extra: Enzyklopädie der experimentellen Druckveredelung 9783034609012

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German Pages 174 [144] Year 2013

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extra: Enzyklopädie der experimentellen Druckveredelung
 9783034609012

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extra

franziska morlok till beckmann

extra Enzyklopädie der experimentellen Druckveredelung mit Texten von Markus Zehentbauer und Uwe Jäger

birkhäuser basel · Boston · Berlin

Einleitung

Als Gestalter, die mit Druckveredelungen arbeiten möchten, standen wir bisher immer wieder vor dem gleichen Problem: Es fehlten aussagekräftige Beispiele, an denen wir etwas über die Wirkung und die Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Veredelungstechniken erfahren konnten. In den ­entsprechenden Designbüchern lässt sich die haptische Qualität von Veredelungen nicht erleben, weil sie immer nur Fotografien davon zeigen. Und echt veredelte Motive finden sich ausschließlich in den Musterbüchern einzelner Veredelungsbetriebe, die allerdings häufig sehr technikbezogen sind und den gestalterischen Reiz von Veredelungen nicht vermitteln. Sie geben auch keinen Überblick über die Vielfalt der ­Möglichkeiten, denn die Veredelungsbetriebe sind meistens auf einzelne Techniken spezialisiert. Es gibt im zeitgenössischen Grafikdesign zwei gegensätzliche Bewegungen – die digitale Gestaltung wird immer wichtiger, gleichzeitig besteht aber auch ein wachsendes Interesse an Haptik, besonderen Papieren und guter Verarbeitung. Druckveredelungen sind eine Möglichkeit, dem zweidimensionalen ­Grafikdesign mehr Materialität und Beständigkeit zu verleihen. Manche Veredelungstechniken wie der Lentikulardruck [ 30] oder Diffraktionsfolien [ 39] bringen Oberflächen in Bewegung, andere wie Rubbelfarbe [ 27] oder T ­ hermochromfarbe [ 22] laden zur Inter­a ktion ein. In diesem Buch wollen wir die Vielfalt der Veredelungstech­n iken zeigen – in ihrer ganzen Breite und in echt. Es besteht aus zwei Teilen, in denen wir sowohl einen ­v isuellen als auch technischen Überblick über die unterschiedlichen T ­ echniken geben. Für den visuellen Teil haben wir 30 internationale Gestalter eingeladen, je eine Technik zu erforschen und zu interpretieren. Die einzige ­Vorgabe dabei war die Technik – und dass der Entwurf umsetzbar sein muss. Ihre experimentellen Entwürfe zeigen, dass man mit Veredelungen auch anders umgehen kann, als es im Verpackungsbereich oder in der Werbung üblich ist, wo sie funktional eingesetzt werden, um zum Beispiel den Glanz eines Autos zu imitieren oder ein Weinetikett hochwertiger ­erscheinen zu lassen. Die veredelten Seiten verweisen gleichzeitig auf die Artikel über die Technik im Textteil des Buches. Damit bilden sie einen visuellen Index, der es ermöglicht, das Buch intuitiv zu nutzen.

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Einleitung

Im Textteil werden die zugrunde liegenden Techniken in fünf systema­ tischen Kapiteln erläutert: Drucken, Kaschieren, Prägen, Stanzen und die Schnittveredelung. Die 33 Texte beschreiben die verwendeten Techniken anschaulich und erklären ihre wichtigsten Eigenschaften, Vor- und Nachteile. Wir haben versucht, einige Grundregeln für den Umgang mit den einzelnen Techniken vorzugeben – was nicht heißen soll, dass sie nicht auch anders verwendet werden können. Artikel zu generellen Fragen wie der Planung einer Veredelung [ 78], ihrer ­W irkungsweise [ 92] und Umweltverträglichkeit [ 96] ergänzen die technischen ­Texte. Ebenso ein Interview mit den Schweizer Gestaltern Müller + Hess [ 82], die für uns ihre Schubladen mit Veredelungsexpe-rimenten geöffnet ­haben. Alle wichtigen Fachbegriffe, die in den Texten auftauchen, werden im Glossar erklärt. Entstanden ist ein gestalterisches Nachschlagewerk von 30 ­Grafikdesignern aus neun Ländern, mit elf Produzenten, 33 Veredelungstechniken, fünf Papieren und 46 Volltonfarben in der Reinzeichnung – da stößt nicht nur das Layoutprogramm an seine Grenzen. Wir hatten dieses Buch lange gesucht, nie gefunden und haben es deswegen selbst gemacht.

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Drucken & Lackieren

drucken & lackieren

lack matt, seidenmatt, glänzend

lack matt, seidenmatt, glänzend [ 2] Mattlack, Glanzlack, spotlack

Das Lackieren ist neben der Folienkaschierung [ 1,  36] die gängigste Technik der Oberflächenveredelung von Papier. Lack lässt sich im Offsetdruck, im Flexodruck und im Siebdruck drucken, wobei man im Siebdruck am stärksten auftragen kann. Vollflächig gedruckt schützt Lack Drucksachen vor Abrieb und Verschmutzung. Man kann ihn aber auch partiell oder vollflächig als Gestaltungsmittel einsetzen und selbst feine Raster, Schriften und Details damit abbilden. Mit Lacken lassen sich unterschiedliche Effekte erzielen. Glanzlack beispielsweise reflektiert deutlich mehr Licht und wird häufig verwendet, um die Oberfläche von Fotografien zu simulieren – Abbildungen erscheinen so schärfer, die Farben satter. Die seidige Oberfläche des Mattlacks streut das Licht, verringert die Reflexion und eignet sich deshalb besonders für Textseiten. Seidenmattlack liegt in seiner Wirkung zwischen diesen beiden Lacken: Er betont die Oberfläche, ohne sie stumpf erscheinen zu lassen. Die wichtigsten Veredelungslacke und Lack-Verfahren UV-Lack UV-Lacke haben von allen Drucklacken die stärkste Wirkung: Sie glänzen noch brillanter bzw. erscheinen noch matter. Man kann sie vollflächig drucken, sie eignen sich aber auch für den partiellen Druck, um zum Beispiel feine Details, Raster und Schriften hervorzuheben. UV-Lacke sind hochviskos und haben einen Festkörperanteil von an-nähernd 100 Prozent, der unter UV-Licht lediglich ausgehärtet wird und dabei seine plastische Wirkung behält. Deshalb werden UV-Lacke unter anderem als Relief[ 5,  13] und Strukturlack [ 4,  12] eingesetzt. Sie sind lösungsmittelfrei, haben sehr gute Schutzeigenschaften und halten hohen mechanischen Belastungen stand. UV-Lacke kann man im Offset- und Flexodruck über ein Lackierwerk inline drucken oder im Siebdruck aufbringen, wobei man im Siebdruck stärker auftragen kann. Dispersionslack, Wasserlack, Wasserkastenlack Dispersionslacke sind wasserbasierte Lacke, die einen matten bis mittleren Glanzgrad haben. Man kann sie als Schutzlackierung und zur Veredelung verwenden, wobei ihre Wirkung nicht mit der von UV-Lacken zu vergleichen ist. Unter anderem schützen sie das Papier vor dem Vergilben. Dispersionslacke werden im Offsetdruck über ein Lackierwerk inline aufgebracht.

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drucken & lackieren

lack matt, seidenmatt, glänzend

Öldrucklack Öldrucklacke werden vor allem als Oberflächenschutz eingesetzt. Sie erhöhen die Abriebfestigkeit und den Glanz einer Drucksache, für eine effektvolle Veredelung reicht ihr Glanz jedoch nicht aus. Außerdem schützen sie das Papier nicht vor dem Vergilben. Öldrucklacke werden im Offsetdruck inline über ein Farbwerk aufgebracht. Drip-Off-Verfahren Das Drip-Off-Verfahren ist ein zweistufiges Inline-Offsetdruckverfahren, mit dem man effektvolle Matt-Glanz-Kontraste erzeugen kann. Erst bringt man einen speziellen Öldruck-Mattlack auf die Stellen auf, die matt erscheinen sollen. Dann druckt man vollflächig einen hochglänzenden Dispersionslack darüber, der an den matten Stellen abperlt. Der Effekt funktioniert am besten auf glänzend gestrichenem Papier. Hybridverfahren, Hybridlack Das Hybridverfahren funktioniert ähnlich wie das Drip-Off-Verfahren, hat aber eine noch bessere Wirkung. Man bringt erst einen speziellen Öldruck- oder Dispersionsmattlack auf die Stellen auf, die matt erscheinen sollen, und druckt anschließend einen UV-Hochglanzlack darüber. Die beiden Lacke stoßen sich gegenseitig ab, und dabei können granulatartige Oberflächen entstehen. Das Hybridverfahren kann man inline im Offsetdruck anwenden. Zu beachten Die Auswahl des Lacks hängt davon ab, ob man ihn vor allem als Schutz oder als Veredelung einsetzen möchte. Alle Lackierungen verändern die darunter liegende Druckfarbe. Daten Bei vollflächigen Lackierungen genügt es, den gewünschten Lack anzugeben, man muss die Vollfläche nicht in der Druckdatei definieren. Partielle Lackierungen dagegen sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Lacke kann man auf gestrichene und ungestrichene Papiere drucken, wobei sie auf jedem Papier anders wirken. Im Siebdruck lassen sich nicht nur Papiere mit Lacken bedrucken, sondern auch Folien, Kartonagen und andere Materialien.

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drucken & lackieren

lack matt, seidenmatt, glänzend

Weiterverarbeitung Vollflächiger Lack hat eine schützende Wirkung, ist aber – im Gegensatz zu einer Folienkaschierung – nicht reiß- oder bruchfest. Lackierungen lassen sich mit anderen Druck- und Veredelungstechniken kombinieren, sofern man keinen Endlack verwendet, der die Oberfläche schließt. Das sollte man aber im Einzelfall mit dem Produzenten abklären. Kosten Eine partielle Lackierung erhöht die Kosten, weil man anders als bei einer vollflächigen Lackierung zusätzlich eine Lackplatte bzw. ein Sieb herstellen muss.  UV-Lack (Dispersions- und Öldrucklack sind wesentlich günstiger)

uV-lack matt

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uV-lack glänzend

drucken & lackieren

soft-touch-lack

soft-touch-lack [ 3] touch-lack

Soft-Touch-Lack verleiht Oberflächen eine besondere Haptik: Je nach Lackhersteller fühlt er sich samtig, gummiartig oder weich an. Und er ist äußerst matt, was bei einem partiellen Druck besonders zur Geltung kommt; man kann ihn aber auch vollflächig drucken. Soft-Touch-Lack lässt sich im Siebdruck, Offsetdruck und Flexodruck drucken, wobei man im Siebdruck stärker auftragen kann. Er ist lasierend und in der Regel farblos, lässt sich aber – wie jeder Lack – mit Pigmenten einfärben. Auch in anderen Branchen kommt Soft-Touch-Lack häufig zum Einsatz, etwa in der Automobilindustrie, um Verblendungen im Autoinneren weicher wirken zu lassen. Zu beachten Weil Soft-Touch-Lack äußerst matt ist, dämpft er die darunter liegenden Farben, schluckt Licht und ist kratzempfindlich. Die Kratzer sieht man auf dunklen Untergründen stärker als auf helleren. Mit feinen Soft-TouchLacken lassen sich auch filigrane Details, Schriften und Raster drucken. Daten Den Soft-Touch-Lack sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Am besten eignen sich gestrichene und glatte Papiere, auf denen sich der Soft-Touch-Lack auch am deutlichsten abhebt. Bei ungestrichenen Papieren ist ein Testdruck zu empfehlen. Im Siebdruck lassen sich nicht nur Papiere mit Soft-Touch-Lack bedrucken, sondern auch Folien, Kartonagen und andere Materialien. Weiterverarbeitung Weil Soft-Touch-Lack kratzempfindlich ist, muss man bei der Weiterverarbeitung äußerst vorsichtig vorgehen. Seine Oberfläche ist rutschhemmend, was bei einer maschinellen Weiterverarbeitung hinderlich sein kann. Soft-Touch-Lack kann man randabfallend und beidseitig drucken. Kosten 

cyan, Magenta, schwarz

tagesleuchtfarbe offsetdruck

soft-touch-lack

duftlack

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drucken & lackieren

strukturlack

strukturlack [ 4] struktureffektlack, schaumlack

Strukturlacke sind UV-Lacke [ 8], die bei der Aushärtung eine bestimmte Struktur bilden. Das können optisch und haptisch wirksame Strukturen sein, ebenso lassen sich mit einer entsprechenden Druckvorlage die Oberflächenstrukturen von Holz oder Textilien imitieren. Die Struktureffekte entstehen durch unterschiedliche Partikel, die dem Lack beigemengt werden. Standardmäßig werden feinere und gröbere Strukturlacke angeboten, man kann sich den Strukturlack aber auch individuell anmischen lassen, um zum Beispiel den haptischen Effekt von Schmirgelpapier zu erzeugen. Eingesetzt wird er auch als Anti-Rutsch-Beschichtung auf Fußbodenaufklebern und Mousepads. Strukturlacke werden im Siebdruck aufgetragen. Sie sind lasierend und in der Regel farblos, lassen sich aber auch mit Pigmenten einfärben. Zu beachten Welcher Strukturlack sich am besten eignet, hängt unter anderem vom Motiv ab: Mit einem groben Strukturlack lassen sich zum Beispiel keine scharfen Kanten, also auch keine feinen Linien drucken. Je filigraner das Motiv, desto feiner muss der Strukturlack sein. Strukturlack wirkt durch die beigemengten Partikel immer matt, schluckt Licht und dämpft die darunter liegenden Farben. Daten Den Strukturlack sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Strukturlack kann man auf gestrichene und ungestrichene Papiere drucken, wobei er auf jedem Papier anders wirkt. Weil Strukturlack stark aufträgt, ist eine höhere Papiergrammatur zu empfehlen; das Papier darf nicht zu weich sein, sonst drückt sich die Struktur auf der nächsten Seite ab. Auch andere Materialien wie Folien oder Kartonagen lassen sich mit Strukturlack bedrucken. Weiterverarbeitung Je gröber der Strukturlack ist, desto vorsichtiger muss man bei der Weiterverarbeitung sein; die Struktur kann auf andere Papiere durchdrücken oder sie zerkratzen. Ein beidseitiger Druck von Strukturlack ist möglich, das sollte man aber testen. Strukturlack sollte nicht randabfallend gedruckt werden, weil er sonst beim Beschneiden absplittern könnte. Kosten 

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cMYk

strukturlack

drucken & lackieren

relieflack

relieflack [ 5] konturlack, blindenschriftlack, Wassertropfenlack

Relieflack ist ein hochviskoser, besonders hoch auftragender UV-Lack [ 8], mit dem man Schriftzüge und andere Motive dreidimensional hervorheben kann, ohne den Bedruckstoff zu verformen. Er hat einen Festkörperanteil von annähernd 100 Prozent, der unter UV-Licht nur ausgehärtet wird und dabei seine plastische Wirkung behält. Wegen seiner besonderen haptischen Eigenschaften wird er auch für Blindenschrift verwendet. Relieflack wird im Siebdruck aufgebracht; die Höhe des Lackauftrags kann man einstellen. Er ist entweder glänzend oder matt und transparent, man kann ihn aber auch mit Pigmenten einfärben. Zu beachten Die bestmögliche Wirkung erzielt man, wenn man den Relieflack für lineare Motive verwendet. Feine Linien und andere Details lassen sich nicht ganz so hoch auftragend drucken, sie setzen sich aber trotzdem gut ab. Größere Flächen dagegen erscheinen unruhig, die Ränder unsauber, und der Lack sinkt in der Mitte ein. Die Auflösung von Relieflack ist begrenzt, deshalb sollte man im Einzelfall mit dem Produzenten die minimale Linienstärke abklären. Wie alle anderen Lacke verändert transparenter Relieflack die darunter liegenden Farben. Daten Den Relieflack sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Relieflack wirkt am besten auf gestrichenen und glatten Papieren. Bei ungestrichenen Papieren sind Testdrucke ratsam. Weil er stark aufträgt, ist eine höhere Papiergrammatur zu empfehlen. Auch andere Materialien wie Folien und Kartonagen lassen sich mit Relieflack bedrucken. Weiterverarbeitung Bei der Weiterverarbeitung muss man äußerst vorsichtig vorgehen, um den stark auftragenden Relieflack nicht zu beschädigen. Mit Relieflack bedruckte Papiere sollten nur in kleinen Stapeln geschnitten oder gestanzt werden, damit sich das Relief nicht auf den gegenüberliegenden Seiten abdrückt. Relieflack sollte man nur einseitig und nicht randabfallend drucken, weil er sonst beim Beschneiden absplittern könnte. Kosten 

cMYk

relieflack

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drucken & lackieren

effektpigmentlack

effektpigmentlack [ 6] effektlack, effektfarbe, iriodin, interferenzfarbe, Perlmutteffektlack, Metallglanzfarbe lichtbrechung

mehrfarbiger Perlmuttglanzlack bedruckstoff

Lacke mit beigemengten Effektpigmenten, zum Beispiel Aluminium-, Polyester- oder Perlmutt-Teilchen, können die unterschiedlichsten Effekte erzeugen: Sie reflektieren und brechen das Licht an der Oberfläche, oder sie lösen Interferenzen aus. Welche Wirkung die Effektpigmente haben, hängt von ihrer Größe, von ihrer Zusammensetzung und ihrer Oberfläche ab – im Gegensatz zu Glitter [ 7,  16] schillern sie alle metallisch und sind subtiler. Es gibt metallische, Iriodin-, Multicolor- und Kippeffekte. Beim Kippeffekt ändert sich je nach Blickwinkel und Lichteinfall die Farbe, zum Beispiel von metallischem Grün zu metallischem Lila. Der Multicolor-Effekt bezeichnet metallische Pigmente, die in den Regenbogenfarben schillern. Effektpigmentlacke sind lasierend – je höher der Anteil der Effektpigmente im Lack, desto deckender sind sie und desto größer ist ihre Wirkung. Man kann sie über den Druckfarben aufbringen, wenn man einen stärkeren Effekt haben möchte, aber auch darunter. In beiden Fällen mischen sich die Effektpigmente visuell mit der Druckfarbe, und es entstehen unterschiedliche Farbeffekte. Effektpigmentlacke lassen sich im Offsetdruck und im Siebdruck drucken, wobei man im Siebdruck stärker auftragen und größere Pigmente verwenden kann; das verstärkt den Effekt. Spezielle Sicherheitspigmente mit ähnlichen Effekten werden eingesetzt, um fälschungssichere Dokumente zu drucken – unter anderem deshalb, weil sie beim Fotokopieren oder Scannen als schwarze Punkte erscheinen. Zu beachten Entscheidend für die Auswahl der Effektpigmente ist auch das jeweilige Motiv: Mit groben Effektpigmenten lassen sich zum Beispiel keine scharfen Kanten, also auch keine feinen Linien drucken. Je filigraner das Motiv, desto feiner müssen die Effektpigmente sein. Effektpigmentlacke sind lasierend und wirken auf verschiedenfarbigen Untergründen sehr unterschiedlich; die meisten Effektpigmentlacke kommen auf dunklen Untergründen besser zur Geltung. Daten Den Effektpigmentlack sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden.

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effektpigmentlack

Bedruckstoff Effektpigmentlacke kann man auf gestrichene und ungestrichene Papiere drucken, wobei sie auf jedem Papier anders wirken. Ein Testdruck ist zu empfehlen, weil man Bedruckstoff und Pigmente genau aufeinander abstimmen muss. Im Siebdruck lassen sich nicht nur Papiere mit Effektpigmenten bedrucken, sondern auch Folien, Kartonagen und andere Materialien. Weiterverarbeitung Je nach Bedruckstoff und Pigmentgröße kann Effektpigmentlack brechen, wenn er gefalzt wird – um das zu vermeiden, sollte man ihn vorsichtig vorrillen. Effektpigmentlack kann man randabfallend und beidseitig drucken. Manche metallische Effektpigmentlacke reiben sich ab und müssen durch einen zusätzlichen Lack [ 8] geschützt werden. Das sollte man vorher mit dem Produzenten abklären und eventuell testen. Kosten Effektpigmente sind relativ teuer. Mit einer geringeren Farbdeckung kann man aber Kosten sparen. 

cMYk

effektpigmentlack

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glitterlack

glitterlack [ 7] Glitzerlack, Flitter, Glitter, Glimmer

Glitterlacke sind UV-Lacke [ 8] mit beigemengten Glitterpartikeln, die im Licht glitzern und funkeln. Wie die Teilchen das Licht reflektieren, hängt von ihrer Größe, ihrer Menge und ihrer Farbe ab. Je höher der Anteil der Glitterpartikel im Lack ist, desto deckender ist er – und desto stärker ist der Glitzereffekt. Angeboten wird feiner bis grober Glitter, wobei die Größe der Partikel begrenzt ist: Zu grober Glitter lässt sich nicht mehr drucken. Es gibt Glitter standardmäßig in Gold und Silber, aber auch in vielen Sonderfarben. Multicolor- und Irisglitter sind transparent und schimmern je nach Lichteinfall in unterschiedlichen Farben. Sie werden oft eingesetzt, um die Wirkung der darunter liegenden Farben zu verstärken. Glitterlack wird im Siebdruck aufgebracht. Zu beachten Entscheidend für die Auswahl des Glitters ist auch das jeweilige Motiv: Mit einem groben Glitterlack lassen sich zum Beispiel keine scharfen Kanten, also auch keine feinen Linien drucken. Je filigraner das Motiv, desto feiner muss der Glitterlack sein. Glitterlacke in Silber und Gold wirken auf hellen Untergründen anders als auf dunklen – auf hellen Flächen nimmt man die Glitterpartikel als dunkle Punkte wahr, auf dunklen als helle. Daten Den Glitterlack sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Glitterlack wirkt am besten auf gestrichenen und glatten Papieren. Bei ungestrichenen Papieren sind Testdrucke zu empfehlen. Weil Glitterlack stark aufträgt, sollte man eine höhere Papiergrammatur nehmen. Auch andere Materialien wie Folien und Kartonagen lassen sich mit Glitterlack bedrucken. Weiterverarbeitung Je stärker man Glitterlack aufträgt, desto vorsichtiger muss man bei der Weiterverarbeitung sein. Um Abdrücke auf den gegenüberliegenden Seiten zu vermeiden, sollten mit Glitterlack bedruckte Papiere nur in kleinen Stapeln vorsichtig geschnitten oder gestanzt werden. Glitterlack sollte man nur einseitig und nicht randabfallend drucken, weil er sonst beim Beschneiden absplittern könnte. Kosten Je mehr Glitter der Lack enthält, desto höher sind die Materialkosten. 

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cMYk

Glitterlack

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duftlack

duftlack [ 3] duftdruck

Duftlacke enthalten mikroverkapselte Duftöle, deren Wirkung sich erst dann entfaltet, wenn man mit dem Finger daran reibt. Dabei werden die Mikrokapseln zerstört und die Duftstoffe freigesetzt. Der Effekt lässt sich viele Male wiederholen, denn bei jeder Berührung werden nur wenige der Kapseln zerstört. Duftlack wird als letzte Lackschicht auf den Bedruckstoff aufgebracht, normalerweise im Siebdruck. Möglich ist es aber auch im Offsetdruck – was aufwendiger ist, weil die Duftkapseln dann in der Druckmaschine geschützt werden müssen. Außerdem kann man den Lack im Offsetdruck nicht so dick auftragen wie im Siebdruck. Eine ganze Palette von synthetischen Standarddüften steht zur Verfügung, von Blumendüften über verschiedene Gewürze, Schokolade bis Motoröl. Wer einen individuellen Duft haben möchte, muss sich das entsprechende Duftöl eigens verkapseln lassen. Das dauert länger und kostet mehr. Zu beachten Duftlacke sind wegen der enthaltenen mikroverkapselten Duftstoffe leicht mattierend. Man sollte sie eher flächig einsetzen, damit genug Reibefläche vorhanden ist. Die Wirkung von synthetischen Düften ist nicht so einfach vorauszusagen – teilweise rufen sie völlig unterschiedliche Assoziationen wach. Objektiv vergleichen wie Druckfarben anhand des Farbfächers lassen sie sich nicht. Umso wichtiger ist es, vor dem Einsatz von Duftlacken einen Andruck zu machen und mehrere Personen dazu zu befragen. Daten Den Duftlack sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Bedruckstoff Duftlack kann man auf gestrichene und ungestrichene Papiere drucken, wobei er auf jedem Papier anders wirkt. Im Siebdruck lassen sich nicht nur Papiere mit Duftlack bedrucken, sondern auch Folien, Kartonagen und andere Materialien. Weiterverarbeitung Bei der Weiterverarbeitung sollte man so vorsichtig wie möglich vorgehen, um die Duftkapseln nicht zu beschädigen. Duftlack kann man randabfallend und beidseitig drucken. Kosten 

cyan, Magenta, schwarz

tagesleuchtfarbe offsetdruck

soft-touch-lack

duftlack

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tagesleuchtfarbe

tagesleuchtfarbe [ 8] tagleuchtfarbe, Fluoreszierende Farbe, neonfarbe, Fluoresco-Farbe

Tagesleuchtfarben sind fluoreszierende Farben, die bei Tageslicht deutlich stärker leuchten als gewöhnliche Farben. Ihre Signalwirkung beruht darauf, dass sie mehr sichtbares Licht abgeben, als von außen einfällt: Sie absorbieren auch die kurzwelligen blauen und für das menschliche Auge unsichtbaren ultravioletten Anteile des Tageslichts und wandeln sie in längerwelliges Licht um. Insbesondere gelbe und rote Tagesleuchtfarben erscheinen wesentlich heller und greller als vergleichbare Standardfarben. Je mehr UV-Strahlen das Licht enthält, desto stärker leuchten die Farben, besonders effektiv sind sie bei trübem Wetter und in der Dämmerung. Deshalb werden Tagesleuchtfarben auch für Schutzkleidung verwendet. Tagesleuchtfarben gibt es nur in wenigen Tönen, etwa Leuchtgelb, Leuchtorange, Leuchtpink und Leuchtgrün. Sie sind lasierend bis halbdeckend und können im Siebdruck und im Offsetdruck gedruckt werden, wobei im Siebdruck ein stärkerer Farbauftrag und damit auch eine größere Leuchtkraft möglich ist. Zu beachten Tagesleuchtfarben wirken am besten auf hellen Untergründen – deshalb muss man gegebenenfalls in einem ersten Druckdurchgang eine helle Farbe unterdrucken. Sie haben eine matte Oberfläche und sind nicht lichtund witterungsbeständig: Bei Sonneneinstrahlung verblassen sie allmählich. Tagesleuchtfarben für den Siebdruck sind noch etwas beständiger als die für den Offsetdruck. Daten Die Tagesleuchtfarbe sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Tagesleuchtfarben wirken am stärksten und gleichmäßigsten auf gestrichenen Papieren, auf ungestrichenen Papieren dagegen leicht wolkig und unregelmäßig. Im Siebdruck lassen sich auch andere Materialien wie Folien und Kartonagen mit Tagesleuchtfarbe bedrucken. Welcher Bedruckstoff sich am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten absprechen, ein Testdruck ist zu empfehlen.

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tagesleuchtfarbe

Weiterverarbeitung Die Farben sind nicht lichtbeständig – daran kann eine Lackierung [ 8] oder Folienkaschierung [ 1,  36] nur wenig ändern. Bei der Kombination mit Lacken kann es zu Farbveränderungen kommen, die die Leuchtwirkung beeinflussen. Tagesleuchtfarbe kann man randabfallend und beidseitig drucken. Kosten 

cyan, Magenta, schwarz

tagesleuchtfarbe offsetdruck

tagesleuchtfarbe siebdruck

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nachleuchtfarbe

nachleuchtfarbe [ 9] Phosphoreffekt, Phosphorisierende Farbe, Phosphoreszenz

Nachleuchtfarben (nicht: Nachtleuchtfarben) sind phosphoreszierende Farben, die im Dunkeln nachleuchten. Ähnlich wie eine Batterie Strom speichert, speichern sie einfallendes Licht als Energie und geben sie zeitverzögert wieder ab. Möglich machen diesen Effekt anorganische, kristalline Pigmente (sogenannte Luminova-Pigmente), in deren Kristallkerne Fremdatome eingebaut werden; diese Fremdatome sind Anregungs-, Speicher- und Leuchtzentren. Wenn man die Pigmente beleuchtet, werden die Elektronen in den Anregungszentren auf ein höheres Energieniveau gehoben. Schaltet man das Licht aus, fallen die Elektronen wieder in ihren Ausgangszustand zurück und geben dabei Energie in Form von sichtbarem Licht ab – ein Leuchten, das allmählich nachlässt, weil sich die Zahl der lichtabgebenden Elektronen sukzessive verringert. Der Nachleuchteffekt ist jedoch reversibel und lässt sich beliebig oft wiederholen, denn er ist ein rein physikalischer Vorgang. Wie intensiv und wie lange die Farbe nachleuchtet, hängt von der Qualität und Anzahl der Pigmente ab, außerdem von der Dauer und Intensität der Beleuchtung. Tageslicht ist dafür genauso geeignet wie Kunstlicht, etwa Neonröhren oder Halogenlampen. Nachleuchtfarben werden mit unterschiedlicher Nachleuchtdauer angeboten – bis zu 24 Stunden sind möglich, doch je länger sie leuchten, desto teurer sind sie. Besonders lang leuchtende Farben werden in Sicherheitsbereichen eingesetzt, im Brandschutz oder um Fluchtwege zu kennzeichnen. Nachleuchtfarben sind temperaturempfindlich und nicht witterungsbeständig. Standardmäßig sind Nachleuchtfarben gelblich-weiß, sie leuchten grünlich nach. Es gibt auch Leuchteffekte in anderen Farbtönen, die allerdings nicht so lange intensiv leuchten. Nachleuchtfarben werden im Siebdruck aufgebracht. Weil sie lasierend sind, lassen sie sich auch über andere Farben drucken und sind dann bei Tageslicht kaum zu sehen. Zu beachten Der Effekt des Nachleuchtens funktioniert nur, wenn die Farbe vorher genügend Licht aufnehmen kann. Sie leuchtet umso stärker, je heller der Untergrund ist – deshalb muss man gegebenenfalls in einem ersten Druckdurchgang eine helle Farbe unterdrucken. Nachleuchtfarbe ist lasierend, hat aber je nach Farbhersteller eine leicht gelbliche Oberfläche, die man bei Tageslicht erkennen kann. Daten Die Nachleuchtfarbe sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden.

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nachleuchtfarbe

Bedruckstoff Nachleuchtfarbe kann man auf gestrichene und ungestrichene Papiere drucken, wobei sie auf jedem Papier anders wirkt. Weil sie leicht aufträgt, sind etwas höhere Papiergrammaturen zu empfehlen. Auch andere Materialien wie Folien und Kartonagen lassen sich mit Nachleuchtfarbe bedrucken. Welcher Bedruckstoff sich am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten absprechen, ein Testdruck ist zu empfehlen. Weiterverarbeitung Wenn man die Nachleuchtfarbe stärker aufträgt, sollte man sie nicht randabfallend drucken – sonst könnte der Lack beim Beschneiden absplittern. Man kann sie jedoch beidseitig drucken. Kosten Je länger sie leuchten soll, desto teurer ist Nachleuchtfarbe. 

Volltonfarbe

nachleuchtfarbe

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thermochromfarbe

thermochromfarbe [ 10] thermochromatische Farbe, temperaturfarbe, thermofarbe

Thermochromfarben sind temperatursensitiv. Sie wechseln bei einer bestimmten Temperatur ihren Farbton oder werden farblos transparent. Grund dafür sind komplexe Salzverbindungen, deren Struktur sich schlagartig verändert, wenn man sie erhitzt oder abkühlt. Der Vorgang ist reversibel, nach dem Abkühlen bzw. Erwärmen der Thermochromfarben stellt sich der ursprüngliche Farbton wieder ein. Bei welcher Temperatur die Farbe umschlägt, können die Farbhersteller kalibrieren. Sie bieten feste Umschlagpunkte von -15 bis +65 Grad Celsius an. Beliebt ist ein Wert von 27 Grad. Dann reicht die Körpertemperatur, um den Effekt auszulösen – indem man etwa seine Hand auf die Thermochromfarbe legt, an ihr reibt oder sie anhaucht. Thermochromfarben lassen sich einsetzen, um einen Farbton effektvoll zu verändern oder vorübergehend den Blick auf die unter der Farbe liegenden Motive freizulegen. In der Industrie werden sie auch verwendet, um Temperaturen zu messen. Normalerweise ist der Farbwechsel von Thermochromfarben beliebig oft möglich, es gibt aber auch Pigmente, bei denen er irreversibel ist. Solche werden beispielsweise in der Lebensmittelindustrie eingesetzt um anzuzeigen, dass die Kühlkette unterbrochen wurde. Thermochromfarben, die ab einer bestimmten Temperatur transparent werden, gibt es in unterschiedlichen Farbtönen und in reinem Schwarz. Angeboten werden auch Farben, die von einer Farbe zu einer anderen wechseln, doch ist nicht jeder Farbumschlag möglich. Thermochromfarben sind nicht vollständig deckend. Sie werden im Siebdruck aufgebracht, Motive unter der Thermochromfarbe lassen sich in jeder Drucktechnik drucken. Zu beachten Thermochromfarben eignen sich eher für flächige Anwendungen. Weil sie nicht ganz decken, darf das darunter liegende Druckbild nicht zu kontrastreich sein; Schwarz deckt am besten. Entscheidend für die Auswahl des Umschlagpunkts ist der Kontext, in dem das mit Thermochromfarben veredelte Druckprodukt eingesetzt werden soll. Bei einer Zeitschrift, die in einem beheizten Ladengeschäft verkauft wird, muss die vorgesehene Temperatur für den Farbumschlag höher sein als die Raumtemperatur – sonst wäre das Motiv unter der Thermochromfarbe immer sichtbar.

