Die Reichsstadt. Von 1315 bis 1356 [1]

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Die Reichsstadt. Von 1315 bis 1356 [1]

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Uhnisches Urkundenbuch.

Ulmisohes Urkundenbuch. Im Aufträge der Stadt Ulm herausgegeben von Professor a. D. Dr. Gustav Veesenmeyer und von Landgeriehtsrat a. D. Hugo Bazing.

Zweiten Bandes Erster Teil.

Die Reichsstadt. Yon 1315 bis 1356.

ULM. Heinrich Kerler, Verlags-Conto. 1898.

mBLIOTÄ REGIA

^ONACOT^

Druck der ULMER ZEITUNG.

SEINER MAJESTÄT DEM KÖNIG

0299

II. YON WÜRTTEMBERG

IN TIEFSTER EHRFURCHT

GEWIDMET

VON

DER STADT ULM.

B1BL10THECA KEC.IA v

' '' '

Vorwort. Den ersten Band des Ulmischen Urkundenbuchs hatte der jetzige OberStudienrat Dr. Friedrich Pressei, damals Professor am Gymnasium zu Ulm, im 'Jahre 1873 herausgegeben.

Der Verein für Kunst und Altertum in Ulm und

Oberschwaben, dessen Mitglied er war, hatte die Herstellung eines Urkunden­ buchs Ton Anfang an als eine der Hauptaufgaben des Vereins betrachtet, und auf die Anregung des Altertumsvereins hatte die Stadtbehörde das Unternehmen zu dem ihrigen gemacht. Nachdem nun Pressei, welcher seit Jahren daran gearbeitet hatte, infolge seiner Versetzung nach Heilbronn als Eektor des dortigen Gymnasiums,

das

Werk nicht fortsetzen konnte, musste die Bearbeitung des zweiten Bandes einem andern übertragen werden, und am 1. Juni 1886 erhielt ich, der Unterzeichnete, diesen Auftrag.

Gleich darauf sendete mir unser damaliger städtischer Archivar,

Eegistrator Link, zwanzig Urkunden, von welchen ich sofort zehn aus dem vier­ zehnten Jahrhundert abschrieb.

Am 3. Juni schon erhielt ich von meinem

lieben Freund Hugo Bazing, dem Landgerichtsrat a. D. und Vorstand des Altertumsvereins, eine Zuschrift, in welcher er mich fragte, ob ich nicht ihn als Mitarbeiter annehmen wolle, natürlich mit Vorbehalt der Zustimmung des Gemeinderats.

Ich war darüber hoch erfreut,

denn ich war damals schon

hohem Alters und leidender Gesundheit wegen nicht mehr im Stande, Eeisen und Arbeiten in andern Archiven auszuführen;

ein so tüchtiger Jurist und

Kenner des alten Eeichs- und Kirchenrechts war mir gerade für die nun be­ ginnende Periode unseres Urkundenbuchs hoch erwünscht, geradezu nötig.

und erschien mir

Ein Gesuch an die Stadtbehörde um die Bestellung desselben

VIII

Vorwort.

als Mitarbeiters wurde sofort bewilligt, und wir begannen alsbald die gemein­ schaftliche Arbeit.

Ich übergab an Bazing die von mir gemachten Abschriften

zur Durchsicht und Prüfung.

Den ersten Entwurf zur Fortsetzung der uns

gestellten Aufgabe hatten wir beide unterzeichnet

und dem Oberbürgermeister

Heim übergeben. Da erhielten wir von demselben ein Schreiben, datiert vom 10. Dez. 1886, worin er mitteilte, dass infolge einer Besprechung mit Herrn Rektor Presset der zweite Band des Urkundenhuchs mit der Regierung Karls IV. abschliessen solle, und dass die Absicht der bürgerlichen Kollegien nicht weiter gehen werde, als auf die Abschliessung dieses zweiten Bandes.

Für uns werde es sich nur

darum handeln, die Presselschen Vorarbeiten zu benützen und soweit zu voll­ enden, dass mit dem Jahre 1878 unsere Arbeit zu Ende sei.

Pressei habe

sich bereit erklärt, mit uns einige Tage zusammen zu arbeiten,

um Klarheit

über das noch zu Leistende zu schaffen, und dazu könne wohl die Zeit der Weihnachtsferien henützt werden. Diese Mitteilung kam uns sehr unerwartet.

Hatte doch Pressei selbst am

Schlüsse seiner Vorrede zum ersten Bande (S. IX) gesagt:

„Diesem ersten

Bande, welcher die früheste Zeit oder die Entwicklung der Stadtgemeinde ent­ hält, soll ein zweiter und dritter folgen, von denen der eine das vierzehnte Jahrhundert oder die Reichsstadt, der andere das fünfzehnte Jahrhundert oder die Territorialherrschaft behandelt.“

Und jetzt sollte das Urkundenbuch,

die

Grundlage für eine beglaubigte Ulmische Geschichtsschreibung, ein Ende machen gerade in der Zeit, in welcher das Leben der freien Reichsstädte sich erst recht entwickelte zu der Bedeutung, welche sie für die deutsche Geschichte überhaupt haben.

Zu einem Zusammenarbeiten mit Presset kam es aber leider nicht, ob­

gleich derselbe zwar mehrmals in Ferien wieder in Ulm war oder nach Ehingen zu seinem Freunde Buck durchreiste.

Es fehlte ihm, wie es scheint, die Zeit,

mit uns auch nur einzelne Fragen näher zu besprechen. — Nach mündlichen Besprechungen mit dem Oberbürgermeister richteten wir ein von uns beiden unterzeiehnetes Schreiben an Pressei,

worin wir uns an die Beschlüsse der

bürgerlichen Kollegien gebunden erkannten,

aber für den Fall, dass wirklich

IX

Vorwort.

eine Einschränkung des ursprünglichen Planes beschlossen würde,

sei unsere

unmassgebliche Meinung, dass in den zweiten Band des Urkundenbuchs zum wenigsten noch die Regierungszeit des Kaisers Wenzel (1878 bis 1400) herein­ genommen werden sollte, weil in dieser Zeit gerade die bedeutendsten Gebiets­ erweiterungen der Reichsstadt fallen (1888 die Erwerbung der Herrschaft Albeck, 1396 der Herrschaft Helfenstein mit Geislingen),

und weil die diplomatische

Darlegung des urkundlichen Beweismaterials nicht unmittelbar vor dieser Macht­ entfaltung der Stadt Ulm Halt machen sollte.

