Europas Schicksalskampf im Osten

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Europas Schicksalskampf im Osten

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,,Allein irgendwie und irgendwo gehören wir doch in der ...

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Europas

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Nuremberg. Ausstellung B I96 "Europes, Schicksalskampf Os 193 Ausstellung

„Europas

Schicksalskampf 1

im

Osten"

unter Schirmherrschaft des Stellvertreters des führers Reichsminiſter Rudolf Heß

4 Jahrtausende europäischer Geschichte in Funden, kunstwerken, Karten, Urkunden und Schriften ~ veranstaltet von der Dienststelle des Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP. Ar

be

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durchgeführt vom Amt Schrifttumspflege

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S 3. Auflage -

se 20. bis 30. Tausendeserunt

THE HOOVER LIBRARY

7

DELZELL TRIP 1946

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D e

ཚུར་མྱོང།་

,,Allein irgendwie und irgendwo gehören wir doch in der großen europäischen Völkerfamilie zuſammen und vor allem, wenn wir alle ganz in unser Innerstes blicken. Dann glaube ich, möchten wir doch keine der wirklichen europäiſchen kulturnationen vermissen oder sie auch nur wegwünschen. Wir verdanken uns nicht nur mancherlei Ärger und Leid, ſondern doch auch eine ungeheure gegen Befruchtung. Wir gaben uns ebenso Vorbilder,

seitige

Beispiele und Belehrungen, manche Freude

und

wie

wir

uns

viel Schönes schenkten.

aber

auch

Sind wir

gerecht, dann haben wir allen Grund, uns gegenseitig weniger zu haffen als uns zu bewundern !" ( Adolf Hitler , Schlußrede auf dem kon greß anläßlich des Reichsparteitages 1937)

Inmitten entscheidender Schicksalsſtunden Europas ist es notwendig, sowohl Ereignisse und Deutungen der Gegenwart lebendiges Bewußtsein werden zu laſſen, als auch zu begreifen, welchen Stand die heutigen Entſcheidungskämpfe inmitten der Gesamtgeschichte Europas einnehmen. Zweimal sind die Augen der Welt durch die Reichsparteitage ( 1936 und 1937) auf das bolschewiſtiſche Phänomen hingewiesen worden . In dieser Ausstellung wird der große Geisteskampf, der jetzt schon zu einer politischmilitärischen Bedrohung Europas aus dem Often geworden ist, in Bildern und Urkunden den Augen aller Besucher des Reichsparteitages 1938 vorgeführt. Es ist tatsächlich ein geschichtliches Schicksal, daß Europa sich immer wieder gegen die durch die Völkerpforte im Südosten seines kontinents einbrechenden Mächte zu schirmen gehabt hat. Aus frühgeschichtlicher Zeit über die großen Mongoleneinfälle ist dieser Kampf um Europa entfacht, aber auch Europa selbst hat oft weit vorgestoßen und sich ein großes Vorfeld seiner politischen kräfte und schöpferischen Möglichkeiten erſtritten. Die arische Kulturwelt Indiens und Irans zeugt davon, und Griechenland und Rom find die unmittelbaren Derteidiger Europas gewesen, bis das germanisch bestimmte Abendland durch die Schöpfung der großen Staaten und Nationalkulturen ein erneutes Ausstrahlungszentrum dieser Kräfte wurde. Das Bewußtsein der geschichtlichen Stunde und der

historischen Lage zu stärken, soll die Ausstellung „ Europas Schicksalskampf im Osten " dienen, sie soll das Bekenntnis zur europäischen Gemeinschaft stärken im Hinblick auf die großen Erschütterungen, die heute über den ganzen Erdball gehen.

Rosenky A

Dem deutschen Dolk können nicht oft und nicht eindringlich genug

die großen

geschichtlichen

Zusammen-

hänge des europäischen Schicksals vor Augen geführt werden. Wenn die Ausstellung „ Europas Schickfalskampf im Osten" von der Fragestellung ausgeht, welche geſchichtlichen

Ereignisse

der

Vergangenheit

ein

europäisches

Gesamtbewußtsein erkennen lassen, so erschließt die bedeutsame Schau allen Besuchern das Wissen um die Kernprobleme

auch der

künftigen Aufgaben

aller für

Europas Geltung sich verantwortlich fühlenden Mächte und Männer. Die

Bedrohung

der

gesamten

kulturwelt

durch den

bolschewistischen Machthunger ist für alle Völker der Erde sichtbar. In der Abwehr steht die Regelung der sozialen Fragen in den Ländern Europas in vorderster Linie. Das deutsche Dolk wird es deshalb begrüßen, daß auch das Amt

Schönheit der Arbeit" in

dieser

aufschlußreichen

Ausstellung zu Wort kommt und die Deutsche Arbeitsfront Beispiele ihrer sozialen Maßnahmen

und

deren Aus-

wirkungen an deutschen Arbeitsplätzen in überzeugenden Ausschnitten veranschaulicht.

Fr. R.

Ley

y

b

Zur Einführung Die auf dem Reichsparteitag 1938 zuerst in der Norishalle in Nürnberg gezeigte Schau ist richtunggebend für die weltanschauliche und politische Erziehung der Partei zum europäischen Denken. Diese Einführung in den Inhalt der Ausstellung bietet daher außer einer Erklärung der einzelnen ausgestellten Gegenstände eine Übersicht über die leitenden Gedanken; sie soll zugleich als Grundlage für die Wiederholungen der Ausstellung dienen, die in den Gauen vorgesehen sind. In den oberen Räumen der Norishalle ist der vom Amt Schrifttumspflege ausgestaltete geschichtliche Teil der Ausstellung untergebracht. Er zeigt das Ringen der europäischen Völker durch vier Jahrtausende ihrer Geschichte um ihren Lebensraum, um die Erhaltung ihrer rassischen Substanz, um die Behauptung ihrer kulturellen Aufgabe und die Abwehr der von aſiatiſchen Raſſen und Räumen gegen sie vorgetragenen Angriffe. Der zweite Teil , der in den unteren Räumen der Norishalle von der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", Amt Schönheit der Arbeit aufgerichtet wurde, ist den Aufgaben der Gegenwart gewidmet. In den 15 Räumen der geschichtlichen Abteilung wird ein Bild der wesentlichsten völkischen Träger und der zeitlichen Epochen des Gemeinbesitzes an kulturellen Leistungen entworfen. Eine Zeitbrücke , die ein bedeutungsvolles Bauwerk jeder Epoche darstellt, leitet jeden Raum ein. Ein die ganze Ausstellung durchlaufender fries und die mit ihm verbundenen geschichtlichen karten führen den Beschauer unmittelbar in den Stil und Geist der Epoche und in den geschichtlichen Raum ihres kampfes ein. Die in diesem Katalog aufgeführten Ausstellungsgegenstände aus dem Besit deutscher Museen, Archive und Bibliotheken sind von dem wissenschaftlichen Mitarbeiterstab zusammengestellt. Es

7

kann bei der Drucklegung nicht übersehen werden, ob sie tat fächlich alle ausgestellt werden können. Damit sie bei Wieder holungen der Schau, sei es im Original oder in Nachbildungen und bildlichen Wiedergaben herangezogen werden können, sind sie auch an dieser Stelle als wesentliche Dokumente des euro päischen Kampfes genannt. Die von der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums ausgewählten Bücher, die den Stoff in der Dichtung und in wissenschaftlicher Dar stellung behandeln, ſind den Besuchern offen ausgelegt. Schließ lich hat es sich als zweckmäßig erwiesen, darüber hinaus, soweit die angeführten wissenschaftlichen Werke nicht alle Gesichtspunkte herausarbeiten , auf die in dieser Schau mit Nachdruck hingewiesen wird , in einem Quellen nachweis die Werke zu nennen, die ein ſelbſtändiges Eindringen in den Stoff jedem Nacharbeiten ermöglichen, und die das wiſſen schaftliche Gerüst der Ausstellung bilden. Die im Quellen nachweis genannten Bücher ſind ſelbſt nicht ausgelegt.

8

Vier Jahrtausende europäischer Geschichte

1. Die weiße Rosse Einstmals hat man die Geschichte der Weltreiche, der Staaten, der Ideen und Parteien geschrieben; die künftige Geschichtsſchreibung wird in Völkern und in Räumen denken. Man hat früher die Vergangenheit als den Weg zum Reich Gottes auf Erden, als Ergebnis dynastischer Politik, als ewigen Fortschritt aller Menschen zu einer beſſeren Gattung oder als kampf der Klassen und Stände um die Wirtschaftsgüter zu deuten verſucht; der letzte Sinn der Weltgeschichte offenbart ſich allein in der Entfaltung der Dölker und ihrer Kultur. Denn es gibt keine Veränderung einer weltgeschichtlichen Lage, die nicht letztlich auf eine innere Entwicklung eines Dolkskörpers zurückgeht. Die Auseinandersetzung der Völker untereinander wird nicht allein mit den Waffen ausgetragen. Alle Elemente, die ein Dolk ausmachen, und die es schöpferisch entwickelt haben, wirft es zur Selbstbehauptung und zur Entfaltung seiner ſelbſt in den Kampf, Rasse und Staat, Religion und Kultur, Wirtschaft und Technik. Kriege sind nur Richtpunkte; der krieger erobert, der Bauer behauptet. Bestand hat allein, was gefund gewachsen ist, und die Enkel ernten so, wie die Großväter den Boden bestellt haben. Manchmal hat erst der kampf und der Gegensatz der Völker eine neue Gemeinschaft begründet; überall gibt es Berührungen, Tausch von materiellen Gütern, Übernahme von überlegenen Mitteln, fremde Vorbilder für eigene Kulturleistungen und geistige Aneignung , und schließlich Mischungen und Dersippungen. Entscheidend ist überall, ob fich trok aller Berührungen und Versippungen eine völkische Substanz ihr eigenes Wesen so bewahrt hat, daß sie diefes g

ſchöpferiſch weiter entfalten und dem Volksganzen einprägen kann. Die kulturschöpferische kraft, die den europäiſchen Raum ausgefüllt hat, ging von den Dölkern aus, die wir nach ihren körperlichen Merkmalen nordische Raſſe, nach den formen ihrer Irdenware Schnur- und Bandkeramiker und nach ihrer nachträglich erſchloſſenen Ursprache Indogermanen nennen. Diese drei Bezeichnungen decken sich nicht völlig ; unbezweifel bar liegt diesen drei Begriffen die ursprüngliche Einheit einer geschichtstragenden Völkerfamilie zu Grunde, die kraft ihrer Überlegenheit sich aus einer Wurzel einem weiteren kreis von Stämmen rassisch, sprachlich und kulturell mitgeteilt hat. In verschieden starkem Maße hat das ferment der nordischen Raffe allen Völkern Europas die Fähigkeiten verliehen, die sie vor allen anderen Menschenraffen des Erdballs auszeichnet, die Gabe zur schöpferischen und planenden Leistung unter Ein satz von kraft, Mut und Willen. Aus verschiedenen Raſſen kernen haben sich im Laufe der Jahrhunderte die europäischen Dölker gebildet, die sich über die gesamte Erde ausgebreitet haben. Nur im Often, wo keine natürliche Grenze zwischen der Steppe Afiens und den kulturlandschaften Europas besteht, ſind innerlich wirklich geschlossene Volkskörper nicht entstanden. Östlich von Düna und Don breitet sich die Gemengelage von Raffen, Sprachen und Völkern aus. Schon früh sind nordische Völker in diese Gegenden gezogen, immer wieder sind sie von den aus Asien eindringenden Menschenraffen überwältigt und zurück gedrängt. Überall im Dorfelde europäischer Entscheidungen bis an die Rückzugslinie des Abendlandes, an der Donau, find Gruppen fremden Dolkstums eingesprengt, die für den feind lichen Einfall die Stützpunkte abgaben. Immer wieder wurden die Dersuche unternommen, die europäisch bestimmten Dölker dieses Oftraumes den abendländischen kulturnationen anzu gliedern. Nicht Rassenhaß, sondern die Tatsache, daß das Schicksal den Völkern Europas die Sicherung einer unbe 10

friedeten Oftflanke auferlegt hat, bestimmt sie, ſich auf die Grundlagen ihres gemeinsamen Wesens und ihrer gemeinsamen Kultur zu besinnen . Zwei plastische kunstwerke stellen die weiße Raffe gleichnis artig dar: Der Schaber von Ephesus. Abguß. Mädchen mit Krug Abguß.

von Prof. Josef Wackerle,

München.

Schrifttum

Gobineau , Graf J. A.: Dersuch über die Ungleichheit der Menschenraſſen. Dt. Ausg. v. Ludwig Schemann . 4 Bde. u. 1 Rg.-Bd. Dergriffen frommann, Stuttgart. Chamberlain , Houston Stewart: Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts. Dolksausg. 2 Bde. Bruckmann, München. geb. 5,70

Rosenberg , Alfred: Der Mythus des 20. Jahrhunderts.

Eine Wertung der

feelisch-geistigen Gestaltenkämpfe unserer Zeit. Eher, München. 712 5.

geb. 6,

Günther , hans f. k.: Rassenkunde Europas. Mit vielen Abb. u. Ktn. Lw. 8,60 Lehmann, München. 342 S.

Günther , Hans f. k.: Rassengeschichte des römischen und hellenischen Dolkes. Lehmann, München. Dergriffen

Cogni , Guilio: Il razzismo. Bocca, Milano. VI, 245 S. 11

Pier , Bernhard: Raffenbiologische Betrachtungsweise der Geschichte Englands.

1,20

Diesterweg, Frankfurt a. M. 55 S. Pier, Bernhard :

Raffenbiologische Betrachtungsweise der Geschichte Frankreichs. 1,35 Diesterweg, Frankfurt a. M. 63 5.

Boverat , Fernand: La dénatalité mortelle. Ed. de l'Alliance Nationale contre la Dépopulation, Paris. Lundborg , Hermann: Die Raffenkunde des schwedischen Volkes. 6. Fischer, Jena. VIII, 160 S. Europas Geschichte als Raſſenſchicksal. L. Fahrenkrog. helle & Becker, Leipzig. 439 S.

Lw. 17,10

Hrsg. von Rolf 5,-; Lw. 6,50

Günther , hans f. k.: Die nordische Raffe bei den Indogermanen Asiens. Lw. 7,50 Lehmann, München. 247 5.

Erbt , Wilhelm : Weltgeschichte auf raffischer Grundlage. Urzeit, Morgenland, Ostasien, Mittelmeer, Abendland und Nordland. 4. Aufl. Armanen-Derl., Leipzig. XI, 427 S.

Lw. 6,60

Brenger , Curt: Die Welt im Spiegel der Raffenseele. Eine weltanschauliche Kampfschrift. 2,Hirt, Breslau. 95 5.

127

Groß , Walter: Raffe, Weltanschauung, Wiſſenſchaft. Junker & Dünnhaupt," Berlin. 32 5.

0,80

Groß , Walter: Der Rassengedanke im neuen Geschichtsbild. Junker & Dünnhaupt, Berlin. 32 5.

0,80

Darré , R. Walther: Das Bauerntum als Lebensquell der nordischen Raffe. 8,Lehmann, München. 483 S. Günther , hans f. k.: Frömmigkeit nordischer Artung. Diederichs, Jena. 43 5.

1,20

Chamberlain , Houston Stewart: Arische Weltanschauung. Bruckmann, München. 94 S.

1,50

Schemann , Ludwig : Die Raffe in den Geisteswissenschaften. Bd. 1—3. Lw. 55,80 Lehmann, München. Schulte- Naumburg , Paul: Nordische Schönheit. Ihr Wunschbild im Leben und in der kunst. 6,60; Lw. 8,Lehmann, München. 203 S.

Staemmler , Martin: Raffenpflege im völkischen Staat. Lehmann, München. 126 S.

2,20

Eichenauer , Richard: Die Raffe als Lebensgefet in Geschichte und Gesittung. Wegweiser für die deutſche Jugend. Mit zahlreichen Abb. Kart. 2,60 Teubner, Leipzig. 142 5.

13

Burgdörfer , Friedrich: Sterben die weißen Dölker? Die Zukunft der weißen und farbigen Dölker Mit Abb.

im Lichte der

biologischen

Callwey, München. 88 5.

Statistik.

1,60

Baur , Erwin: Der Untergang der Kulturvölker im Lichte der Biologie. Lehmann, München. 195. 1 ,-

Grant , Madiſon: Der Untergang der großen Rasse. Lehmann, München. 193 S.

Lw. 6,30

Krieger , Heinrich : Das Rassenrecht in den Vereinigten Staaten. Junker & Dünnhaupt, Berlin. 361 S.

10,-

Drafcher , W .: Die Dorherrschaft der weißen Rasse. Deutsche Derlags-Anstalt, Stuttgart. 386 5.

Lm. 9,-

Quellennachweis zum Gesamtthema der Ausstellung : E. Brandenburg : Europa und die Welt (1937). Don den klassischen deutschen Geschichtsschreibern hat vor allem Leopold v. Ranke das Abendland als weltgeschichtliche Einheit herausgestellt und seinen Gegensatz zu den außereuropäischen Kulturen und Dölkern betont. Jusammengefaßt sind seine Gedanken in seinem Jugendauffat Don der Einheit der romanischen und germanischen Völker und ihrer gemeinschaftlichen Entwicklung" ( ersch. in Ranke, Geschichten der romanischen und germanischen Dölker. 1824) und in seiner Vortragsreihe Über die Epochen der neueren Geschichte”. 14

2. Die Wanderzüge der Indogermanen Mittel- und Nordeuropa sind die Heimat der nordischen Raſſe. Zu Beginn der Jüngeren Steinzeit, um 5000 v. d . Zr., wohnte hier ein nordisch-indogermanisches „ Urvolk” artgleicher nord rassischer Menschen mit gleichartiger Sprache und einheitlicher Gesittung, das sich bei seiner Ausbreitung in größere und klei nere Gruppen teilte. Aus diesen sind später die Germanen, Kelten, Römer, Griechen, Slawen, Perser und die arischen Inder hervorgegangen. Seit dem 3. Jahrtausend treten die Indogermanen in einer Reihe von kraftvollen Dorstößen ihre großen Wanderungen an, auf denen sie die fremdrassische Be völkerung verdrängen oder überschichten. Die aus dem west lichen Ostseegebiet aufbrechenden nordischen Bauern, die Er bauer der unter dem Namen „ Hünengräber“ bekannten Groß Steingräber, besetzen fast ganz Mittel- und Osteuropa, während die aus Mitteldeutschland ausziehenden nordischen Wander scharen, deren kennzeichnende Waffe die Streitaxt ist, sich über fast ganz Europa ergießen und bis tief nach Aſien hinein vor dringen. Bodenfunde aus Siedlungen und Gräbern weisen die Wege, welche diese Wanderzüge von Deutschland über die Balkanländer nach Kleinasien und über Polen, Südrußland, die Kaukafusländer ins Zweiſtromland Vorderafiens und über Iran nach Nordindien genommen haben. Aus diesen Funden ergibt sich auch ein genaues Bild von der Kultur dieser zurück liegenden Jahrtausende. Sie beweisen, daß die Indogermanen die Träger einer überlegenen Kultur waren, die sich von der ihrer nicht indogermanischen Nachbarn klar unterscheidet. Schön geformte Geräte und Schmuckstücke zeugen von ihrer Handwerks- und Zierkunst, Pflug und Sichel, Getreide- und Haustierreste von der hochentwickelten Landwirtschaft, Ge flechte und Gewebe von der kleidung, ausgegrabene Sied lungen mit stattlichen und wohnlich eingerichteten Häusern von

15

dem wohlgeordneten dörflichen Gemeinwesen, mächtige stei nerne Grab- und Kultſtätten von dem Sippengedanken und Lichtglauben der Indogermanen. Rafsische Urverwandtschaft und gemeinsamer Urbesitz der wichtigsten kulturgüter blieb durch die Jahrtausende das Bindemittel der abendländischen Dölker. Die Ausbreitung der Indogermanen nach Asien bringt den ersten großen Zusammenstoß mit der Welt des Orients . In Kleinasien entsteht im zweiten Jahrtausend ein von indo germanischen Eroberern beherrschtes Reich, von dem wir durch schriftliche Urkunden dieser Zeit erstmals den Namen kennen: Das Reich der Hethiter. Aber in dem zunächst siegreichen Kampf gegen die Ägypter und gegen andere asiatische Groß Staaten verbluten sich die nordiſch-indogermanischen Eroberer. Jhr Erbe in Dorderasien treten am Ende des 2. Jahrtausends die Semiten an. Weder die ägyptischen Pharaonen noch die Großkönige von Babylon und Affur konnten Herrschaften errichten, die sich über weitere Strecken als über eine flußlandschaft und das vorgelagerte Gebiet erstreckte. Die Gründung von Weltreichen, die alle Völker einer Kulturgemeinschaft zu einem staatlichen Gebilde zusammenfaßten, ist erst unter Führung nordisch-indo germanischer Völker gelungen. Dreimal in der Geschichte des Altertums hat ein europäiſches kernvolk diesen Versuch unter nommen. Zuerst unter den Achämeniden nach dem Niedergang der babylonischen und ägyptischen Macht (im 6. Jahrhundert v. d. 3r.) die Perser, die immerhin ihr Reich in dem Dreieck Byzanz-Ägypten-Indus durch zwei Jahrhunderte behaup teten, dann die Griechen unter Alexander dem Großen, die kulturell und 3. T. auch politisch die gesamte östliche Hälfte des Mittelmeeres durchdrangen, und schließlich die Begründer des ersten Imperiums, die Römer. Alle diese Weltreiche haben an dem Gegensatz des Eroberervolkes gegen die Welt des Orients ständig zu tragen gehabt, der um so schwerwiegender 16

‫ט‬

.dem 5 des Raumes Fries Aus Judentums Einbruch Der

wurde, je mehr der Zuſammenhang mit dem übrigen indogermanischen Siedlungsboden verlorengegangen war. Am wenigsten haben die Perser den rassischen Grundzug ihres Wesens auf die Dauer ihrem Weltreich einprägen können. Auch über dem festgefügtesten, weil am meisten nordisch bestimmten antiken Weltreich, dem römischen Imperium, hat schon vom Augenblick feiner größten Machtfülle an die Gefahr eines Auseinanderklaffens der europäischen und der orientalischen Reichshälfte gestanden . Fries 1. Bild : Bau eines Großsteingrabes im nordischen Heimatgebiet der Indogermanen, um 3000 v. d . Jr.

2. Bild : Landsuchende nordische Bauernkrieger wandern nach Süden und Often, um 2200 v. d. Jr.

3. Bild : Indogermanische Dorffiedlung der Steinzeit um 2000 v. d. Zr. Das nordische Rechteckhaus war das Vorbild des griechischen Tempels.

4. Bild : Indogermanische Eroberer unterwerfen die Völker Vorderafiens, 1800 bis 1200 v. d. Jr.

5. Bild : Im Kampf gegen aſiatiſche Großſtaaten verbluten die nordischen Eroberer. Karten 1. Die Ausbreitung des indogermanischen Urvolkes.

Erster

Dorstoß (nordische Großsteingräber, um 3000 bis 2000 v. d. 3r.).

2*

19

2. Die Ausbreitung des indogermanischen Urvolkes. Zweiter Dorstoß (nordische Streitaktträger, um 2500 bis 1800 v . d. Jr.). 3. Indogermanische Völker und Reiche in Europa und Asien.

Funde und Bilder Großfotos an der Fensterseite. Sonnenheiligtum Stonehenge. Heutiger Zustand . Hünengrab in der Heide. Heutiger Zustand. Innenräume eines nordischen Hauses. Rekonstruktion. Ruinen der hethitischen Burg Boghazköi. Heutiger Zustand. Steinzeitlicher Spinnwirtel mit Hakenkreuz aus Roßlau, kr. Zerbst. Jerbst, Museum. Ältester Hakenkreuzfund ; um 3000 v. d . Zr. Bei den Indogermanen ist das Hakenkreuz als Heilszeichen nachgewiesen. Nordischer Bernsteinschmuck der Steinzeit aus Nord deutschland. Königsberg, Bernſteinmuſeum des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Univerſität. Nordischer Bernstein schmuck aus Griechenland. Berlin, Deutsches Archäologisches Institut. Nordischer Goldhalskragen von Schulenburg. Hannover, Landesmuseum. Nordischer Goldschmuck von Troja. Foto. Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte. Aunjetitzer goldene Hängespirale Fürstengrab. Eisleben, Muſeum der Stadt.

20

vom

Helmsdorfer

Goldene Hängespiralen aus dem Kaukasus und aus Mykenä. Foto. Berlin, Deutsches Archäologisches Institut. Gefäß der nordischen Megalithkeramik. Hannover, Landesmuseum. Becher und Deckelgefäß der mitteldeutschen Schnur keramik. Halle, Landesanstalt für Dolkheitskunde. Schnurkeramische Amphore aus Dorndorf an der Unstrut. Halle, Landesanstalt für Dolkheitskunde. Schnurkeramische Amphore aus Kötzschen, Kr. Merseburg. Berlin, Museum für Dor- und frühgeschichte. Amphore mit Tannenzweigmuſter aus Troja. Berlin, Museum für Dor- und frühgeschichte. Schnurkeramische Streitäxte aus Mitteldeutschland. Halle, Landesanstalt für Dolkheitskunde. Nordische Streitä te aus Troja. Berlin, Museum für Dor- und frühgeschichte. Aus Lafur gefertigte nordische Prunkaxt aus Troja. Berlin, Museum für Dor- und frühgeschichte. Burghügel von Troja. Plan nach der Ausgrabung. foto. Berlin, Museum für Dor- und frühgeschichte. Nordischer Feuerstein dolch aus dem Peleponnes. foto. Berlin, Deutsches Archäologisches Institut. Nordischer Feuerstein dolch und Feuersteinſichel aus Nord deutschland. Kiel, Muſeum vorgeschichtlicher Altertümer.