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thermochromfarbe

Daten Die Thermochromfarbe sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Thermochromfarbe wirkt am besten auf gestrichenen und glatten Papieren. Bei ungestrichenen Papieren sind Testdrucke zu empfehlen. Auch andere Materialien wie Folien und Kartonagen lassen sich mit Thermochromfarbe bedrucken. Weiterverarbeitung Thermochromfarbe kann man randabfallend und beidseitig drucken. Auch der Druck über Falzlinien ist unproblematisch. Kosten Thermochromfarbe ist relativ teuer. Mit einer geringeren Farbdeckung kann man aber Kosten sparen. 

cMYk

thermochromfarbe rot

thermochromfarbe blau

thermochromfarbe schwarz

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thermoreliefdruck

thermoreliefdruck [ 11] reliefdruck, thermodruck

Der Thermoreliefdruck ist ein Druckverfahren, mit dem man Linien und Flächen hervorheben kann. Dazu bringt man ein temperaturempfindliches Granulat auf die noch nasse Druckfarbe auf, saugt das überschüssige Material ab und erhitzt den Druckbogen. Das Granulat verschmilzt dabei mit der Druckfarbe zu einer erhabenen, glänzenden Oberflächenbeschichtung. Weil das Granulat selbst farblos ist, bestimmt die darunter liegende Druckfarbe den Farbton des Thermoreliefdrucks. Man kann dem Granulat aber auch Glitter [ 7,  16] oder Perlglanzpigmente beimengen. Oft wird der Thermoreliefdruck als günstige Alternative zum Stahlstich [ 27,  62] beschrieben, doch die beiden Techniken lassen sich schlecht vergleichen: Der Thermoreliefdruck erreicht längst nicht die Randschärfe und Qualität des Stahlstichs – und dennoch kann man mit ihm außergewöhnliche haptische Oberflächeneffekte erzeugen. Der Thermoreliefdruck ist inline und offline möglich. Im Offline-Verfahren muss man das Granulat allerdings von Hand aufbringen, was länger dauert und mehr kostet. Zu beachten Je nach Motiv sollte man gröberes oder feineres Granulat verwenden – dünne Linien sind zum Beispiel nur mit einer feinen Korngröße möglich. Je gröber das Granulat, desto höher wird auch das Relief. Allerdings kann man auf einem Druckbogen immer nur eine Korngröße einsetzen. Auch das Format ist auf A4, höchstens A3 beschränkt. Daten Den Thermoreliefdruck sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Für das Offline-Verfahren muss man je nach Motiv Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Am besten eignen sich glatte Papiere ab 90 g/m². Das Papier darf nicht zu saugfähig sein, weil die Druckfarbe sonst zu schnell trocknet und das Granulat nicht haftet. Ungeeignet sind geklebte Papiere, Kartons und Briefhüllen mit Fenster, die wegen der hohen Temperaturen beschädigt werden könnten. Testläufe sind zu empfehlen.

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thermoreliefdruck

Weiterverarbeitung Mit Thermoreliefdruck sollte man nicht über Falzlinien drucken, sonst könnte Farbe absplittern. Setzt man die Technik randabfallend ein, kann man die Druckbogen nicht mehr beschneiden, sondern muss sie stanzen. Thermorelief-Drucksachen kann man auch mit dem Laserdrucker bedrucken, wenn man ein spezielles Granulat verwendet, das unter UV-Licht ausgehärtet wird – ansonsten würde das Granulat wieder schmelzen und den Laserdrucker beschädigen; mit diesem UV-gehärteten Granulat ist auch ein beidseitiger Druck möglich. Mit Thermoreliefdruck veredelte Drucksachen kann man nicht mehr folienprägen [ 20–22,  46–52] oder mit einer Folie kaschieren [ 1,  36], weil die Beschichtung sonst wieder schmelzen würde. Ebenso lassen sich kaschierte Drucksachen wegen der hohen Temperaturen nicht mit Thermoreliefdruck veredeln. Die Kombination mit Siebdruck, Blindprägung [ 19,  42], Stahlstich [ 27,  62] und anderen Druck- und Veredelungstechniken, die ohne Hitze funktionieren, ist möglich. Allerdings muss man bedenken, dass der Bedruckstoff durch die Hitze des Thermoreliefdrucks etwas schrumpft – eine passgenaue Veredelung ist dann nicht mehr möglich. Kosten Bei kleinen Auflagen ist der Thermoreliefdruck relativ preiswert, weil kein Werkzeug angefertigt werden muss. Ein mehrfarbiger Thermoreliefdruck kostet nicht mehr als ein einfarbiger. 

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thermoreliefdruck

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streichholzfarbe

streichholzfarbe [ 12] Zündholzfarbe, reibeeffektfarbe

Streichholzfarbe ist vor allem als funktionelle Beschichtung bekannt: An ihrer rauen, phosphorhaltigen Reibefläche lassen sich Streichhölzer entzünden. Die effektvolle Haptik ihrer Oberfläche kann man aber auch in der Druckveredelung einsetzen. Streichholzfarbe ist hochdeckend und in einem dunklen Braun, in Schwarz und mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen erhältlich – von fein bis grob. Streichholzfarbe wird im Siebdruck aufgebracht und kann ebenso vollflächig wie partiell gedruckt werden. Um die volle Funktionalität zu erreichen, muss man eine relativ hohe Schichtstärke aufbauen. Zu beachten Wegen des hohen Schichtauftrags eignet sich Streichholzfarbe nicht für Linien unter 2,8 pt, feine Raster und kleine Schriftgrößen. Daten Die Streichholzfarbe sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Am besten eignen sich gestrichene und glatte Papiere. Weil Streichholzfarbe stark aufträgt, sollte man eine höhere Papiergrammatur (ab 150 g/m²) wählen. Bei niedrigen Papiergrammaturen lässt sich die Schichtstärke nicht so hoch aufbauen. Weiterverarbeitung Mit Streichholzfarbe veredelte Drucksachen muss man vorsichtig weiterverarbeiten, weil die raue Oberfläche andere Seiten zerkratzen kann. Auch die Streichholzfarbe selbst ist äußerst kratzempfindlich. Man sollte sie nicht randabfallend oder über Falzlinien drucken. Wer beidseitig drucken möchte, sollte das mit dem Produzenten abklären und testen. Eine Kombination mit anderen Veredelungstechniken ist nicht möglich. Kosten 

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streichholzfarbe

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rubbelfarbe

rubbelfarbe [ 13] rubbeldruck, rubbellack

Rubbelfarben sind latexhaltige Farben, die man leicht mit dem Fingernagel oder einer Münze abreiben bzw. abkratzen kann. Oft setzen sie ein Spiel mit der Erwartungshaltung in Gang, denn unter ihnen kommt ein zuvor gedrucktes Motiv oder ein Text zum Vorschein, der erst freigelegt werden muss. Ein Effekt, den man von Glückslosen und Gewinnspielen kennt. Rubbelfarben gibt es in den Standardfarben Gold und Silber, für hohe Auflagen kann man sich auch andere Farbtöne anmischen lassen. Gold und Silber sind jedoch die am besten deckenden Rubbelfarben. Rubbelfarben kann man im Siebdruck und im Flexodruck auftragen, und sie lassen sich anschließend auch überdrucken – entweder im Siebdruck oder im Offsetdruck. Zu beachten Wie lange sich die Rubbelfarbe abreiben lässt, hängt unter anderem von der Art des Bedruckstoffs und der darunter liegenden Druckfarbe ab. Beides sollte man vorher mit dem Produzenten abklären. Sonst kann es passieren, dass der Effekt bereits nach wenigen Wochen nicht mehr funktioniert. Entscheidend ist auch, in welcher Drucktechnik das darunter liegende Motiv gedruckt ist: Digitaldruck scheint zum Beispiel schneller durch als Offsetdruck. Daten Die Rubbelfarbe sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als überdruckende Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Gestrichene und glatte Papiere eignen sich für den Druck mit Rubbelfarbe am besten. Weil Rubbelfarbe leicht aufträgt, sind etwas höhere Papiergrammaturen zu empfehlen. Im Siebdruck lassen sich nicht nur Papiere mit Rubbelfarbe bedrucken, sondern auch Folien, Kartonagen und andere Materialien. Weiterverarbeitung Rubbelfarbe kann man randabfallend, aber nur einseitig drucken, weil die Oberfläche sonst verkratzen würde. Auf die empfindliche Oberfläche muss man auch bei der Weiterverarbeitung achten, zum Beispiel sollte man keine Falzlinien durch die Rubbelfarbe ziehen. Kosten 

cyan, schwarz

uV-lack

rubbelfarbe

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flock

flock [ 14] Flockdruck, beflockung negative ladung

klebstoff bedruckstoff

positive ladung

Flock besteht aus Millionen kurzgeschnittener Fasern, die mit Hilfe von einem elektrischen Feld und Kleber auf die unterschiedlichsten Bedruckstoffe aufgebracht werden können. Je nach Faserstärke und -länge entsteht dabei ein samtweicher bis hart abrasiver gleichmäßiger Flor, der strapazierfähig und abriebfest ist. Je dünner die Fasern, desto weicher fühlt er sich an. Die Fasern sind häufig aus Polyamid, können aber auch aus Baumwolle, Kunstseide, Polyester oder Acryl sein. Die Technik der Beflockung beruht auf elektrischer Ladung. Zuerst trägt man im Siebdruck Kleber auf die vorgesehenen Stellen auf und schießt dann durch ein Sieb die Flockfasern darauf. Das Flocksieb ist dabei mit einem Hochspannungserzeuger verbunden, der Bedruckstoff geerdet. In diesem elektrischen Feld richten sich die Flockfasern immer senkrecht zur Oberfläche aus und ergeben so einen dichten Flor; der überschüssige Flock wird größtenteils aufgefangen und wieder verwendet. Flock lässt sich partiell oder vollflächig drucken. Die Auswahl an Faserstärken, -längen und -farben ist groß. Normalerweise beflockt man nur in einer Farbe, aber auch eine Beflockung in zwei Schichten (Flock auf Flock) oder in mehreren Farben ist möglich; die Kosten steigen dabei aber deutlich. Bei hellen Flockfarben scheinen die darunter liegenden Druckfarben leicht durch, was man ebenfalls gestalterisch nutzen kann. Eine verbindliche Farbpalette für Flockfarben gibt es nicht, jeder Flockhersteller hat seine eigenen Farben. Am besten sucht man mit dem Pantone- oder HKS-Fächer einen Farbton aus und stimmt den nächstgelegenen Flockfarbton mit dem Produzenten ab; teilweise lassen sich Flockfarben auch mischen. Zu beachten Flächige Motive kann man besonders gut mit Flock veredeln, mit kürzeren Fasern sind auch Raster und Linien möglich – allerdings nur bis zu einer minimalen Linienstärke von 1,7 pt, weil die Flockfasern keine gestochen scharfe Ränder bilden und dann auch nicht mehr so abriebfest sind. Serifenlose Schriften lassen sich erst ab einer Versalhöhe von 5 mm darstellen, Serifenschriften oder inverse Schriften sollten wesentlich größer sein; auch eine erhöhte Laufweite ist zu empfehlen. Daten Den Flock sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als Volltonfarbe definieren. Je nach Motiv muss man Überfüllungen anlegen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Gestrichenes Papier eignet sich besser, weil die Gefahr besteht, dass der Kleber auf ungestrichenem, stark saugfähigem Papier einzieht und der Flock schlecht haftet. Auch darf das Papier nicht zu leicht sein, eine Grammatur von mindestens 180 g/m² ist zu empfehlen. Abgesehen davon kann man unterschiedlichste Materialien wie Metall, Holz, Porzellan und Textilien beflocken.

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flock

Weiterverarbeitung Flock beeinträchtigt die maschinelle Weiterverarbeitung, etwa das Beschneiden und Stanzen [ 68]. Es ist zum Beispiel nur bei sehr kurzem Flock möglich, mehrere Bogen gleichzeitig zu schneiden, weil sich das Papier durch den Flock gegeneinander verschieben kann. Wenn der Flock randabfallend gedruckt ist, muss man die Bogen einzeln mit einem Zwischenschnitt schneiden, was die Kosten erhöht. Falzlinien durch den Flock sollte man besser vermeiden, weil der Kleber brechen kann. Nicht jeder Untergrund eignet sich für Flock: Auf stark ölhaltigem Lack [ 8] haftet der Flock schlecht, im Offsetdruck bedrucktes Papier sollte man vor der Beflockung mit einem geeigneten Primer grundieren. Kosten Die Kosten lassen sich senken, wenn man Zwischenschnitte vermeidet und den Nutzenaufbau geschickt wählt. 

schwarz

Flock

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lentikulardruck

lentikulardruck [ 15] streifenlinsenrasterdruck, Wackelbilder betrachtungswinkel

lentikularfolie bilder

Mit dem Lentikulardruck lassen sich 3D-Effekte und Animationen wie Bildwechsel und Bewegungsabläufe erzeugen – alles Effekte, die auf optischer Täuschung beruhen. Dazu werden zwei oder mehr Bildmotive in feine Streifen zerlegt und miteinander zu einem Bild aus abwechselnd nebeneinandergelegten Streifen verflochten. Erst wenn dieses Bild spiegelbildlich auf die Rückseite einer Linsenrasterfolie gedruckt wird, funktioniert die Augentäuschung: Die Folie besteht aus streifenförmig angeordneten halbzylinderförmigen Linsen (sogenannten Lentikularlinsen), die je nach Blickwinkel einen darunter liegenden Bildstreifen vergrößern. Verlaufen die Linsenstreifen horizontal, wird je nach Blickwinkel immer nur eines der Bilder sichtbar. So entstehen Wackelbilder und Bewegungseffekte. Verlaufen die Linsenstreifen vertikal, sieht man ein 3D-Bild mit mehreren räumlichen Ebenen. Das liegt daran, dass das rechte Auge ein anderes Motiv sieht als das linke Auge und das Gehirn beide zu einem einzigen räumlichen Bild zusammensetzt. Eine dritte Form des Lentikulardrucks ist der Fly-Eye-Effekt, hier werden kreisförmige Linsen eingesetzt. Bildwechsel (Flip) Bei einem Bildwechsel bzw. Flip werden nacheinander mehrere unterschiedliche Motive sichtbar, wenn man das Bild nach vorne oder hinten kippt. Die Technik ist Grundlage für alle Effekte, die mit horizontal verlaufenden Linsenstreifen möglich sind: Wackelbilder, Morphing und Bewegungsabläufe. Für ein Wackelbild benötigt man zwei bis drei Grafikdateien als Vorlage, die je nach Blickwinkel abwechselnd zu sehen sind. Ab vier Dateien ist auch ein Zoom möglich – es entsteht der Eindruck, als ob sich ein Objekt auf den Betrachter zubewegt. Eine andere Möglichkeit ist der Morph-Effekt: Ein Motiv verwandelt sich sukzessive in ein anderes. Voraussetzung dafür ist, dass sich die beiden Ausgangsmotive nicht zu sehr unterscheiden. Standardmäßig besteht ein Morph aus acht Einzelbildern. Man kann ihn selbst erstellen oder dem Produzenten das erste und letzte Bild übergeben. Auch ganze Bewegungsabläufe und kurze Filmsequenzen lassen sich mit mehreren Einzelbildern simulieren. Motion heißt die Technik, für die bis zu 30 Einzelbilder verarbeitet werden. Je mehr Einzelbilder integriert werden, desto flüssiger erscheint die Bewegung, es können sich aber auch Unschärfeeffekte ergeben. Der Produzent benötigt jedes der Einzelbilder als separate Bilddatei oder Photoshop-Ebene. Für einen Flip-Effekt sollte man keine Bildelemente verwenden, die zu sehr kontrastieren – sonst könnten mehrere Phasen gleichzeitig sichtbar sein. Die Farben sollten möglichst rein angelegt sein, ein Schwarz als Schriftfarbe zum Beispiel einfarbig, nicht vierfarbig.

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lentikulardruck

3D-Effekt Sind die Lentikularlinsen vertikal angeordnet, entsteht ein scheinbar dreidimensionales Bild, weil das rechte und linke Auge aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln gleichzeitig unterschiedliche Bilder sehen. Für jede Bildebene muss man einzelne Photoshop-Ebenen anlegen, der Hintergrund muss durchgängig sein. Der Produzent teilt das Bild in unterschiedliche räumliche Ebenen auf und gibt einzelnen Motiven zusätzliche Tiefe. Fly-Eye-Effekt Für den Fly-Eye-Effekt verwendet man eine andere Folie, die ähnlich wie ein Facettenauge aus halbkugelförmigen Linsen besteht. Im Gegensatz zu den üblichen Lentikularlinsen entsteht hier ein räumlicher Eindruck, der unabhängig von einem bestimmten Blickwinkel ist und sich im Zusammenspiel von Hintergrund und kontrastierendem Vordergrundmotiv ergibt – es sieht so aus, als wäre das Vordergrundmotiv nicht unter, sondern auf die Folie gedruckt. Für den Hintergrund sollte man hier ein einfaches Muster oder Piktogramm verwenden, den Vordergrund dagegen kann man frei gestalten. Zu beachten Schriften sollten nicht kleiner als 10 pt sein, denn kleinere Schriftgrößen sind unter Lentikularfolien schlecht lesbar. Daten Die Bilddaten sollten eine Auflösung von mindestens 300 dpi haben und in einzelnen Ebenen angelegt werden. Bedruckstoff Für den Lentikulardruck verwendet man durchsichtige Linsenrasterfolien mit Linierungen von 15 bis 140 lpi. Wie stark die Folie sein muss, hängt davon ab, wie viele Phasen dargestellt werden sollen: Dünnere Folien (ab 150 µ) eignen sich für eine geringere, dickere Folien (bis zu 800 µ) für eine höhere Anzahl an Phasen. Je dicker die Folie ist, desto weniger Linsen enthält sie. Weiterverarbeitung Je nach Verwendungszweck lassen sich Lentikulardrucke auf Papier (Postkarten) oder andere Bildträger (z. B. Aufsteller) kaschieren oder in Drucksachen integrieren, sie werden auch selbstklebend angeboten. Unter anderem kann man sie als hinterleuchtete Großformate verwenden. Kosten 

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lentikularfolie

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Weitere effektfarben

Weitere effektfarben

Metallicfarben gibt es von Gold und Silber über Bronze bis hin zu farbigen Metallictönen. Spiegelfarben ergeben einen spiegelartigen Effekt, der vergleichbar ist mit dem einer kaschierten Metallic-Folie [ 17,  38] oder eines Prägefoliendrucks [ 20,  46] mit Silberfolie. Sie sind allerdings sehr teuer, und der Effekt funktioniert nur auf glatten Papieren und Materialien. Verblassende Farben werden nach einer bestimmten Zeit unsichtbar. Reflektierende Farben reflektieren auftreffendes Licht bei Dunkelheit stärker als normale Farben. Ihr Effekt ist nicht so stark wie bei selbstklebenden Reflektorfolien. Photochrome Farben enthalten weiße oder pastellfarbene Pigmente, die beim Auftreffen von Tageslicht ihren Farbton ändern bzw. sichtbar werden. Der Effekt ist reversibel. Luminiszenzfarben sind bei Tageslicht unsichtbar und werden erst unter starkem UV-Licht sichtbar. Sie werden vor allem für die Produktsicherheit eingesetzt. Elektro-Luminiszenzfarben beginnen zu leuchten, wenn man ein elektrisches Feld anlegt. Bei Tageslicht sind sie unsichtbar. Piezochromatische Farbe ist weiße Farbe, die sich bei mechanischer Belastung irreversibel schwarz einfärbt. Hydrochromatische Farben ändern bei Feuchtigkeit ihren Farbton. Wasserlösliche Farben lassen sich mit Wasser abwaschen. Auf Tafelfarben kann man mit Kreide schreiben und zeichnen. Sie haben die gleiche Oberflächenstruktur wie Schultafeln, und man kann die Kreide anschließend auch wieder abwischen. Sie werden in vielen Farbtönen angeboten. Druckbare Schutzfolien kann man im Siebdruck partiell aufbringen und auch wieder abziehen. Das Verfahren verwendet man beispielsweise, um Handy-Displays vor dem Verkratzen zu schützen. Die Folien lassen sich aber auch auf Papier drucken.

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Weitere effektfarben

Magnetfarben sind eisenhaltige Farben, an denen sich Magnete befestigen lassen. Sie werden oft für Display-Flächen verwendet. Auch Klebstoffe lassen sich partiell aufbringen. Angeboten werden unterschiedlichste Kleber, vom Post-it-Kleber bis zu extrem haftenden Klebstoffen. Auch ein beidseitiger Druck ist möglich.

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Kaschieren

kaschieren

folienkaschierung matt, glänzend

folienkaschierung matt, glänzend [ 1] Folienlaminierung, cellophanierung

Folienkaschierungen schützen Drucksachen nicht nur, sie werden auch als hochglänzende oder matte Oberflächenveredelung eingesetzt. Dazu bringt man dünne transparente Kunststofffolien mit Kleber vollflächig auf die Druckbogen auf. Die Folien können aus Polypropylen sein, aus Acetat, PVC oder Polyester. Üblicherweise verwendet man Folienkaschierungen für häufig benutzte Produkte, die lange halten sollen. Sie schützen Druckfarben und Träger vor Feuchtigkeit, Verschmutzung und Abrieb, sind witterungsbeständig und erhöhen die mechanische Stabilität. Die Mattfolienkaschierung hat eine samtige Oberflächenstruktur, die die Lichtreflexion verringert. Allerdings schwächt sie die Intensität der darunter liegenden Farben etwas ab. Die Glanzfolienkaschierung dagegen intensiviert die darunter liegenden Farben. Zu beachten Eine Folienkaschierung ist nur auf ganzen Seiten möglich, lediglich technische Details wie eine Lasche lassen sich aussparen. Folienkaschierungen können die Wirkung der darunter liegenden Druckfarbe verändern, eine Musterkaschierung ist deshalb zu empfehlen. Man kann die unterschiedliche Wirkung auch mit matten und glänzenden TesaStreifen testen. Bedruckstoff Am besten eignen sich gestrichene Papiere mit Grammaturen von 80 bis 600 g/m², man kann aber auch ungestrichene Papiere kaschieren. Dann zeichnet sich die Oberflächenstruktur der Papiere auf der Folie ab, was interessante Effekte hervorrufen kann. Bei Papieren mit niedrigem Flächengewicht kann es bei einseitiger Folienkaschierung zu einer Rollneigung kommen. Weiterverarbeitung Im Gegensatz zur Strukturfolienkaschierung [ 16,  37] verkratzt eine Matt- und Glanzfolienkaschierung leichter und schützt auch weniger vor Schmutz und Abrieb. Folienkaschierungen sind reißfest, und man kann sie nuten und falzen, ohne dass die Oberfläche beschädigt wird. Häufig werden sie mit Veredelungen wie Prägefoliendruck [ 20–22,  46–52] und partiellen Lackierungen [ 2,  8] kombiniert. Welche Folie sich dafür am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten abklären. Kosten 

schwarz 36

Folienkaschierung glänzend

uV-lack matt

kaschieren

folienkaschierung struktur

folienkaschierung struktur [ 16] Forchheimfolie, strukturfolienkaschierung

Strukturierte Folienkaschierungen haben eine feine oder gröbere Oberflächenstruktur, die matt oder glänzend sein kann. Von allen Folienkaschierungen schützen sie am besten vor Schmutz und Abrieb und werden deshalb vor allem für häufig benutzte Drucksachen wie Schulbücher und Lexika verwendet. Angeboten werden vorstrukturierte Folien und Folien, die erst nach dem Kaschieren strukturgeprägt werden. Vorstrukturierte Folien mit Standardstrukturierungen wie Feinleinen oder gebürstet werden einfach auf den Bedruckstoff aufgezogen. Sie lassen sich nach dem Kaschieren nicht mehr bedrucken oder lackieren [ 8]. Bei einer strukturgeprägten Folienkaschierung dagegen wird der Bedruckstoff erst mit einer matten oder glänzenden Folie kaschiert und dann geprägt: Eine Strukturwalze überträgt dabei zum Beispiel eine Grobleinen-, Feinleinen- oder Granulatstruktur und verformt den Bedruckstoff, was auch auf der Rückseite zu sehen ist. Wegen der Verformung sollte man nicht zu kleine Schriftgrößen verwenden. Zu beachten Eine Folienkaschierung ist nur auf ganzen Seiten möglich, lediglich technische Details wie eine Lasche lassen sich aussparen. Folienkaschierungen können die Wirkung der darunter liegenden Druckfarbe verändern, eine Musterkaschierung ist deshalb zu empfehlen. Man kann die unterschiedliche Wirkung auch mit matten und glänzenden Tesa-Streifen testen. Bedruckstoff Am besten eignen sich gestrichene Papiere mit Grammaturen von 80 bis 600 g/m², bei strukturgeprägten Folienkaschierungen sind nur bis zu 450 g/m² möglich. Man kann aber auch ungestrichene Papiere kaschieren. Bei Papieren mit niedrigem Flächengewicht kann es bei einseitiger Folienkaschierung zu einer Rollneigung kommen. Weiterverarbeitung Kaschierungen mit Strukturfolie sind reißfest, und man kann sie nuten und falzen, ohne dass die Oberfläche beschädigt wird. Vorstrukturierte Folien lassen sich im Gegensatz zu strukturgeprägten Folien nach dem Kaschieren nicht mehr lackieren oder bedrucken. Strukturgeprägte Folien kann man mit anderen Veredelungen wie Prägefoliendruck [ 20–22,  46–52] und partiellen Lackierungen kombinieren. Kosten 

cMYk

Folienkaschierung matt

strukturprägung

uV-lack glänzend 37

kaschieren

folienkaschierung metallic

folienkaschierung metallic [ 17] silberfolienkaschierung, Goldfolienkaschierung

Metallic-Folien für die Folienkaschierung haben eine zusätzliche, im Hochvakuum aufgedampfte Metallschicht. Sie werden nicht nur als Matt- oder Glanzfolie in Silber und Gold angeboten, sondern auch in farbigen Nuancen und mit Perlmutteffekt. Nach dem Kaschieren lassen sich die meisten Metallic-Folien im Offset- oder Siebdruck überdrucken. Wenn man sie lasierend oder gerastert überdruckt, erscheinen alle Farbtöne in metallischem Glanz, was sich mit Metallpigmenten allein nicht erzeugen lässt. Mit Deckweiß kann man bestimmte Bildbereiche auch gezielt aussparen. Zu beachten Eine Folienkaschierung ist nur auf ganzen Seiten möglich, lediglich technische Details wie eine Lasche lassen sich aussparen. Die MetallicFolie hat einen eigenen Farbton, den man beim Überdruck mit anderen Farben berücksichtigen muss – ein Rot wirkt zum Beispiel auf einer silbernen Metallic-Folie dunkler. Wer ein Foto über eine Metallic-Folie drucken möchte, sollte es eher kontrastreich einstellen, denn das Weiß hat dann einen Grauwert von etwa 40 Prozent. Bilder mit hohem Schwarzanteil, die man über eine Metallic-Folie drucken will, sollte man als 4c-Schwarz anlegen, weil sie sonst flau erscheinen. Bedruckstoff Am besten eignen sich gestrichene Papiere mit Grammaturen von 80 bis 600 g/m², man kann aber auch ungestrichene Papiere kaschieren. Bei Papieren mit niedrigem Flächengewicht kann es bei einseitiger Folienkaschierung zu einer Rollneigung kommen. Weiterverarbeitung Metallic-Folien sind nicht kratz- und scheuerfest, ein Schutzlack [ 8] ist deshalb zu empfehlen. Mit Metallic-Folie kaschierte Druckprodukte sind reißfest, und man kann sie nuten und falzen, ohne dass die Oberfläche beschädigt wird. Häufig werden sie im Sieb- oder Offsetdruck überdruckt oder mit Veredelungen wie Prägefoliendruck [ 20–22,  46–52] und partiellen Lackierungen [ 2,  8] kombiniert. Welche Folie sich dafür am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten abklären. Kosten 

Folienkaschierung Metallic

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cMYk

Folienkaschierung glänzend

kaschieren

folienkaschierung diffraktion

folienkaschierung diffraktion [ 18]

Diffraktionsfolien für die Folienkaschierung haben eine thermoplastische Schicht mit eingeprägten Mikrostrukturen, die das Licht spektral brechen und je nach Blickwinkel ihre Farbe ändern. Auf manchen Diffraktionsfolien sind störende Kanten (sogenannte Shimlinien) zu sehen, die bei der Produktion entstehen. Auch Hologrammfolien, die sich kaschieren lassen, werden angeboten. Nach dem Kaschieren lassen sich die meisten Diffraktionsfolien im Offset- oder Siebdruck überdrucken. Wenn man sie lasierend oder gerastert überdruckt, erscheinen alle Farbtöne in metallischem Glanz, was sich mit Metallpigmenten allein nicht erzeugen lässt. Mit Deckweiß kann man bestimmte Bildbereiche auch gezielt aussparen. Zu beachten Eine Folienkaschierung ist nur auf ganzen Seiten möglich, lediglich technische Details wie eine Lasche lassen sich aussparen. Die Diffraktionsfolie hat einen eigenen Farbton, den man beim Überdruck mit anderen Farben berücksichtigen muss – ein Rot wirkt zum Beispiel auf einer silbernen Diffraktionsfolie dunkler. Wer ein Foto über eine Diffraktionsfolie drucken möchte, sollte es eher kontrastreich einstellen, denn das Weiß hat dann einen Grauwert von etwa 40 Prozent. Bilder mit hohem Schwarzanteil, die man über eine Diffraktionsfolie drucken will, sollte man als 4c-Schwarz anlegen, weil sie sonst flau erscheinen. Produzenten haben die Diffraktionsfolien oft nicht auf Lager und müssen sie erst bestellen. Dafür sollte man ein bis zwei Wochen mehr Zeit einplanen. Bedruckstoff Am besten eignen sich gestrichene Papiere mit Grammaturen von 80 bis 600 g/m², man kann aber auch ungestrichene Papiere kaschieren. Bei Papieren mit niedrigem Flächengewicht kann es bei einseitiger Folienkaschierung zu einer Rollneigung kommen. Weiterverarbeitung Diffraktionsfolien sind nicht kratz- und scheuerfest, ein Schutzlack [ 8] ist deshalb zu empfehlen. Mit Diffraktionsfolie kaschierte Druckprodukte sind reißfest, und man kann sie nuten und falzen, ohne dass die Oberfläche beschädigt wird. Häufig werden sie im Sieb- oder Offsetdruck überdruckt oder mit Veredelungen wie Prägefoliendruck [ 20–22,  46–52] und partiellen Lackierungen [ 2,  8] kombiniert. Welche Folie sich dafür am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten abklären. Kosten 

Folienkaschierung diffraktion

cMYk

Folienkaschierung glänzend 39

Prägen

PräGen

blindprägung

blindprägung [ 19] Farblosprägung, blinddruck, reliefprägung, Prägedruck, blindpressung

Die Blindprägung ist ein Prägedruckverfahren, bei dem der Bedruckstoff dreidimensional verformt wird, ohne dass eine Folie übertragen wird. Eine Patrize bildet dabei die Gegenform zum Prägestempel. So kann man Bild- und Textelemente plastisch und damit haptisch hervorheben und ihnen eine effektvolle Wirkung verleihen, die sich allein aus dem Kontrast von Licht und Schatten ergibt. Je markanter die Verformung, desto stärker ist der Effekt – möglich sind steile Kanten, unterschiedliche Winkel und hoch- und tiefgeprägte [ 44] Elemente. Es gibt einstufige, mehrstufige und skulpturierte [ 45] Blindprägungen. Auch Strukturen lassen sich übertragen.

Prägestempel

bedruckstoff Patrize

Zu beachten Die dreidimensionale Verformung des Bedruckstoffs ist auch auf der Rückseite zu sehen – bei dickeren Bedruckstoffen weniger, bei dünneren stärker. Unruhige oder dunkle Untergründe können die Schattenbildung abschwächen. Das Druckbild weitet sich durch das Einsinken des Prägestempels etwas, was man vor allem bei filigranen Motiven, engen Schriftschnitten, inversen Schriften oder kleinen Schriftgrößen berücksichtigen muss. Daten Für eine einstufige Blindprägung muss man Vektordaten als Volltonfarbe anlegen und angeben, ob es eine kantige oder ballige [ 44] Verformung bzw. eine Hoch- oder Tiefprägung sein soll. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein. Bei einer mehrstufigen Blindprägung sollte man die Vektordaten für jede Prägeebene als eigene Volltonfarbe oder ein Graustufenbild mit mindestens 600 dpi anlegen, in dem die Graustufen die unterschiedlichen Höhen anzeigen; bei sehr komplexen Motiven sind eventuell auch Höhenangaben sinnvoll. Bei einer skulpturierten Blindprägung sollte man die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Höhen als Verläufe definieren – je weicher der Verlauf, desto flacher der Anstieg der Prägung. Die Vorlage kann man selbst erstellen oder vom Werkzeughersteller anfertigen lassen. Besonders filigrane Motive kann der Werkzeughersteller mit einer Handgravur ausarbeiten. höheninformationen

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3d-rendering (Proof)

Den Proof einer Blindprägung kann man sich als 3D-Rendering oder als Anprägung auf Originalmaterial erstellen lassen.

