. 9) La Chaiſe , ein Flecken .

II. Zu Nieder - Bretagne , gehören vier Histhümer. 1. Das Histhum

Tréguier ,

Bezi t viel Getreide und

in

einer ju hat einen

niglid E tirdhjett , und eine

deſſen

Hanf rådet ,

Wir bem rfen : gute Pferdezucht iſt. 1 ) Treguier , Trecorium , eine Stadt an einem Meerbuſen , auf einer Haloinſel, die ebemals Trecor genennet worden . Die

Penthieve louie ges

aud

Britannier

nennen dieſe

Stadt

in

( 1) 6 ner Abte

fogthums

ihrer

bequem g Sprache kantriguier. Sie iſt der Sig ei : mer Hebung , und eines Biſchofs , der Herr und Graf von Treguier iſt , unter dem Erz

( 3) T Contour frieu ,

biſchof von Tours ſtebet , einen Kirdiſpren : gel von 130 Pfarren , 20000 livres Eins fünfte, bat , und am rómiſden 460 Fl . tariré ifta

folgende

Hoſe auf Dariori

2 ) lanmoeurs , eiil Siddtdien , in wels chem , çin fåniglidjes Gericht iſt.

g

buſen , Hun

3 ) Mors

dis

t8 ݂‫ܐܳܕ‬ 3)

eigint: En des

1945:

Mons

Montrelais ; Handelsſtadt

eigentlich Morlaix , relaxus , eine fleine

an einem Fluß , auf welchem die Schiffe mit der Meeresflut bis bieber kommen kön: den Handel des Orts febit nen , welches Den Hafen berdhúzet das auf befördert . einer Inſel liegende Schloß Torreau . Sie hat einen beſondernt Gouverneur , ein fo : niglich Gericht , eine uomiralitat , 2 Pfarr . kirchen , eine Kollegiatfirde , 5 Strefier , und eine große Vorſtadt , Namens Viniec . 4)

setia

Das

Herzogthum

und

die

Pairie

Penthievre , welches dem Grafen von Tour louſe geh Sret , begreift folgende Derter : ( 1 ) Guingamp , ' ein Städidien mit eis

2 !

24

ihrer

işti: r.bene ET

t suf

7I rols

os

ner Abtei , welches der Hauptort des Hers zogthums reyn will: ( 2 ) Lanion , eine kleiné , žur Handlung bequem gelegene Stadt. ( 3 ) Die kleinen Stadtė Lambale , Mona contour

und

Jugon ; ' im

Bisthum S.

Brieu , geboren aud) baju . 2. Das Bisthum Bannes , begreift nach folgende Derter : 1 ) Vannes oder

Dennes ,

vor

Witers

Dariorigum eine Stadt an einem Meers buſen , welche ihren Namen von den De : heternt hat . Sie iſt der Siz eines beſon's bern

Gouverneurs ; und

fåniglid, et lieu :

ito

tekants , eines Bisthums , einer Berung , eines Landgerichts , einer Admiralitat , eta nes Forſtamts , Ants und sonſulats. Dec hiefige Biſchof , welcheè unter dem Erzbis ſchof von Cours ſtebet , hat einen Stirdi . ſprengel von 189 Pfarren , 30000 kores Einkanfte , und iſt am rómiſchen Hofe auf 350 Fl. tagirt. Er iſt Herr von einem Theil der Stadt , die an fich klein iſt, aber 2 große

Borſtåste bat :

eine , Namens le

grand Marché , ift größer , als die Stadt, und die andere beißt S. Paterne. hier unterſchiedene Kirchen und

Es find Risfter ,

und ein ehemaliges Jefuiter Kollegium . Der hafen in dem Meerbuſen Morbihan , ift einer der großeſten und ficherften im Riid ) , Beim Eingang deffelben liegen unterſchtes dene Juſein , unter weld

en l'Isle d'Urs,

mit einem Flecken , l'Isle aux Moines mit einem Flecken , Taſcon , Bredec and d'Heureux , die merkwürdigften find. 2 ) Die Halbinſel ' Rúns , Reuvilium , mit der Benediktiner brei Saint Gildas , und einem Schloß. Nidit weit davon iſt

der Flecken Sarrau belegen . 3 ) Nuran , Auracicum , ein Stádichen und Hafen am Meerbuſen Morbihan , mo : felbft guter Handel getrieben wird .

1364

fiel hier zwifdjen Ichann Grafen von Monte

fort,

117 fort , und start von Bois , eine ohladit

Fung , bor.

I , do De:

Eribia

4) Port - louis , iſt eine Stadt mit et nem ſehr guten Hafen , und einer geräu migen Rhede , welche vornåmlich mit Sare bellen und Aalen

pres

Ruf eincin

tuite s find

f

c.id

dhte

145 , uno

sad, int

God nita

handelt , deren Fang in Ludewig XIII dieſer Sirgend groß iſt. ließ hier im Meer eine Zitadelle , und ans bere Feſtungswerfe anlegen , und gab der

Stadt ſeinen Namen ; denn vorher war hier ein Dorf , Namens focperan , 0. ift Man erbauet : Dorf ses heiligen Petrus . fie aus den Trümmern der abgebrocheneth Es iſt hier ein beſonderer Stadt Blavet . Gouverneur und einz königlicher lieutexant , und die Stadt bat ungefähr 356 Häuſer , blejenigen , welche in den Vorſtådten find, ungerechnet. 5 ) L'Orient , eine

kleine Stadt an der

Mündung des Fluſſes Ponscroff oder Pongo corff , mit einen berühmten Hafen , aut und nach welchem die oftiadiſche Handlungs gerelraft ihren Handel trieb . 6 ) Plemür , ein Fleden nahe bei der vorhergehenden Drt. 7) Hennebon , eine kleine Stadt an Fluß Glavet , die ehemals befeſtiget genes fen . Sie beftehet aus 3 Sheilen , welche ſind die Rentadt , die bemauerte Stadt a und

1.

+

und die Arifadt. Sie hat 2 Pfarrkircheti, einen kleinen Hafen , und guten Handel mit Getreide , Eiſen , Honig und Sardinen. 9 ) Pontivy , ein Städtchen am Flug Slavet , iſt der Hauptort des Herzogthums

en

Te

Rohan , und handelt ſtart mit Leinwand.

HE

10 ) Rohan , ein Flecken an der Duſte, von welchem ein Herzogthum und Pairie, und ein berühmtes Haus den Namen hat.

1 !!

di

II ) Maleſtroit , ein Städtchen und Bas ronie am Fluß Dufte. 12 ) Rochefort, Quintambert , und Rieux an der Vilaine ,, find Städtchen , das left te an der Vilaine . eine kleine Stadt 13 ) Redon , Roto an der Pilaine mit einer 21htet. 14) Belle Joie , Pulchra Inſula , vor Alters Coloneſus , eine Inſel , welce uns gefähr 6 franzdiiſche Meilen vom feſten Rande entfemet , 6 Meilen lang , 2 breit eft , und den Titel eines Marquiſats bat. Sie iſt faſt ganz mit ſteilen Felfen umges ben , ro daß man nur an 3 Orten anlan den kann . Einer von dieſen Orten iſt Palais , eine befeſtigte Stadt , der Haupts ort dieſer Inſel. Die Rhede iſt gut. Ban: gor iſt ein Flecken . Von den übrigen Ders tern auf dieſer Sauzon

Inſel ,

und Locmaria

find die die

Flecker

vornehmſten . In

8 le

LIO

den In der Gegend dieſer Infel , fiel 1759 ei nt

annel iner,

Seetreffen zwiſchen der franzöſiſchen und englåndiſchen Flotte vor , in welchem dies re die Oberhand bevielt ; jene aber theils vernichtet , theils zerſtreuet wurde.

and.

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Fileue Test

tadt

15 ) Die kleinen Jareln Houac und Hoe die. 16 ) Grouaix oder Groays , eine kleine Inſel , der Mündung des Fluſſes Balveç gerade gegen über. Hier werden viele Na le gefangen . 3. Das Bisthum Quimper oder Cornou ailles , d . i . Cornu Galliæ , weil ſidy dies res Stück von Gallien wie ein Horn in die See

? uns

1761

wurde die Inſel und Feſtung von den Enga Såndern erobert.

erfirediet ,

begreift

die

ganze

Graf

efter

fdhaft Cornouailles , und enthält : 1 ) Quimper , Quimper Corentin , oder

breit lat.

Cornouaillis , Coritopitum , eine Stadt am Fluß Dou , in weiden hier die Bedet

ziget lans

fiezet . Sie iſt ziemlich groß und volfroidi , der Sitz ein 8 besideru Gouverneurs , ei

upta

nes Bisthuas , landgeridts , einer bunt , und damiralitåt. Der bisige Bi

Der:

dhof in Herr der Stadt , fichet unter dein Erzbiſchof von Tours , hat einen Kirdi fprengei van mehr als 220 Pfarren , 25000

fen.

Livre

Einfünfts ,

und 1.4

iſt

ain

romiſden

120 gefuiten Die Hofe auf 1000 Fl. taxirt. haben hier ein idoned Kollegium gehabt ; und außerdem find hier

2-Kloſter ,

1

Ab .

tei , und ungefähr 7000 Einwohner. 2 ) Douarnenez , ein Städtchen und klets ner Hafen am Neerbuſen gleiches Namens,

in ipelchem viele Sardelen gefangen werz ! Den . 3 ) Audierne , ein Flecken am Meer , 4 ) Concarneau , oder Coney , eine kleine Stadt mit einem kleinen Hafen am Meer . 5 ) Quimperle oder Quimperlay , eine Stådtchen an dem Zuſammenfluß der Sluge Elle und Fiot , mit einer Abtei , einigen Reisſtern und Pfarrkirchen .

Es iſt hier eine

Yönigliche Landvogtei . 6 ) Carhaix oder Kerahes , ein Städtchen , woſelbſt ein Forſtamt iſt. 7) Chateaulin , ein Städtchen am Flug Auſon , weld )es fart mit Schiefer und lach : ſen handelt , und in deſſen Nachbarſchaft es Kupfer : end Eiſenbergwerke giebt. bat den Namen von einem alten Schloß welches aber heutiges Tages zu einem Hos ſpital dienet. Der Radisfang in dem hies figen Fluß iſt ſehr beträchtlich ; denn man fångt bisweilen des Jahrs auf 4000 Stücke, 1

8 ) BE

121

8 ) Seriell , le Faouet , et . Cabre , und Roſporden

ſind Stadtdjen

oder vielmehr

Flecken . 4. Das sisthum S. Por de Leon , ent : bålt folgende Derter : 1 ) S. Poi (Pul) be leon , ober ſchlecht : hinleon Legio , eine ofteStadt, nahe bei dem Meer , welche den Namen S. Po ! von ihrem erſten Bt dof bit , fcon aber von Leonnois, me.ches der Nameeines umliegenden Diſtritts tft.

Der hieſige Birdsof nennet fich einen Grafen ron keon , iſt Herr der Stadt , ite:

ftet unter dem Erzbiſchof von Tours , hat einen Stirchenſprengel von 120 Prarren , 15000 livres Einkünfte , und iſt am rss miſchen Kofe auf 800 gr. tarirt . 2 ) Roſcof , ein Flecken mit einem Har fen , welcher eine franzöſiſdie Meile sont Die gegen über liegende S. Pol liegt, Inſel Bas , madt eine gute Rhede. 3 ) Lesneves , und S. Nenayo find 2 Städtchen , welche bem snige gehören , 4) kanberrau , eine kleine Stadt , und ber Hauptort der Baronie Leon , welche Dem Syauſe Rohan gehdret . Sie liegt am lub Elyorne , unb bat 3 Pfarfirdhen . $ ) Re Chatel ,

cine beträchtiidhe Serpe

(daft.

6) Pr 5

6) Re Conquet , ein Ståstchen auf der weſtlichen Spiße von Bretagne. 7 ) Breſt , Brivates , eine feſte Stadt , mit einer großen und ſchönen Rhede und einem Hafen , welcher der beſte und ſicher , fte im ganzen Königreich

ift ,

aber

wegen

der unter dem Waſſer verborgenen Felſen , einen beſchwerlidhen Eingang hat. Er ift zwiſchen der Stadt und Vorſtadt Recous prance, und wird durch ein feſtes Schloß , einen Thurm und eine auf dein Mont Chars Man les angelegte Zitadelle , beldjupet. findet hier einen beſondern königl . Gouvers peur , und königl . lieutenant , eine Admi: ralitåt , eine Pfarrkirchen ,

landvogtei , uirterſdiedeng ein Seminarium , dem die

Jeſuiten vorgeſtunden baben , ein Kloſter , und ungefähr 24000 Menſchen , die Eins wohner der Vorſtadt mitgerechnet. 1750 ward

an der ſüdlichen Eeite des

Hafens

der Grund zu einem Gebäude geleget , in welchem des Winters die Stiaven beherber get werden ; zugleid) enthåít cs Magazine für allerlei Kriegsgeråthſchaft zum Behuf der Seemacht . Es iſt hier auch 1752 eis ne Akademie des Seemeens errichtet , und dieſer Ort überhaupt ein Hauptſiß des frans sofiſchen Seeweſens .

8 ) Duelo

di

123 dey Stadt , und Adiera

meget

$ ) Oueffant . Uxantus, eine fleine Ina fet im Meer , gegen Conquet über , welthe 8 franzöſ. Meilen im Linfang , und den Tis Sie gehåret tel eines Marquiſats bat. pem Hauſe von Rieu . Außer einem Leichts thurm juin Beten der Schiffe , welche in den Hafen von Breſt einlaufen wollen , iſt

ieceu:

4105 , Shar: Dan uvet :

didmi

hier auch ein Schloß zum Sduß wider die Seeråuber. Einige umliegende kleinere Sareln werden auch hievon benannt. fier wird die alte çeltiſche reinſten geſprochen .

Sprache noch

am

9 ) Išle de Sains , Sena , eine kleine Inſel , dem Meerbuſen von Douarneneg ges

E die

genüber , davon fie durch die Paſſage du Sie iſt wegen ihrer Ras geſchieden wird . Felfen und niedrigen Gegenden für die Seee

Ein:

fahrenden gefährlid ).

fens

21. Das Gouvernement von der

idene

Normandie .

-ber:

ajine our

Die Normandie , grenzet gegen Süden und Weſten an den Kanal , welcher Frant: reich von England fcheidet , gegen Slidwe:

une

ften an Bretagne , gegen Süden an Mai: ne und Perche , gegen Südosten an Isle

el

de France ,

gegen

Diten an Beauvoiſis ,

und gegen Nordoſten an Picardie .

. Ihre Gróa

1

Große von Abend gegen Morgen machet $ 5 , und von Mittag gegen Mitternadit 35 franz88. Meilen aus . Den Namen bat fe von den Normánnern befommen , wie Sie iſt aus dem folgenden erhetlen wird .

eine der furchtbarſten Landſchaften desReichs , und eine der einträglichſten für den K8 = Der Erdboden bringt allerlei Getrei : nig . be , Flachs , Hanf und Fårbefråuter im ilberfluß bervor . Ziemlich guter Bein wåd)ſet gu les Chateaux d ' Illiers , Mes filles , aux , Hardancourt , Ecarbanville , Uus Ne und an einigen andern Orten . pfeln und Birnen machen die Einwohner cinen Wein , der ihr ordentliches Geträni Die Weite iſt gut, und die Viehzucht ift. Das Meer giebt viele und gu : anſehnlich . te Fiſche ; es wird auch aus dem Waſſer Der Tang , deſſelben viel Salg gemacht. ben es auswirft , wird zu Sob ¢ gebrannt , Die inſonderheit in der Provinz Caur, Menge deſſelben iſt erſtaunlich groß .

Mo

der Seeſtrand flach iſt , da führen die An : wohner den Lang als einen Dünger auf ihre Felder ; 100 aber ber Strand za fteil ift , als in der Proving Cauf , da brennen Sie haben auch fie Sobe aus demſelben . deswegen den Strand unter fich getheilet , und eine gewiſſe Strecke , macht ein Erb

gut

125

cufact nacht hat

gut

aus.

Die scher ,

it welchent ber

Tang verbrannt wird , find 5 bis 6 Edhus he weit , und etwa 20 Zoll tief. Unter wird Stroh gelegt , hernach wird die Grus

eins og

be mit trockenem Tang angefilet , und das Stroby angejúndct . Der Tang fångt Feuer ,

BA

Setrci

ſchmelzet , rinnet an den Boden des lod,s , und wird ſteinhart. Die Anwohner des Strands

kochen

auch

thre Speiſen ,

und

SCH

Vill

heizen ihre Defen mit getrocknetem Tang , ohne einige ſchlimine Folgen davon zu vers ſpuren . @u Basleroi iſt ein Steinfolens bergwerk. Die Eiſenbergwerke find betrachts

Tohor

ebriunde inb get Wota

Sranston Die

lidh ; < $ find auch einige Kupferbergwer ? te vorhanden , und deswegen giebt es hier auch viele minerali de Waſſer , unter wels dhen die ju Forges die berübinteften find. Undere ſind ju foulay und Andaine , und fu Hagnoles im Gebiet von Domfront ift ein warmes Bab. Es find gute Mars morbrúce vorbanten .

Die barnehmſten Fluffe , find die Seine ,

er out.

za firil torennen 6 ano

davon in der Einleitung zu Frankreich ger handelt worden ; die Eure, welche in Gruß, Perde entſpringt , bei Maintenon , fdiiffuus wird , und bei Pont de l'urde in die eie ne fließet , nuchdem ſie durd) die Fhife Uur : uno Ston verftárfet worden ; bie belle,

!

áber

belle , welche im Kirchſpiel' Forges entſteht; zur Wegfisßung des Brennholzes , welches in dem Walde von lion gehauen , und nach Paris gebracht wird , bienet , und in die Seine fällt ; die Nille öder Risle ', welche Im Kirchſpiel S. Baudrille ihren Urſprung hat , und ſich mit der Seine bei de la Nos que vereiniget ; - die Dive , welche im Kirch Ypiel Cour - Menil entſteht , nimmt , und fchiffbar wird ,

die Vie auf und fich bei Dine im Meer verliert ; ber Perſon weldhat In lievin entſpringt , den Orbiquet auf nimmt, näd)mals Touqües heißt , fchiffbar wird , und ſich in das Meer ſtürzet ; die Carentone , welche zu S. Evroul ihre Duel

Ren ;

D

Raila unter Kóns dem

fdງເນ ໕

fich i den

Jahr mußte ließ

ibm

le hat , den Fluß Cernant aufnimmt und In Die Rille fåut : die Anté , welche über Faleiſe entſtehet , und nach einem lauf von

Die

ſich mit dem Fluß Divë vermis Tdhet ; die Örne ; -welche bei dem DorfUr: non unweit Seej enftehet ; die Noirrau ,

lant . lidoe

4 Meilen

Guigne , Laize, und den Qubon aufnimmt, fich in ons meer fiürjét , und nur vori Caen bis zu ihrer Munting Idhiffbar iſt : die Äure , welche im Kirchſpiel Parfourů, *6 fråniffiſdhë meilen von Meer entſteht ; und fich mit der Drome, die im Kirchſpiel

Dirides Nänienis ifreu Urſprung "Kiropietaiſons

vereinigd ,

jeniei

Qus mah !jou. weld der

hat , iti

hann

hierauf

ner t

127 aber in einer Wieſe ,

am Fuß eines Feis

fen , verlieret.

$ Dieſes land , machte zur Zeit der rsni. Kaifer die zweite lioliſche Landſchaft , und unter den frånk. Konisen einen Theil des Konigreichs Neuſirien aus . lnter Karl aus.: dem Rahlen fameit die auf der See berum fdwärmenden

Normåaner

bichir ,

liefert

ť

fich in Neuſtrien nieder, und ndegigen Karl den Einfältigen , daß er ihnen daſſelbe ira

13

Jahr 9i2 : els ein franzoſ. Rehn abtreteni mußte. Thr Anfiihrer und Herzog Rollont

7

ließ ſich taufen , und letigedachter Karl gab ihm feine Tochter Siſelle sur Gemahlin . Die folgenden Herzoge maren dies : und jenſeits des Meeres måhtia ; und Herzog Wilhelm Il mide 1066 Kisnig von Unge Mit Heinrid) Iftarb 1135 der många liche Stamm diefer inige und Hirfode aus , und ſeine Sochter Mathildis ber land .

måhite fichen

Gottfried , Grafen von An

Aus dieſer Ehr entfiuno Henridi II welcher Snide don England ; Herzog von der Normandie , und Herr von Gunenné ,

jou .

fp'hinter Poirot uitd Saintorné morð. tieß 3 Cohne , Nichard ; Gottfried uno Jos hann , welder letztere fid der Stadtsit fet's ner beiden Brüder Semådstigte , und statt:

128

friebs Sohn Urtus

umbraghre. Darüber wurden ihm 1202 von dem franzdf: Konig Philipp Uuguſt , mit Bewilligung der Pairs, faſt alle feine eånder in Frankreich genoms men , und die Normandie ward 1203 mit der frangof. Krone vereiniget . Beinrich III trat ludewig dem þeiligen und ſeiner Nachfolgern alle feine Anſprüche an dieſe Landſchaft ab , welche hierauf bis ans Ens be Des 14ten Jahrhunderts von einiger Kønigen ihren åtteſten Pringen gegeben wart , die den Titel der Herzoge von der Rorman : die führten , bis ber Titel Dauphin auf tam . Die fdjådlichen Streitigkeitent , wela che zwiſchen den Häuſern Orleans und Bourgogne entfiunden , gaben den Englån . Gelegenheit , nicht nur Meiſter von det Normandie , ſondern auch faſt bon gang Frankreich zu werden ; ſie beraffen audy dies Pe landſchaft , bis Karl VII fie ungefähr mad

3

Jahren vertrieb .

Unter den Erzbiſchof von Nouën ben die 6 normandiſchen Biſchöfe ,

ftea and

dieſe 7 Kirchen ſprengel begreifen 20 Kapis tel , 94 Abteien , und 4216 Kirchſpiele. Das land hat Tein eigenes Geſet , als des das weiſe genennet wird , daber man auch die Normandie mit dem Titel des lant bes

129 des der Weisheit Beehret:

Zu Rouen if

ein Parlament , unter welchen alle Gis richte des kandes fteben. In Anſehung der Finanzen find 3 Generalitäten ; nån : lich zu Rouen , Caën und Alençon , aus benen der König wohl eher Bes Jahres 20 Millionen livres gehoben haben ſoll. Das Gouvernement von der Normandie , if eis nes der anſehnlichſten des Reichs. Unter bém Generalgouverneur fteheñ 2 Gene : rallieutenants , einer für die obere ; und Bir andere für die untere Normandie, und ein jedes der 7 grozen Aemter håt eineri Ion. lieutenant. Dlėſe großen Hemter fins Rouen , éadr, Giſors , Evreur, Caën , Cauê tance unb Alençon. Man tbeilet bas Land in 2 Haupttheilė að : İ. Ober - Normandie beſteht aus 4 gros Ben Aemtern ünd folgenden Ländern : Í . Das fånd Cauſ , den Sheil deſſelben ausgenommen , welcher das Gouvernement von Havré de Gracè ausmacht.

Es Båt den Namen von ſeinen alten Einwohnern , der Caletern , iſt ein hohes und ebenes land, bas wenig gutes Waſſer hat , aber defto fruchtbaker an allerlei Getreibe ift. gehørt unter das Amt vok Caux:

Wii

bemerken :

Bafo . Erdbeidt: 9.8. 1

i) Câüs

130 1 ) Caudebec , Calidobéccum , der

Calidum

Beccum

oder

eine volfreiche Stadt

an

Seine , in welche hier ein Bad fållt ,

der durch die Stadt fließet , und ihr den Namen giebt. Sie iſt der Hauptort einer Hebung, und der Sit eines beſondern Gou verneurs , und fånigl. Lieutenants , eines Amts , Landgerichts , einer Admiralitat , Vicomté , eines Forſtamts und Salzhauſes . Man findet hier eine Pfarrkirche , 2 Kids fier und ein Hoſpital. . Die hieſige Hutma: nufaktur war ehemals anſehnlicher und eins trúglider ,

als

ſie jeßt ift.

Die Stadt

treibt ziemlid) guten Handel zur See .

1419

ward fie von den Engländern , 1562 von den Reformirten , 1592 aber wieder von den königlid, en Kriegevdikern eingenommen . 2 ) Lislebone ,

Iuliobona ,

eine Stadt

mit einem alten Schloß, und dem Titel ei nes Fürſtenthums . Sie hat 2 Kirchen . 1166 und 1080 find hier Provinzial - Kira dhenverſammlungen gehalten worden . 3 ) Baons le Comte , ein Flecken mit dem Titel einer Baronie. 4) Bollebec , ein Flecken ; der 1765 burch eine Feuersbrunft ſeine Kirche und 864 Häufer , und zugleich ſeinen Wohl: jiand tcrlor.

5 ) Yves

1 131 5 ) Voetot , ein großer Flecken mit eis nem Schloß und einer Kollegiatkirche.. Die Einwohner ſind von allen Auflagen bis auf die Kopfſteuer nach frei. Die Herrn deſſelben nennen

ſich Prinzen von Yvetot. Daß dieſer Ort ehemals ein sénigreich ge

weſen ſey , iſt eine Sabel ,

6) Doudeville , ein Flecken in einer ſehr fruchtbaren Gegend . 7 ) Cany , ein Flecken und Marquiſat. 8 ) Cailly , ein Flecken , welcher den Tia tel eines Marquiſats hat . 9 ) longueville, ein Flecken , welcher der Titel eines Herzogthums gababt hat. 10 ) S.

Valery

en Caux ,

ein

großer

Flecken mit einem kleinen Hafen , einer Mai: rie , Admiralität und einem Salzhauſe.

11 ) Grainville , ein Flecken. 12 ) Arques , Arca , Arcua , eine kleine Stadt am Fluß gleid )eo Namens , die zwar nur das Anleben eines Fleckcns bat , aber doch der Siß eines berodern Gouverneurs, einer Vicomté, eines königl . Umes von Caur, Elektion und eines Forſtamto iſt. Es iſt hier ein Priorat. In dieſer Gegend dlug Heinrich IV im Jahr

1589 die ligue . 13 ) Diep :

132 13 ) Dieppe , eine ſehr inregelmäßig bez feſtigte Stadt mit einem ebin ſo unregel: Sie iſt mäßig feſten Schloß am Meer. wohlgebauet , hat 2 Vorſtådte , ten

und

lidhern Hafen ,

einen gu

und iſt der Sitz

eines beſondern Gouverneurs , eines finigl . lieutenants , einer Udiniralit & t und eines Man findet hier 3. Fforrtir : Salzhauſes . chen , 9 Kisfier , ein Kollegium und ein und ungefähr 21000 Seelen . Hoſpital , 1694 wurde ſie durch die Bombadirung der Engländer ganz zu Grunde gerichtet , nadınals aber viel beſſer wieder aufgcbauet . Skan verfertigt hier ſehr ſchöne elfenbeiner ne Arbeit mit Spigen . 14 ) Eu ,

Augur , Auga , eine Stadt ,

Grafſchaft und Pairie, an der Bresle, wela dhe der Siß einer Eleftion , eines Umts , einer Uomiralitat , eines Forſtamts und Salzhauſes iſt, eine Kollegiatfirdie, 3 Pfarr : firchen , ein ehemaliges Jefuiter Kollegium , ein Hoſpital , eine Übtei , ein Priorat , 2 Sie handelt Kldſter und 2 Schloffer hat. mit Sarſche und Spigen. 15 ) Treport , ein Flecken bei der Mün : dung der Bresle , weldier der Hafen der Stadt Eu ift. Er hat eine Vicomté , ein Salzhaus , eine Mairie ,

ein Bureau

der

Padytungen , und eine Abtei.

16) Dad

133

( 16 ) Das Marquiſat Claire leufe .

und Panila

2. Das Ländchen Bren iſt ſehr bergicht, und die Thåler find moraftig , daher das Kothe den Namen hat ; Land auch vom zum Uckerbau roticket es ſich nicht ſonders lich , hat aber gute Weibe und viel Baum : früchte.

Folgende

nehmſtin : I ) Neufchatel ,

Derter ſind

eine

die

vor

kleine Stadt mit

3 Pfarrfirchen , einem Kollegio , und 3 . Selsſtern . Es ist hier eine Elektion und ein Salzhaus . 2) Aumale ,

Albamarla ,

eine

kleine

Stadt melche der Hauptort eines Herzog thums und einer Pairie , und der Siß eiz nes Amts , einer Vicomté und eines Forſt amts ift. Sie tiegt auf einem Hügel , hat 2 Pfarrkirchen , eine Abtei und 2 Sils Es werder hier wollene Stoffen ge {ter. machet. 3 ) Gournay , eine kleine Stadt am Fluß Ette oder Epte , welche der Sigz eines Amts , einer Vicomté , Mairie und eines Salz Sie hat eine Kollegiatfirche , haufes ift.

noch eine andere Kirche und 4 Kløfter. Es wird hier viel Saridje gemacht , und auch mit Butter und Kare gehandelt.

I 3

134

4) La Fert : Saint Sanſon , ein Flecken , welcher der Sit einer Vicomte und Reftels lanei iſt , und dem Saufe von Matignon gehdret. 5 ) Gaillefontaine, ein Flecken , am Fluß Acquer. 6) Forges , Forgiæ , ein Fleden , mels cher feiner eiſenhaltigen mineraliſchen Waſ ſer wegen berühmt ift.

3. le Vexin Normand , im Gegenſag von Verin françois , welches leßte zum Gouvernement von Jole de France gehåret. Ehemals wohnten hier die Velocaffer oder Hellocoffer ,

0118

welchen Namen

die Nas

men Valcaſſinum , Veulgueßin oder Beula quefin , und Berin , nad) und nach ents ftanden find. Das Land ift fruchtbarer , als Caur . Folgende Derte ! find die merkwür : digften : 1 ) Rouen , vor Alters Rothomagus nachmals Rothomum oder Rodomum , die Hauptſtadt der Normandie , iſt von 3 Seis ten mit Bergen umgeben , und an der 4ten fließet die Seine , dber welche eine Sdriffe brücke geht ,

die

ſteigt und fällt ,

mit der Flut und Ebbe und

oben gepflaſtert

iſt.

Sie iſt groß, volfreich , ein wichtiger Hans delsplag ,

und

der Siß des Generalgous

135 serneurs , des Generallieutenants von der Ober - Normandie , eines fönigl . lieutenants , eines Lieutenants der Marſdåle von Frank reich , eines Grands Bailli d'Epée , eines befondern Gouverneur , eines Erzbisthums, Parlaments, einer Intendang, Elektion , Rech . nungskammer , Steuerfainmer , Vicomté , eines Amts, Landgerichts, fonigl. Gerichts, einer marmornen Tafel , Admiralitat, eines Salzhaufes , Münzhofs , Prevot der ma: rechauffée und sonſulats .

Sie hat 6 Vor

ſtådte , in deren einen 3 oder 4 gute mi : neraliſche Quellen find , enthält 11000 H & u = fer , über 60000 Einwohner , 37 Pfarr firchen , 2 Kapitel , das Domkapitel unges , redinet , 56 Kidíter , darunter 4 Ubteien Find , und ein ehemaliges Jeſuiterkollegium . Die Straßen ſind kurz und enge . Der hieſige Erzbiſchof hat 6 Bildhofe unter fich, einen firafprengel von 1388 Pfarrkirchen , die Filiale ungerechnet , 100000 livres Einfünfte , und iſt am

römiſchen Hofe auf

12000 Fl . tarirt. Er nennet fich Primas von der Normandie. In der Sathedral: kirde

findet

man

die Begräbnifie

unter:

ſchiedener Kidnige , Prälaten und Herren . In dem ſogenannten Butterthurm , welcher einer von den 3 Thürmen dieſer Kirche iſt,

I 4

hångt

136 hängt eine Glocke , die 1o Fuß hoch iſt , eben ſo viel in Durch dinitt hat , und 36000 Auf dem Marftplas aux Pfund wiegt. Beaux , fiehet man die Budáule des be: rühmten mådchens von Orleans, das hier perbrannt worden , welche vor Karl VII kniend vorgeſtellet ift , und auf dem Neu : markt

iſt 1721

Ludewig bem

XV

eine

ganz gemeine Bildfåule errichtet worden . Es find vielerlei manufakturen in dieſer Stadt , und der Handel ,, den ſie mit Kat : tun , Leinewand , Zucker , leder , Şüten , Måmmen , Karten , Papier , Seite , und vielen andern Waaren treibt , iſt wichtig. 2) mit 2 3) mit 2

Darnetal ,, ein Flecken nahe bei Nouen , Pfarrkirchen . Júmleges , ein Flecken an der Seine, Kirchen und einer Abtei.

4 ) Ecouis .,, Eſcovium , ein großer Fles. den und Baronie , mit einer Kollegiat : kirche und einem Hoſpital, 5) Duclair und, Pavily find Flecken . la londe , Appeville , Charleval ,

6)

Mailerane , Quevilly, Fil , Roſai , Tours ny , Belbouf und, Barneville , find Mar: quiſate . 7 ) Motteville , eine Grafſchaft. Folgende 4 Stådte und Wicomtez ge= hören zu dem Amt Giſors.

137

8 ) Girors , eine Stadt am Fluß Epte mit 3 Worſtådten . Sie hat den Titel eines Herzogthums , ifi der Hauptort eines der 7 großen demter der Normandie , und der Siß eines befondernGouverneurs , einer Elef : tion , Vicomté , Marechauſſée, Matrie , Pos lizei , eines Forſtamts und Salzhaufes. Sie hat nur eine Pfarrfirche , aber 7 Selo : ſter , ein Hoſpital , und ein altes Sdiloß. Das Herzogthum Sifors hat der Marſchall ron Belisle 1759 an den Mónig für 25 Millionen Livres , der Sidnig aber daſſelbe 1762 an den Grafen von Eu überlaſſen.

8) Undeli , vor Alters Andelaus , oder Andelagus , daraus Andelejum gemacht worden , iſt der Name gmoer Stadte , die nahe bei einander liegen , und beide ju : fammen genommen les Andelis genennet werden . Groß Andeli , welches aber nur eine fleie ne Stadt ift , liegt in einem Thal am Fluß Gambon , tft der Hauptort einer Elektion , der Siß eines, fåniglichen Gerichts , land: gerichts, Amts, einer Vicomté; eines Forit amts und Salzhauſes. Man findet hier: eine Rollegiatkirche , noch eine Pfarrkirche , eine Abtei , 2 Kidfter , und ein kleines Kol legium .

IS

Kleine

138 Klein Undell , ein Städtchen , liegt an der Seine, iſt ehemals befeſtigt geweſen ,' hat eine Pfarrkirche , ein Hoſpital und ein Kloſter. 9 ) Bacqueville , ' ein Titel einer Grafſchaft.

Flecken ,

mit dem

10 ) lions oder lihons , ein Städtchen , meldes der Siß einer Bicomté , Elektion und eines Forſtamts ift, und 2 Kilofter hat. Es iſt von einem Walde umgeben , weldjer ter grofte in der Normandie ift. II ) Pernon , eine Stadt und Vicomté an der Seine , in einem ſchönen Thal , der Hauptort einer Elektion , und der Sitz ei MC8 Umts , Forſtarts und Salzhauſ 8 . Unter den 2 Pfarrkirchen iſt eine Kollegiats Außerdem giebt es hier 6 Kliſter kirche. und ein Kollegium . 12 ) Neumarché en lions ,

an der Epte , · geweſen .

ein Flecken

der ehemals ein feſter Platz

Er hat ein Priorat. 1

4. Champagne , oder de Meubourg et de S. theils zum Umt Nouen ,

les Champagnes Andre , welches theils zum Amt

Evreux gehsret , theilet fich *

I ) in Campagne de Neubourg ; darin ( 1 ) Pont de l'Arche , Pons Arcus oder Arcuatus, oder aud ) de Arcis, eine fieine Stadt

139 Stadt mit einer feinernen Brücke über die

,

1. 18

EL

1

1

Seine , ift der Sitz eines beſondern Gou : verneurs , eines fånigt. lieutenants , einer Vicomté , Elektion , cines Unts , Salzhau res und Forſtamts , hat ein feſtes Sdyloß auf einer Inſel , 1 Pfarrkirche , 2 und eine ſch & ne Tucumanufaftur,

Kidſter

( 2 ) Louviers , Lupariæ , eine kleine Stadt und Grafſchaft , dem Erzbiſchof von , Nonen gehörig .

Sie liegt am Fluß Euvre

und hat ein Salzhaus .

Hier wird viel Tuch

verfertiget . ( 3 ) Neubourg , ein anſehnlicher Fleckene pon weldein dieſes fand den Namen hat. Er hat ein Sdiloß , eine Pfarrfirche , Kloſter und ein hoſpital.

ein

(4 ) Harcourt , ein Flecken , Herzogthum und Patrie , ehemals ein Marquiſat unter dem Namen Dhiry .

( 5 ) Evreur , vor Ulters Mediolanum hat den Namen von den Eburo vicern , nad einer berdorbenen Ausſprache Ebroicern , iſt eine kleine Stadt mit großen Vorſtådten , am

Fluß Jton , der Hauptort einer Grafs

ſchaft und Pairie , welche dem Herzog von Bouillon gehört , und der Sitz eines be fondern Gouverneur und Kommendanten , eines Bisthums, einer Elektion , eines Ants , ei:

eines Forſtamts , einer Marechauffée , und eines Salshauſes. Der Biſchof ſteht uns ter dem Erzbiſchof von Rouen ,

hat

einen

Hirchſprengel von 485 Pfarren , 26000 Livres Einkünfte , und iſt am rómiſchen Man fin : Hofe auf 2500 fl. tariret. bet hier 9 Pfarrfirdien , 2 Ubteien und 10 Nahe bei der Stadt iſt andere Kisfier. bas anſehnliche Schloß Novarren welches Gottfried Moris Berzog von Souillon 1686 bat erbauen laſſen . (6) Gaillon , ein Flecken an der Seine, mit einer Kollegiatfirche , und einem prach : sigen Luftſchloß bes Erzbirchoff von Rouen, Nicht weit von der Herr des Arts iſt. hier iſt eine ſchöne Sarthauſe , in derer Kirche der Begräbnißort der Grafen von Soiſſons : Bourbon ift. (7) Aquigni , ein Fleden bei dem 348 fammenfluß der Eure und des Gton , mit dem Titel einer Baronie. ( 3 ) Pacy oder Paſy , ein Städtchen an der Eure , der Sin eines Amts und Forſtz amte. Es iſt hier eine Benediktinerabtel und ein Hoſpital.

2 ) Ini Campagne de S. Undre , sarin ( 1 ) S. Andre , ein Flecken .

- Nos

140

und

ht un:

( 2 ) Nonancourt , am Fluß Aure , eitt Btdotden und Bicomté mit einem Amt und

3

Forſtamt. 26000

il

( 3 ) Verneuil , Vernolium , eine Stadt und Marqutſat an der Aure, der Hauptort

an fin:

und 10

Teltit 1634

Seins rret

Youca

it

einer Debung und Eleftion , der Siß eis nes Umts , Forſtamto , Calzhauſes und el: net Vicomté . Sie hat ein Kollegium , 2 Kister und einige Kirchen . hier ein feſtes Schloß.

Ehedeflen már

( 4) Breteuil , eine kleine Stadt und wie comté am Fluß Ston ; mit einem Forſt : amt. Sie gehørt dem Hauſe Boutlon . ( 5 ) Conches , Conchæ ober Caſtellio eine Stadt und Marquiſat , der Hauptort

derci

cm 340 , tal

hen da Foris Erdone

einer Elektion , und der Sin einer Vicom. té , eines Umts , einer Marechauffée , Mai tie , Polizei und eines Salzhaufes , hat ein altes Schloß , eine Abtei , 3 Pfarrkir. chen und ein Hoſpital. Grafſchaft Evreur .

Sie gehöret zu der

( 6 ) Die Flecken Jørn an der Eurė , mit dem Titel einer Grafſchat , Juiers , eine Grafſchaft , Damvillé mit dem Titel eines $ erzogthums , la feriere , fire , und Rugle , alle 4

Ait - und Neus am Fluß Ride .

rin

5. le Roumois , liegt zwiſchen den Fluf: Pen Seine und Nide , ift fru tbar an Ger freio

1

142 treide und Früchten , hat auch gute Piegs zucht , inſonderheit viele Hammel. Wir bemerken in dieſem zum Mat Rouen gehöri: gen lande :

1)

Pont- Uudemer , eine Stadt am Fluß

Rillé , welche der Hauptort einer Eleftion, und der Sitz eines beſondern Gouverneurs und Fsn . Lieutenants, einer Vicomté, eines Aints, Forſtamts und Salzhauſes iſt. Sie bat 2 Pfarrkirchen , 4 Seiffter , und einen Ehedeſſen war hier ein fleinen Hafen . Schloß . 2 ) Eſtoutteville , eine Pfarre , welche 1554 den Titel eines Herzogthums bekomo men , der ſchon lange erloſchen iſt. 3 ) Quillebeuf , eine kleine Stadt an der Seine , welche der Sig einer Admiralitat lft , und ehemals befeſtiget geweſen . 4) Elboeuf , ein Flecken an der Seine, welder gute Tud) - und Tapetenmanufaktu : Es find hier 2 Pfarrfirden , und ren hat. ein Kloſter. 5 ) La Bouille , ein Flecken an der Sei ne , woſelbſt ein Salzhaus iſt , und Tue der verfertiget werden . 6 ) Die Flecken Boucachard , oder le Bourg : Adharb , mit dem Titel einer Ba : ronie ,

Routot ,

an der Rille ,

Bourneville und Brionne

mit dem

Titel einer Graf: fdaft,

143 ſchaft, Hauvide, Preslos , Epaigné , gehöri:

Derneus , cind

Equa

quelon , S. Etienna , Vattevill?, ? c . 7) Annebaut , ein Flecken an der Hilie, der den Titel eines Marquiſars , und ein altes Schloß hat . 8 ) le Bec oder Bediellonin , ein Flecken betm Zuſammenfluß der Rille und Bec , bat eine Benediftinerabtei . y ) Montfort , ein Flecken an der Rille , mit einem Kloſter.

hice clip mecih

10 ) Bourg Theroude , ein Flecken mit einer Kollegiatfirche und einem Hoſpital. Er hat den Titel einer Baronie .

6. Lieuvin , ein lånschen ., an det

Erint

das an Ge:

treide , Weide . und Flads fruchtbar iſt. 1) Ligieux oder Liſieux , Lexovium , der Hauptort , iſt eine alte , wohlgebauete und betrådytliche Stadt , beim Zuſammenlauf der Flüſſe Drbec und Gallery , hat den Namen von den Beroviern , iſt der Hauptort einer Hebung und Eleftisn , und der Sitz eines beſondern Souverneurs , und eines Bidifs ,

ter

Srijane

Grape jtarit

welcher Graf von lifieur ift , einen Kirch : ſprengel von 580 Pfarren , 50000 livres Einfünfte hat , und am rdmiſchen Hof auf 4000 fl. tarirt iſt. Es ist hier eine 16tei. Man verfertiget hier viele Fleurets blan cards , Froco

und feinwand .

2 ) Cors

+ +

1

144 2) Cormeilles ; Baronie , mit Istel :

3

ein großer Flecken Pfarrkirchen

und

und einer

3 ) Livrån , ein Flecken . 4) Folleville ; ein Flecken mit dem Ditei einer Vicomté. 5 ) , Orbec , eine kleine Stadt mit dem Sitel einer Baronie , hat einen beſondern Gouverneur ; ein Amt , und Wollenſtoffer Manufakturen . 6 ) Honfleur , etné volfreiche Städt; has be bei der Mündung der Seine , mit einem guten Häfen , weld )ė der Sin eines beſon : bern Gouverneurs , und königl . Lieutenants , einer Vicomté , admiralitåt und eines Salz : Hauſés iſt , 4 Pfarrkirchen und 3 Selšſter Uuf fånigl. Verorduung iſt 1767 bat . der hieſige Hafen erweitert , und überhaupt in befiers Stattd gereget worden .

7 ) Tiberville , l'Hotellerie ; S. George, Š . Chriſtophle ; Conteville , Beugevide , Boneville, Blangi ; Flecken : 7. Das land Duche , Pagüs Uticenfis, Begreift folgende Derter : 1 ) Bernar , eine Stadt an dem Flufa den Charentonne , der Hauptort einer Elekë eines Umts tion , Sin einer Vicomte und

145 und eines Salzhaufes , bat 2 Pfarrkirchen , tin Kollegium , eine ſchöne und reiche Bes nediktinerabtei und einige andere Sisfier. Es find hier Manufakturen für woune Stof fen und Leinwand . 2 ) Beaumont le Roger ,

ein Flecken und

Grafſchaft an der Rille , mit einem Prios 3 ) l’Aigle , Aquila , ein Städtchen und Marquiſat an der Ridle , tft der Siß einee Bicomté , eines Dbergerichts und Salzhaus res , hat 3 Vorftådte , 3 Pfarrkirchen und 2 Risiter , A) Die Flecken Beaumenil, nie , Chambrais , Bienfaite ,

eine Sards Moutkrs

subert , Montreail, S. Pierre , Cerniere, le Sap , la Ferte Fresnel , eine Baronie te Meleraut , Nonant.

II. Nieber - Normandie , beſteht aus großen Hemtern , Rändern .

und

3

folgenden kleinen

1. Das land Auge bat gute Weibe , und von derſelben den Namen . Darin liegt : 1 ) Pont l'Eveque , etne kleine Stadt an ber Touque ;, der Hauptort einer Elektion und der Sig einer Vicomté , eines Amts

und eines Forſtamts. Buld . Erdbeder . 9.5 .

2) Beau

146

2 ) Beaumont en Auge , ein Flecken mit einem Forſtamt , einem Kollegio und einem Priorat. 3 ) Die Flecken Touques , Villars , Dis ves , Beuvron , Montgommery , mit dem Titel einer Grafſchaft , Cambremer , S.

Julien , S.

Pierre , Courci , Vimoutiers ,

Trún , Chamboy , Livarou , Criqueville , Hiemes oder Ermes , mit einem Amt und einer Vicomté. 4) Authieur , ein Dorf , woſelbſt ein kleiner Bach iſt , in welchem alles , was hinein fåut , dergeſtalt verſteinert , daß es eine größere årte , bef Smmt.

als der feinſte Stable

2. le Campagne de Caen , erſtrecket fich bis in Falaiſe ,

hat aber

doch

nur

eine

einzige Stadt , nåmlich : 1 ) Caen , Cadomus , beim Zuſammena fluß der Flüffe Orne und Odon , in einem zwiſchen 2 großen Wieſen , iſt die zweite Stadt der Normandie, der Sinz eis . nes Bieneralieutenants , eines Grand Baile Thal

li d'Epée , eines befondern Gouverneurs , eines Fón . lieutenants , und Etat - Major, einer Generalité , einer Intendanz , Eleks tion , eines Forſtamts , Prévot der Mai rechauſſee , Landgeridt , Umts , einer 20 : miralität und eines Calzbauſes , imgleichen 7 ei :

,

142

einer 1452

geſtifteten Univerſitat , und cie

ner 1706 errichteten Akademie der ſchinen Wiſſenſdaften .

2:

det

ices,

bile , und

tein was

Sie hat a große Vorråds

te , 13 Pfarrkirchen , eine Kollegiatfirche, 14 andere Klsſter , ein ehemaliges Haus der Geſuiten , ein allgemeines und noch ein Auf dem großen und anderes Hoſpital. regelmäßigen königl. Plage ſteht eine Bild : fåule zu Pferde , welche Ludewig dem XIV ini jahr 1685 errichtet worden . großte Handel der Stadt und ihrer Elefe tion , wird

mit Tüchern

und feiner

feina

wand getrieben .

abbi

2 ) Argence , ein an der Meance 3 ) Šroart , ein

fit cime

flecken

und

Baronie

Flecken mit einer abi

tet . 4 ) Die Flecken Fontenal , Túry , Bat; Š . Silvaint , Croiſiles , Carneile .

nel dic

5 ) Falaiſe , eine kleine Stadt und Mari eines quiſat , iſt der StB einer Elektion

cia

Salzhauſes und Unter- førſtgerichts ; Amts bat 2 Pfarrfirdien - a Kisfier , eine ubi

IS ;

tei uns 2 Hoſpidier: 3. Das Land Defin , in Urfunden Bos

ifs lick

2011 tis

jocaffinus ager ; und Bagiſinus äger , ift mit Wepfelbäuinen reichlid) Bepflanget , and burdi den Flelg der arbeitſamen Einwoh: ner brauch

und

fruchtbar X

gemacht work.

.

148

sman theilet es in das eigentliche ben . befin und in das lanb Bocage : jenes mirb wieder in Ober - und Unter : Sefin abs getheilet , und man verſtehet untzë jenem das Land zwiſchen Caen und Bayeux , und unter dieſem das Land zwiſdhen Bayeux und Jigny .

Die merkwürdigſten Derter

find : 1 ) Bayeux , eine Stadt am Fluß au : re , welche der Siß eines beſonders Goud vernieurs , Bisthums , einer Elektion , eine Ämts , einer Vicomté , Marechauffee , ad miralitåt , eines Forfemts und Salzhaus fes ift.

Sie hat 17 Pfarrkirdien , 9 Kis

Her , 2 Hoſpitaler , ein ehemaliges Jefuis terkollegium, und ein Seminarium . Det Biſchof ſtehet unter dem Erzbiſchof vont Nouen , hat einen Kirchſpreugel von 611 Pfarren , wenigſtens 90000 fivres Eins fünfte , und iſt am rómifchen Hofe auf

4433 FI. tapiret. Nach Mr. Bellen Bes weiſen , iſt dieſe Stadi das alte Noma gus , die Hauptſtadt der Vadicaffer des Ptolemåus , oder der Bodiocaſſer , Badios caſſer , Badicafſer des Plinius. 2) dus , weldie neurs

Saint lo Briovera , Sanctus Lau : eine elite befeſtigte Stadt an der Vire , der Sitz eines beſondern Gou'vers and eines Komsachdanten , ciner

Elet:

I !

149 Flektion , Bicomté , eines amts und Miin ;bofes ift.

Amts , Forſt Sie hat eine

Zitadelle , ein Kapitel , 4 Pfarrkirchen, un , terſchiedene Sildſter , 2 Hoſpitaler , und ein Kollegium . Es wird bier Sarſche und March gemacht. 3 ) Die Flecken Fontenai le Pesnel , Ce riſi , Moon , Treviereß , Ifignn an der Mindung des Fluſſes Vire , Louviers , Longues , Douvre , eine Baronie , S. Clair , Maiſh , Unnelles , Grap , litry , Neuilly l'Evêque an der Bire , dem Si : fchof von Evreur gehörig , Fontenailles , mit dem Titel eines Marqnifats , und Efiras ham , an der Mündung der Orne. 4 ) Creuilly , oder Crevnin ; in den ål :

teſten Urkunden Curlejum , in neuern Crol Jejum , ein Flecken auf einer Sche , am Ende einer ſchönen Ebene , und am Flus Feuille. Er iſt der Hauptort einer fehr als ten Baronie , weldie in ncuern Zeiten den Titel eines Marquiſats , und nachher eis Der Fles ner Grafidaft , geführet hat . den hat eine Pfarrkirche und ein altes be : feſilgtes Schloß. 5 ) Mollen - Bacon , 3 Meilen von Bai : yeur und 1 Meile von Seriſi , eine Kaftella : aei , welche 1757 Jacques le Cvuteur ge fauft , uud 1757 und 59 anſtatt des als ten 3

150 ten Schloſſes ein neues artiges

Haus er:

þauet hat. 6) Das Marquiſat Mathan , ift 1736 errichtet worden , und begreift unter an bern S. Pierre de Senin , eine alte Ka: ftellanet. 4. Das Land Cotentin i oder Coutan : fin , oder Contentin , iſt eine Halbinſel, ent: bålt viele Felfen und Thåler , und daher auch viele Quellen und fleine Flüſie. Die Wiehzudt iſt hier anſehnlich . Das Vorges þirge la Kague iſt merkwürdig ., weil die franzdfiſche Flotte in der Gegend deſſelben 1692 von der engländiſchen geſchlagen wura ge. Wir beraierken folgende Derter : 1 ) Coutances oder Conſtances , Con ftantia , eine Stadt am Fluß Sioule ,

welche der Sin eines beſondern Gouver: einar Eleftion , neurs , eines Bisthums Vicomté Nomiralitåt ! , Mairie , eines Kandgeridits , Amts und Forſtamts iſt , 2 Pfarrkirchen , eine Abtei , 5 Selsfter , ein Kollegium , Seminarium und 2 Hoſpital ler hat. Der Biſchofftehet unter dem Erzbiſchof von

Rouen , hat

einen

Kirche

ſprengel von 550 Pfarren , 25000 livres Einkünfte , und iſt am rómifden Hofe quf 2500 Fl. taxiret. Die Stadt handelt vor. nämlid, mit @etreide , Butter uno Wieh .

151 2 ) Carentan , eine kleine Stadt im Di ſtrikt Penesme , mit einem alten Schloß , welche der Siß einer Eleftion ' , Admirali tåt , Vicomté und eines Amts tft. Sie bat eine Pfarrkirche , ein Kloſter , ein Hofs pital , und einen kleinen Hafen , in welchen Barfen mit der Flut einlaufen. Wegen der nah gelegenen Moråſte iſt die Luft un : geſur:d . 3 ) Pologne , Valoniæ , die vornehm : fte Stadt dieres Landes , liegt in einem Thal , bei den Trümmern der alten Stadt Alonne , lat. Alauna oder Lonia , am Fluß Merderet . Sie iſt der SIB einer Elef: tion , Vicomté , Senechauffée , Mairie Sie hat 2 eines Amts und Forſtamts . Pfarrkirchen , darunter eine Rollegiatfirche iſt , 3 Kister , ein Seminarium und 2 Hoſpitaler. Es werden hier und in der Halbinſel Cotentin Tücher gewebet , welche Uiter dem Namen Draps de valoane be fannt ſind . Es wohnet hier viel udel , und die Stadt hat 10 bis 12000 Ein wohner. Das ehemalige feſte Schloß ijf 1689 abgetragen .

Der Diftrift ,

in

wel :

chein fie liegt , heißet Hague , und iſt eine Halbinſel. 4) Cherbourg , Cæfaris Burgus, eine Stadt mit einem Hafen am Kanal , tft der

Sin

152 Siß eines befonbern Gouverneurs , kome mendanten und Etat Major , einer Vicom ! té , Admiralitåt , eines Amts , einer. Mat rie , uc. hat eine Abtei , welche zugleich mit dem Könige die Herrſchaft über die Stadt bat , und , ein

allgemeines

Hoſpital.

Es

wird" hier Tuch und Sarſche gemachet. Die Stadt war bis 1639 ftart befeftiget, hat nod) an dem Meerbuſen einige Res douten . 1418 iſt ſie von den Englåndern , und 1450 von den Franjoſen belagert wor= den . 1758 landeten bier Englånder und vernichteten den Hafen und das Bafin der Schiffe , nebſt allen Batterien , Forts , Magazinen und Immunizion adhler und an der ganzen hieſigen Küſte, 5 ) Grandville , eine kleine Stadt am Meer , mit einem befondern Gouverneur, und Kommendanten , einer Vicomté ,

Ad

miralitat , liegt auf einem fteilen Felſen, der nur auf der Ditfeite mit dem feften lan de zuſammenhänyt , wiewohl auch daſelbſt ein breiter Graben in dem Felfen ausge hauen iſt , in den man Waffer laffen fana . Es iſt hier ein

ger&umiger Safen . 2int Ende des 1763ften Jahres ertheilte. Der Kdnig den hieſigen Kaufleuten die Freiheit, unmittelbar nad den franzöſiſchen Inſeln und Kolonien in Amerika zu baubein . 6 ) VIL

133 6 ) Bide Dieu , ein großer und reicher Flecken , in welchem eine Kommenthurei 068 Johanniterordend iſt. 7) Die Flecken Cerify , Gouville , am Meer , S. Sever mit einer Benediktiner Mannsnbtei ,

kandelle ,

Gavres an

dem

Fluß Siene , Brebal , Cerance , Hambre , eine Baronie , Pont Farcy , Teby , S. Guilain , Mont Martin , Ceriſi , Caniſy Marigni , Pirou , jede mit dem Titel ei : nes Marquiſats , Sainteny , la Hane du Puits , Pretot , Barneville , Pontl'Abbé , S. Sauveur mit einer Bencdiftiner Mannsa abtei , Orglande , S. Mere egliſe , Mens tebourg , mit einer Benediktiner Abtei, Bar fleur , am Kanal , mit einem

kleinen Ha :

fen , welcher vor Alters der beſte in der Normandie war , einer Vicomté und Abs miralitåt , S. Pierre egliſe Dauville , und, les Pieur mit den Titel eines Marqui: fats . 8 ) Flamanoide , eine Pfarre mit einem guten Soloß und dem Titel eines Mar

quiſats . 9 ) S. Waaft , ein geringer Flecken mit einem fleinen Hafen , nahe bei dem Vor : gebirge la Hougue , welcher ein Fort (und unterſchiedene Batterien zur Beſchugung per hede hat. RS

5.Das

154 5. Das Land Avranchin hat Getreide, Baumfrüchte , Flads und Hanf , aber we Am Seeferande wird Salz ges nig Weide. Folgende Derter find die merk madyet. würdigſten : 1 ) Avranches Abricantæ , Abrinca, ei ne Stadt auf einem Berg am Fluß See, melcher hier in den Kanal fließt , der Siß eines beſondern Gouverneurs , eines Bis

Vicomté , Elektion , eines Der Biſchof ſtehet unter dem Amts , 20, Erzbiſchof von Rouen , hat einen Kirch : thums , einer

ſprengel von 180 Pfarren , 15000 Livres Einkünfte , und iſt am römiſchen Hofe auf Aufer der Rathedral: 2500 Fl . tariret. kirche ſind hier 3 Pfarrkirdien , 3 Kløfter, ein Hoſpital , ein Kollegium und Semina : rium . 2 ) Mont Saint Michel, ein Stådtdien , Abtei und Schloß auf einem Vorgebirge zwiſdien den Mündungen der Fluſie See und Selüne , mitten in einem Meerbuſen , ben die Stuften von der Normandie und von Bretagne maden .

