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German Pages 322 Year 1951
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EFUROPAISCHE PHILOSOPHIE
.
DER GEGENWART
VON
I.M.BOCHENSKI PROFESSOR
AN
DER
UNIVERSITAT
FREIBURG
I, D. SCHWEIZ
Zweite, umgearbeitete Auflage
~prdoaopos tEgevs 115 xad vmouvoyos PEOY Marc AuREL
La philosophie, elle aussi, a ses scribes et ses pharisiens BERGSON
A. FRANCKE
AG VERLAG:
BERN
Copyright
1947 by A. Francke AG Verlag, Bern 2.Auflage 1951 Alle Rechte der deutschen Ausgabe vorbehalten
,
VORWORT
DIESES KLEINE Bucu stellt sich ein doppeltes Ziel. Zunachst will es dem Leser, der keine fachphilosophische Schulung besitzt, eine allgemeine Orientierung im Bereiche der Gegen-
wartsphilosophie vermitteln. Sodann mdchte es denen, die sich diesem orientierenden Rundgang anschliefen, die Méglichkeit zu weiterer Lektiire und eigenen systematischen Studien erdffnen. Unter diesen beiden Gesichtspunkten schien ein solches Unternehmen dringlichst geboten. Denn aufer dem in italienischer Sprache vorliegenden Werk von M. F. Sciacca besitzen wir keinen neueren einfiihrenden Uberblick, der dem heutigen Zuwachs an Einsichten und dem neueren Erkenntnisgewinn Rechnung triige. Unsere Einfihrung rechtfertigt sich um so mehr, als das sonst ausgezeichnete Buch von Sciacca nicht unser zweites Ziel verfolgt. Aus diesen Uberlegungen heraus hat sich der Verfasser zu der nun vorliegenden undankbaren Arbeit entschlossen, undankbar in einem dreifachen Sinne. Zunachst bedeutet die zeitraubende Ausarbeitung eine Ablenkung von monographischen Untersuchungen, die den Philosophen und Philosophiehistoriker allein fesseln. Sodann kann — der Autor wei es nur zu gut — eine solche Arbeit naturgemaf niemals befriedigend ausfallen. Lord Bertrand Russell, einer der angesehensten Denker unserer Tage, bringt diesen Sachverhalt, soweit er ihn selbst betrifft, im Vorwort seiner jiingst erschienenen Geschichte der abendlandischen Philosophie zum Ausdruck. Was er dort sagt, gilt weit mehr noch fiir den Ver-
_fasser der vorliegenden Arbeit. Das Bewufitsein, daf fiir eine vertiefte Kenntnis eines einzigen Philosophen eine ganze Lebenszeit an Studien erforderlich ist, ermutigt nicht gerade zur Abfassung solcher Biicher. Schlieflich zwingen solche Arbeiten zu gewaltsamen und peinlichen Schematisierungen |
NOV 20 1954
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VORWORT
und Amputationen. Hat man fiir jeden Autor nur eine beschrankte Seitenzahl, so gibt es keine andere Méglichkeit. Was unter diesen Umstanden aus der Philosophie eines Whitehead, Bergson oder Husserl wird, laft sich leicht vor-
stellen. Mégen die Denker mit dem Verfasser Nachsicht iiben! Das Buch will informieren, enthalt aber dennoch einen
systematischen Grundzug. Darauf soll gleich zu Beginn mit aller Deutlichkeit hingewiesen sein. Es schien uns unmédglich, einer summarischen Stellungnahme zu den darzustellenden Systemen aus dem Wege zu gehen. Die Meinung ist weit verbreitet, der Historiker der Lehrmeinungen miisse sich zu den Denkern, die er darstellt, neutral verhalten. Das ist nur zur Halfte richtig. Die These ist richtig, soweit sie eine hdchste Objektivitat in Auswahl und Interpretation der Systeme fordert — und diese Haltung bemiiht sich der Verfasser hier einzunehmen;
sie ist falsch,
wenn sie sagen will, philosophische Systeme seien hinsichtlich des Wahrheitswertes als gleichwertig zu behandeln. Dies annehmen, hief{e den Philosophen den gebiihrenden Respekt versagen. Denn sind alle Systeme von gleichem Wert, wenn auch untereinander gegensatzlich — und das ist ja der Fall -, so sind sie alle falsch und kénnen nur den Anspruch erheben, als Kunstwerke gewertet zu werden. Nichts verfehlt das Denken der Philosophen, die dieses Namens wiirdig sind, mehr als das. Sie alle suchen die eine Wahrheit und verdienen als solche gewiirdigt zu werden. So ist es also.nur ein Akt
des Respektes, wenn mit der Darstellung der Denker hier kurze Wirdigungen, Bewertungen ihrer Grundlagen und ihres jeweiligen positiven Beitrages, aber auch Hinweise auf ihre Schwachen und Einseitigkeiten ausgesprochen werden. Diese Kritik, die tibrigens nur am Rande vermerkt ist, erfolgt im Namen und unter dem Blickwinkel eines metaphysischen, realistischen und spiritualistischen Standortes. Wichtiger als die Frage dieses Standortes erscheint uns der Hinweis auf zwei Gesichtspunkte, die der Arbeit als leitende Ideen zugrunde liegen. Auch sie miissen gleich zu Beginn erSrtert werden; denn wiirde der Verfasser von deren Richtig-
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Vs
keit nicht tiberzeugt sein, hatte er niemals das Buch in Angriff genommen. Es handelt sich zunachst um die Frage der rechten Einschatzung des gesamten philosophischen Bemiihens im Verlaufe der Geschichte. Nur zu oft wird seine Tragweite unterschatzt: die Philosophie, so sagt man, ist nichts als ein In-
begriff abstrakter Spekulationen ohne Bedeutung fiir das Leben; es gilt, die praktischen Wissenschaftén zu studieren, die den Grund zur Technik aller Bereiche legen (nicht nur des Ingenieurs, sondern auch des Erziehers und Seelsorgers), sowie Sozialwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Politik. Denn primum vivere, deinde philosophari, und das philoso-
phari ist ohne Bedeutung fiir das Leben. Diese heute so verbreitete Auffassung halt der Verfasser fiir grundfalsch und fiir einen verderblichen geistigen Irrtum. Will man Wissen und Erkennen auf seine technisch-praktischen Aspekte begrenzen, so heifit das, es geniige jeweils zu wissen, wie’ dieses oder jenes zu tun sei. Aber: vor der Frage nach dem Wie ist’ die Frage nach dem Warum zu stellen. Und diese Antwort auf das letzte Warum vermégen nur Religion und Philosophie zu geben. Sage man nicht, dazu geniige der gemeine Menschenverstand: was man den gemeinen Menschenverstand nennt, hat sich in der Geschichte oft als blofSer Bodensatz
friiherer philosophischer Meinungen erwiesen. Der Mensch ist ein animal rationale, er kann nicht anders, als seine Vernunft
gebrauchen, und wenn er es nicht auf bewufte und philosophische Weise tut, so tut er es unbewuft und dilettantisch. Das gilt ausnahmslos auch fiir alle diejenigen, die sich von jeder Philosophie frei glauben: sie sind eben dilettantische Philosophen, die in Geringschatzung der denkerischen Leistungen von Menschen unendlich iiberlegener Geisteskraft ihre eigenen minderwertigen und tiberfliissigen Philosophien konstruieren. Hinsichtlich der Religion ist eine ahnliche Feststellung zu machen. An sich ist sie nicht von der Philosophie abhangig. Aber auch sie muf erklart und begreiflich gemacht werden, und sie wird immer gedeutet werden miissen, denn der Mensch ist ein denkendes Wesen. Auch hier wird man tat-
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VORWORT
sachlich, sofern man sich bei dieser notwendigen Erklarung keiner rationalen Philosophie bedient, sich genau wie in den iibrigen Bereichen der Vorurteile bedienen. Nichts ist auch verfehlter, als den Lebenswert der Philosophie zu leugnen. GewifS§ hat der Philosoph fiir die Wirklichkeit des Tages nicht immer grofe Bedeutung. Es ist im allgemeinen sein Schicksal, erst nach seinem Tode verstanden zu werden. Zwar gab es Philosophen, die noch zu Lebzeiten ihren Ruhm genieffen durften — es sei erinnert an Plotin, Thomas von Aquin, Hegel und Bergson. Aber auch hier lag im allgemeinen mehr blofe Mode, weniger ein volles Verstandnis vor. Der Philosoph zahlt nicht fiir die Forderung der Stunde und den Gebrauch des Tages. Liegt aber darin ein Tadel? Und durchbricht nicht gerade der Mensch, soweit er wirklich Mensch ist, das reine Augenblicksdasein? Laufen wir nicht, sofern wir nur das Handeln des Augenblicks zum Gegenstand des Wissens nehmen, Gefahr, den Menschen zum
Tier zu erniedrigen? Wer immer das Leben des Geistes lebt, wie auch seine philosophischen Uberzeugungen lauten mégen, weif, dafi die Dinge anders liegen: die Philosophie ist gerade deshalb, weil sie nicht auf das hic et nunc des Augenblicks bezogen ist und keine unmittelbare Leistungsintention fiir das Leben hat, eine der groffen geistigen Machte, die uns vor dem Absinken in die Barbarei bewahren und helfen, Mensch zu bleiben und es mehr und mehr zu werden. Aber damit ist nicht alles gesagt. So unwichtig sie erscheinen mag, die Philosophie ist dennoch eine gewaltige geschichtliche Macht. Man muf Whitehead zustimmen, wenn er bei einem Vergleich der Erfolge eines Alexander, Casar und Napoleon mit den dem Augenschein nach unbedeutenden Resultaten der Philosophen ausruft: es ist der Gedanke, der das Antlitz der Menschheit verandert. Dabei ist es nicht er- . forderlich, mit dem englischen Metaphysiker bis zu den Pythagordern zuriickzugehen. Es sei nur an die erstaunliche Schicksalslinie erinnert, die Hegel, dieser so unzeitgemafe und schwerverstandliche Denker erdffnete. Faschismus, Nationalsozialismus und Kommunismus sehen in ihm gleicher-
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mafen ihren Wegbereiter: er ist eine von den Machten, die im Zuge sind, die Welt zu verandern. Der Philosoph, lacherlich gemacht vom Volke, harmlos und in seinen Begriffen lebend, ist in Wirklichkeit eine furchtbare Macht. Sein Denken hat die Wirkung des Dynamit. Er geht seinen Weg, ge-winnt Hand um Hand und ergreift schlieflich die Massen.
Es kommt der Augenblick, wo er siegreich alle Hindernisse iiberwindet und ungehindert den Gang der Menschheit bestimmt — oder das Leichentuch iiber ihre Ruinen breitet. Darum tun diejenigen, die wissen mdchten, wohin der Weg geht, gut daran, nicht den Politikern, wohl aber den Philo-
sophen Beachtung zu schenken: was sie heute verkiinden, wird der Glaube von morgen sein. Neben dieser ersten These von der Wichtigkeit der Philosophie liegt dem Buch eine zweite Behauptung zugrunde. Sie erscheint dem Verfasser nicht minder bedeutsam, und er legt Wert
darauf,
da
sie zur Kenntnis genommen
und aner-
kannt werde. , ; Es handelt sich um den im Grunde einfachen Gedanken, daf§ es keine zeitgendssische Philosophie gibt in dem einfaltigen, aber leider sehr verbreiteten Sinne, wonach eine einzige Philosophie sich durchgesetzt habe und noch verbliebe als die Philosophie unserer Zeit, nachdem alle anderen Schu-
len definitiv tberholt seien. Als solche hat man zu gleicher Zeit Positivismus, Materialismus, Idealismus und Existenz-
philosophie ansehen wollen. Nichts ist irriger als das: der Reichtum des gegenw4rtigen philosophischen Denkens laft sich nicht in solche engen Schemata einfangen. Heute, wie immer in der Geschichte, ja vielleicht mehr als im vergangenen Jahrhundert, ist ein heftiger Kampf zwischen gegnerischen Weltbildern im Gange. Selten war er von solcher Intensitat, und selten handelte es sich um eine solche Fiille
von opponierenden Gesichtspunkten mit einer derartigen Vehemenz im Auftreten und einem so reichen und kunstvollen Begriffsapparat. Es gibt eine zeitgendssische Philosophie, aber in dem Sinne, daf bestimmte Gegenwartsprobleme alle Denker unserer Tage beschaftigen und sie alle gewissen neue-
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VORWORT
ren Positionen Rechnung tragen miissen. Aber von dort bis zu der Vorstellung einer einzigen Schule oder einer einzigen Tendenz ist ein weiter Weg. Die Philosophie der Gegenwart ist erstaunlich reich und vielseitig. Zum Schlu& noch ein Wort zur Benutzung dieses Buches. Man hat einmal gesagt, jederlei Darstellung der Geschichte der Philosophie gleiche einem Reisefiihrer: so wie nun ein Reisefiihrer nicht vom Reisen entbindet, so kann eine Ge-
schichte der Philosophie nicht das Studium der Texte selbst erlassen. Zur Erleichterung dieses Studiums der Texte ist dem Buch am’ Schlu& eine reichhaltige Bibliographie beigegeben. Sollte es unserer Darstellung gelingen, beim Leser die Neigung zu einem eingehenden Studium der Gegenwartsphilosophie zu erwecken und die Wege zu ihr zu weisen, so ware ihr Ziel erreicht. Es sei noch gestattet, kurz tiber den Werdegang des kleinen Buches zu berichten: er diirfte gewisse Schwachen erklaren und beziiglich der formalen und sprachlichen Unvollkommenheiten, so hofft der Verfasser, auf das Vorliegen mildernder Umstande hinweisen. Das Buch geht aus einer im Wintersemester 1945/46 vor einer Anzahl amerikanischer Militarstudenten in englischer Sprache gehaltenen Vorlesung hervor. Der Text der Vorlesung wurde darauf in franzsischer Sprache ausgearbeitet. Nach diesem Manuskript ist die vorliegende deutsche Ubertragung durch zwei verschiedene Ubersetzer angefertigt. Prinzipien der Auswahl und Darstellung Fur pie AuswAHL aus dem weitschichtigen Material der Gegenwartsphilosophie waren folgende Grundsatze mafgebend:
1. Es wurden lediglich englische, franzésische und deutsche Philosophen behandelt. Nur in wenigen Fallen von besonderer Wichtigkeit wurden Ausnahmen gemacht (dialektischer Materialismus, Croce, James, Dewey).’
VORWORT
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2. Selbst innerhalb dieser Grenzen konnte es nicht die Absicht sein, ein vollstandiges Bild der Philosophien der einzelnen Lander zu geben, sondern es muf te sein Bewenden dabei haben, nur bestimmte Philosophen
und Schulen, die
als besonders typisch zu werten sind, zu Worte kommen zu lassen. Es handelte sich also nicht darum, einen Uberblick
iiber die gesamten philosophischen Strémungen und noch weniger tiber die Gesamtheit der Philosophen unserer Zeit zu geben, sondern nur darum, iiber das Denken unserer Zeit
in grofen Linien zu orientieren. 3. Der nicht leicht zu definierende Ausdruck «gegenwartig» ist in dem Sinne gefaft, daf$ unter ihn die Denker fallen, die nach dem ersten Weltkriege mit wichtigen Publikationen an die Offentlichkeit traten. In diesem Sinne kommen z. B. Bergson und Scheler zur Behandlung, nicht aber Bradley. Indes wurden die Grenzen gelegentlich nicht eingehalten, und zwar dann, wenn es sich um Philosophen mit einer besonderen Nachwirkung auf die Gegenwart handelt. Zweifelhaft.’ schien, ob Kierkegaard dazu gehGdre. Jedenfalls war es unumganglich, James und Dilthey kurz anzufiihren. 4. SchlieSlich konnte es auch nicht erstrebt werden, die
Lehrgebaude der Philosophen und Schulen liickenlos darzustellen, sondern nur das, was an ihnen grundlegend und fiir die Gegenwartsphilosophie von besonderer Wichtigkeit erschien. In der Hauptsache werden die Probleme der Ontologie, Anthropologie, Ethik und der methodischen Grundlagen behandelt. Infolgedessen muften speziellere Fragen, wie Wissenschaftslehre, Gesellschaftsphilosophie, Geschichtsphilosophie, Asthetik und Religionsphilosophie, beinahe iibergangen werden. Hingegen werden die Grundbegriffe und einige Hauptprobleme der mathematischen Logik, die trotz ihres umstrittenen philosophischen Charakters einen grofen Einflu8 auf das Denken vieler zeitgendssischer Philosophen ausiibt, in einem Anhang besprochen. Die Darstellung versucht, nach Méglichkeit die Gliederung der Werke der behandelten Autoren einzuhalten. Besondere _
Miihe wurde darauf verwandt, neben der Doktrin selbst auch
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VORWORT
die Methode, die Ausdrucksweise und das Vorgehen des Autors zur Wiedergabe zu bringen. Uberwiegend halt sich die Zusammenfassung an den Wortlaut des behandelten Werkes. Das bedingt eine sehr verschiedene Ausdrucksweise der einzelnen Kapitel. So schien es weder méglich noch vertretbar, den Bilderreichtum bei Bergson und Marcel zu beschneiden, wahrend Heidegger mit seiner ganzen peinlichen Genauigkeit der Sprache und in seinem trockenen Ton wiederzugeben war. Daraus folgt ein unterschiedlicher Schwierigkeitsgrad der verschiedenen Kapitel. Dem Anfanger sei geraten, bei der ersten Lektiire die Kapitel iiber Neukantianismus, Husserl, Heid-
egger und Whitehead, die einige Schwierigkeiten bereiten, zu iibergehen und sich vorerst mit deren Einleitung und Schlufbemerkungen zu begniigen. Mit Riicksicht auf eine méglichst zweckmafige Beniitzung ist eine Bibliographie beigegeben. Sie enthalt eine im allgemeinen vollstandige Liste der Werke der in den einzelnen Kapiteln behandelten Autoren und eine Auswahl aus der Literatur. Dagegen finden sich im Textteil keine Verweise. An deren Stelle mégen die Werke selbst eingeselien werden. In ihnen suche man die Nachweise, will man die Gefahr einer
unangemessenen und verstandnislosen Verwendung vermeiden.
VORWORT
ZUR
ZWEITEN
AUFLAGE
IN DIESER zweiten Auflage finden sich, als Anhang, zwei neue Abschnitte, eine Ubersicht iiber die mathematische Logik und
eine kurze Zusammenstellung der internationalen philosophischen Organisationen. Das Kapitel iiber J.-P. Sartre ist gegentiber der 1. Auflage bedeutend erweitert, die Kapitel 2, 4, 7, 13, 16, 19, 21, 22 und 23 sowie viele Abschnitte der
iibrigen Kapitel sind umgearbeitet. Die Bibliographie wurde vervollstandigt und der ganze Text sachlich und sprachlich iiberpriift. Um diese Erweiterung der 2. Auflage — sie ist nun um einen Bogen gréfer als die erste — etwas auszugleichen, muften leider einige Darstellungen gekiirzt werden. Im ganzen ist, glaube ich, in der neuen Auflage alles Wesentliche der” - ersten beibehalten, jedoch verbessert und durch manche neuen Zusatze vervollstandigt. Eine erfreuliche Bestatigung meiner in Kap. 4 ausgesprochenen Wirdigung der Aufgeschlossenheit und gegenseitigen Hilfsbereitschaft, die sich heute auf philosophischem Gebiete bemerkbar machen, fand ich darin, daf$ mir von seiten vieler
und ganz verschiedenen Schulen angehérender Denker wertvolle Informationen, Ratschlage und konstruktive Kritiken
zukamen. Ich méchte hier allen aufrichtig danken, insbesondere den Herren Professoren R. Bayer (Sorbonne), E. W. Beth (Amsterdam), H. Gauss (Bern), P. Wyser (Freiburg, Schw.) und den Herren Doktoren Y. Bar-Hillel (Jerusalem), M. I. Delfgaauw (Amsterdam), I. Thomas (Hawkesyard) und E: J. Walter (Ziirich), von welchen ich viel gelernt habe. Mein ehemaliger Schiiler, Herr Dr. H. Kruse (Hamburg), hat die Umarbeitung eines Kapitels fiir mich tibernommen; auch ihm sei hier gedankt. Alle Wiinsche der Kritik konnten leider nicht beriicksich- tigt werden, zumal die erste Auflage viel schneller als vor-
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VORWORT
ausgesehen vergriffen war und eine Neuauflage dringend schien, da ein ahnlicher Wegweiser heute immer noch auf dem Biichermarkt fehlt*. So konnte ich mich nicht zur Aufnahme der Vertreter der sogenannten kleineren Sprachgebiete entschlieSen. Meine Stellungnahme zu diesem Problem habe ich ibrigens in einer Bemerkung zu dem Werk von Herrn Prof. R. Ingarden (S. 141) naher dargelegt. Fiir eine weitere konstruktive Kritik werde ich allen Sachkundigen immer sehr verbunden sein.
1 Als solcher kann jedenfalls das Werk de Ruggieros — trotz der Behauptung E. Rothackers, es sei «wesentlich umfangreicher» - nicht gelten. ‘Tatsachlich enthalt das genannte Werk etwa 15 Textseiten mehr, anderseits aber fast keine bibliographischen Angaben (wahrend hier iiber 1000 Titel angefiihrt sind), und im Text
sind der Neupositivismus,
der dialektische
Materialismus,
Sartre und der Thomismus nicht einmal genannt. Dabei nimmt der Verf. einen so einseitigen und schroff polemischen Standpunkt ein (z. B. gegeniiber Husserl und der Existenzphilosophie), daf ich in der 1. Auflage auf eine Anfiihrung des italienischen Urtextes glaubte verzichten zu kénnen. ©
~
I DAS
WERDEN DER PHILOSOPHIE DER GEGEN WART Der «moderne Mensch», d. h. der Mensch seit der
Renaissance,
ist fertig zum
Begrabenwerden.