PräGen

blindprägung

Bedruckstoff Mit Blindprägung lassen sich gestrichene und ungestrichene Papiere bis etwa 500 g/m², aber auch lackierte [ 2,  8] oder folienkaschierte [ 1,  36] Bedruckstoffe veredeln. Insbesondere kurzfaserige Papiere können an den Kanten der Prägeformen leicht brechen. Weiterverarbeitung Mit Blindprägung veredelte Drucksachen lassen sich teilweise nicht maschinell weiterverarbeiten, weil es mechanische Berührungen geben kann. Je stärker die Blindprägung ausgeprägt ist, desto empfindlicher ist sie. Kosten Durch einen geschickten Nutzenaufbau kann man die Werkzeugkosten senken. 

cMYk

Prägefoliendruck Plan

blindprägung

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PräGen

reliefformen für prägungen

reliefformen für prägungen

Die Prägeformen, die für eine Reliefprägung verwendet werden, sind entweder kantig oder ballig und unterscheiden sich in ihrer visuellen und haptischen Wirkung deutlich. Die kantigen Formen ergeben ein hartes Prägebild, die balligen Formen ein weicheres.

kantig

ballig

Beide Grundformen kann man hoch- und tiefprägen und miteinander kombinieren.

hochprägung

tiefprägung

Reliefwinkel Neben den Reliefformen lassen sich auch unterschiedliche Reliefwinkel festlegen. Ein steiler Winkel lässt die Kanten der Prägung klar hervortreten, ein flacher Winkel schafft einen Übergang.

60°

44

45°

35°

PräGen

reliefformen für prägungen

Einstufige, mehrstufige und skulpturierte Prägungen Reliefprägungen wie Blindprägung [ 19,  42], Prägefoliendruck Relief [ 22,  52] oder Prägefoliendruck Struktur [ 21,  50] können einstufig, mehrstufig oder skulpturiert geprägt sein. Bei der einstufigen Prägung liegen alle erhabenen oder vertieften Elemente auf einer vorher definierten Ebene. Die mehrstufige Blindprägung ermöglicht es, unterschiedliche Ebenen anzulegen, was den Gestaltungsspielraum erheblich erweitert. Bei einer skulpturierten Prägung lassen sich unterschiedliche Höhen, Winkel und Reliefformen frei miteinander kombinieren.

einstufige Prägung

mehrstufige Prägung

skulpturierte Prägung

Man kann Reliefprägungen auch mit Standardstrukturen kombinieren. Dazu muss man lediglich definieren, welche Fläche mit welcher Standardstruktur versehen werden soll. Wenn man den Prägestempel zusätzlich vorbehandelt, lassen sich Oberflächeneffekte wie eine Mattierung der Prägefolie [ 48] erzeugen. Wie stark die Prägung ausfällt, hängt nicht nur von der Form des Prägestempels und dem Anpressdruck ab, sondern auch vom Bedruckstoff – vor allem hochwertige langfaserige Papiere kann man stark verformen, ohne dass sie brechen.

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PräGen

prägefoliendruck plan

prägefoliendruck plan [ 20] heißfolienprägung Plan, Folienprägung Plan, Folien-heißprägung heizplatte Prägestempel

Folienträger transferschicht bedruckstoff

Der Prägefoliendruck Plan ist die am meisten verbreitete Form des Prägedruckverfahrens. Die Transferschicht [ 48] einer Folie wird dabei durch Hitze und Druck auf den Bedruckstoff übertragen. Die erhabenen Flächen des Prägestempels treten mit der Prägefolie [ 48] in Kontakt, und die optisch wirksame Schicht löst sich. Mit dem Prägefoliendruck Plan kann man effektvolle haptische und visuelle Kontraste zwischen den geprägten und ungeprägten Oberflächen erzeugen. Unterschiedliche Folien ergeben metallische, holografische, Perlmutt- und Matt-Glanz-Effekte, auch transparente Prägefolien werden angeboten. Der Prägefoliendruck Plan wird unter anderem für den Produktschutz verwendet: Insbesondere aufwendig gestaltete Hologrammfolien [ 58] dienen der Fälschungssicherheit, zum Beispiel auf den EuroScheinen. Zu beachten Das Druckbild weitet sich durch den Anpressdruck des Prägestempels etwas, was man vor allem bei sehr filigranen Motiven, engen Schriftschnitten, negativen Schriften oder kleinen Schriftgrößen berücksichtigen muss. Linien lassen sich bis zu einer minimalen Linienstärke von etwa 0,5 pt prägen, das hängt aber auch von der Oberfläche des Bedruckstoffs ab. Je nach Anpressdruck und Bedruckstoff wird die übertragene Folienschicht unmerklich bis deutlich eingeprägt, vor allem bei dünnen Bedruckstoffen entstehen dabei Druckschattierungen auf der Rückseite. Daten Es werden Vektordaten benötigt, die man als Volltonfarbe auf einer eigenen Ebene anlegen sollte. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein. Das Druckbild unter dem Prägefoliendruck sollte man nicht aussparen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Mit Prägefoliendruck Plan lassen sich gestrichene und ungestrichene Papiere bis etwa 500 g/m², aber auch lackierte [ 2,  8] oder folienkaschierte [ 1,  36] Bedruckstoffe veredeln. Selbst auf hochflorigen, beflockten [ 14,  28] und textilen Bedruckstoffen kann man die Technik anwenden, sollte aber vorher testen, ob die Folie gut haftet. Welche Folie sich für welchen Bedruckstoff am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten abklären.

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PräGen

prägefoliendruck plan

Weiterverarbeitung Der Prägefoliendruck Plan ist ein Trockendruckverfahren und lässt sich deshalb sofort weiterverarbeiten. Weil die geprägten Oberflächen kratzempfindlich sind, muss man bei der Weiterverarbeitung in Stanzanlagen und Falz- und Klebemaschinen besonders vorsichtig sein und mechanische Berührungen vermeiden. Prägefoliendruck Plan kann man randabfallend einsetzen, sollte das aber mit dem Produzenten abklären. Man kann geprägte Drucksachen auch im Laserdrucker bedrucken, ein Testlauf ist hier zu empfehlen. Kosten Durch einen geschickten Nutzenaufbau kann man die Werkzeugkosten senken. 

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Prägefoliendruck Plan rot

Prägefoliendruck Plan Grün

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PräGen

prägefolien

prägefolien

Prägefolien sind spezielle Folien, mit denen man im Prägedruckverfahren metallische, holografische, Perlmutt- oder Matt-Glanz-Effekte erzeugen kann. Sie bestehen je nach Folientyp aus vier bis sechs Schichten: aus dem Folienträger, der Trennschicht, der optisch wirksamen Schicht (Farb- oder Metallschichten) und der Haftschicht. Die Trennschicht sorgt dafür, dass sich die optisch wirksame Schicht beim Prägen vom Folienträger ablöst. Die optisch wirksame Schicht entspricht in ihrer Funktion der Druckfarbe beim Druck; ihre Oberfläche wird durch eine weitere Schicht geschützt. Schutzschicht, optisch wirksame Schicht, Metallisierung und Haftschicht zusammen bilden die Transferschicht, die beim Prägefoliendruck durch Hitze und Druck auf den Bedruckstoff übertragen wird.

transferschicht

Folienträger trennschicht (schutzschicht) optisch wirksame schicht (Metallisierung) haftschicht

Für die unterschiedlichen Prägefolien gibt es keine international einheitlichen Bezeichnungen, man kann jedoch folgende Prägefolienarten unterscheiden: Metallisierte Prägefolien [ 20–23] gibt es in verschiedenen Glanzabstufungen und Farben, häufig sind es Gold- und Silbertöne. Hochglanz-Farbprägefolien sind meist leicht lasierend. Ihre Farbe ändert sich bei farbigen Untergründen geringfügig. Man verwendet sie vor allem auf Bedruckstoffen, die schwierig zu bearbeiten sind. Sie werden in einer begrenzten Auswahl von Farben angeboten. Transparentlack-Prägefolien verwendet man, wenn man außergewöhnliche Matt-Glanz-Kontraste erzeugen möchte. Sie sind eine Alternative zu UV-Lackierungen [ 2,  8], aber deutlich kostspieliger. Pigment-Farbfolien verwendet man vor allem auf Bedruckstoffen, die schwierig zu bearbeiten sind – auf normalen Papieren ist der Offsetdruck deutlich günstiger. Pigment-Farbfolien sind matt, decken sehr gut und eignen sich auch für dunkle Bedruckstoffe. Sie werden in zahlreichen Farbtönen angeboten. Perlmutteffekt-Prägefolien enthalten Interferenzpigmente und ergeben eine irisierende, schimmernde Oberfläche. Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich. Metallpigmentlack-Prägefolien sind stark deckend und erzeugen fein verteilte metallische Reflexe, wie man sie von Autolacken kennt.

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PräGen

prägefolien

Bronze-Prägefolien gehörten jahrzehntelang zu den beliebtesten Prägefolien. Sie oxidieren allerdings leicht und werden deshalb kaum mehr hergestellt. Echtgold-Prägefolien sind vergleichbar mit metallisierten Prägefolien. Sie werden nur noch in geringen Mengen von Spezialbetrieben hergestellt und zum Beispiel für die Gestaltung bibliophiler Bücher verwendet. Holografische Prägefolien bestehen aus einer thermoplastischen Lackschicht mit eingeprägten Mikrostrukturen, die das Licht spektral brechen; bei den meisten Folien verstärkt eine metallische Schicht den Effekt. Man unterscheidet dabei Diffraktions-Prägefolien [ 24] und Hologramm-Prägefolien [ 25,  58]: Diffraktions-Prägefolien gibt es in Silber, Gold, anderen Farbtönen und transparent, auch Endlosmuster sind möglich. Manche von ihnen haben sichtbare Shimlinien – das sind Kanten, die bei der Folienproduktion entstehen und insbesondere auf größeren Flächen störend wirken können. Durch optische Steuerung in der Prägefoliendruckmaschine lässt sich der Störeffekt abschwächen, auch shimline-optimierte Diffraktions-Prägefolien werden angeboten. Hologramm-Prägefolien bilden entweder Einzelmotive ab oder holografische Endlosmuster.

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PräGen

prägefoliendruck struktur

prägefoliendruck struktur [ 21] heißfolienprägung struktur, Folienprägung struktur heizplatte

Prägestempel Folienträger transferschicht bedruckstoff Patrize

Der Prägefoliendruck Struktur ist ein Prägedruckverfahren, bei dem man nicht nur die Transferschicht [ 48] einer Folie, sondern auch eine bestimmte Oberflächenstruktur auf den Bedruckstoff überträgt. Dazu wird der Prägestempel entsprechend gefräst und der Bedruckstoff beim Prägen dreidimensional verformt; je nachdem, wie tief die Struktur eingeprägt werden soll, bildet eine Patrize die Gegenform zum Prägestempel. Mit dem Prägefoliendruck Struktur lassen sich feine Strukturen und stärker ausgeprägte lineare und ornamentale Strukturen übertragen. Angeboten werden zahlreiche Standardstrukturen, man kann die Vorlagen aber auch selbst gestalten. Dazu muss man die Struktur deutlich von den planen Zeichnungsdetails absetzen und angeben, ob sie leicht erhaben oder leicht vertieft sein soll. Plane und strukturierte Oberflächen lassen sich auch kombinieren, sie können in unterschiedlichen Höhen liegen. Dabei entstehen Matt-Glanz-Kontraste, denn die plane Oberfläche der Folie reflektiert das Licht, und die strukturierte streut es. Mit unterschiedlichen Prägefolien [ 48] kann man unter anderem metallische, holografische, Perlmutt- und Matt-Glanz-Effekte erzeugen. Zu beachten Die dreidimensionale Verformung des Bedruckstoffs ist auch auf der Rückseite zu sehen – bei dickeren Bedruckstoffen weniger, bei dünneren stärker. Das Druckbild weitet sich durch das Einsinken des Prägestempels etwas, was man vor allem bei sehr filigranen Strukturen berücksichtigen muss. Daten Für Standardstrukturen muss man eindeutig benannte Flächen anlegen. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein. Wer die Strukturen selbst gestaltet, sollte sie als Vektordaten oder als Graustufenbild mit mindestens 600 dpi anlegen, in dem die Graustufen die unterschiedlichen Höhen anzeigen. Das Druckbild unter dem Prägefoliendruck sollte man nicht aussparen, um Blitzer zu vermeiden. Bedruckstoff Mit Prägefoliendruck Struktur lassen sich gestrichene und ungestrichene Papiere bis etwa 500 g/m², aber auch lackierte [ 2,  8] oder folienkaschierte [ 1,  36] Bedruckstoffe veredeln. Welche Folie sich für welchen Bedruckstoff am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten besprechen.

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PräGen

prägefoliendruck struktur

Weiterverarbeitung Der Prägefoliendruck Struktur ist ein Trockendruckverfahren und lässt sich deshalb sofort weiterverarbeiten. Weil die geprägten Oberflächen kratzempfindlich sind, muss man bei der Weiterverarbeitung in Stanzanlagen und Falz- und Klebemaschinen besonders vorsichtig sein und mechanische Berührungen vermeiden. Prägefoliendruck Struktur kann man randabfallend einsetzen, sollte das aber mit dem Produzenten abklären. Kosten Durch einen geschickten Nutzenaufbau kann man die Werkzeugkosten senken. 

cMYk

Prägefoliendruck struktur

Prägefoliendruck struktur

Prägefoliendruck mit zwei strukturen

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PräGen

prägefoliendruck relief

prägefoliendruck relief [ 22] heißfolienprägung relief, Folienprägung relief heizplatte Prägestempel

Folienträger transferschicht bedruckstoff Patrize

Der Prägefoliendruck Relief ist ein Prägedruckverfahren, bei dem nicht nur die Transferschicht [ 48] einer Folie übertragen, sondern der Bedruckstoff gleichzeitig auch dreidimensional verformt wird. Eine Patrize bildet dabei die Gegenform zum Prägestempel. Man kann Drucksachen auf diese Weise eine ausgeprägte plastische und damit haptische Wirkung verleihen, möglich sind steile Kanten, unterschiedliche Winkel und hochund tiefgeprägte [ 44] Elemente. Mit unterschiedlichen Prägefolien [ 48] lassen sich unter anderem metallische, holografische, Perlmutt- und MattGlanz-Effekte erzeugen. Es gibt einstufige, mehrstufige und skulpturierte [ 45] Prägungen. Den Prägefoliendruck Relief kann man in ein oder zwei Schritten prägen, man spricht von einem einzügigen und einem zweizügigen Verfahren. Für das einzügige Verfahren muss man den Prägestempel aufwendiger gravieren, um Relief und Folie in einem Arbeitsgang übertragen zu können. Beim zweizügigen Verfahren überträgt man zuerst die Prägefolie Plan [ 20,  46] und formt dann in einem zweiten Arbeitsgang das Relief mit einer Blindprägung [ 19,  42] aus. So lassen sich auch besonders tiefe Reliefs mit steilen Kanten übertragen. Zu beachten Die dreidimensionale Verformung des Bedruckstoffs ist auch auf der Rückseite zu sehen – bei dickeren Bedruckstoffen weniger, bei dünneren stärker. Das Druckbild weitet sich durch das Einsinken des Prägestempels etwas, was man vor allem bei sehr filigranen Motiven, engen Schriftschnitten, negativen Schriften oder kleinen Schriftgrößen berücksichtigen muss. Welche minimalen Schriftgrößen und Linienstärken man prägen kann, hängt von der Oberfläche des Bedruckstoffs und von der Höhe der Verformung ab. Daten Für den einstufigen Prägefoliendruck Relief sollte man Vektordaten als Volltonfarbe anlegen und angeben, ob es eine kantige oder ballige [ 44] Verformung bzw. eine Hoch- oder Tiefprägung [ 44] sein soll. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein. Bei einem mehrstufigen Prägefoliendruck Relief sollte man die Vektordaten für jede Prägeebene als eigene Volltonfarbe oder ein Graustufenbild mit mindestens 600 dpi anlegen, in dem die Graustufen die unterschiedlichen Höhen anzeigen; bei sehr komplexen Motiven sind eventuell auch Höhenangaben sinnvoll.

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PräGen

Fotovorlage

höheninformationen

prägefoliendruck relief

Bei einem skulpturierten Prägefoliendruck Relief sollte man die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Höhen als Verläufe definieren – je weicher der Verlauf, desto flacher der Anstieg der Prägung. Die Vorlage kann man selbst erstellen oder vom Werkzeughersteller anfertigen lassen. Besonders filigrane Motive kann der Werkzeughersteller mit einer Handgravur ausarbeiten. Das Druckbild unter dem Prägefoliendruck sollte man nicht aussparen, um Blitzer zu vermeiden. Den Proof eines Prägefoliendrucks kann man sich als 3D-Rendering oder als Anprägung auf Originalmaterial erstellen lassen.

3d-rendering (Proof)

Bedruckstoff Mit Prägefoliendruck Relief lassen sich gestrichene und ungestrichene Papiere bis etwa 500 g/m², aber auch lackierte [ 2,  8] oder folienkaschierte [ 1,  36] Bedruckstoffe veredeln. Welche Folie sich für welchen Bedruckstoff am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten besprechen. Weiterverarbeitung Der Prägefoliendruck Relief ist ein Trockendruckverfahren und lässt sich deshalb sofort weiterverarbeiten. Weil die geprägten Oberflächen kratzempfindlich sind, muss man bei der Weiterverarbeitung in Stanzanlagen und Falz- und Klebemaschinen besonders vorsichtig sein und mechanische Berührungen vermeiden. Je stärker das Relief ausgeprägt ist, desto leichter kann es beschädigt werden. Prägefoliendruck Relief kann man randabfallend einsetzen, sollte das aber mit dem Produzenten abklären. Kosten Durch einen geschickten Nutzenaufbau kann man die Werkzeugkosten senken. 

schwarz

Prägefoliendruck relief

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PräGen

microembossing

microembossing [ 23] Prägefoliendruck Mikrostruktur

Microembossing ist eine Technik, die zwischen Prägefoliendruck Plan [ 20,  46] und Prägefoliendruck Struktur [ 21,  50] angesiedelt ist. Mit einem Laser oder einer Fräse werden Mikrostrukturen in den Prägestempel eingebracht, die so fein sind, dass sie nur die Oberfläche der Prägefolie [ 48] verformen, üblicherweise aber nicht den Bedruckstoff; eine Patrize für die Druckform ist nicht notwendig.

heizplatte Prägestempel

Folienträger transferschicht bedruckstoff

Die feine Oberflächenstruktur des Microembossing ergibt einen besonderen Effekt: Je nach Blickwinkel bricht sie das auftreffende Licht unterschiedlich. Microembossing eignet sich insbesondere, um Motive aus feinsten Mustern und Rastern oder Strichzeichnungen abzubilden. Zahlreiche Standardstrukturen werden angeboten, man kann die Vorlagen aber auch selbst gestalten. Setzt man unterschiedliche Mikrostrukturen zusammen, ergeben sich daraus noch komplexere Motive. Microembossing wird wie der Prägefoliendruck Plan auch für den Produktschutz eingesetzt. Zu beachten Je nach Anpressdruck und Bedruckstoff wird die übertragene Folienschicht unmerklich bis deutlich eingeprägt, vor allem bei dünnen Bedruckstoffen entstehen dabei Druckschattierungen auf der Rückseite. Je größer das Prägemotiv, desto höher muss der Anpressdruck sein – und desto stärker verformt sich der Bedruckstoff. Nicht alle Prägefolien eignen sich für Microembossing. Daten Für Standardstrukturen muss man eindeutig benannte Flächen anlegen. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein. Wer die Strukturen selbst gestaltet, sollte sie als Vektordaten oder als Schwarz-Weiß-Bild mit mindestens 600 dpi anlegen. Das Druckbild unter dem Prägefoliendruck Microembossing sollte man nicht aussparen, um Blitzer zu vermeiden.

daten für Microembossing, 300 % vergrößert

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Bedruckstoff Mit Microembossing lassen sich am besten gestrichene und glatte Papiere bis zu einer Grammatur von 500 g/m² veredeln. Ungestrichene Papiere könnten die Wirkung des Microembossing abschwächen – hier sind Tests zu empfehlen.

PräGen

microembossing

Weiterverarbeitung Microembossing ist ein Trockendruckverfahren und lässt sich deshalb sofort weiterverarbeiten. Weil die geprägten Oberflächen kratzempfindlich sind, muss man bei der Weiterverarbeitung in Stanzanlagen und Falz- und Klebemaschinen besonders vorsichtig sein und mechanische Berührungen vermeiden. Microembossing kann man randabfallend einsetzen, sollte das aber mit dem Produzenten abklären. Kosten Durch einen geschickten Nutzenaufbau kann man die Werkzeugkosten senken. 

schwarz

Microembossing

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PräGen

Variogramm

Variogramm [ 24] Pseudohologramm

Variogramme setzen sich aus unterschiedlichen Diffraktionsfolien [ 49] bzw. Diffraktionsfolien mit unterschiedlichen optischen Laufrichtungen zusammen und erzeugen eher einfache holografische Effekte. Grundlage dafür sind die Eigenschaften der Diffraktionsfolie, auf der sich das Licht spektral bricht und die je nach Blickwinkel ihre Farbe ändert. Variogramme werden im Prägefoliendruck Plan [ 46] übertragen, jede Folie in einem Durchgang. Zu beachten Die holografischen Effekte sind längst nicht so komplex, wie man sie von echten Hologrammen kennt, und haben auch keine vergleichbare Tiefenwirkung – am besten kommen sie auf ausreichend großen Flächen zur Geltung. Das Druckbild weitet sich durch den Anpressdruck des Prägestempels etwas, was man vor allem bei sehr filigranen Motiven, engen Schriftschnitten, negativen Schriften oder kleinen Schriftgrößen berücksichtigen muss. Je nach Anpressdruck und Bedruckstoff wird die übertragene Folienschicht unmerklich bis deutlich eingeprägt, vor allem bei dünnen Bedruckstoffen entstehen dabei Druckschattierungen auf der Rückseite. Daten Es werden Vektordaten benötigt, die man für jede Folie oder optische Laufrichtung als Volltonfarbe auf einer eigenen Ebene anlegen sollte. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein. Um Blitzer zu vermeiden, sollte man Überfüllungen anlegen und das Druckbild unter dem Variogramm nicht aussparen. Bedruckstoff Mit Variogrammen lassen sich gestrichene und ungestrichene Papiere bis etwa 500 g/m², aber auch lackierte [ 2,  8] oder folienkaschierte [ 1,  36] Bedruckstoffe veredeln. Welche Folie sich für welchen Bedruckstoff am besten eignet, sollte man mit dem Produzenten abklären. Je glatter der Bedruckstoff, desto stärker sind die Effekte.

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PräGen

Variogramm

Weiterverarbeitung Der Prägefoliendruck Variogramm ist ein Trockendruckverfahren und lässt sich deshalb sofort weiterverarbeiten. Weil die geprägten Oberflächen kratzempfindlich sind, muss man bei der Weiterverarbeitung in Stanzanlagen und Falz- und Klebemaschinen besonders vorsichtig sein und mechanische Berührungen vermeiden. Variogramme kann man randabfallend einsetzen, sollte das aber mit dem Produzenten abklären. Kosten Variogramme sind deutlich günstiger als individuell angefertigte Hologramme, aber auch weniger effektvoll. 

diffraktionsfolie vollflächig

diffraktionsfolie partiell

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PräGen

prägehologramm

prägehologramm [ 25] Prägeholografie

Hologramme können ein oder mehrere Motive und Endlosmuster mit außergewöhnlicher Tiefenwirkung darstellen. Ihre typischen 3D-Effekte entstehen durch Lichtbeugung: Die auftreffenden Lichtstrahlen werden von einem entsprechend geprägten Mikrorelief in der thermoplastischen Folienschicht in ihre Spektralfarben zerlegt. Hologrammfolien überträgt man im Prägefoliendruck Plan [ 46] oder als Aufkleber auf den Bedruckstoff. Mit Hologrammen lassen sich unterschiedliche 3D-Effekte erzeugen – entsprechend unterscheiden sich die Folien in ihrer Herstellung. Auch transparente Hologramme sind möglich, wenn man die übliche Metallschicht weglässt; dann fallen die Effekte deutlich schwächer aus. Hologramme werden häufig im Produktschutz eingesetzt, um Fälschungssicherheit zu garantieren. Die wichtigsten Hologramme Bei 2D-/3D-Hologrammen ergeben sich räumliche Effekte durch die gestaffelte Anordnung von mehreren zweidimensionalen Motiven. Die Bildebene, die hervorstechen soll, muss im Vordergrund platziert sein. Sie ist scharf zu sehen, die hinteren Bildebenen diffuser. 3D-Hologramme haben als Vorlage ein reales Objekt, das holografisch aufgenommen wird. Sie erscheinen bei Tageslicht allerdings weniger scharf als zweidimensionale Hologramme und benötigen zum Betrachten gerichtetes Licht. Endloshologramme bilden Endlosmuster aus holografischen Motiven ab, die ohne festgelegte Anordnung von der Prägefolie [ 48] auf den Bedruckstoff übertragen werden. Das Kinegramm ist eine zweidimensionale, urheberrechtlich geschützte Variante, die fast ausschließlich zu Sicherheitszwecken verwendet wird und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet einen Bewegungsablauf simuliert. Kinegramme finden sich beispielsweise auf den Euro-Scheinen, auf Führerscheinen und Personalausweisen.

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PräGen

prägehologramm

Daten Es werden Vektordaten benötigt, die man als Volltonfarbe auf einer eigenen Ebene anlegen sollte. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein. Das Druckbild unter dem Prägehologramm sollte man nicht aussparen, um Blitzer zu vermeiden. Zu beachten Wer ein individuelles Hologramm erstellen möchte, muss mit einer Bearbeitungszeit von etwa acht bis zwölf Wochen und höheren Kosten rechnen. Standardhologramme lassen sich im Prägefoliendruck Plan auch partiell aufbringen, am stärksten wirken sie jedoch in der flächigen Anwendung. Bedruckstoff Am besten eignen sich gestrichene und glatte Papiere. Auf ungestrichenen Papieren reflektieren Hologramme das Licht schlechter, sie wirken dann dunkler. Weiterverarbeitung Weil die geprägten Oberflächen kratzempfindlich sind, muss man bei der Weiterverarbeitung in Stanzanlagen und Falz- und Klebemaschinen besonders vorsichtig sein und mechanische Berührungen vermeiden. Am besten schützt man das Hologramm, indem man es vor der Weiterverarbeitung mit einer leichten Blindprägung [ 42] vertieft. Kosten Eine Veredelung mit Prägehologrammen kostet deutlich mehr als ein Prägefoliendruck mit anderen Prägefolien. Standardhologramme sind günstiger als individuell angefertigte Hologramme.  (Standardhologramm)

cMYk

Prägefoliendruck Plan

Prägehologramm

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PräGen

Folienträger transferschicht klebstoff bedruckstoff

kaltfolientransfer

kaltfolientransfer [ 26] kaltfoliendruck, kaltfolienprägung

Kaltfolien werden nicht geprägt, sondern kaschierend mit einem speziellen Kleber aufgebracht. Zuerst druckt man den Kleber über eine Offsetplatte an den gewünschten Stellen auf den Bedruckstoff und überträgt dann in einem speziellen Druckwerk die Kaltfolie; die Transferschicht der Folie bleibt dabei auf dem Kleber haften. Anders als beim Prägefoliendruck [ 46–52] entstehen beim Kaltfolientransfer an den Umrissen der veredelten Bildelemente keine spürbaren Kanten. Die Kaltfolie funktioniert wie eine zusätzliche Farbe, man kann sie auf einer Offsetplatte in einem Durchgang inline übertragen. Sie lässt sich in hoher Auflösung passgenau drucken, auch feinste Strukturen wie Rasterverläufe und Linien. Schriften sind schon ab etwa 5 pt gut lesbar und haben eine hohe Randschärfe. Ebenso gut wie einzelne Motive lassen sich Vollflächen drucken. Insofern ist der Kaltfolientransfer auch eine Alternative zur Folienkaschierung Metallic [ 17,  38]. Kaltfolien sind in verschiedenen Silber- und Goldtönen sowie transparent erhältlich. Weitere metallische Farbtöne kann man erzeugen, wenn man sie überdruckt. Zu beachten Die Kaltfolie hat einen eigenen Farbton, den man im Zusammendruck mit anderen Farben berücksichtigen muss – ein Rot wirkt zum Beispiel auf einer silbernen Kaltfolie dunkler. Wer ein Foto über eine Silberfolie drucken möchte, sollte es eher kontrastreich einstellen, denn das Weiß hat dann einen Grauwert von etwa 40 Prozent. Sehr helle metallische Töne lassen sich nur erreichen, wenn man die Silberfolie aufrastert oder eine besonders helle Folie verwendet. Bilder mit hohem Schwarzanteil, die man über eine Kaltfolie drucken will, sollte man als 4c-Schwarz anlegen, weil sie sonst flau erscheinen. Vermeiden sollte man im Layout-Programm eingestellte Transparenzeffekte, weil die Ergebnisse nicht kontrollierbar sind. Daten Die Kaltfolie sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als Volltonfarbe definieren. Bei Bilddaten muss man die Kaltfolie als Vollfarbkanal anlegen. Freisteller müssen sehr genau bearbeitet werden, sie sollten höchstens einen Pixel weiche Kanten haben. Wer die Kaltfolie partiell verwenden möchte, sollte Überfüllungen anlegen: Helle metallische Motive muss man ein bis zwei Pixel in dunkle Hintergründe hinein überfüllen, jedoch ausschließlich im Kaltfolienkanal – so geht die Silberfolie besser in den Hintergrund über.

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PräGen

kaltfolientransfer

Bedruckstoff Nicht alle Bedruckstoffe eignen sich für den Kaltfolientransfer. Auf glänzend gestrichenen und glatten Papieren erzielt man die besten Ergebnisse, möglich sind Grammaturen von etwa 80 bis 500 g/m². Weiterverarbeitung Die mit Kaltfolie veredelten Flächen sind kratzempfindlich und werden zum Schutz üblicherweise noch mit einem Dispersionslack [ 8], einem UV-Lack [ 2,  8] oder einer transparenten Folienkaschierung [ 1,  36] überzogen. Bei der Weiterverarbeitung in Stanzanlagen und Falz- und Klebemaschinen muss man besonders vorsichtig sein. Kosten 

kaltfolie

cMYk

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PräGen

stahlstich

stahlstich [ 27] siderographie Prägestempel Farbe

bedruckstoff

Patrize

übertragene Farbe bedruckstoff

Der Stahlstich ist ein traditionelles Tiefdruckverfahren, das wegen seiner Konturenschärfe, seiner Detailtreue und seiner haptischen Wirkung früher für den Druck von Banknoten und Briefmarken verwendet wurde. Noch heute graviert man die Motive in der Regel von Hand in den Stahlstempel ein. Die aufgebrachte Druckfarbe wird mit einer Rakel wieder entfernt und bleibt nur in den Vertiefungen haften. Eine ebenfalls von Hand anzufertigende Gegenform presst den Bedruckstoff unter einem derart hohen Druck in die Vertiefungen, dass nicht nur besonders viel Farbe übertragen, sondern der Bedruckstoff dabei auch verformt wird. Die gedruckten Elemente sind deckend und leicht erhaben, aber dennoch gestochen scharf. Deshalb eignet sich der Stahlstich besonders für feinste Linien, Schraffuren und kleine Schriftgrößen. Verwendet werden dafür Lackfarben auf Ölbasis, die satt glänzen, wenn sie getrocknet sind. Man kann nahezu alle HKS- oder Pantone-Farben mischen, auch Metallicfarben werden angeboten. Anders als in Europa werden in den USA Farben auf Wasserbasis eingesetzt, um den Stahlstich vom Thermoreliefdruck [ 11,  24] abzugrenzen; sie ergeben eine matte Oberfläche. Zu beachten Der Stahlstich ist hochdeckend, auch helle Motive auf dunklem Grund lassen sich damit darstellen. Linien und Schriften kann man in Linienstärken von 0,3 bis 8,5 pt darstellen, breitere Linien und Flächen muss man im Kreuzlinienraster umsetzen. Auf größere Flächen sollte man besser verzichten, zumal die Druckfläche pro Durchgang ohnehin begrenzt ist. Die Prägung des Stahlstichs ist auch auf der Rückseite zu sehen. Daten Es werden Vektor- oder Bilddaten benötigt, die man als Volltonfarbe auf einer eigenen Ebene anlegen und eindeutig benennen sollte. Für Bilddaten muss man ein Kreuzlinienraster anlegen, sie dürfen keine Graustufen enthalten. Bedruckstoff Am besten eignen sich ungestrichene Papiere. Eine Obergrenze für die Grammatur gibt es nicht, allerdings sieht man den Abdruck der Gegenform umso stärker auf der Rückseite, je dicker der Bedruckstoff ist. Auch die Laufrichtung des Bedruckstoffs sollte man nicht vergessen: Längere Textzeilen müssen immer parallel dazu verlaufen, sonst wellt sich das Papier.