Das

Vorgebirge

beſteht aus zwei ungleichen Felfen ; der nie : Origte , meicher Tumbella , Tumbellana , Torroilaine Geißt , batte ehedefien eine Fe ſtung , inclde 1669 geſdicift morten : per ore , welcher Sunibe girennet wird ,

mag

isi mag im Umfang haben ,

eine halbe

und hier iſt

das

Viertelmeile

Städtchen

mit

der Abtei. Zur Zeit der Ebbe fann man von dem ferien fande zu Fuse bahin ge hen ; weil aber ſolches gefährlich iſt , ro wird das Stadtchen Mons S. Michaelis in periculo maris genennet. Im Jahr 709 wurde hier zuerſt eine Kirde zur Eh:

3

re des

Erzengels Michaels erbauet , aus

welcher im Jahr $ btei entſtanden ,

965

eine

Seaediftiner

auch bei

derſelben ein

Städtchen angeleget worden . Es gefdrehen viele Wallfahrten hieher ; infonderheit iſt die Wallfahrt berühmt , welche die deut : ſü in Kinder um die Mitte des Isten Jahr : hunderts hicher angeſtellet haben ,

-

3 ) Pont Orſon , ein Städtchen am Fluß Coëørion , welches ehedeflen befeſtiget ge : weſen iſt.

1736 brannte es gang ab ,

4) Sains James , ein Städtchen , wel: ches auch ehemals befeſtiget geweſen iſt, 5 ) Mortain , Moritolium , ein Stadt : chen am Fluis Lances , welches der Haupt: ort einer Grafſchaft , und der Siß einer einer Picomté , Elektion , eines Amts , Marechauſſée und eines !

Forſtamts iſt , und

jeßt dem Haufe von Orleans gehöret , El iſt hier eine Kollegiatfirde , und ein altes Schios,

156 Schloß , und außerhalb der Stadt eine Abş tei. 6 ) Die Flecken Brece , mit einem ſchd neu Schloß , Cúpes , Cherencey , Juvigny), le Tifleul , S. Hilaire , Dúcé , Argonges , les Biards . 7 ) Barenton , ein Städtchen. 6. Das Låndchen Bocage , enthält fols gende Derter : 1 ) Bire , die Hauptſtadt dieſes Lånd chens , liegt an Fluß gleidhes Namens ? iſt der Sit eines beſonderx Gouverneurs, einer Elektion , Vicomté , eines Amts Forſtamts ; hat 5 Klófter , und verfertia get feine Leinipand. 2) Torienn , eine kleine Stadt , nahe beim Fluß Bire , iſt der Hauptort einer Grafſchaft , der Siß eines Amts , einer Vicomté und eines hohen Gerichts , hag ein ſehr Ichón : 8 Sdiloß , 2 Pfarrkirchen , eine Abtei , ein Priorat , ein Hoſpital. 3) Condé , Condatum , Condetum 2 Coadæum 9 cine fleine Stabt , an der Nereau oder Moireau , welche fich hier mit der Druance vereiniger , mit einer Mais rie , 2 Pfarrkirchen und einem Hoſpital , gehöret dem Hauſe von Matignon .

i

SK

fo

-

20

31

.

157 4)

Die Flecken Tindebray , Vaft , Clesti,

Uanay , Viders le bult.

Bocage ;: Evred) , Cria

5 ) Bleur , ein Dorf nicht weit vor Evreux , wofelbft man Ruinert findet , die nach Mr. Belley Beweiſen , von der alter Stadt Arægenus ģ oder Argenus find ; welche die Hauptſtadt der Vidučaſier pli: nit und Ptolemdi geweſen . 7. le Houlme enthält : i ) Argentan , ein

wohlgebauete

Stedt

än det Orne , Marquiſat und Vicomité , mit einem Schloß , beſondern Gouverneurs , einer Elektion , eineni Umt, Förſtamit, Salse häuſe , Pfarrkirche , einem Priorat , 4 ans dern Kisfierit , und 3 Hoſpitälein. Hier und in der Nachbarſchaft find vielė Manu fakturen , in roelcher ſchöne leinwand , Eta : mine und andere dünne Tücher Werfertiget werden . a ) Domfront , eine kleine Stadt in dent fåndchen Paſſais , auf einem Rellen Fels ren , an deffen Fuß die Narenne fließta Sie iſt der Sit einer Elektion , Bicomté , eines Umts , Forſtamts 10. hat ein Schloe, ein Priorat , unterſchiebene Ktrdien und K18fter. Sie gebort dem Hauſe Orleans. Uußerhalb der Stadt an einem Ort , Nas mtens la riere , fiehet ein kśnigl. Kolles gium

198 gium mit einer Kirche und einem Seminar rio , und im Gebiet von Domfront iſt zu Bagnolles ein marmes Schwefelbab , auch 3 find in dieſem Gebiet Eiſenwerke. 3 ) Briouze , ein Flocken und Baronie. 4 ) Carouges , ein Sieden und Schloß, mit dem Sitel einer Grafſchaft. 5 ) Die Flecken Ecouché , D. oder Š. Martin O'D , mit dem Titel eines Mars quiſats , Medavi ) , Slers , Kuvignt , Sept, Forges und Madre, % . Campagne d'Alençon , in welchen 1 ) Alençon , eine Stadt an der Sars te , weiche nach einander ein Marquiſat , eine Grefidhaft , Grafídjaft und Pairie , und

ein Herzogthum und Patrié geweſen .

Sie iſt der

Sitz eines idnigi. Lieutenants

für die Proving , eines berendern Gouvera neurs und Kommendanten , eines haupt: amts , Landgeridits ; neralitat , Elektion

einer Vicomte , Gé : eines Salzhauſes ,

Foriiants ic . hat 2 Pfarrkirchen , 2 Prio . rate , eine Übtei , ein ehemaliges Jeſuiters kollegium , 3 Kisſler , 2 "Hoſpitåler , ünð ungefábr 10000 Menſden . 2 ) Seez , Saji oder Sagii , eine Stadt am Flufi Orne , weldie der Siennies His : thums , und eines Salzhauſes ift , außer ber Kathedralkirche noch 5 Pfarrkirchen ein

1

159

ein Kloſter , 2 Seminaxia , ein Kollegium und ein Hoſpital hat . Der hieſige Biſchof ſtehet unter

dem

Erzbirdhof

von Rouen ,

hat einen Kirchſprengel von 580 Pfarren , 18000 livres Einkunfte , und iſt am rómi rden Hofe auf 3000 Fl. taxiret. 3 ) Effin , eine kleine Stadt , welche der

Sit einer Kaftellanei , eines Amts und eis ner Vicomté ift , i Pfarrkirche , í Ábtei und I Hoſpital hat. 4. Die Flecken Almeneches , mit einent Saloß und einer übtei , Echauffoue , eine Baronie , le Mesle für Sarte , Moulins, Cirnili hona Chailioué Boitron moulins , Ferrieres , Denis.

Sainte Scolaſſe , Si

22. Das Gouvernement von Sas vre de Grace .

- Es macht den weſtlichen Theil des fons des Caur in der Ober - Normandie aus iſt zwar ein beſonderes militariſmes Gous vernement, und hat außer dem General gouverneur , einen Gencrallieutenant , fieht aber ſonſt unter dein geitlichen und blir : gerlid )en Gouvernement von die.

ber Mormona

Folgende Derter gehören dobin : I .. BE

16h I. Pe

Havre

de

Srace ; b . i , Portus

gratiæ , eine feſte Stadt an der Mündung der Seine , welche Franz I angelegt, und ihr reinen Namen Bille Françoiſe , ober bide de François ; gegeben hat :

daher fie

von einigen Franciſcopolis genennet wird , weldier Náme aber durch den andern vers trånget worden .

Sie iſt

die

Hauptſtadt

und der Sixz bes Gouvernements , hat eis men Intenbanten des Seeweſens , eine Vicomté , ein kón . Gericht , eine Admira: Itåt , ein Salzbaus , zwei Pfarrkirchen ein Seminarium , 3 Kisfter , ungefähr 15000 Einwohner ; und 1500 Håuſer , die graße tentheils von Holz ſind: Die Straßen find breit und gerade . Ihr guter Hafen liegt zwiſchen der Stadt und aber regelmäßigen Zitadelle. Handel wird mit hier

und

in

der kleinen Der meiſte der Nach

barſchaft gemachten Spigen getrieben. 1562 wurde ſie von den Reformirten überrums Belt , und den Englånbern überliefert , aber im folgenden Jahr wieder erobert. 1759 wurde fie von den Engländern reemärts bombardirt , jedoch dadurch kein großer Sdade angerichtet. 2. Farfleur ehemals Hareflot , eine

fleine Stadt

an der regarde , welche det Sit einer Vicomté , admiralität y Poltzet, Mais

161

.

9

El

Matrie , eines Salzhautes see ift , eine Der Stadt Pfarrkirche und ein Kloſter hat. Havre de Grace Aufnahm bat ihre Abnahm verurſachet. Ihr Hafen iſt jegt nur für Barken gut . Sie iſt 1415 und 1440 von

13

ben Englåndern und 1562 formirten , erobert worden.

F:

3. Montivilliers , eine kleine Stadt an der lezarde , welche der Sit eines Amts, einer Vicomté und Elektion iſt , 3 Pfarr

8

Et

9

von den

Res

kirchen und eine Abtei hat. Sie handele mit Leinwand , Hauten und Spißen . 4. Sercan , Fiſcamnum , oder Fefcamp, eine Stadt und Baronie am Kanal , mit einem kleinen

Hafen ,

iſt

der

Siß

einer

Landvogtei , Admiralität und eines Salg hauſes , hat 10 Pfarrkirchen , davon 3 außerhalb den Mauern liegen , eine eximire te Benediktiner Abtei , 2 Priorate 2 Klos fter , ein Kollegium , ein Hoſpital , eine Kommenthuret des Johanniterorbens , unb ungefähr 6000 Einwohner. 5. Godarville , ein Flecken mit dem Sio tel einer Baronie.

Buſch. Erbberor.9. B.

234

162

23. Das Gouvernement'von Mai: ne und Perche. Es begreift die dem Lande und der den größten Theil

Landſchaft Maine , mit Grafichaft Rival , und der Land- und Graf

ſchaft Perche , und hat außer den goll«jerneur, noch + K. Ludewig XV

General

einen Generallieutenant. verlieh die Herrſchaften

Maine und Perche , 1771 feinem Enfel Louis Stanislaus Xaver Grafen von Pro vence und deſſelben månnlichen ehelichen Nachkommen zurr Apanage. f. unter Anjou . I. Die kantſdiaft Maine , grenzet gegen Norden an die Normandie , gegen Mors gen an Perche , Dúnsis und Vanbomois, gegen Süden an Coureine und Anjou , und gegen Weſten an Bretagne. Den Namen

i

hat ſie ſowohl, als ihre Hauptſtadt , von ben Cenomanern . Ihre lange vom Abend Had Morgen

betrågt 28 , und ihre Brei

te von Mittag nach Mitternacht 16 franz. Meilen . Sie iſt ziemlich fruchtbar , hat eigene Eiſenbergwerke , mineraliſche Waf Die vornehms ſer und 2 Marmorbrudhe . ften Fluffe ſind die Mayenne , welche zu fi nieres an der Grenze von der Norman = die entſpringt , die Sarte aufnimmt, in die

#

1

El

I

0

163

+

die loire fållt , und theils an fid, ſelbſt, theils durch Schleuſen von Laval., bis zu - ihrer Mündung ſchiffbar iſt ; die Huis: ne , melde in Perche entſteht , unb in die Sarte fließet ; die Sarte , weldje in per : che entſpringt , die Or : Huisne , Enferne und den Soir aufnimmt , oberhalb Mans · Schiffbar wird , und in die Mayenne fließt. Dieſes land iſt ehemals eine Grafſchaft ge weſen , 1584 aber mit der Krone verei : niget ivorden . Sie hat ihr beſonderes Ger reb , gehöret unter das Parlament von Pa: ris , und hat ihren eigenen Unterſtatthalı ter . Sie beſteht aus 3 Theilen .

1. Dber - Maine .

Dahin gehöret :

1 ) Mayenne oder Maine la Fühele, oder la Júée , Meduana , eine Stadt , Herzog

3 thum und Pairie.

Sie liegt am Flußgleis

ches Namens , iſt der Hauptort einer Elefs : tion , der SIK einer Maredaullie und clo nes Forſtamts ; hat 2 Pfarrkirchen , einige Kisfter , ein Kollegium , und 921 Feuer ftellen. 2 ) Ernee ; eine kleine Stadt , darin ein Salzhaus , ein Kloſter und ein Hoſpital tft. 3 ) Goron , oder Gorron , ein großer Flecken am Fluß Coësion , mit einem Sdloß und dem Titel einer Saronie . l2 4 ) Ame

$ 164 4) Ambrieres ,

eine kleine Stabt

uns

Baronie , mit einem Schloß. 5 ) Baſſan , ein Städtchen und Marquia fat , mit einem Schloß. 6 ) Evron , ein Flecken mit einer Abreia 7) Vilaine la Juel , ein Flecken und Marquiſat. 8 ) Sille te Guillaume , eine fleine Stadt, die ehemals feſt geweſen , und den Titel Es iſt hier eine Kolles einer Baronie bat.

siatkirche und ein Salzhaus . 9) Beaumont le Vicomté , eine kleine Stadt an der Sarte , mit einem königl. Umt , einem Salzhauſe ,

einer Marechauss

fée, eine Pfarrkirche und einem Kloſter. 10 ) Memers oder Mamers , Mamera ciæ , eine kleine Stadt an der Dive, wels che der Hauptort in Sennois , und der @iß eines Uits , einer Vogtei Salzhaufeß und Forſtamts ift. 11) La Fresnaye , eine kleine und Baronie an der Sarté.

eines Stadt

12) Ballon , eine kleine Stadt und Mars quiſat an der Orne. *** 13 ) Borneſtable , eine fleine Stadt und Baronie , welche ehemals den ganz gegens ſeitigen Namen Maleftable geführet hat.

2. Nita

1 1

I

8

165 2. Nieder - Maine . Darinnen I ) Le Mans , Cenomanum , die Haupts ſtadt der landſchaft Maine , liegt auf ei : nem sügel an der Sarte , iſt der Siß des Generalgouverneurs , der gugleid ) befondes rir Gouverneur der Stadt iſt , eines Tönigl . Lieutenants , cines Históums , einer Elet : tion , eines Amts , elner Pandvogtei , els nes Landgeridrs , Saljhauſes , Forſtamos , Sie hat 16 Pfarro einer Marcd;aulie 2c . firden , die Kathedralfirde und nod) Kollegiatfirdyert mitgered )net , 4 Abteien 8 Sifier , ein Siollegium , ein Seminaris Der hieſige um , und 2363 Feuerſtellen . Biſchof fehet unter dem Erzbiſdof son Tours , hat einen Kird ſprengel von Pair: , 25000 livres Einfünfte

696

iſt am róm . Qofe auf 2216 Fl . taxiret. 2 ) Montfort , ein Flecken , Sdloß und Marquiſat an der Huisne. 3 ) la Ferte Bernard , eine kleine Stabt

of und Barsnie air

Fluß

Huiéne , der Sit

einer Mairie , Marechauſée ,

eines Forſt

7:

amts und eines Salzhauſes , mit einem Schloß , zwei Pfarrkirchen , einer Abtei 1

70

f

2 Kifftern und einem Hofpital. Sie geho ret dem Herzog von Nidhelieu. 4) Vibrais , ein großer Marquiſat am Fluß Brais, 3

Flecken und

5 ) Chaz

166 5 ) Chateau då loir , eine kleine Stadt auf einer Höhe an dem Fotr , welche einen beſondern Gouverneur , ein

königl . Gericht,

eine Elektion , Marechauffée , ein Forſtamt, Salzhaus , und 2 Pfarrkirchen hat. Sie iſt der Hauptort des Lånddiens Vaur du Poir , und in der Gedichte bekannt , weil fie wider Herbert , Grafen von Mans , eis ne ſiebenjährige bat .

Belagerung

ausgehalten

3

6 ) Saint Calais , eine kleine Stadt und Baronie , mit einer Abtei und einem Klofter. 7) fa Súze , eine Pfarre und Grafſd ;aft an der Sarte ,

8 ) Sainte Súganne , ein Städtchen und Baronie auf einer Hdhe an der Erve . Man fann fie als den Hauptort des Strichs Landes anſehen , welcher la Charnie heißt, und vor uiters ein großer Wald war , der Sylva Carneta genennet wurde. 9 ) Sable , eine Stadt an der Sarte mit einem Schloß , 2 Pfarrfirden , einem Ehemals Konvent und einem Salzhauſe. Sie hat ten Titel ei iſt fie feit geweſen . nes

Marquiſats ,

Germain ,

die

davon die Baronie St. Saftellaneien

Malicorne ,

Garlande , Biré und ungefähr noch 50 ans dere lehen abhangen . 10) Entraſmes ein Flecken . 3.DIC

.

167 3. Die Grafichaft

Laval ., welche , vom

Item Jahrhundert an , ihre eigenen måd) tigen Herren gehabt hat , und jegt dem Hauſe von Tremonille geboret . Laval , iſt eine Stadt in einem Thal an der Magenne , der Hauptort einer Elek tion , und Sie einen beſondern Gouver : neurs , eines Landgerichts , Forſtamts , Salzhauſes ? c . mit 3 Pfarrkirchen , 2 stol legiarkirchen , einein Kollegio , zwei Prio raten , 8 silüftern , 3525 Feuerſtellen , und Sie hat ung fähr 18000 Einivohnern.

1

1429 den Titel einer Comté- Pairie bekom : men , von welder die Sied en Montfeurs und Etrasmes abhangen . einer Stirienverſammlung ,

In den Aften weld) e 1242

bie elbſt gehalten werden , wird die Stadt von ihrem damaligen Befiber Vallis Gui donis geneiiitet . Ihr guter Zuſtand růh ret vou ihren Leinwindmanufaktur her : en denn ſie treibt mit ihrer Leinwand , nach : dem ſie gebleicht worden , einen wichtigen Handel ; wie ſie denn inſonderheit von der Spaniern und Portugieſen häufig nach Ames rika gebracht wird . In ihrem Gebiet giebts auch viele Eiſenwerfe , und gute Marmor : brüche. Die Mayenne iſt durch Schleuſen von Laval bis Angers fchiffbar gemacht worben .

4

7 168 la Gravelle , ein Flecken an der Grens Je von Bretagne , mit einem Salzhauſe, Hier erlitten die Engländer 1424 eine Nies berlage . Die Flecken Uhuillé , Undouillé, Argens tré , uſtidé , Arenieres , Changé , Coffe , Juvigny , S. Barthevin *, S. Jean für Mayenne , S. Quen , Vages . II. Das Land oder die Grafſchaft. Per che , Comitatus Perticenſis , . ift 10 bis II geographiſche Meilen lang und breit. €8 grenzet gegen Mittag an Vendomols und Dunois , gegen Abend an Maine , geo gen Mitternacht an die Normandie , Den Namen gen Morgen an Chartrain . hat es von einem ehemaligen großen Wal de ( Saltus Peſticus ) , deſſen in den Ge: Die ſchichten oft Erwähnung geſchieht. Hdhen find

ungebauet ,

und tragen

nur

Gras für das Biel); hingegen die Thåler und Ebenen tragen allerlei Getreibe , Hanf und

Heu reichlid ),

Das land hat

viele

Hlepfel , daraus ein gemeiner Trank gema : wird , aber wenigen und ſchlechten Eiſengruben werden hin und wie Wein . Mitten im Wald Sellesme der gefunden .

dhet

Ju Mortagne ift eine mineraliſche la Şerſe genannt , deren tig und beilſam If

Quelle ,

Waſſer eifenhal

Das Waſſer der Quel; le

169 le Chesnegalon ift von eben der Nrt , aber midt ſo farf , Dielce land hatte ehedeffen fline eige . nen Grafen , welche der Hofrath Chriſtian Ludwig Scheibt , von Gottfried I , Bicam . te von Chateau Dun , berleitet , uid de : ren Mannsiianım 1226 mit Wilheln II , Bildhof zu Chalens und Grafen von Per dhe , ausgegangen iſt , toorauf ihre Oraf : Idhaft der Strone Franireid) als ein croiine. tes kehn beimgefallen , und bis 1584 die Appanoge fit.

Das

eines fönigl . Prinzen geweren fand hat ein eigenes Recht ,

fteht unter dem Parlament von Paris , und wird durd ), einen beſondern Unterſtatthalter regieret . Es gehöret aber nicht das gans je fand zu dieſem Gouvernement , randern le Perdie Gouet gehåret jum Gouverne : ment von Drleanois , unb Timerais zu dem von Idle de France,

Folglid

find

nur noch ? Theile von Perche hier zu bes fchreiben ; nämlich

1. Grog : Perche, I ) Mortagne , Moritania

ober Mori.

tonia , die Hauptſtadt 006 Landes und eia ner Elektion , und der Sig eines Lieutes rants der Marfchille von Frankreich , eines beſondern Gouverneurs , eines #mtes , ei 5

170 ner Vicomté , Marechauffée , eines Salz baufes und Forſtamts , hat eine Kollegiats kirche, 3 Pfarrkirchen , 4 Kldſter , ein Ho ſpital, ungefähr pro Feuerſtellen, ein fe ftes Schloß , und anſehnliche Manufaktu ren von grober Leinewand .

2 ) Vellesme,

eine kleine Stabt ,

we!

che jever den Nang der Hauptſtadt ſtreitig mad) t . Sie hat ein altes Sdloß und große

Vorjiadt , iſt der Sig eines beſon

dern Gouverneurs , einer fünigl. Bicomté , eines Forſtamts , Salzhauſes und Amato , weldes unter tres gehsret.

das Landgericht von Char : Diere Stadt hat vor Alters

ihre eigenen davon benannten Herren ge babt , und iſt erſt zu den Zeiten Königs Heinrid) I von England an die Grafſchaft Perdhe gefommen , als dieſer Stonig felbi , ge feinem Eidam Grafen Rotroc III son Perdhe geſchenfet. In dem anliegenden Sald it die mineralide Quelle Herſe , de : ren ich oben gebad )t habe. 3 ) Cordon , Corbo ,

Corbonum , eine

Pfarre an der Huisne , welde ehedeſſen die Hauptiladt von Corbonnois geweſen ſeyn fou, 4 ) Mauves , Mauve , Malvae , ein Fle: den an der Huisne , welcher ebedelſen eine Stadt

171

Stadt und Saſtellanei war.

Die Einwoh

ner haben nod bürgerliches Redit. 5 ) kongny , ein Flecken und Earonie. 6)

Ceton ,

Kaſtellanei und Driens .

ein Flecken , ein

Priorat

woſelbit eine Hinzdiktiner

7 ) La Perriere , eine fleine Stadt , mit einer Kaſtellanei. Sie war ehedeflen be feftiget. 8 ) Nogent le Rotrou , Novigentum Ro troci , ein volfreicher Flecken , am Fluß Huisne , welcher ſeinen Zunamen von dein Grafen Rotrou ober Rotroc bat . man findet hier eine

Kollegiatkirche , 3 Pfarr firchen , ein Priorat , zwei andere Sister, und ein Şoſpital. 9 ) Saint Denis , ein Flecken , der dem bieſigen Benediktiner Klofier gleicies Na mens gehåret , weldes Gottfried II , Vis comte von Chateau Dún , 1930 und dem heil . Sohn , Graf bat .

geſtiftet ,

Dionyſius gewidmet , rein Notroc II , aber vollendet

10) les Clairets , Claretum , eine Cla ſtercienſer Nonnen Yhtei , wolwe Mathila dis , Herzogs Heinric tes lifruen zu Fays ern und Sachſen Todter , geweſene Gea mahlin Grafens Gottfried pon Perde und nach

172

nachmals Engverran von Couch , 1204 ges ſtiftet hat. 11 ) Areifſeß , ein Benediktiner Nonnen : abtei , geſtiftet i225 , 12 ) La Trappe , eine Ciſtercienſer Abtei , weļdie wegen der ſtrengen lebensart bes ruisant iſt, Es hat foldie Graf Rotroc III von Perde [ 140 geſtiftet, 2 , Das ſo genannte frangsfiſche land , welches ein kleiner Diſtrikt iſt, darin la Tour griſe das vornehmste Dorf und der SiB eines fönigl . Nichters oder Lieutenants ift , beffen Geridtsbarkeit fich über 22 Kirch . ſpiele erſtrecket. Hier iſt auch die berühm : te Abtei Tiron belegen , welde per hellige Bernhard 1109 an dem jeßigen Ort ges ſtiftet bat ; und die das Haupt eines Dr, deno iſt , zu welchem heutiges Tages noch 7 Abteien und ungefähr 40 Priorate in Frankreich gehören ,

24. Das Gouvernement von Orleanois .

Es beſteht dieſes Gouvernement aus uns terſtiebenen kleinen fåndern , welche find D9%

eigentliche

Orleanois , Sologne , das

173

eigentliche Beauſſe oder Chartrain , Dúnois, Vendomois , Blaiſois , der größte Theil Gegent ron Gatinsis und Perche Gouet. Mitternacht grenget es an Jole de Frans ce , gegen Morgen en Champagne und Bourgogne ; gegen Südoſt an Nivernois , gegek Súden an Berry , gegen Südweſten an Touraine , und gegen Wefien an mai Die Flüffe , ſo dieſes Gouvernement ne. burchftr &men , oder auch darin entſpringen , find : die Foire , dason in der Einleitung fu Franfreich gehandelt worden ; der lois ret , welcher eine halbe Meile von Dries ans entſtehet , und nach einem lauf von 3 Meilen , in welchem er die Flüßchen S. Cyre und Cobray aufgenommen , in die Loire fått ;' der Cher , welcher in Com: braille , lo zum Gouvernement von Auvers gne gehöret ,

entſpringt , über Bierzon in

Berry fchiffbar wird , und in die lotre fließet ; die lacome , welche in dem Wald von Drieans ihren Urſprung hat , und ſich die ligle , oder in dem loir verlieret ; Egre, welche bei Mee in Beauffe entſpringt , und ſich aud) mit dem loir vermiſchet ; und der Dvere , welcher ſich in der Erde ver : lieren , und nochmals wieder zum Vorſchein kommen fou , worauf er ſich in den foir Von bei Montigny le Banelon ſtürzet. bent

174 den Flufſen Yonne, Eure und koir , ift ſchon gehandelt worden . Es find auch einige gegrabene Kandle anzumerken . Der Kanal von Briare , wels der feinen Namen von einem Städtchen hat , iſt 1604 unter Heinrich dem großen angefangen , und unter ludewig XIII vol lendet

werden , und das erſte erhebliche Werk dieſer Art in Frankreich iſt. Er vers bindet die Loire mit dem Fluß Loing , der in die Seine fåut , und folglich die Rand fdaften , welche an der Foire liegen , mit Paris . Bei Briare tritt er in die Loire ,

und bei Montagne in den loing . Nachdem ber Kanal von Orleans gegraben worden , bringt er nicht mehr

ſo viel ein , als wors ber. Dieſer Kanal von Orleans , verbin : det auch die gedachten Flare , fångt unges fåhr gwei Meilen oberhalb der Stadt Ors leans in der Gegend Portmorant an , iſt ungefähr 18 frangsfiidhe Meilen lang , bat 30 Schleuſen , und endiget ſich in dem Er wurde loins bei dem Flecken Oopon .

1682 angefangen ,

und

1692 geendiget ,

und gehéret dem Hauſe Orleans . Das gange

Gouvernement

ſteht unter

dem Parlament von Paris , hat 4 große und 3 kleine Hemter. Der Handel , wels lcher

175

1

1

cher vermittelft der folre getrieben wird , iſt der ausgebreitetſte im Königreich ; Denn er begreift nicht nur alles , was aus den ſüdlichen und weſtlichen Ländern des Reidis gezogen wird , ſondern aud) von ausmår

Die Hauptnieder : tigen Nazionen kommt . lage iſt zu Orleans . Unter dem ( eneral gouverneur ftehen 3 Generallieutenants . Der erſte

Generallieutenant hat ugter fich

das Land und Herzogthum Orleans , Düs nois und Vendomois ; der zweite iſt für das Land Chartrain , und hat Gatinois Drleanois unter fid ) ; der dritte iſt für Blaiſois.

1. Das eigentliche Orleanois , ift eins 1 der fd) enften lånber von Frankreich, frucht bar an Getreide , Wein und

vortreflichen

Frůdyten , und mit Vieb , Wild und Fi verſehen . Der Walb von fden reichlich

at

Orleans ,

3

Das Land wird abgetheiset

iſt einer der größten im Reich .

ľ 1. Yn Ober :Orleanois . 1 1 ) Orleans , vor Alters Genabum oder

I ļ

1

Cenabum , nadmals Autelianum , Aure liana Civitas , die Hauptſtadt des Gou vernements , liegt an der Loire , über wels che ſie eine ſteinene Brücke hat , welche ei :

176 eine der

chónften it Frankreich , ind mit

einem von Metal gegoffenen Denkmal ges fieret if , deſſen Fuß von Sandſtein und mit einigen Zierräthen nach gothidher Art verſehen iſt. Dieſes Denkmal beſteht dars in : in der Mitte iſt ein Kreuz , auf der ſen Spige man einen fid) in die Bruft has chenden Pelifan

mit ſeinen

Jungen

fiehet.

Vor dem Kreuz fißt die Maria , und hat den leichnam Chriſti auf ihrem Sdrooß ; fur redyten Seite kniet Konig Karl VII , und hebt beide Hände gegen das Kreuz auf ; gur linken aber Iniet das berühmte nádchen von Orleans , oder Jeanne d'Arc, welche diere Stadt 1429 glücklich entfekte , als ſie von den Engländern belagert ward . Beide find im psuigen Harniſch , und has ben den Degen an der Seite ; der König hat das franzöfiſche Wapen , die Krone und den Helm , das

máddjen aber ihren Helm

neben ſich ſtehen ; der legten Haare find dicht am Genick zuſammen gebunden , und hången alsdenn lang und breit über den Rüden herunter . Dieſe Bilder find nicht oditg in Lebensgroße . Es wird jährlich am 12ten Mai biefelbſt ein feierlicher Um gang angeſtellet , weil dieſes der Erlöſungss tag der Stadt iſt.

197 Die Straßt felbfi ift eine bet grsiteti im Neld) , aber ſchlecht gebauet , und voller Urmuth , eine Unzahl Kaufleute ausgenoms Sie iſt der Sie eines Generalienta men . tenants , eines königlichen kieutenants , els nes lieutenants bet Marſchade von Frant : Feich , eines beſondern Gouverneurs , ele nes Bisthums , einer Intendans, Elettia on , Kafelanel , eines Amts , weldies fich über das ganze Herzogthum erſtrecket, Lands gerichts , einer Vogtet , eines Salzbaures ; Forfamts , einer Jagdhauptmannſdaft und Maréchauffée ; hat , außer der nach gorhia fcher Bauart bortrefiden Kathedralkirche ħoch 3 Kapitel , 26 Pfarrkirchen , 23 Kids ſtek , 2 übreien , eine Univerſitåt , die aber nur aus der etuzigen Fakultat ber Redts gelehrſamkeit beſtebet , welde ehemals bés rühmt war , aber fest in fdledtem Zuz ein vormaliges Jéſuiter Kollea ftanb iſt gium , ein Seminarium , barin die Thepá togte gelehret wird , einen sffntlichen Bus Der "bies therſaal , und 4500 Feuerſtellen. of bort Erzbifd dem unter ilge Birdhof ſtebet Paris , hat einen Kird ſprengel von 272 Pfarren , 30000 libres Einkünfte , und ifi am rémiſchen Hofe auf 1560 fi . tagitt. in der nicht übel gebaueten Borſtadt, welz the jenſeits des Fluffes liegt , if ein Kata thåus : Barch. Škobëſibr.

thåuſer Klofter. gang tft eigentlich

Der

Sffentlidiť Spagters

ein

langes Stúc des Stadtwalls , welches eben gemacht , und mit einer vortreflichen allee von Blumen Die Stadt iſt , wegen wohl bereket ift. ihrer lage an der Mitte der Loire , die Niederlage der Handlung des Reid ) s , vor : nämlid) in Anſehung des Getreides , Weins, Aquavits , und der Spezereien ; es iſt biet ein anſehnlicher Handel mit Strümpfell as davon viele hier verfertiget werden , und mit Schaffellen . Zuckerſiedereien und fåar terungen ſind hier gleichfalls . In den Jah : sen $ 11 , 533 ober 536 , 538 , 541 , 549 , 645 , 2. find hier Sirchenverfanıma lungen gehalten worden . Zur Zeic des merovåiſchen Geſchlechts , war die Stadt über 100 Jahre lang der Sie eines Kis : nigreichs , bis Klotar II Meren Staat wie : der mit ſeiner Krone vereinigte . Nacimals war ſie eine Grafſchaft, 1344 wurde fie

einem Herzogthum und einer Pairie er: boben , und mehrmals Prinzen des fsnig Lubewig XIV gab lidhen Haucs gegeben. zu

fie reinem Bruder Philipp , bet deffen sau. re fie auch noch iſt. eine 2) Beaugency , Balgentiacum Stabt und Grafſchaft an der

Loire , über

welche hier eine ſteinerne Bride ift.

Sie if

179 lg der Šiş eines beſondern Gouverneurs , einer Eleftion , fåniglichen Vogtei , eines Umts , Salzhauſes , Forfamts , ciner fáz Hellanei des Amis von

Orleans , und eta

ner Jagdhauptmannſdaft , und hat ein az pitel . 1104 und 1157 find hier ir dyen verſammlungen gehalten worden. 3 ) Men , Weing , Mehun , an der Coire , eine kleine Stadt auf einem Hügel, mit einer Kollegiatfirde und einer Schloß. 4 ) Boigny , die vornehmſte Kommende und der Verſammlungsort des Ritterora dens bes beil. Lazarus . 5 ) Chateauneuf , ein Flecken mit dem Titel einer Baronie und mit einem ſch : nen Schloß an der Loire , ift 1770 von idem Seinig zu einem erblichen Herzogthum unter dem Namen Duche de la Priüiere , für den Staatsminiſter Grafen von S.Flo : reatin , erhoben worden . 6 ) Pithiviers oder Proiers , Pluviers , eine kleine Stadt am Flug Deuf , bei dem Walde von Orleans , sehåret dem Biſchof von Orleans , iſt der Siß eiuer Elektion und Kaſtellanei , und hat ein Kapitel. 7 ) Pithiviers le Vieur ift ein Dorf, wel: dhes eine franzöſiſche Meile von dem vo rigen Ort liegt , und auch dem Biſchof von Drleans gehöret. Ma

8

Sena

) Tenville

und Hesre

le Chatel , la

nigliche Kaſtellaneien. 9) Hutrune, Chilleur , Thoury , Urthes nay , Urdheres , Bajoches les Gallerans , Chery , Suiſſeau , Ingré , S. Benoit Flecken . 2. in Nieder:Orleanois .

1 ) Clery , Cleriacum , ein Flecken mit wner Kollegiatkirche , die lubewig Xl ges ' batiet hat , und auch darin begraben iſt. 2 ) Jargeau oder Gergeau , Gurgori lum , eine kleine Stadt an der Polre, ibec welche hier eine ſteinerne Brücke iſt. Sie hat einen beſondern Gouverneur , außer der Pfarrkirche, nød) eine Kollegiatkirche , und gehøret dem Bifchof von Orleans . 3428 wurde fie

von

den

Engländern itt

Beſik genommen , welche fie aber genden Jahr wieder verloren.

im fols

3 ) la Ferté Nabert , oder Seuneterre , Flecken , Schloß , Herzogthum und Pairie, am Couſſon . 4 ) Olivet , und S. Laurent des Eaux , Flecken . Unter dem Namen Beaufte oder

Beauce,

Bellia , oder Belſa , werden gemetniglich die Lånder Chartrain , Dünois , Bendos mois , Mantois , und Kúrepois begriffen ,

18 ob es gleich niemals eine eigentliche Rands und Herrſchaft ausgemadit hat . Die lege ten beiden fånder , gehören zum Gouvera Dement dun Isle de France , es find alſo nur die drei erſten hier zu berdireiben ,

II. Das land Chartrain , welches auch bas eigentliche Beauce genennet wird , ist an Getreide ſehr fruchtbar. 1. Chartres , Carnutum , eine

vor Alters Autricum , der älteſten Städte des

Bandes , wirb durch die Eure ir 2 Tbeile getheilet , davon der großeffe auf einem Bügel liegt , und ſehr enige Gaſſen hat. Sie iſt der Sie eines Generallieutenants , eines Lieutenants der Marſchalte von Franta reich , eines beſondern Gouverneurs, Bids thums , einer Elektion , eines Aints , lands Der hieſige Bis geridyts , Salzhauſes C. fchof Rehet unter dem Erzbiſchof von Par ris , hat einen Stirdifprengel von 810 Pfar : ren , 25000 livres Eintünfte , and iſt am r &mifchen Hofe auf 4000 fl . taxírt. Die Kathedralfirche iſt rohon.

Außer dem Dom

kapitel , find hier noch 3 andere Kapitel , 6 Pfarrkirchen , in den Vorſtådten auch als nige ; 3 Abteien , ein Priorat , 9 Kisfter ein Seminarium , 2 Hospitaler , 2000 feu erſtellen , und ungefähr 10000 Einwohner . Die N 3

18e

Die Stadt hat den Titel eines Berjogo thums , und gehåret dem Haufe von Or leans . 2. Gallardon , ein kleine

Stadt an der

Voiſe , init einer Kaſtellanei , und dem tel eines Marquifats. 3. Nogent

le Roi ,

St

eine kleine Stadt

in einem Thal an der Eure , woſelbſt eine Kaſtellanei , ein königlid, Gericht , und ein Gdhloß iſt. Sie hat den Titel einer Graf. ſthaft , von welcher über 700 lehen , und 70 große Süter abhangen .

4. Eſpernon ,

eine

kleine Stadt ,

der

Hauptort eines Herzogthums und einer Pairie . Sie hat 2 Vorſtådte , und 3 Pfarr kirchen . 5.

Maintenon ,

Maſteno ,

eine fleine

Stadt an der Eure , welche den Titel eiz nes Marquiſats hat , den Ludewigs XIV berühmte Maitreſſe geführet. Es iſt hier ein Kapitel , ein Priorat , und auf der Eu re eine unvollendete Waſſerleitung , welche nach Verſailles Waffer führen foute . 6. Gourville , ein Flecken und Marquis at an der Eure.

7. Pontgouin , Quarville , Hauches , Montlouet , Dammarie , Flecken .

III. Das

183

MI. Das Land Ichaft ,

und

an

Dinois , iſt eine Grafs

Getreide

ſehr

fruchtbar.

In derſelben iſt zu bemerken : 1. Chateaudun , Dunum , eine alte Stadt und Loir .

Dicomté auf einer

Höhe ,

Sie iſt die Hauptſtadt

am Fluß

dieſes fane

des , der Siß eine Elektion , eines Amts, eines königlichen Gerichte , einer Mare Salzhauſes , und bat e dauffée , eines Kollegiatfirchen , 6 Pfarrkirchen , eiae Abe tei , 3 andere Seløfter , 2 Hoſpitåler , und 1723 brannte fie fakt ein altes Schloß. ganz ab ,

ward aber

wieber

neumodiſcher

aufgebauet. 2. Bonneval , eine kleine Stadt an der fruchtbaren Shal , davon

Loire , in einem

fie den Namen bat. ner

königlidhen

eine alte fz oſpital.

Abtei ,

Sie iſt der

Vogtei und 3

Siß ei

Mairie , hat

Pfarrkirchen und ein

3. Pattay , woſeibr die Engländer 1429 gedragen worden , Mardenoir und Fron teval , find Stáotdien , Clone oder Clois : und la Ferté Vincuſé ,

find Flecken .

IV. Dendomois , war ehemals eine Graf: fdhaft , nachmals aber ein Herzogthum und eine Pairie .

Dieſes land iſt auch an Ge treibe M 4

184 fehr fruchtbar , und Thelle abgetheilet.

treibe

wire in froef

1. Ober- Pendomois , enthalt : 1 ) Bendome , Vindocinum , eine Stade

am Fluß foir , welche der Sig eines bez fondern Gouverneurs , einer Elektion , ei neg Amts , Salzhauſes und einer Mares dauſite ift. Się bat ein Schloß , eine Kollegiatkirche , qarin die Grafen und Prins jen von Vendome begraben liegen , 5 Pfarr : tirchen , eine Abtei , ein Kollegium , 5 Kli : fter und ein Hoſpital, 2 ) 45 Kirdſpiele

Inter , Vendomete , enthalt 1 ) Montoire, Mans aureus , ein Stadta den am Fluß foir , mit einer Kaftellaneig einem Salzhauſe , finem Soloß , 2 Pfarra kirchen , und 2 sidſtern , e ) Dontdoubleau , eine kleine Stadt , 2.

Baronte und

Pnerien

mit

einem Schloß

Umt . Salabauſę uro Priorat. V. le Perche Gouet , oder frein Perches eft ein Sheil der Landſchaft Perche , wele cher frinen Zunamen von ſeinen ehemaliger olen Herren , den Gouets , hat , und aus 5 Baronien beftehet , welche find ,

Mont: mirgil

mirall , Brou . Bazode : Gouet , Auton , Balldy oder Alune . Die belben erſten has ben von Städten , die drei folgenden von Flecken Ihre Mamen . VI. ke Blaiſpis oder Blerols eine ehe malige Grafrchaft , iſt ein gutes Land, und wird in Ober - ung Unter : Slaiſoig ab getheilet . Wir bemerken 1. Blois , Bleſæ , die Hauptſtadt bles fes Landes , welche theils auf einer $ 8 be , theils in der Ebene an der Loire , liegt Aber die eine wohl gebauete fteinerne ürü:

de führet ;

hat ebemals

dem Çitel einer

Grafſchaft gehabt ; it der Sie eines Ge neralieutenants , eines fieutenants der Marſchade von Frankreich , eines Biathums , einer Eleftion , eines Amts , einer Rechs pungstaminer Marechauffee und eines Salzhaufis ; bat ein Kollegium mit einer

ebimaliges Jefuitee ſchonen Pirche , in Stanislaus Mutter

welcher des Kinigs begraben liegt ; 4 Kapitel , die mit dem Domkapitel pereiniget find , 3 Abteien , welche zu den biſchoflichen Tafelgiitern ge fchlagen worden . & fisfter , ein General boſpital , ein Armenhaus , ein Seminaria und ungefähr 1859 Feuerſtellen ,

10000 Menſchen . Bet unter

Der hieſige Biſchof ſtes

dein Erzbiſchof MS

von Paris , bat eis

186 einen Airdyſprengel von 200 Pfarrtirchen , 35000 livres Einkünfte , und iſt ani rss Das miſden Hofe auf 2533 Fl . tarirt.

Diefige berühmte und liegt auf einem eben

anſehnliche Sdlo , nicht boben fellen .

Es haben viele Herren und Prinzen darant gebauet , uniet

andern auch

der hier ges

borne Ludewig XII , deſſen Bildkule ju In dem Pferde über einem Thor ftehet. ſelben iſt das ich ivarze Zimmer , darin der Herzog von Guire , und das Gewölbe , darin deffelben Bruder , der Kardinal , ums gebradit , imgleichen der Saal der Stande, in deifen ſehr großem Ramin beidex Pedia name zu Ulche verbrannt worden , mert Das Schloß wird jekt von vies würdig . len adelidhen Familien bewohnet. 2. Chambord , ein fåniglich Schloß in einem Luftiaide , am Fluß Couſſon , iſt von Franz I aus Quaderſtücken nach go thiſcher Art prachtig erbauet , inſonderheit aber macht der miten auf dem Hauptge bäude ſtehende durchbrochene Thurm , ein rónes Anſchn . In demſelben iſt die Haupt . treppe , welche eitre dergeſtalt fünſtlich an selegte Schnecke iſt, daß zwei Perſonen zu gleicher Zeit an zwei verſchiedenen Orten hinauf gehen , und einander bod immer parallel bleiben können , welches man durch ges

387

gewiſſe vorhandene Deffnungen genau pe: ben kann . Auf dieſem Schloß wohnete Stanislaus bei ſeiner erſten Aufnahm in Frankreich 2 Jahre lang . Hierauf bekam und bewohnete es auf Lebenslang der be : rühmte Marſchall Graf Moris von Sad ): fen , welder hier eine trefliche Stuterei an legte , und

1750 hieſelbft Hard ;

da denn

der Kinig das Solof desſelben Erbera, bem General Grafen von Sriere , ( dhenkte welcher 1755 ſtarb. 3. Die Solsfier les Montils , meldes verfallen iſt, Herbault , Sille Savin , Cht: berny , mit einem Flecken und Titel einer Grafſchaft , Beauregard , Nozieux , Chau mont , Unzain , Büry , mit dem Titel eta ner Grafídjaft rc. davon die 2 erſien 18a niglich, und die übrigen herrſdaftlich find . 4. Mer , cine kleine

Stadt ,

die

zum

Marquiſat Menars gehåret , und ein Salja haus bat, 5. Saint Dié , ein großer Flecken an der Loire , mit einem Klofter.

6. Milancar , ein fånigi. Kaſtellanei.

Städtchen mit einer

1 7. Contres , ein Flecken . S. Pont le Voi , ein Flecken mit einem

Kollegio , und elaer berühmten

Benedifti : ner

188 ner Abtet. Die Einfünfte des Abro Ano zum Bisthum von Blois geſchlagen . 9. ka Ferté Embault oder Hubault , es ne fleine Stadt und Sdloß , am Fluß Seudre,

VII. Sologne , Secalaunią ,

oder Sę.

galonia , iſt ein land , beffen Grenzen und Folgende Zubehør fohwer zu beſtimmen. Serter werden dahin gerechnet : 1. Romorentin , Rivus Morentini , die Hauptſtadt und der Siz einer Eleftione eia nes Amts , einer königlidhen Kaſtellanei , eines køniglichen Gerichts , Salzhaufes Forſtamts und einer Marechauffee , hat eis ne Pfarrkirche , ein Kapitel, unb Sardea und Eudymanufafturea . 2. Ra Serté Uurain , eine Fleine Stadt , Herzogthum und Pairie . 3 , Aubigny · Pierrefitte und la Ferté S. Cyri Fleden , 4. Süty , eine kleine Stadt an fer fois

re , mit einem Schloß , einer Kollegiatkira dhe uno einem Saldhauſe. Sie hat den Eis tel eines Herzogthams und einer Patrie . VIII, le Gatinois Orleanois , im Gea genfas pon le Gatingis François , welches Stud ber fanofthaft Gatinois qu dem Souz pera

189

Dernement Darin iſt

von Isle

1. Montargis ,

de

France 'gesret.

Mons Argus , Mons

Argilus , Mons Argenſis, Montaegiung ste feline und wohlbero ohnte Hauptſtadt an dem Kanal Briare und habe bei der foing , hat den Titel eines Herzogthums und einer Pairie , und iſt der Eiß eines befondern Gouverneurs , einer Subdelega: tion de l'Intendante , Eleftion , Vogtei eines Oberamts , kandgerid )ts , Forſamts, einer Jagdhauptmannſchaft , Marechauffée und eines Salzhauſes.

Sie

hat ein altes

Sdloß , nur eine Pfarrkirche , unterſchies bene Kiffter , ein Kollegiuni , 1 210 Feuer ſtellen , und gehöret dem Hauſe Drleans . in der Gegend dieſer Stadt giebt terſchiedene römiſche Alterthümer .

es unte

2. Soiscommún , eine fleine Stadt mit einer Kaſtellanei und einem Salzhauſe. 3. Ferrieres , eine kleine Stadt mit ei : Her Abtes 4. Lorris , eine kleine ſehr alte Stadt mit einer Kaftelláitel des Umts son Monte argis . 5. Chateau Renard , eine kleine Stibe an der Duaire , welde ehemals ein fefter plaß geweſen.

Ste bat Suchwanufatterett, 6. Puis

199 Puteolus , eine kleine 6. Puiſeaux , Stadt , melde 1698 durch eine Waſſer : flut ſehr vernuftet werden. 7. Chatillon an dem loing , eine kleine Stadt , Herzogthum und Patrie , mit eis ner Kollegiatfirde, einem Slofter , und ei 1762 außerhalb der Stadt . nem Sdilo ſtarb der lepte Herzog von Chatillon , Pair und Großfalfemier von rantreich . S. Bien , Giemum , eine Stadt an der Loire , mit dem Titel einer Graffdaft. Sie hat einen beſondern Couverneur , ' und iſt der Sig eines Amts , Salzhauſes. und eis ner Woytei , % Silnico

at cine Kolegiatkirche

1

und

9. Brtare , Bribodurum , Brivodurum , ein Stidtdien an der Loire , woſelbſt, der Kanal anfängt , der die loire mit der Sets ne verbindet . 10. Das { åndchen Puiſage , enthält for: gende Derzer :

1 ) S. Fargeau , eine flcinc Statt am Flus loing , welche der Sis eines Almts und

Salzhauſes.

Sie hat ein

edloß ,

und den Titel eines Herzogthume. 2 ) S. Xmand , ein Städtchen . 3 ) Bleneau , ein Stadtden Amt, am doing.

mit einem

V 1

4) Bona

191 4) Bonny , eine Fleine Statt mit eis nem Unt und Salzhauſe , an der Loire , welche hier die Cheville aufnimmt .

25. Das Gouvernement von Nivernois. $ grenzet gegen Mitternacht an Gaz tinois , Drleanois , und Aurorroid , gegen Morgen an Bourgogne , gegen Mittag ait Bourbonnois , und gegen Abend an Berri ) . Geine Geſtalt iſt fast rund , und es mag ungefähr 18 franzoſiſche Meilen lang , und 16 breit feyn. Es iſt ziemlich fruchtbar an Beinen ,

Frúdyten

und

bergidhte und unfruchtbare

Getreide , das Morvand aus :

genommen ; mau findet hier auch viel Holz , Eiſengruben und Stejtohlen. Unter der pielea fluffen , welche das Land dur dyſtro : men , find drei rchiffbar , nämlich die Loire , von welcher ſdon gehandelt worden ; dex Ulier , welcher in die loire fließet ; und die Yonne , welche ihren Urſprung auf der Grenze dieſes Landes , 2. franzsiſche Dieis len von Chateauchinon , hat , und in die Seine Alteßet. Die übrigen Fluffe find die Nievre , der Arron , die Alaine , Quenne , Unbarge, fleuré , Creſſonne , der Xiciin , Mbron , die esbre , micolaftre , Stubais ,

Nara

192 Naren , Güerchy), Noals , Urrou , it. Za S. Pariſe und Pougues ; find mineraliſche Dieſes land iſt vom Ende des Quellen . neunten Jahrhunderts in eine anſehnlice Grafſchaft geweſen , welche Franz I , 1598 zu einem Herzogthum und Pairie erhobett Es ftebet unter dem Parlament poit hat. Paris , Kåt reint befonberes Redt , und wird durch einen Generalgouverneur und Generalieutenant régieret. Man théilet es in & Diſtrikte ab .

t . Bes Daur öðeë Ballées de Neders i ein an Weinen; Getreide, Holz und Weide fruchtbarer Bezirk , bärin følgende liegen :

Dertex

1) Nevers , vor åtters Noviodunum , Aeduonum , nadimals Nivernum , ble Hauptſtadt des Landes , liegt in Geftalt etites Amphitheater an der føtre , in wels die hier

der

kleine Fluß

Nievre Riefet

und die eine gute Ateinerne Brücke von 20 Bogen bat.

Steifi der Sit

bes Genes

talgduserreurs , des föntgliden General lieutenants , ein f &miglichen und Provinzials Iteutenants , eines lieutenants ber Mata fichade von Frankreich , einem Bisthums , elner Elektion , eines Amts , Ealzhauſes , imeter Forfiämter , einer landbogtet , einee maa

143 Marechauffie ic . hat außer der Kathedrale kirche , 11 Pfarrfirchen , 2 Abteien , un terchiedene Kister , ein ehemaliges Jefuiter sollegium , cin Schloß , und 1450 Feuer Der hieſige Biſchof Riehet unter tellen . dem Erzbiſchof von fans , hat einen Kirch . ſprengel von 271 Pfarren , 20000 livres Einkünfte , iſt Şerr der Staffellandien Pre : mery , Urzan) oder ürzy , und Parzy , und am rómifchen Hofe auf 2150 fl . tarirt . Es giebt hier fabrifen zu ınådtem Por, gellan , und gute Glashütten ; es wird auch gute emaidirte Urbeit verfertiget. 2 ) la Charité , lat . Caritas , eine flei : ne Stadt an der Loire , über welche hier Ste bat eine gute ſteinerne Brücke ift.

ein reiches Priorat Benediktinerordens , und der Prior ift Herr der Stadt . Außerdem ift fie der Sitz einer Elektion , ' eines Amts und Salzhauſes , hat 3 Pfarrfirden und 2 Stiffter , und es wird hier gute emaillirte Arbeit gemacht. 2

3 ) pougues , ein Dorf . Meilen von Nevers ,

auf

franzsfiſche

dem parlſifchen

Wege , am Fuß eines Bergs , . nahe bei welchem eine mineraliſche Quette , derén Waſſer eiſenhaltig braucht wird .

ift ,

Buſd . Erbbeſchr. 9.B.

und

N

nüglich

ge

4) Ponil:

4) Pouilly , eine kleine Stadt an der Poire , mit einer Kaſtellanet. 5 ) Chamlemy , ein Städtchen an einer

der Duellen des Fluſſes Nievre.

2. les Amognes ,

iſt ein an Getreide ,

Wein , Holz und Weide ſehr fruchtbarer Diſtrikt , darin aber weder Stadt noch Fles den ſind. Die Pfarre Anlegy hat den Ti: tel eines Marquiſats .

3. Die Chåler von Montenoiſon , wel: che auch fruchtbar ſind , haben den Namen von einem Sdloß auf einem Berge , at Beffen Fuß das Dorf Nolſon die vornehmſten Derter find : 1 ) Montenoiſon ,

ftebet , und

eine Pfarre und Kas

Hellanei , am Fuß eines Bergs , auf wel dem ein altes Schloß ftebet . 2 ) Premery , ein Städtchen und Kaftels lanei , mit einer Kollegiatfirche. 3 ) Champallemand , Kaftellanei.

eine Pfarre

und

4. Die vier Thåler von Yönne , liegen an dem Fluß Yonne , und werden für den fruchtbarſten Diſtrikt des ganzen Landes gehalten . Dahin gehöret : 1 ) Clamecy , Clameciacum , Clamia

cum , eine Stadt an der Donne , in wels

1

195 the hier der Beuvron fließet , daher fie Es iſt hier eine Eleftion , Tchiffbar wird. Kaſtellanei , Marechauffée , und ein Salgs Eine ihrer Vorſtådre, Namens Pau haus . tenor , welche jenſeits der Vonne liegt, und ein Flecken genennet wird , iſt 1180 de Siß des aus Bethlehem in Paleſtina vera Dieſer Bi triebenen Biſchofs geworden . bez Bethlehem von noch fdhof , welcher fich nennet , wird vor dem Herzogen von Nes vres ernannt , hat gleiche Vorrechte mit den andern franzöfiſchen Biſchofen , aber nur 1000 livres Einfünfte, und rein Kirche ſprengel erſtrecket fich nicht weiter , als die. fer Flecken ; weil er aber manchmal die Umtsverrichtungen anderer Biſchofe befor = get , ſo tſt er wirklich Servus Servorum Dei, wie ſich die Biſchofe zu nennen pfles gen. 2 ) Dezelay , eine kleine Stadt auf eis . nem Berge , nahe beim Fluß Cure , welche von andern zu dem Diſtritt

Morvant ge

Technet wird.

