Foederati. Von der völkerrechtlichen Kategorie zur byzantinischen Truppengattung 3854930402

Despite intensive research on late Roman and Byzantine diplomatic and military history since the last decades of the 19t

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Foederati. Von der völkerrechtlichen Kategorie zur byzantinischen Truppengattung
 3854930402

Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I. Foederati: Der spätantike Begriff und seine Ableitung
a) Die gotischen foederati des Iordanes
b) Die Definition des Prokop
c) Frühe Ansiedlung von foederati?
II. Foederati in Ost und West: zwei Reichsteile — zwei Konzepte?
a) Foederati im Westen
b) Foederati im Osten?
c) Das Fragment des Olympiodor
III. Die foederati des Theoderich Strabo
IV. Die Rebellion des Vitalian und die foederati neuen Stils
V. Die Organisation der neuen foederati
a) Rekrutierung
b) Truppenorganisation
c) Soziale Merkmale der foederati
d) Die Funktion des comes foederatorum
VI. Die Verwendung der foederati
VII. Die foederati-Inschriften aus Konstantinopel
VIII. Foederati in der byzantinischen Armee
a) Das Ende der neuen foederati?
b) Das Strategikon des Mauricius
c) Die Foederati im Thema Anatolikon
d) Der Untergang der Foederati
IX. Prosopographie
a) Comites foederatorum
b) Regimentskommandeure
c) Turmarchen
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
a) Textausgaben und Übersetzungen
b) Sekundärliteratur
Indices

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TYCHE Supplemcntband 4

Ralf Scharf

Foederati Von der völkerrechtlichen Kategorie zur byzantinischen Truppengattung

RALF SCHARF

Foederati Von der völkerrechtlichen Kategorie zur byzantinischen Truppengattung

Wien 2001

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Supplementband

Nr. 4 Herausgegeben von:

Gerhard Dobesch, Hermann Hanauer, Peter Siewert und Ekkehard Weber

In Zusammenarbeit mit: Reinhold Bichler, Herbert Graßl, Sigrid Jalkotzy und Ingomar Weiler Redaktion:

Wolfgang Hameter, Bernhard Palme Georg Rehrenböck, Hans Taeuber Zuschriften und Manuskripte erbeten an:

Redaktion TYCHE, c/o Institut für Alte Geschichte, Universität Wien, Dr. Karl Lueger-Ring 1, A-1010 Wien. Beiträge in deutscher, englischer, französischer, italienischer und lateinischer Sprache werden angenommen. Disketten in MAC- und DOS-Formaten sind willkommen. Eingesandte Manuskripte können nicht zurückgeschickt werden. Bei der Redaktion einlangende wissenschaftliche Werke werden angezeigt.

Titelbild:

Mauricius, Strategien III 6-7: μέρος φοιδεράτων Auslieferung:

Verlag A. Holzhausens Nfg. GmbH, Kaiserstraße 84 / 1/4, A-1070 Wien Gedruckt auf holz- und säurefreiem Papier.

© 2001 by Verlag A. Holzhausens Nfg. GmbH, Wien Eigentümer und Verleger: Verlag A. Holzhausens Nfg. GmbH, Kaiserstraße 84/1/4, A-1070 Wien. Herausgeber: Gerhard Dobesch, Hermann Harrauer, Peter Siewert und Ekkehard Weber, c/o Institut für Alte Geschichte, Universität Wien, Dr. Karl Lueger-Ring 1, A-1010 Wien. e-mail: [email protected] oder [email protected] Hersteller: Druckerei A. Holzhausens Nfg. GmbH, Holzhausenplatz 1, A-l 140 Wien. Verlagsort: Wien. — Herstellungsort: Wien. — Printed in Austria.

ISBN 3-85493—040—2 Alle Rechte vorbehalten

Vorwort Die vorliegende Arbeit stellt die überarbeitete Fassung der gleichnamigen Habili­ tationsschrift dar, die im Sommersemester 1999 am Fachbereich 6 der Universität Koblenz-Landau eingereicht wurde. Mein Dank gilt den Gutachtern Helmut Castritius (Braunschweig), Johannes Koder (Wien), Ulrich Nonn (Koblenz), Franz Staab (Landau), sowie Gerhard Wirth (Bonn), die mir durch ihre wertvolle Kritik eine große Hilfe waren. Herzlich bedanken möchte ich mich ferner für die großzügige Unterstützung seitens der Mitglieder des Heidelberger Instituts für Papyrologie, insbsondere James Cowey, Thomas Kruse und Fritz Mitthof. Für eine kritische Durchsicht des Abschnitts über die byzantinischen Foederati bin ich Wolfram Brandes vom Max Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte (Frankfurt) zu großem Dank verpflichtet. Schließlich möchte ich den Herausgebern der TYCHE für ihre Bereitschaft danken, das Manuskript in ihre Reihe der Supplementbände aufzunehmen, sowie besonders Bernhard Palme (Wien), daß er die Redaktion der Druckfassung mit viel Geduld begleitet hat.

Ralf Scharf

Inhaltsverzeichnis Einleitung

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I. Foederati: Der spätantike Begriff und seine Ableitung

1

..................................

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a) Die gotischen foederati des Iordanes .................................................... b) Die Definition des Prokop ..................................................................... c) Frühe Ansiedlung von foederati! ...........................................................

8 16 21

II. Foederati in Ost und West: zwei Reichsteile — zwei Konzepte? ..................

28

a) Foederati im Westen .............................................................................. b) Foederati im Osten? .............................................................................. c) Das Fragment des Olympiodor ..............................................................

28 45 48

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III. Die foederati des Theoderich Strabo.................................................................... IV. Die Rebellion des Vitalian und d\z foederati neuen Stils..............................

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V. Die Organisation der neuen foederati................................................................

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a) Rekrutierung............................................................................................... b) Truppenorganisation ................................................................................ c) Soziale Merkmale der foederati.............................................................. d) Die Funktion des comes foederatorum....................................................

69 72 75 78

VI. Die Verwendung der foederati .............................................................................

81

VII. Die/oedrrarz-Inschriften aus Konstantinopel....................................................

91

VIII. Foederati in der byzantinischen Armee.............................................................

100

a) Das Ende der neuen foederati?................................................................ 100 b) Das Strategikon des Mauricius................................................................... 104 c) Die Foederati im Thema Anatolikon ......................................................... 110 d) Der Untergang der Foederati...................................................................... 126 IX. Prosopographie......................................................................................................

129

a) Comites foederatorum.................................................................................. b) Regimentskommandeure ............................................................................ c) Turmarchen....................................................................................................

129 132 137

Zusammenfassung .......................................................................................................

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Literaturverzeichnis......................................................................................................

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Indices...........................................................................................................................

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Einleitung Den Ausgangspunkt der nachfolgenden Untersuchung bildete die Beschäftigung mit Amt und Funktion des comes foederatorum. Dabei ergab es sich, daß die Bestim­ mung seines Aufgabenbereiches nicht möglich schien, ohne auf den Charakter der foederati als einer oströmischen Truppengattung näher einzugehen. Die überra­ schende Verquickung dieser foederati mit dem völkerrechtlichen Begriff des foedus sowohl in den Quellen als auch — und vor allem — in der Forschung machten dann eine Erweiterung des Untersuchungsgegenstandes mit dem Ziel notwendig, die ver­ schiedenen Facetten des Begriffs foederati deutlicher als bisher zu fassen. Theodor Mommsen definierte den Inhalt des foederati-Begriffs während der römi­ schen Republik im Gegensatz zum Terminus socii als einen primär rechtlichen: „Foederati heissen die abhängigen Bundesgenossen in Beziehung auf die formale Beschaffenheit des begründenden Rechtsacts ...“, bei den socii hingegen würde wenigerder Bündnisvertrag als vielmehr die zu leistende Heeresfolge im Vordergrund stehen. Er räumt jedoch gleichzeitig ein: „Alle diese Beziehungen durchkreuzen sich mannichfach und nichts hat zu der auf diesem Gebiet herrschenden Begriffsverwir­ rung mehr beigetragen, als dass man, allerdings nach dem Vorgang der Römer selbst, die verschiedenen Benennungen in einen Gegensatz zu einander gebracht hat, den sie an sich nicht haben und bestenfalls nur durch laxen Sprachgebrauch erhalten“1. Mommsen lieferte damit — trotz seiner Kritik — der nachfolgenden Forschung den entscheidenden Ansatz zu einer indifferenten Begriffsanwendung und zugleich deren Exkulpierung. Hundert Jahre später schreibt Gerhard Wirth beinahe resignierend: „Wir kennen zwar ... die Scheidung in amici, hospites und foederati, aber was im einzelnen diese Begriffe beinhalten oder wie sie gegeneinander abzugrenzen sind, frühere Verhältnisse umschreibend und realiter kaum mehr gültig, darüber ist er­ schöpfende Nachricht nicht vorhanden, nicht zuletzt, da unsere ergänzenden Quellen, Rhetoren, Historiker, Kirchenhistoriker, in blütenhafter Umschweifigkeit die Tatbe­ stände eher vernebeln als klären und in der Verwendung diesbezüglicher Schlagworte so gut wie alles durcheinandergeht“2.

1 Th. Mommsen, Römisches Staatsrecht III. 1, Ndr. Tübingen 1952, 652-653; vgl. K.-H. Ziegler, Das Völkerrecht der Römischen Republik, in: ANRW 1.2, Berlin 1972, 68-114, hier 113. In gewisser Weise ist Mommsen recht zu geben: Den Wechsel zwischen verschiedenen Ebenen zeigt schon Vegetius, De re militari 2, 1: Verum ipsi pedites in duas divisi sunt partes, hoc est in auxilia et legiones. Sed auxilia a sociis vel foederatis gentibus mittebantur. Vegetius, dessen Werk dem 5. Jh. n. Chr. angehört, scheint an dieser Stelle auf ein Werk der Republik zurückzugehen, wie dies auch eine ähnliche Interpretation des Festus 16, 20-21 zeigt: Auxilia­ res dicuntur in bello socii Romanorum exterarum nationum; zu Vegetius und seiner Datierung, s. W. Goffart, The Date and Purpose of Vegetius' De re militari, in: ders., Rome’s Fall and After, London 1989, 45—80; Μ. Lenoir, La litterature „de re militari“, in: Les litteratures techniques dans l’antiquite romaine (Entretiens Fondation Hardt 42), Genf 1996, 77-115. 2 G. Wirth, Zur Frage der foederierten Staaten in der späteren römischen Kaiserzeit, Historia 16 (1967) 231-251, hier 242.

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Foederati

Die foederati sollen daher zunächst als Völker angesehen werden, die mit den Rö­ mern durch ein foedus, d. h. durch ein vertragliches Verhältnis, in völkerrechtlicher Verbindung stehen. Während der Terminus foederatus den durch ein foedus geschaf­ fenen Status der Verbündeten als Vertragspartner bezeichnet, umfaßt die substanti­ vierte Nominativ-Plural-Form dieses Adjektivs, eben foederati, als ein abstrahierter Sammel-Begriff alle durch Verträge mit Rom verbundenen externen Partner, wie etwa Cicero in seiner zweiten Rede gegen Verres zeigt3: At enim idcirco navem Mamertinis non imperasti, quod sunt foederati: „Du hast deshalb von den Mamertinern kein Schiff verlangt, weil sie foederati sind" bzw. Sed tamen tu. sancte homo ac religiöse, cur Tauromentanis item foederatis navem imperasti?: „Indes, du lauterer und gewis­ senhafter Mann, warum hast du den Tauromeniern, die ebenfalls foederati sind, befohlen ein Schiff zu stellen?“. Da diese Völker und Verbündeten, sei es für die Republik, sei es für die Spät­ antike, von der Forschung als Foederaten benannt werden, gelten die mit ihnen abge­ schlossenen Verträge folglich als FoederatenVerträge, doch auch mit der Eindeut­ schung der Begriffe ist keine genauere Bestimmung ihres Wesens verbunden4. Dabei treten die foederati selbst in den Rechtsquellen kaum in Erscheinung. Eine Ausnahme bildet die Diskussion der römischen Juristen um das sogenannte ius postliminii, kraft dessen der heimkehrende römische Kriegsgefangene alle seine Bürgerrechte, die während seiner erzwungenen Abwesenheit geruht hatten, wiedererlangt56 . So schreibt Proculus, ein Jurist zur Zeit des Kaisers Claudius, in seinem in den Digesten über­ lieferten Auszug^:

Non dubito, quin foederati et liberi nobis externi sint, nec inter nos atque eos post­ liminium esse: etenim quid inter nos atque eos postliminio opus est, cum et illi apud nos et libertatem suam et dominium rerum suarum aeque atque apud se retineant et eadem nobis apud eos contingant? Liber autem populus est is, qui nullius alterius populi potestati est sublectus: sive is foederatus est item, sive aequo foedere in amicitiam venit sive foedere comprehen­ sum est, ut is populus alterius populi maiestatem comiter conservaret.

„Ich hege keinen Zweifel darüber, daß verbündete (foederati) und freie (sc. Völker) für uns keine Ausländer darstellen, und zwischen uns und ihnen kein Heim­ kehrrecht besteht; denn wozu ist zwischen uns und ihnen ein Heimkehrrecht nötig, wenn sie bei uns sowohl ihre Freiheit als auch das Eigentum ihrer Sachen ebenso wie bei ihnen behalten und uns das Gleiche bei ihnen garantiert ist? 3 Cicero, In Verrem 2, 5,49 (Übersetzung nach Manfred Fuhrmann); vgl. auch Cicero, Pro Balbo 20, 24-27. 4 Siehe R. Schulz, Die Entwicklung des römischen Völkerrechts im vierten und fünften Jahrhundert n. Chr., Stuttgart 1993,29. 5 Siehe H. Horn, Foederati. Untersuchungen zur Geschichte ihrer Rechtsstellung im Zeit­ alter der römischen Republik. Frankfurt 1930.46; 86-87; A. Heuss, Amicitia. Untersuchungen zu den rechtlichen Grundlagen der römischen Außenpolitik, Leipzig 1933; H. Kreller, post­ liminium, RE XXII.1 (1953) 863-873 bes. 867-868; B. Paradisi, Dai „foedera iniqua" alle „crisobulle" bizantine, SDHI 20 (1954) 1—124 bes. 87—88; Μ. Lemosse, Le regime des relations internationales dans le Haut-Empire, Paris 1967. 6 Proculus, Dig. 49, 15,7 (Übersetzung nach Carl F. F. Sintenis).

Einleitung

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Ein freies Volk aber ist dasjenige, welches der Gewalt keines anderen unterworfen ist — sei es, daß es (mit uns) verbündet ist, daß es durch einen Vertrag unter Gleichen zu einem freundschaftlichen Verhältnis gekommen ist, oder, daß das eine Volk durch einen Vertrag die Oberherrschaft des anderen Volkes freundschaftlich anerkennt“. Aus diesem Text geht hervor, daß foederati als externe Verbündete der Römer gel­ ten, aber im Gegensatz zu den populi liberi in einem vertraglich festgelegten äußer­ lichen Abhängigkeitsverhältnis zu den Römern stehen, von dem jedoch ihre innere Autonomie nicht berührt wird. Die Position des Proculus könnte wiederum durch die Rede Ciceros zugunsten des Cornelius Baibus beeinflußt worden sein, denn Proculus scheint ebenso wie Baibus aus dem hispanischen Gades zu stammen7. In ähnlicher Weise wie Proculus äußert sich der unter Hadrian wirkende Jurist Pomponius, der auch sonst sehr häufig den Proculus zitiert8: Postliminii ius conpetit aut in bello aut in pace. In bello, cum hi, qui nobis hostes sunt, aliquem ex nostris ceperunt et intra praesidia sua perduxerunt ...In pace quo­ que postliminium datum est: nam si cum gente aliqua neque amicitiam neque hospi­ tium neque foedus amicitiae causa factum habemus...

„Das Heimkehrrecht steht sowohl im Frieden als auch im Krieg zu. Im Krieg, wenn jene, die unsere Feinde sind, einen der Unsrigen gefangengenommen und in ihr Lager gebracht haben ... Auch im Frieden bleibt das Heimkehrrecht bestehen: nämlich dann, wenn wir mit einem Volk weder Freundschaft, noch Gastrecht, noch einen Ver­ tragauffreundschaftlicher Grundlage geschlossen haben ...“.

Nun könnte man aufgrund dieser Belege den Eindruck gewinnen, der Begriff foederati habe gerade im Völkerrecht der Kaiserzeit eine prominente Rolle gespielt, doch ist das genaue Gegenteil der Fall: Zwischen dem Ende der Republik und dem Ende des 4. Jh. n. Chr. ist er — bis auf die genannten Quellen — weder in der Histo­ riographie noch in anderen Dokumentgattungen nachzuweisen9. Die foederati lebten 7 Siehe dazu A. Μ. Honore, Proculus, TRG 30 (1962) 472-509; Th. Mayer-Maly, Proculus 9a, RE XXIII. 1 (1957) 1234-1240; R. A. Bauman, Lawyers and Politics in the Early Roman Empire, München 1989, 119—130 bes. 121; D. Baranowski, Sub umbra foederis aequi, Phoenix 44 (1990) 345-369, hier 346. 8 Pomponius, Dig. 49, 15, 5 (Übersetzung nach Carl F. F. Sintenis); zu Pomponius s. G. Wesenberg, Pomponius 107, RE XXI.2 (1952) 2416-2420; Bauman 287-304; D. Liebs, Sex. Pomponius, in: K. Sallmann (Hrsg.), Handbuch der lateinischen Literatur der Antike IV: Die Literatur des Umbruchs. Von der römischen zur christlichen Literatur 117 bis 284 n. Chr., München 1997, 144-150; vgl. Ulpian, Dig. 49, 15, 24; Festus (ed. Lindsay) p. 244, 21-23 s. v. postliminium: Cum populis liberis et cum foederatis et cum regibus postliminium est ita cum hostibus. Quae nationes in dicione nostra sunt, cum his ', zu Festus: R. Helm, Pompeius 145, RE XXI.2 (1952) 2316-2319; Heuss 9-11; Μ. Lemosse, La position des foederati au temps du droit classique, in: ders., Etudes romanistiques, Clermont-Ferrand 1991,253-261. 9 So ist es auch nicht verwunderlich, daß gerade von jenen gallischen Stämmen, von deren Status als civitates foederatae wir noch bis in traianische Zeit wissen, keinerlei Hinweis auf eine Gestellung von Auxilien zu Beginn der Kaiserzeit bekannt ist, s. R. Wolters, Römische Eroberung und Herrschaftsorganisation in Gallien und Germanien. Zur Entstehung und Bedeu­ tung der sogenannten Klientel-Randstaaten, Bochum 1990, bes. 97-102; 111-121; 281. Trotz­

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Foederati

nur noch in den abstrakt formulierten Darlegungen der römischen Fachjuristen fort, wobei deren Interesse weniger dem zwischenstaatlichen Völkerrecht als den Auswir­ kungen des postliminium auf das römische Privatrecht galt. Möglicherweise war das Interesse der Kaiserzeit an einer exakten Terminologie stark zurückgegangen, nach­ dem auf dem Territorium des Reiches die Unterschiede zwischen den rechtlichen status mehr oder weniger eingeebnet waren, während man nach außen mit Ausnahme der Parther und Sassaniden keinen gleichwertigen Vertragspartner zu gewärtigen hatte. Und die Parther konnten wiederum nicht in das römische Bündnissystem ein­ bezogen werden. So greift zwar Ammianus Marcellinus als Geschichtsschreiber am Ende des 4. Jh. gewissermaßen auf die republikanische Terminologie zurück, wenn er seinen Zeitgenossen, den alamannischen König Hortar, ebenso als rex foederatus bezeichnet wie einen ägyptischen Ptolemaios zur Zeit der Republik1 θ doch ist dies gerade nicht ein Beleg für die Existenz von foederati im Sinne des bereits angeführten Sammelbegriffes. Die oben zitierten Auszüge des Proculus und Pomponius wurden erst in iustinianischer Zeit für das Sammelwerk der Digesten angefertigt, so daß zunächst davon auszugehen ist, daß die darin aufgeführten Termini erst für das 6. Jh. wiederentdeckt wurden. Auch die Interpretation des militärischen Aspekts des Terminus foederati geht auf Theodor Mommsen zurück. Er war der Ansicht, die spätantiken foederati seien nichts anderes als Mietsöldner, die der römische Staat mitsamt ihren barbarischen Anführern als Condottieri für die Zeit eines Krieges oder auch nur eines Feldzuges in Dienst stellte. Diese These Mommsens fand beinahe naturgemäß bis zum Jahre 1912 nur gläubige Nachfolger10 11. Durch einen für die damalige Zeit bahnbrechenden Artikel über foederati und stratiotai erwies Jean Maspero in eben diesem Jahr, daß die foederati des 6. Jh. nichts anderes als eine reguläre oströmische Truppengattung waren12. Damit war allerdings die Beschäftigung speziell mit den spätrömischen foederati — außer einigen Bemerkungen am Rande — auf Jahrzehnte hinaus ad acta dem ist im Zusammenhang mit der Außenpolitik der Kaiserzeit gerade an Rhein und Donau in der Forschungsliteratur konstant von „Föderaten“ oder „Föderierten“ die Rede; zur Diskussion um den Status der germanischen Stämme, s. W. Will, Römische „Klientel-Randstaaten" am Rhein, BJb 187 (1987) 1—60; P. Kehne, Die Eroberung Galliens, die zeitweilige Unterwerfung Germaniens, die Grenzen des Imperium Romanum und seine Beziehungen zu den germanischen gentes im letzten Jahrzehnt der Forschung, Germania (1997) 265—284; Μ. T. Schmitt, Die römische Außenpolitik des 2. Jahrhunderts n. Chr., Stuttgart 1997. 10 Ammianus Marcellinus 14, 8, 15; Ptolemaeo enim rege foederaro nobis et socio ob aerarii nostri angustias iusso sine ulla culpa proscribi ...; 18,2, 13: Dum haec celerantur, Hortarius rex nobis antea foederatus, non novaturus quaedam., sed ... 11 Th. Mommsen, Das römische Militärwesen seit Diokletian, in: ders.. Gesammelte Schriften VI, Berlin 1910, 260—263; C. Benjamin, De lustiniani imperatoris aetate quaestiones militares, Berlin 1892; ders., Foederati 2, RE VI.2 (1909) 2817-2818; zum Fortwirken der Formulierung Mommsens s. Chr. Chaffin, Olympiodorus of Thebes and the Sack of Rome, Lewiston 1993, ρ. XIX und 273: „federates: barbarian soldiers who had entered Roman Service in their own tribal units under the term of a treaty (foedus), and were distinguished from barbarians who served in Roman regiments. Olympiodor notes that by this date ... foederati had come to mean groups of barbarian soldiers gathered together from several tribes, in effect mercenaries commanded by Condottieri“. 12 J. Maspero, Φοιδερατοι et Στρατιωται dans l’armee byzantin au VF siede, BZ 21 (1912) 97-109.

