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German Pages [509] Year 1987
SPUDASMATA XLI
SPUDASMATA Studien zur Klassischen Philologie und ihren Grenzgebieten Herausgegeben von Hildebrecht Hommel und Ernst Zinn
Band XLI CARLOS J. IARRAIN Struktur der Reden in der Odyssee 1-8
1987
GEORG OLMS VERIAG HILDESHEIM· ZÜRICH · NEW YORK
Carlos J.Larrain ·
Struktur der Reden in der Odyssee 1-8
1987
GEORGOLMSVERIAGHILDESHEIM· ZÜRICH· NEW YORK
Das Werkist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbcs_onderefür Vervielfliltigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
C Georg Olms AG, Hildesheim 1987 Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany Herstellung: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt ISSN 0584-9705 ISBN 3-487-07831-7
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
1
1. Struktur
1
2.
1
Struktureinheiten
3. Redeinterne
Gliederungsmerkmale
2
4.
Gliederungsmerkmale
2
Redeexterne
5. Handlungsführende 6. Grobgliederung 7. Korrelate
Funktion der
der
Reden
3
Reden
3
und Erzähleinheiten
8.
Verallgemeinerung
9.
Induktiver
3 4
Charakter
des
vorgeschlagenen
Modells
5
Einleitung 1. Ein Beispiel 2.
der
vorgeschlagenen
Die Ring- und Parallelkomposition homerischen Reden
3. Vorausdeutung 4.
Funktion
Analyse
5
in den 6
und Rückwendung
der
10
Reden im Erzählwerk
14
17
Forschungsbericht 1. Arbeiten, Darstellung
4
die sich mit den Reden als Mittel der Charaktere beschäftigen
zur 17
2. Arbeiten, die sich mit den Reden als Ausdruck der rhetorischen Ansätze bei Homer befassen
18
3. Arbeiten, die untersuchen
24
4.
Typologien
der
die
Strukturierung
homerischen
der
Reden
Reden
26
5. Arbeiten, die von den lexikalischen und sprachlichen Besonderheiten der Reden handeln 6.
Arbeiten, die zum Gegenstand
einzelne ha~en
Reden oder
28
Redegruppen 29
- VI -
1. Kapitel:
Das Zeitgerüst
und die
Reden
40
Vorwort
40
1. Besondere Merkmale, die die homerischen in bezug auf die Rückwendungen aufweisen 2.
Zielinskis
Reden 41
Betrachtungen
3. Die Stellungnahme 4. Die Grundlagen
44
T. Krischers der
47.
Zielinski'schen
Theorie
49
5. Die Wahrnehmung des zeitlichen Nebeneinanders und ihre Wiedergabe im allgemeinen
51
6. Die Darstellung im besonderen
52
des zeitlichen
A. Darstellung gleichzeitiger durch Rückwendung in der
Nebeneinanders Handlungen Personenrede
52
B. Darstellung gleichzeitiger Handlungen durch Rückwendung des Erzählerberichtes
53
C. Allgemeine zeitigkeit
53
Merkmale, die ermöglichen
D. Die rekonstruierte
die
Gleich-
Handlung
57
7. Das zeitliche Neben- und Nacheinander den homerischen Epen
2 • Kapitel:
Die Vorausdeutungen der Bücher a bis
A. Einfache
,&
in 59
in den Reden der Odyssee
Vorausdeutungen
63 64
Aa) Der Typus
64
Ab) Die referierte Aussage in derselben wie die wörtliche Funktion Rede
69
Ac) Einfache Vorausdeutungen, einer längeren Rede sind
die
74
Ad) Abweichungen
in bezug
auf
das
5.
Merkmal
81
Ae) Abweichungen
in bezug
auf
das 2.
Merkmal
84
B. Mehrere
Vorausdeutungen
Teil
95
Ba) (Nr.
48-53)
95
Bb) (Nr.
54-57)
103
(Nr.
58-61)
109
Be)
- VII Bd) (Nr.
62-65)
128
Be) (Nr.
66-73)
136
C. übergreifende Vorausdeutungen Vorausdeutungsketten
D. übergreifende
149
Vorausdeutungen
E. Abgelehnte und nicht Vorauscleutungen f.
und 178
berücksichtigte 184
fragen fa
193
(Nr.
fb (Nr.
93-99)
194
100-108)
212
fc Rhetorische
fragen
223
fd (Nr.
109-111)
215
fe
(Nr.
112-121)
228
ff
Unbeantwortete
fragen
243 244
G. Redepaare
Zusammenstellung (Kapitel 2) Übersicht zur (2. Kapitel)
der
250
Zusammenstellung
Zusammenstellung
J.
Kapitel: I.
Beobachtungen
319
325
Rückwendungen
Einleitung l,
325 325
Allgemeines
2. Verschiedene formen, wie die dem schon Erzählten Rechnung 3.
II.
323
nach Nummern
Erzählung trägt
Verschiedene formen, wie die Erzählun9 Ereignisse einbezieht, die nicht in die unmittelbare Erzählsituation (erzählte Zeit) gehören
formen, wie die Erzählung Erzählten Rechnung trägt A. In den Reden
327
329
dem schon 331 331
- VIII
1.
Weiterführung
des
-
vorher
2. Bewertung Erzählten
und Betrachtung
3. Ergänzung
des
4.
Erzählten des
331
vorher 332
vorher
Rückwendungen
Erzählten
333
dictae)
335
(proprie
B. Im Erzählerbericht 1.
Weiterführung
338 des
vorher
2 • Bewertung und Betrachtung vorher Erzählten 3. Ergänzung 4. III.
des
vorher
Rückwendungen
Erzählten
339
des 340
Erzählten
342
dictae)
343
(proprie
Verschiedene Formen, wie die Erzählung Ereignisse einbezieht, die nicht in die unmittelbare Erzählsituation (erzählte Zeit) gehören: Sonderinformationen
345
1. Einleitung: Grundform der über die Vorvergangenheit
345
A. Sonderinformationen
im Erzählerbericht
Zusammenfassende Beispielen I-XI
Beobachtungen
b.
c.
2.
347
zu den 357
B. Sonderinformationen a.
Sonderinformationen des Epos
in den Reden
Sonderinformationen, Grundform entsprechen
die
361
der 361
Sonderinformationen, die Abweichungen gegenüber der Grundform aufweisen
368
1. Aussagen
369
2. Paradeigmata
372
3. Äußerung
373
von Wünschen
4. Leistungen
377
Sonderinformationen der Vorgeschichte, gegliedert die weder ringkompositorisch sind, noch verschiedene Schritte in der Entfernung von der Erzählebene aufweisen
379
Sonderinformationen und Orte A. Personen
über
Personen,
Objekte 380 380
- IX -
8.
a) Sonderinformationen über Abstammungsbzw. Verwandtschaftsbeziehungen im Erzählerbericht
380
b) Vergleichbares den Reden:
381
findet
sich
auch
c) Beschreibung ihre aktuellen Erzählerbericht
der Personen durch Eigenschaften im
d) Beschreibung ihre aktuellen den Reden
der Personen durch Eigenschaften in
Objekte
in
382
382
und Ähnliches
388
a)
Im Erzählerbericht
388
b)
In den Reden
389
· C. Orte
IV.
391
a)
Im Erzählerbericht
391
b)
In den Reden
392
in der
398
Erzählungen
Erzählung
V. Zusammenstellung der Beobachtungen Kapitel: Rückwendungen
Anhang
I:
Rahmen der Sonderinformationen: Das Gangschema
im dritten 411
428
Anmerkungen
442
Literaturverzeichnis
492
ABKÜRZUNGEN Zeitschriften dem "Kleinen
werden Pauly''.
nach APh zitiert. Außerdem:
Auctores
et
Opera
n.n.b.
nicht
Verk.
verweist auf die "Zusammenstellung" Verknüpfung nach dem zweiten Kapitel (Z. 15, S. 250 ff. bzw. S. 273 ff.)
Nr.
34
näher
bezeichnete
nach
Verknüpfung
verweist auf die Ordnungsnummer der Reden im Kap. Eine Übersicht befindet sich auf S. 323.
o.
Nr.
ohne Nummer
S.
123
verweist auf Seite 123 der vorliegenden Untersuchung. Sonst wird der Verfassername mit Hinweis auf das Literaturverzeichnis auf S. 492 ff. angegeben.
0.
oben
s.
siehe
s.o./u.
siehe
u.
und
w.u.
weiter
z.
Zusammenstellung
Z.
15
oben/unten
unten nach
dem 2. Kapitel
Zusammenstellung 15 verweist auf der Zusammenstellung nach dem 2. die
Zusammenstellung
(S.
250 ff.)
die Numerierung Kapitel.
ZR
verweist auf s. 411 ff.
nach Kap.
304
bloße Zahlen sind immer Versangaben im Text, die ohne Erwähnung des Buches vermerkt werden, wenn dies aus dem Kontext ersichtlich ist.
VdH
verweist auf den RE-Artikel (vgl. Literaturverzeichnis)
von Peter
3,
van der
Mühl
2.
Vorwort 1.
Eine Studie über die Struktur der Reden in der Odyssee zählt zu den Arbeiten, die Invarianten im homerischen Text festzustellen beanspruchen. ''die Art und Weise der VerknüpEine Struktur ist nämlich fung von Elementen einer Menge" oder ''das Gefüge der Teile in einem System, ihre Relationen zueinander und zum Ganzen ( 1) des Systems" Viele Reden in der Odyssee sind strukturiert, und die Verbindung
Weise auf vergleichbare ihrer Teile beruht auf
ähnlichen Prinzipien. Die Erschließung dieser redeinternen Einheiten entspricht der Ausarbeitung eines Rede-Struktur2 Hodells < >, das man in vielen Reden der Odyssee wiederfinden kann. Bei der
Suche· nach
die vorliegende nach Invarianten ren. Sie dürfen
solchen
Invarianten
unterscheidet
sich
Arbeit in nichts von anderen Arbeiten, die im Homer-Text suchen und diese formulieverschiedene Objekte haben, wie z.B. aus
dem Bereich der dargestellten "Gegenstände und Sachverhalte" (z.B. Waffenbeschreibung, Bestattungsgewohnheiten u.ä.) oder aus dem Bereich der Sprache (lexikalische Besonderheiten, Stileigenheiten) oder aus dem Bereich der Wirklichkeitsvorstellung (Begriffsforschung) u.a.m.
2•
Eine Struktur besteht aus Elementen, d.h. klei11eren Einheiten. Wir definieren diese Einheiten mit Hilfe von redeinternen Merkmalen und in ihrer Interaktion mit redeexternen Elementen. In der Erkennung und Bezeichnung von beiden Gruppen sind wir von der unvoreinqenommenen Lektüre vieler homerischer Reden und ihrer Kontexte ausgegangen. (Ein Beispiel wird in der Einleitung unter Nr. 1 gegeben.)
-
2 -
3• In der
Bestimmung
relevante sichtigt:
redeinterne
Einerseits fern sie
die durch
Forderung,
Handeln wird.
Andererseits sofern sie gung oder dazu noch Indizien,
genannten
Einheiten
Merkmale
besonders
hab~n
wir
folgende
als
berück-
handlungsbezogene Aussage der Reden, insoHeischesätze (Bitte, Wunsch, Empfehlung,
Befehl),
künftige gedrückt
Diese ihrer
der
Erklärungen (z.B.
über
Versprechung)
die handlungsbezogene nur eine unmittelbare
das
''sprechereigene",
und Fragen
dazu
aus-
Aussage der Reden, inBezugnahme, eine Überle-
Reaktion auf das schon vorher Erzählte bedeutet, beschreibende Sätze, ergänzende Informationen, Rückblicke und auch Antworten (l)
beiden Gruppen von redeinternen Merkmalen treten in Interaktion mit redeexternen Elementen klarer her-
vor. Weitere
redeinterne
Mekmale,
internen Einheiten parallelkompositorische Eihzelheiten dazu, Reden der einen den, besprechen
die
zur
Erkenntnis
von rede-
führen,
bzw. sind ringkompositorische Erscheinungen (vgl. Einleitung 2). wie nämlich die einzelnen Sätze in den
oder der anderen wir im laufe der
werGruppe zugerechnet Redeanalysen in Kap. 2
und 3.
4.
Relevante
redeexterne
Elemente,
die
redeinternen Einheiten mitwirken, a) Der unmittelbar davor erzählte fern er eine herausfordernde u.U. eine Aussage ist. b) Die erzählte Verarbeitung Information
vonseiten
zwar besonders
konkrete
dann,
Handlungen
der
in der
sind: Kontext
Bestimmung der
Rede,
von inso-
Situationsbeschreibung der
in den Reden enthaltenen
beteiligten
wenn daraus
erwachsen
und
(2)
physisch
Personen,
und
wahrnehmbare,
-
Da viele Reden sich in dieser erweisen, betrachten wir sie Handlung", denen entsprechende Korrelate) folgen.
3 -
Hinsicht als "folgeträchtig" als "Erregungsmomente der Auflösungen (Katalysen,
5. Aus dem Vergleich der redeinternen externen Elementen (besonders mit wir die handlungsführende Funktion Einleitung 1).
Einheiten mit den rededen Korrelaten) stellen der Reden fest (vgl.
6.
Eine Gegenüberstellung der oben unter 3. genannten Merkmale führt zu der Erstellung einer zweiteiligen Grobgliederung der Redestruktur: Rückwendung oder retrospektiver Redeteil und Vorausdeutung oder prospektiver fledeteil (vgl. Einleitung 3 und 4).
7•
Nun aber besteht zwischen den prospektiven Redepartien und ihren Korrelaten eine Beziehung, der wir in der Bestimmung von yedeübergreifenden Erzähl-Sinn-Einheiten eine führende Funktion beimessen. Modelle, die eine rein zeitlogische Veknüpfung der verschiedenen Erzähleinheiten darstellen, werden in Kap. l kritisch überprüft. Die vorwiegende Art der Verknüpfung in Form eines zeitlichen Nacheinanders (Sequenz) und eines "Überspringens" der Erzählung wird ebenso in Kap. 1 näher erörtert. Die Erstellung eines Strukturmodells für die ganze Odyssee wird zunächst nicht intendiert. Unser Vorhaben ist es, die Konsistenz und Adäquatheit des vorgefundenen umfassenden Redestrukturmodells anhand der Reden in den Büchern A-O der Odyssee zu zeigen. Dies aber führt uns dazu, uns über die vorgeblichen, rein zeitlogischen Verknüpfungen in der Handlungssequenz der Epen zu äußern (vgl. Kap. 1).
-
4 -
Es besteht für uns kein Zweifel daran, daß auch andere Redestrukturmodelle (d.h. Mittel, die der Dichter für die Sinnerzeugung gebraucht hat) für die Reden in der Odyssee vorgeschlagen werden können. Bis jetzt sind aber die Reden in der Odyssee in ihrer Gesamtheit nicht Gegenstand einer alle Reden umfassenden Untersuchung gewesen. Die Arbeiten von D. Lohmann und Th. Zahn haben die Reden der Ilias zum Gegenstand (vgl. Einleitung l und Forschungsbericht 3).
a. Auch wenn sich die unvermeidliche Verallgemeinerung (vgl. oben 6) bei der Erstellung eines Redestrukturmodells und bei der Zuweisung von Sätzen zu Einheiten - innerhalb und außerhalb der Reden - sowohl auf "textoberflächliche" Merkmale (redeinterne, vgl. oben J), als auch auf handlungsführende Elemente (redeexterne, vgl. oben 4) stützt, kann nicht jede Subjektivität ausgeschlossen werden.
9.
Das vorgeschlagene Redestrukturmodell und die sich daraus ergebenden Erzähleinheiten sind bei einer unvoreingenommenen Lektüre vieler homerischer Reden beobachtet worden J). Die Erzähleinheiten, die bei (vgl. Forschungsbericht der Erschließung der redeinternen Gliederung mitwirken, erweisen sich bei der Betrachtung des Zeitgerüstes der Epen als handlungsbezogene Einheiten, die sich vorrangig aus dem Nacheinander der Erzählung und aus der Handlungslogik ergeben. Eine ausführliche Erörterung der zeitlogischen Verknüpfungen schließt sich in Kap. l an. Berührungspunkte zu der strukturellen Erzähltextanalyse haben sich im laufe unserer Untersuchung ergeben. Begriffe, die für unsere deskriptive Darstellung klärend wirken konnten, sind übernommen worden.
- 5 -
Einleitung
1. Der vorliegende zunächst,
Abschnitt
an einer
als
1 der Paradigma
Einleitung
bemüht
dienenden
sich
Textstelle
an-
näherungsweise die zweiteilige Struktur der Personenreden, die im folgenden (und insbesondere in den Kapiteln 2 und 3) besprochen tion, mit beschreiben.
und begründe~ wird, aufzuzeigen und die der diese Struktur in Zusammenhang steht,
Funkzu
Die in der Odyssee enthaltenen Personenreden stellen vom Gesichtspunkt des Aufbauprinzips her ein wichtiges Element dar, dasjenige nämlich, das der Handlung immer neue (1) Richtungen gibt und sie infolgedessen gleichsam führt Geht
man die
sofort
Reden
offenbar,
am Anfang
der
daß von diesen
Odyssee in
durch,
FoTm einer
so wird Rede
formu-
lierten Plänen und Gedanken der gesamte Verlauf der Handlung abhängt. Auch kürzere Erzählphasen werden durch Reden der homerischen Personen eingeführt. Ebenso finden sich Vorausdeutungen, der
Handlung
Auf der
die bestimmen,
anderen
schreibende Rückwendung zugnahme
über
Seite
mehrere vorzugsweise
gibt
auf
das
schon
vorher
den Rahmen
in den Odyssee-Reden.
in den Reden
aber
auch
be-
Der Vergleich der mit der auflösenden Struktur
Erzählte
bedeuten.
Zuordnung von Vorausdeutungen und Rückder Reden wird uns manche Einsichten der Reden in der Odyssee erlauben. andererseits als ''Erregungspunkte"
der Handlung, deren Inhalt allmählich auflöst ( 2 ).
die
es
hinweg
Schilderungen, abwägende Momente, die oft eine auf die Vergangenheit der Personen, eine Be-
Die wechselseitige wendungen innerhalb in die Komposition Die Reden erscheinen
se auf
Bücher
sich
im Verlauf
der
Erzählung
konfliktbeladenen Reden und Redepartien Erzählung erlaubt wichtige Rückschlüsder
Reden
in der
Odyssee.
Zur Veranschaulichung angeführt (l)
-
6 -
sei
hier
Am ersten Tage des Aufenthaltes stellt sich die Frage nach der
die
Rede Nestors
3,375-384
des Telemachos in Pylos Übernachtung der Gäste und
ihrer Begleiter, auf die Athene in einer Rede eine entscheidende Antwort gibt.· Telemachos soll dem Vorschlag Nestors folgen; sie selbst will zum Schiff zurückkehren; Nestor soll am nächsten Tag und zwar in der Art, wie er selbst vorgeschlagen hat, dem Telemachos das Geleit bei der Fortsetzung seiner Reise geben. Darauf verschwindet Athene in Gestalt eines Seeadlers. Die ganze darauffolgende Rede ist eine Reaktion Nestors auf das wundersame Entschwinden der Göttin. Die ersten 2 Verse ( ) zeigen die Folgen für Telemachos auf, wobei noch die Verse 3, 218-224 nachklingen. Die Verse 377-379, die Ermit einem deutlichen Hinweis auf weit zurückliegende eignisse enden, enthalten die Begründung für die bezüglich Telemachos geäußerte Erwartung. Die Verse 380-381 sind ein kurzes Gebet Nestors, das seine Erwartungen hinsichtlich seiner selbst und seiner Frau ausdrückt. Die drei letzten 3 Verse ( ) der Rede kündigen die Durchführung des Opfers am folgenden
Tag an.
Die Rede entwickelt sich also von einer unmittelbaren Reaktion auf ein Ereignis zur Vorankündigung einer Handlung, die Teil der weiteren Erzählung ist. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme des allgemein Bekannten in den ersten Versen, unter Rückgriff auf eine weit zurückliegende Vergangenheit (379), mündet die Rede also Entwicklung der Erzähin eine Vorplanung, die die weitere 4 lung bestimmt ( )
2. Der Abschnitt 2 der Einleitung im Vorwort und unter Einleitung
zeigt, daß zusammen mit 1 skizzierten Struktur
der
-
7 -
eine andere Art von Struktur, allerdings auf derselben Ebene, in den Personenreden de~ Odyssee koexistiert, die sich mit Rückwendungen und Vorausdeutungen kombinieren läßt (vgl. Vorwort 3 S. 2). Es sind Strukturen, die auf der Grundlage von wörtlichen Wiederholungen erschlosse11 werden. Hier wird nun erklärt, woraus sie bestehen, wer sie zuerst beobachtet hat und auf welche Weise sie mit den Rückwendungen und Vorausdeutungen verbunden sind. Näheres darüber findet man in den konkreten Analysen der Reden in Kap. 2 und 3. In seiner der Ilias"
Untersuchung über die "Komposition der Reden in hat D. Lohmann (l) an einer großen Zahl von
Ilias-Reden aufgezeigt, wie der Dichter sich bestimmter seiner Reden beKompositions-S~hemata für die Gestaltung dient. Unter anderem hat er klargelegt, zu welchen ver2 schiedenen Zwecken der Dichter die "Ringkomposition" < > bzw. die ''Parallelkomposition" oder die ''freie Reihung'' gebraucht. In der "Ringkomposition'' schließen nach Lohmann die "RinElemente (Zentrum) ein, ge" mehr oder weniger narrative denen gegenüber sie selbst sich als situationsbezogener erweisen. Als Eigentümlichkeit der ''Parallelkomposition" bezeichnet Lohmann " •.. eine überwiegend rationale Ten- • denz: strategische Vorschläge und Planungen, Prüfen und Abwägen". Die "freie Reihung'' dagegen besitze eine im Gesamtbau der Rede eigenständige Funktion: ''Eine starke Steigerung des Pathos". Lohmann stellt auch fest, daß in den Reden der Ilias " ein steter Wechsel von progressiven und deskriptiven Partien, d.h. auf der einen Seite fortschreiten der Handlung, Argumentation, Aktion - auf der anderen Seite beschreibende Schilderung, Exkurse, Ruhepunkte •.• ", herrscht Ringkomposition und Parallelkomposition greifen nach Lohmann in der Odyssee über den Rahmen der einzelnen Rede hinaus und werden für ganze Dialogszenen gebraucht. Als
( 3)
-
8 -
Beispiele führt er die Stelle Od. 1,32-95 und 17,409-465 an. Er sieht dabei eindeutige Parallelen zur Struktur der Götterszenen in der llias (l). Somit behandelt Lehmann die Odyssee-Reden nicht so sehr als einzelne Kompositionen, sondern paar- bzw. gruppenweise unter dem Gesamttitel ''Äußere Komposition der Reden", und da besonders unter Stichwort ''Durchstrukturierte Redeszenen".
dem
In der Odyssee kann man m.E. beides vorfinden, einerseits Reden und Redeteile, die innerlich in der Art einer Ringkomposition bzw. Parallelkomposition strukturiert sind, andererseits Redeszenen, in denen die Struktur den Rahmen der einzelnen Rede übersteigt und darüber hinaus die Gegenrede einbezieht. Ein Vorhaben der vorliegenden Arbeit ist es zu zeigen, daß die innere Struktur der OdysseeReden in der Regel von ihrer Funktion in der Erzählung nicht getrennt werden kann. Wenn nämlich in den Reden eine innere Struktur festgestellt werden kann, dann ergibt sich, daß sowohl die vorangegangene wie euch die nachfolgende Erzählung unbedingt in Betracht gezogen werden muß. Infolgedessen wird auch für die Analyse der Einzelrede in der Odyssee mit ihre~ m.E. vorzugsweise vorausdeutenden wie auch zurückgreifenden Stellen gerade des, wes Lehmann als "äußere'' oder ''übergreifende Komposition'' bezeichnet, auf eine besondere Art entscheidend sein. Als ''äußere Komposition'' bezeichnet Lehmann die thematischen Beziehungen zwischen strukturell miteinander verbundenen Reden; als ''übergreifende Komposition'' die kompositorischen Verklammerungen, die mitunter weite Strecken des Epos umspannen (ibidem S. 157). Als Beispiel greifen wir wieder auf die o.g. Stelle (3,375-384) zurück. V. Otterlo (De Ringcompositie .. S. 45) hat auf ringkompositorische Elemente im letzten Teil dieser Rede hingewiesen: die Wörter lyl:i und ~tE;w (382,384) in der gleichen metrischen Stellung bezeichnen den Anfang und das Ende eines Ringes, der einen stärker 2 rativen Vers einschließt < ) Ebenso können die Verse
nar-
-
375-376 Hinblick die das tische somit
am Anfang der Rede, welche die Erwartungen im auf Telemachos ausdrücken, zu den Versen 380-381, Gebet für Nestor und Helene enthalten, in antitheBeziehung
zwei
schließen, allgemein
gesetzt
Ringelemente
werden. dar,
die
Beide sich
Verspaare um ein
stellen
Zentrum
das einen klaren Bekanntes enthält
Mat na~tp'la~~dv Diese
9 -
Bezug auf schon Erzähltes und (nämlich den Vers 379: ~ ~OL !v 'ApyEto~oLv l~tµa) (l)
antithetische
Assoziation
in den Ringteilen
findet
Lehmann sonst recht oft in den Ilias-Reden. Der Anredewechsel gebe, seinen Beobachtungen zufolge, auch Anlaß, auf Parallelkomposition zu schließen. Was aber hier und anderswo in den Odyssee-Reden an erster Stelle erscheint, sind die Rückwendung und die Vorausdeutung, die Schlüssel für die hier angewandte Redekomposition oder parallel Darin kann man zwar nach Ringteilen
uns den geben. geform-
ten Partien suchen, Rückwendungen aber und Vorausdeutungen gibt es ohne die alles umgebende Erzählung, von der die einzelne Rede ausgeht und die von den Reden gleichsam wird, nicht. geführt Äußere und übergreifende Komposition Reden zueinander beobachtet auch J. sucht
nämlich,
kompositorische
mit dem geometrischen sollen. Hierbei mißt
in der Anordnung der L. Myres (Z)_ Er ver-
Schemata
aufzustellen,
die
Stil in der Kunst übereinstimmen er eine entscheidende Rolle den Reden
zu und reiht sie in Dreieroder Fünfer-Gruppen ein, die bzw. parallelan manchen Stellen auf ringkompositorische kompositorische Elemente schließen lassen. Leider bleibt sein Versuch nur allgemein und beläßt es bei Andeutungen, deren Inhalt nicht näher erklärt wird. Zusammenfassend läßt sich sagen, rischen Strukturen in den Reden Rückwendungen nete und als Rede-Paare
daß die ringkompositoder Odyssee sowohl in den
als auch den Vorausdeutungen als untergeordübergreifende Strukturen erscheinen, die
bzw,
Gruppen
erfassen.
-
Es muß allerdings Strukturen in der
betont
meistens llias
der
Rückwendungen
10 -
werden,
Ereignisse Fall
ist,
daß ringkompositorische der
Vergangenheit,
umschließen
wie das
und somit
zu den
gehören.
3.
Hier
die
werden
''Vorausdeutung'' E. Lämmert keit der
auf
näh~r
die
geprüft
der
darin
einen
"
Die Odyssee dafür werde
einem
noch
man von einem wissen
müsse, machen
Abgesehen
Vorwort
in
ihren
aber
".
Gesetz,
Gedicht
eingliedert
Mittel
Personenrede
einbringt.
werk gelten
kann,
den zukunftsungewissen kunftsungewißheit Personen
entspreche.
fünfzigmal
einen
stehe
gebiete:
den Ausgang
wissen
könne,
er
die
a.a.O.,
S.
Vorausdeutungen herrsche,
die
Das Vorgehen
der
für 143, jene
.die
als
der
Er-
Voraus-
er
durch
das
Vorausdeujedes
Erzähl-
aus,
daß bei
echte
Lebenswirklichkeit
mit
Inter-
in den
"zukunftsungewisse die
ja
daß die
''zukunftsgewisse
Begründung,
daß
Endgeschehens
Vorausdeutungen,
als
führt
das
ausschließlich ( 2) vorkommen
und diejenigen, Als
" ...
fast
als
Aus-
Retardation
welches
re-
versi-
glücklichen
des
( 3 ) unterscheidet
sah
beinah
die
deutungen" tungen"
Teilen
und zwar sowohl Odyssee
sind
Retardation:
es auffällig,
der
1).
Goethe
ist
im "Erzählerbericht" der
Endgeschehen
Odyssee
der
in
3 und Einleitung
Wie bloß
Phasenvorausdeutungen,
zähler
Personenreden
das
vom Prolog
E. Lämmert
der
der
der
von
Anwendbar-
Odyssee.
vielleicht Sache
Analyse
ihre
das
der
und
auf
kleinsten
Das Gesetz
höheren
der
S.
Gesetz
und daß eigentlich " (l ) dürfe
Personenreden
6, auf
das
daß die
guten
Vorausdeutungen, auch
Struktur
für
wird ...
auch
Merkmale
ist
und beteuert,
unter
esse
(vgl.
Ausgleich
haben
werden der
eigentümlichen
tardierend,
und mit
Vorausdeutungen
eines
gang
Sie
Beschreibung
Die zahlreichen
"Rückwendung"
betrachtet
verglichen.
Odyssee
chert
Grundbegriffe
zwei
den Personen
Zuder bedeute
-
nämlich,
daß der
Erzähler
11 -
den Leser
über
nauso im ungewissen lasse, wie es die natürlicherweise bereits seien.
die
Zukunft
Personen
ge-
selbst
"
Die Zukunft, wie sie sich im laufe der Erzählung den handelnden Personen darbietet, ist von grundsätzlich anderer Realität als die, welche der Erzähler bestimmt oder unbestimmt vorwegnimmt ... " (s.s.O., S. 175). Die Zukunftsungew1ßheit hängt jedoch weniger sonenrede
oder
der Vorsusdeutungen damit zusammen, ob sie
im Erzählerbericht
in der Odyssee in einer Per-
erscheinen.
Dies
ergibt
sich erstens, weil uns der Erzähler in der Odyssee vielleicht mehr als anderswo keinen solch großen Unterschied zwischen seiner eigenen Zukunftsaussicht und der seiner Personen erlaubt (vgl. w.u. S. 33-39). Es scheint, als ob seine Personen sich in der Überwelt befänden, die man doch nicht als zum zweiten aber such homerischen Erzählung
einem wunderbaren Einvernehmen mit die die Welt der Erzählung ist und absolute Fiktion bezeichnen kann; aus einem anderen Grund, dem in der ein großes Gewicht zukommt. E. Läm-
mert führt diesen Grund gung zukunftsungewisser
unter der Bezeichnung Vorsusdeutungen" ein:
''Beglaubi" wo eine
überirdische oder dämonische Macht ausdrücklich in der Erzählung als Künder der Zukunft deklariert wird oder wo sie die Erfüllung eines menschlichen Wunsches sicher zusagt, da ist die und gegenläufige als Hürden Gerade das
Erfüllung Ereignisse
der Handlung sicher festgelegt, werden als 'Kontraststufen',
auf dem Wege gewertet nun ist der Fall bei
... '' (a.a.O., S. 181). vielen der Vorausdeutungen
in der Odyssee. "··· In gewissen Bereichen erzählender Dichtkunst", so Lämmert, '' ••• verbietet sich jeder Zweifel an der Erfüllung einer Voraussage von vornherein: Dort nämlich, wo das Walten göttlicher, mythischer dämonischer Mächte den eigentlichen macht •.• " (S. 179) (l) Zum dritten Mensch
unterscheidet
- und somit
auch
Lämmert die
oder
Erzählgegensland
zwei
Personen
Wege,
einer
auf
aus-
denen
Dichtung
der
- sich
-
der
Zukunft
zu versichern
Zukunftseinsicht liche Ahnungen, Entschlüsse, Weiter
sagt
er
hier
um die
primären
handelt,
einem
handlung legt
über
den zweiten
Motive
des
Lämmert
ihre
nicht
Aspekt
Dialogs
auf
keinen
Wert
besondere
sie
vorkommen, gleich
werden
Da es
sich
Behandlung
zurück
jedoch
...
mehr darauf,
".
am Platze. bei
der
sich
BeStelle
um zu-
Vorausdeutungen, in
ihrer
das
die
in
Zukunftsungewißheit
Teil
einer
vorher
bzw.
daß sie
durch
unter
An dieser
ob es
der
handelt.
hängen ab,
176-
in
nicht
kommen wir
zukunftsungewissen
von dem Umstand
sondern
Weg: " ...
S.
Handlungsaufbaues
Vorausdeutungen
Die wirklich Odyssee
des
(Pläne,
a.a.O.,
Vorausdeutungen
anderen
passiven
Zukunftsgestaltung
Verabredungen),
scheint
kunftsungewisse
der
aktiven
(zukunftsungewissen)
Unter
Den Weg der
von Träumen und Zeichen, untrügund Weissagung durch Menschen-
Anordnungen,
177,
den
sucht:
(Deutung Prophetie
mund) und den Weg der
Dichtung
12 -
Rede sind, unmittelbar
nachher Erzählte als trügerische Ahnungen oder Möglichkeiten bloßgestellt. (Man denke z.B. an 1,251b; 1,275-278; 1,288,239-292 usw.) (l) Die
Zukunftsgewißheit,
sen,
Anordnungen
nicht
von der
einer
Personenrede
vornherein tenden
in
Tatsache
in die
in
selten
schen
Vorausdeutung
Gegenstand
wird
den meisten
der
frage
Richtung
wenn sie des
dann
daß diese sich
vorgegebenen Sie
wird schon
in von
und zu erwar-
stellen
Mittel
der
dar, die meistens auf eine unden Handlungsaufbau bestimmen (Z)
gerade
diese
und der
enge
danach
gemacht,
Als Beispiel echt zu erweisen. ein Argument hingewiesen, das anführt.
Entschlüs-
innewohnt,
gestellt,
bewegen.
von Argumenten
1,374-380
Plänen,
Odyssee
erscheinen,
Zukunftsgestaltung sachliche Art
Nicht
Stelle
usw.
Handlungsablaufes
aktiven verhüllt
als auf
die
Übereinstimmung erzählten
zwi-
Handlung
um verdächtige
zum
Stellen
sei hier unter anderen 3 S. Besslich ( ) zu der
-
Die Auffälligkeit diesen Redeteil (384-387) führe
13 -
des Ausbleibens einer Erwiderung auf in der danach folgenden Rede des Antinoos zu der Vermutung, daß sie einer dichteri-
schen Absicht entspreche. Besslich sagt dazu: ''··· Diese scheint mir darin zu liegen, daß hier im ersten Buch das Geschehen des zweiten einerseits nicht vorweggenommen werden soll Die Erwähnung ständlichen Tatsache,
früherer
Mitteln daß jede
jeder Ereigniskette ''Zeiterstreckung'' Schon
Erzähltes
vorbereitet, '' (a.a.O.,
Ereignisse
gehört
andererseits S. 13).
zu den selbstver-
eines Erzählwerkes. Erzählung Vergangenes
Abgesehen erzählt,
ein Vorher und Nachher an, (l) der Erzählung allmählich wird
sowohl
im Erzählerbericht
von der haftet
das die gestaltet als
(2)
auch
in
den Personenreden angesprochen, gewertet, reflektiert. Es kann sich dabei sowohl um neues Material handeln, das in der Erzählung als Mitteilungen des Erzählers bzw. seiner Personen über noch nicht Erzähltes, über weit zurückliegende Ereignisse nachgereicht wird, als auch um schon Erzähltes, das wieder in Erinnerung gerufen, rekapituliert Andererseits nimmt die Auflösung Vorausdeutungen oft auch den Charakter
wird.
Der besondere
Charakter
der
oder Erfüllung von einer Rückwendung an.
Rückwendungen
in der
erlaubt es nicht, die allgemein akzeptierten von E. Lämmert ohne weiteres zu übernehmen
Odyssee
Bezeichnungen 3 ( )_ Im laufe
der Untersuchung werden sich die verschiedenen Arten der Rückwendungen ergeben, die für die Odyssee von Belang sind. Daß Rückwendungen
ein
der
im Erzählwerk
Personenreden
Motiv
der
Odyssee-Reden sind,
steht
wie
außer
auch Zweifel.
Bei der Behandlung der homerischen Monologe hebt 4 C. Hentze ( ) besonders hervor, "··• daß die Monologe und sonstige Reden ein hervorragendes Mittel sind, das Vergangene lebhaft zu vergegenwärtigen'' (S. 13). T. Krischer ( 5) meint
verallgemeinernd,
Geschehenes
berichtet
daß"··· •.• '' (5.
eine 93).
Person
jeweils
etwas
-
Eine
besondere
(vgl.
Kap.
Art
3,
S.
der
14 -
Rückwendungen,
327),
erfüllt
die
auch
eine
Rekapitulationen Gliederungsfunk-
tion in der Erzählung, auf die wir bei der Erzähleinheiten zurückkommen werden (l)
Bestimmung
von
4. Die Reden
in
der
der
Wirklichkeit,
sie
vorweg.
in der
Erzählung Aktionen
Dies
liegt
Erzählung
sich
auf
vorwegnehmen.
und Planen,
Verwertung
ist
die
In der
Rede äußern
Ablauf
der
auch
die
Zum dritten gen oder lose
2) handelnde
Reden der
diese
wohl
der
schöpfe
in der
nur
die Reden
den
kann
sich
berufen. Betrachtungen, als
Erklärun-
vorgangslose,
zeit-
Dichters schafft
Wahrscheinlichkeit
dementsprechende
der
Rede als
und
nachahmt
S.
haben, einen
offensichtlichen
annähernd
Funktionen
(a.a.O.,
Wirklichkeit,
Die Erzählung nach
(2)
Erzählung
Erzählbericht des
Auf die
2
< ).
Handlung
Entscheidungen,
sich
drei
Feststellung
der
Tat,
Aussage,
Aussage
in der
aus
Berichten
hauptsächlich
selber
Rede auch die
1) handlungsbezogene
Die Reden
zu
erweisen.
bezeichnet
3) zeitlose
oder
Erzählung.
Erzählung
die
Reden
beziehen
gehören
in
und nehmen
und Wollen,
beeinflussen.
folgende
Reden
da die
Erzähltes
Personen
Feststellungen,
Formen
Lämmert
die
enthält
schon
sie
selbst,
Rede in sich
Erzählung
danach
Sache
Abwägen
einer
wie die
spiegeln
und Absicht
Personenreden
Andererseits
ebenso
fest,
in der
Erzählendes in die
halten,
anders ihnen
Tatsache als
sind
auch (vgl.
nämlich
196-199). diesmal eigenen
Personenreden
Plat.
Politeia
die
Charakter,
entspringt,
die
einen
als
daß soGe393a).
Wirklichkeitsraum,
der
und Notwendigkeit die Wirklichkeit 3 ( ) (und auch vom Leser-Hörer eine
Umstellung
erfordert),
und sich
selbst
-
15 -
aber nach bestimmten Regeln konsequent bleibt. der Tat von den erzählten Reden zu erwarten, Aussagen in der Etzählung in einem strengeren chungen der fall So wie
finden, wäre. bei
als
es bei
den Reden
den Vorausdeutungen
in der
erwartet
So ist in daß ihre Maß EntspreWirklichkeit
man von den Reden
in der Erzählung mehr als von den Vorplanungen, Willensäußerungen, Vorahnungen der Wirklichkeit, daß sie irgendeine poetische Entsprechung im Erzählwerk finden und nicht, daß sie als Erklärung haben. Diese Erwartung Reden, besonders vorher Bekanntes
lose
oder
gilt auch wenn sie beziehen.
Die Reden in der Erzählung Dichter in der Gestaltung hen. Man hat z.B. oft homerischen Erzählung tere gebraucht.
blinde
Motive
überhaupt
keine
für die Rückwendungen in den sich auf vorher Erzähltes oder
sind seines
auch Kunstmittel, die Werkes zur Verfügung
bemerkt, wie der Dichter die Reden zur Gestaltung
dem ste-
in der der Charak-
Sie sind aber auch ein Mittel des inneren Aufbaus des Werkes. Gerade die aufgezeigte strengere Mitwirkung bei der erzählten Wirklichkeit, die man von ihnen erwartet, unterstreicht des Erzählwerks
ihre Aufgabe als ordnendes (l). Denn der Rede-Inhalt
Prinzip im Aufbau ist hier nicht
an die Sukzession der Ereigniskette gebunden, d.h. die Aussage der Rede kann sich auf zukünftige bzw. weit zurückliegende Handlungen beziehen, sich vor- oder rückwärts bewegen und all das in dem einen Gesprächsakt, in einem einzigen
Augenblick
der
Ereigniskette
aktualisieren.
Durch die Reden erreicht das Erzählen den höchsten Grad ablaufgetreuer Wiedergabe des Geschehens (vgl. Aristot. poet. 1460a). Das ist unter anderem der Tatsache zu verdanken, daß, wenn eine Rede in der Erzählung erscheint, die erzählte Zeit den Anspruch erhebt, der Erzählzeit gleich
-
zu sein.
Die Reden
lassen
16 -
den Leser-Hörer
Zuschauer oder Eingeweihten der Erzählerbericht. Vielleicht als
ein
gehören
sie
untrennbares
Die dargestellte auch erreicht, sonen - durch
wirkungsvoller
deswegen Merkmal
Wirkung wenn der das Mittel
als
der
der
Zeugen,
auftreten
epischen
als
Darstellung
an. Reden
in der
Dichter selbst der indirekten
Erzählung
wird
- statt seiner PerRede das Wort
ergreift. Ganze
Erzählungen
können
in der
Art
einer
Personenrede
gestaltet und in eine übergeordnete Erzählung eingegliedert ·werden. Die Personenreden erweisen sich als ein so vielseitiges Mittel wie der Erzählerbericht selbst: "Berichte sukzessiver wie iterativ-durativer Art, Beschreibungen,
Bilder,
Reflexionen,
Sentenzen,
selbst
noch
einmal
szenische Darstellung mitsamt Redewiedergaben einer insgesamt vergegenwärtigten Szene durch
können in das Medium
der
S. 201).
Personenrede
Solcher kannt. dieser
erzählt
werden''
(so
Lämmert,
Gebrauch der Personenrede ist der Odyssee gut beWir werden diese besondere Art der Reden im laufe Untersuchung als "Erzählungen in der Erzählung''
bezeichnen.
Vgl.
Kap.
3,
S.
398 ff.
und Kap.
2,
S.
84 Anm.
- 17 -
forschungsbericht Arbeiten, die sich mit es in zwei Richtungen. a)
Arbeiten,
die
b)
Reden beschäftigen. Arbeiten, die als deutungen
Die erste und bedarf punkten
hauptsächlich Hauptthema
Gruppe ist bei infolgedessen
der
1.
Arbeiten, stellung
2.
Arbeiten, rhetorischen Arbeiten, Typologien
mit
Rückwendungen
Diese
den Reden als beschäftigen.
schließen
den Grund-
Mittel
zur
Dar-
sich mit den Reden als Ausdruck der Ansätze bei Homer befassen. die die Strukturierung der Reden untersuchen. der homerischen Reden.
Arbeiten, Gegenstand
von den lexikalischen der Reden handeln.
die einzelne haben.
Gruppe
werden
Reden
nur
eine
oder
und sprachlichen Redegruppen
oder
zwei
für unsere Analyse am bedeutungsvollsten besprochen. Die Aufzählung ist keineswegs keit angelegt.
Im allgemeinen
Gruppen
die
6.
Arbeiten, Darstellung
als die zweite nach Gesichts-
nicht aus, sondern sind nach der Analyse zusammengestellt.
Arbeiten, die Besonderheiten
1.
und Voraus-
Epen haben.
Analyse.
die sich mit der Charaktere
gibt
den homerischen
weitem zahlreicher einer Unterteilung
vorgenommenen
5.
Von jeder
Thema überschneiden,
in den homerischen
sich gegenseitig charakteristiken
3. 4.
sich
unserem
Arbeiten,
die
die Charakterschilderung hier aber nur auf die
Rolle
bei Arbeit
anerkannt,
die
zu sein scheinen, auf Vollständig-
die sich mit den Reden als Mittel der Charaktere beschäftigen wird
zum
die
zur
die
Reden
Homer spielen. Wir wollen von N. N. Hemmerling: ''Wel-
für
-
eher Mittel raktere?",
bedient sich Homer zur Gymn. Prag. Neuss 1857,
Teil dieser zeigt dabei, sonen
die
Mittel
Monologe
bei
der
tionsschildernde analysierten
ihrem
Charakter
seien
für
Über die die
seiner ChaDer größte
nachgebildet
den Dichter
Char3kterschilderung.
ein
ist.
Er Per-
Beson-
bevorzugtes
Charakter-
und situa-
Züge gibt es in vielen der-in Kap. 3 Reden. Sogar ganze Reden und Redegruppen ha-
ben eine ähnliche Funktion. Hauptstrukturierungsprinzip insgesamt.
Darstellung eingehen.
Arbeit ist den homerischen Reden gewidmet. wie die Ausdrucksweise der verschiedenen
meisterhaft
ders
18 -
Wir werden
homerische
von E. Steiger
Sie für
bilden aber m.E. kein die homerischen Reden
auf
jeweils
sie
verweisen
Charakterschilderung a.a.O.,
S.
143,
..
teilen geäußerte
wir
hier
Meinung:
''Ein
allmählich in seiner ganzen ExistenzsichtHeld wird erst bar. Wir müssen alles, vom ersten bis zum letzten Gesang zusammenhalten, um ein vollständiges Bild von Odysseus oder Achill zu bekommen". Es zeigt sich somit eine additive Art der Charakterschilderung bei Homer, d.h. wären die
Gedichte
länger,
bzw.
würden
die
Helden
mehr Taten
verrichten, dann wäre ihr Charakterbild vollständiger. In diesem Punkt stimmt Steiger gewissermaßen mit W. Propp überein, für den die Personen die Gesamtheit der von ihnen ausgeführten Funktionen sind. Diese extreme Meinung ist später Kritik Paris,
innerhalb der strukturellen Erzähltextanalyse auf gestoßen (vgl. Claude Bremond, ''Logique du r~cit" Seuil 1973, S. 24 f. und Gülich/Raible, S. 207).
2. Arbeiten, die sich mit den Reden als Ausdruck rhetorischen Ansätze bei Homer befassen Die homerischen
Reden sind
vielfach
als
der
rhetorische
Mei-
sterstücke angesehen und Homer ist, wenn nicht als Rhetoriker, so doch mindestens als Vorläufer der Rhetorik angesehen
worden.
Wir stellen diese
im folgenden
Annahme für
dar,
unangebracht
warum und inwieweit halten
und auf
wir
welche
Art
-
und Weise Rhetorik werden könnte.
19 -
in den homerischen
Reden nachgewiesen
Die Auseinandersetzung um des Vorhandensein von Rhetorik in den homerischen Reden scheint nicht in der Antike beendet worden zu sein (l)_ So finden wir auf der einen , Rahn , Seite Meinungen wie die von Fitzgerald 4 Karp < >, die versichern, daß sie in den homerischen Reden Meisterstücke der Rhetorik gefunden hätten, oder daß Homer der Vorläufer der Rhetorik gewesen sei, und dann wiederum 5 Meinungen wie die von F. Blaß < >, der den Anfang der Rhetorik erst für das 5. Jahrhundert ansetzt. Die unterschiedlichen Meinungen beruhen früher auf der Beantwortung der Fragen, 1) was man unter Rhetorik versteht und 2) welche Methode man zum Nachweis der Rhetorik gebraucht.
wie heute
bei
Homer
ad 1) behaupten, daß Homer der ''VorMan kann zwar unverbindlich läufer" der antiken Rhetorik ist. Als Beweis dafür genügt aber nicht - wie Karp meint - der Nachweis, daß es in den homerischen Reden ''persuasion'' (Psychagogie) gibt und daß für Homer das Gut-Reden-Können eine Tugend ist. Es scheint nämlich, daß Psychagogie (Intentionalität) ein Bestandteil jeden Kommunikationsaktes ist (vgl. hierzu Gülich/Raible, S. 30). Der Literaturkritiker Kenneth Burke (zitiert nach Walter Jens' Artikel "Rhetorik", Reallexikon der Deutschen Literaturgeschichte, 2. Auflage, Bad III, S. 444) behaup"Where ever there is meaning, there is persuasion" tet: und infolgedessen gelte: "effective literature could be nothing else but rhetoric". Karp verwechselt hier Merkmale der menschlichen sprachlichen Kommunikation mit spezifischen Merkmalen der Rhetorik. Als weiteren Nachweis, daß es in den homerischen Reden Rhetorik gibt, •führt Karp an, daß man in den homerischen Reden das Vorhandensein der drei Faktoren einer Theorie
- 20 -
der
"persuasion"
Die drei
(nach
Aristoteles)
von Karp erwähnten
feststellen
Faktoren
kann
entsprechen
eben
Trias Sender-Zeichen-Empfänger in jedem Modell cher Kommunikation (nach Saussure). ''Argumente nem",
Trugreden
nen Beweis
und rhetorische
für
die
Rhetorik
Figuren
(ll. der
sprachliad homi-
bringen
auch
in den homerischen
kei-
Reden,
wie
Karp es will. Eine als der
derart
Definition
der
Rhetorik
Beweis dazu dienen, daß Homer und seine Sprache Gebrauch gemacht haben.
Nun aber der
umfassende
gerade
Rhetorik
in dieser
wird
sie
breiten
heute
nicht
kann
nur
Personen
Auslegung
der
mehr als
eine
von
Definition Kunst
der
Erzeugung von Texten, sondern - als wissenschaftliche und moderne Rhetorik - als eine Methode der Textanalyse betrachtet. Sie scheint sich somit in die Textwissenschaft schlechthin zu verwandeln (vgl. z.B.: Heinrich F. Plett, a.a.O., oder A. Kibedi-Varga (b), a.a.O., S. 57): Diese dargestellte Rhetorik betrachtet aber den Text vom Gesichtspunkt seines Effekts aus. Wenn man nämlich rhetorisch analysiert, betrachtet man den Text aus dem Blickpunkt
des
Hörer-Lesers
und dem der
Effekts. Eine solche Reden muß demzufolge
rhetorische den ganzen
hen und ihn
vom Gesichtsptinkt
Effektes
als
her
Text
Intentionalität,
des
Analyse der homerischen homerischen Text einbezieseines
Zieles
bzw.
betrachten.
Geht man aber von einem engeren Begriff der Rhetorik aus, so etwa im Sinne eines Katalogs der Stilfiguren (vgl. hierzu G. Genette, a.a.O.), dann müßte eine rhetorische Untersuchung der homerischen Reden die Verbindungen zwischen Figuren und Argumenten, Stil und Gedankengang, zeigen.
Um eine
zuerst die schreiben, bestimmen Gerade
solche
Arbeit
durchzuführen,
gesamte Struktur der Argumente um in deren Rahmen die Funktion
wäre es nötig, im Text zu beder Stilfiguren
zu können.
in dieser
Hinsicht
zeigt
so
eine
solche
Untersuchung
- 21 -
Übereinstimmung mit unserem Vorhaben in dem Sinne, daß eine Redeanalyse nicht getrennt vom ganzen Text durchgefGhrt werden kann (vgl. Vorwort 4 und 5). Nur daß unsere Arbeit nicht ins Detail der einzelnen Stilfiguren geht, sonden auf der Ebene der handlungsführenden Funktion der Reden bleibt.
ad 2) Die Methode, die den Nachweis fGr das Vorhandensein von wGrde, sollte eigentlich die Rhetorik bei Homer einbringen homerischen Reden auf ihre Komposition hin untersuchen und eine signifikante Zahl von Übereinstimmungen mit den Regeln der Schulrhetorik nachweisen. Diesen Weg schlägt nun die Arbeit von H. Alsn Shapiro (a.a.O.) ein. Das Ergebnis Gberzeugt aber nicht. Marcel Delaunais, "Comment parlent les hiros d"Hom~re. La question de l"enchainement des idies dans l"iloquence grecque", Et. Cl. 20, 1952, S. 80-92, geht von der rhetorischen Praxis bei Lysias, Demosthenes, lsaios und anderen aus und versucht, bei Homer den Grund fGr solche Unterschiede zu entdecken. Er unterscheidet beim Aufbau der homerischen Reden zwei Tendenzen: eine logische und eine psychologische. Die erste sei diejenige der Ordnung und die der Leidenschaft. Die MiDeutlichkeit, die zweite schung dieser beiden Grundtendenzen ergebe vier verschiedene Arten von Plänen im Aufbau der homerischen Reden: 1) Der psychologische, ungeordnete Plan. Beispiele in der Ilias hierfGr sind nach Delaunais: die Rede des Pandaros 5,180-216; Diomedes 6,123-143; Hektar 8,161-166; Achilles 9,308-429; Phoinix 9,434-605; Achilles 16,49-100; Andromache 6,407-439; 19,315-337 und Andromache 24,725-745 (l)_
Achilles Delaunais
sieht in diesen Reden nur eine ungeordnete schiedener Ideen. Doch finden sich m.E. in zwei Grundteile: ein retrospektiver und ein Teil. Man kann nämlich deutliche Zäsuren in
folge verallen diese prospektiver 5,212;
- 22 -
6,143;
8,163;
9,346
usw.
erkennen.
2) Der leicht geordnete, psychologische Plan. Beispiele hierfür sind: 9,17-28; 11,656-803; 23,306348; 24,486-506. Bei allen diesen Reden unterscheidet Delaunais logischen
zwischen Reaktion)
einem expositiven Teil und einem Aktionsteil.
(der psychoDiese Ein-
teilung stimmt vollkommen mit der von uns vorgeschlagenen Grundeinteilung in Rückwendung und Vorausdeutung (bzw. in retrospektiven und prospektiven Teil) überein. 3) Der einfache, logische Plan. Beispiele: 1,254-284; 6,264-285; 18,254-283. Bei diesen Reden unterscheidet Delaunais - wie übrigens auch im allgemeinen bei den Dialogreden - einen "Einführungsteil'' und einen "Aktionsteil'', bzw. eihe Antwort und eine Frage, die auch mit unserer Zweiteilung zusammenfallen. 4) Der gedachte, Beispiele: 15,49-77.
logische
Plan.
8,497-541; 9,53-78; 9,225-306; 13,775-787; Bei diesenReden unterscheidet Delaunais einen
Einleitungs-, einen Haupt- und einen unserer Darstellung liegen in diesen genannten Zäsuren vor, z.B.in 8,502;
Schlußteil. Reden auch 9,65 usw.
In die
Zusammenfassend kommt Delaunais, nachdem er zunächst nach rhetorischen Schemata suchte, zu dem Schluß, daß die Reden nach besonderen Regeln konstruiert worden sind, die vielfach mit der von uns in den Reden der Odyssee beobachteten Einteilung übereinstimmen. Die Namen der verraten, prinzipien
von Delaunais
daß sie folgen.
nicht
erschlossenen
überall
Redebaupläne
den rhetorischen
Aufbau-
Außer den auf Seite 20 f. erwähnten Gründen haben wir uns bei der Bestimmung der Richtung dieser Untersuchung aus folgenden Gründen nicht für einen rhetorischen Gesichtspunkt entschlossen:
-
a)
23 -
Die Reden in der Odyssee sind der nicht nach den Regeln der wurde, und infolgedessen ter dem Gesichtspunkt
Teil eines Schulrhetorik
werden diese der dargestellten
Erzähltextes, verfaßt
Reden besser unHandlung ana-
lysiert. b) Die
Einbeziehung
von rhetorischen
Gesichtspunkten
wäre
hauptsächlich bei längeren Reden, und unter diesen bei denjenigen, die vor einer Versammlung gehalten werden, angebracht, nicht aber bei kürzeren Reden. Da unsere Arbeit alle Reden in den genannten Büchern umfaßt, haben wir darauf verzichtet, den Gesichtspunkt einer rhetorischen c)
Analyse
als
Grundlage
zu nehmen.
Die beobachtete Struktur der Reden, die auch von den weiter unten erwähnten Forschern beobachtet wurde, entstammt einer unvoreingenommenen Lektüre der Reden. Bei der Annahme eines rhetorischen Modells als Grundlage der
Analyse
würde
sich
der
Ausgangspunkt
ändern.
d) Die Rhetorik faßt die Texte gerade als Produkte einer vollständig aufzählbaren Menge von Erzeugungsverfahren auf (vgl. Coseriu, a.a.O., S. 112). Die erwähnten Gründe sind aber kein bei der Analyse der einzelnen Reden schließung der lelkompositionen
gelegentlich auf die
gemacht wird, wie es auch Lohmann der Fall ist (vgl. oben, S. 7 Anm. 2).