Sie ift der Siß einer Elefa tion , eines Umts , Salzhauſes und einer Marechauſſee ; hat eine Abtei und Rothea giatfirche , und

ein Kloſter.

3 ) Meß , Monceaux ,

Dornecy , Neus

wille , Efranes , Súrgy , Tannen

mit

ets

nem Rapitel , und Barzy , find Flecken , M 2 4 ) Cors

196 4) Corbigny , oder S. Leonard de Core bigny , eine kleine Stadt , neben welcher eine Benediktiner Abtei liegt .

5. Der . Diſtrikt

Morvant ,

Morvinus

pagus , iſt ein bergichtes , Walbidites und wenig fruchtbares Land , weldies zum theil im Herzogthum iſt :

Bourgogne

liegt .

Darin

1 ) Chatel : oder Chateau - Chinon , Ca ftrum Caninum , eine kleine Stadt auf eis nem Berge an der Yonne , iſt der Sit ei ner Elektion , Marechauffée, und eines Salz hauſes. Sie iſt der Hauptort einer Herr: ſchaft , welche den

Titel

einer Grafſchaft

hat , und dazu io Pfarren und 5 Hemtet gehøren , davon das eine bieſelbſt iſt. 2 ) Duroux , oder Uuroux , forme , Braf: ſy und Dün les Places , find Städtchen und Aemter .

6. Bajois , ein Diftrift , welcher aus Thålern beſtehet , die unter den Bergen von Morvant liegen ; trågt nur wenig Weijer und Roggen , hat aber deſto mehr Holz und Steinfohlen .

Weide,

Darin ift :

1 ) Moulins - Engilbert , ein mit einer Kraftellanet , einem

Städtchen

Salzbaure , ets

197

ner Rotleglatkirche , 2 Kistern

und

einem

Hoſpital. 2 Montrouillon und Cercy mit Tour de Coddes , find : Kaſtellaneten . 3 ) Decizes , Decetia , ein rehr

altes

Stådtchen auf einer felfichten Inſel in der Foire , da , wo der Hiron hinein fließet , hat eine Kaſtellanel , ein Salzhaus , ein altes Schloß , ein Priorat , and 2 Side fter. 4 ) Saint Saulge ;

ein Städtchen

einer Kaſtellanei , einem

Salzhauſe ,

mit einer

Mairie, einer Pfarrkirche und einem Priorat. 5 ) Lúgy , ein Stådtchen mit einem Salgo bauſe,

7. Das

Låndchen

zwiſchen

den Fluffen

Loire und Adier , fångt da an , wo dieſe biden Flüffe zuſammen fließen , und erſtrect fidh an denſelben hinan biß gen Bourbon nois . Es bat hin und wieder gutes Erds retch , Weide , viel Holz und etwas Wein. Wir bemerken :

I ) S. Pierre le

Moutier ,

eine

kleine

Stadt zwiſchen Bergen an einem moraſti gen See , welche dem Kønig gehöret , eine landvogtet, ein Landgericht und ein Salgs baus , imgleichen ein Kapitel , ein Priorat und 2 Klöſter hat. N 3 2 ) la

198 2 ) la Ferre Chauderon , ein Städtchent and alte Baronie , deren Befiger den Titel eines Marfchals und øernois hat .

Landvogts von Ni

3 ) d'Orne , eitt. Fleckeu mit einem kas pitel.

8. le Donglois , iſt ein Diffrift , wel : der ehemals eine Bon der Grafſchaft Ne bers abgefonderte, Baronie geweſen , aber 1552 wieder mit derſelben vereiniget wor: den ; indeflen tft fie doch noch ein fehn welches der Bifchof von Auxerre ertheilet. Darin iſt 1 ) Dongy , die Hauptſtadt dieres Dis ftrikts , tft flein , liegt am Fluß Nobain , und hat ein Schloß ,

eine Kollegiatfirche , cin Prforat , ein Kloſter , ein Hoſpital und Cine Amt.

2 ) Antrain oder Entrain , Interamnis en mit Seen umgebenes Städtchen , wo : felbft eine Kaſtellanet ift. 3) Dreve , eine fleine Stadt auf einem Serge , mit einer Kaſtellanel. 4) Cosne , Condate , woraus

Condi

da , Conata und Cona geworden , eine klets te Stadt , nahe bet der foire , mit einer 3 KISſtern und einem Kollegiatkirche , Priorat.

5 ) Go

199 5 ) S. Sauveur , Courvol i'Orgueilleure Biln und Eſtaig ſind. Staftellaneien .

26. Das Gouvernement von Bourbonnois . Es

grenzet gegen

Mitternacht an

Nis

vernois , gegen Abend an Berry , gegen Mittag an Auvergne , und gegen Morgen an Bourgogne und Forez ; iſt ungefähr 27 franzöfiſche Meilen lang , und 13 breit. Dieſe landſchaft ift ziemlich fruchtbar , vor: nåmlich an Getreide , Welbe und Früche ten , hat auch guten Wein , der ſich aber nicht ausführen laßt , geringe Steinfohlen ; viele mineraliſche Quellen und warme Bås der . Sie wird von der foire , dem Auter, Cher ſert.

und andern kleinen

Flüſſen

bewafa

Wenn der Schnee gegen den

Mos

nat Julius in den Gebirgen von Auvergne . ſchmilzt , låuft der Auter ſehr an , und verurſachet

purch ſeine

Uiberrdhmenmung

großen Schaden . Dieſes land hatte ehe mals ſeine eigenen Sires , weldie ſich auch Prinzen , Freiherren und Grafen nenneten. Am Ende des Jahr 1327 ward es zu eis nem Herzogthum und einer Pairie erheben. Der Herzog Ludewig hatte zwei SÅkne , Peter und Jakob ; dieſer roar Graf von la Mars N 4

Marche , und reine Nachkommen haben ben franjsfiſchen Thron beſtiegen , auf dem fie noch figen ; jener aber war der Stammva : ter der übrigen Herzoge von Bourbon , von welchen Karl , Connetable von Frankreich , fich wider reinen König Franz I empdrte , welcher dieſes Herzogthum einzog , und mit Der Kronę verband. Im pyrenåiſchen Friez den von 1659 ward es wieder von den Krongütern abgeſondert , und kudwig von Bourbon , Prinzen pon Condé , an ſtatt des Herzogthums Albret , gegeben . Parlament von Paris. ſtehet unter dem Der Herzog von Bourbon ernennet zwar alle Civilbebienten , fte find aber nicht ſeis 'ne , fonøern des Königs Bediente . Außer dem Generalgouverneur und Generallieute nant , ſind hier , ein fåniglicher fieutes nant für die Provinz , und ein lieutenant der Marſchålle von Frankreich , Man ziha let in Bourbonnsis 22 Städte und Flecken . 1. Moulins , Molinæ , die Hauptſtadt des Landes , liegt am Fluß Allier , iſt wohls gebauet , eine der angenehmſten im Reich , und der Siß des Generalgouverneurs und Generallieutenants 24. , einer Intendang Elektion , eines Amts , Landgerichts , eineç Landvogtei. , Kaſtellanei , eines Forſtamts , einer Domainenfammer f. Sie hat eine Sole

201 Kollegiatfirche , ein ehemaliges Jeſuiterkol, Jegium , I Hoſpital und 15 Kisfter. Die Fünſtliche ſteinerne

Brücke , welche hier über

den Fluß erbauet iſt , bat M. de Regemor. tes in einer eigenen 1771 ju Paris ge : bructen , und mit 16 Kupferſtiden verſe : hinen Schrift berdhrieben , Nahe bei der Stabt iſt eine mineraliſche Quelle. 2. Villeneuve , ein Flecken . 3. Bourbon l'Archambaud , Burbo Ar chembaldi , eine kleine Stadt , mit 4 Hús geln umgeben , auf deren einem ein altes Schloß ſteht , bafin 3 Kapellen find , da von die , welche die heilige genennet wird , febr ſchon iſt. Dieſe Stabt hat den Titel eines Herzogthums , und iſt der Siß ei ner königlichen Kaſtellanei und Gerichtsbar. teit , und einer landvogtei , hat eine Pfarr : kirche , ein Kapitel , ein Priorat , ein Klas . Die hieſigen war : ſter und ? Hoſpitåler. men Båber , und falten mineraliſden Waſ ? fer , find wegen threr heilſamen Kraft be rühmt. 4. Alſnay le Chateau , eine kleine Stadt

ung Kaſtellanei , am Fluß Marmauce . 5. Le Veurdre , am Allier , S. Ymand , am Fluß Cher , Heriſſon , mit einer Ka : ſtellanei und Kollegiatkirche , Billefranche , Souvigny , mit einer Kaſtellanei , Goujon, 25 Hús

202 Küriel , mit einer Staftetianei , und le Mons fet aur Moines , find kleine stå te , und ble 4 letten in ſchlechten Umſtånden . 6. Montlaçon , eine Stadt auf einem Felſen am Fluß Cher ; tft der Sit einer Elektion , königlichen Kaſtellanet , eines Umts und Salzhauſes , hat eine Sollegiats kirche , 2. Pfarrkirchen , 4 Kidſter und ein Hoſpital. 6. Reris , ein Flecken auf einem Fel fen , der ſeiner warmen Båder wegen be kannt ift.

8. Montmarault , Berneuil , Fagligny , Varennes , Billy , le Veurbre ; am Fluß Adier , und la Paliffe , find kleine Stadte, und die legte ein Marquiſat. 9. Vichy , eine kleine Stadt , am Fluf Alter , welche ihrer mineralifchen Waffer und Båder wegen berühmt ift. 16. Sannat , eine feine Stadt welche der SIB einer Elektion , fåniglichen Kaſtel landi , eines Amts und Salzhauſes ift , eine Kollegiatfirche und 3 Kisfter hat .

27. Das Gouvernement von Lyonnois.

Diefes

Souvernement

Landſchaften ,

begrelft 3 kleine

welche fiub Lyounots ,

for

res

203

Et grenzet gegen reg und Beaujoiois . Mitternacht an Bourgogne , gegen Mors gen wird es durch die Rhone von Dom , bes und Dauphiné getrennef , gegen Mits tag hat es Vivarais und Velais , gegen Abend Auvergne , und gegen Nordweſten Es iſt 24 franzdfiſche Meia Bourbonnois . Es bringt Ger len lang , und 16 breit . treide , Wein und Früchte hinlänglich bere por , und inſonderheit auch große faltanian Die Wälder find in lnons ( Marrons ). nos meiſtens ausgerottet , doc) Find die C1) preſſen noch gem in . Beaujolois iſt gebir ufer den gicht, und der Grund letticht . 3 großen Flüffen Nhone ,

Saone und Pols

re , von weldien rhon gehandelt

worden ,

find hier unterſchiedene kleine , als Fürand , Die Rhone Lignon , Rhin , Azcrgues 2c . hat keine kåchle , weil das mitteuảndiſche Meer derſelben mangelt ; man fångt ſie aber Das Gold in der Rhone , in der Loire. Mr. Zacharie hat kömmt aus der Arve. den Entwurf zu einem Kanal gemacht , der die Rhone mit der Foire , von Guiors aus , wereinigen route , er iſt aber nicht ausges führet worden . In den Bergen yon lyon nois , findet man Anzeigen von ehemali : gen Bulkanen , und um die Loire Bims , Hein,

Der Berg Pila , den

andere Pilat nens

204 nennen , iſt son måßiger Hihe ,

und mits

telmåfiger Größe , und Dienet zur Weide Um S. Etienne werden Stein : für Stübe . Man hat gute kohlengruben bearbeitet. Steinbrúdie, Spiesglas , Alaun , Bitriol und Eiſen . Nicht weit vom Dorf Cheffery, 4 franzffiſche Mellen von Lyon , iſt eine Stupfermine und Kupferwaſſer. Zu S. Gal : mier , Moin , S. Alban 2c . fint mineralis ſche Quellen . Mr. Adeon du lac rchåßte die Anzahl der Einwohner 1765 auf 800000. Ein kleiner Diſtrikt , Franc Lyonuois ge nannt , hat wegen ſeiner frühzeitigen Ers gebung unter Frankreidi . Dberberr (daft , die Freiheit von allen Steuern und Aufla gen gegen ein Geſchenk von 3000 livres, Jahr bezahlet , ere welches er nur alle 8 Die Gerichte dieſes Gouverne: balten . ments ſtehen unter dem Parlament zu Pas ris ; und es wird in denſelben nach den Nußer dem r &miſchen Gereßen gerichtet. Generalgouverneur

und Generallieutenant

für den Kosnig , find hier noch wei könig lide lieutenants für Foreſt und Beaujo. lois . 1. Lyonnois oder Lionnois , ift 13 bis 14 franzöfiſche Meilen lang und 8 breit. Zur Zeit der merovåiſchen Könige , wurde es von Grafen oder Statthaltern regieret, die

!

205 die ſich nach unb nach zu Sepigern des lan des machten .

Zwiſchen dieſen Grafen und den Erzbiſdéfen von Lyon , gab es viele Streitigkeiten wegen der Grenzen ihrer Ge : walt , die endlich 1173 zwiſchen Gúy II , Grafen von Forez , und dem Erzbiſd)of Guichard dahin verglichen wurden , daß je : mer der Kirche von Lyon alles überließ , was derſelben in der tabt diefc8 Namens und in

Lyonnois

gebotte , dieſe aber ihm

das meiſte , was ſie in Forez und Beaujo: lois beſaß , abtrat , und außertem noch 1100 Mart Silber dazu gab . Kišnig Phi lipp der ſchöne verpflichtete den Erzbiſchof zur Leiſtung des Eides der Treue , und er: hob 1307 die Herrſchaft von Lyon , wel : che nur eine Baronie war , zu einer Graf ſchaft , welche er , nebſt der Geridtsbar : keit , dem

Erzbiſchof und dem Domkapitel

überließ ; daher es fømmt , Domherren Grafen nennen ,

daß fid, die Endlid, fam

bie

Gerich :sbarkeit 1563 an die Krone. Folgende Derter ſind die merkwürdigſten . 1 ) Lyon oder lion , Lngdunum oder Lugdunum Segufianorum , in den mitto lern Zeiten auf lateintſd Leona genannt , die

Hauptſtadt

dieſer

Landſchaft

und

des

ganzen Gouvernements , liegt beim Zufains menfluß der Rhons und der Saone , wel dhe

206

the legte durch einen Theil der Stadt fliera ſet , gwei hölzerne und eine ſchmale ſteiner : me Brücke hat , dahingegen die Rhone mit einer langen und fdi &non fteinernen Brücke von 20 Schwibbogen , verſehen iſt. Sie iſt nach Paris die wichtigſte Stadt des Reichs, von 7780 Feuerſtellen , und ungefähr 126000 Einwohnern , hat mehrentheils en : ge Gaſſen , aber ein Paar ſchöne Plåte nämlich den fehr großen und angenehmen Spazierort ,

anf welch ein

metallene Silófåule

Ludewigs

XIV

zu Pferde ftebet , und

den Plat vor dem redit ſchönen und zierli chen Rathhauſe ; aber der Wechſelplat , welcher die Borſe vorſtellet , bedeutet nur in dieſer Abfidit etwas .

Im Umfange der

Stadt liegen einige Berge , welche mit is : ſtern ,, gumtheil auch mit Privath luſern , Weinbergen und Gårten recht angenehm bebaunet ſind. Sie iſt der Siß des Gene: ralgouverneurs , eines Erzbisthums , einer Intendanz , Elektion , Landvogtei , eines Der hieſia Lardgerichts , Münzhofs , 2. ge Erzbiſchof iſt Primas über

die

4 Erz

bisthứnier Lyon , Cours , Sens und Pa ris , ſo daß man von denſelben an ihn ap peliren kann , hat die Bifchofe zu Autun , Vangres , Naon , Chalon an der Saone , Dijon und S. Claude ,

1

als Suffraganteu 20=

107

anter fich , einen Kirchſprengel von 841 Pfarren , 50000 fibres Einkünfte , und ift rómiſchen Hofe auf 3000 Fl. tapirt. Daß die Domherren ſich Grafen von Eyon nennen , habe ich vorhin ſchon angemer : Außer der Kathedralkirche , find hier fet . am

nech 7 Kapitel oder Kollegiatfirchen , 14 Pfarrkirchen ,' 2 Seminarta , eine Abtei , 15 MŠachenfisſter , 3 königliche Abteien , ein Priorat und 12 Nonnenfldfter , 2 ehe malige Jeſuiter Sollegia , davon das große eines der prächtigſten im Königreich iſt , ei ne rehr zahlreiche und ordentliche Biblio thef , und eine Sternwarte hat , und 3 Hoſpitåler . Das Zeughaus ift ein gutes und wohl angefülletes Gebåube. Es find hier 3 Forts , nämlich das Schloß

Pierre

Encije , welches allein Befagung hat , und zum Staatsgefängniß dienet , S. Jean und S. Clatr. Die meiſten Einwohner find Mar nufakturiften , und verfertigen retdene , gol, béne und Rlberne Stoffen , goldene und file berne Treffen 20. , Von dieſen Manufaktua ren iſt oben in der Einleitung zu Frant: reid gehandelt worden . Der Handel der Stabt erſtrecket fich durch ganz frankreich, und wird außerdem vornåmlich mit Spea nien , Italien , der Schweiz , Deutſchlanda den Niederlanden und England geführet. Die

208 Die hiéfigen Alterthümer find faſt gar nicht mehr ſichtbar. Es iſt hier eine Academie des ſciences & des belles lettres & arts , welche 1710 geſtiftet , und 1724 befi & tis get worden , und eine Societé royale d'agriculture. [ 245 und 1274 find hier Kirchenverſanımlungen gehalten worden . 2 ) Unce oder Anſe , Anfa , Antium , eine kleine Stadt , nahe bei der Saone , mit einem Sdhloß und dem Titel einer Ba : Provinzial Es find hier einige ronie, Airdenverſammlungen gehalten worden. 3 ) Tarare ,

ein Flecken

nahe bei dem

Fluß Tardine in einem Thal , am Fuß der Berge gleiches Namens . 4) la Bresle oder Arbresle , ein Stadt: chen zwiſchen Bergen an den ſich hier ver : einigenden Flufſen Sardine und Brevenne, weldie zuweilen aus ihren Ufern treten , und großen Schaden anrichten , wie 1715 .

5 ) Condrieur , Condrufium , eine kleis ne Stadt an der Rhone , mit einer Pfarr : Kirche und einigen Kidſtern. Sitel einer Baronie. 6 ) Charlieu ,

Carilocus ,

Sie hat den

eine kleine

Stadt am Fluß Sornin , mit einem Prio rat , 3 andern Kisſtern , einem Hoſpital !

7) Saint

1

.

209

1 7 ) Saint Chaumond , eine Stadt am Fluß Giez , mit einer feſten Schloß und einen Kapitel 8 ) Die Fleden S. Simphorien , le Cha tei , S. Genis :laval , Chaſſelai , Chazon , S. Gire .

2. Forez oder Foreſt , iſt ſo groß als Luonnois und Baujio 8 guſammen . Es hat chemars Peine eigenen Grafen gibt, deren månalider Staum

1369 criofo ; ta

denn der Iczte Graf Prive S dywvefter jou hanna , die an Herand den großen , Dau : psin von A110ergne , verråblet roar , zur Ervin hatte , beren

Tochter

Anna , lude

mia Il Verzog von Bourbon , 1371 het : rachete , und ihn dierz Graficaft zbrad : te , welde bei ihren otomoen blico vis 1522 , da Suſanna von Bourbon farb , deren Mann , der Congetroli 80n Sour : bon , mit

Louiſe

von

Savonen , frang 1

Mutter , und Dir Prinzesſin viu Nodie ( !!! deil on , wegen der Verlaffenri ), 1? Our @ulinna , grob . Zivilisleiten batte ; Franz I aber vereinigte Forez 1536 mit der Sre : ne . Es beſteht aus 2 Theilen . 1 ) Ober : Fore;, enthålt : ( 1 ) Feurs , antatt Fors , Forum S .. tietnie Crudt , tills : guſianoruit , eine

BIED. Erdonor. 2. 3 .

210 100 Sdritte ton bor Loire , taron dos Land den Namen hat , und die ehemals ireit anſeynlicher geweſen . Es iſt hier ' ei ne kerriglidie Jeaſiillanei ,, ein Salzhaus , Eine franzo 11 ein Kloſter , cin oſpital. die Weile von bier , iſt am Fucines Fel fert , weider Dingy genennet wird , eine '' fdwefelhafte Quelle. (2 ) Saint Galinier , eine kleine Stadt auf enerose , nabe bei der Loire , mit einer frigiiden Kantellanci. Am Ende is :

rer Vorſtadt iſt eine Ducile ,

weldje Fone

forte genennet wird , einen angenehmen Weingeldimack bat , id fehr gefund iſt. ( 3 ) S. Etienne de Firaub , eine volt! reidie Pyon ment theils

Stadt am Fluß Fúrand, weldie nach die vornehmſte in dicfein Gouverne ift , und beren Einwohner mcipiens in Eiſen arbeiten , inſonderheit viel Gewehr verfertigen , auch mit ihren Mag ren einen ſtarfen Handel treiben . Die Strinfohlengruben in 'Vieſiger Gegend , find für die hieſigen Eifenfavrilen rebrnişlid ). ( 4) La Fouillouſe , ein Flecken und cis ne Kaſtellanei, nicht weit von deni Fluß Fúraud. ( 5 ) Chazelles , eine kleine Stadt mit eis ner Kommenthurei des Johanniter Ritters ordens. (6 ) Ne

21 I (6 ) Nerende , eine kleine Stadt und Stae fietlanei , am Flug gleiches

Naniens , der

fidh mit der Foire vereiniget . 2. Unter : Forez , darin ( 1 ) Monibriſon , die Hauptſtadt von Fores , liegt an dem kleinen Fluß Vigeffe, ciner Elektion , und der Eitz des Generallisutenants der Provinz , einer Vogtei , eines Amt8 , foniglicher

in der Hauptort

Ecridts , einer Kaftellance , etnes forſt amts , Salzbaufes und einer shared auſ: fée ; hat eine

Kollegiatfirdre , 3 Pfarrkir :

dien , 6 sidſter , eln Kollegium , und eine Johanniter Ritterors Kommerthuret des Nicht weit von hier ſind die mines Dons. raliſchen Quellen von Moin . ( 2 ) S. Rambert , eine freine Stadt an der Poire , mit einem

Kapitel .

( 3 ) Nochefort und S. Germain

kaval ,

Etistdien am Fluß Argent , jebe mit einer Karielianci. ( 4) Roanne oder Rouane , Rodumna , eine fehr alte Stadt an der Loire , die hier anjingt ( chifuar gut werden ; daher hier die liederlage der Waaren iſt , welde von Lyon nach Paris , Orleans , Nante $ 20.

geführet

werden .

Sie iſt der

Elektion , sinir kandvogtet ,

Ciz einer

einsr

Mares djaurice

21 chauffee und eines

Amis .

Das Candd;e11

Roannois oder Roannef , in weldcm dieſe Stadt liegt , iſt zu einem Herzegthum und einer Pairie erhoben worden . ( 5 ) S. ulban , ein Dorf , anderthalb frandfiſde Meilen von Noanne , woſelbit 3 mineralie Quellen find . Herr ( 6 ) Umsierle , ein Flecken und ſchaft , auch gewifferniaßen der Hauptort eines oon lionmois abhängenden Diſtrikts , der aber in Forcft liegt. 3. le Beaujolois oder Boujolois , ift uit : gefähr 12 franzöſiſche Meilen lang , 7 breit , und ein ſehr fruditbares Land. Es war

ehedefien

cine

Baron Eduard Il im

Baronic ,

weldie

Gabr 1400

der

nebſt der

Herrſchaft Dombcs , au Lubewig II , Hers 209 von Hourbon , ſchenkte , von deſſert Hauſe es durch Erbfdjaft an das Herzogli dhe

Haus von Orleans getonimen iſt.

1 ) Ville franche , Villa franca , die Hauptſtadt des Landes , liegt nabe bei der Saone , am Fluißchen Mergon , iſt der Siß eines föniglichen Kleutenants für die Pros ving , cines Amts , einer Eleftion , einer Mared aurte , und eines Salzbauſe , bat eine sollegiatfirde und eine Akademie der do :

2

213 Món ??? Ogi tuften , wertje 1079 ges . fiiftet , 11:10 16yſ befiutiget morbeni . 1 ) Scaue , Bellus jocis , ein S :& dts den an der rotere , mit einem verfalle : Es war nen Schleg auſ cincin Berge . ehemals die şampóliadt des Landes , wel : Es ist hier dyes dapon Don Olanen bat . ein Amt , cine Rollegiatfirche , eine Pfarr : kirche , ein Kloſter und ein Hoſpital.

3 ) Belleville , eine kleine Stadt mit ei: ner Vogtei , einein Abrei,

Feapitel ,

und

einer

4 ) Die Flecken Amplepuis , Amplipu teum , mit einer Patellanet , Chamelet , 11: 0 Poule , mit einem Schloß und einer Herrſchaft. 5 ) Porreur , eine kleine Stadt mit ei :

per Vogtei , an der Poire .

28. Das Gouvernement von von Auvergne. Dieſe Landſchaft , welche den Namen von ihren alten Einwohnern , den Arvernern , hat , grenzet gegen Morgen an Belai) und Fores , gegen Mitternacht an Bourbonnois Berry) , gegen Abend an limpiſin , Querch und la Marche , un0 gegen Mit :

und

tag

214 tag

an

Nouergue

und

Gebaudan .

Sre

Große beträgt von Mittag nach Mitter: nacht ungefähr 35 , und von Abend nach . Morgen 23 franzsfirde meilen . Unters Auvergne iſt ein ſehr fruchtbares und an : genehmes fand , welches Wein , Getreide , Wride , Früchte und Hanf in uiberlus 5.1t. Es iſt weit vårmer, angenehmer uitd frucht: barer , als das birgid )te Ober :Auvergne , welches ſehr kalt , und 7 bis 8 Monate mit Schnee bedecket iſt , aber doch fehr gute Weide hat , daher die Viehzucht das foſt rehranfeulich iſt. Die Lage der Berge verurſachet eine große Mannigfaltig : feit und Abwechſelung der Winde , die ein: ander entgegen wehen , ſo daß daher keine Windmühlen angeleget werden fönnen . Die pornchmſten Fluffe find die Allier , welche ju Chabellier in Gevauban entſpringt , bei Viale unweit Maringue anfångt fchiffbar fu werden , und ſich nachher mit der Loire pereiniget : die Dordogne ,, welche ihre Quelle auf einem der höchſten Berge die: fes Landes Namens Mont D'or , hat , und ſich in der Garonne verlieret ; die Ala : gnon , welche zu Cantal entſpringt , rehr ſchnell , und wenig ſchiffbar iſt , und in die Aller Aließet.

24

!

215 31 : Voniaibaus war ehidiifen

cis

Oils

berbergmorf , dejen % 113hellti coce die ko : ften nidt erfent bat , daher es nidt bear : beiter mira . Di Erofobicn 24 ratec und in dey Gegend , find Das biege Eiſen iſt gui.

einträglicher , 9 6 it fitne

Landſchaft in frontreid ) , die ro viele mi : niralide Quellen 5atte , als dieſe ; es giebt auch nods andere merfivardize Quillen in berſelbeit. Die Schften Verge des Landes , find , le Pui de Domme, Mons domi nans , welder 810 Toiſen über die Obers flådis des Theers erhaben ' iſi , der Contal, welcher 984 Toiſen hoch iſt , und der mont d'or , deſſen Höhe 1030 Toiſen austrågt . Die beiden letzten ſind mit merkwürdigen Pflanzen bereket. In dem bergichten Thell des Landes , findet man hålfige Spurent von alten Bulfanen , und alſo auch viel Baſaltfelfen , die aus Granit geſchmolzen ſind , und auf wirklidien Laven ruhen , wie Desmarets in der Hiſtoire de l'Acad. roy, des ſciences pour l'année 1771 an : geführet hat. Der Handel des Landes

wird nicht nur mit Getreide , Wein , Bieb , Kåren , Erdioblen und andern kandesfrúd) : ten , ſonderlid ) aud,mit Manufakturwaaren getrieben , ald , allerhand . Peidenen Stof : fen , Tideri, ſehr schönen Spigen , Pas piers

215 pier , welche man fürs befte in ganz Eus ropa hait 26. und einige 1000 Einmone ner verdienen in Spanien burch ihre Ur : beit Golb . Diefs land iſt eine alte Grafſchaft, wel: die 1360 fu einem Herzogthum und einer Pairie erhoócu , 1531 aber evirdir mit der Krone vereiniget morden ; ein kleines Stück der alten Grafichaft ausgenommen , wel: dies noch den Titel

einer Grafſchaft

füh :

។ ret , und dem herzoglichen Hauſe von Fouils Das ganze Land fiehet unter len gehört . dit Parlament qu Paris , hat aber vers (diebene Geſetze ; denn in Untersubergne gilt ein beſonderes Gerebe , in Ober- Nu borgne aver folaet man dem römiſchen Recht. ES find hier 5 große Aemter , und 2 fanboogtelen . . Unter dem Generalgou verneur Stehen 2 Generallieutenants , 2 Knigliche Lieutenants für die Praving , und 4 lieutenants reich .

der Marſchålle

von Frants

1 1. Zu Ober - Auvergne ,

welches in den

1 Gichirgen liegt , gehfren folgende Derter . 1. S. Flour , die Hauptſtadt von Ober: Aluvergne , liegt auf einem Berge , deffen Zugang ſchwer iſt. Sie iſt der Sitz eines Disthums , . einer Elektion , und einer ko:

2 nig

217 niglichen Besti ,

Der hieſige

Behof

ift

Herr ber Suid , fteht unter ein Erzbi fchof von Boures , hat einen Rivcfpren : gil von 270 Pfarren , 12000 livres Ein: fiinfte , und iit am rdmiſdien nofe saf 900 Fi .

taxirt .

Außer

der Satbeira ! firche iſt

hier noch ein Tapitel , men findet hier aud) ein ehemaliaco Jeruiter sollegiul, und 4 Klofter. Es wird hick mit Getreide ge : banbelt , weil dieſe

Grade

Bicicájam

das

Magazin des benadkarten fåndchens Pla : mige ijt , varin viel Roggeir mosfit. Es werden hier auch ſchöne Tapeten , gute Tu : dher , und feine Meier verfertiget . 2. Aurillac , Aureliacun , eine Stadt , welche der Stadt S.

Flour den Titel und

Nang der þauptſtadt

fireitia inadit.

Sie

liegt in einein Shal , am Fluß Jordane , iſt ziemlich wohl bebauet und wohl bewohnt, hat ben Titel einer Grafſchaft , und iſt der Sin einer Eleftion , eines Landgeridits , Amts , einer landsogtei uno Marechauf fée. Sie hat ein Sdloß auf einem hohen Felfen ; eine Kolleglatfirshe , welche eigent: lit) eine refulartirte Abtei iſt , deren Abt Horr der Stadt iſt , und unmittelbar unter dem Pabfi ftehet ; ein ehemaliges Jefuiter Kollegium , nod) eine Abtei , 4 Kisfier , und ungefähr 8000 Seelen . Es werden

pier

218

hirt Tapeten der Ruben und niedern de : rung , 3. Fiul Qints

und Epiteli qonadet. Murat , eine Stabt und icomte am lagi:01 . Gie ist der Biscines , Forftamts nad einer fånig iden

hat eine Kollegiatfirche und ei :1 Die Einrobner ſind meiſtens sera fel - und Spitzenrader.

Postat , Stiofter .

4. Die alte Bicomte von Sariaber ?, wels dhe 1642 zu einer Grafidhaft geniacht , und dein Sürften von Monaco gegeben woorder , enthält : 1 ) Carlat , ein Stådtdhen zwiſchen den Siljen Ger und Son , welches der Haupt : ort Dicies landes iſt , und evemals ein fes ftes Schloß gehabt hat . Koinmenthurei 0 : 11 € .

des

Es

iſt hier eine

Johanniter Ritterors

2 ) Bie , einen grozen Flecken am Fluß Cre , welcher dir Sin eines Amts ift , und woſelbst nach eine mineraliſche Quelle , de: ren 29a er vitrioliſch it. 5. Maurs , la Roquebrout und Pleaux oder Plaur , find geringe Städtchen . Das erfte hat eine Abtei, das zweite den Titel Montfaloy , ein Flecken . einer Haronie . 6. Sauriac , eine feine Stadt, unweit der Dordogne , mit einer Eleftion , einer Kollegiats tirche 512 ebed =ffen cine Benediktineraétri war, ei :

219

einer Pfarrfirche ,

und

einen

pormaligen .

Icfuiter Sollegio . 7. Saler3 , eine fleine Stadt

17010 Mao

ronie , veldie der . Siz eines fúnişlidien Anies ift , und grstentheils 00:1 Beren von Salers , das voi aber den Grufen von Canlus gehéret . 8. Chaudes Migues , Aquæ calidæ , eta . ne kleine Stadt 1:10 Baronie , welde iba ren Namen von dem hie cibi bejimdiden worten minerali ſulco

Boiter hat .

06 iſt

bier eine Stollegiatfirciye und ein Solcr . 9. Plerre Fort , Slicken

und baronis,

10. Alandre, Alantia , eine kleine Stadt und Reftellanei . 11. Darcolles ober Marcoules

fleine Stadt mit einer 1 nem Priorat .

Pinrfirdye ind

ets

II . Zu ilnter - Auvergne , gehfren das große Thal kim.igne , in weldiein die Mllier fiießt , Britabois und Langhabois , Wit bemerken folgende Derter : 1. Clermont , vor Alters Auguſtone . meam , nachmals Arverna ober Urbs Ar veruorum , die Hauptiadt der ganzen aub . ſchaft , liegt auf einer kleinen Hobe , ain Fuß eines bohen Bergs , iwtiihen den Filis ſen Arriere und Sedat , hae 1427 Feuers ſtellen , unb ungefähr 16000 Einivores ,

gócf

aber fehr onge Gaffen , 11310 Dunfele 5811 en algou : Gie iſt der Sig det fer. Berneurs , und Generallicutenants , cincs fon . Lieutenants , cines . Gistbums, Stcurre Senmergerichts , einer Elektion , fandaoj. eiacs Landgerid )is ! f . treibt guten var eit :mals der Hauptort Handel , 1998 be Grafen von uberanc , die id ) Daher audy Grafin von Clermont genenne : has Der hieſige Sifhof iſt der erſte Sifa bon .

tel ,

frunzant 0cs Erzbischof von Bourges , Herr dir ticinen Sticte Hilton und Croapieres , hat einen firshiprengel von 850 Pfarren , 15000 Liores Eluf safte , und iſt am r $ Es mi(dhen Hofe auf 4550. Fl . tapirt . giebt hier anger der Sathedraltirche , noch 3 Stollegiatkirchen , 3 Abteien , unter wel= den die von S. Allire , weldie aufierýalb der Mauer in einer davon benannten Vors ftadt liegt , in der Kapelle G. Venerand viele heilige Reiduname terivabret , und die von S. Andre die Grabmale der alten Gra fin von Clerinont und Dauphins von Au vergie enthält ; unterſchiedene Kisſter , und endin vormaliges Jefuiter Kollegium . In der Ge10110 dieſer Stadt giebt es Quellen , 10 :!dhe die binein gelegten forper einer ſteinartigen Rinde berziehen : biz merkisúrdigfte aber iſt die in der Vor : ſtadt

mit

tabt S. Nilire , welche die

beruhnite

ſtei

nerne Brücke gemad )t hat , deren fo viele . Sdhriftſteller gedenten . Dieſe iſt sin bars ter und dichter Felſen , der aus verfd iedenen Sdicnten entfanden ist , weiche das ab : fließende verteinernde Wafer Der Quelle feit vielen Jahren gemad) t hat. merket an demſelben nidit ( ber

Man be : eine so :

lung oder einen Schwibbo.zer , als bis man , nachdem man wohi 60 öariile gegangen , ju dem kleinen Sad) Tiretaine tormt, der Ytark genug iſt , fic cinen Durchgang zu ertalten . Es hat n &m'ich die verſieinernde Quelle , welde auf ein viel erhabeners Erd: reid fållt , a ! 8 . Das nach und

Bette des Pastis ijt , von der feinidhten

nad et . as

Materie angeſetzet ,

und

endlich durch die

Långe der Zeit aus ſelbiger einen Bogen aufgeführet , unter weldicm die Tirctairie ungehindert durdlaufen fann . Der Zwang und die Nothwendigkeit , wveldier vicfer ftci : nichten Materie gleichſam auferieger zu feyn foten , ſich einen Sdivibbogen jubilden , konnte nur ſo lange dauren , als der Sad breit genug war ; nachber fiel das Baſic von der Quelle wieder ordentlich berater , und da entſtand ein neuer

Stein , weldier

einen Pfeiler ebgat. Die Elnwohner site ſer Gegend verlängerten die Brücke , denat fie

fie leiteten den Sach) tus leiser alter liferna , und er musie nunmehr finca foar nebeit dim Pfeiler

hinnehset ; hierauf führte die

Duelle cinen neuen Bogen auf , und es wird : auf roldse. Urt is víci Sdwi66 & g ? it und reiler haben erbauet werden sonnen , als man gewollt hatte. Da aber den Be nediktinern der Notai S. lllier , in dereit 1 !:nfilig diefe Quelle iſt , der häufige Zu fpruch der vielen Route , veide dieſes Kunt. ſtrice

der Natur

befchen rooliten , zu

De :

fairerlich fiel , filmiten ſie die verſteinern be Strait der Queile zit verringern , und leiteten fie in unterſchiedene Arme ab . Die : ſehe iſt ihnen gclungen , und jetzt liberzieht fie nur diejenigen Srper mit einer dúinen Steinrinde , auf

welde fie renkrecht heras

Fållt ; an denjenigen

aber , über welche ſie

fören ordentidien Lauf nimut, wird man nido niebe gewabr . Yn dieſer Vorſtadt iſt dieſes 23ajer

das einzige und gemeine

Erintivarfer , und gar nicht ſchädlid . Nahe bei der Stadt find die minerali , fchen Quellen S. Pierre und Jaube . 2. Montferrand oder Sicrmont -Ferrand , eine fleine Stadt auf einen hohen Berge ,

mit einem Amt , Stapite!, 2

Sommentbu

geist , und 4 Klofern .

3. Niom ,

1

' 223 2. Riom , Ricomagus , eine mohlge : baurte und wohl beipointe Stadt , melche der Sitz eines Lieutenants der Maria alle von Frankreich , einer Generalitåt , Julens dany , Elefrion , cincs { : 110geridrs , ciner Marechaute , Sninstammer ac . ijt , 3 Siol legiatfirden und ein siollegium hat . Bei dieſem Ort findet man Tripel von unter : failedener Farbe. 4. Beaumont , eine Fleine Stadt mit dem Titel einer Biconité , und mit einer Abtei . 5. Combronde , cin Flecken und Marqui: fat. Es ist hier eine Salgniederlage , und ein Priorat . 6. Wolvic ,

ein

Dorf ,

weldes

friner

Steinbrudje wegen betan !! t iſt. 7. Dah Şerzogthum und die Pairie Montpenſier , mit welchem tas furien : thum Dauphiné von Auvergne , und die Baronie Combrailles verbunden iſt , gehsrt dem herzoglidhen Hauſe ton Orleand , und enthält folgende Derter , 1 ) Aigueperſe , Aqua (parſa, die Haupt: ftadt dieſes Herzogthums , liegt am Flus Luzon , in ciner feat; & nen Ebene , und iſt klein , hat aber einen beſonderit Gourer : neur , ein fåniglidies Goridt , eine uitei und 2

Saritel ,

Nidt weit von vier

it eine

224 eine fodiende Quelle , die ſtark brudelt, und Blaſen aufruirft , aber doc) falt iſt , und feinei merkliden Serdymad bat , Die Stein halifen des ehemaligent Sdíluſis Mont penſier , ſind auch nahe bei der stadt. 2 ) Vodanie , ein Stidtdhet , der Sitz einer weitiduftigen staſtellanei , welche die ehemalige Dauphiné von Wuscrgne aus : madyt , end dazu audy die kleine Stadt Alt Brioude gebors . 3 ) Montegů oder Montaigai , Chamo. an der Boit , Evaur uber Evaon , Ser : můr , Auzance , Stadtchen , lefpuu , ein Siden , alle 6 zu der Baronie Corvrail les gebüris . 8. Nitz , eine kleine Stadt , Priorat , .ain Flug Allier.

mit einem

9. Ebreuille , ein Städtchen am Fluß Seiouie , mit einer Abtei , welde die Ge : richtsbarkeit über den Ort

befiqet.

10, Culiet , eine Fleine Stadt am Fluß ulicr , welche der Ciscines foniglichen Vrts uno ciner Bogtei iſt , ein Kapitel und pine Worst bat . 11. Salut Pourcain , eine Ficine Stadt am Flug Crioule , welche ihren urſprung unb 9an : en ciner Benedikitnerabret ju ban

fen

ken hat , die jest nur ein Priorat iſt, außer weldjem bier noch 3 Sidfter ind ein şof: pital zit finden . 12. Maringue , ein Städtchen , nahe bein Flug Alfer , woſelbſt die Kornhåndler Ihre Magazine haben . 65 bat det Sitel einer Laſtellanci , und ein klofter.

13. Thiers oder Sterit , eine Stadt und Biconté im Lande limagne , nahe bei den Fiú Ten Dürolle und Dúre , weldie durch den Handel eine der anſehnlidften und volt: reichſten Städte in Duvergne gewordena Sie hat ein fóniglichen Geridt , eine 26 tei und ein Priorat. 14. Vic le Comté, eine kleine Štabt, wel: the der Sitz der legten Grafen von Au : vergne geweſen , und ein Stapitel hat. ihrer Nachbarſchaft ſino 4 mineraliſte Quel : len .

15. Pont de Chateau , eine kleine Stadt am Fluß Allier , welche der Handel in Nuf nahm

bringt .

Marqutſats , Montboiſier .

Sie und

hat

den Titel eines

geh śrt dem

Hauſe Don

Es iſt hier ein Soloß .

IÚ . Billom , eine Stadt am fluß Richer , welche dem Biſchof von Clermont gehört , ein buſch . Erdbeſor. 9. 8 .

ein Fapitel und ein vormaliges Jefuiter Kollegium bat . Es iſt hier das alte Schloß Jurluron .

17. Iſſoire

oder y loire ,

Iciodurum

eine kleine Stadt am Fuß Couge , der nid ) t weit von bier in die dier fließet. iſt der Siş einer Elektion und Vogtei , und ber Ubt der hieſigen Benediktinerabtei von der Kongregazion S. Maur , der Stadt .

iſt zerr

18. Eaurilanges, ein Stådichen mit eis nem Benediktiner Priorat . 19. Almbert , eine Stadt , welche der Dauptort des Ländchens Livradois iſt , und dem Marquis von Rode , Baron aus dem Sie liegt Houſe Rochefoucault , gehört. am iuf Dore , auf einem felfidhten und Ihre Einsvobs alſo unfructbaren Boden . vom Papier : Spicifars ner ernähren ſich ten : Kamelot : band : Drat - und Nadel Fabriten . 20. uron , eine kleine faledyt bewohnte Stadt auf einem fteilen Berge , mit einem königlichen Gericht.

21 . Nuzon , ein Städtchen , und fdniglice Vogtei .

Baronie

22. Bria

227 Brivas ,

"22. Brioude ,

eine rehr

alte

Stadt am Fluß Allier , mit einer . ficinernen Brücke über denſelben , welche man für ein $ 3erk der Rdmer hålt , denen Tie auch nicht Man findet hier eine Pogo unanfiándig iſt. tei , ein Umt , 5 Kister , und eine Kolle giatfirche , Namens S. Júlien , deren Ka: pitel adelich iſt , und die Herrſdaft über die Stadt hat.

ne

23. Saint Germain Lambron , eine klei: Stadt , welche der Hauptort des an

Getreide

und Wein

Tambron iſt. Brioude.

fruchtbaren fånddens

Sie gehöret dem Kapitel zu

24. Langeac , ein Stådtchen , welches der Hauptort im Låndchen Langeabois , und Der Ciß einer føntglidhen Vogtei und els nes Amts ift , ein Sdiloß und den Titel eines Marquiſats hat , welchen eine Linie Es find des Hauſes Rochefoucault führet. hier

&

Kisſter.

25. Ardes ,

eine kleine Stadt ,

welche

der Hauptort des ehemaligen Herzogthums Mercoeur ift , und nicht weit vor dem ges ſchleiften Schloß Mercoeur liegt. 26. S. Amant

und

S. Satürnin find

2 kleine Städte , welche dem Marquis von Broglio gehören .

P 2

27. Dic

S

27. Die minerallſdien Waffer und Såder von Mont d'or , haben den Namen von dem Berge Mont d'or .

28. Herment , ein Städtchen , welches ben Titel einer Baronie bat , mit einem Kas pitel . 29. Artonne , ein Städtchen mit einer Nicht weit Kaſtellanel und einem Kapitel. von hier ſind beim Dorf Saint Myon 2 mineraliſche Ducten .

30. Die übrigen Städte find : Port Gibaud , mit dem Titel einer Baronie , Courpiere , an der Dore , dem Biſchof von Clermont gehårig , legouf, mit einem Kas mit einer Kollegiatfirde , pitel , Belle , Blesie , mit 2 Pfarrkirden uit einer 46 tei , melder die Stadt geboret , la Chaiſe Dieu , rait einer Benediktinerabtei , la Bol: te , mit einera Priorat. In dem Flecken Orcival iſt ein Stoucgiatfirde.

29.

Das Gouvernement von limoſin .

Limoſin oder Limouſin , weld es feinen Namen von den alten kemovicera bat, gren

get

gegen Morgen an

Xuvergne ,

gegen

Mittag an Querci ) , gegen Abend an Peri gord 2010 la marche de Poitou , und gaur gen Mitternacit an la Narde. Die Gr8 . Be dieſes Landes, betrågt von Mittag nach Mitternadt ungefähr 28 franzsfilaje Meilen , und von ubond gegen Morgen etwas went: Ober - limoſin iſt ſehr bergidt, und ger. Daher kalt , Unter - fimoſin iſt

gemåsigter ;

jenes bringt uvenigen und idylechten , dies res aber guten Wein hervor . Das fand iß mit Kaſianicno áumen in großer Menge verſehen , und davon baben die Einwohner ihre Hauptnahrung. Das Getreibe , wels djes hier wådiſet , beſteíct in ctivas Nose Der gen , Gerite und turfildern on . metite Handel wird mit Sornvici ) und Pfer den gitri : ben . Die vornehmſten Fliſie ſind die Bienne , welche auf der Grenze von Unter - fimoſin und la Mardje im fitd)ſpiele Millevaches entſteht ; die Vezere , welche in eben diefer Gegend ihre Quelle bat , und bei Teraiſon raviffbar wird ; die Cors reze , welche über Maignac entſteht , und in die Before fließt ; die Dordogne ( djeldet Limoſin von Xuvergne und Quercy ) . Nan bat Blei : Kupfer : 319n- und Stahl , Berg Werfe entdeckt ; es giebt auch Eiſenwerke , P 2

930 dii ir nidit ſo beträchtlich find , als die von Unnuncis. Dieſes land iſt ehemals ein : Oraait , und nadmals eine Dicom : té geweſen , welche Heinrich IV mit der Strone vereiniget hat . Es wird nach dem ronien Meat gerichtet , und ſtebet un : ter dem Parlament von Bourdeaur . in : ter Dim Geuralgouverneur ſtehen ein Oenerallieutenant , 2 fönigl . Lieutenants und 5 Lieutenants der Maridelle von Frank . reld ). Man theilet das Land ab

I. In Ober - fimofin .

Darin iſt

1. linoge3 , Lemovicæ , die Hauptſtadt des Landes , liegt theils auf einem Hügel, tócils in einem Thal am Flus Vienne , und it fchledyt gebauet.

Sie iſt der Cits

des Generelgouserneur3 und Generaliteu : tenants , cines Histhums , einer Intendang, Elektion , kandvogtei , eines Landgerichts ,. einer Vogtei , eines fånigl. Geridhts , eis ner Maredsauffée , eines Münzhauſes uc . Der hieſige Biſchof ſteht unter dem Erz bischof von Bourges , fein Kirchſprengel erſtrecket fich über Ober - und einen Theil von Unter - kimsfin , la Marche und einen Theil von 9111goumois , begreift 908 Pfar : ren , und er hat 25000 livres Einfünfte, am rémiſchen Kofe

aber iſt er auf 1600 F1 .

I

Fl. tapiret.

231

Nußer der Kathedralftrche, fins

det man hirr noch eine Kollegiatfirche , 13 Pfarrkirchen , imgleichen 5 Abteien , 2 KIS: 2 Kollegia , ein Seminarium , und ſter , 3573 Feuerſtellen . 2. St. Júnien , eine kleine Stadt an der Bienne ,

welche dem Biſchof

von limoges

gehéret , und ein Kapitel hat. 3. S. Leonard , eine kleine Stadt an der Wienne , welche theils dem Könige , theils dem Biſchof von Limoges gehört. Man findet hier ein Kapitel ,

Tuch-und Papier

manufakturen . 4. Pierre Búfficre , eine fleine Stadt , welche den Titel der erſten Baronie von limoſin führt , den ihr aber die Baronie

von 118 Cours ftreitig machet. 5. Pompadour , eine Pfarre mit dem Ti kudewigs XV Mai tel eines Marquiſats . treffe , welche davon den Titel führte , be : ſaß diefelbe 613 1756 , überließ fie aber das

mals an din Hofs infier de la Horde . 6. Saint Vrier de la Perche , vor Al ters Atanus , eine kleine Stadt mit einer Kollegiatfirdie . 7. Chains , eine

kleine Stadt mit dem

Titel ciner Baronie . 8. Nix , eine kleine Stadt an der Vienne,

9. En : P4

32

9. Eymoutiers , Antimonaſterium , eine kleine Stadt , mit einer Kollegiatfirche und einem Kloſter , an der Vienne . 10. Negoli , S. Paul und Cieux, Flecken .

II. In Unter - fimoſin. 1. Lille eigentlich Tüelle , Tutela , eine Stadt beim Zuſammenflug der kleinen Flül Le Correze und Solane ,

welche

der Sig

eines königl. Lieutenants der Marſhalle ron Frankreich , Bisthume , einer Elektion , Vis comté , fanovogtet , eines Landgerichts zc. ift. Der blefige Birdhof iſt Herr und Vi: comte der Stadt , fehet unter dem Erzbi rdhof von Bourges , hat einen Kirchſpren gel von 70 Pfarren , 12000 livres Einkünfs te , und iſt am rómiſchen Hofe auf 1400 Fl. tarirt .

Man findet hier ein ehemali :

1 ges Jeſuiterkollegium , 6 Kišſter , ein Se minarium. 2. Vrive la Gaillarde , eigentlich Bride an der Correze , eine Stadt , welche der Stg einer Elektion , eines Landgeridts unb einer kanovogtei ift , eine Kollegiatfirche Dent 6 Kisfier , und ein Kollegium het . hlid ihrer von erften Namen bat fie vermut

angenehmen Lage , man nennet fie aad Bri ve ſür la Correge ,

233

3. Ujerde , Uferca ,

elné ffeine Stadt

mit 3 Pfarrkirdien und einer Abtei , deren Abt Herr der Stadt iſt. 4. Das Herzogtum und die Pairie Ven tadour begreift 1 ) Ventabour , ein altes feſtes Schloß. 2 ) uſel , eine kleine Stadt , weldie der Hauptort

dieſes Herzogthums ,

und der Siz des Gerichts ift. 3 ) Donjenac , eine kleine Stadt. 5. Bord , eine kleine Stadt an der Dor:

dogne . 6. Die Vicomté Tiirenne , melche & fran sförche Meilen lang und 7 breit ist , war in alten Zeiten unabhängig ; im Anfang des roten Jabrhunderts huldigte der Vicomte dem Könige , doch mit der Bedingurg , daß die Vicomté nicht aus den Händen des Kid nige

gelaſſen

werden ,

und die Vicomtes

jederzeit alle Negalien genießen ſollten .

Sn

neuern Zeiten ſind die Herzoge von Bouil Jest lon Herren dieſer Vicomté geweſen . Die Abgaben wers geb frt fie dem Könige. den von den Landſtanden bewilliget , woel Es gehéren zu die er zuſammen ruft. dieſem Lande folgende Derter : 1. Turenne , die Hauptſtadt , iſt fleira und hat ein Soylos und ein Kapitel .

2. Serwis $ 5

234

ein Städtchen

2. Beaulieu ,

mit

einer

Abtei an der Dordogne. 3. Urgentac , ein Stådédien an der Dor : dogne. 4. Saint Gere , Meſſat, Colognes, Ců : remonte , find Stådtchen .

5. 90 Fleden

und

Kirchſpiele ,

davon

der größte Theil in Unter - limoſin liegt.

30 : Das Gouvernement

von

la

Marche.

Die Landſchaft la Mardhe , Marchia , grenzet gegen Morgen an Auvergne , ge gen Mittag an limoſin , gegen Abend an " Poitou, gegen Mitternacht an Berry .

Sie

iſt ungefähr 23 franzoſ. Meilen lang und 15 breit , und wird von der Bienne , gro : Ben und kleinen Creuſe , die ſich in die Vienne ergießet , bem Cher und Gartempe, die in die Creuſe fließet , bewäſſert. um Bellic und Dorat giebt es Weinberge , und die obere tft ziemlich fruchtbar an Getreide. Die Landſchaft hat ehemals ihre eigenen Grafen gehabt , iſt 1316 zu einer Pairte, und von Kerl IV zu einem Herzogthum und einer Pairie erhoben worden. Seit 1531 iſt ſie nicht wieder

von

den frons sü :

235

Sie hat 2 land : guitern getrennet worden . linter dem poate und ihr ea 1 3 Necht. Gen raisour : rneur stebe ! ein Generallieu : tenint , ein königl . lieutenant , und ein Lieutenant der Farſciale von Frankreich). Sie beſteht aus folgenden Theilen :

1. Die obere Marche , enthält , 1. Gueret ,

Varactus ,

die

Hauptſtadt

von der obern und ganzen Mardie , liegt zwiſden 2 Bergen , unweit der Duelle des Fluses Gartemp , und iſt der Sit des Ge neralgouverneurs und Gineralieutenants , ei: ner Eleftion , fandvogtet , eines landges richts , ' einer königl. Saſtellanei , einer Ma: Sie hat rechauffée , eines Forstamts 20 . eine Pfarrkirche , ein Priorat , ein

Sollegium

3 Kildfter ,

und ein Hoſpital.

2. la Chapelle Taillefer , ein Flecken in einer bergichten Gegend ,

mit einer Sole :

giatfirche.

3. Chenerailles, Farnage , Shin an der Creuſe mit einer Ubtei , und Bourganeuf , mit einer Eiektion , find kleine Städte . 4. AudiTon , Albucum , Albucium , eis ne fleine glemlid volfreide Stadt an der Creuſe , welche durch ihre Tapetenmanufak: turen in Aufnahme gekommen iſt. Es ift

hier

hier eine Staffeflanel und ein Sapitel , and die Stadt båt den Titel einer Vicomté. 5. Felletin , eine kleine Stadt an der Creuſe mit einer Stafiellanei und einem Kols legio . Es werden hier Tapeten verfertigeho In der umliegenden Gegend giebt es mia neralide Quellen . 6. Grandmont , eine berühmte Hótet , welde das Haupt eines Ordens ift. Sie ſtebet in einer bergichten und tra urigen Se gend . 7. Das Råndchen Franc Alleu , liegt an der Grenze von Auvergne , und gehårt uns ES ter die Landvogtei der obern arche . nthält die Ståbtchen Setieserde , und Croco mit einer Kolles

giatkirche , und den Flecken Sermúr , einer SaftUançi und einem Priorat.

mit

II . Die untere Marche. 1. Bellac , die Hauptſtadt dieſes Theils der Marche , und der Sitz einer kandvogs tei und eines Landgerichts , hat den Namen von einem ehemaligen feſten Schloß. 2.

