Drei Predigten

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I. Eingang.
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II. Text. Ebräer 10.10.
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III. Predigt am letzten Sonntage des Jahres 1823. gehalten.
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Drei

Predigten gehalten

von

G.

D.

Rrummacher,

evanczel. rcform irtein Pfarrer

in Elbcrfeld.

Aus Ersuchen zum Besten der Annen zum Druck überlassen.

Lldcrfeld 1824, in der Sch ö n i an' s chen Bu chhand und bei Wilhelm Hassel. (Preis S Sizn)

lu

n

g

s.

Eingang.

»^urc

Untugenden

»einander; »von 59,

euch, 2.

scheiden

und

eure

daß

ihr

Diese

nicht

ein

ten

nachdrückliche

eine

großes,

wegzuschaffen, wegfällt. Mensch

durch

sein

wird,

theils

Wirst

du

noch

elender

Wirst

du

dies

Gefühl

böses

zu

Gott

wenn

Uebel

so eine

fühlst beilsame

sie

Gott

sich

solchem

kann,

dich

nicht bist

*

daß sondern

mittheilt. du

elend,

worden

bist.

elend,

aber

freilich

Wirkung

uns

zurückgescheucht

gewahr

t

aus

darin,

so

nicht

enthal¬

Scheidewand

haben

von

eine

und

Sünde jene

Jes.

errichtet,

theils

Gott

du

es

Sünde

ist,

die

gewahr, du

Angesicht

Menschen

auch

von-

heißt die

besteht

Scheidewand

gewahr, kann

den

derselben

daß

aber sie

größte

Gewissen,

darin, diese

das

Zuversicht

das

daß

und

mit

Gott

werdet«

uns,

Scheidewand

keine

euren

Aufforderung

weil Diese

gehöret

Gott ja

und verberge»

lehren

zwischen

welches

der

Sünden

Worte

Scheidewand

euch

haben.

Welche

denn? Die, daß du nachfragst ob es denn nicht möglich sey, diese Scheidewand wegzuschaffen; wodurch das ge¬ schehen möge,

und wie? lind diese Fragen, wenn sie von

einem ernstlichen, aufrichtigen Gemüth gethan werden, können zu sehr erfreulicher und gesegneter Antwort leiten.

Wirst du diese Scheidewand nicht gewahr: so fühlst du dich freilich nicht

elend; aber gerade dies ist schon Elend

zuviel. Die Scheidewand steht darum doch da, und du armer, sorgloser Mensch läßst sie stehn? Was soll denn unter solchen Umständen noch einmal aus dir werden, wenn der Tod, der auch deiner wartet, dich alles Sinn¬ lichen und Sichtbaren beraubt, und du keinen Ersatz

dafür hast, weil du Gott nicht hast? Kann denn diese Scheidewand weggenommen werden? Das kann sie, aber sie muß vorher gefühlt werden. Wo¬ durch kann sie das? Darauf soll mit des Herrn Hülfe die

weiter anzustellende Betrachtung antworten.

TexU

Ebräer

10, 10.

»Itt welchem Willen wir sind gehciliget, einmal gesche¬ hen durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.«

In dieser merkwürdigen Epistel handelt der heil. Apo¬ stel

Paulus, den man allgemein für den Verfasser dieses

Briefes von

hätt, einem

als

sehr

dem

Opfer

ist

und

unserer

Laßt

uns

wichtigen

das

wird.

und

dies

er seyen

Waren

dem

Vermögen,

Christi, ehm

N.

höchste

eine für

was

T.

werth.

Tcrtcs Opfer

aber

die

des

aufs

wahre

denn

Christo

Gottesdien¬

unsers

gedenkt

vorn

von

Hauptstück

das

Tcrt

Opfers

sein

das

Anleitung

nach

hat,

Sünde.

Erwägung

als

gehalten

nämlich

unsere

Christi

nack

Unser

dafür

alttcstamcntlichcn

andächtigen

Des

es

Opfer

anstellen,

chen

für des

Christi,

her

Gegenstände,

Opfer

denn

trachtung Sünde

Alters

Hauptstück

so

rer

von

wahren das

stes:

und

Be¬

unsre

Gott

darrei¬

sowohl:

als

stcn

auch

Fr»

die

ch t.

beiden

Hanptthcilc

unse¬

Bctrachtnng. Die

Bedeutung

kein

ursprünglich

schen

Sprache

gebrachte andere eins,

Sprache

Sprache

werden das

Wort heißt

soviel, die

nämliche

sich

einem

nämliche

wir,

der

als

zur

eine

hat,

Opfer

ausgedrückt,

auch

namentlich Die des

welche

bedeuten, das

dar¬

Sprache

Bezeichnung Wörter,

da

lateini¬

anzeigt.

Opfer,

und Wort

in

gedachte Sache

Hinzunahen Sünde

müssen

ist,

Hciligmachung bedient

von ein

Es

die

eine

Begriffs

Opfer

wiewohl für

welches

hebung,

durch

suchen.

Wörter

Worts

deutsches

Gabe,

bräische chen

des

ja für welches

he¬

nämli¬ eine in

Er¬ dieser

dieselbe in

der

niien Form Sünde,

in der andern die Versöhnung

derselben bedeutet. Wichtiger aber als die Wortbedeutung ist der Begriff, den wir uns von einem Opfer, dessen Absichten und Wir¬

kungen machen sollen. Man braucht dieses Wort nicht selten in einem gemeinern, niedrigern Sinne.

Wir be¬

greifen es z. B. was man damit sagen wolle, wenn man

spricht: das Vaterland erfordert diese oder jene Opfer; wenn jemand sagt: er opfere

sich

selbst, oder seine eig¬

nen Vortheile, Wünsche, Neigungen andern auf, wo er sie zu Gunsten anderer verleugnet, und sich um ihres

Vortheils willen des Deinigen begicbt. Wir begreifen auch, wie es gemeint sey, wenn man sagt: der opfert Gott seinen Willen auf, oder sonst etwas, oder wenn man spräche:

fordert der Herr dies Opfer von mir, z. B.

ein geliebtes krankes Kind — so will ichs ihm bringen. Im nächsten Sinne aber bezeichnet das Opfer ctwaS, das Gott zur Genugthuung für die Sünde überhaupt, oder eine einzelne sündliche That insbesondere, darge¬ bracht, geleistet wird, um die ihm durch die Begehung des Bösen angethane Beleidigung oder Unchre wieder gut zu machen und zu erstatten, so sein Wohlwollen und seine Liebe wieder zu erwerben, das Unheil abzuwenden,

was aus der Sünde zu entspringen droht, und mit sei¬ nen Wohlthaten wieder gesegnet zu werden. Diese Hand-

lung

verrichten

Priester,

auf

naht



wie

willigem

Gott

das

wer

zu

auf

so

die

zu

Mensch

fangen. ganze

Priesterthum,

war,

beides auch Das

übliche des

Sache.

Andern Gedanken

um

Gott

vermuthen.

dem

Fall,

mit

von

denen

diese

das

ist

etwas

Weise

zu

uralte

und

sehen

schon

Felle

mit

nicht die

genommen und

ähnliches

Adam

Handlung

des

alle

Opfer

zu

des

unter¬ und

verwalten,

das

worauf

hinwiest. fast

bei

beiden

allen

Völkern

ältesten

Söhne

Feldfrüchte, Wie

sie

seine Wir

den

auf

nachweisen,

wurden,

thun?

bewirken.

vorbehalten

diesen sondern

Menschen

Wurden

und

Stelle: deu¬

sich

ersten

Fellen.

schon

nahet?

darf

Einen

sich

ei¬

ist

zu

Hcerde.

kleidete von

die

den

seiner läßt

Röcken

mir

Einzigen

eine

Gott

verbrannt?

einem

Schatten

gekommen,

nur

es

auch

und

von

so

angeführte

zu

keiner

opfern,

Beste

Jer.

Bild

Wir

Gott

der,

Versöhnung

tüchtig,

Menschen das

veranlaßt,

ist

zu

Bedeutung

priesterlichen

gehöriger

Opfern

ist

heißt

habe,

dem

dieser

als

sich

die

Herzen

weil

nur

ersten

aus

verwarf

in

wer

Sprache

willigem

dazu

Daher

jenes

die

Gott,

ist

thut,

die

Emporsteigen

Wichtigkeit

Hinzunahens Kein

mit

fragt:

dieser

und

der,

das

nahet?

in

und

wer

Person

Jer.

mir

Opfer

worden, ist

und eine

beim

Hinzunahen

bemerkt

tet

opfern,

hebräisch

Herzen

Daß nes

heißt

die etwa Söhne sehen

nach Thiere, geopfert, dadurch auch

den

Noah einen Altar errichten und darauf opfern, nachdem er wieder aus der Arche hervorgegangen. Aber auch bei den Heiden finden wir Altäre, Priester

und Opfer, wodurch sie die Götter zu verehren, ihre Sünden zu versöhnen,

sich

ihre Geneigtheit zu erwerben,

und für ihre Wohlthaten zu danken gedachten. Wie ka¬ men sie an so etwas? War diese Idee von Noah herab

zu allen Völkern übergegangen, oder liegt das Gefühl von der Nothwendigkeit einer Versöhnung, so tief und unverkennbar in dem menschlichen Herzen? Wir glauben beides zugleich. Alle Völker stimmen in dem Gefühl der Nothwendigkeit einer vermittelnden Person bei Gott übcr-

cin, weil ihnen allen das Gefühl der Schuld und Strafbarkcit

beiwohnt. Man opferte hauptsächlich Thiere, welche

man schlachtete und sodann verbrannte. So geschah es anch bei dem Volke Israels.

Es ist ja aber sonderbar,

daß Menschen glauben konnten, dadurch begangene Sün¬ den wieder gut, und

sich die

Gottheit geneigt zu machen.