Einleitung

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gelegt. Sie fanden in der Folgezeit nur im Kontext mit der Behandlung der sogenann­ ten „föderierten“ Germanenstaaten Erwähnung und gerade dies hatte in Bezug auf die bereits von Maspero erreichte inhaltliche Bestimmung des Terminus foederati recht negative Auswirkungen. Die Mehrzahl der neueren Arbeiten zur spätrömischen Mili­ tärgeschichte belegt mit dem Terminus foederati inzwischen nicht nur alle sogenann­ ten Germanenstaaten auf römischem Boden, sondern auch alle römischen Einheiten, in denen irgendwelche Barbaren gedient haben13: „These terms (i. e. foederati und symmacht) were never used dogmatically by contemporaries and descriptions of groups as foederati or allies need not be prescriptive. In some circumstances the terms might be even synonymous. Foederati was not a technical term with only one definition and there is no need to expect all foederati or allies to have identical relations with the Romans, or for their relations to remain identical over time. The definitions here are made on the basis of status and activity, not the terms used to describe them. Even so, great uncertainty remains“. Dies führt bei Historikern — wie man sieht — in der Praxis zu einer völlig will­ kürlichen Anwendung dieses Begriffes und zeitigt zugleich Folgen für die Haltung anderer Fachrichtungen wie etwa der Archäologie, deren mühsam erworbene Skepsis 13 So H. Elton, Warfare in Roman Europe, AD 350^125, Oxford 1996, 92; ders., Romans and Goths: Recent Approaches, JRA 9 (1996) 566-574, hier 570; weitere Beispiele hierzu liefern J. H. W. G. Liebeschuetz, Generals. Federates and Buccellarii in Roman Armies around A.D. 400, in: Ph. Freeman, D. Kennedy (Hrsg.), The Defence of the Roman and the Byzantine East II, Oxford 1986, 463-474, hier 465: „But even if we cannot identify units we have nunierous references to barbarian troops that are contrasted with Roman troops, and which do not appear to have had links with any organised body of tribesinen, whether within the Empire or outside it“; ders., The End of the Roman Army in the Western Empire, in: J. Rich, G. Shipley (Hrsg.), War and Society in the Roman World, London 1993, 265-276, hier 266: „The distinctions between regulars and federates is usually made clear in the sources. The former are regularly described as „soldiers“, the latter as barbarians, or federates, or by a tribal name“; in seinem Entwicklungskonzept zu optimistisch ist E. K. Chrysos, Legal Concepts and Patterns for the Barbarians' Settlement on Roman Soll, in: E. K. Chrysos, A. Schwarcz (Hrsg.), Das Reich und die Barbaren, Wien, Köln 1989, 13—24, hier 18: „Initially the foederati served as distinctive auxiliary troops under Roman high command, later they became an integral part of the regulär corps of the army, which was made up of non-Roman soldiers. Finally we find the same term used for allied troops under their own leadership“; ders., The Empire in East and West, in: L. Webster, Μ. Brown (Hrsg.), The Transformation of the Roman World. A.D. 400900, London 1997, 9-18, hier 11: „The imperial diplomats had to take great care that in the written agreement with the newcomers the allocated land was defined as imperial dominion offered to the barbarian possessors for a certain period of time and that the annual subsidies were declared either as salary to mercenaries or as indemnity to allies. In the ambiguous language of the time, both categories were labelled foederati, a name deriving front the generic term foedus in use for any agreement but especially applied in the characteristic peace conclusions of the time“; S. Williams, G. Fried, Theodosius. The Empire at Bay, London 1994, 101: ,foederati were no longer external dient tribes or buffer territories but, implicitly, States within astate ...“; Μ. Nicasie, Twilight of Empire. The Roman Army from the Reign of Diocletian until the Battle of Adrianople, Amsterdam 1998, 84:..... the army was strengthened by hiring com­ plete barbarian mercenary regiments under their own officers. These units were known as foederati, since their relation with the empire was regulated by a foedus, a treaty": D. Woods, The Saracen Defenders of Constantinople in 378, GRBS 37 (1996) 259-279 hier 269; S. Consentino, Prosopografia dell'Italia bizantina (493—804) 1, Bologna 1996, 40—41; G. Greatrex, Rome and Persia at War (502—532), Leeds 1998, 26.

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Foederati

gegenüber der Übernahme historischer Konzeptionen untergraben wird. So konstatiert man im neuesten Lexikonartikel1415 *zunächst noch zurecht: „Der archäologischen For­ schung ist es eigentlich verwehrt, zum Problem Aer foederati Stellung zu nehmen, da sie zu rechtlichen Verhältnissen aufgrund ihrer Quellen-Gruppen prinzipiell nichts aussagen kann“. Doch nur wenige Sätze weiter muß man Folgendes zur Kenntnis neh­ men: „Inzwischen geht die archäologische Forschung allgemein davon aus, daß die mit Waffen ausgestatteten Gräber foederati zuzuschreiben sind, wobei eine weite Definition hilfreich ist“ Diese Kapitulation vor einer vermeintlich nicht mehr durchschaubaren antiken Praxis bei der Verwendung des Terminus foederati wird zur eigenen Rechtfertigung herangezogen, um sich einer eigentlich notwendigen Untersuchung des Begriffs zu entziehen, was anschließend zudem noch als wissenschaftlicher Fortschritt verkauft werden soll16. Dieses stetige Kreisen um das aufeinander bezogene Begriffspaar des foedus und der foederati läßt die Möglichkeit anderer Konzepte offenbar nicht mehr als denkbar erscheinen. Damit muß in der Folge zu allerlei Hilfskonstruktionen ge­ griffen werden, indem man den Römern der Spätantike ein Praktizieren mit pseudooder quasi-völkerrechtlichen Begriffen unterstellt17, die sie benutzt hätten, um die Realität — den ungewollten Aufenthalt von Barbaren auf Reichsboden — möglichst verdrängen zu können. Verdrängt wird jedoch auf Seiten der Forschung nur das Ver­ sagen ihres foedus -foederati-Konzeptes. Bevor daher eine Arbeit zu den foederati begonnen werden kann, muß schon aus methodischen Gründen eine Sichtung des Kontextes vorgenommen werden, innerhalb dessen in der Antike der Terminus foederati zur Anwendung kam. Es muß dabei wei­ terhin zwischen den verschiedenen Textsorten, etwa den Termini der spätantiken Ge­ setzgebung und jenen der literarischen Texte streng geschieden werden, da die Varia­ tionsbreite der von den Historiographen benutzten Begriffe aufgrund ihrer literari14 So H. Steuer, foederati (Archäologisches), RGA 9 (1995) 300. Die Folgen dieses Artikels schlagen sich jetzt schon in archäologischen Publikationen nieder: So kommt G. von Bülow, Föderalen im spätantiken Limeskastell latrus (Moesia secunda)?, in: Stephanos nomismatikos. Edith Schönert-Geiss zum 65. Geburtstag, Berlin 1998, 145-157, hier 152, mit Beru­ fung auf Steuers Artikel zu folgendem Schluß: „Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Frage nach der Anwesenheit von Föderalen an einem bestimmten Ort mit archäologischem Quellenmaterial allein nicht schlüssig zu beantworten ist. Die Grabungen in latrus haben jedoch eine Reihe von archäologischen Indizien dafür erbracht, daß hier nach dem Abzug des regu­ lären römischen Truppenverbandes bald nach der Mitte des 4. Jh. eine neue Bevölkerung ange­ siedelt wurde, deren Lebensweise nicht so streng militärisch organisiert gewesen ist. Nach allem, was aus anderen Quellen über das Föderatenwesen bekannt ist, liegt es nahe, die neuan­ gesiedelten Bewohner des Kastells latrus als gotische Föderalen anzusprechen“. 15 Verwiesen wird dabei auf den somit irreführenden Artikel des Althistorikers Μ. Clauss, Föderalen, Lex. d. Mittelalters 4 (1989) 601. '6 Siehe z. B. das Resümee von W. Pohl, Goten (Historisches), RGA 12 (1998) 427^)43, hier 440: „Lange diskutiert wurde die Frage der Reichsangehörigkeit der Foederaten ... In letzter Zeit hat sich die Debatte von den formalen Scheidungen konkreten Begriffsinhalten zugewendet und zwischen rechtlichen Termini und historiographischer bzw. panegyrischer Rhetorik, zwischen Ansprüchen und tatsächlichen Machtverhältnissen unterscheiden gelernt ... Die Lösung derartiger Widersprüche können nicht noch schärfere Begriffsdefinitionen bringen“. G So etwa Ziegler, Völkerrecht 113; Lemosse, Regime 13.

Einleitung

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sehen und stilistischen Ansprüche naturgemäß größer ist und somit auch ungenauere Inhalte zum Ausdruck bringen kann. Es ist zudem notwendig, daß nicht nur zwischen den verschiedenen Quellengattungen, sondern auch zwischen ost- und weströmischen Texten differenziert wird. Darüber hinaus darf eine Veränderung der unterschiedli­ chen /bederaiz-Konzepte im Lauf der Zeit nicht von vorneherein ausgeschlossen werden18.

*8 Vgl. etwa A. Schwarcz, Foederati, RGA 9 (1995) 290-299, hier 291: „Der historisch­ genetische Ablauf der Eingliederung von Bündnispartnern ist strikt von der Rechtstheorie zu scheiden, die durchgehend bis zu den iustinianischen Digesten den externen Charakter des Territoriums der foederati betont“.

8

Foederati'. Der spätantike Begriff und seine Ableitun;

I. Foederati: Der spätantike Begriff und seine Ableitung a) Die gotischen foederati des Iordanes

Die Tatsache, daß erst im 6. Jh, von zwei Historiographen, Iordanes und Proco­ pius, der Begriff der foederati von foedus abgeleitet und dabei auf die römisch­ gotischen foedera verwiesen wird, verführte zu retrospektiven Annahmen bezüglich der römisch-gotischen Verträge des 4. Jh. und somit zu einem äußerst verschwom­ menen Bild davon, wie man sich die Truppengattung der foederati vorzustellen habe19. Angeblich waren es vertragliche Vereinbarungen, ein foedus der oströmischen Regierung mit den Goten im Jahre 382, die zum ersten Aufenthalt gentiler Einheiten auf römischem Reichsboden führten20. Der erste Autor, der die foederati tatsächlich explizit von foedus und zwar von den Verträgen der Kaiser Constantin I. bzw. Theodosius I. mit den Goten ableitet, war Ior­ danes in seinen in den 50er Jahren des 6. Jh. verfaßten Getica. Iordanes sagt von sich, er stamme von Goten ab, die schon lange im oströmischen Reich gelebt hätten. Da er direkt vor und nach dieser Aussage über die Ansiedlung der verschiedenen Völker­ schaften berichtet, die nach dem Zusammenbruch des Attila-Reiches 454 um Auf­ nahme in das Reich gebeten hatten, dürfte auch seine Familie um diese Zeit ins Reich gekommen sein. Sein Großvater diente einem alanischen Häuptling als Sekretär und auch Iordanes selbst diente dem gotischen magister militum per Thracias Gunthigis als notarius, so daß er sowohl durch seine familiäre Herkunft als auch durch seine dienstliche Stellung die beste Gelegenheit hatte, genauere Informationen über die Siedlungsgebiete an der Donau zu erlangen21. Doch diese genauen Nachrichten des Iordanes werden von seinen eigenen oder übernommenen ideologischen Konstruk­ tionen überlagert. Das hinter den foederati-Passagen stehende Programm des Iordanes bestand, wie sich im Folgenden erweisen wird, in der Propagierung einer Verschmelzung von Goten und Römern — ein Gedanke, der schon einmal vom Westgotenkönig Athaulf um 414 n. Chr. geäußert worden sein soll. Und es ist sicherlich kein Zufall, wenn sich

19 Siehe dazu etwa P. J. Heather, Goths and Romans 332^189, Oxford 1992, 108-1 1 1; ders., Foedera and Foederati of the Fourth Century, in: W. Pohl (Hrsg.), Kingdoms of the Empire. The Integration of Barbarians in Late Antiquity, Leiden 1997, 57-74. 20 Vgl. Schwarcz, Foederati 293; E. K. Chrysos, Gothia Romana. Zur Rechtslage des Föderatenlandes der Westgoten im 4. Jh., Dacoromania 1 (1973 ) 52-64, bes. 55-56; B. Brockmeier, Der große Friede 332 n. Chr. Zur Außenpolitik Konstantins d. Großen, BJb 187 (1987) 79-100; H. Wolfram, Die Goten, München 1990, 71; 397 mit Anm. 33, der den Vertrag der Goten mit Constantin 1. als Vorläufer des theodosianischen Vertrages ansieht; vgl. B. Gutmann, Studien ~ur römischen Außenpolitik in der Spätantike (364-395 n. Chr.), Bonn 1991,254-258; P. Southern, K. R. Dixon. The Late Roman Army, London 1996, 46; 71. 21 Iordanes, Getica 265-266; s. J. R. Martindale, The Prosopography of the Later Roman Empire 111 (A.D. 527-641), Cambridge 1992 (= PLRE III) Iordanes 1; W. Goffart, The Narra­ tors of Barbarian History, Princeton 1988,28 und 42.

Die gotischen foederati des Iordanes

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■ h. Überlegungen des Athaulf in einer der Hauptquellen des Iordanes, der um 417 ih’-esclilossenen historia adversum paganos des Paulus Orosius, wiederfinden2223 :

is, ut saepe auditum atque ultimo exitu eius probatum est, satis studiose sectator p, icis militare fideliter Honorio imperatori ac pro defendenda Romana republica im­ pendere vires Gothorum praeoptavit ...se inprimis ardenter inhiasse, ut oblitterato Romano nomine Romanum omne solum Gothorum imperium et faceret et vocaret t wctque, ut vulgariter loquar, Gothia quod Romania fuisset et fieret nunc Athaulfus .fumi quondam Caesar Augustus, at ubi multa experientia probavisset neque Gothos ullo modo parere legibus posse propter effrenatam barbariem neque reipublicae tnierdiei leges oportere, sine quibus respublica non est respublica, elegisse saltim, ut qloriam sibi de restituendo in integrum augendoque Romano nomine Gothorum viri­ bus quaereret habereturque apud posteros Romanae restitutionis auctor, postquam tisse non potuerat immutator.

„Wie man oft gehört hat und wie es durch die letzte Stunde seines Lebens erwiesen • t. hat er, ein ganz eifriger Anhänger des Friedens, es vorgezogen, treu dem Kaiser Honorius Kriegsdient zu leisten und für die Verteidigung des römischen Staates die Stieitkräfte der Goten aufzubieten ... Nach Auslöschung des römischen Namens habe kl vom Kaiser und wurden als foederati bezeichnet. Denn so nannten sie die Römer damals auf Lateinisch und sie wollten damit, so glaube ich, zum Ausdruck bringen, daß die Goten von ihnen nicht im Krieg besiegt, sondern im Rahmen gewisser Überi mkünfte Vertragsverbündete (= ένσπονδοι) geworden seien. Foedera heißen nämluh, wie ich früher schon erwähnte, die Lateiner jene Abkommen, die mit Krieg zu Inn haben“.

Prokop leitet wie Iordanes den Terminus foederari vom/oedtw-Begriff des römiIien Völkerrechts ab. Doch ist hier das Insistieren auf dem völkerrechtlichen Aspekt ·!i i Terminus ένσπονδοι ist somit nicht mit dem Terminus foederati identisch. Die foolerati des Jahres 382 bei Prokop besitzen also nicht mehr die Bedeutung eines all­ gemeinen, übergeordneten Begriffes für römische Verbündete wie noch bei Ammia­ nus Marcellinus, sondern waren inzwischen inhaltlich auf die Bedeutung von Militär­ 42 Siehe A. Η. Μ. Jones, The Later Roman Empire 284-602, Oxford 1964, III, 205, Anm. 132; F. Μ. Ausbüttel, Die Dedition der Westgoten von 382 und ihre historische Bedeutung, Athenaeum 66 (1988) 604—613, hier 607, Anm. 11: „Offensichtlich dachte Prokop dabei an die Aufnahme der Goten 376/382. Die Goten werden sich im nachhinein durchaus als gegenüber den Römern gleichberechtigt gefühlt haben. Allerdings entgeht Prokop dabei der Unterschied zwischen deditio und foedus. Zudem war, wie er selbst eingesteht, zu seiner Zeit die Bedeutung des Begriffes foederatus nicht mehr eindeutig festgelegt“; vgl. H. Sivan, On Foederati, Hospitalitas, and the Settlement of the Goths in A.D. 418, AJPh 108 (1987) 759-772, hier 760/61; Roosens, Laeti 89-109; Heather 110-111; ders.. Foedera 59 und 62; Schulz 66 und 69; Μ. t'esa, Impero tardoantico e barbari: La crisi militare da Adrianopoli al 418, Como 1994, 44: Die Annahme Prokops, das foedus (das Prokop offenbar auf die Situation der Jahre 381/382 bezogen habe) sei unter gleichberechtigten Partnern geschlossen worden, sei ein Schluß a posteriori. Cesa rechnet mit einer Reihe von deditiones gotischer Teilverbände; dies., Über­ legungen zur Föderatenjrage, MIÖG 92 (1984) 307-316, hier 312; s. auch D. Kohlhas-Müller, Untersuchungen zur Rechtsstellung Theoderichs des Großen, Frankfurt 1995, 18; W. Pohl, The Empire and the Lombards: Treaties and Negotiatons in the Sixth Century, in: ders., Kingdoms 75-133 hier 78-79; E. Chrysos, Conclusion: De Foederatis iterum, in: ebd. 185-206, hier 197— 198; St. Williams, G. Friell, The Rome that Did not Fall. The Survival of the East in the Fifth Century, London 1999,255, Anin. 12.