21

Nordische Feuerstein fichel aus Troja. Berlin, Muſeum für Dor- und Frühgeschichte. Getreide aus nordisch-indogermanischen Siedlungen. foto. Berlin, Amt Dorgeschichte.

4 Spinnwirtel mit Hakenkreuz aus Troja. Berlin, Museum für Dor- und Frühgeschichte. Nordisches Dorhallenhaus der Jungſteinzeit bei Succaſe. Zeichnung (Grundriß und Rekonstruktion). Berlin, Amt Dorgeschichte. Nordische Großsteingräber aus Norddeutschland (Dolmen, Ganggrab und Hünenbett). Foto. Schnurkeramisches Steinkisten grab von Göhlitzsch. Foto. Halle, Landesanstalt für Dolkheitskunde. Schnurkeramisches Totenhaus von Sarmenstorf. Rekon struktionszeichnung. Berlin, Amt Dorgeschichte. Nordischer Rennwagen aus Agypten im Florenz. foto. Berlin, Deutsches Archäologisches Institut.

Museum in

Goldener Siegelring von Mykenä mit Darstellung von Sonne, Mond und Doppelaxt. Berlin, Deutsches Archäologisches Institut. Goldknöpfe von Mykenä mit Hakenkreuzdarstellungen. Berlin, Deutsches Archäologisches Institut. Relief eines Kriegers von der hethitischen Burg Chattuſchasch (Boghazköi). Foto. Berlin, Dorderasiatisches Museum .

22

Ruinen der hethitischen Burg Chattuschasch. foto. Berlin, Vorderaſiatiſches Muſeum.

Schrifttum koffinna , Gustaf: Die Indogermanen. T. 1 : Das indogermanische Urvolk. etwa 4,50 ; Lw. 6,— Kabitsch, Leipzig. 79 5. Kolfinna , Guſtaf: Ursprung und Verbreitung der Germanen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Lw. 8,80 kabitsch, Leipzig. 238 5. Åberg , Nils: Das nordische kulturgebiet in Mitteleuropa während der jüngeren Steinzeit. 2 Tle. brosch. 19,50 Harrassowitz, Leipzig 276 5.

Reche , Otto: Rasse und Heimat der Indogermanen. Lehmann, München. 216 5. Schulz , Walter: Indogermanen und Germanen. Teubner, Leipzig. VIII, 104 5.

6,50; Lw. 8,-

kart. 2,40

Reinerth , Hans : Die Chronologie der jüngeren Steinzeit in Süddeutſchland . 10,kabitsch, Leipzig. 107 S. Reinerth , Hans : Das Pfahldorf Sipplingen. Ergebnisse der Ausgrabungen des Bodenseegeschichtsvereins. 3,50 Kabitsch, Leipzig. 154 S. 23

haus und hof im nordischen Raum. Bd . 1 : Haus und hof der Germanen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Bearb. v. Hans Reinerth. Kabitsch, Leipzig . 134 S.

Schroller , Hermann: Die Stein- und Kupferzeit Siebenbürgens. de Gruyter, Berlin. 79 S.

9,

18,

Radig , Werner: Der Wohnbau im jungſteinzeitlichen Deutschland. Rabitsch, Leipzig . VII, 159 5. etwa 12,-; L. 14, Hahne , hans : Das vorgeschichtliche Europa. Kulturen , Völker und Raſſen. 2. Aufl. Lw. 4,80 Delhagen & Klasing, Bielefeld. 103 S. Hahne , hans : Totenehre im alten Norden. Diederichs, Jena. 144 S.

kart. 3,60; Lw. 5,80

Schuchhardt , Carl: Alt-Europa. Kulturen, Rassen, Dölker. 3. Aufl. Lw. 7,20 de Gruyter, Berlin. 355 S. Günther , hans f. k.: Herkunft und Rassengeschichte der Germanen. 4,80 ; Lw . 6, Lehmann, München. 180 S. Strzygowski , Josef: Spuren indogermanischen Glaubens in der bildenden kunst. Winters Universitätsbuchh., Heidelberg. 496 5. 29,50 ; Lœ. 33,—

Lechler , Jörg : Dom Hakenkreuz. Die Geschichte eines Symbols. 2. Aufl. 3,75 Rabitsch, Leipzig. 89 5.

24

Fuchs , Siegfried : Die griechischen Fundgruppen der frühen Bronzezeit und ihre auswärtigen Beziehungen. Ein Beitrag zur Frage der Indogermanisierung Griechenlands . 8,50 Junker & Dünnhaupt, Berlin. 157 5. Schmökel , Hartmut:

Die ersten Arier im alten Orient. Rabitsch, Leipzig. 88 5.

7,80

Moortgat , Anton: Die bildende kunst des alten Orients und die Bergvölker. Schoet, Berlin. 116 S.

Witter , Wilhelm : Die älteste Erzgewinnung Lebenskreis. Bd. 1. 2.

im

nordisch - germanischen

Kabitsch, Leipzig.

18,-; Lw . 19,50 12,—; Cœ. 13,20

Dogt , Emil: Geflechte und Gewebe der Steinzeit. Birkhäuser, Basel. 122 S.

flw. 15,

Adama van Scheltema , Frederik:

Die Kunst unserer Vorzeit. Bibliogr. Inst., Leipzig. 190 S.

Lw. 4,80

Müller , Rolf:

Himmelskundliche

Ortung auf nordisch germanischem Boden. Wie beobachteten unsere Dorfahren die Auf- und Untergänge von Sonne, Mond und Sternen? 2,80 Kabitsch, Leipzig. 85 5. 25

Sprockhoff, Ernst: Die nordische Megalithkultur. de Gruyter, Berlin. 164 5.

7,20; Cm. 8,20

Langenheim , kurt: Die Tonware der Riefensteingräber in Schleswig -Holstein. 18,Wachholz, Neumünster. 144 S.

3. Griechenland Geburtsstätte des europäiſchen Schönheitsideals Die Griechen sind in mehreren großen Wellen aus den Donauländern in die Halbinsel, die noch heute ihren Namen trägt, eingezogen. Mit der dorischen Wanderung (um 1200 v. d. Jr.) ist die Besetzung des Festlandes abgeschlossen, in den folgenden Jahrhunderten sette ihre Ausbreitung oftwärts auf die Infelwelt des ägäischen Meeres, nach Kleinaſien und den Gestaden des Schwarzen Meeres und westwärts nach Unteritalien und Sizilien ein.

Die Griechen sind das geistig be-

gabteste Dolk des Altertums ; ihr Forſchen und Dichten hat dem gesamten abendländischen Denken form und Vorbild gegeben; „ was das griechische Schönheitsideal unsterblich sein läßt, ist die wundervolle Verbindung herrlichster körperlicher Schönheit mit ſtrahlendem Geist und edelster Seele" (Adolf Hitler, Mein Kampf). Mit ihrer Ausbreitung auf dem Feſtland und auf den Inseln seht auch ihre Auseinandersetzung mit vorindogermanischen Mittelmeerkulturen (Pelasgern und Kretern) und mit umwohnenden semitischen Völkern ein; ihr Beitrag in dem Kampf der nordischen Völker gegen orientalische und asiatische Rassen ist der Einsatz ihrer kulturellen Überlegenheit; sie schaffen ausgeglichene formen und nicht Maßlosigkeit und Verzerrungen; sie sehen wirkliches Denken 26

an Stelle von Grübeln; soweit fie vorgefundenes fremdes Gut in sich aufnehmen, geben sie es veredelt weiter.

In ihrer

klassischen Zeit erhalten sie die Substanz ihres Wesens rein gegen fremde Einflüſſe. Ihre politische Entwicklung hat mit ihrer geistigen Entfaltung nicht Schritt gehalten. Nicht einmal das gemeinsame politische Erlebnis, die ſiegreiche Abwehr der unter Führung der Perſer heranrückenden orientaliſchen Völker, konnte ihre Zersplitterung in unzählige Stadtſtaaten überwinden. In dem hochgefühl über den errungenen Sieg find die klassischen Bauten auf der Akropolis zu Athen entstanden. Ein Jahrhundert später fassen die makedonischen Stammeskönige die griechischen Kräfte zusammen ; unter Alexander dem Großen wird das Perferreich erobert und der gesamte Orient mit griechischen Städten beſiedelt und mit griechischem Geist durchdrungen. In dem Gedächtnis der Menschheit lebt dieser Alexanderzug, der die makedonischen Heere bis an die Ufer des Indus führte, als der weittragendste Vormarsch europäischer Kultur fort.

Diese Aufgabe aber überſtieg die

Kräfte des griechischen Volkes, und sein raffischer und kultureller Niedergang setzte ein, als es seine Kräfte überspannte. Nachdem schon längst in den Nachfolgerstaaten, die das politische Erbe des großen Alexanders nicht zuſammenhalten konnten, eine stetige Durchsetzung des griechischen Volkskörpers, der den Zusammenhang mit seinem Stammesboden verloren hatte, mit dem Blut und der Kultur der unterworfenen Raſſen eingetreten war, hat ſich das Griechische als kultursprache im gesamten östlichen Becken des Mittelmeeres behauptet, und griechische Tempel verkündeten von Unteritalien bis in das Innere Dorderafiens, von Ägypten bis an das Schwarze Meer die formsprache der griechischen kunst.

27

Jeitbrücke Das Löwentor zu Mykenä. Frühgriechisches Bauwerk, errichtet um 1400 v. d . Zr. Die umfangreichen königspaläſte zu Mykenä wurden von Heinrich Schliemann aufgefunden und ausgegraben.

Fries Skulpturen vom Parthenonfries auf der Akropolis zu Athen. Der fries von 160 Meter Länge bedeckte das Innere des Tempels; er stellt den festzug der Panathenäen des kultischen Staatsaktes, der vom attischen Reich begangen wurde, dar. Entstanden um 440. Aus der Werkstatt des Phidias. Ausgewählte Abgüffe aus dem Besit des Amtes. Karten 1. Die Ausbreitung der Griechen im zweiten und ersten Jahr tausend v. d. Zr. 2. Unter Alexander dem Großen durchdringt das Griechentum den Orient (334-323 v. d. 3r .). Griechische Kunstwerke Jünglingsstatue. Apollo von Tenea. München, Glyptothek. Frühgriechische Plastik, entstanden um 600 v. d . Jr.

Knabe mit Siegerbinde . Bronzebüste . München, Glyptothek Original aus der Zeit des Phidias und Polyklet. Der Kopf Stammt von einer vollständigen Statue, die um 1730 in Unter italien aufgefunden wurde. Diskuswerfer (nach Myron). Römische Bronze. München, Museum antiker Kleinkunst. Athena (nach Myron). Frankfurt a. M., Skulpturensammlung.

28

Derwundete Amazone. Gipsabguß . Berlin, Altes Muſeum. Aphroditekopf aus Pergamon (3. Jahrhundert). Marmor. Berlin, Altes Muſeum. Büste des Homer. Gipsabguß. Kopf des Perikles. Gipsabguß. Nach einer Herme des Kresilas. Büste des Plato. Gipsabguß . Griechische Preisamphora Männer im Wettlauf. Original. Berlin, Neues Museum.

des

5. Jahrhunderts.

Attische Das e des 5. Jahrhunderts. Abſchied eines Kriegers von den Angehörigen. Foto. Attische Das e des 5. Jahrhunderts. Inneres einer Bronze gießerei. Original. Berlin, Antiquarium. Griechische Schale (nach Polygnot). Penthefilea. Original. München, Museum antiker Kleinkunst.

Achilleus tötet die

Griechische Trinkschale des Epiktet. Übungen bei Musikbegleitung . Original. Berlin, Neues Museum. Terrakotta statuette. Nährende Mutter. Berlin, Antiquarium.

Gymnaſtiſche

Original.

Griechische Münze. Löwe, einen Stier überfallend . Silber-Tetradrachme von Akanthos (Mazedonien). München, Münzkabinett. Griechische Münze. Siegreiche Quadriga . Silber-Deka drachme von Akragas. Nachbildung.

29

Schrifttum

Wilcken , Ulrich: Griechische Geschichte im Rahmen der Altertumsgeschichte. Lw. 5,80 Oldenbourg, München. VIII, 256 5. Niebuhr , B. 6.: Griechische Heroengeschichte. An seinen f. A. Perthes, Stuttgart. IX, 79 5.

Berve , Helmut: Geschichte der hellenen und Römer. Teubner, Leipzig. 28 5.

Sohn

erzählt. Lw. 2,25

kart. 0,80

Kornemann , Ernst: Staaten, Völker, Männer. Aus der Geschichte des Alter tums. (Das Erbe der Alten. 2. R., H. XXIV) . 6, Dieterich, Leipzig. 158 5.

Beroe, Helmut: Sparta. Bibliographisches Institut, Leipzig. 148 5.

Lw. 2,60

Wilcken , Ulrich: Alexander der Große. Quelle & Meyer, Leipzig. VIII, 315 S.

Lw. 11,50

Droysen , Joh. Gust.: Geschichte Alexander des Großen. Kröner, Leipzig . 527 S.

Lw. 4,

Droysen , Joh. Gust.: Das Weltreich Alexanders des Großen. Bernina-Verlag, Wien. 591 S.

Lw. 4,80

Droysen , Joh. Gust.: Die Schlacht bei Ilfos. (Geschichte Alexanders des Großen [Ausz .). Einl. H. E. Stier.) Pp. 1, Dünnhaupt, Berlin. 71 S. Junker 30

Schwartz , Eduard : Kaiser Constantin und die christliche Kirche. 2. Aufl. Teubner, Leipzig. VIII, 160 5.

5 Dortr.

Lw. 6,

Gerland , Ernst: Konstantin der Große in Geschichte und Sage. Derlag der Byzant.-neugriech. Jahrbücher, Athen. 93 S. Burckhardt , Jakob: Griechische Kulturgeschichte. Bd . 1-3. Kröner, Leipzig. VII, 548; V, 476 S.; V, 551 S.

je Lw. 4,

Eberhardt , Walter: Die Antike und wir. Eher, München. 155.

0,40

Bossert , Helmut Theodor: Hellas und Rom. Die Kultur der Antike in Bildern. Lw. 4,80 Wasmuth, Berlin. LXII, 320 S. Wilamowit - Möllendorff, Ulrich von: Der Glaube der hellenen. 2 Bde. Weidmann, Berlin. VII, 412 5.; XII, 620 5. Bd. 1 20,— ; Lw. 23,—; Bd. 2 36,— ; Lw. 40, Otto , Walter F.: Die Götter Griechenlands.

Das Bild des Göttlichen im

Spiegel des griechischen Geistes. 2. Aufl. Schulte-Bulmke, frankfurt a. M. 376 5. Buschor , Ernst: Die Plastik der Griechen. Rembrandt-Verlag, Berlin. 123 S.

Lw. 12,50

4,50; Lo. 6,50

Bossert , Helmut Theodor: Altkreta. Kunst und Handwerk in Griechenland, Kreta und in der Ägäis von den Anfängen bis zur Eisenzeit. Lw. 12, Wasmuth, Berlin. 304 5. 31

Schrader , Hans : Archaische griechische Plastik. Hirt, Breslau. 136 S.

1,50

hege , Walter: Die Akropolis. Aufgenommen von Walter Hege. Be schrieben von Gerhart Rodenwald. Deutscher Kunstverlag, Berlin. VII, 58 5., 104 S. Abb. , 25, 1 Plan. hege , Walter : Olympia. Aufgenommen von Walter hege. Beschrieben von Gerhardt Rodenwaldt. Deutscher Kunstverlag, Berlin. 61 5.

Lw. 12,

Curtius , Ernst:

Olympia. Atlantis-Derlag, Berlin. 229 5.

3,75

napp , Adolf Ernst: Der Altar von Pergamon. Bruckmann, München. 85., 16 Bl. Abb.

1,50; Co. 2,80

Homer : Ilias. Übersetzt von J. H. Voß. Hrsg. von. P. Brandt. Lw. 2,70 Bibliographisches Institut, Leipzig. 505 S.

Homer : Jlias. Derdeutscht von Thafsilo von Scheffer. Neu ge staltete Ausgabe. Lw. 5,25 Dieterich, Leipzig. XIX, 597 S. Homer : Odyssee. Derdeutscht von Thaffilo von Scheffer. Neu ge staltete Ausgabe. Lw. 4,50 Dieterich, Leipzig. XXII, 428 5. 32

3

Rechtsle ben Sachfens piegel ·

Bilder aus bäuerlichen dem

Raumes .dem 8 Aus des Fries

Handelsdes Träger als folgt Bürger Per KRAKAU Kulturund Ordnung der .Stützpunkt Hanse deutschen der füdöstlicher

Aischylos : Orestie. Übersetzt von U. v. Wilamowitz-Möllendorf. Lw. 7,50 Weidmann, Berlin. III, 312 S. Sophokles : Griechische Tragödien . Bd. 1 . Übersetzt von U. v. Wilamowitz-Möllendorf. Weidmann, Berlin. 369 S.

Lw. 7,50

Sophokles : Tragödien. Übersetzt von Roman Woerner.

Infel-Derlag, Leipzig. 419 S. Zwölf Tragödien des Euripides. Übersetzt von Hans v. Arnim. 2 Bde. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien. Euripides : Kyklop, Alkestis, Medea, Troerinnen. Übersetzt von U. v. Wilamowitz-Möllendorf. Weidmann, Berlin. 363 S.

Lw. 6,

je Lw. 8,

Lw. 7,50

Des Aristophanes Werke. Übersetzt von Johann Gustav Droyfen. Manulneudr. der 3. Aufl. 2 Bde. Lw. 12, Winter, Heidelberg. Bogner , hans: Thukydides und das Wesen der altgriechischen Geschichts schreibung. 1,50 Hanseatische Derlags- Anstalt, Hamburg. 28 S.

Plutarch : Griechische Heldenleben. Kröner, Leipzig. XXXI, 280 9. 8.

Lus. 3,50 35

Nestle, Wilhelm : Die Dorfokratiker. In Ausw. Überſetzt und herausgegeben. Diederichs, Jena. IV, 265 5. etwa 5,-; geb. 6,50; Hperg. 9,Nestle, Wilhelm: Die Sokratiker. In Ausw. übersetzt und herausgegeben. etwa 5,—; geb. 6,50 ; Hperg. 9,— Diederichs, Jena. 304 5. Nestle, Wilhelm : Die Nachfokratiker. In Ausw. übersetzt und herausgegeben. 2 Bde. Diederichs, Jena. 306 5.; 393 5. etwa 10,-; geb. 13,-; fperg. 18,Platon : Hauptwerke. Ausgew. und eingeleitet von W. Neſtle. Lw. 3,75 Kröner, Leipzig . XXVII, 335 5. Platon : Der Staat. Deutsch von August Horneffer. Einl. von Kurt Hildebrandt. Mit Bildnis. Kröner, Leipzig. XXXVI, 376 5.

Lw. 3,75

Günther , Hans f. k .: Platon als Hüter des Lebens. Platons Zucht- und Erziehungsgedanken und deren Bedeutung für die Gegenwart. 2. Aufl. Lehmann, München. 79 5. 2,—; Lw. 3,— Bogner , Hans : Platon im Unterricht. Diesterweg, Frankfurt a. M. 38 5.

1,20

Schliemann , Heinrich: Selbstbiographie. Brockhaus, Leipzig. 135 5.

Lw. 3,30

Unsterbliches Hellas. Hrsg. von Charilaos Kriekoukis und Karl Bömer. 4,50; Lw. 5,50 Derlag Zeitgeschichte, Berlin. 272 5. 36

4. Das erste römiſche Imperium Der Aufstieg des römischen Volkes zur Weltherrschaft ist das Ergebnis feiner Gabe, anderen feinen Willen mitzuteilen und ihnen Gesetze zu geben, die es vor allen anderen nordisch indogermanischen Völkern des Altertums auszeichnete. Die Römer sind ein Bauernoolk wie die stammverwandten ita lischen Stämme, die wie sie um 2000 v. d . Jr. aus dem Norden in die Apenninhalbinsel einrückten ; die Beharrlichkeit der sie führenden Schichten und die Überlegenheit ihrer Kriegsführung hat ihnen die Dormachtstellung in Mittel- und Unteritalien zufallen lassen. In schweren kämpfen haben sie sich gegen raſſefremde Völker durchsetzen müſſen ; die Etrusker im Norden der Stadt Rom, ein vorindogermanisches Dolk unbekannter Herkunft und von völlig anders geartetem Wesen, wurden zurückgedrängt und überwältigt. Dann trat Rom zur ent ſcheidenden Auseinandersetzung mit der Vormacht des Orients im westlichen Mittelmeer, mit den Puniern. Das Zentrum der punischen Macht war die reiche Handelsstadt Karthago (im heutigen Tunis), die von den Phöniziern, einem seefahrenden Handelsvolk femitischer Abstammung, gegründet war. Thre flotten beherrschten die See; die griechische Ausbreitung in Unteritalien und Sizilien hatten sie unterbunden. kurz vor feinem Tod hatte Alexander der Große noch daran gedacht, die Macht der Karthager zu brechen und damit den gefähr lichsten Gegner des italieniſchen Griechentums und zugleich das einzige noch nicht seinem Reich eingefügte Zentrum ſemitiſcher Völker zu erobern. Nach dem Versagen seiner Nachfolger hat Rom diese Aufgabe auf sich genommen. Mit Erbitterung und wechselndem Erfolge wurde der Kampf in Sizilien, in Italien, in Spanien und in Afrika ausgetragen. Auch als die an sich wenig kriegerischen Karthager in Hannibal einen einzigartigen Feldherrn finden, vermögen deſſen Siege auf den Schlacht 37

feldern Italiens den sicher gefügten Staat dieſes Volkes der Bauern und Krieger nicht zu erschüttern. Roms Endfieg in diesem kampf sichert den nordischen Völkern die Vorherrschaft im Westen. Bald greift Rom auch auf den Often über. Die griechische Staatenwelt und die bereits halb orientalisierten Diadochenreiche Kleinasiens und

Syriens werden dem im

Wachsen begriffenen Imperium angegliedert. Nach und nach haben römische Feldherren sämtliche Staaten und Völker der damals bekannten Welt diesem Reich einverleibt und die Siche rung seiner Grenzen römischen Legionen übertragen.

Diese

Ausweitung seines Machtbereiches beschwor dem römischen Dolk, das zur Durchsetzung seines Willens die schwersten Blut opfer gebracht hatte, die Gefahr herauf, daß es das Schicksal der Perfer und Griechen teilen würde. Julius Cäfar hat dieſes Schicksal um Jahrhunderte hinausgeschoben, indem er Gallien (das heutige Frankreich) unterwarf und durch Einfügung der in Gallien lebenden kelten die nordisch bestimmte Bevölkerung des Imperiums um ein wichtiges Glied vermehrt hat.

Die

Gefahr, daß schon damals die östlichen Teile des Imperiums über die westlichen die Oberhand gewinnen könnten, hatte sich bereits am Horizonte des politischen Geschehens abgehoben. Als Cafar in seinem kampf um die Führung seinen Neben buhler Pompejus besiegte, ſtanden hinter ihm die vorwiegend europäischen Teile des Reiches und hinter Pompejus der Orient.

Diefelben Kräfte standen sich nur wenige Jahrzehnte

Später gegenüber, als sein Nachfolger und Großneffe Augustus Antonius und Kleopatra aus dem Felde schlug. Die welt geschichtliche Entscheidung fiel noch einmal für Europa aus. Erst 400 Jahre später ist der endgültige Auseinanderfall des ersten römischen Imperiums in eine weströmische und in eine eströmische Hälfte eingetreten.

38

Zeitbrücke Der Triumphbogen des Augustus in Rosta ( Oberitalien) . Errichtet 24 v.d. 3r.; erſter Triumphbogen, der für einen römiſchen Kaiser errichtet wurde.

Fries Der Wandfries bringt die kulturleistungen der Völker, die im westlichen Mittelmeer führend waren, zur Darstellung. 1. Bilder des Religion.

chthonischen Materialismus der etruskischen

Unterweltliche Martern. Dom Sarkophag des Stadtältesten mit Papyrus. kultisches Tanzpaar. Wandbild aus der Tomba delle Leonesse, aus Corneto-Tarquinii. Schwelgendes Paar. Sarkophag aus Cervetri. 2. Punischer Grabturm von Dougga. 3. Griechischer Tempel der Juno Lacinia in Girgenti. 4. Die römische Aqua Claudia. 5. Hauptstück des Frieses der Ara Pacis Augustae.

Karten 1. Machtverteilung im Mittelmeerraum in vorrömischer Zeit (bis 600 v. d. Jr.). 2. Rom zwischen Etruskern und Puniern (um 500 v. d . Zr .). 3. Entscheidungskampf

zwischen

Römern

und

Puniern

(Punische Kriege 264-201 v. d . Jr.). 4. Die westlichen Teile des Reiches ſiegen über die östlichen. (Cäsar-Pompejus, 50-45 v. d . Jr.; Auguftus-Antonius, 32-31 v. d. Jr.) 39

Kunstwerke und funde Brutuskopf Nach der Sage hat der römische Aristokrat L. Junius Brutus die zeitweise über Rom herrschende etruskische Königsdynastie der Tarquinier vertrieben (510 v. d. 3r.). Cäsarkopf. Berlin, Altes Muſeum. Geflügelte Gottheit aus Perugia. Etruskische Bronze. Berlin, Antiquarium . Römisch-kampaniſche Münz e. Berlin, Staatl. Museen.