GraF Paut YORCK
von WARTENBURG
1. DAS 19. JAHRHUNDERT
A. ART UND VERLAUF DER MODERNEN PHILOSOPHIE. — Die
moderne Philosophie, das heifSt das philosophische Denken des Zeitabschnittes der Jahre 1600-1900, gehért schon ganz der Geschichte an. Da aber die zeitgendssische Philosophie, die Philosophie unserer unmittelbaren Gegenwart, zu wesent-
lichen Teilen aus der Auseinandersetzung mit ihr hervorgeht, aber auch aus ihrer Fortfiihrung und dem Bestreben, iiber sie hinaus zu gelangen, setzt ihr Verstandnis die Kenntnis des Vergangenen voraus. So miissen wir uns in grofen Ziigen Verlauf und Grundgedanken dieser modernen Philosophie vergegenwartigen. Sie erhob sich bekanntlich mit dem Niedergang des scholastischen Denkens, das sich kennzeichnet durch seinen Pluralismus (Annahme einer Mehrheit real verschiedener Seienden
und Seinsstufen) und Personalismus (Anerkennung des Vorrangs der menschlichen Personwerte), einen organischen Begriff der Wirklichkeit sowie seinen Theozentrismus — die dem Schépfergott zugewandte Sicht. Fiir die scholastische Methode ist die eingehende logische Analyse der Einzelprobleme kennzeichnend. Zu all diesen Bestimmungen setzte sich die moderne Philosophie in Gegensatz. Ihre Grundprinzipien sind der Mechanismus, der die ganzheitliche und gestufte Seinskonzeption abldste, sowie der Subjektivismus, die Abkehr des Menschen von seiner bisherigen Ausrichtung auf Gott, eine Verlagerung _ des Zentrums in das Subjekt. In der Methode wendet sich die
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DAS
WERDEN
DER
PHILOSOPHIE
DER
GEGENWART
moderne Philosophie von der formalen Logik ab. Sie ist — allerdings mit bedeutenden Ausnahmen — durch grofe Systembildungen bei Vernachlassigung der Analyse gekennzeichnet. Als erster sollte René DescarTEs (1596-1650) diese Wende zu vollendetem Ausdruck bringen. Descartes ist vor allem Mechanist. Er anerkennt wohl zwei Seinsstufen: den Geist und den Stoff, aber die gesamte nichtgeistige Wirklichkeit ist nach ihm auf rein mechanische Begriffe zuriickfiihrbar (Lage, Bewegung, Impuls), und jedes Geschehen durch mechanische, berechenbare Gesetze erklarbar. Zugleich ist er Subjektivist, d. h. letzte Gegebenheit und notwendiger Ausgangspunkt der Philosophie ist ihm das Denken. Hierzu kommt sein Nominalismus: es gibt fiir ihn keine intellektuelle Anschauung, sondern nur sinnliche Wahrnehmung der Einzeldinge. Endlich ist Descartes ein ausgesprochener Gegner der formalen Logik. Er kennt eigentlich iiberhaupt keine spezifisch philosophische Methode und mochte iiberall die — philosophisch unanalysierte — Arbeitsweise der mathematischen Naturwissenschaften anwenden. Erkannte man diese Prinzipien an, so stellten sich unlésbare Probleme: ist das Gefiige der Welt ein blofes Aggregat von Atomen, einer Maschine vergleichbar, wie laft sich ihr geistiger Gehalt erklaren? Wie anderseits gelangt man zur Wirklichkeit dieser Welt im Ausgang von einem Denken, das
allein als unmittelbar gegeben gelten soll? Vor allem stellt sich aber die Frage, wie ist iberhaupt Wissen mdglich, wenn uns nur Einzeldinge bekannt sein sollen, wo doch dieses Wissen dauernd mit allgemeinen Begriffen und universellen Gesetzen operiert? Descartes selbst léste dieses letztere Problem mit Hilfe der Annahme eingeborener Ideen und eines Parallelismus von Gesetzen des Denkens und denen des Seins iiberhaupt. Sein be- riihmtes cogito sicherte ihm den. Zugang zur Wirklichkeit, wahrend der Geist kausal auf die Materie einwirke. Eine Gruppe von Denkern, zu Unrecht «Rationalisten» genannt, iibernahm seine Theorie der eingeborenen Ideen. Hierzu rechnen vor allem Baruch Spinoza (1632~1677), Gottfried Wil-
DAS NEUNZEHNTE JAHRHUNDERT
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helm Lerpniz (1646-1716) und Christian W o.rr (1679-1754). Eine andere Gruppe, die englischen Empiristen, gehen logischer vor: in konsequenter Weise akzeptieren und vereinen sie Mechanismus, den sie auf den Geist selbst erstrecken, mit Subjektivismus und radikalem Nominalismus. Diese Haltung, in Ansatzen schon bei Francis BACON VON VERULAM (1561-1626) ersichtlich, erfahrt ihre systematische Ausbildung durch John
Locke (1632-1704), George BERKELEY (1685-1753) und vor allem David Hume (1711-1776). Fiir diesen letzteren ist die Seele nichts weiteres als ein Biindel von Bildern, sogenannten
«Ideen» (the mind is a bundle of ideas). Nur sie allein werden unmittelbar erkannt; universale Gesetze sind nichts anderes
als eine Wirkung der durch die Gewohnheit verursachten Assoziation, sind demnach ohne jeden objektiven Wert. Selbst die Existenz einer realen Welt basiert auf dem Glauben. Lediglich sein Fideismus bewahrte Hume vor einer totalen Skepsis. Sonst wird alles bei ihm fraglich: Geist, Wirklichkeit, besonders das Wissen. ; Gleichzeitig bedingte der Fortschritt der Naturwissenschaften ein zunehmend
materialistisches Weltbild, um so mehr,
als keine Philosophie auf dem Plane war, die Widerstand zu leisten vermocht hatte. Der schon von Thomas Hosses (1588-1679) verkiindete Materialismus entfaltete sich weiter in der Philosophie der Etienne BonNET (1720-1793), Julien Offray La Mettrie (1709-1751), Paul Heinrich Dietrich von Horsacu (1723-1789), Denis Dinerot (1713-1784) und Claude Adrien Hetvetius (1715-1771). B. Kant. In diese wahrhaft verzweifelte Lage, eine Katastrophe des Denkens, fand sich Immanuel Kant (17241804) versetzt. Er machte es sich zur Aufgabe, Geist, Wissen, Moral und Religion zu retten, ohne etwas von den fundamentalen Grundsatzen des modernen Denkens aufgeben zu miissen. Zunachst tibernimmt er unangetastet den ganzen Mechanismus, der seiner Meinung nach im Sein der empirischen
Welt,
das subjektive
Denken
nicht
ausgenommen,
_ herrscht. Aber diese Welt selbst ist fiir ihn das Ergebnis einer ites
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DAS WERDEN
DER PHILOSOPHIE DER GEGENWART
Synthese, die das transzendentale Subjekt aus der ungeformten Masse der Empfindungen herstellt. Daraus folgt, daf die Gesetze der Logik, Mathematik und Naturwissenschaften in dieser Welt gelten, denn das Denken stellt sie hinein und enthalt deren Grundstruktur. Zugleich ist der Geist diesen Gesetzen nicht unterworfen, denn er stammt nicht aus der
Erscheinungswelt, ist vielmehr gesetzgebend und baut sie auf. So sind also mit einem Zuge Wissen und Geist gerettet. Aber auf diesem Wege wird die Erkenntnis des Dinges an sich, einer an sich seienden erscheinungsjenseitigen Wirklichkeit, unmdglich: die Erkenntnis wird eingegrenzt auf den Bereich der sinnlichen Anschauung, und auferhalb der Empfindung «sind die Kategorien leer». Daraus folgt, dafS es fiir die grofen Probleme des Seins und des menschlichen Lebens keine erkenntnismafige Lésung gibt: Metaphysik ist unmédglich. Kant geht zwar an das Problem der Existenz Gottes, der Unsterblichkeit und der Freiheit heran — nach ihm die drei Grundprobleme der Philosophie; er lost sie aber auf einem
auferrationalen Wege, durch Postulate des Willens. So ist die Kantische Philosophie eine Synthese aus den beiden Grundelementen der modernen Philosophie, dem Mechanismus und Subjektivismus. Sie verdankt ihre Gestalt einem radikalen Konzeptualismus: das transzendentale Subjekt als formendes Prinzip schafft den intelligiblen Inhalt der Welt, einen Inhalt, der sich iibrigens in blofSe Relationen auflést. Die Wirklichkeit ist so in zwei Zonen zerrissen, in die
empirische, phanomenale Welt, die restlos den Gesetzen der Mechanik unterliegt, und in die Welt des Dinges an sich, des Noumenon, das rational unerkennbar ist. Kant gab dem mo-
dernen Denken seine giiltigste Form und den vollendetsten Ausdruck, leitete aber auch slacieettig seinen verhangnisvollen Niedergang ein. Die Einfliisse des Kantianismus auf die nachfolgende Gestaltung der Philosophie kénnen nicht leicht iiberschatzt werden. Das 19. Jahrhundert ist von ihm beherrscht, und trotz der Gegenbewegung um die Jahrhundertwende bleibt eine nicht geringe Anzahl von Philosophen bis auf unsere Tage
DAS NEUNZEHNTE JAHRHUNDERT
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unter seinem Banne. Auch nehmen die Hauptstrémungen im Denken des 19. Jahrhunderts von ihm ihren Ausgang. Kant hatte die Méglichkeit jeder Art von rationaler Metaphysik bestritten und lief§ dem Erkennen nur zwei Wege: die Wirklichkeit war entweder mit den Methoden der Wissenschaft zu erarbeiten, und in diesem Falle wurde die Philosophie zur Synthese der einzelwissenschaftlichen Ergebnisse; man konnte sich aber auch den Prozessen zuwenden,
die als formende
Prinzipien des Geistes die Wirklichkeit gestalten, in diesem Falle war die Philosophie Analyse des Werdens der Idee. Und in der Tat entwickeln die beiden grofen Stréme der Philosophie des 19. Jahrhunderts diese beiden Méglichkeiten. Positivismus und Materialismus reduzieren die Aufgabe der Philosophie auf eine Wissenschaftssynthese, wahrend der Idealismus Systeme schafft, in denen er die Wirklichkeit als das Produkt einer Gedankenbewegung zu erklaren versucht. Z
C. Diz Romantix. Noch ein anderer Faktor wirkte in den Beginn des 19. Jahrhunderts hinein und sollte spater eine Rolle spielen: die Romantik. Sie ist eine vielschichtige und schwer zu definierende Bewegung. Aber ohne allzu grofe Vereinfachung laft sich sagen, daf$ ihr wesentliches Merkmal in einer Ubersteigerung von Leben und Geist zu sehen ist, die sich aus der Reaktion und Opposition zu den mechanistischen Doktrinen erklart. Kant hatte die Folgen dieser Doktrinen auf rationalem Wege zu tiberwinden versucht. Es blieb indes noch ein anderer Weg: die Absage an die Vernunft. Begreiflicherweise waren es Dichter und genialische Pers6nlichkeiten, die, abgestofen von der Diirre des wissenschaftlichen Weltbildes, sich zum Protest meldeten und der rationalen Wissenschaft Gefiihl, Leben, Religion und ahn-
liches entgegenstellten, mit der Behauptung, dafS es noch andere als wissenschaftliche Zugange zur Wirklichkeit gabe. Immerhin ist die Romantik nicht notwendigerweise irrationalistisch, gelegentlich nimmt sie die Gestalt eines begeisterten Verfechters der Vernunft selbst an. Immer aber legt
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PHILOSOPHIE
DER
GEGENWART
sie den groften Nachdruck auf Bewegung, Leben und Entwicklung. Die Philosophien des 17. und 18. Jahrhunderts hatten alle eine statische Konzeption der Welt vertreten. Fiir den Mechanismus ist die Weltmaschine ein fiir allemal statuiert und ein grofes Gefiige, in dem nichts verloren geht, aber auch nichts Neues ersteht. Die ganze Wucht ihres Angriffes richtet die Romantik gegen dieses Weltbild, und mit diesem Protest sicherte sie sich im Verlaufe des 19. Jahrhunderts den groften Einfluf.
D. HauptstrémeE. Ein besonders charakteristischer Zug des 19. Jahrhunderts ist die ungemein starke Tendenz zur Systembildung: die Synthese iiberwiegt die Analyse.Zu Anfang des Jahrhunderts kommt diese Tendenz vor allem im deutschen Idealismus zum Ausdruck. Hatte Kant die sch6pferische Funktion
des Geistes betont, so erweitert sich diese Vor-
stellung und geht in ihrer Ausdehnung eine Verbindung ein mit der Werdens-Idee der Romantik. Es erstehen die idealistischen Systeme Johann Gottlieb FicuTgs (1762-1814), Friedrich Wilhelm Joseph ScHELLINGs (1775-1854) und besonders Georg Wilhelm Friedrich HeGEts (1770-1831). Letz-_ terer begreift die Wirklichkeit als die dialektische Entfaltung der absoluten Vernunft, die durch These und Antithese zu
einer neuen Synthese fortschreitet. Die Hegelsche Philosophie ist radikaler Rationalismus, wenn auch ganz und gar romantisch durch ihren dynamischen und evolutionistischen Charakter. ’ An die Stelle dieses Idealismus traten bald eine Anzahl Systeme, die von den Einzelwissenschaften ihren Ausgang nahmen. Zundchst ist hier anzufiihren der deutsche Materialismus eines Ludwig FruersacH (1804-1872), Jakob MorescHoTT (1822-1893), Ludwig BUCHNER (1824-1899) | und Karl Vocr (1817-1895). Diese leugneten selbst die Exi- — stenz des Geistes und vertraten einen radikalen Determinismus. Sodann w4re zu nennen der in Frankreich von Auguste ComTE (1798-1857) begriindete Positivismus mit John Stuart Mitr (1806-1873) in England und Ernst Laas (1837-1885)
DAS NEUNZEHNTE JAHRHUNDERT
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und Friedrich Jopt (1848-1914) in Deutschland als Nachfolgern. Fiir sie alle gibt es Philosophie nur als Wissenschaftssynthese, wobei Wissenschaft mechanistisch interpretiert wird. _ Diese beiden Richtungen erhielten eine gewichtige Férderung durch die Lehre des Charles Darwin (1809-1882), der in seinem beriihmten Werk Uber die Entstehung der Arten durch natiirliche Zuchtwahl (1859) die Entwicklung der Arten in einem rein mechanistischen Sinne erklarte. Der romantische und hegelianische Entwicklungsgedanke empfangt hiermit und von nun an eine wissenschaftliche Grundlegung, erhalt aber auch eine mechanistische Deutung. Er wird zur alles beherrschenden Lehre und fihrt weiter zu einem monisti-
schen Evolutionismus, fiir den Thomas Henry Hux.ey (1825-1895) und besonders Herbert SPENCER (1820-1903) zu iiberragenden und typischen Vertretern werden, wahrend Ernst HaEcxet (1834-1919) die Rolle des wohl bekanntesten Popularisators spielen sollte. Wahrend der Jahre 1850-1870 schien es, als sollte der“ mechanistische und zumeist freimiitig materialistischhe Evo_ lutionismus in Europa fihrend bleiben. Doch zeigte sich gegen 1870 schon bald eine Wiederkehr des Idealismus, zunachst in England mit Thomas Hill Green (1836-1882) und Edward Catrp (1835-1908), denen eine bedeutende Schule sich angliederte, sodann in Deutschland mit einem Neukantianismus,
den Otto LrEBMANN
(1840-1912),
Johannes
VoLkELT (1848-1930) und die Schulen von Marburg und Baden vertraten, die sich ein organisiertes Lehrzentrum verschafften. In Frankreich lehrt CharlesRENoUVIER (1815-1903) einen Neukritizismus; ein anderer bedeutender franzésischer
Idealist ist Octave HAMELIN (1856-1907). Diese Richtung vermag aber keine Exklusivitat zu erringen, so daf gleichzeitig bis zur Jahrhundertwende miachtige positivistische und evolutionistische Tendenzen fortleben. Es lat sich also feststellen,
dafS§ die Entwicklung
des
europdischen Denkens im Verlaufe des 19. Jahrhunderts dialektisch in drei Abschnitten verlauft: Idealismus — evolutionistischer Szientismus — gleichzeitiges Vorhandensein
22
DAS WERDEN
DER PHILOSOPHIE DER GEGENWART
der beiden Stréme. Trotz aller Gegensatzlichkeit haben beide Richtungen wesentliche Ziige gemein: die systematische Tendenz, einen betonten Rationalismus hinsichtlich der em-
pirischen Welt, die Weigerung,in den Bezirk der erscheinungsjenseitigen Wirklichkeit vorzustofen, oder sogar deren Ableugnung, zuletzt die monistische Tendenz, die das menschliche Personsein im Absoluten oder in der universalen Entwicklung aufgehen lassen méchte. Rationalismus, Phanomenismus,
Evolutionismus,
monistischer
Antipersonalismus
und dabei der Aufbau grofer Systeme geben dem 19. Jahrhundert in weitem Ausmaf das Geprage. E. NEBENSTROME. Idealismus und positivistischer Evolutionismus beherrschen indes nicht allein das Denken dieser Zeit. Neben ihnen entwickeln sich zwei andere Richtungen, schwacher im Wuchs und fiir den Augenblick ohne mafgebenden Einfluf, dennoch gewichtige Realitaten: Irrationalismus und Metaphysik. Der von der Romantik ausgehende Irrationalismus bekampft zunachst den Hegelschen Rationalismus. Sein Wortfihrer ist Arthur SCHOPENHAUER (1788-1860), fiir den das Absolute nicht Vernunft ist, sondern ein blinder und irratio-
naler Wille. Neben ihm treibt der Dane Sé6ren KiERKEGAARD (1813-1855), ein religidser Denker, den Protest gegen den Rationalismus noch mehr vor. In Frankreich hatte friiher eine analoge voluntaristische und irrationalistische Tendenz,
wenn auch weniger ausgepragt, ihren Vertreter in Frangois ’
Pierre MAINE DE Biran (1766-1824). Spater wendet sich der Irrationalismus gegen den Rationalismus, soweit er den Einzelwissenschaften entstammt; er stiitzt sich jetzt auf die darwinsche Entwicklungslehre.
Prophetischer Verkiinder ist Friedrich NrETZSCHE (1844-1900), der den Vorrang der vitalen Triebe iiber die Vernunft lehrt sowie eine Umwertung aller Werte und den Kult des grofen Individuums fordert. Vom Evolutionismus nimmt auch die Philosophie Wilhelm DitrHeys (1833-1912) ihren Ausgang. Dieser lehrt den Vorrang der Geschichte und die Relativitat
DAS NEUNZEHNTE JAHRHUNDERT
23
aller Philosophie. In origineller Weise wurde der Relativismus auch noch fortgefiihrt von Georg StmMeEt (1858-1918). Den anderen Nebenstrom im philosophischen Denken des 19. Jahrhunderts bildet die Metaphysik. Diese Metaphysiker behaupten, Zugang zu einer erscheinungsjenseitigen Welt zu haben, und lassen oft Tendenzen in Richtung auf einen metaphysischen Pluralismus erkennen, verbunden mit einem weitgehenderen Verstandnis fiir die Probleme des konkreten Menschseins. Zur Bildung von gréferen Schulen kommt es nicht, die Denker bleiben vereinzelt. Fiir Deutschland seien genannt Johann Friedrich Herpart (1776-1841), Gustav Theodor FECHNER (1801-1887), Rudolf Hermann Lorze (1817-1881) und Eduard von Hartmann (1842-1906). Spater folgen mit gewissen Varianten Wilhelm Wunpt (18321920), Rudolf Eucken (1846-1926) und Friedrich Pautsen (1846-1908).
In Frankreich wird die Metaphysik von Victor Cousin (1792-1867) und seinen Schiilern vertreten (Paul Janer,. 1823-1899). In den Systemen von Felix Ravatsson-MOLIEN (1813-1900) und Jules LacHELier (1832-1918) — um nur die wichtigsten zu nennen — nimmt sie eine festere Gestalt an. Im Gegensatz dazu weist England keine bedeutenderen Tendenzen dieser Art auf. Sowohl die irrationalistischen als auch die metaphysischen Denker dieser Epoche stehen nicht weniger als die friher genannten in der Kantischen Fragestellung. Der Irrationalismus geht zum Teil direkt von der Kantischen Lehre aus, nach der metaphysische Probleme der Vernunft nicht zuganglich sind, zum anderen Teil ist er geleitet vom Widerspruch zu ihrem Rationalismus. Einfliisse eines mechanistischen Empirismus darwinscher Pragung fehlen ebenfalls nicht, dies besonders bei Nietzsche. Das Gleiche gilt, trotz gegenteiligen Scheins, von den Metaphysikern dieser Epoche. Sie alle teilen die Uberzeugung eines Dualismus von Erscheinungswelt und Ding an sich, die meisten stehen zudem gleichfalls im Banne des Mechanismus. Es ist allerdings hervorzuheben, daf die nur relative Bedeutung der beiden Stréme einen Vergleich mit
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DAS WERDEN
DER PHILOSOPHIE DER GEGENWART
dem Idealismus und Empirismus nicht aushalt, die im Felde der europaischen Philosophie des 19. Jahrhunderts die weit iberwiegenden Krafte bilden. 2. DIE KRISE
A. SITUATIONSWECHSEL. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts stehen im Zeichen einer tiefen Krise in der Philosophie. Ihre Symptome sind das Aufkommen von Gegenbewegungen zu den beiden miachtigsten Positionen des modernen Denkens, zum materialistischen Mechanismus und zum
Subjektivismus. Dieser Situationswechsel greift weit tiber den Bereich der Philosophie hinaus und ist vergleichbar der umfassenden Krise, mit der sich zur Zeit der Renaissance unsere
gesamte moderne Kultur einleitete. Es ist auferordentlich schwierig, ein vollstandiges Bild aller seiner mannigfach verflochtenen Ursachen zu geben, jedoch zeichnen sich die Tatsachen selbst klar ab: Europa unterliegt um diese Zeit einem tiefen Wandel im sozialen Denken, schweren wirtschaftlichen
Stérungen, einschneidenden Neuerungen auf den Gebieten der Kunst sowie einem bemerkenswerten Umschwung im religidsen Bereich. Man ist sich dariiber einig, daf der Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur anzusehen ist als das Ende eines kiirzeren Zeitabschnittes, sondern als Schlufstrich unter eine
grofe, geschlossene geschichtliche Epoche, so da unsere Gegenwart nicht mehr zum Zeitalter der «Moderne» gehort.Es ist auch nicht ohne ein gewisses Recht behauptet worden, daf der jiingste Wandel einschneidender sei als die Zeitenwende der Renaissance. Jedenfalls manifestiert sich in allen Bereichen des Lebens eine veranderte Grundhaltung, und die
nun einsetzenden Kriege tun das ihre, den krisenhaften AufIldésungsprozef zu beschleunigen. Eine so tiefgreifende Umwandlung des geistigen Lebens hangt natiirlichh mit Anderungen der sozialen Verhiltnisse zusammen, sie ist sogar, wenigstens teilweise, durch diese bedingt. Bei dem heutigen Stande der Wissenschaft laft sich in-
DIE KRISE
25
_ dessen dieser Zusammenhang noch nicht bis ins einzelne verfolgen. Wir beschranken uns daher auf die Feststellung der unmittelbaren geistigen Ursachen und Faktoren der Umwandlung. Sie lassen sich in drei Gruppen einteilen. Die erste wird durch die Krise der Physik und Mathematik gebildet, die einerseits eine hohe Entwicklung des analytischen Denkens, andererseits den Zusammenbruch gewisser fiir das 19. Jahrhundert typischer Geisteshaltungen herbeifiihrte. Die zweite Gruppe besteht aus zwei Methoden, die sich zu dieser Zeit zu entwickeln beginnen, namlich der mathematisch-logischen und der phanomenologischen. Die dritte Gruppe schlieflich wird von gewissen Weltanschauungen gebildet, unter denen der Irrationalismus und die neue realistische Metaphysik hervortreten. Diese verschiedenen geistigen Bewegungen sind vielfach miteinander verbunden. So hangt zum Beispiel die mathematische Logik eng mit der Krise der Mathematik zu_ sammen, wahrend die Krise der Physik den Irrationalismus.: bestarkt, und schlieSlich sind es oft dieselben Denker, die die
phanomenologische Methode und den neuen Realismus begrinden. Zwischen den Wegbereitern der Phanomenologie und jenen der mathematischen Logik machen sich zudem wechselseitige Einfliisse geltend. Trotz dieser Zusammenhange bleibt das gleichzeitige Hervortreten dieser sowohl nach ihrer historischen Bedingtheit wie nach ihrer Zielsetzung ganz verschiedenen Bewegungen in der Geschichte des menschlichen Denkens ein Ereignis, das seinesgleichen sucht. Und in der Tat wirken diese Bewegungen auf eine vollige Umwandlung der Philosophie hin.