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Foederati: Der spätantike Begriff und seine Ableitung

kontingenten der römischen Verbündeten beschränkt. Doch auch diese Bedeutung war nach Prokop nicht mehr die zu seiner Zeit aktuelle. Der Begriff ένσπονδοι wird von Prokop nicht erläutert, denn zum einen erscheint er schon in früheren Werken Prokops, zum anderen bezieht er sich im Gegensatz zu foederati auf seine Gegenwart. Und in seiner Gegenwart bezeichnet Prokop bei seiner Beschreibung afrikanischer Verhältnisse auch die Sarazenen und Mauren als ένσπονδοι, wie sich im Folgenden zeigen läßt: Kontingente von Verbündeten außerhalb des römischen Herrschaftsbereiches erhielten, wie die unten zitierte Prokop-Passage zeigt, spätestens in iustinianischer Zeit die Bezeichnung σύμμαχοι. Diese σύμμαχοι waren nicht durch einen länger­ fristigen Vertrag gebundene Kontingente, sondern für die Dauer eines Feldzuges oder das Erreichen eines bestimmten Kriegszieles in Sold genommene Verbände, die jedoch in sich ethnisch homogen waren43. Die rechtliche Basis für ihre Gestellung war der Abschluß einer societas mit dem jeweiligen Partner. Voraussetzung dafür war wiederum ein freundschaftliches Verhältnis beider Seiten zueinander in Form einer amicitia^4. Die Verbündeten entsprechen damit den socii et amici populi Romani der späten römischen Republik. Von einem foedus ist direkt nicht die Rede, doch macht Prokop deutlich, daß die Spannweite der συμμαχία ihrem Inhalt nach weiter gefaßt war, als vor der Beschränkung des Begriffs foederati auf eine kaiserliche Truppen­ gattung. So erhalten laut Prokop die Mauren des Fürsten Antalas zur Belohnung für ihre Treue zu Rom Versorgungslieferungen (αιτήσεις)4546 . In diesem Zusammenhang bezeichnet er die Mauren als ένσπονδοι der Römer4^. Diese αιτήσεις entsprechen 43 So macht die ostgotische Regierung Kaiser lustinian klar, daß nur derjenige Freund und Bundesgenosse genannt werden dürfe, der die societas im Kriege auch tatsächlich einhalte und nicht einseitig zu seinen Gunsten auslege, s. Prokop, Bell. Goth. 1, 3, 23: καί τοι ξύμμαχος αν καί φίλος δικαίως καλοΐτο ούχ δς αν την όμαιχμίαν ές τούς πέλας προϊσχοιτο μόνον, άλλα καί δς άν τω ές πόλεμον έκαστον, δτου αν δέοιτο, υπουργών φαίνοιτο; zu den σύμμαχοι, s. Prokop, Bell. Vand. 1,11, 11 und 2, 13, 20. 28. 30; Bell. Goth. 1,5,4; 2, 14, 34 und 4, 26, 12. 13; De aed. 3, 7, 13; vgl. Schulz 88 umd 159; Burns 351, Anm. 6; Kohlhas-Müller 19; Pohl, Empire 79-82. 44 Siehe dazu etwa das Verhältnis Roms zu einigen maurischen Stämmen gemäß Prokop, Bell. Vand. 2, 11,9: Βελισάριος μέν έπαγγελίαις μεγάλαις ήμας περιελθών έπεισε βασιλέως Ιουστινιανού κατηκόους είναι· 'Ρωμαίοι δετών αγαθών ήμΐν ούδενός μεταδόντες λιμω πιεζομένους ήξίουν φίλους τε ήμάς καί ξυμμάχους έχειν; 11 · λύουσι γάρ τάς σπονδάς ούχ οσοι αδικούμενοι έκ τού εμφανούς των πέλας κατηγορούντες άφίστανται, άλλ’ οσοι ύποσπόνδους έχειν άξιούντές τινας είτα βιάζονται; oder zu den Langobarden, deren König Wachis sich als amicus et socius des Kaisers bezeichnet, s. Prokop, Bell. Goth. 2, 22, 12. 45 Prokop, Bell. Vand. 2,21, 17: Άντάλαςδέ (ούπερ έντοΐς έμπροσθεν λόγοις έμνησθην άτε 'Ρωμαίοις πιστού διαμεμενηκότος καί δι’αύτδ μόνου έν Βυζακίω Μαυρουσίων άρχοντος) ήδη Σολόμωνι έκπεπολεμωμένος έτύγχανεν, οτι τε τάς αιτήσεις, αίς αυτόν βασιλεύς έτετιμήκει ...; 2, 22, 7-8: Δούλος μέν είναι τής σής βασιλείας οϋκ αν ουδέ αΰτος άρνηθείην, Μαυρούσιοι δέ πρός Σολόμωνος έν σπονδαίς πεπονθότες ανόσια έργα, έν δπλοις ώς μάλιστα ήναγκασμένοι γεγόνασιν, οΰ σοι ταΰτα άνταίροντες, άλλά τον έχθρόν αμυνόμενοι, καί διαφερόντως έγώ. ού γάρ μόνον με των σιτησεων άποστερεΐν έγνω, ασπερ μοι πολλω πρότερον χρόνω Βελισάριος τε διώρισε καί σύ δέδωκας. 46 Prokop, Bell. Vand.2, 21, 20: δείσας τε τδ των βαρβάρων πλήθος έπεμψε παρά των Λευαθών τούς άρχοντας, μεμφόμενος μέν οτι δή ένσπονδοι 'Ρωμαίων οντες είτα έν δπλοις γενόμενοι έπ’ αυτούς ήκουσι, την δέ ειρήνην άξιων έν σφισι κρατύνασθαι. Ορκους τε

Die Definition des Prokop

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Mi-derum den gesetzlich geregelten Lieferungen an die orientalischen Sarazenen, die *t>· die Mauren bei Prokop als ένσπονδοι bezeichnet werden47. Dies bedeutet wie«h’ttun, daß der Begriff ένσπονδοι für Prokop mit dem Terminus amici et socii anonym ist und — es sei noch einmal wiederholt — nicht mit dem Begriff foederati Mlrichgesetzt werden darf. Somit basiert eine Identifizierung von ένσπονδοι mit liifdcrati als Oberbegriff für Vertragsverbündete noch auf der ursprünglichen inhalt­ lichen Bestimmung von foederati^, die Prokop selbst nie gekannt hat. Er ging nur flilwhlicherweise davon aus, daß der Begriff foede rati der Sprachgebrauch des späten I lli sei. Trotz der Unterschiede in der Terminologie besitzt die Passage aus Prokops Gotenkiivg große Ähnlichkeit mit den Angaben des Iordanes, besonders der Satz: „Die ihnen waren mit den Römern verbündet, empfingen jährlich ihre Bezahlung und iiulen foederati genannt“. Das erinnert an die iordanischen annua munera der Goten iinfof Philippus Arabs und die oben zitierten Schluß-Passagen des Iordanes bei Constantin I., id est foederati, und bei Theodosius I., et ipsi dicti sunt foederati. Schon hrj der Behandlung der Angaben des Iordanes über die foederati hat sich im vorigen Abschnitt gezeigt, daß sowohl dieser Begriff als auch seine Kombination mit dem römisch-gotischen Vertrag von 382 in den Quellen vor den Getica des Iordanes nicht ilhdrzuweisen sind. Daher sind auch die Ausführungen Prokops über diesen Vertrag iifid die damaligen foederati als anachronistisch anzusehen. Auch bei Prokop fließt ilrmnach die Nachricht von einem Gotenfoedus des 4. Jh. mit dem Verweis auf zeit. enossische/ocz/erafz-Einheiten zusammen. I )cr oben zitierte Verweis des Prokop auf eine schon früher getane Äußerung zum Ihema foedus und foederati kann sich nur auf eine Passage aus seinem im Jahre • O/S51 publizierten Vandalenkrieg beziehen4^:

i’v δέ δή φοιδεράτοις πρότερον μέν μόνοι βάρβαροι κατελέγοντο, δσοι οΰκ έπ'ι ·.·ι durch den Bezug auf die Ereignisse von 382 zu dem Ergebnis kommt, die Termini ■. dciuti, σύμμαχοι und ένσπονδοι seien nichts anderes als Synonyme; ähnlich argumentiert >i hiili 69—70. Daß der Wandel in der Terminologie nicht allzuweit in der Vergangenheit liegen t.iun, zeigt die Verwendung der alten Gleichsetzung foederati = ένσπονδοι durch Malchus von Philadelphia unter Kaiser Anastasius (491-518); vgl. hierzu D. G. Letsios, The Case of »kesos and the Question of the Roman Foederati in Arabia in the Vh Century, in: T. Fahd ■ Hi ·.!■, 1, L’Arabie preislamique et son environnement historique et culturel, Leiden 1989, 525> ix hier 531; Pohl, Empire 80—84; s. auch Kapitel III. 19 Prokop, Bell. Vand. 1, 1 1, 3-4 (Übersetzung nach Otto Veh); zum Publikationsdatum s. u < anieron, Procopius, London 1985, p. XII; G. Greatrex, The Dates of Procopius' Works, UMGS 18 (1994) 101—1 14; vgl. J. A. S. Evans, The Dates of Procopius' Works, GRBS 37 i |0ot>) 301—313.

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Foederati'. Der spätantike Begriff und seine Ableitung

του χρόνου τάς προσηγορίας έφ' ών τέθεινται ήκιστα άξιοΰντος τηρεΐν, άλλα των πραγμάτων άε'ι περιφερομένων, ή ταΰτα σ.γειν έθέλουσιν άνθρωποι, των πρόσθεν αΰτοΐς (ονομασμένων όλιγωροΰντες. „Zu den foederati gehörten früher nur Barbaren, die — da von den Römern nicht besiegt — nicht als Sklaven, sondern als völlig Gleichberechtigte in das Reich ge­ kommen waren, foedera heißen nämlich bei den Römern die mit Feinden abgeschlos­ senen Verträge. Heutzutage aber dürfen alle diese Bezeichnung verwenden, denn die Zeit läßt den Dingen keineswegs ihre ursprünglichen Namen, vielmehr ändern sich dauernd die Gegenstände, und die Menschen kümmern sich, ihrer Art entsprechend, nicht weiter um die alte Namengebung“.

Prokop äußert dies im Rahmen seines Berichts über die Zusammensetzung der Expeditionsarmee des Beiisar 533 n. Chr. Innerhalb des Berichtes ist der oben ange­ führte Text sofort als Exkurs zu erkennen. Der Text ist — die Definition des foedus betreffend — mit Prokops zeitlich etwas später publizierten Passus über die Ansied­ lung der Goten in Thrakien in seinem Gotenkrieg beinahe identisch. Inhaltlich weicht er jedoch etwas davon ab: Er erwähnt zum einen die Goten noch nicht explizit, zum anderen bezieht er die Veränderungen des foedus- und /oeJeraii-Begriffs bis zu den eigenen zeitgenössischen Verhältnissen ausdrücklich mit ein. Dies ist auf die wohl noch relativ neue Zusammensetzung der foederati aus Barbaren und Römern zu Zeiten Prokops zurückzuführen, die es „früher“, also zur Zeit des Gotenfoedus von 382, tatsächlich noch nicht gab. Dieser Textpassus im Gotenkrieg des Prokop geht somit wie Iordanes ausdrücklich von der Identität der gotischen Kontingente mit den foederati aus. Prokop scheint daher zwischen der Publikation des bellum Vandalicum ca. 551 und der des 4. Buches des bellum Gothicum etwa 553 n. Chr. neue Infor­ mationen bezüglich der angeblich gotischen Zusammensetzung der foederati verarbei­ tet zu haben, die mit jenen des Iordanes übereinstimmen. Eine Existenz von foederati als römische Truppeneinheiten, etwa zur Zeit des Theodosius 1., ist damit — wiederum wie bei Iordanes — vor den Kriegsberichten des Prokop als Anachronismus anzusehen und zunächst auszuschließen. Trotz unleugbarer Ähnlichkeiten in ihrer Darstellung der gotischen Frühgeschichte und in der implizit oder explizit gemachten Definition von foedus und foederati sind die literarischen Beziehungen zwischen Iordanes und Prokop unklar. Sowohl das bellum Gothicum des Prokop — abgesehen von dem 553 publizierten 4. Buch — als auch die Getica des Iordanes erschienen wohl im Jahre 551. Iordanes bietet bezüglich der foederati mehr erzählerische Einzelheiten, Prokop ist ein wenig ausführlicher im völkerrechtlichen, so daß eine direkte Abhängigkeit des Iordanes von Prokop oder umgekehrt wohl nicht anzunehmen ist. Alle bisher aufgeführten Texte der beiden Autoren, die sich mit der Erläuterung des Begriffes foedus — foederati beschäftigten, tun dies — mit Ausnahme der Passage in Prokops bellum Vandalicum —■ im Zusam­ menhang mit Berichten über gotisch-römische Abkommen. Die Vermutung liegt also nahe, der Terminus foederati sei von einem dritten Autor nur auf die gotischen

Frühe Ansiedlung von foederati“!

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' ■ iu.h-s Kontingente zugeschnitten worden5®. Diesen Autor hätten Iordanes und »» >k»»p zwischen 551 und 553 als gemeinsame Quelle benutzt und diesem Autor wäre r92) 362-373; T. S. Burns, The Settlement of 418, in: Drinkwater, Elton 53-63, bes. 60-61; i E. V. Nelson, Relations between Visigoths and Romans in Fifth-Century Gaul, in: ebd. 64M, bes. 70-72; Kohlhas-Müller 204-205. Anders Schulz 85; Behrends 26; vgl. F. Μ. Ausbüttel, Die Verträge zwischen den \undalen und Römern. Romanobarbarica 11 (1991) 1-20; Cesa, Überlegungen 314; Krieger 41 fliHibl, in der Ehe des Gotenherrschers Athaulf mit der Kaisertochter Galla Placidia 414 die I o'.ung gefunden zu haben: „Die Heirat... ermöglichte ihm weiterhin, bei den possessores als ha\pes zu gelten, zusammen mit seinem Volk“. 0 Gotische foederati in Africa: Augustin, Ep. 220, 7: quis autem crederet, quis autem mnitet Bonifatio domesticorum et Africae comite in Africa constituto cum tam magno exercitu ,i potestate, qui tribunus cum paucis foederatis omnes ipsas gentes expugnando et terrendo ρ.κ liverat, nunc tantum fuisse barbaros ausuros, tantum progressuros, tanta vastaturos, tanta oiplmos, tanta loca, quae plena populis fuerant, deserta facturos? Ferner: Ep. 185: aliquando ..ι,ΐι'ιΐι, sicut audivimus, nonnulli ex ipsis volentes sibi Gothos conciliare, quando eos vident

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Foederati in Ost und West: zwei Reichsteile — zwei Konzepte ?

ein enger Vertrauter der damaligen Kaiserinmutter und ehemaligen Westgotenkönigin Galla Placidia. Die foederati dürften ihm wohl durch ihre Vermittlung um 417/418 unterstellt worden sein. Im Auftrag der Placidia gelang es Bonifatius einige Jahre später für kurze Zeit, den westlichen Heermeister Aetius aus dem Amt zu drängen. Nach seinem Tod im Kampf gegen Aetius 432 wurden diese gotischen foederatiVerbände von seinem Schwiegersohn und Nachfolger im Amt des westlichen Ober­ befehlshabers, Sebastianus, übernommen. Mit dem Sieg des Aetius im darauffolgen­ den Jahr und der Flucht des Sebastianus in den Osten verloren die den Sebastianus weiterhin begleitenden Goten ihren Status als „loyale“ foederati und wurden als Deserteure bezeichnet*77, d. h. der Status der sebastianischen/oederaiz ähnelt bis hin zu ihrer „Desertion“ dem regulärer römischer Truppen. Sie wurden zu Deserteuren, weil sie dem inzwischen (433) zum Staatsfeind erklärten Sebastianus nicht den Ge­ horsam aufkündigten. Im Gegensatz dazu verhielt sich der Galla Placidia noch immer verbundene Westgotenkönig Theoderich bis 437 gegenüber Aetius und der von diesem beherrschten weströmischen Regierung ruhig und riskierte nicht durch die Aufnahme dieser Ausgestoßenen das Ende des brüchigen Friedens in Gallien. Erst der Kriegsausbruch 437 führte schließlich zu einem Bündnis mit dem zum Piraten herun­ tergekommenen Sebastianus und „seinen“ Goten, das jedoch schon 439 mit einem Wechsel des Theoderich auf die Seite des Aetius beendet wurde78. In Zusammenhang mit diesem neuen politischen Bündnis ist ein Erlaß des Kaisers Valentinian III. aus dem folgenden Jahr 440 sehr interessant79:

Et quamvis clementiae nostrae sollicitudo per diversa loca praesidia disponat at­ que invictissimi principis Theodosii patris nostri iam propinquet exercitus et excel­ aliquid posse, dicunt hoc se credere, quod et illi credunt; s. auch S. Possiditis in seiner um 432 n. Chr. verfaßten Vita Augustini 28, 12: comes quondam Bonifatius cum Gothorum foedera­ torum exercitu; 0. Seeck, Bonifatius 1, RE III. 1 (1897) 698-699; H.-J. Diesner, Kirche und Staat im spätrömischen Reich, Berlin 1964, 102 und 114; ders., Der Untergang der römischen Herrschaft in Nordafrika, Weimar 1964, 35 und 88-89; PLRE II Bonifatius 3; R. Scharf, Sebastianus — ein „Heldenleben", BZ 82 (1989) 140-156, hier 140-146; Wolfram, Goten 180; Schulz 91; Chaffin, p. XXX; vgl. Liebeschuetz, Generals 467-468; ders., End 269, der die Foederaten des Bonifatius für buccellarii hält. 77 Prosper Tiro, Chron. 1330 s. a. 437 berichtet über desertierte Foederaten, die als Piraten das Mittelmeer unsicher machen: Eodem anno piraticam barbari foederatorum desertores exercuerunt; zu Prosper und dessen engen Kontakten zu Augustin s. S. Muhlberger, The FifthCentury Chroniclers, Leeds 1990,48—55. 78 Iordanes, Getica 176 berichtet zum Jahr 439; contra quem Theodosio et Festo consulibus pace rupta Romani Hunnis auxiliaribus secum iunctis in Galliis arma moverunt, turbaverat namque eos Gothorum foederatorum manus, qui cum Gaina comite Constantinopolim efferasset ... Hunnis quoque auxiliariis Litorio ductante contra Gothos Romanus exercitus movit pro­ cinctum ...; zu den Piraten und zur Identität des Sebastianus mit dem von Iordanes irrtümlich genannten Gainas s. Sivan 766—767 mit Anm. 38; Scharf, Sebastianus 150-151; F. Μ. Clover, Count Gainas and Count Sebastian, in: ders., The Late Roman West and the Vandals, Aldershot 1993, 65-76, hier 70-71; S. Teillet, Des Goths ä la nation gothique, Paris 1984,246 Anm. 238 hält die Piraten für Vandalen; Schulz 161 Anm. 16 hält diese foederati für Soldverbände = symmachi; nach Liebeschuetz, End 269, habe Sebastianus die buccellarii des Bonifatius geerbt. 79 Nov.Val. 9 vom 24. Juni 440; vgl. Th. Mommsen, Bruchstücke des Johannes von Antiochia und des Johannes Malalas, in: ders.. Gesammelte Schriften VIII, Berlin 1909, 710750, hier 735; Sivan 765.