Darauf erhielten wir schliesslich

einen Auszug aus dem Gemeinderatsprotokoll vom 5. Mai 1887, in welchem es heisst, dass als Endziel des Werkes nunmehr das Ende des fünfzehnten Jahr­ hunderts — die Zeit der Erfindung der Buchdruckerkunst — zu bestimmen sei. Nun konnten wir also unsere gemeinschaftlichen Arbeiten getrost fortsetzen. Da man im hiesigen, nicht heizbaren Archiv nur in den Sommermonaten sich aufhalten kann, so war uns im städtischen Rathaus das sogenannte Bürgerstüble im obersten Stockwerk gegen Süden,

wo ehemals ehrsame Bürger eingesperrt

wurden, als Arbeitszimmer zugewiesen.

Da haben wir seitdem so manchen

Vormittag und Nachmittag gemeinsam zugebracht.

Bazing hatte schon am

1. September 1885 die Erlaubnis erhalten, einzelne Urkunden aus- dem Archiv gegen Bescheinigung auf kurze Zeit entnehmen zu dürfen.

Nun wurden solche

vielfach auf das Bürgerstüble geholt, und was der eine von uns abgeschrieben oder regestiert hatte, sah in der Regel der andere durch in Vergleichung mit der Urschrift.

In der letzten Zeit war es gewöhnlich Bazing, welcher in das

Archiv stieg, um von da eine Anzahl Urkunden aufs Rathaus zu bringen.

Und

da später von auswärtigen Archiven, zuerst vom Stuttgarter Archiv, sodann von den Archiven in München, Karlsruhe, Donaueschingen, Sigmaringen, Konstanz, St. Gallen, Augsburg, Strassburg, Innsbruck u. a., auch von Privatarchiven alt­ adeliger Häuser Urkunden entnommen wurden, welche nicht in einer Privat­ wohnung behandelt werden sollten, so wurden aueh diese von Anfang an auf das Bürgerstüble gebracht.

Da arbeiteten wir denn fortan Jahr für Jahr,

Sommer und Winter gemeinschaftlich, und hatten genug zu thun; wir sahen noch immer kein Ende, denn die Masse war fortwährend gewachsen.

X

Vorwort.

Da kam plötzlich ein schwerer Schlag! Monats April 1893,

Bazing, welcher im Anfang des

wie schon im Monat Marz, täglich mittags um 12 Uhr

noch einen kleinen Spaziergang gemacht hatte, trotz einem leichten Katarrh, erkrankte plötzlich schwer und starb am 23. April an einer Lungenentzündung. Wer ihn näher gekannt hat, weiss, was für ein treuer, selbstloser, unermüdlich thätiger, an Anderen immer nur das Gute erkennender, wahrhafter Freund er war, dessen Verlust alle mit den Seinigen so tief fühlten. Und nun musste ich einige Jahre allein arbeiten!

Aber es sollte wieder

besser werden. Nachdem im September 1897 Herr Heinrich Kerl er,

Buchhändler und

Antiquar, mir angezeigt hatte, dass er vom Gemeinderat der Stadt Ulm mit der Herausgabe des zweiten Bandes des Ulmischen Urkundenbuchs betraut worden sei, und ich ihm alsdann die ersten Bogen des Manuskripts geschickt hatte, erhielt ich von der Druckerei der Ulmer Zeitung den 1. und 2. Korrekturbogen. Und mein alter lieber Freund, schon seit mehreren Jahren mein Nachfolger als Stadtbibliothekar, Herr Präzeptor Friedrich Müller, beteiligte sich von Anfang an, wie er sich schon vorher erboten hatte, bei der Korrektur und Revision der Druckbogen,' besprach sich auch mit mir fortwährend über Einzelheiten in Be­ treff des Drucks; er erhielt auch von mir jedesmal das Manuskript und gieng öfters selbst in die Druckerei, um dort Erkundigungen einznholen und Anwei­ sungen zu geben.

Das war mir sehr erwünscht.

Ich trat Anfang Oktobers in

mein dreiundachtzigstes Lebensjahr, war damals gerade wieder in ärztlicher Be­ handlung und hatte zu dieser Zeit immer wieder daran gedacht,

ob ich nun,

nachdem ich vier und ein halbes Jahr allein an dem zweiten Teil gearbeitet hatte,

nicht wieder einen Mitarbeiter erlangen könnte.

Da kam der Stadt­

bibliothekar, ohne dass ich bei ihm angefragt hatte, von selbst.

Sein Interesse

am Urkundenbuch war schon vorher gross, wie ja auch auf der Stadtbibliothek eine grosse Anzahl von Urkunden sich befindet.

Ich erlaubte mir nun, ohne

dem lieben Freunde vorher ein Wort davon zu sagen, ihn dem Herrn Ober­ bürgermeister Wagner als einen passenden Ersatzmann für den heimgegangenen Bazing vorzuschlagen.

Der Herr Oberbürgermeister, obgleich in dieser Zeit mit

XI

Vorwort.

andern Geschäften überhäuft, gieng sofort bereitwillig darauf ein, und wie ein Christgeschenk erschien es mir, als Müller am 25. Dezember mir mitteilte, er habe von dem Herrn Oberbürgermeister Wagner die Nachricht erhalten, dass die städtischen Kollegien meinen Vorschlag genehmigt haben, und dass er zu meinem Mitarbeiter an Bazings Stelle ernannt sei. Wir beide haben nun die bisher anerkannten Grundsätze der möglichst getreuen Wiedergabe der Urkunden durchaus befolgt.

Auch da, wo der Schreiber

eine nicht gleichmäßige Rechtschreibung zeigte, Hessen wir jeden Buchstaben so abdrucken, wie er in der Urschrift stand.