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PräGen

stahlstich

Weiterverarbeitung Wegen der großen Farbmenge, die beim Stahlstich aufgebracht wird, kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis die Farbe getrocknet ist. Eine zu schnelle Weiterverarbeitung kann dazu führen, dass sich die Farbe ablegt oder abscheuert. Wer die Drucksachen hinterher noch im Laserdrucker bedrucken möchte, muss sogar bis zu drei Wochen Trocknungszeit einplanen. Bei der Weiterverarbeitung muss man sehr vorsichtig sein, um die exponierte Druckfarbe zu schützen, nicht immer ist eine maschinelle Weiterverarbeitung möglich. Der Stahlstich lässt sich mit Drucktechniken wie Offset- und Siebdruck sowie mit den meisten Veredelungstechniken kombinieren. Das sollte man aber im Einzelfall mit dem Produzenten abklären. Kosten Der Stahlstich ist eine höchst exklusive und auch kostspielige Technik, denn viele Arbeitsschritte werden nach wie vor von Hand ausgeführt. Bei kleinen Auflagen kann die Erstellung des Stahlstempels sogar deutlich teurer sein als der Druck selbst. 

cMYk

stahlstich

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PräGen

papiergraVur

papiergravur [ 28] lasergravur

Mit einem Laser kann man grafische Motive wie Illustrationen und Schriftzüge gestochen scharf in einen Bedruckstoff eingravieren. Der Laser lässt sich so einstellen, dass er die Oberfläche unterschiedlich tief ausbrennt bzw. abträgt, was die haptische Wirkung noch verstärkt. Solche Papiergravuren eignen sich insbesondere für filigrane lineare Motive, weniger für größere Flächen. Zu beachten Beim Ausbrennen der Papierschichten verändert sich die Farbe des Papiers: Auf einem hellen Papier erscheint das gelaserte Motiv bräunlich, auf einem dunklen Papier womöglich so hell, dass man es invertiert wahrnimmt. Man kann den Bedruckstoff mit dem Laser unterschiedlich tief gravieren und auch tiefer liegende Papierschichten freilegen, ohne dass Verformungen auf der Rückseite entstehen. Je nach Material muss man mehrmals gravieren, um die gewünschte Tiefe zu erreichen.

tiefste ebene

Daten Für die Papiergravur muss man Vektordaten oder Graustufenbilder mit mindestens 300 dpi anlegen, in denen die Graustufen die unterschiedlichen Gravurtiefen anzeigen, beginnend mit der tiefsten Ebene in Schwarz. Eine Papiergravur sollte man immer im Maßstab 1:1 anlegen. Bedruckstoff Ungestrichene Papiere eignen sich generell besser für die Papiergravur. Wer effektvolle Kontraste erzeugen möchte, kann auch Papiere mit speziellen Oberflächen oder unterschiedlich gefärbten Schichten verwenden; die jeweilige Materialstärke ist für die Auswahl nicht entscheidend. Auch andere Materialien wie Acrylglas und organische Stoffe wie Leder und Holz lassen sich mit dem Laser gravieren. Der Laserstrahl wirkt sich auf jedem Bedruckstoff anders aus, zum Beispiel können ungewollte Schmauchspuren entstehen. Das sollte man im Einzelfall mit dem Produzenten abklären und testen. Weiterverarbeitung Das Papier verliert durch die Gravur etwas an Stabilität. Deshalb sollte man nicht durch Falzlinien oder zu nah an den Kanten gravieren. Beim Gravieren von folienkaschierten [ 1,  36] Drucksachen können Kanten verschmelzen. Auch das sollte man vorher testen.

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PräGen

papiergraVur

Kosten Eine Papiergravur kommt schon für die Produktion von kleinen Auflagen infrage, weil keine aufwendige Stanzform hergestellt werden muss; normalerweise fallen zusätzlich nur Einrichtungskosten an. Je größer das zu lasernde Motiv ist, desto höher sind die Kosten. Mit einem geschickt gewählten Nutzenaufbau kann man die Laserzeit eventuell verringern und so Kosten einsparen. 

schwarz

Papiergravur

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Stanzen

stanZen

stanzung

stanzung [ 29]

Stanzen ist eine mechanische Schneidetechnik, mit der man beliebige Formen aus einem Bedruckstoff ausschneiden kann. Das können einzelne Formen sein, aber auch Kombinationen mehrerer Formen. So kann man bestimmte Bildelemente betonen und gleichzeitig den Blick auf darunter liegende Seiten freigeben. Ebenso ist es möglich, den Bedruckstoff nicht ganz durchzustanzen – diese sogenannte Kuss-Stanze wird für Aufkleber oder Aufreißlaschen von Verpackungen verwendet. Für jede Stanzung muss eigens ein Stanzwerkzeug angefertigt werden, normalerweise eine Form aus Holz, in die die Stanzmesser eingesetzt werden; besonders präzise Stanzformen lassen sich mit einem computergestützten Laser schneiden. Als Widerlager dient gehärtetes Stahlblech. Das Stanzwerkzeug wird auf den Bedruckstoff gepresst, und die entsprechend geformten Messer durchstoßen ihn. Zu beachten Beim Stanzen muss man immer die darunter liegende Fläche in die Gestaltung einbeziehen. Auch die Schnittkante spielt eine Rolle: Wenn das Papier dunkel bedruckt ist, ist an den Rändern der Stanzform eine weiße Kante zu sehen. Manchmal kommt es zu Einkerbungen am gestanzten Motiv, weil die Stanzmesser in den Ecken nicht exakt aufeinanderstoßen. Wenn Innenflächen von geschlossenen Formen, etwa Kreise, Rechtecke oder Punzen, nicht herausfallen sollen, muss man verbindende Stege anlegen. Für besonders filigrane Motive eignet sich Lasercut [ 31,  70] besser als eine Stanzung. Die Herstellung einer Stanzform dauert je nach Motiv zwischen zwei und vier Tagen. Oft werden die ausgestanzten Teile noch von Hand ausgebrochen, was bei komplexen Motiven zeitaufwendig sein kann. Daten Es werden Vektordaten benötigt. Die Stanzlinie sollte man auf einer eindeutig benannten Ebene anlegen und als Volltonfarbe definieren. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein. Bedruckstoff Mit einer Stanzmaschine lassen sich gestrichene und ungestrichene Papiere in allen Grammaturen stanzen, aber auch andere Materialien wie Kartonagen, Folien und Metalle. Langfaserige Papiere eignen sich besser, weil sie stabiler sind.

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stanZen

stanzung

Weiterverarbeitung Je nachdem, welche Größe und Form die ausgestanzten Flächen haben, verliert der Bedruckstoff an Stabilität. Er lässt sich dann eventuell nicht mehr maschinell weiterverarbeiten, also etwa in der Falzmaschine falzen. Kosten Bei niedrigen Auflagen ist Stanzen verhältnismäßig teuer, weil man dafür eigens ein Werkzeug herstellen muss. Eine Investition, die sich jedoch bei hohen Auflagen lohnt. Dann sind die Kosten pro Stück deutlich niedriger als beim Lasercut. 

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stanzung

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Stanzen  Lasercut

Lasercut [ 31] Laserstanzung, Lasergrafik

Lasercut ist eine digital gesteuerte Schneidetechnik, mit der man ­äußerst filigrane Motive, Schriftzüge oder sogar Rasterbilder aus Papier und Karton ausschneiden kann. Ausgehend von Vektordaten brennt ein etwa 0,2 mm starker Laserstrahl das Motiv entlang seiner Kontur aus dem Material. Auch bereits bedruckte Papiere lassen sich lasern. Das Verfahren kommt schon für kleine Auflagen infrage, weil keine aufwendige Stanz­ form hergestellt werden muss. Zu beachten Beim Lasern können auf der Rückseite des Papiers Schmauchspuren entstehen – feine braun verfärbte Ränder, die man in die Gestaltung ein­ beziehen oder überdrucken kann. Ob Schmauchspuren zurückbleiben, hängt vom Papier ab. Am besten, man testet es vorher. Wenn Innenflächen von geschlossenen Formen, etwa Kreise, Rechtecke oder Punzen, nicht herausfallen sollen, muss man verbindende Stege ­a nlegen, die mindestens 0,5 mm breit sein sollten. Daten Es werden Vektordaten benötigt. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und L ­ inien als ­Flächen angelegt sein. Bedruckstoff Mit Lasercut kann man gestrichene und ungestrichene Papiere ­ bearbeiten, möglich sind Papiergrammaturen ab 40 g/m² bis zu 3 mm starker Pappe. Ein Testlauf mit Originalpapier ist wegen möglicher Schmauchspuren zu empfehlen. Auch andere Materialien wie Acrylglas und organische Stoffe wie Leder und Holz lassen sich lasern. Weiterverarbeitung Lasercut sollte der letzte Arbeitsschritt in der Produktionskette sein, damit die filigranen Motive nicht beschädigt werden. Je nachdem, w ­ elche Größe und Form die ausgeschnittenen Flächen haben, verliert das ­ Papier an Stabilität. Beim Lasern von folienkaschierten [ 1,  36] Druck­ sachen ­können Kanten verschmelzen. Testläufe sind hier zu empfehlen. Kosten Mit Lasercut lassen sich Unikate und kleinere Auflagen produzieren, o ­ hne dass man in eine aufwendig herzustellende Stanzform investieren muss; normalerweise fallen zusätzlich nur Einrichtungskosten an. Je größer und filigraner das Motiv ist, desto höher sind die Kosten. 

70

Lasercut

Stanzen  Perforation

Perforation [ 33] Schlitzstanzung, Lochstanzung, Mikroperforation

Die Perforation ist eine spezielle Form der Stanzung [ 29,  68], die nor­ mal­erweise eine bestimmte Funktion erfüllt: Regelmäßig aneinander­ gereihte ­L öcher oder Schlitze werden in den Bedruckstoff gestanzt, damit man einen Teil später abtrennen kann – man kennt das zum Beispiel von Ein­t ritts­karten. Es gibt Lochperforationen, die mit Spezialkämmen in Endlosdruck- oder Perforiermaschinen gestanzt werden, und Schlitz- bzw. Strichperforationen, die teilweise mit Druckmaschinen, Falzmaschinen oder Perforiermaschinen gestanzt werden. Je enger der Abstand zwischen den Löchern ist, desto leichter lässt sich ­ die perforierte Fläche abreißen; an den abgerissenen Rändern bleiben da­ nach die Stege stehen. Nur bei Mikroperforationen, die mit feinen Nadeln gestochen werden, ist der Rand fast glatt. Üblicherweise stanzt man ­Perforationen als gerade Linien. Es sind aber auch freie Formen möglich, die etwa den Umriss von Motiven bilden. Zu beachten Die Perforationslöcher und -schlitze haben einen bestimmten Durch­ messer bzw. eine Linienstärke, die man bei der Gestaltung berücksichtigen muss. Der Abstand zwischen zwei Perforationslinien darf nicht zu eng, ­ der Winkel zwischen zwei Perforationslinien nicht kleiner als 15 Grad sein – hier stößt man an die technischen Grenzen der Stanzwerkzeuge.

Schnitt Steg

Daten Die Perforationslinie sollte man auf einer eigenen Ebene anlegen und ­a ls Volltonfarbe definieren. Den Abstand zwischen den Löchern (man spricht auch vom Verhältnis von Steg zu Schnitt) muss man dagegen nicht in der Datei anlegen, sondern im Einzelfall mit dem Produzenten abklären. Bedruckstoff Man kann gestrichenes und ungestrichenes Papier perforieren. Allerdings sollte man Faserrichtung und -länge berücksichtigen, wenn man das ­Verhältnis von Steg zu Schnitt bestimmt. Sonst kann es passieren, dass sich das Papier schlecht abreißen lässt. Tests sind hier zu empfehlen. Weiterverarbeitung Wenn der Bedruckstoff weiterverarbeitet werden soll, muss man das Ver­ hältnis von Steg zu Schnitt entsprechend anpassen. Zum Beispiel könnte eine Perforation mit zu schmalen Stegen bereits beim Falzen in der Falzmaschine reißen. Besonders dünne Materialien können durch das ­Perforieren an Stabilität verlieren. Kosten 

Schwarz

Perforation

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Schnittveredelung

schnittVeredelung

schnittveredelung

Nicht nur die Oberflächen, auch die Schnittkanten eines Buchblocks oder etwa einer Visitenkarte lassen sich veredeln. Man kann sie einfärben, die metallisierte Schicht einer Folie übertragen und sogar prägen. Dazu wird der Buchschnitt als erstes zusammengepresst und etwa 1 mm abgeschliffen, damit er völlig glatt ist. Anschließend bringt man die Folie bzw. Farbe auf, wofür ganz unterschiedliche Techniken verwendet werden. Es gibt Folienschnitte (auch Goldschnitte genannt), die glänzen, und Farbschnitte, die matt erscheinen. Alle Schnittveredelungen schützen auch vor Schmutz und Staub. Folienschnitt Die Transferschicht der Folie überträgt man normalerweise mit einer heißen Silikonwalze auf den zusammengepressten Schnitt – sie lässt sich mit einer gewöhnlichen Prägefolie [ 48] vergleichen. Weil die veredelten Seiten danach leicht aneinanderkleben, muss man den Buchblock einmal kurz mit der Hand auffächern. Gold und Silber sind die Standardfarben des Folienschnitts. Möglich sind auch andere metallische Farben und Diffraktionsfolien [ 49]. Diese Folien muss man jedoch eigens produzieren lassen, was nur für hohe Auflagen infrage kommt und längere Lieferzeiten zur Folge hat. Man kann aber auch beim Hersteller nachfragen, ob es noch Restbestände an Sonderfolien aus einer früheren Produktion gibt. Folienschnitte lassen sich mit einer Walze einstufig [ 45] prägen, diese Technik nennt man Punzierung. Farbschnitt Farbschnitte sind in allen Farbtönen möglich – im Prinzip der ganze Pantone- oder HKS-Fächer einschließlich der Metallic-Töne und Tagesleuchtfarben [ 18]. Die Farbe kann man mit einer Walze, einer Spritzpistole, einem Schwamm oder einem Pinsel auftragen. UV-Farbschnitt Bei einem UV-Farbschnitt wird die Farbe in einer speziellen Maschine mit einem Walzensystem aufgebracht und unter UV-Licht ausgehärtet. Weil sie gleich trocken ist, läuft sie nicht in den Buchblock ein und ergibt einen gleichmäßigen Farbton; außerdem kann man den veredelten Buchblock sofort weiterverarbeiten. Die Maschine ist formatunabhängig und kann Buchblocks bis zu einer Stärke von etwa 95 mm bearbeiten. Der UV-Farbschnitt kostet mehr als andere Farbschnitt-Techniken, dafür hält er auch auf beschichteten und lackierten Papieren, und man kann Muster, Schriften und andere Motive damit übertragen. Es kann sein, dass hellere UV-Farben randabfallend bedruckte Seiten nicht ganz abdecken. Wegen des Walzensystems eignet sich der UV-Farbschnitt nicht für die Veredelung von abgerundeten Ecken.

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schnittVeredelung

Farbschnitt mit wasserbasierter Farbe Mit weichen Walzen kann man auch wasserbasierte Farben auftragen, die besser decken als UV-Farben und deutlich günstiger sind. Allerdings kann die Farbe in den Buchblock einlaufen, und lackierte und beschichtete Papiere lassen sich auf diese Weise nicht bearbeiten. Gesprühter Farbschnitt Den gesprühten Schnitt bringt man von Hand mit einer Spritzpistole auf. So lassen sich auch abgerundete Ecken veredeln, außerdem hat die Farbe eine hohe Deckkraft. Es kann allerdings passieren, dass die Farbe in den Buchblock einläuft, auch kann sich der Sprühnebel auf der Buchdecke ablegen. Deswegen sollte man mit der Spritzpistole nur Buchblöcke verarbeiten, die noch nicht in die Buchdecke eingehängt sind. Bei hohen Auflagen sind gesprühte Schnitte weniger zu empfehlen, weil die Produktion und das Trocknen deutlich länger dauern als bei UV-Farbschnitten. Farbschnitt mit Schwamm oder Pinsel Früher hat man für die Schnittveredelung häufig Schwämme und Pinsel verwendet. Eine Technik, die heute nur noch selten zum Einsatz kommt, weil der Farbauftrag nicht so gleichmäßig ist wie bei einer gedruckten Schnittveredelung. Die Farbe färbt leicht ab, auch ein Einlaufen in den Buchblock ist möglich. Zu beachten Ein Buchblock muss veredelt werden, bevor er in die Buchdecke eingehängt wird, bei Broschuren hingegen verarbeitet man das bereits fertige Produkt. Soll das Buch einen runden Rücken bekommen, darf der Buchblock erst nach der Veredelung gerundet werden. Bücher sollten keine Rückensteigung haben und keine eingeklebten Warenproben oder Karten enthalten – sonst muss man längere Produktionszeiten und höhere Kosten in Kauf nehmen. Bedruckstoff Schnittveredelungen eignen sich für Bücher, Visiten- und Einladungskarten, möglich sind auch andere Materialien wie Holz oder Passepartout-Karton. Kosten Ausschlaggebend sind Format, Blockstärke, Auflage und Farbe.

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Wie man eine Veredelung plant

Wie man eine Veredelung plant

Eine Veredelung ist immer etwas Zusätzliches. Man benötigt dafür zusätzliche Materialien, zusätzliche Druckprozesse, möglicherweise zusätzliche Dienstleister und Transporte, und das alles erhöht die Kosten und dauert länger. Umso wichtiger ist eine gute Planung. Denn eine Veredelung ist oft so aufwendig und filigran, dass sie sich auf alle anderen Arbeitsschritte einer Druckproduktion auswirkt. Wenn die Schrift, die man veredeln möchte, zu klein angelegt ist, wenn man das falsche Papier ausgewählt hat oder der Offsetdrucker bereits einen Endlack aufgebracht hat, ist die vorgesehene Veredelung vielleicht gar nicht mehr möglich. Und wer nicht daran gedacht hat, ob die Druckbogen nach der Veredelung noch genauso einfach gestapelt, transportiert, gefalzt, beschnitten und gebunden werden können, kann schnell in Schwierigkeiten kommen. Deshalb sollte man immer den gesamten Druck- und Weiterverarbeitungsprozess im Auge haben. „Man muss unglaublich viel kommunizieren und immer wissen, was wann, wo und wie gebraucht wird“ – so beschreibt die Produktionerin Rahel Wend ihre Arbeit bei einer Veredelungsproduktion. Die Frankfurterin berät vor allem Werbeagenturen, die häufig aufwendige Mailings und Einladungskarten drucken lassen. „Ich stehe im ständigen Kontakt zu den Herstellern, bin über alle neuen Techniken informiert und versorge meine Kunden mit Mustern und Materialien.“ Eine Leistung, die jeder Grafikdesigner gerne in Anspruch nehmen würde, die aber natürlich nicht umsonst ist; Wend wird von der Druckerei bezahlt oder bekommt ein Honorar. Wenn ein Grafikdesigner ein Buch, einen Flyer oder eine Verpackung veredeln will, wird er sich oft nicht an einen Produktioner, sondern zuerst an den Offsetdrucker wenden, mit dem er sonst auch zusammenarbeitet. Der holt dann die Leistungen der veredelnden Produzenten ein, koordiniert die Abläufe und Transporte samt der Weiterverarbeitung, kontrolliert die Ergebnisse, kümmert sich um die Einhaltung der Termine und macht einen Kostenvoranschlag. Besser aber wäre es, insbesondere bei komplexeren Projekten, auch selbst mit den Veredelern und mit dem Buchbinder zu sprechen – um mögliche alternative Veredelungen zu diskutieren, verschiedene Materialien zu testen und die technische Machbarkeit zu überprüfen.

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Wie man eine Veredelung plant

Man sollte sich möglichst früh entscheiden, ob man eine Veredelung einsetzen will. Am besten beginnt man bereits vor der Entwurfsphase mit der Material-Recherche. Es ist nämlich gar nicht so einfach, sich die Oberflächenstruktur, die Farbe und den Effekt einer Veredelung vorzustellen, und am Bildschirm lässt sich die Wirkung von Glitter [ 7,  16] oder einer Strukturprägung [ 21,  50] kaum simulieren – in der Regel legt man die vorgesehene Veredelung im Grafikprogramm als zusätzliche Sonderfarbe an. Ohne die entsprechenden Muster, die man bei den Veredelern bekommt, wird man keine Entscheidung treffen können. Andere Hilfsmittel sind die Metallic-Fächer von HKS und Pantone, es gibt aber auch Prägefolien-Fächer [ 48]. Wer eine Veredelungstechnik experimentell einsetzen oder mehrere Veredelungstechniken verwenden möchte, sollte sich schon während der Entwurfsphase von den Produzenten beraten lassen. „Wir machen häufig kleine Handandrucke, an denen man sehen kann, wie eine Farbe wirkt und ob sie auf dem gewünschten Papier hält“, sagt Sabine Gerscher, Geschäftsführerin der Siebdruckerei Gerscher. Mit solchen Tests und Mustern kann man auch seine Kunden leichter davon überzeugen, wie effektvoll eine Veredelung sein kann. Manche Grafikdesigner machen noch immer den Fehler, dass sie die Veredelung nicht in ihre Entwurfsidee einbeziehen, sondern erst im Nachhinein – als Anhängsel – hinzufügen. Oft sind es auch ihre Kunden, die einen Schriftzug oder ein Motiv nach dem Druck plötzlich noch mit einer Veredelung stärker hervorheben möchten. „Da wird dann viel Geld ausgegeben für etwas, das eventuell gar nicht funktioniert“, wundert sich Ralph Rieker von Rieker Druckveredelung: „Wenn man zum Beispiel in einem schwarzen Fond eine weiße Schrift ausgespart hat und über die dann am Ende einen UV-Lack [ 2,  8] druckt, sieht man gar nichts mehr, das ergibt keinen Kontrast.“ Besser wäre es gewesen, den UV-Lack gleich als Gestaltungselement einzusetzen und damit auf der schwarzen Vollfläche die Schrift zu drucken. Um solche Missverständnisse zu vermeiden, sollte man sich vorher genau über die Wirkung der jeweiligen Veredelung informieren und gegebenenfalls mit unterschiedlichen Materialien und Papieren experimentieren – jede Änderung während der Produktion kann teuer werden. In der Siebdruckerei, so Sabine Gerscher, „würde das bedeuten, dass wir die Schablone und die Farbe herausnehmen müssen, das Sieb reinigen, die Farbe neu anmischen und eventuell die Schablone ändern“. Normalerweise sind es die Materialien, die den Großteil der Veredelungskosten ausmachen. Bei so teuren wie Thermochromfarbe [ 10,  22] oder lang leuchtender Nachleuchtfarbe [ 9,  20] sollte man eine maximale Farbdeckung vereinbaren, damit ist der prozentuale Flächenanteil der Farbe auf dem Druckbogen gemeint. „Weniger ist sowieso oft mehr“, sagt Ralph Rieker. „Die einzelnen Effekte kommen gar nicht zur Geltung, wenn man einen Entwurf mit Veredelungen überfrachtet.“

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Wie man eine Veredelung plant

Sparen kann man eventuell auch an der Dicke des Farbauftrags, beim Prägefoliendruck wenn man sich für Standardstrukturen entscheidet; eine relativ preiswerte und dennoch effektvolle Veredelung ist die mit UV-Lack, der auffallend glänzt und den man dick auftragen kann. Einige Effekte lassen sich mit unterschiedlichen Verfahren erzeugen, was man ebenso hinsichtlich der Kosten überprüfen sollte – für einen Silber-Effekt kann man genauso eine Kaltfolie [ 26,  60] einsetzen wie eine entsprechende Heißfolie, eine Kaschierung mit Metallic-Folie [ 17,  38] oder eine Metallic-Lackierung. Welche Veredelungstechnik sich jeweils am besten eignet, hängt unter anderem auch vom Motiv, von der Höhe der Auflage, vom Bedruckstoff und von der Weiterverarbeitung ab. Wie immer bei einer Veredelung, muss man auch hier viele Aspekte berücksichtigen, die für sich genommen von entscheidender Bedeutung sein können. So ist eine kaschierte Drucksache zwar verhältnismäßig günstig, und sie lässt sich problemlos nuten und falzen, eine Kaschierung ist aber nur vollflächig möglich. Und eine Kalt- oder Heißprägefolie [ 48, 60] hat einen höheren Glanzgrad als eine Metallic-Lackierung, was aber nur auf glatten Papieren wirklich zur Geltung kommt. Die Produktionerin Rahel Wend hat einmal sogar 14 verschiedene Tests machen lassen, um die beste Lösung für einen Schuber zu finden, auf dem die Schrift Weiß auf Weiß stehen sollte. „Wir haben wirklich alles ausprobiert“, sagt sie: Lack auf matt kaschiertem Papier, Glanz-Kaschierung [ 1,  36] mit Mattlack [ 8], Iriodin, Perlglanzlack, UV-Lack. „Am Ende wurde es ein matt kaschiertes Papier, und die Schrift wurde mit Deckweiß und ein bisschen Iriodin gedruckt.“ Es kann durchaus sein, dass eine Veredelung gar nicht an den Kosten, sondern an der fehlenden Zeit scheitert – oder an der falschen Zeitplanung. Man darf zum Beispiel nicht den Fehler machen, nur von den jeweiligen Produktionszeiten auszugehen. Auch die Vorbereitung dauert ihre Zeit, in der der Prägestempel und das Stanzwerkzeug angefertigt oder die Maschine eingerichtet werden muss. Und wenn die Diffraktionsfolie [ 49] erst in den USA bestellt werden muss, vergehen womöglich mehrere Wochen, bis der Drucker endlich loslegen kann. Insbesondere bei hohen Auflagen sollte man auch daran denken, dass die Produktion einer Veredelung länger dauert als der übliche Offsetdruck. Eine Siebdruckmaschine etwa druckt deutlich weniger Bogen pro Stunde.

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Wer bis hierher nichts dem Zufall überlassen hat, sollte auch bei der ­ eiterverarbeitung so verfahren und sich frühzeitig mit dem Buchbinder W absprechen. Sonst kann er am Ende nur hoffen, dass den kostbar ver­ edelten Druckbogen nichts passiert. Nur allzu leicht zerkratzen MetallicFolien in der Stanzmaschine, bricht der Glitterlack beim Falzen o ­ der werden so hohe Stapel aufgetürmt, dass Reliefprägungen [ 22,  52] wieder flach­­gedrückt werden. Im schlimmsten Fall beginnt dann alles wieder von vorne.

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texte  interview mit müller + hess

„ Manchmal ist es Down-Grading“

Beat Müller und Wendelin Hess, die in Basel das Büro Müller + Hess be­t reiben, arbeiten seit 2001 an einer außergewöhnlichen und ­außer­gewöhnlich konsequenten Serie: Für den Katalog der Art-Basel­Sonder­schau „Art Unlimited“ setzen sie jedes Jahr eine völlig andere ungewöhnliche Veredelungstechnik ein – beispielsweise Socken­stopper- [ 88], Streichholz- [ 26, 85], Thermochrom- [ 22] und Nachleuchtfarbe [ 20, 89] oder Flock [ 28]. Und ­n icht etwa, um damit bestimmte Bild­elemente auf dem Cover besonders hervorzuheben, sondern immer als Vollfläche. Ein Gespräch über zerkratzte Rubbelfarbe [ 27, 84], den richtigen Siebdrucker und Prägefolien-Kitsch. Warum verwendet ihr Veredelungen ? Müller : Aus Lust an der Materialität, aus Lust am Experimentieren. Unser Konzept für die Art Basel ist sehr streng, es gibt keine Bilder und Illu­strationen, nur das Logo und die Farbfläche. Um das immer wieder neu zum Leben zu erwecken, müssen wir jedes Mal mit einer besonderen Farbigkeit und Materialität überraschen. Hess : Wir versuchen, die Oberflächen durch verschiedene Drucktechniken und Farben so zu verdichten, dass selbst für einen Profi nicht mehr zu ­entwirren ist, wie das funktioniert, welche Farben da miteinander gemischt wurden und welches Material auf was gedruckt wurde. Das ist der Reiz daran: etwas zu machen, das keiner so einfach wiederholen kann. Wie würdet ihr euer Konzept für die Kataloge der Art Unlimited ­beschreiben ? Müller : Es geht uns darum, jedes Jahr möglichst unterschiedliche ­Mate­r ialien auf die Cover zu bekommen. Solche, die in der Regel gar nicht ­dorthin gehören. Das ist auch der Anspruch der Art Basel, etwas anderes zu bie­ten als andere Messen. Die Art Unlimited mit ihrer riesigen Halle, in der besondere, große Kunstwerke gezeigt werden, ist einzigartig im Kunstmessenbereich. Entsprechend einzigartig sollen auch die Kataloge sein. Hess : Wir wollen, ohne selbst Kunst zu machen, im Rahmen der druck­ technischen Möglichkeiten, der Anwendung, Innovation betreiben. Müller: Natürlich spielen wir auch mit dem Begriff „unlimited“, in­dem wir versuchen, die Grenzen auszuloten, was mit Veredelungstechniken ­möglich ist. Für uns ist das eine einmalige Chance, denn im normalen Buch- und Verlagswesen könnte man das niemals realisieren. Warum ? Müller: Das lässt sich sonst gar nicht finanzieren, außer vielleicht bei ­einem Kunstbuch in Kleinstauflage. Der Art-Unlimited-Katalog hat ­ eine Auflage von etwa 5000, da kann man die Kosten im Vierernutzen ­gerade noch durchrechnen. Es geht aber nur, weil sich die Art Basel diesen Luxus leistet, um Image-Bildung zu betreiben. Klar gibt es ein festes Budget, das wir zum Beispiel 2002 bei der Nachleuchtfarbe um ein Drittel überzogen haben. Wir waren damals so überzeugt davon, dass wir das selbst mitfinanziert haben.

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texte  interview mit müller + hess

Gab es Ideen, die gescheitert sind ? Müller : Natürlich, die schönsten! Wir würden gerne mal eine Art Magnet­ farbe [  33, 87] verwenden, die Metall tatsächlich anzieht. Das haben wir mit e ­ iner Eisenfarbe aus Eisenpulver ausprobiert, und unser Siebdrucker hat ­das mit irgendwelchen Bindemitteln vermengt, aber die Wirkung hat uns nicht ausgereicht. Und die Farbe hat sich nach dem Drucken auch noch geworfen, also aufgewellt. Ein gescheitertes Experiment. Auch der Katalog von 2004, für den wir Thermofarbe genommen haben, ist leider ein wenig verunglückt. Eigentlich sollte sich durch die Wärme der Handabdruck ­auf dem Katalog abzeichnen, wenn man ihn in die Hand nimmt – genauer gesagt auf den aufgedruckten Rasterpunkten. Aber offenbar hat der Farb­l ieferant etwas verwechselt, es hat viel zu lange gedauert, bis ­der Abdruck sichtbar wurde. Das sind ja nicht unbedingt Standard-Veredelungen. Wie seid ihr auf ­ein Material wie Sockenstopper-Farbe gestoßen ? Müller : Immer wenn eine neue Technik auftaucht, überlegen wir sofort, ­ bei welchem Projekt wir sie wie einsetzen könnten. Und wir treffen ­z iemlich oft unseren Siebdrucker Hanspeter Arni. Der ist ein richtiger ­ Tüftler, einer, der auch improvisiert und Neues ausprobiert. Wenn ­Produzenten und Spezialisten bei uns im Büro sind, löchern wir sie jedes Mal mit Fragen, ob es Neues gibt, was alles möglich ist. Die freuen sich, ­ weil sie ansonsten viele langweilige Standardaufträge haben, und sind dann auch bereit, irgendetwas Verrücktes zu testen. Wie war das mit der Sockenstopper-Farbe ? Müller : Das hat sich auch im Gespräch mit unserem Siebdrucker ergeben. Er hat gesagt, das könnte man mal ausprobieren. Es ist eine Art milchigfarblose Gummifarbe, die unter UV-Licht anschwillt. Hess : Man denkt, die Oberflächenstruktur ist die Struktur des Materials, aber das täuscht. Eigentlich ist es Betrug, denn wir haben die Struktur selbst entworfen und in Grau über eine orange Fläche gedruckt. Darüber kam dann die Sockenstopper-Farbe [ 88], was man am Ende aber nicht mehr auseinanderhalten konnte. Wann beginnt die Arbeit für den nächsten Katalog ? Müller : Wir überlegen eigentlich das ganze Jahr und sammeln neue ­Materialien. Im Januar fängt es dann an mit den ersten Versuchen u ­ nd Experimenten. Im Moment testen wir drei Techniken, einen soge­nannten Tropfenlack [13], eine Schaumfarbe, die gewissermaßen im Ofen gebacken wird, und eine Lentikularfolie [  30]. Aber das funktio­n iert alles ­noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Wir arbeiten dran. Ursprünglic h hat man Veredelungstechniken genutzt, um ein Objekt ­i n etwas Raffiniertes, Kostbares zu verwandeln, heute spricht man ­ oft von Aufwertung oder Wertigkeit. Worum geht es euch ? Müller : Um das Experimentieren mit Materialien und Drucktechniken. Veredelung ist vielleicht nicht der richtige Begriff dafür, bei manchen Techniken wie der Gummi- und der Streichholzfarbe [ 26, 85] sollte man besser von einem Down-Grading sprechen. Solche Materialien sind weniger e ­ del, als man es erwartet, eher eigenartig. 83

texte  interview mit müller + hess

Vollflächen und Veredelungen – widerspricht sich das nicht ? Sonst ­werden Veredelungen vor allem eingesetzt, um einzelne Bild­elemente hervorzuheben. Müller : Das ist für uns gerade das Spannende daran, eine Technik wie Flock [ 28] exzessiv einzusetzen, als Fläche zu denken. Wobei sich durch die Vollfläche oft erst die technischen Schwierigkeiten ergeben, die man sonst nicht hätte. Vor allem bei der buchbinderischen Weiterver­arbeitung. Wie schnell geht beim Beschneiden das Messer kaputt ? Bricht das Material im Rücken, kann es leicht reißen ? Das sind so Fragen, die plötzlich auftauchen. Der Katalog mit Rubbelfarbe [ 27, 84] hätte uns 2005 fast Kopf und Kragen gekostet. Unzählige Versuche haben wir damals gemacht, bis die Farbe in etwa so eingestellt war, dass man sie gut rubbeln konnte und sie einigermaßen gut haftete. Wir haben also die erste Auf­­­lage ­gedruckt, wollten sie nach Deutschland liefern, und dann ist irgend­was im Auto gekippt, und es hat alle Kataloge verkratzt. Wir mussten die ganze Auflage nochmal drucken. Der erste Siebdrucker wollte aber nicht mehr, und ein zweiter hat es nicht ganz hinbekommen – auch die zweite Auflage war futsch. Wir flehten den ersten Siebdrucker an, uns über Nacht eine dritte Auflage zu drucken, und dann stellten wir die Kataloge für den Transport senkrecht auf, mit Papier dazwischen. Der Buch­binder hat uns gehasst, weil er sie jetzt nicht mehr maschinell ­weiterverarbeiten konnte. Das war eine sehr teure Angelegenheit. Aber die Rubbelfarbe war lustig. Hess : Die Idee war, dass Künstler auf der Messe den Katalog signieren. Müller : Das haben zwar nur wenige gemacht, aber manche haben auch etwas in die Rubbelfarbe geritzt, also gezeichnet. Sonst geht es bei der Rubbelfarbe darum, irgendein Motiv freizurubbeln. Bei uns ging es eher um das Gegenteil, denn drunter war wieder nur eine Farbfläche. Ihr verwendet die Veredelungstechniken in einem neuen Zusammenhang und völlig frei. Muss man da aufpassen, dass es nicht Selbstzweck wird ? Müller : Es ist Selbstzweck! So eine Veredelung auf dem Cover hat keine Funk­t ion, außer dass sie überraschen soll. Wir müssen nur aufpassen, dass es nicht kitschig wird. Das kann einem mit Glanz und mit Prägefolien [ 48] schnell passieren. Einfach nur eine Folie drüber zu prägen fände ich aber sowieso ein bisschen zu banal. Das machen viele. Das Basler Büro Müller +  Hess, gegründet 1995 von Beat Müller und ­Wendelin Hess, ist seit 1999 für das Corporate Design der Art Basel verant­wortlich, seit 2001 auch für das der Art Basel Miami Beach. Müller und Hess haben an der Schule für Gestaltung in Basel studiert, ­waren ­Art-­Direktoren der Schweizer Zeit­schriften „Du“ und „Das Magazin“ und der Wochenzeitung „Die Weltwoche“ und betreiben seit 2007 ge­mein­­sam mit dem Journalisten Markus Schneider ­den Echtzeit Verlag.