Aes fignatum mit kuh. Kupferbarren. Berlin, Staatl. Museen. Goldmünze des Antonius und der Octavia. Berlin, Staatl. Museen. Denar des Antonius und der Kleopatra . Berlin, Staatl. Museen. Dergilius Augusteus. Alteste erhaltene Vergilhandschrift, geschrieben im 4. Jahrhundert. Sie enthält Texte zu der Gedichtfammlung Georgica. Foto nach der Handschrift der Preuß. Staatsbibliothek.

Ausgewählte Fotos römischer Kulturdenkmäler. Schrifttum Mommsen, Theodor: Römische Geschichte, 4 Bde. Weidmann, Berlin.

40

Lm. 24,-

Mommen , Theodor: Römische Charaktere. (Römische Geschichte (Ausz.].) Einl. v. H. Berve. Infel-Derl., Leipzig. 87 S. Pp. -,80 Altheim , Franz : Epochen der römischen Geſchichte. 2 Bde. geb. 10,50; 12,50 Klostermann, Frankfurt.

Weber , Wilhelm : Röm. Herrschertum u. Reich im 2. Jh. Kohlhammer, Stuttgart. VI, 409 5.

7,80; geb. 9,60

koch , Carl: Der römische Juppiter. Klostermann, Frankfurt a. M. 136 S. Heinze, Richard : Dom Geist des Römertums. Aufsätze. Teubner, Leipzig. IV, 296 5.

Lw. 7,20

Plutarch : Römisches Heldenleben. Kröner, Leipzig. 398 5.

Lw. 3,50

Plutarch : Helden und Schicksale. Übertr. u. hrsg. von Wilhelm Ax. Lw. 4, Kröner, Leipzig. VIII, 436 S. Die Gedichte des Horaz. Übertr . u. m. d . latein. Text hrsg. von Rudolf Helm. 3,25 Kröner, Stuttgart. XXVII, 151 S.

Suetonius : Läsarenleben. Neu hrsg. u. erl. Mit e. Einl. von Rudolf Till. Lw. 4,50 Kröner, Leipzig. XXXV, 507 5.

41

Heinze , Richard : Don den Ursachen der Größe Roms. Rede. Teuber, Leipzig. 37 5.

Kart. 1,80

Pompejanische Wandbilder. Eingel. von Amedo Maiuri. Klein, Berlin. 17 5. 10 farbig. Taf. u. 10 Abb.

2,80

Mack, Dietrich: Senatsreden und Volksreden bei Cicero. Triltsch, Würzburg. 129 5.

4,

Poeschl , D.: Römischer Staat u. griechisches Staatsdenken bei Cicero. 8,50 Junker & Dünnhaupt, Berlin. 187 5. Kroll , Wilhelm : Die Kultur der ciceronischen Zeit. Mit einem Beitrag von R. Herbig. 2 Bde. Lw. 7,-; 8, Dieterich, Leipzig. Dogt , Joseph: Ciceros Glaube an Rom. Kohlhammer, Stuttgart. 101 S. Plutarch : Cäfar. Junker & Dannhaupt, Berlin. 71 S. Oppermann , Hans: Caesar, der Schriftsteller und sein Werk. Teubner, Leipzig. 112 5. Shakespeare , William : Julius Caefar. Reclam, Leipzig.

42

4,50

Pp. 1 ,

5,80

geb. 1,

heyck , hans : Der Glückliche. Roman einer Diktatur. Staackmann, Leipzig. 297 S.

Lw. 3,50

Heinze , Richard : Die Augusteische Kultur. Hrsg . v. Alfred Körte. 2. Aufl. 6,Teubner, Leipzig. 156 S.

Birkenfeld , Günther: Augustus. Cotta, Stuttgart. 384 S.

3,50; Lw. 5,80

Berve , Helmut: Faifer Auguftus. Jnfel-Derl., Leipzig.

-,80

Weber, Wilhelm : Princeps. Studien zur Geschichte des Augustus. Kohlhammer, Stuttgart. VII, 240, 265 S.

24,-

Gregorovius , Ferdinand : Glanz und Untergang Roms. Gemälde der röm.-hellenist. Welt zur Zeit Kaiser Hadrians . Bernina-Derl., Wien. 352 5. Lw. etwa 2,85 Goerlik , W.: Marc Aurel. Kaiser und Philoſoph . Quelle & Meyer, Leipzig. 221 S.

5,-

Petersen , Nis: Die Sandalenmachergasse. Roman aus dem Rom des Kaisers Marc Aurel. Langen-Müller, München. 559 S. Kart. 6,30; Lw. 8,50

Dahn , Felix: Ein Kampf um Rom, 2 Bde. Breitkopf & Härtel, Leipzig. VII, 543 S. u. 622 5. Lw. 13,50; fldr. 18,43

Schachermayr , Fritz: Etruskische Frühgeſchichte. de Gruyter, Berlin.

geb. 24,

Brandenstein , Wilhelm: Die Herkunft der Etrusker. Hinrichs, Leipzig. 41 S.

1,50

Schlieffen , Alfred, Graf von : Cannae. Mittler, Berlin. XXXIX, 392 5.

Lw. 25,

Gmelin , Ulrich: Römische Herrscheridee und päpstliche Autorität. Kohlhammer, Stuttgart. 154 5.

7,50

Hoffmann , W.: Rom und die griechische Welt im 4. Jh. Dieterich, Leipzig. VIII, 144 S.

6,75

Pohlenz , Max: Antikes Führertum. Cicero de officiis und das Lebens ideal des Panaitios . Teubner, Berlin. 148 S. 7,60 führertum. 26 Lebensbilder von Feldherren aller Zeiten. 3fgest. von f. v. Cochenhausen. Lw. 9,60 Mittler, Berlin. X, 417 5.

5. Einbruch des Orients Die von den nordisch - indogermanischen Völkern errichteten Reiche der antiken Welt haben die altorientalischen Staaten bis auf wenige Reste, die sich im äußersten Often der kulti vierten Welt behaupteten, zerschlagen. Kleinasien, Syrien, Arabien, Agypten und Lybien waren zu Provinzen des Im perium Romanum 44

geworden .

Der Verlust der staatlichen .

Selbständigkeit hat die kulturelle Entfaltung der semitisch orientalischen Völker vielleicht mehr entwickelt als vernichtet. Die Stammeskulte und religiösen Gebräuche der Unterworfenen wurden überall geduldet, geachtet und sogar gefördert. Der Perfer Darius gestattet den Juden, den zerstörten Tempel von Jerusalem wiederaufzurichten; der Grieche Alexander pflegt den kult des Gottes von Babylon, Bel-Marduk; noch in republikanischer Zeit haben ſyrische kulte in Rom Eingang gefunden. Händler und Sklaven trugen orientaliſche Gözen, Mysterien und Zauberſpuk Ägyptens, Syriens und Kleinaſiens in die nordisch-indogermanische Welt, römische Soldaten brach ten sie aus den Garnisonen des Oftens in ihre Heimat. Schnell haben die herrschenden Kreiſe der römischen Gesellschaft diese kulte, Beschwörungen und Orakel aufgenommen; bald find auf allen Gebieten des geistigen Lebens Syrier und klein aſiaten führend . Zahlreiche Freilaſſungen, vorwiegend orien talischer Sklaven, begünstigten dieſe Entwicklung, deren poli tische Auswirkung sich in dem Drängen der Völker des Reiches nach Derleihung des Bürgerrechtes immer mehr bemerkbar machte. Als der Kaiſer Caracalla allen Provinzialen die Rechte eines römischen Bürgers zugestand (212 n. d. 3r.), hatte be reits die fortschreitende Durchsetzung mit orientalischem Blut die Träger des Imperiums, die herrschende kaiserfamilie der Severer, ergriffen. Diese Dynastie bestand allein aus Schwieger föhnen, Enkeln und Urenkeln des Oberpriesters des syrischen Gottes der Stadt Emesa am Orontes; einer von ihnen, der Kaiser Elagabal (218-222), ursprünglich selbst ein Priester, brachte im Triumphwagen den syrischen Gott nach Rom und feierte ihn mit allen Ausschweifungen und Widerwärtigkeiten dieſes jedem abendländischen Empfinden Hohn sprechenden Kultus. Der Kaiser Philippus Arabs (244-249), der die Tausendjahrfeier der Gründung der Stadt Rom prunkooll feiern ließ, ist ein Sohn eines syrisch-arabischen Scheichs aus 45

der Nähe von Damaskus. Die völlige Orientaliſierung der westlichen Reichsteile hat allein die stetige Aufnahme ger manischer Krieger in die römischen Legionen verhindert. In den gleichen weltgeschichtlichen Zusammenhang gehört der Ein bruch des Judentums nach Europa. Schon im Altertum bilden die Juden eine Mischraffe; Übergetretene (Profelyten) haben zu ihrer raffischen Bastadierung beigetragen. Die Blut zusammensetzung der Ostjuden (Aschkenasim) setzt sich aus Dorderasiatischer (50 %), orientalischer (22 %), mongolischer (14 %), nordischer (12 %) und negerischer (2 %) Rasse zu Jammen; die Südjuden ( Sephardim) weisen 10 % vorder asiatischer, 72 % orientalischer, 8 % mongolischer, 8 % nege rischer und 2 % nordischer Rasse auf (nach Wellisch, ogl. Günther, S. 268) . Ju Alexanders des Großen Zeiten setzt ihre Ausbreitung nach Ägypten ein, in römischer Zeit ver laffen sie in Scharen, bald freiwillig, bald unter Zwang, Palästina und ergießen sich ruhelos in alle Teile der kultivierten Welt. Wohl 7% der Bevölkerung des gesamten Imperiums mögen Juden gewesen sein, allein in der Handelsstadt Alexandria in Ägypten, dem wichtigsten Ausfalltor des Judentums, wohnen etwa 200 000 Juden. Überall find ihre Spuren nachweisbar; Zeichnungen der „Menorah" (sieben armiger Leuchter) des verbreitetsten Symbols spätantiker Judengemeinden, wurden in Griechenland, in den Donau ländern, in Italien, Spanien, Gallien und im römischen Ger manien (Trier) aufgefunden. Seitdem sind sie das Dolk ohne Heimat, das Dolk ohne Staat, das Dolk ohne Sprache, allein zusammengehalten durch Synagoge und Talmud . Nirgends fügen sie sich in andere Gemeinschaften ein. Auf jeden Feind europäischer Ordnung und Kultur setzen sie ihre Hoffnung : in Spanien auf die Mauren, im gesamten Abendland auf die Türken, im heutigen Europa auf den Bolschewismus. Jedes mal, wenn das Schicksal die Völker zur Besinnung auf ihre

46

europäische Aufgabe zwingt, weisen die Wirtsvölker die ewig ruhelofen fremdlinge in ihre Schranken. Die spätantiken Mysterien des Orients find längst vergessen, die Einfälle der Mauren, Araber und Sarazenen gehören der Geschichte an; die Durchsetzung europäischer Völker mit jüdischem Geist und Blut hat sich im Laufe der Jahrhunderte als der wirkungsvollste und gefährlichste Einbruch des Orients erwiesen.

Zeitbrücke Der Titusbogen. Der Triumphbogen wurde zur Erinnerung an die Eroberung und Zerstörung der Stadt Jerusalem (im Jahre 70 n. d. Jr.) durch den späteren kaiser Titus in Rom errichtet.

Fries Die jüdische Auswanderung von Alexandria über Rom nach Gallien und Germanien (Trier). „ Du wirst alle Völker freſſen, die der Herr, Dein Gott, Dir geben wird. Du sollst ihrer nicht schonen. "

Karten Das Dordringen Kaiserzeit.

des Judentums

während

der

römischen

Spätantike Funde und Münzen Römische Münzen der völlig orientaliſierten Kaiſerdynastien. Münzen mit dem Kopf des Caracalla, des Elagabal, des Alexander Severus, der Julia Domna und der Julia Maesa . Milleniums Münze des Philippus Arabs. Berlin, Münzkabinett. Dignetten von Berliner Münzen. Der Heilige Stein im Tempel von Emefa. Der Stein von Emefa wird auf der Quadriga nach Rom gebracht. Kopf des Elagabal. Berlin, Münzkabinett.

47

Dignette mit dem Bilde des Alexander Severus. Berlin, Münzkabinett. Kaiser Alexander Severus (222-235) , der Enkel der emeſiſchen Priesterstochter und Detter des Elagabal, errichtete in Rom öffentliche Schulen für Astrologie. Das Götterpaar Kybele und Attis aus Peffinus in Phrygien brachte in besonderem Maße kultformen widerwärtigſter Art mit sich — Eunuchentum, wilde Orgien usw. Kybele- und Attisteller. Berlin, Antiquarium.

Hildesheimer Silberfund .

Attis. Kleinbronze. Berlin, Antiquarium.

Attis aus Galjub, auf einem Löwen reitend. Hildesheim, Pelizäus-Muſeum. Genius des Dolichenus . Bronze. Berlin, Antiquarium. Von dem Genius des Dolichenus wurden zwei gleiche Stücke gefunden, das eine in Marasch in Syrien, das andere bei Schievelbein in Pommern, ein Beweis für die Ausbreitung dieses syrischen Kultes. Der dolichenische Gott. Bronzestatuette. Wien, hofmuseum .

Die Derehrung des ägyptischen Götterpaares Ifis und Ofiris war in der vornehmen römischen Gesellschaft besonders verbreitet. Sie brachte eine fülle fremdartiger Sitten und formen mit sich. Der Jfis - kult nach Stücken des Ägyptischen Muſeums (Berlin). Jsis (Bronze), Ruhköpfige Hathor ( = Ifis), Ifis-Tyche (Bronze), Jis schützt den Oficis (Kleinbronze), Siftrum (ein klapperinstrument), kanopenkrug.

48

OBIESKI

.dem 9 Raumes Sobieski Aus Wien vor des Fries

Ägyptisches Amulett. Amulett mit Tierkreisbildern. Amulett mit Jſis und Anubis. Anubisamulett. Amulett mit Totengruppe. Berlin, Agptisches Museum. Münze des Kaisers Vespasian mit dem Ifisheiligtum von Rom. Berlin, Münzkabinett.

Zauberpapyri. Liebeszauber in Schwindeform. Zauberpapyri gegen Kopfweh. Zauberpapyrus mit dem Bild des kopflosen Gottes (Akephalos). Berlin, Altes Museum. Aus der Papyruspflanze wurde im Altertum eine Art Papier (daher auch das deutsche Wort) hergestellt. Im trockenen Wüstensand Ägyptens haben sich zahlreiche Papyrusrollen erhalten - die wichtigste Quelle für die rechtlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der antiken Welt. Zaubergerät aus Pergamon. Zaubertiſch und ZauberScheibe. Zaubernagel, Jauberringe, Jauberplatten, Jauberſteine. Berlin, Antiquarium .

Der ursprüngliche arische Gott Mithra (aus Indien und Persien) behält immer — im Unterschied von dem weibischen Gepräge der meiſten anderen Kulte — einen Zug Männlichkeit; er fand daher besonders im römischen Heere Eingang. Auch dieser Kult wurde immer mehr orientaliſiert, vor allem mit vielfachen Elementen eines aftrologischen Aberglaubens durchJetzt. Das Mithras bild von Heddernheim. Foto.

51

Jüdiſch-gnoſtiſche Silberta fel aus den Thermen von Baden weiler. Karlsruhe, Muſeum. Jüdisches kännchen. Berlin, Antiquarium.

Antike Lampe jüdischer Herkunft. Trier, Provinzialmuſeum. Jüdisches Goldglas. Berlin, Kaiser-Friedrich-Muſeum.

Terrakotten - figuren. Stuttgart, Altertumsfammlung.

Terrakotten - figuren. Trier, Provinzialmuſeum. Handschrift des Babylonischen Talmuds. München, Staatsbibliothek. Schrifttum

Rosenberg , Alfred: Unmoral im Talmud. Deutscher Dolksverlag, Bayreuth. 48 5.

—,80

Bischoff, Erich: Kritische Geschichte der Talmud-Übersetzungen aller Zeiten und Jungen. Frankfurt a. M., 1899. 110 S.

Günther , Hans f. k.: Rassenkunde des jüdischen Volkes. Lehmann, München. 352 S.

Lw. 8,60

Fritsch, Theodor: Handbuch der Judenfrage. Die wichtigsten Tatsachen zur Beurteilung des jüdischen Volkes. Hammer-Derl., Leipzig. 563 S. Lw. 4,50

52

Forschungen zur Judenfrage. Bd. 1—3. Hanſeat. Derl.-Anſt., Hamburg.

12,-; Co. 13,50 13,50; Lw . 15,14,50 ; Lw . 16,-

Schwark - Bost unitsch , Gregor: Jüdischer Imperialismus. 3000 Jahre hebräische Schleichwege zur Erlangung der Weltherrschaft. 5,40 Fritsch, Leipzig. 592 S. Grau , Wilhelm: Die Judenfrage in der deutschen Geschichte. Teubner, Leipzig. 32 5.

Leipoldt , Johannes: Antisemitismus in der alten Welt. Dörffling & Franke, Leipzig . 53 5.

Kart. 1,20

1,-

Stähelin , f.: Der Antisemitimus des Altertums, in feiner Entstehung und Entwicklung. Wissenschaftl. Beil. d. Programms d. Gymnasiums Winterthur. 1905, 55 S.

Cumont , Franz : Die orientalischen Religionen im römischen Heidentum. 3. Aufl. Teubner, Leipzig. XVI, 336 5. Greßmann , Hugo: Die orientalischen Religionen im Zeitalter. de Gruyter, Berlin. 179 S.

helleniſch - römiſchen

Bilderatlas zur Religionsgeschichte. Hrsg . von Hans Haas. F. 9/11 . Die Religionen in der Umwelt des Urchristentums. (Text: Johannes Leipoldt.) Deichert, Leipzig. XXII S., 30 Taf. Mommsen : Theodor: Römische Geschichte. Bd. 5. Weidmann, Berlin. VIII, 659 S., 10 kt. 53

6. Das erste Reich der Deutschen Der Eintritt der germanischen Stämme in den kreis der mit einander in kulturgemeinschaft lebenden Völker, im Augen blick, als die schöpferische Kraft der antiken Dölker erlosch, hat erst das europäische Abendland geschaffen. Während der Blüte der antiken kulturen hatte sich die geistige Entfaltung der Germanen abseits der Mittelmeervölker, die trok der ewigen Schöpfungen des klassischen Griechentums und trok der Leistungen der Römer auf dem Gebiete des Staates und des Rechtes die Wesenszüge einer völkischen Miſchkultur nie ganz überwunden haben, vollzogen. Die geschlossenen Wan derungen germanischer Völker ſind ſehr viel bedeutungsvoller geworden als die stetige Durchsehung und kräftigung des Weströmertums mit germanischen Söldnern. Die ursprüng liche Richtung dieser Züge folgte dem natürlichen europäischen Straßenzug, der durch die Flußsysteme Mittel- und Osteuropas gekennzeichnet ist, Rhein-Donau, Weichsel-Dnjestr und Düna -Dnjepr entlang, derselben Richtung, die einst der östliche Flügel indogermanischer Wanderer eingeschlagen hatte. Die Oftgermanen, zuerst die Bastarner, dann die Goten sind im 2. Jahrhundert v. d . Zr. diese Straße füdwärts gezogen. In Südrußland entstand ein großes germanisches Reich. In dem felben Jahrhundert erscheinen aus dem Innern Asiens auf dem Plan der Weltgeschichte als ein neuer feind europäischer Ord nung Nomadenstämme mongolisch - turanischer Herkunft. Sie gründen keine Städte und siedeln keine Bauern an. Sie sind immer Nomaden geblieben. Ihre leicht beweglichen Scharen find über die Tundren und Steppen Asiens und Südrußlands hinweggebraust, oft sind sie ebenso schnell verschwunden wie sie gekommen waren. Auch geschlagen oder zurückgedrängt, lastete von nun an der Druck ihrer Völkermassen und das Ge wicht ihrer großräumigen Niederlassungen auf der Ostflanke

54

der europäischen kulturnationen. Durch das Völkertor zwischen Kaspischem See und Ural find Hunnen, Avaren, Petschenegen und später die Tataren gezogen, am Nordrand des Schwarzen Meeres kreuzt sich ihr Steppenzug mit der indogermanischen Wanderstraße. Die Zerstörung des Goten reiches in Südrußland

durch die Hunnen ist

eine Schick

falstatsache europäischer Geschichte. Der Erdteil hätte ein anderes Aussehen erhalten, wenn die germanischen Völker ihren natürlichen Siedlungsraum im Often und Südosten be hauptet hätten. Der Einfall der Hunnen hat aber die ger manische Völkerwanderung nach Italien, Spanien und Nord afrika abgedrängt, wo sie auf den Trümmern des west römischen Imperiums neue Staaten errichteten. Der oströmische Staat konnte sich dagegen im ursprünglich griechischen Sied lungsraum, der inzwiſchen erheblich mit ſemitiſchen, später auch flavischen und turanischen Elementen durchsetzt wurde, wenn auch nur mühsam, über ein Jahrtausend mit dem Anspruch, Erbe des Imperiums zu ſein, behaupten. Als er zu nächſt einmal unter Juſtinian ſeine front gegen den Westen richtete, die Völkerwanderungsstaaten zerschlug und sich auf Italien festsetzte, mußte Byzanz es erleben, daß es selbst durch Bedrohung im Osten in schwerste Gefahr geriet . Auf die ger manische Völkerwanderung war inzwischen die arabische ge folgt. Zum erstenmal hatte sich seit dem Sturz Karthagos das Semitentum, diesmal im Zeichen des Islams, gesammelt. Reißend ergießt sich der Strom von Arabien und Syrien aus und droht in zwei Armen ſich über das Abendland auszubreiten. 23 Jahre nach dem Tod des Propheten wird Byzanz zum erstenmal berannt (655), um 700 fassen Araber und Berber in Spanien Fuß, das Westgotenreich stürzt zuſammen und bereits werden die Pyrenäen überschritten. Ganz Italien und Süd frankreich, ja selbst Rom liegt in der Gefahrenzone der fara zenischen Plünderungszüge. Im Often haben sich inzwischen 55

slawische Stämme in die von den Germanen verlassenen Ge biete bis an die Elbe eingeschoben; der Balkan und die Donau länder ſind von nomadischen Steppenvölkern überschwemmt. Niemals ist Europa auf einen so geringen Wirkungsraum be ſchränkt wie zu Beginn des 8. Jahrhunderts. Niemals ist seine Kultur so gefährdet gewesen, zumal eine einheitliche Der bindung von weltanschaulichen Grundlagen mit politischer Willensbildung zwischen den Überlieferungen antiker Kultur und germanischer Gestaltungskraft noch nicht gefunden war. Die Gefahr für die kultur der weißen Raſſe gibt den welt geschichtlichen Hintergrund für die Annahme des Chriſtentums durch die Germanen und den schicksalsvollen Bund zwischen dem fränkischen Königtum und der römischen Kirche. Die politische Folge dieser Bindung, die Errichtung des ersten Reiches der Deutschen, kann man nur verstehen, wenn man in ihm den frühesten Dersuch einer Sammlung aller abend ländischen Kräfte erblickt. Die Wiedererneuerung der Kaiser würde durch karolinger und Ottonen ist in der bewußten Absicht erfolgt, die bedrohten Grenzen der germanisch romanischen Völker zu sichern und die benachbarten Stämme diesem Kulturgefüge anzuschließen. Unter karl dem Großen werden die nomadischen Awaren im Donauraum vernichtet und Südfrankreich durch die spanische Mark gesichert. Die Ottonen haben den Einfällen der Ungarn ein Ende be reitet und die Wiederbesiedlung des Ostens eingeleitet. Nach wenigen Jahrhunderten erstreckten sich weit über den kreis des engeren deutschen Siedlungsraumes deutsche Burgen, Städte und Kirchen. Die werdenden Staatengebilde des nahen Oftens erhielten die Grundlage ihrer geistigen, rechtlichen und wirtschaftlichen Kultur von den Rittern, Mönchen und Siedlern, die aus Mitteleuropa einströmten. Durch fie wurden Polen, Tschechen, Magyaren, später auch die Litauer, in den kreis der abendländischen Völker einbezogen. Niemals ist Europa

56

dem Ziele einer inneren Geschlossenheit so nahe gekommen wie im frühen Mittelalter. Als in diesem Augenblick die römische Kirche im Investiturstreit den Anspruch auf führung dieser Kultur erhob, hat sie den Zwiespalt zwischen Staat und Kirche in die abendländische Welt getragen, an dem letztlich seine Einheit gescheitert ist. Der Machtkampf zwischen kaiser und Papst hat sofortige Rückschläge an der europäischen Front im Often zur Folge gehabt.

Zeitbrücke Das Grabmal Theoderichs in Ravenna. Einst ein gewaltiger Prachtbau, heute einsam und verfallen, zwei Meter im Boden, meist tief im Waſſer der Lagunen ein lebendiges Bild des tragischen Schicksals der von Byzanz zerstörten gotischen Reichsgründung.

Fries 1. Hunnensturm über Europa (4.-5. Jahrhundert). 2. Eine Szene aus dem Rolandslied. Die Rolandssage ist ein Zeitbild des Kampfes der Franken gegen die Araber um die europäische Grenzmark in Spanien. 3. Die Alhambra in Granada, das von den Mauren (Arabern) im 13. Jahrhundert errichtete Königsschloß in Südspanien. 4. Deutsche Kaiserpfalz, Gelnhauſen. 5. Die Völker huldigen dem Deutschen Kaiser. Nach einer zeitgenössischen Miniatur aus dem Kloster Reichenau.

