Die Zeichenkunst: Lieferung 10 [2., verbes. u. verm. Aufl., Reprint 2022]
 9783112677988, 9783112677971

Table of contents :
Die Hilfsmittel
II. Die gewöhnliche Methode des A.Z. Das Architekturzeichnen
III. Das Aufnehmen von Architekturen

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Lieferung 10

Preis 1 Mark Gesamtpreis des Werkes gebunden 25 Mark

DIE

ZEICHENKUNST METHODISCHE DARSTELLUNG DES

GESAMTEN ZEICHENWESENS UNTER MITWIRKUNG VON

A. ANDEL, LUDWIG HANS FISCHER, M. FÜRST, O. HUPP, A. KULL, KONRAD LANGE, A. MICHOLITSCH, ADOLF MÖLLER, PAUL NAUMANN, F. REISS, A . v . SAINT-GEORGE, K A R L STATSMANN, R. TRUNK, J . VONDERLINN UND HERMANN WIRTH HERAUSGEGEBEN VON

KARL KIMMICH ZWEITE VÈRBESSERTE UND VERMEHRTE AUFLAGE MIT Ii57 ABBILDUNGEN IM TEXT UND 60 TAFELN IN FARBEN- UND LICHTDRUCK 23 LIEFERUNGEN à i MARK UND 2 EINBANDDECKEN à 1 MARK KOMPLETT IN 2 ORIGINALLEINENBÄNDEN 25 MARK

LEIPZIG G. J . GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG

Einzelne Lieferungen werden nicht abgegeben Die Abnahme von Lieferung 1 verpflichtet zum Bezug des ganzen Werkes

Die Hilfsmittel.

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nur Lichtpausen herauszugeben, für Arbeitsplätze auf starkem Papier. Die kostspieligste Art der Vervielfältigung, aber auch die genaueste und vornehmste, ist diejenige durch P h o t o g r a p h i e und P h o t o t y p i e . Für Buchdruck kommen da mehrere Vervielfältigungsarten in Frage; für Reproduktion von Zeichnungen mit schwarzen Strichen eignet sich am besten die Zinkhochätzung, für schattierte getuschte Sachen der Lichtdruck und die Autotypie.

Fig. 654.

Zeichentisch und -Stuhl.

Nach Architekt Professor Issleiber.

b) D a s e i g e n t l i c h e A. Z. erfordert auch eine Reihe von w i s s e n s c h a f t l i c h e n H i l f s m i t t e l n aus verschiedenen Gebieten als Grundlage oder als Beihilfe: Für die Linienführung das L i n e a r z e i c h n e n , welches die Kenntnis des Zeichnens von geraden und gekrümmten Linien sowie die Methode der exakten Darstellung vermittelt. — Für das Auftragen von Strecken, Geraden, Winkeln, Flächen- und Körperfiguren sowie deren Messung ist aus der Mathematik die e b e n e G e o m e t r i e und S t e r e o m e t r i e zugrunde zu legen; die Berechnungsweisen lehrt die Arithmetik, auch die Kenntnis der Maßstäbe (vgl. Fig. 655). Diese Grundlagen führen vereint zur P r o j e k t i o n s l e h r e , der ersten HauotK i m m i c h , Die Zeichenkunst.

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K. Statsmänn, Das architektonische Zeichnen.

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stufe zum A. Z. Sie lehrt im allgemeinen elementare Gebilde des Raumes in ihren Umrissen und in verschiedenen räumlichen Stellungen darstellen, in Grund- und Aufrissen, Durchschnitten, Durchdringungen u. a. Sie ist ein Teil der d a r s t e l l e n d e n G e o m e t r i e , welche lehrt, wie die wahren Größen von räumlichen Gebilden (Gerade, Ebenen, Flächen) aus ihrer Projektion zu finden sind. Sie kommt zur technischen Anwendung in der Lehre vom S t e i n s c h n i t t . Ein Anwendungsgebiet ist weiterhin MasssiäbB 10 5 o 1

