Vorgelegt in den Sitzungen am 6. Mai 1911, am 1. März 1913 und am 6. November 1915.
1,225 68 27MB
German Pages VI+416 [426] Year 1922
Table of contents :
Einleitung 1
Abschnitt I. Privatstrafrecht S. 7—22
Abschnitt II. Die öffentliche Todesstrafe im allgemeinen S. 23—86
Abschnitt III. Die todeswürdigen Missetaten im öffentlichen Strafrecht S. 44—64
Abschnitt IV. Die todeswürdigen Missetaten (Fortsetzung) S. 64—86
Abschnitt V. Beschreibung des öffentlichen Strafvollzugs S. 86—131
Abschnitt VI. Beschreibung des öffentlichen Strafvollzugs (Fortsetzung) S. 131—164
Abschnitt VII. Anwendung der öffentlichen Todesstrafen S. 164—174
Abschnitt VIII. Anwendung der öffentlichen Todesstrafen (Fortsetzung) S. 174—198
Abschnitt IX. Sakraler Charakter der öffentlichen Todesstrafe S. 198—221
Abschnitt X. Sakraler Charakter (Fortsetzung) S. 221—236
Anhang. Bildliche Zeugnisse S. 236—415
l
Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch
-
philologische und historische Klasse
XXXI. Band,
3.
Abhandlung
Die germanischen Todesstrafen Untersuchungen zur Rechts- und Religionsgeschichte von
Karl
Vorgelegt
in
den Sitzungen
am
6.
V.
Amira
am
6. Mai 1911, am November 1915
1.
März 1913 und
München 1922 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in
Kommiasion des G. Franzschen Verlags
(J.
Roth)
Inhaltsübersicht.
Einleitung.
und öflFentliche Strafe; verschiedene Meinungen über deren gegenseitiges Verhältnis Bedeutung des Hauptproblems für die Rechts- und Religionsgeschichte S. 4. S. 1 — 4. Methode der Stoffsammlung S. 6 f. Die Fragestellung S. 6 f. Friedloaigkeit
—
—
—
Abschnitt
Todesstrafen nach Sippenrecht S. 7
1.
und keltische Parallelen strafen nach Racherecht S. 20—22. Slavische, antike
Abschnitt
Vorkommen
Privatstrafrecht S.
I.
— 15.
S. 14
f.
7—22.
Der
, Verwandtenschimpf ' in den german. RH. 2. Todesstrafen nach Eherecht S. 15—20.
—
—
Die öffentliche Todesstrafe im allgemeinen
II.
—
S.
S. 7 3.
— 11.
Todes-
23—86.
—
2. Todesstr. nicht wesentlich von den Germanen überhaupt S. 23 27. Friedlosigkeit abhängig S. 27—30. Ritus der ^Todesstr. an Toten vollzogen S. 28 f., und an Bildern 29 f. 3. Das Todesurteil S. 30 32. 4. Die Vollzugsait Todesstr. von der Friedlosigkeit unterschieden S. 30. der Todesstr. im Urteil angegeben S. 32 35. Die Achtforrael S. 35 f. 5. Bei öffentlicher Strafe die
Ihr
1.
bei
—
Art der Hinrichtung gesetzlich bestimmt .Richten'
Formen
S. 40.
—
f.
6.
Die
öffentl.
f. Das Beachtung gesetzlicher
insbes. nicht durch das Vollzugsorgan S. 39
Todesstrafe unbedingt
S.
S. 41.
42 — 44,
in,sbes.
ursprünglich indis-
S. 43.
Abschnitt
44 — 48. S.
50
62 — 56, des qualifizierten Diebstahls
S.
56— Ol,
Reichsgesetze S.
Die todeswürdigen Missetaten Im öffentlichen Strafrecht S.
III.
Haupttaten S. nicht die Landfrieden
Terminologie
Mordes
SO- 40,
Arbiträre Strafgewalt auf junger Rechtsbildung beruhend
bei Volksjuatiz S. 41
pensabel
S.
—
—
—
—
S.
S. 44.
48— 60,
Abschnitt
Rügefälle f.
—
S. 48.
44—
64.
Nicht vorbildlich die fränkischen
Schon altgermanisch die Todeswürdigkeit des der handhaften Notzucht S. 61
— 64.
Die todeswürdigen Missetaten (Fortsetzung) S. 64 — 86.
IV.
—
—
Wesen des Neidingswerkes S. 65 - 67. Die drei .Haupttaten' Typen der Neidingswerke S. 64 f. Weiterer Kreis der Neidingswerke S. 68—78, insbeAllgemeiner Zweck der öffentl. Todesstrafe S. 67. sondere Tötungsverbrechen S. 68 f., Hehlerei, Unterschlagung S. 70, Grenzfrevel S. 70— 72, Mordbrand S. 72, der .Viehneiding* S. 72 f., Landesverrat S. 73, qualifizierte Heerflucht S. 73 f.. Päderastie S. 74 f.,
—
schädliche Hexerei S. 75 keltische
S.
f.,
Kultverbrechen
81-83, slavische
S.
83— 85.
S.
77
Verfolgung der todeswürdigen Missetaten S. 85 Abschnitt V.
—
Altröniische Analogien S.
78-80, griechische
Duplizität des Strafrechts S. 85.
S.
SO
f
Legitimation zur
f.
Beschreibung des öffentlichen Strafvollzugs
Methodische Vorbemerkung
Das Hängen
f.
Alter der
S.
86 — 131.
S. 86.
— 105.
Terminologie S. 87 f. Der Baum S. 88 f. Der Galgen S. 89-94. Der Strang S. 95 f. Das Verfahren S. 97—100. Das Hängenbleiben S. 100 f. Die Richtst&tte S. 101 — 103. Zufallsstrafe S. 103 f. Das Mithängen von Hunden S. 105. Das Erwürgen S. 105. 2. Das Rädern S. 106 — 115. Terminologie 106 f. Der erste Abschnitt des Verfahrens (das Brechen) mit Rad S. 107-109, mit Stock S. 109 f. Der zweite Abschnitt (das Aufs-Rad-setzen) S. 110—112. Zufalls1.
Andere Vorrichtungen
S.
S. 94.
87
IV 112 f. Der zweite Abschnitt mit andern Todesstrafen verbunden S. 114. Das Genickbrechen Das vermeintliche Rückenbrechen S. 114 f. 3. Das Enthaupten S. 115-131. Terminologie S. 115—118. Das Verfahren mit dem Schwert Das Verfahren mit dem Beil S. 123—125. Das VerS. 118—123; insbesondere die Richtstätte S. 121 f. fahren mit der Diele S. 125—127. Das Abackern S. 127. Das Halsabschneiden S. 127 f. Zufallsstrafe Das Aufspießen des Kopfes S. 129 f. Die Bestattung S. 130 f. S. 128 f. strafe
S.
S. 114.
—
—
—
Beschreibung des öffentlichen Strafvollzugs (Fortsetzung)
Abschnitt VI.
Das Zerstücken
4.
131—134.
S.
Jüngere Form (das Zerhacken)
Das Ausdärmen
5.
därmen
— 164. 131—133.
— 136.
Die anglonormannische evisceratio
134
S.
Das
f.
ältere Aus-
Zufallsstrafe 138.
ff.
138
S.
Zufallsstrafe S. 140.
f.
eiserne Jungfrau' S. 140.
Das Ertränken
8.
— 143.
140
S.
Das Aussetzen
9.
Bestattungsform 10.
Terminologie
144—147.
S.
In Schiff S. 144
S.
147—149.
S.
150-155.
Das Steinigen
das Gassenlaufen 13.
159
f.
S.
157
S.
Der Brandpfahl
155—158. 158
Die Bestattung
f.
S.
142.
Bestattungsform
S. 145.
Faß
In
S. 146,
Als Strafe und als Bestattungsform
S.
147
f.
Die
Abschnitt
zwar des Hängens
S.
Terminologie
f.
Das Verfahren S. 151— 154; Das Pfählen S. 154 f. Das Verfahren S. 155—157; insbesondere
S. 155.
S.
150
f.
Zufallsstrafe S. 154.
S.
—
161
— 163.
Das Schmauchen
Anwendung der
VII.
Räumliche Verbreitung
Vollzugsarten nur in
153
S.
164. Terminologie S. 158 f. Der Scheiterhaufen und die Hürde Entkleidung und Fesselung des Verurteilten S. 161. Die Asche S. 161.
S.
S. 160.
Varianten des Scheiterhaufens
1.
141
S.
f.
Das Verbrennen
—
als
f.,
Terminologie
insbesondere bei Markfrevel und in verwandten Fällen 12.
Formen
S. 140.
Zufallsstrafe S. 143.
f.
S. 149.
Das Lebendigbegraben
11.
142
S.
Singulare Formen 147.
S. 146.
Das Versenken im Sumpf
Moorleichen
S.
131
S.
(das Zerreißen) S.
f.
Vorbereitende Riten, insbes. das Entmannen als
Form
Ältere
Der Felssturz S. 136-138. Geschichtliche Beglaubigung S. 136 Die Nageltonne S. 133-140. Märchenhaftes und Geschichtliches
7. ,
134
S.
S. 131.
S. 135.
6.
Die
133
S.
Terminologie
S. 163.
Zufallsstrafe S. 163
öffentlichen Todesstrafen S.
— 170.
f.
164—174.
Engere (allgemein verbreitete) Gruppe
S. 164. Andere Rechten S. 164 f. Indoeuropäische Parallelen S. 165 170, und des Enthauptens und Verbrennens S. 166 f., des Steinigens, des Felssturzes,
S.
164
—
einigen germ.
165
f.,
Ertränkens S. 167 f., des Lebendigbegrabens und Ausdärmens S. 168, des Versenkens, Zerstückens und Aussetzens S. 169, des Radbrechens S. 170. 2. Zeitliche Unterschiede S. 170—174. Zeitlich verschiedene Gruppen S. 170—172. Zeitstellung einzelner Strafen S. 171—174. des
Abschnitt 3.
VIII.
,Distinctio
Anwendung der
poenarum ex
dem subjektiven Tatbestand Sklavenstrafen
bestand
S.
181
f.,
S.
175
Standesstrafen
öffentlichen Todesstrafen (Fortsetzung) S.
delicto'
— 182,
S. 182,
S. 174.
—
174—198.
Männer- und Weiberstrafen Judenstrafen
S. 182.
—
b)
—
Nach und Nach dem objektiven Tat-
Doppelter Einteilungsgrund S.
176
S. 174.
— 181,
a)
Freien-
182—198, das Hängen Diebstahlsstrafe S. 182—184, auf andere Verbrechen erstreckt S. 185 f. Das Radbrechen Mordstrafe S. 186 f. Auf andere Verbrechen erstreckt S. 187. Beziehungen des Enthauptens zu bestimmten Missetaten S. 189 f. Spätere Änwendungsfälle S. 190. Beziehungen des Steinigens und Lebendigbegrabens S. 191 f des Ertränkens S. 193 f., des Aussetzens, des Versenkens, des Felssturzes 198. Indoeuropäische S. 194, des Ausdärmens, Zerstückens, Zerfleischens S. 195, des Verbrennens S. 195 S.
,
—
Parallelen S. 198. Abschnitt IX.
Sakraler Charakter der öffentlichen Todesstrafe
S.
198—221.
Lex Frisionum S. 198 f. und anderwärts S. 198 — 200. Das Hängen als Ritus eines Opfers an den Sturmgott S. 201 204. Das Rädern ein Opfer an den Sonnengott S. 204 213. Das Ausdärmeu 207. Das Enthaupten ein Opfer an den Blitzgott und an Spezialgötter S. 207 215. als Opfer an die Baumseele S. 213. Das Lebendigbegraben als Opfer an den genius loci S. 213 Das Ertränken
—
ein Kultakt in der
—
—
—
Das Versenken als Opfer an den Sumpfdämon S. 216 f. Das Aussetzen als Opfer an den Meerdilmon Der Felssturz als Opfer S. 217 f. Die Steinigung als Opfer S. 218 f. Das Verbrennen als ÜberS. 217. gabe an den Feuergott S. 219 f. Sakraler Charakter (Fortsetzung) S. 221
Abschnitt X.
— 236.
Das Ausweiden und das Zerreißen in Bezug auf sakralen Charakter problematisch S. 221 f. — Allgemeine Merkmale: Die Zufallsstrafen S. 222 f Zaubervorstellungen an die Todes.strafen geknüpft Beteiligung der Dinggemeinde S. 225—229. Tabu des Vollstreckers S. 229 f., des Richtzeugs S. 223 -225. S. 2.30, der Richtstätte S. 230, des Nachlasses des Gerichteten S. 230—232. Zusammenfassung: religionsgeschichtliche Ergebnisse S. 232—234, rechtsgeschichtliche S. 234. Neue Probleme S. 235.
—
Anhang. I.
Richtstätten S. 236-273.
—
II.
Bildliche Zeugnisse S.
23G— 415.
Strafwerkzeuge und Strafvorrichtungen
S.
273—278.
—
111.
Ver-
278— 310. — IV. Das Hängen S. 310— 331. — V. Das Radbrechen S. 331— 338. — VI. Das p:nthaupten. A mit Handbeil S. 338— 343; B .nit der Diele S. 343— 347; C mit Fallbeil S. 347—351; D mit einhändigem Schwert S. 351 — 355; E mit zweibändigem Schwert S. 355 — 372; F verschiedene Szenen S. 372— 380; ü mit Messer S. 380. — VII. Das Zerreißen S. 380-384. —
schiedene Strafarten nebeneinander S.
—
—
Das Zerhacken S. 384-387. IX. Das Ausdärmen S. 387 f- - X. Der Felssturz S. 389. XI. Die Nageltonne S. 389. XII. Das Ertränken S. 390-31)2. Xlll. Das Lebendigbegraben und Pfählen XIV. Das Steinigen S. 393-397. XV. Das Verbrennen S. .398—409. XVI. Das „AusS. 392 f. VIII.
—
—
—
—
führen" zur Richtstätte
410-414.
S.
—
—
XVII, Die
Wüstung
S.
414
f.
Abkürzungen.
Ackerman J. Y. Furca = ,Furoa et Fos.sa' in Arcliaeologi:i XXXVIII Ancient Laws = Aneient Laws and Institutes of Wales usw. 1841. Andrews W. = Old-Time Puni.shments 1890. Bateson M.
Cust.
=
1860.
Borough Customs, 2 Bde. 1904.
Baumstark Erläuterg. = Ausführliche Erläuterung des allgem. Teiles der (ierinania des Tacitus Brandt Fr. Forelscsn. = Forehi^sninger over den Norske Retshistorie. 2 Bde. 1880, 1883. Buchner E. = Das Neueste von Gestern I. II (1912). Cannaert J. B. Bydragen = Bydragen tot de kenni.s van het oude strafrecht in Viaenderen 1835.
1875.
=
Codex gallicus monacensis. Cgall. m. Codex germanicus monacensis. Codex latinus monacensis. Clm.
Cgm.
= =
Desmazes Döpler J. Einl.
=
=
Ch. Curiosites
Schauplatz
umständliche
— .
.
Tresor judiciaire de
France.
hi
Curiositc's des
Schauplatz der Loibes- und Leben.sstrafen, 2 Bdo .
historische Einleitung über den Criminal-ProceLi,
Encyclop. Rel. = Encyclopaedia of Religion and Folk-Visor = Svenska Folk-Visor frän Forntiden
.
ancionnos justices 1867. 1693, 1G97. 2.
Aufl. 1748.
Ethics ed. by J.
Hastings IV
utg. af E. G.
Geijer och A.
.
.
(1919).
A.
Afzolius,
3 Bde.
1814—1816.
Frederiks K. F. Strafr. = Het oud-nederlandsch strafrecht 1918. del Giudice P. Diritto pen. = Diritto penale germanico in E. Pessina Enciclopedia del
Grimm
J.
RA.
=
Deutsche Rechtsaltertümer,
1.
Auil.
1828,
4. Aufl.
diritto penale
I
1905.
1899.
Grundtvig Folkeviser = Danmarks gamle Folkeviser, 5 Bde. 1853—1890. Grundtvig Minder = Gamle danske minder folkemunde, 1. — 3. Saml. 1854 — 1861. Handli ngar = Handlingar rörande Sverigea historia. Anden Serie I 1864. Henderson E. Verbr. — Verbrechen und Strafen in England während der Zeit i
Edward
I.
1890.
von Wilhelm
1.
bis
VI His
=
R. Strafr.
Liebermann
Das Strafrecht der Friesen im Mittelalter 1901.
=
Ges.
Die Gesetze der Angelsachsen, 3 Bde. 1903
Lieber mann Wörterb. = Die zweite L Weist. = Luxemburger Weistümer,
Matzen
— 1916.
Hälfte des vorgenannten Werkes. ges. v.
Hardt
1868.
= Forelassninger over den Danske Retshistorie 1893 Schmidt = Meister Frantzn Schmidts Nachrichters inn Nürenberg
H. Forelaisninger
Meister Frantz
ff.
all sein
Richten,
her. V. Alb. Keller 1913.
Mogk
=
Menschenopfer
E.
Die Menschenopfer bei den Germanen
schaft der Wissensoh., Fhil.-hist. Klasse
Nedonchel
=
de
G.
lois criminelles
den Abhandlgg. der sächs. Gesell-
(in
1909). .
.
.
dans la
ville
de Tournai
(in
Memoires de
la soc.
de Tournai IX 1867).
hist. et litt,
Nordewier Nordström ÖWeist. =
Les anciennes
XXVII
= Neederduitsche Regtsoudheden 1853. = Bidrag den Svenska Samhälls-Författningens
M.
J.
Regtsoudh.
J.
J.
Bidrag
tili
Historia
I
1839,
II 1840.
Österreichische Weistümer, 11 Bde. 1870—1913.
Olivecrona
K.
= Om
=
Pertile A. Storia I'ollok-Maitland Poullet E. Brabant
Dödsstraffet^ 1891.
Storia del Diritto Italiano^
Hist.
=
=
The
V
1892.
history of English law before the time of
Edward L 2 Bde.
1898.
Histoire du droit penal dans l'anc. duche de Brabant (in Memoires couronnes
publ. per l'Academie de Belgique
XXXIIl
.
.
.
.1867J.
^ Essai sur l'histoire criminelle dans l'ancienne principaute de Liege. Rechtsbronnen = Werken der Vereinigung tot uitgrave der brennen van het oude vaderlandsche Recht. Rosenvinge Grundrids = Grundrids af den danske Retshistorie, 2 Bde. 1832.
Poullet
E. Liege
Sebillot Folklore
= Le Folk-Lore de France = Lekcii izsledovanija po
4 Bde.
drevnej istorii ruskayo prava 1910. german. Rechtssymbolik (in den Abhandlgg. der b. Akad. XXV). Problems of the Roman criminal law I 1912. Strachan-Davidson Aberglaube und Sagen aus dem Herzogt. Oldenburg, 2 Bde. 1867. Strackerjan Aberglaube Over de sporen van oudgermansch strafregt in de Germania van Telting J. Oudgerra. Strafregt
Sergeevic Stab.
=
K.
Lekcii
V.
i
Amira Der Stab
in der
=
=
=
Tacitus
Teut.
(in
der Zschr. Themis
Denkmäler
Thonissen
J. J.
Salique
loi
=
Organisation (in
III).
Teutsche Denkmäler, her.
= L'organisation
Batt, Babo, Mone,
v.
judiciaire,
Memoires de l'Academie de Belgique
Weber und Eitenbenz
1820.
le
droit penal
et la procedure penale de la
Gl.
des Lettres
XLIV
1852).
=
Etablissements de Saint Louis, 4 Bde. Viollet iStabl. Voigt M. Leges regiae = Über die Leges regiae (in den Abhandlgg. der sächs. Gesellsch. der Wissenseh. XVII 1879). Weist. Weistümer, gesammelt von Jakob Grimm I— VI (1840—1869). Weistümer der Rheinprovinz, I 1913, II 1914. Weist. Rh. Wrede R. = Die Körperstrafen bei allen Völkern ... bis auf die Gegenwart 1898. her. v. H. Knapp, 2 Bde. 1907. Zenten Die Zenten des Hochstifts Würzburg Zum ältesten Stratrecht der Kulturvölker. Fragen zur Rechtsvergleichung, Zum alt. Strafrecht
—
=
=
.
.
.,
=
gestellt von Th.
Mommsen,
beantwortet von H.
Brunner,
R.
Freudenthal
usw. 1905.
Einleitung. Es gibt kein Recht, wenn denjenigen, der sich ihrer
d. h.
Art
geben kann.
darnach trachtet,
den Übeltäter,
nicht assimiliert, von sich auszuschalten*).
wobei
dieses Ausschaltens ist die Strafe,
der Strafe das Ausschalten
nicht
die Gesellschaft
Ordnung
Eine nach der besondern Art und dem Malje
je
mehr oder weniger
bedingt, schneller oder langsamer vor sich
Hieraus ergibt sich ohne weiters die Wichtigkeit der Geschichte der Stiafe
für die Geschichte des Rechts.
Die Gesellschaft kann aber den Übeltäter ausschalten,
Wählt
diesen mittelbaren
sie
von „Selbstrache". als
Weg,
so sprechen
Energischer jedoch geht
Gesamtheit und
wir
sie
seine Bestrafung
wir, wofern die Gesellschaft ein Staat
ist,
wohl von „Selbstverteidigung" oder
auf unmittelbarem
sie
ihrem Interesse das Strafen
in
indem
oder gar nur einem bestimmten einzelnen Mitglied überläßt.
einzelnen Mitgliedern
ihren
in
die
Wege
Hand nimmt.
indem
vor,
sie
Alsdann sprechen
von „staatlicher" oder „öffentlicher" Strafe.
Die Wichtigkeit dieses Gegensatzes für die Geschichte nicht nur des Rechtes und des Staates, sondern auch der ethischen Vorstellungen weiter zu erörtern.
von
Stufen
Vielfach
der Selbstrache
nimmt man zur
ist
allgemein anerkannt und darum hier nicht
an, das
Recht
öffentlichen Strafe
sei erst
auf einer seiner jüngeren
fortgeschritten.
Theodor
Mommsen
glaubte sogar sagen zu dürfen: „der Fortschritt von der Selbstverteidigung und der Selbst-
zum Gesamtschutz und
rache
zur staatlichen Strafe
Indes wäre erst noch zu untersuchen, chronologisch
stand der Selbstrache Selbstrache
die Geschichte der
Menschheit"
voraussetzt,
in
der Art,
daiä
sie
bestimmt war,
Damit stehen wir vor dem Problem, das mit Bezug auf dieser Abhandlung erforscht werden soll.
abzulösen.
manischen Rechte
in
Über das Verhältnis der lehren,
es
-).
die
die ger-
öffentlichen Strafen zu andern Verbrechensfolgen im frühesten
erreichbaren Strafrecht der germanischen Völker
Einige
ist
ob wirklich die staatliche Strafe überall einen Zu-
habe ursprünglich
und noch
bestehen bis
tief in
sehr verschiedene Meinungen. die
geschichtliche Zeit hinein
nur eine einzige Verbrechensfolge gegeben, die Friedlosigkeit, die zugleich die Grundlage des sog. Fehde- oder Racherechts gewesen Zeit
aufgekommen.
sei.
Öffentliche Strafen seien erst in jüngerer
Die scheinbaren öffentlichen Strafen der Urzeit hätten keinen recht-
Zweck gehabt, sondern seien in Wahrheit nur Kultriteu gewesen, wozu man friedMenschen verwendete, weil diese am meisten entbehrlich waren. Neuestens hat
lichen lose
Zeitg.
—
*)
Näheres hierüber
V.
7.
^)
Zum
Abh.
in
meinem Vortrag Vom Wesen
des Rechts (Beilage zu Nr. 284 der Allgem.
XII. 1906). ältesten Strafrecht etc. S.
d. philos.-philol. u. d. hist. Kl.
2.
XXXI,
3.
Abh.
1
in
Anlehnung an E. Mogk^)
Man
wird zugeben, daß
wenn auch
—
K.
Binding
diese Ansicht mit Entschiedenheit vertreten.^)
sich mindestens durch ihre Einfachheit empfiehlt.
sie
Im wesent-
minder scharfer Formulierung stimmt aber mit ihr schon überein, was mit besonderer Beziehung auf norwegisches Recht Fr. Brandt^) vortrug, und auch lichen,
in
anderwärts sind verwandte Ansichten früher geäußert worden, so
W. Maitland*),
und F.
in
England von F. Pollock wohl nur durch
deren Darstellung sich von der Bindingschen
geringere Klarheit unterscheidet, viel früher aber in Deutschland von C. Reinh. Köstlin'), der
ebenfalls
nur die Friedlosigkeit
als
eigentliche
die
Folge des Friedensbruches be-
Rache des Verletzten ermöglicht gewesen, sei es des verletzten Einzelnen, sei es der verletzten „Gemeinde", und die Rache der verletzten Gemeinde sei eben dasjenige was nur in der römisch gefärbten Darstellung des trachtete;
durch die Friedlosigkeit
sei
die
Tacitus als öffentliche Strafe erscheine.
Eine andere Gruppe von Schriftstellern will zwar einen Unterschied unter den Verbrechensfolgen gemacht wissen,
Friedlosigkeit nur wegen bestimmter Missetaten ein Fehde- oder Racherecht des jedoch im ältesten Recht den Anschein einer öffentlichen
sofern
und wegen Sühneverweigerung, sonst dagegen nur Verletzten eingetreten Strafe
gewährt,
Was
sei.
wiederum nur eine Folge der Friedlosigkeit
soll
sein.
In ihrer Wurzel
geht diese Ansicht auf die einst herrschende, heute von den Rechtshistorikern fast ganz verlassene Lehre zurück,
Germanen
die
wonach vor dem Aufkommen
einzige Folge
der Missetat
das
eines eigentlichen Strafrechts bei den
Racherecht des Verletzten gewesen
Als Vertreter der vorhin bezeichneten Anschauung aber der
von der öffentlichen Strafe sagt,
Auf den
worden.
stituiert
Lehre von H. Brunner*). Strafen",
Urteils",
„nicht
sondern nur
Er
die Friedloslegung
meint.
als
als
,
sei
erst
sei*).
zunächst 0. Gierke zu nennen''),
„mit der Zeit" der Friedlosigkeit sub-
gleichen Grundgedanken
beruht die sorgfältig durchgebildete
faßt selbst diejenige Hinrichtung, die nach ältestem
von Staats wegen vollzogen wurde, licher
sie
ist
Recht
nicht als „Todesstrafe im Sinne eines Systems öffent-
unmittelbare
Vollstreckung
eines
auf Todesstrafe lautenden
Vollstreckung der Friedlosigkeit"
auf,
wobei er
„als das Todesurteil einer Rechtsgenossenschaft bezeichnen"
Denselben Gedanken spitzte früher R. Schröder^) zu dem Satz zu:
freilich
zu dürfen „die Fried-
1) Menschenopfer S. 638—643. Ähnliche Vorstellungen bei Frazer Golden Bough 111 (1900) 120 und H. Schurtz Urgeschichte der Kultur (1900) 585 f. 2) Die Entstehg. der öffentl. Strafe im germ.-deut. R. (1909) S. 10—32. Im Anschluß an Mogk und Binding Frederiks Strafr. 376 f.
—
3)
Strafferet §§
1)
Eist. II
449
1, f.,
2,
461
4 (wiederholt in
Forelffisn. II
§§ 46, 47,
49).
f.
5) Geschichte des deutschen Strafrechts im Umriß (1859) 70—74. S. auch Köstlin Der Wendepunkt des deutschen Strafverfahrens (1849) 161 f. Die gleiche Auffassung der Todesstrafe wie Köstlin hat F. A. Biener Abhandlgg. aus d. Gebiet der RGesch. II (1848) S. 29 („Selbstrache der Gemeinde' .). ^) Zuweilen wird dieser Gedanke noch zur Rekonstruktion eines vermeintlichen Urstrafrechts benützt, so z. B. bei R. Dareste fitudes d'histoire du droit (1889), wo er das ganze Buch durchzieht. Den gleichen Standpunkt nahm Th. Mommsen ein; s. oben S. 1. ') Das deutsche Genossenschaftsrecht I (1868) 31 f. 8) Rechtsgesch. P 157 f, 163, 176 f, besonders aber P 219, 223, 243, 248—250, II 468 f, Grundzüge § 8, Zum ältesten Strafrecht 53 f 56 f., 59 f. 9) Lehrbuch* 77 (jetzt in der 6. Aufl. I 81 abgeschwächt: ,das Urteil, das die Friedlosigkeit verhängte, war ein Todesurteil'). Von einer verwandten Vorstellung geht auch K. Olivecrona VIII f., .
,
.
muß
losigkeit
gleichbedeutend mit der Todesstrafe gewesen sein".
Denn
das germanische
Strafrecht habe keine andere Verurteilung gekannt, als die zur Strafe des „Wolfes"
Wie Brunner
zur Friedlosigkeit].
[d. h.
so stellt denn auch Schröder die Hinrichtung als Voll-
Andere, wie
streckung der Friedlosigkeit dar.
Thonissen*) gestehen zwar
B. J. J.
z.
den von Tacitus beschriebenen Hinrichtungsarten die Eigenschaft echter Todesstrafe zu, halten es jedoch wenigstens fQr wahrscheinlich, daß ein Strafrechtssystem vorausgegangen sei,
das lediglich
Rache und Friedlosigkeit
Verbrechensfolgen kannte.
als
Allen bisher erwähnten Ansichten stehen diejenigen gegenüber, wonach es schon im frühesten
germanischen Strafrecht neben andern Verbrechensfolgen
liche Strafe, nämlich die Todesstrafe gab. dabei
mehr oder weniger
W.
W.
Sickel'), L.
v.
Die andern Verbrechensfolgen erscheinen
bald als Hache- oder Fehderecht des Verletzten
deutlich
den Täter bzw. der beiderseitigen Sippen,
horn^),
noch eine öffent-
so
z.
B.
in
Bar*), bald als Friedlosigkeit wie bei F. A. M.
v.
E. Wilda«), K. Maurer^), J. Tolting«), J. L. Laughlin»), K. His"), Fr.
R. Schröder*-),
bald
wie
Friedlosigkeit
Racherecht
als
G. Waitz»'),
bei
und
besondern Bedingungen
(unter
G. Geib'*),
gegen
EichWoringen^),
der Darstellung von K. F.
Liszt'^),
eintretende)
Holtzendorff*'),
F. v.
v.
F.
Dahn'«),
H. Siegel"), F. del Giudice»»), 0. Schrader^^).
Schon durch die Literatur, weiche von den bisher genannten Namen vertreten wird, Frage hindurch, ob der wirklichen oder vermeintlichen öffentlichen Strafe
zieht sich die
im heidnischen Altertum
sakraler Charakter zuzuschreiben, ob die wirkiiclie oder War der Gedanke schon von F. J. Mone-") sei.
ein
vermeintliche Todesstrafe ein Opfer gewesen
Nur Schröder bzw. Brunner echreibep nach 0. Schrader 1 f. aus. rohr Die Todesstrafe in Deutschi, bis z. Carolina (1909) 5 f., 168 f.
Encyklop. Rel. 804 und A. Fürn-
in
Ich werde diese unfiewöhnlich ober-
—
flächliche (Erlanf^er) Dissertation nur
noch ausnahmsweise nennen. Anläufe zu einer Kritik der BrunnerSchröderschen Lehre bei E. Kulischer in Z.schr. f. vergleich. BWissensch XVI (1903) 4C5 flF,
')
Organisation 101
^) 3)
Deutsche Staats- u. Rechtsgeschichte § 18. Der deutsche Freistaat (1879) 77, 148—155.
*)
Handbuch des deut
')
Beiträge zur Geschichte
«)
Strafrecht 153
losigkeit, .sobald
f..
ff.,
160,
169.
Strafrechts d.
196, 267,
man dem
1
(1882) § 21.
35— .38,
deut. Strafrechts (1836)
278
fr.,
.307
f.,
101, 104,
Doch faßt
484, 485.
In Krit. Überschau der deut. Gesetzgebg. u. Rechtswissensch.
»)
Oudgerm. Strafregt 347 fi^, 358 In Essays in Anglo-Saxon Law
9)
Strafr. 166
S.
495 auch die Fried-
Verurteilten keine Zeit zur Flucht gestattet' als .Todesstrafe" auf.
')
'»)
24—27.
Wilda
III
(1856) 27
ff.,
32
f.
im Anschluß an Wilda). (1876) 264, 265, 270 f., 273 f.
(hier
f.
—
Lehrbuch des Strafrechts" 12 15. 12) Lehrbuch 5 77 f., 6 I 82 f ") Verfassgsg. I 422 437. Vielleicht wäre zuvor noch J. Grimm zu nennen, wenn er RA. 622 f., 728 ff. genauer über die Friedlosigkeit geäußert hätte. ") Lehrbuch d. deut. Strafrechts I (1861) 155, 164, 158 f. 1')
—
15) 16)
Handbuch d. deut. Strafrechts I (1871) 54 f. Fehdegang u. Rechtsgang der Germanen (1877) 8
ft'.,
31,
33
(=
sich
in
Bausteine).
") Deutsche Rechtsgeschichte ' (1895) 485, 488, 498. 18)
Diritto pen.
437—441, 443—446.
") Reallexikon 833—836. 2»)
Teut.
Denkm.
S.
XVII.
S.
auch
W. Müller
Gesch.
u.
System der altdeut. Religion (1844) 1*
S. 77.
1820 geäußert worden,
wurde er entschiedener von G. Waitz, von Geib, von J. Y. Akerman'), von Gierke aufgenommen, von Brunner verfolgt, von andern wie z. B. W. Sickel ebenso entschieden bestritten. Ich selbst habe vor 46 Jahren die Grundlinien des altgermanischen Strafrechts dahin skizziert*), daß nebeneinander zwei Systeme bestanden, ein sakrales und ein proi.
J.
so
K. Müllenhoff*), von Ferd. Walter^), von
fanes.
Das sakrale bezog sich auf diejenigen Friedensbrüche, die sich als schimpfliche Taten (Neidingswerke) darstellten; auf sie war (außer der Friedlosigkeit) öffentliche Strafe,
nämlich Todesstrafe mit Opferzweck gesetzt.
Das profane System betraf alle übrigen oder gemeinen Friedensbrüche; ihnen folgte schlichte Friedlosigkeit. An dieser Ansicht habe ich auch später festgehalten*). Sie wurde von einigen'') vollständig, von andern') teilweise, insbesondere was die Todesstrafe betrifft, angenommen, von K. Maurer 1885 in die
— aber auch von verschiedenen
seiner Darstellung des altisländischen Strafrechts ausgeführt*),
Standpunkten aus
bis in die jüngste Zeit bestritten*).
Soviel scheint indes nach
dem Bisherigen
daß sich mit der Frage nach dem deren ursprünglichem Zweck
sicher,
frühesten Auftreten der öffentlichen Strafe die andere nach
Es muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß dieser auch über das relaöffentlichen Strafe Auskunft gibt. Von diesen Fragen wird die weitere abhängen, ob bei der Wende vom Heidentum zum Christentum die germanischen Völker eine Umwandlung oder nur eine Reform ihres Strafrechts vollzogen haben und damit verbindet. tive
Alter
der
auch
endlich
ob nicht die vorchristlichen Kapitel der germanischen Religions-
die Frage,
geschichte an Inhalt reicher sind, als 1)
Deut. Altertumskunde IV « 2U.
Deutsche Rechtsgeschichte § 704 f. Allerdings ohne scharfe Formulierung und nur mit ganz oberflächlicher Begründung in Archaeo-
XXXVIII
(1860) 59, 64.
Über Zweck 57-60. *)
S.
bisher gemeiniglich glaubte.
2) ä)
logiii
man
5)
Mittel der german. Rechtsgeschichte (Akadem. Antrittsrede 15. XII. 1875)
u.
Götting. Gelehrte Anzeigen 1888 S. 52—54, 1896
S.
210
f.
1876
Grundriß des german. Rechts 3 1913
§§ 77, 78. ";
Z. B.
W. Golther Handb.
H.
Meyer
S.
13—15 (minder
Lehrbuch
d. deut.
deutlich in der Aufl.
Geschichtswissensch. Bd. >)
His
Strafr.
Abt.
II
165
V
126
f.
und im Archiv
Altcrtumsk. IV 215, 244.
meinernd
Westermarck
v.
f.
1908
v.
Chr.
Eckert Der Fronbote
Liszt Lehrb.
Fr. v.
12—15),
Diritto
Schwerin
in
d.
(1897) 2,
deut. Strafr. (1903)
A. Meisters Grundriß
§4 der
XV
F.
f.
(1912) 613
Mary Bateson Borough 393 und
E. H. Meyer Mythol. §265. Ranisch Kauffmann in Theol. Literaturzeitung 1911
pen. 443
(gegen Mogk).
Religionswissensch.
f.
S.
f.,
f.
Del Giudice
f.
in Deut. Literatuizeitg. 1911 Sp. 596
Sp. 579
der germ. Mythol. (1895) 613,
Strafrechts« (1907) S. 50
Customs
W.
f.
II
(gegen Mogk). p.
XXXIV.
—
K.
Miillenhoff Deut.
Ethnologisch verallge-
—
Wundt
Völkerpsychologie IX 338 f., 427, 440. von „Strafen sakralen Charakters', ja von „sakralem Strafrecht" spricht und dennoch dabei ein „wirkliches Strafrecht' bezweifelt. 8) Vorlesungen V 32 51. Noch ganz in Mogkscher Art drückt er sich aus in seiner Bekehrung
Seltsam
W. Schultze
Moralbegriffe
I
Deut. Geschichte
I
der
(1894) 323,
—
Stammes zum Christentume II (1856) 196. Maurers Stellung ganz schief Fr. Beyerle Das Entwicklungsproblem im germ. Rechtsgang ä) So von E. Mogk, K. Binding, H. Brunner, L. v. Bar a. a. des norweg.
schungen 454
Pürnrohr
s.
n.
4 sowie den Rezensenten von
oben
S. 2
f.
N.
9.
— Gegen Mogk
Religionsgeschichte (1910) 413 und Fr.
1912
S. 614.
Mogk
der Frage charakterisiert
0.
S.
in der Histor. Zeitschrift
wenden
Kauffmann
zu 227.
sich
Ranisch
a. a. 0.,
ferner
CVI R. M.
Brunner
(1911) 627
Meyer
Theol. LitZtg. 1911 Sp. 578-581, Arch.
f.
f.
For-
Über
Altgerman.
RelWissensch.
Wenn
aber die Meinungen schon über das Grundproblem so weit auseinandergehen,
wie oben gezeigt wurde, so liegt die Ursache doch wohl darin, daß das Material für die einschlägigen Forschungen immer nur in höchst unzulänglichem Maß gesammelt wurde ^)
und daß man ferner das germanische Problem ohne die vergleichende Verwertung In beiden Beziehungen der urgeschichtlich verwandten Rechte lösen zu können meinte. beabsichtige ich im folgenden eine Ausführung dessen, was ich seit 1875 nur skizzenhaft über die germanische Todesstrafe vorgetragen habe. Es handelt sich darum, aus dem gesamten geschichtlich gegebenen Stoff aller germanischen Rechte und ihrer Tochterrechte eine möglichst breite Grundlage für Rückschlüsse auf den frühesten Zustand zu gewinnen diese durch Ausblicke auf die übrigen Rechte der europäischen Arier zu kontrollieren,
und
—
leider nicht
schon
ihrer
auch der orientalischen Arier, weil bei diesen wegen der Eigentügilichkeit
vorgeschichtlichen Entwicklung der Boden
unsicher
zu
Dabei darf die
ist.
Stoffsammlung nicht etwa bei den schriftlichen Überlieferungen stehenbleiben; deren Ergänzung
auch
Archäologie
die
.stehenbleiben bei den Überlieferungen je weniger
von
sie für sich allein schlüssig sind,
zu
Hilfe
so
Und
rechtlichem Inhalt;
spezifisch
um
müssen.
rufen
sie
sie
wird zu
darf nicht
sie
wird
diese,
mehr auch im Lichte der Volkskunde
und der Religionsgeschichte zu betrachten haben.
Um
sich von der Notwendigkeit dieses Verfahrens zu überzeugen, braucht
man
bloß
einen vorurteilslosen Versuch zu machen, wieweit mit den beiden unmittelbaren Zeugnissen
über germanische
Strafen
in
heidnischen
der
Germ. 12 über gewisse Tötungsarten, von der ihren
Ausgang nahmen,
Man
wird einräumen müssen,
soll
Zeit
zu
kommen
alle bisherigen
Die Tacitus-Stelle
ist.
Erörterungen unsers Themas
nach E. Mogk'-) überhaupt keine Strafbestimmungen andeuten.
daß
sie
wenigstens nicht auf die Rechtszustände aller ger-
manischen, ja nicht einmal aller deutschen Völker der taciteischen Zeit bezogen zu werden braucht.
Der andere Beleg,
Tit.
XII De honore templorura
in
der Additio zur Lex Fri-
sionum bezeugt zwar unmittelbar den Opfercharakter einer friesischen Todesstrafe. Aber einräumen wird man müssen, daß sie, nur von einem bestimmten Anwendungsfall sprechend, keinen sichern Schluß auf die friesische Todesstrafe
überhaupt und
noch weniger einen
Schluß auf die Todesstrafe bei andern germanischen Völkern gestattet. Quellenzeugnisse
diese
den höchsten Wert
auch
vielleicht
liche
Grundzüge aufweisen, wodurch jene
bekommen
in
Dagegen können
Verbindung mit andern, wenn
jüngeren oder selbst fremdartigeren Materialien, erst bestätigt oder
wenn
diese gemeinschaft-
gar erst verständlich werden.
des zu diesem Zweck heranzuziehenden Stoffes bilden eine geschlossene Masse diejenigen Denkmäler, die den Strafvollzug der Vergangenheit in seinen Einzeln-
Innerhalb
dem Auge
heiten
veranschaulichen.
Gerade diese äußerlichen und für den einseitig juri-
Das literarische und archäologische Material in solcher Menge zusammenzubringen, wie' ich es Abhandlung vorlege, wäre mir ohne die Hilfe teilmdimendcr Freunde dieser Studien unmöglich gewesen. Als .solche habe ich dankbar zu nennen die IIH. I'rofF. E. Bernecker (München), Hob. Davidsohn (Florenz), M. Gmür (Bern) und E. Goldmann (Wien), Bibliothekar H. Hartig (München), Troff. Siegra. Hellmann (München), Aug. Köhler (Jena) und 0. Peterka (Prag), Konservator Dr. Stöeklein (München), Prof. L. Wenger und Geh. Archivrat Werner (München). Nicht vergessen darf ich hier auch des stets bereitwilligen Entgegenkommens, das ich bei den Beamten der Staats- und der Universitätsbibliothek zu München, der bayerischen Archive, des germanischen Museums in Nürnberg und der graphischen Sammlung in München gefunden habe. -) Mogk Menschenopfer G43. Nicht dasselbe sagt der von ihm zitierte Baumstark Erläuterung 487. ')
in dieser
6 stischen
Betrachter nebensächlichen
Einzelnheiten
spielen
der
in
gegenwärtigen Unter-
suchung eine sehr entscheidende Rolle, da der Strafvollzug, wenn er einen sakralen Charakter gehabt haben soll, eines Rituals nicht entbehren konnte. Hierüber läßt uns die schriftliche Überlieferung oftmals im Stich, und selbst wo sie ihr Schweigen bricht, bleibt
Da kommt
doch Bestätigung aus andern Quellen wünschenswert. schwundenen, daran
Darstellungen
bildliche
gelegen sein,
graphischen Anhang habe
ich die
würde
Zweifellos
selbst kenne.
Vorgänge beim
Es mußte Denkmäler zu sammeln. Abbildungen verzeichnet und beschrieben, die Zahl ohne erhebliche Mühe zu vermehren sein, der
Menge
möglichst große
eine
uns nun das archäo-
erhaltene Richtstätten und Strafgeräte, Abbildungen von ver-
logische Material zu Hilfe:
ihre
mir
Strafvollzug.
Im
solcher
ich
wie
denn auch noch während der Ausarbeitung meines Textes beständig vermehrt wurde. Die nachgewiesenen dürften jedoch genügen. Manchem wird schon in diesem Vorrat die sie
Gruppe
eine oder andere
allzu massenhaft dünken.
Er möge erwägen, daß
Stücke sich gegenseitig erläutern und bestätigen und
Auch nehme man keinen Anstoß daran, daß viele Ich nahm sie auf, weil sie weltlichen
Vorkommnisse belegen müssen.
stellter
die einzelnen
räumliche Verbreitung festge-
die
Bilder der kirchlichen Kunstgeschichte angehören.
Ebensowenig kann
Rechtsbrauch abspiegeln.
Gewiß mußte
wecken.
zu erwägen,
können,
späte Zeit vieler Stücke Bedenken er-
ich auf möglichst alte aus sein
nicht
durften insbesondere Filiationen
zu prüfen,
die
daß selbst
in
und gewiß waren
Unerläßlich
ist
die
Wandel
sie
war auch
der Zeiten oftmals die
uns erst aus später Zeit zufließen.
aber auch eine genauere Fragestellung, als
Vor allem handelt es sich nicht etwa darum, womit sich ob
es
Nicht anders stehen wir ja auch schriftlichen Quellenzeugnissen
festhält.
gegenüber, auch wenn
Aber
den jüngsten Rudimente ältesten Rechtsbrauchs bewahrt sein
da gerade an seinen Äußerlichkeiten trotz allem
Gewohnheit zäh
die andern kritisch
unbeachtet bleiben.
Menschenopfer Strafen, sondern darum ob
Mogk
sie
bislang üblich war.
hauptsächlich beschäftigt'),
Menschenopfer waren.
die Strafen
Jene
W.
niemand bejaht und wird schwerlich jemand bejahen wollen angesichts der längst bekannten und ebenso bestimmten als verlässigen Quellenzeugnisse, wonach nicht bloß Verbrecher, sondern auch Kriegsgefangene, Sklaven, ja auch ganz schuldlose freie Menschen geopfert wurden. Es wird ferner zu fragen sein: wenn es erstere
Frage hat m.
wegen Missetaten gab, welche Todesstrafen waren wesentEs gab nämlich außer dem staatlichen noch ein privates Strafrecht, das mit dem sog. Racherecht keineswegs völlig zusammenfällt und bis jetzt zu wenig beachtet wurde ^). Denken ließe sich Menschenopfer zur Strafe, lich
Opfer?
1)
alle
d. h.
oder nur solche, die von Staats wegen vollstreckt wurden?
Menschenopfer 607, 638.
Bei
Hoops
Reallex. III 214 formuliert er: ,Nie
eine strafrechtliche, sondern stets eine rein sakrale
ist
das Menschenopfer
Handlung gewesen.'
2) So z. B. gar nicht von Thonissen fitudes, auch nicht von A. Fürnrohr Die Todesstrafe in Deutschland bis zur Carolina. Nicht gehörig vom öffentlichen Strafrecht unterschieden bei Pertile
Storia
V
271
(mit II 275),
(n. 53).
W.
Th.
—
Gelegentliche Bemerkungen über den Gegenstand bei:
Kraut
Die Vormundschaft
Über das Wesen des ältesten Adels regt 367
f.,
Geib
etc. (1846)
Lehrb. des deut. Strafr.
I
(1835) §34,
I
Wilda
J.
Grimm RA*
Strafrecht 705, 810
f.,
K.
I
643
Maurer
f., Waitz Verfassgsg. P 74, Telting Oudgerm. StrafOsenbrüggen D. Strafrecht der Langobarden 30, 98,
122
159,
Brunner Rechtsgesch. (P 91, 76) P 127, 99 f., II R. Schröder Lehrbuch^ 67, v. Amira Grundriß
470, 475, 600 d.
f.,
659, 663, 633,
germ. R.2 §§54
g. E., 56,
Forschungen 457 N.
His
1,
Strafr. 197, 200,
daß nach diesem Privatstrafrecht zwar ebenfalls Todesstrafen möglich, daß jedoch Und weiter: wie groß ist das Verbreitungsgebiet jener nicht wesentlich Opfer waren.
nun, sie
Riten beim Strafvollzug, denen,
man
sich die Verschiedenheit ihrer Arten
einen sakralen
Zweck zuschreiben kann?
und ihre Verteilung auf
Wie
erklärt
die verschiedenen Straffälle?
Begleiten aber wird uns bei allen diesen Untersuchungen das Problem, das im Mittelpunkt so vieler Erörterungen stand, nämlich das Verhältnis der Verbrecbertötung zur Friedlosig-
Diese selbst freilich und ihr Reflex,
keit.
das sog. Racherecht,
ist
—
—
weil unter Sach-
nicht zu erörtern. Anderseits werden wir gewissen nach dem Charakter der ungeordneten Volksjustiz, nach der Legitimation zur Strafverfolgung, nach der Strafrechtsfähigkeit der Weiber und der Unfreien nicht aus dem Weg gehen dürfen.
außer
kennern
Seitenfragen,
stehend
Streit
wie
z.
B.
die
Altgermanische Probleme sind großenteils vorgeschichtliche Probleme, wir sie mit den Mitteln vergleichender Geschichtsforschung zu lösen
suchen.
wenn Auch das
auch
vorliegende Problem bezieht sich zu einem sehr wesentlichen Teil auf Rechtszustände einer
vorgeschichtlichen Zeit,
—
jener Zeit mindestens, seit der germanische Völker in der sog.
skandinavischen Provinz der jüngeren Steinzeit, nämlich auf der skandinavischen Halbinsel, in Nord- und Mitteldeutschland siedeln, d. h. mindestens Aber das vorliegende Problem fällt nicht mit der Frage nach dem vorgeschichtlichen Strafrecht überhaupt, am wenigsten mit der Frage nach dem primitiven Schon vor aller Geschichte hat es einen Wechsel der Rechtszustände, Strafrecht zusammen. eine sogenannte „Entwicklung" des Rechts gegeben. Vor dem altgermanischen hat
in
den Küstenländern der Ostsee,
6000
seit
es
V.
gegeben,
entbehrte,
Chr.
konnte es wenigstens geben ein Strafrecht,
ein Strafrecht,
das vielleicht» ausschließlich
in
das
des
den
ungeordneten Formen der
nationalen
Charakters
gehandhabt wurde*). Von diesem primitiven Strafrecht, das darum noch nicht mit allem proethnischen zusammenfallen muß, war bei allen Erörterungen des germanischen Problems niemals die Rede und ist auch jetzt nicht zu handeln. Volksjustiz
I.
Privatstrafrecht. Es gab Todesstrafen nach Privatstrafrecbt, d. h. Strafen, die nur im Privatinteresse, sei es eines Einzelnen, sei es einer Sondergruppe innerhalb der Gesellschaft verhängt wurden.
Bahn
Ihnen gehen wir gleich beim Beginn dieser Studien nach,
zur Analyse der staatlichen Todesstrafen 1.
Mancherlei Überlieferungen beziehen
frei
sich
um
uns die
zu machen. auf
Strafen nach Sippenrecht.
Solche Strafen sind Äußerungen des Solidaritätsgefühls, das überhaupt die Einrichtungen der Sippe
beherrschte,
und kommen daher
bei
allen
germanischen Stämmen vor.
Missetat, die sie zu ahnden bestimmt sind, fällt unter den Begriff des
Geschlechtsschimpfes"
—
westnord. fraendaskQmm, ffittarskQmm
wodurch man seiner eigenen Sippe Schande bringt. K. G. 3.
Westman
Den Svenska Nämnden
67,
110
f.
—
Es
Hierüber
s.
den oben
S. 1
angeführten Vortrag
—
,
d. h.
eines Verhaltens,
derselbe Begriff,
dem
ziemlich
Eine Skizze versuchte ich selbst jedoch in der
Aufl. des zit. Grundrisses (1913) § 82a. ')
ist
Die
»Verwandten- oder
S.
458.
8 genau
mehrmals
die
Gregor
bei
Zwar gab
Tours erwähnte
v.
humiliatio
oder
(humilitas)
nota
einem Spezialfall ein isländisches Gesetz von 997 den Blutsverwandten des Täters zwischen dem dritten und fünften gleichen Grad nur eine Anklage gegen ihn vor dem staatlichen Gericht^). Aber südgermanische Nachrichten aus generis
entspricht.
in
der nächsten Zeit nach der Völkerwanderung zeigen, daß die Sippe sich
des
entarteten
Mitgliedes ohne weiteres durch Tötung entledigen konnte.
So vor Allem eines weiblichen Mitgliedes wegen unerlaubten außerehelichen Geschlechtsumganges ^). Nach einem älteren Gesetz in der Lex Wisigothorum (III 4
1.
5) verfiel ein
lichem Beilager (adulterium) im Vaterhause betreffen
wenn der Vater nicht mehr
und,
Brüder oder Vatersbrüder.
der
Das bedeutet
im verwandtschaftlichen Strafrecht eingeDenn nach langobardischem Recht (Ed. Roth 189) waren wegen außerehe-
ist*).
eine Beschränkung,
schon
wahrscheinlich treten
lebte,
Mädchen, das sich auf außerehedem Tötungsrecht ihres Vaters
ließ,
lichen Beilagers (fornicatio)
die
unverheirateten
eines
eam dare vindictam".
mulier) überhaupt ihre Blutsfreunde befugt „in die Todesstrafe
sich
in
nicht
sollte
schließt,
oder verheirateten Weibes (puella aut werden*).
bezweifelt
Daß
Bei
diese vindicta
den heidnischen
Sachsen wurde wegen des gleichen Tatbestandes das Weib, wie Bonifatius berichtet'),
und dann verbrannt, der Liebhaber über dem Brandplatz,
gezwungen,
sich zu erdrosseln,
gehängt,
oder aber es wurde das
—
—
überantwortet,
Gassenlaufen
Weib dem
später noch zu besprechenden
müssen annehmen:
wir
domum
von
den
eigenen
Tod durch
Verwandten.
Worten Bonifatius den Begriff des „Verwandtenschimpfes" zu deutlichem Ausdruck bringt. Ganz so geschah es zu dem Zweck, solche „schände aftoleggen', wenn noch bis um 1000 im friesischniedersächsischen Ditmarschen an einem entehrten Weibe die Verwandten ihr TötungsEs geschah,
Magdeburger Sage von
Kristni
1)
Saga
Eibjungfer,
der
(her.
B.
v.
Kahle)
o.
die
von ihren
VI 6 (Biskupa Sögur
der Tiefe
in
I
S.
10
hausenden Eltern
Flateyjarbdk
f.).
2)
Maurer Die Bekehrung des norweg. Stammes I (1855) 376—380. Zum folgenden a. auch die oben S. 6 N. 2 Zitierten.
3)
Nach
s.
I
(1860) 287.
K.
L. Wisigot. III 3
1.
ebenso wie dieser der Todesstrafe, als
maculavit", mit welchen
Eine Erinnerung an dieses altsächsische Recht lebt noch fort in einer
recht ausübten^).
Dazu
„paternam
weil die Entehrte
Sklavin verfallen. *)
wenn
in Zschr.
tigurgsrecht verstehen!
f.
Gess. der Angelsachsen 514)
1
sie sich
Zeumer im Neuen
E.
Rosenthal Die
—
114.
kommt,
nicht
Arch.
Rechtsgesch. XI (1873) 386 will
dagegen
S.
bech Lykkeraand og Niding
wenn
vom Entführer trennen
will,
aber eine Freistätte erreicht, ihren Blutsfreunden (parentes)
sie
über das Gesetz K.
S.
Bluhrae
Fr.
2 soll die Entführte,
—
f.
deut. Gesch.
darunter nur ein
XXIV
W. GronLiebermann
Rechtsfolgen des Ehebruchs 62 und
Die Ehebruchsatzung in Leis Willelme 35
(bei
22 § 2 D. ad leg. Jul. de adulteriis entlehnt,
als aus fr.
602.
.mäßiges' Züch-
hier nicht
in Betracht. 5)
Jaffe
Bibl.
germ.
rer.
III 172.
—
Das Weib wurde nicht, wie Viollet Etabl.
I
245 (N.
2)
meint, von seinen Verwandten gehängt. «)
Festschr.
dem
v. Dahlmann 1827) I 96 f. H. Detleff tho WindtDen maßgebenden Gesichtspunkt verkennt R. Weyl, wenn er in Notgericht bei handhafter Tat denkt. — Zu dem , Ersäufen unter
Joh. Adolfis gen. Neocorus Chron. (her.
bergen ebenda f.
II
467
1508).
(a.
Gierke (1911) 53 an ein
Eise' (bei
Neocorus)
Estnische Märchen
(II)
vgl. dieselbe Strafe,
1881 Nr. 20 c).
—
durch den Bruder verhängt, in der Sage bei
Kreuzwald
Ausdehnung der verwandtschaftlichen Tötungsbefugnis gegen
Jedermann in einem Zusatz zum Landr. v. Ditmarsch. v. 1447 § 236 (bei Michelsen Sammig. altdithm. RQu. S, 78), womit zu vgl. das Enthaupten einer meretrix nach sächs. R. des FrühMA. eine Prostituierte auf
bei
Tetmar
Chron. VIII
3.
Zwei hieher gehörige westfränkische Fälle aus dem letzten Viertel des v. Tours^): einer mit ihrem Liebhaber durchgegangenen Ehe-
getötet wurde*). 6.
Gregor
Jahrh. erzählt
brecherin setzen ihre Verwandten (propinqui)
,ad ulciscendam humilitateni generis"
nach
dem anderen Fall wird eine des Ehebruchs bezichtigte Frau von mit dem Tod bedroht, wofern ihr Vater sie nicht von der (parentes) ihren Verwandten Anschuldigung reinigen werde: „ne stuprum hoc generi nostro notam infligat". Wie außer-
und verbrennen
In
sie.
ehelicher Geschlechtsumgang eines freien
Weibes wurde aber auch dessen Heirat mit einem
Unfreien als Verwandtenschimpf behandelt. So war es nach einem burgundischen und nach einem fränkischen Gesetz des 6. Jahrh.') wie nach einem langobardischen von 643*).
Jeder ihrer Verwandten darf
wird
Gesetzbuch
eine
freie
zum Zweck
sie
Frau,
der vindicta töten').
einen Sklaven
die
heiratet,
Nach dem westgotischen in die
Gewalt ihrer Ver-
wandten (parentibus suis in potestate), unter Umständen mitsamt dem Sklaven dem Feuertod Das Tötungsrecht der Verwandtschaft reichte über die Fälle unerlaubten Noch im Jahre 1447 erkannte das Landrecht von Ditmarschen (§ 225) Beilagers hinaus. für den Fall, wo ein außerehelich geschwängertes Weib einen Unschuldigen als Kindsüberliefert®).
vater
LX
hat, an:
bezichtigt
Wie
Mk.
lüb.
so schallen er
vründe unde
auch sonst,
hier so findet sich
z.
dat richte se vorbernen by broke
B. in den vorhin
angeführten bur-
gundischen, fränkischen und langobardischen Bestimmungen das Recht der verwandtschaftlichen vindicta zu einer Pflicht (in condicione) ausgebildet
(s.
unten
S.
11 N. 7 S. 12).
Aber nicht bloß Weiber unterstanden der Strafgewalt ihrer Sippe, sondern auch Es kann also diese Strafgewalt nicht Ausfluß der Vormundschaft selbständige Männer. gewesen sein, wie man wohl geglaubt hat. Als Chlodowech seinen Vetter Ragnachar erschlug, benützte er zur Rechtfertigung der Tat den Umstand, daß Ragnachar sich habe binden lassen und damit sein Geschlecht erniedrigt habe'). Den König Sigbert von Wessex erschlugen Verwandte, wie Beda Hist. III 22 erzählt, mit der Begründung: ob hoc se iratos fuisse et inimicos regi, quod ille nimium suis parcere soleret inimicis et factas ab
mox
eis injurias
')
Bei
obsecrantibus placida raente demitteret.
Grimm
Deut. Sagen Nr. 60.
Verwandt
M eiche
Sagenb.
kommt verblaßt in weiter Verbreitung vor, z. B. Grimm a. undSchwartz Nordd. Sagen 94, 261, Kuhn Westlal. Sagen I Nr. 37, zeichens
Sagen und Skizzen sagen Nr. 137 2)
Niding
Hist.
114.
I ä)
a.
d.
Steigerwald
V
33.
S. 30, 80, ICO, 131, ITjO, 204, 268,
Das Motiv des Blutund S. 345 f., Kuhn Klarmann und Spiegel
Nr. 497.
0. Nr. 58
a.
38, 40,
K.
Gander
Niederlausitzer Volks-
(1).
VI
36,
Vgl. auch
Lei Burgund.
S.
dazu
Jubinal
XXXV
2,
3.
die
Verwertung
Recueil de contes
Cap. ad L. Sal.
Ohne ausreichenden Grund vermutet H. Geffken
I 5.
dieser I
19
Stellen
bei
Grenbech Lykkeraand
og
f.
Dazu Brunner Forschungen 456, RGesch. 11 592. den Worten de parentibus des angef.
L. Salica 236 in
Kap. eine Textverderbnis. *) Ed. Roth. 221 (wo nicht bloß dem Vater ein Tötungsrecht zugestanden ist, wie S. Rietschel Hoops 1 555 durchaus willkürlich annimmt). S. auch Liutpr. 24 (a. 721). Vgl. zum obigen auch ') Dazu 8. K. Zeumer im Neuen Archiv f. deut. Geschichte XXIV 591. die Sage von der ostgotischen Amalasuntha bei Gregor. Tur. III 31 (dazu Siegm. Hellmann in
bei
—
Geschichtschreiber der deut. Vorzeit Bd. VIII 167).
Zeumer a. a. 0. 592, 589 f.). humiliare genus bei Gregor in diesem Anwendungsfall entspricht noch in der französ. Heldendichtung des FrühMA. das aviler les lignages, vgl. La cbani,un de Guillelme, Wisigot.
6)
L.
')
Gregor. Turon.
her. v. H.
Abh.
Suchier
v.
III
211. 3, 2 (nebst
II
42.
Dem
1328.
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXI,
3.
Abb.
2 .
10 Angesichts dieser Belege für die Rechtsanschauungen von Westgermanen und südlichen Ostgermanen gewinnen
nun auch Materialien an Wert, welche uns die viel jüngere In einer zwar ursprünglich deutschen,
nordgermanische Volksdichtung an die Hand gibt.
jedoch in vielen skandinavischen Varianten verbreiteten Ballade*) kündigt die Mutter dem
Mädchen
verführten
an,
sie
werde
verbrennen oder ertränken oder hängen lassen oder
es
verkaufen oder aus dem Land jagen. Merkwürdig ist namentlich, daü Fassung des Liedes der Tochter das Verbrennen, ihrem Liebhaber das Hängen angedroht wird, was sehr nahe an den von Bonifatius beschriebenen altsächsischen Brauch, in die Sklaverei
in
einer
ferner
des Verkaufs
das Eintreten
In einem
andern Lied,
das sich verführen
das
man
für
vom Bruder erwürgt werden, wird aber dann
läßt
ist,
ob die verleumdete Tochter verbrannt oder gehängt werden
begraben,
hat verführen lassen*).
weil
liegt,
sie sich
Die Vorstellung,
spricht
keine skandinavische
sie
Ostgötalagh
,
Mädchen
das
zu
getötet
Wohl aber sagt, um Mb. I daß Vater und
Rechtsaufzeichnung mehr^).
den ostnordischen stehen zu bleiben
wird
lebendig
solchen Sagen
die
Zwar davon, daß
reicht in weit frühere Zeiten zurück.
zunächst bei
und
soll
aus Fünen läßt ein Vater seine Tochter
In einer Sage
werde,
deren Klang den Dänemark und Schweden, der Vater den verleumderischen Sohn
verkauft für eine Glocke,
schließlich verbrannt').
Grund
erinnert.
Mädchen,
ein
soll
In einem dritten Liede, das nicht bloß in
sondern auch auf den Fseröern überliefert wählen,
sang^),
von seinem Vater gehängt oder von der Mutter ertränkt oder
ließ,
Eltern das Herz bricht.
was ans Langobardenrecht
Tötung,
die
Dänemark und Schweden
in
,
Mutter ihre Tochter wegen außerehelichen Geschlechtsumganges fortjagen dürfen und daß alsdann die Tochter, solang sie nicht wieder aufgenommen ist, der Erbfähigkeit nach ihren
und nach den elterlichen Blutsfreunden darbt.
Eltern
ihrer Eltern,
wenn damit auch weiter
und
recht nach ihren Eltern verwirkt habe^), eines
eine
andern Blutsfreundes" strengere Bedeutung
wie nach gotischem
nichts gesagt sein
—
')
Folk-Visor
Wegen
brennens -)
II
Recht verloren gegangen
Nr. 58.
vgl. das finländ.
W. Grimm
a.
a.
Märchen
sei.
3)
*J
Grundtvig
V
Folkeviser
bei 0.
s.
Folkeviser
II
Nr. 109.
V
—
II
136
f.
(in
Grimm V
S.
Altdänische Heldenlieder
—
242;
Finlands Folkdiktning
Nr. 32
II
Umfang
demselben
in
(S.
12,
übers,
bei
wegen des VerA) 449.
I
Uhland
Schriften
S. 411).
E.
Wigström
Nonne wird auf Befehl
Thiele Danmarks Folkesagn
Nr. 271 (W.
Sagor
Folk-Visor
und Sage VII 1868
Nr. 310 (eine verführte
das Erb-
sie
Der Verlust des Erbrechts beruhte Derselbe Gedanke forderte im dänischen
A. Olrik in Folkeviser
Hackman
0. 120 (mit 518),
zur Geschichte der Dichtung
daselbst
Grundtwig
—
daß
daß ehemals der Ausdruck miskunna kona
gehabt habe, das Erbrecht mindestens
der Herkunft des Liedes
als
soll,
so läßt doch die beigefügte Klausel „und nicht
den Schluß zu,
eben auf dem Ausscheiden aus dem Sippenverband.
S. 88, 89).
und den damit miskunna kona
In Uplands lagh
verwandten Gesetzbüchern heißt eine solche Tochter „Gnadenweib"
Folkdiktning
.
.
.
i
Skäne
—
31.
S.
auch
ihrer Mutter eingemauert).
Vgl. auch das Märchen bei
Hackman
a. a.
0. 410.
K. Zeumer nimmt für die nordgermanischen Rechte ohne weiteres unter Berufung auf Wilda ein Tötungsrecht auf handhafter Tat an. Aber Wilda sagt an den von ihm angeführten Stellen ^)
nichts davon. •5)
L. 6b. 1
L. Mb. 1 § 2 = Westmanna L. II /Eb. 1 Magnus Er. Landsl. Gb. 3 (= Stadsl. Gmb.
Uplands §
Westmanna
1.
L. II yEb. 6 § 4.
§ 2. 3 pr.,
Heisinge L.
^b.
Christ. Landsl.
1
§ 2.
Gml. 3
Södermanna pr.).
S.
auch
11
wo Gütergemeinschaft des Hauses galt, daS das verführte Weib Den Standpunkt von Ostgöta-Lagh nehmen aber, einbüßt.
Recht*),
seinen Gemein-
seitdem
schaftsanteil
Weibererbrecht gibt, auch die Tötungsrecht der Sippe kennen.
Bezug auf
in
südgermanischen Rechte
Um
Hälfte des 11. Jahrhunderts strenger waren
von Bremen IV 6 hebt
als
in
wonach
noch
sie
in der zweiten
Adam
den späteren Gesetzbüchern.
si
constupratae fuerint, statim venduntur"
von welcher Seite der Verkauf ausgehen mochte
gleichviel,
ein
das
besonders bemerkenswert unter den dänischen Rechtsgewohn-
als
heiten seiner Zeit hervor, daß „mulieres
—
es
die
wahrscheinlicher ist es von hier aus, daß auch Rechte einstmals mit den südgermanischen über-
In der Tat besitzen wir ein Quellenzeugnis,
einstimmten.
vorab diejenigen,
so
die ostnordischen
dieses
ein'-),
den Rechtsschutz einbüßten.
Daß
in
den ersten
der oben
S.
—
also
10 erwähnten Verführungs-
dem zweiten
geschichten die Mutter ihre Tochter verkaufen will, und in
^),
und damit
die Freiheit
verkauft, stimmt
dazu vortrefflich.
Rechten
Unter den westnordischen
am
hat
das
isländische,
wie
wir
S. 7
sahen,
die
und zugleich am deutlichsten den Grundsatz bewahrt, daß diesem Strafrecht nicht nur Weiber sondern auch Männer unterstehen. Dagegen sind es unter den westnordischen Rechtsaufzeichnungen die älteren norwegischen, denen ebenfalls eine strafweise Verknechtung des gefallenen Weibes bekannt ist, während die isländischen es nur in eine Geldbuße an seinen Vormund und dafür bei ZahlungsTerminologie des Sippen-Strafrechts
unfähigkeit
in
treuesten
dessen Schuldknechtschaft fallen
jene Strafknechtschaft auf ein
Gesetz
des
keinem Zweifel, daß damit im Vergleich zum isländischen ist.
10 besprochenen ostnordischen
Rechten
geschichtliche Quelle unterliegt
ein älterer Rechtszustand
ergibt,
Rechtszustandes besser erhalten wie das norwegische,
dem
eine
zurückführt*),
es
gekenn-
Anderseits hat wieder das isländische Recht, wie eine Vergleichung mit den
zeichnet
oben
S.
Da
lassen*).
Jahrhunderts
9.
Weibe
schuldigen
alle
insofern
als es bis ins
und jede Erbfähigkeit absprach^).
Stück des
ein 13.
älteren
Jahrhundert hinein
Wenn
freilich
das
nor-
wegische Gesetz den König zum Eigentümer der Strafsklavin macht, so verrät es damit
Abänderung
so, wie wenn ein burgundisches und dem die Sippe ihre Strafgewalt nicht ausübt, zur Sklavin des Königs machen'), oder wie wenn ein fränkisches Gesetz für Friesland einem (vollfreien) Weibe zur Strafe für außereheliches Beilager die Zahlung des eigenen Wer-
eine
eines
noch älteren Rechts eben
langobardisches Gesetz das Weib,
an
v. Schleswig § 13. Vgl. übrigens auch Jydske Lov (ed. Kolderup-Rosenvinge) Thorsen VIII, XXIX). — Das Fortjagen der gefallenen Tochter ist wie schwedisch so auch dänisch, Grundtvig Minder I 157 (Nr. 208). ^) S. die bei Kraut Die Vormundschaft I 327 Laband Die vermögens-rechtlichen Klagen 378 n. 28, K. Zeumer zu L. Visigoth. III 2 8 zitierten Helege, — ferner Zeumer im Neuen Archiv deut. Gesch. XXIV 597-599. ^) Zu der Stelle s. Brunner Rechtsgesch. II 659 n. 4, K. G. Westman Den svenska nämden 110 f. Daß der Rechtssatz den dänischen Rechtsbüchern unbekannt, scheint mir kein genügender Grund, um mit K. Maurer (Sitzungsberichte d. bayer. Akademie 1874 S. 15) die Verlässigkeit der Angabe des
Älteres Stadtr.
')
I
8,
(=
33
ed.
f.,
f.
1.
Adam
v. *)
recht
II
Bremen K.
zu bezweifeln.
Maurer
155 n.
5,
a. a.
167
n.
O. 14
f.
37
f.
und Vorlesungen
III 208, 94.
v.
Amira Nordgerm.
7.
5)
Fagrskinna
6)
GrÄgäs la 249», bSl« verglichen mit
')
L.
17.
Burgund.
XXXV
3.
II 101''.
Ed. Roth. 189, 221.
Liutpr. 24. 2*
Obligationen-
12 König aufgibt^). Ein geschichtlicher Zusammenhang des langobardischen dem burgundischen mag obwalten. Aber an einen ebensolchen zwischen dem norwegischen und dem burgundischen oder langobardischen Gesetze ist nicht zu denken, schon darum nicht, weil diese einen ganz anderen Zweck verfolgen wie-^'enes. Das norgeldes an den
Gesetzes mit
wegische Gesetz
— was
will,
Weg
auf einem andern
Hand nehmen
der Sippe ihre Strafgewalt aus der
das fränkische Gesetz für Friesland,
—
das burgundische und das langobardische
;
wollen die Sippe zur Ausübung ihrer Strafgewalt nötigen.
Das westnordische Recht
bestätigt auch
Wahrnehmung,
die
deutschen Recht machten, daß unter den Begriff des
die
oben
wir
S.
9
am
Verwandtenschimpfes " eben so gut Handlungen von selbständigen Männern wie Handlungen von Weibern fallen konnten.
Das
S. 8
von 997
isländische Gesetz
zitierte
In
Götterlästerung.
,
belegte
als
norwegischen Urfehde wird
einer
miding" (gridnidingr) für eine
,
frsenda
sk^mm mit
deren Verletzer,
Strafe
der
die
,Friedens-
Geschlechtsschande aller seiner Blutsfreunde" (aettarsk^mm
allra sina frsenda) erklärt-).
Fassen wir
zusammen, so ergeben sich so
alles
viele
Gleichungen zwischen germa-
nischen Rechten, die in der Zeit ihrer selbständigen Geschichte in keinem
mehr unter
sich standen,
Entwicklungsreihen
Zusammenhang
daß wir uns auf gemeinsame Ausgangspunkte der verschiedenen
zurück verwiesen sehen.
Diese gemeinsamen Ausgangspunkte
waren
mit der Verwirkung des Rechtsschutzes gegenüber der eigenen Sippe durch „Verwandten-
schimpf" gegeben, und es wir
von
einer
Wer
Sippe sprechen.
dürfen wir wohl
königliche
der
sei es durch Verknechtung, sei es durch Pflicht der Sippegenossen, diese Strafgewalt aus-
durch Tötung,
einer
nur insofern reden,
nehmen
verlustes auf sich zu
es
sei
Von
Verjagung aus dem Land.
Die
Maß unbegrenzten Strafgewalt
durch sein Verhalten die Ehre seiner Sippe schändete^), konnte
von dieser ausgestoßen werden zuüben,
nur ein anderer Ausdruck für das nämliche Prinzip, wenn
ist
ursprünglich nach Art und
wenn
hatte,
Gesetzgebung
im
die Sippe
eben die Folgen
und langobardischen Reich
— zugleich zum Besten
hat daran
des königlichen Fiskus
In ähnlicher Weise hat L.
unter eine neue Sanktion gebracht.
des Ehr-
das schuldige Mitglied länger bei sich behielt.
burgundischen
angeknüpft und die Strafpflicht der Sippe der Verwandten
sie
als
Wisigot.
Weibes eingeführt, das
III 7,
—
3 eine
mit einem unfreien Manne schuldig gemacht: wenn die Verwandtschaft ihre Strafgewalt nicht Strafpflicht
eines
freien
sich
des Beilagers
ausübt, soll das Weib dem Eigentümer des Sklaven als Sklavin zufallen. Sollte die Vermutung von K. Zeumer*) zutreffen, es sei damit ein älteres mit den burgundischen und
langobardischen Gesetzen übereinstimmendes Recht abgeändert worden, so ließe sieh viel-
daran
leicht
denken,
daß dieses
bestimmt und dann für
ältere
die beiden
westgotische Recht
durch den Codex Euricianus
andern Gesetzgebungen vorbildlich gewesen
sei.
Die vorgelegten Quellenzeugnisse lassen nicht erkennen, daß nach dem ältesten Recht das Ausstoßen aus
dem Sippenverband gerade nur
mittels
einer
bestimmten Tötungsart,
') L. Frisionum IX 1. Dazu Wilda Strafrecht 812. Nur auf einem Versehen kann es beruhen, wenn . Richthofen Zur Lex Saxonum 286 die Satzung auf den Verführer, statt auf die Verführte,
bezieht. 2) •*)
Der Text ist durchaus deutlich. Diplomatarium Norwegicum II Nr. 226
Ob außer diesem
einigen Rechten des Mittelalters (worüber *J
Neues Arch.
f.
(S.
191).
Falle die Sippe befugt war, sich von einem Genossen
deut. Gesch.
Brunner
XXIV
693.
Rechtsgesch.
I- 130),
muß
loszusagen, wie nach
hier dahingestellt bleiben.
13 ja daß es überhaupt gerade nur durch
wo
einmal mit
überdies nicht
Tötung erfolgen konnte.
Sicherheit
werden kann, verlangt Lex Wisigot.
III 2
1.
Nur
verwandtschaftliches
ein
2 den Feuertod.
einem
Spezialfall,
Strafrecht
unterstellt
in
Sonst spricht dieses Gesetz-
buch, sprechen ferner die burgundischen, fränkischen und langobardischen Gesetze nur von spricht Bonifatius in seiner Schilderung des sächsischen Brauches von einem Wechsel zwischen Erdrosseln (Verbrennen) und Gassenlaufen, erzählen die freilich viel
occidere,
späteren Chroniken aus Dietmarschen bald von Verbrennen
und
auch vom Hängen, Einmauern, Zutodgeiläeln,
vom Aussetzen
skandinavische Volksmärchen einer Tonne,
sticken
Daß
deutsche und
oder leckem Schiffe
steuerlosem
in
oder in
Amalasvintha-Sage (allerdings nach antiken Mustern) vom Er-
die gotische
im Bade').
skandinavischen und deutschen Volkslieder nicht nur von
die
Todesarten, sondern
diesen
von Lebendigbegraben, bald von Ertränken,
bald
für die Todesstrafe auch das Verkaufen eintreten konnte,
sagen
nicht bloß die verhältnismäßig jungen skandinavischen Überlieferungen, sondern auch schon
das 11.
und so wird
langobardische Edikt,
es
daß im dänischen Recht des
erklären,
sich
Jahrhunderts überhaupt an Stelle der Todesstrafe der Verkauf erscheint und daß
1300 durch das Verjagen vollständig
im ostgotischen Recht gegen
ersetzt
sie
Dabei
ist-).
erscheinen diese verschiedenen Strafarten sämtlich als geeignet ein und das nämliche Ver-
Daß dem Missetäter zwischen wird, kommt als Sagenmotiv vor').
gehen zu ahnden.
Wahl
gelassen
verschiedenen Arten der Todesstrafe die
Man erwäge
—
richten einer verhältnismäßig späten Zeit angehören
,
jedoch, daß unsere
die frühesten einer Zeit,
—
nur noch in seinem Verfall sah, und außerdem, daß naturgemäß von Anfang an der partikularen Entwicklung hatten überlassen
verwandtschaftliche Strafrecht seine Regeln
Nach-
die das
Man
bleiben müssen.
dung der einzelnen
wird daher aus der scheinbaren Regellosigkeit,
Strafarten
die in der
nicht ohne weiters folgern dürfen,
obwaltet,
Anwen-
daß die von
der Verwandtschaft angewandten Todesstrafen in einer weiter zurückliegenden Zeit keinen sakralen Charakter gehabt haben.
mag
Mit den soeben hervorgehobenen Umständen
auch zusammenhängen, wenn
es
da oder dort die Legitimation zum Verhängen und zum Vollzug der verwandtschafts-
Ordnung zu entbehren scheint oder wenn neben Männern auch Weiber insbesondere neben dem Vater auch die Mutter zur Ausübung des verwandtschaftlichen Strafrechts berufen sind. Immerhin ist uns im Westgotenrecht (S. 8) rechtlichen Strafen einer festen
—
—
,
eine Reihenfolge der nächsten männlichen Blutsfreunde begegnet,
müssen diese Fragen auch sonst gewesen Strafe gegen den
gegrenzt sein
V
sein,
vom allgemeinen Recht
wenn anders
0.
III 2)
Verwandtenmord*) hin ab-
sollte.
Hackman
Hausmiirchen Nr. Turon.
und irgendwie geregelt
die verwandtschaftsrechtliche
so schwer verpönten
') Des Knaben Wunderhorn (her. v. Griesebach) 247—251, 253, 258, 260, 261, 282, 286, 287, 310, dann
Ski'ine 31,
,
16,
Sagor
(in
Finlands Folkdiktning
Strackerjan Aberglauben
31 (womit zu vgl. VIII 18
a.
''}
Grundtvig S.
.
au.s
Sv.
Folkeviser
II
unten in Abschnitt IV.
Gruniltvig Folkeviser
Wigatröm
A) 387, 387—392, 449
Oldenbg.
II S.
347
W. Grimm Altdän. Heldenlieder 247 Grundtvig Folkevi.ser V Nr. 244, 245, 253,
(über verjagen == verkaufen).
*)
.
I
529,
580, 581, E.
(s.
(vgl. 481, 482),
unten Abachn. VI
9)
108,
II
Folkdiktning
.
.
.
i
Grimm Gregor.
E.),
Vgl. auch die Ballade bei
heidnischen König senden),
.
528, II
Nr. 109.
(Nr. 60:
Verbrennen oder zum
256, 257, 259, 284 nebst S. 236
14 Eine Vergleichung ungermanischer Rechte führt zunächst zu einem Ergebnis,
das
oben gewonnene Grundansicht vom verwandtschaftlichen Strafrecht der Germanen zu Sowohl bei West- wie bei Südslaven geben die auch bei den befestigen geeignet ist.
die
Germanen meist besprochenen Fälle des Verwandtenschimpfes, die Vergehen von Weibern, Anlaß zur Ausübung einer verwandtschaftlichen Strafgewalt, und zwar mittels der Todesstrafe. und J. Grimm haben auf die Stelle eines böhmischen Rechtsbuches aus Jahrhundert aufmerksam gemacht*), wonach der entführten Tochter der Entführer innerhalb der Gerichtsbänke gegenübergestellt werden soll und ,si confessa fuerit se eum
Gaupp
Schon
dem
14.
voluntarie
recepisse
manu
maritum, tunc pater eidem
in
marito citato praedicto
et ejus
filiae
—
was entfernt an gewisse Bestimmungen mox In südslavischen Dörfern, wo die Bevölkerung größtenteils gotischer Gesetze^) anklingt. unter sich versippt ist, besteht noch in moderner Zeit die Neigung, ein entehrtes Mädchen capita
propria debet
amputare",
zusammen mit seinem Verführer zu
In einem kroatischen Volkslied wird die
steinigen^).
entehrte Tochter von der eigenen Mutter erstochen*).
Weiter ab stehen die fragmentarischen Züge eines verwandschaftlichen Strafrechts,
klassischen
die uns bei
V^ölkern überliefert sind.
Sie sind undeutlicher, weil dort schon
frühzeitig die Organisation der Sippe durch die der Hausgewalt überdeckt wurde.
In der
im Judicium domesticum über was doch nicht eine willkürliche TötungsEs konnte geschehen wegen einer Handlung, die vom staatlichen befugnis bedeutete. Recht mit Todesstrafe belegt war, aber auch wegen unehrbaren Wandels, wegen Feigheit, römischen patria potestas liegt die ausschließliche Gewalt, das Hauskind die Todesstrafe auszusprechen,
Wegen
wegen Einführung fremder Kulte *). obsequium
des
sacer^),
d.
h.
Geschlechtes.
gewisser Tatbestände, die sich als Verletzungen
den Täter für divis parentum
der judex domesticus
erklärte
darstellten,
an die vergötterten Seelen der gestorbenen Angehörigen des
für verfallen
Wendung
Eine sakrale
des Hausstrafrechts
ist
hier allerdings nicht zu ver-
Spuren einer verwandtschaftlichen Strafgewalt, die nicht aus der Hausgewalt floß, Livius und Dionysios legen, im Grundfinden sich doch sogar im römischen Recht. kennen.
gedanken übereinstimmend''), dem Sextus Tarquinius, der
1)
Gaupp
S. die Stelle (aus S.
249
Das
alte
Gesetz der Thüringer (1834) 382
Rad prava
zemski'hv) jetzt
2)
Edictum Theoderici
jedenfalls nicht in
c.
dem
61.
Grimm
Kleinere Schriften VII 48.
böhmisch und lateinisch in Jirecek Codex
jur.
Bohemici
II
2
Krauß Sitte und Krauß a. a. 0. 222.
^)
S. die Beispiele
bei
potestas zu den Todesstrafen III
1221
f.,
6)
M. Voigt Die XII Tafeln
im Judicium domesticum
Hist. de l'organis. judic. I 37
Fontes juris Romani
Livius
I
58.
Der von
Tomaschek
Deut. Recht zeigt
sich
II
279
ed.
d. ff.
f.
und über
die Beziehungen der patria
Voigt Leges regiae 580 f., Daremberg-Saglio s. v. 90 f., W. Rein Kriminalr. 440,
die Charakteristik bei
1170, 216, Die XII Tafeln II 281, G.
Humbert
röm. Kriminalprozesses
bei
zu einseitig die Willkür in der .Hauszucht' betonend),
f.
Bruns
sowie Leist Gräko-ital. RGesch. ')
—
auf die böhmische Bestimmung
Brauch der Südslaven (1885) 209, 216.
Judicium domesticum, auch G. Geib Gesch. Mommsen Röm. Strafr. 20 f., 25 f. (doch 16
Girard
14; 2, 2.
1.
deutschen Rechts
väterlichen Tötungsrecht.
F. S.
Jus naturale
L. Wisigot. III 4
.Einfluß'
*)
3)
f.
J.
die
(c. 84).
in Österreich 255 behauptete
630
f.,
die Lucretia verführen will,
I' 7 n. 6, 14
15.
Dionysios Antiqu. IV 65 §3.
c. 6,
II
39
n. 9.
Dazu Voigt Leges regiae
599,
15 in den Mund, er werde sie, wenn sie ihm nicht willfahre, töten und neben ihren Leichnam den eines erdrosselten Sklaven legen, damit es heiße, sie sei auf handhaftem Ehebruch getötet worden; nach dem etwas umständlicheren Dionysios fügt er hinzu,
Drohung
wie er sich zu solcher Tat legitimieren werde:
y.aieikrjcpdg äayjj/uoj'ovadv ae fisrd
(pt'jow
y.al
tov dovkov zerifKOQfjadai itjv rov avyyevov? vßgiv /xeTSQyöfievog.
Der Erzähler geht
also
daß jedes Weib, auch das unter fremder Hausgewalt stehende, Blutsverwandten auf handhaftem Ehebruch getötet werden dürfe. Daß ein
von der Vorstellung aus,
von jedem
Weib
nicht unter Hausgewalt stehendes
pinqui oder cognati unterworfen war, der Zusammensetzung
Reste eines
überlieferten
dem
unter
und im übrigen wäre an erinnern^). Über die
Gentilverbandes
des
Strafrechts
verrät sich auch in
pater familias der verwandt-
ausgeübten Strafgewalt-),
dort
der
Zudem
mehrfach bezeugt^).
des Judicium domesticum
schaftsrechtliche Charakter die
sehr weitgehenden Strafgewalt seiner pro-
einer
ist
zu
Strafart entschied im einzelnen Fall das Ermessen des Familiengerichts ebenso wie über Ein Rudiment verwandtschaftlichen Strafrechts in Griechenland kennen das Verfahren*).
dem
wir in
das den Verkauf der Tochter
Solonischen Gesetz,
verbotenen Umganges mit einem die Verkaufsbefugnis
an
die
Manne
Hier
erlaubte').
und der Schwester wesen wie in germanischen Rechten
ist
der Tötungsbefugnis getreten,
Stelle
deren
Erinnerung
die
verschiedenen griechischen Au.ssetzungssagen bewahren^).
Angesichts aller dieser verwandtschaftlichen Strafrechte dürfen wir mit einem hohen
Grad von Wahi-scheinlichkeit auch Recht des
hieher gestellt zu werden.
.Erat enim
domo paterna
corruptor
illius
wo
Die Vita
illa
(Acta SS. Jan.
f..
2)
S.
berichtet:
816, § 3)
Daran knüpft sich die Erzählung eines Anwendungsund nachher ebenso vergeblich eine andere Todes-
zuerst vergeblich der Felssturz
Strafen nach Eherecht'). gewalt des Mannes über seine Frau wendungsfall bildet der Ehebruch*).
')
I
[nämlich bei den Schotten] servata, ut
fornicata et gravida inventa de montis supercilio praecipitaretur et
capite plecteretur.'
insbesondere Livius epit.
Die Lex Maenia 29, G.
Darüber namentlich
Die XII Tafeln
aufs Verlässigste
bezeugt.
Schon eine berühmte
XXXIX
Kunibert
K lenze in W. Leist
versucht wird.
S. 13),
In den meisten germanischen Rechten
2.
415
Kentigerni
s.
das Aussetzen im steuerlosen Schiflf (vgl. oben
strafe,
II
keltisches annehmen, da uns aus einem keltischen ist, die sich wohl dazu eignen würde,
antiquis in gente
a diebus
lex
puella in
falles,
ein
Jahrh. eine Strafsatzung überliefert
6.
18,
0.
Zschr.
f.
geschichtl.
Den gewöhnlichen AnTacitus (Germ. 19)
Stelle bei
Valerius Mai. VI
a. a.
eine Straf-
ist
3 (7, 8),
M. Voigt Die XII Tafeln
Rechtswissensch. VI 21
— 23,
M.
Voigt
271—275. ') M. Voigt Die XII Tafeln II 769 (Aberkennung des Gentilnamens wegen Verwandtenschimpfs), Bi unnenmeister Das Tötungsverbrechen im altröm. R. 94—96. *) Mommsen a.a.O. 23—26. '•')
*)
276
II
Plutarch Lykurg. 23. G. Glotz La solidarite
andere Sagen und ')
Zum
Quindekjönneta ')
Mogg
B.
(n. 8),
S.
32
folgenden .
.
.
— 43 s.
S.
Altarisches Jus Civile
droit
le
crim.
en
Grece (1904) 33.
über das verwandtschaftl. Strafr. in der griechischen
Kraut, Brunner,
His,
kaar hos Skandinaverne (1799) 193
adulterii (Argentorati 1736), Chr. G.
adulterii criraine (1727,
Üaremberg-Saglio VI
übrigens Chr. Lecrivain bei
de la famille dans
v. f.,
Mancherlei Material hierüber, wenn auch nicht
De poena
I
1740)
c.
V,
W.
E.
Wilda
Amira
1
p.
776.
520
f.
Daselbst noch
Frühzeit überhaupt.
ferner Kngelstoft Schlyter Juridiske Afhandlingar I 169 f. immer unter richtigen Gesichtspunkten, bieten
oben
S. 6
N. 2,
C. J.
Hoffmann
Diss. de dissensu
Strafrecht 821—827, E.
jurium
Rosenthal Die
in punieiido
Rechtsfolgen
16 „paucissima in tarn numerosa gente adulteria; quorum poena praesens et maritis permissa: abscissis crinibus nudatam coram propinguis expellit domo maritus Stufenweise abgemildert erscheint dieselbe Strafe ac per omnem vicum verbere agit'. für Ehebruch der Frau im gotischen und dänischen Recht des Mittelalters, Westgöta „Hat eine Frau Ehebruch getrieben und ist sie dieser Schuld überführt, Lagh. II Gb. 5
handelt davon:
:
dann
soll
man
zur Thürschwelle führen, ihr den Mantel abreißen und
sie
des Rockes abschneiden^) und
sie so
den Hinterteil
aus der Tür und von ihrem Gutsanteil jagen."
ländisches Recht: „Trifft sichs, data das
Weib
kommt
lebendig davon
[sc.
obgleich
See-
sie
auf
handhaftem Ehebruch ertappt wurde] und ist dies so offenkundig geschehen, dafä sie und ihre Verwandten nicht widersprechen können, und tröstet er sich dann auch noch, daö er ohne Weib sein kann, dann darf er sie aus dem Hof jagen lediglich in Hemd und Mantel, und sie bekomme keinen Pfennig von all dem, was ihr gehört"^). Auf hand-
haftem Ehebruch durfte, wie diese und viele andere Stellen^) zeigen, der Mann seine Frau töten, ein Satz, der unabhängig von der Hausgewalt auch im altrömischen Recht Bonifatius beschreibt die altgalt*). Aber das germanische Recht ging noch weiter. ihrer nach nicht auf, Ehebruchstrafe, die Natur sondern höchstens wegen sächsische handhafter Tat vollstreckt werden konnte: ,aliquando [nämlich wenn die überführte Ehebrecherin
Selbstmord
den
nicht
vorzog]
congregato
exercitu
pagos circumquaque ducunt virgis cedentes
mulieres per
femineo
eam
flagellatam
vestimenta ejus abscindentes
et
juxta cingulum et cultellis suis totum corpus ejus secantes et pungentes minutis vulneribus
cruentatam
et laceratam de villa
cetere
occurrunt semper novae flagellatrices
et
usque ad eam aut mortuam aut vic vivam derelinquunt, Dai dies Verfahren der Urzeit et luxoriandi habeant" ').
zelo pudicitiae adductae
ut
ad villam mittunt
timorem adulterandi
angehört, ergibt sich aus der Vergleichung slawischer Rechte, insbesondere aus einer in des Ehebruchs nach kanon. (1884) 85
— 147.
durchzieht, bei
u.
deut. R. (1880)
Vgl. auch das Motiv
Maßmann
40—104, H. Bennecke Die
strafrl.
Lehre
v.
Kaiserchronik
III
893—917, ferner
Grimm
Deut. Sagen Nr. 538.
Opposition gegen das ehemännl. Tötungsrecht wegen Ehebruchs: c. 5, 6, 8 C. XXXIII qu. auch Poenit. Mediol. bei Wasserschieben Bußordg. 714, Regino De syn. causis II 5 qu. 1)
Ein Nachklang davon
-)
Eriks Saillandske L.
.fortjagen") Valdemars II
127 §
1,
östgöta L.
bard. Reste in den 3)
Kb. 9 §
Uplands 4.
ital.
L.
6 § 2
Erikss.
(ed.
Thorsen
S. 27, ed.
Opet Die Popularklage der Berner Handfeste 14 f. (= Westmanna L. II Mb. 2). Södermanna L. Gb. 4 § 1. Westmanna
Stadsl.
Gb.
10.
L. Baiuw. VIII
Ed. Roth. 217.
deut. Gesch.
Belege aus
XXIV
606
dem MA.
Rechtsgesch.
d.
s.
f.).
bei
7.
L. Wisigot. III 4, 4
L. Burgund.
Rosenthal
Landsch. Gaster 308, H.
L.
I
(wozu
LXVIII (wozu 0. 75—82,
a. a.
Fehr
Rechts-
Miranda (a. 1099) bei T. MuiSoz Colleccion de bei nicht handhaftem Ehebruch wie überhaupt bei nicht
Gotisch-spanisches R. im Fuero
—
v.
I 351. In L. Burgund. XXXIV 3 ist handhaften Missetaten der Frau das eheherrliche Tötungsrecht beseitigt.
Fueros
aber
S.
7.
schwed. Ballade Folkvisor
Zeumer in der Note und im Neuen Arch. f. Brunner Rechtsgesch. 1- 99 f. n. 42). Deutsche Osenbrüggen Alam. Strafr. 213 f., E. Gmür stellung der Frau 44.
Kirchliche 2.
Statuten des MA.,
^b.
L.
Magnus
Stell.
I
II 188. S. auch J. Grimm RA.* II 302 f. Kold. Rosenvinge S. 65). Schwächer (bloß (ed. Thorsen) 51 (S. 37), Arvebog 60, Skane L. (ed. Schlyter) I 211, So auch in Deutschland das Kl. Kaiserrecht II 23. Entsprechend lango-
in der
II 1
EJiz. 26.
Ehebruch
der bestraften Ehebrecherin, das den Sagenkreis der Crescentia
—
Zweifelhaft das M. Cato bei Gellius X 23. Dazu s. Mommsen Rom. Strafr. 625 N. 1. griech. R., L. Günther Die Idee der Wiedervergeltung I 92 N. 61. 5) Jaffe Biblioth. rer. germ. III 172. Vielleicht war dieselbe Ehebruchstrafe auch bei Franken gebräuchlich. Wenigstens erinnert die französische des MA. in mehreren Zügen an jene ältere; s. Du Gange GIoss. s. v. Trotari, ebenso das ostfränk. R. im Kl. Kaiserrecht II 28. *)
—
17 allem wesentlichen entsprechenden
noch
Akt der 15
—
=
(Vyvod , Herausführung')*), deren was übrigens aus dem Zusammenhang
—
ist,
um
daß es sich nicht
Ehemannes handelt, mit der
sich
eine
nur ein
Anderseits steht aber der slawische Brauch in
wie der völligen Entkleidung des ausgepeitschten Weibes dem Bericht noch
angeführten taciteischen
f.
des
eine Justiz
Volksjustiz zu verbinden pflegt.
gewissen Äußerlichkeiten S.
um
sondern
beweist,
ohnehin zu schließen
der Schilderung des Bonifatius
bloße Volksjustiz,
russischen Sitte
Form auch
heute erhaltene volle
Wir können
näher-).
kaum daran
also
daß auch die von Tacitus beschriebene Strafe auf Tötung der Ehebrecherin Poena praesens kann dabei nicht Strafe auf handhafter Tat, muß aber wohl Nach langobardischem Recht mußte zwar der Ehebruch, sofortige Strafe bedeuten. zweifeln, abzielt.
wegen dessen der Mann
Frau töten
seine
handhaft sein; aber die Tötung selbst
durfte,
Denn der Mann konnte verlangen, Im friesischen Recht des Mittelalters findet sich eine eheherrliche Tötungsbefugnis, die überhaupt keine Handhaftigkeit des Ehebruchs voraussetzt*). Dasselbe gilt aber auch schon vom westgotischen Recht durfte auch nach übernächtiger Tat
vor sich gehen.
daß ihm die Frau ad vindictam ausgeliefert werde').
nach L. Wisigot.
4
III
1,
1.
3^) und wahrscheinlich auch nach langobard., fränk. und angel-
sächsischem Recht.
Denn wenn nach einem Gesetz von König Grimwald
Ehemann, der Wergeid büßt,
Frau arglistig und fölschlich des Ehebruchs bezichtigt
seine
7
(c.
a.
668) der
hat, mit deren
so gestattet dies den Schluß, daß bei wahrheitsgemäßer Bezichtigung die Frau der Todesstrafe verfallen würde, wie sie nach Liutpr. 130 ebenfalls der Todesstrafe verfällt und er ihr Wergeid entrichten muß, wenn .sie sich von ihm verkuppeln läßt.
Auf
das fränkische Recht läßt
Schluß zu (Mon. Germ. Capp.
46 des Konzils von Tribur
c.
II
239
f.^:
(a.
895) einen fast sicheren
uxor constuprata fuerit et propterea
,Si cujus
maritus capitali sententia delere illam machinaverit, ipsa vero urgente mortis periculo ad
episcopum confugerit desudet,
et
ue occidatur.
viro ad occidendum.
.
auxilium quaesierit, operosiore tarnen, Si vero
.
non potest, nuUo modo
liceat
si
potest,
interdum maritus eam invenerit et
Si vero
saeculum potestatem habuerit, quid
agere
ei
velit.
"
episcopus labore
requirenti
ei
eam reddere
repetierit,
secundum
Altbaierische Rechtstradition
dürfte
wohl dem Verfahren des Herzogs Ludwig II. zu Grund liegen, der im Jahre 1256 seine Frau wegen nicht handhaften Ehebruchs nächtlicher Weile enthaupten ließ. Denn in den
Augen
')
bei 0.
der Zeitgenossen lag das Entsetzliche seiner Tat nur im Hinrichten der Unschuldigen'').
Der russische Vyvod
ist
nach einer Schilderung
Schrader Die Indogermanen
91
Brauch bei M.
Kovalewsky Coutume
bruchstrafen
unten
8.
S. 19
N.
f.
und
von M. Gorkij ähnlich wie oben verwertet
in Kncyclop. Rel. III 501.
contemporaine
et
loi
—
ancienne 338
Vgl. auch den f.
—
oasetiachen
Andere slawische Ehe-
5.
Dagegen bietet der südslawische Brauch eine ähnliche Abbreviatur der Entkleidung wie der altsächsische und westgötische, F. S. KrauB Sitte und Brauch der Südslawen 570. 3) Ed. Roth. 212 und Cap. Olonn. (a. 822—23) c. 3 (Mon. Germ. Capitularia I ed. Boretius 317, Tgl. ebenda 317 c. 2). Dazu s. auch E. Rosenthal a. a. 0. 61 f. ^)
*)
Die Belege
s.
bei
v.
Richthofen Zur Lex Saxonum
deut. Rechtsquellen Ostfrieslands
I
(1908) 137.
Dazu auch His
281, n.
1,
ferner
Borchling
Strafr. 197 bei n. 2,
200 bei
Die niedern. 6.
Dazu vgl. die aragonische forma securitatia bei Du Gange GIoss. s. v. Adulterium S. 101 Sp. die vom Standpunkt der L. Wisig. ausgeht. ') Ober das Ereignis s. S. Riezler Gesch. Baierns II 110 113. R. ahnt das Richtige, wenn sagt: .Ludwig war vielleicht als Ehemann zur Fällung des Urteilspruches berechtigt." Dagegen ist ^)
—
Abh.
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXI,
3.
Abb.
3
1,
er es
18 Die angelsächsischen
über Bestrafung der Ehebrecherin durch ihren Mann daß die Frau beim Begehen der Missetat ertappt sein mußte ^).
Rechtssätze
lassen nirgends erkennen,
Eine Illustration zu all dem aber liefert die dänische Svanhildensage, wo gerade die Nichthandhaftigkeit des Ehebruchs das entscheidende Erzählungsraotiv abgibt, die Frau
—
auf bloße Verleumdung hin die Todesstrafe erleidet^).
Das langobardische Recht zeigt uns ferner, daß in älterer Zeit die Ehefrau nicht nur wegen Ehebruchs, sondern auch wegen anderer Vergehen der Tötungsbefugnis ihres
Nach Roth. 202
Mannes unterlag.
per supposita
se aut
persona,
wenn Liutprand 121 gefallen
sit
„si
in
potestatem mariti de ea facere quod
und
voluerit",
731) eine Frau, die sich unzüchtige Griffe eines fremden Mamies
(a.
wiederum der vindicta
läßt,
morte mariti sui consiliaverit per
mulier in
Ehemannes unterwirft und diesmal ausdrück-
ihres
Töten und Verstümmeln ausnimmt, so erweckt
dies doch wohl den Eindruck, als ob vor 731 auch diese äußersten Grade der vindicta im angeführten Falle zulässig gewesen lich das
wären.
Von einem andern
Fall,
wo
die
war, hören wir in der zweiten Hälfte des
Herzogs Romwald weigert
sich,
Frau dem Tötungsrecht 7.
einen ihrem
Mann
Mannes ausgesetzt
ihres
Die Frau des langobardischen
Jahrhunderts.
gehörigen Kultgegenstand preiszugeben,
muß, dann von ihm getötet zu werden, und als sie es nachher dennoch tut, erklärt ein anderer Mann, er würde im gleichen Fall seine Frau getötet haben'). Aus den Gebieten anderer Rechte wissen Volksüberlieferungen von erlaubter Tötung der Ehefrau wegen Hexerei, wegen Anthropophagie, wegen Kindermord zu erzählen*). Nur zur Bestätigung einer so weitgehenden eheherrlichen Strafgewalt im germanischen Recht kann es dienen, wenn wir sie im slawischen, im keltischen, im römischen, im altindischen weil sie fürchten
Recht wiederfinden, wenn sie auch freilich in einigen dieser Rechte der hausväterlichen Gewalt aufgesogen ist').
von
vollständig
fast
Anderseits zeigt das langobardische Edikt schon in seinem ältesten Bestand, was wir
daß der
indes schon aus der taciteischen Notiz schließen müssen, die Todesstrafe
muß
lober,
non
sit
über seine Frau verhängen durfte; 1200
er zahlen,
merita niori".
,si
maritus uxorem suam
occiderit
Eine Beschränkung der ehemäunlichen Willkür lag weiterhin auch
abwegig, wenn er beifügt: „jedenfalls als Herzog'. unter keinen Umständen berechtigt gewesen. 1)
2)
R. II
Schmid 364
nicht willkürlich
König und Verimmerentem, quod per legem
darin, daß er nach Tacitus die propinqui zuziehen mußte, selbst
sachsen
Mann
hälftig an
solidi,
Gess. der
Als Herzog wilre
Angelsachsen- (1858) 562
f.
Subjektiv
wenn man darunter seine Ludwig
diesem Verfahren
zu
Liebermann
Gess.
der Angel-
(8 c).
Saxo Gramm,
(ed.
Holder) VllI
280.
In der Island. Version der Sage ist Svanhilde allerdings
nicht Ehefrau, sondern nur Verlobte des jQrmunrekr, was sicherlich auf Entstellung beruht. Island. Erinnerung an altes Recht in Grettis saga (her. v. Boer) S. 309 (Z. 5 7) vorliegen?
Sollte eine
—
3)
V.
*)
0.
diktning
i
s.
Barbati in Acta SS. Febr.
Deut. Volksmärchen
216
f.,
III p. 141, 142,
144,
145.
Fuglestvedt Folkesagn saml. i Lister og Mandals Amt Skane (1880) 178. Fr. Müller Siebenbürg. Sagen (1885) a.
Siebenbürgen^ (1877)
S. 2, 5.
0.
Hackman
in
(1881) Nr. 70.
Nr. 209.
Vgl.
E.
Vigström
auch
J.
Folk-
Haltrich
Finlands svenska Folkdiktning
I
A
229, 230, 231. *)
brannt).
Livius
Südslaw.
—
R.:
Kelt. R.:
XXXIV
18.
F. S.
Krauß
Caesar BG. VI
—
Ind. R.:
J.
(Hexen von ihren Männern verDionysios II 25, 26, M. Cato bei Gellius X 23, Sitte (in Bühlers Grundriß II) § 19.
Slaw. Volkforschungen 53, 59 19.
—
Rom.
Jolly Recht
u.
R.:
19 Verwandten zu verstehen haben sollte. Frau gemeint sein, da diese auch sonst
Grad
die
Verwandten der
ihrer Verheiratung
zu
einem gewissen
Auch das römische, d. Recht band den Ehemann bei der Ausübung
deren Schutz blieb*)..
in
italische
mung
Es werden aber wohl eher trotz
wahrscheinlich schon das
seiner Strafgewalt
an
Zustim-
die
der Kognaten im Judicium domesticum-).
Stand die Ausübung der eheherrlichen
man
doch
h.
bis
Strafgewalt
unter
Rechtsregeln,
könnte
so
daran denken, daß auch nicht beliebige Tötungsarten gewählt werden durften.
Das Tötung auf handhafter Wohl kennt wegen Ehe-
wenn wir von dem
scheint jedoch nicht zuzutreffen, auch
Fall der
Tat absehen, wo sich jene Annahme von vornherein verbietet. bruchs Tacitus nur eine einzige Tötungsart, nämlich eine bestimmte Variante des Gassenlaufens, das zu den von H. Brunner sogenannten „Zufallsstrafen" gehört, und die oben aus germanischen und slavischen Rechten beweisen,
vorgelegten Materialien
um
dabei
einen Brauch handelt,
der Urzeit
der in
daß
sich
es
gerade im Falle des Ehebruchs weit
Allein rechtlich dürfte der Mann doch kaum jemals an diese Strafform verbreitet war. gebunden gewesen sein. Ein friesisches Sendrecht, das freilich erst dem vorgerückten MA. angehört, knüpfte insofern an das taciteische verbere agere an, als es dem Mann erlaubt, die ehebrecherische
Frau zu geiüeln; aber
er soll sie
auch enthaupten dürfen mit
und ein verwandtes, nur wenig späteres Sendrecht läßt ihm die Auswahl zwischen Enthaupten, Ertränken und Verbrennen*). Nach mittel- und oberdeutschen Quellen soll der gekränkte Gatte die Frau samt ihrem Liebhaber lebendig begraben und pfählen'). Vielleicht mögen einige dieser
dem Schwert, worunter
einst
sie
Braut geschritten war'),
als
Tötungsarten erst aus dem öffentlichen
denn auch
Wälzen
das
ins eheliche Strafrecht
Nageltonne, sonst
der
in
herUbergenommen
wenigstens in der Volkssage als Strafe nach Eherecht vorkommt^),
Dagegen gehört
setzen im Schiff').
der Schwanhildensage Jarmerik
zerstampfen läßt,
>)
Vgl.