Karten Das europäische Abendland um 800 n. d. 3r. 57

funde, kunstwerke und Dokumente Die Goten krone von kertsch ( Südrußland). Köln, Wallraf-Richart-Museum.

Augerius Ghiselin von Busbeck : De legationes Turcicae epistolae Quattuor. (Dier Briefe aus der Türkei.) Frankfurt a. M. 1596. Berichte eines kaiserlichen Gesandten; er entdeckte in der krim Reste der Goten. Beigefügt ist in der deutschen Übersetzung (Nürnberg 1664) ein krim-gotisches Wörterverzeichnis (foto). Gotischer Frauenschmuck. Oftgotische Adlerfibel aus Cesena. 5.-6. Jahrhundert n. d. Jr. Nürnberg, Germaniſches Nationalmuſeum. Cesena liegt 30 kilometer südlich von Ravenna. Der Schmuck stammt aus einem Grab, wahrscheinlich_dem_einer Goten fürstin. Germaniſche, vermutlich oftgotische Goldſchmiedearbeit. Goldenes Ohrgehänge aus dem Funde von Cesena. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum. (Vgl. Anmerkung zum vorigen Stück.) Goldfund von Wolfsheim in Rheinhessen. Gegen 400 n. d. Jr. Wiesbaden, Muſeum. Beigaben zum Grab einer Frau, vermutlich einer vornehmen Westgotin. Dokument der großen Ost-West-Wanderung unter den folgen des Hunneneinbruchs. Codex Carolinus. Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek. Die Bibel in der gotischen Übersetzung des Ulfila, der die Goten zum arianischen Christentum bekehrte. Goldmünze Theoderichs des Großen von Sinigaglia. Berlin, Münzkabinett. Deutscher mittelalterlicher Brakteat mit Hakenkreuz. Berlin, Münzkabinett. 58

Das Nibelungenlied. Hohenems-Laßbergsche Hand schrift. 13. Jahrhundert. Donaueschingen, Fürstliche Bibliothek. Niederschlag des Hunneneinbruches in der germanischen Helden lage. Den geschichtlichen Kern bildet der Untergang des bur gundischen Reiches in Worms im Jahre 437.

Ekkehard

Waltharius " manu fortis.

Durlacher Handschrift. Karlsruhe, Landesbibliothek. Die lateinischen Derse ersehen uns ein älteres verschollenes Heldenlied, das schildert, wie Walthari mit seiner Braut Hilde gunde, die als Geifel am Hof des Hunnenherrschers Attila weilen, entfliehen. Awarenfund von Dresden-Stetsch. Dreiflügelige Pfeil (pite. Dresden, Zwinger. Die Awaren waren ein asiatisches Steppenvolk, das im 7. und 8. Jahrhundert die südöstlichen Gebiete des heutigen Deutsch lands verheerte. Der Fund weist darauf hin, wie weit sie vor gestoßen sind. König Pippin, der Sohn Karls des Großen, hat ihre Macht endgültig zerbrochen. (796.)

Rolandslied des Pfaffen Konrad. Handschrift des 12. Jahrhunderts . Heidelberg, Univerſitätsbibliothek. Das Rolandslied wurde nach 1131 auf der Grundlage des altfranzösischen Rolandsliedes gedichtet. Es gibt einen Wider hall des kampfes um die spanische Grenzmark und ihre Der teidigung gegen die Mauren. Das Diedenhofener Kapitulare vom Jahre 805. Handschrift. Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek. Beleg für das Waffenausfuhrverbot Karls des Großen nach dem Slawenland. Als kontrollstationen werden erwähnt : Bardowiek, Magdeburg, Erfurt, Forchheim, Regensburg, Lorsch.

59

Taffilo - Relch. Stift Kremsmünster, Oberösterreich. Der Felch war von Herzog Taffilo III. von Bayern als Abend mahlskelch für das von ihm 777 gegründete Kloſter Krems münster gestiftet. Das Stück weist darauf hin, daß die Aus breitung des bayerischen Stammes schon vor dessen Unter werfung durch die Franken donauabwärts ausgreift. Silbernes Medaillon mit dem Kopf Heinrichs I. Aus dem Münzfund von klein-Roscharden. Berlin, Münzkabinett. Thietmar von Merseburg : Chronik. Pergamenthandschrift. Dresden, Sächsische Landesbibliothek. Wichtige Quelle für die Zeit der Öttonen und den Beginn des deutschen Oftzuges.

Widukind von Korvey : Sachsengeschichten. Pergamenthandschrift. Dresden, Landesbibliothek. Wichtige Quelle für Heinrich I. und seine Zeit. Gründungsurkunde für das Erzbistum Magdeburg vom Jahre 968 mit dem Siegel Otto I. Magdeburg, Staatsarchiv. Magdeburg wurde von Otto I. als Zentrum seiner Oftpolitik ausersehen. Fragment eines Altar - Antependiums aus dem Magdeburger Dom. Stiftlammlung Steinstetten (Österreich). Ein Elfenbeinrelief; der Kaiser links vorn, das Modell des Magdeburger Doms tragend. Der Ehevertrag kaiser Ottos II. mit der byzanti nischen Prinzessin Theophano. 972. Wolfenbüttel, Landeshauptarchiv. Damit wird das deutsche Kaifertum als Dormacht des Abend landes durch Ostrom anerkannt. Der Stil diefer in Rom aus gestellten Urkunde ist byzantinisch.

60

Schrifttum 1. Helden der Völkerwanderung. Kuhleb , Hjalmar: Der erste Deutsche. Roman Hermann des Cheruskers. Lw. 5,50 Westermann, Braunschweig. 578 5.

Wolff, Ludwig: Die Helden der Völkerwanderungszeit. Diederichs, Jena. 242 5.

Lw. 6,50

Eicke , hermann : Heerführer und könige. Quelle & Meyer, Leipzig. 39 5.

-,70

Miltner , Franz: Germanische Köpfe der Antike. Akademische Derlags-Gesellschaft Athenaion, Potsdam . 140 5. Lw. 3,80 Schmidt , Ludwig : Geschichte der deutschen Stämme bis zum Ausgang der Völkerwanderung. Bd . 1 , 2. Beck, München. 647 S. und 227 5. 28,- ; Lœ. 32,— ; 10,— ; Cœ. 12, Kohlrausch, Robert: Deutsches Heldentum in Italien. Kriegskultur und kunst geschichtliche Wanderungen auf den Spuren der Goten, Langobarden und Hohenstaufen. 5,– ; Lm. 6,50 Lutz, Stuttgart. 384 5. Kolfinna , Gustaf: Germanische Kultur im 1. Jahrtausend n. Chr. Bd. 1 . Lw. 24, Kabitsch, Leipzig. XII, 367 5. mit 422 Abb.

haupt , Albrecht : Die älteste kunſt, insbesondere die Baukunft der Ger manen von der Völkerwanderung bis zu karl d. Großen. Wasmuth, Berlin. X, 322 5. mit Abb. und Taf. Lw. 12, 61

Gmelin , Otto : Das neue Reich. Roman der Dölkerwanderung.

Lw. 3,75

Diederichs, Jena. 390 5. Gmelin , Otto: Germanenzug.

0,80

Diederichs, Jena. 71 5.

Gautier , E. f.: Geiserich, König Legende.

der Wandalen.

Die Zerstörung

Societäts-Derlag, Frankfurt a. M. XII, 365 S.

einer

Lw. 8,50

Blunck , Hans Friedrich : König Geiserich. Eine Erzählung von Geiſerich und dem Jug der Wandalen. Lw. 5,80 Hanseatische Derlags- Anstalt, Hamburg . 399 5. Brion , Marcel : Theoderich, König der Ostgoten. Societäts-Verlag, Frankfurt a. M. 356 5. mit Abb.

Lw. 6,80

Stroheker , Karl Friedrich: Eurich, König der Weſtgoten. Kohlhammer, Stuttgart. VII, 128 5.

4,80

Pastenaci, kurt: König Ra der Wandale. Die Eroberung des Theislandes durch die Germanen. Lw. 2,80 Junge Generation, Berlin. 141 5.

Ebhardt , Bodo: Spanische Burgenfahrt 1930. Ein Reisebericht mit 40 Abb., 34 Handskizzen in Wortlaut und 34 Tafeln. Lw. 25,Burgverlag, Marksburg. 153 S.

62

2. Das werdende Reich. Einhard : Das Leben Karls des Großen. Infel-Derlag, Leipzig. 55 S.

0,80

Straffer , Karl Theodor: Sachsen und Angelsachsen. Hanseatische Verlags-Anstalt, Hamburg.

188 5. mit Abb. Lw. 9,-

Lingel, Martin : Der sächsische Stammesstaat und seine Eroberung durch die Franken. Ebering, Berlin. 60 5.

2,60

3. Dormacht des Abendlandes .

Hampe , Karl: Das Hochmittelalter. Geschichte des Abendlandes von 900-1250. Lw. 15,Deutscher Verlag, Berlin. X, 346 5.

Cartellieri , Alexander:

Die Weltstellung des Deutschen Reiches 911–1047. Lw. 30,Oldenbourg, München- Berlin. XXXVIII, 513 S. Haller , Johannes : Das altdeutsche Kaiſertum. Union deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart.

VII, 252 5. Lw. 4,80

hampe , karl: Herrschergestalten des deutschen Mittelalters. Quelle & Meyer, Leipzig. 410 S.

Lw. 10,63

Schneider, Friedrich: Neuere Anschauungen der deutschen Historiker zur Beur teilung der deutschen Kaiserpolitik des Mittelalters. 3. Auflage. 3,60 Böhlau, Weimar. 86 5., 4 Taf. Pinder, Wilhelm: Die Kunst der deutschen Kaiſerzeit staufischen Klaſſik. Seemann, Leipzig. 409 5.

bis zum Ende der 20,- ; Co. 24,

Arndt , Johannes : Deutsche kunst im Reich der deutschen kaiser. Bd. 1 , 2. pp. je 0,90 Bibliographisches Institut, Leipzig. Kießling , Gerhard : Deutsche Kaiserbildnisse des Mittelalters. Bibliographisches Institut, Leipzig. 55 5.

Pp. je 0,90

Fiedler , Hans : Dome und Politik.

Angelsachsen-Derlag, Bremen. 277 5.

Lm . 6 ,–

Schulz , Fritz Traugott: Die deutschen Reichskleinodien. Bibliographisches Institut, Leipzig . 60 S.

Pp. 0,90

4. Die frontgegen den Often. Brackmann , Albert: Reichspolitik und Ostpolitik im frühen Mittelalter. de Gruyter, Berlin. 23 S.

1,50

Thoß , Alfred: Heinrich I. (919-936). Der Gründer des ersten deutschen Dolksreiches . Lw. 4,50 Blut u. Boden Verlag, Goslar. 226 5. 64

5

&

.Fries 9 Raumes des dem Aus

Eugen Prinz

Ladtke, Franz : König Heinrich I. Stilke, Berlin. 208 5.

Lw. 6,50

Radig , Werner: Heinrich I., der Burgenbauer und Reichsgründer. Kabitsch, Leipzig. 119 5.

7,50

Heimpel , Hermann : Bemerkungen zur Geschichte König Heinrichs I. Hirzel, Leipzig . 45 5. Lüdtke , Franz :

1,70

Kaiser Lothar der Sachse. Stilke, Berlin. 192 5.

Lw. 5,50

Beumelburg , Werner: Kaiser und Herzog. Stalling, Oldenburg . 555 S.

Lw. 8,50

Brackmann , Albert: Magdeburg als Hauptstadt des deutschen Oftens im frühen Mittelalter. Lw. 3, Schmidt & Günther, Leipzig. 88 5. Magdeburg in der Politik der deutschen Kaiser. Lw. 5, Dowinckel, Heidelberg-Berlin. 235 5. Haenel, Erich: Dom und Burg in Meißen. Weber, Leipzig. 64 5.

Pp. 0,90

7. Waräger und Normannen ziehen die Grenzen Europas Don ihrem Zentrum in Arabien und Syrien aus hatten die Semiten den kontinent in den flanken umklammert; der öft liche Stoß zielte auf die Balkanhalbinsel, der westliche über Ägypten und Nordafrika nach den kulturländern Südwest europas, nach Sizilien, Unteritalien, Spanien und Südfrank

5*

67

reich. Der Gegenstoß, von den Germanen des hohen Nordens vorwärtsgetragen, umfaßte das Zentrum Europas ebenfalls mit beiden Armen, die Waräger dem Weg der Flüſſe Düna Dnjepr, Weichsel-Dnjestr folgend, die Normannen über Eng land, Nordfrankreich, Unteritalien. Auf der Balkanhalbinsel trafen sich beide Bewegungen. Die Nestorchronik, eine von russischen Mönchen niedergeschriebene Chronik des 11. Jahr hunderts, erzählt von den völlig zerrütteten Derhältnissen zwischen den finnischen und flawischen Stämmen des Ost raumes; ein Stamm erhob sich gegen den anderen, keiner war fähig, den Einfällen der aus dem Innern Asiens vordringenden Nomadenvölkern wirksamen Widerstand zu leisten. In ihrer not beschlossen sie: „ Wir wollen uns einen Fürſten ſuchen, der uns leitet und uns Recht ſpricht. " Sie ſandten Sendboten übers Meer zu den „Rußje”, den Warägern, und ließen dieſen fagen : „ Unser Land ist groß, gut und mit allem geſegnet, aber es ist keine Ordnung darin. kommt, um uns zu beherrschen und zu leiten." Drei Brüder mit ihren Gefolgsleuten kamen, Rurik, der älteste, begründete die Feste Aldeigjuborg, Sinjeus (Signjut), der zweite Bruder, ließ sich am See Bjelo-Osero nieder, und Truwor (Thorward), der dritte, in Jsborgsk, füd lich vom Peipussee. Nach diesen Ruffi (Warägern) erhielt das Land um Nowgorod (Holmgard) den Namen Rußland . Spätere Warägerzüge dehnten das Herrschaftsgebiet der nordischen Stämme nach dem Süden aus. Die Stadt Kiew (känugard) am Dnjepr wurde das Zentrum des altrussischen Staates. Die folgenden Warägergenerationen konnten die Vorherrschaft nordischer Kultur nicht aufrechterhalten. Sie waren zahlen mäßig zu schwach, um die weiten Gebiete zu durchdringen. Der Nachschub aus dem Norden brachte wohl krieger und kauf leute, aber keine Frauen und Kinder. Der Kiewer Staat geriet bald in kulturelle, kirchliche und geistige Abhängigkeit von Ostrom. Er kehrte sein Gesicht noch nicht von Europa ab, ver 68

schloß sich aber der germanisch-romanischen Gemeinschaft. Die Begründung des altruffischen Staates ist die bedeutendste, aber nicht die einzigste Leiſtung der schwedischen Wikinger im Ostraum. Schon im 8. Jahrhundert ſiedeln ſie überall im baltischen und finnischen Küstengebiet, wahrscheinlich sind sie an der Errichtung des ersten polnischen Staates (um 1000) maßgebend beteiligt; schwedische Kaufleute verbinden Südrußland mit dem Baltikum. Die Heere Ostroms, die Araber und Bulgaren abwehrten, waren von nordischen Söldnern durchsetzt. Don Norwegen und Dänemark aus sind die Normannenfahrten weit über das Meer bis Island, später bis nach Amerika, gegangen. Eine unbändige Kraft treibt die nordischen Seekönige zur Eroberung und Entdeckung. Die morschen Stellen des Karolingerreiches und der angelsächsischen Königreiche, die gesamte Nordseeküste von Hamburg bis Paris und der Often der britannischen Inseln, ist ihren kühnen Angriffen ausgesetzt. In der Normandie fassen sie fuß und greifen von da nach der englischen krone. Gleichzeitig nehmen sie in Unteritalien den kampf auf gegen die Reste der oftrömischen Herrschaft und gegen Araber und Sarazenen, die sich auf Sizilien festgesetzt hatten. Aus den trotzigen Normannen find in Unteritalien unbequeme Lehnträger der römischen Kirche geworden. Als in dem Augenblick der größten Macht der römischen kurie das Papsttum die Ritterschaft des Abendlandes zu dem gemeinsamen Unternehmen der kreuzzüge gegen die Welt des Orients vereinte, ist es ihm gelungen, nicht nur die flandrische, die französische und englische, in weit geringerem Maß auch die deutsche, vor allem aber die normannische Ritterschaft zu den von Abenteuern umwobenen Fahrten nach Kleinasien und Syrien zu begeistern. Ein dauerndes Ergebnis hat das Opfer der führenden Schichten des Abendlandes im Kampf gegen herandrängende

Orientalen

und

Seldschukken,

gegen

die

Widrigkeiten des klimas und alle Nöte eines Krieges ohne

69

fichere rückwärtige Verbindungen, gegen das Mißtrauen der Oströmer, denen man zu Hilfe eilte, und gegen die Uneinigkeiten in den eigenen Reihen, nicht gebracht. Auch das politische Ziel einer dauernden Befestigung der abendländischen Herrschaft auf der Balkanhalbinsel, das vor allem die Normannen und die italienischen Seestädte anstrebten, wurde nicht erreicht. Die von einer Glaubensbegeisterung angefachte Bewegung ist gescheitert, weil ihr jede sichere politische Führung fehlte, und weil ihr letzter Sinn, die Begründung der päpstlichen Weltherrschaft, weder die Aufgabe des Christentums noch auch die des Abendlandes sein konnte.

Zeitbrücke Wikingerschiff. Fries Darstellungen der Wikinger-, Normannen- und Warägerzüge nach zeitgenössischen Vorlagen.

Karten Normannen und Waräger ziehen die Grenze Europas. Funde und Kunstwerke Das Schiff von Oseberg. Nachbildung in Holz. Berlin, Amt Dorgeschichte. Wikingerschwert von Lippehne. Berlin, Museum für Dor- und Frühgeschichte. Letter Tierkopf - Pfosten von Oseberg. Bremen, Museum Väterkunde. Wikinger-Schmuckstück. Goldreif von Strobjehnen. Berlin, Muſeum für Dor- und Frühgeſchichte.

70

Wikingische Schalen ( Schildkröten-)Fibel. Königsberg, Pruffia-Museum. Die Runde fibel des Goldschmuckes von Hiddensð . Stralsund, Muſeum.

Der Wandteppich von Bayeux. Aus f. Fowke: The Bayeux-Tapestry. London 1875. Abbildung der Aldeigjuborg. Foto. Antiker Marmorlöwe vom Piräus mit Runenschrift. Foto. ,,Das merkwürdigste Denkmal der Oftwikinger ist der antike Löwe, der ehemals im Piräus stand und heute vor dem Arsenal von Denedig aufgestellt ist. Auf dem marmornen fell des Tieres find von kunstfertiger Hand Bänder mit Runen eingemeißelt, die beſagen : In Heeres Mitte ward er gefällt. In diesem Fjord aber rihten Runen die Männer für Horse, den wackeren Bauern der Bucht. Schweden rihten dies auf dem Löwen ein." (J. O. Plaßmann : Wikingerfahrten und Normannenreiche.) Miniatur aus dem Louvre. Einschiffung Ludwig des Heiligen zum Kreuzzug. Foto.

Schrifttum Sammlung Thule. Bd. 3, 13 und 19. Diederichs, Jena. Bd. 3. Dom Skalden Egil. Bd. 13. Grönländer und färinger. Bd. 19. Geschichten von den Orkaden, Dänemark und der Jomsburg.

geb. 4,50 geb. 8,50 geb. 8,50

falk , Hjalmar: Altnordisches Seewesen. Winter, Heidelberg. 112 5. Straffer , Karl Theodor: Wikinger und Normannen. Hanfeat. Derl.-Anft., Hamburg.

220 5.

11 ,71

Ramlow , Gerhard : Seefahrer, Skalden und Bauern. Pflugschar-Derl., Düsseldorf. 103 S.

1,30

Norden streng , Rolf: Die Züge der Wikinger. Quelle & Meyer, Leipzig . VII, 221 5. Busch, Fritz Otto: Wikinger. Schneider, Leipzig . 80 5.

Film. 1,50

Paulsen , Peter: Der Goldschat von Hiddensee. kabitsch, Leipzig. 94 5.

4,80

Adama van Scheltema , Frederik: Der Osebergfund. Kabitsch, Leipzig. 78 5.

4,20

Paulsen , Peter: Der Wikingerfund von Leckhus und seine Bedeutung für die nordwest-europäische Frühgeschichtsforschung. 2,50 Derl. Heimat u. Erbe, Kiel. 55 S. Jankuhn , Herbert: haithabu. Eine germanische Stadt der Frühzeit. Lw. 5, Wachholt, Neumünster. VII, 140 S.

Jänichen , hans : Die Wikinger im Weichsel- und Odergebiet. Rabitsch, Leipzig . 153 S.

12,

Lienau , Otto: Die Bootsfunde von Danzig. Ohra aus der Wikingerzeit. Danziger Derlagsgel., Danzig. 52 S. 72

1,30

Nørlund , Paul: Wikingerfiedlungen in Grönland. Ihre Entstehung und ihr Schicksal. 6,30 Kabitsch, Leipzig. VII, 138 5. m. 98 Abb.

Capper , D. p.: Wikingerfahrt nach Weſten. Staackmann, Leipzig. 171 S.

Lw. 4,80

neckel, Gustav: Die erste Entdeckung Amerikas im Jahre 1000 n. Chr. durch die Nordgermanen. 1,50 Klein, Leipzig. 88 5.

Maderno , Alfred : Germanisches Kulturerbe am Mittelmeer. Keil, Berlin. 206 5.

2,50; Lw. 4,-

Desper , Will: Das harte Geschlecht. Roman. Langen-Müller, München. 309 5.

5,50

kamban , Gudmundur: Ich seh ein großes schönes Land. Infel- Derl., Leipzig. 454 5.

Lw. 6,50

Quellennachweis. Über den Einfluß der Normannen auf die Bildung der politischen Ideen ogl. A. Brackmann : Die Wandlung der Staatsanschauungen im Zeitalter Kaiser Friedrich I. (Hiſtoriſche Zeitſchrift. Bd. 145, 1932.) D. Thomsen: Der Ursprung des russischen Staates (1879). --Arne: La Suède et L'Orient (1914) . - m. Dasmer: WikingerSpuren in Rußland (Sitzungsberichte der Preuß. Akademie der Will. Phil.-hist. Kl. 1931 ). Die altcuffifche Nestorchronik, in Übersetzung hrsg. von R. Trautmann (1931 ). - k. Erdmann : Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens (1936). 73

8. Landesfürften, Ritterorden und Städtebünde Die zweite Welle der großen Ostbewegung mitteleuropäischer Völker ſett um 1100, nachdem der kampf zwischen Kaiser und Papst seinen Höhepunkt überschritten hatte, ein. Don wenigen Ausnahmen abgesehen, haben die Inhaber der kaiserlichen Gewalt, deren kräfte im Süden gebunden waren, fich nicht an die Spitze der Bewegung, deren Führung die würdigste Aufgabe ihres Amtes gewesen wäre, gestellt. Landesherren und Territorialfürsten wie Heinrich der Löwe, Adolf von Schaumburg und Ottokar von Böhmen sammeln Bauern und Handwerker aus Flandern, Holland, Niedersachen, Mittelund Ostdeutschland zum Siedlungszug über Elbe und Oder. Auf den Ruf der von den Pruzzen hart bedrängten Herzöge von Malovien führt der Deutsche Orden deutsche Ritter, denen damit eine höhere Aufgabe als der aussichtslose Kampf um die Behauptung der Kreuzfahrerstaaten in Syrien und kleinafien gestellt wurde, ins kulmer Land und trägt deutsche Herrschaft und kultur in die Gebiete zwischen Weichsel und Memel. Später greift er nach Livland und Kurland über. Gleichzeitig breiten sich die Schweden an der nördlichen Küste des Finnischen Meerbusens und die Dänen sich in Estland aus. Der Bürger folgt als Träger des Gewerbes und handels diesem Zug, schafft den Wirtschaftsraum für die neuerſchloſſenen Gebiete und vermittelt den Tausch von Waren zwischen Ostund Mitteleuropa . Die Hanse vereinigt einen Kreis flandriſcher und niederdeutscher Städte, deren südlichster Ring durch die Städte Amsterdam, Lüttich, Breslau, Krakau , Riga, Dorpat und Narwa gebildet wird . Die hansischen Handelsbeziehungen verbinden den gesamten nordeuropäischen Raum; in Nowgorod, Stockholm , Bergen und London sind ihre kontore und Niederlaffungen. Nicht kriegerische Eroberer, sondern Siedler und Handwerker, die eine überlegene kultur, befonders auf dem Ge74

biete der Wirtschaft, der kunst und des Rechtes in ein nur teil weise erschlossenes Gebiet trugen, haben den nördlichen Teil des Oftraumes für Europa gewonnen. Eine ähnliche Bedeutung, die im nordischen Raum die Hanse gewonnen hat, füllen nach dem Scheitern der Kreuzzugsbewegung die bürgerlichen Kräfte der oberitalienischen Städterepubliken im öftlichen Becken des Mittelmeers aus. Trotz der Vernichtung der Kreuzfahrer Staaten durch den Sultan von Ägypten ( 1291 ) , trok der Zer störung der fyrischen Handelsstädte behaupten sich die Italiener in einem Teil der betroffenen Gebiete. Im 14. Jahrhundert er reicht der Levantehandel ſeine größte Blüte. In der Adria, in der Ägäis bis nach konstantinopel ſind die Venetianer führend; im Schwarzen Meer stehen ihre Kaufleute in scharfem Wett bewerb mit den Genuesen, die auf ihren Schiffen sogar die Zufuhr von Lebensmitteln nach konstantinopel an sich reißen. Neben ihnen haben die abendländische Schutzaufgabe Ritter orden auf Rhodos, ſpäter auf Malta übernommen, bis der Osmaneneinfall in diesen Gebieten sie zum Erliegen brachte.