B. Diz KrisE DER NEWTONSCHEN Puysik. Den meisten Philosophen des 19. Jahrhunderts galt die Newtonsche Physik als absolut wahres Weltbild. Sie sahen in ihr eine klare Darstellung der Wirklichkeit, in welcher sich alles auf die Lagen und Impulse stofflicher Atome zuriickfiihren lie (Mechanismus). Unter der Voraussetzung, dafs die jetzt gegebene Lage _ und die Impulse der stofflichen Teilchen bekannt seien, glaubte
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DAS
WERDEN
DER
PHILOSOPHIE
DER
GEGENWART
man von hier aus die ganze vorangehende und zukiinftige Entwicklung der Welt nach mechanischen Gesetzen genau berechnen zu kénnen (Laplacescher Determinismus). Die Prinzipien, ja selbst Theorien der Physik galten als absolut wahr (Absolutismus). Als einfachste Gegebenheit erschien der Stoff, und auf diese einfachste Gegebenheit mufte alles logisch zuriickgefiihrt werden (Materialismus). Dazu war die Physik die alteste der Naturwissenschaften, sie hatte sich in der Tech-
nik bewahrt, und andere Zweige des Wissens, die spater im 19. Jahrhundert aufbliihen sollten, so vor allem die Geschichte, waren noch nicht hervorgetreten.
Zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dann aber dieses physikalische Weltbild weitgehend zweifelhaft. Zwar trifft nicht zu, da, wie man haufig annimmt, die neue Physik keine Materie kenne, den Determinismus voll-
standig verwerfe, tiberhaupt keine sicheren Aussagen erlaube usw., aber vieles, was bisher als absolut sicher galt, erscheint
nun fraglich. So steht jetzt aufer Zweifel, dafi die Materie nichts Einfaches, sondern im Gegenteil héchst kompliziert ist und ihre wissenschaftliche Erfassung noch grofe Schwierigkeiten bietet. Somit erweist es sich als ein unmégliches Unterfangen, die Lage und den Impuls eines stofflichen Teilchens zu berechnen, und jedenfalls in seiner Laplaceschen Form ist der Determinismus unhaltbar geworden. Ob damit der Determinismus tiberhaupt hinfallig geworden sei oder in einer anderen Form noch Geltung haben kénne, ist fiir die bedeutendsten Physiker noch eine offene Frage. Der fithrende Astrophysiker Eddington auferte: «Ich bin Indeterminist in derselbenWeise, wie ich ein Anti-der-Mond-ist-aus-griinem-K4segemacht bin . . . beides sind Hypothesen, zu deren Annahme wir keinen Grund haben.» Auch der Mechanismus hat zumindest neue
Formen
angenommen.
Whitehead,
einer der .
besten Kenner der Lage, bemerkt zutreffend, dafs die alte Physik sich die Welt als eine Wiese mit frei galoppierenden Pferden vorstellte, wohingegen die neue Physik sie als einen Platz mit einem Schienennetz sieht, auf dem die Stra-
fenbahnen ihren vorgezeichneten Weg laufen, daf also der
DIE KRISE
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neue «Mechanismus» einer organischen Auffassung sehr nahe komme. SchlieSlich haben die Ausbildung der Relativitatstheorie und der Quantentheorie sowie andere neue Entdeckungen in der Physik noch manches als fraglich erwiesen, was als absolut wahr gelten sollte. Diese Umwalzungen auf dem Gebiete der Physik wirkten sich auf die Philosophie in zweifacher Weise aus. Die Tatsache, da sich die Physiker selbst nicht mehr dariiber einig sind, ob und in welchem Mafe der Mechanismus und Determinismus aufrechterhalten werden kénnen, daf sie alle Miihe haben, die neuerdings kompliziert erscheinende Materie wissenschaftlich zu erfassen, und selbst die Relativitat ihrer Theo-
rien bekennen miissen, laft die Berufung des Mechanismus und Determinismus auf die Autoritat der Physik hinfallig werden, ja tiberhaupt die Erklarung des Seins durch die Materie als hdchst fraglich erscheinen.* Noch wichtiger ist indessen eine andere Auswirkung der Krise der Physik. Sie hat klar zutage treten lassen, daf$ phy-' sikalische Begriffe und Satze nicht ohne Analyse von der Philosophie itibernommen und die physikalischen Schlufverfahren vom Standpunkte der Philosophie nicht als a priori giiltig betrachtet werden kénnen. Offenbar haben DescarTEs und Kant hiermit einen geradezu naiven Fehlgriff getan. Durch diese Enthiillungen hat aber andererseits die Krise der Physik das sogenannte analytische Denken geweckt, das fiir die Philosophie des 20. Jahrhunderts typisch werden sollte. 1 Mehrere fiihrende Naturwissenschaftler haben aus diesen Tatsachen noch weitergehende Schliisse gezogen, indem sie auf Grund der Ergebnisse der neueren Physik und Biologie einen Spiritualismus, Idealismus, oder gar Theismus annehmen zu diirfen glaubten. Es seien nur die wohlbekannten Namen von Sir Arthur Stanley EppincTon (1882—1944), Sir James Hopwood Jeans (1877— 1946), Max Pranck (1858—1947) unter den Physikern und Astronomen, Sir Arthur THomson (1861—1933) und John Scott HatDANE (1860—1936) unter den Biologen genannt. Indes, wenn auch in ihren Lehren viel Richtiges und Interessantes zu finden ist, besonders wenn es sich um die Kritik des Materialismus handelt, sind ihre konstruktiven Spekulationen meistens doch so ausgesprochen
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DAS WERDEN DER PHILOSOPHIE DER GEGENWART
C. Diz WIssENSCHAFTSKRITIK. Die oben beschriebene Lage ist indessen nicht das Ergebnis einer rein fachwissenschaftlichen Entwicklung allein. Zu ihr haben auch verschiedene Denker beigetragen, die ziemlich lange schon vor Ausbruch der Krise die naturwissenschaftlichen Verfahren analysierten und in gewisser Hinsicht in Frage stellten. Fuhrend waren in dieser sogenannten Wissenschaftskritik franzdsische Philosophen mit Emil Bourroux (1845-1921, De la contingence des lois de la nature 1874; De lidée de loi naturelle 1894), Pierre DuHEM
(1861-1916, erstes wichtiges Werk: Le mixte et la combinaison chimique 1902) und Henri Poincare (1853-1912, La science et ’hypothése 1902) an der Spitze. Zeitlich parallel zu dieser Schule verlaufen Bestrebungen des Empiriokritizismus, der von einem positivistischen Gesichtspunkt zu noch radikaleren SchluSfolgerungen gelangt.
Richard AvENaRius (1843-1896) verdéffentlichte zwischen 1888-1890 seine Kritik der reinen Erfahrung, und Ernst Macu (1838-1916) lieS im Jahre 1900 sein Hauptwerk erscheinen, in dem er eine Lehre vertrat, die eine auferordent-
lich scharfe Kritik an dem absoluten Wert der Wissenschaft iibte. Die Wissenschaftskritik richtete sich auf den Wert der Begriffe wie auf wissenschaftliche Systeme. Eingehende Analysen und historische Untersuchungen bewiesen, dafi die einen wie die anderen zum grofen Teil subjektiver Natur sind. Der Gelehrte zergliedert nicht nur willkiirlich die Wirklichkeit, sondern arbeitet auch dauernd mit Begriffen, die seinem Geiste entspringen. Und was die groffen Theorien anlangt, so sind sie schlieflich nur bequeme Instrumente, die Erfahrungen zu ordnen: «weder wahr, noch falsch, sondern niitzlich» (Poindilettantisch, da sie unter den Fachphilosophen nur wenig Ansehen geniefen. Auf die breiten Massen haben aber diese philosophierenden Naturwissenschaftler einen sehr starken Einfluf aus-
getibt. Philosophisch ist bei ihnen eines wichtig: daf solche Lehren bei solchen Mannern iiberhaupt méglich waren, zeigt zur Geniige, wie weit wir heute von der Mentalitat des 19. Jahrhunderts entfernt sind.
DIE KRISE
caré). Es ist anzumerken,
29
dafS§ keiner dieser franzésischen
Kritiker, selbst Poincaré nicht, Konventionalist war. Was sie wollten, war der Nachweis, daf die Wissenschaft von dem Ideal der Unfehlbarkeit, die man ihr im 19. Jahrhundert
gemeinhin zusprach, weit entfernt ist. Die deutschen Empiriokritizisten gingen dariiber hinaus und huldigten einem Relativismus, der dem Skeptizismus nahe steht.
Im Gesamteffekt verlor die Wissenschaft in den Augen
der Philosophen einen grofen Teil ihrer Autoritat, was den Prozef, den die innere Krise der Physik schon einleitete, nur noch vorantrieb. Von nun an war die Newtonsche Naturansicht, die fundamentale Voraussetzung des Kantianismus sowie des gesamten bisherigen europdischen Denkens, nicht mehr zu halten. D. Diz Krisz DER MATHEMATIK
UND
DIE MATHEMATISCHE
Loerk. Auch die Entwicklung der Mathematik fiihrte am Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Krise, die nicht weniger . tiefgreifend und folgenschwer als die der Physik sein diirfte. Unter den vielen neuen Entdeckungen auf mathematischem Gebiete wirkten sich auf die Philosophie besonders die der nichteuklidischen Geometrien und die der Mengenlehre durch G. CaNnTor (1845-1918) aus. Beide haben gezeigt, daf§ manches, was man friiher unbedenklich als einfache Voraussetzungen der Mathematik annahm, in der Tat durchaus nicht sicher
ist, und haben die Aufmerksamkeit auf die exakte Analyse von anscheinend einfachen Begriffen und auf den axiomatischen Aufbau der Systeme gelenkt. Auf dem Gebiete der Mengenlehre wurden—wiederum gerade zuEnde des 19. Jahr. hunderts — die sogenannten Paradoxien entdeckt, d. h. Widerspriiche, die sich aus scheinbar evidenten und einfachen Vor-
aussetzungen vermittels korrekter Schluffolgerungen ergaben. .Dadurch schienen die Grundlagen selbst der Mathematik er-
_ schiittert. In engem Zusammenhang mit dieser Krise steht das Wiederaufleben der formalen Logik, und zwar in Form der sogenannten Logistik, symbolischen oder mathematischen Logik.
30
DAS WERDEN
DER PHILOSOPHIE DER GEGENWART
Wie schon erwahnt, wurde die formale Logik von der modernen Philosophie sehr vernachlassigt, sie geriet zu jener Zeit in eine geradezu «barbarische» Verfallsperiode. Unter den fihrenden Philosophen war nur ein einziger, namlich Lersniz, ein bedeutender Logiker, die anderen kannten oft nicht einmal die Elemente der formalen Logik — Descartes und Kant sind klassische Beispiele hierfiir. Im Jahre 1847 erschienen dann aber, und zwar unabhangig voneinander, die Werke zweier englischer Mathematiker, Augustus de Morcan (1806 —1878) und Georges Boore (1815-1864), die als die ersten VerGffentlichungen der zeitgendssischen mathematischen Logik gelten. Diese Arbeiten wurden weitergeftihrt von Ernst SCHRODER (1841-1902), Giuseppe PEANo (1858-1932) und vor allem Gottlob Frece (1848-1925), einem hervorragenden Denker und Logiker. Trotzdem blieb die mathematische Logik bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts den Philosophen im allgemeinen ziemlich unbekannt. Erst als Bertrand RussELL im Jahre 1900 mit Peano zusammenkam und 1903 seine Principles of Mathematics veréffentlichte, wurde wenigstens die angelsachsische Philosophie auf diese Untersuchungen aufmerksam. 1910-13 erschien dann das gewaltige Werk Principia Mathematica von WHITEHEAD und RussELL, das die weitere Entwicklung der neuen Disziplin bedeutend férderte. Auf die Philosophie wirkte sich die mathematische Logik in zweifacher Weise aus. Zunachst hat sie sich als ein sehr prazises Instrument der Begriffs- und Beweisanalyse erwiesen, das, wie ihre Vertreter meinen, gerade auf den Gebieten an-
gewandt werden kann, die nicht mathematisierbar sind, weil die sogenannte «mathematische» Logik nur «von Hause aus» mathematisch ist, tatsachlich aber nicht mit mathematischen,
sondern ganz allgemeinen Begriffen operiert. Zudem sind durch die mathematisch-logischen Untersuchungen viele alte Probleme der Philosophie wieder aktuell geworden, so unter
andern die Probleme des ausgeschlossenen Dritten, der Evidenz der Axiome, der philosophischen Grammatik (heute «Semiotik» genannt) und vor allem das Problem der Universalien.
©
DIE KRISE
E. Diz PHANOMENOLOGISCHE
METHODE.
24
Aus ganz andern
philosophischen Voraussetzungen heraus und mit einer ganz andern Zielsetzung hat eine zweite Bewegung zum Bruch mit dem 19. Jahrhundert und zur Bildung der Philosophie der Gegenwart beigetragen: die Phanomenologie. Streng genommen, gilt dieser Name fiir die Methode und Lehre Edmund
HusseErts, er wird aber noch fiir eine ganze Gruppe weiterer Denker gebraucht, die eine ahnliche Richtung vertreten. Der Begriinder dieser Bewegung ist Franz BRENTANO (1838-1917). Ehemaliger Dominikaner, ist er spater aus dem Orden und dann auch aus der Kirche ausgetreten, blieb aber in mancher Hinsicht unter dem Einfluf des aristotelisch-thomistischen Denkens, so mit seinem Objektivismus, seiner hohen Bewertung der Einzelanalysen und seiner Logik. Er hatte mehrere Schiiler, unter denen drei besonders einfluSreich wurden: Kazimierz Twarpowsk1, Alois MEINONG und Edmund Hus-
sERL. Kazimierz TwarDowski (1866-1938) wurde, obwohl selbst nicht Logiker, zum Begriinder der polnischen logischen . Schule, die eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der mathematischen Logik spielen sollte. Alois MEINONG (1853 —1921) begriindete die sogenannte «Gegenstandstheorie» und eine eigene, kleine, aber einflufreiche Schule. Der bedeutendste unter Brentanos Schiilern, Edmund Husserx (1859
—1938), bildete die eigentliche phanomenologische Methode aus.. Diese Methode, die hauptsachlich in der Analyse des Wesens des Gegebenen, des Phanomens, besteht, wurde be-
sonders nach dem zweiten Weltkrieg neben der mathematischlogischen zur meistverbreiteten Methode der philosophischen Analyse. Der wichtigste Unterschied zwischen der Phanomenologie und der mathematischen Logik besteht darin, daf jene ganz auf die Deduktion verzichtet, sich (trotz Husserls eigenem Beispiel) wenig mit der Sprache befaft und nicht die empirischen Tatsachen, sondern die Wesenheiten analysiert. Es ist bemerkenswert, daf das Hauptwerk Meinongs Uber die Annahmen 1902 erschien, wahrend Husserls Logische _ Untersuchungen, eines der einflu®reichsten Werke der ersten _ Jahrhunderthalfte, 1900-1901 veréffentlicht wurden.
hae
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DAS WERDEN
DER PHILOSOPHIE DER GEGENWART
Mit. der phanomenologischen Methode ist die sogenannte «Analyse» von G. E. Moore (* 1873) ziemlich nahe verwandt, die bei B. Russell zur mathematisch-logischen Analyse wurde. Bei Moore selbst behielt sie einen andern Charakter. Mit seinen 1903 erschienenen Principia Ethica steht Moore hinsichtlich der Methode Meinong nahe und scheint bis zu einem gewissen Grade auch von diesem beeinfluft. Auch auf das Werk Russells diirfte sich in mancher Beziehung der EinfluS Meinongs ausgewirkt haben, wahrend die spatere mathematische Logik manche Anregung Husserl verdankt. F, DER VITALISTISCHE IRRATIONALISMUS. Sowohl die mathematische Logik als auch die Phanomenologie sind vor allem Methoden, nicht inhaltliche Lehren. Beide sind aus einer Be-
sinnung auf die Grundlagen der Wissenschaften hervorgegangen und versuchen, diese durch eine rationale Methode neu zu begriinden. Dabei sind beide Richtungen pluralistisch und gegen die Tendenz zur Systembildung eingestellt. Manche groben Vereinfachungen des 19. Jahrhunderts sind durch ihre Analysen als solche blof&gelegt und zerstért worden. Beide Richtungen sind zudem — wenigstens in ihren Anfangen — realistisch. Sowohl bei Moore als auch bei Husserl kommt offenkundig eine gewisse Sympathie fiir den Platonismus zum _Ausdruck, die ganz neuartig ist. Indessen ist festzuhalten, daf§ weder die mathematische Logik noch die Phanomeno-
logie — wenigstens urspriinglich in den Logischen Unter-
suchungen und den Principia Mathematica — eigentliche Philosophien darstellen. Im Unterschied zu ihnen treten zur gleichen Zeit zwei inhaltlich neue philosophische Bewegungen hervor: der vitalistische Irrationalismus und die neue realistische Metaphysik. Eine der Folgen der geistigen Krise jener Zeit ist die unge-. heure Ausdehnung der irrationalistischen Tendenzen, die das
Ende des 19. und den Anfang des 20. Jahrhunderts charakterisiert. Kant hatte bestritten, dafs eine erfahrungsjenseitige Welt der rationalen Erkenntnis zuginglich sei. Doch war fiir ihn wenigstens die empirische Welt rationalen und berechen-
DIE KRISE
33
baren Gesetzen unterworfen. Die Wissenschaftskritik und die Krise der Physik schienen klar zu beweisen, daf§ dem nicht so ist, und damit wurde der kantische Zweifel am Wert der
Vernunft verallgemeinert. Die Vernunft wurde im 19. Jahrhundert mit der mechanistischen Vernunft der Naturwissenschaften identifiziert: ihre Krise zog notwendigerweise eine Krise des Rationalismus nach sich. Jedoch liegt hier nicht die einzige Quelle der neueren Ten-denzen. Der Empirismus selbst hatte paradoxerweise an ihrer Entfaltung hervorragenden Anteil, und zwar dadurch, da
seine mechanistische Weltansicht auf das Leben iibertragen wurde und hier die Form des Darwinismus annahm. Der Anfang des 20. Jahrhunderts sah die seltsame Tatsache, da diese Lehre mit ihrem Grundsatz, wonach alles Hohere sich aus
dem Niederen erklare, auf den Bezirk der Psychologie und Soziologie iibertragen wurde. Infolgedessen mufte das ganze - bewufte Leben, die Vernunft mit eingeschlossen, auf niédere _ Elemente zuriickgefiihrt und den vitalen Gesetzen der Entwicklung unterstellt werden: es gab nichts Bestandiges, nichts Unverdanderliches mehr, keine ewigen Prinzipien, sondern nur vitales Streben im Dienste der Entwicklung des Lebens. Zuletzt spielen die gleichen Ursachen, die die Romantik zu Beginn des 19. Jahrhunderts hervorriefen, verstarkt durch den EinfluS der Tradition, ihre Rolle: das monistische und ‘deterministische Weltbild, das die Wissenschaft vor 1900 entwarf, war so herausfordernd, daf§ es den Protest einer Anzahl von Denkern veranlafte, die die Rechte des Lebens, der
menschlichen Person und die geistigen Werte zu retten sich ‘aufgerufen fiihlten. Dieser Protest erhob sich unerwartet und stark in der Gestalt besonders von zwei Philosophen, James und BERGSON, die sich an die Spitze dieser philosophischen Bewegung stellten. Spencer, der am meisten typische Vertreter des mechanistischen Empirismus, lebte noch, als beinahe gleichzeitig Les données immédiates de la conscience (1889) und die Prin- | _ ciples of Psychology (1890), in kurzem Abstand gefolgt von ~ Matiére et Mémoire (1896) und Will to believe (1897), er-
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DAS WERDEN
DER PHILOSOPHIE
DER GEGENWART
schienen. Die beiden Denker iiben bis in unsere unmittelbare Gegenwart hinein einen solchen Einfluf aus, daf ihnen im nachfolgenden Hauptteil (11. und 12.) eine ausfiihrliche Behandlung eingerdumt werden muf. An dieser Stelle geniigt es anzumerken, daf$ beide erklarte Irrationalisten sind und
das Zentrum ihres Philosophierens im Begriff des Lebens liegt. Ihnen ist es zuzuschreiben,
wenn
der Irrationalismus,
im
19. Jahrhundert nur eine zweitrangige Stroémung, zu einer der fiihrenden Positionen des Denkens sich erhebt.
G. RENAISSANCE DER REALISTISCHEN METApuHysik. Parallel hierzu kristallisiert sich noch eine andere, und zwar tiefere
Richtung heraus: Realismus und Metaphysik kehren wieder und sprengen zum ersten Male den Rahmen der kantischen Prinzipien, die bislang die ganze Philosophie beherrschten. Es ist schwierig, deren Wurzeln und tiefere Verursachungen aufzudecken, denn die Ansatze zu einer neuen Metaphysik sind vielschichtig und zahlreich. Ganz allgemein lat sich sagen, da etwa gegen 1900 die Mittel des Kantianismus sich zu erschdpfen beginnen; sie reichen nicht mehr aus, befriedigen nicht mehr, und das Denken wendet sich anderen L6sungen zu. Zunachst macht sich eine Tendenz bemerkbar in Richtung auf einen «kritischen» Realismus, der den kantischen Rahmen nicht preisgibt. Ihr Vertreter ist zum Beispiel Alois RieEHL (1844-1924). Spater macht in derselben Linie einen noch energischeren Vorstof§ die Wiirzburger Schule, begriindet von Oswald Kure (1862-1915) mit einer Anzahl glanzender Vertreter in der Nachfolge. Die eigentliche Erneuerungsbewegung des Realismus geht aber, wie die phanomenologische Methode, von Brentano und seinen Schiilern, vor allem Meinong und Husserl, aus. Zwar drang Husserl selbst nicht bis zum Realismus und noch weniger zur Seinsphilosophie vor; aber die Tatsache, daf er die Aufmerksamkeit von den unfruchtbaren erkenntnistheoretischen Problemen zur Analyse des Gegebenen lenkte, war fiir den neuzeitlichen Realismus und die Metaphysik sehr wichtig; auch der Einfluf& Meinongs machte sich in dieser Richtung geltend.