Foederati im Westen

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lentissimum virum patricium nostrum Aetium cum magna manu adfore mox credamus cumque vir inlustrissimus magister militum Sigisvuldus tam militum atque foedera­ torum tuitionem urbibus ac litoribus non desinat ordinare, tamen quia sub aestiva navigandi opportunitate satis incertum est, ad quam oram terrae possint naves hostium pervenire, singulos universosque hoc admonemus edicto, ut Romani roboris confidentia et animo, quo debent propria defensari, cum suis adversus hostes, si usus exegerit, salva disciplina publica servataque ingenuitatis modestia, quibus potuerint utantur armis nostrasque provincias ac fortunas proprias fideli conspiratione et iuncto umbone tueantur:

„Und obwohl Unsere Gnaden Vorsorge getroffen hat, indem sie in verschiedene Plätze Garnisonen legte, und das Heer Unseres Vaters, des unbesiegbarsten Kaisers Theodosius, rasch herbeieilt, und obwohl Wir zuversichtlich sind, daß der allervor­ trefflichste Mann, Unser patricius Aetius, mit einer großen Armee bald erscheinen wird, und daß der allererlauchteste Mann, der magister militum Sigis-'ultus, den Schutz von Städten und Küsten ohne Unterlaß sowohl durch Soldaten als auch durch foederati organisiert, trotzdem — weil es aufgrund der durch die sommerliche Jahres­ zeit vorhandenen Bandbreite an Seerouten ganz unsicher ist, an welcher Küste die Schiffe des Feindes landen werden — ermahnen Wir alle und jeden Einzelnen durch dieses Edikt, daß sie im Vertrauen auf das römische Heer und mit dem Mut, mit dem sie ihr eigen Hab und Gut verteidigen, mit den Ihren, falls der Ernstfall eintreten sollte, und unter Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und bürgerlichen Gesit­ tung, gegen die Feinde kämpfen mit den Waffen, die sie benutzen können. Und sie sollen Unsere Provinzen und ihr eigenes Leben durch vertrauensvolles Zusammen­ wirken und vereinigte Schilde schützen“. Wie sich aus dem Text ergibt, werden die foederati hier den milites allgemein als gesonderte Gruppe entgegengesetzt. Da sich das Gesetz auf den Schutz der italischen Küsten gegen eine drohende vandalische Invasion im Jahre 440 bezieht und es auf italischem Boden nach Ausweis der Notitia Dignitatum keine limitanei gibt, können unter den milites nur die Einheiten der Praesentalarmee verstanden werden, wie es ja auch die Nennung des Aetius und des Sigisvultus als den beiden magistri militum praesentales erweist. Die foederati können daher keine in Italien fest angesiedelten Stämme sein, die nun etwa anstatt der nicht vorhandenen Flußgrenzen die italischen Küsten bewachen und so die fehlenden limitanei ersetzen würden. Die Gleichstellung mit den comitatensischen bzw. palatinen milites deutet auf militärische Kontingente von Verbündeten außeritalischer Provenienz hin, wie es die Goten des Sarus oder die Hunnen im Jahre 406 gewesen waren. Nachdem aber die hunnischen auxilia 437 von den Westgoten vernichtet wurden und Aetius sich im Jahr 439 mit gerade diesen Westgoten des Theoderich verbündete, kommen die Hunnen nicht mehr für eine Identifikation mit den „italischen“ foederati in Frage. Es bleiben als mögliche Partner nur die Westgoten übrig, die dann sofort nach Abschluß des neuen Bündnisses mit dem weströmischen Heermeister Truppen, eben foederati, gegen die Vandalen gestellt hätten. Finanziert wurde der Aufenthalt der foederati in Italien möglicherweise durch den fiscus barbaricus — eine Steuer-Behörde oder auch nur eine entsprechende Abgabe, die offenbar erst zu diesem Zweck eingerichtet worden war. Dieser Fiskus

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Foederati in Ost und West: zwei Reichsteile — zwei Konzepte ?

erhob eine Abgabe auf alle Einkünfte, die Grundbesitzer aus ihren italischen Lände­ reien empfingen. Mit Beendigung der Invasionsgefahr durch den Vertrag zwischen Rom und den Vandalen im Jahre 442 wurde der Fiskus wieder abgeschafft80. Daß es sich auch bei den in den folgenden Jahren in weströmischen Diensten be­ findlichen foederati ausschließlich um Goten handelt, wird auch aus zwei Eintra­ gungen vom Jahre 449 in der Chronik des spanischen Bischofs Hydatius deutlich8182 :

Basilius, ob testimonium egregii ausus sui, congregatis Bacaudis, in ecclesia Tyriassone foederatos occidit ... Rechiarius, mense lulio ad Theodericum socerum profectus, Caesaraugustanam regionem cum Basilio in reditu depraedatur. „Basilius, um einen Beweis seiner einzigartigen Kühnheit zu geben, sammelte Bagauden und tötete die foederati in der Kirche von Tyriasso ... Im Monat Juli machte sich Rechiarius auf den Weg zu seinem Schwiegervater Theoderich. Auf seinem Rückweg plünderte er mit Basilius die Gegend um Caesaraugusta“.

Basilius war offensichtlich der Chef einer Bande von Bagauden, die in der Kirche von Tarazona eine Truppe von foederati niedermachte, welche wohl die Garnison dieser Stadt bildeten. Da sich im folgenden Eintrag der Chronik Basilius mit dem Suebenkönig Rechiarius verbündet, um in den römischen Provinzen zu plündern, können die foederati kaum Sueben gewesen sein. Gemeinsame Gegner von Bagauden und Sueben sind neben der fernen römischen Regierung nur die Westgoten, trotz der Reise des Rechiarius zu seinem Schwiegervater Theoderich. Die foederati dürften daher Goten gewesen sein, welche im römischen Auftrag die Region vor Bagauden schützen sollten, und wohl nach dem Feldzug des römischen Heermeisters Asturius im Jahre 446 gegen eben diese Bagauden in Spanien stationiert wurden8^.

80 Erwähnung des fiscus, s. P.Ital. 1 p. 176, Z. 61-62 = Marini, Pap. 73: ... tritici sive hordei, quo ante barbarico fisco praest(abatur) sol(idi) n(umero) LXXV... aus dem Jahre 445/446. Die im Papyrus bezifferte Abgabe bestand aus einer Naturallieferung von Weizen und Gerste von einem sizilischen Großgrundbesitz des praepositus sacri cubiculi Lauricius, was ohnehin auf die Versorgung von Militär hindeuten könnte. Lauricius (s. PLRE II Lauricius) hatte drei Jahre zuvor, also 442/443, den Tribunen Pyrrhus nach Sizilien geschickt, um seine dortigen Ländereien zu inspizieren. Pyrrhus wurde demnach zu einem Zeitpunkt entsandt, kurz nachdem sich die politische Lage in Italien geklärt hatte; vgl. Th. Mommsen, Ostgothische Studien, in: ders., Gesammelte Schriften VI, Berlin 1910, 362-484, hier 440. Mommsen dachte an eine Kasse, aus der fremden Soldaten Verpflegungs- und Soldgelder gezahlt wurden, hielt den fiscus aber für eine dauerhafte Einrichtung; ähnlich L. Μ. Hartmann, Geschichte Italiens im Mittelalter I: Das Italienische Königreich, Gotha 1897, 95 mit 127-128 Anm. 6; Goffart, Barbarians 73-74. Anm. 32; Kohlhas-Müller 209-210 mit Anm. 19 und 22. Die Einrichtung dieser Kasse gehört in eine Reihe mit den sonstigen Maßnahmen des Kaisers Valentinian III. zur Finanzierung des Heeres in den 40er Jahren; s. Nov.Val. 6, 1 vom 20. März 440 (Rekrutenstellung); 6, 2 vom 25. Mai 443 (Rekruten); 6, 3 vom 14. Juli 444 (Abgaben für Rekruten); 15 von 444/445 (Erhebung einer neuen Verkaufssteuer zur Heeresfinanzierung). Etwa gleichzeitig mit der Einstellung der Abgabe an den fiscus barbaricus wurde den Steuer­ zahlern Siziliens sechs Siebentel ihrer Steuern erlassen, s. Nov.Val. 1, 2. 81 Hydatius, Chron. 141-142 s. a. 449. 82 Vgl. die Diskussion bei S. Szädeczky-Kardoss, Zur Interpretation zweier HydatiusStellen, Helikon 1 (1961) 148-152; L. Värady, Zur Klarstellung der zwei Hydatius-Stellen, Helikon 2 (1962) 259-263; A. Tranoy, Hydace. Chronique II, Paris 1974, 88; Burns 277-278.

Foederati im Westen

35

Nach den bisher vorliegenden Texten wurden die gotischen Kontingente offenbar nur noch dann als foederati bezeichnet, wenn sie außerhalb ihrer Stationierungs­ gebiete eingesetzt werden83. Wie aber kommt diese begriffliche Trennung von Aw/mm'-Kontingenten und in der Stationierungsregion verbleibenden Goten zu­ stande? Der Übergang des Begriffsfoederati von einer mobilen Gesamtheit der Goten auf ihre mobile bzw. mobilisierte, rein militärische Teilmenge dürfte im Inhalt des Abkommens von 418 begründet liegen. Verhandlungspartner waren damals der Ober­ befehlshaber Constantius auf der römischen und zunächst Wallia, dann Theoderich I. auf der gotischen Seite. Zuvor hatte Wallia in römischem Auftrag die Goten in Spanien kommandiert. Mit der Unterzeichnung des Abkommens muß sich der Status des Wallia bzw. der des Theoderich verändert haben, denn danach ist kein Fall mehr belegbar, in dem gotische Herrscher gotische foederati kommandieren, während gleichzeitig die den Römern zur Verfügung gestellten gotischen Truppen foederati genannt werden. Die gotischen Herrscher ab Wallia bzw. Theoderich scheinen sich von militärischen Befehlshabern zu „zivilen“ Oberhäuptern ihrer gens gewandelt zu haben84. Ob sie bei der Anforderung und Mobilisierung gotischer Verbände durch die römische Regierung eine institutionelle Rolle spielen oder den Römern freie Hand ließen, bleibt unklar85* . In der Zeit nach dem Ende des weströmischen Kaisertums lief aber die Truppenverwaltung und -Versorgung über die gotischen Herrscher, wie ein Text aus der lex Visigotharum zeigt8**: Hoc iustum elegimus, ut per singulas civitates vel castella quicumque erogator annone fuerit constitutus, comes civitatis vel annone dispensator, annonam, quam eis est daturus, ex integro in civitatem vel castello iubeat exiheri et ad integrum eis resti­ tuere non moretur. Quod si contigerit, ut ipse comes civitatis aut annonarius per neclegentiam suam, non habens aut forsitan nolens, annonas eorum dare dissimulet, comiti exercitus sui querellam deponant, quod annonas eorum eis dispensatores tradere noluerint. Et tunc ille prepositus hostis hominem suum ad nos mittere non moretur, ita ut numerentur dies, ex quo annone eorum iuxta consuetudinem eis inplete non fuerint. Et tunc ipse comes civitatis vel annonarius, quantum temporis eis annonas consue­ tas subtraxerat, in quadruplum eis invitus de sua propria facultate restituat. Similiter et de his, qui in thiufa fuerint dinumerati, observari precipimus. 1. „Wir halten dies für gerecht: Daß, wer auch immer für die einzelnen civitates oder Garnisonen als erogator annonae (= Versorgungsbeamter) eingesetzt worden ist, -ΥΊΤ, Zweifel hegt dagegen Winkelmann, Rangstruktur 112. 365 Oikonomides, Listes p. 149,22- 151,2. 366 Siehe Haldon, Constantinus 248. 367 So Bury, System 151,5. 368 Zur Diskussion der einzelnen Turmarchien s. unten.

124

Foederati in der byzantinischen Armee

Kleisurarchen sind die Themen-Turmarchen einer bewußten Kürzung zum Opfer gefallen. Einen ähnlichen Vorgang kann man nun auch angesichts der individuell genannten Territorial-Turmarchen des Anatolikon annehmen: Bei der Auflistung der Unterge­ benen des Themen-Strategen im Kleterologion werden diejenigen des Anatolikon vollständig aufgezählt, auf die des Armeniakon jedoch nur insoweit verwiesen, als es heißt, Art und Rang seiner Untergebenen seien mit jenen des Anatolikon identisch3^9 Ein solcher Verweis fehlt bei den Territorial-Turmarchen aber völlig. Das Anatolikon diente zwar auch hier mit seinen Turmarchen als Exempel, doch die Existenz anderer Themen mit weiteren Territorial-Turmarchen kann man nur aufgrund anderweitiger Kenntnisse erahnen. Der Verzicht, die anderen Turmarchen zu nennen, ohne wenig­ stens auf ihre Existenz zu verweisen, beruht wohl auf einem Versehen, dem ja auch die moderne Forschung unterlag. Ganz offensichtlich hielt ein Redaktor des Kletero­ logion den Verweis auf die Themen-Turmarchen für jenen auf die Territorial-Turm­ archen, so daß das tatsächliche Fehlen der restlichen Territorial-Turmarchen nicht weiter auffiel. Die Ursache der verschiedenartigen Kürzungen, und Pauschalisierungen kann einzig in der verlorenen Aktualität des Kleterologion liegen, dessen Gesamt­ verzeichnis man nun nicht in allen Einzelheiten in Evidenz halten mußte und die Wiederholungen ohne zusätzlichen Informationsgehalt aus dem Text strich. Eine völlig identische Erscheinung ist m. E. auch im Taktikon Uspenskij zu finden, so daß von einer etwaigen Lacuna nicht die Rede sein kann. Die identischen Kürzungen etwa bei den Turmarchen im Kleterologion und im Taktikon machen eine Abhängigkeit beider Texte voneinander wahrscheinlich: Die beiden Texte könnten von der gleichen Hand zusammengestrichen worden sein. Da beide Texte im Umkreis des Liber de ceremoniis gefunden wurden, liegt der Verdacht nahe, die Kürzungen könnten in der Zeit des Constantinus Porphyrogenitus vorgenommen worden sein, als dieser das Material für De ceremoniis sammeln ließ, oder aber bei der Zusammenstellung der Texte für einen Codex De ceremoniis nach dem Tod des Constantin in diese Samm­ lung hineingeraten sein. Wenn aber in der ersten Hälfte des 10. Jh. Kürzungen an beiden Rangverzeich­ nissen vorgenommen wurden, so muß die Prominenz der in ihnen stehengebliebenen Turmarchen relativiert werden. Natürlich steht im Kleterologion das Thema Anato­ likon innerhalb der Themen immer an vorderster Stelle, fungiert aufgrund seines hohen Ranges gleichsam als Paradigma, doch dies scheint sich außerhalb der Rang­ listen nicht in einer bevorzugten Behandlung seiner Territorial-Turmarchen nieder­ zuschlagen. Sie werden in den Quellen nicht öfter als andere Turmarchen erwähnt. Ihr angebliches Herausragen beruht also eher auf dem Eindruck, den Taktikon und Kleterologion aus den oben genannten Gründen vermitteln. Innerhalb der Turmarchen des Anatolikon ist eine Rangordnung nicht direkt fest­ stellbar. Im Taktikon steht der Turmarch von Sozopolis an erster Stelle, im Kletero­ logion hingegen der Turmarch der Foederati, was etwa W. T. Treadgold auf den Ge­ danken brachte, gerade diesem Turmarchen den vornehmsten Rang aller Territorial-* 369 Oikonomides, Listes p. 111, 18-20: τφ δέ στρατηγφ τών Άρμενιάκων ύποπίπτουσι καί αϋτω είδη αξιωμάτων κατά βαθμόν, δσα και τώ στρατηγώ τών Ανατολικών· και καθεξής ταΐς λοιπαΐς στρατηγίαις ...

Die Foederati im Thema Anatolikon

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Turmarchen des Reiches zuzusprechen370. Doch die angeblich so eindeutige Lage im Kleterologion (1. Foederati, 2. Lykaonien und 3. Pamphylien) zwingt zu einer Über­ prüfung. Die beiden konstanten Elemente in beiden Listen sind die Turmarchien der Foederati und Lykaoniens und auch deren Abfolge ist in beiden Listen gesichert: L Foederati, 2. Lykaonien. Die instabilen Elemente sind im Taktikon Uspenskij der Turmarch von Sozopolis, der im Kleterologion fehlt, und im Kleterologion der Turmarch von Pamphylien, der wiederum im Taktikon nicht vorkommt. Im Taktikon hat die Turmarchie Pamphyliens keinen eigenen Eintrag, sondern wurde durch „und“ einfach an den Turmarchen von Lykaonien angehängt. Dies führte teilweise dazu, daß man an der Zugehörigkeit Pamphyliens zum Anatolikon zweifelte und die Liste im Kleterologion emendierte — von Παμφυλίας zu Π(ισιδ)ίας — um so den Zustand des Taktikon zu erreichen. Dies ist aber nicht notwendig, da aus De Thematibus des Porphyrogenitus zu erkennen ist, daß Pamphylien zum Zeitpunkt der Abfassung der Schrift als Bestandteil des Anatolikon angesehen wurde371372 . Eigentlich war Pamphy­ lien als Turmarchie Bestandteil des Seethemas Kibyrrhaioton entlang der Südküste Kleinasiens, aber unter Kaiser Leo VI. (886-912) gab es erhebliche Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit der Themenzentrale mit dem Territorial-Turmarchen Pamphy­ liens377. Es wäre daher durchaus denkbar, daß dieser Konflikt durch eine zeitweilige Abtrennung der Turmarchie entschärft wurde. War Pamphylien in irgendeiner Weise für einen gewissen Zeitraum am Ende des 9. Jh. Turmarchie des Anatolikon, so ist nun noch die Frage nach dem Verbleib des Turmarchen von Sozopolis zu klären. Sozopolis lag in der früheren Provinz Pisidien und da eine Reihe von Turmarchen nachweisbar ist, deren Titulatur nicht ihr Verwal­ tungsgebiet, sondern den Sitz der Türmen Verwaltung angibt, ist in dem Turmarchen von Sozopolis zugleich derjenige Pisidiens zu erblicken373. Pisidien/Sozopolis stellt neben Lykaonien um 843 die zweite von drei Turmarchien des Anatolikon und auch in der Mitte des 11. Jh. existiert noch ein pisidisches Tagma. Demnach müßte Pisidien auch im Kleterologion um 899 als anatolische Turmarchie genannt werden — ein etwaiger Anschluß an ein anderes Thema ist durch die geographische Lage der Turma

370 Treadgold, Notes 282-283; ders., Revival 462: Der Kopist des Taktikon habe den Turmarchen von Sozopolis aus Versehen vor den der Foederati gesetzt, wo doch die Situation im Kleterologion — Foederati an erster Stelle — eindeutig zeige, daß die Turmarchie der Foederati am vornehmsten sei. 371 Emendation: Stein, Studien 138-139; Haldon, Praetorians 247-248. Nach Treadgold, Notes 282, sei der „Turmarch of Pamphylia, also attested by a seal ... evidently the successor of the Turmarch of Sozopolis. Though the coast of Pamphylia ... was in the Cibyrrhaeot Theme, the Byzantines could use the name .Pamphylia" loosely for an area extending into what we would call Pisidia, as Constantine VII confirms in his De Thematibus when he calls .Pam­ phylia' a district of the Anatolic Theme“. 372 Konflikt: Constantinus Porphyrogenitus, De adm. 50 p. 240-243. Die Kommando­ verhältnisse im Kibyrrhaioton waren womöglich aufgrund seiner Doppelfunktion als klein­ asiatisches Thema und als Flotte für Unternehmungen der kaiserlichen Regierung konstant im Fluß, s. dazu Winkelmann, Rangstruktur 97-98 und 120-121, Anm. 5; vgl. Ahrweiler, Byzance 50, 82 und 108. 373 Winkelmann, Rangstruktur 128-129, Anm. 2; Glykatzi-Ahrweiler 34-35.

i -’*·

Foederati in der byzantinischen Armee

eigentlich ausgeschlossen374. Im Taktikon stand Sozopolis/Pisidien an der Spitze der Turmarchien und wurde fälschlicherweise unter die Kleisurarchen eingereiht. Falls Pisidien auch im Kleterologion ursprünglich den Anfang der Turmarchenliste bildete, fiel es vielleicht der gleichen Kürzung zum Opfer, bei der auch die individuell ge­ nannten Kleisurarchen vom Redaktor eliminiert wurden. Für eine Lokalisierung der Foederaiz-Turmarchie bleiben daher nicht mehr viele Möglichkeiten übrig. Pamphylien, Lykaonien und Pisidien scheiden aus. Die The­ menbeschreibung des Porphyrogenitus nennt unter den Provinzen des Anatolikon noch die Phrygia salutaris und die Phrygia Pacatiana, während aus den historiographischen Quellen hervorgeht, daß Amorion in der Galatia salutaris das alte Haupt­ quartier des Themas war. Die Foederati als dritte und letzte Territorial-Turmarchie dürften somit in den beiden Phrygien und der Galatia stationiert gewesen sein375. Die Lage ihrer „Turmenkommandatur“ ist hingegen nicht bekannt376. Die Verteilung ihrer Garnisonen über den Süden von gleich drei spätantiken Provinzen ist sicherlich auch mit dafür verantwortlich, daß die Foederati ihren Namen über Jahrhunderte hinweg behielten und nicht wie etwa die Lykaonier mit einer bestimmten Provinz oder Region gleichgesetzt werden konnten.

d) Der Untergang der Foederati Während des 11. Jh. entwickelten die einzelnen Themenarmeen neben ihren übli­ chen Kadereinheiten einige ihrer Regimenter zu mobilen Einsatztruppen, die ohne die übliche Verzögerung bei der Mobilmachung sofort für Feldzüge außerhalb ihres Sta­ tionierungsgebietes zur Verfügung standen. Diese Expeditionsstreitkräfte der Themen führten daher ebenso wie die zentralen Truppen die Bezeichnung τάγμα377. Auch die Turma der Foederati verfügte offenbar über eine solche Eingreiftruppe. Um das Jahr 1037 wurde Georgios Maniakes von Kaiser Michael IV. nach Italien entsandt, um die Rückeroberung Siziliens vorzubereiten. Im folgenden Jahr landete er mit einer Expeditionsarmee auf der Insel. Nach der erfolgreichen Besetzung der sizi­

374 Vgl. die Karten TAVO B VI 4: Östlicher Mittelmeerraum und Mesopotamien, Wiesbaden 1984, und TAVO B VI 8: Kleinasien — Das Byzantinische Reich, Wiesbaden 1988. 375 Phrygien als Verwaltungseinheit des Anatolikon, s. Zonaras, Epit. 18, 11,9: άθροισθέντων ούν των οϋτως έχόντων στρατιωτών κατά τό θέμα των Ανατολικών, δ τής Φρυγίας έστίν; auch die Sekte der Athinganer, die ihren Schwerpunkt um Amorion besaß, wurde als Phryger bezeichnet, s. Theophanes, AM 6304 = p. 495; vgl. Treadgold, Notes 283; Ahrweiler, Byzance 64. 376 Man könnte eventuell daran denken, daß nach der Eroberung Amorions durch die Araber 838 der neue Sitz der Themenstrategie an einen Ort verlegt wurde, dessen Infrastruktur der Übernahme eines größeren Verwaltungsstabes gewachsen war. Eine solche Fähigkeit wäre am ehesten bei einem bereits existierenden Turmenhauptquartier gegeben. Aus arabischen Quellen ist der Name des neuen Hauptquartiers als Marg-as-Sahm bekannt, das in der Nähe von Amorion lag, wo möglicherweise auch das Stabsquartier der Foederati lag, s. Belke 203; vgl. G. Huxley, A List of άπληκτα, GRBS 16 (1975) 87—93; Haldon, Constantinus 62 mit Anm. 53. 377 Siehe Glykatzi-Ahrweiler 23 und 89; E. McGeer, Sowing the Dragon's Teeth: Byzan­ tine Warfare in the Tenth Century, Washington D.C. 1995, 198-201; Kühn 251-259.