Hindernis oder bei
dafür, der Er-
daß
vorkommenden Ring- bzw. Paralrhetorischen Figuren aufmerksam bei den Redeanalysen von D. Lohmann, a.a.O., passim und
Die Arbeit von Delaunais nimmt eine Zwischenstellung zwischen den von uns eingeteilten Gruppen ein und bildet somit eine Oberleitung zur nächsten Gruppe von Arbeiten.
- 24 -
3. Arbeiten,
die
die
Strukturierung
der
Reden untersuchen
Von den Arbeiten, die sich mit dem Aufbau homerischer Reden beschäftigen, verdient - neben denjenigen von Delaunais (S. 21) und von Lehmann (S. 7 ff.) - die Arbeit von Th. Zahn "Betrachtungen über den Bau der homerischen ReA, 1-303'', Gymn. Prog., den, 1. Probe, Die Reden in Ilias Erwähnung. Sie stellt eine eingeBarmen 1868, besondere hende Analyse der erwähnten Reden dar, die durch "eine vom Standpunkt des Gedankenganges und durch die Situation begründeten Bedingungen angestellte Untersuchung der Reden'' deren Bauplan analysiert und sie gegen die Athetesen des Aristarch verteidigt. bzw. ringkompositorischen Auch wenn Zahn die parallelElemente, die in vielen dieser Reden vorhanden sind (l), nicht ausdrücklich vermerkt und sie als Anapher oder Epanalepse nimmt, entgeht ihm die Zweiteilung der Reden in der Art, wie wir sie beobachtet haben, nicht. So sagt er der Rede ·1,59-67: "Diese Rede z.B. auf S. 7 bezüglich •••. Der zweite Teil (62-67) zerfällt in zwei Teile 2 stellt die Aufforderung an die Spitze'' < >.
Über die Rede 1,74-83 sagt er in Zusammenfassung seiner Beobachtungen: "Wie gewöhnlich die Antwortsreden zunächst an die vorige Rede anknüpfen und dann mit &ll& oder6t den eigenen neuen Gedanken anschließen, so auch hier; nur sind beide Glieder, sowohl das retrospektive als das positive, sehr kurz gehalten" (S. 8). Die Ausdrucksweise Zahns verrät, daß er die Grundeinteilung der homerischen Reden in Rückwendungen und Vorausdeutungen wohl erkannt hat. Weitere Zitate machen dies eindeutiger. 1,121-129, faßt Zahn seine Bezüglich der Rede Achills, Überlegungen folgendermaßen zusammen: ''Wie z.B. in der (59 sq) die ersten drei Verse zuersteren Rede Achills nächst den Eindruck wiedergeben, den die augenblickliche Situation auf den Redner macht, woran sich dann mit &11& sein eigener Vorschlag anschließt, wie auch in der nächst-
- 25 -
folgenden
Rede Agamemnons
Vorschlag
des
Mitteilung hier
seines
die
ein
Vorredners
Über der
die
der
Teil meint
hier
angeführten
die
grundlegende
eingehenden besonders
für
Technik Prag.
wie
den ersten Teil die
Teil
der der
Reden,
Formeln, widmet.
die
die
Herman
skizziert
der
erste
Teil Von
beweisen,
daß
Reden
seiner
und sogar
seine
dieses
Merkmal,
aufzuzeigen
weiß.
er Wörter wie "Aufforderung, unter dem Namen "Vorausdeu-
Herman
A) Die
formale
Odyssee",
Registrierung
Gymn.
der
Einführungs-
in den Reden
bereits
einen
''Die
gesprochen
und den
melden,
allgemeinen
Plan
einer
regelmäßig
an die
ge-
homeri-
gegebene
anschließt, (5.
eines
neue
solchen
allgemeinen
Erkenntnis
unterteilt
vornimmt
Kriterien.
ganze
Reden,
Anredeformen
auch
11).
logie
der
von J.
der
Rede als
3) dem Schluß
Außerdem
13).
homerischen er
Reden,
ist
und
keine
(5.
wurden.
2) dem Hauptthema Aufgrund
auch
Forderung
Arbeit
trefflich
schen Rede, bestehend aus l) dem Anfang der Rede, der Situation
zur
(225-232).
ist,
Arbeit
1877,
der
entgangen
benutzt bei uns
homerischen
Villach
formel
der
Rede''
Zahnsehen
Teil
zusammengefaßt
Der größte
mit&XX& so ist
retrospektiv
der
nicht
zeigt,
Für den zweiten Vorschlag'' u.ä., tungen''
der
Einteilung
Ausdrucksweise
der
den
er: ''Der erste auf Agamemnons Teil ... (293-296)''.
Zitate Analyse
übergeht,
Zahn,
wieder
der Rede 1,293-303 sagt Vorwürfe zurückblickende Die
zunächst
von Agamemnon gestellten
Rede 1,225-244 auch
dieser
und dann
Willens
selbständiger
Rede sei
sqq)
kritisiert
eigenen
Prüfung
durchaus
(131
hinsichtlich er
(siehe
So äußert
Bauplanes der
die. Reden, weiter
er
sich
indem
unten), auf
5.
gewinnt
homerischen er
nach
eine
man Reden.
Art
Typo-
eigenartigen
52 z.B.:
''Um irgend-
- 26 -
eine
Ordnung
werden
wir
auf
sich
ruhiges Text
den
Reden
weiligen
denen
und Übersicht
in
Ton Rücksicht
getragen
irgendein
sind,
Skala,
siehe
und die
Stoff
nehmen,
zu bringen,
von dem die
und unterscheiden
Affekt,
Gemüt ausspricht, ''Effekt'',
unseren
und solche, Freilich
Reden,
in denen
hat
noch
der
Druckfehlerberichtigung)
ruhigen
Situationen
in
sich
ein
Affekt
(im
eine
können
je-
ganze
mannigfaltig
sein". In die
Gruppe
druck
des
der
affektvollen
Schmerzens",
"bitterer
Hohn",
Gruppe
ordnet
"Rat",
"Traumerscheinung"
Auch wenn auf deutigen
zu:
der
Gruppen
Konturen rede",
Interessant zige
(mir
Odyssee
die
als
Ganzes
allgemeinen
z.B.
ist,
Teil
in der
Erzählung:
gesteckt
werden,
uns
mit
es ungefähr
in
4.
früheren
erzählte
Die oben einer
so werden
der
erwähnte
Typologie
Typologie
dagegen
homerischen Arbeit
der
enthält
enthält
sie
in
ihrem
die
über
Vorausdeutun-
vor
ihre
eine
dazu
Funktion
ganze
Partie
verwendet,
vertraut
rekapitulieren".
Reden
Reden, Arbeit
Elne
wie
zu tun
vorausgegangene
enthält
daß
machen,
Theaterzettel
von Herman
homerischen
einder
Reden
kurz
die in
derselben
Ereignisse
sie
und über
die
''Bitt-
Reden
häufig
können
deutlichere
den
Reden
Zeiten
Herman,
und andere. weil
mit
Reden
sie
es
die
8 Beobachtungen
''Wenn ferner
Umgekehrt
Typologien
Arbeit, sich
den
ein-
"Eidschwur'',
Außerdem
dem Hauptinhalt
pflegten... bereits
in
keine
gelingt
"Selbstgespräch"
die
S.
gen und Rückwendungen
sie
''Gebet'',
befaßt. auf
Einteilung
können,
Hermansche
bekannte)
Der zweiten
usw.
zu unterscheiden,
"Bericht",
ist
''Aus-
''frostzuspruch'',
dieser
entstehen
wie
ein:
u.ä.
von Reden
"Frage",
Selbstgefühl"
Grundlage
zeigen,
er
"Zurechtweisung",
''Begrüßungen'',
Redegruppen
manche
reiht
"Zornausbruch",
"stolzes
er
Reden
den
Versuch
ausführliche
von Anton
Fingerle:
und
- 27 "Typik
der
homerischen
Diese Arbeit hebt Redetypus hervor.
die Sie
Reden'',
Diss.
Merkmale verzichtet
München
1939 mschr.
und Invarianten eines jeden von Anfang an auf die
Interpretation des Charakteristischen in den einzelnen Reden. So wie W. Arendt typische Szenen beschreibt, will auch Fingerle beschreiben:
typische
1) Nach der Stellung a) Einzelrede; b) Erstrede (z.B. c)
Erwiderungsrede
Reden
der
unter
zwei
Rede in der
in einem (z.B.
Gespräch) 2) Nach den Redetypen: a) Feldherrnrede (Diesem
Gesichtspunkten
Erzählung:
Gespräch)
alle
Typus
weiteren
Reden
in einem
widmet
Fingerle
in der
Beschreibung die größte Aufmerksamkeit. Er definiert den Typus nach Einleitungsund Endformeln, nach Inhalt und Gedankengang und nach Odyssee stellt er Ähnlichkeiten in den Reden
24,531-532;
der Funktion. In der mit diesem Typus nur
22,70-78
und 22,248-254
fest.
b) Kampfaufruf c) Triumphrede d) Totenklage e)
Klagerede
g) h) i) k) 1) m)
Trostund Ermunterungsrede Bittrede Scheltund Drohrede Spott rede Lobrede Begrüßungsund Abschiedsrede
n) Botenauftrag o) Traumrede p) Ti.c;-Rede q)'Ayop~-und
und -bericht
ßouX~-Rede
Fingerle berücksichtigt folgende Redetypen beit nicht, weil er meint, sie seien schon den: "Gebet", "Monolog" und "Schwur" (vgl. 1 und S.
13 Anm. 4).
in seiner Arbehandelt woroben S. 9 Anm.
- 28 Nach der Beschreibung der Redetypen beschäftigt sich gerle mit der Umrahmung der Rede, und zwar hinsichtlich der
zahlenmäßigen
Häufigkeit,
Wendungen
vorkommen.
bestimmte
Erscheinungen
tion,
gesagt,
wie
in
Er führt
der
bestimmte
statistische
in beiden
verzichtet
er
Wörter
Angaben
Epen an;
auf
prinzipiell.
finund
über
Interpreta-
Er beobachtet
z.B., daß das Wort vüv 588 mal in llias und Odyssee erscheint und davon nur 10 mal im Erzählerbericht. In der Verteilung
der
ebenso
den Partikeln
5.
bei
Arbeiten,
Negationen
die
mit
der
sprachlichen
dieser
daß die Personen
Hinsichtlich obachtungen
Reden
oft
darauf
im Vergleich
hingewiesen. zurückzuführen,
von bestimmten formen die im Erzählerbericht
(z.B. nicht
ausnahmsweise in den Reden Die Auslassung Samuel Speeches",
bestimmter Reden sind vom Gepoetry" von Mark W. Edwards in zwei
1969,
S.
HSPh 74, der
''On Same Answering 58-67,
1970,
Sprache
von Hermen
daß das
Erzählerbericht
sind
sind
worden:
CPh 64,
lntroductions",
ric
man schon
Besonderheiten
untersucht
Homer"
sucht
der
dürfen.
Artikeln
stellt,
handeln
hat
Die Einführungsformeln sichtspunkt der ''oral in
Auffälliges,
und sprachlichen
Besonderheiten
Rede den Gebrauch und Modi) erlaubt,
vorkommen
auch
lexikalischen
Reden
dem Erzählerbericht
Viele
er
&>.>.6:und öf:.
von den
Besonderheiten Auf die
findet
der
Reden,
"Die
S.
festge-
öfter
im
als
erscheinen
Genealogien
und seinen
1934,
von den Be-
man schon
Gleichnisse
"The Omission
AJPh 55,
von Th. Wendel:
den Reden
Längere
Vokatives
E. Basset:
abgeseh~n hat
Längere
in den Reden. zu finden.
Speech
1-36.
und fingerle,
vorkommt.
des
und ''Homeric
S.
Wort xp6vot;; in
Expressions
Gebrauch of
140-152.
Gesprächsanrede
Vocative
sind
nur
unterin Home-
Anredeformen im griechischen
- 29 Epos und Drama der Blütezeit'', Tüb. Beitr. 6, Stuttgart 1929, untersucht worden. Begrüßungsund Abschiedsformeln untersucht J. Elminger in der Arbeit: "Begrüßung und Abschied bei Homer'', Diss. Fribourg, 1935.
6.
Arbeiten, Gegenstand
die einzelne haben
Reden oder
Redegruppen
zum
Manche Arbeiten, die Redegruppen als Gegenstand der Untersuchung haben, beschreiben auch die Struktur der jeweils erforschten Redegruppe. So z.B. sind die homerischen Mono~ Gegenstand der Arbeit von C. Hentze: "Die Monologe in den homerischen Epen", Philol. 63, 1904, S. 12-30. Er unterteilt die Monologe in ''erwägende'' und ''betrachtende'' Monologe und stellt eine Aufbaustruktur fest, die sich zusammensetzt aus ''einleitendem Ausruf", "Aufstellung und Erwägung der sich bietenden Möglichkeiten des Handelns", ''Übergangsformel'' und ''Entscheidung''. G. Petersmann, "Die Entscheidungsmonologe in den homerischen Epen" GB 1974, 2, S. 147-169, bestreitet die Gültigkeit von Hentzes Unterteilung für die Monologe des fünften Buches der Odyssee. Zu der Einleitungsformel und dem Kontext mancher Monologe findet man auch wertvolle Ergebnisse in der Arbeit von Christian Voigt "Überlegung und Entscheidung. Studien zur Selbstauffassung des Menschen bei Homer", Diss. Hamburg 1933 (auch in: Beiträge zur klassischen Philologie, Heft 48, 1972). Gebete, Gelübde und Schwüre sind Gegenstand der oben (S. 9 Anm. 1) zitierten Arbeiten von D. Mülder. Auch die Arbeit von H. lang "Reason and Purpose in Homeric Prayers", CW 68, 1975, S. 309-314 sei hier erwähnt. Chorreden oder T~(-Reden sind von C. Hentze in den homerischen Epen", Philol. 64, 1905,
"Die Chorreden S. 254-268,
-
erforscht
worden.
TL½-Reden, die Hentze ''fingierte -Reden''
ser
in einer anderen Aussprüche".
Gegenstand
~ö'lpftL, sive"
30 -
der
Arbeit
ICS IV 1979,
S.
und "predictive" Formel
bei
der
Tragödie
Frankfurt Trugrede
und Variationen'', 117-134, beziehen rede'in
ihrer
Klagelieder die
und auf
das
und darüber
seus'',
erste
auf
''Die
TL½
Kat Kf
R. Wilson
Er macht
Funktion
von G. Blümlein:
''Die
von John
1-15.
Die Arbeiten Diss.
Rede vorkommen, nennt Sie sind als "potential ihre
''purpo-
Nachleben
hinaus
Trugreden
TL(
die-
aufmerksam. des
Odys-
a.M. 1971 und von D. Maronitis: des
Odysseus
Festschr. sich auf
in der
Odyssee.
Vorbild
Walter Marg, München 1981, S. die Interpretation der Einzel-
Situationsbezogenheit. und Totenklagen
sind
von R. Peppmüller:
''Über
Komposition
der Klagelieder im 24. Buch der Ilias", 2 Halle 1872, 1896 , von M. Seibel: ''Die Klagen um Hektar im letzten Buch der Ilias'', Gymn. Prg. München 1881, und von G. Petersmann: Diss.
"Die
Graz
1969,
Arbeiten,
die
monologische
Rh. M. 116,
Totenklage
1973,
S.
der
3-16,
llias",
untersucht
worden.
Vorausdeutungen
den homerischen Eduard 74,
Epen als
Stemplinger:
1920,
S.
"Die
70-81,
Leipzig
1924,
Diese
und die
beiden
befassen das
sich
Spannung
So behauptet Ausgangs ''wie
ästhetische in:
als
zu erzeugen: auf
den die
bzw.
Element, erzeugt.
Nicht-Enthüllung
Mittel
"Das antike die
An-
Arbeiten
einem
Epen abbaut
unpassendes
der
Verfasser.
den Vorausdeutungen
im Roman ein
Sokrates
Ewigkeit
besprochenen
für
in
sind:
Spannung'',
im folgenden
in den homerischen
(verzichtet)
haben,
''Die
von demselben
Stemplinger,
im Kino"
Nachfolge
mit
Rückwendungen)
Hauptthema
Nachdruck
tike",
(und
ästhetische
ist, Epos
des
Spannung und dessen
Spannung
hin-
-
sichtlich
des
Stoffes
31 -
völlig.
Ein Musterbeispiel
bietet
uns Od. 5,53 ff. Zeus befiehlt Hermes die Botschaft an Kalypso. Odysseus soll am zwanzigsten Tag nach Scheria kommen zu den Phäaken, die ihn reich beschenkt nach Ithaka bringen mende'' Durch chen einen
werden. (S. 71). die
So ist
der
Bekanntmachung
Hörer
des
eingeweiht
glücklichen
Ausganges verfolgt der Dichter, technischen Zweck. Er verzichtet
hinsichtlich selten
des
zerstört
guten er
oder
sie.
bzw.
Kom-
unglückli-
nach Stemplinger, auf die Spannung
schlechten
Die Art
in das
der
Ausgangs poetischen
und nicht Technik
besteht in der Ausführung eines bereits bekannten Themas (vgl. oben S. 10). Sie soll eher fesseln und Spannung erzeugen. Stemplinger betrachtet in seiner Arbeit den Gebrauch dieser Technik in der Epik und Dramatik. Er faßt die über Homer in dieser Hinsicht gefällten Urteile zusammen. Ignace Wieniewski: ''La technique d'annoncer les &vdnements Futurs chez Homdre ''Eos (Commentarii Societatis philologicae Polonorum) 27, Vratislaviae 1924, S. 113-133, untersucht einen der Poetik, nämlich: ~vdnements Er zählt
charakteristischen Züge der homerischen l'habitude d'annoncer d'avance les
Futurs für
die
d'action'' Odyssee
(S.
114).
185 ''annonces
d'&vdnements
Fu-
turs''
auf, von denen 21 im Erzählerbericht vorkommen zählt auch die Apologoi zum Erzählerbericht). niewski
(Wie-
Die Vorausdeutungen fünf Gruppen:
in
im Erzählerbericht
unterteilt
er
l) diejenigen, die sich im Proömium beider Epen befinden, 2) die konkreten Angaben des Dichters, die sich später erfüllen, 3) die Vorausdeutungen, die im Zusammenhang mit dem Be4)
griff v~~~O( die Angaben
sei, 5) Vergleiche,
vorkommen (vgl. Kraut, a.a.O.), des Dichters, daß ein Gebet erhört die
auf
den Ausgang
hinweisen.
worden
-
Er nennt
die
vorkommen,
Vorausdeutungen, "echte"
teilt er zunächst 1) Die deutlichen gen (nur diese ten) und
die
im Erzählerbericht
Vorausdeutungen.
Die Vorausdeutungen,
2) die
32 -
die
in den Personenreden
vorkommen,
in zwei Gruppen: (präzisen) und eindeutigen
Vorausdeutun-
sind
Zahl
mehrdeutigen
in der
(annonces
oben
genannten
dans
un sens
plus
enthal-
general).
zuerst erkannte Zweiteilung ist Diese von Wieniewski w.u. z. 01, sehr deutlich im Text zu erkennen (vgl.
m.E.
S. 250 ff.). Es gibt Vorausdeutungen, die konkrete Handlungen ankündigen, die sich klar von den Vorausdeutungen trennen lassen und eine Haltung oder Handlungsrichtung nur im allgemeinen ankündigen. Auch wenn die Ausdrucksweise auf etwas anderes hindeutet general), zeigen die von ihm angeführten das Gemeinte (S. 120).
Wieniewskis
(un sens Beispiele
Unter die erste Gruppe subsumiert er: a) Enthüllung der eigenen Absichten einer (z.B. Od.15,308 ff.; 18,141 ff.) b) Versprechen c) d) e) f) g)
(z.B.
plus klar
Person
Od. 3,382)
Feierliche
Erklärung ~chwur (Od. 20,229; 5,29) Prophezeiung (Od. 21,413 ff.) Plan oder Beschluß (Od. 16,270 Zusage auf eine Frage oder auf
ff.) einen
Befehl
(Od.
11,66)
h) Zitate von früheren Vorausdeutungen (Od. B,564 f.) (Wir weisen jeweils nur auf die von Wieniewski aus der Odyssee
herausgegriffenen
In die zweite Gruppe reiht a) Zusage einer Person auf anderen b) Befehle, c) Wünsche d) Drohungen
Beispiele
hin.)
er ein: die Bitte
(z.B. 17,240 ff.) Verbote, Erlaubnisse, z.B. 11. 1,19
oder
Ratschläge
den Befehl
einer
-
33 -
e) Aktionsplan f) Ausdruck von Hoffnung oder Furcht g) Vorahnungen h) Analogien i) Vorbereitung der Elemente der künftigen Handlung: ~pOOLXOVOµta (z.B. Od. 4,640 im Hinblick auf die ~taL(, oder 8,215 ff., 226 im Hinblick auf die Mnesterophonie), Sowohl über die vom Dichter selbst angegebenen als auch über die von den Personen formulierten Vorausdeutungen bemerkt Wieniewski, daß sie alle in Erfüllung gehen mit Ausnahme derjenigen, die außerhalb des Epos liegen - für die Odyssee gilt dies eigentlich nur für die Prophezeiungen des Teiresias und Theoklymenos. So sagt Wieniewski über die Vorausdeutungen in den Personenreden: "Ces personages peuvent, en effet, parler de l'avenir sous forme de souhaits, d'ordres, de prieres, de menaces, de pressentiments, de propheties etc, qui, il est vrai, se realisent, a l'exeption des menaces, toujours, mais qui ne sont des annonces que dans un sens plus general" (S. 115, vgl. oben s. 11). Aus der oben genannten Aufzählung der Vorausdeutungen in den Personenreden geht nicht eindeutig hervor, nach welchen Kriterien Wieniewski die Teilung vornimmt, da in beiden Gruppen fast dieselben Formen erscheinen. Die Grundlage dieser Einteilung besteht aber darin, daß manche Vorausdeutungen konkrete Handlungen ankündigen, manche aber nur die Handlungsrichtung angeben. Auf diese Einteilung kommen wir im Verlauf unserer Untersuchung wieder zu sprechen. George Ecke! Duckworth: "Foreshadowing end Suspense in the Epics of Homer, Apollonius, end Vergil", Dias. Princeton 1933, übernimmt die von Wieniewskl erarbeitete Klassifikation der Vorausdeutungen in zwei Aspekten: 1) Er unterscheidet zwischen Vorausdeutungen im Erzählerbericht und Vorausdeutungen in den Personenreden, und
-
2) übernimmt
er die
34 -
Inhaltsunterteilung
von Wieniewski.
Den Ansatzpunkt Wieniewskis und besonders den Stemplingers in bezug auf die funktion der Vorausdeutungen hinsichtlich der Spannung greift Duckworth auf. Er meint, daß die vielen Vorausdeutungen besonders bei Homer die Spannung keineswegs zerstören, sondern eher erhöhen. Andere Mittel, diesen Effekt zu erzielen, seien die Retardation (S. 66) und der Szenenwechsel (S. 93). Wie aber
die
Vorausdeutungen
die
Spannung
erhöhen
können,
erklärt Duckworth mit seiner These, daß nicht so sehr der wird, sonLeser in Unkenntnis über den Ausgang gehalten dern vielmehr die epischen Personen in dieser Unkenntnis handeln (vgl. S. 70 ff. und S. 94). Sogar durch die Wiederholung der Vorausdeutungen entwickelt nach Duckworth der Dichter: "suspense of anticipation" (S. 60). Er versucht zu zeigen, wie die Vorkenntnis des Ausgangs für den Leser sozusagen nicht interessehemmend, sondern interesseerhöhend wirkt. Infolgedessen muß die Haupteinteilung der Arbeit von Duckworth heißen: I. Ereignisse, die dem Leser nicht aber den Personen voraus angedeutet werden. II. Ereignisse, die sowohl für den Leser als auch für Personen vorausgedeutet werden. III. Ereignisse, die für den Leser nicht vorausgedeutet werden. In die
dritte
Gruppe
kann er kein
Ereignis
aus
im die
den homeri-
schen Epen einreihen, d.h. alle Ereignisse sind bei Homer für den Leser vorausgedeutet. Der Leser wird also durch den Dichter in dessen Pläne durchgehend eingeweiht, was unabhängig von seinem ästhetischen Wert - eigentlich nicht spannungserhöhend wirken kann. Die zweite Gruppe enthält Votausdeutungen, denn sie
bei weitem die zahlreichsten kommen, wie von Wieniewski
- 35 -
beobachtet, zu über 90 % in den Personenreden vor, wobei die Personen auch den Leser und natürlich sich selbst gegenseitig über die Zukunft informieren. Es ist u.a. diese Tatsache, die unsere auf S. 10 f. geäußerte Meinung wie auch die Vermutung stützt, daß die Vorausdeutungen nicht gerade um der Spannungserhöhung willen so.zahlreich in den Gedichten Homers vorkommen. Die zur ersten von Duckworth worden.
Gruppe gehörenden als Stütze seiner
Vorausdeutungen sind Hauptthese überschätzt
m.E.
Er rechnet nämlich die Vorausdeutungen, die in den Götterreden vorkommen, zu dieser Gruppe, in der Annahme, die Götter würden hier an die Stelle des Dichters treten. Diese Annahme ist nicht gerechtfertigt, denn erstens: wie Duckworth selbst erkennt, werden. die Prophezeiungen, Versprechungen und Schwüre der Götter nur an Menschen gegeben; zweitens: es werden Beschlüsse, Zusagen und Befehle der Götter den Sterblichen schnellstens mitgeteilt oder Wirkung spürbar. Auch bei den Göttergefür sie in ihrer sprächen ist es somit nicht zuerst die Absicht des Dichters, seine sterblichen Personen über die Zukunftspläne in Unkenntnis zu lassen und nur den Leser zu informieren. Die gen, des von Dies geht,
im Erzählerbericht vorkommenden Vorausdeutundie zu Recht von Duckworth als direkte Mitteilungen Dichters an den Leser betrachtet werden können, werden überschätzt. ihm in ihrem Wert als Vorausdeutungen wird deutlich, wenn man die einzelnen Gruppen durchwie auch Duckworth angeben. die sowohl Wieniewski
wenigen
1) Die in beiden ·Proömien enthaltenen Vorausdeutungen (vgl. oben S. 10 Anm.) gehören selbstverständlich zu den einführenden Vorausdeutungen, die den Leser mit dem Stoff vertraut machen. Sie werden folglich zunächst nicht zur Spannungserzeugung eingesetzt.
- 36 -
2) Wieniewski und Duckworth geben als Beispiele für konkrete Angaben des Dichters über zu erzählende Handlungen: in der Ilias: 2,830-834; 2,859-861 (nicht erfüllt); 10,336-337; 11,604; 13,601 f. (vgl. Od. 21,4) und 16,692. In diesen Vorausdeutungen wird in beinahe Weise der zukünftige Tod einer Person anformelhafter gesagt. In der Odyssee findet sich nur 21,4 und 18,155 als Beispiel (1,19 rechnet zum Proömium und 9,228 zu den Apologoi, ist also nicht direkt vom Dichter gemacht). 3)
Diejenigen Vorausdeutungen, die in Verbindung mit dem Sinnbereich des Wortes vf),u,o~ vorkom"!en, haben einen ähnlichen Charakter wie die obigen. Hier bedauert oder verurteilt der Dichter die Verblendung, die zum Tode führt. Duckworth beruft sich auf den Aufsatz von K. Kraut: "Die homerische Prolepsis, nachgewiesen in der Ilias", Tübingen 1863, und bestätigt, daß es neun Beispiele davon in der Ilias gibt. Als Beispiele führt er einige Stellen an: 4,104; 12,113-115; 16,46; 22,445446. Aus der Odyssee seien dazu außer den beiden, die im Proömium vorkommen, 3,146 (Rede); 9,44 (Apologoi) und 24,469 ff. erwähnt~ Die Art und der Inhalt dieser Vorausdeutungen erlaubt nicht, daß man sie zu den eigentlichen Vorausdeutungen rechnet, die ganze Handlungsketten vorankündigen und in den Personenreden erscheinen.
4) Diejenigen Vorausdeutungen, die als Angaben des Dichters über die Folgen eines Gebetes oder eines Schwurs vorkommen, sind eine Ergänzung (Bestätigung oder Verneinung) des schon in den Gebeten (Reden) Vorgetragenen. Als Beispiele dazu führen die oben genannten Autoren an: 11. 1,43; 1,457; 5,121 u.ä., in der Odyssee: 4,767; 6,328 u.ä. 5) Als fünfte Gruppe der vom Dichter selbst zur Information des Lesers, aber nicht zur Information der Personen vorgebrachten Vorausdeutungen, sind nach Duckworth
-
37 -
und Wieniewski die indirekten, durch Vergleiche gemachten Vorausdeutungen zu nennen. Als Beispiele führen sie in der Ilias insgesamt 9 Stellen, darunter 16,259, an. Diese Stelle läßt nämlich die trojanische Niederlage im Buch 16 vorausahnen. In 16,751-754 wird Patroklos mit einem Löwen verglichen und somit auf sein Schicksal angespielt. Diesen und anderen angeführten Beispielen fehlt es an Genauigkeit, um als echte Vorausdeutungen betrachtet werden zu können. Sowohl aufgrund der verhältnismäßig hohen Zahl der in den Personenreden vorkommenden Vorausdeutungen als auch aufgrund ihres konkreten Inhaltes können wir nicht mit Duckworth behaupten, daß sie Informationen enthalten, die der Dichter nur dem Leser mitteilen will, weil ersterer durch das Mehrwissen des Lesers und durch die entsprechende Unwissenheit seiner Personen Spannung erzeugen will. Die Unsicherheit der homerischen Personen über das eigene Schicksal hat weniger mit ihrer tatsächlichen eigenen Unwissenheit über ihr zukünftiges Dasein, als vielmehr mit ihrem schwankenden Vertrauen auf dieses Wissen zu tun. Odysseus weiß schon während des Sturmes (im 5. Buch) aufgrund der Prophezeiung des Teiresias und der Kirke von seiner Rettung, dennoch ängstigt er sich sehr hinsichtlich seiner Zukunft. Ebenso zweifelt Telemachos, der wohl erkannt hat, daß ein Gott ihm die Rückkehr des Vaters angekündigt hat, an der Gültigkeit dieser Vorankündigung. Die dargestellten Sachverhalte reichen aus, um zu beweisen, daß der Dichter die Vorausdeutungen nicht zuerst als spannungserzeugendes Element eingeführt hat. Er läßt den Leser-Hörer, ebenso wie seine Personen, über seine Absichten nicht im unklaren (vgl. oben 5. 10 f.). Wenn aber die Vorausdeutungen nicht um des Mehrwissens des Lesers willen gegenüber dem Nichtwissen seiner Personen vom Dichter eingesetzt wurden, um Spannung zu erzeugen, wozu sind sie da? Die Annahme liegt nahe, sie seien dann
-
38 -
wohl zuerst Leitfaden - sowohl für den Dichter selbst, auch für den Hörer-Leser - für den Aufbau der Dichtung (vgl. Krischer, a.a.O., S. 104 und w.u. S. 49 und 63). Die Vermutung, die wird lungsführung, alle Vorausdeutungen haben ein Korrelat und oben S. 32 f.)
als
Vorausdeutungen seien Mittel der Handauch durch die Tatsache bestätigt, daß sich in der Regel erfüllen, d.h. sie (vgl. oben Vorwort 5 und 7 auf S. 3
Ein anderer Grund, der für die handlungsführende Funktion der Vorausdeutungen spricht, ist ihr aufbauender Charakter. Die Vorausdeutungen bilden sehr oft Ketten, bei denen das jeweils letzte Glied konkreter und detaillierter als das vorangegangene ist, bis die Kette in ihr auflösendes Korrelat einmündet. Ein Beispiel
wird
das Gemeinte
näher
erläutern:
In Od.
wird der Vorschlag des Zeus über die Rückkehr l,76-77a Odysseus' vorgetragen, der von Athene aber schon als gefaßter Beschluß verstanden wird und mit der Aussendung des Hermes nach Ogygia erweitert wird. In 5,32-42 kommt noch noch von den dazu, daß Odysseus weder von den Göttern Menschen Geleit erhalten soll. Denn er soll seine Reise auf einem floß in das land der Phäaken machen. Das floß wird an der Stelle nur mit einem Epitheton beschrieben. In 5,162-164 erhält er genauere Hinweise zum floßbau. In 5,243-261 wird das floß gebaut und die frage nach dem Fahrzeug beantwortet, die sich im Hintergrund und ganz allgemein bei der ersten Erwähnung der Rückkehr gestellt hatte.
Spezifische Arbeiten über Rückwendungen sind mir nicht bekannt. Nun bauen aber Rückwendungen und Vorausdeutungen das Zeitgerüst des Epos auf. Vorausdeutungen beziehen sich auf noch zu Erzählendes, Rückwendungen auf schon Erzähltes oder auf neue Informationen der Vergangenheit, die vor dem Anfangszeitpunkt der Epen liegt. Das Zeitgerüst in den homerischen
Epen entsteht
also
vorwiegend
aus
der
Erzäh-
-
lung der Handlungen und rückwärts.
mit
39 -
ihren
Beziehungen
nach
vorwärts
Die "Zeit" beider Epen ist nicht ein leerer ''Zeitraum'', in den der Dichter verschiedene Handlungen darlegt. Zur Bestätigung dieser Annahme und zur Darlegung der Art der Verknüpfungen verschiedener Handlungseinheiten in beiden Epen - beides Themen, die miteinander verflochten sind und die unsere Analyse der Reden in den Kapiteln 3 und 4 begründen sollen - schließen wir unsere Betrachtung über die Behandlung des Zeitgerüstes der Epen im nächsten Kapitel an.
- 40 1.
Kapitel:
Das Zeitgerüst
und die
Reden
Vorwort Die meistens der
Odyssee
handlungsbezogene entschieden
Erzählung zu gestalten. Vorausdeutungen, die Gesprächsakt die Erzählung der
bei,
die
Reden
trägt
Zeiterstreckung
in der
Gerade durch Rückwendungen und ihren Platz hauptsächlich in einem
Erstreckung
verstärken
und Nachher,
dazu
der
der Personen der Erzählung haben, erreicht die Dimension der zeitlichen Tiefe und gibt
zeitlichen
Dadurch
Aussage
indem
ein
die
Reden
sie
vorher
und noch zu Erzählendem (bzw. sind. M.a.W. die Zeiterstreckung
festeres
die
Eindrücke
Erzähltem
Gefüge. eines (bzw.
Vorher
Geschehenem)
Geschehendem) verpflichtet der Erzählung, auf die
sich die handlungsbezogene Aussage der Reden bezieht und die dadurch gefestigt wird, verdient in der Behandlung der Reden einen besonderen einleitenden Platz. Zum Thema der Beziehungen zwischen den Personenreden und den Rückwendungen gibt es in der !lies und in der Odyssee charakteristische Merkmale, die homerischen Poetik schon früher Wir stellen sie die Erklärungen
als wesentliche Züge der festgestellt worden sind.
hier in sechs Punkten zusammen von Th. Zielinski stichwortartig
und fügen hinzu.
Die Arbeit von Th. Zielinski: ''Die Behandlung gleichzeitiger Ereignisse im antiken Epos'', Philol. Suppl. 8, 18991901, S. 409-449, stellt eine wohldurchdachte, folgerichtige und zusammenhängende Erklärung dar, die noch heute in ihrer gesamten Punkten breiten
Darstellung oder auch nur in entscheidenden Anklang findet (l)_ Als erklärenden Ein-
stieg in die DarstP.llung unserer eigenen Überlegungen zum Thema wollen wir unter Nr. 2 dieses Kapitels die Zielinski'sche Theorie eingehend darlegen, denn es würde dieser umfassenden Betrachtung und der nicht gerecht, wenn man sie nur
Reichweite ihrer bruchstückartig
Aussage zitierte
( 2)
-
Die
in diesem
Kapitel
41 -
besprochenen
folgenden Gründen hier 1) Weil sie nach einer
Arbeiten
berücksichtigt umfassenden
sind
2) Weil
sie
oder
zunächst
es dann
meistens
dazu
sie
zunächst
Sinn
als
Gegenstand
Text
sammeln
4)
Weil
des
bestimmen
1.
dann
bezug
die
auf
Die Reden se,
die
im
welche
die
nicht
auf
Kompositionsschichten der
Untersuchung
Zuteilung
der
ver-
verhindern.
die
enthalten
vor
suchen,
den Standpunkt
die
homerischen
Rückwendungen
Vorvergangenheit
Erscheinungen
und von vornherein
Textstellen
Merkmale,
wenn
poetischen
unvoreingenommene
Besondere
auch
helfen.
verschiedene
und eine
schiedenen
1.
abzugrenzen
über die
und somit
Erklärungen
zunächst
Spekulationen einlassen,
den verborgenen,
haben
und nach
sich
sie
absehen,
kommt.
nicht
Textes
alle Stellen die die Erschei-
könnten.
von Werturteilen
3) Weil
Ebene
aufweisen
aus
worden: Erklärung bestimmter
Erscheinungen im Text streben und dabei in ihren Erklärungsversuch einbeziehen, nung aufweisen
auch
in
aufweisen
Rückwendungen, der
Reden
die
Epen beziehen,
dem Anfangszeitpunkt
sich
d.h. der
auf
auf
die
Ereignis-
Epen stattgefunden
haben. Diese
Tatsache
ist
von Th.
Zielinski
als
die
der
2.
"nachträglich reproduzierend-kombinalorische11 (l ) thode'' angesehen worden. Die Reden enthalten Rückwendungen, die sich
Anwendung
nisse worden
Diese
beziehen,
die
schon
stellt
für
Meauf
im Vorher-Erzählten
Ereig-
berichtet
sind. Tatsache
Zielinski
eine
zweite
Mög-
lichkeit der Anwendung der ''nachträglich reproduzierendkombinatorischen Methode'' (l) dar und wird von ihm pauschal 3.
als
"Rekapitulation''
Die homerischen die
sich auf (= gleichzeitig)
Reden
bezeichnet. enthalten
Ereignisse beziehen, zu anderen schon
keine
Rückwendungen,
die zeitlich parallel vorher erzählten Er-
-
42 -
eignissen verlaufen sind. Sie enthalten nämlich keinen Bericht über eine Handlung B, die während des Verlaufs einer schon erzählten Handlung A anders mit anderen
4.
Personen geschehen Dies bedeutet nach
wäre.
Zielinski
die
vom Dichter
Anspruch genommene thode" (l).
Anwendung
der
''zurückgreifenden
Der Erzählerbericht
springt
in der
Zeit
nicht
nicht
in Me-
zurück,
um eine während der Zeiterstreckung des Epos anderswo, mit anderen Personen geschehene Handlung zu erzählen und sie als zu den schon erzählten Handlungen parallel verlaufene darzustellen. Dies würde, Zielinski zufolge, ''zurückgreifenden Methode" (l)
die Inanspruchnahme bedeuten.
5. Die homerischen Epen beinhalten keine streng gene Gleichzeitigkeit eines Handlungsstranges
durchgezoin bezug
auf andere Handlungsstränge. In diesem fall hat der Dichter,
Zielinski
Anwendung der zugleich zwei
Methode'' vermeiden und Wirklichkeit'' parallel
"zurückgreifenden oder mehr "in der
zufolge,
verlaufende Handlungen als solche darstellen Dazu hat er die "gleichzeitig analysierend sche Methode'' (l) angewandt. 6.
der
Manche Passagen zwei
oder
enthalten
bei
mehr nacheinander
Homer eine
erzählten
die
wollen. desultoriSequenz
von
Handlungen,
die
auch als nacheinander geschehene dargestellt werden. Sie erlauben aber eine Rekonstruktion im Sinne eines zeitlichen Nebeneinanders. Hier hat der Dichter, nach Zielinski, lösung gefunden und eine "scheinbare'' ''wirklichen'' Handlung dargestellt. Nun ist allerdings der ein grundlegend anderer treten. 1.
eine statt
Kompromißeiner
Ansatzpunkt von Zielinskis Theorie als derjenige, den wir hier ver-
Die Hauptunterschiede
sind
folgende:
Hinsichtlich der Beziehung des Dichters zur ''Wirklichkeit'' und somit zu der ''erzählten Wirklichkeit'' (Z): für
Zielinski
unterliegt
der
Dichter
verschiedenen
Zwän-
-
43 -
gen, so daß er bei der Schaffung der ''erzählten Wirklichkeit" fast wie ein Berichterstatter wirkt (vorwiegend mimetischer Literaturbegriff). Unsere Vorstellung räumt dem Dichter eine in jedem Falle freiere Beziehung zu seiner Schöpfung und somit auch freieren Umgang mit der 2.
''Wirklichkeit" ein In der Vorstellung Art "Füllung'' einer feststehenden Zeit.
(vgl. w.u. Nr. 3 und 4). Zielinskis ist die ''Handlung" eine in der Wirklichkeit vorgegebenen, In unserer Vorstellung (~gl. o. S.
Anm. 2 und w.u. Nr. 6 und dazu noch S. 59 ff.) entsteht die Zeiterstreckung erst durch Rückwendungen und Vorausdeutungen. M.a.W. ist die Zeit in einer Erzählung nur
ein
Element
unter
das beliebig direkt jekt der Erzählung
anderen
semantischen
Elementen,
oder indirekt geschaffen wird. ist nicht zuerst eine bestimmte
Ob-
Zeit, sondern eine menschliche Handlung, die in der Sequenz und Konsequenz der Erzählung Zeit schafft. Das überspringen der Erzählung trägt entschieden dazu bei, den Eindruck 3.
eines
Zeitgerüstes
Nr. 2, c); Nr. 3, c) und Nr. 6, c)). Der Szenenwechsel oder das überspringen wird
für
Handlung
Zielinski bzw.
eines
durch
eine geln
freie folgt,
Schöpfung die teils
lung selbst liegen, schender dichterischer
die
Dynamik
''wirklichen''
(siehe w.u., unter 2, gen der Erzählung ist
4.
zu schaffen der einer
Vorganges
(vgl.
w.u.
Erzählung ''wirklichen'' erzwungen
d); 3, d); 6, d)). Das übersprin- unserer Vorstellung zufolge des Dichters, in der Logik
teils
aber das Erfindungen
die der
ihrerseits erfundenen
Ergebnis überrasind, die bestimmte
Wirkungen verursachen (siehe w.u. passim). Nach Zielinski erlaubt die vorgegebene leere "Zeit" Einordnen parallel verlaufender Handlungen in ihr, es für den Dichter zu erzählen den homerischen Epen ein echtes
ReHand-
gilt. Somit zeitliches
das die
gebe es in Nebeneinan-
der. Dieser Meinung stehen die Beurteilungen von H. Fränkel und E. Balensiefen (vgl. w.u., passim) und teilweise die Ansicht U. Hölschers entgegen. Unserer Vorstellung nach wird der Eindruck in den homerischen Epen erst durch
der das
Gleichzeitigkeit überspringen
der
13,
-
Erzählung
2.
verursacht
Zielinskis
(vgl.
hier
unten,
passim).
Betrachtungen
Thaddaeus
Zielinski
tümlichkeit
der
Erzählung
44 -
macht, Reden
a.a.O.,
gegenüber
folgendermaßen
5.
der
auf
441,
die
Eigen-
Zeiterstreckung
der
aufmerksam:
" Die Rolle der reproduzierend-kombinatorischen de (l) ist eine doppelte: 1)
werden
Ereignisse
der
dem Hörer
bekannt
des Achill (usw.),
A 365
2) werden
Vorvergangenheit
gemacht. ff.,
Ereignisse,
Dahin
des
die
rekapituliert.
den waren,
auf
gehören:
Odysseus
bereits
Metho-
die
vom Dichter
Dahin
Personen
schichte
charakteristische
a)
erzählt
gehören:
ein
Umstände
wor-
Teil
der
Agamemnons
B
. t eine . 1s ein. f adem Auftreten
aus
genannten
Methoden
sind
zwei
der
Methoden von Zielinski, die sich mit der Gleichzeitigkeit in den Epen beschäftigen. kurzer
ligen
Erzählung
ihrer
Vorge-
mitzuteilen.''
Die beiden
ein
Weise
B 303 ff ....
die Rede Erzählung des Achill A 370 ff., 56 ff. und dgl. mehr. . Ro 11 e d er zuruc~gre1 .. '· 'f en d en Me th o d e ( 2 ) D1e che: der Dichter bedient sich ihrer, um bei neuer
diese
Überblick
Spezifika
besser
Die nachträglich der
mal dann,
wenn er
läßt
der
übergeordneten
erzählten
eine
Zielinskis
Person
(durch Handlung
Eine die
etwas
zeitliche
Handlung
nun durch
Personenrede).
reproduziert
nach
und nachträglich dies
Gesamtzahl,
um die
jewei-
hervorzuheben.
Dichter
len
(d.h.
deren
vier
Wiedergabe der In der folge
reproduzierend-kombinatorische
gebraucht
geschehe
über
insgesamt
die
Methode
Auffassung
jedes-·
Vergangenes
erzäh-
Verbindungen
mit
herstellt.
In der
''indirekte
Darstellung''
Handlung Personenrede)
A chronologisch
B wird
Erzählung
nachträglich
und mit kombiniert.
der
schon
Hierzu
- 45 stellt
Zielinski
homerischen Handlungen
fest,
daß die
Personenreden
Epen keine Bezüge zu parallel enthalten. Sie beziehen sich
her Erzähltes. Wenn die liegt diese Vergangenheit
in den
verlaufenden auf schon vor-
Reden Vergangenes enthalten, entweder noch vor dem An-
fangszeitpunkt der Epen, oder sie beinhaltet in der Art einer Rekapitulation das schon vorher Erzählte. So sind die Personenreden bei Homer kein Mittel, um Handlungen als parallel verlaufende erscheinen zu lassen. Wir werden auf diese feststellung über die Reden wenn auch b) Die
auf
anderen
"zurückgreifende
Grundlagen Methode''
- später stellt
zurückkommen.
nach
erfolgter
ein Zurückkehren des Erzählung eines Handlungsstranges Erzählerberichtes zum Ausgangspunkt dar, um auf diese Weise eine parallel verlaufene Handlung erzählen zu können. Dieses Verfahren (nach Zielinski ein unnatürli-
ches)
direkt
wird
vom epischen
Dichter
die Erzählung parallel verlaufender braucht, sondern vielmehr nur für Vorgeschichte blick
seiner
ihres
nicht
Handlungen Ereignisse,
Personen
betreffen
erzählt
werden.
Auftretens
gerade
für
gedie die
und im Augen-
Diese Methode beschreibt Zielinski anläßlich der verschiedenen Möglichkeiten der Wiedergabe (durch den Erzählerbericht) von parallel verlaufenden Handlungen (l) und stellt dazu vorgeschlagenen c)
Die
fest, daß die homerischen Epen zu dem Zweck davon keinen Gebrauch machen.
"gleichzeitig
gebraucht
der
analysierend-desultorische epische
Dichter
parallel verlaufende Handlungen der Weise, daß er eine Handlung verharrenden
oder
nach
Zielinski,
zu erzählen A in einen
fortschreitenden
Vorgang"
Methode" wenn es
in gilt, ''gleichmäßig
übergehen
läßt und seine Aufmerksamkeit dann der Handlung 8 widmet. Gleichmäßig verharrende oder fortschreitende Vorgänge nennt Zielinski Aktionen, die die Aufmerksamkeit nicht fesseln, wie z.B. Schlafen oder Gehen u.ä. (J). Daraus
ergibt
sich
eine
Gleichzeitigkeit:
Handlung/Vor-
( 2)
-
gang,
jedoch
keine
Springen von einem gibt sich also die d) Eine
vierte
46 -
von der
Handlung/Handlung.
Handlungsstrang Gleichzeitigkeit
abgeleitete
von beiden Vorgang,
Im
auf den anderen beider.
Methode,
nen Namen hat, gebraucht er die Gleichzeitigkeit will. Keine gleichmäßigen
Art
für
die
er-
Zielinski
kei-
der Dichter ihm zufolge, Handlung/Handlung schildern
wenn
Handlungen mündet in einen sondern beide machen eine erzäh-
lenswerte Handlung aus. Dann - so Zielinski - erzählt der Dichter beide Handlungen, und zwar nacheinander und so, als ob sie auch tatsächlich nacheinander geschehen wären.
Und dann
fügt
er
noch
chronologische
Beziehungen
hinzu, die die Vorstellung des Nacheinanders bekräftig~n (sog. ''falsche Synchronismen'' (l)_ Die auf diese Weise
nacheinander
Zielinski Handlung" tigkeit
dargestellten
die "scheinbare bestehe aus der beider
Zur Verdeutlichung
Handlungen genüge
Handlungen
sind
für
Handlung". Die ''wirkliche Rekonstruktion der Gleichzeidurch hier
den Hörer ein
Leser.
bzw.
Beispiel:
Im Buch 0
der Ilias entsendet Zeus Iris zu Poseidon (157-167) und Apollon zu Hektar (221-235). Beide Handlungen, die Iris-Poseidonund die Apollon-Hektor-Handlung werden in der
epischen
Darstellung
nacheinander
erzählt.
Nach
deren Ablauf aber könnten beide Handlungen als gleichzeitig geschehene betrachtet werden. Der Rückzug Poseidons sollte nämlich mit dem Eingreifen Hektars zusammenfallen. Das sei folglich die ''rekonstruierte Gleichzeitigkeit'' sich die
oder die "wirkliche Handlung". Dabei ordnet Stelle O 222 ff. in die Rekonstruktion nur
schwer ein, da sie vor der Erzählung des zweiten Handlungsstranges den ersten als schon abgeschlossen voraussetzt. Das nun nennt Zielinski einen "fehlerhaften ( 2) Synchronismus" für unsere Darstellung wollen wir von Zielinskis tungen drei Punkte im Auge behalten:
Betrach-
- 47 -
1. Wenn die Personenrede vergangene liegen diese immer zeitlich vor Erzählung, oder aber sie bezieht tes. Dieser Bezug kann freilich Rekapitulation einzige 2.
form
annehmen, einer
sie
ist
Rückwendung
A contrerio sensu berichtet nicht bekennten Ereignisse,
Handlungen berichtet, dem Anfang der epischen sich auf schon Erzählu.a. euch die form der aber
auf
die die
m.E.
schon
nicht
Erzähltes.
Personenrede sich in der
keine Zeiter-
streckung der Erzählung abspielen und parallel gestellten Handlung verlaufen. 3. Gleichzeitige Handlungen gibt es nach Zielinski ''wirkliche'', d.h. als zweier Handlungsstränge
3. Die Stellungnahme
rekonstruierte innerhalb
Zu der Nicht-Inanspruchnahme zierend-kombinatorischen scher führt
für den epischen Krischer an, der
dar-
nur
als
Gleichzeitigkeit der Epen.
Einteilung
und Gültigkeit
der ''nachträglich Methode" ( 2 ) besteht
Dichter epische
reprodunach Kri-
kein Zwang. Als Beweis Dichter habe diese Me-
thode für die Erzählung parallel verlaufender gen zumindest gekannt. Es sei in des Dichters gelegen, sie anzuwenden bzw. nicht· anzuwenden. brauche mit der
zur
noch
T. Krischers
T. Krischer (l) bestreitet die der Methoden von Th. Zielinski. a)
die
HandlunHand Man
nur an die Apologoi zu denken, die eine Einheit Kalypso-Episode bildeten und doch teilweise
durch die direkte Erzählung durch die Rede des Odysseus reproduzierend-kombinatorisch,
größtenteils aber (f-v), d.h. nachträglich erzählt würden.
(E),
Mit Zielinski kann man aber gegen Krischer daß die Apologoi keine Inanspruchnahme der
einwenden, nachträglich
reproduzierend-kombinatorischen Methode bedeuten. Denn sie stellen eine Personenrede dar, die sich auf Vergangenes einläßt, das außerhalb der Zeiterstreckung der Erzählung vor ihrem Anfangszeitpunkt liegt. Dieser ist
-
nach
Zielinski
ein
Gebrauch
der
Dagegen
wendet
der
Epen
genannten
(d.h.
lassen
Zielinski
dem Dichter
Methode
Krischer
frei
anfangen für
erlaubter,
ein,
(vgl.
Dichter können,
hätte
würde, verliefen.
vom Dichter nicht
also
der
sowenig terliege. Handlung'' die
als
die
dieser
sie
eine
erzählen auf
Ithaka
der Verbot
Epen
frei
unterliegt
nachträglich
er
(oder reproduzie-
(l)
Methode
meint
T. Krischer,
bediene
und dabei
daß eben-
Zwang zu deren Nicht-Inanspruchnahme Beweis führt er an, daß die ''wirkliche
un-
Zeit
sich
zweimal
"scheinbare
Wirklichkeit
Begebenheiten
formulierten
Methode
sich
einem Als
eine
nachträglich
weil
dann
der
früher
Methode.
b) Zur zurückgreifenden Dichter
der
so Krischer,
den Gebrauch
rend-kombinatorischen
der
Apologoi
Anfangszeitpunkt
eingesetzt,
über
die
Odyssee
zu den Ereignissen
dem von Zielinski
Zwang)
die
Methode, die
parallel
Ist
eingesetzt
Inanspruchnahme
darstellten,
welche
Anfangszeitpunkt
nur
wären
reproduzierend-kombinatorischen Personenrede
S. 44).
vom Dichter
dann
verbotene
geläufiger
oben
daß der
zwanglos)
Der epische
werde.
48 -
durchlaufen
Handlung''
parallel
läßt,
dargelegten
abspielen;
indem Ereignisse
und daß die
in
Zeit,
die
wird, in Wirklichkeit ein Nacheinander dargestellt Nebeneinander ist. Der Dichter habe also ein Mittel
erfunden, dieses c)
Die
die Mittel
Zeit
zweimal
sei
die
"gleichzeitig
hätte
der
brauchen hätte
können,
seus-Handlung gen können. scheinbare Handlung größer
nach z.B.
seien.
auch
auch
anderswo
Erzählung
Abständen habe
von
jedoch
auf
hin die
vorgezogen und somit (J). Dieses Verfahren wenn die
und
(2)
Methode''
Telemachos-Handlung
in kleineren Der Dichter
der
ein
Handlung''.
Krischer,
bei
von der
Handlung verschoben
"desultorisch",
"scheinbare
zu lassen,
analysierend-desultorische
Dichter,
nämlich
durchlaufen
als
Abstände
ge-
a-6. Er die
und her
Odyssprin-
Darstellung
als
die Odysseussei ohnehin in diesem
Falle
-
49 -
d) Krischer mißt der Diskrepanz zwischen "scheinbarer" "wirklicher" Handlung eine große Bedeutung bei (l)
und und
macht es zum Kern seiner Darlegung, diese Diskrepanz zu erklären. Er erforscht die Gründe, weshalb der Dichter einen Handlungsstrang, der in Wirklichkeit parallel zu der zuerst erzählten Handlung verlaufe, verschoben und als scheinbar nacheinander geschehene Handlung sogar unter Hinzufügung "falscher Synchronismen" (Z) dargedie Verzögerung (J) stellt habe. M.a.W. er versucht, eines Handlungsstranges zu klären. Er kommt zu dem Ergebnis, daß sie aus erzähltechnischen Gründen geschehen ist. Verzweigungen, aus denen sich zwei Handlungsstränge ergeben, werden meistens angekündigt ( 4 ), und zwar durch Personenreden. Er macht darauf aufmerksam, mit welcher Häufigkeit dieses Element in immer gleicher Form in den Epen vorkommt, und fügt noch hinzu: '' ••. dann wird vollkommen deutlich, daß der Dichter damit nicht den psychologischen Gegebenheiten der jeweiligen Situation Rechnung trägt, sondern daß die Ankündigung als technisches Mittel verwendet wird. Sie dient nicht in erster Linie dazu, die angeredete Person über Pläne des Sprechenden zu informieren, sondern sie soll den Hörer des Epos über die Pläne des Dichters orientie(5) ren" wird in einer Personenrede Aber nicht jede Verzweigung angekündigt. Daher legt Kriecher Fälle von nicht ange6 kündigten Verzweigungen ( ) (zumeist Szenenwechsel auf dem Schlachtfeld) und von ihm so genannten "Einfügungen 7 dar, bei denen die Beziehung eines neuen Stranges" ( ) zu dem auf S. 96 seines Aufsatzes behandelten Szenenwechsel naheliegt.