Wie war es möglich zu glauben, daß das Schlachten und Verbrennen gewisser Thiere der Gottheit so angenehm seyn sollte? Einige gingen daher so weit, daß sie Men¬ schen, und namentlich unschuldige Kinder opferten, weil sie

dies für ein würdigeres Opfer hielten, das wegen

seines höhcrn Werthes, der Gottheit sonderlich gefallen

werde. Daher fragt auch jener beim Micha 6. Womit

soll ich den Herrn versöhnen? Mit Bücken vor dem ho¬ hen Gott? Mit Brandopfern und jährigen Kälbern ihn versöhnen? Oder soll ich meinen ersten Sohn für meine Uebcrtretung geben? Oder meines Leibes Frucht für die

Sünde meiner Seele? welche Art von Opfern aber Gott gänzlich

verwarf. Sonderbar war es jedoch, daß Gott

allerlei Opfer von Thieren anordnete und gebot, und es

von dem Opfer Noahs heißts: Gott roch den lieblichen Geruch, oder den Geruch der Ruhe seines Opfers, daß er auch sprach: ich will die Erde hinfort nicht mehr ver¬ fluchen um der Menschen willen, denn das Dichten des menschlichen Herzens

ist böse von Jugend auf, woraus

man auf ein großes Wohlgefallen Gottes an den Opfern schließen

sollte. Es schien sogar, als ob Gott an der

Menge der Opfer ein desto größeres Gefallen habe, wie denn Salomo, bei Einweihung des Tempels, Tausende

von Ochsen und Schaafcn brachte. Aber wie ernstlich Gott auch die Opfer geboten hatte, so gänzlich verwarf er sie doch wieder, stellte sie selbst als ungereimt, und diejenigen,

die sie

brachten, als thörigt vor. Auf

die

Weise

würde Gott in Widerspruch gegen sich selbst und seine eigne Anordnung stehen, läge denselben nicht ein andrer Zweck zum

Grunde, den David

ein

Geheimniß nennt, das

der Herr diejenigen wissen lasse, welche ihn fürchten, und erst im N. T. völlig geoffenbaret worden ist.



10



Besonders merkwürdig ist der einzige Fall, wo Gott wirklich

ein Menschenopfer verlangte, das jedoch nicht

vollzogen wurde, nämlich das Opfer Jsaaks. Es wurde

an ihm nicht vollbracht, sondern der Herr that dem Glauben und Gehorsam des Abrahams in demselbigen Augenblicke chen

Einhalt, wo er im Begriff war, den tödtli-

Streich an seinem einigen Sohn zu vollziehen. Ein

Widder ward an seiner Stelle geopfert, bis in der Fülle

der Zeit jener große Nachkömmling JsaakS, in welchem auch die Verheißung: alle Volker auf Erden sollen in ihm gesegnet werden, in Erfüllung ging, statt anderer wirk¬ lich geopfert

ward. Durch jenes sollten also die Men¬

schen gleichsam

darauf im Voraus aufmerksam gemacht

werden, daß der Herr einmal einen Menschen zum Opfer

fordern werde. Wir wiederholen hier das vorhin gesagte, daß

sich

bei

den Menschen ein Bedürfniß für ein, ihre Sünde ver¬ söhnendes Opfer kund thue, wie man vornehmlich an den Heiden sieht. Dies Bedürfniß wird in einem jeden rege, bei welchem ein Gefühl von Sünde und Schuld erwacht.

Er merkts auf eine nachdrückliche Weise, daß zwischen Gott und ihm eine Vermittlung statt finden müsse, wenn er wegen seiner Vcrgehungen nichts befürchten und sich zu Gott alles Guten versehen soll. Freilich wird dies, der in der Einbildung seiner eigenen Gerechtigkeit und



11

-

Tugend befangene Mensch, eben nicht gewahr. Er denkt: was fehlt mir noch, und dankt Gott, daß er nicht ist wie andere Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher

u.

dgl. Auch

mag es leicht, daß ein verblendeter Mensch sich für gerecht halte. Es bedarf dazu oft weiter nichts, als ein Frciscyn von einigen groben Lastern, und die Beobach¬

tung einiger bürgerlichen oder kirchlichen Pflichten, so glaubt er fertig zu seyn. Geht jemand darin noch wei¬ ter: so dünkt er sich auch um so mehr. Daß sich bei ganz rohen Menschen auch kein Bedürfniß für ein ihn versöhnendes Opfer findet, aller Sünden, denen er sich

ergibt, ungeacbter, ist auch nicht zu verwundern. Die Sünde hat auch eine verhärtende, fühllosmachcnde Kraft, und wehe dem, wo sie dieselbe erweiset. Es gibt Men¬ schen, welche sich überhaupt nicht um Gott bekümmern, nicht um Seligkeit, nicht um den Weg der dazu führt, nicht um ihren Seelenzustandund um Alles nicht, was

Religion heißt. Kein Wunder, wenn sie kein Bedürfniß für etwas fühlen, das ihnen die göttliche Gewogenheit zuwendete. Und leider ist die Anzahl der todten, fühllo¬ sen Menschen nur allzugroß. Rur allzuvicle beweisen mit ihrem ganzen Besteh», daß ihre Herzen recht nach dem Leben gezeichnet sind,

wenn sie steinerne genannt wer¬

den — ihre Augen, wenn es heißt: sie schlummern

und ihre Ohren: sie hören übel.

Jedoch können sich Umstände ereignen, wo jenes Ge¬ fühl der Nothwendigkeit eines versöhnenden Opfers auch bei den rohsten Menschen kräftiglich aufgeregt wird. Man denke sich

ein Schiff voll von den rohsten Menschen; ihre

meisten Reden bcstehn aus den erschrecklichsten Flüchen

und unerhörtesten Verwünschungen ihrer selbst und ande¬ rer. Wollte ihnen jemand drein reden und sie ermähnen, so würde er ihren Muthwillcn nur vermehren und auf sich selbst

leiten. Aber was geschieht. Der Himmel rö¬

chet sich zum

Sturm, und das Meer fängt an zu zürnen.

Man hört von ferne den Donner, und sieht die zucken¬ den Blitze. Alle Vorkehrungen werden getroffen sich ge¬ gen Sturm und Wellen zu waffncn, und dies geschieht noch

mit Toben und Fluchen. Aber das Gewitter kommt

näher. Alles hüllt sich in Nacht. Der Sturm zerbricht die Masten. Die ergrimmten Wellen erheben sie bis an den Mond, und schleudern sie wieder hinab in den Ab¬

grund. Alle Vorkehrungen sind am Ende. Das Schiff wird leck, und das Wasser stürzt hinein: da sluchts nicht mcbr — da betet — wers auch noch nie that — da wünschte man wohl Einen der machte, daß das aus blo¬ ßer Angst ansgcstoßcnc Gebet erhört würde — da fühlts sich

wohl, daß cS einer Vermittelung bedürfe. Freilich

wäre das nun weiter nichts gutes und Gott gefälliges.

Der Sturm legt sich, und die vorige Rohheit tritt wieder

ein. Heilsamer als furchterregende Naturereignisse über¬ führt die Buße den Menschen, von der Nothwendigkeit eines versöhnenden Opfers, und bringt eine bleibende Sinnesänderung zuwege. Das Wort ist auch ein Ham¬ mer, der den festesten Felsen zerschlägt. Das heilige und strenge Gesetz Gottes kann schon mit einer solchen un¬ widerstehlichen

Kraft an und in den Menschen dringen,

daß der rohestc wie der ehrbarste Mensch beide mit dem Kerkermeister auf die Knie fallen und ausrufen: was soll ich

thun, daß ich selig werde? Rief ein Jcs.: Wehe mir,

ich

vergehe, denn ich bin unreiner Lippen; ein David:

gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte, denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht, ein Jer.: wehe, daß wir so gesündigt haben, so kann der heil. Geist, welcher immer derselbe ist, auch gar leicht ein ähnliches Gefühl erwecken,

wodurch der Geist geängstet und das Herz zerschlagen wird, wodurch die Bitte gewirkt wird: Entsündige mich mit

Jsop, daß ich rein werde, wasche mich, daß

ich

schnee¬

weiß werde; wo man es fühlt, wie sehr derjenige, der

ein Sünder ist, und es nun zu seyn fühlt, eines Für¬ sprechers, eines Mittlers, eines Opfers bedarf, welches den Grund seiner Freimüthigkeit zu Gott abgebe. Für solche ist ein

Opfer gebracht, und nur zu solchen, reden

wir davon. Bon dem großen, alle Zwecke erfüllenden Opfer nun,

— 14 — welches so lange die Welt steht einmal gebracht ist, und so lange in seiner Wirkung fortdauert, als die Ewigkeit selbst, redet unser Tert. Er redet von dem einmali¬

gen Opfer des Leibes Jesu Christi. Wir fragen hiebest.- Wer opferte? Was und wie opferte

er?

und was heißt das: er opferte? Wer opferte? Es ist merkwürdig, daß Christus alles in seiner Person war, ist, und vereinigt. Er ist das Himmelreich,und auch die Thür zu demselben. Er ist der Hirte, und zugleich die Weide; der Quell, und zu¬ gleich das Wasser; das Ziel und der Weg. Also das nothwendige Eins und das Eine nothwendige. So war

er auch in Absicht des Opfers, zugleich das Lamm, der Priester und der Altar. Wohl mag er wunderbar, wohl mag er zugleich Kraft heißen, da er allen, und zwar den höchsten Geschäften allein

und auf einmal gewachsen ist.

Mit Recht nennt ihn der Apostel in dieser Epistel mehr¬ mals den Großen. Wir müssens uns merken: Jesus opferte,

ja dies

war sein vornehmstes Geschäft, der Grund alles Heils, und wir lassen etwas höchst wesentliches in der Lehre von ihm weg, wenn wir nicht all das Gewicht auf diesen Umstand legen, den er verdient. ES ist wahr; er

lehrte, er ging umher und that wohl, aber es ist auch



15



vor allen Dingen wahr: er opferte,

was ja nicht über¬

sehen werden darf, weil es die Angel ist, um welche sich

alles dreht. Niemand bei feinen Lebzeiten bis in sei¬

nen Tod, merkte davon das allergeringste. Er verrichtete durchaus keine Handlung des levitischen Priesterthums, welches ihm als einem aus dem Stamme Juda auch nicht

zustand. Dennoch opferte er, ja er wars allein der opferte, und die Opfer, welche im Tempel gebracht wur¬

den, waren keine eigentliche Opfer, versöhnten keine Sünden; brachten Gott nicht naher, sondern waren bloße Schatten und Bilder des Opfers Christi. Auf dasselbe wiesen diese Opfer hin, besonders aber der Eid Gottes:

Du bist ein Priester ewiglich. Was opferte er denn? Seinen stel

Leib, sagt

der

Apo¬

hier. Sich selbst, sagt er im vorigen Kap. Gebet

und Flehen sammt starkem Geschrey und Thrä¬ nen, sagt er Kap. 5. Petrus aber sagt I. 2, 24. er habe unsre Sünden,

und 3, 18. er habe uns Gott ge¬

opfert. Er opferte seinen

Leib, d. h. seine Menschheit.