Der Untergang der Foederati

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lianischen Ostküste wurde er 1040 überraschend abberufen378. Sein Nachfolger in Sizilien wurde Michael Dokeianos, doch als im Herbst 1040 die städtischen Milizen in Apulien meuterten und den byzantinischen Katepano von Italien ermordeten, mußte der Feldzug abgebrochen werden. Dokeianos landete mit Teilen der Expeditionsarmee im November 1040 in Bari und nahm im nächsten Frühjahr seine Operationen in Italien auf, geriet aber schon zu Beginn in die Defensive, nachdem sich Normannen den Aufständischen angeschlossen hatten. Am 17. März 1041 erlitt er mit Truppen aus den Themen Opsikion und Thrakesion eine Niederlage bei Cannae379. Dokeianus sah sich daraufhin gezwungen, weitere Truppen heranzuführen, wie die lateinisch-west­ lichen Annales Barenses vermerken: plurimi Natulichi et Obsequani, Russi, Calabrici, Langobardi, Capitinates, wobei unter den Natulichi Einheiten des Anatolikon zu ver­ stehen sind38®. Im scheinbaren Gegensatz dazu erwähnt aus der byzantinischen Per­ spektive lohannes Skylitzes die Pisider, Lykaonier und Foederati als Teilnehmer des nächsten Gefechts381:

... οΰδ’ όχυρώσας έαυτδν πάση τη στρατιά προσέβαλε τοΐς έχθροΐς, άλλ’ ύπδ θράσους, ώς έοικε, στρατηγούμενος αυτούς τε τούς ήττηθέντας πάλιν άναλαβών και Πισσίδας και Αυκαόνας, οϊπερ άναπληροΰσι τδ τάγμα τών φοιδεράτων ... „... nicht weil er (sc. Dokeianos) sich mit dem ganzen Heer verstärkt hatte, warf er sich den Feinden entgegen, sondern, wie es scheint, aus Verwegenheit führte er wieder die an, die zuvor eine Niederlage erlitten hatten, und durch neu hinzugezogene Pisider und Lykaonier füllte er das Tagma der Foederati auf...“. Dies könnte nun bedeuten — und so wurde diese Stelle auch bisher interpretiert — daß die Foederati schon bei der ersten Schlacht bei Cannae im März teilgenommen hatten und ihr Regiment schwere Verluste erlitten hätte. Dokeianos hätte anschließend zur Vorbereitung auf ein zweites Gefecht im Mai das Tagma der Foederati mit pisidischen und lykaonischen Reservemannschaften auffüllen lassen382. Doch von einer Anwesenheit der Foederati bei Cannae wissen die Quellen, auch die ausführlichen Annales Barenses, nichts. Die Annales zählen aber als Teilnehmer der zweiten Schlacht bei Horai am 4. Mai 1041 neben den Trachici (Truppen des Thrakesion) und den Obsequani (Truppen des Opsikion) auch die Natulichi (Einheiten des Anatolikon) auf. Alle Truppen werden also nicht etwa mit ihrem Individual- oder Turmennamen, 378 Siehe A. Cutler, C. Μ. Brand, Maniakes, ODB 2 (1991) 1285; J. Gay, L’Italie meri­ dionale et l’empire byzantin depuis l'avenement de Basile Ier jusqu’ä la prise de Bari par les Normans, Paris 1904; V. von Falkenhausen, Untersuchungen über die byzantinische Herrschaft in Siiditalien vom 9. bis ins 11. Jahrhundert, Wiesbaden 1967, 72-73 und 91; dies., I Bizantini in Italia, in: I Bizantini in Italia, Mailand 1982, 1-136, bes. 118-123; W. Jahn, Untersuchungen zur normannischen Herrschaft in Süditalien (1040-1100), Frankfurt 1989. 379 Skylitzes, p. 426 = Cedrenus II, p. 546 (Bonn); s. Μ. Mathieu (Hrsg.), Guillaume de Pouille. La Geste de Robert Guiscard, Palermo 1961, 101-113 und 208; Stein Studien 136; Falkenhausen 73 und 89; Kühn 254. 389 Annales Barenses, s. a. 1041 = MGH SS V p. 54; s. Stein, Studien 136. 381 Skylitzes, p. 426. 382 Stein, Studien 136; Kühn 254 und Belke, Mersich 93 interpretieren die Stelle so, als bestünden die Foederati aus lykaonischen und pisidischen Soldaten, doch der Text sagt daiilhci nichts aus.

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Foederati in der byzantinischen Armee

sondern nach dem Thema ihrer Herkunft benannt. Wenn demnach die Annales das Anatolikon aufführen, so subsumieren sie unter diesem Begriff alle Einheiten in der Armee des Dokeianos, die aus diesem Thema stammen. Auch Skylitzes folgt in der Regel dieser Praxis — mit Ausnahme der Foederati, Lykaonier und Pisider. Diese bilden nicht jeweils für sich ein Thema, sie stellen nur Turmae innerhalb des Anato­ likon dar. Daher ist die Passage des Skylitzes so zu verstehen, daß das kleinasiatische Thema Anatolikon nicht nur ein Regiment oder Tagma für die Expeditionsarmee des Maniakes zur Verfügung gestellt hat wie die anderen Themen, sondern deren drei, also eine Einheit pro Turma. Mit der Ankunft der Lykaonier und Pisider bei den Foederati wären somit die Truppen des Anatolikon komplett gewesen383. Die Tat­ sache, daß an der Expedition des Maniakes mehr Regimenter aus dem Anatolikon als aus anderen Themen teilnahmen, hängt wahrscheinlich mit der Herkunft des Mania­ kes direkt zusammen, der großen Grundbesitz in diesem Thema sein eigen nannte. Daß mit der Benennung nach einem Thema nicht notwendigerweise eine große Truppenzahl verbunden war, zeigt der Bericht des Skylitzes über die Verteidigung von Messina durch den Protospatharios Kekaumenos im Frühjahr 1042. Das Tagma des Armeniakon, das er befehligte, umfaßt gerade einmal 300 Kavalleristen, entsprach also in seiner Stärke einem durchschnittlichen Bandon des Strategikon des Mauricius. Eine vergleichbare Größenordnung ist auch für jedes der anatolischen ExpeditionsTagmata anzunehmen384385 . Das Gefecht bei Horai im Mai 1041 ist das letzte Ereignis, bei dem die Foederati in Erscheinung treten. Ihr tatsächliches Ende dürfte mit dem Ende der Themenarmeen und mit der Besetzung ihrer Stationierungsregion durch die Seldschuken zu verbinden sein, da im Jahre 1069 noch ein Regiment der Lykaonier unter Kaiser Romanos IV. erwähnt wird, das Thema Anatolikon somit noch intakt gewesen sein muß383.

383 Skylitzes benutzt später an anderer Stelle und in anderem Zusammenhang (p. 483, 492 und 493) aber durchaus den Begriff der „Anatolikoi“ für die Truppen dieses Themas; s. auch Kühn 252-253 und 255. 384 Skylitzes, p. 406-407; s. Kühn 255; Glykatzi-Ahrweiler 29-30 nahm aufgrund der Textstelle vom „Auffüllen“ der Foederati durch Pisider und Lykaonier an, die beiden letzt­ genannten Völkerschaften hätten das Tagma der Foederati abgelöst. 385 Lykaonier: Skylitzes, p. 492; Michael Attaleiates, p. 126; vgl. Kühn 255; zum Verfall der Themenarmeen nach der Schlacht von Mantzikert 1071 s. Belke 78; Belke, Mersich 104; J,Cl. Cheynet, La politique militaire byzantine de Basile II ä Alexis Comnene, ZRVI 29-30 (1991) 61-74; Μ. Angold, The Byzantine State on the Eve of the Battle of Manzikert, ByzForsch. 16(1991)9-34.

Comites foederatorum

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IX. Prosopographie a) Comites foederatorum

Da das Amt bzw. die Funktion des comes foederatorum nicht ständig, sondern nur fallweise bekleidet wurde, besaß es keinen festen Platz in der spätrömischen Ämter­ hierarchie. Für die frühen comites wie Patriciolus und Vitalian genügte als Voraus­ setzung offenbar die Erfahrung als Offizier entsprechend dem Rang etwa eines comes rei militaris. Erst der mit seiner Rebellion verbundene Aufstieg des Vitalian führte zu einer Erhöhung des Prestiges der comitiva foederatorum. Seit dem Regierungsantritt des Kaisers lustinian konnte sie nur noch von Militärs übernommen 'werden, die zuvor bereits als magistri militum gedient hatten. Die Inhaber der comitiva waren nun zu­ gleich regionale oder praesentale Heermeister. Die zusätzliche Ausübung der Funk­ tion eines comes foederatorum scheint aber aufgrund ihres ad hoc-Charakters keinen Einfluß auf die nachfolgende Karriere ihrer Inhaber ausgeübt zu haben. Areobindus 422 ? Von gotischer oder alanischer Herkunft stand Areobindus angeblich als comes foederatorum während des Perserkrieges unter dem Befehl des magister militum per Orientem Procopius. 434 erhielt er den ordentlichen Consulat. Spätestens 440 war Areobindus magister militum praesentalis und übernahm diesmal den Oberbefehl über die zweite oströmische Expedition gegen die Vandalen. 449 starb er als patricius^’f

Patriciolus 503 Von gotischer Abstammung diente Patriciolus während des Feldzuges gegen die Perser 503-505 unter den beiden magistri militum praesentales Hypatius und Patri­ cius3^7. Vitalianus 512 Der Sohn des Offiziers und comes foederatorum Patriciolus wurde in Zaldaba in der Moesia geboren. Nach seiner Revolte als comes der foederati gegen den magister militum per Thracias Hypatius und seinem Sieg über verschiedene römische Armeen erhielt er nach einem Marsch auf Konstantinopel von Kaiser Anastasius das thrakische magisterium militum. Als Anastasius seine Versprechungen nicht einhielt, er­ schien Vitalianus ein zweites Mal vor Konstantinopel, wurde dieses Mal jedoch ge­ schlagen und mußte sich nach Moesien und Scythien zurückziehen. Zugleich wurde ihm das Amt des magister militum per Thracias wieder aberkannt. Nach dem Thron­ wechsel im Jahre 518 ernannte ihn Kaiser Justin I. zum magister militum praesentalis. 520 wurde Vitalianus wohl auf Betreiben des lustinian I. ermordet386 388. 387 386 Seeck, Ariovindus 841; PLRE II Ariobindus 2; W. Eder, Areobindus 1, DNP 1 (1996) 1046; Heather 262-263; ders., Goths 127. 387 PLRE II Patriciolus. 388 Enßlin, Vitalianus 374-378; A. A. Vasiliev, Justin the First, Cambridge 1950, 108113; PLRE II Vitalianus 2; Schwarcz, Vitalian 3-10; zur Familie: PLRE III Benilus, comes in

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Prosopographie

Dorotheus 533 Dorotheus kämpfte 530 als magister militum per Armeniam ebendort unter dem Oberbefehl des magister militum praesentalis Sittas. 531 führte er sein Kommando in Armenien selbständig. 533 wurde ihm zusätzlich zu seinem bisherigen Heermeister­ amt die comitiva foederatorum übertragen, um im bevorstehenden Feldzug gegen die Vandalen diese Truppengattung zu befehligen3^9

Artabanes 550 Er war Mitglied der königlichen Dynastie der armenischen Arsakiden, nahm an einer Verschwörung gegen einen römischen Statthalter in Armenien teil und ermor­ dete ihn 538/539. Anschließend diente er den Sassaniden gegen die Römer, desertierte 545 auf die römische Seite und wurde als Kommandeur einer armenischen Truppe gemeinsam mit seinem Bruder lohannes noch im gleichen Jahr nach Afrika gesandt. Dort schlug er den Aufstand des Guntharis nieder und wurde 545 zum magister mili­ tum per Africam ernannt. 546 wurde er nach Konstantinopel berufen und dort zum magister militum praesentalis et comes foederatorum befördert. Als der Plan einer Ehe mit Praiecta, der Nichte Kaiser lustinians, scheiterte, verstrickte sich Artabanes 549 in eine Verschwörung gegen den Kaiser und wurde aller seiner Posten enthoben. Trotzdem erhielt er im Jahre 550 das Kommando eines magister militum für Thrakien, um der sizilischen Expeditionsarmee thrakische Verstärkungen zuzuführen und deren Kommando zu übernehmen39®.

Eusebius 562 Von Eusebius, der Ende 562 gemeinsam mit einem gewissen lohannes dem Kaiser eine gegen ihn gerichtete Verschwörung innerhalb des kaiserlichen Hofes enthüllte, scheinen wir nicht mehr zu wissen, als daß er zu diesem Zeitpunkt comes foedera­ torum war389 391392 390 . Die Figur des comes Eusebius erscheint in insgesamt drei Quellen, deren Nachrichten aber wohl voneinander abhängen. Ausgangspunkt ist die Chronik des lohannes Malalas, die zu Beginn des 9. Jh. von dem Chronographen Theophanes benutzt wurde39·2. Theophanes nennt Eusebius τω άπδ υπάτων δντι κόμητι φοιδεράτων. Eusebius wäre demnach vor November 562 mit der Würde eines consul honorarius ausgezeichnet worden. Dies wird bestätigt durch das Zeugnis der dritten Quelle, den Excerpta de insidiis aus dem 10. Jh., die unter anderem auch Exzerpte aus Lazica 550; Bonus 2, Offizier in Italien 544; Buzes, dux Phoenicis 528-539 (?), magister militum per Orientem 540-542, magister militum 549, magister militum 554-556; Cutzes, dux Phoenicis 528; Domnentiolus, Offizier unter Buzes 531, comes 543; 550; loannes 46, Offizier 537, magister militum vacans 538-548, magister militum per Illyricum 549-553, verheiratet mit lustina 1, der Tochter des Germanus, den Neffen des Kaisers lustinian I.; loannes 81, patricius 567; PLRE III stemma 13. 389 PLRE III Dorotheus 2. 390 Hartmann, Artabannes 1291; PLRE III Artabanes 2; Consentino 178-180; Μ. Steinhart, Artabannes 2, DNP 2 (1997) 41; zur Familie: sein Bruder PLRE III loannes 34 und sein Cousin Gregorius 2 waren unter ihm Offiziere in Africa; sein Vater PLRE III loannes 28 wird 539 von Buzes ermordet. Ein weiterer Verwandter ist PLRE III Arsaces; vgl. Evans 104; Kaegi, Unrest 57. 391 So jedenfalls PLRE III Eusebius 4; Kaegi, Unrest 59. 392 Malalas p. 493-495 (Bonn); Theophanes, AM 6055 = p. 237-238 (de Boor).

Comites foederatorum

131

dem Werk des Malalas enthalten. Sie betiteln den Eusebius zwar mit τώ άνθυπάτω καί κόμητι φοιδεράτων, doch der Titel eines anthypatos scheint auf einer Emendation des Excerptors des 10. Jh. zu beruhen, zu dessen Zeit sich die senatorische Rang­ klasse der anthypatoi herausbildete393. Man könnte zwar daran denken, die Excerpta hätten aus Theophanes die Lesung τω άπό υπάτων falsch interpretiert, doch benutzten sie das Werk des Malalas offenbar direkt, so daß der zusätzliche Titel eines consul honorarius für Eusebius bei Theophanes durchaus auch im ursprünglichen Text des Malalas vorhanden gewesen sein kann. Auch Eusebius’ Vorgänger in der comitiva foederatorum, Artabanus, trug ja den Titel eines consul honorarius. Dieser hatte seinen Titel hauptsächlich zur Rangerhö­ hung seiner Person erhalten, sollte er doch die Nichte des Kaisers heiraten. Artabanus war aber bei Erhalt des Konsulates nicht nur comes foederatorum, sondern auch magi­ ster militum praesentalis und auf den ersten Blick erscheint es merkwürdig, daß ein „einfacher“ comes foederatorum wie Eusebius ohne eine besondere Leistung zu der Ehre eines consul honorarius gelangt wäre. Nun ist durch ein Fragment des Menander Protector die Nachricht über eine römische Gesandtschaft an den persischen Groß­ könig für das Jahr 561 überliefert, an der — neben dem magister officiorum Petrus — auch ein gewisser Eusebius teilnahm, von dessen Person sonst nichts bekannt ist394395 . 396 Er wird aber neben Petrus als einziger der Gesandten mit Namen genannt, bekleidete vermutlich also einen relativ hohen Rang. Es herrschte aber gerade in der Spätantike der Brauch, das Ansehen der römischen Gesandtschaften dadurch zu heben, indem man mit schöner Regelmäßigkeit den persönlichen Rang der Gesandten vor Antritt der Reise erhöhte, unter anderem auch mit einem Konsulat ehrenhalber393. Der Gesandte Eusebius von 561 könnte demnach mit dem comes foederatorum von 562 identisch sein. Seine Anwesenheit in der Hauptstadt könnte mit der schwierigen militärischen Situation durch die Slaweneinfälle auf dem Balkan in diesem Jahr Zusammenhängen. So wurden die bisher in Kleinasien stationierten scholae palatinae zur gleichen Zeit nach Heraclea in Thrakien verlegt. Der Name Eusebius gehört zwar nicht zu den seltenen männlichen Personennamen der spätantiken Oberschicht, doch sind in iustinianischer Zeit nur wenige hochrangige Funktionäre dieses Namens überliefert. So gibt es nur einen weiteren Militär gleichen Namens und gleicher Zeitstellung: ein Heermeister Eusebius wurde im Frühjahr 574 von seinem Kommando gegen die Perser nach Konstantinopel zurückberufen. Er könnte den Befehl über die Ostfront nach dem Fall von Dara im November 573 über­ nommen haben und dürfte so zu den ranghöchsten Generälen Ostroms gehören. Nach den militärischen Karrieremustern ist eine Identität mit dem comes foederatorum nicht auszuschließen39^, zumal in den Jahren zwischen 565 und 578 ein patricius

393 Siehe Bury, System 28-29; Oikonomides, Listes 294. 394 Menander Protector fr. 6, 1 (Blockley); PLRE 111 Eusebius 3. 395 Siehe dazu R. W. Mathisen, Patricians as Diplomats in Late Antiquity, in: ders., Studies 67-81 hier 77. 396 Menander Protector fr. 18, 2 (Blockley); ähnlich PLRE III Eusebius 7; vermutliche Identität: R. C. Blockley, The History of Menander the Guardsman, Liverpool 1985, 254 Anm. 38 und 272 Anm. 196.

132

Prosopographie

Eusebius einen Palast in Konstantinopel errichtet haben soll397. Da die Vorgänger des comes foederatorum Eusebius, Dorotheus und Artabanus, wie auch sein Nachfolger Mauricius neben ihrer comitiva foederatorum immer auch ein magisterium militum innehatten, könnte man auch von Eusebius annehmen, er sei zum Zeitpunkt der Verschwörung des Jahres 562 Heermeister gewesen. Seine Anwesenheit int Kaiserpalast zu Konstantinopel würde dann auf eine Tätigkeit als magister militum praesentalis hindeuten, wie es ja auch bei Artabanus der Fall war.