4.
Die Grundlagen
der
Zielinski'schen
Zielinskis Theorie stützt und von ihm dargestellte
sich auf Annahmen:
Theorie zwei damals
geläufige
- so a) Eine Vorstellung der Sinneswahrnehmung im allgemeinen und der Wahrnehmung der Zeit im besonderen; b) eine Vorstellung des dichterischen Schaffens. Der Dichter Wirklichkeit
gibt die genauso
ihm durch die Wahrnehmung erschlossene wieder, wie er sie wahrgenommen hat.
Es gebe eine natürliche, unmittelbare Art der Sinneswahrnehmung und eine sekundäre, erst durch Korrektur entstandene Art. Die Wahrnehmung des zeitlichen Nebeneinanders sei in der Sinneswahrnehmung erst auf die zweite Art entstanden und könne nur durch Korrektur, d.h. künstliche Mittel oder Täuschung, in der poetischen Darstellung wiedergegeben werden (l) Da der homerische Dichter die Wirklichkeit so darstellen wolle, wie er sie wahrgenommen habe, und dabei keine unna(2) türlichen Mittel gebrauche, die zur Täuschung führten, unterliege er mehreren Zwängen oder Verboten, wie es Kri(3) scher dargelegt hat. Die Vorstellung von der fens, des literarischen
Beziehung des dichterischen Kunstwerkes zur Wirklichkeit
Schafist
inzwischen eine andere geworden, als es damals der Fall war. Vielleicht gibt es keinen besseren Ausdruck, als sie 4 als eine "Mimesis nach Wahrscheinlichkeit'' ( ) zu bezeichnen. Aber gerade dann, wenn es um Zeitzusammenhänge geht, "macht die Mimesis am frühesten halt" ( 5) Anläßlich Bernhard
dieser Shaw's
wendet G. Müller einen Satz Beziehung 6 ( ) über das Drama auf die Erzählung an:
''The theatre imposes unities of time nature in her boundless wastefulness
end place is free".
from which Aber ande-
rerseits geht die erzählte Wirklichkeit in ihren schöpfeweit über das hinrischen Möglichkeiten für den Dichter aus, was die Natur oder Wirklichkeit selbst bieten kann. Zielinskis nicht nur
schauender Dichter ( 7 ) benimmt sich jedoch wie ein Berichterstatter oder Historiker (B)
-
51 -
sondern will noch dazu die Wirklichkeit wie er sie wahrgenommen hat.
5. Die Wahrnehmung des und ihre Wiedergabe
so wiedergeben,
zeitlichen Nebeneinanders im allgemeinen
Die Wahrnehmung des zeitlichen Nebeneinanders geschieht nach Zielinski, wie oben angedeutet, als Korrektur und etwas Sekundäres, wenn es um das zeitliche Nebeneinander zweier ''Handlungen'' geht, nicht aber, wenn es um das gleichzeitige Nebeneinander von "Vorgängen" (l) geht. Hier sei die Wahrnehmung ches und Primäres.
des
Nebeneinanders
noch etwas
Natürli-
Eine die Aufmerksamkeit fesselnde "Handlung" bringe zu der Betrachtungsweise des schauenden Dichters "mehrplanigen" die Dimension der Zeit hinzu und verdränge somit die Raumdimension der Tiefe, die die Wahrnehmung des zeitlichen Nebeneinanders ermögliche (Z)_ Unser Bewußtsein Ereignisse wird
der Gleichzeitigkeit nicht zuletzt dadurch
zweier oder mehrerer erreicht, weil wir
eine einzige Handlung anschauen und sie dann mit einer anderen Handlung desultorisch oder nachträglich kombinieren, wie es Zielinski will. Vielmehr spielt bei der Betrachtung einer einzigen Handlung unsere Erfahrung der Gleichzeitigkeit mit. Die von Zielinski beispielsweise angeführten Handlungen lassen sich in Vorgänge auseinander nehmen, die parallel verlaufen und als solche ohne weiteres wahrgenommen. werden. Die Erfahrung (J) der Gleichzeitigkeit ist selbstverständlich, in jeder Wahrnehmung. Sie haftet Zeitvorstellung an ( 4 )
und man rechnet mit ihr außerdem jeder möglichen
- 52 -
6. Die Darstellung im besonderen
des
zeitlichen
Nebeneinanders
Die Vorstellung der Gleichzeitigkeit wird in jeder Erzählung, die prinzipiell aus einem Nacheinander besteht, durch verschiedene Mittel oder Methoden hervorgerufen, unter denen keine sich als primär oder natürlicher als andere ausgeben darf. Wir behalten in der Folge die Anordnung in der Darstellung bei, die wir für die Zielinski'schen Methoden und Kriechers Stellungnahme dazu gebraucht haben.
A. Darstellung gleichzeitiger Handlungen durch Rückwendung in der Personenrede(= ''nachträglich reproduzierend-kombinatorische Methode") Es ist durchaus möglich, durch das Mittel der Personenrede noch nicht erzählte Ereignisse vorzutragen, die parallel zu einer schon erzählten Handlung oder auch parallel zu einer noch zu erzählenden Handlung verlaufen. Die Geschichte der Erzählliteratur kann dies reichlich bezeugen. Die homerischen Epen machen aber von diesem Mittel für die Darstellung gleichzeitiger Handlungen keinen Gebrauch. Hier interessiert uns wenig, was der Dichter hätte machen können. Tatsache ist, daß in den vorhandenen Epen in der Regel (l) eine derartige Anwendung der Personenrede nicht vorkommt. Die Rückwendungen in den Reden beziehen sich auf Vergangenes, des außerhalb der Zeiterstreckung der Epen liegt, oder nehmen auf bereits Erzähltes Bezug. Diese Bezugnahme braucht nicht ausschließlich die Form einer "Rekapitulation" zu haben, wie Zielinski vorschlägt. Über Arten der Rückwendungen in den Personenreden referieren wir im dritten Kapitel dieser Untersuchung.
- 53 -
B. Darstellung des
gleichzeitiger
Erzählerberichtes
Handlungen (''zurückgreifende
durch
Rückwendung
Methode")
Diese Möglichkeit des Erzählerberichtes, durch einen zeitlichen Rückgriff eine gleichzeitige Handlung zu erzählen, ist ebenfalls in der Erzählliteratur reichlich bezeugt. Zeit fand anderswo diese andere Sätze wie: ''Zu dieser Handlung statt", oder "Das geschah während ••• " finden sich in vielen Erzählwerken für die Darstellung gleichzeitiger Handlungen (l). Die homerischen Epen benutzen für die Erzählung gleichzeitiger Handlungen dieses Mittel auch nicht. Daran ändert die Tatsache nichts, daß der Erzählerbericht Rückwendungen enthält. Diese Rückwendungen beziehen sich auf Vergangenes, das vor der Zeiterstreckung der Epen geschehen ist.
C. Allgemeine ermöglichen
Merkmale,
die
die
Gleichzeitigkeit
Der Besprechung von Zielinskis "gleichzeitig analysierenddesultorischer Methode'' und von allem, was damit zusammenhängt (Z), wollen wir an dieser Stelle einen allgemeinen Hinweis auf die selbstverständlichen Merkmale vorausschicken, die eine beliebige Erzählung aufweisen muß, daHandlungen (J) überhaupt mit in ihr zwei (oder mehrere) als
gleichzeitig
1. Es müssen zwei Dies erfordert
geschehene
betrachtet
werden
können.
(oder mehr) Handlungen vorhanden sein. 4 eine gewisse "Abgegrenztheit" ( ) der
einen Handlung gegenüber der anderen. a) Abgegrenztheit in bezug auf Personen: dieselben Personen dürfen sich nicht gleichzeitig an zwei verschiedenen Handlungen beteiligen, soweit man nicht eine Art "ubiquitas" für sie voraussetzt. Verschiedene Personen sind also nötig, um sich zwei Handlungen als parallel verlaufende vorstellen zu können.
- 54 -
b) Abgegrenztheit des Ortes: nur Handlungen an verschiedenen Orten oder solche, die an demselben Ort stattfinden, nicht aber untereinander in Verbindung werden (l)_ stehen, dürfen als gleichzeitig angesehen c) Konsekutiv-kausale Abgegrenztheit: um zwei Handlungen als gleichzeitig betrachten zu dürfen, ist es erforderlich, daß eine von ihnen nicht Ursache oder Anlaß der anderen ist, daß beide keinen direkten Einfluß aufeinander ausüben und daß die andere angesehen nicht als Effekt, Folge usw. der ersten 2 wird < > 2. Es ergibt sich meistens, oder mehrere dieser drei Sonst würde die Erzählung
daß die zwei Handlungen eine Gemeinsamkeiten aufweisen. in ihre Teile zerfallen (J).
a) Gemeinsamer Ausgangspunkt: Beide Handlungen fangen an ein und demselben Ort mit denselben Personen an, dann trennen sich die Personen (und Schauplätze) ( 4 )_ b) Gemeinsamer Endpunkt (oder Vereinigungspunkt): Zwei Handlungen verbinden sich zu einer. Es kann die Möglichkeit bestehen, daß die Vorgeschichte beider jetzt vereinigter Handlungen gleichzeitig abgelaufen ist. im Verlauf beider Handlungen: c) Gemeinsamkeiten ca) Gemeinsamkeiten, die darin bestehen, daß eine Handlung vom Standpunkt der anderen her betrachtet wird: z.B. Teichoskopie. cb) Gemeinsamkeiten im häufigen Hin- und Herspringen: Das Oberspringen stellt eine Beziehung her, die zu chronologischen Verknüpfungen veranlassen kann.
Einfaches
Oberspringen
Abgesehen
von Zielinskis
toriecher
Methode"
(S)
wollen
"gleichzeitig wir
uns hier
analysierend-desulait
de• einfachen
- 55 -
überspringen der Erzählung von einer Handlung auf eine andere Handlung bzw, einen anderen Schauplatz beschäftigen und die Folgen betrachten, die dieses überspringen für die Vorstellung der Gleichzeitigkeit haben kann (l)
"Wo ich von der einen Handlung zur anderen überspringe, habe ich mir die Gleichzeitigkeit der beiden unmittelbar zu Bewußtsein gebracht" (Zielinski, a.a.O., S, 413). Dies ist die einfachste Methode, die den Eindruck von Gleichzeitigkeit vermittelt. Anders ausgedrückt: durch den raschen Wechsel in der Erzählung von Handlung Azur Handlung B wird unsere Erfahrung von Dauer wachgerufen. Wir neigen dazu, die soeben verlassene Handlung (A) zeitlich "nach vorne" zu projizieren und die folgende Handlung (B) zeitlich "rückwärts" zu verlängern, d.h. den Anfang von "B" mit dem Ende von "A" zusammenklingen zu lassen. "A" wird also nach dem Gesagten beim Hören bzw, Lesen von "B" dem Hörer bzw, Leser in irgendeiner Weise·gegenwärtig sein, Abrupte Schnitte erfordern das zeitliche Projizieren nach "vv'rne" und "rückwärts", um so das Bewußtsein der Gleichzeitigkeit zu wecken, Im Leser bzw. Hörer wird bei einem solchen abrupten "Szenenwechsel" subjektiv die Empfindung hervorgerufen, "gerade rechtzeitig" zum Auftakt eines neuen Geschehens an einem anderen Schauplatz zu erscheinen. Ein Beispiel dafür gibt A 220, wo Zielinaki uns beim enleitet (5. 428). Projizieren nach "rückwärts" Bei diesem einfachen "überspringen" kommt der Dichter unserem Vorstellungsvermögen entgegen. Es kann sein, daß die zu verlassende Handlung zu einem Ruhepunkt - nach Zielinski - zu einem "gleichmäßigen verharrenden Vorgang" (a.a.O., S. 412) gelangte. Somit wird der Eindruck der zwar gefördert, es herrscht jedoch die Gleichzeitigkeit Empfindung vor, "vom weniger Bedeutsamen zum Bedeutsameren geführt zu werden" (Krischer, a.a.O., S. 97). Daß ein
solches
einfaches
überspringen
stattgefunden
hat,
- 56 -
läßt sich an Orts- und Personennamen erkennen (z.B. B 786; 0 390), die meistens in den ersten Versen nach dem überspringen angegeben werden. In Verbindung damit gibt uns der Dichter "Laufstege" des Sinnzusammenhanges, die eine Handlung mit der anderen verbinden. Ein solcher ist z.B. die optische (X 24-25) oder akustische (N 837/2 1) Wahrnehmung. Eine Person in der Handlung A nimmt die Handlung B wahr (bzw. nimmt sie nicht die Erzählung über. wahr, z.B. N 521) und somit springt Es kann auch sein, daß die Erzählung nach einer Wahrnehmung erst später zur wahrgenommenen Handlung (z.B. 3 153überspringt. Oder eine Handlung kann aus dem 155 -8353) Gesichtspunkt der anderen wahrgenommen werden, die Erzählung aber springt nicht über (z.B. Teichoskopie). Eine andere Verbindung zwischen beiden Handlungen ist auch B zurücklegt. Die-Erder Weg, den eine Person von Abis zählung springt mit der Person über wie in B 16-17 oder wechselt zuvor, so daß die Ankunft der Person am Ankunftsort erlebt wird (z.B. r 103-106 .r12o~r 245 ff.). Auch Wege vernicht erzählte Wahrnehmungen und nicht erzählte binden Handlungen. Manchmal fehlt allerdings jede Motivierung des Überspringens; die Nacht oder der Tagesanbruch vermitteln dann den Wechsel (l)
Mehrfaches Wenn die
überspringen Erzählung
mehrmals
in kürzeren
Abständen
zwischen
zwei Schauplätzen, trennt hält oder
die der Dichter entweder örtlich gean demselben Ort (z.B. Schlachtfeld) ansetzt, hin und her springt, bildet sich auf jeder Seite die Vorstellung einer Handlung, die parallel zu der anderen zu laufen scheint. Dieses
Hin-
und Herspringen
in kürzeren
Abständen
Zielinski als "gleichzeitig analysierend-desultorische wie wir oben gezeigt haben ( 2 ) thode'' benannt,
wird
von Me-
- 57 -
Es wird z.B. die Erzählung eines Handlungsstranges A unterbrochen, um eine Handlung B zu erzählen, dann verläßt die Erzählung die Handlung Bund nimmt die Handlung A wieder auf.· Solange die Erzählung in B verbleibt, ereignet sich in der verlassenen Handlung A in den homerischen Epen meistens nichts oder nichts von Bedeutung (nichts Erzählenswertes). Wenn sich in A inzwischen überhaupt etwas geändert hat, dann ist es eine leichte Aufgabe für den Hörer-Leser, sich vorzustellen, was währenddessen geschehen ist. Eine unveränderte Lage (- die auch meistens eine ruhige ist und nach Zielinski als gleichmäßig verharrender oder fortschreitender Vorgang bezeichnet wird-) trägt dazu bei, die Handlungsteile miteinander zu verbinden und einen parallelen Handlungsstrang in der Vorstellung entstehen zu lassen. Ereignen sich aber zuviele Veränderungen auf dem verlassenen Handlungsstrang, so wird diese Vorstellung nicht gefördert. Diese Veränderungen finden in in der Weise statt, daß der Hörerden Epen aber meis~ens Leser sich leicht vorstellen kann, was auf dem verlassenen Handlungsstrang passiert ist (l)
D. Die rekonstruierte
Handlung
(2)
Die vierte von Zielinski skizzierte Methode haben wir oben beschrieben. Sie ist diejenige, die der Dichter gebraucht, "wirklich" parallelverlauwenn er zwei, nach Zielinski, fende Handlungen darstellen und keine von beiden auslassen will (vgl. a.a.0., S. 432). Nun bietet der Rekonstruktion als auch eines
homerische Text Stellen, im Sinne eines zeitlichen Nacheinanders erlauben.
In der besprochenen Stelle 158-219 zeitlich parallel Die Gründe sind ersichtlich: a) Man sieht seinen
nicht,
Auftrag
in 0 läßt Zielinski die Verse zu den Versen 220-280 geschehen.
warum Apollon hätte
die sowohl eine Nebeneinanders
warten
vor
müssen.
Zeus solange
auf
- 58 -
b) Es wäre
sinnvoller,
wenn der
Kampf auf
sich auf beiden Seiten entsprechend Rücktritt des Poseidon sollte z.B. rung Hektars zusammenfallen.
dem Schlachtfeld
entwickelte. Der mit der Ermunte-
Für das zeitliche Nacheinander aber spricht die Tatsache, daß beide Handlungen nacheinander erzählt werden, und der deutliche Hinweis (0 222), daß sie nacheina~der geschehen sind. Diese Stelle ist hingegen für Zielinski eine falsche Angabe, weil sie nicht in die Rekonstruktion der ''wirklichen Handlung" paßt. Sie erweist sich als für diese Rekonstruktion hinderlich, denn sie läßt die Handlungen eindeutig als nacheinander geschehene erscheinen. Die erzählte Hand( 1) lung ist für Zielinski eine "scheinbare Handlung'' Die Gründe,
die
lungen sprechen, Synchronismen'' Noch ein
Beispiel
lesis. Er stellt derjenigen der
für
das
nennt 2 ( ).
zeitliche Krischer
findet
sich
die Handlung Verse ä 457-El
Gründe für die Gleichzeitigkeit a) Drei der in der Epipolesis
Nacheinander ''falsche
nach
der
oder
Zielinski
Hand-
fehlerhafte
in der
Epipo-
der Verse ä223-421 als mit gleichzeitig erfolgte dar. wären nach Zielinski: genannten Helden erscheinen
auf dem Kampfplatz in derselben Reihenfolge, wie sie Aias, Odysseus und Diomedes. genannt wurden, nämlich Dies bedeutet, nach Zielinski, daß sie sich sofort nach ihrer Ermutigung zum Schlachtfeld begaben und sich ihre Ankunft dort somit unmittelbar auf die Ermutigung folgend ereignete. b) Der Kampf scheint während der Epipolesis schon an einer Stelle entfacht zu sein (A332 ff.). Für das Nacheinander a) daß die Epipolesis schieht, b) daß die Schlacht
beider Handlungen spricht aber eindeutig vor der Schlacht geerst
in 424 ff.
anfängt
(J)
-
59 -
Der Sinn dieser Rekonstruktionen des zeitlichen Nebeneinanders sei es, zum besseren Verständnis des Textes beizutragen, da sie - wie die genannten Autoren meinen - sinnlose Wartezeiten auf den verlassenen Handlungssträngen vermeiden helfen. Dabei tut man aber dem Text Gewalt an, wenn man die vom Dichter angegebenen chronologischen Beziehungen als "falsche oder fehlerhafte Synchronismen" bezeichnet. Einen anderen Nutzen sehe ich in der rekonstruierten Handlung nicht, und diesen finde ich nicht besonders bedeutend, denn die Notwendigkeit, das zeitliche Nebeneinander zu rekonstruieren, erwächst nicht aus dem Text selbst. Es gibt sogar Handlungen, deren Abfolge kaum Einfluß auf die Erzählung hat, d.h. "sie könnten sich bisweilen ohne Schaden vertauschen lassen" (l). Um so mehr lassen sich Handlungen ohne Schaden für die Erzählung zeitlich nach- oder nebenordnen. ''Der Gedanke an die Gleichzeitigkeit beider Geschehnisse bringt nicht mehr, (2) als was das bloß Gegenständliche auch schon enthält"
7. Das zeitliche homerischen
NebenEpen
und Nacheinander
in den
Daß den homerischen Epen ein Zeitempfinden nicht fehlt, zweier oder mehrerer nebeneinander welches die Vorstellung ( 3) verlaufender Handlungen erlaubt, steht außer Zweifel Parallel verlaufende Handlungsstränge ( 4 ) sind ein unübersehbarer Bestandteil der homerischen Epen. Sie sind auf diese in ihrem Aufbau angewiesen. Vielleicht gilt dies in ( 5) entscheidenderem Maße für die Odyssee als für die Ilias Das zeitliche Nebeneinander zweier Handlungsstränge hat aber einen eigentümlichen Charakter, der auf verschiedene 6 Weise beschrieben worden ist ( ) Die Vorstellung
des
zeitlichen
Nebeneinanders
wird
in den
-
Epen durch
das
an erster
überspringen
Stelle
erzeugt.
strengere
den Zweck,
und streng
Es hat
durchgezogene
herzustellen.
Abwesenheit
strenger
durchgezogener
dem epischen einer
Erzählung
nicht
Beziehungen
Gleichzeitigkeit
streng
der
allerdings
chronologische
Diese
60 -
Beziehungen
Gleichzeitigkeit
Vortrag
genauer
chronologischer ist
zu erklären,
die
einerseits
aus
Schwierigkeiten der
Handlungs-
stränge wohl gemieden hat; andererseits ergibt aus dem Umstand, daß die homerische Erzählung
sie sich zuallererst
Personenhandlungen
- eine
stimmte
bestimmten
der
und
Gleichzeitigkeit
und nicht
Zeiterstreckung
Daraus ergibt vorwiegendes
- wie angenommen
darstellt
be-
(l)
sich auch, daß die homerische Charakteristikum das zeitliche
Erzählung als Nacheinander (Z)
hat. Bei der
Gestaltung
seiner
Erzählung
Erzähler das schon Erzählte das schon Geschehene in der als
an jede
mögliche
- und dies
nicht
Rücksicht
Mangel
epische
Erzählte Vortrag
gleichbedeutend
Zeit
Aus der
Art
Vortrags ersichtlich
sich
von Narrata
schon
Geschehenem
auch
aus
und vom Hörer
Geschehene
( 4 ).
zu Narranda,
Der was
zu Geschehendem. des
daß die
aus
Geschehens sondern
Gegenstand
erklären,
Handlungsstränge
ihrer
Dauer
eigenen
epischen der
ver-
Entwicklung
wird.
nehmen streng
bewegt
sich
Den geschilderten Die Dauer
das
und dem eigentlichen
ließe
schiedenen
auch
mit
des
an Zeiterfahrung,
ist ist
homerische
Augen. Er ist an Erzählzeit eher
gegenüber
Das schon
noch
ständig vor abgelaufenen
rekonstruierbare
aus
der
dem vorher Erzählten (3) Wahrgenommenen - gebunden.
schon
jedoch
hat
der
Ereignissen sie
nur
die
fehlt "Zeit",
Handlungsstränge
miteinander
es nicht die
wird
verglichen.
sie
weder
an ''Zeit", 5 brauchen ( )_ streng
gemessen
- 61 -
Die Zeitrichtung von einem Davor zu einem Danach entspricht der Richtung der Sequenz des epischen Vortrages, a.a.0., d.h. der Erzählzeit (vgl. hierzu Gülich/Raible, 5. 264). Der homerische Vortrag füllt die Zeit als Erzählzeit. Daraus und als eine folge des Überspringens der Erzählung entsteht der Eindruck eines "horror vacui" Hoetwas mers, der dadurch gekennzeichnet ist, daß ständig ''Wichtiges" erzählt wird. Wartezeiten gibt es wohl nicht in der Erzählzeit. Die erzählte Zeit bringt aber reichliche - und für unser Empfinden störende - Wartezeiten in den verlassenen Handlungssträngen mit sich (l)_ Eine Antwort jedoch auf die frage nach der Wartezeit in dem verwird nicht lassenen Handlungsstrang im homerischen Vortrag in der erzählten Zeit, sondern in der Erzählzeit gegeben. Zwischen
0d.
4,623
und 15,1
vergeht
also
z.B.
die
Zeit,
die für das Vortragen von ca. 5.200 Versen nötig ist. Es vergehen nicht die ca. zehn Jahre der Rückkehr des 0dysseus und auch nicht der eine Monat, den die genau gerech2 C >. Wartezeiten wurden außerdem nete erzählte Zeit angibt im Griechenland des 6. Jahrhunderts funden als in unserer schnellebigen
bestimmt Zeit.
anders
emp-
Vorausgesetzt, daß die homerische Erzählung Personenhandlungen erzählt, bleibt alles durch die Logik der Handlung bestimmt, sobald die Erzählung sich in einem Handlungsbewegt. Es gehört aber nicht zur Logik der Handstrang lung, daß sie auf einmal verlassen und anderswo weiter erzählt wird. Das überspringen der Erzählung kann zwar in Weise motiviert werder Handlung selbst auf verschiedene den, es gehört selbst aber zur Erzählsequenz, die sich im Nacheinander der Erzählung, in der Erzählzeit, abspielt. Die Logik der Handlung und das überspringen der Erzählung verursachen den Eindruck einer erzählten Zeit, die eigentlich nur ein Element im semiotischen System der Erzähund die bei Homer keineswegs die Darstellung lung (J) ist, bestimmt. Die so aufgefaßte Erzählung stellt eine Mischung zwischen (Erzähl-)Zeit und Handlungslogik, zwischen Konse4 kution (Aufeinanderfolge) und Kon-Sequenz dar ( )
- 62 -
Den Personenreden Nacheinanders der homerischen bezeichnet
kommt bei Erzählung
Erzählung als werden kann.
Die handlungsbezogenen
der Gestaltung eine Rolle zu,
überdurchschnittlich
Partien
in
ihnen
des die
zeitlichen in der wichtig
sind
so zahlreich
und auch innerhalb der Rede so deutlich als Rückwendungen und Vorausdeutungen angeordnet, daß es erlaubt scheint, sie bei der Gestaltung der homerischen Reden als grundlegendes Element zu betrachten. Anspielungen auf parallel verlaufende Handlungen findet man auf der Ebene der handlungsbezogenen Redepartien nicht - es sei denn auf interpretatorisch erschlossenen Ebene der Spiegelungen, auf die wir hier nicht eingehen wollen.
der
- 63 -
2. Kapitel:
Die Vorausdeutungen in den Reden der Bücher A bis 8 der Odyssee
Unter Vorausdeutungen verstehen wir hier nicht allein die deutlichen Hinweise auf den weiteren Verlauf der Erzählung, sondern - wie gesagt - jedes Programmieren und Vorplanen, alle Aufträge, Aufforderungen, Wünsche, Befehle und sogar fragen, die einer Entsprechung im weiteren Verlauf der Erzählung bedürfen und sie auch in der Regel haben (l) Wenn nämlich ein Auftrag gegeben wird, stellt sich die frage, wann und wie er ausgeführt wird. Es entsteht somit eine Situation der Erwartung, die durch die Erfüllung des Auftrags zum Ausgleich kommt. wo Erwartung Diesen Erregungsmomenten der Handlung, geweckt wird, entsprechen Korrelate, die Erfüllung diese Erwartungen oder fragen eine Antwort geben.
auf auf
Die Vorausdeutungen oder prospektiven Textstellen befinden sich in den analysierten Büchern fast ausschließlich in 2 den Reden ( ) Als Ausnahmen seien die Vorausdeutungen des Proömiums (auf S. 10 Anm. 3 besprochen) und die Stelle (vgl. B,21-23 sowie der Monolog des Odysseus 6,142-144 w.u. Nr. 57) aufgeführt. Die Besprechung der prospektiven Reden und Rede-Partien haben wir folgendermaßen gegliedert: A) Einfache Vorausdeutungen B) Vorausdeutungen, die aus mehreren Detailaufträgen in Rede bestehen, die nacheinander ausgeführt werden. einer C) übergreifende Vorausdeutungen, die diejenigen von A und B einschließen. D) Vorausdeutungen, die über mehrere Bücher hinweg die Handlung bestimmen und die vorigen Gruppen übergreifen. E) Abgelehnte Aufforderungen r) fragen G) Redepaare H) Zusammenstellung der Beobachtungen (J)
- 64 A) Einfache Die Gruppe
Vorausdeutungen A schließt
Vorausdeutungen
ein,
die
nur
Auftrag enthalten, d.h. einfache Vorausdeutun~en. Vorausdeutungen dieser Gruppe kommen drei - oder der folgenden Merkmale vor: l. Es sind kurze und einfache Aufträge. 2. Ihre Erfüllung folgt unmittelbar der Rede. 3.
4. 5.
Im Auftrag Sie haben
ist eine Begründung enthalten. einen Vorläufer, auch in einer
einen
Bei den mehr -
Rede.
Sie stellen die letzte Redestelle vor ihrer Auflösung durch den Erzählerbericht dar und stehen somit am Ende einer Kette von Vorausdeutungen.
Diese Gruppe schließt fünf Unterteilungen ein: Aa) per Typus. Ab) Die referierte Aussage in derselben Funktion wie die wörtliche Rede, Ac) Einfache Vorausdeutungen, die Teil einer längeren Rede sind, Ad) Abweichungen in bezug auf das 5. Merkmal, Ae) Abweichungen in bezug auf das 2. Merkmal,
Aa) Der Typus
Nr.
1) 3 1 475-476
Nestor fordert in einer zweizeiligen Rede am Ende des dritten Buches seine Söhne auf, die Pferde an den Wagen zu schirren, der Telemachos und Peisistratos nach Sparta bringen wird. Diese kurze Rede enthält einen einfachen Auftrag, der sofort in der weiteren Erzählung ausgeführt wird. Situationsgemäß fügt der Erzählerbericht noch Einzelheiten über den Reiseproviant an.
- 65 -
Die Rede enthält auch eine kurze Angabe des Zweckes des Auftrags, und somit wird die rrage nach der rortsetzung der Reise des Telemachos, die schon mehrmals gestellt worden war, beantwortet. Schon bei der Anreise daß seine Reise nach 328 war schon danach sich gestalten sollte. schon fest. Auftrag ihrerseits auflösend 370 ausgesprochenen Nr. 82).
des Telemachos in Pylos wußte man, Sparta bevorstand. In den Versen 324gefragt worden, wie die weitere Reise In 324 ff. und 368b-370 stand es und Durchführung verhalten sich auch in bezug auf den von Athene in 368bAuftrag und weisen darauf zurück (vgl.
Im Erzählerbericht (447-485) der ausgewählte Reisebegleiter Nestor als solcher fungieren und 369 fest. Gemäß VV 36,49 für Peisistratos am besten.
erfährt man, daß Peisistratos sein wird. Daß ein Sohn des würde, stand schon seit 3,325 und 400 waren die Aussichten
Die Logik der vorausgegangenen Erzählung läßt diese stelle als Auflösung der offenen rrage ("rortsetzung Reise") und nicht als Anfang der Reise aussehen. Hier finden wir die auf S. 64 verzeichneten dieser Art von Vorausdeutungen wieder.
Nr.
Textder
Merkmale
2) 5 1 146-147
Diese kurze Rede des Hermes steht am Ende seiner Gesandtschaft nach 0gygia und schließt sich an die "Sinneswandel-Rede" Nr. 41 (vgl. w.u. S. 283, Z. 15.71) der Kalypso an. Sie stellt eine Zusammenfassung seines Auftrages dar, den auszuführen Kalypso unmittelbar nach dieser Rede unternimmt. Die Reise des 0dysseus wird allgemein eingeführt. Die konkreten Vorkehrungen sind aber in der Rede der Kalypso 160 ff. (Nr. 61) enthalten.
- 66 -
Nr.
3) 6 1 218-222
Odysseus fordert die Mägde auf, sich von der Stelle zu entfernen, wo er baden will. Die Mägde folgen unverzüglich der Forderung des Odyeseue. Er begründet sie auch. Allerdings scheint hier sein Schamgefühl nicht mit den allgemeinen Badesitten in Einklang zu stehen (vgl. 3,464; 4,49; andere 8,449), wie schon oft bemerkt worden ist. Auf diese Forderung des Odyseeus deutet aber keine vorangegangene Aufforderung oder Vorauedeutung hin (Merkmal 4 war zwar von Nausikaa in 210 fällt aus). Das Bad selbst den Mägden angeordnet worden, aber diese Forderung des Odysseus war nicht zu erwarten. Sie erwächst aus der Sidie Mägde tuation selbst. Die Aufforderung der Nau~ikaa, sollten Odysseus baden (210a), wird in 225 nicht erfüllt. Die Erklärung dafür liefert die Textstelle 217-223 (vgl. Nr. 51). somit - zusammen mit dem darauffolgenden Die Rede bildet Erzählerbericht - die Antwort auf die fragen nach dem Bad des Odysseus (vgl. w.u. Nr. 17 S. 72 f. u. z. 16.62).
Nr. 4) 7 1 179-181 In dieser Rede fordert Alkinoos Pontonoos auf, den Wein zu mischen und zu verteilen. Pontonoos führt den Auftrag anschließend aus. In den Versen l63b-165 war Alkinoos selbst von Echeneus aufgefordert worden, diese Handlung vorzunehmen. Die kurze Rede des Alkinoos und die Durchführung des Auftrags durch Pontonooa entsprechen der in den Versen 163b-165 geweckten Erwartung, wie und wann der Wein gemischt und verteilt werden sollte.
- 67 Nr.
5) 7 1 342
In dieser einzeiligen Rede wird Odysseus von den Mägden in Alkinoos· Haus aufgefordert, sich zur Ruhe niederzulegen. Odysseus folgt der Einladung sofort, und damit ist der Tag beendet. Die Angabe 7,188-189a (Nr. 74) mit der Aufforderung des Alkinoos an die Fürsten der Phäaken, sich zur Ruhe zu begeben, und die Ankündigung seiner Vorhaben für den nächsten Tag ließen ein allgemeines Zur-Ruhe-Gehen wie bei ähnlichen Textstellen - erwarten (vgl. Z. 15.5). Diese Aufforderung des Alkinoos wird in 229 durch die Fürsten der Phäaken erfüllt und ab 335 auch von den Hausbewohnern und Odysseus wahrgenommen (vgl. w.u., Nr. 15). Der Erzählerbericht lich der Vorbereitung
fügt detaillierte für die Nacht
Einzelheiten an.
bezüg-
Nr. 6) 8 1 11-14 Athene als Herold des Alkinoos fordert Berater der Phäaken auf, zum Marktplatz
die Führer und zu kommen. Ihre
Aufforderung wird in den darauffolgenden Versen 15-17a sofort von den Betroffenen befolgt. Dabei wird auch der Zweck erwähnt. Die Schaulust der Phäaken war offensichtlich größer als ihre Bereitschaft mitzuentscheiden. Die Versammlung war schon in 7,189 (vgl. Nr. 74) von Alkinoos angekündigt worden und den letzten Schritt zu ihrem Beginnen, daß nämlich die Herolde sie zusammenrufen, unternimmt Athene von sich aus. Allerdings läßt sich nur mit Mühe 7,189 als Ankündigung der Versammlung ansehen, da dort von Ältesten, hier jedoch von·Anführern und Beratern, dort von dem Palast, hier jedoch vom Marktplatz am Hafen (vgl. 6,267) die Rede ist. Die Bewirtung aber, die in 7,190 angedeutet ist, wird durch fünf Reden des Alkinoos im achten Buch schrittweise ausgeführt (vgl. w.u. Nr. 74).
- 68 -
Es läßt sich kaum denken, daß die Versammlung allgemein üblichen Brauch bei solchen Anlässen eines Fremden) erklären läßt, wie dies bei den in den beiden hier unten folgenden Textstellen ist (vgl. Z. 11.30), denn eine Versammlung.wird Regel angekündigt und durch die Vorausdeutung angesagt (vgl. w.u. Nr. 10).
Nr.
sich aus dem (Ankunft Handlungen der Fall in der einer Rede
7) 8,443-445
Arete fordert Odysseus auf, den Klappdeckel der Truhe mit einer Schlinge zu verknoten. Odysseus führt auch diese Handlung sofort durch. Der Knoten wird von Arete als Sicherheitsmaßnahme begründet. Dieser kurze Auftrag ist Anlaß ist hier das ebenso wie Nr. 3 nicht angekündigt. Vorhandensein der Truhe und die Idee einer gewissen Sicherheit, so wie oben das Bad und das Schamgefühl des Odysseus Anlaß der Rede waren. So wie in Nr. 3 das Bad in der Rede und dem danachfolgenden Erzählerbericht - eine in sich abgeschlossene Szene - zu Ende gebracht wird, wirkt hier die Handlung um die Truhe, die schon in 424-425 angeabgeschlossen (vgl. dazu kündigt worden war, ebenfalls noch Nr. 20).
Nr.
8) 8,477-481
Odysseus fordert den Herold auf, dem Sänger Demodokos ein Stück Fleisch hinzureichen. Auch der Herold führt die von Odysseus geforderte Handlung sofort aus. Odysseus begründet seine Bitte ausführlich mit der einem Sänger gebührenden Ehre. Auch diese Rede, ebenso wie die in Nr. 7 und 3, erwächst aus der Situation; sie begleitet den dritten und letzten Auftritt des Demodokos, der von Alkinoos in 429 die Bitte des Odysangekündigt worden war, und bereitet seus an Demodokos vor.
- 69 -
Nr.
9) 2 1 410-412
Telemachos fordert die Reisegefährten auf, den Proviant zu wird mit Bezug auf 357a begründet. holen. Die rorderung Die Verse 411b und 412 enthalten eine Auskunft an die Gefährten, die gleichzeitig eine Aufforderung zum Schweigen und zur Zurückhaltung, d.h. also eine ''negative Aufforderung" ist (vgl. Z. 04). In der Regel erhalten negative Befehle kein Korrelat (z.B. nach Nr. 34 u. nach l,369b-370a) und als solche werden sie in der weiteren Handlungsführung nicht berücksichtigt, ebensowenig wie Aufforderungen, die sich auf die seelische Haltung beziehen (vgl. Z. 03). Wir rechnen diese Rede also zu denen, die eine einzige einfache Aufforderung enthalten. Die geforderte Handlung wird sofort durchgeführt und somit wird die in 357-358 geweckte Erwartung in ihrem Korrelat erfüllt.
Ab) Die referierte die wörtliche
Aussage Rede
in derselben
runktion
wie
Eine zweite Gruppe, die dieselbe runktion wie die unter Aa) erwähnten Reden darstellt, ist diejenige der Aufforderungen, die in der indirekten Rede formuliert werden. Sie stehen auch alle als der letzte Schritt vor der Ausführung der jeweiligen Handlung am Ende einer Vorausdeutungskette oder erwachsen aus der Situation selbst. Bei ihnen entfällt die Begründung, die ohnehin schon aus der Situation ersichtlich ist. Diese Art von Aufforderungen wird meistens an Untergeordnete gerichtet, wie es oben in Nr. 1, 2, 3, 7 auch der rall ist.
Nr.
10) 2,6
und 2,8
Telemachos fordert die Herolde auf, zur Volksversammlung zu rufen. Diese rufen die Achaier, welche sich versammeln. Beide Aufforderungen erfolgen als referierte Aussage und werden sofort ausgeführt. Daß eine solche Versammlung ein-
- 70 -
berufen werden sollte, wußte man schon seit 1,90, 272 und 372 ff. Hier bedarf Telemachos· Befehl keiner direkten Rede und somit auch keiner Begründung, wie das z.B. bei wurde. Die Erwartungen Athene in Nr. 6 für nötig gehalten hinsichtlich der Einberufung der Volksversammlung finden hier eine Entsprechung.
Nr.
11) 2 1 384-385
und 386-387
Athene, in Gestalt des Telemachos, fordert die ReisebeSie gleiter auf, sich abends am Schiff zu versammeln. führen den Auftrag in 39la-392b aus. Inzwischen kümmert sich Athene um das Schiff. Sie führt an dieser Stelle aus, was sie sich selbst in 29lb-292a vorgenommen hattP. Hier wird auch der Inhalt der Aussage der Athene genannt, wenn auch nicht begründet. Die aufgeforderten Ithakesier hatten nämlich schon durch die Volksversammlung von Telemachos· Reise erfahren (212 ff.). Die Reihenfolge ist hier auffällig: die Rekrutierung der Besatzung durch Athene-Telemachos geht der Entleihung des Schiffes durch Athene-Mentor, wie auch in 291-295, voran. Vermutlich war es schwieriger, die Besatzung zu bekommen, als ein Schiff aufzutreiben. Die rorderung an Noemon gibt auch hier keinen Anlaß zu wörtlicher Rede oder Gegenrede. Damit ist schon die in 29lb-295 eröffnete rrage, wie Athene-Mentor Schiff und Mannschaft besorgen solle, beantwortet. Die Stellen 2,292b-295, 2,212 und 1,280 ließen solches erwarten. Die Dauer der Bereitstellung Gang der Gefährten zu diesem Botengängen; vgl. z. 15.9).
Nr.
12) Buch 3 nach
des Schiffes (wie Schiff
entspricht dem auch bei den
423 ff.
Nestor beauftragt seine Söhne, die Vorbereitungen Opfer und die anschließende Mahlzeit zu treffen. ihnen muß dem Goldschmied eine konkrete Botschaft
für das Einer von über-
- 71 -
bringen. Auch den Mägden im Hause läßt Nestor durch einen seiner Söhne sagen, sie sollten sich um die Mahlzeit kümmern. Der Metallbearbeiter erscheint in 4J2b-4J5a und erledigt seinen Auftrag in 4J6b-438. Die Mägde bereiten das Essen zu, denn in 471 wird die Mahlzeit eingenommen. Von der Überbringung und Weitergabe der beiden Botschaften wird aber nichts gesagt. Hier wurde sogar die referierte Aussage von der Erfüllung der Aufträge ausgespart. Nach dem Auftrag des Nestor (vgl. w.u. Nr. 50) wird die Dauer des Botengangs nicht berücksichtigt (vgl. z. 15.9). Wir haben es also bei der Ausführung einer Forderung mit verschiedenen Formen zu tun: s) Hit der wörtlichen Rede (vgl. o., Nr. 1, 4, 5, 6). b) Hit der indirekten Redewiedergabe (vgl. o., Nr. 10, 11). c) Hit der Erfüllung des Auftrages ohne die Erwähnung einer Rede (z.B. 8,47). d) Der vorliegende Fall Nr. 12, wo die Verrichtung des Auftrags nur an seinen Folgen erkennbar wird.
Nr.
13) 4,233
Helene befiehlt den Mägden, den Wein einzuschenken. Es wird nicht berichtet, ob die Mägde dies getan haben, und auch nicht, ob der Wein getrunken wurde. Alles wird hier der Vorstellung vom normalen Hergang einer Mahlzeit überlassen. Die Beimischung des Heilmittels gegen seelische Schmerzen.hatte sie offensichtlich auf die Aufforderung des Henelaos hin, vom Jammer zu lassen (212), durchgeführt. Diese referierte Rede stellt den letzten Schritt zur Erfüllung der Aufforderung des Henelaos dar.
Nr.
14) 4,296
Hier befiehlt Helena den Mägden, die Vorbereitung für die Übernachtung der Gäste zu treffen. Die Stelle ist der letzte Schritt für die Beantwortung der Frage nach dem
- 72 Verbringen der Nacht. Sie entspricht dem von Telemachos in 294-295 geäußerten Wunsch. Mit der Ankündigung des Planes für den nächsten Tag in 214-215 •er schon die Er•artung auf das Ende des Tages ge•eckt •orden (vgl. Z. 15.5). Die Mägde führen den Auftrag der Helene sofort aus.
Nr.
15)
7 1 335
Hier fordert Arete die Mägde auf, die Vorbereitungen für die Nacht zu treffen. Die Mägde führen Aretes Auftrag sofort aus. Damit löst sich die in 7,188-189 aufge•orfene rrage nach der Übernachtung des Gastes. Dann schließt sich als eine Coda die oben unter Nr. 5 er•ähnte Rede an (vgl. z. 15.5).
Nr.
16) 6 1 71a
Hier fordert Alkinoos als rolge seiner gerade ausgesprochenen Zusage an seine Tochter die Diener auf, den Wagen herzurichten. Auch die Diener führen den Auftrag sofort aus. Die schon in 36-40 u. 57-59 geäußerte Bitte wird hier beantwortet und die Uorausdeutungskette ("Bitte um Erlaubnis", "Vorbereitung des Wagens'') zu Ende geführt (vgl. w.u. Nr. 42).
Nr.
17) 6 1 216
Die Mägde zu waschen. Mägde den ihr jedoch Nr. 3 an, fügen.
0dysseus auf, sich im rluß der Nausikaa fordern In dieser referierten Aufforderung führen die Befehl der Nausikaa in 210a aus. 0dysseus folgt erst in 224. Dazwischen fügt sich die Rede so wie sich Nr. 5 an Nr. 15 und Nr. 7 an Nr. 20
Die rrage nach dem Bad des 0dysseus steht in Verbindung mit der rrage nach der Bekleidung des 0dysseus (vgl.
- 73 -
Z. 15.6), die schon in 178 konkret (vgl. V. 209(a) und Rede Nr. 51).
Nr.
18)
Alkinoos
gestellt
worden
war
8 1 370-371 befiehlt
Halios
und Laodamas,
allein
zu tanzen.
Sie führen den Auftrag aus. Die Erwartung der Ausführung des Tanzes war schon in 250 ff. geweckt und in 262b-265 ausgeführt worden. Dieser Auftrag des Alkinoos und die darauffolgende Durchführung durch Halios und Laodamas erMal. füllen die in 250 ff. geweckte Erwartung zum zweiten Die genauen Anweisungen des Alkinoos stellen eine bis jetzt unausgesprochene konkrete Vorausdeutung dar, die sich aus der wörtlichen Rede (250 ff.) nicht einfach entnehmen
Nr.
19)
läßt.
8 1 399
Hier beauftragen die Führer der Phäaken ihre Herolde, die Geschenke zu holen. Somit wird der Aufforderung des Alkinoos in 389 ff. Folge geleistet. Die Herolde führen den Z. 15.9). Dazwischen fügt Auftrag erst in 418 aus (vgl. sich die Versöhnung des Euryalos mit 0dysseus (vgl. Nr. 53).
Nr. Arete
20)
8,433-434
befiehlt
und 449-450a den Mägden,
den Dreifuß
auf
das
Feuer
zu
stellen. Damit folgt sie dem Hinweis des Alkinoos (426). Die Mägde führen den Auftrag sofort aus (435-437), so daß 0dysseus in 450 baden kann, nachdem die Beschließerin ihn dazu aufgefordert hatte. Beide referierten Aussagen führen die in 426-427a erhobene Frage des Bades einen Schritt weiter bis zu ihrer Auflösung in 450. Dazwischen schiebt sich Nr. eingefügt
7, so wie Nr. 3 in Nr. 17 und Nr. werden, wobei die dort geschilderte
5 in Nr. 15 Handlung die
- 74 -
Dauer
der
Weitere
Erwärmung des
Aufträge
werden
Rede, die in indirekter die Stellen 2,377, 3,64 in 8,500
ff.
Die Gruppen
(vgl. Aa
einnimmt
Badewassers
gerade
durch
das
Halten
Z. 15.9).
einer
Darstellung erscheint, erfüllt: so und das dritte Lied des Demodokos
''Korrelatsreden'',
und Ab
(vgl.
enthalten
Z. 15.32). Stellen,
in denen
Auf-
bzw. Aufforderungen in form einer kurzen Rede träge Aussage (weiter-)gegeben werden. Bei den bzw. referierten Nrn. 3, 7 und 8 scheinen die Reden spontan aus der Situation erwachsen zu sein. Die Szene aber, die sie einleiten,
wird gleich zu einem Ende geführt, so daß man mit Recht behaupten kann, daß kurzen Reden und referierten Aussagen der gleiche Stellenwert in der Handlungsführung zukommt. Sie erscheinen nämlich am Ende einer Kette von-Vorausdeuwo die Erwartungen, die tungen und stehen vor der Stelle, schon früher geweckt worden waren, eine endgültige Antwort erhalten. Bei den fällen Nr. 3, 7 und 8 geht es um die Ergänzung von Stimmungsbildern mit beschreibender Funktion (vgl. Z. 11.3). Die Kürze dieser Reden steht in direkter Beziehung ihrer Rolle am Ende einer Vorausdeutungs-Kette (l)
Ac) Einfache Vorausdeutungen, Rede sind
die
Teil
einer
zu
längeren
Die Merkmale der ganzen Gruppe A treten auch bei dieser gekennzeichnet, Untergruppe hervor. Sie wird aber dadurch daß sie längere Reden enthält, bei denen eine ausführliche Begründung ausgeschickt vorausgehende
des
am E~de der
wird.
frage.
Sie
sind
Rede formulierten auch
oft
Antworten
Auftrags auf
voreine
- 75 -
Nr.
21)
1 1 (346)-356-360
Die Rede enthält am Anfang (346-347a) eine Bezugnahme auf in Form einer Frage, die eher einer Auffordie Situation derung entspricht. Dieser Aufforderung, die nicht auf eine konkrete Handlung hinzielt, folgt eine breit angelegte Begründung, die gleichzeitig ein Hinweis auf die Bedeutung und Stellung der Sänger ist. Die Verse 353-355 enthalten eine Aufforderung, die die seelische Einstellung der Penelope betrifft und von deren Erfüllung nicht weiter berichtet wird, wie es bei Aufforderungen, die keine physisch wahrnehmbare Handlung zur Folge haben, der Fall ist (vgl. z. 01). Der letzte Teil der Rede (356-359) enthält Begründung, konkrete Aufforderung mit einer
dagegen eine die derjenigen
der Gruppe Aa gleichkommt. Die Gegenüberstellung der VV 346-347a mit den Versen 353-355 ergibt sich aus der Antithese negativ/positiv, die die VV 347b-352 wie ein Ring umschließt (vgl. Z. 20). Der letzte Teil wird mit&~~& Reden, die eingeführt, und dadurch wird, wie bei vielen bzw. ''ergänzendem'' und ''proZäsur zwischen ''bewertendem'' spektivem" Teil der Rede unterstrichen (vgl. o. S. 2~. (wie bei Nun erwächst diese Aufforderung des Telemachos den Nrn. 3, 7, 8) gerade aus der Situation. Der letzte
Satz - an gehobener Stelle - unterstreicht, wie oft bemerkt, die neue Rolle, die Telemachos in der Folge des Geschehens übernimmt. Bis 355 enthält die Rede eine folgerichtige Erwiderung auf die Rede der Penelope 337-344. Penelope führt sofort die Handlung aus, zu der Telemachos sie
aufgefordert
Nr.
22)
Eurykleia
(360-363).
2 1 (372)-373-376
Die Rede enthält Eurykleia.
hat
Die erste (vgl.
Auff9rderungen
zwei
betrifft
Z. 03)
die
und bedeutet
des seelische eine
Telemachos Haltung Ablehnung
an der des
von
- 76 -
Eurykleia ausgesprochenen den Schwur, den Eurykleia Die Aufforderung versichert Schwur des
des
betrifft
Vorschlages. Die zweite sofort leistet.
Telemachos
knüpft
an 356a
an.
sich diesmal durch die Forderung nach Schweigens der Eurykleia. Telemachos·
Er
einem Aufforde-
rung wird mit &xx~eingeleitet und ihr wird sofort nach der Rede von Eurykleia entsprochen (377). Die durch Telemachos ausgesprochene zwar 4,675 vor, bedarf le, ohne
Nr.
um verstanden die
23)
Szene
Begründung aber nicht denn
zu werden, im 4.
der Forderung bereitet der letztgenannten Stel-
Buch ihr
genauso
Schweigen
hätte
Eurykleia
bewahren
können.
2 1 (402)-404
Athene in der Gestalt Mentors fordert Telemachos auf, sich zum Schiff zu begeben und aufzubrechen. Sie begründet ihre Forderung mit dem Hinweis, daß alle Begleiter schon warten. die
Kurz davor sich
nach
hatten
sich
die
295 getrennt
beiden
hatten,
Handlungsstränge,
wiedervereinigt.
Die
Aussage der Athene in 287b findet hier ihre Entsprechung. Telemachos folgt unmittelbar danach der Anleitung der Göttin. Die Aufforderung der Athene, die den letzten Teil der
Rede bildet,
Nr.
24)
mit
t~x& eingeleitet.
4 1 (31-35a)35b-36
Menelaos Empfang
wird
auf
die
frage
des
Eteoneus
nach
und gibt
dabei
zu verstehen,
wie
antwortet
der
verständlich fangen.
Gäste es
Die Rede enthält
für
ihn
ist,
die
am Ende eine
durch
forderung
an Eteoneus,
er
die
zum Festmahl
hereinführen.
Gäste
Eteoneus
ruft
andere
Diener
Gäste
solle
die
herbei
gebührend
dem selbst-
zu emp-
&XX&eingeleitete
Auf-
Pferde
und
und führt
ausspannen
unmittelbar
- 77 -
nach
der
Rede den Befehl
aus.
Sowohl die Frage des Eteoneus als auch die Antwort Menelaos erwachsen aus der Situation und schildern Sitten, (vgl.
Nr.
indem Nr.
3,
sie
den Brauch
der
Gastfreundschaft
des die betonen
7 und 8).
25) 4 1 (291)-294-295
Nach einem knappen Kommentar zu der Rede des Menelaos fordert Telemachos auf, sich zur Ruhe zu begeben. Auf diesen Augenblick hat man seit 214b-215 gewartet, so daß hier die kurze Aufforderung des Telemachos auf die in 214b-215
geweckte
Erwartung
eine
Antwort
gibt
und die
Handlung dieses Tages zu Ende führt (hier schließt sich Nr. 14 an). Für die Ankündigung der Nachtruhe durch die Planung des nächsten Tages vgl. Z. 15.5. DieErfüllung
des Auftrags
schließt Einzelheiten ein, hinausgehen (vgl. etwa Nr.
Nr.
wird
detailliert
die über 55).
die
erzählt bloße
und
Beschreibung
26) 4 1 (774)-776-777
Die Rede enthält zwei Aufforderungen des Antinoos an die Freier. Die erste ist negativer Art: "die übermütigen Reden zu meiden", die als eine Erwiderung zu der vorigen Tis-Rede zu verstehen ist und keine weitere Entsprechung findet (vgl. Z. 04). Die zweite Aufforderung, mit&~~& eingeleitet, nimmt einerseits auf 669 ff. bezug und andewird sie gleich nach der Rede und auch in 842 ff. rerseits durchgeführt. Somit wird die Frage nach der Verwirklichung des Planes der Freier beantwortet und die konkrete Drohung für
die
Rückkehr
des
Telemachos
verhängt.
- 78 -
Nr.
27)
5 1 (173)-177-179
Hier antwortet 0dysseus auf den Vorschlag der Kalypso argwöhnisch. Er nennt die Gründe für diesen Argwohn und fordert die Nymphe auf, einen Schwur zu leisten (vgl. 10,342 ff.). Diese Aufforderung erwächst aus der Situation und gehört zur Charakterschilderung des 0dysseus. Die Göttin leistet den Schwur. Danach wird die Handlung vorgenommen, die in der Rede 160-170 (Nr. 61) schon vorgeplant war. Diese Aufforderung (sowie die oben unter Nr. 3, 7, 8, 21 und 24 genannten) erfüllt eher eine lndizienfunktion in der Charakterschilderung des 0dysseus. Der in der Rede selbst entstandenen Erwartung hinsichtlich der Antwort der Göttin wird unmittelbar entsprochen (vgl. Z. 15.32).
Nr.
28)
6 1 (6B)-69b-70
Die Antwort
des
Alkinoos
auf
Nausikaas
Gesuch
enthält
Zusage (68) und dann eine Aufforderung (69a), auf schon gewartet hatte. Wie aber konkret der Wagen, gestellt 36 ff. erwähnt worden war, zur Verfügung
die
die man der in wird,
sagt Alkinoos in 69b-70, wo die Bahnen für die darauffolgende Handlung eingeschlagen werden. Die Handlung wird sofort licht Stelle
Nr.
in der referierten Aussage des Alkinoos (vgl. o. Nr. 16) und damit das Korrelat 36-40 erzählt.
29)
verwirkfür die
6 1 (119-125)-126
0dysseus wird vom Geschrei der Mägde geweckt und macht sich in einem Selbstgespräch (vgl. Nr. 56) Gedanken, wo er sich befindet. Er scheint die Auskunft der lno-Leukothee (5,345) und seine eigene Überlegung (5,359) vergessen zu haben (l). Am Ende der Rede verkündet er seinen Entschluß, sich selbst umschließen wie ein
Ring.
umzusehen. Die zwei Ich-Sätze 119 und 126 die Überlegungen bezüglich der Landbewohner 0dysseus
führt
sofort
durch,
was er
sich
- 79 -
vorgenommen hatte. Versen 5,471, 476,
Die Verse 127-129 folgen sehr genau 480, 483 und 487 in der Beschreibung
wo Odysseus sich für die Nacht der Stelle, hatte. Durch diese Handlung wird die Frage kreten Durchführung des Planes der Athene,
den
niedergelassen nach der konder schon in
war, sowie gleich6,14 (vgl. Nr. 33) und 6,113 angedeutet zeitig die Frage nach dem Erwachen des Odysseus beantwortet, die sich schon bei seinem Einschlafen angedeutet hatte. Mit dieser Tat des Odysseus fängt seine ganze Handlung auf Scheria erst an, die dann von den Reden der Nausikaa und des Alkinoos schrittweise gestaltet werden soll.
