Die Schlacht bei Belle-Alliance. Eine Jubelschrift auf das Jahr 1865

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Die Schlacht bei Belle-Alliance. Eine Jubelschrift auf das Jahr 1865

Table of contents :
Front Cover
Vorwort
Schlacht bei Ligny
Treffen bei Quatre-Bras
Letzte Bewegungen sämmtlicher Heere, die zur Schlacht
Zusammenstellung, Stärke und Tüchtigkeit des englisch-
Führung der Schlacht von 6½ bis zur Beendigung,
Nach der Schlacht - Verfolgung, Reſultate, Gefecht bei Wavre,
Epilog
Angabe der benutzten Quellen

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DC

2421

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54

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ON

G

Die

Schlacht bei Belle- Alliance.

Eine Jubelschrift auf das

Jahr

1865

von

fr. Wilh. von Yarchmin, Kgl. Preuß. Lieut. a. D. Verfasser der Schriften „ Die Jahre 1848 und 1849, eine Wanderung durch die Schlachtfelder, Schlacht bei Leipzig 2c.“

So riffen wir uns ringsherum Bon fremden Banden los, Nun sind wir Deutsche wiederum, Nun sind wir wieder groß. Goethe.

Mit einem Schlachtplane und zwei Portraits .

Berlin.

Im Verlage des Verfassers.

1865.

-8309D40

A. 128609

Den

Manen

der verbündeten Monarchen,

ihrer

Feldherren und Kämpfer

im

Jahre

1815

geweiht

durch den Verfasser.

Vorwort.

Wie schon der Titel ankündigt , hat die vorliegende Schrift eine doppelte Bestimmung ; ſie ſoll die großen Ereignisse des Jahres 1815, die ihren Licht- und Höhepunkt in der Schlacht bei Belle- Alliance erreichen , zur Anschauung und zum Bewußtsein bringen, den Sinn für geſchichtliche Größe , Tugend und Thatkraft erschließen ; sie soll zugleich ein Denkmal der Erinnerung dem Muthe, der Geſinnung und den Thaten jener Helden werden , die vor fünfzig Jahren Deutschlands Frieden und Freiheit endgültig erkauften. Wir leben gegenwärtig in einer Zeit ,

von welcher

Literarhistoriker und Kunstkritiker als von einer Epigonenzeit reden , und ohne Zweifel ist das äſthetiſche, literarische Element auch nicht mehr der Mittelpunkt des geistigen Lebens in Deutschland ; überall erkennt man das Bestreben, Die das politiſche in desto größere Rechte zu seßen.

vi Tagespresse hat seit dem Jahre 1848 einen Einfluß gewonnen, der mit unerhörter Schnelligkeit politische Bildung auch in die untersten Schichten des Volkes zu treiben verſucht ;

die öffentliche Meinung ist eine Macht geworden,

wie man się bisher nur in England und Frankreich kannte. Dazu kommt das rührige , neuernde Wesen unserer materiellen Entwickelung , das vielleicht mehr als alles Andere dazu gethan , die langsamen , nachdenklichen Deutſchen zu reger

Thätigkeit

aufzurütteln.

Die

Dampfkraft ,

das

Maschinenwesen haben eine Revolution auf dem gewerblichen Gebiete und im Völkerverkehr hervorgerufen , größer als alle politischen Umwälzungen.

Ob dies Alles ein Ge-

winn für uns Deutsche ist, wer will es ermeſſen ? eine Erörterung dieser Frage erscheint uns nuplos , und , nach dem Worte des griechischen Dichters , sind ,,künftige Tage kundige Zeugen".

Eines nur kann uns bei dieſen Wahr-

nehmungen Trost für die Zukunft gewähren , es iſt die Ueberzeugung, daß mit dem Fortschritte der Bildung, mit der materiellen Entwickelung , ſich auch der ſittliche Zuſtand der Deutschen gehoben hat.

Die Kunst ist in die Werk-

stätten gedrungen, der Schönheitsſinn in's Leben, und hat dieses veredelt. Geld

Der Schwindelgeist des Börsenspiels , die

und Genußsucht sind freilich beklagenswerthe und

widerliche Erscheinungen ; aber die menschlichen Dinge ſind immer aus Gutem und Bösem gemischt geweſen , und daß es im Ganzen und Großen heute beſſer um den sittlichen

VII Character der Deutschen steht schichte.

als vordem ,

lehrt die Ge-

Der Grund liegt in der Hebung des religiöſen

Sinnes, und daß dies der Fall, beweist die immer größere Verkümmerung des Sektenweséns , das Annähern der Confeſſionen in Duldung und Liebe.

Menschliche Weisheit hat

in den ſturmvollen Zeiten der jüngsten Vergangenheit die Probe nicht bestanden ; darum wendete sich der Geist des Volkes

wieder mehr als früher dem Göttlichen zu und

suchte Hülfe , Trost und Beruhigung an dem Throne des Allmächtigen,

der ,,das zerstoßene Rohr nicht zerbrechen.

wird und den glimmenden Docht nicht auslöschen“. So schreitet das deutsche Volk an der Hand edler Fürsten und weiser Staatsmänner rüſtig vorwärts auf der Bahn der Humanität und macht sich durch Arbeit an seinem inneren Leben würdig auch für die nationale Wiedergeburt des Vaterlandes .

Von Tag zu Tage wächst seine Sehn-

sucht nach solcher Einheit, und diese nach Beruf anzuſtreben , erscheint auch ganz lobenswerth ; ,, aber ," so rufen wir warnend zu ,,, erkalte vor Allem bei diesen Bestrebungen Niemand in der Liebe zu seinem Herrscherhause , in der Achtung vor der Regierung und für das Glück eines gefeßlichen Daseins."

Als wir aus Anlaß der fünfzigjährigen Siegesfeier der Schlacht bei Leipzig ein mahnendes Wort zur Liebe, Eintracht und Versöhnung an Deutschlands Fürsten und

VIII Völker richteten , als wir , durchdrungen von der heute wie damals in uns festgewurzelten Ueberzeugung ,,,daß für Deutschland nur Heil in dem Zusammenhalten Preußens mit Desterreich zu suchen sei“ rücksichtslos das Gebahren Derjenigen verdammten , die , zu leichterer Durchführung ihrer staatsgefährlichen Pläne, das conservative Desterreich aus dem Verbande mit Deutschland zu entfernen trachteten , da ahnten wir nicht , daß uns nach so kurzer Zeit schon und gelegentlich dieser Schlachtschilderung vergönut ſein würde, mit freudigem Herzen auszusprechen , wie die Besorgniß um Deutschlands Wohl geschwunden , die Hoffnung über menschliche Berechnung hinaus

gestiegen ist.

Denn jene Politik , die in den Wiener Friedens - Präliminarien vom 1. August dieses Jahres und in dem jezt definitiv abgeschlossenen Frieden mit der bedingungslosen Abtretung

der Herzogthümer

Schleswig ,

Holstein und

Lauenburg einen glänzenden Sieg feiert, wurde nur dadurch möglich,

daß Preußen und Desterreich in dem

Streite

Deutschlands gegen Dänemark einträchtig bei einander ſtanden.

Von dieser Zeit an , da der Friede mit Dänemark

hergestellt ist , haben sich hoffentlich die beiden Großmächte auch

mit

der bei Weitem wichtigeren Erwägung , wie

Deutschlands Friede dauernd hergestellt werden könne, beschäftigt ; es ist dies ein Friede auf Grund gegenseitiger Anerkennung.

Hoffen wir , daß es der erleuchteten Energie

der Staatsmänner Desterreichs und Preußens gelinge, die

IX bestehenden Differenzen in einer das Wohl Deutschlands fördernden Weise zu beseitigen ! Die jüngste Zeit hat uns

ein Schauspiel geboten,

so erhaben , wie es die staunende Welt seit fünfzig Jahren nicht geſehen ; kleinlicher Neid und Eifersucht sind in Deutſchland geschwunden , Spott und prahlerische Drohungen des Auslandes verſtummt, als Desterreichs und Preußens Söhne ſich in Brüderlichkeit die Hand reichten, um wieder einmal für gleiche Zwecke zu kämpfen und zu sterben. Und darin, daß Preußen und Desterreich von Neuem gezeigt haben, daß sie neben einander zu kämpfen und zu sterben vermögen ,

liegt

die

Gewähr

für

eine

glückliche

Zukunft

Deutschlands , eine erhöhte Freudigkeit , mit der Preußen, mit der Deutschland dies Mal an die Feier der Schlacht bei Belle Alliance herantreten. War es auch nur einem geringen Theile deutscher Krieger vergönnt, an dem leßten Kampfe gegen französische Zwingherrschaft Theil zu nehmen ,

so

standen sie doch Alle bereit, für gleichen Zweck zu kämpfen, so nahmen sie doch Alle den freudigsten Antheil an dem durch preußische Waffen schließlich errungenen Siege. In Betrachtung deſſen nun , was die Deutſchen zu allen Zeiten gewesen sind und geleistet haben , in Erinnerung an die alten , großen , noch nicht vom Holzwurm falscher Aufklärung durchnagten Pfeiler jeder Staatsgeſellschaft : der wahren Frömmigkeit , Liebe und Treue zu den

X Fürsten , Achtung vor dem Geseße und sich selbst ; in der tüchtigen Gesinnung für alles Große und Wahre, sprechen wir getrost die

großen

Worte des

Psalmiſten :

„ Ich

glaube aber doch, daß ich sehen werde das Gute des Herrn im Lande der Lebendigen." 1 Berlin , im November 1864.

Der Verfasser.

Inhalt.

Seite. V

1∞

Vorwort Einleitung. Politiſche und militairiſche Ereigniſſe während der Zeit vom ersten Pariſer Frieden bis zur Schlacht von BelleAlliance. 1. Der Wiener Congreß 2. Napoleons Landung in Frankreich 3. Eröffnung der Feindseligkeiten. Schlacht bei Ligny Treffen bei Quatre-Bras 4. Letzte Bewegungen sämmtlicher Heere , die zur Schlacht führten Der Schlachttag (18. Juni). 1. Beschreibung des Schlachtfeldes 2. Zusammenstellung, Stärke und Tüchtigkeit des englischalliirten Heeres .

1 8

11

42 46

48

3. Ueber die Benutzung des Terrains und über die Einrichtungen zur Vertheidigung einzelner Punkte des Schlachtfeldes 4. Ordre de Bataille des engliſch- alliirten Heeres 5. Anordnungen bei dem französischen Heere vor Beginn der Schlacht

55

6. Angriff des zweiten franzöſiſchen Armee-Corps_auf Hougomont . 7. Führung der Schlacht von 2 - 4 Uhr Nachmittags

59 64

51 53

ལ❖ྕ

8. Führung der Schlacht von 4 bis 62 Uhr 9. Die preußische Armee nimmt um 4½ Uhr Theil an der Schlacht

2223

XII

72 76

10. Führung der Schlacht von 6½ bis zur Beendigung, 8½ 86 Uhr Abends . Nach der Schlacht. - Verfolgung, Reſultate, Gefecht bei Wavre, 96 Einzug in Paris 104 Epilog 107-160 Beilagen 161 Angabe der benutzten Quellen

Einleitung.

Politiſche und militairiſche Ereigniſſe während der Zeit vom ersten Pariser Frieden bis zur Schlacht bei Waterloo oder Belle-Alliance.

1. Während

die

Der Wiener Congreß. verbündeten Herrscher,

umgeben von

ihren Feldherren, an der Spize ihrer Heere am 31. März 1814 ihren feierlichen Einzug in Paris hielten , glaubte Napoleon die Feinde hinter sich herzuziehen und bei Saint- Diziers die Gelegenheit zu finden , einen vortheilhaften Schlag gegen sie führen zu können. Er warf sich mit ganzer Macht auf Tettenborn und Winzingerode, erkannte zu spät seinen Frrthum und eilte nun über Troyes zurück , um Paris noch vor dem Feinde zu erreichen.

In Fontainebleau erfuhr er den Verlust seiner

Hauptstadt , ihren Abfall von ihm , ſeine Thronentſeßung durch den Senat , die Zurückberüfung der Bourbons , den Uebertritt Marmont's mit seinen Truppen zu der neuen einstweiligen Regierungsbehörde. So war er denn gefallen, dieser gewaltige Herrscher, von der furchtbaren Höhe, von welcher herab er ganz Europa zittern gemacht ! 1

2 Ihm schien nur schmachvolle Flucht in außereuropäische Verbannung oder der

Tod der Verzweiflung übrig , ſei

es , daß er diesen einzeln wählte , oder ihn an der Spige seiner leßten Getreuen suchte

Indeß das Glück hatte noch glänzendere Auswege Er durfte als Kaiser abtreten , sein Entsagen

für ihn.

an Bedingungen knüpfen , durch einen Vertrag mit den Mächten Europa's sich auf der Insel Elba ein herrscherliches Dasein sichern .

Doch seine Gewalt war, so schien es, für immer zerstört , der Krieg hatte sein Ziel erreicht. Mit Napoleon fielen die meiſten ſeiner Schöpfungen,

das große Reich, das Continentalſyſtem , die große Armee .gewiß nach ihrer Organiſation und dem Geiste, der sie belebte, auch eine welthistorische Erscheinung zusammen. Aber, wie Zerstören leichter ist als Wiederaufbauen , war jezt am schwierigsten die Frage , was nun an die Stelle · des Zerstörten zu ſeßen ſei. In deſſen Wahl ist man nicht überall gleich glücklich gewesen , hat man zu oft von der Macht der Dinge sich leiten lassen!

Selbst die dem abgeſeßten Kaiser angewieſene

Stellung erwies ſich als haltlos und unverbürgt, faſt noch mehr aber der erste Pariser Frieden vom 30. Mai 1814. Die Kaiſerin Marie Louiſe bekam für sich und ihren Sohn und dessen Nachkommen die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla; Eugen begab sich nach Bayern und räumte die Lombardei den Desterreichern ein. Toscana , Piemont und Savoyen sahen ihre alten Dynastien wieder.

Der

französische Senat erklärte den Bruder des lezten Königs, den Grafen Ludwig Stanislaus Xaver, Graf von Provence, als Ludwig XVIII. zum Könige von Frankreich, und machte

3 eine Verfaſſung , welche freilich der neue König noch vor ſeiner Ankunft , als zu eilig verfaßt , durch seine conſtitutionelle Charte vom 4. Juni 1814 verdrängte.

Man ließ

den Franzosen alle ihre seit zwanzig Jahren geraubten Kunstwerke , forderte keinen Ersaß für die ungeheueren Lieferungen und Brandschaßungen seit 1792, gab 150,000 Kriegsgefangene ohne Losung frei , ließ Frankreich in dem Länderbestande von 1792, ſo daß es Lothringen und Elſaß, selbst noch 150 Quadratmeilen mehr, behielt, ließ ihm die wichtige Festung Landau , und sorgte nicht für Bürgschaften von Seiten Frankreichs zur Aufrechthaltung des Friedens und der Ruhe. Deutschlands Staaten sollten unabhängig und nur durch ein Föderativband mit einander vereinigt , die Herrschaft des Hauses Oranien über Holland anerkannt , die Unabhängigkeit der Schweiz bestätigt , alle näheren ausgleichenden Bestimmungen aber einem allgemeinen Congreſſe zu Wien vorbehalten werden. Man war viel zu großmüthig gegen Frankreich geweſen, und doch murrten die Franzosen gegen diesen dictirten Frieden ! Noch gab es

aber eine Welt voll Unordnung zu

ordnen und tauſende von Intereſſen zu berücksichtigen und auszugleichen , noch schlimmer als in dem westphäliſchen Frieden. Denn Europa, wenigstens sein natürlicher Centralstaat, lag in Trümmern ; von wem und wie sollte er wieder aufgebauet werden ?

Gerade je mehr Staatsbau-

künstler vorhanden waren , desto vielfacher Meinung , desto verwickelter die Sache.

wurde die

Das war zwar eine gute Bürgschaft, daß wohl Jeder das Beste wollte ; nur darin wich man gewaltig ab , was 1*

4 das Beste sei , und während der Wiener Congreß in der Zeit vom October 1814 bis Juni 1815 in seinen Festen, Paraden, Maskeraden, Concerten, Kutschen- und Schlittenfahrten , Carouſſels und Redouter einen nie gesehenen Glanz äußerlich verbreitete : stand es oft im eigentlichen politischen Heiligthume sehr mißlich , ſo daß ſelbſt dieſe Feste oft mit beitragen mußten , auf ungezwungene Weise die Gespannten und Erbitterten sich wieder näher zu bringen . Außer den Kaisern von Desterreich und Rußland, dem Könige von Preußen , der Kaiserin Marie Louiſe von Frankreich, den Königen von Dänemark, Bayern und Württemberg , dem Kurfürsten von Hessen , den Großherzogen von Baden und Weimar , den Herzogen von Coburg, Braunschweig und anderen deutschen Fürsten, dem Vicekönig von Italien, waren die erprobteften Diplomaten dieser Fürsten und der freien Städte , die Gesandten fast aller europäischen Mächte und ganzer Corporationen, ausgezeichnete Generale, wie Wellington und der Admiral Smith, Wrede und Andere dort gegenwärtig . Mediatiſirte und Reichsritterschaft , der Johanniterorden , selbst die Juden traten dort mit Gesuchen auf; Abschaffung des Negerhandels wie Kampf gegen die Barbaresken , Rechte der

katholischen Kirche

wie

der

deutschen Buchhändler

wollten dort zur Sprache gebracht sein. Erst im November begannen die Geschäfte , die man wegen ihrer Menge und Verschiedenheit an Ausschüsse der Gesandten wies .

Man schied so viel als möglich deutsche

und europäische Angelegenheiten , obwohl beide oft genug in einander griffen.

Die Minister der fünf Hauptmächte,

5 mit Zuziehung von Spanien , Portugal und Schweden, leiteten hauptsächlich die europäischen Angelegenheiten, während die deutschen anfangs nur von Oesterreich, Preußen, Bayern, Hannover und Wüttemberg , bald aber, auf starke Vorstellungen der Andern , durch alle künftigen Mitglieder des deutschen Staatenbundes behandelt wurden. Eine Frage übrigens hätte fast den ganzen Congreß zerriſſen, die über das Schicksal Sachſens, welches Preußen als erobertes Land ganz für sich und um so mehr verlangte , als Rußland den Beſiß des gesammten Herzogthums Warschau mit größter Entschiedenheit beanspruchte Entschädigungen, welche man dem Könige Friedrich Auguſt anbot , schlug er aus ; England , Desterreich , Frankreich, Bayern und Andere nahmen sich seiner an ; man erhißte sich so , daß am 3. Januar 1815 die Monarchen von England, Desterreich und Frankreich einen geheimen Bund gegen Rußland ſchloſſen und Bayern demselben beitrat. Endlich fand man in einer Theilung Sachsens ein für Land und Fürst sehr trauriges Auskunftsmittel, indem es 2% seiner Bevölkerung und ¾ seines Flächenraumes, alſo 360 Quadrat-Meilen mit 855,300 Seelen an Preußen abtrat und 271 Quadrat-Meilen mit ungefähr 1,200,000 Seelen behielt.

Außerdem

bekam

Preußen

noch

mit

Danzig einen Theil von Polen als Großherzogthum Poſen, und ein bedeutendes Stück Landes jenseits des Rheins, doch dies leider in unterbrochenem Zusammenhange mit dem Hauptlande. Desterreich bekam sein Polen, Tirol, Venedig, Jllyrien Bayern erhielt Würzburg und und Mailand wieder. Aschaffenburg , trat aber noch 1816 in einem Vertrag mit

6 Desterreich den größten Theil von Salzburg , das Innund Hausruck-Viertel wieder an dasselbe ab , und erhielt dafür einige fuldaische Aemter und Rheinbayern mit Landau. Hannover, zum Königreich erhoben , bekam Ostfriesland und das Fürstenthum Hildesheim , die Grafschaft Lingen, einen Theil des Münsterschen , des Eichsfeldes und einige kurhessische Aemter.

Dagegen gab es das Lauenburgische welches für dasselbe Schwedisch-Pommern von Dänemark eintauschte. Das österreichische Belgien und das Großherzogthum Luremburg kamen an den zum an Preußen ,

König erhobenen Wilhelm von Oranien. Die Schweiz bekam eine neue Föderativverfassung, der Pabst erhielt den Kirchenstaat zurück und die Legationen Bologna , Ravenna , Ferrara , sowie die Fürstenthümer Benevent und Pontecorvo . Sardinien bekam Genua.

Dies waren die wichtigsten

Territorialbestimmungen der allgemeinen Congreßacte vom 9. Juni in 121 Artikeln und der deutschen Bundesacte vom 8. Juni 1815 in 20 Artikeln. In dieser deutschen Bundesacte vom 8. Juni 1815, die von

mehreren

Gesandten selbst für

unvollkommen

erklärt wurde , obſchon ſie erst nach manchem gescheiterten Entwurfe so zum Vorschein

kam ,

vereinigten sich die

souverainen Fürsten Deutſchlands, die Mächte von Deſterreich und Preußen für ihre vormals zum deutschen Reiche gehörenden Lande, Dänemark für Holstein, und der König der Niederlande für Luxemburg, und vier freie Städte zu einem beständigen Bunde , welcher der deutsche Bund hieß. Erhaltung der äußeren und

inneren Sicherheit Deutsch-

lands , Unabhängigkeit und Unverleglichkeit der einzelnen

7 deutschen Staaten ist sein Zweck ; alle Bundesglieder haben gleiche Rechte und beſorgen ihre Angelegenheiten durch eine Bundesversammlung zu Frankfurt am Main. Verschwunden war damit das deutsche Kaiserthum völlig , jezt nicht der Gewalt , sondern der Ueberzeugung von seiner Unbrauchbarkeit gewichen . Wie hätte auch Preußen noch unter einem deutschen Kaiser stehen können, und Bayern jezt noch stehen wollen , da es sich eher als einen europäischen Staat betrachten lassen konnte , auch mancher europäische Staat in Wirklichkeit viel kleiner war. Nachdem man sich von der Landeshoheit einmal zur Staatshoheit erhoben hatte , blieb keine andere als die freie Föderativform übrig , die es allein möglich machte, daß ein Fürst von Liechtenstein mit 2 Quadrat-Meilen und 5000 Seelen unmittelbares Gebiet neben Staaten von eben so viel tausend Quadrat-Meilen Bundesgebiet und eben so viel Millionen Seelen , als dort Tausenden, ganz ruhig und sorglos und mit gleichem Rechte stehen konnte. Wenn auch anfangs mehr die Jdee eines Bundesstaates , wie Nordamerika deren einer ist , mit enger angezogenen staatsrechtlichen Banden und einer festeren Centralgewalt verfolgt wurde , so wurde doch, was entstand , durch die Macht der Verhältnisse von selbst mehr Staatenbund , wie sonst der griechische , auf Schuß und Truz berechnet , mit mehr völkerrechtlichen und rein föderativen Beziehungen unter einander , ohne Macht über die inneren Angelegenheiten des Einzelstaats . Doch war, wie es zu geschehen pflegt , die neue Organisation keines von Beiden ganz rein ,

aber etwas von Beiden , daher

man sich

sonderbar genug

hat, was der deutsche Bund sei.

lange darüber gestritten Man wollte keine Ober-

hoheit eines Einzelnen mehr, fühlte aber doch das Gefährliche keines oder eines zu lockeren Bundes. Deutschland sollte fähig sein , den Schwerpunkt des ganzen europäischen Staatensystems zu bilden , ohne selbst dem übrigen Europa gefährlich werden zu können.

2.

Napoleon's Landung in Frankreich.

Noch in der Mitte dieſer Verhandlungen aber hatte ein Blig aus heiterer Höhe in die Thurmſpiße der europäischen Diplomatie eingeschlagen. Napoleon schiffte sich mit etwa 1000 Mann am 26. Februar 1815 von Elba ein und kam wie ein Wunder glücklich an die Küste von Frankreich, wo er bei Cannes am 1. März landete.

Einem

französischen Kriegsschiffe ,

anrief,

das

vorüberfuhr und

.wie's Napoleon gehe , antwortete er selbst durch's Sprachrohr: ,,Zum Erstaunen wohl!" Einem Anfinnen italienischer Emiſſaire , das römische Reich unter föderativer Form als deſſen constitutioneller Kaiser herzustellen , hatte er widerstanden ; aber der Hoffnung auf Frankreich hatte er noch nicht entsagt ;. und wohl unterrichtet , was in Wien zu Anfang des Jahres vorgegangen , und in Frankreich für Unmuth gegen das neue Regierungsſyſtem der Bourbons herrschte , auch wohl von letterem Lande aus von Anhängern seiner Parthei eingeladen , hatte er sein Wort gebrochen und seine Insel verlassen. * )

Es soll schon auf

*) E. Münch in seiner gehaltreichen Geſchichte der neueſten Zeit vom Ende des großen Kampfes der europäischen Mächte wider Napoleon,

dem Congreſſe, wo die Insel Elba von einem italieniſchen Fürsten in Anspruch genommen wurde , die Rede davon gewesen sein, ihn nach St. Helena zu bringen , was aber bei Alexanders Großmuth und ohne Bruch des Vertrages von Fontainebleau mit ihm kaum hätte geschehen dürfen . Sein Zug von der Küste gegen die Hauptstadt glich einer immer wachsenden Lawine , einem Triumphe ; die alten Truppen und Generale , besonders Marschall Ney , fanden sich zu ihm oder gingen über ; Adler, in den Trommeln versteckt , kamen zum Vorschein , man brachte ihm in Grenoble nicht nur die Schlüssel , sondern das Thor selbst entgegen.

Die weiße Cocarde wich der dreifarbigen .

Ein

königlicher Befehl , welcher den Kaiser für einen Verräther und Rebellen erklärte, war in den Wind gesprochen ; nichts hielt Napoleon auf, alle entgegengeschickten Truppen gingen über. Am 20. März spät Abends , am Geburtstage des

Stuttgart bei Scheible, 1833. I. 263 weis't mit Recht nach, daß nicht erft Napoleon's Erſcheinen die Einigkeit in Wien hergestellt habe, giebt aber zu, daß Napoleon davon unterrichtet war und auf einen entſtehenden neuen Krieg und eine altc Anhänglichkeit Desterreichs rechnete. Dr. K. W. Böttiger erinnert sich , damals in Wien eine Carricatur geſehen zu haben , auf welcher eine Anzahl Diplomaten ſich heftig streiten , der engliſche aber , zu der halbgeöffneten Thüre einen kleinen Bonaparte mit den drohenden Worten herein hält: ,,Wollt Ihr Ruhe halten!" Ueber die Achts-Declaration des Congreſſes gegen Napoleon sagt Münch S. 274 : „ Eine Vogelfrei - Erklärung des gefeiertſten, wenn auch verhaßten und haſſenswerthen Helden, welcher in 40 Feldschlachten Achtung sich zu erzwingen gewußt , und welchen die Monarchen noch vor Kurzem als den Ihrigen betrachtet , widerſtritt den Sitten und Begriffen des Jahrhunderts." Selbst England tadelte jene harte und bittere Sprache.

10 Königs von Rom , traf er in einer einfachen Chaise bei dem Palast der Tuilerien in Paris ein , wo er ,,lächelnd vor Glück" durch eine jubelnde Menge von Offizieren die Treppen emporgetragen wurde. Ludwig XVIII. war eiligst nach Gent entflohen. Auch die Herzogin von Angouleme, ,,der einzige Mann in der Familie", hatte im Süden nichts mehr ausgerichtet. Diese Nachrichten schlugen wie ein Plazregen alle Leidenschaften und Eifersüchteleien nieder, die noch unter den in Wien verſammelten Mächten flammten.

Man stellte daselbst eben am 5. März 1815 bei der

Kaiserin von Desterreich die Zusammenkunft Maxmilians I. mit der burgundiſchen Maria als ſinnreiches Tableau dar, als die den ganzen Congreß erschütternde Nachricht von des Kaiſers Abfahrt von Elba eintraf ; am 8. erfuhr man, daß er den Weg nach Frankreich genommen . War es die Furcht vor den neuen Gefahren, mit denen Napoleon Europa bedrohte, oder die Scham , ihn nicht beſſer bewacht zu haben , alle alliirten Monarchen waren schnell einverstanden , auf's Neue gegen ihn zuſammen zu halten. So sprachen denn die acht größeren Mächte, welche den Pariser Frieden unterzeichnet hatten, in einer feierlichen Declaration am 13. März 1815 dem Könige von Frankreich und jedem bedrohten Staate ihre Hülfe zu und erklärten Napoleon als öffentlichen Ruhestörer außer dem Geseße , der allgemeinen Rache anheimgegeben. Dies in der neueren Geschichte einzige Document mußte der Ritter von Geng im österreichischen Beobachter vertheidigen. Aber die vier Mächte , die den Vertrag von Chaumont unterzeichnet hatten, erneuerten ihn , am 25. März verbanden sich jede zur Stellung von 150,000 Mann , und forderten die an-

11 deren Mächte auf dem Bunde beizutreten, obgleich Napoleon in eigenhändigen Briefen an die Monarchen seine Friedensliebe betheuerte , und ,,daß er den Gedanken des großen Reiches aufgegeben habe“. Er sei übrigens Souverain auch in Elba gewesen , mit dem Rechte Krieg zu führen ; man habe ihm, nicht er den Mächten den Vertrag gebrochen , und die Nation ihn selbst auf den Thron gesezt , welchen die Bourbons durch die Flucht aufgegeben hätten. Aber er sah bald , daß er nicht mehr täuschen könne , und beschloß den Krieg nicht mehr zu erwarten, sondern selbst anzufangen.

3.

Eröffnung der Feindseligkeiten.

Schlacht bei Ligny , Treffen bei Quatre-Bras. Unterdessen hatte auch Murats von Neapel scheinbar friedliche Politik sich in ihrer vollen Zweideutigkeit erwiesen ; man

erfuhr seine fortdauernde geheime Verbindung mit

seinem Schwager. England erklärte sich schon am 25. Januar 1815 aller Verpflichtungen gegen ihn entbunden, und Murat, durch Napoleons Wiederauftreten ermuthigt , rief im Einverständniß mit den Carbonari am 30. März alle Jtaliener zum Kampfe für ihre Unabhängigkeit auf und griff den Kirchenstaat und das österreichische Italien an. Rom war schon genommen und zur künftigen Hauptstadt des Reiches ersehen. Hierauf sprach Desterreich die Vereinigung seiner jenseitigen Länder zu einem lombardisch-venetianiſchen Königreiche am 1. April und den Krieg gegen Murat am 10. April aus .

12 Schon nach wenigen Wochen, bis zum 20. Mai, war Murats Königreich für ihn verloren , und die Herſtellung der Bourbons , denen bisher nur Sicilien mit Hülfe der Engländer geblieben war, in Neapel ausgesprochen. Murat floh verkleidet in's südliche Frankreich und nach Napoleons Abdankung nach Corsica, von wo er tollkühn mit wenigen Begleitern wieder an der Küste von Calabrien bei Pizza landete , aber keinen Anhang fand , sondern gefangen und am 13. October wurde.

auf Ferdinand IV.

Gerade in den Tagen ,

Befehl

erschossen

wo zu Wien die deutschen

und allgemeinen Congreßacten am 8. und 9. Juni , allerdings beschleunigt durch den neuen ausbrechenden Krieg, unterzeichnet wurden, und die Heere der Verbündeten gegen Frankreich im Marsche waren , hatte Napoleon fich für den mehr im Geiste seiner Nation liegenden Angriffskrieg entschieden ,

um die in den Niederlanden noch zerstreut

ſtehenden Armeen Wellingtons und Blüchers einzeln zu vernichten. Zu der Zeit , als Napoleon an der franzöſiſchen Küſte landete, bestand die ganze Streitkraft in den Niederlanden, mit Ausschluß der in der Formation begriffenen Truppen des Landes selbst , nur aus einem schwachen englisch-hannöverschen Corps unter dem Befehle des Prinzen von Oranien.

Doch durch den Eifer , die Energie und die

raftloseste Thätigkeit des britischen Gouvernements , und trog der Schwierigkeiten , welche die Entsendung eines Theiles der englischen Truppen nach Amerika herbeiführten, versammelte sich hier schon in kurzer Zeit eine Armee von .

13 100,000 Mann.*) England zu

35 Millionen Thaler Subsidien , die

gleichmäßiger Vertheilung unter seine drei

Bundesgenossen , Desterreich , Preußen und Rußland , für ein Jahr zahlte , bewies deutlich, wie dieser unermüdliche und hartnäckige Gegner Napoleons nach

wie vor durch

eine kühne und entschiedene Politik als der mächtigſte Hebel zu wirken gesonnen war. Gleichzeitig mit der Vermehrung der englischen Streitkräfte war auch die Entwickelung der preußischen Kriegsmacht auf's Eifrigſte betrieben worden ; in kurzer Zeit stieg die Zahl der Kampffähigen von 30,000 Mann, die anfangs unter Befehl des Grafen Kleist von Nollendorf die preußischen Provinzen zwischen Rhein , Maas und Mosel besett hielten , bis auf 116,000.

Preußen verfuhr hierbei mit

einer Willenskraft , die nur das bittere Gefühl über jahrelang erlittenes Unrecht hervorrufen konnte. Während so dem engliſch- alliirten und dem preußischen Heere der Vorzug zu Theil wurde , den ersten Stoß des Gegners zu pariren , seßten sich 168,000 Russen unter dem Feldmarschall Grafen Barclay de Tolly nach Deutschland in Bewegung ,

50,000

Desterreicher

unter dem Fürsten

Schwarzenberg , sowie 40,000 unter dem Erzherzoge Ferdinand nahmen nach und nach die wichtigsten Punkte des Rheinufers zwischen Basel und Mannheim ein. In der Lombardei war inzwischen ein 120,000 Mann starkes österreichisches Heer versammelt, und so bekundete denn Desterreich zur Genüge , wie wenig es gesonnen sei , die Bande *) Die ausführlichen Berichte über Zuſammenſetzung , Stärke und Verluste der Heere befinden sich in den Beilagen , um den Gang D. V. der Schilderung nicht zu unterbrechen.

14 der Verwandtschaft mit Napoleon zu berücksichtigen. Am Oberrhein endlich versammelten sich noch eine bayerische Armee unter dem Fürsten Wrede , die Kontingente von Baden und Württemberg unter dem Kronprinzen von Württemberg und die heſſiſchen Truppen, im Ganzen wohl an 50,000 Mann stark. Unterdeſſen hatte Napoleon seine Hauptmacht in dem Nordheere, 120,000 Mann stark, vereinigt ; nur 20,000 Mann unter Rapp standen in Straßburg ,

5000 unter

Lecourbe in Hüningen , 16,000 unter Suchet bei Chambery , 6000 unter Brune in der Provence , 4000 unter Decaen bei Toulouse , 4000 unter Clauzel bei Bordeaux, und 25,000 unter Lamarque in der Vendee, die sämmtlich wohl die Bestimmung hatten ,

die Aushebungen in den

Provinzen , durch welche die zur Vertheidigung des Landes zu verwendende Macht auf 559,000 Mann gebracht werden sollte , zu überwachen , dabei auch die Aufmerksamkeit des Feindes auf den Süden hinzuziehen. Nachdem der Kaiser durch das Maifeld mit dem franzöſiſchen Volke ſich neu verbündet zu haben glaubte, ſäumte er nicht länger , eilte zu dem zwischen Valenciennes und Lille aufgestellten Heere und

rückte am 14. Juni nach

Maubeuge. Noch vor Beginn der Feindseligkeiten ließ er seinem Heere durch Tagesbefehl nachfolgende prahlerische Proklamation bekannt machen : „ Napoleon , durch Gottes Gnaden und die Verfafsung des Reiches Kaiſer der Franzoſen, der großen Armee." Kaiserliches Hauptquartier. Avesnes, 14. Juni 1815. ,,Soldaten ! Heute ist der Jahrestag von Marengo

15

und von Friedland , der zweimal das Schicksal Europa's entschied. Damals , wie nach Austerlig und Wagram, waren wir zu großmüthig !