^)
Klenze
z.
15.
Zug
ein
der
Ed. Roth. 200
in Z.schr.
f.
die
(S.
nur diesem an,
es
vermeintlich
auch
in
andern
18 im Text\
wenn
in
und ebenso das Aus-
der nordischen Fassung
ehebrecherische Schwanhild von Rossen
Sagen vorkommt*).
Wifm. bewedd.
geschichtl. RWissenach. VI.
wie
sein,
regelmäßig eine öffentliche Strafart,
G.
Geib
7 (bei
Alles
Liebeimann
scheint
dies
Gen.
442).
1
Gesch. d röin. Kriminiilproz. 86
ff.,
91.
—
Enthaupten auch in Siebenbürgen. Eheschwert s. J. Griiiiui HA* I 231 f. Kr. Müller SiebenbOrg. Sagen- Nr. 507. *) Wegen der Belege s. oben S. 17 N- 4 Verbrennen v. d. Hagen Gesamtabenteuer I S. 174, CVIll. *) Mei.ssener Rb. IV 11 d. 2. Zwickauer Hb. in Zschr. Cgni. 507 bei Laßberg Swsp. S. LXIV. f. RGesch. XXXVIII 365. Altdorfer H. bei Gengler Cod. jur. mun. I 25. Vgl. auch Altprager Stadtr. 52, Rb. 67, Iglau. Stadlr. 58. — Wahlrecht zwischen Hängen, Steinigen u Ertränken in Kaiserchron. 11848 — 11850. Sehr verschiedene Ehebruchstrafen auch in slav. Gewohnheiten: f^nthaupten im böhm. R. des 10. Jahrh. V. s. Adalberti c. 19 IMon. Germ. SS. IV 590), Verbrennen, Ertränken, Schleifen, Teeren *)
Über daa
—
—
^
—
—
u.
mit Wolle
Mitteil, aus
V.
3.
bestecken
Ungarn
bei
den Südslaven.
III 282, 283,
—
II
294
f.,
Panzer Beitrag I 134 f {Kindermord). 300 (Ehebruch), 207 (Ehebruch).
«;
')
Rochholz Schweizersagen
unten Abschn. VI \r. ")
J.
hild nicht
Krauß
Sitte u.
Brauch
d.
Südsl. 566 N.
1,
Ethnol.
.atrocissimae poenae' bei den Polen. Vincent. Cracov. Chron.
Stanislai 30 (.\Ion. Polon. bist.
mord),
F. S.
I
53.
I
18,
IV 278). Bavaria
Hackman
III
Sagor
921 (Kindermord)
(in
Sebillot IV 293 (Kinder-
Finlands Folkdiktning
1
A) 386.
S. aucli
7.
Grimm RA.* II 273. F. Liebrecht Z. Volksk. 297 f. wegen Ehebruchs bestraft, auch von den Rossen nicht
—
In der gotischen Sage wird Schwan-
zertreten, sondern zerrissen. 3*
20
Mann
darauf zu deuten, daß der
Es wird
ersinnen durfte.
also
eine besondere Tötungsart eigens für den konkreten Fall
nur dem ursprünglichen Grundsatz entsprechen, wenn nach
Ehemanne] tradantur, Es fügt sich dazu vollut quod de eis facere voluerit in ejus proprio consistat arbitrio'. kommen, daß in einem Fall, wo die Frau wegen einer andern Missetat als wegen Ehebruchs bestraft werden soll, das langobardische Edikt fast die nämlichen Worte gebraucht der Antiqua in L. Wisigot. III 4
(s.
3 »adulter et adultera ipsi [dem
1.
S. 18).
Einen rechtlichen Zwang zur Ausübung der eheherrlichen Strafgewalt wüßte ich Die vorhin angeführten friesischen Quellen verneinen ihn sogar, nicht nachzuweisen. indem sie es dem Manne frei stellen, die Frau zu töten oder wieder zu sich zu nehmen.
Um
so weniger
vermögen wir
in
sacra divis parentum
verberit?]
der eherechtlichen Todesstrafe
wenn wir den
entdecken, auch dann nicht,
estod'
einen
Zug zu
sakralen
alten latinischen Rechtssatz ,si nurus [parentem
(s.
oben 14
berücksichtigen
n. 6)
Denn
wollen.
dieser Satz steht mit einer Hausangehörigkeit der Ehefrau in Zusammenhang, die spezifisch
nicht germanisch
italisch,
ist.
Strafen nach Racherecht. Ein Privatstrafrecht außerhalb eines Gewaltverhältnisses liegt vor, wenn der Missetäter dem Verletzten zur Genugtuung ausgeliefert werden muß. Dieses ist besonders oft im westgotischen Gesetzbuch bestimmt, und zwar unbedingt und vorbehaltlos. Z. B. III 2 1. 6 ,Si mulier absente viro alium sibi maritum ambo ei in potestate tradantur ut, quod de eis facere voluerit, seu vendendi adsumat 3.
.
.
.
seu quid aliud faciendi habeat potestatem"; violenter,
intulerit III
4
uxori, cujus
marito
marito se miscuit,
—
4
III
mulieris, ut
qua mulier ingenua marito
„Si
9
1.
addicatur
ut in ipsius
1
1.
in
,Si quis uxori aliene
potestate
ejus
adulterio
alicujus
se
adulterium
vindicta
sociaverit
.
.
consistat'; .,
addicatur
Es
potestate vindicta consistat"*).
ist
klar,
daß auf Grund solcher Gesetze der Strafberechtigte nicht nur den Tod verhängen, sondern auch die Art des Todes nach Gutdünken bestimmen darf. Erst jüngere Gesetze scliließen die
Tötung aus^) oder
sie gestatten (unter
dem Gesichtspunkt
der Talion) nur eine bestimmte
Eine solche unbedingte und vorbehaltlose Auslieferung wie nach der west-
Tölungsart').
wo
gotischen Antiqua wird anderwärts selten erwähnt, doch gerade auch in Gebieten,
Nach
westgotische Einflüsse nicht gedacht werden kann.
L.
Sax. 26
an
,Qui filium doraini
uxorem aut matrem stupraverit, juxta voluntatem domini Nach Ed. Liutprandi 130 ,ille homo qui ipsam mulierem alienam adulteraquamquam cum viri ejus consilium, fiat traditus in manus ad parentis ipsius mulieris".
sui occiderit vel filiani aut
occidatur". verit,
Nach Ed. Ratchis 10
„si
veritatem adprovare non potuerit [ein Denunziant],
fälschlich Angeschuldigten]
Gap. Olonn.
1.
3)
I
L. W^isigot.
VI
Lope de Vega
Spanien
2 (Capp. I 317)
III
1
ei
wurde der Zuhälter einer Ehebrecherin mit
1.2
(?),
3 11.2, 11,
III
4 1.2, III 6
11.
1,
2,
VI 2
1.
3,
[dem
Nach dieser
5 1.21,
S.
auch A.
v.
Halb an Das
röm. Recht in den german. Volks-
221.
Fuero von Medinaceli
noch
c.
fiat
de eo quod voluerit".
3,
2)
staaten
822
Andere Gesetze gleicher Art XI 1 1. 6 (Erv.). L. Wisigot. VI 5 1.16, 6 1.2.
1)
VII 3
a.
datus in manibus ... et faciat
II
155.
1
1.
2 (S. 249), 5.
(12. Jahrh.)
in
bei
S.
auch
Muiioz
seiner Estrella
V
4
1.
11.
—
I
435.
Colleccion
de Sevilla; dazu
s.
Auslieferung
Den
A. Fr.
v.
alten
zum Hungertod nach dem Rechtsgedanken verwertet Gesch. d. dram. Lit. in
Schack
21
dem
wegen Ehebruchs klagende Mann,
Wegen
Leben"*).
Nacb Guta lagh 21
Ehemann ad vindictam übergeben.
beleidigten
»was er lieber
pr.
bestimmt der
Geld oder sein [des Beklagten]
will,
„offenen Mordes' (d. h. unleugbaren Totschlags) soll
man nach Knuts
angs. Ges. II 56 den Täter den Verwandten des Getöteten „übergeben", nach LL. Heinrici
Tötung.
92 §§ 15, 19 ,ut eorum niisericordiam et Judicium senciat, quibus ipse non zwar auch wegen Mordes im eigentlichen Sinn, d. h. wegen heimlicher Nach westnorwegischem Recht soll, wer einen andern verwundet hat, gefangen
gehalten
werden,
bis
entweder die
letzung gestorben
ist;
letztern Falles .sollen des
c.
71 §
c.
1,
pepercit", und
zu
Fußen
zu
des Toten'
an der VerToten Blutsfreunde den Täter erschlagen
Gula|). b.
beschränkt.
zeitlich
oder der Verwundete
vernarbt
(Bjarkeyjar R. 11 13,
das Tötungsrecht
zugleich
Wunde
Den
—
183),
eine
gleichen Dienst
Tötung versah, so lange der Sklave noch der Willkür
beliebiger
Bestimmung,
die
wie das Ausliefern seiner
Herrschaft
überlassen war, das strafweise Verknechten eines Übeltäters an den Verletzten-). In südgernianischen Rechten aber
kommt auch
vor, daia der
Täter oder seine Ver-
wandten zu wählen haben, ob er zur Tötung ausgeliefert oder ob Buße gegeben werden soll. Er oder die Verwandten können sein Leben bei der verletzten Partei auslösen, nach dem Schema von Ed. Chilperici (561 584) c. 8: ,Et si homo malus fecerat, qui male
—
fecit,
et si res
fecit
tradatur
non habet, unde sua mala facta conponat,
manus
in
et facia[n]t
.
nos ordinamus,
.
.
cui
malum
exinde quod Tolueri[n]t.'' Hier ist also die Aber sowohl in diesen wie in den zuvor
Auslieferung durch das Nichtzahlen bedingt').
erwähnten Fällen
sie
ist
Das
gewonnen.
losigkeit
sekundär, nämlich nur durch „Abspaltung" von der Friedlängst erkannt*) und darum jetzt nicht weiter zu erörtern.
ist
Dabei sehen wir ab von der unbedingten oder bedingten Auslieferung missetätiger Eigenan den Verletzten, die zwar nicht von der Friedlosigkeit abgespalten sein kann,
ieute
jedoch
ebenfalls
ein
sekundäres Gebilde,
weil
Folge
Such- (Sklaven-) Haftung
der
ist.
Mit dem Privatstrafrecht hat dieses also überhaupt nichts zu schaffen.
Hingegen erweist
sich wieder auf den ersten Blick als eine Privatstrafe, die aus der
auf handhafter Tat eintretenden Friedlosigkeit abgespalten,
das Pfählen oder Lebendig-
begraben des handhaften Ehebrechers, wovon im SpätMA. oberdeutsche Rechtsaufzeich-
nungen sprechen,
z.
B. das Prager Rechtsbuch
seinen eelichen weip erwischt,
ist
c.
87:
scheppfen darzu und slach durch sy payde einen pfall
1)
PrivU.
f.
Wohl analog auch Lippstadt
des Ehebruchs
strafe
77),
')
Wilda
')
L.
ist,
.
.
ob ymant den anderen
Bestimmung über Frauenraub
.
.
I
.
er ruff den richter
Die Vollzugsform
").
21 §
2.
—
bey
und en ist
dem
Spätmittelalterl. Beispiele:
1244 § 12 bei Gengier Deut. Stadtrr. 256 (nebst K. Rosenthal Die Rechtsfolgen Zwiekauer Rb. in Zschr. der Sav. Stiftg. f. KGesch. XXXVlll (1918) 359, 364. a.
Strafr.
Burgund.
Sohm
die
„.
das er sye payde toten wil,
516
XII
f.
3.
Brunner Forschungen 472—475, RGesch. L. Sal.
Proz. der L. Sal.
Schreuer Die Behandig. N. 83), XXXII add. 3 (?).
11 479 f., 694. LVlll (wo die Tötung des unausgelösten Wergeldschuldners Privat177, Frank. Reichs- u. Gerichtsverf. 100, Brunner RGesch. II 471,
der Verbrechenskonkurrenz 256 Ed. Chilper.
lieferung unterstellen darf).
8.
f.,
E.
Mayer
Pactus pro ten. pacis 2 (wenn
Ed. Liutpr. 20, 80.
Vgl. auch Liutpr. 121,
Deut. u. franz. VerfGesch.
man
I
184
bei vita carebit eine Aus-
wo das Tötungsrecht
als
Folge
der Auslieferung eigens verneint wird.
Brunner Forschungen 473 f., RGesch. II § 115, auch S. 695. Entsprechend Brünner Schöffenb. c. 490, Iglauer Stadtr. 58 (67, E. Rosenthal a. a. 0. 78 f. *) 5)
96),
ÖVVeist. VIII 81.
S.
auch
22 entlehnt (s. unten Abschn. VI unter Nr. 11), wie sich noch deutwenn der gekränkte Ehemann den Ritus des Begrabens auch noch nach-
öffentlichen Strafrecht licher ergibt,
„Begriff eyner eyn by sinem wibe unde begriffe
träglich an den Leichen vollziehen darf:
her sy beyde mit der worhafften tad unde sluge sy beyde zeu sich
unde dy
sy seczen mit siner gewere
uffe
sal
tode uff enander,
he
sal
he in siner band habe unde sal sende
noch deme gerichte unde sal clagen. ... So teyle man ome: he sulle sy bindin uff enander unde sulle .sy uffinbar füren under den galgen unde sulle do eyn grab graben soben schu lang unde soben schu tif unde sal nemen zcw borden dorne unde sal legen eyne under, daz wip mit deme rucke doruff, denne den fredebrecher oben obir sy storcze unde den eynen bürden uf sinen rucke legen unde eynen eychen phal durch sy beyde slone, sy sin lebende oder
unde zeu
tot,
dem
daz sy an
nicht entwischen mögen, unde daz grab sal
man
zeuslan
fallen*)."
Unter dem Gesichtspunkt der Privatstrafe nach Racherecht ordnet sich nunmehr auch der Brauch ein, den Bonifatius bei den heidnischen Sachsen kennen gelernt hat: „super bustum illius [des verführten Mädchens] incensae et concrematae corruptorem ejus suspendunt' führer
Die Verwandten des verführten Mädchens bringen
-').
zum Opfer
genau so wie
dar,
seiner Seele den Ver-
den Langobarden nach Ed. Roth. 370 der könig-
bei
Eigenmann, der einen Mord begangen, über dem Grabe des Ermordeten gehängt wird. In diesen Fällen ist sichtlich die Hinrichtung Kultakt, jedoch nur ein Akt des Privatkultes und auch dies nur wegen des besondern Anlasses, daher auch nur ein Akt Ein solcher Totenkult war bei den indogermanischen Völkern sehr weit des Totenkultes. Bei Herodotos I 45 verlangt der Phryger Adrastos, der einen Sohn des verbreitet.
liche
Kroisos getötet, dieser solle ihn
und
tötet
dann
sich
als
selbst auf dessen Grab.
die Lieblingsfrau eines
die Sitte,
dem Toten
Opfer schlachten (entxaTaaqxi^si Die Thraker hatten nach
Gestorbenen an dessen Grab
zu
töten
reo vexoo))
Herodotos
V
5
und mit ihm zu
Nach Prokopios Goth. II 14 gebührte bei den Herulern dem gestorbenen die Witwe an seinem Grabe durch Erhängen opferte. Von Hinrichtung Mörders am Grabe des Ermordeten spricht Piaton Gess. IX 872 B.
begraben.
Manne, daß sich eines
Gegen das Privatstrafrecht hat in den germanischen Ländern frühzeitig ein Kampf Schon die langobardische, die es doch besonders deutlich der Staatsgesetzgebung begonnen. erkennen
läßt,
sucht es zu schwächen.
So erklärt
sich,
wie vor allem die Todesstrafe nach
Christianisierung der germanischen Völker aus ihrem Privatstrafrecht nahezu verschwindet. Einflüsse der Jurisprudenz, 11
Aber
rung unterstützt. sofern nachgewirkt,
wurde.
')
Dazu
s. ^)
(ed.
wie
man
sie
z.
B. aus
dem Widerspruch
des Kl. Kaiserrechts
22 23 gegen das „Richten* des beleidigten Ehemannes erkennt, haben diese Verändenach ihrer Verdrängung inwenigen Rechtsgebieten durch eine staatliche ersetzt
die Todesstrafe des Privatrechts hat in nicht
als sie
Damit werden wir uns im VII. Abschnitt
Meißener Rb. IV
Rosenthal S.
oben
Holder)
S.
S.
227.
a.
a.
8 N.
c.
11 d.
0. 75 5.
—
2.
dieser
Abhandlung zu beschäftigen haben.
Entsprechend ein Text bei Laßberg Der Schwabenspiegel
S.
LXIY.
f.
Hängen
als
altdänische Privatstrafe
Vgl. auch ebenda S. 235
f.
wegen Verführung Saxo
Gramm,
23
II.
Die öffentliche Todesstrafe im allgemeinen. Bei
1.
germanischen Stämmen, soweit wir ihre Geschichte zurück
allen
verfolgen
können, finden wir Rechtssätze, die wegen bestimmter Missetaten die Tötung des Missetäters verlangen. Unter den ostgermanischen Kechtsaufzeichnungen bieten Beispiele
nur die gotischen und burgundischen'), welche die alte Friedlosigkeit nicht mehr kennen und römischen Mustern folgen, sondern auch die skandinavischen, denen An ostnordischen die Friedlosigkeit in der alten Bedeutung noch durchaus geläufig ist. dafür nicht
Belegen
führe
Uplands
an:
ich
Mb. 15
1.
wird gesprochen
„Jetzt
pr.
Sachen, wofür Hals und Gut verwirkt werden.
Wer
von denjenigen
den Schild landeinwärts trägt gegen
den allwaltenden König und gegen sein Reich, worin er selbst geboren
ist,
er hat ver-
wirkt den Hals (han hawser fore giört hals), wenn er gefangen wird" usw.-), 17 § 1 „Kommt jemand zum Ding und gesteht seine Schuld ein, eine solche, wofür er den Tod zu erlosen hat (|)e han a dö]) fore liutse)"^), 19 § 3 „Allemal wann Leute des Mordes überführt werden, sollen sie ihr Leben dafür gelten (giaeldin lif sit fore)*), wie viele es auch .sein mögen'. Heisinge 1. Mb. 22 „Begegnet es einem Manne, seine Frau zu töten lallen sie [die Geschwornen] ihn zu Willens werk, gebe er Leben für Leben'). Tötet eine Frau ihren Mann, so ist das Recht das nämliche". Westgöta „Wird in eine Kirche eingebrochen und die Meßkleidung gestohlen, das ist 1. II Kb. 11 ein Neidingswerk. Wird er in der Kirche oder anderswo gefangen mit dem, was sie aus der Kirche stahlen, dann lasse ^r das Leben dafür". |)b. 5 „Stiehlt jemand bis .
.
.
.
.
.
.
.
.
Ed. Theoderici pr. (capite puniatur),
*)
41 (capitali poena ferietur),
puniatur),
60 (adulterü poena depereat), perimendus),
VI
für probatur,
occidi),
se
1
VI 2
puniatur), I.
VIII 2
1.
1
1.
17 (jubemus extingui,
110 (occidatur).
76,
—
17 (opportet
(ut supplicio capitali
L. Wisigot. II 1
3 (mortis eensura
morte
2 (suppliciis 8ubditi
perimendos),
.
.
(capitali subjaceat ultioni),
2 (mortis pena multetur),
1.
noverint supplicio
XII 2
50
.
1.
judice, 1.
IV
extingui),
I,
XXIX
3. 1,
4,
IV
L
2,
XXXV
3,
XCII
4,
sceleie
—
VI 5
a judice
1.
12 (capitali
eadem morte
3 (capitali supplicio subjacebit),
14 (capitali subjaceat supplicio), 16 (morte turpissima perimatur).
eui effusione conponatj,
tali
4 (necesse est illum, qui
puniendi),
aiint turpis.sima
IX 2
39 (eapite
occidatur),
8 (qui morte est pro
multentur),
mortem excipere a
admissa persolvat),
pariter
59 (supplicio atlficiatur extremo),
—
CII 3 (tnidatur ^d mortem),
L.
Burgund.
II
7
II
1
(sanguinis
(criminosum jubemus
LV 6, CHI 4 (occidatur), XXIX 3 (eflfractores jubemus occidi), L 4 LXX 2 (unde hominem mori jussimus), Extr. XIX 2 (morte poenam
1,
(aervus judici praesentatus intereat), suscipiat).
übereinstimmend Södermanna 1. Mb. 36 pr., Heisinge I. Mb. 24, Magnus Ers. LI. Hm. 8, Stadsl. Vgl. auch die entsprechende deutsche Ausdrucksweise bei J. Grimm RA. II* 257, Haltans GIo»8. 783 sowie die Formel .er ist um den hals' in fjsterr. Weist. VI 57 (24), 67 (41). VII 100 (8). 3) .Den Tod erlosen' bildlich ,den Tod erleiden' s. Uplands 1. Mb. 19 pr. § 2, Kp. 11, Wb. 5 pr. §2, 23 §6, 28 pr. §2 und .Schlyter Gloss. zu Södermanna 1. s. v. liuta. An ein wirkliches Losen ist ')
Hm.
7 pr.
=
;
also nicht zu denken. *)
XI
1,
Vgl. niedersächs.
XII
3,
quellen her.
friesisch V.
.beteren mit sines sulves live (halse)'
.ach hi to
Richthofen
ieldane (skil hi ieldu) mith
26, 27;
,sa ielde hit mit sin
im schwed. Bjiprk. R. 11 § 6. ') Dieselbe Formel auch im Hofrecht im dänischen bei Rosen vi nge Sämling V
Hamburg.
Stadtr. a. 1270
sine (sines selves)
agne halse",
das. 208;
halse",
X 3—6,
Fries.
8,
Rechts-
entsprechend .giaddie
sin hals'
bei G. E. 23, 37.
Klemming
Smustycken
54, 63
und entsprechend
24 Mark oder mehr,
zu einer halben
verlust
.
.
sollen sie ihr Leben verlieren
und
vpird
soll sie ihr
.,
.
.
zum Lebens-
Weib gefangen auf
oder ein
Hexerei,
(misti lif sit)", III
Leben verlieren"*).
Land
der gegen sein
treffen,
Mann
ein
72 „Raubt einer seines Herren Gut gefangen auf frischer Tat, lasse er sein Leben", 132 „Ermordet eine Frau
Kind
ihr
gehe es niemals zur Lösung, sondern
.
„Wird
add. 5 § 2
liflats)",
(til
Ostgöta
Heer
ein ausländisches
30
E|)zs.
1.
„Läßt sich einer
den Schild über Meeresstrand
führt,
dann hat er verwirkt sein Eigen und sein Leben (Jm und Grenzwald trägt, havser han firiwserkat eghn sinne ok livi sinu) und so alles, was ihm gehört innerhalb dann hat er verwirkt sein 32 „Stiehlt einer Korn vom Acker, des Landes" ., was alles, ihm Vap. sein Eigen und gehört"^), 32 pr. „Wenn einer Vieh eines Leben und .
.
andern
und
.
.
.
.
stiehlt,
.
.
Hand ergriffen, so hat er verwirkt sein Leben was ihm gehört", Jydske L. III 66 „Das ist Mordbrand, wird er habe er verwirkt seinen Hals (havai forgcert sin hals), ... 67 ,Der .'') wird er bei der Tat ergriffen, habe verwirkt seinen Hals.
.
wird es ihm in der
.
.
alles lose Gut,
dabei ergriffen,
Wegelagerer,
Wird
.
.
.
.
.
.
.
nach den Gesetzen,
er aber sachfällig
.
.
.
soll
„Wenn
Westnordisches Recht: Gulapings bök 353
er selbst in des
Ortug
er eine
Wenn die [Bauern] Amtmann einen Mann schaffen,
zu töten
ist er friedlos und
(drsEpr).
.
.
.
Königs Gewalt
stiehlt oder
urteilen,
.
sein".
mehr, dann
daß er richtig
der ihn tötet (fä bana gebunden sei, dann soll der at hanom); er ist schuldig 40 Mark, wenn er nicht will; dann sollen die Bauern einen Mann, der ihn tötet, mieten (kaupa bana at hanom) aus seinem eigenen Geld; wenn er aber mit dem Leben davon kommt, dann sollen die Bauern entgelten 40 Mark*. Frostupings b. XIV 12 „Wenn ein Dieb im Vorratshaus jemandes gefunden wird oder an einem andern Ort, (drepa),
und
folgen;
dann
ist
schon
dreimal
dann
ist
er
leben darf)
begangen
.
.
der
.
Amtmann
so alle Diebe; die
schaffe einen Mann dazu, um ihn zu töten Bauern aber sind schuldig, dem Dieb zur Hinrichtung zu
Haftung beendigt"*).
ihre
Diebstahl
einen
todeswürdig
zum Wert
bis
([la
Jarnsida 131
er
kann
.
„Wenn
.
der nämliche [der
Unze begangen
einer
hat]
öfter
Ulifismadr („ein Mensch,
drsepr)"').
heißt bei den westnordischen Leuten
.
einer,
der eine
todeswürdige Missetat
hat^).
Zahlreiche Seitenstücke zu derartigen Bestimmungen finden sich in älteren
Entsprechend
(Frensdorff 2)
§
3,
deutschen
Fränkische Gesetze, die sonst von der Friedlosigkeit Gebrauch machen, bedrohen
Quellen.
')
stiehlt,
der nicht
,dey
sal
sinen
hals
(sin
lif)
hebben'
verloren
Entsprechend ,he hevet verworcht sinen lif Ssp. Ldr.
, sinen
hevet syn
lif
liif
Urteilsb. 111
in
Dortmund. Stadtb.
43,
44
verwerken'
III
20
77).
verwerken'
II
61 §
1,
III
54 §
4,
55,
III
84 §
2,
vorbörd (verboret)' in Visby Stadtr. (Glossar von Schlyter dazu
(Frensdorff
,sin lif
Richtsteig Landr. 32 § 12,
135); „sinen lif verboren' Ssp. Ldr.
I
68 §
4.
Die
s.
Weist.
III
vorbören),
v.
latein.
659;
,dey
Dortmund.
Übersetzung davon
schon in L. Rib. 77: ,forfactus de vita'. ^)
z.
B.
Der gleiche Ausdruck in Gotlands L. 63 §
Fries.
Rechtsq. 13
(9)
leben vermachen', Weist. *) ') C)
II
79,
2.
Entsprechend niedersächs.
und schwed. .foregiöra halsinum',
Laxdoela
Saga
36,
R. 12 §
82, 31
(ed.
, sinen
3,
hals vorboren',
39 pr. §
1.
—
.Das
579.
II
Entsprechend Jarnsida 132, Landsl. IX 2, Jönsb. Ebenso Landsl. IX 1, N. Byl. VIII 1, Jönsb. l)b.
158.
Bjierk.
1
(ed.
Kalund
105).
Grettis
Jib.
2.
1.
Saga
Beer
287).
Flateyjar
bök
25 doch gewisse Friedensbrüche unmittelbar mit dem Tod. L. Salica XL 5 ,Si vero majore crimine servus comprsehenditur, unde ingenuus XLV solidos possit culpabilis judicari, .
.
capitali sententia feriatur". XIII 7 „Si vero puer regis vel litus ingenuam feminam de vita culpabilis esse debet"*). XVIII 1 Add. „Si vero tale crimen imputa-
.
traxerit, verit,
unde mori debuisset^),
si
verum
fuisset" etc.
XXXIV 4
L. Ribuaria
„Quod
si
servus
hoc [Raub einer freien Frau] fecerit, de vita conponatur". LX 6 ,(Juod si testamentum regis absque contrario testamento falsum clamaverit, non aliunde nisi de vita con-
ponat'. LXIX 1 „Si quis homo regi infidelis exsteterit, de ,Quod si quis [ein Beamter] in hoc [Bestechung] LXXXVIII .
.
.
Chilperici edictum (a. 561
vita conponatur".
Graf zur Vollstreckung]
invitatus fuerit [der
culpabilis;
et
noverit se vite
si
— 584)
conponat"
vita
depraehensus
8 (Mon. Germ. Capp.
c.
ibidem noluerit ambulare,
et
etc.
fuerit, I
9):
de „si
de vita sit
aut extra legem aliquid tollere presumpserit,
graphio super pretium
suae perire dispendium'.
Nicht weniger oft kehren diese und gleich-
bedeutende Ausdrucksweisen wieder in Kechtsaufzeichnungen, die zwar die Friedlosigkeit
und einem Gebiet stammen, wo die FriedlosigI 16 (7 f.): „quicumque praesumpserit raptum vitae periculum feriatur; facere (17 f.): quicumque ausu temerario alium sine 17: „. quomodo sine lege involacausa occiderit, vitae periculum feriatur"; comprehensum latronem convictus fuerit si quis judex verit, sine lege moriatur; 48 (15 f.): „homicidas aut reos qui legibus mori relaxasse, vitam suam amittat"; tres probatus fuerit, moriatur"; 50 (2 f.): „tres f.): „si de furtos debent"; 49 (35 Lex Chamavorum 48: „Si für de 7 latrociniis vero furtis, unde morire debetur"; Cap. de part. Saxoniae 3, 4, tradant eum^ ad mortem"'); comprobatus fuerit 8 7: „capite puniatur"; 10, 17 (verschiedene Tatbestände): „morte moriatur"; 5
selbst nicht erwähnen, aber aus einer Zeit keit in Geltung war, .
.
B. Mon. Germ. Capp.
z.
—
.
—
.
.
.
.
.
—
—
—
—
.
.
—
.
—
—
Saxonum 21, 23—25, 27, 29, 30, 32—35, 38 (verschiedene schwere Friedensbrüche): L. Frisionum XX 3: „Si servus dominum suum interfecerit, tor„capite puniatur"; Wihtraed 26 (bei Liebermann Gess. der mentis interficiatur, similiter et litus"; Angels. I 14): „wenn man einen Menschen bei habender Hand fängt, dann verfüge der König von dreien eines: entweder töte (cwelle) man den Menschen oder etc.'; iElfred 4 pr. L.
—
—
sei er sein Liebermann 50, 51): „Wenn einer nach des Königs Leben trachtet Leben schuldig (sie he bis feores scyldig) und alles was ihm gehört"*) (vgl. mit § 2 „Wer nach seines Herren Leben trachtet, sei an diesen sein Leben schuldig und
(bei
alles
.
was ihm gehört")'); ^delstan
II 6 pr. (a. a. 0. 152)
.
.
„Wir bestimmten über Hexen-
künste und Zaubereien und heimliche Taten, wenn ein Mensch da getötet wäre, ... dafj ')
Die gleiche Ausdrucksweise L, 4
— LI,
Gleichsinnig
2.
,de
Ohne Grund
Cap. IV ad L. Sal. 14 (bei Geffken).
vita
coraponat
sua
[si
Behrend
ingenuam
Sal* 2-t, Ähnlich schon Thonissen fitudes 415, Organisation judic. 163 (in Mem. de TAcad. R. de Belg. XLIV) und Glasaon Hist. du S. dagegen Brunner Rechtsgesch. II 613 n. 1, 5, Geffken L. Sal. 121. droit ... de Fr. III 548. rapuerit]' in
daß Todesstrafe angedroht
')
3}
51
(26), «)
(a. a.
sei;
d.
v.
c.
soll
heißen
,er löse
bezweifelt
(27, 29),
69
(6
f.,
Ebenso ^thelred
11, 14, 15),
V
30
(bei
113
(33),
160
Liebermann
(9),
281
(12, 15), II
244, 245),
VI 37
321
(a. a.
I
6 (3
f.),
7 (18
*)
Ähnlich jEthelstän
II
4
(bei
d. philos.-philol. u. d. hist. KI.
Liebermann
XXXI,
3.
Abh.
f.),
16
(25),
IV c. 13 0. 256) und ähnlich Cnut II 57 (18),
Ansegis
III c. 64,
O. 348).
Abh.
L.
sein Leben".
Dazu Thonissen feudes 411 — 413, Organisation judic. 166 f. Andere fränkische Belege: Cap. ad L. Sal. VI 14, Mon. Germ. Capp. 68
R.
152).
4
26
Leben schuldig
er [der Täter] sein das Erste,
man
daß
12 Winter
.
.
.
VI
sei".
keinen Dieb schone über
daß wir ihn töten
(ofslean).
1
.
.
bergt und der Missetat und Schlechtigkeit wissend
Und wer
§§
4
1,
und
Und wer
.
ist,
man
0.
a.
(a.
12 Pfennige
„Das ist nun Menschen über
173)
einen
den Dieb heimlich beher-
ihm das Gleiche.
tue
.
.
.
wäre und zum Gottesurteil geht und dort daß man diesen Menschen töte, ausgenommen etc. wenn er wiederum darnach stiehlt erschlage man ihn in der Diebsrache; wenn dann jemand sich vor ihn stellt und ihn fortnehmen will daß man ihn nicht hinrichten (lecgan) solle, daß er sein Leben schuldig sei^), ausgenommen" etc. 12 § 1 (a. a. 0. 182) eines Diebstahls oft zuvor überführt
wird,
sachfällig
.
.
.
.
.
.
„Zwölftens, daß der König jetzt wieder zu Witlanbyrig erklärte
dünkte,
.
.
.
daß es ihm zu grausam daß man einen so jungen Menschen töte oder für einen so geringen Diebstahl,
wie er erfragt habe, daß
man
überall tue;
.
.
.
daß ihm dünke
er erklärte da,
keinen jüngeren Menschen erschlage als einen 15 winterigen Menschen
dann hinrichte Besonders
größerem wie
bei
wertvoll
Gesetzgebung Karls
.
.
daß
man
daß man ihn
geringerem Diebstahl"^).
weil auch in diesem Recht die Friedlosigkeit,
Namen
.
.
.
Zeugnisse über das sächsische Gewohnheitsrecht vor der
sind
d. Gr.,
ihrem altertümlichsten
bei
.
und zwar unter
(wargida) und wahrscheinlich auch in ihrer altertümlichsten
Bedeutung erhalten war. In dem Cap. Saxonicum a. 797 c. 10 heißt es: ,De malefactoribus, qui vitae periculum secundum ewa Saxonum incurrere debent, placuit Omnibus, ut qualiscumque ex
ipsis
utrum interficiendum
potestate,
ad regis potestatem confugium
illis
reddatur
auf
etc.
Es
fecerit,
verfielen
also
aut in
illius sit
nach dem
alt-
sächsischen Gewohnheitsrecht gewisse Übeltäter nicht der gewöhnlichen wargida, sondern
dem
vitae periculum,
ebenso
die
vermöge dessen ihnen der Tod bestimmt war^). als deutliche Erzählung von Einzelfällen
unanfechtbare
Dieses wird durch bestätigt*).
Solche
Zeugnisse für Todesstrafen in vorchristlicher Zeit liegen auch aus nordgermanischen Rechtsz. B. aus Norwegen Flateyjarbök I 327 f.: „es war Rechtens, daß man töten sollte, der einen andern in des Königs Herberge umbrächte". Die 23 aus altschwedischen Gesetzen angeführte Bestimmung hält Saxo Grammaticus
gebieten vor, so
den
Mann
oben
S.
1)
Ähnlich friesisch ,sines hafdes (halses) skeldech wesa'
Rechtsquellen her. ^)
Von
Gestalt nicht
v.
Richthofen
12,
älteren deutschen Gesetzen,
nachweisbar
ist,
=
,poena capitis condemnari', Fries.
13.
in deren Gebieten
sind noch anzuführen:
die Friedlosigkeit in
L. Baiuv. II 1
ihrer ursprünglichen
§ 3 ,Ut nullus liber Baiuvarius
alodem aut vitam sine capitali crimine perdat, id est si aut in necem ducis consiliatus fuerit aut inimicos in provinciam invitaverit aut civitatem capere ab extraneis machinaverit tunc in ducis sit potestate vita ipsius. ..." 2 ,Si quis ducem suum oeciderit, anima illius pro anima ejus sit, mortem quam intulit recipiat. ..." 4 § 3 ,Et ille homo, qui haec [scandalum in exercitu] commisit, benignum imputet regem vel ducem suuni, si ei vitam concesserint"; 5 §6 ,Si servus hoc [Raub im Heerfrieden] fecerit, capitali subjaceat sententiae'; Langobardische Gesetze bei Osenbrüggen Strafrecht der Langob. 28, Nach Brunn er Rechtsgesch. V 240 soll das langobard. R. ,in der umfassenden Anwendung 31, 61, 64. der Friedlosigkeit' den skandinavischen RR. „am nächsten' stehen. Allein die Formel ,animae suae (oder mortis, sanguinis) incurrat periculum', worauf sich Brunn er beruft, ist nicht schlüssig, kann ebensogut wie die Friedlosigkeit die Todesstrafe androhen. Hierüber s. Brunner selbst Forschungen 456. 3) S. auch K. F. Eichhorn Deut. Staats- u. Rechtsgesch.5 I 574, Wilda Strafrecht 101. .
*)
220
— 229
V.
Richthofen
Zur Lex Saxonum 223 (Nr.
3),
185.
sind Nr.
1
.
Von den andern
und 4 nicht deutlich genug überliefert, Todesstrafen gelten zu können; bei Nr. 3 handelt es sich zweifellos um anführt,
.
um
als
Fällen, die
Richthofen
Beweise für öffentliche
Privatstrafen.
27 Holder) 152
(ed.
für einen Bestandteil des dänischen Rechts
f.
der sagenhaften Vorzeit:
exulum patrie sue hostis evaderet aut inimicum civibus scutum afferret, rerum ac vite periculo penas lueret". 2. Wofern man wegen Friedensbruches in Friedlosigkeit verfiel, war auch der todeswürdige Friedensbrecher friedlos, weil alle todeswürdigen Missetaten von Haus aus Friedensbrüche waren: „capitis damnatus nusquam habeat pacem" (L. Saxonum 28). „Es gilt ihm für volle Friedlosigkeitssache, wenn der König über seinen Hals richten läßt" (Jydske Lov ganz so wie auch nach keltischem Recht^). Und so versteht sich denn auch, III 23) .quisquis
—
daß die Habe des zum Tod Verurteilten nach strenger Regel der Einziehung unterliegt-) und daß man da oder dort einen todeswürdigen aber flüchtigen Friedensbrecher zunächst Aber der angeführte Satz der Lex Saxonum ist keineswegs unbedingt friedlos legt^).
Es gab, wie wir
wahr.
in
V
Abschnitt
Vollzugsform die Möglichkeit
f.
Behielt er das Leben,
Zufallsstrafen).
sehen werden, nicht Avenige Todesstrafen, deren
daß der Verurteilte mit dem Leben davon kam
ließ,
so
war
er
nicht
Und
friedlos.
(sog.
wenn wir
auch,
davon absehen, so ist mit jenem Satz nicht gesagt, daß Todesstrafe die Friedlosigkeit Gewisse Menschen konnten von Todesstrafe betroffen werden, die nicht voraussetzte. friedlos
Nach den gotischen Rechtsbüchern
werden konnten.
gelegt
Sklave begeht,
Diebstahl, den ein
auf großem
steht
Todesstrafe, wofern der Sklave nicht von seinem Eigen-
—
nach denselben Quellen tümer ausgelöst wird*); allein , friedlos (biltugha) kann werden werden denn wäre so, daß friedlos könnte, dann würde nicht es er Sklave ein ;
gern den geschwornen Landfrieden brechen zu dem Zweck
Annahme, daß der
kein Grund zu der
besteht
um
er
Es
friedlos zu werden"^).
andere dieser Rechtssätze
oder der
eine
—
im gotischen Recht entwickelt worden wäre. Im Gegenteil: es ist durchaus wahrDenn daß scheinlich, daß beide Rechtssätze dem ältesten germanischen Recht angehören. Sklaven der Todesstrafe unterliegen, findet sich in den verschiedensten germanischen erst
Rechten, ohne daß dabei an einen frenidrechtlichen Einfluß gedacht zu werden braucht^);
werden kann, entspricht nur dem Grundsatz, wonach
und daß der Sklave nicht
friedlos
er nicht rechtsfähig isf).
Unter den
1)
Ancient Laws of Wales 124
^)
Brunner
P
Rechtsgesch.
(49),
302
244,
Östgöta
El)zs.
I.
15 §2.
1
Menschen sind Weiber unfähig
Dazu Gregor.
f.
§ 5 (bei
Va].. 41
Westgöta
friedlos
zu
Ine 6
pr.,
(20).
598
II
.Mfred 4 pr. §2, ^thelstän II 20 § 3, VI Strafr. 520 f. 3) Östgöta I. Val>. 32 § 6. ) Westgöta 1. II lib. 22. östgöta I. '-•)
freien
I.
11
Liebermann
Tuion. VIII I
11,
feiner
90, 91, 50, 51, 160, 174),
Wilda
pr. § 1.
add. 7 §29.
Dazu
s.
K.
Maurer
in
Krit.
Überschau
d. deut. Gesetzg. III (1856) 55. «)
Schwedisches R. Uplands
Dänisches R. Sk^ne
55
i.
f.
26
4 (oben S.
n. 2).
XXXV
')
25),
1,
2,
bei
Liebermann Angels. Gess. I 172. Friesisches XL 5, XIH 7 (oben S. 25), Cap. ad L. Sal.
Mon. Germ. Capp.
Langobard. R.
inscr.,
1. Mb. 15 § 1 (= Södermanna 1. Mb. 36 § 1, Westmanna 1. Mb. 13). Norweg. R. Gula])ing3 bök 262. Angelsächs. R. K. Maurer a.'a. 0.
Fränkisches R. L. Sal.
3 (oben S. 25).
XXXIV S.
153
Quadripartitus (^f^thelstdn)
f.
XX
I
I.
L
3,
Osenbrüggen
4.
I
6
(10),
181 (10
Strafr. d.
Westgot. R. L. Wisigot.
f).
Langob. § III 4,
14,
VII
Burgund. R. 2, 4,
XI
I
L.
5 §
2,
L.
Burgund, IV
begehen" könne.
L. Kib,
(oben 2,
VII,
1.
Brunner Rechtsgesch. I^ 141 an. Nur sollte er nicht damit den vermeintVerbindung bringen, daß der Sklave , keine nach Volksrecht strafbare Handlung Wie aus der vorigen Note zu ersehen, beweisen die Quellen das Gegenteil.
Dieses erkennt auch
lichen Rechtssatz
Frisionum 2,
L. Baiuv. II 5 § G
Baierisches R. 1.
R.
in
4*
28 werden*).
Gleichwohl
ältesten
triift
auch nach solchen Rechten, welche an diesem Grundsatz
sie
wegen gewisser Übeltaten
festhalten,
Auch
Todesstrafe^).
dieses entspricht zweifellos
dem
Recht ^).
Ergibt
schon
sich
aus
diesen
daß es sich weder um „VollRache des Gemeinwesens" am fried-
Beobachtungen,
streckung der Friedlosigkeit' noch losen Menschen handelte, wenn das Recht
um
,
Tötung
die
manna lagen
J)b.
—
4 § 4
umbringen dabei,
so
mag
so führt
eines Missetäters forderte,
„Wird
zur nämlichen Schlußfolgerung ein anderes Phänomen.
—
so heißt es in Söder-
Dieb ergriffen auf vollem Diebstahl, er kann sich selber
ein
werden tot wie lebendig mit Zeugen und aufge-
er verklagt
hängt werden nach Urteilen."
Man
wird sich fragen: wozu diese Zeremonie? Es kann nicht einmal, wie bei der gewöhnlichen Klage gegen den Toten, darauf ankommen, festzustellen, daß der Dieb friedlos gefallen sei*); denn er hat sich ja selbst das Leben genommen. Verständlich wird die Sache einzig und allein, wenn dem Gesetzbuch gerade daran gelegen ist, daß die Form der öffentlichen Todesstrafe erfüllt werde, gleichviel, ob der Missetäter friedlos gelegt werden kann oder nicht, ein Gedanke, der auch in andern als dem schwedischen Rechtsgebiet sowohl in alter wie neuer Zeit vielfachen Aus-
—
druck gefunden hat').
Insbesondere
Schwedisches R. Östgöta
1)
Kgb. 8 §
(= Söderm.
1
1.
Efzs. 15 pr.,
1.
Kgb. 8 §
1,
E})s.
Porelsesn. II 44.
Anglonormann. Recht bei
P
Rechtsgesch.
R. in Westgöta 2)
241 n. 47. 1.
I
(Christ.
es
Landsl.
Efis.
I
36,
Grimm
an anderweitigen Belegen für den
nicht
Westgöta 1. II add. 7 § 29. üplands 1. II Kgb. 5 § 1, Heisinge 1. Kgb. 5 § 1). Handlingar 470). Altnorweg. Recht bei Brandt RA. II 341, Nordström Bidrag II 98, Brunner
Db. 9 §
Westmannal.
Magnus Landsl.
§ 2
fehlt
E{)s.
1.
5 §
1,
Altdeutsches insbes. langobardisches R. bei
Bardb. 8
(=
II rri{5 h.
Schwedisches R. Westgöta
1.
I
12), Arffi. b.
I)b.
5 § 2
(=11
15
(=
Jib.
II
33).
Brunner
a.
a.
—
0.
Jüngeres
Arva; b. 19). Östgötal.
E{)zs.
Valj. 31
17, 21, 25,
üplands 1. Mb. 13 §§ 1, 2, 15 § 1, 19 pr. 49 § 2 (= Westmanna 1. II 12 §§ 1, 2, 13, 16 § 1, 32), Södermanna 1. Mb. 28 pr., 32, 36 § 1; Heisinge I. Mb. 22 (oben S. 23), 32 § 1. Hiezu K. Maurer Vorlesungen V 44 f. Anglonormann. R. Quadriparditus bei Liebermann Gess. d. Angels. I 172, Leis Willelme 33 (a. a. 0. 514), Walter Mapes Nugae Curialium (ed. Wright, Camden Soc. 1850) dist. IV c. G, Akerman Furca 55 f. ä) Wegen des Satzes, daß Weiber nicht friedlos werden können s. oben N. 1, wegen der Todesstrafe an Weibern vgl. mit den in N. 2 angeführten Belegen westnordisches R. in Norges gamle Love II 495 {= I 434 c. 98), eine Bestimmung, die schon durch den vorgeschriebenen Strafritus das höchste Alter verrät, Maurer Vorlesungen V 42, Burgund. R. L. Burg. SXXVI 1, Frank. R. Nithard I 5 (a. 834 more maleficorum), Annal. Bertin. a. 834, Greg. Turon. VI 35 (nebst L. Sal. XIX 1), Alamann. R. Pactus Alam. II 35. Ich führe hier nur solche Zeugnisse an, denen für die frühesten erreichbaren Rechte unmittelbare Beweiskraft zukommt; viele indirekte Beweise auf Grund jüngerer Materialien werden später vorkommen. *) H. Scherer Die Klage gegen den toten Mann 1909. ') In Skandinavien: Agrip af Noregs Konunga sögum (her. v. Dahlerup) 27 Z. 8 10 (= Heimskringla her. v. Unger 169 c. 56, abgeschlagene Köpfe auf der Richtstatt zu Nidarholm gesteinigt a. 996). Saxo Gramm, (ed. Holder) 252 (Leichen von getöteten Räubern an den Galgen gehängt, norweg.-dän. Sage). Kold. Rosenvinge Udvalg af gamle danske Domme I Nr. 119 (erschlagene Diebe an den Galgen gehängt a. 1557), 11 Nr. 38 (Leiche eines im Bett erschlagenen Verräters aufs Rad gelegt a. 1537). In Deutschland: Rechtsbronnen I 4a S. 320 (Leiche einer Kindsmörderin geschleift und verbrannt zu Dordrecht a. 1461). Zwickauer Rb. in Zschr. f. RGesch. XXXVIII 365: ,so sol man über §
1,
35.
—
—
di toten richten in aller wize, als si lebendic
Hexenwahnes Gesch.
der
I
weren".
J.
Hansen
Quellen u. Untersuch,
586 (eine natürlichen Todes gestorbene Hexe verbrannt zu Zürich 1487).
Hexenproz. in Baiern 174 (ebensolcher
Fall).
J.
Chr.
Siebenkees
Gesch. des
z.
S.
Materialien
Riezler z.
nürnb.
29 Vollzug von Riten der Todesstrafe an Selbstmördern^), der durch die oben angeführte altschwedische
Gesetzesstelle
verständlich
erst
vom Selbstmörder zuvor begangenen
wird;
nicht
dem Selbstmord, sondern der und sie muß am Leichnam
Missetat gilt die Strafe,
ankommt. Besondere Beachtung in diesem von andern Strafriten an Leuten, die vorher zur Strafe erdrosselt oder enthauptet wurden (unten Abschn. V, VI). Das hier betonte Prinzip
Zusammenhang ist
weil es auf ihren Ritus
werden,
vollstreckt
verdient das Ausführen
kein anderes,
welches auch zu
als
dem Vollzug von Todesstrafen
Man
an einem Bild des Verurteilten geführt hat^). Gesch.
693
II
Chron.
(ein natürlichen
II 697, I
Todes Gestorbener
verurteilt, enthauptet
497 (Leiber von Enthaupteten aufs Rad gelegt
in
bestimmter Art
wird aber allerdings von den hier
a.
und aufs Rad
1570, 1593).
gelegt).
Lersner
Topogr. Elect. Brandenb. 1612
64 (die getöteten Greifswalder Bürgermeister v. d. Osten und Lange verklagt und aufs Rad gelegt). Zimmer. Chron. II 435 (der erstochene Dietrich v. Wernigerode wegen Raubes gehängt). Cannaert S.
Bijdragen 323 (enthaupteter Hochverräter wegen Siegelfälschung gehängt a. 1548). Theatr. Europ. VI 1025 (Leichnam eines Diebes gehängt a. 1648), XV 510 (Leichnam eines im Duell Gefallenen nach 3 Wochen gehängt a. 1698). Relat. bist. sem. Contin. 1659 S. 75 (Leiche eines Ertrunkenen aufs Rad gelegt). D. H.
Jacobi Gesch.
d.
Hamb. Niedergerichts 255
Osenbrüggen
Beispiele bei
V
Alam.
—
Strafr. 185
f.
f.
(Leiche einer Hexe verbrannt 1610). S.
auch C.
er.
Schweizerische
Theres. Beil. 5 § 19 und
Abegg
in
England: Wilelm. Malmesb. Gesta reg. 11 § 188, Math. Par. Chron. maj. a. 1040, Ricardus de Cirenc. (ed. Mayor) II 189 (Haralds Leiche auf Befehl Hardaknuts ausgegraben, enthauptet und in die Themse geworfen). Döpler Schauplatz II 552, 630 f., 659 f., L. V. Ranke Werke XVII 349 f., Anh. 432, 439a (0. Cromwells, Iretons und Bradshaws Leichen ausgegraben und nach Parlamentsbeschluß gehängt und enthauptet a. 1661). — In Frankreich: Abrege des assises c. XXV (ed. Beugnot Ass. de Jerusalem II 189 gefallener Zweikämpfer gehängt; vgl. fitablisseni. de S. Louis I 87, Assises de la haute cour be^ Beugnot I 176, Somme rural fol. 64a). H. Sauval Rist, Zschr.
RGesch
f.
(1866) 149.
des antiquites de la ville de Paris
Desmaze
In
II (1724)
Curiosite» 322 (desgleichen
a.
610 (Leiche eines gestorbenen Missetäters verbrannt a. 1379), Döpler a. a. 0. 377 (Nr. VII Leiche eines Betrunkenen
1661).
—
—
nach Urteil gevierteilt). In Brabant: Poullet Brabant 267. In Italien: schon das Totengericht über den Papst Formoaua a. 8961 Auch die seit dem SpätMA. oft vorkommende Verbindung mehrerer Riten von Todesstrafen gehört hieher. Zur Sache überhaupt s. auch Einl. 309—311, Cocceji Exercitat. II 1034—1036.
—
—
Stein (— Warnkönig) Franz. RGesch. III 507. Du Bois Hist. du droit crim. de la Fr. V 240 Coutume de Bretagne art. 586. Nedonchel 128, 274, 299, 302. A. Ledieu in Revue du Nord II 126 f. (Abbeville 1329, 1364). Flandr. Entw. einer Cout. gen im Bulletin de la commission des lois de Belg. IX 208 (c. 146). Cannaert Bijdragen 302 (Gent 17. Jahrb.). van Hai Afhande')
(15. Jahrb.).
lingen 225
(Haag
Delineation 6
1436).
(Cur 1739).
Osenbrüggen
Studien 337
(Schaffhausen 1602). N. Sererhard Einfälte 693 (Frankfurt 1537), I 502, 503 (ebenda 1686, 1690). 263 (1562). Relat. hist. Sem. contin. ... Jac. Franci 1619
Lersner Chron.
II
Ortloff Gesch. der Grumbach. Händel I S. 43 (Leiche eines Selbstmörders im Sarg an einen neuen Galgen gehängt, zu Amsterdam). Theatr. Europ. I 541 (Prag 1621), IIl 880 (Hagenau 1637), IV 190 (das. 1640), VII 1095 (England 1657), XIV
Döpler Schauplatz 11 7 (Schlesien 1625), 339 (das. 1614), 350 (Prag 1612). E. Buchner II Jacobi a. a. 0. 53 (Hamburg 1783). Pertile Storia V 505. Über und gegen Strafriten an Toten die neuzeitl. Theorie bei Seb. Guazzini Tract. ad Defensam (Antv. 1667) II 381 f. 2) Anh. 451— 453a, 688, 1020, vielleicht auch 590, 591. Ältere Fälle: Arch. f. Lit. u. Kirchengesch. d. MA. I (1886) 669 (Ertränken in effigie bei einem Volkaauflauf zu Amelia 1328), C. Müller Der Kampf Ludwigs d. B. mit der röm. Kurie I 218, 374 (Jobann XXII. zu Pisa in effigie verbrannt 1329), Lersner (Brüssel 1694).
Nr. 750
(Paris 1739).
Chron.
I 492 (Ertränken einer Puppe im 16. Jahrb.), Hist. Ta.schenb. 1851 S. 186 (nach Pariser Parlamentsbeschluß eine Strafpuppe gehängt 1572). Spätere bei Döpler Schauplatz II 630, 632—637 (wo jedoch mancherlei, was nicht zur Sache gehört), Staub-Tobler Schweiz. Idiotikon V 337. Spätere Gesetze: Förarbetena tili Sveriges Rikea Lag (her. v. Sjögren) IV 380, V 289, Christ. V. Danske Lov
(1633)
VI
c.
4 art.
1,
C. er. Theresiana Beil. 5
§20 mit
art.
44 §3.
S.
aber überhaupt H. Zobel
De
30 besprochenen Fällen andere getrennt halten müssen, Gesichtspunkten erklären werden,
am
nämlichen Missetäter, die
uns später unter andern
sich
die
so die kumulative Vollstreckung
dem
seit
Mittelalter
mehrerer Todesstrafen
üblich
vielfach
und das Ver-
wurde,
brennen oder Pfählen von Selbstmördern, das ebenso wie das Enthaupten von Wiedergängern überhaupt keine Strafe, sondern eine Polizeimaßnahme war.
War
nicht wesentlich Vollstreckung der Friedlosigkeit, so
die Todesstrafe
versteht
von der Friedlosigkeit ausdrücklich unterschieden werden konnte. Im norwegischen Landrecht von K. Magnus Lagabceter (IX 1) heißt es: „Wenn jemand man, daß
bis
stiehlt
war
.
sie
.
wenn
(utlsegr); 1.
zu einer halben gewogenen Mark,
Db. 40, 41
er
aber öfter
man wegen
soll
noch nicht früher beschuldigt
der dessen
mit 8 Ortug und 13 Mark Silbers beim König oder fahre friedlos
löse er sich
.
dann
stiehlt,
er
ist
zu
Nach Westgöta
töten (draepr)^)."
gewisser Gewalttaten, die unter Hausfriedensbruch begangen
den Täter gefangen nehmen und bis zum Wahrspruch der Geschworenen ver-
werden,
wahren; wird er für schuldig befunden, so soll er, wie es an beiden Stellen heißt, „das Leben lassen und nicht friedlos gelegt werden" (lif latae ok eig biltugher laegises). Vgl. auch Östgöta 1. Vaji. 32 a. E. „Bringen sie [die Geschwornen] ihn [einen des Diebstahls entflieht er, dann soll man Angeschuldigten] zu Fall, dann mag man ihn hängen ." ihn friedlos legen. :
.
.
.
.
.
Schon von hier aus erhellt, wie unwahrscheinlich die Annahme-) ist, daß nach irgend einem älteren Recht der Aberkennung des Lebens die Friedloslegung 3.
vorausgehen mußte.
Im
Gegenteil,
es ist
zwischen Friedlosigkeit und Todesstrafe,
gerade sehr bezeichnend für das Verhältnis soweit wir an
daß,
der
Hand
der Quellenzeug-
„Aberkennung des Lebens" oder m. a. nisse das Problem Worten das Todesurteil weder eine Friedloslegung voraussetzt noch in einer zurückverfolgen können,
solchen schon ausgesprochen
ist.
die
Wer
eines
todeswürdigen Verbrechens überführt
wird der allgemein gültigen Regel nach nicht friedlos gelegt, sondern zum Tod verurteilt. Das sagen wiederum nicht nur die romanisierenden Rechtsaufzeichnungen ^),
ist,
sondern auch die rein nationalen in vollauf genügender Übereinstimmung. L. Salica XL 5: „capitali sententia feriatur' (ebenso Mon. Germ. Capp.
Mon. Germ. Capp. punietur";
Cap.
I
I
23:
„capitali
ad L. Sal.
6 § 1:
c.
ebenda 69:
sententia judicetur";
„morte damnentur"; L. Rib.
„ad mortem damnatus"; Mon. Germ. Capp.
I
148, 151,
172,
Man 28
I
„capitali ind.
p.
s.
a.
z.
B.
614);
sententia
212 Z. 36 f.; 281, 438:
176, 182,
174,
mortem dejudicatus'; Cap. IV ad L. Sal. 14: „ad digne sibi supplicio condempnentur"; L. Baiuv. IX 8: „non prius damnetur ad mortem"; Angelsächsische Gesetze machen uns mit deutschen L. Saxonum 28: „capitis damnatus". „judicatus ad mortem", 148, 181, 430: „ad
II 1029 iF. — Auf falscher Fährte wenn er in den S. 29 f. erwähnten Abschreckung für maßgebend erklärt.
exeoutione in effigie 1677, H. Cocceji Exercitat.
Die Idee der Wiedervergeltg. roher und rein äußerlicher 1)
= N.
2)
Brunner .
.
.
1,
Jönsb.
Rechtsgesch.
L. Wisigot.
3)
eundem
Byl. VIII
II
VI
5
1.
18,
P
9 N. 16,
II 1.
Dazu Brandt Foreloesninger
scheint mir L.
Fällen
Günther
nur den Zweck
II 33.
244.
VII 4
1.
5 (morte damnetur), VI 5
publica mortis pena condemnet), 3
1.
1.
debitam damnationem excipere, mortis quam meretur sententiam excipiat), 10 (sententia mortis puniri),
VI
6
1.
7 (morte damnabilis).
damnandi sunt), 5 1. 16 (ne condemnet [judex]), 5 1.12 (mortis
12 (raorte
7 (publica morte
excipiat).
II 1,
8 (sententiam mortis
31 die
fordöman"
,to
deacTe
1
a.
(„zum Tod til
—
der lateinischen
238) und
I
ent-
deade
„to
althochdeutsche
das
töde
„le
ver-
und der Ausdruck „eme sin lif verdelen" im während in den skandinavischen Quellen des Westens
verstofäen") bei Notker')
Sachsenspiegel (Ldr. II 38, III 54 § ein „doema
Liebermann
bei
—
deutschen Terminologie von
sealten'
3
a.
vor,
te döcte"
urteilen" entspricht.
der
V
(^thelr.
Der Dichter des Heliand zieht dafür in 5069, 0. 308). was buchstäblicher dem neuhochdeutschen »zum Tod verzugleich als Belege für die Unabhängigkeit Weiter ab stehen
forrsedan" (II Cnut 2 §
5113 „ädßlean
„ad mortem damnare" mehr oder weniger genau
jenem
Ausdrücken bekannt, sprechen:
4),
dauda'^), in denen des Ostens ein
„dömme
döde" (doema
til
mit
liflats)')
til
dem angelsächsischen „to deade fordeman" in den friesischen ein „di hals urdela" (den Hals verteilen*) mit dem lat. , capitis damnare" übereinkommt. Von einem solchen Urteil sagte
man
in
Goten
Schweden und Dänemark: Wulfila
übersetzte
Leben" (domber ganger a
„es geht ans
X
(Marc.
mit
^avaTCO
xataxQiveiv
33)
lif)').
Bei den
,gavargjan
daufau".
kann zwar ursprünglich nur „friedlos legen" bedeuten^), bedeutet aber im Sprachgebrauch das strafrechtliche Verurteilen überhaupt^); muiä daher, wenn gerade ein Todesurteil gemeint ist, durch den dat. instr. dauj)au ergänzt werden und ist also nicht gavargjan
zu der Schlußfolgerung brauchbar, daß die Friedloslegung für sich allein schon zur Todesstrafe verurteile.
Daß
es sich
Todesurteile
B.
z. „.
.
.
um
an den aus den Rechtsaufzeichnungen angeführten Stellen
handelt,
zum Überfluß
zeigen
die
wirkliche
geschichtlichen Nachrichten,
ältesten
so
über Vorgänge bei den heidnischen Friesen und Sachsen Vita S. Willibrordi 10: .", regis animum, qui violatores sacrorum illius atrocissima morte damnare solebat .
Vita S. Liudgeri
I
26
«...
homo
.
.
*qui
.
propter furtum
scilicet
caballorum
.
.
.
.
huic
morti adjudicatus est, ut" etc. S. ferner fränkisches Recht bei Gregor. Turon. V 26 „Bursolenus et Dodo ob crimen majestatis laesae judicio mortis suscepto unus ab exercitu vi oppressus est, alius in fuga
.
.
Marculf
bei
interiit*,
.
28 (Mon. Germ. For-
II
mulae 93) „me jam morte adjudicatum de pecunia vestra redemistis"; Vita Eligii I 3 Merow. IV 687): ,. humana corpora, quae vel regis severitate vel judicum
(SS. Rer.
.
.
censura
multimoda argumenta perimebantur"
diversis ex causis [per]
Rechtspraxis des 10. Jahrhunderts bei Adam. Brem. II 8: 1)
Er paraphrasiert
die
Worte des Boethius
I
20 (Piper
„.
34)
I
,
.
*)
(a.
a.
0. II 133, 17
Z.
|ib.
27.
10 3)
*)
verskalten
f.
—
Kold.
=
verurteilen
s.
auch
morti proscriptionique daranamur''
(Piper
14
I
II 364).
Untechnisch in Flateyjarbök
Rosenvinge Udvalg
af
I
I
=
27, 20)
Flateyjarbök
I
Morkinskinna
343.
Fries. Rechtsquellen 307 (11),
Uplands
Brunner
')
=
KaTÜxoifia *)
1.
gamle Danske
Domme
II
418
(6
Dazu
f.).
s.
Nr. 100
—
II
9,
Mb. 49 § 2 Rechtsgesch.
(= Westmanna
P
a.
33
Unger)
155S).
(a.
1.
Mb.
Sk'ine
32).
1.
V
5
Magnus
Er. Landsl.
(3
f.)
,tunc emendet
A
.
.
.
bi
cum suo
asega dorne".
34.
242.
Rom. VlII 3; dazu gavargeins == xazdxQiai; Rom. VIII 1, y.gi/ta ib. XIII 2, Gal. V 10.
Vgl. ferner I'assio Leudegarii
Ann. Fuld.
XXX
morti condomnare".
auch ebendort 26
xataxniytiv
ib.
Ps.
(utg. af C. R.
proprio collo secundum asega Judicium', 27 ,sa skil hi ielda mith eines selves halse
«)
,porro scriptus
und
328.
Vgl. Andr. Sunesen 95: ,ad ammissionera vitae condemnare,
5)
strenue
f.).
Jons Chrr. 35 (Norges gamle L.
2)
172
Wegen
sächsische
officiis
mit ,pin ih ze töde verscälten unde ze georönedo mines kCiotes (weil er .proscriptus" a bonis suis' nimmt).
—
...
quibus
in
.
I
842; andere Beispiele bei
34 (SS.
rer.
Brunn er
Merow.
V
315).
Rechtsgesch.
II
II
Kor. VII 3, vargijja
Passio
474
S.
Sigismundi 9
n. 38.
=
xarduniot,;,
(a. a.
0.
II 338).
32 [Hermannus] manentes suos pro furto in Judicium delatos data senomnes dampnasse ad mortem". Bei demselben Schriftsteller (IV 29) finden wir eine Angabe darüber, was im 11. Jahrhundert bei den heidnischen Schweden administratis dicitur
tentia
simul
üblich war.
Sie ist besonders lehrreich, weil sie den Gegensatz zwischen Todesurteil
Friedloslegung erkennen
,Quam confessorum Dei [nämlich
läßt:
des
und Adalward und des
Egino] voluntatem [Plan die Kultstätte zu üppsala zu verbrennen] piissimus rex Steinkel populo murmurari sentiens callide submovit eos a tali cepto asserens et illos statim
in
morte dampnandos
Vom
isländischen
et se
um
Thorsnesding
Gerichtsringes Menschen 4.
depellendum 900
a regno, qui malefactores in patriam duxerit."
wird
daß
berichtet,
zum Opfertod verurteilt (doemdr
til
„innerhalb blöts)
dortigen
Alles dieses wird noch deutlicher dadurch, daß die Todesurteile sich nicht dar-
auf beschränken, das Leben abzusprechen, sondern die Art angeben,
tätige
des
wurden"^).
Mensch ,zum Tod gebracht werden muß.
wie der misse-
In den ostnordischen Rechtsbüchern
und Gesetzen ist dies geradezu vorgeschrieben. Westgöta 1. I pb. 3 (= II pb. 24): Darnach soll man ihn [den handhaften Dieb] verurteilen zum Hieb und zum Hängen „. (dömse til hogs ok til hangse), zu Todschlag und zu Tod (til draps ok til döfse), zu Torf und zu Teer (til torfs ok til tiseru), unvergeltbar vor Erbe und Ansprecher, so vor Kirche wie vor König"-). Alliteration und Metrum verraten das hohe Alter dieser UrteilsformeP). Östgöta 1. Va}3. 32 § 1: „Darnach mag man ihn [den handhaften Einbrecher] zum Galgen Uplands 1. Kgb. 6 pr. „. verurteilen und aufhängen". dann soll er [der Notzüchter] unter das Schwert geurteilt werden (undir swser J) dömaes)'*). Ebenda Mb. 13 § 1: „Bringt sie werde dann verurteilt mit Steinen überworfen zu eine Ehefrau ihren Mann um ., Wenn einer seinen rechten werden (dömis fa hun msejs stenum tyrfaes)'); 15 § 1: „. Herrn erschlägt, dann soll er zum Ding geführt und unter das Rad geurteilt werden Södermanna 1. Mb. 13 pr. „. {undi stseghl dömses)"^). Es werde dann verurteilt der Mörder zum Rad (dömis fa morfare a staegl) und der Räuber unter das Schwert (ok ransmaper undi swgerji)'. Ebenda 32: „Es kann ein Weib einen Menschen durch Giftmittel töten wollen tötet sie ihn wirklich und wird überführt, dann werde sie ver36 § 1 „. dann [wegen Tötung urteilt zum Scheiterhaufen (Ja dömis hon til bal)" '). der eigenen Herrschaft] werde der Mann zum Rad verurteilt und das Weib unter den Skäne 1. (I) 145. „Die Dingleute sollen von Rechts wegen Stein (ok kuna undi sten)"*). .
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
verurteilen den Dieb
zum Hängen
für eine halbe
Mark und
.
nicht für weniger. ...
Ist es
Die Glaub(ed. Gudbr. Vigfusson S. 12), Landnäma b. II 12. Menschenopfer 640 anzuzweifeln, besteht schlechterdings kein Grund. Das Thorsnesding war um 900 nicht, wie er meint, ein bloßes .Gauthing", und daß die Grägäs „mit keinem Wort auf ein solches Gerieht deutet*, hat für die Zeit um 900 nichts auf sich. 2) Minder vollständig auch Westgöta I. I Md. 8, II Drb. 19. 3) Vgl. J. Schlyter Juridiska Afhandlingar II (1879) 110, E. H. Lind Om Rim och Verslem1)
Eyrbyggja saga
c.
würdigkeit der Nachricht mit
ningar
i
*)
10 g. E.
Mogk
de Svenska Landskapslagorna (1881) 81.
=
Södermanna
= =
Westmanna Westmanna
I.
Kgb. 6
pr.
Ebenso das. Kb. 10 §
2,
Heisinge
1.
Kb. 21 §
3,
Kgb. 3
pr.
Mb. 12 § 1. 6) I. II Mb. 13. 7) Aus Uplands 1. Mb. 19 pr. (= Westm. 1. II Mb. 16 pr.). *) Ebenso a. a. 0. 28 pr., Södermanna 1. Mb. 28 pr. 36 § 1. S. ferner die oben S. 28 ausgehobene Stelle aus Söderm. L., dann die schwed. Formel ,döma til gren ok til galgha' in Magnus Er. Landsl. \)h. 1 (vgl. mit Uplands 1. Mb. 38). 5)
1.
—
33 dann mögen sie ihn „ins Rad verurteilen (dömse han „Wird einer dreimal rechtmäßig zum Dieb geschworen, V2 §1 dann mag man ihn zum Galgen verurteilen und aufhängen". Andr. Sunesen 95: „Interdum ein Kircheneinbrecher oder Mörder,
i
hiughl)"
g. E. (g. 1220)
;
etiam magnitudo sceleris non solum in amissionem vite sed in exquisitum genus dire mortis acerbam sententiam juste dirigit condemnationis, ut" etc. Valdem. Saellandske L. III 13 Ergreift ein Mann aber einen Dieb mit einer halben Mark oder (S. 62 bei Thorsen) „. .
.
mehr, dann hat er mit ihm zum Ding zu
kommen und
entweder zum Hängen*) oder zu des Königs
urteilen
der Schwanhildensage,
wie
Hof. Saxo Grammaticus (ed. Holder
bei
sie
haben ihn zu verDie dänische Fassung
die Dingleute .
.
.
280) vorliegt,
S.
unterscheidet so scharf wie nur möglich zwischen Achtungsurteil (proscriptio) und Todesurteil (tristior
de capite sententia), welches entsprechend der Regel der Legalquellen auch
die Vollzugsart
Für das westnordische Rechtsbezeichnet. Angaben und Schilderungen der Erzählungsliteratur den Beweis,
(poena suspendio capienda)
gebiet liefern geschichtliche
daß dort der gleiche Gerichtsgebrauch bestand, so
z.
B. Halfs saga 8 (Fornaldar Sögur
Valdimar Asmundarson II 31): „König Hj^rleifr berief ein Ding; das Landvolk urteilte, daß ^sa sollte im Moor ertränkt werden'-). Das älteste Zeugnis aus westfränkischem Gebiet ist Gregor. Turon. De Gloria Martyrum I 72 ,. adprehensus
her.
v.
.
.
.
.
[latroj
.
.
Dazu fügt
supplicio
.
im
sich
sich ebenfalls
opus suum ore
subditur;
9.
indicans
proprio
Jahrhundert eine Angabe der Ann. Bertiniani
um Anwendung
(a.
„Quodam
westfränkischen Rechts handelt:
.
patibulo
dijudicatur".
worin
846),
die junior
es
cum
equa coiens repertus judicio Francorum vivus incendio crematur^)." Altsächsisches Recht betrifft die oben S. 31 angeführte Stelle der Vita S. Liudgeri, wo berichtet wird: „huic
morti adjudicatus est [der Roßdieb], ut in campo ad stipitem Nach demselben Schema
sudibus acutis et lapidibus necaretur". 13. Jahrh. .
.
.
Wolfram
v.
daz man winden
Während
Eschenbach solde ein
Parzival 527
v.
19
ff.:
ligatus jactatis in
eum
erzählt am Anfang des „man verteilte imz leben
daran im sterben würde erkant ane bluotege hant".
rls,
denn auch in Deutschland Urteilsformeln auf, worin die Art der Todesstrafe näher bestimmt wird*). Die Umständlichkeit ihrer Fassung daß
zeigt,
sie,
des Mittelalters
traten
wenn auch zum
Teil
und unter jüngeren Gesichtspunkten Weisthümer III 780 (a. 1456 Rhense): „so
christianisiert
verändert, auf sehr alter Tradition beruhen.
wan er [der Schultheiß] den beklagten habe soll man ., ime sein heupt laißen abschlagen und uff eyn radt setzen und weisen gott die seele und den fügein das fleisch, seine hausfraw eine wittwe, seine kinder weysen und den nechsten erben das gut*'). Höchst merkwürdig ist eine Bemkasteler Formel von 1490 ebenda weist der scheflFen vor recht,
S.
')
Udvalg 2)
auch noch die dänische Formel
Nr. 13
I
.
(a.
1475), 119
(a.
.dömme
1657), die der
til
galgie
och green'
.
bei Kold.
Rosenvinge
schwedischen in der vor. Note entspricht.
Andere Fälle GQngu-Hrolfs Saga 22 (Fornaldar Sögur
III 203),
—
Monum.
hist.
Norv. ed. Storni 140
(15 suspendio addicitur). ')
H.
Aber was
Brunner
Rechtsgesch.
er für dieselbe Zeit
als
II
601
n.
20 will dies nur als einen
,
Ausnahmefall' gelten lassen. ein paar obendrein
das Regelmäßige anführt, besteht auch nur aus
undeutlich beschriebenen Fällen. *)
Außer den im Text erwähnten Formeln
s.
die bei J.
Grimm RA*
(mit verteilten Rollen gesprochen), 1381, 1388 (1379 nach der Carolina), diebstal' u. ')
Abb.
I
59, 60, in
Zenten
im Laienspiegel
III
ff.
Vgl. auch
a. a.
0. 777
f.
d. philos.-philol. u. d. hist. Kl.
XXXI,
3.
Abh.
5
I
831, 952
,um großen
34 IV 755, wegen ihrer Gliederung. Im ersten Abschnitt wird der zum „Erlösen" dreimal ausgeboten. Dann folgt die „Ausziehung" und
des Sprechers
genossenscliaft,
verurteilte
Missetäter
der gesamten Rechts-
ganzen Verwandtschaft, des Landesherrn, der
seiner
Grundherrn, der Amtleute und der gemeinen Mannen, ,das wir alsamen das nomer laester oder schände
gegen got und
dem, was wir
als
wif witwen,
die [din?]
ich weisen
darin
dir
bildet die eigentliche Verurteilung: die erben erblos,
die kinde weisen,
hut zu tag zu
zu setzen,
Dieses „Ausziehen" entspricht
durchaus
den Grundgedanken der altgermanischen öffentlichen Todesstrafe kennen
Den Schluß
lernen werden.
hame".
die weit
dorren
einen
ein
eiche weid
bome zu
„Ich weisen
die gut
hut zu tag dinem rechten herrn;
umb
dinen hals, einen handoren knebel Koninks Karins geboet zu leiden, ein
reiden*),
werbe, ander werbe, di stont mit rechtem orteF).' Man beachte den Wert, den diese Formel auf den Eichenstrang und den dürren Baum legt^): zu der Zeit, die uns den Text überliefert, wäre er schwerlich ersonnen worden. Eine größere Zahl alamannischer ürteils301. Auch bei ihm findet man formeln hat Ed. Osenbrüggen gesammelt (Studien 289
—
eine Verurteilung eines „bösen Diebes"
moselfränkischen vergleichen möge.
zum
Strang,
Sie weist
aber immer noch altertümlich genug:
die
man mit
der vorhin angeführten
schon erheblich jüngere Züge auf,
„Ich urteile das
und dünkt mich
recht,
klingt
daß man
diesen armen menschen solle an den lichten galgen henken mit einem neuen strick zwischen himmel und*) erdenreich so hoch, daß das haupt ohngefähr den galgen berühre und unter ihm laub und gras wachsen möge und solle allda am strick zu tod erwürgt werden, daß er daran sterb und Verderb, und seinen leib lassen am galgen hängen, damit er den vögeln im luft erlaubt und dem erdenreich entzogen werde also, daß fürhin weder leut noch gut von diesem menschen geschädiget und andere seines gleichen ob dieser straf ein schrecken und Warnung empfahen." Ein schwäbisches Seitenstück dazu bietet eine Urkunde von 1470 in Monum. boica XXXIV b 104: „. also erkant der frey man nach dem und die ain gestalt haut und uff schuld solich anclag und nach allen vergangen urtaillen und Sache, vernime, das diz dorf, land und leit, riehen und arme, witwen und waisen gericht werd und dem ancläger ain benuagen beschech, so sprach er zun rechten uff sin aid, das .
.
man in [den überführten Dieb] richten soll mit truckner band, hencken sol zwischen hymel und erd an den liechten galgen". Eine westfälische Formel lautet nach einem Gerichtsbrief von 1531 bei Wigand Femgericht I 270: „dat men sali nemmen T. vors, und hangen an de galge tuschen hemmel und erde, dat he des nycht mer en doe'. Man sieht, es liegt sowohl der fränkischen als auch der westfälischen und den oberdeutschen .
.
.
Formeln ein ebenso einfaches als allgemein verbreitetes Schema zu Grund, bei dessen Ausschmückung erst die Stilistik der verschiedenen Länder und Zeiten ihre besonderen Wege gegangen ist. In Oberdeutschland war im MA. eine Enthaujitungsformel verbreitet, die den Nachrichter anwies, das Haupt vom Körper abzuschlagen „so weit, daß ein Wagenrad zwischen dem Leib und dem Haupt hindurchgehen mag"). Eine Parallele dazu, woraus
(c.
Grimm RA* Grimm
')
Zu diesem Ausdruck
-)
Eine nahe verwandte Formel bei
')
Dazu einstweilen
*)
S.
^)
J.
J.
vgl. J.
Grimm
a. a.
I
Grimm RA* II 267 Osenbrüggen Mone Quellensammlg. III 384. f.
59 und unten im V. Abschnitt Nr.
a. a.
1.
0,
0. IT 258, 259
auch die mainfränk. Formeln Zenten
1480) bei
I
f.
1383, 1346. a. a.
0. 289, Alam. Strafr. 86.
Breiaacher Reimchron.
35
man
zugleich auf das Alter dieser Formeln schließen kann, bietet eine, die in niederöster-
Weistümern erhalten ist: „demselben sol man zwischen haubt und pottich und nur wenig fortgebildet in Schwaben: „zwei Stücke sollen werden zwischen Achseln und Ohren, daß man zwischen den gemacht aus dem Missetäter Genau wie in Österreich sagte man in Norwegen zwei Stücken reiten und gehen mag" -). und auf Island, wenn man zum Enthaupten eines Menschen aufforderte: man solle ihm zwischen Rumpf und Haupt" (ganga milli bols ok h^fuds)^). Schon J. Grimm , gehen hat die Parallele bemerkt*), und man wird auch nicht bezweifeln können, daß die charakreichischen
—
(bauch) durchgen'^),
•
.
Maßbestimmung den frühesten Zeiten angehört, wobei die eigentliche Bedeutung Durchschreitens zwischen Kopf und Rumpf vorläufig noch gar nicht einmal in Anschlag
teristische
des
kommen
soll
Nimmt man
(hierüber im IX. Abschnitt).
Formeln für Todesurteile hinzu, so steht nunmehr das Todesurteil auf die Todesart erkannte').
Nun
man dagegen
halte
schied des Inhalts
ist
den friedlosen Menschen an Jedermann preis,
gibt
Sie
man darum
Sehr treffend hat
fest.
bestimmtes Übel an Leib
die Friedloslegung
tiven, die Todesstrafe einem positiven Strafrechtssystem zugerechnet). sich auch nichts,
wenn der
friedlose
Herrschers erklärt oder wenn
Der Unter-
Überall geht die bloße Friedloslegung nur auf Ent-
weder eine bestimmte Todesart noch überhaupt ein
oder Leben für ihn
altschwedischer
urgermanischer Zeit
in
Formeln der Friedloslegung (Ächtung)*).
die
handgreiflich
ziehung des Rechtsschutzes aus. setzt aber
die Überbleibsel
daß schon
fest,
Mensch
für einen Feind des
einem nega-
Hieran änderte
Gemeinwesens oder seines
Preis auf seinen Kopf wurde oder wenn der Achtverkünder zum Verfolgen des Geächteten aufforderte. Es war damit nicht mehr gesagt, wie* wenn die älteste Terminologie den Friedlosen als „Wolf bezeichnete. Er stand eben nach dem Verlust des Rechtsschutzes den reißenden
jüngeren Rechten
in einigen
ein
gesetzt
Tieren gleich,
1)
IX 61. Vgl. daselbst auch Wiener Akad. XLI 211 f.
Ost. Weist.
Sitzungsber.
d.
ä)
Osenbrüggen
3)
Laxdoela Saga
Alam.
(her. v.
«) J.
Grimm RA«
II
5,
24, 29, 36, 46, 57, 61,
86 (Kemptener Urteil
Strafr.
KalundJ
Vgl. auch Fomaldar Sögur
(S. 86).
auf fremdem Grund
grundsätzlich jedweder auch
die
c.
55, 23 (S. 171,
4).
v.
275 und
und Boden hetzen
Osenbrüggen
in
den
1381).
Eyrbyggja Saga
(her. v. G.
Vigfusson) 45
111 (1889) 202.
268.
Brunner dagegen nimmt
in Rechtsgesch. 11 601 an, daß die Art der Todesstrafe weder durch die Strafsatzung noch durch das Todesurteil bestimmt zu werden .pflegt", sondern .Sache des Strafvollzugs" gewesen sei. Er folgert dies aber nur daraus, daß verschiedene Notizen über Todesurteile deren Inhalt nicht genauer angeben. Ähnlicher Ansicht, doch nur für die fränkische Zeit R. Schröder Lehrbuch» 348 (= 6. Aufl. 370), 778. ^)
H.
*)
Deutsche Formeln:
Acht, Weist. 111 595 f,
860 B.
f.,
605,
Grimm RA«
J.
IV
828,
575,
V
Thiersch Der Hauptstuhl
Reichsacht 111
VI 720, Zenten
f.,
142
f.
52—54), 142 (64
Normandie ')
H.
II) I
22 §
Matzen
f.).
—
s.
117,
vv.
Erlauben, Friedlos, 207,
160,
f.,
Th.
Lindner
F.
f.,
484
f.
Njäla (1875 Handausg.)
Normannische Formel
5.
Forelesninger
Off.
Ret. 12, 13.
in
Summa
211,
247,
Das Femgericht Westphalens Die
Frauenstädt Blutrache u. Todtschlagssühne 249, Westnordische Formeln: Grägäs la (Cod. Reg.) 206, II
art. 241,
—
Gloss. 55,
I
Wigand
des westphiil. Femgerichts etc. 92, 93
406, 198, 359, Islendinga Sögur II (1847) 380 f.,
57—60, Haltaus
871, 948, 952, 1119. 1209, 1222, 1245, 1270, 1289, P.
Bamberg. Halsgei-ichtsO.
36
I
503,
de legibus
c.
G58,
II
434,
Veme 597, J. Poetsch
599,
Die
(Stadarhölsbök)
73 (24—26), 141 (16—18,
(ed.
Tardif Contumes de
36 und erlegen, zu deren Verfolgung man Jeden auffordern durfte und mit deren Ausrottung Das in Ächtungsformeln wie in Rechtssätzen ausgesprochene Verbot, dem friedlosen Menschen Unterstand oder Nahrung zu geben oder ihm fortzuhelfen, sich jeder nützlich machte.
mit dem
verträgt sich
„negativen" Charakter der Friedloslegung
sehr wohl, weil diese
Tatbestände unter den Gesichtspunkt der strafbaren Begünstigung des Friedensbrechers
Ebenso gibt
fielen.
keinen
der Friedloslegung
es
mannischen Formel und
„positiven" Inhalt,
wenn
in
der nor-
antrifft,
einem niederländischen Gesetz jedermann, der den Friedlosen unter Strafandrohung dazu verpflichtet wird, gegen ihn das Gerüft zu erheben.
Das
eine Polizeivorschrift,
ist
könnte
als sie ihrer
in
auch eine öffentliche Strafe nicht
die
Natur nach
Und wenn dann
ist.
machen
„herbeizueilen und bei Verfolgung und Ergreifung des durch die Untat
verpflichtet sind,
gewordenen Missetäters Hilfe zu
friedlos
„positiver"
auf das Gerüft hin die Nachbarn
so hat dies seinen Grund in der allgeunabhängig davon, ob der Verfolgte wirk-
leisten",
meinen Genossenpflicht zur Rechtshilfe und
ist
lich friedlos ist^).
Der Unterschied von Todesurteil und Friedloslegung schloß nicht aus, daß beide Es finden sich Gerichtsgebräuche, wonach dem Todesurteil eine besondere Friedloserklärung folgte^), andere, wonach diese vorausging'), und wieder andere, welche beide Erklärungen ineinander schoben*). Dies alles ist leicht miteinander verbunden werden konnten.
weil ja in der Regel das Todesurteil
zu verstehen,
zugleich den Frieden absprach (oben
Die angeführten Formeln legen also nur den Inhalt des Todesurteils auseinander*).
S. 27).
Wenn
5.
über die Art der Hinrichtung aussprach, so konnte
das Todesurteil sich
Grund nur darin haben, daß die Urteiler die Art der Hinrichtung für den gegebenen Fall durchs objektive Recht bestimmt fanden^). Das gehört eben mit Den Beweis dafür liefern teilzu den Unterschieden des öffentlichen vom Privatstrafrecht. dies seinen
weise schon die vielen unter der vor. Nr. angef. Gesetze, welche die Verurteilung zu einer
bestimmten Todesart vorschreiben.
Vervollständigt wird er allerdings erst durch die ver-
gleichende Betrachtung, der wir die verschiedenen Strafarten in den Abschnitten VIII
f.
unter-
Obige Darlegungen beantworten, soweit als es sich um die Beziehungen der Friedloslegung zu des Geächteten handelt, die Einwände von H. Brunner Forschungen 445 450, Rechtsgesch. II 590 gegen den negativen Charakter der Friedlosigkeit. Jetzt nicht in Frage stehen deren Beziehungen zum Vermögen des Geächteten, die Brunn er ebenfalls zu Gunsten des vermeintlich positiven Charakters ins Feld führt. Doch sei hier kurz bemerkt, daß die Achtungsformeln von Vermögenseinziehung (.Fronung") in der Regel nichts wissen, die Vermögenseinziehung selbst auch wahr1)
—
Leib und Leben
scheinlich
dem
ältesten Recht
unbekannt war, und daß die Wüstung ursprünglich nicht dem System der Todesstrafe angehört. Auf diesen Punkt werden wir später
dem
sondern
der Friedlosigkeit,
zurückkommen (Abschn. X). 2) Weistümer III 841 (Demerath 1578), Zenten götische Formel und dazu Wilda Strafr. 495. 3)
Zenten
*)
Weistümer
5)
Brunner
II 380,
P
245 will darin ein
Gegen ihn
E.
welcher getötet wird, gar kein Genosse
Kulischer ist:
auch die oben 32 angeführte west-
fitudes 425
f.,
438.
Symptom
des Ursprungs der Todesstrafe aus der
in Zschr. für
man habe
sich
vergleich. Rechtswissensch.
XVI
460,
zu überreden gesucht, daß derjenige,
sei.
Abweichender Ansicht H. Brunner oben
Thomssen
S.
381 (Cröf).
Rechtsgesch.
dessen Erklärung aber noch viel künstlicher
auch
1348, 1360.
1846.
I
Friedlosigkeit erblicken.
S)
I
S.
35 n.
5,
s.
auch Rechtsgeich.
I* 245.
Abweichend
37 dort wird sich zeigen, daß von je her in allen germanischen Rechten
Denn
ziehen müssen.
auf bestimmten Missetaten die nämliche Art der Todesstrafe stand. An gegenwärtiger Stelle kann ich mich daher darauf beschränken, noch einige unmittelbare Belege aus
Gotische: Lex Wisigot.
älteren Gesetzen anzuführen.
adulterio miscuerit
se in
.
occidatur,
.
.
fustigentur et ignibus concrementur" violenter adulterandam conpresserit
—
Vin
2, 1
,Qui
deputetur";
CG
suscipiat
flagella
cidium fecerit
presumsif.
.
.
.
.
.
et
si
ut adulter et adultera ante judicem
Wer
Richtung anzweifeln
.
.
.
ignem supposuerit, correptus a judice ignibus
—
VI
5,
17
„.
quicumque parri-
.
.
qua
wegen
die Beweiskraft der gotischen Gesetze
alium punire
ipse
ihrer romanisierenden
wird dieses beim burgundischen Gesetzbuch nicht können,
will,
XXXIV
dort (L. Burg.
serit,
necetur in luto'*); oder
bestimmt wird: ,Si qua mulier maritum suum
1)
(LH
5
517):
a.
„.
.
.
[Bestechung]
fränkische
CG
sei.
puniatur*.
Lex
I
Salica
.
6):
si
fecerit,
ita
decernimus ut
.
.
ille
quam
.
—
XI
Zahlreicher sind die
tit.
ein straf höriger englischer
—
L. Sal. (ed.
Childoberti
II.
Mann
.
.
.
,.
.
hieher Ed. Roth. 370
,Si
servus
der Additio sapientum,
')
8.
K.
.
.
.
Wegen
Aus mordh
z.
hänge man ihn.'
sich wegstiehlt,
.
.
.",
der
aus
.
B. Ine 24 pr.: .
iEthelstsin
.
Si
Si serva ancilla sit
adeant sexaginta et viginti ancille et afferant singule tria ligna et
Wenn
dasselbe tue,
Zeumer im
.
2
der uns noch genugsam
angelsächsischen Belege, wie
.
.
man ihm
.
convenit
.
regis
comburant eam' ... VI (Judicia civ. Lund.) 6 § 3 ,. Wenn er [ein Sklave] wegstiehlt, [so haben wir bestimmt], daß man ihn zur Steinigung leite, wie bestimmt war.
.
LXVHII
Hesseis)
decr. (a. 596) 8:
eant sexaginta et viginti servi et lapident eum. ...
sit,
et ipsa furetur
capitis
crimine
„Si libera mulier sit [Diebin] precipitetur de clivo vel submergatur.
6 §§ 4, 5, 7
homo
facti
und chronologisch zunächst stehen
servus ipse super fossa ipsius mortui adpendatur
bekannte
beschäftigen wird.
servus
probato
debilioris* personae fuerit [sc. latro] in loco pendatur".
der Lex Frisionum
IV
dimi-
.
pessima cruciatu puniatur (wegen Heirat mit einer
der
„Wenn
ad exemplum omnium
.
ignem tradatur";
langobardischen Gesetzen gehört
den
.
.
(Cod. Guelferb.) 1: „Si quis alteri maleficiis fecerit
est in rota mittatur"');
bannivimus ... ut
„.
Geographisch
.
.
XIX
ad L. Sal. 5): „servus
hoc
freien Frau) et ita
B
(init.
culpabilis jud. aut certe [in]
Kap.
(sog.
capite Gesetze.
oder
.
jubemus, ut quoscumque similis
[Verlöbnisbruch] reatus aequaverit, non tam dispendia sustineant facultatum plectentur";
.
publice
hoc crimen [Grab- oder Leichenberaubung] admiserit.
insuper flammis exuratur';
wenn
amissione
.
14 „Si viduam quisque vel virginem ingenuam
4,
conprehensus a judice eadem morte puniatur,
.
.*)
.
servus vero conprehensus a judice concremetur"^);
.,
.
„Servus vero,
2, 1
—
;
domum
alienam
in
— XI
*)
ita
,Si ingenua mulier servo
III 2, 2
Mischung
N. Arch.
wir ihn
[den flüchtigen Dieb]
was man dem welschen Diebe
f.
von
gotischen
deut. Gesch.
XXIV
und 589
Auch
ä)
Vielleicht gehören auch einige der S. 23 N.
*)
Nach Brunner Rechtsgesch.
hier scheint die Strafart römisch:
licher Verlasiung (Brunner spricht
römischen
1
a. a.
es
dann früher
dann bekommen können, daß oder daß
Bestandteilen
Römisch scheint
S.
Zeumer
*)
täte
sich
man in
ihn aufhänge".
dieser
Bestimmung
insbes. die Strafart.
0. 612.
aus der Lex Wiaig. angeführten Stellen hieher.
II 475 soll dies eine Privatstrafe sein. Aber warum wegen bösvon Ehebruch) eine Privatstrafe, während nach LH 6 auf Verlöbnis-
brach öffentliche Strafe steht? ') Auch an diesen beiden Stellen nimmt Brunn er lichen Grund. S. auch Geffken Lex Sal. 131, 237.
a. a.
0. nur Privatstrafen an,
—
ohne
ersicht-
38 „und beim andern Mal sei dort keine andere Buße als das Haupt"*); dann überführt wird, schlage man ihn, daß ihm der Nacken berste". Unter den nordgermanischen Rechtsvorträgen und Rechtsbüchern sind die ostnordischen besonders reich an unmittelbar gesetzlichen Bestimmungen über die Todesart. jEthelröd I 1 § 6, 2 § 1 III 3 § 1
„wenn
er
Hier nur eine Auswahl der ältesten Stücke^).
Westgöta L.
I fb.
2:
„Stehlen Vater und
man hänge den Vater auf und den Sohn, wenn er ein erwachsener Mensch ist. § 1 Gehen zum Stehlen aus ein Oberknecht und ein Sklave, der Verwalter soll hängen und nicht der Sklave." Ebenda II Jib. 20: „Gehen zum Stehlen aus eines Bauern Sohn, ein erwachsener Mensch, und der Oberknecht, man soll beide hängen; gehen zum Stehlen aus der Eigentümer eines Sklaven Und der Sklave, man soll Sohn, werden dabei ergriffen,
den Eigentümer hängen und nicht den Sklaven." der Viehdieb und der Getreidedieb
man hänge ihn Mann ermordet
auf".
.
.
58
Mann
,Zwei sind die schlimmsten Diebe,
wird einer ergriffen mit solchem gestohlenen Gut,
.
Östgöta L. E{)zs. 17 pr.
.
.
oder der
.
dann
seine Frau,
soll
„Geschieht
es,
daß eine Frau ihren
man ihn rädern, wenn er dies Mann oder ein Weib ihr Kind
tut,
„Wenn ein ermordet, nachdem es getauft ist, dann soll man ihn rädern und sie steinigen lassen". 25 „Wenn ein Mann einen Mann ermordet oder ein Weib einen Mann oder ein Mann ein dann soll man ihn rädern und sie steinigen lassen". Weib oder ein Weib ein Weib, Weib der Hexerei beschuldigt und dabei ergriffen, Ebenda VaJ). 31 § 1 „Wird ein üplands L. dann hat es sein Leben verwirkt und man soll es zu Tod steinigen". und
wenn
steinigen,
sie
sie
es tut'.
.
.
21
.
.
Mb. 31
dann
wird, „.
.
pr.
und
.
.
.
.
.
.
.
.
.
dem Raub oder Mord zur Last
der schuldig gesprochen,
.
gelegt
der Mörder auf den Pfahl und der Räuber unter das Schwert".
13 § 2 jedoch eines von ihnen [Eheleuten] getötet und es wird der Totschläger gefangen
ist
.
Wird
....
.
soll
der Totschläger gesteht die Tat ein
und der Mann oder
die
Frau
dann
die Anstiftung,
der Mann hinauf auf den Pfahl und die Frau unter hat jemand dadurch seinen Weib jemandem Gift bei Tod gefunden dann hat sie auf dem Scheiterhaufen zu brennen". ... 49 § 2 „Wenn geht das Urteil an ihr Leben, dann soll man sie in die Erde immer ein Weib stiehlt vergraben; nicht darf man ein Weib rädern oder hängen". Ebenda Kb. 15 § 8 „Wenn
sollen beide
dem Tod
das Gestein".
19
.
.
pr.
verfallen sein,
„Bringt ein
.
.
.,
.,
.
.
.,
dann muß er lebendig in die Erde jemand Geschlechtsumgang mit einem Tier hat Södermanna L. Mb. 86 pr. „Wenn einer vergraben werden und ebenso das Tier". feindlichen Schild führt oder ein Heer aufrichtet gegen seinen rechten König oder das Reich, worin er geboren ist fällen sie [die Geschwornen] ihn mit ihrem Eid, dann .
.
.
,
.
.
ihn
.
die
Will er sich herzustehlen,
zum Ding und hänge
.
.,
.
.,
.
gehe sein Land und Gut unter
.
Krone und
um
er selber unter das Schwert".
zu pfänden und wird dabei ergriffen, dann führe
auf wie einen andern Dieb".
ihn
Skäne L. 84
man
Eriks Ssellandske L. II 15
man auch wissen, daß, wenn einer damit ergriffen wird, dies an sein Leben geht und man hat ihn dafür zu verbrennen oder auf dem Rad zu brechen". Thord Degns Art. 33 (Rosenvinge S. 468): „mulieres pro furto non debent „Bezüglich des Mordbrandes
1)
Ebenso Cnut
2)
Gleichartige Textstellen
II
32 §
1.
soll
S.
auch fiadgar IV
11.
Westgöta L. II ]>h. 19, 21, III 145, IV 18 § 5, östgöta L. Södermanna L. Mb. 13 pr., Westmanna L. I Krb. 10, II Krb. a.
in
Uplands L. Mb. 38, § 3, Heisinge L. Mb. 16, Bjärk. R. 36, Magnus Er. Landsl. Hmb. 1, 2, 4, 5, 9 pr. 10, 1, 2 pr., 3—5, 7—9, 11 pr. § 2, Skäne L. 214 (bei Schlyter S. 199), Jydske L. II §§
1,
8,
6.
12,
Va{). 32 pr. 23,
Mb. 26
Stade L.
88, 90,
Hmb.
III 23, 65.
39 suspendi, sed humari"
.
.
.
Aus den norwegischen Rechtsbüchern wären vor allem die von Hexen und über das Gassenlaufen wegen kleinen
Vorschriften über das Ertränken Diebstahls*) hieher zu stellen.
zu
besprechen
Sklave
stiehlt,
Sie
werden aber noch ausführlich an einer späteren
Stelle
Außerdem mag angeführt werden Gula{)ings bök 259: ,Wenn der hier aufgezogen ist, dann soll man ihm das Haupt abschlagen." sein.
Diese Materialien,
germanischen Quellengebieten angehören,
die den verschiedensten
Annahme,
ein
Regel „Sache des Strafvollzugs" würde selbst in den verhältnismäßig gewesen, die Art der Todesstrafe zu bestimmen. Das seltenen Fällen nicht zutreffen, wo das Gesetz eine Mehrzahl von ausdrücklich genannten oder vielmehr zu verstellen scheint; denn das „oder" Strafarten zur Wahl verstellt, vertragen
nicht mit der
sich
es sei in der
—
kann auf verschiedene Unterfalle des Hauptfalles, es kann auch auf lokale RechtsverDagegen ist es mit dem Grundsatz, wonach die Art der schiedenheiten gemünzt sein. todeswürdige Verbrechen vom objektiven Recht bestimmt sein mußte, Todesstrafe für jedes sehr wohl vereinbar,
wenn
in
den Quellen die Todesstrafe oftmals ohne nähere Angabe der
Art verfügt wird. Geschieht dies in solchen Fällen, wo es sich um keine gesestzgeberische Neuerung handelt, so mag der Verfasser die Art des Vollzugs als bekannt voraussetzen. Oder wird man bezweifeln wollen, daß Childebert H., wenn er vom überführten Dieb sagt ,moriatur' (oben S. 25), damit die Strafe des Stranges meint, von der wir aus Lex Rib.
LXXIX
gelegentlich erfahren, daß sie nach ribwarischem Recht die Strafe des überführten Diebes
Daher kann es vorkommen, daß eine Quelle zunächst nur ganz allgemein von Todesdann aber deren Vollzugsart beiläufig bezeichnet, wie z. B. Eadmund HI 4
war?
strafe spricht,
(Quadripartitus):
,Et dictum est de
sefvis: si qui furentur simul, ut senior ex eis capiatur
vel suspendatur."
Führt dagegen ein Gesetz die Todesstrafe für einen bestimmten Tatbestand erstmals ein, ohne die Vollzugsart anzugeben, so kann sich dies daraus erklären, daß der Gesetzgeber eine unter den mehreren möglichen Vollzugsarten et occidatur
als
die
gewöhnliche annimmt.
Enthauptung im
11.
In
Dänemark nahm nach Adam Brem. IV
Jahrhundert diese Stellung
Der Grundsatz, der
sich
6
z.
B.
die
ein.
aus der vergleichenden Durchforschung der germanischen
Rechtsaufzeichnungen ergibt, spricht sich auch
in
der Charakteristik des öffentlichen Straf-
Tacitus Germ. 12 aus: ,distinctio poenarum ex delicto; proditores et transfugas arboribus suspendunt, ignavos et irabelles et corpore infames caeno et palude injecta insuper crate mergunt". Da ist nichts dem Gutdünken eines Vollzugsorgans rechts bei
überlassen,
alles
vielmehr durch feststehendes Gewohnheitsrecht bis
in
die Einzelnheiten
Das Bild verschiebt sich auch nicht dadurch, daß während des Spätniittelalters in ober- und mitteldeutschen Gerichten der Brauch vorkommt, das Urteil über die Art der Todesstrafe den Henker finden zu lassen. Es kann keine Rede davon sein, daß dem Henker damit das Recht eingeräumt war, die Art des Strafvollzugs oder die Todesart zu geordnet.
„bestimmen'^).
erteilen hat, sondern
1)
Inngs b. ')
auch welche Auskunft er
Norges gamle Love IV 18
XIV 12. Bjark. r. 147. So Brunner Rechtsgesch.
Lehrb.:- 778 N. 8.
daß
Die einschlägigen Quellen sagen nicht bloß,
(nr.
I-
13),
245,
11
495,
Chr.
I
erteilen
494
muß.
(nr. 98),
II
385
Er
f.
er darüber ist
Auskunft zu
also nicht als Voll-
Gula|iing3 b. 253.
Eckert Der Fronbote im MA.
100.
R.
Frostu-
Schröder
40 zugsorgan,
sondern
brauch*), dessen
allgemein
„gerade gemacht", indem ,mit
dem
dem
heil,
dem
swert,
Miß-
einen
so erklärt sich die bei den
verbreitete Auffassung des Vollzugs als eines
wovon der Nachrichter seinen Namen rade, mit
um
sich
es
sich aus lokalen Eigenheiten der Gerichtsverfassung erklärt^).
Vollzugsart der Todesstrafe gesetzlich bestimmt,
Ist die
deutschen Völkern
dem
Außerdem handelt
Urteilfinder tätig.
als
Aufkommen
Durch
hat.
die
„Richtens*,
Art des Verfahrens wird das
mit dem wasser, mit der kule, mit
Darum
brand, mit gefeuerter band, im feuer) gerichtet' wird*).
Krumme
mit trockener band, mit
sträng, der wide, der kette,
dem
feuer (dem
fragt der Richter, nach-
dem dem Missetäter der Tod zuerkannt, wie der Nachrichter ihn richten solle, ob mit dem Strang, mit dem Rad usw., oder er befiehlt dem Nachrichter, wie er ihn zu richten und da
habe*),
Todesart von
die
ahndenden Missetat abhängt, so läßt er ihn Nach beendigtem Vollzug aber läßt der recht gerichtet habe*). Durch dieses „rechte' Verfahren zu
der
„richten nach seiner missetat' (Weist. II 678).
Nachrichter feststellen, ob er
wird der Verurteilte „gerechtfertigt'^) oder „von (ab) über ihn gerichtet"''). art,
die auf seine
getan'
^),
Im wählen
Tat gesetzt
Recht
„sein
das er so „leidet" oder „aussteht'.*")
kommt
Mittelalter
daß der Verurteilte zwischen verschiedenen Todesarten
vor,
Aber nur im westerlauwerschen Friesland
darf.
Strafrecht sicher nachweisbar**).
und
Mit ihr wird ihm
„sein Recht"*).
sie ist
ist,
Die Vollzugs-
Sonst
und am deutlichsten
in der Erzählungsliteratur
dem
er sei ins öfl'entliche Strafrecht erst aus
Zug im
dieser
ist
öfi'entlichen
poetisches Motiv in der Volksdichtung
tritt er als
so
daß man schließen
auf*^),
übergegangen,
Privatstrafrecht
wo
darf,
ja auch
Wahlrechte der Inhaber der Strafgewalt daheim sind (S. 12 f., 19, 20). Keinesfalls würde auf eine Wahlbefugnis des Straffälligen im altgermanischen Recht geschlossen werden können.
LXXXIX
*)
Tengler
2)
H. Siegel Deut. Rechtsgesch.^ 499.
ä)
Belege
HalsGO.
V.
s.
Laiensp.
unten
V
fol.
Nr.
Kohler-Scheel Die
Geroldshofen bei
*)
Tengler
5)
Bamberg. HalsGO.
a. a.
11,
8,
13.
Carolina art. 218.
1510).
v.
Vgl. übrigens auch
VI Nr.
1, 2, 3,
Druckes
(des
f.
Abegg
in Zschr.
f.
deut. R.
Meister Frantz Schmidt
Carolina
II
jS.
XV
3—78
67
— 81.
passim.
165.
0.
119
art.
(= Brandenb. HalsGO.
art.
Zenten
Carolina art. 98).
119,
I
1856,
1360, 1378, 1384. 6)
Weist.
')
Staub-Tobler
LWeist. 189.
II 383, 663, 698.
Ruppreohtsohe Fragen bei
Lindner Veme
8)
Richtsteig Landr. 32 §
9)
Weist.
II
Chron.
d. deut.
mann
Gess. I 192
76,
383,
9,
35 §
III 754,
7.
220.
Stadtb.
v.
Augsburg
(§ 12),
VI 435
art.
s.
v.
II 204.
ab
I.
Weist.
V
610
(§ 4).
77 §2.
pr., 39.
(§ 7),
466
(§ 7).
Stendaler
ürteilsb.
VI
1.
XIX 544. v. Richthofen RQuellen. I 615 (§ 11 hym zyn riucht duan). Lieber(do dam deofe his riht). Landr. 32 § 11. Graf u. Dietherr Deut. Rechtssprichw. S. 344 Nr. 858.