Weil ein jeder Priester, sagt der Apostel 8, 3. gesetzt ist, Opfer und Gaben zu opfern: so mußte auch dieser etwas haben, das er opferte, und zwar etwas um so vortrcfflichers wie jene, als der Zweck, der dadurch erreicht wer¬

den sollte, vortrefflicher war.

Deswegen ward er ei»



46



Mensch, damit er diese seine angenommene menschliche Natur als ein Opfer für die Sünde darbrächte. Diese seine menschliche Natur war rein,

unschuldig und

unbefleckt, worauf der atttestamcntlichc Gottesdienst dadurch hinwiest, daß nur reine und durchaus feh¬ lerfreie Thiere zum Opfer dargebracht wurden, auch die Priester keine körperliche Fehler oder Ungcstalt an sich

haben durften. Wir mußten einen Priester haben, der nicht nöthig hatte für eigene Sünde zn opfern. Er mußte von

den

Sündern abgesondert, und höher denn der

Himmel seyn. An dieser heiligen Menschheit Jesu hatte der Vater all sein Wohlgefallen, denn Er war der ein¬ zige Reine, wo sonst keiner rein ist. Aber

wie

rein auch

in sich selbst, warf doch der Herr den ganzen Unflat unsrer Missethaten auf ihn; obschon ein unschuldiges Lamm, trug es doch die Sünde der Welt; obschon von keiner Sünde wissend ward Er doch zur Sünde gemacht,

und zwar nicht von Menschen, welche ihn freilich als den größten Ucbelthätcr betrachteten und behandelten, der

je die Erde betreten, sondern wunderbarer Weise von Gott.

Dem gemäß betrachtete Jesus, welcher alles

that, was er den Vater thun sah, sich selbst auch als die Sünde, oder wie Paulus Rom. 6. sagt, als unsern

alten Menschen, der sammt ihm gckreuzigct und gctödtct wurde. Sein heil. Leib und seine heil. Seele, dieser

Tempel Gottes war es, was er opferte, ganz opferte, ohne Einschränkung und Borbehalt zu allem Willen Got¬

tes, möge er auch mit

sich

bringen was er wolle, recht

ein anderer Samuel: rede, Herr, denn dein Knecht höret. Was heißt das denn: er opferte sich selbst?

Wer

darf sich eigentlich erkühnen eine so große Frage beant¬ worten zu wollen? Sehen wirs nicht etwa an Jsaak was es anzeige? Dieser 18jährige Jüngling läßt

sich

ge¬

duldig von seinem opfernden Vater binden und auf den Altar legen. Er sieht ohne Widerrede das Feuer, wel¬ ches

das Holz, das er selbst auf den Berg getragen, an¬

zünden und ihn verzehren; ohne Widerrede das furchtbare

Messer, das ihn todten soll, in der Hand seines erbla߬ ten Vaters, beide in gleicher endloser Resignation. Jesus sieht sein Leiden vor sich. Er ist kein Stein, und seine

Kraft nicht ehern. Er gesteht: ihm sey bange, bis die ihm bevorstehende Taufe au ihm vollzogen sey, er betet:

Vater, hilf mir aus dieser Stunde. Nicht mit triumphirenden Lobgesängcn, sondern schweigend und ernst geht er über den Bach Kidron, den Oelbcrg hinan, und ge¬ steht seine Seele sey betrübt bis in den Tod. Er erbittets von seinen Jüngern, eine Stunde mit ihm zu wa¬ chen, und bekommt seine Bitte nicht. Er wendet sich an

seinen Vater fußfällig betend, aber er antwortet ibm 2

— 18 — nicht. Die Angst steigt bis znm Blutschweiß, bis zum Erliegen der Natur, bis zum Ringen mit dem Tode, bis zur Gefahr zu sterben. Aber er opfert seinen Willen auf, und ruft einmal über daS andere: Abba, mein Vater, nicht mein sondern dein Wille geschehe. Ein hohes, ein

unbegreifliches, ein alle menschliche Kräfte übersteigendes Opfer, in welchem alles eigne Wollen unter den schwer¬ sten Proben zum Opfer, zum gänzlichen Opfer gemacht wurde. Und wie hoch auch, doch noch nicht das Höchste. Hat er in Gcthscmane seinen innern Menschen, seinen Willen, seinen Trost, seine Freude zum Opfer gebracht: so geht er nun dazu über, seinen äußern, sichtbaren Men¬ schen, seinen Leib, seinen Rücken, seine Wangen, seine

Zunge, seine Hände und Füße zum uneingeschränktesten Opfer zu machen, und die rohsten ergrimmtesten Men¬ schen nach

aller ihrer Willkühr damit schalten zu lassen,

ohne seinen Mund aufzuthun. Er läßt

sich

jeglicher Er¬

quickung so gänzlich berauben, daß sogar seine Zunge vor

Durst am Gaumen klebt, und wird nach Jcsaias Aus¬ druck, ein Mann der Schmerzen, versucht im Elend. —

Man hätte denken sollen, wie er in der tiefsten Erniedri¬ gung, voller Schmerzen, ein Gegenstand des allgemei¬ nen Hohns, als ein Fluch am Kreuze hing, hätte sein Leiden nicht noch höher steigen können. Und doch sticgs noch

höher, und erreichte seinen höchsten Gipfel, als er



19 -

von Gort verlasse» ward.

Dies war aber auch des

Opfers Vollendung. — Wer vermöchte aber die innere heilige Arbeit der Seele Jesu,

unter diesem allen zu

fassen und zu beschreiben, wovon Jes. sagt: seine Seele hat gearbeitet!

Was für ein Beten muß das gewesen

seyn, was für eine Geduld, Rechtfertigung Gottes, De¬ müthigung unter seine gewaltige Hand.

Wofür opferte er sich? Wofür anders als für die Sünde.

Würe sie nicht in die Welt gekommen, so wäre

auch kein Opfer nöthig gewesen. Hätte der Eine Adam nicht von dem Baum gegessen, so hatte der Andre nicht am Holz zu hangen brauchen.

Ein vollkommen Heiliger

bedarf keines Vermittlers, keines ihn vcrsöhüeuden Opfers; der Sünder aber bedarfs.

Aber bier mag man sagen:

wo die Sünde mächtig geworden, ist die Gnade noch mächtiger. Welch' ein Opfer! Wer kann seines Lebens Länge, wer die Würde, den Werth dieses Opfers für die Sünde ausreden, dessen ganzen Werth nur Gott begreift! Mag

die

Sünde ein

noch

so großes und zu verabscheuendes

Uebel seyn, mag es den schrecklichsten Zorn Gottes noch so sehr verdienen; mag sie an Zahl und Gewicht dem Sand am Meere gleichen: so wird sie doch von dem Ge¬ wicht dieses OpfcrS unendlich überwogen.

Köstliches

Evangelium für solche, denen mit David ibre Sünde >, ,

— 30 —

als eine schwere Last zu schwer geworden, und die krumm und gebückt unter dieser Last einher gehn, ja ganz davon erdrückt zu werden besorgen. Mögen rohe Menschen, welche der

Welt und Sünde dienen, dies nicht achten, und

so auch das Opfer nicht. Mögen andre, sich selbst für gerecht

haltende, eben so gcsinnct seyn: das ändert in

der Sache nichts. Es ist ihnen zu gönnen, daß sie ihre Sünde so zu sehen und zu fühlen bekommen, daß sie die Hörner dieses Altars umfassen. Welch' ein uncrdcnklichcr Gräuel muß aber nicht die Sünde seyn, da ihre

Tilgung ein solches Opfer erforderte, das mehr werth ist, als Himmel und Erde. Noch

bemerkt der Apostel, Christus habe

sich

Einmal

geopfert. Zwar war sein ganzes Leben ans Erden ein beständiges Opfer, da er ja seine Herrlichkeit verließ,

und der Schande nicht achtete, welches Opfer er am Kreuz durch seinen Tod und Blutvergießen vollendete. Aber da wars auch vollendet, und alles, was bewirkt

werden sollte, so ganz und gar vollbracht, daß nichts mehr zu vollenden, nichts mehr zu berichtigen, nichts mehr auszumachen war. Dies dringt der Apostel sonder¬ lich in dieser Epistel an, und will davon eine so klare, so lebendige Erkenntniß begründen, daß daraus ein gänz¬ liches Loswerden vom bösen Gewissen ein kein Gewissen mehr haben von den Sünden, welche in die Tiefe des



21



Meers versenkt sind, eine völlige, kindliche und feste Zu¬ versicht

zn Gott und Freudigkeit zu ihm, daß daraus ein

kindlich seliger und heiliger Wandel vor ihm in allen seinen Geboten, Satzungen und Rechten erwachse.

Jetzt sollten wir noch die Frage beantworten: wozu Christus geopfert habe. Welche Beantwortung jedoch

sich

schon in dem zuletzt gesagten, angedeutet ist. Paulus

faßt die ganze Frucht des Opfers Christi in dem Wort: gchciligct

werden,

zusammen. In

wir sind gchciligct.

des Willen

Doch möchten wir, so der Herr

will, über diese Frucht wohl ein andermal weiter reden. Ach! chen

daß wir dieser köstlichen Frucht einer so köstli¬

und mühsamen Aussaat nur recht theilhaftig wür¬

den. Wie bcklagcnöwcrth ist es, daß die Anzahl derer so groß ist, die darnach nicht einmal ein Verlangen ha¬

ben, will gcschwcigcn, daß cS ihnen Sorge machte, und eine ihrer Hauptangclcgcnhcitcn wäre, so daß Jesus leider schon die selig preisen

muß, welche nur nach Gerechtig¬

keit hungern und dursten.

O! ihr Menschen, ihr seyd Sünder. Sollte es euch denn nicht billig angelegen seyn, statt euer Sündenregi¬ ster taglich zu vermehren, euch alle» Ernstes nach dem es tilgenden Opfer umzusehu? Wie seyd ihr so unverständig den vergänglichen Schciugütcrn könnt ihr mit so rastlo¬ sem

Eifer nachjagen, ein zeitlicher Gewinn macht euch

solch Vergnügen

und das Höchste achtet ihr nicht!

Was soll man Unverstand nennen, wenn es das nickt ist. O! wie sehr bedürft ihr der Sinnesänderung.