Wenn ein und dasselbe Wort in

einer Urkunde auf verschiedene Weise geschrieben war, setzten wir ein (fo) bei, damit man nicht etwa einen Druckfehler vermute; auch in solchen Fällen, wo eine auffallende Schreibweise in einer Urkunde vorkam, und wo man an einen Schreibfehler hätte denken können.

Ein merkwürdiges Beispiel gibt die Ur­

kunde Nr. 450, vom 11. Juli 1355; in derselben kommt vor: „ain Brobst“, dann heisst derselbe nach zwei Zeilen „ain Bropst“, dann nach weiteren fünf Zeilen wieder „ain Brobst“, und am Ende nach vier Zeilen „ain Bropst“. Und in drei Urkunden gleichen Datums, Nr. 459,

460 und 461,

vom

18. November 1355, heisst die Ausstellerin in der ersten Eltzbet Rot, in der zweiten Eisbet, in der dritten Elzbet. zeigen,

Diese Beispiele mögen genügen; sie

dass es damals noch keine gesetzmässige Rechtschreibung gab,

auch

nicht für Eigennamen. Der erste Band des Uhner Urkundenbuchs hat 268 Urkunden, alle voll­ ständig abgedruckt auf 333 Seiten, auf 42 Bogen; mit den Registern zusammen hat er 47 Bogen.

Unser zweiter Band hat bis jetzt 465 Urkunden, viele

davon nur als Regesten, auf 432 Seiten, auf 54 Druckbogen. jetzt schon viel grösser als der erste Band.

Er ist somit

Darum wurde zunächst ein

erster Teil des zweiten Bandes herausgegeben, welcher bis zu einem bedeut­ samen

Zeitpunkt der

Regierung Karls IV. geführt

Anordnung der Goldenen Bulle durch denselben dieselbe vorher

waren

die

zu so vielen

Kaiserwahlen

geregelt,

Streitigkeiten der

ist,

im Jahr

deren

Wahlparteien

nämlich bis zur 1356.

unbestimmtere gerade

Durch Formen

in der letzt-

XII

Vorwort.

voran gegangenen Zeit Anlass gegeben batten.

(Siehe Leo’s Universalgeschichte,

Band 2, Seite 289.) Am Schluss des zweiten Bandes (also am Ende des vierzehnten Jahr­ hunderts) soll noch ein ausführliches Namen- und Sachregister abgedruckt werden, welches von Anfang an sorgfältig von Bazing und mir angelegt worden war. Ein solches ist von Wert unter anderem auch für die historischen Nachweise des Alters von Familien- und Ortsnamen; auch sprachlich Bedeutsames wurde darin aufgenommen, überhaupt alles sowohl aus deutschen als aus lateinischen Urkunden.

Pressei hat drei Register angehängt: das erste ein Wörterverzeichnis

aus den lateinischen Urkunden,

das zweite ein solches aus den deutschen

(dieses wurde von seinem Freunde Dr. Buck in Aulendorf gefertigt), das dritte ein Namenverzeichnis.

Wir haben alles zusammengefasst,

weil sonst manche

Wiederholungen des gleichen Wortes Vorkommen würden,

und dadurch eine

unnötige Vergrösserung des Registers herbeigeführt würde. Der Druck des zweiten Bandes soll nach der Vollendung des ersten Teils ohne Aufenthalt fortgesetzt werden bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts. (Und ein dritter Band soll ja, wie oben bemerkt, schon nach dem ersten Plan ebenfalls folgen.) Ob ich selbst noch länger mitarbeiten kann, Himmel bekannt.

das ist nur dem Vater im

Mit innigem Dank, besonders an die Stadtverwaltung und

Herrn Oberbürgermeister Wagner, und an alle meine mit mir arbeitenden Freunde schliesse ich hiemit das Vorwort zu diesem ersten Teil.

ULM, den 21. Mai 1898.

Dr. G. Veesenmeyer.

iayertsche stsbibliothi

Friedrich der Schöne, der Habsburger, und Ludwig der Bayer, der Wittelsbacher, jeder von einem Theil der Kurfürsten gewählt, streiten um die deutsche Königskrone. Zu dem erstgenannten hielt Ulm von Anfang an; später nach seiner Aussöhnung mit Ludwig dem Bayer huldigte es dem letzteren. Friedrich war gekrönt vom Erzbisch, von Köln am 25. Novbr. 1314 und starb am 12. Jan. 1330. Ludwig, vom Erzbischof von Mainz gekrönt am 26. November 1314, starb am 11. Oktober 1347.

1.

König Friedrich bestätigt der Stadt Ulm alle Freiheiten

und Rechte,

welche sie von seinen Vorfahren erlangt hat. Salem 1318, April 16. Aus Stuttgart Staatsarch. Urschrift auf Pergament, das anhangende runde Maiestätssiegel etwas beschädigt. Abdruck bei Böhmer, Acta imp. sei. 467. Angeführt bei Jäger, Ulm im Mittelalter, 219, und bei Stälin III. 140.

Friderieus dei gratia Romanoriim rex femper auguftus universis facri Ro­ mani imperii fidelibus imperpetuum. totiens regie celsitudinis sceptrum extollitur altius et ipfius ftatus folidatur folidius, quotiens devotorum fidelium vota benigno refpiciuntur affectu et ad ipsorum iura et libertates fervandas et eoinmoditates augendas

gratiofa

protectio principis invenitur

cum enim omnis gloria five

principatus potentia in subditorum precipue consiftat solidata fortunis, expediens arbitramur et condecens, ut simus subiectis et in iustitia faciles et in gratia liberales,

noverit igitur presens etas et futuri temporis successura posteritas,

Ulmisclies Urkundenbuch II.