Wir glaubten den Versiche-

rungen und Schwüren der Fürsten , welche wir auf dem Throne ließen. Jeßt , unter sich vereinigt , bedrohen sie die Unabhängigkeit und die heiligsten Rechte Frankreichs. Sie haben den ungerechtesten Angriff begonnen. Gehen wir also ihnen entgegen. Sind sie und wir nicht dieſelben ?“

,,Soldaten !

Bei Jena waret Jhr gegen die jezt ſo

anmaßenden Preußen einer gegen drei , und bei Montmirail einer gegen sechs !“ ,,Mögen Diejenigen, welche Gefangene der Engländer gewesen sind , auch die Art der Gefangenschaft und die schrecklichen Leiden , welche sie erduldeten , erzählen !“ ,,Die Sachsen , die Belgier , die Hannoveraner , die Soldaten des Rheinbundes seufzen , daß sie ihre Arme der Sache der Fürsten , der Feinde der Gerechtigkeit und der Rechte aller Völker, leihen müſſen. Sie wiſſen, daß dieſe Coalition unersättlich ist !

Nachdem sie zwölf Millionen

Polen , zwölf Millionen Italiener , eine Million Sachſen und sechs Millionen Belgier verschlungen hat, will sie noch die Staaten zweiten Ranges von Deutſchland verſchlingen.“ ,,Die Unsinnigen ! Ein Augenblick des Glückes hat fie verblendet. Die Unterdrückung und Demüthigung des französischen Volkes liegen außer ihrer Macht. in Frankreich eindringen , so finden." ,,Soldaten!

Wir

Wenn sie

werden sie dort ihr Grab

haben Gewaltmärsche zu machen,

Schlachten zu liefern , Gefahren zu bestehen ; jedoch mit

16 Standhaftigkeit wird der Sieg unser sein. Die Rechte, die Ehre und das Glück des Vaterlandes werden wiedergewonnen werden." „ Für jeden Franzosen, der ein Herz hat, iſt der AugenNapoleon." blick da, zu siegen oder zu sterben! Die französische Armee bestand aus dem 1., 2., 3., 4. und 6. Armee-Corps , der Garde und vier KavallerieCorps ; sie belief sich auf 122,401 Mann und zwar : Infanterie 84,235 Mann Kavallerie

21,665

"

Artillerie und Train }

16,501

"

im Ganzen 122,401 Mann mit 350 Geſchüßen . Ihm standen die preußische Armee unter Blücher an der Sambre und Maas und rechts davon die alliirte englische Armee unter Wellington entgegen. Die preußische Armee zählte : Infanterie 99,715 Mann Kavallerie 11,879 Artillerie , Train

" und Pioniere |

5,303

im Ganzen 116,897 Mann mit 312 Geſchüßen. Sie bestand aus 4 Armee- Corps ; das 1. unter General von Ziethen war bei Charleroi , das 2. unter General von Pirch bei Namur, das 3. unter General von Thielemann bei Ciney, das 4. unter dem General Grafen Bülow von Dennewitz bei Lüttich aufgestellt ; das Hauptquartier • befand sich in Namur. Wellingtons Heer , über 100,000 Mann stark, von welchem jedoch ein großer Theil rückwärts bis zur Seeküste zerstreut war , hielt rechts von

17 Blücher eine Vertheidigungslinie von Nivelles , Mons und Ath besezt ; das Hauptquartier war in Brüssel.

Die weite

Zerstreuung der Streitkräfte des Herzogs von Wellington, deren vorderste Kantonnements einen großen Kreisbogen bildeten , dessen Centrum Brüssel , und dessen Radien die nach Tournay , Mons und Charleroi führenden Straßen waren, erleichterten den Unterhalt der Truppen, und machte den Bewohnern des Landes die Lasten weniger drückend, während die Anhäufung einer starken Reserve in der Nähe des Hauptquartiers und die Concentrirung der Truppen auf den inneren Linien hinreichende Sicherheit zu gewähren schienen.

Zwei Dritttheile der Armee konnten jeder Zeit

binnen zweiundzwanzig Stunden auf irgend welchem bedrohten Punkte concentrirt sein. Den Kern dieses Heeres bildeten die englischen Truppen , mit Reiterei und Geschüß trefflich versehen, mit Recht stolz auf die Siege, welche sie vor Kurzem erst in dem spanischen Kriege über die Franzosen errungen , traten sie mit frischem Muthe demselben Feinde auf Belgiens so oft mit Blut gedüngten Kampfgefilden entgegen. Ihnen zur Seite, in treuer Kameradschaft, standen die Soldaten der deutschen Legion, Hannove raner und Braunschweiger , welche Ruhm und Gefahren mit ihnen bereits in Spanien brüderlich getheilt hatten. Die übrigen Verbündeten , Holländer , Belgier, und die in niederländischem Solde stehenden j. naſſauischen Truppen waren noch nicht bekannt , gleichwohl ließ sich erwarten, daß dieselben , wie in früheren Kriegen , hier ebenfalls tapfer kämpfen würden , und um so mehr , als sie unter den Augen des tapferen Prinzen von Oranien und im eigentlichsten Sinne für die theuersten Güter , Haus und 2

18 Heerd, Weib und Kind gegen einen Gegner streiten sollten, der lange Jahre ihr glückliches Land in Fesseln geschmiedet hatte. Engländer, Niederländer und Deutsche waren in den verschiedenen Heertheilen absichtlich gemischt ; die Infanterie bestand aus zwei Corps und der Reserve ; das erste Corps, bei Nivelles , befehligte der Prinz von Oranien, das zweite, bei Ath, Lord Hill, die Reſerve, in und um Brüſſel, Herzog Wellington ſelbſt, die Kavallerie insbesondere Graf Urbridge bei Grammont. Die Armee war folgendermaßen zuſammengeſeßt :

Infanterie. Britische

23,543 Mann

Deutsche Legion Hannöversche

3,301 22,788

"1

5,376

11

Braunschweigische Nassauische ( 1. Regiment) Holländische und Belgische

2,880

"" 24,174 82,062 Mann.

Kavallerie. Britische

5,913 Mann

Deutsche Legion Hännöversche

2,560 1,682 922

Braunschweigische Holländische und Belgische

" "

3,405 " 14,482 Mann.

19

"

Artillerie. Britische

5,030 Mann, 102 Geschüße 526 18 "I " 465 12 " 510 16 ""

Deutsche Legion • Hannöversche Braunschweigische Holländische u. Belgiſche

48 1,635 " 8,166 Mann, 196 Geschüße.

Ingenieure, Sappeure , Mineure , Train und Stäbe.

Britische

..

1,240 Mann.

Im Ganzen . Infanterie Kavallerie Artillerie .



Train, Pioniere 2c.

82,062 Mann 14,482 "" 8,166 V

1,240

"

105,950 Mann mit 199 Geſchüßen. Wir sehen hiernach, daß die französische Armee sowohl dem alliirten englischen , als auch dem preußischen Heere an Zahl, vorzugsweise aber dem ersteren an Geschüß, 350 gegen 199 , bedeutend überlegen war. Aber beide Heere, wie ihre Führer , waren ohne Furcht. Ein Geiſt hoher Ehre waltete unter diesen Tapfern , die , auf den vorgerücktesten Posten gestellt , sich für auserwählt sahen, durch muthige Aufopferung die Entſcheidung herbeizuführen. Der preußische Soldat harrte mit ängstlicher Sehnsucht des Tages der Rache ; ſie erſchien ihm als eine heilige Pflicht eingedenk der Schmach und tiefsten Erniedrigung , die er Jahre lang von einem übermüthigen Feinde erduldet hatte ; 2*

20 das Blut der in Wesel gemordeten

11 Jünglinge vom

Schill'schen Corps schrie um Rache zum Himmel : es wird um Rache schreien, so oft eine Gelegenheit zur Sühne vorhanden ist. Alle Tugenden und Gefühle der Soldaten beider Armeen waren in wunderbarer Vollendung in den Charakteren ihrer Führer vereint : der ruhmgekrönte Wellington , ein reines Ideal des englischen Soldaten , entschlossen , kalt und ruhig , dabei vorsichtig und überlegend, mit einem Muthe begabt , der selbst in den größten Gefahren unerschütterlich blieb , der seinen Soldaten ein unbegrenztes Vertrauen einflößte ! Der greise Blücher , begabt mit einem an Verwegenheit grenzenden hohen und kühnen Unternehmungsgeiſte, ausgezeichnet durch eine ritterliche , persönliche Tapferkeit, wenn in entscheidenden Augenblicken der ungezügelte Ungestüm des ehemaligen Husaren den greisen Feldherrn mit fortriß, jede Gelegenheit erspähend, seinem Gegner Abbruch zu thun, rastlos in der Verfolgung Diese Tugenden und Gefühle der Feldherren , wie ihrer Soldaten , konnte man als die Vorboten des Sieges bei dem vorstehenden und mit Sehnsucht erwarteten Kampfe betrachten. Napoleon sorgte dafür , daß diesem Verlangen schnelle Gewährung wurde ; schon am 15. Juni drang er mit aller Macht gegen Thuin und Charleroi an die Sambre vor. Auf die Nachricht von dieſem Anrücken , welche Blücher in Namur empfing , machte er noch in der Nacht zum 15. schleunig Anstalt, sein Heer näher zusammen zu ziehen ; Pirch erhielt Befehl , nach Sombref zu rücken , Thielemann nach Namur. Bülow sollte von Lüttich nach Hanut vorgehen, dagegen der erste Heertheil unter Ziethen sich von der

21

Sambre langsam nach Fleurus zurückziehen . Der Feind griff aber mit solcher Macht und Heftigkeit an, daß Ziethen, um seine gleichsam überfallenen Truppen nicht verwirren zu laſſen , und um den anderen Heertheilen Zeit zu bereiten , sich dem Kampfe stellen und in scharfem Gefecht gegen die Uebermacht ansehnlichen Verlust leiden mußte ; nachdem er aber die Uebergänge über die Sambre bei Marchiennes und Charleroi eine Zeit lang hartnäckig vertheidigt , dann bei Gosselies und Gilly bis zum Abend tapfer gefochten, kam er in der Nacht bei Fleurus an, während Birch und Thielemann spät bei Sombref eintrafen.

Blücher verlegte sein Hauptquartier von Namur nach Sombref und besichtigte am 16. in aller Frühe die Gegend , in welcher er dem immer stärker heranziehenden Feinde nun eine Schlacht zu liefern gesonnen war , sofern Wellington an derselben würde Theil nehmen wollen. Dieser hatte auf die erste Nachricht von dem Anrücken des französischen Heeres , wegen deren Unbestimmtheit , noch keine Maßregeln treffen können ; die zweite empfing er am 15. Nachmittags ; sie meldete den gegen Ziethen erfolgten Angriff, und sogleich gab er Befehl, daß alle Truppen an ihre verschiedenen Sammelorte zuſammenrücken und fernerer Verfügung gewärtig sein sollten. Noch war ungewiß , ob nicht ein großer Theil der französischen Heeresmacht , vielleicht die Hauptmacht unter Napoleon selbst , in der Richtung von Mons vorrückte ; erst als hierüber die beruhigende Meldung des Generals von Dörnberg eingetroffen war , konnte Wellington sein Augenmerk nun ungetheilt auf die feindlichen Bewegungen an der Sambre richten, und ertheilte nun seinen Truppen

22 ungesäumt weiteren Befehl. Die vervielfachten Gerüchte von dem Anrücken Napoleons, durch den fernen Kanonendonner beglaubigt , seßten inzwischen die Stadt Brüſſel in unruhige Verwirrung ; es fehlte nicht an Vermuthungen, daß mancherlei Einverständnisse, durch Napoleons Anhänger in den Niederlanden thätig angezettelt , zu gefährlichem Ausbruche gefördert werden könnten. Um die mannigfachen Beſorgniſſe zu zerstreuen , und die Gemüther durch den Eindruck seiner persönlichen Haltung zu be= ruhigen , besuchte Wellington nach ausgefertigten Befehlen und

getroffenen Anordnungen ,

noch

am selben

Abend

einen glänzenden Ball , welchen die Herzogin von Richmond gerade für diesen Tag veranstaltet hatte ; sein Erscheinen , in Begleitung eines

zahlreichen Generalſtabes,

in heiterer, muthiger Fassung, flößte Zutrauen und Sicherheit ein. Hier empfing er um Mitternacht eine dritte Botschaft; sie berichtete , der Feind habe den Uebergang über die Sambre bei Marchiennes , Charleroi und darauf auch bei Chatelet , erzwungen , den Heertheil von Ziethen hinter Fleurus

zurückgedrängt , sogar schon einen Poſten

des Prinzen von Oranien bei Frasnes angegriffen, werfe sich aber mit ganzer Macht auf das preußische Heer ; Blücher fügte die dringende Aufforderung hinzu, ihn für die nahen Ereignisse nicht ohne Unterstüßung zu laſſen .

Nunmehr

war die Absicht des Feindes hinreichend aufgeklärt , und Wellington gab die nöthigen Befehle zum eiligen Aufbruche der Truppen , und darauf am 16. Vormittags ritt er selbst in die Gegend von Quatre-Bras , um den Stand der Dinge zu betrachten. Gegen Mittag traf er bei der Windmühle von Buſſy,

23 auf der Höhe zwischen Ligny und Bry , mit Blücher zusaminen. Man bemerkte die prunklose Einfachheit, welche die beiden Feldherren in ihrem Aeußeren, jeder nach seiner nationalen Weise, verschieden darzeigten. Blücher trug einen geringen Kriegsrock mit rothem Kragen, einen alten Säbel , eine Müße ; Wellington war in blauem Ueberrock und weißen Beinkleidern, mit weißer Halsbinde , ein englischer Gentleman ; der Degen an der Seite und der kleine dreieckige Hut gaben den Kriegsmann zu erkennen, und die vierfache Cocarde deutete auf die vierfache , von England, Spanien, Portugal und den Niederlanden ihm zugetheilte Feldmarschallswürde. Er verkündete, sein Heer werde sofort beiſammen sein, und um 2 Uhr könne Blücher davon 20,000 Mann zur Verfügung haben.

Sein Erbieten, das

Heer über Frasnes vorwärts auf Goſſelies zuſammen zu ziehen , und dem Feinde , während derselbe Blücher angriff, von dort in die linke Seite und in den Rücken zu fallen , schien Einigen das Angemeſſenſte , was Feldherrneinsicht unter diesen Umständen wählen konnte ; Anderen jedoch bedenklich , da bei der Ungewißheit, ob alles in berechneten Fristen eintreffen würde, Napoleon Zeit behalten möchte , durch seine Uebermacht das preußische Heer zu erdrücken. Es wurde für zuverläſſiger erachtet, daß Wellington seine Truppen auf der Straße von Quarte-Bras Dieser willigte nachgiebig in den geheranziehen ließe. machten Vorschlag. Nachdem er selbst das Anrücken einer bedeutenden feindlichen Macht gegen die Preußen wahrgenommen und nochmals seine Unterſtüßung zugeſagt, welche, da es inzwischen später geworden , nach Gneisenau's Versicherung auch um 4 Uhr noch zeitig genug eintreffen

24 würde, beschloß Blücher die Schlacht anzunehmen , und Wellington ritt nach Quatre-Bras zurück,

wo er gegen

3 Uhr eintraf und gleich darauf seine Truppen bei Frasnes angegriffen sah. Die Schlacht bei Ligny am 16. Juni. Um dieselbe Zeit , während der Marschall Ney mit drei Diviſionen des 2. Armee- Corps, der leichten KavallerieDivision Piré und vier Fuß- und einer reitenden Batterie, im Ganzen mit 15,750 Mann Infanterie , 1,860 Reitern und 38 Geschüßen über Frasnes gegen Wellingtons Vortruppen unter dem Prinzen von Oranien, die nur aus der Division Perponcher mit Ausnahme des 7. niederländischen Linienbataillons , einer Fuß- und einer reitenden Batterie, im Ganzen aus 6,832 Mann Infanterie und 16 Geſchüßen bestanden , auf Quatre- Bras eindrang, rückte von Fleurus her Napoleons Hauptmacht in zwei Heerzügen auf die Stellung der Preußen an . Diese erstreckte sich , auf vortheilhaften Höhen hinter dem Bache Ligne , mit dem rechten Flügel , wo Ziethen stand , über Bry hinaus ; mit dem linken , unter Thielemann , nach dem Point du Jour und Tongrines ; die Mitte ,

unter Pirch , rückwärts zwiſchen

Sombref und Bry ; die vorliegenden Dörfer, Saint-Amand, Ligny und Tongrines waren, erstere durch Ziethen, leßtere durch Thielemann , stark beseßt. Die Gesammtstärke des französischen Heeres war , mit Einschluß des im Marsche von Charleroi begriffenen Corps Lobau 71,203 Mann, und zwar 50,885 Mann Infanterie, 13,100 Reiter und 7,218 Mann Artillerie mit 242 Geschüßen. Das preußische

Heer zählte an Infanterie 73,030

25 Mann, an Kavallerie 8,150 , an Artillerie 3,437 Mann, wovon 1,200 als Verlust beim 1. Corps am 15. Juni in Abzug zu bringen sind ,

so

daß die Gesammtstärke

83,417 Mann mit 224 Geſchüßen betrug.

Diese schienen

groß genug, den Kampf hinzuhalten, bis die Verſtärkungen, die preußischen sowohl als die engliſchen, herankämen. Mit großem Ungestüm drang das 3. Corps unter Vandamme in das Dorf Saint- Amand ein , und bemächtigte sich des Theils davon , der auf der rechten Seite des Baches Ligne liegt ; dasselbe geschah durch das 4. Corps unter Gerard in dem Dorfe Ligny ; die Tapferkeit der Preußen wandte alles an , um den Theil von Saint-Amand , der auf der linken Seite des Baches liegt, zu behaupten ; als gleichwohl der Feind über den Bach drang , und die Uferhöhe , sowie einen Theil des jenseitigen Dorfes wegnahm ,

und schon

gegen Bry vorrückte , nahm Blücher zwei Brigaden , trat selbst an die Spiße eines Bataillons, und warf den Feind wieder zurück, ohne jedoch weiter dringen zu können , då immer frische französische Truppen

in's Gefecht rückten.

Ein Versuch, welchen Blücher mit ſeiner Brigade rechtsher gegen Saint-Amand unternehmen ließ , führte zu einem langwierigen Gefechte ohne Folgen. Die ganze Linie hinab war bald alles im Gefecht , um Ligny wurde hartnäckig geſtritten , große Maſſen Fußvolk und 200 Kanonen von beiden Seiten rangen hier um den Preis des Tages ; Blücher selbst befeuerte die Truppen durch seine Gegenwart. ,,Kinder, Vorwärts ! wir müssen was gethan haben, ehe die Engländer kommen !" rief er den Stürmenden zu. Aber der Kampf stand hartnäckig , die Franzosen waren nicht zum Weichen zu bringen , sie führten stets frische

26

Truppen heran.

Weniger heftig war der Streit auf dem

linken Flügel unter Thielemann , doch hielt diesen der Marschall Grouchy , mit dem französischen rechten Flügel gegen Tongrines und Sombref vordringend , genug beschäftigt. Mittlerweile wurde es 7 Uhr , und weder Wellingtons Hülfe , noch das sehnlichst erwartete 4. ArmeeCorps zeigte sich. An Bülow hatte Blücher vom Schlachtaus den erneueten Befehl gesandt , mit aller Eile heranzurücken , an Wellington wurden Offiziere abgeschickt, ihn von dem Gange der Schlacht zu benachrichtigen. Dieser, feld

selbst nunmehr im Gefecht mit bedeutender Feindesmacht, gab von der Aenderung , welche dadurch den beabsichtigten Bewegungen geboten worden , frühzeitige Nachricht , und schon um 6 Uhr wußte man , daß auf seine Hülfe nicht mehr gerechnet werden durfte. Napoleon, ber bisher seinen Hauptangriff gegen Saint-Amand auf den rechten Flügel der Preußen gerichtet hatte , um sie bei ihrer Niederlage desto mehr von Wellington abzuschneiden , war unterdeß zweifelhaft geworden , ob die Unterſtüßung , welche der Marschall Ney zu diesem Angriff senden sollte , noch zu rechter Zeit eintreffen würde. Er änderte deshalb sein Vorhaben , ließ im Angriff gegen Saint-Amand nach, und unternahm, die . Mitte der Preußen bei Ligny zu durchbrechen. Die Erscheinung einer Truppenmacht , die , etwa 20,000 Mann stark, gegen den linken Flügel anrückte und von Vandamme als eine feindliche gemeldet wurde, gab indeß neue Ungewißheit ; erst nach einer Stunde klärte sich auf, daß jene Truppen das erste französische Corps unter dem General Drouet ſeien, Ney's Commando angehörig, und man

Z

27 weiß nicht, ob auf Napoleons Befehl oder aus eignem Antriebe Drouets in diese Bewegung gesezt, die , obgleich verspätet , doch noch immer entscheidend ſein konnte. ein Befehl Ney's rief diese Truppen , schienen waren ,

wieder zurück ,

Doch

als sie kaum er-

und Napoleon verfolgte

nun um so eifriger sein Vorhaben auf Ligny . Dahin wandte er jegt um 7 Uhr alle seine Kraft, das 6. Corps, das unter dem General Mouton eben ankam, die Garden, die schon bei Saint-Amand vorgerückt waren.

Als hier

die Preußen den Feind , der bei der neuen Richtung das preußische Geschüßfeuer meiden wollte , rechts und beinahe rückwärts

abziehen sahen ,

glaubten sie ,

er beginne den

Rückzug nach Fleurus , und Blücher , dieser Meldung_vertrauend , ließ die meisten noch verfügbaren Truppen nach Saint- Amand rücken, um von hier dem abziehenden Feinde in der Richtung von Fleurus nachzudringen.

Während die

Preußen diesem Irrthume folgten , fiel die ganze Gewalt des französischen Angriffs auf Ligny , der Uebergang über den Bach war unterhalb des Dorfes schnell gelungen, eine beträchtliche Truppenſtärke, 16 Schwadronen schwere Reiterei, 2 Bataillone Garde und 10 Kanonen, drang im Rücken der in und bei Ligny noch im heftigen Kampfe begriffenen Preußen

gegen die Höhe zwischen Bry und

Sombref hinan. Die Truppen, welche hier nöthig gewesen wären, fanden sich nach Saint-Amand nuglos verwendet, die Gegend war völlig entblößt , der Zusammenhang der Schlachtordnung bedroht.

Blücher sah die Gefahr , und

raffte schleunig zusammen , was ihm an Truppen noch übrig war , die Reserve-Reiterei des 1. Armee-Corps war zur Hand , doch schon mannigfach geschwächt und gestört

28 durch die Ereigniſſe des Tages ; ein Uhlanenregiment warf sich muthig dem Feinde entgegen , mußte aber an dessen Ueberlegenheit scheitern. Da konnte Blücher nicht länger säumen , er bot sein eigenes Haupt dem entscheidenden Augenblicke dar. Schnell seßte er sich an die Spiße eines neuen Angriffs , und stürmte mit seinen Reitern zum Einhauen auf die feindlichen Küraſſiere ; doch diese empfingen geschlossen den Anlauf, feuerten ihre Karabiner ab , und als die preußische Reiterei nach bedeutendem Verluste umkehrte , ſeßten ſie ihr heftig nach.

Blüchers

Pferd , ein

Schimmel , den ihm der Prinz-Regent von England ge. schenkt hatte, war durch einen tödtlichen Schuß in die linke Seite , nahe dem Sattelgurt, das Pferd seines neben ihm reitenden Adjutanten , Grafen von Nostig , in den Hals verwundet ; als Blücher wahrnahm, daß ſein Pferd, nachdem es eine Weile pfeilschnell fortgerannt, zuſammenſtürzen wollte , rief er im Bewußtsein der Feindesnähe : „ Noſtig, nun bin ich verloren!" In demselben Augenblicke stürzte das Pferd nieder , und mit ihm Blücher, halb unter demselben betäubt am Wege liegend.

Sogleich sprang Noſtig

vom Pferde , stellte sich neben den Feldherrn , ließ das wilde Getümmel, erst der Preußen, dann der nachseßenden Franzosen , vorüberjagen, und hielt sich, um unbeachtet zu bleiben , ruhig und unbeweglich , doch hatte er den Degen gezogen , um keinen Feind ungestraft Hand an den Feldherrn legen zu lassen.

Schon war der Abend eingetreten, und ein beginnender Regen vermehrte die Dunkelheit. Zum Glück sammelte sich die preußische Reiterei nochmals , und warf die französische wiederum zurück. Zum zweiten Male sprengten ,

29 jezt auf dem Rückwege , die franzöſiſchen Kürassiere an Blücher vorüber, ohne des Daliegenden zu achten, und die Preußen jagten verfolgend nach. Schnell hielt nunmehr Nostig die vordersten von diesen an, sie halfen Blücher unter dem todten Pferde hervorziehen, ein Uhlan, Namens Schneider, gab das ſeinige , ſie hoben den Feldherrn hinauf, und kaum war dies geschehen, als die Franzosen in verstärktem Anlauf abermals zurückkehrten, die preußischen Reiter eilig weichen mußten , und Blücher noch eben mit ihnen entkam.

Eine Schaar geſchloſſenen Fußvolks nahm

die Flüchtigen auf, und seßte dem Verfolgen ein Ziel. Während dieser Ereignisse war es dunkel geworden , der Feind entwickelte immer neue Streitkräfte, und die Preußen hatten schon ihre leßten Reſerven im Gefecht.

Wellington,

selbst angegriffen, wie schon erwähnt, hatte die versprochene Hülfe nicht senden können, auch Bülow mit dem 4. ArmeeCorps war ausgeblieben.

Die Schlacht war verloren , die

Dörfer Saint-Amand und Ligny wurden nun dem Feinde ganz überlaſſen und der Rückzug angetreten , nicht ohne Verwirrung und vielfache Bedrängniß ; alle Waffengattungen waren durch einander gemischt , die Reiterei größtentheils aufgelöst , nur einige alte Regimenter Fußvolk hielten bei dem Abzuge vom Schlachtfeld geſchloſſen dem Feinde Stand, und wieſen ſeine Reiterangriffe tapfer zurück. Die Dunkelheit der Nacht entzog die Preußen dem Feinde völlig, fie wurden bald nicht weiter verfolgt , ihre hartnäckige Ausdauer in dem wüthenden Kampfe hatte die Kraft der Franzosen erschöpft. Die Schlacht von Ligny war von beiden Seiten mit heftigſter Erbitterung und größtem Verluste gefochten worden. Die Preußen verloren an Todten

30 und Verwundeten 12,000 Mann, die Franzosen 8000 ; der Besit des Schlachtfeldes , sowie der Gewinn von 16 preußischen Geſchüßen waren die einzigen Vortheile, deren ſich die Franzosen als unmittelbares Resultat eines ſo heißen Der Verlust der Franzosen Kampfes rühmen konnten. war nicht viel geringer ; eine ganze Division, die des Generals Girard, war bei Saint-Amand fast vernichtet worden. Gefangene wurden von keiner Seite gemacht, weder Preußen noch Franzosen wollten Schonung, ſelbſt niedergestreckte Verwundete stritten noch gegeneinander mit ihren leßten Kräften. Blücher , durch den erlittenen Unfall völlig gefechtsunfähig , war nach Gentiennes , 1 Meile hinter Ligny, gebracht worden ; doch Gneisenau hatte gleich nach dem Bekanntwerden jenes Unglücks die Leitung des Heeres übernommen und schon bei Zeiten die Richtung des Rückzuges auf Tilly angegeben ; sämmtliche Truppen bewegten sich nun dahin, die meisten noch in der Nacht , das Corps Thielemanns erst mit Anbruch des folgenden Tages.

Nach

kurzer Raft wurde der Rückzug nach Wavre fortgesezt, wo die Truppen hinter Engwegen ihre Ordnung herstellen und sich zu neuem Kampfe bereiten konnten. Dieser Rückzug nach Wavre störte

alle

Berechnungen Napoleons ;

die Preußen mußten , ſeiner Erwartung

nach, oftwärts

gegen Namur zurückgehen, und dadurch ganz von Wellington getrennt werden , so aber kamen sie mit deſſen Heer und mit dem Corps Bülows nur um so schneller zusammen. In Blüchers

Hauptquartier wurden die erlittenen Nach-

theile nicht überſchäßt ; sie gründeten sich auf keine weſentliche Ueberlegenheit des Gegners , sondern auf Umstände, deren Wirkung nur vorübergehend sein konnte. Das Aus-

31 bleiben der von Wellington zugesagten Hülfe erklärte sich durch das Treffen bei Quatre-Bras , wo , wie wir sehen werden , alles , was von seinen Truppen vereint , und in der Eile noch zuſammenzuraffen war , den hartnäckigſten Kampf gegen den Marschall Ney zu bestehen hatte . Bülow hatte durch Mißverständniß und Irrung einen Theil der Zeit verloren, war zu spät von Lüttich aufgebrochen , hatte den wiederholten Befehl Blüchers erst am 16. Vormittags in Hanut vorgefunden, und dann zwar seinen Marsch_beschleunigt , traf aber erst in später Nacht mit ermüdeten Truppen in Gembloux ein, und ihm blieb nur übrig, den bei Ligny geschlagenen Corps , zunächst dem von Thielemann , der am 17. Morgens über Gembloux zog , in der Richtung nach Wavre ſich anzuſchließen. Blücher und ſeine Umgebung nahmen dieſe Zufälle hin, ohne sich im Ueberblicke des Ganzen dadurch zu verwirren, und er ſelbſt war in seinem unerschrockenen Muthe durch den Verlust der ersten Schlacht und den ihn persönlich betroffenen schweren Sturz im mindesten nicht erschüttert. Sein Denken und Trachten ging sogleich wieder auf den Angriff.

Sein eigner

Zustand war indeß schlimm genug , die Seite war ihm von dem Sturze ſtark zerschlagen, er litt bedeutende Schmerzen, und konnte sich nur mit großer Mühe bewegen. Doch sein Kopf war frisch und sein Herz munter, und die Kraft und Thätigkeit seiner Umgebungen aufbietend, ließ er die kriegerischen Angelegenheiten durch sein persönliches Gehemmtsein nirgends leiden.

In einem Tagesbefehl vom

17. fagte er dem Heere : „ Ich werde Euch wieder vorwärts gegen den Feind führen , wir werden ihn schlagen , denn wir müssen. "

32 Das Treffen bei Quatre-Bras am 16. Juni. Wir wenden uns jezt den Ereignissen der alliirten englischen Armee zu , die wir zu der Zeit verließen , als der Prinz von Oranien um 2 Uhr Nachmittags mit nur 6832 Mann Infanterie und 16 Geſchüßen durch 15,750 Mann Infanterie , 1860 Reiter und 38 Geschüße unter Marschall Ney bei Quatre-Bras angegriffen wurde.

Bei

dem ersten Andrängen der Franzosen zogen sich die holländisch-belgischen Truppen allmählich aber fechtend zurück ; doch sobald das Centrum den Pachthof Gemioncourt erreicht hatte, den der Prinz von Oranien als äußerst wichtig zur Vertheidigung erkannte, hielten sie tapfer Stand ; das

5.

holländische Miliz - Bataillon

schlug mit großer

Bravour mehrere Angriffe der Gegner zurück. Bald genug mußte sich aber der Prinz von Oranien von der großen Uebermacht des Feindes überzeugen , und , indem er Gemioncourt noch immer beſegt hielt , zog er den größeren Theil seiner Truppen in das auf der Straße nach Charleroi, rechts von Gemioncourt gelegene Gehölz von Boſſu. Seine Lage wurde mit jedem Augenblicke verhängnißvoller, als er, es war fast 3 Uhr, Rettung in einer heranziehenden englischen Colonne erblickte. Es war der General-Lieutenant Sir Thomas Picton mit der 5. Infanterie - Diviſion,

bestehend

aus

der 8 .

britischen Brigade unter General Sir James Kempt, der 9. britischen Brigade unter General Sir Denis Pack, und der 4. hannöverschen Brigade unter Oberst Best , der bei Waterloo Halt gemacht und dort um 12 Uhr Mittags den Befehl erhalten, auf Quatre-Bras zu marschiren . Die Spize dieser Colonne ließ Quatre- Bras rechts liegen und

33 wandte sich dann die Straße nach Namur hinunter , auf welcher , unter einer heftigen feindlichen Kanonade , der Aufmarsch der ganzen Division

derart erfolgte , daß die

beiden britischen Brigaden das erste, das zweite Treffen bildeten. Inzwischen vertheidigte

das

die

hannöversche

5. holländische

Miliz-

Bataillon den Pachthof Gemioncourt gegen die wiederHolten Angriffe Ney's mit gleichem Muthe , als es plöglich Befehl erhielt, auf der Chauſſee vorzugehen. Der General Perpoucher, gleich darauf auch der Prinz von Oranien seßten sich nun an die Spige desselben und avancirten, geriethen aber bald in ein so vernichtendes Artilleriefeuer, daß das Bataillon die schrecklichsten Verluste erlitt , und von der 3. niederländischen leichten Kavallerie - Brigade aufgenommen werden mußte , während andererseits nun die Franzosen den Pachthof in Besit nahmen und in demselben sich festſeßten. Der Herzog von Wellington, welcher kurz vor dem Eintreffen der Division Picton von der preußischen Poſition zurückgekommen war, hielt die Wichtigkeit des Besißes von Gemioncourt für so groß , daß er sogleich die Beseßung dieses Postens mit einem Regiment Briten befahl ; aber es verging darüber einige Zeit ; das dazu bestimmte Regiment war anderwärts verwendet worden, und als endlich das 28. Regiment unter dem Obersten Sir Charles Philip Belson sich anschickte, gegen den Pachthof vorzugehen , war derselbe bereits vom Feinde beſegt, und das Regiment kehrte zur Diviſion zurück. Bald nachdem die Division Picton ihre Aufstellung

genommen, erschien auch ein Theil vom Corps des Herzogs von Braunschweig auf dem Kampfplage, ſo daß die 3

34 Stärke der verfügbaren Truppen Wellingtons jezt 18,090 Mann Infanterie, 2004 Reiter nebst 28 Geschüßen betrug. Während nun die bei dem Aufmarsche der Diviſion Picton von Seiten des Feindes begonnene Kanonade in ungeschwächter Kraft fortdauerte, und während der rechte französische Flügel im weiteren Vordringen durch den Heldenmuth des 1. Bataillons 95. engliſchen Regiments gehemmt wurde , gelang es dem linken , die im Walde von Bossu aufgestellte niederländische Infanterie nach und nach weiter zurückzudrängen. Wellington , von dem

Vortheil überzeugt ,

welchen

eine Beſegung des östlichen Theils des Waldes dem Feinde gewähren müßte , da er unter dem Schuße deſſelben ſeine Massen auf dem Raume zwischen der Chaussee und dem Walde vorschieben konnte, forderte den Herzog von Braunschweig auf, mit einem Theile ſeiner Truppen eine Stellung zwischen Quatre - Bras und Gemioncourt in der Art zu nehmen, daß der linke Flügel sich an die Chauſſee lehnte, während der rechte in Verbindung mit der holländischbelgischen Division Perpoucher trat , von der ein Theil längs des Waldſaumes deployirt ſtand. In dieser Zeit sah man zwei starke franzöſiſche Kolonnen zum Angriff in das Thal von Gemioncourt hinabsteigen, die britischen Tirailleurs , von der Uebermacht bewältigt , aus dem Pulverdampfe zurückeilen . schloß sich Wellington , den unheilvollen

Schnell ent-

Stoß , der ihn

bedrohte, nicht abzuwarten, ſondern ihm kühn entgegen zu gehen; die Brigaden Kempt und Pack, mit Ausnahme des 92. Regiments , gingen eiligst vor ; ihrem Muthe gelang es , 1 die feindliche Infanterie über den Haufen zu werfen

35 und so die drohende Gefahr abzuwenden. Während dieses Kampfes auf der linken Seite der nach Charleroi führenden Straße , hatte auch der vorgeschobene Posten der Braunschweiger bald die Aufmerksamkeit Ney's auf sich gezogen. Eine westlich von Gemioncourt aufgefahrene Batterie, ſowie zahlreiche franzöſiſche Tirailleurs unterhielten gegen diese Truppen , namentlich gegen das in Linie aufgeſtellte Huſaren-Regiment unter Major von Cramm , ein ſo verheerendes Feuer , daß der Herzog von Braunschweig , da ſeine eigene Artillerie noch nicht zur Stelle war, an Wellington die Bitte um eine Anzahl Geschüße richtete. Der Oberbefehlshaber bewilligte sogleich 4 Stück, die nun vorgingen und sich rechts der braunschweigiſchen Infanterie Aber kaum hatten sie einige Schüſſe gethan, als das Feuer des Feindes sich verdoppelte , zwei ihrer Geschüße in Kurzem demontirt und mehrere Pferde Als nun gleichzeitig auch noch zwei getödtet waren. gegenüber poſtirten.