Thut

deshalb Buße und sehet zu, daß ihr euch des nicht wei¬ gert, der da redet. Denn wie wollen wir entfliehen, so wir eine solche Seligkeit nicht achten? Das Opfer ist gcbracht, das Heil erworben, die Sunde getilgt, die Se¬ ligkeit erlangt worden. So schaffet denn, daß ihr selig werdet mit Furcht und Zittern. Ueber euch aber, die ihr den Namen des Herrn fürch¬ tet, gehe auf die Sonne der Gerechtigkeit, und Heil un¬ ter ihren Flügeln.

Der heil. Geist verkläre euch den am

Kreuz geopferten Christus also, daß die durch sein Opfer erworbenen Gütern sich reichlich in euer Herz ergießen, daß ihr mit aller Freudigkeit euch selbst Gott opfert, und ihm dienet im heiligen Schmuck, bis ihr endlich der gan¬ zen Fülle des Heils vollkommen theilhaftig werdet. Amen.

Ii.

Tcrt.

Ebräer

>0, 10.

»In welchem Willen wir sind gcbeiliget, einmal geschc»hcn durch das Opfer des Leibes Iesn Christi.«

Ä)ir

haben unläiigst von Christo, als dem einigen

Opfer für unsre Sünde geredet. Die Betrachtung der Frucht desselben blieb zurück. Der Herr verleihe denn Licht

und Gnade, um dies fetzt zu unserm Nutzen nach¬

zuholen. Wir gedenken einiges von der Wirkung dieses großen Opfers, theils in Absicht ans Gott, theils in Absicht

auf uns zn bemerken.

1) Es darf sichs wohl keiner anmaßen, als vermöchte er alle Zwecke des großen Opfers, von welchem wir reden, erschöpfend darzustellen. Ist die Größe des Opfers selbst einem eingeschränkten Verstände un¬ erreichbar, so ist es anch der ganze Umfang seines erhabenen Zwecks. Beides durchschaut nur Gott. Jedoch könncii wir soviel davon versteh» lernen

als

erforderlich

ist,

uns

;u

selchen

Menschen

zu

machen. Unser des

Tcrt

Sohns

Gottes

geschehen muß

und

also

ihre

fang,

ja

Anfang

gen

so

durch

der in

es

schlüssc

uns

wird,

thut,

als ists

das dies

wichtigen

der

dem

Tode

Wort,

als

eine

auch, es das

das

sie

geschmückte

13, das

es

daß

bei

ist deswe¬

daß

so¬

und

ist,

Rath¬

daß

Him¬

geschehen

Gottes.

der

Merk¬

Vollendung

vollbracht,

die

uns,

wirklich

Worten

die¬

ausgesprochen der

wird.

Schrift

Das

zwcitemal

ans und

Offeub. Braut

wunder¬

welche

einmal

in

hin-

auf

leichter

den

ist

und 8.

Vorsätze

auch

An¬

geschlachtet

ist,

göttlichen

Von an-

wenn

es

Finsterniß drittcmal

Rathschlüssc

heißt:

dreimal

das

alle

Wunder,

gebraucht

dreistündigen Jesu,

von

Bedeutung

Offcnb.

welches

Wort,

Schöpfung,

nach

es

eins

Ereignissen

vollendeter

die

vergehen,

dcrhalbcn

Opfers,

ward,

ist,

hohen

darauf

wird,

weil

woher

irgend

alles

Opfer

Vorhaben

erreichen.

Leidensgeschichte

würde,

Erde

würdig

Kein

dienlich

kund

und

Welt. der

erfüllet

weit

genannt

große und

welches

auch

Lamm

Rath

Ziel

ward

das

welcher

ihr

Christus

das

oft

Schrift

salem

seyn,

Ewigkeit

dnrch sein

Opfer Vollendung,

Weise

von

Wille, Von

wcßhalb

barer

ses

sein

daß

sey.

von

gclcitet,

uns,

erfüllet

dies

Gottes

mel

belehrt

Golgatha, unmittelbar

21, vom

erstemal

Prophet ihn

sind redet, und Jer.

nennen

wird:

Herr,

wo

die

sie

dahin

der

vorigen

und

daß

kräftig

und

Wonne

sie

nicht

auch

schon

»mich

in

»des

und Wagte

er

fand

dadurch

würde Mann vor

zu um zu

tigkeit

den

Jes.

Kl,

ersparen,

eine

meine

hat

mich

so

zn

er

gehabt, Zeitlang strafende

glaubte: Gerechtigkeit

freue in

geeinmal,

wollte,

wer

redete

nicht

so

Jedoch

zog

Luther

vor

ähnlichen

er im

und

wiewohl

Ausdruck

welchen

Er¬

fröhlich

fand,

einen den

eigene

nicht

die

über

und

mitKleidern

schonen

»Gerechtigkeit

als

Freude

ist

crs

reden,

Gemüthern

der daß

»Ich

es

Autorität.

erkennt

Gerechtigkeit

Luther

Personen

bin

sieht,

10.

der

wie

Ich

bestätigen,

Seele

Rock

die

vor

die

angezogen

übersetzen,

göttlicher

Sünder

konnten

muthige

bekümmerten

er

dies

der

haben,

Gottes« daß

uns

dem

übersetzen:

daß

unter

mit

zu

und

Gottlob,

ängstlicher

gewagt

kraft

gilt« cken

so

nur

es

er

Nebel

schwinden

und

denn

Heils,

»kleidet.«

die

Herrn,

Achte

einen

müssen,

Und

ausrufen

Gott:

wie

weg

weniger

dem

»meinem

den,

Seufzen

sie, —

im

aber, werden

wird

dies

Sonne

crgrciffen.

fahrungen

man

die

Sünde

durchbrechenden

Schmerz

er

ihre

33.

.Gerechtigkeit.

Seele,

alle

Kap.

vorkommen,

heißt:

unsere

eine

ist.

einmal

es

Iehovah

versteht,

was

noch daß

nennen:

überzeugt,

Gerechtigkeit

Worte

abgeändert,

Stadt,

sie

unsre

ein

Gott Schre¬

»Gerech¬ so

mißverstan¬

Evangelio eben

werde so

wie

im



32



Gesetz geoffcnbarct, worüber er beinah in Verzweiflung niedergesunken wäre, wie er selbst erzählt, bis er es zn seinem großen Entzücken anders einsehen lernte.

Nachdem dies große Opfer vor mehr als anderthalb

Tausend Jahren, einmal geschehen, braucht unserer Scits nicht nur nichts zur Tilgung nnsrcr Sündenschnld vorgenommen zu werden, sondern es darfs

auch nicht

einmal. Es brauchts nicht, denn es ist vollkommen ge¬ schehen, ist für alle Arten und Staffeln der Sünde,

des ganzen, dadurch so theuer erkauften Volks, und währt ewiglich in seiner Kraft und Gültigkeit fort. Du brauchst nicht aus

der Ursache deine Sünden zu be¬

reuen und zu bctraurcu, nicht aus der Ursache dein Leben zu bessern, um — verstehe es wohl — deine

Schuld

damit wieder gut zu machen, was du auch nicht ver¬ magst; sondern beides die Reue und Lebensbesserung muß einen andern Grund und Zweck haben. Jene um dein also zerknirschtes Herz für den heilenden Balsam des Blutes Christi empfänglich zn machen, diese, um deine Dankbarkeit zu bezeugen, beides nicht durch Furcht, sondern vielmehr durch Liebe bewirkt. Und, o! wohl dir,

wenn die Liebe deine Wangen mit bußfertigen, reuevol¬ len Thränen netzt, wenn die Liebe

dich

zu einer genauen

Gottseligkeit dringt, ohne daß du dich dadurch Gott an¬ genehm zu machen gedächtest, was doch in dem Geliebten

— 33 — geschehen isr. Hiernach mag man auch beurtheilen,

was

davon zu Hairen sey, wenn man klagt: man fühle keine rechte Rene und Leidwesen, keine rechte Liebe und Eifer. O, daß du glauben könntest, so würdest du die Herr¬ lichkeit Gottes sehen. Meinest du etwa, es werde dem Herrn gefallen, wenn du dich übel hast und dein Haupt hangen lässest wie ein Schilf? Ach! nichts ist ihm ange¬ nehm und nichts macht angenehm als

der heiligende

Weihrauch des Opfers und der Fürbitte seines Sohnes. Glaubst du das? Es darfs auch nicht, und alles, was nicht aus Glau¬ ben geschieht, ist Sünde.

Schon unter dem A. T. wars

jedem, außer den Priestern, sagt,

pricstcrliche Handlungen zu verrichten, so klein

oder groß sie auch waren. Sund-

scharf und ganzlich unter¬

Nur die Priester durften

und Dankopfcr zurichten,

nur sie salben und

räuchern. Wie dürfte denn unter dem N. T. etwas vor¬ genommen werden, das der einmal durch Christum ge¬ stifteten Versöhnung zu nahe käme? Bereuen wir dcrhalben unsre Sünde, beten wir,

befleißigen wir uns eines

ehrbaren Lebens in der Absicht, uns dadurch Gott gnä¬ dig zu machen, so wird aus diesen sonst nöthigen, heili¬ gen und heilsamen Dingen, ein schrecklicher Eingriff in das hohe Geschäft des einigen Priesters,

eine Verleug¬

nung seines ewigen und allein gültigen Opfers,

und

— folglich

eine

wer

kann

als

Sünde

stets

in

gcht,

und

in

dieser

Doch

samer

und

wahren

es

Reue,

und

das

Acnßcrsten

zu

einem

Wcrkgercchtigkeit

Werk

zur

ebener »Dies

Wcrklosigkeit.

Bahn. ist

»Rechten Der nichts

Es

soll

der

Weg,

noch

zur

denselbigen Linken.

Vollkommenheit mehr

Sünden,

zu

oder sich

Gott

dieses

verrichten, irgend gnädig

Gnade zu

machen-

eigenem

fnbre

mich und

sonst

auf

sagen:

weder

zur

Zj.

