Grammatik der Dajak-Sprache

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$ p r a ch en kunde von

H. C. von der Gabelenk .

Erſtes Heft. Grammatik der Dajak -Sprache.

Leipzig : F.

A. Brodha u s . 1852

Grammatik

der

D aj a k - $ p r a che pon

H. C. von der Gabelenk.

Leipzig : *.

A.

Brodha u $ . 1852 .

Einleitung Die Dajafen oder, wie ſie ſich ſelbft nennen, Olo Ngadju , ſind ein Zweig der über die Inſeln der Südſee ausgebreiteten malaiiſchen Völkerſchaften. Ihre Sprache iſt mit dem eigent lichen Malaiiſchen ſehr nahe verwandt, ohne dod ein bloßer Dialekt deſſelben genannt werden zu können, wie ſchon eine Ver

gleichung des beiderſeitigen Spradiftoffes darthut. Nicht wenige Wörter find in beiden Sprachen ganz gleichlautend , wie langit Himmel , tana Erde, bulan Mond , bintang Stern , bukit

Berg , batu Stein , udjan Regen , danau See, pasisir Ilfer, bapa Vater , anak Rind , budjang Jungfrau , balu Witwe, tuhan Herr , murid Schüler, tukang Arbeiter , saksi Zeuge, mata Auge, bulu Haar , buku Knöchel, burong Vogel , hari mau Tiger, kawan Heerde , kambang Blume , buah Frucht, kaju Holz , batang Stamm , papan Bret, kapal Schiff, sampan Rahn , dajong Ruder , sapu Ruthe , dinding Wand , kota Schloß , Burg , djalan Weg , pakan Straße , rantei Rette, kuntji Schloß (zum ſchließen ), badju , pakeian Kleid , babat Gürtel , bantal Kiffen , pinggan Schüffel, takar Kanne , anggor Wein , madu Honig , ragi Sauerteig , balandja Geld , Preis, ontong Gewinn, guna Werth , rugi Schaden , tipu Liſt, kwasa Macht, dosa Sünde , ampun Vergebung , djandji Verſpredjen, sombajang Gebet , tjelaka Unglüc , umur Alter , musim Jah :

reszeit , barat Weſten, salatan Süden , tulus wahr , manis ſüß , bandjang lang, buka offen , bisu ſtumm , gila wahn

ſinnig , djadi werden , tangis weinen , balik fich wenden , bawa

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bolen , simpan ſtellen , ſeßen , sintak reißen , pukul ſchlagen, tolak ſtoßen , rampas rauben , djaga wahen , tundjuk zeigen , membrita erzáblen , menarang erflären , djawab antworten, tanggong tragen , pasong , menawan gefangen nehmen , bantah

ftreiten , njanji ſingen , tulis ſöreiben , tutup verídließen , tawur fäen , menggunting, menjukur heren , dan und , melainkan aber , dengan mit , akan zu , sampei bis , rata burdaus u. ſ. w. Andere Wörter ſtimmen bis auf fleine Abweidungen in den Bocalen mit einander überein , z. B. D. gagar V. gugur

fallen , D. tanggo V. tunggu beſuchen , D. bagi 1. bagei bibeilung, D. atei 1. ali perz, D. buseng 1. busong et: tiden , D. depā 1. depa Klafter, D. genep 1. ganap jeder, D. asep V. asap Raud , D. kepan 1. kapan angiehn , D. lapas M. lepas loslation , D. sanang 1. senang Rube, D. pandak M. pendek furz , D. manang 1. menang fiegen , D. bitjara M. betjara Rath , D. mardeka 1. mardika frei, D. tasik 1. tasek Meer, D. onta Y. anta Kameel, D. tutor V. tutur

ipresen , D. sajor 1. sajur Kraut, D. sorga V. surga Ķimmel 1. 1 r. Bei anderen Wörtern pagegen bat ben eine grås sete Barinderung fiatgefunden , und zwar zigt zureilen die eine, zureilen die andere Sprache die rollere form . Gelgende Momeifungen find bier beinners in beaten : 1) Perinnerungen am Anfang der Wörter : a) tem soca Irfan Anlaut in Malaui ben tritt im Dajatiten ein b por :

D. benda Y. andak mela , D. hapus V. abis ganz, D. hoba N. oba

Tindera , D. himat V. imat tradten , D. hulai

1. ulang uugcha mit jemant. b ) Da dajangéconjonant it is Dajah in noggetalica : D. utut W. lutat nie, D. alem 1. maam Nidt , D. udju 1. tadjuh richen , D. asi 1. kasih funt, D. ita . kita mir , D. ikau V. dikan tu , D. ole V. bulih fönnen .

2 ) Berinderungen am Ende der Sorter erfolgen , indem

der malamite Canonica ant im Dajafiiden regrült: D. olo M. orang Manis , D. halāi . ulang ungen mit , D. lika M. litchah Sonu , D. peta V. titah Betel, D. buri M. barit binten , D. sarà M. darat Sand . llier,

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3 ) Einſchiebung und Auslaſſung der Naſalen vor den

ihnen entſprechenden Conſonanten: D. bungas M. bagus ſchon, D. buntis M. betis Schenkel , D. sanjang M. sajang fich er. barmen , D. äpat M. ampat vier , D. sapa M. sumpah Eid. 4 ) Einſchiebung und Verſegung von Vocalen in Daja

Fiſchen , 8. B. D. karas M. kras feft, D. tarus M. trus hell, D. sawalas m . sablas eilf, D. karandjang M. krandjang Korb , D. krana M. karna denn , D. mantir M. mantri

Beamter ; D. trawang M. terbang fliegen. 5 ) Eigentliche Lautverſchiebungen. Hier wechſeln nicht nur Conſonanten derſelben Claſſe , 8. B. Labiale : D. pili M. bili faufen , D. kaput M. kabut Finſterniß, D. bara M. pada von , D. mongkar M. bongkar aufheben , lichten , D. musok

M. budjok überreden , D. buat M. muat Ladung , D. riwut M. ribut Wind , D. ewau M. bau Geruch , D. sarowa M. sa rupa gleid ); Gutturale : D. sekara M. segala alle, D. kem bang M. gumbong dwellen ; Dentale und Sibilanten : D. aton

M. ada ſein , D. djaton M. tiada nicht, D. tusu M. susu Bruſt, D. sarä M. darat Land , D. sangang M. tchangang fich verwundern, D. sium M. tchium Ruß, D. sukup M. tchu

kup hinreichend , D. musok M. budjok überreden , D. supa M. djumpah begegnen , D. menusong M. menudju entgegen gehn ; Liquide : D. olo M. orang Mend , D. hining M. hiling hören , D. liau M. niawa Seele , D. mentei M. nanti erwarten, D. ruar M. luar außen , D. beriar M. liar wild , D. sekara M. segala alle ſondern aud) die Mutä verſchiedener Reihen unter einander , 8. B. D. kariak M. teriak ſchreien , D. petä M. titah Befehl, D. tabit M. tabib Arzt , D. mengkemä M. djamah fühlen , D. likä M. litchah Sdmuz, D. ihop

M. isap trinfen ; ja ſelbſt Mutä mit Liquiden , 8. B. D. huma M. rumah Haus , D. daba M. darah Blut , D. soho M. suruh ſchiden , befehlen , D. tuga M. loga Senkblei, D. lengan M. tangan Hand , D. belinek M. djinah zahm , D. telo M. tiga drei , D. bara M. pada von , D. be-tiro M. tidor ſchlafen .

Zuweilen hat auch daſſelbe Wort in beiden Sprachen verſchiedene, obwol verwandte Bedeutung, d. B. petak D. Erde,

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M. Beet , papa D. ſchlecht M. arm , isi D. Fleiſch M. Fülle, pai D. Fuß M. gehn , tepong D. Brot M. Mehl , benang D. Tuch M. Faden, lulang D. Finſterniß M. vergehen, menuntut D. nachfolgen M. nachforſchen , tau D. können M. wiſſen , pudji D. pflegen M. preiſen , kenang D. wünſchen M. kanang ges denfen , galang D. Fußſchemel M. galong Fußſteig , mangkat D. erhöhen , befördern M. verſtorben , felig (von fürftlichen Perſonen )

Für manche Wörter, für welche das Malaiifdhe gar keine, oder feine genügende Analogie darbietet , läßt fich wenigſtens die Verwandtſchaft mit andern Sprachen deſſelben Stammes nachweiſen, 8. B. andau Tag , madecaffiſch andro ; olo Menfch, madec. olon ; idjä ein , madec. isa ; bawi Weib , madec. vavy va ,

bugis bai ; mitä ſehen , mabec. mahita ; belom leben , madec. vellom ; isi Fleiſd), madec. hissi ; augh Stimme, madec. hiac ; pai Fuß , madec. pe ; lauk Fiſch , mader. laoca , loc ; uhat Wurzel , madec. vabats ; bawak Same , madec. fafe; aran

Name , javan. haran ; uja Salz , javan, huyah ; korik flein, javan . chilik ; djela Zunge , bugis lila , tagal. dila. Die Parallelen, welche fich auch in grammatiſcher Hin ficht zwiſchen dem Dajakiſchen und den andern Sprachen dieſes Stammes ziehen laſſen , hier aufzuführen, würde zu weitläufig ſein ; ſie ergeben ſich aus dem Inhalte dieſer Gram matik felbft.

Erstes Kapitel .

Wortbildung. Wenn es auch einige einfilbige (dodh meiſt diphthon giſche) Wörter gibt , wie augh Wort, Stimme , bau Angeſicht,

lau Hunger , djam Stunde , hai groß, knai Leib , kwe wel der , lauk Fiſch , rogh Geiſt, tau fönnen , und die Partifeln to hier , tä da , dan und , hong in , jo ja u. f. w. , ſo ift doch beiweitem die Mehrzahl der einfachen Wörter zweiſilbig, wie udjan Regen , waja Stunde , apang Vater , indu Mutter, anak Rind , upon Baum , suni fchweigen , peta wagen , patut

müſſen , hiping hören , tutup berbergen u . ſ. w., und man ift daher genöthigt , zweifilbige Wurzeln oder Stämme in dieſer

Sprache als Regel anzunehmen , denen wol audy die , eben unter den einſilbigen aufgeführten , diphthongiſchen Wörter beizuzählen ſind. Die nicht ſelten vorkommenden drei- und mehrſilbigen Wörter dagegen werden ſich in den meiſten Fällen

als Ableitungen oder Weiterbildungen ergeben , wennſchon fich ein ſolches Verhältniß von manchen nicht nadweiſen läßt,

3. B. darhaka bös , djelahan Volf , Schar, tampara ans fangen , tahaseng Dbem , ngabelä verachten , herati verſtehen , bitjara Rath u. . w . Alle dieſe Stammwörter nun find

flerionslos und bleiben auch in Ableitungen unveränderlich, ſoweit nicht in gewiſſen Fällen Präfire einen euphoniſchen Einfluß auf die anlautenden Conſonanten ausüben , oder die

Endungen in der Zuſammenſeßung zuweilen eine Verände rung erleiden. Viele Wörter fönnen daber , ohne ihre Form

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im geringſten zu verändern , die Bedeutung von Nomen und Verbum , von Nomen und Partifel, von Verbum und Pars

tifel , von Subſtantivum und Adjectivum in fidy vereinigen, 3. B. belom leben , lebendig , gedeihen , kinan Speiſe, eſſen,

kubur Grab , begraben , pasong Bande , binden , bebutä blind, blind ſein , pandjang lang, wachſen , kälä wohl , geneſen, keang bürr, verborren , tokep nahe , ſich nähern , awi thun,

durc ), von , melawan widerſtehen , gegen , hapan gebrauchen, durdy, mit, bentok Mitte , zwiſchen , sampei kommen , bis,

menehiu meinen , gedenken , wegen , in Betreff, sadingen falt, Kälte , sanang ruhig , Ruhe u. f. w. Bei dieſer Unveränders lichkeit der Stammwörter iſt eine Weiterbildung nur durch

Prä- und Suffire, durch Reduplication und Zuſammenſeßung möglich. A. Die gewöhnlichſte Art , abgeleitete Wörter zu bilden, iſt die durch Präfire. Soldie Präfire ſind : 1) pen (peng , pem , pe , p) bildet Nomina von Verbis oder anderen Nominibus , meiſtens um den Handelnden aus

zudrücken , zuweilen auch den Gegenſtand der Handlung oder die Handlung ſelbſt. Dieſes Präfir verändert ſich nach dem Anfangsbuchſtaben des Stammworts , oder bringt bei dieſem eine euphoniſche Veränderung hervor nad folgenden Grunds fäßen : pen ſteht vor d , š. B. pendohop Erretter von dohop helfen , pendawa Ankläger von men-dawa anklagen ; anlaus tendes t fällt danach aus , 3. B. penenga Gabe von tenga

geben , penampa Schöpfer von tampa Geſchöpf, penonggo Hüter von tonggo hüten ; anlautendes s geht in j über , wie in penjolak anfangend von solake anfangs , der erſte, penjeher

Zauberer von seher Zauberei, penjimpan Bereiter , Zurichter von simpan ſtellen, feßen ; peng ſteht vor g , z. B. penggawi Werf , That von gawi daſſelbe, penggoet Gang von ha-goet gehen ; anlautendes k fällt darnach aus , wie in penginan Speiſe von kinan eſſen ; pem ſteht vor b in pembantah zäns fiſch von bantah ſtreiten , während auch hier aulautendes p

ausfällt in pemunoh Mörder von punoh tödten , pemikir ungerecht, Ränkemacher von pikir Abſicht; pe (p ) fteht vor

Liquiden , 8. B. perajar Schiffahrt von be- rajar ( chiffen (vgl. malai. lajer Segel), pemihop Trinker von mihop trinken, prentah Befehl von ma-rentah befehlen, gebieten.

2) ka (k) iſt das gewöhnliche Präfir für abſtracte Subs ftantiva , 3. B. kapertjaja Glaube von pertjaja glauben, kapapa Bosheit von papa bös , kahendak Wille von hendak

wollen , kahanjak Freude von hanjak froh, fich freuen , kaharap Hoffnung von harap hoffen , kasanang Friede , Ruhe von sa nang ruhig , katapas Nothburft von tapas bedürfen, kapintar Weisheit von pintar weiſe, kaliwus Erlöſung von liwus er : retten , kagogop Sorge von gogop ſorgen, kapandjang Länge von pandjang lang , kalowei Blöſe von ha-lowei nadt, kalong kang Fall von be-longkang fallen , kasinge Nachſtellung von be-singi nachſtellen , karidu Empörung von me-ridu fich empören , kikä Furcht von mikä fürchten , kipen Begierde von mipen begehren .

3) pa (pang , pam ) fcheint eine Nebenform von pen zu fein , z. B. pampandoi Taufe von mem-pandoi taufen, pam belom Leben von belom leben , pakeian Kleid von ma-keian

kleiden , pangkabai der Höchfte von kahai die Höhe , pampangat Troft von mem-pangat tröften , pabining das Hören von hining hören , patutup verborgen von tutup verbergen ; Verba erhalten dadurch eine cauſative Bedeutung, wie paterei auf: hören machen von terei aufhören , pahindjä Vereinigen von

hindjä mit 9. fein , palembut hervorbringen von lembut ents ſtehen , aufgehen, pakanan ſpeiſen (von kinan eſſen ?). 4 ) sa iſt ein ſelten vorkommendes Präfir für Adjectiva oder Adverbia ; es findet ſich in sasuni heimlich von suni

ſchweigen , sadingen falt (mal. dingin ), salenga ſchnell, plöfs lidy (von lengä Hand ? ), sabagi halb von bagi Theil. Vor Zahlwörtern bedeutet es die Einheit, 3. B. sapulu 10, saratus

100, sawalas 11 , ebenſo vor Ausbrüden für Münze , Maß und Gewicht, 8. B. sadinar ein Denar, sakati ein Pfund.

5) be (ba, b) iſt das gewöhnlichſte Präfir für Abjectiva, 8. B. beputi weiß (mal. puti), bedosa fündhaft von dosa Sünde , beriar wild (mal. liar ), belinek zahm (mal. djinak),

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beguna würdig von guna Werth , belulang finſter von lulang Finſterniß, betisa übrig von tisa dafl., besahokan geheim von sahokan Geheimniß , bebehat ſchwer von mem-behat beſchweren , badjenta offen von ka -djenta Offenheit, badjar gelehrt von adjar Lehre. Verba erhalten dadurdy einen neu: tralen oder intranſitiven Begriff, 3. B. begarä heißen von

menggarä nennen , betiro ſchlafen von tiroh Schlaf, belong kang fallen von ka-longkang Fall , betawa geſchmäht werden von menawa ſchmähen, betusu ausgegoſſen werden von me nusu ausgießen , bedajong rudern von dajong Ruder, begawi arbeiten von gawi Arbeit , belihi bleiben von libi verlaſſen, bebanä heirathen (nubere) von bana Ehemann, berabit zers reißen (neutr.) von me-rabit zerreißen (act.).

6) tara bildet Verbaladjectiva, welche ausdrüden , daß etwas geſchehen ſoll oder fann, wie das lateiniſche Gerun

divum , f. B. taratuntut zu verfolgen von tuntut verfolgen, taratuga ergründlich von tuga Sentblei , tarasasal zu bereuen von menjasal (sasal) bereuen.

7) ha (han , ham , b) gibt dem Verbum gewöhnlich den Begriff des Mediums oder Reciprocums, f. B. hatirok fich berathen von tirok Rath , hatutor ſich beſprechen von tutor Rede , hambilang fich entzweien von bilang zerſtreut, hadjandji verabreden von djandji Verſprechen , hadara dabei ſein von

dara bei , habandong ehebrechen von ka-bandong Ehebruch, batumon übereinſtimmen von tumon gemäß , zufolge , hatara ſich rühmen von tara rühmen , hoba fich verändern von oba verändern , hatarima einander aufnehmen von tarima auf

nehmen , hadohop mithelfen von dohop helfen , hakola be freundet ſein von kola Freund , habanga fich öffnen von banga öffnen , hasupa begegnen von supa daff., hapapa Uebles thun

von papa bös. Daſſelbe Präfir findet ſich auch zuweilen an Subſtantiven und Adjectiven , 7. B. hampahari Brüder , von pahari Bruder, halikä unrein von likä Schmuz; es dient

dann aud dazu Adverbia zu bilden , Ø. B. handau am Tage von andau Tag , handjewu des Morgens von djewu Mor gen , bamalem des Nachts von alem Nacht (mal. malam ),

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hasama zugleich von sama mit , hapulau in Haufen von pulau Haufen. Mit Zahlwörtern endlich bildet es Jterativa, 3. B. handuä zweimal , zum zweiten male von duä zwei u . f. w.

8) men (meng , mem , me , m) iſt das gewöhnlichſte Präfir für tranſitive und cauſative Verba. Es verbindet ſich auf gleiche Weiſe , wie pen , mit dem darauffolgenden Anlaut

des Worts, ſodaß es mit b zu memb , mit p zu mem , mit m zu memp , mit d , dj, tj ju mend , mendj, mentj, mitt zu men , mit s zu menj, mit g zu mengg , mit k zu meng, (mengk ), mit bl zu mempl , mit br zu mempr wird , wäh rend es vor h , l , r (und s) zu me , und vor einem Vocal

zu m abgekürzt wird , wie folgende aus vielen herausgenom mene Beiſpiele zeigen : memberkat regnen von berkat Segen, membelom erziehen von belom Leben , gedeihen , membudjur rechtfertigen von budjur recht, memandjang verlängern von

pandjang lang , memuti weiß machen von puti weiß, memapa ein Leib anthun von papa bös , mempatei tödten von matei ſterben , mempelei zurüdlaſſen von melei bleiben , mempondok regen von mondok fißen , mendino empfangen von dino daſſ., mendjandji verſprechen von djandji Verſprechen , mentjatjak verſiegeln von tjatjak Siegel , menampaja anſehen von tam paja dafl., menandjong gehn , wandeln von tandjong daff., menokep fich nähern von tokep nahe , menjuang erfüllen von be-suang voll, menjurat ſchreiben von surat Schrift, Budy , menjium füſſen von sium Ruß, menggagar fallen laſſen von gagar fallen, mengganti verwechſeln , vertauſchen von ganti für, anſtatt, menggila bethören von gila thöricht, wahnſinnig, mengubur begraben von kubur Grab, menguntji

verſchließen von kuntji Schloß, mengkeriak (dreien von keriak Geſchrei, mengandjungen beſchatten von kandjungä Schatten, memplua hinausführen von blua hinausgehn, mem prasi heiligen von brasi heilig , mehining hören von hining

daſſ., melapas entlaſſen von lapas daff., merusak umbringen, verderben von rusak umkommen , mesawä heirathen von sawa Ehefrau, madjar lehren von adjar Lehre, mampun vergeben von ampun Vergebung , masi begünſtigen von asi Gunft,

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montong gewinnen von ontong Gewinn ; audy murä verſpotten

von hurä fpotten , muap öffnen von buap offen , ſind wol auf die Stämme urä , uap zurückzuführen . 9) ma ſcheint eine Nebenform des vorigen zu ſein , wo mit es wechſelt in mempakat , mampakat fid, verabreden,

merisang, marisang ungehorſam oder ungläubig ſein, mere nang , marenang aufbliden ; es fommt vorzüglich vor h und

r vor , 8. B. mahapus vollenden von hapus ganz , mahukum richten , verurtheilen von hukum Gericht, Verdammniß , ma horumat ehren von horumat Ehre , mahalau vorübergehen von halau vergehen , marentah gebieten von prentah Gebot. 10) mempa (aus men und pa) gibt dem Verbum eine cauſative Bedeutung, . B. mempaterei aufhören machen von terei aufhören , mempahai verklären , verherrlichen von hai groß , hody, mempalembut erweden , aufregen von lembut aufſtehn , mempakälä heilen von kälä wohl, mempaabas ftárfen von abas ſtark, mempatendä anhalten von tenda ſtillſtehn , mempahimang verwunden von himang Wunde. 11) ter bildet Berbaladjectiva mit der Bedeutung des

Part. pass. , f. B. tersurat geſchrieben von surat Schrift, terkasenan bekannt von kasenan kennen , tersewut ausges

ſprochen von sewut Rede , terbelep vergänglich von belep vergehen , tergitan fichtbar von gitan Geſicht. In den beiden

leßten Beiſpielen nähert es fich in der Bedeutung dem Präfir tara (oben Nr. 6 ), mit dem es auch der Form nach ver wandt ift.

Außer dieſen gewöhnlicheren und regelmäßigen Präfiren gibt es noch einige nur in vereinzelten Beiſpielen vorkoms mende, deren Bedeutung daher nicht näher angegeben werden fann , ſondern welche ich mich beſchränken muß hier anzu führen : haka, z. B. bakalawan ſtreiten von me-lawan wider

ſtehen , hakabeken andere , verſchieden von beken andere, hakabua fich verföhnen von bua paſiend , redyt, fich ziemen ; -

mangka in mangkalewu wohnen von lewu Stadt ; - menan , 3. B. menantadjok ausftreden von tadjok daff., menanselo zuvorkommen (von helo vor ?) ; n , . B. namäan eins

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laſſen von tama eingehen , naharep vor ( coram ) von ha taharep gegenwärtig ſein.

B. Als Suffire dienen zur Wortbildung nur die Endun gen -an und -e .

1) -an findet ſich vorzüglich an abſtracten Subſtantiven, wie njanjian Geſang von njanji fingen , karadjaan Reich von radja König , tanggongan Laft, Bürde, von tanggong tragen , penamäan Eingang von tamä eingehen , kasaksian Zeugniß von saksi Zeuge , zuweilen fommt es jedoch auch an Verbis vor, z. B. namäan einlaſſen von tamå eingehen , mendjadian verurſachen von djadi geſchehen, mengarassan ſtärken von karas ſtark; hier ſcheint es die cauſative Bedeutung zu verſtärken. 2) -e iſt eine Endung für Subſtantiva abſtracter oder

fächlicher Bedeutung, beſonders ſoldie, die das Präfir ka haben , z. B. tingkese Anfechtung von meningkes verſuchen , pasonge Bande von pasong binden , kahanjake Freude von banjak fich freuen , kateteke Gerechtigkeit von tetek gerecht, kamantohe Reuſchheit von mantoh feufd), kapintare Weiss heit von pintar weiſe,

C. Die Reduplication tritt unter verſchiedenen Formen und in verſchiedener Bedeutung auf. Was zunächſt die Form anlangt , ſo iſt die gewöhnlichſte die , daß das ganze Wort mehr oder minder vollſtändig wiederholt wird , nur ſelten bes

ſchränkt man ſich auf die Wiederholung der erſten Silbe , wie in gegenep jeder von genep daff ., djedjewu der frühe Mors

gen von djewu Morgen . Außerdem werden einſilbige und vocaliſch endigende Wörter vollſtändig wiederholt, 8. B. en-en, bua-bua, toto-toto, hetä-hetä, conſonantiſd) oder diphthongiſch endigende Wörter aber werfen in der Regel in dem erſten Theil der Zuſammenſeßung ihren Endlaut ab , do B, mindi minding , gene-genep , ombe-ombet , budju -budjur, aja - ajau,

ſo auch sola-solake (von solak ), dagegen nimmt der zweite Theil der Zuſammenſeßung zuweilen noch eine Endung an,

3. B. bilang-bilangan , bilik-biļipgau. Bei Wörtern , welche Präfire haben, bleiben die Präfire be , ka und ha dem erſten, men dem zweiten Theile vorbehalten , 7. B. bekojan -kojan ,

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katahi-tahi, haleme-lemei, aber dahang -mendahang, sudok menjudok . Eine eigenthümlidie Form der Reduplication ends lich iſt die Wiederholung deſſelben Wortes mit veränderten Vocalen , d. B. surak-sirok , gulang -galing. Als Bedeutung der Reduplication fann man im Augemeinen eine Wieder holung oder Verſtärkung des Begriffs annehmen , wie 'in gene genep jeder , von genep jeder , en-en irgend welcher von en welcher, pirä-pirä viele von pirä wieviel , midjä -midjä einer

nach dem andern (von idjä einer), haia-haiak alleſammt von haiak mit , zugleich. Daher dient fie beſonders zur Adverbial bildung , g. B. bua-bua ſorgfältig, genau von bua recit, fich ziemen, toto-toto wahrhaftig, gewiß von toto wahr , uku -uku fleißig , eifrig, sola-solake anfangs, zuerſt von solake der

erfte, djele- djeleng ſchnell, behend , budju - budjur richtig, ge nau von budjur redit, richtig, haleme-lemei des Abends von halemei Abend , undang-anding müßig u. f. w. Außerdem findet ſte fich oft beim Verbum , wo ſie ebenfalls eine Wieder holung oder Verſtärkung des im Verbum liegenden Begriffs ausdrüdt , z. B. rame-rame oder berame-rame fröhlich ſein Luc. 15, 23. 24, mindi-minding zuhören, sana-sanang ruhig

fein, getroft ſein von sanang Ruhe , hanja-hanjak fich freuen von hanjak fröhlich , tata-tatap bereiten von tatap bereit, inga-ingat bewahren von ingat halten , beobachten , dahang mendahang zunehmen , sudok -menjudok überreden , bilang bilangan fich zerſtreuen , bilik-bilingau fich umſehen , surak sirok aufregen , bewegen , gulang -galing rollen , fidy wälzen. D. Zuſammenſeßung. Eine uneigentliche Compoſition, D. h. eine Zuſammenſtellung zweier Wörter, um Einen Begriff damit auszudrücken , iſt im Dajakiſchen ſehr häufig, f. B. baun andau ( Oberfläche des Tago) Wolfe, kambang batu (Blume des Felſen) Scwamm , karosi bitjara Richtſtuhl, upon undus Delbaum , djohontusun ( Saft der Bruſt ?) Milch, djohonmata ( Saft der Augen ?) Thräne, beſonders indem Subſtantiva allgemeinerer Bedeutung, wie olo Menſch, anak Rind , tukang Arbeiter, talo Sache vor ſpeciellere Subſtan

tiva im Appoſitionsverhältniß geſeßt werden, z. B. olo kapir

ein Ungläubiger , olo matei der Todte , olo hatuä Mann, olo bawi Frau , olo benonggo Wächter, olo habandong Ehes brecher, anak hatuä Knabe , Sohn , anak bawi Mädchen ,

Tochter, anak tebiri Lamm , anak sapi Kalb , tukang kaju Zimmermann, tukang blana Töpfer, talo kinan Speiſe, talo bahalap Wohlthat , talo heiran Wunderthat u. ſ. w. Doch finden fich auch eigentlidie Zuſammenſeßungen, d. h. Verbin dungen zweier Wörter zu Einem , wie matanandau (Auge des Tags) Sonne , awanpai (Narbe des Fußes) Fußtapfen , tari makasi (Annahme einer Gunſt) Dankbarkeit, samandiai ft. sama-handiai alle zuſammen u. ſ. w.

Dajak - Sprache.

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3 w eites k apitel . Die Nedetheile. 1. Subſtantivum .

Daas Subſtantivum hat keine grammatiſchen Formen für Genus , Numerus und Caſus. Wo dieſe alſo ausgedrückt werden ſollen , muß dies durch beſondere Wörter geſchehen . So wird bas verſchiedene Genus , wo es nöthig iſt, bei Menſchen durch hatuä Mann , bawi Frau bezeichnet, 3. B. djipen hatuä Knecht, djipen bawi Magd, pahari batuä Bruder , pahari bawi Schweſter, radja bawi Königin u. f. w .

Der Plural bleibt entweder ohne Bezeichnung: olo ein Menſd), die Menſchen , tanah das Land , die Länder , klambi das Kleid , die Kleider , oder er wird durch ein dem Subſtantivum vorgeſeptes karä bezeichnet: karä rasul die Propheten , karä

pahari die Brüder, karä radja die Könige , karä masmur die Pſalmen , karä andau die Tage , karä sipir die Gefängniſſe. Auch für die Caſuo gibt es feine Formen. Der Nomis

nativ und Accuſativ ſind nur aus der Stellung im Saße oder aus dem Zuſammenhang zu erfennen , der Dativ wird durch Präpoſitionen , wie akan , dengan , intu ausgedrüdt, der Genitiv iſt daran fenntlidy, daß er ſtets nach dem Subs ſtantiv fteht, von welchem er abhängt , z. B. kamisik olo matei die Auferſtehung der Todten , karadjaan Hatalla das Reich Gottes , radja ola Jehudi der König der Juden . Endigt jedoch das vorangehende Subſtantiv auf einen Vocal oder h,

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fo wird ihm in der Regel ein n angehängt und dadurch das Genitivverhältniß näher bezeichnet, š. B. saran petak das Ende der Erde , upahn kapapae der Lohn ſeiner Bosheit, human Hatalla das Haus Gottes , der Tempel , baun melaikat das Angeſicht eines Engels , tanahn olo beken das Land anderer Menſchen , das fremde land.

2. Adjectivum . Die Adjectiva find ebenſo wenig wie die Subſtantiva in Beziehung auf Genus , Numerus und Caſug einer Verän derung unterworfen , man ſagt gleichmäßig olo hai ein großer

Menſch oder große Menſchen , huma hai ein großes Haus, olo bahalap ein guter Menſch, upon bahalap ein guter Baum, penggawi bahalap ein gutes Werf.

Auch für die Steigerungsgrade fehlen die Formen . Der Comparativ , ſowie der Superlativ , welcher eine Ver: gleichung des einen Gegenſtandes mit anderen ausdrüct , wird

entweder durch ein vorgeſeptes labeh , mehr , oder durch die bloße Präpoſition bara , von , vor ausgedrückt, z. B. Rom . 12 , 3. äla iä mado arepe labeh hai bara patut er dünke

fich nicht größer als fidy ziemt. Rom . 13 , 11. salamat tä aton labeh tokep dengan ikei , bara katika ikei haru per

tjaja, das Heil iſt uns näher , als wir erſt glaubten . Act. 17 , 11. olo hetä aton labeh budjur bara olo hong Tessa

lonika jene Menſchen waren die edelſten von den Menſchen in Theſſalonica . Mc. 1 , 7. rebian bara aku aton duma olo , idjä kwasa bara aku , ſpäter als ich wird ein Menſch

kommen , welcher mächtiger als ich iſt. Mc. 10 , 25. mura onta mehoroe lowang pilus , bara olo tatau tamä karadjaan

Hatalla leichter geht ein Kameel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher in das Reid) Gottes fommt. Mc. 12 , 31. djaton

aton prentah beken bindei, idjä hai bara tä es iſt kein anderes Gebot mehr , welches größer als dieſes (iſt ).

Der Superlativ , welcher blos einen hohen Grad des im Adjectivum liegenden Begriffs ausdrüdt , wird durch ein bei: 2*

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geſeßtes Adverbium , wie paham ſehr, tangkalau überaus, kapala hauptſächlich, gegeben , z. B. paham bahalap ſehr gut , tangkalau bedosa überaus fündhaft.

3. Zahlwort. Die Cardinalzahlen ſind : 1 idjä , 2 duä , 3 telo, 4 äpat , 5 limä , 6 djebawen , 7 udju , 8 hanja , 9 djelatien, 10 sapulu , 11 sawalas , 12 duäwalas , 14 äpatwalas , 15

limäwalas u . f. w.; 20 duä pulu , 30 telo pulu , 40 äpat pulu u . ſ. w.; 100 saratus, 200 duä ratus , 300 telo ratus u. ſ. w.; 1000 sakojan , 2000 duä kojan , 10,000 sapulu kojan oder laksa u. 1. w.

Bei zuſammengeſeßten Zahlen ſteht die größere voran, und die kleinere folgt ohne Verbindung nad ), 3. B. 276 duä ratus udju pulu djehawen .

Die Zahlwörter ſtehen vor ihrem Subſtantiv , nur idjä macht davon eine Ausnahme, wenn es beſonders hervor gehoben werden ſoll: ein einziger.

Wenn die Zahl gewiſſer Gegenftände angegeben wird, ſo wird gewöhnlich ein Ausdrud allgemeinerer Bedeutung, wel der die Art jener Gegenſtände bezeichnet, zu dem Zahlwort geſeßt. Solche Ausdrüde find biti für Menſchen , kongan für Thiere , kabawak für runde Dinge, kapating für Pflan zen , f. B. olo hatuä duä biti zwei Männer , telo biti olo hatuä drei Männer, idjä biti olo parisi ein Phariſäer, udju biti hampahari ſteben Brüder , anak bawi äpat biti vier Mädchen, olo idjä hapan hadjaran udju pulu biti fiebzig Reiter , duä kongan burong kuku zwei Turteltauben , duä

kongan lauk zwei Fiſche, limä kabawak tepong fünf Brote, pasa telo kapawak drei Hütten , dinar idjä kabawak ein

Denar, idjä kapating kambang eine Blume. Zu anderen, beſonders nicht förperliche Gegenſtände, Maß

beſtimmungen oder Collectivbegriffe bezeichnenden Wörtern wer den die Zahlwörter unmittelbar hinzugefügt, 3. B. hambaruan idjä Eine Seele, udju utus olo ſieben Völfer , telo andau

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drei Tage, duäwalas njelo zwölf Jahre , limäwalas depä funfzehn Klaftern. Den Zahlwörtern gleich werden auch die Adjectiva der Quantität conſtruirt, wie pirä wieviele , isut einige , wenig, sening , genep jeder, kutoh , arä viele, sekarä alle u. ſ. w. , ſ . B. pirä kabawak tenong wieviel Brote , isut biti murid

einige Jünger, genep biti Jedermann , sening andau jeder Tag , arä olo viele Menſchen (aber olo arä die Menſchen menge , das Volf). Die Cardinalzahlen dienen auch als Drdinalia , nur werden ſie dann wie Adjectiva ihrem Subſtantiv nachgefeßt, gewöhnlich mit dem Pronomen idjä , alſo andau telo der

dritte Tag , djam djehawen die ſechste Stunde , tjatjak idjä äpat das vierte Siegel. Der erſte heißt idjä solake, der zweite idjä beken (eigentlich der andere) oder idjä duä.

Diſtributiva werden durch Verdoppelung des mit dem Präfir men verſehenen Zahlworts ausgedrückt : midjä -midjä einer nach dem anderen , menduä -menduä je zwei.

Iterativa werden durch das Präfir han gebildet: han duä zweimal, zum zweiten male , hantelo dreimal , zum dritten

male , bangkalimä fünfmal, hangkudju ſiebenmal. Multiplicativa werden durch ein dem Zahlwort vor: geſeßtes lipet ausgedrückt: lipet äpat vierfach , lipet telo pulu dreißigfach), lipet djehawen pulu ſechzigfach , lipet saratus hundertfach.

4. Pronomen . Die perſönlichen Pronomina find : Sing. aku, jaku ich, mich, ikau, du, did), iä er, fie, ihn u. f. w . Dual. koä wir beide

Plur. ikei, ita wir, uns keton ihr, euch iä, äwen fie. Sie bleiben in allen Caſus unverändert.

Zwiſchen den beiden Formen für die 1. Pers. Plur. ſcheint, ebenſo wie in den verwandten Sprachen (vgl. W. v . Hums boldt Kawiſprache II , 38), der Unterſchied obzuwalten , daß

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bei ita der Angeredete mit eingeſchloſſen , bei ikei dagegen ausgeſchloſſen wird, 3. B. Mc. 4, 30. dengan en ita akan menanding karadjaan Hatalla mit was wollen wir das Reid Gottes vergleichen ? Mc. 10, 4. ita menale Jerusalem wir

gehen nach Jeruſalem. Luc. 15 , 23. ita hendak kuman sambil rame-rame wir wollen eſſen und fröhlich ſein. Act. 7, 27. äwe djari menggatang ikau mendjadi mantir ikei

wer hat dich verordnet , unſer Richter zu ſein ? Mc. 12 ,

14 .

Guru , ikei katawan , ikau aton budjur Meiſter, wir wiſſen ,

daß du wahrhaftig biſt. Doch wird dieſer Unterſchied nicht allenthalben beobachtet, ß. B. Mth . 12, 38. ita nahuang mitä kata heiran bara ikau wir wünſchen ein Wunderzeichen von dir zu ſehen . Rom. 14 , 19. bua ikei menggoang idjä

menintu kasanang wir müſſen nachfolgen Dem , was zum Frieden (dient).

Das Pronomen der dritten Perſon wird nur für belebte

Weſen gebraucht, bei leblofen Gegenſtänden erſekt man es durch das Demonſtrativum tä , z. B. Mth. 27 , 59. menduan hantu tä , memungkus tä hapan benang lamos awang beputi er nahm den Leichnam und wickelte ihn in ein weißes Leinentuch. Mc. 6, 28. iä mimbit takoloke hundjun pinggan lomba dan menengga tä akan anak bawi er brachte ſein

Haupt auf einer Schüſſel und gab es dem Mädchen. Eph. 5, 29. olo djaton pudji besingi isin kabuate, tapi iä pakanan dan mahaga tä ein Menſch pflegt nicht ſein eignes Fleiſch zu haffen , ſondern er nährt und erhält es. Zu bemerken iſt, daß Bäume in dieſer Beziehung zu den belebten Weſen ge rechnet werden , 8. B. Luc. 13 , 7. täweng iä , kasen iä memapa petak haue ihn ab , was hindert er das Land. Die perſönlichen Pronomina erſcheinen auch als Suffira in folgender Form : 1. Pers. Sing. -ku , 2. Pers. Sing. -m, 3. Pers. Sing. et Plur. -e , und zwar :

1) an Präpoſitionen, akangku, dengangku zu mir, akam, dengam zu dir, awie durch ihn, durd, ſie, hundjue auf ihm,

auf ihnen, hapae mit ihm, mit ihnen, aka, denga (ft. akae, dengae) zu ihm , zu ihnen.

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2) An Verbis , und zwar an einigen Activen, wie tawan

wiſſen , koa , koan ſagen , gitan ſehen , sondau finden , Act. 3, 17. tawangku , awi kahumong keton djari mawi talo tä ich weiß, durcllnwiſſenheit habt ihr dieſe Dinge gethan . Act. 5 , 38. maka tumon to koangku dengan kelon dems

gemäß ſage ich euch. Act. 9, 17. Jesus , idjä djari gitam intu djalan Jeſus , welchen du auf dem Wege geſehen haſt. Act. 17, 17. iä hakotak intu pakan dengan olo, idjä son daue hetä er ſprady auf dem Marfte zu den Menſchen , welche er dort fand ; beſonders aber an Paſſiven , was bei der Lehre vom Paſſivum weiter erörtert werden wird.

Die Poſſeſſiva werden ebenfalls durch dieſe Suffire

ausgedrückt, welche entweder dem Subſtantiv unmittelbar an gehängt, oder mit aju, ajun, eigen, verbunden demſelben nach geſeßt werden. Für die 1. und 2. Pers. Plur. welche feine

Suffirformen haben , vertreten die perſönlichen Pronomina die Stelle der Poſſeſſiva; 3. B. Sing: 1) njamangku mein Mund, matangku mein Auge, aughku meine Stimme , ateiku mein Herz, lengängku meine Hand , kahendakku mein Wille, paharingku meine Brüder, muridku meine Jünger , utus ajungku mein Volf, karä lalo ajungku meine Sachen.