Nr.
30)
Angesichts kleidet fordert
6 1 (239-245)-246 des
Odysseus,
der
sich
gerade
gebadet
und ge-
Ausdruck und hat, gibt Nausikaa ihren Überlegungen die Mägde auf, ihm Speise und Trank zu geben. Es
war schon
seit 209 zu erwarten, daß die lung ohne weitere Aufforderung verrichten den Sitten der Gastlichkeit ohnehin die
Mägde diese Handwürden, zumal zu Bewirtung gehört.
Wie bei anderen Stellen (z.B. 8,477 ff.) hätte diese Handlung höchstens einer Aufforderung bedurft, die aus der Situation erwuchs. Sie wird aber hier wiederholt und hat vielleicht den Sinn, die Einschüchterung der Mägde durch das Geschehene und insbesondere Odysseus beim Bad hervorzuheben.
durch die Sie kann
Haltung des aber auch als
ein nötiger Abschluß der Rede der Nausikaa betrachtet werden, die möglicherweise eher den Zweck der Wiedergabe ihrer seelischen Haltung verfolgt (nämlich die Möglichkeit einer Heirat mit Odysseus). Dieselbe Assoziation: ''Aussehen des Odysseus nach dem Bad/Gedanken der Nausikaa dazu" liegt der Einführung der Szene 8,457 ff. zugrunde. wäre unseren Beobachtungen Ohne abschließende Aufforderung zufolge eine derartige Rede unvollständig gewesen. Andererseits könnte die Wiederaufnahme der Aufforderung in 246 nach 209 auch dadurch 209 Vers 209(a) liest;
vermieden darüber
werden, daß man statt vgl. w.u. Nr. 51.
Vers
- 80 -
Die Mägde führen V. 133b).
sofort
die
Die entsprechende
geforderte
Handlung
Aufforderung
wird
aus durch
(vgl. &~~~
eingeleitet.
Nr.
8 1 (166)-184-185
31)
0dysseus belehrt Euryalos nach solle man einen Sinne: erstens Aussehen seines
beurteilen guten
und zweitens
Aussehens
schlecht
dessen Rede im doppelten Menschen nicht nach dem habe
Euryalos
trotz
gesprochen.
war schon in lBb-23 (vgl. Nr. Vom Aussehen des 0dysseus 59, 43) hinsichtlich der Teilnahme an den Spielen die Rede: Doch scheint das Werk der Athene nicht alle Spuren der Müdigkeit an ihm entfernt zu haben (vgl. 134b-139, Nr. 45). Auf das Aussehen des 0dysseus spielt auch die Rede
des
Euryalos
(159-164)
Im zweiten Teil die Annahme des
an.
(179b-183) Euryalos,
der Rede bestreitet er sei eher Kaufmann
0dysseus und infol-
gedessen unerfahren in den Spielen, und verkündet dann in zwei Zeilen seinen Entschluß, doch an den den letzten Spielen teilzunehmen (vgl. ''Sinneswandel-Rede" Z. 15.71). Die offene Frage, ob und wann er an den Spielen teilnehmen wird, die im allgemeinen - abgesehen von 22-23 lD0 ff. angekündigt worden waren und bei deren
- schon in Ankündigung die Teilnahme des 0dysseus hätte in Erwägung gezogen werden können, wird hier beantwortet und damit die weitere Frage nach dem Verlauf der Spiele, die dann in der Folge erzählt werden, aufgeworfen. Die Veranstaltung der Spiele wird kurzerhand in V. 200 zu Ende erzählt. Die folgende Rede des enthält, Nr. 63).
0dysseus, beschließt
die keine handlungsführenden Elemente die ganze Szene der Wettkämpfe (vgl.
- 81 -
Nr.
32) 8 1 (487)-492-498
Nach einer Einleitung, des Demodokos (73 ff.) dokos
auf,
ein
die sich bezieht,
bestimmtes
auf
eher
fordert
Thema in seinem
gen. Daß Demodokos singen werde, hatte erwartet. Den letzten konkreten Anstoß des Odysseus. Demodokos singt vorgeschlagenen Odysseus
das erste Lied Odysseus den DemoLied
zu besin-
man schon gibt hier
nach 429 die Rede
unmittelbar darauf nach einem von Odysseus Thema. Damit wird die Erwartung des
erfüllt.
Die Wahrnehmung des Alkinoos von Odysseus' Weinen gibt daraufhin Anlaß für die große Rede des Alkinoos, die ihrerseits die Apologoi als Antwort hat (vgl. Nr. 108).
Ad) Abweichungen Diese
Gruppe
am Ende einer
Nr.
in bezug
schließt
auf
einfache
das
Merkmal
5.
Vorausdeutungen,
Vorausdeutungskette
stehen,
die
nicht
ein.
33) 6 1 (25)-36-40
Nausikaa Die im Traum erschienene Tochter des Dymas wirft die Ungepflegtheit ihrer Kleider vor. Durch diese Rede erfährt man auch, daß die Hochzeit der Nausikaa bevorsteht.
Zur Struktur der Rede sei folgendes gesagt: ''ungepflegte Kleidung" (a) und "bevorstehende (b) umschließt die allgemeingültige Aussage wie ein waschen werben
Ring. Die ungepflegte werden (31-33) (a'), um Nausikaa
Die Verse
31-35
(34-35)
enthalten
Kleidung denn die
sollte Besten
das Thema Hochzeit" der VV 29-30 nämlich geaus dem Volke
(b' ). zwar eine
konkrete
Aufforderung
- 82 -
mit der jeweiligen Begründung, geben aber gleichzeitig das allgemeine Ziel der zweiten Aufforderunq (36-40) an. Diese zweite Aufforderung wird nach dem Entkommen der Athene/ Tochter des Dymas befolgt und von Nausikaa genau ausgeführt. Die erstgenannte Aufforderung (31-35) enthält auch die Ankündigung, daß Athene/Tochter des Dymas Nausikaa zu den Waschgruben begleiten wird. Diese Vorausdeutung bleibt jedoch in der (vgl. Z. 13).
darauffolgenden
Erzählung
ohne Korrelat
Auf das Thema der Verlobung der Nausikaa und auf Odysseus als ihren möglichen Bräutigam wird besonders oft im 6. Buch (6,158-160, 180 ff,, 244-245, 273-288) und in 7,311316 angespielt. Ein endgültiges, konkretes Korrelat bekommt dieses Motiv erst in 7,333b (vgl. Nr. 44). Die Szene B,457b-469 schließt dann die Handlung der Nausikaa ab, ohne daß man weiteres von ihrer möglichen Hochzeit erfährt. Dem Thema kommt ein größeres Gewicht zu, als nur eine Personenschilderung der Nausikaa zu sein. V.d.Hühl und Schadewaldt schreiben manche Stellen dieses Themas dem Redaktor (Dichter) B zu. Die strukturelle Beziehung: allgemeine Aufforderung (3135)/konkrete Aufforderung (36-40) wird aber nicht nur an dieser Stelle beobachtet (vgl. Z. 01). Die Rede der Tochter des Dymas löst die zu dem Treffen Nauaikaa/Odysseus führen schließt also keine Vorauadeutungskette Gruppen As-Ac), sondern leitet vielmehr
Handlung aus, die wird. Siebe(wie die Reden der eine Handlung ein.
Man erfährt nämlich in 6,14, daß Athene sich um das Schicksal des Odysseus sorgt. Die Vermutung liegt nahe, daß die "Waschgruben" (40) sich in der Nähe des Ortes befinden,
wo Odysseus
schläft.
- 83 -
Von dem genauen Plan der Athene erlangt man aber, anders als sonst, keine Kenntnis. Die Rede selbst beschreibt die Situation, aus der die Aufforderung erwächst. Die Aufforderung (36-40) bezieht sich konkret auf das Herantragen einer Bitte an den Vater, was Nausikaa in den VV 57-65 (Nr. 42) auch tut (vgl. Z. 15.32).
Nr.
34) 7 1 (28)-30-36
Athene, in Gestalt eines Mädchens, antwortet auf die rrage des 0dysseus nach dem Palast des Alkinoos. 0dysseus hatte mit seiner frage dem Auftrag der Nausikaa (6,298 f.) folge z. 15.32). Die Antwort des Mädchens entgeleistet (vgl. hält erwartungsgemäß (vgl. 6,300-303a) eine Zusage. Sie (&ll&). Es fordert 0dysseus auf, ihr s~hwei~end zu folgen schließt sich somit eine negative Aufforderung (vgl. Z. 04) an. Sie enthält eine ausführliche Begründung, wobei das beschreibende Moti~ der Seetüchtigkeit der Phäaken wieder auftaucht (vgl,·6,271-272; 7,321 ff.; 8,557 ff. und w.u. "Sonderinformationen" S. 345 ff.; auch Nr. 44). Der Aufforderung des Mädchens leistet 0dysseus unmittelbar folge.
Nr.
35) 8 1 (141)-142
die Idee des laodamas und fordert ihn Euryalos billigt auf, die Einladung zur Teilnahme an den Spielen dem 0dysseus selbst vorzutragen. Laodamas führt das aus und hält die Rede 145-151 (vgl. z. 15.32). 0dysseus weigert sich zunächst aus guten Gründen. Die ganze Szene hat aber zur folge, daß 0dyaseus schließlich doch an den Spielen teilNr. 47). nimmt (vgl. Nr. 31, z. 15,71 und 8,347 ff.,
- 84 -
Nr.
36) 8,292-294
(l)
Ares fordert Aphrodite auf, sich in das bereitstehende Bett zu legen und sich mit ihm zu erfreuen. Auf diese Aufforderung hat man schon seit der Ankündigung von Demodokos (267-269a) gewartet. Aphrodite leistet dem Geheiß des Ares unmittelbar Folge, was dann aber die Handlung um Aphrodite und Hephaistos einleitet, die sich bis zum Ende des Schwanks des Demodokos erstreckt.
Ae) Abweichungen Nr.
in bezug
37) 4,(472)-475-480
auf
das
2. Merkmal
(i)
In der Eidothee-Erzählung des Menelaos wird dieser von Proteus aufgefordert, den Göttern zu opfern. Dies sei die Bedingung, die er erfüllen müsse, wenn er in die Heimat zurückkehren wolle. Die Aufforderung wird am Anfang der Rede allgemein gehalten (472-474). Die Verse 475-480 wiederholen die Bedingung der angestrebten glücklichen Rückkehr und den Zweck, den das Opfer hat. Sie geben aber diesmal konkret den Ort an, wo geopfert werden soll, und bestimmen somit die Richtung der Reise, die Menelaos zu unternehmen hat, nämlich zurück nach Ägypten. Dieser zweite Teil der Rede (475-480) stellt Vergleich zu 472-474 einen konkreten Hinweis ziehung allgemein/konkret taucht, wie gesagt, Reden auf (vgl. Z. 01). Jene Antwort (vgl. 389 f. Nun führt unmittelbar Teil
seines
des Proteus hatte man schon lange und w.u. S. 229 zu Nr. 112).
Menelaos die ihm aufgetragene nach der Rede aus, sondern Vorhabens
über.
somit im dar. Die Bein mehreren
erwartet
Handlung nicht geht zu dem zweiten
- 85 -
Nach der zweiten Aufforderung führt er dann in 576 ff. die
Nr.
des Proteus (vgl. Nr. 38) geforderte Handlung durch.
38) 4 1 (543)-544b-547
Proteus fordert den Menelaos auf, nicht weiter zu weinen, sondern zu versuchen, bald nach Hause zu fahren (zur negativen Aufforderung vgl. z. 04). Die konkrete, positive Aufforderung wird mit &xx& eingeführt und zielt auf die Verrichtung des Opfers, das die Rückkehr ermöglichen soll. Die Einleitung der Rede ist situationsbezogen und nimmt auf den Zustand des Menelaos bezug. Andererseits stimmt die Aufforderung mit derjenigen von 475-480 (vgl. Nr. 37) überein und hat zusammen mit jener die Verse 576 ff. als Korrelat (l) Über die von Proteus geäußerte Möglichkeit hinsichtlich der Begegnung des Menelaos mit Aigisthos war schon in 3,306 erzählt worden, daß Menelaos an demselben Tage in Mykene ankommt, an dem Orestes Aigisthos und Klytaimnestra begraben läßt, so daß für jedermann der sichere Ausgang des von Proteus als Möglichkeit erwogenen Ereignisses be2 kannt ist < >
Nr.
39) 4 1 (663)-669-672
Die Freier erfahren durch ein Gespräch mit Noemon von der Reise des Telemachos, und Antinoos äußert dann seine Überraschung und Empörung darüber im ersten Teil dieser Rede. Seine Einstellung stimmt dabei mit der in 2,255 f. geschilderten Haltung des Leiokritos überein. Bei der Bitte an die anderen Freier, die mit wird, spricht er dazu noch von seinem leitet dessen Durchführung ein Schiff und Gefährten
&XX& einge-
Die feindliche
gegenüber
Haltung
der
Freier
Telemachos
Plan, nötig
zu sind. war
- 86 -
schon von Anfang an klar; dieser Plan war jedoch wenig angekündigt wie die Handlung, die Henelaos o.g. Rede Nr. 37 zu verrichten hat. Die anderen Freier beschränken mung zu geben. Erst nach einer des Antinoos (vgl. o. Nr. 26) Handlung durch,
Nr.
40)
ebensonach der
sich darauf, ihre Zustimwiederholten Aufforderung führen sie die geforderte
5 1 (97)-112-115
Auf Anfrage der Kalypso macht Hermes sie mit dem Zweck seines Besuches vertraut. Zeus habe ihn geschickt. Hit der Hinwendung des Gesprächs auf Odysseus nähert er sich seinem eigentlichen Anliegen. Die Verse 105 (nupEtv~L) und 111 (6E0po fffXaooE),
in denen
die
Anwesenheit
wird, u•schließen ringförmig hervorgehoben bung der Lage des Odysseus (vgl. Z. 20).
die
des Odysseus Beschrei-
Konkret zur Sache kommt Hermes in 112. Zeus befiehlt, Odysseus so bald wie ■ öglich nach Hause zu schicken. de ■ Auftrag Die Forderung des HerMes entspricht des Zeus (29 ff.). Kalypso führt die geforderte Handlung nicht sofort durch und wehrt sich in einer Sinneswandelz. 15.71) zunächst dagegen, verkündet aber an Rede (vgl. deren Ende doch ihre Bereitschaft auszuführen, was Zeus befiehlt (vgl. Nr. 41).
Nr.
41)
5,(118)-143-144
Die von Kalypso geübte Kritik an der Haltung der Götter (118-120 und 129) umschließt im ersten Teil der Rede die in einer Rückwendung als Paradigma angeführten Beispiele z. 20). Dann kommt sie auf den Fall des wie ein Ring (vgl. Odysseus, der zuqleich ihr eigener ist, zu sprechen. Die Verse 130 (la&waa) und 135-136 (~tXEov, fTpE an. Zuletzt erklärt er, woher seine Bekleidung stammt. Auch im Rede-Teil 6,170-179 seiner (Nr. 72) gibt Odysseus eine Zusammenfassung neuesten Geschichte und begründet damit seine Bitte Kleidung.
um
Dieses Gespräch, wie auch die Gespräche 4,235-289 und 3,342-395 stehen zwischen den entsprechenden Vorausdeutungen und dem tatsächlichen Schlafengehen. Diebehandelten Themen sind in beiden fällen nicht vorausgedeutet, betreffen jedoch die Anliegen des jeweiligen Gastes. Telemachos wollte in Sparta wahrscheinlich mehr über seinen Vater hören. Odysseus gewinnt auf Scheria die absolute Sicherheit, dsß die Phäaken ihn heimgeleiten werden. 3. Die Mehrzahl der Ältesten wird am nächsten Tag zusammengerufen werden (189). Msn möchte hier die Art der einzuberufenden Versammlung feststellen können, denn in 8,4 ff. - das als Korrelat zu dieser Stelle in Frage kommt - führt Alkinoos die Phäaken zu einer Volksversammlung, wogegen Athene nur ihre "Anführer und Bera2 Ältesten sein ter" < >, die wohl die hier gemeinten könnten, zu der Versammlung einberuft. Andererseits erteilt Alkinooa in seiner vor der Versammlung gehaltenen Rede Hinweise für die jüngeren Phäaken sowie für die szepterführenden Könige, die ihrerseits vermutlich auch die hier genannten Ältesten sein können (8,40b ff.; vgl. auch Nr. 6). Dieser zuletzt genannten Annahme entspricht auch die Tatsache, daß sowohl die Ältesten hier in 7,189 f. als auch die szepterführenden Könige dort in 8,40b ff. in das Haus des Alkinoos gerufen werden, um den fremden zu bewirten. Die Aufforderung des Alkinoos deutet, ungeachtet der Unterschiede (vgl. Nr. 6), sowohl auf die Versammlung (denn es gibt such genug Beispiele, wo Korrelate nicht
-
152 -
so genau mit den Vorausdeutungen übereinstimmen) als auch auf die Redeverse 8,40b ff. hin, wo diese Vorauswieder aufgenommen wird (46deutung vor ihrem Korrelat 47a). Ein ähnlicher rall liegt m.E. in der Voraus(6,194a) vor. deutung "ich werde dir die Stadt zeigen" zwei KorreDenn dieser Stelle entsprechen ebenfalls late: a) die Aussage der Nausikaa (6,262b-272) und b) die Handlung Athene~ Odysseus (7,43-45). Vgl. hierzu Nr. 73 und Nr. 59. 4. Der Gast soll (am nächsten Tag) im Palast bewirtet werden. Diese Vorausdeutung wird durch die Aussage 8,42 wieder aufgenommen und in den vier Reden des Alkinoos im 8. Buch (Gruppe Bd) erfüllt (vgl. Nr. 75). 5. Alkinoos ruft die Anwesenden auf, heilige Opfer zu bringen (190b-19la). rür diese Vorausdeutung kommen, in rrage: wie auch o. in 3. zwei Textstellen In 8,59-60 werden Schafe, Schweine und Rinder ''für sie'' geopfert. Das Pronomen weist hier auf die zuvor genannten Jüngeren und Alten, nicht jedoch auf die Götter hin. Außerdem sind die Schafe usw. für die Mahlzeit Des wäre jedoch gerade die richtige Stelle bestimmt. für das angekündigte Opfer gewesen. In 13,24-27a wird nun aber dem Zeus eine richtige Opferfeier veranstaltet. Dies geschieht aber nicht am ersten, sondern am zweiten Tag nach der Vorausdeutung des Alkinoos. An dieser Stelle findet euch ein Mahl statt. Die Stelle 13,179 ff. könnte sogar auch noch in Betracht gezogen werden. 6. Alkinoos fordert die Anwesenden auf, in der rolge auch des Geleits zu gedenken und zu überlegen, wie der rremde ohne Mühsal, freudig und in Eile in sein Heimatland gelange. Dort solle er das Schicksal erleiden, des ihm bestimmt
sei.
f.
-
153 -
Die genannte Aufforderung des Alkinoos ist zugleich die Bitte. Antwort auf die von Odysseus an Arete gerichtete Dort hatte Odysseus nämlich gebeten, die Phäaken sollten sich eilfertig um sein Geleit bekümmern. Hier meint (vgl. 6,312) in seine Alkinoos, Odysseus werde schnell Heimat
gelangen.
Allerdings
sollten
die
Phäaken
in der
Folge (''danach") des Geleits gedenken. Mit ''danach'' meint Alkinoos hier einen auf das Essen nach dem Opfer erfolgenden Zeitpunkt, zu dem auch die Ältesten beratend zugegen sein würden. Dieses ''danach" und "gedenken" genügt dem Odysseus offensichtlich nicht. Er fordert Alkinoos auf, sich bei Tagesanbruch aufzumachen und ihn in die Heimat zu bringen (222). Alkinoos findet wenn er den Termin für den nächsten einen Mittelweg, Tag, allerdings nicht sofort auf den Tagesanbruch, festsetzt. Er fügt dann noch hinzu, daß Odysseus die Reise im Schlaf machen wird. Der Redeteil 8,34-38a enthält die konkreten Maßnahmen, die zur Durchführung des Geleits erforderlich sind z. 01). Sie weisen in dieselbe Handlungsrichtung (vgl. wie die vorliegenden Vorausdeutungen. Der Geleittermin wird nun am Ende des ursprünglich geplanten Tages von Alkinoos mit Zustimmung des Odysseus auf den darauffolgenden Tag verschoben (11,350). Schließlich erfolgt im Erzählerbericht, wie es das Geleit chen Vorausdeutungen angekündigt war,
Nr.
75) 8 1 (26)
in den zahlreiin 13,70-95.
34-45
Diese Rede des Alkinoos und 6 der letztbesprochenen Korrelaten einen Schritt
führt
die Vorausdeutungen Rede fort und bringt näher.
Nach der Anrede stellt Alkinoos, den Odysseus und sein Vorhaben in Rede. Er konstatiert, daß ihm der Ziel des Geleits unbekannt seien.
3, 4, 5 sie ihren
es zu erwarten war, den Mittelpunkt der Name des Fremden und das Er fordert sodann die
wie
-
154 -
Phäaken auf, ihm - ihren Sitten entsprechend - Geleit zu gewähren. Diese allgemeine Aufforderung erhält, der Regel entsprechend, kein Korrelat (vgl. Z. 01). Alkinoos geht dann unvermittelt auf den prospektiven Teil der Rede über. Er rechnet mit der Zustimmung, die die Phäaken ihm schon teilweise gegeben hatten (7,226) und geht auf die Detailausführungen zur Reisevorbereitung ein, ähnlich wie auch Kalypso (Nr. 61), unmittelbar nachdem sie Odysseus mit der Idee seiner Abfahrt vertraut gemacht hat, auf Hinweise, wie Odysseus sich ein floß bauen könne, übergeht. Der prospektive
Rede-Teil
enthält
folgende
Vorausdeutungen:
1. Alkinoos fordert die Phäaaken auf, ein schwarzes Schiff, das erstmals die See befahren wird, in das Meer zu ziehen. 52 erfahrene junge Männer seien auszuwählen. Sie sollten sodann die Ruder an den Bänken festbinden und schließlich wieder aus dem Schiff steigen (34-38a). Im Erzählerbericht gehen 52 Auserwählte zum Meer, wo auch das Schiff liegt, ziehen das Schiff ins Meer, richten Mast und Segel auf und machen das Schiff am Ufer fest. (48-56).
Darauf
gehen
sie
zum Hause
des
Alkinoos
Diese Aufforderung des Alkinoos stellt eine Weiterentwicklung der vorigen Rede dar, in welcher nur allgemein von dem Geleit gesprochen wurde (vgl. etwa die Rede der Eidothee Nr. 68 bezüglich der Beschreibung der falle im Vergleich zu Nr. 58, wo diese falle ausführlich bewird. Noch hierzu z. 01.1). Aufforderung und schrieben Korrelat führen gemeinsam zum Geleit und bereiten dieses vor. Darauf wird dann in 8,150 f. und 11,330 f. Bezug genommen. Odysseus führt das endgültige Korrelat, d.h. das Geleit, in seiner Rede 13,38-46 herbei. Dort steht seine Aufforderung - der Regel folgend - an der ersten Stelle in seiner Rede. Das Korrelat erfolgt dann im Erzählerbericht 13,70-95.
-
2.
155 -
Alkinoos fordert diejenigen, die das Schiff zugerüstet hatten, auf, zu ihm zu kommen und ein kurzes(= schnelles) Mahl einzunehmen. Darüber hinaus sagt Alkinoos, dies trage er den jungen Männern auf. Gemeint sind also die 52 Auserwählten, die das Schiff auch bemannen sollen. Als Korrelat für diese Vorausdeutung in Frage: men zwei Textstellen
des
Alkinoos
kom-
wird zwar era) 8,55b-61 u. 71 f.: Im Erzählerbericht zählt, wie die jungen Männer nach beendigter Ausrüstung des Schiffes zum Haus des Alkinoos gehen. Das wird, kann Mahl jedoch, das dort dann veranstaltet werden. Außernicht als kurz (''schnell") bezeichnet dem sind hier im Palast des Alkinoos jung und alt
versammelt. b) 13,23 ff.: Hier kommen die Reisegefährten des Odysseus zum Hause des Alkinoos und nehmen eine Mahlzeit ein. Alkinoos opfert für sie dem Zeus zu Ehren ein Rind. Danach findet die Mahlzeit statt. Die Korrelate also, die für das in 7,190b-19la geforderte Opfer (vgl. Nr. 74,5) in Frage kommen, betreffen auch diesen Redeteil. 3.
Die anderen szepterführenden kommen, um den Gast im Palast
Könige sollen zu bewirten.
zu Alkinoos Keiner soll
sich weigern (40b-43a). Wie in Nr. 74 gesagt, führt die vorliegende Vorausdeutung die in 7,189-190a geäußerte weiter. Das schließt nicht aus, daß auch die Versammwird. lung an dieser Stelle vorausgedeutet Die szepterführenden Könige verrichten die Handlung gleich nach der Rede, weswegen die Bewirtung des Gastes sofort 4.
beginnen
Man solle
kann.
den Demodokos,
den Sänger,
über die Maßen Gesang gegeben hat, Im Erzählerbericht geht der Herold Sänger zu holen. Er kommt (62 ff.)
dem die
Gottheit
rufen (43b-45). (47b) weg, um den zurück. Die Ankunft
-
156 -
und das Sichniedersetzen lerbericht ausführlich singt
dann
Das Lied seus
nach
des
des Sängers werden geschildert (62-70).
Beendigung
Demodokos
zu Tränen
des
erweckt
rühren.
Das wird
Mahles. Erinnerungen, hier
bemerkt - wie in 4,116b das Weinen Menelaos bemerkt wird - führt aber dem Namen des ist. 5. Die
in 7,190
Gastes,
wie
und in 8,42b
Gastes
im Palast
in der
Beschreibung
es dann
der
die
Odys-
von Alkinoos
zwar
des Telemachos von nicht zur Frage nach in 8,536
ff.
vorausgedeutete
in den Hallen
bzw.
im ErzähDemodokos
Mahlzeit
der
Fall
Bewirtung
findet
und des
ihr
des
Korrelat
Demodokos-
sowie auch vor allem in den vier Reden, Liedes wurden (vgl. Nr. 62-65). unter Bd besprochen
die
Die Bewirtung des Gastes findet teilweise ''in den Hallen" (bis 103 und ab 421) und teilweise im freien (104420) statt. Die Wettkämpfe (Nr. 62) und Geschenke (Nr. 64) erfolgen ohne, der Tanz (Nr. 63) und das Essen (Nr. 6 5) hingegen
Exkurs: 1.
Drei
mit
Stufen
Von den sechs
Begleitung
in der
des
Sängers.
Vorausdeutungskette
Vorausdeutungen,
die
in der
unter
angeführten Rede vorkommen, werden zwei noch sieben zu ihrem Korrelat gebracht (1 und 2).
Nr. im Bei
Buch den
anderen vier ist das Gewicht ungleichmäßig verteilt, daß der Zusammenkunft der Ältesten, dem Opfer für Götter des 2.
sowie
fremden"
Nun werden
der
"Bewirtung
jeweils gerade
bildet.
lat auf erhalten, (8,40b-42a)
Gastes''
diese
beiden
Bedeutung
letzteren
75 aufgeführten Glied in dieser
Die Einberufung
der
so die
und dem ''Geleit
unterschiedliche
gen in der unter Nr. die somit das zweite te
des
74
zukommt.
VorausdeutunRede weitergeführt, Vorausdeutungsket-
Ältesten
hat
ihr
Korre-
der einen Seite in der Versammlung der Phäaken wird sie in der Rede auf der anderen Seite wieder
aufgenommen
und bis !wPitP.r
zu ihrem auf
S.
zweiten 158)
Schema Reden 1.
zur
Reihenfolge
157 -
der
Vorausdeutungen
den
74 - 75 und Bd
Schritt:
Nr.
1
74,
7,186
2
!
7,228
f.
ff. 3
r·" ½ Nr.
Korrelat
Schritt:
7,335-347
Nr.
4
6
5
Nr.43 Nr.44
5
B,4ff.
Nr. 2.
in
75,
6
·-"d 3
~
5
t
8,42b
B,40b-43a B,46b-47a
l
4
8,34-38a
43b-45
8,55b-61
B,48-56
8,47b;
13,23
l
ff.
Bewirt. 3.
1
Schritt:
Nr.tr6_2 ______
N_r_!_6_3 __ ......, _____
Wettkämpfe
Tanz
Nr.45
Nr.36
Nr.35 Nr.46
Nr.70 Nr.47
u.Ballspiel
l 1
i
8,38b-40a
62-70
Geleit 1
N_r~,-.64 Geschenke
.} 13,38
u.
Versöhnung Nr.18
Nr.19 Nr.53
Nr.31 8,104-234
B,256-285
13,70-95
B,398-420 Nr.65 8,433-531 Nr.
7
Nr.
B
Nr.20 Nr.32 ll,35lb-352a
!
13,13-15
i
13,19-22
ff.
- 158 Korrelat in 46b-47a weitergeführt. Das Opfer für die Götter wird zusammen mit der Mahlzeit für die jungen Reisegefä~rten des Odysseus (8,38-40a) in 8,55b-61 und 13.23-27a das Korrelat erhalten. 3. Die
"Bewirtung
des
Gastes''
wird
ihrerseits
Gegenstand
von drei Reden des Alkinoos, die die Wettkämpfe, den Tanz und die Geschenke einführen (die vierte, unter Nr. 65 aufgeführte Rede stellt eine Weiterführung der unter Nr. 64 genannten Rede dar). Zwei dieser Reden (Wettkämpfe und Tanz) erhalten ihr Korrelat unmittelbar schließend. Auch die Reden über die Geschenke (Nr.
an64
und Nr. 65) erhalten ihr Korrelat offensichtlich bis noch zweimal 8,531. Jedoch wird das Thema ''Geschenke'' in einer Rede aufgegriffen: nämlich in ll,35lb-352a, als Vorausdeutung für den nächsten Tag und und. zwar dann in 13,13-15, wo die Vorausdeutung in einer Rede weitergeführt wird und als Korrelat 13,19-22 erhält. Das ''Geleit des Gastes" wird in der Rede 13,38 ff. von Odysseus (als letzte Aufforderung vor dem Korrelat) gleich zu Anfang gefordert, um als endgültiges Korrelat im Erzählerbericht die Verse 13,70-95 zu erhalten.
Nr.
76)
2 1 (243)-252-256
Am Ende der
Volksversammlung
der
Ithakesier
antwortet
Leiokritos auf die Rede des Mentor und nimmt im ersten Teil seiner eigenen Rede auf die Prophezeiung des Halitherses (174-176) bezug. Er gibt auch seine Meinung über die Haltung der Penelope angesichts der möglichen Ankunft des Odysseus bekannt. Sie dürfe sich nicht freuen, denn Odysseus würde im Kampf mit den Freiern unterliegen. Der prospektive 1. Die Männer an
sein
Redeteil des
Volkes
Werk (252).
enthält
folgende
sollen
auseinander
Im Erzählerbericht
Vorausdeutungen: gehen, findet
jeder diese
-
159 -
Vorausdeutung unmittelbar nach der Rede ihr Korrelat: die Volksversammlung löst sich auf; alle gehen auseinander, ein jeder zu seinem Haus (257 f.). 2.
Mentoc
und Halitherses
mögen die
Reise
des
Telemachos
in die Wege leiten. Sie seien vom Vater und auch von (253-254). alters her seine Gefährten Man erwartet nach dieser Vorausdeutung, daß Mentor und Halitherses die Reise des Telemachos vorbereiten. Das Korrelat zu dieser Stelle enthält jedoch zuerst ein Gebet, das Telemachos an die Gottheit richtet, die am seines Gebetes Vortage bei ihm war. Im Mittelpunkt steht die Reise, die diese Gottheit ihm aufgebürdet hatte. Athene hört sein Gebet und wendet sich in Gestalt des Mentor in einer Rede, die das Geschehen im Rest des zweiten Buches verplant, an Telemachos (vgl. Nr. 3.
77).
Leiokritos läßt sich weiter über die Telemachos aus. Wenn Telemachos noch würde er Nachrichten erfragen bleibe, Reise
werde
er nie
durchführen
Reiseabsichten des lange auf Ithaka und erfahren. Die
können.
Diese Vorausdeutung des Leiokritos bezweckt lediglich, den wachsenden Unmut der Freier dem Telemachos gegenüber noch deutlicher zum Ausdruck zu bringen, denn nach dem oben auf Gesagten ist nicht zu erwarten, daß eine Vorausdeutung, die sich den Plänen der Gottheit so klar entgegenstellt, sich als "zukunftsgewiß'' ausweisen könne. In seinem Gebet bezieht sich Telemachos auf diese Meinungsin einer sprachlich schwer zu eräußerung des Leiokritos 265-266). Auch die Rede klärenden Wendung ( OLa,ptßtLV; 4,642 ff. (Nr. 98) erinnert an diese Stelle. des Antinoos 5.
Nr.
11 f.
77)
2 1 (270)-281-295
Als zweites Rede der
Glied
der
Athene-Mentor
Vorausdeutungskette an Telemachos.
folgt
hier
die
-
160 -
Im ersten Teil ihrer Rede ermuntert Athene den Telemachos. Sie sagt ihm, daß er nicht untüchtig und unverständig sein (a) werde, und begründet ihre Behauptung damit, daß der gute Geist von seinem Vater ihm auch jetzt noch innewohne imstande gewesen sei, ''Werk und Wort'' (b), so wie Odysseus zu vollbringen. Dann werde seine Reise nicht eitel und erfolglos
sein.
Wenn aber
Telemachos
Penelope
sei,
dann
nicht werde
der er
Sohn des
nicht
Odysseus
vollbringen,
wonach
trachte (c). Hier werden zwei
Möglichkeiten
1. Die Kraft des ist Telemachos
Odysseus wohnt dem Telemachos der Sohn des Odysseus), dann
tüchtig
und verständig
folgreich 2.
Ist
aber
erwogen
sein
(vgl.
und seine
und der
w.u.
Reise
er
S. 286 f.):
inne wird
(also er
wird
er-
verlaufen. Telemachos
nicht
der
Sohn des
Odysseus
und der
und unverständig Penelope, dann wird er sich untüchtig gar nicht vollverhalten, seine Reise wird er entweder bringen können oder aber sie wird eitel und erfolglos sein. Die Frage
nach
dem Vater
des
Telemachos
(l)
war schon
von
Athene-Mentes (1,207) gestellt worden, und nach seiner unsicheren Antwort war Telemachos von Athene in seiner Meinung
bestärkt
worden,
er
sei
wirklich
der
Sohn des
Odysseus und der Penelope. Diese von Athene-Mentor hier vorgetragenen Erwägungen sind nicht gerade geeignet, Telemachos zu ermuntern, wie es der erste Satz hatte vermuten lassen und wie es Telemachos auch dringend nötig hatte (270-275). Die aufgeworfene Frage wird nach einer allgemeingültigen Aussage (vgl. dem tatsächlichen Sohn des
Z.21) zugunsten Telemachos Odysseus von Athene-Mentor
als ent-
schieden. Telemachos unverständig
nämlich hinfort nicht sein (a' ). Der wache Sinn
werde
mehr untüchtig und des Odysseus habe
-
161 -
ihn nicht ganz verlassen (b' ). Es bestehe die Hoffnung, daß er die geplanten Werke (also die Reise) zustande bringe (c'), Dieser Teil der Rede ist ringkompositorisch gegliedert. Die allgemeingültige Aussage wird von den mit (a), (b) (c) gekennzeichneten Sätzen umschlossen. Der zweite
Teil
der
und
Rede enthält:
l.
eine negative Aufforderung: Telemachos soll die unverständigen Freier ihrem Planen und Raten überlassen, denn sie seien weder einsichtig nach gerecht und sie gingen blindlings ihrem Verderben entgegen. Diese negative Aufforderung erhält, der Regel folgend, kein Korrelat (vgl. Z. 04). 2. eine allgemeine Vorausdeutung: Telemachos soll die Reise nicht länger ausstehen lassen (vgl. Z. 01). Darauf folgen konkrete Vorausdeutungen. 3. die Zusicherung der Athene-Mentor, sie werde dem Telemachos als Gefährte ein Schiff besorgen und selbst mitkommen. Wie dies zustande kommen soll, besagt der prospektive Teil der Rede.
Die konkrete Vorausdeutung: "selbst Mitkommen" (287b) wird auch im prospektiven Teil der Rede durch den Plural von lv~aOUEV berücksichtigt, anders als in 6,32, wo die Vorausdeutung "selbst Mitkommen" nicht wieder im prospektiven Teil der Rede erscheint und kein Korrelat erhält (vgl. Z. 13.00). Der prospektive Teil gen, die alle an·die chos anknüpfen. l.
der Rede enthält hier VarausdeutunVerwirklichung der Reise des Telema-
Telemachos s6ll nach Hause gehen und sich den Freiern (288). Im Erzählerbericht folgt Telemachos zugesellen dieser Aufforderung unmittelbar nach der Rede der Athene-Mentor. Telemachos geht nach Hause (296b) und trifft
-
162
-
dort die freier an. Es schließen ein Redewechsel des Antinoos mit dem Telemachos (vgl. Nr. 123) und zwei Tis-Reden des freierchores an, die die Haltung der freier dem Telemachos gegenüber kennzeichnen (296-336). für ihn vorgesehenen HandNach Verrichtung der zweiten lung kommt Telemachos wieder zur "freiergesellschaft" zurück findet
(381), wo er nach (394-400).
deren
Weggang Athene-Mentor
der Athene-Mentor gilt auch für 2. Die zweite Aufforderung Telemachos. Er solle Mundvorrat rüsten und alles in Wein in Krügen und Mehl in festen Gefäßen bereithalten: Schläuchen (289-29la). Telemachos verrichtet diese Handlung nicht allein, sondern befiehlt Eurykleia, den Mundvorrat vorzubereiten; er wolle ihn nachher abholen (337-380 u. 409-415; vgl. w.u. Rede Nr. 78 und o. Nr. 9). 3. Athene-Mentor spricht jetzt konkret von den Schritten, die zur Durchführung ihrer zunächst allgemein geäußerten Absicht (286 f.) nötig sein werden. Zuerst will sie für Telemachos Gefährten sammeln (29lb-292a). Diese Vorausdeutung findet ihr Korrelat in 382-385 und 39lb-392. Dort nimmt Athene zu diesem Zweck nicht die Gestalt des Mentor, sondern die des Telemachos an. Zwischen die Aufforderung an die Gefährten (Nr. 11) und die Zusammenkunft derselben fügt sich die Besorgung des Schiffes ein, ähnlich wie es sich mit den Boten-Gängen verhält (vgl. Z. 15.9). Athene-Mentor faßt das Ergebnis dieser Handlung dann im Rahmen der Aufforderung an Telemachos zusammen (Nr.23). 4.
Athene-Mentor sagt darauf, daß sie nach dem besten unwerde und ter allen Schiffen auf lthaka Ausschau halten daß sie und Telemachos nach Zurüstung des Schiffes beide in See stechen sollten (292b-295). Diese selbstauferlegte Pflicht verrichtet Athene nicht allein, sondern holt sich dazu die Erlaubnis des Schiffbesitzers Noemon. Das Schiff wird sodann ins Meer gezo-
-
gen,
ausgerüstet
und
163 -
am Ende
des
Hafens
festgemacht
(386-39la).
Schema Reden
1.
zur 76,
Schritt:
Reihenfolge 77 und
Nr.
Vorausdeutungen
den
76 1
2
3
l
i
1 1
2,260-268
~
l
f.
Schritt:
allgemein
Nr.77 1
2
!
l
Nr.123 2,296-336
3
4
!
l
Nr.11
2,383-385
2,337-347
2,381
2,386-39la
2,29lb-292 \
3.
in
78
2,257-258
2.
der
Schritt
1
Nr.23
Nr.78
A""----,
,, ___ f
Nr.22 2,379-380 Nr.
!
9
2,415-434
'
l
2,377
2,405-408
-
Nr.
164 -
78) 2,349-360
Die Rede des Telemachos an Eurykleia stellt das dritte Glied in dieser Vorausdeutungskette dar. Sie enthält von Anfang an konkrete Vorausdeutungen, die ihr Korrelat dann im Erzählerbericht erhalten. Daß bereits vorgekommene Vorausdeutungen gleich zu Beginn einer Rede wieder aufgegriffen werden, haben wir schon in der Gruppe Aa-Ab gezeigt und unter Nr. 65 besprochen (vgl. Z. 11.00). 1. Eurykleia
soll
zwölf
Krüge mit
süßem Wein füllen.
Diese
Aufforderung (349 f. und 353) schließt sich wie ein Ring um 251 f., die Verse nämlich, die die Erinnerung an Odysseus enthalten. Eurykleia soll auch Gerstenmehl und zwanzig Haß Kornmehl in Schläuche füllen (354 f.). Im Erzählerbericht führt sie diese Handlung in 379 f. aus. Die in der Rede des Mentor aufgeworfene frage nach der Besorgung von Wein und Hehl erhält hier zwar ihr Korrelat, es bleibt allerdings die frage nach der Beförderung ins Schiff offen, für deren Beantwortung Telemachos noch in der gleichen Rede sorgt. 2. Nur Eurykleia soll es davon weitererzählen Telemachos wird dann auf Penelope, wieder
d.h. sie soll nichts (356a). Diese Aufforderung des in einer Rede, konkret in bezug aufgegriffen (Nr. 22, 373-376). wissen,
3. Eurykleia soll den ganzen Mundvorrat zusammenstellen. Telemachos wird ihn abends, wenn Penelope sich zur Ruhe begibt, abholen. Danach nennt er den Grund für alle und diese Vorkehrungen. Er wird nämlich nach Sparta Pylos fahren (356b-360). Als Korrelat zu diesem Redeteil fordert Telemachos seine Reisegefährten auf, den Reisevorrat abzuholen (vgl. Nr. 9). Eurykleia gibt ihrer Besorgnis mit dem Hinweis auf die Gefahren Ausdruck, die dem Telemachos vonseiten der freier drohen. Als alte frau, die über genügend Menschen-
-
165 -
kennt11is verfügt, sieht sie voraus, was später geschehen wird; als Beschließerin, die von allem, was in der Halle passiert, viel mehr mitbekommt, als es scheint, hat sie die Reden der freier bereits belauscht; als eine besorgte Amme merkt sie allerdings nicht, daß Telemachos kein Kind mehr ist. Sie versucht ihn zu überreden, er solle lieber auf Ithaka von seinem
bleiben. Telemachos läßt sich festen Beschluß abbringen.
aber
nicht
mehr
(367 f., Die von ·Eurykleia vermutete Haltung der freier vgl. Nr. 109) sowie die von Telemachos erwogene künftige (375 f.) werden dann in der weiteren Haltung der Penelope Erzählung Wirklichkeit. Sie werden aber hier in einer soldaß sie keines Korrelates bedürchen Weise ausgesprochen, fen, wie es auch oben in Nr. 22 gesagt wurde. Sie zählen somit nicht zu den zukunftsgewissen Vorausdeutungen •.
Nr.
79)
3,(254)-(313-322)-323-328
Nestor unterbricht seine Erzählung (vgl. w.u. S. 402 ff.) von der Ankunft des MenelaoR in Mykene und von den vielen Gütern, die er mit sich führte, um seiner Sorge betreffs der Güter, die Telemachos zu Hause zurückgelassen hat, Ausdruck zu geben. Er fordert den Telemachos auf, sich (vgl. 15,10 ff.), nicht lange von zu Hause fern zu halten denn er habe übermütige Männer dort gelassen, die alles verzehren und die Güter des Telemachos untereinander aufhat eher den Charakter teilen würden. Diese Vorsusdeutung einer allgemeinen Empfehlung, die ihre Anwendung eigenteiner konkreten Aufforderung findet lich weiter unten·in (vgl. Z. 01). Nestor fordert jedoch den Telemachos auf, zu Menelaos zu sei. Diese Vorausdeutung, gehen, der gerade zurückgekommen die hier als Einfall des Nestor angegeben wird, war schon 1,285 f.; 2,214 f. und 2,359 f. festgelegt. Sie wird seit jetzt von Nestor in großen Zügen ausgesprochen, um dann im prospektiven Teil der Rede in konkrete Maßnahmen für die
-
Umsetzung 01).
in die
Handlung
166 -
weitergeführt
zu werden
(vgl.
z.
1. Der prospektive Redeteil enthält zuerst eine Aufforderung an Telemachos, mit dem Schiff und mit den Gefährten zu Menelaos zu fahren. Diese Aufforderung steht im Gegensatz zu der folgenden Aufforderung. Nestor bietet dort nämlich dem Telemachos einen Wagen, Pferde und die Begleitung seiner Söhne an. Die detaillierte Ausführung Stelle vorgeschlagenen Alternative der an zweiter spricht dafür, daß Nestor nur diese zweite Möglichkeit berücksichtigt und daß er mit seinem Angebot dem Telemachos keine Wahl offen läßt. Wir haben einen ähnlichen Fall in der Rede 6,149 ff. (vgl. o. Nr. 72) angetroffen. Von den dort geäußerten Alternativen: "Nausikaa ist ein nicht Gott" oder aber "ein Mensch", wird die erste ernst genommen. Nur die zweite: "Nausikaa ist ein Mensch", wird weiter verfolgt, als ob der ~t--Satz an beiden Stellen eine feststehende Tatsache ausdrücken würde (anders 2,274) (l), die dann als sichere Begründung für das folgende dienen könnte. Der Satz hat dort eher die Bedeutung: "du bist doch ein Mensch" und hier: "du willst doch auf dem lande fahren". Diese Äußerung schließt die zunächst erwähnte Alternative aus und enthebt den Telemachos der Entscheidung, so daß es sich hier nicht um eine echte Alternative handelt. Die Form der Reise steht also schon fest und bedarf keiner Antwort des Telemachos. Die einzelnen Handlungen werden in der Rede der Athene-Mentor (Nr. 81) wieder aufgegriffen. 2.
Telemachos wird von Nestor dazu ermuntert, den Menelaos selbst zu befragen, was Telemachos nach seinem unbefangenen Benehmen in Sparta am ersten Tag (4,71 ff. und 291 ff.) erst am darauffolgenden Tag dort tut (4,326 ff.). Da er bei seiner Ankunft in Pylos zu einer ähnlichen Handlung von Athene-Mentor ermuntert worden war, war ohnehin zu erwarten, daß er sich in Sparta so verhalten würde (vgl. o. S. 110 Anm.).
- 167 Demgemäß kann also als einzige handlungsführende Vorau.sund Begleitung geldeutung das Angebot an Wagen, Pferden ten. Diese Vorausdeutung wird durch die Rede der Athene 3,357 wiederaufgenommen und weitergeführt.
Nr.
80)
3 1 (331)-332-336
Die darauffolgende Rede der Athene-Mentor enthält derungen, die man eher aus dem Munde des Hausherrn vermuten würde.
AufforNestor
l.
Die Zungen (der Opferrinder) sollen herausgeschnitten werden (332a). Im Erzählerbericht wird diese Handlung nicht selbst, sondern vielmehr ihre unmittelbaren Folgen erzählt: die Zungen werden ins Feuer geworfen (341a; vgl. Nr. 50 o. S. 99).
2.
Der Wein soll gemischt werden (um einen Weihguß zu Ehren des Poseidon und der anderen Götter vorzunehmen) (332b-334a). Im Erzählerbericht füllen Knaben die Mischkrüge bis zum Rande an, teilen den Wein zum Weihguß aus, und alle ''tun die Spende" (339 f. und 341b). Wiederum wird hier die Handlung nur in ihren Folgen sichtbar. In 390 ff. wird der Vorgang des Weinmischens jedoch ausführlich geschildert, Ruhe begeben,
3.
ehe man berichtet, wie dies in der
wie die Gäste Rede vorgesehen
sich war.
zur
Nachdem man den Weihguß getan habe, solle man der Ruhe gedenken, es sei schon an der Zeit, denn das Licht sei "unter das Dunkel gesunken'' (334b-335a). Somit nimmt Athene-Mentor bezug auf den Vers, der zwischen beide Reden eingefügt worden war (329). Auffällig ist hier nicht etwa, daß der Gast darauf besteht, denn überall sind es die Gäste, die, von der Reise gewiß ermüdet, zum Schlafengehen auffordern, sondern, daß vor 329 nichts den so baldigen Eintritt der Dunkelheit vermuten ließ, wie etwa an vergleichbaren Stellen die Ankündi-
-
168 -
gung des Planes für den nächsten Tag dies annehmen läßt. Der Eintritt der Dunkelheit und die Aufforderung zum Schlafengehen liegen hier zu nahe beieinander (vgl. z. 15.5). Im Erzählerbericht erscheint 395-403 dann das Korrelat zu dieser Aufforderung. 4.
Athene meint, daß es sich nicht zieme, zu lange beim Mahl der Götter zu sitzen; es zieme sich hingegen, bald heimzukehren (335b f.). Diese Aufforderung erhält ihr Korrelat unmittelbar auf den Weihguß folgend, so daß Nestor Gelegenheit erhält, darauf zu reagieren. Die Ausführung der Handlung wird von Nestor verhindert und bekommt von ihm eine andere Richtung. Die Gäste sollen nämlich nicht im Schiff, sondern bei ihm zu Hause übernachten. Die Reaktion des Nestor folgt den Sitten der Gastfreundschaft. Aus dem Gespräch ergibt sich dann eine andere Vorausdeutung, die die Handlung in der folge bestimmen wird.
Nr.
81)
3,357-370
Die Rede der Athene-Mentor bildet das zweite Glied in der der frage Vorausdeutungskette. Hier wird die Beantwortung nach der Übernachtung der Gäste und nach der Weiterreise des Telemachos weitergeführt. Die Vorausdeutung der Athene bezüglich der eigenen ltandlung kommt neu dazu und bleibt ohne Korrelat. 1.
Telemachos
soll
Nestor
folge
meine Vorausdeutung vgl. Z. stor übernachten (359-360a; tung). Diese Vorausdeutung, digte Handlung auf die Rede erhält dann im Erzählerbericht ches Korrelat. Die Übernachtung 7. Buch - dadurch
wird
hier
angedeutet,
leisten
(357b-358;
allge-
01) und im Palast des Ne&XX&, konkrete Vorausdeudie die in 334 f. angekündes Nestor hin verändert, 398-403 ihr ausführlinicht
nur
- wie im 4.
daß man den Plan
oder
für
den
-
nächsten
Tag bekannt
169 -
gibt,
sondern
auch
danken begründet, daß die Weiterreise früh am Tag beginnen muß (vgl. 15,48 2.
Athene
gibt
Nacht
ihr
Vorhaben
verbringen
wolle,
was sie am nächsten Diese Vorausdeutung zählerbericht
des f.).
Sie
Korrelat,
6,32/41 ff.; 8,283/301 schwinden rechtfertigen, der Athene nach dieser für
Telemachos
sagt,
wo sie
die
Ort
und
gedenke (360b-36Ba). erhält im weiteren
wie
dies
sonst
der Götter bezüglich 1,184, 303 ff., 317;
überraschender
den Ge-
warum an dem genannten
Tag zu tun der Athene
kein
Vorausdeutungen ren Reise (vgl.
3.
bekannt.
durch
Er-
auch
bei
der eigenen 7,29/79 f.;
weite-
und Z. 12.13), die ihr Verder Fall ist. Das Verschwinden Vorausdeutung wirkt daher um so
Nestor
Die dritte Vorausdeutung Angebot des Nestor (346
(vgl. der ff.)
Nr.
82 und 1,319
f. ).
Athene-Mentor nimmt das wahr und befiehlt ihm, die
angebotenen Reisemöglichkeiten dem Telemachos zur Verfügung zu stellen (368b-370). Nestor erfüllt diesen Auftrag (473 ff. vgl. Nr. 1) am nächsten Tag. Die Vorausdeutung der Athene-Mentor wird dann durch diejenige des Nestor in 475 f. Angabe schildert sie dann Pferde haben sollten (l)
Nr.
82)
Diese der
wieder aufgenommen. die Eigenschaften,
3 1 (375)-382-384
Rede wie auch Athene
(331
ff.)
diejenigen nehmen
des bezug
Rede bekanntgegebenes Ereignis, Sprec~er somit ''reagiert" (vgl. Sonnenuntergang, dann
das Nestor
hier
das
(vgl.
o.
der
Aufbrechen
das
adlers,
Als neue die die
sich
der
Verschwinden das
die
S.
6).
Athene des
Nestor auf
an die
fromme Reaktion
kurz
vor
Nachtruhe und der
Gastfreundschaft Athene
ff.)
und der
auf das der jeweilige Z. 15.73). So war es
Telemachos
der
ein
(346
erinnern in Gestalt des
Nestor
denken
der läßt;
Athene-Mentor, läßt; eines verursacht
und See-
-
Die Meinung, des Mentor Schützling
die
Nestor
170 -
hier
äußert,
gleicht
derjenigen
in 2,270 (Nr. 77): Wenn Telemachos nämlich ein der Götter (vgl. ach 3,218 ff.) bzw. wenn-er
der Sohn des Odysseus ist (vgl. noch 1,207), wird er in seinem Unternehmen Erfolg haben. Hier wie dort sind die indikativischen El-Sätze eher als Begründungssätze zu verstehen
(vgl.
Chantraine
Das Gebet des Nestor Bitte an Athene, die gemeine kein
(vgl.
Der prospektive
gleich hier beschrieben; mit
Z. 01).
Teil
allerwichtigsten stattfinden soll
S. 166 Anm.) ..
(380 f.) enthält eine nur allgemeine von ihr erhört wird (385b). Als allerhält sie in der weiteren Erzählung
Vorausdeutung
Korrelat
421 und o.
§
der
Rede (vgl.
o.
S. 6) enthält
Merkmale des Opfers, das ( vgl. Nr. SO). Einerseits
die
am nächsten wird das
Tag Rind
und nicht - wie sonst üblich - im Korrelat andererseits wird die Überziehung der Hörner
Gold erwähnt,
die
im Opfer
eine
zentrale
Stellung
einnimmt. Unmittelbar
nach
der
Rede folgen
hier
die
Reden Nr. 80 und 81. Das Korrelat zu dieser erst später in der Beschreibung des nächsten
Korrelate
zu den
Rede folgt Tages.
-
Schema zur Reihenfolge Reden Nr. 79 - 82
1.
Schritt
der
171 -
Vorausdeutungen
in den
Nr.79
Nr. 2 '1 '
1
2
1
',;-
l
'V
4.Buch
3
341a
Nr.BI .,,
Schritt
•
3 39 f. 441b
1
.
343 f. ,//
3,3 46ff.
'
2
.
3
l
371-372a
_J
3. ·schritt
=1
·~ 395-403
Nr.82
l
Nr.SO
1 Nr.12
!
430-472
,~ 390ff.
4
l
1
2.
80
, Nr.l
l
477-485
- 172 Nr.
4 1 (333)-587-592
83)
Am zweiten
Tag des
beantwortet nimmt den
Menelaos
auf
die
bei
bezug
der
wünscht,
in
Darauf
macht
sich
an die
Beantwortung
Der prospektive
2.
auch
fordert
der
des des
Telemachos
auf,
Telemachos
schenken
(589-590a).
er
seiner
alle
nicht
findet
aber
ihr
Korrelat
Becher
eine
andere
nimmt
laos
bezug,
noch
''viel
Z. 15.71):
ge-
oder
auch
12. nimmt
Pferde
dazu
in
sei-
Tage
mehr
die
Becher
gedenke. in
schen-
Davon
Rede sein.
erst
S.
einen
15,102
Diese und
zukommen
wird
wird
in
Stelle
120, (vgl.
wo dem
o.
312).
4 1 (594)-600-608
Telemachos
schränkt
zum 11.
nimmt
Bezeichnung
169 Anm. und w.u.
84)
in Frage
Telemachos
dem Telemachos
Gespräch
Nr.
Vorausdeutun-
Stellung.
diesem
S.
gegenüber
Wagen und drei
Telemachos
Menelaos
damit
Er
werde.
Eidothee-Erzählung
bis
wird
ken,
was
drei
Menelaos
Dann wird
Gleichnis,
Telemachos.
zu bleiben (587-589a). Antwort Stellung.