Kolonnen franzöſiſcher Infanterie, zahlreich von Kavallerie unterſtüßt , längs der Lisière des Waldes von Boſſu zum Angriffe vorrückten , geschah es , daß die braunschweigische Tirailleur-Linie , sowie auch die niederländische Infanterie zurückgedrängt wurde. Da stellte sich der heldenmüthige Herzog von Braunschweig an die Spiße seiner Uhlanen unter Major Pott und attaquirte tapfer die vordringende feindliche Infanterie ; diese aber empfing die anstürmenden Reiter mit solcher Festigkeit , daß die Attaque völlig mißlang und die Uhlanen zu eiligem Rückzuge bis hinter Quatre-Bras genöthigt wurden. Nunmehr erkannte der Herzog die Uebermacht des Feindes für so bedeutend, daß 3*

36 er sowohl dem 1. Linien-Bataillon , als auch dem GardeBataillon , bei welchem er selbst sich befand , Befehl zum Rückzug ertheilte. In diesen Augenblicken , wo er bemüht war, die jungen, nicht kriegsgeübten Soldaten des GardeBataillons , welche in größter Verwirrung vor der nacheilenden feindlichen Reiterei theils durch Quatre - Bras, theils durch die englischen Reihen flohen, wieder zu sammeln , ſank er, durch eine Kugel getroffen, vom Pferde und endete hier seine ruhmvolle Laufbahn *). Während deſſen versuchten die zur Deckung ihrer Infanterie vorgeschickten braunschweigischen Husaren vergebens die französische . Reiterei in ihrem Vordringen zu hemmen ; ſie wurden zum Rückzuge genöthigt und von den Gegnern scharf verfolgt.

Bei dieser Gelegenheit zeichneten sich das

*) Von den Offizieren seines Stabes war nur der Major von Wachholz bei ihm, der ihn auch sogleich durch einige Leute des GardeBataillons hinter die engliſche Linie bringen ließ. Hier suchten mehrere Offiziere vergeblich einen Chirurgus ; die Todtenbläſſe des Gesichts , die fast gebrochenen Augen ließen das Schlimmste ahnen. Einmal noch blickte er auf, erkannte die Umſtehenden, fragte nach dem Oberſten Olfermann, dem Nächsten im Kommando , und begehrte Wasser ; doch auch dieser Wunsch konnte leider nicht erfüllt werden, und da das Gefecht sich indeſſen näherte, trug man ihn der Sicherheit wegen auf der Straße von Charleroi noch bis zu der La Baraque genannten Häuſergruppe. Hier fand man den Stabsarzt des Corps , Dr. Pockels , der die Wunde untersuchte und die Erklärung gab : „ der Fürst habe bereits sein Heldenleben ausgehaucht." Die unheilvolle Wunde schien von einer Flintenkugel herzurühren , die durch die rechte Hand und dann durch den ganzen Körper gedrungen war. So fiel auf dem Schlachtfelde, dem Bette der Ehre, auf dem so Viele seines erlauchten Hauses ruhen , Friedrich Wilhelm , Herzog von Braunschweig , im 44. Jahre seines Lebens.

37 42. Hochländer (Bergschotten) und das 44. britische Regiment aus , die , als ein Theil der hintersten von den verfolgenden französischen Reitern plößlich schwenkte und ihnen ungeſtüm in den Rücken fiel , durch unerschütterliche Ruhe und Kaltblütigkeit jeden Angriff abwiesen. Niemals überhaupt zeigte die britische Infanterie größere Kaltblütigkeit und Festigkeit als bei dieſen ununterbrochen von der französischen Reiterei unternommenen Attaquen , deren Heftigkeit sich noch steigerte , als die Reiterei Ney's durch 1900 Reiter der 11. schweren Kavallerie- Division Kellermanns, die mit 6 Geschüßen zu gleicher Zeit auf dem Schlachtfelde eintrafen, verstärkt wurde. Die Infanterie allein war

es ,

ſeine ganze Hoffnung seßte ; weder

auf die Wellington

die belgiſche noch die

braunschweigische Reiterei war im Stande, den Kampf mit der erprobten französischen Reiterei aufzunehmen. Unter dieſen Kämpfen war es 5 Uhr geworden ; die franzöſiſche Infanterie im Walde von Boſſu machte beſtändig größere Fortschritte nach der Straße von Namur hin und drängte die dort aufgestellten Belgier weiter und weiter zurück ; von Piermont bereitete sich augenscheinlich ein kräftiger Angriff gegen den äußersten linken Flügel der englisch - alliirten Stellung vor , und verschiedene Bewegungen in der Nähe von Gemioncourt ließen einen erneuerten Angriff auf Quatre-Bras vermuthen ; die Lage Wellingtons war äußerst kritisch. Da trafen zu guter Stunde Verstärkungen auf dem Schlachtfelde ein ; es war die 3. Diviſion des GeneralLieutenant Grafen Alten , bestehend aus der 5. britischen Brigade , unter dem General - Major Sir Colin Halkett, und die 1. hannöverſche, unter dem General-Major Grafen

38 Kielmannsegge , die auf der Straße von Nivelles herbeigeeilt war. Während so die Streitkräfte Wellingtons auf 24,234 Mann Infanterie und 40 Geschüße stiegen , erhielt auch Ney durch die lette Division des schweren KavallerieCorps Kellermann einen Zuwachs von 1,400 Reitern und 6 Geſchüßen, ſo daß seine gesammte Macht 15,750 Mann Infanterie, 5,165 Reiter und 50 Geschüße betrug. Gleich nach dem Eintreffen der Division Alten mußte die Brigade Halkett, sobald sie Quatre- Bras erreicht hatte, zwischen dem Walde von Boſſu und der Straße nach Charleroi gegen den linken Flügel der Franzosen vorgehen, während die Brigade Kielmannsegge die Bestimmung erhielt, auf der Chauſſee von Nivelles fortzumarschiren, den äußersten linken Flügel zu verstärken und , wo es nöthig schien, die erschöpften britischen Bataillone zu unterſtüßen oder abzulösen . Als Ney die Ankunft der britischen Verstärkungen gewahr wurde , schickte er wiederholte Befehle an Erlon , seinen Marsch zu beschleunigen und sich ihm ohne Zögern mit dem 1. Corps anzuschließen ; er ſah die Vortheile, die er bisher errungen, und beschloß durch einen weiteren kräftigen Schlag sich den Sieg zu sichern . Er verstärkte seine Infanterie und gab der Kavallerie Befehl, zu neuem Angriffe vorzugehen ; da geschah es , daß das 69. englische Regiment durch eine starke Abtheilung französischer Küraſſiere in der Flanke angegriffen und vollständig aufgerollt wurde ; das hohe Korn hatte die Ankunft der Reiter zu spät bemerken laſſen , außerdem aber war das Regiment, als es schon im Begriffe ſtand Quarree zu Formiren , durch die Annahme , daß kein Reiterangriff zu befürchten sei, wieder in die Linienformation zurückgegangen.

39. Das 30. Regiment, derselben Gefahr ausgefeßt, rettete sich noch zeitig durch schnellste Bildung des Quarrees. Nie waren die Aussichten auf den Sieg glänzender für Ney, als in diesen Augenblicken ; der äußerste linke Flügel der Alliirten war von Piermont aus fast umgangen, der rechte durch die im Walde von Boſſu ſchon ganz nahe der Nordgrenze desselben angelangte französische Infanterie äußerst gefährdet , Wellingtons Streitkräfte in hohem Maße geschwächt. Wäre jest, in diesen entscheidenden Augenblicken, das Erlonsche Corps auf dem Kampfplaße erschienen, wer möchte ermessen , welchen Ausgang der ganze Feldzug genommen hätte ! schwerlich hätten wir dann die Schlacht bei Waterloo gesehen. Doch , Erlon kam nicht ; Oberst Laurent , aus dem Hauptquartiere des Kaisers mit dem Befehle an Ney geschickt, das 1. Corps nach Saint- Amand zu detaſchiren , war unterwegs auf die Tête dieſes Corps gestoßen und hatte es unternommen , demselben sogleich eine veränderte Marsch- Direction zu geben . Ney sah nun wohl, daß er, gerade im entscheidendsten Augenblicke , der Mitwirkung jenes Corps verluſtig gehen würde ; doch säumte er nicht, den General d'Elcambre mit der bestimmten Weisung zurückzuschicken , dasselbe sogleich nach Quatre-Bras zu dirigiren. Mehr und mehr trat nun bei dem fortgeseßten Kampfe das Glück in die Schwebe, bis es sich endlich auf die Seite der englisch-allürten Armee neigte. Mit größtem Heldenmuthe warfen die Bergschotten, das 92. Regiment , die aus dem Walde auf die Brüsseler Straße vordringende französische Infanterie-Kolonne zurück, während die Tête der hannöverschen Brigade, Kielmannsegge, das 1. Bataillon des 95. britiſchen Jäger-Regiments,

40 sowie das 2. braunschweigische leichte Bataillon auf dem äußersten linken Flügel jedes weitere Vordringen der franzöſiſchen Truppen aus Piermont mit äußerster Entſchiedenheit zurückwiesen , und während endlich auch im Centrum die lezte

Kraft

glänzendſte und

der französischen Kavallerie

durch die

ausdauerndſte

englischen

Quarrees gebrochen wurde. zuvor das

Bravour der

Und da nun , nachdem kurz

1. und 3. leichte braunschweigische Bataillon,

sowie die braunschweigische Artillerie-Brigade unter Major Mahn eingetroffen waren , nun auch , um ein halb 7 Uhr die erste britische Diviſion unter dem General-Major Cooke, bestehend aus der 1. und 2. Garde - Brigade , auf dem Kampfplaße erschien und so die Macht Wellingtons auf 29,639 Mann Infanterie und 68 Geſchüße gesteigert wurde, nahm

das

Gefecht schnell

eine

entscheidende Wendung.

Unter lautem Kampfgeſchrei stürmten die leichten Compagnien der Garde auf Befehl des ihnen auf der Chauſſee entgegengeeilten Prinzen von Oranien muthig vorwärts , der Rest der Brigade folgte und bald faßten die verbündeten Truppen des linken Flügels frischen Muth ,

als sie

wahrnahmen, daß die Befürchtungen um den rechten Flügel nun plößlich geſchwunden waren. Sobald der Erfolg des ersten Angriffs der britischen Garden sich hinreichend herausstellte , zögerte man nicht, auf der ganzen Linie in die Offensive überzugehen. Der linke Flügel der Alliirten rückte gleichmäßig mit dem rechten vor und bald ſah sich Ney zum Aufgeben der Anlehnungspunkte genöthigt , von denen aus er die Position Wellingtons zu bewältigen gehofft hatte. Wie aus Piermont , auf dem rechten Flügel, so auch

41 aus dem Walde von Bossu , auf dem linken Flügel , war die französische Armee vertrieben worden , die dazwischen gelegene Ebene , auf der während des ganzen Kampfes ununterbrochene Reiterangriffe stattgefunden hatten , rein gefegt. Es war bereits

nach Sonnenuntergang ,

wie

und die

Dunkelheit brach schon herein , als Wellington seine ſiegreichen Truppen unter lautem Kampfgeſchrei an den Fuß der französischen Stellung führte. Ueberzeugt von der Fruchtlosigkeit und Gefahr jedes weitern Kampfes , wie in dem festen Glauben, keine Unterſtüßung zu finden, zog Ney seine Truppen zurück und concentrirte sie , gedeckt durch eine starke Vorpostenlinie , auf den Höhen von Frasnes . Gegenüber dieser Stellung postirte Wellington seine Vorposten dergestalt , daß sie rechts den südlichen Theil des Waldes von Bossu , links die südliche Lisière von Piermont und im Centrum Gemioncourt zu Stüßpunkten hatten. Es ist auffallend , daß Napoleon , der bei Fleurus ſo bedeutende Reserven , die Garden und das 6. Corps, aufgestellt hatte, bei der völligen Unbekanntschaft mit dem Stande der Dinge bei Quatre-Bras, es wagte, dem Marschall Ney mehr als die Hälfte der Truppen zu entziehen, die er anfangs unter seine Befehle gestellt hatte. Es war diese Maßregel jedenfalls ein Fehlgriff , da ſie ihm bei Ligny keinen Vortheil gewährte , bei QuatreBras, aber zweifellos den Verlust des Treffens herbeiführte. Um neun Uhr Abends , als es bereits zu spät war, traf Erlon bei Ney ein , um ihm seine Bewegungen zu melden und Befehle zu empfangen , worauf er mit ſeinem Corps das Bivouac hinter Frasnes bezog.

42 Der Verlust an Todten, Verwundeten und Vermißten betrug bei der alliirten Armee 4463 Mann , wovon 2275 auf die Engländer , 1000 auf die Holländer, 819 auf die Braunschweiger und 369 auf die Hannoveraner kommen, während die Franzosen 4000 Mann , alſo faſt eine gleiche . Einbuße, erlitten hatten. Fast sämmtliche Truppen der alliirten Armee hatten sich überaus brav geschlagen ; den Regimentern 28 , 42 , 78 und 92 , sowie einem Bataillon Hannoveraner aber erkannte der Herzog von Willington in seinem Berichte über die Ereignisse des Tages den Preis einer ganz vorzüglichen Tapferkeit zu.

4.

Lezte Bewegungen sämmtlicher Heere ,

die zur

Schlacht führten .

Wellington hatte zum 17. früh sein Heer bei QuatreBras zusammengezogen , und dachte den Feind dieſen Tag in Gemeinschaft mit Blücher anzugreifen , von deſſen Rückzug er noch nichts erfahren hatte; ſeine Offiziere , die seine Vorschläge deshalb an Blücher bringen sollten, fanden auf der Straße von Quatre - Bras nach Sombref den Feind und erfuhren , daß ein Adjutant Blüchers in der Nacht auf dieser Straße getödtet worden sei. Nach zufällig erlangter Gewißheit über den Ausgang der Schlacht von Ligny und den Rückzug Blüchers nach Wavre, sah Wellington sich bei Quatre-Bras dem Angriffe der gesammten Macht Napoleons ausgesetzt , und beſchloß daher gleichfalls abzuziehen, um wieder mit Blücher näher zusammenzustehen ; ob dieser in der nächsten Zeit im Stande

43 ſein würde , eine zweite Schlacht zu liefern , war völlig ungewiß. Im Verneinungsfalle wurde ein weiterer Rückzug gegen Antwerpen nöthig , und Brüssel mußte dent Feinde überlassen werden.

Jedoch schon um 9 Uhr Mor-

gens empfing Wellington von Blücher aus Wavre eine Botschaft, worin derselbe zum neuen Angriffe nur so viel Zeit verlangte , als nöthig sei , seinen Truppen Patronen und Lebensmittel auszutheilen. Hierauf zog Wellington im Laufe des Tages in die Stellung von Mont- Saint-Jean zurück , vorwärts von Brüſſel , von dieſer Stadt nur durch den Wald von Soignes getrennt, sein Hauptquartier nahm er in dem Dorfe Waterloo.

Hier wollte er das Heer

Napoleons zur Schlacht erwarten , so ließ er Blüchern wissen, im Falle dieser versprechen könnte, mit zwei preußischen Armee - Corps zur Unterſtüßung einzutreffen. Blücher antwortete , nicht mit zwei Heertheilen nur, sondern mit seinem ganzen Heere werde er am 18. über Saint - Lambert heranrücken , um an diesem Tage den Angriff Napoleons mit zu beſtehen, oder denselben am folgenden Tage mit Wellington vereint ſelbſt anzugreifen .

Daß

Wellington anfänglich den Vorschlag gemacht habe , die Preußen sollten hinter seinem Heere weg sich auf die Straße von Nivelles ziehen , und den rechten Flügel der Schlachtordnung bilden , gerade wie dies ehemals der Kronprinz von Schweden in den Tagen vor der Schlacht von Leipzig verlangt hatte , ist völlig ungegründet ; ſeinem Sinne lag es fern , dem Mitkämpfer das Schwierigere oder Gefährlichere aufbürden zu wollen , seine feldherrliche Gesinnung war vielmehr zu jeder Verläugnung und Aufopferung bereit ; hierin wetteiferte mit ihm Blücher ,

der gleichfalls-

44 willig jedes Schwerſte auf sich nahm, und nur einzig ſorgte, die Schlacht möchte verzögert , ein weiterer Rückzug angeordnet werden müssen.

Zwischen den beiden Feldherren

wurden die näheren Verabredungen genommen , und demnach alles für den nächsten Tag vorbereitet. Blücher befahl, die Truppen ſollten vor ihm in Parade vorbeimarschiren, um Sinn und Gemüth in Uebung strenger Genauigkeit und im Stolze kriegerischer Haltung von den Eindrücken der leßten Unfälle vollends zu reinigen. Napoleon hatte am

17. früh das Schlachtfeld von

Ligny beritten , und nachdem er in Erwartung näherer Angaben , welche seinen Entschluß bedingen möchten , lange gezögert , gegen Mittag den Marschall Grouchy mit den Heertheilen von Vandamme und Gerard und der Reiterei der Generale Pajol und Erelmans, zusammen über 32,000 Mann, von Ligny zur Verfolgung der Preußen abgesendet, und wandte sich dann mit seiner Hauptstärke links nach Quatre- Bras, um nun auch die Engländer heftig anzugreifen.

Diese hatten blos

eine

starke

Nachhut

dem

Marschall Ney gegenüber zurückgelaſſen , die den Feind verzögerte , doch ohne den Angriff abzuwarten , Richtung nach Brüssel

abzog.

in der

Dahin folgte Napoleon

mit allen seinen Truppen voll Eifer und mit größter Anstrengung. Es hatte die Nacht geregnet und regnete immer fort, der Boden war bald völlig durchweicht, die schwarze Erde löste sich in zähe Flüssigkeit auf, und mit unsäglichen Beschwerden kam das Heer auf der schlammigen Straße und in den alsbald unter den Hufen der Pferde grundlos gewordenen Getreidefeldern nur langsam fort. Bei Genappe hielt die englische Reiterei ernstlich Stand ; es entspann sich

45 bald

ein heftiges

Gefecht ,

in

welchem

ein Corps der

kaiserlichen Lanziers , das kurz zuvor einen Angriff des 7. Husaren - Regiments zurückgewiesen hatte , nun von dem 1. Leibgarde - Regimente unter Lord Urbridge's persönlicher Führung über den Haufen geworfen und übel zugerichtet wurde.

Hierauf sehte die engliſche Reiterei , nur von der

feindlichen Artillerie kanonirt , ihren Rückzug weiter fórt. Erst am Abend, etwa 8 Uhr, gelangte der französische Vortrab an die englische Stellung von Mont- Saint-Jean, die sogleich , aber vergeblich , von den Kürassieren von Milhaud

und

vier

Maison du Roi

reitenden

Batterien

angegriffen wurde.

auf der

Die

Höhe

Nacht brach

herein und machte dem Gefecht ein Ende ; um 8 Uhr gab Napoleon Befehl, die Bivouaks zu beziehen. Der Marschall Ney lagerte auf der Höhe zwischen Planchenois und dem Vorwerk Mon Plaisir, die Garden, das 6. Corps und die Reiterei vorwärts Genappe ; Napoleon selbst bezog das Nachtquartier in dem Pachthofe von Caillou, nahe Maiſon du Roi. Furchtbare Regengüſſe ſtrömten dieſe Nacht vom Himmel , ein Gewitter entlud sich mit heftigem Donner und Bligen ; dazwischen brauste ein wilder Sturm über die Felder , so daß gewährte.

das Bivouak einen schauerlichen

Eindruck

Da lagen sie , Freund und Feind ,

auf dem

durchnäßten Boden, oder zwischen den tröpfelnden Getreidefeldern , mit Ungeduld dem Anbrechen des Tages entgegen sehend, der ihnen , jedem in seiner Art, Entscheidung bringen sollte.

Der

Schlachttag.

(18. Juni. ) Endlich erschien der ersehnte Morgen ; schweres und finsteres Gewölf brach er an.

aber durch Der Regen

hatte nachgelassen , doch die Sonne , welche den Franzosen bei Austerlig geleuchtet , war und blieb ihnen heute verschleiert.

Ob sie, ob ihr kaiserlicher Führer von derselben

Sonne , von der Sonne des Vertrauens auf eine gute und gerechte Sache ,

erwärmt und belebt wurden , wie Wel-

lington und sein Heer , wer mag es ermeſſen ? Gleich mit dem Grauen des Tages begann es sich in beiden Lagern zu regen ; nur 1700 Schritte etwa betrug die Breite des Raumes , der die beiden Heere von einander trennte ; man sah die Mannschaften ihre elenden Lager, die ihnen Bäume, Sträucher und Getreide gewährt hatten, verlaſſen, man sah die rauchenden Reste der Bivouakfeuer, man bemerkte mit dem weiteren Vorrücken des Tages die legten Vorbereitungen zu dem bevorstehenden Kampfe.

1.

Beschreibung des Schlachtfeldes.

Das Schlachtfeld, welches der Herzog von Wellington zu dem bevorstehenden entscheidenden Kampfe gewählt hatte,

47 liegt eine halbe Meile südlich des Waldes von Soignes, und wird durch einen dominanten Höhenzug gebildet, welcher von Waterloo bis zu dem Punkt von Mont- SaintJean aufsteigt , und hier in einem schmalen Höhenrücken gegen Chain und Braine la Leud ausläuft. Der Pachthof Hougomont liegt rechts am Abhange der Höhe, gegen die feindliche Seite hin ; das Vorwerk la Haye-Sainte in der Mitte gleichfalls auf diesem Abhange , jedoch der eigentlichen Stellung näher , und die Orte Smouhen , Papelotte und la Haye links in dem Grunde , durch welchen der Höhenrücken auf dieser Seite begrenzt wird. Die Chauſſee von Quatre-Bras führt gegen die aufsteigende Höhe von Mont- Saint-Jean , durchschneidet in wellenförmigem Laufe die verschiedenen Höhenrücken, welche gleich hinter Genappe beginnen, und überschreitet dieselben dann allmählich. Da das Terrain rechts und links der Chaussee abfällt , so dominirt dieſe überall das auf beiden Seiten liegende Terrain.

Der Lauf der Gewässer , ebenso

auch die Bildung der Thäler und Schluchten, zeigt sich in der Richtung von Osten nach Weſten und umgekehrt von dieser Hochebene abwärts gegen Lasnes und Brain la Leud, so daß von Lasnes gegen Frischermont und von hier gegen. die Chauffee das Terrain amphitheatralisch in die Höhe steigt, und der Punkt von Belle-Alliance , von hier aus gesehen , als der höchstgelegene erscheint. Faßt man dagegen das Terrain von der Höhe von. Mont-Saint-Jean gegen den Pachthof Caillou , den Wald von Neuvecour und den von Chantelet in's Auge, so steigt. das

Terrain

von Bergrücken zu Bergrücken , so daß die

entfernt liegenden Höhenrücken , sowie die Waldabſchnitte

48 deutlich gesehen werden können. Links führen einige Hohlwege nach dem von der Chauſſee nach Genappe eine halbe Viertelstunde entlegenen Dorfe Planchenois , das ganz in der Tiefe liegt , und darum von hier aus nicht sichtbar ist. Das Schlachtfeld ist offen, der Grund ist uneben und durchschnitten, der Boden besteht aus feftem Thon ; überall ist Ackerland , ausgenommen eine kleine Strecke auf französischer Seite , die mit Gras bewachsen war. Zwei Dritttheile des alliirten Heeres waren auf der Westseite dieser Position , ein Dritttheil auf der Ostſeite aufgestellt ; mit 18,000 Mann stand der Prinz Friedrich der Niederlande bei Hall, um die rechte Flanke des Heeres, welche durch eine Scheinbewegung Napoleons bedroht war, zu decken.

2.

Buſammenſekung ,

Stärke und Tüchtigkeit des

englisch-alliirten Heeres. Die Zusammenseßung des

englischen Heeres bei so

verschiedenartigen Truppentheilen , sowohl in Rücksicht auf ihre Nationalcharactere, als auch auf ihre Erfahrungen im Kriege, kann nur eine ganz vorzügliche genannt werden.

Die Gesammtſtärke der alliirten englischen Armee¸

betrug etwas mehr als 90,000 Mann ; davon war aber ein bedeutender Theil detaſchirt , so daß die wirkliche Stärke auf dem Schlachtfelde 67,655 Mann und 156 Geschüße betrug. Sie vertheilten sich nach der Nationalität folgendermaßen :

49 Infanterie Briten

15,181 M. Deutsche Legion 3,301 "

Hannoveraner 10,258 " Braunschweiger 4,586 ,, Nassauer 2,880 " Im Ganzen

Oder:

Kavallerie

Artillerie

5,843 M. 2,697 M. 526 " 1,991 " 465 497 " 866 " 510 "

Geschütz 78 "! 18 "I 12 "I

16

"

" "

49,608 M. 12,402 M. 5,645 M. 156 Geſch.

Infanterie 49,608 Mann, Kavallerie 12,402 ?? Artillerie 5,645 " 67,655 Mann mit 156 Geschüßen .

Die englischen Truppen , welche entweder schon in Spanien gefochten , oder während ihrer längeren Dienstzeit anderen Kriegen beigewohnt hatten, bildeten den Kern des alliirten Heeres ; sie wichen und wankten auch in der verzweifeltsten Situation nicht, auf sie konnte der Generaliſſimus unter allen Umständen rechnen. Ihnen würdig zur Seite zu stellen und in jeder Beziehung gleich , wie ſelbſt englische Schriftsteller angeben *) , waren die Truppen der deutschen Legion. `An ſie reihte sich die naſſauiſche Brigade, die bereits in den Kriegen Napoleons mitgefochten und jeder Zeit große Festigkeit an den Tag gelegt hatte.

Die

Braunschweiger , von denen ein Theil bereits mit großer Auszeichnung in Spanien gefochten hatte , während der andere aus jungen Soldaten bestand , machten ihrem Namen überall Ehre ; wo sie der Uebermacht weichen mußten,

*) Siborne , Capitain 2c. 22. Band Seite 204 seines vortrefflichen Werkes ,, Geschichte des Krieges in Frankreich und Belgien im Jahre 1815." 4

50 waren sie doch überall schnell/ bereit, verloren gegangene Vortheile wieder zu erkämpfen . Die hannöverschen Truppen waren ganz neu formirt ; zu um so größerer Ehre gereicht ihnen die vorzügliche Disciplin und der unerschrockene Muth, den sie in allen Gefechtsmomenten an den Tag legten.

Endlich befand sich in den Reihen des alliirten

Heeres eine starke Abtheilung holländisch-belgiſcher Truppen , die sich, wie wir aus dem Treffen von Quatre-Bras ersehen, oft mit dem größten Heldenmuthe schlugen. Fehlte ihnen in den folgenden Kämpfen hin und wieder die Festigkeit, welche man an tüchtige Truppen zu stellen berechtigt ist, so wolle man doch auch nicht vergessen, daß sie erſtens neu formirt waren , daß sich zweitens unter ihnen zahlreiche

Anhänger

Napoleons

befanden ,

daß endlich

die

jüngsten politiſchen Maßregeln , durch welche Holland und Belgien zu einem Königreiche der Niederlande verbunden wurde, ſtarke Verſtimmung hervorgerufen hatten. In jedem Falle geziemt den Offizieren das höchste Lob ; jeder Zeit waren sie bemüht , die Energie ihrer Untergebenen anzuspornen und vorkommender Verwirrung kräftige Abhülfe zu gewähren. Der Herzog von Wellington befolgte in der Zuſammensehung seines Heeres den Grundsay , stets alte und neue Truppen zu mischen , so daß in den verschiedenen Unterabtheilungen , wie auch in der Aufstellung der Schlacht, Engländer, Niederländer, Hannoveraner, Naſſauer, deutſche Legion und Braunschweiger so zuſammenſtanden , daß sie sich gegenseitig unterſtügen konnten und die alten Truppen den neuen gleichsam als Anhalt dienten.

51

3. Ueber die Benukung des Terrains und über die Einrichtungen zur

Vertheidigung

einzelner Punkte

des Schlachtfeldes. Das Terrain , auf welchem sich das alliirte Heer aufstellte , war äußerst vortheilhaft zu nennen ; ein freies Plateau , ein allmählich nach der feindlichen Seite hin abfallender Höhenrücken

begünstigte das

Artillerie- wie

auch das Maſſenfeuer der Infanterie ; die geschickte Benuhung eines Hohlweges und einzelner Erderhöhungen, mit gleichzeitiger Besetzung einiger Vorwerke , deckte den linken Flügel der Schlachtlinie , während auch die Kraft des Centrums und rechten Flügels durch das Festhalten zweier Pachthöfe wesentlich erhöht wurde. Die Dertlichkeit war den Einrichtungen zur Vertheidigung der vor der Front der ganzen Aufstellung liegenden Gehöfte günstig , da diese nur geringen Umfang hatten, also leicht in Vertheidigungszustand zu ſehen , mithin auch Schloß und mit geringen Kräften festzuhalten waren. Pachthof Hougomont, vor dem rechten Flügel der Schlachtlinie gelegen , sind von einer dichten Mauer umgeben, die, nach der feindlichen Seite hin, der ganzen Länge nach mit großen Bäumen bepflanzt ist ; vor ihr liegt ein kleiner Erlenbusch , der mit einem Wassergraben umgeben ist. Die Gartenmauer und das obere Stockwerk der Gebäude wurden

mit

Schießscharten

versehen.

Der

Pachthof

La Haye- Sainte liegt vor der Mitte der Stellung , rechts an der Chaussee nach Genappe ; seine Gärten sind nur mit einem Zaune umgeben. Der Umstand , daß in dem massiven Wohngebäude keine Schießscharten angebracht 4*

52 waren , wirkte ebenso nachtheilig auf die Vertheidigung, wie der , daß die Thür dieses Hauses der feindlichen Seite zugekehrt lag. Endlich bereitete das Unterlassen eines Durchbruchs

zur

Communication

nach

der

englischen

Stellung hin den Nachtheil , daß der Besaßung , als sie ihre Munition verschoffen hatte , kein neuer Schießbedarf zugeführt werden konnte ,

wodurch der Pachthof in die

Hände des Feindes fiel.

Die drei Vorwerke Smouhen,

Papelotte und La Haye ,

vor

dem linken Flügel

der

englischen Stellung , waren nicht zur Vertheidigung eingerichtet , wohl aber durch leichte Truppen beseßt. Die beiden Chausseen von Charleroi und Nivelles , welche die Stellung durchschneiden und sich eine Viertelstunde hinter derselben bei Mont St. Jean vereinigen, hatte man durch Schleppverhaue gesperrt. Eine halbe Stunde hinter der Stellung beginnt der Wald von Soignes, durch welchen die große Straße nach Brüssel und einige Seitenwege führen , während ſonſt das Terrain ſehr morastig ist.

Die Chauſſee nach Brüſſel

hat für die Vertheidigung den großen Vortheil , daß ſie zu beiden Seiten in fast zusammenhängender Reihe von Häusern und Gärten begrenzt ist ;

dagegen bereitet ihre

schnurgerade Richtung aber auch den Nachtheil , daß fie von der Höhe hinter La Haye- Sainte aus in ihrer ganzen Länge bestrichen werden kann. Die Hügelkette, welche, dieser Stellung gegenüber, die französische Armee einnahm , liegt 1700 , höchstens 2000 Schritte von derselben entfernt. Das dazwischen liegende niedrige Terrain wölbt sich nach mehreren Richtungen, ohne dadurch eine vortheilhafte und gedeckte Annäherung

53

gegen die englische Stellung , mit Ausnahme des linken Flügels derselben , zu gewähren. Vortheilhaft wurde die Aufstellung der alliirten Truppen auf den Höhen von Mont St. Jean noch dadurch , daß, da der Kamm dieser Höhen keine bedeutende Breite hat, das zweite Treffen theilweise auf der Rückseite des Bergkammes placirt werden konnte. Denn hierdurch wurden dieſe Truppen nicht allein dem Auge des Gegners entzogen , sondern gewannen auch einige Deckung gegen die sehr zahlreiche feindliche Artillerie.

4.

Ordre de Bataille des englisch- alliirten Heeres. In der hier bezeichneten Stellung hatte der Herzog

von Wellington am Morgen des 18ten sein Heer so formirt, daß der rechte Flügel unter Lord Hill auf dem freien, gegen Merbe-Braine abfallenden Plateau zu stehen kam, die Front dem Wege zugekehrt , der die beiden Chauffeen durchschneidet und dann nach Braine la Leud führt. Er bestand aus den Diviſionen Clinton und Chaſſé, auch waren ihm 5 Batterien in erster Linie beigegeben. Eine Brigade

der Division Chaſſé hielt Braine la

Leud besezt , während eine andere über den Haynbach vorgeschoben worden war. Zwischen den Chauſſeen, die von Nivelles und Genappe nach Brüſſel führen , war das Centrum der Armee aufgestellt. Hier befehligte der Prinz von Oranien, zu deſſen Verfügung die Division des General-Majors Cooke , die Division Alten, das Corps des Herzogs von Braunschweig und das Contingent Naſſau's unter dem General von Kruse,

54 ferner die Reiterei des Grafen Urbridge , vier Brigaden, und die belgische Reiterei unter General Collaert , drei Brigaden , endlich in erster Linie 7 Batterien , und als Reserve noch 8 Batterien , nebst der Raketen - Batterie des Capitain Whinyages gestellt wurden. Der linke Flügel unter dem General -Lieutenant Sir Thomas Picton, bestehend aus den Divisionen Perpoucher, Picton , nebst drei Kavalleriebrigaden und drei Batterien, war so aufgestellt , daß er den nach Dhain führenden, hin und wieder tief eingeschnittenen und mit Hecken beſeßten Feldweg vor der Front hatte. Im Allgemeinen war die Schlachtordnung ſo formirt, daß 43 Bataillons , von denen das 2. leichte Bataillon der deutschen Legion den Pachthof la Haye- Sainte beſeßt hielt, das erste, 39 Bataillons das zweite Treffen und die Reserve bildeten. Zu diesen 39 Bataillons gehörten auch die nach Braine la Leud detaſchirten 12 Bataillons der niederländischen Division , wie denn überhaupt nur 4 Bataillons der 10. britischen Brigade unter dem General Lambert und 3 Bataillons der 4. britischen Brigade unter dem

Oberst Mitchel

die

eigentliche

Reserve ,

Lambert

für das Centrum , Mitchel für den rechten Flügel , ausmachten. Die Hauptreserve schien sich der Herzog von Wellington schließlich in 29 Reiter-Regimentern gebildet zu haben, von denen 18 brigadeweise hinter der Infanterie , die übrigen 11 zu freier Verfügung in der Reſerve aufgestellt waren. Das Schloß Hougomont hielt der Oberst-Lieutenant Macdonell mit den leichten Compagnien von Coldstream und dem 3. Garde- Regiment besezt, während der vor dem Schlosse ge-

1

55 legene Erlenbusch vom 1. Garde-Regiment und 100 Mann hannöverscher leichter Truppen unter dem Befehl des Oberst-Lieutenants Saltoun vertheidigt werden sollte. Das Gehöft von la Haye Sainte war, wie schon erwähnt, von 2 Bataillons

der

deutschen

Legion

unter

Oberſt-Lieutenant Barring beseßt ; die Vorwerke Papelotte, Smouhen

und la Haye wurden von der Brigade des

Obersten Prinz Bernhard von Weimar festgehalten.