2) baum dein Angeſicht, aleim dein Herz , lengäm deine Hand, aughm deine Stimme, humam dein Haus, kahendakm

dein Wille, kapintarm deine Weisheit , anakm dein Kind, paharim dein Bruder, deine Brüder, utus ajum bein Volf, lenjän ajum deine Hände.

3) aughe ſeine Stimme , lengäe ſeine Hand , indue ſeine Mutter, anake fein Kind, katapase fein Bedarf, totoke ſeine Lippen, muride ſeine Jünger, kwasan ajue ſeine Macht, karä paharin ajue ſeine Brüder, pangkat ajue fein Amt. Plur. 1) utus ikei unſer Volk , bahsan ikei unſere Sprache, taton ikei unſer Eltervater , unſere. Vorfahren, utut ikei unſere Kniee , torat ita unſer Geſek , apang ita unſer Vater .

2) bapa keton euer Vater , kadarhakan keton euere

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Bosheit, penggawin keton euere Handlungen , pinding keton euere Dhren , anak keton euere Kinder.

3) bahsae ihre Sprache, pikire ihre Abſicht, kahendake ilr Wille, dosae ihre Schuld , lengäe ihre Hände, ateie ihre Herzen , tanan ajue ihr land , milik ajue ihre Habe , anak ajue ihre Kinder.

Die gebräuchliciften Demonſtrativa find to dieſer, tä der da , jener , welche ſowol mit Subſtantiven verbunden, als für ſich ſtehen fönnen , d . B. andau to dieſer Tag , batu to dieſer Stein, talo to dieſe Dinge , olo to dieſe Menſchen , olo tä jene Menſchen , katika tä jene Zeit ; Luc. 6 , 27. jaku

hamau dengan keton idjä mehining to id ſage zu euch , die ihr dieſes hört. Act. 2, 26. tagal tä ateiku hanjak rantang deswegen iſt mein Herz fröhlidy.

Tä hat oft nur die Bedeutung des beſtimmten Artifels, 8. B. murid duäwalas tä die zwölf Jünger ; Act. 13, 20.

sampei djaman Samuel , nabi tä bis zur Zeit Samuels des Propheten. Rom. 7, 1. torat tä bara kwasa dengan olo, katabin olo tä belom das Geſeß hat Gewalt über den Men ſchen, ſo lange der Menſch lebt. Eph. 5, 27. mangat ungkup tä aton brasi , dan djaton tau ingotak damit die Gemeinde heilig iſt und nicht getadelt werden fann. Das Demonſtrativum wird oft mit dem Pron. 3. Pers. verbunden : iä tä derſelbe , äwen tä dieſelben .

Von dem einfachen Demonſtrativum abgeleitet iſt djeto dieſer, dieſe8 , djetä derſelbe, daſſelbe, beide eine noch beſtimm tere Hinweiſung auf den Gegenſtand ausdrückend. Talo , eigentlich Sache, Ding, wird häufig als Demon

ſtrativum vor dem Relativum in der Bedeutung , dasjenige" gebraucht, z. B. Act. 3, 6. talo idjä intu aku , talo tä aku menenga akam dasjenige was ich habe , das gebe ich dir. Rom . 2, 16. Hatalla karä mariksa talo idjä besilim huang

olo Gott wird richten dasjenige was verborgen iſt im Menſchen. Relativa find idjä und awang , welche jedoch als ſolche nur im Nominativ gebraucht werden , 3. B. Pbilip. 3, 17 . tampaja keton akan äwen tä , idjä menandjong kalotä ſehet

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auf diejenigen , welche alſo wandeln . Act. 5 , 7. djaton jä

katawan talo awang djari mendjadi er wußte nicht was geſchehen war. Rom . 13 , 8. idjä sinta kolae, iä djari

melalus torat wer ſeinen Nächſten liebt , der hat das Gefeß erfüllt. Act. 7, 42. tumon augh awang injurat huang surat karä nabi nach dem Worte, welches geſchrieben iſt im Buch der Propheten . Die Relativa werben oft zwiſdyen Subſtantiv und Ad

jectiv geſeßt und vertreten dann die Stelle des beſtimmten Artifels, 8. B. Act. 2 , 37. iä hamau dengan Petrus dan dengan rasul idjä beken er ſprach zu Petrus und zu den

andern Apoſteln. · Joh. 10 , 11. jaku aton sakatike idjä bahalap ich bin der gute Hirt. Col. 3 , 10. keton djari makeian arep keton dengan biti idjä taheta ihr habt euch bekleidet mit dem neuen Menſchen. Mc. 6 , 7. iä menenga

aka kwasa mawi dewa awang papa er gab ihnen Gewalt über die böſen Geiſter.

Joh. 8 , 17. augh saksi duä biti

awang sama aton toto die übereinſtimmende Rede zweier

Zeugen iſt wahr. Wenn ein Relativum vor einem Adjectiv ohne Subſtantiv ſteht, ſo zeigt es an , daß daſſelbe ſubſtantiviſch ſteht, z. B. idjä bakas der Aeltere, idjä busu der Jüngere, idjä brasi

der Heilige , idjä tetek der Gerechte, idjä korik der Kleine, idjä solake der Anfang, awang beken das Andere. Häufig wird das Relativum nicht ausgedrüdt, beſonders wenn talo, das , dasjenige, vorhergeht , und das Relativum in einem Casus obliquus zu ſtehen fommen würde, . B. Mc. 4, 24. ingat keton talo keton mehining fehet zu was ihr höret. er wußte Johannes was ihr

Mc . 9, 5. iä djaton katawan talo iä mengewut nicht was er ſpracy. Mth. 11 , 4. sanan akan talo keton mehining dan mitä ſagt dem Johannes höret und fehet. Act. 3, 22. keton akan indu

mehining iä huang talo handiai, iä karä mesanan akan keton ihr ſollt ihn hören in Adem, was er euch ſagen' wird. Act. 15 , 36. kälä ikei lius sindä tinei , menjengok karä

pahari intu karä kaleka , ikei djari mesanan augh Tuhan

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laß uns wieder weiterziehn, zu beſehen die Brüder in allen Orten , in welchen wir des Herrn Wort verfündigt haben. Act. 20 , 18. bara andau solake jaku sampei Asia von

dem erſten Tage an , an welchem ich nach Aſien gefom men bin.

Interrogativa ſind äwe wer , kwe welcher, narei was , was für ein , en was , indefinita isut einige , belahe einige , aton (eigentlich es iſt) irgend ein , einige , belahe belahe oder aton-aton die einen

die anderen , idja - idjä

beken der eine - der andere ; olo (Menſdy) und talo ( Sadje) werden für: Jemand und : Etwas gebraucht.

Als Refleriva und Reciproca gebraucht man kabuat eigen , ſelbſt, arep ſelbſt, sama ſelbſt, sama arepe einander, 3. B. Act. 2, 22. kilau keton kabuat kea katawan wie ihr

felbft auch wißt. Act. 3, 12. kilau djaka ikei awi kwasa atawa awi kahalap ikei kabuat djari menjoho olo to

menandjong als ob wir durch unſere eigene Kraft oder Vers dienft dieſen Menſchen wandeln gemacht hätten. Act. 12, 10. lawang tä buap kabuate aka die Thür öffnete fid ihnen von ſelbſt. Act. 16, 28. äla memapa arepm thu dir nichts Uebeles. Cor. 1 , 4, 3. toto aku kabuat kea djaton mado arepku zwar richte ich mich auch ſelbſt nicht. Act. 20, 28.

to tonggo arep keton habt nun Acht auf euch felbft. Rom. 2, 3. ikau sama mawi talo tä du ſelbſt thuft es. Col. 3, 13.

serenan sama arep keton dan ampun sama arep keton ertragt einander und vergebt einander. 5.

Verbum .

Da die Verba eben ſo flerionslos ſind wie die anderen

Redetheile , ſo folgt von ſelbſt, daß auch von Formen für Perſon , Numerus , Tempus und Modus , d. h. von einer Conjugation , keine Rede ſein kann. Perſon und Nume rus werden lediglich durdy das Subſtantivum oder Pro nomen , welches das Subjcct des Berbums bildet, bezeichs net , 3. B.

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aku katawan ich weiß, ikau katawan du weißt,

iä katawan er weiß , ſie wiſſen , olo tä katawan der Menſch weiß, karä olo katawan die Menſchen wiffen.

Ueber die Bezeichnung der Tempora iſt Folgendes zu bemerfen .

Das Präſens und hiſtoriſche Präteritum werden durch das bloße Verbum ohne weiteren Beiſaß ausgedrückt, š. B. Luc. 6, 2. tä aton olo parisi hamau denga : narei

keton mawi talo awang djaton ole iawi intu andau sabat ? da ſprachen einige Pharifäer zu ihnen : was thut ihr , was

ſich nicht ziemt gethan zu werden am Sabbathtage ? Wo aber die vergangene Zeit beſtimmt bezeichnet, oder das Plus quamperfectum ausgedrüdt werden ſoll, ſo geſchieht es durch ein vorgeſeptes djari ( geweſen ſein ), 3. B. Luc. 6, 23 . tumon tä tato olo tä djari mawi dengan nabi ſo haben es die Vorfahren derſelben mit den Propheten gemacht. Joh. 2, 17. lason atei tagal humam djari kuman aku der Eifer um dein Haus hat mich gefreſſen. Luc. 6 , 48. arä olo, idjä djari duma uka mehining iä viele Menſchen , welche gefommen waren , um ihn zu hören. Mc. 15, 7. idjä buang amok tä djari mempatei olo kea welche in dem Aufruhr auch einen Menſchen getödtet hatten. Der gewöhnlichſte Ausdruc für das Futurum iſt karä, werden , f. B. Mc. 5 , 28. djaka aku menindjek klambie bewe , karä jaku kälä wenn id nur ſein Kleid anrühre , werde

ich geneſen. Joh. 2 , 19. karak human Hatalla to , maka aku karä memangun tä huang telo andau brecht dieſen Tem pel ab , und ich werde ihn in drei Tagen aufbauen . Act. 11 , 16. Johannes djari mempandoi hapan danum , tapi

keton karä impandoi dengan Rogh brasi Johannes hat mit Waſſer getauft, ihr aber werdet mit dem heiligen Geiſte ge tauft werden.

Rom. 2 , 6. idjä karä memalä genep biti

tumon talo gawie welcher geben wird einem Jeglichen nach ſeinen Werken .

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Ein anderes Wort zur Bezeichnung des Futurum iſt akan, welches jedoch oft den Nebenbegriff ſollen, mögen, fönnen, in fich fließt, d. B. Mc. 13, 31. langit tuntang petak akan nihau, tapi aughku djaton haliei akan nihau Himmel und Erde werden vergehen , aber meine Worte werden niemals vergehen. Act. 13, 37. idjä krambar balau mahin dia akan gagar bara takolok keton audy nicht Ein Haar wird von eurem Haupte fallen. Rom. 1 , 7. surat to akan sampei olo handiai huang Roma dieſes Schreiben fou an Alle in Rom fommen. Rom . 16, 20. Hatalla bedjeleng akan mem

paramok satan të penda pain keton Gott möge bald den Satan unter eure Füße zertreten. Mc. 3, 27. limba tä iä akan merampas ramon humae dann mag (kann) er die Habe in ſeinem Hauſe rauben. Oft wird akan mit indu verbunden , in derſelben Bedeu

tung , . B. Joh. 3 , 14. kilau Moses djari menggantong handipä hong padang , kakai Anak -olon akan indu inggan tong wie Moſes eine Sdlange erhöht hat in der Wüſte, alſo

wird des Menſchen Sohn erhöht werden . Mth. 11 , 3. aton ikau iä tä , idjä akan indu duma , atawa bua ikei mentei

olo beken ? biſt du derjenige, welcher kommen ſoll, oder müſſen wir einen Andern erwarten ? Act. 24 , 35. olo tä akan indu

mäton iä , sabab olo arä hendak mentakan iä fie mußten ihn tragen , weil das Volf ihn verfolgen wollte. Mc. 11 , 3 . Tuhan akan indu hapan tä der Herr will es gebrauchen . Ebr. 3 , 5. uka iä menjaksi talo, idjä akan indu inutor

harian damit er Das bezeuge , was danach geſagt werden ſollte. Tim. 2 , 2 , 11. amon ikei djari matei haiak denga, ikei akan indu belom kea haiak denga , wenn wir mit ihm geſtorben ſind, ſo werden wir auch mit ihm leben. Das Futurum eractu in wird durch djari ausgedrückt, 3. B. Cor. 1 , 16 , 5. aku karä duma akan keton , amon aku djari mengumbang Makedonia ich werde zu euch fom

men , wenn ich durch Macedonien gezogen fein werde. Der Imperativ wird gewöhnlich durch das Verbum allein oder mit nadigeſegtem Pronomen bezeichnet, wobei zu

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bemerken iſt, daß die mit men zuſammengeſepten Verba dieſes Präfir im Imperativ gewöhnlich verlieren , d. B. Mth. 5, 24 . palus lius , ngabua arepm helo dengan paharim geh als balb , verföhne dich vorher mit deinem Bruder. Mc. 9, 42. amon lengäm mempalajang ikau , tetek tä wenn dich deine

Hand ärgert , ſo haue ſie ab. Joh. 2, 7. suang karä bukong tä dengan danum füllt dieſe Krüge mit Waſſer. Act. 8, 19. tenga kwasa tä akangku kea gebt mir auch die Madit. Act. 3, 6. mendeng ikau dan tandjong ſtely auf und wandle. Rom . 12 , 12. hanjak keton huang kaharape ſeid fröhlid) in Hoffnung. Mc. 1 , 38. has , ita menale lewu beken idjä tokep tä wohlan , laßt uns in die anderen Städte gehn, welche nahe von hier find.

Die dritte Perſon des Impera

tivs wird durch kälä wohl , wohlan , bezeichnet, 8. B. Mc. 4 , 23. djaka olo bara pinding akan mehining , kälä iä mehining wenn ein Menſch Dhren hat zu hören, der höre . Defters wird der Imperativ durch awi (Imperativ von mawi thun ?) umſchrieben , 8. B. Tim. 1 , 4, 11. awi ikau madjar

dan memetä augh to diefes Wort lehre und gebiete. Mc. 6, 37. awi keton menenga talo kinan aka gebt ihr ihnen etwas zu eſſen.

Der Infinitiv hat kein beſonderes Zeichen , 3. B. Luc. 14 , 30. olo to menampara memangun , dan djaton iä

tau mahapus tä dieſer Menſch hat angefangen zu bauen und er fann es nicht hinausführen . Luc. 15, 19. jaku dia beguna

hindei inggara anakm ich bin nicht mehr werth dein Sohn zu heißen. Mc. 6, 46. iä mendai bukit , blaku doa hetä er ſtieg auf einen Berg , um dort zu beten. Act. 15, 38. iä tä djaton djari omba, mempahaiak iä huang gawie der felbe war nicht mitgegangen , um ihnen in ihrem Werfe bei zuſtehn. Soll hierbei die Abſicht mehr hervorgehoben werden, ſo geſchieht dies durch eine Cauſal- Partikel, wie uka , akan, indu , hapan , wovon unten . Das Paſſivum wird aus dem Activum durch Ver

wandelung des Präfir men in in gebildet und zwar nach folgenden Regeln :

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Wenn das Activum men , meng oder mem hat , ſo nimmt das Paſſivum in , ing oder im an , 3. B. inenga ges

geben werden von menenga , inutup eingeſperrt werden von menutup , injoho geſchickt werden von menjoho , ingahau berufen werden von mengahau , inggatang erhoben werden

von menggatang , impandoi getauft werden von mempandoi, imukul geſchlagen werden von memukul. Wo im Activum men in me abgekürzt wird, da tritt

auch im Paſſivum meiſtens i für in ein , z. B. ihoroe durch gangen werden von mehoroe , ilalus erfüllt werden von melalus , ilapas losgelaſſen werden von melapas , irawei

berufen werden von merawei ; nur vor s bleibt das n des Präfir, f. B. insanan verfündigt werden von mesanan. Wenn men im Activum vor einem vocaliſch anlautenden

Stamm in m verkürzt iſt, ſo wird dies im Paſſiv in i ver wandelt , wenn aber der anlautende Vocal i iſt, ſo wird im

Paſſiv nur m weggeworfen , alſo iawi gemacht werden , von mawi , iaga gebracht werden von maga , iadjar unterrichtet werden von madjar, ienjau gewaſchen werden von menjau ,

iuap geöffnet werden von muap , iulo niedergelaſſen werden von mulo , imbing gehalten werden von mimbing , itong ges zählt werden von mitong , inti erwählt werden von minti. Hier fält alſo das Paffivum mit der einfadyen Activform , wie ſie z. B. im Imperativ auftritt , zuſammen , 3. B. Rom .

14 , 22. amon ikau aton kapertjaja , imbing tä akam dan intu baun Hatalla wenn du den Glauben haſt, fo halte ihn bei dir und vor Gott.

Wenn das Activum das Präfir ma hat , ſo wird dies im Paſſivum in i verwandelt , . B. ihaga gehalten werden von mahaga , ihorumat geehrt werden von mahorumat, iriksa gerichtet werden von mariksa.

Als unregelmäßige Paſſivbildungen ſind zu bemerken : ilaku gebeten werden von laku , blaku , iminjak gefalbt wer: den von minjak , ingasenan erkannt werden von mengasene,

inakan geboren werden von manak , hining gehört werden , von mehining

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Dbgleich dieſe Paffivform für alle Tempora und Modi

gebraucht wird , ſo ſcheint ſie ihrer Natur nach doch eigentlich die Bedeutung eines Particip. Pass. zu haben , da ſie das

Subftantivum , von welchem die Handlung ausgehend gemeldet wird , in der Stellung des Genitivs und , wenn es ein Pro nomen iſt, als Poffeffivum zu fich nimmt. Folgende Beiſpiele werden den Gebrauch des Paſſivum deutlich machen : Mth. 11 , 5. olo malei impisik , dan Ewangelion insanan akan olo pähä belom die Todten werden auferwedt, und den Armen wird das Evangelium verkündigt. Act. 7, 16. bantue iaga akan Sighem dan ina buang kubur, idjä djari imili Abraham ihre Leichname wurden nach Sichem gebracht und in das Grab gelegt, welches von Abraham gekauft worden war. Joh. 1 , 17. torat djari inenga Moses das Gefeß iſt von Moſes gegeben worden . Rom. 4, 8. salamat olo tä , idjä dosae

djaton haliei itong Tuhan ſelig der Mann , deſſen Sünde

nicht mehr von Gott angerechnet wird. Mc. 4 , 22. krana djaton aton talo besahokan , baja djetä akan ingarina ; djaton kea aton talo patutup, idjä dia karä iuap denn es iſt nichts verborgen, außer es wird offenbart werden ; auch iſt nichts verdedt , das nicht geöffnet wird . Mth. 6, 9. aram

imprasi dein Name werde geheiligt. Cor. 1 , 14 , 6. amon olo bawi djaton maku menutup takoloke , bua iä injukur kea wenn eine Frau ihr Haupt nicht bedecen will, ſo foll fie auch geſchoren werden. Mc. 9, 8. Jesus memetä äwen tä , ala akan idjä biti iä akan mesanan talo itäe Jeſus befahl ihnen, daß fie Niemand ſagen ſollten , was von ihnen geſehen worden wäre. Mc. 13, 20. dan djaka Tuhan djaton menapas kara andau tä , dialo idjä biti tau injalamat, tapi sabab olo inti , idjä djari intie , iä djari menapas karä

andau tä und wenn der Herr dieſe Tage nicht verfürzt hätte , ſo könnte Niemand ſelig werden , aber wegen der Aus erwählten , welche von ihm auserwählt worden ſind, hat er

dieſe Tage verkürzt. Act. 24, 27. iä mempelei Paulus ima song er ließ den Paulus gefangen zurüc. Act. 23, 19. narei

augh , idjä hendak insanam akangku, welches (iſt) das Wort,

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welches du wilft daß es mir von dir gefagt wird (welches du mir ſagen willſt). Mc. 11 , 21. Guru , itäm , upon sikon, idjä injapam , djari keang Meiſter, ſiehe, der Feigenbaum, der von dir verflucht wurde, iſt verborrt. Rom. 9, 15. olo idjä iasiku , aku masi iä tä , dan olo idjä injanjangku , aku menjanjang iä tä der Menſch der von mir begnadigt wird, den begnadige ich, und der Menſch deſſen fich von mir erbarmt wird , deſſen erbarme id ) mich . Mth . 10, 27. augh idjä

inutorku akan keton huang kakaput , sanan keton tä huang blawa das Wort , welches euch von mir geſagt wird in der Finſterniß , verkündigt ihr es im Lidit. Act. 7, 3. lihi tanahm dan karä kolam , belalu hagoet akan tanah, idjä karä inun

djokku akam verlaß dein Land und deine Freunde, und geh in ein Land , welches dir von mir gezeigt werden wird. 6.

Adverbium .

Von den durch die Präfire sa und ha und durch Re

duplication gebildeten Adverbien iſt ſchon im Kapitel von der Wortbildung die Rede geweſen.

Außer dieſen gibt es aber

noch eine Menge Adverbien , von denen hier die gebräuchs lichften ihren Plaß finden mögen :

1) Adverbia der Zeit : prea wann , katonto jeßt, to jeßt, nun, tä da, palus, belalu, hembentä alsbald, bedje leng ſchnell, bald, kinjap oft, tabi lange, tinei, haluli wieder,

magon ſtets , haradjur immerdar, solake zuerſt, helo vorher, bihin zuvor , bahut einftmals, ehedem , taheta neulich, haru erft, tepa zulegt. 2 ) Adverbia des Orts : intu kwe wo ? kaleka, äka wo ( relat.), to , heto hier , tä , hetä da , hetä -hetä hier und

da , kane dort , kangkwe wohin , akan to hierher, akan kane dorthin , ngambo , tambuan oben , ngiwa, penda unten , kan giwa hinunter , ruar außen , dipa jenſeits , tokep nahe, kedjau fern .

3) Adverbia der Beſchaffenheit, Menge , Frage und Antwort u. f. w.: kilau , kilen wie , kakai ſo, kaloto

33

ſo (wie dieſes), kalotä ſo (wie jenes) , haliei ganz, durchaus, tangkalau überaus, paham ſehr, labeh, haream mehr, hindei noch , barang , bilak faft, beinah , ajau etwa , hirah , eteke

ungefähr, behali , sanuno faum , bewe nur , wenigſtens, haiang vergebens , mahin felbft, fogar, mikä etwa , buhen, kasen warum , kanduen wozu , jo ja , dia nein.

4 ) Negationen. Die gebräuchlichſte Negation iſt djaton, nicht, die einfache, beſtimmte Verneinung. Daneben kommt

jedoch noch ein anderes Wort vor , dia , welches eine bes ziehungsweiſe, abhängige oder bedingte Verneinung ausdrüdt, und daher fich zu djaton verhält wie das griechiſche un zu ou. Folgende Beiſpiele werden den Gebraud von dia erläu tern : Mo. 2, 17. olo brigas dia usa hapan tabit, baja olo haban. Jaku djaton djari duma membawa olo tetek die Starken bedürfen des Arztes nicht, ſondern die Kranken . Ich

bin nicht gekommen die Gerechten zu berufen u . f. w . Mc. 12 , 14 . aton ikei akan indu menahor tä , atawa dia ? ſollen wir es

bezahlen , oder nicht ? Act. 21 , 25. ikei djari memutus, dia

usah iä tä mahaga karä talo tä wir haben beſchloſſen, es ſei nicht nöthig, daß fie dieſe Dinge beobachten . Rom. 2, 12. iä karä binasa , alo dia tumon augh torat ſie werden ver

derben , obgleich nicht nach dem Wort des Geſeßes. Rom. 11 , 25. krana aku djaton maku keton dia katawan talo sahokan to denn ich will nicht, daß ihr dieſes Geheimniß Beſonders findet es ſich in den Verbindungen nicht wiffet. djaka dia wenn nicht, mahin dia nicht einmal , 3. B. Act.

26, 32. tau bewe olo to palus lapas , djaka iä dia djari blaku budjur intu kaisar man könnte wul dieſen Menſchen alsbald loslaſſen , wenn er nicht vom Kaiſer Recht erbeten hätte. Rom . 7, 7. aku djaton mengasene dosa, djaka dia awi torat id fennte die Sünde nicht, wenn nicht durch das Gefeß. Joh . 3, 5. djaka dia olo inakan bara danum tun tang rogh , djaton iä tau tamä karadjaan Hatalla wenn ein

Menſch nicht aus Waſſer und Geiſt geboren wird , kann er nicht in das Reich Gottes fommen.

Joh. 7, 51. aton kea

torat ita mahukum olo , djaka dia olo të djari iriksa helo ? Dajak - Sprache.

3

34

richtet and unſer Geſet einen Menſchen , wenn derſelbe nicht vorher verhört worden iſt ? Mc. 5, 3. dialo idjä biti tau

memasong iä , hapan rantei mahin dia Niemand konnte ihn binden , nicht einmal mit Retten. - Andere Negationen find noch : dialo fein , belä daß nicht, äla nicht (prohib.) , hindei noch nicht, nicht mehr (auch djaton hindei , dia hindei), djaton - djaton , dia-dia weder – noch.

7. Präpoſition. Mehre Wörter , welche als Präpoſitionen gebraucht wer den , fdyeinen urſprünglich Verba zu ſein , daher ſie auch öfters mit dem Präfir men vorkommen , d. B. intu , menintu , nintu in , zu , gegen , tamä , menamä in (hinein) , tebiu , menehiu von , in Betreff ganti , mengganti für, anſtatt, naharep, menaharep vor (coram) , mawi , melawan gegen , wider, menale zu , nady, menanggo unter , menjarä entlang. Andere als Präpoſitionen dienende Redensarten werden durch Ver bindung einer eigentlichen Präpoſition mit einem Abverbium

oder Nomen gebildet, 8. B. intu baun vor (coram) ,

intu

ruar außerhalb , akan ruar aus ( hinaus), hong penda , akan penda unter , intu bentok zwiſchen , inmitten , intu helat zwiſchen .

Die gebräuchlichſten Präpoſitionen ſind : dengan mit, zu , bezeichnet den Dativ , g. B. Cor. 2,

10, 11. ikei aton dengan keton wir ſind mit euch. Mth . 13 , 15. iä mehining dengan pinding ajue fte hören mit

ihren Dhren. Joh. 2 , 7. suang karä bukong tä dengan danum füllt die Krüge mit Waſſer. Act. 5, 35. maka iä hamau dengan olo tä aber er ſprach zu den Menſchen . Mth .

20, 2. dan amon iä djari mendjandji denga idjä dinar upahn idjä andau und da er ihnen einen Denar zum Lages lohn verſprochen hatte.

akan drüdt im Allgemeinen eine Bewegung nach einem Drte hin aus , in , zu , nady, und bezeichnet auch den Dativ, 3. B. Mth . 20, 2. iä menjoho äwen tä akan pambulan

35

anggor ajue er fchidte fie in feinen Weingarten. Mth . 19, 1 . Jesus duma akan saran Judea Jeſus fam an die Grenze

von Judäa. Act. 1 , 11. buhen keton mendeng dang me nanggera akan langit ? warum fteht ihr und blidt nach dem

Himmel ? Luc. 6 , 4. iä menenga akan olo idjä denga er gab Denen , die bei ihm waren. Gal. 2 , 2. aku menjerita aka Ewangelion , idjä insanangku akan olo kapir ich erzählte

ihnen von dem Evangelium , welches von mir den Heiden verfündigt wird. - Mit indu verbunden drüdt es den Zweck oder die Beſtimmung aus , 3. B. Act. 11 , 18. Hatalla djari menenga akan olo kapir kea kahoba akan indu pam belom Gott hat auch den Heiden Buße gegeben zum Leben. Mc. 12 , 23. akan äwe kea bara olo udju biti tä iä karä akan indu sawae ? welchem von den Sieben wird ſie zum Weibe werden ?

intu , inintu , in , auf , an , bei , zu , 3. B. Mth. 14 ,

16 .

iä aton kilau anak olo, idjä mondok intu pakan ſie ſind wie die Kinder, welche auf der Straße fißen. Thess. 1 , 2 , 6. dan djaton kea ikei djari menggau horumat intu olo auch haben wir nicht Ehre geſucht bei den Menſchen . Luc. 6, 1 . maka djadi intu andau sabat und es geſchah an einem Sabath. Rom . 5, 8. Hatalla menara sintan ajue nintu ikei Gott preift feine Liebe zu uns. menintu zu , auf, über, 8. B. Act. 11 , 21. mules arepe menintu Tuhan er bekehrte fich zu dem Herrn. Act. 19, 3. maka menintu åwe keton djari impandoi ? Auf was

ſeid ihr denn getauft ? Mc. 9, 12. kilau djari tersurat me nintu iä wie über ihn geſchrieben iſt. hong in , auf, an , 3. B. Mth. 20, 17. hong djalan iä menduan duäwalas murid tä kabuat auf dem Wege nahm

er die zwölf Jünger beſonders. Philip. 4, 3. arae aton hong surat pambelom ihr Name iſt in dem Buche des Lebens. Mth . 13, 1. mondok hong saran danau, er ſaß am Ilfer des Meeres .

huang in , an , für , durch , z. B. Gal. 2. 8. iä tä kea

djari aton abas huang aku intu olo kapir derſelbe iſt aud 3*

36

fräftig geweſen in mir unter den Heiden. Eph. 3, 4. keton tau mengasene kaheratingku huang talo sahokan ain Kri

stus ihr fönnt erfennen meinen Verſtand an dem Geheimniſſe Chriſti. Act. 1 , 7. waja, idjä djari inantu bapa huang kwasan ajue kabuat die Stunde , welche beſtimmt iſt von dem Vater für ſeine Macht. Act. 3, 25. maka huang utus ajum karä djelahan olo kalunen karä imberkat durch deinen

Samen ſollen alle Völker der Welt geſegnet werden . menale zu , nach (Bewegung) , 2. B. Joh. 11 , 3. maka betaun olo tä menjoho olo menale iä und die Sdweſtern deſſelben ſchickten Leute zu ihm. Act. 19, 22. iä menjoho

duä biti menale Makedonia er ſchickte zwei nach Macedonien. hundjun auf, z. B. Mc. 45, 17. iä mingkes tä hun djun takoloke fie regten es auf ſein Haupt. Act. 17, 26. iä tä melei hundjun salepa baun petak fie wohnen auf der ganzen Oberfläche der Erde. Gen. 1 , 2. rogh Hatalla me nari hundjun danum der Geift Gottes ſchwebte auf dem Waſſer.

hapan durdy, mit (Werkzeug), 8. B. Luc. 22, 48. aton ikau menipu Anak-olon hapan sium ? verräthft du des Men

ſchen Sohn mit einem Ruß ? Joh. 12 , 3. iä mobos pain Jesus, dan hapan balaue iä mempuas paie fte falbte die

Füße Jeſu , und mit ihren Haaren trodnete fie ſeine Füße. Act. 1 , 19. olo tä menggarä tana tä, hapan puna augh basae, Akeldama ſte nennen den Ader , in ihrer eigenen Sprache, Afeldama.

bara von , aus , Ž. B. Luc. 6, 44. djaton budji olo memupol buah korma bara upon duhi nicht pflegen die Menſchen Feigen zu pflücken von Dornenbüſchen . Col. 1 , 9.

tagal tä , bara andau ikei djari mehining tä , maka ikei kea djaton djari terei blaku doa akan keton deshalb von

dem Tage , da wir dies hörten , haben wir auch nicht auf gehört für euch zu beten . Tim. 2 , 4 ,2 15. kälä ikau kea mendjaga arepm bara iä woblan hüte dich auch vor ihm.

Ebr. 9, 4. hetä aton sarangan bagaro , idjä bara bulau da ift das Rauchfaß, welches aus Gold (ift ).

Von dem

37

Gebrauch von bara bei Comparativen war oben beim Adjecti

vum die Rede. Dem ähnlich iſt ſein Gebrauch mit einigen Adverbien , wie rehian nach (ſpäter), helo vor ( früher), lapas ohne, salah bara außer , 8. B. Act. 5, 36. helo bara karä

andau to Teudas aton lembut vor dieſen Tagen iſt Deudas aufgeſtanden . Rom. 7, 9. bahut aku belom lapas bara torat einft lebte ich ohne das Geſet.

Mc. 12, 32. salah bara iä

djaton aton Tuhan beken außer ihm iſt fein Anderer Herr. awi durch , wegen , z. B. Mth. 8, 24. arut inutup awi

riak das Schiff wurde durch die Wellen bededt. Act. 2, 43. arä kata tuntang talo heiran mendjadi awi karä rasul viele Zeichen und Wunder geſchaben durch die Apoſtel. Act.

7, 29. maka awi augh tå Moses hadari wegen dieſes Wortes floh Moſes. haiak mit , . B. Mc. 14 , 31. alo aku akan indu matei haiak ikau , aku djaton kea hendak milim ikau

wenn ich auch mit dir ſterben ſollte, ſo will ich dich doch nicht verleugnen . Häufig nimmt es noch dengan zu fich, 8. B. Rom. 1 , 12. nakara aku haiak dengan keton im

pangat awi kapertjaja damit ich mit euch geſtärkt werde durch den Glauben .

tuntang mit , 8. B. Act. 2, 30. Hatalla djari men

djandji denga tuntang sapa Gott hat ihm verſprochen mit einem Eide. Act. 26, 3. hining aku tuntang pandjang atei

höre mich mit Geduld. Act. 7, 45. iä tuntang Josua djari mimbit tä tamä tanah fte brachten ſie mit Joſua in das Land. tumon nach , gemäß , f. B. Rom. 2 , 6. idjä karä me mala genep biti tumon talo gawie welcher vergelten wird Sedem nach feinen Werken.

Cor. 2 , 7 , 10. kapähän atei

idjä tumon kahendak Hatalla die Traurigkeit des Herzens, welche nach dem Willen Gottes (ift).

Col. 3 , 10. tumon

sonton ajue, idjä djari menampa iä nach dem Ebenbilde Defſen , der ihn geſchaffen hat. hila an , neben , &. B. Luc. 20, 42. mondok ikau hila 2

gentaungku ſebe dich an meine Rechte. Rom. 12 , 18. idjä hila keton was an euch ift.

38

dara an , bei , neben , 2. B. Mc. 5, 24. iä aton dara danau er war am Meere. Act. 5, 10. äwen tä mäton iä akan ruar , dan mengubur iä dara banae ſte trugen ſie

hinaus und begruben fie neben ihrem Manne. limba nach (Zeit), 3. B. Joh. 13, 5. limba tä iä me nusu danum huang paso hierauf goß er Waſſer in ein Beden. Act. 9, 23. maka limba arä andau olo Jehudi mampakat und nach vielen Tagen hielten die Juden einen Rath. sampei bis , 2. B. Mth. 13, 30. naughe dua-duä tä

belom haiak sampei waja getem laßt Beides zuſammen wach fen (leben) bis zur Zeit der Ernte. Mc. 13, 13. idjä melei tetep sampei kalepahe , iä karä injalamat wer feſt bleibt

bis ans Ende , der wird ſelig werden . tagal wegen , über, z. B. Mc. 11 , 18. olo arä handiai

sangang tagal adjar ajue alles Volf verwunderte ſich über ſeine Lehre. Cor. 2, 10, 1. aku blaku intu keton tagal kalemon dan tagal asin Kristus ich bitte euch wegen der Sanftmuth und Gnade Chriſti.

sabab wegen , vor (Urſache), 3. B. Rom . 5, 2. ikei hatara sabab kaharap kahain Hatalla wir rühmen uns wegen

der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Act. 12 , 14. sabab kahanjake iä djaton muap lawang tambiran vor Freuden öffnete ſie nicht die Thür der Halle.

8. Conjunction . Mehre Wörter, welche wir idon als Adverbien oder

Präpoſitionen kennen gelernt haben , werden auch als Con junctionen gebraudt, andere find urſprünglich Nomina oder Perba , wie zum Theil ihre Form unverkennbar andeutet,

2. B. katika , katahin , melainkan u. ſ. w. Als Conjunctionen kommen vor : dan , sambil , tuntang und , kea aucy, tinei

aud ), ferner, atawa oder , tapi , melainkan aber , ſondern , baja fondern , nur , maka und , aber, nun (Initialpartikel), krana denn , basa weil , denn , sabab weil, limba alb , nachs dem , kahum wie , als , da , amon wenn , als , da, baiak da,

39

indem , nachdem , sana nachdem , wenn , asal ſofern , voraus gefegt daß , sangkom , katahin während, pesan , katika da, während , kilau wie , alo obgleid ), toto zwar , djaka wenn, uka , mangat daß , damit , nakara damit , auf daß , awi da durd, daß , sampei ſo daß , ahat , hapan , akan , indu , akan indu um zu u. ſ. w. Die Conjunctionen ſtehen ſtets am Anfange des Sabes,

auf deſſen Conſtruction fie übrigens feinen Einfluß äußern.

9. Interjection. Von Interjectionen fommen vor : o o ! pajah wehe ! tjä

pfui! has wohlan ! itä ftehe!

D rittes

k a pitel.

Syntaktiſche Bemerkungen . Wie bei allen Sprachen , welche arm an Flerionen find, ſo iſt auch im Dajaliſchen die Saßbildung fehr einfach und regelmäßig , daher auch die Syntar ſich im Weſentlichen auf fehr wenige Regeln beſchränken fann. Im einfachen Saße ſteht gewöhnlich das Subject voran, ihm folgt das Verbum , dann das nähere, dann das entfern

tere Dbject der Handlung , oder auch lekteres zuerſt, wenn es ein Pronomen iſt. Das Subſtantivum hat den von ihm abhängigen Genitiv fowie das Adjectivum nach ſich.

Ebenſo

ſtehen Adverbia hinter dem Verbum , Zeitbeſtimmungen dagegen am Anfange des Sabes , 3. B. Luc. 21 , 37. maka handau

iä madjar olo huang huma Hatalla und des Tages lehrte er

die Leute in dem Tempel. Luc. 23, 43. andau to ikau akan hindjä aku huang Pirdus heute wirſt du mit mir im Para dieſe fein . Mth. 27, 63. limba telo andau aku karä misik

haluli nad drei Tagen werde ich wieder auferſtehn . arä olo djari mesanan akangku perkaran olo tä fchen haben mir die Werke dieſes Mannes erzählt. iä tä aton kontep penggawị bahalap fie war

Act. 9, 13. viele Men Act. 9, 36 voll guter

Handlungen .

Dody leiden obige Regeln auch einige Ausnahmen. So ſteht ſtets in pangkabai Tuhan der höchſte Herr , pangkahai Hatalla der höchſte Gott das Adjectivum vor ſeinem Sub

ſtantivum . Wenn dies in hapan hai aughe Act. 7, 60. mit

1 ,

lauter Stimme , hapan budjur atei Rom . 12, 8. mit aufrich tigem Herzen , awi manis tutor Rom . 16, 18. durch füße Reden u . ſ. w. auch der Fall zu ſein ſcheint, ſo muß man doch hier vielleicht das Adjectivum fubftantiviſch verſtehn, alſo:

mit Höhe feiner Stimme, mit Aufrichtigkeit des Herzens, durch Süße der Rede.

Die Appoſition wird durch idjä oder awang mit ihrem Hauptwort verbunden , z. B. Rom. 10 , 6. katetek idjä awi kapertjaja aton hamau kaloto die Gerechtigkeit aus dem Glauben ſpricht alſo.