Fries 1. Bilder aus dem bäuerlichen Rechtsleben nach einer be bilderten Handschrift des Sachſenſpiegels. 2. Die Kirchenburg in Probstdorf in Siebenbürgen. 3. Krakau, der südöstlichste Stützpunkt der deutschen Hanse. Daneben ein Bild von Deit Stoß (Nürnberger künstler, wirkte auch in Krakau). 4. Kazimierz an der Weichsel. 5. Ostseestädte: Riga, Wisby, Reval, Danzig. 6. Nordischer Forschergeist im Often: Kopernikus-Sternwarte und Dom in frauenburg. 75

7. Die oberitalienischen Städte als Träger europäiſcher Kultur in der Levante. 8. Der Dogenpalast in Denedig.

Karten 1. Der deutsche Handel in Osteuropa im Spätmittelalter. 2. Die Derbreitung des deutschen Rechtes in Osteuropa. Lübeck, Magdeburg, Nürnberg und Wien sind die wichtigsten Ausgangspunkte. 3. Die Oftgrenze der gotischen Baukunft.

Dokumente Urkunde des Kaiſers Friedrich II. für die Stadt Lübeck . 1226. Lübeck, Stadtarchiv. Fulmer Handfeste. Deutsche Übersetzung. 13. Jahrhundert. Königsberg, Staatsarchiv. Stadtplan der Altstadt Breslau vom Jahre 1562. Neumarkter Rechtsbuch. Handschrift des 14. Jahrhunderts. Glogau, Stadtarchiv. Der Text entstand wahrscheinlich vor 1235. Urkunde Herzog Boleslaus von Schlesien für die Zisterzienser von Leubus. 1175. Breslau, Staatsarchiv. Die Stiftungsurkunde des wichtigsten Zisterzienserklosters im mittleren Often. Urkunde des Kaiſers Friedrich II. für den Deutschen Orden. Rimini März 1226. Königsberg, Staatsarchiv. 76

Ordensschwert vom Schlachtfeld von Tannenberg. Berlin, Jeughaus.

Kettenpanzer mit Halskragen. 14. Jahrhundert. Königsberg, Pruſſia-Muſeum. Guillelmus Caourfin : Obsidionis Rhodiae urbis descriptio. (Denedig 1480.) Berlin, Preuß. Staatsbibliothek. Beschreibung der Belagerung der Stadt Rhodos (durch die

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Denedig, Corfu, Modon, Rhodos. Holzschnitte aus Bernhard von

Breydenbach,

Pere

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Schrifttum Eike von Repgow : Der Sachsenspiegel. In unsere heutige Muttersprache übertr. de Gruyter, Berlin-Leipzig. XI, 360 S. m. Abb., 2 tn. geb. 6,80 Eike von Repgow : Der Sachsenspiegel. Dielfarbige Bilder a. d . Heidelberger Fs. Eingel. u. erl. von Eberhard Frh. v. künßberg. Infel-Derl., Leipzig. 31 S., 32 5. Abb. pp. -,80 La Baume , Wolfgang: Urgeschichte der Ostgermanen. Danziger Derl.- Gesellsch., Danzig. 167 5. m. Abb.

6, 77

Hampe , karl: Der Zug nach dem Often. Die kolonisatorische Großtat des dt. Dolkes im Mittelalter. Film. 1,80 Teubner, Leipzig-Berlin. 108 5. Emmerich , Werner: Der deutsche Often. Die kolonisatorische Leiſtung d . dt. Dolkes im Mittelalter. pp. -,90 Bibliogr. Inst., Leipzig. 48 S., 48 5. Abb. kötschke, Rudolf und Wolfgang Ebert : Geschichte der oftdeutschen Kolonisation. Bibliogr. Inft., Leipzig. 251 S.

Lw. 5,80

Der deutsche Often. Seine Geschichte, fein Wesen u. feine Aufgabe. Hrsg . v. Karl C. Thalheim u. Arnold Hillen Ziegfeld. Deutscher Derlag, Berlin. XII, 624 5. m. Abb. u. Ktn.-Skizzen, zahlr. Taf. 22,-; Cm . 26,—; fildr. 29,

Simoleit , Gustav: Ostdeutschland und Osteuropa. Ein Hilfsbuch zur Behand lung dt. Oftfragen aus Geschichte u. Gegenwart. 5,40; Lw. 6,60 Jickfeldt, Osterwieck-Berlin. VIII, 207 5.

Maschke , Erich: Das germanische Meer. Geschichte des Ostseeraumes. -,60 Derl. Grenze u. Ausland, Berlin-Stuttgart. 40 5.

Siewert , Wulf: Der Ostseeraum. Mit 9 Ktn. Teubner, Leipzig-Berlin. 99 5. Schäfer , Dietrich: Die deutsche Hanse. Mit 102 Abb. Delhagen & Klasing, Bielefeld-Leipzig. 140 S.

78

1,80

4,

Maß , Konrad: Die deutsche Hanse. Mit 4 Taf. u. 6 Abb. Diederichs, Jena. 87 S.

1,20

Die schöne Hansestadt Lübeck in 100 Bildern. Text v. Carl Wehrmann. Kart. 3,Nöhring, Leipzig. 104 5.

Der Nordosten. Keyser , Erich: Danzigs Geschichte. Mit 6 Abb. u . 1 ft. Kafemann, Danzig. 300 S.

Film. 3,50

Redlich, Friedrich Alexander: Sitte und Brauch des livländischen Kaufmanns. Plates, Riga. 110 5. Holst , Niels von : Baltenland. Dt. Kunstverl., Berlin. 111 S.

Treitschke , Heinrich von: Das deutsche Ordensland Preußen. Reclam, Leipzig. 108 5.

2,40

4,-; geb. 5,-

Pp. - ,75

krollmann , Christian: Politische Geschichte des deutschen Ordens in Preußen. 8,— Königsberg. 205 5.

Maschke, Erich : Der deutsche Ordensstaat. Gestalten seiner großen Meister. Hanseat. Derl.-Anst., Hamburg. 127 S.

Lw. 4,80

Guttzeit , Emil Johannes : Die kolonisationsarbeit des Deutschen Ordens in Preußen. -,75 Ostpreuß. Heimat-Derl., Heiligenbeil. 39 5. m. Abb. 79

Kunze , Gottfried : Glaube und Politik. Zur Idee des Deutschen Ordens. 2,40 Diederichs, Jena. 93 5. Clasen , Karl Heinz : Die mittelalterliche Kunst im Gebiet des Deutſchordens Staates Preußen. Bd. 1 . Königsberg. XII, 224 5. m. 115 Abb., 16 S. Pläne. Flw. 8,—

Maschek , hermann : Deutsche Chroniken . Reclam, Leipzig. 339 S., 1 Taf. 7,50; L. 9,- ; fldr. 15,— (Darin Auszüge aus der Deutſchordenschronik d . Heinrich Caper, Livländischen Reimchronik, kronike v. Pruzinlant des Nikolaus o. Jeroschin.) Wichert , Ernst: Heinrich von Plauen. Deutsche Buchgemeinschaft, Berlin. 403 S.

Fildr. 4,70

Miegel , Agnes: Die Fahrt der sieben Ordensbrüder. Diederichs, Jena. 80 5.

pp. -,80

Mortensen , Hans und Gertrud: Die Besiedlung des nordöstlichen Ostpreußens bis zum Beginn des 17. Jh . Teil 1 u. 2. 9,-; L. 10,60 Hirzel, Leipzig. u . 12,− ; Im . 13,60 Marienburg und Marienwerder. Beschr. von Karl Heinz Claſen. Dt. Kunstverl., Berlin. 36 S., 56 S. Abb. Heuer, Reinhold: 700 Jahre Thorn. 1231-1931 . Mit Abb. u. Taf. Danzig. 72 5. 80

Lw. 2,95

Kemal Attatürk.

Brachvogel , Eugen: Frauenburg, die Stadt des Kopernikus. Preußen- Derl., Elbing. 34 5. m. Abb.

-,80

Stein , Rudolf: Das alte Breslau, eine gotische Großstadt. Flemming, Breslau-Dt. Liſſa. 56 S.

-,80

Aubin , Hermann : Schlesien als Ausfallstor deutscher Kultur nach dem Osten im Mittelalter. -,80 Flemming, Breslau-Dt. Liffa. 40 S. Cute , Eberhard : Deit Stoß. Dt. Kunstverl., Berlin. 47 S., 72 S. Abb.

Lw. 5,-

Sudetenland , Böhmen und Mähren Beninger , Eduard und Hans Freifing : Die germanischen Bodenfunde in Mähren. Sudetendt. Derl. Kraus, Reichenberg. 124 S.

3,75

Beninger , Eduard : Die germanischen Bodenfunde i. d. Slowakei. Sudetendt. Derl. Kraus, Reichenberg-Leipzig. 172 5.

Schmidtmayer , Alfred: Geschichte der Sudetendeutschen. E. Dolksbuch . Kraft, Karlsbad-Leipzig . 301 5.

6,Lw . 7,-

Lw. 3,75

83

699

fochler- hauke , Gustav : Deutscher Dolksboden u . dt. Volkstum in der Tschecho[lowakei. Lw. 7,50 Dowinckel, Heidelberg-Berlin. 324 5.

Krebs , hans und Emil Lehmann : Wir Sudetendeutsche.

Runge, Berlin. 168 5.

3,20; Lw. 4,35

Jung , Rudolf: Die Tschechen. 1000 Jahre dt.-tschech. Kampf. Dolk u. Reich Derl., Berlin. 227 5.

4,80

Bodenreuth, Friedrich: Alle Wasser Böhmens fließen nach Deutschland. Roman. D. Hugo & Schlotheim, Berlin. 347 S. Lw. 6,50 Wahlik , hans: O Böhmen. Roman . Staackmann , Leipzig. 325 S.

Lw. 4,

Strobl , Karl Hans: Die Fackel des hus. Roman. Staackmann, Leipzig.

4,80

Pleyer, Wilhelm: Der Puchner. Langen-Müller, München. 363 S.

Lw. 5,50

Rothacker, Gottfried: Das Dorf an der Grenze. Roman. Langen-Müller, München. 298 5.

Lw. 4,80

Schock, Kurt:

Peter Donnhauser. Ein ſudetendeutsches Schicksal. Deutscher Dolksverl., München. 40 S. -,80 Jahn, Rudolf: Konrad Henlein. Kraft, Karlsbad --- Leipzig. 185 S.

2,30; Lw. 3,50

Hoffmann , Heinrich: Hitler befreit Sudetenland. Geleitwort Konrad Henlein. Zeitgeschichte, Berlin. 31 Bi. Abb. 2,50; Lw. 3,75 84

Südosteuropa

korodi , Luh: Deutsche Bilanz in Südosteuropa . Stilke, Berlin. 110 S.

4,-

Janev , Janko : Südosteuropa und der deutsche Geist. Deutscher Hort-Verlag, Herrsching, Leipzig, Wien . 96 S.

Pp. 2,80

Gréb , Julius: Zipser Dolkskunde. Anstalt f. sudetendeutsche Heimatforschung, Räsmark & Reichen4,65 berg. 342 5. Schürer , Oskar und Erich Wiese : Deutsche Kunst in der Zips. Rohrer, Brünn-Wien-Leipzig. VII, 271 5.

Lu. 18,-

Petöfi , Alexander (Sándor) : Lyrische und epische Dichtungen. Neu überseht von Lorenz Landgraf. Film. 5,40; Lw . 6,70 Kōkai, Budapest. XV, 523 5. Suranyi , Miklos: Ein Dolk allein. Hist. Romantrilogie. 3folnay, Wien. 776 5.

Lw. 9,50

Herczeg , Franz: Rakoczi, der Rebell. Zsolnay, Wien. 522 S.

Lw. 7,50

Riedl , Franz : Ungarn. Das Land der Stephanskrone. Schneider, Reichenau. 95 5.

1,50

Piffl , Erna: Deutsche Bauern in Ungarn. Derl. Grenze u. Ausland, Berlin. 64 S.

7,80

85

Hartmann , Rudolf und Franz Riedl : Deutsches Bauernleben in Ungarn. Dolk u. Reich-Verlag, Berlin. 74 5.

Pp. 3,50

Höpker , Wolfgang: Rumänien diesseits und jenseits der karpathen. Knorr & Hirth, München. 126 5. 3,90; Lw. 4,80 Hielscher , Kurt : Siebenbürgen. Banat. Sathmar . Marmarosch. Landschaft, Bauten, Dolksleben. Lw. 5,90 Brockhaus, Leipzig. XV, 148 5.

Teutsch, friedrich : Die Siebenbürger Sachsen in Dergangenheit und Gegenwart. Krafft, Hermannstadt. 367 S. brosch. 3,50; geb. 4,25 Krasser , Harald: Siebenburger Deutschtum. Zeugniſſe aus 8 Jahrhunderten deutschen Lebens. - ,50 Langen-Müller, München. 66 5. Meschendörfer , Adolf: Die Stadt im Often. Langen-Müller, München. 306 S. Jillich , Heinrich: Zwischen Grenzen und Zeiten. Roman. Langen-Müller, München. 643 S.

Lw. 4,80

Lw. 7,50

Phleps , Hermann: Oft- und Westgermanische Baukultur unter bes. Berücksichtigung der ländl. Baukunſt Siebenbürgens . Derl. f. Kunstwissenschaft, Berlin. 77 5. m. Abb., 40 Taf. Lw . 48,86

Das Königreich Südflawien. Dargest. von Gerh. Gesemann u . a. Mit einem Geleitwort von Karl Haushofer. 6,—; geb. 7,50 Noske, Leipzig. 262 5. In der Maur , Gilbert: Die Jugoslawen einst und jetzt. Bd. 1 , 2. J. Günther, Leipzig.

Lw. 15,-

März , Josef: Jugoslawien. Probleme aus Raum, Dolk und Wirtschaft. Film. 5,80 Deutscher Derl. f. Politik u. Wirtſchaft. 167 S.

Basch , Franz : Zur Volks- und Volksbewegungsfrage im Banat 1717 bis 1867. 2,50 Schick, München (i. komm.). 45 5. Müller- Guttenbrunn, Adam : Der große Schwabenzug. Staackmann, Leipzig. 376 S.

Lw. 3,50

Rüdiger , Hermann : Die Donauschwaben in der südslawischen Batſchka. Ausland u. Heimat, Stuttgart. 136 S.

1,50

Leibrock , Otto: Bulgarien gestern und heute. VDI-Derlag, Berlin. XII, 175 5.

6,75

Janeo , Janko : Heroismus und Weltangst. Deutscher Hort- Derl., Herrsching. 56 S.

1,20

Heymann , Egon: Balkan. Kriege, Bündnisse, Revolutionen. 150 Jahre Politik und Schicksal. Junker & Dünnhaupt, Berlin. XII, 440 S.

7,-; Co. 8,50

87

9. Die Oſtmark — ein Bollwerk Europas Nachdem bereits zu Beginn der Völkerwanderung die vorderste Derteidigungslinie der europäischen Front in Südrußland ge Sprengt und die Balkanhalbinsel und die Donaulande in den folgenden Jahrhunderten von turanischen und mongolischen Dölkerzügen überflutet war, ist die deutsche Ostmark die Zitadelle Europas geworden. Die einst so gefürchteten Ungarn wurden durch friedliche Einwanderung und kulturelle Durch dringung an den abendländischen Gemeinschaftskreis heran gezogen. In diesem Raum, dem Siedlungsgebiet des baju warischen Stammes, find die Anstürme der Avaren, Tataren und

Osmanen

aufgefangen.

Noch heute erinnern die weit

vor der Hauptverteidigungslinie in Ungarn und Sieben bürgen vorgeschobenen wehrhaften Burgen und befestigten kirchen, Klöster und Flecken an die strategische Bedeutung dieses Raumes. Während der letzte Hohenstaufenkaiſer in erbittertem Kampfe gegen das Papsttum in Italien stand, erbebte das Abendland vor einer erneuten säkularen Ge fahr. 800 Jahre nach dem Hunneneinfall hatte Dschingiskhan im Innern Asiens das Riesenreich der Tataren gebildet; bereits erstreckte es sich über ganz Asien und sah drohend nach Europa herein. Um 1238 kommt die Maffe wohl ausgerüsteter und leicht beweglicher Steppenreiter in der Richtung auf Mittel europa in Bewegung, der altrussische Staat wird zerstört, kiew geht in Flammen auf ( 1240), unaufhaltsam wälzt ſich die Maſſe weiter über den Rand der Karpaten und Sudeten hinaus. Der Hauptstoß trifft Ungarn, dessen Heer völlig geschlagen wird; vergebens opfert der Herzog Heinrich der Fromme sich und sein deutsch-polnisches Ritterheer in der Schlacht bei Liegnitz ( 1241 ); in Mähren kann sich Olmütz gerade noch be haupten, die tatarischen Reiter streifen bereits bis Wien und Neustadt. Kein Kaiser und kein Kreuzzugsheer stand bereit, 88

um dieser Gefahr entgegenzutreten. Zwiftigkeiten innerhalb der tatarischen Reihen haben es verhindert, daß das Schicksal der Zerstörung nur im Augenblick osteuropäische Länder, Rußland, die Ukraine, Ungarn und Teile von Schlesien und Mähren traf. Bis in das 16. Jahrhundert haben diese Gebiete in der Furcht vor tatarischen Einfällen gelebt. Die weiteren Folgen dieses tatarischen Einfalls find aber wirksam bis auf den heutigen Tag geblieben. Die Gebiete am Nordrand des Schwarzen Meeres, in die die Tataren nach ihrem Abzug aus den Donaulanden ihre Sitze verlegten, sind seitdem nie wieder dauernd in den Bereich abendländischer Kulturgemeinschaft gelangt. Es ist kein Zufall, daß die westlichen Grenzen der heutigen Sowjetunion im wesentlichen, wenn man von karelien und den Strichen um den Finnischen Meerbusen absieht, die Gebiete umfassen, die im späten Mittelalter zum Machtbereich des Tatarenkhans gehörten. Auch nachdem es den Moskauer Großfürsten gelungen war, das Joch der Tataren abzuschütteln (um 1480) , konnten die Spuren einer jahrhundertelangen Beherrschung nicht weggewischt werden. Zerstörte Städte können wieder aufgebaut und erpreßte Brandschatzungen vergessen werden, eine blutmäßige Zersetzung, wie sie durch die Tatarifierung des ruffifchen Adels erfolgte, ist nicht wieder aus der Geschichte zu tilgen. Derhängnisvoll hat es sich daher bis heute ausgewirkt, daß im hohen Mittelalter das Papsttum die vereinigten Kräfte des Abendlandes gesammelt hat, um sie in einem ergebnislofen Kampf um Syrien verbluten zu laſſen. In den führenden Ländern Europas blickte man auf Jerufalem, Antiochia und Konstantinopel ; kiew wurde seinem Schicksal überlassen. Die Verbindung, die zuerst der Papst Innozenz IV. und später Ludwig XII. von Frankreich wenige Jahre nach der Zerstörung von kiew mit den Tataren aufnahm, um sie als Bundesgenossen gegen die Gegner der Kreuzfahrerſtaaten zu gewinnen, zeigt, daß die Warägergründung und der ge-

89

fährdetste Teil der europäischen Ostfront völlig außerhalb des Horizontes päpstlicher und westeuropäischer Politik lag. Der Osmaneneinfall hat vollends die Südostflanke Europas gelähmt. Um 1300 wurde das Reich der osmanischen Türken in Klein afien begründet, die bereits ein halbes Jahrhundert ſpäter auf der Balkanhalbinsel Fuß fassen. Serbien und Bulgarien er liegen ihrem Ansturm. Seitdem ein Kreuzfahrerheer deutſcher, englischer und französischer Ritter vernichtend an der unteren Donau geschlagen wurde ( 1396), hat ein Gefühl für das ge meinsame Schicksal wiederum das gesamte Abendland bewegt. Ein Dekret des Konstanzer Konzils entband ſogar die chriftlichen Staaten von der Pflicht, den Ungläubigen Wort zu halten. 1453 ist nach tapferem Widerstand konstantinopel gefallen, nachdem vorher der verzweifelte Versuch eines ungarisch polnischen Ritterheeres, in letzter Stunde den Griechen Hilfe zu bringen, gescheitert war. Die Ostmark des Reiches, zunächst die Steiermark und Krain, liegt nun den Angriffen und Ein fällen der Osmanen offen. 1471 sind die Osmanen bis Görz gelangt, 1480 bis Rottenmann, 1526 werden die Ungarn völlig geschlagen. 150 Jahre lang wehte der Halbmond auf den Zinnen Ofens. 1529 stehen sie zum erstenmal vor Wien. Wenn damals Böhmen mit Schlesien und Mähren zusammen · mit Österreich und den Alpenländern unter eine staatliche Herr schaft vereinigt wurde, so ist dieser Zusammenschluß nur unter dem Drucke höchster Not gelungen, nachdem vorher eine Sammlung der Kräfte des Donauraumes, unter ungarischer Führung von Matthias Corvinus, unter böhmischer Führung von Georg Podiebrad , gescheitert war. Das europäische Gemeinschaftsgefühl wurde aufs ſchwerste erschüttert, als gerade in dieſem kritischen Augenblick die französische Monarchie den Osmanen die Hand zum Bunde reichte. Im Februar 1536 schließt Franz I., nach seinem amtlichen Titel der „ allerchrift lichste König ", mit Sultan Soliman II., dem „ kaiſer der Kaiser, 90

Fürst der Fürsten, Verteiler der kronen der Welt, Schatten Gottes über beiden Erdteilen, Beherrscher des Schwarzen und Weißen (Mittelmeeres) Meeres, von Asien und Europa ”, einen Freundschaftsvertrag, in dem auch der Eintritt des Papstes und des Königs von England in diesen Bund vorgesehen war. Mit diesem Bündnis beginnt die kette von Verträgen, die Frankreich ohne jede Rücksicht auf eigenes Dolkstum, Religion und politische Weltanschauung gegen die jeweils stärkste Macht der europäischen Mitte mit den Machthabern des Oftens ge schlossen hat; das Schlußglied dieser kette ist das Bündnis Frankreichs mit der Sowjetunion. In Deutschland ließ die Osmanengefahr für einen Augenblick den Streit der kon fessionen verstummen; die protestierenden Stände haben das ihrige an dem Ersatz der Ostmark beigetragen. Ein ganzes Jahrhundert schwelt der Osmanenschrecken in Siebenbürgen und Ungarn, an der Adria und in der Ukraine, in der Moldau und Walachei weiter. Der Habsburgerſtaat hatte die Hauptlast zu tragen, die um so drückender war, als das Mißtrauen der übrigen Staaten Osteuropas und des östlichen Mittelmeeres gegeneinander ein gemeinsames Vorgehen unmöglich machte. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts, als das Reich aus den tiefen Wunden des Dreißigjährigen krieges blutete, stieg nochmals die Osmanenflut bis hart an den Damm des Festungskranzes der Ostmark. Es kam zu einer zweiten, diesmal sehr viel ernsteren Belagerung von Wien ( 1683 ). Die Gefahr war um so größer, als auch diesmal der Sonnenkönig Ludwig XIV. oon Frankreich ein Doppelspiel trieb, das ihm den Besitz des soeben überrumpelten Straßburgs sichern sollte. Eine Anzahl mitteleuropäischer Staaten fanden sich zur Abwehr zusammen. Nach heldenmütiger Verteidigung der Stadt haben Deutsche und Polen Wien entsetzt ; ihr Sieg leitete den großen Dormarsch des Abendlandes auf dem Balkan unter Führung Österreichs ein, der mit den Siegen des Prinzen Eugen zum Abschluß kam.

91

Eine Leiſtung von Jahrhunderten rechtfertigt den Anspruch der deutschen Ostmark, Schicksalsland europäischer Sammlung und Entscheidung zu sein.

Fries 1. Törzburg in Siebenbürgen. 2. Der Zug der Nibelungen durch die Ostmark. 3. Kreuzritter auf ihrem Zug nach Kleinaſien. 4. Walter von der Vogelweide nach der Manessischen Hand schrift. Der Dichter verlebte seine Jugend am Hofe der Baben berger. 5. Die Ostmark hält den Ansturm der Tataren auf. 6. Die Osmanen befehen den Donauraum. 7. Frankreichs Abgesandter bietet dem Sultan Soliman II. ein Bündnis gegen Europa an. 8. Der Polenkönig Sobieski eilt der von den Osmanen schwer bedrängten Stadt Wien zu Hilfe. 9. Die Siege des Prinzen Eugen erweitern den europäischen Siedlungsraum nach dem Südosten.

Karten In der deutschen Ostmark entscheidet sich das Schicksal Europas.

Dokumente und zeitgenössische Schriften Dfchingiskhan ( 1155?-1227), der Begründer der Tataren macht. Chinesischer Holzschnitt aus A. Favier : Peking. Histoire et description. 1897.