1

1315 Mai 20.

2

quod nos integre fidei puritatem et sincere devotionis prestantiam, quibus prudentes viri . . minister . . consules et cives in Ulma, dilecti noftri tideles, erga nos et imperium sinceris et laudabilibus actibus claruerunt hactenus, gratiosis oculis intuentes devotis eorum supplicationibus benignitate solita annuere eorumque iustis petitionibus adeo benignum prebere consensiim volumus et assensuin, quod eorum devota iidelitas tidelisque devotio promptiori ftudio honoris nostri ac imperii, ferventioribus animis se disponant. gratias,

ad ea,

que sunt

omnia privilegia,

concessiones, libertates, immunitates et iura a divis imperatoribus et

Romanorum regibus ipsis civibus rite et rationabiliter traditas et concessas, prout in eorundem litteris continetur, de liberalitate regia ratificamus, innovamus, approbamus et presentis scripti patrocinio contirmamus.

nulli ergo omnino hominum

liceat hanc noftre ratificationis, innovationis approbationis et confirmationis paginam infringere vel ei in aliquo ausu temerario contraire, quod qui facere presumpserit, gravem nostre indignationis offensam se noverit incurriffe.

in cuius

rei testimonium presentes litteras scribi et noftre maieftatis sigillo iussimus communiri. Datum in Salem XVI0 kalendas maii, anno domini millesimo trecentesiino quinto decimo, regni vero noftri anno primo.

2. König Friedrich und Herzog Lupoid von Österreich geben dem (1 rufen Ulrich von Helfenstein und seinem Sohne Johannes Brief wegen der Pfandschaft an Spitzenberg. 1318, Mai 20.

(\on mir, Veelenmeyer, war diele Urkunde abgefchrieben, wie Bazing bezeugt in feinem Inhaltsverzeichnis« für den II. Band. Aber leider konnte ich diefe AbIchiiit in feinem Nachlass nicht auflinden : er hatte alle Abfchriften gefammelt» und aufbewahrt. Daher kann hier nur die obige Inhaltsangabe, ganz nach Bazings Faffung, gegeben werden.)

1315 Mai 21.

3

3.

König Friedrich cerspricht, dass er sieh um die Zustimmung der Chur­ fürsten zu der Pfandschaft „an Spitzenberg und Kuchen“ bemühen werde. Basel. 1318, an der Mitwoehen nach der Pfingstwoehen (Mai 21.)

Urfchrift Papier. Stuttg. Staatsarchiv. S. 35h.

Sammelband etc., hinter der vorherg. Urk.

Wir Friderich von Gottes genaden Römifcher Kunig allezit ein mehrer des Riehes, veriehen. und ihnen kundt allen denen, die difen hrief anfehent oder hörent leien, Das wir gelobt haben, ze werben, unnd lullen Ichaffen. nach min­ ierer macht.

Das des Riehes Churfürsten. Die wir nea) zemal an unns haben,

oder noch an unns gewinnen.

Ir gunft unnd Iren willen thun.

unnd geben

fullent mit Ir offen brieuen. ze dem Pfandtfehatz. den wir gethan haben. Edelen Mannen Grauen Ulrichen von Helffenstain und Grauen Johanns,

Dem feinem

Son. an Spitzenberg, und an Kuechen, unnd was darzu gehört, die wir Inn ver­ letzet haben, umb drietufennt Pfund haller, unnd ouch allen andern Pfandtsrhetzen, die Sy von dem Riehe haben, unnd ze einem Urkunde, geben wir Inn difen brief, verfigelt mit unnferm Innsigel der gegeben Ift, ze Bafel,

do man

zalt von Chriftes geburth Dreyzehenhundert Jar und Inn dem fünfzehenden Jar, an der Mitwochen, nach der Pfingstwoehen. Inn dem Ersten Jar unnfers Reiches. a) Toll wohl heissen „nu‘\

4.

Vertrag zwischen dem Grafen Rudolf von Werdenberg und dem Wengen­ kloster in Ulm. 1316, Oktober 10.

(Von Bazing war (liefe Urkunde abgefchrieben, laut feines Verzeiohniffes; aber diefe Ahfehrift war nicht zu finden: wie die der Urkunde von 1315, Mai 20. (Vergl. übrigens Urkunden!). I. S. 313, die Urkunde von 1312, Okt. 13.) — Wo diele Urkunden, deren Abfchriften wir gemacht haben, lierftammen, konnte noch nicht ermittelt werden.)

1316 April 20.

4

5.

Stiftung einer Messe zum Andenken an die Errettung der Stadt nach einem nächtlichen Ueherfall durch den Verrat eines Juden, „der bekannte vielbesprochene bayerische Ueherfall“ 1316, April 20. Erlanger Univerfitäts-Bibliothek Cod. ms. nr. 855. Von einer Hand des XIV. Jahr­ hunderts gefchrieben auf einem Pergamentblatt, welches auf der Innenfeite des vorderen Einbanddeckels diefer Handfchrift geklebt ist. Abgedr. in Verhandlungen des Vereins f. Kunst u. Altert, in Ulm und Oberfchwaben. Neue Reihe II. Heft. 1870. S. 42. 43. — Ungenauer Abdruck im Allgem. An­ zeiger der Deutfchen, 1816. Nr. 337.

In nomine sancte trinitatis amen,

quoniam labente tempore plerumque

memoria labitur accionnm, acta nostris temporibus digna scripturarum fulcimento duximus confirmanda.

ea propter noverint universi fideles presentes et fnturi,

quod anno ab incarnacionis 0°) domini millesimo tricentesimo sexto decimo, dnodecimo kalendas maji hec civitas Ulmensis tradita fuit in manus inimicorum. medie noctis silencio per mumm civitatis clam subintrantibus, Judeo perfido ipsis auxiliante.

et facta igitur ex hac traditione inter cives sedicione permaxima, et

pociores civitatis in domo ministri obsessi auxilio perpetue virginis Marie sub cuius proteccionem se commendaverat, 0°) et ad ipfam voce gemebunda et animo ferventi proclamantes, signo evidentissimo (undeutlich lesbar) sunt liberati.

nam

eodem die vesperascente illustris dominus comes Uolricus de Schalklingen et dominus Burckhardus de Ellerbach miles (TUm exercitu mangno (f°) vi ingressi sunt civitatem, et una cum civibus obsessis manu valida omnes adversarios et inimicos a civitate depulerunt et ipsos inimicos, terga vertentibus et fugientibus, 0°) insecuti sunt et magnam stragem equorum ipsis intulerunt, insuper ablatis eorum annis cum triumpho letabundi ad civitatem sunt regressi.

ab hoc idem cives preno-

tati statuerunt et ab omnibus eorum successoribus imperpetuum 0°) observari procuraverunt, ut hec dies pre aliis diebus anni in reverencia speciali habeatur et in ea omnes sacerdotes civitatis tarn seculares quam religiosi missam celebrent in honore 0°) virginis gloriose, que ipfos in angustia positosa) suos tarn dementer tarn mirabiliter a periculo liberavit.

amen.

a) Dieses Wort ist am Rande, und vielleicht von anderer Hand, beigefügt.