Act. 27, 2. ikei hendak mehoroe

1

Asia menansaran karä lewu awang intu pasisire wir wollten Aſien entlang an den Städten auf deſſen Küſte vorüberfahren. Das Subject ſteht zuweilen nach dem Verbum , 3. B. Act. 27 , 20. maka basa arä andau katabi djaton memala

matanandau , djaton bintang ba aber viele Tage lang weder die Sonne noch ein Stern fich zeigte. Beſonders regelmäßig iſt dies bei koa ſagen , tomba antworten , z. B. koangku ich ſage , koam du ſagſt, koan iä er ſagte, koan äwen ſie ſagten. Luc. 14, 19. 20. koan idjä beken koan olo beken tinei der Eine ſprach der Andere ſprach wieder. Luc. 20, 23. koan tempo dengan djipäe der Herr ſprach zu ſeinen Dies nern . Luc. 14 , 5. tomba iä dan hamau denga er antwor

tete und ſprach zu ihnen. Umgekehrt ſteht auch das Object vor dem Verbum , fos

bald ein beſonderer Nachbrud darauf gelegt werden ſoll, 3. B. Act. 9, 7. krana augh iä mehining, tapi bitie iä djaton mitä denn die Stimme hörten fie, aber die Perſon fahen fie nicht. Rom. 3, 17. djalan kasanang olo tä djaton kasene

den Weg des Friedens wiſſen ſie nicht. Act. 10, 38. aku Hatalla djari menjoho mir hat Gott befohlen. Das Berbum aton , ſein , ſteht oft ſcheinbar überflüſſig vor einem anderen Verbum , das man dann wol als Parti

cipium auffaſſen muß , Ž. B. Rom. 2 , 27. iä tä karä men jalah ikau , idjä mimbing hurup torat dan hadat sunat, dan aton melangka torat der wird dich richten , der du den

Buchſtaben des Geſeßes und die Sitte der Beſchneidung haft

42

und das Geſetz übertrittft. Cor. 2 , 10, 7. djaka olo aton harap arepe kabuat aton ain Kristus wenn jemand fidh darauf verläßt , daß er Chrifto eigen ift. Mc. 1 , 4. maka Johannes aton mempandoi olo hong padang und Johannes taufte die Menſchen in der Wüſte. Mc. 4 , 3. itä olo pe nawur aton blua , hendak menawur bawake ftehe ein Säes

mann ging aus , um ſeinen Samen zu ſäen. Luc. 19, 16. tä aton duma idjä solake , koa da fam der erſte und ſprach. Beſonders wird eine directe Frage oft mit aton eingeleitet, 3. B. Mc. 6, 37. aton ikau menjoho ikei hagoet memili

tepong barang duä ratus dinar ? wilft du , daß wir gehen , um beinahe für zweihundert Denare Brot zu faufen ? Mc. 15, 9. aton keton nahuang aku melapas akan keton radjan olo Jehudi ? verlangt ihr, daß ich euch den König der Juden freigeben fol ? Mth. 8, 29. aton ikau menale heto , hendak

mengapähä ikei helo bara wajae biſt du hergekommen , um uns vor der Zeit zu quälen ? Joh . 18, 22. aton ikau men jawab kalota dengan imam hai ? antworteſt du ſo dem Hohen prieſter ? Gal. 3, 21. maka aton kea torat melawan djandjin

Hatalla ? widerſpricht auch das Gefeß der Verheißung Gottes ? Dagegen wird das Verbum fein öfters weggelaſſen, nicht nur wenn es die Copula zwiſchen Subject und Prä dicat ift, ſondern auch wo es eine locale Bedeutung hat :

ſich befinden , z. B. Mc. 4 , 37. sampei arut bilak kontep bis das Schiff beinahe voll (war). Act. 9, 3, maka kahum iä hong djalan, amon iä tokep Damaskus , salenga kea blawa bara langit menjabintir hakaliling iä und als er auf dem Wege (war) da er nahe bei Damaskus (war) , leuchtete plöblich ein Licht vom Himmel um ihn . Act. 9, 10. koan iä : to jaku, Tuhan ! Er ſprach : hier (bin) ich, Herr !

Da das Relativum idjä nur im Nominativ ftehn kann, fo verträgt es keine Präpoſition vor fich ; anſtatt einer ſolchen nimmt es äka, wo, nach ſich, welches jede Präpoſition vers

treten muß , 3. B. Luc. 19, 15. iä menjoho olo membawa karä djipen tä idjä äka rear tä inenga er befahl die Knechte herbeizuholen , denen (akan ) das Geld gegeben worden war.

43

Act. 13 , 2. penggawi, idjä äka aku djari merawei äwen tä bas Werf, zu (akan ) welchem ic fte berufen habe. Mc. 10, 38. tau keton impandoi dengan pampandoi , idjä äka

jaku impandoi ? Rönnt ihr mit der Taufe getauft werden, mit (dengan) welcher ich getauft werde ? Mc. 16, 9. Maria

Magdalena , idjä äka iä djari menganan udju dewa , Maria

Magdalena, von (bara) welcher er ſieben Teufel ausges trieben hatte.

Aus demſelben Grunde wird in Relativſäßen das Actis

vum in das Paffivum verwandelt , 8. B. Mc. 13, 11. äla keton helo gogop atei tagal augh , idjä bua inutor keton bekümmert euch nicht vorher das Herz um die Worte , welche ihr ſprechen ſollt (eigentlich welche von euch geſprochen werden ſollen ). Mc. 13, 14. amon keton karä mitä talo kabelän kakarake tä , idjä insanan Daniel wenn ihr ſehn werdet die

Greuel der Berwüſtung, welche Daniel verfündigt hat. Mc. 15, 6. maka andau pesta iä pudji melapas aka idjä biti

bara sipir , idjä kwe kea ilaku olo aber am Tage des Feftes pflegte er ihnen Einen aus dem Gefängniß loszugeben, welchen audy fte baten.

Ein tranſitives Verbum fann nicht ohne Object ftehn;

wo wir ein ſolches abſolut gebrauchen , oft auch wo wir ein Intranſitivum ſeßen , da ſept der Dajafe noch ein Subſtan tivum allgemeiner Bedeutung wie olo, talo, atei, augh hinzu, 3. B. Act. 25, 6. iä menjoho olo menduan Paulus er befahl (den Leuten ) den Paulus zu holen. Mc. 10, 54. tomba Jesus dan hamau denga : narei ikau nahuang jaku mawi

dengam ? Maka koan olo bebutä denga: Guru , uka aku tau mitä talo Jeſus antwortete und ſprach zu ihm : Was begehrſt du, daß ich dir thue ? Und der Blinde ſprach zu ihm : Meifter, daß ich ( etwas) ſehn kann. Joh. 14 , 10. amon olo menandjong hamalem , iä patarang talo wenn ein Menſch des Nachts wandelt , der ſtößt ſich (an etwas) . Rom. 4 , 20.

dan iä djaton bembang atei tagal djandjin Hatalla und er zweifelte nicht (das Herz) wegen der Verheißung Gottes. Mth. 6, 28. buhen keton gogop atei sabab pakeian? warum

44

ſorgt ihr (das Herz) wegen der Kleider? Act. 28, 25. maka amon olo tä hakalawan augh dengan sama arepe als die Menſchen aber mit einander (Worte) ftritten.

Dieſe Eigenthümlichkeit der Sprache zeigt ſich auch darin, daß viele Verba als Tranſitiva gebraucht werden , welche bei uns Intranſitiva ſind, ſo namentlich die Verba der Bewes gung, nach welchen der Ort , auf welchen die Bewegung ges richtet iſt, nicht mit einer Präpofition , ſondern als Dbject der Handlung folgt, d. B. Luc. 7, 14. maka djadi limba tä iä menale lewu idjä Nain arae und es geſchah darnach),

daß er in eine Stadt Namens Nain ging. Act. 9, 39. karä balu menggapi iä haiak menangis die Witwen traten zu ihm und weinten. Mc. 6, 33. olo tä menanggo iä fie traten zu ihm. Mc. 6, 51. dan iä djakat arut äwen tå und er

ſtieg in ihr Schiff. Mc. 6, 55. dan olo tä mengumbang salepa tanah awang hakaliling und fie liefen in alle umlie genden Länder. Act. 25, 10. jaku hendak menaharep bitjaran kaisar ich will vor des Kaiſers Gericht treten . Joh. 6, 14. iä toto nabi tä , idjä akan indu tama kalunen er iſt wirklich der Prophet , welcher in die Welt fommen ſoll. Mth . 9, 1 .

maka iä tamä arut , belalu dimpa , dan iä sampei lewun ajue und er trat in das Schiff und fuhr herüber, und er kam in feine Stadt. Dieſe Verba fönnen daher auch paſſis viſch ftehn , 3. B. Mc. 12, 18. maka iä inale olo Saduki und die Sabbucăer traten zu ihm ( eigentlich er wurde von ben Sabbucäern angetreten ).

Umgekehrt nehmen blaku bitten , misek fragen die Perſon, welche gebeten oder gefragt wird, nicht als Object, ſondern mit der Propoſition intu zu fich , wogegen die Sache, um

welche gebeten , nach welcher gefragt wird, als directes Object dabei ſteht, alſo blaku intu radja den König bitten , aber blaku radja um einen König bitten ; blaku akan olo aber heißt für Jemand bitten.

1

4

1

1

2

1

1

A n h a t g. Einige Sprachproben . 1. Vater unſer.

Apang ikei , idjä huang sorga! aram imprasi; kara djaanm duma; kahendakm djadi, kilau huang sorga , kakai kea hundjun petak . Tenga talo kinan akan ikei andau to ; dan ampun karä kasalahn ikei , kilau ikei kea mampun

olo , idjä aton salah dengan ikei ; dan äla menamäan ikei huang tingkese, baja lapas ikei bara talo papa. Krana ajum aton karadjaan , tuntang kwasa , tuntang kahaie katabi-tahi .

Amen .

2. Die Parabel vom verlorenen Sohne. (Luc. 15 , 11-32.)

11. Aton olo idjä tempon anake hatuä duä biti. 12. Dan idjä busu intu äwen tä hamau dengan bapa :

Apang, tenga akangku bagin ramo idjä baris ajungku. Dan iä membagi akan äwen tå penataue. 13. Maka djaton arå andau limba tä , anak idjä busu menampunan kara ramo , dan hagoet akan lewu awang kedjau, hetä iä menganan ramoe awi kapapan gawie.

46

14. Dan amon iä djari mempalepa talo handiai, maka lau paham menanjap hapus lewu tä , dan iä mengkemä katapase. 15. Dan iä lius pahindjä arepe dengan olo idjä meng kalewu hetä ; olo tä menjoho iä akan tana menonggo bawoi .

16. Dan iä nahuang menjuang knaie hapan awange

idjä kinan bawoi , tapi djaton olo menenga tä aka. 17. Maka amon iä mingat arepe , tä iä hamau : Pirä

olo idjä menduan upah intu apangku aton kutoh talo kinan, dan aku nihau awi lau !

18. Jaku hendak hagoet , menale apangku , dan hamau denga : O apang , jaku djari bedosa akan sorga dan intu baun ajum .

19. Jaku dia beguna hindei , inggarä anakm , pahaiak aku dengan olo idjä menduan upah intu ikau. 20. Maka iä hagoet menale bapa. Dan amon iä kedjau hindei , maka bapa mitä iä , dan iä paham angat asi denga, palus hadari , memalok ujate, sambil menjium iä.

21. Maka anak hamau denga : O apang , jaku djari bedosa akan sorga dan intu baun ajum , dan dia aku be guna hindei , inggarä anakm. 22. Tapi bapa hamau dengan anak oloe : Imbit blua

klambi awang kapala bahalap , kepan tä intu iä , tenga tisin akan lengå dan sarumpa akan pai.

23. Tinei imbit anak sapi idjä beseput, sambali tä, dan ita hendak kuman sambil rame-rame .

24. Krana anakku to djari matei dan belom haluli, iä djari nihau dan sahondau tinei ; maka äwen tä berame rame .

25. Maka anake idjä bakas aton hong tana, dan amon

iä duma , menokep huma, maka iä mehining augh olo busik dan bebigal . 26. Dan iä membawa anak olo idjä biti , misek iä, narei talo tä.

27. Koan iä tä denga : Andim djari duma , dan bapam

47

djari mempatei anak sapi idja beseput , basa iä djari sondau 1

iä haluli kälä berenge . 4

28. Tapi iä sangit, dan djaton maku tamä. Tä bapa blua mengatau iä.

29. Tapi iä tomba dan hamau dengan bapa : Itäm,

kalotä arä njelo aku begawi intu ikau , dan dia sindä aku menangkalau prentahm , dan akangku djaton ikau pudji menenga anak kambing , uka aku rame-rame dengan ko langku. 30. Tapi amon anakm to , idjä djari menganan pena taum awi habandong , djari duma , maka ikau mempatei aka anak sapi idjä beseput.

31. Maka iä hamau denga: Anakku, ikau magon hindjä dengangku, dan karä talo ajungku ajum kea. 32. Maka patut olo rame-rame dan hanjak , krana andim to djari matei dan belom haluli, iä djari nihau dan djari sahondau tinei.

3.

Ein Lied. 1.

Du , u Herr Jeſus,

Ikau , o Tuban Jesus , Toto djari menewus

Wahrlich haft erlöft

Olo idjä halikä ;

Menſchen , welche unrein ;

Bitim indjuluk ikau , Uka hukum mahalau ,

Dein Selbſt iſt übergeben von dir, Damit Gericht vorübergehe,

Awang patut bua ikei.

Weldjes müßte treffen uns . 2.

Ikau djari mengkemä Katapas dan kahawa ,

Kapähä, pampatei. Dan basa asim paham , Ikau menuso daham , Nakara menewus ikei.

Du haſt erbuldet

Mangel und Schmach, Sdimerzen , Tod. Und weil deine Gnade ſehr,

Du vergofſeft dein Blut , Damit erlöſeft uns.

48 3.

Ikei menara aram , Wir preiſen deinen Namen , Menenga hormat dengam , Geben Ehre dir ,

Dohop ita pertjaja ,

Zugleich bitten ſehr: Hilf uns glauben ,

Paleket ita sega

Verbinde uns feft

Sampei katatahi dengam .

Bis ewig dir.

Haiak blaku paham :

Druck von F. A. Brockhaus in Leipzig.



1

Beitrage zur

1

$ p r a ch e n k u nde von

H. C. von der Gabelent .

-

Bweites Heft. Grammatik der Dakota - Sprache.

Leipzig : F.

A.

Brock ha u 185 2 .

.

Grammatik

der

Dakota - $ p ra che vont

H. C. von der Gabelenk.

Leipzig : F.

A.

Bro & ha u 1852 .

.

1

Einleitung.

§. 1 .

Die amerikaniſchen Sprachen bieten in ihrem Bau ſo viel Eigenthümliches dar , bei aller Mannichfaltigkeit ſo viel Uebereinſtimmendes , daß fie fchon deshalb die Aufmerkſamkeit

des Spradyforſchers in hohem Grade in Anſpruch nehmen . Daneben haben ſie aber nody ein anderes Intereſſe. Das nod; ungelöfte Problem über die Zeit , wann , und den Weg, auf welchem der neue Continent ſeine Bevölkerung erhalten hat , fann , wenn überhaupt , nur noch auf dem Wege der Spracyvergleichung ſeiner Löſung entgegengeführt werden . Auch in dieſer Hinſicht verdienen die amerifaniſchen Sprachen eine größere Beachtung , als ihnen bisher von Seiten der Wiffens fchaft zu Theil geworden iſt. Wenn nun eine ſtattgehabte Ver bindung zwiſchen dem alten und neuen Continente über die

Beringſtraße und die Aleutiſchen Inſeln hinweg nicht nur an ſich wahrſcheinlich, ſondern auch durch die Verwandtſchaft zwiſchen den Sprachen der Esfimos in Nordamerika und der

feßhaften Tſchuftſchen im nordöſtlichen Aften als erwieſen an zuſehen iſt, ſo liegt die Frage nahe, ob nicht noch andere Völkerſchaften , namentlich des nordweſtlichen Amerika , eine Verwandtſchaft mit aſiatiſchen Stämmen zeigen ſollten ? Wirt lid behauptet auch Pife von den Siour (Dakotas) : ,, Ihre Ausſprache durch die Rehle, ihre hohen Bacenfnochen , ihre

Geſichtözüge überhaupt , und ihre unterſcheidenden Sitten , zu

6

ſammengenommen mit ihren eigenen Traditionen, welche durdy die Zeugniſſe der benachbarten Völkerſchaften unterſtüßt wer den , laſſen in meiner Seele aud, nicht den Schatten eines

Zweifels, daß ſie von der Nordweſtſpiße von Amerifa aus gewandert, und durchaus Abfömmlinge eines tatariſchen Volfes

ſind.“ Dieſe Behauptung ſcheint auf den erſten Anblick durd) den Charakter der Dafotaſpradie gerechtfertigt zu werden ; denn wenn ſchon dieſer in manden weſentlichen Punkten mit dem der übrigen amerifaniſchen Sprachen übereinſtinımt, ſo zeichnet fich doch die Sprache durch eine gewiſſe Einfachheit ihres Baus vor den meiſten derſelben aus , und wenn man

berückſidytigt, daß auch das Mordwiniſche und Samojediſche, Zweige des altaiſchen Sprachftamms, die ſogenannten Tran fitionen befißen , welche man früher für ein Qarafteriſtiſches Merkmal der amerikaniſchen Spradjen zu betrachten geneigt war : ſo ſcheint es , al8 ob man faum in der Dafotafprache noch etwas aufweiſen fönnte , was nicht in einer Sprache der alten Welt ſeine Analogie fände. Dieſe beim Studium

der Dafotaſprache fich mir aufdrängenden Umſtände haben mich veranlaßt, an den Prinz Mar von Wied, der in neuerer Zeit die Stämme der Dafotas beſucht hat , mich zu wenden,

da dieſer in ſeiner Reiſebeſchreibung (I , 233) obiger Behaup tung Pife's in Folge eigener Wahrnehmungen widerſpricht. Darauf iſt mir folgende Antwort geworden : ,, Meinen gerins gen , aber auf vielſeitige Vergleichung begründeten Erfahrungen zufolge unterſcheiden ſich die Dafotas nicht bedeutend von den übrigen nordamerikaniſchen Indianern, obgleich die ein zelnen Nationen dieſes Bölferſtammes allerdings fich wieder

durd) einzelne Züge unterſcheiden . Idh habe hier am Rhein während der Jahre 1813 und 1814 Gelegenheit gehabt , mon goliſche Phyſiognomien zu ſehen , Kalmüfen und Baſdyfiren , dieſe aber ſehr verſchieden von der amerifaniſchen Geſichtss

bildung gefunden. Die Erſteren zeigten ein ſehr breites, flaches Geſicht, fleine ſchiefſtehende Augen , große , abſtehende Dhrenı , und eine kleine , wenig vorſtehende Naſe bei großem Munde. Die Dafotas dagegen hatten unter den übrigen Nordameris

7

fanern häufig ein ſchmales Geſicht, länglich, mit länglid) gebogener , etwas herabgezogener Naſe, manche beinahe einen jüdiſchen Schnitt , doch nicht allgemein.

Dem Geſagten zu

folge werden Em. x . bemerfen , daß ich gegen dieſe ver meinte und von Pife erwähnte Aehnlichkeit der Dafotas mit

den Mongolen bin , auch glaube ich, daß Pife nie Mongolen geſehen hatte. Mir ſcheint die amerikaniſche Menſchenraſſe ganz verſchieben von der mongoliſchen, obgleich es nie in Abrede

zu ſtellen ſein kann , ob nicht auch einige Vermiſchungen von Nord - Oftaften ſich eingeſchlichen haben. Die Amerifaner find

meiſt alle für dieſe Einwanderung eingenommen u. f. w ."

Neuerdings habe ich auch ſelbſt Gelegenheit gehabt , eine Sammlung Portraits amerifaniſcher Indianer von verſchie denen Stämmen zu ſehen , welche fo viel Charakteriſtiſches zeigten , daß ich fie für richtig aufgefaßt und wohl getroffen zil halten geneigt bin : hier zeigten die Dafotas allerdings eine auffallende Verſchiedenheit von den Individuen der übri gen Nationen, wie der Huronen, Chippewäer, Pawnis, Sakis u. f. w. Dodh ſchienen ſie eher etwas Raufafiſches, als eine Analogie mit den Mongolen in ihren Zügen zu haben , und in ſofern obige Anſicht des Prinzen von Wied zu beſtätigen.

§ . 2. Läßt ſonady die Vergleichung der Phyſiognomien die Frage über die Abſtammung der Dakotas unentſchieden , ſo gibt auch die Sprachvergleidung bei näherer Nachforſchung kein befriedigendes Reſultat, und es bleibt faſt mehr Sadie des Gefühle , als der wiſſenſchaftlichen Ueberzeugung, wenn

man in der Sprache der Dakotas einen Anklang an die Sprachen des altaiſchen Stammes wahrzunehmen meint. In : deß ſcheint felbft in einigen Wurzeln eine gewiſſe Verwandt chaft fid ) nadyweiſen zu laſſen , 2. B. maka Erde , oftiaf. mech , finn, maa , mordw. moda.

paha Berg, jufag. pea , motor. bija, taiginz. bié , mordw . panda.

re Berg , Ufer, oſtjat. rep , tunguſ. ürö, tibet. ri.

8

peta Feuer , jakut. tſchuwaſch. wot , fyri. bi. miñi Waſſer, forjäk. mima , mimil , tunguſ. mu. pa Kopf, finn. pää , ung. fő. we Blut, ung. vér , finn. weri. ate Vater , türf. ata, ung. atya. iña Mutter , türk. ana , ung, anya , mongol. enie. owasin alle, morow. wäse.

ota viele , mandſch. udu. ruha Gewand , ung. ruha. kukuxe Schwein , niongol. gachai.

tanin wiſſen , verfündigen , ung. tanítni, mongol. tanicho, mordw . tonavtoms.

manni gehen , ung. menni , fyri. munny. un es iſt, ung . van. u er fommt, ung. jo.

Auch die perſönlichen Pronomina , mi ich, ni du , i er, on wir, haben einige Aehnlichkeit mit denen der altaiſchen Sprachen , freilich aber eben ſowol mit denen der Sprachen des indogermaniſchen Stammes, daher auf dieſe Aehnlichkeit weniger Gewicht zu legen ſein möchte.

§. 3. Was aber den Bau der Sprache anlangt , ſo zeigen allerdings manche Säße eine Einfachheit, wie man ſie an amerikaniſchen Sprachen nicht gewohnt iſt, und wie ſie nur

1 1

in irgend einer Sprache der alten Welt vorkommen kann.

Man vergleiche nur Säße wie Mc. 3, 13. onkan paha wan ekta ya qa toña cin qon heña wica kico onkan en hipi und er ging auf einen Berg und welche er wollte , die rief

er und fie famen hin. Mc. 4, 25. tuwe taku ton kin he nakon qupi kta , tuka tuwe taku ton xni kin he taku

yuhedan exta kipi kta wer etwas hat , dem wird auch ge geben , aber wer nichts hat , dem wird, was er etwa hat, genommen. Mc. 6 , 25. Jan Baptis pa kin he wakxica wan ohna ma ya qu wacin ce id will, daß du mir das

Haupt Johannis des Täufers auf einer Schüffel gebeft.

1

9

Mc. 2 , 11. najin wo qa owinja kin he ki čin qa yati kin ekta hda wo ſteh auf und nimm dein Bett und geh

in dein Haus. Betrachtet man indeß die Sache genauer, ſo findet fich, daß die Dakotaſprache nichts deſtoweniger den

Charakter der amerikaniſchen Sprachen bewahrt ; der Unter ſchied liegt hauptſächlich darin , daß die einzelnen Beſtand

theile ihrer Wörter bei deren Zuſammenſeßung weniger Ver änderungen unterworfen ſind, und daher felbſtändiger erſcheinen ,

als dies bei anderen amerikaniſchen Sprachen der Fall iſt. Jene Einfachheit würde daher zum großen Theil verſdwinden , wenn man obige Säße ſo ſchreiben wollte : onkan pahawan ektaya qa toña cinqon hena wicakico qa eõhipi tuwe taku tonkinhe nakon qupikta , tuka tuwe taku tonxnikinhe

taku yuhedan exta kipikta u. ſ. w.

Solder Widfür im

Trennen oder Verbinden der Wörter begegnen wir aber häufig

in den uns vorliegenden Terten. Endlich iſt noch zu erwähs nen , daß im Dakota die Präfire eine große Rolle ſpielen , während die Sprachen des altaiſchen Stammes gerade durch den gänzlichen Mangel aller Präfire fich charakteriſiren , und ſo chwindet ſchließlich die Aehnlichkeit größtentheils wieder,

welche eine oberflächliche Vergleichung beider darzubieten ſdien.

1

Erstes Kapitel .

Lautlehre. §. 4.

Nach der von den amerikaniſchen Miſſionären einges führten Orthographie hat die Dakotafprache folgendes Alphabet ; a , b , c , d , e , g , h , i , j , k , q , m , n , o , p , r , s , t, u , w , x , y , z , o , p, i . Die Vocale werden , wie im Deutſden ausgeſprodjen ,

nur nähern ſich o und u mehr in der Ausſprache, daher ſie aud in vielen Wörtern mit einander verwechſelt werden, 8. B. onkan , unkan – honku , hunku – nakon , nakun iyorpa , iyurpa u . f. w. Wenn zwei Vocale zuſammen :

kommen , ſo werden beide getrennt ausgeſprochen und bilden alſo zwei Silben. Im Augeineinen behalten die Vocale ſtets denſelben Laut , mit Ausnahme des a und u , welche vor w oder y eine etwas abweichende Ausſpradje befommen . Von der Ausſprache der Conſonanten iſt zu bemerken :

B wird , ähnlich wie im Ungariſchen , mit einem vorher anſchlagenden Naſal ausgeſprochen, faſt wie mb ; daher lautet 3. B. hba faſt wie hìmba. C lautet wie tid ), oder wie das engliſdech in chin, chair.

D wird, wie b , gleichſam mit einem vorhergehenden

Nafal ausgeſprochen : nd. Dies iſt namentlich ſtets der Fall,

1

wenn h oder r vorhergeht, ſodaß hdi, rda faſt ausgeſprochen wird wie hindi, rinda.

G drüdt einen Laut zwiſchen gh und kh aus ; es iſt ein

rauher Guttural , ähnlich dem r, wie es in manchen Gegenden Deutſchlands ausgeſprochen wird; es geht daher am Ende der Wörter in r über , . B. icar von icaga , okarner von okarnega , rurnar von rurnaga ; q lautet wie in den eng

liſchen Wörtern bag , hog , alſo wie ein gelindes k. J hat den Lant des franzöſiſchen j in jamais, jour. M wird voll ausgeſprochen , faſt wie bm. N hat am Ende einer Silbe den franzöſiſchen Naſenlaut, am Anfang einer Silbe oder mit einem Strid) darüber ( ñ ) lautet es wie im Deutſchen ; am Ende des Worts wird jes

doch ñ voller, faſt wie dn ausgeſprochen , alſo en , kañ wie edo , kadn .

R wird für einen Rehllaut gebraudt , der dem deutſchen ch ähnlich iſt.

W lautet wie im Engliſchen. X hat den laut des deutſchen ſdy, engliſchen sh. Y lautet wie in den engliſchen Wörtern year , you.

Z wird wie im Franzöſiſdien , als weiches s , ausgeſprochen. Die Laute f, 1 und v (engl.) fehlen ; man gebraucht das

her in Eigennamen p für f, d für 1 , w für v. Der Punkt über c , p und t gibt dieſen Buchſtaben eine

eigenthümliche, fchwer zu beſchreibende Ausſprache. Dieſelbe Modification des k - Lautes wird durch q ausgedrüdt. March ſagt, daß dieſer eigenthümliche Ton durch eine Aſpiration hervorgebracht wird, während zu gleicher Zeit die Spiße der Zunge gegen den Gaumen gedrückt wird. In einigen Wörs tern wechſeln k und t , 8. B. watpa , wakpa der Fluß, wakixkotpa , wakixkokpa ein Gefäß , Rrug. Manche Wörter werden bald mit , bald ohne den Naſal

ton ausgeſprochen , Ž. B. towan , tonwan anſehen, nabarin, nahanrin noch , wakantuya , wankantuya hoch. k und q gehen am Anfang eines Worts nach e , in der Mitte eines Worts nad) i zuweilen in c und į über , alſo

12

kin in cin , kinhan in cinhan , qa in ca , cicahi von kahi,

icaga von kaga , nicicajujupi von kajuju , anicita von akita, icahda von kahda u. f. w.

$. 5.

Der Accent liegt in zweiſilbigen Wörtern , welche nicht

zuſammengeſeßt find, meiſtens auf der erſten Silbe, z. B. xúnka vierfüßiges Thier , Hund , tóken was , éya fprechen, táwa eigen , nónpa zwei , tópa vier , hánska lang , inyan Stein , kága machen , máza Grz , wáta Sdiff, xíca ſchledyt,

típi Haus. In vielen , beſonders zuſammengeſeßten Wörtern liegt jedody der Accent auf der leßten Silbe , wie in waxté gut, yuhá haben , kaksá abhauen , napé Hand , mdoká Mann, pahá Berg, maka Erde, tohán wenn , ſobald als , wató

Kraut, yazán franf, narón hören , yurdá läuten. In dreifilbigen Wörtern liegt der Accent gewöhnlich auf

der Penultima, 8. B. hokxidan Kind , wanyáka ſehen, oyáte Volf , itáncan Herr , ayúpta antworten , dakóta ein Dakota, opéton kaufen , wicánrpi Stern , wicóran Werk , makóce Pand , kukúxe Sdwein , akíta ſuchen. Solche Wörter jedoch,

welche auf ya , pi , dan , ca oder ka endigen , oder das Präfir wo haben , haben den Accent auf der Antepenultima, z . B. cékiya bitten , tókiya fortgehen , kágapi fie machen , wówapi die Schrift, ciqadan flein , túwedan irgend ein , tárinca Scaf , tókeca weldher, ein anderer, éhnaka feßen , woteca Thier, wópeton Kauf, Handel , woope Gebot, wóyute Speiſe. Daſſelbe findet ſtatt in vierfilbigen Wörtern wie wankántuya hoch, ecíyapi fie ſagen , magáksica Ente, Wakántanka Gott, waxtédaka lieben it. ſ. w.

Andere vier- und mehrſilbige Wörter haben gewöhnlich den Accent auf der viertleşten Silbe , wo dann die vorleşte

Silbe gleichfalls einen Accent erhält , 3. B. wicinyána Mäd chen , wiyuxkinpi ſie ſind fröhlidy, hokxiyokópa Kind, wi cóicage Schöpfung , Geſchlecht, koktópawinge tauſend.

3 weites Kapitel . Subſtantivum . §. 6.

Die Subſtantiva unterſcheiden ſich nicht durdy beſondere Formen oder Endungen von anderen Redetheilen , und es fönnen Adjectiva, ohne eine Veränderung zu erleiden , als Subſtantiva gebraucht , oder Verba durd bloße Verbindung des Conjunctivs (S. 28) mit dem Artikel zu Subſtantiven gemacht werden, 7. B. ie cin der Todte von ia fterben, wax tedake cin die Liebe von waxtedaka lieben ; body werden

auch, um abgeleitete Subſtantiva concret realer oder abſtracter Bedeutung zu bilden , die Präfire o , wo oder wico (S. 59)

gebraucht, f. B. odowan Gefang von dowan fingen , wo tanin Verfündigung von tanin offenbar, oiyotanke , woiyo tanke Siß von iyotanke fißend , woixtima Sclaf von ixtima ſolafen , wicoñi Leben von ni leben , wicoie Wort , Rede von ia ſpredjen 11. ſ. w .

§. 7. Die Dakotaſprache Fennt kein grammatiſches Genus , alſo auch feine beſonderen Formen dafür weder am Subftan tivum , noch an den übrigen Redetheilen , man ſagt 3. B. wicaxta waxte der gute Menſd ), wicinyana waxte das gute

Mädchen , xuktanka waxte das gute Pferd, can waxte der gute Baum , wicoran waxte das gute Werk u. f. w.

§. 8. Die Endung des Plural, ſowol beim Nomen als beim Verbum , iſt pi , das jedody am Subſtantivuin nur von Men

ſchen gebraucht wird , z. B. wicaxtapi die Menſchen , honka kepi die Väter , Aelteften , awanyakapi die Wächter, koxkapi die Jünglinge, itancanpi die Meiſter. Subſtantiva mit der Endung dan ſegen pi vor dieſelbe, 3. B. hokxipidan die Knaben , wicinyanpidan die Mädchen. Oft jedoc), nament lidy wenn im Augemeinen geſprochen wird, oder die Mehrheit ( don durch beigefügte beſtimmte oder unbeſtimmte Zahlwörter (3. B. ota viele , owasin alle) bezeichnet iſt, wird die Plurals endung weggelaſſen , und man ſagt 8. B. hokxidan yamni drei Knaben , wicaxta ota viele Menſchen.

$. 9. Eine eigentliche Declination der Subſtantiva findet nicht ſtatt. Der Genitiv iſt daran fenntlich, daß er dem Subſtantiv , von welchem er abhängt , ſtets vorangeht , 3. B.

wakantanka cihintku Gottes Sohn , ni sonka we deines Bruders Blut, maka kin ite die Geſtalt der Erde. Für Dativ und Accuſativ gibt es ebenfalls feine Formen , man muß fie vielmehr aus der Stellung (vor dem Verbum ) oder dem Zuſammenhang erkennen , z. B. Luc. 14, 23. itancan kin taokiye eciya der Herr fagte ſeinem Knechte. Mc. 4, 21 . he wicoie añagoptanpi fie bören das Wort. Mc. 6, 29. tancan kin hduwe bipi fie famen den Leidynam zu holen.

Wo jedoch Zweideutigkeit entſtehen könnte , oder überhaupt das Objectsverhältniß beſtimmter bezeichnet werden ſoll, da ge ſchieht dies durch die Demonſtrativpartifel e (S. 23) , welche

dem Accuſativ nachgeſeßt wird , 3. B. Joh. 1 , 4, 20. tokeñ Wakantanka kin e waxte dake kta he wie kann er Gott

lieben ? Psalm. 30, 8. Jehowa e cewakiye Jehova flehe ich an. Mc. 1 , 27. taku e wanonyak api hwo ? was ſehen wir ? Mc. 2 , 3. hehan wicaxta wan tataka e aki yuha kahipi

da brachten ſie einen gichtbrüchigen Menſchen getragen.

15

Zu Bezeichnung localer Verhältniſſe gibt es die Endung ta , z. B. makata auf die Erde , magata auf dem Felde, sicuta auf dem Grunde, payata auf deinen Kopf, owihanketa bis ans Ende, otpazata in der Finſterniß. Zuweilen wird dafür auch die Endung ñ ( Abfürzung der Poſtpoſition en)

gebraucht, z. B. makan auf der Erde , minin im Waſſer, makoskan in der Wüſte, reñ an das Ufer , hangen in der

Nacht. Eine andere Endung, welche ebenfalls an Subſtan tiven vorkommt, iſt g ; fie findet fid) zwar am häufigſten vor Poſtpoſitionen mit localer Bedeutung, ſ . B. makağ en in die Erde, sihag en zu den Füßen , cejig eñ an die Zunge, tiyopağ eñ an den Thüren , makaſ akañ auf die Erde, mar piyağ ekta zum Himmel , doch kommt ſie auch am Nomi nativ und Accufativ vor, z. B. tiyopağ owasin alle Thüren, oyateg owasin alles Volf, unmang ix die Anderen audy, miñi xağ ix der Wein auch , pahağ oyutan er rührt die

Berge an (Psalm. 104 , 32). Die eigentliche Bedeutung der ſelben iſt daher nicht klar.

§. 10. Es gibt einen beſtimmten Artikel , kin , cin , und einen

unbeſtimmten wan (Abkürzung des Zahlworts wanji ), welche ſtets nach ihrem Subſtantivum ftehen, . B. wicaxta kin der Menſch, ti kin das Haus, tokaheya kin der Erſte, nape kin die Hand , otpaze cin die Finſterniß , maka puze cin das trockne Land, wicaxta wan ein Menſch, makoce wan ein Acer , winorinca wan eine Frau , woahope teca wan ein neues Gebot.

Drittes Kapitel . Adjectivum . $. 11 .

Das Adiectivum iſt nad Genus und Caſus ebenſo unveränderlich wie das Subſtantivum . Es wird ſeinem Sub ftantivum ftets nachgeſeßt, 3. B. maka waxte gutes Land, wicoran xica böſe Thaten , tipi wakan das heilige Haus, der Tempel, wicaxta ota viele Menſchen, omniciye tanka eine große Verſammlung , miñi xa teca junger Wein. Adjectiva nehmen nur dann die Pluralendung pi an , wenn fie ſubſtantiviſch ſtehen , . B. wicarincapi die Alten, oder wenn ſie mit einem perſönlichen Subſtantivum (S. 8)

verbunden ſind, 3. B. wakan xicapi die böſen Geiſter.

§. 12 . Die Steigerung der Adjectiva wird ſowol für Com parativ als für Superlativ durch die Partikel iyotan gebildet, 3. B. Joh. 1 , 5, 9. Wakantanka waayatanin kin he iyotan tanka Gottes Zeugniß ( ift) größer. Mc. 10, 48. tuka iyo

winye xni hehan iyotan niña eya aber ohne aufzuhören rief er nun um ſo lauter. Gen. 1 , 31. onkan Wakantanka taku

kage cin owasin wanyaka onkan iyotan waxte und Gott

fah Alles was er gemacht hatte und (es war) ſehr gut. Mc. 4, 31. he onkojupi eca tukte iyotan cistiña ojupi kex

wenn wir es fäen , iſt es zwar das allerkleinſte von Samen.

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Eine andere Art , den Superlativ auszudrücken , iſt die

Reduplication, d. h. die Wiederholung der erſten , mittleren oder leßten Silbe des Worts , 3. B. cikcistiña fehr klein

von cistiña flein , sapsapa ganz ſchwarz von sapa (dwarz, waxakxaka ſehr ſtark von waxaka ſtark, tehanhanyan ſehr

lange von tehanyan fern, lange , waxtexte der beſte von waxte gut.

Dakota - Sprache.

2

Viertes Kapitel . Zahlwort. §. 13.

Die einfachen Cardinalzahlen find : 1 wanji, 2 nom , nonpa , 3 yamni, 4 tom , topa , 5 zaptan , 6 xakpe , 7 xa kowin , 8 xahdogan , 9 napeinwanka, 10 wikcemna. Die höheren Zahlen von 10 bis 20 werden durcy ake , wieder,

gebildet , 8. B. 11 ake wanji ( eigentlicy wieder Einer , indem man nämlich mit den Fingern beider Hände durdy iſt und wieder beim erſten zu zählen anfängt) , 12 ake nom , ake nonpa u . ſ. w. Höhere Zehner werden durch Nebeneinander ſtellung von wikcemna mit dem betreffenden Einer aus: gedrüdt, z. B. 30 wikcemna yamni , 40 wikcemna tom ( topa), 50 wikcemna zaptan , 60 wikcemna xakpe u . f. w . 100 heißt opawinge , 150 opawinge sanpa wikcemna zaptan (wörtlich 50 mehr als 100) , 300 opawinge yamni , 400 opa winge topa , 800 opawinge xahdogan , 1000 koktopawinge, 5000 koktopawinge zaptan .

§. 14. Die Drdinalia, mit Ausnahme von tokapā oder loka heya der erſte , werden aus den Cardinalzahlen durd, die Präfire i , ici , wici gebildet , z. B. inonpa , icinonpa , wici nonpa der zweite , iyamni , iciyamni, wiciyamni der dritte, icitopa , wicitopa der vierte , icizaptan der fünfte , ixakpe,

19

wicixakpe der ſechste, wicixakowin der ſiebente u. ſ. w. Aehnlich iſt auch wicitokam der vorderſte, wicihektam der legte gebildet.

§. 15 .

Die Cardinal- und Drdinalzahlen dienen zugleich als Iterativa , 8. B. nonpa zweimal, yamni dreimal , icinonpa zum zweiten male, iciyamni zum dritten male.

Diſtributiva werden durch Reduplication gebildet, z. B. nom nom je zwei, zaptanptan je fünf. Multiplicativa werden durdy akihde oder etanhan

ausgedrüdt, š. B. yamni akibde dreifad), dreimal, xakowin akihde ſiebenfach, opawinge akihde hundertfadı, xakowin akihde sam oder sanpa ſiebenmal mehr, wikcemna yamni

etanhan dreißigfach, opawinge etanhan hundertfach. f. 16. Die Zahlwörter erhalten , wenn ein perſönliches Subs ftantivum zu ſuppliren iſt, die Pluralendung pi: nonpapi , yamnipi, topapi u . f. w. , 8. B. Mc. 12, 22. xakowinpi kin owasin hduzapi tuka cinca waſicapi tapi alle Sieben heis

ratheten fie, ſtarben aber ohne Kinder . Mc. 8, 9. wicaxta witaya wotapi qon he koktopawinge topapi die Menſchen welche zuſammen afen (waren ) viertauſend.

2*

Fünftes Kapitel . Pronomen.

§. 17.

Die einfachften Formen der perſönlidhen Pronomina ſind folgende : 1. Pers. Sing. mi , Plur. on (un) , 2. Pers. ni, 3. Pers. i . So kommen ſie jedoch nur als Präfire in der Bedeutung der Poſſeſſiva und an Verbalformen vor ; unver

bunden haben ſie die volleren Formen miye ich , midy, mix ich auch , niye du , dich (ihr , eud ), nix du auch (ihr aud ), iye er , fidy (fie), ix er auch, onkiye wir , uns , onkix wir aud ) , niyepi ihr , euch , iyepi fie. Am Verbum treten die Pronomina außerdem noch unter

folgenden Formen als Präfire auf : 1. Pers. Sing. Nom. wa, Acc. ma, 2. Pers. Nom . ya , 3. Pers. Acc. Sing. ki , Plur.

wica ; den Gebraud derſelben werden wir beim

Verbum

kennen lernen .

Es gibt ſonad dreierlei Pronominalpräfire, je nachdem ſie den Nominativ , Accuſativ oder Genitiv des Pronomens

vertreten , wie folgende Tabelle zeigt : 3. Pers. 1. Pers. 2. Pers. Nom . Acc . Gen. Nom . Acc. Gen. Nom . Acc. Gen.