Antwort
Zustän-
Gesprächs
einen
Er
entgegenstellen,
Rede enthält
im laufe
zwei
121).
dem Philomelides
Fragen
Sparta
von den
ereignen
mittels
der
einem
Tag in Sparta dazu in seiner
ner 3.
Telemachos in
in
Nr.
den Freiern
Menelaos Teil
von denen werden.
1. Menelaos
Troia
der
(vgl.
0dysseus
möge sich
wie er es damals getan hatte.
gen, stellt
des
des
Telemachos
Fragen
und schildert
Rückkehr
0dysseus
des
dessen
Beschreibung
zu Hause
sich
Aufenthaltes
Er lehnt Zeit''
er
in
diese er
seiner
Antwort
zunächst
in Sparta gern
ein
ein Jahr
die
Rede des
Einladung
zu bleiben,
Ablehnung
würde
die
auf
(vgl. lang
ab. o. in
des
Mene-
Menelaos,
Dann aber Nr.
63 und w.u.
Sparta
bleiben,
-
denn
er
findet
Geschichten
''schrecklich
viel''
Menelaos.
Allerdings
des
Gefährten in Pylos ringkompositorisch Man kann
die
Vorschlag
übelnehmen. gegliedert
ablehnende
des
Zum Vergleich
seien
gen, die genommen
in
Kalypso den
hier
der
die
5,118 als
Telemachos
bestimmt
(vgl. etwa Noch häufiger im Vergleich
erscheinenden
geht
in seiner
ejn, und ein Meinungswechsel Gesagten noch immer möglich. Im zweiten Menelaos
Teil
seiner
führlich mit der (vgl. Z. 14.2).
Nr.
85)
Die
Antwortrede
zurück-
die Rede der erscheinen in zu-
(vgl.
Z.
baldigen Abfahrt beantwortet.
Rede nicht
Telemachos
ist
Telemachos
darauf
nach
das
ab und begründet
geographischen
des
des dann
Anstelle
dem
erste das
Beschaffenheit
von Pferden
Im zweiten
Teil ist,
eingehend
xcLµ~~LOV)
Teil
sich
durch
seiner
von
er
nur
auf
Telemachos.
Rede einen
und Wagen möchte
seiner macht
bezieht
Geschenkes
im ersten
überreichen.
gliedert
Menelaos
ersten
xcLµ~~LOV
Ein
Geschenk
Ablehnun-
von
ausIthaka
4 1 (611)-615-619
Ablehnung schlägt
des
ist
den
sogar
Äußerungen
Rede lehnt
versprochene
seine
zu gewissen
darauffolgenden
der
bezeichnen.
oder
Demgemäß ist m.E. hier die Frage nach der des Telemachos aus Sparta nicht eindeutig Menelaos
auf
entschiedenen
Rede eingeschränkt
Sinneswandlungen
Hören
ihm das
zurückhaltend
sogar
herangezogen ff.; Nr. 41).
beim
würden
des
als
werden,
Reden
nächst 15.71).
eher
Vergnügen
Dieser Teil der Rede (594 entspricht 599b).
Antwort
Menelaos
dann
173 -
Rede,
der
einen
konkreteren
er
ein
Menelaos
Tausch
vor.
weiteres
ringkompositorisch
beschriebener Mischkrug soll nun Pferde und Wagen ersetzen.
die
ge-
Tauschvorschlag. (als
zweites
-
174
-
Am Ende dieses Gespräches bleiben drei Fragen offen: 1. Abfahrt des Telemachos 2. Übergabe des zunächst versprochenen ~XELOOV als erstem MELU~~LOV 3. Das Einverständnis sodann
versprochenen
kruges als Wagens. Im 15. lung
des
zweitem
enthält
anlaufen.
die
nämlich
anstatt
MELu~\L~V
der
Geschenkes, bzw.
Geschenkes,
Buch muß infolge
wiederum
Telemachos
korrelatbedürftige
langen
Unterbrechung
Die Rede der
Athene
des
Misch-
Pferde
und des
die
15,10
Hand-
ff.
infolgedessen:
1. Eine Bezugnahme auf die bereits bekannte den Worten des Nestor (3,313 ff.) erinnert
2.
Übergabe
des
der
des
Telemachos
daran,
wegbleiben
solle
Dann verkündet
daß er
nicht
so lange
Situation. Athene
Mit den
von zu Hause
(10-13). sie
eine
Aufforderung.
Telemachos
solle
den Menelaos bewegen, ihn zu entsenden. Eine erste Begründung schließt sich an: er solle seine Mutter noch zu Hause antreffen, da ihr Vater und ihre Brüder zur Hochzeit mit dem Eurymachos drängten (14-18). Begründung aufmerksam
zweite
Gefahr eines
Wegzuges
Der zweite Beschreibung (27-32). an,
der
Korrelate
enthalten
sind.
Der erste
prospektive
Menelaos
zu bewegen,
Frage ob die geraten
nach
kommt dazu, die Telemachos auf die macht, in die sein Besitztum im Falle Penelope
kommen würde.
Teil der Rede beginnt wiederum mit der einer Lage, die dem Telemachos unbekannt
Es schließt
dessen
sie Eine
der
Abfahrt
Rede des wäre.
sich
zweiter,
im weiteren
Teil,
d.h.
Telemachos des
Telemachos
Die Art
ein
des
prospektiver
Verlauf
die
Teil
Erzählung
Aufforderung,
Telemachos Auftrags
der
zu entsenden,
in 4,594
ist
erneut ff.
den
wirft
auf,
die so als
in Vergessenheit
erinnert
hier
an den
- 175 Anfano
von Buch 6.
Die
Szene:
dert
die
che
(vgl.
des
Bewußtwerden
der
geworden
schlägen,
die
ist.
und Peisistratos
Bitte
Typs A eus billigt
des
ergreift Erfüllung 1.
Die
konkrete
ihn
des
ff.
die
Grund Teil
99-132
VorAthene die
in einer
seiner
die Rede
die
auf
~erden.
ihr
die
der
beiden
Geschenke
Helena
Diese
ausführliches
Übergabe
der
mit
hinauslaufen.
versprochenen
Geschenkes
fas-
(15,68-85)
den Wagen gelegt in
plötzli-
Telemachos
Handlung
Telemachos
schil-
Rede der
Maßnahmen,
Rede und die
in 4,611
und
ihre
von
{MELU~\La
dazuqe-
Rede enthält.
Als
zweite
zeit
vor
Stelle
Vorausdeutung der
Abreise
schließt an.
sich
Hier
oenannte
ordnet
eingenommen Menelaos
der
der
an die an,
zu einer
Das Korrelat Antwort
Menelaos
des
die
die
dann
in
Mahl-
zu dieser Telemachos
Vorbereitun~en 133-142
Vorbereitungsdauer
an die
(4,171-179)
Rede ähnelt
eingeleitet),
ausdeutungen
(77-79).
Telemachos
Inhalt
zu Odysseus
Menelaos
(vgl.
in für
unter Z. 15.9)
wird.
macht
in seinem
bittet
Mahlzeit
Berücksichtigung
Sätzen
beruhigt
Im prospektiven
die
des
völlig
führt
gutem
Korrelat, auch
zu Hause wie
aus
dann
das
sich
zunächst
erhält
Ende
das
42).
Vorausdeutung
hörige
3.
durch
Nr.
in
die
der
Erzählung
sollen
92-98
fol~t,
(vgl.
Wunsches
Geschenke
Menelaos
2.
dann
geforderte
verschiedene
des
sowie
die
Korrelat der
Telemachos. er
bei
in dasselbe
von Athene
Menelaos
57 ff.).
Peisistratos
Im Fortlauf
des
bezüglich
Telemachos,
Lage
einmünden. Rede
ff.
Telemachos-Peisistratos, Erregtheit
sungslos
6,36
vorkommen
außerdem Beteuerung
die
Stellen
Nach der (meistens
in manchen (vgl.
Vorschlag,
seiner
erinnert. er
einen
Reden
Z. 14.20).
der
Freundschaft Stellung mit
Et -
nach
den
am Vor-
)
-
176 -
Telemachos lehnt die Möglichkeit, in Sparta länger zu bleiben, entschieden ab. Der wiederholte Versuch des Menelaos, dessen Aufenthalt bei ihm zu verlängern, enthält Ähnlichkeiten zu den Versuchen des Alkinoos, 0dysseus bei sich zu behalten. Zweimal versucht Alkinoos - trotz der bereits festgesetzten Abreise - den 0dysseus auf Scheria festzuhalten: 7,199-206 (vgl. o. Nr. 43) und 7,311-316 (vgl. Nr. 44). Zweimal muß 0dysseus auf seiner Weiterfahrt bestehen (7,222-225 und 331-333). Zweimal fordert Menelaos den Telemachos auf, in Sparta länger zu bleiben: 4,587589a (Nr. 83) und 15,80-85, und beide Male muß Telemachos ablehnen: 4,594-599 (mit Vorbehalten) und 15,87-91. Außerdem erscheint das immer wiederkehrende Thema der Gastgeschenke
hier
wie dort.
- 177 Schema
zur
Reihenfolge
in den Reden Nr.
(Menelaos)
l
l··· ..
2 . Schritt:
•LltTCOL
2
Schritt:,
Nr.85
3
KU i;• öt.q,poc;
..1." e:t ow
l Kb-257
258
Nr.
61
5,161b
162-170
Nr.
63
8,248
(vgl.
f.
Z.12.11)
w.u.
ff.
250-255 (und
Nr.
01.1
72
6,175-177
178-179
Nr.120
3,241-246
247-252
Nr.
45
8,145-148
149-151
Dasselbe
Verhältnis
Redepartien, Dieses
''allgemein/konkret''
die
verschiedenen
Verhältnis
ausdeutungen,
besteht die
oben,
unter
"C"
gende
fälle
seien
wir (S.
auch
in 149
hier
den ff.)
Nr.
68/58
4,388-390
4,399-424
4,162b-167
4,318-321
Nr.
26/39
keine
4,776-777
haben.
Vorausdeutung.)
4,669-672
(umgekehrte vgl.
Nr.
38/37
4,544b-547
Der
Äußerung
von
Begriff und
(vgl.
darüber
kommt
in
zu.
infolgedessen
ebenfalls sie
kein
Stellen
S.
hinaus
de funktion sie
o.
unserem
keinen Korrelat. ein
(vgl.
4,475-480
Wünschen,
wie
5 und der
Der
keine Aufbau
nicht.
Der
Bezug In o.
auf der S.
das
vorgesehen von
Rede 12 Anm.
Z.15.01.03) II
Textes
handlungsführenberücksichtigt
außerdem nehmen 2).
war,
Befürchtungen
Erzählerbericht
sie,
w.u.
im allgemeinen
konkret des
Reihenfolge
II
10 ff.)
Äußerung
Text
fol-
erwähnt:
6,209(a)
ist
Vor-
"Vorausdeutungsketten''
6,192
(letztere
auch
manchen
besprochen
noch
ff.?)
angehören.
zwischen
73/51 Nr./97
zeigen
Reden
Nr. Ohne
02.
424
sie
nimmt erhalten beliebige
- 252 -
Als
Beispiel
seien
hier
Ohne Nr.
2,325
ff.
Nr.117 Nr. 7 2
4,684 6,180
f.
Diese
drei
Redeteile
erwähnt:
ff.
Vorausdeutungen
haben
eher
Indizien-Charakter,
der, ebenso wie die ''Redepaare'' (vgl. o. Einblick in die innere Welt der Personen Wegen ihres zukunftsdeutenden Charakters aber
den konkreten
nicht 02.1
Vorausdeutungen
S. 244), gewährt. sind sie
in obigem
Sinne
unähnlich.
Zu dieser
Beobachtung
lassen
sich
drei
Ausnahmen
finden: Der Monolog
des
Die Befürchtung w.u. z. 14). Der Wunsch des auf 03.
Odysseus des
ff.
(Nr.
4,775b
55).
(Nr.
3,218-224
26;
(o.
Nr.)
wie
sie
vgl.
in bezug
375-379.
erscheinen, auf
zielen. nicht. auf
Antinoos
Menelaos
Zu den konkreten die
5,408
Vorausdeutungen,
zählen das
ferner
Einnehmen
nicht
einer
den Reden
Sie
erhalten
beliebige
kein
Aufforderungen,
seelischen
Der Aufbau des Textes Auch der Erzählerbericht
sie.
die
Haltung
berücksichtigt nimmt keinen
Korrelat
Stellen
im Text hinsie Bezug
und nehmen
in
ein.
Oft stehen sie aber in entgegengesetzter den konkreten Vorausdeutungen.
Stellung
zu
Beispiele: "seelische
Haltung"
"konkrete
Vorausdeutung"
Nr.
21
1,353-355
356-359
Nr.
22
2,372
373-376
Nr.
61
5,160-161 3,14-16 2,303-304
162-170
Nr. 71 Nr.123
17-20 305-308
- 253 -
Nr.
63 (vgl.
Nr. 03.1
72
Ausnahmen 1.
o.
bei
Dieses
250-255
6,175
178-179
erhält
allerdings
Stelle (26-28), S. 34 3 ) • chos die seelischen
Beobachtung:
Vorausdeutung
3,26-28
bedarf
Z. 12.11)
B,241-249
die
2. Ausnahme:
u.w.u.
dieser
Ausnahme:
Telemachos
Z.01
nicht
Ithakesier Haltung
ff.
der
89);
allerdings
des
Korrelat.
hier
(vgl. ruft
w.u.
Telema-
Einnahme einer bestimmten Diese Stelle steht am Anfang
Antinoos
von Mentor
an
erstgenannten
des prospektiven Teils seiner Rede erhält aber weder im Erzählerbericht Antwortrede
ihr
zu erscheinen
(Nr.
zur auf.
Athene-Mentor
in 3,76-77a
um im Text 2,64b
der
ein (2,239
(vgl. w.u. Z.10), noch auch in der
Korrelat. ff.)
Sie
wieder
wird
aufge-
griffen. 04.
Negative konkreten nen.
Aufforderungen Vorausdeutungen,
Der Textaufbau
Erzählerbericht sie, außerdem nehmen selten ten
zählen wie
auch
nicht
sie
im Text
berücksichtigt
sie
nimmt ebenfalls erhalten sie kein
zu den
nicht.
erscheiDer
keinen Bezug auf Korrelat. In den Reden
sie beliebige Stellungen ein. in entgegengesetzter Stellung
Sie stehen nur zu den konkre-
Vorausdeutungen.
Beispiele: Nr.
26
4,774-775
Nr. Nr.
21 34
1,346-351
Nr.
48
7,31-36 4,754-757
Nr.120 o. Nr.
3,240 l,337-342a
Nr.
2,4llb-412
776-777
(konkrete
sonst:
o.
9
Nr.
l,369b-370a
(vgl.
w.u.
2.12.12)
Vorausdeutung)
- 254 -
Nr.
54
5,358-359
o.Nr.
4,805-807
Überkreuzungen unter
zwischen
04 angeführten
treffende
Stellen
Redeteil
aus
den Vorausdeutungen aufgeführt, um das 05.
fragen
jedoch
drücklich 05.l
sei
- (vgl.
hier
o.
03 und den
daß derbe-
einem
Grund nicht
noch
einmal
zu
aus-
S. 5 und S. 193)
Allerdings
Fe aufgeführten die unter fragen" subsumieren.
Vorausdeutungen
02,
zählt. Sie wurden u.U. zweimal Gemeinte besser zu erläutern.
- und das
betont
01,
besagen,
mehr als
zu den Vorausdeutungen. nicht schen
10.
den unter
darf (S.
zählen
man darunter
223)
"rhetori-
und Redestruktur
Die Vorausdeutungen,
wie
wir
sie
in
Z. 00-05
defi-
niert haben, erscheinen in der Regel nicht zu Beginn der Rede. Denjenigen Teil der Rede, der die Vorausdeutungen enthält, haben wir ''prospektiven Redeteil oder
s.
prospektive 24 ff.).
Diese
Behauptung
Redepartie"
genannt
stützt
auf
sich
(vgl.
folgende
o.
fälle:
(Wir geben zuerst die Nummer an, worunter die Rede aufgeführt wurde, dann nennen wir die Textstelle. Die eingeklammerte Zahl bedeutet den Anfangsvers der Rede. Die nicht eingeklammerten Zahlen stehen für den prospektiven letzten Ac ( vgl.
Verse o.
Redeteil. der
s.
74)
Dieser
nimmt jeweils
Rede ein): Nr.
21 1,(346)-356-360
Nr.
22 2,(372)-373-376
Nr. Nr.
23 2,(402)-404 24 4' ( 31)-35b-36 25 4,(291)-294-295 26 4,(774)-776-777
Nr. Nr.
die
-
Ad ( vgl.
o.
5.
81)
Ae (vgl.
o.
s.
84)
Ba (vgl.
Bb (vgl.
o.
o.
Be (vgl.
o.
Bd (vgl.
0.
Be (vgl.
C
( vgl.
o.
0.
s.
s. s. s.
s.
s.
95)
103) 109) 128)
136)
149)
Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.
255 -
27 5,(173)-177-179 28 6' ( 68)-69b-70 29 6, ( 119 )-125-126 30 6,(239)-245-246 31 8,(166)-184-185 32 8,(487)-492-498 33 6' ( 25)-36-40 34 7 ' ( 28)-30-36 35 8,(141)-142 37 4,(472)-475-480 38 4,(543)-544b-547 39 4,(663)-669-672 40 5' ( 97)-112-115 41 5,(118)-143-144 43 7,(208)-222-225 48 4,(743)-750-757 50 3,(418)-421-429 51 6,(199)-209-210 52 7, ( 159)-162-165 54 5,(356)-360-364 56 5,(465)-470-473 61 5,(160)-162-171 62 8' ( 97)-100-103 63 8,(236)-250-255 64 8,(387)-389-397 66 4,(204)-212-215 68 4,(383)-388-393 69 5,(339)-342-350 70 8,(306)-313-320 71 3' ( 14)-17-20 73 6, (187)-191-197 75 8,
(26)-34-45
76 2,(243)-252-256 77 2,(270)-281-295 79 3,(254-313-322)-323-328 80 3,(331)-332-336
82 3,(375)-382-384 83 4,(333)-587-592
Nr. 84 4,(594)-600-608
- 256 -
D
(vgl.
o.
s.
178)
Nr.
85 4,(611)-615-619
Nr.
86 l ' ( 45)-59b-62 86 l ' ( 64)-76-79 87 l ' ( 81)-84-95
Nr. Nr.
88 5 ' ( 29)-33-42 89 2 ' ( 40)-64b-79 90 2,(130)-138-145
Nr. E
(vgl.
o.
s.
184)
Nr. Nr. Nr.
Fa ( vg 1.
s.
0.
194)
Nr.
91 2 ' ( 85)-113-128 92 2,(178)-194-207
Nr.
93 l,(158)-169-177
Nr.
94 l,(222)-224-229
Nr.
95 2 ' ( 25)-28-34 96 3 ' ( 68)-71-74 99 l,(400)-405-411
Nr. Nr. Fb (vgl.
o.
Fe (vgl.
G
10.1
( vgl.
o.
212)
s.
Die
s.
244)
betreffenden unten,
Es gibt tive
Teil
Nr.101
l,(179)-206-212 4, ( 26)-28-29
Nr.113
4,(376)-379-381
Nr.115
4,(465)-468-470
Nr.119 Nr.120
3' ( 79)-96-101 3,(240)-247-252
Nr.121
4,(316)-326-331
Nr.122
1,(307)-309-313
Nr.123
2,(303)-305-308
Nr.124
5,(203)-206-213
der
Rede
nimmt
nicht
das
Ende
Rede ein:
weiter
als
Nr.100
228)
Der prospektive der
10.2
s.
0.
einen
Stellen unter
allerdings - in
Redeteile
Z.
Nr.
44 7,(309)-317-320-(328)
Nr.
55 5,(408)-415-420-(423)
Nr.
72 6,(149)-178-179-(185)
Nr.
74 7,(186)-188-198-(206) am Ende
14.,
aufweisen:
Rede
werden
besprochen.
''Mischfälle" genannten
der
Fällen
von Reden, je
zwei
die
mehr
- prospek-
- 257 -
11.
Nr.
59 6,(255)-258-264a-(264b-288)-289-315
Nr.
60 7,(
Außerdem d.h.
kann
Reden,
Für
sie
48)-50b-53-(54-72)-73-77 man auch
die
trifft
ganz eines
''prospektive
Reden''
aus
Vorausdeutungen
von
folgenden
finden, bestehen.
drei
Merkmalen
zu: 11.1
Erstes Die
Merkmal "prospektiven
anderer
bereits
sie
letzte
das
Rede, rer S. tive
einer
worunter die
die
Stelle
durch (Wir im Text
o.
bzw. den
die
letzte
und
Rede"
s.
64)
wie
für
als
folgende die
besprochen
schließlich Korrelat
vor
ih-
o.
Aa
(vgl.
oben,
''prospekNummern,
wurde, die
dann
Stelle,
wozu
fungiert):
Nr.
1 3,475-476
3,36Bb-370
Nr.
2 2,410-412
2,357a
Nr.
4 7,179-181
7,163b-165
Nr.
5 7,342
7,335
Nr.
6 8,11-14
sind
einer
unmittelbar
stimmt Rede
Oft
Stelle
Erzählerbericht
nennen,
genannte
Korrelate
Vorausdeutungen.
Merkmal
die"prospektive
Aa ( vgl.
ihrerseits
Vorausdeutungskette
Dieses
Reden''.
sind
erfolgter Glied
Ablösung 64).
Reden''
( vgl.
f.
w.u.
2.11.30)
7,189
( vgl.
Nr.6
u.Nr.74)
9 2,410-412
2,357a
Nr.42
6,57-65
6,36-40
Nr.46
B,145-151
8,142
Nr.53
B,401-405
8,396-397
Nr.65
8,424-432
8,390,249,395
Nr.
(vgl.o.S.134) Nr.78
2,349-360
2,2BB-29la
Nr.Bl
3,357-370
3,357b-358 346 o.
ff.
s.
u. ( vgl.
167
ff.)
- 258 Nr.
11.11
Zu dieser ven
Reden,
d.h.
die
S.
11.12
Gruppe die
4,485-490
4, 391-393
Nr.105
7,22-26
6,298-3038
Nr.110
4,462
gehören
auch
f. diejenigen
im Erzählerbericht Reden"
4,420 prospekti-
werden, Ab S. 69 und
referiert (vgl.
o.
genen
und
Nr.
11 2,384
Nr.
12 3,nach
Nr.
4,212
Nr.
13 4,233 14 4,296
Nr.
15 7,335
7,188-189
Nr.
16 6,71a
6,57-59
Nr.
17 6,216
6,210a
Nr.
18 8,370
Nr.
19 8,399
Nr.
20 8,433
f.
daß der
423
sich
Ein
Hier
Es gibt
sei
ferner
zu dieser kann.
nannte
Korrelat
können:
dieser
als
Gruppe
8,389
ff.
man nicht jeder
vorausgeganeine
selbstän-
Redeteile
vorausgegangenen kommt sogar
22 als
(11.1)
Beispiel
Reden, in
prospektive annähernd
ff.
bzw.
einer
prospektive
Fall
8,250
darf
sogleich
einer Nr.
Rede
Korrelat
erweist,
Gruppe
einer
ff.
8,426-4278
449-4508
prospektive
nur
3,423
prospektive
solcher
Das sind
Merkmal
ff.
u.
f.
Viele
nur
2,29lb-295
f.
f.
Korrelate
deutung.
386
4,294-295
jede
bildet.
lediglich
keit
u.
Zusammensetzung
Rede
vor.
2,8
ff.
10 2,6
Vorausdeutung
dige
1,372
Nr.
Redeteil,
als
f.
7 4 Anm. ) •
Aus der
den
4,214
Nr.102
"indirekten
schließen,
11.13
97 4,312-314
Vorausziemlich
oft
erwähnt.
deren Frage
Reden, aufweisen,
vorangegangenen
sind
Zugehöriggestellt die
das so daß
Textstelle
wergesie dienen
Nr.
45 8,133-139
259 zu ? 8,22-23
Korrelat
(Erzählerbericht) Nr.
58 4,399-424
?
4,388-390
4,551-553
?
4,298
36 8,292-294 57 6,142-144
?
8,267-269a
?
6,126
Nr.103 Nr. Nr.
(vgl.Z.11.2) u.
(allg./konkr. vgl.
11.2
Zweites Diese
Merkmal prospektiven
wort-Fragen". handelnde
11.3
Nach Person
Reden
erscheinen
bei
einer
Rede
nämlich
fragt
gehört
zur
Gruppe
Fd
Nr.111
4,831-834
gehört
zur
Gruppe
Fd
Nr.114
4,395-397
gehört
zur
Gruppe
Fe
Nr.117
4,681-695
gehört
zur
Gruppe
Fe
Merkmal
Andere
prospektive Szenen"
Aus den
Reden
sowie
euch
erscheinen als
Ausdruck
typischen
zu Z.
11.31)
Szenen":
Mahlszene: Nr.
49 3,43-50
Nr.
8 8,477-481
Badeszene: Nr.
11.33
eine
zurück.
Sitten".
11.32
"Ant-
2,263-268-(370)
schen
11.31
den
Nr.109
Drittes
3 6,218-222
Ankunftsszene: Nr.
67 4,60-64
Nr.104
5,87-91
o.Nr.
1,123
(auch f.
in
288
den der
"typi''guten
Z.01)
- 260 -
11.34
11.34.1
Prospektive Reden, bei denen das Merkmal 11.3 (Ausdruck der ''guten Sitten'') nur annähernd festgestellt werden kann, was bedeutet, daß man sie infolgedessen nur schwer einer typischen Szene zuweisen kann und sie auch nicht ein Ausdruck der ''guten Sitten'' sind, sind die folgenden: Mahlszene? Nr. 7 8,443-445 Nr.108 8,536-586
11.34.3
11.4
Ankunftsszene? Nr. 98 4,642-647 Nr.116 4,632-637 Nr.117 4,681-695 Nr.112 4,371-374
Fa und G Fe Fe (vgl. auch Fe
Die drei Merkmale, die zu der Regel Z. 10 jeweils eine Ausnahme möglich machen, haben ihrerseits gemeinsam, daß sie die prospektive Rede als eine "schon-zu-erwartende" erscheinen lassen, denn Unerwartetes kommt in der Regel Gerade dieser Charakter des ist bei den Gruppen Z. 11.13; 11.2 fraglich. Die Mehrzahl gehörenden Reden findet sich Redegruppe Fe, die noch aus fällt.
11.5
Z. 11.20)
inmitten der Rede vor. ''Schon-zu-Erwartenden" 11.34.X und sogar der zu diesen Gruppen jedoch auch in der anderen Gründen auf-
zwei prospektiven Reden lassen sich Die folgenden nicht unter die Ausnahmen zu der Regel Z. 10, d.h. unter die Gruppen Z. 11.X einordnen:
Nr. 47 8,347-348 Nr.106 8,335-337 Beide gehören Demodokos.
zu dem zweiten
Lied,
dem Schwank,
des
- 261 12.
Korrelat Alle diejenigen ''konkreten Vorausdeutungen'', die unter die in Z. OX erklärte Definition fallen und noch dazu der in Z. 10 formulierten Regel folgen ein (oder zwei) der in Z. 11.l bis Z. 11.3 aufgeführten Merkmale aufweisen, erhalten immer ein
bzw.
Korrelat. Oben auf S. 184 (Gruppe E) und S. 243 (Gruppe Ff) wurden einige Vorausdeutungs-Stellen aufgeführt, die kein Korrelat Stellen, die
bekamen. Es gibt ein Gegen-Korrelat
Erzählerbericht andere als die
entwickelt vorgesehene
sogar Vorausdeutungserhalten, d.h. der
sich daraufhi~ Richtung.
in eine
IM folgenden werden diese und andere Stellen mit Hilfe der gewonnenen Einsichten-je einzeln nochmals
überprüft. Fragen
Dabei
unterscheiden
und sonstigen
Vorausdeutungen,
12.11
Vorausdeutungen, die kein sie unter die "allgemeinen nommen werden.
Hier
diesmal
zwischen
Vorausdeutungen.
12.l
Nr.
die
wir
keine
Frage
sind:
Korrelat erhalten, Vorausdeutungen"
weil aufge-
79 3 1 313-316
fordert
Nestor
den Telemachos
auf,
sich
nicht
länger von zu Hause entfernt aufzuhalten. In seiner Begründung bezieht er sich auf die Übeltäter, die Freier, die bei Telemachos hausen. Nestor kannte die Lage auf Ithaka offensichtlich (trotz 3,214 f.), denn Telemachos halte schon etwas davon angedeutet (206 f.), und er selbst hatte sich auch dazu umgehört (212 f.).
- 262 Die genannte Vorausdeutung könnte wohl als eine ''konkrete" angesehen werden. Wenn man sie aber mit den darauffolgenden Versen vergleicht, und hier besonders mit 323 ff., erfährt man aus der Gegenüberstellung, daß es sich um eine "allgemein gehaltene" Vorausdeutung handelt Gruppe Z. 01 fällt, gen im engeren Sinn erhält. In der Rede spektiven Redeteil" Nr.
(vgl. o. z. 01), die unter die also nicht zu den Vorausdeutunzählt und deswegen kein Korrelat nimmt sie auch nicht den "proein.
33 6 1 32
Hier verspricht Athene-Tochter-des-Dimes der Nausikaa, sie werde sie zu den "Waschgruben" begleiten. Zweifelsohne handelt es sich um eine konkrete Vorausdeutung, die kein Korrelat erhält. Sie kommt aber auch nicht im "prospektiven Teil" der Rede vor, der erst mit Vers 36 beginnt. Daher (d.h, aus ihrer Stellung in der Rede) kann man sie wohl als eine allgemeine Absichtserklärung betrachten, die dann nicht in die Tal umgesetzt wird und die somit auch unter Z. 01, "allgemeine Vorausdeutungen" fällt (vgl. w.u. Z. 13). Nr.
63 8 1 241-249
Alkinoos fordert den Odysseus auf, sein Wort anzuhören und den Ruf der Phäaken zu verbreiten. Bei der ersten Aufforderung handelt es sich um die Einnahme einer bestimmten seelischen Haltung (vgl. Z. 03), bei der zweiten um eine "allgemeine" Aufforderung. Keine von beiden erhält infolgedessen ein Korrelat. o.Nr.
8 1 467 f.
Odysseus verspricht Nausikaa, er werde zu ihr, ebenso wie zu einem Gott, alle Tage beten. In der danach folgenden Erzählung denkt er schon nicht mehr daran.
- 263 von vornherein Also ist diese Absichtserklärung nicht ernst gemeint und gehört somit zu den "allgemeinen Vorausdeutungen" unter z. 01. Dasselbe kann man von den Redepartien 8,497 f., 8,10lb-102a und 7,326 f. behaupten. Nr.
122 1 1 316
Athene-Hentea sagt dem Telemachos am Ende ihres Besie werde sich es suches, sie wolle kein Geschenk, erst bei der Rückreise holen. Diese Stelle erhält kein Korrelat. Athene-Hentes kommt nämlich nie wieder und holt sich weder Geschenk noch die im lanzenständer vergessene Lanze (127-128). Das Versprechen des Wiederkommens steht in Verbindung mit dem Zurückweisen des Geschenkes, wie oben auf S. 244 f. , gezeigt wurde. Diese Vorausdeutung ist infolgedessen zwar konkret und steht in der Rede am richtigen Platz, doch scheint hier das Gewicht auf der Ablehnung des Geschenkes zu liegen. Außerdem kann man die Ankündigungen, die die Göttinnen beim Abschied hinsichtlich eigener Reiseziele formulieren, nicht allzu ernst nehmen (vgl. w.u. z. 12.13). 12.11.l
Nr. 48 4 1 743-744a Als schwer einzuordnen erweist sich die konkrete Aufforderung der Eurykleia an Penelope. Sie erhält nämlich kein Korrelat. Warscheinlich wurde hier eine hyperbolische und geläufige Wendung aufgenommen, der die Bezeichnung "konkret" allerdings nicht zukommt. Diese Aufforderung steht in der Rede auch an erster
Stelle, wie das sonst bei ausdeutungen üblich ist.
allgemein
gehaltenen
Nr. 63 8 1 202-203 Ebenso nannte
schwer einzuordnen scheint mir die konkrete Aufforderung des Odysseus,
gedie
Vor-
-
264
-
kein Korrelat erhält. Sie steht und in ihr bezieht sich 0dysseus hiermit der Wurfscheibe. Er will hervorheben und meint gar nicht daß jemand seine Marke erreichen
am Anfang der Rede, auf seinen Sieg mit nur seinen Sieg (~&xa?), im Ernst könnte (vgl. Z.
15.71). 12.12
Vorausdeutungen, die kein Korrelat erhalten, weil sie eher zu den "negativen" Vorausdeutungen zählen bzw. auf die Einnahme einer seelischen Haltung hinzielen: Nr.
21 1 1 337-342a
Penelope fordert Phemios auf, das Lied abzubrechen, zu beginnen. das er gerade singt, und ein anderes sie die Freier, die ohnehin Gleichzeitig bittet schweigend zuhören (325b-326a), ihren Wein auch ''still" zu trinken. Die an den Sänger
gerichtete
Aufforderung
ist
eher
als "negativ" zu bezeichnen (vgl. z. 04). Betont wird vor allem das Abbrechen des Liedes und nicht so sehr das neue Lied, das Phemios singen soll. Es ist eine Art höflichen Verbotes, das Penelope hier ausspricht, und es gehört somit zu den "negativen Vorausdeutungen'', die oben Z. 04 besprochen wurden. Diesem Verbot widersetzt sich Telemachos. Von der Haltung des Sängers ist nicht mehr die Rede. Vielleicht hat er weitergesungen (vgl. 1,421). Die zweite Aufforderung der Penelope an die Freier wird auch nicht ernst genommen. Die Freier machen eher das Gegenteil von dem, wozu sie sie aufgefordert hatte (1,365). Da die Freier so stark lärmen, ist eine Aufforderung zu Stillschweigen bei ihnen auch als "negativ" anzusehen, dem Lärm aufzuhören".
d.h.
gemeint
ist,
"mit
- 265 -
Beide
Vorausdeutungen
nehmen
ein und werden in der nicht berücksichtigt. Nr.
folge
dieser
Rede
vom Erzählerbericht
108 8 1 536-543a
Alkinoos zuhören. 0dysseus
fordert Demodokos auf, mit dem Gesang aufDiese "negative Vorausdeutung'' wird von zwar in seiner Rede zu Anfang des neunten
Buches
wieder
aufgenommen,
welche
Haltung
Demodokos
handelt
sich
tung,
den Anfang
die
hier
um eine
wiederum
kein
doch
Korrelat
wissen
wir
eingenommen ''negative''
erhält
nicht, hat.
Es
Vorausdeu-
und am Anfang
der
Rede steht. 43 7 1 215-221
Nr. 0dysseus
fordert
die
Phäaken
auf,
ihn
essen
zu las-
sen. für diese Vorausdeutung gelten folgende Merkmale: sie ist ausreichend konkret (keine Gegenüberstellung
zu anderen
steht
nicht
relat.
Sie
Schweigen
noch
am Anfang ist
der
wohl auch
anzusehen
konkreteren
Versen);
Rede und erhält als
und fällt
kein
Aufforderung insofern
sie Kor-
zum unter
die
''negativen Vorausdeutungen'' (vgl. o. Z. 04). Das Ende der Mahlzeit 228 wird dann mit dem üblichen Vers gekennzeichnet, ohne einen Hinweis auf die Forderung 12.13
des
0dysseus
zu geben.
Zwei Vorausdeutungen,
ten,
erhalten
ein
für anderes
Sie
sind
''konkrete''
Sie
sind
zudem "positive"
sie
stehen
(anders Nr. o.Nr.
die
folgende
als
das
Merkmale
erwartete
gel-
Korrelat:
Vorausdeutungen. Vorausdeutungen
im prospektiven
Teil
der
und Rede
6,32).
81 3 1 361-368
(vgl.
o.
5.
9,
Anm. 2)
1 1 303-305
(vgl.
o.
Z. 12.11
und Nr.
122)
- 266 Athene-Mentes bzw. -Mentor verkündet ihre Absichten bis ins Detail. Dann verschwindet sie wie ein Vogel. Ihr Entschwinden überrascht die Anwesenden. Sie erkennen daran, daß es sich um einen Gott gehandelt hatte. Vielleicht
will
der
Dichter
hiermit
sagen,
daß nicht
so sehr Verlaß auf die Worte der Gottheit ist, sie über das Ziel ihrer Abreise spricht (vgl. s. 168).
wenn o.
12.14
Wir verweisen an dieser Stelle nochmals auf die nicht befolgten bzw. nicht beantworteten Aufforderungen der Ithakesierversammlung. Die Fragen, die dort von den Vorausdeutungen aufgeworfen worden waren, sind unter ES. 184 ff. bespr-0chen worden.
12.2
Vorausdeutungen lat erhalten. Wir verweisen
in Form einer
auf
das
unter
Frage,
Fe (S.
die
223)
kein
Korre-
und unter
Z. 05.1 Gesagte. Es geht hier hauptsächlich um die unter Ff aufgeführten "unbeantworteten fragen'' (vgl. o. S. 243).
o.Nr.
3 1 (211)-214-217
(224)
Diese Rede des Nestor, die nicht besonders behandelt wurde, zeigt eine Struktur wie die oben unter Z. 10.l aufgeführten Reden. Der prospektive Teil (214217; vgl. o. S. 228 Anm.) ist klar abgegrenzt und wird durch eine direkte frage eingeleitet. Der ''Zuw.u. Z. 14) ist ringkompositorisch gesatz" (vgl. gliedert. Die Verse 218 f. entsprechen mit wörtlichen Anklängen den Versen 223 f. Die Gedankenverknüpfung Freier-Untaten/Gedanke des Odysseus findet sich recht s. 241 f.).
an die Rückkehr häufig (vgl. o.
- 267 -
Im prospektiven
Teil
seiner
Rede fragt
Nestor
den
Telemachos: "Sage mir, unterwirfst du dich freiwillig oder hassen dich die Männer des Volkes im lande, der Stimme eines Gottes folgend?" Die Frage enthält zwei falsche Annahmen: denn weder unterwirft Telemachos sich freiwillig, wie Nestor gerade eben (213) bemerkt hatte, noch hassen die Männer des Volkes Telemachos. Somit gehört diese Frage zur Gruppe der "falschen Annahmen" (Fe, vgl. o. S. 228). Dann handelt es sich offenbar um eine rhetorische Frage, hat, daß Telemachos denn wenn Nestor gerade gesagt die Freierplage gegen seinen Willen über sich ergehen lasse, dann hängt es eben vom Ton der Frage ab, wie sie aufgenommen wird. Vielleicht kann man aus den genannten Gründen das fehlende Korrelat erklären.
Erhält o. Nr. Nr.
ebenso 120 S. 96
keine
zufriedenstellende
Antwort
(vgl.
238 ff.).
Lll:
.t vtLCE•••• aktueller
K't~.
Bezug)
In 417 wird die Szene abgeschlossen und die Rede eingeleitet. Die Handlung "sich hinsetzen" läßt sich in ihrer Funktion als formales Element, das die Handlung weiterführt, mit dem "sich erinnern" der vorangegangenen Beispiele vergleichen. Formelhaftes dient dabei der Einrahmung von einmalig Dargebotenem (f). Die Verse 412b-416 beziehen sich auf die aktuelle Situation und schließen sich an die Ringkomposition an, so wie die Verse 2,21 f. im dritten Beispiel die Ringkomposition durchbrechen. Es folgt dann eine Rede (d).
V. 4 1 120-137 Die Erzählung verweilt hier zunächst bei Halena, ihren Bei der drei Begleiterinnen und dem silbernen Korb (a). Erwähnung des Korbes werden dem Hörer/Leser Sonderinformationen mitgeteilt (125b-132). Die ringkompositorischen Erscheinungen an dieser Stelle sind schon von v. 0tterlo (l) herausgestellt worden. Der Vers 137 findet ebenso wie die Verse 3,417 und 4,189b in unseren obigen Beispielen II und IV keine Entsprechung bei dem Vers, der die Szene einleitet. Die Szene gliedert sich wie folgt: a b c d e f
Helena kommt aus ihrem Gemach (120-122) Adreste stellt den Lehnstuhl hin (123) (Alkipte trägt die Decke) Phyle bringt den Korb(l25a) Alkandra überreicht Helene den Korb (125b) Alkandra, die Frau des Polybos (126a) Polybos, der Henelaos verschiedene Gaben darreichte (126b-129)
- 353 -
e d' c
Alkandra, Frau des Polybos, beschenkt Helene (130) Alksndra gibt Helene den Korb (131) (aktueller Bezug: Beschreibung des Korbes (132) Phylo stellt den Korb näher (133)
b'
Helene
setzt
a
Helene
spricht
sich
nieder
(136)
(137)
Der Aufenthalt des Menelaos und der Helene in Äqypten war schon in 3,300 ff. und 4,83 in anderem Zusammenhang erwähnt worden. Hier ist es der Nähkorb der Helene, der Gelegenheit gibt, die Vorgeschichte des Epos in Betracht zu ziehen. Dieser einmal erwähnte Gegenstand mit der ihm wird im Rahmen eines formelhafeigentümlichen Geschichte ten Tuns (Erscheinen der Helene und ihr Sichniedersetzen auf den Stuhl) hier namentlich
VI.
beschrieben. aufgeführt
Die Begleitung (l)
der
Helene
wird
2 1 224b-228
Die Erzählung verweilt hier bei der Person des Mentor: 224b-225 (a). In ihrem Verlauf wird von einer Tat im Leben des Odysseus gegenüber Mentor berichtet: 226 f. (b). Die wird hierbei in 225 besonders Verbindung Mentor-Odysseus hervorgehoben. Diese Angabe zur Person des Mentor ist mit solchen ähnlicher Art bei den obigen Beispielen zu vergleichen. Die Ringkomposition (c) ergibt sich aus der Beziehung zwischen Vers 224b ( &vlo~~) und Vers 228. Denn wenn sich jemand in der Versammlung erhebt, zeigt dies an, daß er eine Rede halten zu den vorausgegangenen
VII.
wird.
die
Unser Beispiel weist analog Merkmale (d), (e) und (f) auf.
4 1 219-234
Die Erzählung verweilt bei der Schilderung von Helenes Heilmittel. Dies geschieht, indem die Erzählung von der Person der Helene bzw. ihren Gedanken auf das Heilmittel übergeht (a). Die Erzählung hält zunächst bei den Eigen-
-
354 -
schaften des Heilmittels inne (221-227), sodann bei dessen Herkunft als einer Gabe der Polydamna (b). Ein weiterer Schritt in der Erzählung stellt der Übergang auf Ägypten dar. Die Verse 220 und 233 bilden dabei die Einrahmung des Ganzen (c), dienen aber zugleich der Weiterführung der Rede der Handlung (f). Hierauf folgt die zu erwartende Helene (d). Die Gliederung a
- Helene
b a b c
-
b' a
-
-
der
Stelle
ist
etwa
folgende:
schüttet das Heilmittel in den Wein (220) Beschreibung und Wirkung des Heilmittels (221-226) Helene hatte nämlich solche Heilmittel (227-228a) Polydamna hatte es ihr gegeben (228b-229a) In Ägypten, dem Land, wo es solche Heilmittel gibt (229b f.) (231) Ein jeder ist dort Arzt (wie Polydamna?) Nachdem Helene das Heilmittel hineingetan ... , sprach sie (233-234)
Vorliegendes Beispiel, dies sei abschließend bemerkt, ist ganz in den Kontext einer vorangehenden Aufforderung von Henelaos eingewoben - er fordert dazu auf, mit dem Jammern aufzuhören (212) - und stellt die Erfüllung seines Begehrens dar (vgl. o. Z. 16.32 und Nr. 13).
VIII.
1 1 425-444
Die Erzählung folgt hier Telemachos beim Gang in seine Kammer und verweilt zunächst bei der Beschreibung der Kam(a), die Telemachos begleitet. mer; danach bei Eurykleia der EuryIn der Folge wird eine Episode der Geschichte kleia in Hinsicht auf Laertes berichtet (b). Hier entspricht Vers 428 dem Vers 434a. Beide Verse berichten nämlich über die aktuelle Tätigkeit der Eurykleia (l)_ Darüber hinaus umschließen die Gedanken des Telemachos (427 und 444) und seine Handlung die ganze Szene. Die Veise 434-442, die die Handlung weiterführen, indem sie
- 355 davon durch
erzählen, wie Telemachos das Öffnen und Schließen
eingeklammert. führt, scheint
Da Eurykleia sie auch das
seine Kleider der Tür (436
ablegt, sind und 441 f.)
die Handlung in 441 f. ausSubjekt von l:i'(~r:v zu sein.
An diese Szene schließt sich keine Rede an. Die weiterfüheine Handlung, die u.U. renden Verse 436-442 beschreiben auch an einer anderen Stelle hätte geschehen können. Aber die Angaben über die Geschichte der Eurykleia "ie auch ähnliche Sonderinformationen sind nicht zu mehrmaliger Verwendung geeignet und finden auch im Gang der keine weitere Erwähnung (f). Die Gliederung der sieht somit folgendermaßen aus: 425-427a
a
427b 428 429-433 434-435
Beschreibung des Ortes und der Handlung des Telemachos Gedanken des Telemachos Eurykleia begleitet Telemachos Sonderinformation über Eurykleia Eurykleia begleitet Telemachos
a
436
Sie
437-440
Handlung des Telemachos und de'r Eurykleia ( XL't'GJv) Sie geht hinaus und schließt die Tür auf seiner Telemachos liegt Lagerstätte Gedanken des Telemachos
A
a
a
441-442 443 A' 444
IX.
Erzählung Szene
öffnet
die
Tür
7,l-14a
Der Anfang des 7. Buches entwickelt sich im Rahmen des von Nausikaa in 6,295-298 Vorgeplanten. Die Handlung wechselt von Odysseus zu Nausikaa und von ihr zu Odysseus zurück (14 ff.). Die Ankunft der Nausikaa in der Stadt, ebenso wie die Handlung ihrer Brüder, wird in weiterführenden Versen berichtet. Nausikaa geht alsbald in ihre Kammer Nun verweilt die Erzäh(a), wo sie Eurymedusa antrifft. lung und flicht eine Tat aus der Vergangenheit der Eury-
-
medusa ein (b). Sonderinformation
356 -
Die Ringteile 7b und 13 umschließen über Eurymedusa (c) (l)
die
Nach Vers 13 wechselt die Erzählung zu 0dysseus, wie es nach der Vorplanung der Nausikaa zu erwarten war. Wiederum finden wir hier eine Sonderinformation, führende Verse umschlossen wird (f).
die
durch
weiter-
X. 4,l-22a Das vierte Buch beginnt mit der Ankunft des Telemachos und des Peisistratos in Sparta. Die Erzählung wechselt dann von den Neuangekommenen zu denen, die sie antreffen (a) (Vers 3). In 20-22a wendet sie sich wieder den Ankömmlingen zu. In 2-20 verweilt die Erzählung bei den Angetroffenen und berichtet unter anderem über ein in der Vergangenheit (b) von Henelaos dem Achilleus gegebenes Versprechen. Die Gliederung dieser Stelle weist ringkompositorische 2 Elemente auf ( ): A B
Handlung des Telemachos und Peisistratos Handlung im Haus des Henelaos. Hochzeit seiner Kinder (3 f.) a Die Tochter schickt er zum Sohn des Achilleus ( 3 ) (S)
(1 f.)
1
Sonderinformation als Begründung (6 f.) a Die Handlung um die Tochter (8 f.) Dem Sohn führt er die Tochter des Alektor zu (10) Herkunft des Sohnes (Sonderinformation, die nicht 2 { durch einen Ring eingeschlossen ist, VV. 10-14) B' Handlung im Heus des Heneleos (1S-17e) A' Handlung des Telemachos und Peisistratos (20-22a) Die Angaben zur Tochter und zum Sohn beziehen sich auf die Vorgeschichte des Epos. Sie tauchen nur an dieser Stelle auf. Die Verse aber, die die Ankunft des Telemachos und sowie diejenige, die des Hochzeitsmehl im Peisistratos Hause des Menelaos schildern, lassen die aktuelle Szene
- 357 -
sich vor den Augen des Hörers/Lesers mögliche ähnliche Situationen in der
XI.
abspielen Vorstellung
und rufen hervor.
6 1 2b-14
In ähnlicher Weise wird die Ankunft der Athene auf Scheria geschildert. Die Erzählung verweilt hier bei den Phäaken und schildert derenVorgeschichte. Die Ereignisse werden dabei in einer gewissen zeitlichen Abfolge berichtet: a) Die Phäaken lebten früher in Hypereia. b) Nausithoos, der auch in der Geschichte der Arete und in der Prophezeiung über das weitere Schicksal seines Volkes erwähnt wird, hatte die Phäaken nach Scheria geführt und dort angesiedelt. c) Nach dem Tode des Nausithoos trat Alkinoos seine Nachfolge an(!). Auch hier durch einen
wird
die
Sonderinformation
die Beschreibung Ring umschlossen
über
die
Phäaken
der Handlung der Athene wie durch (2b f."' 13). Die Erzählung schrei-
tet nach Vers 15 weiter, wo wiederum Informationen über die Kammer der Nausikee und über die Tochter des Dymas durch das Weitergehen der Athene eingerahmt werden.
Zusammenfassende Zu Merkmal
e)
Beobachtungen (vgl.
o.
S.
zu den Beispielen
1-XI
347)
Alle Beispiele gehen von einer handelnden Person aus. Angeben zur Person werden an manchen der besprochenen Stellen gemacht: 2,16 f.; 2.225 und 4,122. Die Erzählweise des Dichters ist in diesen Sonderinformationen dadurch charakterisiert, daß sie bestimmten Verbindungen den Vorzug gibt. Betrachten wir als Beispiel im ersten Buch der Odyssee die Verse 28 ff. nochmals (vgl. o.
- 358 S. 348).
Die Erzählung
hält
bei
der
Erwähnung
des
Zeus
inne. Von dieser Erwähnung des Gottes geht die Erzählung dann einen ersten Schritt weiter und drückt das Gedenken einer Person aus. Im nächsten zweiten Schritt erfolgt die Nennung einer Person, hier des Aigisthos. An den Namen des Aigisthos knüpft im dritten Orestes. Zusammenfassend können 1. Schritt: 2. Schritt: 3. Schritt: (Dieses
Schritt die wir sagen:
Erinnerung
an
Gedanken des Zeus Erwähnung des Aigisthos Erwähnung des Orestes
Schema wird dann,
kompositorisch fortgesetzt, y'l~LUV~O~Et~; danken.~
in umgekehrter
Richtung,
nämlich: Aigisthos, Zeus UET~v6a ).
ring-
ToU;
Ge-
Dieser erste im obigen Beispiel erläuterte Schritt meint also die Gedanken einer Person, bei der die Erzählung innehält. Das gleiche finden wir in 4,187 (vgl. o. S. 350); 2,23 (vgl. o. S. 351); 4,219 (vgl. o. S. 354). Doch müssen nicht immer die Gedanken einer Person diesen ersten Schritt ausmachen. Anstelle der Erwähnung ihrer Gedanken kann durchaus die Nennung einer zweiten Person jenen ersten Schritt auslösen: z.B. 2,225 (vgl. o. S. 353); 2,17 (vgl. o. S. 350); 4,123-125 (vgl. o. S. 352 f.). Darüber hinaus sind Gedanken und Person ihrerseits durch die Erwähnung eines Objektes vertauschbar, z.B. 3,407 (vgl. o. S. 351). Zudem findet der erste Schritt im Rahmen eines Gangschemas ( 1) statt , z.B. 1,425-427; 7,2 ff.; 4,3; 6,3. Als zweiter Schritt kommt die Erwähnung einer bestimmten Person vor - in unserem obigen Beispiel wird Aigisthos genannt - z.B. Antilochos in 4,187; Neleus in 3,409; Eurykleia in 1,429; Eurymedusa in 7,8; Menelaos in 4,3; die Phäaken in 6,4; der Kyklops in 2,19.
-
Auch hier bar, z.B.
ist die Person Korb in 4,125;
359 -
durch einen Gegenstand Pharmakon in 4,220.
vertausch-
An manchen Stellen findet sich darüber hinaus noch ein dritter Schritt, in dem meist ebenfalls eine Person erist es Orestes. Weitere wähnt wird - im obigen Beispiel Beispiele sind: Laertes in 1,430; Megapenthes und Hermione in 4,4; Alkandra und Polybos in 4,126; Memnon in 4,188; Polydamna und Thon in 4,228; Nausithoos und Alkinoos in 6,7; nocmals Alkinoos in 7,10). Dieses hier beschriebene Verflechtungsschema gilt für die homerische Erzählung im allgemeinen. Es ist vielerorts anzutreffen und nicht nur an solchen Stellen zu finden, die als Sonderinformationen über die Vorgeschichte der Epen handeln. Man verbindet dabei Gegenstände mit Personen, Personen miteinander, gerade wie die Erinnerung an eine Person die Erwähnung einer anderen auslöst.
Zu Merkmal b)
(vgl.
o.
S.
347)
Es ist allen vorangegangenen Beispielen Verse enthalten, die eine Tat aus der Odyssee berichten.
Zu Merkmal c)
(vgl.
o.S.
gemeinsam,
Vorgeschichte
daß sie der
347)
Fast überall an diesen Stellen sind ringkompositorische Erscheinungen zu beobachten, die nicht nur darin bestehen, daß die Ringkomponenten wörtlich übereinstimmen, sondern sie sind auch durch die Gegenüberstellung von Zentrum und Ringen thematisch gekennzeichnet (vgl. w.u. Merkmal f).
Zu Merkmal d) ( vgl.
o.
Den meisten
folgt
Stellen
S.
347) eine
Rede.
Ist
dem nicht
so,
-
360
-
setzt sich die Handlung in weiterführenden Versen fort, die in freier Reihung angeordnet sind und innerhalb des Gangschemas eine Stellung haben: z.B. 2,1 nach 1,444; 7,14b nach 14a; 4,22b nach 22a und 6,16 nach 6,15. Als weiterführende zeichnet, welche
Verse werden hier diejenigen die Handlung in einer raschen
meistens physisch wahrnehmbaren Bewegungen, vor unseren Augen Verse findet man häufig in den nen", z.B. 1,96, 99, 102, 103 Reihung angeordnet und können Man findet die rolge
Zu Merkmal
Tätigkeiten, besonders von abspielen lassen. Solche sogenannten ''typischen Szef. usw. Sie sind in freier mehrfach verwendet werden.
sie in Zusammenhang mit einer Vorausdeutung ist.
e)
(vgl.
o.
S.
Verse berolge von
dem Gangschema,
das
oft
347)
wirkt als EinDer überwiegende Teil der obigen Beispiele leitung längerer Passagen. So z.B. leitet 1,28-31 die Unterhaltung 1,32-95 ein; 4,186-189 das Abendgespräch in Sparta, usw.
Die unvermittelte Erwähnung der Gedanken Götterversammlung wie auch die Erinnerung 2,15-23 weist keine logisch ersichtliche Vorhergehenden
auf.
Die Verbindung
des Zeus in der des Aigyptios in Verbindung zum
geschieht
vielmehr
durch die oben beschriebenen Schritte, die die Erzählung weg von der Erzählebene und wieder zurück zu ihr führen. Die Sonderinformationen charakterisieren den Sprecher und die
Gesprächssituation.
Dagegen wirken die Stellen 4,219-234 geschmückte Darstellung des bereits planten.
und 7,l-14a als ausin den Reden Vorge-
-
Zu Merkmal Hierbei
ist
Ringen
( vgl.
f)
für
das
und Zentrum
der
Ringteile
als
auch
o.
der
-
347)
Verständnis wichtig,
sowohl
aus
S.
361
der
Gegenüberstellung
daß die
aufgrund
Zusammengehörigkeit
wörtlicher
Übereinstimmung
der
Übereinstimmungen Subjekte,
dem Wechsel
der Anrede und thematischen gerung, Erweiterung u.ä.)