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Welche Veredelungstechniken würdet ihr gerne noch irgendwann ­ausprobieren ? Müller : Wandtafelfarbe [ 32] haben wir schon mehrmals vorgeschlagen. Aber wenn der Katalog daliegt, wäre das eine relativ unspektakuläre schwarze Fläche. Das funktioniert erst, wenn man weiß, was es ist. Hess : Bei Sprayfarben gibt es viele gute Farbqualitäten, die man leider nicht drucken kann. Granitoberflächen-Sprays zum Beispiel, die fände ich gut. Man müsste Graffitisprayer für fünf Schweizer Franken die Stunde anstellen, die das von Hand aufsprühen.

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Art Basel und der Rubbellack  Ein Gespräch mit Müller & Hess

Markus Zehentbauer Adignissit, commy nonum et, quametum vulputpat utat, con ut alit la coreril dolobore veniamconsed do od ea amcommodigna faccummy nos nulla aut utpatum sandipi. Beat Müller Adignissit, commy nonum et, quametum vulputpat utat, con ut alit la coreril dolobore veniamconsed do od ea amcommodigna faccummy nos nulla aut utpatum sandipi ssecte modionseniam velit lobore dolorem quam quis aute etue minim quatet nos nim elit praessequis ex exer ilis ad ea augue doluptat wisi. Wendelin Hess Adignissit, commy nonum et, quametum vulputpat utat, con ut alit la coreril dolobore veniamconsed do. MZ Adignissit, commy nonum et, quametum vulputpat utat, con ut alit la coreril dolobore veniamconsed do od ea amcommodigna faccummy nos nulla aut utpatum sandipi. BM Adignissit, commy nonum et, quametum vulputpat utat, con ut alit la coreril dolobore veniamconsed do od ea amcommodigna faccummy nos nulla aut utpatum sandipi. WH Adignissit, commy nonum et, quametum vulputpat utat, con ut alit la coreril dolobore veniamconsed do. Et eugiam zzrit, vendreet veliqui er in vulput iure facin ut nonum zzrit, consequamet, susto dignit acidunt lor secte conse dunt pratum venisse nissequi etum amet veleseq uipisisit, corem dolendreet erit illa accum zzrilis molessit adit inci blan vulputpat. Re te eugait, quam duip er in henit vulla faci bla consed tio od eugait iuscil euipit esed magnis aliquisse volorem at. Ut lum iusci et et, velisis modolor sis acilisc ipissequam zzrilla facing exeros augait ipsum zzrit, con et eugiat. Atis numsan veraessent acin elisit lamet in hendre essequat utem doluptatem numsan henibh ex enis do ut vullamet autpat wisi te tat. Secte duis at vulputa tuercil iquamcon esed dit incinim. MZ Adignissit, commy nonum et, quametum vulputpat utat, con ut alit la coreril dolobore veniamconsed do od ea amcommodigna faccummy nos nulla aut utpatum sandipi ssecte modionseniam velit lobore dolorem quam quis aute etue minim quatet nos nim elit praessequis ex exer ilis ad ea augue doluptat wisi. WH Et eugiam zzrit, vendreet veliqui er in vulput iure facin ut nonum zzrit, consequamet, susto dignit acidunt lor secte conse dunt pratum venisse nissequi etum amet veleseq uipisisit, corem dolendreet erit illa MZ accum zzrilis molessit adit inci blan vulputpat. Re te eugait, quam duip er in henit vulla faci bla consed tio od eugait iuscil euipit esed BM magnis aliquisse volorem at. Ut lum iusci et et, velisis modolor sis acilisc ipissequam zzrilla facing exeros augait ipsum zzrit, con et eugiat. Atis numsan veraessent acin elisit lamet in hendre essequat utem doluptatem numsan henibh ex enis do od dolobor ercidunt ut vullamet auMZ Adignissit, commy nonum et, quametum vulputpat utat, con ut alit la coreril dolobore veniamconsed do od ea amcommodigna faccummy nos nulla aut

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Texte  Erfahrungen

„Am Bildschirm sind es doch nur schwarze Schichten“ Kein Gestalter wird nein sagen, wenn er die Gelegenheit bekommt, Ver­edelungstechniken zu verwenden. Es muss ja nicht gleich eine Ein­ ladungskarte mit sechs Sonderfarben, Blindprägungen [ 42], Relief­lack [ 13] und dazu noch ausgestanzten [ 68] Elementen sein, wie sie die Pariser Antoine Audiau und Manuel Warosz (Antoine + Manuel) schon ­einmal für ­Christian Lacroix entworfen haben. „Meistens reicht das Budget nicht aus dafür“, sagt der Berliner Grafikdesigner Mario Lombardo, „aber ich versuche es trotzdem jedes Mal wieder“. Zu verlockend sind die viel­f ältigen Möglichkeiten der Veredelung, die man etwa als zu­sätz­ liche gestalterische Ebene einsetzen kann. Er arbeite im Moment viel für Kulturprojekte, sagt Lombardo. „Da kann man mit einer Ver­edelung viel besser ausdrücken, wie viel Energie wirklich hineingesteckt wurde.“ Vor Kitsch und Klischees, die manchen Techniken nachgesagt werden, schreckt er dabei nicht zurück. Im Gegenteil. Lombardo spielt mit den ­K lischees, wie bei seinem Entwurf für einen Katalog der Foto­g rafin Natalie Pelosi: Auf dem Cover zitiert er das traditionelle Rahmenmotiv mit einer randabfallenden Heißfolienprägung [ 46], allerdings nicht in Gold, sondern ­i n Knallrot. Mit einer einzigen Veredelungstechnik geben sich Antoine +  Manuel selten zufrieden. Ihre fulminant verschwenderischen Karten und ­Broschüren für Christian Lacroix sind so aufwendig produziert, dass ­ sie längst Sammlerobjekte geworden sind. „Aber wenn wir für einen Entwurf mehr als drei, vier Techniken verwenden, haben auch wir S ­ chwierigkeiten, uns das vorzustellen“, gibt Antoine Audiau zu. „Am Bildschirm sind es doch nur schwarze Schichten.“ Man wird kaum einen Grafikdesigner finden, der sich mit den einzelnen ­Verede­lungen so gut auskennt wie die beiden Pariser. „Vor über zehn Jahren gab es ­bei uns im Marais-Viertel noch diese alten Handwerks­ be­t riebe, auch eine kleine ­Prägewerkstatt, in der drei Leute arbeiteten“, erzählt Audiau. „Das erste, was wir damals dort prägen ließen, war eine Zigaretten­packung für Yves Saint Laurent – eine sehr gute Erfahrung. Wir haben uns genau angeschaut, wie es funktioniert, und alle Tricks erfahren.“ Es ist gerade diese alte Handwerkskunst, die ihn so begeistert. „Mir gefällt die Idee, dass ­etwas Zeit braucht, bis es fertig ist, und dass man so etwas wie Blind­prägen schon seit Jahrhunderten macht.“ Heute werde vieles nur noch digital und online veröffentlicht, so Audiau. Da müsse das, was wirk­l ich gedruckt werde, schon etwas Besonderes sein, voller Gefühl und Bewegung.

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Texte  Erfahrungen

Fons Hickmann sagt von sich, er habe immer „ein zwiespältiges Gefühl, etwas einzusetzen, was die Welt nicht braucht“. Eine Veredelung funk­t ioniere erst, wenn sie inhaltlich begründet sei oder Teil der Konzeption. „Sonst kann es schnell passieren, dass es overdone wirkt.“ Für die ­Druck­sachen der Bayerischen Staatsoper hat der Berliner Grafik­designer dennoch schon Prägungen, Stanzungen, Folien und Flock [ 28] ­ verwendet, zuletzt für die Jahresvorschau 2009/2010 sogar eine Lentikular­ folie [ 30] – „Verfluchte Körper“ steht darauf; wenn man den Einband kippt, wird daraus „Gerettete Seelen“. Ein äußerst reduzierter Entwurf für eine ­Lentikularfolie, die sonst eher als Glückwunschkartenkitsch und 3D-Spaßbild im Umlauf ist. 2006 wollte Hickmann auch nur den Cover-­ Text der Fußball-Ausgabe des Magazins „Dummy“ veredeln, mit hoch­glän­­zendem, dick aufgetragenem UV-Lack [ 8] auf einer fotografierten Rasen­fläche. Doch der Drucker hatte gar nicht die Maschine dafür. „Er hat ­­ uns das ein­fach vorgegaukelt, auch noch, als einer meiner Mitarbeiter bei der Druck­abnahme war“, erinnert sich Hickmann. Gedruckt hat er nur einen ganz normalen Dispersionslack [ 8]. „Das hat zwar hinterher keiner ge­merkt, weil ja keiner wusste, wie es eigentlich hätte sein sollen, aber seitdem ­lassen wir Andrucke machen, wo es irgend geht, und sprechen immer auch selbst mit den jeweiligen Produzenten. Nur dann hat man die Gewähr, dass wirklich alles funktioniert.“ Die „Dummy“-Aus­­gabe hat übrigens trotzdem den Lead Award in Gold bekommen. In den Gewerbehöfen an der Schlesischen Straße in Berlin-Kreuzberg ­haben sich zahlreiche Druckereien angesiedelt – und auch das d ­ eutsche Büro von Weiss – heiten Design. Studiochef Tobias Kohlhaas weiß den Standort zu schätzen. „Dass wir bei jedem Projekt einige Zeit in der ­Druckerei verbringen, ist Teil unseres Entwurfsprozesses geworden“, sagt er. „Je enger man mit einem Drucker zusammenarbeitet, desto besser kann man sich mit der Zeit vorstellen, wie das gedruckte ­Ergebnis sein wird“ – was insbesondere bei Veredelungen ganz ent­schei­dend ist. ­Auf­fallend oft entscheidet sich Kohlhaas für Tagesleucht­farben [ 18]:­„Die sind laut und aggressiv, aber wir setzen sie gar nicht so ein, sondern eher versteckt oder als irritierendes Element.“ Das kann eine Milli­meterpapierStruktur in Neonorange sein, ein auf die Rückseite eines ­Plakats ­gedrucktes Neongrün, das seltsam durchscheint, oder auch nur ein Schnitt. So ­w ie bei den eigenen Geschäftspapieren, wo die Tagesleucht­farben in der Kombina­t ion mit Schrift und Logo in Nach­leuchtfarbe [ 20] ­ein ­Tag und Nacht l­ euch­tendes Beispiel abgeben. ­L eider lösen sich die phosphoreszierenden Farbpigmente seit einiger Zeit von den Visitenkarten und Brief­ papieren, und ein zarter, im Dunkeln leuch­tender Staub legt sich ab. ­ „Damit es ­besser hält, hätte man das Papier vorher grundieren müssen“, weiß ­Kohlhaas. Aber daran hat damals noch keiner gedacht.

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Texte  Wahrnehmungspsychologische Aspekte

Wahrnehmungspsychologische Aspekte

Der Einsatz von Veredelungstechniken spielt bei der Gestaltung von Drucksachen eine immer größere Rolle. Sie gelten mittlerweile als ­w ichtiges Instrument im Kampf um die Aufmerksamkeit ­reizüberfluteter Rezipienten. Doch gibt es überhaupt Erklärungsansätze, warum ­bestimmte Veredelungstechniken die Aufmerksamkeit lenken bzw. auf sich ziehen? Um dieser Frage nachzugehen, kann man auf die Hypothesen der psychologischen Wahrnehmungsforschung zurückgreifen. Die Wahrnehmungsforschung möchte unter anderem herausfinden, ­welche Reize von Menschen bevorzugt wahrgenommen werden. Ziel der ­Forschung ist es, die Einzelerkenntnisse zu systematisieren, also Reizbzw. ­Wahrnehmungskategorien ausfindig zu machen. Am Beispiel der optischen Wahrnehmungsforschung lassen sich die denkbaren Wirkungen von Veredelungstechniken am besten illustrieren. Zentrale aufmerksamkeitsleitende Wahrnehmungkategorien sind hier die Wahrnehmung von Objekten, Farben, Distanzen und Bewegungen. Die Wahrnehmung von Objekten lässt sich nach Auffassung der Gestalttheorie wiederum über die perzeptuellen Gruppierungsprinzipien Nähe, Ähnlichkeit, gute Fortsetzung und Umschlossenheit beschreiben. Für die Farbwahrnehmung ist in erster Linie die Farbintensität relevant, der Farbton selbst ist nur bei farbtonändernden Veredelungstechniken – also beispielsweise bei optisch variablen Farben – von Bedeutung. Die Distanzwahrnehmung wird am anschaulichsten über die folgenden Aspekte konkretisiert: relative Größe, Überdeckung, Schattenwurf und atmosphärische Perspektive, das heißt Unschärfe weiter entfernter Gegenstände. Über Bewegungen und Veränderungen ist bekannt, dass sie die Aufmerksamkeit im ersten Augenblick ihres Auftretens am ­stärksten auf sich ziehen. Im Folgenden soll anhand von Beispielen gezeigt werden, dass bestimmte Veredelungstechniken die oben aufgeführten ­aufmerksamkeitsleitenden Wahrnehmungskategorien verstärken oder diese sogar eigenständig b ­ ilden können. Förderung der Objektwahrnehmung Veredelungstechniken können die betreffenden Bereiche der Drucksache um ein einheitliches Merkmal anreichern und so für Umschlossenheit und Ähnlichkeit sorgen. Beispielsweise lassen sich mit einer ausgestanzten [ 29] oder mit hochglänzendem UV-Lack [ 16] veredelten Fläche ein­zelne Bildelemente zu einer Einheit, einem Motiv zusammenschließen, das ­vorher gar nicht zu erkennen gewesen wäre. Förderung der Farbwahrnehmung Lacke, die zur Erhöhung des Oberflächenglanzes eingesetzt werden, ­verstärken die wahrgenommene Farbintensität. So scheint ein mit ­U V-Lack veredeltes Motiv eine kräftigere Farbe aufzuweisen. Dies lässt sich sogar farbmetrisch nachweisen – Stichwort in der ­Fach­l iteratur: ­Glanznase.

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Texte  Wahrnehmungspsychologische Aspekte

Förderung der Wahrnehmung von Nähe und Distanz Die Wahrnehmung von Nähe und Distanz lässt sich am besten durch ­Veredelungstechniken unterstützen, die dem Bedruckstoff eine dritte ­Dimension verleihen. Relieflacke [ 5], Stanzungen und ­Prägungen [ 22] gehören hier zu den bevorzugt einsetzbaren Techniken. Mit ­erhabenen Prägungen oder Relieflacken kann der Ein­d ruck entstehen, dass das betreffende Motiv größer ist, was subjektiv zu einer Distanz­ verringerung führt. Stanzungen eignen sich am besten, um Überdeckungen und Schattenwürfe zu erzeugen. Registerstanzungen, zum Beispiel in Form von Panoramaregistern, inten­sivieren diese Effekte. Aber auch mit dem Lentikulardruck [ 15] lassen sich Über­deckungen anschaulich erzeugen. Zugleich ist der Lentikulardruck ­prädestiniert dafür, atmosphärische Perspektiven, das heißt unschärfere, weiter entfernte Motive darzustellen. Förderung der Wahrnehmung von Bewegung und Veränderung Hier ist allen voran wiederum der Lentikulardruck zu nennen. Abhängig vom Motiv eignen sich auch Thermochromfarben [ 10], Rubbelfarben [ 13], Nachleuchtfarben [ 9] oder optisch variable Farben [ 6] zur Darstellung von Veränderungen an einem Motiv. All diese Techniken ziehen nicht nur die Blicke auf sich, sondern fordern den Betrachter auch zum Mitmachen auf. Die Bewegungs- und Änderungseffekte kommen erst zur Geltung, wenn man das Bild kippt, seine Hand darauf legt, daran reibt oder das Licht ausschaltet. Und das stimuliert automatisch auch noch ganz andere Sinne als nur den einen.

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Texte  Die Geschichte der Veredelungstechniken

Die Geschichte der Veredelungstechniken

So viele Möglichkeiten der Druckveredelung wie heute hat es noch nie gegeben. Das mag durchaus ein Grund dafür sein, warum das Interesse ­a n Veredelungstechniken in letzter Zeit spürbar gewachsen ist. Ebenso liegt es wohl daran, dass ihre Materialität und haptische Anmutung auf eine handwerkliche Tradition verweisen, an der sich derzeit nicht nur Grafik­designer besonders erfreuen können. Wobei man dazusagen muss, dass die meisten Veredelungen ziemlich junge Techniken sind. Kaltfolie [ 26,  60], Lasercut [ 31,  70], Microembossing [ 23,  54] und Flock [ 14,  28] auf Druck­sachen sind erst im Verlauf der letzten zehn Jahre aufgekommen. Und erst, seit Ende der siebziger Jahre die UV-Technologie auf den Markt kam, ent­falten Siebdruckeffekte wie Glitter [ 7,  16], Relief- [ 5,  13] und Strukturlack [ 4,  12] ihre ­eigentliche Wirkung. Denn den hochviskosen UV-Lack [ 2,  8] kann man nicht nur dicker auftragen als die bis dahin üblichen Dis­persionslacke [ 8], man kann ihm auch viel gröbere Pigmente beimengen. Dagegen reichen die Ursprünge der Blindprägung [ 19,  42] weit zurück. Das ­Prägen, das schon mehr als 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung in ­Mesopotamien und Ägypten üblich war, gilt sogar als das älteste Druckverfahren überhaupt. Damals wurden Stempel und Siegel benutzt, um Tongefäße mit Orna­menten und Texten zu versehen oder Ziegel und Brot zu kenn­zeichnen; in Griechenland prägte man mit metallenen Stempeln dann auch Silbermünzen. Die frühesten blindgeprägten Buchein­ bände, die erhalten sind, stammen aus dem 6. Jahrhundert und wurden von ­Kopten aus Leder gefertigt. Eine Technik, die später im Orient und im Abendland aufgegriffen wurde und die Einbandgestaltung bis ins 19. Jahrhundert bestimmen sollte. So prunkvoll wie etwa die mittel­a lter­lichen Evangelistare war danach keine Drucksache mehr: Motive und Ornamente aus Elfenbein, Gold und Emaille, eingesetzte Edelsteine und Blindprägungen schmücken die mit Leder bezogenen hölzernen Ein­bände. Erst im 15. Jahrhundert gelang es venezianischen Buch­bindern, ­m it einem erhitzten Stempel auch Blattgold zu prägen – so wie es in ­A rabien schon praktiziert wurde. Da war es nicht mehr weit bis zum mo­dernen Prägefoliendruck [ 20–22,  46–59], der allerdings erst 1892 entstand, in dem Jahr, i­ n dem Ernst Oeser ein Patent für die „Herstellung f­ arbiger Tief­prägungen unter Verwendung farbiger Folien“ erteilt wurde. Er strich eine dünne Schicht aus Gelatine, Glycerin, Mineralfarbe und Wasser auf eine Glas­platte auf, die er nach dem Trocknen in großen ­Stücken wieder ab­löste. Es dauerte bis 1931, ehe der frühere BlattgoldHersteller Kurz Gold im Hochvakuum auf ganze Folienbahnen aufdampfte und damit die ­bis heute gebräuchliche Rollenfolie erfand. Wer nach weiteren historischen Quellen der heutigen Veredelungs­ techniken sucht, muss das auf einer allgemeineren Ebene tun. Schon früh zum Beispiel haben die Menschen den Reiz der Oberfläche erkannt und entsprechende Techniken der Oberflächenveredelung und -veränderung entwickelt. Sie überzogen ihre Gesichtshaut, Kleidung und Schmuck ­ mit glänzenden, effektvollen Materialien, um die Blicke auf sich zu lenken.

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Texte  Die Geschichte der Veredelungstechniken

In Indien stellte man vor 5000 Jahren Blattgold her und beschichtete damit Kultgegenstände. In China brachte man vor 3000 Jahren Natur­ fasern auf Textilien auf, indem man sie auf einen aufgestrichenen Harzleim ­streute – eine Art Vorläufer des Flock, der später in ähnlicher Form auf französischen Tapeten des 19. Jahrhunderts wieder auf­tauchte. Und im alten Ägypten kannte man bereits etwas, was mit dem heu­t igen Glitter vergleichbar ist: mit Silber beschichtete Glaskügelchen und ­-blättchen, die man ebenfalls auf mit Kleber behandelte Oberflächen streute. Eine spätere Alternative war das sogenannte Fischsilber, das man aus ausgewaschenen Schuppen etwa des Spiegelkarpfens gewann und das als silbrig schimmernder Oberflächendekor diente. Inzwischen besteht Glitter überwiegend aus Polyesterteilchen. Die Geschichte der Farb- und Lackeffekte reicht indessen nicht weiter ­ als bis ins 19. Jahrhundert zurück. Damals entstanden die ersten Farben­ fabriken, die synthetische Farbstoffe industriell herstellten – und die ­ bis dahin gebräuchlichen Naturfarben aus Erdfarben, Pflanzensäften und tierischen Sekreten ersetzten. Eine der ersten Effektfarben, die man eher zufällig entdeckte, waren die Thermochromfarben [ 10,  22]. ­ Lange galten sie nur als Kuriosität, ehe sie um die Jahrhundertwende doch ­i ndustriell eingesetzt wurden; sie sollten anzeigen, wenn sich M ­ otoren überhitzten. Die ersten nachleuchtenden [ 9,  20] Farben waren radioaktive ­Radiumfarben, die man seit der Jahrhundertwende vor allem für Ziffern­blätter und Flucht­wegmarkierungen, aber auch für Werbeschilder ­ver­wendete, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg verboten wurden. Heute enthalten sie keine ­radioaktive Substanzen mehr und auch keinen ­Phosphor. Die fluores­z ierenden Pigmente, die die Gebrüder Switzer 1934 in Berkeley ent­w ickel­ten, fanden wohl erst in der Nachkriegszeit eine gewisse Verbreitung. Man druckte sie auf Schilder und Plakate, Rupprecht Geiger malte damit ­abstrakte Gemälde. Schon 1848 hatte der Frankfurter Chemiker Rudolf Christian Böttger ­ eine ganz andere Farbe erfunden: Streichholzfarbe [ 12,  26], die aus ­Glas­pulver und rotem Phosphor besteht und bis heute als Reibefläche ­auf Streich­holzschachteln gedruckt wird. Eine reine Funktionsbeschichtung, könnte man meinen. Doch neuerdings wird sie auch als Veredelungs­ technik angeboten, was zeigt, wie sich der gestalterische Umgang mit Ver­edelungen verändert hat. Streichholzfarbe hat nichts Raffiniertes oder Kostbares an sich, sie imitiert kein wertvolles anderes Material, aber sie hat eine ungewöhnlich effektvolle, raue Oberfläche. Und warum sollte man nicht auch auf einem Buchdeckel ein Streichholz entzünden?

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Texte  Veredelungen und die Umwelt

Veredelungen und die Umwelt

So schön Veredelungen sein können, sie verbessern nicht unbedingt ­ die Umweltbilanz einer Druckproduktion. Denn man benötigt dafür mehr Energie und mehr Materialien als bei einem gewöhnlichen Druck, und eine zusätzliche Lack- oder Folienschicht erschwert auch die Wiederverwertung des Papiers. „Wir raten nicht von Veredelungen ab, aber wir f­ ragen unsere Kunden jedes Mal, ob es wirklich notwendig ist“, heißt es etwa bei der Berliner Druckerei Oktoberdruck, die bekannt ist für ihr Umwelt-Engagement. Doch muss man deswegen ganz auf Veredelungen verzichten? Nicht, wenn man sich vorher über die Umweltverträglichkeit der einzelnen ­Techniken informiert und das bei der Auswahl der Veredelungen entsprechend berücksichtigt. Und wenn man einen Unterschied macht zwischen einem Flyer, der wenig später im Papierkorb landet, und einem hochwertig ver­a rbeiteten Buch, das Jahrzehnte im Regal steht. Es gibt also immerhin Anhaltspunkte, mit deren Hilfe Grafikdesigner die Auswirkungen einer Druckproduktion auf die Umwelt beeinflussen ­können. Rein mechanische Veredelungstechniken wie die Blindprägung [ 42], Stanzungen [ 68] und Perforationen [ 71] sind zum Beispiel zu ­empfehlen, weil dafür keine zusätzlichen Materialien verwendet werden. Auch ­L asercut [ 70] und Papiergravur [ 64], deren Energieverbrauch sich noch in Grenzen hält – der Laser braucht nicht mal einen Starkstromanschluss. Bei anderen Veredelungen wie Prägefoliendruck [ 46 – 59], Folienkaschierungen [ 36 – 39] und Siebdruckeffekten [ 8 – 27] lohnt es sich durchaus, die ver­schiedenen Umweltaspekte zu vergleichen und gegeneinander abzuwägen. Entstehen Schadstoffe bei der Herstellung der Materialien, beim Ver­edelungsprozess und bei der Verbrennung von Resten? Wie viel Energie muss man dafür jeweils einsetzen? Wie gut lassen sich die unterschied­ lichen Beschichtungen beim Recycling wieder vom Papier trennen? Und wie lange hält die Veredelung? Verhältnismäßig gut schneidet dabei der Prägefoliendruck ab, weil beim Prägen keinerlei Schadstoffe ent­stehen und wenig Material eingesetzt werden muss. Die einzelnen Folienschichten sind extrem dünn, die Aluminiumschicht von Metallfolien beispielsweise 300 Mal dünner als die Alufolie für den Haushalt. Natürlich muss man sehr viel Energie aufwenden, um das Aluminium herzustellen, dafür ist es letztlich unbedenklicher als die früher teilweise verwendeten Schwer­metalle. Auch im Siebdruck, der einmal als Gift- und Hexenküche der Druck­ produktion galt, werden viele Schwermetalle wie Blei, Arsen, Cadmium und Quecksilber seit den neunziger Jahren nicht mehr verwendet. Noch heute allerdings enthalten einige Effektfarben leicht flüchtige Lösungsmittel (sogenannte VOCs, volatile organic compounds), die beim Trocknen der Farbe verdampfen und zum Treibhauseffekt und Sommer­smog beitragen. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Sieb- und Offsetdruckereien UV-Druckmaschinen zugelegt, mit denen man Struktur- [ 12] und Relieflack [ 13] oder Glitter [ 16] noch besser drucken kann als bisher.

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Texte  Veredelungen und die Umwelt

Die UV-Technologie wird teilweise sogar als umweltfreundlich be­ schrieben, denn UV-Lacke [ 8] enthalten keine Lösungsmittel – sie bestehen aus Monomeren, die unter UV-Licht aushärten. Doch auch sie können der Umwelt schaden: Durch die UV-Strahlung entsteht das Reizgas Ozon, das Haut und Augen angreifen kann und aus Gründen des ­A rbeitsschutzes abgesaugt werden muss; wird es nach draußen geleitet, zersetzt es sich zwar rasch, kann aber auch die bodennahe Ozonkonzentration, also Sommersmog, verstärken. Und das mit UV-Lack bedruckte Papier lässt sich auch nicht ohne weiteres recyceln. Bei der Wiederaufbereitung werden die meisten der mechanisch zerkleinerten UV-Lack-Partikel vom Sieb nicht aufgefangen, sie sind aber zu groß für das Deinking-Verfahren, mit dem die Druckfarben entfernt werden. Wenn man die Fasern dennoch für ­g rafische Papiere verwenden will, muss man sie im Mahlwerk eines ­Dispergers weiter zerkleinern, ansonsten eignen sie sich nur für so­genannte braune Papiere und Kartonagen. Eine deutsche Papierfabrik ohne Disperger musste vor einiger Zeit 80 Tonnen Recyclingpapier e ­ ntsorgen, weil lauter Lack-Sprenkel im Papier waren – aus Versehen war die Makulatur eines mit UV-Lack veredelten Magazincovers in einem Behälter gelandet, der für die Wiederaufbereitung von grafischen Papieren vorgesehen war. Dagegen fällt die Umweltbilanz von Folienkaschierungen überraschend gut aus. Die OPP-Folien sind zwar deutlich dicker als etwa die Trägerschicht von Prägefolien [ 48], aber sie lassen sich beim Papier-Recycling relativ leicht wieder von ihrem Träger lösen, und wenn man sie verbrennt, entstehen keine giftigen Schadstoffe; deshalb werden sie als umwelt­ neutral eingestuft. Nicht vergessen sollte man dabei, dass sie nachhaltiger sind als andere Veredelungen: Insbesondere strukturierte Folienkaschierungen schützen häufig benutzte Drucksachen vor Feuchtigkeit, Schmutz und Abrieb. Eine Alternative zu den üblichen OPP-Folien ist neben der teuren Acetatfolie aus Zellulose die Ökophan-Folie, die hauptsächlich aus Maisstärke besteht. Allerdings ist sie nicht ganz so nut- und reißfest und eignet sich eher für kurzlebige Drucksachen, weil sie nicht wasserfest ist. Abgesehen davon sind umweltfreundliche Alternativen zu ­herkömmlichen Veredelungstechniken nur schwer zu finden. Auf der Druck- und Papiermesse Drupa wurde 2008 zum Beispiel ein UV-Trockner mit LED-Lampen vorgestellt, unter deren Strahlung kein Ozon entsteht; außerdem soll er bis zu 80 Prozent weniger Strom verbrauchen. Das Problem, dass sich mit UV-Lack veredelte Papiere schlecht recyceln lassen, ist damit aber noch nicht gelöst. Für alle Veredelungen gilt, dass beidseitig beschichtete Papiere nicht mehr recycelt werden können und dass sich Veredelungen auf ungestrichenem Papier beim Recycling-Prozess schlechter lösen lassen als solche auf gestrichenem Papier. Wer übrigens eine Veredelungstechnik auf Recyclingpapier umsetzen möchte, sollte sich nicht so schnell davon abbringen lassen. In den meisten Fällen muss man das erstmal testen, aber womöglich ergibt eine Spotlackierung oder eine Folienprägung auf ­Recyclingpapier sogar einen stärkeren Kontrast als auf einem normalen Papier.

