Rasse, Blut und Gene: Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland [2nd ed.] 3-518-28622-6, 9783518286227

Thema dieser Studie ist die Geschichte der wissenschaftlichen Strategien der Menschenzüchtung und ihrer politischen Indi

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German Pages 756 Year 1992

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Rasse, Blut und Gene: Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland [2nd ed.]
 3-518-28622-6,  9783518286227

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Rasse, Blut und Gene Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland Von Peter Weingart, Jürgen Kroll und Kurt Bayertz suhrkamp taschenbuch Wissenschaft

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suhrkamp taschenbuch

Wissenschaft 1022

Thema dieser Studie ist die Geschichte der wissenschaftlichen Strategien der Menschenzüchtung und ihrer politischen Indienstnahme. Im Zen¬ trum der Analyse steht die sogenannte Eugenik, die »Wissenschaft vom guten Erbe«, die in Deutschland vorwiegend als »Rassenhygiene« be¬ zeichnet wurde und die die Vorläuferin der modernen Humangenetik war. Die Geschichte der Rassenhygiene/Eugenik in Deutschland ist ein Aus¬ schnitt aus dem umfassenden Rationalisierungsprozeß, der den zentralen Bereich menschlicher Gesellschaft, nämlich die Fortpflanzung und die sie orientierenden Werte und Institutionen, betrifft. Sie ist überdies die Geschichte der Genese der dafür verantwortlichen Wissenschaften und deren Entwicklung von utopischen Sozialtechnologien zu durchschlags¬ kräftigen medizinischen Techniken. Und sie ist schließlich die Ge¬ schichte der Verquickung von wissenschaftlicher Entwicklung, politi¬ schen Ideologien und gesellschaftlichen Werten.

Rasse, Blut und Gene Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland Von Peter Weingart, Jürgen Kroll und Kurt Bayertz

Thomas J. Bata Library

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Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Weingart, Peter: Rasse, Blut und Gene : Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland / von Peter Weingart, Jürgen Kroll und Kurt Bayertz. - 2. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1996 (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft ; 1022) ISBN 3-518-28622-6 NE: Kroll, Jürgen:; Bayertz, Kurt:; GT suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 1022 Erste Auflage 1992 © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1988 Suhrkamp Taschenbuch Verlag Alle Rechte Vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen sowie der Übersetzung, auch einzelner Tede. Satz und Druck: Wagner GmbH, Nördlmgen Printed in Germany Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt 2 3

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Inhalt .

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Vorwort zur Taschenbuchausgabe .

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Vorwort

Die Rationalisierung des Geschlechtslebens Ursprünge und Entwicklungsbedingungen einer U Utopien der Menschenzüchtung und Dystopien der Degeneration - die Genese der wissenschaft27

1. >Degeneration< - die Konstruktion einer Bedro¬ hung . Die Kontinuität eugenischer Utopien ........ Die Anfänge der deutschen Eugenik . Degeneration-Vorgeschichte des Begriffs .... Degeneration und Psychiatrie. Sozialer Strukturwandel im 19. Jahrhundert ... Degeneration und Dekadenz in der europäischen Kultur. 2. Die Verwissenschaftlichung des Degenerations¬ problems - die Eugenik als Theorie und Pro¬ gramm . Soziale und kulturelle Erneuerung . Nietzsche als philosophischer Vorläufer der Eugenik . Die Schwierigkeiten der Degenerationsdiagnose und ihre deduktive Begründung . Die Kontinuität des Keimplasmas-Weismanns Theorie und ihre Bedeutung für die Eugenik ... Künstliche Züchtung - von der Theorie zur Technologie. Die völkische Verbindung - Rassenhygiene und Rassentheorien . 3. Eugenik als Politik. Eugenischer Antikapitalismus . Sozialistische Eugenik .'. Sozialdarwinismus und >soziale Frage< .

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Die Biologisierung der Degeneration .. Selektion und >Sozialismus< . Die >Bedrohung< durch die differentielle Geburten¬ rate - Eugenik und Bevölkerungspolitik . Der rassenhygienische Angriff gegen den Neomal¬ thusianismus - qualitative Bevölkerungspolitik und »differentielle Geburtenrate« .. Eugenik als Sozialtechnologie

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Die szientistische Strategie - >generative Ethikem und die Verwissenschaftlichung menschlicher Fort¬ pflanzung . Die technokratische Strategie - das selektions¬ theoretische Paradigma . Von der Rassetüchtigkeit zu den guten Erbanla¬ gen-Wertbezüge der Eugenik . Eugenische Gesellschaftsdiagnose - die sozialen Ursachen der biologischen Entartung . Eugenische Gesellschaftsordnung - Strategien rassenhygienischer Sozialtechnologie . Erbbiographische Erfassung - eugenische For¬ schungslogik, professionelle Expansion und staatliche Bevölkerungskontrolle . Die Etablierung der Rassenhygiene in Wissen¬ schaft, Sozial-und Gesundheitspolitik bis 1933 1 • Von der Bewegung der Gleichgesinnten zur wis¬ senschaftlichen Gesellschaft - Genese und Ent¬ wicklung der Rassenhygiene bis zum Ersten Weltkrieg . Alfred Ploetz und sein Freundeskreis . Die Geburt einer neuen Wissenschaft . Die Gründung des »Archivs für Rassen- und Ge¬ sellschafts-Biologie« . Die frühe »Gesellschaft für Rassenhygiene« und ihr Umfeld . Die Öffnung: eine neue »Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene« . Expansion mach innen< und mach äußern

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2. Rassenhygiene und Bevölkerungspolitik. Der Geburtenrückgang und das Jahr 1912. Die Bevölkerungsfrage vor dem Reichstag. Der bevölkerungspolitische Kurswechsel der Rassenhygiene. Die Diskussion um Gesundheitszeugnisse und rassenhygienische Eheverbote . Die Rassenhygiene und der Erste Weltkrieg .... Programmatische Wandlungen der Rassen¬ hygiene . Vom >Kinderreichtum< zur >erbgesunden kinder¬ reichen Familie< - Bevölkerungspolitik nach 1918 . 3. Die Wende von der >Rassenhygiene< zur

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Eugenik . >Ein rein theoretisches InstitutÖkonomisierung des Menschern und die

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Finanzkrise des Staates - Erfolgsbedingungen der Rassenhygiene . Grundzüge der Menschenökonomie - Kalküle

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des hebenden Volksvermögens< . >Was kosten die Minderwertigen den Staat ?< ...

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Die Finanzkrise des Gesundheitswesens .

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Rassenhygiene und Preußische Medizinalver¬ waltung . 5. Rassenhygienische Strategien .

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Eugenische Fortpflanzungskontrolle - Zur Ge¬ schichte der Ehetauglichkeitszeugnisse . Ehegesundheit und Geschlechtskrankheiten ...

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Sterilisation aus rassenhygienischer IndikationDer Sterilisationsgedanke um die Jahrhundert¬ wende . Rassenhygienisches Vorbild USA .

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Die taktische Wende zur »deutschen positivem Rassenhygiene.

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Boeters und die »Lex Zwickau«

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>Sterilisation ist billiger als Asylieren
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