Städte
Richtsteig
**)
His
*^)
Von den mancherlei vermeintlichen
Strafr. 169.
hat,
haben
dem
friesischen,
1882 Juni).
Deut. Rechtswörterb.
Visby Stadtr. 38
IV 719
1»)
Macabuin)
Stölzel Schöppenstuhls- Akten
Schweiz. Idiot. VI Sp. 293.
die
Zeugnissen, die
J.
Grimm
RA.*
II
344
f.
zusammengestellt
meisten überhaupt nichts mit Strafrecht zu tun und beziehen sich die übrigen, außer
nur aufs Privatstrafrecht. Eine mir unkontrollierbare Volkssage auf Man (vom Schwert von einem norwegischen Wahlrecht des Verurteilten zu erzählen wissen (Allgem. Zeitg. Aus ungermanischem Gebiet Aber echt norwegischen Quellen ist dergleichen unbekannt.
soll
eine Sage bei
—
Cosmas
Prag.
I
18 a. E.
41 Keine Ausnahme vom Grundsatz der rechtlichen Bestimmtheit der Todesart braucht
wenn der
es zu sein,
fränkische Großkönig beliebige Todesstrafen verhängt*).
seiner Rechtsprechung
ist
bei
Der Rechtssatz, wodurch daiä ihn der König liegt vor, wenn die sie dem Gutdünken
ans bestehende Recht gebunden.
nicht
Er
Art der Todesstrafe bestimmt ist, wird nicht dadurch aufgehoben, im Einzelfall unangewandt läßt. Eine wirkliche Ausnahme dagegen Rechtsordnung es an der Bestimmung der Todesart fehlen läßt und die
Im fränkischen
Herrschers anheimstellt.
des
königlichen Strafgewalt
arbiträren
einer
Staat
geschah dies durch die Ausbildung
Infidelitätsfällen-).
in
In
andern
Staaten
mit
hoch entwickeltem Königtum hat das Gesetz für einzelne besondere Verbrechensfälle dem Herrscher eine solche arbiträre Strafgewalt eingeräumt, so im westgotischen ^), im langobardischen*),
baierischen,
derartigen
alle,
zusammen,
die
alamannischen'),
Ausnahmen von dem nachweislich
im angelsächsischen''), im dänischen').
im Lauf der Geschichte
erst
der
in
Ursprünglich galt der Grundsatz ausnahmslos.
treten sind.
Aber hängen mit Veränderungen
aufgestellten Grundsatz
Staatsverfassung
Freilich
muß, solange
eingeer
nur
im Gewohnheitsrecht hervortrat, mit der Anwendung einer bestimmten Strafart die Praxis Aber indem sie der Urteiler oder der Gerichtsversammlung den Anfang gemacht haben. davon aus, daß im vorliegenden Verbrechensfall dem Schuldigen gerade diese und keine andere Strafart gebühre. dies tat, ging sie
Wie hafteten,
Regeln
die
fest
zeigt
über die Arten
nur
nicht
sich
sondern auch darin,
Leichen,
daß
Strafvollzugs in
des
dem schon oben
beschreiben
will"),
würden wir
so
In
in
Brunner annehmen,
den Hauptbeleg für das soeben Bemerkte
hier
Schweden beobachten wir um das
Wolfred, der ein Kultbild des Thor
mit H.
Frisionum Add. 11, einen Akt der Volks-
haben: die Volksjustiz brachte den Tempelräuber Tode.
man
Dürfte
die Kardinalstelle über sakrale Todesstrafe, L.
justiz
den Volksvorstellungen
28 besprochenen Strafvollzug an
S.
sogar bei Rückfällen in die Urform aller
zuweilen
sie
beachtet \wurden.
Rechtspflege, die Volksjustiz,
daß
in
J.
in
umständlich rituellem Verfahren
zum
1000 ähnliches: der anglische Glaubensbote
Stücke geschlagen,
fallt
unter zahllosen Hieben und
Stichen des erbitterten Volkes; darauf wird sein Leichnam verstümmelt und in einen Teich
Das entspricht in den wesentlichen Zügen dem friesischen Verfahren wegen Beraubung der Kultstätte. Besonders oft bringt die Volksjustiz verschiedener Länder den Ritus des Verbrennens gegen Hexen zur Anwendung, was ebenfalls dem offiziellen Recht Vom Steinigen mag hier abgesehen werden, da dieses summarische Verfahren entspricht'").
versenkt').
Gregor. Türen. VIII 29
1)
So
-)
Brunner
z.
B.
Rechtsgesch.
64
II
VI
f.,
Einhardi
.iVnn.
a. K.,
Forächungen
-163
a.
792.
S.
auch Gref,'or. Turoii.
V
19 g. E.
f.
Üahn, Westgot.
^)
L. Wisigot. II
*)
Osenbrüggen, Langob.
"•)
L.
Baiuw.
")
R.
')
L.
Schmid Die Gesetze der Angelsachsen 632 (s. v. Misericordiu). Liebermann Ges. II 583 f. Holberg Leges Waidemari Regis (1886) 147 — 152, üansk. Rigslovgivning (1889) 190—192.
Matzen
II
1
§
1,
Forehesninger
11. 7,
3.
Off.
9,
Ret
Brunner Forschungen
9)
Adam. Brem.
*")
3,
2
1.
3,
VII 6
1.
2.
F.
Studien 166.
f.
III
19.
459, Rechtsgesch.
II
483.
60.
Cap. de part. Sax. 6 (wo der Text deutlich erkennen
Volksjustiz wendet).
Abb.
1.
L. Alara. 23.
*)
II
I
Strafrecht 28, 51
Mon. Germ. SS. XIII 52 (Freising
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXI,
3.
Abb.
a.
lilßt,
daü das Gesetz
1090; dazu
Weiland
sich
gegen sächsische
in Zschr.
f.
G
Kirchengesch.
42 ohnehin von Haus aus die meist geeignete Art der Volksjustiz gewesen war.
Dagegen Beobachtung umständlicherer Formen in späten Zeiten hinzuweisen, wie sie uns die NN. 428, 563, 571—575, 577 des Anh. schildern'). 6. Die öfifentliche Todesstrafe ist grundsätzlich unbedingt und vorbehaltlos angedroht. Darin zeigt sich ganz besonders deutlich ihre öffentliche Natur; es wird gestraft, noch auf
ist
die
Auch
weil das Interesse des Volkes es verlangt.
Im Laufe
nahmslos.
der Zeit
erst
dieser Grundsatz galt ursprünglich aus-
wurden Ausnahmen, und zwar
sehr verschiedenen
in
Formen, anerkannt. Bald darf der Missetäter oder dürfen seine Verwandten oder sein Gewalthaber durch Erlag von Büß- und Friedensgeld sein Leben lösen-), bald hat die Klagspartei die Wahl, ihn Sühne leisten oder die Todesstrafe in der gesetzlichen Art an ihm vollstrecken zu lassen^), bald greift ein in sehr verschiedenen Varianten sich fortbildendes
Begnadigungsrecht der Obrigkeit oder auch eines dritten
Im
vollzug ein Asylrecht hindernd in den Weg'). die
bald endlich
ein*),
tritt
dem
Straf-
ersten von diesen vier Fällen hat
man
Analogie von der ablösbaren Friedlosigkeit auf die Todesstrafe übertragen ''), im zweiten
IX 692
f
,
(Besanfon
S.
Biezler Gesch. der Hexenprozesse
g.
1200).
Schambach
u.
Müller
in
Bayern 29
Caesar.
f.).
Heisterb.
Dial.
mirac.
V
18
Nicdersächs. Sagen Nr. 194.
auch Tollin Biogr. Beitr. z. Gesch. der Toleranz (186G) S. 99. Relation bei L. v. Ranke (Volksjustiz an Gaspar Coligny a. 1572), -) Lex Sal. XXXII 2 add. 3, L 4, Gap. II (bei Behrend) ad L. Sal. 10 § 1 (vgl. mit Cap. I 3). Ed. Roth. 268, 280, 5, Pact. pro ten. pacis 2 (s. aber oben S. 21 n. 4). Mon. Germ. Capp. I 51 (26). L. Fris. add. I 3 (spätere fries. Quellen bei v. Richthofen Wörterbuch s. v. haved249, 253, 19 (?). Angelsächs. R. bei K. Maurer in Krit. Übeischau der deut. Gesetzgebg. lesne und His Strafr. 193 f.). Uplands 1. Mb. 31 § 1. Söderm. 1. Mb. 10 § 3, 13 § 1, Bb. 23 pr. Westm. 1. I u. Rechtsw. III 56 f. S.
1)
Werke XII 78
—
—
—
—
Hels. 1. ^b. 6 pr. Mb. 28 pr., 32 pr. Bjaerk. R. 12 § 4, 18, 38 §5, 11, ph. 2 pr. 6, II Mb. 26 § 11. Über die südgermanischen Löaungstaxen am 39 pr. § 1. östgöta 1. Va]), 35 g. E. Gotlands 1. I 22. 147. ausführlichsten H. Schreuer Die Behandig. der Verbrechenskonkurrenz i. d. Volksr. 133
Kb.
—
—
Uplands 1. Kb. 15 § Westm. 1. II Kb. 13 (vgL mit 3)
göta
I
1.
5
lib.
Db.
(Stadsl.
§
1,
vi. 6).
Moralbegriffe
I
II
{)b.
Skäne
8, I
30.
L.
Mb. 13
pr.
19
pr.,
Kb. 10 und Söderm.
Gotlands
1.
214 (Schlyter
Wb.
38,
18
§
Kb. 15 §
1.
21 pr. § 2 (auch IV
1),
Mb. 12
§ 19).
1
Lex Saxonum
S. 199).
Söderm.
1.
26.
1.
pr.
[ib.
Hels.
3, 1.
Mb. 28 pr., 32. Mb. 22. West-
Magnus Er. Landsl. Db. vi. 31 Gut bemerkt Westermarck
—
145 über solche Fälle: ,Die Tatsache, daß ein derartiges Vorrecht der geschädigten Partei
zeigt das Bestehen eines gewissen Maßes von mitfühlendem Unwillen in der ÖffentEr fügt aber bei: ,Die Strafe ist in allen ihren Formen wesentlich ein Ausdruck der Empörung in der Gesellschaft, die sie auferlegt' (vgl. auch ebenda S. 36). *) Wilda Strafr. 492. Osenbrüggen Langob. Strafr. 28, 51. Waitz VerfassGesch. IV^ 499-505. R. Schmid Die Gess. der Angelsachsen 534. K. Maurer a. a. 0. 57. F. Liebermann Ges. II 301 f. 583. F. D ahn Westgot. Studien 172 f Nordström Bidrag II 454— 460. Fr. Brandt Forelaesninger II 13 f. Bezüglich des deutschen R. im MA. s. noch .1. Grimm RA.* II 525 f., 540, Eichhorn Deut. Staats- u. RGesch. §§206, 380, Hälschner Das preuß. Strafrecht I 43—45, V. Friese Das Strafr. des Sachsenspiegels 167 f., Osenbrüggen Studien 367 382, Alam. Strafr. 190—194, G. L. v. Maurer
zugestanden
lichkeit
ist,
an."
—
—
Gesch. H.
der
Markenverfassung 371 f, E. Rosenthal Gesch. des Gerichtswesens Baierns
Knapp Zenten II 797-801, Warnkönig Flandr. s) Wilda Strafr. 25 f, 527—543. J. Grimm
Regtsoudheden 42Ü— 423. Brunner
Rechtsgesch.
Staats- u. Rechtsgesch. III
II
Literatur über das Asylrecht in deutschen Gebieten.
brüggen Alam. Strafr. §§53-57, Studien 18 f., 403 f., V. Amira Altnorweg. Vollstreckgs.-Verf. tumsk.
I ^)
H. 15
284
Rechtsgesch.
II
599.
R.
— 309,
v.
II
Zenten
II
Schwerin
136.
Brunner
303
(n. 42),
Knapp f.,
I
S. 163.
532-540. Noordewier Nederduitsehe 610—612; daselbst 607 f. noch weitere ferner Liebermann Ges. II 290—292, Osen-
RA.*,
S.
1
Schröder Lehrbuch^
350.
307— 324, Nordström Bidrag in
11
Reallexikon der germ. Alter-
43 Abschn.
Analogie der Privatstrafe (oben
die
Aber auch im dritten und vierten dem ältesten Recht unbekannt waren. Das 11)^).
haben wir es mit Einrichtungen zu tun, die des Begnadigungsrechts steht, wie man deutlich an den skandinavischen Rechten sieht, im wesentlichen Zusammenhang mit der Entwicklung der Herrschergewalt, und es ist eine petitio principii, wenn man das Begnadigungsrecht des Herrschers für eine Erb-
Aufkommen
schaft der germanischen Landsgemeinde
werden Gründe kennen
concilium)
taciteischen
(des
denen gerade
aus
lernen,
in
dieser
Hinsicht
heidnischen Landsgemeinde entschieden bezweifelt werden muß.
kann keine Rede davon
Denn wir
ansieht.
Allmacht der
die
Aus verwandten Gründen
daß das heidnische Asylrecht, d. h. der Sonderfriede der Ordentlicher Weise mußte ja die Todesstrafe an
sein,
Kultstätte, vor der Todesstrafe schützte.
der Kultstätte vollstreckt werden.
Eine Bedingtheit der Todesstrafe suchte H. Brunner-) „wenigstens"
Man habe
germanen nachzuweisen. erkunden
sollte,
Opfer genehm
dem Ausgang
Gottesurteils
eines
sondern den Willen der Götter
diente,
Brunner hat für
Hypothese Anhänger gefunden^).
diese
Von vornherein
ist
ob
man
Zufallsstrafen verhängte, brauchte
werden
die Strafe vollzogen
positivem Beweismaterial hat
ein paar Legendenberichte über Martyrien in Friesland
—
Hamalandes beigebracht,
Aber
sagen nicht, was
sie
Brunner
mavorum bestimmt, was geschehen bezichtigt
Todesstrafe
ist:
und das Weistuin des benachbarten
Quellen aho, die im günstigsten Fall nur einen lokalen, nicht
und nur im
»westgermanischen" Brauch,
gleich einen
soll
Jahrhundert,
8.
aus ihnen herauslesen möchte,
wenn
soll,
c.
belegen
48 der
dem
>)
Man
mit Gotlands Recht;
N. •S.
1).
—
vgl. 1.
1
z.
ihn nicht treffen, so lang er nicht wenigstens
ferner die
«)
Rechtsgeach.
3)
R.
Behandlung des Frauenraubes 248
1'
auch K.
Maurer
in
I,
Wisigot.
dem von Rosenthal Rechtsfolgen 1-
f.,
248
Schröder Lehrbuch' 77 Schreuer Die Behandig.
H.
Ehebruchs
Vorlesungen
V
in
L.
Cha-
III 4,
wegen siebennachher hat
ist;
Mißlingt ihm
Feuerurteil zu unterwerfen (exiet ad Judicium)*).
B. die liehandlunf? des
21 pr. und
könnten.
Ewa
abhängiger Menscii vieler Diebstähle
ein
maligen Diebstahls im ordentlichen Beweisgang überführt (comprobatus) er sich ohne weiteres
um zu erfahren, Brunner nur
nicht vorher ein „Gottesurteil",
An
sollte').
mir
Wenn
unverständlich, wieso seine Ansicht eine Stütze in den Zufallsstrafen finden kann.
man
als
habe
Ich
muß meinen Widerspruch auch
ausgesprochen*) und
sie
gegenüber der Replik Brunners aufrecht halten.
noch
den West-
ob ihnen der bereits überführte Verbrecher oder der gefangene Feind
sei'.
mich schon vor 33 Jahren gegen jetzt
den Vollzug von
„das nicht zu Beweiszwecken
abhängig gemacht,
bei
3 (oben S. 20), Kd. Luitiir. 130
des Khebruchs 91 angeführten rigischen
Burgund. XII 3 mit Gotlands
I.
I
21 §
2.
f.
(doch mit Modifikationen S. 78
n. 21,
der Verbrechenskonkurrenz 132.
A.
s.
auch unten N. 5 und
Fürnrohr
S.
44
Die Todesstrafe
6.
48.
*)
Götting. Gelehrte Anzeigen 1888
^)
Dies erkennt auch R.
Schröder
S.
54
an,
f.
indem
er bei Zufallsstrafen
annimmt, das
(iottesurteil sei
schon in der Strafe selbst" gelegen (a. a. 0. 77 N. 16). Fürnrohr hingegen (a. a. 0.) findet keine Schwierigkeit darin, daß über den Tod des Schuldigen mehrmals (er sagt „mehrfach') der Zufall entschieden habe. ,
*)
c. 46,
ist
wo
Dieses .exiet ad Judicium' kann
nur
es sich fraglos
auch sonst technisch,
RWissensch.
III
195 N.
B.
z.
des Gottesurteils in Capp.
um
I
in
c.
Mon. Germ. Capp.
281
48 nichts anderes bedeuten, als der nämliche Satz
Der gleiche Ausdruck
das Beweismittel handelt.
(c.
1),
ferner R.
I
75
(20),
180
Köstlin
(23).
in derselben
—
in Krit.
Vgl. übrigens auch die Überschau der deut. Gesetzgebg.
4.
6'
in
Bedeutung Bedeutung u.
44 so
dieses,
der
er
verfällt
unbedingten Todesstrafe (tradant eum ad mortem); gegenteils
durch Bußzahlung von der Todesstrafe wegen des siebenten Diebstahls lösen (pro eo emendare ac de morte liberare). Das Feuerurteil ist also nicht Orakel, darf
iiin
die Herrschaft
sondern Beweismittel*). Die beiden von Brunner angerufenen Heiligenbiographien erzählen zwar von Losorakeln (nicht Gottesurteilen!). Aber die eine, die Vita Willehadi könnte schon darum nicht in Betracht kommen, weil sie nur einen Ausbruch der Volksjustiz schildert, und zwar in einem Fall, wo die Meinungen darüber auseinander gingen, ob
überhaupt eine Missetat vorliege. einem
von
Die andere, die Vita Willebrordi spricht ebenfalls nicht
geordneten Rechtsverfahren,
Fremde auch König Redbad dreimal
gar nicht erforderlich
Auch kann
gewesen wäre.
den Zweck verfolgen,
befragt,
den wirklichen herauszufinden, ganz so wie
in L. Fris.
XIV
§ P).
dem Bericht überhaupt wahr ist. Er könnte Gall. I 53 sein, wo über das Schicksal des G. V.
hello
dort
unter mehreren
an
wieviel
De
gegen Willebrord und seine Begleiter
das
eine
das
das Losorakel,
möglichen Tätern
Übrigens Imitation
Procillus
als
fraglich,
ist
von
dreimal
Caesar
die
Lose
befragt werden''').
III.
Die todeswürdigen Missetaten im öffentlichen Strafrecht. Zu
keiner Zeit stand Todesstrafe auf
—
zeichneten Sachen
—
dauitaverk*) talia)
altnord. daudasakir,
—
oder Todesschulden
—
crimina')
vgl.
jedem
—
oder Todeswerke
ags. ddadskylde^)
—
von Haus aus eine geschlossene Zahl.
ist
Der durch
Friedensbruch.
banasakir*)
sonst
lat.
ausge-
sie
—
altnord.
mortalia (capi-
Dieser Gedanke hat selbst
das arbiträre Strafrecht überdauert.
Noch im drei
Mittelalter sprechen baierisch-österreichische Quellen emphatisch von
Sachen (Gerichten),
die zu
dem Tod ziehen
„den
(kehren)', ,den dreierlei Sachen
1) S. Götting. Gel. Anzeigen 1888 S. 54. Zustimmend R. Schröder a. a. 0. 78 n. 21. Brunner wendet ein, der Wortlaut der Stelle sage nichts von , achtem' Diebstahl. Sie braucht nicht ausdrücklich davon zu sprechen und darf auch einen neunten, zehnten usw. im Sinn haben; was sie meint, ergibt sich aus dem Zusammenhang und aus der Bedeutung von exiet ad Judicium. 2) Denn daß die Tat , handhaft' war, wie Brunner behauptet, kann ich nicht zugeben. Redbad
—
ging vielmehr auf Anzeige hin vor. Sonst findet sich bei den heidnischen Friesen wie anderwärts, daß aufBerhiilb des Strafverfahrens unter mehreren Menschen einer zum Opfertod ausgelost wird, Vita S.
Wulframi 6 ^)
im
Daß
bei
v.
es sich
altdeut. R. 6
gefangener war.
f.
Richthofen in dem Fall
meint,
um
Z. L. Sax.
205; vgl. Fornaldar Sögur
des Procillus nicht,
111
(18891 22.
wie M. Hai dien Der Hoch- und Landesverrat
ein Strafverfahren handelte, ergibt sich schon daraus,
daß Procillus Kriegs-
—
Dreimaliges Losen über ein Menschenopfer angeblieh bei den Preußen Chron. terre Prussie des Petr. Dusb. c. 91 (Script, rer. Pruss. I 101).
Heimskringla
'')
Kjalnesinga Saga 5
''}
Gess. d. Angelsachsen her.
haben dafür mortis reus, ')
II 1
Unger) 357
*)
(ed.
(S.
(18).
—
Flateyjarbök
111 385, 424.
413). v.
Liebermann
I
130
=
342
(43).
morte puniendi (plectendi) actus, crimina mortalia'. morti damnatus' a. a. 0. ,in
Umschreibungen;
s.
1).
vor.
—
a. a.
O.
Dazu das Adj. .deadskyldig
=
L. Alam. XLIII. L. Wisigot. VII, 5. L. Burgund. LXX 1. L. Baiuw. Mon. Germ. Capp. I 3ö7 (30 f.), auch 21 (19), 61 (2) u. dgl. ra. Im MA. auch Note und die latein. Jurisdiktionsprivilegien in Altbaier. landständ. Freibriefe N. 338.
Cap. de part. Sax. 14.
§ 3 (auch VI 3 §
Die alten Übersetzungen
45 (Dingen, Stücken), die den Tod berühren (angehen)', „den drei Händeln, damit man dem Menschen den Leib nehmen mag"*) oder formelhaft von ,den dreierlei Sachen" schlechtweg-). Sie tun dies sogar dann, wenn sie in Wirklichkeit noch andere todeswürdige Sachen nennen^). In der Tat war nicht nur gleichzeitig, sondern auch schon vorher nach Ausweis der Gesetze und Rechtsbücher die Menge der todeswürdigen Missezustand hergebracht
einem älteren Rechts-
aus
also
Fragt sich nur, ob wir damit auf eine Gruppe von Verbrechen
sein.
dem frühesten erreichbaren Recht todeswUrdig waren.
geführt werden, die schon nach
noch vom baierisch-österreichischen Kechtsgebiet des Mittel-
Gehen wir fürs erste alters aus,
muß
Die formelhafte Dreizahl
stärker.
erheblich
taten
typisch zusammen aus: Tötung (mannschlacht Diebstahl (diuf, diebheit, furtum), Notzucht
so setzt sich jene Dreizahl
—
oder auch totslach, homicidium),
—
Es erklärt sich aus erweiternder Interpretation. wenn einmal anstatt der Notzucht »Jungfrauenschwächung* oder anstatt des Todschlägers Selten ist eines der drei vorhin genannten Verbrechen der .Achter' genannt wird'). durch ein ganz anderes wie z. B. die Brandstiftung ersetzt*). Zuweilen erscheint anstatt (notnunft, notzwang, notzoge, notnus)*).
der Tötung der engere Begriff des Mordes,
d.
i.
der verheimlichten Tötung^).
Die drei
Sachen nun, die den Tod berühren, machen den Inbegriff der Blutgerichtsbarkeit aus, die tres articuli,
cum
„qui
1)
z.
Mon. Germ.
bayer.
473,
von denen im Jahre 1284 eine Urkunde des H. Albrecht von Österreich sagt:
u.
RGesch.
IV 1224.
Constit.
deut. Gesch. VI
125.
II
99
in
E.
(no. 16).
Altbaier. landstünd. Freibriefe
672 (638, 675). VI 115.
W^eist. III
O.senbr0gpen
VIII 688.
baier.
debent generali judicio reservari"
sanguinis importantes
Wiener
f^itzgs.-Ber.
Rosenthal
Gesch.
Baier. Landtag.shandlg.
d.
XLI 194
Weist.
Besonders charakteristisch Altbaier. landstilnJ. Freibr.
d. J.
Quellen
VII
Oengler
f.
I
111 77,
157,
27.
1,
Heitr.
z.
193.
1429—1513, VI (1804) 281, 321. 376.
*)
i.
77,
II
Studien 190
f.,
Gerichtswesens Uaierns
•*)
III 672, 676.
Weist.
»drei
die
21 und Note 364.
19,
1,
ö.st.
Sie sind
*).
1
(a.
drey gerirhte
1311) die
die zu
dem
tode ziehent: teuf, totsleg, notnunft, strassraub. *)
Nr. 49
Mon. Germ. Const. IV 1224 (a.
1284).
Ost. Weist. VII 447
(a.
1240y),
(c.
1400).
441
Osenbrüggen (Z.
ebenda XLVII ^)
32),
Rbr.
f.
a.
a.
0.
Neuburg
V
321
1450),
966
CXXXIII.
E. a.
Schwind und Dopsch Ausgew.
v.
(Z. 7).
bayer. u. deut. Gesch. VI 125
z.
(c.
Altbaier. landständ. Freibr. S.
rains II 51. (Z. 8),
1031
97),
(c.
Quellen
71
1265),
(a.
(a.
Rosenthal
D.
v.
1.S32
1512),
Rechtsbrief
in
a. a.
986 f.
(a.
Rain
0. 309.
(a.
1300).
1512). v.
473
(16. .Jahrb.),
VIII 088
1332 bei Lori Gesch. des Lecb-
Vgl. auch Mon. Germ. Const.
Oberbayer. Arcb.
Urkk.
Hegesta Boica VIll.
XLV
249.
f.
Ncuotting
V
v.
434 1321
27, 30.
Ost. Weist. VII 32
(c.
1400),
908
(g. 1600),
933
(17. .Jahrb.).
Brand anstatt Notzucht Ost. Weist. VII 460 (c. 1450). pogentzblut anstatt Tötung schon in l'rivil. für Schäftlarn v. 1183 Mon. Boica VIII 519 (vgl. auch fluens sanguis in Weist. 111 657 c. 1400). S. ferner Haltaus GIoss. Sp. 177, 668. Doch die .fließenden Wunden' von den Sachen, ,die zu dem Tod gehören, unterschieden in Mon. Boica VIII 326 (a. 1314). Anders Nr. 75 (a. 1292) bei v. Schwind und I>opsch a.a.O., wo die wunden neben dem totslach. In Frankreich zuweilen encimum (encis) .statt furtum neben multrum (multre) und raptus (rat): fitabl. de S. Louis I 27 (Viollet 11 37), Cout. de Touraine-Anjou § 18 (Viollet III 10), Du Gange s. v. Encimum. ") Weist. III 694 (a. 1493). OWeist. V 385, Vll 32 (c. 1500), 3 (c. 1600). Über den Begriö' des Mordes in den süddeut. Quellen des MA. s. Th. Allfeld Die Entwickig. des Hegriffes Mord 77 ff. 8) V. Schwind und Dopsch a. a. 0. Nr. 71 (a. 1284). S. ferner ebenda Nr. 75 (a. 1292), 49 (a. 1265 Kärnten), Quellen z. baier. Gesch. VI 61 (Baiern a. 1294): ,que nobis competunt quoad Judicium sanguinis dumtaxat, i|ue sunt homicidium, furtum et coitus violentus', Langheimer Kopialb. im XXII. Bericht *)
—
des bist. Ver. zu
Bamberg
(1858/59) S. 83
[des Bischofs] judicio sunt addicta'.
(a.
1285): furtum, homicidium. notnunft ,)
32
Frostnji. b.
—
156.
f.
— i')
(XVI
1)
Wilda
12, Jarns. 18).
Strafr.
948-947,
Norges gamle Love v.
Richthofen
Z.
46).
Pollock-Maitland Hist. II 492, 511 N. 1. Bateson Bor. Cust. Wegen des ags. R. vgl. auch Liebermann Gess. d. Angels. IJ 328. Warnkönig-Stein Französ. Staats- u. RGesch. III 177, II Urkb. freilich
Wilda
Landtman
I
77.
16.
Henderson
Verbr.
Nach der Lex
Salica
der Nachtbrand nur als Lebensgefährdung (seolanda vefa) gleich den Tötungs-
sollte
versuchen in Betracht ')
s.
kommen und büßbar sein. 928—931, 5G8— 570. Brandt
Strafr.
in Finlands
Forel.
II
116
f.
—
Umgehen
der Seele des Täters:
Svenska Folkdiktning 239, 240, Zingerle Sagen Nr. 275— 279.
73
Xamen
norwegische den
— Ausdrücke,
gorvargr (Viehwolf),
deren Altertilmlichkeit schon
auf eine frühzeitige strafrechtliche Auszeichnung der Tat hinweist*). Das ältere westgötische Rechtsbuch nimmt das Verbrechen in sein Verzeichnis der „unsühnbaren Sachen" (oben 54
f.)
und
auf,
unsühnbar wird
als
wo
jenigen Fällen bezeichnet,
Auf
ist.
es
auch vom norwegischen Hochlandsrecht
Bestimmung der Rechtsbücher, wonach boshaftes Zu-
Island erinnert daran die
Kuh
von fremdem Vieh im Wert einer
grundrichten
schweren Acht
und daß
den Zwölfereid verlangen
Dem
Unter den Missetaten,
im frühesten germanischen Recht erklären.
nach unserer ältesten Quelle Todesstrafe nach sich zogen,
die
richtet
Landesverrat obenan. „Proditores schon Tacitus (Germ. 12). Die späteren
lichen
Landesverrat,
der
sondern
Diebstahl gleich
Bei der hohen Bedeutung des Rindes in der frühesten germanischen Wirtschaft^)
sich jene Gleichstellung auch
steht
wegen
einen
im altbaierischen Recht das heimliche Töten eines fremden Ochsen oder Rosses
auch
gestellt.
würde
Abwehr
zur
sie
ferner gestatten
sie
„dieblicher" Viehtötung Angeschuldigten zur Eisenprobe zu treiben. ist
ursprüngliche
die
strenge Beurteilung der böslichen Viehtötung noch dadurch erkennen, daß
der Anschuldigung
mit der
illvirki (Schlechtigkeit)
als
Die schonischen Rechtsbücher lassen
wird-).
bestraft
den-
in
durch die Schwere des angerichteten Schadens qualifiziert
es
auch
—
arboribus
suspendunt" be-
Quellen*) bestrafen nicht nur den eigent-
Unterstützung des Landesfeindes mit dem Tod,
bösliche
die
d. h.
transfugas
et
—
wenigstens bei Handhaftigkeit
Landzwang,
den
seine Abart,
d. h.
das bösliclie Austreten (wnord. uthlaup) und Zurücktragen des „feindliciien Schildes" über
Das Eine wie das Andere bezeichnen die skandinavischen angegebene Vollzugsart der Todesstrafe für
Landesgrenze (oben 23, 24).
die
(,|uellen
als
Die von '^acitus
Neidingswerk.
kommt auch noch im Mittelalter neben andern Volizugsarten Nachdem Tacitus a. a. 0. von der Todesart gesproclien, welche die
Landesverrat
vor.
Landesverräter
Nun
zu erleiden hatten, gedenkt er der andern, die für ignavi et imbelles bestimmt war. bringt
er
zwar wie
die
Betätigung der ignavia so auch
Sinne der Deutschen unter dem Gesichtspunkt des flagitium. doch
dem
letzteren Tatbestand
irgend
nicht
ausgeschlossen
»)
Westgöta 1. Norges pamle
Schon von hier aus ergibt sich
Orlim.
1
1..
II
Sk'me
§ 9.
523.
wortlicher Interpretation von
.Est et casus,
jfor:
sie
auch
ignavi
nicht
Er. S:v\\.
dem
welche
L.
III
41.
daß
Jydske
L.
schon. Text und unter
quo specialitas interfectionis que
in
imbelles
et
irgend
als das Walirscheinlichste,
O. definiert, entsprechend
a. a.
daß Todesstrafe auf
so,
er unter
Andr. Sunesen 110.
166.
1.
Andr. .Sunes.
iingua patria noniinatur, puta quando
marcam
kann
oder unkriegerischen Männer,
welche Feiglinge
HeerflUchtige verstehen-').
III 53.
Folglich
ist.
relinquere im
6) das scutuni
(c.
war die Frage abgeschnitten.
wandten Verfahren auf handhafter Tat Gerichtsobrigkeit, auch
findet sich
wenn keine Klage
hängte*).
Daß
dies nicht
Vielleicht
gab
es aber
wegen Begrabens
der sog. frünkisclien Zeit,
in
ver-
daß die
von Amtswegen die Strafe ver-
angestellt war,
schon früher zulässig gewesen, wird sich kaum behaupten lassen.
auch
in
andern Füllen ein Verfahren von Anitswegen.
Christianisierung des skandinavischen Nordens
wie
dem damit
In
eines
Ungetauften
dort
tritt
wegen
Bestialität
geweihter Erde
in
oder
Nacli
der
und Incest ebenso
wegen Zauberei der
Bischof als Kläger auf), und auch schon südgermanische Gesetze vor der Einführung des fränkischen Rügeverfahrens kennen wegen derartiger Verbrechen eine Offizialverfolgung^).
>)
Kraufi
a. a.
0. 148.
-')
Krauß
a. a.
0. 125
')
S. insbes.
Jolly)
V.
J.
S.
195
f.,
*)
J.
Manu
in Zachr.
Jolly
in
f.
127.
f.,
VIII 323, IX 276, 277. 280 (vpl. mit 271 nebst 278), fenipr vergleich. Rechtswissensch.
XVI
Grundriß der indo-iran. Philologie
Brunner Forschungen
461, Recht.«ges(h.
II
(190:i) II
144
Recht
u.
f.,
150, 151,
Sitte
ciit^
153.
Mitäksarä
J.
(iiliers.
Kollier elicnda
§41.
487.
') Norwegen: Gulaj). b. 30, 24, 28, 22, Froatruli. b. III 181?), 1, 3, IJorgar|j. b. I 15, Kids. b. I 30. 41 und überhaupt Hrandt Forehesn. II 145, 354. Schweden: Östgöta 1. Krb. 27 §2, Upl. 1. Kb. 15 pr. = -We3tm. I. II Krb. 19). Anders Upl. I. Kb. 15 § 8 (wegen Bestialität zur Klage legitimiert der TierWeatm. I. I Krb. 10, II Krb. 23). Vgl. das Verfahren K. Haralds oben S. 76. eigner «) L. Wiaigot. III 5, 4, III 6, 7 (Sodomie), III 5, 1 (Incest), VI 2, 3 (Zauberei und Götzendienst),
—
(
=
3,
7 (Abortus),
(1836) 33 sieh
ff.
Ed. Liutpr. 85
noch
(a.
727, Wahrsagerei).
—
weiter an südgermanischen Belegen
Was für
A. G.
Scheel De
ein Offizialverfahren
publicis
anführt,
actionibus etc. ist,
soweit es
Oberhaupt auf den Gegenstand bezieht, zu Rückschlüssen auf das älteste Recht meist unbrauchbar,
86
Noch mehr im Bereich klage^) liegen.
Sie
der Wahrscheinlichkeit würde aber für die ältere Zeit die Popularwar schon im Frühmittelalter in sehr vielen Fällen auf Island zulässig;
auch verschiedene deutsche Rechtsaufzeichnungen des Mittelalters kennen
noch öfter
früheren Zeit,
In einer noch
Übergang
der Ausbrüche
der Volksjustiz
unanstößig waren,
lag
zur Popularklage im geordneten Strafverfahren noch näher.
von dieser
aus den mittelalterlichen Quellen unsicher,
sind Rückschlüsse
Wird
sie.
sie
erwähnt, so kann dies auf langobardisches Recht zurückgehen-).
in italienischen
der
Doch
darunter Gesetze
weil sich
befinden, die augenscheinlich die Popularklage erstmals einführen^).
V.
Beschreibung des öffentlichen Strafvollzugs.
Wer
sich
über den Charakter der öffentlichen Todesstrafe bei den Germanen
muß
bilden will,
Urteil
vor allem die Vollzugsarten dieser Strafe
genau kennen.
ein
Eine
und zwar die einzige Grundlage zu ihrer Beschreibung hat bisher J. Grimm geboten. Aber so verdienstlich, ja bewunderungswürdig sie für ihre Zeit war, heute reicht sie nicht mehr aus. Schon das von Grimm zusammengestellte Material muß durch anderes, was zugänglich geworden,
seither
durch
insbesondere
das archäologische,
werden,
bereichert
was von Wichtigkeit, mindestens weil davon das Abschätzen der räumlichen Verbreitung und das Alter der von Grimm aufgedeckten Züge abhängt. Außerdem aber hat Grimm manche sehr wesentliche Eigenheiten
Es müssen
also die
nach vorerst gebe,
übersehen oder doch
der einzelnen Strafarten
will
weiter
nichts
bloße Beschreibung
als
unterschätzt.
Was
von ihm entworfenen Bilder vervollständigt werden.
dem-
ich
Erklärung oder
sein.
Analyse darf sich hier noch nicht einmischen.
und nicht besser
steht es mit seinen dänischen
Wilda Stiafr. 214—223. Zum folgenden s. K. Maurer
und norwegischen Materialien
(§§ 14
— 18,
21)
sowie mit
denen bei 1)
Isl.
Kcfttergang (1762) 33,
J. F.
G.
Glossar hinter seiner Gragäs-Ausg. 580, 0.
Man
2)
a.
a.
0. 18,
hat auch im alten
Wilda
V
477 f., J. Arnesen Hist. Indledning til den Grägas-Ausgabe v. 1829 I S. LXXXI, V. Finsens Die Popularklage der Berner Handfeste (1891)-
Vorlesungen
Schlegel
.
Opet Gotland
Recht von
die Popularklage
215 (wo übrigens keineswegs,
Strafr.
auf Gotland „allgemein' zulässig hingestellt
.
.
in der
ist).
aufzufinden
Opet
geglaubt:
Opet
behauptet, die Popularklage als Allein die Stellen von Gotlands lag (I 4 und 8 § 1), wie
worauf man sich beruft, sagen nichts von einer Jedermann zustehenden Klage, sondern nennen als Kläger nur diejenigen Leute, die Strafgelder zu bekommen haben. Opet meint auch in den schwed. allgem. Landr. eine Popularklage zu entdecken. Aber die von ihm angeführten Texte, soweit man sie nach den mißlungenen Zitaten kontrollieren kann, sprechen von keiner solchen Klage. Keinen Ertrag in den oben behandelten Fragen werfen ab die Erörterungen von E. Mayer I 243 f., Geschworenengericht 108 252 und zwar sowohl wegen 175, 245 der Verwirrung feststehender Begriffe wie Rügeverfahren, amtliches Einschreiten und Popularklage als auch wegen der schlechterdings haltlosen Zurückdatierung verhältnismäßig später Einrichtungen in die *)
—
Deutsche und franz. VerfGesch.
frühgeschichtliche Zeit.
M.
insbes.
S.
Pappenheim
meine Bemerkungen in der Zschr. in
Gott.
Gel.
Anz. 1920
S.
158
ff.
f.
—
RGesch. Germ. Abt.
Dafür, daß
XXXVIl
,das altgermanische
531
und
Recht'
Anzahl von Delikten mit Todesstrafe von Amtswegen eingegriffen" habe, führt Mayer Aber keiner von uns beiden hat an I 243 N. 35 H. Brunner und mich an. den von M. zitierten Stellen ein Eingreifen „von Amtswegen' auch nur mit einem Wort angedeutet. „stets bei einer
Deut.
u.
franz. VerfGesch.
Das H allsten.
1.
Terminologie: ein starkes transitives Zeitwort got. *hahan (erschlossen aus ushaihah sik
=
ags. hon'),
nTii'jy^axo),
zugen,
hua (aus *h6a)-), mhd. hähen^), nind. nl. hangen*), Md. und NI. das schwache Zeitwort bevor-
fries.
die skand. Sprachen, sowie das Ahd.,
wogegen
asw. hsengia'), adiin. haanga:', hiungise''), ahd. hangjan, mhd. und
an. hengja,
md.
und mhd. Nebenform henkan, henken') (vereinzeint Komposita ags. ahim (onhon)"), mhd. ufhähen oder
hengen''), fries. hingia*), dazu die ahd.
—
auch dän. hsenke'"), erhaben'-),
(=
upp
ferner
die
ophanghen, asw. uphaangja'^) (== aufhängen), wofür man im Wn.
iil.
Im
aufknüpfen) sagte'*).
schreibungen,
aus denen
der kette)" "),
nl.
ich einstweilen hervorhebe:
Im
klassischer suspendere
sospendere)"").
Belege
')
2)
.s.
(ital.
Liebermann
bei
man adpendere
Latein sagte
Wörterb.
oder pendere'*)
Frankolateinisch
Grein-Kiihler Siiiachschatz
,
.'Vltfriea.
Wörterb.
2.
v.
s.
^)
Fritzner Ordb.
Lund
")
Grimm (-Heyne)
Ordb.
Schlyter
1,
^)
.
301, 437.
v.
s.
Wörterb. IV 2 Sp. 249.
Uichthofen a. a. Grimin(-Heyne) IV Jyd.ske Lov
Glos»,
v.
s.
0.
V.
">)
Bos worth-'i'oller
v.,
s.
*)
8)
(afr. jiendre)"),
incrocare (afr. encroer)-')
ist
W. Müller Wörterb. s. v. II Nr. 1. Graff Sprachsch. IV Sp. 761. men schal ene hangen, Reincke de vos v. 3910. Cannaert Bj-Jragen
")
Um-
mit dem sträng (der wide,
.richten
v.
Uichthofen
V.
^)
festa
Deutschland mancherlei
in
rechten mit h oute (Holz) ende mit baste""), richten mit trockener band,
richten äne blutige band*').
Anglos. Dict.
man
Mittelalter liebte
.
udg.
.
Leser Wörtorb. g. v. H. Paul s. vv. Thorsen (1853) c. CVII (S. 175). Liebermann Wöiterb. s. v. onhöii.
2 Sp. 990. P. G.
v.
benkcn. Hang.
Bosworth-Toller a. v. ahön. Lexer Wörterli. 8. v. lä) Schlyter Gloss. a. v. '*) Fritzner s. v. festa (upp). H. Gering Wörterb. zu den Liedern der Kdda Morkinskinna (hr. v. Unger) 103(24), 173 (32), 231 (81. Fhiteyjarbök 111 97, Uddr c. ")
")
xaga
la
Beispiele: Weist.
I
1—80
(9),
241, 267,
II
VI 235
(23),
V
563,
XI 206
'8)
Zimmer Chron. H 130
132
(29),
(16),
HI
40, 472, J.
Dafür seltener: einen mit dem stiang
VI 395.
liblo.s
Grimm tuon
8)
Jan Matthyssen
Rechtsb. IV 6 (Rechtsbronnen bei
8. '^)
V.
Littre
hist. et litt, 2«) J.
")
Pendere.
Virt.
Grimm
J.
Dict.
a.
Grimm
RA.* s.
v.
II
RA.*
I
II
Du Gange
v.
de Tournai IX
Du Gange
Martini
9.
.
.
.
RA.*
262—265.
II
u.
Wolfram
v.
d.
etc.
Schmidt
Kant. Aargau
F,.schenb
Rudolf
28,
Kant.
d.
Ordgg.
taub-Tobl er
S
260,
KQu.
B. in
v.
I
4
Parz. 524
Kms
Willeh.
S. 208).
192.
Wolfram
60.
Tengler
Ulr.
1470 oben
S.
v.
K.
Parz. 527
v.
Laienspiegel (Augsb.
22.
l.")09)
34.
ind. 21, 111 53, Gloria Conf. 99, Hist. Franc.
VI
8.
üu Gange
258. s.
vv. pendere,
(pendre pasaim).
incrocare.
1
I
Freyberg Sammig. V
v.
Wemding 1500 in Oberbaier. Arch. LVII Osenbrüggen Alam. Strafr. 87. Baier. Urk. v.
Gregor. Tur.
z.
Rechtsqu.
6,
Mei.ster Frantz
1346,
Wolfram Willeb. 398 v. Wolfram Willeh. 221 v. 28.
Gerichtsformel von
y".
1
XX
1499 (Gesetz
a.
der wide gebieten bei
bi
v. 8,
.lunk) 14988, zer wide dröuwen bei
") Regensburger Rechtsb.
Gloss.
Freiberg Stadtr.
2a S. 237, Bamberg Stadtr. § 147, Tirolensi.s Bamberg. HalsGO. 219 (= Carolina 192), Zenten
111b,
Willeh. 402
(her. V.
fol.
679, VI 415, L. Weist. 587, 627 (justicior
.567,
(28),
Vgl. ferner die Wortverbindungen mit einer wide rechen bei
S. 163. V. 28,
lol.
pas-sim, Id.
768, 769,
I
679
S. 273, 305,
1
Augsb. 1506 Schweiz.
V
ÖVVeist.
hart),
Aargau
FiiTeyinga
f.
i.
Atlami^l 55.
c. 14. '5)
pur
vv. fe.sta, galge.
s.
14
fossa (Nr.
Bateson
Cust.
1
g.
I
53.
E.),
incrocare.
Berliner Stadtbuch IV 28, 31, 32, 36, 37,
Godefroy
Dict.
s.
v.
encroyer.
Miim. de
40—43
usw.
la
soc.
88
=
Von den Benennungen
aufhängen, gleichsam an einen Haken.
unten
(furca, pertica
man
91) leitete
S.
die Zeitwörter infurcare^) (ital. inforcare, afForcare,
Span, enforcar, ahorcar) und imparticare
Sprachen eigen sind Ausdrücke
der Hängevorrichtung
(fr.
Nur jüngeren romanischen
empercher)^) ab.
und ital. impiccare'). Ein Hauptwort zum Bezeichnen dieser Strafart wie lat. suspendiuni, span. ahorcadura, ahorcumiento, colgamiento scheint den älteren germanischen Sprachen gefehlt zu haben. ,
Strang",
span. colgar
man
verwendete
In jüngeren Zeiten
„Wide",
wie
collocare)
(aus
dafür die Benennungen
der Hängegeräte („Galgen",
womit man damals,
Die humoristischen Ausdrücke,
„Strick").
ins-
besondere in Deutschland, das Hängen zu umschreiben liebte*), lassen wir hier bei Seite.
Das Hangen geschah ursprünglich an einem Baumast ,
(asw. a gren*),
kennen gewisse Texte der Lex
ubi incrocatur
Auch
furca (unten S. 91) nennt").
wird das Hängen
')
^)
am
Du Cantre Uu Ciiiige
am Baum
Ast oder
s.
v.
s.
V.
Salica,
während
einer
oftmals erwähnt*).
kvist)^).
auch die
alternativ
Jüngern Quellen, nicht zum wenigsten
in
i
Nur den ramus
Proditores et transfugas arboribus suspendunt' berichtet schon Tacitus.
in juristischen,
Bildliche Darstellungen ver-
Nachweise bei Tomaseo Dizion. s. v. Die Etymologie ist dunkel. Bald wird ein Zeitw. piccare unterstellt und mit lat. pix oder mit deut. picken oder mit picoo (Spitze) in Zusammenhang gebracht, bald eine Kontamination von appendere und afficare (aus affigere) angenommen, Die z Etym. Wb. s. v. pikkare. •*)
*)
Grimm
^)
Uplands
Mb. 20 § s.
V.
3.
—
Gren.
[-Hildebrand] Wörterb. Mb. 49 g 2
1.
Grundtvig
Formel hänge
gren,
KA.*
Eschenb.
Willehalm 109
v. 29,
ß)
Folk-Visor
II
190, 191.
7)
L. Salica ed.
Hesseis
**)
Regino
Chron.
a.
gr.),
V.
RA.*
11
257.
galie oc gren).
Westmanna 1. 11 Kaikar Ordbog
gr.).
S.
auch
S. 95),
was zwar
den oben angeführten ostnordischen Formeln möglich
Grimm
J.
hähen an den ast
Grundtvig
in
V
Folkviser
—
0. 486.
a. a.
Helmbrecht
v.
haben an einen ast bei
1867,
=
der
in
Ent-
ist.
Wolfram
ramo suspendere unten N.8_
281.
S. 406.
894
a.
A. Ecbaais captivi
(ed.
Voigt)
v.
Kön. Rother
1109. v.
Ruodlieb
3160 (up ein
(ed.
Seiler)
boum
hän).
III
5
Helm-
Fischer Schwab. Wörterb. s. v. Baumgalgen (zu Saulgau angebIV 550 §15, L. Weist. 231. ÖWeist. 111 934 (an eine eichen im
1909 (bähen an einen boum).
lich 1138).
walt),
Grimm
B 17 (henge a
(ramo suspendi), VIII 45 (suspendi super arbore grandi). brocht
J.
38 (lata a galgha ieller
259 versteht unter gren die Wide (unten
II
nicht aber in
sprechend grein im Gruß des Vemschöffen, V.
Galgen.
v.
s.
(hitngia a
Folkvi.ser IIl Nr. lül
Grimm
J. i
12
n.
Wei.st. II 355,
1046.
Du Gange
Zenten
I
577, 087,
461 (an ain aichen), 692 (an die bäum),
II
322 (an einen bäum, an den nechsten
b.).
Matthyssen Rechtsb. IV 5 (hangen an boemen). Cannaert Bydragen 495. Döpl er Schauplatz II 537, 567. Osenbrüggen Alara. Strafr. S. 87. Lindner Die Veme 529. F. Philippi Westfäl. Landrr. I 213. Siebenkees Materialien II 691 (Baum vor Alt-
dorf 1621).
s.
vv. Exenterare,
Zsehr.
f.
deut. R.
Furca S 632 Sp.
XVIII 433
f.
(a.
b.
1586).
[Strnadt] Der Bauernkrieg
Lienhart Wörterb.
in Öberösterreich S.
der elsäss. Mundart
44
f.
355 (18 Bauern an 3 Bäumen gehängt bei Basel 1623). N. Lausitz, Magazin LXIII 322 (Zittau). Relat. bist. sem. autumn. 1777 Nachricht der erschreckl. Mordtat Contin. durch S. Latomi Erben 1724 S. 85 (Berneck 1724). (Be.slau 1778, hier der Baum am Tatort). Acta s. Olai (12. .Tahrh.) bei G. Storm Mon. bist. Norw. (Die Linde auf
dem Haushamer Feld
1625).
M.
1
.
.
.
—
S. 141,
2.
Hervarar Saga
(ed.
Petersen)
11 (S. 29,
Urspr. des russ. Staates 32 (skandin. Russen).
Nr. 37
aus
a.
E. (Eiche).
(ed.
142, 149, 245,
—
H. Dreyer Telting 349 sowie
J. C.
11.
Ihn Fadhlan Bist. (1555) III v.
1192.
(a.
97'/2) bei
13.
Thomsen
Morlini Novellae
Klarmann-Spiegel Sagen
—
Anh. Nr. 129 b 260 (Hängeeichen in Franken), 68 (.Diebsbaum'). S. ferner J. Grimm RA.* II 257 f., 260, 261, 262, 530, Reinhart Fuchs 121 v. 184. Antiqu. Anmerkgg. 72, 75 f. (Hängeeichen), Kondziella Volkstüml. Sitten 69 (N. c, dl,
dem Steigerwald
(.Diebsbaum").
Marlowe Edw.
im Wald).
Olaus Magnus Tucker Brooke)
die S. 89 N.
1—4 angef
Stellen.
89 495 c, 519, 538 a, b, 541, 544, 546—549, 578 a, 584, 595 b). „Baumwürdig" nannte man Strafe des Hängens stand'). Die Art des Baumes war nicht von
anschaulichen es (Anh. 396, 409, 553, 553
563, 564
a,
worauf
eine Tat,
die
465,
478,
570, 578,
565,
a,
jeher gleichgültig; noch in späten Zeiten bevorzugen gewisse Rechte die
wenn man
Anderseits legte man,
baum-). „dürr",
d.
unfruchtbar oder gar laublos
h.
es
Keinesfalls aber durfte
sei').
der den Gehängten tragen sollte, morsch sein, insbesondere nicht,
hängen des Missetäters
man
pertica, deren
herabbiegen
.sollte
Errichtung von
die
asw.
Galgen
wn. galge,
galghe,
um
lassen,
Hänge-
Baum
wenn
der Ast selbst,
beim Auf-
er sich
emporzuschnellen wie die
darnacli
Baum
gemeiniglich der
ist
Gr. aus 801
d.
als
nach altem Brauch im 14. Jahrh. zu Bonheval bediente*).
sich
In der historischen Zeit
Kapitular Karls
Eiche
genau nahm. Gewicht darauf, daß der
— 813
zur
(Capp.
Pflicht').
galga
afries.
—
I
171
Der
ersetzt.
macht den judices und technische
eigentlich galig),
(nfries.
Galgen
durch den
11)
c.
ags. gealga
Name
got.
Ein
vicarii
galga,
ahd. galgo,
(galga),
mhd. galge bedeutet von Haus aus wahrscheinlich auch nichts weiter als den Zweig oder Ast, woran etwas aufgehängt werden kann*), und erst in abgeleitetem Sinne eine Vorrichtung, die einen solchen Ast ersetzt, daher freilich auch einen Kran oder das Gestell
über einem Ziehbrunnen oder ein anderes AufhängegestelP),
Frisch Teutsch-Lat. Lex.
1)
der geistlichen Literatur
in
74.
I
Dreyer a. a. 0. 75f., wo bemerkenswerte Beispiele, Grinim(-Hildebrand) Wörterb. s. v. Galgeneiche, Krünitz Enzyklop. XV 674, 0. Heneke Von unehrl. Leuten- 291, Kondziella a. a. 0. 171, Galgeneiche im Luzernischen, Segesser RGesch. v. Lucern 563, Galgeneiche in Franken Anh. 308a, An Eiche hängen, K. Bartsch Sagen Nr. 408. Eiche außerhalb des Strafverfahrens, Rochholz Schweizersagen I 22 f., Lope de Vega El gnin duque de Moscovia Hl 9, 13. VgL aber auch J. Grimm RA.* II 528 (Nußbaum zu Pratteln a. 14581, Weist. 11 577 (Apfelbaum zu Roix a. 1585), Gervasius Cant. Chron. (ed. Stubbs) 533 f. (Ulmen a. 1196). Blount Fragm. anti2)
88 Notes, ferner
S.
J.
C. H.
I
I
I
(Ulmen bei Sniithfield). Weist. IV 756 (oben S. 34). Zimmer. Chron. I 256 (am grünen Ast eines dürren Baumes zu Saulgau). Grimm Kinder- u. Hausmärchen Nr. 199 (,an einem dürren Ast das Fliegen lernen'). J. Grimm RA.* H 288. Knapp Zenten II 537. Volksglaube: der Baum eines Gehängten verdorrt, Staub-Tobler Schweiz. Idiotikon II 1457. Doch vgl. auch Grimm (-Hildebrand) Wörterb. s. v. Galgen Sp. 1167 (Hängen an , grünem Haum') und anderseits Anh. 47a, 517, 544 (kahle Bäume!), 465
quitatis 115, 120 '')
(weißer Baum), 563, 578a.
Du Gange
*)
skinna
Glos«,
s.
Vgl. dazu Heimskringla (her.
Pertica.
v.
Fritzner Ordbog
226, nebst
c
s.
vv. galgi,
galgatre,
v.
wo
reida,
Unger)
S.
640
(26)
=
Fagr-
dies als der älteste Hängeritus
hingestellt wird.
Früheste Erwähnungen des Galgens (.patibulum") bei Deutschen
')
IV 72
Ihre Gloss. Suiogot.
")
Goth.
Tacitus Ann.
1
61 (Cheru.sken),
(1825) 320
f.
Diefenbach
(Friesen).
Wörterb.
II
774.
I
(1769) S. 629.
Grimm
Cropp
in
Krimin. Beitr.
(-Hildebrand) Wörterb.
s.
v.
II
Galgen.
Fick (-Torp)
Vergleich.
Wörterb. HI (1909) 131. Kluge Etymol. Wörterb. s. v. Galgen. Falk u. Torp Norw.-dän. etymol. Wörterb. s. v. Galge. Feist Etymol. Wörterb. d. got. Spr. s. v. galga. De Vrijs Woordenb. s. v. Galg Sp. 168.
Fritzner Ordb.
'')
s.
v.
gelgja.
Murray Bradley
Dict.
s.
v.
Gallows
Nr.
5.
Schmeller
Grimm
(-Hildebrand) a. a 0. und s. v. Galgbrunn. Du Gange Gloss. s. v. Putiatorium. Kluge Seemannssprache s. v. Galgen. Krünitz Enzyklop. XV 682. Martin-Lienhart Wörterb. d. elsäss. Mundarten I 214. g. WafFenständer, im ags. Rätsel 56, Liebermann im Arch. f.
Wörterb
^
I
902.
=
d.
Stud. n. Spr.
Wörterb. Abb.
s.
CXIV
(1915) 163
vv. Schnellgalgen,
f.
S.
ferner
Egilsson
Lei. poet.
s. v.
agngalgi,
Grimm(-Hildebrand)
Wippgalgen.
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXL
3.
Abb.
12
90
Da
germanischer Völker auch das Kreuz Christi*).
vieler
Baum
der Galgen den
—
ersetzt,
—
„Hänge"- oder „Galgenbaum"''), ags. galgtreow, anord. galgtre') oder ahd. wizipoum*) oder der „Verbrecherbaum' der , Straf bäum' ags. varagtr^ow, ja auch einfach der „Baum' anord. vargtrö^) anord. meidr^), afries. bam') oder im alamann. Galgenhumor die „wägende stüden (sich bewegende Staude)") heißen. Aus dem gleichen Grund bedeutet as. röda, afries. rode, ags. rod (anord. roda), wenn auch ursprünglich nur die „Rute' oder den Ast, doch im Sprachgebrauch den Galgen*) und Lateinische Texte nennen den Galgen gewöhnlich patibulum (ital. patibulo), das Kreuz '"). kann
er der
— —
—
—
(=
frankolateinische bargus
—
wenn
Gerüst, Gestell)'*),
Galgen den natürlichen
Sollte der künstliche
Baum
ersetzen, so
Form den „Knie"- oder „Schnabel- (auch Schnapp-
älteste
Wort gebrauchen, das
nicht ein
sie
Art des Galgens bezeichnete.
eine besondere
werden wir für seine
Galgen"
oder Schnell-)
Er bestand aus einem senkrechten Pfahl (dem steil) und einem Querholz (arm) am Oberende, welches durch eine Strebe im Winkel gestützt war*'). So wiederholte er das Schema des Baumes. In England und Frankreich war, wie Abbildungen zeigen, erachten dürfen*-).
noch
Form
in späten Zeiten diese
Namen
meist üblichen
Grimm
1)
{-Hildebrand) Wörterb. IV
(irein (-Köhler) Sprachschatz
Heliand
trcow.
Wort potence
das
auch das Wort gibet (gibetum,
aber
scheinlich
5534, 5625
v.
Sp. 1171
1
auf diese Form,
jedenfalls
Denn
giubeto).
E.
f.
Schulze
Glossar
Dict.
s.
wahr-
bedeutet von
jenes
Got.
Bosworth-ToUer
Otfrid IV 30, 15 fgalgo).
5733 (galgo).
f.,
ital.
gealgtreow.
vv. gealga,
s.
In Frankreich bezieht sich unter den
sehr verbreitet.
des Galgens
s.
v.
galga.
gealga, gealg-
v.
Bamb. Bruchst.
bei
Goedeke
Schiller-Lübben Mnd. Wörterb. s. v. galge. Verwejs-Verdam Woordenb. s. vv. galge, galgestoc. Fritzner Ordbog. s. v. galgi g. E. Ebenso auch französ. gibet = Kreuz Littre Dict. s. v. Nr. 3. Divinum patibulum bei Saxo Gramm, (ed. Holder) 408. ^) Grimm Kinder- u. Hausmärchen Nr. 125 a. A. De Vrijs Woordenb. s. v. Galg Sp. 173 Deut. Dichtung^ 55.
(galgeboom).
*)
J.
Grimm
a. a.
v.
Lignum
1
Hanutis mol v.
Gloss.
v.
s.
H.
0.
Brunner
17.
Altfries.
Wörterb.
5735.
s.
S.
687).
auch '^)
Du Gange Fr.
Kluge
s.
.Schnabelgalgen'
Eyn Anh. 44-332
styll oft,
—
Palus
n.
17.
v.
2.
s.
v.
Sprachsch.
258
ff.
2
s.
v.
(= Baum,
Vgl. auch wnord. tre
Du Gange
hängen. Galgen), mnl. hout
303 usw. II
258.
rode.
vv. röda, rödukross.
S.
Vgl. lignum latronis II
Bosworth-Toller Dict. Liebermann Wörterb. Im Anord. ist röda in dieser Bedeutung Lehnwort.
(Cod. 7
ff.).
Vgl. auch unten
Vita
s.
Eligii I
c.
S.
91 N.
4.
31 (Mon. Germ. SS. Merow.
Grimm
RA. II 258 und vor Merkels Ausgabe der L. SaL S. LI. Akad. Philos.-hist. Klasse 1915 Nr. 12 S. 3 f. Staub-Tobler Schweiz. Idiotikon II Sp. 230, .Schnappgalgen" bei .Schnellgalgen ' Anh. 566, in neuerer Zeit auch .Soldatengalgen', v.
in Sitzgsber. der Heidelb. bei
Kriegk Bürgertum 226 usw., 0. Beneke V. unehrl. Leuten *')
s.
des Altwestnordischen (1909) 25.
Gloss.
Sp. 230 (wizitbaum).
II
Nedonchel 288, 292, 800, 301, Rochholz Schweizersagen S. 87.
Grein-Köhler
Fritzner Ordb. Fischer Die Lehnwörter röd.
") Bargus: L. Sal. ed. Hesseis
IV
Rechtsgesch. I* 235
wulfheofod treow, Lieberraann Gess. H»va mol 138.
Osenbrüggen Alam. Strafr. Richthofen Altfries. Wörterb. V.
Schweiz. Idiotikon
Palus.
S. 110.
Richthofen
Heliand
galgtre.
v.
V.
'")
V.
s.
Staub-Tobler
257.
II
Holz, Galgen), franz. (haute) fleche. *)
F.
Du Gange
J.
*J
s.
RA.*
s. ")
(hangbaum).
n. 1
Fritzner Ordb.
'•>)
'')
(=
Grimm
320
II
Beow. 2940.
.jiistitiarius,
Gloss.
Weist.
3)
—
Krünitz Enzyklop. s. myt eym arm, Weist. II 834 (= ein 224,
v.
Galgen 672. mit einem arm, ebenda
steyl
338).
So
in
ferner 391, 394, 398, 399b, 401, 402b, 413, 417, 422a, 428, 429, 431, 436b, 444, 447
453a, 540, 554, 562, 563, 567, 568, 577, 585, 586, 5e6a, 588, 591a, 600, 629, 786, 810.
91 Haus aus den Krückstock*), einen Stock mit einem Haken wahrscheinlich dieses-). Nicht Selbst im späten Mittelalter beliebig stand in alter Zeit die Herstellungsweise zur Wahl. findet sich die Tradition, daß man zum Galgen begreiflich nur noch vereinzelt einen astlosen ßtamm von 18 Schuh verwenden müsse und daß nichts daran genagelt Da man am Kniegalgen nur einen Menschen hängen konnte, der Gehängte sein dürfe'). abgenommen werden durfte (S. 100 f.), so ergab sich das Bedürfnis beliebig nicht aber aufnahmsfähigeren Gerüst. Ein solches war zunächst, doch anscheinend fast nach einem wodurch aber doch vielleicht nur in Frankreich und England, der T-förmige Galgen,
—
—
—
—
Kreuzes Christi
des
die Auffassung
Verbreitung jedoch der Gabelgalgen, den
—
lehnte'),
fourque, fourche (patibulaire)''),
am
justitiaria**),
f.
weiterer
viel
Welt
antiken
dem
Holder) 235
Zschr.
roni.
f.
Du Gange
gibet der palus justitiarius,
Er besteht
XXXVI
Pliilol.
Glos.s.
.
.
.
muß ohn nagl und ohn loch gemächt
wied ohn ast
darzu, Weist.
Anh.
—
79ü.
I
feierlich genagelt, Weist. «)
Baum-
die dort
Lateinisch entspricht
Gramm,
320 (Detzem
II
brauchen ein acht/.ehenschuchige
sein,
waren solche Traditionen vergessen; der Galgen
In der Neuzeit
1736).
a.
—
C6. 73, 76, 81, 82, 136, 144, 398, 426.
England
In
stellte
J.
i.
gekreuzigten Christus an einem patibulum sive lignum transversale dar, worin nicht anerkennen wollte,
90 N.
—
f.
und
genannt das hungerieht, stehet auf dem Ormesheimer berg (im Blieskasteler Amt)
... der galgen
wurde
(19121 80
1
Vgl. auch den stipes bei Saio
Talus.
v.
s.
(Anh.
First"*')
,
(9).
Ein gericht
'')
dem
einer in diesen liegenden Querstange,
ent-
forche,
frz.
prov. forca"), span. horca*), ags. gafal'**).
ital.,
Littre Dict. s. v. Potence. Darüber a. Th. Braune in
')
2)
S.
in
*),
der
primitivsten aus zwei entrindeten und oben in abgestutzte Astpaare ausgehenden
stämmen und
(ed.
man wahrscheinlich
genauer frankolat. furca patibularis,
furca,
lat.
—
Galgen unterstützt wurde
als
Liebermann
im Repert.
f.
130G ein Bildhauer den
man
die vera crucis forma
Kunstwissensch. XXXIII 550.
Vgl. aber auch oben
10.
zum Vollzug der
Jedenfalls war ein Gabelgalgen (furca) als Gerät
')
Hängens
Konstantin im röm. Reich gebräuchlich,
seit
berg-Saglio
mag
kannte,
des antiqu.
üict.
hier
Furca
v.
s.
ununtersucht
Mommsen
Ob man
1.
ihn
Die Gestalt
bleiben.
Krdrosselungsstrafe
Strafr. 921, G.
zum gleichen Zweck nach Hitzig
bei
mittels
Darem-
nicht schon
vorbei
Pauly (-Kroll) Daremberg-Saglio s. v.
freilich
soll
Humbert in
Realenzykl. s. v. Furca Y-förmig gewesen sein, was durch die Abbildg. bei Crux Fig. 2085 unterstützt werden könnte. S dagegen daselbst P^ig. 2082 (Vase
v.
Palestrina).
Das
hier abgebildete Gerüst entspricht vollständig der mittelalterl. furca.
Früheste Belege für furca:
«)
c.
LXXIIII
bei (a.
Du Gange
')
Littre *)
612
s. v.
Mirac. S.
1348),
Hist. III
Cod. 10
(Sp. 258),
—
Furca.
Thomae
F. in
in
Du Gange s.
V.
s.
Fourche
Furca 6J3
und n.
(Sj).
—
259), Cod.
Materials for the
of Th.
bist,
I
Roger
309,
v.
Wendover
Fossa Nr. 1. H. A. Keller Li roman des sept sages Darnach engl, forche Murray-Bradley Dict. s. v.
FurCii,
v.
S. 1753.
forca
25 a
Ficker Forschungen
E,, I
den
in
642
196,
Stellen
n. 04,
644
Tomaseo
Diz.
Pertile
bei
n. 07,
045 v.
s.
Bosworth-Toller
*')
Kn
Dict.
vorst en twe micken,
als eigentlicher
s.
v.
n. 71,
Nr.
Diccionario de la lengua Gastellana (1899)
'«)
fureken und ein fyrst darüber,
mehr
Hesseis) Cod. 1 u. 11 c. LXVIl, LXVIII (S. 40G), Cod. 7-9 1 c. CVII 3 (S. 415). F. patibularis, f. justitiaria England u. Schottland ebenda s. v. Fossa Nr. 1, Bateson Gust. I 54
L. Sal. (ed.
LXIX
(ed.
Coxe)
9.1.
n. 48,
')
c.
269
41, 43,
n.
n. 75,
647
584
n. 76,
n.
648
81,
010
n. 81,
f.
649
148, 150
n. 40, 45, n. 82,
83a,
10.
5,
s.
V
640
140,
v.
gaflas.
Reinaert
LWeist. 188.
(her. v. J.
In
Grimm)
v.
3151
(S. 228),
hochgericht mit zweyen
der Neuzeit galt eine solche Vorrichtung aber nicht
Galgen: anstatt des galgens gebrucht
man
sich
zweier Heum, über welche 12*
92 angeführten NN.), in typischer Ausbildung aus zwei Pfählen oder Ständern (zuweilen auf Schwellen) und einem in diese eingezapften Querbalken, der gewöhnlich noch durch Streben 343 oftmals, ferner oder Verspannungen in den Winkeln festgehalten wird^) (Anh. 4
—
401—403, 405—407,
377, 379, 381, 387, 393, 399, 399b,
481—569
425, 433 a, 434,
Ausdruck drlholz
passim,
(tria ligna)
Die
meinen^).
410, 411, 414, 418, 422, 422a,
Diese
652, 833, 842).
Form
der oberdeutsche
dürfte
Pluralform gallows (galawis, galewes), die
dem 13. Jahrh. in England den Gabelgalgen bezeichnete') und ebenso der noch spät vorkommende Ausdruck a paire of gallowes*) deuten darauf, daß man den Gabelgalgen als eine Verdoppelung des Kniegalgens auffaßte, folglich der Kniegalgen die ältere Form
seit
des Galgens
Seitdem
war.
Galgens betrachtete, nannte
man man
Gabelgalgen
den
aber
als
die
vollkommene Form des
Deutschland den Kniegalgen den
in
Deutschem Volkswitz erschien der Gabelgalgen
als die
Durch Hinzufügung
den „Schwengel (Galgenschwengel) ' darstellte^).
„halben* Galgen').
„Feldglocke', worin der Gehängte eines dritten Pfahles
und eines zweiten und dritten Querbalkens entstand über dreieckigem Grundriß der dreibeinige („dreischläferige") Galgen ferner 399
c,
oder das
„dreibeinige Tier"')
(Anh. 9
— 347a
oftmals,
432, 433, 439, 448, 449, 455, 458, 459, 545, 581, 587, 589, 590, 593, 594,
595 a, 599, 620, 632b, 675, 677, 855). Seit dem Spätmittelalter finden sich in Mitteleuropa auch Galgen mit 4 Pfählen (Anh. 43—339 öfter, dann 378a, 438, 458, 500, 501, eine absonderliche Form 107) oder zweistöckige Gabelgalgen oder dreibeinige 786, 815,
—
Galgen mit einem „höchsten" Galgen darüber*). Firsten je 2 Gehängte und einen
„einem Galgen voll'
oder
7
am
Dachte
man
oberen First, so verstand
Gehängte
oder
sich
man
an den drei unteren
unter der „Galgenzahl"
Hängens würdige^).
Über
jüngeren
allen
andern Baum oder sonst ein starck holtz legt, Weist. II 366 (Ürzig a. 1568). — Die Brunnengalgen in Cod. lat. mon. 955 (c. 1200) fol. 57b. ') Hochgericht mit zweien steillen im grund mit dem zwergholtz oben eingezapft, Weist. II 70 (Beckingen a. 1574). — In der Neuzeit ließ man da und dort das eine Ende des Querbalkens über den
man auch
ein
gleiche Vorrichtung als
Ständer weit hinausragen, damit Juden „außerhalb des Galgens' gehängt werden konnten, Cgm. 2070c Zwei Felsblöcke als Galgenständer am isländischen Allthing 279a; s. auch Anh. Nr. 563 d, 1301.
—
fol.
Kälund 2)
II
267
Bidrag
Grimm
J.
(a.
til
en
RA.«
„Drei
1374).
hist. top. Beskrivelse af Island I II 258.
Schmeller Wörterb.^
Stämme' Zenten
*)
Murray-Bradley Dict. s. Murray-Bradley a.a.O.
5)
Grimm
ä)
I
s.
v.
Galge.
I
Sp. 901.
„Drei Hölzer' Weist.
I
698
(a.
1320),
517.
v. (a.
1627).
(-Hildebrand) Wörterb. IV
Stallaert Gloss. De Vrijs a. a. 0.
149.
1
De Vrijs Woordenb.
Sp. 1168.
.Halber Dorfgalgen' Zschr.
f.
deut. R.
XVIII 435
(a.
s.
v.
1577).
Galg Sp. 168. Mikgalg bei
—
Nur den ") Grimm (-Hildebrand) Wörterb. s. vv. S. ferner Zschr. f. deut. R. XVIII 434. Juden hing man in der Spätzeit da und dort nicht innerhalb, sondern außerhalb des Gabelgalgens, nämlich an die vorgekragte „Judenspitze'; s. Anh. Nr. 563d, 1301 und oben N. 1. Hochgericht mit dreien seulen: L Weist. 76 (c. 4). Galgen ') 0. Beneke V. unehrl. Leuten 224. Dreibeiniger Lersner Chron. II 682. auf 3 Säulen mit Blei gedeckt a. 1424 zu Frankfurt a. M G. in England, Döpler Schauplatz II 631. ^) Vgl. unten Abschn. VIII, ferner Dreyer Antiqu. Anmerkgg. 87, Einl. 326 und s. Hach D. alte Bau eines lüb. R. 147 sowie Anh. 51, 138, 305a, 315a, 253, 306, 330a, 393a, auch 357, 443, 563c. Sechsteilige Galgen Anh. 15, Galgens über einem andern zu Breslau 1574 Zschr. f. deut. R. XVIII 434.
—
,
—
29, 32, 454. 9)
Grimm
Sp. 171, 172.
(-Hildebrand) Wörterb.
V
1
Sp.
1168 und
s.
v.
Galgenzahl.
De Vrijs
s.
v.
Galg
93 Varianten vergaß
man aber
nicht,
daß nur
Eiche
die
das erforderliche Holz liefern könne^),
was doch wohl nicht ausschließlich in der Rücksicht auf die Dauerhaftigkeit seinen Grund hatte. Vgl. oben S. 89 n. 2. Sprichwörter erinnerten daran: .Eichbaum gibt gut galgen,
—
—
s'eichene holz gibt gute galgennägel,
holz"^).
Auch
man im
behielt
Gedächtnis,
der alte galgen zu RufFach hat gut eichendaß das Galgenholz, namentlich die Ständer,
ursprünglich stets entrindet und darum von heller Farbe hatten sein müssen (Anh. 351, 470, 475, 476, 481, 503, 512a,
weswegen
b, c),
Deutschland allgemein verbreitete ürteils-
die in
sei^). Kümmerte man sich freilich und Gesetzesformel verlangte, daß der Galgen nur um die Dauerhaftigkeit, so ersetzte man die Pfähle durch Steinpfeiler oder Säulen*), Fortgesetzte Vervielfältigung der die man auch noch durch Untermauerung sicherte'). Steinpfeiler führte schließlich in Spätmittelalter und Neuzeit zu so prahlerischen Denk-
„licht"
mälern der Strafjustiz wie dem Galgen zu Lübeck,
der mit seinen
5 Steinpfeilern bis zu
50 und 51 Fuß über einen gewölbten Unterbau aufragte und noch einen höchsten Galgen von 61 Fuß hatte, oder dem Galgen von Montfaucon, der auf einem Steinunterbau zweistöckig aus 16 Pfeilern aufgemauert war (Anh. 360, 335, andere Beisp. das. 15, 71, 232).
Im
war die Art des Galgens Gegenstand des politischen EhrSchon einen gewöhnlichen Gabelgalgen durfte man nur auf Grund
mittelalterlichen Frankreich
geizes der Feudalherrn.
eines königlichen Privilegs errichten,
und nach Coutumes hing
vom Stand
In Deutschland
die
des Gerichtsherrn
Meinung,
ein
ab*).
findet
mit Säulen
untermauerter oder ein
die zulässige
Zahl der Pfeiler
während des
sich
Galgen
errichteter
16. Jahrh.
nur auf
dürfe
Der Galgen war eben als vornehmstes Zubehör der Richtstätte zum Zeichen der Gewalt über Leben und Tod d. h. des Mittel- und Höhepunktes aller öffentlichen Gewalt geworden. Er hieß das , Hochzeichen", das , Hauptgericht' und noch öfter Reichsboden
stehen'').
das »Hoch- oder Halsgericht" oder das >)
^)
Idiot.
I
3)
Krünitz Enzyklop. XV 674, Fischer Schwab Wörterb. s. Sp. 72,
S. 91 a. a.
v.
Galgen Sp. 28 und s. s. v. Galgen Nr.
(52),
(-Hildebrand) a. a. 0. Sp. Gnirs) S. 82. Chron. 311 (143). Ortelius Chronologia (her. v.
Höhme
0. wird das Prädikat damit erklärt, *)
Anh.
Zemp
1169.
Grimm
J.
V
deut. Städte
d.
(1602)
Eichbauni,
fol.
210b.
RA.* 317.
u.
Tobler
Schweiz.
II
H.
260.
Zenten
Sachs Fabeln
I
am
—
Bei
J.
1383.
1346,
(her.
Götze)
v.
Relat. bist. sem. vern. Contin
Altdeut. Liederb. Nr. 369(6).
daß die Hinrichtung
Staub
ü.
.
.
.
1673
Grimm (-Hildebrand)
hellen Tilge habe stattfinden müssen.
207, 255. 275, 280, 341, 343b, 359, 389, 433, 439c, 440, 443, 446.
9, 16, 28, 43, 60, 65, 67, 146,
457, 537, 581, 599, 612;
v.
Deut. Sprichw. Lex.
(Dieb an den lichten Galgen).
Einen
(justitia, justice) schlechthin").
675.
Grimm
Görzer Statutb. Nr. 106
Wand er
„Gericht"
Die Schweiz. Bilderchroniken
S.
360;
erhaltene Reste Anh.
344— 347a.
Ober die Ruinen des dreiteil. Galgens der Cent Kirchbrombach auf dem Birkenhart s. Kunstdenkm. im Grht. Hessen Kr. Erbach S. 150, über die Steinpfeiler des Gabelgalgens der Stadt Münzenberg Adamy a. a. O Kr. Friedberg S. 217, über die Reste von Galgen im Urserental und bei Vicosoprano (an der Poststraße nach Borgonuovo im Bergeil) E. A. Stückelberg und K. Haffter im Arch. f. Schweiz. Volkskunde VIII 57, 157. Steinerner Galgenbau zu Zittau a 1366, N. Lau.sitz. .Magazin LXIII 321. Eine Singularität der eiserne Galgen v. 1596 in Stuttgart Anh. 357—359, 557. 5) Zenten I 685 (a. 1551). Anh. 22-341 oft, ferner 343c, 343 f, 359, 389, 390, 415, 418, 433,
—
—
438, 439e. 442, 450, 454, 455, 457,
545,
676,
691,
693, 620,
632b, 675, 777, 786, 855.
Zemp
a.
a.
0.
Erhaltene Untermauerung Anh. 345. *)
pour
la ') '^)
Du Gange publ
Gloss.
des anc.
lois
s.
v.
Furca.
Flandern:
de Belg. IX 200
Zimmersche Chronik 256. Weist I 698, 796 (oben S. 91 N.
(c.
Entw. einer Contume gen. im Bulletin de
la comiii.
102).
I
3),
II
51,
53,
69
f.,
70,
76 (uffrichten ein uttVichtig fry ho.L
94 dauernden Galgen zu haben, wurde daher auch
in
Deutschland ein Recht, das Gegenstand
besonderer Verleihung, aber auch von Streitigkeiten und blutigen Oft
den Itechtsaufzeichnungen
in
ist
dem
seit
Kämpfen
sein konnte*).
insbesondere in deutschen,
Mittelalter,
die
Rede davon, wer beim Galgenbau die erforderlichen Lieferungen und Arbeiten zu bewirken habe, und oft sind diese Regeln auch in der Literatur zusammengestellt worden^). Für die gegenwärtige Untersuchung sind sie belanglos und darum zu übergehen. Ausnahmsweise und verhältnismäßig selten kam es vor, daß man sich bei Mangel eines
Baumes oder
zum strafweisen Hängen einer beliebigen andern geeigneten Im Verfahren auf handhafter Tat mag nach westdeutschen Weisden Galgen ersetzen. Die Weisung findet es aber für nötig, beizu-
eines Galgens
Vorrichtung bediente. türaern der Dachfirst
fügen, daß in solchem Fall den Gehängten die Sonne nicht wird anscheinen und der
anwehen können^).
nicht wird
„spiegelnde' Strafen
Vgl. über diesen Punkt unten
Da
100.
Wind
das Mittelalter
man, warum nach englischem Lokalrecht
so versteht
liebt,
S.
be-
ein
trügerischer Müller an seinem Mühlbalken gehängt werden sollte*).
Das Hängen war
um
IV
841,
Zenten
413, 6G2.
m.
u. dgl.
359, 719 (§ 12), 758 (Nr.
oder galgen) 215, 223, 255.
gericlit
üu Gange Schweiz.
s.
V
6),
zu v.
512
Weist. Rh.
563
l§ 20),
Daher wurde der Missetäter
II
S.
1
11
man
85, 93, 339,
LWeist. 76
261 (gerieht).
(a.
189
1460),
Trag).
Relat.
f.
(a.
hist.
Juatitia Sp. 4731).
209-211,
192,
I
214.
213,
Contin. 1036
sem.
S.
35
Griram-(Heyne) Wörterb.
188,
X
v.
Nedonchel
268,
279,
2G9,
281.
280,
283,
284,
—
HI 495,
259 (hoch249, 353,
189,
1172, 1262
Die Entwickg. des Theatr. Europ.
I
541,
dem Rathaus zu Breslau), Gericht Sp. 1171. Staub-Tobler
(Justiz s.
S. 9, 13.
vor
VI 355. S. ferner Anh. 129a, 186, 187, 279, 312a, 313, 323a, 326, Unterschieden haute 343, 3l3c-l, m, o, 357, 422a, 415, 418, 442, 446.
(basses fourches),
f.,
A. Stölzel
Meister Fratitz Schmidt
1605).
Id.
338, 340,
spottete'),
143, 318, 523,
51,
ÖWeist. IX
(§ 16).
der Neuzeit
in
158, 189, 256, 357, 365, 403. 427, 463, 542, 546, 708, 728, 866, 876, 942,
I
182
11
(Justiz
Erdrosseins.
des
„an seinem allerbesten Hals", wie
Philippi Westfäl. Landrr.
F.
gel. Richtert.
VI 641
—
den Hals
und im Mittelalter sowie
stets
874 uppgereckter galgen), 320, 332, 333, 338, 410, 608,
vgl. 111
gerieht,
Zeit
ältester
regelmäßig eine Form
wenigstens noch
mit einer Schlinge
58(i,
in
285 usw.
—
327,
332a, 336, 337,
und basse
justice
j.
Executer par justice
=
Hängen: Annales du cercle archeol. de Mens XXXVHI 287, 288. ') Zoepfl Altertümer 163. Knapj) Zenten 11550. Schwind u. Dopsch Ausgew. Urkunden 119 Du Gange Gloss. s. v. Truncus Nr. 5. galgen und rad aufrichten als Ausübung der Z. 21 ca. 1277). hohen Gerichtsgewalt Weist. Rh. II 1 S. 68, 199, 207, 228, 230, 235. 244, Flandr. Entwurf einer Coutume Vgl. auch tener horca y cuchillo im Spanischen, Dicc. de la (s. oben 93 N. 6) IX 197, 200 (c. 86, 102). lengua
cast. 2)
s.
v.
Horca.
Döpler Schauplatz
I
Gustoras
1
74
(MG. Capp.
u. dgl.
I 171).
—
m.
Krünitz Enzyklop. XV 278 ff. J. Grimm RA.* II 528 f. 0. Beneke Von unehrlichen Leuten 296 f. Dazu noch Westfiil. Landrr. I 91, Ö. Weist. VII 103 f., IX 335, Bateson
610-614, 606
Harster Strafr. 173 f. Knapp Zenten Cannaert Bydragen 300 f., Philippi
11
f.
551
f.
In der fränk. Zeit hatte der Graf für den Galgen
Feierlichkeiten beim Galgenbau in der Neuzeit z
zu sorgen Cap.
B. bei
a.
801
Lersner Chron.
II
— 813 695
f.
715-718, Beneke a. a. 0. 297—301, 303 f., 306-312. 3) Weist. VI 454 (a. 1302): ita quod sol eum superlucere et ventus eum superflare non possint; Türsturz? dabei den bauch innen Weist. II 138 (a. 1511 ,Galgen' über dem Tor III 803 (a. 1510). keren und den ruclc heraußen). In der Neuzeit Hängen am Fensterstock, an Mauerzinnen: Anh. 398, 418—420, 437, im Tor 553, am Radkranz 392, am Kirchturm F. Stieve D. oberöst. Bauernaufstand 1626*11 51. *} Bateson Gust. 1 74 (Waterford c. 1300). Außerhalb des strafrechtlichen Verfahrens liegen (1561), 704, 712,
=
—
Fälle wie Morkinsk. 199 (27
=
Fagrskinna
S. 166,
Brunnenbaum' d. h. Brunnengalgen), Hehnold einen vornehmen Räuber bestimmt, c. 1120).
(,
')
Grimmeishausen
Springinsfeld
c.
1
Heimskringla 710, 25 Wurfmaschinen), Weist. II 485 1, 9 (Mastbaum im Gegens. zu vulgarium mos für
20, 23,
Courage
c. 8.
95 an den
Baum
(etwa
=
(=
westnord. linden
oder Galgen gehängt,
Würgband)^),
hals)^),
(v.
reep'),
strop'),
moselfränk.
strick,
—
—
ekivi{)ia
Nahm man
Niederdeutschland*).
sehr genau,
links, wie zu Erfweiler noch 1421 (Weist.
in
Mitunter
II 30).
müsse aus Buchenreisern bestehen*"), und oft
ist
man
Strang
„eichene"
in
Ober- und
Eichenwide nach
diese
freilich ist verlangt,
nur von der wide
Später
der
sein;
Schweden wie
in
so drehte
snara
Deutschland
in
Nach altem Recht mußte
heißt er daher sowohl es
band)'),
(v.
für diese Schlinge.
Eichenzweigen zusammengedreht
aus Zweigen und zwar vorzugsweise aus oder „Eichenwide"
aschwed.
Namen
und minder bezeichnend
')
corde.
frz.
seil,
wuigil asächs., *worgal salfränk.
beendil
Schnilrband)*) sind alte charakteristische
dafür slop (schlopf)
sich
strängt),
virgill (virgull) anord.,
mhd.
helsing
der Strang
nsüchs. wede)*'),
(wit,
den Niederlanden auch von hast'-) schlechthin die Rede, woraus jedoch nicht gefolgert darf, daß die Holzart gleichgiltig geworden sei. Sie kann als bekannt voraus-
werden gesetzt
*)
Fritzner Ordb.
XXV 2) 3)
*}
w. virgill, virgull. Hesseis Lex Saliea
s.
bei
Text
friesischen als
die
Wide
„eichen" bezeichnet.
H.
Gering
Islendzk
Sp. 554 (§267).
hölzern"
,
heißt *ä),
Ebenso kann Nr. 82
.l'>entyri
van Ilelten
in
Z.
es
sich
113,
122.
Paul und Braune
440.
Boner Edelstein LVll 92. Westmanna L. I |ijb. 2 pr. 11 Mb. 26 § 11. Fritzner Ordb. s. v. Gering a. a. 0. Z. 105. Wegen Etyni. Wörterb.
^)
Weist.
«)
S.
')
einem
in
entsprechender
U.
und Torp
')
Kern
H.
wenn
B.
z.
anderer,
ein
sie
Ileliand 5170. lieitr.
wie
sein,
während
der Grundbedeutung (.Schlinge')
s.
Falk
v.
334, 338.
II
oben
s.
S.
87 N.
15.
^
Lindner Die Veme 601. Schiller-Löbben Mnd. Wörterb. und Verwijs- Verdam Woordenb.
Grimm
RA.«
s.
v.
v. Richthof en Fries. Rechtsquellen 539 (fon there etzena witha ther alle Frisa on tha hiare halse drogon). Schiller-Lübben s. v. wede (,eyken wede'). 1'. Wigand Das Vemgericht 506. S. aber auch Anh. 553b und die achtzehnschuhige Wide ohne Ast oben S. 91 N. 3. Vgl. ferner Klarniann und Spiegel Sagen 3. 9)
'*)
J.
Weist.
II
280
11
259
529,
f.,
(17. Jahrb.).
—
l= Swsp. Ermisch) XIX 14.
") Ssp. Ldr. II 28 § 3
Stadtr. (her. (v.
J.
Grimm)
v.
S.
69
v.
Gr. Wolfdieterich 207
s.
v.
v.
wit.
60.
Weist. IV 755 (oben S.
Weidenstrang einmal
in
Weist.
II
267
(a.
1374).
34).
Rüstringer R. bei
England Henderson Verbr.
Ldr. 197a, Salüwedel Rb. § 68 bei
Gengier
J.
Kön. Rother 1574-1576.
f.
a.
a.
s.
0.
v. ».
Freiberg
Reinhart Fuchs
Böhme Altdent. Liederb. Nr. 13a (Str. 26 f), 13b (Str. Grimm a. a. 0. Grupen Teut. Altert. 100 Dreyer
Wörterb.
Schiller-Lübben
19.
.Stadtrr. 405).
1384.
(2 halswide).
Beneke-MüUer Mhd.
stunden 166.
Wörterb. 72 (N. c).
1240, S. 73
I
25, 28).
Neben-
Seh melier Wörterb. II 858. Laxer Mhd. wfede. Kondziella Volkstüml. Sitten 71 (N. c),
Wide. v.
N. Lausitz. Magazin XXXIII (1857) S. 280 (a. 1499). Zu beachten auch die Redensart einem andern eine wide drehen, Döpler Schauplatz II 259. Sowohl die Belege in N. 9, 10 wie auch die Bedeutungsentwicklung des Wortes zeigen, dafs wide niclit ohne weiteres mit Weidenstrang zu über-
—
ist, wie noch in meinem Grundriß' 241 geschehen; s. 0. Schade Altdeut. Wörterb. s. v. wid. und Schmeller Wörterb. II 858 f. Was von der wide gilt auch vom torques vimineu.s, Henderson
setzen
Verbr. 19 N.
2,
Grimm
RA.*
II
260.
Stallaert Gloss. s. v. Bast 3. Verwijs-Verdam Woordenboek s. v. hast 4. De VriesKluyver Woordenb. s. v. hast 6 (hier insbesondere die Formel rechten mit boem ende mit ba.^t). Cannaert Bydragen 109. Noordewier Regtaoudh. 306. Liliencron Hist. Volkslieder Nr. 102 (15). Cout. des petites villes im Recueil VI 226 f. S. auch oben S. 87. '•') de holtena witta in den Westerlauwerschen Magnus-Küren bei v. Richthofen 440 (23) vgl. mit der Rüstringer Aufzeichnung oben Note 9. ein grüne wit Lexer Mhd. Wörterb. s. v. wit. '2)
—
S.
auch den
grünen
Strang Anh. 465.
96 auch verhalten, wenn minder technisch für wlde das Wort rls*) oder in jüngeren ostnordischen Texten für vifia das Wort gren (Zweig)-) steht. Übrigens hat man auch noch zu einer Zeit, als man auf die Holzart kein Gewicht mehr legte, doch an vielen Orten daran festgehalten, daß der Strang wenigstens aus Holz gefertigt sein müsse. Man ließ z. B. eigens zu diesem Zweck Reiser aus dem Wald herbeiholen'). Das Nämliche wie die aus Reisern gewundenen Wide ist afrz. hart (f.) oder hard (hardel, hardeillon)*) und
Wie
frankolat. retorta (französ. roorte)^).
eine deutsche Strafdrohung „bi der wlde" lautete,
so eine französische „a peine de la hart".
Die weite Verbreitung des Reiserstranges beim
Strafvollzug und damit sein hohes Alter ergibt sich aber auch daraus, daß er in Deutschland,
Frankreich und
in
Zeichen dafür, daß
um
—
Symbol der Strafe des Hängens geworden
Italien
in
man
diese Strafe wenigstens verdient habe, trägt
man den
ist.
Zum
Reiserstrang
Anstatt der Wide erlangte schon im Mittelalter das „Seil"'), d. h. Hanf gedrehte „Strick"^) oder die „Leine"*), der „Strang' i. e. S.*") die Vorherrschaft. Der Strang wurde im Volksmund „des Seilers Tochter", der Hanf das ,GaIgeiikraut" *^). Öfters als die Wide erscheint daher auch der Strick am Hals eines Missetäters oder eines Gnadesuchenden als Symbol der verdienten Todesstrafe*^). Wohl nur damit der Strick nicht so bald reiße, war da und dort verlangt, daß er „neu" oder
den Hals^).
der aus
daß
er „dreisträngig" sei'^).
Vereinzelt steht der Gebrauch des Halfters oder eines Stranges
aus Roßhaaren anstatt des Strickes").
Wolfram
v. 20. J. Grimm RA.* II 259. Formeln hänge i galge ok gren, dömme til galge ok til gren bei Kolderiip-Rosenvinge Udvalg af gamle danske domme I 17, 249, 251, 252, Seeher Corpus Const. Daniae 111 Nr. 558. J. Grimm a. a. 0. Zimmer. Chronik I 410 (28 f.). Noch bei Alb. Dürer ist die hölzerne Wide Attribut des hl. Coloman; s. den Holzschn. B. Nr. lOG, in Faks. bei G. Hirth Kulturgesch. Bilderb. II Nr. 646. 1)
ein ris
2)
S.
winden
oben
bei
88 Note
S.
ferner
5,
—
'')
*) s. V.
Du Cange
Hart.
97, 101.
s.
")
Du Canye
s.
Seil
H.
s.
12)
v.
wide.
—
S. ferner
S.
Retorta,
Mon. Germ. LL.
Roorta. s.
Dict.
V
277,
wo
retorta
durch
Grimm
J.
v.
s.
Fries, silrap,
VII
(a.
45, 50, 139, 301.
von wit:
1912.
—
Dazu Lexer
Sehiller-Lübben Wörterb. s. Richthofen Wörterb. s. vv. Hänfener Strick in England: AUgem. v.
II
606.
Dämpfleine
Weist.
II II
(v.
dämpfen
=
ersticken).
297,
Freiberg.
Stadtr.
XIX
14,
Beneke-Müller
381.
Dazu Mon. Germ. Const. IV 655
1574).
Knapp
(11 a. 1311), Weist. II 693.
Nürnberg. Kriminalr. 241.
Pitaval Cauaes
cel. I
35, 307,
II
371,
VI
Rarster 174,
Strafr. 78.
Meister
Cannaert
VII 307, IX 85, XIII 255,
Lettres Nr. 296.
J.Grimm
1*)
Halfter: Zimmer. Chron. II 435
II
f.
Seiler (Sp. 222), Galgenkraut.
")
RA.*
306
wit;
sim bei
Lexer Wörterb. s. v. wit. Doppler Schauplatz 1887,
R.A.* II
vv. hast, strop.
Lexer Wörterb.
334, 338, 381.
hänfener sträng: Weist.
Mme de Sevig ne
1>182 Juni.
Littre
383, 385.
J.
Bydrngen 260,
Hardes,
Reineke de vos 1879,
Wrede
bei R.
Frantz Schmidt
XX
II
Grimm Wörterb. s. vv. Grimm RA.* II 307.
11)
Hart, Hardel, Hardeillon.
v.
ex cannabe in Frankreich,
f'unis
Strang unterschieden
Wörterb.
Roorta.
von wit (wede)
überhaupt Weist.
Reinaert 3150.
Rother '
I
RA.''
Folkesagn Nr. 312 (galgebakke bei Viborg),
wozu man vgl. Saxo Gramm, KSlund Bidrag til en bist. -top.
19 (galgehoj),
12,
galgaklettr, gälghamarr):
Vgl. auch die Staffelsteine Wei.st.
115.
II
Grimm
J.
Jy.ske
28 (galgebakke)
6,
Galgenfels
Felsiger Berg:
(15. Jahrb.).
Weist.
Kristensen
227 (galgebakke bei Hobro),
Silkeborg),
Cilli),
de Vries Ostfriesland (1681) 97 iGh. liei Norden), Thiele Danmurks Facborg auf Fünen). Grundtvig Minder I Nr. 52 (galgebakke bei
J. F.
269 (galgebakke bei
I
vel eo suspenso funiculus fractus est, debet
censeatur id contigisse miraculose ob ejus innocentiam*)."
der Mi-ssetäter
hatte
f.),
II
W. Andrews
531 unten,
667
I
—
224.
S.
(a.
VI 381
1320),
ferner die (ialgen-
GalgenhOgel, üalgenfelsen im Anh.vt-347 passim, 414, 415, 459, 488, 469, 500, 523a, 525. 526, Der Ausdruck Galgenberg das. 130a, f, 233, 320, 329a, 333, 621.
berge,
545, 560, 57Ü, 594, 881. •)
der Nidarholmr (Munkholm) im Drontheimsfjord
Bei.ipiele:
(a.
995),
der Vambarholnir vor der
Küste von Halogaland, der Ilolnir (Tyveholm) bei Bergen, Heimskringia (her. v. Unger) 169 (20 f.), 640 (20), 710 (25), Fagrskini\a c. 226, 254, Liber Capituli Bergensis S. 131 (wo noch andere tyveholme in Nor-
wegen angegeben), kinskinna
ebenda
173
S.
74, at
Schlyter
Y. Nielsen Bergen 334; Galgen super salsura mariscum,
198, 229, 293,
(32);
—
low waterniark,
Gloss. 602.
W. Andrews
213;
—
—
der Strand (Kyrar) bei Drontheim, Mor-
Bateson
dem Vorland
auf
Cust.
76,
I
auf den thiefdonnes
in Holland, insbes. bei
Amsterdam,
Viele bildliche Darstellungen von Galgen an Ufern von Gewässern im Anh. 40
436a, auf Inseln 37, 58, 80, 164g, 205, 225, 343h. ') northalde bam (tre) in Hunsigoer und Fivelgoer Texten bei
Het Fivelingoer Landregt
Hettema)
(her. v.
20.
Darüber
s.
unten
Richthofen
v,
S. 111
N. 12.
— 347,
Rechtsqu. 36
Gewöhnlich, aber
(21),
will-
erklären neuere (z.B. Wilda Strafr. 501, H. Brunner RGesch. II 476, His Strafr. 196) den Ausdruck mit der Hypothese, das Gesicht des Gehängten sei nach Norden gerichtet gewesen. Richtig dagegen schon v. V^icht Ostfries. Landr. 802 und J. C. H. Dreyer Nebenstunden 178. Ein anderer Fall K. Buchner II 3) So z. B. in V. s. Hedwigis (Mon. Polon. bist. IV) 555, 556. kürlich
—
Nr. 487
(a.
«)
a.
a.
0.
Relat.
und His
1728).
Gregor. Turon.
V
bist.
665),
Döpler
sem. vern. Contin.
kuriert, Lüttich Strafr. d. deut. 5)
freilich
1675).
MA.
1
S.
99), De Virt. s. Martini I 21. V. Vulframi Regiam Majestäten! IV 18 (.quietus erit de illo
VI 8 (De gloria Conf.
Hist.
Schauplatz .
.
.
II
248,
durch
auch H.
S.
Latorai Erben 1676 S. 92
Brunner
in
Zum
alt. SIrafr.
6
(MG.
furto').
(Gehängter lebend abgeschnitten
60 N.
2,
Rechtsgesch.
I-'
250 N. 85,
489.
Tractatus ad Defensam christlichtheclogisch.
II
(Antv. 1667) p. 378.
So auch
in
der von
Daselbst auch
Hier.
Autoritäten.
Morlinus Novellae
(1520)
Die Erklärung Nr. 37
ist
erzählten
Geschichte. *)
')
Thes. paroem. I 42. Vgl. auch Meiche Sagenb. Nr. 1187 und Einl. 344. Sehr charakteristisch die Zufallsstrafe, wenn einer verurteilt wird so lang zu hängen,
Agricola
.bis
man
104 dem Übergang zum Christentum
man an
und die Kontroversen darüber fort'). Gesetzesvorschriften und Gerichtsurteile bestanden nunmehr ausdrücklich darauf, der Gehängte müsse sein Leben verlieren*), und setzten
sich
bis
die
in
das Sprichwort verkehrte
sich
fing
sein Gegenteil:
in
Recht nicht ausgestanden')".
sein
dies zu bezweifeln,
Neuzeit
„Solang der Dieb nicht tot
kommt
Jetzt also
hat er
ist,
daß einer zweimal
es allerdings vor,
Lieber sorgte man jedoch gegen das Herabfallen des Gehenkten vor, indem man ihn mit Ketten am First befestigte'). So frühzeitig dies aber auch aufkam und soweit sich der Brauch auch verbreitete^), die Kette hat doch in der Volksanschauung
gehängt wird*).
vom Galgen gethan hätte' (London 1651), Theatr. Europ. VII 146. Vgl. auch Wilda Strafr. Hingegen hatte es mit Zufallsstrafe nichts mehr zu schaffen, wenn irgendwo die Sitte bestanden haben sollte den Verbrecher so aufzuhängen, daß der Tod nicht sofort erfolgte' (Brunner Rechtsgesch. 10 Schritte
—
501.
,
12
Frederiks
247,
S.
»)
ner
I
Strafr. 385).
Brunner
H.
Nr. 472
— 44,
nova II qu. 38 §§ 32 munibus (Jenae 1680) R.
XVI 340 — 350;
J.
c. ult.,
70
1
V
612
(Praes. D. G. A.
H. Cocceji Exercit.
(c. 6),
(a.
114
RR. suspendatur
1311), 761
(a.
tant que mort
ita
Kohler-Azzi Das Florentiner 613—640, 654, Görzer Statutb.
f.,
soit
65b, 211b, 212a,
et
Disp. de furibus a poena laquei im-
— 107,
dazu auch
il
quod (penitus) moriatur
Ficker Forschgg.
(c. 19),
137
(c.
28),
Abegg
(her.
v.
Gnirs)
S.
(c. 92),
A.
in Zschr.
f.
deut.
cum mortis eventu): Heusler RQu. des
177
f.
18, 43, 46, 50,
(c.
129, a. 1441),
57, 62,
Pertile
82 (also das er daran sterb).
Nedonchel
fusse mort,
(susp.
S. 196,
I
165
Strafr. des 14. Jahrh.
[Boutiller Somme
estrangle,
Nedonchel
Struve)
(1722) 102
1312), J.
HI 136
a. 1450),
(c. 8,
Döpler Schauplatz II 247 f., E. BüchGuazzini a. a. 0., B. Carpzov. Pract.
2,
1566 im Liber Capituli Bergensis 121.
v.
sprechend französ. Bestimngg.: pendu tant que
fol.
II
bei
versch. Stellen
Storia
Münch
Chr.
italien.
Mon. Germ. Const. IV 623 Cant. Tessin
Strafrecht S. 60 N.
alt.
ein norwegischer Fall
Formelhaft in
2)
Zum
a. a. 0.,
1687 Wexford) und wegen der Kontroverse:
(a.
192, 203, 243, 253, 255 u.
Ents. o.,
Le grand coustumier general (Par. 1537) Unter Berufung auf diese Formel J. Clarus
rur. in]
231, 237, 247, 251, 252 usw.
Pendre bien et bei: Bateson Bor. Cust. I 35 (c. 1300). Vgl. rec. lib. V (Ven. 1587) fol. 234b. auch den Fall bei Meister Johann Dietz (her. v. E. Consentius 1915) 186 (g. 1700). S. auch Pfalz. Zur Förderung des Todes ein MalefizO. v. 1552 tit. 70, Cod. jur. bavar. crim. v. 1751 II c. X § 18. Sent.
—
Hieb auf den Kopf des Gehängten, Theatr. Europ. VII 46 ^)
Graf und Dietherr
*)
Älteste
SS. Merov. IV 155,
Contin.
1681
Deut. Rechtssprichw.
Belege: Gregor.
S. 91,
V.
s.
Eligii
1
Turon. De 31.
Theatr. Europ. XIII 245.
—
1651 zu Oxford).
341 Nr. 353.
Martini 111 53, V. Walarici 12 (in Mon. Germ. London und Dublin a. 1681, 1687 Relat. bist. vem. Bei Caesarius Heisterb. Dial. VI 24 hat der zum
virt.
Fälle aus
S.
(a.
s.
zweiten Male Gehängte inzwischen einen neuen Diebstahl begangen. '-)
art.
94 §
Döpler Schauplatz 10.
II
249 nebst
Fortunatus (Augsp. 1509)
I
fol.
38. Einl. 325. J.
D
I.
H.
Rother
Anh. 540b, 553c.
S.
Wrede 385. Grimm Deut.
bei
auch
—
CC. Theres.
Sagen Nr. 570.
Gregor. Turon. VI 8: quoadusque disrupto obice cum catenis terrae restitueretur adpensus. Brünner Schöffenb. c. 552 (S. 241): patibulo ... in quo S. catenis pependit. Weist. II 241 (c. a. 1477): mit der Ketten oder mit dem Strang. Ebenso Bamberg. HalsgerO. art. 219 (= CCC. art. 192) und Zenten Urteilsformeln (mit Strang und Ketten) des 18. Jahrh. z. B. in Urgicht u. Peinl. Urth. ü. I 791, 1346. J. A. Wittmann Onolzb. 1754, ü. H. M. Treu ebenda 1756. ü. A. Chr. Glaubrecht ebenda 1761, ü. M. Jacob ebenda 1762, ü. J. Geiger ebenda 1764, ü. H. G. Eichleiter Schwabach 1762, ü. Ad. Sinske ebenda 1766, ü. G. M. Köhnlein Uffenheim 1764, ü. M. Heinrich ebenda 1765, Actenmäß. Relat. v. d. beyden Schloßdieben ... Berlin 1720 S. 126, 134. S. ferner Henderson Verbr. 19, Cannaert Bydragen 328 (a. 1548), Kriegk Bürgerthum 225, 226. Relat. bist. sem. vem. Contin. 1680 S. 91 (an Ketten auffgehenckt, Edinburg 1679), H. Sauval Hist. ... de Paris II (1724) 585 (Galgen v. Montfaucon), Fortunatus (Deut. Volksbb. her. v. P. Jerusalem) S. 182, Grimm Deut. Sagen Nr. 570 und Anh. 47, 69, 82, 223, 254, 257, '')
276,
277,
281,
286, 293, 295, 303, 307, 816, 344, 354, 869, 889, 538a, 557, 558, 664, 568, 629.
gegen 582 sowie
C. C. Theres. Beil. 6 § 10.
Vgl. da-
105 den Strick nicht
wie dieser einen Platz im Sprichwort gefunden').
ersetzt, nicht
Im
spät-
und Haken am Galgen sogar Reservate der Inhaber höchster Gerichtsbarkeit-). Auch wenn eine Mindesthöhe für das Hängen vorgeschrieben wurde, wie z. B. in Ost. Weist. IX 150 „vierzehn Daumellen hoch von der Erde", scheint die Absicht darauf gegangen zu sein, die Rettung zu verhindern. mittelalterlichen Flandern
Kette
blieben
Zu den merkwürdigsten Eigentümlichkeiten
Hunde
eines oder zweier
aus den hierüber von J.