Sing. wa

ma

mi

ya ni ( ci ) ni

Plur. on

on

on

ya

ni ( ci ) ni

ki

i

wica

i.

Miye cinka , niye cinka, iye cinka heißt : ich ſelbſt, du ſelbſt, er ſelbſt.

24

§. 18. Die Poſſeſſiva werden entweder durch die oben anges führten Präfire der 1. und 2. Pers. unmittelbar am Sub ſtantiv oder vermittelſt tawa , ta , to (leşteres nur für Ab

ſtracta) eigen , ſein , ausgedrückt, 3. B. Sing. 1. Pers. mi oie mein Wort , mi tancan mein Leib , mi nagi meine Seele, mi caje mein -Name, Wakan tanka mitawa mein Gott , mita woahope mein Gebot , mita

okiye mein Jünger , mito ksapa mein Geift, mito waxake meine Macht.

2. Pers. ninape deine Hand , ni oran dein Werf, ni oie dein Wort , wiconi nitawa dein Leben , canku nitawa bein Weg , nita koda dein Freund , dein Nächſter, nita Wakan tanka dein Gott , nito xkanxkan dein Reich, nito waxte

deine Güte , nito waonxida deine Barmherzigkeit. 3. Pers. Wakantapka tawa ſein Gott, tawata fein Schiff, ta wootanin ſeine Herrlichkeit, ta wokoyake fein Kleid , to

waonxida feine Barmherzigkeit , to xkanxkan ſein Reid ). Plur. 1. Pers. Oncantepi unſere Herzen , on nagipi unſere Seele , onkixta (von ixta) unſere Augen , opkoranpi unſere Werke , onkita wacinpi unſere Gedanfen. 2. Pers. nihopi eure Stimme, ni oranpi eure Merke,

nita hanpe eure Schuhe. 3. Pers. tamakocepi ihr Land , ta wokoyakepi ihre Klei der , tawipepi ihr Schwert, Wakantanka tawapi ihr Gott. §. 19. Eigenthümliche Formen nehmen die Poffeffiva zum Theil an in Verbindung mit Verwandtſchaftswörtern, wie ate Vater, iña Mutter , cinkxi Sohn , conkxi Lochter, sonka Bruder u. f. w. , wie folgende Beiſpiele zeigen :

Sing. 1. Pers. ate , ate wa ya mein Vater , iña , iña wa ya meine Mutter , micinkxi , micinca mein Sohn , mi cincapi meine Söhne, miconkxi meine Tochter, mi sonka mein Bruder , mitimdo mein Bruder (von Frauen) , mihihnan

22

mein Mann , mihunkake mein Vater , mihonkawanji, honka

wanjin ciyapi , honka wanjin wica wa ya meine Brüder, tawinortin wica wa ya meine Schweſtern. 2. Pers. niate dein Vater , nihon beine Mutter , nicinkxi dein Sohn , nicinca deine Söhne , niconkxi deine Tochter,

nisonka dein Bruder, nicinye , cinye ya ye dein ( älterer ?) Bruder , nitunkanxi dein Großvater , nitawin deine Frau,

nihonka wanji, honka wanji nita deine Brüder , takoxyaya dein Eidam .

3. Pers. atkuku ſein Vater , honku ſeine Mutter, konku

ſeine Schwieger, cibintku ſein Sohn , conwintku ihre Tochter, sonkaku ſein Bruder , timdoku ihr Bruder , tankaku ihre

jüngere Sdweſter, hihnaku ihr Mann , tawicu ſeine Frau, honka wanjitku, sonka wica ya feine Brüder , cinye wica

ya ſeine (älteren ?) Brüder, takoxwicaya ſeine Eidame. Plur. 1. Pers. ate onye , ate onyanpi unſer Vater, honka wanjin onkiciya unſere Brüder. 2. Pers. niatepi, ateyapi euer Vater , nisonka ' euer Bruder .

3. Pers. ateyapi ihr Vater, tawicupi ihre Weiber, honka wanjin wicayapi ihre Brüder.

§. 20. Unter dieſen Formen ſind einige ganz verbaler Natur, 3. B. ate wa ya ich habe (zum ) Vater , tawinortin wica

wa ya ich habe ſie (zu) Schweſtern , honka wanjin wica yapi fie haben ſie (zu) Brüdern. Aehnlich werden audy andere Subſtantiva durch Verba ausgedrüdt und daher mit den den

Verbis zukommenden Pronominalformen als Poſſeſſiven zu ſammengeſtellt, z. B. ti Haus (eigentlich wol : wohnen oder ſchüßen ?), daher wa ti mein Haus, yati dein Haus , iye ti fein Haus , tipi ein Haus ; yuha Herr (eigentlich haben, Herr ſein ): mayuha mein Herr (er hat mid }), niyuha dein Herr , niyuhapi euer Herr ; takuye Freund , Genoſſe: taku ciya mein Freund , takuciyapi , takuwicawaye meine Freunde, takuwicayaye deine Freunde , takuwicaya ſeine Freunde.

23

§. 21 . Die Poffeffivform wird aud) bei Poftpofitionen ange wandt, z. B. mici mit mir , mibakam , miyahna nach mir, mitokam vor mir, mitehanyan fern von mir, nici , niyeci mit dir, nihakam nad dir , nitokam vor dir , nihektam

hinter dir , ihakam mit ihm , ihektam hinter ihm , itokam vor ihm , onkihakam mit uns, onkiyahnapi nad, uns, wici tokam vor ihnen.

§. 22. Das unverbundene Poſſeſſivum wird mit tawa gebildet : mitawa der meinige , nitawa der deinige , tawa der

feinige, onkitawapi, onkiyetawapi der unſrige, tawapi der ihrige .

§. 23. Die einfachſten Demonſtrativa ſind e , he und de , Plur. epi , heña , deña . Davon iſt he von allgemeinerer und unbeſtimmter Geltung , e bezieht ſich auf das Vorhergehende , das dadurch als Object charakteriſirt wird , de auf das An weſende oder Gegenwärtige . Dieſe Bedeutung behalten ſie aud in den daraus abgeleiteten und damit zuſammengeſepten Wörtern bei , f . B. ee , hee , dee dieſer , dieſer iſt es , kinhe derſelbe , kinde dieſer, ecen , hecen , decen ſo, heñ da , den hier , 3. B. Joh. 15, 12. de he mita woahope : token waxte ci dapi iyecen otoiyohi waxte kici dapo dieſes iſt mein Gebot : wie ihr mich liebt , ebenſo liebt einander gegenſeitig.

Mc. 40, 24. heya (ft. he eya) onkan taokiye kin inihanpi er ſprach es und die Jünger verwunderten fid). Mc. 4, 35. anpetu kin he irtayetu kinhan , hewica kiya : Miñi kinde

akasanpa tanhan onyanpi kta ce. Deſſelben Tages als es Abend wurde , ſprad er zu ihnen : wir wollen über dieſes

Waſſer hinübergehn. Joh. 15, 20. mi oie kinde kiksu yapo gedenfet an dieſes mein Wort . Joh. 1 , 4 , 4. tuwe niciya

unpi kin hee tanka qa wicoñi kinden unpi kin hee cistina wer mit euch iſt der (iſt) groß , und wer in dieſem Leben iſt,

24

der ( iſt) klein. Ps. 37, 9. wicaxta oran xica heña wica katukapi kta, qa wicaxta owotana kin hee maka kin tawa

wica kiyapi kta die übelthuenden Menſchen , dieſe wird man ausrotten , und die gerechten Menſchen , denen wird man das Land eigen machen . Act. 16, 17. wicaxta kin dena Wakan tanka tehanwankantuya kin tawa wica ya dieſe Menſchen hat der höchſte Gott zu eigen .

Von dem beſtimmten Artifel kin , cin war ſchon oben (S. 10) die Rede. Qon iſt ebenfalls Demonftrativum und vertritt die Stelle des beſtimmten Artifele , %. B. Mc. 1 , 31. hececa

onkan wowanyazan qon ayuxtan iyeya alsbald verließ fie die Krankheit. Gen. 3, 13. onkan Jehowa Wakantanka wi norinca qon heciya und Gott Jehova ſprach zu dem Weibe.

§. 24. Qon , ci qon , kin , kin he dienen auch das Rela : tivum auszudrücen und ſtehen dann am Ende des Relativ ſaßes , 8. B. Mc. 1 , 11. micinkxi niye e waxte cicida qon

du biſt mein Sohn den ich liebe. Mc. 10, 34. tuka wici tokam unpi qon heña ix wicihektam unpi kta aber welche

die vorderſten ſind, dieſe werden auch die leßten ſein. Mc. 14, 42. tuwe wiyope ma ye ci qon kiyedan u ce derjenige , welcher midy verräth , ift nabe. Mc. 1 , 44. woxna ya wo

he Mowis iwaho wica ye ci qon he e ce , mache das

Opfer, welches Moſes ihnen befohlen hat , dieſes. Joh. 1 , 2, 5. tuwe tawoahope okicipe cin he Wakantanka waxte daka qa kiciya un wer ſeine Gebote hält, der liebt Gott und iſt mit ihm . Joh. 1 , 3 , 4. tuwe woartani econ kin he wicoope yuhe xni wer Sünde thut, der hält das Geſeß nicht. Act. 16, 25. wicaxta wica kaxkapi kin aña wica goptanpi

die Menſchen , weldie gefangen waren , hörten ſie. §. 25.

Fragpronomina find tuwe wer , taku was , token , tokeca was , wie , to na weldhe, wieviele , tukte , unmañ

25

tukte , wanji tukte wer (von mehren). Sie ſtehen häufig in Relativ - und Negativfäßen, wo ſie dem lateiniſchen ullus, quicunque u . f. w. entſprechen, 3. B. Mc. 2 , 7. tuwe woar tani wan okizi ye kta he ? wer fann eine Sünde vergeben

( eigentlich heilen ) ? Luc. 15, 26. de taku adowanpi qa awa cipi he ? was ſingen und tanzen dieſe ? Mc. 1 , 24. taku on

ya hi he ? weshalb biſt du gekommen ? Act. 16, 30. token ecamon qa wa ñi kta he ? Was ſoll ich thun und leben ? Luc. 14, 23. toña wanwicadake cinhan heña awica ku wo welche du fiebſt, die bring her. Ps. 37 , 22. tuwe Jehowa

yawaxte kinban maka kin qupi kta , qa toña wica ya xica owibanke yapi kta welche Jehova regnet, denen wird die Erbe gegeben und welchen er flucht, die werden untergehen. Joh. 1 , 5, 12. tuwe Wakantanka cibintku yuhe cin he wi

coni yuha wer den Sohn Gottes hat , der hat das Leben. Luc. 14, 6. heya tuka token ayupte xni hiyeya er ſpracy es , aber ſie ſtanden da ohne etwas zu antworten . Mc. 12, 28.

tukte woahope tokapa kin ee he ? welches iſt das erſte Gebot ? Ps. 104 , 31. Jehowa taku kage cin ihduxkin kte Jehova wird fid freuen an Dem , was er gemacht hat. Mc. 14, 44. wanji tukte i iwaputake cinhan hee kta der , wel chen id) füffe, der wird es fein.

§. 26. Außer dieſen Fragpronomen werden noch als Inde

finita gebraucht: tuwedan irgend ein, Jemand, takudan unman der etwas , apa , wanjikxi einige , un man eine – der andere.

Reciprocum iſt otoiyohi einander.

Außerdem wird das Reciprocum und Reflerivum auch durd beſondere Formen am Verbum ausgedrüdt, wovon weiter unten (s. 40 ).

Sechstes kapitel . Verbum .

§. 27 . Das Verbum iſt im Dakota wie in anderen amerifa niſchen Sprachen der wichtigſte und formenreichſte Redetheil. Seine Formen beziehen ſich aber nicht ſowol auf die Tem pora und Modi , als auf die Perſon , und zwar nicht nur des Subjects , ſondern audy des Objects. Man unterſcheidet daher die einfache Conjugation und die Conjugation mit Tranſitionen .

1. Die einfache Conjugation. §. 28. Es gibt keine verſchiedenen Formen für die verſchiedenen Tempora , nur wird das Futurum durch ein nadogejeftes kta bezeichnet, welches oft durch wollen , ſollen , können u. dgl.

überſegt werden kann. Dagegen gibt es einige Formen für die Mobi: der Imperativ wird durd, die Suffire wo für

den Singular und po für den Plural gebildet , das Parti cipium durch die Suffire han , yan. Audy gibt es eine Form für den Conjunctiv, welche jedoch nicht bei allen Verbis an wendbar iſt; nur ſolche Verba nämlich, welche auf a endigen, verwandeln dieſes in e , wenn ſie in Abhängigkeit von einem anderen Verbum , von einem

Relativum oder einer Partifel,

27

oder mit einer Negation ſtehen , z . B. eya er ſpricht, eye er ſpreche, eye xni er ſpricht nicht, eye kta er wird ſprechen, eye ci qon der , welder ſpricht, eye cin das Spreden , das Geſprochene, eye cin he etanhan nachdem er geſprochen hatte, eye cinhan wenn er ſpricht, eye kte xni er wird nicht ſpre:

chen . Narma verbergen , hat im Conjunctiv narbe .

Die Perſon des Subjects wird durch die Präfire der 1. Pers. Sing. wa , Plur. on (vor Conſ .) , onk (vor Voc.),

2. Pers. ya bezeid net; außerdem erhält das Verbum noch im Plural die Endung pi . Die dritte Perſon bleibt ohne nähere Bezeichnung , 3. B.

Präſens oud Präteritum. 1. wakaga ich madhe 2. yakaga 3. kaga

Singularis. wani idy lebe wacin id ) will

waopa id) bin da

yani

yacin

yaopa

ni

cin

opa..

Pluralis.

1. onkagapi 2. yakagapi 3. kagapi

oncinpi yacinpi cinpi

onnipi

yanipi nipi

onkopapi yaopapi opapi..

futurum . Singularis. 1. wakage kta id)

werde

wani kta id) werdeleben u.ſ.w.

madjen 2. yakage kta

yani kta

3. kage kta.

ni kta .

Pluralis.

1. onkagapi kta 2. yakagapi kta 3. kagapi kta.

onnipi kta yanipi kta nipi kta.

28

Jmperativ . Singularis. ni wo lebe

2. kaga wo mache

3. kage kta (kte) kaga nonwe.

ni kta

}

er made. ni nonwe

}

er lebe.

Pluralis.

1. onkagepikta laßt uns onnipi kta laßt uns leben maden

nipo lebt

2. kagapo macht

3. kagapi kta ſiemögen machen . nipi kta fie mögen leben .

Prohibitiv . ihnuhan yakage cin mache nicht.

ihnuhan yakagapi kin macht nicht.

§. 29.

Die Verba ya ſein, machen , gehen , un fein , bleiben, eya ſprechen und econ thun , weichen in der Conjugation von den übrigen ab, weshalb ſie als unregelmäßige Verba hier beſonders aufgeführt werden müſſen : 1. waya ich

Singularis. waun ich bin epa ich ſpreche

bin

ecamon ich thue

2. yaya

yaun

eha

ecanon

3. ya

un

eya

econ .

Pluralis.

1. onyanpi

onkanpi

onkeyapi

econkupi,

2. yayapi

yaunpi unpi

ebapi

ecanonpi econpi.

econkonpi

3. yapi

eyapi

29

Wie eya und econ gehen auch die davon abgeleiteten heya , keya und hecon. Audy yanka daſein , verweilen , hat in der zweiten Perſ.

Sing. die unregelmäßige Form nanka. Die erſte Perſ. Sing. und die zweite Perſ. Plur. ſind mir nicht vorgefommen. Ebenſo kommt von wanka liegen : monka ich liege , nonka du liegſt. Verba , welche auf e endigen , nehmen dafür im Plural die Endung anpi an , 8. B. etonwe, etonwanpi , yatke, yatkanpi .

§. 30. Die obigen Regeln gelten für einfache Verba, die meiſten

Verba find jedoch aus zwei Theilen zuſammengeſeßt und nehmen die Pronominalpräfire zwiſchen beide in die Mitte. Solche Zuſammenſeßungen ſind: a-kita ſuchen , a-sni geſund werden , a - pa ſchlagen , e -tonwe anſehen , e-hdaku

nehmen , i-a ſprechen, i-caga hervorbringen , i-xteca fich ſchä : men , o-yaka zeigen , bezeugen , o-yutan berühren , o-kiya reden , o-hnaka ſtellen , feßen , 0-tanin offenbaren , o-pa da ſein , wohingehen , o -ju fäen , awa-cin glauben , wa -yazan frank ſein , wa - kanka alt ſein , wa-rtani ärgern , fündigen,

wan-yaka fehen , na-ron hören , na-pa fliehen, na- jin ſtehen, na-rma verbergen , iña -jin ſtehen , aña-goptan zuhören , ana rma verbergen , ana-pta zurückhalten , ko-kipa fich fürchten , cax-ton nennen , ope-ton kaufen , ce-kiya bitten , waxte-da

lieben , xice-da hafſen , onxi-da bemitleiden , wica-da glauben , wakan-da verehren , oho-da ehren ; vorzüglich häufig ſind

Verba , deren leßten Theil das Hülføwort ya bildet , 3. B. erpe-ya werfen , verlaſſen , cante-ya lieben , nape-ya aus treiben , iyowin-ya aufnehmen , sdon-ya wiſſen , iksu-ya ge denken , iyope-ya verkaufen, iye-ya machen , owihanke ya vergehen , hinheya dauern, anhalten u. ſ. w. Soldie Verba conjugiren in folgender Weiſe :

30

Präſeus und Präteritum . Singularis. 1. nawaron id höre wicawada id) sdoñwaya id) weiß oder glaube

kenne

2. nayaron

wicayada

3. naron

wicada

sdonyaya sdonya.

Pluralis.

1. naonronpi

wicaondapi

sdoñonyanpi

2. nayaronpi 3. naronpi

wicayadapi wicadapi

sdonyayapi

sdonyapi .

futurum . 1. nawaron kta

Singularis. wicawada kta u . . w.

sdonwaye kta .

$. 31 . Bei vielen Verbis , meiſt caufativer Bedeutung, iſt ya oder yu (zuweilen auch yo ) der erſte Theil der Zuſammen :

ſeßung, oder die erſte Silbe des zweiten Theils derſelben , und dieſe haben dann eine eigenthümliche Conjugation , indem fie, anſtatt die Pronominalpräfire anzunehmen , das y in der

erſten Perſ. Sing . in md , in der zweiten Perſ. Sing . und Plur . in d verwandeln , 3. B. Singularis. 1. mdukcan id, ver- mdatke id; trinfe ſtehe 2. dukcan 3. yukcan

wanmdaka id ) ſehe

datke

wandaka

yatke

wanyaka.

Pluralis.

1. onyukcanpi 2. dukcanpi

3. yukcanpi

onyatkanpi datkanpi yatkanpi

wanonyakapi

wandakapi wapyakapi.

31

So gehen nudy yatan loben, yawa zählen , leſen, yatanin verkündigen , eyaku nehmen , oyaka bezeugen , yuza nehmen , yukan bleiben , yuzamni öffnen, yuxka löſen , ayupta ant worten , ayaxtan , ayuxtan aufhören , verlaſſen , iyuxkin rich freuen , iyuta meſſen . Yuha haben , weidit in der erſten Perſ. Plur. ab : Plur.

Sing. 1. mduha ich habe 2. duha dut haft

onhapi wir haben duhapi ihr habt

3. yuba er hat.

yuhapi ſie haben.

Iyotanka ficky ſeßen, hat in der zweiten Perf. Sing . ido tanka , aber in der erſten Perſ. Sing. onkiyotankapi.

§. 32. uin wird gewöhnlich durch das bloße Das Participi Verbum oder durch den Conjunctiv mit dem Relativum aus : gedrüdt ; doch gebraucht man audy dafür zuweilen die Endungen yan , han , deren erſtere mehr die Dauer , legtere die Gleidy

zeitigkeit der Handlung oder des Zuſtandes anzudeuten ſcheint, 3. B. iyuxkinyan freudig von iyuxkin fid freuen , tonyan beſigend von ton haben , beſißen , omanniyan gehend von manni gehen , iyumniyan erregend von iyumni erregen , iyuta

nyan verſuchend von iyutan verſuchen , ipibanyan furchtſam von inihan ſich fürchten , taninyan ſichtbar von tanin wiſſen,

yukinonkanyan getrennt von yukinonkan trennen ;

iyotan

kahan fißend von iyotanka fißen , wankahan liegend von wanka liegen , kiktahan wachend von kikta wachen , kaxka

han angebunden von kaxka anbinden , kokipeyahan fürdı tend von kokipeya fürchten , iahan als er ſprach von ia ſprechen , huhuzahan während er bebte von huhuza beben ,

§ . 33 . Der Infinitiv hat keine beſondere Form . Wenn ein Verbum als Dbject eines anderen Verbums, wie naron hören, wanyaka ſeben , xi laſſen , befehlen , sdonya wiffen u . f. w ,

32

gebraudt wird , ſo ſteht es einfach als Verbum finitum voran, 3. B. Mc. 14, 58. hecen eya naonronpi (wörtlid ): ſo ſprach

er wir hörten es) wir haben ihn ſo ſprechen hören. 13, 26. hehañ marpiya eciyatanhan wicaxta kin cibintku kin wo witan tanka , wowaxake tanka hena hduha kutkiya u wan

dakapi kta dann werdet ihr fehen des Menſchen Sohn, große Herrlichkeit und große Macht bei fich habend , vom Himmel herab fommen . 8, 7. Jesus yuwakan qa pamni wica xi

Jeſus ſegnete ſie und befahl ihnen ſie zu vertheilen. . 12, 15. tuka hena itutuya iapi he sdon ya aber er wußte , daß fie heuchleriſch ſprachen . 14, 15. taku kin owasin wiyeya yanka oniciyakapi kta ce er wird euch zeigen , daß Alles

fertig da iſt. 1 , 41. nipakintapi wacin idy will, daß du rein wirſt. $. 34.

Die Verba haben kein Paſſivum , man umſchreibt es daher durch die dritte Perſ. Plur. des Activums , z. B. Mc. 1 , 9. Jesus Jan en hi qa ix Jordan watpa ohna baptizapi Jeſus kam zu Johannes und wurde auc, im Jordanfluß ge tauft. 6, 2. tokiyatanban heña qupi qa okihi hwo ? woher iſt es ihm gegeben und vermag er es ? So auch im Parti cipium , f. B. Act. 16 , 27. wicaxta wica kaxkapi kin die Menſchen , welche fie fingen , d. h . die Gefangenen. Dan. 3, 1. wicaxta yatapi wan Nebukadnezar eciyapi ein König, Nebukadnezar genannt. Mc. 4 , 16. inyan icabiya wojupi kin das zwiſchen Steine Gefäete. Mc. 15, 32. itan anoka tanhan icipawer owicakatanpi he nakon irarapi die an ſei ner Seite ans Kreuz Geſchlagenen verſpotteten ihn ebenfalls. Daher kommt es audy, daß von Verbis abgeleitete Subſtan tiva paſſiviſcher Bedeutung die Pluralendung haben , auch wenn ſie im Singular zu verſtehen ſind, z . B. tipi (das was bewohnt oder beſchüßt ? wird) das Haus , wowapi (das was

geſchrieben wird) die Schrift, das Buch , ojupi (das was ge fået wird) der Samen, die Saat , wanyakapi (das was geſehen wird) die Erſcheinung, das Geſicht.

33

2. Die Conjugation mit Tranſitionen . §. 35 . Das Verbum hat beſondere Formen für ein im Objects verhältniß ſtehendes Pronomen personale. Man nennt dies Tranſitionen , und ſie unterliegen folgenden allgemeinen Regeln :

1) Die erſte Perſon als Dbject wird im Singular durdy das Präfir ma , im Plural burdy on , onk bezeicynet.

2) Die zweite Perſon als Object mit der erſten Perſ. Plur. und der dritten Perſon als Subject hat ni , mit der

erſten Perſ. Sing. als Subject aber ci zum Präfir. 3) Das Präfir der dritten Perſon im Object ift Sing. ki (ci) , Plur. wica. 4 ) Sowol wenn das Object, als wenn das Subject ein

Plural iſt, erhält das Verbum die Endung pi , mit Aus nahme der dritten Perſ. Plur. im Object.

Folgende Tabelle, welcher das Verbum qu (cu) geben, zu

Grunde liegt, gibt eine Ueberſidit dieſer Tranſitionsformen : Singularis des objects. mich , mir

didy, dir

id

cicu

wir

onnicupi

du mayaqu

ihn , ihm wakicu

onkicupi

yakicu

ihr mayaqupi

yakicupi

er maqu

nicu

kicu

ſte maqupi

nicupi

kicupi.

Pluralis des Objects. uns

ich svir

euch

wicawaqu wiconqupi

ničupi nicupi

wicayaqu wicayaqupi wicaqu wicaqupi.

du onyaqupi ihr onyaqupi

er onqupi ſie onqupi Dakota - Sprache.

fie, ihnen

cicupi onnicupi

3

34

Im Futurum wird, wie in der einfachen Conjugation,

kta angefügt, im Imperativ das Präfir des Subjects weg gelaſſen , alſo : ma qu wo gib mir

onqupo gib uns

ma qupo gebt mir

onqupo gebt uns wicaquwo gib ihnen wicaqupo gebt ihnen .

kičuwo gib ihm

kičupo gebt ihm Beiſpiele:

Sing. 1. Pers. mayapakinta du reinigft midy, maxi er

läßt mich, mayakaxkapi ihr fangt mid) , mahnakapi ſie be: graben midy, makaupo bringt mir , manxipo (ft. maxipo) laßt mid ).

2. Pers. cicahi ich bringe dir , nico er ruft didy, onni cagapi wir madjen dir, nicopi fie rufen didy, nipakintapi fie reinigen dich. 3. Pers. wakida id, bitte ihn , onkidapi wir bitten ihn, yakiduxkapi ihr löft es , kipazó er ſtredt fie aus , kikte er tödtet ihr , kihnaka er legt es , kiksuya er gedenkt deſſen , kiranpi ſie thun es , kihnakapi fie legen ihn. Plur. 1. Pers. onxipi er läßt uns, fie laſſen uns, onya copi er ridytet uns , onkayuptapo antworte uns. 2. Pers. cibaptizapi ich taufe euch, cicagapi ich mache euch, nibaptizapi er tauft euch, nicagapi er macht euch,

nibnayanpi er verführt euch, nicaxkapi fie fangen eucy, ni conzapi fie verurtheilen eudy. 3. Pers. wicawaxi ich befehle ihnen , wicayakte du tödteſt fte, wicakaga er macht ſie, wicaxi er befiehlt ihnen , wico

nyanpi wir machen ſie, wicayadapi ihr bittet ſie, wicakicopi fie rufen fie.

§. 36. Das unregelmäßige Verbum econ hat auch für die Tranſitionen unregelmäßige Formen :

35

ecamayanon bu machſt midy (ober inir)

ecamayanonpi ihr macht midy ecamicon er macht mich ecamicon wo made midy

ecamiconpi ſie machen mich ecacicon id mache dich

ecanicon er macht dich ecaniconpi ſte madjen didy ecakicon er macht ihn

ecayeconpi ihr macht ihn ecakiconpi ſie machen ihn ecaonkiconpo made uns ecaciconpi id mache eucy ecaniconpi ſte machen euch ecawicaon er macht ſie.

§. 37. Die zuſammengeſeßten Verba nehmen auch die auf das Object bezüglichen Pronominalpräfire vor den zweiten Theil der Zuſammenfeßung, d. h. bie Präfire werden zu In: firen, und es entſteht daraus folgende Conjugation : Sing.

1. Pers.

erpemayaya du wirfſt mich erpemayayapi ihr werft michy erpemaya er wirft midi

erpemayapi fte werfen mid erpemayawo wirf mich erpemayapo werft mich . 2. Pers.

erpeciya id) werfe didy erpeniya er wirft dich erpe onniyapi wir werfen did erpeniyanpi fie werfen dich 3*

36

3. Pers.

erpewakiya id) werfe ihn erpeyakiya du wirfft ihn erpekiya er wirft ihn

erpeopkiyapi wir werfen ihn

erpeyakiyapi ihr werft ihn erpekiyapi fie werfen ihn erpekiyawo wirf ihn erpekiyapo werft ihn . Plur.

1. Pers.

erpeonyayapi du wirfſt uns, ihr werft uns erpeonyapi er wirft uns , ſie werfen uns erpeonyapo wirf uns, werft uns . 2. Pers.

erpeciyapi ich werfe eudy

erpeniyanpi er wirft euch , ſie werfen eud, erpeonniyapi wir werfen euch . 3. Pers.

erpewicawaya id werfe fie erpewicayaya bu wirfft fie erpewicaya er wirft ſie erpewiconyanpi wir werfen fie erpewicayayapi ihr werft ſie erpewicayanpi ſte werfen ſie erpewicayawo wirf fie erpewicayanpo werft fie. Beiſpiele:

Sing. 1. Pers. wacin mayaya du glaubft mir , ina mayatan du verleugneft mich , iyemayaya du läßt mich gehen, asnimayaya du machſt mich geſund , onximada wo erbarme

dich mein , wiyope ma ya er verräth mich, sdoñ mayayapi ihr kennt mich, cemayakiyapi ihr bittet midy, namayaronpi ihr hört mich, xice ma dapi ſie haſſen midi, amayuxtanpi

37

fie verlaſſen mich, añamagoptanpo höret midt), amayuptapo antwortet mir, komakipapixni po fürchtet euch nicht vor mir .

2. Pers. kocicipe id fürchte did ), sdon ciya id fenne did ), ceciciya ich bitte didy, onxinida er erbarmt fich dein, anipa er ſchlägt didy, nicaga nonwe er mache didy, onka

niyuptapi wir antworten dir , sdoð onniyanpi wir kennen dich, añicitapi fie ſuchen dich, aniupi ſie bringen dich. 3. Pers. waxte wakidaka ich liebe ihn , hewakiya ich

fage ihm , nayakirbe du verbirgſt es , iton yakipe du fchonſt ihn , nakiron wo höre es , sdon onkiyapi wvir fennen ihn,

sdoñ yakiyapi ihr kennt ihn , añayakigoptanpi ihr hört ihn, wiyopeyakiyapi ihr verfauft ihn , oyakipapi ihr folgt ihm, añakirbe er verſchweigt es , nakiron er hört ihn , sdot ( tatt

sdon) kiya er weiß es , onxikida er erbarmt fidy ſein , naki ronpi ſie hören ihn, sdot kiyapi fie wiſſen eß , okihnakapi fie begraben ihn, okiyakapi ſte melden ihm , añakigoptanpo höret ihn. Plur. 1. Pers. onxiondapo erbarme did unſer, oonkiyapo fage uns , eonhdakupo befreie uns , onxiondapi er erbarmt fid unſer.

2. Pers. ocipapi ich bin bei euch, iniyutapi ſte meſſen

euch , añanigoptanpi fie hören euch an , auikipi , anicipi fie führen euch .

3. Pers. kihdewicawaya ich bringe fie, onxiwicawada ich erbarme mich ihrer, cewicawakiya ich bitte fie, iyewi

cayececa du bift ihnen gleidy, nape wicaya er vertreibt ſie, opawica rta er ſteht ſie an, onxiwicada er erbarmt ſich ihrer,

anawicayaptapi ihr haltet ſte zurück , oho wicayadapi ihr ehret fte, nape wica yapi ſte vertreiben fte.

§. 38. Die mit ya oder yu am Anfang zuſammengeſeßten Verba , deren beſondere Conjugation oben erwähnt wurde , haben auch mit Tranſitionen eigenthümliche Formen . Da es mir aber nicht möglich iſt, ein vollftändiges Schema derſelben aufzu

38

ſtellen , ſo muß ich mich begnügen , die mir vorgekommenen Beiſpiele aufzuzählen. Sing. 1. Pers. omayaka er zeugt von mir, mayaduhapi ihr habt midy, wanmayadakapi ihr feht mich, omayadakapi ihr zeugt von mir , imayadacinpi ihr macht mich gleich, amayaduptapi ihr antwortet mir, ihouhan ma daotaninpi

kin macht mich nicht offenbar, amayuxtanpi ſte verlaſſen mich. 2. Pers, ciyuwaxte ich fegne dich, wanciyaka ich ſehe dich, aciyupta ich antworte dir, ociyutan ich begreife dich, niyuwaxte er fegnet dich, onkaniyuptapi wir antworten dir. 3. Pers. owakiyaka ich bezeuge es , okiyaka er bezeugt oder zeigt es , okiyakapi fie bezeugen es.

Plur. 1. Pers. onkayuptapo antworte uns . 2. Pers. aciyuptapi ich gewähre eud , oniyakapi er zeigt euc ).

3. Pers. wanwicamdaka ich ſehe ſie, wanwica yaka

er ſteht fte, wicayuxtan er verläßt ſie, wicayuzapi fie er greifen fte.

§ . 39. Es kommen auch Fälle vor, wo ein doppeltes Object am Berbum ausgedrüdt iſt, deren eins als Dativ aufzu faſſen iſt, und vorangeht, während das andere, die dritte Perſ. Sing . (ki, ci) im Verhältniß des Accuſativs ſteht und nach geſeßt wird , d. B. Sing. 1. Pers. makipakinta wo reinige mid davon (eigentlich reinige es mir ), aohdute makiya er umgibt ſie

(ihn) mir , omakiyakapo ſagt es mir. 2. Pers. cicicajuju ich vergebe dir es , wa cicirtani ich fündige gegen did (eigentlich ich fündige es dir ), wiyeya niciya er bereitet es dir , waniciyuxnapi ſie opfern es dir, onnicidapi wir bitten es von dir, iyowin niciyapi ſie geſtatten es dir.

3. Pers. okicipa er gehorcht ihm darin , ecakicicon er thut e$ ihr , kiciyumdayapo ebenet es ihm , ekicihdakupi fie nahmen es ihm , kicicajujupi fie vergeben e$ ihm.

39

Plur. 1. Pers. onkokiyakapo meldet es uns , onkicica jujupo vergib es uns, onkekiciyapi er hat es uns geſagt. 2. Pers. ciciyuxkapi ich löſe es eud) , oniciyakapi er

zeigt es euch , ecaniciconpi ſie thun es euch , ope nici yapi fie verordnen es euch.

3. Pers. wicakiyujaja er wuſd ſie ihnen, wicakiyatanin er offenbarte es ihnen , wowicakiyaka er lehrt es ihnen, wicawakipamni id) vertheile es ihnen , wicakicajujupi fie vergeben es ihnen , ope wicakiyapi fie verordnen es ihnen,

wiconkicagapi wir machen es ihnen. Dieſe Verbindung zweier Objecte kommt beſonders häufig bei dem Verbum eya, heya ſagen , vor , das die Pronomina als Infire annimmt,

8. B. hewakiya ich ſage es , eciya , heciya er ſagt es , oci ciyapi ich ſage es euch, eniciyapi ſie ſagen es euch), emakiya er ſagt es mir , emayakiya du ſagſt es mir. Einige mit da zuſammengeſepte Verba , wie waxte da, waxte daka lieben , ohoda ehren , werden zufolge einer Eigen:

thümlichkeit der Sprache ebenfalls öfters mit einem ſolchen doppelten Object conſtruirt, 8. B. waxte cicida ich liebe dich,

waxte wakidaka ich liebe ihn , waxte yakidaka du liebſt ibu , waxtemakida er liebt midy, oho wica kida wo ebre fie.

Bei xica da , xica daka haſſen , habe ich dieſe Conſtruction nicht gefunden.

§. 40. Eine beſondere Art der Tranſition iſt die Beziehung der Handlung auf das Subject derſelben , Reflerivum , oder die egenſeitige Beziehung derſelben zwiſchen Mehren , welche Subject und Object zugleich find, Reciprocum . Die Das

fotaſprache hat dafür beſondere Formen , und zwar wird das Refleriyum dadurch gebildet , daß man ya und yu des Tranſitivums in hda und hdu verwandelt , oder ihdu vor: ſeßt, 8. B. hda fidy machen , gehen , von ya maden , hduha

für ſich haben, halten, von yuha haben, hdujaja fich waſchen, von yujaja waſchen , hduxdoka fich ausziehen , von xdoka ausziehen, wanhdaka lid anſehen, von wanyaka ſeben, hdaksa

40

fich abhauen , von yaksa abhauen , hduza für fich nehmen, heirathen, von yuza nehmen , wahduxna für ſich opfern , von

woxna (ſtatt wayuxna) opfern , ehdaku wegnehmen , von eyaku baſſ., induxkin fich freuen, von iyuxkin daſſ., ihduota fich vermehren, von ota viel, ihduxica fich verſchlechtern, von xica falecht. Zuweilen geht die Bedeutung des Reflerivums ganz in die des griechiſchen Mediums über , und läßt fidy im Deutſchen nur durch das Pronomen poffeffivum wiedergeben,

3. B. nape hdugata er ftredt ( ſeine ) Hand aus, von yugata ausftreden . Gen. 2, 2. tortañi owasin hdustan er vollendete alle ſeine Werfe, von yuxtan vollenden. Luc. 15, 20. atkuku wanhdake ſein Vater ſah ihn. Gen. 3, 19. ni itemni he

etanhan aguyapi ya hdute kta in deinem Schweiße follft du von nun an dein Brot eſſen , von yuta eſſen . Eine andere Form

für das Reflerivum iſt ici oberi,

3. B. tanin iciya fich offenbaren , wanyag iciya fich ſehen laſſen , ke iciya fich ſagen, fich nennen , iwanka fich legen, ičicaga , icaga fich machen , werden, na icirma fich verbergen, ope iciton fich faufen , tanin iciya fich zeigen , erſcheinen, inajin fich ſtellen , ſtilſteben , najin iciya fich ſtellen , iton iċipa fich vorſehen. Dieſe Verba conjugiren ſo: imacaga ich werde inicaga du wirft sdoñ niciya du kennſt dich ikicaga , icaga er wird sdon iciya er kennt ſich sdon onkiciyapi wir fennen uns onkicagapi wir werden inicagapi ihr werdet sdon niciyapi ihr fennt euch ikicagapi, icagapi ſie werden . sdon iciyapi fie fennen fich

sdoð miciya ich kenne mich

Dieſelbe Form dient auch im Plural für das Reci : procum , nur das dies in der dritten Perſon das Präfir kici annimmt, z. B. waxte onkicidapi wir lieben einander,

kiciċupi fie geben ſich einander, kicipaganpi fie ſcheiden von einander, ekiciyapi fie ſprechen zu einander, i ikiciputakapi fie füſſen fich, wankiciyakapi fie ſehen einander , tekiciyapi fie tödten einander, okicikarnegapi fie verſtehen einander.

41

§. 41 . Einige Verba , welche einen Zuſtand ausdrücken , werden als Imperſonalia gebraucht, d. h. die Perſon des Sub jects erhält die Form des Objects , ungefähr wie man iin Deutſchen für : ich hungere, auch ſagt: es hungert mich (vgl. für eine ähnliche Erſcheinung im Georgiſchen Brosset Gramm . p. 117) , 3. B. manie ich ſterbe, homakxidan ich bin ein Kind , wamayazan ich bin franf, wimatko ich bin hart, wimacarinca id) bin alt , nixtima du ſchläfft, koniyaka du

biſt bekleidet , toonkecapi was find wir , onkotapi wir ſind viele u. f. w. Doch heißt die dritte Perſon ixtima er fdyläft, ixtimapi fie ſchlafen , koyaka er ift bekleidet , witko er iſt

hart , witkopi ſie ſind hart u. f. w. , wie beim perſönlichen Verbum .

Siebentes Kapitel . Poſtpoſitionen . §. 42.

Die gebräuchlid)ften Poſtpoſitionen ſind folgende : en in , zu , Z. B. Luc. 14, 15. tuwe aguyapi Wakan

tanka ti en yute cinhan wopida kta wer das Brot Gottes Hauſe ißt, der wird ſelig. Mc. 4, 1. wata wan ope er trat in ein Schiff. Mc. 14 , 45. Jesus eñ hi hecen eya er fam zu Jeſu und ſprad alſo. Eñ wird

in en qa oft

den Subſtantiven ſuffigirt, f. 8. 9. maheñ in , z. B. Ps. 37, 4. cante maheñ taku ya

kida kinhan owasin ecetu niciye kta was du im Herzen wünſcheſt, wird Alles dir geſchehen. Mc. 13 , 15. ti maheñ i

qa taku kaxta icu kte xni ce er komme nicht in das Haus und hole etwas.

on für, wegen , mit, z. B. Luc. 14 , 27. tuwe miye

on kakix ici ye xni kipban mita okiye kte ani wer nicht meinetwegen fich Leiden macht , der wird nicht mein Schüler ſein . Cor. 1 , 11, 24. he niyepi on mi tancan kin heceſ kiyuxpapi ce ſo wird für euch mein Leib gebrochen . Mc. 4 , 8.

miñi on cibaptizapi ich taufe euch mit Waſſer. §. 43.

om mit, z. B. Gen. 6 , 18. wata eñ oyape kta ni cinca om nitawin nicinca tanwincupi henana om du ſolft

43

in das Schiff gehen mit deinen Söhnen , mit deinem Weibe und deiner Söhne Weibern , dieſen allein . Mc. 2, 15. onkan Jesus tiñ iyaye ċa taokiye om wote kta e iyotanka und

Jeſus war zu Hauſe und ſaß mit ſeinen Jüngern um zu eſſen . ci , kici mit , bei, 3. B. Joh. 15 , 4. hecen miye ci ya unpi xni kinhan takudan aicar yapi kte xni ſo wenn

ihr nicht mit mir leid , werdet ihr feine Frucht bringen . Mc. 5, 1. Jesus taokiye kici mde kin ihuni Gadarenien makoce en ipi Jeſus fam mit ſeinen Jüngern jenſeite des Meeres in das Land der Sadarener.