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Texte  Die veredelten Seiten

Fett und versteckt

Schmirgelpapier, Samt, Holz, durchsichtiger Kunststoff, Vlies – das waren die Materialien, aus denen Bruno Munari schon in den vierziger Jahren seine ersten Kinderbücher zusammenstellte, die das haptische Erleben fördern sollten. Der von den Futuristen beeinflusste italienische Designer war wohl einer der ersten, der den freien, von den ursprüng­ lichen Zusammenhängen losgelösten Umgang mit Veredelungstechniken vorweggenommen hat. Heute, nachdem sich Stefan Sagmeister reichlich ausgetobt hat, sind Veredelungstechniken zu einem selbstverständlichen ­gestalterischen Mittel geworden und Teil vieler Entwurfskonzepte. Eine Entwicklung, die man im gegenwärtigen Grafikdesign sehr gut be­ obachten kann. Auch dieses Buch ist ein Ausdruck davon. 30 Gestalter haben jeweils mit einer von 30 Veredelungstechniken 30 Seiten entworfen, und die ­Ergebnisse sind experimentell, konzeptionell, künstlerisch und höchst divers – was nicht nur an den unterschiedlichen Techniken liegt, sondern auch an den unterschiedlichen Herangehensweisen. Ein Thema war nicht vorgegeben, außer der jeweiligen Veredelungs­ technik. Und deshalb verwundert es nicht, dass es die Technik ist, die viele in den Mittelpunkt ihres Entwurfes stellen: ihre spezifischen ­Eigenschaften, ihre Ästhetik, Geschichte und übliche Funktion. Die New Yorker ­Project Projects zum Beispiel haben die Gelegenheit ­genutzt, um die Technik des Prägefoliendrucks Relief [ 22,  52] bis an die Grenze des Machbaren auszureizen. Sie stellen bekannte Skulp­t uren aus der Kunst der letzten 50 Jahre aus, von Piero Manzoni, Jeff Koons, Maurizio Cattelan und anderen, als wäre es eine mit Nadeln aufgesteckte Sammlung außergewöhnlicher Insekten. Die Skulpturen stehen hier nicht im White Cube eines Museums, sondern erheben sich silbern glänzend aus der weißen Oberfläche. Wie skulptural können s­ kulpturierte Prägungen sein ?, ist die herausfordernde Frage, die Project Projects stellen. Und kann man die Skulpturen als Relief noch wiedererkennen? Kein anderer Entwurf stellt die Technik so zur Schau wie dieser. Viel­mehr fällt auf, dass einige Gestalter die Veredelungen völlig un­t ypisch ein­setzen, als irritierendes Element oder so subtil, dass Suchbilder ­entstanden sind. Die Berliner Jung + Wenig breiten den Flock [ 14,  28] auf ihrer charmanten Porträt-Collage nicht wie üblich flächig aus, sondern ziehen damit ein paar dünne Linien – wie auf einer altmeister­ lichen Handzeichnung, auf der einzelne Striche mit schwarzer Kreide die Stofflichkeit eines Haarschopfs noch stärker hervorheben sollen.

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Texte  Die veredelten Seiten

Von dem Entwurf von Weiss – heiten Design geht ein verwirrendes Flimmern aus: Sie haben auf die Plakativität der Tagesleuchtfarben [ 8,  18] verzichtet und lediglich das Yellow aus CMYK durch ein Neongelb ersetzt, das sich jetzt in dem aufgerasterten Hintergrundfoto seltsam in den Vordergrund drängt. Ganz genau hinschauen muss man bei dem Entwurf von LUST. Denn die Niederländer interpretieren die sonst für 3D-Gags und Animationen mit Sportstars bekannte Lentikulartechnik [ 15,  30] als Projektionsfläche für die anderen Entwürfe im Buch. Die Lentikularfolie nimmt die Bild­i nformationen von vier vorhergehenden Seiten auf, von denen je nach Blickwinkel alles gleichzeitig oder mal nur ein Detail oder gar nichts zu ­sehen ist; wenn man sie kippt, schieben sich möglicherweise die B ­ ildelemente einer bestimmten Seite in den Vordergrund, und andere verschwinden wieder. Ein Suchspiel, das dem Wahrnehmungs­ vermögen des ­Betrachters alles abverlangt. Auch andere Gestalter laden den Betrachter ausdrücklich zur Interaktion ein. Mario Lombardo etwa, der Thermochromfarbe [ 10,  22] gleich in drei verschiedenfarbigen lasierenden Schichten übereinandergelegt hat, die man nach und nach wieder freilegen kann, wenn man daran reibt oder die Hand auflegt. Der zuoberst in Schwarz gedruckte Text „The ­i ndesc­r ibable moments of your life“ verschwindet und taucht als letzte Schicht in ­ bunten Farben wieder auf – als süße Erinnerung. Wer sich den Entwurf von Onlab ansieht, wird auf den ersten Blick nicht viel erkennen können, weil die Illustration in transparentem Thermoreliefdruck [ 11,  24] gedruckt ist. Am besten, man nimmt Papier und Bleistift, reibt die e ­ rhabenen Stellen der Seite durch und lässt sich überraschen. Node Berlin Oslo führen mit ihrer Aufforderung „You win“ die herkömmliche Verwen­dung von Rubbelfarbe [ 13,  27] ad absurdum: In einem Kreis aus ­goldener Rubbelfarbe haben sie den Text schwarz ausgespart. Doch wer der Aufforderung nachkommt und den Lack wegrubbelt, rubbelt damit auch seine Aussicht auf einen Gewinn weg. Übrig bleibt nichts als eine leere, schwarze Fläche. Die Grafikdesigner in diesem Buch greifen alle gestalterischen Elemente auf, die sich dafür anbieten: Schrift, Illustration und Fotografie, wobei erstaunlich viele von ihnen Texte inszenieren. Annik Troxler zum Beispiel, deren gepunktete Typo in Hellblau tagsüber nicht besonders auffällt, weil die drei entscheidenden Zeichen in ebenso hellblauer Nachleuchtfarbe [­  9,  20] gedruckt sind – dafür umso mehr, wenn man das Licht ausschaltet. Oder Fanette Mellier, die das Wort „Bird“ aus bunten Farbstreifen zusammengesetzt und mit einem lasierenden Effektpigmentlack [ 6,  14] überlagert hat, der ähnlich wie das Gefieder manches exotischen Vogels je nach Blickwinkel zwischen Grün und Violett changiert. Ganz anders geht die Nieder­länderin Maureen Mooren mit Text und Bild um: Sie hat ein kupferrot leuchtendes Rechteck über ein Foto der „New York Times“ vom 5. November 2008 gelegt und erhöht so einen historischen Moment, die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten, ins Überzeitliche. Obama, ­geprägt aus unterschiedlich ausgerichteten Mikrostrukturen [ 23,  54], wird zu einem transzendenten Bild.

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Texte  Die veredelten Seiten

Noch immer gibt es dieses Klischee von der Effekthascherei, von BlingBling und Kitsch, das der Veredelung nachgesagt wird und das schon im Begriff „Veredelung“ selbst steckt: goldene Rahmen, glitzernde Typo und Illusionseffekte wie die Wassertropfen auf der Bierdose. Damit haben die Entwürfe in diesem Buch nicht viel zu tun. Abgesehen von denen, die mit diesem Klischee spielen. So wie der Münchner Thomas Mayfried, der ein farblich total überdrehtes Foto von einem Konfettihaufen auch noch mit kitschigen Prägefolien [ 20,  46] auf die Spitze treibt. Und wie Sarah Illenberger, die das Foto ihrer aus Papier und Alufolie gebauten Torte mit Silberglitter [ 7,  16] überbordet. Hier gilt das Prinzip „Mehr ist Mehr“, das auch Catrin Altenbrandt und Adrian Nießler vom Frankfurter Studio Pixelgarten nicht fremd ist. Ihre mit Streichholzfarbe [ 12,  26] veredelte, mit Streichholz-Stafetten und -Girlanden ausgeschmückte Illustration ­ist eine ironisch-affirmative Verdoppelung, wie man sie sich nicht schöner vorstellen kann.

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Glossar

glossar

A

Andruck Ein Probedruck auf Originalmaterial zur Kontrolle und Freigabe eines Drucks bzw. einer Veredelung vor der Produktion. Wegen der hohen Kosten des Andrucks geben sich heute viele Grafikdesigner mit digitalen Proofverfahren zufrieden. Anprägung Wird vom Werkzeughersteller erstellt, um das Prägemotiv vor der ­Produktion zu überprüfen. Die Anprägung ist mit dem Andruck ­i m Druck zu vergleichen. Auflösung 1. Im Druck der kleinste Abstand zweier Linien oder Punkte, die gerade noch voneinander zu unterscheiden sind. Die Auflösung wird hier ­häufig in dpi (dots per inch) angegeben. 2. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden unterscheidbaren Punkte einer Datei, gemessen in ihrer Gesamtzahl (Megapixel), pro Zeile und Spalte (Pixel × Pixel) oder für eine größenbestimmte Ausgabe (dpi oder ppi). Aussparen Bei übereinander gedruckten Bildelementen kann es zu sichtbaren Überlagerungen kommen. Um das zu vermeiden, dürfen die entsprechenden Stellen des Hintergrunds nicht bedruckt werden, sie werden aus­gespart. B

Ballig Eine gewölbte, weiche Reliefform im Prägefoliendruck. Bedruckstoff Wird auch Druckträger genannt und ist die Bezeichnung für das ­ Material, das bedruckt wird – üblicherweise Papier, aber auch Karton, Folie, ­Textilien, Glas und andere Materialien. Beidseitig Ein Druck auf Vorder- und Rückseite eines Papiers. Blitzer Unbedruckte Stellen, die zwischen aneinanderstoßenden bedruckten Flächen auftreten können. Grund dafür sind Passerungenauigkeiten oder Veränderungen des Papiers während des Drucks. Blitzer kann man vermeiden, indem man die Flächen überfüllt. Broschur Ein Buch, dessen Umschlag aus einem flexiblen Material besteht und bündig mit dem Buchblock abschließt. D

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Deinking Ein Verfahren, mit dem man beim Papierrecycling Druckfarben von bedrucktem Altpapier entfernt.

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Diffraktionsfolie Eine Folie mit holografischen Mustern. Sie enthält eine thermoplastische Lackschicht mit eingeprägten Mikrostrukturen, die das Licht spektral brechen. Es gibt Diffraktionsprägefolien und Diffraktionsfolien, die für die Folienkaschierung verwendet werden. Digitaldruck Ein Druckverfahren, bei dem die Daten digital ohne Druckplatte auf den Bedruckstoff übertragen werden. Der Digitaldruck ist vor allem bei kleinen oder personalisierten Auflagen eine kostengünstige Alternative ­ zu herkömmlichen Druckverfahren. Disperger Eine Mahlmaschine, die beim Recycling von Papier eingesetzt wird. Mit dem Disperger kann man störende Partikel wie Lacke nach dem Deinking weiter zerkleinern, um später aus der Fasermasse wieder grafisches Papier mit homogener Oberfläche zu gewinnen. Drip-Off-Verfahren Ein zweistufiges Inline-Offsetdruckverfahren, mit dem man Matt-­ Glanz-Kontraste erzeugen kann. Ein spezieller Öldruck-Mattlack wird auf die Stellen aufgebracht, die matt erscheinen sollen. Dann druckt man voll­flächig einen hochglänzenden Dispersionslack darüber, der an den matten Stellen abperlt. Duftlack [ 3] Ein Lack, der mikroverkapselte Duftöle enthält. Die Duftstoffe werden erst dann freigesetzt, wenn man daran reibt. E

Effektpigmentlack [ 6] Ein Lack mit beigemengten Effektpigmenten, etwa Aluminium-, ­ Polyester- oder Perlmutt-Teilchen, die die unterschiedlichsten Effekte erzeugen können. Einstufige Prägung Eine Prägung, bei der alle erhabenen oder vertieften Elemente auf einer Ebene liegen. F

Falzlinie Beschreibt die Kante, die beim Umbiegen von Papieren entsteht. Flexodruck Ein Rollenrotationsdruckverfahren, für das elastische Druckplatten aus Fotopolymeren und dünnflüssige Druckfarben verwendet werden. Mit dem Flexodruck lassen sich die unterschiedlichsten ­Bedruckstoffe und auch dreidimensionale Objekte bedrucken. Häufig wird er im ­Verpackungsdruck eingesetzt.

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Flock [ 14] Kurzgeschnittene Fasern aus Polyamid, Baumwolle, Kunstseide, Polyester oder Acryl, die mit Hilfe von einem elektrischen Feld und Kleber auf die unterschiedlichsten Bedruckstoffe aufgebracht werden können. Folienkaschierung [ 16 –18] Eine Kaschierung mit dünnen transparenten Kunststofffolien. Unter anderem gibt es Matt- und Glanzfolien, vorstrukturierte Folien, strukturgeprägte Folien, Metallic-Folien und Diffraktionsfolien. Die meisten Folienkaschierungen schützen Drucksachen vor Feuchtig­keit, Schmutz und Abrieb. Freisteller Elemente, die aus einem Bild ausgeschnitten und ohne ihren ursprünglichen Hintergrund dargestellt werden. G

Gestalttheorie Eine interdisziplinäre Theorie, die sich damit beschäftigt, wie das kognitive System des Menschen Wahrnehmungen verarbeitet. Sie geht davon aus, dass Wahrnehmungen zu ganzheitlichen Bedeutungseinheiten (sogenannten Gestalten) geordnet werden. Ein zentraler Begriff der Gestalttheorie ist die Prägnanz. Das Prinzip der Prägnanz erklärt, warum eine Struktur von Einzelelementen als Ganzes wahrgenommen wird. Gestrichenes Papier Ein Papier, das mit einem Auftrag aus Bindemittel, Pigmenten und verschiedenen Hilfsstoffen, dem sogenannten Strich, beschichtet ist. Dadurch entsteht eine geschlossene, glatte und stabile Oberfläche, die die Wiedergabe von Details beim Druck verbessert. Der Strich kann matt oder glänzend, weiß oder farbig, ein- oder beidseitig sein. Unterschieden wird zwischen matt gestrichenen, seidenmatt gestrichenen, glänzenden und gussgestrichenen Papieren. Glanznase Der Punkt auf einer Fläche, der unter einem bestimmten Blickwinkel das Licht am stärksten reflektiert. Je glatter und glänzender die Oberfläche ist, desto deutlicher sieht man die Glanznase. Glitterlack [ 7] Ein UV-Lack mit beigemengten Glitterpartikeln, die im Licht glitzern und funkeln. Die Teilchen bestehen heute überwiegend aus Polyester und werden in den unterschiedlichsten Farbtönen angeboten. Grammatur Das Flächengewicht von Papier, Karton und Pappen. Es wird in g/m² (Gramm pro Quadratmeter) angegeben.

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Graustufenbild Bilddatei, deren Helligkeit nur durch Schwarz und Weiß sowie alle dazwischen liegende Grauabstufungen dargestellt wird.

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H HKS-Farben

Ein Farbsystem für Druckfarben mit 120 Volltonfarben und tausenden Mischfarbtönen. Mit dem HKS-Fächer lassen sich Farbtöne festlegen, die die Druckerei farbgenau umsetzen kann. Hochprägung Die auf der Vorderseite erhabene Verformung des Bedruckstoffs. Hologramm Ein Bild, das unter Beleuchtung dreidimensional erscheinende Objekte oder Muster zeigt. Hybridverfahren Ein zweistufiges Druckverfahren, bei dem erst ein spezieller Öldruckoder Dispersionsmattlack auf die Stellen aufgebracht wird, die matt ­erscheinen sollen, und anschließend ein UV-Hochglanzlack darüber gedruckt wird. Die beiden Lacke stoßen sich gegenseitig ab. I

Inline-Verfahren Anders als beim Offline-Verfahren lassen sich mit dem InlineVerfahren mehrere unterschiedliche Druck- und Verarbeitungsprozesse in einem Maschinensystem kombinieren. Unter anderem kann man Kaltfolie und verschiedene Lacke inline verarbeiten. Interferenzen Effekte, die entstehen, wenn Lichtstrahlen auf übereinander ­l iegende ­optische Schichten treffen und sich überlagern. Solche Oberflächen ­schillern in den unterschiedlichsten Farben. Iriodin Ein Markenname der Firma Merck für ein Perlglanzpigment auf Basis des natürlichen Minerals Glimmer. Mit Iriodin sind metallische, ­Interferenz- oder Kippeffekte möglich. K

Kaltfolientransfer [ 26] Die Kaltfolie ist eine metallische oder transparente Folie, die partiell oder vollflächig mit einer Offsetdruckplatte und Kleber übertragen wird und wie eine zusätzliche Farbe funktioniert. Kantig Eine harte, kantige Reliefform im Prägefoliendruck. Kaschieren Ein Verfahren, bei dem man mit Kleber, Wachs oder Lack zwei oder mehr Flächenmaterialien vollflächig miteinander verbindet.

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L

Lack [ 2] Neben dem Kaschieren ist das Lackieren die gängigste Technik der Oberflächenveredelung von Papier. Lack lässt sich im Offsetdruck, im Flexodruck und im Siebdruck drucken. Unterschieden wird zwischen glänzenden, seidenmatten und matten Lacken sowie zwischen ­ Öl­d ruck-, Dispersions- und UV-Lacken. Langfaseriges Papier Besteht aus längeren Fasern und ist deshalb zäher, reißfester und stabiler als kurzfaseriges Papier. Lasercut [ 31] Eine digital gesteuerte Schneidetechnik. Der Laser kann äußerst filigrane Motive, Schriftzüge oder sogar Rasterbilder aus Papier und Karton ausschneiden. Lasierend Im Gegensatz zu deckenden Farben sind lasierende Farben durchscheinend. Laufrichtung Die Ausrichtung der Zellstofffasern im Papier. Wenn die noch flüssige Masse bei der Papierherstellung durch ein entsprechendes Sieb fließt, r­ ichten sich die Fasern parallel zur Fließrichtung aus. Die Laufrichtung spielt insbesondere beim Falzen eine Rolle. Falzt man ein Papier gegen die Laufrichtung, kann es leicht brechen. Lentikulardruck [ 15] Linsenrasterfolien, die im Offsetdruck bedruckt werden. Mit dem ­L entikulardruck kann man 3D-Effekte und Animationen wie Bildwechsel und Bewegungsabläufe erzeugen. M

Matrize Der Prägestempel im Prägedruckverfahren, in den das entsprechende ­Motiv eingraviert wird. Die Gegendruckform der Matrize ist die Patrize. Mehrstufige Prägung Eine Prägung mit mehreren hoch oder tief liegenden Ebenen. N

Nachleuchtfarbe [ 9] Phosphoreszierende Farbe, die im Dunkeln nachleuchtet. Ähnlich wie eine Batterie Strom speichert, speichert sie das einfallende Licht als Energie und gibt es zeitverzögert wieder ab. Nutzen Die Anzahl der gleichen Motive auf einem Druckbogen oder Film. Ist nur ein Motiv auf einem Bogen, spricht man von einem Einzelnutzen. 108

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Nutzenaufbau Je mehr Nutzen man auf einem Bogen unterbringt, desto niedriger sind die anteiligen Kosten für die Erstellung der Filme, Druckplatten, Siebe oder Prägewerkzeuge. Um den Nutzenaufbau kümmert sich üblicherweise der Drucker oder Veredeler. O

Offline-Verfahren Anders als beim Inline-Verfahren werden Druck und Veredelungen im Offline-Verfahren nacheinander mit separaten Maschinen ausgeführt. Offsetdruck Ein indirektes Flachdruckverfahren, bei dem das Motiv von der ­Druckplatte auf einen Gummituchzylinder und von dort auf den Bedruckstoff übertragen wird. Der Offsetdruck beruht auf dem Prinzip, dass sich Öl und Wasser gegenseitig abstoßen. So perlt die Farbe an den befeuchteten Nichtbildstellen der Druckplatte ab. Eingesetzt wird der Offsetdruck vor allem im Bücher-, Akzidenz- und Verpackungsdruck. P

Panoramaregister Eine Stanzung in mehrere Seiten eines Buchschnitts, mit der man räumliche Eindrücke erzeugen kann. Verjüngen sich die ausgestanzten Formen über etliche Seiten, ergeben sich beispielsweise Durchblicke auf verschiedene Motive. Pantone-Farben Das weltweit genutzte Farbsystem der Firma Pantone enthält ­ inzwischen mehr als 1100 Farben auf einer breiten Palette von Papieren. Mit ­einem Pantone-Fächer lassen sich Farbtöne festlegen, die die Druckerei f­ arbgenau umsetzen kann. Papiergravur [ 28] Ein Verfahren der Oberflächenveredelung, bei dem ein Laser ­g rafische ­Motive wie Illustrationen und Schriftzüge in einen Bedruckstoff ­eingraviert. Dabei wird die Oberfläche unterschiedlich tief ausgebrannt bzw. abgetragen. Patrize Die Gegenform zur Matrize im Prägedruckverfahren. Sie wird für jedes Motiv eigens abgeformt. Matrize und Patrize werden beim Prägen unter hohem Druck ineinander gepresst und verformen dabei den Bedruckstoff. Perforation [ 33] Eine spezielle Form der Stanzung, bei der regelmäßig aneinandergereihte Löcher oder Schlitze in den Bedruckstoff gestanzt werden, damit man ­einen Teil später abtrennen kann. Unterschieden wird zwischen Loch- und Schlitzperforation. Pigmente Die farbgebenden Bestandteile von Farben. 109

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Prägedruckverfahren [ 19–25] Ein Hochdruckverfahren, bei dem man mit einem Prägestempel Motive und gleichzeitig auch Folien übertragen kann. Dabei kann der entsprechend gefräste Prägestempel den Bedruckstoff verformen. Unterschieden wird zwischen der Blindprägung, dem Prägefoliendruck Plan, Relief und Struktur, Microembossing, Variogramm und Prägehologrammen. Prägefolie Eine spezielle Folie, mit der man im Prägedruckverfahren metallische, holografische, Perlmutt- oder Matt-Glanz-Effekte erzeugen kann. Prägefoliendruck [ 20–25] Ein Prägedruckverfahren, bei dem die Transferschicht einer Folie übertragen wird. Prägestempel Siehe Prägewerkzeug Prägewerkzeug Der Prägestempel (Matrize) und die Gegenform (Patrize) im Präge­ druckverfahren. Prägestempel werden aus Magnesium oder Messing gefertigt, wobei Messing beständiger, aber auch teurer ist. Stempel aus Messing kommen vor allem bei hohen Auflagen zum Einsatz und ­eignen sich i­ nsbesondere für filigrane Motive und ausgeprägte Reliefs. ­ Die Motive werden mit einer CNC-Fräse oder einem Laser in den ­Prägestempel gefräst und dann durch Hitze und Druck auf den Bedruckstoff übertragen; wenn auch eine Folie übertragen wird, durchschneiden Schneidkanten an den Umrisslinien der Motive die Transferschicht ­ der Folie. Um den Bedruckstoff dreidimensional verformen zu können, benötigt man eine Gegenform. Auch sie muss für jedes Motiv eigens ­abgeformt werden. Primer Ein dünnflüssiger, farbloser Lack, mit dem man die Oberfläche des Bedruckstoffs grundiert. Der Primer verbessert die Haftung von ­K leb­stoffen oder Veredelungen wie zum Beispiel Flock. Proof Ein digitaler Ausdruck zur Kontrolle und Freigabe einer Druckvorlage vor der Produktion. Unterschieden wird zwischen einem Standproof (auch Standplott genannt) und einem farbverbindlichen Proof. Mit dem Standproof kann man überprüfen, ob die Inhalte korrekt wiedergegeben und alle Elemente richtig platziert sind, mit dem farbverbindlichen ­ Proof auch die Farben. Punze Der Innenraum eines Buchstabens. R

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Randabfallend Motive, die bis an den Rand einer Seite reichen. Für den Druck muss man dann einen zusätzlichen Rand anlegen, den Beschnitt.

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Registerstanzung Eine Stanzung in mehrere Seiten eines Buchschnitts, die eine bessere Orientierung innerhalb des Buches ermöglicht und auch gestalterisch genutzt werden kann. Es gibt Daumenregister, Treppenregister, Winkelregister, Fahnenregister und Panoramaregister. Relieflack [ 5] Ein besonders hoch auftragender UV-Lack, mit dem man Schriftzüge und andere Motive dreidimensional hervorheben kann, ohne dass dabei der Bedruckstoff verformt wird. Rubbelfarbe [ 13] Eine latexhaltige Farbe, die man leicht mit dem Fingernagel oder einer Münze abreiben bzw. abkratzen kann. Sie kommt vor allem auf Losen und Gewinnspielen zum Einsatz. Rückensteigung Ein im Vergleich zum vorderen Schnitt erhöhter Buchrücken. S

Shimlinie Störende Linien auf manchen Diffraktionsfolien, die bei der Produktion entstehen. Siebdruck Ein Druckverfahren, bei dem die Druckfarbe mit einer Rakel durch ein ­G ewebe hindurch auf den Bedruckstoff gedrückt wird. Im Siebdruck ­lassen sich nicht nur flache Materialien (Papier, Folien, Platten etc.), ­sondern auch dreidimensionale Objekte (zum Beispiel Glasflaschen) ­bedrucken. Man kann dabei deutlich dickere Farbschichten auftragen als bei anderen Druckverfahren, außerdem sind Siebdruckfarben ­besonders stark ­pigmentiert und deshalb witterungsbeständiger und ­länger haltbar. Der Siebdruck dauert länger als der Offsetdruck, weil die Farben in ­mehreren Durchgängen gedruckt werden. Skulpturierte Prägung Eine Prägung, bei der unterschiedliche Höhen frei kombiniert werden. Soft-Touch-Lack [ 3] Ein Lack, der Oberflächen eine besondere Haptik verleiht. Je nach Lackhersteller fühlt er sich samtig, gummiartig oder weich an. Sonderfarbe Siehe Volltonfarbe Spotlackierung Eine partielle Lackierung mit UV-Lack.

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Stahlstich [ 27] Ein traditionelles Tiefdruckverfahren, das wegen seiner Konturenschärfe, Detailtreue und haptischen Wirkung früher für den Druck von ­Banknoten und Briefmarken verwendet wurde. Unter hohem Druck überträgt ein Stahlstempel das eingravierte Motiv und verformt gleichzeitig den Bedruckstoff. Stanzlinie Beschreibt den Umriss der Elemente, die aus dem Bedruckstoff ausgeschnitten werden sollen. Stanzung [ 29] Eine mechanische Schneidetechnik, mit der man Formen aus einem Bedruckstoff ausschneiden kann. Streichholzfarbe [ 12] Eine funktionelle Beschichtung, an deren rauer, phosphorhaltiger Reibefläche sich Streichhölzer entzünden lassen. Strukturlack [ 4] Ein UV-Lack mit beigemengten Partikeln, der bei der Aushärtung eine besondere Oberflächenstruktur bildet. T

Tagesleuchtfarbe [ 8] Eine fluoreszierende Farbe, die bei Tageslicht deutlich stärker leuchtet als gewöhnliche Farben. Je mehr UV-Strahlen das Licht enthält, desto stärker ist der Effekt. Thermochromfarbe [ 10] Eine temperatursensitive Farbe. Sie wechselt bei einer bestimmten Temperatur ihren Farbton oder wird farblos transparent. Thermoreliefdruck [ 11] Ein Druckverfahren, mit dem man Linien und Flächen hervorheben kann. Dazu wird ein temperaturempfindliches Granulat auf die noch nasse Druckfarbe aufgebracht und der Druckbogen so lange erhitzt, bis das ­Granulat mit der Druckfarbe zu einer erhabenen, ­g länzenden O ­ berflächenbeschichtung verschmilzt. Tiefdruckverfahren Ein Druckverfahren, bei dem die zu druckenden Elemente in die Druckform graviert oder gefräst werden. Wenn man die Druckform einfärbt und mit einer Rakel die überschüssige Farbe abstreift, bleibt die Farbe in den vertieften Stellen stehen und kann dann auf den Bedruckstoff übertragen werden. Tiefprägung Die auf der Vorderseite vertiefte Verformung des Bedruckstoffs.

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Transferschicht Der Teil einer Prägefolie, der beim Prägefoliendruck durch Hitze und Druck auf den Bedruckstoff übertragen wird. Die Transferschicht setzt sich üblicherweise aus einer Schutzschicht, der optisch wirksamen Schicht, der Metallisierung und der Haftschicht zusammen. U

Überdrucken Bildelemente, die übereinander gedruckt werden, ohne dass etwas ausgespart wird. Überfüllung Um Blitzer zwischen aneinanderstoßenden Farbflächen zu vermeiden, muss man sie minimal vergrößern, man überfüllt sie. Ungestrichenes Papier Ein Papier ohne Beschichtung, das wegen seiner offenen Oberfläche wesentlich mehr Farbe aufsaugt als gestrichenes Papier. Die Oberfläche von ungestrichenen Papieren ist rauer und erscheint natürlicher. Farben wirken darauf weniger brillant, Details nicht so präzise und ­Flächen etwas unruhig. V

Vektordaten Ein Dateiformat, das Motive nicht in Pixeln, sondern in Form von Kurven speichert, die durch die Angabe von Anfangs- und End­punkt mit Vektoren definiert werden. Vektordaten haben einen geringeren Speicherbedarf als Pixeldaten und sind ohne Qualitätseinbußen ska­l ierbar. Typische ­vektorbasierte Dateiformate sind ai und fh. Viskosität Ein Maß für die Zähflüssigkeit einer Druckfarbe oder eines Lackes. Je höher die Viskosität, desto dickflüssiger ist die Farbe. Vollfarbkanal Volltonfarben muss man in Photoshop in einem Vollfarbkanal ­a nlegen. Ein Vollfarbkanal ist ein zusätzlicher Farbkanal zu CMYK, der den ­veredelten Bereich angibt. Alles, was sich in einem Vollfarbkanal ­befindet, wird bei der späteren Farbseparation als zusätzliche Sonderfarbe ­ausgegeben. Volltonfarbe Eine vordefinierte Farbe (auch Sonderfarbe genannt), die nicht aus CMYK zusammengesetzt ist und auf einem eigenen Farbauszug erscheint. ­Effektfarben wie Tagesleucht-, Gold- oder Silberfarben werden als Volltonfarbe gedruckt. HKS- und Pantone-Farben sind immer Volltonfarben. W

Weiterverarbeitung Alle Arbeitsgänge nach dem eigentlichen Druck, die nötig sind, um ein Druckprodukt fertigzustellen. Dazu gehören das Stanzen, Perforieren, Lochen, Falzen, Beschneiden, Binden und Verpacken.