1316 April 26.

o

Mai 31.

6. Ulrich Geweerlich, bürger zu Ulm, vermacht dem Spital daselbst seinen acker enhalp an der Galgenstaige, der einst dem Chunrad dem Artzad gehört hat, mit der bestimmung, dass ihm, so lange er lebe, der dritte teil des Kornertrags gegeben,

und nach seinem tode seine und seines

vaters sowie seiner zwei Wirtinnen sei. iahrzeiten iärlich begangen wer­ den sollen, eventuell an die Pfarrkirche.

1316, April 26.

Ulm 1316, gutemtag nach Georientag (Apr. 26.)

Aus Ulm Stadtarch. Urschr. auf Perg. Das Stadtsiegel hangt an. Ganz kurz bei Pressei, Nachr. üb. das Ulm. Arch. S. 3G, Nr. 17. Anhang zu den Verhand­ lungen des Vereins f. Kunst u. Altertum in Ulm u. Oberschwab. Neue Reihe Heft 1—3.

7.

Amman und Rath von Ulm setzen für eine bestimmte Zeit, deren Ver­ längerung Vorbehalten wird, fest, dass, wenn innerhalb derselben einer ihrer Bürger muthwillig von ihnen fahre, ihm die Wiederaufnahme in das Bürgerrecht fünf Jahre lang verwehrt bleiben solle, wofern solche nicht vom König angerathen werde. 1316, Mai 31.

(Gutentag nach Baumann = Montag.)

Aus Ulm, Stadtbibi. ß417 Abschrift des Präl. Sehmid aus dem Orig, mit verstümmel­ tem Siegel.

Wir Hainrich von Halle der amman, der rat alter und niuwer, beidiu lichter und ratgeber, veriehen öffentlich und ouch ainmüteclich an disem briefe und tilgen kunt allen den, die in ansehent, lesent oder horent lesen, daz wir an dem gutem tage in der phingestwochun mit ein ander ze rate worden sien und ouch gesetzet haben durch nutz und ere der stete hie ze Vlme, daz wir wellen: swer

1317 Mai 26.

6 der ist oder svvelhe die sint,

die iezvi unser burger sint und haizzent und von

uns nmtwilleclichen von uns varent liinnan ze sant Georigen tage (April 23) dem nahften mit ir wesende unbetwungenlieh und marchrecht ufgebent, daz wir den selben oder die selben von dem tage, und si von uns varent,

inder fünf iaren

da nach den nahsten sulen noch enwellen nimmer ze burger enphahen durch kainer sehiahte bet, ez si denne, daz ez unser herre der kunech niht geraten welle, und haben gelubt, daz unser keiner für

der selben keinen biten sol,

si wider ze burger enphahe; ist ouch,

daz den tach und zil liinnan ze sant

Georien tach wir da nach lengeren wellen, tunne, ob ez der rat oder der merertail

daz man

daz sulen wir wolgewalt han ze

des rat wirt ze rate.

Und daz also war si und unwandelbar belibe, swaz da

ist geschriben,

dar umbe haben wir ze einer warheit der selben dinge unserr

stet insigel an

disen brief gehenchet, der gegeben wart an dem vorgeschoben gutentage in der phingestwochun, da man zalt von gotes gebürte driuzehenhundert iar und dar nach in dem sehtzehenden iare.

8. Ablass des Vikars in geistlichen Sachen in Konstanz zu Gunsten der Pfarrkirche in Ulm. 1317, Mai 26.

Urschr. auf Perg. in der Stadtbibi, zu Ulm in der Glöckler’sohen Sammlg. Nr. 24G1 (der Ulmensien) mit anhangd. wenig beschäd. Siegel.

Fr(ater) Bertoldus dei gracia Zymbonensis episcopus, vicarius diocesis Constantiensis in spiritualibus constitutus, universis Christi fidelibus presens scriptum intuentibus salutem in domino sempiternam. Liuprandi de Halle,

quia nos ad peticionem domini

plebani in Ulma dicti Haidenhaim barrochialem ecclesiam

ibidem cimiterium cum eapellis reconciliavimus, et chorum cum altari in honore sanctorum, sancte Marie semperque virginis, sancti Martini, sancti Antonii, Yin-

7

1317 August 1.

cencii et alioruin sanctorum ibidem antea patrocinencium propriis manibus consecravimus, Spiritus sancti gracia nobis cooperanto, cupientes igitur, ut eadern eCclesia cum altari a fideli populo frequentetur et condignis sollempnitatibus honoretur, omnibus vere penitentibus et pure confessis, qui dictain ecclesiam cum altari in diebus dedicacionis, nativitatis domini, epiphani®, parassave (sic), ressurreccionis, ascenscionis (sic), pentecosten, in quatuor festivitatibus sancte Marie, omnium apostolorum,

in

vigiliis omniuin sanctorum et eciam feria secunda,

quarta et sexta, nec non alioruin sanctorum ibidem antea patrocinancium causa devocionis accesserint vel testamenta sua legaverint, vel quocienscumque manum adiuti'icem tarn viva voce quam in articulo mortis porrexerint, auctoritate omnipoterttis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius meritis confisi XI. dies criminalium et annum venialium in domino misericorditer relaxamus.

in

liuius rei testimonium presentes litteras sigilli nostri munimine duximus roborandas.

Datum anno domini M° CCC° XVII, VII kalendas iunii, indiccione XV.