End-

lich zu beiden Seiten der Heerstraße , in den Vertiefungen des Terrains , zum Theil aber auch hinter Braine la Leud, waren die Reserven der Artillerie aufgefahren.

5.

Die Anordnungen bei dem franzöſiſchen Heere vor dem Beginn der Schlacht. Schon um 1 Uhr in der Nacht vom 17. zum 18. Juni

verließ Napoleon ,

vielleicht beunruhigt durch die bevor-

stehende Entscheidung seines Geschicks , sein Quartier , um zu Fuß und nur begleitet durch den General Bertrand, die Lagerfeuer der englisch-alliirten Armee zu beobachten . Die Menge der Wachtfeuer überzeugte ihn bald von der Absicht Wellingtons , seine Stellung zu behaupten ; Berichte der Patrouillen , sowie die Aussage zweier Deserteure bestätigten diese Annahme vollſtändig. Um 5 Uhr ließ der Regen nach , und der Himmel begann sich aufzuklären , um 8 Uhr meldeten ArtillerieOffiziere , die auf den Feldern herumgeritten waren , daß der Boden das Manövriren der Artillerie gestatte, daß noch vorhandene Schwierigkeiten von Stunde zu Stunde

56 abnähmen.

Da ,

gegen 9 Uhr ,

recognoscirte Napoleon

die Stellung der Engländer ; er freute sich des ungünſtigen Terrains , das sie, die Defileen des Waldes von Soignes im Rücken , zu ihrer Aufstellung gewählt ,

er überzeugte

sich, daß sie sich nicht durch Feldschanzen verstärkt und dictirte die Disposition zur Schlacht. In Folge dessen brach nun das franzöſiſche Heer aus seinen eine halbe Meile von der englischen Aufstellung entfernten , zwischen Planchenois

und Mon Plaisir

ge-

legenen Bivouaks in mehreren Kolonnen auf , um die Schlachtlinie zu formiren. Die vier Diviſionen des 1 . Corps nebst den drei Divisionen des 2. und den beiden leichten Kavallerie- Divisionen Jacquinot und Piré bildeten zusammen das erste Treffen , das 2. Corps den linken, das 1. den rechten Flügel. Das zweite Treffen wurde aus den beiden Kavallerie- Corps Milhaud und Kellermann, den leichten Kavallerie - Diviſionen Dumont und Subervic und dem 6. Corps gebildet. Milhaud mit seiner Kavallerie hinter dem rechten , Kellermann hinter dem linken Flügel, die leichte Reiterei von Dumont und Subervic zur Dispoſition in der Mitte des zweiten Treffens . Die drei Infanterie - Divisionen der Garde endlich bildeten rechts und links von der Chauffee, und vorwärts des Pachthofes Rossomme ein drittes Treffen ; die leichten Garde - Reiter, unter Lefebvre- Desnouettes marſchirten hinter dem rechten, die Division Grenadiers zu Pferde, sowie die Garde-Dragoner unter dem General Guyot hinter dem linken Flügel, auf gleicher Höhe mit der Garde auf. Diese Truppen , deren Stärke 48,950 Mann Infanterie, 16,765 Mann Kavallerie und 7232 Mann Artillerie,

57 also im Ganzen 71,947 Mann mit 246 Geschüßen betrug, mögen nach und nach aus den Bivouaks aufgebrochen sein,, indeß ist es Thatsache , daß das 2. Corps , welches den Angriff beginnen sollte , erst um 11½ Uhr völlig formirt war , während die übrigen Corps nicht vor 1 Uhr ihre Es scheint , als hätte Pläße eingenommen haben mögen. das französische Heer die Schlacht bedeutend früher beginnen können ; die Beschwerlichkeit , auf dem durchweichten Boden sich fortzubewegen , kann wohl nicht als Grund der Verzögerung angesehen werden , da , wie wir später sehen werden, die preußische Armee zu derselben Zeit ihren Marsch Es steht unzweifelhaft fest , daß von Wavre ausführte. Napoleon , als er die Disposition zum Angriffe entwarf, durchaus nicht der Vermuthung Raum gab, die preußische Armee könne der Ausführung seines Planes hinderlich sein ; er selbst hat es vermieden, sich darüber auszusprechen, doch Marschall Grouchy, der mit der Verfolgung der Preußen beauftragt war , gesteht offen ein , daß er um ½11 Uhr Vormittags am 18. noch keine bestimmte Nachricht darüber gehabt habe, wohin die Maſſe des Blücherschen Heeres Mit gleicher Gewißheit ist auch anzu-

marschirt sei. *)

*) In der Geschichte des Feldzugs von 1815 von B. v . W. , die als authentische Quelle angesehen werden darf , findet man Seite 65 das Gesagte in einer für Napoleon charakteristischen Weise bestätigt. Es heißt darin : „ Die Nachricht , daß Blücher auf Wavre marſchirt ſei , hatte sich in der Armee Wellingtons verbreitet , war beim Rückzuge in Genappe bekannt geworden und später von den Einwohnern einigen französischen Offizieren von Rang mitgetheilt , die es Bonaparte mit der Bemerkung hinterbrachten , die preußische Armee könne wohl über Wavre sich mit der Armee Wellingtons vereinigen.

58 nehmen, daß Napoleon nicht die beispiellos zähe Ausdauer erwartete , die das englische Heer seinen ungestümen Angriffen entgegenseßte, und daß das lezte Ziel seines Schlachtplanes das Durchbrechen des feindlichen Centrums auf der Chaussee von Genappe , und der Gewinn des rechts der Straße nach Brüssel gelegenen Waldes war. Gleich nach 11 Uhr erblickten die auf ihrer Linie

gelagerten englisch-alliirten Truppen die Bewegungen der feindlichen Maſſen auf den gegenüberliegenden Höhen ; sie sahen das Blizen der Waffen , sie hörten die kriegerische Musik, in die sich der laute Jubel der Soldaten mischte, deren Reihen Napoleon , umgeben von einer glänzenden Suite, hinabritt. Nun ertheilte Wellington Befehl ,

die Schlachtlinie

einzunehmen ; er selbst begab sich zunächst nach Hougomont auf den Fußweg , der in der Richtung auf Belle - Alliance das Gehölz durchschneidet , und verweilte hier eine Zeit lang , dann aber eilte er in das Centrum seiner Stellung, an jenen denkwürdigen Baum , von dem aus er den Wendungen des Kampfes mit gespannter Aufmerkſamkeit folgte , während sein großer Gegner von der Höhe BelleAlliance aus die Bewegungen des französischen Heeres leitete. Napoleon sagt von einer großen Schlacht , daß fie, gleich einer dramatischen Handlung , eine Einleitung, Bonaparte lächelte bei dieser Nachricht und sagte in einem großen Kreise von Generalen : „ L'Armée prussienne est complettement battue, elle ne peut se rallier en trois jours . J'ai 75,000 hommes, les Ang ais en ont 50,000 . J'attaquerai l'armée anglaise et je la battrai. La ville de Bruxelles m'attend à bras ouverts, l'opposition anglaise ne demande pas mieux pour élevér la tête ; Adieu Subsides ! Adieu Coalition !"

59 eine Mitte und eine Entwicklung habe. Wendet man dies Gleichniß auf diese Schlacht an, so würde der Angriff auf das Schloß von Hougomont die Einleitung , die dann folgenden Stürme des ersten Corps und der Kavallerie die Mitte, und die Verwendung der Reserven die Entwicklung oder Katastrophe des Kampfes bezeichnen.

6.

Angriff des zweiten franzöſiſchen Armee- Corps auf Hougomont. Gegen 12 Uhr Mittags erfolgte denn der Anmarsch

des zweiten franzöſiſchen Armee- Corps vom linken Flügel, gedeckt durch die Reiter - Diviſion Piré , in der Richtung auf Hougomont. Zwei englische neunpfündige Batterien, welche vor dem Corps des Prinzen von Oranien aufgefahren waren, beſchoſſen die andringenden feindlichen KoIonnen lebhaft und veranlaßten dieselben sich mehr links hin zu schieben. Eine Wolke von Tirailleurs vor seiner Fronte , warf sich die 1. Brigade der Division Jerome Buonaparte , vom 2. Armee - Corps , mit Ungeſtüm und unter lautem Schrei auf den vor Hougomont gelegenen Erlenbusch, drängte die hier aufgestellten naſſauischen Trup- · pen bis dicht an das Gebäude zurück und versuchte dann, unter verzweifelter Anstrengung dasselbe zu erſtürmen . Doch die englischen Garden fochten hier mit der größten Tapferkeit; aus den Schießlöchern der Mauer und des -Hauses richteten sie ein so verheerendes Feuer gegen die Stürmenden , daß alle Versuche derselben, die Gebäude zu nehmen, scheiterten. Inzwischen eilten die Obersten Hepborn

60 und Woodford mit 4 Compagnien Coldstream und 2 vom 3. Garde- Regiment herbei , und ihren vereinten Anstrengungen gelang es, die Angreifenden aus der nächsten Umgebung des Hauses , wie auch aus dem Gehölz zu vertreiben. Der Kampf um das Landhaus dauerte dann noch ununterbrochen fort ; ein Angriff folgte dem andern , aber die hartnäckige und entschlossene Vertheidigung der Briten vereitelte an diesem Punkte jede Anstrengung des Feindes. Mehr als das Gehölz zu nehmen , war den franzöſiſchen Truppen bei

aller Tapferkeit nicht möglich.

Allmählich

wurde eine ganze Brigade englischer Garden zur Vertheidigung Hougomonts verwendet , und Napoleon versichert, es gern gesehen zu haben , daß die Engländer bei dieser Gelegenheit ihre besten Truppen in den Kampf führten. Den Angriff auf Hougomont scheint der Herzog von Wellington als eine Einleitung zum Angriffe seines Centrums erkannt zu haben, weshalb er dem braunschweigischen Corps Befehl gab , die Position bei Merbe Braine zu verlaſſen und in zweiter Linie dem Centrum der Stellung näher zu rücken , um so bei zukünftigen Angriffen der Franzosen zum Gefecht herangezogen werden zu können. In gleicher Weise wurde auch die 4. englische Brigade , General Mitchel, welche zwischen Braine la Leud und Merbe-Braine stand , der Mitte näher gerückt. Inzwischen hatte sich das erste franzöſiſche Armee- Corps hinter den Höhen , die von Belle- Alliance gegen Papelotte abfallen , zum Angriffe formirt. 80 Geschüße schleuderten ihr verheerendes Geschoß gegen den linken engliſchen Flügelund gegen den Theil des Centrums links der Chaussee. Etwas früher schon war die Reiter - Diviſion Jaquinot zur

61 Sicherung der rechten Flanke in der Richtung auf Papelotte vorgeschoben , und deckte hier den rechten Flügel der Aufstellung. Es war 1 Uhr Nachmittags , als Marschall Ney, welcher mit der Ausführung der großen Attaque gegen die Mitte und den linken Flügel der Engländer beauftragt worden war , durch einen seiner Adjutanten an Napoleon die Meldung machte , daß alle Anstalten zum Angriffe vorbereitet wären .

Zur selben Zeit will Napoleon in der

Richtung von St. Lambert eine Staubwolke bemerkt haben*), die er durch heranziehende Truppen hervorgebracht glaubte, während viele der um ihn versammelten Offiziere anderer Meinung waren.

Um sich nun Gewißheit über das un-

erwartete Erscheinen dieſer Truppen in der rechten Flanke ſeiner Armee zu verschaffen , ertheilte Napoleon dem General Dumont den Befehl , mit seiner leichten KavallerieDivision und der des Generals Subervic rechts abzumarschiren und Nachrichten einzuziehen. Gleich darauf verließen diese 3000 Reiter das Centrum und stellten sich in einem Haken hinter dem rechten Flügel der Armee auf. Eine halbe Stunde später erfuhr man so erzählen die französischen Berichte durch einen von unseren

Chasseurs eingebrachten preußischen Huſaren , daß die in der Richtung nach St. Lambert hin gesehene Kolonne die Avantgarde des preußischen Armee - Corps unter General Bülow sei , das sich , 30,000 Mann stark , im Anmarsch

*) Bei dem feuchten Wetter und nassen Boden dürfte es wohl unmöglich gewesen sein , an diesem Tage eine Staubwolke zu er= blicken.

62 befände, und daß die übrigen drei Corps der preußischen Armee am Morgen bei Wavre gelagert hätten. Nun ließ Napoleon an Marschall Grouchy eine Ordre ausfertigen, durch welche er ihn von den Ereignissen des Tages in Kenntniß seßte und von ihm eine Bewegung in der Richtung 1 auf St. Lambert verlangte , sonst aber that er nichts, was die Unternehmungen der anrückenden preußischen Truppen ernstlich hätte hindern können. Noch immer schien er zu glauben, daß die Preußen nichts Entscheidendes gegen ihn würden unternehmen können ; vielleicht wollte er es auch darauf ankommen laſſen. Blücher war, seinem Versprechen gemäß, am 18. Juni frühmorgens von Wavre in zwei Heerzügen aufgebrochen ; der eine , das Corps Ziethens begreifend , zog rechts über Froman auf Dhain , dem linken Flügel Wellingtons zu; der andere , aus dem Corps Bülow und Pirch. beſtehend, ging links über Neuf-Cabarets und St. Lambert dem rechten Flügel Napoleons in Seite und Rücken ; das 3. Corps unter Thielemann sollte bei Wavre stehen bleiben , um die Stellung bei dieſem Orte gegen ein etwaiges Andringen des Feindes zu vertheidigen , und nur , wenn dort kein Feind erschiene , der Armee als Reserve in der Richtung auf Couture folgen. Blücher hatte den 17. an den Folgen des Sturzes im Bette zubringen müſſen , und am 18. in der Frühe , als er unmittelbar aus dem Bette wieder auf's Pferd ſollte, um mit seinen Truppen zur neuen Schlacht auszurücken, war man für den übelzugerichteten Greis nicht ohne Sorgen ; der Wundarzt wollte ihn noch zu guter lezt einreiben, Blücher aber , als er die Anstalten sah , versezte : „ Ach

63 was, noch erst schmieren ! Laßt nur sein , ob ich heute balsamirt oder unbalſamirt in die andere Welt gehe , das wird wohl auf Eins herauskommen!" erhob sich, ließ sich ankleiden , und ſezte sich wohlgemuth zu Pferde , obgleich ihn bei jeder Bewegung die gequeſchten Glieder ſchmerzten. Als er ſah , wie ſtark es geregnet hatte, und daß es noch immer fortregnen würde, sagte er : ,,Das sind unsere Alliirten von der Kazbach , da sparen wir dem Könige wieder viel Pulver. " Blücher begab sich an die Spizedes Heerestheiles von Bülow , der voranzog , und zuerst an den Feind kommen mußte.

Er that Alles ,

um den

Marsch zu beschleunigen ; allein schon gleich anfangs wurde derselbe durch ein zufälliges Hinderniß unerwartet aufgehalten; in Wavre entstand eine Feuersbrunst , welche die Hauptstraße sperrte und die Truppen zu Umwegen nöthigte, wodurch ein beträchtlicher Zeitverlust entstand . Weiterhin wurde es noch schlimmer , der unaufhörliche Regen hatte den Boden ganz durchweicht , die Bäche geschwellt , jede kleinste Vertiefung mit Wasser gefüllt.

Das Fußvolk und

die Reiterei kamen mit Mühe fort ; das Geſchüß machte unsägliche Beschwerde. Der Zug rückte mit solcher Langsamkeit vor, daß zu befürchten war, er werde zur Schlacht viel zu spät eintreffen ,

und

weit über den

hinaus , in welchem er für Wellington sprochene Hülfe gewähren könne.

Zeitpunkt

noch die ver-

Offiziere kamen und brachten Nachricht von dem Gange der Schlacht , von Napoleons übermächtigem Andrange, und wie sehr die Ankunft der Preußen ersehnt werde. Blücher, in heftigen Sorgen , sein gegebenes Wort nicht zu lösen ,

rief ſein „ Vorwärts , Kinder , vorwärts !" an=

64 feuernd in die Reihen der Truppen. Diese erlagen faſt den Mühseligkeiten , und aus dem Gemurmel der im Schlamme und durch Pfüßen Fortarbeitenden klang es hervor: ,,es ginge nicht , es sei unmöglich." Da redet Blücher in tiefster Bewegung und Kraft seine Krieger an : ,,Kinder , wir müſſen vorwärts !

Es heißt wohl , es geht

nicht , aber es muß gehen , ich hab' es ja meinem Bruder Wellington versprochen ! Ich hab' es versprochen , hört Ihr wohl? Ihr wollt doch nicht , daß ich wortbrüchig werden soll ?" Und so ging es denn mit allen Waffen unaufhaltsam vorwärts . Es war angenommen, die Preußen würden um 2 Uhr

Nachmittags

zur

Schlacht

kommen ;

aber

es

wurde

42 Uhr, bevor fie thätig in den Kampf eingreifen konnten. Die Ausführung der von französischer Seite gegen das Erscheinen der Preußen nothwendig gewordenen Anordnungen hatte längere Zeit erfordert ; es war 2 Uhr vorbei , als dieselben beendet waren." Das Artilleriefeuer gegen die Stellung der Engländer, von diesen kräftig erwidert , hatte nun eine volle Stunde gewährt ; auch links von Belle- Alliance wurden Batterien gegen das Centrum derselben aufgefahren. Jetzt glaubte Napoleon die Schlachtlinie des Gegners hinreichend erschüttert , um den Angriff mit dem beginnen zu können.

1. Corps erfolgreich

7. Führung der Schlacht von 2 bis 4 Uhr Nachmittags. Gleich nach 2 Uhr erhielt Marschall Ney den Befehl vorzurücken und alsbald sezten sich drei Angriffskolonnen,

65 jede aus einer Division bestehend, gegen die engliſche Stellung in Bewegung , die erste gegen la Haye Sainte , die zweite in der Richtung zwischen Smouhen und der Chauſſee, die dritte als Reserve der zweiten .

Gleichzeitig mit dieſem

Vorrücken griff die 4. Diviſion , unter General Durutte, die Pachthöfe Smouhen , Papelotte und la Haye an. Man verband französischer Seits mit dem Angriffe des 1. Corps den Zweck , den Pachthof la Haye- Sainte zu nehmen und daselbst dann eine Division aufzustellen ; außerdem aber wollte man auch durch die Wegnahme der vor dem linken Flügel der englischen Stellung gelegenen Pachthöfe den Angriff gegen das Centrum erleichtern . Vor Beginn der Angriffsbewegung durchſchritt Napoleon, überall anfeuernd , die Linie des 1. Corps ; dann begab er sich nach der Höhe von Belle -Alliance zurück, um den Angriff seiner Truppen , sowie die Maßregeln der Engländer genau zu übersehen.

Seine Reserven hinter sich

behaltend , wollte er die günstige Gelegenheit ersehen , mit ihnen die Entscheidung herbeizuführen. Wellington sah die feindlichen Kolonnen heranrücken, deren erste bei ihrem Angriffe durch die Kürassier-Brigade des Grafen Valmy unterstüßt wurde , deren zweite , trog des Feuers der englischen Artillerie , in fester Haltung durch den Grund vorrückte , der beide Heere trennte ; er begab sich zum 95. englischen Regiment , das , gleich wie das 1. Bataillon der deutschen Legion , hinter dem hohen Rande der Chaussee, da wo dieselbe von dem Feldwege nach Ohain durchschnitten wird , zum Empfange der Kolonnen aufgestellt wurde. 5

66 Die feindliche Diviſion erstieg bereits die Höhe, welche zur Stellung der Engländer führte ; der nasse Lehmgrund machte den Marſch in ſo unbehülflichen Maſſen beschwerlich. Das Feuer der hinter den Hecken stehenden Linie empfing die Franzosen ; ſie ſuchten das Feuer des an der Chauſſee aufgestellten 95. Regiments zu vermeiden und stießen nun durch eine Bewegung nach rechts auf die Niederländer unter dem General Perpoucher. Diese wurden von dem 45. und 105. franzöſiſchen Infanterie - Regimente zurückgedrängt , worauf die nachrückende Colonne die Linie durchbrach. Jezt eilte General Kempt an der Spiße von drei schwachen britischen Infanterie - Regimentern

herbei und

stürzte sich unaufhaltſam mit dem Bajonett auf den Feind ; doch , ſo ungeſtüm der Angriff auch war , die franzöſiſche Kolonne, geführt , wie es scheint, vom Grafen Erlon ſelbſt, drängte weiter vorwärts. Da ließ General - Lieutenant Sir Thomas Picton die zunächst zur linken stehenden Regimenter , das 42. und 92. ,

unter General Pack rechts

einschwenken und mit gefälltem Bajonett in die Flanke der feindlichen Angriffsmaſſe eindringen , während gleichzeitig. auch General Perpoucher seine wieder geordneten Truppen dem Feinde entgegenstellte.

Die Attaque der Briten war

ſo heftig , daß das Gefecht sofort zum Stehen kam. Aber ein schwerer und unerseßlicher Verlust traf in diesen wenigen Augenblicken der Entscheidung das britiſche Heer , ja die ganze britische Nation ; der heldenmüthige Picton fand an der Spiße seiner braven Truppen einen ruhmvollen Tod. Eine Flintenkugel drang durch die rechte

67 Schläfe in das Gehirn und endete sein thatenreiches Leben auf der Stelle.* ) Die französische Kolonue, von dem kühnen Anlauf der britischen Regimenter völlig überrascht , floh nun in rathloser Verwirrung ; nur ein Theil derselben, wohl geordnet, rückte zu weiterem Angriffe gegen die englische Stellung vor. Da stürzte sich Graf Urbridge an der Spiße der zweiten englischen Kavallerie-Brigade, die aus den Royals, den schottischen Greys und Inniskillings unter dem Befehl des Generals Sir William Ponſouby bestand, auf die noch fechtenden franzöſiſchen Truppen , zersprengte sie , machte eine Menge Gefangene und jagte den Rest in die wildeste Flucht. Die Greys eroberten die Fahne des 45. Regiments, verloren aber ihren tapfern Obersten Hamilton. Zwei Escadrons von den Royals warfen sich auf die in Reſerve ſtehenden Truppen , machten viele Gefangene und nahmen früher schon die Fahne des 105. Regiments. Ein Theil dieser braven Kavallerie sprengte zwischen den feindlichen Kolonnen hindurch, überfiel drei rückwärts stehende französische Batterien , tödtete eine Menge Pferde und seßte dadurch mehrere Geschüße außer Gefecht, so daß dieselben erst gegen Abend wieder mobil gemacht werden konnten. In dem Grunde am Fuße der englischen Stellung bemühte sich Erlon , seine geschlagenen Kolonnen wieder zu sammeln.

*) Man erzählt , daß eine der ersten Fragen Napoleons am Morgen des 18. Juni gewesen sei : „ Où est la Division de Picton ?" Beweis genug , wie sehr die hohen militairiſchen Fähigkeiten Pictons von Freund und Feind anerkannt wurden. 5*

68 Sobald Napoleon den Angriff der englischen Kavallerie auf die Kolonne Erlons gewahr geworden war, hatte er sich augenblicklich nach dieser Richtung hinbegeben und dem General Milhaud den Befehl ertheilt, gegen die feindliche Reiterei vorzudringen. Die Kürassier - Brigade des Generals Travers , aus dem 4. und 12. Regiment bestehend , und die Kavallerie - Brigade Farine , zusammengeſeht aus dem 6. und 9. Regiment , griffen die engliſche Reiterei entschlossen an ; das 4. Lanzier- Regiment von der Kavallerie des 1. Corps nahm dieselbe in die Flanke. So saben sich denn die kühn vorgedrungenen Dragoner Ponsonby's auf einmal in einen verzweifelten und höchſt ungleichen Kampf mit der feindlichen Reiterei verwickelt ; aber , obschon von drei Seiten angegriffen , schlugen fie fich doch tapfer aus den sie umwogenden Feindesmaſſen heraus . Ihr Führer, der tapfere General Ponsonby, fand einen ruhmwürdigen Tod , während er seine Reiter gegen die französischen Lanziers führte.* ) Gleichzeitig mit dieſem Kampfe bestand auch die 4. englische Kavallerie - Brigade Vandeleur, die in der Richtung des feindlichen rechten Flügels

vorgebrochen

war ,

ein

ruhmreiches

Gefecht

*) Er gerieth auf ein frisch geackertes Feld , auf welchem sein Pferd in dem weichen Boden einſank und sich nicht wieder herausarbeiten konnte. Dort wurde er von den Lanziers in dem Augenblick überfallen und getödtet , als er , sein Geschick ahnend , ein Portrait und seine Uhr herauszog, um sie seinem Adjutanten zu übergeben, der aber an seiner Seite fiel. Auf gleiche Art war einer seiner Vorfahren bei Fontenoy im Jahre 1745 gefallen , als er seinem Sohne , der sein Adjutant war, Uhr und Ring übergab.

69 mit der französischen Kavallerie - Division des Jaquinot.

Generals

Im Verein mit den übrigen Angriffs - Kolonnen war die 1. franzöſiſche Division unfern von der Chauſſee von Genappe gegen la Haye Sainte vorgedrungen und hatte sich des vorgelegenen Obstgartens bemächtigt. Das Bataillon Lüneburg von der 1. hannöverschen Brigade , nach dem bedrohten Punkte entsendet , warf den

Feind

großer Tapferkeit wieder hinaus ; als es dann aber ,

mit in

Tirailleurs aufgelöst, den errungenen Sieg verfolgte, ward es gleich darauf von den Kürassieren Kellermanns unerwartet angegriffen und gänzlich zerstreut. Bei der nun eintretenden Verfolgung , die sich bis zur Stellung der Engländer ausdehnte, formirten die vier andern Bataillons der hannöverschen Brigade hohle Quarrees zu zwei Bataillons , und schlugen zwei Angriffe der feindlichen Kürassiere tapfer zurück. Inzwischen ertheilte der Herzog von Wellington dem Grafen Urbridge den Befehl, die Garde du Corps -Brigade unter Lord Somerset der feindlichen Reiterei entgegen zu führen.

Leztere nahm den Kampf bereitwilligst an , es

entstand ein hißiges und blutiges Gefecht , in welchem die tapferen englischen Reiter schließlich siegten und den Feind in die Flucht jagten .

Zu derselben Zeit war auch fran-

zösische Infanterie, obſchon das Gehöft von la Haye- Sainte noch von den Engländern beſeßt war, bei demselben vorbei gegen die englische Stellung vorgerückt. Das 5. und 8.BatailIon der deutschen Legion gingen dem Feinde entgegen. Aber beide Bataillons wurden von derselben Kavallerie , die so eben die 1. hannöversche Brigade angegriffen hatte , in

70

ihrer Bewegung überrascht ; die englische Garde - Reiterei befreite zwar das 6. Bataillon, allein das 8. wurde niedergehauen und gänzlich zerstreut in demselben Augenblicke, als es sich auf die feindliche Infanterie werfen wollte, und noch ehe die eigene Kavallerie ihm zu Hülfe kommen fonnte. Das 5. Bataillon ging ,

nachdem es einen zweiten

Angriff versucht , und eine Attaque des Feindes zurückgeschlagen hatte, bis hinter den Hohlweg der Chauffee zurück, wo es stehen blieb. Als es aber kurze Zeit darauf von Neuem vorrückte, wurde es von feindlicher Kavallerie angegriffen und erlitt das Schicksal des 8. Bataillons ; es verlor hierbei ſeinen Brigade-Chef , den Obersten Ompteda, und büßte eine Fahne ein. Das 3. Huſaren - Regiment der deutschen Legion erschien noch zur rechten Zeit , um durch seinen Muth das Bataillon vor gänzlicher Niederlage zu bewahren. Während in der geschilderten Weise die Angriffe des 1. französischen Corps den linken Flügel , mehr noch das Centrum der Engländer beſtürmten, wurde auf dem rechten Flügel der Kampf um Hougomont mit gleicher Erbitterung fortgeseßt.

Um dieſe Zeit trafen die braunschweigiſchen

und naſſauiſchen Bataillons zur Unterſtüßung des Gefechts hier ein, während auch die Division Jerome durch einen Theil der Division Foy Beistand im Angriffe erhielt. Die Franzosen waren in ihren Anstrengungen nicht weiter vorgeschritten, als daß sie den größeren Theil des Erlenbusches in ihren Besitz bekommen hatten ; Graf Reille ließ das Schloß Hougomont durch eine Haubiß- Batterie beschießen, aber, obschon dadurch das Gebäude, in seinem oberen Theile

71 gesezt wurde und der Zerstörung nahe war, die tapfern Vertheidiger zu vertreiben schien unmöglich .

in Brand

Sämmtliche, vor der englischen Fronte gelegenen Pachthöfe wurden während dieſes Kampfes von den Engländern gehalten ; Smouhen, Papelotte und la Haye, vor dem linken Flügel befindlich ,

vertheidigte die Brigade des

Prinzen

von Weimar gegen die Division Darutte auf's Tapferste. Der Herzog von Wellington hatte die Schwäche seines nur aus 4 Bataillons der 10. englischen Brigade unter General Lambert bestehenden Centrums schon früher gefühlt und demgemäß das Heranziehen des

braunschweigischen

Corps und der englischen Brigade Mitchel angeordnet. Jezt befahl er, daß auch die 5. hannöverſche Brigade von dem äußersten linken Flügel nach der Mitte herangezogen und auf beiden Seiten der Chaussee als Reserve aufgestellt werden sollte. Die beiden Bataillons Hameln und Giffhorn wurden vorwärts des Vorwerks St. Jean , rechts und links der Chauſſee, die andern beiden, Peine und Hildesheim, vorwärts des Dorfes Mont St. Jean placirt. Es war inzwischen 4 Uhr Nachmittags geworden. Napoleon mochte nach den verschiedenen fruchtlosen Ver- · suchen , die er gegen die Stellung der Engländer unternommen hatte , sich überzeugen , daß diese entweder gar nicht oder doch nur durch einen verstärkten , kräftigen Anfall über den Haufen zu werfen wären. Er hatte noch zwei Corps und die gesammte Kavallerie in Reserve, konnte also immerhin noch auf ein glückliches Reſultat fernerer Angriffe hoffen , da Wellington seinerseits

nur

noch auf dem rechten Flügel Truppen hatte , die bisher unmittelbar nicht im Gefechte gewesen waren , die indeß

72 auch nicht fortgenommen werden konnten , da man stets auf ein Hervorbrechen des Feindes seitwärts von Hougomont gefaßt sein mußte. Betrachtet man die Führung der

Schlacht bis zu

diesem Zeitpunkte , bis 4 Uhr Nachmittags , so kommt man zu der Ueberzeugung, daß der Herzog von Wellington mit größter Umsicht die Stöße parirte , die von französischer Seite so unausgesezt gegen seine Schlachtlinie erfolgten, daß Napoleon dagegen bei'm Beginn der Schlacht seinen Kolonnen offenbar eine unrichtige Angriffsdirection gab. Er mußte sich auf den linken Flügel der Engländer mit Uebermacht werfen ; nur hier bot sich die natürliche und den Verhältnissen völlig angemessene Angriffsrichtung dar , denn nach dieser Seite hin mußte die Vereinigung des englischen mit dem preußischen Heere erfolgen, und der Anmarsch des legteren war durch mehrfache Meldungen zur vollständigen Gewißheit geworden.

8. Führung der Schlacht von 4 bis 6½ Uhr.

Inzwischen hatten sich die Divisionen des ersten franzöſiſchen Corps wieder formirt , und Napoleon gab ihnen, wie einem Theile des zweiten Corps, Befehl, die Angriffe auf das Centrum der Engländer fortzusehen. Während nun eine zahlreiche und furchtbare Artillerie die Linien der englischen Aufstellung bestürmte und so den Angriff einleitete, drängten Tirailleurschwärme , denen Maſſen folgten, rechts und links der Chaussee von Genappe vor, während gleichfalls Kolonnen , die sich in der Vertiefung 'links von Smouhen formirt hatten , gegen die Höhen,

73 auf welchen die Engländer standen , vorrückten. Nur die Division Durutte war erst theilweise gegen die vor dem linken Flügel der englischen Stellung gelegenen Pachthöfe engagirt. Der Herzog von Wellington empfing seiner Seits die

anſtürmenden Maſſen mit gewohnter Ruhe und Festigkeit ; seine Truppen hatten bereits viel gelitten , aber dennoch waren sie unerschütterlich und von Kampfluft beseelt. Durch die in Reserve behaltenen Batterien verstärkt , erwiderte die englische Artillerie das feindliche Feuer in kräftigster Weise ; eine Raketen-Batterie von den GroundRockets ging den französischen Kolonnen auf der Chauſſee bis an den Schleppverhau kühn entgegen und verursachte ihnen sehr namhafte Verluſte. Zu dieser Zeit , etwas vor 4 Uhr , als die Angriffe der Franzosen auf la Haye- Sainte , wie auch auf andere Punkte mit großer Tapferkeit bereits begonnen hatten, erhielt Herzog Wellington die Nachricht, daß 20,000 Preußen in dem Walde von Frischermont angelangt wären und nur auf die nachfolgenden Truppen warteten, um hervorzubrechen ; und auch Napoleon empfing von dem General Dumont die Meldung, daß ein preußisches Corps aus dem Walde von Frischermont zu debouchiren beginne. Jezt erst befahl Napoleon, daß das 6. Corps zur Unterstüßung Dumonts abmarschiren solle ; es war 4 Uhr , als das Corps unter dem Grafen Lobau in drei Kolonnen gegen den Wald von Frischermont vorrückte und sich mit veränderter Front auf dem rechten Flügel der französischen Linie in einem Haken hinter der Kavallerie des Generals Dumont aufstellte.

74 Auf dem linken Flügel der englischen Aufstellung sah man den Abmarsch eines Theiles der bisher hinter BelleAlliance unbeweglich gestandenen feindlichen Maſſen , während man auf dem rechten Flügel und im Centrum sich vorbereitete , dem Heranstürmen der französischen Kolonnen kräftigen Widerſtand zu leiſten. Von diesem Augenblicke an gewinnt die ganze Schlacht den Charakter eines unausgeseßten Sturmes auf das CenDieser und den rechten Flügel der Engländer. Entschluß Napoleons in den gefahrvollsten Augenblicken, mit allen ihm zu Gebote stehenden Kräften die Mitte der Engländer zu durchbrechen , zeigt von einer Seelenstärke,

trum

welche der größten Anerkennung würdig ist. Nur wenn diese Absicht gelang , war die Möglichkeit zum Gewinn der Schlacht geboten ; er wagte dabei Alles , aber um so mehr muß dieser Entschluß als der größte in seinem Leben angesehen werden. Man hat von Napoleon verlangt , daß er , sobald er die Preußen aus dem Walde von Frischermont hervorbrechen sah , seine Schlachtlinie zurücknehmen und eine neue Front von Maison du Roi gegen Braine la Leud hätte bilden sollen ; aber man hat hierbei nicht bedacht, wie ein erzwungener Stellungswechſel eine schwer zu lösende Aufgabe ist, und wie in diesem Falle Engländer sowohl als Preußen der Bewegung des französischen Heeres sogleich gefolgt wären. So bleibt denn der Entschluß, das Centrum der Engländer zu durchbrechen und so die Entscheidung herbeizuführen , der richtigste , freilich auch gewagteſte , den Napoleon unter jenen Verhältniſſen wagen konnte. Dieſe wiederholten mörderischen , bis zur völligsten Erschöpfung

75 fortgesetten Angriffe , die uns auf der einen Seite das Bild ruhmwürdigster Tapferkeit , auf der anderen das wahrhaft heroischer Ausdauer vorführen , werden für immer durch die Geschichte zur Nacheiferung aufgezeichnet bleiben. Als die durch Ney mit dem ersten und einem Theile des

zweiten Corps unternommenen Attaquen noch kein

Reſultat hervorbrachten, und der Adjutant deſſelben, Oberst Heymés , das Ersuchen um Unterstüßung durch Infanterie an Napoleon stellte , wies dieser die Kavallerie Milhauds und die der Garde an die Befehle des Marschalls .