Koinzidenzen (Antithese, erschlossen werden kann
Ringe
Verse
beinhalten
fach
verwendet
1,28
~
auch werden
1,31b;
ten
in der
der
Erzählung
dar
(in
1,29a
Regel
bzw.
des
-können
sich
Ereignis zwar in
kompositorischen
a)
es die
mehr-
Verse,
z.B. enthal-
ein
eine
Verweilen
andere
Ebene
der
Ebene Vorge-
den Reden
in
die
erzähltes
auch
ist
die
dagegen
und stellen auf
Stei(l), Die
Epos).
tauchen
aber
Zentren
Übergang
Beispielen
Sonderinformationen, hen,
Die Verse
einen
B. Sonderinformationen
nicht
und Halbverse,
(weiterführende
-l,3la).
einmalige
unseren
schichte
oft
von
der
den
ein
teilweise
die
der
noch
des in
Epos
auf,
Schema
Grundform
bezie-
derselben
im Erzählerbericht
vom beschriebenen
Sonderinformationen,
konkretes,
Vorgeschichte
Reden
Form wie
teilweise
auf
weichen
stark
ab.
entsprechen
1,32-43 In dieser schon
Rede des
in
28-31
S. 333 f.). schichte ist haben die
die
ergänzende
wird
beschriebenen
Es handelt des
Epos,
Warnung, zukommen
Begründung
Der Akzent
Zeus
liegt
die die
der
(vgl.
dabei
um eine
Tat
oben
nicht
erzählt
worden
Götter Sie
Aussage
hier
erteilt
über
sich die
lassen.
Gedanken
Auskunft
also
durch
Hermes
ist
gleichzeitig
des
Zeus.
auf
der
Tatsache,
der
die o.
Vorgewar;
dies
dem Aigisthos der
daß
Kern
und
Aigisthos
-
schon
362
-
von dem ihm bevorstehenden
Verderben
wußte,
denn
die
Götter hatten ihn gewarnt. Von der allgemeinen Feststellung des Zeus (32-34) wandert die Rede zu einem konkreten Beispiel: die Tat des Aigisthos und sein Untergang; dabei wird hervorgehoben, daß Aigisthos bereits davon Kenntnis hatte. Dann geht Zeus einen genheit und berichtet, geschickt gen sollte.
Schritt weiter zurück in die Verganwie die Götter Hermes zu Aigisthos
hatten, und von der Hermes verrichtet
Botschaft, die seinen Auftrag,
er überbrinkann aber
Aigisthos nicht überzeugen. Wiederum werden hier Kenntnis und Schuld des Aigisthos in den Vordergrund gestellt. Im Tod hat er dann durch die Hand des Orestes für alles auf einmal
gebüßt.
Dieser
ein
die
Exempel
Menschen
Stelle
den Göttern
sieht
demnach
a
Allgemeine
b
Konkretes
c
statuierende
d
Auftrag
c b'
"so sagte Aigisthos
anlasten.
des
Beispiel:
''Jetit
Die Rede macht Beispielen gangenheit: des
Orestes
der
(37b-38) des Hermes
Hermes'' (42a) wird durch Hermes
hier
für
alles
- wie
mit
der
von seinem
von seiner
abgehalten
(42b-43a)
auf
einmal
gebüßt''
(43b)
aufgeführten
- zwei Schritte in die Zeus die Tat des Aigisthos
der
hatte, dann geht er auf die thos über: die durch Hermes
(39-41)
nicht
in den oben
vom Erzählerbericht zuerst erwähnt zusammen
das
Schicksal wußte (35-37a) nämlich Hermes geschickt
hatten
er
Übel,
(32-34)
Aigisthos,
und Aussage
hat
das
aus:
Zeus
Tat a
eben
Die Gliederung
folgendermaßen Klage
Die Götter
Tod ist
Kenntnis,
die
Aigisthos
Verbzw. davon
Ursache des Wissens von Aigiszuvor übermittelte Botschaft.
-
1 1 45-62
(Nr.
Die Antwort
86) der
Information, (13-15)
Athene
die
auf
hatte.
den und Sehnsucht des Insel und Abstammung. der
die
man schon
erhalten
Der Aufbau
363 -
Rede
Rede des
über
das
Schicksal
Man erfährt Odysseus
(vgl.
o.
hier
und über
Nr.
Zeus erweitert
86,
des
Näheres
Odysseus über
Kalypso,
S.
die Lei-
deren
178) stimmt
mit
dem sonst üblichen bei den oben aufgeführten Beispielen überein. Das Zentrum der Ringkomposition nimmt hier die Erwähnung
des
Atlas
als
des
Vaters
der
Kalypso
ein.
Wert auf die Angabe der Abstammung seiner Personen (vgl. z.B. 1,206 f.; 2,274 ff.; 3, 122b ff.; 4,206 ff.). Sie kommt als charakterisierende Angabe bei den Personenbeschreibungen sehr oft vor (vgl. w.u. S. 380 ff.). Jedoch ist hier die Erwähnung des Atlas im Zentrum der Ringkomposition weniger zweckmäßig als die Botschaft des Hermes in der vorausgegangenen Rede und die Abstammung des Polyphemos in der darauffolgenden Rede. Unser
Dichter
legt
auch
Die Assoziationen ne aus und leiten auf den leidenden Göttin, Kalypso
die ist
Meeres
kennt
die die
des
Zeus werden
g ist h o s gegenüber
1 1 64-79 Zeus will gegenüber
(Nr.
großen
gehen diesmal von den Gefühlen der Atheauf das Leiden des Odysseus über, dann Odysseus auf der Insel, dann auf die Insel bewohnt. Darauf auf Tochter des Atlas, welcher Anschließend
usw.
einzelnen Schritte dabei zusätzlich
sonst
geht
die
ihre die
Abstammung: Tiefe des
Erzählung
diese
umgekehrt zurück Kalypso und Odysseus.
wieder
über diesmal
angesprochen
g es t e 11 t ( v g 1 . o . S .
86 o.
S.
179
und berichtet Die Gefühle
und Odysseus
dem Ai-
17 8) .
f.)
ih seiner Antwort seine positive Einstellung der Rückkehr des Odysseus deutlich machen.
(Zum
-
364 -
Aufbau der Rede vgl. oben Nr. 86 S. 179 f.). Dann spricht er über die schon dem Hörer/Leser bekannte (20) fehlende Anteilnahme
des
Odysseus. Eine det in der Art Poseidon. Erwähnung Phorkys wegen
dann
Poseidon
der eine
der
Episode der Vorgeschichte einer Sonderinformation
Das Zentrum des Phorkys wird
an dem Mitleid
hier
der
Thoosa
für
des Epos begründie Haltung des
der Ringkomposition ein, des Großvaters
nur
Götter
nimmt hier die von Polyphemos.
wegen erwähnt
und diese
Verwandtschaft des Poseidon mit Polyphemos, Funktion in der Erzählung erfüllt.
Die Erzählung
nimmt
folgenden
Verlauf:
der
Zorn
des
die
Posei-
don; der Grund für den Zorn; die Blendung des Polyphemos durch Odysseus; die Abstammung des Polyphemos als Grund für den Zorn des Poseidon. Es sind Gedankenassoziationen, die von einer Person auf die andere übergehen, bei denen sich die Schritte
Rede von der Ebene der Erzählung entfernt und dann wieder zu ihr
2 1 116-123 Bei der
(Nr.
91
1
o.
Beschreibung
S. der
bis drei zurückkommt. zwei
189) Absichten
der
Penelope
noos zu, daß solche Gedanken und Absichten mit nahme vortrefflich sind. Er entgeht aber nicht spruch, als er behauptet, daß die Freier, weil solche Absichten habe, ihre Odysseus gerichtete Tätigkeit
feindliche, fortsetzen
gibt
Anti-
einer Ausdem WiderPenelope
gegen das.Haus wollten.
des
Gerade wegen dieser Ausnahme, die er nicht näher erläutert, die aber aus der vorausgegangenen Erzählung von der List der Penelope entnommen werden kann, wollen die Freier dies
tun.
Der Aufbau a
dieser
Redepartie
Penelope die ihr
"sinnt Athene
nämlich
auf
ist
folgender:
in ihrem eingegeben
schöne
Arbeiten
Gemüt auf hat. Sie
die Dinge'', versteht sich
und tugendhaftes
Den-
-
ken, aber (116-llBa) b
auch .
• (o~a,
Solches die Freier vernommen
c
Im Zentrum
365
-
darauf, d.h.
Vorteilhaftes
Vorteilhaftes
von den Frauen (llBb-119). der
aus der alten Tyro, Alkmene
der
Ringkomposition Zeit namentlich und Mykene.
zu denken) alten
Zeit
nicht
we~den die
aufgeführt;
Frauen es sind
Diese Frauen haben Penelope gehabt.
a
"Dieses hat sie nicht glücklich ausgesonnen'', weist auf "Vorteilhaftes zu denken" im Sinne ''ihren Vorteil wahrzunehmen'' zurück und meint ebenso Penelopes List. ist
den Gedanken und Absichten Kenntnis,
ringkompositorisch
ähnlichen
haben
b'
Die Stelle
keine
zu denken
gegliedert
und Absichten der Penelope der Frauen der alten Zeit
die
die
Freier
davon
Gedanken
haben,
und geht
An dieser sicht aus,
(Nr.
72 vgl.
Stelle führt Nausikaa mit
o.
S.
von
auf die Gedanken über bzw. auf die um dann
wieder
selben Weg bis zu Penelopes List zurückzulegen. trum der Ringkomposition bildet die Nennung der Frauen, die als eine Art Gegenbeispiele für die der Penelope stehen.
6 1 160-169
wie
den-
Das Zendrei Gedanken
144)
Odysseus unter schmeichelnden
anderem seine AbWorten anzuspre-
chen. überschwenglich gibt er seinen Gedanken Ausdruck, habe noch nie so einen Sterblichen gesehen. Der Aufbau dieses Redeteils ist ebenfalls ringkompositorisch dert (vgl. o.S. 144 f.). Die heilige Scheu, die
er
geglieOdysseus vor
Nausikaa spürt, läßt ihn an ein Erlebnis denken, das er vor Zeiten gehabt hat. Es sei auf Delos gewesen, als er den jungen Stamm einer Palme habe aufsteigen sehen. Dann geht er in seinen Gedanken einen Schritt weiter zurück und beschreibt, Erstaunen,
wie er nach Delos gekommen sei. Er starrte vor denn noch nie sei ein solcher Schaft aus der
-
Erde emporgestiegen. wundert und starr
366 -
So sei er vor und fürchte sich
Nausikaas gewaltig.
Anblick
ver-
Ein Ereignis der Vorgeschichte des Epos nimmt das Zentrum dieser Ringkomposition ein. Von der heiligen Furcht, die Odysseus
vor
Nausikaa
Delos
und verweilt
Delos
wandert
spürt,
bei
seine
wandert
der
Palme,
Schilderung
seine
Erinnerung
und von der auf
die
nach
Palme
auf
Beschreibung,
wie
er nach Delos gekommen war. Die Reihenfolge der Gedankenassoziation kann man hier stichwortartig folgendermaßen ausdrücken:
Ehrfurcht
vor
Nausikaa
Ankunft auf Delos - Ehrfurcht Ehrfurcht vor Nausikaa.
- Palme
vor
der
Palme
Die beiden zuletzt besprochenen Stellen jeweils dem Redaktor B bzw. dem Dichter
7 1 54-72 Diese
(Nr. Stelle
mationen der
60
1
vgl.
bietet
o.
Arete,
entscheidende
die
bei
der
Rolle
Delos
auf
-
Delos
-
werden von VdM A zugesprochen.
S. 123 ff.)
noch
in den Reden.
auf
ein
Beispiel
Hier
geht
Bitte
des
spielen
für
die
Sonderinfor-
es um Angaben Odysseus
sollte.
zur
Person
um Geleit
Dadurch
wird
eine
die
Angabe der Nausikaa über Arete (6,30Sb-310a) ergänzt. Diese befaßt sich lediglich mit der augenblicklichen äußerlichen
Tätigkeit
von Arete,
Nausikaa geforderte Hinwendung Die Angaben von Athene-Mädchen einer Begründung lung näher. Die Ringkomposition wird
nämlich
die
der
begründet
Herrin
mit
die
von
des Odysseus an sje nicht. kommen in dieser Hinsicht
von Odysseus
fängt
aber
zu verrichtenden
dem Namen der
im Palast
des
Hand-
Arete
Alkinoos
an;
so
genannt.
Odysseus hatte schon aus 6,196 und 299 ff. den Namen des Herrn erfahren: Alkinoos. Daß es dazu noch eine Herrin gibt, an die er sich wenden soll, erfährt Odysseus auch aus dieser ergänzt.
Stelle,
die
die
Hinweise
der
Nausikaa
gleichsam
- 367 Der Aufbau
dieser
Redepartie
b
ben Vorfahren wie Alkinoos ab (54 f.). An das Wort ''Vorfahren" schließt sich dann die Erwähnung des Nausithoos an, von dem man schon wußte,
Phäaken hatte. gezeugt
Name, und sie
daß er
geherrscht Poseidon (56 f.).
und sie
Periboia, war die
d
Eurymedon war einst Giganten (59-60).
c
Mit dieser(~~.
b'
vereinigte
von densel-
Alkinoos nach
und Periboia
C
über
Scheria
hatten
König
bei
Periboia) sich der
geführt
den Frauen, (58).
den übermütigen
(61a)
Poseidon
und zeugte
über
Phäaken
die
einen
Sohn:
herrschte
Was das alles mit Arete zu tun hat und wieso sie die Herrin ist, wird in den folgenden Versen als eine Fortsetzung der Aussage (a), Arete stammt von denselben Nausithoos
Vorfahren
teiles
wie Alkinoos
war nämlich
des Alkinoos. kommenschaft hinterlassen: Dadurch wird (a)
der
Vater
ab,
des
Alkinoos
hat
b
Erde geehrt Das Zentrum
(63-66).
sie
geehrt,
wie keine
(67). dieser Ringkomposition
be-
andere
auf
stellt
einen
der
wird
Vergleich dar, der wie iri 2,120 nicht bezieht
und
Der erste sei ohne männliche Nachgestorben. Er habe nur eine Tochter Arete. Die heiratete Alkinoos. also die Aussage des ersten Ring-
deutlich
a
erklärt.
Rexenor
In den danach folgenden Versen wird die Ehrenstelle die Arete unter den Phäaken einnimmt. schrieben,
a
die
Nausithoos
die an Aussehen beste unter jüngste Tochter des Eurymedon
Nausithoos, (6lb-62). a
vor
stammt
aus:
Arete
6,7
ihr
folgendermaßen
a
seit
ist
sieht
sich auf Frauen der Gegenwart, auf Frauen der Vergangenheit
(68).
So ist jene über es noch (69-70).
die
Maßen geehrt
worden
und wird
-
Danach
schließt
sich
die
Odysseus an sie s. 124 f.).
seine
Die
dieser
Beziehungen
spielen
der
fache
sich
das
Zentrum,
Stelle
sind
der
sind
warum
(71-72,
vgl.
Erzählung
Eine
Verbindungen
wie
entfernen, Stich-
wird.
folgt:
mehr-
Schritten,
allmählich
eingenommen
o.
Bei-
eindeutig.
in mehreren
von Eurymedon
die
soll
an,
zu den beschriebenen
umschließt
Ebene
das
Begründung
richten
Sonderinformationen
von der
wortartig
-
mögliche
Bitte
Ringkomposition
die
368
Arete-Vorfah-
ren-Nausithoos-Periboia-Eurymedon-Periboia-Nausithoos-Vorfahren-Arete. auch
Ein
hier
auf
Noch•eine hier
Ereignis
rechnet:
Vorgeschichte
charakteristische
Stelle,
wegen
der
die
ihrer
Weise
zu einer Sie
gehört,
Eigenschaften
wird
weiter
Epos wird
erzählt.
Rekapitulation
kompositorischen
7,244-255a.
des
unten
sei
dazu
auf
S.
ge-
395 be-
sprochen. In den Reden spiele wie
vor, etwa
richt,
b)
unserer die
Bücher
kommen keine
dem beschriebenen
unsere
Beispiele
I,
Grundform
die
gibt
Sonderinformationen,
nämlich
fachen
Ring VIII,
in
oder
ihrem
Teilen,
allen
V, X im Erzählerbe-
gegenüber
werden
Hinsicht
der
die
zu bemerken. nur
die
(wie
bei
denen
Gedankenassoziationen, oben
verlassen beschriebenen
in diesem
Abschnitt
Inhalt
unterteilen.
die die
auszumachen
besprochenen Sie
gibt
enthalten
VI, auch
"Schrit-
Ebene
zu ihr
ein-
IV,
verschiedenen die
Es
einen
und es
und wieder Art
durch
Beispiele
IX und XI im Erzählerbericht),
allmählich
in der
zweierlei
umschlossen
Sonderinformationen,
Die
in
aufweisen sind
lung
III,
Abweichungen
Abweichungen
te"
II,
Bei-
entsprechen.
Sonderinformationen,
VII,
Schema
weiteren
der
Erzäh-
führen,
nicht
sind.
Stellen
lassen
nämlich
als
sich
nach
Kernstück
- 369 eine eine
ehemalige Aussage, ein Paradeigma, früher erbrachte Leistung.
einen
Wunsch oder
1. Aussagen 2 1 87-112
(Nr.
91,
vgl.
5.
189)
Die Geschichte von Penelopes List übernimmt in der Rede des Antinoos vor der Ithakesierversammlung die Funktion einer Aufklärung des Telemachos durch die freier. Antinoos stellt sich gegen die vorausgehenden Behauptungen des Telemachos Telemachos (vgl. o. S. 187), indem er vorgibt, den richtigen Sachverhalt erklären zu wollen, der die feindliche Tätigkeit der freier entfesselt hat. Diese sowie einige Sonderinformationen werden von VdM dem Stelle Redaktor B zugesprochen. Gliederung a
b
der
Stelle:
Die freier klären Telemachos auf. Sie sind nämlich ihm gegenüber nicht schuldig, sondern Penelope, die Vorteilhaftes kennt ( xfpöta otntv, vgl. zu 2,116-123, o. S. 365) (87-88). Es ist schon das dritte Jahr und es wird bald das vierte kommen, daß ''sie den Mut betrügt in der Brust der Achaier". Sie machte allen Hoffnungen .•. , doch der Sinn steht ihr nach anderem (8992).
c
d
Sie hat doch diese List ausgedacht ne: ein großes Gewebe aufgestellt (93-95a). Sie sagte (95b):
e d'
(Aussage So sagte
c b'
der sie
Penelope, 96-102J und ''es ließ sich
in ihrem Sinin den Hallen
uns der
mannhafte
Mut bereden" (103). Sie wob des Tages an dem großen Gewebe, in den Nächten löste sie es wieder .•• (104 f.). So trieb sie es unbemerkt mit List drei Jahre und beredete die Achaier. Doch als das vierte Jahr
-
kam
a
370 -
(1)
.•• , da sagte es eine von ihren Frauen und wir fanden sie ••. (106-110). Dir (Telemachos) antworten die Freier so, damit du es selber weißt ... (111-112).
Hier wird ein Ereignis der Vorgeschichte des Epos (b bis b') berichtet, das durch die Ringteile a und a· umschlossen und funktionell in die Rede als Argument eingegliedert wird. Das Zentrum nimmt die (trügerische) Aussage der Penelope ein. Die Verse, in denen von der Aufstellung des großen Webebaumes sowie auch von der Handlung der Penelope - dem Weben und Auftrennen des Gewobenen - erzählt wird (c-c'), umschließen die Aussage der Penelope. Der Grund für die Anschuldigung Penelopes durch die Freier liegt in dem Widerspruch, der sich zwischen den Worten Penelopes bzw. der Kenntnis, die die (e) und ihrer Handlung (c') Freier von dieser Handlung haben (b'), ergibt. Die Erzählung der List (89-110) liefert den Grund Behauptung der Freier (87 f.), Penelope und nicht sowie etwa in seien Telemachos gegenüber schuldig, Beispiel I auf S. 348 die Verse 1,35-43 den Grund Aussage in 33b-34 angeben.
für die sie unserem für die
erzählt; die ErVon b an wird die Handlung der Penelope zählung verbleibt bis b' bei ihr. Die verschiedenen Schritte der Ringkomposition führen hier nicht allmählich weg, sondern sie begründen von der Ebene der Erzählung insgesamt die Behauptung: "Penelope kennt Vorteilhaftes". Die Aussage Penelopes, das Aufstellen des Webstuhls und das daran Weben bzw. Lösen erscheinen wie ein einziges Ereignis, das auf derselben Ebene angesiedelt und vor drei bis vier Jahren geschehen ist. Die Aussage der Penelope (e) liegt sogar dem späteren Geschehen zeitlich näher als die Aufstellung des Webstuhls. Anders verhält es sich z.B. mit der Aussage des Hermes in 1,39-41 (vgl. o. S. 348), die als Zentrum der Ringkomposition der entfernteste Punkt von der aktuellen Erzählung ist. Jedoch kann man bei dieser Stelle mehrfache Ringe um ein Zentrum feststellen, was bei
-
den folgenden
Beispielen
371
nicht
-
der
Fall
ist.
Um bei den zitierten ehemaligen Aussagen zu bleiben, seien von Sonderinformationen näher hier noch zwei Beispiele erörtert:
2,170-176 will seiner eben gemachten Prophezeiung (163bHalitherses 167a) Überzeugungskraft verleihen, indem er sich als einen bewährten Seher darstellt. Der prospektive Teil seiner Rede (167b-169), der hier nicht sm Ende der Rede steht, bleibt vom aufgeforderten Volk weitgehend unbeachtet, verdient aber die Antwort des Eurymachos (vgl. o. Nr. 92,
s.
190).
Als Beweis für seine Behauptung in 170 führt er an, daß 0dysseus alles so widerfahren sei, wie er es ihm einst verkündet habe, als die Achaier nach Troja fuhren. Er berichtet den Inhalt seiner damaligen Vorausssge und fügt hinzu, daß alles sich jetzt erfüllt. bringt Halitherses in eiDen Beweis für seine Seherkunst ner Weise vor, mit der er die Freier und übrigen Anwesenden nicht hätte überzeugen können. Erst wennn 0dysseus sich seine Prophezeiung schon zurückgekommen wäre, hätte erfüllt und seine Seherkunst bewährt. Erst die Erfüllung der Prophezeiung zeigt sie als richtig und den Seher als Könner. Halitherses sieht in seinem Geiste, daß seine damalige Prophezeiung sich erfüllt und bringt gerade diese vermeintliche .Erfüllung sls Beweis, der aber nicht für die Anwesenden gilt, welche eben an seine Seherkunst nicht Ring glauben wollen. Die Stelle ist durch einen einfachen ,EXEV•~~~VOL a~av.a (171b) entspricht umschlossen:~~µC ~~v.a •EXEL•UL (176b). Was zwischen den beiden wörtlich der Vorgeschichte des Ringteilen steht, ist ein Ereignis Epos, dessen wichtigster Inhalt die damalige Voraussage des Halitherses ist. Die Rede verläßt hier die Ebene der
-
372 -
Erzählung nur um einen Schritt, lung von Penelopes List.
8 1 564-571
(Nr.
108 vgl.
o.
ebenso
wie bei
der
Erzäh-
S. 218)
Alkinoos preist die Fähigkeiten der Schiffe der Phäaken. Unter anderem sagt er, es bestehe bei ihnen (wahrscheinlich meint er hier die Männer, nicht die Schiffe) keine furcht, daß sie beschädigt oder vernichtet würden. Dabei fällt ihm die damalige Prophezeiung des Nausithoos ein. Die Voraussage des Nausithoos wird durch einen einfachen ~a~pd~ ly~v El~ov~o~ &xouao (564b) Ring umschlossen: entspricht nämlich~~ &y6pEu'& ylpw, (570a). Anders als Halitherses äußert hier Alkinoos seinen ob die Prophezeiung sich erfüllen.wird. ebenso wie die des Halitherses.
2.
Zweifel darüber, Sie erfüllt sich
Paradeigmata
Weitere
Beispiele
von Sonderinformationen
aus der
Vorge-
schichte des Epos, die durch einen einfachen Ring umschlossen werden und in den Reden vorkommen, enthalten Paradeigmata, die aus der Vorgeschichte herausgegriffen werden. Sie werden zum Beweis einer augenblicklichen Behauptung oder eines Anliegens ähnlich wie in den Stellen 2,116-123 (o. 5. 364) oder 1,32-43 (o. S. 363) aufgeführt.
5 1 118-129
(Nr.
41
1
5. 86 und S. 283)
Kalypso behauptet, die Götter seien ~ausnehmend vor anderen eifersüchtig". Zum Beweis ihrer Aussage führt sie zwei Beispiele aus früheren Zeiten an, das der Eos und das der Demeter, die dem ihrigen sehr ähneln. Den Zeilen 119 f. entspricht, bei wörtlicher Übereinstimmung, Vers 129 (vgl. o. Nr. 41).
- 373 3. Äußerung
von Wünschen
S,30Sb-312 Odysseus
meint,
sein
Ende sei
gekommen,
und wünscht,
daß
wäre, er wie die anderen Kämpfer in Troja schon gestorben und zwar bei Achilleus. Dieses Ereignis der Vorgeschichte (vgl. auch 24,37-42), das im Rahmen des Todeswunsches von Odysseus angedeutet wird, ist hier durch einen Ring umschlossen: 305a entspricht 312. Beide Ringteile beschreiLage. ben aus der Sicht des Odysseus seine augenblickliche
Das Zentrum nimmt hier der Todeswunsch des Odysseus sowie die Seligpreisung der Danaer ein. Die Verse 309 f. enthalten das konkrete Ereignis der Vorgeschichte. In 311 wird der eigentliche Grund für den Wunsch des Odysseus angegeben.
4 1 341-346
(Nr.
83)
Menelaos äußert den Wunsch, Odysseus möge den Freiern begegnen, so wie er damals vor Philomeleides auftrat. Er unterlegt hier seinem Wunsch (der sich am guten Ende erfüllt) einen Vergleich, der in die Vorgeschichte des Epos führt. Vers 342a entspricht 345a. Dieselbe Funktion erfüllt das unmittelbar davor angeführte Gleichnis, das sich auf ein allgemeingültiges Ereignis bezieht (vgl. s. 381).
o.
und immer wieder vorkommendes "Bewertung .•. , S. 332 und w.u.
Das Ereignis der Vorgeschichte ist hier chen Ring umschlossen. Die Rede entfernt einen Schritt von der und w.u. S. 407).
Ebene
der
Erzählung
durch sich (vgl.
einen dabei o.
einfa-
nur Nr.
Dieser Redeteil wird von Telemachos für besonders erwähnenswert gehalten und in seiner Rede 17,124-141 eigens hervorgehoben.
um 83
-
374 -
1,255-266 Denselben Wunsch wie Menelaos im vorigen Beispiel äußert Athene-Mentes. Das Ergebnis für die Freier wird jedoch anders geschildert. Hier ist das erzählte Ereignis der Vorgeschichte die erste Begegnung zwischen Mentes und Odysseus. Ein einfacher Ring 255 f.~ 265 f. umschließt die Episode des Aufenthalts von Odysseus bei Anchialos.
3,218-224 Nestor wünscht Telemachos den gleichen Schutz der Athene, den sie damals Odysseus hat zukommen lassen. Dies würde für die Freier schlimme Folgen haben. Der Gedanke an eine alleinige Rache des Telemachos an den Freiern schwebt Nestor dabei vor. M.E. wird dieser Wunsch von Telemachos dann (226-228) nur insoweit abgelehnt, als er die erwähnte Möglichkeit meint (vgl. o. S. 238 f., 266, 285). Eine alleinige Rache des Telemachos an den Freiern findet in der danach folgenden Erzählung nicht statt. Den Versen 218 f. entsprechen 223 f. Das Ereignis der Vorgeschichte bleibt hier allgemein. Kein konkretes Beispiel für Schutz des Odysseus durch Athene wird hier erzählt; seine Stelle tritt das Augenzeugnis des Nestor.
den an
4,104-112 Weise wird die Sehnsucht beschrieben, die In ähnlicher Menelaos nach Odysseus hat. An dieser Stelle lassen sich zwei Ringe um das Ereignis der Vorgeschichte ausmachen, das jedoch, wie im vorigen Beispiel, allgemein bleibt. Die Gliederung der Stelle sieht folgendermaßen aus:
- 375 Menelaos sagt: a Er (Henelaos) klage "besonders um den Einen'' ( 104-105a ). b Er (0dysseua) verleide ihm (dem Menelaos) den Schlaf und die Speise (105b-106a). c Keiner der Achaier habe sich so viel gemüht wie 0dyaseus. (Diese Aussage deutet auf den TrojaKrieg hin.) Ihn (den 0dysseus) müßte "Kummer befallen" (106b-108a); usw. b' ihn (den Henelaoa) aber Gram um 0dysseus (l0Bb-ll0a). a Laertes, Penelope und Telemachos klagen ebenfalls w.u. S. 405 f.). auch um 0dysseua (vgl.
4 1 687b-695
(vgl.
o. Nr.
117
1
S. 232)
In der Anrede der Penelope an die abwesenden freier fragt sie vorwurfsvoll, ob sie nicht als Kinder von ihren Vätern früher gehört hätten, wie 0dysseus mit ihnen umgegangen sei. Penelope behandelt die freier offensichtlich als Kinder, denn wenn sie Augenzeugen dieses Verhaltens des 0dysseus gewesen wären, dann müßten sie jetzt auch in dem Alter sein, Penelope heiraten zu können. Weil sie aber damals zu jung waren, um Augenzeugen zu sein, müßten sie ihre Väter fragen, was damals zwischen 0dysseus und ihren Vätern vorwar, um es jetzt selbst zu wiesen. Große gefallen Heldentaten aus der Vergangenheit erfährt man, nach der bzw. Vätern Meinung des Dichters, immer von den Vorfahren (vgl. w.u. S. 406). Penelope beschreibt in der schaft ausübte, um wieder freier zurückzukommen. Die schließen die Beschreibung Ring. Es wird jedoch hier erzählt.
folge, wie 0dysseus seine Herrvorwurfsvoll zu der Haltung der Verse 686b-687 und 694b umaus der Vorgeschichte wie ein keine konkrete Tat des 0dysseus
-
376
-
Weitere Beispiele von Sonderinformationen, die durch werden, liefern folgende einen einfachen Ring umschlossen zwei Stellen, die von einem Gegenstand ausgehen. 8,492-496
(Nr.
32,
vgl.
o.
S. 81)
Odysseus bittet Demodokos, das Lied von dem hölzernen seine Bitte in 496 Pferd zu singen (492). Er wiederholt und verspricht dabei, den Ruhm des Demodokos zu verbreiten (vgl. o. Z. 12.11). Odysseus gibt dabei in Relativsätzen weitere Einzelheiten über das Pferd bekannt: es wurde von Epeios hergestellt und von Odysseus in die obere Stadt geführt, nachdem er es ''mit Männern angefüllt hatte''. Die Erzählung macht hier verschiedene Schritte, die aber in derselben Beziehung zur Ebene der Erzählung bleiben. wäre dann vorhanden, Eine vollständige Ringkomposition wenn die Anordnung etwa folgende gewesen wäre: Singe das Lied vom Pferd, das Odysseus in die obere Stadt führte! Er hatte zuvor die Männer im Pferd versteckt. Epeios hatte es hergestellt. es in die
Odysseus obere Stadt.
füllte Singe
Hier jedoch, wie bei der erfolgen solche Schritte scheint im prospektiven Aufforderung (vgl .. o. S.
4 1 615-619
(Nr.
es mit Männern an und führte das Lied vom hölzernen Pferd!
Erzählung von Penelopes List, nicht. Die Sonderinformation erTeil der Rede und als Teil einer 81).
85)
Menelaos beschreibt den Mischkrug, den er Telemachos will. Die Sonderinformation findet sich auch schenken hier im prospektiven Teil der Rede und ist durch einen die vereinfachen Ring umschlossen. Sie weist auch nicht schiedenen "Schritte'' auf. Wieder hätte der Aufbau anders ausgesehen, wenn man dabei dieselben Prinzipien gebraucht hätte wie für andere Sonderinformationen. Menelaos
hätte
etwa
Er wolle
ihm (dem Telemachos)
schenken.
Der Mischkrug
habe
ihn
krug
angefertigt
habe
denselben
sich
geschenkt,
ihm damals
vollsten
zu ihr Diese
er
Die
ohne
Sonderinformation Beispiel
172).
4.
Leistungen
seiner
Dieser Einkehr
und wert-
keine
mehrfache
Vorgeschichte
die
werden beschriebe-
Erzählung
Erzählebene
bei
schenken.
zu dem aktuell
daß
den Misch-
schönen
jedoch
der
befindet
sich
entfernt
eingegliedert
8 1 214-222
in
und wieder
rühmt
entspricht
der
Anklängen
der
den beiden
o.
selbst verborgen
S.
seine
130 und
der
Rede
Leistungen beschriebenen
das
vor-
(vgl.
o.
dienen zwei Art im
284 f.)
Geschicklichkeit
in
221 f.
Ringteilen
dem Bogen
Trojakämpfer, gehalten
hatte
als Gedanke
formulierten
preist
Vorvergangenheit als
wie
Teil
erbrachten nach der
in 214 geäußerte
im Umgang mit der
ebenso
sind,
(vgl.
Odysseus
sich
im prospektiven
Als Beispiele von vorher Sonderinformationen, die
aus
es
Beziehung von der
bei
dem Telemachos
Ereignisse
gesetzt,
habe
Phaidimos
gegeben.
Diesen
gibt
Mischkrug
und Gold.
Hephaistos
usw.
können:
zurückkehrt.
s.
keit
Silber
dem Phaidimos
Stelle
Schritten
angehende
Text
aus
als
wolle
in unmittelbare
mehreren
ihn
damals
vorhandenen
nen Mischkrug
sei
äußern
gutgefertigten
ihm (dem Menelaos)
Ringkomposition. alle
den
geschenkt.
und
Mischkrug
An der
- 377 seine Absichten
folgendermaßen
des
seine
und bringt
was er (vgl.
mit
Zwischen GeschicklichBeispiel
Damit
verrät
jetzt
vor
bis o.
ein
S.
222).
Dabei
wörtlichen
Äußerung.
Odysseus Epos.
Schütze.
er den
dafür sich Phäaken
- 378 -
7 1 321-326
(Nr.
44)
Alkinoos preist die nautischen Leistungen der Phäaken und erzählt eine frühere Tat von ihnen. Zuerst fragt er sich, wo die Heimat des Odysseus möglicherweise liegt. Er vermutet, sie könnte sogar entfernter als Euböa liegen. Die Sonderinformation geht hier von der Erwähnung der Insel aus. Daß diese Insel am weitesten entfernt sei, sagen die Phäaken, die Rhadamantys dorthin geführt haben, damit er Tityos sähe, den Sohn der Erde. Bis hierhin verläßt die Erzählung die Erzählebene in fortführenden Schritten. Dann aber legt die Erzählung nicht denselben Weg zurück, sondern fährt mit dem Gedanken der Schnelligkeit der Reise fort. Was in 321 f. gesagt wird, klingt in den Versen 325 f. erzählt, daß es Phäaken gibt, nach. In 322b wird nämlich die Euböa gesehen haben. Offensichtlich iind dieselben Seeleute gemeint, die in 326 zwischen Scheria und Euböa in einem Tag hin und her gefahren sind. Der Hervorhebung des Bedingungssatzes cf nrp xat ... in 321 entspricht die VerxaL ulv ol iv~a ... in 325. Somit stärkung der Aussage bilden 322 f. den ersten Ringteil und treten dem zweiten (325 f.) gegenüber. Zwei weitere
schriebenen 5,130-136
Stellen Art der (Nr. 41).
von ihren punkt des
eigenen Erlebnissen, die vor dem AnfangszeitEpos liegen. Wir besprechen diese Erzählungen
der der
Ähnlichkeit Erzählung"
zeigen Ähnlichkeiten mit derbeSonderinformationen: 4,8lb-92 und Dabei erzählen Menelaos und Kalypso
wegen weiter unten, unter (vgl. w.u. S. 398 ff.).
''Erzählungen
in
-
c)
Sonderinformationen
der
379
-
Vorgeschichte,
ringkompositorisch gegliedert verschiedene Schritte in der von der Erzählebene aufweisen 4 1 169-182
(vgl.
o.
die
sind, noch Entfernung
S. 242)
Die Mühen des Odysseus um Menelaos willen damalige Versprechen des Menelaos werden komposition sprechen
aufgeführt des
weder
(170b-172a).
Menelaos
enthaltenen
sowie auch das hier ohne Ring-
Der im damaligen Bedingung
wird
Ver-
jedoch
die aktuelle Wirklichkeit mit wörtlichen Anklängen gegenübergestellt (172b 182). Das Selbstzitat des Menelaos ist nicht wie das des Halitherses oder Alkinoos ringkompositorisch gegliedert. Das Ereignis der Vergangenheit, das
~
aus
einer
damals
gehaltenen
anderen Prinzipien s. 371 f.). Darüber
hinaus
sehen mit schrieben:
angeführt
wird
gliedert,
noch
Verlassen
der
über sind
Ähnlichkeit
sie
Erzählebene
dort
hier (vgl.
durch
nach o.
von Telemachos·
Aus-
diese Weise zweimal beund 4,143-146. Beide Stel-
vers~hiedene
Vorgege-
Schritte
be.im
auf.
Orestes, das Athene Telemachos die Erinnerung des Peisistratos
(4,199-202) Schützen
als
ist
ein konkretes Ereignis der aber weder ringkompositorisch
weisen
Das Paradeigma des hält (l,296b-302), berühmten
die
worden
dem des Odysseus auf 1,208-211 (Nr. 100)
len berichten schichte. Sie
Antilochos
Rede besteht,
und die
Erwähnung
Odysseus
63) gehören auch hierher. Dasselbe für das Beispiel, das Athene-Mentor Beweis für ihre Aussage vorträgt.
der
(8,223-228
vor Augen an
ehemaligen vgl.
zu Nr.
gilt schließlich in 3,234b-236a
auch als
-
2.
Sonderinformationen
380
über
-
Personen,
Objekte
und Orte
A. Personen Wir stießen über
schon
einzelne
in die
in den vorigen
Personen,
Erzählung
Schritte, die über
die
Beispielen
in der
eingegliedert
oben
sind
teils aber
Angaben
beschriebenen
Form
(Ringkomposition,
Vorvergangenheit). Weitere bloße Epitheta hinausgehen,
Informationen hungen, teils
auf
Angaben bringen
zur Person, in der Regel
über Abstammung und familiäre Bezieauch über eine wichtige Eigenschaft,
die nicht zur Vorgeschichte diese Sonderinformationen
gehört. Im zweiten Fall sind nicht zu den ''Rückwendungen'' zu
rechnen;
ähnliche
ren
da sie
erfüllen,
führt.
aber
eine sie
werden
Diese
unten
Sonderinformationen
Umfang und verlassen
a)
hier
nicht
Sonderinformationen
wie die c)
einen
und d) aufgebegrenzten
bzw.
im Erzählerbericht
Eurykleia Eurydike
2,347 3,452
Polykaste Diokles
3,465 3,489
Iphthime Kore
4,797
Nausikaa
6,17;
Laodamas
8,132
Amphialos
8,114
6,22
Noch sparsamer Eurymachos Athene Laodamas Was an diesen
schreibung
der
1,399; 3,42 8,143 Stellen
dienen aktuellen
der
die
Angaben
2,177
Personen.
Vorgeschichte
in der Hauptsache So-Sein.
6,213
zu:
Antinoos Peisistratos
interessiert,
handelnden
Ereignisse
Ähnliches in ihrem
f.
sind
erste-
Erzählebene.
Abstammungs-
Verwandtschaftsbeziehungen
genen
unter
haben
die
über
Funktion
1,383; 3,36;
4,660 4,155
ist
eine
nähere
Die
in Betracht
wie Geburt, der
Deutung
Begezo-
Ehe und der
Person
- 381 b)
Die
Vergleichbares
sich
Dolion
4,736-737a
Eidothee
4,365
Vorvergangenheit
den Reden Art. Kein nur
findet
Vergangenheit
bei den Angaben zur besonderes Ereignis
So erfährt litten
werden
dabei
(Nr.
zugrunde 108);
erscheint
ihn
erfährt
regiert
hat:
2,234b;
5,12b;
daß sie
gingen:
1,355
Nr.
(Nr.
Über ter
Aigisthos des
0restes
Bei Menelaos
wird weist
hat:
man darauf
wie ein
117,
vgl.
1,233,
1,300; hin,
derholt: züglich
Patroklos
wird
3,110 (vgl. Antilochos:
ein
die
diesen
Vorgeschichte
Angaben des
nahekommt.
zur
Epos,
keine konkrete Tat erinnert stilisierte Tat darstellt, ton
Vater 375);
daß er
sich
Angabe, daß er
3,198; daß er ist:
bekanntes
3,308 als
den Va(Nr.
letzter
1,286;
3,318
Epitheton
wie-
11. 7,366 und 17,477), ebenso be3,111 f. (vgl. 11. 13,299; 16,186
und dazu noch 15,569 ff.). Mentor und Halitherses sind Vater her'': 2,254 (Nr. 76). Bei allen
S.
oder
berichtet,
der Achaier kürzlich zurückgekommen (Nr. 79, vgl. w.u. S. 402), Bezüglich
119);
guter
o.
(aktuelle
wiederholt
getötet
Troja
haben: 6,175b (Nr. (Nr. 31); 8,23lb-233
89); 1,344
(Nr.
vor
21).
daß er
(4,687b-695,
höchsten Ruhms erfreut: zu Nr. 21).
in
stereotypen sondern
viel
3,100b
(Nr.
m~n auch, 2,47b
auch
erwähnt.
0dysseus soll auch viel gelitten 72); 7,224a (Nr. 43); 8,182b-183 (in Nr. 63). Über
4,524b-527
Person in einer der Vergangenheit,
man von den Achaiern,
und dort f.
in den Reden: Skopos
bzw.
Gemeinplätze
8,579
auch
Telemachos·
Person aber
Gefährten''vom
erscheint
in einer
form,
irgendwie die
und - tut sie es doch die einem formelhaften
an
- eine Epithe-
79).
- 382 -
c) Mit
diesen
Begebenheiten
konkurriert
die
aktuellen folgenden
der
der
Personen
Personen
durch
ihre
Eigenschaften. So werden im Erzählerbericht Personen Eigenschaften zugeschrieben:
Aigyptios
2,16
Mentor Eteoneus Antinoos
2,158
2,225
Halitherses Peisistratos
4,23
Asphalion
4,217 5,4
Eurymachos
4,629
Zeus Echeneos
Ino
5,333
f.
Euryalos
8,115 8,124
f.
Klytoneus Elatreus
und
Leukothee
Demodokos
8,62-64
Naubolides
8,116
zu Hilfe
zwar bei
sich
7,155 f.
B,129
dieser des
Epos
zu nehmen.
In den Reden es
f.
3,401
der Beschreibung der Vorgeschichte
Ereignisse
werden
ebenfalls
charakteristischen wird
dadurch
nach
ihre
ihrem
Handlung
Inhalt
drei
die
vergleichbar
ihre
beschrieben; erklärt.
Gruppen
über
oder lassen
Dabei
von Sonder-
Eigenschaften
der
gegebenen
sind: sie wohnt weit entfernt von deswegen kommt sie selten zu Besuch bei 4,811:
Penelope. Laertes 1,189-193 nicht
aktuelle
den im Erzählerbericht
Iphthim, Ithaka,
etwa
seine
(vgl.
Verhältnisse
Weiterhin B,44b-45
Nr.
Geschichte
die Tätigkeit, die er wird die Kenntnis der der
durch
ausmachen:
Sonderinformationen Personen,
Personen
Eigenschaften
informationen 1.
Vergangenheit
Beschreibung
Die Erzählung verweilt Personen, ohne jedoch
d)
der
auf
92):
erzählt,,
zu verrichten Athene-Mentes Ithaka
werden Eigenschaften (Nr. 75); B,479-481
es wird sondern pflegt. So bezüglich
nachgewiesen. des Demodokos (Nr. B); des Zeus
- 383 l,348b-349 (Nr. 21); der Themis der Seeräuber 3,73 f. (Nr. 96);
2,29 (Nr. 89); des Proteus
4,385 f. (Nr. 68); des Phrontis 3,282b-283 (Nr. 79) und der Nymphen 6,123b-124 (Nr. 29) angegeben. Dazu wird noch in 4,245b-249 die Verkleidung schrieben. 2.
des
Odysseus
als
Spion
in
Troja
be-
Eine besondere Stellung nehmen in diesem Zusammenhang die Angaben über die Phäaken ein, die ausführlicher und zahlreicher
im Vergleich
zu den anderen
''aktuellen''
Sonderinformationen über Personen in den Reden erscheinen. Trotz der vielen und ausführlichen Angaben, die meistens in der Beschreibung charakteristischer EigenInschaften bestehen, haftet ihnen m.E. eine gewisse konsequenz an, die dieses Volk sagenhafter als andere Völker der Odyssee erscheinen läßt. Wenn man von den Epitheta rung der Phäaken gebraucht, druck, sie die Wörter
seien
ein
ausgeht, welche so vermitteln
seetüchtiges
Volk.
~LX~pt,µoL,öoXLl~PE•µoL,vauatxxu.oL 396;
13,36
die sie Dafür
(5,386;
Schildeden Einzeugen
8,191,
usw.).
Die kein die ist als
Stelle 6,3-12 (Erzählerbericht) verliert jedoch Wort über diese Seetüchtigkeit, sondern beschreibt Phäaken als ein recht bäuerliches Volk. Merkwürdig auch, daß sie gerade an der Stelle 5,35 (Nr. 88) "götternah" bezeichnet werden und daß keines der
für
sie
braucht
üblichen eben
Epitheta
Gefährten,
Die von Nausithoos eingetretene
Strafe
gebraucht die
ihn
vorgesehene des
Poseidon,
wird.
über
das
Odysseus Meer geleiten.
und letztendlich den Zugang
mit einem Berg abzusperren, spielt jedoch auf erlichen Charakter der Phäaken an (vgl. 8,564 13,183).
nicht zur
Stadt
den bäuff. und
- 384 Angaben über die Phäaken betreffen nur selten konkrete Ereignisse, so z.B. zusätzlich zu der genannten Stelle 6,3-12 die Stellen 7,321-326 (Nr. 44) und 7,54Die
72 (Nr.
60 vgl.
o.
Am häufigsten aktuellen
S. 357,
erscheinen
378).
Angaben,
Eigenschaften
Ausführlichkeit
366 f.,
die
beziehen,
man eine
gewisse
sich
auf
ihre
und an de~en
Zahl
Mühe des
Dichters
ab-
lesen kann, ihnen Wirklichkeit und Glaubwürdigkeit verleihen. Man könnte bei diesen Angaben wohl eine wisse
Zweckmäßigkeit
reißen,
würde
erkennen;
unsere
aber
Betrachtung
sie
genau
vom Text
und zu ge-
zu um-
zu weit
ab-
führen. Solch ein Verfahren würde erfordern, daß man bei Angaben zu anderen Personen auch dort die Zweckmäßigkeit
genau
bestimmen
müßte.
6 1 203b-204
(Nr.
Sterblichen; Sie wohnen Umsiedlung
kein Sterblicher pflegt dorthin zu kommen. nah den Göttern (5,35) und sind nach einer nach Scheria gekommen (6,3-12). Sie flohen
nämlich wohnen Will
vor
51):
der
Nachbarschaft
weiterhin
man sich
sen machen, Phäaken auf Giganten
Die Phäaken
nahe
der
den Göttern
Vorstellung
eine
wohnen
Kyklopen)
aber
Giganten.
von den
aber
Diese
(7,201-206,
Nr.
74).
von den Ortsverhältnis-
muß man voraussetzen, der einen Seite als
(und
fern
auf
daß die Götter Nachbarn haben, der
anderen
die die
Seite
(6,5; 7,59 f., Nr. 60). Sie wohnen sozusagen zwischen Phäaken und Giganten. Die Phäaken wohnen offensichtlich im Westen,
da Euböa
am entferntesten
von ihnen
liegt
(7,321-326). Gerade wegen dieser Nachbarschaft pflegen die Götter sie besonders oft zu besuchen. Die Phäaken sind diese Besucher gewohnt (7,201-206). Diese Götterin der Odyssee, und besuche sind sonst keine Seltenheit die
Reaktion
der
Menschen
darauf
ist
auch
überall
ähn-
lich. Die Vertraulichkeit, die Alkinoos seinen Worten verleiht (7,201 ff.), läßt hier jedoch den Eindruck entstehen, daß es sich um etwas Besonderes handelt.
-
385
-
Andererseits läßt die lange Reise des Odysseus bis Scheria, wobei er sich anscheinend immer weiter von seinem Ziel entfernt , keinen Zweifel daran, daß die Phäaken sehr weit entfernt von den Sterblichen wohnen. So weit entfernt jedenfalls, daß sie jedem Sterblichen, der die Odyssee las oder rung für seine Unkenntnis
hörte, über
7,201-206: Die mögliche Funktion wir oben unter Nr. 74 erörtert.
gleichsam eine sie lieferten. dieser
Stelle
Erklä-
haben
7 1 32-36 (Nr. 34): Das Herrscherhaus der Phäaken ist mit Poseidon nahe verwandt (7,56). Poseidon, der rundherum um Scheria seine Macht ausübt, hat die Phäaken ihre Kunst im Umgang mit Schiffen gelehrt (7,35). Andererseits sind die Phäaken nicht gastfreundlich (7,33), aber die Haltung der Nausikaa (6,206-210, Nr. 51) und des Alkinoos (8,28-33, Nr. 75) sowie die Verfügung des Zeus (5,36-40, Nr. 88) strafen diese Behauptung Lügen. Ungastlich hätten sie dem Mann gegenüber sein dürfen, der den Sohn Poseidons geblendet hatte. Letztendlich verhalten sie sich jedoch Odysseus gegenüber ausgesprochen gastfreundlich. Es gibt nämlich zwei Arten von Phäaken, wie es auch zwei Arten von Menschen gibt (8,575 f. und 6,274). Die Ungastlichkeit der Phäaken erklärt nerseits die Verkleidung des Odysseus andererseits auch teilweise die Scheu zusammen mit dem fremden in die Stadt Zum die Sie der
allerdings eimit dem Nebel, der Nausikaa, zu gehen.
ersten will Athene durch den Nebel verhindern, daß Phäaken Odysseus nach seinem Namen fragen (7,16 f.). würden aus ihm nämlich schließen, daß er ein fremist, und zwar derjenige, der Polyphemos geblendet hat.
Zum zweiten sagt Nausikaa, Vorwürfe (ein Zeichen der
daß nur ein Ungastlichkeit)
Teil
der Phäaken erheben wür-
- 386 de. Einige Phäaken verhalten sich dann auch dementsprechend. So gebraucht Odysseus das Wort ''verhöhnen", wenn er die Anrede des Laodamas an ihn selbst bezeichnet, jedoch anscheinend ohne Grund. Eine
Erklärung
Verhalten
der
Phäaken gibt die Rede der Nausikaa (Nr. 59), die nachfolgende Erzählung schon e~s anderen Gründen auszusetzen scheint.
die vor-
7,108-109a
für
das widersprüchliche
(Erzählerbericht):
Die Phäaken
sind
die
ge-
ein Schiff auf schicktesten aller Männer, wenn es gilt, dem ·Heer zu führen. Nicht nur diese Stelle zeugt davon, sondern auch das für sie am häufigsten gebrauchte Epitheton (vgl. o. S. 383). Gerade auf diese Fähigkeit der Phäaken ist Odysseus am dringendsten angewiesen, um in seine Heimet zu gelangen. Sie haben Vertrauen zu ihren Schiffen, die ihnen Poseidon gegeben hat (7,34 ff.), und das mit gutem Grund, denn die Schiffe besitzen außerordentliche Eigenschaften. Sie sind nicht nur die besten Schiffe, die es gibt (7,327b f.), sondern sie kennen die Absichten und Gedanken der Männer (8,556b563 und dazu noch 7,321-326). 6 1 270-272: Es ist infolgedessen verständlich, daß das ganze Interesse der Phäaken ihren Schiffen gilt. Dadurch ist auch zu erklären, daß sie wenig Interesse am Bogenschießen zeigen (6,270, vgl. o. S. 130). Nichtsdestoweniger zeichnen sie sich ihrer Meinung nach im Faustkampf, Ringen, Sprung und Lauf (8,102b-103) aus. Bezüglich der beiden erstgenannten Sportarten geben sie euch zu, daß sie in ihnen nicht hervorragend sind (8,246-249). Dafür sind sie unumstritten die besten beim Wettrennen mit den Schiffen (8,247b) und bei der Seefahrt (B,253a). Damit ist aber noch nicht alles von den Phäaken gesagt. 8,248 f.: Den Phäaken sind Reigentänze, mannigfaltige
auch Gelage, Saitenspiel, Kleider, warme Bäder und
- 387 -
Ruhebetten
lieb.
Sie
übertreffen
die
anderen
in Tanz
und Gesang (8,253b). Das ist alles, was sich ein erschöpfter Schiffbrüchiger von seinen Gastgebern wünschen kann, und Odysseus macht von allen diesen Vorlieben der Phäaken Gebrauch. Sportliche
Leistungen
und die
Vorliebe
für
Gesang
und
Tanz kommen deutlich bei der Bewirtung des Gastes zum Ausdruck, die sich außerhalb des Palastes abspielt. Allerdings war diese Art der Bewirtung in der Rede des Alkinoos (Nr. 74) nicht einzeln vorgesehen. Insgesamt lassen die Angaben über die Phäaken nicht nur wegen ihrer besonderen form - sie sehen von konkreten Angaben meistens ab und enthalten in der Regel nur ''aktuelle" Informationen über ständige Eigenschaften sondern auch wegen ihrer verhältnismäßig großen Zahl den Eindruck entstehen, der Dichter wolle hier dem Hörer/Leser die Phäaken in überzeugender Weise schildern. Die gegenteiligen Eigenschaften der Phäaken u.a. Gastfreundschaft bzw. Ungastlichkeit, sportliche Leistungen im Faustkampf und Ringen und wiederum das Gegenteil - legen die Vermutung nahe, daß die Phäaken immer so sind, wie die Erzählung sie gerade braucht. Dies trägt dazu bei, daß sie als "Kulisse" erscheinen. 3. Die Beschreibung bestimmter Menschengruppen liefert den Inhalt für weitere Sonderinformationen über aktuelle Eigenschaften der Personen in den Reden. So sind z.B. die Seeräuber in 3,73 f. (Nr. 96) oder der Bettler in 4,248 durch ihre Tätigkeit beschrieben, ohne daß die Erzählung dabei einen Vergleich zu anderen Menschen zieht. Anders verhält es sich jedoch in Buch 8. Euryalos vergleicht Odysseus mit einem 8 1 161-l64a: Eigenschaften Kaufmann. Dabei werden die aktuellen eines Kaufmannes beschrieben. Die Stelle ist ringkompositorisch gegliedert (vgl. v. Otterlo (b), a.a.O.,
- 388 S. 66) auf.
und weist
eine
Ähnlichkeit
mit
den Gleichnissen
(vgl. Nr. 31): Odysseus antwortet dem 8 1 166b-179a Euryalos ebenso mit einem Vergleich, der Anklänge an Hes. Theog. 85 ff. aufweist. Diese Stelle setzt eine Menschenkenntnis voraus, die sich aus ein~r Einteilung fähigkeiten ableitet. der Menschen nach gewissen Nr. 8 1 575 f. (vgl. keit, daß Odysseua angelangt ist, die
108): Alkinoos erwägt die Möglichauf seinen Irrfahrten bei Menschen hart, wild und ungerecht sind,oder
bei solchen, die gastfreundlich und gottesfürchtig Wied.erum läuft hier die Sonderinformation auf sind. eine allgemeine Einschätzung der Menschen hinaus, wie sie sich nur in Buch 8 in dieser Weise findet.
B. Objekte a)
und Ähnliches
Im Erzählerbericht
In den Beispielen
für
Sonderinformationen
(vgl.
o.
S.348-357)
ließ sich beobachten, wie die Erzählung bei manchen Objekten (Helenes Korb 4,125; Heilmittel 4,220; Nestors Steine 3,407) innehält. Knappere Angaben zu verschiedenen Objekten sind auch anderswo zu finden: z.B. der Ball 8,373, die silbernen und goldenen Hunde 7,92-94, der Wein 3,391. Dader Dinge ihren bei soll die Angabe von Alter und Herkunft besonderen Wert ausweisen. Andere
Beschreibungen
charakteristische Athene 1,96 ff.;
von Gegenständen
beziehen
sich
auf
Attribute: z.B. Sohlen und Speer der Sohlen und Stab des Hermes 5,46 ff.