Grimm
RA.*
dem
verurteilten Menschen.
Schon gesammelten Materialien') ergibt sich
— 263
261
II
Hängen
des alten Hängerituals gehört das
(an den Hinterbeinen) neben
nicht nur die weite Verbreitung dieses Brauches über deutsche und skandinavische Länder,
Keine Rede kann davon
sondern auch sein hohes Alter.
am
daß er gar
insbesondere
alter,
längsten gerade
genannt,
—
bung*).
Ob
doch immer nur die
dem
seit
sei.
Oft wird anstatt des
Eigenschaft erhalten.
in dieser
daß er etwa
sein,
aufgekommen
als Judenstrafe
erst
der Sage und wahrscheinlich nur
in
erst im MittelEr hat sich nur Hundes der Wolf
poetischer Übertrei-
in
Jahrh. beglaubigte deutsche Ehrenstrafe des Hundetragens
10.
symbolische Abbreviatur des Galgentodes betrachtet werden darf) so wie das Tragen
als
Wide und
der
des Strickes (oben S. 96),
kommt
Neuzeit
der
In
vereinzelt
Erwürgen („am
mag
hier dahingestellt bleiben.
anstatt des Hängens
als
man
Pfahl") vor^), während
selbständige
Art des
nur zur Milderung qualvollerer Todesstrafen, insbesondere des Verbrennens, anwandte (unten Abschn. VI und vgl. S. 29, 98 N. 4). Zur Annahme, daß wir es da etwa mit einer germanischen
Strafvollzugs das
es häufiger
Tode.sstrafe zu tun haben, fehlt jeder Grund.
S.
1)
unten Abschnitt VIII Nr. 2 und vgl. ferner Galgenstrick! in Flandern Registrum pro ballivo (oben
höchsten Gerichtsgewalt ^)
Flandr. Kechtsb.
')
S.
Beschriven
ferner
188
67),
(c.
1624
S.
oben
S.
99 N.
II
S
Laienspiegel
III
a. 1624),
Von Juden
1699
S.
la.
Straff, a.
.
.
Strafr. 385,
Stahm
vgl.
S. 16.
Sauval Strafr
... de Paris 11 591, Dortmund 251, L. Weist.
Hist.
v.
Nürnb. Kriminalr. 54, Relat. hist. sem. aut. Contin. 1699 == Theatr. Europ. XV 677), Kriegk Bürgerthum 243, .
.
.
welche sich unterstehen Leuthe aufzuwiegeln,
mit einem Hunde an der Seiten aufgehangen werden
598 und
5)
Knapp
K. Kdikt Berlin 16. XI. 1739 (dasz diejenige Advocaten .
Kette und Haken nur Zeichen der
99 N.
=
Alara. Strafr. S. 88,
93 (Celle
S.
(dem gicot viscontier gebührt nur der Gebrauch des hast). Noordewier Regtsoudh. 306, nach De Riemer 1436
Frederiks
315),
Studien 293, 354, 355,
83 (Neuß
4):
van Hai Afhandl. 225
Gravenhage D.
van's
OsenbrOggen
fs.
—
sollen),
außerdem Anh.
den Bericht aus der Bekehrungszeit Pommerns im NArch.
f.
ä.
377, 439, bi3. 583,
deut. Geschk. VI (1881) 525
(non collotenus, ut solent fures suspendi, sed ut canes aut lupi calcaneis suspensi). «)
treten'.
Nach Auch
F.
Puntschart
R.
His
in Zschr.
Strafr. d. deut.
RGeseh. Rom. Abt.
f.
MA.
1
XXIV
253
498 acheint dieser Meinung.
Hund den Wolf .verHund und Nürnberger' dem Wolf .den
soll
der
In der Sage sind
Wolf nahezu synonym, W. Mannhardt Roggenwolf* 3—11. Daß ,die noch verächtlicheren Hund substituiren' ist eine Erfindung von H. Knapp a a. 0. — Zu den bei Grimm angeführten Sagen vgl. noch Atlamyl (Sijmons) Str. 21 mit 22, Strackerjan Aberglaube II Nr. 591 b. Aufhängen von getöteten Wölfen an Eichen als Volkssitte Hy Iten-Ca vallius Wärend I 156. Diese Vermutung neben einer andern zur Auswahl bei J. Grimm RA.* II 312, eine dritte bei '']
G.
Waitz *)
VerfGesch. VI 488 N.
Relat.
hist.
2.
sem. autumn. Contin.
a.
1682
S.
93
f.
=
drosseln (Garotieren) als Strafe für Edelleute in Spanien B. St.
—
Theatr. Europ. XII 502. -- Über das Er-
Edme
Dict. de la penalitti III
s.
v.
Ga-
28 § 3 stellen das richten mit der wit als einfaches Erdro.sseln dar, Dresd. Bilderhs. des Ssp. Taf. 57 Wolfenb. Hs. bei U. Grupen Teut. Alterth. 100 und rotte.
Die Illustratoren von Sachs. Ldr.
II
=
im Gegensinn
variiert in Oldenb. Hs. fol.
Oldenb. Hs., aus wie einer der mit
Abh.
d. philos.-philol. n. d. hist. KI.
49b Nr.
dem XXXI,
3.
Strick 3.
Abb.
um
Der Erdrosselte nimmt sich den Hals fortgeführt wird.
hier, insbesond. in der
Das Ganze dürfte auf 14
106 Das Rädern.
2.
man
Die farblosesten Ausdrücke, deren
Terminologie.
MA.
bediente, waren:
„einen (hinz einem) mit
dem rade bezzern"^)
aliquem
(lat.
rota
dem rade oder
punire'))
dem
sich in Deutschland seit
richten"'), oder ,hinz einem mit ,
einen redern'*)
(mnd. räderen,
Dagegen bezeichnen die anschaulicheren, zumeist auch früher belegten Wörter und Wortverbindungen einzelne Abschnitte des Verfahrens. Der erste heißt mhd. radebrechen (mnd. radebreken, radebraken **)) oder kurzweg raden''),
rotare^),
lat.
nfr.
roer,
afr.
brechen (nd. breken ende raden^), den Form
—
»mit dem
rouer'')).
—
rompre'"), oder
fr.
rade zerbrechen" (nd. mit
d.
r.
je
nach der dabei zu beobachten-
„mit
tobreken)''),
zerstoßen
d. r.
dem
der sonst die Art des Strafvollzugs mit
subjektiver Interpretation des Archetyp-Zeichners beruhen,
Strang sehr genau kennt (Anh. 481, 491).
Lexer Wörterb.
')
Aargau
1
I
Maurer) II Bamberg Stadtrb.
L.
V.
Freyberg
v.
Kärntner LandesO.
143, Stadtrechg.
V
Sanimlg.
80
Tirolensis a. 1499
R. 147.
(=
S. 237.
76.
14,
LWeist. 587.
LXX
Fabeln
80,
v.
Weist.
Rota mit
1,
dem *)
136
') s.
s.
II
v.
332,
v.
Schwind
u.
v.
R.Quellen
Freising
Dopsch
d.
Kant.
(her.
ürkk. 177
v.
G.
Z. 10.
K. d. deut.
4
d.
IV
119,
6.
H.
oftmals.
—
einen mit
Sachs Fastn. Sp. (her. dem rad verrichten .
.
.
Dial. II
(=
Z.
Carolina 130)
Schweiz. Idiot. VI 495.
Chron.
d.
10
(a.
u.
Goetze)
1338).
u. s.
Lübben
X
Du Gange lat.
s.
Stadtr. 64.
v.
—
o.
Swsp. Ldr. 174a.
deut. Städte
Schiller
v.
A. Stölzel
139-141. 177
Dazu poena rotae, p. rotalis. supplicium rotale 6, X 36, XI 55, Brünner Schöffenb. c. 545, Iglau
(§ 22).
VI 717 (§5).
258
Brunn. Stadtr. §66. H.
(4).
Wörterb.
s.
v.
Sachs Fabeln räderen.
Iglau deut. I
Nr. 165
(9).
Verwijs- Verdam
raden.
Du Cange(-Favre)
Brünner Schöffenb.
f.
290, 111 103,
I
Dopsch Ausgew. Urkunden
u.
Bamberg. HalsGO. 261.
Weist.
f.
IV'
U. dgl. m.
(93).
rad strafen Bamb. HalsGerO. 155
Woordenb. 6)
Schwind
Staub (-Tobler)
Stadtr. 64. 5)
II
1^9
(her. v. dems.) I
MG. Const. II Nr. 284 Caesarius Heisterb.
*)
km.
Meissener Rb.
Meister Frantz Schmidt 3—77
Brandenb. Schöppenstuhlsakten '')
1338 bei
a.
395.
MA. 1832 S. 71. Regensburg Stat. bei Lübeck Taxen v. 1525 bei Hach D. lüb. Ordgg. etc. Augsb. 1506) fol. Illa. Bamberg. HalsGO. 162, 219 ÖWeist. V 677, VI 286. Zenten [ 241, V 80 § 1, VI 628 (§ 34).
1473 im
v.
(§ 5).
(Gesatz u.
Carolina 137, 192), 261.
1383.
Staub(-Tobler) Schweiz. Idiot. VI 481, Augsburg Stadtr. art. 30, 89. Ruprecht
rat.
v.
s.
2a
S. 273, 305,
[Boutillier
s.
v.
Rota
Somme
S.
219.
Berliner Stadtb. IV 89, 94, 95, 108, 104, 109, 112, 134,
PouUet
622, 538.
c.
Liege 499.
Dazu Rotatio
Le grand Coutumier general
rur. in]
bei
Du Gange
etc. (Par. 1537) fol.
s.
v.
212a Littre
Dict.
vv. rouer Nr. 2, roue Nr. 2.
8) J. Grimm RA.* II 265. Grimm[-Heyne] Wörterb. s. v. radbrecben 1, 2. Müller[-Zarncke] Mhd. Wörterb. s. v. radebrechen 4. Staub-Tobler a. a. 0. V 336 f Schiller-Lübben a. a. 0. und Verwijs- Verdam a. a. 0. s. v. radebraken. A. Schultz Höf. Leben II 178 N. 2. Kluge Rotwälsch 7. RQu. d. Kant. Aargau I 2a S. 43. Augsb. Stadtb. art. 30, 38. Altprager R. (bei Rössler Ü. d. Bedeutg. usw. S. XXVll) 134, 135. Schemnitz Stadtr. e. 19. 21 (in Wiener .lahrbb d. Lit. (IV Anzbl. 10). Ruprecht V. Freising (her. v. G. L. v. Maurer) 11 14, 17, 20. Regensburg Stadtr. B (bei v. Freyberg Sammig. V) S. 55. Salzwedel Stadtr. § 61 (bei Gengier Stadtrr. 404). Meissener Rb. IV 13. Glogauer
Rechtsb. (her.
IV
Stadtb.
4,
v.
(raeybraecken).
Städte
XXVI
I
ÖWeist.
V
11
544
(7),
71, 317, 323,
Blume v. Magdeb. II 5 c. 2. Harster Strafr. 70, 71. Berliner Groningen Stadtr. (1425) art. 133. Cannaert Bydragen 301 519 (4). Ottokars Reimchron. v. 13803. Chroniken d. deut.
538.
Ofener Rechtsb. 269.
305, 390,
62, 8)
Wasserschieben)
7.
V
Vlll 127, 138,
IX 818,
X
137, 167,
XIX
68, 183, 306, 399, 436, 582,
137, 161.
Reinaert (bei
J.
Grimm
''j
Littre
s.
v.
Rompre
11)
Walther
v.
d.
Reinh. Fuchs) 531.
5.
Vogelw.
(her.
v.
H. Paul) Nr. 79
v. 39.
Schiller-Lübben Wörterb.
s. v.
rat.
107 (stoßen)"'), oder ,uf d.
(=
stit'ghla
zerbrechen"'), an. „brjota
r.
i
mit der Stange zerschlagen)*) entspricht.
dem sachlich das ostnord. Auf den zweiten Abschnitt bezog
hjöli"'),
wenn man sagte „äufs rad setzen" (nd. uppet rad setten, fries. up en fial setta, opa en reth setta)^), „aufs r. legen" ^) (dän. legge paa staegle og hiuP)), „aufs r. stoßen" (nd. uppen rad stoten)*), lat. in rota mittere^) (afrz. mettre en roe, mettre sur roe*°)), es sich,
span. enrodar**)),
(afrz. enroer,
inrotare*')
gebrauch konnten jedoch
alle diese
Im
rota punire*').
in
Sprach-
okkasionellen
Ausdrücke unter dem Gesichtspunkt der pars pro toto
Räderns überhaupt bezeichnen.
die Strafe des
Das Verfahren gliederte sich, wie vorhin angedeutet, in zwei Hauptabschnitte. Der erste, worauf sich die „pessima cruciatus" der L. Salica (Hesseis S. 406) und vielauch das „tormentis interficere" der L. Frisionum (oben
leicht
erscheint
zwei Formen von ungleichem
in
Weist.
1)
Meurers
Th.
226.
II
ebenda
134,
Stadtr. 11
App.
1279 bei
a.
103,
Riga
XIV
Observ. App.
1270 ebenda
App.
III
das
weiter
Theatr. Kurop.
Pufendorf a.
und
ältere
Relat. hist. Cont. IßOO S. 74.
eneme rade, Stade Bremen Ord. 102 ebenda
sine lede to stoten mit Stat.
S. 25)'*) bezieht,
Die
Alter.
I
Brechen verbreitete
(1712) 731.
—
226 (= Verden
270).
einen stozen
Ofener Recbtsb. 268. 2)
Müller-Zarncke
^)
briöta
Thorsen)
(her. V.
) s. V.
=
Von
stseghl
Corp. jur. Sviogot.
voraus
(so
s.
4. c.
118 (Fornmanna Sögur XI 372).
brütiu
i
hiul:
Eriks
Sicll.
Lov
15.
II
Grundtvig
dän. stegle steyle:
stegle.
Rat
v.
s.
Knytlinga
hjöli:
i
II
s.
=
Pfahl, Stock.
v.
soll
auch Schlyter
s.
=
st.
v.
Folkeviser
Nach
C. J.
Nr. 151
III
Schlyter
rota contundere sein.
SöderwaU
Ordb.
s.
v.
A
Gloss.
15 g.
v.
(= B
0.
Kaikar Ordbog
und
Gloss. in .seinem
15),
stseghla
=
Aber diese Deutung setzt stseghl rota und Kaikar a. a. 0.), was unbegründet.
stäghl
N. 6. Man könnte sich versucht fühlen staghla mit Rücksicht auf und den dän. Ausdruck bei N. 7 = ,auf den Pfahl erhöhen" zu nicht der Ausdruck dönia undir staeghl (unten S. 109 N. 11) dagegen nehmen (so J. spräche. In jüngerer Zeit hat allerdings stsegla diese Bedeutung angenommen, so z. B. in Förarbetena tili Sveriges Rikes Lag (her. v. W. Sjögren) V 294: warde lefwandes räbrakad och sedan steglas. ^) J. Grimm RA.* II 266. Lexer s. v. rat. Müller-Zarncke s. v. rat 4. Staub-Tobler VI 482. Schiller-Lübben s. v. rat. v. Richthofen Altfries. Wörterb. s. vv. fial 2, reth. Het Fivelingoer Landregt (her. v. M. de Haan Hettema) S. 120. Groninger Stadtr. (ca. 1425) art. 135. Weist. IV 344 (§ 10), 806 (§ 7). H. Loersch Ingelh. Oberhof 495. Wurster Landr. bei Pufendorf Observ. III App. 123. Kothing R.Quellen d. Kant. Schwyz 50, 56. RQu. d. Kant. Bern I 1 S. 48, d. Kant. Argau I 2b S. 132, 222. Gamla eller Eriks Krönikan (her. v. G. E. Klemming) 4372 (them satte man alla H eth radh). Meister Frantz Schmidt 4, 9, 12, 19 u. s. o. «J Staub-Tobler IV 482. ') Christ. V. Danske Lov VI c. 4 art. 1. Grundtvig Folkeviser III Nr. 154 C 54. J. Grimm S.
darüber unten
norweg.
RA.* in
II
.stegla
259,
S.
109 N.
S. 111
11,
Aaaen s. Grimm), wenn (Ivar
wo aber
Grundtvig
a. a.
die Zitate aus
0.
III
')
Grimm-Heyne
9)
Cap.
II
v.)
152
E
Danske Viser am unrechten Ort stehen.
Wörterb.
s.
v.
ad L. Sal. (Geffken) 2
MG.
Heisterb. Dial. XI 54,
S.
auch sette paa steyler
26.
Script.
Rad
(=
XXIII 579
40.
Schiller-Lübben a.a.O.
L. Sal. her. Z.
v.
Hesseis
S. 406).
in rota
ponere Caesarius
12.
44 Godefroy Dict. s. v. Roe 1. v. Daniels Rechtsdenkm. I 486 Z. 33 488 Z. 15. [BouSomme rurale in] Le grand coustumier general (Par. 1537) fol. 65b. Cannaert Bydragen 7. ") Du Gange s. v. Rota (Inrotare). '^) Godefroy Dict. s. v. Enroer 1. — Dicc. de la lengua Gast. s. v. Enrodar.
»0)
f.,
f.,
tillier
")
MG.
'*)
Die L.
gleichsteht.
Const.
II
Nr. 280 §
9,
284 §
9.
Tötung des Herrn bestraft wissen, einen Tatbestand, der dem Mord Die gewöhnliche Mordstrafe ist im fries. MA. das Rad. Fris.
will
so
die
14*
108 daß dem ausgestreckt liegenden Missetäter mit dem auf seine Gliedmaßen Der 458, 608—633 oftmals)'). herabgestoßenen Rad diese zerbrochen wurden (Anh. 381 bestand darin,
—
war dabei der Regel nach entkleidet. Erst in der neueren Zeit kam es zuman ihm das Hemd oder andere Kleidungsstücke beließ (Anh. 400, 409a, b,
Verurteilte
weilen vor, daß
455, 458, 603, 604a, 615, 617c, 623, 630,
Noch
628, 632).
man
seltener bedeckte
dann 408, 435, 439c, 449, 486, 602, 621,
geschoren wurde, läßt sich wenigstens einmal belegen (Anh. 601).
Lage
sparinten
409— 409b,
werden
auf dem Bauch
sollte-),
pflegte
fördern,
man
er
am Kopf
ihn in der ausge-
ihn an den Hand- und Fußgelenken an (Anh. 381. 433a, 438—444, 446, 453, 610—612, 614—616,
dem Rücken,
(so
nur,
wenn auch
Anh. 612, 618, 621).
Armen und Beinen
den
von
Brechein)
Krippen,
Kranimen,
(sog.
er auf
Gewöhnlich lag
455, 618).
Um
ihn nicht durch Gehilfen des Henkers an Stricken zerren ließ (Anh. 433,
wenn man
628, 629),
man
festzuhalten, pflöckte
387, 389, 393, 406a, 408,
Daß
(Anh. 400, 456).
sein Gesicht
die Wirbelsäule
Um
die
gebrochen
Stoßwirkung zu be-
Holzrollen oder Hölzer mit scharfen Kanten
Durchschnitt
dreieckigem
meist
unterzulegen
(Anh. 366a, 381, 387, 389, 393, 395, 400, 406a, 408, 430, 433a, 434, 439c, 443, 446. 458, 458a, 606, 609—612, 614, 616, 617, 618a. b, 621, 629, 632, 632b, auch 393) oder spannte den Vemrteilten über einem Brett^j oder einem Holzrost (Anh. 356) oder einem Quer- oder Räderkreuz, der „Breche" (Anh. 452 Nr. 2—4, 630)*), seltener über
man
einem Rad (Anh. 452 Nr. 8) oder über einer Grube ^) aus. Das Rad selbst ist in der Regel als Wagenrad^) gedacht, demgemäß wuchtig genug (nach Anh. 433a 40 Pfund schwer), meist von halber Mannslänge des Durchmessers und zuweilen (Anh. 393, 395, 444)
sogar nahezu
In der Neuzeit
von ganzer Mannsiänge.
versah
man
am Kranz noch
es
mit einem eisernen Vorstoß (Anh. 361, 367, 433a, 618a, 629, 632b) oder man schmiedete Dagegen war, wie es scheint, im Altertum die Zahl der Speichen es gar aus Eisen''). Denn noch mittelalterliche Quellen bestehen bald auf einem zwölf-. nicht gleichgültig.
Grimm
J.
1)
Norimb.
c.
RA.^
Döpler
14.
11
265
f.
Schauplatz
II
Du Gange s. vv. Rota 1, Crurifragium. 321 f. Osenbiüggen Alam. Strafr. S. 89,
Konr. Celtes De Studien 291.
orig.
Hamburg.
Dreyer Antiqu. Anmerkgg. 46. Ofener R. bei Kovachich Schultz Höf. Leben'^ II 178 N. 2. H. Knapp Nürnb. Kriminale 65. CC. Theres. Beil. 5 §7. Ältester Beleg Gregor. Turon. VI 35 (a. 584). 2) Beispiele: Math. Neuenburg. Chron. c. 26 (bei Böhmer Fontes IV 179), Weist. II 880, S. auch Einl. 330. — Über regbreka (?) s. unten 114 f. — Nach J. H. Rother J. Grimm RA.* II 266. bei Wrede 386 beginnt das Radbrechen regelmäfsig mit dem Brechen des Genicks. Stadtr.
a.
1270 XII
Lübeck. Urteil bei
7.
Cod. authent. jur. tavern.
Osenbrüggen
3j
c.
A.
71.
Alam.
Strafr. S. 89.
Stöber
Alsatia 1851 S. 42.
) So namentlich in Gent, 17. Jahrb., Theatr. Europ. IX 1481, Xb 180, XI 1453, in Amsterdam nach Urteil v. 1673 bei C. Commelin Beschryvinge van Amsterdam 1191, aber auch in Süddeutschi., [1718] geschöpfft (Wien 1718), P.einl. Urteil Lersner Chron. I 495 (a. 1570), Urthel So ü. L. Grillo .
über
.
.
.
5)
P.
Vogel
.
.
.
.
.
1787 [Altdorf].
Meißener Rechtsb. IV 13
dist.
2.
Brunn. Schöffenb.
c.
530
g. E.
Weist.
II
380
(ein
kule falgen
lang und weit). 8)
Weist.
II
Osenbrüggen 380
(ein
Studien 201.
halbe karre).
—
Kovachich
Cod.
authent. jur.
In neuerer Zeit bediente
man
sich
c. 80 (Ofener R.). Rades ohne Büchse
tavernicalis öfter eines
so daß man hinterher beim zweiten Abschnitt des Verfahrens ein anderes Rad nötig hatte, Anh. 367, 368. Döpler Schaupl. II 322.
(Nabe),
')
Müller-Zarncke Wörterb.
s.
v.
Rat
4.
109 bald auf einem zehn-, bald auf einem neunspeichigen Rad*).
Daß
ganz verschiedene Zahlen-). nicht nachweisen.
die Zahl der Stöfse
Kam
läßt
sich 3, 7,
Mehrmalige Stöße auf dasselbe Glied waren
der Nachrichter mit nur dreien aus,
Aber
den Tod des Gerichteten herbeigeführt.
es
Gnade, wenn dieser Erfolg eintrat*),
als eine
wäre,
In jungen Nachrichten zeigt sich ein starker Wechsel der Zahlen:
20, 22, 25, 28, 31, 32, 40').
9,
lässig*).
Die Bilder freilich ergeben
begrenzt gewesen
solchen Gnadenstoß
(
—
hatte
so
kam
er
dem
mit
zu-
schon
Es galt vielmehr
nicht hierauf an.
und zuweilen haben Gerichtsurteile*) einen
—)
Baiern auch Herz- oder Gesellenstoß genannt")
in
also
dritten
ausdrücklich
Die Praxis zwischen 1500 und 1800 benützte diese verschiedenen Möglichkeiten
verboten.
zu Abstufungen in der Schwere der Strafe, wie sie denn bekanntlich auch den Unterschied
dem Radbrechen ,von obenherab" und ,von untenhinauf" verwertet hat*). Die jüngere Form des Brechens hat sich durch schrittweises Vereinfachen aus der Zunächst bedient man sich zwar noch des Rades, aber bisher beschriebenen entwickelt. nur um den Missetäter darüber zu binden, wobei es sich in wagrechter Lage betindeii mußte (eine Singularität in Anh. 632 c). Das Brechen selbst bewirkte man durch Schläge zwischen
eines Stockes
mittels
schrieben'").
Aber schon
viel
542
I
S.
18 Speichen Anh. 625.
2)
389, 395, 409, 424a, 433a, 434, 7 Sp. Anh. 456, 618b, 621. 601, 607, 614, 632d.
—
—
—
Rat
v.
Contin. 1616
—
S.
So
')
Osenbrüggen
Formular
(bei
—
bringet.
Seb. N.
z.
8.
Während 1.
«)
Z.
')
G.
e.
[München
a.
1786],
-
In Weist.
II
1
50.
—
Sp. Anh. 381,
8 Sp. Anh. 323,
b,
626,
b,
629,
3.')3,
630,
439c, 446, 452
(8),
381. 387,
632b.
--
590, 591,
Deut. Leben 32.
Lersner Chron.
deut. Kulturgesch. 1867 S. 712.
f.
495.
I
Th. Menrere Relat.
55.
.
.
.
mit
Anh. 628. bis9 ern
als lang,
S.
vom
dagegen üamberfj. leben zu
dem
tode
Eur. IX 532, Wohlverdientes Todesurt. des
Anh. 462 (2—4), 618.
XIV
Küpfferle Gnaden Prozeß II
Schultz
A.
dem rade Radbrechens Erdrosseln Theatr. helfen
B. Theatr. Europ. XII 780.
Schmeller Wörterb. *)
des
- 10
Sp. Anh. 367.
Theatr. Euro)). VII 149, XI 1453.
Studien 291.
S. 136) § 30:
RA.'*
1094 (Mainz 1657).
B. Theatr. Europ. VII
Zoepfl
(irinnn
4 Sp. Anh. 633.
S. XIII 40.
XU 125, 126, 265. Zschr. 85. Knapp Nürnb KrimR.
*)
11
6 Sp. Anh. 39, 231, 273, 369, 400a, 409a,
Theatr. Europ. VI 1023, bist.
—
368, 403.
Stil,
9 Sp. Anh. 390, 400, 414a, 620.
5 Sp.? Anh. 632.
.1.
in
4.
452 i2-4), 458, 458a, 606, 615, 617a,
441,
eines
Dänemark '') und
mit 6 Felgen und 12 Speichen).
(H.
N.
Anh.
12 Sp.
auch
oder
einem friesischen Rechtsbucli des 15. Jalirh. be-
in
S. 111
—
Meister Frantz Schmidt
3)
s.
übrigens auch unten
393, 408, 438, 606, 611, 618ii, 628.
oder einer Keule
früher bestand das gleiche Verfahren in
Schiller-Lübben Wöiterb.
')
aschw. stseghl)
stipe,
stil,
So wird der Vorgang
Axthelms*).
Weist.
(fries.
.
.
729. .
über
.
.
.
Thomas Hansen (München
1664)
S.
14,
19,
23.
259.
380 (Cröv)
ist
die Reihenfolge, in der die Leibesglieder daran
kommen,
stets diese
zuerst die Beine, dann die Arme, zuletzt der Rücken.
Anh. 403 (Köln), 444a (Thorn), 426, 441. 619, 632a, c (Frankreich), 462, 453 Kopenhagen). Securis (Axthelm) zuerst a. 1226 Caesarius V. s. Engelberti bei .L
'*)
625
Fontes
II
'")
N.
1).
(7
—
(2
Lissabon),
Boehmer
328.
Jurisjjrudentia Frisica her.
Dazu His '*)
F.
Strafr.
S. oVjen S.
v.
M. Hettema
11
S.
182 (auch bei
v.
Richthofen
Fries.
RQuellen 424
196.
107 bei N. 4 und Anh. 625.
Dem
fries.
stil
entspricht md. steyl,
stile,
aschw.
stieglil,
Fritzner s. vv. Auch Falk stagl, staglfestr und vgl. ebenda steyla, ferner oben S 90 N. 13 sowie unten S. 111 N. 6. u. Torp Etymol. Wörterb. s. v. Stegle und Kaikar Ordb. s. v. steile gehen von dieser Bedeutung aus. Dann bleibt es aber unverständlich, wie sie einen Bedeutungswandel von Pfahl' zu ,Rad' annehmen dän. steile,
wnord. staghl.
Die Bedeutung
ist
stets
,
Pfahl',
.Stock'.
S.
die Belege bei
,
110 Aus Deutschland
Innerdeutschland*).
zu
scheint es in die romanischen Länder eingedrungen
Form
Dafs es sich aus der zuvor geschilderten
sein-).
„scharf
darauf deutet das Prädikat Altertümlich
ist in
des Kadbrechens entwickelt hat,
(skerp), welches ein friesischer
Text dem Rad
erteilt^).
Friesland auch, daß der Stock jellern", also nur von Holz sein muß*).
man das Rad durch das oben erwähnte Querkreuz*), da man nicht mehr einsah, warum zum Brechen gerade ein Rad nötig sei, oder man spannte den Und anderseits ersetzte man den hölzernen Verurteilten auf dem platten Boden aus*"). Stock durch einen eisernen'). Aufs Töten kam es auch bei diesem Richten, wenigstens Nach friesischem Recht wurden nur die Arme und in seiner älteren Gestalt, nicht an. Im
weiteren Verlauf ersetzte
die
Schenkel des Verurteilten entzwei geschlagen.
Der zweite Hauptabschnitt des Verfahrens^) bestand wesentlich
darin,
daß der Körper
des armen Sünders auf das Rad^) gelegt und dieses auf die Spitze eines aufrechten Pfahles
Der ursprüngliche Ritus verlangte, daß dabei die Arme und Beine zwischen geflochten wurden"'). Daher in Schonen das Strafurteil den Missetäter Nachmals band man sie „ins Rad hinein' verurteilte (dömae man hiughl oben S. 33). was zu weiteren Varianten führte. Man ließ z. B. den Gerichteten über dem Rade fest"), gesteckt wurde. die
Radspeichen
i
können. Aschw. döma uiidir steghl (Belege bei Schlyter den Stock' (mit dem er nämlich zerschlagen werden soll) 1) Anh. 403. 2)
V
Pertile Storia
265
s.
v.)
kann
bedeuten „einen unter
also nur
.urteilen'.
29 (auf Rad zerschlagen more Germanico), 213
ii.
n.
16.
—
Ordonnance
von Franz I. v. Frankreich a. 1534 (Edicts et Ord. des Roys de Fr. Lyon 1571). Contius bei Dreyer Antiqu. Anmerk. 46. Lup. v. Wedels Beschr. seiner Reisen (her. v. M. Bär) S. 224 (Lyon a. 1580). Thonissen Ktude 431. Pitaval Causes IX (1738) 33, 37, XIll (1742) 276. Anh. 426, 619, 452 (7), 453a. 3) V. Richthofen Rechtsquellen 238 Z. 24 des 1. Textes. Wenn der 2. Text dafür skerd (schartig) Ein Versuch sie zu erklären bei van Helten bietet, so ist dies ofifensichtlich eine verderbte Lesart. Z.
Lexikologie des Altostfries. 300.
Richthofen Wörterb.
V.
*)
S.
')
Anh. 444a, 451, 452
6)
Anh. 441, 427, 451, 622.
>)
barre de fer in Frankreich, Kinl. 331,
Contin. 1699 8)
S.
S. 99,
gen. Ordonnance ")
Nach
J.
Das Querkreuz scheint an die Stelle eines vier-
0.
a. a.
684, 685,
E.
V
263
n.
16.
Buchner Das
Relat. bist.
sem.
Neueste von Gestern
vern.
Contin.
1676
II
S. 91,
Nr. 650.
autumn.
93.
auf
die
Pitaval
XV
Europ.
Theatr.
elren.
Vgl. Pertile Storia
speichigen Rades getreten zu sein.
S. ferner
v.
s.
622, 625, 627, 632a.
(7),
S.
108 bei N.
v.
1534 und
H.
Rother
1
angef. Sehr.,
Contius bei
a. a.
Wrede
385
ferner S. 107 N. 5
und
vgl.
auch die oben in N. 2
sein,
größer als das im ersten
0. f.
soll
dies ein
zweites Rad
Abschnitt gebrauchte. '")
Intextum rotae
fractis innectit,
in
ebenda VI
sublime sustulerunt, Greg. Turon. Hist. VI 19; 35.
Jüngere Belege bei
Du Gange
und
J.
—
Grimm
alias rotis ossibus con-
a.a.O.
Dazu noch: V.
Caroü § 62 (Acta SS. Mart. 1 176 rotae radiis intricatus), Visio Godescalci (bei Häberlin Analecta) Ofener Rechtsb. 268 (auf eyn rat flechten). Meißener Rb. c. 25, Prager Str. 134 (in das rat flechten). IV 13 dist. 2 (in desselben rades speyche inflechten), A. Hausier RQu. d. Tessin I 69 (Bellinzona a. 1393 in rota lignea interseratur), RQu. d. Kant. Aargau I 2a S. 43, Lüneburg Reform, bei Pufendorf Obs. IV b.
App. 765, Theatr. Europ. V 212, Stöber Alsatia 1851 II 42, C. C. Theres. Beil. 5 §§7, 8, 9, 13, 17. Anh. 376, 399c, 425, 433a, 601, 602, 604, 609, 617c, 618a,b, 625, auch 360a, 376, 833. ») Anh. insbes. 381, 385, 386, 388, 390, 437, 439, 440, 442, 446, 456, 458, 459, 606, 607, 611-614, 615a, 621, 623, 628, 632d, 1005. Vielleicht gehören auch 382, 392, 395, 409, 425 hieher. Vgl. Gal-
bertus De multro
.
.
.
Caroli
c.
77 (B. in rota superligatus),
80
(B.
rotae superinfixae alligatum) bei
111 sitzen^), band ihn etwa an einem dort angebrachten galgenartigen Gestell Der ursprüngliche Ritus, wie ihn das friesische Recht teilweise bewahrte, forderte auch ein neues Wagenrad; es durfte noch an keinen Wagen gekommen sein'). Auch mußte es in der Regel neunspeichig sein*). Ebenso forderte der ursprüngliche Ritus,
dem Rade
auf
fest^).
daß der Pfahl (mnd. baem)") neu
(fries.
Auch
sei'').
des Verfahrens
Abschnitt
schwed. sta'ghl,
steyl, stile*), dän. steil, steille^),
Reihenfolge
die
zusammensetzte,
sich
einzelnen
der
hatte
woraus dieser
Schritte,
älterer
in
oder ,Baum'
stiigil'))
Zeit
Regeln.
ihre
Sie
begann mit dem Einflechten des Gerichteten ins Rad, worauf dessen Befestigung auf dem Der Ort, wo Pfahl folgte und endlich das Aufrichten des Pfahles den Schluß machte'"). wo Richtstätte, auch der Galgen dieselbe zu regelmäßig stehen hatte war dies geschah,
3— 51,
a— 457, 458a, dann 535, 538a, 581, 590, 591, 594, 612. 620, 629, 632 d, 727, 833. 881, 1003, 1077'i)). Wenn, was selten, ein anderer Ort gestattet war, so mußte er doch außerhalb menschlicher Ansiedlung, auf einem Hügel, im freien Feld, in Friesland außerhalb des Deiches (Anh. oftmals
Nr.
in
68—77, 88—98, 104—141, 154-343 g, 393
Pirenne Hist. du meurtre de Charles Enikel Weltchron. 23308, Sauval Bist.
H.
(1509)
fol.
Theatr. Europ.
111 b,
Anh.
1)
V.
y
.
Wal ther
1891,
de Paris
.
,
417, Job.
v.
Butzbach Wanderbüchlein
III
Bluntschli
Staats- u. RGesch.
Zfirich^
v.
702 (hiernach stets wegen Diebstahls oder Raub), 694.
hist.
Contin. 1610
bei
Wrede
174, in
I
Köln
a.
109 N.
10).
1226 nach
müssen beide Räder
385
Voj^'el w. (her. 1328),
(a.
N.
H. Paul) 79(39).
v.
Tengler
Laienspiesel
(s.
S.
S. auch H. Sachs Fastn. Sp. (her. Lersner Chron. II 6',)7, 497 (Knt1
lat,
v.
III
Buchner
E.
A
Nr. 152
19
(^ B
I.ersner Chrun.
Stöber a.a.O.
a. a.
Nr. 23b.
II
A
IV
2(i3
495,
II
(;85,
I
22),
Th.
42.
0.
Meureri
20.
697,
Relat.
Anh. 618, 436a, auch 400a, 618a. Eine rota plaustri auch in Flandern a. 1137. V. b. Caroli
C. C. Theres. Beil. 5 § 9.
S. 85.
Jurisprud. Frisica (oben S
')
9,
417 N. 147.
I
700,
Acta SS. Mart.
c. .s.
ferner oben S. 107
brauchte nach jüngerer
530.
dem Rad .sitzend 1570). Le.xer Wörterb. (»aufs Rad setzen'), Grundtvig FolUeviser
hauptete, Leib auf
in
v. d.
11724) 514
II
20a, 390, 393a, 899b, 403, 414, 415, 439, 441, 605.
7,
Goetze) Nr. 4
*)
X
Bon
le
am nämlichen Ort
Nicht
also auf dessen Nordseite liegen").
und
P;inl.
Caesarius
108 N.
neu
6)
332.
V.
s.
Kngelberti a
a.
0.
—
Nach
J.
H,
Rother
sein.
) V. Richthofen Rechtsquellen 30 (13), 31 (17i, 80 (N. 5), 239 (18). Zehnspeichig ist das Ifad nach ein paar Texten 30 (13), 171 (16). '^) Weist. III 768, VI 628 (§ 34), II 378, 380, 427, 507. Wasserschieben Deut. Rechti«iuellen 200, 262. ') Oben S. 107 N. 7. Beweisend für die Bedeutung von dän. steil sind Grundtvig Folkeviser III A A
Nr. 149 Nr. 203
34:
band
saa
hinl
saa
h. S.
paa steyle och
III
bleflt
Nr. 118
niing)
V.
hiul.
B 4 (= C
Uplands
')
di
steiller
op stände (= D
y lader en steggle paa marken han do, Nr. 162 A 19, IV Nr. 203
23, 24:
L.
4),
8),
stal.
A
26,
B 8: band sae then ste.yll op stände (— C 8), Dazu auch noch III Nr. 118 (27): paa steile och 27 (oben N. 1). B 23 (unten N. 9), 24: nu ligger Bedeutung der Redensart klu'de en steil a. a. 0.
Daraus ergibt sich auch die Nr. 161 B in Kehrreim, A 14 (= B
Mb. 13 §
1:
up a
stieghl, 31
14),
pr.: a sta^gl.
Auch
4422: pa eth stägil giordis bans endhe.
152
Nyere
A
18.
karlskiönikan (her.
eller
die IUI stägill bei
Söderwall Ordb
s.
v. v.
Klemstäghl
sind Pftihle ")
bertus ')
Jurisprud. Fris. (oben S. 109 N.
10).
Dazu
vgl.
Anh. 385 und V.
Pirenne a. a. 0.) c. 77, 80 (malus), 84 (patibulum). Grundtvig Folkeviser IV Nr. 203 A 24: thi satte hanom paa
b.
Caroli a. a. 0. (arbor!), Gal-
(bei
de steggier ny,
B
23: dy lagde
H. S. paa siegle ny. ">)
»')
R
bei
Anh. 385, 880, 613.
Dazu
vgl.
V 568 § 3, Chron. d. deut. Städte V 71, 317, Cannaert Bydragen 301, Ofener Cod. authent. jur. tavern. c. 71, Theatr. Europ. XII 781, Relat. hist. sem. vorn.
Weist.
Kovachich
Contin. 1660 S. 84, autumn. Contin. 1677 S. 94, H) Anh. 2, 5, 321, 94, 617c, 618a,b.
—
Philipp! Westfäl. Landrr. Jurispr.
Fris.
(oben
S.
I
209 f
109 N. 10)
mit
v.
Richthofen
112 Rechtspraxis das Radbrechen
vor sich
gegangen zu
wiewohl
sein'),
nahe genug
es
lag,
an demselben Ort vorzunehmen, wo man das Rad auf dem Pfahl zu erhöhen gedachte*), und in der Frühzeit wird es darum wohl auch in der Regel hier sich abgespielt haben. Natürlich hatten alle jene Regeln einen anderen Charakter als die über die n»ancherlei
es
zum
Schuldigkeiten
Liefern des Rades oder des Pfahles oder
zum
Aufrichten^).
Diese sind
wie die analogen über das Herstellen des Galgens
erst in der Feodalzeit entstanden ebenso
und das Liefern des Stranges oder der Leiter. Höchstens daß man in ihnen noch insoweit einen Nachklang alter Grundsätze vernehmen kann, als sie die Mithilfe der Gemeindsmänner
zum Aufrichten
Wie
des Pfahles verlangen.
am Baum oder Galgen hängen dem Rad liegen bleiben und zwar nicht
der Gehängte
Geräderte auf
mußte, so mußte der
bleiben
etwa bloß
bis erstarb, sondern,
wie es ungezählte Bilder, aber auch schriftliche Nachrichten beweisen*),
Darum
Reste herabgefallen waren.
ist
bis seine letzten
wie der Galgen so auch das Rad ein von den Raben
Damit das Rad und seine Stütze nicht vorzeitig verwittere, faßte man es gelegentlich mit Blei ein und setzte man es anstatt auf einen Pfahl auf einen SteinAus Gnaden gestattete vielleicht die Obrigkeit den Leichnam abzunehmen und pfeiler*). zu bestatten'). Sonst mußte man es heimlich tun*). Trotz alledem konnte der Geräderte gesuchter
Ort-^).
Rechtsqu. 30
(13),
der Pfahl
überall
31 ,
(16),
80 (12
171 (17), 238
f.),
nordwärts gerichtet'
f.,
Fivelingoer Landregt (her.
(northhalde bam,
n.
tre)
heißt
v.
Hettema)
(hierüber
s.
oben
S. 132,
S.
103 N.
wo 2).
muros civitatis). Quellen z. fries. Gesch. I 44 Keutgen Urkk. 111 (Worms: vor dem äußeren Wall). Thiele Ost. Weist. VI 235 (22 ft'.). n. 3. Karlskrönikan (her. v. Klemming) 4416 (Rad auf Sudermalm bei Folkesagn II 41, 367 (steilehqj). Stockholm). S. auch E. Buchner a. a. 0. 11 23b (am Genfersee). Theatr. Europ. XI 1151 (außerhalb Waldau Vermischte Beytr. z. Gesch. d. St. Nürnberg IV (1789) 165 der St. Utrecht), XII 125 (Tatort). Chron. regia Colon,
a.
V.
112G.
Engelberti 17 (extra
s.
—
(am
,
Krüggelstein'
in
=
Rabenstein 158&I.
Jurispr. Fris.
')
Cgm. 2070c
fol.
a.
286a
a.
0.
(1585,
—
Anh. 724, G24a, 632c (auf Holzbühne
dem
auf
Flugschr. Sie bat bereits ihren
(ebenso).
Am
.Rabenstein').
Th.
Lohn (Bamb. 1776
Meurers
in
der Stadtl.
Relat.
bist.
Nürnb. Chron.
Contin. 160O
71
S.
ebenso).
Vor der Stadt: Anh. Auf einem Hügel: Anh. 604, 606, 609, 635, Kaikar Ordb. s. v. Stejlhoj. Auf dem „Rabenstein': Anh. 445, 628. Auf dem .Geriehtsplatz": Theatr. Europ. XIII 243, 245 (gewöhnlicher Richtplatz). Auf der .Gerichtstelle': Theatr. Europ. XIII 244, XIV 730. Weist. II 134, 333, 380, 427, 567, III 768, 820, V 519 (§ 4), 529 (§ 8). VI 628 (§§ 34, 35), 662 Eingehende Schilderung in Des bekerten Kirchen Räubers und Diebes Jac. Neumanns (§ 5), 717 (§ 5). 2)
Beim Galgen: Anh.
Galgenberg: Anh. 621.
438, 443, 444, 458, 459.
420, 452, 619, 630, 632, 633 (stets auf Holzbühne), 445, 610.
;')
Leben usw. (Frankf.
a.
48
0. 1720) S.
f.
Insbesondere Anh. 22, 24, 29, 32, 35, 46, 48, 96, 137, 240, 255, 390, 399, 436a, 439, 439d, 457. Dazu vgl. das amsterdamer Urteil v. 1673 bei C. Commelin Beschryv. v. Amsterdam 1191, ferner H. Sachs Fabeln (her. v. Goetze) I Nr 165 v. 8, N. Frischlin Wendeigard Akt. II sc. 3, A. Perneder «)
HalsgerO. VI 35, Ord.
v.
K. Franz
I
a.
1534 in Edicts et ord. des Roys de Fr. (Lyon 1571).
Anh. 20a, 354, 390, 457. A. Schultz Höf. Leben^ dorf Observ. IV App. 764. Wunderhorn Ulrich u. Ännchen a. 5)
6)
Caesarius
—
Heisterb. V.
s.
Engelberti
a. a.
0.
11
E.
179 N.
2.
Lüneburg. Reform, bei Pufen-
Vgl. auch die ürteilsformel S.33 bei N.
Chronica reg. Colon. Cont. IV
—
a.
1226
(ed.
5.
Waitz)
Singular auch V. b. Caroli a.a.O. Aber ein hölzernes Rad vorgeschrieben oben S. HO N. 10. boum, quo diutius servari possent insutos [die Geräderten]. V. b. Caroli a. a. 0. 358. Theatr. ') V. 8. Eligii I 31 (Mon. Germ. Scr. rar. merow. IV 687). Europ. VII 1394 (a. 1657). 8) Fei. Platter (in der Sammig. Erlebtes u. Bekenntnis I) 183. S. 259.
§ 58: coriis
113 mit dem Leben davonkommen.
Schon oben
S.
Zeit
fortleben.
109 haben wir gesehen, daß das Radkonnte er dann längere
Auf dem Rad
brechen nicht wesentlich auf seinen Tod abzielte.
daß er dort noch halbe, ja ganze Tage lang
Beispiele,
am Leben
blieb,
Die ausartende Rechtspflege des 16. Jahrb. benützte diese Möglichkeit sogar, um den Verschmachtenden noch psychisch zu quälen, indem sie ihm Speisen oder Die Populärchirurgie befaßte sich mit dem ein Geföß mit Getränk aufs Rad stellte^). Daß man nun aber Heilen der zerbrochenen und verrenkten Glieder von Geräderten'). sind beglaubigt^).
vom Rad Gekommenen wieder
einen
lebend
töten
versucht
von dem Satz, daß
werden könne.
»Wenn
scheint
hätte,
nachher
Ein angelsächsisches Gesetz aus der
Nächte
noch einmal zu an einer Spur
fehlt es nicht
wie nur einmal gehängt, so auch nur einmal aufs
man
erlebt,
zum Tod
der
alsdann
darf einer
verurteilt
,
Formeln wie
Zufallsstrafe'.
bei Verurteilungen
zum Rädern
verlassen wird*)
ist,
und er wer
mit des Bischofs Erlaubnis,
helfen
zu
Rädern wie das Hängen
Rad gelegt
Hälfte des 10. Jahrb.*) bestimmt:
1.
Wunde und Seele." Wenn man nach diesem Hilfe kommen durfte, war dieser von der
retten will
richteten
kommen
Dagegen
nicht nachweisbar.
ein an Gliedern Gelähmter*),
drei
oder sonstwie
daraufgelegt
Gesetz
am
Todesstrafe die in S.
vierten
Tag dem Ge-
frei.
Also war das
104 N. 2 gesammelten
selten vor'').
Der geschilderte zweite Hauptabschnitt des Rituals war dasjenige Stück, welches das Er galt für unentbehrlich, auch nachdem der erste bis behauptet hat'). zur Unkenntlichkeit verändert oder »aus Gnaden" durch eine andere Todesstrafe ersetzt zäheste Leben
Am
1)
V.
b.
1733)
bekanntesten der Fall des Rud.
Caroli
437, Jod
II
Relat.
a. a.
bist.
0. § 62,
Caesarius
Damhouder
üf
dem
')
Damhouder
Jod. Hier.
Dazu
S. 181.
besichtigt), 1634). •)
v.
S. 89,
Wildonie
Wart
54, a.
a.
1308.
S.
ferner
Galbertus
a.
a.
0.
c.
80,
M. Crusius Schwab. Chronik (ausgef. v. J. J. Moser 1562 App. Nr. 42—45, Theatr. Europ. XI 763, XII 126,
vem. Cent. 1676
Poet. Erzählgg. (her.
S. 92. v.
Buchner
E.
Kummer)
III
395
a. f.:
a.
0. II Nr. 23b,
vil
maneger
lac
rade, der schriens pflac.
2)
V.
Praxis rer crim.
sem. autumn. Cent. 1673
Anh. 62B, auch Herrand
^.
XI
Dial.
—
a. a.
0. Nr. 42 Anh. 390.
Bronschwig Das Buch
eine jüngere Bearbeitung dieses Holzschnittes Beispiel eines Geheilten:
Eadweard 10
bei
v. G. Klein 1911 im Bett wird vom Arzt und zwei Schülern a. 0. Taf. 9 (aus dem Druck der Chirurgia
der Chirurgia (Straßb. 1497) in Faksimile her.
ein Holzschn. ebenda S. 22, 180 (der Geräderte
Zimmer. Chron.
Liebermann
Ges.
I
III
a.
49
(Z.
24—30).
132.
limlwweo lama nach dem textus Roffensis. limlsepeo lama, li'mefieo lama sind verderbte Lesarten, die nur beweisen, daß man seit dem 12. Jahrb. den Ausdruck nicht mehr verstand, limheweo lama bedeutet eigentlich einen .durch Gliederschwächung Lahmen'. Wegen la;weo vgl. ags. und as. debilis. Die alte Übersetzung mit membris disfactus (um 1110) bringt keine Entscheidung. Daß lef ')
=
um eine Todesstrafe handelt, ergibt das forworht des Urtextes und Liebermann Ges. I 133, II 135 wollte (nach Bosworth-Toller s. vv.
es sich
einen ,an Gliedern verstümmelten Krüppel' verstehen, hält aber jetzt
III
das forisfactus des Übersetzers.
limhew, limlicweo) unter
1.
1.
91 auch die Übersetzung .durch
Gliederverstümmelung lahm' für möglich. *)
weorde
')
Ein Beispiel: Bamberger R. oben
forlseten.
Ein Übersetzer paraphrasiert S.
109 N.
:
post afflictionem suam.
5.
') Daß man anstatt das Rad auf dem Pfahl zu erhöhen, es in die See geworfen habe, wie Frederiks Strafr. 886 meint, finde ich nirgends, auch nicht in der von ihm zitierten Jurisprud. Frisica
angedeutet.
Abb.
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXI,
3.
Abb.
15
114 war wie
Es diente auch zur
B. duixhs Enthaupten*) oder durchs Erdrosseln^).
z.
wenn auf
schärfung,
— so schon
eine andere Todesstrafe erkannt wurde,
dem
seit
Straf-
14. Jahrh.
beim Enthaupten'), beim Vierteilen oder Zerhacken*). Eines Enthaupteten Körper wurde Kad gelegt, der Kopf auf einen durch die Nabe gehenden Spieß gesteckt*) oder auf
aufs
durchgehenden
den
wurden zwischen
Pfahl
Wahrscheinlich
als eine
einmal in der Neuzeit das das
man
am
zuvor
Abbreviatur des Radbrechens haben wir es aufzufassen, wenn als selbständiger Strafritus in
der Zuydersee wurde er
i.
Wir erwägen
Pfahl erdrosselt hatte*).
als
Anwendung kam
eine Abbreviatur
(s.
Abschn. VIll).
des Radbrechens
1000 über einen, dem
gegen
wenn
Missetat
zu
(---
dem Mörder 1)
S.
einem Fivelgoer Text des
in
93 N.
15. Jahrh.
Lorsch Ingelheimer Oberhof 495 203
6)
auch 12 (Nr.
S. 19 (Nr. 99), 31
(Nr. 140),
werden,
18. Jahrb.:
i.
17. u.
Lersner Chron.
(Nr.
7).
Liber Gap. Bergensis 14
117).
(c.
Man
man den Rücken).
bricht
IX 526
f.,
Europ.
III
spiele
mehr
192,
in Theatr. Eur.
V.
*\
MG.
6)
Anh.
hovet 6j
(her. i
Insbesondere gehört schwerlich
Zwar
Rechts.
liest
im Bulletin (s. oben Meister Frantz Schmidt Frauen enthauptet, bevor sie aufs Rad gelegt
1562),
XIV
95
882,
einer Coiitume 1595).
(a.
XlXb
555.
Vgl. auch unten N. 3 sowie
Bescbryv.
IX
Amsterdam
v.
Xb
530, 531, 928,
927,
1700
1694), vern. Contin.
1.
929,
V\^eist. I
940,
941,
542 (§69),
93
(=
Döpler
Theatr.
Theatr.
III 780.
1025, 943.
1021,
176, 177, 401, XII 971, XIII 245,
S.
Dgl.
Bei-
Schauplatz
II
193, 320.
Gonstit.
V.
IV 623
(Z. 29, a. 1311).
Du Gange
s.
v.
173, 209, 287, 403, 413a, 424, 433.
132,
130,
22,
90, 91, 94, 129, 3.
,man
602, 503,
Gommelin
376,
der sich
einen,
„Thene morder regbrecma' **) diesem regbreka eine Bezeichnung
hat in
Anh. 632 d. 2) Relat. bist. sem. autumn. Contin. 1694 S. 84 (Lüttich a. Europ. XV 1707 S. 674, Münster a. 1699). S. auch Anh. 632 b. 3) Aegidius de Roya a, 1328 bei Du Gange s. v. Rota I
h.
d.
bestimmt wird:
den Satz
39 (Nr. 160).
65),
Theatr. Europ.
sucht,
friesischen
Flandr. Entw. fa.
aber auch nichts anderes
hine paet him forbaerste se sweora)*).
Andere deutsche Parallelen wüßte ich nicht beizubringen '"). hieher das vermeintliche Rückenbrechen (hregbreka) des
man
ist
mißlingt,
reinigen
man
schlage ihn, daß ihm der Nacken berste" (slea
daß das Rädern von
der Neuzeit nur selten an
einem angelsächsischen Gesetz
in
dreifaches Gottesurteil
ein
von einer todeswürdigen
vergeblich
dabei,
in
Möglicherweise
gemeint,
den Niederlanden
1663 an einem Weibe vollzogen,
J.
Haus aus überhaupt an Weibern unzulässig war und auch ihnen zur
oder Zerhackten
von Rädern oder auf diese gelegt').
Genickbrechen
Zu Muyden an
vorkommt.
Die Stücke eines Gevierteilten
genagelt^).
die Speichen
137, 138, 141,
154,
159,
161,
Quarteriare.
Leere
163, 167, 232, 305a.
S.
Gommelin
a. a.
0. 937.
Kader mit Spießen im Anh. 88, auch Schiller-Lübben Wörterb.
1.
Anh. 439, 441, 446, 449, 623. Vgl. Lersner Ghron. I 503. Kopf auf dem Galgen, Wunderhorn S. 462. A. C. Bang Norske Hexeformularer (in Skrifter udg. af Vidensk. Selskabet
Griesebach)
Ghristiania 1901) Nr. 354, 362. >)
Anh. 374.
S)
Theatr. Europ. IX 1096.
•')
Sog.
das Gesetz die
Gonc. Wanetungeuse
Bestimmung
stockiense n. 980 '")
— 1013
c.
§§
1
In Bierings saga (her.
gebrochen' (brotinn
a
c.
4 §
1
bei
Liebermann
Ges.
I
230.
Der Zusammenhang, worin
bringt, ist sehr undeutlich, erhellt aber einigermaßen aus
hals\
1—6
a. a.
dem
Gonc.
Wude-
0. 216, 218.
v. Gederschiöld Fornsögur Suderlanda) S. 122(40) wird einer , am Hals Aber diese Übersetzung (g. 1300) laßt nicht erkennen, wie der Vorgang im
Original des Ritterromans dargestellt war.
") Het fivelingoer
Rechtsqu. 307
Z. 12).
.
.
.
landregt uitg. door M. de
Haan Hettema
(1841)
(=
v.
Richthofen
115 des Räderns erblickt^), wohl weil
dazu gehört habe.
Dies
ist
man annahm, daß auch
das Zerschlagen des Rückgrates
jedoch, wie wir S. 108, 110 sahen, unrichtig.
Anderseits würde
mit allem in Widerspruch
eine selbständige Strafe des Rückenbrechens
was wir
stehen,
im übrigen Deutschland das Rad sich bei regbrekma um eine falsche
sonst
über die friesische Mordstrafe erfahren, die wie
war-).
Wir werden daher annehmen müssen, daß es (= man radbricht ihn) handelt, sintemal die angeführte Hs. auch Ob ein skandinavisches Recht das Zerschlagen des Rückgrates sehr fehlerhaft ist').
Lesart für rethbrekma sonst
zu einer selbständigen Strafart entwickelt hat,
muß
mindestens sehr zweifelhaft bleiben.
Das ostnordische Recht zeigt keine Spur davon. Auf Island gab es um 1225 eine Tradition, wonach man in heidnischer Zeit an einem Opferfelsen des Thorsnesding , Menschen zerbrochen' habe, die zum Opfertod verurteilt waren*). Der Bericht läßt aber, ganz abgesehen von
Glaubwürdigkeit,
seiner
(brjota) bewirkt
Der Erzähler
Blutspuren*).
Er
worden sein solP).
deutlich
nicht
wie
erkennen,
man
fügt nur bei,
sehe
„Zerbrechen"
dieses
an dem Stein noch die
das Opfer als ein blutiges vor, was das bloße
stellte sich also
Zerbrechen des Rückgrates wesentlich nicht war.
Das Enfhauplen.
3.
Fürs erste nur die allgemeinen Bezeichnungen.
Terminologie.
Im MA. umschrieb
man, wohl im Gegensatz zum Hängen, das Enthaupten volkstümlich metaphorisch
Von
Richten mit blutiger band'').
als das
jeher bevorzugt waren jedoch genauere Bezeichnungen.
Dabei wird ihm wohl ein Al)zumal er dasselbe afmaitan auch für äjioy.üjiTfn' Aber der Grundbedeutung nach könnte ein beliebiges Abschneiden gemeint
Wulfila übersetzt
mit „haubi{) afmaitau".
djioy.efpa/.lCeiv
schlagen des Kopfes vorgeschwebt sein^ verwendet.
Begrifflich entspricht
sein*).
11
i
til
3
')
His
«)
V.
Strafr.
19G.
0. 60,
V.
Richthofen
Unters, u.
Eyrbyggia saga
(her. v. H.
1
fries.
Rüencli.
Gering)
J)eim bring stendr [lörs steinn,
Landnamabök U til
des Altostfriesischtn 184.
Fivelinsoer Landregt her.
'2'^S f.
M. de
v.
Haan Hettenia
S. 102.
19G.
*)
hafdir.
das ags. beafod ofceorfan (aceorfan, heafde beceorfan)^).
van Helteij Zur Lexikologie a. a.
ä)
blöts.
Bidrag
Stiafr.
Riohthofen
dem
en
hist.-top.
12.
c.
X
1
1
S. 23.
8: [lar ser enii
er |ieir
menn vöru
domhring
brotnir
um
|)ann er nienn väru diumdir
[oder vid),
er
Über den von der lieutigen Tradition aufgezeigten Ixnsstein
Beskivelse af Ishind
til s.
blota vöru
Kr.
Kalund
443.
I
Die Bekehrung d. norw. Staiiinies I 427, 11 197 und Vorlesungen V 39 ver.steht ohne weiteres da.s Brechen des Genickes oder Rückens. In seinen Beiträgen z. RGesch. des germ. Nordens 1 218 hatte er diese f^rklärung nur als , wahrscheinlich' gegeben. Wie Maurer auch Kr. Kalund a. a. 0. I 440, Gering a. a. O. S. 26 N. 2, II. Briinner RGesch. I^ 216, v. Schwerin ')
unter
K.
dem
Maurer
brjota,
f., Schwenn 31 und ich seibat nocli im Grundr.^ 241. Eyrbyggja s. unmittelbar hinter oliigen Worten: ok ser enn blüdslitinn ä steininum. den man jetzt als den ])örsstein der Eyrb. und Landn. zeigt, beschreiben Kr. Kalund a. a. 0.
Deut. RGesch.^ 157
—
'')
Stein,
Sigurdur Vigfusson und Brynjulfur Jönsson 1900
S. 11. ')
S.
Z. B.
aber K.
Maurer
Augsburg. Stadtr.
in .Vrbük hins
Germania X 491 f. mit art. 34 und olien
isl.
funleifaf'el.
1882 S. 104, 18'*7
Den 1
443,
S.
1:!,
in der Zschr. art.
32 vgl.
S. 87.
= .-tfoito/hij, S. Feist Wb. s. vv. Grein-Kohler Sprachsch. s. v. beceorfan. — Gleichbedeutend htiafde beneotan (= des Hauptes berauben), Grein-Köhler s. v. beneotan, — und beheafdian 'engl behead), beheafdung (engl, beheadingi, Bosworth-Toller s. vv. wnord, meita und got. bimaitan
")
Vgl.
^1
Bosworth-ToUer
Dict.
s.
=
nronhtvsiv,
bimait
vv. heafod, lieoeorfen,
15*
116
man
indessen
„enthaupten (mhd. enthoubeten,
Deutschland während des Mb. sagte:
in
enthovden,
Sachs,
onthofden, onhoofden,
nl.
unthaudia)'),
fries.
oder enköpfen (entkoppen)').
(ahd. forhoubiton, arhoubiton)^)
„verhaupten"
seltener
Anstatt
,
enthaupten" war
auch houbeten (haupten, schwäb. hopten, ns. hoveden, fries. haudia) üblich*), wogegen erst spät vorkommt*). Jenem ebenso wie „Kopf" für „Haupt' „köpfen" (köpfen, kepfen)
—
—
houbeten
entsprechend findet sich im SpätMA.
daß
ist,
Missetäter sagte man,
„enthaupten*
Die mlat. Parallele zu
afh^fda vorgezogen wurde'). so früh belegbar
dänisches hafde^),
ein
man
ist
während
altnord.
das
decapitare*),
Vom
enthaupten* für seine Übersetzung halten könnte.
,
er „verliere*
Haupt „verwirke"
(ags. heafedes polian^),
sein
dän. mistse
sitt
sein Haupt (dän. forbrydae sin hovaeth)*^) „büße* damit *^). Umschreibende Redensarten wie ,des hauptes (kopfes) kürzer machen' gehen schwerlich in sehr alte Zeit zurück. Anstatt des Hauptes nannte die
hovet*"), oder seinen Kopf*^), oder er
oder
Terminologie mindestens ebenso
Wie
den Hals.
oft
neben „enthaupten" gleichbedeutend „enthalsen*
decollare neben decapitare
(ahd. inthalsen,
steht
so
mhd. enthalsen, enthelsen.
Lexer Wörterb. und Müller-Zarncke Wörterb. s. v. enthoubeten. Fischer Schwab. Wörterb. Schiller-Lübben Wörterb. s. v. enthoveden. Verwijs-Verdam Woordenb. 8. v. onthoveden. Grimm [-Hildebrand] Wörterb. s. v. enthaupten. Weitere Beispiele: MG. Constit. II 599 ')
s.
V.
(§
45
enthaupten.
a. 1256),
RQu.
d.
Richtsteig Ldr. 32 § (her. V.
Laband)
III
Kant. Argau
9, 1
4
I
34,
c.
Ruprecht
S. 10,
37 § 7 von Text
Freising her.
v.
Lüb. R. (her.
II,
Magdeburger Fragen
7 d.
III
2,
Stadtr. 44, 45, Iglau. Stadtr. 55, 59, 62, 81, Schlettstadt. Rechtsbr.
Enikel Weltchron. U.
Tengler
306,
Laienspiegel (1509)
Tatian her.
2)
XXVI
v.
fol.
Sievers^
S.
XXVIII y
1402 §
Quellensammlung Illlb das haupt abnemen.
Illa,
104
v.
Mone
293,
106
(34),
G. L.
v.
Maurer
1
(bei
Gengier
Fürstenb. 3964, Chron. der deut
17019, 23001, 23304, 23307, 24707,
222, 256, 260, 261, 284,
v.
S.
294 N. 23,
Hach) S. 250 N. 12, System. Schöffenr. Michelsen RDenkm. 210, 427, Brunn.
v.
Stadtrr. 415),
X
216,
—
Bei
Städte
II 33, 34, 39, 40, 50.
(18).
Dieffenbach Gloss. 167b. Schmeller Wörterb. I 1274. *) Lexer s. v. houbeten. Müller-Zarncke s. v. Staub-Tobler II 1500 (hopten). Fischer Schwab. Wörterb. s. v. houbete. Augsburg. Stadtb. (her. v. Chr. Meyer) S. 69, 108. Swsp. (her. v. Wackernagel) I 146 var. 34. Richtsteig Ldr. 32 §9, 35 § 7 (hoveden). v. Richthofen Wörterb. 3)
s.
v.
havedia.
Grimm [-Heyne]
5)
B
Regensb. Stadtr. deut. Städte
X
bei
V
Wörterb.
162, 214, 222, 260, 297, 311,
160,
abköpfen (afkoppen): Deut. Rechtswörterb. ^) Kaikar Ordbog. s. v. ')
Fritzner Ordbog
8)
Du Gange
Constit. II 575 (38)
decapiter im
MA.
s.
Gloss.
und
s.
v.
11.
XI
706,
XIX
183, 582,
XXVI
XXVII
62, 137,
104.
4).
d.
—
v.
s.
Thesaurus
oft capite punire;
coper
oft coper la teste,
Eadgar IV
55.
afhöfda.
v.
trancher la teste ebenda 334, 335 9)
Ldr. 32 § 9 (bei Homeyer S. 209 N. Weist. III 2^8 (§26), IV 544 (§7). Chron.
Richtsteig
1773.
Freyberg Sammig. V
v.
f.,
1.
—
lat.
s.
v.
decapito.
—
Dafür capite privare
—
capite truncare Brünner Schöffenb. 530.
le kief
Nedonchel
161
171, 173, 186, 219
z.
B.
MG.
Franz. neben
und noch
öfter
339 usw.
Prager Rb. 91.
Rezeß v. 1587 3, 17, 20 (bei Rosenvinge Sämling V 485, 486, 489, 490). Das haupt verliren im Ofener Rechtsb. 279, 286, 291. Caput perdere im FrankCaput amittere Berner furter Stadtrechts-Weistuni a. 1297 §7 (bei Thomas Oberhof zu Frankf. 218). Handf. 32 (bei Keutgen Ausgew. ürkk. I 130). 10)
c.
8
AUgem.
(a. a.
0.
IV
Stadtr.
178).
1,
—
Weist.
12)
IIl 272 l§ 10). Ribe Stadtr. 23 (36, bei
'ä)
Ost. Weist.
11)
Haimburg. Rbr.
v.
IX 772
1244,
—
(19).
Rosenvinge
a. a.
0.
Vgl. auch einen mit
ferner ags.
V
233).
dem haupte verbuzen
nan öder bot buton
I)a;t
heafod, ^delr.
(buezen), Iglau. Stadtr. 67, I
1 (6),
2
(1),
Knut
II
32
(1).
117 nd. onthalsen)'), neben .haupten* ein „halsen"^), neben
dem
„Verlieren" des Hauptes ein
„Verlieren" des Halses (mhd. den hals verliren, nd. den h. verbern'), ostnord. mistse halsin,
wnord. missa halsins*)), neben dem „Verwirken' des Hauptes ein „Verwirken" des Halses h. verfallen in Ost. Weist. VIII 38, den h. verbraken im Flensburger nd. R. 98, 99,
(den
forskotse
dän. forbrydhae sin hals,
Wie mit dem Haupt,
s.
schwed. foregörse halssin, gotl. firigiera halsi
h.*),
„bezahlt" man mit dem Hals (mit dem gelten*)), „tut" also mit ihm „genug" ,pflichtig" oder „schuldig" und „antwortet (Ost. Weist. VIII 42), ist ihn bis dahin Man sprach sogar lieber von Hals als vom Haupt, indem man sagte, es für ihn'*"). gehe eine Tat dem Täter „an den Hals"'*) oder man "richte" ihm „zum Hals"*^). In andern Wortverbindungen bekommt „Hals" auch eher als Haupt die allgemeine Bedeutung Ton Leben *^). Eine Gerichtsbarkeit über Hals und Hand z. B. gibt ein Recht so wenig bloß zum Enthaupten wie bloß zum Abhauen der Hand, sondern Gewalt an Leib und Leben überhaupt zu strafen, und Halsgericht ist das Organ dieser Gewalt, oder aber, sinum*)).
so »büfät' oder
hals puessen, beteren'), m. d. h. losen*), m.
wenn eine
nämlich eine Richtstätte bedeutet, der Galgen**).
es
Im Unterschied*^) zu den bisher besprochenen setzen andere Ausdrücke und Redeweisen bestimmte Form des Verfahrens voraus. Das Haupt oder den Hals „abschlagen"*^),
Grimm
')
Woordenb.
v.
s.
Wörterb.
—
*) ä)
Prager Rechtsb. 86.
366.
Dortmund Stadtb. 43 Jur. Sviog. VllI 60). *)
Schlyter
Hadersleben Stadtr. »)
Ost.
611
Schlyter
Weist.
Haltaus Frensdorff
III
Gloss. (her.
272
Thorsen)
Braunschweig Stadtr. § 8
(64),
553
Gloss.
s.
—
0. VII 139).
bei
Rosenvinge
Norges
Love
g.
III
(2).
—
Ribe Stadtr.
(97).
—
Flensburg dän. Stadtr. 99 (bei
Jydske Lov
hals.
v.
in Zschr.
1,
16
(her.
(a.
a.
145
f.
RGesch.
Stadtrr. 36).
Visby Stadtr.
a. 0.
V
1
49 (Corp.
426, 489, 491, 63G.
(Z. 2).
0. 217, 229).
Allg.
Thorsen
Thorien)
v.
a.
Gengier
(bei
42, 193.
(a. a.
Stadtrr.
20, 24.
Zwickauer Rb.
Michelsen RDenkm.
S. 77).
Verwijs-Verdam
Enthelsen.
v.
41.
(13).
Gtoss. 783.
Dän.
mista.
v.
s.
v.
s.
Brünner Stadtr.
Gotländ. Gesetzb. nd. Übers. 26
Weist. VIII 611
Rosenvinge V *)
(bei
Leier Wörterb.
Enthalsen.
v.
s.
Prager Rechtsb. 204.
ontbalsen.
am halse strafen, Verwijs-Verdam s. v.
XXXVllI
(a. a.
h.
d.
185.
dän.
Stadtrr.
bei
S. 100).
Flensburg dän. Stadtr. 78
0. S. 98). ')
Ost. Weist. VIII 93 (44).
Holbeck Stadtr. 4 (bei ») Verden Neust. 9)
—
Bremen
Ost. Weist. VIII 827
(6).
—
Schwed.
Lüb. R. Cod.
Stat. 54.
Rosenvinge V 189). Stet. 142 (bei Pufendorf
Obs.
I
App.
III
384
n. 6.
bödhae met halsen,
123).
Schlyter Gloss. s. v. hals. Salzwedel Rechtsb. §26 (bei Gengier Stadtrr.
giaeldse halsin,
—
IX 29, XI 233. 399). Frühe Belege Ssp. Ldr. III 9 § 2 (von den Illustratoren aufs Enthaupten bezogen, Anh. 821), Mühlhauser Rechtsb. S. 30, Altprager R. 34. '2) Meißener Rechtsb. II 3 d. 2. '3) Doch hals und haupt: Halt aus Gloss. 784, Weist. I 496. ") Haltaus Gloss. 783—785. ÖWeist. IX 93 (12: hoch- oder halsgericht). Vgl. raetaj yvser bans hals eum decapitari vel alio modo ... in ipsum vindicandum in Jydske Lov bei Rosenvinge Saml. III 336, einen uf den hals richten (= rädern!) Meißener Rb. IV 4 d. 6. 10)
Ost. Weist. VIII 42,
*')
—
=
'*)
Diesen Unterschied berücksichtigt nicht die terminologische Zusammenstellung bei
Strafr. 381 1")
da« houpt abslan (abschlagen):
Altprager R. (bei Rössler Ü. 64, 66, (bei
Frederiks
f.
Regensburger Rb.
Gaupp
d.
10,
v.
1244,
Augsb. Stadtb.
16, 20, 26, 29, 32, 33, 35,
c.
38,
Bamberg
Swsp. Ldr. 174, Strb. §§ 55, 62,
Freyberg Sammig. V 82), Prager Rb. 88, Colmar Rbr. v. 1293 § 1 Schlettstadt Rbr. v. 1402 §1 (bei Gengier Stadtrr. 415), Meißener Rb.
(bei
Stodtrr. I 115),
Haimburg Rbr.
Bedeutg. usw.)
v.
118 das Haupt
„abhauen"*)
oder
plectere)^)
(capite
den
kürzer:
Verurteilten
„abhauen"'),
im Norden halshgggva (ostnord. halshugga) man (einen Menschen „halshauen")*) und wieder kürzer: wn. hoggva, on. hugga man (einen Menschen „hauen")') oder wn. drepa
man
—
(einen
Menschen
„erschlagen")®),
„treffen",
wie auch
bedeutet,
dieses
alles
dem
begrifflich ags. ofsl^an entspricht'),
im einzelnen Fall der Vorgang gedacht
sein
mag,
wenn in einem Text vom „Abstoßen" des Halses oder Hauptes*) oder vom „Abschießen"^) oder vom „Absägen"'") die Rede ist. Und abermals etwas anderes ist gemeint, wenn von „Abfahren" oder „Abackern" (aberen) gesprochen Die Art des Vorgehens hängt eben von dem dabei verwendeten Werkzeug ab. wird**). gewöhnlich etwas anderes,
Diejenige Form,
dem Schwert
als
genommen am
statistisch
rein
die
bezeugt
öftesten
wird mit
ist,
der Verurteilte werde
Die älteren deutschen Quellen sagen,
vollzogen*^).
(her. v. Behrend) S. 236, Glogauer Reehtsb. (her. v. Wasserachleben) 535, Michelsen Rdenkin. 209, Blume v. Magdeb. II 5 §§3—6, 11, 17, RQu. des Kant. Aargau I 2a 8.44-46, 2b S. 132, 141, 222, Fischer Schwab. Wb. s. v. Haupt 1, Trienter Stat. 12, 15, 17, Weist. I 542 (69), III 177, 780, ÖWeist. I 225, A'II 14, 65, 466, VIII 791, 797, 483, XI 65, Enikel Weltchron. 17015. — dat hovet (den kop) afslaen: Ssp. Ldr. II 13 § 5, Salzwedel Rb. 62 (bei Gengier 404), Lüb. R. Cod. III 399, Bremer Ord. I 5, II 102 (bei Pufendorf Obs. II App. 70, 103», Chron. d. deut. dat hovet af slaen: Städte XIII 48, 83, XIX 300, 349, 436, XXVIII 25, 115, 116, 290, XXXt 264. Noordewier Regtsoudh. 282. — den Kopf abschlagen: Weist. IV 660 (16), V 578 (11). — den hals abslan: Mühlhausen Rb. (bei Stephan N. Stoffliefergg.) S. 29, 30, Meissener Rb. II 3 d. 2, Prager Rb. 87,
IV 9
Magdeb. Fragen
d. 1,
Ofener Reehtsb. 279,
—
Kärntener LO.
1338 her.
v.
Schwind
v.
Dopsch
u.
Urkk. 177
(8
f.).
—
anord. drepa hQfud af einum:
Gulajiings bök 259.
das haupt abhauen: Weist.
1)
hovet
s. V.
2,
Bremen
dat hovet (den kop) afhouwen
III 183,
Stat. 53, Chron. d. deut. Städte
—
den Kopf abhauen: Weist. RWörterb. s. v. abhauen I 1. (1480) bei Mone Quellensamml.
285
III
—
(23, 24),
302
XXVI (25),
41, 43, 97,
805
(16),
Gleichbedeutend einmal das
h.
:
134,
Schiller-Lü bben Wörterb. XXVIII 292, XXXI 199, 228.
IV 651 (44), 666 (14). S. auch Deut. abschwingen in Breisach Reimchron.
III 387.
MG. Constit. I 451 (13), II 894 (36), 399 (27), 400 (24), 573 (40). Stade Rbr. v. 1269 § 6 (bei Gengier 456). Magdeb.-Goldberg. R. § 13 (bei Gaupp Das a. Magd. R. 222). Breisach Rbr. v. 1275 § 1 (bei Gengier 42). 3) Deut. RWörterb. a. a. 0. ^ Den leib in zwey stücken zerhauen, LWeist. 339. *) halshQggva: Fritzner Ordb. s. v. halshöggva, Heimskringla (her. v. Unger) 793 (25 = Fagrskinna c. 266), Flateyjarbok 111 105. — halshugga: Schlyter Gloss. s. v., Rosenvinge Udvalg II 57, Kaikar Ordb. s. v. Hals. 2)
hoggva: Fritzner s. v. höggva 4, Frostul)ings b. IV 10. Flateyjarbok II 434, III 563, 566, hugga: Schlyter Gloss. s. v. Dazu das Subst. hug (hog) Schlyter s. v. und oben S. 32. Nicht so sicher, vielleicht «) Gula]i. b. 262 (vgl. mit 259), Sturlunga Saga (ed. Vi'gfusson) II 309. „hinrichten" Frostul). b. IV 10, XIV 12, Bjarkeyjar rettr 13, Norges g. Love 11 169 (c. 2). Aber zweifel') Ags. Chronik a. 1017: Eadric ealdormim ofslagen [on Lundunum swyfte rihtlice].
5)
568, 572.
nur
=
haft /Edelst. VI l.§ 8)
Salfekl
Keutgen
Urkk. 239.
Leutersberg Stadtr. Chron. IV 16G (29 9)
1
Rb. 2
(oben S. 26). C. Fr.
(l)ei
(15. Sahrh.)
f.).
I
10,
s.
v. s.
Alte Belege: Franken
Fredegar .6
2
(bei
Gr. Wolfdieterich (her. v. A.
") Deut. Rechtswörterb.
hadi
c.
43, 44, Passio
(Volksjustiz
a.
782);
Verm.
1338 bei
v.
Doch afhouwen
") Stallaert Gloss. 12)
Walch
Kärnten LO.
=
Beitr. v.
1
12).
Frankfurt Schöffenberioht
Schwind-Dopsch
Michelsen Rdenkm.
425).
Urkk. 177
ÖAVeist.
in einer lübischen Stelle
abstoßen
Holtzmann)
1071
X
Z. 5
168,
unten
S.
XI
1359 bei
a.
(vgl. 11.
126 N.
mit Z. 9). Zimmer. 11.
(2).
afsagen. vv.
aberen
Gregor. Tur. s.
Leodegarii
II,
V
abfahren 36,
VI
II.
31, Vlll 11, 26,
Venantius
18, 19 (Mon. Germ. SS. Merow.
Westgoten Fredegar
82.
V
Fort. V.
s.
Radegnndis
342); Sachsen V.
s.
Wille-
119 oder über ihn werde „mit dem swert gerichtet'
oder zu ihm
swert [vom leben
zum
tot}- hingerichtet
*)
dem
oder er werde „mit
(verrichtet, gerechtfertigt)"^),
seltener,
er
werde
Gesetze und Gerichtsurteile bestimmen, daß so zu verllblos getan**). Schweden wurde der Missetäter „unter das Schwert geurteilt" (oben
dem swert
„mit
fahren
In
sei.
S. 32).
Über
immer.
Gelegentlich
wird einmal vom
Auf den Bildern
schneide"*).
bald gekrümmt'),
schwert),
des Schwertes vermissen wir
die Beschaffenheit
bald ein-
daß
16. Jahrh.
erscheint
es
bald
Krummschwert
derjenigen Bilder, die das
gesagt,
dem
vor
feststellte
(Anh.
es
„zu
bald
Doch kann
zweihändig'^).
zeigen, bezweifelt werden.
herrschte das gerade zweihändige Schwert
Form genauer
unmittelbare Angaben fast
Richtschwert
die
Seiten
(Schlacht-
Verlässigkeit
Seit dem 16. Jahrh.
wie sich denn Oberhaupt
vor''),
353— 356a, 367b— 370, 372— 373d,
beiden
gerad
385)«).
nunmehr seine Das Schwert
pflegte der Scharfrichter an seinem Gurt mitzubringen.
Den Hieb
einem Gehilfen reichen*).
Augsburg Stadtb.
')
Staub
S. S:37.
Stadtrb. § 147. 119,
1600)
(a.
§§14,
25
15,
Kant. Bern
(=
Zöpfl
§ 31 (bei
Freiberg Stadtr.
1C3.
d.
11 d.
3,
12 d.
V
C,
1
S. 122,
d.
Kant. AiUfrau
Studien 289.
I
1
S. 273,
Landb.
v.
305,
Davos
HalsGO. a. 150{i §§8, 13, IG). Bamberg Bamberg HalsGO. 144, 153, 154 (= Carolina XXII 4, XXVIIl 14 (S. ISO). Meißener Rb. IV 10 (n. 5). Lorsch Ingelh. Oberbof 455 (7). Weist.
RadolfzeJI S. 186).
XV
G,
Magdeb. Fragen 111 1 d. 11 Wei.stRh. II I 548. 769, 770, II 226, 232 f., VI 326 f. glaive). ÖWeist. V 677, 081, IX 385, XI \40. Zenten d. 5, 6,
I
Osenbrüggen
Schweiz. Idiot. VI 395.
Bamb. Formular
129). 151,
128,
RQuellen
S. 8G.
Tobler
HalsGO.
Tirol
S. 103.
u.
Zuweilen ließ er es sich aber von gewöhnlich etwas seitwärts hinter dem
er
nach dessen Genick*"), und ebenso gewöhnlich empfing dieser den
Verurteilten stehend
2a
führte
1.
1
LWeist. 587, 627 ZcntGO. v. Gerolzhofen
S. 199, 207.
(jnsticier jiar la
(bei Kohler u. Scheel Carolina II) S. 1G5. U. Tengler Layensp. (1609) fol. y Ulla. Meister Frantz Schmidt 1—79 passim. U. dgl. m. — Franz. execnter par l'esiiee Nedonehel 372, 374, 376, Annales du cercle archeol. de Mons XXXVI II 287, 288. 2)
I
1177.
ÖWeist. VI 326 f. Stölzel Biandenb. Sehöppenstuhlsakten I 480, 673, Staub-Tobler a. a. 0. 434. 735, IV 149, 173-176, 180, 181. RQuellen d. Kant. Aargau I 4 S. 163. Vgl. oben S. 87 N. 15.
11
583, G98
f.,
703,
706-708, 3)
*)
Osenbrüggen
Studien 279.
»)
Gekrümmt:
')
Anh. 381, 387, 896-398, 399a,
Anh. 700, 703, 704, 712, 712a, 713, 736, 745, 75J, 756, 75fig, 831b. ^) Einhändig: Anh. 382, 691a— 712b, wozu auch noch 713, 714, weil aus niittelalterl. Vorlagen aV)geleitet, gezählt werden müssen. Zweihändig: Anh. 374, 376, 381, 720 -769. Über Anwendg. eines zweihänd. Schwertes ein englischer Bericht bei Lieber mann Gess. der Angels. 11 388. S. übrigens auch NibelungenL. Str. 2310.
796-816.
Doch einhändiges Schw.
in
402,
b,
433, 434, 436, 439d, 440, 440a, 441, 444c,
404
(1),
40Ga, 409a,
445— 447i 449—452,
Anh.
47, 399,
c,
410, 411, 415, 416,
418-422a,
454(2,3), 457, 458, 772—792, 794, 795a,
Krumni-schw. Anh. 793, 795.
—
und s. W. Boeheim Waffenkunde 265 267. Viele andere charakteri.stisehe Stücke bieten die Museen zu Basel, Berlin, Bern, Biüssel, Colmar, Constanz, Chur, Frankfurt a. M., Göttingen, Graz, Halle, Hamburg, Hannover, Königsberg, Linz, Lübeck, München, Paris, Prag, Stockholm, Straubing, Stuttgart, Thun, Wien, Würzburg, Zürich, ferner die Rathäuser zu Emden, Goslar, Lüneburg, Rendsburg usw. Wohl das zweischneidige und spitzenlose Richtschwert dürfte unter dem von U. Tengler erwähnten spattel (= spata) zu verstehen sein: Layenap. 1509 fol. y lila sein haupt mit dem schwert vel spattel vel etc. al) ncmen. ^)
Vgl. mit den angef.
Stücken
Anh. 371
—
'>)
Anh. 393
(4),
42.S,
716,
770,
831,
831b, 833, 83G, 838, 842, 844, 847, 8.'^2a- d,f, 857.
S.
da-
gegen 825. '«)
Anders Anh. 693, 697, 698, 721. Theatr. Europ. Vll 70G in Spanien der Gebrauch ist.
vornenher abgehauen, wie
(a.
1621,
Madrid):
das Haupt
von
120 knieend und
Streich
den Bildern zufolge
zum Gebet
waren,
fesselt
—
und
auf einem Sessel sitzen
War
erhob*).
er zu
der Neuzeit
in
er die
um
wurde
dies
in
Hände,
ganz selten unbekleidet*) oder halbnackt').
so ließ
man
ihn
Oberdeutschland überhaupt
Neuzeit
der
sind
Ist einer bekleidet,
ihm außerdem
allenfalls
noch
dann
oft
nur mit einem
Beinkleider
Man pflegte aber darauf zu achten, daß die Füße entblößt auch wo das ikonographische Material vollständige Bekleidung
belassen'). ist,
nicht ge-
falls sie
zu knieen,
kam es auch vor, daß einer im Stehen mit dem Schwert entDie Bilder zeigen den Verurteilten meist bekleidet, Männer jedoch nicht
hauptet wurde').
In
indem schwach
Anderseits
gebräuchlich^).
Hemd^).
—
und Wams Übrigens
blieben*).
zu ergeben scheint, daß die Künstler oftmals damit bloß subjektiv-symbolisch den Stand oder
zu beachten,
Anh. 701c, 704, 706, 718, 734, 739, 740, 824, 825, 826, 834, 836, 838. Um der Sicherheit des Hiebes willen zog der Henker dem Verurteilten das Hemd vom Hals, oft weit über die Schultern und den Rücken herab ^). Die Haare wurden Männern zuweilen abgeschoren, Weibern aufgebunden oder vornüberBeruf der Person bezeichnen wollen wie
z.
B.
in
Die Allgen bedeckte in der Kegel eine, gemeiniglich weiße. Binde").
gelegt *").
zog man in der Neuzeit wohl
statt der
Auch Fesselung der Hände
Augen herab *^).
Männern
Binde eine Haube oder die Hutkrempe über die entspricht
der Regel.
Sie
erscheinen
bald
1) Anh. 374, 376, 378, 381, 382, 885, 387 (8), 390, 393, 395—398, 401, 402, 404, 409 a, c, 410, 418—422, 426, 428 b, 429, 433 a, 434, 436, 444 a, b, 445, 449, 457, 646 b, 692—811 passim, 823—854 oftmals. Dazu Meister Frantz Schmidt S. 41 (Nr. 165), Wunderhorn (her. v. Griesebach) 515, Grimm Sagen NN. 261, 500. Vgl. auch Sturlunga Saga a. a. 0. (a. 1213). 2) Chron. d. deut. Städte X 160 (a. 1441). Meister Frantz Schmidt S. 43 (Nr. 175) 64. Nürnb. Chron. in Cgm. 20704 fol. 213a (a. 1580). Relat. hist. sem. Cont. M.D.XCI 51 (a. 1591). Kriegk Bürgertum 228. Harster Strafr. 68. Einl. 322. Anh. 415, 416, 446, 447, 450, 451, 452, 464 (2, 3), 455, 458, 798 f., 806 (3), 807 (1), 809a, 812-816, 852 d, 856-858.
Meister Frantz Schmidt
3)
Nr. 409
(a.
*)
10 (Nr. 50), 12 (Nr. 64), 13 (Nr. 66), 15 (Nr. 82).
S.
E.
Buchner
I
1686).
Anh. 724, ferner 743, 746, 747, 750, 752, 753, 760, 827.
S. insbes.
Anh. 396b, 397, 406, 406a, 422, 436, 441, 457, 719a, 778, 846, 847, 850; s. auch 446. 6) Anh. 374, 376, 382, 694, 703, 711, 711a, 732, 738, 742, 747, 752, 762, 766, 769. Vgl. auch His 216, Meister Frantz Schmidt 64 (,Leidmantel'), M"« de Sevignd Lettres Nr. 296 (nue en
5)
Strafr.
chemise). ')
444a-c,
Anh. 381, 385 447,
816, 831c, 837, 848, 8)
9)
(1),
887
449, 730a, 849,
862a— f,
(8),
390, 393
756a— d,
(4),
394, 396a, 399,
399a
(1),
409a,
767a, 764, 766, 775, 781, 786, 786, 797,
c,
416a, 418, 419, 424a,
798a—
f,
799—808, 806,
853.
S. insbes. Anh. 385 (1), 387 (8), 847, 848 und vgl. auch Liliencron Hist. Volkslieder I 544 (Nr. 16). Anh. 381, 382, 386 (1), 387 (8), 390, 393 (4), 394, 396a, 416a, 418, 424, 433, 444c, 447, 450-462,
726—856 oftmals, insbes. aber 775, 828. Anh. 436, 449, 723, 806, 764, 726, 851. Vgl. J.Grimm RA.* II 268. In Darstellungen wie 736, 769, 768 hat das lang herabfließende Haar von gerichteten Jungfrauen nur symbolische Bedeutung. '1) Anh. 306, 396a, 399a, b, 409a, c, 424, 433, 434, 436, 440, 444c, 449, 468, 703, 719a, 730a, 458, 712a, 716, 1»)
732—778
805—826 oftmals, 837, 847, 852a, 853, 854, 856—858. In Beachte auch 854 (das Anlegen der Binde) und vgl. Pitaval VIII (1746) 84, 102, 104, Ulf (a. 1642), XIII (1742) 273, 274 (a. 1714), Wunderhorn (her. v. Griesebach) S. aber auch Anh. 793 e, f, 836. S. 515. 12) Anh. 394, 399, 406a, 410, 411, 444a, b, 752, 773, 774, 777, 786, 789, 790, 797, 798, 798b,c,d,g, oftmals,
857 und 858
787,
788,
798b, 800, 803,
Binde schwarz.
ist die
c! Ad. Cornelius Gesch d. münster. Aufruhrs M.DC.XIX 31. Eine Lederhaube nebst Riemen zu obigem Zweck der Geuderschen Sammlung im fünfeckigen Turm auf der Burg zu Nürnberg Nr. 516.
800d, 801, 816, 839, 840, 848, 852, 852b, hist.
sem. Contin.
.
.
.
II 137.
Relat.
findet sich in
121 Rücken des Verurteilten gebunden^).
vorne*), bald, doch seltener, hinter den
Seltener auch
wurde ihm der Strick noch um den Oberkörper geschlungen'). Zuweilen mußte er vor einem Block knien*), womit doch wohl nur bezweckt sein konnte ein Ausweichen zu verhindern. Sonst suchte der Henker diesen Zweck dadurch zu erreichen, daß er den Kopf des Knieenden durch einen Gehilfen festhalten ließ^), oder, wenn er das Schwert nur einhändig zu führen brauchte, daß er selbst den Kopf mit der linken Hand festhielt^). Legt er dagegen seine Hand auf die Schulter des Kuieenden oder auf dessen Kopf, so scheint bedeutsam zum Vorbereiten de^ Hinrichtungsaktes zu gehören'). Der Ort der Enthauptung (die hauptstat oder enthauptstat*)) befand sich der Regel nach im Freien, und zwar in der älteren Zeit auf freiem Feld^), später nicht selten innerhalb einer Stadt*"), hier und da beim Galgen"), obgleich man dies ordentlicherweise vermieden zu haben scheint. Besonders altertümlich ist die westnorwegische Bestimmung, wonach das Enthaupten auf
dies
am
der Flutgrenze
M Anh.
So
soll'-).
kommt
es außerordentlicher-
385, 394, 396a, 399a, 402, 429, 43G. 440, 444c, 457, 700, 711, 717, 718, 725, 750
376,
e, f,
764-796, 798a, 811—837, 816— 8.'>7.
758, (liinn oftmals ä)
Meeresstrand (tjara) geschehen
Anh. 378, 397; 406a, 441, 710, 715, 716. 724, 730a, 732, 737, 739, 742, 755, 760, 777, 781, 812, Mei-ster Frantz Schmidt 61 (a. 1605), wo es sichtlich als außergewöhn-
829, 844, 847, 848, 750, 854. lich
•)
(a.
ist, daß die arm hindeu bunden waren. S. aber auch Anh. 757a, 79Sb, c, d. Fessehing der Füße al)sonderlich in Anh. 376, Theatr. Kurop. VII 706 Anh. 390, 843, 858.
hervorgehoben
—
1621, Madrid).
Anh. 757, 769, 80. Pitaval VIII (1740) 84, 102, 104, Ulf, XIII (1742) 273. Anh. 416, 416, 450, 454, 458, 796. 814—816. Festhalten am Haarschopf nach baier. Brauch in der Neuzeit (1854): Münchener Neueste NachrVhten lillO Nr. 410. «) Der Kopf am Haar ergriffen: Anh. 691a, b. 693, 695. 697, 698, 700, 703, 705, 707, 713, 719, 828. Symbolische Aufnahme dieser Form ins fries. Sühnzeremonicll: II is Strafr. 215. Merkwürdige Analogie *)
'/
in
antiker Zeit;
dem Menasmartyrium
das Elfenbeinrelief mit
s.
Dalton Byzantine
Art Nr. 113.
—
Der Kopf
ergriffen:
(6.
Jahrh.)
im
Mus.
Brit.
Anh. 399, 694, 696, 702, 712, 717;
s.
abgeb. bei
auch 393
(4),
394, 429, 716, 826, 834, 835. ')
Anh. 712, 753, 824, 827, 839, 841, 845—849, 852a,
')
Stadtb.
Augsburg
V.
(her. v. Chr.
Meyer)
Ebenso das Ergreifen
b.
Chron.
S. 197.
d.
V
deut. Städte
am Kragen
715.
307, Carolina 217.
—
Köpfatatt zu Frankfurt a M. Relat. Hist. seni. Contin. 1665 S. 92. 9)
Anh. 381, 382, 385, 387, 390, 393
450—452,
757, 757a, 758,
S
809a
u. dgl
m.
234, Weist. II 226, Zenten
Liebenau Das •'0)
alte
1
789-792, 801, 805, 806 Zürich IV 1886)
a.
1444.
(1),
relat. seni.
428b, 430, 434, 440, 441, 445, 447,
Cuntin. 1593/94 S. 61.
a.
a.
0. 253.
418-422, 426, 429, 753, 705,
Edlibach Chron.
Üfener Rechtsb. 279.
Liebenau
Wunderhorn
397,
732—736, 738—740,
402, 406, 410, 411, 415, 416a,
Woifg.
Griesebach) 515. Warnkönig Flandr. RGesch. la 217. Pitaval Causes
(Basel 1596) 66.
396b,
743, 745, 752, 756a-e, Vor Stadttor: Anh. 398, 454, 769, 795, 843, 855, Stadtb. v. Augsburg 046, KQu. d. Kant. St. Gallen I 4 S. 163. Vgl. auch Keutgen Urkk. 111,
810.
(11),
395,
—
Luzern 253, Hist.
Anh. 394, 396a, 399a
(4).
713, 715, 716, 723, 724,
457, 458, 703, 711, 712a,
Hartmann
Nedonehel
(her. v.
I
308,
IV
15,
(Mitt.
d.
Der Heichsst. Augspurg Clnon.
101, 171, 173, 334, 336, 339, 341 usw.
VIII 84, 102, 103,
Ulf.
'M Anh. 47a, 394, 396a, 399a, 434, 440, 447, 4.50, 457, 777(?), 736(?), 810, 815, 842, 855. 53, 69, 143,
561, 577, 63, 86, 98,
V
357
(§ 6).
Theatr.
760, 777.
Ant. Ge.sellsch.
Europ. XII 971.
S.
dagegen
Weist.
II
51,
ÖWeist. VI 235,
Keutgen Urkk. 111 (Worms). (Quellen z. rhein. Ge.sch. I 44 (n. 3), Zenten 1 546, II 556, Ofener li. bei Kovachich Cod. authent. jur. tavern. c. 71. Lersner Chron. 1 500, 502, 504, II 707, 708, 711. — Th. Hach Ü. ehem. Folter- u. Strafwerkzeuge S. 11 (Lübeck). Theatr. Europ. XIII 245 (a. 1687). Gerichtsstelle: Theatr. Europ. XIII 244 (Leipzig 1687). >2)
Abh
Frostuj)
bök XIV 12 (= Jarns.
d. philos.-philol. u. d. hist. KI.
132,
XXXI,
3.
NLandsl. IX
Abh.
12).
16
122 ,
man
weise auch vor, daß sie
späteren Jahrhunderten hielt
gemeiniglich
man noch an
man den Armensünder
ließ
seinen Platz einnehmen*).
bedeckten
in
wie die Bilder zeigen,
urteilte,
falls
Enthauptung an den Tatort'), und
die
umschlossenen oder gar
in
Raum
verlegte^).
in
dem gewachsenen Erdboden.
auf
man
der Neuzeit, daß
Im MA. kniete der Ver-
vielen Orten an diesem
Brauch
Selbst in
Allen-
fest').
vor oder auf einem Sandhaufen oder auf einem Strohbund
Wende
Seit der
des
MA.
zur Neuzeit erbaute
man
in
der
Nähe
deutscher Städte sog. „ßabensteine", Steinterrassen auf viereckigem oder rundem Grundriß
mit einem Aufgang im Innern oder an der Seite und einer grasbewachsenen Plattform, worauf der unten versammelten Menge deutlich sichtbar und zugleich gegen deren Gedräng
Weiter verbreitet hat
gesichert der Hinrichtungsakt vor sich zu gehen hatte').
scheinend von Frankreich aus,
ungefähr
seit
haufen kehrt aber auch auf dem Blutgerüst wieder'). unterschiede zu kennzeichnen, führte dazu, daß
Ausstattung des Hinrichtungsortes gewährte,
Teppich oder wenigstens einen Mantel, einen schwarzen
knien,
Meißen Rechtsb. IV 10
1)
(c.
3)
d.
—
Prag
6.
Stat.
an-
die Standes-
eine besondere
einen Bretterboden, einen Schemel, einen
zuweilen
aber sogar ein Kissen
34
(a.
man
wie
des Blutgerüstes*),
Vgl. aber unten N.
1200, Mordstätte). 2)
Behang
Zunehmende Neigung,
man vornehmen Verbrechern
sich,
Der Sand-
derselben Zeit das Blutgerüst'').
jetzt
Grundtvig
1341).
um
darauf zu
auch den ganzen Vor-
Folkeviser IX
Nr. 191
5.
Anh. 799, 800, 806 (10), 808. Im Gefängnis: Bist, relat. sem. vern. Cont. 1674 S. 90. Anh. 385—387 (8), 390, 393 (4), 395 (2), 396a, b, 397, 399, 399a, 402, 404, 406a, 409a,
c,
433,
433a, 445, 715, 716, 772-775, 777—779, 781, 783, 785, 786, 812, 838—840, 843-845, 851.
Dreyer
Antiquar. Anmerkgg. 97.
S. auch über Kopenhagen 570—573. 5) Anh. 436b, 450, 454 (1), 455, 458, 742, 744, 756a, 805a, 814—816, 856, 857 nebst 13, 13a, 88, 44—45, 60, 107, 121c,e,f, 129, 130f, 318c, 323a, 326, 337, 343c,g, 353—856. S. auch Einl. 322, J. H. Roth er Man beachte die Entfernung des Rabensteins vom Galgen bei Nürnberg, weswegen bei R. Wrede 382. auch nicht beide miteinander verwechselt werden dürfen, wie bei H. Knapp Das Lochgefangnis (i907) die entsprechende Entfernung bei Weißenborn Anh. 42a, bei Altorf Anh. 323a, ebenso S. 69 geschieht, die Entfernung des Rade- oder Köpfelbergs vom Galgen bei Lübeck, Th. Hach Ü. ehem. Folter- u. Erbauung der Rabensteine zu Nürnberg 1543 (Erneuerung!) Strafwerk zeuge usw. (1903) S. 10, 11. nach Ms. 137a fol. 75 des Kreisarch. zu N., zu Frankfurt a. M. 1604 — 1606, Kriegk Bürgertum 224 f., *)
im
Anh. 402, 440, 446.
Secher
V. A.
Jahrh.
17.
Einl. 322.
in Histor. Meddelelser
om Kebenbavn
I
—
—
zu Speier g. 1700,
zu Zittau I
Harster
zu Hersbruck,
Sp. 56;
G. E.
Rabenstein zu Leipzig, Festschr. der Ueut. Juristenzeitg. 1909
Strafr. 68.
Waldau
Vermischte Beytr.
N. Lausitz. Magazin LXIII 321.
S.
ferner
die
z.
Gesch.
Fälle
d.
bei
St.
Nürnbg.
ill (1788) 78,
Lersner Chron.
II
81
f.;
704, 705, ';07,
Meister Frantz Schmidt 58 (Nr, 216), in Zschr. f. BGesch. III (1864) 100, 109 Lilien krön Hist. Volkslieder 95, 11 9, Böhme Altdeut. Liederb. Nr. 873 auch Körner Histor Volkslieder S. 199, Hans Sachs Fastnachtsp. (her. v. Goetze)
501, 602, 503, 504,
(Breslau)
und
Vgl.
(Str. 22, 23).
Nr. 27
(32),
bei
37
v.
(89),
1
Grimm
Wörterb.
hagen scheint
es
s.
v.
Rabenstein,
—
Meiche Sagenbnch
zur dortigen Richtstätte gehörte (V.
A Secher
in Hist.
Nr. 280
Beschreibung der
Auch in KopenDenn das in Stein gehauene Bild, das Meddelelser om Kobenhavn I 358 f.), dürfte ein
Gemauerte enthauptstatt einen solchen Rabenstein gegeben zu haben.
Überbleibsel des R. von Bautzen).
in
Carolina art. 217.
—
Beiläufig bemerkt wie es gewöhnlich auf dem Rabenstein errichtet war. dürfte nach alldem auch klar sein, was man sich unter dem , Rabenstein' in Goethes Faust vorzustellen hat. ,Krüppelstein' Rabenstein zu Nürnberg, Waldau a. a. 0. IV (1789) 165.
Passionsbild gewesen
—
sein,
=
Anh. 394, 398, 410, 411, 415, 416, 416a, 418— 422a, 426, 428a, 434, 444a— c, 451, 452, 762, 765, Steinbühne 794, 809. 789, 790—792, 795, 796—803, 806, 808, 841, 846, 847, 852. ') Anh. 415, 416, 444c, 789, 791, 801, 803. Relat. hist. sem. Contin. M.DC.XIX 31 (Olden BarnefeldtV 8) Anh. 749, 795, 834, 848, 410, 411, 422a, 434, 436, 762, 790, 797—800, 806 (3), 807, 808, 809a, «)
—
123 gang unter Umständen mit neuen (worüber unten
aufspießte
Feierlichkeiten wie Trommel-, Pfeifen- oder Trompeten-
Sonst endigte das Verfahren wohl damit, daS der Scharfrichter den Kopf
klang umgab*).
S.
oder wenigstens
129)
dann das Ricbtschwert abwischte und
der
versammelten Menge
vorwies-),
in die Scheide stießt).
Der Gebrauch des Schwertes beim Enthaupten war dem MA. eine so geläufige Vorstellung, daß es als Wahrzeichen der hohen und damit auch der vollen Gerichtsbarkeit galt. Dem Hochrichter wurde es bei seiner Einsetzung vom Amtsherrn überreicht. Er hielt es, wenn er zu Gericht saß, in der Hand oder es lag vor ihm auf dem Tisch. Er
nimmt
es in sein
wird es ihm
Metapher für
Dennoch nach
ist
zunächst in
Adams
Meister
v.
Anwendung
der
Bremen
zum Richten mit dem Schwert nicht noch Einem solchen begegnen wir dem Anschein Beiles oder der harte*). In Dänemark war zu
des
(6 nebst schol.
Zeit
obwohl
109)
In Frankreich
soll
nur
schon im
dort
sie
bis
sie
bekannt.
MA. auch
In Deutschland
auf Ludwig XIII.
Sein hohes Alter
Wunderhorn
810, 852, 418, 790, 797, 801, 8J2.
1)
2) 3)
*)
1591).
dem
England hat gewesen
üblich
13. Jahrb.
mit
„unter das
bis in die
bestand
derselbe Gebrauch').
In
das Enthaupten
Neuzeit „nach Landsgebrauch mit dem Beil gerichtet"*). während des Mittelalters wie später in nicht wenigen Gegenden
Schwert geurteilt", aber
a.
vor
es
Krönung
seiner
gegeben habe*).
In Schweden wurde zwar nach den Gesetzbüchern seit
(München
Bei
zu fragen, ob es im Vergleicli
dem Schwert vorkommt^). sein').
Darum gebührt
auf.
die volle Gerichtsgewalt.
Jahrhunderte überdauert,
die
Münzen
obersten Verwalter der Gerechtigkeit.
Von einem eigenen Zeremonialbeaniten wird es ihm vorgedem thronenden gehalten. Justitia gladii, ja gladius schlechtweg ist
Enthauptungsriten
ältere
sie
dem
als
eingehändigt.
tragen und neben die
der Gerichtsherr in seine
Siegel,
andern dem König
Lersner Chion
[
499
f.
in
verschiedenen Ländern
(her. v.
(iriesebach) 515.
auch
beweist
Hist. relat. contin.
die
\'er-
M.D.XCl 52
1Ü17).
(a.
Anh. 789, 791, 792. Anh. 454, 817, 831c, 852 e, f, 855, 856, 858. Anh. 820, 821, SM, 832, 856, 817, 831, 833, 83G, 842, 844. Auch Frederiks Strafr. 383 vermutet, dafi der Gehrauch des Schwertes
jiinffer
.sei
der
al.s
des Beiles. *)
(jrimra KA.*
J.
(1912) 76, ferner ^)
Dazu
268.
II
Grimm
aucli
s.
Shakespeare Measure
for
u.
vollst. .
.
.
lio.senstock Ostfalens Rechtsliteratur unter Friedrich
Measure Acte IV
116— U9,
nischtes Großbritannien (1690) 103, 107,
desz
F..
Sc. 2, 3.
Fexwicke
.
.
.
Anno 1697
.
.
.
1554—1685 in Neugehar369- 37,S, 576, 732, 846, Verui.
von
Kurzer Bericht Welcherge.stalt die Execution (s. 1. e. a.). Anh. 652, 653, 655-660, 661b.
vollzogen worden
Henderson
Undeutlich das R. der Frühzeit,
Fälle
151, 153, 86, 215(353),
Engl. Memorial (1649) 36, 75, 79, auch 14, 78. .lohn
Verbr. 22, Enthaupt. mit Schwert oben
S.