Mortemart ,

Flecken ,

Herrſchaft , mit dem Titel thums und einer Pairie .

Schloß und eines Herzog =

3. Rancon , ein Flecken , in deffen Ges geno man 1762 in der Erde viele rómiſche Denta

1

Denkmale

gefunden hat ,

welche bezcugen ,

daß hier die Stadt Andecamulum den habe .

geſtan

4. Dorat , eine kleine Sta8t an der Seu te , mit einer Königl. Saſtellanei und einer Kollegiatfirche. 5. Souteraine, und S. Benoit du Sault, Flecken .

31. Das Gouvernement von

7

Berry .

3

Et

be

Die Landſchaft Berry , welche von den Biturigern den Namen hat , grenzet gegen Mittag an Auvergne und Mardhe , gegen Abend an Souraine und Poitou , und geo gen Mitternacht an Blefois , Sologne, das eigentliche Orleanois und Gatinois , und gegen Morgen an Nivernois und Bour bonnois , tft 29 franzöf. Meilen lang , und 24 Meilen breit. Die Luft ift gemäßigt , und die Erde trågt Weizen , Roggen , Wei 'ne , die an einigen Orten , als zu Sancerré, 6. Satür und Laverniſſe , dem Burgundi: fchen nichts nachgeben , viele und ziemlich gute Früchte , gute Weide , daher zudt

beträchtlich

Schaffucht ,

und

die Vieh :

inſonderheit

die feine Wolls

bringt ,

die

ans rebna

238 rehnlich iſt ; imgleichen viel Hanf und Flachs. Man gråbet hier gutes Eiſen . Im Kirdi ſpiel S. Hilaire bci Vierzon giebt es Diers zu erde , die in Frankreid) Felten iſt. Bourges iſt eine mineraliſche Quelle. Die vornehmſten Fliiffe find die foire , Creuſe, der Cher , davon fdon gehendelt worden ; bie große und kleine Sandre ; die Nerre , welche 3 Meiien liber Aubigny entfi « 5t , und in die große Saudre fått; die ffiidre, welche hier entſpringt , bei Chatillon fusif bar wird , und in die Loire Rift ; der aus ron , welcher aus einigen Seen in ours bonnois entſtehet , und ſo wie die urette und der Foulon , in die Eure fließet , wel che

Evre

oder Vevre ,

bei Neronde ihren

Urſprung hat , und fid) mit dem Fluß Cher vereiniget. In den Gegenden des Stådta cheng Linieres , iſt der See Villiers , wels der 7 bis 8

Meilen im limfang hat .

Dieres fand hatte ehemals reine Grafen , die ſich Grafen von Bourges menneten , und nachmals Bicomtes , davon der lette Land 1094 an den Konig Philipp I faufte , von welcher Zeit an es mit Krone Vereiniget wer , 1360 aber von wig Johann feinem dritten Sohn als Herzogthum

gegeben ward ,

das ver der 18 ein

welde libers iar


Hauſe

von

2) Juvigny) , eine Benediktiner Nonnen. Ubtei, welche im Jahr 374 geftiftet wor : ben ." 3. Die Bogtei Dún , welche ehemals zum fande Dormoiß oder Doulmois , uns her: 30g

Godefroi le

Bofii

gehörte ,

der fie 1066

297 1066

Verdünchentte : im

dein Histhum

folgenden

Jahrhundert

tie Grafen non nials mit dem fin .

Bar

aber ward fie

an

verkauft , und nach :

Herzogthuin Bar

verbau :

Anmf . Nie Dogtei Strai , welche ihrau et is: der flejon!! prvý pienala befestigt geweſellen Stovi Sienai , ehema's father, an der Dicafo hat , iſt von Gottfried von Bouillon nil 018 His : !!! Verdán neinuft , bon girien art Hers 3O9 € bon Par icloumell , und 1611 non den Hers Jogen bon forhringen en Frankreich abgetreten worden . Sie ge. Olet Durch 410.vig XIV . Edens filiij .dem Hauſe von Conde , ind 3:1111 Gouvernes mert von Chainpagnie , ob ſie gleich in Barrois liegt. III . Das franzöſ. Lurembourg , iſt von dem Herzogthum kúxembourg abgeriſſen , und 1659 im pyrenåiſchen Frieden an Frant: reich abgetreten worden .

Dazu gehöret :

l

1

1. Die Vogtei Thionville , darin 1 ) Thionville , Diedenhofen , Theodo.

0

nis villa , eine kleine feſte Stadt an der Morel , über welche hier eine ſchne Reiner ei : Sie ist der Siz ne Brücke ift. nes beſondern Gouverneurs , und Etat ,

1

16

Major , eines Amts 1110 einer Vogtei , und 1558 und ihre Einwohner find Deutſche. 1643 iſt fie worden ,

6

von

den

franzoſen

erobert 2 ) Bus

298 2 ) Bubingen oder Butang :, eine Here : ſchaft. 2 , Die Vogtei Damviller , liegt ime:

M

slre von Verdúnois , und beſteht , außeriz Dörfern , aus Darmviller , Damvilliers , einer kleinen Stadt in einer moraſtigen Gegend , wel: che 1528 von Karl V befeſtiget , von ben Franzoſen aber fowohl unter Heinrich II , fudepig XIII , erobert , und im pns a reædiſchen getreten

Frieden

worden ,

an

18 14

HE

Ludewig XIV abs

der ihre

Feſtungswerte

1673 fchleifen laſſen , 3. Die Vogtei Marville und Arancar), hat zum Hauptort Marville , eine kleine Stadt am Fluß Olain , welche nur mit einer alten Mauer und einigen Thürmen umgeben ift.

4. Die Sit in

Vogtei Montmedy ,

bat ihren

Montmeby , einer kleinen feſten Stadt am Fluß Chiers , welche aus der obern und untern Stadt beſtehet . Ste wurde 1657 thn Frankreich erobert. Es iſt hiee ein beſondrer Gouverneur und Etat : Ma. jor .

5. Das

1

299 5. Das Amt Carignan , ehemals Yvon , welches 1662 zu einem Herzogthum erhos ben worden , hat ſeinen Sib in Carignan , einer kleinen Stadt am Fluß

Thiers , welche ehemals Duon , North , Epulus oder Epoiſus , acheißen ; nachdem fie aber von Ludewig XIV an den Grafen von Soiſſons aus dem Hauſe Savoyen ges ſchenkt worden , von demſelben ben jetis Es iſt hier sen Samen bekommen hat . eine Sollegiatfiroje. 6. Das Herzogt um Louillon , gehørt auch hieber , und iſt eine alte Herrſchaft , weldie von der Grafſchaft ( Ardenne abges riffen worden. Die Herzoge von Bouillon haben wegen deſſelben langwierige Streis tigkeiten mit den Biſchofen von litrich ge habt , welche leßte es auch lange Zeit be : reſſen. Uis aber ludewig XIV 1676 die Stadt Bouillon erobert hatte , gab er fie zwei Jahre bernadh dein Gottfried

Moritz

de la Tour , feinem Obers Kammerherrn . Der 1771 verſtorbene Herzog reste in reta nem Teftament den Grafen de la Tour d'Auvergne zu ſeinem Univerſalerben ein , und vermachte dem Prinzen von Túrenne nur die Legitimam . Der Herzog hat zu Paris wegen dieſes Herzogthums ein Cons rel

. 300 feil ſouverain , an welches dermuthlich die Appellazion von dem Obergericht im Her ; zogthum ergehet.

19 Y1

Die Stadt Houillon , Bullio , om fruf Semois auf einem Felſen

1044

welche liegt ,

ift feft, und sat oben auf der ſteilſten be des Feliens ein feſtes Schloß . !

H &

IV . Die Stadt Baar - Louis

von

und

das

Gebiet

1814

4

Girar - loni8 , oder Sarre - Louis , iſt

ei :

ne neue Scart imd Feftung , welche fude : nig XIV im Jahr 1080 am Fluß Saar !! banen angefangen , und nadı 4 bis 5 Ihre Jahren 11 Stande gebracht hat . Štrain find regelmäßig , und die Feſtung Pelbſt iſt ein regelmäßiges Sechseck. Sie in der Sig eines beiondern Gouverneurs und Etat- Maior , eines 1 königlichen Umts , und eines Landgerichts , hat eine Pfarrfir che und 2 Kisfter. Im riswickiſchen Frie Den blieb Frankreich in threin Befik , und 1718 trat der Herzog von Lothringen an Frankreid; auch den Plaß der nahgelegenen terwiiſteten Stadt Balderfange oder Vau : trefange , Balderfingen , und die Dörfer Liftorf , Emſtorf , Fraloutre , Roden und Beaumaraig ab , welche den Bezirk dieſer Stadt ausmadjen . V. Das

2 11

14

TH

Dit

301 V. Das land Verbänois , erfreitt fidy långit der Maas , iſt volfreid ) , und mit großen Flecken und Dörfern angefullet, die in verſchiedene Bogteien Dertheilet enthält aber nur die einzige Stadt

find , Ber :

bun , von velcher es den Namen hat . jm můnfterſdien Frieden von 1648 , trat dag Reid) an Frankreich die vollige Derber : fdjaft über das Bisthum , die Etadt und Wir bemerken ihren Diftrift , ab.

1. Die Stadt Berdún und ihren Diſtrikt. Werdún , Verodunum oder Veredanuril, die Hauptſtadt des Landes , und der Sitz eines Gouverneurs , Kommal anten , fo , nigliden Lieutenants , eines Bio :iams Landgerid )te , Umts , und einer Hebung , liegt an der Maas , ijt groß , ziemlid , volt: reich , beſtehet aus 3 Theilen , welde find die obere , latere , und neue Stadt , und bat außerdem nod) eine ſchéne Zitadelle gue Der bicfige Biſd )of war , tur Beld, útung . der Vereinigung der Stadt und ihres Di : firitts mit der Strone Frankreich , ein Reichs fürft ; er nennet fidh auch noch ro , und eis nen Grafen von Berdún , bat den Erzbis rdor von Trier zum Mietropoliten , einer Kira ) prengel von 350 Pfarren , 60000 lis ores Einkünfte , und iſt ani römiſchen Hos fe

20 fe auf 4466 Fl.

tarirt.

Außer der Ka

thedralkirche , giebt es hier noch eine Rol: legiatfirche , 9 Pfarrkirchen , 6 Abteien , unterſdiedene Kiffter , ein Kollegium , ein Seneralhoſpital : C . Dieſe Stadt war ehe . mais eine Reichsſtadt. 1552 begab fie Fid) unter franzsfilden Sáuiz , und 1648 wart fie ganz an Frankreich abgetreten . zum Diſtrikt dieſer Stadt geboren uns terdjiebene Dorfer.

N

de

2. Das eigentliche Bisthum Verdün , oder der Diſtrikt, über weldien der Bi ſchof uncer franzsfiſcher Dberherrſchaft Herr ift , beſtehet aus 106 Kirchſpielen . Das Marquiſat atton : Chaſtel , die Herrſchaft Sampigni an der Maas , und die Rehns : herrlichkeit über die Grafſchaft Clermont , Bienne und Varenne , baben die Biſchöfe

44

pon Verdún ehemals gehabt , nicht mehr.

RE

aber

jeßt

BE

37. Das Gouvernement von Loth ringen und Barr.

Das Herzogthum Rothringen , lorraine, auch lothier , hat ſeinen Nameu von lo thar II , einem Enkel des Staifers Lube: wig 1 ,

als

welchem ſolches von

ſeinem a :

303 Bater Pothar , In der ghoiſihen ihm und Peinen Brüdern gemad) ten Theilung , be ſonders zugeſprochen ,

und

von

den

Bel:

giern lothars Ryk , genennet worden , dar: aus nachgehends der Name Lothringen er : Ehemals war dices Reich von wachſen . einem ſehr weiten Umfang , und faſſete Ger maniam chen

primam und ſecundam , imgleis primam und einen Theil

Belgicam

von Belgica ſecunda in fide , und war Auftra : alſo wie etn Sheil des Kdnigreich fien

anzuſehen .

Nachgehends

iſt es zer :

sheilet , und zu Nieder : Lothringen alles dad: jenige gerechnet worden , was zwiſchen dem Rhein , der Maas und der Schelde bis ans Meer liegt . Dber - lothringen hinge : gen hålt die Lånder in fich , die zwiſdhen dem Rhein und der Moſel bis an die Maas ſich erſtreckten , und das

heutige

fothrin

gen ausmachen . Es grenzet ſolches beut zu Tage gegen Morgen an das Elſas , pon weldem leßten es durch das wasgaui Tihe Gebirge abgeſdieden iſt : gegen Mit: ternacht an das Herzogthum füpembourg, und Erzfiift Erier , gegen Nordoſten an das Fürſtenthum Zweibrüden , und Churf. Pfalz , gegen Abend an arrois , gegen Mittag an dte Franche Comté , und gegen Südoſten an das Sundgau. Seine große

304 te Freite t'on 9ittag nach Witternad ; beträgt ungejahr 27 , und die grofte lån ge von Abend gegen Morgen , ungefähr 39 franz. Meilen. Es hat viele Berge ,

fehr gemäßigte Luft , und iſt fruch :bar ar Gjetreide , Púlſenfruditen , Gein , Weide ; Baumfructeu , Slachs und Danf ; es hat gute

alder

von

allerlei allerlei

Gaumen

!

Bau- und Brennhols , riel Wildpret , fi : fee und gute Bichzucht. Die Sulzquels len finid ' ro ergiebig , daß man vermåge eis nes alten Beitrags einigen Santonen von Helretien Sal ; liefern kann. Es find war: me und falte mineraliſche Quellen vorbait . den ; und unter jenen ſind die ton Ploin : bieres udrnámlich berubmt. Man hat gus te Steinbrude , Gold : Silber . fupfer : und .Cirenerz , weld ;c leste inſonderheit häufig geld ,molzen und verarbeitet wird ; und in Sebirge 99argau fand man ehe : mals Plgate , Grarare , Chalzedonier und Das cben genannte andere ile teine. hohe Gebirge Wasgau , liegt zwiſchen den • lothringiſchen Landen , dem Sundgau , El . fas und Burgund. Ich werde beim Elſas ein mehreres davon ſagen . Die merkwur : digſten Fluffe , durch weldie dieſes Herzoga thum bewaffert wird , find die Maas , Mos ſel und Saar , die Saone entſpringt zwar aud))

WE .

305 auch zwiſchen Burgund und Lothringen auf dem wasgauiſchen Gebirge , berühret aber die lothringiſche Grenzen wenig . Außer : dem find noch die kleinern Flüſſe Pologne, Mortagne und andere , vorhanden . Die Fliſie rowohl als

landfeen und Seide find

fiſchreid). Alle dieſe natürliche Vortheile des Landes haben das Sprichwort verur: faciet : Lotharingia ſuis contenta. Herr von Biliſtein meinet , daß er die Anzahl ber Einwohner auf 600000 fdjågen fån ne . Den Einwohnern hat man oor Alters den Ruhm beigeleget , daß ſie tapfere Sols daten geweſen , und in den neuern Zeiten haben die Herzoge allemal beſondere Kriegs heere unterhalten , die gute Dienſte gelei ſtet , wie ſich denn auch Frankreich der los thringiſden Macht Sfters zu ſeinem großen Vortheil wohl zu gebrauchen gewußt. Dit Sprache iſt franzöſiſch , im ehemaligen deutſchen Amt ausgenommen , in welchent Deutſch geredet wird , und die Religionse åbung durchgehends remiſch - katholiſch : doch werden in einigen Ståbten Juben gee duldet. Es find zwar unterſchiedene Manufats turen uno Fabrifen vorhanden , fte reie chen aber zur Nothburft des Landes nicht fu. Kerr von Biliftein Saſch. Erdbeſchr. 9. $ .

ſchågt die jährlie dhe

the Einfuhr an woollenen Südern und Stof: fen , an Leinwand und Garn , an Zeugen und Garn von Baumwolle , ar reidenei Stoffen , Seife ' 200000 Livres /

und Zucker , und meinet ,

auf 241 daß nian

dieſe ganze Summe, oder wenigſtes ſelben im Lande verdienen könnte . Man fann Potharn den Jüngern ;

ders Stais

fers Lothar Prinzen , als den erſten Stif : ter des lothringiſchen Reid ) s anſehen , weil Nad) € 8 von demſelben den Namen bat. ſeinem Tode wurden die Lånder unter

9 .

reis

de ne Vettern , Ludewig , fisnig in Deutſch land , und Karl König in Neuſtrien , der : geſtalt getheilet , daß Kónig Ludewig alles das erhielt , was wir unter Dber - Lotha : Bald darauf überließen ringen begreifen. die Oohne lubenigs des Stammelnden dem jüngern Ludewig , ludewigs des Deut : fchen Sohn , auch den übrigen Theil von dem lothringiſchen Reid ) , wodurd, es gånz . Kaiſer lid , auf die deutſdie Familie kam . Arnolph übergab es reinem natürlichen Priugen Zwentipold unter dem Namen eta nes Königreid) 8 ; der es aber nur 5 Jahs Jahr 900 in einer rë befaß , und im Hierauf kam kothi ingen Sdlacht blieb . an Arnolphs Pringen Ludewig , nachmalis gen tóm . Kaiſer , und von der Zeit an

be

soi wurbe der Srund zu den Streitigfelteit geleget , die nachmals zwiſchen den deuts ſchen Kaiſern und den Kšnigen in Frants reich ber lothringiſchen Lånder wegen ent ftanden find . Konig Heinrich der erſte magte reiner Schweſter Mann Giſelbert , einen mådhtigen lothringiſchen Herrn , zum Herzog von Lothringen , und ſtaiſer Otto

I

gab dieſes Herzogthum ſeinem Eidam , lions rad dem Weiſen aus Franken . Kaiſer Dt: to Il machte des Konigs in Frankreich kus dewigs V Bruder Karl zum Herzog , und belehnete ihn mit Lothringen : welcher , da er feine Leibeserben hatte , den Grafer zu Verdiin in Lothringen , Gottfried den Jüngern , an Kindesſtatt auf , und mit fals ſeri. lehnsherri, forget annahm.

Einwilligung zum Nad ) : Kaiſli Heinrich III beo

lehnete 1048 Gerharden von Elſas mit dieſen Berzogthum , welcher der Stamm , bater forvoll bes jeßigen lothring . als bes Sftreich. Haures reyn fou. Die Nachkoms men deſſelben find alle in die Geſchichte der deutſchen Staiſer mit eingeflodhten , nachdem einer dem deutſchen Reich mehe oder weniger gewogen geweſen. Mit Karl dem Kühnen geht in der lothring . Hiſtorie ein neuer und zwar ſehr merkwürdiger Zeit lauf an . Es gieng derſelbe 1430 ohne

mgnie

308 männliche Erben ab , und ſeine Tochter Iſabelle heirathete Nenat von Anjou , It : tular: K nig von Napoli und Sicilien, uns

1

ter welchem das Herzogthum Barr durch die von dem Kardinal Ludewig und den letz :

1

ten Herzog in Barr gerdehene Schenkung , Renat mit fothringen pereiniget wurde. II , welcher ein Enkel des Grafen Antons

#

von Vaudemont war , derich

der eben

Jolantha

zur

deſſen

gedachten Gemahlia

Sohn

4

Frie:

fabelle Todter hatte ,

fam .jur

Regierung , welcher ſeineit Feind , Karl den Stühnen von Burgund , der ihm kotha ringen nehmen wollte , 1477 beficgte ; und

1 $ 1

von ihm fónimt die ro zahlreiche lothring . Nachkommenſchaft her , indem rein Pring



Anton die Hauptlinie , der andere Clau : dius abei die Nebenlinie geſtiftet , die nich Anton ftarh in Fraafreich ausgebreitet. 1544 , fein

ålteſter Sohn Franziſkus folg :

te ihn in der Regierung , der andere Nt : kolaus aber bekam das Herzogthum Mers coeur. Jenes Sohn Starl , vermåhlete fich 1558 mit des Seinigs in Frankreich Heins richs II Todter Claudia , verlor aber die Disthümer Met , Tull und Verdún , wel : che König Heinrich II 1552 wegnahm , und die nad)mals der Krone Frankreich im weſt phål. Frieden auf ewig

zugeſtanden wors den.

g }

309 Von ſeinen drei Prinzen , folgte ihm den . der & lteſte , Heinrich , der zwei Pringeßins nen hinterließ , welde an des jüngſten Prins jen Franz Sdhne Karl und Nikol . Frang vermåhlet wurden , da denn farl die Res gierung bekam , weldjer in den Waffen und in der Liebe ſeltene Ausſchweifungen , machte.

Als er im 30jährigen Kriege die

Partei des Hauſes Deſtreid) erwählte, that thm Frankreich allen Verdrus an , und er wurde endlich von Land und Leuten vers 1659 fam er unter harten Bobina jagt. gungen wieder zum Beſitz

feiner

Lånder :

1662 ließ er ſich mit Frankreid in Trafs taten ein , daß fothringen nach ſeinem Toe be an Frankreich fallen , und hingegen das geſammte Haus fothringen unter die Prins Geblüte geredynet werden ſollte. 118 er es aber mit Frankreich verdarb , wurde er 1670 aus dem Lande vertrieben,

jen vom

und ſtarb 1675 In kaiſerl. Kriegsdienſten. Seines Bruders Nik . Fran ; Sohn Starl Leopold IV , folgte ihm zwar als Herzog, bat aber nie das Vergnügen gehabt , reine Unterthanen zu regleren , weil ihm die Bes bingungen , unter welchen er zur Zeit des nimegiſchen Friedens feine Lånder wieder Sein dla erhalten rollte , nicht anſtunden . teſter Prinz geopold Joſeph , # 3

wurde durch den

312 den

Frieden zu Ryswik

1697

wieder in

fein våterlidhes Herzogthum eingelegt , nach dim es 27 Jahre in franzöſiſcher Gewalt geiveren, war . Sein Sohn Franz Stephan,

1

trat zwar nach ſeines Vaters Code 1729 die Regierung an : allein , Frankreich nahm 1733 ſein Herzogthum in Belig , und in Dil Friedenspråliminarien 1735 wurde aus : gemacht , daß dem polniſchen Könige Sta:

d

nislaus , Konig Ludwig XV Schwieger : pater , das Herzogthum Barr ſowohl , als das Herzogthum Lothringen , die Grafſchaft Falkenſtein

ausgenommen , eingerdumet , nach deſſelben Code aber beibe Herzogthü mer mit vsuiger Souper ainitåt der Krone

Frankreich einverleibet werden ſollten. Da hingegen erbot ſich Kaiſer Karl VI , rei

91

nem Schwiegerſohn , dem Herzog Frang Stephan , zur Schadloshaltung das Große berzogthum Toſcana abzutreten . Alles dies fes ward 1736 beſtåriget , und 1737 kam . ſowohl Stanislaus zum wirfliden Beſin. von den Herzogthümern Barr und koth ringen , als der Herzog von Pothringen , nachmaliger römiſcher Kaiſer , zum Beliz von Toſcana. Jerer ſtarb 1766 , worauf den Herzogthimern ein Generalgouverneur vorgeſellt wurde . Unter dem lepten eizes

neul Heriod war fothringen

in

einem

blů : bene

d T

314 benden Zuſtande.

Der Serzog hielt nicht

mehr Truppen als des Wohlſtands wegen zur Beſdjügung ſeiner Perſon ndthig war ten , und bie Abgaben der Unterthanen we ren gering . A16 aber das fand unter fran ; sfiſche Bothmaßigkeit fam , wurde es von den Generalpåditern ſo ausgeſogen , daß fchon 1756 nicht ein Schatten des vorigen Slúcs mehr übrig war , und feita dem iſt es iin ner armer , und auch mehr entusikert worden . Di : lothringiſthen Herzoge filhreten folo genden Titel : Von Guttes Saaden N. N. Herzog fu lothringen und Mercoeur, MS nig zu Jeruſalem , Marchis , Herzog zu Calabrien , Barr und Geldern , Markgraf zu Pont a Mouſſon und Romenn , Graf zu Provence , Baubemont , Blamont, Zúts pheli , Saarwerden und Salen . Aus demo felben kann man ſowohl die lander , melche die Herzoge wirkiid befeſien , als aud ) ih : re Anſprüche erſchen .

Der

älteſte Pring

hieß bei lebzeiten Piines Vaters ein Graf von Vaudemont ; ſchrieb fich aud , ro lane ge er außer der Ehe war , Marfgraf, ju Pont a Mouſſon , nach der Vermåhlung aber nenrete er ſich einen Herzog von Sarr. Das Haus fothringen behátt, ver: mige eines Craftats von 1736 , alle: Titel , Wapa

312 Bappen und Vorzüge mit dem Rang und der Qualitåt der Souverainen , wie es bie ſelben ronſt gehabt ;

doch

giebt ihm

dies

ſer Gebrauch gar keinen Anſpruch auf das abgetretene kand . Im Jahr 1737 wur den die gewiſſen und ungewiſſen Einkünf = te auß beiden Herzogthümern , auf 5 , 837, Seit 1757 find 211 fivres berechnet. die

Auflagen

ſo

vermehret

dieſe Herzogthümer , Billſtein Rechnung ,

worden , daß

nach des Herrn vor im Jahr 1762 we:

nigſtens 14 bis 15 Millionen kivres auf= bringen mußten. K. Stanislaus überließ alle Einkünfte

dem

Kenige fudewig XV ,

und bedung ſich nur

1500000 livres aus. 1 !

1736 hafteten 8 , 711 , 726 livres lan desfürſtl. Schulden auf dem Lande , wel : che die Krone Frankreich übernahm. Die kandeskollegia haben ihren Sig zu Nancy , und find ; die Cour fouveraine

1 oder le

Parlement de Lorraine

rbis , die

&

Bar .

Chambre des comptes , Cour

des aydes & des monnoyes , welche die Einkünfte beſorgt, der Conſeil d'Etât , #. f. 1v . Id beſchreibe nunmehr ein jedes Here 1 jogthum beſonders . I. Das Herzogthum Lothringen , ehebeffen in

3

große

Heixter

wurde

abgetheilt , wele

313 welche waren Nancy , oder das franzffiſche Amt, Basgau , und das deutſche Amt. Seit 1751 beſtehet es qu $ 25 Aemtern , Dieſe fino 1. Das Amt Nancp , Gemeinen beſtebet,

welches aus si

1 ) Nancy , die Hauptſtadt des Herzogs thums , liegt nicht weit vom Fluß Meur: Sie iſt te , in einer angenehmen Ebene . der Sie des Amts , eines Gouverneurs , Kommendanten , und kón . Lieutenants , eis



ner Jntendan } , einer Cour ſouveraine , Rechnungsfammer , Chambre des Conſul: tations ,

einer

Hebung , eines

Forſtamts

sc . hat eine Primaztalfirche , 5 Pfarrkir chen , 2 Hofpitåler , ein Kollegium , eine Abtei , 10 andere Ridfter , eine Gefedfchaft der Wiſſenſchaften , ein mediziniſches Rols legium , eine Univerſität , und wird in die alte und neue Stadt abgetheilet .

Jes

ne iſt die ehemalige Reſidenz der Herzoge geweſen , welche daſelbſt in einem anſchna lichen Palaſt wohneten , und hat 3 Plåße. Der Plat la Carriere genannt , madıt ein . långlidites Vier: ck aus , und iſt an der Olt - und Wefiſeite mit ſchönen Häuſern um : geben , an der Nordſeite aber ichloß ihn der ehemalige berzogl . Palaft ein , deffen Hauptgebäude abgebrochen , und an deffen Stelt ปี 5

Stelle bäude

ein anſehnliches und fuhiges Ser aufgeführet worden iſt , welches

Hôtel de l'Intendance genennet wird . An den 2 ſüdlichen Ecken des Plazes ſtehen 2 gleichförmige Gebdude , 'in deren einem die

li Cour ſouveraine , welche 1775 den Titel eines Parlaments erhalten bat , die Rech mungskammer und andere Kollegia ihren EIß haben ,

das zweite

aber

die

Berre

ift. Die füdliche Seite dieſes Planes , nimmt ein anſehnlicher Triumphbogen ein , der 3 Durchgånge hat , und die alte und neue

be

Stadt , ich weiß nicht ob id fagen foll deidet , oder verbindet. Wenn man aus der Neuſtadt unter den Triumphbogen

ba

fómmt , bat man eine ganz vortrefliche !!usficht nach dem eben beſchriebenen Plat . la Place des Dames , ift ein långlicht

be

Viereck , welches von ſchonen H & uſern #m

SC

geben iſt. la Place Saint Evre ' hat son der davon belegenen Hauptfirde . Beiber Etådte den Namen , ift aber flein . Dle

b

königliche gelehrte Geſellſchaft , welche Reds nig Starislaus geftiftet , hålt ihre Ver : fammlungen in einem Flügel des alten Sdloßes ,

wofelbft aud) der

vom

Snig

Stanislaus angelegte offentlidhe Bücher : faal iſt. Das Münzhaus , iſt cin großes Das ehemas Mund weitläuftiges Gebäude .

10 BE

215 lige Zeughaus , dienet jeßt zu anderm Ge braud ). In der Franziſkaner Monchen : firdhe find Herzoge .

die Grabmdler Die Stadt

der ehemaligen

hat viele fd; one Gar

ſen und Gäuſer , ift befeftigt , wird durch eine gute Zitadelle unterſtüßt.

auch Die

Neuſtadt hat Herzog Sar ! III , mit dem gumamen der Große , anlegen und befeſti gen laſſen , ſeit 1697 aber iſt ſie nur mit einer Mauer umgeben . Sie hat 4 Haupt piätze. Wenn man durch den Triumph bogen aus der alten Stabt fommt , bat man gegen Mittog la Place royale , wel: dhe iin großes Viereck ift , das lauter koft bare Palåſte einſchließen , in deren Mitte dem Sie dnige Ludewig XV durch die Vor : forge ſeines Schwiegervater8 Konigs Sta nislai , eine Bildfåule zu Fuß von ver: goldetem Metal errichtet ift , die auf die nem marmornen Fuß ftebet. An dieſem Plaß ſtehet auch das Stadthaus. Ju der vier Ecken dieſes Planes , fiehe t man grof fe und hohe eiſerne Gitterwerke von einer außerordentlichen Kunft , (welche ihr mei : fter der Schloßer Jean Darnour in einem eigenen Werf , Recueil des ouvrages en ferrurerie &c. Telbit beſchrieben bat , ) und bei gneien derſelben find Springmaſſer.

Es burdiſchneiden den Plat 3 große und brei:

1

316

te Straffen , die zu allen Quartieren hela La plas der Städte den Zugang eröffnen . ce d'Alliance , iſt ein långlidytes Viereck , welches ich die Gebäude einſchließen , und ſo wie die in der Mitte ftebende gebops pelte Säule , der 1756 zwiſchen Frankreich und Deſtreid errichteten Allianz zum An : Es durd ſchneiden denken geridmet iſt, dieſen Platz 2 :; 'welche beide

lange und breite Städte verbinden.

Straffen , la

pla :

ce du marché, ift fo alt , als die Stadt, faſt in der Mitte derfelben , und ein gross res Viereck , dergleichen auch der Plat la Creve ift. Das große Gebäude , la Gen: darmerie genannt , dienet zu Kafernen für die Befazung . Saft alle Straßen ſind ges rade , breit, wohlgepflaſtert, und mit ana fehnlidien und ſchonen Häuſern verſehen , Sie werden des Nachts durch Laternen erleudytet. An Springbrunnen iſt fein Die Stadt hat unterſchiedene Mangel. große Sirchen , unter weldhen die Prima: gialkirche die vornehmſte iſt , deren Kapitel unter keiner biſchdflichen Gerichtsbarkeit , ſondern unmittelbar unter dem Stuhl zu Das Rom ſtebet. Haupt deſſelben , welches den

Titel eines Primas fábret, ift

die erſte geifliche Perſon in fothringen , und trägt eine Miige und ein Kreuz wie die Bi:

317 Bifchofe.

Die Chorberren

tragen , Streuge

wie die Webte , und violette lange fleider. Es werden hier zvar Juden geduldet , ſie baben aber feinen offentlichen Gottesdienſt. Seide Städte find nicht fo volfreich , als Re jörer Orssé nach feyn fúanten , weil fein for meer dafelbft iſt , der Abel fich von Dannen wesgezogen hat , der Handel gering iſt, und es an Manufakturen fehlt Man rechnet die Einwohner auf 25 bis 30000 Menſden . Segen Mittag des 8. Nikolas Shors an dem Wege , welcher nach Liineville führet , iſt die große und fdóne Borſtadt be bon Secours , welche von der ſchönen Kirche Notre Dame de bon Secours den Namen hat . Das ebe : malige Haus und der Garten der Jeſuiten von der fånigl. Miſſion , ift anſehnlich . In der Collegiatfirche S. George , findet man nicht nur das Grabmal Karl des Stus : nen , Herzogs von Burgund , weldier 1476 vor dieſer Stadt blieb als er dieſelbe be : lagerte , ſondern auch die Begräbniſſe der alten Derzoge von Lothringen , die neuern aber liegen in der Kirche der Sapuziner. Es iſt hier auch cine Geſellſchaft der wiſs fenſchaften , welche Kidnig Stanislaus ges fiftet hat , und deren Preiſe , welche fie austheilet , uur allein von Potbringern era bale

halten werden

können.

ehemals befeſtiget ; allein

Die im

Stäbt

wat

rlswickiſchen

Frieden ivard die Schleifung der Außens werke der Alt - und Neuſtadt , und der Feftungswerke der Neuſtadt beldlofen ; der alten Stadt aber ward ihre Befeſtta gung gelaſſen . 2 ) Malgrange , ein Lufirchloß auf einer kleinsa Hdhe . , eine halbe Stunde von der Stadt , weldjes Stanislaus in ſeiner je nigen dyfnen Geſtalt hat errichten laſſen. 3 ) Frúard oder Frouard , eine Pfarre an der orel , mit einem kleinen Schloß und Dltel eines Marquiſais. 4) Cuftines oder Condé ſur Morelle, ein Flecken an der Mofel , und Marquiſat . 5 ) Umance , Efmantia , ein Flecken welcher ehemals befeRiget , einer Vogtei geweſen .

und der Give

6) Gondreville , ein Stådtchen

an

der

Xorel , welches der Siß einer Vogtei ge weſen iſt. Es hat ein Solos . 7 ) S. Nicolas , eine kleine Stabt an Der Neurte , welche hier ichiffbar zu ben anfängt , und eine gute ſteinerne de bot . Sie iſt ehemals ein Dorf , mens Port , geweſen , und hat ihre nahm

der Neliquie

wers Hrů : Na : Auf:

des beiligen Nikolaus

Ju banken , wouldze in der ihm gewidmeten fatis

319 rhinen Kirche verwahret wird. Ehedeflent mar hier eine Vogtei . Sie hat ein ehe : maliges Jefuiter Haus , 4 Sildfter , Hofpital und ein kleines fiplegium . 8 ) lily

Saint Chriſtophle ,

Ort , iiliher in lar

ein

ein kleiner

hart uild Riy bas ,

abgetheilet wird , und ein Priorat , den Ramen aber von einem fleinen See hat . 9 ) Die Giter und Herrſchaften Lúp court , Bille en Vermois , Azelot , Mas noncourt , Burthecourt und Gerardcourt , Find 1719 vereiniget , und zu Nhaft erhoben worden. 10)

Chaligny ,

eine

einer Grafs

Herrſchaft ,

von

welcher die Pfarren Chavigny und Meſſelne abhangen , die 1562 mit der Pfarre Pont Saint Vincent im Amt Vaudemont vereis niget , und zu worden .

einer

Grafſchaft

erhoben

II) Ars ſur Beurte , ein fleiner Drt mit einer Pfarrfirche und einer Priorat , nahe bei welchem die Karthauſe Bofſervitle ftebet. 2. Das Amt Roberts aux Salines, von 31 Pfarren . 1 ) Roſieres

aux

Salines ,

eine

alte

Stadt , liegt an der Meurte , und hat ein , trågliche Saljquellen. į

2) Das

320

2 ) Das Marquifat Sanon , llegt er ber Moſel , und hat den Namen von ei : nem dazu gehörigen Städtchen . Es iſt ei: ne alte Herrſchaft , welche im Anfang der Bretten Hålfte des achtzehnten Jahrhunt : derts für Maria Iſabelle de Londres zu einem Marquiſat

erhoben worden . Cor : hatte fürfili Baus Salm hin das - Salm che' ein Sedi & theil daran. 3 ) Hauſſonville , eine Pfarre und ronie , mit einer Kollegiatfirche.

Bas

4) Belchamp , eine Auguſtinerabtei. 3. Das Amt Chateau Salins , vont 30 Semeinen . 1 ) Chateau Salins , eine kleine Stadt, an der kleinen Seite , hat gute Salzquel : len , ein Schloß , eine Pfarrkirche und ein Kloſter. 2) Vivier , eine Baronie. 4. Das Amt füneville ; von 117 meinen .

Ges

1 ) Lüneville , Lunaris villa , eine alte und ehemals befeſtigt gewerene. Stadt an der Vezouge , in einer etwas niedrigen und moraftigen Gegend , welche ehemals den Titel einer Grafſchaft gehabt , jeßt aber der Hauptort eines Amts ift , und ein pråchtiges Schloß hat , welches nicht nur von den beiden legten Herzogen von loths tine

Gu

0.14

321

' thringen , fondern auch von dem enige Stanislaus bewohnt worden . 1755 brann te der ganze redite Fligel deffelben ab , meldes erſt 15 Jahre vorher dem ganzen Edios wiederfahren war .

Ju der Stadt

findet man eine Abtei , eine Johanniter Storinenthurvi 1010 unterſchiedene Midfter. Die Risterakademie , welche hieſelbſt gewe fen , iſt in eine Stiftung für Stabets ver: wandelt

worden ,

davon die

eine Hälfte

Lothringer , und die zweite Polen reyn mufen . hi 2 ) Chauteheur , ein Dorf , bei welchem K. Stanislaus einen roinen Pavilon , ges gen dem Schloß zu kůrcpille über , bat erbauen laſſen . 3 ) Jolivet , ein fchines Schloß auf eia

nem Hügel, an deſſen Fuß das Dorf Hüviller liegt . 4) Einville , oder Einville

au jard , ein

Flecken mit einer Kollegiatfirche , Kloſter und Sdloß

einem

un

5 ) Craon , chedeflen Hadouviüer ' ges nanut , ein Dorf , welches Teinen jetizen Namen von dem den Schloß bekommen

BE

1 hat , welches der Prinz von Craon bieſelbit bat erbauen laſſen .

rty

tei und Marqulfat , auf einein Verge, iusto der Buſch . Erdbeſchr... B.

Pin

6 ) Gerbeviller , eine kleine Stadt , Bugs

382 cher Tie son bar Verſtadt abronbert.

Sie

bat eine Pfarrkirde und 2 Siófier. 7) Remberviller , eine Stadt , an einem Berge , weitht mit ihrer Vorfiadt durch eine ficinerne Price juſammenhängt. Sie iſt der Hauptort einer Staſtellanci , hat ei ne Pfarrkirche , und 2 Kløfter , und zwar pyebeſſen befeſtigt. Sie gehört dein Bi : ſchof von Mo. 8 ) Deneuvre oder

Devevre ,

Danubri

um , eine Stadt , auf einem Berge an der Meurte , ist auch ehemals eine Domaine des

Bisthums Met

geweſen , und zuerſt

an die Herren von Blamont, herned, aber als ein biſchsa . Kehn an die Herzoge von Lothringen gekommen , welche 3561 durch einen Vertrag die vollige Souverainitat Baråber erhalten , 9 ) Babonvillers , eine freine Stadt am Fluß Blette , der Hauptort einer königli: then Pogtet , mit einer Pfarrkirche und eis Ehedeffen gehörte der groß: nem Klofter. te Theil derſelben dem Fürfien 'von Salm . 10 ) Beaupré , eine 1131 geſtiftete Abs tei reformirter Bernhardiner , welche der Regel des heiligen Benedikts , tach Art ber Ciftercienſer , folgen , liegt in einer febr luftigen Gegend , eine Stunde son fune: 9 Prie: vide , und iſt mit einem . 261,9 ſtern

323 ftern ,

Religiofen , und 23

19

Latenbrů

bern befest, die jährlich auf 80000 lothr. livres Einkünfte haben ſollen . TI ) Ogeviller , one . Herrſchaft , von weldier das fürfiliche Haus von Salm : Salm die Hälfte beſitzt. Es gehören das zu die Dörfer Dgeviller , Perloviller , und Amberviller ,

Imgleichen

Mouoviller ,

S.

Merten , und Auricourt , von weldiem lepo ten Salm : Salm nur 7 Adtel hat.

5. Das Amt Nomeny , von 16 Gemeis nen , weldies aus dem ehemaligen Marquis fat Momenn befiehet. 1 ) Das Marquiſat Nomeny ,

welches

am Flug Seille liegt. Ehedeflen gehörte diere berrſchaft zum Bisthum Meg , wur : be aber nebit dem Wann Delme vom Bit fchof Radolph von Couci an Karl I her: jog fu lothringen , verpfåndet, und nach mals vom Histhum Men an Witolaus von Fothringen , Grafen von Vaudemont und Herzog von Merceour , ju lehn gegeben , melchem zu Gefallen Kaiſer Marimilian II die Herrſchaft 1507 ju einer Markgraf Seines Sohns Philipp Jina Tchaft erhob . manuel hinterlaſſene Witwe, 9Xaria von luremburg , verkaufte diere Markgraffdhaft 1612 an

þetjog

þeinrid) von Lothringen #a für

324 für 500000 ffures tournois , veichen Ver : fauf Kauer Matthias beſtåtigte , und dein Herzog Heinrich alle Privilegien bidliehe , weiche forhin DC Markgrafen von Rome my bewilliget waren . Von der Seit an find die Herzoge zu Lothringen im Beſitz der Markgrafſchaft geblieben , bis fie zu : gleid ), mit dem ganzen Herzogthum an Frant reich gekommen ift . Es gehdren judic fem Amt ( 1 ) Romenn , eine kleine Stadt auf der Seite sites felfen , an der Seille. ( 2 ) Der Vann Delme , welder von eis nem

Dorf den Namen hat.

( 3 ) Vaudevrarge , und Gisborf , Dörfer .

** 6 . Das Amt Blamont , von 25 Pfar : ren . Dieſe ehemalige Gerrſd ;aft und icki ge Grafſchaft Blamont , war vormals ein birchdfliches Lehn , wurde aber 1542 ein Reid sleho , und kam an die Herzoge von Lothringen , als der Bild of Dubrn von Toul fie 1919 dem Herzog Revat vermad)= te , norauf 1501 and die Abtretung der Graffchaft an den Herzog von fothringen durch den eifd, of von Diet , erfolgte . Das @tadtdien Bloniont cber Blanfen berg , liegt an Fluß Pezouze Kollegiattird,e und 2 Kisfier.

bat eine

7. 29

325 Das Wut Saint Diez , von 50 Ge meinei , 1 ) Saint Dies , San& ius Deodatus 3 eine fleine Stadt , durd) welde die Meur te Rieget , in einem Thal , weldies Val de Galilee genennet wird . Sie but cincm 670 geſtifteten Slofter ihren Urſprung ju daufen , welches jetzt ein Kapitel ift , deí: fen Prior birdhoflide Rechte ju beſigen be : Uußer 2 Pfarrkirdjen , iſt hier hauptet . nod; ein Kloſter. 2 ) Naon l'Etape , in gemeinen Reden Gouven -Piaon , Rado , eine Stadt , bei welcher die Plaine und Meurte dufamipen = fließen. 3 ). Efival , eine Pfarre -on der Meurte, mit einer Prémonſtratenſer Abtei . 1. 4) Vor dem Herzogthum Lothringen er: firedt fid; ein idmaler Strich Landes ge gen Oiten weits ins Elſas hinein , der hie : Er beſtehet aus dem groß ber gehéret, ten Theil des beberthals. und dep Stadt Sanet Bilt . Im Leberthal , lothringiſchen Antheils ,

liegen

ein

Theil

tes

großen

Marftfleckens Markirch , franz. Sainte Ma. rie aux Mines , an der Reber , die Dör : fer Sant Fruş , franzoſ. Siomie Croix , Groß- und Klein Rimbad , mit der , oder welciiden Theil $ c $} Sdiloſſeo Ederich Elos 3

326 Elchberg , und Myslor , und der Fleden liberau , franz. Lievre , ein ehemaliges Stadtchen in Deutſdrumbad ). Sanet Bilt im Beberthal , franz. Saint Hipolite , lat. Sancti Hippolyti oppi dum , eine Stadt am Fuß des rasgaui fchen Gebirgs unter dem Schloß Kunigs burs oder Stundburg , melches Herzog Leos Sie ift pold hat wieder aufbauen laſſen . der Sig einer königlichen Bogtei.

8. Das Amt Vegelige , von 76 Ges meinen . 1 ) Die Grafichaft Vaudemont , iſt im Hiten Jahrhundert geſtiftet , und nachmals ein kehn des Herzogthums geworden . Re: natus vereinigte ſie mit den Herzogthu mern Lothringen und Barr , und die Her joge

benenneten

nachmals

thre jüngſten

Såbne davon . Es gehårt bazu ( 1 ) Baudemont ; ein Städtchen , wel:

ches ehemals der Hauptort geweſen . 1693 Es bat eine Kollegiats brante es ab . firche. ( 2 ) Vezellfe , ein Städtchen am Fluß Brenon , welches jeßt der Hauptort ber Grafſchaft , und Siß einer Vogtei ift , 3 Klofter , und

eine Pfarrkirche bat.

7 ) Die

327 2) Die Grafichantmenvidier , il eine der ichinjian and anmutsigten Gegenden in ganz Lothringen . Eheza ! 8 gehørte fie als eine Derridaft dem Fürſten von Salins Salm , und begrif nur ben Flecken und das Soloß Neuviller ; nadidem fie aber der , lothringiſche Kanzler de la Galatziere an ſich gebradt , iſt filte nebſt den dazu er : worbenen banden 1749 zu einer Øraffhaft erhoben worden .

3 ) Harouel , eine Pfarre , mit dem

Ti:

tel eines Marquifats . 9.Das Unt Commerci), son 33 Pfarren . 1 ) Dic Herrſchaft und das Firſtenthum Commercy , ift ein altes fehn des Bis :

thums Meet , welches unterſchiebene Be fibrer gehabt , und nad) und nach ſich der biſch & ft. megiſch. Lehnsgewalt entzogen hat. Von dem Hauſe Canti wurde ſie an das fairs Lotaringen eigenthümlich verkauft. Die Stadt Commercy tiegt an der Mans , hat ein Schloß , eine Pfarr - und Sollegiatkirche , 2 Kloster und ein Hofpital,

2 ) Bignot , ein kleiner bemauerter Flez den an der Maas. 3) Soren , ein Fleden an der bat

Maas ,

den Titel einer Grafichaft , eine Boga

328 tei , 2 Pfarrfirchen , ein Sch106.

Kloſter

und ein

4 ) Foug oder Fau , Fagus , cin Fle: cken im Umfang von Toulois , hatte che : Nabe dabei iſt der mals ein Bergſchloß. Ort Savoniere8 le ; Tou !, Saponariæ , jett ein

geringes Dorf , wofelbſt ebebeffen

ein

fdniglider Pallaſt war , und 859 eine Kir: chenverſammlung gehalten wurde. 10. Das Umt Neufchateau , von 63 Se: meinen . 1 ) Neufchateau , eine kleine Stadt an der Maas , welche der Hauptort des Amts iſt , eine btci , ein Priorat , ein Haus der Fohanniter Ritter , ein Hoſpital , s Slšſter , und 2 Pfarrfirchen hat. 2 ) Chatenon , ein Flecken , der ehemals ein fefter Platz war , droon eine Saſtella nei den Namen gehabt hat. Es iſt hier ein Priorat. 3 ) Beauffremont , Pfarre , Schloß und alte Baronie.

II . Das Amt Mirecourt , son 51 Ges meinen .

Mirecourt , Mercurii curtis , eine klei: am Fluß Madon , welche der

ne Stadt

Eiß des Umts ift , und 4. Kufter hat. 12. Das

329

12 , D : 8 Mint

Charmes ,

yon

22

Ge

meinen . Charmes , ein Ståbtdyen an der Morel , welches der Sif des Arts ift , und 2 SIS :

fter bat. 13.

Das Aint Chaftel

oder Chatté fur

Morelle , von '24 Semeinen , iſt eine Herr : ſchaft , welde allezeit von Kothringen un erzog eitt fehn pont terſchieden , und thuin Sarr gewefen . Don den Grafen 'von Vaudemont , ka'in fie an das Haus Neuf von diefen an die Grafen datel , und pon Iſenburg , von melden ſie unton Ber: zog von Lothringen '; 1543 durch Tanſdh er: Das Ståstdien dieſes Namens liegt hielt. an der Morel , und ift ebedem Teft gewes fen . Es hat eine Pfarrkirde und 2 Kloſter. 14. Das Amt Epinal , opn 21 Gemei nen . Die Stadt und

das Amt

Epinal oder

Eſpinal , Spinalium , liegt an der Moſel, und iſt eins der dit often Domainenſtúde der 1 +44 € ! t20 Kirche von Maß gemefen . gen fich die Eiurobner der biſa sflichen şu : chaft , und ergaben sich an Karl VIII, Stötig von Frankreich : allein , noch in eben dicfeni Jahrhundert fain die Stadt an das lothritis * S

330 luthringit.be Saus , weldes int pnrendi , Pchen Fri20en von 1652 , uitd im vincen : niſchen v ou 1661. in ihrem Beſitz beftati: Die Stadt iſt klein und ehc . get worden . Sie wird durch mels befeſtigt gerocrea . Morel in zwei Theile getheilet , tft dec Sig des Amts , und bat eine weitliche Abs tei , 4 Kloſter , ein ehemaliges Jeſuiter Kolegium , und 2 Hofpitáler. die

15. Das timt Bruneres , ven 51 Ger Meinert , bat ben Namen von der Stadt Bruyeres , welche juni Chell dem Sapitel ju Neniremont gehört , und alſo ein ge meinſchaftliches Gericht hat. $ Yaveline oder l'Uveline , iſt ein Flecken , deffen Einwohner beſondere Sorrechte har oder Champs le Duc , ein Champ belle altes Dorf, in welchem ein føntglider Pals lap gewefen fft.

16. Das Gemeinen .

Amat

Remiremont ,

von

41

I ) Remirernont å eine alte Stadt an der Mofel , die einz berühmtes abeliches Kapia tel weiblidhen Geſchlecht hat , welches Herr dieſes Orts iſt i urid deffen debtiſin Den fürflichen Titel bat. Außerdem dit hier ein fånigliches Umt , noch ein Klofter , und

331 ein hoſpital.

Die Herrſchaft

Remiremont

ein Reichslehn generer:. I 2 ) Sain ober Bains , unb Furand , Dorfer , deren minerali des Wafferte

ift

rühmt ift. 3 ) Ardes , el Dorf , liegt an der mo : fel , und iſt der Hauptort einer Vog : tei oder Kaſtellanet gewefeit , die ich bis an die Grenzen vom Elfas erftredte , und bas ganze Land Harn begriff , welches tin wasgauifchen Hebirge liegt . Das stas pitel zu Remiremont bat Antheil an der Herrſchaft des Orts . 4 ) Plombieres , ein Flecken ,welcher fer ner warmer Båder idegen befannt iſt., dre wegen ihrer ſanften , reifenbaften , lindern

ben und eröffnenden Kraft ſehr beliebt, und ſchon feit uralten Zeiten im Gebraud find. Im großen Bade wird ein El to wrnigen Minuten gar , aber auf dem Feuer fiedet das Waſſer nicht eher , als gemeines Wafs fer. 17. Das Umt Darnen ,

bon Ti

Ge

meinen . 1 ) Darren , ein Städtchen an der Saon ne , welches der Hauptort des Umts iſt,

Es hat eine Kollegiatfirche. 2 ) Dompaire , ein Städtchen , der sig einer Vogtei.

3) Chaus

*

332 3 ) Chaumouzen , Albtei.

fer

4 ) Bonfir , eine Ordens .

18. Das erreinen .

eine Pfarre mit einer

ge

Abtel Pr&monftraten :

MO

Amt Sarguemines ,

1 ) Oucinánde oder

von

74

Sarguedines , eine

kleine Stadt an der Sar , welche hier die Blife qufninymt. Sie iſt der Sitz des Amts , und ehemals befefiiget geweſen. 2 ) Die Herrſchaft Albe

oder

Aube , ift

ein aites lehn des Bisthums mek , mela dhes Die Herzege von Rothringen 1561 gang and mit voliger Oberherrſchaft an fich braditen . Sar: Albe , der Hauptort diefer Herr (daft , und eine kleine Stadt , liegt an der Sarre . 3 ) Die Grafſchaft Sarwerden , iſt ebe mals zumthal ein fehn bcs Bisthums Men gemelen , und über dieſelbe gmiſchen den Herzogen von Rothringen und dem Nariai -Sarbrick ein langwieriger

Haufe Streit

geführet worden , welcher 1669 auf dem cichstage durch einen Bergleich beigeleget ward , ir meldein Lothringen die Stadte at: Sarirerden , und Bodenheim ober Souc :

ܲ‫ܪ‬ AL



be

33 ) Boucquenom an der Sare behielt , das ubria ge aber an Rafſau zuråd gab . 4) Graffenthal , Val de la Comteſſe , ein Priorat . 5 ) Die Grafſchaft Forbach , eine alte Herrſchaft , welche 1717 ju , ciner Graf: fchaft erhoben worden, und aus dem Stunt . chen . Forbach) , welches untir

dem

geridra

ten Schloß diefes Namens liigt , 13 DS Sie hat vor fern und 4 : Áfen beſteht. Alters eigene davon benannte Herren ge habt , iſt nadimals an die Grafen von Pré mingen - Weſterburg , (welche noch den tel davon führen , ) und an die Srafen von Eberſtein gekommen . Das eberfieiniſce Ana theil hat 1750 en Baron ton epon ge kauft ; das leiningiſche Uutheil haben 1751 Grafen von Leiningen - Güntersblunt , die und Karl Philipps , Fürſten von Hohen : loh Gemahlin , Friberfa , an ich gebracht. 6 ) Die Herrfühaft Peittelange , Püttlin : gen , weldie von einer kleinien Stadt den Namen bat , und den Wild und Rheingras fen gebfrt. 19. Das Amt meinen .

Dieuze ,

von

69

Sex

1 ) Das Srådtchen Dieuze , Decempa. gi , iſi ſchr alt , und hat Galiqucllen . Es

334 war anfänglich ein leku oom Visthum Men , nad ) 1347 aber baben die Herjoge von fothringen die Lehnspflicht nid )t mehr Teiſtet.

ge

2 ) Die Here ſchaft marſal , bat eheinals dem Bildhof von Metz gehsrt , Ihr Siglft ta ber befeftigten Stadt

Sarfal, die in einer morafigen Gegend liegt , und gute Salzquellen gehabt hat. 3 ) Morhange , eine @tabt und Graf .. fdati , hat den Wilbgrafen gehört. 4) Dordhal , eine Herrſchaft , weldie Cvedcifen der Churfürſi zu Pfalz und Her: jog zu Zwciseücken beſeffen , 1718 aber Nahe dar an frankreich abgetreten haben . Let ist ein Marmorórudi. 5 ) Die Herrſájaft Sarbourg oder Sar: brúc , Darin die Stadt Kaufinanus. Sarbourg oder Sarbrüdt liegt , bat clicmalb der Kirche von Metz gehsrt ; es bemåditigte ſid, aber il ter der Herzog von Lothringen im Jahr 14752 und 1561 wurde ſie vom Sifdiof gang abs 1661. mußte der Herzog Sara getreten. bourg ur5 Niederriller an Frankreid as : treten , und behielt nur das Saloß Sas reck mit den dazu

gehörigen Dsrfern.

6 ) Die kleine Gtadt Moyenvic , weldie Calzquellen bit und ehemals befeſtigt ge : wcſen , bat mar Zeiten zum Bisthum Men ges

WO?

So

Nie

5

! :

1 )

1

335 gehørt , iſt aber 1648 im mun fterifchen Frieden an Frankreich abgetreten ivoiden .