Eine Sonderinformation über Gegenstände geben die Angaben über die Speise, die in 5,197b als Nahrung der "sterbliwird. In 3,480 wird ebenfalls spechen Männer" bezeichnet zifiziert: hier nennt man sie die Nahrung der "gottgenähr-
- 389 -
ten
Könige".
Weitere Gegenstände, über die Angaben gemacht werden, sind die Axt 5,234-236 und die Wurfscheibe 8,186-188. demselben Schema werden Sonderinformationen über die schicklichkeit
des
Odysseus
vermittelt:
5,249-251.
Die angegebenen Stellen berühren eine allen bekannte wie sie uns auch in den Gleichnissen begegnet (vgl. s. 345). Der Speerhalter Knoten (8,448),
(1,128 ferner
f.), die
die Lust
Nach GeWelt, o.
Fässer (2,341 f.), der am Baden (8,451 f.) stel-
len Gedankenverbindungen her, die zur Entwicklung der Handlung beitragen. Die Beschreibung des Speerhalters und der Fässer soll das Bewußtsein der Abwesenheit des Odysseus wachhalten, noch zu erzählende die Mitteilung rung an seinen Die über heit
Knotens spielt an, schließlich
von der Badelust des Odysseus Aufenthalt bei Kalypso wach.
Informationen Personen zu tun.
die Erwähnung des Kirke-Geschichte
über
Objekte
haben nicht Es läßt sich
sowie
die
die
knappen
auf die ruft Erinne-
Angaben
immer etwas mit der Vergangenhierbei nicht mehr unterschei-
den, was der Vergangenheit angehört Arten der Information, sowohl die
und was nicht. der Vergangenheit
entnommene Mitteilung wie auch die dienen indes der Veranschaulichung
von ihr unberührte, der Erzählung.
b)
Beide
In den Reden
Knappere
Angaben
Tieren finden lich nicht in nen (wie oben krete Tat der sie gilt wurde.
zu verschiedenen
Objekten
und sogar
zu
sich auch in den Reden. Sie erscheinen nämder Art der Grundform der SonderinformatioS. 361-368) und haben auch nicht eine konVorgeschichte des Epos zum Gegenstand. Für
dasselbe,
was für
den Erzählerbericht
oben
gesagt
-
390 -
8 1 403-405 (Nr. 53): Euryalos beschreibt das Schwert, das er Odysseus schenken will. Dabei beschreibt er nicht etwa Herkunft und Hersteller dea Schwertes, wie es z.B. Menelaos von dem Mischkrug in 4,615-619 (vgl. o. S. 376) tut, sondern seine aktuellen Eigenschaften. Angaben über Schiffe enthalten 709 (Nr. 118) und 8,556-563 Bei der erstgenannten Stelle bzw. als zwecklos bezeichnete Angaben über die Schiffe in zweitgenannten Stelle fehlt position.
ansonsten die Stellen 4,708b(Nr. 108 vgl. S. 221 und 386). umschließt die als unnötig Handlung des Telemachos die form eines Rings. Bei der jede Spur einer Ringkom-
(Nr. 55): Bei der Beschreibung des Meeresunge5 1 42lb-422 heuers, vor dem Odysseus sich fürchtet, ist auch kein Ring feststellbar. 2 1 350-352 (Nr. 78): Wein, den Eurykleia 353a), von (349b Handlung ringförmig an die Rückkehr des kleia zu erinnern.
~
Dagegen sind die Angaben über den in die Amphoren gießt bzw. abfüllt der von Eurykleia zu verrichtenden umschlossen. Der Wein dient hier dazu, Odysseus und an die Treue der Eury-
Ebenso umschließt an dieser Stelle die Er4 1 44lb-446: wähnung des Robbengeruchs in seiner unbeschreiblichen Penetranz die Handlung, die Eidothee vornimmt, um ihn zu tilgen. des Opferrindes 3 1 382-384 (Nr. 82): Die Beschreibung hier von dem Versprechen des Menelaos, es zu opfern, umschlossen (vgl. v. Otterlo (b), a.a.O., S. 45).
wird
-
391
-
C. Orte a)
Im Erzählerbericht
In den auf S. 348-357 besprochenen Beispielen haben wir bemerkt, wie die Verbindung zwischen handelnder Person und vergangenem Ereignis durch eine Ortsangabe hergestellt wird. So findet in 7,7 (Beispiel IX, S. 355) ihrer Kammer Eurymedusa vor (l).
Nausiksa
in
In 1,425-444 (Beispiel VIII, S. 354 f.) wird der Schauplatz der Szene (thalamos) ausführlich geschildert (425-427a; 428:~i; 436: e~pa(; in 441 folgen weitere Einzelheiten; 443: fvea ). Über die Gliederung der Stelle siehe oben S. 355. In 6,15-20 kommt Athene in die Kammer der Nausikaa (&&~aµo(,;, e~paL ), wo sie Nausikaa und die Mägde schlafend vorfindet. Die Tätigkeit der Athene (15 ,,.._ 20) rahmt die Schilderung der schlummernden Frauen ein < 2 ). In 5,57 kommt Hermes zu der Höhle der Kalypso (anto(, ~~ ). In der Folge wird beschrieben, was er vorfindet (lv6o6L: 57, fv6ov: 61). In 5,63 geht die Erzählung auf die Beschreibung des Äußeren der Höhle über. Hermes wird erst in 75 ff. wieder zum Träger der Handlung ( 3 )_ In 7,l-14a bildet Vers 7b zusammen mit Vers 13 einen Ring um die Geschichte der Eurymedusa (vgl. v. Otterlo (b), a.a.O., S. 45 und o. S. 355). In diesem Zusammenhang begegnen die Worte eft~aµo( und e:Caw. In 2,337 geht Telemachos zur Kammer seines Vaters des Innern der Kammer (e&~aµo(, ß6L). Die Beschreibung 6t; 344:aavt6e:( ). schließt sich an (340:lv; 345:lv Die Tätigkeit des Telemachos in 337 und 348 rahmt diese Beschreibung ein. Die Gemeinsamkeiten schreibungen liegen Zudem läßt
sich
in den Gliederungen klar auf der Hand.
des öfteren
beobachten,
obiger
Ortsbe-
daß Ortsbeschrei-
bungen
auch
in
stimmungsort Die
26a:
Zusammenhang
der
Götter
Tätigkeit
des
teilungen
über
die
6,41-47
zeigt
a.a.O.,
S.
45):
zum zweiten
die
47. Dagegen keinen Ring
weisen auf.
eine
einen
Person
(~v-&a •••• und
vorfindet, (b),
ist
a.a.O.,
in
S. findet
kunft
die
ausdrücklich
4,43b-47
das
chos
Peisistratos
und
bewundert
Hermes
102
lernen
des
Odysseus
a.a.O.,
wir S.
5,400-405 nehmung
b)
kennen 46).
der
Die
z.B.
gegeben, Solche
in
auf
der
Scheria
der
Freier Der
Insel
5,475-482a
die
der
werden auf
Ort,
zum Trocknen
zwei
in
5,238-241
auf
Von den
man auch
Äußere
Palast
dort, als
aus
Astean dem
ausbreiten,
Bäumen,
die
Rede
(vgl.
v.
wo bei
der
An-
solche
von des
Küste Analog
Sicht
In
5,63-67
Kalypsos
des und
Grotte.
Alkinoos
aus vgl.
Scherias
wird
hierzu
vollzieht
durch
hervorgeho-
). So wird
der
(Ringkomposition,
Odysseus
von in
z.B.
die
in
den
in
Telema68-75 In
der
Sicht
v.
Otterlo
7,Blb(b),
Odysseus
in
sich
Wahr-
die
5,439-444.
Reden
Sonderinformationen,
in
33).
Menelaos
Flußmündung
7,78-8la
''Gang-Schemas"
erwähnt.
geschildert.
den
und
dann
Wald
Wahrnehmung
des das
erblickt.
In den
Von den
Haus
(~9),
gegenüber
41-42a
-&T}Etv,&xo~ELVx~~ •••
(löttv,
wird
(b),
betritt.
Ankunft
(~XL) genannt.
f.
Otterlo
in
So wird
Wäsche
in
46
such
Waschgruben
die
Mit-
gegenüber
eines
( V~OO(••••~V) Mägde
v.
Schauplatz
Hilfe
l,22-
einzelnen
(ßiL)
bisweilen
in
Be-
Ortsbeschreibung
S,381
), die
Ortsbeschreibungen ben
Athene
(l).
lvia
die
6,94
Otterlo
der
Die
4,844-847
Odysseus
(33L)
mit
die
(vgl.
&3L .••• 33L ) der
6,86-87
in
Ring
oder
So z.B.
Die
42b-43a
eingeführt
geschildert.
wird
ein.
neuen
werden
Kalypso
Nausikaa
rahmt
Stellen
einen
(Ringkomposition:
in
Poseidon
werden
Erzählung
ris
können.
Tätigkeit die
dem Aufenthalts-
stehen
doppelten
einmal
Beschreibungen die
mit
Aithiopen
Ortsbeschreibungen wenn
392 -
Reden
über
Orte
-
gegeben
werden,
Reden, ben
die
befinden
wir
(vgl.
w.u.
positorische
sich
die
meisten
''Erzählungen
in der
S.
Sie
398 ff.).
Elemente.
dabei nicht teristische
393 -
Ereignisse der Eigenschaften.
Erzählung''
zeigen
Gegenstand
in denjenigen
nur
der
genannt selten
ringkom-
Beschreibung
Vergangenheit,
ha-
sind
sondern
charak-
3,291-299a
Nestor
erzählt
Telemachos
nelaos,
von der
nachdem
er
war.
Als
war, Teil
trennte brachte
selbst
wobei
Zuerst
wird
mehrere
meisten
Angaben
anscheinend
kurzem
zu Hause
in
Berg
des
Me-
erfahren
Pylos
hat,
angekommen
von Maleia
gekommen
die
gesehen,
über
die
Insel
Nordwestküste ein
Teil
gemacht
werden.
beschrieben
der
Südküste,
und wo
der Flotte von den Wogen gegen die Klippen wurde. Der Hinweis auf die Schiffe(~~(, schließt
298)
des
lange
Rückkehr
Zeus die Schiffe seiner Flotte. Den einen er nach Kreta. Bei Kreta verweilt die Erzäh-
dieser Teil geschmettert Flotte
der
vor
zu dem steilen
vom Meer her
und v~a~,
Teil
wahrscheinlich schon
Menelaos
lung, dann,
er
einen
Menelaos
Verse
ein,
einnimmt
die
Episode
wobei (vgl.
über
die w.u.
diesen
Teil
der
Ortsbeschreibung S. 404
291
die
f.).
3,319b-322
Nestor
beschreibt
Menelaos bestimmten Erzählung
weiter
kürzlich Ort; des
(vgl.
zurückgekehrt vielmehr
Menelaos,
erfahren daß er,
o.
Nr.
sei. wir
79)
den Ort,
Er nennt aus
Menelaos,
der
dabei
von dem keinen
Eidothee-
von Ägypten,
war, nach Hause gekommen ist. Die Angaben Nestors beziehen sich jedoch nicht auf Ägypten, das als die letzte Station der Rückreise des Menelaos betrachtet werden kann, sondern wahrscheinlich auf das Land der Äthiopen, Sidonier oder Eremboi oder sogar auf Lybien (vgl. 4,84 f.). er
zuletzt
wo
-
Nestor
sagt,
394
offensichtlich
-
in Anspielung
auf
die
che Gesinnung der dortigen Einwohner, Menelaos Fremde heimgekommen von solchen Menschen, "von ner
in seinem
Sinne
wiederzukommen
An diese Ortsangabe die Entfernung des
schließt gemeinten
hoffen
feindli-
sei aus der woher kei-
könnte".
sich eine zweite Ortes hindeutet:
an, die auf Menelaos sei
bis zu einem Ort weit auf dem Meer getrieben, "von woher nicht einmal Vögel in einem Jahr geflogen kommen, da es (das Meer), das dazwischen liegt, ebenso groß wie furchtbar ist". schen
Hier spricht der Dichter nicht etwa die Kenntnisse des Hörers/Lesers an, sondern
Vorstellungsvermögen,
das
Erfahrungen gründet, ''Welt der Gleichnisse''.
die
geographieher sein
- wie vorausgesetzt jeder
machen
wird
kann,
- auf
so wie
bei
der
4,85-88 Menelaos
überfliegt
Reichtümer, seiner sie
die
Rückkehr, zurückgelegt
bei er
der
besitzt,
jedoch hat.
acht
Jahre
nach
nicht Er sei
der
des
in rascher
Troja-Krieges zurückgekommen ben Jahre über Mykene regiert bis
Beschreibung in der
Folge
Ermordung
die
Reihenfolge,
im achten (82), hatte
Ursprungs
Jahr
nach
der
Stationen in der Ende des
nachdem Aigisthos sie(3,305), also sieben des
Agamemnon.
Er stellt eine chronologische Beziehung zwischen seiner Reise und dem Tod des Agamemnon her, die eigentlich nur für
einen
stimmen
kleinen
Teil
des
ersten
Jahres
seiner
Reise
kann.
Die Erwähnung seiner eigenen gischen Angaben umschließen
Reichtümer und die chronolodie kurze Zusammenfassung sei-
~
ner Reise in Form eines Rings (78-82 90-93). Die Erzählung verweilt bei Lybien, dessen fruchtbarer Reichtum an Rindern und Überfluß an Milch gepriesen wird (vgl. w.u. 5. 405 f.).
er
-
395
-
4,354-359 Menelaos beschreibt die Seefahrers. Er übertreibt zwischen andere
der
Insel
Insel Pharos aus der Sicht eines dabei die Angabe der Entfernung
und Ägypten.
Ortsbeschreibungen
Die Stelle
wird,
im Erzählerbericht,
v~oo~-cv-&a sowie von der förmig umschlossen (vgl.
wie auch
von
Handlung der Götter w.u. S. 408).
ring-
4 1 564b-568 Proteus sicht.
beschreibt hier das Elysium in klimatischer Das gute Klima erleichtert das Leben für die
schen, mäßige
die dorthin Hitze gibt
kommen, denn es im Elysium
übermäßige nicht.
Kälte
HinMen-
und über-
In diesem Zusammenhang sei noch die Stelle 4,517b f. erwähnt, die eine Angabe zu dem Ort enthält, an dem Agamemnon bei seiner Landung vorbeifährt. Sie gehört ebenso wie die obengenannten Stellen zu einer "Erzählung in der Erzählung'' (vgl. w.u. S. 408). Diese Ortsbeschreibungen wir der Ähnlichkeit mit lungen in der schreibungen, folgen:
finden sich alle dem Erzählerbericht
in Reden, die wegen "Erzäh-
Erzählung" genannt haben. Weitere die in den Reden vorkommen, lassen
Ortsbewir hier
7 1 244-255a Die Beschreibung der zigen ''Rekapitulation'' reich
der
Insel Ogygia findet (vgl. o. S. 327),
von uns untersuchten
Bücher
sich in der eindie in den Be-
fällt.
Sie geschieht im Rahmen einer Ringkomposition, trum die Zerstörung des Schiffes des Odysseus und der
Verlust
der
Gefährten
einnimmt.
deren Zendurch Zeus
Die Stelle
wird
- 396 -
von W. Schadewaldt und von V.d.M. verschiedenen Redaktoren als Verbindungszugeschrieben. Daß eine Ortsbeschreibung stück
zwischen
einer
Vorgeschichte bereits
S. 354 f. als
S.
die
bungen,
der
als sich
die
die
die
fünf
in den
VIII
mehrfache
zu den
Ereignis
erscheint,
wurde
und IX,
Ringkomposition
Ortsbeschreibung
Verbindungen
Erzählerbericht
und einem
den Beispielen
Sowohl
Funktion
nähere
Person
Ringkomposition
391 und in
bemerkt.
auch
Stelle
einer
in
o.
handelnden
zeigt
an dieser
Ortsbeschreibungen
obengenannten
''Erzählungen
im
Ortsbeschrei-
in der
Erzählung''
befinden. Die Gliederung seus
sieht a
des
betreffenden
folgendermaßen Ogygia Dort
die
fern
Insel,
wohne Kalypso.
von den Göttern
Rede des
Keiner
noch
komme zu ihr,
von den Menschen
c
- Zeus
nämlich
fährten b'
getroffen des
Götter
Tages
Zwei weitere Nausikaa
in
269 mit
der
auf
sprochen.
S.
des alle
seien
die·
geführt.
Odysseus
mit
Die Ge-
zugrunde
gefaßt
und sei
Insel,
wo Kalypso
neun
Tage herum-
worden.
- Nach Ogygia, die
Schiff
und zertrümmert.
Odysseus
gegangen. - Er habe den Kiel getrieben
a
das
weder
(da
b
habe
Odys-
im Meer liege.
Insel eben sehr weit entfernt liegt). - Ein Dämon habe Odyssseus allein dorthin dem Blitz
oben
der
aus:
eine
sei
Teils
der
Odysseus
in
der
Nacht
wohnt, des
hätten
zehnten
gebracht.
Ortsangaben 6,255
ff.
Beschreibung 119 f.
befinden (vgl. der
in Hinsicht
o.
sich Nr.
Stadt auf
59). der ihre
in
der
Die
Rede der
Stelle
Phäaken Funktion
6,262b-
haben be-
wir
der
- 397 -
6 1 291-294
(vgl.
Nausikaa lange
gekommen
in
sind.
ist
bis
ein
Der Hain
der
die
Beschreibung,wie
ist
(vgl.
391).
4 1 603b-608
(vgl.
Nr.
Telemachos
vergleicht
Pferdezucht
erlaubt,
ist in
hier
sie
die mit
nicht
am Ende der
Rede.
Mägde in die
aus
Pappeln,
befindet
sich
so
Stadt
eine eine
und ein
Quelle Wiese.
üppiger
Garten
~~oo~-fv-&o: umschließen
Angaben
sonst
wo Odysseus
im Erzählerbericht
üblich
84 und S. 271)
zielgerichteter
Nausikaas
Athene,
Alkinoos
Die es
S.
die
besteht
des
Stadt.
der
und die
umher
Landgut
o.
Hain sie
und rings
Rufweite
Ithaka,
59)
den
soll,
darin
Dort
Nr.
beschreibt
warten
fließt
o,
Ebene
den natürlichen
erlauben. als
Die die
Der Name der
Beschreibung
um Sparta,
welche
Gegebenheiten
Beschreibung
Beschreibung Insel
angegeben.
die
wird
auf
Ithakas des
Haines
am Anfang
und
-
IV.
Erzählungen
in der
398
-
Erzählung
Die Erzählungen in der Erzählung same Merkmale auf, durch die sie mationen unterscheiden. Sie
eine
weisen
nur
lockere
in
ihr
Somit
macht
zukommt, sich
bei
und der
die
der
aktuellen
Eingliederung dem Gewicht,
Ausdehnung,
Erzählungen schreitet voran. Sonderinformationen
(vgl. o. S. 345 ff.) der Erzählung" nicht.
mit
für ihre ungenügend
den erzählenden
Freude am Erzählen bemerkbar, Interesse ihrer Gesprächspartner Bei diesen Schritten
sich
folgende gemeinvon den Sonderinfor-
Verbindung
Erzählung auf. Die Motivation die Erzählung entspricht nur ihnen
weisen
die
sie
Personen
in das
haben.
eine
gewisse
über das unmittelbare bzw. Zuhörer hinaus geht. der
Bericht in der
in schnellen Grundform
finden sich in den ''Erzählungen Auch typische Szenen sind bei
in ihnen
entweder nicht vorhanden oder auf das Nötigste gestrafft (z.B. 4,528 ff.). Dagegen begegnen in ihnen wie sonst im Erzählerbericht und in den Reden Sonderinformationen über Personen 3,282
(z.B. f.;
4,385
3,100;
110;
f.),
Objekte
111 f.; (z.B.
308;
4,365;
4,44lb-446)
524b-527; und Orte
(z.B. 3,291-299a; 4,85-88; 354-359; 564b-568). Ringkompositorische Erscheinungen sind in Zusammenhang mit den Sonderinformationen nur selten vorhanden. Sie versetzen die Erzählung auf eine andere Ebene, die weit
zurückliegt.
Aus den Aussagen
von Personen
in unserer
Erzählung,
darum bitten, daß ihnen etwas erzählt wird, oder Erzählung ankündigen, kann man auf einen gewissen punkt und auf eine gewisse Erzählungen schließen, die gen zugrunde Diese
thematische den Bitten
die eine Stand-
Einteilung dieser bzw. den Ankündigun-
liegen.
Erzählungen
haben
Personen
und ihre Schicksale zum Gegenstand. So sagt Proteus (4,495 f. ): "Viele
oder
Personengruppen
von ihnen
sind
-
399 -
überwältigt worden, viele auch sind übriggeblieben. Führer jedoch sind einzig zwei der ••• Achaier auf der Heimfahrt zugrundegegangen." So lautet ein Teil der Antwort auf die frage
des
Personen wisse
Menelaos gefragt
nicht,
(vgl.
Nr.
hatte.
welche
In 3,185
o. Nr. in 4,98
fanden.
Nicht
ff.; 1,11 nur
über dern
versichert
auch
nach
Nestor,
gerettet
Telemachos behauptet Kunde, wo ein jeder
sehnt
sich
persönlich
170 ff.). In diesem f. erwähnt.
das
er
wurden in 3,86 zugrunde
Verständnis
der
nach
und f., ging
0dysseus
Zusammenhang
Erzählungen
Personen kann man aus diesen auch eine gewisse thematische
lungen, die wiederfindet. schicksalen, teilt:
eben
119). Nestor gedenkt in 3,108 ff. - und Menef. - der Menschen, die in Troja ihren Tod
Menelaos
(4,151 Stelle
der
von den Achaiern
welche zugrunde gingen. er habe von den anderen (vgl. laos
102),
als
sei
auch
die
Erzählungen
Aussagen schließen, sonEinteilung der Erzäh-
man dann in ihrer konkreten form bestätigt Man erzählt nämlich von diesen Personenindem man sie in drei Themenbereiche ein-
1. VorTroja: Achaier, die zugrunde gingen, und diejenigen, die sich gerettet haben. die 2. Bei der Rückkehr bzw. auf dem Meer: diejenigen, zugrunde gingen, und diejenigen, die heil zurückkehrten. Die Erzählung legt dabei Gewicht auf die Rückreise. 3. Die Erlebnisse nach der Rückkehr. Nachrichten, die die Helden
nach
ihrer
Beschreibung führten.
bzw.
Dieser des
thematischen
Nestor
Rückkehr des
Lebens,
Anordnung
und Menelaos.
über
andere das
folgen
sie
dann
Helden nach
die
der
hörten, Rückkehr
Erzählungen
-
3,103-200
(vgl.
o.
Der
erste
Teil
dieser
des
Menelaos
Erzählung
S.
4,78 in
du mich seine
hast
Fortsetzung
in
••• '' (113b
Zusammenfassung
des
Grund
geht
erlitten
das
Unglück
Dann
Erwähnung
geht
die
Erzählung
des
Todes
des
Aias
und
des
In
der
(115
Antilochos Folge
ff.),
chen.
sagt denn
Eine
Krieges die
(vgl.
o.
nicht
ganz
nehmen
Nr.
einer
situation
und
irgendwie
eine
hatte. das
die
aus,
Die
Raubzüge
der
Folge
der
Seeräuber die
er
des
des
der weiterer
die
nachklingt.
Priamos
Achilleus,
Füh-
wobei
(73)
ein,
des
Patroklos
wolle
davon
nicht
erzählen
oder
sechs
Jahre
fünf
die
Dauer
die
Beschreibung
kommt
er
des
um
(118
zwar
Telemachos
S.
237).
Die
Verse
direkte auf
Antwort.
der
auf
Frage
des
Die
Gliederung
ab
genau
entsprechen denn
die
120,
o.
sie
Gesprächs-
Telemachos ist
(l)
Sache,
nicht
Erzählung,
die
(Nr.
zur
120-129
Anredebezug
3,240-252
f.)
näher
des in
brau-
Trojanischen
Frage
Telemachos
ein
erwähnt,
die
geben
unter
als
Stadt
er
Erzählung
die
gefragt
für
~v~a
119,
durch
des
dann
aber
eine der
Kampf
würde
Zeitangabe
beantwortet
ist
gedenken.
dafür
Anapher
alle
nach
des
Nestor,
schließt
Durch
Rede
zu
diese
Nestors,
dem Unglück
auf
findet
Sicht
den
(Tel.),
'' (103)
der "Da
während
in
und
in
Satzes:
steht,
vor
einer
sind
des
.•.
Rede
und
haben. werden
vorausgegangene
Anfang
"Wer könnte
der
von
die
Stellen
Trübsal
nicht
Achilleus
für
die
aus
allerdings
dort
Der
auch
Merkmale
Beide
Begebenheiten
8es~hreibung
Achaier
auf.
alle
Was dazwischen
Krieges
Telemachos
nicht
dem Satz:
f.). der
trojanischen
Diese
weist
an
wie
(103-129),
verankert.
erinnert
künden
rung
Rede
Erzählung
Gesprächssituation
-
237)
ff.,
der
400
doch
derjenigen S.
238
der f.)
vergleichbar. Der
zweite
des
Nestor,
Teil des
der
Rede
Diomedes
(130-185) und
des
erzählt Menelaos
die bi~
Rückkehr Lesbos.
Eine
-
Einteilung dieser Reise gegeben:
Partie
401
wird
-
durch
die
Stationen
der
130-136 137-152
Einleitung Versammlung
153-164 165-175 176-185
Abfahrt und Reise bis Tenedos Abfahrt von Tenedos und Reise bis Lesbos Abfahrt von Lesbos und Reise über Geraiston bis Argos (Diomedes) und Pylos (Nestor).
und Atridenstreit
Die Erzählung fällt wegen der häufigen Erwähnung der Götter, besonders des Zeus, auf. Ihm und Athene werden die Unglücksfälle der Achaier bei der Rückreise und danach zur Last gelegt. Sie lassen sich auch nicht durch Opfer umstimmen, obwohl diese bei jeder Gelegenheit veranstaltet werden und die Gottheit dabei über die weitere Reise befragt wird. Die letzten Opfer zu Ehren Poseidons scheinen jedoch
den Gott
günstig
gestimmt
zu haben.
Weder Orts- noch Personenbeschreibungen Reden (Orakelspruch und Atridenreden)
kommen hier vor. werden auf das We-
sentliche komprimiert; ringkompositorische Elemente sind ebenfalls nicht vorhanden. Das Nacheinander der Ereignisse wird durch eine Raumvorstellung geleitet. Nach unserer thematischen Einteilung (vgl. o. S. 399) entspricht diese Erzählung dem Themenbereich 2. Im dritten Teil seiner Rede (186-200) faßt Nestor die Ereignisse zusammen, von denen er Kunde erhalten hat (vgl. o. Nr. 119). Dieser Teil ist wie der erste mehr auf die Gesprächssituation bezogen als der zweite will Nestor darauf hinweisen, daß er Teil. Wahrscheinlich nichts über Odysseus gehört hat (vgl. 17,114 f.), indem er alles zusammenfassend erzählt, was er in Pylos gehört hat: von denjenigen, die glimpflich davongekommen sind (das Gefolge des Achilleus, des Philoktetes und des Idomeneus), und von demjenigen, der zugrunde gegangen ist (Agamemnon). Er nimmt wiederum bezug auf die Rede des Telemachos (86 f.)
- 402 -
mit seiner Vermutung, Telemachos habe Agamemnons gehört. Die direkte Anrede Mentor) 193 und 199 f. umschließt die des Agamemnon durch Aigisthos und die über dessen Tod durch Orestes, den er bild vor Augen hält.
schon vom Untergang an Telemachos (und Erwähnung des Todes neuesten Nachrichten Telemachos als Vor-
Dieser Teil entspricht dem Themenbereich 3. Wille des Zeus oder sonstiger Götter nicht Vom Leben in Pylos war schon am Anfang des eine Beschreibung gegeben worden, die dann wird. ergänzt
3 1 254-328
(vgl.
Nr.
79 und zu Nr.
Hier wird der einmal erwähnt. dritten Buches von 4,207-211
120)
254 f. und 313 ff.: Die zweite große Rede Nestors ist anders gegliedert (vgl. Nr. 120 S. 240 ff.). Die direkten Anreden an Telemachos, seinen Gesprächspartner (253 f. und 313 ff.), umschließen die Erzählung, die diesmal in ihren Anreden unterbrochen Einzelteilen nicht durch weitere wird. 256-261 und 306-312: Nestor scheint seine Gedanken nahtlos an den letzten Teil seiner Rede 103 ff. anzuknüpfen, und zwar an Vers 3,198, wo er den Tod des Aigisthos durch Orestes erwähnt hatte. Ungeachtet der frage des Telemachos, die sich auf ein war, Ereignis bezieht, das sieben Jahre davor geschehen und ungeachtet des ausdrücklichen Wunsches des Telemachos, der nichts mehr davon hören wollte (vgl. o. S. 238 ff,), erwägt Nestor (256-261), was geschehen wäre, wenn Henelaos vor dem Tode des Aigisthos nach Hykene gekommen wäre. Er ist nämlich am Tage des Begräbnisses in Hykene eingetroffen. Die Erzählung bricht in 261 ab und fährt in 306-312 fort mit dem Tod und dem Begräbnis des Aigisthos und der Klytaimnestra durch Orestes und mit der Ankunft des Henelaos im achten Jahr der Regierung des Aigisthos in Hykene.
- 403 Will man hier unbedingt eine Antwort auf die frage des Telemachos sehen, so scheint eine Antwort auf eine TeilWo war Menelaos? frage des Telemachos vorhanden zu sein: der Rede scheint die Aussage In diesen zwei Ringteilen vorzuliegen: "Henelaos war nicht da". Der von Telemachos erfragte Zeitpunkt ist aber um sieben bis acht Jahre verschoben (vgl. o. S. 240). Diese Erzählung (3,256-261 und 306-312) gehört zum Themenbereich 3. Nestor hat sie vor kurzem gehört, und sie entspricht den Nachrichten über das, was die Helden nach ihrer Rückkehr erlebt haben.
262-275
und 303-305
Eine chronologische Beziehung stellt Nestor in 262-263a her. Ausdrücklich weist er darauf hin, daß alles, was in der folge erzählt wird, während des Trojanischen Krieges geschehen ist. Die Erzählung gehört also zum Themenbereich 1. Nestor holt hier weit aus, um des Telemachos frage zu beantworten. Er erzählt von der Verführung der Klytaimnestra durch Aigisthos, der offensichtlich nicht gegen den Willen der Götter handelte(vgl. 236b-238). Die Erzählung von Aigisthos bricht nach 275 plötzlich ab, um mit einer chronologischen Beziehung, diesmal zu der Rückkehr der Helden, in 303-305 wieder aufgenommen zu werden. Aigisthos ersinnt schlimme Dinge, darunter den Tod Agamemnons, der noch ni~ht angekommen ist. Genaugenommen sollte Menelaos sich zu.dieser Zeit irgendwo zwischen Maleia und Kreta aufhalten. Dann tötet Aigisthos den Agamemnon, unterwirft das Volk und herrscht sieben Jahre in Hykene. In dea Menelaos, diese sieben Jahre fallen die Irrfahrt die auf die Nekya folgenden Irrfahrten des 0dysseus und sein siebenjähriger Aufenthalt bei Kalypso (vgl. 11,405434 und 7,259). Die in 303-305 beschriebene Handlung des
- 404 -
Aigisthos
fällt
also
unter
Themenbereich
2.
Die Erzählung von Aigisthos enthält eine Angabe zu einer Person (267 f.), die funktionell in die Erzählung eingegliedert ist: die Person des Sängers. Sein Name wird jedoch nicht angegeben. Es interessiert nämlich nur der Auftrag Agsmemnons an ihn. Die Worte des Aigisthos an Klytaimnestra sowie diejenigen Agamemnons an den Sänger werden nach ihrem möglichen Inhalt (illokutionär) bezeichnet. Der Wille der Götter scheint unausweichlich und die Haltung des Aigisthos eine fromme zu sein (vgl. oben zu s. 401). 3,130-185, 276-302 Die Erzählung der Rückkehr stellt den Menelaos in den Mittelpunkt, auch wenn sie aus der Perspektive Nestors wo die Rückdargestellt wird (anders als bei 3,176-183, kehr des Nestor und des Diomedes zusammengefaßt wurden). Die Erzählung scheint den Bericht über die Rückkehr der Helden zu ergänzen (176-183). Man erfährt hier, daß Menelaos Nestor und Diomedes nicht nur bis Lesbos, sondern sogar über Geraiston hinaus bis nach Sunion begleitet hatte. Dort, wo er aufgehalten wurde, vollzog sich offensichtlich die Trennung von Diomedes und Nestor. Diese fuhren weiter nach Argos bzw. Pylos und Menelaos blieb bei Sunion
zurück.
Die Erzählung
folgt
jetzt
der
fahrt
des Menelaos.
Davon
(286 ff.) hat Nestor wahrscheinlich später zu Hause in Pylos erfahren, und zwar nach der Rückkehr des Menelaos oder der Gefährten, die auf Kreta blieben, aber es findet sich kein Hinweis darauf. Die Erzählung folgt ununterbrochen der Irrfahrt des Menelaos. Ein Wirken der Götter wird in dieser Erzählung zwar bezüglich Poseidons und Zeus' erder fall wähnt, aber nicht so oft, wie es in 3,130-185 ist. Die Opfer der Menschen an die Götter sind hier jedoch nicht verzeichnet. Die Erzählung berichtet nicht über gehaltene Reden, verweilt aber gerne bei Personen (Phrontis)
-
und Orten
405
(Kreta).
Die Gliederung aus:
der
ganzen
Rede sieht
also
folgendermaßen
a -
254 f. b - 256-261
Anrede an Telemachos Dieser Teil knüpft an 198 an und gehört zu den Handlungen, die sich nach der Rückkehr der Helden ereignet haben (Themenbereich 3).
c - 262-275
erzählt, das Hier wird das Geschehen Krieges sich während des Trojanischen abspielte (Themenbereich 1), und dabei der Bericht von 103-119 an einem anderen Schauplatz (Aigisthos in Mykene) ergänzt. Rückkehr des Menelaos. Dieser Teil setzt 175 fort (Themenbereich 2). Fortsetzung der Geschichte des Aigisthos zu der Zeit der Rückkehr der Helden (Themenbereich 2).
d - 276-302 c'-
303-305
b'-
306-312
a'-
313 ff.
4 1 78-112
(vgl.
Tod des Aigisthos und Ankunft des Menelaos (Themenbereich 3). Anrede an Telemachos (vgl. Nr. 79).
o.
S. 374 f.
und 394)
Diese Rede des Menelaos berührt wiederum alle drei Themenbereiche uns~rer Einteilung auf S. 399. Sie geht, wie schon oben auf S. 394 bemerkt, von der Gesprächssituation die die Aufmerksamkeit aus, und zwar von den Reichtümern, des Telemachos erregt haben. Somit berührt sie den Themenbereich 3 unserer Einteilung. Im Zentrum der Ringkomposides Menelaos von tion (vgl. o. S. 394) wird die Rückreise ihm selbst zusammengefaßt. Bis 93 ähnelt die Rede in ihrer Gesprächsbezogenheit den Stellen 3,103-119 und 186-200. Die Beschreibung der Reise enthält eine Sonderinformation über Libyen.
- 406 Bis
auf
Ägypten
waren die
anderen
hier
erwähnten
Stationen
der Reise des Menelaos bis jetzt unbekannt, so daß diese Stelle in dieser Hinsicht als eine Ergänzung zu 3,286-302 angesehen werden kann (Themenbereich 2). Ist dem so, dann ergeben sich offensichtlich zwei Aufenthalte des Menelaos in Ägypten, der erste am Anfang seiner Irrfahrt, als er von Kreta kommt (vgl. 3,300), der zweite am Ende seiner Reise (vgl. 4,351). Dies legt den Verdacht nahe, daß er Kypros, Phoinike, die Aithiopen, Sidonier, Erember und Libyen
von Ägypten
und wieder nach Ägypten zurückgekehrt ist. Daß man von Kreta aus Ägypten erreichen konnte, geht auch aus den Trugreden des 0dysseus vor Eumaios (14,192 ff.) und Antinoos (17,415 ff.) hervor. Von Ägypten aus konnte man auch Phoinikien und Libyen erreichen (vgl. 14,290 f. und 295). Der zweite
Teil
aua erreicht
der
hat
Rede (93-103)
geht
von Vers
93 aus,
d.h. von der Beschreibung der augenblicklichen Lage. Im ersten Teil handelte es sich um den Besitz der vielen Reichtümer und ihre Herkunft, jetzt im zweiten Teil steht die Trauer im Mittelpunkt, die Menelaos trotz der vielen Reichtümer erfüllt. In Vers
93 behauptet
zu freuen; ner Trauer. 99) dieses Trojanischen
in
100-103
er,
sich
steigert
nicht sich
über die
seine
Reichtümer
Beschreibung
sei-
Warum er so viel trauert, wird im Zentrum (95Redeteiles gesagt, in dem auf die vielen im Krieg zugrundegegangenen Achaier angespielt
wird. Dies hätten bestimmt die jungen Männer, die er vor sich hat, von ihren Vätern erfahren (vgl. 3,86 f., o. S. 236, und 4,687 f., o. S. 375). Zu dieser Zeit habe er sein Haus verloren. Wahrscheinlich wird dies in Anspielung auf le). reich
den Raub Helenes Der Kern dieses
gesagt (vgl. Ameis-Hentze zur StelRedeteils gehört also zum Themenbe-
1.
Der dritte Teil der Rede, der eine Sonderinformation darstellt, wurde schon oben auf S. 375 besprochen. Er beinhaltet Nachrichten und Empfindungen, die der Held nach
- 407 seiner
Rückkehr
erlebt
Die Gliederung
der
haben
mußte
Rede scheint
(Themenbereich
somit
folgende
3). zu sein:
78-82
B
B
a
-
a
-
83-89 90-93 f. 95-99 100-103
...............
b C
b' a
-
-
104-105a 105b-106e 106b-108a 108b-110a ll0b-112
4 1 333-592 (vgl. Nr. 83): die einzelnea Reden der Eidothee-Erzählung sind für sich unter den Nummern 112, 113, 68, 114, 58, 110, 115, 37, 102, 38, 103 und der Wunsch des Henelaos ist o. S. 373 erörtert worden. Die Eidothee-Erzählung zeigt im großen und ganzen dieselben Merkmale wie der Erzählerbericht. Reden werden darin wörtlich wiedergegeben und sind in ihrer Gliederung (mit Ausnahmen) den übrigen Reden vergleichbar. Die große Rede der Eidothee zeigt in ihrer Konzeption sogar verblüffende Ähnlichkeiten mit der Rede der Nausikaa in 6,255 ff. (vgl. o. Redegruppe Be S. 109 ff.). Angaben über Personen (Eidothee, Proteus), Orte (Pharos) und Gegenstände (Robbengeruch) finden sich ebenso in dieser Erzählung. Die Funktion dieser langen Rede als Antwort auf die Fragen dea Telemachos wurde schon oben besprochen. Heneleos nimmt in 347 f. auf die Fragen des Telemachos bezug und antwortet ihm (349 f.) mit der Aussage des Proteus. Er holt weit aus, genau so, wie es in der Antwort dea Nestor 3,262 ff. der Fell ist. Die Anknüpfung an die Fragen dea Telemachos erfolgt jeweils auf indirekten Wegen. Die Freude am Erzählen iat an beiden Stellen nicht zu verkennen.
- 408 -
4,495-537 Die Erzählungen des Proteus beziehen sich auf die Rückkehr der Helden Aias Oileos und Agamemnon (Themenbereich 2), nach der Menelaos gefragt hatte. Menelaos hatte in seiner Frage (488) behauptet, zusammen mit Nestor die Rückreise gemacht zu haben, und somit stimmt seine Aussage mit den Angaben Nestors überein. Er fragt aber überraschenderweise weil Nestor, als er sich von nicht nach ihm, vielleicht Menelaos trennte, den größten und gefährlichsten Teil des Weges hinter sich hatte. Somit setzt Menelaos voraus, daß Nestor gut angekommen ist, so daß sich eine Frage nach ihm werden, daß erübrigt. Es darf jedoch nicht übersehen Nestor Maleia, wo sich die meisten Unglücksfälle ereignen. sollen, noch nicht passiert hatte. Menelaos fragt wohl deshalb nicht nach Nestor, weil dessen Schicksal im Augenblick der Erzählung (vgl. 4,207b-211) ihm selbst, dem Telemachos und dem Hörer/Leser schon bekannt ist. Denn was schon erzählt worden ist, gilt als schon geschehen (vgl. o. s. 59 ff.). Die Erzählung vom Schicksal des Aias Oileos (499-510) zeigt ähnliche Züge wie die vom Schicksal des Aigisthos in 3,262 ff. und wie die Rede Nestors in 3,130-185 (vgl. o. S. 404 und 400 f.): der Wille der Götter spielt in diesen Reden eine entscheidende Rolle, Reden werden nur indirekt wiedergegeben und Orts- und Personenbeschreibungen gibt es nicht. Die Erzählung des Proteus von der Rückkehr und dem Tod Agamemnons (512-537) beantwortet die Frage des Telemachos an Nestor (vgl. o. S. 238 ff. und 267). Agamemnon kommt hier überraschenderweise von Süden, vielleicht von Kreta her, sonst· hätte er nicht an Maleia vorbeifahren müssen. Ein Wirbelsturm und ein von den Göttern verursachter Windstoß umschließen die Beschreibung des Ortes, an dem Agamemnon vorbeifährt. Man erwartet nach dem Windwechsel, daß Agamemnon sich weiter von seinem plötzlich sind er und seine Gefährten
Ziel entfernt, schon am Ziel
doch
-
(520b). schreibung Götter Die
514-521
und der
zentralen
hier
Verse
nicht
Stelle
Die
spielt,
es sonst ters
Wächters
dagegen pflegt.
ebenso
funktionell
auch
Rolle,
erwähnen
Angelegenheiten,
in
zu tun
sind
fällt
die
Die
wie die
in die
zur
Erzählung
bei
nach
wähnt. Diese Götterwillens
der
denen
Ortsbe-
Wille
der
ihrem
Person
Person
des
Sängers
eingegliedert,
zeigt Nestors
die
zur
möglichen
Erzählung mit der
der
Angaben
Götter
Erzählung des
der
Wäch-
(3,267b
f.)
Name des
des Sängers dem Hörer/ Aigisthos an Agamemnon
wird
nur
wird
der
den Willen
jedoch ebenso wie der vorenthalten. Eine Anrede des
Leser
wegen
auf.
521-535
einmal
409 -
Inhalt
(illokutionär)
bis auf (3,262
die ff.)
er-
Erwähnung des Berührungs-
punkte. Die
zwei
Sparta
Erzählungen (vgl.
o.
über
S.
281)
Odysseus gehören
im Abendgespräch
in
zum Themenbereich
1.
Sie entsprechen den Andeutungen des Telemachos gegenüber Nestor (3,96-101) - das sei an dieser Stelle nochmals bemerkt - besser als die dort anschließende Antwort Nestors.
4,242-264 Die Erzählung Helene
vom Spähergang
verweilt
Odysseus, die in die Stadt"
bei
der
des
Odysseus
Beschreibung
der
und der Verkleidung
(3,262-275). beschreibt
sie hatte, Späherzug habe
die
dem hölzernen
des
zweimal gegeben wird. Die Worte: ''tauchte (246, 249), umschließen die zweite Angabe
über die Verkleidung wie ein Ring. Die gehaltenen vier insgesamt, sind nach ihrem Inhalt bezeichnet, wie die in den Erzählungen des Proteus (4.,499-537) Nestor Helene
Reue der
Diese Erzählung die offensichtlich
Odysseus Odysseus Pferd
aus als
Reden, ähnlich und des
aus dem Munde der einzige Gelegenheit,
der Nähe zu erleben. Vorbereitung für die
unternommen.
er
Den List
mit
-
410
-
4,269-289 Die Erzählung des Menelaos über Odysseus greift eine Episode aus der Geschichte mit dem hölzernen Pferd auf. Die Ausrufe der Helena bei ihrem Gang um das Pferd werden dabei genau beschrieben (274-281) und nehmen das Zentrum der ganzen Episode ein. Die Erzählung verweilt sonst weder bei Orts- noch bei Personenbeschreibungen. Das Einwirken der Götter auf das Schicksal der Menschen wird festgehalten.
8 1 500b-520
Das dritte Lied des Demodokos erzählt auf die Bitte des Odysseus hin auch eine Episode von dem hölzernen Pferd. Die Debatte bei der Versammlung der Troer bildet hier den Mittelpunkt der Erzählung. Auf das Mitwirken der Athene wird hingewiesen.
8,74-82 Das erste Lied des Demodokos besteht aus mehreren Reden. Einführung und Ende des Liedes umschließen mit dem Hinweis auf den Gesang des Demodokos dessen Inhalt wie ein Ring (vgl. v. Otterlo (b), a.a.O., S. 68). Die Aussagen im Streit zwischen Odysseus und Achilleus sowie die Wahrsagung Apollons
werden
angedeutet.
Auch das zweite Lied des lungen in der Erzählung.
Demodokos
gehört
zu den Erzäh-
- 411 V. Zusammenstellung der Beobachtungen im dritten Kapitel: Rückwendungen (ZR) (Die Numerierung hier setzt die Numerierung der Zusammenstellung des zweiten Kapitels fort.) 30.
Definition kungen).
der
Rückwendung
(vgl.
o.
S. 13 mit
Anmer-
Bei der Bestimmung einer Rückwendung ergeben sich vom Text aus gesehen Schwierigkeiten, die von dem Gegenstand der Rückwendung herrühren. 31.
Gegenstand sein, die
einer Rückwendung noch nicht erzählt
kann die Vergangenheit worden ist.
Als Gegenstand der Rückwendung kommt diese Vergangenheit in unserem Text nur als Vorvergangenheit vor. Sie fällt nämlich vor den Anfangszeitpunkt des Epos. Es gibt also keine Rückwendung auf eine noch nicht erzählte Vergangenheit, die nach dem Anfangszeitpunkt des Epos liegt. Dies hat zur folge, daß es keine streng durchgeführte Gleichzeitigkeit zwischen zwei oder mehreren Handlungen gibt. Botengänge und ~~pa - ~6~pa - Sätze sind auf kleine Abschnitte begrenzt und in formelhafter Weise angeführt (vgl. Kap. 1). Eine Ausnahme bilden die Erzähw.u. ZR 60). lungen in der Erzählung (vgl. 32.
Gegenstand der Rückwendungen zählte Vorgeschichte.
ist
die
noch nicht
er-
Diese Art der Rückwendungen haben wir in zwei Gruppen unterteilt: in Sonderinformationen (vgl. o. S. 345 ff.) und Erzählungen in der Erzählung (vgl. o. S. 329 f. und 398 ff.). Nun darf ein Teil der Sonderinformationen nicht zu den Rückwendungen gezählt werden, weil ihr Gegenstand nicht in der noch nicht erzählten Vorgeschichte liegt, sondern sich entweder auf immer bestehende
-
412
-
Verhältnisse bezieht (Gleichnisse und allgemeingültige Aussagen, vgl. o. S. 16 und 345) oder Mitteilungen über gegenwärtig bestehende Verhältnisse enthält (vgl. o. S. 382 ff.). 33.
Gegenstand sein.
der
Die Erzählung
Rückwendungen
berücksichtigt
Rekapitulationen
(vgl.
o.
vorher
vorher
vielfacher Weise. Nicht jede darf jedoch als ''Rückwendung net werden. Wir unterscheiden: 33.0
kann
Erzähltes
Art der proprie
S. 327).
Erzähltes
in
Berücksichtigung dicta" bezeich-
Eine
Person
er-
zählt ihre eigenen schon erzählten Erlebnisse anderen Personen, die bis zu dem Punkt des Gesprächs nichts davon wußten. Diese Art ist eine "Rückwendung'' im strengeren 33.l
Sinne.
Die Erzählung (Rede und Erzählerbericht) berücksichtigt das vorher Erzählte, indem in ihr Aufträge oder Vorausdeutungen im allgemeinen erfüllt werden (vgl. o. S. 331 und 339 f.). Korrelate sind demgemäß nicht als Rückwendungen im engeren Sinne zu bezeichnen, denn sie sind die notwendige Entsprechung, die die Abfolge der Ereignisse erfordert. Auch Ausdrücke wie: Athene sagte'', die auf eine konkrete vorher erzählte Tat hinweisen, werden nicht als Rückwendungen proprie dictae bezeichnet (vgl. o. S. 339). "wie
33.2
Die Erzählung
(Rede
und Erzählerbericht)
bewertet
das, was schon vorher erzählt wurde (vgl. o. S. 332 und 340). Diese Form wird auch nicht zu den Rückwendungen im strengeren Sinne gezählt, denn auch sie ergibt sich notwendig aus der Ereignissequenz. 33.3
Die Erzählung berücksichtigt das vorher Erzählte, indem eine Person einer anderen aus ihrer eigenen etwas
mitteilt,
was schon
im Kern erzählt
worden
Sicht war
- 413 (vgl. o. S. 333 und 342). Diese Art wird auch nicht zu den Rückwendungen proprie dictae gezählt. Jedoch ergeben sich Parallelen zu den Sonderinformationen, wenn z.B. eine Tat der Vorgeschichte des Epos schon einmal als Sonderinformation erzählt worden war und dieselbe Tat (als schon Erzähltes) noch einmal, ausgeschmückt So ist die
mit weiteren Einzelheiten, Rede des Zeus in 1,35-43
Wiederaufnahme wendung proprie
wird. erzählt eine ergänzende
von 29-31, die eigentlich keine Rückdictae, sondern eher eine ergänzende
Berücksichtigung des vorher Erzählten darstellt. Sie erzählt aber eine Einzelheit aus der Vorgeschichte des Epos, die keine Wiederaufnahme des vorher Erzählten
darstellt:
die
Warnung
Diese und eine kleine partien haben diesen
der
Götter
an Aigisthos.
Zahl anderer Reden bzw. doppelten Charakter. Sie
Redestellen
einerseits eine "ergänzende Berücksichtigung des vorandererseits, da sie etwas her Erzählten" (ZR 33.3), erzählen, was in der Vorgeschichte des Epos liegt, eine Sonderinformation dar. Reden in unserer Aufzählung
Deswegen erscheinen weiter unten einmal
diese unter
den ''ergänzenden Berücksichtigungen des vorher Erzählten'' und einmal unter den "Sonderinformationen''. Sie wurden jedoch unter den Sonderinformationen voll aufgeführt, denn die Neuigkeiten, die sie enthalten, sind gewichtiger als ihr das vorher Erzählte ergänzender Charakter. wir z.B. bei den auf S. So stießen ten Beispielen der Sonderinformationen die Beispiele II (Antilochos), III
347-357 aufgeführdarauf, daß (Kyklops), IV
(Neleus), V und VII (Aufenthalt in Ägypten und Reise von Helene und Menelaos) sich auf schon Erzähltes beziehen. Das "Neue'', das sie enthalten, erlaubt jedoch ihre Einreihung unter die Sonderinformationen. Darüber hinaus ergeben 33.1 aufgeführten unter
sich Überkreuzungen mit der Art, wenn eine Mitteilung als
-
414
-
Folge eines Auftrages erfolgt. Jedoch belegen zahlreiche Stellen im Text diese Art der Berücksichtigung des vorher Erzählten als eine eigenständige Art. 33.4
Zuletzt weist,
wurde als das vorher
eigentliche spiel sind 40.
41.
vierte Art, die die Erzählung Erzählte zu berücksichtigen,
Rückwendung erwähnt. Definition und Beiauf S. 336 und 343 aufgeführt worden.
Bei der Bestimmung einer Rückwendung ergeben sich weiterhin Schwierigkeiten, die aus der sprachlichen Form der möglichen Rückwendung resultieren. Ein Beispiel erläutert am besten das Gemeinte: Eine 'Botschaft wird in unseren Text mit denselben Worten weitergegeben, wie sie empfangen worden ist. Selbstverständlich weist die exakte Wiedergabe der Botschaft auf ihren Empfang durch den Boten, d.h. auf die Stelle, wo die Botschaft zuerst formuliert wurde, zurück. Je genauer die Wiederholung ist, um so besser der Bote, der die Botschaft weitergibt. Solche und ähnliche Fälle zählen aber nicht zu den Rückwendungen im eigentlichen Sinne, denn sie quenz der Ereignisse (wir haben subsumiert).
42.
aufdie
entsprechen sie unter
der Seo. ZR 33.1
Der Gebrauch derselben Worte weist nicht auf Rückwendung hin. Dies dürfte seit Arendts "typischen Szenen" und seit der ''oral poetry" klar sein. Daß eine Mahlzeit mit denselben Worten wie die andere Mahlzeit beschrieben wird, heißt nicht, daß es sich um ein und dieselbe Mahlzeit handelt und daß die Erzählung zurückgreift. Diese Feststellung ist aber umstritten, wenn man sie auf Ähnlichkeiten bezieht, die zwischen verschiedenen Szenen bestehen. So werden beide Götterversammlungen am Anfang des ersten und fünften Buches als ein und dieselbe betrachtet, weil die beschriebenen Bilder
-
415 -
sich ähneln. Somit wird die Versammlung im fünften Buch zu einem Rückgriff in der Erzählung gemacht. Die Erzählung würde demnach aber einer Zeitanordnung folgen, die bei den Epen keine Bedeutung hat. für das Gespräch des Menelaos mit Telemachos im vierten und fünfzehnten Buch und für die freierszenen dasselbe (vgl. o. S. 32B f. und 338 f.). 43.
etc.
gilt
Wenn aber eine Person von einer ehemals gemachten Aussage berichtet, die nicht erzählt worden war und der Regel nach der Vorgeschichte des Epos angehört, dann ist das eine Rückwendung unter die Sonderinformationen
proprie dictee, die wir subsumiert haben. Es
Wiederhandelt sich dabei um die getreue wörtliche gabe einer gehaltenen Rede. Dies gilt z.B. von den ehemaligen Aussagen des Halitherses, Nausithoos,
Penelope usw. Diese Sonderinformationen weisen wie die anderen ringkompositorische Elemente und Schritte auf, 44.
die
Infolgedessen
sich
aus haben
der wir
Erzählebene unter
entfernen.
"Rückwendungen
late
dictae'' Stellen gesammelt, die in neun Gruppen geordnet worden sind, von denen nur sechs formen aufgeführt wurden (vgl. o. S. 327-330 und 331 ff.). Dazu gehören: vier formen, bei welchen die Erzählung dem vorher Erzählten Rechnung trägt, und zwei formen (Sonderinformationen und Erzählungen in der Erzählung), bei welchen die Erzählung die Vorvergangenheit des Epos bzw. Ereignisse, die nicht in die unmittelbare Erzählsituation gehören, einbezieht. formen Drei weitere unsere Untersuchung einbezogen.
(vgl. o. S. 327-328) haben wir aus den erwähnten Gründen nicht
in
-
50.
Rückwendungen
51.
Rückwendungen late dictae im Sinne der unter ZR 33.l besprochenen (vgl. o. S. 412 und 331) ~ind per definitionem immer Teil eines prospektiven Redeteils oder sie sind eine ''prospektive Rede" (vgl. o. Z. 11.l) bzw.
eine
Die oben
im weiteren
416 -
Korrelatrede unter
Z. 11.l
Sinne
(vgl.
o.
und Redestruktur.
Z. 15.32).
aufgeführten
Redepartien
und
Reden fallen also unter diese Art von ''Rückwendungen". Prospektive und Korrelatreden sind in dieser Hinsicht gleichzeitig Rückwendungen. 52.
Rückwendungen late dictae, im Sinne der oben unter ZR 33.2 besprochenen Rückwendungen stehen im Gegensatz zum prospektiven Redeteil immer am Anfang der Rede. Vom Gesichtspunkt der Verknüpfung mit der vorausgegangen Erzählung erscheinen sie oft als ''Reaktionen'' (vgl. o. Z. 15.72; 15.73 und 15.73.1). Wir führen in der folge die meisten diesen Charakter aufweisen und einer 1,45-47 1,64-67 1,158-168 1,222-223 1,253-254 1,307-308 1,315 1,346-352 1,384-385 1,389-393 1,400-404 2,25:-27 2,85-86 2,130-137 2,161-162 2,178-179
86) 86) vgl. 93) 94) ( 0. Nr. ) (Nr.122) vgl. (Nr.122) (Nr. 21) ( 0. Nr. ) vgl. ( 0. Nr. ) (Nr. 99)
(Nr. (Nr. (Nr. (Nr.