119 N.
6.
Aber
schon jElfred hat das Komp. ceorfex für Richtbeil. Die Worte securi percussi sunt bei Orosius (IV übersetzt er: wieron [la heafda mid ceorfiexum of acorfeiui. ')
1>.
1!.
Deut. Sa^en Nr. 478.
Lacroix XVIII"«
3)
Siecle 306.
autumn. Contin. 1681 S. 64, 63. S. ferner Theatr. Europ. IX 610 (a. 1G62), Vcrlahren 1000 (a. 1663), E. Buchner I Nr. 274 (a. 1681), Relat. hist. sem. vern. Contin. 1682 S. 67. im MA. Karls-Kronikan (her. v. Klemming) 4480—4485 (a. 14H6). Für Norwegen s. Libcr ca]). Her8)
Relat.
hist.
sem.
—
—
gensis (her. ')
v.
Nicolaysen)
Regensburger R. bei
S. 136 (§ 31).
Weist.
II
S.
190
v.
(a.
1670).
Freyberg Sammig. V
678 'Kochenheim im Cölni.schen
Bamberg. Formular bei Zoepfl 13anib. R. VI 662, Arlof 1647), I 523, 528, V 719 (Main-
81.
=
lü*
124 Wendung
des
Beiles
Adams
Scholion
v.
als Wahrzeichen der Hochgerichtsbarkeit. Bremen berichtet aus Dänemark: „Publica
Und
minitans reis capitalem sententiam."
wo
der Schweiz, quitas ...
dolabrum
habere debet officium
personalem,
11 Sc.
deren Schneide
feststellt:
area dicta Witingers
in
angeführte
pendet
foro
um 1300
in
„Sicut tradit anti-
pendere debet
hofstat
Et quicumque in dicta area facit residentiam ..." In England schildert uns Shakespeare
immer
lictoris
wie die Büttel,
1),
begleitet von Beilträgern
dem Verurteilten
die
Mehr
ihm zukehren.
sie
Erzählungen vom Kaiser Otto
teristisch sind die
die
in
et tigillus dictus vulgariter slegel.
(Henry VIII, Acte tragen,
oben
Symbolik begegnet
Weistum von Fluntern (Weist. IV 325)
das
signum meri imperii ...
in
gleiche
die
Das securis
und vom flandrischen Grafen Balduin
I.
erschienen
seien,
Bei alldem sehen wir davon ab, daß auch dort,
pflege*).
doch beim Enthaupten von Leichen
Äxte
voranschreiten,
doch nicht minder charak-
sagenhaft,
VII.,
zum Zeichen ihrer Gerechtigkeitswo das Richtschwert vorherrschte,
naheliegenden Zweckmäüigkeitsgründen das Beil
aus
bevorzugt wurde").
Beim Richten mit dem
Beil
kommen
geschieht
es
mit einer meist doppelhändigen Breitaxt,
Doch
stützten Hals des Verurteilten schwingt.
gültigen Regel entsprach.
Unterlage für
den
Auf Bildern 661a Henker über dem unge-
verschiedene Verfahrensarten vor.
wie Anh. 428a, 453a, 634—636, 638, 639, 642—644, 646a,
Diese verlangte
ist
die der
fraglich,
vielmehr,
647, 650, 654, 659a,
b,
soweit
ob dies jemals einer gemeinmindestens eine
wir sehen,
nämlich den Block (Stock) (Anh. 430, 453a, 640, 641, 645,
Hals,
—
646a, 648, 649, 656 659a, 661 b)^) oder doch einen Pfosten (Anh. 379) oder eine Schwelle (Anh. 383, 646, 651, 653, 661)*). Sagenhaft wird statt dessen der Oberrand eines Schildes erwähnt '), wo es sich um Hinrichtungen von Vornehmen handelt. In Weistüniern aus
Westfalen und Niedersachsen dagegen, die von der Strafe für verbotenes Holzscblagen sprechen, kommt vor, daß dem Frevler der Kopf über dem abgehauenen Stamm oder über dem Baumstumpf abgehackt werden soU^). Dasselbe galt nach steierischen Weistüniern in dem Fall, wo ein Grenzbaum umgehauen wurde'). Das vollständige und wahr-
ursprüngliche
scheinlich
gegend,
RA.* daß
ÖWeist.
15. Jalirh.).
U.
(Alzei
Jahrh.);
Ritual
V
lfc9.
lange sowohl
es
in
Deutschland
Theatr. Europ. XVIII 379 (Wertheim
Sachs. Weichbild VIII §2,
268 und ferner die Sage von Otto
II
um
wie
aber,
Meißener Rb. VI 21
Gr. bei
d.
Maßmann
dist.
1;
1708,».
die
Kaiserchron.
III
als
auch in
auch Weist.
S.
I
79»
Grimm
Stellen
bei
1071
die voraussetzt,
f.,
J.
1200 der Brauch in Deutschland verbreitet war.
1)
Maßmann
~)
So
3)
J.
Kaiserchronik
III
B. in Frankfurt a. M.
z.
Enikel Weltchron.
Engl. Memorial (oben
S.
123 N.
v.
6)
1071
f.
Lersner
24706.
Warnkönig Chron.
I
Flandr. Rechtsgesch. la 129.
503.
Marlowe Edw.
14, 75, 78, 79.
II (ed. Tucker Brooks) v. 893, 1684, 1857. Neu geharn. Großbritannien (oben S. 128 N. 6) 86, 103,
370—373, 576, 782. Karlskrönikan v. 4484. Grundtvig Folkeviser IV Nr. 203. am Tatort): Meißen Rechtsb. II 3 dist. 2. ÖWeist. VIII 825 (a. 1499), 940 (c. 1600). 5) Glosse zu Sachs. Weichb. VIII (bei v. Daniels Sp. 220). Grundtvig Folkeviser IV Nr. 191 (o. 1200), 204 A 16, III Nr. 182 A 26 (= B 21, C 19, D 20, F 18, H 34). Dazu s. Anh. 687. Weist, 183 (a. 1465 J. Grimm RA.* II 36), 285 (§24, a. 1720). S. auch III 305 (§ 16, a. 1659), IV 666 (§ 14, a. 1572) und vgl. das Abhauen der Hand auf dem Baumstumpf ÖWeist. VI 157, VII 137, 300, 381, 742, 833, 961, 1044, IX 5, 37, 92, 158, XI 247, Wci.st. VI 203, J. Grimm a. a. 0. 35, 39. 107, 153, 215, 869, *)
(Türschwelle
m
'^)
')
(a.
1500).
Den
sol
man
=
mit dem hals auf den stock zwicken
Über zwicken
s.
Schmeller Wörterb.
II
1172
f.
a.
1478,
ÖWeist. VI
81.
Ebenso
das.
87
125 Spanien erhalten blieb, das
nicht
Beil
noch
forderte
geschwungen,
drittes Gerät,
ein
sondern
mit
seiner
Dann wurde über dem Block
den Schlegel*).
Schneide
auf
den
gesetzt und mittels des Schlegels hindurch getrieben Umstände beim Richten mit dem Beil entsprechen im allgemeinen denen beim Richten mit dem Schwert. Der Verurteilte befindet sich regelmäßig in kniender Stellung*). Schon die Natur der Sache machte dies notwendig, wenn das Enthaupten über einem Block geschah. Nur wenn diesen eine Schwelle vertrat, mußte die kniende in eine mehr liegende Stellung übergehen (wie in Anh. 383, 646, 660). Daß sein Kopf von einem Gehilfen des Scharfrichters festgehalten wurde, findet sich auch
Hals
liegenden
des
(Anh. 646, 651).
bei
Missetäters
Die
näheren
diesem Verfahren (Anh. 651).
Völlige
falls
wieder (Anh. 646, 640, 652, 379).
dem
Verurteilten
oder doch teilweise Entkleidung kehrt eben-
Zwar begnügte man
sich in der Neuzeit damit,
und Rücken zu entblößen (Anh. 428a, 658, 655, 656, 660, Doch erinnert an früheren Brauch des Entkleidens, daß seine Kleider dem 661, 661a)'). Henker verfielen und bei diesem ausgelöst werden mußten*). Das Haupthaar des Verurteilten wurde aufgebunden oder in die Höhe gestrichen und von einer Haube festgehalten').
der Häüde
—
Um
Schultern
seine
Augen
pflegte
man
eine Binde
wiederholt sich in der auf S. 120
f.
zu legen ^).
Auch
die Fesselung
erwähnten Weise (Anh. 642, 649,
651,
und ihre Ausstattung''). Doch ist hier die Absonderlichkeit niederösterreichischer Weistümer anzumerken, wonach einem Markfrevler 652,
der
646), desgleichen die Ortlichkeit
Kopf in der Grube des Marksteines abgeschlagen werden soll*). Noch altertümlicher als das Abschlagen des Kopfes mit dem
Abstoßen' oder , Abschießen"^ oder „Absägen" (oben S. 118) dessen man sich dabei bediente, war ein Brett*") mhd. dil, dille**) ,
—
')
J.
Grimm
Sammlung V
RA.*
II
268.
Flunterner
Weist,
oben
S.
124.
Beil aus.
nimmt
sich das
Das Werkzeug,
Das
oder planke'^).
Regenaburger R.
bei
Freyberg
81.
*) Nicht in liegender, wie .1. Grimm a. a. Ü. meint. S. auch Engl. Memorial 14, 15, 79, Anh. 453a, 634—637, 639-681, 428 a. *) Engl. Memorial S. 97. Vollständige Bekleidung subjektiv symbol. Anh. 634 — 036 u. dgl. ni. *) Engl. Memorial 99, 100. Vgl. J. Clarus Sent. reo. lib. V. (Ven. 1587) fol. 236b, Sab. Guazzini Tract. ad Defensam (Antv. 1667) II 384. ') Engl. Memorial 14, 78. 79, 96, 100. Neugeharn. Großbritannien 575. — Der Kopf von einem Gehilfen am Haar festgehalten Heimskringla (her. v. Unger) 159 (20, hier jedoch kein Strafakt).
Anh. 879, 463a. 640, 641, 649, 653, 655, 656. Neugeharn. Großbritannien 103, 107. Platz: Anh. 379, 636, 640, 643—645, 649—652, 655. (S 5), .\nh. 428a, 656, 659, 660, Engl. Memorial 100, Neugeharn. Großbritannien 202, 706. Umgebung von Häusern: Anh. 618, 658. Hof: Engl. Memorial 94. Saal oder Halle: Anh. 654. Tatort: oben «) ')
Freies Feld: Weist. VI 662
124 N. 4 und unten
—
6. Blutgerüst: Anh. 428a, 648, 652, 653, 655—660, 661a, Engl. Neugeharn. Großbritannien 116 (Blutgerüst 12 Schuh breit und 2 Schuh hoch mit Gatter und Kissen). Plattform: Anh. 661. Sandhaufen auf der Plattform, Anh. 660. Sind die Hände des Knienden ungebunden, so gibt er damit wohl dem Henker das Zeichen zum Zuschlagen,
S.
S.
130 N.
-Memorial 14, 15, 36, 76, 79,
—
Engl. Memorial 15, 78, 96, 97.
ÖWeiat. VII 466, Vlll 791, 797, 803, 832, 847. Schießen ist von Haus aus begrifflich verwandt mit stoßen; Schmeller Wörterb. II 476 f. »i
ä)
'«)
Zimmer. Chronik IV 166
") Kärntener LO. (bei
Walch
Beytr.
I
v. 13).
(29
1338 bei
s.
Kluge Etym. Wörterb.
s.
und
v.
f.).
v.
Schwind
Leutersberg. Stadtr.
c.
u.
Dopsch Auegew.
2 (bei
Urkk. 177
Michelsen RDenkm.
(5).
425).
Salfeld
Rb.
ÖWeist. XI
2 11
126
muß
Halsabstoßen mit dem Brett
in
bis
bekannte Strafe gewesen
die Neuzeit eine sehr
Denn noch gegen 1700 war die Redensart gebräuchlich: ,Ehe ich das täte, wollte sein. Aber keine Schriftquelle ich mir lieber den Kopf mit einer Dielen abstoßen lassen*)." Deutlich wird es gibt uns Auskunft darüber, wie wir uns das Verfahren denken sollen. durch die Abbildungen. Ein Brett, zwischen zwei Pfosten auf- und abschiebbar, trifft mit der Kante auf den Hals des darunter Knienden oder Liegenden und wird mittels eines Schlegels durch den Hals gestoßen,
um
der,
den Erfolg des Stoßes zu sichern, auf
einem Block oder dem Sockel (trischubel, „Schwelle") der Pfosten^) ruht (Anh. 665, 667, Das Salfelder Rechtsbuch verlangt bedeutsam, das Brett müsse winbrechen, d. h. es 668).
Vervollkommnet wurde das Gerät, indem das Brett an
müsse von Windbruchholz sein')! der Kante einen eisernen Vorstoß
erhielt oder durch eine Eisenplatte mit Schneide ersetzt
wurde (Anh. 663, 664, 670, 672, 672 a, vielleicht auch 666, 669, 671). In Italien findet sich um 1400 anstatt des Brettes ein Querholz, an dessen Unterseite eine eiserne Axt Der Schlegel wird in der Regel zweihändig geführt. Die angesetzt ist (Anh. 662 a g). Hände des Verurteilten sind, wo der Zeichner getreu schildert, jenem über den Rücken gebunden (Anh. 662a— h, 663, 665, 670, 671, 672). Der Ort der Handlung liegt stets im Bei weiterer Vervollkommnung entwickelte sich die Diele zum Fallbeil, was Freien. hier nicht weiter verfolge. auf Anh. 364 364 e, 383, 672 b 691 verweisend*) ich Ich beschränke mich darauf hervorzuheben, daß das Fallbeil seit dem 15., vielleicht sogar 14. Jahrhundert in Deutschland*), seit dem 16. in England und Schottland, in Italien und
—
—
—
Dieses läßt den Schluß auf einstmalige weite Verbreitung der
Frankreich '') bekannt war.
X
(mit einem laden von einer dillen),
435
Anmerkgg. in
95).
Bamberg
K.F.Kummer)
(her. V.
Böhmen angewandt, 12)
Lübeck Liber
lt)3.
confess.
mit ener ^uden dweele dat hövet af houwen
1392,
(a.
—
—
—
III
G.
Wolf'dietrieh 1071.
Stadtr. § 145. (a.
1259/60) 397
W. Böhmer
Dendermond Keure v. 1233 1292 und Waalhem Keure
,
f.
in
Herrand
v.
Wildonie
N. 4 angef. Ort 11 f. Flandr. RGeseh.
Warnkönig
II
Nr.
CCXXXV) §20.
1365 bei Stallaert Glossarium s. v. Afsagen. ') Döpler Schauplatz Dreyer Antiqu. Anmerkgg. 96 N. 12. 11 (1697) 260, 261. nachweisbar: Frankfurter Schöffenbr. v. 1359 bei Keutgen Urkk. 239.
Keure
v.
dreischübel (Schwelle) in ÖWeist.
'')
So scheint auch
winbrechen *)
IX
1821)
S.
(bei
dazu G.
3-68
(1854) 158
f.
(er
Grimm
Ricci us Entw.
v.
W. Böhmer
(insbes. 37),
Brüssel
v.
2)
J.
Poet. Krzählgg.
Schon 1248 war das Abstoßen mit der Diele auch
S. 160.
an dem
(bei
condemn. bei Dreyer Einleitg. 433 f.. Dreyer a. a. 0. 432 und Antiqu.
dazu
RA.*
X 11
—
Schon im MA.
163.
269 den
Ausdruck zu verstehen,
wimprechtischen statt
Stadtgess. 250) ist entweder Lesefehler oder Erklärungsversuch.
Krit. Gesch. der Guillotine (in Curiositäten der
J.Heller
in
Hormayrs
Archiv 1823 Nr.
26,
.
.
.
Vor- und Mitwelt
27 und Luc. Cranachs Leben»
hält die Diele für dasselbe wie das Fallbeil).
Anh. 383, M. Crusius Schwab. Chronik (ausgef. v. J. J. Moser 1733) 1 956 (vor 1381?). Außer den späteren Bildern im Anh. s. ferner Osenbrüggen Studien 290 (Freiburg i. Ü. g. 1450), S. Riezler Gesch. der Hexenprozesse in Bayern 286 (Salzburg 1678/79), Wahlberg Gesamm. Schriften ^)
11
S. insbes.
146 (Brixen, 18. Jahrh.).
BiUgland: Ein glaubwird. Anzaygung des tods Thome Mori usw. 1536 's. 1.) fol. B III'' Schottland: L. v. Wedel Beschr. zu München), G. W. Böhmer a. a. 0. 45—49. seiner Reisen 1561 Italien (die mannaja, aus man1606 S. 337 f., G. W. Böhmer a.a.O. 49 — 51. naria, manuaria, Tommaseo-Bellini Dizionario s. v.) Böhmer a. a. 0. 36—44, Wahlberg a. a. 0. II 146. — Frankreich (die doloire, aus dolabra? Du Gange s. v. Dolabra, Littre s. v. I>oloire; aus dolare = hobeln? Körting Etym. Wb. s. v. doloire): Böhmer r. a. 0. 53 ff., Viollet le Duo Dict. du mobilier II 499 f., V. Gay Glossaire archeol. I 802. ^)
—
(Univers.-Bibl.
—
—
127 die Verwandtschaft des Verfahrens mit der Diele und und Schlegel den Gedanken an eine genetische Beziehung auch Es könnte von der Diele aus ebensowohl ein Weg zur unter diesen beiden Riten nahe.
Anderseits legt schon
Diele zu').
des Verfahrens mit Barte
Barte wie ein anderer
zum
Fallbeil geführt haben.
Sehr altertümlich sieht sich auch das Kopfes
an,
das
als
Vollzugsart
für
Abfahren
oder
Abackern
schiedenen und weit auseinander liegenden Rechtsgebieten Deutschlands,
und Mainfranken,
erwähnt wird*).
in
Hessen,
in
Nach dem
wir.
Nach dem andern
Räderpflug gegen den Kopf gepflügt'). bis
zu den
Armen eingegraben (gebunden) und wehrt
abgebrochenen Messer*).
Diese Variante sieht
H
in
ver-
Rhein-, Mosel-
in
Westfalen und Niedersachsen, in Österreich und Mähren
Zwei Typen beobachten
einen wird
Grube des Grenzsteins gesetzten Missetäter mit einem
in die
(Äbpflügen) des
bestimmte Enthauptungsfälle (Grenzfrevel)
es
ist
sich
nicht
er
gegen
nur
dem
bis
zum Hals
doch zweispännigen
vier- oder
bis
zum
Gürtel oder
die Zugtiere mit
gerade auf den Kopf ab.
einem
Ge-
VI 627), der Pflug solle durchs Herz fahren oder (Weist. H 132) der eingegrabene Mensch solle herausgeackert werden. Wo die Bestimmungen ins Einzelne gehen, muß der Pflug neu sein und das Gespann ungezähmt oder des Ziehens ungewohnt, sein Führer und der Pflughalter dürfen früher nicht geackert haben. legentlich
heiSt
es
(Weist.
494,
Endlich aber darf der anscheinend ursprünglichen Regel nach nicht öfter
als
dreimal oder
gar nur einmal zugefahren werden').
mit
Nur der Vollständigkeit halber gedenke ich noch des Kopf- oder Halsabschneidens dem Messer, das ich für von Haus aus ungermanisch halte. In Deutschland
kommt
es
nur vereinzeint,
im bamberger Rechtsbrauch vor*).
zuerst
auch der italienische und niederländische^).
')
iler
R. His Strafr. d. deut.
MA.
I
494
Der Hauptsitz
dieses
Später kennt es
Verfaiirens
war aber
vermutet (ohne ausreichende Gründe) fränkischen Ursprung
Diele.
') Um so weniger besteht Anhiß zu der Hypothese, das Totpflügen sei nur .alte Uechtssage' gewesen und .niemals vollstreckt' worden, wie J. Grimm RA.'' 11 76 und Klein. Sehr. 11 69 meinte und ihm Neuere in verschiedenen Wendungen nachschreiben. Angebliche Denksteine, die an vollzogene Strafen dieser Art erinnern sollen, sind erwähnt bei J. Schambach u. W. Müller Niedersächs. Sagen Nr. 66. 3) Weist. Hl 80 (Korbach a. 1454), 590 (Herrnbreitingen a. 1506,1, IV 650 (Lauenstein). Stöl/.el Kntw. d. gel. Richtert. II 183 (Burgbreitungen a. Ub9). ÜWeist. VIII 654 (Engelmannsbrunn a. 1500—1634), 812 (Lichtenfels a. 1495), 819 (Obernondorf u. a. a. 1681—1687). Arch. f. Kunde osterr. Geschichtsqu. .WH 68 (Mühlfraun a. 1604). Vgl. auch daselbst 55 (Urbau a. 1604), 75 iKausenbruck a. 1604), ferner Zenten 11 774 (Dürrfeld a. 15711, G. Schambach u. W. Müller Niedersächs. Sagen Nr. 56 (vorsch. Orte\ 220 (Mark-Oldendorf, Einbeck) nebst S. 333 (Stöckheim) und 334 (Oldendorf). Abschwächung: das Haupt abschlagen über der Grube, unten S. 130 N. 6. *) Weist. II 132 (Hottenbach\ 138 (Ijuchweiler a. 1511), 139 (Aspach a. 1530—1550', 494 (Niederraendig vor 1563), VI 627 N. 4 (Maien und Niedermendig). ÖWeist. VIl 71 (Hochwalkersdorf 17. Jahrb.),
—
—
16. Jahrb.), 165 (Rothengrub c. 1630), VHl 313 (Kagran 17. Jahrb.), 939 (llohenstein 948 (Hartenstein c. 1605), XI 22 (Fischau 1673), 197 (Erdbeig 1691), 385 (Rastenfeld c. 1600). Nur noch Reste des Verfahrens XI 273 (Staatz nach 1657). ») ÖWeist. VH 71, VHI 313, 654. Arch. f. Kunde österr. Geschichtsqu. XVII 5ö, 68, 75. Weist. II 139.
156 (Wiltendorf
c.
1600),
Zöpfl Bamb.
«)
Formular § 31
')
Döpler Schauplatz H
(bei
1
R. S. 126).
(Italien a. 1560).
(Brüssel a. 1694), an diesen beiden Stellen mit
Theatr. Europ. IX 1146 (Brügge
Rädern verbunden.
—
England 1451?
a. 1677),
XIV 729
Andrews
213.
128
wo
von
Spanien^),
aus
sich
es
leicht
während
Spätmittelalters
des
weiter
verbreitet
haben kann. Wir kehren zum Verfahren mit dem Pflug zurück, weil es besonders anschaulich „Zu dreien Malen macht, wie auch das Enthaupten ursprünglich Zufallsstrafe war^).
man
soll
auf den eingegrabenen Missetäter fahren, errettet er sich [mit dem abgebrochenen
Messer], desto besser; stirbt
man
„man
Oder:
reich).
die
soll
trifft
man sich
einmaligem Anfahren: „Trifft
bei
ihn aber nicht, das
Fuhr hinfahren, überwindet
Oder: „mag
sein" (moselfränkisch).
Oder
so hat er gebüßt."
er,
Schaden;
ihn, das ist sein
der begrabene
sein
ist
er
Mann
Nutz" (Niederöster-
Buße
so soll es seine
das,
mag
etwas helfen, das
er
Angesichts solcher Bestimmungen aus ganz verschiedenen Gegenden
thun" (westfälisch).
erweist es sich als Entstellung des älteren Rechts,
wenn zuweilen gesagt
„man
wird,
solle
man ihn abgepflügt hat" oder „man solle mit dem Pflug ab- und zufahren so lang, bis man den Missetäter vom Leben zum Tod bringt". Aber was in dieser Hinsicht vom Richten mit dem Pflug, das gilt auch vom Richten und am mit den andern Werkzeugen. Die Diele in ihrer ältesten Gestalt war wenig dem Hals
lang nach
so
pflügen,
bis
wenigsten die Windbruchdiele (oben
S.
—
126)
—
geeignet, mit einiger Sicherheit das
vom Rumpf zu trennen oder in anderer Weise den Tod herbeizuführen. Aber dem scharfen Beil oder Schwert konnte der Schlag „mißlingen". Nun kam
Haupt
selbst mit es freilich
in derartigen Fällen aus neuerer Zeit vor, daß der Scharfrichter den Schlag so lang wieder-
ihm endlich der Verurteilte erlegen war, daß er sich sogar genötigt fand, schließzum Abschneiden überzugehen^). Allein dies war kein „rechtes", vielmehr ein „unredliches, schändliches Richten". Der Nachrichter sollte nur einen „blutigen Streich zwischen Haupt und Körper machen"*). Es trug ihm mit ziemlicher Regelmäßigkeit den
holte, bis lich
meist sehr gewaltsamen Ausbruch des Unwillens einer doch nichts weniger
Zuschauermeuge ließ,
hoi-ca
Dagegen
ein^).
sicherte
er
sich,
indem
er
als
zartfühlenden
durch ein urteil feststellen
daß er recht gerichtet habe^), oder indem er sich vom Richter Frieden wirken
ließ').
1) Döpler II 1. Theatr. Europ. I 615 (a 1621), VI 644 (a. 1648'. S. ferner die Wortverbindung y cuchillo oben S. 94 N. 1. Anh. 859, 860. Vgl. auch Theatr. Europ. XI 1313 (Lissabon a. 1677). -) Vgl. auch Osenbrüggen in Zschr. f. RGeseh. I (1861) 392. 3j Anh 653, 660, 722, 724, 797, 807 (Nr. 2), 808, 373e. Chron. der deut. Städte XI 597. E. Buchner I
Nr. 279.
Meister Frantz Schmidt
VI
857.
K.
V.
Gay
Maurer
S. XII f. Volkssagen 234.
Island.
Glossaire archeol.
I
Neu geharn. Großbritannien
167, 802
f.
Theatr. Europ.
Ein Fall des Mißlingens mit der doloire
1609 bei
v.
802.
Wemdinger Gerichtsformel g. 1500 im Oberbaier. Arch. LVIt 192. Meister Frantz Schmidt Lersner Chron. II 699, 706. Bei „redlichem' Richten fällt der Kopf auf den ersten Chron. d. deut. Städte XI 706, oder bi enem blase, F. G. Piper Beschreib, des Markenrechts in *)
—
63 (Note). Hieb,
Westfalen (1763) 163 und J. Grimm RA.* II 36 zu Weist. auch Klar mann u. Spiegel Sagen a. d. Steigerwald .
'"•)
(hier
Lersner Chron.
II
699
(a.
.
.
1590).
III
183.
Wegen
Meister Frantz Schmidt
verfehlte modern-rationalistische Erklärung).
der Redensart
b.
e.
bl. vgl.
22.
W. Görges
bei H.
S.
Xll
f.
Knapp
Zenten
Weichelt Hannov.
II
544
Geschichten
Nr. 114. ^)
S.
oben
S.
40 N.
5,
ferner
Breisacher Reimchron. (1490) bei
Mone
Quellensanmilg.
III
887,
Lersner Chron. I 500 (17. Jahrb.), 505 (1705), A. Stölzel Brandenb. Schöffenstuhlsakten II 739 (a. 1682). J.H. Rother Der peinl. Prozesse rechtsgeL Kunst (1748) 598, 608, 630, 634. Vgl. auch die Vorkehrungen gegen drohende Volksjustiz am Scharfrichter bei Lersner Chron. II 703 (c. 1612). 7)
738.
Zenten
Döpler
I
1356,
51, 593,
Schau^ilatz
I
1378.
Heiraatbilder aus Oberfranken III 73.
165, 169, 178.
A. Stölzel
a. a.
0. 605
f.,
129 Zu Grund
daß der mißlungene Hieb den Verurteilten von der TodesGedanke, der noch in der Neuzeit ausgesprochen'), zuweilen auch von
der Gedanke,
liegt
strafe ledige,
ein
dem
der Praxis befolgt wurde-), obwohl er im allgemeinen seit
dem
ja
Mittelalter vergessen war,
gegenteiligen das Feld geräumt hatte ^).
Vielleicht hing' damit der Henkersbrauch
zusammen, den vom Rumpf getrennten Kopf Gewöhnlich aber und von Alters her
sogleich den versammelten Zuschauern vorzuzeigen*).
man
spießte
ihn
auf einem Pfahl
man dazu
in der Neuzeit benutzte
—
teten zu beschimpfen,
Guazzini oben
•)
capitis
vel,
si
den Galgen'')
S. 103.
wo
Im SpätMA. und Turm^) oder aber, um den Gerichoder das Rad*). Das Aufspießen des Kopfes gehörte
auf,
er stecken bleiben mußte*).
—
nicht selten einen
Er bemerkt noch a. a. 0.: Idemque erit in condemnato in poenam quia et is, si gladio seu securi percussus remansit incolumis vel
vivus igne combriratur,
ex igne eiivit illaesus, non erit iterum gladio feriendus vel in igne exponendus sed liberandus F.
Patette Le Ordalie 193 N. E.
2)
Buchner
Contin. 1681 S. 63
Nr. 274
I
(a.
His
Strafr. d. deut.
1681 Stockholm),
Stockholmer
(der
f.
2,
MA.
489 N.
I
Nr. 553
II
(a.
S.
auch
7.
1731 Wilda).
Relat. bist. sein, autunin.
Fall).
Bamberger Formular bei Zöpfl 136: mit dem swert ... als lang bis er in vom leben zu dem Ebenso Zentgericht v. Gerolzhofen bei Kohler und Scheel Die Carolina II IGO. Baier. Hochgerichtsurteil v. 1516 bei S. Riezler Gesch. Baiems IV 29. Ulmer Urteil v. I73S: (daß) zu ihme 80 lange gerichtet werden solle, bis der köpf der kleinste und der leib der größt teil seye und er *J
tode bringt.
condemnirteii Kaspar Seiler (s. 1.). — Geexekommen wird vom leben zum tod, Urtheil auf den cuteret met dem sweerde, datter de dod na volgt, C. Commelin Beschryv. van Amsterdam 1023 — Capite puniatur ita quod moriatur, A. Heusler RQuellen des Kant. Tessin III 144 (c. 41), 177 (c. 129). .
.
.
Caput a scapulis amputetur ita et taliter, quod a corpore separetur et penitus moriatur, florent. ForiDel bei Kohler-Azzi Das Florent. Strafr. des 14. Jahrh. 77, 80, 85; s. daselbst auch 50, Gl, 64. Kantorowicz Alb. Gandinus I 311. Les testes tranchiees tant qu'ils soient mors, Xedonchel 334. S. ferner oben S. 128. *) Anh. 653, 658, 659, 683, 688. Engl. Memorial 14, 78. Neugeharn. Großbritannien 86, 119, 576.
—
Theatr.
Hlurojf.
XXI a
(1738) 303.
Lex Salica Codd.
')
Curiositeg 823.
7—9 und
emend.
Cannaert Bydragen
Hesseis) Sp.
(ed.
459 (auch 455).
Nedonchel
260.
2.58,
Commelin
Beschryv.
Desmaze
370.
Amsterdam 927, 929, III 121. Jacobi Ge.sch.
v.
1028. Pauli Lüb. Zustände 11 81. Ilanserezesse Hamburger Niedergerichts 136. Lersner Chronica I 497, 502, 503, II 697, 703, 704. 710. Cliron Meister Frantz Schmidt 10 (Nr. 50). Nürnb. Chron. in d. deut. Städte XXVllI 25, XXVI 144. Cgm. 2070c fol. 215b. G. E. Waldau Vermischte Beytr. III (17b8) 82. Relat. bist. sem. Contin. 1639
937, 940, 941, 913. 1021, 1026,
des
S. 91,
1659
S. 75,
Theatr. Europ.
1664
III
1669
S. 81,
S. 78,
vern. Contin. 1667 S. 95,
autumn. Contin. 1681
VII 329, VIII 1383, XI 1152, XII 126 (am Tatort
376,
a.
S. 83,
1692
S. 10:5.
XIII 245,
1679), 970, 971,
731, XV 684. Döpler Schauplatz II 608 (auch I 950). Urtheyl, Christoph Ueinr. Stecho geschehen bey Mugenhotf 1707 (P'lugschr. im German. Mus. zu Nürnberg). Annales de Dunstaplia a. 1282 (in Annales monastici ed. Luard III 294). Marlowe Edw. II 117 f., 1326. Christ. V. Danske Lov VII 8 § 1, 6 § 7, 9 § 1. Bildl. Darstellungen Anh. 374, 413, 439, 790, 852, 855. Vgl. auch Gregor Turon.
XIV
III
.
6,
E. T.
(v. 15),
Grimm
Anh. 418-422a.
6)
353,
.
Paulus Diac. V 40, Widukind Res g. Sax. III 55, Saxo Gramm, (ed. Holder) 310, 603, Kristensen Jyske Folkesagn Nr. 312, W. Grimm Altdän. Heldenlieder 110, E. Wigström Folk-
Uiktning 26
Lup.
.
Wedel Reisen 846. D'Aubigne V.
S. übrigens
Nedonchel
'')
177, 178.
Abb.
auch Ortnit
Hausraärchen Nr. 191,
Pauli Gesch.
R.
v
(her.
M.Bär)
364.
Selbstbiogr. a. 1560. I
v.
Lope de Vega
England
V
9,
El rey Baraba
27, 39.
Pike
Bist,
III
6.
of Crime
I
226, 337.
Merker John Fisher 282. Neugeharn. Großbritannien Goethe Werke XX 177. Döpler Schauplatz 11 347, 031. M.
19.
847.
Hist. Relat. Contin.
Meister Frantz Schmidt M.D XCV. Theatr. f:urop. I
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXI,
3.
Abb.
S. 9,
541,
13, II
45,
78.
Knapp
Nürnb.
Strafr. 59,
333, VI 1023, Wohlverdientes Tode.surt. 17
130 so wesentlich
zum
Zeremoniell, daß
man
beim Hinrichten von Tieren beobachtete*).
es sogar
nämlich wenn das Enthaupten einen Grenzfrevel zu ahnden
In bestimmten Fällen jedoch,
wurde der Kopf des enthaupteten Menschen an
hatte,
wenn
steines^),
einen Baumfrevel,
dann wurde
die Stelle des
er auf
ausgehobenen Grenz-
den Stumpf oder an die Stelle des
Baumes^) gesetzt. Durfte das Aufstecken des Kopfes unterbleiben, so legte man ihn, um den Toten am "Wiedergehen zu verhindern*), zwischen oder vor die Beine*). Der Körper wurde, wenn nicht mit dem Enthaupten ein anderer Strafritus kumuliert war, gewöhnlich bestattet.
fand öfters der
In Niederösterreich
verkehrt) in der
Grube des Grenzsteines
dem Rumpf anzeige"
Rumpf
des Grenzfrevlers
(aufrecht oder
seinen Platz, auf daß er so „das
Gemerk mit
Überhaupt aber galt allgemein die Regel, daß der Hingerichtete ehrlichen nicht unter Leuten bestattet werden dürfe. Bei den Angelsachsen legte man *).
cum damnatis"
ihn ,on ful ([in] inmundo), inter latrones,
').
Darunter
ist
christlicher
in
Zeit mindestens ein Grab an ungeweihter Stätte zu verstehen*), die auch anderwärts Hin-
und todeswürdig Gestorbenen nicht gebührte^).
gerichteten
dem
unter
Mehr von
Galgen*").
Nicht selten
heidnischer Überlieferung beherrscht
ist
Bestattung
ist
der norwegische
wonach todeswürdige Missetäter auf der Flutgrenze des Meeres beerdigt werden sollen"). In der Neuzeit freilich gewährte man aus Gnaden, insbesondere mit Rücksicht auf vornehmen Stand des Gerichteten, feierliche Bestattung**). Auch bis zur Bestattung war das Verfahren mit dem Körper des Enthaupteten nicht gleichgültig. Gemeiniglich zwar wurde er, soweit wir sehen können, sofort eingesargt oder Rechtssatz,
.
.
(s.
.
des Veit Bergen (Münch. 1753), 1.
e.
a.
Weist.
»)
Bürgertum
111
780
.
.
des Th. Biernbacher
.
Anh. 398, 402, 454, 590,
[Nürnb. 1778]). (a.
Stahm
1456).
Döpler Schauplatz
Strafr.
(s. 1.
e. a.
[Salzburg 1771]), ... des Fr.
Wimmer
594, 595a, 597, 808a, 852b.
v.
Dortmund
252.
Theatr. Europ. XII 385.
Kiiegk
Anh. 393a, 455. S. ferner oben S. 114. *) S. De Wind Bijsonderheden uit de Geschiedenis van het Strafregt in de Nederlanden 37 Stier zu Middelburg justifiziert 1571). S. auch Amira in Mitt. d. Inst. f. österr. Geschf. XII 552 f. 2) ÖWeist. VII 14, 17, 05, 99, 106, 239, VIII 219, 242, 261, 952.
quell
244.
3)
Weist.
*)
F.
V
87.
III
302
(§ 25),
305
II 383.
(§ 16),
Wuttke
f.
(§ 14).
(Note).
H. F.
Feilberg Dansk Bondeliv
11
132.
Am
Mone
Quellensammlg.
111 383.
Am
Urquell
111
117.
v.
Lilien-
cron Hist. Volkslieder I 95 (Str. 43). Theatr. f^urop. VI 644 (Madrid 1648). Vgl. auch Gulajjings bök Hylten-Ciivallius Wiirend 472, Böhm. Ordo judicii terrae 26 (bei Kucharski 436).
241,
ÖWeist. Vll 466, VIII 483, 791, 797, 798, 803, 832, 847 (alle aus Niederösterreich). 1 4 § 1, Knut II 33 (§ 1) mit den latein. Übersetzungen.
«)
V.
Ur-
Volksabergl.2 § 765.
Bieisacher Reimchron. bei F.
^)
IV 666
Liebrecht Zur Volkskunde 414
(ein
')
^delr.
8)
F.
')
V.
Liebermann Gess. d. Angels. II s. Amira Altnorw. Vollstreckgs.Veif
Richthofen
Fries.
(in Capitularia II
182
Rqu. 620. f.).
Knapp
Grab Nr. 3, 3a. (nebst Norges gamle Love II 297, 314, 330, Nürnb. Kriminalr. 99. S. dagegen Conc. Mogunt. a. 847
Richtsteig Landr. 35 §
v.
101
8,
Weist.
II
226, 111
177,
Knapp
350). c.
27
Altregensb. Gerichts-
verfassg. 74. Abweichende Einzelfälle Breisaeher Reimchron. bei Mone Quellensammlg. III 388, Meister Frantz Schmidt 64 f. Knapp Nürnb. Kriminalr. 100 und vgl. oben S. 122 N. 8. Die neuzeitliche Theorie bei Seb. Guazzini Tract. ad Defensam (Antv.»1667) II 382, J. H. Boehmer Jus eccl. II 1086, 1076. 10) Lersner Chron. I 500, 501, 604 (a. 1629, 1630, 1636, 1703). Relat. hist. sem. vern. Cont. 1704
Nürnb.
Onolzb. [1738]. Wohlverdientes Todesurth. d. Fr. Wimmer Nürnb. Kriminalr. 99 und Zenten II 779. Döpler Schauplatz I. 549. V. 0. (nebst Norges gamle Love II 297, 314, 330\ Anh. 410, 411, 418, 765, 806 (412;. Engl. Memorial 91 f. Neugeharn. Großbritannien 104,
Urgicht
S. 103.
iij 12)
676, 802
u.
Peinl. Urtheil
Knapp Amira a. a.
[1778].
f.
.
.
.
.
.
.
131 Gewisse Spuren
hinweggetragen*).
aber deuten
War
unbeerdigt liegen bleiben mußte').
gegangen (oben
mußte
124 N.
S.
Rumpf
daß der
so
4),
daß er ehedem
darauf,
Enthauptung über
die
zum Abend
innerhalb des Hauses zu liegen kam, so
unter der Schwelle hinausgezogen werden').
er
bis
einer Türschwelle vor sich
Es geschah zu dem nämlichen
apotropäischen Behuf wie das Legen des Kopfes zwischen die Beine*).
VI.
Beschreibung des öffentlichen Strafvollzugs 4.
Ein diesen Begriff
Walter
aber nur
mnd. quarteren*),
verdelen)*),
engl, quarter'),
Dem
tellare)**).
Allgemeinheit deckendes Rechtswort wäre zerltden,
in seiner
mnd. vörendelen,
delen,
Das Zerstücken.
dem
richten mit
squartare*"),
quarteler, ecarteler, aus *exquar-
frz.
mit dem rad,
mit dem galgen,
sträng,
squartare') (wonach
quarterizare,
quarteriare,
mlat.
ital.
mit
richten parallel ging daher in Deutschland das „richten mit der vierteilung"
Die
M Anh. ^1
4U,
410,
Bensen
421, 796, 797, 798, 805, 806, 852.
nackt bis zum Abend liegen). ä)
Meißen Rechtsb.
*)
S.
Herausg.
')
XI
Paul 79
H.
v.
vv.
a.
Mone
verdelen.
XIV
yiii,
XIX a
730,
Christ. V.
Theatr. Europ.
—
356, 356.
Danske Lov VI
8)
Chron.
9)
Murray
II
325
f.
350
I
(24);
Uanihouder
Praxis
rer.
Aber entsprechend merabratini dividere im Forum Turolii 30 = Forum Conchae ed. Allen in Univ. Studies, Cin-
s.
d.
s.
Dict.
'2j
Littre a. Bamberger
»3)
J.
Grimm
a.
s.
0.
—
vierteilen.
v.
Limburger Chron.
a.
(her.
1383), v.
A.
Schiller-Lübben Mnd. Wb. LWeist. 578, ö Weist. V 677,
Wyß)
S. 86,
Chron.
a.
1499 (Gesatz
u.
Ordgg. usw. Augsb. 1506)
a.
124),
Ulr.
I
deut.
d. 1
fol.
S.
141,
a lila,
Tengler Layensp.
VI 303, 376, 545, VllI 1333, Xb 617, XI 335, 763, Dänisch pariere: a. 0. und 219 (= Carol. 200). -
art. 1.
vv. Quarteriare, Quarterizare, Quarterizatio. II
XIX Diz.
Vgl.
582,
272
44.
s.
XXVI
62.
Nl quartiren: Jan Matthyssen Rechtsb. IV
5.
Ib und Quarterization. v.
Excartellatus
bei
Du Gange.
Desmazea
Zoepfl) Anh. IV Nr. 3
v.
RA.*
Pertile Storia V^ 269 N.
S. 488.
1
mettre ä quartiers:
R. (her. II
s.
(vierdeilen
Bamberg HalsGO. 149 (= Carolina
svv. Quarter
v.
547
111, 11 333, 111 598,
4
deut. Städte Dict.
I
Tirolensis
VII,
I
Tomraaseo-Bellini
") Littre ecarteler:
KA.*
214 und wegen des analogen Verfahrens Zur Volkskunde 373, Goslar Stat. (her. v.
II
11)
vierteilung: Bamberg,
c.
Gloss.
107,
II
136,
Schwedisch quartera, Handlingar
'"j
Grimm
XllI 48, 66 (virdelenl, 83 (veirdelen), RQu. d. Kant. Aargau
(virteiln),
Du Gange
')
38).
ferner Weist.
Bamberger R. her. von Zoepfl Radolfzeller HalsGO. a. 1600 § fol.
J.
Fischer Schwab. Wb.
II.
S.
Quellensammlg.
Städte XI 648, 669
(1609)
(Fishers Körper lileiht
19.
verendelen,
VIII 679,
(v.
d'.\ragon
.
.
.
dist. G.
Schweizersagen
0., F. Liebrecht Hach) U 181 (N. 7j, Weist.
a.
(her. v.
Lexer Mhd. Wb. und
*J
8.
Stat.
Coleccion de documentos
cinnati)
Rochholz
Grimm
J.
IV 10
3 dist. 2,
II
Fisher 282
*
insbesondere E. L.
Göschen) 38, Lübeck crim. c. LXXXVIIl §9. (in
Kerker John
Gesch. des Bauernkrieges 475, 478.
mit Selbstmördern
dem swert
'-).
Franken auftretende Form") des ZerstUckens
zuerst bei Thüringen und
ältere,
das
Üblich war dagegen vierteilen (md. vir-
Vogelweide gebraucht').
v. d.
(Fortsetzung).
(a.
—
quarteler:
Poullet Liege
Curiosites 326, 329.
1486).
f.
17*
500.
—
132 Zerreißen
das
ist
—
voneinanderreißen-),
stücken reißen^),
(zu
voneinander-
zerzerren ^),
Es geschah gewöhnlich, indem man am Hals oder an den Schultern oder Handgelenken und an den Fußgelenken des Verurteilten 2, 3 oder 4 Rosse anschirrte und diese dann nach entgegengesetzten Richtungen Fränkische Quellen legen Gewicht trieb (Anh. 377, 403 a, 861—867, 869— 878b)'). den Schweifen der Tiere angebunden wurden. Selten und darauf, daß die Gliedmassen an Nach meist nur in sagenhaften Erzählungen werden die Rosse durch Ochsen vertreten*). älteren Berichten mußten die Tiere „ungezähmt" („wild"), d. h. des Ziehens ungewohnt Gemeiniglich war der Verurteilte entkleidet oder doch nur mit Lendentuch bedeckt sein. (Anh. 377, 861, 862, 864, 866, 867, 870— 878a). Zuweilen ließ man ihm das Hemd zerren*),
mlat. trahere'), frz. tirer ä quartierst)).
Wenn
(Anh. 869).
Künstler die Frankenkönigin Brunechild bei ihrer Hinrichtung ganz
darstellen (Anh. 863, 865), so dürfte dies wohl aus subjektiv symbolischen Beweggründen geschehen, ebenso wie die Darstellung des bekleideten Element in Anh. 403a. Einmal erscheint der Verurteilte an einen Pfahl gebunden (Anh. 861), andere Male^) auf
bekleidet
einem niedern Gerüst oder Tisch zwischen starken Pfosten festgeklemmt oder angeschlossen Daß die Exekution im Freien vor sich geht, bringt sie ohne (Anh. 873, 876, 877). weiteres mit sich.
In neuerer Zeit veranstaltete
MA.
oft das
dem
Enthaupten,
man damit
oder daß
man
sie
Mit dem Zerreißen
Marktplatz (Anh. 867, 869, 876).
innerhalb von Städten auf
verband man
in Viertel
seit
dem dem
daß man aus Gnaden mit diesem den Anfang machte*"),
sei es
häufen suchte"),
die Strafen zu
wie
man
ja
auch das Hängen mit
Vierteilen verband'^).
Weist.
1)
II
Hist. Relat. sem. Contin.
378.
Latomi Erben 16G1
1592 (1591/92)
2)
Hist. Relat. sem. Contin.
3)
Theatr. Europ.
*)
Hist. Relat. sem. Contin. 1598 S.
5j
Du Gange
könig
")
Ch. S.
183 n.
s.
Trahere
v.
.
durch
J.
Francum 1595 (1594/95)
S. 166,
.
.
.
durch
Desmaze
die Stellen
S. 46.
7.
Ann. de Wintonia
6.
XLV
a.
1271 (Ann. Mon. ed.
Luard
II
111).
Warn-
27.
Curiositea 324, 326. bei
J.
Grimm
sowie die oben unter N.
1,
.
600.
III
Flandr. Rechtsgesch. III Urk. Nr.
')
.
S. 65.
Chanson de Roland 3964
1
a.
—3
W. Grimm
ff.,
Contin. 1595 S. 113, Theatr. Europ.
0. und bei A. Schultz Höf. Leben^ II IfO n. 3, 182 n. 1, und oben S. 131 N. 7 angeführten, ferner Jordanes c. 24. Ruolandes Liet LXXIII, LXXV, LXXXII, XCI, Relat. hist. sem. a.
487, 644
I
(a.
1648),
Döpler Schauplatz
II
377
f.,
381, 633,
Meiche
Sagenbuch Nr. 1230, A. Rittershaus Die neuisländ. Volksmärchen 44, 122, Grundtvig Minder III Märchenhaft zwölf oder vierundzwanzig Rosse: J. Grimm a. a. 0. 278, Asbjornsen og S. 117. Moe Norske Folke-EventyrS (1866) S. 151, 237, 0. Hackman in Finlands svenska Folkdiktning I A 217. Tirer ä quatre ehevaux: Littre Dict. s. v. Slite med beste: Landstad Norske Folkeviser S. 208.
—
—
Tirer Nr. 8)
2.
Math.
Kuhn
V.
Neuburg
Sagen Strackerjan Aberglaube A.
Westfäl.
I
u.
His Strafr. d. deut. MA. I 496 N. 1. Grimm Sagen Nr. 538. Sagen S. 288. H. Pröhle Harzsagen Nr. 161, 198, 202. Sagen aus Oldenb. II S. 312, 339. Vgl. auch Grundtvig Minder II S. 117. Chron. S.
c.
37.
Mark.
198,
Saint-Edme
Dict. de la penalite s. v. Ecarteler. O) S. insbes. Chron. d. deut. Städte XI 648 (Forchheim 1502), 609 (Nürnberg 1504), ä)
48, 83,
Vgl. hier B.
VI
137, Theatr. Europ. II 333,
11)
Ein Leichnam geköpft und gevierteilt
12)
Relat. hist.
sem. Contin.
.
.
.
durch
Europ. VII 148 (Neapel), 1095 (London 1657),
.
.
—
ferner XIII
XI 335 u. s. o. Anh. 869, 871, 874, 878. zu London 1715: Theatr. Europ. XX c (1734). Latomi Erben 1642 (1641/42) S. 11 (Lissabon). Theatr.
545, VIII 1333,
.
Xa
758 (Jönköping),
XIX a 355
(Savoyen).
133 Späte Varianten und vereinzelte des Zerreißens durch Tiere sind das Zerreißen durch
Schiffe, was
todeswürdige Galeerensträflinge in Italien vorkommt, und das Landgerichtsordnung erwähnte Zerreißen mit Zangen*).
als Strafe für
in einer schweizerischen
Weiter verbreitet war hingegen oder zerhauen*)
jüngere Forni^) des Vierteilens das zerhacken^)
als
und
oder zerschneiden^),
und bestand, wie
zuerst in England vor
Form
diese
es,
ist
Es kommt
gewöhnlich unter dem vierteilen verstehen^).
seit
Quellen
neuzeitliche
die
dem
und zwar
13. Jahrh.
Abbildungen zeigen, darin, daß dem meist auf
die
dem Boden festgebundenen
einer Bank, seltener auf einem Brett oder einer Platte oder auf
Gliedmaßen mit dem Beil abgehackt wurden (Anh. 387, 400, 402a, b, 412, 413, 415, 416a, 422, 422a, 423, 436, 436b, 439b, 444b, c, 458a, 879—883, 885, 887b, d, 888— SOGa')). Gewöhnlich schnitt man ihm (zuvor) Herz und
und entkleideten Menschen
die
Eingeweide aus (eviscerare, exenterare, exenteratio, exentricatio, „Ausweidung")*), zu welchem Zweck man ihn zuweilen an einen Pfahl band (Anh. 886, 887). Zu weiterer Schürfung Nicht selten
diente die Kastration').
1650
Hist. Relat. sein. vern. Contin.
1)
—
Osenbrüggen Studien 300. 2) Döpler Schauplatz II 345-347, 3)
851, 632.
zweyen Vrtheln So an Gottfried Lehmann *)
Theatr. Europ. VI 1206).
.
.
1701
.
Das Ganze
Döpler Schauplatz
I
79G.
Einl. 337.
.
.
S. 72,
autumn. Cont. 1692
exequirt worden.
.
Meister Frantz Schmidt
(in vier teile, stücke):
z.
(=
88
S.
das Enthaupten vorausgehen*").
sem. Contin. 1657
Relat. bist.
(in vier teile):
z.
man
ließ
Copia der
S. 103,
Theatr. Europ. VII 1095.
24, Relat. hist. sem. vern. Contin. 1595 S. 70,
autumn. Contin. 1668 S. 85, Theatr. Europ. III 376, IX 526 f., C. C. Theres. Beil. 5 § 5. Stölzel Brandenb. SchöppenstuhLs-Akten II 694, IV 119, Urgicht über Matth. Klostermayer (a. 1. e. a. [Dillingen 1771]). Vgl. auch Bamberg. HalsüerO. 219 (= Carolina 192). in vier stücke (teile) hauen: Warhafftige beschreibg. v. d. Geburt desz Prinzen v. Orangien 1584 fol. 5a. LOb. Urteil bei Dreyer 1636 S. 41.
—
.
.
.
Einleitung (1769) 480. *)
Böhme
Bamberg. HalsGerO.
Damhouder (in
Ann. Monast.
Contin. 1672
auch
durchschneiden: Stölzel c.
Luard
virteilen
Harster
S. 97,
LXII
CLII
6,
III) a.
Knapp
.
.
*)
MatthiBus Paris. Chron.
Hist. of the
c.
sem. autumn.
§§5, 6. Vgl. auch dissectio (in quatuor partes): Beil. 6
schon in Ann. de
Dunstaplia
1282.
J.
H.
Rother
maj.
a.
1242
(ed.
Gerichtsformel y 1500 im Oberbayer. Arch. LVII 192.
Norimb.
partire
Relat. hist.
70,
—
0. II 694.
membratim
2.
S.
Osenbrüggen
14.
Crime
bei
Wrede
389.
Altregensb. Gerichtsverf. 153, 262.
S.
Pike
a. a.
1600
C. C. Theres.
.
Strafr. 71.
')
orig.
Contin.
hist.
Nr. 19 Str. 14.
Bamberg. HalsGerO. 149 nebst 219 (= Carolina 124 nebst 192, vgl. Bamberger R. mit dem peyl), E. Buchner I Nr. 261, 559, Relat. hist. sem. vern.
in
Zoepfl 136
V.
—
crim.
H. R.
Relat.
Altdeut. Liederb.
0.
rer.
ed.
So sicher
•")
her.
a. a.
Praxis
Maurers
Th.
(in vier stücke):
z.
Cont. 1672 S. 82,
I
226.
Studien
301.
Luard IV 196). Du Gange s. Tengler Layensp. fol. y 111. (1628)
I
Wemdinger
Konr. Celtes De
N. Lausitz. Magazin LXIII 328
Gottfried Archontologia
—
vv.
1429 Bautzen).
(a.
Neugeharn. Großbritannien 597,
362.
Körner Hist. Volkslieder 192 Str. 9. Th. Meurer Relat. hist. sem. Contin. 1605 S. 84, Latomi Erben 1657 S. 22, 1661 S. 66, 1672 S. 94, autumn. 1692 S. 103, vern. 1694 S. 99. Theatr. Europ. IX 526 f., XI 336, XIV 227, 730. Warhafftige beschreibg. v. d Geb. 'oben N. 4) fol. 5a. E. Buchner I Nr. 261, 559. Döpler Schauplatz II 24, 310, 338, 340, 341, 346, 347, J. H. Rother a. a. 0. — S. auch Bamberger R. (her. v. Zoepfl) 136. — Anh. 387 (2), 400, 351, 630. Ph. M.
622, 705.
Contin.
.
.
.
durch
.
.
.
.
402a,
b, c, 8) lO)
412, 413, 422a, 431, 433, 436, 436b, 444c,
Flores hist. (ed.
Luard)
Mon. Germ. Constit. IV
Herzausschneiden).
111 1
S.
124.
623
Jan Matthyssen
der Grumbach. Händel IV 163,
168
(a.
.
458a, 881, 882, 884—887, 887 d, 889, 890, 890a.
WarhafTt. Beschreibg. (a.
.
a. a.
0.
E.
Buchner
Pike a. a. 0. Osenbrüggen IV 6. Cannaert Bydragen 455 f.
1311).
Rechtsb. 1567).
Th.
Meurer
a.
a.
0.
Relat.
.
.
.
a.
0.
a. a.
(nach dem Ortloff Gesch.
a.
Fr.
durch
0.
.
.
.
Latomi
134 oder auf der ordentlichen Richtstätte,
spielte sich auf öflfentlichem Platz
dem Galgen zu vergraben^). Zu beiden Formen des Zerstückens gehörte
in neuerer Zeit
man nachher
Die Eingeweide pflegte
regelmäßig auf einem Blutgerüst ab*).
zu verbrennen
oder unter
daß
es allenthalben,
die abgerissenen oder
abgehackten Körperviertel an verschiedenen Orten („Enden", „Straßen", „Wegscheiden")
Der Kopf
auf Pfähle oder Räder gesteckt oder an Galgen oder Tore gehängt wurden*). wurde, wie auch sonst gewöhnlich, aufgespießt*).
Das Ausdäriiien.
5.
Jenes Ausweiden, das wir vorhin
kommt
dem
seit
12. Jahrh. in
in
(agn. emboeller) auch für sich allein vor.
Man
daß
erfährt nur,
Erben
Theatr. Europ.
Knapp
Nürub. Kriminalr. 291. 1) Anh. 400, 412, 415, 418, 422, 422 a, 423, 431 Poullet Liege 600 (exstructo pulpito a. 1477). Th.
XI
335, 763,
365.
Namen
lernten,
evisceratio
Genaueres über die Form wird nicht angegeben.
Eingeweide verbrannt wurden und daß
die
1661 S. 66, vern. Contin. 1672 S. 82.
XlXa
Verbindung mit dem Zerhacken kennen
anglonormannischen Quellen unter dem
I
541,
man
diese Strafe u. a.
333, VI 545, VIII 1333,
II
Xb
— Vorgängiges Hängen, Matthseus Paris,
— 433,
439
Meurer
444
a,
a.
a.
458
b,
0.
a,
.
0.
884—886, 889, 890.
881,
Relat.
617,
a. a.
.
.
Contin.
.
.
.
durch
Latorai Erben 1657 S. 72, 1661 S. 66. Ausführl. Beschreibg. der Entsetzl. Exekution, welche zu vollzogen worden (s. 1. e, a.): Das .Schaffot' 9 Ellen hoch und 8 Ellen breit, 1772 Copenhagen S. aber auch Anh. 887 d. auf einer Ebene vor dem Osttor der Stadt. 2) Mon. Germ Constit IV 1 S. 623 (a. 1311). Matthseus Paris, a. a. 0. Du Gange s. v. .
.
.
.
.
.
—
Exenteratio.
Pike
sem. Contin. 1657 Theatr. Europ.
XIX
Chron.
a.
roy. des anc. lois
Zenten
II
779,
stedt)
a.
E.
X
2
a.
a.
0.
a.
0.
S. 120.
a.
0. E.
Th. Meurera Büchner Nr.
Anh. 402a,
I
413,
c,
415,
Relat.
1605
0.
Relat. bist,
Osenbrüggen
Studien 301.
bist.
261, 359.
436b, 444b,
431,
a.
a.
c,
889.
—
Vereinzelt
Ann. de Dunataplia a. 1282 (bei Ellis S. 286). Joh. de Oxenedes Pertile Storia V^ 269 N. 44. Des Marez in Bulletin de la Comm. Bamberger Recht (Zoepfl) 140. N. Lausitz. Magazin a. a. 0. Knapp
Nürnb. Kriminalr. Const.
a.
S. 103.
S. ferner
355.
a.
Pike
1292.
autumn. 1692
a.
Anh. 412. 3) Mon. Germ.
Flores bist.
0.
a.
a.
S. 22,
58.
crim. Theres.
LWeist. 578
f.
Deichrecht
§§5, 6. Chroniken Konr. Celtes a. a. 0.
Beil. 5
Plote
v.
(her.
v
G. A.
v.
Mülver-
Städte XI 669, XIII 48, 83. Lichnowsky Gesch. d. Hauses Habsdeut.
d.
Limburger Chron. (her. v. Wyß) S. 86. burg VII 70. C. Com melin Beschryv. V.Amsterdam 466. Frederiks Strafr. 389. Poullet Liege 229, 500. Nedonchel 291. Ortloff Gesch. der Grumbach. Händel IV 168. Th. Maurers Relat bist. Contin. .
.
.
1600
S. 70,
1605
Latomi Erben 1636
S.
S. 84,
42
f.,
1606
1638
S. 77.
S. 33,
Relat. bist. sem. Cont. durch
1639
S. 72,
1661
S. 66,
1672
J.
Francum
S. 82,
1676
1695
S. 86,
S. 109,
durch
16S1 S. 88, 1694
Gottfried Archontologia (1628) 1 363. Kriegk Bürgertum 244. Theatr. Europ. I 538, 541, 376, VI 644, VII 148, 704, VIII 1333, IX 526, Xa 758, XI 335, 336, 1152, 1463, XIV 227, 729, XlXa 355, 356. Stölzel Brandenb. SchöppenstuhlsAkten II 694, IV 119. Ausführl. Beschreibg. (oben N. 1). Eine entsetzl. Exekution ... in Dresden den 24. Apr. 1754 (s. I. et a.). Urgicht über Matth. S. 99.
II 333, III
Klostermayer (oben
—
S.
133 N.
4).
Anh. 374, 416 a, 418, 420, 422
a,
423, 433,
434, 436, 439
a,
875, 887
e,
Aufhängen der Glieder am Tatort Theatr. Europ. VI 303 (Paris 1647). Verbrennen der Reste; Anh. 871, 874, 876, 878a, b, 887 b, c. Begraben und Pfählen Theatr. Europ. VII 1095 (England 1657). Eingeweide unter den Galgen begraben, Nürnb. Chron. in Cgm. 2070 fol. 269 b (a. 1588). *) Ann. de Dunstaplia a. 1282. Flores bist. a. a. 0. Pike a. a. 0. Ortloff a. a. 0. IV 159. Nürnb. Chron. in Cgm. 2070c fol. 215b (a. 1580). Mummenhoff in Mitteilgg. des Vereins f. Gesch. d. St. Nürnberg 1893 S. 267, 269 f. Warhafft. Beschreibg. a. a. 0. Th. Meurers Relat. 1605 a. a. 0. Relat. bist. sem. Contin. 1636 S. 42 f., 1633 S. 33, 1676 S. 86. Theatr. Europ. VII 148, VIII 1333, XI 1458, XlXa 355. Ausführl. Beschreibg. (oben N. 1). LWeist. 678 f. Anh. 433, 436, 4l6a, 887 c, e. 890a.
135 auch auf Hochverrat
LI. Heinrici c.
coriatione
=
75
Schindung]
animam
pr.
„Si quis
:
quam finem
exalasse
der evisceratio als Strafe
.
tritt
doloribus excepisse videatur^). ..."
deutlich
In wesentlich andern
wegen einer Formen bewegte sich
deutschen Bauernweistüraern
dort
erwähnt wird.
Ausdärmens,
eine Strafe des
war
Diese
Ausnehmen von Bienen aus
das
davon niedersächsische,
westfälische
(gezeichneten)
die in vielen
durchaus selbständige
eine
stets
und sühnte vornehmlich das Entrinden von Bäumen
auch
Die Selbständigkeit
wenn man gegen einen Verbrecher zwar andern Missetat auf Ausweidung erkannte'-).
hervor,
gleichzeitig auf Vierteilung, aber
Todesstrafe
.
.
evisceratione vel ita postremo severa gentium animadtormentorum cruciatibus et malae mortis infortuniis infelicera
vel
versione dampnetur, ut diris prius
die man bald nachher mit dem Zerstücken dominum suum occidat decomatione [1. de-
dieselbe Missetat,
setzte,
ahndete.
(s.
oben
Bäumen.
da und
S. 78),
Zumeist sprechen
und ostfränkische Quellen'), unter ihnen am einläß-
Weistum der Altenhaslauer Mark in der Wetterau v. 1461 (Weist. III 416): „wer einen stehenden bäum scheelet, den sol man aufgraben an seinem nabel und ihn mit einem hufnagel mit dem darme an die flecke anheften, da er hat angehoben zu scheelen, statt dessen kommt auch Einklemmen des Nabels in einem Spalt des Baumes vor [ und ihn solang bis er dasjenige bedeckt, das er gescheelet hat, umb den bäum treiben, und sollte er keinen darm mehr haben, ohne gefehrde". Aber auch in Oberdeutschland war dies Verfahren nicht unerhört. Wenigstens ein Zeugnis, und zwar gerade eines das sich auf den Fall des Bienendiebstahls vom Baum*) bezieht, finde ich im Wetzelsdorfer Bannbuch (Niederösterreich, 1577), OWeist. XI 209 f.: ,wo ein gueter man hett peinstöck lichsten das
—
—
[Bienenstöcke]*),
die sollen
mit
wo
fridt >sein,
sie
wo
stehen ...
kam, der die selben aussbräch oder beraubet und der darüber soll
man im
aber ein beser mensch .
begrüffen
.
wurde,
so
neraen und den leib eröffnen und sein gedermb heraus nemen, an den pein-
hinumb füren
stock anheften und in
davon,
.
raicht
im zu guetem*.
Man
auf den Bienendiebstahl übertragen
lang kain darmb in im
bis so
darf annehmen,
kumbt er darnach vom Baumfrevel erst
ist,
daß die Strafe
dann aber auch, daß einst auch oberdeutsches Jedoch nicht dem ursprünglichen bestrafte.
ist,
Kecht den Baumfrevel mit dem Ausdärmen
Ritus dürfte die Bestimmung angehört haben, wonach die Gedärme unter allen Umständen
')
So nach der Textherstellung von
dings der Text in den Hss. verderbt.
Luard ')
S.
Liebermann. Gerade an auch Ann. de Dunstaplia
der entscheidenden Stelle a.
1282
ist aller-
Annales monastiei ed.
(in
111 294).
Pollock-Maitland
S.
Liebermann
Ges.
III
Hist. II 501 N.
326 hält die evisceratio
—
Außerdem s. Du Gange s. v. Exenteratio a. E. genügend von der im folgenden abzuhandelnden
1.
nicht
Strafart unterschieden. '•*)
Grimm
J.
Lehrb. des Strafr.
IV 666, 669, *)
—
V
I
320,
RA.* 251.
II 39, 269. G. L. v. Maurer Gesch. W. Mannhardt Wald- und Feldkulte
VI 737, F. U. Stisser Forst-
über den Betrieb der Waldbienenzucht sondern
Stadt Frankenberg von
auch J.
in
der
ebenfalls
Emmerich
(c.
1476
I
26
f.
S. ferner:
u. Jagdhi.storie (1737) Beil.
vgl.
M.
Eine entsprechende Bestimmung steht nicht nur in
(Lauenburg),
der Markenverfassg.
von
Heyne Fünf dem von
ihm
— 1493,
in
J.
(S.
f.
G. III
Geib 321
f.,
46).
Bücher deut. Ilausaltert.
Grimm
zitierten
G
370
Weist. II
214—210.
angeführten Büthener Recht
Sammlung
der
Schminkes Mon. Hass.
II
Gewohnheiten
der
755) als an .andern
Enden' gültig. ';
H.
Wörterb.'
I
Planitz Handhaft u. Blutrache 60 nimmt peinstöck 226 s. v. Bey und Schatz im Glossar (ÖWeist. XI
für „Weinstöcke".
616)
s.
v.
pein.
S.
aber
Schmeller
136 vollständig herausgewunden
kam
es
Stelle
Wie nach dem
werden mußten.
Altenhaslauer Weistum,
so
auch nach andern, davon unabhängigen Quellen nur darauf an, daß die entblößte des Baumes mit dem Darm bedeckt („bekleidet") wurde, z. B. Weist. III 309
Hagen in Niedersachsen): „der solches thäte, dem soll man den bauch aufschneiden und nehmen seine darme heraus und lassen den schaden damit bewinden; kann er dasselbe verwinden, so kann die weide [der entrindete Baum] es auch verwinden". Oder Weist. VI 737 (Steinwedeier W. in Niedersachsen): ,man schal ihnie die derme aus dem leibe ziehen und jagen ihn um den bäum, so lange bis der bäum wieder bekleidet wirf. Wenigstens ironisch stellte man also auch das Ausdärmen als eine Strafe hin, die nicht schlechterdings zum Tod führen sollte. (W. der
7 freien
Als Strafart
ist
ein derartiges
Verfahren
andern germanischen Rechten nicht mit
in
Im Kriegsgebrauch skandinavischer Leute kommt es während des FrühMA. vor. Im J. 1098 rächten Dänen die Räubereien von Freibeutern, die ihnen zu Julin ausgeliefert worden waren, mit dem Ausdärmen, Saxo XII (ed. Holder 403): „revinctis post terga manibus palis primum affigendos curabant, deinde ventrium cava Sicherheit
nachzuweisen.
cultro rimati nudatis extis primaque viscerum parte protracta cetera stipitibus explicabant
nee ante supplicium remiserunt,
quam
spiritum profundere coegissent".
tortos extis funditus alvo egestis horride rapacitatis
Früher noch, im
10.
Jahrhundert und im ersten Viertel
des 11. sollen sich nach isländischen Berichten ebensolche Vorfälle im Westen zugetragen
haben.
im
J.
Ein Akt der Volksjustiz mit dem gleichen Verfahren gegen Mordbrenner hat sich 1586 in Bohuslaen ereignet*). Die Möglichkeit, daß es sich dort als Überbleibsel
eines vorzeitlich skandinavischen Rechts bis in eine so späte Zeit erhalten habe, wird
nicht bestreiten können.
man
Siebenbürgische Sage schreibt das Ausdärmen als einen Ausbund
Auch wenn
der Grausamkeit den in Siebenbürgen eingefallenen Tataren zu-). tatsächlichen Hintergrund haben sollte, hältnisses zu Rückschlüssen nicht
so
würde
verwenden
dies einen
doch schon wegen des Zeitver-
er sich
lassen.
Unter den bildlichen Darstellungen des Ausdärmens wäre zunächst auf Anh. 905 zu wo ein englisches Verfahren vorgeführt wird, daß annäherungsweise dem von
verweisen,
Saxo beschriebenen
gleicht.
Wäre
das Bild verlässig,
etwa jene evisceratio der LI. Heinrici Mittel zur Kontrolle. vgl.
Was
(oben
185)
S.
so könnte
man vermuten, daß
veranschauliche.
sich sonst aus der Ikonographie
Leider
fehlen
gewinnen läßt (Anh. 891
alle
— 904,
352) besteht aus Illustrationen zur (jüngeren) Erasmuslegende, die wahrscheinlich
Von diesem
es
alle
im MA. vorhanden war. Da wir aber seine Heimat nicht bestimmen können, so vermögen wir bezüglich des dort geschilderten Verfahrens mit dem Darmhaspel nicht zu sagen, ob es auf ein
gemeinsames Urbild zurückgehen.
steht
nur
fest,
daß
es
überhaupt irgendwo eine Rechtseinrichtung war.
6.
Die älteste Gesetzstelle, der
Todesstrafe
gedenkt,
(Quadripartitus bei
ist
Der Felssturz.
welche des Herabstürzens von eine
Liebermann
angelsächsische
Ges. I 172):
1)
Die Belege zu obigem bei Fritzner Ordbog
2)
Fr.
Müller
Siebenbürg. Sagen- Nr. 508.
aus
dem
einem Felsen beim Vollzug 2.
Viertel
des
10. Jahrb.
„Si libera sit [Diebin] precipitetur de clivo
a.
v.
[larmr.
137
würde der Felssturz nur
als
noch
=
et zu nehmen sein, was wahrscheinlich, so dieser Bestimmung nicht als selbständige Todesstrafe, sondern In jüngerer Zeit findet er sich Teilritus des Ertränkens in Betracht kommen'). dort auch nur in Verbindung mit dem Ertränken, englischen Lokalrechten, aber
Sollte jedoch vel hier
vel submergatur."
in
in
wobei übrigens beachtenswert, daß das Hinabstürzen stets von einer und der nämlichen Höhe aus geschieht^). In germanischen Rechtsaufzeichnungen außerhalb Englands vermag ich keine Spur von einer selbständigen Todesstrafe des Felssturzes
Dagegen wird
decken.
Fuero von Cuenca (1189
— 1211)^),
Ausführung der Strafe
die
freilich
Sonst
Gundwald (zu Cabannes)*) dem J. 1066'). Man Trier aus Kuono von
vom
Anwendung
in
deutschen und skandiBei den Franken
beglaubigt.
sicher
der zum J. 584 wenig eindeutig wie der des Erzbischofs
so
Freilich
sein.
ist
ob in diesen Fällen das Hinab-
sieht nicht,
Außer Zweifel
Strafe gedacht war.
Felsen als
ihre
bekannt gewesen zu
berichtete Fall des
stürzen
ent-
die topographische Beschaffenheit des Ortes
ist
mehr bald weniger
bald
Jahrh.
6.
wo
erleichterte.
navischen Rechtsgebieten scheint sie schon im
zu
einem gotisch-spanischen Tochterrecht erwähnt, nämlich im
in
sie
steht
jedoch
dies
bei
dem
ganz ähnlichen Verfahren gegen die Mörder des Grafen Karl von Flandern im J. 1127*). "Wenn hier ein Turm die Stelle des Felsens einnimmt (vgl. auch Anh. 907), so bedenke
man, daß
Der
„Fels" und
die Vorstellungen
das in einer sehr
,Turm" im MA.
dem Namen
späteren Zeit unter
viel
man den
wird und darin bestand, daß
Verurteilten
wieder ein
dem westnordischen
aus
Bericht
Town
Anderer Meinung Reinh.
*)
Bateson
Cust.
I
Schmid
Live in the fiftenth Century
Forum Conchae
Ges.s.
,nach verbundenen Augen auf einem
Nicht eindeutig
warf).
ist
wonach K. Olaf Tryggvason Feuer verbrannte, einige von wütenden
der Angela. 656, F.
76 (Hastings vor 1461,
erwähnt
Rechtsgebiet,
(t 1000) „seine Feinde schwer marterte, einige in
')
einem Verfahren,
in
des Verfallens in Baiern
beweglichen Brett in eine Gruben oder Brunnen"
hölzernen
ineinander überspielen').
leicht
Mehr schon
nur unwesentlich verändert.
Strafritus ist also damit
Dover
15.
Lieberniann
.lahrh.).
Gesa. II 684.
Ackerman
57.
J.
R.
Green
222.
I
Allen
Cincinnaty 1909): praecipitetur I 2, XI 20, Sowohl der Fuero von Teruel (Forum Turolii [a. 1176] in Coleccion de documentos iI'Aragon II), von dem der von Cuenca abhängig ist, als auch der von Zorita (her. v. R. de ürefia 1911), der wieder vom Fuero von Cuenca abhängt, hat an den entsprechenden Stellen andere Todesatrafen. Die Erwähnung des praecipitare wegen Notzucht im Fuero v. Zorita 43 a. E. beruht nur auf Rekonstruktion dea fehlenden Textes durch den Herausgeber. ^)
21. 40,
XV
5,
XLIII
7,
G. H.
(ed.
16; praecipitium .
*)
.
Fredegar Chron.
c. 2.
Lambert
a.
in Univ. Studies
XXXI
7.
.
1066: [Dietericus comes] ... episcopum captum traditumque in inanus carnificum de rupe altisaima praeciiütari et sie interfici jussit. J. Grimm RA.* II 277. 6) Galbertus De multro Hermann Caroli c. 81. V. b. Caroli § 74 (Acta SS. Mart. 178). De restaur. S. Martini Tom. c. 35 (Mon. Germ. SS. XIV 288). Ordericus Vitalis in Mon. Germ. SS. XX 77. Ein anderer Straffall aus 1137 (Sena) in der Historia glor. r. Ludovici bei Du Chesne Hiat. ')
Ann.
.
Francorum SS. IV 414). Stelle aus Wilhelm v. Todesstrafe, sondern
um
—
1
.
Nicht hieher gehört eine von
Malmesbury eine
Gesta
Du Cange
Stubba) §392
(ed.
(I
s.
v.
Praecipitium noch angeführte
S. 463),
wo
es
sich
nicht
um
eine
Ermordung handelt.
Schmeller Wörterb.
')
.
I
—
715.
Doch scheint
in
dem
Fall v. 1127 die
Benützung des Turmes
nur durch die zufallige Flucht der Täter auf den Turm veranlaßt. A.
*)
den Cod. Abb.
W. Ertel
Praxis aurea
jur. Bav. crim. (1774) 5,
(I
1737) 777
wonach
d. philos.-philol. u. d. bist. KI.
XXXI,
f.
S.
dagegen
[VV. v.
diese Strafe verschollen, 3.
Abb.
und
Kreittmayr] Anmerkungen vgl. J.
Grimm RA* 18
11
277.
ü.
138 Hunden
lähmen oder von hohen Felsen herabstürzen ließ"*). Bedie Ausdrucksweise, worin beim Übergang Islands zum Christentum
einige
zerreißen,
stimmter jedoch lautet (a.
1000) die Christen ihren heidnischen Landsleuten die Art ihres Opferdienstes vorwarfen: Heiden opfern die schlechtesten Menschen und stoßen sie über Felsen und Klippen
„die
Die Erinnerung
Die Verbrecher wurden zur Strafe durch Felssturz geopfert.
hinab"-).
daran hat sich auf Island wie auf den Fseröer bis in neuere Zeiten
knüpft sich
isländische
die
an bestimmte Felsklippen,
die
erhalten'),
ständig
als
und zwar
Richtstätten
benützt wurden.
Der
war Zufallsstrafe.
Felssturz
Diesen
Charakter benützte die mittel-
seinen
Legende als Motiv einer Parabel. Gesta Romanorum (ed. Oesterley) c. 3: „Quidam Imperator regnavit qui statuit pro lege, quod si mulier sub viro adulterata esset, accidit casus, quod quedara mulier sine misericordia de alto monte precipitaretur. adulterata statim secundum legem de alto monte fuit precipitata. sed ... in nullo lesa judex videns, quod mortua non esset, sententiam dedit, iterum deberet precipitari erat ait mulier: domine, si sie feceritis, contra legem agitis; lex vult, quod nuUus et niori. debet bis puniri pro uno delicto; ego eram precipitata quia semel adulterata et deus me miraculose salvavit, ego iterato non debeo precipitari. ait judex: satis prudenter responalterliche
.
.
.
.
.
.
disti,
vade in pace.
altern
Seneca
et
salvata
Die
mulier."*)
est
Erzählung mag angeregt sein vom Jeder verwendet
oder von Quintilian'), findet sich so jedoch bei keinem.
das Problem nur zu rhetorischen Zwecken, der eine in weitläufigen Sentenzen, der andere in
Keiner weiß von einer Lösung zu berichten.
kurzen Andeutungen.
der Gesta
Rom. wird
Die Entscheidung
also der Rechtsansicht des mittelalterlichen Erzählers
und des Leser-
kreises entsprechen, auf den er rechnet.
Die Nageltonne.
7.
Volksmärchen und Volksliedern kommt der Zug vor, daß der Lasterhafte zur Strafe für seine Missetat in einem mit Nägeln (oder „Messern". „Nadeln". „Stacheln") In vielen
ausgesclilagenen
magd")
bei
Faß
Grimm:
„was eine solche wert wäre, ist
diese
würdig"
Da
?
Am
zerfleischt wird.
den Brüdern
die
meisten charakteristisch in Nr. 89 („die Gänse-
der alte König fragt
betrügerische
die
den Herrn so und so betrogen hätte
sprach die falsche Braut „die
ist
.
.
.
Kammerfrau,
welches Urteils
nichts Besseres wert, als daß sie
und in ein Faß gesteckt wird, das inwendig mit spitzen Nägeln und zwei weiße Pferde müssen vorgespannt werden, die sie Gasse auf „Das bist du", sprach der alte König, „und du hast dein Gasse ab zu Tode schleifen".
splitternackt ausgezogen
beschlagen
ist,
')
Heimskringla
2)
Kristni saga
wo aber
(her. v. c.
Unger)
S. 196.
11 (Biskupa sögur
irrtümlich noch
I
23).
Dazu K. Maurer Bekehrg.
eine Stelle aus der Haralds
s.
I
gilla (Fagrskinna 164)
427,
Vorlesungen
V
39,
herangezogen wird, die
sich nicht auf den Felssturz sondern auf das Ertränken bezieht. 3)
K.
Maurer
Pfeifers Germania X 491 f. (Hinabstürzen in die Oxarä am Allthing, Hinab„vom steilen und hohen Flußufer herab' am Arnes [ling auf Island). Zschr. (1892) 150 (Herabstürzen von Felsen wegen Landzwang auf den Fteröer). in
stürzen auf den blötsteinn d.
Ver.
f.
Volksk.
II
*)
Darnach genau ebenso Gringore Fantasies de niere Sötte
')
A.
Seneca
Controv.
I
3.
Quintilianus
Inst.
VII
8.
S.
(s.
Anh.
auch
908).
Mommsen
Strafr. 931.
139 und darnach
eigen urteil gefunden, es,
Faß
wenn das vorgespannte Roß in ein
was
Gewässer'),
so
Rollen
klingt
Menschen das
mit der Strafe des Zer-
ist
Faß (unten S. 146) verbunden. Der wenn man das Faß nur von einer Anhöhe
damit zu begnügen,
sich
wird^).
erzählen,
öfter
altertümlicher
das Aussetzen im
fleischens eine andere Todesstrafe, ältere Ritus scheint
Welt geschickt'
„in alle
Märchen
die
Noch
dir widerfahren*)."
soll
herabrollen läßt*).
Man
könnte
versucht fühlen,
sich
antiken Reguluslegende ') zu halten,
(Anh. 910); wenn nicht schon
seit
dem
Nageltonne wirklich angewandt wurde.
Märchenmotive für bloße Varianten der
auch die Phantasie der Künstler angeregt hat
wo
von Fällen die Rede wäre,
13. Jahrh.
Der bekannteste
—
unbedingter Sicherheit überlieferte
diese
die ja
ist
—
die
Marter des Gerrit van
die
allerdings nicht mit
Velger,
den Grafen
der
Er wurde allerdings nach 3 Tagen der Tonne entnommen, enthauptet und aufs Rad gelegt*). Aber noch früher ist ein italienischer Fall beglaubigt; Matthaeus de Griffonibus berichtet in seinem Memoriale historiarum (bei Muratori SS.^ XVIII 2 S. 13) zum J. 1253, daß in Bologna einer wegen Verwandtenmordes ,positus fuit nudus in una vegete plena clodis puntatis et ductus volgendo vegetem usque ad locum ubi fuit decapitatus". Im Schliefsturm' zu Guben soll sich eine Tonne befunden haben, »die innwendig mit spitzen Nägeln besetzt war; wer etwas Schlimmes begangen hatte, wurde hineingesetzt und den Berg hinunter ins Wasser gerollt'''). Auf der Insel Man sollen ehedem Hexen gewöhnlich „in einem mit Nägeln gespickten Faß vom Berg heruntergerollt' worden sein*). In Mecklenburg erging über einen Sodomiten und Kindermörder im J. 1691 das Fakultütsgutachten (!), er solle „nackend in einem Faß mit kleinen eysernen Nägeln durchschlagen zum Gerichtsplatz gewältzet verbrannt werden"*). Zu Altenesch im Stedingerland berichtet die Überund nachher lieferung (bei Strackerjan Nr. 558) von der Volksjustiz über einen Mann, der vorsätzlich einen Deichbruch verursacht hatte: „Die Stedinger steckten ihn in eine mit Nägeln ausFlorenz V. von Holland ermordet hatte,
zu Leyden
a.
1296.
,
.
.
.
geschlagene Tonne, rollten diese von der Deichkappe in die
und bedeckten
')
sie
dann mit Erde
Folkeviser
Fataburen 1911
II
bis zur
den Noten den Kinder-
Andere Beispiele
Polivka Anmerkgg. (S. 179),
in
zu
Nr. 105
Vgl.
S. 211.
(S.
2, 3, 4,
u.
Höhe
Mart. des
h.
')
Grimm Grimm
Hausmärchen Nr. a. a.
bürgen^ (1877) Nr. S. 194 oben.
0. Nr. 13,
23, 40,
Vgl. auch
K.
Hier
.
die Strafe
(1854)
Bolte-
Nr. 46,
216
Finlands svenska Folkdiktning VII 191,
Sebillot II Sebillot
Thyrsus bei I
Deichbruchs ist
Plattdeut. Volksmärchen S. 186,
Grundtvig Minder
91,
III
Landtman
547, 548, 549), G.
ferner das
W. Wisser
ferner
Hausmärchen
tiefste Stelle des
des früheren Deiches."
Privatstrafen oben S. 19 N. 6 und die Racheakte in Folkvisor ä)
.
.
13,
15,
271, II
die
sagenhaften
90.
135.
Bartsch Sagen
Grundtvig
Sebillot IV
a. a.
I
0. S. 179,
207, 293, F.
*) Hylten-Cavallius Folksagor I 113, 135. Bolte-Polivka a. a. 0. 82, 84, 88, Hackman a. I
Haltrich
S. 476,
Hackman
Panzer
Beitrag
Hackman a.
in
0. 220.
I
Volksraäirchen aus
.
.
.
Sieben-
Finlands svenska Folkdiktning 135,
II
Sebillot I 302, IV 318, Sebillot IV 293 und Anh.
a. a. 0. 201.
Vgl. auch
I
A
97, Bavaria 111 921.
356.
909.
Über deren Genesis s. Thalheim in Pauly-Wissowa Realenzykl. s. v. Atilius Nr. 51. J J. Orlers Beschryvinge der Stad Leyden (1614) 214. F. v. Zesen Beschreibg. d. St. Amsterdam ^Amst. 1664) 28. Kaspar Commelin Beschryvinge van Amsterdam (Amst. 1693) 86 — 88 nebst Anh. 911. ^) *)
G and er
Niederlausitzer Volkssagen.
')
K.
8)
Allgem. Zeitg. 1882 Juni.
9)
Relat. bist. sem. vern. Contin
1692
Nr. 300
(3).
S. 103.
18»
140 wie in den Märchen mit der
des Zerfleischens mit der des Lebendigbegrabens verbunden,
Eine solche Verbindung konnte
des Aussetzens.
in
jüngeren Zeiten eintreten,
weil das
Natur nach Zufallsstrafe war.
Zerfleischen seiner
Ein ähnliches Gerät zum Zerfleischen eines Missetäters wie in älterer und halbsagenhafter Zeit die Nageltonne und ebenfalls vielfach Gegenstand der Sage war in der Neuzeit
Eiserne Jungfrau', ein Kasten in Gestalt eines mit einem langen Mantel bekleideten Weibes, der im Innern ganz mit Nägeln ausgeschlagen dem darin eingeZweifelhaft ist aber, ob dieses Gerät schlossenen Menschen diese in den Leib drückte^). sog.
die
,
wie die Sage
überhaupt,
jemals zur Strafe und nicht vielmehr nur zur „Territion"
will,
Frage
bei der peinlichen
Ein genetischer Zusammenhang mit der Nageltonne
diente.
Und wäre
nicht nachgewiesen.
weitere Verbreitung der
Die Prädikate
zulässig.
letzteren
daß die
deuten mit höherer Wahrscheinlichkeit darauf,
wo man
erfunden wurde,
die
,
oder „spanische"
englische'
eiserne Jungfrau'
,
an einem Ort
Nageltonne nicht kannte.
Das Ertränken,
8.
—
ist
wäre immer noch kein Schluß auf eine ehemals
er es, so
mhd. trenken, mnd. drenken, ags. drencan (ädrencan), fries. drenka, wnord. drekkja*), seltener mhd. versenken, fries. ursanka, dän. forsenke^), mnd. versopen^), und im spätmittelalterlichen Deutschland umschrieben durch die Formel „mit dem wasser (vom leben zum tod) richten (strafen)'), mit mlat. necare, zuerst mit, dann ohne in aqua nasser band vom leben zum tod bringen^), mhd. ertrenken^), mnd. verdrinken (vordrenken)^),
älter aber ahd.
—
Die eiserne Jungfer (1847), mit Abbildgg. und Föringer im aus (hier S. 152 f. weitere Literatur); dazu A. Kuhn Sagen Westfalen I Nr. 115 (Sage zu Bentheira), J. N. Sepp Denkwürdigk. 272 f. (konfuser Berieht über versch. Sagen), Stöber Alsatia 1851 11 43 f., R. Wrede Die Körperstrafen (1898) 22—26, wo auch eine Abbildg.,
E.
X
Mummenhoff
(1848) 151
Grimm
2)
Wörterb.
7,
Städte
XV
113.
Bamberg HGO.
.
Gesch.
f.
(die E. J. zu
8
55.
St.
d.
Nürnberg 1899
(8,
Lachm.
Enikels Weltchron.
J.
203),
fol.
219
131,
155,
149,
156,
274
.
und im ünterhaltgsbl.
f.
(Carolina 124,
130,
Kudr. 894
Strauch)
(her. v.
Tirolensis (Gesetz u. Ordng. usw. Augsb. 1506) 158,
S.
.
Nürnberg).
Nibel. L. 1523
1032.
III
Freyberg Sammig. V
V.
— 155
Mitteilgg. des Ver.
in
des Frank. Kurier 1914 Nr.
bei
Rabe
Hierüber insbes. M. F.
1)
im Oberbayer. Archiv
a
v.
III (Radolfzell
Chron.
d. deut.
HGO. §§ 10—13,
Weist.
192).
133,
Regensb. Stadtr.
(3).
26946.
II
106,
20).
VI 466.
Tengler Layensp. (1509) BI. y IUI. Cannaert Bydragen 310. Schiller-Lübben 3) Verwijs-Verdam Woordenb. s. v. Verdrinken. Rechtsqu. 30 (27). Chron. d. d. Städte XXVI 144, Fries. Richthofen 3. v. Wörterb. s. v. vordrenken XXVIII
YIH
Schade Wörterb.
679.
Enikel
J.
drekkja
V.
s.
305.
*)
Skeat Etym. 6) .
.
.
(1509) 501,
s.
v.
Dict.
v.
s.
J.
(her. v.
')
Weist.
502.
II
124.
S.
—
Jahrbb. s.
v.
d. Lit. 1843) art. 27.
drenken
LWeist. 587.
Bamberg.
einen in
(uflf)
Wemdinger Gerichtsformel
HGO (bei
26935, 26944.
II
185, 219 (Carolina 159,
24.
—
ursanka: Fivelingoer
Const. Daniae
I
590
(a.
1574).
App. 181.
W. Scheel)
das wasser richten: in
v.
Secher Corpus
Observ.
ÖWeist.
Fritzner Ordb.
2.
druncnien, druncnen (drown) urspr. intransitiv,
Strauch)
forsenke:
Schwarzenberg Correctorium Meister Franz Schmidt S. 6, 8,
—
Ae.
(her. v.
Pufendorf
111.
Studien 348, 349. ")
241.
Cod. dipl. 191.
Enikels Weltchron.
Hettema)
Otterndorfer Weiehb. bei
y
(in
Schiller-Lübben Wörterb.
Drown.
«)
fol.
Schemnitz Stadtr.
trankjan.
0. 26934.
Ags. ädrencan:
2,
versenken:
Landregt
a.
a.
S. 132,
Stö.ber Alsatia 1851
Staub-Tobler
Oberbayer. Arch. LVIl 192.
162).
Tengler Layensp.
134. R. Quellen v. Basel
Idiot.
II
S. 42.
V
S. 395.
I
380,
Osenbrüggen
141 (woraus prov. negar,
frz.
am Meere
gebieten, die
noyer) oder enecare (woraus
Darum
liegen, in diesem.
ital.
annegare)') geschieht in Rechts-
bedeutet
z.
B. in Friesland das
land galt als Regel, daß der Verurteilte in fließendes Gewässer zu stürzen
man dazu einen See oder Teich (Anh. 396, 409 b, 914?). und dem Anschein nach vornehmlich in den Niederlanden, findet sich Verwendung
Selten
später Zeit,
der seltsame Brauch,
den Missetäter häuptlings in ein mit Wasser gefülltes Faß zu „stoßen"*).
war
Führen
sei').
Erst in
wählte
,
Im Binnen-
Nordsee' (fera in that northeff) schlechthin das strafweise Ertränken^).
in die
durch ein Mißverständnis der unten
Wahrscheinlich
146 zu erwähnenden Strafe veranlaßt. Wir sehen im folgenden von ihr ab. Wurde die Strafe im Meer vollstreckt, so stieß man einer weit verbreiteten gesetzlichen Regel nach von der Flutgrenze diese
weg den
Verurteilten in die Wellen hinaus').
auch beim Ertränken
vom
gerade
nicht
des Fasses
in
Ufer,
Gebäude aus erfolgen
Du Canfje
')
Meist erscheint der Armesünder bekleidet, zuweilen jedoch
*infoeare
(ital.
2)
Necare.
Wissensch. 1918
—
ebenda 567 (21), Unger) 205 (32 f.),
Händen, nicht selten auch
er an den
ist
916,
917,
920—922, 924,
Dietz Ktym. Wörterb. s. I 326 f. Synonym W. Schulze a. a. 0. 324.
v.
d.
925, 927—929)^).
Dazu W. Schulze
Annegare.
v.
praefocare,
Grimm
J.
RA.*
II
278,
Hunsingoer Text'. Fivelingoer Landr. (her. v. Emsiger Texte bei v. Richthofen a. a. 0. und den nordfriesischen Norges ganile Love IV 18 (§ 13), II 495 (nebst I 434 c. 98), Konunga Sögur (her. v. Laxdoela saga XXXVII ^6—38. Arch;eologia XXXVIII 57 f. sowie die oben S. 137 Rechtsqu. 30 (25,
Fries.
S. ferner
S. 132.
911a,
s.
alFogare, sp. affogar),
Richthofen
V.
Hettema)
Regelmäßig
(Anh. 387,
Äkad.
Gloss.
in Sitzgsber. der Preuß.
es hier in
Jüngern Zeiten einem Kahn oder einer Brücke oder einem
sondern auch von
konnte'').
gefesselt
Dieses Hinaus- oder Hinabstoßen war einst
einem Binnengewässer üblich, nur daß
nackt oder nur im bloßen Hemd).
an den Füßen
S.
.
.
.
die
—
N. 2 angeführten Stellen.
Osenbrüggen
3)
Studien 344, 348, 349 (N.
Nithard
Hist. 15, Weist. II
Strafr. 71
f.,
16).
Anh. 387
(2),
920—924.
911, 915, 919,
Cannaert Bydragen U, Poullet
Beispiele:
Harster Lersner Chron. 492, 494, II 690, Knapp Nümb. Kriminalr. 57, Beier u. Dobritzsch Tausend Jahre I 393, Bateson Cust. I 75, Kemble Cod. dipl. 191, Henderson Verbr. 24 N. 2, Ackerman 59, 65, Pike Hist. of Crime I 83, Andrews 191, Heimskringla (her. v. Unger) 707 (9 ff.), KMund Bidrag til en hist. top. Beskrivelse af Island I 148. *) Blume V. Magdeburg II 5 c. 5. Cannaert Bydragen 11, 13, 310. Noordewier Regtaoudheden 309. C. Commelin Beschryv. v. Amsterdam 1027. Anh. 929. Stallaert Glossarium s. v. Galgoort. S. auch F. Liebrecht in der Zschr. Germania X (1805) 111. 5) Lex Fris. add. aap. XI. v. Richthofen Fries. Rechtsqu. 567 (17, dritte Flutmarke). Wegen des Hinausstoßens s. Norges gamle Love a. a. 0., wo ich unter h9ggva ä rygg nicht mit K. Maurer Vorles. V 43 und Brandt Forelajsn. II 33 ein Durchhauen oder Brechen des Rückgrates, sondern ein Hauen auf das Rückgrat verstehe, wodurch der Verurteilte ins Wasser gestoßen wird. Wegen der FlutLWeist
587, 589,
grenze vgl. auch unten
vom Sand aus
stoßen
Anh. 387
8)
(2),
76 (N.
S. 142,
2),
241,
Ofener Rechtsb. 287, 292,
143.
(infalistare) zu
—
14
I
Hinabstürzen von Felsen in England oben
Dover,
Du Gange
f.,
111 92,
Infalistatio,
v.
s.
406a, 409b, 912-917, 920—924, 928.
Tengler Layensp. fol. y, Zimmer. Chron. Frantz Schmidt S. 9 (Nr. 43), Osenbrüggen v.
Liege 500, 787,
S.
auch
v. d.
S. 138,
Hinaus-
139.
Ackerman 57. Hagen Gesamtabenteuer wozu
Lersner Chron.
I
492,
11
I
146
Meister
683, 685,
Studien 347, 349, Knapp Nümb. Kriminalr. 57, 58. Regensb. Strafr. 153, Münchener Kammerbücher (Stadtarch.) a. 1484, Tettau u. Temme Volkssagen Nr. 110,
Kemble "')
Bierlinger Volkstüml. aus Schwaben Cod. dipl. Nr. 591, Bateson Customs Dazu
8.
v.
Richthofen
292, 296, 347, 348 (N.
linger
a. a.
0.
II
2),
226,
225 75
f.,
f.,
Stöber
a. a.
H.
Sauval
Ackerman
Fries. Rechtsqu. 567 (18),
349, 352,
Sauval
II I
Tengler
Alsatia 1851 S. 42,
0. 612.
Hist.
... de
Paris
II
(1724) 597,
57, 59, 62. a. a. O.,
Chron.
d.
Osenbrüggen
deut. Städte a.
a.
0.,
a.
a.
O.
Bier-
142
Daß ihm
Augen verbunden werden, ist wenigstens nicht unerhört (Anh. 921). Nur Rechten kommt die Bestimmung vor, daß ihm ein Sack (aus Leinwand oder gar aus Leder) über den Kopf gezogen oder daß er in einen Sack gebunden sein Aber soweit dieser Brauch müsse'): er wird „gesackt" oder ,mit dem Sack gerichtet"^). die
in kontinentalen
auch verbreitet war, schwerlich darf doch hieraus auf ein höheres Alter desselben geschlossen werden, und das Mitverpacken von Tieren wie nach römischem Recht
ist sichtlich
Dagegen begegnet schon in sehr frühen Zeiten bei verschiedenen germanischen Völkern der Brauch, durch Anbinden eines schweren Steines das Untersinken im Wasser zu befördern*), während es umgekehrt noch in später Zeit da und dort genügte, den Gesackten mit einer Stange unter das Wasser zudrücken*). Auf den Gedanken diesem entlehnt^).
haben
Singular
^).
dazu zu verwenden,
einen Mühlstein
allerdings,
oder wenn
(in
Kam
wenn einmal
ist es,
der Neuzeit) Mehrere
mit ehrlichem Begräbnis.
Grab
bereitete^).
zusammengebunden
Land, so
tot ans
der Gerichtete
dürfte erst das neue Testament
Verurteilte in eine Fischreuse verpackt
man
pflegte
der Neuzeit findet
In
In älterer Zeit beobachtete
in
(s.
143)
S.
den Fluß geworfen werden').
Doch kaum
zu bestatten.
ihn
daß man ihm beim Galgen sein
sich,
man im Norden
wahrscheinlich den Brauch,
man
den angespülten Leichnam auf der Flutgrenze des Meeres zu bestatten, wie
den Lebenden von dort aus hinausgestoßen hatte.
geführt
unten
Denn
ja auch
war überhaupt Rechtens,
es
todeswürdige Missetäter dort zu begraben^). Besonders hervorzuheben sind einstweilen die vorbereitenden Riten, die nach dem
dem
heidnischen Friesenrecht (L. Fris. add. sap. XI)
1)
Grimm
J.
RA.*
II
281
Annales Colmar.
(1864) 470.
brüggen
a.
a.
0.
347
f.,
v.
f.
a.
eigentlichen Vollzug des Ertränkens
Richthof en a. a. 0. Ofener Rechtsb. 287, 292. Zschr. Verwijs- Verdam Woordenb. s. v. Verdrinken Sp. 16). E. Gmür RGesch. v. Gaster 309. Hans Sachs
1302.
351 (Nr.
f.
RGesch. IV
1660.
Osen-
Fastnachtsp.
(Goetze) Nr. LVII 363, LXI 376 f., L. XXIV 338. Frischlin Wendeigard II Sp. 2. Cannaert Bydragen 11, 13. Siebenkees Materialien III 280. Harster Strafr. 71. Knapp Nürnb. Kriminalr. 57, 186,
Regensb. Strafr. 152,
228,
Theatr.
153.
Europ. VII 473, XIII 1005
Relat. hist. sem. autumn. Cont. 1695 S. 95, 1699 S. 94,
RGesch. (German. Abt.) VI 188. unten N.
3
2,
Sauval
H.
und Anh. 439d, 919, 923, 929 und
Grimm
0. 597.
a. a.
J.
H.
Bist,
f.
vern. Cont. 1702 S. 98.
Grimm
Rother
Hausmärchen Nr. 28
Wrede
bei
Contin. 1595.
relat.
Zschr. d.
Sav.-Stiftg.
a.
E.
f.
S. ferner
387.
Wurster LR. bei Pufendorf Observ. III App. 128. Theatr. Europ. IX 523. Wahrhaffter feile durch N. Bertram Bericht zweyer Schrecklicher 1595 (München Univ.-Bibl.). Dan. secke, Kold. Rosenvinge Saml. af g. d. Domme I 63. Mit dem sack richten, Doctor Keiserszbergs Postill Th. IV (Straßb. 1522) S. XXXX (J. Grimm RA.* II 279). 2)
Säcken:
J.
Kleine Sehr. .
.
II
249.
.
.
.
.
.
.
.
—
—
culeus paricidalis in ä)
MG. Capp.
Die Materialien bei
brüggen
J.
I
Grimm
RA.*
II
278-281.
Dazu Blume
Studien 298, 348, Stölzel Brandenb. Schöppenstuhlsakten
[Boutillier
Somme
rur.]
—
259.
Le grand Conturaier general (1537)
fol.
Magdeb. II 5 c. 18. OsenWürttemb. ländl. RQu. I 228,
v.
II 204,
212b.
—
Ein stark modernisiertes Ver-
fahren beschreibt Einl. 333. *) J. Grimm RA.* II 278. Döpler Schauplatz II 295. sware stene to dem halse binden alse he swar is). Laxdoela
Contin. 1695
S. 95.
E.
Buchner
II
Nr. 501.
*)
E.
Reicke
«)
J.
Grimm
')
Hist. Rel. Contin. 1591/92 S. 46.
8)
Theatr. Europ. XIII 1006 (1689).
9)
Norges gamle Love
v.
S.
Richthofen Fries. RQu. 567 (20 XXXVII 36 — 38. Relat. hist. sem.
Anh. 911a, 918, 926. Anh. 409
Gesch. der Reichsst. Nürnberg^ 634. a. a.
also
aut.
b.
Anh. 915, 918, 920, 922, 925.
0.
I
S. ferner
13, 392, 431, II 296.
Osenbrüggen
Studien 352, RQuellen
Vgl. auch Grettis saga
c.
47.
v.
Basel
I
380.
143 Auf
vorausgehen mußten.
Tempelschänders
der Flutgrenze des Meeres wurden die Ohren des verurteilten
und
aufgeschlitist
Entmannen
dann entmannt.
er
Hiezu
anzumerken, daß das
ist
vorkommt*), und zwar gerade im friesischen
öfters auch Recht so wie im alten norwegischen und westgotischen als Strafe der Sodomie, daß es Dies erklärt sich aber in dieser Anwendung nach friesischem Recht Todesstrafen vertritt. als selbständige Strafe
wenn
leicht,
Zubehör gewisser Todesstrafen gewesen war.
es ursprünglich
Das Ertränken war Zufallstrafe.
In
ihrer
und einfachsten Gestalt läßt vom Wasser fortgerissen
ältesten
Er
Rettung des Gerichteten Raum.
die Vollzugsweise der
soll
oder fortgespült, kann also lebend ans Land getragen werden. Fälle vor,
wiederholen^).
Sehr deutlich
kannten (RQuellen
I
Oberrhein nachweisbar,
(seit
der Lände
wo
im Jahre 1634
solche
den Strafvollzug zu
aus Anlaß der Rettung die
Räte
zu Basel er-
Weibspersonen hinsfüro nicht mehr mit dem wasser sonders
seh wert und was darzu gehört,
Basel
kamen
Oft genug
dann,
sich
„damit inz künftig die urtheilen recht und geheurlichen exequirt,
502),
malefizische
dasz dergleichen
dem
am
dies
ist
mit dem Wasser gerichteten Kindsmörderin
einer
man
aber bis in die Neuzeit hinein scheute
hingerichtet
.
.
werden
.
sollen".
war
Bis dahin
in
1541) der Ratsdiener sogar beauftragt, dafür zu sorgen, daß der Gerichtete an
beim Thomasturm aus dem Rhein gezogen
belebungsversuche mit ihm angestellt würden').
und
die
etwa nötigen
Wieder-
Nicht minder deutlich spricht sich das
Abstellen auf den Zufall aus in der singulären Variante des Ertränkens, die ein niederösterreichisches
Weistum des
man verwürchen
Jahrhunderts (0 Weist. VII 103) bringt: „den [Fischdieb]
15.
in einer reuschen
[Ixense]
hant geben, das ains phenning wert
Wie
aus, so ist er ledig"*).
bei
und
und
sei,
im
sol
sol
in
ein sündl [kleines Messer]
sol
in
di
ein das wasser werfen; sneidt er sich
den andern Todesstrafen
der Charakter der Zufallstrafe in Vergessenheit geraten.
ist
jedoch auch beim Ertränken
So schon im Swsp. Ldr.
art.
350,
wenn dort gesagt wird, der Leib des Versenkten solle auf den Grund zu liegen kommen, ,wen sol in in dem wazzer lazzen ligen einen halben tag; ist er dannoch nüt tot, so Nach erstmaligem Mißlingen glaubte man den lazze man in lenger darinne ligen" usw. Vollzug wiederholen zu müssen'), oder man suchte den Tod des Gerichteten dadurch herbeizuführen, daß man ihn mit Stangen unter Wasser hielt *) oder an einem Pfahl festDoch verdient gerade bei diesem Verfahren Beachtung, daß er nur eine gemessene band'). Frist hindurch
angebunden bleiben
durfte.
Unter dem Gesichtspunkt der Zufallstrafe reiht sich an das Ertränken zunächst in mehrfachen Varianten
»)
V.
Richthofen
L. Wisig. III 6
(c. 11).
2)
Osenbrüggen
Regensb. Strafr. 153. d.
RQuellen 409
Fries.
c. 4,
S. ferner
7.
348
Studien
Tettau
Temme
u.
3)
RQuellen
*)
Vgl. auch noch M.
Normanns
Zimmer. Chron. Knapp Nürnb.
92
*l 6)
v.
Basel
I
III
380.
f.
S.
dazu
III
92
68 (N.
f.
Rüg. Landr.
11).
48
(c.
=
80),
123
Nürnb. Kriminalr.
57,
30)
430
(c.
II
300.
Knapp
(Franklin Die Freien Herrn
v. Z. 132),
Chron.
Volkssagen Nr. 110.
Osenbrüggen
(Speier, hier jedoch
Strafr. 57,
I
Strafr. 507.
Döpler Schauplatz
f.
Vgl. auch Zimmer. Chron.
deut. Städte XI 614,
Norges gamle Love
l§ 14).
Wilda
a. a.
(her.
v.
0. 342, 348
f.,
Frommhold
F.
Patetta Le
Ordalie 193.
160).
nur einmalige Wiederholung!).
Döpler Schauplatz
II
293.
J.
H.
Rother
bei
Wrede
287.