Die beiden Kürassier- Divisionen Milhaud , gefolgt · von der leichten Garde-Kavallerie-Division des Generals Lefebvre- Desnouettes , wurden jezt von dem Marschall Ney , ohne Berücksichtigung der General-Disposition , nach welcher vorzugsweise das Centrum angegriffen werden sollte, mehr gegen den rechten Flügel des Feindes dirigirt. Man behauptet , daß diese Reiterei etwas zu früh verwendet worden sei. Die Kürassiere erstiegen die Höhen und stürzten sich mit verwegenem Muthe in die Zwischenräume des ersten und zweiten Treffens . Schon fing Lord Hill an schonungslos mit ſeiner Artillerie zu feuern ; doch die Fortschritte der Reiterei wurden bald durch die unerschütterliche Festigkeit der englischen Infanterie gehemmt. Dieſe hatte auf Befehl des Herzogs von Wellington hohle Quarrees formirt , wodurch es ihr möglich wurde , den raftlosen Angriffen der feindlichen Kavallerie mit Erfolg Widerstand zu leisten , während die Artillerie, die bis zum legten Augenblicke feuerte , und wohl selten besser bedient wurde als in diesem Kampfe , ohne Schuß blieb.

Aber

76 die braven Kanoniere , die ihre Pferde abgespannt und hinter die Hügel geführt hatten , eilten bei unmittelbarſter Nähe der Gefahr in die Vierecke ihrer Infanterie , um, sobald der Angriff durch das Quarree abgeschlagen war, wieder zu den Geſchüßen zurückzukehren und ihr vernichtendes Geschoß den feindlichen Reitern in den Rücken zu senden. So wogte der Kampf hin und her , unentschieden , wie es stets eine Zeit lang sein muß , wenn Truppen von gleicher Tapferkeit an einander gerathen.

Bald warf sich

französische Kavallerie mit Erfolg auf die engliſche , oder diese schlug den Angriff ab und jagte den Feind in die Flucht, bald gerieth die englische und französische Infanterie zuſammen und drängten sich , die eine oder die andere, zurück. Jeder Theil sammelte sich nach diesen Attaquen und machte dem Geschüßfeuer Plaz , welches so lange anhielt , bis ein neuer Angriff erfolgte. Die Franzosen sammelten sich immer wieder, in einer links von la HayeSainte dicht bei der englischen Stellung befindlichen Vertiefung ; hier waren sie stundenlang dem heftigſten Kanonenfeuer des Feindes , wie auch wohl dem aus ihren eigenen , weit zurückgelassenen Batterien ausgeseßt. Man schlug sich , um keine rückgängige Bewegung zu machen ,

auf beiden Seiten

mit

gleichem Muthe ,

mit

gleicher Erbitterung , ohne dadurch einen Erfolg gewinnen zu können. 9.

Die preußische Armee nimmt um 4½ Uhr Antheil an der Schlacht. Während so der Kampf im Centrum und auf dem

rechten Flügel

der

Engländer

noch ohne Entscheidung

77 wüthete , sah man auf der andern Seite des Schlachtfeldes in den heißeſten Augenblicken des Tages die Hülfe herbeieilen , welche der Feldmarschall Fürst Blücher , den wir in dem Marsche auf St. Lambert verließen, dem Herzog von Wellington zugesagt hatte. Ueberzeugt von der großen Wichtigkeit des Waldes von Frischermont*), wurde derselbe auf die Meldung des vorausgeschickten Majors von Lüzow vom Generalstabe , der ihn um 10 Uhr Vormittags völlig unbesezt vom Feinde und ohne die geringste Maßregel zur Sicherung dessen rechter Flanke vorgefunden hatte , durch die schlesischen Husaren und 2 Bataillons Infanterie alsbald in Besiz genommen . Die Truppen der 15. und 16. Brigade aber erhielten Befehl , der Avant- Garde eiligſt zu folgen , sobald sie beisammen wären. Im Walde von Frischermont wurde die anlangende Infanterie in breiter Front an beiden Seiten des Weges von Lasnes nach Planchenois dicht hinter einander aufgestellt , die Artillerie hielt im Wege, die Reserve-Kavallerie aufgeschlossen hinter dem Wald , um der Infanterie zu folgen. Man konnte, hier angekommen , sich des Gedankens nicht erwehren, daß ſelbſt nur wenige feindliche Bataillons dem Vordringen der preußischen Truppen große Schwierigkeiten entgegen zu sezen vermocht hätten , und doch hatte Napoleon ſeit der Nachricht über den Anmarsch derselben auch nicht das Geringste gethan, ihn zu verhindern. Blücher , der den Gang der Schlacht beobachtete , er-

* Der eigentliche Name ist Bois de Paris , doch ist er während der Schlacht nur unter dem Namen Wald von Frischermont bekannt gewesen.

78 kannte an dem heftigen , die Erde erschütternden Kanonendonner , wie an dem nach 4 Uhr erneuerten Angriffe, daß die Krisis der Schlacht beginne.

Er hatte seinen Beistand

am Kampfe schon früher zu leisten gedacht , die beschwerlichen Defilees von St.

Lambert ,

mehr noch die durch

Regen verdorbenen Wege , hatten seinen Marsch verzögert ; jegt fürchtete er , mit der Hülfe zu spät zu kommen , und so entschloß er sich denn kurz, von der ursprünglichen Absicht abzuweichen und mit den vorhandenen Truppen der 15. und 16. Brigade , denen die 13. und 14., sowie das 2. Armee =- Corps ohnehin bald folgen mußten , zum Angriffe überzugehen. Es war 4½ Uhr, als die 15. und 16. Brigade, aus dem Wald von Frischermont hervorbrechend , die erſtere rechts , die lettere links sich entwickelnd , in senkrechter Richtung auf den rechten Flügel der Franzosen vorrückten . Die Angriffs - Direction traf demnach die Chaussee von Brüssel nach Genappe , welche die Rückzugslinie der französischen Armee bildete , und zwar da , wo an derselben die Meierei Belle = Alliance gelegen ist. Schon aus weiter Ferne ließ Blücher die Kavallerie Dumonts beschießen , weniger aus militairiſchen Gründen, als um der englischen Armee das Zeichen seiner Ankunft zu geben , und man sagt , daß dieses Kanonenfeuer einen tiefen Eindruck auf den Feind gemacht habe. Nachdem die an der Spiße vorrückende preußische Kavallerie , das 2. schlesische Husaren und das 2. neumärkische Landwehr - Kavallerie - Regiment , anfänglich zu einer rückgängigen Bewegung veranlaßt worden war, dann aber die ihr entgegengerückten feindlichen Chasseurs zurück-

79 geworfen hatte , versuchte General Dumont mit seiner geſammten Reiterei das weitere Vordringen der Preußen zu hemmen ; doch ein wirksames Feuer der reitenden Batterie Nr. 11 und der 15. Brigade , denen die Infanterie - Kolonnen folgten , vereitelte diese Absicht , so daß nun das 6. französische Armee - Corps ' unter dem Grafen Lobau: vorrückte , indeß sich Dumont mit der Reiterei in Reserveſtellte. Jeßt ordnete Blücher gleichfalls das Vorrücken seiner Truppen an ; er ließ den rechten Flügel bis auf die beholzten Höhen vorwärts Frischermont vorgehen , die linken. an einen am Gehölze von Virere gelegenen Grund anlehnen, die Reserve - Kavallerie , unter Befehl des Prinzen Wilhelm. von Preußen , in zwei Kolonnen nach dem linken Flügel marschiren. Das Gefecht entbrannte hierauf in größter Heftigkeit; immer zahlreicher wurde die preußische Artillerie, die

mit

großem Erfolg

den sich noch

hartnäckig

be-

hauptenden Feind beschoß. Inzwischen hatte Napoleon den heftigen Kampf gegen das Centrum der englischen Stellung mit der verzweifeltſten. Anstrengung fortgeführt, ſeine Infanterie bemächtigte sich. Uhr des Gehöfs von , la Haye - Sainte und ſeßte um 5 sich hier fest. Die tapferen Vertheidiger waren ohne alle Munition , der einzige Eingang zum Hauſe befand sich in der Gewalt der Franzosen ; vergebens ſuchten die Engländer durch Kartätschenfeuer und Raketen die Stürmenden zurück zu treiben. Mit dieſem Punkte, und faſt zu gleicher Zeit, fiel auch der übrige Theil des Wäldchens von Hougomont. Das Schloß , welches der Aufenthaltsort der Verwundeten ge-

80 wesen war , die nun keine Rettung fanden , brannte nieder, aber die Stürmenden wurden durch die mit unvergleichlichem Muthe hier kämpfenden englischen Truppen zurück getrieben . Bei dieser Gelegenheit , während eines Gefechts der französischen Reiterei mit der engliſchen , wurde Prinz Jerome verwundet. So hatten denn alle Anstrengungen der französischen Truppen kein anderes Resultat hervorgebracht, als die Einäſcherung des Schloſſes ; als unſchädlich bei ihren ferneren Angriffen konnten sie den Posten von Hougomont jezt noch nicht einmal betrachten , da die Engländer sich noch fortdauernd in den Nebengebäuden und Trümmern behaupteten. Auf dem linken Flügel der englischen Aufſtellung nahm die Division Durutte mit noch einigen Reserve - Truppen des 1. Corps die Vorwerke Papelotte uud la Haye. Das geschah zu derselben Zeit ,

als la Haye - Sainte erobert

wurde , und befand sich hierdurch der linke Flügel der Engländer von dem Bülowſchen Corps getrennt . Die herbeieilenden preußischen Bataillons, welche später noch verstärkt wieder her.

wurden,

stellten jedoch die Verbindung

Napoleon fühlte indeß , wie wichtig jeder Augenblick für ihn sei ; er mußte die Entscheidung beschleunigen, wenn er nicht selbst gezwungen werden wollte , den Kampf ganz aufzugeben.

Die Unbeweglichkeit der englischen Stellung

ließ ihn erkennen ,

daß Wellingtons

Muth ungebrochen

sei , daß die Gewißheit von dem Anzuge der Preußen die faſt erschöpften Kräfte des englischen Heeres zu übermenſchlicher Ausdauer anspornte. In diesem Augenblicke soll er zu dem an seiner Seite befindlichen Marschall Soult die

1

81 seine Gemüthsstimmung bezeichnenden Worte gesprochen haben! ,,Werden sie (die Engländer) uns nicht bald den Rücken zeigen ?" worauf der Marschall, der den gegenüberstehenden Feind in anderen Tagen am Tago, in den Engpäſſen der Pyrenäen und vor Toulouſe geſehen hatte und daher besser kannte , zur Antwort gab : „ ich fürchte , fie Lassen sich eher zusammenhauen.“ Das Kavallerie- Corps Kellermann erhielt nun Befehl, den Kampf im Centrum zu unterſtüßen , und die Brust der französischen Krieger erfüllte sich mit neuen Hoffnungen, als sie die beiden Kürassier = Divisionen in demselben Augenblicke defiliren sahen, in welchem der Donner der preußischen Geschüße laut über das Schlachtfeld hallte. Gleichzeitig mit dem Vorrücken der Reiter Kellermanns befahl Marschall Ney dem General Guyot , auch die Grenadiere zu Pferde , sowie die Dragoner der Garde zum Kampfe vorzuführen.*) Der Herzog von Wellington hatte inzwischen seinen rechten Flügel durch die niederländische Division Chassé, welche bei Braine la Leud postirt war , verstärkt. Seine einzige Reserve , die 10. britische Brigade, unter dem General Lambert , rückte zur Unterstüßung des Centrums in die Linie , und der Lord Uxbridge befahl noch , daß die 4. und 6. Kavallerie - Brigade vom linken Flügel zur Verſtärkung herbeieilen sollte , sobald das Armee Corps eingetroffen sein würde.

erste preußische

*) Napoleon schreibt der Bewegung Guyots zum Theil den Verlust der Schlacht zu , weil er sich im entscheidenden Augenblicke der gesammten Kavallerie beraubt sah ; er scheint aber vergessen zu haben, daß er es selbst war, der Guyot an die Befehle Ney's gewieſen hatte. 6

82 Troßdem hatten die Engländer einen sehr schwierigen Stand. Der Herzog von Wellington , der Prinz von Oranien , Graf Urbridge und Lord Hill waren in dieſen Augenblicken auf allen gefahrvollen Punkten der Schlacht. Schon mußte der linke Flügel der Division Alten Raum geben, da warf sich wieder der heldenmüthige Lord Somerset mit seinen unüberwindlichen Leib- Regimentern auf den Feind und trieb die franzöſiſchen Küraſſiere in die Flucht. Die nach dem Centrum gezogene britische Brigade Sir Colin Halkett wurde elf Mal von der feindlichen GardeKavallerie und von Küraſſieren angegriffen ; sie hatte bereits zwei Dritttheile ihrer Mannschaft verloren ; erst gänzliche Erschöpfung der feindlichen Reiter machte hier zeitweise dem Gemehel ein Ende. Aehnliche Verhältniſſe fanden auf dem rechten Flügel statt. Man kann annehmen , daß Wellington zu dieser Zeit nicht viel mehr als 30,000 Mann disponibel hatte , da der Verlust an Todten und Verwundeten wohl 12,000 Mann betrug, eine gleiche Anzahl aber mit dem Transport der Verwundeten beschäftigt war. Doch auch die Kräfte des Feindes waren erschöpft. Graf Kellermann hatte seine leßte Reserve, eine KarabinierBrigade , 1000 Pferde stark , gegen die Engländer geführt und sich beherzt auf mehrere Quarrees gestürzt. Nicht die Hälfte dieser braven Reiterei kehrte zurück.

Der Verlust

auf beiden Seiten war ungeheuer. Wellington hatte bereits mehrere Regimenter selbst gesammelt und wieder vorgeführt, seine Gegenwart auf jedem Punkte der Gefahr belebte die Soldaten zur Anstrengung auch der lezten Kraft. Inzwischen machten die Preußen , verstärkt durch die kurz. vor 6 Uhr

auf dem Schlachtfelde eingetroffenen beiden.

83 anderen Brigaden, 13. und 14., des vierten Armee-Corps, entschiedene Fortschritte ; den linken Flügel des Corps ſtets verlängernd und so immer weiter den Rücken der feindlichen

Stellung

umfassend ,

erſtürmten sie

das Schloß

Frischermont und gewannen durch die Besehung deſſelben einen Anlehnungspunkt für ihren rechten Flügel , sowie gleichzeitig auch die Verbindung mit der Brigade des Prinzen Bernhard von Weimar, so daß die nachkommenden Bataillons schon zur Unterstüßung des Gefechts gegen Smouhen verwendet werden konnten. Den vereinten Angriffen der Truppen Bülows vermochte Graf Lobau nicht zu widerstehen ; er zog sich gegen die Chauffee von Brüssel zurück , die bereits preußischen Kanonenkugeln erreicht wurde.

durch die

Als Napoleon die Fortschritte der Preußen sah und befürchten mußte , bald ganz umgangen und im Rücken angegriffen zu werden , befahl er dem General Duhesme mit 8 Bataillons der jungen Garde und 24 Kanonen nach Planchenois

zu marſchiren und

auf dem rechten

Flügel des 6. Corps Aufstellung zu nehmen. Um diese Zeit, gleich nach 6 Uhr, als der Kampf_in aller Heftigkeit stand , erhielt Blücher von Thielemann die Meldung, der Marschall Grouchy habe ihn bei Wavre mit beträchtlicher

Truppenmacht

angegriffen und

suche

den

Uebergang über die Dyle zu erzwingen ; wenn dies gelang, so konnte das Heer , im Falle Napoleon die Schlacht behauptete , zwischen zwei Feuer kommen und vernichtet werden. Doch Blücher hatte für die Meldung, der Feind greife ihn im Rücken an , dasselbe Wort wie zwei Jahre früher bei Hainau ; vor ihm lag

die Entscheidung des 6*

84 Tages und nicht anderswo , sagt der amtliche Bericht ; er befahl, alle Truppen sollten im Vorrücken bleiben, und den General Thielemann ließ er wissen , er habe dem Feinde nach Kräften zu widerstehen. Der General von Bülow erhielt nun Befehl , unaufhaltsam

vorzudringen und sich

des Dorfes Planchenois zu bemächtigen. Unter dem Schuße der Kavallerie des 4. Corps , geführt von dem Prinzen Wilhelm von Preußen , drangen drei durch den Obersten von Hiller formirte Angriffskolonnen , troß des schrecklichften Feuers, in das Dorf, nahmen eine Haubiße und zwei Kanonen und ſeßten sich in Beſiß des Kirchhofes .

Aber

der Feind erhielt starke Unterſtüßung , und als sich dann eine französische Kolonne auch im Rücken zeigte , mußten die Preußen ihre Vortheile aufgeben und sich zurückziehen. Da wird durch die geworfenen , aber schnell wieder gesammelten Truppen ein neuer Angriff formirt ; zwei Bataillons des 11. Linienregiments nebst zwei Bataillons des 1. pommerschen Landwehr - Regiments , gefolgt von dem 15. Infanterie-Regiment, erſtürmen das Dorf und zwingen die französische Garde zum Rückzuge. Doch Napoleon verstärkt die kämpfenden Truppen durch zwei Bataillons der alten Garde unter General Morand , und so gelingt es ihnen nochmals , die

Preußen zurückzuwerfen.

Bei

dieſen Kämpfen bedeckte sich die Kavallerie des 4. Corps mit großem Ruhme ; sie hielt nicht nur die feindliche Reiterei von jedem Unternehmen zurück, sondern vertrat auch würdig die Stelle der Infanterie bei dem augenblicklichen Mangel derselben , indem sie bis in das kleine Gewehrfeuer des Feindes vordrang ; ihre Verluste waren hier sehr bedeutend ; die Brigadiers Oberst Graf Schwerin

85 und Oberstlieutenant vok Wazdorf gehörten zu den Gebliebenen.

Inzwischen näherten sich auch die beiden anderen preußischen Armee- Corps , das 1. und 2.; die Spiße der Avantgarde des 1. Corps erschien fast zu gleicher Zeit mit der legten Brigade des 4. Corps auf dem Schlachtfelde. Ein wirkliches Eingreifen dieser Truppen fand jedoch erst in dem letzten Moment der Schlacht statt. In dem Hauptquartiere Wellingtons befand sich preußischer Seits der General von Müffling, um zwiſchen beiden Ober-Kommando's das Zuſammenwirken thätig zu fördern ; er

ordnete auf den

Wunsch des Herzogs

die

Marschrichtung der anrückenden Heerestheile auf Smouhen, unmittelbar gegen den linken Flügel der Engländer an, da Wellington von dem Eingreifen Bülows in die Schlacht, so kräftig es auch erfolgte, der weiteren Entfernung wegen sich doch nicht den Nußen versprechen konnte , den ihm eine directe Verstärkung seiner geschwächten Linien darbot. Feldmarschall Blücher befahl gleichzeitig , daß die Avantgarde , welche er nahe an dem nach Ohain führenden Grunde marschiren sah , auf dem kürzesten Wege in's Gefecht geführt

werden sollte , und General von Ziethen

beeilte den Marsch der 1. Brigade seines Corps, ließ dabei auch durch das 1. ſchleſiſche Huſaren-Regiment ſogleich die Verbindung mit den Engländern aufsuchen. Die Spite der Avantgarde war links gegen la Haye vorgerückt, die 1. Brigade , gefolgt von der Reserve-Kavallerie, formirte sich etwas später auf einer Höhe links von dem Wege, der zur englischen Stellung führte , die übrigen Brigaden erhielten Befehl zu schleunigem Anrücken. Das 2. Armee-

86 Corps unter dem

General von Pirch , traf mit seiner

Tête während der Zeit

ein , in welcher die entschiedene

Direction der Avantgarde des 1. Corps gegen den linken Flügel der

Engländer ſtatt fand.

General von Pirch

sette sich, sobald die 5. Brigade formirt war , an die Spize derselben und marschirte gegen Planchenois , der 6. ertheilte er Befehl , in dieſer Richtung zu folgen. Zur Deckung der linken Flanke der Armee hatte Blücher Befehl gegeben, die 7. Brigade nebst dem 4. kurmärkischen Landwehr-Kavallerie-Regiment gegen Maransart zu dirigiren, die 8. Brigade , welche in Folge des Arrieregarden-Gefechts bei Wavre noch zurück war, erhielt von dem General Pirch Weisung , ihre Bewegung nach Möglichkeit zu beschleunigen.

So konnte man denn gegen 7 Uhr Abends

auf das Eingreifen des

ersten

und theilweise

auch des

zweiten preußischen Armee-Corps rechnen.

61/ 2 bis zur Been10. Führung der Schlacht von 62 digung , 8 Uhr Abends.

Napoleon fühlte, daß der Augenblick gekommen sei, Alles zu wagen. Er sieht die Schlachtlinie Wellingtons noch immer unbeweglich vor sich stehen, er sieht die Truppen Blüchers stets furchtbarer auftreten und selbst den Rücken ſeines Heeres bedrohen ; allein sein hartnäckiger Eifer verzichtet noch nicht auf den Sieg, ein letter verzweifelter Schlag soll ihn entscheiden. Die junge Garde, ſelbſt einen Theil der alten, hat er bereits nach Planchenois geworfen, aber der Rest der alten Garde, 10 Bataillons , der Kern seiner ` Truppen , von der er in seinen Berichten früherer

87 Schlachten mit Stolz sagte : „ die Garde ist nicht zum Angriff gekommen“ , sie soll jezt

die Mitte der englischen

Schlachtordnung durchbrechen. Alle Truppen erhalten den Befehl, mit den Garden zugleich vorzurücken , und um sie mit neuem Muthe zu beleben, sollen die Offiziere die Linie mit der Nachricht durchreiten , daß Grouchy angekommen ſei, und daß der Sieg sich auf die Seite des franzöſiſchen Heeres neige. Da verbreitet sich eine lezte Hoffnung durch die Reihen des Heeres , Napoleon sieht die jubelnden Schaaren, denen er ſein Geſchick anvertraut , bei sich_vorüber ziehen ; er entflammt sie durch Zurufe zur höchsten Begeisterung. Unter dem Donner der englischen Geschüße sezt sich

die Garde in Bewegung, stolz und ernst ; Ney, der Tapferste der Tapfern, diè Generale Friant und Michel befinden sich an ihrer Spize, Napoleon selbst reitet an ihrer Seite bis an den Fuß der englischen Position , dann verläßt er sie mit einem letzten Blicke tiefſter Wehmuth, um sich einige Schritte seitwärts hinter eine schüßende Bodenerhöhung zu begeben. Die Tête führte das 1. Bataillon des 3. Garde- Grenadier-Regiments ; es marschirte parallel mit der Chauſſee, la Haye Sainte etwas rechts liegen lassend. Wegen des großen Verlustes, den das 2. Corps erlitten, konnte General Reille den Angriff nur schwach unterſtüßen, dagegen rückte Graf Erlon mit den auf dem rechten Flügel gesammelten Truppen vor ; während noch weiter rechts General Durutte sich gegen die

Pachthöfe

Smouhen , Papelotte und la

Haye in Bewegung ſeßte. Der Herzog von Wellington, welcher soeben den Be-

88 fehl ertheilt hatte, das Hölzchen von Hougomont wieder zu erobern , sah die gesammte Feindeslinie pläßlich gegen seine Stellung anrücken und traf nun schnelle Anordnung, den Sturm nach Möglichkeit zurückzuschlagen ; er schob die Braunschweiger gegen la Haye - Sainte vor , dirigirte die vom linken Flügel eintreffende Reiterei , die 4. und 6. Kavallerie-Brigade, nach dem Centrum, und begab sich an der Spiße der Garde-Brigade des Generals Maitland und der Brigade Adams , im Ganzen 6 Bataillons , über die Krone der Position auf den Abhang , gegen welchen der Angriff gerichtet schien. Um 7 Uhr begannen die französischen Kolonnen die Höhe zu ersteigen ; vier Batterien der Garde unterstüßten dies Vorgehen unmittelbar.

Die englische Artillerie richtete

ihr Feuer nur auf die Infanterie, die feindlichen Batterien ließ sie unbeachtet ; aber troß der verheerenden Wirkung, die sie hervorbrachte , drangen vor , warfen

die Angreifenden weiter

die Braunschweigischen Truppen ,

die aber

gleich darauf durch den augenblicklich herbeieilenden Herzog von Wellington wieder gesammelt und zu guter Haltung gebracht wurden , und rückten in schönster Ordnung der englischen Linie näher. Hier empfangen sie die BataillonsSalven der Engländer , ganze Reihen des dichtgeschaarten Feindes werden niedergestreckt , die Generale Friant und Michel fallen , tödtlich getroffen , die Spiße der Kolonne stockt.

Da ermuthigt sie General Poret de Morvan durch

lauten Zuruf, sie sehen

ihre Bewegung fort , Marschall

Ney, dem das Pferd unter dem Leibe erschossen iſt , führt die Grenadiere zu Fuß mit gezogenem Degen. In kurzem Abstande von der Linie der Engländer entwickelt sich jezt

89

die französische Kolonne ;

ein

furchtbares

Flintenfeuer

empfängt sie , zugleich richtet alles englische Geschüß seine Wirkung gegen diese Maſſe, von allen Seiten wenden sich die Truppen zu diesem Kampfe, dem blutigsten des Tages. Ganze Schaaren wurden vernichtet ; die große Menge der Verwundeten , welche dem Gefecht entweichen , giebt auf beiden Seiten den Anschein einer Flucht. Längere Zeit dauerte das Morden , ohne alle Entscheidung fort , dann hörte man in der französischen Schlachtlinie anhaltenden Lärmruf und gleich darauf sah man einzelne Abtheilungen sich zum Rückzuge wenden . In dieser Zeit trafen hier die 1. Brigade, die Reserve-Kavallerie und vier Batterien des 1. Corps der Preußen unter Ziethen ein.

Oberstlieutenant

von Reiche eröffnete alsbald das Feuer der Batterien und zwar in der Art , daß zwei derselben die feindlichen Massen, welche dem 4. preußischen Armee- Corps gegenüber standen , in die linke Flanke nahmen, während die beiden anderen dem Feinde , der den Engländern gegenüber sich befand, in die rechte Flanke schossen.

Dies wirksame Feuer

machte in diesen Augenblicken der Entscheidung sicherlich einen tiefen Eindruck; und vor solchen gewaltigen Schauern, die Engländer in der Fronte, die Preußen in der Flanke, mußten in dem französischen Heere auch die legten sich beugen, die bis dahin mit Zuversicht und Muth noch aufrecht gestanden hatten , und die jeßt , mit der Gewißheit der Niederlage, ein übermäßiger Schrecken ergriff. Man hat hin und her gestritten darüber , ob die Attaquen der Engländer von ihrem rechten Flügel unter Lord Hill , oder ob das Eingreifen des ersten preußischen Corps unter Ziethen die Ursache zum Mißlingen des leßten

90 Angriffs gegen das Centrum der Engländer geworden ist. Mir erscheint dieser Streit nuglos, da es feststeht, daß die Engländer ihren Posten nicht verlassen hätten , so lange noch ein Funken von Kraft in ihnen war , daß ferner die Preußen im höchsten Maße ihre Schuldigkeit thaten , wie es der edle Herzog von Wellington lobend und dankend anerkannte, und daß das Besiegtwerden der Franzosen nur noch eine Zeitfrage war.

In jedem Falle hat alles zu-

sammen gewirkt , diesen lezten verzweifelten Versuch des Feindes unwirksam zu machen. Das Zurückweichen der Franzosen wurde nun das Signal zum allgemeinen Vorrücken der englischen Linie. Die Garden , die Infanterie, Lord Hill mit der Brigade Adam, alle Kavallerie-Brigaden, die der Herzog von Wellington zusammengezogen hatte , die Braunschweiger , Ge= neral Chaſſé mit seiner Division , an deren Spiße der tapfere Prinz von Oranien durch eine Kartätschkugel einen Schuß in die Schulter erhielt , hannöversche und braunſchweigiſche Kavallerie , zur Unterſtüßung Chaſſé's , alles marschirte auf den Feind los ; Wellington leitete diese Bewegung in Person, mit abgenommenem Hute, an der Spige der britischen Garden. Die französischen Bataillons der Garde , denen Napoleon selbst mit dem 2. Bataillon des 3. Grenadier-Regiments zur Aufnahme entgegen eilte, vollführten ihren Rückzug gegen die Höhe von Belle - Alliance noch in ziemlich guter Haltung.

General Guyot wollte

mit den Trümmern der tapferen schweren Garde-Kavallerie einen lezten Versuch machen ; allein er erhielt zwei Schußwunden , der größere Theil der Offiziere fiel , und bald

91 darauf wurden auch diese Reiter mit in den weiteren Rückzug fortgerissen . Bevor der Herzog von Wellington mit seiner Linie das Vorrücken begann , stellte er durch seinen Adjutanten, den Obersten Freemantle, an den General Ziethen das Ersuchen , das preußische Geschüßfeuer

aufhören zu laſſen,

um nicht in seiner vorschreitenden Bewegung gehemmt zu werden ; auch erhielten die englischen Truppen des linken Flügels die Weisung , mit den Preußen gleichzeitig vorzurücken. Die preußischen Batterien gingen hierauf aus ihrer ersten Aufstellung weiter vor , die Infanterie stürmte die Gehöfte von Smouhen und vereinigte sich hier mit den vorrückenden Bataillons der 13. und 15. Brigade vom 4. Armee- Corps.

Hinter dem Dorfe hatte sich der Feind

wieder gesezt und leistete auf den dominirenden Höhen verzweifelten Widerstand. Eine halbe Stunde währte hier der Kampf ,

dann

gelang

es den preußischen Ba-

taillons , den Feind zu werfen und zu weiterem Rückzuge zu nöthigen. An dieser Stelle war es , wo die unmittelbare Verbindung rechts mit den Bergschotten erzwungen wurde, während gleichzeitig die Vereinigung mit dem 1 . westphälischen Landwehr-Regiment und mit der vorrückenden Infanterie des 4. Corps statt fand, worauf im_weiteren Vorrücken diese Truppen dann auch von der Kavallerie des 1. Armee- Corps , welche bei den Engländern durchmarschirt war , erreicht wurden. Die Franzosen , endlich hier zum Rückzuge genöthigt, überließen den Preußen über 30 Kanonen , noch ehe sie die Brüssler Chauſſee , BelleAlliance rechts laſſend, erreicht hatten ; doch auch die Sieger

92 verloren 500 Mann, meist vom kleinen Gewehrfeuer Verwundete. Die auf der vortheilhaften Höhe von Belle- Alliance aufgefahrenen franzöſiſchen Geſchüße waren nicht länger im Stande , den Weichenden einen dauernden Halt zu gewähren , noch die Vordringenden in ihrem Siegeslaufe erfolgreich zu hemmen. Von den Engländern in der Fronte, von den Preußen im Rücken und Flanke bestürmt , Armee jezt alle Haltung ;

verlor die französische

bald stellte sie nur noch einen

Knäuel von allen Waffengattungen in der wildesten Unordnung dar , der so dicht zusammengedrängt war , daß die von allen Seiten herbeigeeilte , verfolgende Kavallerie gar nicht zum Einhauen kommen konnte , obschon bereits jeder Widerstand gebrochen war. Napoleon bemühte sich vergebens , die Truppen bei Belle-Alliance zu sammeln und zu ordnen. Er eilte links von Planchenois , wo das 1. GardeGrenadier - Regiment und eine Batterie aufgestellt waren ; er wußte , daß dies Dorf nur noch allein dem Rückzuge ſeiner Armee einigen Schuß gewährte. Schon um 7½ Uhr, als General von Pirch mit der 5. Brigade das Dorf Planchenois in demselben Augenblicke erreichte , als es die alte Garde in Besit nahm , entbrannte hier der Kampf in der erbittertſten Weise.

Von der Wiedereroberung des

Dorfes hing die Vernichtung des Feindes ab , und`` man zögerte preußischer Seits nicht , die Truppen sogleich zum Angriff zu führen. Die Fußbatterie Nr. 10 und die reitende Nr. 6 stellten sich neben die Artillerie des 4. Corps ; zwei Bataillons vom 1. pommerschen Regiment, in Bataillons-

93 maſſen formirt , unternahmen den Angriff auf die Kirche, die beiden westphälischen Landwehr-Bataillons auf die rechte Seite des Dorfes , hinter beiden Kolonnen folgte das 1 . Bataillon des 1. pommerschen Regiments .

Der Major von

Wigleben mit dem Füsilier-Bataillon des 25. Regiments umging den Ort in seiner rechten Flanke und drang gegen. die jenseitigen Höhen vor, der Rest dieses Regiments wurde gegen den Wald von Chantelet entsendet. Gleichzeitig mit diesen Truppen drangen das 11. und 15. Linien-Regiment, das 2. pommersche und das 1. ſchlesische Landwehr- Regiment gegen das Dorf vor. Die Franzosen vertheidigten dieſen Posten auf's Hartnäckigste , die Generale Duhesme und Barrois wurden tödtlich verwundet , General Pelet schlug ſich mit unerſchütterlichem Muthe mitten im Dorfe. Aber alle Anstrengungen konnten das ungeſtüme Vordringen der preußischen Truppen nicht länger hemmen. Die

Vertheidiger

werden

geworfen

und

von der

preußischen Kavallerie verfolgt ; gegen

9 Uhr wird das

Dorf genommen , und das Verderben Heeres ist entschieden.

des franzöſiſchen

Die Einnahme von Planchenois , vorzugsweise ein Werk des Obersten von Hiller , steigerte die Unordnung und Verwirrung bei den Franzosen zu solcher Höhe , daß unter dem Geschrei : „ Sauve qui peut!" von jezt ab Alles in wilder Flucht davon eilte und nur an persönliche Rettung dachte ; ganze Kolonnen lösten sich bei der Annährung britischer oder preußischer Truppen auf, warfen die Waffen von sich und verbreiteten ringsum Schrecken und Verderben. Napoleon , der sich nach der authentischen

94 Handschrift eines höheren Offiziers der franzöſiſchen Armee zu Ende der Schlacht in einer so großen Abspannung befunden haben soll, daß er bewußtlos mit fortgeriſſen werden mußte , und daß er selbst Diejenigen verkannte , die ihm am vertrautesten waren , verdankte seine persönliche Rettung auch jezt nur der ausgezeichneten Haltung einiger Garde-Bataillons, später dann der allgemeinen Verwirrung und der schnell eiutretenden Dunkelheit.

Die Kavallerie des englischen Heeres war es, die bei dem Vorrücken der ganzen Linie dem Feinde zunächst folgte ; bei den bleichen Strahlen der untergehenden Sonne , die, während des ganzen Tages nicht sichtbar, jezt auf wenige Augenblicke schauerlich das große Leichenfeld erhellte, begann die von dem linken Flügel nach dem Centrum gezogene 4. und 6. Kavallerie- Brigade das lezte. Werk , die Verfolgung. Die übrige Kavallerie rückte gleichfalls nach ; an ihrer Spize stand der heldenmüthige Graf Urbridge , dem am Ende dieses heißen Tages eine Kanonenkugel das Bein zerschmetterte , als er mit seinen tapferen Reitern eine Attaque auf einige Garde- Bataillons unternahm . Während so die Franzosen überall auf der Flucht waren, Jeder befürchtend, daß die dahinrauſchenden Wogen des Sieges auch ihn verschlingen möchten, sah man in dieſen Augenblicken der überall sich entscheidenden Niederlage doch auch Abtheilungen des franzöſiſchen Heeres , die ihre gute Haltung nicht verloren und sich kämpfend einen Ausweg mitten aus den sie umdrängenden. Maſſen von Freund und Feind zu bahnen suchten. Namentlich das Regiment „ grenadiers à cheval hielt sich am längsten und wehrte sich auf seinem geordneten Rückzuge gegen die 12. britischen

95 leichten Dragoner wie verzweifelt.