DIE KRISE
35
Auferhalb dieser Linie gewinnt die realistische Metaphysik an mancherlei anderen Stellen unter dem Druck verschiedener geistiger Faktoren Boden. Der Thomismus, der gegen 1880 (1879 Enzyklika Aeterni Patris) eine Wiedergeburt erlebte, organisiert sich zu einer grofen Schule, die bald eine der machtigsten iiberhaupt werden sollte: 1893 wurde begriindet La RevueT homiste, ein Organ Fribourgs, und 1894 La Revue Néoscolastique de Philosophie in Lowen. Er vertritt den unmittelbaren Realismus und die traditionelle Metaphysik. Damit steht er nicht allein: in England veréffentlicht Moore im Jahre 1903 seinen beriihmten Aufsatz Refutation of Idealism und vertritt im Verein mit RussELL eine dem Platonismus benachbarte Philosophie. In Frankreich bekennen sich Bourroux und Bergson auf anderen Wegen zum Realismus. In Deutschland ist es in der Hauptsache die Lehre eines Hans Drigscu (1867-1941), die wegen ihres aristotelischen Charakters Aufsehen erregt. Z Diese neurealistische Str6mung bringt es nicht zur Popu-: laritat des Irrationalismus, ist aber gleichwohl durchschlagend: die Metaphysik, im 19. Jahrhundert eine nur zweitrangige und wenig geschlossene Bewegung, wird zu einer der fithrenden Lehren der Zeit. H. Zuriick
zur
SpEKULATION.
PLuratismus.
Unter
dem
iiberw4ltigenden Einfluf des Positivismus war es um die Philosophie gegen Ende des 19. Jahrhunderts sehr still geworden. Vielleicht die Mehrheit unter den Philosophen fiirchtete sich, mit Eigenem hervorzutreten, und so kam es, daf ein gewisser
Historizismus, eine blofe Inventarisierung vergangener Lehrmeinungen, an den meisten Universitaten geiibt wurde. Einer der bezeichnendsten Ziige des beginnenden 20. Jahrhunderts ist die Riickkehr zur systematischen Spekulation, die sich in gleicher Weise in den irrationalistischen Schulen wie auch bei den Metaphysikern durchsetzt. Aber das tiefste und einschneidendste Merkmal ist ohne Zweifel die Riickkehr zum personalistischen Pluralismus. War das 19. Jahrhundert in fast allen seinen Auferungen moni-
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DAS
WERDEN
DER
PHILOSOPHIE
DER
GEGENWART
stisch orientiert, so sind im Gegensatz dazu fast alle neuen Bewegungen um die Jahrhundertwende pluralistisch, das heift, sie betonen die Verschiedenheit der Seinsstufen und eine ~ Vielheit selbstandiger Seienden. In radikalster Form findet dieser Pluralismus seinen Ausdruck bei James, der bis zu einem Sympathiebekenntnis zum Polytheismus geht; aber beinahe tiberall kommt er zur Geltung, bei den Phinomenologen, den englischen Neurealisten, den Thomisten. Die menschliche Person gewinnt ihre alten Rechte zuriick und wird zunehmend der Angelpunkt des philosophischen Interesses. Damit beginnen die grofen Probleme des Geistes, das Denken wahrhaft zu passionieren. War das 19. Jahrhundert ein iiberwiegend monistisches und materialistisches Zeitalter, so kiindet die Krise von 1900 das Vorwalten eines spiritualistischen Personalismus auf breitester Basis an. Gewif ist man um das Jahr 1900 von einer allgemeinen Annahme dieser Ideen noch ein gutes Stiick entfernt. Im ersten Viertel des neuen Jahrhunderts leben sogar voriibergehend die alten Tendenzen wieder auf. Aber die neuen Ideen sind da, wirken sich aus und werden sich nach dem ersten Weltkriege bei der Mehrheit der europaischen Denker durch-
setzen. 3. DER
ANFANG
DES 20, JAHRHUNDERTS
A. CHARAKTERISTIK. Folgende Ziige sind fiir die Philosophie im Zeitabschnitt des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts charakteristisch. Zundchst ist es eine Zeit angespanntester philo- — sophischer Wirksamkeit; eine betrachtliche Zahl tiberragender Denker tritt auf den Plan oder kommt zu Einfluf. In dieser Hinsicht darf diese Epoche zu den fruchtbarsten in der neue- . ren Geschichte gezahlt werden. Sodann ist es eine Periode des Ubergangs. Richtungen 4lteren Stils bleiben in Geltung und laufen neben modernen Strémungen her. Die Epigonen des 19. Jahrhunderts sind noch keineswegs als solche gewertet, sie sind sehr rege und einflufreich. Bis zum Kriege 1914 be-
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herrschen sie in mehreren Landern, so z. B. in England und Italien, das Feld. Indes haben angesehene Denker die neuen Ideen schon vorgetragen und sichern ihnen eine breite Auswirkung. Einige unter ihnen, besonders Bergson und in weniger starkem Ausmafe auch Husserl, gelangen zu besonderer Schatzung. Die Hauptschulen sind folgende: Empiristen und Idealisten als Anhanger der Ideen des 19. Jahrhunderts, Lebensphilosophen, Phanomenologen und Neurealisten als Parteiganger der «Moderne». B. Dre EmpirisTEn. Eine gewisse grofere Zahl von Denkern folgt der Linie des Positivismus, oder sogar der des Materialismus. Bei ihnen gilt die Idee der mechanischen Evolution. Dennoch sprengen sie schon im allgemeinen den Rahmen des Positivismus dadurch, da sie auf der Basis der Wissenschaf-
ten eine Art Allgemeinbild der Wirklichkeit zu begriinden trachten, das sie hier und da selbst «Metaphysik» nennen. Unter ihnen lassen sich mehrere Gruppen mit jeweils ver-' schiedener Zielrichtung wie auch von ungleicher Bedeutung unterscheiden. Fiir Frankreich sind zundchst einige Vertreter zu nennen, deren Einfluf sich erst jetzt fiihlbar macht, obwohl ein grofer Teil ihrer schriftstellerischen Arbeit in die Zeit des 19. Jahrhunderts fallt. Sie begriinden alle auf wissenschaftlicher Basis eine Art Metaphysik. Hervorgehoben seien Alfred FoumLLeE (1838-1912),
Autor
einer Lehre
von
den
«Ideenkraften»
(idées forces), André LALANDE (* 1867), der Kritiker des evolutionistischen Optimismus und Kiinder des Gesetzes der Dissolution, und der radikale
Materialist
Felix Le DANTEC
(1869-1917), Verfasser einer Anzahl von gegen den Spiritualismus, den Vitalismus und ontologischen Individualismus
gerichteten Werken. In Deutschland wird die empiristische Tendenz vornehmlich von
den Positivisten
vertreten,
unter
denen Theodor
ZIEHEN wohl der bemerkenswerteste ist. MAcH (f 1916) ist immer noch wirksam,
und mehrere
seiner
Schiiler lehren
_ seinen Empiriokritizismus. In diesem Zusammenhang muf als
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selbstandiger und unabhangiger Denker Wilhelm Ostwatp (1853-1932) genannt werden. Chemiker von Beruf, gelangte er spater zur Philosophie und begriindete hier auf der Grundlage der Naturwissenschaften eine aktualistische Lehre, nach der die gesamte Wirklichkeit nichts anderes als Energie ist. Materialistische Strémungen manifestierten sich besonders stark in der Psychologie. Hierhin rechnen zunachst der Behaviorismus, eine von John B. Watson (* 1878) begriindete Doktrin. Es handelt sich dabei im Grunde um eine wissenschaftliche Methodologie, die vom
Studium der psychischen
Phanomene als innerseelischen Verlaufen und von der Selbstbeobachtung absieht und lediglich das aufere Verhalten (behaviour) als Objekt der Psychologie gelten lassen will. Eine der Konsequenzen ist die véllige Leugnung des Psychismus. Zu ahnlichen Resultaten gelangte die Reflexologie des Russen Iwan Paviow (1849-1936), nach der die héheren psychischen Funktionen aus bedingten oder inhibierten Reflexen zu erklaren sind. Indes kann die Psychoanalyse Sigmund Freups (1856— 1939) als die bedeutendste aus dem Empirismus entstammende Bewegung angesehen werden. Freud, der das Grundprinzip des evolutionistischen Mechanismus, wonach das H6here sich aus dem Niederen erklart, iibernimmt, stellt die These auf, das Leben des Bewuftseins sei nichts anderes als
Resultat eines rein mechanischen Spieles von Elementen des «Unterbewuftseins». Diese Elemente, denen eine eigene Dynamik eigen ist, vereinigen sich zu «Komplexen» und haben die Tendenz, im Bewuftsein wieder zu erscheinen und das
Handeln zu lenken. Die entscheidende und bewegende Macht des psychischen Lebens ist die «Libido», eine Art Erotik im weitesten Sinne. Ausgehend von diesen Prinzipien, die er in seiner Traumdeutung (1900) darlegte, baute Freud seit 1913 (Totem und Tabu) erklarende Systeme der Religion, der Kunst usw. auf. Alle héheren psychischen Phanomene sind fiir ihn nur «Sublimierungen» des erotischen Strebens. Eine ahnliche Verallgemeinerung einer begrenzten wissenschaftlichen Theorie beging die franzisische Soziologische
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Schule mit ihrem Begriinder Emil DurkHEtm (1858-1917) und Lucien Levy-Bruuit (1857-1939) als spaterem Wortfiihrer. Diese Soziologen vertreten die Auffassung, die Gesellschaft sei eine, zwar im Einzelmenschen enthaltene, aber objektive Wirklichkeit. Sie ist wissenschaftlich erfaSbar mit-
tels einer objektiven und vergleichenden Methode, durch Studium lediglich der Wirkursachen unter Ausschluf jeder Finalitat. In Anwendung dieser Methode kamen Durkheim und Lévy-Bruhl zu der Behauptung, ethische und logische Gesetze seien ganz und gar relativ und nichts anderes als der Ausdruck der Notwendigkeiten einer sich entwickelnden Gesellschaft, und die Religion bestehe im Kultus dieser Gesellschaft selbst. Das System kulminiert in einer Art spekulativer Psychologie, nach der das Religidse, Logische, Moralische der gesellschaftlichen Sphare angehéren, wahrend das Profane, Alogische und
Egoistische dem einzelmenschlichen Bereich zugehéren. Der K6rper ware demnach ein Individuationsprinzip. Alle diese Systeme, besonders die Psychoanalyse el der . Soziologismus, fanden in den Massen eine grofe Anhangerschaft. Sie alle sind aber nichts anderes als ein letzter Lichtschein der Gedankenwelt des 19. Jahrhunderts. Ein Zug unterschied sie indes vom Empirismus der alteren Form: ihr Relativismus. Die Le Dantec, Pavlow, Ziehen, Ostwald, Freud und Durkheim, sie alle sind Relativisten. Fiir sie gibt es weder absolute Gesetze, noch eine objektive Logik, noch eine unveranderliche Moral. Von dieser Seite her nahert sich der Empirismus selbst dem Irrationalismus, der sich zu gleicher Zeit in der Philosophie ausbreitet. Es eriibrigt sich hinzuzufiigen, da, philosophisch betrachtet, keine dieser Lehren inhaltlich von Belang ist. Sie alle sind ausschlieBlich sensualistisch und nominalistisch, unfahig iiber die Grenzen des anschaulichen Denkens hinaus zu gelangen. Der mechanistische Materialismus ist in ihnen stark wirksam. Es ist ein seltsames Paradoxon, dafs diese in der Physik und selbst in der Biologie veraltete Lehre im Bereich der Psychologie und Soziologie Fu fassen konnte.
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C. Der Ipgatismus. Der Idealismus tibte im Verlaufe der ersten 25 Jahre des 20. Jahrhunderts in den Hauptlandern Europas wohl den gréften Einfluf aus, verlor ihn aber in der Mehrzahl dieser Lander beinahe ganz gegen 1925. Das gilt im besonderen fiir England; in Deutschland, Frankreich und Ita-
lien war er bis zum zweiten Weltkriege eine Macht. Demnach haben wir ihn im weiteren Verlauf noch zu behandeln. Hingegen gehort der englische Idealismus nicht mehr zur Gegenwartsphilosophie, so da seine Grundlinien hier in diesem Uberblick kurz skizziert werden miissen. Der englische Idealismus ist ein origineller Hegelianismus. Seine Wortfiihrer sind Francis Herbert BrapLEy (1846— 1924), Bernard BosaNqueT (1848-1923) und Ellis McTacGart (1866-1925).Die beiden erstgenannten sind Monisten. Bradley, der wahrscheinlich der tiefste von ihnen ist, griindet seine Philosophie auf die Idee der inneren Relationen. Nach ihm sind die Relationen nicht dem Wesen der schon konstituierten Dinge hinzugefiigt, sondern konstituieren dieses Wesen selbst. Diese Lehre fiihrt einerseits zum Monismus — die Wirklichkeit ist ein organisches Ganzes —, andererseits in Anwendung auf das Erkennen zum objektiven Idealismus — es gibt keinen Wesensunterschied zwischen Objekt und Subjekt, da beide nur eine Erscheinungsform des Ganzen, einer einzigen
absoluten Idee sind. Seine These erhartet er durch scharfsinnige Betrachtungen tiber die jeder empirischen Wirklichkeit inneliegenden Widerspriiche. Sie beweisen nach ihm, daf diese Wirklichkeit nichts anderes als Schein ist, hinter dem sich die wahre Wirklichkeit, das Absolute, verbirgt. Jedoch ist Bradley, obwohl Verkiinder eines monistischen Idealismus, weit davon entfernt, die Wirklichkeit auf das Abstrakte zuriickzu-
fiihren. Wie Hegel, so beharrt auch er auf dem Vorrang des Konkreten. Sein Allgemeines ist keine Abstraktion, aber, in- _ haltsreicher als das Besondere, ist es ein «konkret Allgemeines» und wirklicher als das Partikulare. Das sind nur einige grundlegende Seiten aus dem reichen und vielseitigen Denken Bradleys, das auf eine Anzahl hervorragender Denker eine nachhaltige Wirkung ausiibte — und auch noch ausiibt. So wurden
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z. B. James und Marcel direkt von ihm beeinflu&t, wahrend
der englische Neurealismus sich gerade gegen seine Grundauffassungen wendet. Bosanquet entwickelt den Hegelschen Idealismus in den gleichen Linien fort mit womdglich noch gréferer Betonung des konkreten Charakters der Wirklichkeit. Der dritte Denker, den wir anfiihrten, McTaggart, unterscheidet sich von ihm und Bradley durch sein Bekenntnis zum Pluralismus: das Absolute ist fiir ihn eine Gemeinschaft von untereinander in Wechselbeziehung stehenden Geistern. Seine Philosophie ist zutiefst spiritualistisch und personalistisch. So bildet er eine Briicke zwischen dem Idealismus und der werdenden neuen Philosophie.
D. Diz NEUEN STROMUNGEN. Nur ganz kurz weisen wir auf die neuen philosophischen Bewegungen hin, die in dem hier behandelten Zeitabschnitt hervortreten, da sie alle noch nach
1925 fortwirken und demnach der Gegenwartsphilosophie’ angehGren, der unser Buch gilt. Es sind deren drei: Phanomenologie, Neurealismus und vitalistischer Irrationalismus. Die Phanomenologie ist mittlerweile schon ein miachtiger Faktor geworden. Seit 1913 erscheint das Jahrbuch fiir Philosophie und phanomenologische F orschung,an dem neben Husserl eine Anzahl fahigster Kopfe arbeiten, so A. Pfander, D v. Hildebrand, M. Geiger, R. Ingarden und besonders Max Scheler, der im ersten und zweiten Band (1913-1916) sein kapitales Werk Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik erscheinen lat. Der Einflu8 der Phanomenologie ist auferordentlich stark, so daf sie einerseits selbst auf den Neukantianismus einwirkt, jedenfalls auf Emil Lask
(1875-1915), andererseits auf die Psychologie, ein Gebiet, auf dem sie in der Person von Carl Srumpr (1848-1936) einen bemerkenswerten Anhanger besitzt. So macht sie als ansehnliche Schule in Deutschland dem Neukantianismus den Boden streitig; indes blieb bis zum Jahre 1914 der Neukantianismus die starkste philosophische Macht dieses Landes. Der neue Realismus ist gleichfalls,besonders mit den Schrif-
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ten eines Moore und Russell, sehr aktiv, aber zu einer Schulbildung gréferen Stils kommt es. nicht. Whitehead ist noch nicht in seine metaphysische Phase eingetreten, Alexander verOffentlicht sein grofes Werk Space, Time and Deity erst 1920, also gegen Schluf§ der hier behandelten Epoche. Die Universitaten sind in England, mehr noch als in Deutschland, ganz beherrscht vom Idealismus. Dagegen erstellt der Thomismus, in Frankreich die fiihrende realistische Strémung unserer Periode, schon seine Werke groften Gewichtes. Im Jahre 1909 veréffentlicht R. GarriGou-LAGRANGE sein Buch Le sens commun und 1915 Dieu. SchlieBlich kommt J. MariTAIN 1913 mit dem ersten seiner bedeutsamen Biicher heraus,
das sich gegen Bergson wendet. Die thomistische Schule ist damit gebildet, aber trotz ihrer inneren Reife hat sie zu dieser Zeit noch nicht das ihr heute erwiesene Ansehen: auch in Frankreich dominieren — wie allenthalben — noch die Alteren Richtungen. Nur einer von den neuen Schulen gelang es, sich durchzusetzen und die Aufmerksamkeit nicht nur der Kreise der Fachphilosophie, sondern auch eines weiteren literarisch interessierten Publikums auf sich zu lenken, namlich dem vitalistischen Irrationalismus. In Deutschland, wo Dilthey kaum entdeckt ist und Klages mit seinem eigentlich philosophischen Werk erst einsetzt, ist er noch nicht an die Offentlichkeit
gelangt. Aber in den englischen Landern erringt James, sekundiert durch eine glinzende Kampagne F. C. |S. SCHILLERS, einen beispiellosen Erfolg. Des letzteren Hauptwerk Humanism datiert vom Jahre 1903, und im Verlaufe des hier behandelten ersten Viertels des Jahrhunderts laft er ein Buch auf das andere folgen. In Frankreich geht der Stern Bergsons auf. Sein grundlegendes Werk, Schépferische Entwicklung, erscheint 1907 und wird zu einem wahrhaften Mittelpunkt der _ philosophischen Diskussion. Als Haupt der Schule ist Bergson von hervorragenden Képfen umgeben, die mehr oder weniger seinem Genius ergeben sind. Unter ihnen verdienen genannt zu werden die Modernisten Le Roy, Blondel, Pradines und
Baruzi. Der Nachhall Bergsons ist grofs. Aber selbst der Berg-
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sonismus vermag nicht, die alteren Doktrinen vollkommen zu eliminieren, sie wirken neben ihm weiter fort.