Mauricius 582 Mauricius diente als notarius oder chartularius bei den excubitores unter dem Befehl des späteren Kaisers Tiberius II. Als dieser 574 von lustin II. zum Caesar erhoben wurde, gab er sein Amt als comes excubitorum an Mauricius ab. Zusätzlich zu dieser Funktion übernahm Mauricius 577/578 das Amt eines magister militum per Orientem und zugleich als strategos autokrator das Oberkommando über alle römi­ schen Streitkräfte an der persischen Front. Im Frühjahr/Frühsommer 582 kehrte Mauricius nach Konstantinopel zurück und erhielt für kurze Zeit den Titel eines comes foederatorum, um nach dem Fall von Sirmium die foederati zu reorganisieren. Von Tiberius II. 582 zum Caesar erhoben, bestieg Mauricius nach dessen Tod den Thron398.

b) Regimentskommandeure

Zehn von 14 nachgewiesenen Foederatenkommandeuren stammen aus der Region Thrakien, einer aus dem kaukasischen Iberien, bei drei weiteren ist ihre Herkunft aus dem illyrischen Raum wahrscheinlich zu machen399. Ihre mehrheitliche Herkunft aus dem Stationierungs- bzw. Rekrutierungsraum ihrer Truppen ist jedoch kein Hinweis darauf, daß sie aus den foederati-\erbänden selbst zum Chef des Regimentes aufge­ stiegen wären. Tatsächlich ist eher das Gegenteil festzustellen. Die geringe Anhäng­ lichkeit der Regimenter — etwa bei den Meutereien und Desertionen in Afrika — und der Kommandeurswechsel bei der Verlegung der Truppen oder der Versetzung der Befehlshaber an andere Kriegsschauplätze sprechen für eine Ernennung von fremden Offizieren. Versuche von Foederaten-Offizieren wie Cyrillus oder lohannes, dem Neffen des Vitalian, Verbindungen zur Dynastie oder anderen einflußreichen Gruppen zu knüpfen, wurden zumindest von der Kaiserin Theodora mißtrauisch beobachtet und verhindert. Möglicherweise wollte man der Entstehung einer konkurrierenden Gruppe, die sich — wie früher Vitalian — auf das Potential der foederati und der Donauprovinzen stützen könnte, möglichst früh Einhalt gebieten. Die Befehlshaber der foederati machen, soweit sie überleben, eine schnelle Kar­ riere im Militär. Es kann daher kein Zweifel daran bestehen, daß der Dienst als Offi­ zier bei den foederati für das Fortkommen im römischen Heer kein Beförderungs­ 397 Patria Constantinupoleos 3, 110; PLRE III Eusebius 6. 398 Stein, Studien 70-71; Enßlin, Mauricius 2387-2393; ders., Rez. P. Goubert, Byzance avant l’lslam I: Byzance et l'Orient sous les successeurs de Justinien, Paris 1951, BZ 46 (1953) 383-384; Whitby, Emperor 3-37; PLRE 111 Mauricius 4. 399 Vgl. Stein, Studien 121.

Regimentskommandeure

133

hindernis darstellte400. Natürlich dürfte dabei auch die hohe Zahl von Ausfällen im restlichen Heer eine wesentliche Rolle gespielt haben: Über die Hälfte der von Prokop namentlich erwähnten Offiziere des Vandalenkrieges war drei Jahre nach Beendigung der Expedition gefallen oder ermordet worden. Ein Dukat über eine Grenzprovinz oder ein magisterium militum vacans lag für alle in Reichweite und immerhin fünf von 14 Foederaten-Offizieren erreichten ein regionales Heermeisteramt in Kombina­ tion mit einem Patriziat oder einem Ehrenkonsulat.

Althias Althias stammte aus Thrakien, befehligte eine Einheit der foederati unter Beiisar in den Schlachten bei Ad Decimum und Tricamarum 533. Er erhielt spätestens 535 ein Kommando über verschiedene Festungen und Stützpunkte in Numidien. Sollten die 70 Hunnen, mit denen er später den Maurenfürsten laudas besiegte, zu seinem ur­ sprünglichen Regiment gehört haben, wären sie als foederati anzusehen und von den hunnischen σύμμαχοι in Beiisars Expeditionsarmee zu scheiden. Doch könnten sie dem Althias auch nach seiner Ernennung zum Abschnittskommandanten als δορυ­ φόροι zur Verfügung gestellt worden sein401.

Bessas Bessas stammt aus einer gotischen Familie, die beim Abzug Theoderich d. Gr. nach Italien in Thrakien zurückblieb402. Er diente als junger Offizier bereits im Per­ serkrieg des Anastasius 503. Im Jahr 531 war er dux Mesopotamiae und 535 gehörte er zu den Foederaten-Kommandeuren in Beiisars Italienexpedition. 537 erhielt er ein selbständiges Kommando zur Belagerung von Narnia. Bessas blieb nach dem Abzug Beiisars 540 in Italien und erhielt den Titel eines patricius. 550 kehrte er als magister militum per Armeniam an den östlichen Kriegsschauplatz zurück403. Constantinus Der Thraker Constantinus diente 531 unter Beiisar im Osten und befand sich 535 als einer der Foederaten-Kommandeure in dessen Expeditionsarmee gegen die Goten. 537/538 erhält er ein größeres selbständiges Kommando, möglicherweise ein magiste­ rium militum, sowie den patricius-Titei. Dieser Aufstieg erfolgte Beiisar wohl zu rasch und bei nächster Gelegenheit wird Constantinus beseitigt404. Cyprianus Der Thraker Cyprianus kommandierte bei Ad Decimum und Tricamarum 533 ein Regiment der foederati. Er folgte vielleicht 535 mit seiner Truppe dem Beiisar nach Italien und ist 537 in Rom. 539 erhält er gemeinsam mit lustinus den Auftrag,

400 Siehe Benjamin, Foederati 2818; Maspero 102; Müller 116; Grosse 281. 401 Thrakische Herkunft: Prokop, Bell. Vand. 1, 11,6; vgl. PLRE III Althias; Pringle 69. 402 Prokop, Bell. Goth. 1,5, 3 und 1, 16, 2; Bell. Pers. 1, 8, 3. 403 PLRE II Bessas; L. Μ. Hartmann, Bessas, RE III. I (1897) 328-329; Consemino 235236; W. Eder, Bessas, DNP 2 (1997) 769-770. 404 Vgl. PLRE 111 Constantinus 3, die Constantinus schon 535 ein magisterium militum vacans zuordnen möchte; L. Μ. Hartmann, Constantinusl 1, RE IV. 1 (1900) 1032; Consentino 309-311; F. Tinnefeid, Constantinus 5, DNP 3 (1997) 142.

ί I

Prosopographie

1'iicMihie zu erobern4®5: „Er schickte also den Cyprianus und lustinus samt ihren Truppen und einigen Isauriern gegen Faesulae, dazu fünfhundert Mann Fußvolk (πεζούς έκ καταλόγου) unter Demetrius“. Die Unterscheidung zwischen den Ver­ bänden des Cyprian und des Martinus auf der einen sowie dem Fußvolk des Deme­ trius auf der anderen Seite zeigt, daß es sich hier nicht um die getrennte Aufzählung von Kavallerie und Fußvolk handelt, sondern um die Abfolge von foederati, isaurischen σύμμαχοι und comitatenses. Cyprianus befehligte also auch in Italien minde­ stens ein Foederatenregiment. Ab 540 dürfte Cyprianus ein höheres Kommando übertragen worden sein, da er über δορυφόροι verfügte4®®.

Cyrillus Bereits 530 nahm der Thraker Cyrillus als Kommandeur von foederati an der Schlacht von Dara teil. 533 sollte er mit seinem Regiment zunächst den vandalischen Rebellen Godas auf Sardinien unterstützen, kam aber zu spät. Seine Beteiligung an der Schlacht gegen die Vandalen bei Tricamarum im Dezember 533 ist nicht ge­ sichert. Im Januar 534 erhielt er den Auftrag, Sardinien und Korsika zu erobern. Er kehrte anschließend nach Afrika zurück und zog im Sommer 536 mit seinen foederati gegen den Rebellen Stotzas. Nach der Desertion seiner Truppen wurde er wie die anderen Offiziere ermordet. Cyrillus hatte eine Tochter, deren Heirat mit Saturninus, dem Sohn des magister officiorum Hermogenes, von Kaiserin Theodora verhindert wurde. Hermogenes war zwischen 529 und 533 im Amt. 535 verstarb er als patricius und consul honorarius. Das Interessante an dieser Verbindung ist, daß Hermogenes aus der Provinz Scythia stammte und Jahre zuvor der assessor des rebellierenden comes foederatorum Vitalianus war, vielleicht zu dessen Zeit als legaler magister militum per Thracias 514/515. Die Tochter des Cyrillus wird von Prokop beschrieben als Tochter des Cousins von Saturninus. Daraus folgt, daß Cyrill entweder ein Neffe des Hermogenes war oder eine seiner Nichten geheiratet hatte. Hier zeigen sich möglicherweise Ver­ bindungen Cyrills zu den foederati, die durch die familären Bande mit Hermogenes noch enger geknüpft wurden405 407408 406 .

Dorotheus Dorotheus kommandierte in der Schlacht von Dara ein Regiment foederati. Er ist nicht identisch mit dem gleichnamigen magister militum per Armeniam und comes foederatorum^^. 405 Prokop, jjen Qoth. 2, 23, 1-2; Herkunft: Bell. Vand. 1, 11,6. 406 Prokop, Bell. Goth. 4, 33, 10-12; zu Cyprianus: PLRE III Cyprianus; L. Μ. Hartmann, Cyprianus 5, RE IV.2 (1901) 1942. Nach Consentino 334-336 war Cyprianus zwischen 533 und 540 comes foederatorum. Damit setzt er jedoch die Bezeichnung αρχών bei Prokop zu Unrecht als Terminus technicus mit comes gleich. 407 Herkunft; Prokop, Bell. Vand. 1, 11, 6; Heirat: Prokop, Anecd. 17, 32; s. PLRE III Cyrillus 2; Hermogenes 1; Saturninus 1; Μ. Clauss, Der magister officiorum in der Spätantike, München 1980, 159-160; Consentino 341-342. 408 PLRE III Dorotheus 1. Nach Meinung der PLRE könnte er mit Dorotheus 5, dem Vater des Germanus 4, identisch sein. Germanus stammte aus lustiniana Prima, dem illyrischen Geburtsort des gleichnamigen Kaisers und wurde von diesem intensiv gefördert; vgl. F. Tinnefeid, Germanus 2, DNP 4 (1998) 974.

Regimentskommandeure

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Germanus Germanus befehligte in der Schlacht bei Dara 530 ein Regiment foederati^. lohannes, Sohn des Nicetas lohannes befehligte in der Schlacht bei Dara im Jahre 530 ein Regiment foederati. Zehn Jahre später zog lohannes im Feldzug des Beiisar gegen die Perser 541 erneut mit. 543 hat er unter dem Neffen des Kaisers, lustus, im Orient ein höheres Armee­ kommando inne41®. Bei allen drei Gelegenheiten bezeichnet ihn Prokop als lohannes, Sohn des Nicetas. Er ist daher wohl nicht mit dem gleichnamigen Kommandeur von foederati zu identifizieren, der am Vandalenfeldzug des Beiisar teilnahm. lohannes Troglita In der Expeditionsarmee des Beiisar gegen die Vandalen erscheint ein aus Thra­ kien stammender lohannes als Kommandeur eines Foederatenregimentes. Er nahm 533 an den Schlachten bei Ad Decimum und Tricamarum teil. Sein Bruder Pappus war zur gleichen Zeit Kommandant eines regulären Kavallerieregimentes, ebenfalls unter Beiisar. lohannes blieb mit seiner Truppe nach dem Sieg über die Vandalen als dux der Byzacena oder der Tripolitania in Afrika. Spätestens um 541 kehrte er im Gefolge des Beiisar in den Osten zurück, wo er bis 544 gegen die Perser eingesetzt wurde. 545 übernahm er als magister militum das Oberkommando in Afrika409 *411412 .

lohannes, der Neffe des Vitalianus Der Thraker lohannes erscheint zum ersten Mal 537 als magister militum an der Spitze von Verstärkungen, darunter zwei Regimenter foederati füi Beiisar in Italien. Da lohannes eines dieser Regimenter persönlich befehligte, ist auch hier — wie bei Cyrillus — mit einer familiären Bindung, wohl über seinen Onkel Vitaliais an die foederati zu rechnen. lohannes gehörte offenkundig nicht zu den Anhängern Beiisars und begleitet diesen auch nicht 540 in den Osten in den neu aufgeflammten Perser­ krieg. Er bleibt im Westen, bis er 545 im Auftrag Beiisars den Kaiser um weitere Verstärkungen für Italien bitten soll. lohannes heiratet stattdessen gegen den Willen der Theodora die lustina, die Tochter des Germanus, eines Neffen des Kaisers. Ab 546 wieder in Italien, wird er 549 abberufen und übernimmt das magisterium militum Illyrici. 552 begleitet er Narses noch einmal gegen die Goten nach Italien41 2. Marcellus Sicherlich von thrakischer Herkunft, ist Marcellus schon bei Dara 530 als Befehls­ haber von foederati zu finden. Offensichtlich nahm er seine Truppe mit, als er Beiisar nach Afrika begleitete, wo er an den Gefechten bei Ad Decimum und Tricamarum 409 PLRE III Germanus 1. 41 θ Dara: Prokop, Bell. Pers. 1, 13, 21; Feldzug 541: Bell. Pers. 2, 19, 36; höheres Kom­ mando: Bell. Pers. 2, 24, 15. Da Prokop bei der Erwähnung von Personen nicht immer den Vatersnamen angibt, könnte lohannes, Sohn des Nicetas, mit dem dux Mesopotamiae lohannes identisch sein, der gleichfalls 541 in den Berichten des Prokop erscheint, s. Bell. Pers. 2, 14, 12 und 2, 18, 16; anders PLRE 111 loannes 32 und 36. 411 PLRE III lohannes 36; Pringle 70. 412 PLRE 111 lohannes 46; Kaegi, Unrest 52-53; F. Tinnefeid, lohannes 17, DNP 5 (1998) 1063; vgl. Evans 143-147.

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Prosopographie

teilnahm. Spätestens 536 ist Marcellus dux der Provinz Numidien und wird nach der Desertion seiner Truppen von dem Rebellen Stotzas ermordet413. Martinus Der Thraker Martinus befehligte 533 eine Foederaten-Einheit. 536 kam er im Rang wohl eines magister militum vacans gemeinsam mit Valerianus nach Italien, um Beiisar eine Verstärkung von 1.600 Kavalleristen zuzuführen, in der Hauptsache Hunnen, Slawen und Anten, die von jenseits der Donau angeworben waren414415 . 416 Martinus kehrte 540 mit Beiisar in den Osten zurück, wo er ab 543 das magisterium militum per Orientem übernahm und um 556 seine Laufbahn als Heermeister für Armenien beschloß413. Peranius Der älteste Sohn des iberischen Königs Gurgenes gehörte 535 zu den Befehls­ habern der foederati in Beiisars Expeditionsarmee gegen die Goten. Gemeinsam mit Bessas verteidigte er 537-538 einen Abschnitt Roms. 538 erhielt er den Befehl über ein selbständiges Kommando zur Belagerung von Orvieto. Wohl 540 kehrte er mit Beiisar in den Osten zurück und hatte im Krieg gegen die Perser 543-544 ein höheres Kommando, vielleicht ein magisterium militum vacans, inne4'6.

Valerianus Der Thraker Valerius nahm mit einem Regiment foederati 533 an den Kämpfen bei Ad Decimum und Tricamarum teil und wurde kurz darauf zum dux Numidiae befördert, in welchem Amt er von Marcellus 535/536 (s. o.) abgelöst wurde. Er wurde mit Martinus auf den Balkan entsandt, um dort neue Truppen für den Gotenkrieg anzuwerben. Diese Truppen kommandierte er dann zusammen mit Martinus bis 539/540 wohl im Rang eines magister militum vacans. Nach dem Sieg über die Goten 540 kehrte er mit Beiisar in den Osten zurück und wurde 541 zum magister militum per Armeniam befördert. 548 unterstützte er Beiisar erneut mit Verstärkungen in Italien. 556 ernannte man ihn zum magister militum per Orientem, in welchem Kommando er drei Jahre blieb, um 559 zum letzten Mal als patricius und Heermeister nach Italien zurückzukehren417.

413 Herkunft: Prokop, Bell. Vand. 1, 11,6; PLRE III Marcellus 2; W. Enßlin, Marcellus 30, RE XIV 2 (1930) 1493; Pringle 26; F. Tinnefeid, Marcellus 5, DNP 7 (1999) 851. 414 Prokop, Bell. Goth. 1.27, 1-2; Herkunft: Bell. Vand. 1, 11,6. 415 PLRE III Martinus 2; W. Enßlin, Martinus 6, RE XIV.2 (1930) 2019-2020; E. K. Chrysos, Zur Reichsideologie und Westpolitik Justinians: Der Friedensplan des Jahres 540, in: V. Vavrinek (Hrsg.), From Late Antiquitv to Early Byzantium, Prag 1985, 41-48, bes. 45; F. Tinnefeid, Martinus 2, DNP 7 (1999) 964-V65. 416 PLRE III Peranius mit Stemma 24; W. Enßlin, Peranios, RE XIX. 1 (1937) 586-587. 417 Herkunft: Prokop, Bell. Vand. 1, 11,6; PLRE III Valerianus 1; A. Nagl, Valerianus 25, RE VII A 2 (1948) 2288.

Turmarchen

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c) Turmarchen Allgemeine Aussagen zur Position eines Turmarchen der Foederati können ange­ sichts ganzer vier bekannter Amtsinhaber nur fragmentarischer Natur sein. Die durch ein Siegel aus der 1. Hälfte des 9. Jh. überlieferte Titulatur βασιλικφ σπαθαρίφ και τουρμάρχη των φοιδεράτων macht deutlich, daß der Turmarch zu dieser Zeit in der Regel der Rangklasse der σπαθάριοι, im 10. Jh. derjenigen der σπαθαροκανδιδατοι angehörte41^. Da über das Avancement des späteren Kaisers Leo V. und Thomas des Slawen vor dem Erreichen der Turmarchie keine Informationen vorhanden sind, können hier nur Vermutungen angestellt werden. Es scheint im 8. Jh. häufig der Fall gewesen zu sein, daß die Offiziere sich innerhalb ein und desselben Themas hoch­ dienten* 419. Fraglich ist es jedoch, ob dieses Hochdienen auch auf die hier belegten Turmarchen zutrifft. Denn zumindest für Leo steht die Herkunft aus der Aristokratie fest und seine Ernennung zum Turmarchen ist schlicht die Belohnung für den Verrat an seinem bisherigen Mentor. Die spätere Bestallung des Thomas durch Leo V. ist auf die alte Kameradschaft, wenn nicht gar Freundschaft zurückzuführen. Dabei dürfte die loyale Haltung und bekannte Treue des Thomas eine zusätzliche Rolle gespielt haben. Ausschlaggebend waren also keine Anciennität oder sonstige Laufbahnkriterien, ge­ schweige denn spezifisch ausgeprägte Fähigkeiten der Personen, sondern politische Rücksichtnahmen in Kombination mit persönlichen Beziehungen.

Leo der Armenier 803-808 Leo war der Sohn des patricius Bardas aus Armenien. Nachdem seine Eltern sich im anatolischen Thema niedergelassen hatten, trat er in das Anatolikon ein. Hier wurde er in das Gefolge des Bardanes Tourkos aufgenommen, der von 802 bis 803 Stratege des Anatolikon war. Leo diente seinem Onkel Bardanes möglicherweise in der Funktion eines πρωτοστράτωρ420. 803 nahm er gemeinsam mit seinen Kamera­ den Thomas, dem Slawen, und Michael von Amorion an der kurzlebigen Rebellion des Bardanes gegen Kaiser Nicephorus I. teil421. Kurz darauf liefen Michael und Leo zu Nicephorus über, der Leo mit dem Befehl über die Foederati betraute und ihm als Pfründe die kaiserlichen Paläste des Zeno und des Dagistheus in Konstantinopel ver­

4!& Siegel: Zacos, Veglery Nr. 3148 a, b; s. Winkelmann, Rangstruktur 33-34, 39 und 129, Anm. 2; Kühn 253 mit Anm. 8. 419 Fr. Winkelmann, Quellenstudien zur herrschenden Klasse von Byzanz im 8. und 9. Jahrhundert, Berlin 1987, 102. 420 Siehe W. T. Treadgold, The Byzantine Revival 780 -842, Stanford 1988, 196; Turner 174 und 177; P. A. Hollingsworth, Bardanes Tourkos, ODB 1 (1991) 255; P. A. Hollingsworth, A. Cutler, Leo V the Armenian, ODB 2 (1991) 1209-1210; Lilie, Eirene 359, 374, 383-384 und 406. 421 Nach Treadgold, Revival 196, hätte Leo eine Tochter des Bardanes geheiratet; vgl. Kaegi, Unrest 246; H. Köpstein, Zur Erhebung des Thomas, in: H. Köpstein, Fr. Winkelmann (Hrsg.), Studien zum 8. und 9. Jahrhundert in Byzanz, Berlin 1983, 61-88, hier 70-71; P. E. Niavis, The Reign of the Byzantine Emperor Nicephoros 1, Athen 1987; Turner 175; Hollingsworth, Bardanes 255; Rochow, Byzanz 279-283; D. Nicol, A Biographical Dictionary of the Byzantine Empire, London 1991, 15.