Auch das 2. Bataillon des 1. Garde- Chasseur-Regiments hielt die französische Ehre und rettete dadurch mehrere Generale, welche sich

seiner guten Ordnung wegen zu ihm flüchteten. Es war dies das Bataillon, welches der General Cambronne führte und von dem man erzählt , daß er auf die Aufforderung, sich zu ergeben , den Ruf ertönen ließ: ,,Die Garde stirbt, aber sie ergiebt sich nicht!" Die Wahrheit dieses schönen. Wortes ist vielfach bestritten worden ; es rühre wie das bekannte ce n'est qu'un François de plus" Ludwigs des XVIII. von einem französischen Motsmacher her. Thatsache aber ist , daß dies von Cambronne geführte Bataillon durch das hannöversche Landwehr - Bataillon Osnabrück, unter dem Obersten Halkett , beſtürmt und mehrfach zur Ergebung aufgefordert wurde ; es geschah das zu der Zeit, als die britische Brigade Adam drei zurückweichende Quarrees der französischen Garde vor sich hertrieb ; Thatsache ist auch, daß Halkett den verwundeten General Cambronne mit eigener Hand gefangen nahm . Die Verfolgung der englischen Reiterei endigte bei Maison du Roi. Der vorrückenden Infanterie hatte der Herzog von Wellington das Gehöft von Belle-Alliance, woman während des ganzen Tages die drohenden franzöſiſchen Reservemassen erblickt und die Leitung Napoleons wahrgenommen hatte, als Richtungspunkt bezeichnet.

Die preu-

ßische Kavallerie folgte auf dem freien Terrain gegen dieChauffee auf Genappe ; sämmtlichen Truppen aber war schon bei dem Vorrücken aus dem Walde von Frischermont die hochgelegene und an einem rothen Ziegeldache erkenn--

96 bare Meierei Belle- Alliance als Directionspunkt angewiesen worden. Beide Heere stießen daher hier auf einander und empfingen sich gegenseitig

mit Zeichen der ungetheilteſten

Freude ; die Musikcorps der preußischen Regimenter spielten die britische Nationalhymne : „ God save the King", die Engländer erwiderten den Gruß mit lautem und herzlichem Hurrahruf. Es war schon völlig dunkel , als durch die Gunſt des Schicksals auch Blücher und Wellington auf der Höhe von Belle-Alliance zuſammentrafen , und sich gegenseitig als Sieger begrüßten.

Diese Höhe führt den Namen von der

Verbindung zweier schönen Brautleute ,

welche sich hier

niedergelassen ; Blücher , der siegreichen Waffenverbindung zu Ehren , nannte die Schlacht nach diesem Namen. Wellington nannte sie , dem eingeführten Gebrauche gemäß, nach dem Hauptquartiere, welches er an dem Tage gehabt, die Schlacht von Waterloo , Napoleon die von MontSaint-Jean.

Nach der Schlacht. Verfolgung.

Gefecht bei Wavre. --Resultate. Einzug in Paris .

Die Schlacht war gewonnen , aber die Arbeit noch keineswegs vollendet. Das Heer Wellingtons hatte furchtbar gelitten, die Menschen und Pferde kamen nicht weiter. Die Preußen waren kürzere Zeit im Kampfe geweſen , die Anstrengung des Marsches kam nicht in Anschlag. Man kam deshalb überein , daß Wellington nach fürerst höchſt

97 nöthiger kurzer Raft über Nivelles und Binch in Frankreich einrücken , Blücher aber unmittelbar die Verfolgung Napoleons

und seines

geschlagenen Heeres

übernehmen

sollte. In Folge deß bivouakirte die englische Armee auf dem Schlachtfelde , auf demselben Terrain , welches die Franzosen bei Beginn der Schlacht besezt hatten ; der Herzog von Wellington begab sich nach Waterloo und schlug daselbst sein Nachtquartier auf.

Bei der Abendtafel

zeigte er tiefe Regungen der Freude und des Dankes gegen, Gott , den Lenker aller Geschicke ; Thränen innigster Rührung beneßten seine Wangen ; er brach wiederholentlich in die Worte aus : „ Ich danke Gott , daß er mich endlich mit ihm zuſammengeführt hat!“ Blücher ging noch in derselben Nacht nach Genappe, wo sein Vortrab den Feind , der sich anfangs vertheidigen wollte ,

um

11

Uhr in der Nacht zu weiterer Flucht

nöthigte. Der Feind hatte ſein meiſtes Geſchüß auf dem Schlachtfelde stehen lassen , das mit ſeinen Trümmern und Leichen bedeckt war.

In Genappe war angehäuft , was an Ge-

schüß , Pulverwagen , Gepäck und anderem Fuhrwerk noch gerettet worden ; Alles fiel hier den Preußen in die Hände, unermeßliche Beute , Napoleons eigene Feldrüstung , ſein Silbervorrath , seine Edelsteine, ſein Wagen selbst, in welchem er gefahren war, und den er beim plößlichen Geſchrei, die Preußen seien da , ohne Hut und Degen verließ , um sich auf's Pferd zu werfen . Die Verfolgung ging unaufhaltsam fort. Wie bei Genappe , so auch bei QuatreBras und weiter hin bei Frasnes , wurde der Feind noch in derselben Nacht immer wieder aufgestört, wo im Getreide 7

98 fich ein Trupp lagern , in Gebäuden und Höfen sich einrichten wollte , trieb schnell wieder der Schall der Flügelhörner und Trommeln , das Feuern aus Flinten und Kanonen ihn auf ; der Mond schien hell und begünstigte die Verfolgung , welche Gneisenau mit dem Corps von Bülow rastlos betrieb, und an welche , wie Blücher befohlen hatte , der lezte Hauch von Roß und Mann gesezt wurde. Der Heertheil von Pirch war inzwiſchen beordert, den Truppen unter Grouchy , welche bei Wavre gegen Thielemann gefochten hatten , den Rückzug bei

Sombref

abzuschneiden ; das Armee- Corps von Ziethen folgte dem von Bülow nach. Blücher selbst blieb die Nacht in Genappe ; hier sammelte er die Angaben zu dem Bericht der Schlacht, hier ließ er aus dankerfülltem Herzen den Aufruf an sein Heer anfertigen , von hier aus schickte er die Botschaft des Sieges nach der Hauptstadt. Inzwischen seßte Gneisenau voll muthigen Eifers und kriegerischer Thätigkeit die angestrengte Verfolgung fort, durch welche das Verderben des französischen Heeres vollendet wurde. Die Flüchtigen wurden von jedem Orte, wo fie zu ruhen meinten oder sich sammeln wollten, durch die nachſtürmenden Preußen schnell wieder aufgetrieben und mit größerem Verlust in vermehrte Verwirrung gestürzt. Erst an der Sambre konnte man dazu gelangen , die Ergebnisse der lezten Schlacht zu überschauen.

Das Heer

Wellingtons hatte mit Einſchluß der holländisch-belgischen 1 Truppen *) 14,728 Todte und Verwundete , und unter diesen die angesehenſten Befehlshaber ;

der Verlust

*) Das nähere Verzeichniß befindet sich in der Beilage.

der

99 Preußen belief sich auf 6998 Todte und Verwundete, und der des französischen Heeres auf nahezu 40,000 Mann, worunter 10,000 Gefangene nebst allem Kriegsmaterial und fast dem gesammten Geschüß. Die Opfer dieses blutigen Tages belaufen sich demnach bei sämmtlichen Armeen auf 50,000 Mann, so daß durchschnittlich jede Minute des achtstündigen Kampfes hundert Lebende und Gesunde zu eben so viel Todten und Krüppeln gemacht hatte. Die unmittelbare Verfolgung des französischen Heeres

hörte erst jenseits Quatre-Bras

auf ; die gänzliche Er-

schöpfung der Sieger gebot hier Halt, zugleich verschwand nun auch der Feind den Augen der Verfolger und zerstreute sich nach allen Seiten hin. Napoleon hatte um 1 Uhr Nachts Quatre-Bras , um 3 Uhr Morgens am 19ten Charleroi und um 10 Uhr Vormittags an demselben Tage Philippeville erreicht.

Er

war noch so erschöpft von der Anstrengung der Schlacht, daß er gar keinen Entschluß fassen konnte; dieser Umstand verbunden mit dem , daß während seiner Unfähigkeit Niemand in seinem

Sinne zu wirken vermochte ,

mag

sicherlich auf die beispiellos regellose Flucht seines Heeres nicht ohne Einfluß gewesen sein.

Man erzählt sich , wie

Napoleon in Philippeville so sehr der Ruhe bedurft hätte, die er aber bei dem rastlosen Lärm und der sich stets ſteigernden Verwirrung des Rückzuges hier nicht finden konnte, daß man zu einer List griff, um die im Orte angehäuften Flüchtlinge zu entfernen. Man hätte sich des den Franzosen schon aus früherer Zeit bekannten , sehr unangenehmen . Rufes : les Cosaques , les Cosaques" 7*

100 bedient , worauf augenblicklich alle Flüchtlinge , die früher gänzlich erschöpft gewesen , mit neu belebter Kraft davon An Soult ertheilte Napoleon noch den geeilt wären . Befehl , die ankommenden Truppen zu sammeln und nach Laon zu führen , dann verließ er Philippeville um 2 Uhr Nachmittags und begab sich nach Paris. Mit vieler Mühe unterzog sich nun Soult dem erhaltenen Befehle und bewegte sich bald rückwärts , um bei Soissons sich mit Grouchy zu vereinigen. Dieser war in Folge des von Napoleon erhaltenen Auftrages , die bei Ligny geschlagenen Preußen zu verfolgen , am 18ten und während die Hauptarmeen bei Waterloo kämpften, bei Wavre in ein heftiges Treffen mit dem 3. preußischen Armee- Corps unter Thielemann verwickelt worden . Mit unvergleichlichem Muthe hatten 15,000 Preußen daselbst die dreizehnmal wiederholten kräftigen Angriffe von 32,000 Franzosen zurückgeschlagen, bis es denn endlich Grouchy gelang , oberhalb Wavre über die Dyle vorzudringen und die preußische Streitmacht , deren Verlust sich auf 2476 Todte und Verwundete belief, zurückzuwerfen. Als dann am 19ten die Nachricht von der Niederlage Napoleons eingetroffen war, glückte es Grouchy, dem von Blücher mit dem 2. Armee- Corps beorderten General Pirch, der den Franzosen den Rückzug bei Sombref abſchneiden sollte , zu entgehen und über Namur nach der Maas und dann weiter nach Soissons zu entkommen. Beide Heere, das preußische wie das englische, folgten indeß den fliehenden Franzosen auf der Straße von Paris nach ; Blücher scheute selbst Nachtmärsche nicht , und schon am 28. Juni traf er vor der französischen Hauptstadt.

101 ein. Hier hatte bereits am 22. Juni Napoleon zu Gunsten seines Sohnes auf die Krone verzichtet ; er, der allein einem Frieden entgegenstand , sollte , so hatte es die Regierungscommission unter Fouché befohlen , nach Amerika abreiſen. Doch, die Unmöglichkeit des Entkommens ſehend ,

begab er sich zu Rochefort

am

15. Juli ,

auf

die Großmuth der englischen Nation rechnend , auf das britische Schiff Bellerophon, um als ein neuer Themistokles an dem englischen Heerde Plaß zu nehmen. Aber es war anders über ihn bestimmt ; er durfte in Plymouth nicht an's Land , sondern wurde als gemeinschaftlicher Gefangener der Verbündeten nach St. Helena gebracht , wo er am 18. October landete. vollen hundert Tage!

Das waren die verhängniß-

Unterdeſſen hatte Davouſt Paris zu vertheidigen gesucht, mußte aber nachgeben , als der Sieger ernſtes Wort allen Unterhandlungen ein Ende machte, als man auch in der Hauptstadt selbst die Uebergabe beschloß.

Am 4

7. Juli zogen die ruhmgekrönten Feldherren der Verbündeten mit ihren Heeren in Paris ein. Zwei Tage später, am 9ten, erschien Ludwig XVIII., um von Neuem Besiz vom Throne zu nehmen , und am folgenden Tage trafen die Monarchen von Desterreich, Rußland und Preußen, hinter sich die übrigen verbündeten Der Truppen , in der französischen Hauptstadt ein. Festungskrieg dauerte dann noch bis zum October , und erst am 20. November 1815 kam der zweite Pariser Frieden zu Stande. Wenden wir unsere Blicke nun nochmals zurück nach

`Waterloo , wo so große Erfolge errungen wurden ,

wo

102 mit einem Schlage der ganze Krieg und die Leiden der Nationen geendet wurden , so leuchtet uns aus dem vollbrachten Riesenkampfe ein Bild der ruhigsten und erhabensten Ausdauer , der edelsten und ungebeugteſten Tapferkeit der beiden Feldherren, Wellington und Blücher, wie ihrer Heere entgegen . Das Bewußtsein , für eine gemeinschaftliche , für eine gerechte Sache zu streiten , die eifrigste und unbegrenzteſte Hingebung des Soldaten an seinen Führer , das waren die Ursachen zu dem errungenen Resultat , das einzig in der Geschichte der neueren Kriege dasteht. Ein einziger Tag erfüllte das Geschick Napoleons ; auf dem einsamen Felsen St. Helena , mitten im atlantischen Weltmeere, hat der Gewaltige geendigt , der einst die Welt unter seinem Machtgebot hielt.

Dort hat er nachdenken können über

die große Bestimmung , die ihm der Höchste in dem Berufe jenes denkwürdigen Zeitalters gegeben , und über die maßlose Willkür , durch die er seinen tiefen Fall verschuldet! Heil und Preis euch tapferen Kriegern jener großen Zeit, die ihr unter den ruhmgekrönteſten Feldherren unſeres Jahrhunderts so Herrliches vollbrachtet ; euere Thaten sind auf dem

Postament

des

Ruhmes

mit

unvergänglicher

Schrift eingetragen ; sie leuchten der spätesten Nachwelt zur Erinnerung und zur Nacheiferung. Zu bedauern ist nur, daß dieſe glänzende Waffenthat durch Neid und kleinliche Eifersüchteleien eines Theiles ihres Glanzes beraubt wurde.

Wem die Ehre des Tages

vorzugsweise gebühre , darüber ist viel gestritten worden. Uns dünkt der Streit nußlos ; immer wird wahr und feſt

103 bestehen ,

daß Wellington und sein Heer , daß Blücher und die Preußen gethan haben , was hier erzählt worden, und dies kann genügen. Blücher hegte für Wellington

von jeher ganz besondere Achtung und Zuneigung , und ſein inniges Vertrauen zu demſelben ließ keine Eifersucht in ihm aufkommen ; von der englischen Armee sagte er : „ſie focht an dieſem Tage mit einer Tapferkeit , welche unmöglich übertroffen werden kann. "

Gleichfalls wider-

strebte es auch der Gesinnung des hochherzigen und ritterlichen Wellington, mit eifersüchtiger Rechnung das gemeinsame Werk in seinen und seines Waffenbruders Antheil scharfsondernd zu zerlegen.

Er schloß seinen Bericht an den Prinz - Regenten von England mit den gerechten und edeln, das preußische Hecr ehrenden Worten : „Ich würde nicht nach meiner Ueberzeugung sprechen , wenn ich nicht dem Feldmarschall Blücher und dem preußischen Heere das glückliche Ergebniß dieſes furchtbaren Tages beimäße , durch den Beistand , welchen fie mit so großer Bereitwilligkeit und so zu rechter Zeit mir geleistet haben. " Solche Urtheile mögen uns zur fünfzigjährigen Feier der Schlacht bei Waterloo veranlassen , ohne Neid und Eifersucht dem Könige aller Könige für die Segnungen des Friedens zu danken , die unter Seinem Schuße durch unsere Väter blutig erkämpft wurden , denn auch aus der gemeinsamen Gruft tönt uns von Briten , Niederländern und Deutschen der Grabesruf entgegen : „ Wir Alle haben unsere Schuldigkeit gethan. "

Epilog.

,,Die Zeit ist eine Sphinx, welche sich ins Meer stürzt, wenn ihr Räthsel gelöst ist."

Mit der Einschiffung Na-

poleons nach St. Helena , wo er bis zum 5. Mai 1821 , seinem Todestage, mit wenigen Getreuen sein merkwürdiges Leben in der Erinnerung und Beſchreibung deſſelben noch einmal durchging , traurig oder trogig , wie ein an ſeinen Felsen geschmiedeter Prometheus, dem kein Retter kommen wollte und mit den beiden Wiener Akten war das große Räthsel der Zeit gelöst. Weltmonarchien sind niemals der Kultur und dem Glücke der Völker , das nur aus eigener, selbstständiger Entwickelung hervorgehen kann , günstig gewesen. Es giebt eine Bildungsstufe , wo jene überhaupt nicht mehr möglich sind. Die leßte Weltherrschaft sei nur dem Christenthum vorbehalten. Jener alte Römer wollte lieber sein Leben lassen, als den gezwungenen Eid brechen, den er dem Feinde geschworen hatte.

In unserer Zeit

suchen Einzelne Größe darin , freiwillige Eide zu brechen . und sich über geheiligte Verträge hinweg zu ſeßen. Man nimmt weder das erhabene Beispiel des Heiden

sich zum Muster , noch das Gebot des Christenthums sich zur Vorschrift. Ob das Wohl von Millionen leidet , ob

105 das Blut von Hunderttausenden auf's Spiel gesetzt wird, man ruft: „ Krieg !" um sich aus einer Verlegenheit zu ziehen , oder weil man es für nüßlich wähnt. Ist Napoleons I. Grab auf Helena schon ganz vergessen ? Napoleon I. hat gesprochen : „ Dieses oder jenes Fürstenhaus hat aufgehört zn regieren." Er hat die Ländergebiete und ihre Grenzen

anders

ausgewogen

mit der

Wage , in welcher die Verträge zerriſſen und das Schwert und die Willkür des Siegers lagen . Napoleon III . hat gesprochen : er halte sich nur

seinem Gewiſſen , Gott und

der Nachwelt" verantwortlich ; also sonst Niemanden, nicht der eigenen Nation , nicht der Mitwelt , schworenen Verträgen .

nicht den be-

Der wiederholentlich aus Frankreich hervorgedrungene Kriegsruf hat materiell weltnachtheitig gewirkt ; aber er hat auch seinen Segen für die civilisirten Völker Europa's, auch für Deutschland gehabt. Möge Deutſchland sich ein Bejspiel an anderen Staaten nehmen . Wie oft hat uns England gezeigt , daß dort alle Parteien ihre Flagge einziehen, sobald dem Vaterlande eine Gefahr droht ; Alles fühlt sich dann nur als Eine

große Nation der

Briten , denen

gegenüber , welche von Außen den Frieden Europa's bedrohen , und deren Schiffe auslaufen könnten gegen England ! Welch erhabenes Beispiel liefern uns die Niederlande, deren unsterbliche Thaten unser größter deutscher Dichter verherrlicht hat ; wie erhebend ist ihr altes in Zeiten der Gefahr ertönendes ,,Dranien für immer!"

Ein entschiedener Schritt zum Besseren ist bereits geFrankreich hat in den Wald geschrieen und den Widerhall gehört. Es hat aus Deutschland widergehallt

schehen.

106 so , wie Frankreich es

wohl nicht erwartete.

Auf allen

Gebieten des deutschen Bundes ist die Gesinnung der Völfer bei dem französischen Kriegsruf aufgeweckt , lebendig herausgetreten, als deutsches Nationalbewußtsein, in Berlin, Wien, an der Donau, an der Jiar, am Neckar, am Main und am Rhein ; mächtig und groß am Rhein , in jenen schönen Geländen, welche französisches Gelüste wieder vomi starken Körper der deutschen Nation abreißen will ; warum ? weil es räuberisch diese Theile schon einmal abgerissen hatte, der Raub aber dem Raubthiere, das Eroberungssucht heißt, wieder abgenommen wurde.

Das Herz Rheinlands hat

aufgelohet in heiligem Zorn

und die Sehnen des Armes

gespannt , kampfbereit und schlagfertig , als Stimmen aus Frankreich sich erfrechten , diese herrlichen Söhne und Töchter des deutschen Rheines für Franzosen und Franzöſinnen erklären zu wollen , für solche , welche innerhalb ,,unnatürlicher Grenzen“ wohnen , und welche von Frankreich den ,,natürlichen Grenzen“ einverleibt werden müſſen . Darum erfaltet nicht , Deutsche ! in dem jezt lebendig Herausgetretenen Nationalbewußtsein , entflammet zu hei= ligem Zorne, wenn je eines Franzosen Fuß eure Gauen, ſei es am Rhein, sei es an der Donau , in feindlicher Abficht zu betreten wagte, denket stets daran , daß es zu solcher Zeit keine Parteien, nur eine Nation, keine Parteimänner , nur Patrioten geben darf, erkaltet vor Allem nicht für das Glück eines geseßlichen Daſeins ! dann werdet ihr stark sein , jedes Gelüste nach deutschen Fluren zurückzuweisen, dann werden sich wieder, wie vor fünfzig Jahren, mit euch vereinen die Söhne jener Nationen , die längst zu der Ueberzeugung gedrungen sind , daß nur Erhaltung

107 und Herstellung des Friedens rechtmäßige Gründe zum Kriege find. So werde denn die fünfzigjährige Erinnerung an den Donner der Schlacht von Waterloo eine ernste Mahnung Briten und Deutschen , an das , was unſere Vorfahren thaten , an das , was wir in der Stunde der Gefahr zu thun haben. Noch genießen wir, zum größten Theile, die Segnungen des Friedens , doch Wachsamkeit ist geboten , da jeder Tag das alte Staatengebäude Europa's erschüttern und uns Alle in den wilden Strom des Krieges oder der Revolution ziehen kann.

Beilage

I.

Stärke und Zuſammenſetzung der engliſch - alliirten Armee unter den Befehlen des Feldmarschalls Herzog von Wellington . 1. Corps - Prinz von Oranien. 1. Diviſion , General - Major Cooke : 1. britische Brig., General-Maj.f 2. Bat. 1. Garde-Reg. Maitland 13. " "! 2. Bat. d. Coldstream 2. brit. Brig., Gen. - Maj. Sir Garde - Reg. Lyng 2. Bat. d. 3. Garde-Reg.

Artillerie , Oberst =- Lieut. Adye

976 Mann 1021 ""

1003 " " 1061 4061 Mann Capitain Sandhams brit. Fuß-Bat. Major Kuhlmanns; reit. Bat. der deutschen Legion.

3. Division , General-Lieutnant Graf von Alten.

2. Bat. 30. Reg. 615 M. 33. Regiment 561 " 5. brit. Brig., Gen.-Maj . Sir Colin Halkett 2. Bat. 69. Reg. 516 " 2. " 73. "" 562 " Latus 2254 M.

108

2. Brig. d. deutsch. Legion, Oberst v.Ompieda

Transport 2254 M. 1. leichtes Bat. 423 " 2. " " 337 "1 5. Linien-Bat. 379 "1 388 " 8. " "

1. Bat. Bremen 512 "" 1. Verden 533 1. " York 607 "1 1. hannöv. Brigade, General - Major Graf 1. „` Lüneburg 595 " Kielmannsegge 1. "" Gruben621 "" hagen Feld-Jäg.-Corps 321 ?? 6970 M. Maj. Lloyds brit. Fuß-Bat. Artillerie , Oberst - Lieutenant Willimmſon / Kapit. Cleeves Fuß-Bat. der deutschen Legion 2. holländisch =- belgische Division , General =- Lieutenant Baron von Berponcher. 7. Linien- Reg. 701 27. Jäger-Bat. 809 1. Brigade, Gen.-Maj. Graf von Bylandt 5. Miliz - Bat. 482 7. " 675 " 8. " 566 "" 2. Brig. , Oberst Prinz Bernhard J 2. naſſau. Reg. 3. Bat. 2709 von Sachsen- Weimar | R. Oranien-Naſſ. 2. B. 1591 7533

M. "

"1 " "" M.

Artillerie , Major v. Obstal. Kapit. Bilewalds Fuß-Batterie. 3. holländisch -belgiſche Division , General-Lieutenant Baron Chaſſé. 2. Linien-Regim. 471 Mann 605 " 35. Jäger-Bat. 519 "" 4. Miliz-Bat. 1. Brigade, General-Major Ditmars 6. 492 " " "" 534 " 17. "" " 19. 467 "" " Latus 3088 Mann .

109

2. Brigade, Gen.-Major d'Aubremé

Transport 3088 Mann. 3. Linien-Regim. 629 "" 12. 431 "" " " 13. 664 "" " "" 633 "" 36. Jäger-Bat. 592 " 3. Miliz-Bat. 10. 632 " " " 6669 Mann.

Artillerie, Major von Smiſſon ( Kapitain Kramers reitende Batterie Kapitain Luy's Fuß-Batterie. Im Ganzen das 1. Corps 25,233 Mann und 48 Geschütze. 2. Corps , General-Lieutenant Lord Hill. 2. Division , General-Lieutenant Sir H. Clinton. " 1. Bat. 52. Regim . 1038 M. 1. "" 71 . 810 "" 2. "" 95. 585 " 3. " 95. 188 " " 411 "" 1. Linien-Bat. 437 1. Brigade der deutschen Legion, 2. " 3. 494 " Oberst du Plat " "1 4. 416 " " Landw.-Bat. Bremervörde 632 "" 612 " " " Osnabrück 3. hannöv . Brig., Oberst Halkett " " Quakenbrück 588 Salzgitter 622 " 6833 M. Artillerie , Oberst-Lieut. Gold Kapitain Boltons brit. Fuß-Batterie Į Maj. Symphors reit. Batt. d. deutsch. Leg . 4. Division , General-Lieutenant Sir Charles Colville. 3. britische Brig. , Gen. -Maj. Adam

3. Bat. 14. Regim. 571 M. 1. "" 23. 647 "1 " 549 " 51. Regiment 2. Bat. 35. Regim . 570 "" 6. brit. Brig ., Gen.-Maj . Johnſtone { 1 . " 54. 541 " " Latus 2878 wt. 4. britische Brigade, Oberst Mitchell

110

Transport 2878 M. 2. Bat. 59. Regim. 461 17 824 17 6. brit. Brig., Gen. -Maj . Johnstone { 1. "1 91. 629 Landw. Bat. Hoya Nienburg 625 "1 6. hannöv. Brig. , General-Major " Lauenburg 553 Sir James Lyon "" ?? Bentheim 608 11 Calenberg 634 "" 7212 M. Major. Brome's brit. Fuß-Batt. Artillerie, Oberſt-Lieut. Hawker ( Rapit. r. Rottbergs hanner. Fuß-Batt. 1. holländisch-belgiſche Division , General-Lieutenant Stedmaņṇn. 545 M. 4. Linien-Regim. 427 "! 6. 11 " 492 16. Jäger-Bat. 1. Brig. , General-Major Hauv 554 ?? 9. Miliz-Bat. 590 17 14. 17 "" 659 15. "" " 686 1. Linien-Regim. 810 18. Jäger-Bat. 593 Miliz-Bat. 1. 2. Brigade, Gen.-Maj. Evrens 554 11 2. "" 466 "" 18. "! Artillerie , eine Fuß- Batterie 233 "1 5. Regim. 2. Bat. 1552 Flankeurs , 1. Bat. 530 11 Holländisch-indische Brigade , 671 "1 General-Lieut. Anthing 10. Jäger-Bat. 717 11. " "" " 225 "" Artillerie , eine Fuß-Batterie 10,304 M. Im Ganzen das 2. Corps 24,349 Mann mit 40 Geschützen. Reserve. 5. Division , General-Lieutenant Sir Thomas Picton. 557 M. 8. brit. Brig., 1. Bat. 28. Regim. 662 " 1 . " 32. Gen.-Maj. Sir James Kempt Latus 1219 M.

111

Transport 8. brit. Brig., 1. Bat. 79. Regim. " Gen.-Maj. Sir James Kempt ( 1. " 95. 3. Bat. 1. Regim. " 9. britische Brig. , General-Major 1. "I 42. 2. 44. "" Sir Denis Pack 1. "" 92. " Landw. Bat. Hameln Gifhorn 5. hannöversche Brigade, Oberst von Bincke "1 " Hildesheim " 11 Peine

1219 M. 703 "1 549 "" 604 " 526 "" 455 It 588 669 " 617 617 " 611 " 7158 M. Major. Rogers britische Fuß-Batterie' Artillerie , Major Heisse | Kapit. Brauns hannöverſche Fuß-Batterie. 6. Division , General -Lieutenant Hon. Sir. L. Cole. 1. Bataillon 4. Regt. 669 Mann 27. 698 " " 10. britiſche Brigade, General- [ 1. 40. 1. 761 " " "" Major Sir John Lambert 81 . 2. " " "" 439 Landwehr-Bat. Verden 621 " " " 4. hannöversche Brigade, Oberst " Lüneburg 624 Best " "" Osterode 677 "" Münden 660 " " 5149 Mann.. Artillerie, Oberst-Lieutenant J Major Unetts britische Fußbatterie Bruckmann | Kapitain Sinclairs britische Fußbatterie Oberst-Lieutenant Sir How Roß' reitende Batterie Britische Reserve- Major Beane's reitende Batterie Artilleric , Major Major Morissons Fuß-Batterie Drummond "1 Kapit. Huthessons "" Kapit. Jlberts " " 7. Division. 2. Bataillon 25. Regiment 388 Mann 491 37. 7. britische Brigabe 2. "" "" "? 337 2. 78. " "! " Latus 1216 Mann.

112 Transport 1216 Mann. Britische Garn. Truppen 13. Veteranen-Bataillon 683 595 " 1. Fremden739 2. Garnison" "" 3233 Mann. Brauschweigisches Corps , der Herzog von Braunschweig ; Rauschenplatt. Avantgarden-Bataillon Garde-Bataillon Leichte Brigade , Oberst-Lieutenant 1. leichte Bataillon 2. " von Buttlar "" 3. " " Linien-Brigade , Oberst - Lieutenant von Specht

Major von 672 Mann 672 "1 672 "! 672 672 "

1. Linien-Bataillon 672 " 2. 672 "" " 3. 672 "" " 5376 Manu.

Kapt. von Heinemanns reitende Batterie Artillerie , Major Mahn J | Major Molls Fuß-Batterie. Hannöversches Reserve- Corps , General-Lieutenant von der Decken : Feld- Bataillon Hoya 1 Brigade, Oberſt-Lieut. Landwehr-Bat. Mölln von Bennigsen " Bremerlohe ""

2. Brigade , Oberst-Lieut. J von Beaulieu

3. Brigade , Oberst-L'eut. von Bodecken

4. Brigade, Oberst-Lieut. von Wissel Naſſauisches Kontingent General von Kruse

Landwehr-Bat. "" " Landwehr-Bat.

Nordheim Ahlefeldt Springe Ottendorf Zelle " " Ratzeburg Landwehr-Bat. Hannover " "" Uelzen Neustadt " " "" Dierholz

9000 Mann .

1. Regiment, 3. Bataillon 2880 Mann.

Total der Reserve 32,796 Mann und 64 Geschütze.

113 Kavallerie. Britische, und der deutschen Legion :

1. Brigade, General-Major Lord E. Somerset

2. Brigade, General - Major Sir W. Ponsonby

1. Regiment Leib-Garde " 2. " Reitende (blaue) Garde 1. Garde- Dragoner-Regiment

228 231 237 530

M. " " "

1. oder Königs Drag.-Regim. 394 "" 2. Drag. (schottische Greys) 391 " 6. Dragoner (Inniskilling) 396 "

3. Brig., General-/ 1. leichte Drag. Regt . v. Deutschen Legion 462 Major Sir W. 2. leichte Drag.-Regt. d . deutschen Legion 419 " Dörnberg 23. leichte Dragener - Regiment 387 "? 390 " 4 Brig., General- 11. leichte Dragoner-Regiment : 12 388 " Major Sir J. " "" 16. "" 393 Bandeleur "" " "" 5. Brig. , General Major Sir Colqu. Grant

2. Huſaren-Regt. der deutſchen Legion 564 7. 380 "" " " " " " 15. 392 " " " " " "

6. Brig., General1. Huſaren-Regt. der deutſchen Legion 493 390 " 10. " " " " " Major Sir H. 396 " 18. Vivian " " " " 7. Brig., Oberst Sirf 3. Huſaren-Regt. der deutschen Legion 622 390 " F. v. Arentsschild 13. leichte Dragoner-Regiment 8473 M. 1. Major Bulls Haubitz- Batterie 2. Oberst-Lieut. Vebber Shmiths Britische reitende Batt. , 3. Oberst-Lieut. Sir Robert Gardiners welche der Kavallerie 4. Kapit. Whingates (mit Raketen versehen) attaschirt sind 5. Kapitain Mercors 6. Kapitain Ramsays. Husaren -Regiment Prinz Regent Hannöversche: 596 M. Bremen u. Verden 589 " " 1. Brigate , Oberst Cumberland 497 " von Estorff " Latus 1682 M. 8

114 Transport 1682 690 Husaren Regiment Braunschweigiſche Kavallerie { Eine Schwadron Uhlanen 232 Holländisch-belgiſche : 1. holländisches Karabinier-Regiment 446 399 1. Brigade, General- 2. belgisches Karabinier-Regiment Majer Trip | 3. holländisches Karabinier-Regiment 392 2. Brigade, General- § 4. holländisches leichte Drag . -Negimt. 647 439 Major de Ghigny | 8. belgiſches Huſaren-Regiment 3. Brigade, General- § 5. belgiſches leichte Drag.-Regiment 441 641 Major von Merlen I 6. holländisches Huſaren-Regiment 6009

M. " " "

" "" IP " " M.

Artillerie , Kapitain Gey's , reitende Batterie. Im Ganzen 14,482 Mann und 44 Geschütze. Artillerie. Britische. Geschütze Mann 42 7 Fuß-Batterien zu 6 Geſchützen 3630 3 " " 4 " "1 ( 18 Pfund) • . 12 48 1400 8 reitende Batt. zu 6 "" Von der deutschen Legion. 6 1 Fuß-Batterie zu 6 Geſchützen 526 12 } 2 reitende Batt. zu 6 "" Hannöversche. 12 465 2 Fuß-Batterien zu 6 Geschützen Braunschweigsche. 8 1 Fuß-Batterie zu 8 Geſchützen 510 1 reitende " " 8 } Holländisch- Belgische. 32 968 4 Fuß-Batterien zu 8 Geschützen . 8 2 reitende "" 16 667 " 196 8166 Ingenieure, Sappeure, Mineure, Train und Generalstab 1240 Manu. Ganze Stärke. Infanterie 82,378 Kavallerie 14,482 Artillerie 8,166 Ingenieurs, Train 2c . 1,240 und 196 Geschiße. Total-Stärke 106,266 Mann.

115 Beilage

II.

Stärke und Zusammensetzung der preußischen Armee unter den Befehlen des Feldmarschalls Fürsten Blücher von Wahlstadt. 1. Armee- Corps , General - Lieutenant von Ziethen. 1. 12. 1. 1.

Brigade , General von Steinmeß. und 24. Linien-Regiment westphälisches Landwehr-Regiment und 3. schlesische Schüßen- Compagnie .

2. 6. 2. 3. 7. 3. 2.