4. DIE HAUPTSTROMUNGEN
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PHILOSOPHIE
A. Dre Scuuten. Die hier zu behandelnde Periode der Gegenwartsphilosophie, die den Zeitraum vom ersten Weltkrieg bis zum Jahre 1946 ausfiillt, hat das Aufbliihen zweier neuer Schulen zu verzeichnen. Die eine, der Neupositivismus, ist
eine originale Fortbildung der positivistischen Haltung; dagegen erscheint die andere, die den Namen «Existenzphilosophie» tragt, als etwas vollkommen Neues, obwohl sie sich in die zeitliche Verlangerung der Lebensphilosophie einreiht und phanomenologische und metaphysische Elemente enthalt. Alle “ die schon bestehenden Schulen haben ihre iiberragenden Denker, die ihre Grundthematik in grofartiger Weise fortbilden. Das gilt im besonderen von der Metaphysik, die sich der Namen eines ALEXANDER, WHITEHEAD,
HARTMANN
und einer
wachsenden Anzahl von Thomisten riihmt, nicht weniger aber auch von der Phanomenologie, die sich auf Scheler beruft, sowie von der Lebensphilosophie, der die letzte Phase Bergsons und das ganze Denken von Klages, ohne die anderen zu nennen, angehort. Die wichtigsten Systeme unserer Epoche lassen sich in zweifacher Weise unterscheiden: nach dem Inhalt der Lehren und nach der Methode. Hinsichtlich des Inhaltes kann man sie in sechs Gruppen einteilen. Zunachst haben wir die beiden noch aus dem Geist des 18. Jahrhunderts fortgefiihrten Richtungen: den Empirismus oder die Philosophie der Materie als Fortsetzung des Positivismus und den Idealismus in seinen beiden Formen, der Hegelschen und der Kantischen. Dazu kommen zwei Richtungen, die den Bruch mit diesem Jahr-hundert bewirkten: die Lebensphilosophie und die Wesens-
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philosophie oder Phanomenologie. Schlieflich treten zwei Gruppen auf, die den eigenartigsten Versuch unserer Zeit ausmachen: Existenzphilosophie und neuere Seinsmetaphysik. Diese Gruppierung ist natiirlich nicht ganz ohne Willkiir. Die tiefen Unterschiede, die die unter dem gleichen Gruppentitel gezahlten Philosophen voneinander trennen, sind nicht zu tibersehen. So haben wir unter «Philosophie der Materie» gemeinsam anfiihren miissen die Lehren B. Russells, der Neupositivisten wie auch der Marxisten, die alle unter sich grofe Verschiedenheiten aufweisen. Unter dem Abschnitt «Philosophie des Lebens» muften wir so sehr unterschiedliche Denker wie Dewey und Klages behandeln. Endlich ist zu betonen,
dafS einzelne Denker mit ihren Schulen zwischen den Gruppen stehen und von der einen zur anderen iiberleiten. Das gilt z. B. von der idealistischen Badischen Schule, die mit dem zur
Lebensphilosophie gehérenden Historismus Beriihrungspunkte hat, sowie auch von der Phanomenologie Schelers, die schon
auf die Existenzphilosophie hinweist. Jedwede Gruppierung ist in der Geschichte des philosophischen Denkens eine Notldésung zugunsten einer besseren Ubersichtlichkeit. Sie darf aber weder die tiefen Unterschiede innerhalb der einzelnen Gruppen noch die Ubergange von der einen zur anderen verhiillen wollen. Dies vorausgesetzt, lat sich unsere Gliederung in sechs Gruppen als Aufweis der sechs entscheidenden Haltungen unserer Zeit rechtfertigen: Empirismus, Idealismus, Lebensphilosophie, Phanomenologie, Existenzphilosophie und Metaphysik. Die Unterscheidung nach der Methode diirfte an sich nicht so mafgebend sein, aber sie scheint sich doch in merkwiirdiger Weise durchzusetzen, wie dies auf dem X. Internationalen KongrefS fiir Philosophie im Jahre 1948 klar zutage trat. Man
stellt namlich fest, da
sich oft innerhalb
derselben-.
philosophischen Schule eine Spaltung ergibt aus der Anwendung verschiedener Methoden, namlich der mathematisch-logischen Analyse einerseits und des phanomenologischen Verfahrens andererseits. Und obgleich noch manche Philosophen sich zu keiner dieser beiden Methoden bekennen oder
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beide zugleich anwenden méchten, scheinen sich doch heute
vielfach die Geister an diesem Punkt zu scheiden. Aufer von den Phanomenologen selbst wird die im Zuge der Zeit erweiterte und abgewandelte phanomenologische Methode von fast allen Existenzphilosophen angewandt und zudem von einem Teil der Metaphysiker. Aber andere Metaphysiker haben sich zu den Vertretern der mathematischen Logik gesellt, so vor allem WuireHeap. Es ist héchst merkwiirdig, wie die mathematische Logik tiberhaupt die Vertreter der verschiedensten, ja entgegengesetzter Richtungen, Platoniker, Aristoteliker, No-
minalisten, selbst Kantianer und einige Pragmatisten, zu verstandnisvoller Vereinigung zu bringen vermag, wahrend andererseits die Kluft zwischen den Anhangern dieser Methode und denen der Phanomenologie oft so gro zu sein scheint,
da iiberhaupt keine Verstandigung mehr méglich ist. B. Emriisse. Wir haben oben (§§ 1-3) schon von den Urspringen der Gegenwartsphilosophie gehandelt. Es bleiben nur noch einige Ziige hinzuzufiigen. Zunachst ist festzustellen, dafs die geschichtlichen Umstande,
die zum Bruch mit dem Denken des vergangenen Jahrhunderts fiihrten, auch in der gegenwartigen Periode wirksam geblieben sind. So nahm die Physik ihre Fortentwicklung im gleichen Sinne einer zunehmenden Entfernung von ihrer alten mechanistischen Basis. Die Illusion des durch die Technik bewirkten Fortschrittes — gegenwartig bei Amerikanern und Russen noch in voller Bliite — erlitt in Europa erneute Niederlagen. Nicht nur Philosophen, sondern selbst die Massen scheinen jetzt von ihr geheilt zu sein. Dies um den Preis der gréften Opfer. Die furchtbaren Leiden, die eine Anzahl von nur zu bekannten Vorkommnissen hervorriefen, waren dazu
angetan, den Blick um so mehr auf die Dringlichkeit der Probleme der menschlichen Person zu lenken, auf die Fragen von Bestimmung und Schicksal, Leid, Tod und menschlichem
Zusammenleben. Die religidse Erneuerung scheint in vollem - Gange zu sein. SchlieSlich beginnt eine Art allgemeiner Un-gewifheit und Unruhe die Menschen zu ergreifen, die deut-
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lich die krisenhafte Situation empfinden und sich mehr denn je an die Philosophie wenden, in der Hoffnung, von ihr eine
Antwort auf die bangen Fragen ihres aufgewiihlten Lebens zu erhalten. All dies erklart, daf die Existenzphilosophie so schnell Boden gewinnen und die Metaphysik zu einer solchen Macht werden konnte. Es erklart aber auch den hohen Stand des gegenw4rtigen philosophischen Lebens. Betrachtliche Einfliisse wirken in diese Philosophie hinein von Denkern entfernter Epochen. Bertrand Russell, der immerhin zu den Philosophen der Materie, also den Fortfiihrern des
19. Jahrhunderts gehért, sagt von Thomas von Aquin, sein Einfluf sei (im Jahre 1946) grofer als der Kants oder Hegels. Das scheint fiir alle Philosophen unserer Zeit zu gelten. Wenn die Philosophie einen Fortschritt machte, so tat sie es in der Form einer Spirale. Sie ist heute, soweit es die grundlegenden Fragen anlangt, dem Denken der Griechen und der Scholastik naher als dem der Philosophen von vor hundert Jahren. So hat Platon eine Wiedergeburt erlebt bei Whitehead, Aristoteles bei Driesch, Hartmann und den Thomisten, Plotin bei
gewissen Existenzphilosophen, Thomas in der Schule, die seinen Namen tragt, die jiingere Scholastik in der Phanomenologie und dem Neupositivismus, Leibniz bei Russell. ~Gleichwohl miissen, wenn sich die Frage erhebt, wer den
starksten Einfluf auf unsere gegenwartige Philosophie ausiibt, zwei Denker ohne Zégern genannt sein, die der Epoche selbst angehoren: dies sind, wie schon gesagt, Bergson und Husserl. Sie sind es gewifs nicht allein. Aber immer und tiberall spielen Lebensphilosophie und Phanomenologie ihre entscheidende Rolle, auch ohne durch besonders starke Schulen vertreten zu sein. Kurz, was ein aufmerksamer Beobachter seit 1900 sich schon entwickeln sah, das ist nun in voller Verwirklichung begriffen:.
die Uberwindung der Philosophie des 19. Jahrhunderts zugunsten einer neuen Konzeption der Wirklichkeit, einer Konzeption, die mit dem Beginn des Jahrhunderts einsetzt und, ohne ein Zuriick zu bedeuten, doch dem Denken vergangener Epochen viel ahnlicher ist.
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C. RELATIVE BEDEUTUNG DER SysTEME. Hinsichtlich der Bedeutung von Schulen und Systemen sind zwei ganz unterschiedliche Gesichtspunkte in Betracht zu ziehen. Systeme, die auf die Massen starksten Einfluf haben, wirken imallgemeinen nicht gleichermafen stark auf Philosophen. Zwei allgemeine Gesetze scheinen fiir die Haltung der Massen zur Philosophie zu gelten. Zum ersten sind Massen in der Aufnahme immer in grofem Verzug, so daf eine Philosophie, die in Fachkreisen fiinfzig oder selbst hundert Jahre friiher in Bliite stand, nun die grote Aussicht hat, popular zu werden, unabhangig von der Bewertung, die sie bei den Philosophen selbst geniefSt. Zum anderen unterliegen Massen weit mehr als Philosophen der doppelten Anziehungskraft von Einfachheit und inszenierter Propaganda eines Systems. Eine Philosophie hat um so grofere Chancen fiir ihre Verbreitung, je primitiver sie ist und je mehr sie getragen wird von Bewegungen mit starkem Propagandaapparat, wahrend Philosophen selbst im allgemeinen weniger der Wirkung solcher Faktoren ausgesetzt sind. ‘ In unserem Grundrtf interessiert uns lediglich die Philosophie im akademischen Sinne des Wortes und nicht das Firguthalten der Massen. Indes ist es nicht unwichtig, die Frage nach den popularsten Philosophien der Gegenwart zu stellen. Zwei besonders scheinen diesen Titel beanspruchen zu kénnen. Zunachst ist das die Philosophie der Materie. Sie ist die einfachste und folglich fiir Nichtphilosophen leicht verstandlich. Zudem ist sie in ihrer marxistischen Gestalt geférdert durch die ganze Macht der kommunistischen Weltpartei sowie durch das Ansehen einer Anzahl von Gelehrten, die als Dilettanten in der Philosophie dem Zauber vereinfachter Lehrmeinungen in glei-
cher Weise wie die Massen unterliegen. Neben der Philosophie der Materie erfreut sich die Existenzphilosophie grof&er Popularitat, besonders in den lateinischen Landern. Das erscheint auf den ersten Blick sonderbar, ist doch die Existenzphilosophie eine ganz und gar moderne Bewegung, dabei eine extrem fachliche und subtile Philosophie. Aber der Sachverhalt erklart sich leicht, wenn man die vereinfachte und zugangliche Form in Betracht zieht, in der sie mittels Belletristik, Schauspiel und
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popularisiertem Schrifttum sich an die Massen wendet, Verbreitungsarten, die allein die Existenzphilosophen unter den Philosophen wahlten. Zum anderen ist das, was Nichtphilosophen im allgemeinen an der Existenzphilosophie erfassen, ihr irrationalistisches und radikal subjektivistisches Moment. Nun ist der Subjektivismus eine alte Lehre der vergangenen Jahrhunderte, wahrend der Irrationalismus durch gewisse philosophische Richtungen des 19. Jahrhunderts verbreitet wurde, die wir vorgehend erwahnten, besonders
durch die Lebensphilosophie, die zur Zeit der Jahrhundertwende im Schwange war. Man kénnte den gegenwartigen Erfolg der Existenzphilosophie in Analogie setzen zu jenem der stoischen Lehren in den ersten Jahrhunderten unseres Zeitalters: auch die stoische Philosophie war eine ausgesprochene Fachphilosophie, verstand es aber, ein breites Terrain zu erobern, indem sie an gewisse einfache Moralideen appellierte, fiir deren Aufnahme die Geschichte schon seit langem den Boden bereitet hatte. Im Vergleich zu diesen beiden Richtungen zahlen die anderen Schulen wenig Anhanger unter den Massen. Am besten steht noch die Metaphysik da, besonders in ihrer thomistischen Pragung, die auf eine gewaltige Tradition zuriickschaut und in der katholischen Kirche ihre Férderin hat. Lebensphilosophie und Phanomenologie sind weniger bekannt, besonders die letztere. Der Idealismus scheint eine grofe Schlappe erlitten zu haben. Nicht das gleiche Bild erhalten wir von den Einfliissen
der Schulen unter den Denkern selbst. Auch hier ware ohne Zweifel der Idealismus an letzte Stelle zu setzen, wahrend
Lebensphilosophie und Phanomenologie einen grof{en Raum einnehmen, aber nur in indirekter Form durch ihre Ausstrah-
lungen auf eine Anzahl von Schulen. Dagegen scheint von . den beiden ausschlieSlich aus unserer gegenwartigen Zeit stammenden Schulen die Metaphysik den ersten Platz zu behaupten vor der Existenzphilosophie. Die Philosophie der Materie ist schlieSlich in einer besonderen Lage: in bestimmten Formen, z. B. in der alten Form Spencers oder der des
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dialektischen Materialismus, ist sie an unseren Universitaten schlechthin, oder beinahe, inexistent. Aber die Arbeiten Rus-
sells und der Neupositivisten haben in Verbindung mit einer Reaktion auf die Wissenschaftskrise in gewissen Gelehrtenkreisen ihre momentane Wiederkehr verursacht. Wahrend der Jahre 1930-1939 schien dem Neupositivismus die Rolle zuzufallen, den Rang einer der fiihrenden Schulen zu erwerben. Augenblicklich hat er nur in England seine — freilich sehr starke — Position gehalten, wahrend er auf dem Kontinent durch die anderen Richtungen iiberwunden ist. Und selbst in England (wie auch in Nordamerika) scheint er seinen Einflu8 langsam zu verlieren. Zusammenfassend lat sich die relative Bedeutung der Systeme folgendermafien skizzieren: an erster Stelle stehen Metaphysik und Existenzphilosophie; ihnen folgen — mehr indirekt und mittelbar durch die genannten Richtungen — Lebensphilosophie und Phanomenologie und schlieflich in weitem Abstand die Philosophie der Materie nach. An letzter Stelle steht der Idealismus.* D. ALLGEMEINE CHARAKTERISTIK. Es ist natiirlich nicht méglich, eine allgemeine, allen Str6mungen des Gegenwartsdenkens gleichermafen zukommende Charakteristik zu bieten. Nicht zuletzt deshalb schon nicht, weil einige unter ihnen die Haltung des 19. Jahrhunderts, oder allgemeiner der «Moderne» (1600-1900), fortsetzen, wahrend die tibrigen sich bemiihen, etwas im Vergleich dazu radikal Neues zu erstellen. Und doch gibt es gemeinsame Ziige, die, wenn nicht fiir 1 Der aus dreifig Philosophen bestehende Ausschuf des Internationalen Verbandes der Philosophischen Gesellschaften (gegriindet 1948, s. Anhang) zahlt 24 gewahlte europdische Mitglieder. Von diesen sind fiinf Thomisten, vier Metaphysiker anderer Richtung, je zwei Dialektiker, je einer Positivist,
Idealist,
dialekti-
scher Materialist (aus der Tschechoslowakei) und Existenzphilosoph. Sechs dieser Philosophen sind Anhanger der mathematischen Logik. Die Zusammensetzung dieses Ausschusses entspricht natiirlich nicht genau der relativen Starke der Schulen, ist aber doch bezeichnend.
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die Gesamtheit der Philosophen, so doch wenigstens fiir ihre Mehrheit kennzeichnend sind. Whitehead scheint z. B. mit seiner Behauptung im Recht zu sein, daf die fiir die moderne Zeit so typische «Bifurcation», die Zweiteilung von WeltMaschine und denkendem Subjekt, tiberwunden sei: wie wir sahen, haben sowohl Subjektivismus wie auch Mechanismus
eine schwere Niederlage davongetragen. Im Grofen genommen zeigt sich eine Tendenz zu einer organischeren und differenzierteren Konzeption der Wirklichkeit, verbunden mit einer ausdriicklichen Anerkennung ihres Stufenbaus und ihrer verschiedenen Seinsschichten. Auch eine Anzahl anderer Ziige sind ersichtlich, die zwar nicht durchgehend bestehen, aber doch deutlich das Profil des gegenwartigen Denkens herausstellen. Von ihnen seien folgende angefihrt: a) Anti-positivistische Haltung. Sieht man ab von den Philosophen der Materie und einigen Idealisten, so ist dieser Grundzug allenthalben konstatierbar. Die Lebensphilosophen, Phanomenologen und Existenzphilosophen iiberbieten in dieser Hinsicht die Metaphysiker: bestreiten jene im allgemeinen jeden Wert der Naturwissenschaften als Quelle der philosophischen Erkenntnis, so begniigen sich diese damit, daf’ sie ihnen einen nachgeordneten Platz zuweisen. b) Analyse. In ausgesprochenem Gegensatz zum 19. Jahrhundert treiben die Philosophen der Gegenwart vor allem Analyse, und zwar vielfach mit neuen, besonders prazisen Methoden. , c) Realismus. Die Metaphysiker, die Mehrheit der Lebensphilosophen und der Philosophen der Materie sowie auch ein Teil der Existenzphilosophen sind Realisten, wahrend allein die Idealisten in der Gegenposition verharren. Die von ihnen vertretene Form ist die des unmittelbaren Realismus: man spricht dem Menschen die Fahigkeit zu, das Sein direkt zu erfassen. Im allgemeinen ist die kantische Unterscheidung von Ding an sich und Erscheinung sozusagen auf der ganzen Front verworfen. d) Pluralismus. Die zeitgendssischen Philosophen sind in der Mehrzahl Pluralisten und stehen im Kampf gegen den ideali-
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stischen und materialistischen Monismus des 19. Jahrhunderts. Auch hier gibt es noch Ausnahmen: Alexander unter den Metaphysikern und Croce unter den Idealisten sind z. B. Monisten. Aber sie bilden nur eine Minderheit mit sichtlich schwindendem Einfluf. e) Aktualismus. Fast alle Philosophen unserer Gegenwart sind Aktualisten. Ihr Interesse richtet sich auf das Werden, ein Werden, das zunehmend als Geschichtlichkeit angesehen wird, sowie auch die Biologie, die zu Anfang des Jahrhunderts fiir die irrationalistischen Richtungen entscheidend war, durch die Geschichte ersetzt wurde. Der Aktualismus der Gegenwartsphilosophie leugnet die Existenz der Substanzen; lediglich die Thomisten und gewisse englische Neurealisten machen darin eine Ausnahme. Eine Anzahl von Philosophen geht in ihrem Aktualismus noch weiter und verwirft sogar die Annahme unveranderlicher idealer Formen. Das gilt fiir die Philosophen der Materie und des Lebens, fiir viele Idealisten und alle Existenzphilosophen. Diese letztere Tendenz wird allerdings heftig bekampft von anderen Schulen, insbesondere von den Neukantianern, den Phanomenologen und den Metaphysikern. f) Personalismus. In der Mehrzahl der Falle richtet sich das Interesse auf die menschliche Person. Abgesehen von den Philosophen der Materie sind alle zeitgendssischen Denker mehr oder weniger deklarierte Spiritualisten und legen Nachdruck auf die besondere Wiirde der menschlichen Person. Dieser Personalismus wird in besonders dramatischer Form von den Existenzphilosophen vertreten, aber auch viele Phanomenologen und Metaphysiker vertreten ihn in der eindringlichsten Weise. Gerade darin darf wohl der entscheidende Zug der Gegenwartsphilosophie im radikalen Gegensatz zur Vergangenheit gesehen werden: sie ist eine dem wirklichen - Menschsein nahere Philosophie als ihre Vorlaufer.
_ E. Aussere KENNZEICHEN. Neben diesen zur Lehre selbst gehérenden Ziigen ist die Gegenwartsphilosophie in einem be-sonderen Sinne durch mehrere auf{ere Merkmale bestimmt.
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Sie ist betont fachlich, auf erordentlich produktiv, und ihre
einzelnen Schulen sind untereinander in weit engerer Verbindung, als dies in friiheren Zeiten der Fall war. a) Fachlichkeit. Unter den Berufsphilosophen findet man gegenwartig keinen, dessen Werk hinsichtlich der Einfachheit dem eines Plato oder Descartes verglichen werden kénnte. Alle Schulen (ausgenommen der dialektische Materialismus und in gewisser Hinsicht der Pragmatismus) verfiigen tiber einen speziellen und mit reichlich abstrakten Bedeutungen versehenen Begriffsapparat und operieren mit verwickelten und subtilen Gedankengangen. Das ist am meisten ersichtlich bei den Existenzphilosophen und Neupositivisten, ist also typisch fiir die beiden jiingsten Richtungen. Ungefahr Gleiches gilt auch fiir die Idealisten, Phanomenologen und Metaphysiker. Das aufere Bild gewisser philosophischer Abhandlungen unserer Gegenwart erinnert stark sowohl an die fachmafigen Arbeiten eines Aristoteles wie selbst auch an die kunstfertigen Gedankengange der Scholastik des 15. Jahrhunderts. b) Produktivitat. Die Produktivitét der Philosophen ist auferordentlich grof.Um nur einige Zahlen anzugeben:allein in Italien gibt es im Jahre 1946 nicht weniger als 30 philosophische Fachzeitschriften, wahrend eine internationale Schule allein, der Thomismus im strikten Sinne des Wortes,
iiber deren mehr als 20 verfiigt. Die Bibliographie des Internationalen Instituts fiir Philosophie (unvollstandig) fiihrt fiir ein einziges Semester (I 1938) mehr als 17 000 Titel an. Zu dieser quantitativen Ausdehnung ist die Vielfalt der Problemstellungen hinzuzunehmen und das Erscheinen einer grofen Zahl wirklich bedeutsamer Arbeiten. Es ist gewifs schwer, etwas iiber deren bleibenden Wert auszusagen, aber wenn nicht alle Anzeichen triigen, werden eine Anzahl von
Philosophen unserer Epoche in der Geschichte des philosophischen Denkens ihre bleibenden Spuren hinterlassen. Es — diirfte kaum eine Ubertreibung sein, sie zu den fruchtbarsten der Geschichte zu rechnen. c) Gegenseitige Abhangigkeit. Ein Charakteristikum der ge-
DIE HAUPTSTROMUNGEN
53
genwartigen europdischen Philosophie ist die Intensitat der Fihlungnahme unter Philosophen der verschiedensten und entgegengesetztesten Richtungen wie auch der Ausbau der Beziehungen zwischen den Landern. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts begann eine Folge von Internationalen Kongressen fiir Philosophie, die die Philosophen in wachsender Zahl zusammenfihrten. Neben diesen allgemeinen sind die spezielleren internationalen Zusammentreffen, die der Aussprache innerhalb einer einzelnen Disziplin oder Schulrichtung dienen, zu nennen. Sodann muf die Griindung von Zeitschriften internationaler Schulen (Idealisten, Thomisten,
Neupositivisten usw.) oder solcher in mehreren Sprachen genannt werden. Die nationalen Grenzen und zum grofen Teil auch die Schranken der Schulen wurden durchbrochen. Das Ergebnis ist eine wechselseitige Durchdringung der philosophischen Richtungen, wie sie in wenigen der friiheren Epochen sich fand. s Das zeigt sich schon in dem Prozef, der zur Bildung der « -gegenwa4rtigen Schulen fiihrte. So geht der. englische Neurealismus gleichzeitig aus der Gegenstandstheorie (die mit der Phanomenologie verwandt ist), gewissen empiristischen Ideen und dem Studium der Metaphysik (Leibniz bei Russell) hervor. Der Neupositivismus steht in enger Verbindung mit der Wissenschaftskritik, dem klassischen Empirismus und dem englischen Neurealismus; gleichzeitig reichen Einfliisse Husserls, des Begriinders der Phanomenologie, hinein. Diese ihrerseits hat eine starke Ausstrahlung auf die Existenzphilosophie und einen Teil der Metaphysik. Der Idealismus ist nicht unabhingig von seinem traditionellen Gegner, dem - Positivismus. Am eigenartigsten ist das Werden der Existenzphilosophie, die in sich positivistische, idealistische und phanomenologische Einfliisse vereinigt, obgleich sie in der Hauptsache in der Lebensphilosophie griindet und einen nicht geringen Einfluf der Metaphysiker in sich aufgenommen hat.
Il. PHILOSOPHIE
DER
MATERIE
The stars, she whispers, blindly run.