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123 buero™ [ 19]

123 buero™ ist ein Studio für Visuelle Kommunikation mit Sitz in Berlin. Seit 2002 arbeitet das von Timo Gaessner gegründete Studio für die unterschiedlichsten Kunden wie Adidas, das Modelabel A.D.Deertz, den Architekten Jürgen Mayer H. und das Kunsthaus Dresden. Zusätzlich entwickelt Timo Gaessner Schriften, von denen einige ab Herbst 2009 bei dem neu gegründeten Schriftenlabel „MilieuGrotesque“ online erhältlich sind (www.milieugrotesque.com). 123 buero™ Timo Gaessner Lilli-Henoch-Straße 17 10405 Berlin Deutschland T +49.30.43 65 96 67 [email protected] www.123buero.com

Antoine + Manuel [ 21,  90]

Antoine Audiau und Manuel Warosz lernten sich während ihres ­Studiums in Paris kennen. Schnell beschlossen sie, unter dem Namen Antoine + Manuel zusammenzuarbeiten. Sie kombinieren Handge­zeichnetes und digitale Illustrationen mit selbst gestalteter Typografie und Fotos, und obwohl jeder der beiden seine eigenen Schwerpunkte und gestalterischen Methoden hat, bilden ihre Entwürfe – so unterschied­l ich sie sind – ganz offensichtlich eine Einheit. Sie haben einen unver­wechsel­baren grafischen Stil geprägt. Antoine + Manuel arbeiten für die Modebranche (Christian Lacroix), Möbelhersteller (Habitat, Galeries Lafayette, ­Domestic, BD Ediciones), Verlage und Kulturinstitutionen. In Zukunft wollen sie sich noch stärker auf Möbel- und InteriorDesign k ­ onzentrieren. Antoine + Manuel Antoine Audiau, Manuel Warosz 8, rue Charlot 75003 Paris Frankreich T +33.1.44 61 99 00 [email protected] www.antoineetmanuel.com

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Catalogtree [ 28]

Das multidisziplinäre Designbüro Catalogtree wurde 2001 von Daniel Gross und Joris Maltha gegründet. Seitdem arbeiten die beiden an extern ­u nd intern initiierten Projekten. „Form = Verhalten“ ist ihr Motto. G ­ enerative Gestaltung, Programmierung, Typografie und die Visualisierung quantitativer Daten gehören zu ihrem Arbeitsalltag. Zuletzt ar­­beiteten sie an der Entwicklung unregelmäßiger Druckraster, der Erfassung d ­ reidimensionaler Oberflächenprofile durch Laserabstandsmessung, der ­V isualisierung des Parkverhaltens von Diplomaten in New York und daran, wie man Reißnägel auf bewegliche Ziele feuern könnte. Catalogtree Daniel Gross, Joris Maltha Wijnstraat 96F 3011 TR Rotterdam Niederlande T +31.10.7 14 26 80 [email protected] www.catalogtree.net

Drushba Pankow [ 27]

Das Berliner Büro Drushba Pankow wurde 2002 von Alexandra ­Kardinar und Volker Schlecht gegründet. Das Spektrum der beiden reicht von ­I llustrationen bis zur Buch- und Zeitschriftengestaltung, vom Corporate Design bis zum Animationsfilm. Ihre Arbeitsweise beschreiben sie als schöpferisches Pingpong – zwischen Zeichnung und malerischer Collage, zwischen Stift und Rechner, zwischen Intuition und Recherche und nicht zuletzt zwischen Kardinar und Schlecht. Sie arbeiten unter anderem für die Heinrich-Böll-Stiftung, die Büchergilde Gutenberg, den Spektrum Verlag, „Stern“, Mercedes, Jung von Matt und E.M.I. Von 2007 bis 2008 ­i llustrierten sie den fünfzigteiligen „Bildungskanon“ der „Zeit“. Alexandra Kardinar ist seit 2006 Professorin für Illustration an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg. Drushba Pankow c/o buerro Alexandra Kardinar, Volker Schlecht Brückenstraße 1 10179 Berlin Deutschland T +49.30.21 60 73 18 [email protected] www.drushbapankow.de

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Hans Gremmen [ 2]

Der Amsterdamer Grafikdesigner Hans Gremmen (*1976) arbeitet überwiegend für Auftraggeber aus dem Kulturbereich und zusammen mit Künstlern, Architekten und Fotografen. 2003 erschien sein Buch „Empty Trashcan“ (St. Joost Publishers) über den Sinn und Unsinn des ­Personal Computer. Er ist auch Herausgeber des 2008 bei Roma Publications erschienenen „Serendipity“, ein Buch, das sich mit der Schönheit des ­Scheiterns beschäftigt. Gremmen lehrt Typografie am ArtEZ Institute of the Arts in Arnheim und gibt Seminare an der Universität Kassel, der TU Delft und der St. Joost Academy of Arts in Breda. 2009 gründete er einen Online-Buchhandel für unabhängig verlegte Bücher über Fotografie (www.independent-publishers.org). Hans Gremmen Amstel 242 sous 1017 AK Amsterdam Niederlande T +31.20.4 28 20 47 [email protected] www.hansgremmen.nl

Fons Hickmann [ 31,  91]

Fons Hickmann ist Grafiker, Designer und Autor in Berlin. Das Studio Fons Hickmann m23 entwickelt ganzheitliche Kommunikationssysteme: Corporate Design, Buch- und Plakatgestaltung, Zeitschriftendesign und digitale Medien. Hickmann hat weltweit ausgestellt und Vorträge und S ­ eminare gehalten. Sechs Jahre lang war er Professor für Grafik­design an der Universität für angewandte Kunst in Wien, seit 2007 nun an der U ­ niversität der Künste Berlin. Seine Arbeiten wurden zahl­reich ­ausgezeichnet und publiziert. Er ist Mitglied des TDC New York und der AGI Alliance Graphique International. Jüngste Publikationen: „Beyond Graphic Design“ und „Touch Me There“. Fons Hickmann m23 Fons Hickmann, Gesine Grotrian-Steinweg Mariannenplatz 23 10997 Berlin Deutschland T +49.30.69 51 85 01 [email protected] www.fonshickmann.com

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Hort [ 24]

Gegründet 1994 von Eike König, ist der Hort schon immer das, was der Name sagt: ein großer und bunter Spielplatz. Ein Ort ohne Begrenzungen, mit absoluter Offenheit, großem Vertrauen und allen Möglichkeiten. ­ Ein unkonventioneller Ort, um zu gestalten – der alles zulässt und alles fordert. Der Hort zieht Inspiration aus allem und jedem, ist ständig in Bewegung, wächst und verändert sich. Sein Fokus liegt auf der Gestaltung von ­Corporate Designs, Branding-Konzepten für Mode-, Lifestylemarken und Plattenlabel, Illustrationen und Editorial und Interior Designs. Neben der Arbeit für Kunden wie Nike, Microsoft Zune, Universal Music, Draftfcb, Mercedes Benz, „Wallpaper* “ und die „New York Times“ bietet der Hort Workshops und Vorträge an. Hort Hagelberger Straße 52/HH 10965 Berlin Deutschland T +49.30.81 82 81 08 [email protected] www.hort.org.uk

Sarah Illenberger [ 7,  100]

Sarah Illenberger entwickelt in ihrem Berliner Studio visuelle I­ deen und Konzepte für Redaktionen und freie Werbeproduktionen. Ihre ­u ngewöhnlichen Bildstrecken mit fotografierten Objekten und ­Installationen kennt man zum Beispiel aus dem „SZ-Magazin“, aus „Neon“ und „Sleek“. Illenberger hat am Central Saint Martins College in London studiert und danach Schmuck entworfen, bevor sie sich der ­I llustration zuwandte. Sie arbeitet alleine, lässt ihre Arrangements aber oft von ­Still-Life-Fotografen fotografieren. Sarah Illenberger Illustration & Art Direction Brunnenstraße 10 10119 Berlin Deutschland T +49.30.24 53 46 51 [email protected] www.sarahillenberger.com

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Jung + Wenig [  14,  98]

Christopher Jung und Tobias Wenig lernten sich 1999 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig kennen, wo sie unter anderem bei Cyan und Günter Karl Bose studierten. In ihrem 2004 gegründeten ­Atelier für Gestaltung, Jung + Wenig, entwerfen sie für Auftraggeber aus dem ­Kulturbereich Bücher, Zeitschriften, CD-Cover, Film- und Multimedia-­A rbeiten. Ihr Ziel ist es, etwas zu entwerfen, das zum Projekt passt; am Ende soll es nicht nur gut aussehen, sondern die Auftraggeber, alle ­a nderen und auch die Designer selbst zufriedenstellen. Oft sind es die kleinen Dinge, die die beiden besonders glücklich machen: ein Buchstabe, der aussieht wie ein Tier, eine fast leere Seite mit zwei, drei gut platzierten Elementen darauf, eine schöne Farbe oder Oberfläche. Es kann alles sein. Jung + Wenig Christopher Jung, Tobias Wenig Reichenbergerstraße 136 10999 Berlin Deutschland T +49.30.55 10 56 23 [email protected] www.jungundwenig.com

karlssonwilker inc. [ 3]

karlssonwilker inc. ist das Designstudio von Hjalti Karlsson und Jan Wilker. Es liegt im Herzen von Manhattan und ­besteht aus insgesamt vier Personen: Hjalti aus Island, Jan aus ­Deutschland, Nicole, ebenfalls aus Deutschland, und einem Praktikanten. Die Projektpalette des Büros ist groß, seine Auftraggeber s­ tammen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Hjalti und Jan halten gerne Vorträge und geben Seminare, manchmal feiern sie auch ­Partys in ihrem Dachgarten. karlssonwilker inc. Hjalti Karlsson, Jan Wilker 536 6th Avenue New York, NY 10011 USA T +1.212.9 29 80 64 [email protected] www.karlssonwilker.com

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Hoon Kim [ 5]

Hoon Kim ist Grafikdesigner und lehrt an der Rhode Island School of Design. 2009 gründete er in New York das Grafikbüro „Why not smile“, ­ das nicht nur in den Bereichen Print, Branding und Ausstellungsdesign tätig ist, sondern auch Kurzfilme und interaktive Projekte initiiert. Hoon arbeitet für das MoMA, für Practise, Samsung Design Membership und Crosspoint in New York, London und Seoul. Sein aktuelles Forschungs­ projekt beschäftigt sich mit der Visualisierung von Klang­landschaften im öffentlichen Raum. Er wurde mit dem Next Generation Design Leader Award des Korean Institute of Design Promotion aus­gezeichnet. Why not smile Hoon Kim 530 E 89th St, #5J New York, NY 10128 USA T +1.401.4 40 73 31 [email protected] www.whynotsmile.com

Yang Liu [ 4]

Yang Liu wurde 1976 in Peking geboren und lebt seit 1990 in Deutschland. Nach ihrem Diplom an der Universität der Künste in Berlin arbeitete sie in Berlin und London bei Thomas Manss und in New York bei Chermayeff & Geismar, bevor sie 2004 ihr eigenes Studio in Berlin gründete – heute gibt es auch eine Dependance in Peking. Sie lehrte an der ­Central Academy of Fine Arts in Peking und der Glasgow School of Art. 2007 erschien ihr Buch „Ost trifft West“, in dem sie mit Piktogrammen die Unterschiede zwischen Deutschland und China erklärt. Sie hat mehrere Designpreise gewonnen, zuletzt eine ADC-Goldmedaille, den Lead Award in Gold und den Bundespreis für Buchdesign. Yang Liu Design Yang Liu Invalidenstraße 115 10115 Berlin Deutschland T +49.30.63 21 92 59 [email protected] www.yangliudesign.com

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Mario Lombardo [ 10,  90, 99]

Mario Lombardo war von 2001 bis 2006 Art-Direktor der „Spex“. Er ­betreut seit 1998 verschiedene Magazine und Musik-, DVD- und Mode­label. 2004 gründete er das Bureau Mario Lombardo in Köln. Seine Arbeiten ­beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit dem Printmedium und bewegen sich im kulturellen Kontext von Kunst, Mode, Musik, Foto­g rafie, Design, Architektur und TV-Design. Lombardo arbeitet stets ­i nterdisziplinär und schafft so Zusammenhänge zwischen Sprache, Raum, Ästhetik, ­Material und Poesie. Momentan ist er Art-Direktor des Magazins ­„Liebling“ und 2008 mit seinem Büro nach Berlin gezogen. Lombardo lehrt an verschiedenen Design-Hochschulen und wurde 2008 zum Visual Leader of the Year gewählt. Bureau Mario Lombardo Mario Lombardo Auguststraße 85 10117 Berlin Deutschland T +49.30.99 28 80 60 [email protected] www.mariolombardo.com

LUST [  15,  99] LUST ist ein Grafikbüro, das neue Gebiete in den Bereichen Grafikdesign

und Software und auch für neue Zielgruppen erschließt und mit den unterschiedlichsten Medien arbeitet: Print, interaktive ­Installationen und Grafik im Raum. Ausgangspunkt für ihre Entwürfe sind Konzepte, denen intensive Recherchen vorausgehen. Im Lauf der Zeit haben sie eine Entwurfsmethodik entwickelt, die sich als prozessbasiertes Design beschreiben lässt. Ihre analytischen Prozesse führen letzten Endes dazu, dass sich etwas möglicherweise von selbst entwirft. Die Designer von LUST interessieren sich für die Schnittmenge der ­Disziplinen ­Grafikdesign, Interactive Design und Mediendesign, A ­ rchitektur und Stadtplanung. LUST Jeroen Barendse, Thomas Castro, Dimitri Nieuwenhuizen Dunne Bierkade 17 2512 BC Den Haag Niederlande T +31.70.3 63 57 76 [email protected] www.lust.nl

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Thomas Mayfried Visual Communication [ 20,  100]

Grafikdesign muss den Inhalt respektieren. Thomas Mayfried ­studierte aus eben diesem Grund Visuelle Kommunikation, nachdem er zuvor als ­Fotojournalist gearbeitet hatte. 1999 eröffnete er das Büro Thomas ­Mayfried Visual Communication, das sich auf Aufgaben aus dem Kulturbereich konzentriert – ­u nter anderem die Entwicklung des Corporate Designs für das Haus der Kunst München 2003, das das Büro bis heute komplett betreut. ­Grafikdesign ist nicht Dekoration, sagt Mayfried: Für den Inhalt muss die angemessene Form gefunden werden. Das ist nicht neu, aber immer eine Herausforderung. Thomas Mayfried Visual Communication Thomas Mayfried T +49.89.38 38 09 00 [email protected] www.mayfried.com

Fanette Mellier [ 6,  99]

Fanette Mellier, geboren 1977, machte 2000 ihr Diplom an der École ­supérieure des arts décoratifs ( ESAD) in Straßburg und arbeitete in den Ateliers von Pierre Di Sciullo und Pierre Bernard. Seit 2004 ist sie als ­f reiberufliche Grafikerin unter anderem für Literaturverlage und ­Auftraggeber aus dem Kultur- und Sozialbereich tätig. Als Artist in Residence in Chaumont beschäftigt sie sich seit 2007 damit, wie man ­Grafik und ­L iteratur enger miteinander verknüpfen könnte. Ihre ­Auftrags- und ­Forschungsarbeiten durchdringen sich immer wieder g ­ egenseitig. Fanette Mellier 45 rue Séverine 94270 Le Kremlin-Bicêtre Frankreich T +33.6.62 70 31 58 [email protected] www.fanettemellier.com

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mischen [ 16]

Seit 2005 führen die DiplomdesignerInnen Barbara Bättig, Harri Kuhn ­ und Vera Rammelmeyer das Berliner Designstudio mischen. mischen ­gestaltet individuell und öffentlich, ideenreich und konzentriert, ­emotional und intelligent, ungewöhnlich und vertraut, kontinuierlich und spontan, tiefgründig und schön. mischen arbeitet in Fläche und Raum, bewegt und statisch, zeitlos und der Zeit voraus, mit Hand und Maus, real und virtuell. mischen Barbara Bättig, Harri Kuhn, Vera Rammelmeyer Erkelenzdamm 11–13 10999 Berlin Deutschland T +49.30.44 04 20 82 [email protected] www.mischen-berlin.de

Maureen Mooren [ 23,  99]

Maureen Mooren lebt und arbeitet in Amsterdam, seit sie 1996 ihr Studium an der Willem de Kooning Academie in Rotterdam abgeschlossen hat. Bis 2007 arbeitete sie zusammen mit Daniel van der Velden an zahlreichen Projekten für Auftraggeber aus dem Kulturbereich, etwa das Redesign des Architekturmagazins „Archis“, der Ausstellungskatalog „For Real“ für das Stedelijk-Museum in Amsterdam, Bücher für Künstler wie Haegue Yang und Jonathan Monk und das grafische Erscheinungsbild des ­Holland Festivals. Das gemeinsame Werk der Designer ist in dem Buch „These Words / Graphic“ dokumentiert. Seit 2007 hat Mooren ihr eigenes Studio. Sie arbeitet nach wie vor für das Holland Festival und entwirft Plakate und Bücher für Kulturinstitutionen wie das Marres Center for ­Contemporary Culture in Maastricht. Maureen Mooren Stavangerweg 890–15 1013 AX Amsterdam Niederlande T +31.20.6 20 55 47 M +31.6.24 55 48 71 [email protected] www.maureenmooren.nl

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Node Berlin Oslo [ 13,  99] Node ist ein Grafikstudio mit Büros in Berlin und Oslo. Es wurde 2003

von Anders Hofgaard und Serge Rompza gegründet; 2006 wurde ­V ladimir ­L lovet Casademont Partner bei Node . Alle drei haben an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam studiert. Sie arbeiten für Auftraggeber weltweit und entwickeln eigene Projekte in verschiedenen Medien. ­ Man könnte behaupten, dass Node in ihrem Studio eine Art Hotel betreiben, in dem sie die unterschiedlichsten Kunden und Projekte beherbergen. Sie arbeiten forschungsorientiert und haben immer das Ziel vor Augen, interessante Projekte zu entwickeln. Node Berlin Oslo Anders Hofgaard, Serge Rompza, Vladimir Llovet Casademont Lobeckstraße 30–35 10969 Berlin Deutschland T +49.30.3 22 97 04 30 [email protected] www.nodeberlin.com

OK-RM [ 29]

Das Londoner Studio OK-RM wurde 2008 von Oliver Knight und Rory McGrath gegründet, die schon seit ihrem Abschluss an der University of the West of England in Bristol 2003 zusammenarbeiten. Sie arbeiten vor allem für Institutionen und Personen aus dem Kulturbereich, ­gestalten Erscheinungsbilder, Bücher, Plakate, Ausstellungen und Webseiten. ­Charakteristisch für die Projekte von OK-RM ist, dass sie beim Zusammentragen und Strukturieren von Inhalten äußerst rational und durchdacht vorgehen. Zu ihren Kunden zählen unter anderem die Hayward Gallery, die Barbican Art Gallery, Swatch, Film and Video Umbrella, Channel 4 und Art Angel. Daneben entwickeln sie zunehmend auch eigene Projekte. OK-RM Oliver Knight, Rory McGrath [email protected] www.ok-rm.co.uk

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onlab [ 11,  99]

onlab ist ein Schweizer Grafikbüro in Berlin. Es entwickelt Auftrags­ projekte genauso wie eigene und gemeinschaftliche Projekte und ist M ­ itbegründer von etc publications, einer Plattform für unabhängige Veröffentlichungen. Zu den jüngsten Projekten von onlab gehören das ­Redesign der Zeitschrift „Domus“ und die Art Direction des Deutschen Pavillons auf der Architekturbiennale in Venedig 2008. onlab bezieht Position, indem es Inhalt und Ästhetik seiner Entwürfe in einen aktuellen Kontext stellt. Der Kern eines Auftrags bzw. eines Projekts enthält immer schon den Hinweis darauf, wie man eine Gestaltungsaufgabe lösen kann, sagen die Schweizer – und wie man sie emotionalisiert und g ­ leichzeitig leicht zugänglich macht. Und ein gelungener Entwurf könne sich in ­g leicher Weise mit Fakten oder mit Fiktion beschäftigen. onlab Nicolas Bourquin Oderberger Straße 11 10435 Berlin Deutschland T +49.30.80 61 58 80 [email protected] www.onlab.ch

Pixelgarten [ 12,  100]

Pixelgarten sind Catrin Altenbrandt und Adrian Nießler. Beide studierten Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und arbeiten seit 2004 zusammen an freien und angewandten Projekten in den Bereichen Fotografie, Illustration und Grafik. Für Magazine wie „Neon“, „form“ und „Wired“ und für Verlage und Kulturinstitutionen ­realisieren sie Projekte, die über zweidimensionale Printmedien hinaus auch in den dreidimensionalen Raum gehen. In Zusammenarbeit mit Gerrit Terstiege entstand das Buch „Drei D – Grafische Räume“, das 2008 im Birkhäuser Verlag erschienen ist. Pixelgarten c/o Basis Frankfurt Catrin Altenbrandt, Adrian Nießler Elbestraße 10 HH 60329 Frankfurt Deutschland T +49.69.80 08 79 40 [email protected] www.pixelgarten.de

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Project Projects [ 22,  98]

Project Projects ist ein Designbüro, das sich auf die Gestaltung von ­Büchern, Plakaten, Ausstellungen und interaktiven Projekten für ­Auftraggeber aus Kunst und Architektur spezialisiert hat. Es wurde 2004 von Prem Krishnamurthy und Adam Michaels gegründet und arbeitet für Art in General, das Berkeley Art Museum, das Canadian Centre for ­A rchitecture, das Landschaftsarchitekturbüro Field Operations, das MoMA, das „New York Times Magazine“, Phaidon, Princeton ­ Architectural Press und Steven Holl Architects. Project Projects wurde 2009 für den Cooper-Hewitt National Design Award nominiert und bereits ­v ielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Design Distinction Award 2007 der Zeitschrift „I.D.“ oder dem Art Directors Club Young Guns 5 Award. N ­ eben Auftragsarbeiten entwickelt und realisiert das Büro auch eigene ­Ausstellungs- und Buchprojekte. Project Projects Prem Krishnamurthy, Adam Michaels 156 Ludlow St, 3rd floor New York, NY 10002 USA T +1.212.5 09 06 36 [email protected] www.projectprojects.com

Rimini Berlin [ 33]

Das von Till Beckmann und Franziska Morlok gegründete ­Designstudio Rimini Berlin konzipiert und gestaltet gedruckte, digitale, filmische und räumliche Projekte. Die Arbeit in unterschiedlichsten Medien und ein konzeptioneller, aber gleichzeitig experimenteller Ansatz sind die Basis ihrer selbst initiierten und kundenorientierten Projekte. Zu ihren Kunden gehören das Berliner Naturkundemuseum, die Filmgalerie 451, die ­Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam, das Jüdische Museum ­Berlin sowie Künstler wie Heinz Emigholz oder Katja Eydel. F ­ ranziska Morlok und Till Beckmann haben an der Universität der Künste Berlin studiert, wo sie in den Klassen für Grafikdesign und Medienkunst lehren. Rimini Berlin Franziska Morlok, Till Beckmann Raumerstraße 27 10437 Berlin Deutschland T +49.30.25 32 33 77 [email protected] www.rimini-berlin.de

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Viola Schmieskors [ 17]

Die frühe Begegnung mit Formen und Farben brachte Viola Schmieskors zu ihrem Kommunikationsdesign-Studium an der Essener F ­ olkwang Hochschule, wo sie Mitglied des Typografie-Ausschusses war. ­A nschließend arbeitete sie im Studio Fons Hickmann m23 in Berlin und schärfte dort ihren Sinn für raffinierte Details und originelle ­Kompositionen. 2009 gründete sie ihr eigenes Studio und ist heute selb­stständige Grafikdesignerin in Berlin und Stockholm. Sie arbeitet für ­Auftraggeber wie die Künstlerin Katharina Bosse und konzentriert sich auf kreative, strukturierte und konzeptionelle ­G estaltungslösungen, denen sie oft durch den Einsatz von speziellen Materialien und Papier­ veredelungen den letzten Schliff gibt. Viola Schmieskors Karlbersgsvägen 53 A 11335 Stockholm Schweden T + 46.760.17 19 79 Reichenbergerstraße 89 10999 Berlin Deutschland M +49.178.1 83 02 74 [email protected] www.violaschmieskors.com

Ariane Spanier [ 25]

Ariane Spanier, geboren 1978 in Weimar, studierte Visuelle ­Kommunikation an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 2004/05 ­a rbeitete sie im New Yorker Büro von Stefan Sagmeister und ist seit ihrer Rückkehr nach Berlin freiberufliche Grafikdesignerin. Sie arbeitet vor allem für Kunden aus dem kulturellen Bereich, Galerien, Künstler, Verlage und Architekten. Ihr hauptsächliches Arbeitsfeld sind ­Druck­sachen, sie gestaltet aber auch Animationen und Webseiten. Das Wesentliche am ­Grafikdesign, so Ariane Spanier, sei für sie der ­Versuch, „zu unserer visuellen Umgebung etwas beizusteuern und im besten Fall, sie für einen Moment zu verbessern“. Ariane Spanier [email protected] www.arianespanier.com

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Annik Troxler [ 9,  99]

Annik Troxler wurde 1979 in Wolhusen in der Schweiz geboren. Sie ­studierte Grafikdesign an der ECAL in Lausanne und lebt und a ­ rbeitet heute in Basel. Sie hat in den Studios von Niklaus Troxler (Willisau), Fons ­Hickmann (Berlin) und Stephan Bundi (Boll/Bern) gearbeitet. 2005 ­gewann sie den Eidgenössischen Wettbewerb für Design und erhielt dadurch die ­Möglichkeit, ein halbes Jahr bei Mevis & Van Deursen in Amsterdam zu arbeiten. Anniks Plakate wurden vielfach ausgezeichnet: 2006 gewann sie den Großen Preis der International Poster Triennial des Museum of ­Modern Art in Toyama (Japan), 2008 den ersten Preis beim Festival ­International de l’Affiche et du Graphisme in Chaumont (Frankreich). Annik Troxler Baldeggerstrasse 54 4052 Basel Schweiz T +41.61.3 11 39 19 [email protected] www.anniktroxler.ch

Üppig [ 26]

Üppig Identity Store ist ein Shop für echte Ideen in Amsterdam, wo Künstler arbeiten, die auf der Suche sind nach einer interessanten Frage, einer vielversprechenden Geschäftsidee oder einfach nur nach ­einer guten Unterhaltung über das Leben als solches, darüber, wer wir sind, wohin wir gehen, warum wir uns mit Umwelt, Politik und der ­Tatsache be­ schäftigen, dass Grafikdesign uns zu einer nachhaltigen ­L ösung führen wird, weil es in dieser überfüllten Welt, in der jeder D ­ esigner ist, wirklich etwas ­verändert, und, warum wir wieder auf dem Land leben, Schafe ­hüten und Brot backen sollten, das wie Brot schmeckt, und warum wir, während wir hart arbeiten, nach diesem einen, be­sonderen Moment Aus­ schau halten, uns neue Verknüpfungen ausdenken sollten, weil auf der Welt genug für alle da ist, und beginnen sollten, ­„Üppig“ zu denken. Üppig Monika Sunnanväder, Richard van Os Prins Hendrikkade 147 1011 AV Amsterdam Niederlande T +31.20.3 00 36 37 [email protected] www.uppig.nl

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Weiss – heiten Design [ 8,  91, 99] Weiss – heiten ist ein europäisches Designteam mit Studios in Berlin,

London, Paris und Zürich, das lokale und internationale Projekte mit ­Beratung, Konzepten und Gestaltung unterstützt. Weiss – heiten ­a rbeitet für unterschiedliche Kunden aus den Bereichen Kultur, Handel, Dienstleistungen und für öffentliche Auftraggeber. Der inten­sive Dialog zwischen den einzelnen Standorten von Weiss – heiten, der Austausch von Ideen, Wissen und Erfahrung, ist gelebte europäische Kultur und Teil ihres täglichen Lebens und Arbeitens. Weiss – heiten Design Tobias Kohlhaas, Birgit Hölzer Schlesische Straße 29/30 10997 Berlin Deutschland T +49.30.69 56 62 50 [email protected] www.weiss-heiten.eu

Welcometo.as [ 18]

Adam Macháˇcek und Sébastien Bohner lernten sich Anfang 2002 ­ während ihres Praktikums im Studio Dumbar in Den Haag kennen. Im selben Jahr trafen sie sich zufällig in Lausanne wieder, Sébastiens ­Heimatstadt, wo Adam für ein Jahr als Stipendiat an der ECAL studierte. Nach einigen gemeinsamen Projekten gründeten sie 2004 ­Welcometo.as. Ihre Projekte entstehen immer im Dialog mit dem Auftraggeber und beziehen sich stark auf den jeweiligen Kontext. Die Entwürfe von Welcometo.as – Bücher, Ausstellungskataloge, ­L eit­systeme, Erscheinungsbilder – sind originell, einnehmend und ­i nteragieren ­spielerisch mit dem Betrachter. Immer geht es ihnen darum, Druckprozesse bis an die Grenze des Machbaren aus­z ureizen, um so die Einschränkungen, die Auftragsarbeiten mit sich bringen, zu umgehen. Welcometo.as Adam Macháˇcek, Sébastien Bohner Rue de Genève 19 1003 Lausanne Schweiz T +41.21.3 12 72 14 [email protected] www.welcometo.as

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Anhang  produzenten

Bölling [ 11, 27, 29]

Marco O. Bölling, geboren 1973, ist geschäftsführender Gesellschafter von Bölling Prägedruck. Das Unternehmen gehört zu den Top-Adressen für Prägedruck und Druckveredelung: Marco O. Bölling und sein Team unterstützen Endkunden und Kreativagenturen von der Planung bis zur Realisierung eines Veredelungsprojekts – auf Wunsch auch als Berater im Vorfeld. Qualitätsbewusste aller Couleur – darunter Prominente und Spitzenpolitiker – schätzen die Arbeit des Spezialbetriebs in Bad Soden und lassen dort Drucksachen fertigen. Modernste Technik verbunden mit traditioneller Handwerkskunst liefert Ergebnisse, die durch TDC, ADC und andere ausgezeichnet wurden. Bölling GmbH & Co KG Prägedrucksachen Schwalbacher Straße 83 65812 Bad Soden Deutschland T +49.6196.76 69 80 F +49.6196.76 69 866 [email protected] www.boelling.com

Dalla Betta Kartonagen [ 33]

Der Verpackungshersteller Dalla Betta ist für seine innovativen ­ erpackungen und produktionstechnisch aufwendigen, anspruchsvollen V Lösungen bekannt. Sein Paket besteht aus jungen, kreativen Mitarbeitern und 60 Jahren Produktionserfahrung. Dalla Betta produziert Karton­ verpackungen, Faltschachteln, Displays und bietet Speziallösungen für alle Industriesparten. Jüngst wurde die Firma mit dem DID-Award für die beste Weiterverarbeitung 2007 und mit dem Innovationspreis der ­Deutschen Druckindustrie 2007 und 2008 ausgezeichnet. Durch die eigene CAD-Konstruktionsabteilung und moderne Produktionsanlagen ist Dalla Betta in vielen Sparten ein optimaler Partner der Industrie – speziell auch für die Buchindustrie mit Speziallösungen für Produktintegration, zum Beispiel für CDs oder auch spezielle Umschlaglösungen. Dalla Betta Kartonagen Feldweg 5 87437 Kempten Deutschland T +49.831.73 713 F +49.831.75 059 [email protected] www.dalla-betta.de

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Anhang  produzenten

Flock-Tec [ 14]

Flock-Tec hat seinen Ursprung in der Lohnbeflockung von Platten und Formteilen. Aufgrund der langjährigen Erfahrung auf allen ­G ebieten der Beflockung wird das Unternehmen häufig mit Entwicklungen, Muster­serien und Sonderanwendungen beauftragt. So wurden erstmals 1999/2000 alle Präsentationen der Saison-Farben von Lycra® mit motivbeflockten Umschlägen produziert. Der entsprechenden Werbeagentur gefiel dies so gut, dass sie spezielles Weihnachtspapier und Weihnachtskarten für eigene Zwecke beflocken ließ. 2001 folgte der hochwertige Einband für das Buch „Krieg und Frieden – Eine deutsche Zarin in Schloss Pawlowsk“, das anlässlich einer Ausstellung im Haus der Kunst in München erschien. 2007 wurde der Maschinenpark für die Papierbeflockung wesentlich erweitert. Inzwischen wurden viele Millionen Karten, Umschläge, Bucheinbände und ähnliches beflockt – auf Wunsch sendet Flock-Tec Muster zu. Besonders hilfreich sind die Musterblätter mit unterschiedlich großen positiven und negativen Schriften und Linien. Flock-Tec Technische Beflockungen GmbH Robert-Bosch-Straße 60 72810 Gomaringen Deutschland T +49.7072.80 584 F +49.7072.91 29 03 [email protected] www.flock-tec.de

Gerscher Druck [ 3 – 10, 13]

Gerscher ist ein Familienunternehmen, das 60 Jahre Erfahrung mit allen Varianten des Siebdrucks hat – und als Dienstleister für Offsetdruckereien in der Druckveredelung Möglichkeiten bietet, die oft nur in ­Kombination mit Siebdruck realisierbar sind. Optische und haptische Effekte – mit Siebdruck ist alles möglich. So druckt Gerscher etwa ­hochglänzende UV-Lacke und spezielle Mattlacke, Relief- und Strukturlacke, Glitter-, ­Iriodin- und Sicherheitsfarben, Rubbelfarben, Tagesleucht- und Nachleuchtfarben, Thermo- und Hydrochromatische Farben, Duftstoffe und vieles mehr. Daneben bietet Gerscher im klassischen und technischen Siebdruck das gesamte Spektrum an: vom Aufkleber über T ­ astaturfolie, bedruckte Metallteile bis zu ­Spezialanwendungen. Das Unternehmen deckt auch die Weiterverar­beitung ab. Auflagenunabhängig druckt und veredelt ­G erscher im Siebdruck vom Kleinformat bis zur Bogengröße von 150 × 110 cm auf ­verschiedenen Halb-, Dreiviertel- und Vollautomaten. Gerscher GmbH Im Oberen Tal 24 74858 Aglasterhausen Deutschland T +49.6262.92 150 F +49.6262.92 15 55 [email protected] www.gerscher.de 132

Anhang  produzenten

Gräfe – Die Veredelungsgruppe [ 19 – 26, Druck]

Druckveredelung ist Faszination und Emotion. Die Gräfe Veredelungsgruppe verbindet technisches Know-how mit kreativen Ideen. Denn wenn man die vielfältigen Veredelungsverfahren gekonnt kombiniert, kann eine Drucksache alle Sinne ansprechen und besonders wirkungsvoll ­kommunizieren. Der klassische Prägefoliendruck mit seinen Varianten gehört genauso dazu wie neue Lösungen – Kaltfolientransfer, ergänzt um Folien­kaschierungen und Lackierungen. „Es kommt immer auf die ­r ichtige Dosierung an. Oft ist weniger mehr“, so das Leitmotiv. An den Standorten Bielefeld und Landau schafft die Gräfe Veredelungsgruppe die Basis für immer wieder neue Möglichkeiten und Gestaltungsansätze für Designer, Fotografen, Agenturen, Druckereien und Markenartikler. Gräfe Druck & Veredelung GmbH Eckendorfer Straße 82–84 33609 Bielefeld Deutschland T +49.521.97 20 50 F +49.521.97 20 550 [email protected] www.graefe-druck.de

Leissing Druckveredelung GmbH & Co. KG Lise-Meitner-Straße 10 76829 Landau Deutschland T +49.6341.94 24 90 F +49.6341.94 24 949 [email protected] www.leissing-druckveredelung.de

hinderer + mühlich [ 19 – 25]

hinderer + mühlich stellt perfekte Prägewerkzeuge für die Druck­ veredelung her. Der Weltmarktführer mit Produktionen in Deutschland, China, Frankreich, der Schweiz und den USA steht für Präzision, schnelle Lieferung und eine Vielfalt an besonderen Werkzeugen. Die Palette der Werkzeuge umfasst Flachprägungen, Prägestempel für Reliefformen wie Embossing und Debossing, Blindprägungen, Fertigpatrizen und – ­besonders hervorzuheben – Werkzeuge für die „besondere ­G estaltung“. Die Stichworte lauten: Microembossing, Paperscape, Faces of Relief, Lentikular. hinderer + mühlich KG Heilbronner Straße 27–29 73037 Göppingen Deutschland T +49.7161.97 82 20 F +49.7161.97 82 210 [email protected] www.hinderer-muehlich.de

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produzenten

klenke druck gmbh [ 15]

Seit 1976 ist das Unternehmen Klenke geschätzter Partner für mannigfaltige Druckobjekte rund um Kunststoffe, Aufkleber und Folien – von XXS bis XXL . Zu den Stammkunden gehören unzählige Werbeagenturen und auch bekannte Konzerne. Einen besonderen Namen machte sich Klenke als einer der Pioniere des Lentikulardrucks. Tiefenwirkung, FlipEffekte, eine Kombination aus beidem oder Morphing – das Team aus dem Osnabrücker Land defi niert die Grenzen des Realisierbaren immer neu. Eine facettenreiche Weiterverarbeitung im Kunststoff- und Foliendruck, UV-Offset- und Siebdruck rundet das Portfolio der Möglichkeiten ab. Klenke Druck GmbH & Co. KG Stievenstraße 15 49201 Dissen Deutschland T +49.5421.94 41 0 F +49.5421.94 41 11 [email protected] www.klenke-druck.de

kösel [Druck, Buchbindung] Das „Büchermachen“ ist seit mehr als 400 Jahren die herausragende Stärke von Kösel. Das harmonische Zusammenspiel von Inhalt, Materialien, Druckqualität und buchbinderischer Verarbeitung macht das Buch erst zur vollkommenen Einheit aus Funktionalität und Ästhetik. Über die bekannten buchbinderischen Normen hinaus gibt es Entwicklungen, die man nur bei Kösel fi nden kann. Weiter- und Neuentwicklung von außergewöhnlichen Buchformen machen aus Büchern mehr als nur Informationsträger, sie machen das Buch zum fühlbaren Erlebnis. Mit bester Qualität und Service aus erster Hand ist Kösel einer der führenden Buchhersteller auf dem europäischen Markt. Als vollstufiger Herstellungsbetrieb mit Vorstufe, Druck, Bindung und leistungsfähiger Logistik bietet Kösel seinen Kunden eine besonders kompetente Betreuung lange vor und auch weit nach der eigentlichen Buchproduktion.