9. Bischof Siegfried, von Cliur befiehlt aus Auftrag des Papstes dem Abt des Schottenklosters bei Constanz in Bezug auf das Uebereinkommen zwischen Söflingen und Reichenau nach sorgfältiger Prüfung und Abhörung der Zeugen schliesslich das Resultat ihm rorzulegen. Gailnhusen 1317. in octava beati Jacobi apostoli (Aug. 1.) Ursclir. Perg. Stuttg. Staatsarchiv.

Das angehängt gewesene Siegel fehlt.

Sifridus dei gratia Curienfis ecclesie epifcopus iudex unicus ad fermandam compoficionem fuper decimis in Sevelingen in Butzental et in Harthufen inter honorandos in Chrifto — — abbatem et — — conventum monafterii Augie maioris ordinis fti Benedicti nullo medio fedi apoftolice pertinentis ex una — — abbatiffam et conventum monafterii in Sevelingen ordinis fte Cläre Const. lioc. ex parte altera initam a fede apoftolica predicta fpecialiter delegatus hono-

8

1317 Aug. 10.

rando et in Chrifto reverendo viro divina penniffione — — abbati monasterii Scothorum prope muros Conft. ordinis fti Benedicti salutem et fincerain in domino caritatein.

Negociis eeclefie noftre et noftris hac vice aliquantulum prepediti

quominus comode examinacioni compoficionis predicte intendere valeamus devocioni veftre, de qua plenam in domino fiduciam gerimus prefentibus auctoritate nobis tradita committimus et mandainus quatenus vocatis partibus predictis cum ceteris evocandis formam et naturam predicte compoficionis et an fine vicio facta fit fervato iuris online examinetis et cum

diligencia iuxta mandatum apoftolicum

nobis traditum et retro acta habita coram nobis perquiratis ipfumque negocium composicionis, ipsius proceffum et ordinem plene examinatum et fufficienter inftructum, confcriptum et figillo veftro fideliter interclufum nobis cum ipfis par­ tibus fentenciam noftram diffinitivam in eodem negocio prout iuftum fuerit audituris ad tenninum quantum poteritis breviorem remittatis,

tel'tes

autem qui

vobis notati fuerint, fi fe gracia odio vel timore fubtraxerint conpellatis per cenfuram ecclefiafticam veritati teftimonium prohibere.

Datum in Gailnhufen anno

domini m° ccc° xvij. in octava beati Jacobi apoftoli, indictione xva.

10. Heinrich von Härtlingen (Herrlingen) Ritter etc., und seine Verwandten treten die Rechte an den Altar in der Kirche zu Bermaringen und was dazu gehört, an das Deutsche Haus zu Ulm ah. Ulm 1317 an sant Laurentien tage (Aug. IO.) Aus dem Kopialbuch des Deutfchen Haul'es zu Ulm im Staatsarcli.

Stuttg. Hl. Ob.

Heinrich von Hömingen“) ritter urkundet, dass er, obwohl er vogt fei über die kirche zu Bermaringen und deren kirchensatz, doch auf alle rechte an dem altar, der in genannter kirche von ihm und seinen brüdern gestiftet worden sei, a) Herrlingen, an der Mündung der Lauter in die Blau, und Bermaringen n. w. davon im Uberamt Blaubeuren.

9

1317 Septeml). 1(5.

und auf welchem alle tage ein priester messe sprechen soll, sowie an dem dazu gegebenen gut verzichte, indem er die gift und die lehenschaft des gedachten altars dem conmentur Egen von Stouffen und der bruderschaft des Deutschen­ hauses zu Ulm aufgegeben habe.

Gfleichzeitig urkunden sein bruder Gerwig von ü

Hörningen ritter und seine vettern Heinrich, Chünrat, und Ulrich, söhne des Berchtold von Lutersteine, dass auch sie auf alle rechte an das, was zu genann­ tem altar gehöre, verzichten. Endlich bekundet pfaff Hainrich der Tegen, Kirchherr der Kirche von Bermaringen, seine einwilligung.

Gesiegelt haben der ge­

nannte pfaff Hainrich, die beiden ritter Heinrich und Gerwig von Hörningen und Heinrich von Luterstein.

11.

Der Bischof Sifried von Chur, beauftragt von Papst Clemens V., den Streit zwischen den Klöstern Söllingen und Reichenau wegen der Zehenten zu Söflingen, Butzenthal und Harthausen zu beenden, nachdem er die geeigneten Erhebungen durch den Abt Petrus des Schottenklosters bei Constanz hat machen lassen, Vergleich.



bestätigt schliesslich den geschlossenen

Er führt eine Reihe von Schreiben an, die er in dieser

Sache empfangen und ausgefertigt habe: zuletzt ein Gesuch des Procurators der Äbtissin und des Convents zu Söflingen, Essich, an den Abt des Schottenklosters,

Wernher gen.

dass er die Uebereinkunft

mit Reichenau in Beziehung auf die Zehentenfrage genau prüfe;

und

nach Mitteilung dieses Gesuchs an den Vertreter Reichenaus, Walther von Bütlingen folgt in Gegenwart des letzteren ein ausführliches Zeugen­ verhör genau wiedergegeben. Ulmisches Urkumlenbuoh, II.

Die Entscheidung ist schliesslich, dass -

10

1317 Septemb. 16.

die genannten Zehenten mit gutem Recht dem Kloster Söflingen angehören, was denn auch Reichenau anerkannt. Gailnhusen 1317. feria fexta poft feftum exaltacionis fte. crucis proxima (Septemb. 16.). Urfchr. Perg. Stuttg. Staatsarchiv. Das fpitzovale, ziemlich befchädigte Siegel hängt an einer roth- und gelben Seidenlchnur. Vergl. übrigens die Urk. 261, von 1313 Mai 18., Ulm. Urkunden!). I. S. 322, und Urk. 262, vom gleichen Datum, Ulm. Urkundenb. I. S. 324.

Sifridus dei gratia epifcopus ecclefie Curiensis Omnibus prefentes literas infpecturis fubfcriptorum noticiam et finceram in domino caritatem.