Opfers um

eine

Geist

einem

überspringt;

herrufen

30,

von hielte,

von

gehet;

Jes.

selt¬ diesem

von

andern

ihnen

Na¬

aus

leicht

guter

ver¬

ein

verächtlich

Gesetzlosigkeit,

hinter

auch

überhaupt

Wandel

Dein

und

die

auch

man

schädlicher

zur

der

deinen

man

Mcnschcnhcrz noch

ist,

Gottes,

auch

Seite den

gottseligem

verkehrte

mir

wenn

auch

Ursache,

verkläre

Irrthum,

er

einher-

Friede

nicht

andern

nicht

Herz

verzeihe

herleitete,

Gebet,

wiewohl

hätte

der

ungeheurer

Grundsatz

Wer

der

begehren:

auf

sehr

Vernunft,

bitten: zu

gar

Sinne

bewahrt

Wer

und

wie

evangelischen

Jesu.

wäre

und

alle

Und

die

bedarf.

dem

zu

Evangelium.

Sünde,

begebt,

denn

Fehler,

men.

oder

ist

Beziehung

borgenen

diese

lautern, thut,

Ebristo

das

Söhnopfers

es

höher

er

wird,

so

wer



wider

vft

einigen

einem

welcher

von

wie

betrachtet des

Sinne

Sünde

merken,

darüber

in

schwere

34

gemäß,

sich

die

und

Gabe Es

ist

also

Vergebung zu ist

der

erwerben,

dieses

schon

auf die allcrvollkommcnsic Weise durch die Aufopferung Ehristi ein für allemal geschehen. Es ist alles bereitet. Die Vollkommenheit dieses Opfers stellt der Apostel in dieser Epistel sehr fleißig und gründlich vor, um die süße Früchte desselben desto genießbarer zu machen, welche vornehmlich in einer völligen, furchtlosen Freimüthigkeit zu Gott besteht, in welchem der Glaube durch die Auf¬ opferung Ehristi nichts als lauter Gnade erblickt. So das Opfer Ehristi zu fassen, daß unser Herz und Gewisse» ganz dadurch gestillt und beruhigt wird, eine Aufgabe, die wir aus eigenen Kräften, daraus

ist

und durch

hergeleitete richtige Schlüsse nicht zu lösen

vermögen, es sey denn, daß der heil. Geist uns dabei leite und unterstütze. Er hat das Geschäft übernommen Christum zu verklären, und nur in seinem Licht sehen wir das Licht. Es ist dieses ein Weg, worauf kein reisseud Thier ist, »vorauf auch die Thoren nicht irren,

worauf aber auch

kein Unreiner wandelt. Ies. 35, 8. Diese Lehre macht keine sorglose, sichere Leute, und wenn so etwas daraus

erwächst, so beweiset es nur, daß

sie

mißverstanden, nicht

aber im Licht des heil. Geistes erkannt wird; denn wo der heil. Geist das Eine schenkt, da läßt crs auch an dem andern nicht fehlen. Er schafft einen ganzen, wohl¬ gestalteten, neuen Menschen, wo nichts unförmliches ist.

Wo

sich

derbalben eine große Einsicht in die Vollkommen¬

heit des Opfers Christi findet, da kann, darf und wird es auch nicht an einer derselben entsprechendenLiebe und Gottseligkeit mangeln. Darum soll man aber auch den Kindern, den Mühseligen und Bcladcncn das Brod nicht vorenthalten, sondern ihnen vielmehr einen vollen Tisch bereiten, und ihnen zurufen: esset meine Lieben, und trinket meine Freunde, und werdet trunken; ihnen predi¬ gen: so hat man Ruhe, so erquickt man die Müden, so wird man stille; ihnen zurufen: Es

ist nichts mehr

auszumachen,

Es gibt nichts mehr abzuthun, Und bei allen unsern Sachen lassen wir die Hände

ruhn;

Wir

Früchte

genießen nur die

dessen, was er ausgemacht,

Da er uns in längst

dem

Gerichte

mit Ehren durchgcbracht.

und zu ihnen sagen: Nun, ihr halb

gewes'ne

Knechte

und halb Kinder in dem Haus, machts vor

Gott in Christi Rechte Sünden aus.

einst auf alle

Ihr habt nichts mehr zu versprechen, Ihr habt vor den Schulden Ruh, und ein jedeS neu's Gebrechen rechnet immer mit dazu.

— Kurz

mit

einer

hat

das

Lamm

daß

das

Volk

Unsere

in ob

eS

ihr

dem

sie kommen,

ten,

und

gelegt

Hungert nach

sind die

cher

als ihn

alle,

würde,

braucht

denn

Gaben, sagt

selbst

dasjenige

für

Wahrheit.

sie,

wie

Christus

der ihr

welchem

er

der

auch

Apostel vor

der

satt

sie sagt

wäre.

kein

Der

anderes wel¬ wodurch

Hohepriester ich

geheiliget

Vollendung

hier

wollte, opferte,

sagt:

wir

welchem

Gott

nicht:

strebet

Willen

selbst

er

der

werden.

von

sind.

wenn

in

Gewinn

Sohnes

sich

Eck¬

Gerechtigkeit, sollt

Ge¬

köstliche

großer

nach

indem

daß

der

ich

Gottseligkeit

Gottes,

eigenen

lern¬

habe

welchem

geheiligt

auf Und

nach

Geist

sagen

Herrn

Wille

Wort,

Vater

eben

seines

angeht, dies

dem

ein

in

kindlicher

lieber

ja

nun: Der

ein

der

denn

ist derjenige,

selbst

in

welches

durstet

es

Abba

Gebäude

vollbrachte,

die

als

wodurch

schönsten

ist,

Opfer

den,

sie das

geheiligt. Rede

gefiele,

Stärke;

Apostel

Zeiten

haft,

könnten:

besten

Der

Kraft

unsern

Jesu

daß

und den

unsrer

Geist

und

Seele

Haabe

kann.

vor

Opfer

schreien

zum

seiner

mir

Grund

heil.

über

stein

gethan,

nennen

nicht

dem

rechtigkeit

so viel

Gerechtigkeiten

wachsen weil

-

Opsergabc

von

sich vollendet

37

heilige seyn

gcheiliget des

Opfers,

mich in

der wer¬ son«

der»

gcheiliget

sind,

nachdem

jene

Aufopferung

ge¬

schehen. Die

Heiligung,

sehen,

wie

nnd

weitern

die

Heiligung,

jenige ein

der

des

von

zum

Guten

und

das

endlich

mehr

übrig

eine hat

bleibt,

Frucht

ihm

sogar

begraben Opfer

wird.

So

Durch

seine

gestifteten

voll

und

Opfers

und

würde, haben,

müssen

Auferstehung, Versöhnung

uns

und

dies

sammt

voll

Geistes

Heiligung

ist,

An

dasselbe

brachte

daß

keinen in

uns

und au

vollzogen

aller

ein

er

Theil

Vollkommenheit er

voll allein

gctvdtet

sterben die

Licht

ist

Kreuz.

können nicht

welche

Art

angeheftet,

Christo

bewiest,

Seele

gekreuzigt,

wir

wenn wir

am

dermaßen,

sündlichen

heil.

Menschen in

Sünde, Umgestaltung

ganze

Diese

Christi

sodann

Irrthum,

alten

seines —

alten

Vollendung

Gottes,

der die

Freude.

unsern

sammt

dem

Gottes

des

auch

von

mehr gemacht

gänzlichen

Solnics

sondern

voll und

er

Spur

immer

vollkommene

des

das¬

wodurch

tüchtiger

von

ist

oder

Seele,

immer

und

Sinn

Sünden

zur

engern

engern

der

Herr»

einen

Bekehrung,

seinen

Seele

Ebenbild keine

Leben,

Friedens

der

den

hat

Im

in

bis

Ohnmacht,

herrliche

daß

und

Re,

Reinigung

Unfriede

sagt,

der

Gottes

^

niemand

Sinn.

Gottes

Sie

fortgesetzte

14.

Geistes

und —

wird

Fortsetzung

Bitndsgcnosse

wird.

12, und

die

Werk

welche

Apostel

Umfang

gcreiniget,

in

vhne

neues

Sünde. der geist-

liehcs

Leben

stehn

wir

ans

Lieht.

llnd

mit

Christo

Heiligung

aber

kommt

in

menheit.

Das

Fleisch

wird

gethan,

und

schaft

gesetzt,

nicht

thun

Apostel

dieser

redet

werden

Dingen zu

dcnbunds völlige

sten

Erstling

sie

ist

darum

Armen Tbcil

so

gut

als

auch

desselben

sondern

nun

in

Theil gewiß Sünden

der

ihn

völlig

von

an

dem

könnte

und

satt so

ihnen

so

ihn

schon

gern

er

andeutet,

eben

Wer

völlige

Gerechtigkeit,

wirklich

Opfer

gering¬

die

Mangel

sie

Gna-

Vom

selig;

ge¬

angemessen.

wie

geheiligt. bleibt

des

nach

deS ob

schon

auf

schon

als

nicht

mchrcntheils

also.

einen

der

vergan¬

oder

nicht,

schon

nun

Güter

durstet

ibr

geheiligt,

zuversichtlich

er

Herr¬ daß

Gewißheit

rechnet

ab¬

selige

Wenn

seiner

wegen

Trostes,

Wer

der

ob

Vollkom¬

gänzlich

gegenwärtig

ja

Leidtragenden

genössen.

wird,

Art,

noch

Jesus

werdenden

kraft

diese

und

offenbar

preiset

und

er

welches es

sind

und

hungert

hungern,

dennoch

wir

Mittheilung

schließt

selbst

ist

völlig

redet

Wer

sonst

und

der

— in

vollkommen

Glaube

Acrndte. hat

als

reden,

und

Der

so

Diese

einander,

wollt.

sagt:

zur

volle

wider

kommt,



nicht

Heiligung

und

uns

nicht

seine

sind ihr

geheiligt,

zukünftigen

in

in

Todten.

bicnicdcn

beide

von

den Welt

nicht

was

dieses

von dieser

Geist

könnet,

Zeit

schehenen

auf

sondern

auch

genen wir

der

wenn

wäre, wie

die

gewiß

zu

wirklich

hat,

der

wird

das

aber

nicht

darin

bleibt.







dcr hat, sv lange dieser Sinn in ihm fortdauert,

durch¬

aus keinen Grund zu hoffen, er habe an diesem Opfer und seinen Fruchten den allergeringsten Antheil.

Viel¬

mehr hat er daran einen deutlichen Beweis, daß er noch zu der Welt gehöre, für welche Jesus nicht einmal bit¬ ten will, geschweige sich opfern wollte. Im ausgedehntern Sinne

aber umfaßt das Wort

Heiligung die ganze kostbare Frucht des großen Opfers Christi am Kreuz.