Kösel GmbH & Co. KG Am Buchweg 1 87452 Altusried-Krugzell Deutschland T +49.8374.58 00 F +49.8374.58 02 56 [email protected] www.koeselbuch.de

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Anhang  produzenten

Kremo [ 31]

Papier fällt besonders da auf, wo es nicht mehr vorhanden ist. Kremo ­hat sich seit vielen Jahren auf Laserstanzungen in Papier spezialisiert und gibt Drucksachen mit feinsten Ausstanzungen, Perforationen und ­Gravuren den letzten Schliff. Wo herkömmliche Stanzformen an ihre Grenzen ­stoßen, fängt Kremo erst an. Die dabei entstehenden ­Produkte heben sich von anderen Verfahren deutlich ab, Figuren mit feinsten Verästelungen wirken verblüffend. Zu den Fertigungen gehören Werbe­broschüren, Geschäftsberichte, Einladungen, Mailings, Mappen, Visitenkarten etc., auch die Personalisierung ist durch Schnitt und Gravur möglich. ­Dickere ­Materialien für den Modellbau, Buchdeckel (auch am fertigen Buch), Pappe, Leder, Kork, dünnes Holz (bis etwa 3 mm) und Acrylglas (bis etwa 8 mm) können ebenfalls geschnitten und beschriftet werden. Durch ­d igitale Datenverarbeitung ist es möglich, von Auflage 1 bis 100 000 ­kostengünstig zu produzieren. Und der Betrachter ist verblüfft. Kremo Laser-Papierfeinstanzungen Karl Kretschmer e.K. Odenwaldstraße 19 74821 Mosbach Deutschland T +49.6261.14 805 F +49.6261.18 471 [email protected] www.kremo.de

Kurz [ 18 – 26]

Wer metallischen Glanz oder holografische Motive auf Papier zaubern möchte, für den hat Kurz die richtige Folie. Kurz stellt Heiß­prägefolien in leuchtenden Metallfarben und verschiedenen Glanzgraden her, die sich auf das Substrat und auf das Prägemotiv und -werkzeug abstimmen lassen. Tausendundeine gestalterische Möglichkeit bietet die ­V ielfalt holografischer Folien, die in diversen Farben oder auch als transparente Versionen produziert werden. Ein ausgereiftes Kalt­folien­ programm macht das Kurz-Sortiment komplett. Es beinhaltet brillant glänzende Kaltfolien für den Bogenoffset- und Schmalbahnetikettendruck sowie für effektvolle ­Ü berdruckungen. Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG Schwabacher Straße 482 90763 Fürth Deutschland T +49.911.71 410 F +49.911.71 413 57 [email protected] www.kurz.de

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Anhang  produzenten

Richard Mayer Buchbinderei

Buchbinderei Mayer [Schnittveredelung] Die Buchbinderei Mayer ist spezialisiert auf besonders anspruchsvolle Produktionen. Sie fertigt nicht nur Einbände, Mappen und Kassetten, ­sondern führt auch außergewöhnliche Schnittveredelungen aus: Gold-, Silber- und Farbschnitte für Einzelstücke und Großauflagen. Zwei Anlagen für die industrielle Schnittveredelung und die ent­ sprechende ­Peripherie stehen dafür zur Verfügung. Die Buchbinderei ­Mayer kann Leder, Holz und ­Metall verarbeiten, prägen und stanzen. Sie stellt groß­formatige Bücher bis zu Hochformaten von 420 × 700 mm und Quer­formaten von 750 × 450 mm her. Das Unternehmen, das 1946 gegründet wurde, hat heute 23 ­Mitarbeiter in Esslingen, ein Tochter­ betrieb in Prag ermöglicht günstige ­L ohnarbeiten. Geschäftsführer und Gesellschafter sind Frieder Mayer und Gerald Schlegel.

Richard Mayer Buchbindermeister GmbH Alleenstraße 21 73730 Esslingen Deutschland T +49.711.32 77 80 80 F +49.711.32 77 80 89 [email protected] www.bubi-mayer.de

Richard Mayer Buchbinderei GmbH . Obertürkheimer Str. 62 . 73733 Esslingen/Mettingen . Telefon 0711 - 327 7808 0 . Telefax 0711 -3 27 7808 9 l: [email protected] . internet: www.bubi-mayer.de . HRB 21-3225 Esslingen . Geschäftsführer: Frieder Mayer, Gerald Schlegel . StrNr. 59350-21183

PaperluxTM [ 28]

Die Paperlux GmbH ist eine Design- und Produktionsmanufaktur mit Sitz in Hamburg. Gegründet 2003, arbeitet die Agentur heute ­u nter ­a nderem für Kunden wie Lange & Söhne, Falke, Adidas und Escada. ­Aufgeteilt ist das Unternehmen in die drei Tätigkeitsbereiche Surface, ­Design und P ­ roduktion. Der Bereich Paperlux Surface beschreibt das eigene, ­europaweit patentierte Veredelungsverfahren, die Paperlux ­Papiergravur. Strategische Unternehmens-, Marken- und Produkt­ kommunikation leistet der Bereich Paperlux Design. Von der komplexen Corporate Identity über Eventkommunikation bis hin zur Verpackung entstehen hier ausgefeilte Markenwelten. Begleitend hierzu entstand in den letzten Jahren der Bereich Paperlux Produktion. Markenbotschaften nehmen hier ihre haptische Gestalt an, egal ob handgefertigte Klein­serien oder aufwendige Konfektionen. Der Bereich Produktion sichert die Q ­ ualität und ­produktionstechnische Umsetzung jeder Idee. Paperlux entwickelt hier neue Ideen, sucht nach individuellen Lösungen und koordiniert ­Dienstleister. Paperlux GmbH Schanzenstraße 70 20357 Hamburg Deutschland T +49.40.430 94 80 0 F +49.40.430 94 80 28 [email protected] www.paperlux.com

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Anhang  produzenten

Arbeitskreis Prägefoliendruck e. V.

Der Arbeitskreis Prägefoliendruck e. V. ist die Qualitäts- und Innovationsgemeinschaft von Veredelungsbetrieben, Druckereien und Technologiepartnern rund um den Prägefoliendruck. Als Non-ProfitOrganisation setzt er sich für die Kommunikation und Weiterentwicklung der vielfältigen Möglichkeiten des Prägefoliendrucks ein. Er erarbeitet Informations- und Schulungsunterlagen und veranstaltet Seminare und Workshops für Marketing, Kreation, Produktion und Ausbildung. Arbeitskreis Prägefoliendruck e. V. Kontaktbüro Postfach 1629 73506 Schwäbisch Gmünd Deutschland T +49.7171.418 34 [email protected] www.look-and-feel.net

Rieker [ 1, 2, 12, 16, 17, 18]

Rieker ist nicht nur irgendein Druckveredelungsunternehmen. ­R ieker ist ein Ideenveredeler. Alles was Kunden aufs Papier bringen, bringt Rieker groß raus: glänzend, mattiert, strukturiert, duftend, kaschiert, lackiert – oder am liebsten eine Kombination aus all diesen Möglichkeiten. Die Firma Rieker ist seit über 100 Jahren als Dienstleister auf dem G ­ ebiet der ­Druckveredelung für das grafische Gewerbe tätig. Sie führt alle bekannten Veredelungsarten (und auch einige unbekannte) im eigenen ­Hause aus. Weiterführende Arbeiten wie Stanzen und Heißfolienprägen bietet sie in Kooperation an. Zur schnellen und termingerechten Abwicklung der Veredelungsaufträge stehen moderne Maschinentechnik und ein flexibler Fuhrpark bereit. Kompetente Mitarbeiter beraten­ ­jederzeit gerne. Rieker Druckveredelung GmbH + Co. KG Max-Lang-Straße 62 70771 Leinfelden Deutschland T +49.711.75 87 09 90 F +49.711.75 87 09 91 11 [email protected] www.rieker-dv.de

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produzenten

sappi

Sappi ist der weltweit führende Hersteller von gestrichenen Feinpapieren sowie Produzent gestrichener Kartone und ungestrichener Feinpapiere. Das Unternehmen mit seiner Zentrale in Südafrika verfügt über Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und Afrika, ein Joint Venture in China und über 50 Verkaufsbüros auf der ganzen Welt. Grafi kdesigner, Markeneigner und Drucker in über 100 Ländern setzen die Papiere von Sappi für anspruchsvolle, hochwertige Veröffentlichungen, Werbematerial und Verpackungslösungen ein. Die Papiere werden nach internationalen Qualitäts- und Umweltstandards in zehn hochmodernen Werken erzeugt. Alle europäischen Sappi-Werke sind nach den beiden Waldbewirtschaftungssystemen FSC und/oder PEFC zertifi ziert, wodurch Umweltfreundlichkeit und langfristige Nachhaltigkeit der Rohstoffe gewährleistet werden. Jede Sappi-Marke wird in einer umfassenden Bandbreite an Oberflächen und Flächengewichten angeboten und dient damit als Inspirationsquelle für die größtmögliche Vielfalt an Designkreativität. HannoArt HannoArt TM ist die clevere Wahl. Der bläulich-weiße Farbton und der außergewöhnliche Druckfarbenglanz verleihen dem Papier Klarheit, Tiefe und Dimension und stellen Designern eine faszinierende Grundlage für die Entfaltung ihrer Kreativität bereit. Seine hervorragenden Laufeigenschaften sparen Zeit an der Druckmaschine und bei der Weiterverarbeitung. HannoArt wird in glänzender, seidenmatter und matter Oberfläche im Flächengewichtsbereich von 80 bis 350 g/m² angeboten. HannoArt Gloss [ 3, 8, 12, 13, 14] Die gleichmäßige, einheitlich glänzende Oberfläche gewährleistet eine präzise Bildreproduktion für überragende visuelle Effekte und ein brillantes Endergebnis. Das verbesserte Wegschlagverhalten der Farbe fördert das Leistungsvermögen auf der Druckmaschine. HannoArt Silk [ 2, 5, 6, 7, 9, 10, 16, 17, 18] Die glatte, nicht kalandrierte Oberfläche sorgt für ein größeres Volumen und eine exquisite Haptik. Der hervorragende Druckglanz und der Kontrast im Verhältnis zu der seidenmatten Oberfläche ermöglichen beeindruckende und auffallende Ergebnisse. HannoArt Bulk [ 4, 11, 27, 33, Textbuch] Durch hohes Volumen sowie überragende Opazität und Steifigkeit liegt diese Sorte besonders gut in der Hand und verleiht damit jeder Art von Anwendung einen zusätzlichen Reiz. Besonders niedrigere Flächengewichte bieten beträchtliche Vorteile im Volumen. Die nicht reflektierende Oberfläche ermöglicht eine gute Lesbarkeit und eine lebendige Farbreproduktion.

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Algro Design Duo [ 1, 19 – 26, 29 – 32] Als Teil des Algro-DesignTM-Sortiments hochwertiger, hochweißer und seidenmatt gestrichener, voll gebleichter Kartone (GZ) mit außergewöhnlicher UV-Lichtbeständigkeit ermöglicht Algro Design Duo unbegrenzte kreative Möglichkeiten für hochwertige Grafi k- und Verpackungsanwendungen. Der langlebige Karton ist beidseitig symmetrisch mit einem seidenmatten Doppelstrich von höchster Qualität ausgestattet, was ihm ein klares, frisches Erscheinungsbild für optimale Markenkommunikation verleiht. Präzise Farbreproduktion, Kontrast, Bildschärfe und höchste Gleichmäßigkeit in allen Druck- und Veredelungsstufen bilden das Herz der hochweißen Algro-DesignTM-Produktfamilie. Auch der Einband dieses Buches und der Textteil wurden auf Sappi-Papieren gedruckt. Sappi Fine Paper Europe Chaussée de la Hulpe 154 1170 Brüssel Belgien T +32.2.676 97 00 [email protected] www.sappi.com

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Anhang  autoren

Markus Zehentbauer [ 78 – 91, 94 –100]

Markus Zehentbauer arbeitet als freier Journalist und Lektor in München. Unter anderem schreibt er für die „Süddeutsche Zeitung“ und die Zeitschrift „form“ über Kunst und Design. Er hat in München Kunstgeschichte studiert, arbeitete am Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt und war Textchef der Zeitschrift „form“ in Basel. Er hat bereits an den ebenfalls im Birkhäuser Verlag erschienenen Publikationen „Patterns 2“, „Limited Edition“ und „Chroma“ mitgearbeitet.

Uwe Jäger [ 92 – 93]

Prof. Dr. Uwe Jäger studierte technisch orientierte BWL an der Universität Stuttgart. Promotionsstudium an der Universität Bayreuth. Mehrjährige Tätigkeit in der Verpackungsbranche in den Bereichen Marketing und Vertrieb. Seit 1997 Professor für Marketing, Vertrieb und Management an der Hochschule der Medien Stuttgart.

Franziska Morlok, Till Beckmann

Franziska Morlok und Till Beckmann arbeiten unter dem Namen Rimini Berlin als Grafikdesigner in Berlin. Sie haben „extra“ initiiert und gemeinsam mit den beteiligten Gestaltern, Produzenten und Autoren ein technisches wie auch gestalterisches Nachschlagewerk zu Veredelungstechniken entwickelt.

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Anhang  danke!

Vielen Dank!

An alle Gestalter für ihren besonderen Einsatz Timo Gaessner, Meiko Gubler (123buero); Antoine Audiau, Manuel Warosz (Antoine + Manuel); Daniel Gross, Joris Maltha (Catalogtree); Alexandra Kardinar, Volker Schlecht (Drushba Pankow); Hans Gremmen; Fons Hickmann, Gesine Grotrian-Steinweg (Fons Hickmann m23); Eike König, Tim Schmitt, Lucie Ulrich (Hort); Sarah Illenberger; Christopher Jung, Tobias Wenig (Jung + Wenig); Hjalti Karlsson, Jan Wilker, Nicole Jacek (karlssonwilker inc.); Hoon Kim (Why not smile); Yang Liu (Yang Liu Design); Mario Lombardo (Bureau Mario Lombardo); Jeroen Barendse, Thomas Castro, Dimitri Nieuwenhuizen (LUST ); Thomas Mayfried (Thomas Mayfried Visual Communication); Fanette Mellier; Barbara Bättig, Harri Kuhn, Vera Rammelmeyer (mischen); Maureen Mooren; Anders Hofgaard, Serge Rompza, Vladimir Llovet Casademont, Miriam Waszelewski (Node Berlin Oslo); Rory McGrath, Oliver Knight (OK-RM); Nicolas Bourquin, Judith Wimmer, Thibaud Tissot (onlab); Catrin Altenbrandt, Adrian Nießler ­(Pixelgarten); Prem Krishnamurthy, Adam Michaels (Project Projects); Viola Schmieskors; Ariane Spanier; Annik Troxler; Monika Sunnanväder, Richard van Os (Üppig); Birgit Hölzer, Tobias Kohlhaas, Sandra Teschow (Weiss – heiten Design); Adam Macháˇcek, Sébastien Bohner (Welcometo.as) An alle Produzenten für ihre großartige Arbeit und ihr Fachwissen Marco O. Bölling (Bölling); Michael Weiss (Dalla Betta); Ulrich Maag (Flock-Tec); Dirk Gerscher, Sabine Gerscher (Gerscher Druck); Frank Denninghoff (Gräfe Druck & Veredelung); Faust Mühlich, Barbara Mühlich, Thomas Löchner, Joachim Seitz, Monika Beitlberger (Hinderer + Mühlich, Kurz); Anja Wellmeyer, Michael Krakow, Peer-Eric von Dreele, Lars Lindemann, Elisabeth Deutschmann (Klenke Druck); Martin Schöllhorn, Christian Sperle (Kösel); Karl Kretschmer, Christian Haas (Kremo); Frieder Mayer (Buchbinderei Mayer); Sebastian Heberle, F. Marco Kühne, Jan Staecker, Soraya Ziegler (Paperlux); Ralph Rieker, Oliver Hahn (Rieker Druckveredelung); Lars Scheidweiler, Marie-Ange Gérard, Stefan Wolff (Sappi) An alle, die uns bei der Recherche unterstützt haben Arbeitskreis Prägefoliendruck, Peter Barth, Stefan Berndt, Werner Deck, Wolfgang Faigle, Axel Fischer, Wendelin Hess, Uwe Jäger, Georg Kremer, Guido Lengwiler, Ralf Lokay, Lucie Mengel, Beat Müller, Thomas Nickert, Rüdiger Reinhardt, Rahel Wend (www.rent-a-wend.de) An alle, die uns mit Rat und Tat unterstützt haben Martin Bankart, Sandra Barth, Sara de Bondt, Norbert Brey, Thomas ­Brugisser, Julia Bürck, Anke Heegewaldt, Hendrik Hornung, Christian Jürgensen, Oliver Klimpel, Jens Knöbl, Tale Jo König, Berit Liedtke, ­Franz Maurer, Hans Peters, Marion Plassmann, Frank Pörschke, Anna Preuninger, Anne Rösemeier, Ulrike Ruh, Ulrich Schmidt, Ulrike Schoch, ­Sven Schreiber, Emily Smith, Paul Spehr, Dieter Weber, Claudia Weyandt, Markus Zehentbauer Gefördert vom Kulturwerk der VG Bild-Kunst GmbH, Bonn 141

Anhang  index

3D-Rendering 42, 53 Acetat 36, 97 Acryl 28, 64, 70 Aluminium 14, 96 Andruck 17, 79, 91 Anprägung 42, 53 Ästhetik 98 Aufkleber 12, 58, 68 Auflage 25, 27, 63, 65, 69f., 74f., 80, 82, 86 Auflösung 13, 31, 60 aussparen 36ff., 46, 50, 53f., 56, 59, 79 ballig 42, 44, 52 Baumwolle 28 Beflockung 28f., siehe Flock beidseitig 11f., 15, 17, 19, 21, 23, 33, 97 Bilddaten 31, 60, 62 Blattgold 94f. Blinddruck 42, siehe Blindprägung Blindenschriftlack 13, siehe Relieflack Blindprägung 25, 42f., 45, 52, 59, 90, 94, 96 Blitzer 9, 11ff., 16, 18, 20, 23f., 26ff., 46, 50, 53f., 56, 59 Bronze-Prägefolien 49 Broschur 75 Buchblock 74f. Buchschnitt 74 Cellophanierung 36, siehe Folienkaschierung deckend 14, 16, 18, 22, 26f., 48, 62 Deckweiß 38f., 80 Deinking-Verfahren 97 Diffraktionsfolie 39, 49, 56, 74, 80 Digitaldruck 27 Disperger 97 Dispersionslack 8f., 61, 91, 94 Drip-Off-Verfahren 9 Druckbild 22, 42, 46, 50, 52ff., 56, 59 Druckfarbe 9, 14, 17, 24, 27f., 36f., 48, 62f., 97 Druckform 54 Druckmaschine 17, 71, 96 Duftdruck 17, siehe Duftlack Duftlack 11, 17 Echtgold-Prägefolien 49 Effektfarbe 14, 32f., 95f. Effekthascherei 100 Effektlack 14, siehe Effektpigmentlack Effektpigmentlack 14f., 99 einstufig 42, 45, 52, 74 Einzelbilder 30 Elektro-Luminiszenzfarben 32 Endlosmuster 49, 58

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Fälschungssicherheit 14, 46, 58 Falzlinie 23, 25ff., 29, 64 Falzmaschine 69, 71 Farbdeckung 15, 23, 79 Farblosprägung 42, siehe Blindprägung Farbschnitt 74f. Farbumschlag 22 Faser 28, 97 Feinleinen 37 Flächengewicht 36ff. Flexodruck 8, 11, 27 Flip-Effekt 30 Flitter 16, siehe Glitter Flock 28f., 46, 82, 86, 91, 94f., 98 Flock auf Flock 28 Flockdruck 28, siehe Flock Flor 28 Fluoresco-Farbe 18, siehe Tagesleuchtfarbe Fluoreszierende Farbe 95, siehe Tagesleuchtfarbe Fly-Eye-Effekt 30f. Folien-Heißprägung 46, siehe ­ Prägefoliendruck Plan Folienkaschierung Diffraktion 39 Folienkaschierung matt, glänzend 8, 10, 19, 36ff. Folienkaschierung Metallic 38, 60 Folienkaschierung Struktur 36, 37, 97 Folienlaminierung 36, siehe Folienkaschierung matt, glänzend Folienprägung Plan 46, siehe Prägefoliendruck Plan Folienprägung Struktur 50, siehe Prägefoliendruck Struktur Folienschnitt 74 Forchheimfolie 37, siehe Folienkaschierung Struktur Freisteller 60 Gegenform 42, 50, 52, 62 gerastert 38f., 99 Gestalttheorie 92 gestrichenes Papier 9, 11ff., 15ff., 21, 23, 26ff., 36ff., 43, 46, 50, 53, 54, 56, 59, 61, 68, 70f., 97 Glanzlack 8, siehe Lack Glanznase 92 Glimmer 16, siehe Glitterlack Glitter 14, 16, 24, 79, 94ff., 100 Glitterlack 16, 81 Glitzerlack 16, siehe Glitterlack Gold 16, 27, 32, 38, 48f., 60, 74, 90f., 94f., 99f. Grammatur 28, 36ff., 54, 61f., 68, siehe Papiergrammatur Granulat 9, 24f., 37 Graustufenbild 42, 50, 52, 64 Grobleinen 37 Handgravur 42, 53 haptisch 12f., 24, 42, 44, 46, 52, 62, 64, 94, 98 Heißfolienprägung Plan 46, siehe Prägefoliendruck Plan Heißfolienprägung Struktur 50, siehe Prägefoliendruck Struktur HKS 28, 62, 74, 79 Hochglanz-Farbprägefolien 48 Hochprägung 42, 44 hochviskos 8, 13, 94 Holografische Prägefolien 49 Hologrammfolien 39, 46, 49, 58

Hologramm-Prägefolien 49 Hybridverfahren 9 Hydrochromatische Farbe 32 Inline-Verfahren 8f., 24, 60 Interferenzen 14 Iriodin 14, 80 Irisglitter 16 irisierend 48 Kaltfoliendruck 60, siehe Kaltfolientransfer Kaltfolienprägung 60, siehe Kaltfolientransfer Kaltfolientransfer 60f., 80 kantig 42, 44, 52 Kaschierung 25, 31, 36ff., 60, 80 Kinegramm 58 Kippeffekt 14 Kitsch 82, 86, 90f., 100 Klebemaschine 47, 51, 53, 55, 57, 59, 61 Kleber 28f., 33, 36, 60, 95 Klebstoff 28, 33, 60 Konturlack 13, siehe Relieflack Kostenvoranschlag 78 Kreuzlinienraster 62 Kunstseide 28 Kuss-Stanze 68 Lack 8ff., 21, 27, 29, 36ff., 61, 80, 92, 96, 99 Langfaseriges Papier 45, 68 Laser 54, 64, 68, 96 Lasercut 68f., 70, 94, 96 Laserdrucker 25, 47, 63 Lasergrafik 70, siehe Lasercut Lasergravur 64, siehe Papiergravur Laserstanzung 70, siehe Lasercut lasierend 11f., 14, 18, 20, 38f., 48, 99 Laufrichtung 56, 62 Lentikulardruck 30f., 93 Lentikularfolie 30f., 83, 91, 99 lichtbeständig 19 Linsenrasterfolie 30f. Lochperforation 71, siehe Perforation Lochstanzung 71, siehe Perforation Lösungsmittel 96f. lösungsmittelfrei 8 Luminiszenzfarbe 32 Magnetfarbe 33, 83 Materialität 82, 94 Matt-Glanz-Effekt 46, 48, 50, 52 Matt-Glanz-Kontrast 9, 48, 50 Mattierung 45 Mattlack 8f., 80, siehe Lack mehrstufig 42, 45, 52 Metallglanzfarbe 14, siehe Effektpigmentlack Metallicfarbe 32, 62 Metallisierte Prägefolien 48 Metallpigmentlack-Prägefolien 48 Microembossing 54f., 94 Mikroperforation 71, siehe Perforation Mikrorelief 58 Mikrostruktur 39, 49, 54, 99, siehe Microembossing Morphing 30 Multicolor 14, 16

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Nachleuchtdauer 20 Nachleuchtfarbe 20f., 79, 82, 91, 93, 99 Neonfarbe 18, siehe Tagesleuchtfarbe Nutzenaufbau 29, 43, 47, 51, 53, 55, 65 Oberflächeneffekt 24, 45 Oberflächenstruktur 12, 26, 32, 36f., 50, 54, 79, 83 Offline-Verfahren 24 Offsetdruck 8f., 11, 14, 17ff., 27, 29, 38f., 48, 78, 80, 96 Ökophan-Folie 97 optische Täuschung 30 optisch variable Farben 92f. Panoramaregister 93 Pantone 28, 62, 74, 79 Papiergrammatur 12f., 16, 21, 26f., 70 Papiergravur 64f., 96 Patrize 42, 50, 52, 54, 62 Perforation 71, 96 Perlglanzpigmente 24 Perlmutt 14, 38, 46, 48, 50, 52 Phosphoreffekt 20, siehe Nachleuchtfarbe Phosphoreszenz 20, siehe Nachleuchtfarbe Phosphoreszierende Farbe 20, siehe Nachleuchtfarbe Photochrome Farbe 32 Piezochromatische Farbe 32 Pigment 11ff., 20, 22, 32, 38f., 48, 91, 94f. Pigment-Farbfolien 48 Polyamid 28 Polyester 14, 28, 36, 95 Polypropylen 36 Prägeebene 42, 52 Prägefolie 45f., 48ff., 52, 54, 58f., 74, 79, 86, 97, 100 Prägefoliendruck 32, 36ff., 43, 45ff., 50ff., 60, 80, 94, 96 Prägefoliendruck Mikrostruktur 54, siehe Microembossing Prägefoliendruck Plan 46f., 54, 56, 58f. Prägefoliendruck Relief 45, 52f., 98 Prägefoliendruck Struktur 45, 50f., 54 Prägeholografie 58, siehe Prägehologramm Prägehologramm 58f. Prägedruckverfahren 42, 46, 48, 50, 52 Prägung 42, 44f., 52f., 62, 91, 93, 98 Primer 29 Produktschutz 46, 54, 58 Proof 42, 53 Pseudohologramm 56, siehe Variogramm Punze 68, 70 Punzierung 74 PVC 36

randabfallend 11f., 15ff., 19, 21, 23, 25ff., 29, 47, 51, 53, 55, 57, 74, 90 Randschärfe 24, 60 Recycling 96f. Recyclingpapier 97 Reflektierende Farbe 32 Registerstanzung 93 Reibeeffektfarbe 26, siehe Streichholzfarbe Reliefdruck 24, siehe Thermoreliefdruck Reliefformen 44f. Relieflack 8, 13, 90, 93f., 96 Reliefprägung 42, 44f., 81 Rollneigung 36ff. Rubbeldruck 27, siehe Rubbelfarbe Rubbelfarbe 27, 82, 86, 93, 99 Rubbellack 27, siehe Rubbelfarbe Rückensteigung 75 rutschhemmend 11 samtig 11, 36 Schadstoffe 96f. Schaumlack 12, siehe Strukturlack Schlitzstanzung 71, siehe Perforation Schnittkante 68, 74 Schnittveredelung 74f. Schutz 8ff., 32, 36ff., 61, 74, 97 Shimlinie 39, 49 Sicherheitspigmente 14 Siderographie 62, siehe Stahlstich Siebdruck 8ff., 22, 25ff., 32, 38f., 63, 79f., 82f., 86, 94, 96 Silber 16, 27, 32, 38f., 48f., 60, 74, 80, 94f., 98, 100 Silberfolienkaschierung 38, siehe Folienkaschierung Metallic skulpturiert 42, 45, 52f., 98 Soft-Touch-Lack 11, 17 Sonderfarbe 16, 79, 90 Spiegelfarbe 32 Spotlack 8, siehe Lack Stahlstich 24f., 62f. Standardhologramm 59 Standardstruktur 37, 45, 50, 54, 80 Stanzanlage 47, 51, 53, 55, 57, 59, 61 Stanzform 65, 68, 70 Stanzlinie 68 Stanzung 68ff., 91, 93, 96 Stanzwerkzeug 68, 71, 80 Steg 68, 70f. Steg zu Schnitt 71 Streichholzfarbe 26, 83, 95, 100 Streifenlinsenrasterdruck 30, siehe Lentikulardruck Struktureffektlack 12, siehe Strukturlack Strukturfolienkaschierung 37, siehe Folienkaschierung Struktur strukturgeprägt 37 Strukturlack 8, 12, 94

Tafelfarbe 32, 86 Tagesleuchtfarbe 11, 17, 18f., 74, 91, 99 Tagleuchtfarbe 18, siehe Tagesleuchtfarbe temperaturempfindlich 20, 24 Temperaturfarbe 22, siehe Thermochromfarbe Thermochromatische Farbe 22, siehe Thermochromfarbe Thermochromfarbe 22f., 79, 93, 95, 99 Thermodruck 24, siehe Thermoreliefdruck Thermofarbe 22, 83, siehe Thermochromfarbe Thermografie 24, siehe Thermoreliefdruck thermoplastische Schicht 39, 49, 58 Thermoreliefdruck 24f., 62, 99 Tiefprägung 42, 44, 52, 94 Touch-Lack 11, siehe Soft-Touch-Lack Transferschicht 46, 48, 50, 52, 54, 60, 74 transparent 13, 16, 22, 36, 46, 49, 58, 60f., 99 Transparentlack-Prägefolien 48 Trockendruckverfahren 47, 51, 53, 55, 57 Überfüllung 9, 11ff., 16, 18, 20, 23f., 26ff., 56, 60 Umweltbilanz 96f. ungestrichenes Papier 9, 11ff., 15ff., 21, 23, 28, 36ff., 43, 46, 50, 53f., 56, 59, 62, 64, 68, 70f., 97 UV-Druckmaschine 96 UV-Farbschnitt 74 UV-Lack 8ff., 12f., 16, 27, 36f., 48, 61, 79f., 91f., 94, 97 UV-Licht 8, 13, 25, 32, 74, 83, 97 Variogramm 56f. Vektordaten 42, 46, 50, 52, 54, 56, 59, 64, 68, 70 Verblassende Farbe 32 Verformung 37, 42, 50, 52, 64 Vollfarbkanal 60 Volltonfarbe 9, 11ff., 16ff., 20, 23f. 26ff., 42, 46, 52, 56, 59f., 62, 68, 71 vorrillen 15 Wackelbilder 30, siehe Lentikulardruck Wahrnehmungsforschung 92 Wasserkastenlack 8, siehe Lack wasserlösliche Farbe 32 Wassertropfenlack 13, siehe Relieflack witterungsbeständig 18, 20, 36 Zoom 30 Zündholzfarbe 26, siehe Streichholzfarbe Zwischenschnitt 29

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Konzept: Franziska Morlok, Till Beckmann, Rimini Berlin Gestaltung: Franziska Morlok, Till Beckmann, Rimini Berlin, Mitarbeit Anna Preuninger Mit Beiträgen von: 123buero, Antoine + Manuel, Catalogtree, Drushba Pankow, Hans Gremmen, Fons Hickmann m23, Hort, Sarah Illenberger, Jung + Wenig, karlssonwilker inc., Hoon Kim, Yang Liu, Mario Lombardo, LUST, Thomas Mayfried, Fanette Mellier, mischen, Maureen Mooren, Node Berlin Oslo, OK-RM, onlab, Pixelgarten, Project Projects, Viola Schmieskors, Ariane Spanier, Annik Troxler, Üppig, Weiss – heiten Design, Welcometo.as Projektleitung und editorielle Betreuung: Ulrike Ruh und Berit Liedtke Redaktion: Markus Zehentbauer Texte: Markus Zehentbauer, Uwe Jäger Mitarbeit Texte zu den Veredelungstechniken: Arbeitskreis ­Prägefolien Druck e. V., Stefan Berndt, Marco O. Bölling, Frank Denninghoff, Peer-Eric von Dreele, Sabine Gerscher, C ­ hristian Haas, Sebastian Heberle, Karl Kretschmer, Thomas Löchner, Ulrich Maag, Frieder Mayer, Faust Mühlich, Ralph Rieker, Michael Weiss, Soraya Ziegler Fachredaktion Texte zu den Veredelungstechniken: Marion Plassmann Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. ­Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbe­stimmungen des Urheberrechts. Dieses Buch ist auch in englischer Sprache erschienen (ISBN 978-3-0346-0083-5). © 2009 Birkhäuser Verlag AG Basel · Boston · Berlin Postfach 133, CH-4010 Basel, Schweiz Ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe Springer Science + Business Media Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier nach DIN ISO 9706, ECF. ISBN 978-3-0346-0082-8

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