TENNYSON
Unter dieser allgemeinen Bezeichnung fassen wir mehrere Systeme verschiedener Richtung zusammen: die Philosophie B. Russells, den Neupositivismus und den dialektischen Materialismus. Sind diese Systeme auch nicht sehr bedeutend als Philosophie im strengen Sinn, so tiben sie doch auf breite Kreise einen Einfluf aus, der den aller andern philosophischen Strémungen der Gegenwart iibertreffen diirfte. Alle zu dieser Gruppe gehérenden Denker sind mehr oder minder zum Materialismus neigende Naturalisten, Szientisten und endlich ausgesprochene Rationalisten. (1) Sie sind Naturalisten, insofern sie im Menschen nur einen integrierenden Bestandteil der Natur sehen wollen und durchwegs verneinen, daf er sich wesentlich von allen andern natiirlichen Wesen unterscheidet. (2) Als Szientisten erweisen sie sich durch ihren unbedingten Glauben an die Naturwissenschaft als héchste Autoritat. Die Wirklichkeit kann demnach nur durch die naturwissenschaftlichen Methoden
erfaft werden,
was diesen nicht zuganglich ist, soll Pseudoproblem und letztlich bedeutungslos sein. Daf ethische, asthetische und religidse Erfahrung eine weitere Quelle der Erkenntnis bilden, wird geleugnet. Sowohl Russell wie die dialektischen Materialisten nehmen auch eine ausgesprochen antireligidse Haltung ein. Die Philosophie besteht nach ihnen lediglich in der Analyse der naturwissenschaftlichen Begriffe oder in der Synthese der naturwissenschaftlichen Ergebnisse und ist nur insofern vonBedeutung. (3) Obwohl die meisten Anhanger dieser Schulen sich nicht zu einem radikalen Materialismus entschliefen k6nnen, haben sie doch alle eine ausgesprochen materialistische Tendenz. Auch fiir die meisten Neupositivisten kommen nur materielle Phanomene in Betracht; jede Erérterung psy-
BERTRAND
RUSSELL
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chischer Tatsachen ist nach ihnen sinnlos. (4) Endlich sind alle diese Denker ausgesprochene Rationalisten in dem Sinne, da sie an den Wert der rationalen, analytischen Methoden glauben. Um die philosophischen Lehren Russells und der Neupositivisten in ihrem historischen Zusammenhang zu erfassen, leiten wir sie durch eine kurze Darstellung des britischen Neurealismus ein. Eigentlich ware dieser erst spater, etwa in Verbindung mit der Phanomenologie, zu behandeln, da er eine der bahnbrechenden Bewegungen der Neuzeit bildet, die zum Aufbau der zeitgendssischen Metaphysik und der mathematischen Logik fiihrten. Es sei also ausdriicklich darauf hingewiesen, dafs die neurealistische Bewegung zwar in manchem mit dem szientistischen Naturalismus zusammenhiangt, aber eine viel allgemeinere Bedeutung hat und bei einigen Denkern (Whitehead) zu einer geradezu platonischen Weltanschauung fihrte. zy
5. BERTRAND RUSSELL A. DER ENGLISCHE NEuREALISMUS. Schon in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts trat in England eine, allerdings schwache, realistische Stroémung zutage. Sie fiihrte noch nicht zur Bildung einer Schule und vermochte nicht, gegen den damals vorherrschenden Idealismus Bradleys und Bosanquets aufzukommen. Trotzdem zahlt sie einige bedeutende Vertreter. So Robert ApamMson (1852-1902), der, obgleich Kantianer bleibend, gegen Ende seines Lebens zum kritischen Realismus iiberging, George Dawes Hicks (1862-1941), der sich mit seiner Theorie der Intentionalitat Meinong und Husserl annahert und eine Mittelstellung zwischen Idealismus und Neurealismus einnimmt, den kritischen Realisten Tho-
mas Case (1844-1925), der von den Vorstellungen auf die Dinge schlieSen zu kGnnen glaubte, und andere mehr. Eingeleitet wurde die neurealistische Bewegung durch George Edward Moore (*1873), der 1903 seinen beriihmten _ Artikel Refutation of Idealism ver6ffentlichte. Moores Ein-
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PHILOSOPHIE
DER MATERIE
flu8 auf die englische Philosophie der Gegenwart ist so bedeutend, da er sich hdchstens noch mit dem Bergsons oder James’ vergleichen laft. Er tritt deutlich zutage in der ersten Generation bei Convy Lloyd Morcan (1852-1936), Alfred North WHITEHEAD (1861-1947), Sir T. Percy Nunn (*1870), Lord Bertrand RussE.t (* 1872), Samuel ALEXANDER (1859-1938), Charlie Dunbar Broap (*1887), John Latrp (* 1887), in der zweiten Generation vornehmlich bei Cyril E. M. Joan (* 1891), H. H. Price (* 1899), A. C. Ewine (* 1900). Bei Morgan, Alexander, Whitehead und Laird liegt jedoch eine Metaphysik vor, so daf sie in anderem Zusammenhang behandelt werden
miissen. Unter den iibrigen der genannten Philosophen ist Russell sowohl hinsichtlich seiner Produktivitat als auch seines Einflusses der bedeutendste. Wir legen im folgenden nach einem kurzen Uberblick tiber die allgemeinen Grundziige des Neurealismus die Russellsche Lehre im besondern dar. B. ALLGEMEINE GRUNDZUGE DES NEuREALIsMus. Wie es schon ihr Name sagt, stehen die englischen Neurealisten im Gegensatz zu den Idealisten und bekennen sich zum Realismus, und zwar im allgemeinen zu einem unmittelbaren Realismus. Sie behaupten durchwegs, unmittelbar die transsubjektive Realitat und nicht nur psychische Vorstellungen zu erfassen. Aber
noch weitere Ziige sind ihnen gemeinsam. Zunachst sind sie alle iiberzeugte Empiristen. Es steht fiir sie aufer Frage, daf unsere gesamte Erkenntnis aus der Erfahrung stammt, und fiir die Mehrheit von ihnen ist die Erfahrung ausschlieflich sinnlich. Diese grundsdtzliche Stellungnahme ist offenbar weitgehend durch die englische, auf Locke, Berkeley, Hume zuriickgehende Tradition und vielleicht am meisten durch Reid bestimmt. Die Neurealisten wenden sich auch durchwegs den Naturwissenschaften zu, und die naturwissenschaftliche ©
Methode gilt fast allen von ihnen als die wahre philosophische Methode. Vornehmlich interessierten sie sich fiir Physik und Mathematik. Im allgemeinen herrschen theoretische Interessen bei ihnen vor. Zwar ver6ffentlichte Moore ein be-
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RUSSELL
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deutendes Werk iiber Moral, und Whitehead beschiftigte sich wie Russell beilaufig mit ethischen und religidsen Fragen, aber in der Hauptsache geht es den Neurealisten doch um rein theoretische Fragen, Fragen der Logik, der Erkenntnistheorie, der Physik oder Biologie. Am bezeichnendsten fiir die Neurealisten ist indessen ihr Aufgehen in der Erforschung von Einzelfragen. Sie sind von vornherein antisystematisch eingestellt und greifen mit heftiger, oft ungerechtfertigter Kritik alle friiheren philosophischen Bemiihungen an. Wenn sich auch einige von ihnen in spateren Jahren zu systematischer Spekulation erhoben, so blieben sie doch meistens bei der «mikroskopischen» Methode, der Neigung, alle Probleme zu analysieren,zu zerlegen. Broad ist besonders typisch in dieser Hinsicht, aber auch die andern gehen so vor, und zwar oft mit erstaunlicher Eindringlichkeit. Die neurealistische Schule ist die analytische Schule. C. BERTRAND RussELL. PERSONLICHKEIT UND ENTWICKLUNG. Bertrand A. W. Russell, aus englischer Aristokratenfamilie _ 1872 geboren, ist unstreitig einer der meistgelesenen und meistbesprochenen Philosophen der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen. Er entfaltete eine auferordentlich fruchtbare schriftstellerische Tatigkeit. Nach seiner ersten Ver6ffentlichung im Jahre 1896 gab er bis 1946 fast jedes Jahr ein Werk, oft auch zwei Werke heraus, und zudem erschienen un-
zahlige Artikel von ihm in den verschiedensten Zeitschriften. Dieser Menge von Ver6ffentlichungen entspricht die Vielfaltigkeit von Russells Interessen. Kein Gebiet der Philosophie, das er nicht beriihrt hatte, und oft beschaftigte er sich auch
mit anderen Fragen, zum Beispiel mit dem Pazifismus, dessen Verteidigung ihn wahrend des ersten Weltkrieges eine Zeitlang ins Gefangnis brachte. Seine Werke haben auferordent_ liche Verbreitung gefunden. Um nur einen Vergleich zu ziehen: wahrend es bis zum zweiten Weltkrieg noch keine deutsche Ubersetzung von Whitehead, Alexander und Broad gab,
- waren bis 1935 bereits 17 Bande von Russell ins Deutsche iibersetzt. Sehr klar, sehr «wissenschaftlich»,
war
und ist
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Russell heute noch der Philosoph der weiten Kreise, die bei den positivistischen Idealen des 19. Jahrhunderts stehen blieben. Mit seinem politischen und antireligidsen, in sehr luzider Sprache vorgetragenen Radikalismus erscheint er als eine Art moderner Voltaire — freilich viel kleineren Formats. Bei alledem unterscheidet sich Russell doch von andern popularen Schriftstellern der gleichen Richtung, wie von Haeckel oder selbst Voltaire, dadurch, daf er nicht allein auf
die breite Masse wirkte, sondern durch eine eigentliche philosophische und der Popularisierung vorangehende Leistung einen mafgeblichen Einfluf auf die europdische Philosophie ausiibte. Russells Lehre zerfallt in zwei ganz verschiedene Teile; der eine wird von seiner Logik und Philosophie der Mathematik, der andere von seinen iibrigen Theorien gebildet. Fachwissenschaftlich kommt dem erstgenannten Teil die weitaus grofere Bedeutung zu; tibrigens hat hier Russell ziemlich konsequent seinen schon 1903 eingenommenen Standpunkt beibehalten. Die grundsatzliche Beschrankung unserer Darstellung erlaubt uns hier nur, die allgemein-philosophischen Ansichten Russells zusammenzufassen, indessen werden einige seiner logischen und mathematischen Thesen noch im Anhang zur Sprache kommen. In Russells Entwicklung lassen sich ebenfalls zwei Phasen unterscheiden. Zunachst stand Russell ganz im Banne der Mathematik, die ihm als das Ideal der Philosophie erschien. Er spricht von ihr mit der Begeisterung eines Platonikers. Uberhaupt war er damals iiberzeugter Platoniker. Es stand ihm fest, daf auSerhalb der empirischen Wirklichkeit Universalien bestehen, die wir unmittelbar wahrnehmen und die ihr
eigenes Dasein unabhangig von den Dingen und vom Geist haben. In der Philosophie sah er damals eine deduktive, yon der sinnlichen Erfahrung teilweise unabhangige Wissenschaft. — Aus dieser Zeit stammen seine Principia mathematica, eines der wichtigsten Werke europaischen Denkens im 20. Jahrhundert. Spater wandelte sich jedoch allmahlich diese Einstellung
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Russells. Wahrend sein Mitarbeiter am Riesenwerk der «Principia», Whitehead, immer tiefer in die Metaphysik eindringt, wird Russell seinerseits zum Positivisten. Die Universalienfrage erscheint ihm unergriindlich, jederlei Metaphysik sinnlos und die Philosophie nicht mehr deduktiv, sondern empiristisch gebunden im Sinne der englischen Tradition. Selbst in der Mathematik erblickt er nicht mehr eine platonische Schénheit, sie ist ihm nur noch ein einfaches praktisches In-
strument der Wissenschaft. Zu diesem Zeitpunkt ist Russell ein geradezu klassischer Szientist: er erklart, daf nur die naturwissenschaftliche Methode Erkenntnis vermitteln koénne, er glaubt an die Vervollkommnung des Menschen durch die Technik und spricht mit Begeisterung vom Fortschritt. Sein Realismus kommt der Lehre Humes sehr nahe. Auf seinen ganzen Gedankengiangen lastet ein fast restloser Skeptizismus. Es sei noch bemerkt, daf$ Russell bei seinen zahlreichen Verdffentlichungen iiber die verschiedensten Gegenstande und trotz seiner grofen Intelligenz doch nie ein System aufzu- stellen vermochte, ja nicht einmal Widerspriiche vermeiden konnte. Seine geistige Haltung bleibt wechselnd und in standiger Entwicklung. In den letzten Biichern steht er z. B. wieder seiner friiheren Philosophie nahe.
D. BeGrirF DER PHILosopuHik. Die Auffassung von der Philosophie, die Russell gegenwartig verteidigt, ist bezeichnend fiir die ganze neurealistische Schule. Dabei steht Russell selbst in dieser Hinsicht unter dem Einfluf$ von Moore. Die Philosophie muf nach ihm wesentlich wissenschaftlich sein, ihre Fragestellungen den Naturwissenschaften und nicht etwa der Religion oder Moral entnehmen. Ihr Ideal muf ein wissenschaftliches Ideal sein; im Grunde erstreckt sich ihr Bereich nur
auf Fragen, die noch nicht wissenschaftlich behandelt werden _ kGnnen, ist sie nur Wegbereiterin der Wissenschaft. Jede «Romantik», jeder «Mystizismus» ist unbedingt von ihr auszuschlieRen. Man darf in der Philosophie auch keine »), Aquivalanz («dann und nur dann, wenn», geschrieben « = »), endlich der Sheffersche Funktor («nicht zugleich», geschrieben «| »). Der letztgenannte Funktor ist deshalb besonders wichtig, weil man mit ihm allein alle Wahrheitsfunktoren definieren kann. Mittels dieser Funktoren werden Aussagenvariablen (d. h. Variablen, fiir welche nur Aussagen eingesetzt werden kénnen) verkniipft. Dabei gebraucht man Klammern oder, statt dieser, Punkte. So ist z. B. «~p vq. 2 .q Vv p» zu lesen: «wenn p oder q, dann q oder p». J. LuKasiEwicz hat indessen eine Schreibweise erfunden, in der man alle Klammern und Punkte entbehren kann, und zwar indem man alle Funktoren vor den betreffenden Argumenten schreibt. Es gibt wenigstens zwei Methoden, die es erméglichen, durch ein einfaches Verfahren
zu verifizieren, ob ein solcher Satz ein logisches Gesetz ist oder nicht, namlich die sogenannte Matrizenmethode und die
Methode der Normalform. AuSerdem werden alle Satze der Aussagenlogik aus wenigen, ja sogar aus einem einzigen, dem Nicodschen Axiom, axiomatisch deduziert. Die Aussagenlogik bildet den am vollstandigsten ausgebildeten Teil der mathematischen Logik. Sie wird von den mathematischen Logikern selbst als der einfachste und grundlegende Teil der Logik angesehen, der sozusagen den allgemeinen Rahmen fiir jede andere logische Analyse und Deduktion abgibt. D. PRADIKATEN- UND KLassENLOGIK. Der zweite Teil der mathematischen Logik zerfallt in zwei Kapitel entsprechend der intensiven und der extensiven Betrachtung der Formeln. Bei * Genauer: » «y» usw.) und einen Namen (gew6hnlich «x» «y» «z» als Variablen, «a» «b» «c» als Konstanten) hin analysiert, so daf§ die Grundformel « ¢ x» lautet. Solche Formeln heifen, wenn sie Variablen enthalten, «Matrizen» ; sie werden mittels der genannten aussagenbestimmenden Funktoren verbunden und mittels Quantifikatoren in Aussagen verwandelt. Insbesondere wird der Allsatz «Alle y sind y durch die sogenannte «formelle Implikation» «(x).gx> yx, der partikulare Satz «Es gibt ein ~, das w ist» durch die Formel «(Ex) . px. wx » interpretiert. Diese Interpretation fiihrte zur Verwerfung mancher Satze der aristotelischen Syllogistik; aber wenn man zuerst meinte, dafi diese Satze als
falsch anzusehen seien, so hat sich spater doch gezeigt, dafs es sich nur um eine andere Interpretation der Funktoren handelt und daf die aristotelische Logik, wenn man sie im Sinne ihres Schpfers interpretiert, korrekt ist. Aufer den einstelligen behandelt die mathematische Logik’ auch zwei- und mehrstellige Pradikate. Unter diesen spielt eine besonders wichtige Rolle die Jdentitat. Sie wird gema% dem Leibnizschen principium indiscernibilium in dem Sinne definiert, da% x und y dann und nur dann identisch sind,
wenn alle Eigenschaftex von x auch Eigenschaften von y sind und umgekehrt. Von dieser Definition kénnen verschiedene sogenannte Extensionalitatsthesen deduziert werden, die indessen zu manchen philosophischen Schwierigkeiten fiihren, weil angesichts dieser Thesen zwei Attribute, die immer zugleich auftreten, identisch sein miissen. Der Identitatsbegrift wird auch zur Definition der sogenannten Kennzeichnung ge= braucht (z. B. «der Verfasser von Faust»). Die Theorie der Kennzeichnungen wurde von Russell aufgestellt, um die Annahme der (Meinongschen) Subsistenz etwa von viereckigen Kreisen zu vermeiden, denn «ein viereckiger Kreis existiert nicht» bedeutet nach dieser Interpretation nur so viel wie: «es gibt keinen Gegenstand, der zugleich ein Kreis und ein Viereck ware». Die Existenz darf nur von Kennzeichnungen be-
262
ANHANG
hauptet werden. «Es existiert der Gegenstand, der die Eigenschaft © besitzt», impliziert, da es nur einen solchen Gegenstand gibt, und wenn man ihm eine weitere Eigenschaft zuschreibt, muf er existieren.
Die Klassenlogik bildet ein extensives Gegenstiick zur Pradikatenlogik. Eine Klasse (Menge, gewohnlich durch«e» «f» «¥ » usw. bezeichnet) wird immer durch ein Pradikat definiert; sie ist die Menge aller Gegenstande, die eine bestimmte Eigenschaft besitzen. So besteht z. B. die Klasse der Menschen aus allen Gegenstanden, denen Menschheit zukommt. Der wichtigste Grundbegriff der Klassenlogik ist der des Elementes: «x €@ » (gelesen: «x ist ein Element von «» oder «gehort zue »). Es gibt auch eine Null-Klasse, die keine Elemente hat. Auf Grund der Definition der Klassen und der Satze der Pradikatenlogik lassen sich verschiedene Definitionen der Verkniipfungen zwischen den Klassen bilden; sie entsprechen jenen zwischen den Aussagen.
E. RELATIONENLOGIK. Die Relationenlogik bildet ihrerseits ein extensives Gegenstiick zur Logik der zwei- und mehrstelligen Pradikate, genau so wie die Klassenlogik ein extensives Gegenstiick zur Logik der einstelligen Pradikate ist. Da schon die zweistelligen Relationen (die einzigen, die bis jetzt ausgearbeitet wurden) sehr viele besondere Eigenschaften haben, bildet die Relationenlogik das bei weitem langste Kapitel der mathematischen Logik. Hier k6nnen nur einige Grundbegriffe angedeutet werden. Die Relation selbst wird extensiv, als ein
Paar Gegenstande gefaft; sie wird (wie die Klasse) durch ein (zweistelliges) Pradikat definiert. So ist z. B. die Relation der Liebe die Menge der Paare von Leuten, die sich gegenseitig lieben. Als Symbol wird meistens «xRy» gebraucht. Jede Relation hat ihre Konverse (so ist z. B. gréfer die Konverse von kleiner). Man unterscheidet verschiedene relative Kenn- — zeichnungen: individuelle (der Gatte der hollandischen KGnigin), plurale (die Verfasser der Encyclopaedia Britannica), zweiseitig plurale (die Verfasser der italienischen Gedichte) und im allgemeinen das sogenannte Gebiet (geschrieben «D’R»,
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LOGIK
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z.B. «die Verfasser»). Noch wichtiger sind die Begriffe, die der Verkettung dienen, so zunachst das relative Produkt (Quadrat der Halfte, Bruder der Mutter usw.) und die damit zusammenhangende relative Potenz (Vater des Vaters ist z. B. Vater*). Eine andere Gruppe von Begriffen wird durch die Eigenschaften der Relationen gebildet, von denen einige reflexiv sind (d.h. bei welchen «xRx» gilt), andere symmetrisch (wenn xRy dann auch yRx), noch andere transitiv (wenn xRy und yRz dann xRz ). Der wichtigste von den Begriffen, die zum Aufbau von Serien dienen, ist der Begriff der hareditaren
Relation (R oder R® oder R* usw.). F. Semtotix. Mit der mathematischen Logik hangt die sogenannte Semiotik (W. Morris) eng zusammen, die heute allgemein von den mathematischen Logikern gebraucht wird. Sie ist die Theorie des Symbols und gliedert sich in drei Teile: (1) logische Syntax, Theorie der Beziehungen der Symbole untereinander; (2) logische Semantik, Theorie der Beziehun-_ gen zwischen dem Symbol und dem, was es bedeutet; (3) logische Pragmatik, Theorie der Beziehungen zwischen den Symbolen, ihren Bedeutungen und den sie gebrauchenden Menschen. Die letztgenannte steht noch in ihren Anfangen, wohingegen die zwei ersteren, besonders dank A. Tarski und R. Carnap,
gut ausgebaute Disziplinen sind. Der Hauptgedanke der Semiotik geht dahin, daf% man zwischen dem Symbol und dem, was es bedeutet, scharf unterscheiden muf$. Wenn man also
von einem Wort spricht, so muf das Wort selbst einen besondern Namen erhalten; z. B. wenn man vom Wort «Katze» spricht, darf man dies nicht in derselben Weise tun, in der man von der lebendigen Katze spricht. Entsprechend scharf mu unterschieden werden zwischen der Sprache S und der Metasprache von S; die letztgenannte hat die Sprache S selbst zum Gegenstand. So gibt es z. B. eine Metamathematik (die Theorie der mathematischen Sprache) und eine Metalogik (die Theorie der logischen Sprache). Es hat sich gezeigt, daf$ ein formalisiertes axiomatisches System immer auch metalogische Elemente enthalten muf.
264
ANHANG
Ein solches System besteht namlich aus folgenden Elementen: (1) undefinierte Symbole, (2) Axiome, d. h. Satze, die ohne Beweis angenommen werden, (3) Formungsregeln, die bestimmen, welche Symbole oder Symbolgruppen (Formeln) im System einen Sinn haben, (4) Schlufregeln, die erlauben, neue
Satze aus den Axiomen zu deduzieren. Nun sind (3) und (4) nicht logische, sondern metalogische Formeln, da sie die Symbole der Logik selbst betreffen. Solche Satze kénnen natiirlich wieder formalisiert werden, aber in diesem Fall wird man
meta-meta-logische Satze gebrauchen miissen, so dafs schlieflich kein System vollstandig, d. h. in allen seinen Bestand-
teilen formalisiert werden kann. Auf Grund der Semiotik wurde es méglich, exakte Methoden zu erfinden, mit denen bewiesen werden kann, dafs ein gegebenes System widerspruchsfrei ist, dafs seine Axiome voneinander unabhangig sind (d. h. daf§ keines von den andern ableitbar ist) und daf es vollstandig ist (d. h. da jeder Satz, der nicht aus seinen Axiomen deduzierbar ist, mit einem
Satz des Systems in Widerspruch steht). Auch fiir die Axiomatisierung wurden ganz genaue Methoden ausgebildet. Am wichtigsten war diesbeziiglich die Entdeckung des Gédelschen Satzes. Im Jahre 1930 hat namlich K. G6peEL bewiesen, daf
es im System der Principia Mathematica und noch in vielen andern Satze gibt, die aus ihren Axiomen unentscheidbar sind, d. h. von welchen man nicht beweisen ars. ob sie wahr oder falsch sind.