§. 44.

ehna in , durch, f. B. Joh . 1 , 3 , 14. tuwe honka wanjitku waxte kida xni kin he wiconte ehna un wer ſeine

Brüder nicht liebt , der bleibt im Tobe. Ps. 107, 10. otpaza ehna unpi fie ſind in der Finſterniß. Mc. 2, 23. aguyapi ojupi wan ehna ya er ging burd, ein Saatfeld. ohna in , auf , aus , 3. B. Gen. 7, 23. tuka Nowa ix

nana tona tawata kin ohna om un kin nipi aber Noah allein und welche mit ihm in ſeinem Schiffe waren , blieben leben.

Gen. 19, 2. ocanku kinde ohna hanyetu ohiniya

onyakonpi kta wir wollen während der Nacht auf dieſer Gaſſe bleiben . Cor. 1 , 11 , 28. wiyatke ohna yatke kta er trinke aus dem Kelch.

kahda , kahdaya , icahda an , 8. B. Mc. 4 , 16. Jesus Gadide mde kahdaya omanni Jeſus ging am Gali läiſden Meere. Mc. 4, 1. oyate kin miñi icahda kawitaya han das Volf war am Waſſer verſammelt.

§. 45. akañ auf, mit , . B. Gen. 1 , 2. otpaza miñiwanca n wanka Finſternis lag auf dem Meere . Mc. 2 , 10. akaen a kak

on

wicaxt

kin 14cihintku

kin maka akan uu qa

woartani okizi ye hi kin he sdon yapo deshalb wiffet, daß des Menſchen Sohn auf der Erde iſt und gekommen iſt, die

4.4

Sünden zu heilen . Mc. 7, 6. oyate kin de ina akan ma yaonihanpi dies Volt ehrt mich mit den Lippen.

ekta an , in , zu , f. B. Gen. 1, 14. marpiya kin okotonya ekta taku iyoyanpa yuke kta an der Veſte des Himmels ſeien einige Lichter. Mc. 2, 11. yati kin ekta hda wo geh in dein Haus. Luc. 15, 18. nawajin qa ate ekta wahde kta ich will aufſtehen und zu meinem Vater gehen.

§. 46. ehan an , zu , nach , 3. B. Mc. 8, 1. anpetu wan ehan oyate ota Jesus eñ emniciyapi an einem Tage verſammelte ſidy viel Volt bei Jeſu. Mc. 1 , 21. hetanhan Kapernaum ehan ipi von da famen ſie nach Kapernaum .

tanhan ( etanhan , hetanhan , detanhan , eciya

tanhan , heciyatanhan ) aus , von , wegen , durc ), 3. B. Gen. 19, 14. otonwe kinde tanhan tankata inanpa po geht aus dieſer Stadt hinaus. Joh. 15, 24. taku etanhan xni tuka xice ma dapi ka nicht wegen Etwas und body haſſen ſie mich. Act. 16, 39. otonwe kin hetanhan hde wica xipi

ſie geboten ihnen aus der Stadt zu gehen. Mc. 8, 3. apa tehan tanhan hipi manche famen von fern . Mc. 15, 43. Josep Aramate heciyatanhan hi Joſeph von Arimathia fam. Mc. 2, 8. onkan Jesus wakan kin heciyatanhan hecankinpi

kin sdot kiya und Jeſus erfannte durch den Geiſt, was ſie dachten .

§. 47 . tokam vor , . B. Mc. 1 , 2. ni tokam canku wiyeya

nici ye kta er bereite dir vor dir den Weg. Mc. 12 , 11 . hena Jehowa kaga qa on iyokitanin onkista itokam das hat Jehova gemacht und deswegen iſt es wunderbar vor unſern Augen.

hektam nach, hinter , 8. B. Gen. 19, 17. ihnuhan ni hektam eya tonwe cin fieh nicht hinter dich. hakam nady , 3. B. Mc. 10, 21. can susimbeca kin

ki cin wo mi hakam ya u kta ce nimm das Kreuz und

45

folge mir nach. Mc. 3, 7. omniciye tanka ihakam yapi eine

große Menge folgte ihm nach. §. 48. t koya mit , ſamm , 3. B. Act. 26, 32. Jehowa oie kin

owica kiyakapi qa toña ti en yukanpi hena koya ſie ver fündigten ihnen das Wort Gottes , fammt allen Denen , welche im Hauſe waren . opta über , durch , 3. B. Mc. 7, 31. Dekapodis makoce . opta iyaya er ging durch das Land Defapolis. akasan pa über , jenſeits , 3. B. Ps. 139, 9. miñi owanca akasanpa ona wapa exta wenn id) über das Meer fliehe. eciya , heciya auf, z. B. Gen. 19, 17. re kin be

ciya onapa wo , hecen ya ni kta flieh auf den Berg , ſo wirft du leben. codan ohne, 3. B. Mc. 6 , 34. tarinca tipi codan

yakonpi fte ſind Schafe ohne Hirten. Die Poſtpoſitionen können auch adverbial gebraucht wer : ben , wie eñ darinnen , dahin , ohna darauf , ihakam danach, ehan heraus , herzu , on deswegen , etanhan davon , om da bei, akañ darauf u . ſ. w.

Achtes kapitel . Conjunctionen. §. 49.

Die Copulativs, Adverſativs und Cauſalcons junctionen qa , ca und , oder , onkan und , nakon auch, tuka aber, nakax , do , wana denn , heon deswegen , ftehen

am Anfange des Saßes , dagegen werden ko , ix auc , und qe zwar (griechiſch uév) dem Wort , auf welches ſie ſich zu: nådſt beziehen, nachgeſeßt; okiñi - noce damit nicht, nimmt den zugehörigen Saß zwiſchen fich, . B. Mc. 14 , 38. kik tahan yukanpo qa wocekiye eyapo, okini taku wan wawi yutanya un kin iyoyarpa dapi noce ſeid wach und ſprecht Gebete , damit ihr nicht in irgend eine Verſuchung fallet. Gen. 19, 15. nitawin ehdaku wo qa nakon ni conkxi kin

napin , okiñi oyate kin ihankepi kte cin opapi noce nimm dein Weib und auch deine beiden Töchter, damit ſie nicht bei dem Untergang (wörtlid dem untergehn werden ) des Volfs dabei find. Onkan verbindet Säße , welche gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Handlungen ausbrüden , wo wir : als , da gebrauchen , 3. B. Jakob wannan te kta , onkan cinca

kin hewicakiya als Jakob ſterben wollte, ſprach er zu ſeinen Söhnen.

Daß die Folge, der Grund oder die Abſicht: daß, damit, um zu , durch das Verbum als Infinitiv ausgedrüdt wird, wurde ſchon oben (S. 33) gezeigt. Zuweilen wird dies noch

47

näher durch die Accuſativpartifel e bezeichnet, 8. B. Joh. 1 , 3, 15. tin wica kte kin he wiconi aihduhe xni e sdon

yayapi ihr wiſſet, daß , wer tödtet , das Leben nicht behält. Luc. 23, 36. miñi skuya yatke kta è qupi fie gaben ihm Effig zu trinken . Joh. 15, 2. waskuyeca ota icarye kta o on hecon er thut es , damit er viele Früchte trägt.

§. 50.

Für Conjunctionen , welche Zeitbeſtimmungen aus: drüden , iſt die Endung han das charakteriſtiſche Merkmal, welcher wir in ähnlicher Bedeutung ſchon oben S. 32 beim Verbum begegnet ſind. Die bemerfendwertheſten darunter find:

kinhan , cinhan wenn , audy als Conditionalpartikel gebraucht, fteht ftets am Ende des Vorderfaßes , 8. B. Luc. 14 , 8. omniciye wanji eñ nicopi kinhan ibnuban oyanke

tokapa kin niye cinka en idotanke cin wenn du zu einer Verſammlung geladen wirft, ſo feße dich nicht ſelbſt auf den erſten Plaß. Gen. 2, 17. appetu wanji he eñ yate cinban ni ie kta wenn du eines Tags davon ißt, ſo wirſt du ſterben. Mc. 5, 23. hecañon kinhan asni yayé ċa ñi un kta ce wenn du es thuft, ſo heilſt du fie und ſie wird leben. Joh. 1 , 2, 19. he onkiyepi etanhan kinhan onkiciya un wacin kta wenn ſie von uns wären , ſo würden ſie bei uns bleiben

wollen . Nach einem Fragpronomen hat es die Bedeutung des lateiniſchen cunque , $. B. Mc. 4 , 9. tuwe noge wiñaron yukan he cinhan he naronpo wer Dhren hat zu hören , der höre. Mc. 14 , 14. qa tukten tiñ kihde cinban iyahna >

iyayapo und in welches Haus er hinein geht, da geht ihm nach. Luc. 14, 23. toña wanwicadake cinhan heña awica ku wo ſoviel du ſiehſt, die bringe her. tohan wenn , ſteht zu Anfange des Sabes , an deſſen Ende gewöhnlich nod kinhan oder eca nachfolgt , 3. B.

Mth. 25, 13. kiktahan yukanpo ; wicaxta cihiniku kin tohan hi kinhan sdon yayapi xpi do feid wad), denn ihr wißt nicht, wenn des Menſchen Sohn kommt. Prov. 3, 24. tohan

inonka eca takudan yuxinye ni ye kte xni wenn du dich

48

legſt, ſo wird dich nichts beſorgt machen . Mc. 9, 8. tohan wicaxta kin cihintku te ca ake piya ikicaga cinhan, hehañ tanin kta ce wenn des Menſchen Sohn ftirbt und wieder lebendig wird , dann werde es offenbar.

qehan als , da , fteht am Ende des Vorderſaßes, 8. B. Luc. 22 , 45. cekiya yaxtan qehan ta okiye yukappi en

hdi onkan ixtimapi als er aufhörte zu beten, fam er hin wo ſeine Jünger waren , und ſie ſchliefen . Luc. 15, 20. naharin ikiyedan hi xni qehan atkuku wanhdake als er noch nicht nahe gefommen war , ſal ihn ſein Vater. iconhan während , indem , fteht ebenfalls am Ende des Saßes, . B. Mc. 14 , 22. wotapi kin iconhan Jesus aguyapi

icu während ſie aßen, nahm Jeſus das Brot. Luc. 15, 25. dowanpi qa wacipi iconhan en ku während fie ſangen und tanzten , fam er hin. hecinhan wenn , ſo lange ale , hat dieſelbe Stellung

im Saße wie das vorige , g. B. Joh. 15, 7. miyeci ya unpi hecinhan qa mi oie opeya ni uppi hecinhan taku ya dapi

owasin enicecetupi kta ſo lange ihr bei mir bleibt und ſo lange mein Wort bei euch bleibt , ſo wird Alles, was ihr bittet , euch geſchehen .

Act. 16, 15. Wakantanka oie kin

wicawa da kecan maya kin hecinhan wa ti kin eñ tin yapi wenn ihr mich achtet, daß ich Gottes Wort glaube, ſo geht in mein Haus hinein.

tohan - hehanyan ſo lange als , 8. B. Gen. 3, 17. wicortani ota ecanon kta tohan ya ni kin hehanyan du follft viele Arbeit thun ſo lange du lebſt. Ps. 104, 33. tohan niye wa un hebanyan Wakantanka mitawa mdatan kta

ſo lange ich lebendig bin , will ich meinen Gott loben .

$. 51 . Conjunctionen der Vergleichung ſind ecen , hecen , decen ſo, mit vorangehendem Relativum : wie, z. B. Mc. 4,22. wowapi kagapi iapi qon ecen eye xni, taku ilancan qon

hecem eye cin he etanhan deswegen , weil er nicht ſo ſprad , wie (eigentlid was) die Søriſtgelehrten reden, (ſondern ) was

49

ein Meiſter, er jo ſpradı. Mc. 11 , 6. onkan Jesus eya wica xi qon ecen eyapi und was Jeſus ihnen geboten hatte zu ſagen , ſo ſagten fte.

§. 52. Conditionale Conjunctionen ſind außer dem ſchon er mã5nten kinhan nod eca , exta , xta , 8. 8. Mr. 2, 22. heconpi exta miñi xa teca kin opiya tañike cin e topteya iyaye kta wenn man dies thut, ſo wird der junge Wein (wörtlich das junge rothe Waſſer) durch die alten Schläuche

hindurch gehen. Ps. 104 , 32. pahağ oyutan eca izitapi wenn er die Berge anrührt ſo raudhen fie. Gen. 4 , 12. maka kin ya kicanya xta takudan icar niciye kte xni wenn du den Ader baueſt, wird er dir nicht tragen .

Sie ſtehen vorzüglich häufig nach Fragpronomen in der Bedeutung des lateiniſden cunque , 3. B. Joh. 15 , 5. tuwe mici un eca qa kici wa un eca waskuyeca ota icarya un kta wer mit mir bleibt und id, bleibe mit ihm , der wird

viele Früchte tragend ſein. Cor. 1 , 11 , 25. deceñ toña eca nonpi eca amawacin ecanonpi kta ſo oft ihr ſo thut, ſollt ihr es an mich glaubend thun.

Mc. 4 , 25. tuwe

taku

ton xni kin he taku yuhedan exta kipi kta wer nichts hat, dem wird auc ), was er hat , genommen werden . Ps. 37, 8. taku xica ecaniconpi xta ihnuhan cistina exta ecanon kin

was ſie dir auch Böſes thun, ſo thu es doch audy nicht ein wenig.

§. 53. Hypothetiſche Säße werden durch onkanx bezeichnet, 3. B. Mc. 1 , 40. ya cin onkanx mayapakinta naceca wenn

du wollteſt, könnteſt du mich rein machen . Joh. 15, 22. wa hi xni qa iwae xni , onkanx woartani wanice kta tuka ce wenn ich nicht gekommen wäre und es geſagt hätte, fo wären fte ohne Sünde. Dakota - Sprache.

4

50

$. 54. Die Gonceſſiv partifel iſt ker , obgleid), zwar , z. B. Mth . 23. 24. ma yuba ni terika, woyaju xni kes ko mna ya ya mein Herr du biſt bart , wenn du aud niot gejiet baſt, ſo ernteſt du dod.

$. 55 .

Zu den Conjunctionen ſind noch zu redenen die final :

partifeln ce , ece , he , bwo : ce fteht am Ende beſtimmt ausſagender oder verneinenter

Saße , wo es entweder ganz unüberſeßbar iſt, oder durd : denn, nämlich, wiedergegeben werden fann , 3. B. Gen. 22, 1 . de miye ce eya hier bin idy, ſprach er. Luc. 14 , 10. hecen

om nanke cin heña wowitanyan niyanpi kta ce ſo werden die mit Sißenden dir Ehre erweiſen. Luc. 14 , 22. ma yuha waña owasin ecen ecamon tuka nahaprin okan ce mein

Herr , fiebe ich habe Ales ſo gemacht, aber es iſt noch Raum . Mc. 6, 50. ibnunhan iniſihanpi kin . He miye ce fürdytet eug nicht, denn ich bin es. Mc. 8 , 2. oyate kinde onxi wicawada ce. Wana anpetu yamni amayuxtanpi ani wote xni yakonpi ce eya. Er ſprach : mid jammert dieſes Volfs ;

denn fiehe, fie ſind drei Tage ohne mich zu verlaſſen und ohne Speiſe geblieben . Luc. 14, 20. winorinca wan nakaha Wa u kte xni ce , ich habe eben ein Weib ge

mduza ce.

nommen ; ich kann nicht kommen . Mc. 6, 36. otonwe ektakiya ye wica xi qa taku yutapi ope iciton yapi kte , takudan

yutapi kte xni ce laß fie in die Städte gehen und ſie mögen fich faufen , was ſie eſſen , denn ſie haben nichts zu eſſen

( eigentlich ſie können nichts eſſen ). ece fteht am Ende des Nachſabes conditionaler, hypo thetiſcher oder conceſſiver Säße , wo es zuweilen durc : dody, zwar, überſeßt werden kann, 2. B. Joh. 15, 15. ookiye wica yapi eca , tuwe wica yuhe cin taku econ kin e sdon yapi

xni ece wenn welche Knechte ſind, ſo wiſſen fie nicht, was ihr Herr thut. Ps. 37, 24. wicaxta xica wodota kex wica

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ki ču xni ece der ſchlechte Menſch borgt zwar , ded) gibt er es nicht wieder. Mc. 4 , 15. naron eca cante kin he woki

jupi kex Satan eñ hi qa icu qa akiyahda ece wenn ſie es hören , ſo wird es zwar in das Herz gefäet, doch der Satan komint hin und nimmt es und führt es weg . Mc. 4 , 16. he iyecen inyan icabiya wojupi kin hena e wicoie naronpi eca iyuxkinyan icupi ece desgleichen was zwiſchen Steine

geſäet iſt, wenn dieſe das Wort hören , nehmen ſie es zwar freudig auf.

he und hwo ſtehen am Ende der Fragfäße, leßteres nur, wenn die Frage mit einem Pronomen oder Abverbium eingeleitet wird, z . B. Gen. 3, 9. he ibakam Jehowa Wakan

tanka Adam kipan qa heciya : tukteñ ya un he ? hierauf rief Gott Jehova ben Adam und ſpracy: wo biſt du ? Luc.

14 , 3. anpetu wakan kex eñ wokizi yapi naceca he ? ziemt es fich, obwol am Feiertage , eine Heilung zu voll bringen ? Mc. 1 , 27. de taku e wanonyakapi hwo ? was ſehen wir hier ? Mc. 9, 9. piya ikicage ce , eye cin , he token ka hwo ? lebendig werden , was er ſagt, was iſt dies ?

4*

11 euntes Kapitel . Präfire und Suffire.

1. Präfire. §. 56.

Die Präfire find zwar zum großen Theil ſchon bei den einzelnen Redetheilen erwähnt worden , es ſcheint aber um ſo

zweckmäßiger, ſie hier noch einmal in überſichtlider Zuſammens ſtellung anzuführen , als manche derſelben außer den ſchon angegebenen noch in anderen Bedeutungen vorkommen, andere überhaupt erſt hier einen Plaß finden. Im Algemeinen iſt nur noch daran zu erinnern , daß die Präfire bei zuſammen gefesten Wörtern in der Regel dem zweiten Theil der Zus

ſammenſeßung zugetheilt werden (S. 30 f., 37 f.) , und dann als Infire erſcheinen. a) Pronominalpräfire.

§. 57 . Erſte Perſon . Es wurde ſchon oben (S. 17) erwähnt,

daß die Pronominalpräfire verſchieden ſind, je nachdem ſie den Nominativ, Accuſativ oder Genitiv vertreten ; in dieſer Hinſicht bietet nun die erſte Perf. Sing. die größte Mannichfaltigkeit der Formen dar. Die einfachſte Form des Nominative ift wa , welche wir bei den regelmäßigen Verbis der einfaden Conjugation , ſowie in der Tranſition mit der dritten Perſon

53

finden . Mit der zweiten Perſon dagegen verſchwindet es, und es tritt das Präfir ci ein , welches den Nominativ der erſten

mit dem Accuſativ der zweiten Perſon zugleich ausdrückt. Die init ya oder yu beginnenden cauſativen Verba haben mda oder mdu als Präfir der erſten Perſ. Sing. Nom . , ebenſo erſcheint auch das ſonſt nur dem Accuſativ und Genitiv eigene

m in der Conjugation des unregelmäßigen Verbums econ. In dem unregelmäßigen Verbum e-ya ſprechen, endlich ſcheint

ſich dies m in p verhärtet zu haben. Das Präfir des Accu fativs iſt ma , bei dem unregelmäßigen Verbum econ auch mi , das des Genitive iſt mi. Das Präfir der erſten Perſ. Plur. iſt ſtets unverändert on , vor Vocalen onk.

Zweite Perron. Die zweite Perſon unterſcheidet den Plural von dem Singular nur durch die Pluralendung pi. Sie hat regelmäßig für den Nominativ die Form ya , wofür aber bei den mit ya oder yu beginnenden cauſativen Verbis da oder du eintritt. Bei dem unregelmäßigen Verbum econ erſcheint dafür das ſonſt nur dem Accuſativ und Genitiv

eigene n , in dem Verbum e-ya endlich iſt ein h eingetreten, deſſen Zuſammenhang mit den übrigen Formen ich nicht zu erklären vermag.

Für den Accuſativ und Genitiv iſt das

regelmäßige Präfir ni , anſtatt deſſen nur, wie ſchon erwähnt, in der Verbindung mit dem Nominativ der erſten Perſ. Sing. das Präfir ci eintritt , das ſicher nicht aus wa -ni entſtanden ſein fann , ſondern vielleicht mit der Form des Reciprocum identifdy iſt, und eigentlich im Allgemeinen nur eine Wechſel beziehung zwiſchen dem Redenden und dem Angeredeten aus drüdt .

Dritte Perſon . Die dritte Perſon iſt die an Formen ärmſte. Für den Nominativ entbehrt fie deren gänzlich); auch für den Genitiv läßt ſich das Präfir i nur aus der Analogie

des unverbundenen Pronomen der dritten Perſon iye mit denen der erſten und zweiten Perſon miye, niye , ſowie der Formen des Reflerivum folgern, während es als Poffeffivum verloren gegangen iſt, und dafür die ein Poffeffivverhältniß im Auges

meinen ausdrücenden Präfire ta , to gebraucht werden . Nur

54

für das Accuſativverhältniß finden ſich die Formen : Sing. ki , Plur. wica .

Die Pronominalpräfire werden zuweilen unmittelbar an

Partifeln gefügt, denen ſie dann eine verbale Bedeutung geben, 3. B. Mc. 14, 70. Gadide henitanhan du biſt aus Galiläa .

Joh . 1 , 4 , 6. Wakantapka kin onketanhanpi wir ſind von Gott. Joh. 1 , 3, 2. to onkecapi kte cin was wir ſein werden . Außerdem find noch folgende Pronominalpräfire zu er wähnen : hda , hdu , ihdu , i , iċi für das Reflerivum (S. 40 ). he , de als Demonſtrativa (s. 23 ).

b) Verbalpräfire.

§. 58. 1 ) ya , yu bilden Cauſativa oder Tranſitiva, 3. B. axt yaw e ſegnen , von waxte gut, yaxica fluchen , von xica bös, yatanin lehren , von tanin erkennen , yumdaya ebenen , glätten , von mdaya eben, glatt, yuwakan heiligen , von wakan heilig , yuxapa verunreinigen , von xapa unrein , yuwitaya verbinden ,

von witaya zuſammen , verſammelt, yubnaxkinyan beſeſſen machen , von hnaxkinyan beſeffen , yuota vervielfältigen , von ota viel. Beide Präfire ſcheinen ganz gleicher Bedeutung zu ſein und werden zuweilen mit einander vertauſcht, 8. B. yawaxte , yuwaxte jegnen , yaxtan , yuxtan vollenden u. f. w. 2) a iſt ein in verſchiedener Bedeutung vorkommended Präfir. Zuweilen dient es dazu , Verba von Nominibus zu

bilden, z. B. akinyan fliegen, von kinyan Vogel, amagajuya regnen, von magaju Regen , aotpaza finſter ſein, von otpaza finſter, oder die Bedeutung eines Verbum zu modificiren , z. B. awacin glauben, von wacin wollen , awanyaka hüten, beaufſichtigen, von wanyaka ſehen ; am öfterſten aber gibt es dem Verbum eine cauſative oder tranſitive Bedeutung , 8. B. aicaga hervorbringen, von icaga wachſen , werden, abda weg nehmen , von hda weggeben , ai führen , von i gehen , aku

bringen , von ku kommen , anarbe verbergen , von narbe ſich verbergen, ayuxtan verlaſſen, aufhören, von yuxtan beendigen.

55

Zuweilen ſcheint es ganz bedeutungslos zu ſein , 3. B. Luc.

15, 26. de taku adowanpi qa awacipi he was ſingen und tanzen ſie hier ? wo vorausgeht : dowanpi qa wacipi iconhan en ku er fam hin , während ſie fangen und tanzten .

3 ) o wird ebenfalls manchen Verbis präfigirt, ohne daß eine beſtimmte Bedeutung davon zu erkennen wäre, d. V. yutan , oyutan berühren , karnega , okarnega verſtehen, icaga,

oicaga hervorbringen, yatanin, yaotanin verfündigen. Zuweilen ſcheint es jedoch die Beziehung auf ein Object oder eine nähere Beſtimmung auszudrüden, und alſo dem Intranſitivum

eine tranſitive Bedeutung zu geben , wie napa fliehen , manni gehen , 8. B. Gen. 19, 17. napa wo flieh ! Mc. 14, 50. owasin erpeya napapi Ate verließen ihn und flohen ; aber Mc. 13,

14. re kin akañ onapapi fie fliehen auf den Berg. Gen. 19 , 17. re onawape kte cin der Berg , auf welchen ich fliehen ſoll. Ebenſo Mc. 2, 9. manni wo wandele ! Mc. 8, 24 . wicaxta manipi e wanmdaka ich ſehe Menſchen gehen ; aber

Mc. 1 , 16. mde kahdaya omanni er geht am Meere. Mc. 12, 38. ta wokoyake hanskapi omannipi fie geben mit langen Kleidern .

4 ) i , das als Reflerivum unter den Pronominalpräfiren mit aufgeführt wurde, ſcheint auch zuweilen zur Verbalbildung zu dienen, indem es entweder Verba von Nominibus ableitet, oder an Verbis eine Beziehung auf ein Object ausdrückt, 3. B. iwaxake ſtärfen, von waxake ftark, ipuza dürſten, von

puze trocken , dürr, iwanyaka anſehen , von wanyaka ſehen, idowan beſingen, lobſingen, von dowan ſingen, iyojanjan er leuchten , von ojanjan leuchten , hel ſein . Zuweilen wird dadurch die Bedeutung der Verba nur unweſentlich oder ga nicht modificirt, 8. B. ixkata fröhlich ſein , von xkata ſpielen , ſcherzen , iyutan anrühren, von yutan dar., impiciya ſich vers ſammeln , von mniciya dall 5) wa drückt an dem Verbum cine dauernde oder wieders holte Handlung oder einen Zuſtand aus , 8. B. wawanyaka

ſehend fein, wanaron hörend ſein , waicarya fruchtbar ſein, wasdonya wiſſen , weiſe ſein , waawanyaka Wächter ſein,

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wamanon ſtehlen, ein Dieb fein, waamdeza erkennen, wace tonhda verachten , waayatanin bezeugen , wakinica fich bes fragen , mit einander disputiren , waonxida lieben , liebevoll ſein , ſidy erbarmen , wakokipa fich fürchten , wabaptiza taufen

(Mc. 1 , 4 ; dagegen blos baptiza Mc. 1 , 5. 9.) ; es entſpricht in der Bedeutung einigermaßen der Conjugation des Verbum to be mit dem Participium Präſens im Engliſchen , und wird

daher häufig gebraucht, um das Participium oder Verbale auszudrücken , 3. B. waawanyake cin der Hüter , waiciya wan ein Helfer, wakagapi Zeichnung (eigentlich das Ges machte), wayawapi Rechnung, waaiapi Aergerniß , wanna nupi Diebſtahl. c) Nominalpräfire.

§. 59. 1) i , ici , wici bilden Ordinalzahlen (s . 14 ). 2) o iſt ein Präfir für fachliche oder abſtracte Subſtan tiva, z. B. ohanrannan Morgen, von hanrannan dañ ., orta

yetu Abend, von rtayetu baſi., ocanku Weg , von canku daff., omniciye Verſammlung , von mniciya verſammeln, oie Wort, Rede , von ia reden , odowan Gefang, von dowan ſingen, oyanke Plaß, von yanka daſein, oiyotanke Siß, von iyotanka fich ſeßen , oyatke Tranf , von yatke trinfen , oape Schlag, von apa ſchlagen , ohanske Länge, von hanska lang. Wenn es vor einem Vocal fteht, ſo wird zuweilen w dazwiſchen

geſchoben , f. B. owihanke Ende , von ihanke daff., owo kihika Rraft, Macht, von okibi fönnen. 3) wo iſt gleicher Bedeutung mit 0 , 3. B. woiyotanke

Siß , von iyotanka fich feßen, wokoyake Kleid, von koyaka befleidet ſein , wopidaya Lob , von pidaya loben , woixtima Schlaf, von ixtima ſchlafen, woyuha Befiß , Reichthum , von yuha haben , wocekiye Gebet , von cekiya beten , woañarbe Geheimniß , von añarma verbergen, woecon That, von econ thun , wokakije Leiden, von kakija leiden , wotanin Verfün digung , von tanin offenbar, fund , woksape Weisheit , von

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ksape weiſe, Geiſt. Vor einem Vocal wird gewöhnlich w eingeſchoben , zuweilen geht aber auch wo in waw über, z. B. wowiyuxkin Freude, von iyuxkin fröhlich), wowitonpe Furcht, von itonpa fich fürchten, wowirara Spott, von irara ſpotten , wowiyopeye Strafe, von iyopeya ſtrafen ; wawoxten hda Läfterung, von oxte hda laſtern , wawonxida Liebe , von onxida lieben , wawonspe Lehre , von onspe lehren , wawi yutanyan Verſuchung, von iyutan anrühren, verſuchen, iyuta nyan verſucht, wawicirarapi Ehebruch, von icirara ehebrechen. 4 ) wico bildet ebenfalls ſächliche oder abſtracte Subs ftantiva , 8. B. wiconi Leben, von ni leben, wicokage Werf, von kaga machen , wicoie Wort, Rebe, von ia reden , wico

kakije Leiden, von kakija leiden, wicoicage Schöpfung, Ge ſchlecht, von icaga werden , wiconte Tod , von ta fterben, wicoxkate Spiel , von xkata ſpielen , wicortani Arbeit, von

rtani arbeiten, wicowaxake Stärke, von waxake ſtarf, wicota Menge , von ota viel. 2.

Suffire .

. 60. 1) pi iſt die allgemeine Endung des Pluralis , fuwol am Nomen (S. 8 u. 11) als am Verbum (S. 28). Beim Pronomen poffeffivum bezeichnet es nicht nur den Pluralis

der beſeſſenen Sachen , ſondern auch der befißenden Perſonen (S. 18 u . 19 ), ebenſo beim Verbum ſowol den Pluralis des Subjects (S. 28) als des Objects (S. 35). Es iſt auch das charakteriſtiſche Zeichen des Paſſivums und der Verbalia paſſiviſcher Bedeutung (S. 34 ).

2) ñ , ta ſind die Endungen des locative (s. 9). 3) tu iſt eine Endung , welche mehren , eine Zeit aus drüdenden Subſtantiven gemein iſt, wie anpetu neben anpa

Tag , rtayetu neben rtayen Abend, hanyetu neben hanya

Nacht, ihankayetu der folgende Tag , morgen , mdoketu der Sommer (von mdoka männlich, gleichſam die männliche

Jahreszeit?), waniyetu Winter (von wanin Mangel, die Zeit

58

des Mangels ?). Es ſcheint ſonad) die Bedeutung einer Zeit beſtimmung darin zu liegen , welche auch bei den Partifeln ehantu , dehantu bis jept , bis hierher , von ehan während, dehan hier, hehantu bis dahin, von hehan dann , vorwaltet.

Eine verbale Geltung dagegen zeigt ſich in ecelu , hecetu ſo ſein , geſchehen , von ecen , hecen ſo, iyecetu geſchehen , in Erfüllung gehen , von iyecen gleich. 4) ya , eigentlich machen , bezeichnet als Endung vieler

Wörter im Allgemeinen das Verbum , 3. B. optaya hinüber gehen , von opta über , iyopeya weggeben , von iyope weg, kokipeya fürchten , von kokipa daſl., taninya erſcheinen, offen bar werden , von tanin offenbar, sdonya wiſſen , tatpeya

finden , ergreifen u. f. w. Oft gibt es dem Verbum cauſative Bedeutung, wie iyacinya gleich machen, von iyacin gleich ſein , najinya ſtellen , von najin ſtehen, napeya vertreiben , von napa fliehen. Zuweilen ſcheint es für yan zu ſtehen und einem Wort participiale oder adverbiale Bedeutung zu vers leiben , wie oñiya lebendig , iyuxkinya freudig , gern , sutaya

feſt, vgl. tankinya neben tankinyan groß , mächtig , wawi yutanya neben wawiyutanyan die Verſuchung. Vocaliſch aus lautende Wörter verlieren vor ya gewöhnlich ihren Endvocal, und vertauſchen dann vorhergehendes g mit r, k mit g , d. B. icarya hervorbringen , Frucht tragen , von icaga werden , wach fen , rurnar ya verbrennen (Act.) , von rurnaga verbrennen

(Neutr.) , okarner ya verſtehen machen , von okarnega ver ſtehen , naporya ſäuern , von napoge gefäuert, atinsya hoffen machen , von tinsa ficher , zuverſichtlich, awanyağ ya hüten laſſen, von awanyaka hüten , ehnağ ya feßen laſſen , von ehnaka feßen , waxağ ya ſtärfen , von waxaka ſtarf, ibang ya beendigen , zerſtören , vernichten, von ihanke Ende.

5) yan wird an Wörter gehängt, welche einen die Haupt handlung begleitenden Umſtand bezeichnen , die alſo bald als Adverbia , bald als Participia überſeßt werden können , š. B. witanyan herrlich, von witan Ehre , itebanyan von fern , von itehan entfernt, omanniyan gehend, von omanni gehen u. ſ. w. (i. S. 32).

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6) han iſt von ähnlicher Bedeutung, 8. B. imnanhan ſattſam , genug , von imnan ſatt, witayahan verſammelt, von witaya Verſammlung, yuzamniban geöffnet, von yuzamni ſich öffnen u. f. w. ( . $. 32). Beſonders häufig dient es zur

Partifelbildung , wie in eban, hehan, kohan, kinban , tanban, etanhan , hetanhan , detanban , akantatanhan , eciyatanhan u . ſ. w.

7) ka iſt eine ſowol beim Nomen , als auch beim Ver bum vorkommende Endung, deren eigentliche Bedeutung aus den vorhandenen Beiſpielen nicht erhelt, 3. B. itancanka Meiſter, von itancan daſi., owokihika Wohlſein, wawokihika reich , von okibi fähig , kräftig , onxika arm , wayupika treu, waxtedaka lieben , onxidaka fich erbarmen , ohnaka , ehnaka legen , Teßen , iwitkotkoka von Sinnen ſein.

8 tritt hinter

das Pluralſuffir , 8. B. onxipika die Armen. 8) kiya , kuya , tuya find Endungen für Localadver: bien , indem kiya eine Bewegung , kuya und tuya aber eine Ruhe andeuten , . B. kutkiya herab , nieder , ektakiya an, entlang , etkiya hinzu , wankantkiya hinauf , ihukuya unten , wankantuya oben , hoch , mahetuya innen .

9 ) nana ( nannan ) iſt ein Suffir, welches nur, allein bedeutet, 3. B. nixnaña du allein , ixnana er allein , onkix

naña wir allein , nomnaña nur zwei , denaña dieſe nur , om naña nur mit , toñana nur einige, wenige.

10) dan drückt ebenfalls eine Einſchränkung des Begriffs aus , nähert fich aber mehr der Bedeutung eines Deminu tivums , . B. wamduxkadan Wurm , von wamduxka

Schlange, wakpadan Bady, Flüßchen , von wakpa Fluß, mdedan See , Teich , von mde See , cansakdan Stab , von

cansağye Stod, wanjidan einzig , vereinigt von wanji ein, ecedan , hecedan allein , nur , cistiyedan ein wenig , apadan einige. Dieſelbe Bedeutung hat es wol audy an hokxidan Kind , zitkadan Vogel , wakiyedan Taube , xonrpadan Hünds lein . In tuwedan Jemand (von tuwe wer) , tokadan etwas

(von toke was) , tuktedan irgendwo (von tukten wo) ents ſpricht es dem lateiniſchen ali- , vgl . Mc. 4 , 25. tuwe

60

taku ton xni kin he taku yuhedan exta kipi kta wer nichts hat, dem wird auch Das, was er hat, genommen werden. —

Auch iſt es eine häufige Endung der Adjectiva , 8. B. kiyadan, axkadan nahe , ojudan vou, cokadan leer , waxakadan leicht

(zu volbringen) , arbayedan ruhig , tinsadan ſicher, hohodan veränderlich). Es nimmt das Pluralſuffir vor fich, Ø. B. Gen. 2, 24. hecen cerpi wanjipidan kta ſo werden ſie ſein

Ein Fleiſd); ferner : hokxipidan die Knaben , wicinyanpidan die Mädchen , cikcistinpidan die Kleinen.

A n h a n g.

Einige Sprachproben. 1. Vaterunſer.

Ate onyanpi, marpiya ekta nanke cin. Nicaje kin wakan dapi kte ; nitokiconze kin u kte.

Marpiya ekta

token nitawacin econpi kin maka akan heceñ econpi nonwe. Anpetu kinde taku yutapi onqu po ; qa waonrtanipi kin onkicicajuju po , onkix iyecen toña ecinxniyan onkokici ranyanpi heña iyecen wiconkicicajujupi kin. Taku wawi

yutanyan un kin he en iyaye onyanpi xni po , qa taku xica etanhan eonhdaku po. Wokiconze kin , wowaxake kin, ' wowitan kin , heñakiya owihanke wanin nitawa nonwe.

2. Die Parabel vom verlorenen Sohne. (Luc. 15 , 11 — 32.) 11. Wicaxta wan cinca nonpa.

12. Hakakta kin he atkuku hecen eciya : ate woyuha Onkan atkuku woyuha akipam

kinhe apa ma qu wo. wica qu .

13. Etanhan itonana

can cihintku hakakta owasin

ehdaku qa makoce wan itehan ektakiya yuba ya qa heña yuha wicoran xica ehna yuha un .

62

14. Owasin hdusote cin hehan makoce wan en un

kin nina wica akiran onkan warpaniya un .

15. Onkan hetanhan wicaxta wojuti wan en wiyope

iċi ya. Onkan kukuxe awanyag kiyapi. 16. kukuxe ta woyute yun on wacin tuka tuwedan wo qu xni.

17. Onkan hecen iyecinka e wacin iċi ya , onkan eya : Wicaxta ota ate wica yuhe cin aguyapi imnanhan yutapi, tuka miye den akiran ma te kta. 18. Nawajin qa ate ekta wahde kta qa hewakiye

kta : Ate marpiya ekta wa wartani qa niye nakon en . 19. Qa heceñ on cinca ma ya ya tuwedan ecanmakin kte xni , wica duhe cin iyecen ecamicon wo.

20. Heya ċa atkuku ekta hda . Naharin ikiyedan hi xni qehan atkuku wanhdake ca onxikida qa añakitan qa poskiñ hduze ca i iputaka.

21. Tuka cibintku kin eya : Ate marpiya ekta wawar tani qa nakon niye eñ , hecen on tuwedan cinca ma yaya kemakiyapi kte xni. 22. Tuka atkuku kin taokiye kin bewica kiya : Wo

koyake waxtexte akupo hanpa ko , maza napcupe nape en iyekiyapi qa hanpohe kiyapo.

23. Qa pte jicadan cepe cin he akupo wiyuxkin waon tapi kta . 24. Micinca kinde ia tuka kini ce , tanin xni tuka

iyeyapi. Qa heceñ wiyuxkinpi. 25. Cihintku tokapa kin eñ yanke xni ; dowanpi qa wacipi iconhan en ku.

26. Ookiye wanji kico qa wiwanga : De taku ado wappi qa awacipi he ?

27. Onkan ookiye kin heya : Ni sonka kin hdi , he etanhan pte jicadan wan cepa ktepi qa yutapi qa he awacipi.

28. Onkan icanniyan qa tiñ iye xni. Atkuku tankan inanpe ca ti maheñ ye xi.

63

29. Tuka atkuku heceñ eciya : Wanakaja tuka token

ehecin owasin tohwini ecinxniyan ecamon xni tuka toh wini tatokadan wanjidan ma ya qu xni, koda wica wa ya om wimduxkin xni .

30. Tuka ni cinkxi kinde taku nitawa owasin yuta

kuni xni , taku ecixniyan econ qa winorinca wihomnipi ko

om hecen oranyan qa hdi onkan pte jica dan cepe cin he iye on ya kte ċa wiyuxkin ya ye. 31. Onkan atkuku hecen eciya : Micinkxi ohinniyan miyeci ya un qa taku milawa heña owasin nitawa.