Anh. 916. ')
Ackerman
65 (Anbinden
am
Anlegepfahl in der Themse, 2 Flut- und 2 Ebbezeiten hindurch).
144 Das Aussetzen.
9.
Form
Die altertümlichste
Über
dieser Strafe
steuerlosem
Schiff*).
Berichte vor.
Für am ehesten noch
um
die
933 K.
schadhaftem oder
in
oder halbsagenhafte
Erzählung von der
Malmesbury
v.
(De
Angl.
reg.
gestis
Stubbs I 156): juberetur remige
et
remigio vacuam praeterea vetustate quassam"^).
aber
als
Vorbild
,inaudito crudelitatis modo, ut solus
ed.
diente
dabei
eine
von der ältere englische Sagen
Strafe,
ac legis peritis,
si
in
Eadmundus
.
.
in illa navicula,
in
qua
omnes
at .
.
.
§ 139,
de
in
Vielleicht
berichteten.
das Schicksal seines
stellte
jussit a militibus
.
quid de honiicida foret agendum.
ut venator [der Mörder]
poneretur et
,rex
H
cum armigero navem conscendere
Eine englische Fassung der Sage von König Ragnar Lodbrok')
Mörders Beorn so dar:
Strafe,
Halbbruder Eadwin wegen angeblichen Hochverrats
Wilhelm
bei
soll,
das Aussetzen
historisch gelten könnte die
JEctelstan über seinen
verhängt haben
ist
liegen beinahe nur Sagen
freilich
sie
sua adjudicari
curia
hoc pariter consenserunt,
Lothebrokus
in
Angliam
applicuit,
medio maris solus sine omni instrumento navali dimissus probetur,
illum Deus velit a periculo liberare.
post dies paucos in Daciam
itaque venator ... in profunditatem maris dimissus
Das Motiv gehört schon der ältesten angelDenn schon im Beowulf-Lied wird auf die Geschichte der pryd angespielt, die nach Vorübung schändlicher Taten auf ihres Vaters Weisung (lär) „über die fahle Flut" zu Offas Halle gelangte. Scheint es sich hier auch nur um einen Akt
sächsischen Sage
est
projectus'.
an.
des Frivatstrafrechts
zu
handeln
oben
(vgl.
13),
S.
nach analogen wie im öffentlichen Strafrecht.
wo
Vita Offae secundi (12. Jahrb.)*),
so
doch
um
eine
der Vollzugsform
Genaueres darüber erfahren
wir aus der
allerdings die Begebenheit in die Zeit Karls d. Gr.
Darnach war pryd, eine Verwandte des Frankenkönigs, »pro quodam crimine flagitiosissimo" zum Tod verurteilt worden: „vero ob regiae dignitatis reverentiam igni vel ferro tradenda non judicatur sed in navicula armamentis carente apposito victu tenui ventis et mari exponitur condemnata" '). Nachher landet sie an der Küste von Britannien, Offas Reich. Auf kontinentaldeutschem Boden begegnet das strafweise Aussetzen in steuerlosem Schiff zuerst in der Rechtssage der Friesen. Die 12 Vorsprecher, die dem König Karl das Recht finden sollten, haben ihn 5 Tage vergeblich darauf warten lassen. Da spricht er zu ihnen: „nun lege ich euch und des historischeu Merkierkönigs Offa verlegt .
.
ist.
.
töten oder daß ihr alle eigen ist, daß man euch Schiff gebe, so stark, daß es eine einzige Ebbe und eine einzige Flut überstehen mag, und dies sonder Riemen und Ruder und sonder Taue*. drei
Wahlen
welche euch lieber
vor,
werdet oder daß
man euch
ein
2)
Grimm RA.* II 285 f. 344. Entsprechend Math. Par. Chron. maj. a 934, Ricardus de Cirenc.
3)
Matthaei Paris. Chron. majora
1)
J.
de Cirenc. *)
(Spec. hist. (ed.
Mayor)
a. I
870
(ed.
Luard
I
395)
Spec. hist. (ed.
= Flores Historiarum
a.
Mayor) II 64. Ricardus
870,
335.
Hinter Matthaei Parisiensis Opera ed.
Wats
(Par. 1644) S. 9.
und ihre verschiedenen Versionen handelt Suchier in Paul und Braunes Beitr. zur deut. Philol. IV 500—521 und H. Schuck in Uppsala Univ. Arsskrift. Progr. 1909 Weitere Lit. bei Heyne-Schücking Beowulf (1910) 119 und Parallelen bei v. d. Hagen S. 37 f. Beaumanoir I p. XXX. Gesamtabenteuer III S. CLIV, CLVIII, CLX, Suchier Oeuvres po(5t. de XXXIII f., XXXVIII f., XLIII, XLIV, XLIX f., LXXI, LXXXIII, LXXXVII f. S. ferner Le dit des Anelea *)
Über die Sage von
Jiryd
.
bei
Jubinal Nouveau
recueil de contes
I
20
f.
.
.
145
Da
koren
sie
Züge wieder:
liche
In deutschen und skandinavischen Märchen kehren ähn-
das Schiff usw.*).
eine Fraq, die ihren
einem durchlöcherten Schiff
ins
Schlaf umgebracht, wird verurteilt,
Meer ausgesetzt zu werden;
seinem Verführer den Wellen übergeben
Steuer und Ruder, ohne
Mann im
ein
Mädchen wird mit
Mast und Segel, ohne
einem Schiff ohne
in
in
Trank ^).
Speise und
Das Aussetzen im Schiff als Strafe gehört indes keineswegs bloi der Dichtung an. Es war noch im Spätmittelalter dem baierischen Recht im Chiemgau bekannt als subWeist. III 67P): „wenn dann der dieb sidiäre Diebstahls- und Todschlags-Strafe. mit den rechten wird überwunden, so soll unser richter den egenannten dieb gepunden und gevangen antworten gen Gstad [am Chiemsee]. ... So soll der richter von Kling mit seinen ambtleuten reiten in den see hinz an dem satl und den dieb da laichen [d. h. entgegen reiten und den Dieb in Empfang nehmen]; war aber, data er oder sein gewaltig amptleut nit kämen, so soll dann unser richter den dieb gepunden an ein lediges schif setzen und soll in an alle rueder rinnen lassen; kam er dann davon, des suUen wir und Dasselb unser gotshaus unentgolten sein und an allen Zuspruch von maniklich beleiben. .
man auch einem
soll
der durchaus
verlässige,
Wand.
I
der einen todschlag erzeugt biet".
wie in
frühere Zeit
sehr viel
Persec.
thun,
5 (MG.
ein
.
.
Und sowohl
.
in eine
ganz anderes germanisches Stammgebiet zurück führt
wenn auch Auct.
.
.
ganz deutliche Bericht des Victor Vitensis
nicht
antiqu. III
1
p.
5)
vom Martyrium
B. Quodvultdeus
des
von Karthago und seiner Genossen unter dem Vandalenkönig Hunerich (484): „episcopum
...
maximam turbam
et
navibus fractis impositam nudos
clericorum
expelli precepif.
et
expoliatos
*
Aaf den ersten Blick möchte man sich versucht fühlen, diese Strafe als Abspaltung vom Ertränken zu erklären. Aber schon J. Grimm hat auf die analoge Form einer ursprünglich heidnischen Totenbestattung aufmerksam gemachf*). Man würde nicht ohne triftigen Grund annehmen dürfen, da(i der Ritus in den beiden Anwendungen Verschiedenes bedeutet habe. So ist denn auch bei Shakespeare Temp. I sc. 2) das Aussetzen Prosperos und Mirandas im lecken Boot ohne Mast und Segel ein gemildertes
Es verhält sich also das Aussetzen im Schiff zur Totenbestattung im Schiff wie das Begraben eines Lebendigen zum Begraben eines Töten und Bestatten.
RQuellen 439, Untersuchungen ü. fries. RGesch. T. 11 1 S. 459 fi. Grimm Die niederdeut. RQuellen Ostfrieslands I 219, Die oude freesche Cronike usw. (uitg. door het Friesch Genootschap v. Geschied künde 1853) 226, 297 und vgl. Th. Siebs im Grundriß d. germ. Philol.^ II 1 S. 541.
Richthofen
V.
')
Sagen Nr. 450.
Fries.
Borchling
S. ferner
.
Grimm
*)
Sagor
Hausmärchen Nr.
Finlands Folkdiktning
(in
Zu dieser Stelle
^)
J.Grimm Weinhold
I
16.
Strackerjan Aberglauben
A) 387—390, 392
Osenbrüggen
s.
...
.
aus Oldenb.
11 S.
347.
O.Hacknian
auch 323).
(vgl.
Studien 341
.
f.
II 257, 273 f., F. Liebrecht Gervas. Montelius in Svenska Fornminnens Föreningens Tidskrift VI 149—189, Kulturgesch. 136, G. Gustafson in Forening til norske Fortidsminders Bevaring. Aarsberctning for 1904 S. 107 — UO und H. M. Schirmer ebenda S. 228—230 (ü. das Schiff im Hügel von Oseberg), Br0gger, Falk u. Schetelig: Osebergfundet I (1917), Knut Stjerna in Antiquarisk Tid*)
149
f.,
skrift S.
248
S.
K.
XVIII Nr. 4 f.,
Abh.
B.
Mythol.«
1
692
f.,
111
Altnord. Leben 479,
S. 31
f.
Schnittger
248,
Kleine Schriften
0.
und in Studier tili Henrik Schuck 110 Hoops Reallex. IV 216 f.
£F.,
B.
Nerman
in Fornvilnnen
in
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXI,
3.
Abb.
19
1917
146
Toten
Oder
^).
m.
W.
a.
das
Lebendigbegraben (unten Nr.
ist
11),
im
Aussetzen
strafweise
Schiff
Dasselbe gilt nun auch von einer zweiten, sichtlich jüngeren die
von
früheren Schriftstellern
gewöhnlich
unter
um 800
expugnavit
.
demergi
.
Ann. Bertiniani
in
a.
fecit";
Thegan
-:-
oft
genug
Am
834: „HIotharius
des Aussetzens,
.
gebracht
(»geschlagen")
Gebieten deutscher
in
frühesten, soviel ich sehe,
Cavellonem veniens eam
.
.
cupa positam
sororem Bernhardi sanctimonialem in
.
Form
Faß verschlossen
den Wellen preisgegeben wurde. Dieses Verfahren ist Rechte und deutscher Tochterrechte geschichtlich bezeugt. für die Zeit
strafweise
des Erträniiens
Rubriif
die
daß der Verurteilte in ein
Sie bestand darin,
wurde.
das
vertritt
auf dieses zurückzuführen und von ihm abgeleitet.
Ararim fluvium
in
52: „Hlutharius ... residens in civitate Cavillonum ... sanc-
feminam, quae erat soror ducis Bernhardi, nomine Gerbirch jussit in vase vinotico claudere et proicere in flumen Ararim ibi eam diu affligens quousque Nithard Hist. I 5: „Gerbergam more maleficorum in Ararim mergi extinxit eam": precepit." Am Beginn der Neuzeit muß diese Form des Aussetzens weit verbreitet gewesen sein, denn in der 2. Hälfte des 16. Jahrh. war sie auch in Spanien gebräuchlich^). timonialem
.
.
.
—
man
Zuweilen versah
Wie
schaffen*).
dichtung
als
das Faß mit einer Aufschrift,
ans Land zu Faß der Volks64 erbietet sich die reuige Ehea. ,lnclusam vase vultis sub-
Im Ruodlieb
Motiv.
1050) VIII 45
(c.
me, Deforis in vase
si
Tantum
sepelire;
es
—
brecherin, verschiedene Strafen auf sich zu nehmen, u.
mergere
davor warnte,
die
das strafweise Aussetzen im Schiff so diente auch das im
quod
aquam
vas rumpant in
:
notificate,
feci
vel
reiciant
Inveniant
me,
qui
me, Fiscibus ut
presumant
ne
vorer
citius
aut
diris cocodrillis*)."
Auch
das Aussetzen
im Faß war eine Form der Totenbestattung, wird
auch weit öfter erwähnt wie
Form
als
Bestattung Selbstmördern zugedacht.
man
gehen hindern, so suchte man
sie
wenigstens
Form
des
Bestattens
Über Aussetzen
')
Selsk.
als
Christiania 1909 Nr. 5 S.
i
')
J.
Clarus
(iO
sie
vgl.
auch
war jene
am Wieder„verschicken"^). Man
nicht auf rohere Weise
zu
„fortzuschaffen",
S.
Kitrem
Forhandlinger
in
i
Vidensk.
f.
V (Venet. 1587) fol. 47b (hier Moquette De Vrouw 128 (Dordrecht
Sent. Lib.
spiele aus der Neuzeit
Hauptsächlich
Strafvollzugs^).
eines
Wollte
solche
als
—
Andere Beinach vorgäng. Erdrosseln)Theatr. Europ. IV 304 (Wien 1642).
1555),
IX 523 (Lüttich 1661).
Laß
'•')
Kriegk Bürgertum
Raaben-Aas!
dem
V 410. Laßt fürt fahren (1510), Stosz fürt! Laßt rinnen, habt nicht auf disz Fasz, Dann drin ligen zwey Theatr. Europ. Vll 474 (Donaugegend). Vgl. auch die bei N. 4 angeführte Stelle aus
rinnen, laß rinnen! (1521), Oberbayer. Archiv
G. L.
(1527),
(1653),
I
241.
Ruodlieb. *)
Ausg.
')
Hierüber
V.
Seiler
264.
S.
S.
auch das Märchen bei
Hackman
a.
a.
0. 387, 391.
Föringer im Oberbayer. Archiv V 407 — 416, Osenbrüggen
Außer den dort angef. Belegen
s.
Knapp
Zenten
1
Baden im Aargau art. 66, Dieb. Schillings des Luzerners Chron. (Luz. 1862) 78, Topogr. V. Konstanz 47, v. Stetten Gesch. v. Augsburg I 698, Lersner Chron. I 69U, 692, 693, 698, 699, 703 (Fälle ist in
.
.
.
Rychenwyler
.
.
.
1653,
v.
1488
— 1610),
Flugbl. Ein wunderbarliche
im German. Mus.
Studien
102, 616, 759, 1148, 1149, II 779 N. 5,
zu
Nürnberg H.
.
.
.
Marmor
339
— 344.
Stadtb.
v.
Geschichtl.
493, 494, 496,
11
685,
geschieht, se geschehen
B. 2839 (ein
Mörder und Selbst-
mörder, nachdem er schon 8 Tage über begraben, wieder ausgegraben ,und auf ein Wasser geschlagen' I), Theatr. Europ. IV 976, Sebillot Folklore II 366, Gervasius v. Tilbury HI 90 bei F. Liebrecht 43. S.
auch Ö Weist. «)
So
z.
V 680 (auf freiem fluß des wassers
B. Zenten
1
verschicken).
113, 208, 370, 759. 782, 865,
Ferne der HalsGerO.
1029, 1038
f.,
1066
f.,
S.
44 (VI
art. 7, ebenso).
1083, 1114, 1148, 12U8, 1243.
147 wollte sie nicht in der heimischen Erde behalten.
um
etwa aus Gnaden oder
grund,
und im Märchen einen umbringen will*).
Wiederum
Faß zum Aussetzen
Toten
im
eines
auch aus einem andern Beweg-
verschickt man in der Sage im Faß (oder Kasten), wenn man ihn nicht
lebenden Menschen
geradezu
Wenn
sich seiner zu entledigen,
also
verhält
das Aussetzen
sich
Faß wie das Begraben
im
eines
Lebenden
Lebendem zum Aussetzen als vom
eines
Begraben eines Toten. Wiederum erweist sich somit das strafweise Lebendigbegraben abgeleitet. Von hier aus erklärt sich, daß auch das Lebendigbegraben eines in ein
Faß Eingeschlossenen nicht unerhört war^).
Singulare Formen
des strafweisen Aussetzens waren das Fortschwimmenlassen des
auf ein Brett gebundenen Missetäters,
um 800 im Beneventanischen
das
das Aussetzen des Diebes auf unbewohntem zeug,
das
dem
ordentlichen
aber auch
Seerecht
teilen
sie
diese
Werder mit Nahrung
der Schleswigschen Städtegruppe
außerordentlichen
für 3
eigentümlich
Formen den Charakter der
vorkam'), und Tage und Feuerwar*).
Mit den
Zufallstrafe.
das Lebendigbegraben zu vertreten hatten, bleibt vorderhand fraglich.
die gegenwärtige
Untersuchung
fällt dies
nicht ins Gewicht.
dem Ertränken im Meer oder Nr. 11) nimmt ein
Eine Mittelstellung zwischen
dem Lebendigbegraben
(unten
10.
Ob Für
fließenden
Wasser und
Das Versenken im Hunipf^),
in alter Zeit, dann wieder von neueren Schriftstellern bald mit dem Ertränken, bald dem Lebendigbegraben ohne weiteres zusammengeworfen, bekanntlich zuerst erwähnt und kurz beschrieben von Tacitus ^Germ. 12: „ignavos et imbelles et corpore infames Das nächstälteste Quellencaeno ac palude injecta insuper crate mergunt".
schon mit
')
Vgl. die
Aussetzungeaagen in Grej,'or. Turon.
III
Gesta Rom.
26,
(ed.
Oesterley) Nr. 81
Hartraann v. Aue Gregorins v. 699 — 718 (nebst F. Lippold über die Quelle des Greg. 17 f., Creizenach bei Paul u. Braune Beitr. II 196, E. Kuhn in Byzant. Zschr. IV 242), Mai u. Beaflor (Ausg. V. 1848) S. XI, XIII (daz vaz rinnen lazzen uf dem nier), J. Enikels Weltehron. (her. v. Strauch) V. 26833—26883, 27069-27147, v. d. Hagen a. a. 0. S. CLVII, W. Grimm Altdän. Heldenlieder 247 (Nr. 61), Hansmärchen Nr. 29 und III 103. 106, 109 (nebst Bolte u. Tolivka Anmerkgg. I 277), A. Birlinger Volkstümliches aus Schwaben 1 Nr. 255, Asbjörnsen u. Moe Nor.ske Folke-FIventyr- Nr. 5, Hackman a. a. 0. 220, 237, 241, 243, 477, Suchier Oevrcs de Beaumanoir I p. XXXII, XXXVI, (S. 401),
.
.
.
XLVII, LXXVII, LH.
Das Motiv des schwimmenden Kastens (Fasses) ist im Orient wie im Occident verbreitet; hierüber K. Cosquin Le lait de la ini're et le cofFre flottant 1908, auch 0. Weber Die Lit. der Babylonier (1907) 206 f., G. Glotz La solidantc de la famille en Grece 33 N. 7, Pansaniaa X 14, endlich W. Wundt Völkerpsychol. II 3 S. 262—270. Merkwürdig das Aussetzen in einer arca bei der procuratio prodigii nach etruskischer Anweisung, Li vius XXVII 37. Aussetzen im Korb: Der Heiligen Leben (Straßb. 1502) fol. CLXVIa (Judaslegende). .
.
.
—
Als Bauopfer:
Sebillot a.a.O. IV
3)
Agobard De
grandine XVI (Migne Patrol.
5)
J.
2)
90.
lat. CIV 158): multos comprehensos [wegen Zauberei] audivimus et vidimus et aliquos occisos plerosque autem affixos tabulis in flumen projectos atque necatos. Vgl. das Märchen bei Hackman a. a. 0. 324. *) P. G. Thorsen Die mit dem jüt Low. verw. Stadtrr. (1865) 16 (§60), 44 (§ 73), 94, 95 (§ 91), 137 (§ 73), 202 (c. 93), 226 (§ 93). - Etwas Ähnliches kommt übrigens als englische Strafe für Dielie auf )
ö Weist.
ÖWeist. VIII
IX 254, XI
(pl.
deorsum, capite) oder
war das KopfUberbegraben spätestens
2)
VIII 304, XI 316, 301. S.
15, 7.
sei
es
kopfüber,
S. ferner
XI 180
seit
f
,
ital.
dem
sei
es
in
Ausgraben eines Grenz- oder
als Strafe fürs
waren indes nichts dem österreichischen Recht
Unter dem Namen plantare gärtnerisch)
kommt auch
Tatort,
Sie
vor'*).
das Begraben des Täters,
dieser Riten,
am
aufrechter Stellung,
'").
13.
Eigenes.
allein
(—
absenken,
Jahrb. in Italien
als Strafe
propagginare
197, 208, 238, 265, 284, 326, 385.
ferner VII 1062, Vlll 22, 43, 79, 107, 113, 157, 163, 431 (auch 464, 469),
218, 243, 265, 279, 288, 318, 327.
Kopfüber verschütten: ÖWeist. VI 31, 37, VII 40, 59, 62 f., 518, 669, 712, 719, 747 f 755, 811, VIII 181, 197, 501, 697, IX 420, XI 42, 107, 177, 363. S, ferner VII 490, 506, 508. Kopfüber bis an den Gürtel: VII 833, 656, 874, 894. 902, 1026, VIII 31, 358, 601, 647, (VIII 697). Kinen Zusammenä)
,
— —
hang E.
V.
dieser Strafe
Künßberg
mit dem
scherzhaften
*)
ÖWeist. VIII
^)
ÖWeist. VIII 667, 682, 901, XI
«)
ÖWeist. XI 147.
')
ÖWeist. VIII 1094
(a.
8)
ÖWeist. XI 22
1673),
9)
ÖWeist. VII 74
>«)
Baumstehen'
beim Setzen eines Grenzsteines nimmt an Abb. VII 19.
137, 509, 513.
(a.
(a.
(a.
3.
Vgl. auch Anh. 933.
1640).
VI 70 (16. Jahrb.).
1617), VIII
ÖWeist. XI 273 (nach
") ÖWeist. VII 40
Abh.
,
in Sitz^sber. der Heidelb. Akad. Pbil.-hist. Kl. 1920
1091.
1557), VIII 901.
1600-1550), 290
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXI,
3.
(a.
1500-
Abb.
1550).
20
154 wohl bekannt*), und Dante hat sie im c. XIX des Inferno dichsie überhaupt in Italien bodenständig, ursprünglich langobardisch, und erst von dort aus in österreichische Rechtsgebiete eingeführt, wo sie mit , spiegelnder" Tendenz an die Stelle des oben S. 127 abgehandelten Enthauptungsritus
für schwere Missetaten
Möglicherweise war
terisch verwertet^).
vis dessous terre) in
tous
Form
Erscheint doch dieselbe
könnte.
getreten sein
de la cour des bourgois
c.
des Lebendigbegrabens
einem sicheren, wenn auch andern Anwendungsfall
285
Beugnot
(bei
in
Dagegen wäre
Assises II 216).
(als
planter
den Assises eine solche
Hypothese abzulehnen bezüglich desjenigen Verfahrens, wobei der Missetäter aufrecht oder Denn dieses kam seit dem MA. auch in England vor, bis zum Hals eingegraben wurde.
wo
noch Shakespeare erwähnt').
es
Auch der Gesichtspunkt der Zufallstrafe war nichts spezifisch Österreichisches. Der gewöhnliche Ritus des Lebendigbegrabens, solange nicht das Pfählen damit verbunden Schon die S. 152 erwähnten war, fiel ebensogut unter ihn, wie die besonderen Riten. des Vergrabenen Entkommen für möglich hielt, und aus Dornzweige zeigen, daß man das wälsch-flandrischem Rechtsgebiet wenigstens sich rettete
ist
Von den Varianten
wo
ein Fall belegt,
und „nachher noch 10 oder 12 Jahre des Lebendigbegrabens
ein
Lebendigbegrabener
lebte"*).
sind
Abspaltungen
zu
unterscheiden.
Zwei derselben, das Einmauern, und seine weitere Abspaltung, das Verhungernlassen, berühren unsere Untersuchung an gegenwärtiger Stelle nicht, da sie zeitlich nicht mehr ihrem Froblemkreis, auch nicht sowohl dem öfientlichen als dem Privatstrafrecht angehören. Eine dritte
wo es nicht mit dem Begraben verbunden ist (Anh. 393, Auch sie gehört erst dem mittelalterlichen, und zwar, wie es
das Pfählen,
ist
395, 406a, 935, 935 a)^).
nur dem deutschen Recht an®).
scheint,
Es wäre übrigens zu fragen, ob nicht wenigstens
an einigen Stellen, die nur vom Pfählen sprechen, das Lebendigbegraben mitgedacht
Beachtung verdient anderseits
*)
Du Gange
Gloss. s. v Plantares, wo jedoch der Ausdruck irrig auf das Kopfabwärtshängen Tommasea Matth. de Griffonibus Mem. a. 1356 (bei Muratori SS. XVIII 172).
bezogen wird. Dizionario ^)
ed.
.T.
Dazu
Ph.
vv. s.
—
Propagginare
4,
Propagginato
Benvenuti de Rambaldis
Lacaita
II
(1887) p. 33
f.,
(in Lichtdr.
bei F.
in der Kupferstich-Folge 3)
A.
Schultz
him breastdeep *)
v.
Lippmann 1481 (her.
Höf. Leben^
in the earth.
Des Marez
a. a.
II
v.
f.
—
'>]
f.
II
super Dantis Aldigberii
Commoediam
G. A.
Straparola Notte I Dagegen seit dem SpätMA. auch
Nedonchel 219; vgl. oben Osenbrüggen Studien 297 f, 359
Deichr.
264 N. 25.
Lippmann) tragen hier nichts aus. Shakespeare Titus Andronicus V 2.
Pfählen nach Enthauptung Zschr.
d. deut.
Commentum
V
183 N.
quelle fuist morte,
(1903).
Pertile Storia
de Imola
und
Italien. Parallele
0. 122.
—
2.
Scartazzini La Div. Conimedia comm.6 (I9U) von S. Botticelli im Hamilton-Ms. des K. Kupferst.-Kab. zu Zeichgg. v. Sandro Botticelli zu Dantes Göttl. Kom. 1887) und
89
Die Illustrationen zu der Stelle
p. 183.
Berlin
s.
sei.
Prager Notiz, daß mit dem Pfahl „an der Wegscheide"
die
f.
bei
S.
H.
104 N.
2,
129 N.
III (1864)
3 g. E.:
.
.
.
Set
hier die Formel:
enfouir tant
3.
Brunner a.a.O.
RGesch.
sc.
fav. 4.
266
f.
S.
Stiaßny Die Pfählung J. v. Gierke Gesch.
110 (Breslau 1709).
680.
Außer den Nachweisen bei Osenbrüggen, Brunner, Stiaßny und J. v. Gierke s. Brünner Schöffenb. c. 489, Weist. I 547 (a. 1383), ÖWeist. VII 593, Anzeiger f. K. d. deut. MA. 1883 S. 127, Anzeiger f. K. deut. Vorzeit 1854 Sp. 114, 156, J. Emerichs Frankenb. Gewohnh., Marmor Geschichtl. Topogr. V. Konstanz 120 N. 2, Theatr. Europ. IX 1481, Fr. Müller Siebenbürg. Sagen Nr. 192 a. E. 6)
Vgl. ferner oben S. 22.
155 was im
werde,
gerichtet
auch
16. Jahrb.
England vorkommt*).
in
lokalrechtlich das nämliche beim Richten in die Erde.
insbesondere apotropäischen Eraft des Kreuzwegs^),
Dornengeheges beim Lebendigbegraben (oben
so stellt sich auch die Analogie
152)
S.
Möglicherweise galt
Erinnern wir uns der zauberischen,
Das Steinigen').
12.
Buchstäbliche Übersetzungen von griech. hüäCeiv und
Terminologisches.
könnten sein got. stainjan
(dies bei
des
ein.
Wulfila
=
stets
h§dCetv),
lat.
lapidare
ahd. steinön (gasteinöii),
mhd. steinen, mnd. stenen*), wofür dann mhd. auch versteinen und ersteinen^) (vgl. oben 150 das Verhältnis von graben zu begraben und vergraben), ostnord. stena und älteres Besteht aber schon bei diesen Wörtern kein einen zu Tod steinigen)*). stenka (i hael S.
=
zwingender Grund zur Annahme einer Übersetzung, so noch weniger bei skand. tyrfa (til bana, eigentlich ^= einen mit Rasenschollen zu Tod bewerfen)'), ags. tortjan (oftorfjan),
wozu das fem. wnord. gryta
und
torfunge*),
= beschottern
bana,
(g. til
htenan
ags.)
(allein
hei,
i
und dem zugehörigen fem.
heljar)
til
ferner
,Scharfstein")^),
hsin
(v.
gryting*"),
mhd.
gar erst aber bei umschreibenden Wortverbindungen wie ahd. steinuni bivellan'*), verrunen
mit steinen
=
(verronen)'^)
(=
wnord. bera grjot a einn
obruere
lapidibus
bei
Andreas Suneson 95, und
bei
Schotter auf einen werfen), berja grjoti
(=
hei
i
mit Schotter
totschlagen)*').
Der Hergang menge,
meistens
breviierend)
nehmern
Bilder
die
')
Altprager Rb.
-)
Wuttke
beworfen
936
(Anji.
Rößler
(bei
Volksabergl.
a. a. 0.) c.
in
Register,
bestimmte
Eine
ff.).
f.
Wilda
von
Zalil
dem Verurteilten
Stephen
126.
51, 52,
Menschen-
einer
So schildern das Verfahren (ab-
wird.
namentlich aber §S
Hist. of crini.
18, 612, 616, 706,
Teil-
fordert
law
II
ein
105.
Strackerjan
772,
S. 8.
II
Grimm
RA.«
274
J.
*)
Belege bei Graff Sprachachatz VI 622, s.
v.,
II
504
Strafr.
3)
Got Glossar
wenn der Missetäter von
einfachsten,
mit Steinen
und zwar gleichen Geschlechts mit
(80),
Aberglaube
am
gestaltet sich
umgibt,
ihn
die
J.
Maurer
K.
f.
Grimm
a. a. 0.,
Müller-Zarncke Wörterb.
für steinen bei
5)
Weiland) S. 94. — stenken? Weist. II 122. Müller-Zarncke s. vv. J. Enikels Weltchron.
6)
Stena: Magn. Er. Landsl. Hb.
s.
v.
Vorlesungen
für stainjan
—
steine.
V 43-48.
mehr
bei K.
Schulze
stenen: Sachs. Weltchron.
(her. V. L.
8
J)
a. a. 0.
8.
Kaikar Ordbog IV
(var. 8),
V.
8.
V.
turve
a.
—
4,
5,
v.
18780, 18848.
Stadsl. Hb.
9 pr.
1
Rudolf
v.
Ems
Stenka: Schlyter in den Gloss. von Corp. Jur. Sviog. a.
a.
0.
I,
III
s.
v.
Willeh. 4709.
(var. 24, 31), 2 (var. 41), 4 (var. 42),
und Westmanna
I.
11
II,
X, XI
s. v.
Kaikar
Mb. 12 §1.
E.
*)
Bosworth-Toller
9)
Ebenda
s. v.
126.
Schlyter
Gula^ingsb. 253.
2,
Dict.
Grimm
J.
s.
a. a.
vv.
0.
Liebermann Wörterb. s. vv. Wegen hän (altnord. hein) vgl.
A.
Walde
Lat. etym. Wörterb.
catus. "*)
Fritzner Ordb.
mundarson)
II
66.
—
s.
v.
gryting ebenda und Fritzner
-sunga
11)
Graff Sprachschatz
12)
Lexer Wörterb.
13)
Fritzner Ordb.
8.
38.
Fornaldar
4. Landnama 111 20 (S. (= mit Steinen darnach
3,
gryta at
s.
s.
s.
II
v.
Fornaldar sygur
(her. v. v.
Valdimar AsUnger)
169.
—
v.
s.
III v.
236),
werfen) Heimskringia (her.
467.
Schmeller grjöt.
170.
Wörterb.2
Laxdcela
8.
(her.
II
v.
116.
Kalund) XXXVII
35.
Atla mvl 82
Skaldskapar mal 47. 20*
(1).
Vnl-
156
um
angelsächsisches Gesetz
verrunen, obruere
(dys,
wird es anderweitig
graphisch
hiedurch das
sich der Gesteinigte
ihn
über
varde)
Daß
Ges. 172).
deuten Ausdrücke wie
ihm
bivellan,
wurde*).
Man
Ikonowie sich
sieht,
wird noch deutlicher,
Dies
annähert^).
Grube befindet (Anh. 962).
einer
in
zusammengeworfen
(Anh. 937, 946, 957)^).
bestätigt
dem Lebendigbegraben
Steinigen
zeigt
Lieberniann
(Quadripartitus bei
155) an und gelegentlich wird uns auf Island auch erzählt, dai ein
(S.
Steinhügel
kegelförmiger
wenn
— 939
über dem Missetäter gehäuft werden sollten,
die Steine
stellung
929
Bei
Dar-
einläßlicherer
Ikonographie gefesselt (Anh. 964, 971a, 973, 976) und überdies
die
auch an einen Baum, einen Pfahl, ein Kreuz gebunden (Anh. 945, 966, 968, 969 b, 971a, Auf einem 970, 977, 978), wie es mehrfachen geschichtlichen Angaben entspricht*).
um
1300 (Anh. 955) sieht man ihn mit einer Augenbinde. Vieldenselben Zweck, wie wenn man im Norden dem Gefangenen einen Sack
schwedischen Gemälde leicht hatte dies
über den
Kopf
um
zog,
Wirkungen seines bösen Blickes abzuwehren^). Bekleidet Doch scheint dies mehr auf der Willkür oder auch
die
erscheint er auf den meisten Bildern.
Nehmen
auf altchristlichen Vorlagen^) der Künstler zu beruhen. sie
genauer, so stellen
es
sie
ihn nackt oder doch nur in einem Kittel dar (Anh. 945, 968, 975, 976
immer waren
gerade Steine, womit
es
man
— 966).
Nicht
ihn bewarf; Rechtswörter wie torfjan, torfung,
torfsmadr (unten S. 157) beweisen, daß in England und im Norden die Steine durch
tyrfa,
weswegen
Erdschollen vertreten werden konnten, Steinen oder mit
„Torf zu
die Gula|)ings
Frostufings
werfen.
XIV
b.
bök 253
12 (unten
S.
es freistellt,
mit
157) gestattet zu
„womit man
will". Vgl. auch Anh. 938. Immerhin entspricht doch auch im weswegen Werfen mit Steinen der Regel, in Schweden die Entscheidung des Norden das
werfen
der Verurteilte solle „msef stenum tyrfses"
Gerichts dahin lautet,
„unter den
Stein"
„stensmajer" (unten gulär,
ist
(oben
157) entspricht.
S.
Verfahren (wegen Roßdiebstahls) mit spitzen
sächsische
das
das die zweite Vita
Liudgeri (MG. SS. II 419) schildert*).
s.
oder
')
kürzer er solle
dem norwegischen „torfsmadr" der schwedische Nur scheinbar, wie sich zeigen wird (S. 157), sin-
und
S. 32),
wegen der später zu erwähnenden griechischen
was
der Brauch
das
von Belang,
Parallele
Hölzern (sudes),
In Deutschland bestand,
Schleudern der Steine mit Fluchrufen zu begleiten; »verfluchen und verstainen" sagt noch
Rudolf
V.
vorstellt.
bei J.
Ems
')
Laxdoela
2)
Vgl. auch Lardcela
Grimm 3)
*)
MG. 5)
taedis
a. a.
a. a.
ist
wenn
es,
Dazu Kalund Bidrag
0. s.
XXXVII
til
Norwegen
in
als
Zubehör des
die Steiniger
eu hist.-top. Beskrivelse
35 (Steinhaufen über
dem
Steinigen.s
schreien,
„da
469.
I
Gesteinigten) und die Belege mit obruere
0.
darüber Hirzel Die Strafe der Steinigung
XXVII) 232
237
f.,
X
Gregor. Turon. Hist.
(in
den Abh.
d.
sächs. Gesellsch. d.
W.
f.
10.
Passio
s.
Leodegari in MG. SS.
rer.
Mer.
V
311, 335.
V.
s.
Liudgeri
SS. II 419.
Laxdoela
Wie z. de Fleury Les ^)
s.
Zutreffend
phil.-hist. Kl.
in
(Willehalm 4709), indem er sich das Verfluchen
Ein ähnlicher Vorgang
s.
XXXVII
33, 36, 37,
XXXVIII 7—9. Fornaldar
B. das Mart. des Stephanus
Saints de la Messe
Mb. 13 §
')
Uplands
8)
Vgl. übrigens
1.
1
V
sQgur (Vald.
im Vatikan. Menologium
Asmundarson)
II 66, 170.
abgab, bei
Rohault
(X. Jahrb.),
pl. 501.
(= Westmanna
1.
Mb. 12 §
auch die Hinrichtung des Eadric
Edricum tamdiu jacularent, donec usw.
1)
in
oben
S. 32.
England; K. Knut befiehlt ut torribus et
Rieardus de Cirenc.
Spec. hist. (ed.
Major)
II
173.
157 solle der
Weg
Neiding den
anderer Neidinge gehen"
mochte
sich gerade diese Strafe vor andern eignete,
Volksjustiz, für deren
^).
über die
bald
sich
Ausübung
bald über Regel hinwegsetzen, so auch an einen gesetzlichen Vollzugsort sich nicht binden.
die andere
Die altschwedische Terminologie deutet aber einen solchen an, indem Verfallenen als
am
darauf, die Strafe
Strand eines Gewässers zu vollziehen, wie
mit dem Strange solche Orte bevorzugte
oben
(s.
103 N.
S.
den der Steinigung
sie
man in Schweden man ja auch beim Richten Auch in Norwegen scheint
Darnach
maper ok stranda" bezeichnet^).
„stens
eine,
1).
hielt
als der richtige Vollzugsort der Strand gegolten zu haben').
Anwendungsfall das Steinigs. Verfahren in Der Cod. Ranzovianus der westnorwegiscben Gula|)ingsbök (253) beschreibt
zeigt sich für einen bestimmten
Im Norden festeren
Formen.
indem er wahrscheinlich zwei Texte des
es,
Gut
einer weniger
und nach ihm [2.]
Wenn
werfen
er aber
dann
dazu sagt,
man ihm
soll
[l.J
„Wenn
eine Gasse schaffen
Dann mag er es damit abgetan haben. mit dem Volksrechtseid; dieser Eid aber
mit Steinen oder Torf.
nein
Jahrhunderts kompiliert.
12.
[als eine Drittelunze] stiehlt,
leugne er
ihm zum Gassenlauf (til gotu). Aber man soll ihm die Gasse schaffen von da an, wo er sachfiiUig wird, und diese Gasse soll sein neun Ellen lang (niu boga lengd)*) eines volljährigen Mannes. Aber dann soll man ihn steinigen (tyrva) mit Steinen oder mit Torf, wenn Aber wenn er davon kommt, dann mag er es damit er fällt. und er fällt friedlos, Wertvolle Ergänzungen dazu, wobei sich zugleich die aligemeine Verabgetan haben.' breitung des Ritus im westlichen Norwegen ergibt, bieten die Drontheimer Gesetzbücher, fällt
und zwar zunächst
dann
Drittelunze,
ihm [zwei] Reihen davon kommen
XIV
Frostujnngsbök
die
ein
er
ist
Mann
und
(geilar)
„Wenn
12:
und Teer
einer
weniger stiehlt
madr ok
(torfs
tioru);
nach ihm ein jeder mit was er
es werfe
kann und
wie er
für Torf
will,
nachher nicht buljberechtigt."
[ist]
und
eine
als
man
bilde
er
mag
Das Marktrecht
(Bjarkeyjar r^ttr) wiederholt nicht nur (147) diese Bestimmung, sondern bringt auch noch in
seinem Seerechtsabschnitt (168) eine Variante zu, die uns darüber unterrichtet, was es
„Wenn
mit dem „Teer" auf sich hat:
zum Wald soll
[=
sich flüchten],
wenn
fahren
S. 156!)
Seiten,
kann; aber jeder von den
er
werfen mit einem Stein oder zugespitzten Holz
Liudgeri oben
(kefliveli,
Md.
in
Norwegen
8,
I)b.
3
pr.,
II
Db. 19,
24,
{)b.
ein Missetäter als „torfs
auf „Torf und Teer" (dömse
til
torfs
Heimskringla
(her. v.
Schlyter
Corpus Jur. Sviog.
XIV
V
til
23
Z.
')
Fr08tu|)ing8 b.
.Neun
')
Die norwegisch-schwedische Gleichung
loniuB De
12,
Bjark.
prisco
.
in Corp. Jur. Sviog.
.
.
I
r.
(=
147;
Wilda
s.
oben
32)
tj^ru"
tiseru)
f.
S.
die
lautet in
gilt,
rennen
der dort
ist,
sudes der V.
s.
Flateyjar bök
S.
die alliterierende Urteilsforinel
s.
v.
I
Olivecrona
dem Erben und
238).
Strand.
121 N. 12.
Strafr. 605.
—
—
ist im Gegensatz zu Früheren servorum jure (1793) § 35 (noch nicht 1780 nach § 7) erkannt.
510.
er soll
Denn nach Westgöta I. dem gleichen Fall, wo
„nicht zu vergelten vor
322 und Gloss.
*)
Schritte breit" meint
oben
s.
madr ok
ok
Ungar) 169
')
*)
in
vgl.
und
Leuten,
Es unterliegt keinem Zweifel, daü das nämliche Ver-
nach ihm.'
auch im ostnordischen Rechtsgebiet gebräuchlich war^).
(I
er sich
soll
ihm eine Gasse machen und stehen auf beiden
alle Schiffleute
dann macht
einer auf Kauffahrten stiehlt,
man den Schädel kahlscheren, und teeren (brsecta) (dun) nehmen und [ihn] federn (dyna). Dann sollen
zum Gassendieb (at gätu {)i6ti). Ihm soll man seinen Schädel und Federn
Ora DödsstrafFet^
S. 6.
zuerst von M. S.
Ca-
auch Schlyter
158 Das Teeren und Federn
Ansprecher".
ist
aber nicht bloß nordisch, auch nicht erst durch
Es
die amerikanische Lynchjustiz weiter verbreitet worden.
MA. sowohl
ist
gerade auch für Diebe, nachgewiesen^), die Leiterstrafe, das
Tragen
Hundes
sogar eine vollere
tritt
(S. 96, 97,
Form auf
sondern sein ganzer Leib
bloß der Schädel des Missetäters,
u.
a.
als Strafe
Abspaltung vom Steinigen wie
eine mildernde
eines Halsstrickes oder
Dabei
strafe abgespalten sind.
—
Ehrenstrafe schon im
als
und zwar
Deutschland und Frankreich wie in England,
in
105) von der Galgen-
als in
Norwegen: nicht
wird geteert und mit Federn
Man nehme hiezu jene Variante des alten Gassenlaufs, die sich unter dem Namen Spießrechts als Landsknechtstrafe ausgebildet^), dann im jüngeren Militärstrafrecht unter dem Nameu des Spießrutenlaufens^), im gemeinen schwedischen Strafrecht des gatulop*) eine neue Variante 17. Jahrb. wiederum unter dem Namen des Gassenlaufs hervorgetrieben hat, und man wird auf ein urgernianisches Recht zurückschließen dürfen, bedeckt.
des
—
worin der Gassenlauf im wesentlichen so,
wie ihn
die
—
nordischen Rechtsaufzeichnungen
—
des 12. und 13. Jahrb. schildern, als Spezialstrafe für gewisse Diebstahlsfälle galt,
Abart vom gewöhnlichen Steinigen,
die milder
war
als die Strafe
weil sie in noch höherem Grade auf den Zufall Wortlaut der norwegischen Texte ausspricht.
der Strang,
Das Verjbrennen
13.
eine
für großen Diebstahl,
was ja auch der
abstellte,
—
mhd. brennen*), md. und mnd. bernen (harnen, burnen)'), an. beornan burn)*), afries. barna (berna)^), skand. brenna*"), wogegen erst jünger
got. gabrannjan *), ahd.,
(bernan, woraus engl,
I
A
Grimm
J.
1)
Dieben
(a.
226, 2j
1189)
— J.
11
322
f.
u. Federn beim Hängen oben S. 100, beim Aussetzen von beim Verbrennen Hackman in Finlands svenska Folkdiktning
Teeren
Strafr. 68,
Grimm
als selbständige Ehrenstrafe,
Grimm
Kriegsordnung 3)
RA.*
Henderson RA.*
15()4 fol.
Ikonographie:
268, 290
II
LXXIII
—
f.
a. a.
0.
Ikonographie: Holzschn.
v.
J.
Amman
in L.
Fronsbergers
588),
Radierung von
a.
Stich bei
Flemming
Der
vollk.
teut.
Soldat
(s.
Anh. Nr.
B Basedows Elementarwerk 1774 (Kupfersammlg.) Taf. XXXIV. Ausführliche Beschreibg. in Einl. 349. Nachahmung im Kinderspiel: H. Handelmann Volks- u. Kinderspiele 43 f. *) Davon ist oftmals die Rede in Förarbetena tili Sveriges Rikes Lag (her. v. W. Sjögren), so z. B. IV 388, 384, 388, 390, 391, 426, 428—430 (Entwürfe a. d. J. 1696), V 326, 327 (a. d. J. 1706), 284,
Chodowiecki
285,
291—293,
in
.1.
302, 338 (aus 1713),
auch
tagsverhandlg.);
bei
I
39, 11
186, 215, 265 (Kommissionsprotokolle), A'IIl
diesem Gassenlauf wurden
86-94
(Reichs-
bestimmte Zahlen von Teilnehmern aufgeboten
dagegen die Gutachten a. a. 0. VII 407, 408, 412, 418, wonach in Livland der Frühere Praxis: Theatr. Europ. IX 640 (a. 1662), 1000 (a. 1663). 5) E. Schulze Goth. Gloss. s. v. brinnan, wozu J. Grimm Kl. Schriften 11 243. 6) Otfrid V 1 V. 11 (mit fiuru br.). Dsp. 111 Swsp. Ldr. 174b, 368b. Schemnitz Stadtr. c. 19. Blume V. Magdeb. II 5 c. 5. Berliner Stadtb. IV 6, 13. Lexer Wörterb. s. v. J. Grimm KI. Schriften II 249 (Note). Fischer Schwab. Wörterb. s. v. brenne II, A 1 a. Weist. H 106, 122, 381. ÖWeist. VIII 679. Ofener Rechtsb. 275. Österr. Reimchron. (her. v. Seemüller) v. 82690. Unten Anh. 1018. ') Müller-Zarncke Wörterb. s. v. 2. Goslar Stadtr. (her. v. Göschen) S. 38. Lübeck Stadtr.
iaTa-'\ streuen ins fließende
xaxanetQOvv, ntiQOjfia)
h&dCeiv, [xaja-^Xi&ovv,
Der Verurteilte wird
gebildet.
,
Meeresstrand oder auf die Gerichtsstätte,
—
und
Rufen
bestimmten
etwa auf einen Kreuzweg oder an den
unter Umständen
auf das Grab
Rücken gebundenen Händen von
mit über den
dort
Verletzten,
homerischer Zeit*) zeremoniell aus-
seit
hinausgeführt*,
wie nach
deutschem Brauch (oben
S.
der
—
156)
des
von ihm
Menge unter unter
'Vqy-
überhäuft {drjjuoQQicpetg Xevaiaovg agd?), und zwar wie bei den Angelsachsen (oben S. 165) je nach seinem Geschlecht von Männern oder von Weibern^), und der Steinhaufen über ihm bleibt sein Grab. Auch an Leichen
fluchungen
mit Steinen
(dvdi?jj/ia)')
und Köpfen von Missetätern wird der Ritus vollzogen''). Besonders deutlich griechischen Steinigung auch der Charakter der Zufallstrafe hervor (Hirzel a.
Auch
Nord- und Südslaven bestand
bei
0. 239 f.). Der FelsStrafe'), und bei a.
die Steinigung als ordentliche Strafe*).
sturz war eine griechische, eine römische, eine keltische, eine slavische Griechen und Römern bestand Übereinstimmung mit den Germanen noch insofern, bei
bestimmte Felshöhen
jenen
1)
-)
O'Keery Nux V. 3
Römer Liv. IV ^)
S.
auch
Saglio *)
0.
—
(Poetae
Cicero
Dareraberg-Saglio lat.
Verr.
min. I
138)
(v^l. S. 137,
ed.
III 1
Baehrens
I
als
auch
zu ständigen Richtstätten gemacht
S. 810. 90).
Beispiele:
Griechen
Herodotoe IX
120,
119.
Hirzel Die Strafe der Steinigung (in Abh. der such«. Gesellsch. d. W. phil.-hist. Kl. XXVII). Corssen in Neue Jahrb. f. d. klass. Altert. XXXI 226 f., Ch. Lecrivain bei Daremberg-
P. 8.
Lapidatio.
T.
/.aicof ;{iriuv
Ü33, 673 N.
1,
schon sprichwörtlich in
887 N.
Ilias III 67.
—
S. ferner:
Gruppe
Griech. Mythol. 887 N.
4,
4.
Liebrecht Zur Volksk. 382, B. Schmidt in Röscher Kynanthropie 38 f. Gruppe a. a. 0. 887 N. 1 a. E. auch die mixta cum saxis addita verba mala bei Propertius IV (V) 5 v. 78. Hiezu 8. auch Eitrem Opferritus u. Voropfer der Griechen u. Römer (in Skrifter utg. av Viden^)
Jahrb. Vgl.
50,
a. a. f.
der
tritt bei
f.
Über das Steinigen klass. Pbilol.
als
XXXIX
griech. Verfluchungsakt
368, 374,
''}
skapsselsk ')
")
a. a.
i
Kristiania 1915 II
1)
284 (Weiber steinigen die
Lais).
Wegen des Steinigens von Köpfen s. Eitrem a. a. 0. 288 und vgl. oben Adam. Brem. E. Volkniann Das älteste poln. Rechtsdenkmal c. 15.
0. 136, Popovic a. a. 0. § 85.
S.
Krauß
Sitte u.
S. 111
28 N. 6 49 (?).
a.
A.
Jirecek
Brauch 209, 216.
Pauli Realenc. VI 1618, Hermann-Thalheim a. a. 0. 143, K. F. Hermann Zu Jon 1251 und in Abh. d. k. Ges. zu Gott. NF. VI (1856) i^Oi N. 2, Thonissen a. a. 0. 97—99, Hirzel a. a. 0. 227, Usener in Sitzgsber. der Wiener Akad. CXXXVII (1897) 47, 187, Schwenn 41, 47 (vgl. mit 43), Ch. Lecrivain bei Daremberg-Saglio VI I p. 536, Thalheim bei Pauly- Wisso wa Realenz. s. v. BägaOgor, Seh ulthefi ebenda s. v. A'araxg»?/"'"'/"'?, M. Nileaon Griech. Feste 110 f. — Römisch: Mommsen a. a. O. 931—934, M.Voigt a. a. 0. I 494, 495, II 820, 825 N. 22, 839, Lecrivain a. a. 0. 540. Keltisch (gälisch): V. s. Kentigerni oben S. 15. — Cechisch: Cosmas I 13 g. E., Kuhn Mark. Sagen 216 (Nr. 20 vom Turm stürzen). *)
Griechisch
(xaiaxQr]ftriCciy):
—
168 waren, wie
Rom
B. in Delphoi der hyampische, in
z.
dort beobachtete,
nach Absicht der Epeiroten der Felssturz wesentlich Zufallstrafe sein oben
138 N.
S.
daß
In eben
sollte^).
5).
altrömischer Brauch bekannt genug,
Bei jenen mußte überdies das
galt aber auch in griechischen,
Römer und Griechen
und slavischen Rechten*).
tischen
leuka-
deutlich,
war er bei römischen Schriftstellern Gegenstand einer Kontroverse Das Ertränken in fließendem Wasser oder im Meer ist als
Eigenschaft^)
dieser (s.
Am
der tarpejische Fels*).
man
dischen Felsen symbolisieren die Vorkehrungen, die
Haupt
makedonischen, kel-
bedienten sich dabei des Sackes.
des Verurteilten mit einem Wolfsfell verhüllt werden.
Andern Vollzugsarten begegnen wir im Kreise der indoeuropäischen Völker zwar Dem germanischen in gleich weiter Verbreitung, doch immerhin noch häufig. Lebendigbegraben entspricht ein bei allen Hauptgruppen der Slaven nachweisbares nicht
Verfahren, wobei auch die
S.
152 N.
153 N. 4
8, S.
—
6,
154 N. 9 hervorgehobenen Varianten,
das Eingraben eines Lebenden unter einem Toten und das Eingraben bis
Ferner steht das römische
auftreten^).
wozu
sich das Verschließen
vermuten, daß gab, auch die
in
terra
necare"
zum Kopf wieder
todeswürdigen Vestalin,
der
der Antigone im xairjQEepr)? rv/ußog im wesentlichen als Par-
Doch darf man
allele verhält®).
„sub
—
um
schon
des technischen Wortes defodire willen
Raum
vorgeschichtlicher Zeit, als es noch keinen dafür ausgemauerten
Römer
das strafweise Lebendigbegraben in ähnlicher Art wie die
—
Germanen
und Slaven übten, wie es denn auch bei gewissen andern rituellen Tötungen geschah'). Das Ausdärmen, und zwar in wesentlich gleicher Weise wie bei den Germanen, ist bei slavischen Völkern seit dem FrühMA. sicher bezeugt, und Spuren davon finden sich auch
Das spricht doch
bei Kelten^).
Den
1)
daß die Strafart auch
Pastor Die Stadt Rom zu Ende der Renaissance 103. C.O.Müller Die Dorier^ I 233, M. P. Nilsson Griech. Feste 110
-)
Lipsius
II
260.
3) Anscheinend deswegen Todesstrafe anerkennen.
will
Römisch:
*)
J.
Grimm
0. 921
— 923.
Glotz
bei
A.
RA.*
II
Pernice 279
Zschr.
RGesch.
Geib Lehrb.
260,
f.,
f.
a.
—
f.
(f 1574),
1
f.,
Schwann
117,
Schömann-
XXX
210 den Felssturz nicht
20
Voigt Leges Regiae
f.,
als
634,
Doch das Säcken wegen Elternmord wohl nur eine procuratio prodigii, oben S. 69 N. 8 bei H. F. Hitzig Zum alt. Strafr. 38, 47 und bei Pauly- Wissowa IV 2 Griechisch und makedonisch («aTo.Tovr/f«"') Schultheis bei Pauli- Wissowa s. v.
a.
die Zitate;
Sp. 1747
Heemskerk
v.
Griech. Altertümer*
Mommsen
germanischen Welt
der
in
tarpejischen Felsen in seinem früheren Zustand zeigt eine Skizze des M.
abgeb. bei L.
s.
dafür,
KaiaTtomaixog, G.
:
Daremberg-Saglio
s. v.
Katajioviiafid;,
Hermann-Thalheim
a. a.
0. 143
—
Keltisch: oben S. 82 N. 3, ferner Acta SS. Hiberniae (ed. De Sraedt) 910 (ein latro mit Stein Cechisch: am Hals im Meer ertränkt), 540 (in profunde lacu scilicet Eas Ruayd submergi fecit). Russisch: Sergeevic 412, Ackerman in Archaeologia Jirecek a. a. 0. 136, Cosmas II 11. N.
1.
—
—
XXXVIII 5)
60.
Ukrainisch:
unter seinem Opfer).
Bodenstedt
—
Die poet. Ukraine
Russisch: Sergeevic
a. a.
S. 13 (J.
Grimm
RA.*
II
0. 412 (Eingraben bis
276 Eingraben des Mörders
zum
Kopf), Relat. bist. sem.
—
Ceehen: Chron. d. deut. Städte XXII 59, Th. Vernaleken Chrowatisch: Krauß Slaw. Volkforschgg. 51. (Nr. 8). Voigt Leges Regiae 632. Mommsen a. a. 0. 928 f. Geib Lehrb. I 19 f. P. Corssen in N. Jahrb. f. d. klass. Altert. XXXI 226, 228—233. Der Ritus soll etruskisch sein, C. 0. Thulin in Göteborgs Högskolas Ärsskrift XV (1909) 56. — Pernice a. a. 0. bestreitet den Charakter der Todesstrafe.
autumn. Contin. 1695 S. 91 Mythen u. Bräuche 117, 121
(ebenso).
—
•5)
')
Schwenn
148
f.
Vgl. auch das stellvertretende Vergraben eines signum nach devotio
a. a.
0.
168, 162. 8)
Chron.
I
J.
52
Grimm g. E.
RA.*
II
269
f.
Dazu Böhm.
R.
bei
Jirecek
a.
a.
0.
136.
Vgl.
auch
Helmold
169 nach dem Zeitverhältnis der Quellen scheint. Mit dem oben S. 147 f. Versenken hat schon J. Grimm (RA.* II 276) den latinischen Ritus beim Hinrichten des Turnus Liv. I 51 zusammengestellt. Es handelt sich da nicht, wie man wohl geglaubt hat, um Felssturz. Denn Turnus wird in das Ursprunggewässer der Aqua
älter
als
ist,
sie
besprochenen
„novum genus leti". Allein supeme injecta", stimmen so die Einzelnheiten des Herganges, insbesondere die auffällig mit der taciteischen Angabe des germanischen Verfahrens überein, daß an dem Livius nennt
Ferentinae geworfen und dort ertränkt.
dies ein
,crates
vorgeschichtlichen Alter des latinischen nicht gezweifelt werden kann.
Dunkler bleiben Analogien zur Strafe des Zerstückens. Böhmische Fälle sind im können aber auf Rechtsentlehnung beruhen, minder leicht russische,
11. Jahrh. bezeugt,
„Moskauer Zeit* vorkamen*).
die in der sog.
Makedonen
Bei den
soll
nach griechischen
Berichten ein dxgcoTrjQidCeiv (Abschneiden der äußeren Gliedmaßen) Rechtens gewesen sein^). In der altgriechischen Hausjustiz war es nach Od.
dem
meisten gleicht
XXII 474
— 477
älteren germanischen Vierteilen durch Tiere
nicht
die
unerhört.
Am
sagenhafte Hinrich-
tung des Mettius mittels zweier Viergespanne bei Liv. I 28, wobei nicht beirren dürfte, daß der Verfasser beifügt: „primum ultimumque illud supplicium apud Romanos exempli
parum memoris legum humanarum fuit". Auffallen muß, daß die antiken Rechte kein Seitenstück zur germanischen Aussetzungsstrafe zu bieten scheinen, da doch im Altertum Aussetzungssagen nicht mangeln und die außerstrafrechtliche Aussetzung Sitte war'). Allein die römische exsecratio capitis läuft ihrem alten Ritus zufolge*)
sachlich
auf eine
Aussetzung hinaus: mit einer Matte bekleidet und einem Binsenseil gegürtet wurde der
Für griechisches Recht erschließen
sacer unter Hieben und Rufen über die Grenze gejagt.
dem (puQfiaxbv &no-\tx-^ ne/jjisiv'^). Allerdings entfernt sich Am ehesten dies Verfahren weit von dem normalen der germanischen Rechte (S. 144 ff.). noch könnte es mit dem .singulären der schleswigischen Stadtrechte (S. 147 N. 4) verwir eine solche Strafe aus
Hingegen wUrde im wesentlichen mit jenem
werden.
glichen
verfahren
wenn man der Vita
übereinstimmen,
wonach
dürfte,
ein
Mädchen,
s.
ein
Kentigerni 4
das sich durch Zaubermittel
gälisches Aussetzungs(s.
oben
dem Tod durch
S. 15)
trauen
Felssturz ent-
Doch sind sollte, in einem ledernen Kahn den Wellen überlassen wurde. Hauptmotive der Legende aus der Fremde eingeschleppt^). Immerhin verdient Beachtung, daß auch die irische Sage von Snedgus und Mac Riagail (spätestens 11. Jahrh.)
zogen haben die
Kahn auf offenem Meer kennt'), daß ferner die Einleitung Laws of Ireland I 15) vom Aussetzen auf dem Meer wegen ab-
das strafweise Aussetzen im
zu Senchus Mor (Anc.
»)
Jirecek a. a. 0. 136. — Sergeevic Lekcii Pauli Realencykl. VI 1519.
3)
Brunnenmeiater
1)
«9
f.,
Blümner in Zschr. *)
f.
a. a.
0. G19.
Lehrb. der griech. Privataltert.' (1882) 77. vergl. RWissen.sch. XVI 468 N. 144.
M. Voigt Die
Friedloslegung
R.
ist,
XU
Tafeln
1
494.
—
Ethnologische Parallelen bietet E. Kulischer
Es ergibt sich hieraus, daß die exsecratio capitis keine bloße
wie von Einigen behauptet wird.
Mommsen
Feste
Athen 494
*)
A.
')
Vgl. die
')
Revue Celtique IX (1888) 16
S.
147 N.
Thurneysen Sagen Abb
Ueener Sintflutsagen (1899) 80 f., 87, 90, 91, 97, ff. M. Voigt Die XII Tafeln 1 256 f. N. 36—38. Hermann-
Tötungsverbrechen 1Ü5
Mommaen
110.
105,
410.
aus
1
d.
St.
f.
Schwenn
36
fif.
angeführte Schrift von K. Cosquin.
d.
f.
(c.
8, 9).
Zimmer
in
Zschr.
f.
deut. Altert.
XXXIII
alten Irland 128, 130.
d. philos.-philol. u, d. bist. Kl.
XXXI,
3.
Abh.
22
213, 215.
170 und dai endlich das Aussetzen in einer Tonne als Ehebruchstrafe der bretonischen Tradition bekannt ist'), die von ähnlichen» wenn auch nicht strafweisen Aussetzungen, insbesondere vom Aussetzen im steuerlosen Schilf, genugsam zu erzählen weiß^). als einer Strafe spricht,
Tötung, mithin
aichtsloser
Befremden mütäte
wenn
es,
eine so durchaus altertümliche Strafart wie das
Es kann jedoch
germanisch^) dazustehen hätte.
als spezifisch
daß gewisse Strafen
ganz abgelehnt werden,
in
Rädern
die Wahrscheinlichkeit nicht
den Rechten
der
klassischen Völker auf
dem germanischen Radbrechen ähnliches Verfahren zurückgehen. Beim römischen „verberibus (virgis) necare" zerschlug man mit Stöcken dem entkleideten Opfer die Schenkel*), allerdings nicht auf einem Rad oder einer Breche, sondern an der crux. Das TVfijiaviCeiv prügeln Dieser Strafe entspricht der griechische änoTv^naviofiög^). ein
=
Namen
aber dürfte seinen stischen
nicht sowohl den dabei gebrauchten Schlegeln, wie die helleni-
Lexikographen meinten,
als
dem hölzernen Scheibenrad
vielmehr
109
beschriebene jüngere Variante
das ujioTVfinaviCeiv
hart an die
heran und
sich wenigstens formell als Zwischenstufe zwischen
stellt es
S.
f.
Radbrechen und dem römischen verberibus necare
Wagenrad ungespeicht
das älteste
sich
nun
ergibt,
die meisten
dar,
daß
germanischen Todesstrafen auch den andern
Dies läßt im allgemeinen den Schluß zu, daß wenig-
indoeuropäischen Völkern bekannt.
treten sind,
dem ursprünglichen
wobei übrigens zu bedenken,
Zeitliche Unterscliiedo.
waren
stens diejenigen Vollzugsformen,
tritt
des Radbrechens
eine Scheibe war').
2.
Wie
{rvftjiavov}
Unter dieser Voraussetzung
worauf der Verurteilte ausgespannt war.
verdanken''),
die in den
Hauptgruppen der germanischen Rechte ver-
weit in die vorgeschichtliche Zeit zurückreichen,
in
eine Zeit,
wo
unter den
indoeuropäischen Völkern noch ein lebhafterer Austausch ihrer Rechtseinrichtungen möglich war, also etwa in die Zeit von 2500
M 2) 3)
— 2000
v.
Wohl
Chr.*)
wird
man auch an
E. .lobbe-Duval in Nouv. Revue bist, de droit fraiKpais et etranger 1903 Jobbe- Duval a. a. 0. 9, 27-29, 38. Russisch im 17. .Jahrb., Sergeevic Lekcii 410. Aber nach Rußland kann
Mög-
die
S. 24.
bis zu jener Zeit die-
Strafart aus Deutschland importiert sein. »)
Mommsen
a.
a.
0. 920 N. 6.
Betr.
Momuisen 918—921. *) Thalheim bei Pauly-AVissowa a.
a.
0.
S.
i'4.
auch
die
Realenc.
Strafart überhaupt
s. V.
Stephanus-Dindorf Thesaurus
s.
M. Voigt
Hermann-Thalheim s.
vv.
a. a.
a.
0. 480
a.
0. 141.
f.,
488.
Thonissen Tvfvtavov.
Tv/tnayiC(o, 'A:!iorvfi:iaviZ(i),
—
Nicht hieher gehört das gewöhnlich für eine Strafart gehaltene rgo/j^eiy. Es war keine Strafe, sondern eine Folter. So auch in der V. Clementis Ancyrani (c. 6) des Simeon Metaphrastes (Migne Patr. gr.
CXIV
die
839),
Döpler Schauplatz
11
316 anführt, ferner die Peinigung der hh. Felix, Fortunatus und
Achilleus nach ihren Acta 12 (Acta SS. Apr. III 100), die A.
Gallonius De
cruc.
martyrum
(1668) 72
f.
und
nach ihm andere mißverständlich wie eine deutsche Räderung schildern. •"l
Wegen
nur pauken
(v.
dieses
Rades
Tv/i:tavor)
s.
Forcellini Lex. s. v. Tympanum 7. Von Haus aus kann rv^utavH^nv Das Tellerrad hieß rv/ijiavov, weil es scheibenförmig war, wie da»
bedeuten.
aufgespannte Paukenfell. '')
Sp. 1148.
Schrader S.
Reallex. 930, Sprachvergleichg. u. Urgesch.^ II 299.
auch unten
S.
Hug
bei
Pauly-Wissowa
11 1
173 N. 2—4.
S) 0. Bremer in H. Pauls Grundriß der germ. im Lichte der Vorgeschichte 30—33.
Philo!.^ III
750—768, 761
u. 762.
S.
Feist Europa
171 von späteren Entlehnungen und von geschichtlichen Parallelen denken müssen.
lichkeit
Was
insbesondere solche Entlehnungen
so ließe sich sogar ihre Wahrscheinlichkeit
betrifft,
und slavischen, zwischen germanischen und keltischen Völkern nicht ohne weiteres bestreiten, da innerhalb dieser Gruppen die geographische Berührung germanischen
zwischen
Die Wahrscheinlichkeit schwindet jedoch,
bis in die geschichtliche Zeit fortgedauert hat.
wenn man
sich die entsprechenden
Und womöglich noch geringer ist man von der Steinigung absieht,
Phänomene
bei Griechen
und Italikern vergegenwärtigt.
Natur nach
die ihrer
als
Erzeugnis der Volksjustiz von
den allerverschiedensten Völkern selbständig ausgebildet werden konnte.
wäre
daß so
es schon,
Rechte unabhängig voneinander so
viele
wenn
die Wahrscheinlichkeit paralleler Rechtsschöpfung,
Unwahrscheinlich
viele gleichartige Strafen
und unwahrscheinlich vollends, daß sie dabei in so vielen nebensächlichen Einzelnheiten, wie sie oben hervorgehoben wurden, auf die nämlichen FormaliEben diese Übereinstimmung würde gegenüber demjenigen täten verfallen sein sollten.
sollten eingeführt haben,
Gewicht
ins
fallen,
der etwa darauf verweisen möchte, daß auch außerhalb des indoeuro-
päischen Völkerkreises, insbesondere
im arischen und semitischen Orient,
um mehr
ins einzelne gehen,
entfernte Ähnlichkeiten
sehr
als
würde
sich
dies
nischen Rechten erklären lassen,
eine
Im allgemeinen würde
andere ähnliche Vollzugsart der Todesstrafe begegne.
doch kaum
die
Sobald
handeln.
oder
da
es sich
sie
aber tiefer
wieder aus Urverwandtschaft unter den
indogerma-
wie
B.
z.
den
bei
Persern
Aufpfählen des Kopfes
das
nach dem Enthaupten oder das Lebendigbegraben oder das Verhüllen des Gesichtes eines
zum Strang
Verurteilten')
oder bei
den
Osseten
Unwiederholbarkeit des
die
Brennens,
nachdem einmal Regen das Feuer gelöscht hat^). Auf der andern Seite würde ein Verfahren, das nur bei einer Gruppe germanischer Völker oder gar nur bei einem einzigen vorkommt, damit noch keineswegs einer späteren Zeit zuzuweisen sein. Das Enthaupten mittels des Pfluges (S. 127) freilich dürfte schwerlich älter sein als die schaufelartige metallene Pflugschar, also nicht in die Bronzezeit zurück-
denn diese kennt nur den Hakenpflug'). Eine Pflugschar, die sich zum Richtwerkzeug eignete, wurde überhaupt erst nacii der Völkertrennung in Mitteleuropa erfunden. Aber anders liegt die Sache schon bei dem Enthaupten mit der Diele (S. 125 f ). Obgleich reichen,
dieses Verfahren
dem Anschein nach
ebenfalls nur deutsch, könnte es doch an Alter
Verfahren mit dem Beil gleichkommen
wohl denken, daß und
sich für
die
andern
(S.
153
lassen,
des
Es
ließe
Enthauptens
sich sei
indogermanischen Völker zum Beil übergegangen waren. Beim propaginare würde sich zu Gunsten einer ebenso frühen Zeitbestimmung der Umstand anführen daß ein entsprechendes persisches Vorkommnis, wiewohl nicht innerhalb der Straf-
von Herodotos
dagegen B.
(III
35) bezeugt
Brisaonius De
regio
am Hof
rersaium principatu Alexanders,
Curtius
Kovalewsky Coutume contemporaire Nachweise von solchen Hakenpflügen bei
M.
Reallexikon
I
S. 18,
der Menschheit
I
Das Lebendigbegraben
ist.
ließe sich vielleicht als mildernder Ersatz für das
pers. R. vielleicht rezipiert
3)
zum Behuf
f.)
{S. 153)
'')
das älteste Richtwerkzeug
dem
bestimmte Anwendungsfälle bei den Deutschen noch erhalten habe, nachdem
rechtspflege,
')
die Diele
oder vielleicht sogar voranstehen.
die Felsenbilder bei S.
Fig. 202, 203.
Vgl. ferner
et loi J.
1.
II
c.
224, 218.
Hist. Alex.
ancinne 322
VI 8
bis
zum Hals
Abpflügen des Hauptes
—
Esther VII
(22), 9
8.
Aus dem
(25).
f.
Hoops Waldbiiume
u.
Kulturpflanzen 499
tf.
und
Müller Urgeschichte 147, M. Hoernes Natur- u. UrgCHch A. Meitzen Wanderungen, Anbau usw. I 1 (1896) S. 273 fF. 22*
172 auffassen,
womit das
vereinzelt
als
relative Alter
nachweisbaren Schmauchen
Strafe
MA.
überhaupt über das
(S.
163) darf bezweifelt werden,
Zu Gunsten
zurückreicht.
Grimm
Von dem im MA. nur
bestimmt wäre.
jener Strafe
eines
ob es
höheren Alters könnte
man
284 zum Vergleich herangezogen hat. Doch erscheint dort das Verfahren nicht als Strafe, sondern als Grausamkeitsakt. Nicht minder starke Zweifel erheben sich bezüglich des Alters der Nageltonne (S. 139). Bei einigen jener Strafriten, die zum geraeinsamen Besitz der indoeuropäischen Völker nordische Sagen anführen,
die J.
gegeben,
sind Anhaltspunkte
gehören,
RA.*
um
II
die Zeit
hat nämlich, soweit sich nach den Funden urteilen läßt,
geeignet
Richtbeil
An
nicht lang genug.
nur
ca.
Feuerstein
in
Auch zu
Schneidenteil
—
Schweden
zu
be-
zweite Hälfte
des
kein Beil gekannt,
an den größten Steinäxten
so ansehnlichen Stücken wie
cm und schon
9
sein solP).
Selbst
hätte.
die
Die reine Steinzeit in Mittel- und Nordeuropa
dritten Jahrtausends v. Chr. zurückgehen.
sie
Aufkommens ungefähr
ihres
Das Enthaupten mit dem Beil dürfte schwerlich über
stimmen.
solche Beile sind selten.
z.
die Linie
ist
B. der
das sich als der Schneide
Axt von Jegestrup*) mißt
—
Ein einziges
aus ungeschliffenem
wüßte ich nachzuweisen, dessen Schneide etwa 12,8 cm lang
sind die Beile der Steinzeit, wie das Material dies mit sich bringt,
dick
stark
(zu
um
gewölbt),
als
Rieht Werkzeuge
dienen
am
können.
zu
Erst die Bronzezeit bringt
In der aeneolithischen Zeit bleibt das Verhältnis das gleiche^).
Flachbeile mit breiteren und dünneren Schneiden*) und angesichts der sog. „Prozessions"-
—
29,8 cm Breite*) wird man nicht bezweifeln oder „Zeremonienäxte' mit Schneiden von 25 können, daß es gleichzeitig auch Richtbeile von ähnlichem Typus gab. Da diese breiten Äxte (mit Ausnahme derjenigen auf den Felsenbildern) noch der älteren Bronzezeit angehören, so darf die Verbreitung des Richtbeils unter den europäischen Indogermanen, ins-
besondere in Mittel- und Nordeuropa, in diese Zeit, also etwa zwischen 1900 und 1600 Chr. gesetzt werden. Würde man nicht das Beil, sondern das Schwert als das ältere
V.
1) Aarb0ger for nord. Oldkynd. 1886 S. 220 (auch bei S. Müller Nord. Altertumak. I S. 46 Abb. 22). Andere Beispiele Worsaae Afbildninger Nr. 3. Madsen Gravhnje Taf. XVIII h. Antiquar. Tidskrift för Sverige XIX 56, 112 (Fig. 148). Große Äxte mit Sehneiden von weniger als 9 cm bei Montelius
Sveriges Forntid
Atlas
Nr. 16, 19,
1
20,
42,
Antiqu. Tidskr. XVll
Taf. III,
IV
(Fig.
1,
3),
V
(Fig. 3),
Manadsblad 1893 Bihang Taf. IV Nr. la, 2a, V Nr. 1, Madsen a. a. 0. Taf. XVIIIik, XXXXVI 5, Katalog der im germ. Museum befindl. vorgeschichtl. Denkmäler (18-6) 134 (Nr. 4720). -) Fornvännen 1908 S. 220 Nr. 63. Fragwürdig eine angebliche Steinaxt mit Schneide von fast
XIX
18
113,
cm
bei A. E.
Holmberg
Hällristningar Taf.
AB
flg. 12.
Worsaae Afbildninger Nr. 79 und im 8,4— 10 cm bei Montelius Chronol. d. 8. Bronzezeit Fig. 279, Sveriges Historia Fig. 196, Dechelette Manuel d'arch. I 514 fig. 10, 11, Nil» Äberg Das nordische Kulturgebiet in Mitteleuropa während der jüngeren Steinzeit (1918) II. Montelius Chronol. Nr. 294 (12,4 cm), 48 *) Dechelette a. a. 0. II 242 fig. 3 (fast 12 cm). 3)
Steinbeile mit 11,2
und
10,5
cm
breiten Schneiden bei
angef. Katalog Nr. 4718 (abgeb. S. 134), 4719.
(11,2 cm),
Worsaae
a.
0. Nr. 84 (16,8 cm).
a.
Kleinere mit
Madsen
Vgl. ferner die breitschneidigen Randbeile bei
Afbildninger, Broncealderen Taf.
Montelius
a.
a.
II
8 (16,4 cm).
0. Nr. 145, 152, 169, 201, 212, 226,
235, 295 (sämtlich über 9 cm), Forening for norske fortidsminders bevaring Aarsber. 1879 S. 229 (10,3 cm)
und
die auf
den Felsbildern bei Montelius Nr. 189, 20tl (gegen deren frühe Zeitstellung jedoch A. Hansen a. 0. 1908 S. 48, 49), in Fornvännen 1911 S. 150 f. (Gotland), bei Holmberg Hällristningar 110 und in Svenska Fornminnes Föreningins Tidskr. XVIII Taf. 1 fig. 1, 3 fig. 10.
in Foren, a. fig.
69, 70, 5)
Antiquar. Tidskr.
Forntid, Atlas
I
111
292
Nr. 134a, 137,
nord. Oldkynd. 1857 Nr.
4).
fig.
34a (auch Montelius Chronol. Nr.
Sveriges Historia Nr. 193.
Madsen
Literatur in Fornvännen 1916 S. 23.
a.
a.
214),
Montelius
Sveriges
0. Taf. III 9 (auch Atlas for
173 Richtwerkzeug ansehen wollen, so würde man in eine noch spätere Zeit geführt werden, da die Schwerter der Bronzezeit bis etwa 1600 v. Chr. nicht sowohl Hieb- als Stichwaffen sind').
Mindestens in die frühe Bronzezeit (um 1900
2500
(ca.
— 1900
Form
ältesten
v.
v. Chr.),
zurück führt uns die Strafe des
Chr.)
wenn nicht in die Kupferzeit Räderns, wenn sie in ihrer
nicht mittels des Speichenrades, sondern mittels des Scheibenrades vollzogen
wurde, worauf der griechische dnozvfiTiaviafiog
(S.
Das Scheibenrad ging dem
170) deutet.
Speichenrad voran ^), dieses aber stand spätestens während der jüngeren Bronzeit in allge-
meinem Gebrauch') und war
vielleicht
das hohe Alter des Räderns würde
gegen
Recht geltend machen lassen.
Sie
könnte dort durch das oben
was
Hängebaum
als
sich
leicht
S.
115 erwähnte .Zer-
erklären würde,
man
da
Räderfuhrwerks bediente.
Keinesfalls jünger als das die Eiche
im altisländischen
sich das Fehlen dieser Strafart
brechen* (Gliederbrechen) ersetzt worden sein, sich auf Island keines
Nicht
schon der aeneolithischen Zeit bekannt*).
(S.
Rädern
das
ist
89) und ihr
Hängen. Es
Holz
als
welche Rolle gerade
fällt auf,
Bauholz beim Galgen
(S.
93)
spielt
und welches Gewicht man sowohl in Schweden wie in Altdeutschland darauf legte, daß Dies kann nur aus einer Zeit herder Strang aus Eichenzweigen gedreht sei (S. 95).
wo
rühren,
Eiche der vorherrschende
die
ist
aber eine Periode,
in
die
Bronzezeit
drehte, an als
in
den germanischen Ländern war.
Ritus vollzog, lag nahe genug.
worden
festgestellt
und dann allerdings
Daß man den Strang aus Zweigen
fortdauert').
dem man den
gemeingiltig
schon in
die
Baum
der älteren Steinzeit anhebt
bevor
sein,
Für
wiesen. die
Damit sehen wir uns abermals auf
die Strafe des
Pfählens
bis
Baumes
Gleichwohl dürfte dieser Brauch
man Leder
so
zu gerben
daraus brauchbare Riemen zu schneiden*) oder Wolle so zu spinnen,
Schnüre zu fertigen').
desselben
Das
um
verstand,
um
daraus geeignete
die frühe Bronzezeit
hinge-
ergibt sich die analoge Zeitbestimmung daraus, daß
Eiche den Pfahl liefern mußte.
Für die Strafe des Verbrennens bietet sich ein terminus ad quem mit dem allgemeinen Übergang von der Bestattung unverbrannter Leichen zum Leichenbrand in der jüngeren Bronzezeit. Das strafweise Verbrennen bezweckt vollständiges Vernichten des
Moller Nord. Altertumsk. I 244 f. M. Hoernea Kultur der Urzeit II (1912) 95, 106. oben S. 170 N. 7 und M. Heyne Fünf Bücher deut. Hausaltert. II 27 f. 3) S. den Wagen von Trundholm (c. 1300 v. Chr.) bei S. Müller Nord. Fortidsminder I 303—321 (auch Urgesch. Europas Taf. II, Dechelette Manuel d'archeol. II 1 S. 416, Hoernes ürgesch. d. bild. K.' 207 Kossinna Die deut. Vorgesch.* Taf. XVIII), ferner Holmberg Hällristningar flg. 2, 17, 51, 63, 68, 73, »)
S.
«)
S.
74, 86, 88, 90, 110, 119, 123, 126, 141, 142, 143, 147, 164, 167,
168, 159, 162,
L.
Baltzer Hällristningar
Montelins Chronol. d. alt. Bronzez. Fig. 190, E. Ekhoff Hällristningar pä kinnekulle (in Svenska Fomminnes Foren. Tidskr. XVIII) Taf. 1, 2, Fornvännen IV (1909) 117, 118, 189, Forening a. a. 0. 1901 8. 61, 62, 1902 S. 119, 128, 1908 S. 34, Eossinna a. a. O. Abb. 181, 182, 189, 209 und H.
1,
II
passim,
—
»)
Das Scheibenrad auf Felsbildern bei Holmberg a. a. 0. Fig. 1, 3, 8, 1902 S. 120, 121, 123, 1908 S 36. H. Petersen Aarboger for nord. Oldkynd. 1876 S. 421 f., 434, 448 f. J. Hoops Waldbäume 77—83 nebst 31—33, 76 f. und Reallexikon I 346.
«)
Vgl.
Taf. XXII.
Forening
)
Olshausen
H. Hirt Die Indogermanen ')
20, 25, 69, 102,
126,
a. a. 0.
Vgl.
S.
in Zschr. I
333
f.
Ethnol. 1884 (Verhandl.) S. 518
f.
Müller Nord. Altertumskunde
I
273.
f.,
Schrader Reallexikon 497
f.,
174 Auch
Missetäters.
Der Leichenbrand dagegen, auch wenn
vom Leibe
des Gestorbenen
Seele
mehr schaden können, darum nicht
nicht
seine Seele soll
man neuerdings annimmt,
er nicht gerade, wie
befreien
setzt
will,
fortleben*). die
auch nach völliger
ihr Fortleben
Vernichtung des Leibes voraus^). Das strafweise Verbrennen muß demnach eingeführt und verbreitet worden sein, bevor dieser Glaube zur Herrschaft gelangte. Der Leichenbrand aber ist allgemein erst in der jüngeren Bronzezeit, nur in Nordostdeutschland schon
—
während der älteren üblich geworden'). Über 1400 1100 v. Chr. wird man also mit der Einführung der Verbrennungsstrafe keinesfalls herabgehen können. Eher dürfte dieser Ansatz zu spät als zu früh sein. Man muß die Jahrhunderte in Anschlag bringen, die der Strafritus brauchte, um so fest im Rechtsbrauch einzuwurzeln, dafi er auch nach dem Verschwinden des zu Grund liegenden Seelenglaubens
sich forterhalten konnte.
Vlll.
Anwendung
der öffentlichen Todesstrafen (Fortsetzung).
poenarum ex
jDistinctio
3.
delicto'.
Schon Tacitus
Ich knüpfe jetzt an dasjenige an, was oben S. 32 S. dargelegt wurde.
wußte,
Todesstrafe
daß die Art des Vollzugs der öffentlichen
Aber noch deutlicher und anschaulicher
bestraften Missetat.
abhing von
Art der
der
aus den von ihm ange-
als
wenn wir
führten Beispielen ergibt sich das auf jenen Grundsatz gebaute System,
die uns
bekannten alten Vollzugsarten mit den todeswürdigen Tatbeständen zusammenstellen. zeigt sich sofort, daß nicht nur, wie es nach Tacitus scheinen könnte, der objektive,
jetzt
Da
Wahl
sondern vor allem der subjektive Tatbestand über die
der Vollzugsart entschied.
') Wegen dieses Glaubens s. zunächst Saxo Gramm, (ed. Holder) S. 26, Fr. Müller Siebenbürg. Sagen Nr. 216, Osenbrüggen Studien 338 und J. Binder Die Plebs 321. Wegen des Verbrenneng von Wiedergängern überhaupt a. J. Grimm Kl. Sehr. II 274, F. Liebrecht Zur Volkskunde 35, E. Rohde Psyche^ 19, 11, 30—32, ferner Laxdoela saga (her. v. KTilund) 24 §29, Grettis s. S. 137 (Z. 10 f.).
K.
Maurer
f.
MDXCV
Gesch. Österreichisch Schlesiens
Münsterlandes 212,
des
Siebenkees
Materialien
1494 (Stadtarch.), bist.
sem.
Du Bois V
contin.
240,
II
Lersner 1593/94
Gottfried Chron. 1642
585,
II 359,
Buchner II Nr. 242, 579, 660, Meiche Sagenbuch Nr. VI 87. Wegen des damit zusammenhängenden Verbrennens I
459
Zenten
I
472, Handlingar
f.,
113,
727,
759,
S. 476,
II 1
778,
Goslar Stat,
1066
1039,
f.,
1114,
von Selbst-
S. 38,
1145,
S. 1026,
697, Zschr.
E.
101,
mördern: Hylten-Cavalliua Wärend Landrr.
Döpler Schauplatz
Island. Volkssagen 69, 235,
Relat. bist, contin.
Philippi
1148,
1243,
Weist. VI 318 (§1), Ö Weist. V 680, München Kanimerbücher v. 1463, Chron. I 493, Zimmer. Chron. III 49, Döpler a. a. 0. 11 584, 350, Relat. 593,
S.
63,
Du Gange
[Warnkönig-]Stein
Französ.
s.
v.
Biothanati
RGesch.
p.
III 518.
603,
—
Nedonchel
136,
233, 255,
Verbrennen von Choleradämonen
Puppen zu Marseille 1866, Mannhardt Wald- u. Feldkult I 518 N. 2. Beweise dafür die Haus- und Gesichtsurnen und die Grabbeigaben: S. Müller Urgesch. 141, M. Hoernes Urgesch. der bild. Kunst'^ 526 534, 644, H. Hahne Das vorgeschichtl. Europa 83 f.. K. Helm Altgerman. RelGesch. II 164 f., K. Brunner im Reallex. d. germ. Altertsk. II 462—464, H. Schmidt ebenda 239. In späterer Zeit: Fortleben der Seele nach Verbrennung des Leibes: V^luspÄ
in Gestalt von 2)
—
(bei
Symons)
Str. 21
(wozu
J.
Grimm
El. Sehr. II 267
f.),
Seele
als
Flamme
Mogk
im Grundriß
d.
germ. Philol. IIP 266. 3)
0.
Montelius
Sveriges
72—80, Nord. Altertumsk. Kultur der Urzeit
II
95,
I
105.
(1897)
S. Müller Die nord. Bronzezeit (1878) Schetelig im Mannus IH 60 f. M. Hoernes
Hednatid (1877) 108—115. S.
360
f.,
370, 417.
Schuohardt im
H.
Reallex. d. germ. Altertk. II 567
f.
175 Je nach dem subjektiven Tatbestand
a)
zerfallen
ursprünglich
Weiberstrafen*). werden konnte (S. es
auch nicht
in
so spricht
27),
Todesstrafen
öfifentlichen
die
Gehen wir davon
konnte.
verfallen
Diese Regel
Unmittelbar aus Westgöta lagh
auch quellenmäßig belegen.
und
friedlos
schon die Wahrscheinlichkeit für eine Regel, wonach
Todesstrafe
öffentliche
Männer-
zwei Gruppen:
in
daß nach ältestem Recht das Weib nicht
aus,
man
I
J)b.
läßt
5 § 2
denn
sich
eine
[ist
ver-
zum Ding führen. Will dann der Mann seine Frau mit rechter Buße auslösen, dann soll man die Frau loslassen, weil ein Weib unmündig ist; ihr gebührt nicht Hieb noch Hängen außer heiratete
Frau eines Diebstahls überfiihrtj,
.
.
„soll
.
wegen Hexerei.' Die Parallelstelle in Westgöta L. II Mann nicht auslösen, dann misse sie Haut und Ohren". Östgöta Lagh
Db. 9 §
1
,
scheint
.
33 fügt
,Will
bei:
sie
.
.
der
Das nüchstbenachbarte Recht, Unzulässigkeit einer Todesstrafe an Weibern aus
die
ihrer Unfähigkeit zur Friedlosigkeit abzuleiten:
„Wenn
auf frischer Tat erschlagen wird]
nicht darf
nicht
|>b.
sie
.
.
.
Weib einen Mann tötet [und man es zum Ding führen und Weib verfolgen will wegen Tötung, ein
nicht enthalsen wegen der Tötung. Wenn man ein Will dann soll man seinem Vormund mit einmaliger Ladung ein Ding anberaumen. er nicht entgegen schwören, dann hat es durch den Todschlag 40 Mark verwirkt; nicht kann ein Weib den Frieden fliehen und nicht kann man sein Gut verteilen." Daß nach dem ursprünglichen Recht Ostgötalands auch wegen Diebstahls keine Todesstrafe Das oberschwedische und die über das Weib erging, haben wir oben S. 60 gesehen. daraus abgeleiteten Gesetzbücher gehen wie das westgötische von der Gleichstellung der Missetaten von Weibern und Minderjäirrigen aus und folgern, daß wegen Gewalttaten von Weibern nur Bußfaltigkeit eintreten kann^). Auch das westnordische Recht muß einstmals im wesentlichen denselben Standpunkt eingenommen haben. Denn nach den Drontheimer Gesetzbüchern büßt wegen Diebstahls das Weib sowie der dem Kindesalter entwachsene Minderjährige nur halbe Buße'), und die Gula|ungs bok 259, 253 bedroht die freigeborene Diebin im gleichen Fall nur mit Verbannung, die freigelassene und die Unfreie schlimmsten Falls mit Ohren- und Nasenabschneiden, den Dieb freien und unfreien Standes dagegen mit Todesstrafe. Von hier aus verstehen wir erst, warum die isländische Gragäs .
(Stadarhöls
wenn aller
sie
b.
318) so emphatisch betont: „Ebenso strafbar wird ein
Mann umbringt
einen
oder eine Frau oder
Damit wird auf
Gesetzesübertretungen bestimmt."
spielt,
sie
verletzt,
ein
gleichgestellt war.
uns aber auch
Völkern erhalten.
sind
noch im MA.
bei
den Friesen
in
bei deutschen
dem
altertümlich
.
wie ein Mann,
ist
bezüglich
es
überwundenes Strafrecht ange-
wonach das Weib noch nicht dem Manne
älteren Reciits
Weib
und so
.
alliterierenden
bUßigen, also überhaupt nicht strafrechtlich verfolgbaren Missetaten
Überbleibsel dieses
Besonders Satz,
der
aufzählt:
deutlich
die
halb-
„Hengstes
Huf und Hundes Zahn und Schweines Hauer und Hahnes Sporn und Rindes Hörn und unabsichtliche Tat und nach rückwärts verübte Tat und eines unjährigen Kindes
Weiber
die
kommt
Pertile Storia V 408, wonach bei den Germanen ursprüngmaniera dei maschi' bestraft worden sein sollen. Dem Richtigen nahe
Prinzipiell verfehlt die Ansicht von
')
lich
J.
,alla
Grimm
stessa
KA.*
256, 343.
II
»J
Die Belege oben
3)
Frostu|>ing8 b.
S.
X
28 N.
88.
1.
S.
auch A.
Bjarkeyjar
r.
Holmbäck
116.
Vgl.
Ätten och arvet 186,
Brandt
Forel,
II
44.
—
ferner oben S. 67 N. 2.
176 Tat und eines Weibes Tat, all dies mit dem der skandinavischen Rechte
ist
halbbüßig"
ist
schlagend.
Die Gleichheit des Grundgedankens Übereinstimmung mit diesen in der
^).
Behandlung der Diebin zeigt das ältere Langobardenrecht, das selbst wegen handhaften Diebstahls nur den Mann, nicht auch das Weib fegangi d. h. todeswürdig werden läßt, daher dieses nur mit der Diebstahlsbuße des Neunfachen belegt^). Stand nun am Anfang der germanischen Strafrechtsgeschichte so lag es nahe, ihre
bestimmt
sei,
nicht auf
Weiber anzuwenden, wo
(c.
daß die Todesstrafe nur für Männer
Regel,
den außerordentlichen Fällen
in
In der Tat war die Ver-
diese für todeswürdig galten.
von dem Satz beherrscht,
der Todesarten
teilung
die
normalen Formen auch
das Brünner
den noch
Schöffenbuch
535) so formuliert: mulier non omni poena sed poena mulieri congrua puniatur.
Dem
entspricht
drücklich sagen,
sie
wenn nordische Quellentexte von bestimmten Vollzugsarten ausDabei werden gewöhnlich andere seien an Weibern ausgeschlossen. es,
Weiber anwendbar bezeichnet. So in oberschwedischen Gesetzbüchern: „Geht ihr das Urteil [sc. wegen Diebstahls] ans Leben, dann soll man sie in die Erde graben; nicht darf man ein Weib rädern oder hängen." Und: „Stiehlt ein Weib, sie stehe ebensolches Urteil und ebensolches Recht aus wie ein Mann, außer daß man Weiber lebendig in die Erde graben soll für so großen Diebstahl, wofür man den Mann hängen soll"'). Dänisches Recht: „Weiber soll man nicht hängen für Diebstahl, sondern vergraben"*). S. ferner Westgöta lagh oben S. 175. Ähnliches findet sich auch in deutschen Quellen, so z. B. noch 1489 im Geschwornen Brief von Lucern als (nur) für
(v.
Segesser) RGesch.
kommt
Sachlich
derselben Tat
verhängt
ist
soll
„dheinem frowlichen bilde
aber auf das Nämliche
es
wenn
hinaus,
in
ir
houpt abslachen".
einfacher Antithese
wegen
Mann und eine andere über das Weib 32 aus Östgöta lagh Efzs. *), aus Uplands lagh Mb. 36 § 1 angeführten Sätzen. Oder in Uplands
bestimmte Strafart über den
eine
wie
man
II 625):
in
den
oben
S.
38,
Mb. 13 § 2 und iius Södermanna 1. dann gehe der Mann zum 1. Mb. 13 pr.: „Wenn ein Mann seine Frau umbringt Radpfahl für seine Tat. ... § 1. Bringt eine Frau ihren Mann um, ... sie werde .
dann
Mann
verurteilt,
.
.
mit Steinen überworfen zu werden"^). Biaerköse v. 36: „Wenn ein Ermordet ein Weib so soll er gerädert werden.
einen andern ermordet ... 1)
V.
Richthofen
Fries.
des Weibes auch in Thüringen, S. 263, 5,
S. 264,
352,
.
Rechtsqu. 226;
s.
ferner daselbst
Strafr. 70,
im
ostfränkischen,
und im altfranzösischen, Viollet Etablissements de S. Louis que demie araende, Assises de la basse cour des bourgois c. 297 ferne ne prent que *)
demie
lei
ne paie que demie
lei
38—40,
I
(ed.
par droit ne par
Ed. Roth. 257, Grimw. 9 vgl. mit Ed. Roth. 253, 254.
.
227 60—63, 472
Michelsen RDenkm. 485 und im alamann.
Osenbrüggen Alam.
.
RQu.
f.
d.
—
Knapp
H.
l'assise.
Halbbüßigkeit
Kant. Aargau
371, 510, II 418:
Beugnot
Wegen
R.
Zenten
II
I 1
802,
fame ne paie
Assises de Jerusalem II 222):
S. ferner
fegangi
s.
Somme rural fol. 213 b. H. Brunner RGesch.
Osenbrüggen Langob. Strafr. 119—125. Uplands 1. Mb. 49 a. E. (= Westmanna 1. Mb. 32, Heisinge 1. Mb. 32 a. E.). Biaerköae r. 11 § 2. Vgl. östgöta 1. Vap. 35, wo die Diebin anstatt gehängt gesteinigt wurde. *) Thord Degns art. A 16, B 19, C 33 (bei Kold. Rosenvinge Samml. I 441, 449, 468, s. oben Wegen der entsprechenden Bestimmung im Priv. für Ribe (a. 1269) 25 'und dem sog. Stadtr. S. 38). Erik Glippings 27 (Kold-Rosenvinge V 234, 491) s. unten S. 177 N. 3. I*
241 N. 47, 3)
5)
Doch
ist
Entsprechende Stellen in Magnus Er.
LI.
Hmb.
1,
2,
hier der Kindestötung die Elterntötung gleichgestellt
Stadsl.
das Verbrennen ersetzt. 6)
=
Westmanna
1.
Mb.
pr.
§§
1,
2,
Södermanna
1.
Hmb.
1,
2,
und das Steinigen
Mb. 28
pr.
Christ.
LL Hmb.
in einzelnen Hss.
1,
2.
durch
177
gegraben werden."
jemand, sie soll lebendig in die Erde
„ihn soll
[Doppelehe]
Mann einem Manne
man enthaupten und
Weib
das
er
steinigen.
Mann
Leben für solche Tat; den
sein
Wenn
9:
5: Vergibt
soll
sie
und
1 pr.
Man
.
soll
ihn
.
[der Entführer einer Ehefrau]
aufhängen über
.
Weib
das
ein Verwalter oder Müller oder ein treuschuldiger Diener oder die
man den Mann zum Rad verurteilen und die Frau steinigen
Lands L. Tjb.
4: ein
den Tod davon empfängt,
man rädern
Frau von einem von diesen ihren rechten Herrn oder dessen Frau umbringt soll
Hmb.
Er. LI.
einem Weibe oder ein Weib einem Weibe oder einem Manne
oder
mit Hexerei oder andern verderblichen Mitteln, so daß er oder misse
Magnus
steinigen.
.
.
.
."*).
.
dann
Christ.
der schlimmste und größte Dieb.
„ist
Mann
Will der
andere Diebe.
.
.
.
.
nicht seiner Frau das
dann soll sie lebendig in die Erde verurteilt werden." Dänische »Wenn jemand im Ehebruch erfunden wird mag des Königs Schwert ., über ihn richten, des Mannes Hals, und das Weib soll man in die Erde setzen"-). Angelsächsisches Recht (etwa a. 929 — 939) bei Liebermann I 172: „Si servus homo (ein
Leben gönnen,
.
.
.
Stadtrechte:
Dieb)
sit,
eant sexaginta
ipsa furetur
.
.
.
.
viginti
et
servi
et
adeant sexaginta et viginti ancille
.
eum
lapident
.
.
.
si
serva
ancilla
et afFerant singule tria ligna et
et
sit
com-
burant eam unam ancillam." Kontinentaldeutsches Recht: Lübeck Cod. I 39 ,Quecumque mulier per furtum suspensionem meretur pro honore muliebri tumulabitur viva"''). Keure von Brügge a. 1278: me salne bannen
„.
.
.
gaene, diere handadisch an [Frauenraub] suUen
alle die
man, esse wif oppe dien pit levende te delven." men zoudene bannen Keure von Brügge a. 1304 § 19: „. [wegen Beihilfe zur Notzucht] den man up de galghe ende twiif up den pit levende te delven e. Soo wie diere hantdadich an wäre men zoudene bannen den man up de galghe ende twiif up den pit"*). Stadtr. v. Groningen a. 1425 c. 156
sin
.
.
.
.
.
oppe galghe
.
hie
es
.
.
.
.
ISS.
„des
57):
.
.
.
.
(Rechtsbronnen
.
.
.
.
gelykes salt wesen van ener deefegghen,
.
.
mer vor dat
hangen sal men se levendich graven." Goslar Stat. 38: „Den def scal men hengen we den vrede Alle mördere oder mortbernere ... de scal men radebraken brikt scal man dat hövet afslan Welk wif oder maghet mit düve oder mit vredebrake ire lif vorwarcht, de scal men levendich begraven." Altdorfer „Strenges Recht" (bei Gengier Cod. munic. I 25): ,Itein ob ein frau iren man ertödtet oder darzu .
.
.
.
.
.
.
man
.
.
.
.
.
lebendig soll begraben. Item so einer sein hausmit dem radt von dem leben frauen ermordt, ist recht, das man ihn schlaypf ." zu dem todt pring. Regensburger Rechtsbuch (g. 1400, bei v. Freyberg Sammig. V 55): »Man sol einen umb XII und VI sz. verstolner dn. oder iren wert haben. Man sol einen mördär ratprechen. Man sol ein mördärin oder ein deupin hilft
... so
ist
das
recht,
sie
.
.
.
.
.
.
.
*)
nigen
.
.
Entsprechende Stellen Magnus Er. Stadsl. Hmb. 3, 4, 8, Christ. LI. Hrab. 6, 6, 10. Das Steidurch das Verbrennen, einmal auch durch das Lebendigbegraben ersetzt. Vgl.
ist in versch. Hss.
auch Visby Stadtr. Daniae
1
38 pr. §
Kold-Rosenvinge
2) I
1.
Saml.
41 (Mann enthaupten,
V
Weib
506, 158, 536.
) a.
Abh.
Cout. du paya ... de Flandre (ed.
1231 (bei
Warnkönig HI
Vgl. auch IV 178, 192, 235,
(a. a.
0. 873).
XXXI,
Aus Cod.
Gilliodt van Severen) I v. Ypern
Nr. 166) § 26, der Kaaselry
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
Secher
Corp. Const.
ertränken).
3) Bei Hach S. 197, übersetzt in Cod. II 247 N. 4 angeführte Bestimmung dänischer Stadtrechte.
Arkes
.
.
3.
Abb.
I
229, 294. bei
stammt Vgl.
Stallaert
die
oben
S.
176
ferner Keure von Gloas.
23
s. v.
Galge
178 über XII und VI
dn.
sz.
Memminger Rechtsbuch
v.
begraben lebentige und 1396 (bei v. Freyberg a.
steckhen
einen a.
V
0.
durch
251,
258):
man
sint,
slahen."
si ,.
.
.
so
sol
henken, sint mau [wegen großen Diebstahls] den oder die vertäuen, ob ez die sol man lebendig begraben ... so sol man den morder es aber frowen radbrechen als recht ist, ist es ain frow, so sol man sy lebendig begraben." .
.
.
.
.
.
Bamberger HalsGerO. (1507) 149: „Item welcher mit bosshafFtiger verretterey misssol der gewonheyt nach durch vierteyllung zum todt gestrafft werden, 155. Item wer yemant wer es aber ein weybs bilde, die solt man ertrenken. durch gifft an leyb oder leben beschedigt, ist es ein man ss bilde, der sol einem furgesetzten mörder gleych mit dem rade zum tode gestrafft werden; tet aber söUiche 185. Darumb sol in disem fall misstat ein weybsbilde, die sol man ertrenken. [gefährlicher Diebstahl] der man mit dem sträng und das weyb mit dem wasser 188. ... sol darumb [dritter Diebstahl] vom leben zum todt gestrafft werden. vom leben zum todt, nemlich der man mit dem sträng und die fraw mit dem wasser [wegen großen, gericht werden"*). Tengler Layenspiegel (a. 1509) fol. LXXVI b: „. handelt,
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
wegen verleumdeten und wegen gewaltigen Diebstahls] mögen die nach guter gewonheit alsz mannsz person mit dem sträng und die weibszpild im wasser zu tod gericht ." Satzung und Beschreibung des Rechts des Weichbildes Otterndorf (1541) werden. art. 17 bei Pufendorf Obs. II App. 181): „Den dieff schall men hengen, den morder radebreken, mordberner met füre strafen, wiver de strafbar levendig graven, .
.
versopen edder koppen wo gerichtsO.
a.
so dermassen diebstal thäten, so
zu ertrenken.
.
."^)
folgende
Beispiele
an.
RGesch.^
II
dantur (bei
.
Augsb. 1506
fol.
alll): „dergleich frawen,
man den mann mit dem strängen
Statuta filius
et
consuetudines
vel
filia
.
mulier igne comburatur."
et
etc.
.
.
(Normanniae
bei
patrem vel matrem occiderit
Jean d'Ibelin
ich noch
Warnkönig .
.
.
Franz.
suspen-
Assises de la haute cour
„se la bataille est de chose de que I'on a
Assises I 175):
frawen
rieht, die
Aus den Gebieten der germanischen Tochterrechte führe
Urkb. 16): „Si
Beugnot
Tiroler Hals-
de gelegenheit der misshandelinge erfordert."
1499 (Gesatz und Ordnungen
c.
mort decervie
104 .
.
.
penduz. Et se son champion est vencu, Et se ferne fait l'apel et son garent ou son champion est il seront toz treiz penduz. sera pendu. Et se il met champion por sei et vencu, eile sera arce et le garent il seront il est vencu, amdeus penduz et la ferne arce". Coutume de Touraine-Anjou (a. 1246) 25: „Farnes qui sunt meurtriers et les consentent si fönt ä ardoir. Et se elles sunt ä chevaus ne ä enes embler elles fönt a ardoir" [anstatt Hängen]'). Strafmandat für Bellinzona v. 1393 (bei A. Heusler Rechtsqu. d. Kant. Tessin I 69 f.) 3: „Occidens garent est vencu,
et le
le
garent
est tel,
que
celui por qui
et
il
il
.
.
.
dominos
deivent estr
puisse metre champion per sei ... et
.
dolose
il
fait la bataille
...
modo delinquens puniatur
in
.
.
rota lignea
Si tamen femina quod loco dicte pene rote
interseratur.
ut supra salvo
fuerit
in
dicto
cassina
Darnach die C. Cr. Brandenburg, in den entsprechenden Kapp, und Carolina 124, 130, 159, 162. Daraus Radolfzeller HalsGO. v. 1506 art. 20 (Eranien 11 1826 S. 85 und daiaus die von Fehr Rechtsstellung der Frau 83 angef. Bestimmgg. des Unterengadiner Strafges. v. 1519 und wohl auch des Weist, zu Thurn a. d. Gader. ')
-)
3)
Bei
VioUet
Vgl. Viollet
a. a.
0.
Les Etablissements de I
244,
250.
S.
Louis
III
15
=
fitabl.
de
S.
L.
I
35
(a.
a.
0. II 51).
179
—
coperta igne comburatur"*). Fuero von Cuenca (a. 1189 1211) XI 40: „quicumque in aliis partibus uxorem nuptam habuerit et priore vivente aliam in Concha duxerit mulier virum
precipitetur.
41. Similiter
comburetur"
Charakteristisch sind
*).
Mann und
Verbrechens ein z.
B.
si
habuerit
alibi
Nr. 45) 10: „Ghennikinus Vrede ... et quidara
...
Warnkönig
Flandr. RGesch. III
oppidani Gandenses subnotati quadam
alii
sua similiter fuit culpabilis
et ancilla
nupserit,
alii
des nämlichen
probum virum Willelmum Comet ... ad mandatum Heilae
nocte miserabiliter interfecerunt
de Lake
Concha
in
wo wegen
Frau mit verschiedenen Strafarten belegt werden, wie
eine
den Genter Strafregistern des 13. Jahrb. (bei
in
et
praktische Fälle,
endlich
approbata de
morte
illa
et
quidani
quemlibet eorum scabini eadem morte inventus Heila ... et judicaverunt tali morte mori, qualem mortem demeruissent et sie eorum suspensus in patiin famulus eorum fuerunt igne concrematae et ancilla ." suspensus Otto fuit Berliner Stadtbuch IV 73: »Anno domini 1422 bulo. cum sua uxore quidam Herten Valke et mulier ejus viva sepulta 135
famulus
.
.
.
fuit culpabilis
de
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Barbara subtraxerunt
suspensus
.
.
.
.
.
.
.
.
.
...
argentea
cleynodia
certa
.
exigente
justitia
et
.
.
."
.
.
.
.
fuit
.