20. Das Amt meinen .

Boulay ,

von 68

Ge

1 ) Boulay , Belshen , ein Sidotden , welches der i des Amts tit . 2)

Die

Herrſchaft

Faulqurmont

ober

Falkenberg , het ehemals zum Bistouin Mes geb & rt , nachmals ever has a fid berriben die Herzoge von Lothringen ben : a riget , welde ir Anfang des 15ten Jairbun derts wenigſtens einen Teil Reßen .

derſelben biz

Der Ort Faulquemont oder Falikenberg , ift ein Flecken mit einer Vogtei . 3 ) Saint Avold und Hombourg , bar Dies ges

ben auch lange Zeit zum Bistyuin h &rt ; ſind

aber oft

veräußert,

und auch

einigemal von den Herzogen ven f'athrin gen bereffen worden , welche dieſelbett 1582 , . auf beſtandig t & affich an ſich gebra ( 1 ) Saint Avauld , oder Saint #volb , iſt ein Städtchen, welches ehemals

@ 1.Na

por geheißen ; dieſer Name aber ift in S. Navau , S. Avauld , und S. vold ver mandelt worden. Es ift hier eine uitei. ( 2 ) Hombourg , ein Weilen von vorigen ..

Siddara ,

mei

21. Das

336 Bougonville ,

- 1211 Das Umt Gemeinest . :-) ,

001 1197

de

1 ) Bouzonville , Der Hauptort einer Ferrſchaft , iſt eine kleine Stadt . 2 ) Scrus , Bearain , Scirain , ein Fles den , Hauptort

einer alten Herrid)aft.

3 ) Clersberg , Sigeberti caftrum , altes perfidrtes Schloß auf cinem nicht weit vom Saarfluf.

cia

De

THE

fo TE

Berje

4 ) Sierques , Sito , eine fleine Stadt nahe bei der Moſel , welche der Hauptort einer Begtei , weſen .

und ehemals

befeſtigt

ges

22. Das Amt und die Herrſchaft Bitſch , Dynaſtia Bitenfis į von 50. Gemeinen , wels che gemeiniglich eine Grafſdsaft genennet wird , weil fie einige Jahrhunderte lang 101 den Grafen von Zweibrücken bé: felfen worden , liegt im wasgauifden Gé . birge im wcfreich ,

an den Grenzen

thum Lothringen gehsrt , ſondern iſt aller jeit eine unmittelbare Reídisherrſchaft ges wefan . Ihre ehemaligen Herren find oun Nadbaren

angeſehen wors

0:11 , und babent nicht unter lothringiſchem , ſondern unter djurpfälziſchen

WE be

28 le

de S fr

vom

Noter : Elfas und vom Fürſtenthum Zwei : Sie hat niemals zum Herzog : briicea .

Lothringen als

GE

dus geſtan- : den .

DE $ f

337 den .

Sie waren auch der Gerichtsbarfelt

der Reidsgerichte unteriporfen , und wura den in der Reid,smatrikel beronbers ange . führet. Frankreich hat auch ihre Reichs unmittelbarkeit und Unabhängigkeit von fothringen 1670 erfannt , und nach dem ryswidtiſchen Frieden tft fte beim deutfiten Reich geblieben , von welchem ſie an Franks reich nicht abgetreten worden . Friedrich , Herzog von Lothringen , gab ſie 1297 dem Grafen Eberhard von Zweibrücken zu lehn. U16 Sraf Jakob von Zweibrücken 1570 ſtarb , dien es , daß dieſe Herrſchaft ent. weber an die Grafen von Hanau lichtena berg ; oder an die Grafen von Reiningen , Verwandſchaft wegen , kommen werde : als lein , der Herzog von fothringen nahm das Lehn an fich : doch überließ er dem Grafen von Hanau 1606 durch einen Pero trag das Amt Remberg. : 23. Das Umt fixhelma ,

son 22 Gea

meinen . Es ift ein Fürſtenthum , welches von einer kleinen Stadt den Namen hat, Sie gehört eigentlich nicht zu fothrirgen , fft auch von dem deutſchen Reich an Frants reich nicht abgetreten worden ; dieſe ne aber ift doch im Befik derſelben.

Büro . Erbbeldr. 9. B.

Kros

24. Das

338

de 24. Das Gemeinen .

Amt Schauenburg , von 26

Schauenburg , ein Bergſchloß , von wel: chem das anſehnliche Amt benennet wird , in deffen Bezirt die Benediktiner Abtei Tho : lei , Theologicum , liegt, von weldier ein Ardidiatonat des trieriſchen Kirchſprengels den Namen bat. Das Deutſche Reid ) bat

ten Uni

dieſen Strich Landes an die Strone Frant :

ME

bab reid niemals abgetreten , Dod) im Beſik deſſelben.

dieſe

aber iſt

25. Das Amt und die Herrſchaft Fin ftingen oder Vinitingen , (nicht Vinftrina

Crop

gen ) Feneſtrange uder Fenêtrange , von 20 Gemeinen , gehörte ehemals einem Haus re , welches ich davon benannte. 2 !18 der

Mat die

leßte Herr derſelben , Namens Johann, ge : gen das

Ende

desta 15ten

Jahrhunderts

fiarb , hinterließ er zwei Töchter , die fich in die Herrſchaft theileten . Barbara , die alteſte , brachte ihr Antheil ihrem Gemahl Nikolaus , Grafen von Sarwerben , zu ,

fam

Lign

here dem

feb. reid

getr

durch deren Tochter , Jahanna , es an den Nheingrafen , Salm , fam ,

Johann vi , Grafen von unter deffen Söhnen 1514

eine Hälfte dieſes Antheils , und alſo ein Viertheit der ganzen Herrſchaft , zu dein Dhauniſchen ,

und

die

andere Hälfte ju dem

DIE

an die

DON

339

bem Syrburgiſchen Landesanthell

geleget ,

jene aber 1574 zu den Palmiſdhen Landen geſchlagen , und dieſe vom Rheingrafen , Georg Friderich , gegen die Hausverträge für 7000 Fl. veräußert worden. Marga retha , die jüngſte Tochter der obgebacho ten Johanna von Finſtingen , brachte the Antheil ihrem Gemahl Ferdinand von Neufs chatel ju , mit deren Tochter es an der Baron von Fontenoi , aus dem Dauſe Dom. martin in Lothringen , und von dieſer Fas milie durch Heirath an Karl Philipp von Croy , Marquis von Havre im Hennegau , kam ; und als der månnliche Stamm des Marquiſen von Savre ausftarb , brachte es die Tochter des leßtverſtorbenen an Phts lipp Franz von Croy. 1664 ift es an Herzog Karl Heinrich von Rothringen aus dem Hauſe Daudemont verfaufet worden . Nachdem nun auch durch den am 1stek Febr. 1766 zwiſchen dem Snig von Frants reich und Fürſten von Naſſau - Saarbrück getroffenen Tauſchvertrag , gewiſſe Renten Rechte und Gefäde in den vinſtingiſchen Dérfern Metlingen , Stenzel und Koftorf, an den Konig gefommen ; ſo ift nunmehr die ganze Herrſchaft unter ' Sniglich frans jffiſcher unmittelbarer Gewalt , ( ob ſie gleida vom deutſchen

Reich an Frankreich

nicht aba

340 abgetreten worben , ) aus : doch iſt

burd,

und macht ein Umt der

eben

genannten

16

Tauſdyvertrag das zu dieſer Herrſchaft gez börig geweſene Dorf Luft , an Naſſau Sie hat Saarbrüd abgetreten ivorben . vortreflichen Ackerbau , gute Viehzucht , und einträgliche Fiſchereien . Unter den vielen Weihern , iſt der Stockweiher der

652

BAZE

anſehnlichſte , und über zmei Stunden groß. 1565 führeten die Rheingrafen , Otto von Kyrburg ,

und

Friedrich von Salm ,

die

evangeliſche, Religion in der ganzen Herr ſchaft ein , nunmehr aber haben die Ra : tholifen die Oberhand , und die Evangelis fchen , ungeachtet sie noch faft die Hålfte der Einwohner aufmachen , baben nur noch

Pri

zu Wolfstirchen einen Prediger , die übri : gen müſſen die benachbarten ſaarwerderi

WI du

bri

rchen Kirchen beſuchen .

Die Derter ; wel : che jeßt zu dieſer Serrſchaft gehören , find 1 ) Finfiingen , eine Stadt an der Saar, von ungefähr 250 Häuſern , mit einem als ten Schlof.

de

RE

2) Die Dørfer Wolfsfirchen , Boftorf , Metlingen , Berendorf , Ober- und Nieders Schalkenbach , Hiljum , Betborn , lant , Eittersdorf , Bertelmingen , Rummelfingen, Muiters , Wiebersmeller , Münſter , fahr , Niederfenjel , und Biftem ,

welches Dorf mit

E

341 mit ber lügelſteiniſchen Tchaftlich iſt.

Herrſchaft

gemeins

26. Das Ant Merzig und Surgoiv , be : Rigt der Minig gemeinſchaftlich mit den Churfürſten zu Trier , und zwar vermoge des 1320 giviſten Den Berzog von Rothrin gon und Churfürſten zu Trier getroffenen Bertraj 8 , welchen K. Ferdinand II im Sahr 1623 beſtåtigt bat .

Es liegt an der

Eaar , uitd begrelft lauter Dfrfer .

27. Valdegaft , Wadgaſſen , eine Abtei Pråmonſtratenſer Drdens an der Saar , welche bis

1768 git ber Grafſchaft

Saars

brück und zum deutſchen Reich gehørt hat, wie ſie denn in Unſehung jener ſowohl durch ein Urtheil des Kammergerichts von 1722 , als durch einen Vergleich von 1728 , der raarbrückiſchen Landesbobeit aufs neue unterwürfig gemacht worden. Allein , durch den 1767 ziviſchen Frankreich und dem fürſtlich Naſſau : Saarbrückiſchen Hauſe ges troffenen , und am 18ten Febr . 1768 vom Kaiſer und Reich beſtätigten Bergleid ) , ift fie mit ihren D Šrfern unter franjsfirche fandeshoheit wegen Lothringen gekommen , und am 7ten Jul. 1768. feierlich xdumet worden . 3

einges I. Das

342 II. Das Herzogthum Bar oder Barrois, iſt 32 Meilen lang und 16 breit. Es war ehemals eine Grafſchaft , die ihren Namen von dem Schloß Bar

bekommen , welches

Friderich I im Jahr 964 erbauet , den Rai: fer Otto zum Grafen ron Bar gemacht

ļ

hat. Die deutſchen und franjdfiſchen Ges ſchichtſchreiber , find über die Frage , wenn und von wem die Grafſchaft Bar zum Hera fogthum erhoben worden rey ? noch nicht einig . Die Deutſchen behaupten , daß Kais ſer Karl IV die Grafſchaft Bar 1354 , da er ju Met war , zugleich mit

der Grafs

fchaft fürenburg zu einem Herzogthum , und die Grafſchaft Pont a Mouſſon in eben demſelben Jahr zu einer Markgrafſchaft er: hoben habe. Das legte iſt gewiß , vom erſten aber fehlet die Urfunbe. Es wollen fwar

einige

franzöfiſche

Geſchichtſchreiber

die Errichtung des Herzogthums dem K8s nig von Frankreich , Johann II , zuſchrei: ben : alein , den Ungrund dieſes Vorges bens erfennen ſelbſt erfahrene franzöſiſche Geſchichtſchreiber , und muthmaßen , daß ſolche Einrichtung von bes gedad ten RS nigs Sohn , Karl , Regenten des Reichs , geſchehen fer . So viel iſt gewiß , daß Robert von Bar fich rohon 1357 einen Her dog voit Bar genennet babe,

Es iſt auch fein

ſ

343

fein Zweifel , daß die Herrſchaft Sar , oder das Land jenſeits der Maas , 1354 ein franzoſiſches Leben geweſen , und nachmals geblieben reys ; in altern Zeiten aber war es eben ſowohl ein Reichslehn , als das Land dieffeits der Maas , weldes vom Reich allezeit zu · Lehn genommen worden . zu Harrois mouvant , d . 6. ju dein Theil des findes , welcher chederſen von Frankreich jur leh : gieng , gehếrten die Aemter Bar le Dúc und Baſſigny : jenes begreift die Vogteien Bar le důc uud Souilliers und die Graffdjaft ligny ; dieres die Feitungen Chatillon fur Saone ,

Conflans

en Baji:

gny , Gondrecourt und la marche, Bar : rois non mouvant , d . i . der von Frants reid ) nicht zur Lehn gegangene Theil , be : grif das ißige Land , weldes fid) an der Maas und Prorel bis an daſ

Herzogthum

Kurenburg erſtreckt , und aus den femtern S. ÖNid : el Eſtain , Pry , Longuion , Pont a Mouflon , Kiaucourt , Pillers la Nog : tagne , 20. beſtebet. Seit 1751 wird das Herzogthum in folgende theilet.

10, Heinter abge

I. Das Amt Bar , von 178 Gemeinen . 1 ) Bar , oder Bar le Duc , Barrum oder Borra ducis , die Hauptſtadt des Herzog thums ,

344 thums , beſtehet aus der obern und untern Stadt , und aus dem zwiſchen beiden geles genen Schloß. Die Mauern und Thürme der leßten , ließ Ludewig XIV im Jahr 1670 abbrechen . Es ift baſelbſt die Kol:

der

3

legiatfirche des heil. Mar. In der obern Stadt welche in Geſtalt eines Umphitheas ters auf einem Berge liegt , findet man

Mo

die Kollegiatkirche zu S. Peter , 2 Kloſter,

nig

ein ehemaliges Jeſuiter Kollegium , und Das Haus , in welchem das Amtsgericht

ein

gehalten wird . In der untern Stadt, durd) welche der Fluß Drnain fließet , über den 3 Brücken erbauet ſind , iſt ein Priorat , weldies der ganzen Stadt zur Pfarrkirche blenet , eine Kommenthuret des Ordens des

ma

heiligen Anton , und ein Hoſpital, es find daſelbſt 3 Kisfter , und in der Vorſtadt

bee

find 3 andere .

uiberhauot hat die Stadt

be

1100 Feuerſtellen und etwa 8000 Menſchen .

mie

2 ) ligny , Lincium , die zweite Stadt dieſes Herzogthums , liegt am Fluß Ora nain , hat eine Pfarrkirche , eine Kollegiat: firche , ein Kollegium , 4 Kidfter , eine Vog tet und den Titel einer Grafſchaft.

F

3 ) Dammarie , ein kleiner Drt mit ei: nem Priorat. Die Obergerichtsbarkeit ge: hørt dem Könige und dem Grafen von fis gny , die mittlere und untere dem Prior. 4. Soulle

1

345 4) Souillieres oder Souiltes , ein Fles den , ehemals der Hauptort einer Vogtei. 5) Nair oder

Rays , in

der gemeinen

Ausſpradze Nas , ein Flecken am Drnain .. ebedefien eine feſte Stadt. 6 ) Morlen , ein ſehr alter Flecken an dem Fluß Saur , wofelbft ehedeffen eine

Dogtei , und vor Ulters ein Pallaß der Rez

1

nige von Auftraften geweſen. 7) Montier ſur Saur , Menaſterium , eine Baronte , welche von einem Dorf der Namen hat , in welchem ebedeſſen ein Bau $ der Benediktiner war. 8 ) Pierrefitte , ein Dorf welches cher mals der Siß einer Kaſtellanei war , auch eine Vogtei hatte . Dieſe iſt 1753 viedere bergeſtellt worden . 9 ) Rembercourt aux Pots, ein Flecken beim Urſprung des Flufles Chez , mit els ner Pfarrkirche und einem Kloſter. 10 ) Revigny aur Vaches , por alters

Ruviguy , ein Fleden am Fluß Ornain . 1 der

) Groß und Maas ,

Herrfdjaft ,

und

Klein Sérs , Dörfer an Hauptórter einer alten

welche 1717

zu

einer

Graf:

( diaft gemacht worden . 12) Múffen oder Duffy , ' cin Flecken , chetern der Hauptort einer Kafellanci mit sinem feſten Saloß .

13 ) Sains,

1

246 13). Fains , Fanis , ein Dorf , am Fuß eines Hergs , und am Ornain , mit einem febr alten Schloß , und einem Kloſter. 14 ) Condé , ein großer Flecken an der Moſel , der Hauptort elner Kaſtellanei , welche 1561 durch einen Vergleich an das Bisthum Mes in fothringen kam .

2. Das Umt la meinen.

Marche , von 79 Ge:

1 ) la Marche , ein kleines

Stådtchen

der Sauptort des Amts , bei welchem der Eine halbe, franzöſi Mouzin entſpringt. Ide Meile von hier iſt 2) Conflans

en Baffigny ,

am Fluß Lanterne i unb 2 Kisſtern.

mit

ein Fleckan

einer Pfarrkirche

3 ) . S. Thiebault , ein Flecken an der Maas , woſelbſt eine ſtarke Durdyfahrt iſt. 4) Morvilliers , ein Flecken an einem Bad) , der in die Maas läuft. Er hat ben Zitel einer Graffdjaft. 5 ) Gondrecourt oder Goubrecourt le Chateau ,

Gundulphi

curia ,

eine kleine

Stadt , welche am Fluß Ornen oder Or nain liegt und fehr alt iſt. Vor Alters bat fie zu der Grafſchaft Champagne ge þórt , König Philipp , der id)ånę aber hat fie

7

347

ſie mit threm Diſtrikt

1307

dem

Eduard von Bar gerichenkt. 6 ) Chatillon , eine Pfarre an

Grafen

der Sads

ne , mit dem Titel einer Vogtei.

3. Das Amt Bourmont , ton 41 meinen . 1 ) Bourmont ,

Brunonis

Gles

mons ,

ein

Stadtden auf einem Berge , welches der Sis eines Amts und einer alten landvoga tei

ift ,

eine Kollegiatfirche , und 2 Sid:

fter hat. 2 ) la Motte oder la Mothe , war thes mals eine wichtige Bergfeſtung , welche 1634 und 1648 von Frankreich erobert , und das leştemal všdig verwüſtet , die Ein:

wohner aber mit der Kollegiatfirche nach Sourmont berreķt worden . 3 ) Sülgitville oder Büdegneville , ein Flecken mit einer Pfarrkirche , und einem Er iſt der Hauptort einer lands Hoſpital. ſchaft , zu welcher noch 9 Dörfer gehtren , und erſt ju einer Grafſchaft , bernad) 1708 zu einem Marquiſat erhoben worden. 143 * fiel bei demſelben eine Schladit vor.

4. Das Amt S. Mihel , von 63 Pfarren , 1 ) G. Mihel oder S. Mihiel , oder ®. Michel , eine Stadt an der Maas , welche ihren

348 ihren

Urfprung

Abtei zu

danken

einer

alten Benediktiner

bat ,

die

um das Jahc

660 geſtiftet worden . Sie hat eine Pfarrs kirche , eine Sollegiatkirche , ein ehemaliges Jeſuiterkollegium , 6 Kisſter , ein Hoſpi tal , ic. Auf einem der unsliegenden Ber ge ; ſtund ehedeffen ein Schlos. 2 ) Bouconville , eine Pfarre am Fluß dhen Naid , welches in die Moſel geht. Sie wär Tanei .

ehedeffen der

Siß

einer Kaſtelo

3 ) Aſpremont , ein Dorf , ehedeflen ein großer Flecken , am Fuß eines ſteilen Ber ges ,

auf

weldhem

ehedefica

ein Schlos

ſtund. Es war der Hauptort einer ans Fehnlichen Baronte , welde eines der altes ften Lehne des Bisthums Meß , aber uns ter verſchiebene Befiger vertheilt war . im 16ten Jahrhunbert fam fie an bas lothrin. girche

Haus.

4) Das ehemalige Marquiſat þattons Chaſtel , liegt im fande Vaivre , an der Maas , und hat als eine Herrſchaft der Kirche von Verdún gehört , welche dieſel be 1564 an fothringen mit aller Gerichtss barkeit und Hoheit abgetreten . 1567 ließ fich der Herzog , Karl II vom Reich das mit bekehnert , und Kalſer. Maximilian II erhob ſie zu einem Marquiſat. Die Stadt die :

349

)

dieſes Namens , welche auf einem Felſen liegt, hatte ehemals ein ſehr feſtes Schloß.

5. Das Amt Shiaucourt , meinen . I ) Shiaucourt , Maid ,

mit

einer

von 20 Oe :

eine kleine

Stadt am

Pfarrkirche und

einem

Klofier. 2 ) la Chauffée , ein Flecken , dem Fluß Iron und einem See .

zwiſchen

6. Das Unt Etain , von 52 Gemeinen . I ) Etain , Stagnum , eine Stadt in Diſtrikt Vaivre oder Voivre , mit einer Sie liegt Pfarrfirche und einem Kloſter.

am fiuß Drne , geh $ rte ehemals dem Klov fter des H. Eucharius zu Srier , fam von demſelben an das Kapitel S. Darien Mag dalenen zu Berbün , welches dtefelbige 1224 an Heinrich Grafen von Bar abtres ten mußte . 2 ) Bůzy , ein Flecken an der Orne , der Hauptort eines Gerichtsdiſtrikts . 3 ) Noron ſur

Sec ,

ein Flecken ,

der Quelle des Fluſſes Dttain . war hier ein Schloß . 4)

Amermont ,

bei

Ehedeffen

eine Pfarre auf einec

Höhe , Hauptort einer Kerrſchaft, welche nebſt Bouligny , Noroy le Sec , Domremy, Piens

у

390 Pienne unb 466eville , 1725 zu einer Bas ronie erhoben worden.

7. Das Amt Brien , von 82 emeinen. 1 ) Brn oder Brien , eine Stadt und al te Grafſchaft , welche . 1225 dem Grafen Heinrich von Bar von dem Biſchof von Men zu lehn gegeben , und nachmals una abhängig wurde. Ste liegt an einem Bach , der in die Orne fließet. 2 ) Der Flecken Gondrecourt , an einem fleinen See,muß mit der gleidynamigen Stadt im Amt la Marde , nicht verwechrelt wer den . 3 ) Der Fleđen Conflans , mit dem Zu namen In Jarnify , liegt am Fluß Drné , welcher in dieſer Gegend den Fluß gron aufnim.nt. Das Histhuin Meß hat dens ſelben 1561 an den Herzog von Lothrins gen abgetreten . 4) Jarny , ein Dorf am Fluß Fron ,

ta

it

ob

14 De

de al

0

von welchem der Diſtrikt Jarniſh den Na men hat. 5 ) Moneuvre la

grande ,

ein Flecken

5 am Fluß Drne , in deſſen bergwerke ſind.

Gegend

Eiſen

6) Sanch , ein Flecken , ehemals Siß einer Kaffellanei.

der

8. Das

351

8. Das meinen .

der

Umt

longunon , von 29 Se:

1 ) longunon , eine kleine Flüffe Chiers ſich die

Stadt , bei und Crung

vereinigen , mit einer Stollegiatfirche. Hier iſt eine Eiſenfabrik für Kanonen , Gewehr ? c. 2 ) Arrancy , ein Flecken , in welchen ehemals ein feſtes Schloß mar . 9. Das Amt Villers la montagne , son 47 Gemeinen . I ) Villers la montagne , ein Flecken , In dem benachbarten Wal der Hauptort. de Selomont , findet man Trümmer einer alten Stadt. 2 ) la

Grandville ,

ein Flecken an der

Chiers , mit einem Priorat , und dem al ten Titel einer Baronie , welche 1719 ju Das einem Marquiſat erhoben worden . alte Schloß , iſt 1671 abgebrochen , und ein neues anſtatt deſſelben erbauet worden .

10. Das Amt Pont a Mouſſon , von 56 Gemeinen . 1 ) Pont a Mouſſon , Muſi Pontus , ift eine Stadt , in einem angenehmen Thal , welche durch die Moſel in zwei Theile geo theilet wirb , 4 Pfarrfirdyen , eine Kolles giatfirche , ein ehemaliges Jefuiter. Kolles gium

352 gium , gwvel Seminaria , jwei Abteien , ein Hoſpital', und 11 Kloſter hat. Saiſer IV erhob fie ' 1354 zu einer

Reichsſtadt und

li

zu einem Marquiſat. Die Univerſitåt, wels che hier 1573 errichtet worden , ift 1768 , gleich nach der Vertreibung der Jeſuiten , nach Nancy verlegt vvorden . 2 ) Preny oder Perny , ein Flecken auf einem Berge , an 'beffen Fuß Pagny ift. Er war ehebeffen eine gute Feſtung , von der das Haus lothringen fein Kriegsges ſchrei , Priny , Pring bergenommen hat, Das Schloß ift 1633 abgetragen worden . 3 ) Mandre aux quatre tours , ein Fles den , der ſeinen Namen von einem ehes

0

80 de

fe 11

dc maligen Schloß mit 4 Shůrmen hat. Dies fe vormalige Herrſchaft gieng von Metz ju Lehn , das Haus fothringen

my

aber machte

MIC fich rohon im 16ten Jahrhundert von der Lehnspflicht los. 4) Pierrefort , Schloß und Herrſchaft , daju 4 Dörfer gehören . Es iſt eben ros:

era wohl als lavantgarde , an der Moſel , ein alteß Lehn von Barrois .

gi 5 ) Die Herrſchaft Dieulouarb , liegt auf beiden Seiten der Mofel , und iſt eins der & lteſten Domainenftiicke der Kirche Ver bún , in neuern Zeiten aber an das lothrina siſche Baus gekommen . Die

F

353 ; Die Pfarre Dieulouart , Deslonardum , ift ehemals eine feſte Stadt gemoeren . Sie liegt unweit MRouffon .

der Moſel , oberhalb Pont a

6) Die Herrſchaft Gorze , gehörte der 74 % geſtifteten , und 1580 ſekularifirten Benediktinet Abtei Gorje , im Fleden gleis des Namens , welcher an dem Bad ) Gor: je liegt , der in die Moſel fåüt.

Die Hers

zoge von Lothringen fdlugen die Güter derſelben 1621 gu der Primazialkirche von Nancy , bei welcher fie 1661 blieben . In Frieben von Vincennes , trat Herzog Karl III die Herrſchaft Gorge an Franfreich ab , da denn die Abtet von der Primizialkirche. wieder getrennet ward. Text iſt fie ein Kapitel , und der Kinig hat das Ernens nungsrecht. 7) Der Diſtrikt Malatour , hat unter : Eigenthumsherren gehabt , die ſchiedene aber die Herrſchaft des Biſchofs von Men Die Herzoge von Lothringen erfannten . maßeten fich deſſelben mit vieler

Unabhån

gigkeit an ; mußten ihn aber im Frieden von Vincennes en Frankreich abtreten . Er grenzet an die Herrſdaft Gorge. Der Hauptort Tour ,

Malatour , ehebeſſen Mars la iſt ein Fleden , mit einer Kolle

giatkirche. Büfm . Erdbeſche. 9: 8.

a

Ant

854 Anhang . In feinem Gouvernement , aber an der Grenze von Barrois , gige

liegt die

unabhan

Grafſchaft Clermont in Argonne , wels dhe vor Ulters dem Bisthum Perdún ges hørte , und durch Saſtellane regiert wurde , die ſich unabhängig machten . Im Anfang des izten Jahrhunderts , nåmlichy 1204 , bemächtigte fich ihrer Thibaud , Graf von Sar ; und feine Nadfomnien ſowohl , als die Herzoge von Rothringen , ließen fich mit derſelben von den Biſchöfen von Ver: dun belehnen . egen unterſchiedener ba: zu gehöriger und in Champagne Lehne , waren die Herren von den

Grafen

von

Champagne ,

liegender Elefmont und nach :

mals den Köntgen von Frankreich , lehns: Prichtig . 1564 begab ſich der Bildhof von Verdun , gegen eine kleine Bergeltung , der Lehnsgerechtigkeit, die Grafſchaft aber ward ein Reichslehn . Herzog Karl III trat fie an Frankreich ab , und ludewig XIV gab fie 1648 Ludewig von Bourbon , von Condé.

Pringen

Die Stabt Clermont , liegt auf Serge , nabe beim Fluß Air.

einem

38. Das

855

* 38 .

Das

Gouvernement von

Soul und Toulois . Die Grafſchaft Soulois , ift von fothrin

ele ges

gen ganz eingeſchloſſen , und von fleinem umfang . Sie iſt , nebſt der Stadt Toul, beiden andern Histhümer Mer wie die so Verdün , 1552 unter franzöfiſchen und

ang 41 von

Schuß , und 1648 ganz unter Frankreichs Dberherrſchaft gefommen . Außer cinem

also

Generalgouverneur , iſt hier auch ein Ges. neraliicutenant. Wir bemerken

Djer: do:

nder ICHE

Each:

Fron Der rari

l fine gab

In;er

1. Die Stadt Toul , und ihren Diftrift . 1 ) Toul , Tullum , die Hauptſtadt des Gouvernements , und der Sitz eines be : fondern Souverneurs , eines fånizlichen lieutenants , eines Bisthums , Amts , Land : gridts und einer Hebung , liegt an der Moſel , über welche hier eine rdyne ftels nerne Brücke iſt , und iſt regelmäßig befes Sie war ehemals eine Reithstadt, ftiget. und der hieſige Biſchof ein Reidysfürſt, wels den Titel er fid) auch noch , nebſt dem Sis tel eines Grafen von Toulois , beileget. Sein Irier ,

Metropolit iſt der Erzbiſchof von ſein Kirchſprengel begreift 1700

Pfarren , er hat nur fånfte ,

und

iſt

am

30000 livres

Eints römiſchen . Sofe aupa

32

356 2500 FI . tarirt.

Außer der schönen Stas 1

thedrallirde , findet man hier eine Koles glatkirche , 4 Pfarrkirchen , 3 Abteien , 2 Priorate , 7 Kliſter , 2 Hoſpitaler , eine Kommenthuret des Johanniter Ordens , und ein Seminarium. 2 ) Void , Noniantus , ein Flecken , mit einein

Schloß, welches

chedeſſen für

rehr

feft gehalten wurde . 2. Das Histhum oder Amt Toul , define im weltlicher Herr der Bildhof unter frans sofiſder Oberberrſchaft it , beftehet aus 6 Vogteien , die lauter Flecken und Dörfer begreifen , von welchen die beiden vorneliu : ften find , Liverdün an der Morel , und Dis cheren , groei Flecken.

7 40. Das

Alface ,

Gouvernement vom Elſas.

oder die

ehemalige

landgraf:

fchaft Elſas , lat. Alſatia , grenzet gegen Abend an lothringen und die Graffdrait Burgund , gegen Mittag on Helvetien und den Elegau , gegen Morgen an Ortengu und Brisgau , und gegen Mitternacht an Für die beſten larocharten " bon die Pfalz. dierem fande wurden solange , diejentgew weke

.

357 welche die bomannilchen Erben unter dem Titel Alſatia una cum Sand,

govia , auf 2 Bogen geliefert haben , und le Rouge auf 5 Bogen ans Ridit giſtellet hai, gehalten , bis 1771 bie fedis ſehr grogen Båtter von derſelben and licht traten , wel : de rie Akabemie der Wiffenſdaftcu ju Paris als

einen

Theit

der

großen

Charte

von

Frenfreid , befannt machte. Die Ordse der Fandſchaft Von Mittag nady Mitternacht , beträgt 46 , und von Abend nad Morgen , 3 bis 12 franzöfiſche Meilen . Bor A1 ters

wurde

ſie von

den

Raurafern , Se:

quanern und Mebiomatrifern bewohnt. Ihr Name fëmmt in der frånktſchen Geſchichte juerft unter den merovåiſden Königen vor , tft frånkirch , und wird am i

richtigſten von

dem Fluß Eu oder ju bergeleitet , befien Anwohner man Elfaſſen genennet , von wel : den nachmals das land felbft Elfas , lat , Eliſatia , Alifatia , Alſatia , & c. von den ältern frango fiſchen Sdhriftſtellern aber Aul . ſays , Auſſay , und Pays d'Auxois be : nennet worden , aus welchem lepten Na : men Wilhelm ten Nangiaf den lateiniſchen Namen Aſfatium gemacht hat. Das El. fas ift überhaupt fehr angenehm umd frucht: bar , und bringt allerlei Getreibe , gutex und

dauerhaften

Welt , 23

Xeide ,

Saum fruidhie,

1358 früchte , Gartengewächſe , Flachs , Banf , ge (womit ſtark nach den Niederlanden handelt

wird ,

bervor.

Die

Tabak , Holz 2c . reichlich bergu ,

Gegend zmirden

dem Haardt und dem Rhein iſt eng , und nur mittelmäßig fruchtbar, hat keinen Wein, wenig Weide , und trägt nur Roggen, Gers fte und Hafer ;. hingegen der Strich lans bes , welcher zwiſchen den Bergen , der fa , und der Ebene von Sulz im Obers Elſas , 018 2 franzöfiſche Meilen gegen Hagenau zu hinunter liegt , hat einen Utberfluß an Getreibe , Wein und Weide. Das Land über Sulz und Belfort , långft dem Gebir : ge in einer Breite von 2 bis

3 frangofi

Ichen Meilen , hat viel Holz , aber wenig Aderland , hingegen gute Weide und Vteh zucht. Das land nach Helvetien oder nach Altkirchen , Baſel und Mühlhauſen zu , iſt ſehr fruchtbar. Der Diſtrikt um Hagenau, welcher

Me

Ebene

Marienthal

genennet

wird , iſt eine ſandige , aber durch den Fleiß der Einwohner wohl bearbeitete Heide , welche

Fårberr8the ,

Erdäpfel ,

türkiſch

Korn , Hafet , und andere Getreibearten , Das land von auch wohl Weizen , trägt. dem Gebirge bei Zabern an , und die Eb ne um Straßburg bis an den Rhein , yorzüglich

fruchtbar

und

angenehm , uab

1

339 hat einen Ulberfluß an allerlei Getreide P Sabaf , Gartengewächſen , Safran , Hanf i Flad) , Magfamen , Rúbramen , feins fainen , aus

welchen Samen

rowohl, als

aus den Nüſſen , allerlei Dele zum Er ren , Brennen und andern Gebrauch bes reitet werden . Aud wird auf dem Fels be bei Siraßburg ein Zwiebelfamen erzeus get , welcher gehet.

dem bambergiſchen yorit vor : Der Strich Landes zwiſchen dem

Gebirge und dem Rhein , von Şagenau bis fandau und Germersheim , beftehet grøßtentheils aus Holz und ungebauetem Innte , und hat mehr Futter , als andere Bequemlichkeiten ; allein , die fchine Ebene um landau , bringt viel Getreide. Von fantau bis Weinberge.

wiffenburg giebt e $ viele Das vornehmſte Gebirge in

dieſem lande , iſt der Wasgau , oder das wasgauiſche oder vogefiſche Gebirge , franj. les Vauges , oder Vosges , oder Voyes, lat . Der

Vozeſus . Es hat ſeinen Anfang in G ? gend der Stadt lengres , erſtreckt

in anfånglich von Abend nach Morgen bis in die Gegend von Belfort , cheidet die Grafichaft Burgund von Lothringen i und brißet Porvobl montagnes de Bourgogne , als Monts de Faucilles , wegen ſeiner gu. ten Beide.

Hierauf wendet es ſich gegen Mit 34

360 Mitternacht, trennet fothringer som et : fas , und wendet fich nach dem Trieriſthen bin . Seine $ ånge erſtreckt fich von Sů . ben uad ; Norden , feine

Breite

aber

von

Beiten nach Diten ; und die legte iſt beim faberner (Steeg am geringſten , ſo daß hie : felbſt der kürzeſte und bequemſte Weg aus dein Elías nah lothringen iſt. Von Bels fort bis an den Queich , gehört es auf diefer Seite zum Elfas , und auf jener zu forbringen . Es entſpringen viele Flüſt and 38 te daraus . Seine 6 $ chften Spis Ben , find . Der Berg Belch , frang. Balon , welcher der allerhschite , der Berg der heil. Dillia , und der Frankenberg , franz . Fra Die Gipfel mont , lat. Ferratus mons. Po vohl als die Thåler des wasgauiſchen Gebirgs , find ſo , wie die elfaff ( chen Ebe: ner , mit ungefähr 150 Arten Bäumen und Sir & uchen , und 1550 Arten von Språu : tern , die insgefamt vild bervorkommen , be pachſen .

Sie geben auch gute

Weide ,

und die Hügel , welche ein gutes Erdreich wnd vielen Sonnenſchein haben , liefern giten rothen und weißen Wein , den die Uuslinder lieben ; man macht und hat al: ro auch viel Aquabit , Effig und Weinſtein . Die griften ålder , find der Haardt oder Bart ,

welcher

Filte gooiſchen dem ga und Rhein

- 361 Rhein aus auf 8

dem

Sundgau in Ober - Elfas

Meilen in die Länge , und 2 in die

Breite erſtreckt , und dem Kidnige gehört ; ber - hagenauer Wald , welder 5 cilen lang und 4 breit iſt, und balb dem Köni: ge , halb aber der Stadt Hagenau gehört ; Bienwald der Bewald , eigentlid und en von glet : welcher mit dem vorhergehend der Große , an den Grenzen

von Nieder :

Elſas iſt , und dem Biſchof von Speyer In den Wåldern giebt es aller jugehårt. lei vierfüßiges Bild und Geflügel , daber auch die Jago pielfältig ift. Das wasgauiſche Gebirge bat audio rei ne innern Sdåße, und iſt ſeit vielen Jahr : hunderten Feines Silbers , -Kupfers , Eis Das fens und Bleies wegen berühmt .

Silberbergwert

im Leber = oder Hagenthal bei Furtelbach i iſt im 16ten Jahrhundert reicher geweſen , als ießt , ba aus den markirchiſchen Gruben jährlich ungefähr nur

1500 Mark Silber gewonnen werden . Im weiler Thal giebt es aus Silbererze . Im Dber : Elſaß nach der Grafſchaft Burs gund -34 , find im roſenberger Shal , welches zum Amt Belfort gebort , bet Ots romany und Dber - Aurelles aud) einträglis Eiſengruben , die ſehr che Silbergruben . gutes

Eiſen geben , find 25

hin

und wieder. In

362 In der Gegend des ift eine Stahlgrube .

Stadtdiens Dambad Stupfer s und Bleiers

je giebt es gleichfalls ; der Spiesglas- und Kobolterge , des Schwefelfieres , und ries ler andern Mineralien nicht zu gedenken . Im writer Thal gråbt man audy harzichte Rohlen , und bei Nieber- Ehenheim Torf. Båder und mineraliſche Waſſer bringt der Unter die be Wasgau gleichfalls hervor. kannteſten Båber , gehøren die zu Nieder bronn , Batroeiler , nicht weit von Ben :

0

feld , ju Sulj , nahe bei Mot; heim , und das Holzbab, zwiſchen Benfelden und Barr. Endlid ift von dieſem Gebirge noch anzus merfen , baß es mit ungemein vielen Stir cher , Keldftern und Kapelen beſert ſey .

Die vornehmſten

Flaffe , im

Elfas find

folgende. 1 ) Der Rhein , von deffen Urſprung und Lauf in einigen folgenden Bånden gehandelt wird , bienet dem Rande auf der Seite Deutrdilands , jur Schukivehr ; oftmals richtet er aber auch große Berwüſtungen an , und zwar nicht nur im Winter , fons bern auch mitten im Sommer , wenn der Gebirgen helvetiſchen den Er till erſchüttet bei ſeinen Uibor : ſchwemmungen die Felder mit Eand , und

Echnee ſchmilzt.

auf

beds

E

303 Derfchlimmert

fie dadurch.

Die heutigen

Ergießungen des Rheins , welche fich faſt alle Jahre zutragen , verändern die Lage der Darin befindlichen Inſeln und

das Ufer

vom Elfas ſehr oft , welches Mit - Breiſach , Rheinau , das Kloſter Honau und die Fes ftung Fort fouls inſonberheit erfahren has ben . Eiue Merkno ürdigkeit dieſes Stroms iſt , daß er unter ſeinem Sande Geldtheils chen mit fich führet , welche die von den beidetiſchen Gebirgen herab in den Rhein fließenden Både son den Bergen abrelf fen , und tom zuführen ; daher fie auch nur untervalb Baſel in ihm gefunden werden. Er fdmemmet fie in

geivtffen

Tiefen , die

Goldgründe genennet werden , zuſammen , aus weichen man fie im Herbſt und Wins ter , da der fluß am niedrigſten ift , mit dem Sande herausholet , burch ofteres Maſchen reiniget , und vermittelft des Quecks filbers in Klumpen oder Plåtſchen ramm : let . Zwiſden Breiſach und Straßburg werden ſeitener Goldtheilchen im Rhein ges funden , als zwiſchen Straßburg und Phi lippsburg . Zwiſchen Fort Louis und Gera mersheim ſind ſie håufiger , weil der Strom In dieſer Gegend nicht ro chinell fileßet. Sie find ſehr ſelten ſo groß wie Hirſefor: Das

Bolo ift' jivar regr rein unb

364 thon , aber es wird deſſelben heutiges

Tas

ges ſo wenig geſammlet , daß die Stadt Straßburg , welche das Nedit hat , auf 4000 Sdritte old zu ſamm len , jährlich faum 5 Ungen zuſammendringt. Die Be fiter des Dorfs Plobsheim , - franjoſ de Sheilei von Straßburg , gewinnen von der Guidwardje jávrlich nur 4 Gulden , ob ſie

n

gE It

gleich faſt eine frangofiſche meile welt dea trom durchfuden. Der Rheirt liefert auch

håufige

Kriſtallen , und

111at findet

Steel in ihm , die ro bart find , dat man fie pie Diamanten und andere ( Edelficine Sie werden in Frankreich poliren tann . gebrau fiaré cht , und Rheintieret genannt.

le bu

be be

Di

fic Folgende Flüſſe fließen im Mieber - Els fas , und kommen aus dem waðgauiſchen Desirge . 2 ) Die Leber , la Lievre , im thal , welche in die Cher fließet.

de

feber:

m:

3 ) Die Cher , Scara . im Wetlerthal , welche in die Undlau fließet .

ti

4 ) Die Anblau , welche fich mit der ju bermtchet . 5 ) Die Ergers , Ergitia , welche an : fänglich der Ehn heißt , und fich auch mit der yu vermiſdet.

6) Die

t

365 6)

Die

Breumah ,

Bruſca ,

Bruſcha ;

welche aus fothringen durch 068 Sair : medter Shal tómmt, und ſich im " mt Dich frein in zwei Arme theilet , taten der eis ne den Fluß M08.1) aufnimmt , und burch den Kanil , weldin kuderig XIV hat graben laffen , und der 4 franzdfiſche Meis len lang , 24 Fuß breit unb 8 Fuß lief ift , ro daß allerlei Baumaterialien auf dem felben gebradt merden f8nnen, über Stras : burg in die gu fließet , der andere aber durch Straßburg gehet , und ſich unter : halb der Stadt mit der Ju vermiſchet. In diefe Breuſch fließen die Flüſſe Sauvel , Diors fig

oder Mofig , Hafel ic .

7 ) Die Sorr , Sorna , welche fich den Rhein ergieß'et. ' 8 ) Die Motter , Matra , Fluffe Zinſel und Saner oder

in

welche dite Cur auft

nimmt , und in den Rhein Allefet .

9 ) Die Selze oder Selzbach und kau's Jene ter , welche in den Rhein fließen. machen die

Grenze

von Unter : Elſas und

Speyergau . 10) Die Queich , filleßet durch landau , und bei Germersheim in den Rhein . Aus dieſem

Fluß ift midt nur , ehe er in die

Eb :ne tritt , ein Kanat bis bandau geführt torben , ſondern man hat auch , mit Hils fe

366

11 fe diefes Flufſeß und einiger Bache , ein anfehnliches Feftungswerk aufgeführet, wels dhes aus Graben und Wåden beſteht , und von

Landau fich nach dem

Flecken Herte

1

ju bis an den Rhein erftreckt.

Folgende Flüffe fließen im Dber : Elſas. 11 ) Nhein .

Ber

oder

Berre , Ifießet in den

12 ) Die ju , vormals Ea , entſtehet im Flecken Winkel , im Sundgau , nimmt die Fecht, Flüſſe larg , Solber , Thur , laud Zembs , Cher, Andlau , Ergers und Breuſch auf , fließet durch Straßburg , und unter Wangenau in den Rhein . Es glebt auch unterſchiedene Seen im Elſas , von welchen der ſchwarze , weiße und Daren :See im Ober - Ellas und wass gauiſden Gebirge , an den Grenzen von Rothringen , angemerket zu werden verdies neri .

Im Ober : Elſas und Sundgau find 321 im Unter: Elſas 39 Städte , allo zuſams denſelben find 9 feſte men 71 . Unter Städte.

Der

großen und

kleinen Dörfer

Schopflin fchäfte follen über 1000 ſeyn. ums Jahr 1750 die Anzahl der Einmob Nach einer n's auf eine balbe Million . mic

11

367 mir zugeſchickten Nachricht, foll man 1750 gegåblet haben 88698 Feuerſtellen . Wenn man auf jede derſelben s Menſden redynet, und 1554 Ordensleute baju nimmt , ſo fåmen für das Elſas ungefähr 445000 Menſchen heraus.

Ulein der Abt Eſpilly

nimmt nur ( id) weiß aber nicht in wels chem Jahr , ) 309020 Men den an. Eis ne andere Nadıricht gåhlet im 1761ften Jahr 77717 Feuerſtellen : wurden auf jes be , eben ſo wie vorhin , 5 Seelen gerech net ,

ro

fåmen

388585 Seelen

heraus,

Man muß eine richtige záhlung abwarten . Jegt rollen mehr Katholiken als Kutheras ner und reformirte Einwohner vorbanden feyn . Juden find auch hier . Die gencine Sprade iſt die beutrdie , in einigen Ges genden aber iſt eine romaniſche Mundart gewohnlich , die von der reinen franzófi Diere legte iſt Toen merflich abweidt. nun in den Städten und auf dem platten Lande fehr gemein . Der Abel im Obern : und fas , war ehedeffen dem und Reich unmittelbar lein ,

der

Untern : Els

rómiſchen

Kaiſer

unterworfen :

oberelianiſche ,

fam

unter

al : die

Herrſchaft des Hauſes Defreich, und nur der anterelfaffiſche blieb unmittelbar , und fund mit

den

bret

Streifen

der

unmittelbara Reiches

368 Reich Britterſchaft in Schwaben , Franken und am Rhein , von 1651 a . , in Ver : bindung. Der unterelfaffiſche unterwarf fich aber 1680 dem Kidnige Lubewig XIV , Der Ociielsea Privilegien beſtätigte. Heus tiges Tags ſind zwar beide , fomohl die unter : als oberelſatiſche Ritterſchaft , dem Kidnigë in Frankreich unmitteibar - unter: worfen , es iſt aber doch noch gew :hnlich , jene die unmittelbare Ritterſd)aft im uns tern Elſas , und dieſe die mittelbare Rits terſchaft im obern Elſas ju nenen . ſeint war , als ob dieſe leßte mehr uns nuitreiber våre , als jene , weil ihre Rechts > faden unmittelbar an das fönigliche Raths . kollegium zu Colntar gelangen , und hinge gen die Neditsſachen der unterelſaffiſchen Ritterſchaft jucrft in dem Direftorio ders felben gerichtet werden , und von banner an das fönigliche Rathskollegium gelangen, wenn die Sumina appellabilis iber 250 klures betrågt : allein , es iſt dieſes eiu Vorzug eines unmittelbaren Edelmanns , dag er von dem mit ſeiner. Mitbrübern be. retzten Direktorio gerichtet wird . Dieſes Direftorium beftehet aus 7 Direktorialrá then , ( conſeillers ordinaires , ) unter welchen der halbjährige Vorfin abwechſelt , 3 24feſſoren , welche den Ausfluß ausnia : dheut ,

1

369 then , und einem Syndifo .

In wichtigert

Sachen , welche den ganzen ritterſchaftli : den Körper angehen , kommen 8 Zugeord nete hinzu , welche aus dem Mittel der Ritterſchaft durch die Direktoren erwählet 23enn eine Stelle erlediget iſt werden . erwählen die geſammten Mitglieder 3 Pers ſonen , aus denen der Kinig einen ernen : Die Ritterſdafts : net , und beji & tiget. matrifel enthält außer vielen entweder noch bewohnten oder zerſtörten Schloßern , ein Städtchen und

90 Dörfer.

Dieſe Dertec

find nach den Direfsionen der Landſtraßen , in 10 Dijirifte , welche die Franjojen Rou tes nennen , vertheilet. Die Privilegiert der unterella iden Ritterfdaft , haben vie : le oberelſafiſde Edelleute von langen Zeis ten her gereiget , daß ſie geſucht haben , der Matrikel derſelben einverleibet zu wera den . Dieſes land fam Don ben Celten unter Die Botmafigkeit der Römer , und von dies Ten an die Franken . nem Sohn Luther ,

Ludewig I gab es feia nach deſſen Cobe e $

Ludewig dem Deutſchen zufiel , und im Jahr 870 eine landſchaft von Deutſchland wure Von eben dieſem Jahr an bis 916 , bé. iſt es ein Theil vom

Deutſden

Lothringen

geweſen , im letztgedachten Jahr aber zit. u a Suich . Erdbecht, 9 , B. bem .

+

370 dem neuerrichteten Herzogthuin Schwabert geſchlagen worden , bei welchem es bis an deſſelben Ende oder bis 1268. geblieben ; Daber die Herzoge von Sdwaben auch bis weilen Serjoge von Alemanien und Elſak , ja ( dhled)thin Herzoge von Elfas heißen . Von 1268 bis 1648 , war Eiſas ein un mittelbares Neidsland , außer daß das Haus Deffreich fich nach und nach einen großen Theil vom obern Elſas unterwür : fig madite. Von der landgråflichen Wür de , kommt in den elfafiſchen Urkunden vor dem Izten Jahrhundert eine Nachricht Bor : im ieten Jahrhundert aber ſind ge wiß rowohl

im

Unter : als

d

b M 0 $1

Ober - Elſas

Landgrafen geweſen ; folglich haben das Herzogthum Ellas und die beiden elſaſſi : fchen Landgrafſchaften , faſt ein ganzes Jahr. Bundert lang zugleich und neben einander geblühet. Die Landgrafſchaft aber gehör : te nicht in die Klaſſe der Fürſtenthümer , ſondern der Grafſchaften. Im Izten Jahr: hundert hatte die Landſchaft Elfas die po: litiſthe Verfaſſung , daß der Herzog für das Kriegsweſen , ben landfrieden und die of fentliche Nuhe forgete , die beiden fand :

:

g 9

grafen den Gerichten vorſtunden , der fand: Dogt die Kammerguter und Regalien der Kaiſer verwaltete , und die Stadtråthe die faia

hi De

0 Q

32

kaiſerlichen Rechte in den Stådten handha beten. Die elſaftiſden Landgrafſchaften , find in und aus den Grafichaften Nordgau und

Sundgau

entſtanden , in welche

das

ganzé Eljas abgetheilet worden . Der Norde gau war Unter - Elſas , welches ſolchen Na men bis in die Mitte des izten Jahrhun : berts

geführet hat , da er an ſtatt

det

bisherigen Srafen , landgrafen , bikommen hat , dergleidhen ſchon die Grafen von Meri nad, ihnen aber die Grafen von Werth oder Wird geiveſen find. Der legte land : graf aus dieſem Geſchlecht , war Johann Il , deffen Sdweſter Udelbeid mit Friedea tid Grafen von Dettingen vermåhlet war, den und deffelben Bruder Pubewig X, K , Fudwig aus Baiern , ums Jahr 1340 mit der Landgrafichaft Elias belehnete. Allein , Friederichs Sohn Ludwig XI , und rein Dheim , der oben genannte Ludwig X , veräußerten die landgraffchaft Unter- Elſas alſo , daß der vornehmſte Theil derſelben nebſt dem landgråflichen Titel , an bas Bisthum Straßburg , ein anderer Theil an Die Herrſchaft lidtenberg , und der Reſt an die adeliche Familie von Fleckenſtein kam ; welches 1358 geſchehen . Der Sunds ġau bedeutete zur Zeit der Karolinger gan ; Ober - Eljas , nadher aber zeigte er nur eis hiso

372 nen Eheil derfelben an , nåmlich den , wel: der auf der mitterned): liden Seite des Flufes Thur liegt . Colde nod; heutiges Tags

gemsbntide

engere

Bedeutung des

Namens Sundgau , iſt entfanden , als der größte Theil deſſelben unter der Graffa ;aft Pfitt begriffen war , daler man feit dem 14ten

Jahrhundert die

Grofidaft

Pfirt

und den Sundgau nicht ſelten els gleid: geitende Austriicke gebraucht findet . Nad ) . dem der Sundgau oder Ober - Elfa $ bis zum Anfang des izten Jahrhunderte man : cherlei Grafen gehabt

hatte , bradite Otto

Il Graf von Habsburg , erblich an ſeine Familie.

dieſe Graffdjaft Deffelben Enfel

Albert III iſt der erſte , weld) er fich in ei ner Urfunde von 1186 einen Bantgrafen ton Elfas nennet , melder ſeit dieſer Zeit dem habsburgiſden , und dem daraus ents ftandenen sſireidiſchen Hauſe beſtandig eis gen geweſen iſt. 1325 wurde dieſe ober elſamſde Landgraf chaft ſchaft Pfirt vergrößert.

durch die Grafs 1521 wurde von

Ferdinand I die landgrafſchaft und das sſtreidiſche Brisgau ,

Brisgau mit der

Landgrafichaft Elfas unter einer gemeins ſdhaftlichen Regierung , die ihren Sitz zu Enſisheim bekam , verbunden . Die Ver faſſung , in welde damals die

Landgraf: fdaft

1

373

fdhaft

Elfas

fam , dauerte fort

bis zum

weſtphåliſden Frieden pon 1648 , in wel: chem der römiſche Kaiſer für ſich für das Haus Deſtreich und für das Reich alles Redt , welches fie auf die Stadt Breta fach , auf die Landgrafidhaft Ober - und Unter - Elfns , den Sundgau , und die Layo. vogtei der 10 vereizigten Reich sjådte im Eljas , gehabt ,

an di : Sirone Frankrel.ch

auf ewig mit allir Oberhorrfitaft abtrát : doch wurde dieſe Krone verpflichtet , alle unmittelbare Krichsſtände im ganzen Elſas in

ihrer Reichsfreiheit ungefrånft , und fen ,, ſich mit den Rediten begnuigen zu welche das Haus Deſtreidh an denreiben gebabt , und die ihin durd ) dieſen Vertrag abgetreten worden . Im folgenden Krieg nahm Frankreich die 10 vereinigten Neids : ſtådte im Elſas in Beſit , und als im nis megiſchen

Frieden

wegen

ihrer

Rückgabe

nichts ausdrückliches beſtimme tourbe , be herrſchte der Konig fie 'vfllig. Es unters warf ſich ihm auch 1680 die Ritterſchaft, und errichtete zu Greifach eine Appellazions . kammer , dahin die gedachten Städte , die Ritterſchaft und alle interthanen der im Elfas gelegenen Reichblande angewieſen wurden . Im ryswidifchen Frieden von 1679 , traten der Kaiſer und das Bicidy an Franks Na 3

074 franfreld: ne Stadt Straßburg , und mas auf der linken Seite des Ribeing dazu ges V Šrt , mit ab . Seitdem

aller Landeshoheit ,

bas

Elſas

auf

ewig

unter Frankreichs

Bothmåßigkelt gekommen iſt , wird es durch einen Generalgouverneur , (welcher gemei miglich ein Generalieutenant , bisweilen auch ein Marſdall von Frankreich iſt , ) und durch einen Intendanten regieret ; jes Her hat vornåmlich das Kriegsweſen , fer die Gerechtigkeit chen Einfünfte , zu Gouverneur ſtehen Das hochſte Gericht

dies

, Polizei und fåniglis beſorgen . Unter dem 2 Generallieutenants , im Elfas , tft le Con

feil ſouverain zu Colmar , welches gleiche Nedite und

Würde

mit den

franzöfiſdien

Parlamenten bat , und aus zwei Sammern , eine jede derſelben aus zeben Richtern und einem Generaladvokaten beſtehet. Es find auch zwei geiſtliche und drei ritterſchaftli the Ehrenråthe vorhanden , welche in der erſten Kammer fiken . Dazu kommen noch ein Generalprokurator mit zwei Subſtitu ten , zwei Sefretåre , unterſchiedene 2000 : taten , ter die

und andere

gehen jährlich andere über ,

Perſonen .

Die Rich

aus einer Kammer in die Präſidenten beider

Kammern, aber wechſeln nicht ab.

372 Die landſchaft bringt jährlich ungefähr 2 Millionen und 498000 livres auf. Sie bat 2 Bataillons kandmili , jedes von 720 Mann Sonſt aber liegen hier in Friedenszeiten gemeiniglich 21660 Mann zu Fuß , und 2300 zu Pferde.