32. Tuka ni sonka kinde ta tuka ake kiſi qa nuñi tuka iye iciya he etanhan wakan wowahe ca wionyuxkinpi. 3.

Ein Lied . 1.

Vater unſer

Ate unyanpi kin Marpiya ekta , Nicaje wakan kin , Niyatanpi kta ;

Im Himmel ,

Dein heiliger Name , Du werde gelobt ; Dein Reich

Nitoxkanxkan kin he Ecadan u kte ,

Stomme herbei ,

Nakun wicaxta kin

Audy die Menſchen

Onipapi kta.

Mögen dir dienen . 2.

Marpiya kin ekta Nitawacin kin

Im Himmel Dein Wille

Ecen econpi kta

So werde er gethan

Maka kin akan.

Auf der Erde.

Woyute yapi kin

Die Speiſe Heute ,

Anpetu kinde ,

Nakun wokoyake Unyaqupi nun.

Aud die Kleider

Mögſt du uns geben .

64 3.

Tuwe ecinxniyan

Wer unrecht Mir thut ,

Ecamicon kin

Wakajuju , hecen

Vergebe id ), ro

Micicajuju .

Vergib mir.

Waunrtanipi kin Yutokan iyeya ,

llnſere Sünden Dieſe alle Wegnehmend

Ionxiundam .

Grbarme did, unſer.

Hena owasin

4.

Woartani kin en

In die Sünde

Iyemaye xni ;

Führe mich nicht ;

Owasin etanhan

Emahdaku wo.

Aus allen Erlöſe micy .

Wokiconze kin he ,

Das Reid ),

Wowaxake kin ,

Die Kraft

Wootanin hena Nitawa nunwe .

Die Herrlichkeit, dieſe Seien dein .

Druck von X. X. Brockhauß in Leipzig.

Beiträge zur

$ p r a ch en kunde von

H. C. von der Gabelenk.

Drittes Heft. Grammatik der Kiriri . Sprache.

Leipzig : .

A.

Brod b a i. $ . 1852 .

Grammatik Der

Kiriri - S p r a ch e.

Aus dem Portugieſiſchen des P. Mamiani überſept

bon

H. C. von der Gabelenk .

Leipzig : F.

A.

B r o dh a ut 1852 .

.

Erſter Theil.

Form en leh re. Erstes Kapitel.

Von den Buchſtaben und ihrer Ausſprache. Die in dieſer Sprache gebrauchten Buchſtaben ſind fol gende : a , a , b , c , ç , d , e , g , h , i , j , y , k , m , n , o, P , r , s , t , u , w , Z.

Die Vocale ſchmelzen nicht in Diphthongen zuſammen, fondern werden ſtets jeder in einer beſonderen Silbe aus geſprochen. Unter die Vocale wird auch a gerechnet, welches einen Mittelton zwiſchen à und e ausdrüdt , 3. B. inhuræ Sohn .

Da das c auch vor e , i und y denſelben harten laut behält wie vor a und o , ſo iſt, um Irrthum vorzubeugen, dort k dafür gebraucht, z. B. kempe fein , kitçi Sand ; ç fommt nur nacht vor , und hat dann den Laut des deut ſchen 2 , 3. B. tçate abſchneiden .

D wird zuweilen ſo weich ausgeſprochen , daß man es fauin hört , wie in den Wörtern ide Mutter , udje Gemüſe. G iſt immer hart , weshalb es mit nachfolgendem h

geſchrieben wird. Wenn aber der Circumfler darauf folgt, dann muß es weid wie eine Adſpiration in der Rehle auss

6

geſprochen werden , wie in den Wörtern ghy geſpürt werden, inghe Kind , renghe alt.

H iſt ſtets eine gutturale Adſpiration , ausgenommen nach I und n , wo es wie im Portugieſiſchen (mouillirt) lautet. Dieſe Adſpiration iſt ſehr gebräudylidy, da die Sprache ſehr guttural iſt; um aber die öftere Wiederholung dieſes Buchſtabens zu vermeiden, ſchreiben wir ihn nur zwiſchen Vocalen, und laſſen ihn nad Conſonanten weg. T und p haben am öfterſten die Adſpiration nach ſich.

I (Vocal) lautet wie im Deutſchen. Wenn es den Rehl ton hat , welchen die Verfaffer brafiliſcher Grammatifen das

dice i nennen , ſo ſchreiben wir û dafür, 3. B. mỹghŷ No ſenfranz .

J ( Conſonant) lautet wie im Portugieſiſchen , doch weicher, 3. B. adje wer , udje was.

Y iſt Conſonant und lautet wie im Spaniſchen , 3. B. buyề groß , cayà Nacht. W hat den engliſchen Laut , 3. B. waré Prieſter. Das Zeichen ( * ) über einem Vocal gibt demſelben den Naſaltun,

wie im Portugieſiſchen , 3. B, tupã Gott , kietçã ich. Es werden zwei Accente gebraucht , der Acutus und der Circumflerus. Der Acutus zeigt an , daß der Ton auf einem Vocal liegt , z. B. sambé Bezahlung. Er findet ſich gewöhn lich auf dem leßten Vocal aller Wörter, mit Ausnahme einiger

wenigen , z. B. bae von. Silben mit dem Naſalzeidien ( Ⓡ ) haben ſtets den Son, weshalb dort der Accent nicht beſonders geſchrieben zu werden braucht. Wenn ein Wort auf ein

nichtaccentuirtes e oder æ endigt , ſo wird dies wie das frans zöſiſche ſtumme e ausgeſprochen , 3. B. pide er iſt, tekiebæ id fehe nicht. Wenn ſich mehre Acute in Einem Worte finden , ſo iſt dies ein Zeichen , daß das Wort zuſammens gelegt iſt, und jeder Theil in der Zuſammenſeßung ſeinen Accent behält , 3. B. tcohóhehéde es ſind einige. Der Circumflerus wird über den Vocalen gebraucht,

welche mit einem gutturalen Ton in der Rehle, oder mit dem dicken Ton mit geſchloſſenen Lippen ausgeſprochen werden .

7

Ueber dem a zeigt er an, daß dieſes einen Mittelton zwiſchen

a und o hat , wie in sâmbá Schildkröte. Ueber dem e bildet er ein geſchloſſenes e , welches mit geſchloſſenen Zähnen auss geſprochen wird, z. B. woyen wilde Tapuyas. Ueber dem y zeigt er, wie ſchon erwähnt, einen tiefen in der Kehle gebil deten Laut an. Ueber dem o bildet er ebenfalls ein geſchloſſenes o, welches mit geſchloſſenen Lippen ausgeſprochen wird, 3. B. pohố .... Noch iſt zu bemerfen , daß die Silbe tçã in der Mitte oder am Ende des Wortes ähnlid) wie das portu

gieſiſche ão wird , nur daß das o weniger hörbar iſt, wie in hietçã ich , mohetçã vergebens , hietçõde wir.

Zweites Kapitel . Von Genus , Numerus und Caſus des Nomen. Die Nomina find eigentlich nach Genus , Numerus und Caſus unveränderlich, und daſſelbe Wort dient als Mascu linum und Femininum , im Singular oder Plural , und für alle Caſus , 8. B. cradzó heißt Kuh und Ochs, im Singular und Plural , und in allen Caſus; bihe cradzó eine Kuh, ein Odys , buyó cradzó viele Kühe , pacri cradzó hinhá mir war eine Kuh geſtorben , isá cradzó Talg von Ochſen . Der Numerus fann unterſchieden werden entweder durdy

gewiſſe Partifeln , welche eine Menge ausdrücen , oder durdy die Zahladjectiva oder aus dem Sinn und Zuſammenhang der Rede .

Die Partikeln , welche eine Mehrheit ausdrücken , ſind a und te am Ende des Wortes ; a wird gebraucht bei Namen von Gegenſtänden , welche Menſchen angehören , z. B. vinuá Knaben , bechiễá Pflanzungen von Menſchen ; te wird ge braucht bei dem Plural einiger Verwandtſchaftsnamen und

8

ähnlicher Wörter, wie býraenté jüngere Brüder , tidzité Weis

ber , isete die Hausherren. Die Zahladjectiva für den Singular ſind bihé ein , wa cháni der zweite , wachánidikié der dritte , bihé bihé einzeln,

bihé eribæ ein jeder. Die Zahlwörter des Plural ſind wacháni zwei , wachánidikié drei , sumarã oróbæ vier , mỹ bihé misã sai (Eine Hand) fünf, mỹreprí bubihé misa saí reche , mỹrepri wacháni misã sai ſieben , mỹrepri wa

chánidikié misã saí acht, mỹreprí sumarã oróbæ sai neun,

mýcribæ misã saí (beide Hände) zehn , mýcribæ misã idehó ibộ saí (beide Hände ſammt den Füßen) zwanzig , pechó oder buyó viele , cribæ , cribuné alle, wohoyẽ alle. Die Caſus erkennt man entweder an der Stellung des Nomen , oder an den Präpoſitionen. Den Nominativ und Genitiv erfennt man an der Stellung, indem das Nomen, welches unmittelbar und ohne Präpoſition auf das Verbum folgt, der Nominativ iſt, 3. B. sucá inhuræ do dipadzú der

Sohn liebt ſeinen Vater, und das Nomen, welches unmittelbar und ohne Präpoſition auf ein anderes Nomen folgt, iſt im Genitiv , wie erá tupã das Haus Gottes. Ade übrigen Caſus werden durch Präpofitionen bezeichnet, indem außer

dem Nominativ und Genitiv fein Caſus ohne Präpoſition vorfommt .

Drittes Kapitel . Vom Pronomen .

Das Pronomen der erſten Perſon, id), lautet im Nomis nativ und Genitiv hietçã , in den anderen Caſus hi mit Anhängung der entſprechenden Präpoſition , z. B. hidiohò mir , hinhá von mir. Im Pluralis exclusivus heißt der No

9

minativ und Genitiv hietçã de, die übrigen Caſus hi-de mit der Präpoſition in der Mitte , 3. B. hidiohode uns , hiem bohode mit uns , hinhade von uns. Im Pluralis inclusivus iſt der Nominativ und Genitiv ketçı oder ketçãa , die an

deren Caſus cu oder cu-a mit der Präpoſition angehängt oder in der Mitte, z. B. cudohó uno, cuna von uns, cuboá für uns.

Der Pluralis exclusivus wird gebraucht, wenn die Per fon, mit welcher man ſpricht, ausgeſchloſſen wird , f. B. pacri cradzó hinhadé wir (ich und er) ſchlachten uns eine

Kuh . Der Pluralis inclusivus dagegen wird gebraucht, wenn der Angeredete mit eingeſchloſſen wird , 8. B. do pà cuná wir ( ich und du) wollen ſchlachten .

Noch iſt zu bemerken , daß einige Präpoſitionen mit dem Pronomen verſchiedene Formen annehmen, was bei den Prä poſitionen gezeigt werden wird. Das Pronomen der zweiten Perſon , du , lautet im Noni

nativ und Genitiv Sing. ewatçā , in den übrigen Caſus e mit angehängter Präpoſition ; im Plural Nominativ und Genitiv ewatçãa , in den übrigen Caſus e-a mit eingeſchos bener Präpoſition , 3. B. edohoá euch, enáá von euch.

Pronomina reciproca find drei, das ſubſtantiviſche, adjecti viſche und verbale. Das ſubſtantiviſche entſpricht dem latei niſden sui , sibi , se , das adjectiviſche dem suus, das verbale dient als Nominativ beinn Verbum und entſpridit dem lateis niſchen ipsemet. Alle dieſe drei Pronomina werden mit einer

der Partifeln d , di , du gebildet. D fteht bei Präpoſitionen, Subſtantiven und Zeitwörtern der zweiten und dritten Abwands lung , di bei ſolchen der erſten und vierten , du bei ſolchen der fünften Abwandlung; 8. B. fubftantiviſch: didohó fid , demboho mit fich, diboho von fich (wobei zu bemerken iſt, daß nach dieſem Pronomen der Präpoſition noch die Endung ho gegeben zu werden pflegt, wenn ſie diefelbe nicht bereits

beſißt, z. B. dinaho von fich ); adjectiviſch: dambé ſein Lohn, dipadzú ſein Vater , dubýró ſein Bauch; verbal : darãcré er felbft ſchämt fich , dinbikianghi sai er bedauert fidy, dubý er ſelbſt ſieht.

10

Die Demonſtrativa hic , iste , ille , is , werden , wenn ſie

der Nominativ bes Verbums ſind, durch die Form der dritten

Perſon am Verbum ausgedrückt, 8. B. sucá er liebt, icoto er ſtiehlt. Wenn ſie aber in einem anderen Caſus beim Verbum ſtehen , ſo werden ſie durch i oder s mit den entſprechenden

Präpoſitionen bezeidynet , 3. B. idiohó ihm , semboho mit ihm , sai für ihn. Daneben kommen jedoch als felbſtändige Demonſtrativa vor :

Eri, ighi dieſer, Plur. eridzá , für Masculinum und Femi ninum , und für alle Caſus. Eró jener , Plur. eróá , wenn von Perſonen die Rede iſt.

Robó derſelbe, Plur. robóá , von Perſonen. Uró das , dieſes, ohne Plural. Cohó dieſes , jenes , ohne Plural.

Sie haben in allen Caſus dieſelbe Form . Die Poſſeſſiva werden durch ein Präfir am Nomen aus: gedrüdt , wie im folgenden Kapitel gezeigt werden wird. Bom Relativum . die Syntar.

Viertes Kapitel . Von der Abwandlung der Subſtantiva , Verba und Präpoſitionen mit den Pronomen. Die Nomina und Verba haben in dieſer Sprache feine verſchiedenen Endungen nach Caſus oder Tempus. Dagegen werden ſie verändert durch gewiſſe Präfire, weldje am Nomen das Pronomen Poſſeſſivum , am Verbum das Pronomen Per ſonale ausdrücken. Nach der Verſdiedenheit dieſer Präfire unterſcheiden wir beim Nomen und Verbum verſchiedene Ab

wandlungen , und zwar , da dieſelben Präfire fid, beim Nomen

wie beim Verbum finden, ſo gilt audy für beide dieſelbe Eins theilung.

Daſſelbe gilt aud von den Präpoſitionen , welche

die Caſus bilden , wenn ſie mit einem Pronomen Perſonale verbunden ſind .

Folgende Tabelle gibt eine lieberſicht der fünf Abwand lungen : Pluralis.

Singularis. 1. Pers. 2. Pers. 3. Pers .

ich

2. Pers. 3. Pers. 1. Pers . inclus . exclus.

ſie ihr

du

er

wir

mein 1. Abw . hi 2. Abw , hi

Dein dein

fein

unſer

ihr unſereuer

e

i

hi- de

cu- a

e-a

ey

S

hi- de

ey - a

S -a

3. Abw. bidz

edz

se

hidz - de

C-a , k- a k- a

edz -a

se - a

4. Abw , hi 5. Abw . dzu

e

si

hi- de

cu - a

e- a

si -a

a

su

dzu- de

ou - a

a- a

su- a .

wir

i- a

Man ſieht hieraus , daß die dritte Perſon es iſt, welche ſtets das charakteriſtiſche Zeichen der verſchiedenen Abwands lungen trägt, während die beiden anderen Perſonen in mehren derſelben gleiche Formen haben. Es iſt daher auch leicht, aus der dritten Perſon ſtets die beiden anderen abzuleiten .

Regeln der fünf Abwandlungen. Die erſte Abwandlung hat für die dritte Perſon das Präfir i , wie bei padzu Bater , ipadzu ſein Vater , cotò ſtehlen , icotò er ftiehlt.

Die zweite Abwandlung hat für die dritte Perſon das Präſir s , wie bei ambè lohn , sambé ſein Lohn , arancrè fic ſchämen , sarancrè er djämt ſich. Für die dritte Abwandlung gilt das Präfir der dritten

Perſon se , z. B. ebayà Klaue, sebayà ſeine Klaue , eicò ruhen , seicò er ruht. Die vierte hat in der dritten Perſon si , ž. B. hatè Ges

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jellſchaft, Wohnung , sibatè feine Wohnung, på todt ſein, sipd er iſt todt.

Die fünfte hat das Präfir su für die dritte Perſon, 8. B. býrò Baudy, subýrò ſein Baudy, ucà lieben , sucà er liebt.

Nach dieſen Regeln wollen wir nun Beiſpiele für jede

der fünf Abwandlungen am Nomen geben , indem wir die Beiſpiele für das Verbum für das folgende Kapitel verſparen. Beiſpiel der erſten Abwandlung : padzù Vater. Sing. hipadzù mein Vater , epadzù dein Vater, ipadzù

fein Vater , Plur, hipadzude unſer Vater (excl .) , capadzuà unſer Vater (incl.) , epadzuà euer Vater, ipadzuà ihr Vater, ihre Väter.

Anm. Das a des Plural wird im Pluralis inclusivus

der erſten Perſon zuweilen weggelaſſen , und man ſagt blos capadzu. Dies gilt auch für die übrigen Abwandlungen. Zu dieſer erſten Abwandlung gehören die Nomina , die mit i anfangen , und nicht unter den folgenden Abwandlungen aufgeführt ſind, ferner : anha Tante , badzu Raudh, bakiribù Ramm , bacobà Banane , babaeche oder bebetè Treppe,

baekè Nichte , baerù Ferſe, baetò Stab , be Ufer, Rand, beba , bebatè die Schläfe, bedzè Stiel, bedzeri Haare, behè , behetè Wunde , benã Scherbe, benhè Dhr , besì

traurig , bewõ Baumftamm , bidzancrò Geſicht, bŷ Fuß, bỹdi Aſche, býké jüngere Schweſter , bò Arm , bocò Taſche, bodzo Beil , bu Aehre , buånghetè Sünde , bucrenkė Rucu,

bucupý Maisfolben , budewò Begräbniß , bunhicò Schweiß, buonheté Güte , burò Rinde , Schale , buyễwohò Körper,

buyò viele , cadamỹsì Ader, canghitè gutes Werk, caye Morgen , cò Fruchtfern , cobè Stirn , cobè ſtinkend, conecà Hinterhaupt , cotò Wurfſpies , crabù Bruſt , cramemù Riſté, craerù Erdhaufen , crobecà Sdale , crocrà troden , crodi ſtarf, cronè nadt , cropobò Krieg , crotè dichte Flüſſigkeit, crù Schwanz, crudzã Ende , crutè Tuch, Zeuch, cu Flüſſigkeit, cucù Dheim , cudù Knie , dedenhè Tante, dehebà Bauer,

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de Mutter , dŷ Haupthaar , dù Laus , dubè Befehlshaber, dzà Zahn , dzacà Schwiegervater, dzè Name, dzedzè ältere Schweſter, dzidè Frauengemach, dzò Arznei , dzò Neffe, dzù Waſſer, e laft, ebedzù Quelle, ebeyà Schienbein , hè Eins

getpeibe , hebaru jotattos , henandal Cpan, 6plitter , hò Faden , yacrord Angel , yarù Pfeil, yaehè Nichte , kỹdi Schimmel, kiechi Haar , madzd geröſteter Mais , mama Bruſt, Ziße , maenà Paliſſade, me Knochen , merà Feld, merata Eiſen, mỹghŷ Roſenkranz, mu Wurzel , mucri Nabel, muhè Fiſcherneß , mutè Verſtopfung, naembi Naſe, ne Hals, nebarù Schulter, nhaehi Loskaufung, nhecarà näſelnd, nheprù Hahnfamm , nhiké Großvater , nbù fleines Rind , nhuanhà Neffe, nunù Zunge , padzù Bater , paidenhè , payē Dheim , paewi Sabadspfeife, pepetè Fußſohle, pýcà Bank, pitè Neß, po Auge , ponhè unanſtändig, popd älterer Bruder , potù

ſchredlich, prenhe Leber , pri Blut , puru Blume, rae männ lid , rò Kleid , runhù Topf, sà Fett , sada Flinte , saibò Achſel, sanè Stoff, se Herr , si Herz , sinhã Nachfolger, sombị Rispe des Mais , soncd Urin , songà Flaumfedern, tçambù Ropf, tcerero Rohrpfeife, tcetà Mart, tcetò budelig, tcihè Galle, tconca Spiße , tconcupy Knüttel , tçõhò Menſdy, te Neffe, Enfel, tehatè Seite , teipri Ader , teke Enkelin,

tenbà Nichte, tidzehehobò Bliß , tinghi Gerte , td Großvater, tù Fleiſch der Früchte, wanhenė Landhaus , wanhubatça Theil, wararà muſikaliſches Inſtrument, warud Spiegel , wasù link,

wò Weg , wodò betrunken , wõ Bein , wongherè arm, woré Arm eines Fluſſes, worò Rippen , worore Dolmetſcher, -

und alle mit dieſen zuſammengeſeßten Wörter. Auch gehören hierher die Präpofitionen bambù, betè für, auf (Erwartung), bd von , debò mit , dezenè vor ( Furcht), nd von , wegen,

penehò in Gegenwart , wobohò hinter , wonhehe unter. Beiſpiel der zweiten Abwandlung : ambè Lohn. Sing. hiambè mein Lohn , eyambe dein Lohn , sambè fein Lohn, Plur. hiambède unſer Lohn (excl.), cambè, cambed unſer

Lohn ( incl.), eyambeà euer Lohn, sambeà ihr Lohn, feine Löhne.

So gehen anhi Seele , ambè Lohn , ami Speiſe, aribà

Schüſſel, aerã Blatt , einhè Renntniß , enki Vieh , erà Haus, etsamý Verwandter , etsonbò der Nächſte, ewõ Spur , und die Präpoſitionen ai für , aibý von , amy für, embohò mit, und alle Compoſita obiger Wörter. Auf dieſelbe Abwandlung ſind auch die folgenden Wörter zurüdzuführen : marà Gefang , mýsã Hand , wàti ſauer, und die Präpoſition mandi mit, doch mit der Abweidyung, daß fie nach dem Pronominalpräfir a einſchieben , z. B. hiamòsă

meine Hand , eyamỹsã deine Hand , samýsã ſeine Hand. Beiſpiel der dritten Abwandlung: ebayà Klaue. Sing. hidzebayà meine Klaue , edzebayà deine Klaue, sebayà ſeine Klaue , Plur. hidzebayàdè unſere Klaue (excl.),

kebayáá unſere Klaue (incl.) , edzebayáá euere Klaue , se bayáá ihre Klaue , ſeine Klauen.

Anm. In der dritten Perſon verſchmilzt das anlautende e mit dem e des Präfires (se).

Hierher gehören: ebayà Klaue, ecodò Mundvorrath, ecudù Gelenfe, eicà Speidel , eyabà Schulter, eyeme Hecke,

end Bart, enae Puls , mit ihren Derivaten . Beiſpiel der vierten Abwandlung: baté Wohnung.

Sing. hibaté meine Wohnung , ebatè deine Wohnung, sibaté ſeine Wohnung , Plur. hibatédè unſere Wohnung (excl.), cubateà unſere Wohnung (incl.), ebateà euere Wohnung , sibateà ihre Wohnung oder ſeine Wohnungen . Zu dieſer Abwandlung gehören alle Nomina, welche von

Paſſiven, oder von Verbis Neutris der vierten Abwandlung abgeleitet ſind, ferner die zwei Wörter : ló Hißblatter, dimŷ Fleck. Beiſpiel der fünften Abwandlung : býrò Bauch. Sing. dzubýrò mein Bauch , abýrò dein Baudi, subýrò ſein Bauch, Plur. dzubýròdè unſer Bauch ( excl.), cubýróá unſer Bauch (incl.) , abýróá euer Baucy, subýroà ihr Baud ), feine Bäuche. 1

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Anm . Die mit u beginnenden Wörter dieſer Abwands lung verlieren dieß nach den Präfiren aller drei Perſonen,

3. B. uwò Schwager , dzuwò mein Schwager, awò dein Schwager, suwò ſein Schwager u . f. w. Nach dieſer Abwandlung gehen alle Nomina, welche mit u anfangen , und außerdem noch folgende: andzè alte Tüdyer, awì Nadel , babasité Bratſpies , badà ein Blasinſtrument, badi Federſchmuck, bara Rorb , bebà Halsband von Knochen,

býrò Bauch, býbýtè Pritſche, boronumu Gefangener, Beute, bubangá Traube, bubenhò Ofen , bucunù Käfich , buibù Kürbisflaſche, buicù Pfeil, burehè Brei , buruhù Spindel,

cotò Speiſe, welche aufbewahrt wird , crayoté Nebel , crae Säbel , creyahè Sidiel, crò Stein , cronhahà gefochter Hirſe, cunubd Mehlftaub , curotè Löffel, damy laſt auf der Sdulter,

Bürde, dedi Umzäunung , dzità Schnur, eicorè geizig , endi Baumwolle, erù Sieb , ibà arren , inghe Vieh, yaridzi Sporn , yawò Hafen , keitè Manier , keitené fleißig , kibù

Kehlkopf , kỹhike Haarſieb , maibà Nachgeburt, Eiweiß , mairù Mehl von friſchem Mais , marã Feind , mecà Mal am Rörs per , mýmýcà Band, mýtè Eidam , nhupy Wein aus Mais, pepe Spielball, pobebà Aſdenfuchen , poponghi Spinnroden, pretoré lügenhaft, renghè Ehemann , rinè geſalzenes Fleiſch,

rutè altes Weib , sanhicrã großer Haufe von Eßwaaren, sasà eine Art Roc , sebý die Nieren , seridzè Bogen , seti

Band , setù Korb , tayù Geld , tamỹ Treibſtachel, tinhè Alfoven , torarã Brief, Budy, totonghi Stab , warandzi Arze nei , waridzà Mund , warudù Kuchen von gekneteter Brots

frucht, wimà Wedel , Fächer, wirapararà Maſchine zum Mahs len , woncurò Webſtuhl, worobŷ Neuigkeit , woroyà Spiou . Hierher gehört auch isù Feuer , Feuerholz, das gewöhn: lich nach der erſten Abwandlung, aber wenn der Beſiber von Feuerholz bezeichnet werden ſoll, nach der fünften geht und fein i abwirft, z. B. dzusù mein Feuerholz, asù dein Feuer

holz , susù ſein Feuerholz. Und ſo noch einige andere Wörter, welche der Gebrauch lehren wird.

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Fünftes Kapitel .

Von der Eintheilung und Conjugation der Verba.

Die Verba dieſer Sprache können in zwei Claſſen ein getheilt werden : Paſſiva und Ncutra. Unter Paſſivis ver ſtehen wir diejenigen , welche urſprünglich paſſiviſche Bedeu tung haben, ohne von Activen , wie in anderen Sprachen, abgeleitet zu ſein , wie di gegeben ſein , my gebracht ſein . Neutra nennen wir diejenigen Verba , welche die Bedeutung

eines Activum oder Neutrum haben , und kein Paſſivum bil den können. Denn obgleich einige derſelben active Bedeutung haben , wie ucà lieben , ſo paßt doch nicht für ſie die Bezeich nung Activa , weil ſie weder Paſſiva bilden noch das Object im Accuſativ ohne Präpoſition zu ſich nehmen , indem alle

Verba dieſer Sprache mit Präpoſitionen conſtruirt werden.

Um alle Zweideutigkeiten zu vermeiden, fann man auch ſagen , die Verba ſind entweder Paſſiva oder Nichtpaffiva. Die Sprache hat kein Verbum Subſtantivum , ſondern gebraucht dafür die Subſtantiva oder Adjectiva , welche fie zu Verbis macht, wie in der Syntax gezeigt werden wird. Die Conjugationen der Verba unterſcheiden ſich nicht durch verſchiedene Formen für die Tempora und Modi , fon dern haben für jedes Tempus und Modus nur Eine Form. Die einzige Verſchiedenheit beſteht in den drei Perſonen,

welche dem Verbum präfigirt werden , wie in dem vorigen Kapitel gezeigt wurde , und wie beim Nomen fünf Decli nationen angenommen wurden, ſo kann man gleichmäßig beim Verbum fünf Conjugationen unterſcheiden , von denen wir hier zunächſt das Präſens Indicativi folgen laſſen, und dann die Regeln geben wollen , nach welchen die übrigen Tempora und Modi gebildet werden .

Beiſpiel der erſten Conjugation : colò ſtehlen .

Indicat. Praſ. Sing.

Plur.

hicotode ( excl.) wir ſtehlen hicotò ich ſtehle ecotò du ſtieblft

cucutoà (incl.) ecotòà ihr ftehlt

icotò er ſtiehlt

icotòà fie ftehlen .

Zu dieſer Conjugation gehören folgende Neutra : aemburè eilen , babanhi hoffen , bahè fich einpacken , banarè fürdyten,

baeiwi mit der Hand berühren , be Furcht haben , bemè fich umſehen nach etwas , betè mit dem Körper berühren , bid zoncrà gähnen , bidzoncradà fich langweilen , bỳ laufen, bydzù durch ſeihen , bytò huren , buhò fich fåttigen , caha fehlgehen (von Pfeilen) , congo fich verbrennen, cotò ftehlen, craraidyò herabſteigen , cratçewi ſchwächen , crikiè bitten, crotçãbý fick tröſten , cuhè ungeduldig werden , curaempà einweichen (Wäſche u . . w.) , denā gerinnen , de begegnen, diò eintreten , dzeyà betrüben , dzuwi fortgehen , edè über

drüſſig werden , eibarà Appetit haben , enewi unverheirathet ſein , eriwi beſuchen , haebae lachen, ibuò wieder aufſtehen , yacò fich ekeln , kendè benachrichtigen , mýbà überſeßen (über einen Fluß) , mýdè Uebelkeit empfinden , muduché ſeufzen , natè arbeiten , nabetçè vergeſſen , neyentà wünſchen , neto, netonghi gedenken , nhà ſterben , nhanhikiè fich ſehnen , nhede

entfliehen , entkommen , nhicorò träge ſein , nhichrae wollen, nbikienghi Mitleid erregen , ponhù ſchwimmen , potçò auf wachen ,

( Neutrum ),

rè fich erzürnen , sacrè zerreißen

tçicrae fich ſträuben (von den Haaren ), tcohò haben , tè kommen , tŷ niederſteigen , titi zittern , towanhidò beſchmuzen, tù üben , tuyokiè Inſtwandeln , wakiè fehlen , wanhidd fich verbergen , wawãdà faften , wonghecri tou werden , den Vers

ftand verlieren , wi gehen , winè nicken , wodicò fämpfen, wodò ſich berauſchen , woicrae hinaufſteigen , woicrae babà idywimmen , wonhù beneiden – mit allen ihren Ableitungen. Kiriri - Sprache.

2

18

Nach dieſer Conjugation gehen audh folgende Paſſiva : benhè gezählt werden , býpi geführt , gebracht u . f. w. werden, bohè gemacht werden , netçò gewußt werden , netò betrachtet werden , nhenetà erinnert werden , desgleichen die mit i ans lautenden Verba , welche nicht bei den anderen Conjugationen

angeführt werden , wobei zu bemerken iſt, daß ihr i ihnen als Präfir der dritten Perſon dient.

Beiſpiel der zweiten Conjugation : arancrè ſich ſchämen.

Judicat. Praſ. Plur.

Sing. hiarancrè ich ſchäme mid) eyarancré du ſchämſt didy sarancrè er ſchämt fidy

hiarancrédé (excl.) , wir ſchå carancreà (incl.) men uns eyarancrèà ihr ſchämt eudy sarancrèà fie ſchämen ſtch.

Danach gehen folgende Neutra : andi riechen , duften, arancrè fich ſchämen , erachichi fich erholen , erenti nieſen .

Beiſpiel der dritten Conjugation : eicò ruhen.

Judicat. Praſ. Sing. hidzeicò ich ruhe

Plur.

hidzeicodè (excl.) wir ruhen keicòà ( incl.)

"}

edzeicòà ihr ruhet seicòà ſie ruhen . Anm. Da alle Verba dieſer Conjugation mit e beginnen, ſo verlieren ſie alle dieſes e in der dritten Perſon, deren Präfir se iſt. Anſtatt dieſes se wird zuweilen audy idz gebraucht, und dann bleibt das e ftehen : idzeicò er ruht. edzeico du ruheft seico er ruht

Nad dieſer Conjugation gehen folgende Neutra : ebayası pfeifen , eicò geneſen , ruhen , enunhè ſich hüten . Das Ver bum ebayasì wird zuweilen auch , mit Wegfal des e , nach der fünften Conjugation gebildet.

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Beiſpiel der vierten Conjugation: på todt ſein . Sing. hipà id bin todt

Indicat. Praſ. Plur. hipàdè ( excl.) wir ſind todt

"}

cupàà (incl.)' } epà du biſt todt sipà er iſt todt

epàà ihr ſeid todt sipàà fie ſind todt.

So gehen alle Paſſiva mit Ausnahme der bei der erſten

Conjugation angeführten , ferner folgende Neutra : bà fein, bæiwi aufſtehen , baha ( chwimmen , benhekiè ſcherzen, býprò fallen, bønè brechen (Neutr.) , býpè daſſ., byriripi fehlgehen (von Pfeilen ), býtè zurücffehren , cropobò Krieg führen , dabà

ausruhen , dadawi gebücft gehen, friechen , dadi fich feßen , dahi am Boden liegen , dato ſich frümmen, dzi fallen , encù bellen , enkè weinen, hehe ausgleiten, ftraudseln, hd fliegen, ibæ hin aufſteigen , idabà landen , yacré gähnen , yacri die Zähne flet [ chen , mè ſprechen , mit allen ſeinen Compoſitis, nè ſehen , mit allen ſeinen Compoſitis, nhù fauen , paný funkeln , pebawitçetò friedhen, perè herausgehen, peto hinken, pi ſein, prowi umfalen, puipù räuchern , sà geboren werden , sadà trocnen , zerſpringen, saiprì fpringen , saicrò feimen , sebd überkochen, sewi austreten (von einem Fluſſe), taprì zerreißen , tè fommen (gehört zur erſten Conjugation , wird aber zuweilen , wenn ein Adverbium vorhergeht , auch nach dieſer flectirt), teudiokiè ringen , tidzò regnen , tihiwi fich aufmachen , fortgehen , tinhecù nebeln , todi ſtehen , toprò ſich widerſpredjen , widerrufen, wi gehen, wirè taumeln , wonghebý fich verirren , – ferner alle damit zuſammengeſepten oder davon hergeleiteten Verba. Beiſpiel der fünften Conjugation : ucà lieben . Judicat. Pras. Sing. dzucà ich liebe

Plur.

dzucadè (excl .)

acà du liebſt

cucáà ( incl .) acáà ihr liebt

sucà er liebt

sucáă fie lieben .

wir lieben

2*

‫ܪ‬

20

Anm . Die mit u anlautenden Verba dieſer Conjugation verlieren dieſes u nad allen Präfiren , wie dies auch bei den Subſtantiven der fünften Declination der Fall war.

Nad) der fünften Conjugation gehen alle Neutra , die mit u anlauten , und ferner bayasì pfeifen , bidzorà , bidzoratò anſtaunen , byrò das Gebüſch nad Wild durchſtreifen , bukeri Uebles verfünden , eicò bedürfen , erekidi fragen , inið ver föhnen , ipabò bekennen , beidyten, keicò verbergen , maridzà

Krieg führen , nusì beſtimmen , torà fich verbeugen, woroby erzählen, woroyentà bewundern – und alle davon abgelei: teten oder damit zuſammengeſekten Verba .

Sechstes Kapitel . Von der allgemeinen Conjugation aller Verba. Von dem Indicativ Präſene ieder dieſer fünf Conju gationen werden die übrigen Tempora und Modi gleichmäßig abgeleitet, fodaß ſie nur durch die Pronominalpräfire von einander abweichen. Bevor wir daher ein allgemeines Beis ſpiel der Conjugation geben , mögen die Regeln , wonad die übrigen Tempora und Modi gebildet werden , vorausgehen . Das Jmperfectum des Indicativs wird burd) Hinzu

fügung des Adverbiums docohò , dorò dann, damals , aus dem Präſens gebildet , indem dorò vor , docohò aber nach dem

Verbum

geſeßt wird , 8. B. icotd docohò oder dorò

icotò er ftahl, dzucà docohò ich liebte. Das Präteritum des Indicativo wird aus dem Präs

ſens durch das Suffir cri gebildet , f. B. icotocri er hat geſtohlen, icotocrià fie haben geſtohlen, hicotocride wir haben geſtohlen .

Das Plusquamperfectum wird aus dem Präteritum durch Hinzufügung der Adverbien docohò oder dord gebildet : icotocri docohò er hatte geſtohlen . Das Futurum wird aus dem Präſens durch das Suffir di gebildet, welches , wenn noch ein Cajus oder

Adverbium auf das Verbum folgt , dem leßten Worte des Saßes angehängt wird , 8. B. icotodi er wird ſtehlen , icotò do tayudì er wird Geld ſtehlen. Der Imperativus und Permiffivus feßt do vor das Präſens, 3. B. do icotò er möge ſtehlen . Im Pers miffivus wird zuweilen noch das Adverbium proh nachgeſeßt: do icotò proh er mag ſtehlen. Er kommt auch im Präte ritum vor : do icotocri er mag geſtohlen haben , do pacri Zuweilen wird bo anſtatt do ge braucht, wenn es bedeutet , daß eine Erlaubniß erbeten wird, 8. B. bohiwi laß mich gehen .

er mag getödtet haben.

Der Optativus wird aus dem Indicativ durch Hinzu fügung des Abverbiums proh gebildet : icotò proh wenn er doch ſtöhle.

Der Conjunctivus wird aus dem Indicativ durd, die

Conjunction no wenn , weil , da , gebildet , 8. B. Prues. no dzuca da ich liebe , Imperf. nò dzucà docohò da id liebte, Praet. no dzucacri da ich geliebt habe , Plusquamperf. no

dzucacri docohò da ich geliebt hatte , Futur. no dzucadi da ich lieben werde.

Das Imperfectum des Conjunctivs wird auch durch Vor

ſegung der beiden Adverbien coho proh gebildet : coho proh dzucà id würde lieben. Dies kann je nad dem Zuſaminen

hang aud) für die anderen Tempora gebraucht werden. Alle Tempora des Conjunctivs fönnen auch noch auf

andere Art gebildet werden , indem man dem Indicativ das Wort inghi , Zeit , anhängt , 3. B. dzucainghi als ich liebte, icotocringhi wenn er geſtohlen hat , saranсreinghidi wenn er ſich ſchämen wird, und dann fann man auch noc no vor Teßen, 8. B. no dzucainghi.

Der Infinitiv wird durch den Indicativ ohne alle

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Veränderung ausgedrüdt , und wird aus dem Zuſammenhang erkannt, indem ihm ein anderes Verbum vorangeht , . B.

burè icotò es iſt ſchlecht zu ſtehlen (daß er ftiehlt ), særæ hicotò ich will ſtehlen , sucà do Tupãdi do hime ich glaube, daß ich Gott lieben werde. Das Gerundium in di wird ebenfalls durch den Indi

cativ ausgedrückt, welcher dem Subſtantivum in der Eigen ſchaft eines Genitivs nachfolgt, z. B. iwo icotò die Art zu ſtehlen.

Das Gerundium in do wird durch den Conj. Präſ. gegeben , 3. B. no dzucà oder dzucainghi indem ich liebe. Das Gerundium in dum und Supinum in um wird

durch den Indicativ Präf. mit vorgeſeptem dò oder bò aus gedrüct , f. B. dò dzucà oder bò dzucà daß ich liebe. In der dritten Perſon nimmt dò die Form des Reciprocums zu fidh, f. die Syntar.

Das Supinum in u iſt in dieſer Sprache nur den Paſ fiven eigen , und wird durch den Indicativ Präf. mit vors. gefektem bò ausgedrückt, 3. B. bò sipà oder dipà baß er todt iſt, todt zu ſein. Bei den Verbis Neutris muß die Conſtruction verändert werden , f. B. caughi bò sucàa idiohò werth , daß Alle ihn lieben , anſtatt werth geliebt zu werden .

Das Participium Präſens Act. endigt auf ri und nimmt anſtatt der Pronominalpräfire d , di ober du zum Präfir, je nach der Conjugation, zu welcher es gehört, näm lidh d in der zweiten und dritten Conjugation, &. B. daran creri ſich ſchämend, der , welcher ſich ſchämt, deicori der Geneſende ; di in der erſten und vierten Conjugation , ſ . B. dicotori der Stehlende , dipari der Verſtorbene; du in der

fünften Conjugation : ducari der Liebende. Die Paſſiva haben noch ein anderes Participium auf ri mit activer Bedeutung , welches du zum Präfir annimmt : dupari der Tödtende.