G. EINIGE SPEZIELLE PROBLEME UND THEORIEN: Zum Abschluf wollen wir noch auf einige von den vielen Problemen der mathematischen Logik hinweisen, die ein besonderes philoso-
phisches Interesse haben. (1) Logik und Mathematik. Whitehead und Russell haben versucht, die ganze Mathematik aus der reinen Logik zu deduzieren, weshalb sie mit ihren Anhangern als «Logizisten» bezeichnet werden. Eine andere Schule, die intuitionistische unter der Fiihrung von E. J. Brouwer, leugnet die Méglichkeit einer solchen Reduktion; sie behauptet, da die Logik
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LOGIK
265
nur eine Methode sei, die sich mit der Mathematik entwickle,
und dafS das Prinzip vom ausgeschlossenen Dritten nicht allgemein in der Mathematik gelte. Eine dritte Schule, die formalistische mit D. HitpErt (1862-1943) als Hauptvertreter, fat die mathematischen Grundtermini als undefinierte Symbole auf und sucht nur die einwandfreie und widerspruchsfreie Systembildung. (2) Die Typentheorie. Im Jahre 1896 entdeckte F. BurattFort! einen Widerspruch im Rahmen der Cantorschen Mengenlehre; im Juni 1901 gelang Russert der Beweis, da es sich dabei nicht um eine mathematische, sondern um eine rein logische Angelegenheit handelt und daf u. a. das logische System von G. Frece Widerspriiche enthalt. Heute kennt man viele solcher Widerspriiche, die aus anscheinend evidenten Prinzipien deduzierbar sind; sie werden «Antinomien» oder «Para-
doxien» genannt. Die beriihmteste davon ist die Russellsche Klassenantinomie: sollten entweder alle Klassen sich selbst als Elemente angehéren oder dies nicht der Fall sein, wie steht es, dann mit der Klasse aller sich selbst nicht angehGrenden Klassen? Jede Antwort auf diese Frage fiihrt zu einem Widerspruch. Um diese Antinomie zu lésen, haben Russell und Whitehead ihre Typentheorie (theory of types) aufgestellt, wonach die Gegenstande in verschiedene Typen (Stufen) eingeteilt werden. So geh6rt z. B. (im Bereich der Klassen) ein Individuum zur Stufe 1, die Klasse der Individuen zur Stufe 2, die Klasse der Klassen dieser Art zur Stufe 3, und allgemein, wenn x ein Element von « ist, mu « von einer hdheren Stufe sein als x.
Es hat sich spater gezeigt, daf$ manche Antinomien (z. B. der antike Liigner) nicht logische, sondern semantische Antinomien sind, die aus der Verwechslung von Sprache und Metasprache entstanden. Die Typentheorie wurde in mancher Beziehung vereinfacht, aber sie hat sich letztlich bewahrt; trotz vieler Versuche ist es bis heute nicht gelungen, ein widerspruchsfreies System der mathematischen Logik ohne sie aufzubauen. (3) Die mehrwertigen Logiken. Im Jahre 1920 entdeckte _ J. Luxastewicz und ein Jahr spater, unabhangig von ihm, E. Post, da neben der «klassischen» mathematischen Logik,
266
ANHANG
-
die nur zwei Werte anerkennt (Wahrheit und Falschheit, symbolisch 7 und 0), noch andere Logiken, in welchen man mehr
als zwei Werte annimmt, méglich, ja widerspruchsfrei und vollstandig sind. In diesen Logiken fehlen indessen einige wichtige Satze der klassischen Logik, z. B. immer das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten. Solche Systeme wurden streng axiomatisch aufgebaut, wodurch erwiesen ist, dafs sie als for-
melle Systeme einwandfrei sind. Ob aber diese Systeme irgendeine Interpretation zulassen, die aus ihnen logische Systeme machen wiirde, ist bis heute noch strittig; wahrend einige mathematische Logiker hoffen, mit ihnen verschiedene Probleme
der Wahrscheinlichkeits- und Modallogik lésen zu kénnen, meinen andere im Gegenteil, sie seien iiberhaupt keine logischen Systeme. Die neuesten Entwicklungen der mathematischen Logik, wie die kombinatorische Logik oder die sogenannten natiirlichen Logiken, miissen hier tibergangen werden. Die Disziplin wird eifrig gepflegt, und dabei treten immer wieder neue Gedanken und Systeme auf. 26. INTERNATIONALE
ORGANISATIONEN
A. INTERNATIONALE KONGRESSE FUR PHILOSOPHIE. Seit 1900 werden prinzipiell jedes vierte Jahr Internationale Kongresse fiir Philosophie abgehalten (I. Paris 1900, II. Genf 1904, III. Heidelberg 1908, IV. Bologna 1911, V. Neapel 1924, VI. New York 1927, VII. Oxford 1930, VIII. Prag 1934, IX. Paris 1937 = Descartes-Kongref, X. Amsterdam 1948,
XI. Bruxelles 1953: angekiindigt). Alle auf diesen Kongressen gehaltenen Vortrage und oft auch die Diskussionen werden verOffentlicht. Bis 1948 gab es ein standiges Komitee fiir die Organisation der Kongresse, seit 1948 besorgt dies die Féderation. * Noch verschiedene andere Veranstaltungen pflegen unter dem Namen «Internationaler Kongref fiir Philosophie» stattzufinden. Doch handelt es sich dabei in Wirklichkeit vielmehr um private oder nationale Angelegenheiten — international
INTERNATIONALE
ORGANISATIONEN
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im strikten Sinne des Wortes sind nur die oben genannten Kongresse.
B. Das INTERNATIONALE INSTITUT FUR PHILosopuHtE. Dieses
Institut wurde auf demIX.Internationalen Kongref fiir Philosophie (1937) gegriindet; zu seinem Vorstand gehorten: L. Robin (f¢ 1947, Prasident), A. Petzall und R. Bayer (Vizeprasidenten); die zwei letztgenannten sind standige Verwalter (administrateurs permanents). Das Institut gibt seit 1937 eine Bibliographie de la Philosophie heraus, eine nach Gebieten eingeteilte kritische Jahresbibliographie unter dem Titel Philosophie (seit 1939), und organisiert von Zeit zu Zeit Aussprachen (Entretiens: 1937 Pontigny, 1938 Amersfoort, 1947 Lund). Es leitet das Bulletin Analytique de Philosophie und arbeitet an dem Corpus des Philosophes Francais mit. Auferdem organisiert es manche Kongresse und pflegt die Zusammenarbeit auch mit allen auSfenstehenden Philosophen. C. INTERNATIONALE FODERATION DER PHILOSOPHISCHEN GE-
SELLSCHAFTEN. Am 13. September 1948 wurde in Amsterdam die Internationale Féderation der Philosophischen Gesellschaften gegriindet. Sie vereinigt nahezu 60 nationale und internationale Gesellschaften. Die Mitglieder sind iiberwiegend europaische Gesellschaften. Folgende Lander sind vertreten: Argentinien, Australien, Belgien, Canada, Danemark, Finn' land, Frankreich, Grofbritannien, Vereinigte Staaten Nordamerikas, Griechenland, Holland, Italien, Norwegen, Schweiz, Tschechoslowakei, Uruguay, Vatikanstaat, Polen, Rumanien,
Schweden. Affiliert sind Chile, Cuba und Ungarn. Zudem gehGren der Féderation elf internationale Gesellschaften an. Das Zentralkomitee (1948-1953) besteht aus 30 Personen. Da seine Zusammenstellung die relative Starke der zeitgendssischen Str6mungen bis zu einem gewissen Grade widerspiegelt, verzeichnen wir hier die Namen der europdischen Mitglieder des Komitees mit einem kurzen Hinweis auf ihre
Stellung.
ANHANG
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Pos, Hendrik Josephus (Amsterdam, geb. 1898), Prasident. Bezeichnet sich selbst als «Szientisten und Humanisten»; urspriinglich idealistisch eingestellt, nimmt er jetzt eine eher positivistische Stellung ein.
PetzAut, Ake (Lund, geb. 1901), Vizeprasident. Antipositivistisch gerichteter Ethiker und Rechtsphilosoph; bezeichnet sich selbst als Anhanger des «Perzeptionalismus». Ross, Sir W. David (Oxford, geb. 1877), Vizeprasident. Aristotelesforscher, interessiert sich besonders fiir Ethik. Bayer, Raymond (Paris, geb. 1898), Sekretar. Asthetiker, bezeichnet sich selbst als «operationellen Realisten». Barzin, M. (Briissel), Dialektiker.*
Bocuenskt, I. M. (Freiburg i. d. Schweiz), Thomist.* Borer, Ch. (Rom), Thomist, Augustinusforscher. Breuer, E. (Paris), Idealist, Historiker der Philosophie.
CasTELL, E. (Rom), Existentialist christlicher Richtung. Docxx, S. I. (Briissel), Thomist.*
DuprEtL, E. (Briissel), Positivist (nicht Neupositivist). Ewine, A. C. (Oxford), der monistischen Metaphysik nahestehend. GonsETH, F, (Ziirich), Dialektiker.* Mansion, A. (Léwen), Thomist, Aristotelesforscher. PeTrovici (Rumanien).
Reymonp, A. (Lausanne), Rationalistischer Spiritualist.* RieceEr, L. (Prag), Dialektischer Materialist.’ SassEN, F. (Leyden), Metaphysiker. Sciacca, M. F. (Genua), Augustinianischer Metaphysiker. TATARKIEWICZ, W. (Warschau), realistisch eingestellter Asthetiker. THEODORIDIs, Ch. (Tessaloniki).
* An mathematischer Logik interessiert. 1 Einziger Vertreter der tschechoslowakischen Philosophen beim Kongref$; die andern wurden, soweit bekannt, durch polizeiliche Mafnahmen am Kommen verhindert.
ANHANG
Werner, Ch. (Genf), christlicher Philosoph, Historiker der
Philosophie. ZARAGUETA, J. (Madrid), Thomist.?
1 Auferdem wurde J. Marirarn (Paris-Princeton), Thomist, gewahlt; er nahm aber die Wahl nicht an. — Wir nennen noch kurz die auffereuropdischen Mitglieder: H. W. ScHNEIDER* (New York, Vizeprasident), BERLING (Indonesien), Lo SHuNG Suu (China), R. Mac Keon (Chicago), Passmore (engl. Dominions), Fr. RomERO (Siidamerika), M. Ten Hoor (USA).
CHRONOLOGISCHE
UBERSICHT
1900 I. Int. Kongref, Paris 1901 1902
1903 1904 1905 1906 1907 1908
1909
(Freud: Traumdeutung) Husserl: Logische Untersuchungen I (Planck, Quantentheorie) Croce: Estetica Meinong: Uber Annahmen Poincaré: La science et l’hypothése Schiller: Axioms as Postulates Moore: Refutation of Idealism Russell: Principles of Mathematics II. Kongref, Genf Lévy-Bruhl: La morale et la science des moeurs (Einstein: Spezielle Relativitatstheorie) James: Does Consciousness exist? Duhem: La théorie physique Bergson: L’évolution créatrice James: Pragmatism Meyerson: Identité et réalité III. Kongref, Heidelberg Eucken: Einf. in eine Phil. des Geisteslebens Lenin: Materialismus und Empiriokritizismus (Minkowski: Raum und Zeit) Croce: Logica Driesch: Philosophie des Organischen (GL* 1908)
. Garrigou-Lagrange: Le sens commun 1910 (Pavlov: On conditioned Reflexes)
1911 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919
Whitehead und Russell: Principia Mathematica I IV. Kongref, Bologna Dilthey: Die Typen der Weltanschauung Vaihinger: Die Philosophie des Als-Ob Marcel: Conditions dialectiques de la philosophie Jahrbuch f. Phil. und phanomenologische Forschung ‘ Scheler: Der Formalismus in der Ethik I (Watson: Behaviorism) (Erster Weltkrieg 1914-1918) (Einstein: Allgemeine Relativitatstheorie) Garrigou-Lagrange: Dieu Otto: Das Heilige Spengler: Der Untergang des Abendlandes I Jaspers: Psychologie der Weltanschauungen
'GL = Gifford Lectures, philosophische Vorlesungen an den schottischen Universitaten, die den bedeutendsten Denkern anvertraut werden.
CHRONOLOGISCHE
UBERSICHT
1920 Alexander: Space, Time and Deity (Lukasiewicz: Dreiwertige Logik) 1921 Hartmann: Grundziige einer Metaphysik der Erkenntnis Russell: Analysis of Mind Scheler: Vom Ewigen im Menschen Wittgenstein: Logisch-Philosophische Abhandlung 1922 Dewey: Human Nature and Conduct 1923 Bauch: Wahrheit, Wert und Wirklichkeit Morgan: Emergent Evolution (GL) 1924 V. Kongref, Neapel Maritain: Réflexions sur l’intelligence Spann: Kategorienlehre 1925 Hartmann: Ethik (Verlagsjahr: 1926) 1926 Whitehead: Science and the Modern World 1927 VI. Kongre8, New York Brunschvicg: Le progrés de la conscience A Lavelle: De l’Etre Marcel: Journal métaphysique Heidegger: Sein und Zeit 1928 Carnap: Der logische Aufbau der Welt 1929 Dewey: The Quest for Certainty (GL) y Husserl: Formale und transzendentale Logik Klages: Der Geist als Widersacher der Seele I-II Whitehead: Process and Reality (GL) Wiener Kreis 1930 VII. Kongre8, Oxford Erkenntnis : Rickert: Die Logik des Pradikats 1931 (Godel: Uber formal unentscheidbare Satze) Meyerson: Du cheminement de la pensée I Verurteilung Deborins 1932 Bergson: Les deux sources de la morale et de la religion Gilson: L’esprit de la philosophie médiévale (GL) Jaspers: Philosophie Maritain: Distinguer pour unir 1933 Whitehead: Adventures of Ideas 1934 VIII. Kongref, Prag Le Senne: Obstacle et valeur Carnap: Logische Syntax der Sprache Toynbee: A Study of History 1935 Hartmann: Zur Grundlegung der Ontologie A Marcel: Etre et Avoir Tarski: Der Wahrheitsbegriff 1937 IX. Kongref, Paris Lavelle: De l’Acte
271
272
CHRONOLOGISCHE
UBERSICHT
1938 Reichenbach: Experience and Prediction Stalin: Uber dialekt. u. hist. Materialismus 1939 Husserl: Erfahrung und Urteil (Zweiter Weltkrieg 1939-1945) A 1943 Sartre: L’Etre et le Néant 1945 Merleau Ponty: Phénoménologie de la perception 1947 Verurteilung Alexandrows Dialectica 1948 X. KongrefS, Amsterdam
WICHTIGSTE PHILOSOPHEN RICHTUNGEN
NACH
Britische Neurealisten
Marburger Schule
George Edward Moore, *1873
Hermann Cohen, 1842-1918 Paul Natorp, 1854-1924 Ernst Cassirer, 1874-1945 Arthur Liebert, 1878-1947
Bertrand A. W. Russell, *1872 Charlie Dunbar Broad, *1887
(siehe auch unter «Metaphysiker»)
Nexpositivisten
(Ludwig Wittgenstein) Moritz Schlick, 1882-1936 Otto Neurath, 1882-1945
Rudolf Carnap, *1891 Hans Reichenbach, *1891 Alfred J. Ayer Dialektische Materialisten Karl Heinrich Marx, 1818-1883
Friedrich Engels, 1820-1895 Vladimir Lenin, 1870-1924 Joseph Stalin, *1879
Badener Schule Wilhelm
Windelband,
1848—
1915
Heinrich Rickert, 1863-1936
Hugo Miinsterberg, 1863-1916 Emil Lask, 1875-1915
(Bruno Bauch, 1877-1942) Bergsonismus
(Jules Lachelier, 1832-1918) (Emil Boutroux, 1845-1921) Henri Bergson, 1859-1942 Jean de Gaultier, 1858-1942 Edouard Le Roy, *1870 (Maurice Blondel, 1861-1948)
Neuhegelianer
Francis Herbert Bradley, 1846-1924
Bernard Bosanquet, 1848-1923 Josiah Royce, 1855-1916 _ John Ellis McTaggart, 1866 — 1925
Benedetto Croce, *1866 Giovanni Gentile, 1875-1944
Pragmatismus
(Charles S. Peirce, 1839-1912) William James, 1842-1910 Hans Vaihinger, 1852-1933 Ferdinand C. S. Schiller, 1864-1937
John Dewey, *1859
Franzésische Idealisten
Historismus
Charles Renouvier, 1815-1903 Octave Hamelin, 1856-1907
Wilhelm Dilthey, 1833-1911 Ernst Troeltsch, 1865-1923 Eduard Spranger, *1882
Léon Brunschvicg, 1869-1944 18
274
WICHTIGSTE
PHILOSOPHEN
Theodor Litt, #1880
Oswald Spengler, 1880-1936 (R. G. Collingwood, 1891-1943) (Arnold J. Toynbee, *1889)
NACH
SCHULEN
Samuel Alexander, 1859-1938 Alfred North Whitehead, 1861-1947
Alfred Edward Taylor, 1869 — 1945
Deutsche Lebensphilosophie
John Laird, *1887
Friedrich Nietzsche, 1844-1900
Hermann Graf Keyserling, 1880-1946
Franzosische
«Philosophie de
Pesprit»
Ludwig Klages, *1872 Phanomenologie (Franz Brentano, 1838-1917) (Alexius Meinong, 1853-1921) Edmund Husserl, 1859-1938 Max Scheler, 1874-1928 Alexander Pfander, 1870-1941 Oskar Becker, *1889
Edith Stein, 1891-1942 (?)
Existenzphilosophie
Louis Lavelle, *1883 René Le Senne, *1882
Deutsche Metaphysiker und Ontologen Hans Driesch, 1867-1941 Heinrich Maier, 1867-1933
Othmar Spann, *1878 Giinther Jacoby, *1881 Nicolai Hartmann, 1882-1950
Soren Kierkegaard, 1813-1855 Karl Jaspers, *1883 Gabriel Marcel, *1889 Martin Heidegger, *1889
Désiré Mercier, 1851-1926
Jean-Paul Sartre, *1905
Antoine D. Sertillanges,
Maurice Merleau-Ponty Britische Metaphysiker Convy Lloyd Morgan, 1852 — 1936
T homisten
1863-1948
Josef Gredt, 1863-1940 Réginald Garrigou-Lagrange, *1877
Jacques Maritain, *1882 Etienne Gilson, *1884
BIBLIOGRAPHIE Die Bibliographie ist folgendermafen angelegt: 1. Die Werke jener Philosophen, denen ein eigenes Kapitel gewidmet ist, werden in einer méglichst vollstdndigen Liste aufgefiihrt, gelegentlich aufSer den eigentlichen Werken auch besonders wichtige Zeitschriftenartikel angegeben. 2. Bei den anderen Philosophen beschrankt sich die Angabe in der Regel auf die Werke und wichtigsten Artikel, die nach dem Erscheinen von FriepricH Userwecs Grundrif der Geschichte der Philosophie, Bd IV (Deutschland) 1923 und Bd V (Andere Lander) 1928 veréffentlicht wurden. Eine Ausnahme bilden einige besonders wichtige Philosophen (z. B. W. James), deren Werke vollstandig angefiihrt werden, und anderseits die Autoren, deren Verdffentlichungen so zahlreich sind, daf§ nur eine Auswahl davon verzeichnet werden konnte. Diese Auswahl ist jeweils ausdriicklich als solche vermerkt (: «Auswahl»). 3. Dem Verzeichnis der Werke der einzelnen Autoren (bzw. Schulen) wird eine beschrinkte Auswahl aus der Literatur iber sie angefiigt. Zur Erganzung ist indessen immer auch der genannte Grundrifi heranzuziehen. 4. Der bei dem heutigen Stande der Nationalbibliographien leicht feststellbare Verlagsort wurde nur bei Werken angegeben, bei denen sich nicht ohne weiteres die Annahme des Landes ergibt, in dem sie erschienen sind (z. B. bei lateinischen Schriften). 5. Die Titel der wichtigsten Schriften sind im Druck hervorgehoben (Kursivschrift).
WICHTIGSTE
ABKURZUNGEN
(darunter Titel der wichtigsten Zeitschriften und Sammlungen) AP
CBP
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=
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EB
=
BDP BESP
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Se 1946
a fiir Philosophische Forschung, Meisenheim f.
' Jeder Band enthilt eine Autobiographie des betreffenden Philosophen, mehrere Abhandlungen iiber seine Philosophie mit einer Antwort seinerseits, endlich eine vollstandige Bibliographie seiner Schriften. :
BIBLIOGRAPHIE
207.
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Is the «Fallacy of Simple Location» a Fallacy? PAS Suppl. 1927. — Wau, J.: La phil. spéculative de W., in: Vers le concret, 1932. — We ts, H. K.: Process and Unreality, 1950. —- Winn, E.: Mathematik u. Sinnesempfindung, Materialien zu e. W.-Kritik, L. 1932. 24. THOMISMUS! Bibliographie: Wysrr, P.: Thomas v. Aq., BESP 14/15, 1950. Der Thomismus, ebenda 16/17. - MaNDoNnneT, P. u. Destrez, J.: Bibliogr. thomiste, 1921 (12219 Tit.); weitergefiihrt in: Bulletin Thomiste, 1924 ff. (dreijahr. Zyklus; Tables 1924-33) u. in: DT 1 Mit Ausnahme der vier letzten Abschnitte sind nur Schriften von Anhangern des Thomismus im strengen Wortsinn angegeben. Da es in der thomistischen Schule iiblich ist, systematische Gedankengange auch in philosophiegeschichtlichen Werken (z. B. in ThomasKommentaren) zu entwickeln, wurden mehrere derartige Werke angefiihrt. - Die meisten Hauptwerke der fiihrenden Thomisten der Gegenwart (Garrigou, Maritain, Gilson u. a.)
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— Garricou-LaGRANGE,
R:: Le sens commun,
1909,
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» Thomismus wohl darstellt.
308
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NAMENREGISTER Ein Sternchen (*) hinter der Seitenzahl bezeichnet die Seite, auf welcher die Bibliographie des betreffenden Autors angegeben ist.
Adamson, R. (1852-1902) 55
Adler, M. 243
Alain s. Chartier, E.