95) vgl. 91) 90) ( 0. Nr. ) (Nr. 92)
(Nr. (Nr. (Nr.
Stellen auf, die Rede angehören:
z.
15.72
z.
15.72
z.
15.72
z.
15.73.1
- 417 2,209-211
( 0.
Nr. )
2,229-234
( 0.
Nr. )
2,243-245
(Nr.
2,262-266 2,303-304
( 0.
(Nr.123)
vgl.
2,363-364
(Nr.109)
vgl.
3,22-24
(Nr.
71)
vgl.
3,103-104
(o.
3,202-204
( 0.
Nr. ) Nr. )
3,211-213 3,226-228
( 0. ( 0.
Nr. ) vgl. Nr. ) vgl.
3,230-231
( 0.
Nr. ) vgl.
3,240-242
(Nr.120)
vgl.
3,313-316
(Nr.
79)
vgl.
3,331
(Nr.
80)
3,346-350
Nr. ) vgl. (Nr. 81) (Nr. 82) vgl.
3,357a 3,375-379 3,418-420
76) Nr. )
z. z. z.
15.73
z. z. z. z. z.
12.20 15.72
z.
15.73
z.
15.73
15.73.l
vgl.
z. z.
15.73
Nr. ) vgl.
z.
15.73
( 0.
( 0.
50) 24) Nr. )
4,78-8la
( 0 •
Nr. )
4,138-140
( 0.
Nr. )
4,169-170
( 0.
Nr. )
4,190-192
(o.
Nr. )
4,204-208
(Nr.
4,235-241
( 0.
66) Nr. )
4,266-268
( 0.
Nr. )
4,291-293
(Nr.
4,333-340
(Nr. 83) (Nr.113)
4,31-35a 4,71-76
4,376-378 4,465-467 4,492-494
(Nr. (Nr.
15.72 15.72
15.71 15.72 12.11
25)
(Nr.115) ( 0.
4,543-544a(Nr.
Nr. ) 38)
4,611-614
(Nr.
85)
4,663-666
(Nr.
39)
4,681-683
(Nr.117)
4,707-710
(Nr.118)
4,722-723
( 0.
vgl.
und 01
4,743-744 4,774-775 4,804 . 4,810-813
(Nr. 48) (Nr. 26) (o. Nr. ) (o. Nr. ) 4,825 (o. Nr. ) ( 0. Nr. ) 5,7-12 (o. Nr. ) 5,%2-24 5,97-104 (Nr. 40) .5,118-120 (Nr. 41) 5,173-176 (Nr. 27) (o. Nr. ) 5,182-183 (Nr.124) 5,203-205 5,286-289 (o. Nr. ) (o. Nr. ) 5,299-300 5,339-341 (Nr. 69) (Nr. 54) 5,356-357 5,377-379 (o. Nr. ) (Nr. 55) 5,408-414 6,119-124 (Nr. 29) 6,187-190 (Nr. 73) (Nr. 51) 6,199-206 (Nr. 30) 6,239-244 (Nr. 52) 7,159-161 (o. Nr. ) 7,299-301 7,309-310 (Nr. 44) 8,166-179a(Nr. 31) 8,195-197a(o. Nr. ) 8,236-240 (Nr. 63) (o. Nr. ) 8,329-332 (o. Nr. ) 8,382-384 8,387-388 (Nr. 64) (Nr. 32) 8,487-491
418 -
vgl.
z.
04.
vgl. vgl. vgl. vgl.
z. z. z. z.
15.72 15.73.l 15.72 15.72
vgl. vgl. vgl. vgl.
z. z. z. z.
15.73 15.73.l 15.73 15.72
vgl. vgl.
z. z.
15.73.l 15.73
vgl.
z. 15.73.l
vgl. vgl.
z. z.
15.72 15.73
vgl.
z.
15.73
vgl.
z.
15.73.l
Einige der aufgeführten Rückwendungen im weiteren Sinne sind auch gleichzeitig ein Ringteil in einer Ringkomposition. 53.
Ergänzende unter 33.3
Rückwendungen late dictse im Sinne von den besprochenen sind auch Antworten auf Fra-
-
gen.
Sie
nehmen
Bekundung late
Redeteilen möglich,
auch
unter
nend
daß 33.3
nicht
folgenden dieser
sich
aber
zwei
aufgeführt
Charakter
doppelte
1,32-42
( 0.
l,48a-59a
(Nr.
86)
1,68-75
(Nr.
86)
1,179-193
(Nr.100)
1,214-220
(o.
Nr. )
1,231-251
( 0.
Nr. )
1,337-338
(o.
Nr. )
1,413-419
(Nr.
99)
Nr. )
2,(40-)60-64a 2,365b-368(Nr.109)
(Nr.
2,402-403
(Nr.
23)
3,14-16
(Nr.
71)
3,79-95
(Nr.119)
4,26-27
(Nr.101)
4,100-113
(o.
Nr. )
4,141-146
( 0.
Nr. )
4,156-167
(o.
Nr. )
4,209-211
(Nr.
66)
4,316-325
(Nr.121)
4,383-387
(Nr.
68)
4,555-560
(o.
Nr. )
4,686-695
(Nr.117)
4,698-702
( 0 •
Nr. )
4,724-734
(o.
Nr. )
4,745-749
(Nr.
48)
4,805-807
( 0.
Nr. )
4,814-823
(o.
Nr. )
4,826-829
( 0.
Nr. )
89)
spontanen
der
von den
Im Text
Nur bei
einer
Art
Rückwendung
fällt. Liste
form
Diese
Es ist
eine
vor.
die
an.
unterscheidet eindeutig.
aus
der
auch
von Gewußtem
dictae
jedoch
aber
419 -
Rückwendung
prospektiven
theoretisch von der
durchArt
kommt dieser Stellen,
die
werden, ist vorhanden.
33.2
fall
am Ende anschei-
- 420 Nr. )
5,13-20
( 0.
5,105-111
(Nr.
40)
5,130-136
(Nr.
41)
5,301-304
(o.
Nr. )
6,25-30
(Nr.
33)
6,60-65
(Nr.
42)
6,170-174
(Nr.
72)
7,304-307
(o.
Nr. )
8,26-30
(Nr.
75)
8,97-99
(Nr.
62)
1,157-168
(Nr.
93)
5,408-414
(Nr.
55)
. . . . . .. . . . . . . . . . . .
54.
Rückwendungen scheinen
55.
proprie
sowohl
partien
als
zenden"
(33.3)
in
auch
dictae Verbindung
in
o.
den
S.
mit
von
33.4
er-
prospektiven
"bewertenden"
(33.2)
Rede-
und
"ergän-
Redeteilen.
Sonderinformationen (vgl.
im Sinne
in
361
ff.)
prospektiven
aufgeführten
der
voll
erscheinen
Redeteilen. Fällen
sind
ausgeführten nur
Unter es
Form
ausnahmsweise den
8,492-496;
auf
in
S.
361-379
4,615-619
und
1,208-211. Sonderinformationen Wünschen, daß 56.
es
so sein
Objekte
Personen
soll,
wie
in
Orte
"Erzählungen
eines Mehrere
zählung.
der
Erzählungen und
sich
bei
jeweils,
war.
erscheinen
in
Sonderinformationen
prospektiven
über
Redeteilen die
die
beoder
Rolle
annehmen. in
daß
oft
einmal
Erzählung",
Erzählerberichtes
charakterisiert, weisen,
in
in
damals
Personen
dagegen nur
erscheinen
wünschen es
über
Redeteilen, und
Art
die
Sonderinformationen liebigen
60.
denn
dieser
de~
sie
zwar am Anfang
Erzählung
chronologische und/oder
werden
dadurch
Bezüge am Ende
der
aufEr-
-
Dies kann man auch in der Penelope (Sonderinformation,
421 -
Erzählung von der List der vgl. o. S. 369 f.) fin-
den. Die chronologische Beziehung, die Gegenwart herstellt, ist recht ungenau, 92 sagt er, das vierte Jahr werde bald dem Penelope
die
Achaier
Antinoos zur denn in 2,89kommen, seit-
betrüge.
In 106-110 verrät eine der Mägde Penelope, nachdem schon das vierte Jahr gekommen ist. Gemäß der Chronologie des Antinoos ist eine der beiden Angaben falsch,
denn
entweder
Jahr Penelope verraten gekommen. Beides kann hier ein Beweis dafür chron.ologischen In 89-92 wird ist und bald 110 folgen in Ereignis, das
die Magd noch im folgenden oder das vierte Jahr ist schon nicht zutreffen. Doch liegt vor, wie wenig der Text die
wird
Angaben
ernst
nimmt.
erzählt, daß das dritte Jahr schon da das vierte kommen wird. Die Verse 106der Erzählung den Versen 89-92. Das sie erzählen, soll später passiert
sein (gemäß unserer Regel: "schon Erzähltes= Geschehenes"); deswegen schiebt der Dichter halbes Jahr dazwischen.
schon noch ein
Weitere chronologische Angaben finden sich in den ''Erzählungen in der Erzählung", und zwar in 3,262263a (vgl. o. S. 403); 3,303-305 (ebenda); 4,91 (vgl. o. S. 405 f.); 3,118 f. und 130. 70.
Hier
sei
nun auf
mögliche
Vergleiche
zwischen
denen Sonderinformationen hingewiesen, der vergleichbare Funktionen aufweisen: 71.
die
verschie-
miteinan-
Eine ähnliche Funktion haben die Stellen 8,403-405 (Beschreibung eines Schwertes) und 4,615-619 (Beschreibung eines Mischkruges, vgl. o. S. 390 und 376). An der seine
erstgenannten aktuellen
Stelle
Eigenschaften
wird
der
Gegenstand
beschrieben,
durch
an der
-
422 -
zweiten Stelle wird er durch seine Geschichte, in einer Rückwendung auf Ereignisse, die vor dem Anfangszeitpunkt dea Epos liegen, beschrieben. 72.
Auch die
Angaben über
Arete
in den Reden der
Nausikaa
und des Athene-Mädchens erfüllen eine ähnliche Funktion. Allerdings wird Arete in 6,305b-309 durch die augenblickliche Tätigkeit, die sie ausübt, beschrieben. In 7,54-72 (vgl. o. S. 366) wird sie aber durch ihre Geschichte charakterisiert. 73.
Den Stellen 2,89-110 und 2,116-122 liegt auch eine ähnliche Funktion zugrunde. Beide Stellen legen auf Weise die Äußerung über Penelope verschiedene " xtpf-Ea ln1.a't0'.CJ3at. bzw. E[bb,0-1. " aus (vgl. o. S. 369 und 364).
80.
Befund Unter den in dieser Untersuchung anhand von Vorsusdeutungen, Rückwendungen und Ringkompositionen beschriebenen Erscheinungen gibt es einige, die in den meisten der acht untersuchten Bücher auftauchen, Bücher zu einige, die nur in einem oder zwei dieser finden sind und zuletzt einige, die in mehreren Büchern, jedoch in Zusammenhang mit einer Vorausdeutungskette erscheinen.
81.
Zur ersten
Gruppe
gehören:
81.l
die in den Zusammenstellungen am Ende des zweiten und dritten Kapitels beschriebenen Beziehungen zwischen Vorausdeutung bzw. Rückwendung und Redestruktur sowie alles, was damit zusammenhängt.
81.2
Was die vorausdeutungsfreien Reden anbetrifft, so sei hier auf die gemeinsamen Merkmale in der Komposition der "Rede-Paare" hingewiesen:
-
81.3
1,307-318
(Nr.
122,
2,303-320
(Nr.
123,
5,203-224
(Nr.
124,
4,642-656
(Nr.
98,
1,400-419
(Nr.
99,
Auch die
Abendgespräche
tungsfreien
Partien.
423 -
s. s. s. s. s.
244) 245) 248) 205) 208)
gehören
zu den
Zwei von
ihnen
vorausdeu-
enthalten
''Rede-
Paare".
( s. ( s. ( s. (s . ( s.
3,329-396 4,234-289 5,192-224 2,296-337 7,230-335 81.4
Die
280) 281) 281) 282) 280)
Sinneswandel-Reden
aber unter Gruppe subsumiert
gen,
gehören
dieser
82.
Zur
82.1
Fragen
die
(Nr.
3,230-238
(s .
4,594-608
(Nr.
84,
5,118-144
(Nr.
41,
5,356-364
(Nr.
54,
7,186-206
(Nr.
74,
7,309-328
(Nr.
44,
8,202-233
(bes~rochen
mit
oben
Erscheinungen,
77,
s.
159 U,
286)
s. s. s. s. s.
172 u.
287)
86 u.
283)
103
und
ten
Büchern
Es entgeht
see-Büchern
in
sowie
285)
90 u.
285)
den
übrigen
auch
in
Nr.
nicht der
63,
5.130
u.284)
gehören:
Diese Gruppe ist in 2 4 unter den untersuch-
Eidothee-Erzählung Gruppe
in
284)
u.
Gruppe
Annahme".
vertreten.
f.
149 u. unter
der diese
in
285)
aufgezeichneten
"falscher
die
werden:
2,270-295
zweiten
zwar Vorausdeutun-
enthalten
Ilias
4,371
ff.
(Nr.
112,
S.
228)
4,376
ff.
(Nr.
113,
S.
229)
uns
nicht,
untersuchten vertreten
daß Odysist.
-
4,395
4,681
ff. ff. ff. ff.
4,707
ff.
4,465 4,632
(Nr. (Nr. (Nr. (Nr. (Nr.
424 -
s. s. s. s. s.
114, 115, 116, 117, 118,
230) 231) 231) 232) 233)
Mit Vorbehalt kommt diese Erscheinung (vgl. S. 228 Anm. und 266) vor. 82.2
auch
Reden mit einer konkreten Vorausdeutung z. 13, s. 269): Stelle (vgl. 6,199
ff.
(Nr.
51,
6,239
ff. ff.
(Nr. (Nr.
30,
6,255
59,
s. s. s.
99 u. 79 u.
269)
112 u.
269)
in 3,214
an erster
269)
Der Erklärungsversuch für diese Erscheinung, der wolle hier das Wesen einer gebieterischen Dichter jungen Königstochter besonders zum Ausdruck bringen, verläßt m.E. die Ebene der Erzählung. 82.3
Die Sonderinformationen über die Phäaken Büchern (6), 7 und 8 (vgl. S. 383 ff.).
82.4
Die Sonderinformationen (vgl. S. 387).
82.5
Korrelate, welche die Erfüllung der Aufforderung nicht angeben, vielmehr setzen: 3,418 3,331
83.
Zur dritten
83.l
Die ''linearen'' s. 308 f.).
ff. ff. oben
über
Menschenarten
(Nr.
50,
S.
(Nr.
80,
S. 167)
skizzierten
in den
im Buch 8
vorausgehenden sie voraus-
97)
Gruppe
Vorausdeutungsketten
gehören: in 4
2
(vgl.
f.
- 425 -
83.2
Die
Gemeinsamkeiten 6,289-315
zwischen
s.
in der
Rede-Gruppe
und 4,399-424
Be (konkret vgl.
usw.,
109 ff.).
Die
Erklärung,
tionsart
ein
einem
Dichter
Dichter
B hätte
diese
A nachgeahmt,
Komposi-
entbehrt
des
Nachweises. 83.3
Der eigenartige Ausspruch" Nr.
83.4
59,
Zusammenhang
in der S.
122,
Rede der
zwischen Nausikaa
(Nr.
74,
S.
149,
7,311-316
(Nr.
44,
S.
90 und 285).
Ähnlichkeiten
ten,
die
Gruppe Bücher
Es handelt
die
sie
dar
den
in den
sowie
Schwierigkeiaus
sich
ganzen
wir
auf
der
um die
Stoff
folgenden
und verweisen
betreffenden sen
und
88 ff.)
Reden
der
der
Reden
Nr.
untersuchten
umfassen.
Wir legen form
88,
S.
(vgl.
und den
Vorausdeutungsketten
D aufweisen.
87 und Nr.
vgl.
im Aufbau große
zwei
6,276-284
150 Anm. und 90 Anm.)
7,199-206
Die
dem "fingierten
auf
Stellen
in der
Seite
die
Seiten,
besprochen
gewohnten
in
haben;
Weise
auf
die
gekürzter
wo wir
die
ferner
verwei-
Art
der
Ver-
knüpfungen. Die
im folgenden
enthalten
fragen,
werden
oder
(vgl. Bei
S. den
nur
richt gen
oder
von
mitteilt für
den
haben scheint mit
Erleichterung
ihm selbst Schiffbau
beantwortet
Kontext
passen
wir
die
uns
nicht
keinem Jahre
unvermittelt übertragen
Verse
Wort
reagiert,
sieben
und sie
eindeutig
Stellen
314).
es
0dysseus
bezeichneten
zu ihrem
Stellen denn
daß
mit+
nicht
schwer
letzteren
ständlich, eine
die
182 Anm. und
170 einbezogen, schur1g
Schema
als lang
selbstverder
Überra-
Kalypso ersehnte
auf kann.
5,162-
die
ihm Nach-
Anleitun-
1.
Schritt
Rede
Nr.
2 . Schritt 87
(S.
180)
Verk.15.31
1,90-92 1,93
Verk.15.31
Paränese
3 . Schritt (S.
1,272
Verk.15.42
1,372-380
1,273b
Verk.15.32
2,144
1,280
Verk.15.42
f.
1,284 1,94
Rede
Verk.15.31
Nr.
5,29-32
88 (S. Verk. n.n.b.
f.
n.n.b.
+
ff.
4,326-331
15.32
5,112-115
125)
6,289-315
Nr.40,
(vgl.
86)
5,162-170
s.
+ +
5,118-144
+
(vgl.
Nr.
119,
(vgl.
Nr.
1 21 ,
(vgl.
Nr.
41,
z. 16.109) z. 16.102)
'
302,
300,
275
u.
307,
z.
16.42
f.
s. s.
u.
234
ff.)
241
ff.
s.
191
f . )
u.Z.16.107)
u.
z.
(vgl.
112)
149,
86 u.
S.
283)
C1'I
16.23
Verk.15.32
156
7,22-26
~r.74, f.
u.
... IV
Nr.59,
7,189-198+(vgl.
s.
S.
Nr.61,
7,146-152 n.n.b.
( vg 1.
181
Verk.15.72
7,48-77 5,36-40
(vgl.
s. s. s.
(vgl. ( vg 1.
f.
3,96-101
Verk.15.32
+
182)
s. 5,34
2,212
Verk.15.32
1,285
s. 5,33a
314)
286)
+
(Nr.
105,
S.
216)
(Nr.
60,
S.
123
(vgl.
S.
182
u.
Anm. u.
366) Z.
16.45)
- 427 -
84.
Bei der Beschreibung dieser und anderer Erscheinungen haben wir keine mögliche Erklärung ausdrücklich vor Augen gehabt. Unsere Absicht war vielmehr, die Beschreibung und rixierung der Erscheinungen grundsätzlich von der möglichen Erklärung zu trennen. Gelegentlich und zurückhaltend haben wir in einzelnen rällen Erklärungen gewagt, die wir als Gedankenassoziationen bezeichnet haben. Wir versuchten jedoch ständig bei der Beschreibung zu bleiben, denn es schien uns methodisch unangebracht, die Beschreibung der Erscheinungen mit der möglichen Erklärung prinzipiell zu vermischen oder sogar die Erklärung der Beschreibung vorauszuschicken, was in der Homer-rorschung nicht selten geschieht. Wir haben keine fertige Erklärung parat, die der merkwürdigen Verteilung der untersuchten Erscheinungen in unserem Text Rechnung tragen kan~, und wir stehen aufgrund der zahlreichen Querverbindungen aller Art, auf die wir in unseren Besprechungen aufmerksam gemacht haben, ziemlich skeptisch einer Erklärung analytischer Art gegenüber, die aus der Entstehungsgeschichte abgeleitet werden könnte. Es erscheint allerdings angebracht, die Ergebnisse dieser Untersuchung mit denen von V.d.M. und Schadewaldt zu vergleichen. Erst dann kann der Entwurf einer gesamten Erklärung unternommen werden, der über das Ziel dieser ohnehin umfangreichen Arbeit hinausgeht.
- 428 ANHANGI Rahmen der Wir haben nen''
Sonderinformationen: gesehen,
bezüglich
schichte
als
andere
wie
Das Gangschema
in den kürzeren
Personen,
Objekten
Informationsquelle
und Orten im selben
die
Vorge-
Rang steht
wie
in dem sieben
von
Informationsquellen.
Wenden wir den elf
uns dem weiteren
oben
(5.
348 ff.)
Rahmen zu, besprochenen
zählerbericht vorkommen. In derselben fi~det man auch ''Sonderinformationen", nicht
"Sonderinformatio-
der
Vorvergangenheit
Beispielen Weise
die
im Er-
eingerahmt eigentlich
angehören.
Es ist schon aufgezeigt worden, wie manche Fortführung homerischen Erzählung von Ortsvorstellungen abhängt. folgenden soll versucht werden, anhand von Beispielen dieses
Entwicklungsschema
der Im
darzulegen.
Bei der Beschreibung der Ankunft einer oder mehrerer Personen an einem beliebigen Ort scheint sich die Erzählung gewisser vorgeprägter Elemente der Ortsvorstellung zu bedienen, die den Rahmen für die genannten Sonderinformationen abgeben. So wird z.B. als Rahmen der Bestimmungsort oder die Richtung angegeben. Hierauf folgt in der Regel ein Innehalten der Person vor Betreten der entsprechenden Lokalität, wobei in manchen Fällen noch das Geschehen am betreffenden die Erzählung
Ort geschildert wird. von den Ankömmlingen
Dabei springt zum Geschehen
sozusagen am Ort
über (vgl. o. S. 53 ff. und W. Arendt, Die typischen Szenen bei Homer, Problemata 7, Berlin 1933, bes. Ankunftsszene). Als dritte Stufe der Entwicklung betreten die Personen den zuvor geschilderten Ort. Von hier aus setzt
sich
So ergibt
dann sich
die
Handlung
folgendes
fort.
Schema~
-
1. Die Personen 2. Der Dichter innehalten. 3. fortführung Dasselbe Stadt, freien
zu einem bestimmten Ort. vor dem Betreten des Ortes
Handlung
findet
am Ort
Anwendung
selbst
sowohl
in bezug
auf
eine
ein Haus, eine Kammer, wie auch auf einen Ort im (z.B. Versammlung der Pylier). Da die Möglichkeit eine
zu betreten,
Stadt, gehen
ein wir
Haus und eine
von folgendem
( n~~Lr,f~un~ - Richtung zur
oder Stadt
I,2
- Vor Betreten
der
I,3
- Betreten
Stadt,
I Stadt I,l
der
Kammer nacheinander Ordnungsgefüge
Benennung
der
aus:
Stadt)
nro~t &a~u,n6lLvö'tuEv Stadt
x~l. [ucXXE n6XLv b~nEa~rrL •••
z.B.
a.~ o'I~~K~~ lvt
6~µ~
Haus 11,l 11,2 11,3
III
der
Schema
besteht,
II
streben läßt sie
429 -
- Richtung - Vor der - Betreten
zum Haus npd~ owua Schwelle des Hauses ~v npo~~PDLOL a.~vaL des Hauses f!v~oo-&tv EtvaL
Kammer III, 1 - Richtung 111,2 - Vor der 111,3 - Betreten
IV Dieses IV,l IV,3
zur Kammer fc ~lrXcmov, Schwelle der Kammer der Kammer Etaw(tuEv)
Schema wird - Richtung - Verweilen
V Gespräch
der
vervollständigt
6Ld Öwµa LUEV
durch
zur angestrebten Begegnung bei der Begegnung
einander
Begegnenden
Es sei hier noch darauf hingewiesen, der Erzählung nach der Ortsvorstellung partien hervortritt, die als Korrelat henden Vorausdeutung fungieren.
daß diese jeweils zu einer
Anordnung bei Erzählvorausge-
- 430 -
Die zwischen folgenden
Klammern
Beispielen
angeführten auf
das
Zahlen
obige
verweisen
in den
Schema.
l.
Zu Anfang des siebten Buches wird die Ankunft Nausikaas zu Hause beschrieben. In rascher Reihenfolge erscheinen deutlich gegliedert folgende Handlungsmomente: ••• 1tpO,:L• &O"tU • • • b) ••• bwµa-&'txavt:. • • C) • • • 01:T) Ot:V lv npo-&. a)
7,2
(I,l )
7,3
(11,1)
7,4 7,6 7,7
(11,2) (11,3)
d) ••• t:faw ••• u. 2) (III,! e) ••• t:tc -&f.>.aµov ~-LE ••• , f) Die Erzählung wechselt ZU Odysseus Handlung über 7,14 ( V) Wir haben schon gesehen, wie die Stelle 7,7b-13 eine Tat der Vorgeschichte des Epos in Form einer Ringkomposition enthält (vgl. S. 355). Die Erzählung setzt sich gemäß dem oben entworfenen Schema vom Handeln der Nausikaa fort. Ada): Nausikaa wurde von den Maultieren zur Stadt gebracht. Vers 2 legt es im Vergleich zu dem nachfolgenden Satz nahe, nicht nur an ein Erreichen der Stadt zu denken, sondern auch auf davon aber nichts Ad b): In der Hause gewandt
ihr Betreten gesagt.
zu schließen.
Explizit
wird
Stadt angekommen, mag sie ihre Schritte nach haben. Die Erzählung klammert diesen Vorgang
jedoch aus und beschränkt sich lediglich darauf zu bemerken, daß Nausikaa zum Palast ihres Vaters gelangte. Ad c): Nausikaa verweilte dern empfangen wurde.
im Torweg,
wo sie
Ad d): Die Brüder trugen die Gewandung hinein. Zweifel hat sie wohl zusammen mit den Brüdern
von den Brü-
Ohne jeden das Haus
-
betreten, Ade):
auch Sie
wenn nichts
schritt
quer
431 -
darüber
durch
verlautbart
wird.
das Haus in ihre
Es schließt sich die Ringkomposition mit der von Eurymedusa an, die in der Kammer weilt.
Kammer. Geschichte
2.
Am Anfang des vierten Buches finden wir die vom Gang des Telemachos und des Peisistratos Haus.
Beschreibung in Menelaos·
a) ••• !F',ov ••• Aal'e:f>atµova... 4,1 (I,l) b) ••• npd~ 6~ua~•i~wv... 4,2 (11,l) (11,2) c) ••• lv npo~~poLoL ••• 0 ~~oav •. 4,20-22a d), •• av~o"r; 6't:[Ol'\y0v •••• ö6:1ov4,4Ja (11,J) e) In der Folge wird beschrieben, was sie innerhalb des Hauses tun (Badeszene, IV,l), bevor sie sich niederlassen (IV,J). nach dem Essen (V), f) Beginn des Gesprächs wie in 1,150; J,67; J,470; 5,201; 7,233; 8,485. wird hier anstelle einer Stadt erAda): Eine Landschaft wähnt. Die Ankunft in Lakonien deutet hier auf das InSicht-Kommen der Stadt hin.
Ad b): Daraufhin fuhr man zum Palast des Menelaos. Das bedeutet aber weder, daß sie ins Haus gelangt waren (was uns später Vers 20 bestätigt), noch daß sie, wie der Vergleich mit den nachfolgenden Beispielen zeigt, der in J-19 beschriebenen Szene beiwohnten; und dies trotz der Angabe e:~pov. Eteoneus, der sie später sieht, muß durch das Haus gehen, um zu jenem Teil des Hauses zu gelangen, wo sich die Szene abspielt. Zwischen b) und c) wird die oben ( S. 356 ) besprochene Szene im Palest des Menelaos beschrieben. Diese Szene enthält eine Sonderinformation über die Vorgeschichte des Epos.
- 432 -
Ad c): Telemachos und Peisistratos hielten im Torweg des Hauses an, wo sie von Eteoneus erblickt (f6ETO 'ETEWVE~~. 22) und von ihm und den Dienern (39) empfangen wurden. Zwischen
c)
ben; (vgl.
nur einen 337).
die 5.
Ad d): ins
und d) wird
Ade): trachten
Szene
Vergleich
Die Eteoneus-Szene
Haus geführt
die
werden
mit
mit der
schließt
Eteoneus
beschrie-
Vergangenheit
damit,
daß beide
enthält
Gäste
(43a).
der Gäste beim BeIn 43b-46 wird das Erstaunen des Inneren des Uauses (,&a~µatov [6ov'tE~) be-
schrieben. Diese gehört ebenfalls einem Gang durch
Sonderinformation bezüglich zur gegenwärtigen Handlung. wird das Haus zu berichten,
des Hauses Anstatt von eine Badeszene
(ß~µEva~). geschildert, in der man in eine Wanne ''steigt'' Der Vorgang des Sichbewegens mündet in das Niederlassen zu Tisch (51) ein, woran sich eine Mahlszene mit einer Rede des Menelaos (60-64) knüpft, die den Sitten entspricht (vgl. S. 259). Dem Essen folgt die Unterhaltung. Die Worte des Telemachos geben hierbei das schon erwähnte Staunen
wieder.
3.
Am Anfang des sechsten Buches wird beschrieben, wie Athene sich in Gestalt der Tochter des Dymas zur Kammer der Nausikaa begibt (vgl. o. S. 357 f.). Dabei finden wir:
a)ßT) p'lc, ~aLfi)'c,•v ~vl'ipwv
f.rjuflv
1:[
nfi)LV
'tE •• , 6,3
(I,l)
b) ••• rßn ~pdc 6~ua... 6,13 (II,l) c) Athene verharrt diesmal nicht an der Schwelle des Hauses, sondern an der Schwelle der Kammer. Anklänge finden sich im Vers 19b.
ßn f'i'.urv
lc M,Xauov ••••••
r•r:r.crl ,'(nhiF:Lv'to
(l)ll'ELvcvt.
(111,1) (III,2)
- 433 -
d)
••• l1ttaatJ'tO öf:tJvLCX xoC,pT)(. Kammer (III,3)
e) ••• a'trj ••• f) Anfang der Ada): welche
; sie bleibt Rede (25).
Vers 3 enthält Athene aufsucht.
eine genauere Die Ankunft
a) und b) wird
eingeflochten,
von der
die oben
betritt
an Nausikaas
nicht berichtet (vgl. 7,2 f.); 12 an als erfolgt vorstellen. Zwischen
Athene
Bett
stehen
Bezeichnung der Stadt, in der Stadt wird aber
man kann
sie
Vorgeschichte (S.
die
357 f.)
sich
der die
Ad b): 1tpd~ öwµcx (13) meint, wie wir sahen, Betreten des Hauses, von dem nichts erzählt
von Vers
Phäaken
Rede war. noch nicht wird.
das
(15) setzt die Anwesenheit Athenes im Haus voraus. Dieser Satz nennt das Ziel des Gangs der Athene innerhalb des Hauses. Die Verse 15b-19 beschreiben, was innerhalb der Kammer vor sich geht. Indirekt wird hiermit zum Ausdruck gebracht, daß Athene schon die Schwelle der Kammer erreicht hat. Daß dem so ist, beweist die Erwähnung der Türen in 19b. Die Beschreibung des Ortes fügt sich zwischen c) und d) ein. Ad d):
Erst
in Vers
20 betritt
Athene
die
Kammer.
Ade): In Vers 21 verweilt Athene an ihrem Ziel. Die Verse 21-24 (bis zu Beginn der Rede) sind ringkompositorisch gegliedert (vgl. S. 391, Anm. 2). Zwischen
e) und f)
Nachricht
von der
schließt Verkleidung
sich
als
Athenes
Sonderinformation
die
an ( ECöouf:v~ -
tEI.OCXfJf:VT)).
Die gesamte Stelle umfaßt drei Sonderinformationen, von denen sich lediglich die erste (4-12) auf die Vorgeschichte der Odyssee bezieht. Zwar könnten die zweite (15b-19) und die dritte (22-24b) Sonderinformation ihrer Stellung
-
434
-
nach Nachrichten aufweisen, die sich auf die Vorgeschichte des Epos beziehen, doch beschränken sie sich auf eine Ortsbeschreibung und die Schilderung der Verkleidung Athenes.
4.
Athenes
Ankunft
a) ••• b)
auf
O"tri
lthaka
in 1,102
wird
6"I36:xT)c; lvC M1u..e:tße:Lv " und "c1tfv6e:Lv ", bei denen meistens der Adressat mitgenannt wird: in 2,432; 8,89 ( ~e:otaL), Dazu noch der Vers 3,395 (Athene); 3,342 (Poseidon vgl. 334); 7,184 (Zeus), 7,228 (ohne Adressat). überdies käme noch das Verb e:~ye:o~aL in Frage (3,393b394a; 445b-446a). Alle diese Stellen setzen eine bestimmte mündliche Aussage voraus, die nicht wörtlich angegeben wird. Es handelt sich dabei um Stellen, die uns zwar zusätzliche Informationen über bestimmte Vorgänge geben (so z.B. über das Opfer für Telemachos· Reise, 2,432) nicht aber eine Fun~tion in der Handlungsführung erfüllen. Die meisten schließen sich einer Rede so dicht an, daß ein Teil ihres Inhaltes dieser Rede entnommen werden kann (z.B. 3,342; 7,184). 2. Zur Verdeutlichung einer Stimmung oder Haltung kommen auch referierte Aussagen vor. 6,55: Die Aufforderung der Phäaken an Alkinoos in der Beschreibung der Situation auf Scheria. 6,223: Die Mägde der Nausikaa berichten das von Odysseus Gesagte als Zeichen ihrer Untertänigkeit und geben damit den Grund an, warum sie unverrichteter Dinge zurückgekommen sind.
- 482 8,68: Pontonoos zeigt dem Demodokos, wie er seine Leier ergreifen könne. Das veranschaulicht die Blindheit des Demodokos. 3,35: Die Aufforderung zum Sitzen zeigt die guten Sitten der Pylioi (Korrelat in 3,37). 2,422-423a (Korrelat in 423b) Die in 2,392b, und 6,211 enthaltenen Worte der Ermutigung beschreiben die Lage vor einem Unternehmen. In 8,90-91 treiben die Phäaken den Demodokos zu weiteren Liedern an, wobei die Begeisterung der Phäaken veranschaulicht wird. Die Beschreibung der Stimmung der Phäaken folgt somit auf eine Aussage (1. Demodokos-Lied) ähnlich wie die unter Ab (vgl. oben S. 69 ff.). aufgeführten Stellen. Zu dieser Art von berichteten Aussagen gehören auch 4,673; 7,226; 8,398, die eher eine allgemeine Stimmung als eine wirkliche Entscheidung enthalten und jeweils von der vorangehenden Rede abhängen. Die künftige Handlung wird von derartigen Versen nicht beeinflußt. Sie geben einfach die nach einer Rede herrschende Stimmung wieder. Die unter A und B aufgeführten Stellen haben gemeinsam, daß ihr Inhalt nicht näher angegedes Weinens, Schreiens und ben wird. Im falle Klagens wird die Ursache dieser Äußerungen aus dem Kontext ersichtlich. Bei sakralen Vorgängen und Gebeten werden die möglichen vorhandenen Aussagen als dazugehörig betrachtet und ihr Inhalt wie in 3,393 und 445 pauschal mit Tto~ ~& angegeben. C. Die Stellen, die vom Singen handeln, geben teils den ausführlichen Inhalt des Gesanges in form wieder (vgl. "Ereiner (in-)direkten Erzählung w.u. S. 398 ff.), so zählungen in der Erzählung", z.B. 8,266-367a; 73-82; 499-520; teils verschweigen sie ihn, so z.B. 1,154, 421; 4,17 (wenn überhaupt darunter ein Gesang zu verstehen ist) und 5,61. Zum dritten dient der kurz angegebene Inhalt als Anlaß für die folgende Szene. So erfüllt Phemios' Gesang in 1,325-327 eine funktion, die mit der funktion von Telemachos' und Odysseus' Weinen (4,113 bzw. 8,534) zu vergleichen ist, die Möglichkeit bieten, indem sie alle jeweils ein Gespräch über die Ursachen der emotionellen Äußerung zu führen. Eine ähnliche funktion erfüllen auch die Gedanken des Zeus (1,29-31), des Aigyptios (2,17-23), des Peisistratos (4,187189), das Wissen des Medon (4,677b-678), die Gedanken der Athene (5,5b-6) u.a. D. In zwei exkursartigen Sonderinformationen aber werden durch das Mittel der berichteten Aussage zwei wichtige Reden referiert, die im homerischen Sinn gute direkte Reden ergeben hätten, nämlich 2,226 (Odysseus überläßt Mentor sein Hab und Gut) und 4,6-8 (das Versprechen des Menelaos an
- 483 Neoptolemos bzw. Achilleus). Beide Stellen beziehen sich auf die Vorgeschichte des Epos (vgl. o., S. 480) und sind ringkompositorisch gegliedert. Obwohl sie wichtige und, was den Erzählstoff betrifft, kreative Reden voraussetzen, bleiben sie in unserer aktuellen Erzählung nur Teil einer ''Sonderinformation" (vgl. w.u. S. 380 f.) deren Aufgabe es ist, Mentor vorzustellen, bzw. die im Hause des Menelaos herrschende Stimmung zu beschreiben. Zwei weitere Stellen berichten von einer einst erteilten Lehre und bleiben belanglos für die weitere Erzählung: 6,233 und 8,448. Die angeführten Stellen, die allesamt berichtete Aussagen enthalten, weisen im kompositorischen Gefüge der Erzählung drei verschiedene runktionen auf: 1. Sie tragen zur Beschreibung von Charakteren bei (z.B. der lärm der rreier, das Weinen der Penelope, des Odysseus und des Aigyptios, die Verhöhnung und rragen der Phäaken, der Bericht der Mägde, der Hinweis des Pontonoos) oder sie unterstützen die Beschreibung einer gewissen Stimmung (z.B. Gastfreundschaft der Pylier, Ermutigung der Gefährten durch Athene und Telemachos, Ermutigung der Mägde der Nausikaa untereinander, feierliche Stimmung in Menelaos' Haus, das Klatschen beim Tanz oder das Geschrei beim Ballspiel), oder sie begleiten gewisse sakrale Vorgänge wie Opfern, Beten und ähnliches. 2. Sie wirken als Anlaß für Reden (z.B. Phemios' Gesang, Odysseus' und Telemachos' Weinen) oder bereiten sie vor (die Vorstellung des Mentor, das lachen des Antinoos, das Weinen der Penelope). 3. Sie beschreiben die nach einer Rede entstandene Stimmung. S. 78 (1)
Wie schon oben auf S. 37 gesagt wurde, hä~gt der Eindruck, den ein homerischer Held von seiner Lage hat, nicht so sehr von seinem Wissen als von der Stimmung ab, die der Dichter im Augenblick schildern will. Die genannte Rede bestätigt nur diese Annahme.
S. 84 (1)
Diese Reden befinden sich in einer ''Erzählung in der Erzählung'' (vgl. o. S. 16 und w.u. S. 398 ff.). Längere Reden, die sich auf zusammenhängende Ereignisse der Vorgeschichte des Epos beziehen, nennen wir ''E~zählungen in der Erzählung''. Sie stellen eine besondere Art der Rückwendungen dar, die w. u. behandelt werden. Die Struktur der Reden aber, die in ihnen vorkommen, gleicht derjenigen der wörtlich und "aktuell'' wiedergegebenen Reden. Bei ihnen kommen auch Vorausdeutungen in derselben runktion und Stellung wie in den "aktuellen" direkten Reden vor.
S. 85 (1)
Ähnliche derungen
rälle von Übereinstimmungen bezüglich ein und desselben
zweier AufforKorrelates er-
- 484 -
geben sich mehrmals in der Erzählung (vgl. hierzu Z. 16. bis 16.45). Der Ähnlichkeit wegen seien hier jedoch zwei fälle hervorgehoben: 1. Die Aufforderung des Antinoos 4,669-672 (Nr. 39) wird in 4,776-777 (Nr. 26) wieder aufgenommen. Beide Aufforderungen haben dann die Verse 4,778786 und 842 ff. als Korrelat. Hier wie auch in der Rede Nr. 38 geht gegen die Regel die formulierung des detaillierten Planes der letzten Aufforderung vor der Durchführung voraus. 2. Nausikaa sieht die Ankunft des 0dysseus im Palast des Alkinoos in 6,303b-312 (Nr. 59) voraus, Athene-Mädchen nimmt die Vorausdeutung der Nausikaa in 7,49b-53 leicht geändert wieder auf. Beide Aufforderungen haben 7,135-152 als Korrelat. In allen drei fällen (einschl. Nr. 38) finden sich zwei Aufforderungen, die in dasselbe Korrejeweils lat einmünden. Was den letztgenannten fall angeht, so ist in dem Moment, in dem die zweite Aufforderung (die der Athene-Mädchen) zustandekommt, ein Teil der Aufforderungen der NauKorrelate, die den weiteren sikaa (z.B. vor der Stadt zu warten), entsprechen, schon erzählt worden. Ähnlich steht es auch mit anderen fällen. Die fragen des Telemachos an Menelaos (4,326-331) fungieren als Korrelat zu der Aufforderung der Athene-Mentes (1,281 ff.) und des Nestor (3,317). Die fragen des Telemachos an Nestor stellen auch das Korrelat zu 1,281 ff. und 3,17 ff. dar. Außerdem stellt Telemachos die erwähnten fragen an die Helden, indem er Reise antworauf ihre fragen nach dem Zweck seiner tet (vgl. Z. 16.107). (2)
Nach unserer allgemeinen Beobachtung: "schon Erzähltes= schon Geschehenes'' (vgl. w.u. S. 408 f.) bildet die Erwägung des Proteus eine Ausnahme. Allerdings läßt er die Möglichkeit offen, als ob er sagen wollte: ''Ich will nicht darüber sprechen", da eine deutliche Aussage darüber für den Leser einer Prophezeiung ex eventu gleichkommen würde.
S. 88 (1)
Bemerkenswert ist nicht, daß 0dysseus auf den Hunger, den er leidet, zu sprechen kommt, sondern vielmehr die Gelegenheit, bei der er dies tut. Denn nach seiner mindestens dreitägigen (vgl. 5,387) Nahrungsenthaltung verliert er bei der Mahlzeit am Strand, wo es ja gerade am Platze gewesen wäre, kein Wort darüber.
S. 89 (1)
Hier folgt die Erzählung unserer Beobachtung: Erzähltes= schon Geschehenes'' (vgl. o. Kao. w.u. Nr. 88).
(2)
"Schon 1 und
Dieser Gedanke wird in der Rede des Zeus, 5,36 angedeutet und liegt auch den Überlegungen der Nausikaa 6,201-205 (vgl. Nr. 59) zugrunde.
- 485 -
S.
90 (1)
Und zwar jetzt, da er erfahren hat, daß Odysseus ein Sterblicher ist. Dies ist eben die andere der - in den von Nausikaa zitierten, ''fingierten Aussprüchen'' - erwogenen Möglichkeiten (vgl. oben S. 89 und Buch 6,276-279). Eben diese beiden von Nausikaa zitierten "fingierten Aussprüche'' finden ihre Entsprechung in den beiden Reden des Alkinoos, Nr. 74 (besprochen unter Nr. 43) und Nr. 44.
S. 95 (1)
Da die Reden dieser Gruppe ''per definitionem'' mehrere Vorausdeutungen enthalten, ermöglichen sie es auch, daß diese Vorausdeutungen an verschiedene Personen gerichtet werden können und die Handlungen dieser Personen einzeln und - wie gewöhnlich - nacheinander erzählt werden. Damit ist das gemeint, was T. Kriecher unter "angekündigten Verzweigungen der Handlung" versteht und was sich auf einen Teil der Reden dieser Gruppe sowie auch der Gruppen C und D gelegentlich beziehen kann (vgl. oben S. 49 und Krischer, a.a.O., S. 103).
S.
Die Anwesenheit der Athene beim Opfer und ihr Erscheinen nach der Ankunft der Gefährten des Telemachos, die von seinem Schiff_herbeigerufen worden waren, erweckt den Eindruck, Athene komme auch selbst mit den Gefährten zusammen. In 3,360 ff. hat sie nämlich in Gestalt des Mentor die Absicht geäußert, zum Schiff zu gehen, um die Gefährten zu ermutigen. Sie hat dies dann aber nicht getan. Ihr Erscheinen hier erinnert an ihre Absichten dort, ohne daß eine direkte und folgerichtige Verbindung gemäß der Verse 371 ff. möglich wäre. Allerdings klingt hier das vorher Erzählte nach.
98 (1)
5.102
(1)
Die Verknüpfungen in dieser Szene S. 311 in einem Schema erklärt.
werden
S.104
(1)
Daß zwei Vorausdeutungen auf ein und dasselbe Korrelat hinauslafen, ist eine oft bemerkte Eigenheit des Textes; vgl. hierzu u.a. S. 85, Anm. 1.
S.109
(1)
Diesen Personen wird nichts aufgetragen, da sie im Augenblick der Rede nicht anwesend sind. Ähnlich verhält es sich bei 3,17-20 und 227 f., wo die Antworten des Nestor und Menelaos vorausgesagt werden.
S.110
(1)
Eidothee sieht nicht nur die Fragen, die Personen, welche der Rede nicht beiwohnen, stellen werden, voraus, sondern sie antizipiert sogar die Antworten und Gegenfragen, die ihr Gesprächspartner stellen muß (vgl. Z. 16.63). Zum Vergleich seien hier die zwei Stellen im dritten Buch: 17-20 und 227 f. angegeben. Dort fordern jeweils Athene-Mentor und Nestor
w.u.
auf
- 486 -
den Telemachos auf, Nestor bzw. Menelaos zu befragen. Die Aufforderungen des Mentor bzw. des Nestor haben die jeweiligen fragen des Telemachos zum Gegenstand, auf die die Befragten antworten sollen. Genaueres aber über den Inhalt der angedeuteten Antzu den Aufforderungen worten wird aber im Gegensatz der Eidothee bzw. der Nausikaa nicht vorausgesagt. Ebenso läßt Nausikaa Odysseus ein Mädchen um Auskunft fragen (6,298), die nach dieser frage (als Antwort) eine Handlung verrichten wird. Diese scher da die gesehen S. 95
Reden gleichen jedoch nicht den von T. Krigenannten "Ankündigungen einer Verzweigung'', weiteren Personen, für die eine Handlung vorwird, bei der Rede nicht zugegen sind (vgl. Anm. 1, anders Nr. 77).
S.111
(1)
Die Abfolge kann hier demgemäß mit abba gekennzeichnet werden; anders z.B. nach 2,288 ff., wo die Abfolge das Schema abab (vgl. Nr. 77) aufweist.
S.117
(1)
~tu..aC'!'r,6.cr'to L"' 1tt "'00 c;...cfpua.
5.182
(1)
Auffälliger•eise haben alle konkreten Vorausdeutungen dieser Rede, die danach in der Paränese •ieder aufgenommen •erden, je•eils eine Rede des Telemachos als Korrelat, die sich im Einzelfall nur mit Mühe interpretatorisch in den Kontext eingliedern lassen: 1,368-380; 2,212-223; 3,92-101 und 4,322-331. Diese vier Reden enthalten auch •iederholte Verse, darunter sind: 1,374-380: 2,139-145 2,215-223 • 1,281-283; 287-292 = 4,322-331. 3,92-101 Dasselbe gilt auch für eine Rede, auf die z•ei Vorausdeutungen hin•eisen und deren fragen nicht beant•ortet •erden: Odysseus an Arete 7,146-152. Allen diesen Reden ist gemeinsam, daß sie eine Vorausdeutungskette gleichsam zu Ende führen, gerade so als ob ein Abschnitt des Werkes abgeschlossen •ürde.
S.185
(1)
Man •ünscht nämlich ZR. 55 S. 420),
S.228
(1)
Eine Ausnahme könnten die Verse 3,214 f. bilden, denen aber keine Ant•ort folgt, und die deshalb nur die Gedanken des Nestor veranschaulichen (vgl. •.u. s. 266 f., z. 2.20).
S.235
(1)
Gerade diese - hier als hypothetische beschriebene W. SchaHaltung des Telemachos liegt der Auffassung de•aldts zugrunde, nach der das ältere Gedicht A vom B zu trennen sei (vgl. Schade•aldt (c), neueren a.a.o., s. 23 f.).
S.268
(1)
Sogar mit der Auffassung, Dichtung sei besonders da zu suchen, •o die Regeln der Alltagssprache durchbrochen •erden, vermeidet man die Sch•ierigkeit nicht, zu bestimmen, •elche und •ieviele Regeln des alltäglichen Sprachgebrauchs durchbrochen und •elche anderen beibehalten •erden müssen, damit man die Dichtungssprache als solche erkennen kann (vgl. Plett (b), a.a.O., S. 124 ff. und Kibedi-Varga (a),
a.a.o.,
S.274
(1)
s.
die
Vergangenheit
zurück
(vgl.
155),
"+ Sitt": Dieses Zeichen besagt, zeichnete Rede-Partie neben der fung auch durch die thematische (vgl. w.u. Z. 15.6) mit anderen
daß die damit begenannten VerknüpVerknüpfung "Sitten" Vorausdeutungen in
- 489 den Kontext
eingebunden
ist.
S.275
(1)
Die mit"+" bezeichneten Reden", d.h. Reden, die ten werden.
5.294
(1)
Die Erzählung legt keinen großen Wert darauf, ob es sich um Könige oder Anführer handelt (vgl. S. 312, 67, 151, 169 Anm.).
5.325
(1)
Vgl.
o.
S.
59-62.
(2)
Vgl.
o.
5.
5 f.
(1)
Vgl.
o.
S. 50 Anm. 4.
(2)
Vgl. z.B. o. S. 181 oder S. 88 ff. (Gedankenassoziation). Zu thematischen Verknüpfungen s.o. S. 279 ff.
(1)
Vgl. hierzu die "zurückgreifende Methode" Th. Zielinskis (o. S. 44), die Stellungnahme T. Krischers (o. S. 47) und unsere Stellungnahme (o. S. 49-62, besonders S. 52).
(2)
Vgl.
(1)
Zur
(2)
Das Wort "Rückwendung" Bedeutung (vgl. o. S. darunter zu verstehen klärt.
(1)
Vgl.
(2)
Vgl. o. S. 54 ff. Als Beispiel seien hier der Anfang des 5. und 15. Buches sowie die Verse 4,620-623 genannt.
(3)
Vgl.
(1)
folgende Wendungen, die vorkommen, zeugen dafür:
5.326
5.327
5.329
5.338
5.339
o.
o.
und 14 ff.
S. 53 ff.
Technik
o.
S.
5.
des
"Überspringens"
s.o.
S. 54 ff.
wird hier ohne eine besondere 13, Anm. 3) gebraucht. Was ist, wird weiter unten er-
328 f.
54 ff.
ol fKXunv ••• K~X.
5.340
Stellen sind ''Korrelatauf einen Auftrag hin gehal-
(1)
Vgl.
o.
Z. 11.l
(2)
Vgl.
o.
S. 74 Anm.
(3)
Die mit+
im Erzählerbericht häufig i,c ~1'0 r t'f, µ~-&ov ~KOUO'E,
''prospektive
bezeichneten
Stellen
Reden".
verdeutlichen
zusätz-
- 490 -
lieh den schon ersichtlichen Grund der jeweiligen Gemütsbewegung, welcher mit y&p, lnEt, &nw~, ~~ kenntlich gemacht wird. 5.342
(1)
Einzelheiten, die sich in der Gegenwart des Erzählerberichtes ergeben, haben meist schon zu einem Sie unbestimmten Zeitpunkt angefangen zu bestehen. sind deshalb nicht "neu" oder nicht voraussehbar wie die Ergänzungen in den Reden. Gerade diese Eigentümlichkeit des Erzählerberichtes steht einer streng gezogenen Gleichzeitigkeit ven Parallelhandlungen im Wege (vgl. o. S. 59 ff.).
5.343
(1)
des So weist etwa auch hinsichtlich mios die Stelle 1,325 ff. auf 1,155 zu der Erzählerbericht immer wieder Bildern zurückkommt ( vgl. o. S. 328
S.346
(1)
Vgl.
5.347
(1)
Die Gleichnisse, die auch den Charakter einer Sonderinformation haben und meistens auch ringkompositorisch gegliedert sind, werden hierunter nur insoweit subsumiert als sie sich auf ein bestimmtes Ereignis der Vergangenheit beziehen. Sonst haben sie immerwiederkehrende Situationen als Gegenstand, die nicht den Charakter von Rückwendungen haben.
5.351
(1)
wird in der homeriDie Handlung "sich niedersetzen" schen Erzählung stets verbunden mit der Angabe des Gegenstandes, auf dem man sich niederläßt: vgl.: 1,108; 2,14; 3,7; 3,381; 4,539, 1,130; 5,86; 4,5, 136 usw.; 716 ff.; 5,156, 195; 7,153, 159; 8,6,65, 472 f. usw.
5.352
(1)
Vgl.
S.353
(1)
Die namentliche Nennung von Begleitpersonen, die sonst keine weitere Rolle in der Erzählung spielen, dient zur Veranschaulichung verschiedenartiger Szenen. Vgl. hierzu z.B. 3,412b ff. und 8,111 ff. Oft werden die Begleitpersonen jedoch nicht namentlich 6,18 f. usw. aufgeführt. Vgl. 1,131; 2,11; 16,413;
S.354
(1)
Vgl.
v.
Otterlo
(b),
a.a.O.,
S. 45.
5.356
(1)
Vgl.
v.
Dtterlo
(b),
a.a.O.,
S. 45.
(2)
Vgl.
v.
Otterlo
(b),
a.a.O.,
S.
(3)
A. Severyns
o.
v.
Gesangs des Phezurück, indem schon bekannten f. u. 338 f.).
S. 6 ff.
Otterlo
(b),
(Curiosites
S.
33.
35.
biographiques
dans
les
- 491 -
poemes d"Homere, BAB 1948) hat das Alter des ersten Brautpaares, Hermione und Neoptolemos, errechnen wollen. Die Braut war 34, der Bräutigam 15 Jahre alt. Diese und ähnliche Berechnungen beweisen nur noch einmal, wie wenig eine streng durchgeführte Chronologie als Grundlage der Erzählung angesehen werden darf. S.357
(1)
Eine sich
ähnliche Abstufung der Vergangenheit findet auch in unserem Beispiel IV, 3,406 ff. (o. s. 351): a) Neleus pflegte sich früher auf die Steine zu setzen, auf die sich Nestor niederläßt. b) Mit dem Tode des Neleus tritt Nestor dessen Nachfolge an.
S.358
(1)
Vgl.
Anhang
S.361
(1)
Vgl.
Lohmann, 315.
S.370
(1)
Vgl.
S.391
(1)
Anders verhält es sich mit der Beschreibung Ägyptens in 4,229-232 (Beispiel VII, S. 353). Hier wird die ganze Beschreibung des Heilmittels durch einen einfachen Ring umschlossen. Die Angaben über Ägypten als dem Land, wo die nahrunggebende Ackerscholle die meisten Kräuter trägt, sind hier kein Verbindungszu einer Person führt. An sie stück, das weiter schließt sich dann parataktisch die Angabe, daß in Ägypten ein jeder die Heilkunde versteht.
(2)
Die Gliederung der Stelle 6,21-24 sieht folgendermaßen aus: a - '' ••. und sprach zu ihr die Rede ••. " (21b) b - " ..• der Tochter des schiffberühmten Dymas gleichend" (22) c - '' .•. , die in demselben Alter mit ihr (Nausikaa) und ihr von Herzen lieb war." (23) b" - "··· dieser gleichend'' (24a) a - " .•. sprach zu ihr die helläugige Athene " (24b) ( vgl. dazu die Beispiele I, II o. S. 348 ff.).
(3)
Zur Gliederung
S.392
(1)
Gang-Schema:
S.400
(1)
Chronologische Angaben, die bei den Erzählungen in der Erzählung oft am Anfang oder/und am Ende eines Abschnittes erscheinen, stellen ein gemeinsames Merkmal dieser Erzählungen dar (vgl. ZR 60).
s.
w.u.
I,
w.u.
S. 428 ff.
a.a.0.,
S. 24 f.
und o.
S. 6-10
und
S. 421.
der vgl.
Stelle w.u.
vgl.
w.u.
S. 428 ff.
S. 428 ff. (Anhang
1).
-
492
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