Expertenstandards to go
 9783748601722

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Sabine Hindrichs, Ulrich Rommel

Expertenstandards to go Altenpflege Vorsprung durch Wissen

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, Expertenstandards repräsentieren das wesentliche und aktuelle Wissen in Pflege und Betreuung. In dieser Arbeitshilfe haben wir den Inhalt der einzelnen Expertenstandards für den pflegerischen Alltag praxistauglich und kompakt zusammengefasst. Zu den aktuell relevanten Expertenstandards in der Langzeitpflege haben wir jeweils die entsprechenden Faktoren zur pflegerischen Einschätzung in Form von Pflegerischen Risikorädern grafisch dargestellt und passend zu jedem Expertenstandard ein Ablaufdiagramm für die praktische Umsetzung erstellt. Wir haben die einzelnen Expertenstandards entsprechend der Reihenfolge der Risikomatrix der SIS® des Strukturmodell aufgeführt: • Expertenstandard – Dekubitusprophylaxe in der Pflege • Expertenstandard – Sturzprophylaxe in der Pflege • Expertenstandard – Förderung der Harnkontinenz • Expertenstandard – Schmerzmanagement bei akuten und chronischen Schmerzen • Expertenstandard – Ernährungsmanagement zur Sicherstellung der oralen Ernährung In Ergänzung dazu die drei Expertenstandards • Expertenstandard – Erhaltung und Förderung der Mobilität • Expertenstandard – Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz • Expertenstandard – Pflege von Menschen mit chronischen Wunden Einen erfolgreichen gewinnbringend Einsatz in der Praxis wünscht Ihnen das Autorenduo Sabine Hindrichs & Ulrich Rommel

1 M ob ilit ät se

kleine Positionsveränderungen im Liegen auszuführen

Sonden oder im Bett/auf dem Stuhl befindliche Gegenstände

oren sfakt flus Ein te ng di be

g kun n ä hr Beeinträchtigte sc Fähigkeit, selbstständig in

2 Exter ne b zw. iat ro Auf die Körperfläche ge eindrückende Katheter, n Nasale oder endotracheale Tuben

Kaum oder keine Kontrolle über (druckentlastende) Körperpositionen im Sitzen oder Liegen und /oder der Balance

Zu fest oder schlecht sitzende Schienen oder Verbände, Bein- oder Armprothesen

Unzureichend druckverteilende Hilfsmittel für die Positionierung

Beeinträchtigte Fähigkeiten zum selbstständigen Transfer

Pflegerisches Risikorad Dekubitus

Mobilitätseinschränkungen/ Immobilität

Länger dauernde Operationen Allgemeiner Gesundheitszustand/ Begleiterkrankungen Beeinträchtigter Ernährungszustand

Beeinträchtigter Hautzustand/ vorliegender Dekubitus

Verminderte sensorische Wahrnehmung Durchblutungsstörungen

ffe

Erhöhte Hautfeuchtigkeit

ren

zie

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Ein s

c h ä tz u ng in divid u el

Dek les

si k

o

Diabetes mellitus

3

Di

ub

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Psychotrope Medikamente

Gesundheitsstörungen mit Schwindel oder kurzzeitigem Bewusstseinsverlust Depression

Polypharmazie

Pflegerisches Risikorad Sturz

Kognitive Beeinträchtigungen

Freiheitsentziehende Maßnahmen

ktor en

1 Personenbezo gen eS tur zri sik o

Beeinträchtigung sensomotorischer Fähigkeiten

oren fakt iko ris urz St ne

en Beeinträchtigung or t k funktioneller Fähigkeiten fa

2 Medi kam ent en be zo ge Antihypertensiva

Sehbeeinträchtigungen

o fa

Kontinenzprobleme

zri

sik

Gefahren in der Umgebung

St

Inadäquates

Schuhwerk

3U

bu mge

n

e

Stürze in der Vorgeschichte

ur

Sturzangst

ngs

b

o ez

ge

Ris iko fak to re

Erkrankungen: z. B. Apoplex, Demenz, Diabetes mellitus, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose

Erkrankungen der Prostata/ Operation der Prostata Medikamente, z. B.: Anticholinerika, Diuretika, Opiate, Psychopharmaka