Die Grenze zwiſchen dem Untern - und Obern : Elſas , iſt das Flußchen Edenbad ), melches in die gil fliefet ; es bezeichnet aud ) dieſelbe der Landgraben , welcher fude sftlid eine franzdfiſche Dieile ftadt entfernet iſt,

von Schlette

Unter : Elſas .

1. Straßburg , Strateburgum , vor Ab ter8 Argentoratum , in den mittlern Zela ten Argentina genannt , die Guptſtadt im Elfas , in welcher der fånigliche Generals gouverneur unb Inteudant vom Elfas ., ein ein königlider lieutenant , ein Major unb Etat Major , ein Prevots general und lizutenant de Marechauffée , Sie liegt an den ver : ihren Sie haben . einigten Fluffen zu und Breurd , eine Biera

* ommendant ,

+

telſtunde vom Rhein , iſt 2200 Toiſes lang , and 1200 breit , und nicht nur an fid) ſtart hes

.

376 Befeſtigt , ſondern wird auch durch eine rec gelmåßige Zitadelle , welche 1682 zwiſchen der Stadt und dem Rhein in fünfectiger Geſtalt angeleget worden , und deren Fe : ſtungswerke faſt bis an den Rhein reichen, und durch 2 Forts , deren eines gegen Abend , das andere gegen Mitternacht liegt , be uiber den Nhein führet eine hól ( djüket. Jerne Brücke , die durch eine Inſel in die kleine und große abgetheilet wird . Beide zuſammen find 1300 Schritte oder 3900, Schuhe lang. Den Zugang zu der kleinen, welche nach der Stadt zu liegt , bedecket eine Redoute . Das Fort , welches auf der Inſel geweſen , iſt vermoge des baden: ſchen Friedens geſchleift worden . Uus dem Rhein iſt der Schiffahrt wegen ein Stanal nach der Stadt in die Breuſch geleitet wor ger , welder der Rheingießen genennet wird . Die Stadt hat 200 große und kleine Gar fen , über 4000 Privathäuſer , und unge fåhr 50000 Einwohner , die Beratung uns gerechnet, welche leßte zu Friedenszeiten we: nigſtens 6000 Mann ſtark zu renni pflegt. Die Bürgerſchaft ſowohl als der Stadtrath find theils romifch - katholiſch , theils evan geliſd )-lutheriſch , theils reformirt. Die Katholiken haben 6 Pfarrkirdhen inne , uns ter welchen die Kathedralkirdje iſt , die gwar

277

1 ein altes aber bewunderungswürdiges Oe bäude iſt , und einen pyramidenförmigen Thurm hat , deffen Hdhe Eiſen (dymidt auf 500 ſtraßburger Schuhe , die 4 + 5 pariſer Schuhen gleichen , geſchållet hat , und der: fen Obertheit den Lutheranern achśrt . 18: nie ludewig XIV bat diefer Kirche einen prächtigen

Altarſdymuck

geſchenket ,

der

600000 Thaler gekoſtet haben ſoll , und außer dreifachen Meßgewandert und Bea fleidungen des Altars , aus 6 großen und fa }weren ſilbernen leudstern befichet. Das Domkapitel bei dieſer Kirche , beftehet aus 24 Perſonen . Unter den übrigen 5 kathos liſdhen Pfarrkirdhen , find 3 Kollegiatfir den , eine gehört dem Orden der joban niterritter , und bei zweien find Canonici regulares . Außer einem ehemaligen Jeſui: torfollegio , find hier 2 Monchen - und 4 Monnentloſter . Die Lutheraner beſitzen 7 Pfarrkirchen , unter welchen die Thomas : firche iſt , bei welder 14 Kanonici find und in welcher das zu Paris verfertigte uns gemein fchone Grabmal des Marshalls von Sachfen zu ſehen iſt. Es ift von weigen Marmor , und hat 3 Figuren von Foloſſia fcher Große ; eine ſtellet den Tob , die zwei te den Marſchall , und die dritte das bez trüb. a 5

378 trübte Franfreich vor . formirten

balten

Die hichigen Res

ihren Gottesdienſt theils

fu Wolfisheim , theils in dem pfalz : zweis brück iſchen Drt Birchweiler . In dem gro : Ben Hoſpital , werden zuweilen auf sco Arme unterhalten . Den jelligen biſchöfe lichen Pallaſ , hat der Kardinal und Bis fchof Armand Gaſto Rohan 1741 prådytig erbauen laſſen . Bon andern Offentlichen Gebduben , ſind das fånigliche Muinzhaus , der Pallaſt des Gouverneurs von Elſas, die Intendanz , und das Ritterhaus , ju be: merken , in welchem legten das Direktorium der unterekſaffiſchen Ritterſchaft ſeinen Sin hat . Das magiſtratsfollegium beftehet ans adelidhen und bürgerlichen Perſonen , und linte find theils Gelehrte , theils Kauf- und Handwerksleute. Den Vorfit in demſelben , und in allen Kammern und Gerichten , hab der fönigliche Pråtor , woelcher die fonigl .. Nechte beſorget. Die hieſige lutheriſche Unte verſitåt, iſt 162 1 aus einer Akademie , und dieſe ben .

1566 aus einem Gymnafio entſtan unter derfelben ſteht das jebige Gym

nafium .

Sonſt find hier ein anatomifcher Sdauplat , ein botaniſcher Garten , das Bollegium Wilhelmitanum , in welchem jun : ste Leute zu lutheriſchen Kirchen - und Schule mtern zubereitet werden , und eine Ritters afas

379 akademie.

Uud find hier Tudhmanufaktu

ren , Tabak - und Porzellanfabrifen , und eine Zuckerläuterung ; es wird anch hieſelbſt ſchine geſtickte und Spigenarbeit verfertiget . Dal Johann Guttenberg , aus Maing ge birrig , hierelbſt die ciaentliche Buchbrucker : kunft ums 1436ſte Jahre erfunden habe , bat Nath Schlpflin aus guten Gründen erwieſen . Die alte Stadt Urgentoratum iſt im Anfang des sten Jahrhunderts von den Alemannen zerftoret werden . um die Mitte des 6ten Jahrhunderts ward Straß Eie iſt burg von den Franken angelegt. niemals eine mittelbare , ſondern allezeit eine unmittelbare Stadt des Reidis gewes. fen , und ſolches bis 1681 geblieben , da fie ich dem Snig Ludewig XIV von Frant reich durch eine Kapitulazion unterworfen , der ihr alle ihre bürgerlichen und gottes : dienſtlichen Freiheiten beſtåtigt, jedod) 1685 allien Magiſtratskollegien einen Pråtor vor : gefickt hat. 1687 verordnete der König , daß alle Stabtámter unter fatholifen und Lutheraner gleich

getheilet

werden ſollten .

Durch den ryewicffchen Frieden von 1697 bat das deutſche Riich fich aller Anſprüche an dieſe Stadt beſtåndig Hetens

an

begeben , die

und dieſelbe auf

Krone Frankreich abges,

380 Vor dem Thor des weißen Shurms , ift Alters ein Königshof seweſen , wel cher im 14ten Jahrhundert gerſtoret , und von St. Stari IV der Stadt geſchenket wor : den . Vor dem Sifdherthor ; zwiſchen der

vor

Ju und dem Rhein , iſt eine große Inſel , weldie die Ruprechtsau (Ruperti Augia , ) genannt wird , und ſtark berobat ift. Ihs re Einwohner haben das Birgerrecht zu Außerdem beſigt die Stadt Straßburg . I ) Das Unt Dorlisleim , zu welchema die Disrfer Dorlisheim , Jukirch , und nodi 5 andere gehören . 2 ) Die Herrſchaft Barr , in welcher der Fledken Barr , " ein alter und anſehnlicher Drt am Fuß des wasgauiſchen Gebirgs , und 5 Dörfer . Die Stadt hat dieſe ehe malige Reidsherrſdaft 1566 fauft.

an fich ges

3 ) Die Herrſchaft Waffelnheim , welche audz vor Ulters eine Reichsherrſchaft ge weſen , und 1496 an die Statt Straßburg verfauft worden iſt. Sie begreift 3 Ders ter , an beren einem , Fridesheim genannt, der Biſchof von Straßburg die Hälfte bat. Mit

derſelben ſind die Dørfer

Zehenacker

und Flexberg vereiniget , welche die Stadt ſpåter an fich gekauft hat .

Die

231 4) Die Herrfdaft Marle :)

oder Marle ,

nicht Marlenheim ) weldie von einein gro : Ben Dorf den Namen hat , darill ebenef: ſen ein Schicß geweſen.

Hier jorohl, als

ju Pirchheim , ſind vor Alters Sdnigehofe Es gchfreit 110ch 2 Dorfer das geweſen . Die Stadt hat 1491 das erſte 90 theil an dieſer Herrfchaft , und nicht lange bernach fauft . II .

auch

Die

das

übrige

an

Unterſtatthalterſdjaft

fich

ges

Straß

burg , zu welcher gehören 1. Folgende fönigliche Städte. 1 ) Hagenau , Hagenoia , eine Stadt an der Motter , in einer ſandigen Gegend, welche den Nang nach die zweite Stadt im Elſas ift , und ebedeflen eine faiſerliche freie Reichsſtadt , und der Sitz und Haupt ort von 088 beiligen rémiſchen Reids lande vogtei der 10 vereinigten Reichsſtädte im Elſas , gewefen iſt , deren Randvogt in dem ehemaligen hieſigen kaiſerlichen Pallaſt ges wohnet hat ; ſie hat auch den Sitel , des beiligen r &mifden Neids Kammer, geführet . Bon 1750 batte fie 678 Feuerſtellen .

den 2. Pfarrkirchen iſt eine eine sollegiat : firde , und bei der andern iſt ein Priorat . Nußer einem

bormaligen Jeſuiterkollegio , wel

382 welches auf der Stelle des alten kaiſerl. Palaſts ftehet , findet man hier auch ein Der Mannsklofter , und 2 Frauenklåſter .

Urſprung der Stadt , fått zwijden die Jah : Sie iſt oft belagert re 1105 und 1125 . und erobert worden , am meiſten aber hat 1605 ſie im 17ten Jahrhundert gelitten . wurde ſie von den Franzoſen verlaffen und micber erobert . 1744 var ne einige 20 Den chen lang in Sfterreichiſcher Gewalt . Sitel einer Reichsfammer hat ſie ehedeflen fchwa : bilden Kaiſern die Reidskleinodien in der's felben verivahret worden , oder weil ein

geführet , entweder weil unter den

Landgericht; oder auch , weil hier die Schallkammer der Reichseinkünfte aus dem Elſas , geweſen iſt. Die Einfünfo te der Stadt ſteigen beutiges Tages unges

kaiſerliches

Die ſchiffbare Mot fåhr auf 4000 livres . ter erleichtert den hisſigen Handel , welcher vornåmlid ) mit Fårberróthe und Tabat , die hier gezeuget werden , getrieben wird . Aus der Siegelerde , welde mign bei dies Ter Stadt findet , wird ein gutes unächtes Porzellan ( Fayence ) gemacht. Zum Gebiet der Stadt , gehören Dörfer parthauſen , Soirreth rein ,

und

Harthauſen ,

die

oder Schis

irelches lcßte ſo

wohl , als der Salkenbuf dem Stadthoſpi:

333 Der Hagenauer ehema : sal juſtändig ift. lige Reidswald , weldier zwiſchen dem was , gauiſchen Gebirge am Rhein liegt , gehört feßt dem fchaftlid ).

König und

der Studt

gemeins

2 ) Nosheim , eine ehemalige falſerliche freie Reichsſtadt, und unter den zehn Stád Anfang eines ten die ſiebente , liegt im fleinen Thals , durch welches die Magel fließet. Sie wird in die obere , mittlere und untere Stadt abgetheilet , und hat 2 Pfarrfirchen . 1622 wurde fie von dem Grafen von Mansfeld verwüſtet. 3 ) Dver - Ehnheim , eine ehemalige kais ferliche freie Reichsſtadt , und die rechſte unter den zehn Städten , liegt am Fuß des Ddilienbergs beim Fluß Ehn , und hat ih ren Zunamen zum Unterſchied von dem Fles Sie iſt den Nieder = Ehnheim befommen . idon 1258 eine Stadt geweſen , hat 2 Pfarrfirden und 2 lsfter. Ehedeſſen iſt hier eine kaiſerlidhe Burg geweſen . Ihr Gebiet begreift das alte Sdiloß Kas genfels im Slingelthal , und das Dorp Bernhardsweiler oder Bertſchwetler. weit und über der Stadt liegt die Stirche und Surg Oberfirdi , Familie benennet wird .

davon eine adelide Im Klingelthal ,

3000 Schritte von Dberehn beim , if eine

384 königliche Gewehrfabrif , welche 1730 ans gelegt worden , und davon das Chal den Nariien hat , Bet.

In

durch weld ,es

derſelben

wird

die Ehn

flies

lauter Seitenge

wehr verfertiget.

Anmerkung . Die Landvogtei der 10 ehemaligen bereinigien Reichsſtådır i hår König Ludwig XIV im Jahr 1659 dem Kardinal, und 1601 Sie dein Herzog von Mazarin , verliehen . bringt jeßt jährlich ungefähr 500co Livres ein .

2. Das Umt Dadyſtein , welches zu den Biothm: Straßburg gehört , und begreift I ) Daofein , ein kleines . Stádtdien an

der Breufi , deſſen ehemaliges Schloß die Franjoren gerftfret haben . 2 ) molsheim , eine Stadt an der Breuſch , wvoreisſt eine Kollegiatkirche , ein ehemaliges Geſuiterfollegium , und ein Starthauſe find. 3 ) Biſdofsheim , Birchen , ein großes Dorf weldies zu den älteſten Dertern des Biſchofs gehöret. 4 ) Sulz und Bergbietenheim , Dörfer ,

die ehedeflen Stadtdien geweſen ſind. Bei jenen iſt ein heilſames Bad ; in dieſem ift ein Soloß geweſen . 3. Das Umt Muzig

und

Schirmeck ,

weldies auch zu dem Bisthum Straßburg, gehört. 1 ) True

1

385 15 skupig , eine teine Stadt , mit eie tem biſchöflichen Schloß , liegt an der Breuſch , Jenſeits voelder das kleine Dorf Hermols : heim liegt , welches mit zu der Stadt ges rechnet wird , und ein Franziskanerkloſter hat. 2 ) Schirmeck , ein Dorf an der Breuid ), welches ebedeſſen ein Städtchen geweſen iſt und über weldem auf einem Berge ein Schloß geſtanden hat. Der heil des Dorfs , welcher jenſeit der Breuſch liegt, gehört zu Lothringen , und wird la Broque, vermuth. lid von der Brücke, genannt. in lateiniſchen Urkunden 3 ) Haslach ,

Avellaua und Avellanum , ein Dorf wele thes in bas obere und untere abgetheilet wird , und worelbſt ein Kollegiatſtift ift. 4. Das Ämt Henfeld , welches unter afo len biſchsflid = ftraßburgiſchen Aemtern das großte und einträglichſte ift. Ebedeflent murs be es von dent nun zerſtörten Schloß Beru : ſtein benannt.

1 ) benfeld , ein Stådechen und Schloß an der Fa , weldies rhebeffen befeſtigt gee meſen , und 1632 von den Schweben bes lagert und erobert worden , die 1650 die feftungswerfe geſchleift haben . 2 ) Dambac , Danbad ), eine Stadt wele che 1340 zu einer Stadt gemacht worden , und aus 2 Dörfern entſtanden iſt. Buſch. Erdbefcbr. 9. B. 2 )Rheh

386

3 ) Viheingu', eine Stabi 90- Nheiti , welcher den erſten Ort , wo ſie geftanden diberſchwemmet bat. Jyre chemaligen Fe ftungswerke find vermoge des münfterijden Friebens geſdhleift worden . Es iſt in der Gegend derſelben eine Wiberfahrt åber den Rbein . 4 ) Epfig: ein großes Dorf weld ) es mit brei andern Dörfern ein Unteramt auss padit. 8 : 5 ) Ebersheini: Münſter ,, tinerabtei mit einem Dorfe ,

eine Benediks weldjes

ehe:

Detjen ein Stadtchen gereefen iſt. in 5. Das Amt des Domfapitels , macht pen füdlichen Theil vom Ulbredtdthal aus , weldher feit langer Zeit Le comte Ban , Comitum Bannus genannt wird , und zum Hauptort das Bergſchloß Frankenburg hat, Dou welchem dieſes Amt kenburg genennet wird .

die Pflege Fran Dieſes Sldog

liegt

des Weilerthals ,

an

der Mindung

auf dem Bergei welchen das Weilerthal Die merk roürdigi yom feberthal ſcheidet. ften Derter dieſes Amtes find 3 1) keſtenholz , Caftinetum , Chatenoy, ein großes Dorf , woſelbſt der Umtmann des Domkapitels wohnet . 2 ) Ebersheim

1

3

2

, ein Dorf

in der Nache

barſchaft des oben benannter Orts Eberb: beini ,

387 Beim - Münftet , welcher von dieſem Dorf den Namen hat. 3 ) Erſtein vor Alters Erſtheim , ein ans ſehnliches Dorf , weldes ehedeffen befeſti get geweſen , und unter die Städte gee redynet worden iſt, auch einen Knighof ge habt hat. 4) Perſe oder Berſch , ein Städtchen an Fluß Ergers. 1 5 ) Geispolzheim , ein großes Dorf , in weldem ebedellen ein Schloß geweſen iſt. 9 6. Die Herrfaaft und das Umt Stein Dynaltia kupisvallenſis z macht das roges narinte Steinthal aus , weldes auf frans Ban de la Roche genennet wird, Uuf der nordweſilid)en Gringe deſſelben flies und der Badı. Nothaine Bet die Breuſd ſcheidet és von dem rohirmedtiſchen Thal.

jóſiſch

Es hat ungefähr 6 franjólfde Meilen im Umfang . An der Mitte deſfelsen hat ehe bent ein feſtes Sdloß auf einein Fellen gez legen , weldies Stein , Rupes oder Lapis , genennet worden , und der Siß der alteri Dynaften geweſen iſto . Dté 8 Dörfer , weli the zu dieſer Herrſchaft gehören , ſind in die Kirchſpiele Rothau und Valdersbad) odeš Pachtersbay vertheilet : ju jenem gehört bas Dorf Neuvillers , welches bas größte

iſti

388 ift ; in dem Pfarrborf Rothau aber hat der berrſchaftltdie Sdulze feinen Siß . Die Einwohner dieſer Herrſchaft reben eine ro manifdhe Mundart, die fomohl von der rét : als von der deutſdien nen franzófiidhen In der Gegend Sprache fehr abweicht. angefangan , 1723 von Rothau hat man Dieſe Herrſhaft iſt ein Eiſen zu graben . Reich slehn , weldies die rathlambau : fiſche Familie unterſchiedene Fabrbundcore lang bereffen hat , von welcher file 1685 an den Pfalzgrafen von Veldenz verkauft Zuleßt beſaß fie Dorothea , Ge: worden . altes

mahlin Guſtav Samuels , Pfalzgrafen zu Zweibrücken , nach deren Tode der König ben elfaßifchen Intendanten Nic . Proſper d'Angervilliers mit derſelben belehnte , delo ren Tochter" fie an ihren Gemahl den Hers zog von Roufcc gebracht hat. 7. Das Umt Girbaden , iſt im ſchir : mecker Chal , und hat den Namen von ei : nein alten Schloß , außer welchem die Dór. fer Artolsheim , Mulbad ) , Mahikirch und Laubenheim Dazu gehören . Es ift ein Lehn des Bisthums Straßburg , und gehört dem fürſtlichen Hauſe Rohan - Soubiſe. 8. Das Amt Wanjenau , welches auch jum Bisthum Straßburg gehört , follte eis genta

1

289 gentlich Wendlindau , Vendelini Augia , genennet werden , welches der alte Name des großen Dorfs Wangenau iſt , welches theils auf einer Inſel zwiſchen der ju und dem Rhein , theils außerhalb derſelben liegt . Auf der Rheininſel Honau hat vor ulters Weyersheim jam ein Kloſter geſtanden . Shurm , iſt ein großes Dorf , welches ehe: deſſen oft verpfändet und verkaufet worden .

9. Ein Theil der Herrſchaft lichtenberg , Dieſe alte Herrſchaft , welche auch wohl eine Graffchaft genennet worden , iſt die größte im Elfas , bat gute Walbungen , Weide und Wein , Soldber , Flecken und Stadte , und ungefähr 100 Dörfer, wels che in 9 Aemter vertheilet find . Daju fommen noch 2 Hemter , welche jenſeits des Rheins auf Deutſchem Grund und Boden liegen ,

Die alten

Herrn von Lidtenberg

find 1480 mit Jafob ausgeftorben ; wor: auf die Herrſchaft halb an die Grafen von Hanau , und halb an die Grafen von Zwei bruden : Bitch ficl. Philipp V , Graf von Hanau : Fichtenberg , bekam durd, reis ne Frau , Margaretha Ludovita , Gråfin von Zweibrücken : Bitich , den größten Sheil der übrigen Kálfte.

Der feste Graf von

Banau : Lichtenberg

trat bieſe Herrſchaft 36 3 noch

oona noch in feinem Leben feinem Schwiegerp dem Randgrafen kudewig VIII von Heffene Darmſtadt , ab . Die Hemter dieſer Herra , lters ( chaft , weldie unter der Unterſtattha g ftehen , find ſchaft Straßbur 1 ) Das AmtOffendorf , welches gemei : niglich Staab Offendorf genennet wird , Es liegt am Rhein und begreift außer den großen Dörfern Offendorf Herligheine Bei dem und Drufenheim , nod) ? andere. erften fließt der Sorr , und bet dem ten die Motter in den Rhein ,

drits

2 ) Das Amt Brumat , welches am Fluß Sorr liegt , und enthålt ( 1 ) Brumat, gemeiniglich Brumt , vor Alters Brocamagus, ein anſehnlides Dorf, am Fluß Sorr i mit einem 1720 gi bauen angefangenen Schloß , ift zur Zeit der RSS

3 fen ein Dorf á und zur Zeit der Deutſchen eine gemauerte Stadt geweſen , ( 2 ) Waddenheim , ein Dorf , chem guter Gips gegraben wird .

bei wels

( 3 ) Geudertheim , ein großes Dorf mig einem Schloß . 3 ) Das Umt Pfaffenhofen , in welchen ( 1 ) Pfaffenhofer , ein im 16ten Jahr: bundort þemauertes Städtchen am Fluf Sore,

391 Gorr .

Bei demſelben wurden 1633

dię

fothringer son den Sweden gedlagen . ( 2 ) . Schwindra ;heim und efficiler , gror: re Dorfer. ' Bei den letzten liegt des deut . Ichen Ritterordens Kommentburei Dhan , welche Eberhard on Effendorf 1368 ge ſtiftet hat . 4) Das Amt bått

Ingweller ,

welches eni :

( 1 ) fogweiler , ein Städtchen am Fluß Motter , welches 1345 bemauert worden , ( 2 ) Neuweiler , Neovilla , ein Stadt : chen , bei weldjem eine tollegiatkirche ; in dienstben aber feit 1736 ein Frailgiftaners floter ift . ( 3 ) kidtenberg ,

ein Schloß auf einem

erhabenen und ſteilen Felfen , von weldiem die Herrſchaft den Namen bat . Es hat Invaliden gur Hefasung . Unter demſela ben liegt ein Dorf.

5 ) Das Amt Buchsweiler ,

in weldiem

( 1 ) Buchéweiler, Buxoyilla, eine Stadte welche der Hauptort der Herrſchaft lich : fenberg , und der Sitz der Stegierung , Stammer , und des Konfiftoriums derſelben ift. Bei derſelben iſt ein Sd; lof ,

Das Gym .

Rafium , weldes Graf Johann Reinhard I ge : B 64

392 geſtiftet hat, ift 1750 erneuert worden . Die Pfarrftrche gehört den futheranern , die Kap tholiken haben in der Vorſtatt eine Kirche. ( 2 ) Hohen Ajzenheim , ein Dorf , bet welchem auf einem Hügel eine Kapelle liegt, Dehin gewallfahrtet wird. Das ehemalidha Schloß ift ſchon 1365 zerſtöret worden. 6 ) Das Amt Weſthofen , in welchem ( 1 ) Weſthofen , eine kleine Stadt , bet Welcher das alte Schloß Roſenburg liegt. ( 2) Balbronn , ein großes Dorf. 7) Das Amt Wolfisheim , in welchem ( 1 ) Wolfisheim , ein großes Dorf , ele ne franzdfirde Metle son Straßburg , aus welcher Stadt die Reformirten bieber zur Kirche gehn. (2) Sangenbietenheim , ein Derf. 10. Die Süter ber freien unter = dlo faffiſchen Ritterſdiaft , welche zu der Unters ſtatthalterſchaft Straßburg gerechnet wers ben , ſind nach den Eagedirefjionen in 10 Diſtrifte , welche die Franjoren Routes nennen , pertheilet,

Ihre nachfolgende Mar

trifel iſt unveränderlich , wenn ſie gleich an einen andern Befiger gerathen ; es wäre denn , daß fie mit andern Gütern vertauſcht würden .

1 ) 34

1

393

1) zu dem erſten Diftrift , gehören ble Dörfer Biſchofsheim aber Bildhenam Saum, unweit Straßburg , Sundolsheim , Ben. benheim , Berſtett , Divisheim , und Scure beffen. 2) Zu bem zweiten Diſtritt, Ober -Hauß : bergen , Mittel - Hausbergen , Pfulgries : beim, Sehlenheim , Wipersheim , Soners: beim , Schaffhauſen , Wilpisbeim , Buce : weiler , Mühlhauſen , 3 ) Zu dem dritten Diſtrift , Stugheim, Surtigheim , Duagenheim , Beffenheim , Bingenheim , Sandéchein Furchbauſen . 4) zu bem pierten Diftrift , Schåfols . beim ,

uchonheim

Breufahwickersheim

,

,

Kolbsheim , Orloffen , Scharrachbertheim , Irmſtett , Odralbeim , Trennheim , Coßs weiler , Rumple weiler , Bufwalo . 5 ) Zu dem fünften Diſtrikt , Lingolsheim , Ensheim , Duppid beim , Duttenheim, Nies derrotterott , 6 ) Zu bem rediten Diſtrikt , Blåsheim , Innenbeim , Krant: Ergersheim , Meiſtraß : beim , Mieder : Ehenheim , Palff, Zellweiler, Stoßbeim . 7 ) Zu dem ftebenten Diftrift, ( 1 ) Anblau ,

ein

gleidhes Namens ,

Städtchen

am Fluß

der fich in den Ju err gies $ 6.5 :

1)

394

gicfet.

Es tragen daſſelbe die Herren von

Undlau

pon der daran

liegenden weiblia

den Abtei zu Lehn , welche die Raiſerin Nichardis geſtiftet hat , und ivefche " 1616 das ehemalige Benediktiner Kloſter Hugs hoven , lat, Hugonis curia , frans, Hon çourt , im Weilerthal gefauft hat. a ) Mittel Berkheim , Itersweiler , Noth , halten , Zed uud Sliensweiler

zum Theil,

Reidsfelden , Bernharosweiler, Saint Blai: fe und Bliensbach .

8 ) Zu dem achten Diſtrift , Fegersheim und Ohrenheim , Idtranheim , Hipsheim , Ofhauſen , Bolſenheim , Altenheim , Werd. 9 ) 34 dem neunten Diftrift , Erdau und Wibolsheim , Flobsheim , Gerſtheim , Obens heim , 50ff5eim , : Wipernheim , Sund : hauſen , Mietersholi , Ebenweyer und Rath famhauſen , Pffenbiefen ,

10) Za dem zehnten Diftrift , Důpolz heim , Saſſenheim , Schönau , Bolkheim , madenheim , Febsheim , Kunheim , Harta mannsweiler und Nimbadyel . Die vier Jeßten Dorfer gehören zum obern Elſaß,

III.

Die

Unterſtatthalterſchaft Fanbau ,

u welder gehdeen 1)

kan

1

395 1. Kanbau ; eine Stadt , und ſtarke Fe = flung am Fluß Queid , welche außer ihren : eigenen Feftungswerken , auch eine auf ei: nem Hiigel belegene Sdienge , gur Bertheias Nach dem großen Brande , bigung hat. den- fte 1689 erlitten hat , fiud zierlide Hånſer erbauet , und gerade Garien ange: Sie hat eine Sollegiatfirche leget worden . und 2 Kisfter , ein Bürger-und cin Coti baten hoſpital.

1752 batte fie 893 Tekers

ſtellen , und 3480 Einwohner, figen Proteſtanten bedienen fich der foi : legiatfirche gemeindofilia . Briderici: ben ſind hier nod 3.Kirden , und 2 Klofter . Dieſer Stadt mird zuert 1274 , und nur Sie war ehedino als einer Stadt gedadt. Sie iſt ren eine unmittelbare Soleichsstadt. įm Speyergau belegen , und 1517 durdy eine beſondere Einigung der Hagenauiſchen Eigentlich Landvegtei einverleibet irorden . und urſprünglid ; gehårt fie alſo nicht zum Ellas oder Untereiſas , und iſt dadurch nid )t in dieſe landſchaft verregt worden , daß fic mit den elfaffiſchen Reid ;s tådten unter der Hagenauer

fanboogtei

vereiniget

worden ,

Im gojáhrigen Kriege ifte fie vcáigſtens 1688 wurde fiebenmal erobert worden . fie von und

den taiferlichen Truppen

geplündert ,

probert

1989 aber gyf snig

396 Ludewig befeftiget.

XIV Befehl

opn Mauban

ſtarf

1702 und 1740 iſt ſie von den

abermals erobert , 1713 aber von den Franjoren wieder eingenommen , und denſelben im badenſchen Frieden bea

Deutſchen

ft& tiget worden . Es gehfren thr die Dörfer Nußdorf , Damheim , Queichheim und Diesheim . Das legte liegt

im

obern Elſas.

+

1 /

2. Fort louis , Fortalitium Ludovicia , num , eine kleine Stadt und gute Feſtung pon 4 Bollwerfen , auf einer Inſel im Rhein , welche auf König Ludewigs XIV . Befehl 1689 aus den Steinen des ehemaligen ha : genauer Schlofies erbauet worden . Das Hornwerk jenſeits des Rheins , nebſt der Brücke über dem Strom , find bermöge des ryswidifchen Friedens abgetragen . 3. Das biſchsflich : ſpeyeriſche Oberamt Lauterburg , welches durch den Fluß lauter in ons obere und unters abgetheilet wird , und begreift 1 ) Sauterburg , eine kleine Stadt , in deren Gegend die Lauter fich in den Nhein ergießet.

Seit 1765 ift hier eine birch 8f:

lid) - ſpeyerrohe Regierung

für

die Unter : tha

2 1

397 thanen Bes Bisthums im Elias.

Die res

mer haben hier ein Kaſtel, Manens Trim 1234 wurde dieſe Stabt bunos, erbauet . vom Kínig Wilhelm geſchenkt ,

dem Bisthum Spener

als Rarkebo , Graf von fautera

burg , in einer Schlacht geblieben war. 1744 wurde fie von den Deſireidern eins genommen , als dieſelben bei Sdıråd über ben Rhein gegangen waren .

Bei derſelben

endiget fich die lauterburgiſche finie , wel : dhe bei Weißenburg am Fuß des wasgauis Wenn man von fchen Gebirgs anfängt. gehet , ru hat fauterburg nadi Motern man zur rediten Hand das ufer vom alten Bette des Rheins , welches dieſer Strom otelleicht fünftig wieder einnehmen möchte. 2 ) Jodgrim , ein Städtchen auf einert Bügel , nicht weit vom Rhein , mit einem Schloß , in welchem ein biſchöflidjer Burg Dogt wohnet. 3 ) Nheinzabern , in alten Urkunden 3a bern ſchlechthin , A. Tabernæ , ein offenes Stådiden , welches in Kriegen und durch Feuersbrunſte oft verwuſtet worden .

4) In dem anſehnlichen Bienwald , Sil va apiaria , ift im Anfang des 18ten Jahr: hunderts das Dorf Büchelberg angelegt word

398

wodrbeit: fehnliche

Šdheid uitio Ritzheint ; Mind aus Dörfer: Die übrigen 14 Derſex

übergebe ich 24. Dus biſchöflid) - ſpeyeriſche Umt Magi Denburg oder Madenburg , welches den Nas men von einem 1680 verwüſteten Berg Schloß bat , an deffen Suß das Dorf Eſch : bach liegt . Das grojte. Dorf iſt Arzheith, woſelbſt die Beamten mohuen . Außer dem ſelben gehören nod) 3 Dorfer darzu .

Das

Amt hat bis 1525. denen von Heideck ge höret , blé, €8. Damals en den Herzog vor Wirtenberg, verkauft haben , der es 5 Jah té hernach, an das Bisthum fåuflich übers laſſen hat. Š . Dal biſdisflidi = fpeyeriſche Umt Dhari, velches die von Bahn ehedeffen von dem Bisthum Speyer zu Leln gehabt haberi als fie aber 1603 ausgeſtorben, dem Biss Nußer den berfale thum beimgefallen tit. Tenen Edilsſſein Alidhan und Neuthan oder ſanfteiu , gehoren die Dörfer Dhan Siſd bach , únd unter jenen Schlöſſern hodi 5 anberé najua 6. Das fürftlid jweibridiſche Oberamt Gutenbergift etre alte Herrſchaft , welé the deti Grafen vou Leiningen berpfandet generen :

von Reidi

König Ludewig aus Hali

259 Baiern tahm .y 330, - son , ſeluce. Bruders Rudolpho Söhnen , den . Pfalgratin , neue jes Geld parauf, und gab ihnen die maat , Dieſelbe einzulöſen .

Solche einldſung ges

e{dyahe 1378 mit jewilligung . Karls IV ; sollt, følgenden Jahr noen wurde die Hälfte biefer Herrſchaft und der berrimat Fal kenburg den Grafen von Leiningen wieder 34

chn gegeben ,

weldes ſo lange

fout=

banerte , bis Graf daffrid dem Berrut Gefangenen : cer wat pon Lichtenberg , deſſen buteuberg anfart Des Loſegeids gab ; dies fet ferr von lidtenberg aber verfaufte ( ol: jes Antheil an Gutenberg dem Churfür: flen Briedrich, un ,palyggaren kudemis dem ſchwarzen , weld e pen øvrigen Theil be Herrſchaft belafen . Hierauf wurde die ganze Herrſchaft Gutenberg unter dem Chur fürjten zu Zweibrücken , ungeadytet der Sela . gen der Grafen von Leiningen , gleid , ge theilet . Als die Churlinie 1559 ausgieng , kam ein Tijeil Derſelben , vermige des rechs Jahre vorher zu Heidelberg errid )teten Ber trags an die zweibrüdiſche und velbengiſde Linie zugleich , und durch einen neuen Ber : trag an die leßte allein : als aber auch dieſe 1694 ausgieng , erhob ſid, unter ded Pfalzgrafen ein langwieriger Streit wegen dieſer Erbſchaft , der endrid ) 1733 burde

400 einen Vertrag betgeleget toard 7 serttiige deſſen der neue Pfalzgraf zu Zweibrácen , Cbriftian III , der bis dahin nur einen Theil der Serrſchaft beféffen hatte , die ganze Herrſchaft allein befant. Cett dies fer Zeit gehört diefe ehmals fogenannte Gemeinſchaft Gutenberg ganz zu ders fürs ſtenthum Zweibrüden , und macht ein Obers att beffelbett aus , welches aber unter franzsfiſcher Oberherrſchaft Rehet. Das alte Bergſchloß Gutenberg ober Gutenburg, hat zwiſchen Weißenburg

und Bergzabern

auf einem Bohen Berge geftanden . vornehmſte Drt tft test bas Sdiloß und Dorf Minfeld ,

in

jenertt ' wohnet der Bes

amte. Außer demſelben D & rfer baju.

gehören " noch 1o

7. Das markgräflich babenſche Mt Bein : heim , hat " vor Alters den Dynaſten

von

Fledenftein gehørt , von welchen és 1402 an Bernhard , Markgrafen von Badent vers Es begreift , außer der kauft worden . Städtchen und Schloß Seinheim , bie Dor : fer Gittenheim und Meuhåuſel. 8. Das Amt Satten , gehørt jur heffen : barmftädtiſdhen Herrſchaft Lichtenberg , und macht den alten Hatgau aus , welcher auch wohl eine Grafrchaft genennet worben. Hatten iſt ein anſehnliches Dorf , welches

H 1

401 einen Fleden vorſtelliet.

In dem Dorf Su :

hel , iſt der legte Dynaſt von Fleckenſtein begraben , nach deffen Code es an die Sras fen von Hanau - Lichtenberg gekommen iſt. Die andern 7 Dórfer übergehe ich . 9. Das Amt Woerd , gehört auch zur heſſen -Darmſtådtiſchen Herrſchaft Lichtenberg, und begreift 1 ) Woerd , ein Städtdjen , welches von den Flüſſen Sorr und Sulzbach durch- und umfloſſen wird , und alſo eine Inſel ( Wers der) vorſtellet , davon es den Namen hat. Es war ebebeffen die vornehmſte Stabt im Wasgau . Ein alter 1577 ausgegrabener Altar beweiſet , daß dieſer Ort ſchon zur Zeit der Römer bewohnt geweſen ren . Die Mauern

ſind

in

den ehemaligen Kriegen

zerſtåret.

. 3

2 ) Gersborf eigentlich Gerlinsdorf , iſt ehedeſſen ein bemauertes Stadtchen ges weſen , jeßt aber iſt es ein Dorf. Muf einem bei demſelben befindlid) en Berge iſt eine

Kirche ,

zu

unſer lieben

Frauen zur

Elch genannt , dahin gewallfahrtet wird, und ein Franziſkanerkloſter. 3 ) Lampertslot , ein Dorf Steinsl aus der Erde quilt .

woſelbſt

10. Das beffen : Darmſtådtiſche Amt Ku: Benhauſen . , fwiſshen Sulz und Buſch . Erdbeſchr . 9. 5 .

Gersdorf, hat

402 hat vor Alters ben Dynaſten von Fleckens ftein · Dachſtuhl gehört , des leßten Tochter aber hat es an den Pfalzgrafen Karl Gus ſtav , nad maligen Kidnig von Schweden verkauft , der es feiner Schweſter und ders Telben Sohn Start Guſtav, Markgrafen zu Baden - Durlad ) ,

1656 geſchenket hat . Dies

res einzige Tochter ,

Chriſtiana

Juliana ;

hat es an Dorothea Friderita , Gemahlin Johann Reinhards , Grafens von Hanau Lidytenberg , 1705 verkauft , durch deffen Lochter es

an

das

landgråfliche

beſſen

darmſtadtiſde Haus gefommen iſt. begreift 7 Dórfer , unter welchen Nieder Kußenhauſen das vornehmſte iſt , und ein Schloß und eine Pfarrfirde hat . 11. Die Baronie Fleckenſtein, hat vor Ulters den davon benannten Dynaften ges håret , die erft 1720 mit Heinrich Jakob ausgeſtorben ſind , worauf ſie an das fürſt liche Haus Roban : Soubife gekommen iſt, dem fdhen 1700 dle Anwartſchaft zu der: felben , und 1712 die Mitbelehnung era theilet worden war , die weiblichen Erben des legten Barons aber haben nur einige Der Theil der. Derter erlangen können . relben , welcher der rudolphinſchen oder Dachſtuhiſchen Linie der Barone gehört hat, gab ehebeffen ſeinen Beſitern das Recht

403

zu Sig und Stimme auf dem Reichstage und auf den oberrheiniſchen Kreistagen und war mit einem beſondern Matrikular: anſchlag belegt. Die ganze Baronie ift in 9 Diſtrikte vertheilt , welche Rirchſpiele , Kellereien ( Quæſturæ ) und Schulzenthum, genennet werden . Nan bemerke 1 ) Das Schloß Fleckenſtein , welches zwiſchen Weißenburg unb im Wasgau , Hagenau auf einem fteilen Felſen lag, und ehemals unüberwindlich war , auch erſt 1675 den Franzoſen eingenommen , und bon ſechs Jahre hernach zerſtöret worden tft. In der Nachbarſchaft deſſelben liegt das Schloß Frundſperg oder Froenſperg. 2 ) Sulz , ein großes Dorf , ehebeſſen eine Stadt geweſen iſt.

welches In dem

verfallenen Schloß iſt ein ergiebiger Salz brunn , von welchem der Ort den Namen hat , und weldier der einzige im Elfas iſt. 3 ) Die Kellerei Nieder - Ródern , hat von einem Schloß den Namen , außer welchem

noch 4 Dsrfer dazu gehören. 4 ) Der uffried , Pagus Riedenſis , vor Alters die Grafſchaft im Ried , heutiges Tags das Amt Roppenheim , grenzet ge gen Morgen an den Rhein , und wird in den obern und niedern eingetheilt , deren jeder

ſeinen

S

ulzen

hat .

Zum untern

404 gehören 5 , und zum obern 6 ber dieſe Derter war

Dörfer. Hi

vor Ulters ein

fonderes Landgericht , weldies

bes

ſeinen Siß

in bem Dorf Roſd wog hatte , weldes jum untern Ried gehört , dazu auch das Dorf Roppenheim gerechnet wird .

Das Sortjenthum Weitersweiler, ft begrei die Dörfer Weitersweiler und 24 . zendorf 5)

6 ) Hochweiler im Hatgau ,

und Dras

chéhbrunn , nach Kleeburg zu belegene Dórs fer . 7 ) bis 9) Die übrigen Dörfer find Lems bac , Trimbach und Sieber : Seebad ). Unm. Die Derter von Num . 5 bis 9 gehören nicht dem Beſiger der Baronie , ſondern andern Familien . 12.

Das

Amt

Hohenburg ,

zwiſchen

Weglenburg und Fleckenſtein , begreift die zerſtörten Schloſſer Hohenburg und Lewens ſtein , und die Dorfer Winobeim oder Win = gen , und Klimbad). Sickingen . IV.

Es gehört denen von

Die Unterſtatthalterſchaft Weiſſenburg ,

zu welder gehfren 1. Weißenburg , eine Stadt am Fuß des was gauiſchen Gebirgs , und an der laus ter

405 ter , die zum Unterrichieb von andern Ståb , ten gleiches Namens , Kron :Weißenburg genennet wird , welcher Zuſatz von dern Kronleuchter in der hieſigen Kollegiatfir che bergenommen feyn roul , den man für ein Geſchenk ihres Stifters Dagobert II hålt. Die Stadt aber hat ſich lieber Weiſs fenburg am Rhein nennen wollen , um den Schein zu vermeiden , als ob fie von der Kirche abhange , und dieſen Namen führet fie auch auf Münzen , in den Reichsma trifeln , und in öffentlichen Schriften , die fie hat ans Licht ſtellen laſſen . Es iſt des fto gegründeter , da dieſe ehemalige Reichs ſtadt in Speyergau , liegt , und alſo eis gentlid) nicht zum Elſas oder Unter - Elſas gehört , auch dadurch nicht in dieſe land fchaft verſenet worden iſt , daß fie fich 1354 mit den elſa Tiſden Reichstädten unter der Hagenauer Landvogtei vereiniget hat .

Die

Stadt iſt jiinger , als die daran liegende Kollegiatfirche , oder Probſtei, daher threr vor dem 13ten Jahrhundert nid )t gedacht wird . Seit 1746 ift fie mit neuen Fes fiungdwerfen umgeben . Es fångt auch hier die linie (Ligne de la Lutter ) an , welche ſich bis lauterburg erſtreckt. Die Stollegiatfirdie , welde den Alpoſteln Peter und Paul gewidmet iſt , iſt bis 1524 eis ne CC 3

. /

406 ne fürftliche Abtei geweſen , dazumal

aber

in eine Kollegiatkirche und Probſtei ver wandelt , und 1545 mit Bewilligung Mai : rers Karls V und Pabfts Pauls III , auf beſtåndig mit dem Bisthun Spener verei niget worden . Der deutſche Drben hat hier eine Kammerfommenthurei , zu wel . cher das nahgelegene Dorf Rietfels ges

. 1

+ hårt. Der hieſige Johanniterritterhof ges hört zu der benadybarten Kommenthurei Gets tershof. Auch find hier 2 Kidſter und 2 Pfarrkirchen , deren eine den Katholiken und Proteſtanten gemeinſchaftlich , die ans dere aber den Proteftanten allein gehört. Die Stadt iſt , wie ſchon erwähnt wor: den , ehedeffen eine freie Reichsſtadt ge weren , und die erſte Spur ihrer Unab

1

hängigkeit von der Abtei , findet ſich im Fahr 1247 , da fie zu den Bündniß der ES ges rheiniſchen Stadte getreten iſt. hören ihr die Dörfer Schweigen und Weis ter. 2. Das Amt Altenſtadt, welches zu der gefürfteten Probſtet Weißenburg gehørt , und 8 Dfrfer begreift , von

welchen

u

tenſtadt , Schleithal , und Ober - Seebach die größten find. Vier derſelben liegen im Thal Schlettenbach.

1709. iſt die

Hälfte pies

1

402 diefes Amts von Churpfalz wieder an die Probſtei gebracht worden . 3. Das Amt Sanct Remig , beſtehet

in

dem Schloß Sanct Remig oder Sanct Rys men , deſſen Wal und Graben noch vor: banden ſind , und drei Dörfern . 4. Die Herrſchaft Schöneck , liegt gris fchen den bitrdiſchen und fleckenſteiniſden Landen , und den Uemtern Nieberbronn und

Woerd ,

und

gehört

denen

von

Durf:

heim . Die dazu gehörigen Schloſſer Scis , neck und Hohenfels , find im 14ten Fahrs hundert die Hauptorter beſonderer Herre Es gehören auch die ſchaften geweſen. Schloſſer Windeck , Witſchloß , ult- und Neu : Winſtein , und Drachenfels baju. Im Jågerthal oder Winſteinerthal iſt ein Eiſenwerf. Der Dörfer find neune. 5. Die Herrſchaft Barbelſtein , eigent:

lich Berwartſtein , Berwarti Rupes , hat von einem berwüſteten Schloß im wass gauiſden Gebirge ben Namen , und ges hårt jetzt denen von Waldenburg . Aim . Das weißenburgiſche oder untere Mundat, ( Emnitas inferior) welches Konig Dagobert II der Abrei Weißenburg geſchenket hat , iſt ein fruchis barer Strich Landes um Weißenburg u110 der Laur ter , welcher von Morgen gegen Abend 5 , und von Mittag nach Bitternachi 4.franzöſiſche Meis len groß , auch mit Grenfteinen umgeben iſt. Die Einwohner deſſelben genieken die Waldun ger E c 4,

408 gent , Weiden , Fagden und Fiſchereien deffelben ges meinſchaftlich . Die darin belegenen Derter find anfänglich insgeſamt der Abtei Weißenburg una terthan geweſen , nach und nach aber durch Bes lehnung und auf andere Meiſe an andere gekom. inen , und die Herrſchaft über dieſes Hundat iſt der Stadt Weißenburg mit zurheil geworden , als fo daß der gefürfiere Probſt und die Stadt die oberſten Mundatsherren ſind, und ztvei gemeins fchaftliche Gerichte beſegert, nåmlich das Staffelges richt ( Judicium graduale ) und das Waldamt(Judi Außer der Stadt Weißenburg cium foreſtale ). und vielen Höfen , find folgende Dörfer in dieſem Mundat belegen . 1. Altenſtadt ,

Sdyweighofen ,

Schleis

thal , Ober : Seebach) , Bobenthal , Schlet: tenbach , Finſternheim und Båhrenbach , welche das Ultenſiádter Amt der Probſtet Weißenburg ausmachen , und die zum Sanct Niemigiſchen Amt derſelben gehörigen Dór fer Steinfeld und Kapswener , 2. Die der Stadt Weißenburg gehori:

gen Dörfer Schweigen , Weiler und Sanct German , 3. Die pfalzgråflid ) Zweibrückiſchen Dór fer Kleburg , Rott , Steinfelg , Oberhofen und Rechtenbach , welches legte deres Recht hat.

ein beſons

4. Die churfürſtlich Pfälziſchen Dörfer Relosborf und Bellenborn . 5. Des Nietſels.

Deutſchordensmeiſters

Dorf

6. Die

409

fer

6. Die adelichen waldenburgiſchen Dir : Bundenthal ; Erlenbach und Lauter

dhwan .

Zabern ,

V. Die Unterſtatthalterſchaft zu welcher gehören

1. Das bifch flich : ftrafburgiſche Amt Zabern , in welchem 1 ) Zabern ,

franz.

Saverne ,

lat. Ta

bernæ , mit dem Zunamen Elſas : Zabern , Tabernæ Alſaticæ , die biſchöfliche Haupt: und Reſidenzſtadt , woſelbit aud) die ti biſchoft. weltlichen Kollegia find. am Fluß Sorr , ' iſt urſprünglich Römern erbauet worden , hat und neuen 61d8flichen Pallaft , te ein ſchönes und prachtiges weitläuftigen und ſehr Ichönen

Sie liegt von den einen alten welcher 118 = Gebåude mit Gårten it,

eine Rollcgiat-und Pfarrfirche , und 2 Kli ſter . Die ehemalige Zitadelle ; welche die Stadt beſchüßte , iſt verfallen . Vor dem Mbendthor fangen die Wes gauifchen påſe an , welche das Weſtreich und Lothringen von Elfas trennen , und Dieſer Weg mer mit demſelben verbinden . ehedeffen ſehr

ſchlecht: atein , Cc 5

von

1728 an

410 an tit er innerhalb 9 Jahren benoumberns Denn da , wo würdig verbeſſert worden . er am rauhffen und teilften war , ſchlingt er fich in der Breite von 36 Schuhen , und in der Länge von 1825 Nuthen den Berg bequem hinauf , und iſt mit 17 verdeckten Brück n verſehen , davon einige 24 Nu: then lang ſind . 2 ) Unweit der Stadt find auf

Bergen

die Uiberbleibfel der Schleffer Greiffenſtein , und Barr oder Hohen barr , zu reben . Sonſt geboren zu dieſem Amt 7 Dørfer . 2. Das

biſchöflich = ftrafburgiſche Amt

Kochersberg , welches den Namen von ei nem ehemaligen feſten Schloß hat , deſſen

4 Steine 1720 zu dem neuen Wege ge braucht tvorden ſind , der von Zadern nach Es geho Straßburg angeleget worden . ren dazu 28 Dörfer , unter welchen Gu Wilgotheim genheim das vornehmſte ift. oder Wilten , iſt ein anſehnliches Dorf am Rochersberg. 3. Das Amt der weiblichen 91btet Be:

Bediftinerordens

Sanct

Johann ,

franz .

Saint Jean des Choux , weldhes aus den Dörfern Sanct Johann und Ecardsweiler beſtehet , die , so wie die Abtei , nicht weit von 3abern liegen.

4. Die

g 1 :

**

411 4. Die Mark Maursminſter , iſt das Gebiet der Benediktiner Albrei Maursmiin : ſter , Marmontier ,

Monaſterium Mau

rianum oder Aquilejenſe , deren Abbt ehes deffen ein Reichsfürſt geivefen iff. Konig Childebert hat ihr diefen Diftrift berlies ber , welchen nacmals die Dynaften von Geroldsed als ein maingiſches Lehn be

E Ei

Feſſen haben , nach deren Abgang er oft verpfåndet , verkauft , wieder eingeldſet un vertheilet worden , bis er endlich wie : Er be der an die Abtei gefommen ist.

! t:

bålt noch immer den Mark , und enthält

1

I ) Maursmünſter , die Abtei , welche leobard geſtiftet , und Maurisilla wieder bergeſtellet hat. Bei derſelben iſt eine flet

*

alten

Namen einer

ne Stadt , das Schloß Weyerburg aber iſt abgetragen worden . 2) Groß- und Klein - Geroldseck , alte Bergſchlöſſer zwiſchen Zabern und Maars münſter , nahe beim Schloß Hohenbarr , find anfänglid) von den daran liegenden Dynafiey zum Saus der Abtei erbauet worden , die Dunaften aber haben mit der Zeit die ganze Marf der Abtei an fidi ges bracht und behalten , bis fie 1.390 aus ? geſtorben .

3)

Udt

412

fe.

3 ) Ucht Dfrfer und unterſchiedene HS Die Einwoohner der Mark werden

Marfieute , Markburger , auch martins leute und Martinsburger , genannt . 5. Das Umt der Abtei Neuburg , wel che 1128 von Grafen Neinhold von lů ., Bcburg ziviſdin Hagenau und Pfaffenho : fen an der Motter geſtiftet worden. beſtehet aus 4 Dörfern . 6. Die Herrſchaft Oberörorin , ift 1541 aus einem Sheil der Herrſchaft Lichtenberg entſtanden , und beſtehet aus 2 Schlöſſern , 14 Dörfern , und einigen Höfen , welche Insgeſamt Alodialgüter ' find. Sie macht 1 2 Aemter aus . 1 ) Das Amt Oberfront ober Rau : fthenburg , enthält das verwüſtete Sdiloß Rauſchenburg an der Motter , das Dorf und Sdloß Oberbronn , welches an eineni Berge ſtehet , und 9 Dörfer . Eine Hålf: te derfelben hat Graf Adam von lewens haupt mit ſeiner Gemahlin ererbet , an der anbern Hälfte haben der Fürſt von Hohenloh : Hartenſtein , und die Grafen von Leiningen - Dachsburg zu Güntersblum Antheil . 2 ) Das Amt Nieberbronn , beftehet aus 3 ganzen Dörfern , und einem Antheil en 2

andern Dörfern

Niederbronn , tit das

413 bas vornehmſte Dorf , hat ein Schloß und ein beilſames Bad . Dieres mt gebort en Jeßt den Graf von Leiningen : Wekr :

1

$

burg . 7. Die kleine Stadt Reihs ) 0301 , iſt in Izten Jahrhundert entſtandeii , und wach vieien Veränderungen von dem rúmi dheit Kaiſer Franz 1761

an den

firagourgiſchen verkauft

Bürgermeiſter Johann Dieterid ) , 1

9

F1

worden . 8. Das pfalzgråflich - zweibrüdiſche Amt Birdweiler , begreift 2 Derter . 1 ) Biſchweller , eigentlich Biſchofsweis ler , Epifcopi villa , ein großer Markt fleden an der Motter , welche diffbar iſt , und in den Rhein fließet . Die Lutheras ner und Reformirten haben hier eine ges meinſchaftliche Kirche.

Das Schloß wird

ſeiner kage wegen Tiefenthal genannt . 2 ) Sanhofen oder Sagelnhofen , ein

1

7 1

7

Dorf. y . Die

Grafſchaft Dagsburg , welche ſeit dem 13ten Sahrhundert dem jungern gråfichen Hauſe von Reiningen gehört , iſt jebt viel kleiner , als ſie vor Alters ges weſen , da ſie ihre eigenen Grafen gehabt. Sie hat den Ramen von dem berwüſteten Stylos Dagsburg oder Dachsburg , franj. Dabo , weldjes

die Franzofeni

1677 gers fidret

414 ftóret haben , und unter melchem ein groß ſes Dorf liegt. Walſchied , iſt ein andes res großes Dorf , der anſehnlichſte Ort aber iſt Elbereweiler , welcher in der hier gemdhnliden romanſchen - Sprache ubreg.viler genannt wird . Das Engen - Schnee und Hilflinger - Thal , gehören Obersteigen .

zur

Pfarre .

10. Die Herrſchaft Herrenthal , liegt unweit Neuweiler , und hat den Namen von einem Bergſchloß , welches die Franjo fen im 17ten Jahrhundert gerſtoret baben . diefelbe im Die Stadt Straßburg hat 15ten Jahrhundert gekauft , 1651 aber wieder an Neinhard von Roſen , verkauft, deſſen markgräfliche Nachkommen fie noch beſigen . Sie beſtehet aus den Dörfern Dettweiler , Dofenheim und Roſenweiler. II . Die Grafſchaft liißelftein , welche die pfälziſchen Schriftſteller zum Weſtreich redinen , iſt heutiges Tages viel kleiner , Die das als ſie vor Alters geweſen iſt. von benannten ehemaligen Grafen , ſtam men , info eit fie befattet ſind , von Hu : go her , der in einer Urkunde vom Jahr 1216 als Zeuge vorfsmmt , und I 220 rein

Schloß

Lügelſtein ,

dem

Bisthum

Straßburg zu Lehn aufgetragen hat. Heinrich

erlangte

1391. die

Graf

der Hälfte Herre

1 1

415 Herrſchaft ders lehte

Seroltdeck.