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Prosopographie

lieh422. Als der Putschversuch seines armenischen Schwiegervaters Arsaber 808 fehl­ schlug, wurde auch Leo von Nicephorus aller seiner Ämter enthoben und in die Ver­ bannung geschickt423. Erst unter dem neuen Herrscher Michael I. wird er 812 zu­ rückgerufen und zum στρατηγός des Anatolikon ernannt. Nach der Niederlage Michaels I. gegen die Bulgaren, in deren Verlauf die anatolischen Truppen eine un­ rühmliche Rolle gespielt haben sollen, dankte der Kaiser 813 zugunsten Leos (V.) ab424. Thomas der Slawe 813-820 Thomas soll von Slawen abstammen, die sich im Armeniakon niedergelassen hatten. Im Jahre 803 befand er sich wie die späteren Kaiser Leo V. und Michael II. im Gefolge des Rebellen Bardas Tourkos, lief aber im Gegensatz zu seinen Kameraden nicht zu Kaiser Nicephorus über, sondern blieb bei Bardas. Thomas ging mit seinem Herrn ins Exil und erschien erst wieder auf der politischen Bühne, als Leo V. nach dem Antritt seiner Regierung 813 alle Verbannten aus der Zeit seiner Vorgänger zurückrief. Thomas erhält offenbar sofort nach seiner Rückkehr das Kommando über die Foederati. Als im Anatolikon die Ermordung Leos V. und die Proklamation Michaels II. bekannt wird, riefen die Thementruppen Thomas zum Gegenkaiser aus425. 422 Genesius, p. 8, 52: Λέων ό έξ Αρμενίων καί Ασσυριών τω βασιλεϊ προσερρύη, είτα και Μιχαήλ ό έξ Άμορίου, ών ό μέν την των φοιβεράτων, ό δέ την κόμητος κόρτης αρχήν έγχειρίζεται; Theophanes Continuatus, p. 9, 9: άρτι μέν γάρ Λέων άρτι δέ καί Μιχαήλ άπορρυέντες προς βασιλέα, άθλον δ μέν τήν φοιδεράτων και βασιλικόν οίκον του Ζήνωνος καί τόν Δαγισθέα, δ δέ τήν τής κόρτης κόμητος αρχήν; ρ. 10, 20: Ό δέ Λέων εϊχετο τής δόξης καϊ έγαυρία έκ ταπεινού καί άδοξου περίβλεπτος δραθείς κατά τήν των φοιδεράτων αρχήν; s. Α. Lesmiiller-Werner (Übers.), Byzanz am Vorabend neuer Größe. Die vier Bücher der Kaisergeschichte des Joseph Genesios, Wien 1989, 34; zur gemeinsamen Quelle von Genesius und Theophanes Continuatus s. J. N. Ljubarskij, Theophanes Continuatus und Genesios. Das Problem einer gemeinsamen Quelle, Byzslav. 48 (1987) 12-27; J. Signes-Codoner, Constantino Porfirogeneto y la fuente comun de Genesio y Theophanes continuatus 1-IV, BZ 86/87 (1993/1994) 319-341; Nicol 42; vgl. Skylitzes, p. 11: δ μέν Λέων του των φοιδεράτων ήγεμών άνεδείχθη τάγματος; zu den Ereignissen s. Stein, Studien 135; Kaegi, Unrest 246; Treadgold, Revival 133, 197 und 229; Ditten 259; zu den beiden Palästen s. Haldon, Praetorians 248. Es scheint, als ob die ursprüngliche Funktion eines curator für einen der kaiserlichen Paläste und die damit verbundenen Ländereien von Nicephorus I. dazu benutzt wurde, seine Anhänger mit Einkommen zu bedenken, s. dazu die Kritik des Theophanes, AM 6302 (= p. 487 de Boor); vgl. A. Kazhdan, Kouratoreia, ODB 2 (1991) 1156; Winkelmann, Quellenstudien 26, 31 und 78; zur Palastverwaltung s. D. Feissel, I. Kaygusuz, Un mandement imperial du VF siede dans une inscription d’Hadrianopolis d’Honoriade, T&M 9 (1985) 397-419; A. Kazhdan, Kourator, ODB 2 (1991) 1155-1156. 423 Siehe P. A. Hollingsworth, Arsaber, ODB 1 (1991) 186; Turner 179-180. 424 Nach Turner 179-180 ist Leo nicht identisch mit seinem gleichnamigen Zeitgenossen und Strategen des Armeniakon, so daß das Kommando über das Anatolikon seine erste Strate­ gie war; anders Hollingsworth, Cutler, Leo V 1209: Leo sei zuerst υποστράτηγός, dann στρατηγός des Armeniakon gewesen; ähnlich auch Haldon, Praetorians 249. 425 Theophanes Continuatus, p. 24, 1 (Bonn): ... Θωμάν δέ τόν έαυτοΰ διαφερόντως δμήλικα καί συμπαίστορα των φοιδεράτων τουρμάρχην έγκαθιστα; ρ. 52, 8 (Bonn): "Ατερος δέ τούτον είναι τόν Θωμάν, μηδέν περί τής κλήσεως διενηνεγμένος, τόν τω Βαρδανίω μέν πάλαι συνάντα, παρά τοΰ ήγησαμένου δέ Λέοντος τιμηθέντα· δς τήν των φοιδεράτων τηνικαΰτα διοικών αρχήν, κατά τόν Ανατολικόν ένδιατρίβων; vgl. Genesios ρ.

Turmarchen

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Michael von Amorion 820 ? Theophanes Continuatus gibt an, im Jahre 820 habe Michael die Foederati befeh­ ligt. Er berichtet dies im Zusammenhang mit der Aufdeckung einer Verschwörung gegen Kaiser Leo V., an der auch Michael beteiligt war. Der Kontext macht deutlich, daß die Ereignisse sich in Konstantinopel abspielten. Kurze Zeit später wurde Leo V. ermordet und Michael (II.) zum Kaiser ausgerufen. Da alle Quellen außer dem Conti­ nuatus aber berichten, Thomas der Slawe, der von Leo V. um 813 zum Turmarchen der Foederati ernannt worden war, habe zum Zeitpunkt der Ermordung Leos diese noch immer kommandiert, muß die Nachricht auf einem Irrtum beruhen426.

Nasir 1. Hälfte 9. Jh. Ein byzantinisches Bleisiegel belegt einen Turmarchen der Foederati mit Namen Nasir427.

17 (Thum); Skylitzes, p. 13, 1: Τέως δέ την βασιλείαν αρχήν περιζωσάμενος ό Λέων Θωμαν μέν ένα των τριών δντα, οΰς ό λόγος φθάσας ιστόρησε συνεΐναι τω Βαρδανίφ, όπηνίκα προς τόν μοναχόν έν τω Φιλομιλίφ έφοίτησεν, άνδρα νέον και όρμητίαν, τουρμάρχην άνέδειξε τοΰ φοιδεράτων τάγματος; ρ. 30, 53: άτερος δέ τοΰτον είναι φησι τόν Θωμαν τόν τφ Βαρδανίφ πάλαι συνάντα, περί ού καί ό έν Φιλομιλίφ μοναχός την ποόρρησιν άπεφοίβασε, παρά τοΰ βασιλέως δέ Λέοντος άναχθέντα εις την αρχήν τοΰ τώ- φοιδεράτων τάγματος; identisch mit Cedrenus Π ρ. 75-76 (Bonn); Zonaras, Epit. 15, 19, 11-12: βασιλεύσας δέ ό Λέων τόν Μιχαήλ μέν τόν τραυλόν πατρίκιον έτίμησε καί κόμητα τής των έξκουβίτων σχολής, τόν δέ γε Θωμαν, δς καί αυτός ήν εις των τω Βαρδανίφ τότε τόν ίππον παραστησαμένων, τουρμάρχην τοΰ τάγματος των φοιδεράτων προεχειρίσατο; Epit. 15, 22, 26: ουτος τοίνυν, ώς ήδη μοι εϊρηται, άρχων καταστάς τοΰ τάγματος των φοιδεράτων παρά τοΰ Λέοντος; vgl. Lilie, Eirene 406; zu Thomas: P. Lemerle, Thomas le Slave, T&M 1 (1965) 255-297; Köpstein, Erhebung 68-69; dies., Thomas, Rebell und Gegenkaiser in Byzanz, Berlin 1986; Haldon, Praetorians 346; Treadgold, Revival 198 und 228-229; Ρ. A. Hcllingsworth, A. Cutler, Thomas the Slav, ODB 3 (1991) 2079; Ditten 256 und 259. 426 Theophanes Continuatus p. 33, 21 (Bonn): Μιχαήλ τοΰτο ήν, δς τήν φοιδεράτων τότε έπειλημμένος αρχήν ...; so auch Haldon, Praetorians 249; anders noch Stein, Studien 135, Michael habe neben seinem Amt als comes excubitorum auch den Posten eines archon foederatorum bekleidet; ähnlich Kühn 253. Er beruft sich auf Zonaras, Epit. 15, 9, 11-12 und 15, 22, 26, doch in beiden Passagen ist nicht Michael, sondern Thomas der Slawe der Befehls­ haber der foederati. 427 Siehe Zacos, Veglery, Nr. 3148 a, b; s. Haldon, Praetorians 515-516, Anm. 669; zum Namen s. Winkelmann, Quellenstudien 201. Eine Identität mit Nasr/Theophobos, einem Re­ bellen zu Beginn der 40er des 9. Jh., ist nicht sehr wahrscheinlich; vgl. A. Cutler, Theophobos, ODB 3 (1991)2067-2068.

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Zusammenfassung

Zusammenfassung Der während der römischen Republik entwickelte völkerrechtliche Begriff foede­ rati für Vertragsverbündete trat in den Jahrhunderten der Kaiserzeit in den Hinter­ grund. Nur in den „völkerrechtlichen“ Passagen einiger Juristen hat er bis in das 6. Jh. überdauert, um in die justinianischen Digesten aufgenommen zu werden. Allerdings spielten die foederati als Terminus nur insoweit eine Rolle, als sie in der juristischen Fachdiskussion eine unter mehreren Kategorien von Verbündeten darstellten, bei denen umstritten war, ob für ihren Machtbereich das ius postliminii Anwendung fin­ den könne oder nicht. Im Vokabelschatz der römischen Außenpolitik oder des in­ ternationalen Vertragsrechts kommen sie hingegen als Begriff nicht mehr vor. Die moderne Auslegung des foederati-Begriffes beruht auf zwei Grundannahmen: Einerseits interpretiert man die Ereignisse auf dem Balkan nach der Schlacht von Adrianopel im Jahre 378. Die Bemühungen der oströmischen Regierung um die Inte­ gration der diversen gotischen Gruppen lieferte genügend Raum für die Entwicklung unterschiedlichster Thesen. Deren Grundlage ist jedoch, daß der Rahmen des römi­ schen Völkerrechts und hier insbesondere das Konzept des foedus mit den hieraus abgeleiteten foederati die Basis für das römische Handeln bereitgestellt habe. Tatsächlich scheint man zur Zeit des Kaisers Theodosius mit einer Reihe von ver­ schiedenen Techniken erprobt zu haben, wie man die unterschiedlichen Gruppen von Barbaren kontrollieren und auf dem Reichsboden nutzbar machen könnte. Dabei schwankte man zwischen ihrem Dienst als coloni und als Rekruten für die comitatensischen Truppen des Reichsheeres hin und her. Es läßt sich aber feststellen, daß man nicht gewillt war, unabhängige Stammesgruppen auf römischem Boden zu dulden. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn der Begriff foederati in den Jahren zwischen 380 und 405 trotz der zahlreich vorhandenen Quellen kein einziges Mal fällt. Daraus kann nur geschlossen werden, daß ein derartiges Konzept und ein entsprechender Terminus in der Zeit des Theodosius noch nicht existierten. Das zweite interpretatorische Standbein der Forschung ist der Verweis auf zwei Autoren des 6. Jh., Iordanes und Prokop, die sich zum Status der foederati äußerten. Iordanes verfolgte zur Beschreibung eines von ihm behaupteten besonderen Verhält­ nisses zwischen Goten und Römern von den ersten Kontakten bis zu seiner Gegenwart ein durchgängiges Konzept: Mit dem Tod des Kaisers Theodosius bricht aus der Retrospektive des Iordanes die Einheit des Reiches auseinander, um deren Wieder­ herstellung sich erst wieder lustinian I. tatkräftig bemüht, unter dessen Herrschaft Iordanes schreibt. Mit der Einheit des Reiches zerbrach auch das Bündnis mit den Goten, das im Jahre 550 durch die Hochzeit des Germanus, des Neffen lustinians, mit der Gotenprinzessin Matasuintha wiederhergestellt werden sollte. Durch die Verkopp­ lung der gotischen foederati mit besonderen Ereignissen der römischen Geschichte wurde ihnen von Iordanes eine historische Bedeutung zugewiesen,' die sie zwar nie besaßen, aber von der Forschung umso begieriger aufgegriffen wurde, als sie damit ein Erklärungsmuster in die Hand bekam, das ihre Auffassung von Verfall und Unter­ gang des Römischen Reiches und der Rolle der Germanen als Werkzeug der Ge­

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schichte vollauf zu bestätigen schien42®. Der Begriff foederati wurde somit ideo­ logisch überhöht und aufgeladen, um dann mit entsprechenden Folgen auf historische Tatsachen wie den Aufenthalt der Westgoten in Gallien übertragen zu werden. Prokop verfolgte in puncto foederati dagegen kein ideologisches Konzept, sondern bezog den Terminus foederati für die Goten ausdrücklich auf die Situation des Jahres 382. Der für ihn gültige foederati-Begnff dieser Zeit betraf jene Kontingente, die von den gotischen Verbündeten gestellt wurden. Oie foederati des Jahres 382 besaßen bei Prokop nicht mehr die Bedeutung eines allgemeinen, übergeordneten Begriffes für römische Vertragsverbündete wie noch bei den Juristen, sondern waren inzwischen inhaltlich auf die Bedeutung von Militärkontingenten römischer Verbündeter be­ schränkt. Damit stimmt er äußerlich zwar mit seinem Zeitgenossen Iordanes überein, doch im Gegensatz zu diesem war nach Prokop ebendiese Bedeutung nicht mehr die zu seiner Zeit aktuelle. Trotz der Ähnlichkeiten in ihrer Darstellung und in der Definition von foedus und foederati bleiben die literarischen Beziehungen zwischen Iordanes und Prokop unklar. Eine direkte Abhängigkeit des Iordanes von Prokop oder umgekehrt ist aufgrund ihrer höchst unterschiedlichen Konzeptionen nicht anzunehmen. Iordanes und Prokop haben zwischen 551 und 553 wohl eine gemeinsame Quelle benutzt und deren Autor (Cassiodor?) ist jene Interpretation zuzuweisen, die den Gotenvertrag von 382 zu einem entscheidenden Ereignis in der Geschichte der gotisch-römischen Beziehungen hochstilisierte. Beide projezieren einen späteren foederati-Begrifi auf die Verhältnisse am Ende des 4. Jh. zurück — und gebrauchen den Begriff daher anachronistisch. Läßt man sowohl die ideologieverdächtigen Historiographen als auch die Fachdis­ kussionen der römischen Juristen beiseite, so taucht der Begriff foederati in der Spät­ antike zum ersten Mal wieder im Jahre 406 im Westen des römischen Reiches auf. Inhalt und historischer Kontext des Gesetzes, das ihn erwähnt, legen die zunächst bruchlose Wiederaufnahme der alten republikanischen Bedeutung von foederati nahe. Dies ist ein Indiz dafür, daß ein eigenständiges westliches foederati~Konze.pt ganz un­ abhängig von den östlichen Ereignissen um 382 existierte. Möglicherweise entstand diese foederati-Konzeption, als sich im Westen ab 394 reichsfremde Kontingente der Hunnen, Alanen und Goten teilweise über Jahre hinweg auf Reichsboden aufhielten. Für diese Verbündeten mußte ein rechtliches Instrumentarium gefunden werden, das ihren längeren Aufenthalt legitimierte, auch wenn der ursprüngliche Anlaß ihrer An­ wesenheit — die Bekämpfung von Feinden des Reiches — nicht kontinuierlich gege­ ben war. Dabei griff man auf den alten, in der Praxis längst außer Gebrauch gera­ tenen, republikanischen Terminus zurück. Daher traf der Begriff foederati zu Beginn des 5. Jh. noch immer nur auf Kontingente eines Vertragspartners zu, der sich als externus außerhalb des Reichsverbandes befand; folglich konnten Fremde, die sich auf Reichsboden aufhielten, nur dann als foederati angesehen werden, wenn die römische Seite von der Tatsache oder der Fiktion ausging, diese fremden Gruppen seien Militärkontingente von Verbündeten außerhalb des Reiches, agierten in römi­ schem Auftrag aber in seinem Innern und würden nach Erledigung ihrer Aufgabe das 42® Siehe dazu A. Demandt, Der Fall Roms. Die Auflösung des römischen Reiches im Urteil der Nachwelt, München 1984.

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römische Territorium wieder verlassen. Auch die gotisch-römischen Abkommen von 413 und 416 n. Chr. regelten noch den kurzfristigen militärischen Einsatz im Auftrag des Reiches. Die Erledigung ihres Auftrages beendete zwar das Abkommen, doch war der römischen Seite bewußt, daß die Verbündeten kaum freiwillig wieder das Land verlassen würden. Der Weg, auf dem die römische Regierung dieses Problem in den Griff bekam, ist nicht überliefert. Es scheint jedoch, als ob die Wiederaufnahme der republikanischen Terminologie im Fall der foederati dabei inspirierend gewirkt hat. Deren Verpflegung wurde wie bei den regulären Streitkräften durch die Lieferungen der staatlichen annona geregelt, so daß man wohl schon 413/416 auch die Bestimmungen bezüglich der Unterbringung römischen Militärs, das ius hospitale, auf sie angewandt hatte. Dieses hatte sich wiederum aus dem römischen Gastrecht der Republik, dem hospi­ tium, entwickelt, dessen staatliche Variante, das hospitium publicum, den Aufenthalt von Staatsgästen regelte. Dieses öffentliche Gastrecht begründete den Anspruch des Gastes auf freie Unterkunft, Gestellung von Gerätschaften zur Zubereitung der Ver­ pflegung und Zahlung von Zuschüssen für die Beschaffung der Verpflegung durch den Gastgeber. Dabei war nicht der eigentliche Staatsgast allein, sondern auch dessen gesamtes Gefolge in die Leistungen mit eingeschlossen. Durch den juristischen Kniff einer Wiederaufnahme des althergebrachten hospitium publicum gelang es, einerseits die gotischen Wünsche zu befriedigen, sich andererseits aber gegenüber der römi­ schen Öffentlichkeit mit der Anwendung eines althergebrachten und rechtlich abge­ sicherten Verfahrens zumindest zu rechtfertigen. Die Grundlage für einen prolongierten Aufenthalt der Goten in Aquitanien lag demnach in einem politischen und rechtlichen Modus, der als völkerrechtlicher Akt galt und daher die Anwesenheit der Goten auf einen unbestimmten Zeitraum als völ­ kerrechtlich definierten Fremdkörper duldet, ohne daß diese Maßnahmen römischer­ seits zwangsläufig als Akzeptanz einer territorialen Enklave, eines Germanenstaates, oder etwa einer Zone verdünnter römischer Souveränität zu deuten gewesen wären und so auch nicht gedeutet wurden. Der Aufenthalt aller Goten hing also direkt vom kontinuierlichen Gast-Status ihres Herrschers ab. Aufgrund des Beschlusses der römischen Regierung, den gotischen Herrscher als Staatsgast aufzunehmen, benutzten die ausführenden römischen Behörden nun das alte munus hospitalitatis, um Unter­ künfte für die einzuquartierenden Goten requirieren zu können. Der gotische Herr­ scher und sein Gefolge erhielten keine zusammenhängenden Gebiete in der Provinz Aquitania secunda als Stationierungsraum zugewiesen, sondern wurden individuell auf deren civitates verteilt und bei Privatleuten einquartiert. Die Zuordnung der ein­ zelnen Mitglieder des „Gefolges“ zu ihren jeweiligen „Gastgebern“ erfolgte per Los. Für die Westgoten beruhte ihre rechtliche Beziehung zu den Römern also auf dem hospitium publicum. Das hospitium ist aber ein rein völkerrechtlicher Tatbestand, so daß es ihnen, als offiziellen Gästen und damit als Fremden, nicht erlaubt war, sich frei im Reich zu bewegen. Sie hatten an den ihnen zugewiesenen Orten zu bleiben, sich neutral zu verhalten und sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Gastlandes einzumischen. Nur dann, wenn die Gäste vom Gastgeber — etwa bei einer äußeren Bedrohung des gastgebenden Staates — zur Hilfe ausdrücklich aufgefordert wurden,