Schlecht beleuchtete Toiletten

Verschmutzte Toiletten Fehlende Haltegriffe

Pflegerisches Risikorad Harninkontinenz

Fehlende Toilettensitzerhöhung

Weite Wege zur Toilette

Obstipation

Türschwellen

Harnwegsinfektion Belastung des Beckenbodens z. B. durch Schwangerschaft/Entbindung, Adipositas, Lageveränderung/ Vergrößerung der Gebärmutter

oren Harninkontinenz fakt iko Ris

entenabhäng 1 Pati ige

Körperliche Einschränkungen, insbesondere in der Mobilität

2 U mg eb un Schlecht gs b beschilderte Toiletten

te ing ed

n

z inen t n ko Kognitive nin r Einschränkungen a H

Sexualisierte Gewalt mit Verletzungen im Beckenboden-/ Vaginalbereich

Schwerz zu öffnende Kleidung

Kognitiver Status

Schmerzintensität bei Aktivität

Ve rti

Effekte des Schmerzes auf die Lebensqualität

Schmerzbeginn

erenzierten Sc hme ur diff te z r z ein pek sc As h ät zu n

Schmerzmedikamentengebrauch

Schmerzdauer

Pflegerisches Risikorad Schmerz

Schmerzfrequenz

Lokalisation

Identifikation der Kausalität: Schmerz als Ursache von Depression oder umgekehrt

Schmerzqualität Schmerzauslösende und verstärkende Faktoren Auswirkung auf das Alltagsleben

Stimmungslage

g

hätzungskriterien – Init Einsc e t iale er i l b Sc a hm Et er 1

2

de en ef

ng tzu ä ch ins Schmerzintensität in Ruhe e z

Besondere Vorlieben und Abneigungen bezogen auf Ernährung und Trinken werden im Themenfeld „Selbstversorgung“erfasst

Auffällige geringe Ess- bzw. Trinkmengen

sspezifische Erfassung tung ser rich g ä nz Ein un g

Anzeichen für einen NahrungsFlüssigkeitsmangel – unbeabsichtigter Gewichtsverlust und subjektiver Eindruck

2

ei drohender oder bes teh ng b u z end t ä h c er s n M i E an e l a

ng hru ä n ler e g

Nahrungsunverträglich keiten und Allergien werden im Dokumentationsbereich „Ärztliche Diagnosen“ erfasst

Pflegerisches Risikorad Ernährung

ErstmalIge Gewichtserfassung mit Zustimmung der pflegebedürftigen Person Gewichtserfassung nach der Eingewöhungsphase (ca. 6-8 Wochen) mit Zustimmung der pflegebedürftigen Person

Erhöhter Energie-, Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf bzw. erhöhter Verlust

Bei gravierenden unerklärlichen Gewichtsabnahmen von mehr als 5 % Abnahme in 1-2 Monaten wird einmalig ein tiefergehendes Assessment durchgeführt.

1

In iti

– selbstständig – überwiegend selbstständig – überwiegend unselbstständig – unselbststständig

1 Mobilitätsstatus A – Anton

Halten einer aufrechten Sitzposition

Transfer (aufstehen, sich hinsetzen, sich umsetzen)

Pflegerisches Risikorad Mobilität

– selbstständig – überwiegend selbstständig – überwiegend unselbstständig – unselbststständig

zur iten e k hig Fä

Fortbewegung über kurze Strecken (Wohnräume)

1

– selbstständig – überwiegend selbstständig – überwiegend unselbstständig – unselbststständig

Treppensteigen – selbstständig – überwiegend selbstständig – überwiegend unselbstständig – unselbststständig

3 Mobilitätsstatus C – Christian

5 Mobilitätsstatus D – David

5 Mobilitätsstatus E – Emilie

tsstatus in fünf Stu fen bilitä Mo

2 Mobilitätsstatus B – Berta

– selbstständig – überwiegend selbstständig – überwiegend unselbstständig – unselbststständig

2

Beurteilung des Mo bili tät sst at us

Lagewechsel in liegender Position

Sabine Hindrichs – Freiberufliche Dozentin in der Langzeitpflege für den Bereich Pflege und Betreuung und ehemalige Regionalkoordinatorin des Projektbüros EinStep. Gesundheitsund Krankenpflegerin, Betriebswirtin für das Sozialwesen und Pflegesachverständige.

Ulrich Rommel – Freiberuflicher Dozent in der Langzeitpflege für den Bereich Management, interkulturelle Konzepte und Einrichtungsleitung einer ambulanten, teilstationären und stationären Langzeitpflegeeinrichtung, Altenpfleger und Theologe.

ISBN: 978-3-7486-0172-2