Deffelbent

Brus

Burkhard Sohn , Wilhelm , iſt der Graf von Lützelfiein gemeſon , und

1460 geſtorben , nad )dem die Grafſchaft richon 8 Jahre vorher von den Pfalzgra . fen war erobert vorden , und in derſelben Gewalt geblieben . Nadımais bat ſie den Pfalzgrafen von der veldengifchen linie zu gehört , und der legte derſelben , Leopold Pudewig , hat ſie. 1694 bem Konig Karl XI von Sdweben , Pfalzgrafen zu Zwei Es na brücken , im eſtament vermacht. ren aber zwei nå here Verwandten und Fr ben vorhanden , nåinlich die beiden Chris ftiane , Pfalzgrafen zu Birkenfeld und Suíza bach , denen die Grufſchaft liigelſtein 1695 und 1699 von dem héchſten Elſas zuerkannt wurde , und

Gericht int weldje der

König in den Beſik derſelben regte , darin ſie auch durch den 1734 mit dem Chur : fürften zu Pfalz wegen des

Fürſtenthums

Zweibrüden errichteten Vertrag , beſiáti Sie geh $ rt noc ) jeßt zum get worden .

Fürſtenthum Zweibrúcken .

Der merfrúrs

bigſte Ort der Grafidhaft iſt füßelſtein , lat. Parva petra , franz. Pe tite pierre , ein altes Bergiu )loß , welches vermoge des lateiniſchen und frangdiſthen tein , das iſt , Lutjenſtein Namens eigentlich Lutjenſ Stisins

1

1

416 Es liegt mitten Kleinſtein , heißen rollte. im rasgauiſchen Gebirge , an der Bands firaße , und an der Grenze von Elfas , Wek : reich und Lothringen , und hat Invaliden Unter demſelben liegt ein gur Beratung. Stádtden . Nldt weit davon hat das Schloß Ime ftal geftanden . Sonſt gehören zu der Grafſchaft 27

1

Dörfer , welche vertheilet find.

unter

7

Schulzenthümer

12. Das hagenauer Amt , begreift die ehemaligen Reichsdorfer , weldie unter der

3

Tandoogtei Hagenau geftanden haben , und in Fleckenſieiniſchen Urkunden aus dem 14 Jahrhundert , das Reich genennet werden, Shrer ſind einmal 41 geweſen , im 17ten Jahrhundert aber waren ihrer nur noch 35 , nachdem das große Dorf Hochfelden davon abgekommen war , auch fudewig XIV nach dem weſtphäliſchen Frieden 5 Dörfer davon genommen , und an andere überlaſſen hatte. Einige der merkwürdiga ften find , Baßendorf , ein großes Dorf , in weldiem ein Sdulze über 9 Djörfer woh. net ; Nittelsheim , bet Rochersberg , bei welchem ein Schwefelbrunn iſt ; Surburg , am Fluß Sur , woſelbſt ehemals eine Abs tel geweſen , die in ein Kapitel verwandelt,

417 und hierauf nach Hagenau verlegt worden ; Suffelnheim , ein großes Dorf , woſelbſt ein Saulze fit.

:

VI . - Die Unterſtatthalterſchaft tadt , jú melder gehören

İ . Sdietſtadt , nigliche Stadt an

Salet

Seleſtadium , eine

to :

an

der

der Hi ,

und

Grenze vom obern Elſas , gegen dem was : gauiſden Gebirge über , von welchem fie etwa eine franzo iſde Meile , und vom Rhein Es iſt alſo in dies 4 Meilen entfernet iſt. ſer Gegend der ebene Strid ) vom Elſas Heerſtraßen Sed) am allerfama! ften . Zwei führen durchs foßen hier zuſammen . Leber - und Weilerthal nach Lothringen . Unter dem Kaiſer Sigismund haben die Schletſtädter burd ) Moråſte einen Weg nad dem Rhein geführet , ter 34 Brücken hat, und durch welchen man aus den jenſeits des Rheins belegenen landen in$ Elfas jenſeits der ju , nach fothringen und Frank: Durch die Stadt fließet eint reich gebet. Arm von ber ju und von der Cher . Sie war unter den Franken ein Königshof , nachmals aber iſt ſie eine Stadt gewors Búſd . Erdbeſchr.9. B.

ben)

415 den ; bodi wird fié noch in lateiniſchen Urkunden Ratfers Karls IV ein Flecken ge : nennet. Rinig Ludewig XIV hat 1679 die alten Mauern abbrechen , gwei Jahre hernach aber

die

Stadt befeſtigen laſien .

Sie hat → Kirchen , bei einer iſt ein Jes futterkollegium geweſen ; bei einer andernt eft eine Yohanniter Kommenthurel , Die 1399 mit der ftraßburgiden vereiniget woorden , und bei vieren find Kister . Ebe. deffen mar

fie eine freie Reichsſtadt , unb

unter den elſaffiſchen dem Rang dritte. Die Slaſur ber trdenen

nadı, die Gefäße ,

ut hier im 13ten Jahrhundert durch einen Sópfer zuerſt erfunden worden . Der Stadt gehårt das Schloß und Dorf Kiensheim . 2. Die Herrſchaft im Wellerthal, wel ches auch das Albrechtstbal genennet wird , 7 frangsfiſche Meilen lang , und 4 Meilen brett iſt , auch an Quellen , Wteſen , Hils fungen , Weinbergen und fruchtbaren He : Die Fluffe eru einen Ulberfluß hat. :

Breuſch und Cher entſpringen darin . Das ganje Thal enthålt 30 Dörfer und 4 jer : ftorte Sthloffer , davon 22 Dorfer und 3 Edhldffer , überhaupt aber 1700 Feuerſtelo len zu der Herrſchaft gehåren , von wel : der jest ble Rede ift . Dieſe ift von den Grga

419 Grafen von Ortenberg ,

welche

mit

den

Grafen von Habsburg verwandt geweſen , dırdbiſchen Grafen von Hohens an die berg , im Izten Jahrhundert aber mie : Der an das habsburgiſde Haus gefom en diefem iſt fie vom 14ten Jahre mcn. hundert an oft verpfändet , 1314 aber nebſt Bergheim , jedoch ohne dein Städrden Das Schloß Bilſtein , an Heinrid) von Mul : lenheim , verkauft , auch bald darauf das vorbehaltene Einloſungsrecht dem Bistheim 1551 fam Straßburg überlaſſen worden . fie an die Freiherren von Bollweller , und

1

nach derfelben Abgang an ihre Erben , die

1

Grafen Fugger. König Ludewig XIV gab fie dem Brigadier Zurlauben , machte ſie

1 1

:

1

1

1

1686 zu einer Baronie , und rechs Jahre bernadh zu einer Grafſchaft. Endlich iſt pie durch Heirath an die Markgrafen von Meuſe (Maas ) gekommen , welche 1712 tie finigliche Verſicherung erhalten haben, daß fie auch auf das weibliche Geſchlecht Vererbet werden ſolle ; die Grafen Fugger aber find 1722 für ihre Anſprüche an dies pe Herrſchaft mit ungefähr 70800 Gulder abgefunden worden . Die Schlsffer Drs tenberg , von welchema fie auch benannt wors den tft , Ramſtein und Bilſtein , find jers ftdret.

Die 22 Dörfer , welche

dazu

ges

bdg

}

420 hören , ſind unter Pfarren vertheilet. Der vornehmſte Ort iſt Weiler , Vilerium , frang. Viler , welcher ehebellen Sraben und Mauern gehabt hat. Erlenbach , franz. Albé , iſt das großeſte Dorf , Scherweis ler und Dieffenthal , liegen außerhalb des Dhals in einer großen Ebene . 3. Das biſchoflich - firaßburgiſche Amt Markolsheim , welches erſt im 16ten Jahrs hundert von dem benfeldiſchen , damals bernſteiniſchen Amt getrennet worden , liegt theils an dem Rhein , theils nicht weit von deinſelben , und gehört theils zum uns tern , theils zum obern Elfas . Mitten im Amt liegt das Städtchen Markolsheim , welches unter dem Kaiſer Ludewig aus Bayern eine Stadt geworden , im Jahr 1294 aber vom Grafen Rudolph von Habs burg an das Bisthum Straßburg verfauft woorden iſt. Im untern Elfas liegen 3 , und im obern Elſas 4 Dsrfer dieſes Amts .

Ober

1

$

421

Ober

-

Elſas.

VII . Ote Unterftatthalterfdaft Colmar , begreift

1. Folgende fönigliche Städte :

1 ) Colmar , Columbaria , Colmaria , die vornehmſte unter den oberelſaßiſchen Stådten , welche iht dem Rang nach auf Straßburg

folget , und in welcher der for

nigliche Rath von Elſas feinen SIR hat , liegt in einer fruchtbaren , geſunden und angenehmen Gegend , und wirb von den Flüſſen Fecht und laud, burchfloffen , wels de fich unweit der Stadt in die Thur er : gießen , die hingegen von der

ja aufges

nommen wird , welche i franzöfiſche Meis Unter le von der Stadt (diffbar wird. ben Franken war ſie ein Kinigshof , und ums Jahr 1220 iſt ſie eine Stadt gewor den. Um die Mitte des 17ten Jahrhun Man findet hier derts wurde ſie befeſtiget. eine Sirche mit einem Kollegiatſtift , eine lutheriſche Pfarrfirche , ein Kollegium , eine Kommeathurei des Johanniterorbens , welche mit der zu Sulz vereiniget iſt , ein DO 3

432 Dominikanerklofter , in welchem die Aum . worden , les Colmarienſes ; geſchrieben und nod 3 Kidſter , davon aber eins auſ Der königlide ferhalb der Stadt liegt. Rath verſammlet fich

in dem

fogenannten

Pataft. Es ſind hier 1877 Feuerſtellen und über 15000 Einwohner . Ehedefſenti war dieſer Ort eine freie Reidsſtadt. Die Stadt hat jederzeit mit Wein ihren vor: mehmſten Handet getrieben . Sie befitst fol gende Güter von welchen ſie über fidres Einfünfte bat .

100000

( 1 ) Heilig Kreuz , Sanctæ crucis oppi dum , Sainte Croix , ein Ståttchen , wel= ches fie 1536 für 26000 m . gekauft , und melches feinen Urſprung einem im riten Jahrhundert angelegten Kloſter zu danken bat . (2 ) Die Herrſchaft Landsburg , weldst Konig Ludewig der XIV an fich gebracht, und der Stadt 1714 für das ihr abgenom mene , und dem Domkapitel zu Straßburg überlaffen St. Peters Priorat überlaſſen bat . Sie bat den Namen von dem Sdilos Landsburg oder Hohen - Landsburg , wel: ches auch kandsberg genennet worden . Am Fuß des Bergs , auf welchem es fteht, ift Winzenheim , ein bemauerter Fleden , im Eingang des Gregorienthals ; 68 ges

Rory

:

423 bort aber nur der

fleinſte Sheil der

Ein .

wohner deſſelben zur Herrſchaft kantsburg, hingegen de grotte zur faiſersbergiſchen Bogtei . Von der Stadt Sürkheim ges . bört auch ein Drittel bieber , wie aud) ein Theil des Dorfs Dieder = Mordhweiler. Das Dorf Jugersheim ifi anſehnlich , und das Dorf

hafenthal

bauet

guten Welt ,

Das Stadtdien Ammerweyer , in der ror muniſdyen Diunbart Nariviller , ein eher

l: maliger Sönigshof , iſt aus drei Dörfern entſtanden , daher es auch dret Herren hat ; denn es gehört zu den Herrſchaften Lands : burg und Rappoltſtein , und zu der Bogs Das Städtchen Stiens : rei Kaiſersberg. helin , (das iſt , Cunonis villa) welches ganz hieher gehårt , liegt in einem weiru reichen

Thal.

Sigolsheim ,

ein großes

M OP

Dorf. 2 ) Ninſter , mit dem Zunamen , im Gregorienthal , Monafterium Gregorianæ

36

vallis , eine

s

offene Stadt , welche ihren Urſprung und Namen emner im 7ten Jahr hundert geſtifteten Benediktiner Nøndhen

Abtei , die noch vorhanden iſt , zu danken Ihre Pfarrkirche wird von den Ras

3

hat .

31

tholifen und futheranern gemeinſchaftlich Ihre Mauern bat König fik gebraucht. Denis XIV abbrechen laſſen . Sie iſt ehes dera

424 deffen eine freie Keidhsftabt geweſen , doch

frerden .

hat ber Abt gewille Gereditfume in der ſelben gehabt , befißt auch noch derglet:

Pue Ron dong , ive

then . 1354 iſt füe gang , und 10 Jahre bernadı halb abgebrannt . : Das Gregorienthal ', welches auch von ber dem heil . Gregorius ' gewidmeten Abtel

pereinig Anfang

den Namen hat , wird durch Berge , die unweit der Stadt ſind , in das große und kleine That abgetheilt , hat gute Viehzucht, Weinbau , und über 8000 Einipobuer, die meiſtentheils Lutheraner find. Im großen Shal find 6 große und kleine Dörfer , un : ter weldhen Megeral und gülbad) die mert: würdigſten, und im kleinen Thal find 5 große Dörfer , und unterſchiedene kleine. Unter jenen iſt Sulzerheim oder Sulzern das vornehmſte. Ade dieſe Dörfer haben Theil an den Stadtrechten und Privile : gien der Stadt Münſter , daher die For : mel , Stadt und Thal , gewdhnlich iſt. Das in dieſem Thal belegene Stadtchen Gulzbac , gehört der Familie von Ochauen : burg , als ein lothringiſches Rehn . 3 ) Kaiſersberg , eine Stadt am Fuß eines Bergs , auf welchem nun ein verfal

lenes Schloß ſteht ; von ba man bis an Schloß und Stadt den Rhein reben kann . fino unterm

Kaiſer

Friedrich . Il

erbauet

Meine

gorienthe ift, dahe mohner

@diop fie giider felben Seiri, UND Sin

1981 al worden ,

nur i fert fic ebebetten Seidsid

halbe D

Anm . und Jür Scididong der failers Der Reid berg , und mersweilet eben dieſe ften Einti

frorden . In der Stadt iſt eine Pfarrkirche , plue Konumenthurei des deutic cu Pitteror : dens , welcher gemeiniglich mit der zu Rufath pereiniget iſt , und ein Kloster. Sie iſt vom

1

Anfang an eine freie Neichsſtadt griveſen. 4 ) Túringheim , oder Türfbein , eine Heine offene Stadt im Eingange bes Ore : gorienthals , 3 !! ben fie gleidfam die Thür

1

ift , daher fie nad) der ONeinung der Ein : wobner ihren Namen Waben foll , den dopfin von

einem unbekannten

thürin:

1

gildien Edelmann herleiten will . . Bei dem:

j

felben wädſet guter weißer und rother Wein , auch wird in dicfer Gegend Sale Und Gips gefunden. Jore Maucrn find

:

1681 auf königlichen Befbi crgetragen worden , Sie iſt ganz katholid ) , und hat nur i Kirche. Dem UGC gll Steinfier lie : fert ſie jåhrlid ) 40 Einet sein. . Sie iſt ehebeſten die letzte unter den elfefident freien Nieidsfidten geweſen . Es schört ihr das balbe Dorf Zimmerbach. Anm . Obige 3 Städte Mümler , Saiſersberg emaligen und Türingheim gehören 3 !! ter Neichsvogtei Kaiſersberg , die aber- chedeifen unter / der kaiſerlichen Landrogtei shagengu gebanden hat. Der Reichsvogt wohnte auf dersi edlen Kaiſers, berg , und beſctjúpte auch die Reichsáirger zu Ums mersweiler , Morsweiler und wingers beim Aus eben dieſen 3 lektern Dertern ſi: 0 auch die meis ften Einkünfte der Reichsbogtei geflofien , welche D 0.5 ges

426 gegenwärtig Faum 4000 franzdfiſche Pivres better gen . Siong Ludwig XIV hat dieſe Vogtei 1997 ja einem Erolehn genadt , welches feit 1739 'big freiherrlige Familie bont Andau befibr. 5) Neu - Breiſach , eine von Vauban reu gelmäßig befeſtigte Stadt am Rhein , im Umfang der Grafſchaft Horburg , welche unterm Sdnig Ludwig XIV im Jahr 1699 dem Elias und Rhein zum Schutz angelegt worden , und dber 300.Feuerſtellen hat. Kaufen Schritte von derſelben , gegen alt Breiſach über , liegt das Fort Mortier und auf einer Inſel im Rhein ſtund in 17ten Jahrhundert die Stadt Saint Louis,

1 welche auch Strohſtadt , Ville de paille , genennet wurbe , nach dem rnswidiſchen Frieden aber geſchleift worben iſt. 2. Die Serrſchaft Rappoltftein , hat vor Alters' eigenen davon benannten Dynaften gehört , die von Egelolf , weldjer der erfte iſt , den man bennet , und der ums Jahr 1178 gelebt hat , abftammen , und 1673 mit Johann Jakob , welcher allein dem gråflichen Titel geführet hat , ausgeftor : ben ſind. Seine Tochter Katharina Agatha,

1

war mit Chriſtian II Pfalzgrafen zu Bir tenreid vermählt , und ſeines ditern Brus Ders Georg Friedrid )

hinterbliebene Tochs

ger Unna Eliſabeth war mit Grafen Chris ſtian

1

1 )

3

3

437

ftian

Ludwig

von

Waldeck

Sinig Ludwig XIV

verheirather .

ertheilte die

Neiros :

und sftreidiſden leben der Herrſchaft ( dhon 1668

vorldufig

an

den oben

genannten

Pfalzgrafen , und nach des Sdiwiegeivas ters Lode , ertheilte er ihm auch die ebri : gen Lehu : uno Allodialgüter , die waldecki fden Grafen aber wurden von der Erb : Daher geht die Idhaft ausgeſchloffen . Herrſchaft dem Pfalzgrafen zu Zweibrüden, Sie begreift. 1 ) Das Amt Rapportsweiler ,

welches

außer dem Dorf Channenkirch enthält : ( 1 ) Das Sdloß Rappoltſtein , Rap polti Petra , franzöſiſch Ribeau pierre , welches eigentlich aus 3 Schloffern beſteht, nåinlid ) aus dem Schloß Hohen -Rappolts ſtein , von welchem die Hauptſtadt den Na: men hat , aus dem Schloß Stein oder Girsberg , und aus dem Schloß Großs Rappoltſtein , welches ißt gemciniglich das Aile 3 find untere Schloß genennet wird. größtentheils verfallen . (2) Nappoltsweiler , Rappolti Villa , franz. Ribeauviller , die Hauptſtadt der Serrſchaft , welche unter dem vorhin ge nannten Schloß liegt , im vzten Jahrhun bert aus einem Dorf entſtanden ist , und in die obere und untere Stadt abgetheilet wird.

428 wird .

Jene iſt junger , als dieſe , voelche eigentlich) Rappoltsweiler genennet wird. Ein Sheil der Einwohner iſt lutheriſch. Von

den

ehemaligen Kloſtern iſt

our i

übrig geblieben . 2 ) Das Amt Gemar , in welchem ( 1 ) Gemar , ein Ståbtchen mit dem verfallenen Schloß Moltenburg . E6 ift

hier ſchon im

Sten Jahróundert ein Dorf

geweſen , das Schloß aber iſt im izten Sahrhundert erbauet wordeit . Aus belben tft das Städtchen entſtanden. ( 2 ) fünf Dörfer , von welchen Juhau: fern das Stadtrecht zu Semar genießt. Zwiſchen Gemar , Schletſtadt , Onenheim Elfenheim , Mufig , Bergheim und Colmar , iſt eine große Ebene und Viehweide , wel: dhe Mark oder gemeine Mark genannt wird, und den Städten Rappoltsweiler , Gemar , Bergheim und Sant Bilt , und den Dór: fern Onenheim , Elſenheim und Orrdhweiler gemeinſchaftlid, gehårt. Die Gerichtsbar feit über diefelbe aber fenimt allein der Herrfdaft Rappoltſtein zu . 3 ) Das Amt Berghelm , am Fuß des masgauiſchen Gebirgs , in welchem ( 1 ) Bergheim , oder Ober · Bergheim , eine Stadt , welche vom 7ten Jahrhundert an

an , da fie

nur ein

Hof war , ungemein

viele Herren gehabt hat. Jn der Gegend derſelben iſt der landgraben , welcher das fcheidet , vont obere Elrad rom untern wasgauiſden Gebirg an fid, bis an die ga , und von bannen bis an den Pihein er: ftreckt , und durch den Bat) Edenbad 68: ( d)ừtet wird. ( 2 ) Die Dørfer Nohrſchwerer , frenijff. Raviller , und Rodern , welche das Stadt : redt zu Hergheim genießen , 4 ) Das Amt Zellenberg , in weldiem das Stadtchen Zellenberg , mit einem verfall nen Schloß , und 3 Dörfer.

s ) Das Amt Heiterheim , in welchem das Dorf und Schloß Heiterheim oder Geis dern , weldes ſchon im Sten Jahrhundert befannt geweſen iſt , und noch drei Dórfer. .6 ) Das Amt Wihr , im Gregorienthal, beffen beſten Cheil es ausmad) t . zu bem felben gehören außer ben jerſtfrten Schidi: fern Girsberg oder Girsburg , Prirburg , oder Pflitſchburg , Waſſerburgi und noch 3 andern , das Städtchen Wiler , welches auch Wihr und Wener beißt , ein Theil des

Dorfs

Zimwerbace , bei welchem in Geis:

4.30 Geisbihel rhr guter Wein wäch ,1 , cin Paar andere Derter.

ober

und

größte zogthun das So Das

2 ) Das Nmt Orben , macht 078 Thal greiches Namens aus , und begreift : (1 ) bobenack , ein ehemaliges feſtes

(1 ) Maria

Bergschloß , von welchen eine beſondere Herridaft benannt worden iſt. ( 2 ) Das permuſtete Salos Judenburg , bermuthlich eigentlich Sutenburg sveide heißet.

aux M chen den Landbag

Theil g ber he ben die Formirt

( 3 ) Die Ciſtercienſer Notei Paris , Pa rifienſe monaſterium , welche 1138 ges fifiet worden . (4) Sünf Pfarrkirchen , und 7 Fleine Dörfer und Hofe. Jene find : Crbey ,

auch Drt iſt

auf Deutid Urbis , La Poutroye , auf deutſch Schmierlad), Bonhomme, auf deutſch Diedolshauſen , und La Baroche auf

Fertr

u

nen .

Deutid Zell. Die Einwohner reden romas niſch oder wdldh.

( 3) des t Name

+ 8 ) Das Amt Marfich , welches ein Theil vom Leberthal oder Leberadythal iſt. Dies fes Dhal hat vom Fluß feber , welcher in Die Ill Aließet , den Namen , und wird daher auf lateiniſch unrichtig Leporea und Leporacenfis vallis genannt , welcher Na me aus dem franzdfiſchen Val de Lievre ober

$

(de 5 haben (4 Dort

437

bber Liepure , gemacht worden . Der größte Theil deſſelben , gehört zum Her zogthum Pothringen , in weldiem Theil aud) bas Schloß Ederich , franz. Eſchery , liegt , Das Aint enthält : ( 1 ) Markirch , Fanum ſ. Mariæ , S. Maria in fodinis , franz . Sainte Murie aux Mines , ein großer Marktflecken , incl. den der Fluß Leber , den man hier der Landbach nennet , in 2 Chelletheilt; elit Theil gehårt ju Lothringen , der andere gut ber Herrſoaft Rappoltſtein ; im leten ha : ben die Statholifen , Putheraner und Ne : formirten offentlichen Gottesdienſt : es find Bei dieſem wiedertaufer hicfelbſt.

auch

Drt iſt ein Silberbergwerf . (2) Fordelbach , romaniſch Fertu oder Fertru , ein Dorf , Darin Bergleute wola nen .

( 3 ) Ederich , Eſchery , ctn Dorf ,wel, ches viel älter ift , als das Schloß dieſes Namens , von welches es einige franzöſis Die Reformirten fche Metlen entfernt iſt. haben hier eine kleine Kirche.

.

3

(4)

Sclein = keberau ,

ein metallreiches

Darf , und hod 2 anderen

3. Die

432 3. Die Grafſchaft Horburg und Hert: ſchaft Neichenweyer , welde dem Herzog von Würtemberg geofren . 1 ) Die Grafidaft Sgorburg , liegt auf: fchen dem Rhein und der jl , und hat put uiters eigene Grafon und Herren gehabt . Der erfte , weld )en man fennet , ift Graf Konrad von Horburg , welder 1125 vors fimmt. Die Grafen Walther IV und Burdard II , terfauften alle ihre horóur : gildheit und reichenweyeriſdhen lame 1324 an Ulrih . Grafen von Wiirtemberg , und mit Bardarb II Cohn Johann II gtong das Gefd )lecht aus . Die Grafſchaft hat

einem den Namen von einem ſten Schloſſe , welches

1675 verwúſies 1675 die alten Har :

burg , die Neuern aber porburg , genea : net haben , und enthålt II große und kleia ne Dórfer .

Das großte ijt Sundhofen an

der gl . 2 ) Die Herrſchaft Neichenwener , welche zwiſchen der ju und dem wasgauifden Ges birge liegt , iſt ſeit unterſáriedenen Jahr hunderten irit der Graffd ;aft Horburg ver : bunden , Dorfer.

und enthält eine Stadt und 6 Ihren Namen hat ſie von der

Stadt Neidyenmeyer , Richovilla , iroſelbſt ein altes Schloß iſt , und bei welchem gu ter Wein addſet , Aldy guter Gips aus, geo

433 gegrabent wird .

Hunnetrerer , iſt ein große

Feis Dorf. 4. Die Herrſchaft Ofhéint ; welche auf Miner Seite an die Herrſchaft Pridjenweises grenzet , ju der ſie auch hat. Es entfund 1733

chedelfen gehört mejon derſelben

rin Proget ; der 1759 für den Herzog von Sie befies Wurtenberg entſchieden wurde. het aus bei Dorforn Oltheim und Suits weyler , id aus dem Schloti Vilftein , wels hes mit einer andern gleichen Namens in Weiterthaí, nicht verwechſelt werden muß, and 1636 von den Actirciccin perffort worden iſt. Am Fuß des Ser 18 , auf wel dhom € 8 ftund , iſt ein neuer Ort , Namens Neu - Derfgen

angelegt worbin .

Anmert. Dic Crafth : ft orburg.nb. Berriat Weichenwener , und die Herrscheri Ditheim, fino jego bloße Hilodial-Lande , torneit aber nicht ohite Eintilligung des ganzert torrteinbergti ben aus berdupert werden. Sie find seit einigen Jahrnuno Derien irit ter srafichaft unveigaro alſo verbune ten , das die im würtenbergiſchen Eitel mit unter: ber grafich oft Miunipe!guro Piedien ; wie fie det mich zugleich mit derſeiben genreinisich würrein's tergichen Prinzen zum abgetheilten erbe gegebent merdert , 5. Der Dher -Seindát Nufach , Muida mumn Rubeacenfe fuperius , oder Emunia tas Rubeacenfis fuperior , m .Ideer , so viel Buch . Erbbeſchr. 9. B. man

man weiß , die ålteſten und erſten des

Bisthums

Süter

Straßburg

ausmacht , iſt Weinwachs , Wie :

ein mit Hölzungen , ſen und Nedern wohlverſehener Strich Landes , in deffen Bitte die Stadt Rus

fach liegt. Er wird Mundatum oder Emu nitas genannt , meil er von der Gertdits : barkeit des fandgrafen befreist geweſen iſt. Der Biſchof beſtellet demſelben Ridyter, von welchen an ihn , den Bildhof , und von die : ſem an den fåniglichen Rath zu Colmar appelirt wird . Er beißt der obere Mun: dat , im Gegenſatz

des

untern

oder weiſ

fenburgiſchen , davon oben bei Weißenburg gehandelt worden . Er beftchet aus 3 Vog teien , weldje fino I ) Die Vogtei Nufac ) , in welcher an: gumerken ( 1 ) Nufach , Rouffac , Rubeacum , ei

ne Stadt , melche vermuthlid erft im 13ten Jahrhundert Stadtrechte erhalten hat. Es find hier eine Pfarrkirche , eine ehemalige Reſidenz der Jeſuiten , ein Kloſter , und eine Kommenthurei des deutſchen Ritter : ordens , weldie aus dem nahgelegen gewe: renen ,

aber zerſtörten

Dorf Sundheim ,

hleber verlegt worden . Bei demſelben hat das Schloß Frenburg gelegen . Es gehört ihr ein Theil des Dorfs Weſthalten . (2) Pfaf

435 ( 2 ) Pfaffenheim , das vornehmſte Dorf im obern Mundat , in welchem 3 Schloſſer geweſen ſind. ( 3 ) Sulzmatt , ein großes Dorf , wel . des Sauerbrunnen und Båber bat.

(4 ) Gebersweiler , ein Dorf , über wela chem auf dem Schauenberg ein Franziſtas nerkloſer liegt , dahin

gewallfahrtet wird .

2 ) Die Vogtei Sulf , in welcher zu bes merken

bei

( 1 ) Sulę ober Oberſulz , eine Stadt , weldier eine Kommenthurei des Jos

hanniter Nitterordens ift , von welcher die mülhauſiſche und colmariſche abhangen , und ein Rapuzinerklofter. Zu der Stadt werden and die kleinen Dorfer Wunnen heim

und Rimbachzell gerechnet.

. ( 2 ) Hartmansweiler , Schloß.

ein

Dorf

und

3 ) Die Vogtei Egidheim , in welcher

( 1 ) Egisheim , eine inn 13ten jahrhuns dert entſtandene Stadt , in deren Mitte ein uraltes Schloß ſtehet , von ipelchem die ehemalige Grafſchaft Egisheim den Namen



Eine halbe franj. Meile von gehabt hat . viers hler ſtehen auf einem hohen Berge didhte . Thůrme , welche zuſammen Drey

Egisheim

oder

Hochs

Egtsheim

semennet tera

436 werden , und der Wibertelt von eine mit Gdjtoß ſind. ( 3 ) Die D 8rfer Wettelsheim und Moricha

weiler . In ' jenem ift Das tinsburg .

Sdloß

Mars

Anm . Bon die fem. Onunbat geben ju lehin 1 ) bon Waloner, nämlio das erga chloß Freudenfiein und das Echloß. Diweiler 2 ) Das welches 1752 20n neuem erbauei ist. Stadtchen Herlisheim am Fluß Pauch , und die chem maligen Schlóiter Schramfenſels oder Ethreatene feis , und Jungholg mit einein Dorf , welche den von Scauenburg gehören . 16. Die Güter Des Stifs Mutbach. Dies fi ehemalige Benediktinet Abtei , welche in 924ſten

Jahë

geſtiftet

worden ,

und die

ehébeſſen unmittelbar dem rómiſden Kaiſer und Steich unterworfen geweſen iſt , dereit Abt auch als ein Reich)eftirft Sitz und Stimme auf den Keidsstag gehabt hat , ift 1759 vom

fentg Pudewig XV zum Be

Huf der elſaffiſchen Ritterſchaft katholiſcher Religion réfulcriſirt; und ihre Einfünfte fitid in gewiſſe anonifatë ' oder Pfriinde hr Gebiet Sefiebet eingetheilet morden . aus 3 Bogteien , welche ſind 1'1) Die Bogtei cwciler , in einert Th 1 ; welche das Blumenthal , Florival , vallis florida , genannt wird . Es beftes het aus 2 Theilen , das funere stirs das

437 turbadliche

Thal ,

oder von

den hohen

Berge Bsidyen , lat . Beleus , Peleus , an Deffen Fuß die Abtei Murbad liegt , das bólchener Thal genannt , und mit demſel : ben hångt gegen St. Pinarin zu das Thay Froideval , Frigida vallis , zuſammen : das außere wird das gebweileriſche Chal gea nannt. Gebweiler , eine Stadt am Fluß fauch , dvirden weinreichen Kügelu , welche

in der

zweiten Hälfte des 13ten Jahrhunderts erbauet worden . In derſelben find ein Do

3

minikaner Móndenklofter , eine Kommentbu . rei des deutſden Ritterordens , weld ) e pon . Der zu Nufach abhångt , tirdye . Unter

und

eine Pfarr:

den 5 Dorfern dieſer Vogtei , iſt

Kautenbaá): Zeu , im lautenbadiſcheu Thal, woſelbſt ein Kollegiatſtift iſt , dem 4 Dör : fer gehöreu . 2 ) Die Vogtei QGatwciler , beſtehet aus

tus dem Stadtchen

Watweiler ,

Watteviller ,

am Fuß des Wasgauifden Gebirgs , auf einem kleinen Berge , ipofelbſt heilſames mineraliſches Waſſer iſt , und aus dem Marktflecken

uffhols , welder jenes Städt ::

1, den an Große und Vermögen übertrift. 3 ) Die Bogtei Sanct Amarin , in eis nem Thal, deſſen Vordertheil von der Stadt Ee 3 Thann ,

438

1

Chann , der innere uno ſchenfte aber von der Stadt Sanct Amarin , benennet wird . Durch dieſes leşte fließt die Thur ; es bat gute Weiben und Wieſen , und Eiſenberg Es wird in das obere und untes werfe. re , auch durch die Thur , welche die Stens je zwiſchen dem Elſas und Sundgau auss macht , in bas elfaffiſche und rundgauiſche abgetheilet. Im untern Thal , liegen ( 1 ) das Stadt : dhen Sanct Amarin oder Damarin , wel : ches icon 1276 ' vorhanden geweſen iſt , und in welchem eine Sollegiatfiridhe , außer halb aber eine Pfarrkirche iſt , mit wels dem auch das Dorf Vogelbach zuſammens hångt , und an den Stadtrediten Antheil , Das Schloß Fridburg oder Fribe . bat . berg , welches bei dieſem Ort geſtanden , Ift 1637 von den Schweben eingeårdert ( 2 ) Waffeeling , ein kleiner Pal worden . laft , welchen ein Fürſt von Powenſtein , Adminiſtrator der Abtei Murbad ) , hat ers ( 3 ) Zehn Dörfer dieffeito þauen laſſen. der Thur , und rechs Shur im Sundgau .

Dörfer jenſeits der

Im obern Thal, find das jerftfrte Bergs ( chloß Wildenſtein ,

und die drei

Derfer Greuth , Odern , und

großen

Belleringen . 1 1

7. Die

439

Don 7. Die Markgrafſchaft

und

das

Amt

cird.

bat

(19

Bouweiler , welche zwiſchen Sulz und En fisheim liegt , iſt eine alte Baronie , wels dhe bor Alters ihre eigenen davon benann ten Dynaften gehabt hat , die 1616 mit

ten: dem

ide

Freiherrn Rudolph ausgeſtorben ſind ,

durch deſſen Erbtochter Margaretha die Ha Grafen , ronie Cemahl , an derfelben Johann Ernſt

Figger ,

gekommen .



INO

nel

71614

penti

nett

nig

ludewig

XIV nahm

Fugger , und gab major

fie

Reinhold von

ſie

dem Grafen

in 49 dem Noſen ,

General :

deſſen

Erb

tocyter ſie ihrem Gemahl , dem Marſhall von Frankreich , Konrad ron Roſen , gu brachte , welcher die Grafen Fugler für thre Anſprüche an die Baronien Bollwei : ler und Masmunſter ,

1680 mit

113000

livres abrand , welches der St Snig geneh migte. 1939 erhob der Sifnig die Baroa

Pal

nie Bollweiler Sie enthalt

ities

mals eine Stadt gewefen iſt , mit einem Schloß. 2 ) Sechs Dörfer , von welchen 2 im Sundgau liegen .

erg -te

ju

einer

Markgrafſchaft.

1 ) Bollweller , ein Dorf , welches ebe

8. Die Herrſchaft Frenheim oder Eiſens heim , welche nur aus den Dsrfern Iren Ee 4 heim ,

440

heim , Merrheim und Retersheim beftehety, gwirdhen dem Rundat Rufach , der Marta grafſchaft Holliveiler und Abtet Muroach liegt , und vor Ulters zu der legten gekort hat , rett 1659 aber von dein Hauſe Ma garin beſeffen wird.

9. Enſishein , zuſammengejogee Ensheim, und Enzen , cine Stadt am Graven Qua telbach , welder aus der Jd abgeleitet wor Sie iſt ebedeflen der Hauptort vom ber . oftreidhiſden Elſas , und der Sitz der 8ftrets. dijden Regierung über Ober - Ciſas , Briga gali, den Schwarzwald , und die vier Wals fldote , geweſen ; es hat auch von 1657 bis 1674 der fånigliche Neth über Ellas hicrelbſt ſeinen Sig gehabt . Man findet bier ein verlafenes Jefuiter Stollegium , und. Die Vogtei über diere Stadt 2 Kisfter. hår 1735 Ferdinand Cointe! von Filain erblich erhalten . Zu dieſer Stadt gehfren das Dorf Nuz. lesheim , und ein Drittel pes Dorfs uns gersheim

ro. Die Bogiei -Sennheim , hat den. Ramen von Sennheim , gemeiniglich Sens nen , in romanſcher Sprache Cernay oder Sernay , einer kleinen Stadt am Fluß,

441 Shur , beren

zuerft in einer Urtunbe

von

Sie wird ten einem 1271 gedacht wird. landesfúrſliden Vogt und von einem Kath Jest gchårt fie oder Magiſtrat regieret. ein landesfürſt: als per Familie Klebrattel zu der Sennheimer Vogtei kides keyn . gehørt auch das Dorf Steinbad) , and dia Probftçi Berlingen , welde aus einer Sa : pelle und 2 Häuſern beſteht...

úil. Die Berrſchaft und das Umi Thann , weld)e bis auf bas Odilog Engelburg nach , gang im Sundgau liegt , und dem Hauſe Der Hauptort derſelben Majarin gehört . iſt das Sdioß Engelburg geweſen , wel: dyes im obern Elfas gelegen hat , und durch een Fluß Shur von der Stadt hann und vom

Surbgau abgefordert worden iſt.

Die

Fraajoſen haben es verwüſtet.

Die Herr:

(daft Thann wird abgetheilet

1

) in gehørt

0g

Stadtgeridt ,

( 1) Chann , eine Stadt

zu welchem

am

Fuß des

Berge , auf welchem das Schloß Engels burg geſtanden hat , und am Fluß Thur , im Eingang des angenehmen Shals Sankt Ihr Ur : Amarin , zwiſchen Weinbergen .

Burung faut ins

1214 Jahrhundert .

Zmi: fohen

442 dt und Sennheim , ift bas ſchen dieſer Sta e t y d nte chſenfeld i in der Geſch wohl bekan O , r n e auf welch große Ebene anch 1638 eine den acht wiſchen en große Schl z d Sdwe und d i l l r K'aife ;en porfie . ( 2 ) Das Meierthum ( Majoratus) Hos bentodern , von 3 Dörfern . ( 3 ) Das Meierthum Dørfern , und

Uuſpach ,

von

2

( 4) Das Meierthum Alt : Chann , zu welchent nur das Dorf dieſes Namens gehört.

2 ) in 2 Vogteien , welche find ( 1 ) . Die Vogtei Burnhaupten , welche in das obere und untere Meierthum oder Geridit abgetheilet wird ; zu jenem geho : ren 3 , zu dieſem 7 Dörfer. ( 2 ) Die Vogtet Traubách , welche aus 4 Meierthümern beſtehet ; die Dainerkirch von einem anſehnlichen Marktflecken , Traus bach : wålſche Neierthum heißen , und 16 Der ter begreifen . 3 ) in vier Meierthümer , Majoratus , welche

Balſchweiler , Sulzbach , Reiningen

und Riſpach , zu denen 10 Dörfer gehörena 12. Die Herrſchaft und das Amt lands ſer , welche

auch

im Sundgau liegt , und

1 1

443 in bas obere

und intere Amt abgetheilet

wird ; davon jenes die urſprunglidie Herr: . ſchaft ausmadyt , welche die Grafen von Habsburg als Landgrafen vom Elias auf mancherlei Weiſe erworben haben , dieſes aber von dem habsburgiſdhen Erslande En : : fisheim abgeſondert , und lin 14ten Jahr : hundert auch zu der Herrfa aft Landſer ges . ſchlagen worden

iſt.

Das Haus Deftreid ) .

hat dieſelbe einigemal verpfändet. M18 fulz ; dewig XIV das Elſas bekam , gab er dist fe Herrſchaft 1645 der Familie verwart zu lehn , von welder ſie durch eine Erb : tochter an das

markgräfliche Haus

Gous ,

vernet gekommen iſt , dem fie noch gehört . 1 ) Zu dem

obern Amt gehérent

( 1 ) Landſer, ( eigentlid Pandeschre , das ? iſt , Decus regionis , ) ein Marktfieden , welcher der Hanptort ner Herrſchaft , auch ehebeffen eine Stabt gereſen iſt. Das ala te Schloß gleiches Namens ift verwüſtet. In dem Marktflecken iſt ein Kloſter.

( 2 ) Die 6

Schultheisthümer (Sculteta

tus) Landſer son 6 Dörfern , Kappellen . von 5 Dörfern , Ober- Midhelbach von 5 Dórfern , Dietweiler , Schlierbach und Bla Das bolsheim , jedes von einem Dorf. lepte wird

auch

Blazhein

oder Blogheim

wale Swimmilli cm more was who ***jamwmorkanein

444

genannt , Klofter.

hat ein feftes

Schloß

und ein

2 ) Zu dem untern Amt , gehören i Dörfer , die unter 4 Schultheisthümer ver : theilet find. ( 1 ) Das Schultheisthum Habsheim hat von einem großen Dorf den Namen welches ehedefſen eine feſte Stadt geweſen, fo die Helvetier 1468 verbrannt haben. ( 2 ) Das Schultheisthum Rixheim , wel ches von einem großen Dorf benannt wird , Deutſdjen barin eine Kommenthurei des Ritterordens ift. ( 3 ) Dus Schultheisthum Sarwisheim , von drei Dörfern . (4 ) Des Sdultheisthum Othmarsheim, Zu Othmarsheim , iſt ein von 6 Dörfern. 201 , welcher mehr oder doch wenigftens eben Po viel als die gange Herrſchaft ein : Auch iſt daſelbſt eine weibliche Ab : Irågt. tei , welcher der Neue Weg , franzöſ. la Chauſſée , gehört , an welchem 29 Häuſer ſtehen . Bei Blobelsheim , iſt 1228 eine Schlacht zwiſden dem Erzbiſchof von Straß . Burg und bei Grafen von Pfirt vorgefallen . 13. Das Umt Erdholzweiler , weldies ber familie von Andlau gehört , und & Dörfer begreift VIII. Die

445

VIII. Die Unterfatihalterſchaft Belfort , gehårt ganz zum Sundgau , und begreift i . Die Herrſdaft belfort , welde ini 14ten

Jahrhundert

ein

Theil der

Graf:

] Pchaft Pfört geworden iſt , ſeit 1059 aber Sie hat tei : dem Hauſe Mazarin gehårt . nen fruchtbaren Boden , aber viele fiſchrei : the Teide , Meiden , Holzungen und Berg werke . Die Einwohner ſprechen fo , mic die

benachbarten

Mümpelgarder , die ron

Der ganzen Herríd aft manide Mundart. Iſt ein Obervogt ( Grand Baillif ) vorge : ſekt ; und ſie. tft welche ſing

in

5 Diſtrikte vertheilt

i ) Die Vogtei Belfort, in welcher

2 ( 1) Belfort , oder Befort ; franz . Roche de Belfortğ çin Schloß , auf einem hoher Felſen , von weichen 'die Herrſchaft den Namen hat . Unter demſelben liegt die bes feſtigte Stadt gleiches Namens , am Fluß dhen Savoureuſe , ( Saporofa amnis , ) het welcher 6 Landſtraßen zuſammen formen . In derſelben iſt eine Kolleztatfirche , und in der Borſtadt ein Sloffer und unterſchle : dene Eiſenhåmmer , weil in der Gegens dieſes Orts reiche Eiſengruben fiud.

( 2) Fünf Neierthümer , nåmlich Pes touſe voll 2 Dörfern , Chatenon, auf deutſch Bes

i

446 Seeftenbolj , Mon 4 Derfern, Sravanche und Qaviler von 2 Dörferni , Sethonviller oder Bethirciler ulid La Grunge von 2 Dörfern , und Pilic cder Sut. 2 ) Die Bogtei Ingelfod , franzdf. An geot , welche aus den Meierthümern Ins gclíob ; ober - Anot , und Movillar ober Bleuweiler , beſtchet: ju jenem zu dieſer aud) 4 Dsrfer:

gehören 4 ,

3 ) Das Grosmeierthum Efis , Grande Mairie de l'Allile , weldjes aus 2 flei : nen Metertbmern beſtehet , deren eines

j li VO

Affile fur leau , und das andere la hau te Allile genennet wirb : zu jenem geh8 : ren 7 , gu bi fem 3 Dörfer. 4) Die Herrſd)aft Roſenberg , welche von dem ehemaligen Sdloß Roſenberg oder Roſenfels , franz . Roſemont , den Namen hat , der befte Theil der Herrſdjaft Bels fort iſt , und in die obere und untere ab: Die obere Herrſchaft oder getheilet wird . zwiſchen bas obere Meterthum , welches Bergen liegt , und daher das Roſenthal beißet , begreift 12 Dörfer , unter melden Chaux oder Erdha , davon es den Namen

Di

wi 5:

når

ferr Ger

gere far for tent Dér

hat , und Giromagny , wegeit ſeiner Groſ ſe und Bergwerfe , die merkwürdigften find . Das untere Meierthum , welches in der Obene liegt , wird von dem Dorf Utge: rand ,

2 Ethni.

447

the right Ict oda

fans , benannt , außer welchem Dórfer dazu gehören .

noch

2

Sfera

är ola

5 ) Die Herrſchaft Dattenried , welche im 14ten Jahrhundert aus unterſchiedenen von einander abgeſondert gewefenen Stu den , entſtanden iſt , und den Namen von einem Sdilof hat , beſten fchon im Izten

oren &

flei:

la hac gehi

Tg oil Hamai

18 ab:

tota rijden

enthal reldet Diumet

17 fins

Janhundert gebecht wird , weldies auf ei: nem Felſen ſtund , und 1674 von den Frans unter dem Riben foren verwüſtet wurde. liegt das Städtch - 11 Dattenried , meldes von lateiniſchen Schriftſtellern Datira ge : nennet wordent, jeßt aber von ihnen Dela , und auf fran ; sfiſch ) Dele genennet , wird . glußer dem ( ciben gehören zu dieſer Herrſchaft 2. Meirrthümer ( majoratus , ) námlich Saint Dizier , Deutſch Sanct Stør : gen , lat . Sanctus Deſiderius , 'von 8 Dsre, fern ; Rechefy , deutſch raſchlitz , Obers Sept , Seppois le haut , wofelbft deutſch geredet wird , Boncourt ober Bubendorf , Faveroy oder Faverach ; Þorogne oder Boll , Joncherey , Froide - Fontaine ( Real tenbrunn ) und Charmois , Gronne Bon 4 Dörfern . Aumerk, Bon dem Schloß Dattenried gehen zu Lehn.

( 0 ) Die

448

( i). Die Herrſchaft and Wogtei Bluz menberg , franz. Florimont , welche aus dem Zerſtörten

Bergſchloß ,

und aus

dende

Städtchen dieſes Namens , and 3 Dörfern beſtebet ; gehørt .

und

der

Familie

Bärbauð

fu : .

( 2 ) Die Herrſchaft Münſterol , franja Montreuil oder Montreux , welche zwoers, linien det reinachiſchen Famille gehört , und aus dem chloß dieſes Namens , und 13 Dörfern beſtehet.

( 3 ) Die Baronié Granweiler , welche der Baſinieriſden Familie zugehört, und aus dem Stadtchen Granweiler , und den Dsrferit Thiancourt , wdird)

Moriveiler , und De

1 firey oder

Miſerach , beſtehet:

( 4 ) Die Herrſchaft Froberg , i elche cont Sundgau abgefonbert ; am Flu Doub , roiſchen dein Bisthum Baſel ; und dert ? Grafichaffen Múmpelgarð undBurgund,liegta . von dem gerførten Schloß Froberg , frango t Montjoye, lat. Montisgaudium if , desta nd re g ; Vu "e welchem Baufrey am Fluß Doub: das vors nehmſte , und der Sig des Barons iſto ,

2.

Das mt Masinunfter und Rothens

burg , weldjes aus den Herrſchaften dieſes Nga

449 Naniens beftehét, de jetzt beide den Mark:

3 grafen von Nofe

3

gehören .

1 ) Die Herrſchaft Masmünſter , Dyna ftia Maloniana , iſt ein Thal , weldes den Bach Sanebach gegen Morgen , und den hohen Berg Straßen , franz . Graſlon , ges. gein Ubend zur Grenze , den Namen aber von

3

dem

in der Mitte

belegenen

Kloſtet

Masmunſter , Maſonis monafteriumt , hat. Dieſes Kloſter iſt im Sten Jahrhundert ges ftiftet worden , und hat ſeinen Namen auch dem

benachbarten Städtchen Masmunſter ,

8

franz. Maſevaux

1

tbeilet , welches 1217 zu einer Stadt ge macht worden tit. Die übrigen Derter die Per Herrſchaft , werden in das obere und uns

5

tere Meierthum eingetheilet ; das obere , welches auch das Sebenthal genennet wird, begreift II , das untere aber nur 4 Døre

3

3

"

oder Moilevaux mitge

. fer:

Dieſe Herrſchaft hat Eiſenbergwerkea

2 ) . Die Herrſchaft Rothenburg ober Ro thenberg , franz. Rougemont , hat den Na men von einem gerſtórten gedoppelten Schloß. Bei dem untern Schloß hat ein Städtchen Sie begreift die Dörfer Rouges mont oder Rothenberg , le Val ; la petite Fontaine , ( Kleinörunn ) Felon , Saint gelegen .

Búſch :Erdbeſchr.9, B.

1

45 Germain , und Nomagny , in welchen ins geſamt die romanſde Mundart gerebet yvird. Dazu kommt noch das Kirdyſpiel Preninger oder Pfaffans von 9 Dörfern , unter weldien Roppe oder Toppach mit ei nem Sd)Log.

3. Die Herrſchaft und das Amt Pfirt , welche mit der ehemaligen Grafſchaft Prict nicht verwedſelt werden muß ; denn oogkih jene auch biswetlen eine Gruffdaft genen : net wird , ſo iſt ſie dod) nur ein Theil , und zwar der urſprüngliche Theil von dies fer , als melde anfänglich außer dieſer Herr auch noch die Obervogteien oder foaft Herrſchaften Altkird ) und Dann , nadimals aud)

die Herrſchaften Belfort , Dattetrieb

und Rothenburg, folglich den größten Theil vom Sundgau , begriffen hat , daher és fommt , daß Sundgau und Grafſchaft Pfirt nidit ſelten als braucht werden .

gleidigúltige

Damen

ge

Die Herrſchaft , von welcher jeßt die Re hat ihren Namen von dem große

de ift ,

fentheils verfallenen Schloß Pfirt oder Pfirbt, franzsſiſdi Ferrette , lateiniſdy Pfiretum weldies auf einem Felfen ftebet , und dhon im Jahr 1144 vprffinmt. . Gie gehört Feit Unter den 1659 Dim Hauſe Ma, arin . chylos,

451

Ê hloß ,

am change des Bergs ,

fehet

das Städtchen Pfirt , nahe bei weld'em Von den übrigen bas Dorf Alt - Pfirt iſt. bieber gehörigen 33 Dörfern , find Wolfs : moeiler ,

in gemeinen Reden Wolrdweiler ,

Pfeterhauſen und Oltingen , wegen threr Große die merkirirdigſten . Im Dorf Win: tel entſpringt die Ju .

Uninerf. Ton dieſer verrkhaft gehen au! Pelin : I ) die Herrſchaft Vöreburg , oder öreborgi frar.zof. Morimont , welche von eineri zeritor's ten Schloß den Mamen hate oud 4 Dorfen. bes ftehet, und der Familie ben Qignacourt geurt. 2 ) Das Gebiet Blodmont oder Plochmund , welches von einem zerſtörten Echloß, dieres aber von einem hohen Berger meld en die Deurſchen dell lauen , die Walſchen aber Blomont mené nen , den Namen hat, unter welchem noch ein gleichnamiger Hof liegi.

4. Die Here haft und das Amt Altfirch , melche reit 1659 dem Haufe mazarin gez hørt , und den Namen von einem verwu : fteten Schloß hat , welches auf einem Fea Das fen am Fluß gu erbawet worden . Stadtchen

gleiches Namens wird

in das

bbere und untere abgetheilet ; jenes iſt von bem Schloß nur durch einen Graben ab : Aufer demſelben gehoren zu dier geſondert. fer Herrfdaft 7 Meierthumer (Majoratüs,) nåna Sf2

Hämlich , auf der larg ,

von

in

Dörfernt,

des Hunzbacherthals , von 17 Dörfera , Tagols icin , von 3 Dorfern , Bettendurfa von 3 Dorfern , Sallers forf oder Bar :16 : dorf , Jilfurth und Hodifieit , davon jedes uur aus einem Dorf beftehet.

5. Das Amt Brunnſtadt , beſtehet aus unterſchiedenen Sdiofiern und Derfern , Der: weldje adelid )en Familien gehören . gleidhen find die Sdildfier Hir ,bad) , Keto : weiler , Freningen und fuemſchrotter , mit 3 Dšrfern , welche der reinadhiſchen Famis lie gehören ; Brunnſtadt , Nieveshein und Pfaffftadt ; Zillisheim , ein anfehnliches Dorf mit einem anſehnlichen Palaft ,

uno

fauterbach mit einem Priorato 6. Húningen , eine Feftung am Rhein , unweit Baſel , an der Grenze von Sundgau . fm rúten Fahrhundert hieß diefer Ort Groß- Húningen , im Gegenſatz von dem jenſeits des Rheins liegenden Klein - Hảnilta gen . 1681 ließ ihn König Ludewig XIV zu einer ſtarken Feſtung machen , welche in einem Jahr zu Stande fam . Bald bernach fchlugen die Franzoſen eine Brücke über . ben Rhein , bis auf die Infel, hinter wel tit der ſogenannte alte Rhein durchgehet , bes

ferlaten tie Profe mit einem horrorf, ( + loan auch iter den alten 5cin eine Qiri, 1.8 bedeckten fie durch eine Por : $r . nje , welde on : f Deutſaten Dievem alige : Veget murde. llein , termoge des rne micifden Friedensten 1697 , tvurde die porfdange und Pirtice wieder abgetragen . 1741 ließ der finir ron Fraufreich aber :

. mals eine Brüde aber den Rhein anlegen , und an dem enfeitig eller einige Peitunase werke aufwerfen , welde aber am Emde des 175iften Jubres wieder niedergeriffen wur ben .

7. Randsfren , ein Feftes Bergfd lof 'an der helvetiſchen Grenze , ilber welches die Markgrafen ron Baden - Durlad) megen der Herrſdaft Notein das Dominium di rectum

gehabt ,

welches

König

Ludewig

XIV im Jahr 1664 für 3000 livres jährliche Einkünfte aus bem othmarsheimts din Zoll an fid gebracht hat. Anmerf. liber dag twafgauiſche Gebirge ſind 119th Lothringen 12 Landſtraßen angeleget wors den , welche heißen I ) die Giromagniſche , 2 ) Masmünſterſche , 3) Sanet amarilliſche , 4 ) Gregorianiche , 55 ürbifiiite , 6 ) Leberiſche , 7 ) Weileriſche, 8 ) Dachfburgiſche, 9 ) Zaberniſche, 10) Exhirmeliine , 11 ) Sliederbron - virſchiſche, und F f 3

454 118d 12 ) Weißenburg - bithirhe. Go fie uns megtain waren , juo fic dirthy große Múlje ana x1 ! 1ſt wegram geiriacht worden. Die ers te , fiorite , neunte und gioilfte , find bewüns. beris ourage erke. Die vierte und achte , ſind nur für Fußgånger und Reuter , die ube rigen find auch für Wagen brauchbar,

40. Das

Gouvernteinent von

Franche Comté.

Die Grafſchaft

Surgirnd

oder Franche

Comté , grinzet gegen Norden an lothrin gent , gegen Norboften an die Grafichaft Mimpelgard ,

gegen , Silden

an

Breffe ,

Val Romey und Pais de Geç , gegen O : ſten an Helvetien , inſonderheit an das Für: ftenthum Neufdatel , gegen Weſten an das Gouvernement von Hourgogne , und gegen Nerdweiten an Champagne

und Barrois .