Auf dieſelbe Art werden auch die Participia Prät. und Fut, gebildet, nur daß da nods die Silben cri und

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di hinzutreten : dupacriri der , welcher getödtet hat , dipacriri

der Geſtorbene, dicotoridi der , welder ſtehlen wird. Das Participium Paſſivum hat die Endung te , welche den Formen des Indicat. Präſ. angehängt wird , f. B. ico toté das (von ihm) Geſtohlene, dzucatè der (von mir) Geliebte,

sipate der Todte oder Geſtorbene. Im Präteritum und Futu

rum nimmt es ebenfalls die Silben cri und di an , 8. B. sipacrite der, welcher geſtorben war , dzucatedi der , welcher

yon mir geliebt werden wird. Durd dieſelbe Partifel te werden Verbalia gebildet mit der Bedeutung : Urſache , Art, Ort , Werfzeug der durch das Verbum ausgedrückten Hands

lung , 3. B. sipate IIrſache, Art, Drt, Werfzeug des Ge tödtetwerdens . Audy hier wird das Präteritum und Futurum auf dieſelbe Art , wie vorſtehend, ausgebrücft. Das Verbale , welches die Handlung des Verbums in Allgemeinen bezeidynet , wird durch den Judicat. Präſ. gege ben , z. B. dzucà mein Lieben , meine Liebe , eyarancrè deine Scham , icotò ſein Stehlen , ſein Diebſtahl. Nady dieſen Regeln werden alle Verba gleichmäßig con

jugirt , weshalb es genügt , hier ein einziges Beiſpiel der Conjugation folgen zu laſſen , wobei auch nur die erſte Perſ. Sing. angegeben wird, indem ſich aus dieſer die übrigen Perſonen leicht ableiten laſſen. Conjugation des Verbum

cotò ftehlen.

Judicativus. Praes. hicoto id) ftehle.

Imperf. hicotò docohò ich ftabl. Praeter. hicotócri ich habe geſtohlen .

Plusquamperf. hicotócri docohò ich hatte geſtohlen . Futur . hicotódi id) werde ſtehlen.

Jmperativas . Praes. do hicotò daß ich ſtehle. Futur. do hicotódi daß ich ftehlen werde.

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Permissivus . Praes. do hicotò pròh id , mag ſtehlen .

Praeter. do hicotócri id) mag geſtohlen haben. Futur. do hicotódi id) mag ſtehlen wollen .

Optativus . Praes. $ Imperf. hicotò proh daß ich ſtöhle. Perfect. 8 Plusquamperf. hicotócri proh daß ich geſtohlen hätte.

Futur. hicotò proh di daß ich ſtehlen möchte.

Conjuuctivus. Praes. no hicotò daß , da ich ſtehle, hicotoinghi wenn ict) ſtehle oder ſtöhle.

Imperf. no hicotò docohò wenn , da idy ſtahl, cohò proh hicotò id ftohle, würde ſtehlen .

Perfect. no hicotocri da ich geſtohlen habe , hicoto cringhi wenn ich geſtohlen habe.

Plusquamperf. no hicotocri docohò da ich geſtohlen hatte. Futur. no hicotodi wenn ich ſtehlen werde , hicotoinghidi wenn ich ſtehlen oder geſtohlen habe werde.

Jnfinitivus. Praes . J Imperf. hicotò ich ſtehlen , daß ich ſtehle oder ſtahl.

Praeter . hicotocri id) geſtohlen haben , daß id) geſtohlen habe. Futur . hicotódi daß ich ſtehlen werde . Gerundium in di : hicotò ich zu ſtehlen . Gerundium in do : no hicotò , hicotoinghi id; ftehlend , in

dem ich ſtehle. Gerundium in dum und Supinum in um : do bicotò , bo hicotò zu ſtehlen , daß ich ſtehle, do dicotò daß er ftiehlt.

Participium act.: Praes. dicotórì der Steblende , Praeter. dicotócriri der , welcher geſtohlen hat, Futur. dico

tórídi der , welcher ſtehlen wird.

C

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Participium pass .: Praes. hicototé Das , was ich ſtehle, das von mir Geſtohlene, Praeter. hicotocrité Das, was ich geſtohlen habe , Futur. hicototédi Das, was ich ſtehlen werde.

Verbale : bicotò mein Stehlen , mein Diebſtahl, hicototé die Urſache, Art , Ort , Werkzeug meines Stehlens. So werden alle Verba , ſowol Paffiva als Neutra, con

jugirt. Die Paſſiva haben jedoch außerdem noch beſondere Formen für das Participium , welche wir an dem Verbum pà, todt ſein , zeigen wollen :

Participium act.: Praes. dupari der, welcher tödtet, Praeter. dupacriri der , weldier getödtet hat , Futur. dupa ridi der , welcher tödten wird.

Participium pass. auf ri : Praes. dipari der , welcher ge ſtorben iſt, Praeter. dipacriri der , welcher geſtorben war , Futur. diparidi der , welcher geſtorben ſein wird .

Participium pass. auf te : Praes. sipatè das Geſtorbene,

Praeter. sipacritè Das , was geſtorben war, Futur. sipatédi Das , was geſtorben ſein wird. Supinum pass. bò dipà , bò sipà getödtet zu werden .

Siebentes Kapitel . Unregelmäßige Verba. Unregelmäßige Verba find ſolche, weldie von der gewöhn lidhen Art zu conjugiren abweichen oder in ihren Formen mangelhaft ſind. Es ſind folgende: itù anfangen , im Begriff ſein , nù können , særæ wollen, te kommen , wi gehen , brocà eile dich , wò gehen.

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Itù anfangen , im Begriff ſein , kommt nur im Präſens vor, und nimmt keine Pronominalpräfire an , ſondern wird einfadı dem Verbum , zu welchem es gehört , angehängt, 3. B. hicotoitù ich bin im Stehlen begriffen , ecotoitù du biſt im Stehlen begriffen , icotoitù er iſt im Stehlen begriffen . Auf dieſelbe Art wird natè , im Begriff ſein , gebraucht. Nù fönnen , wird wie itù gebraucht, 3. B. icotonù er fann ſtehlen , icotonudỳ er fann nicht ſtehlen. Særæ fönnen , wollen , iſt unveränderlich), während das Verbum , mit welchem es verbunden iſt, die Pronominal präfire annimmt, 3. B. særæ hicotò ich will ſtehlen , særæ ecotò du willſt ſtehlen .

Tè kommen , wird regelmäßig conjugirt , mit Ausnahme der zweiten Perf. Imperat. , welche nicht do etė nach der Regel heißt , ſondern : terò fomm her.

Wi gehen , iſt ebenfalls regelmäßig bis auf die zweite Perſ. Sing . und Plur. und die erſte Perf. Plur. Imperat., welche ſo lauten : embỹ geh , bo cuwià oder embýcuwià laßt uns gehen , embġà geht. Brocà fommt nur in der 2. Perſ. Imperat. vor : broca eile , fomm ſchnell, brocaà fommt ſchnell. Wo gehen , iſt

ebenfalls mangelhaft , und wird nur in Fragen und Ant worten gebraucht, 3. B. mode ewd wohin gehſt du ? mo bechië hiwò idy gehe nady der Pflanzung. Mode ewotè wo biſt du geweſen ? wober fommſt du ? bo hi erà hiwotè idy

komme von zu Hauſe. Es hat keine anderen Tempora und Modi .

Zweiter Theil.

S y n t a

.

Erstes Kapitel . Von der Conſtruction des Nomen. §. 1 .

Von dem Subſtantivum , ſeinen Zuſammenſeßungen und Ableitungen . Wenn in einem Saße zwei Subftantiva in gleichem Verhältniß zu dem Verbum , d. h . in Appoſttion ftehen , ſo werden ſie durch die Präpoſition dò verbunden , 3. B. da

fommt der Weiße , mein Herr morè sitè cara do hipadzù. Wenn es mehre ſind, ſo werden alle folgenden ebenfalls durch dò verbunden , oder man ſeßt ſie mit dem Demonſtrativum

eri oder urò , z. B. tecrì caraì , eri hipadzù , eri hirendė, eri duboheri hinhunhù : ich ſehe den Weißen , meinen Herrn, meinen Kameraden , den Lehrer meiner Kinder. Wenn zwei Subſtantiva zuſammenſtehen, von denen das eine im Genitiv fteht, ſo wird dieſes ohne Präpoſition nach geſeßt, 3. B. das Haus Gottes erà tupā , der ältere Bruder meiner Mutter ipopò hidè.

i

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Erſte Ausnahme. Wenn der Genitiv den Stoff aug drückt, dann wird die Präpoſition dò gebraucht, z . B. eine Schüſſel von Thon aribà do bunhà, Brei von Mais, burehè

do masichi , eine Heerde Kühe enki do cradzò. Zweite Ausnahme. Wenn der Genitiv einen Drt bezeichnet, dann gebraucht man die Präpoſition mo , z. B. Schwein der Heide murawò mo iretçe , Pflanze des Feldes ubumanà mo imerà .

Zuweilen werden die beiden im Genitivverhältniß zu einander ſtehenden Subſtantiva durch ein Compoſitum aus

gedrückt. Dies geſdieht auf zweierlei Weiſe. Entweder man ſeßt das in Genitiv ſtehende Wort voran , wie im Deutſchen (die umgefehrte Compoſition ), 3. B. tçambusebè Kopfbedeckung, anſtatt sebè itçambù ; ipocù Thränen, anſtatt icù ipò Waſſer der Augen . Oder man läßt den Genitiv nachfolgen , wie in

dem lateiniſchen Paterfamilias (die regelmäßige Compoſition), Ž. B. icopò Augapfel, von cò Kern und pò Auge ; ideinù Chefrau, von idè Mutter und nhù oder nù Sohn, gleichſam : Mutter ſeiner Söhne. Anm . 1.

Bei der lepteren Art der Zuſammenfeßung

wird das Pronominalpräfir in die Mitte geſeßt, 3. B. ide hinù meine Frau, ideenù deine Frau , ideinù feine Frau,

während der erſte Theil der Zuſammenſeßung das Präfir der dritten Perſon unverändert beibehält. Bei der erſteren Art der Zuſammenſeßung dagegen wird nur das Präfir des erſten Subſtantivs nach den Perſonen verändert, 2. B. hipocù

meine Thränen , epocù deine Thränen , ipocù ſeine Thränen . Anm . 2. Bŷ Fuß , nimmt in der Zuſammenſeßung die Silbe ri , und bò Arm , die Silbe rò nad ſich, z. B. ebayà bý Nagel des Fußes , wird in der Zuſammenfeßung býri

bayà ; pò ibò Auge des Arms , d. h. Ellbogen , in der Zu ſammenſeßung boropò. Anm. 3.

Wenn ein Subſtantivum mit einem Adjecti

vum zuſammengeſeßt wird , ſo ſteht ftets das Subftantivum voran , z. B. erachi großer Mann , von era Mann und chi tang .

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Es gibt audy von Verbis oder Nominibus abgeleitete

Subſtantiva , 8. B. von Verbis die Verbalia dicotori Dieb, von cotò ſtehlen , siriritè Säge , von ri jägen. Auf ähnliche

Weiſe werden auch Ableitungen von Nominibus gebildet, 3. B. derari Hausbewohner, von erà Haus , buảnghete Bosheit, von buảnghe bös.

$. 2.

Vom Adjectivum . Die Numeralia ſtehen ſtets vor ihrem Subſtantivum , 8. B. bihè Tupã ein Einziger Gott , wachani aribà zwei Schüſſeln .

Eine Ausnahme machen cribæ , cribune , alle,

welches mit dem

Verbum zuſammengeſeßt wird und dieſem

nadyſteht, 3. B. tecribæ fie famen alle, desgleichen wohoyé

alle, welches , ohne eine Zuſammenſeßung zu bilden , dody dem Subſtantiv nadıgefeßt wird.

Die anderen Adjectiva werden gewöhnlich nad ihrem Subſtantiv geſeßt, wie irócotçó idwarzes Kleid. Ausge nommen ſind die Participia Paff. auf te , welche, wenn ſie adjectiviſch ſtehen , ihrem Subſtantiv vorangehen, 3. B. siri

yanetè udzà ein geſchliffenes Meffer. Ebenſo werden die Adjectiva, wenn ſie im Prädicat ſtehen, dem Subſtantiv voran geſtellt, f. B. chedè sutù die Frucht iſt reif. Es gibt in dieſer Sprache zwölf Partifeln : bè , bù , crò, crù , eprù , he , hò oder hoi , yà , mù oder mui , nù , rd , word, welche gewöhnlich mit den Adjectiven der Zahl , des Maßes , der

Farben u. a. zuſammengeſeßt werden , je nach der verſchie denen Art von Subſtantiven , zu welchen ſie gehören. Die Adjectiva, mit welchen dieſe Partifeln verbunden werden, ſind folgende: a) Adjectiva der Zahl bihe ein , wacháni zwei, wachanidikiè drei, yò viel ; b ) Adjectiva des Maßes pi oder

pinetè flein , yẽ groß , mù oder munetė furz , chi lang, kempè fein , tu dict, tò oder totò rund ; c) Adjectiva der Far ben cù weiß , cotcd dwarz, hè roth , cutçù fleiſchfarben,

erà grün , gelb , cracù blau , kenkè weiß, hell , dzodzò glän:

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zend , nè , nù hell; d) andere Adjectiva crà trocken , tçà hart. Jedes dieſer Adjectiva nimmt bald die eine , bald die andere der obigen zwölf Partikeln zu fich), nady folgenden Regeln : Die Partifel be wird gebraucht, wenn das Adjectiv zu einem Subſtantiv gehört, welches Berge , Schüſſeln , Bänke

u . f. w . bedeutet ; man ſagt dann bebihè , bepì , becù n . f. w. Bù iſt die gebräuchlidyfte Partikel, welche bei den meiſten Subſtantiven Anwendung leidet , beſonders aber wenn es

Häuſer , Pfeile , Gefäße, Aehren und lebende Gegenſtände mit Ausnahme der Vögel ſind; man ſagt dann buchi , bucù, butçà .

Crò Sternen , u. f. w. , Crù

wird gebraucht bei Namen von Vögeln , Steinen, und runden Dingen , wie Beeren , Früchte, Augen wo man ſagt: cropi , croyè , crokenkė. wird gebraucht bei Flüſſigkeiten und Flüſſen , wo

man ſagt: cruyễ , crunè, cruhè.

Eprù bei Bündeln und Trauben , Ø. B. epruyè.

He bei Holz und Beinen , oder Dingen, die aus Holz gemacht ſind, f. B. heyê , hetù, hecrà. Ho oder hoi bei Seilen, Schlingpflanzen , Fäden und

Schlangen, 8. B. hobihè , hoimù. Zu bemerken iſt, daß ho mit Zahladjectiven und chi, nè , tçà , mit den übrigen Ad jectiven aber hoi gebraucht wird.

Ya bei Gegenſtänden von Eiſen , Knochen oder ſpißigen Dingen , 3. B. yanè , yacù.

Mui oder mu bei eßbaren Wurzeln, 3. B. muichì, muicù. Mit Zahladjectiven und ne wird mù , mit den übrigen Ad jectiven mui gebraucht.

Nù bei Löchern , Brunnen , Deffnungen , Feldern , Umzäu nungen , Z. B. nuyệ , nuchi , nucù. Rò bei Kleidern, Zeuchen und Häuten , g. B. rocù , roč. Worò bei Wegen , Geſprächen , Reden , Geſchichten , 8. B. worochi , woroyệ. Anm. 1. Dieſe Partifeln werden nicht immer mit den

genannten Adjectiven verbunden , vielmehr kommen die Zahl adjectiva oft ohne dieſelben vor , ebenſo kempè, cotçò, cutçù,

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cracà.

Aber die anderen oben angeführten Adjectiva verlans

gen nothwendig eine jener Partikeln. Anm . 2.

Einige dieſer Adjectiva nehmen feine Partifel

zu fich, wenn ſie mit einem Verbum oder Nomen zuſammen geſeßt ſind, ſo yo , viel , in Zuſammenſeßung mit einem Ver bum , 8. B. teyd oft fommen , oder kommen (von Vielen) ;

mù , munetė , chi in Zuſammenſeßung mit einem Nomen, 8. B. eremunetė ein kurzer Mann , tidzichi eine lange Frau,

honachi ein langer Hals.

§. 3 .

Vom Relativum und Interrogativum . Es gibt in dieſer Sprache fein Wort , welches unſerem Relativum : welcher, welche, welches entſpricht, fondern man bedient fich anſtatt deſſen der Participien oder Verbalien, oder man verändert die Conſtruction . Es gelten in dieſer Hinſicht folgende Regeln : Wenn das Relativum das Subject eines Verbum , Neu :

trum oder Paſſivum iſt, ſo gebraucht man das Participium auf ri , 3. B. Gott , welcher mich liebt : Tupã ducari hidiohò,

Peter , der ſeinen Feind getödtet hat : Però dupari dumarà. Wenn das Relativum das Object eines Verbum Paſſi vum ift, ſo gebraucht man das Participium auf ri oder te, 8. B. Peter, welchen ich getödtet habe : Però dipacriri hinhà oder sipacritè hinbà . Wenn das Relativum Dbject eines Verbum Neutrum ift,

ſo gebraucht man das Verbale oder das Participium Paſſivi auf te, z. B. ich habe ihm gegeben, um was er mich gebeten

hat : dicri icrikiè ober icrikietė, dies iſt Das , was ich will urò dzucà oder dzucatè.

Wenn das Relativum nicht Subject oder Dbject iſt, fons

dern in einem anderen Caſus beim Verbum ſteht, dann wird

der Saß ohne Relativum in zwei getrennten Gliedern aus gedrückt, f. B. der Weiße , mit welchem id) kam , ift bös, wird ſo ausgedrücft: der Weiße iſt bös , id) fam mit ihm :

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buảnghè caraì , sembohò hitè , dies iſt der Neger , welchem

ich den Brief gegeben habe : erì tapanhù, idiohò sidi torarã hinhà.

Wenn das Relativum ſich auf die IIrſadhe, Art , Ort oder Werkzeug der Handlung bezieht , ſo gebraucht man das Verbale auf te , 3. B. dies iſt der Ort , wo ich ihn getödtet

habe : mo urò sipacritè , dies iſt das Haus , in welchem ichy geſchlafen habe : mo ighị era dzunutè. Pronomina interrogativa ſind adjè wer ? udjè oder sode was ? 3. B. adjè diteri wen ſehe ich ? udjè enatè was thuſt du ? sodè eme was ſagſt du ? Wenn aber sodè nicht mit einem Verbum , ſondern mit einem Nomen ver

bunden iſt, ſo wird es nachgeſeßt, z . B. woroby sodè was für Neuigkeiten ?

Dies gilt jedoch nur vom Nominativ und Accuſativ; wenn aber das Interrogativum in einem anderen Caſus ſteht, gebraucht man das Suffir de, welches im Genitiv dem Nomen, im Dativ oder Ablativ der Präpoſition angehängt wird , 3. B.

weſſen iſt dieſe Art : bodzodè ighị ? zu wem fommt er : saidè site ? von wem wurde es gethan inhadè si niò ?

Zu dem Relativum fann man die Wörter aetçi , utçi rechnen, welche ſid) auf ein Subſtantivum beziehen, von wel chem die Rede war, und deſſen Namen man ſich nicht erinnert, und zwar wird aetçi von Perſonen , utçi von Saden gebraucyt.

§ . 4.

Vom Comparativus und Superlativus . Die Comparative und Superlative werden nicht durdy Veränderung des Poſitivus gebildet , ſondern auf andere Art ausgedrüdt .

Die erſte Art, den Comparativ auszudrücken , beſteht darin, daß man von der einen Sache das Gute , von der anderen

das Solimme ſagt, z. B. anſtatt zu ſagen : dieſes iſt beſſer als jenes , ſagt man : urò dicanghiri, urò iburé, d. h . dieſes

iſt gut , jenes iſt ſchlecht.

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Die zweite geeignetere Art, den Comparativ auszudrüden , beſteht darin , daß man dem zweiten Glied der Vergleidung die Präpoſition bò beifügt , z. B. Fleiſch iſt jdmachafter als Fiſdy: ità cradzò bò mydzè; die Kirche iſt höher als das

Haus des Prieſters: hechi erà tupã bò serà warè. Den Superlativ auszudrücken gibt es ebenfalls zwei Arten.

Die eine geſchieht vermittels der Adverbien cruby

fehr, idzã wahrhaft, mit Hinzufügung von bò hohocribæ über alle Dinge , 3. B. canghi idzã bò hohocribæ gut über Alles, d. h . der Beſte, burè crubý bò hohocribæ bős über Alles , d. h . der Schlimmſte. Die zweite Art den Superlativ auszudrüden iſt, daß man das Adverbium widò oder widóba

hinzufügt, welches überaus bedeutet , 3. B. canghiwidóbæ-. überaus gut, der Beſte, dzucáwidobæ do tupã ich liebe Gott über Ades. Zu bemerken iſt, daß idzã und widò ſtets init

dem Nomen oder Verbum zuſammengeſeßt werden .

3 w eites Kapitel . Von der Syntar des Pronomen. Von dem perſönlidhen Pronomen hietçã ich, ewatçã du u . ſ. w. iſt nichts weiter zu ſagen, als daß ſie zuweilen in abgekürzter Form mit Weglaſſung der erſten Silbe gebraucht werden , z. B. tetçã id) komme. Von den Pronominalpräfiren wird unten beim Verbum die Rede ſein .

Das Prvnomen Demonſtrativum wird , wenn es im Nominativ fteht, durch das Präfir der dritten Perſon aus

gedrüdt , wenn es aber in einem anderen Caſus ſteht, durch das Präfir mit Präpoſitionen , was weiter unten bei der Kiriri - Sprache.

3

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Syntar der Verba und Präpoſitionen ausgeführt werden wird. Hier wollen wir nur von dem Pronomen possessivum und reciprocum handeln.

§. 1 .

Vom Pronomen Poſſeſſivum . Von der Bildung der Poſſeſſiva durch die Pronominal: präfire war im erſten Theile die Rede ; hier ſollen nur einige

Subſtantiva erwähnt werden , welche von der allgemeinen Regel eine Ausnahme maden . Zunächſt find diejenigen Subſtantiva zu bemerken, welche

die Präfire nicht unmittelbar, ſondern vermittels eines anderen allgemeinen Subſtantivs annehmen . Es ſind die folgenden : 1. Die Namen der Hausthiere nehmen die Poffefſivs präfire nidyt ſelbſt , ſondern vermittels des Subftantivs enki, Vieh , an. lim daher auszudrüden : meine Kuh , ſagt man

nicht hicradzò , ſondern hienki do cradzò , indem die Präpos ſition do dem Namen des Thieres vorgeſeßt wird. Daſſelbe iſt bei den folgenden Subſtantiven der Fall. 2. Die Namen des Wildes , der Waldfrüchte und aller eßbaren Dinge , welche man von außenher nimmt , nehmen das

Präfir vermittels des Wortes vaprù , alles Dieſes , zu fich, 8. B. dzuaprù do murawò , do kenti mein wildes Schwein , mein Waldhonig . 3. Die Namen gekochter Dinge nehmen das Präfir ver mittels des Wortes ude an , welches eine gekochte Sace

bedeutet, 8. B. dzudè do ghinhè , do cradzò meine gefochten Bohnen , mein gefochtes Fleiſch. 4. Die Namen gebratener Sachen nehmen in gleicher

Weiſe upodò etwas Gebratenes , zu fic ), 8. B. dzupodò do buke mein gebratener Hirſch. 5. Bei den Namen von Gemüſen , die aus Pflanzungen geerntet find, braucht man udjè Gemüſe, 8. B. dzudje do ghinhè meine von mir geernteten Bohnen.

6. Bei dem Namen im Feld gebauter Brotfrucht uanhi

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Feldbeſtellung, 8. B. dzuanbi do muicù die von mir gebaute Brotfrucht .

7. Bei Namen von Früchten , welche grün geſammelt werden, um im Hauſe zu reifen , gebraucht man ubo , die allgemeine Benennung ſolcher Früchte, 3. B. dzubò do ucri, do bacobà meine Mango8 oder Bananen .

8. Bei den Namen gefundener Sadjen uitò , etwas Ges fundenes , z. B. dzuitò do udzà mein Meſſer, das ich gefun den habe.

9. Die Namen von Kriegsbeute werden in gleicher Weiſe mit boronunù Beute, zuſammengefeßt, 3. B. dzuboronunù do rò mein erbeutetes Kleid .

10. Namen von Dingen , welche vertheilt werden , wie Wild , Pfeile u. dgl. nehmen das Subſtantiv ukisi Antheil, zu fidy, 3. B. dzukisi do murawò mein Schwein , welches

mir als Antheil zugefallen iſt). In derſelben Bedeutung ge braucht man auch wanhubatçã Antheil. 11. Die Nainen von Geſdenken, welche Ankömmlinge zu geben pflegen, werden in gleicher Weiſe mit ubà Geſchenf, verbunden , 8. B. dzubà do sabucà mein (mir geſchenktes ) Huhn.

12. Die Namen von Dingen , welche getragen werden , nehmen das Subſtantiv e Laft, zu ſich, das audy mit vielen anderen Wörtern gebraucht wird , 8. B. hiè do bacobà , do cradzo , do muicu , do isù meine Bananen , mein Fleiſdy, meine Brotfrudt , mein Brennholz (das ich getragen habe) . Anm. 1. Diejenigen Subſtantiva , welche die Poffeffiva vermittels der fünf leßten Wörter uito , boronunù , ukisi ,

ubà und e zu ſich nehmen , werden auch zuweilen unmittelbar mit jenen verbunden , doch haben ſie dann eine verſchiedene Bedeutung , Z. B. hirò heißt mein Kleid , das ich aber nicht gefunden oder als Beute erhalten 11. ſ. w. habe. Die vorher (unter 1 bis 7) genannten Subſtantiva aber nehmen nie die Poſſeſſivpräfire unmittelbar zu ſich.

Anm. 2. Die genannten Gegenſtände fönnen je nach den Umſtänden ihre Poſſeſſiva vermittels verſchiedener Sub 3*

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ftantiva zu fid) nehmen, z . B. hienki do sabucà mein Huhn ( das id, gezogen habe) , dzupodò do sabucà mein gebratenes Huhn, dzudè do sabucà mein gefochtes Huhn, dzukisi do sabucà mein (auf meinen Antheil gefallenes) Huhn, dzubà do sabucà mein (mir geſchenktes) Huhn u. f. w.

Die zweite Claſſe von Subſtantiven , welche von der allgemeinen Regel der Poſſeſſiva eine Ausnahme machen, find die durdy die regelmäßige Compoſition verbundenen Wörter, welche die Präfire vor dem zweiten Theile der Zuſammen feßung annehmen , wie oben Kapitel 1 , . 1, Anm . 1 gezeigt wurde .

Die dritte Claſſe von Subſtantiven , welche von der allges

meinen Regel der Poſſeſſiva ausgenommen ſind, ſind folche, die überhaupt kein Poffeffivum geſtatten , wie Himmel, Wald, Mann, Weib , während die übrigen ſtets mit einem Poffeffi vum verbunden ſind , auch wo wir im Deutſchen es wegzus

lafſen pflegen ; wir ſagen z. B. Peter war in Pauls Hauſe, aber in dieſer Sprache heißt es ſtets : wicri Però mo serà Paulo Peter war in Pauls ſeinem Hauſe. Schließlich iſt noch zu bemerken ; daß die Poffeffivpräfire niemals allein ſtehen fönnen ; wenn man z . B. fragt : weſſen

iſt dieſes Meſſer ? sudzade igby ? fo antwortet man nicht dzù mein , ſondern dzudzà mein Meſſer.

§. 2. Vom Pronomen Reciprocum . Die Reciproca werden durch die Partikeln d , di , du gebildet , wie im erſten Theil Kapitel 3 gezeigt wurde.

Das ſubſtantiviſche Reciprocum wird gebraucht, wenn die Handlung ſich auf die handelnde Perſon bezieht , 3. B. er arbeitet für fid natè didohò , er fürchtet für fich felbft banarè didzene , er tödtete ſich ſelbſt pacri dinah), fie haben ſich mit einander verheirathet picrià didebò. Man ſieht aus

vorſtehenden Beiſpielen, daß dieſes Reciprocum nur mit Präs poſitionen gebraucht wird.

37 .

Auf ähnliche Weiſe fönnen auch die Pronomina der erſten und zweiten Perſon conſtruirt werden, 3. B. dicri hin hahò ich gab mich ſelbſt, bisapricri ewatçã enahơ du haft dich ſelbſt gegeißelt.

Das adjectiviſche Reciprocum wird gebraucht, wenn von Dingen die Rede iſt, welche dem Subject des Saßes gehö ren , 8. B. Paul wurde in ſeinem Hauſe von den Indianern getödtet pacri Paulo no nhihò mo derà . Hier ſagt man derà , weil es das Haus des Paul bezeichnen ſoll, wäre aber von dem Hauſe der Indianer die Rede, fo müßte man ſagen

mo serà in ihrem Hauſe. Zuweilen wird dieſem Reciprocum noch das Suffir ho beigefügt: moderahò in ſeinem eignen Hauſe. Es wird ftets mit Subſtantiven verbunden.

Das verbale Reciprocum wird durch dieſelben Partikeln gebildet, welche mit einem Verbum verbunden werden, und tritt dann ein, wenn das ſubftantiviſche Reciprocum sui, sibi , se , welches in unſern Sprachen nur als Casus obliquus

vorkommt, nach der Eigenthümlichkeit dieſer Sprache im Nomi nativ zu ſtehen kommt , wie dies bei Paſſiven der Fall iſt. Als Beiſpiel für alle drei Caſus des lateiniſchen Reci procum , welche hier im Nominativ zu ſtehen kommen , diene folgender Saß : Petrus te precatur , ut miserearis sui , ut

auxilium sibi feras in onere portando , et se in amicum tuum suscipias: icrikiè Però endohò bo dinbikienghi eyai, bo duriwd ena , bo dimy end do erendè. Ale dieſe Reci proca ſtehen hier als Nominative bei den Verbis, indem dieſe

die Bedeutung haben : Mitleiden erregen , unterſtützt werden, angenommen werden .

Daſſelbe verbale Reciprocum wird auch gebraucht, wenn zwei Verba in einem Saße ſind, welche ſich auf daſſelbe Subject beziehen und das zweite von dem erften abhängt, indem dann das zweite als Reciprocum fteht, 8. B. Peter

will gegeißelt ſein : sucà Però do dibýsaprì, er ging um getödtet zu werden : wicri do dipà.

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Drittes kapitel . Von der Syntar der Verba.

Die Verba werden in dieſer Spradje in Verba Sub ftantiva, Paſſiva und Neutra getheilt. Ferner ſind die einen

einfach, die anderen zuſammengeſeßt, die einen poſitiv, die anderen negativ. Von allen dieſen fou hier gehandelt werden. $. 1.

Vom Verbum Subſtantivum . Es gibt in dieſer Sprache Fein eigentliches Verbum Sub

ſtantivum , ſondern daſſelbe wird ſtantiva mit vertreten , wobei zu dicat vorangeſeßt wird , 8. B. Paul ift Prieſter: warè Paulo.

durch die Adjectiva und Subs bemerken iſt, daß das Prä Gott iſt gut : canghi tupā , Wenn jedoch das Prádicat

mit einem Poſſeſſivs, Relativ- oder Reciprocum - Präfir verbuns

den iſt, ſo wird es gewöhnlich nachgefeßt, 3. B. Franz iſt mein Name : Francisco hidzè, Paul iſt ſein Herr : Paulo isè, Peter iſt ſein Vater : Pedro dipadzù. In dem Fall aber, wo mit dem Prädicat ein Genitiv verbunden iſt, wird es vorangeſtellt, obgleich es ein Pränominalpräfir hat, z. B.

isinhã tupã warè der Prieſter iſt Stellvertreter Gottes, serà tupã ro hechi dieſes hohe Ding iſt das Gotteshaus. Wenn das Prädicat mit einem Demonſtrativum , urò oder igby, ſteht, ſo wird es , wenn es auch ein Poffeffivpräfir hat, bald voran , bald nachgeſeßt, 3. B. dieſes Meſſer iſt mein : urò dzudzà , oder dzudzà urò. Wenn das Verbum Subftantivum einen Zuſtand auss

drüdt , ſo wird dem betreffenden Adjectivum die Silbe de angehängt, 8. B. cunhide es iſt kalt, canghikiede er iſt frank; doch ſagt man auch ohne dieſes Suffir blos cunhi, canghikie.

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Wenn das Verbum Subſtantivum mit einem anderen Verbum verbunden iſt (wie im engl. to be dying), ſo ges

braucht man itù oder natè , welche mit dem Verbum .zuſams mengeſeßt werden , f. B. nhuitù er ißt (he is eating), su nuitù er ſchläft (he is sleeping) , inhanatè er iſt im Sterben.

Sou jedoch etwas ausgedrü&t werden , was ſchon geſchehen war , ſo feßt man nið mit dem Verbum zuſammen , d. B. es

war ſchon zerbrochen : bysani), er war ſchon geboren : sani). Wenn das Verbum Subſtantivum die Bedeutung : haben,

hat, ſo wird es durdy tcohò mit der Präpoſition mò oder amỹ gegeben , z. B. tcohò tayù hiamy ich habe Geld , tcohò ami mo hierà ich habe Vorräthe in meinem Hauſe. Die Adjectiva vertreten nicht allein die Stelle des Ver bum : ſein , ſondern auch das Verbum : ſcheinen , mit der

Präpoſition ai oder sò vor der Perſon , welcher etwas ſcheint, 8. B. canghi urd hiai das ſcheint mir gut , burè cotò sai es ſcheint ihm unrecht, zu ſtehlen.

§. 2.

Vom Paſſivum und Neutrum , Simplex und Compoſitum. Viele Verba, welche active Bedeutung haben , werden hier unter die Neutra gerechnet, weil ſie fein Paffivum bilden

können und das Object nur mit einer Präpoſition zu fich nehmen.

Aus einem Nomen , welches , wie oben gezeigt wurde, die Stelle des Verbum Subſtantivum vertritt , kann auch ein Paſſivum gebildet werden , indem man es mit der dem Paſſi vum eigenthümlichen Präpoſition no verbindet. So bedeutet das Adjectivum cunhi falt, mit dem Verbum Subſtantivum falt ſein , und mit der Präpofttion no ale Paſſivum abges fühlt fein , 8. B. do cunhì end ich bin durch dich abgefühlt.

Ibuảnghè er iſt ſchlecht, buanghecri no dipop) er wurde von ſeinem Bruder ſchlecht gemacht (verdorben ). Nhù Sohn, in hudè ſie iſt ſchwanger, inhucri inhà ſie iſt von ihm geſchwän gert worden ,

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So können auch einige Neutra zu Paſſiven gemacht wer den , indem man ihnen die dem Paſſivum eigenthümliche Prä poſition no gibt , 3. B. bapi geworfen ſein , liegen , do bapi ená ich bin von dir geworfen . Idið eintreten , do idiò enà

ich bin von dir eingeführt (eintreten gemacht worden ). Dody find nicht alle Neutra dieſer Conſtruction fähig , ſondern nur die , deren Handlung durch einen Anderen veranlaßt werden kann. Audy fann man ſtreng genommen nicht ſagen , daß ſie zu Baſſiven werden , denn dann müßte das Nomen , wel dhes erſt im Nominativ ſtand , zum Ablativ mit der Präpo

ſition von , no , werden ; aber in unſerem Falle wird der Nominativ nicht verändert , ſondern nur der Caſus mit der

Präpoſition no hinzugefeßt , welcher hier mehr Ablativ der Urſache, als des Paſſivums zu nennen iſt.

Alle einfachen Verba dieſer Sprache ſind einſilbig , und wenn man den ganzen Wortvorrath der Sprache fennte , ſo würde ſich wahrſcheinlid) zeigen , daß fie durchaus aus eins ſilbigen Wörtern beſteht, weldje als Wurzeln dienen , um Compoſita zu bilden. Gewiß iſt, daß die meiſten Nomina und Verba , welche mehr als zwei Silben haben , Compoſita ſind. Weber die Bildung dieſer Compoſita fann keine beſtimmte Regel gegeben werden ; die Uebung muß lehren , ſowol die idon gebräuchlichen zu erkennen, als aud) neue zu bilden.

§. 3.

Vom Verbum Negativum . Jedes Verbum fann zu einem Negativum werden durch eins der Suffire dỹ oder kie , 3. B. dzucà ich liebe , dzu cadý oder dzucakie ich liebe nicht. Es läßt ſich keine allge meine Regel darüber geben , in welchen Fällen das eine oder das andere dieſer Suffire gebraucht wird ; doch iſt darüber Folgendes zu bemerken : Dy und kie werden ohne IInterſdied im Indicativ ges

braucht, aber in Antworten gebraucht man nur dy ; 8. B. willſt du gehen ? Antwort: ich will nicht widy.

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Kie wird ſtets im Präteritum gebraucht, welches dann ſeine Endung cri verliert , z. B. er war nicht geſtorben : pakie , nicht pacrikie , denn dies würde heißen : er war nicht ganz tobt , oder ſie waren nicht Ade todt.

Aber in Ant

worten des Präteritum Negativum wird dŷ gebraucyt, eben

faus ohne crì, z. B. tēdỳ er iſt nicht gekommen , wobei zu

bemerken iſt, daß die Verba , welche auf te endigen ,

das

Zeichen des Naſaltons ( ) über dem e erhalten , wenn dý darauf folgt. Wenn ein Adverbium oder eine Präpoſition dem Verbum

Negativum vorhergeht, ſo iſt kie gebräuchlicher als dỹ, . B. der Knabe weint , weil er feine Mutter nicht ſieht: enkè in huræ , no netçokie dide inhà. Daher wird im Conjunctiv

kie gebraucht, weil dieſer Modus ſtets ein Adverbium vor ſidy hat.

Im Futurum Negativum iſt kie gebräuchlicher als dý, um dieſes nidyt mit dem di des Futurum zu verwechſeln, wenn aber ein anderer Caſus, oder ein Adverbium auf das

Verbum folgt , kann man auch dỹ gebrauchen , weil dann

keine Zweideutigkeit ſtattfinden kann , f. B. didỹ hinhadi ich werde nicht geben.

Im negativen Imperativ oder Prohibitiv bleibt die dem poſitiven Imperativ eigenthümliche Präpoſition do weg , und

man gebraucht als Negation ſowol dû als kie , z. B. widŷ ewatçã fieh nid)t, dikie enadi gib nicht. Im Permiſſiv aber , welcher do beibehält , iſt kie gebräuchlich , Ž. B. do dikie enà du mögeſt nicht geben, do pakie du mögeft nicht töbten .

Zuweilen wird der Prohibitiv ohne die Negation entweder durch das Verbum pri laſſen , gebildet , z. B. do pri moro thu nicht alſo , do pri ecotò ftiehl nicht, oder durch andere

Partifeln , von denen am Ende dieſes g. die Rede ſein wird. Die Partikeln des Pluralis a und de werden ſtets den

Negationen dŷ und kie nachgefekt, 8. B. icotodġà ſie ſtehlen nicht, dzucakièdè wir lieben nicht. Daſſelbe gilt von der Partikel di des Futurum , 3. B. ecotokièdi du wirft nicht ſtehlen .

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Wenn Nomina als Berba gebraucht werden , ſo werden fie durch dieſelben Partifeln negativ , 3. B. hibodzodỳ urò

das iſt nicht meine Art, cangbikiè hietçã ich bin nicht gut. Außer dieſen zwei gewöhnlichen Negationen gibt es noch einige Partifeln, welche zuweilen denſelben Dienſtverſehen : 1. cò, wenn das Adverbium inarò vorausgeht, z. B. ticri dzò inarò hitecò es regnete, deshalb bin ich nicht gefommen ; 2. te, wenn

etwas verneint wird , was man nicht hofft oder nicht glaubt, Ž. B. ditè er gibt nicht; 3. norì- nè oder abgekürzt ri-nè mit dazwiſchen geſeptem Verbum dient als Prohibitiv, 7. B. nori panè tödte nicht, du ſollſt nicht tödten , noripanetçã gib mir nicht; 4. no-dewò , ebenfalls mit dem Verbum zwiſchen fich, wird gebraucht, wenn etwas unwillig negirt wird , 3. B.

nomỹdewò wenn ich nicht genommen hätte, nowidewò wenn ich nicht da wäre ; 5. bò damit nicht, z. B. tetçã bo hibý sapri ich bin gekommen , damit er mich nicht ſchlägt.

§. 4.

Anmerkungen über die Perſonen , Modi und Tempora der Verba.

&8 iſt oben geſagt worden, daß die Verba mit den Pro nominalpräfiren nach den fünf Conjugationen verbunden wer den. Dies iſt jedoch nicht immer der Fall, ſondern ſie nehmen

auch das Pronomen Perſonale als beſonderes Wort zu fich, f. B. hibỹsapri ich werde geſchlagen , kann auch ausgedrückt werden bộsapri hietçã ; ecotò du ſtiehlft, auch cotò ewatçã. Wenn aber das Verbum in der dritten Perſon fteht, ſo wird immer das Präfir geſeßt, auch wenn das Subject genannt ift, 8. B. inhadè sipà cradzo von wem wurde die Kuh ges

fchlachtet ? wo das Subject nicht nur durch cradzd , ſondern aud noch durch si ausgedrüdt wird. Doch gibt es von dies ſer Regel folgende Ausnahmen : Alle Verba , mit Ausnahme derer der fünften Conju gation, laffen gewöhnlich das Präfir der dritten Perſon weg, wenn ſie allein oder am Anfang des Sapes ſtehen , 8. B.