Brigade , General von Pirch II. und 28. Linien-Reg.. westphälisches Landwehr-Reg. Brigade , General von Jagow. und 29. Linien -Reg. . westphälisches. Landwehr-Reg. • und 4. schlesische Schüßen-Compagnie

4. Brigade , General Graf Henkel. 19. Linien- Reg.. 4. westphälisches Landwehr-Reg.

92 Bat. 8647 Mann

9

""

7666

912

""

6853

"



4721

""

1925

11

}6

Reserve -Kavallerie des 1. Corps , General Lieut. v. Röder. Brigade des General von Treskow. Brandenburgisches (5.) Dragoner- Reg. 1. westpreußisches (2.) "? 11 brandenburgisches Uhlanen-Reg . Brigade des Oberst-Lieut. von Lützow 6. Uhlanen-Reg. . 1. und 2. furmärkisches Landw.-Kavallerie-Reg. Bei den Brigaden eingetheilt 1. schlesisches 4. Husaren-Reg. 1. westphälisches Landw.- Kavallerie-Reg

4 4

4 4 4

Latus 29,812 Mann. 8*

116. Transport 29,812 Mann . Reſerve - Artillerie des 1. Corps , Oberst von Lehmann . 12pfündige Fuß-Batterien Nr. 2, 6 u. 9 Nr. 1, 3, 7 8 u. 15 "" " 6pfündige 1019 " Haubitz-Batterie Nr. 1 reitende Batterien Nr. 2, 7 und 10 30,831 Mann. Total 34 Bataillons, 32 Escadrons, 12 Batterien und 96 Geſchüße. 2. Armee = Corps , General v. Pirch I. 5. Brigade, General v . Tippelskirchen. 2. und 25. Linien-Regiment 9 Bat. 6851 Manu 5. westphälisches Landwehr - Reg. 6. Brigade , General von Krafft. 9. und 26. Linien-Reg. 9 " 6469 "" 1. Elb-Landwehr-Reg. 7. Brigade , General von Brauſe. 14. und 22. Linien-Reg. 9 " 6224 2. Elb-Landwehr-Reg. 8. Brigade , Oberst von Langen. 21. und 23. Linien-Reg . 9 "? 6292 " 3. Elb-Landwehr-Reg. } Reserve - Kavallerie des 2. Corps , General v. Jürgaß. Brigade des Oberſten von Thümen 4 Eskadrons schlesisches Uhlanen-Reg. 4 neumärkisches (6. ) Dragoner-Reg. " 11. Husaren-Reg. (1.) "" Brig. des Obersten Graf Schulenburg 4 Königin-Dragoner- Reg. . 4 4. furmärkisches Landwehr-Reg. 4468 Brigade des Oberſt - Lieut. von Sohr " brandenburgisches (3.) Husaren-Reg. • 4 4 pommerisches (5.) Huſaren-Reg. Bei den Brigaden eingetheilt : 5. kurmärkisches Landwehr - Reg. . · Elb -Landwehr-Kavallerie-Reg . 4 Latus 30,394 Diann .

117 Transport 30,304 Mann. Reserve - Artillerie des 2. Corps , Oberst von Röhl. 12pfündige Fuß-Bat. Nr. 4 und 8 • Nr. 5, 10, 12, 34 und 37 reitende Batterien Nr. 5, 6 und 14 .

1454

"

31,758 Mann. Total 36 Bataillons , 36 Eskadrons , 10 Batterien und 80 Geschütze. 3. Armee - Corps , Gen. - Lieut. Freiherr v. Thieleman n. 9. Brigade , General von Borke 8. und 30. Linien-Reg. 9 Bat. 6752 Mann 1. kurmärkisches Landwehr - Reg. 10. Brigade , Oberst von Kämpfent 27. Linien - Reg. " " 4045 2. kurmärkisches Landwehr-Reg. 11. Brigade , Oberst von Luck 6 " 3634 3. und 4. furmärkisches Landwehr-Reg. 12. Brigade , Oberst von Stülpnagel 31. Linien-Reg. 5. und 6. furmärkisches Landwehr-Reg.

9

""

6180

Reserve - Kavallerie des 3. Corps , General von Hobe. Brigade des Oberſten von Marwitz. 7. Uhlanen-Regiment 8. "1 "1 9. Husaren " Brigade des Oberſten Grafen Lothum 5. Uhlanen-Reg. 7. Dragoner-Reg. Bei den Brigaden eingetheilt : 3. kurmärkisches Landwehr-Reg. 6. 11 "

3 Eskadrons 4 ?? 3 " 3 3

"

4 4

" ༔་

2405

Latus 23,016 Mann.

118

Transport 23,016 Mann . Reserve -Artillerie des 3. Corps , Oberst v. Mohnhaupt. 12pfündige Batterie Nr. 7 • 6pfündige Batterien Nr. 18 und 45 . reitende Batterien Nr. 18, 19 und 20 .

964

23,980 Mann. Total --- 30 Bataillons, 24 Eskadrons, 6 Batterien und 48 Geschütze. 4. Armee - Corps , Gen. Graf Bülow v. Dennewiß. 13. Brigade , General-Lieutenant von Hacke 10. Linien -Reg. 9 Bat. 6385 Manu . • }9 2. und 3. neumärksches Landwehr-Reg.] 14. Brigade, General von Ryssel I. 11. Linien-Reg. 9 "" 6953 " 1. und 2. pommeriſches- Landwehr-Reg. 15. Brigade , General von Loſthin 18. Linien- Reg.. 9 "" 5881 " 3. und 4. schlesisches Landwehr-Reg. 16. Brigade , Oberst Hiller von Gärtringen • 15. Linien- Reg. 9 " 6162 1. und 2. schlesisches Landwehr- Reg. Reserve- Kavallerie des 4. Corps , Gen. Prinz Wilh. v. Preußen.

∞∞ a

Brigadiers : Albert Graf von Schwerin, OberstLieut. v. Vaßdorf , General v. Sydow. 4 Eskadrons westpreußisches (1.) Uhlanen-Reg. • 3 < " 8. Husaren-Reg . 4 10. "" "" " 1. und 2. neumärksches Landw.-Reg. 9 " 1. und 2. pommeriſches 1. schlesisches Landwehr-Neg. Bei den Brigaden eingetheilt: 2. schlesisches (6.) Husaren-Reg . 2. und 3. ſchlesisches Landwehr- Reg. .

4 8

3081

"

" " Latus 28,462 Mann,

119 Transport 28,462 Mann. Reserve - Artillerie des 4. Corps , Oberst Lieutenant v. Bardeleben. 12pfündige Fuß-Batterien 3 , 5 und 13 6pfündige Nr. 2, 11 , 13, 14 und 21 " " reitende Batterien Nr. 1, 11 und 12 •

1866

"

30,328 Mann 36 Bataillons , 43 Eskadrons , 11 Batterien und 88 Ge-

Total schütze.

Ganze Stärke. Infant. Kavall. Artill. Geſchüße 96 1019 1925 1. Armee Corps 27887 2. 25836 4468 1454 80 " " 3. 2405 20611 964 48 " " 88 1866 3081 4. 25381 " 99715 11879 5303 312 Zuſammen 116,897 Mann u . 312 Geſchüße.

Beilage III. Stärke der franzöſiſchen Armee unter Napoleon. Infant. Kavall. Artill. Geschütze M. 4000 2400 96 Kaisergarde Marschall Mortier 12000 1564 1400 46 17600 1. Armee-Corps Graf d'Erlon 1861 2. "? 19435 1865 46 Graf Reille " 1400 1292 38 3. " " Graf Vandamme 13200 4. "" 38 12100 1400 1292 ?? Graf Gerard 1292 38 6. "" 9900 " Graf Loban 4 Corps der Reserve-Kavallerie 1200 48 11600 Marschall Grouchy ― 5600 Train , Ingenieurs 2c. Total 84235 21665 10901 350 5600 Zuſammen 122,401 Mann und 350 Geſchüße.

120.

Beilage IV. Stärke der franzöfifchen Armee nach den Nachrichten , welche man über dieſelbe im preußiſchen Hauptquartier , kurz vor Beginn der Feindſeligkeiten.

22000 Mann 24000 11 "" 18000 16000 " 14000 ?? 21000 " 15000 "

1. Corps unter d'Erlon , zu Lille 2. " Reille , zu Valenciennes 3. Vandammes zu Meziers 4. Gerard zu Thienville 6. "" "" Lobau zu Laon . Kaisergarte "1 Mortier zu Paris 4. Corps der Reserve - Kavallerie t

130,000 Mann .

V. Beilage Stärke der preußischen Truppen auf dem Schlachtfelde von Waterloo.

Um 4'½ Uhr : 15. Brigade Ein Theil des 4. Corps 16. Brigade Reserve-Kavalleric Um 6 Uhr: 13. Brigade Der Rest des 4. Corps 14. Brigade Um 7 Uhr: Ein Theil des 1. Corps,ſt Theil der 1. Brigade

Infant. Kavall. Artill. Geſchütz 5881 1143 64 6162 2720 6385 6953

258241760

274

16

5. Brigade 6851 4468 24 386 Ein Theil des 2. Corps { 6. Brigade 6469 1803 104 Im Ganzen 41,283 8858 Ober 51,944 Mann u. 104 Geſchüße.

121 Beilage

VI.

Verlust-Liste des engliſch-alliirten Heeres bei Waterloo.

Todt

Verwundet

Bermißt

Bezeichnung nach Nationalitäten Briten . Deutsche Legion Hannoveraner Braunschweiger Nassauer

85 1334 1319 365, 4560 719 10 27 335 194 77 932 144 1 63 1035 3 18 276 7 147 77 26 430 5 249 19 370

582 708 217 54 207 50

Im Ganzen 142 2341|| 1590 |550 7327 86314_1056 762 Oder 11,430 Mann und 3215 Pferde.

Beilage

VII .

Verlust-Lifte der niederländischen Truppen am 16. , 17. und 18. Juni.

Offiziere, Unteroffiziere u. Soldaten. Pferde Zobt . 20 446 728 842 Schwer verwundet · 50 1094 6 Leicht verwundet • · 68 1612 • 15 896 Vermißt 3994 1630. 3m Ganzen 153 Im Oder 4147 Mann und 1630 Pferte. Hiervon sind 1000 Mann als Verlust am 16. und 17. in Abzug zu bringen , so daß der Verlust bei Waterloo 3147 Mann beträgt, mithin der des gesammten Heeres Wellingtons sich auf etwa 14,577 Mann beläuft.

122

Beilage

VIII.

Verlust-Liste der preußischen Armee bei Waterloo . Berwundet

Todt

Vermißt

Bezeichnung der Corps IV. Corps Bülow • II. " Pirch . . " Ziethen .

21 1133 259 151 3869 328 35 114389 93 9 7 4 1 36 9 3 192 34 18 8 164 21 111 2

Im Ganzen | 22 | 1203 | 286 || 162 4225 356| 39 | 1347 | 100 Ober 6998 Mann und 742 Pferde. Hierzu der Verlust des III. Corps, 2476 " Thielemann, bei Wavre ergiebt 9474 Mann Gesammtverlust am 18. Juni.

" eilage

IX .

Namentliches Verzeichniß der gebliebenen und verwundeten Offiziere der englischen Armee in der Zeit vom 16. bis 26. Juni 1815. A. 1. Obrist Hon. Abercromby , vom Generalstabe. 2. Capt. Adair , 1. Garde. 3. G.-M. Adam , schwer verwundet. 4. Lieut. Aeres , 73. Inf. Rgt.

5. Lieut. Albert , 1. Garde , geblieben. 6. Lieut. Alderson , 33. Inf. Rgt. , schwer.

123

7. Lieut. Alstone , 33. Inf.-Rgt. 8. G.-Lieut. Sir Carl Alten , schwer. 9. Adj .-Lieut. Anderson , 71. Inf. -Rgt. 10. Adj.-Lieut. Anderson , 52. Inf.-Rgt. , geblieben. 11. Adj. -Lieut. Anderson , 1. Inf. Rgt. 12. Adj.-Lieut. Anderſon , 69. Inf. -Rgt. 13. Adj .-Lieut. Andrews , 30. Inf. Rgt. 14. Adj.-Lieut. Anthoni , 40. Inf.- Rgt. 15. Adj .-Lieut. Appuhn , 4. Inf. -Rgt. 16. Adj .- Lieut. Armstrong , 4. Inf. -Rgt. 17. Adj. -Lieut. Arnold , 10. Drag.-Rgt. 18. Major Arguimbeau , 1. Inf.- Rgt. 19. Capt. Ashton , 3. Garde , geblieben. 20. Obrist Askew , 1. Garde.

B. 21. Lieut. Bacon, 10. Drag.-Rgt. 22. Oberstlieut. Bailey , 30. Jnf.-Rgt. 23. Lieut. Bain , 33. Inf. -Rgt. 24. Lieut. Baird , 3. Garde. 25. Lieut. Baring , 1. Hus. - Rgt . der Legion . 26. Obrist Sir Barnard , 95. Inf.-Rgt. 27. Capt. Barnard , 2. Drag. -Rgt. , geblieben. 28. Gen. - Maj. Sir Barnes , Gen. - Adj. , schwer. 29. Capt. Barnett , 40. Inf.-Rgt. 30. Lieut. Barr , 32. Inf. -Rgt.

31. Lieut. Barrallier , 71. Inf.- Rgt. 32. Lieut. Barrington , 1. Garde , geblieben. 33. Lieut. Barton , 1. Garde. 34. Capt. Battersby , 1. Garde -Drag. , geblieben.

124 35. Lieut. Batty , 1. Garde. 36. Capt. Baine , Artillerie. 37. Major Beane , Artillerie, geblieben.

38. Capt. Beardeslai , 51. Inf. Rgt. 39. Lieut. Beatty, 7. Drag.-Rgt. 40. Lieut. Becher , 92. Jnf. Rgt. , geblieben . 41. Major Bekwith , Generalstab. 42. Lieut. Beere , 30. Inf.- Rgt. , geblieben. 43. Lieut. Behne , 1. leichte Batt. der Legion. 44: Lieut. Berkeley , General - Adj.

45. Lieut. Bennet , 35. Jnf.-Rgt. 46. Lieut. Berger , 5. Linien-Bat. der Legion. 47. Cornett Bernard , 1. Dragoner , vermißt. 48. Lieut. Bertie , 12. Dragoner , geblieben. 49. Lieut. Birthwhistle , 32. JInf. Rgt. 50. Lieut. Birthwhistle, 32. Inf. - Ngt. 51. Lieut. Black , 91. Inf.-Rgt. 52. Lieut. Black, 1. Inf.-Rgt. 53. Capt. Blakmann , Coldstrom-Garde , geblieben. 54. Capt. Blakword , 69. Inf. Rgt. , geblieben. 55. Major Blair , Brig. -Major , 91. Inf.- Rgt. 56. Lieut. Blois , 1. Drag.-Rgt. 57. Lieut. Blomſteld , Artillerie. 58. Capt. Bobers , von der Legion , vermißt und wahrscheinlich geblieben. 59. Major Boden , 3. Linien-Bat. der Legion. 60. Lieut. Bogie , 32. Inf. Rgt. 61. Capt. Bolton , Artillerie , geblieben. 62. Major Basewell, 2. leichte Bat. der Legion, geblieben. 63. Lieut. Boſe , 1. leichte Dragoner der Legion.

125 64. Lieut. Baron Both , 4. Linien-Bat. der Legion.. 65. Lieut. Bouverte , von der Horses - Garde. 66. Obristlieut. Bowater , 3. Garde. 67. Capt. Bowles , 28. Inf. -Rgt. 68. Lieut. Bowers , 13. Dragoner. 69. Oberstlieut. Boyce , 13. Dragoner.

70. Capt. Boyce , 32. Inf.-Rgt. 71. Lieut. Bohçe , 33. Inf. -Rgt. , geblieben. 72. Lieut. Boyd , 4. Inf.-Rgt.

73. Capt. Boyle , 42. 3nf.-Rgt. 74. Capt. Baron Bothmer, 1. leichte Dragoner der Legion. 75. Oberstlieut. Bradford , Generalstab. 76. Lieut. Brander , 42. Inf.-Reg. 77. Lieut. Branwell , 92. Inf. - Rgt. 78. Capt. Braun , Artillerie der Legion. 79. Lieut. Brereton , Artillerie.

80. Lieut. Bridge , 73. Jnf.-Rgt. 81. Adj. -Lieut. Bridgland , 28. Inf.- Rgt. 82. Capt. D. Bridgemann , Adjutant des Lord Hill. 83. Adj. -Lieut. Brinkmann, 8. Linien-Bat. der Legion. 84. Major Bringhorst , 1. Dragoner-Garde , geblieben. 85. Lieut. Brooke , 1. Dragoner-Garde , vermißt. 86. Lieut. Brown , 79. Jnf.-Rgt.

87. Obristlieut. Brown , 79. Inf. Rgt. 88. Capt. Brown , 1. Garde , geblieben. 89. Lieut. Brown , 73. Inf.-Reg. 90. Capt. Browne , 6. Dragoner-Rgt. 91. Lieut. Browne , 4. Inf. Rgt. 92. Lieut. Brooke, 1. Dragoner , vermißt. 93. Lieut. Brookes , 32. Jnf. Rgt.

126

94. Lieut. Bruce, 1. Dragoner. 95. Capt. Bruce , 79. Jnf. -Rgt. 96. Adj. -Lieut. Bruggemann , 3. Huſaren-Rgt. der Legion. 97. Capt. Brugh , 44. Inf.-Rgt. 98. Gen. - Lieut. Herzog von Braunschweig , geblieben . 99. Capt. Buchanan , 16. Drag. Rgt. , geblieben. 100. Lieut. Buck , 33. Inf.- Rgt. , geblieben. 101. Lieut. Bucklei , 1. Garde , geblieben.

102. Lieut. Bucklei , 15. Dragoner , geblieben . 103. Obristlieut. Baron Bülow, 1. leichte Dragoner der Legion. 104. Capt. v. Bülow, 2. leichte Dragoner der Legion, geblieben. 105. Capt. Burghes , 1. Garde. 106. Lieut. Bureke , 44. Juf. - Rgt. 107. Lieut. Bureke , 44. Inf. - Rgt. 108. Major Bull , Artillerie. 109. Capt. Burney , 44. Inf. - Rgt. 110. Major Baron Buſche, 1. leichte Inf. -Bat. der Legion. 111. Lieut. Busteed , 69. Jnf. -Rgt. 112. Lieut. Butterworth , 32. Inf. - Rgt. 113. Lieut. W. Byam , 15. Drag.-Rgt. 114. Lieut. E. Byam , 15. Drag. Rgt.

C. 115. Major Cairnes , Artillerie , geblieben. 116. Obrist Cameron , 92. Inf. - Rgt. 117. Obristlieut. Cameron , 79. Inf. Rgt. 118. Obristlieut. Cameron , 73. Inf. Rgt. 119. Lieut.` Cameron , 79. Inf.-Rgt. 120. Lieut. Cameron , 79. Inf.- Rgt. 121. Adj .-Lieut. Cameron , 1. Jnf.- Rgt.

127 122. Lieut. J. Cameron , 33. Inf. Rgt. 123. Lieut. Donald Cameron , 95. Inf.-Rgt. 124. Capt. John Cameron , 79. Inf. Rgt. 125. Obristlieut. Campbell , 1. Jnf. -Rgt. 126. Lieut. Campbell , 25. Inf.- Rgt. 127. Lieut. Campbell , 44. Inf.- Rgt. 128. Lieut. Campbell , 40. Jnf. -Rgt. 129. Capt. Neil Campbell , 79. Inf. -Rgt. 130. Capt. Campbell , 92. Jnf.- Rgt. 131. Capt. Campbell , 71. Inf. -Rgt. 132. Capt. James Campbell , 79. Inf. -Rigt. 133. Obristlieut. Canning , Adj . des Herzogs Wellington.

134. Lieut. Carey , 2. leichte Bat. der Legion. 135. Lieut. Caruthers , 28. Inf. Reg. 136. Lieut. Caruthers , 2. Dragoner - Regiment. 137. Cap. Cassan , 32. Jnf. -Rgt. 138. Lieut. Cathcart , 91. Jnf.- Rgt. 139. Major Chambers, 30. Inf.-Rgt. , geblieben. 140. Cap . Chambers , Adj . des General Picron, geblieben. 141. Capt. Chawner , 95. Inf. = Rgt.

142. Lieut. Chisholm , 92. Inf.- Rgt. 143. Lient. Chisholm , 42. Inf. = Rgt. 144. Lieut. Chrichton , 16. Drag. - Rgt. 145. Lieut. Christie , 44. Jnf. - Reg. 146. Major Chuden , 4. Linien-Bat. der Legion. 147. Lieut. Church , 95. Inf. Rgt.

148. Obristlieut. Clarke , 2. Drag. - Rgt. 149. Lieut. Clarke , 1. Jnf.-Rgt. 150. Lieut. Clarke , 28. Juf.- Rgt. 151. Capt. Clarke , 1. Drag.-Rgt.

128 152. Capt. Clarke , 40. Juf. -Rgt: 153. Capt. Claud , Brig.- Major der Legion, geblieben . 154. Capt. Clements , 1. Inf.- Rgt. 155. Lieut. Clyde , 23. Jnf.-Rgt. 156. Capt. Coane , 73. Inf. Reg. 157. Lieut. Cochran , 95. Inf. = Reg. 158. Lieut. Coen , 28. Jnf.-Rgt. 159. Lieut. Coles , 11. Drag. - Rgt. 160. Lieut. Colthurst , 32. Inf. - Rgt. 161. Gen. Maj. Cooke (leicht am Arm) . 162. Obristlieut. Cooke , 1. Garde. 163. Lieut. Cooke , 44. Inf.-Rgt. 164. Leo Morfe Cooper , 1. Inf.-Rgt. 165. Lieut. A. Cooper , 4. Inf. - Rgt. 166. Lieut. Corte , 71. Inf.-Rgt. 167. Lieut. Cottingham , 52. Juf. -Rgt. 168. Cornett Corr , 1. Life Garde.

169. Lieut. Coron , 95. Inf.- Rgt. 170. Lieut. Coron , 23. Drag.-Rgt., vermißt. 171. Lieut. Cradelock , 27. Jnf. - Rgt. 172. Lieut. Crawford , Artillerie. 173. Capt. Crawford , 3. Foots-Garde. 174. Lieut. Croft I. 175. Capt. Croston , Brig.-Major, geblieben. 176. Lieut. Cromie , Artillerie . 177. Capt. Crowe , 32. Jnf.- Rgt. 178 Oberstlieut. Currie , Gen. -Adj. , geblieben. 179. Major Cutelife , 23. Drag.- Rgt. 180. Capt. Kurzon , Gen -Adj. , geblieben.

129 D. 181. Lieut. Dallas , 32. Jnf.-Rgt. 182. Obristlieut. Dalrimpte , 15. Drag. Rgt. 183. Capt. Dançe , 28. Drag.- Rgt. 184. Lieut. Daniel , 30. Jnf. -Rgt. 185. Capt. Danſey , Artillerie. 186. Obristlieut. Dashword , 3. Foots -Guarde. 187. Cornett Daſſel , 3. Husaren-Rgt. der Legion . 188. Adj .-Lieut. Davis , 30. Jnf. - Rgt. 189. Major Davison , 42. Jnf. -Rgt. 190. Lieut. Dawkins , 15. Drag. - Rgt. 191. Lieut. Dawson , 52. Inf. - Rgt. 192. Major Dawson , Generalstab. 193. Lieut. Day , Artillerie. 194. Lieut. Deacon , 73. Jnf. -Rgt.

195. Lieut. Decres , 28. Inf.-Rgt. 196. Lieut. Baron Deken , 2. Linien-Bat. der Legion. 197. Capt. de Einem , Brig. - Maj . der Legion. 198. Lieut. de Genzkow , 1. leichtes Bat. der Legion. 199. Capt. de Gilsa , 1. leichtes Bat. der Legion . 200. Lieut. de Goeben , Artillerie. 201. Adj .-Lieut. de Hartwig , 4. Linien-Bat. der Legion. 202. Capt. de Hattorf, 1. leichtes Bat. der Legion. 203. Obriſtlieut. de Jonquieres , der Legion .

2. leichtes Drag. - Rgt.

204. Lieut. de la Jarque , 4. Linien-Bat. der Legion. 205. Obrist de Lanch , Quartiermeister. 206. Lieut. de Mauvreau , 8. Linien-Bat. der Legion.

207. Lieut. de Robertson , 2. leichtes Inf.-Bat. der Legion. 208. Obristlieut. de Schröder , 2. Linien - Bat. d. Legion. 9

130 209. Lieut. de Schulzen , Artillerie der Legion ,

geblieben.

210. Capt. de Seighard , 1. leichtes Drag.-Rgt. d . Legion. 211. Capt. de Voight , 8. Linien-Bat. d . Legion, geblieben. 212. Capt. de Wurmb, 5. Linien-Bat. d . Legion, geblieben. 213. Obriſtlieut. d'Oyly , 1. Garde , geblieben. 214. Capt. Dumaresque, Adj . v. Gen. Byng, 9. Jnf. -Rgt. 215. Obristlieut. Diek , 42. Jnf. -Rgt. 216. Capt. Dietel , 3. Linien-Bat. der Legion , geblieben. 217. Capt. Diggle , 52. Inf. -Rgt. 218. Lieut. Disney , 23. Drag. - Ngt. 219. Lieut. Ditmas , 27. Inf.-Rgt. 220. Lieut. Dobbs , 1. Jnf.-Rgt. 221. Capt. Joseph Doherty , 13. Drag.-Rgt. 222. Lieut. Doherty , 13. Drag.-Rgt. 223. Gen.- Maj , Sir W. Dörnberg , von d . Legion, schwer. 224. Obriſtlieut. Douglas , 79. Inf.-Rgt. 225. Capt. S. Douglas , 6. Drag.-Rgt. 226. Lieut. Douglas , 7. Drag. -Rgt.

227. Lieut. Dowbiggen , 12. Drag.-Rgt. 228. Obristlieut. d'Oyly , 1. Garde. -229. Cornett Drankmeister , 2. leichtes Drag. -Rgt. 230. Lieut. Drew , 27. Inf.- Rgt. 231. Lieut. Drury , 33. Jnf.- Rgt. 232. Cornett Deichmann , 3. Husaren-Rgt. geblieben. 233. Capt. Dudgern , 1. Inf.-Rgt. 234. Lieut. Dunbar , 42. Inf.-Rgt.

235. Adj. -Lieut. Duperter, 18. Drag.-Rigt. 236. Obrist Duplat, von d . Legion , geblieben.

der Legion,

131

C. 237. Lieut. Eastword , 73. Inf. - Rgt. 238. Capt. Edgill , 4. Inf. -Rgt. 239. Capt. Eeles , Brig.-Maj. , geblieben. 240. Obrist Elley , Gen. -Adj. 241. Lieut. Elliot , 30. Jnf.-Rgt. 242. Obrist Ellis , 23. Inf. -Rgt. , geblieben. 243. Capt. Ellis , 1. Inf.-Rgt. 244. Capt. Ellis , 40. Jnf. -Rgt. 245. Capt. Elphinstone , 7. Drag.-Rgt., geblieben. 246. Lieut. Elwes , 41. Inf. -Rgt. , geblieben. 247. Capt. Englisch , 28. Inf. -Rgt. 248. Lieut. Erithropol , Artillerie der Legion , geblieben. 249. Capt. Erskine , Gen. -Adj. 250. Capt. Evelyk , 3. Garde.

251. Lieut. Eyrl , 95. Inf. Rgt. , geblieben. F.

252. Capt. Fane , 44. Inf.-Rgt. 253. Capt. Farmer , 23. Inf.-Rgt. , geblieben. 254. Obristlieut. Fead , 1. Garde. 255. Capt. Felix , 95. Jnf.-Rgt. 256. Lieut. Fensham , 23. Jnf. -Rgt. 257. Capt. Frafer , 42. Inf. -Rgt. 258. Capt. Ferrier , 92. Jnf. -Rgt. 259. Obristlieut. Ferrier , von der Legion , geblieben. 260. Capt. Fischer , 40. Inf. -Rgt. , geblieben. 261. Obristlieut. Fizgerald , v . d . Legion , geblieben. 262. Lieut. Fizgerald , 32. Inf. -Rgt. 263. Capt. Fizgerald , Generalstab.

9*

132

264. Capt. Forbes , 3. Foots - Guarde , geblieben. 265. Lieut. Forbes , 79. Inf. Rgt. 266. Cornett Floyer , 3. Husaren-Rgt. , geblieben. 267. Lieut. Fludger , 1. Foots- Guarde. 268. Lieut. Foord , 40. Inf.-Rgt . , geblieben. 269. Capt. Forlong , 33. Jnf.-Rgt. , geblieben. 270. Lieut. Foster , 1. Drag.-Rgt. , geblieben. 271. Capt. Forteseue , 27. Inf.-Rgt. 272. Lieut. Foster , Artillerie. 273. Lieut. Frane , 2. leichtes Bat. der Legion . 274. Capt. Fraaser , Adj . d . General Urbridge. 275. Capt. Fraser , 79. Inf. Rgt.

276. Lieut. Fraser , 42. Jnf. -Rgt. 277. Lieut. W. Fraser , 42. Inf. Rgt. 278. Lieut. Fraser , 79. Inf.-Rgt. 279. Adj .-Lieut. Fricke , 1. leichtes Drag. Rgt. der Legion . 280. Obristlieut. Fuller, Garde- Drag., vermißt und wahrscheinlich geblieben . 281. Lieut. Foy , 95. Jnf. -Rgt. 282. Maj. Fullerton , 95. Jnf. - Rgt .

G. 283. Lieut. Gardiner , 95. Jnf.-Rgt. 284. Lieut. Gairdner , 95. Jnf. -Rgt. 285. Capt. Garland, 73. Inf. Rgt. 286. Lieut. Geale, 13. Drag.-Rgt. 287. Lieut. Gerard, 4. Inf.- Rgt . 288. Major Gerrard, 23. Drag. - Rgt. 289. Lieut. Gerard , 42. Jnf. - Rgt . 290. Lieut. Gerstlacher, 3. Hus. Rgt. der Legion , vermißt.

133 291. Lieut. Gilbert, 28. Jnf. - Rgt. 292. Capt. Baron Goeben , 1. leichtes Bat. der Legion,

geblieben. 293. Capt. Baron Goeben, 3. Huſaren-Rgt. der Legion . 294. Lieut. Gordenough, 1. Drag. - Rgt. 295. Obriſtlieut. Gordon, Adj . des Herzogs Wellington. 296. Lieut. Gordon, 7. Drag.-Rgt. 297. Lieut. Gordon, 42. Inf.- Rgt. 298. Capt. Gore, 30. Jnf.-Rgt. 299. Lieut. Gore, 33. Jnf.-Rgt. 300. Major Graham, 1. Garde- Drag., vermißt. 301. Capt. Grant, 71. Jnf.-Rgt. 302. Capt. Grant, 92. Inf. -Rgt. 303. Capt. Grey, 10. Drag.-Rgt. 304. Lieut. Graeme, 2. leichtes Bat. der Legion. 305. Lieut. Grier, 44. Jnf.-Rgt.

306. Lieut. Griffiths , 23. Inf.- Rgt. 307. Major Griffith, 15. Drag. - Rgt., geblieben. · 308. Lieut. Griffiths, 2. Garde. 309. Quartiermeister Griffiths, 1. Jnf. - Rgt. 310. Capt. Groſe, 1. Foots - Guarde. 311. Capt. Gubbius, 13. Drag.-Rgt., geblieben. 312. Lieut. Gunning, 1. Drag . - Rgt. 313. Lieut. Gunning, 10. Drag.-Rgt., geblieben. 314. Capt. Gurward, 10. Drag .-Rgt. H. 315. Capt. Haigh, 33. Inf. Rgt., geblieben. 316. Lieut. Haigh, 33. Inf.-Rgt.

317. Gen. Major Sir Halkett, schwer.

134

318. Lieut. Hall vom Stabscorps . 319. Obristlieut. Hamerton , 44. Inf. -Rgt. 320. Obristlieut. Hamilton , 30. Jnf. - Rgt. 321. Lieut. Hamilton , Adj. des Generals 322. Obriſtlieut. Hamilton , 2. Drag.-Rgt., geblieben. 323. Major Hamilton , Adj. des Gen. Barnes . 324. Lieut. Handeork , 27. Inf. Rgt. 325. Lieut. Handeork , 27. Inf.-Rgt. 326. Obristlieut. Haukin, 2. Drag.-Rgt. 327. Lieut. Baron Hammerstein, 1. leichtes Drag.-Rgt. der

Legion. 328. Brig.- General Hardinge. 329. Capt. Harling , 2. leichtes Drag.-Rgt. 330. Obrist Harries, 73. Inf.-Rgt. 331. Capt. Harris , Brig.-Major. 332. Capt. Harrison , 32. Inf. Rgt. 333. Lieut. Hart, 33. Inf. -Rgt.

334. Lieut. Hartmann, Artillerie der Legion. 335. Capt. Harty, 33. Jnf.-Rgt. 336. Lieut. Harvey , Artillerie. 337. Lieut. Haſſard , 6. Drag.- Rgt. 338. Lieut. Havelook, Adj. beim General Alten.

339. Major Hawtyn, 23. Inf -Rgt., geblieben . 340. Lieut. Lord Hay, Adj . des Gen.- Major Maitland. 341. Obristlieut. Hay, 16. Drag. - Rgt. 342. Cornett Hay , 16. Drag.-Rgt., geblieben . 343. Lieut. Hay , 73. Inf. -Rgt. 344. Capt. Heyse, 4. Linien-Bat. der Legion. 345. Lieut. Heyse, 1. Linien-Inf. - Bat. der Legion. 346. Cornett Heyse, 1. Linien- Inf. -Bat. der Legion.

135 347. Cornett Heyse , Artillerie der Legion. 348. Lieut. Helmriek , 7. Linien-Inf. -Bat. der Legion. 349. Capt. Henderſon , 71. Inf.-Rgt. 350. Lieut. Henderſon , 27. Inf.-Rgt. 351. Lieut. Hern , 44. Inf. -Rgt. 352. Lieut. Heselrige , 73. Inf.-Rgt. 353. Capt. Hesketh, 3. Foots- Guarde 354. Lieut. Heſſe , 18. Drag. -Rgt. 355. Lieut. Hewett , 92. Inf.-Rgt. 356. Capt. Heylinger , 7. Drag.-Rgt. 357. Major Heyland, 40. Inf.-Rgt., geblieben . 358. Obristlieut . Hill, Horses Garde. 359. Obriſtlieut. Hill , 23. Inf.-Rgt. 360. Obristlieut. Hill , Horses Garde. 361. Lieut. Hillyard , 28. Inf. -Ngt. 362. Lieut. Hobbs , 92. Inf.-Rgt. 363. Capt. Hobhouse , 69. Inf. -Rgt. , geblieben. 364. Lieut. Hadeler , 69. Inf.-Rgt. 365. Major Hodge , 7. Drag.-Rgt. , vermißt. 366. Cornett Baron Hodenberg , 3. Husaren- Rgt.

367. Capt. Baron Holle , 1. Linien-Bat. der Legion, geblieben. 368. Lieut. Hollis , 73. Jnf.-Rgt. , geblieben. 369. Capt. Holmes , -27. Inf.-Rgt. , geblieben. 370. Capt. Holmes , 92. Inf. -Rgt. 371. Capt. Holzermann, 1. leichtes Bat. d . Legion, geblieben. 372. Capt. Holzermann, 2. leichtes Bat. d. Legion, vermißt. 373. Lieut. Hope , 92. Inf. -Rgt. 374. Capt. Horan , 32. Jnf.-Rgt. 375. Lieut. Horan , 32. Inf.-Rgt.

136 376. Major Hare , 27. Inf. Rgt. 377. Major Howard , 10. Drag. -Rgt. , geblieben.378. Lieut. Howard , 33. Inf. Rgt. 379. Lieut. Hughes , 30. Jnf. -Rgt. 380. Lieut. Humbley , 95. Jnf.- Rgt.

3. 381. Lieut. Ingram , 1. Inf. Rgt. 382. Lieut. Ingram , 28. Inf. -Rgt. 383. Lieut. Freland , 27. Jnf.-Rgt. , geblieben . 384. Lieut. Frvine , 1. Garde- Drag.-Rgt. 385. Major Frving , 28. Inf. -Rgt. 386. Lieut Jrving , 13. Drag. - Rgt. 387. Lieut. Frwin , 28. Jnf. -Rgt.

388. Lieut. Jagoe , 32. Inf.-Rgt. 389 Lieut. James , 30. Inf.-Rgt. , geblieben. 390. Capt. Jansen , 3. Huſaren-Rgt. d. Legion, geblieben. 391. Lieut. Jeinſen , 3. Linien-Inf. -Bat. der Legion. 392. Major Jessop , Quartiermeister. 393. Lieut. Jobin, 2. leichtes Bat. der Legion. 394. Capt. Johnſon , 23. Jnf.- Rgt. 395. Capt. Johnſton , 95. Inf. -Rgt. 396. Lieut. Johnston , 95. Inf. -Rgt. , geblieben . 397. Major Johnstone , 71. Inf. Rgt. 398. Capt. Joliffe , 23. Inf. Rgt. , geblieben . 399. Obriſtlieut. Jones , 71. Inf.-Rgt. K.