Dinzenz von Beauvais : Speculum historiale. Handſchrift. Wien, Nationalbibliothek. Aufgeschlagen: 4. Teil, Buch 6 der Abschnitt über die Tataren. 92

Abbildungen zum Tatareneinfall. turen.

fotos nach Minia-

Wien, Nationalbibliothek. Die Antwort des Tatarenkhans kujuk an den Papst Innozenz IV. 11. november 1246. Derkleinertes foto. Das Original befindet sich im Datikanischen Archio; es besteht aus zwei aneinandergeklebten Papierstreifen ( 1,12 X 0,20). Der Eingang des Briefes in türkischer, das übrige in persischer Sprache, geschrieben mit arabischen Buchstaben. In feiner Antwort faßt der Tatarenkhan die Friedensbotschaft des Papstes als Unterwerfungsangebot auf. Das Siegel des Tatarenkhans kujuk. Der Text in mongolischer Sprache mit uighuriſcher Schrift : In der Kraft des ewigen Himmels, der Befehl des Meeres-khan des Volkes der großen Mongolen. Die eroberten Dölker müssen dies Siegel achten und die Mongolen fürchten. Abgebildet in der Revue de l'orient chrétien. Sér. 3. T. 3. 1922. In dem beigefügten Schreiben kujuks an den Papst ist das Siegel zweimal aufgedruckt, einmal an der Stelle, wo beide Streifen aneinandergeklebt sind, und zweitens am Ende des Briefes. Denkschrift könig Ottokars von Böhmen an den Papft. November 1273. Handschrift. Wien, Nationalbibliothek. Die Denkschrift schildert die Lage am Ostrand Europas unter dem Gesichtspunkt der tatarischen Gefahr.

Dotiotafel aus St. Lamprecht, um 1420.

Gemälde von

Hans Tübingen aus Wiener-Neustadt mit der Darstellung einer Türkenschlacht könig Ludwigs von Ungarn. Graz, Johanneum .

Hans Rosenplüt : Don den Turcken. Geschrieben vor 1459. Handschrift. Dresden, Sächsische Landesbibliothek.

93

Zeitgenössische Darstellung der Schlacht von Mohacs von türkischer Seite, aus der Chronik des Qotscha Nischandschi. In türkischer Sprache. Wien, Nationalbibliothek. Ulrich von Futten : Ad principes Germanos ut bellum Turcis inferant exhortatio . Mainz (1518). Berlin, Preußische Staatsbibliothek. Mit handschriftlicher Widmung Huttens an Eoban Helſe. (Aufforderung an die deutschen Fürsten zum Türkenkrieg.)

Martin Luther : Don Kriege wider die Türcken. Wien, Nationalbibliothek.

Wittenberg 1529.

Die Belägerung der Statt Wien in Österreich, von dem aller grausamsten Tyrannen unnd Verderber der Christenheit dem Türkischen Kayser, genannt Sultan Solimayn. Nemlich beschen im Monat september des 1529. Mit Titelholzschnitt. o. 0. o. J. Wien, Nationalbibliothek. Nicolas Meldemann : Der Stadt Wien Belegerung ... gescheen nach Chr. Geburt 1529 und 1530 in Truck gepracht. Kolorierter Holzschnitt. Wien, Staatliche graphische Sammlung Albertina. Aufzeichnungen über Leistungen und Beiträge deutscher Reichsstädte z. B. Augsburg, Nürnberg usw. zur Befestigung von Wien nach der ersten Türkenbelagerung. Oberkammeramtsrechnungen 1531 . Wien, Archiv der Stadt. Türkische Soldaten. Miniaturen des 16. Jahrhunderts. foto. Wien, Nationalbibliothek. 94

Nicolas Meldemann : Die Belagerung von Ofen durch die verbündeten Reichstruppen. Mit Text von Hans Sachs. 1541. Kolorierter Holzschnitt. Wien, Staatliche graphische Sammlung Albertina. Der Christlich und Gewaltig Zug Wien 1556.

in das Hungerland.

Wien, Nationalbibliothek. Türkische Ratifikation des Friedensvertrages von Adrianopel. 20.-29. März 1568. (Achtjähriger Waffenstillstand.) Wien, Reichsarchiv. Kreisausschreiben des Herzogs Karl von Lothringen einer ,,extraordinari eylennden (Türken-) Hülfe ", mit starkem teutfchem Dolck, famt notwendiger Munition". Nancy, 7. Mai 1594. Wien, Hofkammerarchiv. Reichsoriginal abschied über die Türkenhilfe Reichstag in Regensburg. 19. August 1594. Wien, Reichsarchiv.

am

Zusage des Bürgermeisters und des Rates der Stadt Nürnberg zur Türkenhilfe an Kaiser Rudolf II. Nürnberg, 15. Mai 1596. Wien, Hofkammerarchiv. Die Stadt Nürnberg stellt zur Abwendung der Gefahr für ,,das geliebte Datterland Teutscher Nation" und vor allem für die österreichischen Lande und die Haubtstat und Vestung Wien" fieben Stück groben Geschützes zur Verfügung. Derzeichnis der geldlichen Leistungen der Stände des rheinischen kreises für 10 Monate Türkenhilfe. 16. April 1597. Wien, Hofkammerarchiv. 95

Innenansicht des Grazer Zeughauses als unverändert erhaltene Rüstkammer für die Türkenabwehr, wie sie im 17. Jahrhundert angelegt wurde. foto. Grenze gegen die Türken mit den steirischen und ungarischen Grenzburgen in der Gegend südlich des Plattensees. 1660. Aus dem Atlas von Martin Stier: Tabulae geographicae, iconographicae et descriptio nes ... Handschrift. Wien, Nationalbibliothek. Dolbert von Alten - Allen : Ansicht der Stadt Wien um 1683, vor der Belagerung. Kupferstich. Wien, Staatliche graphische Sammlung Albertina. Pianta della Cesarea Citta di Vienna colla Maggiore parte dell'Austria Inferiore incendiata da Turchi e Tartari. 1683. Kupferstich. (Karte.) Wien, Nationalbibliothek. Vera mostra dell'Ordinanza e marcia dell Potentiss. Essercito di Mehemet IV. Sultan de Turchi contro li Christiani per l'Assedio di Vienne nell ' anno 1683. Kupferstich. (Karte. ) Wien, Nationalbibliothek. Relation succinte et veritable de tout ce qui s'est passé pendant le Siége de Vienne. Brüſſel 1684. Wien, Nationalbibliothek. Aus der Bibliothek des Prinz Eugen. Mit guten Stichen. Beispiel für das europäische Interesse an der Türkenabwehr. Medaille auf die Liga von Linz mit den Porträts des Kaisers, des Papstes, König Johanns III., Sobieski von Polen und des Dogen von Denedig . 1684. Wien, Kunsthistorisches Museum . 96

7

Bündnis zwischen Kaiser Leopold I., Papst Innozenz XI., König Johann III., Sobieski von Polen und der Republik von Denedig zum gemeinsamen kampf gegen die Osmanen. Linz , 24. Februar 1684. Wien, Reichsarchiv. Juvigny's plan der Belagerung von Ofen. Wien, Nationalbibliothek.

Kupferstich.

Diarium , oder kurte und warhaffte Erzehl- und Beschrei bung alles deffen, was sich bey der Beläger- und glück licher Emportir- und Eroberung, durch Ihro Kayserl. Majestät und Dero hohen Alliirten siegreiche Waffen, der Haupt-Destung Ofen täglich begeben und zugetragen. 0.0. 1686. Wien, nationalbibliothek. Einnehmung Bellegrads um 1700. Wien, kunsthistorisches Museum .

(wohl

1688) .

Gemälde

Leopold Franz von Rosenfeld : Marsch und Campementen dero in Hungarn stehenden Kayserl. Haubt Armee so geschegen under Commanto Jhro Hochfirstl. Turchl. Prince Eugenio von Savoye, den 12.July bis den 5. November 1697. Handschrift. Wien, Nationalbibliothek. Türkische Ratifikation des Friedens von karlowitz. 1699. Wien, Reichsarchiv. Im Frieden von Karlowit kommen Ungarn, Siebenbürgen, der größte Teil von Slawonien und Kroatien an Österreich, Teile der Ukraine und Podolien an Polen. Johann Christoph Müller : Mappa geographico-limitanea ... 1706. Handschrift. Wien, nationalbibliothek. karte der Grenzen nach dem Frieden von Karlowitz, 1699. Übersichtsblatt.

7*

99

„Prinz Eugen , der edle Ritter." Erste Niederschrift des Liedes in: Muſikaliſche Rüſtkammer auff der Harfe. 1719. Leipzig, Stadtbibliothek. Prinz Eugen von Savoyen . Gemälde von J. van Schuppen. Kupferstich von B. Picart. 1722. Wien, Nationalbibliothek. Erster Bericht des Prinzen von Savoyen an den Hofkriegs rat über den Sieg bei Belgrad, 16. August 1717. Wien, Kriegsarchiv. Plan de l'attaque de la ville de Belgrad fait par l'armée de sa Maj . Imp. et Cath. . . . 1717. Wien, Nationalbibliothek. Der kolorierte Kupferstich stellt die zweite Eroberung Bel grads dar. Türkischekarte des Donaulaufes von oberhalb Disegrad und Neuhäusel bis Belgrad. Mit lateinischer Übersetzung. (18. Jahrhundert.) Wien, fürst Liechtenstein'sches Hausarchiv. Original- Werbepatent vom 21. Juni 1755. Wien, Hofkammerarchiv. Schrifttum Suchenwirth , Richard: Das tausendjährige Österreich. Bruckmann, München. 294 5.

5,-; L. 6,50

Srbik , Heinrich Ritter von: Deutsche Einheit. Idee und Wirklichkeit vom heiligen Reich bis Königgrät . Bd. 1 u . 2. Bruckmann, München. 456 S. u. 424 5. je 13,50; Lw . 16,— Bornstedt, W.: Die österreichische Ostmark in der deutschen Geschichte. Handel, Breslau. 94 5.

100

Lange, Friedrich: Österreich-deutsches Schicksalsland. Reclam, Leipzig . 75 5.

0,35; Pp. 0,75

Brehm, Bruno: Glückliches Österreich. Mit 32 Abb. Diederichs, Jena. 204 5.

Fart. 2,60

Kallbrunner , Josef: Österreichs Weg durch die deutsche Geschichte. 799-1938. Hölzel, Wien. 10 kt. S. 1,70 Deutsch , Wilhelm : Der Weg zum großdeutschen Reich. deutscher Geschichte. Diederichs, Jena. 45 5.

Bilder aus gesamt-

Kart. 0,90

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Beninger , Eduard: Die Germanenzeit in Niederösterreich von Marbod bis zu den Babenbergern. Ergebnisse der Bodenforschung . Lw . 6,60 Dr. Stephan, Wien. 179 5. m. Abb. Wilhelm, Frik und Joseph Kallbrunner: Quellen zur deutschen Siedlungsgeschichte in Südosteuropa . 30,- L , 33,Reinhardt, München. 416 S.

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0.90 101

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0,65

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Pp. 1 ,-

Sybel, Heinrich von : Prinz Eugen von Savoyen. Callwey, München. 152 5.

3 Dorlesungen.

Neuausg. Pp. 3,50

Schmitthenner , Paul: Prinz Eugen von Savoyen. Wagner, Freiburg. 245.

0,90

Rößler , Hellmuth: Der Soldat des Reiches Prinz Eugen. Stalling, Oldenburg-Berlin. 279 5.

Lw. 5,50

Czibulka , Alfons von : Das Dolksbuch vom Prinzen Eugen. Mit 31 Bildtaf. Lw. 4,80 Hugendubel, München. 281 5.

Pichl , Eduard : Georg Schönerer. 6 Bde. Stalling, Oldenburg-Berlin.

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Elmayer- Deftenbrugg , Rudolf von : Georg Ritter von Schönerer, der Vater des politischen Antisemitismus. Don einem, der ihn selbst erlebt hat. 2,40; Lw. 3,60 Eher, München. 140 5. 102

Bardolff , Karl von : Deutsch-österreichiſches Soldatentum im Weltkrieg. Diederichs, Jena. 41 5.

Neumann , Gerhard: Saint Germain. Diederichs, Jena . 39 5.

0,90

0,90

Dolk will zu Dolk. Oesterreichs deutsche Stunde. Hrsg. v . Heinrich Hansen. Westfalen-Derl., Dortmund. 120 S. mit Abb., 4 Bl. Abb. 3,85 Weltgeschichte miterlebt! 7 Tage Oesterreich. DNB.-Berichte aus Oesterreich vom 9.- 15. März 1938. Hrsg. v . Frithjof Melzer. 4,-; Lw. 5,80 Brunnen-Derl. Bischoff, Berlin. 256 5.

Kraus , Felix: Der Deutsche im Alpenraum. Diederichs, Jena. 44 5.

0,90

Giannoni , karl : Das Erbe in Denkmal und Landschaft. Diederichs, Jena. 50 5.

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Brehm, Bruno: Wien, die Grenzstadt im deutschen Often. Diederichs, Jena. 47 5.

0,90

Schmidt , Juſtus : Wien. Deutscher Kunstverlag, Berlin. Schroll, Wien. 164 5. mit Abb.

Lw. 5,75

Schmidt , Justus: Die Donau von Paſſau bis zur Reichsgrenze. Deutscher Kunstverlag, Berlin. Schroll, Wien. 34 5., 120 S. Abb. 4,50; geb. 5,50 103

Außerer , Karl: Schöne Städte Altösterreichs. Eine Schau nach kupferstichen von M. Merian und anderen Meistern. Oftmarken-Derlag, Wien. 192 5. mit Abb.

Film . 6,-

Quellennachweis. Zur Geschichte der Tataren : Johann de Plano Carpini : Geſchichte der Mongolen und Reisebericht 1245-1247. Übersetzt von Fr. Risch. 1930. 6. Soranzo : Il papato, l'Europa cristiana e i Tatari. 1930. - Über die Osmanenvorstöße liegt eine zusammenfassende Darstellung nicht vor. Der französisch- osmanische Freundschaftsvertrag ist gedruckt in : Négotiations de la France dans le Levant. Publ. par E. Charrière. T. 1. 1848, 5. 285 ff. Dgl. J. Urfu, la politique orientale de François I. 1908 und G. Rieger: Die Einbeziehung der Osmanen in das abendländische Staatenſyſtem. Diff. Göttingen 1929. - R. Ebermann : Die Türkenfurcht. Diff. Halle 1904.

10. Aufmarschwege aus dem Often

In diesem Durchgangsraum find drei Übersichtskarten untergebracht, die die Angriffsrichtungen aus dem Osten verschiedener Zeiträume zusammenfassen. Die erste karte zeigt die Aufmarschrichtungen der Hunnen, Tataren, des zaristischen Rußlands und der heutigen Sowjetunion. Die zweite Karte veranschaulicht die seit dem Beginn der Neuzeit historisch gewordenen Bedrohungen Südeuropas durch semitische Völkerschaften. Die dritte karte stellt in einer Asienkarte das herrschaftsgebiet der Mongolen (auch Tataren genannt) und der Sowjetunion dar. Um die Übersichtlichkeit nicht zu zerstören, wurde darauf verzichtet, auch die Herrschaftsgebiete der Hunnen von China bis zum Schwarzen Meer im 1. bis 2. Jahrhundert n. d. Zr. einzuzeichnen.

104

Schrifttum de Boor , Helmut: Das Attilabild in Dichtung. Francke, Bern. 51 S.

Geschichte,

Legende

und heroischer 2,80

Ellert , Gerhard : Attila. Roman. Speidel, Wien-Leipzig. 362 S. Lamb , harold:

4,50; Co. 6,-

Dschingis Khan. Beherrscher der Erde. Lift, Leipzig. VI, 297 5. Prawdin , Michael: Tschingis-Chan. Der Sturm aus Asien. Deutsche Derlags-Anstalt, Stuttgart-Berlin. 237 S. Prawdin , Michael : Das Erbe Tschingis -Chans . Deutsche Derlags-Anstalt, Stuttgart-Berlin. 294 5. Stickelberger , Emanuel : Der Reiter auf dem fahlen Pferd. Steinkopf, Stuttgart. 446 5. Gmelin , Otto: Dfchinghis-khan. Roman . Diederichs, Jena. 323 5.

5,80

Lw. 5,80

Lw. 6,25

Lw. 6,80

Lw. 3,75

Metradt , Mathilde: Die schwarze Rose. Delhagen & Klaſing, Bielefeld- Leipzig . 95 S. Darin: Der letzte Ritt des Dschingis-khan.

Lw. 2,-

Barckhausen , Joachim :

Das gelbe Weltreich. Lebensgeschichte einer Macht. Buch- u. Tiefdruck-Ges., Berlin. 291 5. 3,75; Lw . 4,50 Haslund - Christensen , Henning: Jajagan. Menschen und Götter in der Mongolei. Lw . 8,50 Union, Stuttgart- Berlin- Leipzig. 276 5.

105

Boßhard , Walter: Kühles Grasland Mongolei. Jauber und Schönheit der Steppe. 5,60 ; Lw. 6,80 Deutscher Derlag, Berlin. 216 5.

Nord , f. R.: Die drohende Sichel. Liſt, Leipzig. 368 5.

Kart. 3,80

Hinz , Walther: Iran. Politik und Kultur von kyros bis Rezâ Schah. Lw. 2,60 Bibliographisches Institut, Leipzig. 138 5. Pásztor , Mihály : Buda és Pest a török uralom utan (Ofen und Pest nach der Türkenherrschaft). Székesföváros Házinyomdaja, Budapest.

408 5.

Möller , Karl von: Die Werscheher Tat. Ein Roman von Bauern und Reitern. Westermann, Braunschweig-Berlin-Hamburg. 287 5. Lw. 4,80 Zacharias , Alfred : Kornett in Siebenbürgen. Wiking-Derl., Berlin. 155 S.

2,80

Der Weltboll chewismus. Ein internationales Gemein schaftswerk über die bolschewistische Wirklichkeit und die Umsturzversuche der Komintern in allen Ländern. Mit 400 Bilddokumenten, kt. u . Taf. Nibelungen-Derlag, Berlin- Leipzig. 570 S. Kriegk , Otto: Hinter Genf steht Moskau . Nibelungen-Derlag, Berlin-Leipzig. 137 5.

Lw . 18,

4,50; L. 5,50

Norman , Alfred: Bolschewistische Weltmachtpolitik. Gotthelf-Derlag, Bern. 287 5. 106

Lw. 10,

Sturm , Robert: Europa brennt. Moskau am Werk. Gauverlag Bayer. Oftmark, Bayreuth. 184 5. Mödlhammer , Franz Ludwig : Moskaus hand im fernen Often.

Lw. 3,80

Nibelungen-Derlag, Leipzig-Berlin. XVI, 186 S. mit kt. Skizzen, 6 Bl. Abb. 4,; Lm. 5 ,— Moskau - der Henker Spaniens . 0,50 Eher, München-Berlin. 64 S. Das Rotbuch über Spanien. Bilder, Dokumente, Jeugenaussagen. Gef. u. hrsg. von der Anti-Komintern. 1,90 Nibelungen-Derlag, Berlin-Leipzig . 317 S. Pantenburg , Ditalis : Rußlands Griff um Nordeuropa. Schwarzhäupter-Verlag, Leipzig. 169 5. Sakharow , konstantin W.: Die tschechischen Legionen in Sibirien. Dolk u. Reich Verlag, Berlin. 143 5. mit Abb., 4 Bl. Abb., Lw. 5,20 1 Rte. Rößler, Frih : Das Gesicht der Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakei als Dorposten des Weltbolschewismus. Derlag f. Militärgefch. u. Deutsches Schrifttum, Fürstenwalde. 90 5. 2,Rößler , Fritz: fuffiten - Legionäre ― Bolschewiften. (Das ist die Tschechoslowakei .) Derlag f. Militärgesch. u. Deutsches Schrifttum, Fürstenwalde. VII, 228 5. 3,50 Diet , Karl: Derrat an Europa. Fart. 1,10 Nibelungen, Berlin. 191 S., 85 Abb. Bolschewismus . Schriftenreihe. Hrsg. von Georg Leibbrandt. f. 1-8. Eher, München. 107

11. Rußland zwiſchen Asien und Europa Nach der Einnahme Konstantinopels durch die Osmanen ( 1453) hat der um Moskau entstehende russische Staat das kulturelle und kirchliche Erbe Ostroms

angetreten und wuchs damit

gleichfalls in die Doppelrolle einer zwischen Dölkern, Raſſen und Kulturen stehenden Macht. Die moskowitischen Groß fürsten führen ihren Staat aus seiner unheimlichen Ab geschloffenheit heraus in doppelter front gegen Osmanen und Tataren in der Richtung auf das Schwarze Meer zu, gegen Polen, Schweden und Deutsche nach den Siedlungen an der Ostsee. Iwan der Schreckliche streckt in demselben Jahrzehnt, in dem er die Macht der Tataren zerschlägt, seine Hände nach den reichen Ostseeprovinzen aus. unter Protest tatenlos

Kaiser und Reich mußten

die Bedrohung Livlands hinnehmen,

waren sie doch selbst damals (um 1560)

völlig von den

Osmanen gebunden. Im Augenblick der größten Schwäche der europäischen Mitte hat in vorderster Linie die nordische Macht Schweden dem russischen Vordringen einen Damm entgegen gesetzt.

Im ganzen Umkreis der Ostsee setzt sie sich an den

Küsten bis tief in das Innere Deutschlands, Polens und des Baltikums fest. Ich hoffe zu Gott, es wird den Ruffen von nun an schwer sein,

über diesen Bach zu springen", sagte

Gustav Adolf vor dem schwedischen Reichstag ( 1617). Hundert Jahre später ist die schwedische Warägerhoffnung ausgeträumt. Kühn und ungestüm, behaftet mit einem Anflug des Abenteuer lichen hatte Karl XII. in dem Kampf mit Rußland seine Lebensaufgabe erblickt. Der Tag von Poltava in Südrußland (1709) beendete diese Episode. Daß dem Ungestüm des jungen Schwedenkönigs der ganze Ernst einer europäischen Aufgabe abging, liegt darin begründet, daß sein Gegner, Peter der 108

Große, an dem er seine Kräfte zerbrach, fein Dolk und seinen Staat an die überlegene Kultur und Gesittung herangeführt hatte. Im 18. Jahrhundert besteigen europäische Dynastien den russischen Thron, europäische Gelehrte, Ingenieure und kauf leute werden in das Land gezogen, der deutsche Einfluß in Heer und Verwaltung wird vorherrschend . Es liegt eine große Idee in diesem Versuch, Staat und kultur des großruffischen Reiches auf die nach Raſſe und Volkstum europäiſchen Teile, die genug ugrofinnische, turanische und mongolische Bestandteile in ſich barg, aufzubauen, mochte auch häufig die künstlich betriebene Europäiſierung nur die Oberfläche erfassen und in ihren Mitteln. mehr asiatisch als europäiſch ſein. In Sibirien haben die Russen auch ihre kolonisatorischen Fähigkeiten entfaltet. Der Dersuch ist aber gescheitert; in der Mitte des 19. Jahrhunderts macht sich ein immer stürmischer angemeldeter Protest gegen die Annäherung Rußlands an den Westen bemerkbar. Nach der noch eben geduldeten Gründung des Deutschen Reiches zerbricht die auf dieser Annäherung beruhende deutsch- russische Freund [chaft. Der Weltkrieg und der Bolschewismus haben die europäischen Elemente Rußlands fürs erste völlig ausgetilgt.

Fries Iwan der Schreckliche ( 1533—1584), der Machthaber zwischen zwei kontinenten. Peter der Große ( 1689–1725), entſcheidet sich für Europa. Katharina die Große ( 1762—1796), eine Frau auf mächtigſtem Thron des Oftens.

Zeitgenössische Bilder aus der Geschichte Rußlands .

Karte

Dölker Rußlands. 109

Dokumente Russische Krieger zu Pferd . Holzſchnitte aus Sigmund Frhr. zu Herberstein: Moscouiter wunderbare historien. Basel 1563. Berlin, Preuß. Staatsbibliothek. Sehr grewliche, erschröckliche, vor unerhörte, warhafftige Newe Zeyttung , was für graufame Tyranney der Moscouiter . . . begehet . . . Allen Christen zur war nung und befferung ihres fündlichen Lebens, auß Lyfland geschrieben. Nürnberg ( 1561 ). Berlin, Preuß. Staatsbibliothek. Warhafftige und erschreckliche Newzeitung , von dem grausamen feind und Tyrannen, des Muscowiters, wie er so erbärmlich und jemmerlich viel Dolcks umbs Leben inn Liefland hat bringen laſſen. 1575. Berlin, Preuß. Staatsbibliothek. Zwo warhafftige Newe Zeitung : Die erste wie die Tar tharen dem großen Fürsten auß der Mohsgau, mit großer macht ... in seine Landschaften eingefallen.... Prag 1601 . Berlin, Preuß. Staatsbibliothek. Unparteiische Erörterung der allerorten vor jeho paßiren den Staatsfrage, ob es nehmlich der meisten christlichen Potentzen hohen Interesse nicht präjudicierlich, daß . . . S. Czaarische M. in Moscau sich so formidabel und mächtig mache. 1711. Berlin, Preuß. Staatsbibliothek. kosaken und kalmücken in Ostpreußen. 1757. Kupferstich. Berlin, Preuß. Staatsbibliothek.

110

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Lw. 4,80

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-,70

Lw. 12,111

Katharina II., Kaiserin von Rußland. 16 Bildern.

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Infel-Derl., Leipzig. XX, 468 5.