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war es ihnen gestattet, die Waffen zu ergreifen, ja sie waren gerade dazu in beson­ derem Maße moralisch verpflichtet. Dieses hospitium publicum neutralisierte den gotischen Herrscher als Komman­ danten seiner Streitkräfte. Es erlaubte aber den Römern, auf das jetzt ungenutzte mili­ tärische Potential ihrer Gäste zuzugreifen. Die rechtliche Basis für diesen Zugriff war ein foedus zwischen zwei völkerrechtlich eigenständigen Partnern, dem gotischen Herrscher als Gast und dem römischen Kaiser als Gastgeber. Das foedus wurde aber erst nach dem römischen Beschluß über die Aufnahme der Goten auf der Basis eines hospitium abgeschlossen. Das hospitium von 418 war gewissermaßen der Rahmenvertrag und folglich kann man in Bezug auf die Westgoten nicht mehr davon reden, daß die rechtliche Grundlage des Verhältnisses von Rom zu den Goten ein Staats vertrag, ein foedus, gewesen sei. Es gibt also keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen einem gotisch-römi­ schen foedus und der angeblichen Ansiedlung der Goten auf römischem Territorium. Auch die Unterbringung der Goten hat nichts mit der Aufstellung von foederati und der Regelung ihrer Versorgung zu tun. Das foedus war ein reines Militärabkommen und beinhaltete nur die für die römische Seite relevanten militärischen Aspekte des gotischen Aufenthalts. Die aufgrund dieses foedus von den Goten auf Anforderung der Römer aus den Rekrutierungskantonen zusammengezogenen Verbände wurden foederati genannt. Diese foederati bestanden ausschließlich aus freien Goten, die regulär besoldet bzw. durch die annona foederatica versorgt wurden. Sie standen während ihrer Einsätze unter dem Befehl römischer Offiziere. Damit ist geklärt, warum für die Gesamtheit der in der Aquitania lebenden Goten die Bezeichnung foederati nicht überliefert ist. Mit dem Inkrafttreten des hospitium und der Unterzeichnung des foedus veränderte sich der Status des gotischen An­ führers. Da die gotischen Herrscher keine Truppen mehr befehligen durften, wandel­ ten sie sich ab 418 von militärischen Befehlshabern zu „zivilen“ Oberhäuptern ihrer gens. Allenfalls blieb ihnen zur Regelung innerer Streitigkeiten der Rückgriff auf die Unfreien, wenn sie eine Polizeitruppe um sich sammeln wollten, ohne gegen das Abkommen zu verstoßen. Doch die Bedeutung des Königs als Garant der Versorgung seines Volkes wog diesen äußeren Machtverlust auf. Geradezu lebenswichtig waren daher gute Kontakte zu ihrem Gastgeber, dem Kaiser. Deshalb reagieren die gotischen Gäste jedes Mal dann besonders gereizt, wenn innenpolitische Krisen, Palastintrigen oder Herrscherwechsel ihre Versorgung gefährden konnten. Das Ende der foederati im Westen war folglich unmittelbar mit dem Untergang des weströmischen Kaiser­ tums 476 verbunden. Auf die Idee, auch im oströmischen Reichsteil foederati nach westlichem Vorbild zu schaffen, kam die kaiserliche Regierung im Kontakt mit den Gesandtschaften aus dem Westen, die im Namen des Odoaker, des Julius Nepos oder auch des Syagrius im Herbst 476 Kaiser Zeno zu seinem neuerlichen Regierungsantritt in Konstantinopel gratulierten. Ziel der Gesandten war es, den oströmischen Herrscher über die Vor­ gänge im Westen zu informieren und für die von ihnen beherrschten Regionen über die Bildung eines legitimatorischen staatlichen Rahmens zu verhandeln. Dabei kam mit Sicherheit das westliche foederati-Komept zur Sprache, denn auch der Osten besaß sein eigenes Gotenproblem.

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Zusammenfassun;

Es gelang Kaiser Zeno im Herbst 476, mit dem Gotenführer Theoderich Strabo sich dahingehend zu verständigen, daß man die gleichzeitig mit Strabos Entlassung aus dem Heeresdienst ausscheidenden gotischen Truppen in den Status von foederati überführte. Das hierdurch eingetretene Verhältnis Strabos zu diesen foederati ent­ sprach der Position des westgotischen Herrschers zu den westgotischen foederati ab 418. In beiden Fällen war der bisherige Anführer nicht mehr der militärische Befehls­ haber der Truppen, sondern „nur“ noch ein Privatmann. Strabo galt als Gast des Reiches und als ein solcher Staatsgast wurde er natürlich samt seinem Gefolge unter­ gebracht und verpflegt. Daß dieses Modell im Gegensatz zum Westen nur kurze Zeit Bestand hatte, ist auf die innerethnische Konkurrenz des Theoderich Strabo und Theoderichs, des Amalers, zurückzuführen. Der Kampf der beiden Theoderiche um die gotische Führungsposition war untrennbar mit dem Erhalt des magisterium mili­ tum praesentale verbunden; ein gotischer Inhaber dieses Amtes bot seinen Anhängern weitaus bessere Chancen, als dies innerhalb eines/beßferarz'-Konzeptes möglich gewe­ sen wäre. Erst 20 Jahre später griff man im Osten noch einmal dieses Konzept in abgewan­ delter Form auf. Der Einsatz von foederati unter dem (vielleicht ersten) comes foede­ ratorum Patriciolus im Perserkrieg 503 deutet auf die vorherige Einführung neuer administrativer Strukturen unter Kaiser Anastasius hin. Dabei fand ein dem westli­ chen Prozeß entgegengesetzter Vorgang statt: Während der Westgotenherrscher als Versorger seiner gens der Ansprechpartner sowohl seines Stammes als auch der Römer blieb und auf diese Weise seine eigene Position ausbauen konnte, war dies den Anführern kleinerer barbarischer Gruppen im Osten versagt. Keiner der ethnischen Splitter vermochte die übrigen zu dominieren. Die Barbaren in den Donauprovinzen wurden nicht bei Privatleuten einquartiert, sondern auf kaiserlichem Besitz unter­ gebracht. Die römische Verwaltung benötigte damit keinen barbarischen „Vermittler“ zwischen dem barbarischen Gästegefolge und privaten römischen Gastgebern, der für die Versorgung der Gäste zuständig war; sie konnte die auf kaiserlichen Gütern wei­ lenden Barbaren selbst und direkt versorgen. Der Status eines barbarischen Staatsgasts für den gentilen Anführer und die zwingende Notwendigkeit seiner Existenz für seine Stammesgenossen war damit nicht mehr gegeben. Ein Kennzeichen der neuen kaiser­ lichen foederati im Osten war somit ihre gleichsam akephale Struktur. Die Organisation der kaiserlichen foederati war weitgehend mit jener der comita­ tenses identisch, obwohl sie nicht in den Matrikeln des Bewegungsheeres geführt wurden. Sie waren jedoch ein aus der Staatskasse besoldeter Teil der militia armata. Die Regimenter der foederati besaßen keine ständigen tribuni. Sie existierten zunächst nur als Verwaltungseinheit und nicht als ein stehendes Regiment. Abgesehen von einem Kader aus Unteroffizieren lebten die einfachen Soldaten innerhalb ihres Statio­ nierungsgebietes bei ihren Familien. Sie unterstanden in ihren Stationierungsorten einem optio pro Truppe, der nur für ihre Verwaltung und Verpflegung zuständig war, sie aber nicht kommandierte. Dieses Verwaltungsgebiet deckte sich ursprünglich mit dem Ansiedlungsgebiet eines barbarischen Stammessplitters auf dem Territorium einer römischen civitas. Daraus entwickelte sich im Lauf der Zeit ein Kantonsystem — vergleichbar dem im weströmischen Aquitanien, aus welchem die Soldaten auf Anforderung zusammengezogen wurden. Erst dann erhielten die Einheiten ihre regu­

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lären römischen Offiziere. Gingen sie als geschlossenes Korps in den Einsatz, erhiel­ ten sie als übergeordneten Kommandanten zumeist einen comes foederatorum. Dabei scheint die Kombination von Heermeisteramt und comitiva foederatorum die Regel zu sein, wobei es offenkundig gleichgültig war, mit welchem der verschiedenen Heer­ meisterämter die comitiva gekoppelt wurde. Die Mobilisierung der foederati war im Fall einer unmittelbaren Bedrohung des eigenen Gebietes somit wesentlich umständ­ licher umzusetzen als etwa jene der comitatenses. Die foederati waren in den Grenz­ provinzen der Diözese Thracia, der Scythia und Moesia, stationiert und bezogen auch ihre Rekruten aus diesen Gebieten. Sie setzten sich ausschließlich aus Kavallerie zusammen. Die Sollstärke ihrer Einheiten betrug um 530 nach Prokop ca. 400 Mann. Dabei bestanden nicht mehr als 10 bis maximal 13 Regimenter dieser Truppenart gleichzeitig. Der hohe Anteil an Goten und sonstigen Germanen bewirkte, daß man ihnen zugestand, ihrem häretischen, arianischen Glauben weiter anhängen zu dürfen. Eine Funktion der foederati als besonderes Elitekorps ist nicht nachzuweisen. Ihre Zuverlässigkeit ist nicht höher zu veranschlagen als die regulärer comitatensischer Einheiten. Eine besondere Loyalität gegenüber ihren Kommandeuren ist nicht zu finden. Die Besonderheit der foederati als militärischem Verband lag allein in der Form ihrer regional gebundenen Rekrutierung und in der Erblichkeit ihres Status. Verantwortlich für ein Ende der foederati-Gebi&te in den nordthrakischen Pro­ vinzen waren die ab den 80er Jahren des 6. Jh. einsetzenden kontinuierlichen Einfälle der Awaren und Slawen. Der Zusammenbruch der staatlichen Nachschuborganisation machte eine Verlegung der foederati in leichter zu versorgende Gebiete notwendig. In diesen Zeitraum fällt auch die Entstehung des Armeekorps der Foederati. Aus der Notwendigkeit, die foederati weiter südlich und auf kleinerem Raum zu konzentrie­ ren, wurde gewissermaßen die Tugend, mit dem neuen Korps eine dringend erforder­ liche, weitere taktische Ebene in die Heereshierarchie einzufügen. Das neue Korps bestand aus etwa 17 Einheiten ä 300-400 Mann. Um 582/583 wurden die Einheiten der Foederati an die persische Front verlegt, während ihre Angehörigen in Konstan­ tinopel zurückblieben. Spätestens seit dem Jahre 803 gehörten die Foederati zum Thema Anatolikon im Innern Kleinasiens. In den Themen wurden die Truppen auf die verschiedenen Städte verteilt, um sie besser versorgen zu können. In ihren nun festen Stationierungsräumen verloren sie bald ihre Eigenschaften als mobile Kampfverbände und wandelten sich zu Kadereinheiten. Dies sind Merkmale, die den Foederati seit ihrer Entstehung als Truppengattung schon immer zu eigen waren. Ob man ihnen damit allerdings eine Art Vorbildfunktion für die Struktur der Thementruppen zubilligen kann, muß dahinge­ stellt bleiben. Ihr Verwaltungsbezirk, die Turmarchie der Foederati, umfaßte die süd­ lichen Teile der beiden Phrygien und der Galatia salutaris. Die Verteilung ihrer Garni­ sonen über drei spätantike Provinzen ist sicherlich dafür verantwortlich, daß die Foederati ihren Namen noch über Jahrhunderte hinweg behielten und nicht (wie andere Truppen) einen lokalen Namen annahmen. Nachdem sie im Mai 1041 das letzte Mal in Erscheinung traten, dürfte ihr tatsächliches Ende mit dem Zusammen­ bruch der Themenarmeen nach der Schlacht von Manzikert 1071 und der anschlies­ senden Besetzung ihrer Stationierungsregion durch die Seldschuken zu verbinden sein.

Literaturverzeichnis

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Indices

162

Namen- und Sachregister

Quellenregister Cicero, In Verrem 2, 5, 4 Cod.lust. 1, 5, 12, 17 4, 65, 35 12, 37, 19 Cod.Theod. 7, 13, 16 Digesten 49, 15, 5 49, 15, 7 Fiebiger, Schmidt Nr. 273 Nr. 274 Nr. 275 Hydat., Chron. 141 — 142 loh. Eph., Hist. Eccl. 3, 3, 13 3, 3, 26 3, 5, 16 loh. Skylitzes, Hist. Eccl. p. 426 Iordanes, Getica 89 1 12 145 Josua Styl., c. 86 92-94 Lex Visig. 9, 2, 6 Malalas, fr. 31 Malchus, fr. 15 Mauricius, Strateg. 1, 2, 10-21 Nov.Iust. 116 117 148 Nov.Theod. 24, 2, 3 Nov.Val. 9 Olympiod., fr. 7, 4 Philotheos, Klet.p. 149-151 Prokop., Bell. Goth.l, 5, 2-3 3, 31, 10 3, 33, 13 4, 5, 13-14 Prokop., Beil. Pers. 1, 13, 17-22 Prokop., Bell. Vand. 1, 11, 3-4 1, 11, 2. 5-11 1, 19, 11-14 2, 3, 4-6 2, 15, 50-51 Sid. Ap., Ep. 1, 8, 2 2, 13, 5 Takt. Usp. p. 55

2 75 76 62 28 3 2 97 93 95 34 101 102 103 127 10 11 13 65 66 35 52 57

109 72, 73, 76 73, 77 72, 100 44 32 48 123 85 80 70 16 86

19, 69 81 83 84 82 44 43 I 17, 119, 121

actuarius Aetius Aigan Alarich al-Djarmi Althias amici amicitia Ammianus Anastasius

63, 67, 72 32, 33, 42 82, 84, 87, 88 24-26 1 13 82, 84, 88, 133 1, 18, 19 40, 55, 56 4, 14, 45 47, 55, 64, 65, 67-69, 71, 75, 79 Anatolikon 110, 112-120, 123, 128 annona 30, 35, 36, 45, 63, 66, 72 annona foederatica 38, 45, 52, 53, 66, 67 annonarius 36-38 annua munera 10, 19 Aquitanien 30, 31, 39, 42, 74 archon 74, 75 Areobindus 46, 47, 129 Arianer 75, 76, 101-104 arithmos 62, 63, 72 Armeniakon 110, 112, 119, 120, 122 Artabanes 74, 80, 92, 130 Aspar 52, 53, 55, 56, 68 Athanarich 9, 13, 17 8, 9, 30 Athaulf Athingani 1 12 41, 51, 52 Attila Awaren 98, 101, 103, 109 Bagauden bandon bandophoros Barbatus Basiliscus Belisar Bessai Bonifatius bucellarii

34 107, 115, 116 108 82, 84, 89 56, 60 20, 69, 77-89 85, 88, 89, 133 31-32 48, 49, 92, 106, 108

12, 21 Cassiodor 79-80 Celer 1 17 Charsianon 62, 63, 73 chartularius 54 Chronicon Paschale civitates 31, 35-38, 52 27, 76 coloni comes 52, 53, 81, 108, 115 35, 36, 38 comes civitatis 80 comes excubitorum

163

Indices

36-38 1, 46, 47, 64, 66, 67, 74, 82, 83, 85, 92, 103, 105 comitatenses 24-27, 30, 33, 44, 61, 63, 67,72-78, 81, 85, 87, 95-97 comitiva 79-80 Constantin 1. 8, 11-14, 19 Constantinus, foed. 85, 88, 89, 133 Constantius 111. 30, 35 consul honorarius 80 cursores 107 Cyprianus 82, 84, 88, 133-134 Cyrillus 79, 82, 84, 87-89, 134

comes exercitus comes foederatorum

Dacia ripensis 23, 51, 52 decemprimi 77, 78 Decius 1 l deditio 13, 21-25, 28, 48 defensores 107 dekarches 108, 116 Demetrius 85 despotikos 93-96, 98 devotissimi 73 Diözese 25, 72 dispensator 35-37 domestici 60, 62, 73, 82 Dorotheus, mag. mil. 79, 82, 130 Dorotheus, foed. 87, 88, 134 doryphoroi 83, 84, 88 drungos 115, 116 dux 23, 45, 66, 107 enspondoi erogator Estotzas Eurich Eusebius excerpta de insidiis excerpta de legationibus

17-19 35-37 91, 92, 98 37, 42 92, 130-132 54 55

fiscus barbaricus

33, 34

Germanus, foed.

87, 88, 135

hekatontarches 108, 115 Heraclius 110 Heruler 52, 69 -72, 82, 86, 87, 88 hikanati 113, 114 Honorius 9, 28, 30, 39, 47, 48 hospitalitas 30 hospitium publicum 39-43, 71 host 37

Hunnen Hypatius hypaspistai hyperkerastai hypostrategos

29, 30, 33, 41, 52, 56, 69, 82, 84, 85, 88 64, 66, 79 83, 84 106 107, 108, 121,

115 Ibn al Fakih 1 15 Ibn Khordadhbeh 104, 106, 107 Illy riciani lohannes, Neffe des Vitalian 89, 135 13 lohannes Lydus lohannes Skylitzes 114, 119 lohannes, Sohn des Nicetas 87, 88, 135 82, 84, 88 lohannes Troglita lohannes v. Epidamnus 82, 84 85, 89 Isaurier 54, 70, 100, 101 lustin 11. 13, 15, 54, 63, 69, 71, lustinian I. 73, 75, 80, 82, 96, 97 katalogos Kibyrrhaioton Kleisurarch Kleterologion Kudama

72, 85, 87, 89 112, 125 116-119, 123 116, 122-126 113, 115

laeti Lange Mauern Leo 1. Leon V. limitanei Lykaonien

48, 52 64, 103 55, 60 1 13, 122, 137-138 23, 33, 44, 45, 87, 96 113, 114, 117, 118, 125, 127, 128

magister militum magister militum Illyrici magister militum per Africam magister militum per Armeniam magister militum per Orientem magister militum per Thracias magister militum praesentalis

24, 25, 33, 40, 45, 58, 75, 78, 89 24-26, 56, 64, 104 2.6

79, 82, 110

79, 80, 110

56, 64, 66, 67, 78, 80, 100 33, 47, 55-61, 64, 68, 74, 79, 80, 104, 106 magister officiorum 44, 48, 79 Marcellus 82 , 84, 87- 89, 135-136 15, 67 Marcian 82, 84, 88, 136 Martinus

164

Indices

Massageten Mauren Mauricius

82, 87 18, 19, 69 49, 75, 80, 96-99, 103106, 121, 132 Maurusier 85 meros 115, 121 merarches 108, 121, 122 Michael 1. 1 14 Michael Π. 113, 139 Moesia inferior 23, 51, 52, 67, 100 moirarches 107, 108

Nicephorus I. numerus Numidien

113, 114, 122 72, 113 88, 89

Opsikion optimati optio optio foede-atorum Orosius

112 48, 49, 106, 107 38, 63, 73, 77 38, 66, 73, 74, 78 9-12

Pamphylien Patriciolus Pauliciani pentarches Peranius Pharas Philippus Arabs Photius Pisidien pistos postliminium praepositus hostis Proculus

125, 126 64, 66-68, 78, 129 112 108 85, 88, 89, 136 86-88 10-14, 19 47-49, 55 118, 119, 125-128 93-96 2-4 36-38 2-4

quaestura exercitus

70,99, 100

Radagais rex foederatus Rodulf Rufinus

Sarazenen Sarus scholae palatinae socii Solomon Sozopolis Stotzas strategos stratiotai symmachi

28, 30, 48 31 71 82, 84

18, 19, 45 29, 30, 33 60, 75-81, 92 1, 18, 19 75, 82 117-119, 125, 126 77, 88, 89, 92 29, 120, 122 4, 100 5, 18, 58, 61, 70, 71 82, 83, 85, 87

tagma 72, 114, 125, 126 Taktikon Uspenskij 116-126 tetrarches 108 Thema 1 10, 115, 118, 120, 121, 124 Theoderich d.· Amaler 57-61, 64 Theoderich Strabo 55-61, 65 Theodosius I. 8-10, 13-15, 19, 23, 24, 26 thiufa 36-39 122, 138 Thomas d. Slawe Thrakesion 1 12 Thrakien 17, 20, 23, 53, 55-57, 60, 64-67, 69, 70, 72, 82, 98, 100, 103 101, 102 Tiberius II. 25, 26 Tribigild 26, 62, 63, 73, 74, 77, tribunus 78, 94, 108 113, 115- 125, 128 turmarches

32, 42 82, 84, 88, 136 30, 33, 39, 56, 69, 75, 79, 81, 85, 87, 88 vexillationes arithmoi 106, 107 62-64, 73 vicarius 78, 129 Vitalian

Valentinian 111. Valerianus Vandalen

Wallia Zeno Zonaras Zosimus

30, 35 55-58, 60, 67 114, 115 23, 25, 29

R a lf S ch arf

TYCH E Supplcm