Noverint

itaque univerfi, nos literas fanctiffimi patris domini Clementis divina providencia facrofancte romane ac univerfalis ecclefie fummi pontificis non cancellatas, non obolitas et omni fufpicione carentes nobis ex parte dilectarum in Chrifto — — abbatiffe et fanctimonialium monasterii in Sevelingen ordinis l'ancte Cläre Constanc. dioc. oblatas cum reverencia decenti recepisse et eas in formam publicam auctoritate nobis tradita exemplasse,*) necnon ipfarum auctoritate ad citacionem honorati in Christo — — abbatis et conventus monafterii Augie maioris ad inftanciam predictarum------- abbatiffe et fanctimonalium proceffiffe vicefqueh) noftras poft hoc ad examinacionem compoficionis in literis apoftolicis predictis contente celebrate inter — — abbatiffam et fanctimoniales ipfas ex una et — — abbatem et conventum monafterii Augie predictos honorato in Chrifto — — abbati monafterii Scothorum prope muros Conftancie ad parcendum parcium pre­ dictarum laboribus et expenfis commififfe, quiquidem — — abbas fubdelegatus nofter examinata natura et forma compoficionis predicte, prout a nobis receperat in mandatis, proceffum et formam ipfius compoficionis prefentibus partibus per — abbatem eundem diligenter examinatam confcriptam et figillo fuo interclufam, nobis cum partibus ipfis curavit remittere, ut partes ipfe auctoritate apoftolica qua fungimur in hac parte prefate compoficionis sentenciam confirmacionis reciperent iufticia mediante. tenor autem inftrumenti compoficionis literarum apoftolicarum citacionis exemplacionis et commiffionis predictarum una cum ferie examinacionis — — abbatis fubdelegati nostri predicti talis effe dinofcitur, a) copiert abgefchrieben. b) unfer Gelchäft, unfere Stelle, Aufgabe.

prout

11

1317 Septemb. 16. per ordinem fequencia indicant et declarant. etc.

Hier folgt

eine Abfchrift der Urkunde von 1813, Mai

gedruckt ist im Urkundenbucli I. fort

an

die Urkunde,

welche

Seite 322. beginnt

in

der

Urkunde

201.

18,

welche

und endet:

päpftlichen Landfchaft VenailTin,

in

sich fo-

fervoruin

datum Carpentorati

der Prevence.

der Papft auf in der f. g. babylonifchen Gefangenfchaft)

bereits ab­

Daran fchliesst

Clemens episCOpilS feiTUS

venerabili fratri epifcopo Curiensi........... pentras,

Diethelmus dei gracia abbas etc.

liier

dei (Car-

hielt

sich

ij idllS Febl’Uarii, pOllti-

ficatiis noftri anno nono(13. Febr. 1814, Papft Clemens Y. war Papft vom 14. Nov. 1805 bis 20. April 1314). 205.

Auch diefes Schreiben des Papftes ist enthalten in Urkunde

Urkunden!). I. S. 329. — Nun folgt der Eingang der S. 328 beginnenden Urkunde Nr. 265.

Die Urkunde S. 328 ift an den Abt des Schottenklofters gerichtet, alfo dort an den Abt des Schottenklosters, hier an alle Lefer, und daher sind die erften Zeilen folgendennafsen verändert:

Syfridus dei gracia Curienfis epifcopus univerfis prefentes litteras infpecturis salutem et in eo qui est vera falus. Noveritis univerfi quos nofse fuerit oportunum quod anno

domini m° c"c°c0 xiiij'“ infefto

beati Johannis ante portam latinam

recepimus*) literas summi pontiflcis dominiClementis pape Quinti non

abolitas,

non caneellatas etc. etc. bis quarum tenor talis est: und noch einmal folgt wörtlich der ganze Brief des Papftes Clemens; nur find in diefer zweiten Abfchrift nach den Worten „Super premiffis composicio intervenit“ (Urkundenbuch I. 1. c. S. 329. Z. 11 v. oben) die Worte wegge­ laffen: ,,loci diocefani ad id accedeilte confenfu“, welche auch im Urkundenbuch fehlen, aber auch fchon in der obigen erften Abfchrift ftehen. Nach dem Schluffe des päpstlichen Briefes mit feinem Datum hat aber unterer Urkunde nur die folgenden Worte beigefetzt : In Gvidenciaill

igitur et memoriam predicte prefentacionis sigillum nostrum duximus appendenduill.

Datlllll llt fupra.

Im Urkundenbuch ift der Schlufs nach dem Papftbriefe ein längerer

(Urkundenb. s. 329): volentes igitur mandatum exequi antedictum etc. etc.

Datum

a. d. m° ccc° xiiii0 in fefto beati Johannis ante portam Latinam. — Unmittelbar hinter dem Datum ut fupra beginnt fofort die Abfchrift einer im Original vorliegenden Urkunde, welcher ein Siegel anhieng, von welchem aber nur noch die Pergamentftreifen vorhanden sind, von

1317. in octarva heati Jacobi apoftoli, indietione xvlt (Aug. 1). Und dann fährt unfere Urkunde folgendermafsen fort:

Peto a Vobis

llOnO/•«*//« vil'0

doillillO

Petl'O,

b) (von hier an aber ganz gleichlautend, wie in der genannten Urkunde Nr. 265. S. 328 von Zeile 5 von unten an. 2*

12

1817 Septemb. 16.

abbate monasterii Seothorum prope muros Conftant.,

ordinis fancti Benedicti,

iudice feu examinatore ad examinandam compoßcionem initam fuper decimis in

Sevelingen

in Butzental et

in Harthufen

inter hono»-«*//^

in Chrifto

. . . abbatem et eonventum monafterii Augie maioris ordinis fancti Benedicti ex una, ... abbatiffain et eonventum monafterii in Sevelingen ordinis ste Cläre Constant.