Lw. 6,50

Miedbrodt , karl: Die Narren des kaganowitsch. Blut u. Boden Derl., Goslar. 414 S.

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12. Europa wandert aus Einem unbewußten Drange folgend, haben die europäischen Völker in drei großen Unternehmungen ihren Lebensraum er weitert und die ihnen stammverwandten Völker des Oftens ihrer Kulturgemeinschaft eingegliedert. Die Wanderzüge der germanischen Dölkerschaften bei dem Zusammenbruch der antiken Welt wurden von ihrer ursprünglichen Richtung nach dem Osten von dem Einfalle der Hunnen abgedrängt, die Heerfahrten der abendländischen Ritterschaft im Mittelmeer hatten Spanien und Sizilien von Arabern und Sarazenen ge fäubert und im Nordosten den Bereich europäischer Kultur bis an den finnischen Meerbusen ausgedehnt, im Südosten da gegen wurde die europäische front bis auf die deutsche Ost mark eingedrückt. Die letzte gemeineuropäische Unternehmung, die Ausbreitung der Völker über die ganze Welt in der Neu zeit, ist ursprünglich in der Absicht aufgenommen, den Ring, den die Osmanen, Tataren und der werdende Moskowitenstaat 112

1

um den Osten gelegt hatten, in der flanke zu umfassen, oder ihn nach Umschiffung der Erdkugel vom Rücken der feindlichen front aus, zu (prengen. keine andere Unternehmung der Europäer ist annähernd ſo erfolgreich gewesen wie diese Fahrten nach Überſee, die ſchließlich faſt dem gesamten Rund der Erdoberfläche europäischen Kulturwillen mitgeteilt hat, keine andere aber hat sie von ihrem ursprünglichen Ziel, der Sicherung ihres Lebensraumes auf ihren Erdteil, so weit abgeführt. Die romanischen Nationen, die im Zeitalter der Entdeckungen in Amerika und Ostindien Pflanzungen und kolonien anlegten, wurden dort ebenso wie die ihnen folgenden Niederländer und Engländer, feſtgehalten. Der Wettſtreit der westeuropäiſchen Seemächte um die reichen Besitzungen in der Übersee hat künftig die Richtung ihrer europäischen Politik im weſentlichen beſtimmt. Einſt hatten ſich alle europäiſchen Völker an den Gemeinschaftsaufgaben ihrer gefährdeten Oftfront beteiligt, Franzosen und Engländer hatten den kern von Kreuzzugsheeren gebildet, jeħt werfen sie ihre kräfte nach Amerika; einft hatten die Niederländer im baltischen Raum gesiedelt, nun fahren ihre Schiffe nach Südafrika und Ostindien. Die Achle der politisch, kulturell und wirtschaftlich führenden Plätze, früher durch das Dreieck Aachen-Magdeburg-Rom bezeichnet, verlagert sich auf die Linie London—Amsterdam-Paris- Madrid. Diese Entfaltung nach allen Erdteilen der ganzen Welt hat die Stellung der Völker weißer Rassen unendlich gegenüber allen anderen Raſſen gehoben, ihre Erfolge haben ihnen das Gefühl der Überlegenheit über die von ihnen unterworfenen, beherrschten und durch sie entwickelten Dölkern des Erdballs verliehen. Dem ganzen europäiſchen Erdteil ſind die wirtſchaftlichen Güter der Welt wenigstens mittelbar zugute gekommen. Auch hat die nach Asien führende kolonisation die Gefahren, die von asiatischen Völkern ausgingen, fühlbar eingeschränkt. Daß sich die Engländer in Indien, dem früheren Siedlungs-

8*

115

gebiet des am weitesten nach Asien vorgeschobenen Postens der indogermanischen Wanderzüge, festſekten, ist ihr großer Beitrag an den gemeineuropäischen Aufgaben. Die mitteleuropäischen Nationen wurden aber durch diese Entwicklung, die unter dem Druck aus dem Often große Teile der europäischen Kräfte nach Amerika trieb, um hier ein leichtes feld kolonisatorischer Tätigkeit zu finden, aufs schwerste betroffen, um so mehr, als nun auf ihnen allein der erste Stoß aus dem Often lastete, der im Augenblick der Auflösung des europäischen Gemeinschaftsgefühls durch die Bündniſſe Frankreichs mit Osmanen und Russen unheilvoll verstärkt wurde. Die Deutschen und Italiener hatten durch ihre wissenschaftlichen Leistungen wesentlich zu den Erfolgen der Entdeckungsfahrten beigetragen; jetzt werden sie zurückgeworfen, ihre Handelsplätze werden vom Weltverkehr ausgeschaltet, und ihr politisches Leben versinkt in einer zersplitterten fülle kleiner und unvollständiger Gebilde. Große Teile ihrer Dolkskraft werden ohne eigene politische Führung in den Lebensbereich der westlichen überseeischen Kolonialbereiche gezogen; vom 15. bis 17. Jahrhundert einzelne unternehmende Männer, im 18. Jahrhundert bereits ganze Gruppen von Siedlern, im 19. Jahrhundert in Form einer Maſſenauswanderung. Die allgemeine Weltfreizügigkeit begünstigte ihre Ausbeutung durch die Mächte des westeuropäischen Kapitals und duldete das Schwinden ihrer völkischen Substanz durch Rassenvermischungen. Das weltgeschichtliche Schauspiel des Alexanderzuges in den Orient, des Siegeslaufes der römischen Legionen im gesamten Umkreis des Mittelmeeres, das Schauspiel einer Ausbreitung unter Derkümmerung der eigenen völkischen Substanz und der Schwächung seines ursprünglichen Siedlungsraumes hat sich in einem erdballumspannenden Ausmaß wiederholt, als die europäischen Völker ihre Ostfront im Stiche ließen und in die Welt auswanderten.

116

fries Bilder und Szenen aus der europäiſchen Ausbreitung über die Welt.

Karten 1. Anfänge der europäischen Überfeekolonisation (16-17. Jahrhundert).

2. Kolonien und Mutterländer 1740. Bis zum Siebenjährigen Krieg (1756-1763) behauptet sich Frankreich neben England als führende kolonialmacht. 3. Kolonien und Mutterländer 1914. Nach der Reichsgründung ist auch Deutschland in die Reihe der kolonialländer getreten. Die amerikanischen kolonien haben sich inzwischen fast durchweg von europäischer Herrschaft selbständig gemacht. 4. Besitzende und habenichtse (Kolonien und Mutterländer) 1933. Das Ergebnis des Weltkrieges hat die mitteleuropäiſchen Länder erneut von der Seeherrschaft abgedrängt.

Christopherus Columbus : De Insulis nuper inventis. Baſel 1493. (Über die kürzlich entdeckten Inseln.) Erster erhaltener Bericht des Columbus . (Faks.) Hans Staden : Warhafftige Historia und Beschreibung einer Landschaft der wilden, nacketen grimmigen Menschfresserleuthen, in der newen Welt America gelegen. Frankfurt a. M. 1556. Berlin, Preuß. Staatsbibliothek. Die Ausbreitung der Jesuiten über die Welt. Titelkupfer zu dem Werk ,,Historia della Compagnia di Giesu del R. P. Daniello Bartoli. Roma 1650." Berlin, Preuß. Staatsbibliothek.

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Berlin, Sammlung Freeden. Erster Bericht über die Wirksamkeit des Nachweisungsbüros für Auswanderer in Bremen. 1851 . Bremen, Staatsbibliothek. Warnung vor Auswanderung . Jüdische Schiffsagenten in England lockten Auswanderer nach Liverpool. Die Ham burger Regierung erließ darauf Bestimmungen gegen das Werbeunwesen. Steindruck um 1853. Berlin, Sammlung Freeden. Eduard Pelz : kompaß für Auswanderer nach den Ver einigten Staaten Nordamerikas. 2. Aufl. Kaffel 1853. Bremen, Staatsbibliothek. Theodor Griefinger : Lebende Bilder aus Amerika. Stuttgart 1858. Bremen, Staatsbibliothek.

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Preußischer Reisepaß für den Schneidermeister Friedrich Eluschewit aus Berlin. 1861 . Stuttgart, Deutsches Ausland-Institut. Die Bremer Presse und der Auswanderertarif auf der Bremen-Geeft-Bahn. Geeftemünde 1864. Bremen, Staatsbibliothek. Obrigkeitliche Derordnung , die Beförderung von Schiffs passagieren nach außereuropäischen Ländern betreffend . 1866. Bremen, Staatsbibliothek. Thomas Rawlings : Die Auswanderung mit besonderer Beziehung auf Minnesota und Britisch Columbia. Hamburg 1866. Bremen, Staatsbibliothek. Auswanderungsbriefe. Wiesbaden, Staatsarchiv. Auswanderungsbriefe. Berlin, Preuß. Geh. Staatsarchiv. Aus dem Nachlaß von Friedrich Ludwig von Roenne. Berlin, Preuß. Geh. Staatsarchiv. Obergerichtliche

Erkenntniß

gründen in Angelegenheiten Leibniz". Hamburg 1868. Bremen, Staatsbibliothek.

nebst

den

Entscheidungs

des hamburger

Schiffes

Schulte im Hofe: Auswanderung und Auswanderungs politik. Berlin 1918. Bremen, Staatsbibliothek. Brasilianischer Befihtitel des kolonisten Wilhelm Deutsch treu. 1924. Stuttgart, Deutsches Ausland-Institut. 120

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13. Westeuropa gibt die Aufgaben des kontinents preis Während die neue Völkerwanderung unter westeuropäischer Führung zu einer Abwanderung von kulturpionieren und Abenteurern, Notleidenden und Hungernden, Sektierern und Menschheitsbeglückern mit familie und beweglichem Besit aus dem alten Kontinent in ein von hemmenden Traditionen freies, an Schätzen, Entbehrungen und Enttäuschungen reiches Siedlungsland jenseits der Ozeane führt, vollzieht sich im Laufe der europäiſchen Aufklärung eine geistige Entfernung von der bewußt oder stillschweigend aufrechterhaltenen Vor stellung, daß die Völker weißer Raffe eine weltgeschichtliche Lebenseinheit darstellen. Die Aufklärung sprengt das Welt bild einer hierarchisch umschlossenen oder konfessionell ge bundenen Christenheit und ersetzt es durch den Glauben an die alle Raffen, Nationen, Religionen und Kulturen umfassende Menschheit. Mit der großen französischen Revolution ſind dieſe Anschauungen auch politisch zur Herrschaft gelangt . Die Er klärung der Menschenrechte durch die französische National versammlung (August 1789) und die damit ausgesprochene Gleichheit und Freiheit aller Menschen geben das Vorbild für ähnliche Bestimmungen aller im revolutionären Kampf gegen Adel und Geistlichkeit durchgeſetzten Derfassungen liberaler Her kunft bis zu den Grundrechten der deutschen Nationalver ſammlungen von 1848 und 1919. Die damit grundsätzliche anerkannte Gleichsetzung der Juden befreit diese aus dem Ghetto und gibt ihnen in den Ländern, in denen der politische

128

9

und geistige Einfluß der gegen Mitteleuropa marschierenden napoleonischen Truppen zur Wirksamkeit gelangt war, mit der bürgerlichen Gleichheit vor dem Gesek jede Möglichkeit einer immer eindringlicher erhobenen und immer selbstverständlicher hingenommenen Entfaltung, die später im Deutschland der Nachkriegszeit ihren Höhepunkt erreicht. Indem die franzö fische Nationalversammlung erklärte, daß das europäische Frankreich mit seinem kolonialen Besitz eine Einheit bilde und folgerichtig den Farbigen beim Betreten französischen Bodens die Rechte eines franzöfifchen Bürgers zugestand, eröffnete fie damit eine Entwicklung, die sich nach dem Siege Westeuropas auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges zeitweise zu einer ungeheuren Gefahr für die weiße Raſſe überhaupt entwickelt hat. Alle Mächte, die der europäischen Ordnung, Zucht und Geschlossenheit feindlich entgegengetreten sind, zehren irgend wie aus dem geistigen Wurzelbereich der französischen Re volution; der Pazifismus schöpft aus ihrem Arsenal und die Freimaurerei verdankt ihr eine weitgehende Unterstützung ihrer von Geheimniſſen umwobenen Ziele. Seitdem haben alle Völker der Welt irgendwie im Bann der Ideen von 1789 ge standen, ob nun ergriffen und begeistert über die von einer alten Kulturnation ausgehenden Anregungen und Möglich keiten, oder abgeschreckt durch den Terror, den diese zur Durchsetzung ihrer menschheitsbeglückenden Bestrebungen auf wenden mußte, und angewidert von der Zuchtlosigkeit, die die Verkündigung einer schrankenlosen Freiheit aller Menschen notwendig mit sich bringen mußte. Die zweite Etappe der westeuropäischen Durchdringung ist von England ausgegangen. Nicht mit Ideen und Soldaten, sondern mit Waren und kauf leuten hat der Geist englischer Wirtschaftsführung die Welt erfüllt. Es ist der Geist, der die Maschinen ersinnt und die Fabrikschornsteine rauchen läßt, der die handwerklichen Zunft

9*

131

schranken überwindet und die allgemeine freizügigkeit für Arbeit und Produkte durchſekt, der Geist, der den ſchaffenden Menschen zur Ware erniedrigt und die Güter und Absatzmärkte zu Schicksalsmächten erhebt. Er hat die Menschen reich an Gütern gemacht und hat die Völker dabei feelisch verarmen laffen. Er trägt dafür die Derantwortung, daß durch die Dölker ein Riß geht, der sie in ihrem Kampf um ihre europäische Bestimmung unheilvoll geſchwächt hat. Französische Revolution und englischer Wirtschaftsgeist find die Lebensmächte, die für ein Jahrhundert die Vorherrschaft Westeuropas begründen. Don England nimmt der Gegensatz innerhalb der europäischen Dölker seinen Ausgang, den die Vermittlungsbereitschaft gemäßigten Bürgertums vergeblich zu entspannen sich bemüht.

Don der französischen Nationalver-

[ammlung bis zum Dölkerparlament in Genf geht ein gerader Weg, der Europa herausführte aus der Enge mittelalterlicher Derhältnisse in eine Welt, für die die Mitte und der Often des Kontinents nichts mehr bedeutete.

Zeitbrücke Das Innere eines Freimaurertempels mit Altar, Bundeslade und sonstigen Ritualgegenständen. Die Originale stammen aus dem Logenmuseum des Reichsführers , Berlin-Wilmersdorf. Fries Die Aufnahme der Abgeordneten aus den französischen kolonien in die französische Nationalversammlung. Dolksauflauf auf der Straße mit fallbeil. Aus dem Dolkshaufen der Jakobiner bildet sich ein Zug geordneter Truppen, die unter der Trikolore die Ideen der französischen Revolution vorwärts tragen. 132

Karten 1. Derteilung der Freimaurerlogen in Europa. 2. Judenrecht und Emanzipation um das Jahr 1812.

3. Derbreitung der Juden in der Welt. 4. Angabe der Städte in der Welt mit mehr als 20 000 Juden.

Plakate, Bilder und zeitgenössische Schriften Der Einbruch der Jakobiner in die Tuilerien. Der Terror der französischen Revolution in Bildern. Déclaration des droits de l'homme et du citoyen. Décrétés par l'assemblée nationale dans les séances des 20, 21 , 23 et 26 aôut 1789, sanctionnés par le Roi. Göttingen, Univerſitätsbibliothek.

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Schrifttum

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das

Recht des

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2,85

Kittel , Gerhard: Die Judenfrage. Kohlhammer, Stuttgart. 135 S.

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-90

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-,80

14. Der Marxismus ―――― eine Vorstufe des Weltbolschewismus „Die Weltidee eines liberalen Zeitalters lädt zur Nachfolge die internationale Idee des Marxiſtiſchen Sozialismus ein, und dieſer mündet in anarchiſches Chaos oder in die kommuniſtiſche Diktatur." Der Führer (Rede am 5. September 1934 in Nürnberg)

Zeittafel 1789: Erklärung der sogenannten Menschenrechte.

1796: Derschwörung Babeufs und der „ Gleichen". Erste kom munistische Bewegung im modernen Sinne. 1811 : Luddittenbewegung in England. 1837

bis 1848 : Chartistenbewegung in England . Gleichzeitig Bildung geheimer sozialistisch - kommunistischer Gesell schaften in Frankreich.

138

1840: Wühlarbeit des „ kommunistenrabbi " Moses heß, der zusammen mit Marx die ideologische Grundlage des Kommunismus festlegt. 1836

bis 1848 : „ Bund der Gerechten", ſeit 1840 „ Bund der kommunisten", keimzelle aller Internationalen. Auf der Grundlage des „ kommunistischen Manifestes".

1848: Das kommunistische Manifest". 1862

bis 1864: Wirksamkeit Lafalles in Deutschland.

1864: Gründung der I. Internationalen Arbeiter-Association unter dem Einfluß von Karl Marx. 1867: Erster Band von Karl Marx " Das Kapital". 1869: Auflösung der I. Internationale.

1869: Gründung der Deutschen „ Sozialdemokratischen Arbeiterpartei", in Eisenach. 1870 : Derweigerung der Kriegskredite durch Bebel und Liebknecht. 1871 : Aufstand der kommune in Paris. Die Bewegung wird durch kredite des Hauses Rothschild unterstützt. 1870

bis 1889: Gründung vorwiegend marxistischer Arbeiterorganisationen in allen Ländern .

1889 : Gründung der II. Internationale in Paris. 1891

bis 1912: Tagungen der II. Internationale in zwei- bis vierjährigen Abständen in verschiedenen Hauptſtädten Europas.

1914: Tagung des Büros der Internationalen in Brüſſel. Zunächst Erklärung gegen den Krieg, nach kriegsausbruch Aufruf der Internationale gegen Deutschland. 139

1915: Zimmerwalderkonferenz der II. Internationale. Pazifistisch-klassenkämpferische Beſchlüſſe unter Beteiligung der deutschen Sozialdemokraten. 1916: Kientaler konferenz, Lenin und andere legen den ersten Grundstein zur III. bolschewistischen Internationale. 1917: Spartakusbewegung in Deutſchland. Gründung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei. Erste Streiks und Meutereien in Deutschland. Kerenski-Revolution und bolschewistische Revolution in Rußland. 1918: Marxistische Revolution in Deutschland.

Zeitbrücke Auf der einen Seite Eingang des Bankhauſes Rothschild. Auf der anderen Seite Abbildung des Inneren einer Börſe.

Fries Darstellung der Internationalen. Die Gesichter der Abgesandten tragen die Züge derselben Raffen, die im Ablauf der Zeiten Europa feindlich gegenübergetreten sind. Karten Die Ernte marxistischer Saat. Die Dolksfronten in Europa. Stand 1938.

Bilder und Dokumente Heinrich Heine. Zeitgenössisches Bild. Der Staatspensionär der französischen Republik, der Neffe des jüdischen Bankiers Salomon Heine, der Gast der Pariser Rothſchilds, der Freund von Karl Marx. Sein Lebensgang zeigt finnfällig den Zusammenhang zwischen jüdischem kapitalismus und Marxismus.

140

Heinrich Heine über Ludwig Börne. Hamburg 1840. 5. 54: Es giebt keine stärkeren Beförderer der Revoluzion als eben die Rothschilde . . . und was noch befremdlicher klingen mag : diese Rothschilde, die Banquiers der Könige, diese fürstlichen Seckelmeister, deren Existenz durch einen Um sturz des europäischen Staatensystems in die ernsthaftesten Gefahren gerathen dürfte, ſie tragen dennoch im Gemüthe das Bewußtseyn ihrer revolutionären Sendung." Heinrich Heine : Dorrede zur französischen Ausgabe seiner „ Lutetia “. 1855. „Ja, diese Überbleibsel von 1815 ... . . . ich habe bekämpft, und jetzt, wo entfällt, fühle ich mich der Kommunismus . .

oder Nachkömmlinge der Teutomanen sie all' meine Lebtage verabscheut und das Schwert der Hand des Sterbenden getröstet durch die Überzeugung, daß . ihnen den Gnadenstoß geben wird."

Führende Marxisten im Bild. Karl Marx, Friedrich Engels, Ferdinand Lassalle, Friedrich Adler, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg. Karl Marx: Manifest der kommunistischen Partei. Deröffent licht im Februar 1848. London. Hamburg, Bibliothek der Hansestadt. Von der Erklärung der Menschenrechte bis zum kommunisti schen Manifest ist nur ein Schritt. Es predigt den Kampf der Sklaven gegen die Freien, der Plebejer gegen die Patrizier, der Leibeigenen gegen die Barone und fordert das Verschwin den aller nationalen Absonderungen und Gegensätze durch die Herrschaft des Proletariats. Folgerichtig behauptet der Theo retiker der 2. Internationale Die Einteilung der Menschheit in zwei verschiedene Gruppen in Weiße und Farbige ist auch falsch, nichts als ein Ausfluß europäischen Hochmuts und Größenwahns " (K. Kautzky : Sozialismus und Kolonialpolitik. 1907).

141

Ferdinand Lassalle : Schreiben an den Preußischen Kultusminiſter vom 8. Juni 1846. Berlin, Preuß. Staatsbibliothek. Ferdinand Lassalle : Instruktion für die Bevollmächtigten des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins. 17. Juni 1863. Berlin, Preuß. Staatsbibliothek.

„Der deutsche Philister ist neuerdings wieder in Schrecken geraten bei dem Wort: Diktatur des Proletariats. Nun gut, ihr Herren, wollt ihr wissen, wie diese Diktatur aussieht? Seht euch die Pariser kommune an. Das war die Diktatur des Proletariats. London, am zwanzigsten Jahrestag 18. März 1891. "

der Parifer kommune,

Friedrich Engels (Einleitung zu Karl Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich)

Bilder von der Pariser kommune. März bis Mai 1871 . Die Ruinen der Tuilerien. Das Innere des Friedensfaales. Zeitgenössisches foto. Das abgebrannte Palais de St. Cloud. Foto. Die Erschießung des Erzbischofs von Paris und fünf anderer Geistlicher. Stich. Marxistische und kommunistische Plakate aus dem Weltkrieg, dem Novemberumsturz und der spartakistischen Revolte. 1917-1919. fotos nach Originalen der Preuß. Staatsbibliothek. 142

Juden in der Literatur ! Maximilian Harden. Bild und eine Nummer feiner „Zukunft“.

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144

Friedrich Nietzsche 10

b) kritisches und antimarxiſtiſches Schrifttum : Werner Sombart, Der proletarische Sozialismus (1924). F. Lenz, Staat und Marxismus (1921 ). 4. Zur Stellung des Marxismus im Weltkrieg : Hans Herzfeld, Die deutsche Sozialdemokratie und die Auflösung der nationalen Einheitsfront im Weltkriege (1928). Eugen Prager, Geschichte der USPD. Entstehung und Entwicklung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (1919).