.
uxor ejus viva sepulta").
et
Es ergibt sich vor allem mit Sicherheit, daß von Haus aus und bis ins Mittelalter hinein das Hängen und das Rädern nur Männerstrafen, das Lebendigbegraben und das Ertränken nur Weiberstrafen waren.
nach galten ursprünglich
Aller Wahrscheinlichkeit
auch das Zerstücken, das Ausdärmen und der Felssturz
(S.
136
— 138)
nur
als
Männerstrafen,
Bei denjenigen Strafen, die für Varianten des Lebendigbegrabens erachtet werden können,
wie das Aussetzen
Faß und das Versenken im Sumpf
in SchiflF oder
(S.
144
— 149),
mag
dahingestellt bleiben, ob auch sie anfänglich nur für Weiber bestimmt waren. Die frühesten Nachrichten über diese Strafen gestatten die gegenteilige Annahme. Unter den Moorleichen,
die
versenkt
strafweise
sein
können,
sich
finden
Geschlechter vertreten.
beide
Wahrscheinlich aber gab es im ältesten Strafensystem der einzelnen Rechte ordentlicher
überhaupt uur eine einzige Todesart für Weiber, während die andern den Männern vorbehalten waren. Das hat sich da und dort noch bis ins Mittelalter erhalten. S. z. B. Meißener Rechtsb. IV c. 14 dist. 4: »Welch wip adder mayt oren lip vorwercket, dy sal man lebening begraben', während nach demselben Rechtsbuch für Männer der Strang, das Rad, das Schwert (und das Sieden) bestimmt sind. Genauer um 1500 Entwurf
Weise
einer allgemeinen
Coutume
118, 120,
125—129 Männer
>)
Italienische Parallelen bei
*)
Forum Corschae
a. 1176,
in Colleccion de
(ed.
,Vrouwen van
für Flandern 119:
metten viere,
somtyts
gepunieert metten putte,
Pertile Storia in Univ.
V
272 n. 55, 58, 408
Studies,
documentos ... de Aragon
angaet",
II
während
das Schwert, der Galgen
der Strang, das Rad,
Allen
alle delicten criniinele
heresie
als't
n.
Cineinnati 1909).
117,
vorbehalten
5.
Parallel
nur da& hier der
207,
worden in
Forum
Mann
Turolii .S74
anstatt mit Fels-
dem Galgen bestraft wird. — Italienische Parallelen bei Pertile Storia V 272 n. 55, 408 n. 5. — Wegen des alaraann. R. in der Schweiz vgl. insbesondre die Urteilsfornieln bei Osenbrüggen
sturz mit
Studien 290, 291 mit denen daselbst 292. ')
Andere Fälle bei Cropp
(13. Jahrh.),
Chron.
Stöber Alsatia W. Andrews
193,
a. a. 0.
S.
198).
II
d. deut.
(1851) 42,
196,
in
Kriminalist. Beitr.
531
II
Städte XIII 27, 45, Weist. Rh.
Rarster
Straft. 186.
197 (dagegen
auch Fortunatus (Ausg.
a. v.
Lersner
II
Du Gange s. vv. Defossus, Interrare Osenbrüggen Studien 269,
f.,
Nr. 48 §5,
Cliron.
II
688,
I
500,
Döpler Schauplatz
1790 gesetzl. Gleichstellung der Weiber mit den 1509)
fol.
D
I.
23*
II
373,
Männern
180 auch schon nach dem Stadtrecht von Goslar (oben 177) das
aber
So vertritt
bleibt*).
Lebendigbegraben von Weibern das Hängen, Radbrechen und Enthaupten von Männern und der Bamberger Halsgerichtsordnung (oben 178)
wieder in
anderseits
Weinbern, das Vierteilen, Radbrechen und Hängen von Männern.
am
das Ertränken
Für
von
die Frühzeit löst sich
wenn damals, wie bezüglich gewisser Rechte wahrwegen Hexerei, mit Todesstrafe bedroht waren. Im ostnordischen Rechtsgebiet nimmt Westgöta lagh Im westnordischen vertritt ihn die (13. Jahrh.) diesen Standpunkt ein (s. oben S. 175)^). ältere Redaktion der Gulapings bök, die in dem einzigen Fall, wo sie ein Weib mit Todesstrafe belegt, das Ertränken verordnet: ,Wenn man ein Weib beschuldigt, daß sie eine Unholdin oder Menschenfresserin sei ... wenn sie dessen überführt wird, dann soll man sie an die See hinausführen und ihr auf den Rücken hauen [und sie hinab auf den Grund Tritt in dieser Gruppe von Rechten die Weiberstrafe nicht überall unter der versenken]"^). Frage
die hier behandelte
einfachsten,
Weiber übei-haupt nur wegen
scheinlich,
nämlichen Form
so wird
auf,
sich
eines einzigen Verbrechens, nämlich
wohl daraus erklären, daß man
dies
schon das
sich
urgermanische Recht nicht ganz einheitlich zu denken hat.
Das Mittelalter brachte
eine
Veränderung
insofern, als es in
manchen Rechtsgebieten
den Gegensatz von Männer- und Weiberstrafen zu verwischen begann. sich soeben zeigte,
nend, daß
die
rädern
vermeintlichen Hexen,
die
denen
sie
ist
J.
584
Ruprecht von Freising
bei
(her.
v.
ist,
wie
auch bezeich-
Franken-
die
den Tod ihres Sohnes zur Last
Als rechtmäßig anerkannt findet sich
läßt*).
im Spätmittelalter (S. 251), in
Es
mit augenscheinlichen Willkürakten einsetzt, so wenn im
sie
königin Fredegunde legt,
Allerdings
Ausgleichung nicht zum Abschluß gelangt.
das Rädern eines Weibes erst
G. L.
der Praxis des Brünner Oberhofes (Schöffenbuch
c.
v.
Maurer) Stadtrb. c. 14 Auch in späteren
538)^).
Jahrhunderten legt meist nur lokalrechtliche Praxis Weiber aufs Rad, und zwar gewöhnlich erst,
nachdem
enthauptet
sie
worden^).
Etwas weiter
nachweisbare Hängen von Weibern,
zuerst 899
Das Enthaupten
Neuzeit vermehrten').
ist
dessen
als Strafe
verbreitet
hat sich
Anwendungsgebiete
von Weibern ebenfalls
im MA. das sich
der
in
erst spät in
1) Herausgeg. v. D.Berten im Bulletin de la Comm. r. des anc. lois de Belg. IX (1911) 203 f. Ähnlich übrigens schon flandr. Rechtsb. a. a. 0. 13. 16. 2) Ursprünglich wohl auch das ostgötische Recht, wie K. Maurer Vorlesungen V 43 45 wahr-
—
scheinlich macht. ^)
c.
aus IV 18
32 nach Norges garale Love (§ 13),
übrigen vgl. oben
reich
wo S.
II
496 und
I
434
(c. 98),
an der eingeklammerten Stelle ergänzt
aber der Bearbeiter die Bestimmung auch auf Männer angewandt wissen will. 141 Nr.
•>)
Gregor. Turon.
*)
S.
Im
5.
Bist.
VI
35.
übrigens auch das Prager Rb.
(g.
1300)
c.
135 bei E. F. ROssler Ü. Gesch.
d. R.
in Öster-
XXVII. '')
Eine
Sonderstellung
Capituli Bergensis 119
(a.
nimmt ein Gesetz für Frankreich von 1535 ein. Im übrigen Beier u. Dobritzsch Tausend Jahre etc. I 393 (Leipziger Fall
1566>,
s.
Liber
a. 1599),
Th. Meurer Relat. bist. Contin. MDC. S. 75 (München 1600), Theatr. Europ. VII 327 (Stockholm 1652), XI 1151 (Utrecht 1676), XII 386 (Breslau 1681), 622 (Ryssel 1683), 781 (Breslau 1684), Relat. bist. sem. autumn. Contin. 1681 S. 93 (Antwerpen 1681), Lersner Chron. I 503 (Frankfurt a. M. 1698), E. Buchner II Nr. 59 (Düsseldorf 1712), Das über Malefitz-Personen ergangene Justiz-Rad ... S. 52 (Berlin 1725), Noordewier Regtsoudh. 307 (Iseghem 1730). Sagenhaft der Bauzener Fall bei Meiche Sagen
buch
Nr. 280. ')
Ann. Fuld. Cont.
Seiler) VIII 45
f.
(das
a.
899 (dazu
J.
Grimm
Hängen von Weibern
RA.
, 230, 238, 244, 245, 250, 253, 259 usw. Münchener Kammerbücher (Stadtarch.) a. 1455, 1456, 1457, 1461-63, 1469, Rat.»protok. (Stadtarch.) a. 1485, Strafr. 240, 241. Lersner Chron. 1494-504, II 682— 711 1486,1488,1490—1493,1499. KnappAltregensb oftmals. Chr. Lehmann Speyer. Chron. (1652) 333 f. Harster Strafr. 196, 197, 199, 202, 203. Bluntschli Osenbrüggen Studien 2Ü0, 291, 375. RQu. d. Kant. Staats- u. RGesch. v. Zürich^ I 417 N. 144. Aargau I 2 S. 44. Schwab. Urteil v. 1470 oben S. 34. Zimmer. Chron. II 435, 111 13. Job. Butzbach Angelsächsische: Wilh. v. Malniesbury Wanderbüohlein I c. 19, 25. PouUet Brabant 250. Aus Tochterrechtsgebieten, englische: Liebermann Gloss. s. v. Pont. II (ed. Hamilton) S. 144.
—
—
s. Suithuni (ASS. Juli I 348), Yearbooks XXX, XXXI S. 538, Henderson Verbr. 31, Pollock-Maitland a. a. 0.; französische: Nedonchel 48, 63, 71, 72, 79, 80, 81, 87 usw.; italienische: Kantorowicz Alb. Gandinus I 218, 23.5, 357, 358. — Aus skandinavischen Gebieten, westnordische: Morkinskinna (ed. ünger) S. 173 Z. 32, Heiraskringla (ed. Unger) S. 169 Z. 21, Flateyjar b. II 388 (= Monum. hist. Norw. ed. Storm 140), 159, Dipl. Norv. V 1 S. 24, Liber Capituli Bergensis 9, 19, 24, 6», 121, 141, 171, 177, 179,264; — Sturlunga s. I 197, Fostbrcedra s. (ed. K. Gislason) S. 46 nebst K. Maurer Vorlesungen V 720; — ostnordische: Flateyjar b. II 30, Dipl. Svec. Nr. 1246, Rosenvinge üdvalg. I 185. *) Wie z. B. Gesta Romanorum (ed. Oesterley) S. 650, Stricker Klein. Ged. (her. v. K. A. Hahn) VIII V. 1-4, Meier Helmbrecht v. 1909, H. Sachs Fabeln (her. v. Goetze) Nr. 169 (62 f.), 186 (94), 187 (91), 239 (13), Burkh. Waldig Ksop. III 36 (16), U bland Volkslieder 144 il7), 145 (28), 148 (13), Grimm Deut. Sagen Nr. 335, 336, Müllenhoff Sagen Nr. 100, Tettau u. Temme Volks.sagen Nr. 127, Simplicissimus V 24; — Eyrbyggia saga (her. v. G. Vi'gfusson) S. 34 (Z. 4), Grettis saga^Boes) S. 189 Z. 17, 190 Z. 16, Fornaldar sögur (her. v. V. AsmundarsonI III 193 (G9ngu-Hrolfs saga c. 23), H. Gering Islendzk jEventyri 236, Grundtvig Folkeviser V 287, Minder 11 Nr. 333, Hackman in Finlands Folkdiktning I A S. 150, 365, 385, 393, 394, Fylling Folkesagn 70. S. ferner Anh. 480, 495a, 505, 525, Boner her. v. Fr. Pfeiffer Nr. 57). — 536, 536. — H. A. Keller Li roman des sept sages 145 f. Shakespeare Timon IV 3, As you like it III 2.
Diebstohl 15b. Mirac.
6."),
184 wird der Grundsatz diebes recht
Gailer Strafe"
spricht
als
man im
illustriert
Zweifel jeden Gehängten
und
bestätigt.
Da
der Strang
einen Dieb an,
für
wie
z.
B.
Kaisersberg Postill 4. Th. (Straßb. 1522) S. XXXIX^), und traf einen dieselbe wegen anderer Missetat, so galt er als gerichtet „wie ein Dieb"'). Alldem entes, wenn bildliche Illustration eines Textes, der von Dieben spricht, ohne ihre v.
Todesart als
den alten Schriftwerken
in
sah
so
^),
zu
am Galgen
nennen, den Dieb
Typus der verächtlichen Missetaten Typus der entehrenden Strafen,
—
vindicta",
als
„summum
darstellt
galt (oben S. 64
Weil der Diebstahl
(Anh. 492). f.),
so galt die Strafe des Stranges
„lästerlicher" oder „schändlicher", als
als
Daher sah man
supplicium"*).
„deformis
im MA. und noch
es
der
in
wenn man einen, der den Strang verdient hatte, entNeuzeit haupten ließ*), sintemal diese Strafe nicht mehr bloß unehrliche, sondern auch ehrliche Missetäter treffen konnte. Damit ist denn auch bewiesen, daß das „erschwerende Moment' Begnadigung
für eine
an,
man gemeint hat^), in der „Schaustellung des Missetäters" zum Enthaupten nicht weniger gehörte. Ging man nun aber besonderen Schimpflichkeit des Galgentodes aus, so bot sich die Mög-
der Galgenstrafe nicht,
wie
gelegen sein kann,
ja
einmal von der
die
lichkeit und die Versuchung, diese Schimpflichkeit noch symbolisch dadurch zu steigern, daß man einen Missetäter höher als andere hängte''), zu welchem Zweck man die (S. 92) mehrstöckigen Galgenbauten errichtete. Von demselben Standpunkt aus erklärt sich ferner die mit der Zeit zunehmende Anwendbarkeit des Hängens nicht nur auf solche Ver-
brechen,
die
dem
mit
Unterschlagung,
dem
Diebstahl
Jagdfrevel,
Tatbestand
objektiven
Betrug
Fälschungsverbrechen,
nach
verwandt
(selten),
sind
wie
Diebshehlerei
und
Diebsbegünstigung, heimliche Pfandnahme, Galgenberaubung, Menschenentführung*), sondern 1)
Macfdeburger Schöffensprüche
2)
Vgl. auch
cap. 21, 3}
RQu. Nr.
d.
Bon er
Diplom. Svec. Nr. 3178 Pfeiffer) LVII v. 27
247.
I
Edelstein (her.
Fr.
v.
Vintler bei J. Grimm Myth.* III 425, 426. J. Enikel Weltchronik v. 7590, 23000. Blume Kant. Bern
II
Reinaert
173,».
1
v.
Ulenspiegel (Grieninger 1515)
Magdeburg II 5 c. 10. Glogau Rb. 537. c. 21. Meister Prantz Schmidt S. 42 Du Gange s. v. Lignum S. 110. Fischer
v.
Ulenspiegel (Grieninger 1515)
S. 40.
1897.
(S. 466).
— 33,
Böhme
Liederb. Nr. 48
(5).
Galgen Sp. 26. *) Grimm Wörterb. Reineke de vos (her. v. Prien) v. 18S9 Saxo Gramm, s. o. Seil II. Nr. 6. (ed Holder) 344, Brünner Schöffenb. 535 (S. 250). Dreyer Nebenstunden 181 f., 170. Der Grund der Schimptliohkeit kann nicht in der Öffentlichkeit des Hängens gelegen sein, wie man wohl gemeint hat. Denn öffentlich wurden alle Strafen vollzogen. 5) J. Grimm RA.* II 265. Osenbrüggen Alam. Strafr. S. 206. Harster Strafr. 67. Langenbeks Schwab. Wörterb.
s.
v.
—
Glosse bei
Lappenberg Hamburg. Ortelius Chronol. (1602)
Meister Frantz
Reohtsaltert. I 188.
S. 7.
13,
14,
18, 28, 36, 38,
Chron der deut. Städte XXX 295. Nürnberger Chronik in Cgm. 2070 c fol. 238b, 294b, Heimatbilder aus Oberfranken I 109. A. John Sitte, Brauch und Volksglaube im deut. Westböhmen 352. Münohener Kammerbücher (Stadtarch.) a. 1469, 1480, 1490, 1493, 1503. 5) Wilda Strafr. 501 f. Osenbrüggen Alam. Strafr. 8S. Döpler Schauplatz, II 233. ') .Über andere (alle) Diebe hängen': Lübeck Stadtr. II 83 Cod. U. FemRb. bei Wigand Femger. Westphalens 558. Ofener Rb. 272 (Kovachich Cod. authent. jur. tavern. c. 107). ÖWeist. VII 325, 327, IX 6, 23, 35, 50, 155. Christ. Landsl. Tiufwab. 1 pr. (oben S. 177) Rosengrens Entw. in Handlingar II. S. I 518. Dreyer Antiqu. Anm. 87 N. 1. P. Beneke V. unehrl. Leuten 224. Cropp in Criminalist. Beytr. II 329. „An den höchsten (obersten) Galgen hängen": Zschr. f. RGesch. III (1804) 116. 39
u.
s.
0.
fol.
82a.
—
Theatr.
Europ.
(1889) 193, 203. *)
Krit.
XV
677.
Soester Schrae
Flateyjar b. III 383.
Grenzfrevel oben
Überschau
d. deut.
S.
70
Gesetzgebg.
II
V
7
(?).
Fornaldar sögur
Fritzner Ordb.
(her.
—
v.
Vald.
Asmundarson)
III
auch Anh. 663 c. Unterschlagung (diebliches Behalten oben S. 70): Köstlin 338, Osenbrüggen Alam. Strafr. S. 135, Knapp Zenten II 866 f., s.
v.
Galgi.
S.
185
man wegen dem Diebstahl
auch auf Missetaten,
der Gesinnung des Täters oder
die
schädlichen Erfolges
aus Tacitus entnehmen,
Am
gleichstellte.
frühesten
wegen
geschah
Deutschland mit dem Landesverrat (proditores
in
ihres
gemein-
dies,
wie wir
et transfugae)
Behandlung, welche die unter diesen Begriff fallenden Verbrechen (damals auch des Hochverrats) noch im MA. im deutschen Recht und seinen Tochterrechten erfahren, Bei dieser Gleichsetzung gereicht dem Bericht der Germania nur zur Bestätigung*). sein Jahrhunderte hindurch Bewenden behalten zu haben. scheint es aber Erst als nach
und
die
der Völkerwanderung die Abschreckungstheorie in die Staatsgesetze Eingang fand, wurde
auch der Raub, wenigstens Täter mit
dem Strang
Barster Strafr. burg (ein Fall
schung von Gold Hamburg. c.
Kant. Bern
39
S.
1
74
Viollet £tabl.
II 220),
Nedonchel II
I
(a.
1300),
Wilda
118
Z. 20;
—
Ässisea de la cour des bourgois
111 177,
Urkundenfälschg.
47, 244,
1. c. 290, 291 Verbr. 28, Grenzfälschung oben S. 70 ÖWeist. VII 304, 309 (nächtl. Grenzfrevel).
(Beugnot
Assi.ses c.
RQu.
f.,
—
auch
vergl.
art.
Henderson
1336),
(a.
I
Voltz Chron. d. St. WeißenJagdfrevel: Weist. VII. 44. FälMünz- und Siegelftlschung, Glosse zu
Strafr. 919,
—
37 § 1, 18, Stein (Warnkönig), Französ. Rg.
Stadtr. a. 1497
220),
219,
Bor. Cust.
Liber Capituli Bergensis 191, 230.
oder Silber: Augsburger Stadtb.
292 (Beugniot
II
Etwas früher begann fränkische Praxis den Mord
(Ed. Roth 370).
1480),
v.
bedroht^).
Jahrh. bedrohte auch schon wegen Todschlags einen unfreien
7.
Bateson
207,
dem Galgentod
seinen qualifizierten Formen, mit
in
Das langobardische R. des
d.
Betrug:
Nedonchel 73 (a. 1325), Barster Strafr. 283, Goyert Fliim. Sagen 38. Passau Rechtsbr. v. 122r) (bei Gengier Stadtrr.) §28. — Beihilfe zum Diebstahl Swsp. Ldr. 227b, Diebshehlerei oben S. 70, Ssp. II 13 §6 var. 24, Glogau Rb. 517, Diebsbegünstigung: Decr. Childeberti a. 596 c. 7, L. Rib. 78, L. Baiuw. VIII 7 § 3, ^thelstän IV 6, VI 1 § 2 (bei Liebermann S. 171, 173), Ssp. II 13 § 6 (= Dsp. 85, 155, Barster Strafr. 208,
it Nr. 111, Brünner SchöflFenb. 302. 549, ÖWeist. IX 6, 23, Dietherr RSprichw. Nr. 179, 191, Jydske Lov. II 93 a. E. (neb.st 98),
Berlin. Stadtb.
Ldr. 116, Swsp. Ldr. 174b),
Graf
u.
Saxo Gramm, (ed. Holder) 164, Skane L. (ed Schlyter) VI (S. 438), We.stgöta L. I ^b. 4 pr. (= II J.b. 29), östgöta L. Val). 82 § 5, Forum Turolii 547, Carta patis Valenc. S. 307, Etabl. de S. Louis I 88, Viollet
— Heimliche Pfandnahme Sk.ine L. I 84, V Menschenentführung: Swsp. Ldr. 227, Rupprecht
fitabl. I 250.
N.
—
1.
Stellen wahrscheinlich
V
Pertile Storia
610
—
Galgenberaubung
oben
S. 101
Freising Stadtrb. 88 (doch an diesen Cod. Th. XVllI, L Rom. Burg IV 1, anderseits
römischer Einfluß, vgl. Interpr. f.
1.
v.
N. 40, 45: Freiheitsberaubg. in Friaul, Rom, Florenz), Christ. Lands). Tjb.
1
pr.
(oben S. 177). ')
Fredegar maj. a
Sangall.
(a.
Franz RGesch. 1377) bei
(a.
Turoliae (ed.
131
II
Gaupp f.,
537.
Holder) 344
Fuchs
(her. v
Urkb.
U
768).
(a.
Monach. Sangall.
Widukind Hist. II 1011). Rahewin
a. 899.
VI 57
Chron. contin. 51
792).
II
Ann. Einhardi
Richer
(a. 937).
IV 78
Hist. (a.
Ann. Alam. contin.
a. 792.
Gesta Berengarii
Gesta Frid. IV 44, 55
1159).
(a.
III v.
114—119
991).
Thietmar
Stadtrr.
II
—
167.
Nedonchel
Kohler-Azzi Das
Florent.
Flateyjar bök
Reißenberger)
v.
1856
111
88
(a.
Strafr.
792 (Ann.
Ann. Fuld.
Chron. (ed Kurze)
Warnkönig Murten Rbr.
14.
Heimskringla
97.
a.
894).
— 1313).
1330).
des
(a.
Statuta et Consuetud. bei
Mon. Germ. Const. IV 623, 761, 936, 1020
16.
(a. 1037).
12.
(a.
1311
Munoz Jahrh. 46,
(ed.
Colleccion 50.
Unger) 640
—
I
486.
Saxo
f, 707.
—
Forum
Gramm Reinhart
f.
=
Brunner RGesch. II 648 f. Decr. Childeb. (a. 596) 7, 8 (Capp. I 16 f ), wo latro Dieb und Aus späterer Zeit: Wipo V. Cuonradi 18, Carta pacis Valenc a. 1114 (a. a. O. 303), Caesarius Dial. Mirac. VI 24, VII 58, Kaiserchron. 15156, Statuta et Consuetud. a. a. 0., Warnkönig Flandr. RGesch. II üb. CLX 57, 11, Dsp. Ldr. 42, Swsp. Ldr. 42, Murten Rbr. (a. 1377) a. a. 0., Görzer «)
H.
Räuber.
Statutenb. S. 82 J.
f.,
Fortescue On
Nedonchel
73,
Schamnitz Stadtr. govern. of Engl.
Pertile, Storia
Alb. Gandinus 362, 863,
Abb.
V
(in c.
613
Jahrbb.
13,
n. 48,
Kohler-Azzi a.a.O.
d. philos.-philol. u. d. hist. Kl.
XXXI,
d.
Viollet
3.
614
Hendersou Verbr. 14, 18, 48, I 47, Somme rur. fol. CCXII, 111-113, 656 n. 120, Kantorowicz
Liter. 1843) § 19. fitabl.
n. 52,
de S. Louis
654 f
n.
43.
Abb.
24
186
MA.
mit derselben Strafart zu belegen, was im
und
Wenn
ziemlich früh
Verbreitung auch auf Brandstiftung (genauer Nachtbrand) die Strafe des
in weiter
Hängens
Nachher erfuhr
weitere Nachfolge fand*).
mitunter auch der gewöhnliche Totschlag die gleiche Behandlung^).
mag
so
steht'),
durch
dies
Heimlichkeit
die
der Tat veranlaßt sein.
Skandi-
Überhaupt
navische Quellen ziehen hier ausdrücklich die Analogie des Diebstahls heran.
aber haben noch während des Frühmittelalters die westlichen Tochterrechte des deutschen
Weg
Rechts einen
Um
zu erheben.
strafe
Strafart
der dahin führte den Strang zur regelmäßigen Todes-
eingeschlagen,
Deutschland
In
belegt*).
1200 waren
dem entsprechenden Grundsatz
zu
B.
z.
Normandie
in der
selbst
bekanntlich
ist
Wir brauchen
gelangt.
alle
die
Haupttaten mit dieser
Praxis
Femgerichte
der
dies hier nicht weiter zu ver-
folgen und ebensowenig die mancherlei, obschon seltenen, Spuren einer ähnlichen Richtung
germanischen Rechten der späteren
rein
in
Zeit.
Es kam hier nur darauf
an, die sekun-
dären Erscheinungen zu erklären, indem wir von der primären, der spezifischen Beziehung
zum
des Galgentodes
Wie
Diebstahl ausgingen.
der Strang
dem
so gebührt das
Dieb,
Rad dem Mörder.
ursprünglichen und typischen Begriff der heimlichen
Daß auf Mord im
oder verheimlichten Menschentötung
Welt mit Ausnahme von England genug*), und auch nachdem im Mordbegriff das Merkmal
das Radbrechen stehe, sagen in der ganzen germanischen die
Rechtsaufzeichnungen
Fredegar Chron. contin. 51. Beaumanoir XXX 2. Viollet Beugnot Assises II 392. Poullet Liege 499. Stat. et bei Warnkönig a. a. 0. II 15, 16. A. Floquet Hist. du Parlem. de Norm. I 174. Pertile n. 12, 584 n. 81. Henderson Verbr. 48. Bateson Bor. Cust. I 74, 76. PollockHist Norwegiae bei Storm Monum 115. Theodoricua Monachus c. 10 (ebenda 485.
Gregor. Turon.
')
de
fitabl.
Louis
S.
Consuetudines
V
Storia
202
Maitland
II
samtabenteuer
557
I
Abrege bei
f.
(c.
442).
auch Reinhart Fuchs
S.
Landstad Norske
CV,
I S.
Hist. VII 46.
235
47,
I
Flateyjar bök
S. 18).
oft
v.
1861
f.,
—
Folkeviser 208 (8—10).
Tristan 12972, v
Hagen
d.
Ge-
Anstiftung zu Raubmord, Brünner
—
—
Tötung des Gastfreundes, Atlaniyl (bei Sijmons) Str. 30. Schöffenb. 525. Andere qualifizierte Tötungen Forum Turoliae 24, 47 f., 442 Fuero de Zorita 240. ^) Z. B. Caesarius Dial. Mirac. IX 49, Murten Rbr. a. 1377 (bei Gaupp Stadtrr. II 167) 33. Passau Rbr.
§24
1225
a.
(bei
Gengier
Stadtrr. 347),
Lersner Chron.
I
494
(a.
15fa9
Frankfurt\
Assises de la
Beugnot a. a. 0. II 200, 201, 218 f.), auch 212, 296, 238, 269 (a. a. 0. S. 144, 165, 168, 204), Nedonchel 67, 74, 84, 86, 96, 103, 107, 108, 111 f., 121, 123, 130 a. 1322 ff.) usw., [Bouteiller] Somme rur. fol. 211b, 212, Munoz Colleccion I 486 (Escalona a. 1130), Fuero de Salamanca 282, Andrews 216, 224, 227, 230, 231 (England 1738 usw.). cour des bourgois
3)
Skäne
(som en anden
Maitland
265
c.
L.
I
tiuflf!).
266
f.,
214
(S.
f.,
*)
Warnkönig
'>)
Leges et Consuetudines bei
II
36
pr.
I
thiuf!).
77 (Waterford
RG
Flandr.
(qui art
II
Andr.
a. 1300).
ÜB
Suneson
Nr. 160 (Furnes
meson denuis!).
Nedonchel
Mb. 31
(= Södermanna
L.
Mb. 13
25 (oben
S.
38 nebst
Urkb. 16
(3).
1240) § 11
146
Französ. BGesch.
II
Verbr. 32
a.
Warnkönig
Gotlands L IV 19
132.
II
Henderson
S.
(a.
Pollock(nacbrant!).
1346), 147 (a. 1347).
auch die Cout. d'Anjou
518.
Skandinav. RR.: Uplands
Mb., 25
L.
sum annar
Bor. Cust.
Stein (-Warnkönig) Franz. Rg. III 177 Muiioz Coli. 540 (Daroca a. 1142). ebenda
(bei
f.
199 N. 46
Bateson
Hist. II 492.
288
pr.
Heisinge L. Mb.
Skäne
(oben S. 176.
(Mon. Germ. Const.
II
L.
I
L.
16).
145 (oben
Nr. 280, 284).
pr.
östgöta L. S.
32
f.).
K]>z.
—
Ssp. Ldr. II 13 § 4
(oben 177), Meißen Rb. IV 13
pr.
oben
S.
S. 32,
176 N.
Deutsche RR.: Landfrieden v. (= Dsp. Ldr. 110, Swsp. Ldr. 174,
5).
Westmanna Bjärköa R.
1223 u. 1224
Goslar Stat.
c. s.
9
38
d. I, Salzwedel Rb. § 61, Glogau Rb. 538, Berlin Stadtb. III 26, Prag Rb. 33). Hamburg. Stadtr. v. 1270 XII 7 (a 1292 P 7, a. 1497 18 (= Lüb. R. III 399). Otterndorfer R. oben S. 178. Bremen Ord. 102 (bei Pufendorf Obs. II App. 103). Stade Stadtr. XL 7. v. Richthofen Fries. Rqu. 30, 238 (§ 31), 239 (§ 32). M. de Haan Hettema Het Fivelingoer Landr. 102. Rechts.
187 der Heimlichkeit durch die Vorsätzlichkeit ersetzt
Auch
fest*).
Grundsatz
als
zum
solcher
halten sie doch zäh an der Strafart
ist,
vom deutschen Recht
Tochterrechten, die
in
wiewohl
Vorschein*),
abgeleitet
aus den
dort
er
sind,
S.
186
kommt
der
angeführten
Ursachen gemeiniglich verdeckt wird. Die Praxis folgte den Rechtsbüchern und Gesetzen'). Legende und Dichtung, wie das Sprichwort bezeugen seine Volkstümlichkeit*). Nur zu
wenn
seiner Bestätigung dient es,
Namen
selten sogar seinen
qualifizierte Totschläge,
dem Mord
die
gleichstehen, nicht
führen, ebenfalls und schon seit alter Zeit mit der Strafe des
Rad-
brechens belegt wurden, wie Tötung eines Nahverwandten, des Ehegatten, des eigenen Herrn^),
bronnen 1 R. 8 S. 52 (Groningen) 1 (Jnn Matthijssen) S. 203, 207, 3a (Utrecht) S. 3, 15 (Ardenburg) 268 (hier insbes. morddaet im Gegens. zu manslacht, worauf Enthauptg.). Alvini Tracüitus S. 353. Meißen Rh. IV 4 d. 6. Frankf. Weist, bei Thomas Oberhof 421. Wormser R. bei Keutgen 111. Harater Straff. 139 f. Zenten 1 1383. Bamberg Rb. (Zoepfl) 143. Atdorf Strenges R bei Gengier Cod. jur. mun. 74. S.
Knapp NQrnb. Kriminalr. V 55, 80. Kärntner LO. v. HalsGO.
zeller
Studien
Stadtb.
Schemnitz Stadtr. §
IIa 43.
179
v.
Schwind-
Weist.
19.
Regensb. R. bei Freiberg Siiinmlg.
Altregensb. GerichtsVerf. 151.
f.,
1338 bei
Reform d. baier. Landr. v. Augsburg art. 30 §
art. 6).
II 75.
55,
I
u. v. 1.
Dopsch Urkl)
Anm.
b.
Norwegen:
')
maj.
Boutillier
Franz. R.:
*)
II
Manchen Kammerbücher Staatsbibl.
166b,
fol
LXXII. Gr. Coutumier gen.
Liber Cap. Bergensis
(Stadtarch.)
167a,
Dänemark
14, 95.
Häberlid» Analecta)
863, Visio Godescalci (bei
a.
fol.
a.
Deutschland: Ann.
Anh. 625.
Caesarius
Heisterb. Dial. d.
II
Einsidel.
XI
6,
54.
1475, Ratsprotok. (ebenda) a. 1499, 1504, Cg. 2(l70c
der Münch.
Knapp
172, 179
217b, 261b,
191a, 207a,
190b,
c 25,
(Par. 1537) fol. 212a.
Nürnb. Kriminalr.
56,
f.
Frantz Schmidt 42 (Nr. 173), Siebenkees, Materialien II 695, 696, Zimmer. Chron II 38, 472 f., Harster Strafr. 149, Noordewier 307, Berlin Stadtb. IV 94, 104, Stölzel Brandenb. SchöffenstuhlsMeister
akten
XIX
612, IV 141,
I
neation
I
Chron.
Lersner
582,
68,
PouUet
83. II 8,
6,
deut.
d.
Chroni^k
I
Städte
495,
I
389
496, 497,
V
f.,
71
f.
315-317,
VIII 127, 138 f., X 258, Sererhard Einfalt, deli78, E. Bu ebner II Nr. 59,
323,
682, 685, 690-69.5, 700,
II
Liege 499, Theatr. Europ. XI 1151, XII 386,
Döpler
Schauplatz II 290 (Nr. LXXIV), Anh. 899c, 409b, 414, 428, 430, 441, 446, 448, 456, 602, 607, 608, 610-61:^, 617, 618, 618a, 624, 624a, 628, 629, 632, 632d. Frankreich: Du Gange s. v. Imparticare (Lambert. Ard.), Pitaval Causes 1 383, IV 47, IX 33, Theatr. Europ. Xa 106, Anh. 619, 622, 626, 632a.
Italien: Anh. 425.
Enikel Weltchronik 23313. Reinaert (v. Grimm) v. 531 (mit 437), v. 496. Hans Sachs Fastnachtsp. (her. v. Goetze) LXX v. 80. Fabeln (her. v. Goetze) 1 Nr. 165 v. 9., 169 v. 93. Meiche Sagenbuch Nr. 82S, 1128. Strackerjan Abergl. 559g. Wunderhorn (her. v. Griesebach) S. 461 f Herder Volkslieder I 1 Nr. 16. S. ferner *)
Kaiserchronik
Reineke de vos
oben
(her.
v.
v.
15156.
F.
S. 114. 5)
manna
Östgöta L.
Mb. 12
L. II
E|.Z8. 21, pr.
§
2,
Berg. 566.
könig
Flandr. Rechtsgesch. 32.
XIII
243.
Beier
u.
XLVI
Gengier
Stölzel Brandenb.
Schemnitz Stadtr. §24 (mit
V. Engelberti
üb. Nr.
III
Altdorf Stadtr. bei
Schöffenb. 638.
=
Uplands L. Mb. 13 pr. § 2, 15 § 1 (oben S. 32 WestSöderm. L. Mb. 28 pr. 36 § 1 (oben S. 32), Magn. Er. Landsl. Hmb. 2, Rim-Krönikor (her. v. Klemaiing) I 149. Folk-Visor I 80. Liber Cap. 17 pr. (oben S. 38».
13.
Hmb. 2 pr., 8. Caesarius Heisterb.
9 pr, Stadsl.
§§31,
.1.
Prien)
19).
Cod. jur.
Schöffenst.
Kovachich
Akten Cod.
Dobritzsch Tausend Jahre
Teasiner R. oben S. 178.
Pertile Storia
17 (vgl. Chron. d. deut. Städte XIX 306). WarnRuprecht v. Freising Stadtrb. (W estenf ieder) mun. 25. Siebenkees Materialien III 281. Brunn
II
13
V
564
I
I
290,
IV 139,
140.
auth. jur. tavern. 395.
n. 81.
H.
Sachs
c.
Chron. der deut. Städte 80.
P'abeln
Theatr.
(Goetze)
Europ. I
189
Anh. 617c, 620 632b, 459. 24»
v.
Xb
V
71.
176,
88-94.
188 Raubmord*), Tötung „über den Frieden"'). Vgl. auch oben Seite 69 f. Greift sie über den Kreis der Tötungsverbrechen hinaus, so erklärt sich dies aus ähnlichen Ursachen wie die Erweiterung der Anwendungsfälle für die Galgenstrafe (oben S. 185 f.). "Wie demjenigen
am
auch das Rädern
so galt
diese,
besonders schimpfliche Strafe,
als
bestimmt war, das wegen seiner Heimlichkeit dem Diebstahl
Neidings\*^erk
Als pessimus cruciatus
nächsten stand.
da es von Haus aus
trifft
es
schon nach einem fränkischen Gesetz
Das bedeutet im MA. weiter fortschreitet, wenn nunmehr auf Missetaten wie Mord- oder Nachtbrand, Kirchen- und Mühlenbrand, ja sogar Branddrohung^), Straßen- und Kirchenraub und überhaupt Raub im Sonderfrieden*) dann Diebstahl im Sonderfrieden^), Herren- (und Hoch-) Verrat, Aufruhr*), mehr vereinzelt ungetreue Botschaff), Verleumdung mit Todesfolge*), Menschenraub^), Sodomie"), Hexerei") u. dgl. m., Missetaten von denen wir wissen, daß sie vormals und sonst auch gleichzeitig mit des 6. Jahrh.
(Cap! Sal.
I
den Unfreien,
5)
der eine Freie geheiratet hat.
allerdings eine Degeneration der Strafart, die
anderen Strafen belegt waren, das Rad steht.
Dieser sekundären
Ausdehnung
ihres
Anwen-
dungsgebietes gegenüber verkümmert die Strafe des Radbrechens in den westlichen Ländern
1)
Richthofen RQuellen 238 (§ 31), 239 Ruprecht v. Freising Rb. I 35, 70.
friealands
Borchling
(§§ 32, 31).
Niederdeut.
RQuellen
Ost-
78.
mit 41. RQu. des Kant. Aargau I 1 S. 153, 264, II 2 RGesch. v. Gaster 41. RQu. des Kant. Bern I 48, 340. Auch nach dän. R. scheint die Strafe des Rades in dem von der Knytlinga S. c. 118 berichteten Falle (a. 1157) sich so zu motivieren (minder deutlich Saxo ed. Holder S. 498). v. Richthofen 3) Eriks Sfflllandske L. II 15 (wegen Mordbrand Rädern oder Verbrennen!), Rechtsqu. 31 (Z. 8 — 19), 171 (§ 147). Landfrieden a. 1224 (Mon. Germ. Const II Nr. 284) c. 22. Ssp. Ldr. 13 §4 (Dsp. 110, Sw.sp. Ldr. 174, Goslar Stat. S. 38 Z. 15, Meißen Rb IV 13 d. 1, Salzwedel Rb. 2)
S. 132,
Oaenbrüggen
Landb.
141, 222.
Alam.
v.
Strafr.
§ 95
—
Gmür
Gaster bei E.
Bremen Ord. 102 § 61, Glogau Rb. 538, Berlin Stadtb. III § 26). Blume v. Magdeb. II 5 c. 2. dorf Obs. II App. Iü3. Caesarius Heisterb. Dial. X 36. Rechtsbronnen I R. 3a S. Barster Strafr. 268. Berlin Stadtb. IV 95, 109, 134.
Lei 3,
Pufen8 S. 52.
—
Hamburg Stadtr. a. 1270 Ssp. Dsp. Swsp. usw. a. «. 0. Skäne L. I 145 s. E. (oben S. 32 f.) Lübeck Stadtr. III 399. Glogau Rb. 538. Berl. Stadtb. IV 89, 103, 112, 136 f. Magdeb. Schöffenspr. Stölzel Brandenb. SchöfFenst. Akten III 103. Fivelingoer (her. v. Friese u. Liesegang) I 247, 329. Landr. 132. Wurstener Landr. bei Pufendorff Observ. III App. 123. Caesarius Heisterb. Dial. X 55. Lersner Chron. I 493. Harster Strafr. 205, 207. Lorsch Ingelheimer Oberhof 495 (Nr. 7). Flandr. Entwurf einer Coutume im Bulletin. ... des anc. lois de Belg. IX 203 (c. 117). Ofener Rb. 268. Pertile Für Straßenraub 1535 in Frankreich eingeführt: Du Gange s. v. Rota StoriaV 613 n. 48 (Mailand). *)
XII
7.
—
—
auch Anh. 621, 409a, 458. 5) Thietmar IV 43. Iglau Stadtr. foL 179 b. Schemnitz Stadtr. § 19.
Nr.
1.
S.
51.
Prager Rb. 181 §
1.
Brünner Schöffenb. 545.
Cgm. 2070c
Swsp. Ldr. 174, wozu Friese Strafr. des Ssp. 152 f., SalzPrag Rb. 33). Ulmer R. a. 1296 bei Keutgen 193. Knapp Nürnb. Kriminalr. 285, 291. Harster Strafr. 66, 69—71, 271. Chron. d. deutsch. Städte I 365, IX 819. XIX 183, 399, 582, XVI 62, 137, XXVI 63, 137, 161. Anh. 617a, 400, 400a. ') Ssp. II 13 § 4 (wozu Friese a. a. 0. 153 f., Dsp. Ldr, Swsp. Ldr., Salzwedel Rb., Meißen Rb. a.a. 0.). •5)
Ssp. Ldr. II 13 § 4 (Dsp. Ldr. 110,
wedel Rb. §61, Meißen Rb. IV 13
Blume
v. 8)
9)
i.
Magdeb
11 5
d.
1.
c, 2.
Augsburg Stadtb. art. XXX § 3 (S. 87 f.). Harster Brünner Schb. 547, Stadtr. 66. Iglau Stadtr c. 64.
10)
Harster
Stafr.
11)
Stadtb.
Augsburg
Ü. 1440).
V.
Strafr. 175(?).
Sog. analoge Talion!
185.
art 39.
J.
Hansen
Quellen
u.
Unters.
I
517 (Basel
c.
1804).
546 (Freiburg
189 In Frankreich wurde der Grundsatz von der
unter der Konkurrenz des Stranges.
Zusammen-
gehörigkeit des Räderns und des Mordes im SpätMA. von der herrschenden Meinung auf-
Man
gegeben.
am
den Mörder gemeiniglich
bestrafte
Nur
Galgen.
partikularrechtlich
noch dem Rad, während andere Partikularrechte ihn lebendig begraben ließen '). Erst in der Neuzeit trat in der französischen Rechtsentwicklung wieder eine rückläufige verfiel er
Bewegung
ein.
Unter den alten Neidingswerken war es vornehmlich die Notzucht, worauf die Hierin stimmen fast alle germanischen Rechte überein*). Strafe des Enthauptens stand. Das hohe Alter dieser Übereinstimmung ergibt sich daraus, daß sich sowohl in nieder-
und niedersächsischen wie
fränkischen
125
S.
N.
f.
mittel-
in
hauptungsverfahren mit der Diele gerade
und oberdeutschen Rechten das Ent-
Notzuchtstrafe erhalten hat (die Belege
als
Aus ähnlichen und nicht minder
11, 12).
s.
oben
Gründen darf man ursprüng-
triftigen
Zusammengehörigkeit des Enthalsens mit todeswUrdigem Grenzfrevel (S. 127 f., 130) und wenigstens nach urdeutschem Recht auch mit todeswürdigem Baumfrevel (S. 72, 124, 130) und vielleicht mit noch andern Kultverbrechen annehmen (die Belege S. 71 N. 2, 127, 130 N. 2, 3, 6, 77 N. 4)^). Schon in sehr früher Zeit aber war das Enthaupten sicherlich
liche
auf verschiedene andere Missetaten
>)
*)
Edz. 12
—
c. 7.
Hadersleben Stadtr.
Deutsche RR.:
Magdeb.
V.
burger
5
II
III
c.
1
Blume
34.
S. 223.
Leobschütz
Stat. 53
(Pufendorf
Laband
(bei
Handf.
v.
Mühlhausen Rb. (Stephan N. stadt Stadtr.
234
§ 26,
S.
a.
§2
1404
7
6
§23.
Glogau Rb.
her.
Friese
17.
c.
u.
f.,
AUgem.
c. 4,
1224
a.
R.
Stadtr.
3,
Schleswig neuer. 7 (Mon. Germ.
c.
üsp. Ldr. UO, Swsp. Ldr. 174,
Wasserschieben
v.
§ 10
(ebenda
Magde-
555).
S.
9).
Liesegang Magdeb.
Salfeld Rb. art. 2 (bei 209).
III
1
S.
Systemat.
SchöfFenspr.
I
Warnkönig
Gengier
a. a.
0. 393).
Flandr. RGesch.
II
Rudol-
ükb. Nr. 232
Stallaert Glossaiium s. v. Afsagen. Noordewier 282. Groningen Stadtb. a. 1425 (Telting) art. 169. S. 209). Rößler Ü. d. Bedeutg. etc. S. XIII f.). Prag Rb. 86 (bei Rößler 217.
(Rechtsbronnen
I
Ruprecht
Swsp. Ldr. 254.
Freyberg) V
Reichslandfr.
Stadtr. S. 38 Z. 18
Michelsen RQu. 1
Bamberg Rb. § 145. Prag Rb. 55 (bei RDenkm. I 124). Brönn Stadtr. 41, SchöfiFenb. Stadtr.
c. 7,
sog.
Holbek Stadtr.
20,
StofFlief. 1) S. 31.
(bei
223, 235 § 20,
Matthijssen IV
Jan
c.
LandsL.
Christoffer
63,
dar-
dies
Kulm Stadtr. V 40. Bremen 1270 § 17 (bei Gengier Stadtr. 248). App. 62). Lüb. R. (Hach) III art 384 N. 5. Meißen Rb. IV 10 d. 6.
v.
U
Obs.
II
1292
Halle -Neumarkter
S. 6),
Magdeb.
v.
1223 (sächs.)
a.
(= Goslar
Salzwedel Rb. §62,
3,
c.
Rechtsbrief § 11
SchöfFenr.
Landfried(>h
Ssp. Ldr. II 13 § 5
Const. II 395, 399).
Blume
erklärt sich
[WarnköniR-] Stein Fianzös. RGesch. III 503. Skandinavische (ostnordische) RR.: oben S. 32 N. 4, 62 N. 8, pr., Rosengrens Entwurf in Handlingar II 1 S. 459, Erik Glippings
K. Margar. Ällgem. Stadtr. 54. Stadtr.
Beim Frauenraub*)
gesetzt.
v.
Iglau
488.
Stadtr. 55.
Ofen Rb. 286, 291.
(Westenrieder)
Freising Stadtrb.
Schemnitz Regensburg Rb.
135.
I 225, VIII ,38, IX 5, 24, 36, 46, 57, 275, XI 11. Haimburg Stadtr. Wiener-Neustadt Stadtr. (her. v. G. Winter) c. 57 (deut. Text). Kärnten LO. V. 13^8 (bei Schwind-Dopsch Urkk. 177 Z. 2—5). Osenbrüggen Alam. Strafr. 286, 287. Bamberg HalsGO. art. 144 (= Carolina art. 119). Grimm Deut. Sagen Nr. 478—480. Tochterrechte: Stat. Cadubrii bei Du Gange s. v. Adulterare. [Warnkönig-]Stein Franz. RGesch. III 617. Warnkönig Flandr. RGe.sch. III Urkb. Nr. 165 (Artois) §4. Nedonchel 352, 371. Ober eine grundsätzliche Abweichung (Lebendigbegraben) oberdeutscher RR. s. unten S. 191 bei N. 3. 3/ Dazu Weist. III 286 Nr. 23, 288 Nr. 26.
(v. V.
1244
(her.
v.
Österr. Weist.
67.
Meiller) S
29.
—
—
*)
Thietmar
Chron.
Altprager Rb. 65 (bei 516. 619. fries.
R.
Warnkönig vgl. die
Kurze)
(ed.
Rößler
Flandr. RGesch.
.Hauptlösung*
Enthauptungs.strafe zurückgeht.
VIII 6
(a.
1014). Freiberg Stadtr.
Ü. d. Bedeutg. usw. S. XVII).
(v.
H
2 S. 15,
HI
Richthofen Zur
Iglau
2 S. 25.
V
6, 8.
Stadtr. 62.
Stat. Cadubrii
L. Sax. 287 N.
1),
die
Meißen Rb. IV 11 Brunn Schöffenb. a.
a.
0.
—
Wogen
d. 3.
492,
des
wohl auf eine ehemalige
190 daß dessen Tatbestand mit dem der Notzucht von manchen Rechten unter dem gemeinsamen Begriff der Gewaltübung eines Mannes gegen ein Weib zusammengefaßt war*). Von hier aus gelangte man aber im Verlauf der mittelalterlichen Rechtsentwicklung dazu, auch die Entführung und weiterhin die Verführung, die widerrechtliche Verleitung einer Jungfrau zum Verlöbnis mit der Strafe des Enthauptens zu bedrohen^). Wie in diesen Fällen, so liegt eine sekundäre Rechtsbildung auch vor, wenn nach vielen Rechten des Mittelalters der schlichte Todschlag, oder wenn anderwärts qualifizierte aber zum UnterDort schied vom Mord leichter qualifizierte Tötung mit Enthauptung bestraft wird. bar gegen bar! forderte das dem altgermanischen Recht unbekannte Talionsprinzip ( caput pro capite!) hier das Abschreckungsschwed. lif fore lif! leib gegen leib! aus,
prinzip den
Rad
sein.
—
—
—
—
Tod des Verbrechers. Aber der Tod durfte ein ehrlicher, folglich nicht das Das Abschreckungsprinzip, wie es vornehmlich, doch nicht bloß, in Land- und wurde, vermehrte die Anwendungsfälle dieser Strafart, so
befolgt
Stadtfriedensgesetzen
daß im MA. auch Verbrechen, wie Raub, insbesondere Straßenraub, Freiheitsberaubung, schlichte Brandstiftung, handhafter Ehebruch, Doppelehe, qualifizierte Entführung, gewisse dahin
Sonderfriedensbrüche
Enthaupten an So
erwähnen.
Gewicht
die
Stelle
mag
sich
konnte
fallen
Zuweilen gehen
einer
immer nur
1)
Wilda Sachs.
Straft.
830
1223
c.
573
(c.
19), .^79 (c. 87),
322
S.
327
f.,
steig Ldr. 32 §
Stadtr.
9,
35 §
1270 XII
V.
7,
III 399, 385, 386, II
598
9
X
4
v.
II
Ein Symptom des Übergangs hiezu
ist
666.
Hach
S. 78,
(=
Magdeb. bei
92
f
),
Goslar Stat. 38 nebst II
5
c. 3,
Göschen
hinter seiner
Dsp. Ldr. HO, Swsp. Ldr. 174).
Richt-
Liesegang) I 290, 304, 305. Hamburg Pufendorff Obs. II App. 103. Lüb. R. (Hach) Wismar Stadtr. v. 1246 bei Hach a. a. 0. 98 N. 1.
(her. v.
Bremen Ord. 102
f.
N. 12 (nebst
beteiligt.
—
Magdeb. Schöffenspr.
7.
von Rechten
Meißen Rb. IV 11 d. 3. Brunn Stadtr. 101, Schöffenb. 492. ÖWeist. IX 29, 36, 46, 61. 21 a. E. Mon. Germ. Const. I 451 (c. 13), II 394 (c. 5), 399 f. (c. 5, 15),
Ssp. Ldr. II 13 § 5
20).
(c.
ins
Neuerungen
daß das Enthaupten wie anderwärts das Hängen die
Salzwedel Rb. § 62, Blume
f.,
Stand
deren
allen derartigen
7.
Erik Glippings sog. Allgem. Stadtr. 18. 3) Deutsche RR.: Gregor. Tur. X
Ausg.
war schon genugsam zu
oder Gruppen
einzelne Rechte
Brunner RGesch.
ff.
a.
An
enthauptet wurden*).
sie freilich so weit,
Landftiede
der Strafmilderung das
daß frühzeitig Hochverräter,
regelmäßige Vollzugsart der Todesstrafe wird').
2)
Weg
im
oftmals
entehrenden Todesstrafe trat,
auch erklären,
(vgl. S. 182),
begreiflicherweise
sind
Daß
gehörten').
Friese
u.
Stade Stadtr. XI 7. Braunschweig Stadtr. bei Gengier Stadtrr. 36 (§8). Schwerin Stadtr. 12. Jahrh. ebenda 432 (§ 5), Rezesse der Hansetage I Nr. 7 (1260-64) §§ 8, 9. Stahm D. Straft, d. St. Dortmund 252. Medebach Rbr. v. 1165 § 5 (b. Gengier 283). Freiberg Stadtr. XX 6, XXII 4, XXVIII 14. Meißen Rb. II 3
Prag Rb. 204. Iglau Stadtr. 59, 67, 81. Deutschbrod Stadtr. bei Tomaschek Deut. 1. Leobschütz Stadtr. §§ 10, 14 (ebendort 286, 260). Brunn Stadtr. 44, 46, Schöffenb. 395 (Nr. 2), 492, 630, 533. Ofen Rb. 279. Mühlhausen Rb. (bei Stephan) S. 30. Klingen Stat. § 28 (bei Michelsen RDenkm. 194). Groningen Stadtr. (Telting) art. 225. Frankfurt Weist, bei Tomas Oberhof d. 2,
IV 9
R.
österr. 259.
i.
12 d.
d. 1,
Lersner Chron.
S. 421.
II
683
(a.
1474), 691
Swsp. Ldr. 201 K. Regensb. Stadtr. (Freyberg) Fries
hagen jarbök
R.
bei
His
Christ. Stadtr. v. 1413 111
—
Strafr. 197.
V
Skandin.
311, 38.
(a.
Altdorf Gestr. R. bei
1514).
V 81.
RR
:
Ldb.
v.
Gaster bei
Jydske L.
Dan. Rezeß
v.
1537
III c.
8
67.
Gengier
Gmür a. a. 0.
Cod. jur. mun. 25.
ÖWeist. XI 140.
312.
K. Margar. Stadtr.
(Rosenvinge
Sauil.
IV
26.
Kopen-
178).
Flatey-
c.
5fi6.
11, 26 (?). Fredegar Chron. 44. L. Sax. 24. Einh. Ann. a. 792. Nithard Hist. I 6. Ann. Fuld. a. 879. Regino a. 892. Liutprand Antapod. II 6. Widukind II 81. Thietmar Chron. 1121, 111 9. Waitz Verf. Gesch. VI 483 N. 2-4. Heimskringla (ed. Unger) 169 (Z. 15 f.). 5) Brandt Foreliesn. 11 33. *)
Gregor. Türen. Vlll
191 wenn
es,
in
Rechtsgebieten
einigen
sogar der Diebstahl
mehr mit dem Strang,
nicht
sondern mit dem Enthalsen bedroht*) oder wenn in einer sehr altertümlichen Formel von
Westgötalag (oben
32) der Dieb „zum Hieb und
S.
zum Hängen"
verurteilt wird.
Bei den andern Vollzugsformen, die nach Strang, Rad und Diele oder Beil (Pflug-
übrig
schar)
Beziehungen
sich
lassen
bleiben,
nun
freilich
zu gewissen Verbrechen feststellen.
unsere Erkenntnisquellen nicht in ausreichender
auch
der
in
Anwendung
dieser Vollzugsformen
nicht mit
gleicher
bestimmte
Sicherheit
zum Teil schon Menge fließen, zum Teil aber Dies liegt
Ausgleichungen und zwar
daß
daran,
daran, daß
zweifacher
in
Hinsicht eingetreten sind, einmal insofern, als eine Strafe, die ursprünglich nur auf einem
bestimmten Verbrechen
gestanden war, in geschichtlicher Zeit noch auf andere gesetzt
wurde,
und zweitens insofern,
galten,
später auch als für das andere
als
gewisse Besonderheiten hervor, ist als
die
Strafen,
die
nur dem einen Geschlecht
ursprünglich
Daneben
geeignet erachtet wurden.
noch
treten
nur einzelnen Stämmen oder Ländern eigen
sind.
So
geordnete öffentliche Strafe das Steinigen im altsächsischen, angelsächsischen, west-
und altnorwegischen Recht eine Diebstahlstrafe für Männer (oben S. 33, 177, während es in jüngeren schwedischen Gesetzen als Strafe für Hexen, Mör32, derinnen und Diebinnen erscheint (oben S. 176, 177, 32). Man sieht, wie durch die Übertragung auf Weiber eine Strafart ihrer spezifischen Beziehung zu einer bestimmten Misse181 Ausgeführten erklärt. Ahnlich tat entkleidet wurde, was sich aus dem oben S. 179 Zwar wenn es in baieverhält es sich mit dem Lebendigbegraben und Pfählen. rischen Landfriedensgesetzen seit 1244 und nach ihnen auch in andern meist oberdeutschen Rechtsaufzeichnungen als spezifische Strafart auf erschwerter Notzucht und erschwertem göti.schen
157)*),
—
Frauenraub
steht'),
so verdankt es
diese Stellung
der Abschreckungstheorie,
welche die
Anders zu beurteilen sind jedoch die besonderen Riten des Lebendigbegrabens, von denen S. 152 (N. 8, 9), 153 die Rede war. Hier zeigt schon die , spiegelnde" Außenseite des Verfahrens, daß die Strafart auf den besonderen Gesetze des 13. Jahrhunderts beherrscht.
berechnet war.
Tatbestand gewisser Missetaten
man hieraus mungen schließen. wollte
ist
Bei
reicht die Heimat über ein und der früheste Nachweis sehr
keiner
wenigstens bei
wahrscheinlich,
es
allerdings ein Fehlschluß,
überall auf ein besonders hohes Alter der einschlägigen Rechtsbestim-
beschränktes Gebiet hinaus
Dennoch
Nun wäre
einigen
nicht sowohl
ein
wegen der
räumlich tief
ins
verhältnismäßig
FrühMA.
hinein.
Hinaufreichen in vorchristliche Zeit nicht unslavischen Analogien,
weil
als
Strafdrohungen gegen heidnische Kultverbrechen verstehen lassen
(vgl.
sie
oben
sich
nur
als
Das
S. 71).
Jarns. 132, Landsl. IX 2). Jönsb. l)b. Flateyjarbök III 105 (Orkney). ÖWeist. VII 100 (Lichtenwert). Landb. v. Gaster bei E. Gtnür a. a. 0. 315. Angeblich KopfYearbooks 30. 31 (S. 528, 545, England). Nedonchel 344 (a. 1491), 347, 349, 376. abpflUgen wegen Pflugdiebstahls, Schambach u. Müller Niedersächs. Sagen Nr. 56. FrostuJ). b.
1)
Weist.
III
XIV
12
{=
689 (Rachsendorf).
—
In gotisch-spanischen Tochterrechten eine Strafe für
*)
Tötung im Sonderfrieden (Munoz ColecDas Forum Turolii 514>.
—
cion 366 Toledo a. 1118) oder für forum frangere (Bruch des Stadtfriedens?
aus
dem
Steinigen abgeleitete Gassenlaufen erscheint im Kinderspiel (oben S. 158 N. 3) als Diebstahlstrafe.
3) Mon. Germ. Constit. II Nr. 427 (a. 1244) c. 54, Nr. 438 (a. 1276) c. 71. Swsp. Ldr. 254, 311. Augsburg Stadtb. (Mayer) S. 89. Ulm Stadtr. a. 1296 §35 (bei Keutgen) Urkk. 193i. Ruprecht Westenrieder) § 135. Meißener Rb. IV 10 d. 5. Osenbrüggen Alam. Strafr. 285 und V. Freising
in Zschr.
(Cröv).
f.
RGesch.
I
(1861) 384
f.
HochGO.
v.
Gaster
a. a.
0. 312.
Weist.
I
547 (Eltvil
a.
1383), II 381
Anstatt des Lebendigbegrabens das Ertränken in Tiroler HalsGO. (Radoifzeller HalsGO.
art. 12).
192 Lebendigbegraben eines Mannes wegen Bestialität und Sodomie nach nordischen Rechten und nach friesischem Recht') und wegen schwerer Heerflucht nach Swsp. Ldr. 367 steht
dem von Tacitus erwähnten Verfahren gegen
man
daß
nahe,
rechnen
darf.
und corpore infames
imbelles
ignavi,
so
auch diese Anwendungsfälle noch der altgermanischen Zeit zu-
vielleicht
Im MA.
um
strafrechts allerdings weiter
und
sich^),
Denn zu
strafrecht aus zu beruhen.
innerhalb des Männer-
das Lebendigbegraben
sporadisch
greift
scheint auf Analogiewirkung vom Weiber-
dies
dieser Zeit ist jene Strafart sowohl in skandinavischen')
wie in deutschen und aus deutschen abgeleiteten Rechten*) regelmäßige Weiberstrafe wegen
aller todeswürdigen Missetaten und wird in deutschen Rechtsbüchern sogar ausdrücklich
Eine Sonderbeurteilung würde das gemeinsame Lebendigbegraben
als solche hingestellt').
Bestialität: Uplands
1)
Wärend
RQu. 409
Sodomie: Handlingar II 1 Pollock u. Maitland II 556).
L. I Kb. 10
(=
II
Kb.
Wegen Mord
Flateyjarb. 111 569
V
571
1372),
(a.
23),
III 564,
Hylten-Cavallius Richthofen Fries.
485 (hier altern, mit Verbrennen, vielleicht nach engl.
S.
(§ 17).
Muster, vgl. 2)
Westmanna
L. Kb. 15 § 8,
Finlands svenska Folkdiktning VII (1919) 236, Flateyjarbök
II 407,
Nedonehel
1382),
(a.
147
Bateson
1345),
(a.
Thiele Danmarks Folkesagn II 133. Tötung V. Nahverwandten: Neumünster. Kirchspielsgebr. (Seestern-Pauly) S. 116, 117. Diebstahl: Warnkönig Flandr. RGesch. III Urk. Nr. XLIV. Betrügerische Aneignung eines Weingartens in Frankreich (c. 1180 — 1220) Caesarius Dial. VI 23 (hier spiegelnde Strafe). Hochverrat Swsp. Ldr. 367. S. ferner His Strafr. d. deut. MA. I 498. Borough Cust.
Oben
3)
Pertile Storia
I 74,
264
582
n. 25,
n. 67.
Dazu noch Westmanna L. I Kb. 11 Magn. Er. Landsl. Hm. 4), Handlingar
S. 176, 177.
anstatt Steinigung,
vgl.
wegen Kindsmord), Folkvisor
67
I S.
(Hexerei), Christ. Landsl.
474, 475
S.
II,
(altern,
Hm. 5 pr. (hier mit Verbrennen Grimm Helden-
(= Landstad Norske Folkeviser S. 612), 147 (= W. Grundtvig Folkeviser IV Nr. 203 A 25, V Nr. 305
lieder 101 Herrnverrat), II 19 (Mord),
1911
S. 220, S.
Bugge
Fataburen
E,
Norske Folkeviser 81 (Mord).
—
*) Oben S. 177 Dreyer, Osenbrüggen und H. Brunner an den S. 150 N. 1 gen. Orten. 179. Zu den dort angef. Quellen s. noch Ofen Rb. 143, Brunn Schöffenb. Nr. 537, Stahm Strafr. d. St. Dortmund 254, Berlin. Stadtb. IV Nr. 54, 105, 110, 72, 82, 126, 63, Siebenkees Materialien I 599 f., II 600,
Anzeiger
f.
K. d. deut. Vorz. 1854 Sp. 114, 176,
Knapp
Altregensb. Gerichtsverf. 240, ÖWeist.
Geiler
v.
Welser
Kaisersb. Postill II S.
Chron. P.
Geschichtl.
ad
II
Topogr.
v.
Hans Sachs
ferner
Du Gange
227, 284, 289, 373, III 303,
s.
A.
vv.
Ackerman
tit.
deut. Städte
in
ult.
art. 131),
E.
in
u.
Zschr.
I
Nr.
15,
Revue du Nord
II
v.
f.,
130,
.
Schauplatz
94,
Viollet
Curiosites
3.S0,
I
580,
RGesch.
f.
0. 309,
a. a,
168, 385, XIII 27, 45,
.
.
I
Marmor
(1861) 464,
anc. lois de Belg_ 372, 373,
II
90—93, Fortunatus
Nedonehel
128
Desmaze
X
Döpler
Norica (1741) 65,
Gaster
Unters.
Flandr. Entwurf im Bulletin des
Buchner
Ch.
Quellen
f.
v.
X
587, 614, 661,
Hansen
248,
Subterratio, Justitia,
art. 8,
XI
Maximil. HalsGO. 1499
Fastn. Sp. (Goetze) Nr.
Inoditus,
Ledieu
Consuet. Türen,
2,
Danreuther Nemesis
680, VIII 803, 848, 711, Landb.
Kriegk Bürgertum
Constanz 120 N.
Bamberg HalsGO. art. 156 (= Carolina IX 199 (c. 97), Theatr. Europ. IX 1481, Deut. Sagen Nr. 480,
1862 Sp. 365,
V
XXXI, Chron. der
1505,
a.
—
a.
1509
Grimm'
D
foi.
I,
—
100, 101, 115, 124, 140, 224, fitabl.
Sauval
de Hist.
S.
Louis
I
de Paris
244
f.,
II 594,
XXXVIII 62, — und überhaupt G. Geib Lehrb. d. deut. Strafr. I 232, Fehr Moquette De Vrouw 128. — S. auch Grundtvig Folkeviser I Nr. 20 Str. 60 Landstad S. 612 Str. 27. — Anders Tiroler HaLsGO. a.a.O. (= Radolfzeller
in Archaelogia
Die RStellg. der Frau 84,
(=
Folkvisor' I-S. 147),
HalsGO. art. 10, 13, 20), wo das Ertränken als die bevorzugte Hinrichtungsart für Weiber erscheint, während das Lebendigbegraben den Kindsmörderinnen vorbehalten ist. Ebenso in der Bamberg. HGO. art. 149, 155,
156, 158, 185, 188
(= Carolina
art. 124,
130, 131, 133, 169, 162),
hier in ausgesprochener
Opposition gegen das Lebendigbegraben. ')
d.
deut.
Oben S. 179. Geib a. a. 0. Osenbrüggen Studien 356. H. Brunner MA. I 498. Dazu noch Flandr. Entwurf a. a. 0. 203 (c. 119).
a. a.
0. 236.
His
Strafr.
193 der ehebrecherischen Frau mit ihrem Zuhälter erfordern aus unserer Betrachtung schon darum aus,
Phänomen
Indes scheidet dieses
').
öffentliche Bestrafung des Ehebruches
weil
dem altgermanischen Recht noch nicht bekannt war-). Auch scheint die eigentümliche Strafart aus dem Privatstrafrecht (oben S. 19) ins öffentliche Strafrecht, und zwar zuerst wohl während des MA. sein.
—
auch
bei
oder angrenzenden Ländern
thüringischen
in
Fehlt insoweit
wieder jede Sonderbeziehung zu einem bestimmten Verbrechen,
dieser Strafart
so gilt das gleiche von denjenigen Fällen,
wo Männer
Denn
ertränkt werden*).
nicht auf
Altprager Rb. (Rößler) §§ 52, 126. Ofen Stadtr. v. 1290 und Wien Stacltr. v. 1340 bei Toma0. 252. Zwickauer Rb. in Zschr. der Savigny-Stiftg. f. RGesch. XXXVIII 365. i.
1)
sckek
übergewandert zu
Vermutlich von Haus aus Weiberstrafe war das Ertränken').
Deut. Recht
Anh. 930 a, 935 und
S. ferner
Wilda
«)
des Ehebruches
Brunn er a. a. 0. 260 Brunner RGesch. f.
821-829.
Strafr.
II
662-664.
E.
Rosenthal
Die Rechtsfolgen
43—67.
Grimm
Geib a.a.O. Kindsmord: llarster .Strafr. 152. Lersner Chron. 493, 494, II 694, 695, Knapp Xürnb. Kriminalr. 186, Siebenkees Materialien II 689, 693, 694, 111 281, Bamberg HalsgerO. art. 156 (= Carolina art. 131), Cannaert Bydragen 11. Noordewier Regtsoudh. 309, Abtreibung: Bamberg HGO. art. 158 (oder Lebendigbegralien = Carolina art. 133). Gattenmord: Harster a. a. 0. 151, Siebenkees a. a. 0. III 280, Danreuther a. a. 0.65, Theatr. Kurop. XIII 1005, Döpler Schauplatz II 290, Mord durch Zauber: Hansen Quellen u. Unters. Beihilfe zu Mord: Ler.sner II 695. Totschlag: Bateson Oust. 1 569, 582, 75 (a. 1272), Diebstahl: Ackerman in Archacologia XXXVllI 55 f.. Harster 196. Lersner 1596, 11684,085.688—691, 694, Siebenkees H 599 f., Hansen a.a.O. 588. Knapj) Zenten II 77!), München. Kammerb. u. Uats') Oben S. 178, 180. J. Dazu noch folj?ende Belege.
RA.
)
Mord das Rad
Altertumsk. IV- 245 Kv.
III *}
setzt,
eine nordfriesische Singularität.
J. Grimm RA. II* 276 f. (K. Müllenhoff Deut. Märchenhaft das Versenken der verleumderischen Herkja im Sumpf, Gujirunar
Vgl. auch die spätmittelalterl. Traditionen bei f.).
10.
Zwölftafelsatz bei
Gellius XI
18 § 8 (betr. diebische Sklaven).
195 zu
strafe (S.
Auf festerem Boden stehen wir gegenüber dem Ausd armen Das hohe Alter dieser Strafart ergibt sich aus ihrer weiten A'^erbreitung.
bestätigen.
— 136).
134
Aber bodenständig scheint sie doch nur bei den deutschen Völkern, denn bei diesen tritt ihre charaktez'istische Beziehung zum Baumfrevel hervor, den ihre älteste Gestalt spiegelt und wodurch sie ihre Erklärung findet (s. auch oben S. 78). Wurde sie in weiterer Folge bei undeutschen Grenzvölkern da und dort nachgeahmt, so läßt sich sowohl die
Aufkommen von
unorganische Vermehrung ihrer Anwendungsfalle wie das
Varianten ver-
Das ZerstUcken in der Form des Zerhackens (oben S. 133) ist hauptsächlich Aber auch die eine Strafe für Hoch- und Landesverrat*), doch erst im MA. nachweisbar. sicherlich in eine frühere Zeit hinaufreichende Form des Zerreiljens galt nach den meisten Berichten eben jenen Mi.ssetaten, wiewohl ihre Anwendung auf andere nicht unerhört war"). stehen.
Doch dürfte
die
188 N.
bei
6).
nicht
ditores
Um
B. im sächsischen Hecht, da ilechtsbücher wie der Sachsenspiegel
z.
davon wissen, vielmehr gerade auf den Verrat andere Strafen setzen
nichts S.
einem engeren südgermanischeu Kechtskreis
dieser Strafe nur in
Heimat
zu suchen sein, nicht
muß
Übrigens
Zerreißen
mit
so auffälliger
dies,
ist
daß nach Tacitus Germ.
auffallen,
als seine
oben
die
pro-
12 gerade
c.
sondern mit dem Strang bestraft
oder Zerstückeo,
am
Nachricht sich doch wohl
wurden.
ehesten auf die Zustände
also bei Vorläufern der Franken,
den westlichen Deutschen bezieht,
(vgl.
MA.
im
die
Ganz dunkel bleiben die Beziehungen zu bestimmten todeswUrdigen Missetat beim Zerfleischen in der Nageltonne (S. 138 Hochverrat mit dem Zerreißen bestrafen.
den einer
— 140).
Die Zeugni.sse über das sicher Tatsächliciie sind da zu
so
si)iirlicii,
daß
auch die Frage
sicii
nach Heimat und Alter dieser merkwürdigen Strafart kaum vermutungsweise beantworten
daß
daß
Höchstens dafür spricht eine gewisse Wahrscheinlichkeit,
läßt.
aus verbreitet hat. es
als
öflFentliciien
Bezüglich
öffentliche
Strafe
des
Verbrennens
Anwendungsfällen Weiberstrafe Männerstrafe schon
ist (s.
frühester
in
ist
Zeit
S.
oben
(s.
178
in
158
173
S.
läßt
ff.)
daß
f.).
zunächst sagen.
es ferner in
Wahrscheinlich
f.).
vom Süden
sie sich
sich
Hechten anerkannt und unter den
germanischen
allen
in
Strafen eine der ältesten
(S.
und zwar wie
Gebrauch,
den meisten
aber auch als
.stand es
Weibern wegen
bei
schädlicher Zauberei und der nach der Volksmeinung ihr verwandten Vergiftung'). ')
(Eltvil
Als Oewohnlieit kodifiziert in lUinbcrg. HalsGO. 149
1383), Tiroler
HalsGO. a.a.O. (=
Ifadolfzeller
(
HalsGO.
Carolina 124).
-^
arf.
7),
S.
Tenpler
Selbst
ferner Weist.
Layensp. (1509)
547
I
fol.
S.
Osenbrilgjfen Studien 801. Alani. Strafr. 395 f., Fornin Tnrolii oben S. 131 N. 5. und die Keehtsfiillf von 1311 in Mon. Germ. Const. IV 1 S. 0-23, v. 1399 bei Kna])]) Zenten II 779 und v. 1486 bei Zoept'l Hamb. R. 140. Kinl. 337. *) S. z. B. A. Schultz Höf. Leben II 182 N. 1. ,Iiin .Mathijssen IV 5 (Uechtsbronnen 1 .S. 207). ^'onime rural (1537) fol. LXVIa, Forum Concliae XI 19(?l, Woist. 547 (V), anderseits PoUockMaitland II 501 N. 1. Irrtümlich nimmt Köstlin in Krit. Übersrhau d. deut. Gesetz^. III 178 N. 5 das Zerrcilien bei Diebstahl an auf (!rund von Warnkönii,' p'landr. liGe.sch. 111 Urkli. Nr. XLV 27. 1
—
I
—
wo aber 3)
II
equis trahere nicht
,
zerreißen*, sondern
L. Sal. (Cod. Guelfert.)
571 N.
19, 679, Forschg({.
XIX
511 N.
1
(dazu
1,
aber oben
S. 160 N.
6t.
S. .52
N.
2).
II
N.
Strafr. 100
4,
sei
Mb. 16
(Z. 17).
pr.).
503
961—965, Brunner KGesch.
f..
nur als I'rivatstrafe gedacht, ebenso
Cap. de part. Sax. 6 (wozu oben S. 41 N.
Heimskringia 76
(= Westmanna L. {= Dsp. Ldr. 111.
schleifen' bedeutet.
der aber aus der Alternative zwischen Wergeldzahlun}» und Feuer-
tod zu Unrecht folgert, das Verbrennen s.
,
Wilda
Flateyjarb.
Södermanna
L.
I
43
f.
(s.
Mb. 32
Sw.-p. Ldr. 174b, Goslar Stat, S. 38.
oben
i^r.
10).
S.
Pact.
76 N.
Geffken Alam.
5).
Bjierköa R. 36 §
Hamburg' Stadtr.
v.
Uplands 1.
1270 XII
.Ssp. 8,
zu der Stelle:
33 (wozu oben
11
L.
Mb. 19
Ldr.
Liib.
25*
II b'.
13 III
]>r.
g" 400.
196 sonst besonders scbarf beim nämlichen Tatbestand zwischen
das
ein Recht,
wie
unterscheidet,
Weiberstrafen
Männer- und
sieht hier über diesen Unterschied
das altschwedische,
und neuzeitlichen Hexenprozesse allenthalben so gehalten wurde, ist zu bekannt, als daß es noch der Belege bedürfte. Fanden da und dort Abweichungen statt, so handelt es sich um Singularitäten*). Der Grundsatz von der Zusammengehörigkeit der schädlichen Zauberei und des Feuertodes blieb gewahrt, wenn man Männer als vermeintliche ,Werwölfe" und Weiber als vermeintliche ,Herz- oder Blutsaugerinnen" verbrannte*). Auf vorgeschichtlicher Rechtsanschauung mag noch das Verbrennen von Männern wegen Brandstiftung (sei es wegen schlichter, sei es Dais
hinweg*).
im
es
Zeitalter der spätmittelalterlichen
—
stiftung
so dem römischen Zwölftafelrecht angehört, das Schmauchen wegen Waldbrandes Die spezifische Beziehung des Verbrennens zur Zauberei und zur Brand163). erscheint nun aber schon im Männerstrafrecht seit dem MA. einigermaläen als
getrübt,
indem
wegen Mordbrand) beruhen*), das auch
die
(oben S.
ja auch
des Feuertodes,
österreichische Variante
wieder auf andere Verbrechen übertragen
die Strafart
Einige davon
ist.
kommen
wie Ketzerei, Sakrileg^), Münz-, Waren-, Urkunden- und Siegelfälschung ^),
doch ihrer Natur nach nicht weiter für uns
Bremen
Stat.
88,
Rb. IV 14
Salzwedel Rb. § C4, Meißen
Blume
d. 1.
Magdeb.
v.
Rb. 536), Caeaarius Dial. IV 99 (Soest). 1) Erst im SpätMA. wird er auch bei der Vergiftung berücksichtigt:
Hmb.
Christ. Landsl. 2)
oben
S.
6 (nur das
Weib
188 N.
S.
ö. 177,
11,
Mann
verbrannt, der
193 N.
5
11
Magn. Ev.
c.
Glogau
5,
Hmb.
Stadsl.
4,
gerädert).
Hans Sachs
ferner
3, 4,
je-
Andere nehmen nur eine singu-
in Betracht.
Fastnachtsp. iGoetze) Nr.
X 90-93
(Lebendigbegraben). 3)
W. Hertz Der Werwolf
S.
70.
Riezler Gesch. der Hexenproz.
S.
in Baiern 293
(ein Fall
1591 (Augsb. bei G. Kreß), worüber Frankf. Zeitg. 1911 Nr. 235 S. 2. Fr. Müller Siebenbürg. Sagen Nr. 10. Vgl. auch Fr. S. Krauß Slaw. Volkforschgg. 134—136 (gestorbene Vampjre verbrannt bei den Slaven), Westerraarck Urspr. der Moralhegritfe I 896 (desgl. in Ungarn) und VylV.
Flugbl.
1720).
sunga Saga
Strafr. 504, 945,
Dazu noch Westmanna Landsl.
Christ.
Hmb.
431
f.,
11,
His
1,
Günther
Heisinge L.
Wb.
111
Du
505,
Const. II 401
Rad),
Ldr. 174 usw.), Chr.
Günther
Magnus Ev. Landsl. Hmb.
10,
I
gerädert).
193
Stadsl.
f.,
241
Hmb.
f.
9,
197 N. 3 (mit 349. 350). Flandr. Entw. a.a.O. L\ 203. OtternOberhof zu Frankf. 421, Harster Strafr. 73, 268, Knapp Zenten Ofen Rb. 276, Weist. IV 759, V 454, 578, VI 454, ÖWeist. IV 347,
Strafr.
N.
1,
Henderson
Boi.s
V
236.
II 492, 511
20,
Abweichend Anh. 403 (Werwolf
Die Idee der Wiedervergeltung
Thomas
Assises
.
.
a.
Ssp. Ldr. II 13 §§4, 5
Meyer Das
Stadtb.
v.
19,
Aargauer RQu.
Bateson
32,
jüngeren Ursprungs: Const. contra incend.
—
L.
2.
Nürnb. Kriminalr. 163 f., 157, 174, VllI 262, Schemnitz Stadtr. §
V 678, VI Maitland Stein
946 N.
L. Bl). 25 §
dorfer Weichb. oben S. 178, II
—
8 (die zauberischen Wolfsfelle verbrannt).
c.
Wilda
*)
V.
.
Bor. Cust.
des bourg.
1186
c.
c.
284
I
1
S. 43.
—
—
Engl. R.:
Französ. R.:
(Beugnot
II 215).
13 (Enthauptg.), Landfr. v. 1224
(Rädern und Enthaupten
Augsburg
I
77.
S.
94 N.
1
=
— c.
de
S.
]
Abweichungen 22 (Mon. Germ.
Dsp. Ldr. 110 §§4,
(Rad), Etabl
Pollock-
[Warnkönig
Louis
I
5,
Swsp.
29 (Strangi.
das Radbrechen für die ältere Strafe der I 240 hält den Feuertod auf rüm. R. zurückführen will. S) Harster Strafr. 73. Lersner Chron. II 683 (dagegen 1 502 Hängen). Altdorf Streng. R. a. a. O. München Ratsprotok. v. 1490, 1502 (Stadtarch.). ÖWeist. V 678. Tiroler HalsGO. a. a. 0. (= Radolfzell HalsGO. § 9). ö) Hamburg Stadtr. v. 1270 XII 7. Goslar Stat. S. 38. Blume v. Magdeb. II 5 c. 5. Freiberg L.
Die Idee der Wiedervergeltung
Brandstiftung nach Deut.
R
,
während
er
20, VII 7. Ofen Rb. 270. Harster a. a: 0. 72, 203. 226, 228 f. Lersner a. a. 0. II 689, 695. Nürnb. Kriminalr. 259, 260 f., Altregensb. Gerichtsverf 152. München Ratsprot. v. 1485 (Stadtarch.). ÖWeist. II 411. Tiroler HalsGO. a.a.O. (= Radolfzeller HalsGO. §9). Siebenhürg. Jura munic. (a. 1583) IV 6 § 5. Böhme Liederb. Nr. 78 Str. 4. Poullet Liege 212.
Stadtr.
Knapp
VI
197 im einen oder andern Recht ein'). In den Vordergrund treten nur die TatAber angesichts der bestände der widernatürlichen Unzucht (Sodomie und Bestialität)*).
Iure Stellung
bestimmten Angabe des Tacitus über die Bestrafung der corpore infames, die noch durch weit verbreitete Parallelen (oben S. 194, 192) heller beleuchtet wird, ist es von vornherein
Um
hang gehört.
in vorgeschichtlicher Zeit
daß
unwahrscheinlich,
so wahrscheinlicher
auch der Feuertod
diesen
in
Zusammen-
römischer und alttestamentlicher Einfluß^), der
ist
im Gebiet des fränkischen Rechts sich geltend machte und wenigstens dann unverkennbar hervortritt, wenn wegen Bestialität das miljbrauchte Tier mit dem VerWie beim Steinigen, beim Lebendigbegraben, beim Ertränken brecher verbrannt wird*). beobachten wir nun aber auch beim Verbrennen, daß ihm das todeswürdige Weib eher vermutlich
zuei-st
unterworfen wird als der todeswürdige Mann^), ein Mangel der Differenzierung, der auch hier wohl ebenso zu erklären ist wie dort. Diese Indiiferenz scheint schon sehr frühzeitig eingetreten
und von hier aus würde
sein
zxi
sich erklären,
daß nicht nur nach Ausweis
der Volksdichtung, sondern auch nach historischen Quellen") das Privatstrafrecht der Sippe
Caesariiis Dial. III 15, Bateson a. a. 0. I 77, 1) Mord: PouUet a. a. 0. 499, Du Bois V 230. Incest: Handlingar II 1 S. 287, Dipl. Viberg. Nr. 172 und gleichstehende Tötungen His a.a.O. FälsohungsverVerrat: Hamburg a.a.O. XII 8. (Lüb. K. III 440), Glogau lib. 53G. (a. 1567). Falschspielerei, Falschmünzerei, Betrug: Berlin Stadtb. IV 79, 81, 119, 188. brechen ebenda. Notnunft, Khebruch, Verkaufeines Christen, Anschlag auf den König: Fonini Turolii
—
—
—
—
—
—
365, 378, 384, 537.
Sagenhaft: lebensgeRihrliche Verleunulung:
Du Gange
Grimm
Deut. Sagen Nr. 540
(S. 15'J).
Viollet Ktabl. de S. Louis 254. Nedonchelle 157, 185, 280, 292, 299. [\Varnkönig-]Stein a. a. 0. 519. Poullet a. a. 0. 499. Warnkönig Flandr. HGesch. 1!1 Urkk. Nr. XLVI 41. Jan .Mathijssen IV 5 (Rechtsbronnen I 1 Ilis Strafr. 197 N. 3. Barster ;i. ii. 0. 73, 185. Meister Frantz Schmidt 39 (Nr. 158). Knapp S. 2C6). Nürnb. Kriminalr. 232, Altregensb. Gerichtaverf. 78, 185. MOnchen Kaninierb. v. 1465 und Hatsprotok' Anzeiger f. Kunde d. deut. Vorz. 1854 V. 1485 (Stadtarch.), München Reichsarch. Pfalz-Neubg. Nr. 1567. ÖWeist. V 678. Graflr RGesch. v. Gaster 312. Bamberg HalsGO. art. 141 (^^ Carolina IIC). Sp. 176. »)
Ann. Bertin.
a.
846 (oben
S. 33).
s.
Delictum.
v.
1
E. Büchner 11 \r. 39. — Olivccrona Om DödsstraH'etForum C'onchae XII 29. Fuero de /.orita 301. - Anh. 992a. Rom. Coli. V 3. 1. 3 C. Tb. IX 7 Ad 1. Jiil. de adult.
Relat. bist. sera. vern. cont. 1700 S. 93.
N.
—
4.
3)
Forum
Vgl. L. Mos. et
*)
V.
Amira
Tierstrafen
*)
S.
oben
178 (Tötungsverbrechen,
S.
brechen: Lob. R.
vachich Cod.
S. 7
Turolii 401.
II
u.
Tierprozesse
247 N. 4 (Cod.
authent. jur.
tav.
c.
ü.),
12.
Doppelehe).
Dazu noch
in
Worms
Stadtr. bei
Keutgen
M.
Normann
Rüg. Landr.
64, 66,
Bezug auf versch. Tötungsver-
Urkk.
S. 111,
(her.
Ofener R. bei Ko-
Frommhold)
v.
S.
127
[Warnkönig-]Stein Franz. RGesch. III 175, 517, Nedonchel 189, 262, 283, 303, 304, 305, 322, 345, Poullet Liege 499, Etabl. de S.Louis 35, 39, 250, Ledieu in Revue du Nord II 127, Forum Turoliae 376, Gottfried Arehontologia I 362, W. Andrews 193—196, Grimm Deut. Sagen 'Nr. 540, Märchen Nr. 96, Atlamfd (bei Sijmons) Nr. 82, 122).
(c.
Relat.
bist.
sem. autumn. cont. 1688
S. 87,
1727
S.
89,
I
Vf^lsunga saga II
1
Viollet IX
c.
38,
S. 474, 475, 478,
6,
1
Fornaldar sygur (Vald.
Asmundarson)
I
90, S.
Bugge
485 (alternierend mit Lebcndigbegraben), Folkvisor
Ktabl. de S. Louis
worüber K. Gesta Roman,
Folkeviser 81, ILindlingar
f.
—
20;
Du Gange s. v. Adulterium, L. Wisigot. 1112 Zeumer im N. Anh. deut. Gesch. XXIV 589
303,
III
Interpret.,
111
1.
wegen
Plliebruchs:
2 (aber nach L.
ff),
MuSoz
Rom.
ColleccioM
—
(her. v. Oeaterley) c. 102. (her. v. A. Keller) S. 162; 1099), Bestialität: Sagen Nr. 540; Lebe nsgefährl. Verleun) dg.: ebenda Nr. 479, 540: Dieb.stalil: Berlin. Stadtb. IX 48, 115 (Kirchend), Ktabl. de S. Louis I 3'i; und überhaupt: [Warn könig-lStei n ii. a. O. I
351
(a.
—
Grimm
—
—
Beugnot 11 189). Grundtvig Folkviser V 249—251.
518, Assiscs de la cour des bourgois «)
E.
S.
oben 8.10 und Sv. Folkdigtning Skane
Wigström
i
c.
189
31.
(ed.
253.
258,
260,
261.
282,
286. 287.
198 verschiedenen
bei
gennanisclien Völkern
gerade den Feuertod gegen Weiber vor andern
Strafarten bevorzugte. Alles
genommen
allem
in
war
ergibt
Sichtung
vergleichende
die
des
Überlieferten:
bestimmtes
Neidingswerk eng begrenzte Gruppe von einander verwandten Neidingswerken gemünzt. Der Grundsatz von der ,distinctio poenarum ex delicto" beherrschte also die Verteilung Bestätigt wird er nun aber, soweit unsere Kenntnis der Todesstrafen vollständig. ursprünglich oder
von
Vollzugsart
jede
auf ein
Todesstrafe
der
auf eine
den
Strafrechten
ältesten
Völker
anderer indoeuropäischer
am
weisen, weil dieses verhältnismäläig
durch
reicht,
den auch
Es genügt auf das altrömische System zu ver-
dort nachweisbaren parallelen Grundsatz.
deutlichsten erkennbar
Hängen auf nächtlichem
ist:
—
—
Ertränken auf parricidium, LebendigAbweiden oder Abschneiden fremder Feldfrüchte, Vestalin, Verbrennen Unzucht der auf Brandstiftung, Enthaupten auf begraben auf Felssturz auf Hochverrat und Falschzeugnis. Auch da ist freilich nicht Landesverrat, Wir wissen nicht, wann zum erstenmal das Hängen auch auf perduellio anAlles klar. gewandt wurde. Vom fruges excantare wissen wir zwar, dals es mit einem supplicium Bei der Durchführung des Grundsatzes im einbestraft wurde, nicht aber mit welchem.
—
—
—
Die Strafe
des Stranges
näher ans germanische heranzutreten.
auf schweren Diebstahl
und den schädlichen Zauberer, außerdem
war auch
B.
z.
„schweren Missetaten" stand').
auf andern
Feuertod
urverwandte Rechte noch
andere
scheinen
zelnen
während der
während
die Diebin,
sie
den Dieb hängen*), den
Sichere Schlüsse lassen sich freilich aus solchen, obendrein spät
Notzüchter enthaupten').
und spärlich überlieferten Vorkommnissen nicht ziehen, weil flüsse olfen
keltisch,
Slaven verbrennen den Brandstifter
die Möglichkeit
fremder Ein-
bleibt.
IX.
Sakraler Charakter der öffentlichen Todesstrafe. Daß .so
der Vollzug einer germanischen Todesstrafe ebenso wesentlich wie ein Hechtsakt
auch ein Kultakt war,
einzigen
Stamme, dem
ist
unmittelbar
friesischen, bezeugt.
der Lex Frisionum sagt:
nur
Der
,Qui fanum effregerit
in tit.
einem
einzigen
XI der
et
ibi
Falle
und
bei
einem
sog. Additio sapientum hinter
aliquid
de sacris tulerit,
ducitur
ad mare et in sabulo,
quod accessu maris operire solet, finduntur aures ejus et castratur imniolatur diis quoruni templa violavit." Selbst E. Mo gk (S. 622) gesteht zu: „Jetzt [d. li. nachdem der Meerdämon zur Gottheit aufgestiegen] galt jede Verletzung des Heiligtums als Frevel an der Gottheit, der nur durch Menschenopfer gesühnt werden konnte." Damit ist gesagt, daß der Frevel nur durch Todesstrafe gesühnt werden konnte, die
et
ein Oj)fer war. Flutgrenze
jiir.
aus
Im übrigen auch sonst
')
Oben
2j
Popovic Keeht
S.
Slav. merid. '')
*)
82 N.
1
9,
zu der Stelle anzumerken,
ist
als
friesischer Opferritus
bezeugt
daß das Ertränken von der daß ferner das Ent-
ist*),
4.
n.
29, 30).
Ordo jnd. terrae
(bei
Geiicbt
Krauß
in
Jirecek)
Jüngere Vita AVnlframni
c. 8.
Montenegro §103.
Slav.
Stututa
Volkforschgg. 54, 64.
84, 86.
Stat. CurzoLae II
Curzoliie S. aiicb
1
G,
oben
H S.
15
13,
83 N.
6.
(Mon. S.
bist,
84 N.
2.
132—134.
Die Stellender beiden vitae bei
v.
Rieb tbot'en Zur
Lex. Sax. 205
f.
199 mannen mannen
bei verschiedenen
auch
so
Völkern
und daß endlich wie das Entwas bei dem Zusammenhang
Opfer vorkommt*),
als
Ohrenschlitzen
das
zauberisch
wirkt^),
zwischen Zauber und Opfer hier Beachtung verdient.
So
anderwärts nachweislich
ist
stens das symbolische, ein Zauber^)
dem
seit
10. Jahrhundert das Ertränken selbst, wenig-
und hat
wie in Deutschland und Frankreich
bis
Verbreitung und weit darüber hinaus,
sich in dieser Eigenschaft die
in
in der
sowohl im Norden
neueste Zeit erhalten*).
In
antiken und slavischen Welt
ist
der gleichen
aber auch
es
Der alte Volksglaube denkt sich Meer, Seen und flieläende Gewässer zunächst selbst beseelt, dann von Dämonen (Wassermännern, Nixen) bevölkert*), die nicht bloß Tieropfer, sondern und mehr noch Menschenopfer heischen'') und durch Ertränken dargebracht bekommen^). Solche Opfer an Meer- und Flaßdümonen sind uns aus der eine Opferhandlung.
Rosen
H.
')
XX
Antiquar. Tidskrift
in
Nr. 2 S. 8
f.
,Iahn 31,
102
105
f.,
13t
f.,
225-228.
f.,
Müller Eumeniden 147 N. 17 (hostiae exsectae). S. auch A. Häusler in Zsebr. f. Volkskunde XIII 24 — 39 und wegen der Zauberkraft der Seximlien A.Kuhn Mark. Sagen 368 (We.stliil. Sagen il 140). — Über den tieferen Grund dieser Vorstellung s. Wundt V;]lkeri)sychoIogie II 2 S. 13 f., UV3, 185, Otfr.
f.
187, 405. ')
Folklore XI (1900) 850, 456
>)
J.
Grimm
Myth.* i9i
Pfingstlümmel
*)
Beitrag
236, II
I
Feilberg
Zsehr. d.
in
(I'fingstl,
III
Wuttke
f.
f.,
Grimm a.a.O. 495, Panzer 327-383, 337, 342 f.. 348, 350—353.
20
f.
Pfingstputz, Wasservogel u.dgl.): J. 1
Ver
Heut. Volksab.^rglaubc'* S§ 520, 605.
410.
Mannhard t Wald- u. Feldkulte 313 Weinhold in Abh. d. preuß. Akad. 1890 S.
Nr. 455, Sehauinsland
II
XII (1001) 07, 208.
f.,
mit
82—90,
358, 429, 430, 523, K.
Weatf. Sagen
f.
XXI
Volksk.
X
8,
4 (Breisgau), A.
(1900)
418
f.
John
Wuttke
Sitte
(Sohwcdenl, 419
.
.
Al)ergl.' §
Oi>,
A.
Kuhn
im deut. Westböhnien
.
Vgl.
(Tirol).
Du
auch
—
77.
Cang,>
V. Prisio 3, Sebillot Folklore II 170. Todaustragen: Frazer The golden boughlll 227, 232, 234-236,246, John a a. 0. 47. Slavische Parallelen bei Mannha rdt a. a. 0. I 313 f, 327. 403,11287. Außer den in der vor. Note angef. Belegen 8. J.Grimm a.a.O. 484 f., 403 — 413, III 165, 170, Wuttke a.a.O. §§54-56, K. Weinhold a.a.O. 1898 S. 17— 25, 49-53, E. H. Meyer Geini. .Myth. S 169, E. Mogk im Grundr. d. germ. Philol.» III 295—298, 302-306, R. M. Meyer Altgerm. KelGescli. 101-104, W. (iolther Handb. 145-152, 174-180, dazu: Grimm Deut. Sagen Nr. 51, üb. 67, 308, M üllenho ff Sagen Nr. 453, Schambach u. Müller Niedersiichs. Sagen Nr. 85. Pröhle Unterharz. Sagen Nr. 22, 23, Meiche Sagenb. d. KR. Sachsen Nr. 467, 468, 481—483, 496, 500—502, G. Grab er Sagen aus Kärnten Nr. 9—13, Fr. .Müller Siebenbiirg. Sagen Nr. 53, G. Landtnian in Finlunds Svenska 8.
—
'••)
tf., 663 tf., 665, 669 f., 0. Hack man eben.la I A 53, 88, 246. Allgemeine Literatur in vor. Note. S. ferner (irimm Deut. Sagen Nr. 54, 57, 60, und Schwartz Norddeut. Sagen 156, 172, 174, 175, 371, 426, Müllenhoff a.
Folkdiktning VII 564 '')
Kuhn Scbambach
u.
Müller
a. a.
0.
Nr. 84,
Meiche a. a. 0. Nr. Liebrecht Z. Volksk
.Sagen 162, 251,
Pröhle
a. a.
0.
Nr. 20,
21,
57,
61, a.
63—65, 0.
60,
Nr. 337.
Klarmann u. Spiegel Graber a. a. 0.
471, 475, 477, 480 (mit Note), 482, 485, 495, 505,
1 — 5, 14, 357 f. (Nr. 27), John a a. O. 91, 242, Fr. Müller a.a.O. Nr.54. Thiele Danmarks Folkesagn 11, 3, 17-19. Sv. Grundtvig Minder Nr. 119, 129, II 311, J.Grimm Myth.^ 42, Hylten-Cavallius Wärend I 261 f., Hackman a. a. 0. 143, 355, Diplomatarium Islandicum II 224, K.Maurer in Fr. Pfeiffers Germania X 492. Wichtig in Verbindung mit dem symbol. zauberischen Ertränken des Pfingstput/. (oben N. 4) Grimm a.a.O. Nr.54: am rting.stmürgen holt sich ib-r
Nr.
I
Eibnix ein Menschenopfer.
Opfergebrauche 65, 161,267, Weinhold a. a. 0. 30f, A.Kuhn .Mark. Sagen .S. 164,374. Sagen Nr. 133 (ob echtV), Z.sch. d Ver. f. Volksk. XI (lOOl) 203, Grundtvig a. a. 0. 11 Nr. 311. Löwenstimra Aberglaube 16, Sebillot Folklore II 170 f. Altgriechische Parallelen: llias XXi 130—132, Cassius Dio XLVIII 48, Diodor V 4, Gruppe Griech. Mythol. 843 N. 3, 1346, 1159 N. 4, 812 N. 4, ')
Jahn
Grimm
Schümann Rom.
Griech. Altert.*
.Staatsr.
III
123
tf.,
II
622.
Italische:
Rom. Staatsverwaltg.
Preller Köm. Mythol.^ III
166
ff,
Leist
1
139,
Grilko-ital.
I!
135-137,
RGesch. 276
f.,
Mommseu Sinnter im
200 und Schweden unmittelbar als gebräuchlich bezeugt. Apollinarius Sidonius (Epist. VIII 6): „mos est remeaturis decimum quemque captivorum per äquales et cruciarias poenas plus ob hoc tristi quod superstitioso ritu necare talibus se ligant votis, victimis solvunt et per hujussacrificia purgati modi religiosum putant". Bei dem schwedischen Heiligtum zu üpsala bestand nach schol. 134 zu Adam v. Bremen im 11. Jahrh. ein Quellkult: ,ibi etiam est fons, ubi sacrificia paganorum solent exerceri et homo vivus immergi:
vorchristlichen Zeit der Inselsachsen
Von jenen
berichtet
.
.
.
.
dum non
qui
.
.
.
.
.
invenitur, ratum erit
Wie
votum populi".
solche Kultbräuche
zäh
hafteten und wie alt sie
demnach gewesen sein müssen, zeigt das Menschenopfer, das nach i. J. 539 die schon halbchristianisierten Franken bei ihrem Poübergang darbrachten {Uoe.vov). indem sie gefangene Weiber und Kinder der Goten in den Fluß warfen. Die Vorstellung einer Übergabe an den Wasserdämon mußte sich überhaupt mit dem Ertränken verbinden, sobald der Gedanke an das Gewässer als Sitz des Dämons sich einstellte. Es wäre seltsam, wenn sie gerade bei einem so häufigen Vorgang wie dem strafweisen Ertränken ausgeblieben sein sollte. Wir werden im Gegenteil annehmen dürfen, daß von der Strafe des Ertränkens überall galt, was von der altfriesischen. Hierauf
Prokop (De
hello Got. II 25)
verschiedenes Tatsächliche, welches zwischen der Strafe
deutet aber auch
und dem Kult
der Wassergeister Beziehungen
nicht unbeachtet
wie S.
142 Nr.
Uichtstätte die Flutgrenze
als
So befinden sich auch bei ostnordischen Opfergewässern (heiligen Wassern)
9).
oftmals Rieht- und Dingstätten*).
bindung
so,
darf schon
daß eine altnorwegische Form des Strafvollzugs genau ebenso des Meeres fordert (S. 141 N. 5 und
bleiben,
die altfriesische
des Ertränkens
dieser Hinsicht
In
herstellt.
daß
Möglicherweise
freilich erklärt sich
wo
die Dingstätte dahin gelegt war,
Menschenmenge ansammelte.
Ver-
diese räumliche
sich ohnehin zu bestimmten Zeiten
Verbindung zeigt sich zu oft, daß diese Erklärung ausreichen würde. Man darf also doch wohl annehmen, daß heiligen Wasser der Rechtspflege zu dienen hatten. Die Volksüberlieferung benennt größere
eine
Aber
die
als
die sie
meist nach verschiedenen Göttern der nordischen Mythologie, wie Tyr, Freyr, Odin, Njontr.
war jemals W^asserbewohner. Wahrscheinlich haben sie, je mehr im späteren Heidentum ihr Dienst sich ausbreitete, die Wassergeister, denen ehedem das Keiner von diesen
auch das strafweise
Opfer,
Die Additio der Lex Frisionum nennt keine
galt, verdrängt.
Gottheit, sagt nur, das Opfer werde denjenigen dii dargebracht, an deren Heiligtümern ge-
Dabei werden wir uns beruhisren müssen, während wir bei anderen öffentlichen dem Empfänger des Opfers vielleicht eher zu klären vermögen.
frevelt sei.
Strafarten die Frage nach
Bei
wie
in
diesen
RelWissensdi. X,
f.
ed. H.
Usener
hiigel
V.
V.
Man nliardt
a. a.
0. 11 265
Galliscbe:
ff.
32 (angebl. Opfer an Teutates-MercuriusV).
La Cour
s.
Fra/.er Pausanias'
in Festskrift
til
descr.
V
Scholia
Russische:
143
in
bei
der
einer Dingstätte).
Tingskovshede A.
Flentzberg
II 419-421 und K. Weinliold Gewässern bieten.
RA.*
civile
a.a.O. 25 (mit
f.
Joh. Steenstrup 1915 S. 30
f.
und
insbes. 6 (Njords so
beim
Diusr-
Hundborg). 10 (Gudskilde bei der Dingstätte v. Helium), Tyrstrup\ 24 (Tissn bei der Dingstätte Luve), 25 (Odensjö
v.
in
Fataburen 1909
S.
71 (Svinhagskälla
Ding.stätte Staffnäs', 73 iFröjdeborgs Kalla bei der Richtstätte Brunnsbergs hage).
Iiei
Liuani bellum
Löwenstimm
Hillerslev, Freskilde bei der Dingstätte v.
21 (Odenskilde bei
1
Überhaupt aber
102). ')
zwar solche unmittelbare Zeugnisse für den sakralen Charakter
der altfriesischen Rechtsaufzeichnung eines bei der Strafe des Ertränkens vorliegt.
Arcli.
101,
fehlen
in
den Abb.
d.
Berl.
Akad. 1898
S.
bei
der Rieht-
Vgl. was
J.
und
Grimm
47 über deutsche Dingstätten
201 Mittelbare Beweisgründe jedoch
Man
Menge.
die für sich
arten,
und wichtigsten
gibt es bei den meisten
genügender
in
hat bisher allzu wenig beachtet diejenigen Eigenheiten der einzelnen Strafin
odier
allein
Verbindung mit andern
sich
nicht unter rationa-
Gesichtspunkten noch auch unter dem Gesichtspunkt der analogischen Talion erklären lassen. Es handelt sich da um gewisse uralte Äußerlichkeiten gerade bei denjenigen Todesstrafen, die am weitesten verbreitet waren listisch-juristischen
und
Warum mußte Doch nicht wegen der Ausdauer des Holzes, Und warum mußte der Strang aus Eichenzweigen, und
die wir mit Sicherheit in die vorchristliche Zeit hinaufsetzen können.
Hängebaum
der
denn der Ast
eine Eiche sein (S. 89)?
sollte dürr sein.
zwar nach links gedreht (S. 95), warum das Galgenholz „licht" gemacht, d. b. entrindet Warum bevorzugt man als seinen Standort das Ufer von Gewässern, (S. 93) werden? Was hat das Mithängen bei den Friesen den Strand außerhalb des Deiches (S. 103;? von Hunden
Man könnte vielleicht eine symbolische wollen. Aber warum kommt dann diese Bei-
105) mit der Strafe zu schaffen?
(S.
Beschimpfung des Neidings darin erblicken
gabe bloß beim Hängen, nicht auch bei andern Neidingsstrafen vor?
Alle diese Fragen
wenn wir uns darati erinnern, daß das Hängen von Menschen und von Tieren überhaupt ein Opferritus war'). Dies ist durch viele Quellen auslösen sich
am
drücklich
bezeugt*).
einfachsten,
bezeugt
Insbesondere
ist
dabei
der Gebrauch
des Reiserstranges*),
Hängen am Baum*), das Mithängen von Hunden'). Wenn die siegreichen Deutschen nach der Varusschlacht gefangene Römer an Galgen (patibula) hängten, während sie andere
das
an ,barbarae arae mactaverant' die
')
Daß damit auch
die
Antiquar. Anmerkgg. (1792) 76 in
so darf
'),
einem Kultakt dienten').
patibula
Prager deut. Studien Vlll
Procopius
man wohl nach obigem annehmen, daß auch war das Hängen auch dem
Als Opferritus
Strafe des Stranges in Zusammenhang f. .Weihen' ursprünglich vielleicht
—
stehe, =-
ahnte schon
grie-
Üieyer Herneker
C.
.1.
hängen. Darüber E.
4.
(Opferung von Kriegsgefangenen durch Hängen bei den .Thuliten' Norwegern; dazu s. S. Hugge Studien 343 f.). V. Wulframni 1 (7. .lahrh.) 6 (contigit pueruui ex ipsa Fresionum natione ortum dii» immolandum duci ad laqueuni ... Appenditur deinde puer in patibulum). 11 (c. 800) 8 (Mcs duci inerat, ut corpora hominum daninatorum in suorura soleniniis deorum diversis litaret modia alios patibulis appendens, aliis laqueis acerbissime vitam extorquens). S. ferner unter N. 3—6, sowie F. Liebrecht Zur Volkskunde 8 f., S. Bugge Studien 839, 342 f., 344. K. Maurer Vorlesungen V 40, U. Jahn Deut. Opfergebr&uche 66 f., 186, 188, 235, 237, W. Mannhardt Wald- und Feldkulte 205, 206, F. W. E. Higgins in Folklore Vll (1896) 298 f.. Ad. Kuhn Westf. Sagen, Gebr. II Nr. 383, 503, 511, 513, .Mark. Sagen 323 f. (.Knochengalgen*), A.John Sitte, Brauch u. Volksglaube i. deut. Westböhmen 80, Th. Vernaleken Mythen u. Gebr. 304 (hier Hahnenopfer am Galgen in Form einer Hinrichtung), Frazer The golden bough 111 281 (Siebenbürgen, Hängen nach urteil!). *)
Bell. got. 11 16.