ALEXANDER, S. (1859-1938) 42, Ase5 i 56s) 161,, 211,213; 215-216, 225,248, 255,303 £.*
Alexandrow, G. F. 76 Andronikos v. Rhodos 207 Anselm, hl. 187, 241
Ardigd, R. (1828-1920) 86 Aristoteles 35, 46, 52, 90, 99, 122, 142, 171,178, 181 f., 187,
207, 209, 211, 219, 229f., 232f., 241, 261 Asmus, W. F. 76
Augustin, hl. 151, 165, 204 Avenarius, R. (1843-1896) 28, 105
Ayer, A. J. 66, 281*
Bachelard, G. (*1884) 130 Bacon v. Verulam, F. (1561-
Berecson, H. (1859-1941) 6, 8,
11, 12, 33f., 35, 37, 42ff,
cS LR als yy eyGeb aaie|X Shs 131 fhond375 142515150154,
162, 168, 169, 209, 215, 245,
287 £.*
Berkeley,
Bonnet, E. (1720-1793) 17 Boole, G. (1815-1864) 30
Bosanquet, B. (1848-1923) 40f., 55 Boutroux,
40f., 55, 60, 126, 128
Broad,
Becker, O. (#1889) 141
_Berdyaeff, N. (1874-1948) 166, PAT
28,
Bréhier, E. 268
Baruzi, J. 43 109-110, 287*
E. (1845-1921)
35, 114 Boyer, Ch, 268 Bradley, F. H. (1846-1924) 11,
Brentano,
Bayer, R. 267 f. Beauvoir, S. de 166, 298*
17,
Blondel, M. (1861-1948) 42, 11351315132.42095302:f:* =
1626) 17 Barth, K. (*1886) 166, 190
Barzin, M. 268 Baucn,B. (1877-1942) 102, 103,
G. (1685-1753)
56, 61, 104
F. (1838-1917)
31,
34, 140, 142, 149, 294*
Ch. D. (*1887)
56f.,
Pa he
Brouwer, E, J. 264 Bruno, G. (1548-1600) 192
Brunscuvice,
L. (1869-1944)
85, 95-101, 284 f.*
Buber, M. (*1878) 191, 299 f.*
Biichner, L. (1824-1899) 20.
g12
NAMENREGISTER
Burali-Forti, F. 265
Driesch, H. (1867-1941) 35, 46, 190, 209, 300 f.*
Caird, E. (1835-1908) 21 Cantor, G. (1845-1918) 29, 265
Dubislav, W. 281% Duhem, P. (1861-1916) 28
Carnap, R. (*1891) 65, 69ff.,
Duns Scotus 170
P2263, 291% Case, Th. (1844-1925) 55
Dupréel, E. 268 Durkheim, E. (1858-1917) 39
Cassirer,
E. (1874-1945)
102,
286 £.*
Eddington, A. S. (1882-1944)
Castelli, E. 268
26, 27
Cattaneo, C. (1801-1869) 86
Ehrenfels, Ch. (1850-1932) 140
Chartier, E. (*1868) 95
Einstein, A. (*1879) 65,°99 Engels, F. (1820-1895) 74 f., 77,
Collingwood, R.G. (1891-1943)
Eucken, R. (1846-1926) 23, 133,
Chiapelli, A. (1857-1932) 86 Cohen, H. (1842-1918) 102, 230 136,°293*
282*
150if4 292%
Comte, A. (1798-1857) 20f., 64, 158
Ewing, A. C. (#1900) 56, 268
Conrad-Martius, H. 141
Farber, M. 141
Cornelius, H. (*1863) 101 Cousin, V. (1792-1867) 23 Croce, B. (*1866) 10, 51, 85,
Ferrari, G. (1812-1876) 86
86-95,
96, 100, 110, 283 f.*
Fechner, G. Th. (1801-1887) 23
Feuerbach, L. (1804-1872) 20 f., 74
Fichte, J. G. (1762-1814) 20
Darwin, Ch. (1809-1882) 224523, 33074, 119 Deborin, G. A. 76
21,
Fouillé, A. (1838-1912) 37
Descartes,
16,
Franck, Ph. 281* Frege, G. (1848-1925) 30, 256,
R.
(1596-1650)
Fraenkel 256
27 30528960. 975 9922: 174, 206, 219, 236 Descogs, P. 242 Dewey, J. (*1859) 10, 44 129130, 290* Diderot, D. (1713-1784) 17 DirtHey,
W.
(1833-1911)
11,
265
f
Freud, S. (1856-1939) 38, 39
Freyer, H. (*1887) 135 Fuetscher, L. 242
Galilei, G. 2358:
(1564-1642)
100,
22, 42, 112,113,133, 134-135, 136, 151f., 162, 168, 171 f., 2927 Dockx, S. I. 268
Gardeil, A. (1859-1931) 243.
Dostojewskij,
Geiger, M. (1880-1937) 41, 141
165
F.
(1821-1881)
Garrigou-Lagrange, R. (*1877) 42, 243, 307*
Gaultier, J. de (1858-1942) 132 Gentile, G. (1875-1944) 85, 87
-
S18
NAMENREGISTER
Geyser, J. (*1869) 242, 309*
Gilson, E. (#1884) 190, 243,
307" Gédel, K. 264
Gonseth, F. (#1890), 130, 268, ON
H6nigswald, R. (*1875) 101 Horvath, A. (*1884) 243, 307*
Hume, D. (1711-1776) 17, 56, 59f., 62, 143 f. Hussert, E. (1859-1938) 6, 12,
Grabmann, M. (1875-1949) 244
T4930: $51345 375 41,465,535 55, 140 f., 142-150, 151, 153,
Green, Th. H. (1836-1882) 21
235, 294 f.*
Gredt, J. (1863-1940) 243
Haberlin, P. (*1878) 210, 216218, 304* Haeckel, E. (1834-1919) 21, 58, 204
Hahn, H. (1880-1934) 66
Haldane, J. S. (1860-1936) 27 Hamelin, O. (1856-1907) 21,95 Hartmann, E. v. (1842-1906) 23 Hartmann, N. (1882-1950) 43, 46, 141, 208, 210f., 213, 218-231,248, 254,255, 304 f.*
Hegel, G. W. F. (1770-1831) 8 f., 20f., 22, 40, 43, 46, 61, 74£., 80, 86,88 £., 91, 93, 9650995 11059167.) 178, 181, 218 f., 228 Heweccer, M. (*1889) 12, 70,
135, 141, 166f., 168, 169, 170-180, 181, 183, 188, 191, 298ib* Helmholtz, H. (1821-1894) 101 Helvetius, C. A. (1715-1771) 17 Herbart, J. F. (1776-1841) 23 Hessen, J. 209, 242
Hicks, G. D. (1862-1941) 55
Hilbert, D. (1862-1943) 265 Hildebrand, D. v. 41
Hobbes, Th. (1588-1679) 17 HOfler, A. (1853-1922) 140 Holbach, P.H.D. v. (1723-1789) 17
161 f., 165, 167, 170f., 187,
Huxley, T. H. (1825-1895) 21
Ingarden, R. (*1893) 41, 141
Inge, W. R. (#1861) 209, 302* Jacoby, G. (*1881) 210, 303* Jaensch, E. (1883-1940) 209 James, W. (1842-1910) 10, 11, 33 f., 36, 40, 42, 126-127, 129. pews sels 71620259) 289 £.* ; Janet, P. (1823-1899) 23 Jasrers,
K.
(*1883)
85,
166,
168, 169, 170, 188, 191, 192203, 300*
Jeans, J. H. (1877-1946) 27 Joad, C. E. M. (#1891) 56 Jodl, F. (1848-1914) 20f. Jones, A. E. D. 66
Kant, I. (1724-1804) 17 ff., 23,
27, 30, 32 ff., 43, 46, 50, 68, 855. 88.91, 965097, 51Ol te 103 ff., 106f., 109f., 117, $22 e134 fee lS8.n 4s celo2 f.. TES RI SPAM ae hee 19D Pee tO72 1d P2155 219)
225, 230, 233, 252 Kedrow, B. M. 76
Keyserling, H. (1880-1946) 137, 293*
314
NAMENREGISTER
Kierkegaard, S. (1813-1855) 11, 22, 1G5if.se 1674270p 1745 181.f., 189, 192, 297*
Klages, L. (#1872) 42f., 44, 134, 137, 293 £.*
Koyre, A. 141
Kiilpe, O. (1862-1915) 34
Laas, E. (1837-1885) 20 f. Laberthonniere, L. (1860-1931) 132
Labriola, A. (1843-1903) 86 Lachelier, J. (1832-1918) 23, 114
Lagneau, J. (1851-1894) 95 Laird, J. (1887-1945), 56, 209, 302*
Lalande, A. (*1867) 37 La Mettrie, J.O. (1709-1751) 17
Lange, F. A. (1828-1875) 101 Laplace, P. S. de 26
Lask, E. (1875-1915) 41, 103, 104, 109
Lavelle, L. (*1883) 166, 210, 214-215, 303*
Locke, J. (1632-1704) 17, 56, 143 f.
Loisy, A. (1857-1940) 132 Lotze,R. H.(1817-1881) 23,103 Lukasiewicz,
260, 265 f.
J. (#1878)
256,
Mace, C. A. 66
Mach, E. (1838-1916) 28, 37 Maier, H. (1867-1933) 209, 301*
Maine de Biran, P. (1766-1824)
22, 114
Maksimow, A. A. 76 Manser, G.M. (1866-1950) 243, 307* Mansion, A. 268
Marcet, G. M. (*1889) 12, 40, 166 f., 169, 227,299"
170,
188-191,
Maréchal, J. 242, 309*
Maritain, J. (*1882) 42, 218, 243, 307 £.*
Markow, M. A. 76
Marx, K. H. (1818-1883) 74 f., 17, A295, 232"
LeDantec, F. (1869-1917) 37, 39
Mascall, E. L. 243
Leibniz, G. W. (1646-1716) 17,
Mausbach, J. (1861-1931) 244,
30, 46, 53, 61, 69, 122, 233, 237 Lenin (1870-1924) 75, 77, 79,
McTaggart, E. (1866-1925) 40f. Meinong, A. (1853-1921) 31 f.,
125, 282*
Le Roy, E. (#1870) 42, 113, 132 f., 290*
308*
;
34, 55, 140, 261, 294*
Mercier, D. (1851-1926) 243 Merleau-Ponty, M. 166, 298*
Le Senne, R.(*1882) 209 f.,214,
Mill, J. S. (1806-1873) 20f., 60, .
303* Levinas, E. 141
Misch, G. (#1878) 135
- Lévy-Bruhl, L. (1857-1939) 39
64
Mitin, M. B. 77
Liebert, A. (1878-1947)102, 287*
Moleschott, J. (1822-1893) 20 f.
Liebmann, O. (1840-1912) 21,
Moore, G. E. (*1873) 32, 35, 42, 55 fF,059 fs 72,04 1eoron
101
Litt, Th. (*1880) 135
Morgan, A.-de (1806-1878) 30
315
NAMENREGISTER
Morgan, C. L. (1852-1936) 56,
Protagoras 128
215, 304*
Morris, W. 263
Rashdall,
Morselli, E. (1852-1929) 86 Miinsterberg,H.(1863-1916)103
Ravaisson-Molien,
Natorp, P. (1854-1924) 102,
H. (1858-1924)
F.
128
(1813-
1900) 23, 114 Reichenbach, H. (#1891) 65 ff, TES 281%
Neurath, O. (1882-1945) 66
Reid, L. T. (#1895) 56 Reinach, A. (1883-1916) 141
Newton, I. (1643-1727) 25, 29
Renouvier,Ch.(1815-1903)21,95
104, 107, 286*
Nietzsche, F. (1844-1900) 22, 23, 133, 151, 168, 181, 192, 204, 291 £.*
Nunn, T. P. (*1870) 56
Rey, A. 125 Reymond, A, 268
Rickert, H. (1863-1936) 102,
103, 105, 108 f., 170, 286* Riehl, A. (1844-1924) 34, 101
Ollé-Laprune,L.(1839-1899)132 Ostwald, W. (1853-1932) 38,39
Rilke, R. M. (1875-1926) 165 Robin, L. (f 1947) 267 Ross, W. D. (#1877) 268
Parmenides 181, 183
Rothacker, E. (*1888) 14, 135
Parodi, D. (*1870) 95 Pascal, B. (1623-1662)
Rougier, L. 66 93, 96,
99, 100, 153, 165, 204
Paulsen, F. (1846-1908) 23 Pawlow, I. (1849-1936) 38, 39
Royce, J. (1855-1916) 126, 189° Rubinstein, N. 76
Ruggiero, G. de 14
Petrovici 268
Russett, B. (*1872) 5, 30, 32, 35, 42, 44, 46, 49, 53, 55-64, 655067 £5) 231 £.55:256,82574 261, 264, 265, 279 £.*
Petzall, A. 267 f.
Ryle, G. 66, 281*
Pfander, A.,(1870-1941) 41, 141 Planck, M. (1858-1947) 27 Platon 32, 35, 46, 52, 62, 96,
Santayana, G. (*1863) 210 SartTRE, J.P. (*1905) 13, 164 ff.,
Peano, G. (1858-1932) 30 Peirce, Ch. S. (1839-1914) 126
Petzold, J. (1862-1929) 64 f. 97, 102, 122, 128, 135, 211,
215, 224, 227, 232f., 240, 250 Plotin 8, 46, 192, 202
Poincaré, H. (1853-1912) 28 f. Popper, K. 66
Pos, H. J. (#1898) 268 Post, E. 265 f. Pradines, M. 42, 132 Price, H. H. (*1899) 56
167, 168, 170, 180-188, 190f., 206, 299% Sassen, F. 268
;
Schdanow, A. A. 76 ScHELER, M. (1874-1928) 11, 41, 43, 44, 141, 150-161, 162 f., 229, 230, 296*
Schelling, F. W. J. (1775-1854) . 20, 192 Schestow, L. (*1866) 166
316
NAMENREGISTER
Schiller, F. C. S. (1864-1937) 42, 127-129,
131, 290*
Schlidk, M. (1882-1936) 65, 66, 281* Scholz, H. (*1884) 210, 256
Schopenhauer, A. (1788-1860)22
Schroder, E. (1841-1902) 30
Thomas v. Aquin(1224/25-1274)
8, 46, 165, 211, 242
Thomson, A. (1861-1933) 27
Toynbee, A. J. (#1889) 136, 292* Troeltsch, E. (1865-1923) 135, 151
Twardowski, K. (1866-1938) 31
Sciacca, M. F. 5, 268
Sertillanges, D. (1863-1948) 243
Sidgwick, A. (#1850) 127, 128
Simmel, G. (1858-1918) 23,101, 12555433
Unamuno,
M. de (1864-1937)
165
Vaihinger, H. (1852-1933) 125
Sokrates 99
Varisco, B. (1850-1933)
Sorokin, P. 136 Spann, O. (*1878) 210, 301* Spaventa, B. (1817-1883) 86 Spencer, H. (1820-1903) 21, 33,
Vera, A. (1813-1885) 86 Vico, G. B. (1668-1744) 86 f.
48, 114, 122, 128, 215
Spengler, O. (1880-1936)
136,
292*
Spinoza, B. (1632-1677) 16, 96, 122, 192, 204, 233, 240
Spranger, E. (*1882) 135
Stalin, J. (*1879) 75 ff., 282* Stammler, R. (1856-1938) 103 Stebbing, S. L. (+ 1943) 66 Stein, E. (1891-1942) 141
Stout, G. F. (1860-1944) 127 Stumpf, C. (1848-1936) 41, 142, 294%
Sturt, H. (1863-1946)
128
Tarski, A. 66, 263 Tatarkiewicz, W. 268
Taylor, A. E. (1869-1945) 209, 302* Testa, A. (1784-1860) 86 Theodoridis, Ch. 268
86
Vogt, K. (1817-1895) 20 f. Volkelt, J. (1848-1930) 21, 101 Voltaire 58 Vorlander, K. (1860-1928) 103 Vouillemin, Gen. 66 Watson,
J. (71878) 38, 129
Weber, M. (1864-1921)
192
WuirteHeaD, A. N. (1861-1947) 6, 8, 12, 26, 30, 42, 43, 45, 46, 50, 55, 56 £., 59, 210£, 213, 218, 231-242, 254, 255, 256, 257, 264, 265, 305 f.*
Windelband, W. 103, 108 : Wisdom, J. 66
(1848-1915)
Wittgenstein, L. 67-68, 69, 72, 281*
Wolff, Ch. (1679-1754) 17 Wundt, W. (1832-1920) 23 Wust, P. 242
Ziehen, Th. (*1862) 37, 39 ©
Revittaed srk oh: a
1:
G ontiecky ty: eth
(ab: aes, Sal hy
Co Cae
:
INHALTSVERZEICHNIS
cote
EPROM
says Cel lhe: Mois \lejyee 8 ivee cog lee itl Os
5-10
Prinzipien der Auswahl und Darstellung .
10-12
Vorwort zur zweiten Auflage
.
13-14
I, DAS WERDEN
DER
DER PHILOSOPHIE
.
..... GEGENWART
il Das 19. Jahrhundert.
. . A. Art und Verlauf der modernen ‘Philosophie $.15. B. Kant S. 17. C. Die Romantik S. 19. D. Hauptstréme S. 20. E. Nebenstréme S. 22.
15-24
24-36
. Die Krise
A. a ictionswechsel Ss: 8.24, B.Disk rice des Netto
_ schen PhysikS. 25. C. Die Wissenschaftskritik S. 28. D. Die Krise der Mathematik und die mathematische Logik $.29. E. Die phanomenologische Methode S. 31. F. Der vitalistische Irrationalismus S. 32. G. Renaissance der realistischen Metaphysik S. 34. H. Zuriick zur Spekulation. Pluralismus S. 35.
. Der Anfang des 20. Jahrhunderts . A. Charakteristik S. 36. B. Die Empiristen |5997) C. Der Idealismus S. 40. D. Die neuen Strémungen
36-43
S. 41.
. Die Hauptstrémungen der Gegenwartsphilosophie . A. Die Schulen S. 43. B. Einfliisse S. 45. C. Relative Bedeutung der Systeme S. 47. D. Allgemeine Cha-
43-53
rakteristik S. 49. E. AuSere Kennzeichen S. 51. Il. PHILOSOPHIE
DER MATERIE
Ds Bertrand Russell A. Der englische Neurealismus S. 55. B. Allgemeine Grundziige des Neurealismus $.56. C. Bertrand Russell. Persénlichkeit und Entwicklung S. 57. D. Begriff der Philosophie S. 59. E. Pluralismus und
55-64
320
INHALTSVERZEICHNIS
Realismus S. 60. F. Psychologie S. 62. G. Moral und Religion S. 63. Der Neupositivismus.
: A. Herkunft und Hauptvertreter S. 64. B. Grundziige und Entwicklung S. 66. C. Ludwig Wittgenstein S.67. D. Logik und Erfahrung S.68. E. Der Sinn des Satzes S. 69. F. Die Protokollsatze S. 70. G. Reichenbach S. 71. H. Die analytische Philosophie S. 72.
64-73
Der dialektische Materialismus : A. Charakteristik S. 73. B. Ursprung ond Begriinder S. 74. C. Die Entwicklung in Rufland S. 75. D. Der Materialismus S. 77. E. Die dialektische Entwicklung. Monismus und Determinismus S.78. F. Psychologie S. 79. G. Erkenntnistheorie S. 80. H. Die
73-82
Werte S. 81.
Kritische SchluRbemerkungen III. PHILOSOPHIE
DER
IDEE
8. Benedetto Croce
10.
82-84
. A. Die italienische Philosophie und die Stellung Croces S. 86. B. Leben, Werk, Eigenart S. 87. C. Die Hauptthesen S.88. D. Die Asthetische Synthese S.89. E. Die logische Synthese S. 90. F. Die praktische Synthese S. 92. G. Geschichte und Philosophie S. 94. Léon Brunschvicg . . - Geschichtlicher Hintersrand und Bigenart $95) B. Der Idealismus S, 96. C. Die Modalitat des Urteils S 97. D. Die Stufen des Geisteslebens S. 99. E. Die Religion des Geistes S. 100.
86-95
Der Neukantianismus . r A. Die neukantianischen Sanilen S, 101.B. De Dea-
101-110
95-101
kerS. 102. C. Die gemeinsamen Grundlehren S. 103. D. Die Marburger Schule S. 105. E. Die Badische Schule S. 107. F. Bruno Bauch S. 109.
Kritische Schlugbemerkungen IV. PHILOSOPHIE
110-111
DES LEBENS
11. Henri. Bergson . . A. Herkunft und Eigenatt S, 113. B. Dawer ad Intuition S. 115. C. Erkenntnistheorie und Psychologie
113-125
INHALTSVERZEICHNIS
S. 117. D. Leben und Entwicklung S. 118. E. Metaphysik S. 121. F. Ethik S. 122. G. Religionsphilosophie S. 123. . 12. Pragmatismus und Bergsonismus
321
125-133
A. Pragmatismus S. 125. B. James S. 126. C. Englischer PragmatismusS. 127. D. Dewey S.129. E. Die
dialektische Schule
S. 130. F. Der Bergsonismus
Sy 131:
13;
Historismus und deutsche Lebensphilosophie . 4 A. Charakteristik. Historismus S. 133. B. Wilhelm Dilthey S. 134. C. Diltheys Nachfolger S. 135. D. Deutsche Lebensphilosophie S. 137.
Kritische SchluRbemerkungen V. PHILOSOPHIE
137-139
DES WESENS
14. Edmund Husserl
15.
133-137
; A. Entwicklung. Bedeutung S. 142. B. Kritik des Nominalismus S. 143. C. Bedeutungslehre S. 145. D. Die phanomenologische Methode S. 146. E. Reduktion. Einklammerung S. 148. F. Intentionalitat. Idealismus S. 148.
142-150
Max Scheler.
150-161
.
A. Persbnlichkeit. Einflisse. Entwicklung S. 150. B. Erkenntnistheorie S. 152. C. Die Werte S. 153. D. Die Person und die Gemeinschaft S. 156. E. Der Mensch und Gott S. 158. F. Die Liebe S. 159.
Kritische Schlugbemerkungen VI. PHILOSOPHIE
DER
161-163
EXISTENZ
16. Allgemeine Charakteristik der Existenzphilosophie . A. Was die Existenzphilosophie nicht ist S. 164.
164-170
B. Ihre Vertreter S. 166. C. Die Urspriinge S. 167. D. Gemeinsames S. 168.
Wis
Martin Heidegger. . A. Urspriinge. Charakteristik S. 170. B. Problem und Methode S. 171. C. Das In-der-Welt-SeinS. 173. D.Das «Da» und dieSorge $.174. E.Das «Man» und das Sein-zum-Tode S. 175. F. Gewissen und Entschlossenheit S. 176. G. Zeitlichkeit und Geschichte S.177. H. Die Transzendenz und das Nichts S. 178.
170-180