Dazu gehört Istcns die Aufhebung

des Fluchs des Gesetzes, weil Christus am Kreuz ein Fluch ward für uns,

sintemal nicht nur jeder verflucht

ist, der nicht in allem bleibet, was geschrieben stehet in dem Buch des Gesetzes, sondern auch, wer am Hol; hänget. Diesen schrecklichen Fluch, welcher ein gänzliches Verderben nach sich zieht, und den die Sünde über unS und die ganze Erde gebracht hat, hob Christus ans Kreuz um uns davon zu erlösen, und des alles Heil mittheilenden Segens theilhaftig zu machen. Welch' eine unnennbar herrliche Frucht! im Paradies

sich

Wie von dem einen Hol;

alles Unheil ergießt, so ergießt

sich

wie

ein Strom von dem andern Holz auf Golgatha alles Heil; dort Tod,

hier Leben; dort Finsterniß, hier Licht; dort

Zorn, hier Gnade; dort das Urtheil zum Tode, hier die Rechtfertigung des Lebens. Kurz es ist gar nicht auSzusprechen, was für eine scgcns- und folgenreiche klinge-

staltung der Dinge,

41 — an den vcrabschenungswürdigcn

Sparren des Kreuzes bewirkt wurde, so daß Paulus sich auch keines Dings,

als nur des Kreuzes Christi rühmen

will. Hier offenbart sich eine Thorheit Gottes, klüger, und eine Schwachheit Gottes,

welche

welche stärker ist,

als alle Menschen sind. lltens. Eine andere Frucht des am Kreuz vollbrachten Opfers Christi, ist die Aufhebung und Abschaffung der mangelhaften und lästigen alttestamcutlichcn Verfassung, die einer Zwanganstalt glich, wo die Gläubigen mehr wie Knechte, als wie Freie und Kinder gehalten wurden.

Schimmerten anch überall et¬

liche Lampen der Gnade, so war doch viel Dunkelheit, Furcht und Zagen, und ängstliches Wahrnehmen auch der geringsten Formen,

deren Vcrsäumung den augenblickli¬

chen Tod nach sich ziehen konnte.

Dennoch wars ein Ge¬

bot und Vcfebl alles mit Freuden zu thun, und wiederum alles was sie thaten ungültig und vergeblich. Dachte man bei dem Altare, die Versöhnung sey geschehn, so hieß Gott nach einem Jahre, immer wieder opfern gehn. Ehe man dem Herrn zur Gabe, Gottes Lämmlein dargebracht, ward ans aller unsrer Habe, weniger als nichts gemacht. Daher zerriß im Augenblick des Opfcrtodes Christi der Vorhang im Tempel, anzudeuten, daß jetzt der wahre Weg zur Heiligung eröffnet sey, vermittelst des, durch Leiden des Todes vollendeten Herzogs unsrer Seligkeit.

Atcns.

Ward

Christus

der

bei

das

N.

T.

der

so

ganz

messen

in

machet

den

euch Herz

schaffe

in

reiniget

mir

der

so

und ein

heißts

Feuer

spricht

die

gläubige

Gnadcnbund daß

sie

alles

haben,

stark,

daß

sie

alles

können,

daß

Gottes.

du

Friede keit

auf seyn

wie

meine wie

ein

Bundes,

steht,

der

vom vcrstehts

durch

die,

mich,

macht verleiht heißts

heil.

Geiste

auch,

sich

große

Opfer

Blutschulden

dem

gemäß

ich rein

werde.

der

haben,

Gottlosen

so so

eine

Ge¬

48,

18.:

Ies. so

würde

deine

dem

dieses recht

Herrn

dein

Gerechtig¬

Beschaffenheit

unterwiesen, in

Un-

lind

und die

den

Unvermögenden

merktest,

Wer

waschet,

Geist,

deswegen

Wafserstrom,

Seele:

will

nichts

die

euch

den

daß

welche

will

es:

die

wird,

Gebothe

Meercswellen.

neuen

alle

O,

und

wasche

macht

reich,

rechtigkeit

Heißt

waschen,

Seele:

ich

ich

als

dcrbalbcn:

gläubige

wiederum:

ihr,

es

die

ange¬

wird,

auch:

Herz,

auch

Zions

es,

spricht

rcincS

anzünden

ein

Heißt

heißt

von

und

will,

ist

Bund,

Sünder

gefordert

so

Kelch

vortreffliche

nichts

so

vertreiben

richten

Dieser

Herz,

weshalb

dieser

blutarmer

geben

Gott,

Tochter

Jerusalems

Dieser

demselben

neu

begründet,

sagte:

Blut.

geben;

euch,

flath

Abendmahl

zugleich ein

Bund

Bedürfnissen in

auch

neu

heil.

neue

meinem

weil

er

ein

dem

ist,

was

herrliche

zu

ver¬ freuen

Wege. So

macht

dieses

freie

und

heilige

Mcn-

— scheu,

welche,

keit

der

durch

Sunde, ohne

zu

dienen

ohne

Furcht

starke

Menschen,

Macht

seiner

Welt

die, sie

zum

Besten

sind. diesem sind,

mit

dcustuhl

durch Gewissen

als

Rcgicrer,

die

O!

so

ihrer

Fülle

wenig

welches

sie

wird

haben

ihrem

begehrt,

kommt,

Soll denn

Opfers

so

es nicht,

sie

Christi die

über

vollendet

Sünde,

allen

Zeiten

lieben

und

son¬

zum

Gna-

allmächtigen

getrcuesten

Freund König

und

freuen.

ach,

und

denn

umsonst

ist

alles

bereitet? gibts

einzigen

warum

gesucht,

sie

oder

alles

und

kostbaren

selten

Men¬

denen

Menschen

allewege

die

mögen,

weil

majestätischen

dann,

der

bitten

der

der weit

herrliche

ist,

und

in

ist,

und

und

allem

Sieg

von

dieses sie

und

geheiligt

zu

Frucht

genossen?

dieses

fröhliche

Gott

freie

Herrn

alles

ihrem

Welt,

werden,

und

deswegen

Warum

dann

ladung:

sich

macht

alles

allerguädigstcn

kostbare

Opfers!

denen

als

als

Es

der

Freimüthigkeit

Schutzherrn,

der

welches

in

bleiben,

mehr

ihrem

und

dem

ibnen

Dicnstbar-

Gesetzes,

reiche

soll

muß,

hinzunahcu,

Vater, und

ihm es

der

vermögen,

macht

freie

aller

in

Glaube

in

dienen

kein

dern

sie und

Opfer,

Teufels

alles

Es

macht

des

stark

deren

wollen,

von

Lcbcnlaug.

welche

weil

Es

des

ihre

und

was

denn

stärken,

überwindet.

schen,

erlöset

Unglaubens,

Stärke,

überwinden,



dasselbe

des

fordert

43

so seyn

wird

sie

selten

in

die

bedarf außer

Ein¬ man

demselben

^

44

-

einen Weg zum Heil? Will man denn die Glückseligkeit

nicht, die sie gewahrt, wahrend man jeder andern nach« rennt? So wird denen endlich auch nichts übrig blei« ben, als ein schreckliches Warten des Gerichts und des Feuereifers, der die Widerspenstigen verzehren wird, denn unser Gott ist ein verzehrend Feuer. will, mache

sich

Wer entrinnen

hieher, und lasse nicht ab, bis an ihm

die Fülle der Frucht des großen Opfers recht offenbar,

und er ein freier und heiliger, ein fröhlicher und starker, etwas werde zu Lobe der herrlichen Gnade. Amen.



45



III. Predigt

am

letzten

Sonntage

1823.

gehalten.

des

Jahres

Eingang.

Zeigt der

sich Menschen

Jahr

zu

hand ben

auch in

die

der

beschließen

Thorheit

Art

muß,

daß

sie

seyn

Grunde

stehen,

können; liegt,

aber

digen beweißt Unter

ist.

schon, denselben

bei

Aller — daß

Sache

sie

möchte

die

bloß noch

seyn.

Ein

alle

Herrlichkeit

dieser

Erde,

schnell

soll, Art

im

Fleisch das

im

vorübergehender

aller¬

doch

glau¬ in

gro¬ be¬ zum

Leute aller

Sache Verstän¬

Frcudenbczeugung ihre

schlägt Grunde

mit

Ucberlegung

Wurzel

gewöhnliche

Dampf

altes

unmöglich

und

der

ein

Sinne

weniger

seyn

Jedoch

mau

also

keine

überhaupt

Sinnvollste

Ein

ihnen

sie das

denen

welchen

das

anders?

thun

eigentlichen

und

welches

doch

Sache

ihrem

Unverstand

wie

Sie von

mit

der

Weise,

pflegen?

Widerspruch

dacht

und

und

Freuden-Bezeugungen,

ßem

ist,

nicht

Schießen, auf;

betrachtet, nichts

habe.

und etwas

bedeutender

ist

— 46 — Knall

laßt

Erde,

in

ein

schnell

mit

ihm

sich seinen

macht

Euch daß

beiden

werdet

das

Wisset

Jeden zu

Ihr

einmal dies

und

die

mit

Das der

kann seine

nehmlichkeiten, dern

in

welcher Austritt deutend hänglichkeit

der sich

so

Wohl

dieser

gewinnt; an

nur diese

ein

Jahr

mit

Nein,

das

der

Güter,

Freuden

kann,

beim

los,

mit

kann

Eintritt

nur sein

in

mit

be¬

nur

der¬

und

An¬

Glück, Welt,

von dem

son¬

derjenige,

jene

welcher und

Jabr

Welt,

hat; daß

ein

Freuden

wandelbaren

derjenige, Erde

wo¬

Es

halten und

»Aber

Jeder.

Ewigkeit

einen



ein

dieser

Nein. für

jedem es



Schluß,

zurücklegen?

man

der

macht,

den

Jahreswechsel

soll

weni¬

Nein.

Jahr

Ja.

so

Euch

seyn?

beschließen?«

unwandelbaren

ans

zu

eintritt?

eigentlichen

versichert

Tage

Freude

und

in

wie

Erde

Ist

kann, nicht

nicht

365

Euch

glücklich

dieser

nicht.

beschließen

Ende

schnell

der



naher

Vielleicht

gar

Freuden

jenige,

es

Kopfhängenlasscn

Meinung

schließt.

daß

letztenmal

katechistrcn.

Seufzen ist

daß

zum

ganzer

zurückgelegtes eben

so

Ihr

Nein.