=
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
I
') *)
Saxo Gramm, (ed. Holder) S. 184. Gautreks saga Ihn Dustah (um 912) bei W. Thomsen Urspr.
Skandinaven Ver.
f.
in
Adam
Rußland).
Volkskunde XII
Gautreks
7.
des a.
russ.
a. a.
0.
Staates 27
(Hängeopfer bei den
Mannhardt
a.a.O.
Zschr.
d.
6.
^j
Adam
')
Tacitus Ann.
Brem.
Brem. IV 27.
c.
a.
a. 1
0.
61.
Thietmar Vgl.
Chron.
I
17
(Hundeopfer neben Menschenopfern zu Ledra).
auch das Verfahren der Kimbern
nach der Schlacht
bei
Arausio
und dazu die nächste Note. ') E. Mogk Menschenopfer 608 hält auch das Aufhängen der röm. Gefangenen durch die Kimbern nach der Schlacht bei Arausio (a. 105 v. Chr.), wovon Orosius Hist. V 16 berichtet, für ein Opfer;
—
Abb.
d. philos.-philol. u. d. hist. Kl.
XXXI,
-i.
Abb.
26
202 chischen, römischen und keltischen Sakralrecht bekannt.
Ist es in
dieser Eigenschaft
bei
den Griechen nur mittelbar nachgewiesen*), so unmittelbar bei den Römern nach Plinius
XVIII 3,12: „Frugem aratro quaesitam pavisse ac secuisse puberi XII tabulis suspensumque Cereri necari jubebant"^), und bei den Galliern nach den Lucanscholien (ed. üsener I 32): dem Hesus „homo in arbore suspenditur usque donec per cruorem membra digesserit. Um so weniger sind die symbolischen Nachbildungen ehemaliger mittels Hängen vollzogener Menschenopfer bei den Römern und Nat.
bist.
.
.
.
erat
capital
Latinern wegzuleugnen^), sintemal
Baum kommt
„in sacris simulata pro veris accipiuntur"
!
Auch
der
Zubehör vor. War nun außerhalb des Strafrechts das Hängen eine Kulthandlung, dann wäre nicht zu verstehen, warum es als Strafvollzug keine gewesen sein sollte, insbesondere wenn es gerade als Strafvollzug Merkmale an sich trägt, die sich nur als Bestandteile eines Kultrituals erklären lassen.
bei diesen italischen Riten wieder als wesentliches
Dann aber
dürften doch auch noch andere, die für sich allein einer ratiowohl zugänglich wären, wie die Nacktheit des Verurteilten, sein 100), die erhöhte Lage der Richtstätte (S. 102) in dieselbe Reihe ge-
nalistischen Erklärung
Hängenbleiben hören.
Alles
(S.
dies
klärt
sich vollständig
das Opfer dargebracht wurde.
deutschen
Er
Wodan
(Hanno), die
auf,
wenn wir überlegen, welcher Gottheit
Es war der Windgott und Totenführer*), den die NiederSkandinaven Ottin (in der Skaldensprache Victrer) nannten*).
der im Sturmwind durch die
Baumkronen
jagt^) und darum dort seine Sturm entsteht"'). „Windig" heißt der Ast, woran Odin hing, als er nach Hävamgl 138 sich selbst geopfert war, wie auch der Galgen des Verbrechers „windkalt" ist und dieser „für den Wind" gehängt wird
der Gott,
ist
Opfer sucht, weswegen
(S.
Und darum
100).
„bei gehenkten Verbrechern
wählte
man
als
Richtstätte
mit Vorliebe Bodenerhebungen,
oft
sehr beträchtliche Höhen*), oder den Meeresstrand oder wenigstens das freie Feld (S. 102). In Gestalt von
Raben sendet
Oitin
nach dem jüngeren nordischen Mythus seine Gedanken
Helm Altgerra. RelGesch. 293 das Aufhängen römischer Gefangener durch die Sugambrer und ihre Verbündeten bei Cassius Dio lilV 20. 1) Nilsson Griech. Feste 234—237. Übrigens gilt dasselbe auch von dem thrakisch-phrygischen Hängeritus, Brückner bei Dörpfeld Troia und Ilion (1903) 563 i. 2) Dazu s. M. Voigt Die XII Tafeln 1 487, II 790, Sarater im Arch. f. Relig. Wissensch. X 37.5, ebenso K.
I
—
H. F.
Hitzig in Zum alt. Strafr. ^) Vergilius Georg. II 388
italische Rechtsgesch.
Gervas.
s.
272—276.
Strachan-Da vidson I 2. Macrobius 7, 35 (effigies Maniae suspensae). B. W. Leist GräkoPreller Rom. Myth.^ II 69. Samter a. a. 0. 374, 378. Liebrecht 47,
f.
1
Tilbury 86.
Negelein in Zschr. d. Ver. f. Volksk. XII (1902) 24. Andere Opfer an den Wind in deutschem Volksbrauch bei U. Jahn a. a. 0. 57—60, E. Mogk im Grundriß d. germ. Philol. 111^ 334, 386. 5) E. H. Meyer Germ. Mythol. §§316—320, 339, 335, E. Mogk a. a. 0. 332 R. M. Meyer Altgerm. RelGesch. 228, 248—250. K. Helm Altgerm RelGesch. I §§.132 f., 210. W. F. Schwartz Der heut. Volksglaube 8 ff. H. Brunner RGesch. V 246. v. Schwerin bei Hoops Reallex. II 447 und Deut. RGesch. 2 157. ") Mogk a. a. 0. 334. Vgl. auch die Sagen von Teufelseichen bei Wagler in Berl. Studien XIII (1891) 61 f., 65, Lütolf Sagen a. d. 5 Orten 151. ') Döpler Schauplatz II 251. Siebenkees Materialien IV 551 f. Wuttke Deut. Volksabergl.-* Mogk a.a.O. 337. So auch bei Selbstmord durch Erhängen Birlinger Volkstümliches aus S. 474 f. «)
V.
flf.
Schwaben I Nr. 306. ^) To heagum beorgum wird dem 0^lon E. Mogk im Reallex d. germ. Altertsk. I 255
geopfert, (§ 6).
Kemble
Die Sachsen in Engl.
I
279.
S.
ferner
203 aus,
d.
ursprünglich
li.
er
fliegt
der des Gestaltenwechsels Gewohnte,
selbst,
und so läßt er sich auch
durch die Luft,
gestalt
in
Raben-
in
Rabengestalt auf dem Hängebauni
weswegen
ihm nackt hingehängt wird. Darum konnte es als Annahme des Opfers durch Ottin gelten, wenn sich Raben bei demDa der Gehängte „dem Odin gegeben" wird^), heißt dieser bei den selben einfanden'). nordischen Dichtern der Gott der Gehängten (Hangagod, Hangatyr) oder Herr der GeOpfer zu verspeisen
nieder, sein
hängten
(vgl. S. 100)'),
oder des
(Hangadröttin)
es
Nach einem mitteldeutschen
Galgens (Galgavaldr)*).
Wide tragen, zu Wotans Heer und sind seine Mannen'). Bedeutet das Hängen ein Opfer an Wodan, so wird nun auch das Mithängen von Hunden beim Strafvollzug verständlich. Der Hund ist ein Lieblingstier des Windgott es ^), wird ihm daher als Opfer dargebracht, neben dem Menschen als Zugabe, wie denn überhaupt das alte Recht Zugaben zu fordern pflegt, wo der Wert der Hauptgabe Nachtsegen des
gehören
14. Jahrb.
alle,
die
Empfanger zweifelhaft scheinen kann'). So hingen im heiligen Hain zu Upsala neben den geopferten Menschen Hunde und Rosse und wurden zu Ledra neben Menschen Hunde, Rosse und Hähne geopfert*). Ritus eines Opfers nicht oder doch nicht aus-
für den
wäre im heidnischen Schweden das Hängen nach der Historia Nor-
schließlich an Oitin (bei J.
Storm Mon.
Munch
merkte an,
wegiae
bist. Norw. 98) gewesen: »Cujus [des Schwedenkönigs Wisbur] Domald Sweones suspendentes pro fertilitate frugum deae Cereri hostiam obtulerunt." Aber die Hist. Norw. stammt frühestens aus dem letzten Viertel des 12. Jahrb., und schon
fiiium
P.
A.
darum
habe
der Verfasser
seinem Streben nach
in
ta te dargebracht worden.
angeführte
Fliniusstelle.
nur
,Latinität"
„Ceres" als Empfängerin des Opfers genannt, weil er wußte, es sei pro
die
fertili-
Nicht ganz unmöglich wäre auch eine Reminiszenz an die oben Der ganze Bericht beruht auf Sage*), und es ist sehr wohl
möglich, daß der Verfasser den Kult eines weiblich gedachten Fruchtbarkeitsdämons kannte
und
sich von
andere
einige
zu seiner Auslegung des Hängeritus
hier aus
Äußerlichkeiten des Strafvollzugs
Verhüllen der Augen des Verurteilten die schon
»)
H. d.
Grimm
J.
(RA.*
veranlaßt
bleiben jetzt
zu
—
glaubte.
erklären,
Noch
zunächst das
Die italische Analogie (caput obnubito!).
(S. 99).
260) herangezogen hat, nötigt nicht gerade zu dem Schluß,
II
Meyer u. a. Ü. 235. Über den Haben al.s Windvogel E. H. Meyer a Über den .Teufel' (= Wodan) als Raben .1. Grimm Myth.* 833. Heimskringia (her. v. Unger) 145 Z. 31 — 33. J. Grimm a. a. 0. 111 24 f.
R. M.
a.
0. S 1B2,
Mogk
0. 336. -)
Ilävam^l (Symon.s) Str. 138.
')
Bugge
Gautreks
K Maurer
a. a.
s.
0. (vgl. Hälfs saga
1).
und Kekehrg. des norw. Stammes II 197 N. der Galgeneiche fordert der »Teufel* Menschenopfer, A. Kuhn Westfal. Sagen Nr. 351. *)
»)
Zschr.
«)
E. H.
')
J.
f.
a. a.
O. 342.
deut. Altert.
Meyer
Grimm
a. a.
RA.*
I
XLI
a. a.
0.
32.
Bei
335.
0. S. 232, 240, 246, 107
309 (Nr.
Vgl.
13).
Mogk
f.
a.
a.
().
Wuttke
336.
a. a.
0. § 268.
beim Entrichten des westnordischen Wer-
das baugjiak
1880 Nr. 16 S. 6—8 und und Obl. R. II 99. Ein Hund allein an den Galgen gehängt, Hackman in Finlands Folkdiktning I A 238. Hunde zu hängen war auch slavischer Brauch, Epistola aus der Bekehrungszeit Pommerns im N. Arch. f ä. deut. Geschk. VI geides,
worüber
Ordbog
s.
V.,
,).
Fritzner
Amira
in
in
Christiania Vidensk.
der Zschr. Germania NF.
XX
Selsk. 147,
B'orhandlinger
—
148, 160
(1881) 525. ')
A
dam Bram
Galgens mit Knochen ^)
nicht
um
Nach dem
IV 27 nebst
schol. 137.
in der Volkssitte,
parallelen
Thietmer
Bericht in Ynglinga
Opfer durch Strang, sondern
Chron.
Kuhn und Schwarz
um
s.
I
17.
Vgl. auch das Behängen eine.s
Nordd. Sagen 379.
18 (Heimskr. S. 15)
handelte
es
nich
ein blutiges Opfer.
26*
überhaupt
204 daß hier
ein sakraler Bestandteil der
Handlung
Wahrscheinlich
vorliege.
des Opfers ungefährlich gemacht werden*), ein Zweck, den
sollte
der Blick
man im Norden beim
Steinigen
Das Kahlscheren könnte kathartisch zu verstehen sein*), ebensogut aber auch als Vorbereitung des Teerens und Federns, das in den Quellen deutlicher als beim Hängen beim Gassenlauf (Steinigen) hervortritt, auf die gleiche Weise zu erreichen suchte (oben S. 156).
aber vielleicht schon
Auge zum
in
zum Hängen gehörte und den Missetäter fürs im Zusammenhang mit dem Opfercharakter des Steinigens
uralter Zeit auch
Opfertier machte, wie
gezeigt werden wird.
Nicht minder sicher
Ohne
als
Hängen
das
ist
auch das
Rädern
Bestandteil einer Kult-
daß der Gebrauch eines Rades zum Zerstoßen menschlicher Glieder und das Aufrichten des Rades mit dem so Gemarterten nicht unter handlung.
einzusehen
weiters
ist,
werden kann. Man hat versucht, das Rädern als ein Rudiment einer anderen Strafe aufzufassen, die in einem Überfahren mit Wagenrädern bestanden haben solP). Allein von einer solchen Strafe ist in dem ganzen Kreis der hier zu vergleichenden Rechte schlechterdings nichts bekannt. Auch würde von hier aus, wenn
juristischen Gesichtspunkten erklärt
schon das Radbrechen, so doch nicht das Aufrichten des Rades verständlich.
Ebenso grundlos ist die Hypothese*), die dem Rädern einen Talionszweck unterschiebt und davon ausgeht, die Strafe sei auf Angriffen gegen , Fahrende" gestanden. Denn nichts ist sicherer,
daß sie grundsiltzlich nur dem Mörder galt. Schon ein Blick auf den äußeren Hergang beim Rädern in seiner ältesten Gestalt zeigt, daß es sich um einen sakralen Ritus handeln muß. Seine Aufklärung aber ergibt sich aus folgendem. Das Rad ist wie bei Germanen seit manchen andern Völkern, so auch bei den früher vorgeschichtlicher Zeit ein Bild der Sonne, die man sich selbst als feuriges Rad vorstellte') und göttlich verals
Die Petroglyphen
ehrte^).
')
aber auch
V'gl.
Vidensk. Selsk.) 482
307. 158.
2)
Vgl
3)
J.
f.
Eitrem
Grimm
Opferritiis
stellen
sie
nicht nur als ein-
und Voiopfer der Griechen und Römer
(Kristiania 1914
Keine Aufklärung gibt die HauptverhüUung des Opferers.
a. a.
RA.*
Eitvem
S.
—
der skandinavischen Bronzezeit
11
0. 367. 266, 273.
Liebrecht Zur Volksk. 299. Wilda Strafr. 503 und Geib
F.
M. v.
Heyne im
Schwerin
I.ehrb.
191
Wörterb. bei
s.
Hoops
begnügen
sich
v.
Rad Nr.
Reallex.
damit
J.
5.
Noordewier
Regtsoudh.
Rädern und Deut, RGesch.* Grimm zu zitieren, ohne sich v.
s.
ihm ausdrücklich anzuschließen.
Grimm RA.* II 266. Myth.* 509, 586. A. Kuhn Herabkunft des Feuers 48—52, 102. F. L. Schwartz Die poet. Naturanschauungen I 8. Wolf in Zechr. f. Myth. I 287. A. Wuttke Deut. Volksabergl.' §§ 11, 79. Aarboger for nord. Oldkyndighed 1875 S. 430 f. S. Müller Nord. Altcrtumsk. I (1897) 170. *)
Falck
5)
J.
bei J.
Grimm.
Montelius
in Nordisk Tidskrift 1901 S. 1 ff., Kulturgesch. Schwedens (1905) 55, 136, im Mannus 3—69, 169-186, in Fornvännen 1909 S. 119, Svenska Fornminnes Föreningens Tidskr. IX 68-76, E.-Hammarstedt in Meddelanden X 194, 198, 201 und im Prometheus XVI (1904) 241 ff, 259 ff., 277 fran Nordiska Museet 1903 S. 235 f. A. Hansen in Sv. Forminnes Foren. Aarsberetning 1908 S. 44 f. E. Ekhoff in Sv. Fornminnes Foren. Tidskr. XIII 102 — 126. Kn. Kjellmark und 0. Lindström in Fornvännen 1909 S. 193. Bing im Mannus VI 150, 154, VII 63, 64. H. Schetelig ebenda III 61.
0.
1
(1909)
ft'.
K.
Helm
Altgerman. Religionsgesch.
66, 159 N.
1,
206.
E.
Mogk
bei
I
(1913)
Hoops
§§ 90, 91.
Reallex.
I
Schröder
L. v.
201 und im Grundriß
ff.
1905
II
17, 37,
germ. Philol. HI 303.
Grimm Myth.* 587. Much in Gott. Gel. Anz. 1909 S. 96 R. M. Meyer Altgerm. Helm a. a. 0. und §§92-94, 128. B. Reber im Schweiz. Arch. Volksk. XXI (1917) L. Wilser Das Hakenkreuz (1917). Hammarstedt a. a. 0. 273. S. Müller in Danske Studier S. 115 und in Aarbager nord. Oldkynd. 1907 S. 106 Lindroth in Antiquar. Tidskr. XX «)
J.
f.
RelGesch. 105.
84
Arische Religion
d.
f.
f.
f.
f.
205 Faches (meist vierspeichiges)
Rad
dar, sondern öfter
—
Pfählen oder Stangen getragenes Rad*),
auch
von einem oder mehreren
als ein
Ein aus Weizenmehl
yielleicht ein Kultbild.
gebackener Radkranz, auf einem Pfosten liegend, symbolisiert beim indischen VajapeyaOpfer die Sonne, während auf einem zweiten Pfosten ein Wagenrad aus Udumbara-Holz von links nach rechts gedreht wird'). Zu diesen indischen Riten gibt es nun in der germanischen Welt unzweifelhafte Seitenstücke, die ebenfalls dem Sonnenkult dienten: einmal das Aufrichten eines Rades auf einem Pfosten, das nachher entzündet wird bei der Sonnder „Sonnenbeschwörung" (sunnegiht*)),
wendfeier'),
eine Achse'), die wir uns ursprünglich
wohl auch
Wird
beim Gewinnen des Notfeuers.
haben'),
oder
fortgeschleudert
nachdem
das Rad,
geschieht dies,
so
fortgerollt,
sodann das Drehen eines Rades
als einen aufrechten
es
um
Pfosten zu denken in
Brand
wie längst nachgewiesen,
gesetzt.
zu zaube-
was durchaus dem Opfercharakter der ganzen Feier entspricht. So Der Opferfeier aber fehlt weder das Opferdient denn auch sonst das Rad dem Zauber*). tier') noch das Gebildbrot, das in dem gebackenen Radkranz des indischen VajapeyaZwecken'),
rischen
A. Bufjge Nordes Historie 1 S. 146. K. ,1. Binff in Oldtiden III (1913) 77 Nr. 4 S. 53, 68 f. und im Mannas VI 150 ff., VII 63, 67 f. E. Mogk a. a. 0. — Über Sonnenkult und Sonnenrad in der Urzeit 306—357 und Manuel d'archeol. II 1 S. 419, 431-437, Dechelette in Revue archeol. XIV (1909) 453—461, 498, 0. Schrader Reallex. 672, M. Hoernes Urgesch. der bild. Kunst- 496 -502, L. v. Schröder a. a. 0. II 3—96. I
ti'.
I
Holmberg
')
10, 43,
9,
Weber
*)
Hälleristningar Nr. 51, 86, 111, 123. 124.
165
S.
335
Tatr. 4.
I
802, 804, 805.
S. 788, 795,
11
(Jldenberg Die
2 S. 142.
III
Rel. des
Veda«
Hillebrand im Grundriß L. v. Schröder a. a. 0.
85, 470.
186, 286.
f.,
Panzer
F.
3)
Akad. *8'J2
in Sitzffsber. d. Herl.
der indoarischen Philol. II
Balt/.cr HiUIeristnin.
A.
Graber Sagen
M 2)
3)
§439,
Myth.* 994 (Kinder zur Abwehr der Pest
Fall).
I
384
f.,
Oldenberg
der dänische helhest bei
f.
XV (1905) 216 (südslav. Sagen), Veda* 361 (Bauopfer von Köpfen).
Volksk.
Rel. des
Thiele
a. a.
0. II 293
—
Ge-
Zu den
Westermarck
—
Eine Abart
f.
') Ihn Dustah bei Thomsen Urspr. des russ. Staates 28. Flateyjar bök I 88. Saxo Gramm, Holder) S. 162. Grimm Märchen Nr. 16. Vgl. die ethnol. Parallelen bei F. Liebrecht a. a. 0. 380 f. *)
Heimskringia
(ed.
Unger) 53 oben (=
Löwenstimm Aberglaube 25, auch ') Klusemann a.a.O. 9, 12. ^)
Suchier De
Abhandigg. 227, Rel.
victimis u.
hum.
12,
ap.
Kult.^ 60, 421.
13,
14
Flateyjar b.
I
571
f.).
Vgl. den russischen Brauch bei
f.
Graecos
I
12.
Preller Rom. Myth.'
II 81.
Wissowa
Ges.
215 Form nach sich ziehen konnte unkeuschen Vestalis mag die besondere Form
devotio insofern, als sie ein Opfer in derselben
Beim Lebendigbegraben der
das Vermauern, etruskisch gewesen sein
(s.
oben
S.
168 N.
6); jedenfalls
war
(Liv. VIII 10)^).
des Verfahrens, es ein Kultakt,
Germanen gerade nur da, wo das Lebendigbegraben als Strafart diente, anders gewesen sein, während in allen andern Fällen auch Man berücksichtige doch, bei ihnen die heilige Handlung gar nicht zu verkennen ist? daß auch das außerstrafrechtliche Lebendigbegraben sowohl bei Germanen wie bei ItaSoll es wie bei den
obendrein ein strafweiser.
meistens Sühnopfer
likern
war.
Überdies
deutet
die
S.
154 angeführte Vorschrift
des
wonach das Pfählen auf der Wegscheide geschehen mußte, darauf, daß diese Strafe und folglich die ihr zu Grunde liegende vollere HinrichHier kommt außerdem, was tungsform, das Lebendigbegraben, als Kulthandlung galt. S. 155 über die apotropäische Kraft der Wegscheide bemerkt wurde, in Betracht, daß der Kreuzweg Sitz der Geister, insbesondere der Todesgöttin ist. Seit Urzeiten dient er dem Am Galgen auf Zauber, und für das Beschwören von Geistern ist er der richtige Ort^). dem Kreuzweg holt sich nach einer bayerischen Sage der „Teufel" sein Opfer; an Kreuzwegen opferten die Angelsachsen dem Wodan'). Unmittelbar äußert sich der Opfergedanke, wenn ein Mörder über dem Ermordeten lebendig begraben wird (S. 152). Findet der Deichzerstörer lebendig sein Grab in der Deichlücke (S. 152), so wird er dem Genius Altprager Rechtsbuches von
1269,
der Ausgräber
eines Marksteins oder Baumes, der in der Grube und wie beim Bauopfer der Opfergegenstand dem Ortsdämon'). Man sieht, wie beim Lebendigbegraben anders als beim Hängen oder Rädern das Opfer gemeiniglich einem beson^deren Empfanger zugedacht ist, einer Seele, einem Dämon, einem Gott, der am Ort selbst seinen Wohnsitz hat, wie das ja auch beim Enthaupten vorkommt. Ob man so, und namentlich bei Strafen, auch einer in weiterem Bereich herrschenden Gottheit opferte, einer chthonischen etwa wie z. B. bei der römischen Dafür sprechen würde, daß nach devotio der Tellus und den Dil Manes, bleibt ungewiß.
wie
hingegeben*),
loci
verschüttet
wird
153, 213)
(S.
deutschem Volksglauben a. a.
am Kreuzweg
Menschen
die Todesgöttin
als
Opfer nimmt
(Wuttke
0. § 26).
') Über die devotio handeln in neuerer Zeit Deubner im Arch. f. RelWissensch. VIII (1914) 66-81, Preller Rom. Myth.' 11 79-81, Wiasowa Rel. u. Kult.^ 384, Huvelin in Ann. internat. d'hist. 1901 S. 24f., Schwenn 154—164.
Beih.
»)
Wuttke
a. a.
0. §§26, 384, 373.
714, 729; 749, 755, Corrector Burcbardi
c.
S.
ferner
54, 57,
ebenda §§77
Regino De
Nordd. Sagen 69, 99, 377, 378, Strackerjan Abergl.
II S. 8,
F. Liebrecht Zur Volksk. 319 (Nr. 52), K. Frischbier Zauberspruch 51, 53, G. Landtman
G6, 71, 73, 179,
a.
E.,
108,
V
123,
268,
373, 484, 634,
Kubn
u. Schwartz Panzer Beitr. 11 70, 71, Jobn a.a.O. 8, Gander Niederlaus. Volkssagen Nr. 12,
syn. causis II
c.
44,
in Finlands Folkdiktning VII 742, 689, SkSne 121, Westermarck Urspr. d Moralbegr. II 215 mit Note 76 (S. 612) und vgl. E. Rohde Psyche 11 79, 81 (N. 1), 83, Eitrem Opferritus 120, 287, 288. Oldenberg Rel. des Veda' 220, 269 f., 441, 494, 495, endlich auch das per trivia luminaria facere (6. Jahrb.), s. Grimm Myth.« III 402. 39,
E.
I
253,
Wigström
Folkdiktn ...
3)
Panzer
*)
Vgl. auch
499 N. ')
1
a. a.
Kemble
0. II 72.
Die Sachsen
Bauopfer beim Deichbau
das
sowie oben
i
i.
numen
des Bauwerks macht,
a. a.
0. 8
und His
Strafr. d. deut.
MA.
S. 214.
Besonders deutlich bei den Schweden in Finland,
opfer sich an ein
E. I 279.
Klusemann
so
richtet, z.
B.
Oldenberg
auch Müllenhoff Sagen Nr. 331.
Landtman
a. a.
0. 404.
Daß auch
da.s
Bau-
verkennt die Theorie, welche den Opfergegenstand zum Schutzgeist a. a.
0. 301,
C.
W. Sydow
in
Fataburen 1907
S. 77.
Vgl.
216 Das Versenken im Sumpf erwähnt Tacitus unmittelbar neben dem Hängen, also neben Schon darum läßt sich vermuten, daß auch das Versenken ein Kultakt war. Dies wird von verschiedenen Seiten her bestätigt. Die isländische Tradition um 1300 weiß von einem „Opfersumpf" (blöt-kelda, -fen) bei einer Kultstätte (hof) auf Kjalarnes zu erzählen, in den man die dort zum Opfer bestimmten Menschen geworfen habe^). Der einschlägige Bericht erwähnt gleich nach dieser Angabe die Einsetzung des Frühlingsthings auf Kjalarnes. Es ist also sehr wohl möglich, daß der Erzähler einer Strafart, deren sakraler Charakter feststeht.
Menschenopfern Vollstreckungen von Strafen dachte,
sich unter jenen
Auch
Thing erkannt worden waren.
die auf
dem
Kjalarnes-
Sagen über gewisse Sümpfe oder Teiche
in deutschen
scheint sich die Erinnerung daran erhalten zu haben, daß in heidnischer Zeit dort Misse-
wenn es z. B. heißt, der Teufel habe ihre Seele in den wenn beschrieben wird, wie wunderbare Kräfte die rituelle Bestattung erhängten Hexe in einem Weiher erzwangen'). Die charakteristische Entkleidung
täter zur Strafe geopfert wurden,
Sumpf einer
geholt^), oder
der Moorleiche (oben
S.
149) spricht ebenfalls dafür, daß die so Hingerichteten geopfert
Archäologisch sind morastige Örtlichkeiten als Opferstätten
waren.
Dänemark nach-
in
gewiesen, obzwar aller Wahrscheinlichkeit nach leblose Opfergegenstände dort nicht sowohl versenkt,
als
Moor oder Weiher
oder
fordernden, in
Im Volksglauben
auf der Oberfläche niedergelegt waren*).
eine
Sumpf
Wohnsitz eines Dämons, insbesondere eines Menschenopfer
als
frühesten Zeiten
seit
ein
ist
moderner Zeit nicht ganz unerhört
Liegt bei einem solchen heiligen
—
verbreitete Vorstellung'), die andere,
Moor
doch sogar
seltener,
daß der Sumpfgeist Missetäter verfolgt*).
eine Dingstätte '),
werden wir
so
die
Beziehungen
zwischen beiden wohl ebenso beurteilen dürfen wie die zwischen heiligen Quellen und den ') Kjalnesinga saga c. 2. Dazu K. Maurer Bekehrg. d. norw. Stammes II 196 und Vorlesgg. V 39, sodann wegen der Glaubwürdigkeit des Berichts Jon Sigurdsson in Islendinga Sögur II (1847) S. XLVI. 3) Vernaleken Mythen u. Bräuche S. 153 f. ^) Rochholz Schweizersagen Nr. 395.
A.
*)
174—181.
Feddersen K.
Helm
in Aarb.
a. a.
0.
f.
nord. Oldkynd. 1881 S. 369
f.,
376
f.
Müller Nord.
S.
Altert«k. II
215—220.
Typus: Grendel J. Grimm Myth.* 410, 849, E. Mogk im Grundr. d. germ. Fhilol.' III 301 f., Germ. Myth. 160, R.M.Meyer Altgerm. RelGesch. 104 (wozu Fr. Müller Siebenb. Sagen
5)
E.H.Meyer
Andere Beispiele:
Nr. 13 ein Griindelmooi in Siebenbürgen). 203,
305—307, A.
Kuhn
Mark. Sagen Nr.
Grimm
Deut. Sagen Nr. 49, 52, 58, 59, 133;
82, 113, 155, 207, 230, Westfäl.
Sagen
I Nr. 37, 38, 335b, 348,
Weichelt Hannov. Geschichten Nr. 170, 185, 205, Schambach u. Müller Niedersächs. Sagen Nr. 71, 73(2), 75, 76, 82. PO, Müllenhoff Sagen Nr. 132, 241, Strackerjan Aberglaube Nr. 179p, Pröhle Unterharz Sagen Nr. 240, 253, Meiche Sagenb. Nr. 493, 498, Panzer Beitrag I 131, Graber Sagen aus Kärnten Nr. 15, 16, Sv. Grundtvig Minder II Nr. 339, Landtman in Fin354, 356, 381, 382, 412,
lands.
H.
Folkdiktning VII 705
SV.
Mark. Sagen Nr.
65,
878, 380, 382,
Nr. 47,
II
81,
83,
f.,
112,
707.
Schambach
Strackerjan a. a. 0. 561b, Pröhle a. Nr 473, 474, 485—492, 495, 497, 503,
I
Müller
u. a.
Grimm
ferner
S.
Westfäl. Sagen 0. Nr.
504,
Fr.
9,
Deut. Sagen Nr.
4,
6,
55, 56, 332,
Kuhn
Nr. 36, 40, 41a, 333a,b, 335c, 347, 362—365, 377, a. a.
10,
0. Nr.
83—88,
Müller
86— 89, Müllenhoff 91,
165, 239, 345, 346,
Siebenb. Sagen Nr. 92,
a. a.
0. Nr. 455,
Meiche
Landtman
a. a.
O.
a. a.
0.
672-674, 676-679, 682, 698, 699, 742, E. Grip Bidr. tili Svenska Allmogeliv 91, Grundtvig Minder III Nr. 62, 63, 75 und vgl. Sebillot Folklore II 458 f., 409-419, 423, 429 f., 436 f., 440—442, 456 f., 464, 462 (Opferbräuche).
663—666,
1915
668,
.
^1
Landtman
')
Dingstätte Aisted beim
S. 23.
a. a.
0. 702.
Graber
a. a.
.
.
0. Nr. 16.
Fr0smose in Dänemark, V. La Cour
in
Festskr.
til
Joh. Steenstrup
217 Auch im
dabei gelegenen Dingstätten (oben S. 200).
am Albaner
das Caput aquae Ferentinae
stück:
alten Italien gibt es dazu ein Seiten-
Berg, worin latinischer Sage nach „crate
superne injecta saxisque congestis' König Turnus versenkt wurde wurde.
urteilt
Sein Versenken
Kulthandlung wie
Nähe
wo Turnus
den Quellteich haben wir uns demnach ebensowohl
in
zu
als Strafe
In der
(S. 169).
lagen ein lucus Ferentinae und die Dingstätte des latinischen Bundes*),
verals
Wem
nach germanischer Vorstellung bei der läßt sich nicht ausmachen.
denken.
Strafe des Versenkens das Opfer galt,
Wie das Versenken im Sumpf eine Mittelstellung einnimmt zwischen dem Ertränken und dem Lebendigbegraben, 'so auch wiewohl unter einem andern Gesichtspunkt (oben S. 145 Schon hiernach läßt sich 147) das Aussetzen eines Lebenden im Schilf. vermuten, daß auch diese Strafe ein Opfer war. Dies wird dadurch bestätigt, daß außer-
—
—
—
halb der Strafrechtspflege nicht nur das als
dem Aussetzen im Faß analoge Lebendigbegraben
Bauopfer*), sondern auch das Aussetzen selbst als Opfer vorkommt.
dem Meerdämon gegebenes
dischen Sage erfüllt einer sein
Sohn
einem ruderlosen Boot auf die See
in
einer Entstellung
nicht zu
löbnis
erfüllen, sein
Parallelen
läßt*).
wenn
des Opfermotivs,
Kind
der
bietet
in
einer
Opfer dargebracht
oder einem
Tonne ausgesetzt
Vielleicht
beruht
es
um
andern Sage der Vater,
nur auf das Ge-
einem Kasten verschließt und so den Wellen über-
bretonische Sagenschatz ^):
Boot oder
in einer
hinausstößt^).
in
einer schwe-
In
Opfergelöbnis, indem er seinen
sich ins
ein
Mensch wird dem Meer
als
Meer ergießenden Fluß, indem er in steuerlosem Der Opfercharakter tritt noch darin besonders
wird.
man in der Rettung des Ausgesetzten eine Ablehnung durch das Meer Nun ist aber gerade in der Bretagne solches Aussetzen auch als Strafart nachgewiesen*). Man wird also vermuten dürfen, daß in dieser Anwendung die Übergabe an das Meer nicht weniger sakral gedacht war. Das Gegenteil kann man sich schwer vordeutlich hervor, daß
erblickte.
Denn im einen wie im andern
stellen.
Falle erfolgte eine Preisgebung an das Meer,
Mit diesem Ergebnis scheint auf den ersten Blick
eine Gottheit war.
freilich
das
im Wider-
von Aussetzungssagen, wo es sich nur darum handelt, einen Menschen beiseite zu schaffen (S. 147 N. 1). Hier fehlt der Opfergedanke. Aber diese Erzählungen sind in der germanischen Welt nicht bodenständig, sondern aus dem Süden
spruch diejenige Gruppe
eingewandert.
Sie konnten dort Verständnis finden, weil sie von einer milderen
Form
des
Bestattens zu sprechen schienen, wie sie beim Aussetzen eines Lebenden im Schiff vorlag.
Abgesehen hievon sind Schiff doch nicht
Auf etwas
Daß
dieser
sie
Varianten des sog. „Truhenmärchens', womit das Aussetzen im
ohne weiteres
Beziehung gesetzt werden kann.
in
festerem Boden
befinden wir uns bei der Beurteilung des Felssturzes.
während des Altertums
außer Zweifel.
Den Beweis
bei Griechen
und Römern eine Kulthandlung war, steht
liefern das apotropäische
Herabstürzen eines Verbrechers vom
') Über die örtlichkeit s. Holsen bei Pauly Wisso wa I Sp. 2207 Preller Rom. Mjthol.' I 436, Steuding u R. Peter bei Röscher Lex. '•)
Viechtach
158,
X
(1913) 8
209 (§53), 579
I
551,
S.
ferner E.
(§
4 Aufgebot mit .Geschrei'),
Pertile Storia
V
271
n. 51.
11.
d. philos.-philol. u. d. bist. KI.
XXXI,
3.
Äbh.
Arnold
«F.
29
Vgl.
auch
226.
kundbar
so
möglich und
als
Denn dafür
diesem Sinn „öffentlich" zu machen*).
in
sorgte
schon der Rechtssatz, wonach unter freiem Himmel und bei Tageslicht gerichtet werdea
mußte ^).
Die Dingpflichtigen
Zunächst hatten
bloß
nicht
sollten
zuschauen,
sondern
am
sich
Richten
den Verurteilten zur Richtstätte zu geleiten: ,tota communitas furem vel latronem ad patibulum manu armata sequi tenetur et ibidem manere, beteiligen.
sie
Dabei ward er nach älterem Brauch nackt oder
donec Judicium redditur de eodem"*).
Hemd
nur halb oder nur mit einem
und
bekleidet
regelmäßig an dessen Schweif gebunden,
Pferd,
oder in
sie
oder von einem
wobei er auf einer Kuhhaut,
eingeschnürt, zu jüngeren Zeiten auf einem Brett, einer Hürde, einem Schlitten
dem MA., insbesondere aber
Seit
liegt').
gefesselt geführt*)
geschleift,
der Neuzeit,
in
an die Stelle jenes altern
tritt
Brauchs das Fahren auf einem Karren*).
kommt
Das Schleifen (trahere, equitractio, frz. traisner) westeuropäischen Ländern vor und scheint von dort aus in Deutschland
zuerst in
Auch
eingeführt.
haut
dabei
Auf
spielf).
Wegen
meist
Aber auffällig ist dann die Rolle, welche die KuhVerhöhnung des Geschleiften kann es nicht abgesehen
zu bezwecken. eine
So allerdings nach L. Wisig.
*)
—
scheint es auf den ersten Blick nur eine Schärfung der Strafe
—
des Radbrechens
0.
a. a.
—
oben S. 101 f., 111, 121, 126 und im übrigen Anh. 1 347 a usw. passim, wegen der Zeit J.Grimm RA.* II 442, 531, Endinger Judenspiel S. 100 (mittags', Ausnahmen nach jüngeren RR. bei J. Grimm a. a. 0., ferner Zenten I 1348, 1360 (16. Jahrb.), Kohler-Scheel ^)
der Richtstätte
insbes.
s.
—
Die Carolina
Chron. der deut. Städte IV 43
II ItiO,
Weist. VI 454
3)
1352, 1360,
(a.
1302).
XIV
Frostujjings b.
1375).
(a.
ferner ebenda II 381, 561, 681, 698, LWeist. 76, 293, 662, Zenten
S.
12 (oben
=
24
S.
Jarnsida
Hirdskrä 42
132),
E.
a.
(s.
oben
S. 56)
I
und
Anh. Nr. 39!>nd ein anderer ihn von unten auf mit einem achtspeichigen Rad zerstößt. Priester stehen jedesmal dabei. 8. Die Räderung des Herzogs Er liegt nackt über ein Rad auf den Boden gespannt und der ScharfV. Aveiro (2 Figg.). Sämtliche zum Stoß gebrauchten Räder in richter stößt ein sechsspeich. Rad auf ihn herab. 7. Das Zerschlagen des alten Marquis v. Tavora 2, 3, 4, 8 sind von halber Mannshöhe. (3 Figg.). Auch er liegt nackt über ein Rad am Boden gebunden. Aber der Scharfrichter schlägt ,mit einer eisernen Keule" nach seinen Beinen. Ein Geistlicher spricht ihm zu.
dreiteil.
—
—
—
,
—
—
—
9.
und 10. Da« Verbrennen der Dienerschaft.
An dem
In
der Mitte
der Bühne 2 Pfähle innerhalb
»mit Ketten" ein Diener des Herzogs geDie Hinrichtungen nahmen an audern hängt das Bildnis des entkommenen Dieners. insgesamt die Zeit von 8 Uhr morgens bis 3 Uhr nachmittags in Anspruch. Vgl. Nr. 451, 453, 453 a. 453. Radierg. (T. E. Belli ng. Cath. Sc. exe. A[ugustae] V[indelicorum] 1759 auf dem Einblattdr. Erschröckl. u. grausame That von verfluchten Königsmördern. Darunter Text in Prosa und Reimen. R. der Mordversuch des H. v. Alveiro auf den König von Portugal am 3. IX. 1758. L. die Hinrichtung des H. und seiner Teilnehmer am 17. I. 1759 (12,3 12,1 cm): Im Vordergr. großes „Chavott", mit Soldaten umstellt. Darauf am Boden ausgespannt, an Handu. Fußgelenken an Pflöcke gebunden ein bis aufs Hemd entkleideter Mann. Über seinen Füßen hält ein , Knecht" des Scharfrichters ein achtspeich. Rad von etwa halber Mannshöhe. Zu Häupten des Geräderten kniet ein Priester. L. von ihm wird ein Verurteilter am Strick gehalten. Vorn auf dem Blutgerüst liegt das keulenförmige .Stück Eisen", womit des Herzogs Kammerdiener „von unten bis oben zerschmettert" werden soll. Im Hintergr. auf der Bühne ein mannshoher kubischer Holzstoß, woraus Flammen schlagen. Auf ihm steht an einen Pfahl mit den Händen über dem Rücken gebunden und entkleidet ein anderer Diener des Herzogs (Azcvedo). Zu seinen Füßen liegen der Kopf und der halbentkleidete Körper der Marquise v. Tavora, ferner am Fuß des Holzstoßes der halbentkleidete Körper eines Mannes. Aus dem Rauch des Scheiterhaufens wird im Hintergr. noch ein Pfahl sichtbar, woran das Bildnis des entkommenen Dieners
eines rechteck. Scheiterhaufens. fesselt;
einen
ist
—
x
—
—
39*
308
— Vgl. Nr. 461, 452, 453a.
Andere Darstellungen nennt Drugulin
angeheftet ist. Nr. 4697, 4698.
Bilderatl. II
463 a. Stich im German. Mus. zu Nürnberg H. B. 7806: Vorstellung der großen und merkwürdigen Execution, welche in Lisabona [1759] vollzogen worden Tab. II. Den ganzen Vordergr. nimmt das von Truppen umstellte Blutgerüst (Schavot) ein. Im Hintergr. Volksmenge auf freiem Feld. Bei Lit. B das Zerschlagen des Herzogs v. Aveiro. Nur mit Lendentuch bedeckt liegt er über ein zehnspeich. Rad gespannt. Der vor ihm stehende Nachrichter schlägt Ein Mönch hält ihm ein Kreuz vor. Daneben steht mit einer mächtigen Keule auf ihn ein. der Marquis v. Tavora betend vor einem Mönch, während ihn ein die Keule schulternder NachDer , Richter" in Talar steht dabei. Weiter 1. bei C ein Knierichter am Strick festhält. galgen, woran einer der Diener hängt, bekleidet, die Hände vorne gebunden. Zwei andere werden am Fuß des Galgens erdrosselt. Eine Amtsperson (Richter?) in Mantel und mit Stab R. bei D die Enthauptung der Marquise v. Tavora. Sie kniet an einem Block, steht dabei. auf den sie ihr Haupt legt. Ihre Augen sind verbunden. Von 1. her führt der Scharfrichter mit einer riesigen doppelhänd. Axt seinen Hieb. Ein Mönch mit Kruzifix steht vor der Marquise. Zu ihrer R. der Richter. In der Mitte ein Kniegalgen, woran das Bildnis des entkommenen Dieners aufgehängt wird. Am Fuß des Galgens „ein hauffen hingerichtete cörper". Wachen Vgl. Nr. 451 umstehen auf dem Blutgerüst die einzelnen Szenen. 453. 454. Titelknpfer, J. David Nessenthaler sculps. Aug. Vind. [1760 65?] zu Sam. Valentin End-Urthel und Verruf nach Kayser Caroli V. peinl. Halss-Gerichtsordnung Augsp. s. a., verklein, bei E. Diederichs Deut. Leben II Nr. 1541: Versch. Szenen. Oben Verkündigung eines Urteils vom Altan des Rathauses aus und 2 Züge durch die anstoßenden Straßen mit Verurteilten. Unten folgende Bilder: 1. Enthauptung. R. auf halbrundem Grundriß ein Steinbau unterhalb eines Befestigungswalles, die Plattform mit einer Steinbrüstung umgeben. Der Scharfrichter hat eben einem Verurteilten das Haupt mit dem Schwert abgeschlagen. Der Körper des Hingerichteten knickt zusammen. Aus dem Hals spritzt das Blut auf. Ein Gehilfe zeigt der unten versammelten Menge den Kopf, den er an den Haaren hält. Oben stehen noch 2 protestantische Geistliche. Von 1. her wird in Begleitung von 2 Kapuzinern ein anderer Verurteilter herangeführt. 2. Enthaupten und Hängen. R., von der Zuschauermenge umstanden, eine hölzerne Bühne neben einem schiefen Pfahl mit sechsspeich. Rad und Spieß. Auf der Bühne ein Lehnstuhl, worauf ein Verurteilter sitzt. Sein Hemd ist über die Schultern herabgezogen, seine Augen verhüllt. Nach seinem Hals führt der Scharfrichter mit doppelhänd. Schwert seinen Hieb, während ein Gehilfe den Kopf an den Haaren festhält. Vor ihm stehen 2 Geistliche. L. auf hohem steinernem Unterbau mit rundbogigem Eingang ein sechsteil Holzgalgen, auf dessen Firsten 2 Köpfe stecken. Auf einer Leiter ist der Henker damit beschäftigt, einem tiefer unten stehenden Verurteilten, dem die Hände über den Rücken gebunden sind, die Schlinge umzulegen. Ein Mönch mit einem Kruzifix steht dabei. Am Fuß des Steinunterbaues Zuschauer, darunter eine Frau mit einem Knaben an der Hand. 3. Enthaupten und Verbrennen. R. von der Menge umstanden ein Blutgerüst. Oben auf einem Stuhl ein Weib, dessen Hals entblößt und dessen Augen mit einer schwarzen Binde verhüllt sind. Ihre r. Hand wird auf einem Block mit Beil und Schlegel abgehauen, während von I. her der Scharfrichter mit doppelhänd. Schwert nach ihrem Hals ausholt. Vor ihr ein Geistlicher mit Kruzifix. L. auf einem von der Menge umstandenen Hügel ein Scheiterhaufen mit Pfahl, woran der Scharfrichter einen Verurteilten festschnürt. Ein Gehilfe setzt die Scheiter in Brand. Gegenüber ein Mönch mit Kruzifix. .
.
.
—
—
—
.
465. Radierg.
dem
auf
Titel
der Flugschr. Wohlverdientes Todesurtheil
.
.
.
.
.
des
Hanns
Georg Rhain welcher allhier in München ... 1771 mit dem Strang hingerichtet worden (Münch. Unbibl.). Eingerahmt von Strafwerkzeugen ein freier Platz, wo sich auf unregelmäßigem Grundriß ein Steinbau erhebt. Die Plattform ist mit Rasen bewachsen, der verschließbare Eingang r. sichtbar. Zu ihm wird ein Verurteilter in Begleitung eines Geistlichen herangeführt. Oben liegt er ausgespannt mit Stricken, die durch kleine im Boden steckende Bögen laufend von 4 Männern gezerrt werden. Er ist mit einem über der Brust offenen Hemd bekleidet. Spreizbeinig steht über ihm der Nachrichter, der das Rad auf seine Brust stößt. Zu seiner L. 2 Geistliche. Weiter r. eine Amtsperson mit Gehstock. Vorne wird ein Richtstuhl zurecht .
.
.
.
.
.
309 geschoben und ein achtspeichiges Rad, das auf einem Pfahl steckt, hergerichtet. Verschiedene andere Räder mit Leichnamen und Köpfen sind bereits aufgerichtet. R. schließt sich an den Steinban ein dreiteil. Qalgen auf hohem Steinunterbau, den man von der erwähnten Plattform ans betritt. 4 Männer hängen an den Firsten. Am rückwärtigen lehnt eine dreistangige Leiter.
Oben stecken Köpfe. 456. Holzschn. von fast einzig dastehender technischer Roheit, auf dem Titel der Flugschr. 1771 zu Geda bey Bautzen gehaltenen Abscheulichen ExeAusführl. Nachricht von der cntion usw. (in mein. Bes.). Zwei Bilder übereinander. Unten die Mordtaten. Oben die HinrichtBDg: in der Mitte am Boden liegend der mit Hemd und Hosen bekleidete Verurteilte; über .
.
.
Augen eine Binde; vor ihm steht der Scharfrichter mit hoch erhobenem siebenspeich. R. zwei Pfähle mit Rädern; auf einem von diesen ein menschl. Körper. L. in Flammen Da der Text nichts vom ein Pfahl, woran ein menschl. Körper in sitzender Stellung gekettet. Verbrennen weiß, auch den Tatbestand der Verbrechen ganz anders schildert als der Holzschn., so wird anzunehmen sein, daß dieser ursprünglich zu einer andern Flugschr. gehörte. geinen
Rad.
—
457. Radierg. von D.
Chodowiecki
in
Kupfersammlg. zu J
B.
Basedows
Elementar-
werk (1774 Tab XXXlVc), faks. in Th Fritsch J. B. Based. Elementarw. (1909) Bd. III, ferner bei G. Hirth Kulturgesch. Bilderb. VI Nr. 3361 und bei Fr. Heinemann Der Richter Abb 134: Enthaupten, Hängen, Rädern im freien Feld. Im Vordergr. Zuschauer; im Mittelgr. eine aufgemauerte Plattform auf kreisrundem Grundriß; oben ein Sandhaufen, worauf ein VerEr ist mit Wams, Beinkleidern und Strümpfen bekleidet, seine Hände sind geurteilter kniet. bunden, vor den Augen hat er eine Binde. Hinter ihm holt der Scharfrichter, mit zweihändigem Schwert nach seinem Hals aus. Vor ihm steht ein zweiter Verurteilter und in Mantel und mit Stock der Richter. R. (unvollständig sichtbar) auf Steinunterbau ein mehrteiliger Galgen mit aufgemauerten Steinpfeilern und starken Firstbalken; daran an Nägeln 3 Gehängte in Hemd und Hosen, die Hände teils hinter dem Rücken, teils vorne gebunden. L. gegen den Hintergr. zu zwei aufrechte starke Pfähle mit Rädern, worauf Reste von Menschenleibern. Über der Richtstätte eine Vogelschar.
^
458. Radierg. vor der Flugschr. Ausführl. Nachricht und Beschreibung von der großen Räuber-Bande, welche aus tausend und dreyßig Personen bestanden und sind [zu Heelen Aus dem Holländischen Protocoll gezogen und Herzogenroth] justificiret worden Angsb. 1776. Legende unter dem Stich wie oben. Philip Joseph Fill excu. Aug. Vind. 1776 (Münch. ünbibl.) Landseh. mit verschied. Szenen. Im Vordergr. Enthauptung auf einem Steinbau über gebogenem Grundriß, mit Treppe an der Seite. Unten r. Zuschauer, I. Soldaten. Auf der Plattform 5 Figg. Auf einem Stuhl sitzt der Verurteilte mit einem Sterbkreuz in den gebundenen Händen. Hals und Schultern sind entblößt, die Augen mit einer schwarzen Binde verhüllt. L. der Scharfrichter (in Rückansicht) mit doppelhänd. Schwert ausholend. Weiter zurück sein Gehilfe, der den Verurteilten an den Haaren festhält. R. 2 Kapuziner. L. von dieser Szene das Radbrechen (3 Figg.). Auf der Erde liegt an 4 Pflöcken ausgespannt und mit einem Hemd bekleidet der Verurteilte, nach dessen Brust der Scharfrichter mit dem achtspeich. Rad stößt. Zu Uäupten des Liegenden steht ein Geistlicher. Zwischen dieser und der vorigen Szene erhebt sich ein Pfahl mit Rad, worüber der Körper des Geräderten mit Ketten angeschlossen ist R. von der Enthauptungsszene das Verbrennen. Über dem Rand eines quadratischen Holzstoßes, woraus Flammen schlagen, ist der nackte Oberkörper eines Mannes sichtbar. 2 Schergen schüren die Scheiter mit Gabeln. Im Hintergr. 2 dreiteil und zwischen ihnen ein vierteiliger Galgen, dieser mit Leiter, alle reich behängt. Einige der Gehängten kopfabwärts. Bei diesen sind die Hände an die Seiten des Körpers, bei den andern Aber den Rücken gebunden. 458a. Stich in meinem Besitz: Hinrichtung der beeden Rebellen Hora und Kioska 1785 ... in dem Oomitats Karls-Burg. F. M. Will excud Aug. Vind. Einblattdr. mit Text: Freies Feld, im Hintergr. r. befestigte Stadt. In der Mitte des Mittelgr. eine hölzerne viereckige Bühne, umstellt von Truppen und den zum Zuschauen aufgebotenen 2000 Bauern; im Vordergr. eine Kutsche, worin eine Dame sichtbar Auf der Plattform der Bühne I. das Rädern des Klotska. Nur mit einem kurzen Hemd bekleidet liegt er angepflöckt und ausgespannt am Boden, seine .
.
.
.
.
.
.
—
—
—
—
.
.
310 Arme und sein Bücken über Krammen. Zu geiner R. steht der Henker mit einem 8 speichigen Rad von etwa halber Mannshöhe zum Stoß ausholend, zur Linken ein Beamter, der mit dem Blick auf eine Taschenuhr die Pausen zwischen den einzelnen Stößen [3 Minuten] mißt. R. das Ausdärmen des Klotska. Er liegt am Boden, wieder über den Krammen, aber gänzlich entkleidet und losgepflöckt. R. neben ihm kniet ein Henkersknecht, der ihm mit einem Beine, seine
Messer den Bauch aufgeschlitzt hat und die Gedärme herauszieht. Von 1. kommt ein anderer mit einem Zuber heran. In der Mitte der Plattform liegt ein runder Block, neben dem, bereit das Zerstücken zu vollziehen, der Henker steht, eine Breitaxt auf den Block stützend. Eine zweite liegt davor auf dem Boden. Ganz r. auf der vorderen Ecke der Plattform steht Hora, nur mit einem Hemd bekleidet und mit kreuzweis gebundenen Händen und mit einem Strick über der Brust, den ein hinter ihm stehender Henkersgehilfe aufschnürt. An allen Seiten unterIn der Mitte hinter der letzten Reihe der halb der Bühne Gruppen von Trommelschlägern. (berittenen) Truppen ein starker gezimmerter Gabelgalgen, auf dessen First drei Spitzen aufEinen andern Augsburger Stich auf ragen. Neben dem Galgen ein schiefer Pfahl mit Rad. denselben Vorgang nennt Drugulin Histor. Bilderatlas II Nr. 5220. 459. Radierg. von Job. Koch, Kempten, hinter der Flugschr. SchaudervoUe siebenfache ausgeübt worden ist. Mordtat, welche zu Frankfurt am Mayn den 21. August 1817 Gottlieb Moog 1817. 4 Szenen. ]. Der Kempten 1817. Unterschr.: Darstellung des Familien- und Selbstmord des Moog. 2. Ausstellung der Leichen. 3. Die Leiche des Mörders wird auf einspännigem Karren zum Richtplatz gefahren. In der Ferne auf Anhöhe ein dreiteil. Galgen auf Steinmauern und die Vorbereitung des Rades. 4. Drei Männer richten den Pfahl mit dem Rad auf, worüber der entblößte Körper des Moog ausgespannt ist. Der Pfahl geht durch den Körper hindurch und trägt auf seiner Spitze den Kopf. L. steht der Scharfrichter mit dem Richtschwert. R. im Hintergr. der runde Steinunterbau des Galgens mit dem Eingang. L. Männer, Weiber und Kinder als Zuschauer.
—
.
.
.
.
.
.
.
.
.
IV.
Das Hängen. 460. Min.
Ms. Claudius
B IV
—
abgeb. bei Old Time Punishments (1890) 211: ein Gabelgalgen, bestehend aus zwei Leiterbäumen mit abgestutzten Ästen am Oberrande und einem in deren Winkeln liegenden Querholz. An den Leiterbäumen sind die Sprossen in wechselnder Reihenfolge eingesteckt. Am r. Leiterbaum ist ein Mann emporgestiegen; er schickt sich an, einen andern, dem eine Schlinge um den Hals gelegt ist, emporzuziehen. Über dem First läuft der Strick um einen Stift. Der Gehängte hat die Hände auf dem Rücken und ist in
Strutt Angleterre ancienne Taf.
XV
(angelsächs.,
Fig. 6,
11. Jahrb.) der Cottoniana,
W. Andrews
vollständig bekleidet.
461. Deckmalerei im Ms. theol. lat. 2° 823 (c. 1100, Vita Liudgeri aus Kloster Werden) fol. 15 a Darstellung eines Wunders. In der Mitte ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1. Durch den First ist zweifach der Strick geführt. 3 Männer sind eben daran, einen vierten, dem der Strick um den Hals läuft, emporzuziehen, während ihn ein vorne knieender Engel hält. Hinter ihnen zwei Zuschauer in Mänteln. Der Gehängte ist nur mit einem kurzen weißen Hemd bekleidet. Seine Hände scheinen hinter dem Rücken gebunden. Vgl. die Bildbeschreibung von Diekamp in Zschr. f. Vaterland. Gesch. u. Altertsk. Westfalens XXXVIII (1880) 171. Über die Hs. im allgem. Diekamp a. a. 0. 155 f. und Janitschek Gesch. d. deut. Malerei 95 f.
der Staatsbibl. zu Berlin
—
462. Federzeichg. (in violetten und roten Umrissen) in Clm. 13002 (aus Kloster Prüfening 1158) fol. 3b II. Reihe r. Illustrat. zu Esther VII 10. Ungefähr in der Mitte des Bildes, das den Boden nicht charakterisiert, ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1 Über den First laufen die beiden Hälften eines starken Seiles so, daß in dessen Mitte die Schlinge um den Hals des Aman liegt. An ihnen ziehen diesen zwei Männer in kurzen Röcken, die zu beiden Seiten des Galgens stehen, empor. Aman, mit langen Gewändern völlig bekleidet, hat eine Binde vor a.
:
311 den Augen und die Hände über den Rücken gebunden. Über dem First die Worte: Cornua. peccator. confringam. L. an einer das Bild abgrenzenden Säule steht eine allegor. weibl. Geütalt mit Spruchband in der r. Hand: Sic. levo. Darüber die Worte Honoris, appatentia [so]. Entsprechend eine Nachzeichg. von Eonrad v. Scheyern in Cod. tat. 17403 (a. a. ) fol. 6a Vgl. Nr. 463, 467, 512b, 523, 628, 540. (vor 1230). 463. Federzeichg. in dem jetzt zerstörten Hortus Deliciarum (1165 1175), nach Bause faks. in der Ausg. v. Straub pl. XVIIl, verklein, bei E. Heyck Deutsch. Gesch. II Abb. 56: Nach der Beischr. Illustr. zu Esther VII 10. R. das Gastmahl, 1. Aman an einem Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1 (die Stämme im Erdboden verpflöckt). ,Aman' ist mit kurzem und an den Oberärmeln gesticktem Rock, Beinlingen und schwarzen Stiefeln bekleidet. Seine Augen sind mit einer Binde verdeckt, seine Haare und sein Bart ungeschoren. Der Strick ist um seinen Hals an den First geknotet. Vgl. Nr. 462 und die dort angef. NN. 464. Nielloplatte in dem Altaraufsatz aus Verdun v. 1181 zu Kloster -Neuburg, dam. Faksimile in Farbendr. bei Alb. Camesina Das Nieoiloantependium zu Kl. N. 1844 Nr. XXX: Deposicio regis Jericho (Illustrat. zu Jos. VIII 29. 30). Zeichnung in Gold und Rot auf blauem Grund. L. ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1. Am First lehnt eine Leiter. Ein Mann ist dort hinaufgestiegen, der mit einem Messer den Strick abschneidet, woran ein Gekrönter hing. Dieser, bloß mit einem Hemd bekleidet, die Hände hinter dem Rücken, wird von 2 Männern abgenommen. R. ein Reiter (Josua), der, begleitet von einem Schwertträger, Anweisungen erteilt. 465. Federzeichg. in braunen Umrissen und teilweise koloriert, in Clm. 17137 (Heiligenleben, g. 1200, aus Kloster Schäftlarn) fol. 132b: Die Initiale T, gebildet aus einem (weiß gelassenen) starken Baumstamm mit wechselnden grünen Sprossen und zwei starken Ästen. An jedem von diesem mit flatterndem Haar ein Gehängter, nur mit einem mennigroten, in Fetzen gehenden Hemd bekleidet und einer gelben Binde vor den Augen, die Hände vorne mit einem gelben Strick verschnürt. Die Hälse sind mit grünen Strängen (Widen?) so unmittelbar unter die Äste geknüpft, daß die Köpfe gewaltsam vorgebeugt sind. 466. Kolor. Federzeichg. im Cod. Valentinianensis 607 (Vita s. Amandi, 12. Jahrb.) fol. 17 (Lichtdr. Mon. Germ. SS. Merow. V Taf. 10). Illustr. zur Vita I c. 14: R. die Hinrichtung des Diebes an einem Gabelgalgen. Dieser nach Schema von Nr. 1. Über den First läuft ein Strick so, daß die Schlinge, worin der Hals des Verurteilten steckt, in seiner Mitte liegt. An den beiden Enden des Strickes bemühen sich 2 Männer, den Verurteilten empor zu ziehen. L. ein Speerträger; r. 2 Unbewaffnete als Zuschauer. Der Gehängte ist nur mit einem Lendentuch bekleidet, sein Kopfhaar geschoren und seine Hände sind hinter den Rücken gebunden. Weiter 1. die nächste Szene: der Leichnam des Gebängten wird von einem Diener des voranschreitenden Heiligen weggetragen. 467. Min. (Rundbild) in Ms. 270 (c. 1200) der Bodleyana zu Oxford, in Lichtdr. bei A. de Laborde Bible moralis^e II p. 204: Illustr. zu Esth. VII 10 (3 Figg ). An einem Sehnellgalgen hängt Aman, nur mit einem Lendentuch bekleidet und mit einer dünnen Binde Dm die Augen. Seine Hände sind über seinen Rücken gebunden. Dabei stehen 1. der Henker und der König. Der Galgen besteht aus einem auf Stufen errichteten und oben gegabelten Pfahl; in der Gabel liegt ein Balken, der am hinteren Ende wie bei einer Schleudermaschine verdickt und am vorderen mit einem Querholz versehen ist. An diesem Querholz hängen 4 Haken, von denen einer den Aman trägt. Über die Hs. s. Laborde in der Beil. zu Bd. I. Vgl. Nr. 462 und die dort angef. NN. 468. Min. in Ms. B II 4 (Psalterium c. 1200—1220, engl.) des Trinity Coli, zu Cambridge fol. 7 a, in Lichtdr. in Facsimiles of anc. Mspts. (The new paleogr. soc. IX) 1911 pl. 215: Illustr. zu Gen. XL 21, 22. L. ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1. Am First hängt der Oberbäcker in Rock u. Strümpfen, die Augen verbunden, die Hände hinter dem Rücken. R. der Pharao n. der Schenk. Vgl. Nr. 469, 471, 474, 478, 486, 496. 469. Min. in Clm. 835 (Psalterium, engl, vor 1222) fol. 14b (untere Hälfte): Illustr. zu Genes. XL 21, 22 (3 Figg.). R. vor dem thronenden Pharao der Schenk. L. an einem Gabelgalgen nach Schema Nr. 1 der Oberbäcker, bekleidet mit einem mennigroten Rock, blauen Hosen und schwarzen Schuhen. Über den Augen hat er eine dunkelrotc Binde. Die Hände
—
—
—
—
—
—
312 über seinem Rücken gefesselt.
sind
solcher Gabelgalgen auch auf
fol.
Der
First
30b (oben Nr.
des
Galgens braunrot, die Pfosten blau. Ein' Vgl. auch Nr. 470, sowie 468 und die
349).
dort angef. Bilder.
470. Min. ebenda fol. 110a und Ahasverus im Gespräch; 1. die
Stämme
weißgelblich
(^
Illustrat. zu Esther II 23 E. Esther Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1, 469, hier jedoch entrindet?), die Querstange rot. An dieser sind 2 Männer (Bagatha (3. Reihe), linke Bildbälfte.
:
ein
und Thara) mit dicken Stricken aufgeknüpft, die achterförmig um Hals und First geschlungen Die Gehängten tragen, der eine einen roten, der andere einen blauen Rock, beide aber sind. blaue Beinkleider und schwarze Schuhe. Sie haben die Hände auf dem Rücken. 471. Min. in Ms. lat. 10525 (a. 1252—70, Psalterium) der Bibl. nat. zu Paris, abgeb. Dep. des Mss. 14 (Psautier de S. Louis 1909) pl. XXI: Illustr. zu Gen. XL 21, 22 (3 Figg.). R. steht der Schenk vor dem Pharao. L. ein Gabelgalgen nach dem Schema von Nr. 1. Daran hängt der Oberbäcker, nnr mit der Bruch bekleidet. Seine Hände sind kreuzin Bibl. Nat.
weise
gefesselt.
Über seinen Augen
trägt
geführten Bilder. 472. Min. in
er eine Binde.
—
Vgl. Nr.
468 und
die dort an-
—
der Fierrabras-Hs. (13. Jahrb.) zu Hannover, abgeb. bei A. Schulz 180: ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1, die Pfosten am Fuß von Widerlagern gestützt. Von unten um den r. Ständer aufwärts und über den First wieder herab läuft lose der Strick, dessen anderes Ende einem unter dem Galgen stehenden bärtigen Manne um den Hals geschlungen ist. Der Verurteilte ist nur mit kurzen faltigen Hosen bekleidet. Seine Hände sind hinter den Rücken gebunden. Vor den Augen trägt er eine Binde. 473. Rohe Federzeichg. (englisch, 13. Jahrh.) in einer Assize Roll des Record Office za London, abgeb. bei F. A. Inderwick The Kings Peace (1895) 64/65. Auf .einer Plattform, zu der 5 Stufen hinaufführen, steht ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1. An diesem ein Gehängter, nur mit einem kurzen Hemd bekleidet, vor den Augen eine Binde, die Hände auf dem Rücken. 474. Min. in Cgm. 11 (Woltchron. c. 1300) fol. 28 b. Illustr. zu Gem. XL 21, 22. R. thront der Pharao und vor ihm kniet der Schenk. L. hängt am Gabelgalgen der Oberbäcker. Der Galgen ist aus einem Kniegalgen gebildet, dessen Arm am Ende von den sich gabelnden Asten eines Baumstammes unterfangen wird. Den Gehängten bekleidet nur ein langes weißkariertes Hemd mit rotem Futter. Seine Hände sind über den Rücken gebunden. Über die Hs. Ph. Strauch in Mon. Germ. Deut. Chroniken III p. IV f. und die dort. Lit.
Das
höf.
Leben
II
— —
Vgl. Nr.
468
u.
die dort angef. Bilder.
475. Koior. Randzeichg. in Cgall. m. 16 (Psalterium, englisch, c. 1300) fol. 66b. Illustr. zu Josua 26: Die 5 Könige der Amoriter an Galgen. Zwei Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1, in der Art neben- und miteinander verbunden, daß sie den mittleren Ständer gemeinsam
X
haben. An dem Galgen r. hängen 3, an dem 1. 2 gekrönte Männer in langen, teils blauen, teils dunkel-, teils lichtroten Röcken und schwarzen Stiefeln. Die Hände sind bei zweien hinter den Rücken, bei zwei andern vorne übereinander gebunden, beim fünften frei. Vgl. Nr. 487. 476. Deckmalerei ebenda fol. 75b. Initiale D mit Illustr. zu Jos. VIII 29, 30. In der Initiale 2 cm hoch ein Gabelgalgen nach Schema 1 (hellgrün). Am First wird ein in langes Gewand gekleideter Gekrönter vom Henker emporgezogen. Die Hände sind ihm über seinen Rücken gebunden. Vgl. Nr. 464. 477. Deckmalerei ebenda fol. 78b unten: R. Kampf und Niederlage von Gekrönten vor einem Propheten. L. ein grüner Gabelgaigen (3 cm hoch, nach Schema von Nr. 1), woran an
—
2 Stricken je ein Paar der Gekrönten hängt, völlig bekleidet mit langen Röcken, deren Farben zwischen blau, mennigrot, lichtrot und weiß wechseln, und schwarzen Schuhen. Ihre Hände sind über den Rücken gebunden. 478. Kolor. Federzeichg. in Roy. Ms. 2 B VII (Psalter, englisch, c. 1300 1310) des Brit. Mus. fol. 16b, in Lichtdr. bei G. "Warner Qeen Marys Psalter (1912) pl. 30. Illustr. zu Gen. XL 21, 22. L. kniet der Schenk vor dem thronenden Pharao, während r. der Oberbäcker an einem Baum mit 2 dichtbelaubten Ästen hängt. Der Gehängte ist nur mit einer
—
313 Brach
bekleidet,
seine
Hände über den Rücken gebunden.
—
Vgl. die Nr. 468 und die dort
angef. Bilder.
479. Kolor. Federzeichg. ebenda fol. 61b, in Lichtdr. a. a. O. pl. 108. lllustr. zu Kön. ein Gabelgalgen aus Baumstämmen nach dem Schema Ton Nr. 1. Am First hängen dicht gedrängt 7 nur mit der Bruch bekleidete Männer (wie in der vor. Nr.). 480. Kolor. Federzeichg. ebenda fol. 206a, in Lichtdr. a. a. O. pl. 220: Marienwunder; der gehängte Dieb Ebbo wird von der Jungfrau Maria, die zu seinen Füßen am Galgen kniet, am Leben erhalten. Der Galgen nach dem Schema von Nr. 1. Hier aber der Gehängte nur mit einem Rock bekleidet; er hat die Hände auf dem Rücken. Zwei Männer gehen daran, ihn vom Vgl. Nr. 505. Strick zu schneiden; drei andere schauen verwundert zu. 481. Kolor. Federzeichg in Cod. Pal. germ. 164 (Sachsenspiegel-Bruchst. g. 1315) fol. 13b Nr. 4 r., in Steindr. faks. bei Batt u. Babo Teutsche Denkmäler (1820) Taf. XV5: lllustr. zu Sachs. Landr. III 7 § 4: Der Henker (in gelblichem Kittel, roten Beinkleidern und weißer Haube) zieht den hehlerischen Juden am Gabelgalgen (Schema von Nr. 470!) empor. Der Jude Seine Hände sind kreuzweis geträgt weißes Hemd, gelbe Beinlinge und weiße Augenbinde. Im bunden. Die Schlinge bat er um den Hals; ihr längeres Ende läuft über den First. wesentl. entspricht die Federzeichg. in Ms. A 1 (a. 1336) der Gr. Privatbibl. zu Oldenburg fol. 66a Nr. 2 I., altertümlicher nur insofern, als hier der Oberkörper des Juden entblößt und «eine Hände über seinen Rücken gebunden sind, aber weniger altertümlich insofern, als der Galgen aus behauenen Balken aufgezimmert ist. Es entspricht ferner die kolor. Federzeichg. in 32 der Ö£F. Bibl. zu Dresden (um 1360) fol. 37 b Nr. 4 r. (kopiert in Ms. Aug. 3, 1 zu Wolfenbüttel fol. 43b Nr. 4 r.), in Lichtdruckfaks. bei v. Amira Die Dresd. Bilderhs. des Ssp. Taf. 74, wo der Galgen wie im Cod. Pal. und die Hände des Juden über seinen Rücken gebunden. Die Farben weichen vom Cod. Pal. gänzlich ab. Der Jude trägt rötliches Hemd, gelbe Beinlinge, schwarze Schuhe, rötlichen Spitzhut, der Henker einen in grün-weiß-braunrot quer geÜber die entsprech. Figur im Cod. Pal. s. Eckert Der Fronbote 34. streiften Rock (Fronbote?). 482. Min. in Cgm. 6406 (s. oben Nr. 330 a) fol. 104b: lllustr. zu Josua X 26 (7 Figg.). L. ein Gabelgalgen wie in Nr. 350 a. Daran mit einem Strick aufgeknüpft ein Mann in Kettenrüstung und Waffenrock ungefesselt. Vor dem Galgen (in der Mitte des Bildes) 3 Männer, an ihren Spitzhüten als Juden kenntlich, und hinter diesen r. 3 Gekrönte (die Amoriterkönige) in Wie hier so auch auf fol. 171b (lllustr. zu I Kön. 31, 9 12) Rüstungen und Waffenröcken. am gleichen Galgen 2 Gehängte, doch nicht in Rüstungen, sondern nur in farbigen Röcken und schwarzen Schuhen. Vgl. auch Nr. 483, 484. 483. Min. ebenda fol. 182 b: lllustr. zu II Kön. 4, 12 (7 Figg.). Phot. Tietze PI. Nr. 4400. L. ein Galgen wie in Nr. 350 a. daran mit Stricken aufgeknüpft 3 Männer in Kettenrüstungen und Waffenröcken, ungefesselt. Ihnen gegenüber stehen zunächst 2 ebenso gekleidete Männer, dann ein Gekrönter mit Befehlsgestus und zuletzt sein Begleiter. Vgl. Nr. 482, 484. 484. Min. ebenda fol. 207 a: lllustr. zu II Kön 21, 9, wo der Text von Kreuzigung spricht (5 Figg.). R. der Galgen wie in Nr. 350 a: daran 3 Gehängte in Kitteln oder Röcken. L vor einem Burgtor 2 Gerüstete. Vgl. Nr. 482, 483. 485. Kolor. Federzeichg. in der bei Nr. 375 angef. Ha. fol. 72 b, abgeb. bei Brück a. a. 0. Abb. 119, lllustr. zu Teil II Kap. 34 § 1. Zwei Szenen, I. das Ausstäupen und Scheren wegen kleinen, r. das Hängen wegen großen Diebstahls. Auf Rasen ein hölzerner Gabelgalgen, an dessen First der Verurteilte eben gehängt worden ist. Der Henker, der noch auf der Leiter steht, bindet den Strick fest. Der Gehängte ist nur mit einem Lendentuch bekleidet. Seine Hände sind kreuzweis gebunden. 486. Min. in Cgm. 5 (oben Nr. 376) fol. 56b: lllustr. zu Genes. XL 21. 22. Ähnlieh wie in Nr. 469, 471. Der atn Galgenfirst hängende Oberbäcker wie in 471. Der Strick ist deutlich Vgl. Nr. 468 und die dort angef. Bilder. um den First geknüpft. 487. Min. ebenda fol. 127a: lllustr. zu Josua X 26. Das ganze Bild nimmt ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1 ein. Vier gekrönte Männer, nur mit der Bruch bekleidet, sind bereits aufgeknüpft. Der fünfte, ebenfalls nur mit der Bruch bekleidet, steht mit der Schlinge um den Hals noch auf der r. angelehnten Leiter, während der rittlings auf dem First sitzende II 21 T. 9:
—
M
—
—
—
Abb.
d. philos.-philol. u. d. bist. Kl.
XXXI,
3.
Abb.
40
314 Bei vieren sind die Hände vorn (kreuzweis), bei einem dort festschnürt. Vgl. Nr. 475. Kücken gebunden. 488. Min. ebenda fol. 140a, abgeb. bei A. Schultz Deut. Leben Fig. 59: Illustr. zu Kön. II 11; der Bote, der dem David die Nachricht von Sauls Tod überbrachte, hängt zappelnd an einem Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1. Der Galgen steht auf felsiger Anhöhe zwischen 2 Bäumen. Am First lehnt eine Leiter. Der Gehängte wie in Nr. 471. Am Fuß der Höhe Hand erhebend. steht auf sein Schwert gestützt ein Bewaffneter, die 489. Kolor. Federzeichg. in einer Hs (a. 1353, schlesisch) der Piaristenbibl. zu Schlackenwerth fol. 63a, färb. Faks. bei A. v. Wolfskron Die Bilder der Hedwigslegende usw. (1846) Nr. 39. St. Hedwig rettet einen Gehängten. L. ein aus Balken gezimmerter Gabelgalgen auf einem Hügel. Am First hängt ein lediglich mit einem kurzen und kurzärmeligen weißen Hemd bekleideter Mann, dessen Hände über seinen Rücken gebunden sind. R. der Herzog Heinrich Über das Armsünderhemd in diesem mit Gefolge und Hedwig, die auf den Gehängten deutet.
Henker den
Strick
—
hinter seinem
I
—
Bilde
s.
V.
Wolfskron
a.
a.
0. Sp. 88.
490. Kolor. Federzeichg. ebenda fol. 63b, abgeb. bei v. Wolfskron a. a. 0. Nr. 40: ähnVorgang. R. ein Gabelgalgen aus Balken, an dessen First ein Gehängter wie in der vor. Nr. Unter dem Galgen steht ein Bewaffneter, im Begriff, mit dem Schwert den Strick zu durchhauen. 491. Kolor. Federzeichg. in M. 32 der Öff. Bibl. zu Dresden (oben Nr. 481) fol. 25 a, Nr. 3 r, in Lichtdr. Faksim. bei v. Amira a. a. 0. Taf. 25: Illustr. zu II 1 4 (recte 13) des sächs. Landrechts (den dip sal man hengen). Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1. Der Gehängte ist mit einem grauen Hemd und schwarzen Beinlingen bekleidet und trägt eine weiße Binde vor den Augen. Sein Haupthaar ist gelockt, seine Hände sind hiriter den Rücken gebunden Kopiert zu Wolfenbüttel fol. 29 a Nr. 3 r. Im wesentlichen übereinstimmend die in Ms. Aug. 3, 1 Zeichnung in der Oldenburger Hs. (oben Nr. 481) fol 43 b Nr. 2, nur daß hier das Bild mit der Szene vor dem Bauermeister r. zusammengeschoben ist. Vgl. auch Nr. 4 93, 494. 492. Min. in Cod. A. M. 350 fol. (Skarctsbök a. 1363) zu Kopenhagen, stark und undeutDie Initiale |) zum lich verkleinert in Bergens Museums Aarbog 1910 Nr. 7 S. 30 (Fig. 26). Der Schaft des Buchstabens bildet den einen Pfosten eines Gabel|)jova balkr (Diebsrecht). galgens, an dessen First ein nur mit Lendentuch bekleideter Mann hängt. Die Hände des Gehängten sind über seinen Rücken gebunden. Über die Hs. s. G. Storni in Norges gamle Love IV 533 535, Katal. over den Arnam. llandskr. Sämling I (1888) Nr. 508 und die dort licher
—
—
—
angef.
Literatur.
493. Federzeichg. (grün) in Ms. germ. 2° 631 (Cod. Steinbeck. 14. Jahrh.) der K. Bibl. (Homeyer, Rechtsbücher Nr. 47) fol. 121a am Rande von sächs. Landr. II 13 § 1: Gehängter am Gabelgalgen, angekleidet, die Hände am Rücken. Abgeleitet aus einer
zu Berlin ein
Vgl. Nr. 491. 494. Federskizze, 6x6, in der Hs. 1 der Petro-Paulin. Bibl. zu Lieguitz (Homeyer Rechtsbb. Nr. 406 a. 1386) fol. 155b: got. Initiale zu II 13 § 1 des sächs. Landrechts. Die beiden Schäfte des Buchstaben benützt der Zeichner als Galgenständer, indem er oben durch sie hindurch den First legt. An diesem hängt I. ein nur mit kurzer Hose bekleideter Bilderhs. des Ssp.
H
Mann;
Kopf
Hände
—
sind hinter den Rücken gebunden. Die Geneal. der Bilderhss. des Ssp. 374, insbes. Note 4. Das Bild ist aus einer Bilderhs. des Ssp. abgeleitet; vgl. Nr. 491, 493. 495. Min. (roh) im Cod. Milich (Var. 1) des Ratsarch. zu Görlitz (Homeyer Rechtsbb. Nr. 250 a. 1387) fol. 130a, in Autot. bei R. Jecht Ü. d. i. Görlitz vorband. Hss. etc. 1906 Taf. VII. Die Initiale zu II 13 § 1 des sächs. Landr., abgeleitet aus der vor. Nr.: r. die Ausstäupungsszene. L. der Gehängte. Der Gabelgalgen ist diesmal nicht aus der Initiale konstruiert, sondern nach dem Schema von Nr. 1 gebildet, der Gehängte mit einem gegürteten weißen Hemd bekleidet, auch nicht kahl geschoren Die Lit. ü. d. Cod. bei Jecht a. a. 0. 14. 495 a. Kolor. Federzeichg, c. 1400 in Hs. der Luccheser Bilderchronik des Ser Cambi, verkleinert bei Salv. Bongi Le croniche di Giovanni Sercambi Lucchese (Fonti per la Storia Ital. Roma 1892) I. Überschr. Come fu apichato Augustino Vironi [1369 wegen Diebstahl]. Am First eines aus Baumstämmen hergestellten Qabelgalgens nach Schema von Nr. 1 hängt mit sein
ist
völlig kahl
L. Ausstäupen (2 Figg.).
Über
N
:
geschoren, seine
die Hs.
s.
v.
Amira
315 Er ist nur mit einem gegürteten Kittel bekleidet. Seine Hände Neben ihm lehnt eine Leiter am First. 495b. Kolor. Federzeichg. c. 1400 ebenda, abgeb. wie Nr. 495 a a. a. 0. I 236. Hinrichtung des Landzwingers Pieruzzo und eines seiner Gehilfen zu Lucca 1382. Zwei Szenen. einem Strick aufgeknüpft A. V. sind rückwärts gebunden.
R.
auf
einem
von
2 Ochsen
gezogenen Karren das Zangenreißen.
L. ein Gabelgalgen
—
nach
Nach demSchema von Nr. 1. Am First hängen 2 Männer wie Aug. Vironi in Nr. 495a. selben Schema 2 Gehängte am Fuß einer Burg, aus ders. Hs. bei Bongi I 331. 495 c. Kolor. Federzeichg. c. 1400 ebenda, abgeb. wie Nr. 495 a a. a. 0. II 55. Überschr. Come moiti furono giustitiati che aveano misfacto a Luccha e alquanti collati [zu Lucca 1397]. Freies Feld mit Bäumen, r. Stadtmauer mit Türmen dahinter. Vor der Mauer BewaflFnete. L. wird an einem belaubten Baumast ein Gehängter von 2 Männern emporgezogen. Er ist nur mit einem kurzen Rock bekleidet. Der Strick läuft über eine Nutenrolle, die am Ast befestigt ist. Im Hintergr. sind an 2 belaubten Baumästen je 3 Gehängte mit Stricken aufgeknüpft. Weiter I. im Hintergr. ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1 mit 2 am First Aufgeknüpften. Sämtlichen Gerichteten sind die Hände über den Rücken gebunden. In der Mitte des Vordergr. ein Reiter mit Fahne (von Lucca?) und ein Reiter mit Konimandostab. 495d. Kolor. Federzeichg. c. 1400 ebenda, abgeb. wie Nr. 495a bei Bongi II 404. Überschr. come il papa [Bonifaz IX.] fe' apichare XXX persone. Hügel vor den Mauern Roms, wo durch ein Tor Truppen einreiten. Im Vordergr. r. ein breiter Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1, woran ein IJaufe von ungefähr 10 Gehängten (wie in Nr. 495 c). 495e. Kolor. Federzeichg. c. 1400 ebenda, abgeb. wie 495a bei Bongi I 125. Überschr.: appicarono asini, cani et montoni [zum Hohn gegen die Pisaner]. Come le genti di Firenza Lager. R. der Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1. 495 f. Min. in Cod. 9024 (Bible historiale v. Guyart Desnioulins, bald nach 1400 der .
.
.
.
.
.
X
K. Bibl. zu Brüssel (Cat. des Mhs. I p. 42 f.): Illnstr. zu Josua L. ein ge26, 7 Figg. zimmerter Gabelgalgen (die Ständer auf Schwellen). Am First sind mit Stricken die 5 „Könige" aufgeknüpft, alle bekleidet u. gekrönt, die >Hände kreuzweis gebunden. R. stehen 2 Männer
im Gespräch. 496. Kolor. rohe Federzeichg. in Cgm. 250 (Papier, Weltchron. 1400 1430) fol. 51a. Illustration zu Gen. XL 22: Auf einer Höhenkuppe vor Bäumen auf rotem Hintergr. ein Gabelgalgen nach Schema von Nr. 1 (die Hölzer hellgelb). Am First aufgeknüpft der Oberbäcker, bloß mit einem kurzen Hemd bekleidet. Seine Hände vorne kreuzweis gebunden. Am Fuß des
—
—
Hügels die Worte: Da hangt d fiste. Über die Hs. Ph. Strauch in Mon. Germ. Deut. Vgl. Nr. 468 u. die dort angef. Bilder. Chron. III p. 54. 497. Kolor. rohe Federzeichg. ebenda fol. 225 unten in der r. Ecke am Rand, teilweise abgeschnitten. Gabelgalgcn nach Schema von Nr. 1 (wie in Nr. 496) (doch undeutlich); ebenso der Gehängte, nur mit dem Unterschied, daß ihm die Hände auf den Rücken gebunden. 498. Kolor. rohe Federzeichg. ebenda fol. 125 b. Auf blauem Grund ein Gabelgalgen aus Balken, in den Winkeln verspreizt. Daran an starkem Strick ein gekrönter Mann hängend,
—
angekleidet, die
Hände
frei.
499. Kolor. rohe Federzeichg. ebenda fol. 138a. An Gabelgalgen ein Mann ganz in Rot gekleidet, wie in vor. Nr. 500. Min. in Ms. 5193 (Boccaccio De casibus übers, v. L. de Premierfait) a. 1409 1419, in der Arscnalbibl. zu Paris fol. 125b, in Lichtdr. bei H. Martin Le Boccace de Jean sans peur (Brux. 1911) pl. 14 Nr. LV. Maleas läßt seinen Sohn Cathalo hinrichten. L. ein Hügel, worauf ein vierbeiniger Galgen. An diesem hängt Cathalo als Suffet in priesterlicher Tracht (Albe und Pluviale). Seine Hände sind kreuzweis gebunden. Neben ihm lehnt am Galgenfirst die Leiter, worauf der Henker herabsteigt. R. am Fuß des Hügels Maleas. 501. Min. ebenda fol. 144a, abgeb. a. a. O Nr LXII. Gesch. des Polykrates. Im Hintergr. hängt er an 4 teil. Galgen. Er ist bekleidet und seine Hände sind kreuzweis gebunden. Vgl. Nr. 507. 501a. Kolor. Federzeichg. in Cgm. 598 (Buch der Heiligen Driualtikeit um 1420) fol. Ib: auf grünem Rasen ein gezimmerter Gabelgalgcn in Blattgold. Am First mit einem Strick nuf-
—
40'
316 Mann Ton Christustypus. Über seinen Die Hände rückwärts gebunden. Darunter die Worte: Ditz gericht bezeichnet vns maria wart Jesus Xtus ir fleisch ir bluet an den Galgen des Kreutz gehangen für vns. 502. Handzeichgg. auf einem Blatt von Pisanello in der Sammig. J. Malcolm of Poltalloch (Brit. Mus), in Lichtdr. im Jahrb. der preuß. Kunstsammigg. 1894 S. 260/261. Studien (zu dem unter Nr. 503 erwähnten Fresko?) nach 3 gehängten Männern. Nur die Figuren, jede von 2 Seiten genommen; alle bekleidet, die Hände über den Rücken gebunden. Bei zweien ist das Kopfhaar über dem Ohr rund herum zugeschnitten, bei einem das Hemd weit herunter gehängt
Augen
ein
nur
mit Lendentuch
bekleideter bärtiger
eine weiße Binde von durchsichtigem Stoff.
gezogen, die Beinkleider teilweise weggerissen. S. Campbell-Dodgson a. a. 0. 259 f. 503. Fresco des Pisanello (f 1451) in S. Anastasia zu Verona (Kap. Pellegrini), in Farbendr. her. v. d. Arundel-Society nach Zeichg. v. Constantini, abgeb. in Venturis Ausg. des Vasari (1896) 80/81 und bei O. Biermann Verona (1904) Abb. 52: Szene aus der GeorgsIm Hintergr. 1. und in der Mitte auf Anhöhe Stadt und Königspalast. Davor nach r. hin ein
legende.
hoher Gabelgalgen aus dünnen lichtfarbenen Stämmen mit 2 Gehängten; beide von hinten gesehen, nackt, die Hände über den Rücken gebunden und die Augen (dem Anschein nach) verbunden. 504. Min. in Cgall. m. 3 (Legend, französ. c. 1450) fol. 175a: Mart. Auf einem Rasen aus braunen Balken, die Pfosten von Widerlagern gestützt. Am First mit r. ein Gabelgalgen Stricken aufgeknüpft 2 Männer, der eine mit einem blauen, der andere mit einem grünen Rock bekleidet, beide barfüßig. Die Hände sind ihnen über den Rücken gebunden. Hinter dem einen schaut der Henker hervor, der noch beschäftigt ist. L. der Richter. 505. Min. (Grisaille) in Ms. fr. 1998 (flandr., a. 1456) der Bibl. nat. zu Paris fol. 7 (Stab Anh. Nr. 200): Wundergeschichte (vgl. Nr. 480). Hügelige Landsch. In der Mitte ein hölzerner Gabelgalgen mit Verstrebungen. Daran ein Gehängter in Wams und Beinkleidern. Seine Hände sind ihm über den Rücken gebunden. Eine Binde hat er über den Augen. Der Henker nimmt eben die Leiter weg. Aber Maria stützt mit ihren Händen die Füße des Gehängten. Beiderseits Gruppen von Männern zu Pferd und zu Fuß; darunter r. der berittene Richter mit Stab, 1. der Büttel mit Gehstock. 506. Min. (Grisaille) in Ms. Douce 374 (s. Nr. 3) zu Oxford fol. 90 a, in Lichtdruckfaks. bei Warner a. a. 0., darnach Holzschn. bei H. Prutz Staatengeschichte II (1887) 607: Wundergesehichte. Im Vordergr. einer hügeligen Landsch. ein hölzerner Gabelgalgen mit Verstrebungen. Am First lehnt die Leiter, worauf der Henker steht und den soeben Gehängten abstößt. Dieser ist in Wams und Beinlinge gekleidet. Seine Hände sind ihm über den Rücken gebunden. Vor den Augen hat er eine Binde. Unten eine Gruppe von Reitern und Zuschauern zu Fuß. Eine vervollkommnende Bearbeitung derselben Komposition in Ms. 9199 (flandr., 1466 1477) der Bibl. nat. Paris fol. 94 a, reprod. in Lichtdr. in Miracles de Notre Dame II (Bibl. nat. D6p. des Mss. 5, Par. 1906) pl. 63. Hier besonders charakteristisch der Henker, der mit dem 1. Bein auf der Leiter steht und sich mit der 1. Hand am Galgenfirst festhält, während er mit dem r.
—
Fuß und
mit der r. Hand nach dem Gehängten stößt. 506 a. Kolor. Federzeichg. in Cgm. 206 (Bibelauszug a. 1457) Bl. 108 b (Photogr. Tietze PI. Nr. 4015): Illustrat. zu Josua X 26. Landsch. mit Stadthintergr. R. auf einem Hügel ein gezimmerter Gabelgalgen mit 2 Gehängten. Im Vordergr. eine Gruppe von Gekrönten, die auf der Erde kauern. Mit einem von ihnen ist ein Bewaffneter beschäftigt, anscheinend um ihm
um den Hals zu legen. 507. Min. in Cgall. m. 6 (s. oben Nr. 878) zu München fol. 129a (Photogr. Tietze PI. Nr. 1117, Lichtdr. bei Durrieu a. a. 0.). L. im Vordergr. Polykrates in seinem Palast bei der Tafel, wo ihm der Ring überbracht wird. R. jenseits eines Gewässers hängt er am Gabelgalgen. Er ist nur mit einem weißen Hemd bekleidet und hat die Hände hinter dem Rücken. Den eine Schlinge
Galgen umsteht eine dichte Volksmenge, die sich auch noch auf der Brücke im Hintergr. setzt.
fort-
Vgl. Nr. 501.
508. Min. ebenda fol. 142a, in Lichtdr. bei Durrieu pl. XIII. Hinrichtung der Olympias. der Mitte des Bildes ist sie an einen von 2 Säulen getragenen Balken gehängt. Sie ist barfuß und ungefesselt, doch im übrigen bekleidet. Ihre Augen sind nicht verbunden.
In
317 509. Min. ebenda
fol.
328a:
.
.
.
le
cas
de andronicus empereur de constantinople
.
.
.,
reprod. in Lichtdr. bei P. Durrieu pl. XXVIl. Im Vordergr. muß Andronicus, nur mit einem weißen Hemd angetan, verkehrt auf dem Esel reiten. Im Hintergr. Platz einer Stadt, wo er
Hände vorn gebunden. Cod. 9018 19 (vläm. Bible, a. 1431 60) der K. Bibl. zu Brüssel (Cat. bergige Landsch. L. auf einer Anhöhe ein gezimmerter Gabelgalgen, ff.) daran aufgeknüpft ein Mann in langem gegürteten Rock, mit Binde vor den Augen, barfuß und die Hände über den Bücken gebunden. L. ein thronender Herrscher mit Befehlsgestus.
am Gabelgalgen
hängt, die
609a. Min. des Mss. I p. 52
in
—
—
:
In der Mitte 2 Geharnischte. 510. Holzschn. in dem Druck von Ulr. Boners Edelstein [Alb. Pfister c. 1461], FaksimileAnsg. V. P. Kristeller (Graph. Gesellsch. I) S. 86: lUustr. zu der Fabel von der untreuen
—
99 (3 Figg.). Die Witwe steht im Begriff gemeinsam mit Witwe, Ausg. V. Fr. Pfeiffer 96 ihrem Liebhaber den Leichnam ihres Mannes über den First eines Gabelgalgens hinaufzuziehen (an Stelle des gestohlenen Leichnams eines gehängten Diebes). Er ist nur mit einem Kittel bekleidet und trägt seine Hände über den Rücken gebunden. 610a. Min. in Cgm. 603 (Bibelauszug a. 1463) fol. 31b: Illustrat. zu Esther VII 10. Freie Landschuft. Im Vordergr. ein gezimmerter Gabelgalgen. Am First hängt mit einem Strick aufgeknüpft Aman, ganz bekleidet, die Hände kreuzweis gebunden, das Haar ungeschoren. 511. Min. (von LoysetLy^det zu Brügge) in Ms. 6 (Hist. de Charles Martel a. 1470) der Bibl. roy, zu Brüssel fol. 15lb, abgeb. bei van den Gheyn Hist. de Charles Mart. (1910) Verschiedene Szenen. R. im Vordergr. wird Karl nach dem Hintergr. zur Richtstatt Dort am Ufer eines Flusses ein Gabelgalgen aus Balken, die auf Schwellen stehen und am Fuß, von Widerlagern gestützt, in den Winkeln mit dem First verstrebt sind. An diesem lehnt die Leiter, worauf ein Geharnischter dem Verurteilten die Schlinge umzulegen scheint. Karl trägt Beinkleider und Wams; seine Hände sind hinter den Rücken gebunden. 512. Kolor. Federzeichg. in Cgm 622 (Sammeihs. a. 1471) fol. 17 b: Illustr. zu Josua X 26. Auf freiem Feld ein einfacher gezimmerter Gabelgalgen (lichtgelb). Am First sind mittels Stricken 3 Gekrönte aufgehängt. Einer ist nur mit einem Hemd, die beiden andern sind mit gegürteten Kitteln bekleidet, ihre Hände rückwärts gebunden. L. lehnt am First eine Leiter, auf ihr in Vorderansicht ein mit Kittel bekleideter Mann, dem die Hände rückwärts gebunden sind. Weiter oben auf der Leiter der Henker, der ihm den Strick um den Hals zu legen scheint. R. unten ein Befehlshaber mit Gehstock. 512a. Kolor. Federzeichg. ebenda fol. 37b: Illustr. zu Esther II 23. Freies Feld mit Stadthintergr. Im Vordergr. Oabelgalgen wie in Nr. 510 a. Daran ein bekleid. Mann, dessen Füße entblößt und dessen Hände rückwärts gebunden sind. L. die Leiter wie in Nr. 511, ebenso der Henker, der dem andern Verurteilten den Strick umlegt. Unten 1. eine Amtsperson mit Stab. 512 b. Kolor. Federzeichg. ebenda fol. 38 b: Illustr. zu Esther VII 10. Landsch. und Galgen wie in Nr. 512a. Am First hängt Aman, nur mit einem roten Kittel bekleidet. Seine Hände sind rückwärts gebunden. L. unten ein Richter und ein Büttel mit ihren Stäben. Vgl. Nr. 462 und die dort angef. NN. 513. Holzschn. in der heiligen leben (Winterth.) Augsb. H. Zeiner 1471 Bl. XXVII (faksim. im Bilderschmuck der Frühdrucke II Abb. 13): Von sant columanus legend (2 Figg.). Die Legende von Coloman und dem Boten. An einem gezimmerten Gabelgalgen mit starken Verstrebungen in den Winkeln, der die ganze Bildbreite einnimmt, hängt der H., nur mit einem langen Hemd bekleidet. Seine Hände sind ihm über den Rücken gebunden. Von I. tritt der Bote heran und schneidet mit einem Messer ins 1. Bein des H. Nachschnitte in den Passionalen von Sengenschmitt NOrnb. 1475, Bämler Augsb. 1475, Sorg Augsb. 1478, Feyner Urach 1481, Schönsperger Augsb. 1489. Auch die kolor. Federzeichg. in Cod. germ. 504 (oberbaier. Legend, a. 1475) der baier. Staatsbibl. fol. 22b beruht auf diesem Schema, und noch die freiere Kompos. des H. Schäuffelein im Augsb. Passional v. 1513 Bl. XXIX geht darauf zurück. 514. Eingeritzte Zeichg. in einer Glocke (a. 1473) aus der Kirche zu Bringetofta (Smilland) pl.
13:
geführt.
—
318 im Hiätor. Museum zu Stockholm, abgeb. bei H. Hildebrand Sveriges Medeltid III 719: TierAn einem rein schematisch gezeichneten Gabelgalgen hängt der Fachs, den 3 heranfliegende Gänse an dem über den First laufenden Strick hinaufziehen. 515. Min. in Ms. 9967 (15. Jahrh.) der K. Bibi. zu Brüssel fol. 166b. abgeb. bei Gheyn L'Hist. de Heiyne (1913) pl. 19: Begebenheit zu Courtray; an einem Gabelgalgen nach Schema dessen Hände vorn übereinander geV. Nr. 1 ein nur mit einem Kittel bekleid. Gehängter, bunden sind. 516. Handzeichg. von Leonardo da Vinci (1479) (1898 im Besitz von Bonnat zu Paris), abgeb. bei P. Müller-Walde Leon, da V. Abb. 66, und bei Ad. Rosenberg Leon, da V. Abb. 16: Studie nach dem 1479 zu Florenz gehängten Baccio Bandini. Dieser ist ganz bekleidet; auf dem Kopf trägt er eine Kalotte; seine Augen sind aber frei, seine Hände über den Kücken gebunden. Beischriften von Leonardos Hand geben Stoff und Farbe der Kleider an. S. Müller-Walde a. a. 0. 123 f., Rosenberg a. a. O. 31, H. ülmann Sandro Botticelli 48 f. (wo aber die Studie auf ein AVandbild des Botticelli zurückgeführt wird). 517. Altarflügel (c. 1480) von Pablo Vergos in S. Antonio zu Barcelona, abgeb. in Autot. bei S. Sanpere y Miguel Los Cuatrocentistas Catalanes II (1906) 156 (dazu Text 149 157): An einem Galgen nach dem Schema von Nr. 1 (die Mirakel des h. Antonius v. Barcelona. Firatenden mit den Pfostengabeln verschnürt) hängt ein nur mit einem weißen Hemd bekleideter Mann. Sein Haar ist kurz geschoren, seine Hände vorne kreuzweis gebunden. Ein auf dem First rittlings sitzender Mann schneidet den mit Hilfe des H. am Leben Erhaltenen ab, während die unten Stehenden ihn in Empfang nehmen. 517 a. Ilolzschn. in „Histori von den siben weisen meystern" Augsb. Sorg 1480 fol. IIa (faks. im „Bilderschmuck der Frühdrucke" IV (1921) Nr. 518): 6 Figg. in freiem Feld mit hügeligem Hintergr. Dort 1. ein gezimmerter Gabelgalgen, an dessen First der Strang. Von gebundenen Händen der Kaiserr. her wird in ein langes Hemd gekleidet und mit rückwärts sohn am Strick herangeführt. Von 1. her reitet ihm der „meyster Barcillas" entgegen. Völlig analoge Darstellung, nur im Gegensinn fol. 16 a (faks a. a. 0. Nr. 522: die Begegnung mit „meyster Sentulus"). 518 Holzschn. in hystori von herzog Leuppold und sinem sun Wilhalm (Augsb. A. Sorg 1481, Schreiber Manuel Nr. 4492. Muther Bücherillustr. Nr. 104) fol. 34, reprod. bei Fr. Heinemann Der Richter Abb. 7. Freies Feld. R. im Vordergr. von 2 Männern begleitet ein Gekrönter. Auf dessen Befehl führt in der Mitte ein Diener einen barhäuptigen Geharnischten am Strick, womit dessen Hände gebunden, zu einem gänzlich kahlen Baum, Am vorderen Ast hängt ein Strick oder Riemen. Zu Füßen des Fürsten kniet bittend ein Jüngling. Hinter dem Baum bellt ein Hund dem Gefangenen entgegen. fabel.
—
—
519. Min. in Froissart-Hs. (a. 1484/5) zu Breslau, faksini. bei A. Lindner Der Breslauer nach der Schlacht bei Roosebeke (1382), die im Vordergr. dargestellt ist, wird im Hintergr. der tote Philipp v. Artevelde an einem hohen Baum gehenkt. Er ist völlig nackt, wie in der voraufgehenden Szene, wo er tot vor dem König Karl VI. v. Frankreich liegt. Seine Hände sind ihm über den Rücken gebunden. Der Henker steht noch auf der an den Baum gelehnten Leiter, damit beschäftigt den Strick festzuschlingen. Froissart Taf. 22:
519a. Holzschn. im Aesopns Venezia 1487, faks. bei d'Essling Les Livres ä Figures IIS. 326: Illustrat. zur Fabel De civitate et carente rege. Im Hintergr. 1. auf Anhöhe ein Gabelgalgen nach dem Schema von Nr. 1. Daran ein Gehängter in einem Kittel. Die Hände über seinem Rücken. 520. Holzschn. in Der Heiligen leben (Nürnb. A. Koburger 1488) I fol. CXCIIIb Von sant Colomanno (die Wunder mit dem Jäger und dem Boten). Hügel mit Stadt im Hintergr. Vorne ein breiter gezimmerter Gabelgalgen (im kolor. Exemplar der Münchener Univ.-Bibl. gelb), woran zwischen 2 durch Raben über ihnen gekennzeichneten Missetätern der Heilige hängt. Alle drei sind bekleidet, C. nur mit einem (krapproten) Rock, die neben ihm hängenden Männer mit Wams (mi parti) und Beinkleidern, doch unbeschuht, so daß die Fußzehen bloß bleiben. Die Hände des H. sind vorne, die der Verbrecher hinter den Rücken gebunden (subjektive Symbolik des Künstlers!). Von r. kommt mit seinen Hunden der Jäger, nach dem Körper des Vönetiens
319
—
Eine vereinfachende, aher Heiligen stechend, während 1. der Bote in dessen Bein schneidet. alles Charakterische beibehaltende Bearbeitg. dieser Kompos. ist der Holzschn. in Der Heiligen (Straßb. 1502) II Bl. XVlHa (Straßb. 1510 H fol. XXlIa). Vgl. Nr. 513, 522, 564. 521. Holzschn. im Doctrinal v. Michault (Brügge c. 1490), abgeb. bei Lacroix Moeurs 452 (fig. 350). L. ein Gabelgalgen mit angelehnter Leiter. Auf dieser sitzt ein zum Strang Terurteilter Sackpfeifer, zum letztenmal, wie ihm vergönnt worden, auf dem Dudelsack blasend. Um seinen Hals liegt schon der Strick, der oben um den First geschlungen ist. Bekleidet ist er nur mit einem Kittel oder Hemd; auf dem Kopf trägt er eine Haube. Seine Hände sind frei. Neben ihm auf einer Leitersprosse steht der Henker, unten 1. der Richter. Gegenüber den ein Genosse des Verurteilten um obige Gnade bittet. Dahinter r. abermals der Richter, Andeutung von Bewaffneten. 522. Holzschn. im Passionael Lübeck 1492 (Stephan Arndes) fol. 226a, abgeb. bei Sev. Rüttgers Der Heiligen Leben (Leipzig 1913) I 49: S. Coloman. Das Wunder mit dem Jäger (2 Figg.). Am Fuß eines Hügels 1. ein gezimmerter Gabelgalgen mit Verspannungen in den Winkeln. Unmittelbar am First der Heilige wie in Nr. 520, doch dem Anschein nach ganz bekleidet (Kittel und Beinlinge). R. zu Pferd der Jäger, der mit dem Spieß nach ihm sticht. Vgl. Nr. 513, 520, 564. 523. Holzschn. in Der Ritter vom Turn (s. oben Nr. 12), faksim. bei R. Kautzsch Taf. 23: Wie Aman mitsampt syben syne sönen vmb syner Hochfart willen an eynen galgen gehenckt ward vor gynem eygnen husze. L. ein gezimmerter Gabelgalgen mit Widerlagern und Verstrebungen. Auf der am Firtt lehnenden Leiter der Henker, der den A. unmittelbar unter dem Balken festknüpft. A. trägt Wams und Hosen; seine Füße sind entblößt, seine Hände hinter seinen Rücken gebunden. Durch den Galgen Ausblick auf Häuser und Gasse. R. dicht zusammengedrängt die Söhne des A. Dem vordersten sind die Hände ebenfalls rückwärts gebunden. Vor den Gefangenen steht eine Amtsperson mit Schwert. Im Hintergr. ist noch das Erdgeschoß eines
leben
Hauses sichtbar.
v
524. Holzschn. ebenda, faks. a. a. O. Taf. 42: Wie Kathons son zu roni durch die statt Reytt mit großer geselscliafft vnnd jm eyn übeltheter begegnet den man vsz füren vnnd hcncken wolt, vnnd er jn vom tod erlöszte. Landschaft. L. Stadttor, aus dem ein junger Mann, gefolgt von einem älteren, hervorreitet. Von r. her kommt ihm der Verurteilte entgegen. Er ist in Wams und Hosen gekleidet; seine Hände sind ihm rückwärts gebunden. Das andere Ende des Strickes hält ein Begleiter gefaßt. Neben den beiden ein Mann, der vor den Reitern die Mütze abnimmt. Im Mittelgr. auf einer Anhöhe ein gezimmerter Gabelgalgen. 625. Holzschn. in Les quatre fils aymon, Lyon Jehan de Vingle 1495 fol. ni VI: Gabelgalgen in freiem Feld. Auf einer Leiter steigt der Henker hinan, während unten mit gebundenen Händen und barhäuptig der Verurteilte steht. Aesopi (Ulm, Zeiner, letztes Viertel des 526. Holzschn. in Steinhöwel Das Buch 15. Jahrb.), faksim. bei R. Muther Bücherillustr. II Taf. 46; Überschr. Die XIIII fabel vö de Stelenden Kin