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paitù cradzò no carai der Weiße ſchlachtet die Ruh , tecri er iſt gekommen , eicocri er iſt geneſen.

Wenn aber ein Ads

verbium oder eine Präpoſition vorangeht , erhalten ſte ſtets das Präfir der dritten Perſon, wenn auch das Subject ſelbſt noch genannt wird , 3. B. morè sipà cradzò hinbadi bald wird die Ruh von mir geſchlachtet werden. Es gibt einige zuſammengeſepte Verba , welche die Pros nominalpräfire nicht am Anfang, ſondern in der Mitte, vor

dem zweiten Theil der Zuſammenſeßung, haben, wie dies bei den durch regelmäßige Compoſition verbundenen Subſtantiven der Fall war , z. B. craráunù ſchnarchen , hat crarádzunù id ſchnarche, craraanù du ſchnarchft, crarásunù er ſchnarcht. Alle Präterita Indicativi verlieren die Partikel cri, wenn

ein Adverbium oder eine Präpoſition vorhergeht , z. B. minebě sitè er fam dieſen Morgen , und nicht minehệ sitecri; no carai sipà er wurde von dem Weißen getödtet. Dod nur im Indicativ , denn im Conjunctiv bleibt cri ftehen , obgleich no vorhergeht , 3. B. nò icotocri , oder nò icotocrîghi wenn er geſtohlen hatte.

Die Partifel proh , welche dem Optativ nachzufolgen pflegt, wird , wenn ein Adverbium oder Caſus vorangeht,

nach dieſem und vor das Verbum gefeßt, f. B. do ighị proh sitè warè wenn doch heute der Prieſter käme.

Die Redeweiſe: er fam nachdem ich gegangen war, wird ſo ausgedrückt: ich ging und dann kam er , oder bevor er kam : wicri hietçã docohò site oder sodorò sitè oder sorò

sitè , oder auch : er kam nach meinem Weggang : tecri iwo bohò hiwi.

Wenn zwei Verba in einem Saße find, wovon das zweite im Infinitiv fteht, ſo wird es in dieſer Sprache eben

fals im Infinitiv geſeßt,

. B. ich wil ſchlafen : særæ

dzunù , es iſt fæledyt, zu ſtehlen : burè cotò.

Wenn das

erſte Verbum , welches den Infinitiv regiert, bei dem Nomen eine Präpoſition verlangt, ſo verlangt es dieſe auch bei dem Infinitiv, f . B. ich habe die Abſicht zu gehen : nhicræ do

hiwi. Der Infinitiv nimmt ſtets dieſelben Caſus und Präpo

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yitionen , wie das Verbum zu fich, . B. nhicræ do hiwi mo bechę ich habe die Abſicht, in die Pflanzung zu gehen. Wenn mehre Infinitive zuſammenſtehen , ſo werden ſie,

wie die Subſtantiva , durch do verbunden , 3. B. ich will eſſen , ausruhen und ſchlafen : særæ hinhù , do hierachichi,

do dzunù. Doch iſt es gebräuchlicher, das Verbum zu wies derholen : særæ hiphù , særæ hierachichi , særæ dzunu . Von den allgemeinen Regeln über den Infinitiv machen die Verba dicendi eine Ausnahme, denn nady dieſen ſteht

nicht der Infinitiv , ſondern es wird entweder das Geſagte in oratio recta wiedergegeben , mit dem Wort : er ſagte, am Ende , z. B. er ſagt, daß du tödteft: do pà simè , er ſagt, daß er getragen habe : mộtecri simè , oder man hängt an Das , was von einem Andern geſagt worden iſt, die Silbe de , 8. B. wandỹde : er ſagt, daß er es nicht habe , wicride fie ſagen , daß er gegangen ſei. Eine Ausnahme machen ferner die Verba des Denkens und Meinens. Hier wird Das , was man denkt oder meint, im Indicativ vorangeſtellt, und dann folgt das Verbum des Denkens oder Meinens mit der Präpofition do, 8. B. idy dachte, daß es regnete : tidzò do hime , ich gedachte in die Stadt zu gehen : mo era buyệ hiwò do dzunæ.

Das Gerundium in di wird nur nad Subſtantiven der Art gebraucht, 3. B. iwô hicotò die Art meines Stehlens. Auch gebraucht man es im Conjunctiv mit der Conjunction bò , 3. B. iwo bò icotò die Art, wie er ftiehlt. Mit den

Subſtantiven der Zeit , der Urſache, des Orts , Werfzeuges u . f. w . gebraucht man das Verbale auf te , 8. B. do ighỹ dzunutè ießt iſt Zeit, daß ich ſchlafe, no urò icototè dies iſt die Urſache, warum er ſtiehlt, mode sipatè wo war der Ort ſeines Todes ? idiode sipatè welches war das Werkzeug des Todes (der Tödtung) ? sode siniotè welches iſt die Art, dieſes zu thun ?

Das Gerundium in do wird ſtets durch den Conjunctiv ausgedrückt, 8. B. als ich nach der Pflanzung ging , ſah ich eine große Schlange: no hiwi mo bechẽ, dzubi do wò hochi .

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Das Gerundium in dum und Supinum in um wird durch die Präpoſition do gebildet , oder durch den Conjunctiv

mit der Conjunction bò , daß , ausgedrüdt. Die Präpoſition do wird vorzüglich bei Verbis der Bewegung gebraucht, wenn das Subject in beiden Sapgliedern daſſelbe iſt, z. B. ebị do emè sai geh um mit ihm zu ſprechen , tecri do diby sapri hinhà er fam um von mir gezüchtigt zu werden , ewi do på cradzò enà geh um die Ruh zu ſchlachten . Zu bemerken iſt, daß in der dritten Perſon das Gerundium ſtets das ver bale Reciprocum wird , 3. B. tecri do dicotd er fam um zu ſtehlen. Bei Verbis , welche feine Bewegung ausdrücken, fann man, wenn das Subject in beiden Sapgliedern daſſelbe iſt, entweder das Gerundium mit do gebrauchen , oder es in

den Conjunctiv mit bò verwandeln , z. B. ich arbeite um fräftig zu bleiben : hinatè do hicrodi, oder bò hicrodi. In allen andern Fällen wird es ſtets durch den Conjunctiv mit bò gegeben , 3. B. ich arbeite um etwas zu effen zu haben : hinatè bo itçoho ami , du wirſt gezüchtigt, um deine Bosheit zu unterlaſſen : ebýsapri bo sipri ebuảnghetè enà.

§. 5 .

Von den gemeinſamen Caſus der Verba. Gemeinſame Caſus nennen wir foldie, welche bei allen Verbis gebraucht werden fönnen , wenn der Sinn des Sabes

es verlangt. Aber da die Caſus in dieſer Sprache fich nur durch die Präpoſitionen unterſcheiden , fo fann man feine allgemeine Regel über die Caſus geben, ohne die Präpo

ſitionen anzugeben , welche denſelben zukommen . Alle Verba , welche nach ſich einen Caſus des Drtes auf die Frage wo ? oder wohin ? haben , nehmen dieſen Caſus mit der Präpoſition mò zu fidy, 8. B. pide mo derà er iſt in ſeinem Hauſe, wicri mo bechẽ er ging in die Pflanzung, pehò iwodzù mo imerà das Waſſer des Flufſes lief durch die Felder. Alle Verba , welche nad fid einen Caſus des Drtes

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haben , welcher dem

lateiniſchen versus entſpricht, nehmen

dieſen Caſus mit der Präpoſition mỹ zu fidy, welche dem betreffenden Nomen angehängt wird , Ž . B. todi biborowon hemỳ er bleibt an meiner rechten Seite. Zuweilen wird nody die Präpoſition mò vorgeſeßt: mo hiborowonhemy.

Der Caſus , welder der Frage woher ? entſpricht, wird durch die Präpoſition bò gegeben , z. B. tecri bo derà er fam aus ſeinein Hauſe. Verba , welche einen Caſus des Vortheils oder Nach theils, des Werfzeugs oder Stoffs regieren , werden mit der Präpoſition dò conſtruirt, 8. B. natè hidiohò er arbeitet für mich , burè dzò do ubamanà der Regen iſt verderblidh für die Pflanzen , pacri do udzà er wurde mit einem Meſſer ge tödtet , niocri aribà do bunhà die Schüſſel iſt aus Thon gemacht.

Die Urſache der Handlung wird durch die Präpoſition nò ausgedrüdt, z. B. idzeyà no dibuảnghetè er iſt traurig über ſeine Sünden.

Die Begleitung oder Geſellſd ;aft wird durch die Präpo ſition deh) oder embohò ausgedrückt, 3. B. wicri sembohò direndè er ging mit ſeinen Kameraden , cangbikie ipadzù idehò dinhunhu fie betrauert den Vater mit ihren Kindern.

Die Verba , welche eine Hoffnung oder Erwartung aus drüden , nehmen die Präpoſition bã bù oder bete zu fich, 3. B. do todi bibã bù warte hier auf mich , sitò icù ibã bù

diteri das Mahl wird für Diejenigen , welche kommen ſollen, bereitet, hinakie ebetè id) habe nicht gearbeitet in Erwar tung deiner.

Die Urſache oder der Gegenſtand einer Furcht , Achtung, Scham oder Rüdſicht wird durch die Präpoſition dzené be: zeichnet, 8. B. tecri idzené sibỹ sapri er fam aus Furcht gezüchtigt zu werden , sinè radamy idzené waré er ſchlägt die Augen nieder aus Achtung oder Scham vor dem Prie ſter, do edzenunhè idzené ibuangbetè hütet euch vor der Sünde.

Die Urſache oder der Gegenſtand der Sehnſucht wird

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durch die Präpoſition wobohò bezeichnet, 8. B. enke vinù iwobohè didè das Kind weint nach der Mutter, hinhan bikie ewobohò ich ſehne mich nach dir.

§. 6.

Von den eigenthümlichen Caſus der Verba. Alle Verba , ſowol Paſſiva als Neutra , verlangen einen Nominativ und außerdem noch andere Caſus, welche je nach

der Verſchiedenheit der Verba durch verſchiedene Präpofitionen ausgedrückt werden ; es follen daher jeßt die Präpoſitionen angegeben werden , welche jedes Verbum beſonders erfodert. Man fann viele Caſus , welche gewiſſen Verbis eigen

thümlich ſind, aus den in vorſtehendem g . gegebenen Regeln ableiten , . B. für das Verbum di gegeben werden , läßt ſidy leidyt der eigenthümliche Caſus aus dem gemeinſamen Caſus des Vortheils ableiten , welcher durch die Präpoſition do ge Es ſollen daher hier nur diejenigen Caſus bildet wird . angegeben werden , welche einigen Verbis eigenthümlich ſind, ohne aus jenen allgemeinen Regeln hergeleitet werden zu fönnen .

Alle Paſſiva verlangen den Ablativ der handelnden Per ſon mit der Präpoſition nd , 3. B. pacri no dumara er wurde von ſeinem Feinde getödtet.

Einige Verba nehmen den Caſus des Objects mit der Präpoſition dò zu fich, nämlich : bebà das Vieh anbinden, bidzoncradà trauern , bytò huren , ede überbrüſſig werden , yacò fic efeln , marã kämpfen , mepedi verleumden , neyentà

wünſchen (mit einem Verbum zum Object) , nhæhi loskaufen, nhicorò nicht wollen , ubetè erkennen, ubi fehen , mit allen ſeinen Compoſitis , ubukeri Schlimmes vorbedeuten , ucà lies ben , vibò ſpeien , ukembi fic irren , unà vertheilen , une

zu machen verſtehen , upebawi unterſuchen , gedenken , use ſich freuen , utçotcohò ſpotten , uwanhi nöthig haben , brauchen, wi werden , lateiniſch evadere , winù wagen , woroyentà bewundern , anſtaunen , worone überſeßen , auslegen .

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Einige Verba nehmen zwei Caſus , beide init der Präpo ſition dò , zu fich, wie cotò ftehlen , crikie bitten , erekidi

fragen , keicò verbergen , kendè benachrichtigen , uprè lügen, woroby erzählen , 3. B. sode akeicò do ebuanghetè do warò warum verhehlſt du deine Sünden dem Prieſter ?

Die Verba ipabò befennen und me ſagen , mit allen ihren Compoſitis , . verlangen zwei Caſus, den der Sache mit dò , den der Perſon mit ai ober sò , z . B. suipabò do di buanghetè sò warè er befennt ſeine Sünden dem Prieſter. Die Verba nusi mit Jemand über eine Sadie verhan

deln , und re fich erzärnen , verlangen zwei Caſus , den erſten der Perſon mit dò , den zweiten der Sache mit nd , 3. V. dzunusi do warè no hipiwonhè ich verhandelte mit dem Prieſter wegen meiner Heirath , hirè ēdoho no ibuanghetè ich zürne mit dir wegen deiner Sünden . Das Verbum nusi wird zuweilen audy mit der Präpoſition sò anſtatt do gebraucht, und das Verbum re mit der Präpoſition mò an ſtatt nò.

Die Verba , weldje widerſtehen , ſprechen , anſehen u . dgl. bedeuten , nehmen das Object mit der Präpoſition ai oder sò zu fic ), 3. B. banhè der Sonne oder dem Feuer ausgeſegt ſein , benhè erflärt werben , bæwi oder betè mit dem Körper

nähern, bỹ nach Jemand ſuchen, cà nach Jemand rufen, cuhè über Jemand ungeduldig werden, dò angreifen, dè oder idjè begegnen, ità ſchmadhaft ſein , itù angenehm fein , ma ridzā Krieg führen , mepedi verleumden, mønhedà Nachricht gebracht werden (den Abweſenden ), ne anſehen, mit allen ſei nen Ableitungen , neyentà wünſdyen (mit einem Subſtantiv zum Object ), netonghi nöthig ſein , nhikienghi Schmerz oder

Mitleid erregen, perè erzählt werden, peretò genannt werden, potù furchtbar ſein , raēbò mit der Hand winken , tobà mit der Hand gezeigt werden, todi vor Jemand fein, tuyò ſpotten über Jemand, unù ſchmerzen , wine mit dem Ropfe winfen, wonhù auf Iemand eiferſüchtig ſein , welches Verbum indeß auch zuweilen die Präpoſition mò anſtatt sò zu fich nimmt.

Verba , welche eine Handlung anzeigen , die ihrer Natur

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nad) mit einem Anderen gethan wird , nehmen dieſe andere Perſon mit der Präpoſition dehÒ zu fich, 3. B. cropobò kämpfen, inhæhi Frieden ſchließen , tu fich unterhalten , ui ehebrechen , piwonhè heirathen , ponhè Unzudyt treiben , ungu wonhè fich verloben , wodicò fämpfen . Einige Verba nehmen den Caſus des Gegenſtandes oder

des Drts mit der Präpoſition mò zu fichy, 8. B. andi duften, babæ anhängen , badi angeklebt ſein , bahè überdrüffig wers den , bohè in etwas unterrichtet werden , tu über etwas fich unterreden , unæ träumen. Hierher gehört auch re fich er zürnen über etwas.

Einige Verba , welche eine Entfernung von einer Sache oder Perſon ausdrüden , nehmen die Präpoſition bò zu fidy,

3. B. nabetçe von Jemand vergeſſen werden , nembæ feinen Plaz verändern , nhedè Jemand entfliehen , sudà in eine Sache dazwiſchentreten , ui ehebrechen, wonghebý ſich verirren. Das Verbum eicò brauchen , bedürfen , verlangt die Präpoſition aibỹ nach ficky, 3. B. dzueico saibý bodzò idy brauche eine Art.

Anm. Einige Verba gehen nach zwei verſchiedenen Regeln, indem ſie zwei Caſus nach fich haben . So gehen die Paſſiva

nach der erſten Regel , indem ſie für die handelnde Perſon die Präpoſition nò erfodern und außerdem noch einen Caſus der Sache annehmen fönnen , wie obige Regeln zeigen ; fo ſteht bei tù , ſich unterreden , der Caſus der Perſon mit der

Präpoſition debò , und der Caſus der Sache mit der Präpo ſition mò ; ui ehebrechen , hat dehò für den Mitſchuldigen, und bò für den beleidigten Ehegatten.

Kiriri - Sprache.

4.

50

Viertes Kapitel . Von der Syntar der Participien.

Die Paffiva haben zwei Participien auf ri , das eine in activer , das andere in paſſiver Bedeutung. Die Neutra haben nur Ein Participium activi auf ri, und alle dieſe Participia entſprechen den lateiniſchen Participien auf ans, ens.

Das Participium activi auf ri fann auch von Adjectiven und Subftantiven , welche zu Verbis werden , abgeleitet wers

den , ſo wird vom Adjectivum canghi gut , dicanghiri der, welcher gut iſt, gebildet, von erà Haus , derari der , welcher Herr des Hauſes ift.

Ebenſo kann das Participium passivi auf te von Sub ſtantiven und Adjectiven mit verbaler Bedeutung abgeleitet werden , 3. B. von canghi : canghitè etwas Gutes , von

buanghè bos : buanghetè etwas Böſes. Zuweilen werden beide Endungen mit demſelben Worte verbunden , 8. B. di cangbiteri Das , was gut iſt, dibuảngheteri Das , was bis ift.

Die Participia activa der Neutra und die Participia passiva regieren dieſelben Caſus wie die Verba , von denen fie abgeleitet ſind, f. B. Pedro ducari do tupã Peter, welcher Gott liebt , udzà didiri no warè das von dem Prieſter geges bene Meſſer, adje sipacrite no hirende das von meinem Kameraden erlegte Wild.

Die activen Participia der Paſſiva , und die paſſiven der Neutra regieren den Genitiv , 3. B. warè dudiri udzà

der Prieſter, der Geber des Meſſers, icrikiètè Paulo das von Paul Grbetene.

Anſtatt dieſes neutropafſiven Participiums auf tè ges braucht man zuweilen den Infinitiv , 3. B. didỹ hicrikiè

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anſtatt hicrikiètè , Das , was ich gebeten habe (oder meine Bitte) iſt nicht gewährt worden.

Wenn ein Participium in einem Saße iſt, ſo ſteht ſtets der Nominativ vor demſelben , z. B. warè dudiri , cradzd dipari, uro hicrikiètè.

Die Participia auf ri fönnen auch Comparative und Superlative werden , Comparative mit der Präpoſition bo, wie die anderen Abjective , Superlative mit den Adverbien

crubý oder widò ; doch ſtehen dieſe vor der Endung ri, 8. B. ducacrubýri , oder ducawidori amantissimus.

fünftes Kapitel . Von der Syntar der Präpoſitionen. Es iſt nicht nöthig , über die Cajus der Präpoſitionen etwas zu ſagen , da die Caſus nicht durch die Endungen des Nomen , ſondern eben nur durch die Präpofitionen unterſchieden

werden. Es genügt daher hier , ihre Bedeutung und ihren Gebrauch anzugeben , nebſt den verſchiedenen Pronominals präfiren , deren ſie fähig ſind, wie die Nomina.

Die Präpoſitionen , welche hier ohne beſondere Bemer fung erwähnt werden , folgen der Regel einer der fünf Abs wandlungen , und nehmen in der dritten Perſon ftete das Präfir an , der Gegenſtand, auf welchen fie fich beziehen, mag babei ſtehen oder nicht, wie dies beim Nomen geſagt

Bei denen , welche von dieſer allgemeinen Regel abweichen , wird jedesmal die Abweichung angegeben werden . Aizu , gegen , gehört zur zweiten Abwandlung , und lautet mit den Präfiren Sing. hiai , eyai , sai , Plur. (excl .) hiaide , (incl.) kaidzà , oder kai , eyaidza , saidzà. Wenn in wurde.

4*

52

der dritten Perſon die Perſon ſelbſt dabei fteht, lautet es Sing. und Plur. sò , 3. B. sò tupā zu Gott. Aibỹ von , wird nur mit dem Verbum eicò nöthig haben , gebraucht. Es geht nach der zweiten Abwandlung. Amy bei, gegen (mit Perſonen ), 3. B. tcohò tayù hiamy

ich habe Geld bei mir. Geht ebenfalls nach der zweiten Ab wandlung.

Bãbù oder betè zu , auf ( Hoffnung), nach der erſten Abwandlung, z. B. todi ibãbù oder ibetè dipop) er wartet hier auf ſeinen Bruder.

Bendo unter, mit Pronomen hiebendò , sobendo, 3. B. sobendò hipitè unter meinem Neß. Bò aus, von, wegen, nach der erſten Abwandlung, 3. B. wieri bo hierà er ging aus meinem Hauſe , inbacri cubò er ſtarb für uns. In der dritten Perſon nimmt es , wenn das Subſtantiv dabei ſteht, nicht das Pronominalpräfir an , ſons bern beißt nur bò.

Dehò mit , nad der erſten Abwandlung, š. B. natè ideh ' dipadzù er arbeitet mit ſeinem Vater. Do zu , Zeichen des Accuſativs und Dativs.

Mit den

Pronenen lautet es hidiohò , edolò, idioho, Plur. bidiohode oder cudobò, edohoa, idiohoa , im

Reciprocum didoho .

Wenn das Subſtantiv dabeiſteht, ſagt man nid)t idiohò, ſondern blos dd , z. B. dicri do ide er gab ſeiner Mutter, dicri idiobó er gab ihm .

Dzene aus Furdt, Achtung oder Scham , nad der erſten Abwandlung , z. B. tecri idzenè dumară er fam aus Furdt vor dem Feinde.

Embohò mit, nad der zweiten Abwandlung , z. B. wicri sembohò dibyræ er ging mit ſeinem jüngeren Bruder.

Mandi mit (ajt , Auftrag, Mübe) , nad der zweiten Subwandlung , indem den Präfiren derſelben ein a zugefeßt wird , wie den in der Formenlehre erwähnt wurde , 3. B.

teeri samandi cramemù oder samandi cabarù er ging mit einer Kute (ie tragent) oder mit einem Pferde (es führend).

M

gegen , an , nao der Seite , erbilt feine Präfire,

53

ſondern wird dem Nomen angehängt , . B. bendomỹ nady der Seite des Hügels , hiworòmỹ an meinen Rippen. Von dieſer Präpoſition iſt die andere : amý abgeleitet , welche oben

in wenig verſchiedener Bedeutung erwähnt wurde. Man könnte daher audy ſagen , daß mỹ mit den Pronominal

präfiren nach der zweiten Abwandlung geht, indem es ,

wie

mandi , nach den Präfiren ein a einſchiebt, g. B. hiamò, eyamý u. 1. w.

Mo in , zu , auf, g. B. md era in dem Hauſe, in das Haus u. f. w. Mit den Präfiren lautet es : hidiomò, edomò, idiom) , Plur. hidiomode oder cudomò , edomoa , idiomoa, Recipr. didomò. Wenn in der dritten Perſon das Sub ftantiv dabei fteht, fagt man blog mo , nicht idiomò. Nò von , wegen , 3. B. niocrì no caral es wurde von

dem Weißen gemacht. Mit den Präfiren lautet es : hinhà, enà , inha, Plur. hinhade oder cuna , enad , inhaà , Recipr. dinah). In der dritten Perſon ſagt man , wenn das Sub ftantiv dabei ſteht, nur nò , nicht inhà.

Peneho vor, in Gegenwart , nach der erſten Abwand lung , ß. B. inhã ipeneho warè er ſtarb in Gegenwart des Prieſters.

Prodenhè, prodenhémỹ über, außer, jenſeits, wird ohne Präfir mit dem Nomen gebraucht. So ſiehe Ai.

Wobohd nad , hinter, nach der erſten Abwandlung, 3. B. wicri iwobohè er ging hinter ihm.

Wonhehe unter, unterhalb, nach der erſten Abwandlung, 8. B. mò iwonhehè pýcà unter der Bank. Zu bemerken iſt, daß wobohò ſowie bendò die Präpoſition mò noch vor ſidy nehmen.

Anm. Die Präpoſitionen, deren Reciprocum nicht beſons ders angeführt wurde , folgen in Bildung deſſelben der allges meinen Regel.

Sechstes kapitel . Bon der Syntar der Adverbien . §. 1 .

Eintheilung und Bedeutung der Adverbien. Die Adverbien dieſer Sprache werden in vier Claſſen eingetheilt. Zur erſten Slane gehören diejenigen , welche zu Anfang des Saßes geſeßt zu werden pflegen, zur zweiten dies jenigen , welche am Ende eines Nomen oder Verbum fteben ,

mit welchem ſie zuſammengeſeßt ſind, zur dritten ſolche, welche nach einem Worte im Saße ihre Stellung zu erhalten pflegen , zur vierten endlich die übrigen Adverbia . Adverbia der erſten Slaſſe.

Folgende Adverbia ſtehen zu Anfang des Sages : bibe nur , bydirò ſogleich, bomodè wo , codoro bevor , bis , cohò

ſo , cohody nein, feineswego , dorò dann , idiobode wozu ? modè wo ? wohin ? mori , morinè jo, auf dieſe Art, nò wenn, nori- nè lat. ne, Adverbium des Verbietens, ri-nè daſl., saidè wozu , wohin , sode warum , sodeyò wie oft, mit einem Bers

bum sode- yò , z. B. sodeecotò yo wie oft haſt du geftoh len ?

sorò während.

Adverbia der zweiten Claſje. Folgende Adverbia werden einem Nomen oder Verbum angehängt : Aempri oder pribæ gånzlic , und mit einem Berbum

Negativum auf kie : durchaus nicht, feineswege , 3. B. dikiem pribæ er hat durchaus nichts gegeben , neæmpripi blos zu ſeben , müſig gaffen.

55

Baræ von neuem , 3. B. niobaræ anfangen gemacht zu werden .

Beipri plößlich , z. B. inhábeipri er ſtarb plößlich. Bendò insgeheim , . B. møbendò insgeheim führen . Chè neulich , von neuem , 3. B. nioche von neuem gemadyt werden .

Chibis dahin , 3. B. mo rohòsiwichi er ging bis dahin.

Co nicht, wird nur gebraucht, wenn das Adverbium inárò vorausgeht, z. B. inárò sitecò deshalb iſt er nicht gekommen. Cohd umſonſt , ohne Urſache, z. B. tecoho er fam zu

ſeinem Vergnügen , dicohò umſonſt, freiwillig geben ; es heißt auch : abſichtlich, 3. B. pacohò mit Abſicht tödten . Cri ſchon , dient zur Bildung des Präteritums, 8. B. dicri er hat (don gegeben.

Dedi , didi , dedè nahe , in der Nähe , d. B. mededi ins Ohr ſagen , todidedi fid nähern. Dŷ nicht, 8. B. medý nicht ſprechen. Dinhi von weitem , š. B. netçodinhi von weitem

ge

ſehen werden .

Hehe ſanft, aumälig , ein wenig , d. B. wihehe langſam gehen , do tihehè er geht ein wenig vor. Hò abſichtlich , mit Fleiß , 8. B. pabò abſichtlich tödten. Honė gerade aus , 3. B. wibonè gerade aus gehen. Idade fortwährend, åmſig, z. B. nateidade åmſig arbeiten. Idzã wahrhaft, gänzlich, d. B. teidzã gänzlich kommen. Idzādzã umſonſt, ohne Urſache, f. B. poidzādzã ohne Urſache geſchlagen werben.

Inghi wenn , J. B. wiinghi wenn er gehen wird. Yewò umſonſt, 3. B. diyewò umſonſt geben . Yo häufig , oft, f. B. teyò öfters kommen. Kie nicht, z . B. cotokiè nicht ſtehlen . Kieho zuerſt, 3. B. disakiehòri der Erſtgeborne. Mæhæ mehr, ferner, z. B. wimæhæ weiter gehen .

Ne ſtehe, 3. B. ighŷné ſtehe da iſt er.

36

Peipè oder pepè brodenweis , in Stüden , 3. B. pote peipè in Stüden zerid neiten . Rerè wenig , z. B. tirerè wenig ronrärtsgeben . Ronè fortwäbrend, ungufborlido , s. B. poronè fortwah rend dlagen ( z. B. Wache).

Ta beror , 3. B. tetà bibò er fam beror ich gefoms men war.

Tça derb , didit, z. B. tatça dicht verbinden.

To oft, zum Ueberdrus , 3. B. metó zum Ueberdruß jpreden .

Wonhè wohl , gut , z. B. mewonhè gut ſprechen. Woronè deutlity, s. B. meworonè deutlich ſprechen .

Atverbia der tritten Claſje. Folgende Adverbia terden nie zu Anfang eines Saßes gebraucht, ſondern verlangen immer ein Wort vor fi : crubý jebr, cunè vielleidt, docobò cter cohò tann , kidè rielleidt,

ſtets am Ende des Sages , 3. B. morè sité mo hierà kidè rielleiiot fommt er bald in mein Haus ; zurreilen wird cunè und kide zuſammen gebraudt , z. B. morè sité cuné kide vielleidt fommt er bald , – proho wenn ded ! Adverbia der vierten Glajie.

Folgente Adverbia werden ohne Unterſchied im Saße gebrauct : berò gewiß , wie geiagt, 3. B. berò wandi ich habe ídon gesagt, daß es nicht gibt ; boighy von hier, borohò von da , bourò duſi ., cananekie id nell, caratçi mor

gen , catçi andersiro, catçibo hierher, cayadé um Mitter nadi, cayalo geſtern , cayahohò vorgeſtern , ehevorgeſtern, cayapri am Tage, cayehohò übermorgen , damà fern, damákie nabe , dehelci tert , do ighy beute, jeßt , do ighy di von jest an , fernerhin (menn es mit anderen Wörtern zujammenſtebt,

wird di ans Gade geicßt, irie beim Futurum gelehrt wurde), do izbichi bioha , do ighị dză tald , alsbald , homo, homo bero fürrabr , homodi wohl , gut , homodirodi ſo wird es

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ſein , homono iſt es ſo ? homorokidè vielleidyt iſt es ſo, homote

wie ſollte es , keineswegs , ibò von da , yemû aufwärts, oben, kenhè vormals , vor Alters , kieretù bei Anbruch der Nacht,

mani weit, fern , minehệ heute früh, mohotçã vergebens, mo ighỹ hier , moighŷdzã gerade hier, moighợchi bis hierher, moighŷnè fiehe da , morè , morecù , bald , ſogleich, mord ſo, mord , moronò genug , moroh ) dort, dorthin , radamy nieder,

unterhalb , innerhalb , saibamý unten , jenſeits, sambýyệ in Wahrheit, sinekiè im Verborgenen , tudenhè ehemals , udje inghi wann ? wipokiè fchief, quer , woibiho nur , woromý von hinten .

Anm. 1. Einige Adverbia der Zeit oder des Orts ſtehen zuweilen mit der Präpoſition mò , z. B. mo yemỹ oben , mo cayade um Mitternacht. Anm. 2. Zuweilen werden die Adverbia als Verba

gebraucht, z. B. sode ewatcã bo epà was haſt du gethan, daß du geſchlagen worden biſt ?

§. 2.

Von einigen in dieſer Sprache gebräuchlichen Partikeln . Es gibt gewiſſe Partikeln , welche für ſich allein nichts bedeuten , aber mit einem Verbum oder Nomen verbunden, entweder die Bedeutung deſſelben erweitern , oder ihm eine gewiſſe Kraft oder Zierlichkeit verleihen , und deshalb auc Adverbien genannt werden können , in ſofern ſie ſich ſehr der Bedeutung der Adverbien nähern. Alle dieſe Partifeln werden

dem Wort , zu welchem ſie gehören , angehängt ; es ſind aber folgende : A am Ende eines Verbum ober Nomen bedeutet eine

Mehrheit von Menſchen , 3. B. wanhereà Landhaus von Mehren , icotoa die Leute ſtehlen, man ſtiehlt. Bæ wird dem Indicativ , zumal im Negativum , ange hängt, š. B. bŷdirò hiwibædi ſogleich werde ich gehen, tekiebæ er iſt nid )t gekommen.

Bò an Verbis bedeutet durchaus, ohne Ausnahme, 8. B.

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pedabò gänzlich entzwei gehen , ſodaß nichts ganz bleibt, inhabò Alle ohne Ausnahme umfommen.

Chi wird an Wörter gehängt , welche ein Sprechen , Schreien, Fragen bedeuten , X. B. sodechi was ſagt er ? was gibt's Neues ? morochi sime ſo ſagt er.

Cù an Adjectiven bedeutet die Art und Weiſe, 3. B. banarecù furchtſam , kỹdicù roſtig. De , ohne Accent, wird zuweilen der Zierlichkeit wegen

an Verba gehängt , beſonders folche, die ſein , ſtehen , liegen u. ſ. w. bedeuten , f. B. pide er iſt hier , bade ſie ſind hier. Es dient auch dazu , ein Nomen zum Verbum zu machen, 8. B. bucúde eß iſt weiß . Auch bezeichnet es die Größe oder Entfernung, 8. B. nerúde großer Haufen, buhéde fernes Licht. Dè , mit Accent, iſt das Zeichen der Frage, z. B. sud zadè eri wem iſt dies Meffer ? Auch bezeichnet es die Rede eines Andern , z. B. wandỹdè er ſagt, daß es nicht gibt.

Dò an Verbis drüdt die Vollendung aus , 8. B. nhudocri er aß auf , nhadocri er ſtarb völlig. Hỳ wird oft in Antworten gebraucht, wenn die Antwort aus einem einzigen Worte befteht, 3. B. dzucáhý ich liebe. Nið an Verbis zeigt an , daß die Handlung ſchon ges ſchehen war , z. B. bỹsániò es war ſchon zerriffen , dahinið er war ſchon hier.

Ri wird zuweilen der Zierlichkeit wegen an Fragen anges hängt , 3. B. soderi icotò warum hat er geſtohlen ? auch bedeutet es , die Handlung nach einer andern Seite hin thun, 3. B. wiri nach der andern Seite hin gehen , neri nach der andern Seite hin fehen .

Rò iſt ebenfalls eine Partikel der Zierlichkeit, f. B. bo hiwirò ich will gehen , soderò warum ?

Ru drüdt eine Gewohnheit aus , z. B. cotirà ein Räus ber , der zu ſtehlen gewohnt iſt, arancrerù verſchämt. Te Zeichen des Plurals bei den Namen der Verwandt

ſchaft, z. B. ippotè die älteren Brüder, tidzitè die Frauen. Tò bildet Frequentativa, z. B. metò oft ſprechen , cri kietò wiederholt bitten .

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Wd drückt einen Ueberbruß des Sprechenden aus , d. B. sodewò was iſt das ? yacàwotçã ich bin wol ein Hund ? Es gibt noch andere Partifeln , welche auch für ſich allein nichts bedeuten , ſondern nur in Verbindung mit einem Nomen

oder Verbum Bedeutung erhalten , aber dieſe gehören zu an deren Redetheilen , und es iſt von ihnen ſchon bei den Pro nomen , Adjectiven , Verben , Participien oder Präpoſitionen die Rede geweſen .

Siebentes Kapitel . Von den Interjectionen . Ueber dieſen Redetheil iſt nichts zu ſagen , als ihre Stellung zu beſtimmen.

Sie werden aber meiſtens allein

gebraucht, und ſolche, weldie in einem Saße ihren Plaß er halten , werden zu Anfang deſſelben geſeßt. Agà , aganori ach ! wehe ! (von Frauen ) amù fort ! (eben falls von Frauen ) ari fort! (von Männern) bò o ! cube o ! ha ! hè ach ! wehe ! hohò ol ach ! (von Frauen) hombrò wehe !

yà wohlan ! yahè o weh ! (von Männern) yuh , yuhyà, yuhyà retè hui ! pfui! Ausruf der Verwunderung, des Abſdeus, der Freude u. ſ. w. mehi auf ! wohlan ! wird ſtets mit einem Verbum verbunden , z. B. brocàmehi komm ſchnell ! – nene,

oder enè enè gut ! Ausruf der Zuſtimmung, ræmy ach! wehe ! (von Frauen) sodewò he ! was ſoll das ? was gibt's ?

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Achtes Kapitel . Von den Conjunctionen. Die copulativen Conjunctionen find: bæ und , welches, wie das lateiniſche que , dem Worte angehängt wird , . B. mỹbæ bodzo , mỹbæ udzà er trug die Art und das Meſſer. Dehể oder no dehẽ , abgekürzt node und , aud ), ſteht ſtets am Ende des Sabes , . B. wicri Paulo no dehệ Paul iſt auch gegangen ; zuweilen wird no und dehế getrennt : Siwi no Paulo dehệ .

Morì, morì ſowol - als auch. Disjunctive Conjunction ift bohò oder.

Es wird am

Ende der beiden Saßglieder , welche estheilt , wiederholt, 8. B. eræ bohè , tidzi bohò entweder Mann oder Weib.

Cauſalconjunctionen find: nd weil , bò damit, nori weil. Adverſative Conjunctionen find: ibond jedod), nerù aber (ſtets am Ende des Saßes) , proh obgleich, hat ſtets nerù oder ibond nach ſich, 3. B. pà proh hietçã bo bikendete, ibond bikendekie oder hikendekie nerù , wenn ſie mich auch tödten , werde ich doch nichts ſagen .

Jlativconjunction iſt: inarò deshalb. Dieſe Conjunctionen werden in präpofitive und ſubjunctive

getheilt , erſtere ſtehen voran im Saße, wie mori , nò , bò, nori , ibono , inarò , die ſubjunctiven ſtehen nad einem Nomen oder Verbum , oder am Ende eines Saßes , wie dehệ, bæ, bohò , nerù , proh .

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Neuntes Kapitel . Von der Syntar der verſchiedenen Nedetheile unter ſich. Das Verbum fteht gewöhnlich vor dem Subject , aus genommen , wenn das Pronominalpräfir ſelbſt das Subject iſt, z. B. dzuca ich liebe, oder wenn gefragt wird , denn dann ſteht das Subject vor den Verbis neutris , z. B. adjè icotò wer hat geſtohlen ? So auch im Participium adjè diwiri

wer iſt gegangen ? Wenn das Verbum ein Paſſivum iſt, ſo geht in Fragfäßen der Ablativ mit der Präpoſition nò voran, 3. B. inhadè sipà von wem wurde er getödtet ? Dieſelbe Drdnung wird in der Antwort beibehalten : hinhà sipà von mir (wurde er getödtet). So muß auch geſagt werden, wenn nach einem Grund, Werfzeug oder Stoff der Handlung ges fragt wird , indem dieſer dann init der Präpoſition dò voran geht, 3. B. idiodè sipà womit wurde er getödtet ? Wenn ein Adjectivum mit einem Subſtantivum verbunden iſt, fo fteht es nach demſelben , z. B. dicri udza yachi das

große Meſſer wurde gegeben. Ausgenommen hiervon iſt, wenn das Adjectivum in ver: baler Bedeutung ( im Prädicat) fteht denn dann wird es, wie andere Verba , vorangeſtellt, 2. B. yanè udzà das Meſſer iſt ſcharf. Nach dem Verbum und dem Subject fommt das directe

Object, und dann die übrigen Caſus mit ihren Präpoſitionen. Zu bemerken iſt, daß bei den Berbis neutris das directe Object derjenige Caſus iſt, welcher bei einem Neutro - activum unſerem Accuſativ entſpricht, oder welcher im Deutſchen zu

nächſt nach dem Verbum geſeßt wird , . B. icotò gorà do tayù hidiohò der Neger hat mir das Geld geſtohlen , irè

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hidiohò gezankt. Ablativ hiai es

mò sudzà er hat ſich mit mir wegen ſeines Meſſers Beim Paſſivum iſt der zunächſt folgende Caſus der des Handelnden , %. B. perecri woroby no warè wurden mir von dem Prieſter Neuigkeiten erzählt.

Von der Stellung der Adverbien war oben (Kapitel 6 ) die Rede.

Der Indicativ geht gewöhnlid, vor den übrigen Modis voran, ausgenommen die Verba der Bewegung , welche zu weilen nach dem Gerundium ſtehen , 3. B. do pà adjè iwò er ging um Wild zu töbten , do inatè sitè er fam zum Arbeiten .

Wenn ein Verbum als Infinitiv oder mit der Con junction : daß , von dem anderen abhängt , ſo ſteht aud in dieſer Sprache der Infinitiv , und wird wie ein Nomen con ſtruirt. Er fann als Nominativ dienen , 3. B. netçò siwi hinba ich wußte , daß er ging , oder ſein Gehen war von mir

gewußt , aber auch als ein anderer Caſus mit der Präpo fition , welche das vorangehende Verbum verlangt, % . B. nhicræ do biwi id) will gehen. Zu bemerken iſt, daß das im Infinitiv ſtehende Verbum dieſelben Caſus , wie das Verbum finitum regiert , z. B. nhicræ carai do icotò do hiwanherè der Weiße will mein Landhaus beſtehlen .

Die Art , wie die übrigen Redetheile , wie- Participien, Präpoſitionen , Interjectionen und Conjunctionen , gefeßt wers den , wurde ſchon oben bei den betreffenden Kapiteln gezeigt, und der Gebrauch muß das Weitere lehren .

rational

ra

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410114 Druck von F. A. Brod haus in Leipzig.