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Fig- 655die S c h a t t e n l e h r e und P e r s p e k t i v e . In der praktischen Anwendung ist die Geometrie als F e l d m e ß k u n d e bekannt. Nunmehr folgen die Grundlagen aus der Lehre der Baukunst, der B a u k u n d e (vgl. die Werke von Gottgetreu, Breymann, Handbuch der Architektur, Baukunde des Architekten, Deutsches Bauhandbuch). Die a l l g e m e i n e B a u k u n d e lehrt die Kenntnis der Baumaterialien, Prüfung der Baustoffe, Berechnung der Baukonstruktionen (Mechanik, Statik), die Art, Form, Zusammenfügung der Bauteile in verschiedenen Stoffen, Stein, Holz, Eisen u. a. (Mauer-, Stein-, Holz-, Eisenkonstruktionen), die Kostenberechnung von Bauteilen und Bauten, die geschäftliche Leitung derselben. Die besondere G e b ä u d e k u n d e gibt Aufschluß über die Art,

Die gewöhnliche Methode des A. Z.

Das Architekturzeichnen.

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den Zweck, die Einrichtung der Bauwerke (Wohn- und Geschäftshäuser, öffentliche Bauten), ihre Anlage in Grundriß, Aufriß, Schnitt, die Form und Größe der Räume, ihre Behellung, Lüftung, Heizung, Entwässerung, Wasserversorgung, Möblierung, Ausstattung. Ein besonderes Gebiet ist die B a u f o r m e n k u n d e . Sie zeigt, wie die Bauformen aus dem Zweck, der Örtlichkeit, dem Material, der Struktur des Gebäudes hervorgehen. Ihre geschichtliche Entwicklung wird in der Lehre von den B a u s t i l e n gegeben. (NB. Es fehlt noch an einer vom Standpunkte der handwerkstechnischen Entwicklung gegebenen Darstellung dieses Gebietes. Die meisten Bücher sind einseitig kunsthistorisch oder bauästhetisch.) Ein Teil dieser Lehre ist diejenige von den klassischen S ä u l e n o r d n u n g e n . Die tektonischen Grundlagen der Bauformenlehre werden in der Lehre von den B a u g l i e d e r n gegeben. Unterstützend wirkt die Lehre vom Ornament. Eine organisch richtig entwickelte Baukunde ist derart aufgebaut, daß nicht erst Teile, Bauteile, erklärt werden und zuletzt erst das Ganze des Hauses geschildert, sondern daß zuvörderst das H a u s a l s G a n z e s und als Teil der Umgebung in Betracht gezogen wird, dessen Entwicklung aus den gegebenen Verhältnissen (Ort, Lage, Himmelsrichtung, Zweck, Material), daß sodann die innere Bedarfsteilung bestimmt (Einteilung, Art der Räume, Öffnungen), hieraus der Auf- und Ausbau in Konstruktion und Form entwickelt und nach dem Prinzip verfahren wird: E r s t das N o t w e n d i g e u n d d i e s e s d a n n m ä ß i g u n d den M i t t e l n g e m ä ß v e r e d e l t . Und eine Bauentwicklung des Hauses v o n i n n e n n a c h a u ß e n , nicht umgekehrt. Denn die A r c h i t e k t u r ist e i n e r a u m g e s t a l t e n d e K u n s t und diesem Hauptzweck müssen andere wie die der Dekoration sich unterordnen. Nach der älteren Kompositionsart war oft eine streng und regelmäßig gegliederte Fassadenbildung (gleiche Achsen usw.) bewirkt und nachher erst die innere Zimmereinteilung angeordnet worden, welche häufig direkt abhängig war von jener schematischen äußeren Anordnung.

II. Die gewöhnliche Methode des A.Z. Das Architekturzeichnen. a) S a c h l i c h , inhaltlich, baut sich das A . Z . auf dem Erläuterten auf. (Fig. 656 u. f.) Auf diesen Tafeln wurde der Einfachheit halber nicht ein großes kompliziertes Gebäude, sondern ein kleines einräumiges, das eines 16*

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K. Statsmann, Das architektonische Zeichnen.

Die gewöhnliche Methode des A. Z.

Das Architekturzeichnen.

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