Jahr

neue nicht,

freut

lieb,

glücklich

der

am

es

Seyd

dürfen?

ganzes

ein

womit

lustig?

zu

Geräusch



Euch

so

ein

Begründet



Ihr

Ewigkeit

um

Ihr

so

alles

Bestrebungen,

kann?

zubringen

die

nicht

Knall,

seyn

darin

ist

mannigfaltigen

gethan

überdrüßig,

Tod,

und

verhallender

Was

ger

hören;

aller

Willen

beim be¬ An¬ Got-



47



tcs inniglich vereinigt ist; nur derjenige, welcher sich nicht zu entfärben braucht, wenn es heißt: darnach das

Gericht. Ein solcher kann

sich

allewege freuen; kann sich

mit Grunde beim Schluß des Jahres freuen. Könnt Jhr's auf diese Weise auch? Wie? die Welt ist ja Euer Himmel, ihre Güter Euer Ziel, ihre Vergnügungen Eure

Lust, wie könnt Ihr Euch denn so fröhlich stellen, wenn Ihr ein ganzes Jahr weniger in dieser Euch so lieben Welt zu leben habt, und nicht wisset, wie viel Jahre oder auch Monate oder selbst Tage Ihr »och zu hoffen

habt? Man sollte sagen, diese Betrachtung müßte Euch sehr von Eurer mitleidswcrthenThorheit und Unbeson¬ nenheit überzeugen. Aber ja! dann muß noch ganz was

anders dazu kommen, und wir mit Moses beten: Herr lehre du uns unsere Tage zahlen. Selbst nicht alle wahre Christen können das so mit Freuden, wie viel weniger

Ihr, denen au nichts weniger gelegen ist, als am wahren Christenthum, woran Euch doch das meiste gelegen seyn

sollte.

Die Zeit stürmt freilich über unsern Häuptern dahin, und wir eilen mit ihr fort, und ist kein Aufhalten. O! wohl uns, wenn der Herr unser Panier ist, das vor

uns herzieht. Laßt uns im Geist am Schlüsse des Jahrs einen Al¬

tar errichten, um Opfer zu bringen, wozu der Herr Sei¬ nen Segen über uns wolle walten lassen.

Tert.

2

B.

Mose

17,

15.

»Und Mosc bauetc einen Altar, und hieß ihn: der »Herr Nissi.« Die Wahl dieses Textes bedarf wohl einer Entschul¬ digung, und ich darf es denen nicht übel nehmen, welche einen Text für schicklicher achten, der statt eines Gedenkspruches diente. Aber ich denke, dazu kann auch dieser dienen, sobald wir das Wort

»

Nissi« ins Deutsche über¬

setzen, welches Luther, ich weiß nicht warum, unübersetzt

nier.

gelassen. Das Wort Nissi heißt aber: mein Pa¬ Das Volk hatte nämlich einen großen Sieg über

Amalek errungen, und das auf eine Weise, die es ganz klar machte, daß sie denselben nicht durch Wehr und Waf¬

fen, sondern allein durch den Herrn erlangt hatten. Is¬ rael siegte nämlich nur alsdann, wenn Moses seine Hände emporhielt, wenn er sie aber niederließ, siegte Amalek. Und Moses Hände waren schwer, so daß er sie oft niederlassen mußte, wo der Sieg dann immer wieder aus Israels Händen gerissen wurde, bis

sich

Mo¬

ses endlich auf einen Stein setzte, und Aaron und .hur ihm die Hände empor hielten; da wurde Amalek ganz geschlagen. Diese wunderbare Begebenheit mußte Moses

auf Befehl Gottes zum Gedächtniß in ein Buch schrei¬ ben. Zugleich bauete er einen Altar, und nannte ihn:



der

Herr

ist

hat

das

Wort

nicht,

mein

ich

heißt.

Vielleicht

Schrift

verwundern,

setzt

wäre,

welche

alle

z.

Namen: B.

gen; mein

er

wenn auch

sehr

Bedeutung kundigen

ganz

Blutsauger;

Aaron:

ein

wußte

ins

haben,

welche

Namen,

wie

und

Andre.

ans

dem

Hur:

die über¬

die,

begriffen,

Mose:

Nissi

Deutsche

vorkommenden

Erhabener;

was über

darin

bald

Luther warum

überhaupt

Gottfried

Amalek:

siege.

übersetzt,

gut

uns

sie

die

ich

nicht

wir

Friedrich,

der wir

etwa

So

heißt

Wasser

ein

he¬

gezo¬

Edler;

Nissi:

Panier. Heute

denn

ist

auch

der

der

uns

Ewigkeit

und

zu

wenn

wir natürlich

det

nichts

in sähe,

sie

von

Herrn

Jesu

des

Wortes z.

B.

in

und

Nissi

mein

um

darauf

Gotteshäusern,

denn

wir

Christi.

Opfere

Aber in

einem Gott

zu

die

als

im

dein

einigen

bedient

Die 4

einem

Altar

uncigentlichen Dank.

Kirche

nur

Schrift

und

meinen

Unsre

unsern

wissen,

errichten,

opfern,

so

was

haben

wir

Panier.

Sinne.

ihren

Laßt den

Aktar

reden,

uncigentlichen

Opfer

einen

Opfer

Jahr.

Schritt,

haben,

errichtet

keinen?

diesem

bedeutenden

sagen:

opfern sagt:

diesem

Altar im

Sonntag

gethan

wird

von

ähnlich will

bei

Herrn

Altar

das

letzte

näher

dem

Ein

sie

da

würden

Sprache

welches

Paitier,

nicht,

ihre



durch

mein

nämlich

bräischen die

Panier,

Nissi,

weiß

49

dul¬ Altar

Himmel; unsers sich

Sinn, Opfer,

wir

auch wenn

die

Gott

— 50 — gefallen,

sind

ein

zerschlagenes

Herz,

Begebet

Eure

und

Gott

ger,

wörtlicher,

Gott

Lobopfer nen

sey,

Namen

uns

Gott

Wahre

wohl.

sollen

sie

und

gibt

opfer. tag

im

und

uns

nicht

und wir

und

Altar

Jesum

ahmen

wir

jahraus,

sei¬ und

gefallen

und ihm

als

zu

solche

einem

ihren

Vermögensstand,

genau

zu

bei

der

und

heutige

Opfer

von

le¬

uns

um

Christum

mit

bußfertigen

vorsichtigen

damit

billig

Bücher

sorgfaltig Schulden nicht

zu

ein

unsichtba¬ Thränen.

Kaufleuten loöhandcln,

sie

verlange,

unsern

darauf

ihre

Sonn¬

auffordere.

sammeln

ihre

Sühn¬

letzte uns

Jahresschluß

jahrein

Jahresschluß

Brand

dem

den

jedem

wissen,

das die

Opfer

sich

wie

vierfache

bringen

Sündopfcr,

Billig

sehen,

veranlasse

Zuförderst

Gott

wohlzuthun

Priester,

Dank,-

denn

dieses

dazu

Petrus,

Lippen,

solche

namentlich,

Sünd,-

uns

Jahr

der

hinzu:

sind

sagt

die

darstellen.

aber

Laßt

Opfer,

allezeit

denn

heilig vcrnünfti.

Christum,

setzt

nicht;

Dankopfer

Es

ren

und

lebendig,

Bringt

Frucht

nnv

verachten.

Euer

Christum

die

Christen

opfern,

bendigen

ist,

bekommen, vergesset

da sey

Jesum

durch

das

mitzutheilen

nicht

daS

welches

durch

geängstetes

Gott,

Gottesdienst.

sind, laßt

ein

Opfer,

logischer

opfern,

du,

zum

wohlgefällig

Paulus:

Geist;

wirst

Leiber

angenehm

und

geängsteter

nach,

welche

sondern

bei

nachsehen, und ihrem

um

Guthaben und

andrer

-

51 -

Nachtheil unricktigc Begriffe von ihrem Vermögensstand haben mögen. Ist dies im Zeitlichen, so ist es noch vielmebr im Geistlichen rathsam, ja nothwendig, damit wir keinen Posten nnbcrichtigt lassen, und uns mit den gehö¬

rigen Onittungcn versehen. Wir haben nun alle Ein Jahr mehr im Buche Gottes stehen. Es verdient unsere ernstliche Prüfung, ob wir dasselbe so zugebracht haben,

wie wir sollten, oder wenn das nicht ist, ob? und wie? dies berichtigt werden möge? Ich sollte nicht denken, daß zwei, oder auch nur ein Einziger, in dieser Ver¬ sammlung verwegen genug wäre, von

sich

zu behaupten,

er habe dies Jahr wirklich so zugebracht, wie er es hätte zubringen sollen. Wir hoffen auch, daß niemand

so

grob-

sinnig seyn wird, zu meinen, man dürfe diesen Ruhm

von sich behaupten, wenn man nur kein grobes Verbre¬ chen

begangen, sondern

sich

als ein ehrlicher, fleißiger,

braver Mann aufgeführt habe. Denn wir müssen nicht die Polizei-, sondern die Gesetze Gottes, zu dem Maa߬ stab nehmen, woran wir uns messen. Sollte aber wirk¬ lich jemand so grobsiunig

daß er

sich

seyn, so wünschen wir ihm,

wenigstens einige Generalgebote Gottes ver¬

gegenwärtige, wonach er sein Verhalten einzurichten hat. Und diese sind einmal die Liebe Gottes über alles, und sodann die Liebe des Nächste», welche unsrer Selbstliebe gleich kommen

muß. Ebenfalls ist es ein Gcneralgebot, 4 '

am

erstell

nach

keit

zn

trachten;

das

da

droben

dem nicht

Jahr

wir

nur

Was

sey,

alles

hält,

tzes,

verflucht

daß

der

Register

der

mögen, lanz

blick ge:

ob

wir

alsbald wohl

seyn

können

seyn

lassen.

niß:

wir

tig, Gehe

so

das ins

daß seyn

sind man

alle so

Einzelne.

das

Sünder; häufig

Buch

des

Gese¬

nichts

unrichtige

auch?

wir und

sie

einsehen

bei

wie Fall

das

mit wir

hört, Berücksichtige

fehlen

bedeutet

alle so

die

Bi¬

beim

viel

einzelne

Rück¬

der

wir

Fra¬

sollten?

nicht

sey,

dem

nicht

dahingestellt

oberflächliche wir

das



wenn

der

wis¬

die

eine

wollen

eilfertige,

nicht

oder

freilich

glauben,

wer

nicht

haben,

Ob

daß,

freilich

Jahr,

zn

Gesetzes

sie

auch,

dies

ihnen

an

aber

zugebracht

beklagen.