400. Lieut. Keili , 1. Drag.-Rgt. 401. Capt. Kelli , 28. Jnf.-Rgt.

137 402. Capt. Kelli , 1. Legion. 403. Gen. Maj. Sir Kempt. 404. Capt. Kennedi , 37. Inf.-Rgt. , geblieben. 405. Lieut. Kennedi , 79. Inf. -Rgt. , geblieben. 406. Lieut. Kennedi , 1. Inf. -Rgt. , geblieben. 407. Capt. Keſſenbrück , 3. Huſaren-Rgt. der Legion , geblieben.

408. Lieut. Keßler , 2. leichtes Inf. -Rgt. der Legion, geblieben . 409. Cornett Kindchant , 2. Drag. -Rgt. , geblieben. 410. Lieut. Klingſohr , 5. Linien-Bat. der Legion. 411. Capt. Knight , 33. Inf. -Rgt. 412. Lieut. Kronhelm , 4. Linien-Inf.- Rgt. der Legion, geblieben. 413. Lieut. Küster , 1. leichtes Bat. der Legion. 414. Lieut. Kuckul , der Legion. 415. Lieut. Kuhlmann , 1. leichtes Drag.-Rgt. d. Legion, geblieben. 416. Adj .-Lieut. Kunock, 79. Inf.-Rgt. , geblieben.´´

417. Lieut. Lake , 3. Foots - Guarde. 418. Obrist Sir de Lancey , 23. Inf.-Rgt. 419. Lieut. Lane , 1. Foots -Guarde. 420. Capt. Langton , Adj . des General Picton . 421. Lieut. Baron Langwarthy, 4. Linien-Bat. d. Legion. 422. Lieut. Lasceller , 1. Foots- Guarde. 423. Lieut Law , 71. Jnf.-Rgt. 424. Lieut. Lawrence , 32. Inf. -Rgt. 425. Major Leake , 4. Linien-Bat. der Legion.

138 426. Lieut. Leaper , 79. Jnf.-Rgt. 427. Lieut. Leebody , 23. Jnf.- Rgt. , geblieben. 428. Lieut. Leivin , 32. Jnf.-Rgt. 429. Lieut. Leonhardt , 1. leichtes Inf. -Bat. der Legion. 430. Lieut. Leschen , 3. Linien-Bat. der Legion. 431. Major Lestrange , Adj . des General Paek. 432. Lieut. Lewin , 71. Inf. -Rgt. 433. Capt. Lind , 1. Life-Guards.

434. Lieut. Lind , 71. Inf. -Rgt. 435. Lieut. Lindham , 2. leichtes Bat. der Legion . 436. Major Lindsay , 69. Inf.-Rgt. 437. Lieut. Lisser , 95. Jnf.-Rgt., geblieben. 438. Capt. Little, 92. Inf.-Rgt., geblieben. 439. Major Liewellin , 28. Inf.-Rgt. 440. Lieut. Llivyd , 73. Inf. -Rgt. 441. Major W. Lloyd. 442. Cornett Lokhardt , 12. Drag.-Rgt. , geblieben. 443. Lieut. Lockwood , 30. Inf.-Rgt.

444. Lieut. Logau , 92. Inf. -Rgt. 445. Lieut. Logau , 92. Jnf. -Ngt. 446. Cornett Lorenz , 2. leichtes Drag.-Rgt. 447. Major Lowe , 52. Inf.-Rgt. 448. Lieut. Baron Loevezow, 4. leichtes Bat. der Legion, geblieben. 449. Lieut. Lowe , 73. Inf.- Rgt., geblieben. 450. Capt. Luttrell , 1. Foots - Guarde. 451. Capt. Lynam , 95. Inf.-Rgt. M. 452. Obristlieut. Macara , 42. Inf. -Rgt., geblieben. 453. Major Macdonald , 42. Inf.- Rgt.

139 454. Obristlieut. Macdonald , 92. Inf.- Rgt. 455. Obristlieut. Macdonell , 92. Inf.-Ngt. 456. Capt. Mackay , 79. Inf.-Rgt. , vermißt. 457. Lieut. Mackenzie , 1. leichtes Drag. -Rgt. der Legion. 458. Lieut. Makie , 92. Drag.- Rgt. der Legion . 459. Major Maclean , 73. Drag. -Rgt. der Legion . 460. Capt. Macleod , Quartiermeiſterſtab. 461. Lieut. Macpherson , 92. Inf.- Rgt. , geblieben. 462. Lieut. Maddocks , 79. Jnf. -Rgt. 463. Lieut. Magniae , 1. Drag.-Rgt. , vermißt. 464. Lieut. Baron Mahrenhobes, 8. Linien-Bat. der Legion. 465. Lieut. Malcolm , 42. Inf. Ngt. 466. Lieut. Moule , 27. Jnf.- Rgt.

467. Lieut. Mome , 1. Inf. -Rgt. 468. Lieut. Manners , 1. Inf.-Rgt. 469. Lieut. Mannsfield , Adj. des Gen. Graut. 470. Capt. Marschall, 1. leichtes Bat. der Legion, geblieben. 471. Obristlieut. Mardfell , 2. leichtes Drag .- Rgt .

472. Capt. Marschal , 79. Jnf. - Rgt. 473. Major Maſſer , 1. Garde. 474. Lieut. Mathews , 4. Inf.-Rgt.

475. Lieut. Marthur , 79. Jnf. -Rgt. 476. Lieut. M'bean , 13. Inf. -Rgt. 477. Lieut. und Adj . M'Cann , 44. Inf.- Rgt. 478. Lieut. und Adj . M’Clusky , 6. Drag.-Rgt., geblieben. 479. Lieut. M'Conell , 73. Inf. - Rgt., geblieben. 480. Lieut. M'Conchy , 32. Inf. Rgt. 481. Capt. M'Cullok , 95. Inf.-Ngt. 482. Capt. M'Donald , 42. Inf. -Rgt. 483. Lieut. M'Donald , 92. Inf. -Rgt.

140 484. Major M'Donald . 485. Lieut. M'Donell , 27. Jnf.- Rgt. 486. Lieut. M'Innes , 92. Jnf. - Rgt. 487. Lieut. M'Intosch , 92. Inf. - Rgt. 488. Capt. M'Intosch , 42. Inf.- Rgt. 489. Quartiermeister M'Intosch , 42. Jnf. - Rgt. 490. Capt. M'Intire , 33. Jnf.- Rgt. 491. Capt. M'Kay , 1. Inf. Rgt. 492. Lieut. M'Kenzie , 42. Jnf. - Rgt. 493. Lieut. M'Kinlay , 92. Jnf. - Rgt. 494. Obristlieut. M'Kinnon , Foots - Guards . 495. Capt. M'Phaab , 30. Jnf. - Rgt. 496. Lieut. M'Phér , 79. Jnf.-Rgt. 497. Capt. M'Pherson , 42. Inf. Rgt. 498. Lieut. M'Pherson , 92. Inf. - Rgt. 499. Lieut. M'Pherson , 79. Jnf. - Rgt. 500. Capt. M'Ray , 79. Jnf.- Rgt. 501. Major Meagham, 28. Jnf. -Rgt. 502. Lieut. Meoghan , 32. Jnf. - Rgt. 503. Capt. Menzies , 42. Inf.- Rgt. 504. Obriſtlieut. Meyer , 3. Huſaren-Rgt. der Legion .

505. Lieut. Meyer , 2. leichtes Drag.- Rgt. der Legion. 506. Lieut. Mill , 13. Drag. Rgt.

607. Lieut. Mill , 40. Inf.- Rgt. 508. Lieut. Millar , 27. Jnf. - Ngt . 509. Obristlieut. Miller, Foots- Guards. 510. Obristlieut. Miller, 6. Drag .- Rgt. 511. Lieut. Miller , 1. Inf.- Rgt. 512. Major Miller , 95. Jnf. -Rgt. 513. Lieut. Milligan , 11. Drag .- Rgt.

141

514. Lieut. Mills , 2. Drag.-Rgt. 515. Obristlieut. Millnes , 1. Foots -Guards . 516. Obristlieut. Mitchell , 92. Inf.-Rgt. 517. Lieut. Molloi , 95. Jnf.-Rgt. 518. Lieut. Monenizenni , 30. Inf. - Rgt. 519. Lieut. Montague , 3. Foots -Guards. 520. Capt. Montgomerye , 3. Foots - Guards. 521. Capt. Moore , Coldstr.- Guards. 522. Lieut. Moore , 40. Jnf. -Rgt. 523. Lieut. Moore , 11. Drag.-Rgt. 524. Capt. Moray , Adj. des Gen. Grant. 525. Obrist Moriçe , 69. Inf. - Rgt., geblieben. 526. Lieut. Moriſſon , 1. Jnf.- Rgt.

527. Lieut. Mannsteven , 28. Inf.-Rgt. 528. Lieut. Müller , 1. Linien-Bat. der Legion . 529. Lieut. Munro , 42. Jnf. - Rgt. 530. Lieut. Murkland , 33. Jnf.- Rgt. 531. Obrist Muter , 6. Drag. -Rgt. 532. Adj . -Lieut. Myers , 7. Drag. - Rgt. 533. Capt. Mylne , 79. Inf. Rgt.

N. 534. Capt. Nanne , 1. leichtes Drag.- Rgt. der Legion. 535. Capt. Napier , Artillerie. 536. Lieut. Nasch, 79. Inf. Rgt. 537. Capt. Naylor , 1. Drag.- Rgt.

538. Lieut. Nettles , 52. Jnf.-Rgt. , geblieben. 539. Oberstlieut. Noreott , 95. Inf. -Rgt., geblieben.

142

D. 540. Lieut. Delkers, 3. Husaren-Rgt. der Legion . 541. Lieut. Ogle , 33. Jnf. -Rgt. 542. Oberstlieut. O'Malley , 44. Inf. -Rgt. 543. Lieut, Omanney , 1. Drag. -Rgt. 544. Lieut. Ompteda, 5. Linien-Bat. der Legion, geblieben. 545. Lieut. O'Reil , 1. Inf. Rgt. , geblieben . 546. Kronprinz von Oranien , schwer. 547. Lieut. Ormsby , 14. Inf. -Rgt. 548. Lieut. Dro , 42. Jnf. -Rgt.

549. Lieut. Often , 16. Drag. - Rgt.

B. 550. Gen. -Major Sir Paek.

551. Lieut. Paek , 13. Drag.-Rgt. 552. Major Paeke , Artillerie , geblieben. 553. Lieut. Pagan , 33. Inf.-Rgt. 554. Lieut. Page , 73. Inf.-Rgt. 555. Lieut. Pardoe, 1 Foots - Guards, geblieben. 556. Major Parker, Artillerie. 557. Major Parkinson, 33. Inf. Rgt.

558. Lieut. Peters, 7. Drag.-Rgt. 559. Capt. Peters, 1. leichte Drag. - Rgt. der Legion, geblieben. 560. Lieut. Phelips, 11. Drag.-Rgt., geblieben. 561. Gen Lieut. Sir T. Picton, geblieben. 562. Lieut. Pigott, 69. Jnf.- Rgt. 563. Gen. -Major Sir W. Ponsonby , geblieben . 564. Oberst F. Ponsonby , 12. Drag.-Rgt. 565. Lieut. Porle, Artillerie.

143 566. Major Porle , 2. Drag. -Rgt. 567. Capt. Power, 44. Jnf.- Rgt. 568. Lieut. Powling, 79. Inf. - Rgt. 569. Lieut. Pratt, 30. Jnf. -Rgt. 570. Lieut. Prendergast, 30. Inf.-Rgt. , geblieben . 571. Lieut. Pringle, Ingenieurs . 572. Capt. Pourgold , 2. Linien-Bat. der Legion . 573. Lieut. Pym, 13. Drag.-Rgt.

Q. 574. Oberst Quentin, 10. Drag.- Rgt. 575. Lieut. Quell, 32. Inf. -Rgt. R. 576. Major Radclyffe, 1. Drag. -Rgt. 577. Major Ramsay, Artillerie, geblieben. 578. Lieut. Rea, 1. Jnf.-Rgt.

579. Lieut. Reid, 33. Jnf. -Rgt. 580. Lieut. Riefkugel, 2. leichtes Inf. -Rgt. 581. Major Reignolds, 2. Drag. - Rgt., geblieben . 582. Major Baron Reizenſtein, 1. leichtes Drag.-Rgt. der Legion. 583. Oberst Reynell, 71. Inf.- Rgt. 584. Lieut. Reinolds , 73. Inf. -Rgt. 585. Lieut. Reach, 79. Jnf.-Rgt. 586. Lieut. Richardson, 4. Inf. -Rgt. 587. Lieut. Ridgeway, 95. Inf.- Rgt. 588. Lieut. Ritter, 2. leichte Drag. der Legion.

589. Lieut. Robb , 40. Inf.-Rgt. 590. Lieut. W. Robe , Artillerie.

144

591. Lieut. Roberts , 71. Inf.-Rgt. 592. Capt. Robertſon , 73. Jnf.-Rgt. , geblieben . 593. Lieut. Robertson , 1. Jnf.-Rgt. , geblieben . 594. Lieut. Robertson , 79. Inf. Rgt. 595. Major Robertson , 1. Linien -Bat. der Legion . 596. Capt. Robins , 7. Drag. -Rgt.

597. Lieut. Robinson , 32. Jnf. Rgt. 598. Lieut. Roe , 30. Inf. Rgt. 599. Lieut. Roocke , Adj . des Prinzen von Oranien . 600. Lieut. Roß, 92. Inf.-Rgt.

601. Oberstlieut. Roß , 95. Inf. Rgt. 602. Lieut. Roß, 92. Jnf.- Rgt . 603. Lieut. Roß , 92. Jnf.-Rgt. 604. Capt. Rouguemont , 8. Linien-Bat. der Legion . 605. Oberstlieut. Rowan , 52. Jnf.-Rgt. 606. Lieut. Russo , 6. Drag.-Rgt.

607. Lieut. Rumbi , 30. Jnf.-Rgt. 608. Lieut. Russell , 44. Jnf. - Rgt. G. 609. Lieut. Sadler , 8. Linien- Inf.-Rgt. der Legion. 610. Capt. Sandys , 12. Drag. - Rgt. 611. Capt. Sander , 5. Linien-Bat. der Legion. 612. Capt. Schaumann, 2. leichtes Bat. der Legion, geblieben. 613. Capt. Schlutter , 1. Linien-Bat. der Legion. 614. Lieut. und Adj. Schnath , 1. Lin.-Bat. der Legion. 615. Capt. Schnehm , 3. Huſaren-Rgt. der Legion. 616. Capt. Schreiber , 11. Drag.-Rgt. 617. Adj . - Lieut. Schuck, 5. Linien-Bat. der Legion, geblieben. 618. Lieut. Skott , 1. Jnf.- Ngt.

145 619. Capt. Seymour , Adj. des Generals Lord Urbridge. 620. Lieut. Sachw , Horse- Guards. 621. Lieut. Schelton , 28. Inf. Rgt.

622. Lieut. Schenlei , 95. Inf.-Rgt. 623. Lieut. und Adj . Schelver , 1. Dragoner- Guards. 624. Capt. Schenlei , 95. Jnf.- Rgt. 625. Lieut. Scherward , 15. Drag.-Rgt. , geblieben . 626. Cornett Schizlai , 1. Drag.-Rgt. , geblieben. 627. Cornett Schuldhamm , 2. Drag. - Rgt. 628. Lieut. Sidlei , 23. Jnf. -Rgt. 629. Lieut. Simmons , 95. Inf. Rgt. 630. Capt. Simpson , 1. Foots - Guards. 631. Lieut. Simpson , 3. Foots - Guards. 632. Capt. Sinclair , 79. Jnf. - Rgt. 633. Lieut. W. Smitt , 27. Jnf. - Rgt. 634. Major Smith , Brigade-Major. 635. Lieut. Lord Sommerset , 1. Foots - Guards . 636. Lieut. Sparmann , Artillerie.

637. Lieut. Squire , 4. Jnf.-Rgt. 638. Oberstlieut. Stables , 1. Foots -Guards . 639. Lieut. Stephens , 32. Inf.-Rgt. 640. Lieut. G. Stewart , 1. Jnf. -Rgt.

641. Lieut. Stewart , 42. Jnf. - Rgt. 642. Lieut. Stewart, 69. Inf. - Rgt. 643. Lieut. Stewart , 32. Jnf. -Rgt. 644. Lieut. Surgern Stewart , 92. Inf.-Rgt. 645. Lieut. Stroud , 44. Jnf. -Rgt.

646. Lieut. Stillwel , 95. Jnf.-Rgt. 647. Capt. Strothart , 3. Foots - Guards . 648. Lieut. Strachan , 73. Inf. -Rgt. , geblieben. 10

146 649. Lieut. Strangways , Artillerie. 650. Lieut. Stratton , Sappeur. 651. Capt. Streatfield , 1. Foots- Guards. 652. Oberst W. Stuart , 1. Foots - Guards. 653. Lieut. Stuart , 2. Drag. -Rgt. 654. Capt. Summer , Coldstroms- Guards. 655. Capt. Sweeny , 1. Dragoner-Guards. 656. Cornett Sykes , 1. Dragoner , geblieben. 657. Lieut. Symes , 1. Inf.-Rgt. 658. Major Sympher , Artillerie der Legion. 659. Capt. A. Sympher , Artillerie der Legion.

T. 660. Capt. Tarkwell , 15. Drag.-Rgt. 661. Lieut. und Adj . Thain , 33. Inf -Rgt. 662. Obriſtlieut. Thomas , 1. Foots - Guards , geblieben. 663. Capt. Thomsen , Ingenieur. 664. Major Thornhill , Adjutant des Generals Uxbridge. 665. Capt. Tilce , 2. Linien-Bat. der Legion. 666. Lieut. Tobel , 71. Inf. Rgt. , geblieben.

667. Lieut. Tomkins , 44. Jnf.-Rgt. , geblieben. 668. Major Torle , 32. Jnf.-Rgt. 669. Obristlieut. Townseed.

670. Lieut. Traffard , 1. Drag. -Rgt. 671. Lieut. Trinmann , 2. leichte Bat. der Legion. 672. Cornett Trittau , 1. Dragoner der Legion. 673. Lieut. Trotter , 2. Dragoner , geblieben. 674. Lieut. True , 3. Husaren-Rgt. der Legion. 675. Capt. Tufer , 27. Jnf.- Rgt.

676. Capt. Turner , 1. Dragoner- Garde.

147 677. Capt. Tyler , Adjutant des Generals Picton. 678. Lieut. Tyndall , 51. Jnf. -Rgt. 11. 679. Earl of Urbridge , General-Lieutenant Arm verloren ).

(den rechten

V.

680. Lieut. Vane , 2. Foots - Guards. 681. Major Vernon , 2. Drag. - Rgt. 682. Capt. Vernor , 7. Drag. = Rgt. 683. Lieut. Vigoureur , 30. Jnf.-Rgt. 684. Lieut. v. Vufen , 1. Linien-Bat. der Legion. W. 685. Lieut. Wall, 23. Drag.-Rgt. 686. Capt. Wallet , 32. Jnf.-Rgt. 687. Lieut. Walsh , 95. Inf.-Rgt. 688. Lieut. Warren , 30. Jnf.-Rgt. 689. Lieut. Waters , Generalstab. 690. Major Watson, 69. Inf. Rgt. 691. Lieut. Weimouth , 2. Linien-Bat. der Legion, vermißt. 692. Lieut. Wehb , 95. Inf. -Rgt. 693. Capt. Webber , Artillerie. 694. Lieut. Webster , 44. Jnf. - Ngt. 695. Capt. Weigmann, 2. Linien-Bat. der Legion, geblieben. 696. Obristlieut. West, 3. Foots- Guards . 697. Cornett Westby , 2. Dragoner , geblieben . 698. Capt. Baron Westernhagen, 8. Linien-Bat. der Legion, geblieben. 699. Lieut. Westmore , 33. Inf. Rgt. 10 *

148 700. Capt. Weylandt , 16. Drag.-Rgt. 701. Capt. Whale, 1. Life- Guards. 702. Capt. Wharton , 73. Inf. Rgt. 703. Capt. Whingates , Artillerie. 704. Capt. Whiteford , 15. Drag. -Rgt. 705. Lieut. Whity , 44. Inf. -Rgt. 706. Capt. Whity , 32. Jnf. -Rgt. 707. Lieut. Wightwick , 69. Jnf. - Rgt. , geblieben. 708. Capt. Wildmann , Adjutant des Lord Urbridge. 709. Lieut. Wildmann , 1. Linien-Bat. der Legion . 710. Capt. Wilkie , 92. Jnf.- Ngt . 711. Oberst Wilkins , 95. Jnf. - Rgt. 712. Lieut. Willkinson , 28. Jnf. -Rgt. 713. Oberstlieut. Wilson , 4. Inf.-Rgt. 714. Lieut. Wilson , 44. Jnf.-Rgt.

715. Lieut. Winchester , 92. Inf. -Rgt. 716. Capt. Windsor , 1. Drag. -Rgt. , geblieben. 717. Lieut. und Adj . Winterbottom , 52. Inf. - Rgt. 718. Lieut. Wolrabe , 1. leichte Bat. der Legion. 719. Capt. Wood , 10. Drag .- Rgt. 720. Lieut. Wood, 11. Drag.-Rgt. 721. Lieut. Worsley , 95. Inf.-Rgt. 722. Capt. Wright , Stabscorps. 723. Lieut. Windowe , 1. Drag.-Rgt. 724. Lieut. Weinham , 2. Drag .-Rgt. 725. Oberstlieut. Wyndham , Coldstrom - Guards.

2. 726. Lieut. Younge , 1. Inf.-Rgt. , geblieben. 727. Lieut. und Adjutant Young , 42. Inf.-Rgt.

149

eilage

X.

Verlust -Liste der hannöverschen Truppen am 18. Juni 1815

und zwar

von der 1. Brigade, Gen. -Major Graf Kielmannsegge, von der 3. Brigade, Oberst Halkett, von der Batterie des Capitain von Braun.

a) Geblieben : 1. Lieut. v. Schulze, von der Artillerie. 2. Oberstlieut. v. Langrehr, Bremer Feld-Bat. 3. Capt. v. Bobart )

4. Capt. v. Plato } Lüneburger Feld-Bat. 5. Oberstlieut. v. Wurmb, Grubenhagener Feld-Bat. 6. Lieut. v. Cöper Bremervörder Landw . -Bat. 7. Lieut. v. Holt 8. Lieut. Uffel 2. Bat., Herzog v. York. 9. Lieut. Berghof b) Verwundet :

1. Gen. -Lieut. v. Alten. 2. Oberst v. Berger, Chef des Gen. - Stab. 3. Capt. v. Braun, Artill. 4. Major Müller 5. Capt. v. Lepell 6. Capt. Bazoldo 7. Lieut. v. Quistorp

8. 9. 10. 11.

I. Bremer Feld-Bat.

"1

"

" v. Wehner v. Bruel

"

v. Meyer

"

II.

150 12. Maj. v. Skopp 13. Cap . v. Bandemer 14. Cap. Jacobi 15. Lieut. Gerhard

Feld-Bat. Verden. 16. 17.

18. 19.

"

"

"

v. Seelig v. Suffenplan v. Brandeis I. II. "

20. Major v. Bülow 21. Capt. v. Pawel 22. Lieut. Moll 23. Mahrenholz " Müller 24. " 25. Rabius "

1. Bat., Herzog v. York.

26. Oberstlieut. v. Klenke 27. Capt. Korfes 28. Lieut. Völger 29. v. Plato " 30. v. Weibe "

Lüneburger Feld-Bat.

31.

Sachse " 32. Capt. Bauer 33. Lieut. Marwedel v. Bülow 34. "

Feld- Bat. Grubenhagen. 35. 36.

"

"

Westphal Ernst

37.

Stiepel "" 38. Lieut. Warneke 39. Willke " 40. Meyer " 41 . Holthusen

Landw. Bat. Bremervörde.

151 42. Major Graf Münster 43. Capt. Gotthardt 44. Queutin. " 45. Lieut. Winkler

46.

""

Richers

47. 48.

"

Niehenke Meyer

2: Bat. Herz. v. York.

49. Maj . v. d . Buſche-Hünefeld v. 3. Bat. Herz . v. York. 50. Capt. v. Hammerstein Landw . Bat. Salzgitter. 51. Lieut. v . Spangenberg

Beilage

XI.

Braunschweigische Offiziere von Rang.

a) Geblieben : 1. Der regierende Herzog Friedr. Wilh. v. Braunschw. 2. Oberstlieut. v. Heinemann , Chef d. Generalstabs. 3. Maj. v. Cramm , Commandeur d. Huſaren-Rgt. v. Strombec . 4. " " d. 2. Lin.-Inf.-Bat. 5. Capt. v. Bülow.

b) Verwundet. 1. Oberst und Divisionär v. Olfermann. 2. Major v. Rauschenblatt , Command. d . Avant-Garde. 3. " v. Brandenstein, Command. d . 2. leichfen Bat. 4. " v. Cbeling , Commandeur d . 2. leichten Bat. 5. " v. Bülow , Commandeur des Jäger- Bat. 6. " v. Wolfradt.

7. Capt. v. Schwarzkoppen.

152

Beilage

XII.

Verlust =- Liste der königl . preußischen Armee in der Schlacht von Belle - Alliance. I. Armee-Corps Verwundet : 1. Lieut. v. Hoffen , schlesisches Schüßen- Bat. 2. Capt. v. Wenkstern , 2. brandenb. Inf. Rgt. 3. Major v. Löwenclau

4. Capt. v. Blankenstein 5. Lieut. v. Maller 6.

"

v. d. Golz

"

Lampresch

24. Inf.- Rgt.

8. v. Puttkammer , Stabs- Rittmeister vom brandenb. Drag.- Rgt.

II. Armee- Corps . a) Getödtet : Premier-Lieut. vom 1. pommerſchen Inf -Rgt. b) Verwundet : 1. Sec.-Lieut. v. Stempel d . 1. pommerſchenInf. - Rgt. 2. Capt. v Bülzingslöwen vom Elb-Landw. -Inf. -Rgt. 3. Sec.-Lieut. v. Scholmer v. 2. Elb-Landw. -Inf. - Rgt. c) Vermißt:

Der Kolonnen-Feldjäger Jacobi.

IV.

Armee - Corps . 13. Brigade.

a) Getödtet : 1. Prem.-Lieut. v. Stoberts v. 2. neumärkiſchen Landw.Inf. -Rgt.

153 2. Sec.-Lieut. v. Norrmann d. 3. neumärkischen Landw . = Inf.-Rgt. b) Verwundet : 1. Oberst und Brig. - Commandant v. Lettow.

Vom 1. schlesischen Inf.-Rgt. 2. Major v. Marsigli. 3. Prem.-Lieut. v. Doringkowsky. 4. "I v. Torzilowsky.

5.

v. Nordhausen. 6. Sec.-Lieut. v. Barth. 7. " v. Kretschmer. 8. " Mer v. Marquard. 9. " v. Wizleben. " 10. " v. Bartke. "

Vom 2. neumärkischen Landw. - Inf. -Rgt. 11. Capt. v. Solta. 12. Sec.-Lieut. v. Liebich. Vom 3. neumärkischen Landwehr-Inf.- Rgt.

13. Major v. d. Often. 14. Capt. v. Zamori 15. Sec.-Lieut. v. Münchow . 16. v. Szandahelly. " 17. " v. Moriz. " 18 . "1 v. Alter. "1

19.

"1

v. Achterberg. Die 14. Brigade.

a) Getödtet : 1. Major p. Aulok , vom 2. schlesischen Inf. -Rgt. 2. Sec.-Lieut. v . Dewette.

154 3. Sec.-Lieut. und Adj . v. Lindner, v. 1. pommerschen Landwehr- Inf.-Rgt. 4. Sec.-Lieut. v. Kuhfaß, vom 1. pommerschen Landw.Inf.-Rgt. b) Verwundet :

Vom 2. schlesischen Inf.-Rgt. 1. Capt. v. Niesemeuschel. 2. "" v. Kuensberg. 3. v. Morgenstern. 4. Prem.-Lieut. v. Aulok. 5. Sec.-Lieut. v. Bieberstein. 6. " v. Ciriacy. " 7. " v. Kahden. " 8.

" 9. 10. "? 11. " 12. " 13.

"

"

v. Podevils.

"

v. Bentivigni.

"

v. Egloffstein. v. Koepke. v. Bender.

" "

v. Walter.

Vom 1. pommerschen Landwehr-Inf.-Rgt. 14. Oberstlieut. v. Brandenſtein. 15. Major v. Nettelhorst. 16 . v. Toll. " 17. Capt. v. Andrees. 18. " v. Spalding.

19.

20.

"

v. Loeper.

v. Wolter. " 21. Sec.-Lieut. v. Zirkel. 22. " " v. Nehring.

155 23. Sec.-Lieut. v. Hoepfner. 24. " v . Doebke. " Vom 2. pommerschen Landw. -Inf.-Rgt 25. Major v. Katt. 26. "/ v. Stojenthin. 27. Capt. v. Steinwehr. 28. v. Pauly. " 29. v. Wedell. " 30. Sec.-Lieut . v. Stricker. 31. v. Preußendorf. " " 32 . v. Barth. " " 33. v. Ewald II. " " 34. v. Dolist. " "

35.

"

"

v. Hagemann.

36.

"

v. Schmidt.

37.

" "

"

38.

"

v . Ludwig. v . Heinze.

Die 15. Brigade. a) Getödtet : 1. Sec.-Lieut. v. Schlemmer vom 18. Inf.-Rgt. 2. v. Wehlermann . " " 3. Prem.-Lieut. v. Treutler, vom 3. ſchleſiſchen Landw.Inf.-Rgt.

4.

"

"

v. Teiminger, vom Landw.-Inf. Rgt.

5.

"

"

v. Becker, vom 3. schlesischen Landw.Inf.-Rgt.

3.

schlesischen

156 b) Verwundet :

Vom 18. Inf. Rgt. 1. Capt. v. Pogursch. 2. " v. Gluschinsky. 3. Prem.-Lieut. v. Wedelstädt. 4. v. Bursche. 5. v. Elsner. " "" 6. v. Kurstein. 11 " 7. v. Wallenroth. " 8, v. Taubenheim. "/ 9. Sec.-Lieut. v. Arnim. 10. v. Bath. "" 11. v. Lutermann. " " 12. v. Alberti. "

13.

"

"

14. 15.

v. Koeppen. v. Bendemann.

"

"

" "

"

v. Wiedermuth. v. Broene.

"I

v. Blang.

"1

" "

v. Kerzieg.

16. 17. 18.

19.

v. Schömfeld.

Vom 3. schlesischen Landw. -Inf. -Rgt. 20. Major. v. Ziſchwiß . 21. Capt. v. d. Often . 22. v. Loepell. "" 23. Prem. -Lieut. v. Krause. 24. Sec.-Lieut. de Pari. 25. " v. Lüzow. 26. v. Büttscher. " "

157 27. Sec.-Lieut. v. Pietsch. 28.

"

"

29. 30.

"

""

v. Schreiber. v. Mende.

"

"

v. Platius.

Vom 4. schlesischen Landw .-Inf. - Rgt. 31. Capt. v. Schirche. 32. Prem.-Lieut. v. Stember.

33. Sec.-Lieut. v. Wagner. 34. v. Liebich. " " 35. v. Schedeldach. Die 16. Brigade.

a) Getödtet : 1. Capt. und Bat.-Commandeur v. Seidlig , vom 15.

Inf.-Rgt. 2. Sec.-Lieut. v. Quanstedt. 3. Major v. Seidlig. 4. Capt. v. Wittich. v. Geisler. 5. " 6. Sec.-Lieut. v. Hildebrand. 7. v. Briesen . ?? "

8.

"

Vom 1. schlesischen Landw. -Inf.-Rgt.

v. Gregor.

9. Sec-Lieut. v. Zimmermann , Landw. -Inf. -Rgt.

vom 2. schlesischen

b) Verwundet : Vom 15. Infanterie-Regiment. 1. Major und Bat.-Commandeur v. Boek. 2. Capt. v. Jutrzenka. 3. v. Bionstierna. " 4. "" v. Cawizinsky.

158 5. Prem.-Lieut. v. Redeker. 6. Sec.-Lieut. und Adj . v. Preuß. 7. v. Nadler. "" 8. "" v. Mousers. "

9.

"

10.

"

v. Hering.

""

v. Frohreich. v. Hassenstein. v. Luck.

11. 12.

11

""

""

"

13. 14.

" "

"

15.

"

"

16.

"" "

"

17. 18.

"

v. Hülsen. v. Sinel. v. Lindenhöfer. v. Wittke.

v. Tittscherini. ""

v. Helm.

Vom 1. schlesischen Landw.- Inf.-Rgt. 19. Capt. v. Maistre. 20. Prem. -Lieut. v. Herzberg. 21 . v. Vogt. "/ 22. b . Caubat. " "1 23. Sec.-Lieut. v. Louve. 24. v. Bemba. 25. Stürmer. v. "" "" 26. Capt. v. Salisen. 27. v. Schrötter. Vom 2. schlesischen Landw .-Inf.-Rgt. 28. Major v. Schwemmler. 29. Sec.-Lieut. v. Richter. 30. v. Brandt. " 31 . v. Krickmuth.. "1

159 32. Sec.-Lieut. v. Arnim . 33. " v. Beyer. "" 34. Sac. v. " " Die Reserve - Kavallerie. a) Getödtet : 1. Oberst und Brig .- Commandeur . Graf v. Schwerin. 2. Oberstlieut. u. ,, v. Wazdorf. ""

3. Lieut. v. Oettinger , vom Huſaren-Rgt. Nr. 8. b) Verwundet : 1. Major und Adj . v. Drigalsky. 2. Rittm. v. Wander , vom 2. ſchleſiſchen Huſaren-Rgt. 3. Lieut. v. Knobelsdorf, vom westpr . Uhlanen- Rgt. 4. Rittmeister v. Erichson. 5. Sec.-Lieut. v. Bauhöfen. 6. " v. Möllendorf. " vom Husaren - Rgt. 7. " v. Plieth. Nr. 8. 8. "" · " v. Dieringsfeldt. 9. v. Winterfeldt. "1 10. v. Genny. " 11. Oberstlieut. u. Commandeur

v. Hiller. 12. Rittmeister v . Goerz. 13. " v. Preußendorf. 14. Lieut. v. Braun. 15. " v. Destreich.

vom

2.

Neumär-

kischen LandwehrKavallerie-Rgt.

16. Lieut. v . Schweinig, v . 2. Schles. Landw.-Kav.- Rgt. 17. Rittm. v. Altenſtein, v. 3. " 1! "" 18 . "! " " "" " "" " 19. Capt. v. Zinken von der reitenden Artillerie. 20. v. Pfeil. "1 " ""

160 Vermißt und Gefangen. 1. Sec.-Lieut. v. Siegberg, v. 1. Schles. Landw.-Inf. -Rgt. 2. Capt. v. Niesemeuschel, v. 2. Schles. Inf.-Rgt. 3. Sec.-Lieut. v. Bieberstein, " " " 4. " " v. Koeszegy v. 2. Schles. Landw.-Inf.-Rgt. 5. " "" N. N. v. 2. Schles. Husaren-Rgt.

Angabe der benutzeten Quellen.

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G. v. H., Aus dem Tagebuche eines hannöverſchen Offiziers. Jomini , vie polit. et milit. de Napoléon. Marwell , Wrigt und Alexander , Leben und Feldzüge des Herzogs von Wellington. Militair. Wochenblatt (Preußisch) 1841 , 1842. Napoléon , notes et mélanges. Napoléon , vie polit. et milit. de Napol. rac : par lui même. Plotho , Der Krieg des verbündeten Europa gegen Frankreich 1815 . 11

162 Schmidt, Die englisch- alliirte Armee bei Waterloo. Siborne , W. , Capt. und Adj . des Invalidenhauſes , Geschichte des Krieges in Frankreich und Belgien 1815. Moyle Sherer, Milit. Memorien des britischen Capitains , enthaltend die kriegerische Laufbahn des Herzogs von Wellington. Varnhagen von Ense , Leben des Fürsten Blücher von Wahlstadt. Dr. Zimmermann , Napoleon.

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