Ihre Größe von Mittag nach Mitternacht betråst 39 , und von Südaft nach Nord bſt 26 ' fr nzus fifche Meilen . Faſt die Hälfs te berſelben iſt ebenes land , und an Ge treide , Wein , Weide , Hanf : c. fruchtbar ; das übrige iſt bergidit , bat theils gute Viehzucht, theils etwas Getreide und Wein , Die vornehinſten Flüſſe ſind die Saone , der Dugnon , der Dour , die Couve und Dain.

455 man finnet in

Dain .

dieſem

Land ? Kille

pfer , Ciren , Bl i und Silber , auch zu liia reuil und Ropes mineraliſche Quellen. Det Dim Dorf Touillon iſt eine Quelle , welde mit resclmásiger Abwechſelung fliefst und fille fchet , and in der Stadt Salins find Es gibt wichtige Salzquellen 1!1d Rothen .

auch

in

dieſer Grafſchaft Ulabaſter - und

Marmorörliche. Eine franzorde meile on Quingen , erna 50 Schritte von dem glug Dour , iſt eine große Orotte , Carin Sie Natur Saulen , Gråber , und allerlei Bila der gebildet hat . Bei Leugne iſt eine na : tirliche Eishóle , in welcher es im Winter aufthauet , und im Sommer gefrieret. : Dieſes land war ehemals ein Theil des burgundid)en Neidis , den Pudemig der frontme feinem Sohn Lothar gab , auf wel dien Sarl der Stable folgete , ju deffen Zeit es Oberburgund genennet ward . Nadhmals hatte er ſeine eigenen Grafen , und war ein Lelyn des deutſchen Reidis . Graf Nein hold III entzog ſich der Oberherrſchaft fiais rers Luthers II , und dazuial roll das Land den Namen Frande Comité befummen 64 ben . Durd Bermåblung fam dies land an Philipp von Franfreid ), mit dem 311 Namen der Sühne , welcher Det Stammra ter der zweiten herzogliden burgundiſchen Ff 4

456 Linie iſt , von welcher Karl der Stubne der legte war . Dieſes Tochter und Erbin Maria brachte das fand durch ihre Ber : måhlung

an Marimilian

von Oeſterreich ;

Karl vereinigte das Herzogthum und die Grafſchaft Burgund mit den Niederlander ; da es denn als ein Theil des burgundiſchen Preiſes zum r $miſchen Reich gehfrete. und 1674

nahm Frankreich es

1668

in Befiz ,

und behielt e $ 1679 im nimegiſchen Fries Das fand hat rein eigenes Parla. ben . ment. Es wird durch einen Generalgou : øerneur , Senecalieutenant , und 4 finis ; liche Lieutenants regieret , und beſteht aus 4. großen oder Oberámtern .

1. Das Dberamt Beſançon , von 6385 Feuerſtellen , die getheilet ſind.

unter 100 Pfarren

ab

1. Berangon , Vefontia , Lefontium , die Hauptſtadt des Landes , der Siß des Generalgouverneurs, zweier Etats Majors, eines Erzbisthums , Parlaments , einer jna tendani , Hebung , eines Amts , Pandges richts , Münzhofs , einer marmornen Tafel, eines Forſtamt 8 2. wird durch den Fluß Doug in die obere oder alte , und untere ober neue Stadt abgetheilet. Sie mar bis auf den weſtphalifuyen Frieden eine freie Reichs

457 Reid, siiast , Tamals aber wurde fie an Spanien abgetreten . ludowig XIV bat fie ju eirler iwichtigen Feſtung gemacht , weiche nod durch eine Bitdelle beſchiget fvird . Sie enthlt 2 Spitel , S Pfarrkir, den , 4 oreien , ein Seminarium , eine fiomnienturet des johanniter Ritteror bens , eine univerſität , eine . 1752 geſtif tete Pfadenie der Biponchufien , und der faisnen Willenschaften i inte , 12 RISE fter , 3 Hoſpitaler , 3293 Feuerfi :fen , und ungefähr 20000 Menſchen . Der hieſige Erzbiſdhof iſt eiu Fürſi des deutſdien Reichs, irchprengel hat 3 Suffraganten , ein! son 876 Pfarren , 40000 flores Einfünfte und

iſt am rómiſchen Hof auf 1023

Fl .

tapiret. 2. Die Dårfer Uvannes , Vrenan , Beu re , Honnay , Nazen , u .

a . m.

II . Das Oberamt Dole , oder Milieu begreift folgende Unter & mter :

1. D.18

Amt Dole ton

177 Pfarren .

zu welchem 8084 Feuerſtellen gehdren . 1 ) Dole , eine Stadt am Fluß Dour . in einem Diftrift , welder feiner Schen : heit und Fruchtbarkeit wegen Val d'Wurour genennet mirt , mar ehemals , als Beſan : G011 ffs

458 con Reichsfrei eit

hatte ,

die

Hauptſtrot

018 Landes , der Sit eines Parlements , ciner Rechnungskammer und einer Univer fitåt , uns mar aisd ), befeſagt. 2118 aber Ludewig XIV fie 1668 eroberte , ließ er die Feſtungswerke ſchleifen ; und als die Epanier fie abermals befeſtigten , unb Frant,

3

[

four und nebil londe

reich) fie 1074 QUB

neue eroberte , wurden

Feſtungswerke wieder niedergeriſſen , und nad )mals das Parlament und die Unis berfitt nad Berançon verlegt , die Nech die

nungsfaminer aber iſt hier geblieben . Dan findet hier auch ein Kapitel , cin vorma: liges Jeſuiter Kollegium , noch ein Kolle : gium , ro Kisiter , ein Hoſpital, und eine Kommenthurei des Johanniter Ritterordens. 2 ) Annoines , große Darfer .

la lone

und

Noiffen ,

3 ) Sampes , en feiner Marmorbrüche wegen bekanntes Dorf .

hons ,

begreif I. 1) eine

dellen findet und eis Stadt

4 ) Orchamps , ein Dorf mit einer Vogtei. 5 ) Gendrey und Fraiſans , Dörfer, wel:

Ciſterci che Hauptorter von Diſtrikten ſind .

2. Das Amt Duingen , von 39 Pfars ren und 1407 Feuerſtellen . 1 ) Quingen , eine kleine Stadt an der foube , welche der Siz eines llnteramts iſt. 2 ) Aurc und Senans , D &rfer. 3. Das

3) Probic fluß

4155 eine

:

459 3. Das ant Ornans , von 89 Pfarrelt, zu welchem 1979 Feuerſtellen gehören .

1 ) Ornans ,

eine

kleine Stadt an der

louive , weiche ein Amt , eine Pfarrkird e und 2 Kisfier hat . Sie machte ehemals , nebit Vuillafons und Vrancons i elne be : fondere Herrfdaft aus . 2 ) fods , outier , Ruffel , les Nauba : bons , Verůl und Builafons, große Dorfer .

29

1

III ,

Das Oberamt Almont

oder Gray

begreift fuigende Unter &mter,

1. Das Amt Beroul , von 467 Pfarren .

1 ) Veſoul ,

Vefolum

oder Velullun ,

fleine Stadt auf einem Berge , ait deflen Fuß der Fluß Durgeon flicbt. Man findet hier eine Rollegiatfirde , 3 Šildjier Die und ein ehemaliges Jefuiterfolleginm . eine

Stadt

hat in den Kriegen viel gelitten .

2 ) Claire fontaine und Bellevaux , zwei Ciſtercienſerabteien .

3 ) Juffen , eine Stadt , der Sit einer Probſtei, mit einem Priorat. Sie liegt am Fluß dimance grotichen Bergen . 4 ) Charlieu oder Cherlieu , Cari locus, eine Pfarre mit einer Eiftercienſerabtei. 5 ) Jonpelle eine Pfarre und Herrſchaft, 6) Saa

460

6 ) Favernen , ein Flecken am Fluf lan : terle , mit einer Benediktinerabtei. 7 ) Montoon , eine Begtei . 8 ) Belst , eine Herrſdaft , welche die Gúter Dlans , Bettenons und Hartechaux begreift , und 1701 erhoben worden .

zu

einem arquifat

9) Montjuſtin , eine Vogtei. 10) Vaur - Willers , der Hauptort els ner berondern Beridits harfeit , die unmit: telbar unter dem Parlament zu Befançon ſiehet. 1 ) Faucognen , eine Vogtei . 12 ) Fougereule , Thal .

ein Fleden

in einem

13 ) fügeulle , oder Lüreu , Luxovium, eine kleine Stadt , am Fuß des wasgaui: chen Gebirgs , welche rer berühmten Abtei zu

ihren llrfprung ihe danfen hat , die im

f Jahr 602 vom heiligen Kolomban geftiftet worden , und die Regel des hell . Benedikts Der 210t war ehemals angenommen hat.

ein unmittelbarer Neidis tard, Die Stadt hat ihre beronbere Gerichtsbarfeit . Bei dieſer Stadt find Båder und Eiſenquellen . Die warmen Båder find 1764 wieder her : geſtellet worden .

14) Lú

I

14

461 14 ) lire bber Lüders ,

eine Benedittt :

ner Abtei , welche rowohl , als der dazu gehörige Flecken , auf einer Inſel in eine!! See liegt. Sie beſitzt auch die Doerroga teien Blanchier und Paſſavant , nåmlich das Sdloß in dem zu der würtembergi rden Herrſchaft Paſſavant gehårigen Städte then gleiches Namens , mit dem , was da : von abhängt. Dieſe Abtei iſt mit der N16 : tei Murbad) im Elías verbunden , und mat ehebellen ein gefürſtetes Stift des deutſcheri Reichs. Der Flecken Cure , iſt der Hauptă ort eines Diſtritts , und der Siß einee Bogtei .

1 2. Das Umt Gray ,

von 181 Pfarren

und 9494 Feuerſtellen. 1 ) Gray , Gradium , eine kleine Stadt an der Saone , deren ehemalige Sefiüngs : werke Ludewig XIV im Jahr 1668 hat fchleifen laffen . Sie hat eine Kollegiatfir :

E

1

che , 5 Kloſter und ein ehemaliges Jeſuis terkollegium . Hier wird das Getreide für Eiſen eingeſchiffet , welches man nach {non führet. 2 ) Corneur oder Cornoceil, cine Manns :

abtei Pråmonſtratenſer Ordeus . 3 ) Beamieux , ein Dorf mit einer Grafidajte

dem Sitel

4 ) mou.

462 4 ) ont Benoit eine Uuguftinerabtei. 5 ) la Charité ', eine Ciſtercienſerabtei; wride 1133 sefiiftet worden . 6 ) Champlitte oder Chamnite , eine ftei: ne Stadt mit einer Sollegiatfirdhe , einem

Priorat und einem 7 ) Champlirte ,

Kloſter. eine Pfarre ,

jener Stadt , weld ) e

1574. zu

nahe

bei

einer Graf:

fdjaft erhoben worden . 8 ) acen , Acejum , Accinctum ,, eine Ciſtircienſer Monchenabtei. 9 ) Rai , eine Pfarré und Herrſchaft, mit einem Schloß und einer Kolleglatfirme. 10 ) Dampierre , ein Flecen am Fluß Calm . 11 ) Bouclars , eine Pfarre und Herr : ( diaft , welde 1749 zu einern Marquiſat erhoben worden . 12 ) Die Flecken Gy , Marnay là vide , ein Marqutſat, und Pesmes, eine Baronie. 3. Das les Dames ,

Amt aume

les Nones

ober

von 184 Pfarren und 5096

Feuerſtellen . 1 ) Baunie les Nones , Balma oder Pal.

ma , eine Stadt an Fluß Dour , mit ei : ner Benediktiner Nonnenabtei , von wel dher die Stadt ihren Namen bat. Außer derſelben iſt hier noch ein

Sfapuzinerkloſtera 2) tien

453 2 ) Tieu Croiſſant , oder les trois Nois , eine Senediftinerabtei.

, ICCO

‫ ܪܰܘ‬: hi + 69

vir :

him Trai

arani

Er PL

rito

Sus

Flora din

3 ) Grammont , oder Villerſerel,(Floren uno Herría eft , melihe 1718 zu einem 9 ).arquiſat erhoben worden . 4 ) Die Grafid : aft de la Node oder von dem Felſen , lat . Coinitaius Rupenfis , vel dhe dem Hauſe Tulier von Frobwg gebor , bat den Namen von einer Sdilet , was dhes auf einem Felfen lieget , und von dem Hauptort der Grafſchaft, dem Flecken Saint Hippolite , der and, wohl Roche Saint Hi polite germinet wird . 5 ) Folgende Herrſe ;aften , welche zu der gefürſteten Grafid ;aft Můmpelgard gehi: ren , von der fie ebedeffen Allodialitúce wo : ren , von Frankreich aber nach dem Tore Herzogs leopold Eberhard im Jahr 1723 eingezogen , und 1748 dem Herzog von Würtenberg , mit Vorbehalt der Landesbo : beit wieder eingeräumet worden .

( 1 ) Die Herrſchaft Hiricourt , von 11 Pfarren , unter welchen die kleine Stadt Sericourt iſt, welche zwel alte Schlsffer bat. ( 2 ) Die Herrſchaft Blamont , von 13 Pfarren , unter welchen die kleine Stadt Piamont iſt , die der

Siß eines

Gouver :

neurs, eines Majors , eines Umts und eince ebung bits

464 ( 3 ) Die Herrſchaft Clemont , von s Prati ren unter welchem Clemont, cine ebes malige Stadt , jeßt ein fleines Dorf ; ift und Montecheroux , ein Flecken am Abhang eines Bergs , gegen S. Hippolite über. (4) Die Herrſd aft Chatelot ,

von

10

Pfarren. ( 5 ) Die Herrſchaft Granges , weldje von einem Fleden den Danien bat . (6 ) Die Herrſchaft Clerval , welche von einem Sdloß und Flecken benannt wird . (7) Die Herrſchaft Paſſavant. IV . Das Oberamt Aval , begreift fois gende Unteråmter. 1. Das Amt Salins , von 100 Pfar : ren und 23480 Menſchen . : 1 ) Saling , Salinae , eine jier lich an : ſehnliche Stadt in einem kleinen Chal an dhe

F I

dem kleinen Fluß Firieure , wels der Sis eines Gouverneurs , land :

Amts , und einer Vetung iſt, 3 Kapitel , 44. Pfarrfirchen , io Kisfter, cin Kollegium , ein Hoſpital , und unge= Die hieri fåhr 8000 Einwohner hat .

gerichts ,

gen Salzquellen und Kothen find wichtig . In der Gegend der Stadt wird jaſpisar : tiger Alabafter und ſchwarzer Marmor ge Neben der Stadt liegt auf einem trodien . Serge bas Sort Selin , und auf einem an

G

468

beën die Redoute Fort Skačon ,

3

1

0

+

1

und das

Solof Fort S. Andre Die Stadt hat ehemals ihre eigenen Herren gehabt. 2 ) Goile , eine Auguſtinerabtei , welche 1199 geſtiftet worden . 3 ) Nogeroy . Nucillum , eine Stadt mit einer Kollegiatfirche und einem Schloß: 4) Sainte Anne , ein Schloß auf einent

Felſen .

2. Das Umt Ürbois , von 21 Pfárren und 1814 Feuerſtellen. 1 ) Arbois , eine kleine Stadt mit einer Kollegiatkirche , einem Priorat , 5 KIdſtern , und einer Kommentburet des Johanniter Nitterordens . 2 ) Montigny) , eine Pfarre mit einer weiblidhen Abtei und einem Kloſter.

3. Das Amt Pontarlier , don 69 Sès meinen und 5410 Feuerſtellen. 1 ) Das eigentliche Umat, von 49 Pfarrer ,

Die Stadt Pontarlier , ehemals Pont Elié , liegt beim Berge Jurten , an der Grenze von Helvetien , dahin hier ein bes quemier Weg gehet , der durch ein Bergs rohloß beſchußet iwird , welches eine halbt Meile von der Stadt liegt , und das Schloß Jour beißet. Man findet hier eine Pfarra firche , 3 Kisſter und ein Priorat. 2 ) Die Herrſchaft Jougne oder Jour. Büro . Erdbeſchr, 9, . og 3 ) Die

466

und Saug . eoi u s 4. Das Umt Poligny z von 103 P ar ren , 4893 und Feuerſtellten . **** M 3 ) Die Tydl er orta

1 ). Poligny , Polemniacum eine kleine Stadt in dem Lande uns der Grafſchaft Warafch. Sie hat eine Kollegiatfirche , 5 Klofter , ein Sollegium , eine Kominthu: sei bes beit . Geiftordeus. "

2 ) Chatel Chalon , ein Flecken mit ei: her adelichen Benediktiner Ronnenabtet. 3 ) Baume les Moines , ein Flecken mit einer ädelitjen Benediktiner Móndienabtei. 5. ' Das Amt (ons le Saurier

von 97

Pfarren , zu welchen 5886 Feuerfiellen ge hdren . 1 ) long oder Lons le Saunier , Leodo, eine kleine Stadt mit einer Pfarrkirche , em Prio , , einer Abte und 5.Klof iern rat i einem Die hieſige Salzquelle wird wegen Holz: mangels nidht genugct. 2 ) Urley , ein einer Barouie .

Flecken mit

dem

Titel

6. Das Almt Orgelet , von 193 Pfar: ren , und 4750 Feuerſtellen . 1 ) Orgelet , fine fleine Stadt mit eis nem Kloſter . 2 ) Gigny , ein Flecken am Fluß Sůrain , in einen Shal , mit einem Priorat . 7. Das

+

467 7. Das Gericht Saint Claude , von 9 i Pfarren , zu welcher 34137 Menſchen ge: håren. Saint Claudé. ober Saint Dyant , eine Stadt gwiſchen Bergen am Fluß Rifon , mit einer Pfarrkirche , noch einer Sirche , el : nem Hoſpital , einem Kollegio , und Kisa fteen. : Die ehemalige bieſige reiche Abtet ift 1742 zu einem Bisthum erhoben wor: den , zu welchem 84 Pfarren, 23 Filiale, Biſchof ift und 4. Kapitel gehören . Suffragant des Erzbiſchofs von Lyon, hat 34000 Liores Einfünfte ; und iſt am rómia ( dhen Hofe auf 1500 fl . tarirt. Die Ra = thedralkirchen , ebemalige Kirche ber Abtei , if (dón .

41.

Das Gouvernement sont Corſica .

X Die Inſel Corſica , welche Dor Älters von den Griechen Styrnos und Korfs génen niet worden , gehört zu Italieti , und liegt dem feſtent Land der Republic Geroua ge= genüber , fwiſchen dem Golfo di Genous Man hat unters und der Inſel Sardinieri . fchiedene Randdasten von derſelben .

Dita

3

46 % jenige , welche der Hauptmann Johann Bogt auf Befehl des Baron Neuhofs da : von aufgenommen hat , und Nienier unb Jofua Diteris zuerſt herausgegeben haben , iſt vor den homanniſchen Erben 1735 wies Eine andere Charte der aufgeleget idorben . hat dte Republik Genova, 1738 barch Jail: lot fu Parls ' ſtechen " laffen ', 'und dieſe hat der Verfaffer der Hiſtoire de l'Isle de Cors fe feinem Buch mit ånkeridhiebetten Vert beſſerungen einverleibet. Moch eine andere, deren Ulrøeber der Jugenkeur Bellin ift , ift im zweiten Theil der Hiſtoire des revolu tions de Corſe zu findent. 719) Die Carte militaire de l'Isle de Corſe , welche le Rouge 1768 ju Paris ans licht geſtellet Am allerges hat, beſtehet aus 2 Bogen. naueſten aber iſt die Jufel im Atlas von Corſica bargeſtellet , den Herr Falten 1709 gu Paris geliefert bat , jund der ' , außer a allgemeinen Charten , in 35 Blätter son unterſchiedener Große beftehet , auf wele dhin die einzelnen Provinzen und Häfen abs gebildet werden. Nach der erſten angeführ. ten Charte beträgt die größte fånge der Unrel 32 , und die größte Vreite 12 geos graphiſde Meiten ; nach der andern macht jene24 ; und dieſe eiwas übre 93, und in eini: gen Gegenden 12 Meilen aus gnad der dritten aber

469

aber ift jene auf etwas uber.23 , und die ſe in einigen Gegenden über 10 Meilen zu Idagen, Eine Stette von Bergen , welche fich durch die größte Breite der Inſel , uånlich vom Meerbuſen Porto bis an den Thurm So linzara , erſtrecket , theilet Die Inſel in 2 Hålften, . Sie iſt auch größtentheils gebir , gig , und die Dfrfer find entweder Hügeln oder in Chålern erbauet ,

auf Die

Gegend am Meer zwiſchen Porto Vecchio uno Baſtia , vornåhmlich um elleria , Sou Pes legrino und Mariana , hat wegen der da : ſelbſt befindlideu Moråfte und Seen eine

1 ungeſunde luft , vornåmlich bel ſtarfer Hig ? iſt auch daher ſchledyt bewohnt : allein , faſt alle übrige Gegenden der Inſel haber gute und Sie hat einen ganz frucht : gefunde luft. þaren Boden , und ſelbſt die Berge find nicht davon auszuſchitefien , ausgenomment die

heden ,

Jahre

welche die meiſte

mit Schnee

bedeckt ſind .

Zeit des Allein

Der Uckerbau wiro 'gar machlaßig getrieben. Flache iſt häufig vorhanden , und konnte noch håufiger gebauet und verarbeitet wera Es machſet zwar ' Weigen blefelbft : den , allein , der handleute gewöhnliches Bros ift entweder von Gerſte , oder von Hirſe ober pon Raftanien . Die fehr Bergichten Gegenden Sg 3

2

470 baben boch gute Weide fürs Vieh , weldes man auf den Bergen vom Frühjahr an bis in den Oktober weiden låßt , alsdenn aber ober wenn der Schnee fåült , es in die Chåler treibet , worelbſt és felten Schnee giebt .

Man

kann faſt

allenthalben Wein

bauen , und der hieſige Wein iſt zum Theil fehr gut : allein dié Corfen legen fich nicht auf guten Weinbau : der beſte Wein wåd. Man be: ſet in der Gegend von Anacio . reitet vicle Rofiner . Der größte Reid thum eines Theils der Inſel beftebet in Oliven båumen , inſonderheit in Balagna , bet Ba : ftia , Veſcovato , und im Lehn Iftria ; der größte Handel mit Del aber wird zu Ba : Das Del iſt gut , und lagna getrieben . tönnte noch beffer feyn , mit umgegangen wurde.

wenn recht da : Die Delbaume

gerathen hier in falten Jahren beffer, als Boswel hat gehöret , daß iu in beifen . neuern Zeiten jährlich für 2500000 fran : sofiſche fipres Del ausgeführet worden. Die Mandeln - Zitronen - Pomeranzen : lis monien - und Feigenbåunie ſind ſehr gemein , Die Raffa : aber die Früchte etwas fauer. pien find ſo häufig , daß nach Bosiels Bericht jährlich für 100000 frangsfiſche Kronen ausgeführet werden . Andere Frucht bäume find felten .

Die Viehzucht wird klos ing

1

471 m - Innerfien der Inſel g ?trieben , u" rid der Handel mit Pferden , Maulefeln , Efeln, Odyfen , haben , Schafen und Hammeln , tuſonderheit mit Ziegen , weldie die Corſen am meiſten ziehen und eſſen , iſt der with tigfte auf der Inſel. Alle Schafe iind

[ 11 Hummel find rdwarz , und haben Börner ' , deren ſie meiſtens 4 , manche auch focus haben , Das Thier Mouffoli , iſt eine spil de Zirge , lo groß wie ein Neb und unge fåír aud von derſelben Farbe ; 18 hålt ſich auf den höchſten Bergen auf , und ſpringt von einein Felſen auf den andern . Die Berge cuthaiten Eiſen , Bici , Surfer uno Silber ; und im Diftrift Nebio hat man 1767 ein Silberbergwerf zu bearbeiten ans gefangen : man findet auch Salt , Amiant oder Usbeſt , Gagat , impolitis , Sma : ragben und tiefe. Auf den nachten ind felfidhten Gebirgen giebt es eine Menge Sees murdeln .

M 6

Auf dem

68chſten Berge der Ins

fel , welcher Monte d'Oro genennet wird, und in der Provinz Ajaccio bei Bognano ift , trift man einen tleinen febr tiefen See , und auf den Felfen , welche ihn umgeben , ziemlich gute Bergkriſtalle an. Am Strande nach

der fardinifchen Seite werden fchöne

Korallen gefiſchet. ' Es find auch warne and falte mineraliſche Quellen vorhanden .

472 Die vornehmſten Flüffe find ber Guolo ober Die Ju Golo , Tapignano und Salavo . fel iſt nicht volfreich ; denn man hat 1740 þei einer vorgenommenen allgemeinen Zåh , lung nur 333 Kirchſpiele , 427 Dörfer , 26854 Feuerſtellen , und 120389 Menſchen gefunden . 1769 hat man 130000 Eina Boswels Anſchlag von wohner gezählt. 220000 Seelen iſt zu groß, !

1676 ließ

ſich hier eine Anzahi Griechen , die aus Morea geflüchtet waren , nieder , and die Republe Genua råumte ihnen 3 unbewohn me Gegenden in der Pieve de Bico ein , nåmlich Paomia , Revida und Salogna , Sie betrugen dazumal 550 Seelen , und * haben ſich hernad) vermehret : allein , corfiſchen Unruhen haben fie aus ihrem Sit pertrieben , fo daß fie fich nach Ayacim be geben haben . Corfiea ift vor Alters ein ffein Sidnig : retch geweſen , und im Jahr 806 von der 4 Genueſern erobert worden , welche die Aras ber daraus verjagten .

Im uten Jahr:

hundert wurbe thnen die Inſel vor den Bts ramern genommen , welche ihrer war im fongenden Jahrhundert entfagen mußten , abler im 13ten aufs Neue darnach traditsa foreg ten, 1420 fuchte Alphonſus V

von Aragonten , fich der Jafel zu bemächtia

473 gen ,

es gelung ihn aber

wurden

33

1

die Einkünfte

und

nicht.

1453

die Regierung

Derſelben der S. Georgeu Bant gegeben , deren Vorſteher fie 1465 an den Herzog von Meiland abtraten . NS aber die Ges nueſer

deſſelben Herrfchaft . nid ) t mehr era

kannten , kam die Inſel wieder an die S. Georgen Banf. 1533 nahmen die Fran :

:

7

joren den größten Theil derſelben weg , gaben ihn aber 1559 im Frieden zu Cha : teau - Cambrefis jurúd , 1564 empártein fich die Corfen wider die Genueſer , und ob ſie gleid) 1509 gebracht wurden , gegen die und Haß

wieder zum Gehorſam ſo behielten fie doch

Genueſer beſtandig in ihren Herzen.

die Republié

gegen

Umwiden Denn da

die Corfen hart war,

ihre älteſten Familien der adelichen vilegien berquhtee ja den Udel ausſterben ließ , daß davon ſo

Pri gan ; Teine

Spur auf der Inſel geblieben iſt , nie von allen geiſtlichen und Kriegsbedienanger ausa fchloß , ihnen allen Handel unterſigte , ihre Landesfrüdte und Baaren gering be = jahlte , aber das , was fie r & thig hatten , ihnen fiir hohe Preiſa berlies , die ergſte Unwiſſenheit und Faulheit wuter haen über : band nehmen ließ ,

ftrenge Strafen ausika G g 5

474 te , 405 gange Gegenden verbrannte , auf der andern Seite aber die gewaltig zuneh mende : Mordthaten ungeſtraft , ließ , die Corfen init weren Auflagen dructe , und die Befehishubcr der Republik audh habe juditig waren : . fo fonnte, es nidit fehlea , die Eorfen mußten der genuefirden Niegie: rung überdrüßig werden . 1726 fieng die Unruhe dhon an , wurde aber wieder ger filct . Als aber die Corren 1729 mit ei : ner neuen Auflage Osrch :veret worde:, mei : gerten fie ſich , dicſelbe zu erlegen , bers langten aud ) , daß die Republik iboen er : lauben folle , felbft Sals gu madjen , damit fie nicht verpflichtet wåren ; bas theure ges nuefifche: qui faufen . Dec Gouveneur Pis nello dlug ihnen dicles ab , und wollte fie mit Gewalt zu Erlegnig der Abgaben goins gen ; da er riffen ſie die Waffen , um fich zu wehrca , und gaben den Förderungen der Ge . nueſer fein Gehår, wurden audy von andern Måchten beimlich unterſtubet . Die Repub = 1731 und 1732 pom Kaiſer lit erhielt bilforsiker , durch welche die Ruhe wicber hergestellet , Aud) 1732 Durdy des Kaiſers Bermittelung der Couren von der Republik unterſdziedenes zugeſtanden wurde. Raum Qatten aber 1733 die faiferlichen Kriegs velfer die

Inſel

verlaffen ,

fo

brachy die

475 Empórung non von

neuem aus .

1735

machten die Misvergnügten den Entwurf einer neuen und von Genua unabhängigen Regierungsform ; und 1736 erklärten ſie den Baron Theodor von Neuhof

eus ber

Grafſchaft Mark im weſtphäliſchen Streife , ju ihrem Kśniz , und reeten ge:viſie Grund : Die Stros fåße der neuen Regierung feft. nung geldiah . mit einer Krone von wilden

3 Lorbeern ; er ließ Münzen von Kupfer, auch fleine von Silber ſchlagen , und ſtiftete am 16ten Sept. einen Ritterorden , unter der! Gegen Namen des Drdens der Erlsſung . das Ende des Novembers gieng er von Corfica ab ,

um

aufwärtige Hilfe ju

fu

dien , fam audh 1737 zurück , und brachte Kriegsgeråthſchaft mit ſich , welde er von einigen holländiſchen Kaufleuten , denen er Hoffnung zum vortbelihaften Baumál : handel mit Corſica gemacht ; erhalten hat : Wührend te , reiſete aber bald wieder ab . der Zeit erhielt die Niepublit 1733 Hilfs pólfer son Frantreid ) , welche die Inſet 118 meiſtens wieder zur Ruhe brachten . i: h gen Emp die brac , fie aber 1741 abzo rung abermals aus , und murte 1743 durch Theodore abermalige Rüchfunft und Eng . Hilfe unterhalten und befördert : land

er begab ſich aber bald wieder m3 , und in Haco

476 Nad) der Zeit nicht wieder bahin geformen , fonbern in London , 16 ein gefangen ser reßter Sdaibner , geſtorben.

Der Friede

spurde in dieſem und dem folgenden Jahr einigermaßen wieder zu Stande gebradt ; und obgleich die englándide flotte 1745 Paftig bombardirte , und die Misvergnügten zum Sefiz dieſer Stadt fame!, ſo verloren ſie body diefelbe bald wieder , und wurden injous berbett auch durd) neue Hilfsosiker, wels dję

die Republik pon

immer mehr

granfreich

geſdinedet ,

erhielt ,

aber doch nicht

fur Unterwerfuug unter Genua gebradit. Sie verordneten vielmehr 1761 in einer ju Caſinca angeſtellten Rathsverſammlung der ganzen Majion , daß man zu feiner Zeit über einen Vergleid) mit Der Republik Gee nua trattiren ſollte , falls diefelbige nicht porhir ihre Einwilligung zu einigen in dem erſten , Artitel des Beſchluſſes enthaltenen Bebingungen

oder Préliminarien

ertheilet

bårte , die in pleſen Worten verfaſſet find : Wir betheuren , daß mir zu feiner Zeit einigen Porſchlagen zu einem Vergleich mit ben Genueſern Gehør geben wollen , wenn dieſe nidht vorhof burch Ppåliminarien uns ſere Freiheit , und die Unabhängigkeit uns ſerer Regierung erfennen , und derſelber nicht

die wenigen plage , die

ſie nocy " in bem

477 bem seenigreich beſitgen , abtretet .

Es ers

helet daraus, baß bie Corfen perlanget ha beit , die Republik rolle ihrem Souveraini: tåtérecht auf die Inſel entfagen , umd Bie: re als ein gänzlich freier, and unabhängiger Staat anscrehen iveroon . Die Cotlen dhid

5

ter " aad ) 1763 Deputirte an den Pabſt , nati, 2Sien und Turin , und gaben ihnen eine Schrift in Geſtalt eines Manifeſts mit, dai'in fie erklärten , daß die Republit Gje : noua die mit ihnen errichtete Sonvenzion getrodien , und Thnen sadurch das Nedyt in die Hände gegeben habe ,

ſich in vollige

Fretheit zit verlenen . Sie ligten ſich aud wirflich in die Berfaffung einer unabhängi

7

éit midt , errichteten einen Rath , eine Seèin cht, und regelmäßige landmacht, und Tießen Geld ſchlagen .

Im Jahr 1768 trat

Genouá dié unabhängige Oberherrſchaft über

1

Corſica an Franfreid; ffandweiſe ab , wors auf die frantz Sfiſchen Truppen den Anfang machten , Aich der Inſel zu bemächtigen. Du fie nun gleich den tapferſten widerſtand fanden ;

1

ro glúdte es Ihnen endlich doch ,

fie wegen ihrer überiviegenden Maait , und ! der Treuloſigkeit und Muthloſigkeit vieler Corfen , 1769 fich der ganzen Infel be : welche

der beldenmuthige Un :

führer der Corfen ,

meiſterten ,

Paſcal Paoli, award Noth

478 gedrungen, rerließ. , 1772 machte der Sl: nig von Frankreid ) Corſic : zu einem Ge: neral- und Militår : Gouvernement , und

A legte den Generalgouvernenr einen Fahr: gehalt von 30000 livres bei. Die Kleriſi iſt auf dieſer Inſel ſehr Bahlreich , und hat die Empórung nint nur unterhalten , ſondern auch am meiſten Die Franziſkaner , Kapuziner befördert . haben "hieſelbſt 65

und Serviteu

Sildſter.

Die Einkünfte , welche ehedeſſen die Res publik : Genous von dieſer ſind in

ruhigen

Zeiten

Inſel gehabt ,

großtenthells

auf

die Unterhaltung der Befehlshaber , Bes dienten und Soldaten verwendet worden, ſo

daß

der

Uiberſouß

nicht über 40000

Livren betrug , und nad) Der Empfrung des bandes , hat Genoua große Geldſum , men anwenden müſſent , om die Herrſchaft über daſſelbe zu behaupten . Die oben beſchriebene Kette von Ber

gert , jertheilet die Inſel in zwei ungleidie Hauptthelle , welche wieder in Gerichtsdi ftrifte oder Provinzen , und Pehne , dieſe aber

in Pieri ,

( Dekanate )

dieſe

in

Kirchſpiele , und dief, in Poggi , b . i . Dórs fer , abgetheilet werden . 1. Das land diejſcits der Sebirge, il di qua da Donti, oter der nordöſtlid,e Chell . 1 ) Des

Ja

479 1 ) Der Serichtsdiſtrift oder die Pro Corſo , begreift einen zwar ping Capo bergichten , aber doch an rothem und weiſs rem Wein und an Olivenbäumen frudi baren Strid landes , und ift ftart bez ivohnt. Die Derter find in 8 Diſtrikte , weldie Villaggi genannt werden , und i Pieve pertheilet. Jene heißen Vianggi di Lomino , di Togliano , di Erfa , di Cen = turi , di Morſiglia , di Pino , bie Bare : tali , und di Cagnano . Dieſe heißt Pievi Di Puri . 2 ) Das Rehn Brando , iwelches aus benz Diftrifter oder · Villaggi Piatracorbora , Sifco und Granto beiehet. ( 3 ) Das lehn ſchiedene Flecken

Canart , welches unter: und Dörfer hat. Die

vornehmſte Gegend iſi Olmi . 4 ) Das Land Nonza , in welchem Non . Dimetta , Ogliaſtro und Didint die vornehmſten Defter find. 5 ) Der Gerichtsduftritt oder die Proving Baſtia , welcher der betråditlichfte auf der Inſel iſt, weil er die Hauptſtadt enthale , und das fruchtbarſte und eintråglidifte land

begreift .

Dazu gehört

( 1 ) Baftia , vor Altert , wie man das fiir hårt , Mantinum øder Mantinoruni opoidum , die Hauptſtadt des ganjon lan bes

des , und der Sitz des Souserneurs . Sie liegt beim Meer , an einem Hergé , hat 5 vis 6000 Einwohner , ſchlechte Gaſſen , wenig ( dóne b& ufer , wird purch eine Fes tet , und hat ein ſiung beſchütet , sie enaber nicht viel bedeu: Es irohret hter der Bildhof von Nariana und Acci , aber die Akademie der rhonen if : fenſdafren , welche der Marquis von Cur: fay gefiiftet hatte , iſt wieder eingegangen: Uußer der Rathebralftrche in der Feftung , iſt hier noch die Kirde des heiligen you bannis , und dieſe iſt die einzige Pfarrkir : Die Jeſuiten batten bei derſelben de . ein fchones Kollegium . Außerbent find hier Der Hafen ift fletn , und nod) 3 slofter. und kleine Fahrzeuge zu : Galeeren nur für auch hier fein Handel , wird es ; gånglid ) Die Cor: als nur mit Håuten , getrieben . ſen haben viele Augriffe auf dieſe Stadt gewagt , daher fie auch mit einer guten 1745 ward Beratung verfchce worden . ! fie von den Engländern bombardirt , fehr berwiiftet , und nad ihrer Eroberung der misvergnügten Corſen eingeräumt, die aber

1746 wieder verjayt wurden . 1748 iur : be fie von den Deftreichern und Piemontes fern belagert ; vertheidigte fich aber ſo tas pfer , daß die Belagerer abziehen mußten . ( 2 ) Pies

7

EL

-

1 1 1

481 (2 ) Pieve di Lota , oon 3 Dörfern . (3 ) Pieve di Pietrabugno , von 4 D852 fern . (4 ) Pieve of Orto , von 2 Dørfern , barin Furiani Ilegt.

am

( 5 ) Pieve di Bigorno , von 5 Dérfern , Fluß Gaolo .

( 6 ) Pieve di Mariana , Don 3 Dfrfern , Die ehemalige Stadt Mariana oder Mara : ! na iſt zerfisrt , und der davon benannte Biſchof , welcher auch Biſchof von Alcci iſt, find unter

dem

Erzbiſchof zu Genua ſtebet

wohnet zu Baſtia. ( 7 ) Pieve di Petralha , don 3 Dörfern . ( 8 ) Pieve dit Caſinca , von 8 Dörfern . ( 9 ) Pieve di Caſaconi , von 6 Dörfern . ( 10) Pieve die Tavagna , von 12 Dörfern. ( 11 ) Piede gie Moriani , von 5 Dörfern . ( 12 ) Pieve di Cacfia , von 5 Dörfern . (13) Pieve di Roſtino , von y Dfrfern . ( 14) Pieve di Ampugnant , don 14 Døra fern . ( 15) Pieve di Drezza , von 16 Dörfern. Bei Drezzo iſt ein Geſunbrunn, 6 ) Der Gerichtsdiftrift ober bie Proving Nebio , enthält

( 1 ) San Florentzo , S:

Florentini

op

pidum , eine kleine Stadt , welche Mauern Dug . Erdbeſchr. 9, . H 6 und

482 und einen feſten Thurm zum Sduk bat. Sie Ilegt an einem Meerbuſen , der einen guten Hafen macht. (2 ) Die ehemalige Stadt Nebio iſt ver: müftet, der davon benannte Biſchof aber, weider unter

dem

Erzbiſchof zu

Genoug

fteht , wohnet zu S. Fiorenzo . ( 3 ) Pieve di Farimole. ( 4 ) Pieve di Patrimonio ,

in

welcher

der Flecken Barbagio , auf dem Wege von S. Fiorenzo nach Baſtia liegt. ( 5 ) Pieve di Dletta , in welcher Dletta

ein Dorf , bei welchem ein Franziſkaner Kloſter iſt , und Poggio , ein Dorf. ( 6 ) Pieve di Olmetta , darin das Dorf Olmitta di Roſoli , bei weldem ein Ka puziner Kloſter ſtehet. (7) Pieve di San Quilico .

( 8 ) Pieve di San Pietro . 7 ) Die Proving oder der Gerichtsdlſtrikt Balagna oder Ulgagliola , iſt einer der ſchönſten

und reichſten

Diſtrikte

auf der

Inſel , und hat inſonderhelt viel Baumdi , es wächſet auch hiefelbſt guter Wein , ros wohl rother als weißer . Sie begreift

2 ( 1 ) Algaiola , eine kleine Stadt am Meer , die etwas befeſtiget ift. ( 2 ) Pieve di

Aregno ., von 14 Dörfernt,

( 3 ) Pier

. 483 (3 )

Pieve di San Andrea , von 3 D8r :

fern. ( 4 ) Pieve di Tuani , von 5 Dörfern . ( 5 ) Pieve di Oſtricont, von 2 Dörfern . ( 6 ) Pieve di Giuſſani, von 6 Dörfern . Die kleine Inſel frola Nolla , oder die tothe Inſel , hat einen Hafen , bei wel : chem ein Ort angelegt worden iſt , der 1767 ſchon zu einer Stadt angewachſen

1

war.

Ér ergab

ſich

1769

an die Fran :

Boren . 8 ) Die Provinz oder der Gerichtsdiſtrikt Talvi , in wel dem gehöret : ( 1 ) Calvi , eine Stadt auf einer Erd ;

zunge an einen Meerbuſen , mit einer gu : ten Rhede. Die Stadt iſt gang in bas Schloß eingeſchloſſen , welches die fiárkſte

D

Feſtung auf der Inſel iſt ,, auf einem Fel ſen , der fich ins Meer erfirect, ftehet, und gute Baſtionen bat. unter der Stadt am Meer liegt

eine

Vorſtadt.

Es

helt

ſich

hier der Biſchof von Sagona gemeiniglich auf. Sonſt ſing biefelbſt 2 Kisfter. Nad des franzöſiſchen Ingenieurs de Chazelles Beobachtung , iſt die Norderbreite dieres Drts

42

Sr. 31

Min . und

nach). einer

anbern Beobachtung iſt ſeine Länge 30 Min . gegen Morgen vom Mittagszirkel der Stadt Paris . 5 5 4



(1) Pies

484 ( 2 ) Pleve bi Olmi , in welcher Caufa: na , Monte Maggiore , das Slofter Ylfia prato . ( 3 ) Pieve di Pino , in weldier Calenfano , Mocale und Santa Maria di l'Eſtella ; der lette Ort liegt mitten im Gebirge und in eincm Waide. 9 ) Die Provinz oder der Gerichts diftrift Corte , gchåret ju den größten und volls re:diften auf der Jurel , in deren Mitte er Es find auch fruchtbare Thåler vor : liegt. handen , aber nicht angebauet. Die 3 große ten Flüße der Inſel , nåmlich der Suolo , Tavignano und liamone , entfteben in dies ſer Proving . Sie begreift ( 1 ) Curte , Curia , eine kleine Stadt , welche auf einem felrichten Berge , in einer an Getreibe , Wein und Delbäumen reichen Gegend gelegen , aber ſchlecht gebauet und bewohnet.ift ; es tft audy hier ein ehemali ges Schloß , weldes auf einem hohen und fieilen Felſen liegt , und nur einen einzigen fdmalen Zugang hat, in einem fchlechten Zus ftande, doch haben die Franzofen es 1769 vers Der General Paoli , und der Rath beſſert. ber Nazion , haben hieſelbſt bis 1769 ihs ren Sitz gehabt , aud) mobnet hier der Bis ſchof von

Aleria , welcher

unter dem Erge btc

j

485

birchof von Piſa ficht : es ift hier auch ei: ne geringe neue Univerſitåt, welde am 3ten Jenner 1765 cróffnet worden , und auf ferhalb der Stadt ftehen 2 sister. 1733 wurde ſie von den mißvergnügten Corren erobert und eingeåſchert. Dicle micineni , daß hier vor filters die Stadt Ceneſtum , geſtanden habe , doch fuden

andere dieſel:

bige auf der Stelle des binad burten Dorfe, Santa Lucia . (2 ) Pieve di Paleruſtia, von 18 Dérfern . ( 3 ) Pieve di Calcini , von 6 Dörfern , barunter Santa Lucia ift , woſelbſt man einige Trimmer

findet ,

die

nach

einiger

Meinung von der Stadt Cenefuin ſind. (4) Pieve di Sozio , von 10 Dsrfern .

( 5 ) Pieve di Venaco , von 7 Dörfern . (6 ) Pieve di Caftello , von 6 Dörferrr. ( 7 ) Pieve di Niolo , von 5 Dörfern, Iſt 1774 von den Franjoſen völlig verwii ftet worden . ( 8 ) Pieve di Giovellina, von 4 Dörferni . 10 ) Die Provin ; oder der Gerichtsbi: ftrift Aderia , ift wegen flechter Luft wenig bewohnet. Dahin schort : ( 1 ) Ulleria , cin verwüſtetes Städtchen , am Fluß Tavignano , und nid )t weit vom Meer , welches 1730 von den misvergnung : Der Bifdyof ten Corſen gerfiret wurde. von ☆ h 3

489 von Muerta wohnet ordentlicherweiſe 84 Corte. Hier ſtieg Baron Theodor von Neur bof 1736 zum erſtenmal ans Land . Die rer Ort iſt ebemals eine r &miſche Kolonie gervejen .

Am Meer ſtehet noch der Thurm

von üleria , uno zivar beim Unfang des kleinen Sees , welcher Stagno del Sale ge pennet und voin Meer nur durch einen richmalen Sandſtrich geſchieden wird . Die Bewohner der benachbarten Gegend bereia ten in demſelben Sals ,

Einige nennen dies

ſen See Anguilara . ( 2) Pieve di Campoloro, von 4 Dörfern, ( 3 ) Pieve di Allefani ; von 9 Dørfern ,

( 4 ) Pieve di Serra , von 7 Dorfern . ( 5 ) Pieve di Verde , von 5 Dörfern, ( 6 ) Piese di Curſa , von 2 Dörfern . ( 7 ) Pieve di Coanna , von

5 Dörfern.

2. Das Land jenſeits der Gebirge , il ol la da Monti , oder der ſüdmefiliche Sheil. 1 ) Die Proving ober der Gerichtsdiſtrikt Anacio , gehört ju den großten und beſtea auf der ganzen Inſel. Die Luft iſt hier geſunder , als in andern Gegenden der In fel , man hat allerlei Früchte der Erde, und es wachſen bier die beſten corfiſchen Weine , Es gehört dazu : ( 1 ) Ayacio , Ajaccio , Ajazzo , Adja , cium , dię rdónſte und beſtgelegenfte Stade

auf

487 auf der Inſel , welche mit Mauern umge : ben iſt , und durch eine fleine ziemlich gute Zitadelle beſchütet wird .



1

-

Faſt alle Straßen

ſind gerade und breit , und die meiſten H & u = Per fallen gut in die Augen . Man redinct , Der fo : ont fie auf 4000 Seeleu habe .

genannte Paliaft , iſt zur Sohnung des ge nueiden Gouverneurs oder Generalfom : miffärs , zur Verwaltung der Gerechtigkeit, und zur Verwahrung des Landard ) ivs be ſtim ut.

Der sieſige Bird of licht unter dern

Erzbiſdiuf jil Puri. Die Kathedralkirche und tas ehemalige Haus der geuiten ſind die fdönten Gebäude . Der Meerbufen , bar: an die Stadt liegt , iſt ſider und für die größten Sthilfe bequem . In demſelben werbon rotle , weife und dwarze Koral : len gefirdhet , mit weldien forroil , als mit Brettern , Dielen , Bohlen und Barfen , ftarfer Handel getrieben wird , Es ſind auch hiereibit viele Schuſter ,

Man triſt in

der Stadt vjet Griechen an . Eine ziem : lid große Vorftabt erſtrecfct fich långs dem Hafen . Die Stadt hat vor Alters eine fran : so ifche Meile von dem jebigen Ort , und giar in der innerſten Gegend des Meerbu : fens geſtanden ,

woſelbſt man nod) unter : fdiepene liberbleibfel , als von einem E dlol, wo eine Sirde , findet. 1435 iſt ſie an den 6 4

488

e

den jeßigen Ort verſeket worden , und in Jahre hernad haben die Franzoſen , welche hieher gefommer find , viel zu ihrer Ber großerung und Verbeſſerung beigetragen , Die Zitadelle bat der Marechal de Termes erbauet.

hången dieDierjaccio .

on berfelberg

welche ziemlich solkreich find. ( 3 ) Pieve della Mezana , von 1a Dóra fern. (4) Pieve di Cinerca , von 8 Dorfern , 6 ) Pieve della Capelli di Peri , von 5

Dörfern. cio ab .

Sie hångt vom Bisthum Ajaca

( 6 ) Pieve di Caoro , yon .. Dörfern , iſt eine der beſten auf der Inſel, und hängt vom Bisthum Ajaccio ab . (7) Pieve di Celavo , gemeiniglid, il Fluminale di Celavo , bon 19 Dörfern . Sie Hängt von dem Bisthum Ajaccio abi und die Derter derſelben find unter di Vils lagi di Viciani , di Tauira à und di Bog nano vertheilet . ( 8 ) Pieve di Ornano e von 24. Dörfern , welde an Dörfern die zahlreichſte ift. (9 ) Pieve di Talavo , von 10 Dörfern . 2 ) Die Proving oder der Gerid)tsdiftritt Bico , in weldjem

( 1 ) Pies

-

*

:

489

In

( 1 ) Piese di Vico , von 17 Dirfern . dem Fiecken Vico , iſt die Siathedral

Firdye des Biſchofs von Sagona , und ein Klofier . (2 ) Pieve di Cruſini, von 2 Dörfern . ( 3 ) Pieve di Sevidentro , von 7 Dots

fern . (4) Pieve di Soronja , von 4 Dörfern . ( 5 ) Pieve di Siaſſa , longa oder Gics falenga , in welcher heutiges Tages nur Completa i ver: bas Dorf Piana liegt . wüſtet. Caſtel Gincbra llegt am Meerbus ſen pon Sagona ,

(6 ) Capella di Coggia , ein Diſtrift von 4 fleinen Dörfern . Anmerfang . In dieſer Proring hat die Stadt Sagona gelegen , welche der sig eines Bisthums severen , aber ganz pers wuftet , und alſo nicht mehr vorhanden iſt. Es hat aber noch der Meerburen , in der Ten Nachbarſchaft fie lag , von ihr den Na Der Biſdof von Sagona , welder men . unter dem Erzbiſdiof zu Piſa fieht , woh, net gemeiniglid) 311 Calvia , und hat ſeine An dieſem Weer: Kathedralfirde zu Vico . bulent

und bei

der

alten Stadt , ift

die

Landſchaft Pacmia , in weldier fich 1676 eine Anzahl Griechen , dte ven sen ainot ten auf der Halbinſel Morea geweſen , ind von § 25

.

490 von

den

alten

Spartanern

miedergelaſſen hat.

abſtammen ,

Als fie hiehen kamen ,

machten ſie 550 Seelen aus .

Sie thellten

das Land Puomia , in 5 fleine S.heile oder Dörfer , welche ſie Salici , Corona , Pans cone, Rondoüino und Monte : Roro , nens neten , brueten eine Kirche zwiſchen Ron : dolino und Corona , und ein Kloſter vom Orden des heil . Bafilius. Sie baueten das Land vortreflich an , reiten aber dadurch ihre Nachbarn zur Eiferſucht , und wurden 1715 von ihnen angegriffen , fdilugen ſie aber zurück . Nach dem anfange der cor fiſchen Unruhen wurden fie von den Eins wohnern gu Vico , Renno und einem Thell berer in der Pieve . Niolo , pon neuein ans gegriffen , damit ſie entweder das Land råu: men , oder fich wider die Republik Genua erflåren mochten .

Ste

rahen ſich

endlich

jurm erſtern gendthigt , begaben fichomfång , lidh nach Rondollino , und . hierauf 1731 nach Ajaccio . ' 1740 machten fie 812 Gees len aus ,

wovon

200 die Waffen tragen

Fonnten . Ihr jeßiger Sitz iſt nodi Ajaccio , 3 ) Das fehn Jfria , beſtehet nur aus etner Pieve , welche zeriſchen den Provins jen Ajaccio und Gartene liegt . Dimetto Ist der vornehmfie und volfreidſte Ort , außer weldem es hier noch 9 Dörfer giebt. 4 ) Das

495 4) Die Provinz oder der Gerichtsdiſtrikt Rocca oder Sartene , begreift ( 1 ) Pieve di Sartene , in welcher Scots

+

tene , ein Städtchen , der Hauptort. ( 2 ) Pleve di Viggiano . ( 3 ) Pieve di Uttala ,, von 9 Dørfern . (4) Pieve di Scopamene , von 7 Dór :

fern ; unter welchen Quenza das bornehm. · fie ift. ( 5 ) Pieve di Corbini , ehedeflen la Roca . 69. genannt, von 6 Dertern, unter welchen Lepié der vornehmſte tít. ( 6 ) les Cafate ', ſind

4 , fleine Dørfer,

die von Sartene abhangen , aber doch nicht 34 der Pieve gehören . Der Meerbuſen Campo Moro , wird auch Balinco und Talone genannt, in demſels ben find gute Rheden , inſonderheit bieje nige , welche Campo More genannt wird, uno vor Alters der Hafen Elici hieß .

1

3

5 ) Die Proving oder der Gerichtsdiſtrikt Bonifacio und Porto Becchio , enthält die beiden gleichnamigen Pievi ,

( 1 ) Bonifacio , eine befeſtigte Stadt auf einer Halbinſel , mit einem fidern und bequerren Hafen , deffen Vorzüge fehr grof renn würden , wenn der Eingang und Aus , Die Stadt iſt in dem gang leichter wäre . ! Shol , und von geringer Bedeutung ,

Die Eins

492 Einwohner ſtammen givar on einer Kolonie Genueſer ab , wel he gegen das Ende des eflften Jahrhunderts hieher geldjicht wur : den , unterſcheiden fich aber ſowohl von den Genueſern , als Corſen , und find fcinc git der Stadt find Freunde der letzten . 2 Kidier , noch eins.

und auferhalb derfelben fiehet In geiſtliden Dingen fehet fie

unter dem Erzbildhof von Genia. liegende Gegend trage Getreide und Wein, das ficifch aber fimmt mitens aus Sar. Sei dieſer Stadt und in der Meer : dinien . enge Bonifacio ift ber fartite Sorallenfange Słe wurde 1553 von Türfer und Corſen belagert , erobert und übel jugerichtet. Die Nordbreite dieres Drts , tft nad des In: genieurs de Chazelles Beobachtung 41 Grad 24 Minuten.

( 2 ) Porto Vecchio , eine Ficine Stadt an einem Meerburen , welcher den beſten und ficherſten Hafen auf der Inſel ausmacht : allein die luft iſt rahledyt. Sie wurde 1553 von den Franzoſen , und 1763 von deu Cor: fen weggenommen , welche letzte ihre Bes fiftigung vermehrten , und den Hafen ber : Vorhin gedachter de Chazelles befferten . bat Die Borderbreite dieſes Orts 41 Grad 39 Min . befunden . 92

423 Unmerk. Die zu der Infel Corfica gehiss rige , und zwiſchen der nordohlichen Epige derſelben , und dem Großherzogthum Toſca na liegende kleine Inſel Sapraja , vor Uls ters Capraria , auch Aegila over Aegilum genannt , haben die Sorſen 1767 den Ge fueſern weggenommen , und hierauf nid )t nur die Fcftungswerke des Sdiloſſes ver: mehrt , ſondern aud ) an dem Munde des Hafens 2 fleine Feſtungen angelegt , und den Hafen verbesſert ; es haben aber die Franzoſen dieſelbe 1768 den Corſen wieder abgenommen , und 1771 den Genueſern wieder eingeräumt. Sie iſt gan ; bergicht, und hat einen ſteinichten und dürren Boben . Die Einwohner , welde über dem Hafen in einem Ståstchen beiſammen wohnen , mas din , nach Boswels Weridt , gegen jobo Seelen aus .

Der Sitrone Franfreich gehören , außere halb Europa , in lifien einige Derter auf der Küſte Coromandel , unter weldien Pondta diety der vornehmſte Ort ift ; in Afrika , die Fefung Baſtion de France , im Kønig, reich Algier , die Feſtung Arguin beim wei. fin Þorgebirge ; die Inſel Goree beim grus ne

494

men Vorgebirge ; die Forts

Joal , Bintant,

oder Vintain , Portentic , S. Jofeph , Ul. breda und Biltos ; die Inſeln Bourbon und Jsle de France im indianiſchen Meer, und Amerika , Die halbe Infel S. Domin:

in

go , ein Theil von loulſiana , einige von den antiliſchen Inſeln , wie auch ein Stud Hon Guiana .

Ende des neunten Bandes.