Kaufleuten,

ihnen

könne.

wirklich Aber

keine

vergangene

dasselbe

nicht

den

sich können

ganzen

dem sie

gchts

ists

beinah

zugeben,

auch

wie

verkehrt

dies

in

Anderer gar

Aber

so

auf

seyn

den

man

des

würden

gleich

deswegen

machen. Eben

steht

Forderung

und

wollte

sündiget;

Davon

und

bcharrt,

haben,

schon

Einem

dieser

Erstarrung

sagen,

geschrieben sey.

wollen,

und

sondern

Angesicht

Meinung zu

derjenige

an

was

seiner

Gerechtig¬

Erde«

im

benommen

Leute

auf

auch

Blindheit

diese

führen,

schuldig

sen

recht seiner

würden

in

dessen

was

nun

dennoch

wegen

und

suchen,

Wer

hindurch

Gemüthe

Gottes

zu

ist.

General-Gebote das

Reiche

Bekennt¬ mannigfal¬ als

nichts. Gebote,

und

lasse

cs

nicht

dcnbekcniitiiiß. seyn,

Es

wenn

du

gcsündigct und

hast,

hernach

dann



wo

zcnskummcr Gott?

lind

kann

merken,

Menge übersehen,

lassungen

an

sind

deine

ganze Last

Guten,

trctnngcn,

der

wir

davon,

Ja, daß

wir,

Unarten, mung

und Schrift

des

auch

wir

bei

allen

die

wir

in

dem

daß

die

lich

haben

angelegen

Her-

dein

Trauer

nach

Wer

aber

mag

die

Wer

würde

es

ertragen

unsrer

im im

des

Stande

Laufe

dieses

und

Unter¬

Bösen,

mit

sich

vor

unsern

Augen

vergleicht

die

Zahl

unsrer

Ueber»

des

Er

wir

Sandes, unrichtig

uns

ein

und

uns

zu

unserm

wir

richtiges das

lassen,

haben

Urtheil

Ur¬ lehre.

Zeugniß

Leidwesen

beklagen

urtheilen

geben,

Sünden

Jahr

seyn

und und

Uebcreilungen,

verflossenen

und

ist

Werke»,

Fehlern,

lassen,

Und

welches

Begehungen

sagen,

uns

willst.

Versäumnisse

Haupthaars,

kommen uns

zu

zugibst,



seyn?

aller

so urtheilen

zu bitten, dürfen

und

die

und

Einem

ganzen

fehlen.

fehle,

Anblick

an

wo

wo

fallenden

Seele

deine

du



nicht

Nebel

für

haben

Fehler

den

Sün-

im

gesündigt

er

auch

Die

Gott

oft

wer

ausbreitete?

so

Sünden?

verborgnen

zur

dies

doch

fluchtigen

daß

Bußthräncn?

uns

Worten

sache

keinem

darfs

Gedanken,

anders

dn

wenn

daran

des

nützlicher

als

deine

uns

weit

erkennest,

doch

der

allgemeinen

gründlich

über

wenn

Jahrs,

dem

würde

wie

der

seyn,

bei

und

haben —

daß

das

zu wir Böse

und Beschä¬

Schulden doch nach

herz¬ aller

Möglichkeit zu meiden, und das Gute zu üden, daß wir zu dem Ende täglich unsre Zuflucht zu Christo, Seinem Verdienst und Gnade

genommen — müssen wir nicht

für unsre eigne Person ausrufen: Herr gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Leben¬ diger gerecht. Und haben wir uns nicht auch vor dem Angesicht des Herrn über die Sünden welche von der Corporation

zu demüthigen,

begangen worden sind, zu

welcher wir in bürgerlicher oder kirchlicher Beziehung ge¬ hören, die wir also mit als die unsrigcn anzusehen haben. Was für heimliche Sünden und Schanden,

die als

Werke der Finsterniß das Licht scheuen, mögen nicht un¬ ter uns begangen seyn, ja werden nicht noch immer öf¬ fentlich, jene schändliche Häuser geduldet, die das Ver¬ derben der Menschen, und für einen christlichen Staat eine sehr schlechte Ehre sind.

Wie schlecht werden die

Sonntage gefeiert oder vielmehr entweiht, indem der eine Theil mit Fortsetzung der Arbeit zugebracht, der andere in citeln Lustbarkeiten getödtel, daö Seelenheil gar nicht berücksichtigt wird. —

Mögen auch dennoch unsre Kir¬

chen mehrentheils ziemlich angefüllt seyn, sollten sie nicht

im Verhältniß zu der Gemeine, viel zu klein sevn? Das Kirchgehen ists freilich nicht. Allein muß nicht das Herz eines Menschen, der weder zu Hause das Wort Gottes liest, noch es in der Kirche hört, gänzlich einem nnbe»

— 55 — bauten Acker gleich werden, worauf nur Unkraut wichst, da er außer allem Znsammenhang mit den Wahrheiten steht, die ihn lehren: daß ein Gott über ihm, eine Ewig¬ keit vor ihm, und ein Grab unter seinen Füßen ist? Und gibt nicht der Besuch des öffentlichen Gottesdienstes ei¬ nen ziemlich richtigen Maaßstab der öffentlichen Morali¬ tät ab? Gibt es für dieselbe ein günstiges oder ungün¬ stiges Zeugniß, ein Zeugniß von Fort- oder Rückgang gegen die Vorzeit, wenn wir das Gedeihen des Schau¬ spiels, und der ihren bestimmten Kreis machenden Lust¬ barkeiten sehen, die hier chmals nicht gedeihen wollten? Freilich nimmt der großstädtische Ton imter uns zu, aber auch großstädtische Unstttlichkeit. Eure Vorfahren mochten gegen Euch dumme, ungebildete Leute ohne Welt sey», ob Ihr sie an Ehrlichkeit und Biederkeit, wie auch an Glück und Segen,

wie an vielseitiger Bildung über¬

trefft, will ich Eurem Urtkcil zur Entscheidung überlas¬ sen, da ja 10jährige Burschen mit der Zeit Dinge ent¬ scheiden, wovor ehmals der 30jährige Mann zurück¬ bebte. Doch Geliebte, wozu alle die Umstände und Cere¬ monien. Gewiß haben wir im ganzen wie im einzelnen, sehr große Ursache ein Sündopfcr zu bringen, und unS beim Schlüsse dieses Jahrs

mit zerknirschtem Herzen vor

dem Angesichte Gottes unsrer Sünden wegen anzuklagen, zu demüthigen und sie zu bereuen.

Gott fordert dies.

»Erkennet Eure Missethat, zerrcisset Eure Herzen, tra¬ get leide,« sind seine eignen Gebote. Wohl dem, der sich

darin fügt, stillsteht und umkehrt, statt in seinem Sündcndicnst fortzufahren. Die Wcltfreudcn werden Euch

reuen, die göttliche Traurigkeit aber nie. Wir haben aber auch Dankopfcr

zu bringen. Lei¬

der ist der natürliche Mensch so gieriger, habsüchtiger, unersättlicher Art, er ist so eigenwillig und stolz und selbstsüchtig, daß die Dankbarkeit für die Wohlthaten^ welche er genießt, etwas seltnes, Klagen und Beschwer-

führnng aller Art aber etwas gewöhnliches sind. Undank ist der Wett ^ohn — nicht nur des einen Menschen ge¬ gen den andern, sondern auch selbst gegen Gott, und es ist nicht anders von denen zu erwarten, welche noch nicht

am Sündopfcr-Altar geweint und getrauert haben. Ist Gott uns vielleicht etwas schuldig? Aber wer hat Ihm etwas zuvor gegeben, daß Er es vergelte. Ist er etwa verpflichtet sich nach unsern Wünschen zu richten? Aber

er machts wie Er will, beides mit den Kräften im Him¬ mel, und mit denen, so auf Erden wohnen: und Nie¬ mand kann seiner Hand wehren, noch zu Ihm sagen: was machst du? Haben wir ein Recht zu fordern? O! ja. Seyd Ihr durch wahren Glauben mit Christo, wie Glieder mit dem Hanpte vereinigt, so habt Ihr ein aus¬ nehmend weit reichendes Recht. Von Gnade und Recht

— 57 — könnt Ihr singen. Es heißt auch zu Euch: fordere von

mir, und ich will dir geben die Enden der Welt zum Ei¬ genthum. Seyd Ihr das aber, so werdet Ihr auch nicht nur erkannt haben, sondern auch fortwährend erkennen, daß Ihr gar kein Recht für Eure Person, nicht den ge¬ ringsten Anspruch an die kleinste göttliche Wohlthat habt;

daß Ihr Sünder seyd, daß der Herr Euch nicht zur Rechenschaft ziehen darf,

weil Ihr ans Tausend nicht

Eins antworten könnt. — Dennoch wie übermüthig ist der Mensch, der Sünder, dem der Acker nur Dornen und Disteln tragen sollte. Ist Sonnenschein und Regen, ist die Fruchtbarkeit und der Handel, ist sein Gewinnst,

und sind die Preise nicht seinem Gutsinden angemessen, so ist er voll Unzufriedenheit und Klage; und genießt er

Wohlthaten, so werden sie theils nicht erkannt, theils mißbraucht. Wie mancher genießt das kostbare Geschenk, der Gesundheit, nur um sein Sündenregisterzu vergrö¬ ßern; wie mancher ein gutes Vermögen, nur um sich desto mehr dem ilnrus und der Ueppigkeit zu ergeben,

nur um desto frecher und stolzer gegen Menschen und so¬ gar gegen Gott, nur um desto entfernter von Ihm, sei¬ nem Wort und Gebot zu seyn, nur um sein Vermö¬ gen desto gieriger zu vermehren, und gegen fremde Noth desto unempfindlicher zu

seyn, und

sich selbst

in der dün¬

kelhaften Aufgeblasenheit seines gottlosen Herzen, ein an-



58



derer Nebukadnczar für den Schöpfer seiner Vorzüge anzusehn, und dafür gehalten werden zu wollen, ohne sich gegen Gott zum Dank verpflichtet zu glauben.

Nein,

Gott darf um der Ungezogenheit der Menschen willen nicht allzu freigebig sevn, sie würden anders gar zu sehr hintenausschlagen. Dennoch ist Er auch über die Undank« baren gütig, und läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten,

und läßt regnen über Gc