15. Der Kampf um Europa Zerrissen durch Glaubenskriege und zersplittert in eine Vielzahl mittlerer und kleinerer Staaten hat die Mitte Europas feit dem Beginn der Neuzeit im Schatten des Aufschwungs der Seemächte gestanden. In zwei großen Ansätzen, die in den gesamten Raum des europäischen Geisteslebens ausstrahlten, hat der deutsche Geist gegen die immer wieder auf ihn eindringenden Wellen westeuropäischen Denkens seinen Protest angemeldet. Die reformatorische Bewegung ist schon bald nach ihrem ersten sieghaften Anlauf zum Stillstand gekommen, ebenso wie später die deutsche Bewegung eines Kant, Schiller, Fichte und Arndt. Und jedesmal ist, wenn auch nach längerer Zeitdauer, dieſem geistigen Aufschwung die politiſche Auswirkung gefolgt. Unter den Hohenzollern ist zuerst wieder ein starker kern, der preußische Staat, im Herzen des kontinents entstanden, der sich im Siebenjährigen krieg gegen eine Koalition europäischer Mächte zu behaupten vermag . Auf dieser Grundlage gründet ein Jahrhundert ſpäter im Kampf gegen Frankreich Bismarck das Deutsche Reich, nachdem kurz vorher auch das seit Jahrhunderten zerrissene und von anderen Mächten beherrschte Italien den Weg zu

10*

seiner Einheit ge-

147

funden hatte. Bald nach der Reichsgründung macht sich der Druck des russischen kolosses auf die Mitte, besonders auf seine schwächste Stelle, die österreichisch - ungarische Donaumonarchie, geltend . Längst schon hatte sich Rußland von Europa abgekehrt; in der vom Gedanken des Panflavismus erfüllten Welt Osteuropas entstehen bereits Pläne, die eine Aufteilung Deutschlands und Österreichs vorsehen. Als die in den Zielen ihrer Politik und in ihrer geistigen Haltung aus dem gemeineuropäischen Anliegen herausgewachsenen Westmächte gegen ihr allereigenstes Interesse sich mit dem Zarenreich verbinden, um die Mittelmächte niederzuhalten, nimmt das Verhängnis ſeinen unentrinnbaren Verlauf. Im Osten hat sich der Weltenbrand entzündet; im Osten sind seine letzten verglimmenden Flammen lange nach den sogenannten Friedensſchlüſſen erſtickt. Die Schüsse von Serajewo treffen die wundeste Stelle der finkenden Donaumonarchie; der Verteidigungskampf der Ostvölker gegen die Greuel des Bolschewismus ist die letzte Phase der blutigen Entscheidung. Vier Jahre hindurch behaupten die Heere der Mittelmächte in dem ihnen aufgezwungenen Kampf gegen die Angriffe der westeuropäischen Staaten und ihrer farbigen Hilfsvölker die eiferne Front von Stahl und Blut; fie brechen die Kampfeskraft der russischen Menschenmassen und tragen den Kampf vor bis an die Linie vom Finnischen Meerbusen bis zu den Geſtaden des Schwarzen Meeres. Trot aller Erfolge seiner todesmutigen Heere hat sich Deutschland dieser Belastungsprobe nicht gewachsen gezeigt; es hatte zu tief die Anschauungen westeuropäischer Demokratie in sich aufgenommen, es hatte zu sehr eine schrankenlose Entfaltung des Judentums und aller anderen seinem Wesen feindlichen Strömungen geduldet, als daß es im politischen Kampf mit den Waffen des Geistes einer hemmungslosen Verleumdung und einer planmäßigen Derhekung schöpferische Ideen und weltanschauliche Forderungen 148

hätte

entgegensetzen können,

und der Verrat in den eigenen Reihen lähmt den Widerstand, den die Propaganda des feindbundes nicht zersetzen kann. Der Zusammenbruch der Mittelmächte vollendet die katastrophe Europas und den Triumph des internationalen Marxismus. Niemals ist das Ansehen der weißen Rasse so vor den Augen der ganzen Welt herabgewürdigt, als die Demokratien des Westens alle Völker des Erdballes gegen das Herzstück Europas aufboten, als fie in ihrem Siegestaumel die Grund sätze völkischer Selbstbestimmung mißachteten, als sie den Be siegten einen unehrenhaften Frieden auferlegten, der jedem ritterlich-nordischen Empfinden ins Gesicht schlägt. Der Dölker bund, das getreue Abbild ihrer menschheitsumfpannenden Aufgabe, erhält den Auftrag, das künstlich errichtete Gebäude einer Bevormundung der europäischen Mitte durch alle Völker des Erdballs für alle Zukunft aufrechtzuerhalten. Im Often aber erhebt auf den Trümmern der Schöpfung Peters des Großen der Bolschewismus fein gespenstisches Gesicht, er feiert die Er füllung der zu Ende gedachten Ideen von 1789 und erneuert den Blutrausch der roten Revolution. Mit ihm kommen alle künstlich niedergehaltenen asiatischen Kräfte Rußlands hoch. „ Der Leninismus ", fagte Stalin in feinen Dorlesungen vor der Swerdlow-Universität, „ der Leninismus zerstört die Scheide wand zwischen Weißen und Farbigen, zwischen Europäern und Asiaten. " In dem Gebiete östlich des Warägersaumes hat der Bolschewismus Juden- und Tatarentum, die ewigen Wider sacher europäischer Arbeit und Leistung seit drei Jahr tauſenden, in ſich aufgenommen ; die Länder westlich dieser geschichtlich immer wieder wirksamen Grenzlinie der Völker, Raffen und kulturen haben dagegen im Augenblick der kom munistischen Gefahr ihre manchmal vergessene, aber niemals aufgegebene Bestimmung, Dormauer Europas zu ſein, erfüllt. Deutschland, das im kampf um Europa mit Hingabe und Der zweiflung, aber ohne ein klares Bewußtsein seiner Aufgabe

149

gekämpft hat, unterwirft sich auf Gnade und Ungnade seinen Siegern, seine Parteien bauen ihren Staat nach dem Vorbild der Siegermächte aus und begünſtigen ein ſchrankenloses Hoch kommen jüdischer Elemente; durch das vom Kriege erschöpfte und an sich selbst verzweifelnde Volk gehen die Zuckungen des kommunistischen Aufruhrs, und in seinen geistig führenden Schichten entsteht das Schlagwort vom Untergang des Abend landes.

Zeitbrücke 1. Zerschoffenes Dorf im Often. 2. Das Tannenbergdenkmal.

Fries Unsere Gegner im Weltkrieg. Kriegsschauplätze und Landschaften in Europa. Karten zum Weltkrieg. gemeine Wehrlehre.

Entworfen vom Institut für all

1. Deutschlands Aufteilung nach kuffner. 2. Das Deutsche Kriegsreich 1914-1918.

3. Die russische Kriegsrüstung gegen Europa. 4. Die russische Dampfwalze kommt zum Stehen 1914 bis April 1915).

(August

5. Der deutsche Gegenstoß 1915-1917. 6. Das Zurückdrängen der Bolschewiken 1918. 7. Eine ganze Welt kämpft gegen das Herz Europas. 8. Deutsche Soldaten retten das Baltikum vor dem Bol [chewismus. 9. Das Chaos im Osten entsteht. 10. Die Umklammerung im Weſten. 11. Die rote Weltgefahr.

150

Feindliche Aufteilungspläne ! Die flawischen Aufteilungspläne für Mitteleuropa. Begründeter Entwurf des zukünftigen Europas gemäß der politischen Lage und den nationalen Bestrebungen von Slacko Smrekar. Belgrad, September 1914. Der in Belgrad erbeutete Originaldruck befindet sich im Kriegsarchiv Wien. L'Europe future de demain. Karte von Prof. Magda. Hanus Kuffner, Unser Staat und der Weltfriede. Warnsdorf 1922. Enthält 5 Karten der Aufteilung Mitteleuropas. A map of Europe. Amerikanischer Aufteilungsvorschlag.

Bilder, Plakate und Dokumente Die Ruffen in Ostpreußen ! Stadtansicht des von den Ruffen zerstörten Ortelsburg (Pots dam, Heeresarchiv). Der Markt in Ortelsburg nach der Rückkehr der Bewohner in die zerstörte Stadt (Heeresarchiv). Don der Flucht zurückgekehrte Einwohner mit ihren geretteten Habfeligkeiten vor ihrem völlig zerstörten Hause (Heeresarchiv). Aufruf des Bürgermeisters von Bartenstein (Plakat; Berliner Zeughaus). Rennenkampfs Bekanntmachung an alle Bewohner Ostpreußens (Plakat; Jeughaus). Aufruf zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung während der russischen Besetzung (Plakat; Jeughaus). Gegen Gerüchtemacher und Unruhstifter. Derordnung des Oberbürgermeisters in Allenstein vom 22. August 1914 (Plakat; Zeughaus). Russischer Kommandanturbefehl, 1914 (Plakat; Jeughaus).

Insterburg, den 27. August

Der führer in der Volksmenge vor dem Odeonsplatz, München, am 3. August 1914. Foto.

151

Brief Hindenburgs an den Generalquartiermeiſter von Stein am 14. Auguſt 1914 mit der Bitte um seine Wieder verwendung im Heere. Potsdam, Heeresarchiv. Siegestelegramm Hindenburgs an den kaiser nach der Schlacht bei Tannenberg. Potsdam, Heeresarchiv. Hindenburg und Ludendorff am Kartentisch. Foto. Potsdam, Heeresarchiv. Deutscher Dormarsch im Osten. Fotos aus der Welt kriegsbücherei, Stuttgart. Deutsche Truppen bei der Derfolgung der Ruffen in Galizien. Deutsche Soldaten bei der Pferdetränke in einem russischen Dorf. Deutscher Train marschiert in das eroberte Tarnopol ein. Deutsche Soldaten im beſetzten Minsk. Jüdische Typen in Russisch-Polen beobachten den Durchzug der Deutschen. Infanterie in Waſa, März 1918. Deutsche Truppen ziehen in Helsingfors ein. Deutsche in Finnland ; Bahnschuh durch weiße Gardisten und deutsche Soldaten. Don der bolfchewistischen Front : Ein Spion wird abgeführt; Mitauer Stadtwehr und deutscher Grenzschutz.

Unsere Gegnerim Weltkrieg. fotos aus der Welt kriegsbücherei, Stuttgart. Kriegsgefangene Franzosen, Ruffen, Turkos, Juaven, Marok kaner, Belgier, Inder und Engländer. Schwarze und weiße Franzosen an der Marne. Somali- und Senegalneger, die Reserve der franzöſiſchen Garde. Gefangene farbige Engländer aus der Tankschlacht bei Cambrai. farbige und weiße gefangene Franzosen aus den kämpfen in Flandern. 152

Plakate aus dem Zeughaus (Berlin). Betr. Kartoffelablieferung im besetzten polnischen Gebiet. Betr. Bekämpfung der heter und Streikenden in Kiew, August 1918. Betr. Diersprachige Verordnung der deutschen Etappeninspektion. Betr. Einstellung von Arbeitskräften aus den besetzten Gebieten. Bett. Mitteilung des deutsch-russischen Friedensschlusses und Derordnung gegen das Bandenunwesen. Betr. Aufruf der deutschen Generalgouverneure v. Beseler und D. Kluck vom 9. November 1916 zur Bildung eines polnischen Heeres. Betr. Aufruf an die deutschen Soldaten und Offiziere zur Bil dung des Grenzschutzes Oft. Die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk. fotos. Stuttgart, Weltkriegsbücherei. Dokumente der Zersehung aus dem kampf um Europa. Politische Briefe. Hrsg. von Spartacus. (Das maſchinenſchrift lich verbreitete Organ der Gruppe um karl Liebknecht.) Truppennachrichtenblatt. Feindlicher Fliegerabwurf, Ende Sep tember 1918. Propagandazettel von der rumänischen Front, Herbst 1918. An Unterjochte aller Länder ! Text deutsch und polnisch. Ge druckt in der Druckerei des Kronstädter Anzeigers. Berlin, Preuß. Staatsbibliothek.

Schrifttum

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Bibliograph. Dierteljahrshefte der Weltkriegsbücherei. je fij. 2, Weltkriegsbücherei, Stuttgart. heer und Wehr im Buch der Gegenwart. 2 Bde. Mittler, Berlin. Bd. 1 , 555 S., 9,— ; Bd. 2, 755 S., 5,— Der Weltkrieg 1914-1918. Bearb. im Reichsarchiv. Bd. 1 , 8, 10. Mittler, Berlin. Lw. 22,50; Cœ. 25,—; Lw. 30,50 Öſterreich-Ungarns letter krieg 1914–1918. Hrsg. v. Österreich. Bundesministerium f. Heerwesen u. Dom Kriegsarchiv. Bd. 1-7. Derlag für die Militärwissenschaftlichen Mitteilungen, Wien. je geb. 30,—; Lw. 36,— Der Krieg zur See. Ostsee 1914-1918. Hrsg. v . d. Kriegswiff. d . Marine. 2 Bde. Bd. 1 vergriffen; Bd. 2 8,55 Mittler, Berlin. Schlachten des Weltkrieges.

In Einzeldarst. bearb.

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2 Bde.

Schicksalswende. Flandern 1917. Die Osterschlacht bei Arras 1917. 2 Bde.

Die katastrophe des 8. Auguſt 1918.

5,-; 4,20; 4,20 5, je 5, 4,20 4,20 4,20 je 4,20 4,20

Dolkmann , Erich Otto : Strategie des Weltkrieges. Bibliographisches Inſtitut, Leipzig. 151 S. 154

Lw. 2,60

Dolkmann , Erich Otto : Strategischer Atlas zum Weltkrieg. Bibliographisches Institut, Leipzig. 32 kt., 69 5.

Lw. 2,60

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Lw. 30,

Stegemann , Hermann: Geschichte des Krieges. Bd. 1-4. Deutsche Derlags-Anstalt, Berlin.

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Poll, Bernhard : Deutsches Schicksal 1914-1918. Dorgeschichte und Geschichte des Weltkrieges . Weidmann, Berlin. 405 S.

Lw. 8,50

Hindenburg , Paul von:

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Lo. 5,80 ; fldr. 8,20

Ludendorff , Erich: Meine Kriegserinnerungen 1914-1918. Miller, Berlin. 3 Bde.

21,60

Hoffmann , Max: Aufzeichnungen. Hrsg. von Bd. 1 u. 2. Roehler & Amelang, Leipzig.

Karl

Friedrich

Nowack.

Lw. 8,50

Conrad von Hötzendorf , Franz: Aus meiner Dienstzeit 1906-1918. Bd. 1-5. Rikola-Derlag, Wien. 155

Litmann , Karl: Lebenserinnerungen. Eisenschmidt, Berlin.

Bd. 1 u. 2.

Lœ. je 9,—

Mackensen , August von: Briefe und Aufzeichnungen des Generalfeldmarschalls aus Krieg und Frieden. Mit 16 Kunstdruckbeilagen, 1 Fakſimilebrief und 12 Kartenskizzen. Bibliographisches Institut, Leipzig. 414 S. Lw. 6,50 ; Fildr. 9,—; Ldr. 50,—

Flechfig , Otto : Ein General rettet eine Armee. Stalling, Oldenburg. 188 5.

Lw. 4,80

Dwinger , Edwin Erich: Die deutsche Passion. Romantrilogie. Diederichs, Jena.

Lw. 19,50

Beumelburg , Werner : Die Gruppe Bofemüller. Der große Roman des Frontsoldaten. Lw. 4,80 Stalling, Oldenburg-Berlin. 332 S.

Jünger , Ernst: In Stahlgewittern . Ein Kriegstagebuch. Mittler, Berlin. XV, 316 5.

4,-; Lw. 5,50

Lettow - Dorbeck , Paul von : Meine Erinnerungen aus Ostafrika. Koehler, Berlin-Leipzig. 302 5.

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Niedermayer , Oskar Ritter von: Jm Weltkrieg vor Indiens Toren. Hanseatische Derlags-Anstalt, Hamburg. 228 5., 7 Bl. Abb. 5,80; Cm. 6,80

156

Scheer, Reinhold : Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg. Scherl, Berlin.

Lw. 9,-

Forstner , Georg Günther Frhr. von: Das Kampfschicksal der deutschen flotte im Weltkrieg. Lw. 6,— E. A. Seemann, Leipzig. 423 5. Tirpik , Alfred von: Erinnerungen. Koehler & Amelang, Leipzig. XII, 547 5.

Lw. 7,80

Trotha , Adolf von : Großadmiral von Tirpit. Flottenbau und Reichsgedanke. Korn, Breslau. 181 S. 2,-; Co. 2,85 4 Jahre Westfront.

Geschichte des Regiments Lift R.-J.-R. 16. Hrsg. von Fridolin Solleder. Schick, München. XVI, 205 5. m. Abb. u. Kartenskizzen Lw. 8,— Rosenberg - Lipinsky , Hans Oskar von : Das Königin - Eliſabeth - Garde - Grenadier - Regiment Nr. 3 im Weltkrieg 1914-1918. Sporn, Zeulenroda . XXIV, 788 5. mit Abb., IV, 71 Kartenſk., 2 Ft. Lw. 20,-

Freydorf, R. D .: Das 1. badische Leibgrenadier-Regiment Nr. 109 im Weltkriege 1914-1918. Stalling, Oldenburg. 1224 5. Monse , R.: Das 4. Kgl. Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 103. D. Baensch-Stiftung, Dresden. XII, 482 5. 157

Gottberg , Franz Döring von : Das Oldenburgische Dragoner-Regiment Nr. 19 im Welt kriege. Lw. 15,— Stalling, Oldenburg. 328 5. mit 59 Abb. u. 5 Ktn. Beumelburg , Werner: Sperrfeuer um Deutschland. Stalling, Oldenburg. 542 5.

Lw. 4,80

Clemenceau , Georges: Größe und Tragik eines Sieges. Union Deutſche Verlags- Gesellschaft, Stuttgart. 324 5.

8,50

foch, ferd.: Meine Erinnerungen 1914-1918. Mit zahlreichen Karten Skizzen. 9,60 Koehler & Amelang, Leipzig. 486 5. George , David Lloyd : Mein Anteil am Weltkrieg. 3 Bde. 7,50; kart. 9,— ; Lœ. 10,50 Fischer, Berlin. Bd. 1 Bd. 2 und 3 13,—; kart. 14,50; Lœ. 16,— Trevelyan , George Macaulay: Sir Edward Grey. Sein Leben und Werk. 8,-; L. 9,80 Effener Derlags-Anstalt, Effen. XX, 483 5.

Churchill , Winston S .: Weltkrifis 1911-1914 und 1915. 2 Bde. Lo. 9,- ; 12,60 Koehler & Amelang, Leipzig. VIII, 400 S. Jellicoe , John Rushworth : Erinnerungen. 2 Bde. Dorhut-Derlag, Berlin

6,-; L. 7,50

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Frankreich.

Aus

dem

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Erinnerungen

an

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Deutsche Derlags- Geſellſchaft für Politik u. Geſchichte, Berlin. 264 5., 19 Taf., 2 ktn.

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Mit 59 Abbildungen

2,50

2,80; geb. 3,55

Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga. Januar bis Mai 1919. Mittler, Berlin. XII, 159 S. 3,25 ; geb. 4, Die kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga. Juni bis Dezember 1919. Mittler, Berlin. XII, 208 5. 4,-; geb. 5,

159

Das Land Obero ft. Deutsche Arbeit in den Derwaltungs gebieten Kurland, Litauen und Bialystok-Grodno. Hrsg. im Auftrag des Oberbefehlshabers Oft. Bearb. von der Preſſeabteilung Ober- Oft. Mit 23 Lichtbildern, 3 ktn. und 13 federzeichnungen. Derlag der Preffeabteilung Ober-Oft, Kowno. Deutsche Derlags-Anstalt in komm., Stuttgart.

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Geßner , Ludwig : Der Zusammenbruch des Zweiten Reiches. Beck, München. VIII, 248 S.

160

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4,50

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Hoare , Samuel: Das vierte Siegel, das Ende eines russischen Kapitels. Lw. 8,50 Nibelungen-Derl., Berlin. 358 5.

Kröger , Theodor: Brest-Litowsk. Beginn und folgen des bolschewistischen Weltbetruges. Deutscher Derl., Berlin. 322 S. 3,-; Cm. 4,-

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Tiedemann , Helmut: Sowjetrußland und die Revolutionierung Deutschlands 1917-1919. Ebering, Berlin. 154 S. 6,-

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11*

Kart. je 4,50; geb. je 5,80

163

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4,20; Lw. 5,50

Janecke, Anna: Wolgadeutsches Schicksal. Erlebnisse einer Wolgadeutschen, die sich aus dem Untergang ihrer vom Bolschewismus vernichteten Heimat retten konnte. Lw. 4,80 Koehler & Amelang, Leipzig. 267 5. Harder , hans : Das Dorf an der Wolga. Ein deutsches Leben im Ausland. Lw. 4,80 Steinkopf, Stuttgart. 306 S.

Löblack , Georg: Einsam kämpft das Wolgaland. Ein Bericht aus sieben Jahren krieg und Revolution. Mit Bildern u. Ktn. Lw. 4,50 Doigtländer, Leipzig . 403 S.

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fehst , Hermann: Bolschewismus und Judentum. Das jüdische Element in der Führerschaft des Bolschewismus. 4,80 Nibelungen-Derl., Berlin. 169 5. 164

kommoß, Rudolf: Juden hinter Stalin. Die jüdische Dormachtstellung in der Sowjetunion, auf Grund amtlicher Sowjetquellen dargest. Lage und Aussichten. 4,50; L. 5,50 Nibelungen-Derl., Berlin-Leipzig . Bolschewistische Wissenschaft und Kulturpolitik. Ein Sammelwerk hrsg. von Bolko frhr. v. Richthofen. Fart. 5,80 Oft-Europa-Derl., Königsberg. VI, 320 S. UdSSR. Und du siehst die Sowjets richtig . Hrsg. von Alfred Laubenheimer. 6,50; Lw. 7,50 Nibelungen-Derl., Berlin. 349 S. kiffelew , Nikolaj Ignatjewitsch: Die Totenlager in der UdSSR. Frank, Karlsbad-Leipzig. VIII, 348 5. m. Abb. Rydeberg , Frey, C. Kempff und G. Gärdin:

3,50

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Moskaus Aufmarsch gegen Europa. Eher, München. 69 5. Leibbrandt , Georg:

- ,50

-,60

Jüdische Weltpolitik in Selbstzeugnissen. 165

Lengauer, Rudolf: Wir rufen Europa. Die antibolschewistische front, die Rettung des Abendlandes. 2,50; Lw. 3,80 Bruckmann, München. 204 S. m. kt. Brandenburg , Erich: Europa und die Welt. 5,…; Lm . 6– Hoffmann & Campe, Hamburg. 254 5. Schüttel , Lothar: Luftkrieg bedroht Europa ! Lehmann, München. 182 5. Sanders , A:

Um die Gestaltung Europas . Hoheneichen-Derl., München. 383 S.

4,40; L. 5,60

Lw. 8,50

Europas 5 chicksal im Often. Hrsg. von Hans Hagemeyer. Hirt, Breslau. 208 5.

Lw. 4,50

3. Das neue Europa. Hitler , Adolf: Mein Kampf. 2 Bde. in 1 Bd . Bd. 1 : Eine Abrechnung. Bd. 2: Die nationalsozialistische Bewegung. Eher, München. XXVI, 781 5.

Lo. 7,20

Mussolini , Benito: Schriften und Reden. 8 Bde. Rascher, Zürich, Leipzig, Stuttgart.

je Co. 5,50

Muffolini , Benito: Reden. Auswahl aus den Jahren 1914 bis Ende August 1924. Hrsg. von Max H. Meyer. 6,75 Koehler & Amelang, Leipzig. 252 5. Pilsudski , Josef: Erinnerungen und Dokumente. 4 Bde. Effener Derl.-Anst., Essen. 166

je Lw. 8,50

Kemal Pascha : Die neue Türkei. 2 Bde. Koehler & Amelang, Leipzig.

je 14,40, zus. 27,—

Während die Staatsmänner in Dersailles sich bemühten, ihre mit Hilfe außereuropäischer Mächte errungene Übermacht durch die Friedensdiktate zu verewigen, während gleichzeitig der kommunistische Aufruhr in Norddeutschland, in Bayern, in Ungarn und anderen Ländern brandete und die letzten Frei willigen des kampfes um Europa das Baltikum gegen den andringenden Bolschewismus verteidigten, haben sich gleich zeitig in Italien und in Deutſchland die Kräfte gesammelt, die, getragen von dem Glauben an ihre abendländische Derant wortung, den Kampf für ein neues Europa aufnehmen. In der doppelten front gegen die sich immer mehr annähernden Ge walten liberal-parlamentarischer Prägung und kommunistischer Weltrevolution haben faschismus und Nationalsozialismus nicht die Befreiung aller Menschen zur schrankenlosen Ent faltung ihrer guten und schlechten Eigenschaften, nicht die Dernichtung der kulturtragenden Schichten durch gegeneuro päische Rasseninstinkte, sondern die Bildung der eigenen völki schen Wefensart in Freiheit und Ordnung erkämpft und durch gesetzt. Deutsche und Italiener hatten einst vor allem das erste abendländische Reich verkörpert, sie sind unter der Last der Tradition von Imperium und Sacerdotium ein halbes Jahr tausend zur politischen Ohnmacht und Zerrissenheit verurteilt gewesen. Jetzt haben sie den Vorsprung der westeuropäiſchen Demokratien an politischer Gestaltungskraft aufgeholt und zum erstenmal seit dem hohen Mittelalter ist die Führung Europas auf die Mitte des Erdteils übergegangen. Bisher find die Ent scheidungen über die Fragen des Oftens auf den Schlachtfeldern an der Marne und Somme, an den konferenztischen von Versailles und Genf gefallen . Nun wird die junge kraft des

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neuen Europa den Völkern des Oftens , des Balkans, hd Kleinasiens, die in den formen ihres politischen Lebens , ' in Sitten und Gebräuchen sich bereits immer mehr an Europa angeschloffen haben, den Rückhalt gegen den Ansturm asiati scher Massen verleihen, und ihr weltanschauliches Fundament gibt die Grundlagen zu einer neuen völkiſchſozialen Lebens ordnung, auf der sich die Völker Europas fammeln werden. "Wir aber leben in der festen Überzeugung, daß sich in unserer Zeit nicht erfüllt der Untergang des Abendlandes', sondern seine Wiederauferstehung. Daß Deutschland zu dieſem großen Werk einen unvergänglichen Beitrag liefern möge, ist unsere Stolze Hoffnung und unser unerschütterlicher Glaube."

Der Führer in Berlin, am 21. mai 1935.

Der geschichtliche Teil der Ausstellung Europas Schicksalskampf im Often wurde vom Amt Schrifttumspflege zusammen gestellt. Ausstellungsleitung: Reichsamtsleiter H. Hagemeyer (Politische Leitung), 6. Utikal (Stellvertretung), O. Schneider (Technische Leitung), Bibliotheksrat Dr. Sattler (Wissenschaftlicher Sach bearbeiter). Künstlerische Ausgestaltung (Friese und Zeitbrücken) : kunstmaler Arno Schweighart (Berlin), Architekt A. Uhlen (Berlin). Entwurf der Karten: Inſtitut für allgemeine Wehrlehre an der Uni versität Berlin (Oberst Prof. Ritter v. Niedermayer) nach Vor lagen der Mitarbeiter. Herstellung: Derlag Dolk und Reich, Berlin. Wissenschaftliche Mitarbeiter: Hauptamtsleiter Dr. Groß (Berlin) ; Prof. Bogner (freiburg) ; Prof. Oppermann (Freiburg) ; Prof. Kittel (Tübingen) ; Dr. Stach (Leipzig) ; Dr. Kopp (Berlin); Staatsarchivrat Paprit (Berlin) ; Staatsarchivrat kohte (Berlin); Bibliotheksrat Heigl, Generaldirektor der Nationalbibliothek Wien; Prof. Brunner (Wien) ; Reichsamtsleiter Dr. Leibbrandt (Berlin); Prof.Rein (Hamburg) ; Dr.Dlugosch (Berlin); Dr. Boken hart (Berlin); Oberst Prof. Ritter v. Niedermayer (Berlin).

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