dioc. ex parte altera a reverendo patre domino Syfrido dei gracia

Curienfis ecclefie epifcopo iudice feu confirmatore ad eandem compoßcionem a fede apoftoßca unico delegato fubdelegato Ego magifter Wernherus dictus Effich, procurator feu fyndicus . . . abbatisse et conventus monafterii

in Sevelingen fupra-

dicti, quatenus iuxta mandatum a predicto domino episcopo vobis traditum forma,m et naturam predicte compoficionis quam rite fine pravitate ac provide factam et ab utraque parte fponte receptam et hactenus pacifice obfervatam effe nec in alterius preiudicium redundare affero et propono cum dißgencia per teftes et instrumenta et alia indicia examinetis, parte adverfa abbate et conventu videlicet monasterii Augie maioris fupradicti ad hoc coram vobis evocato. Porrecta itaque petitione predicta nobis . . abbati Petro prefato in monafterio noftro, ipfius Walthero de Bütlingen rectore (?) cur. Const.,

copiam

procuratore . . abbatis et

conventus Augie maioris predictorum nomine procuratorio fecimus, qui habita deliberacione ficut afferuit cum dominis fuis predictis ad eandem peticionem animo litem contestandi refpondit, narrata et contenta in dicta petieione vera esse etiain fieri debere, sieque lite contestata proceffiinus nos abbas Petrus predictus ad examinacionem fubferiptorum teftium quos . . abbatiffa et conventus monasterii in Sevelingen fuper intentionibus fuis fuhferiptis iuratos prefente Walthero predicto produxerunt.

Intendunt probare . . abbatiffa et conventus monafterii in Sevelingen

quod inter honoratos in Chrifto abbatem et eonventum monafterii Augie maioris monafterium in Sevelingen diversis temporibus coram bone memorie . . rectore. ecclefie in Diettikon cuftode Conftanc.

ecclefie et nunc . . cuftode -ecclefie pre-

pofiture Thur»m*$ heller schuldig geworden ist, und ihn dafür an die stadt Ulm gewiesen hat, er bittet, demselben diesen betrag an der reichssteuer auf Martini 1345 zu verschreiben. Siegel verloren. München, 1345 imerz 7. Kaiser Ludwig erkhert seine Zustimmung dazu, dass sein sohn herzog Stephan seinem wirt Ott Besserer und dem Johann Gessler bürgern zu Ulm an der reichssteuer beider stadt Ulm auf Martini 1345 den betrag von 550 ST heller abgetreten hat. Siegel verloren. Höchstsedt, 1345 maerz 7. Herzog Stephan von Bayern weist die stadt Ulm an, von der auf Martini 1345 heiligen reichssteuer seinem wirt Ott Besserer und dessen tochtermann Johann Gessler 550 H heller auszubezahlen. Siegel verloren. Ulm, 1345 iuli 16. Herzog Stephan von Bayern weist die stadt Ulm an, von der reichssteuer auf Martini 1346 dem Chunrat von Weissenborn 200 H heller zu bezahlen. Siegel verloren. Nürnberg, 1345 aug. 11. Kaiser Ludwig weist von der seinem sohn herzog Stephan verschafften reichssteuer hei der stadt Ulm auf Martini 1346 dem Sweigger von Gundolfingen 400 H heller an. Siegel verloren. Nürnberg, 1345 aug. 11. Herzog Stephan von Bayern weist die stadt Ulm an, von der auf Martini 1346 fälligen reichssteuer dem Sweigger ■ von Gundolfingen 400 fl heller zu bezahlen, siegel verloren. München, 1345 nov. 19. Kaiser Ludwig quittiert die stadt Ulm für die 200 U heller, welche die stadt an der reichssteuer auf Martini 1345 von wegen des herzogs Stephan dem von Riethein bezahlt hat. Siegel verloren. Meran, 1346 iuni 23. Kaiser Ludwig weist die stadt Ulm an, von der auf Martini 1346 heiligen reichssteuer dem Swigger von Gundolfingen 150 1$ heller zu bezahlen für die dem herzog Stephan verschaffte kost, siegel verloren. Meran, 1346 iuni 23. Herzog Stephan in Bayern bittet die stadt Ulm, von der seinem vater dem kaiser schuldigen-auf Martini 1346 fälligen reichssteuer dem Sweigger von Gundolfingen 150 U heller zu bezahlen für die kost, für die er gut ge­ standen. siegel verloren. Frankfurt, 1346 oct. 13. Kaiser Ludwig erkhert seine Zustimmung zu der von seinem sohn dem herzog Stephan von Bayern dem Cunrad von Weizzenhorn gegebenen anweisung auf 2 U heller an der auf Martini 1346 fälligen reichssteuer bei der stadt Ulm, und befiehlt deren pünktliche Zahlung, siegel verloren, vgl. Böhmer, Reg. nr. 2535.

126

1332 Okt. 22.

1332 Nov. 26.

112. Hainrich von Halle, der alt amman, bürger zu Ulm, verkauft den hof zu Ütelhusen, den Johans der Schrigtzeller baut, an den spital Ulm um 110 ST heller und stellt zwei bürgen3).

Zeugen Otte und Ulrich Rot, beide richter und

bürger zu Ulm, pfaff Walther Phrunder, Berthold Ruschb). Ulm, 1332 donnerstag nach Gallentag (Okt. 22.). Aus Ulm. Stadtarchiv.

Urschr. auf Terg., verstümmelt. Siegel fehlt.

a) Darunter sein Sohn, dessen Vorname fehlt, wie der Name des zweiten Bürgen. — b) Weitere Namen fehlen.

113.

Das Kloster Wiblingen verkauft die Fischenz zu Gögglingen an das Deutsche Haus zu Ulm. 1332 an sant Chunratz tag eins bisehoffs (Nov. 26.). Aus dem Kopialbuch des Deutschen Hauses zu Ulm im Staatsarch. Stuttgart. Bl. 2ü.

In gotes namen amen,

wir Hainrich von gotes gnaden apt ze Wiblingen

und der convent gemainlich des selben closters sant Benedicten ordens, gelegen in Costentzer bistume, veriehen offenlich mit disem brieff allen den, die in an sehent lesent oder hörend lesen, das wir mit verdachtem müt gemainlich und mit unsere gnädigen herren bischof Rüdolfz ze Costanz rat ze kouffent haben gegeben für ain recht ledig fries aigen ze besetzent und entsetzent3) und mit allem recht und dar zu gehört besüchtz und unbesuehtz und mit allem recht und für ein lediges rechtes aigen vor allen den, die dehain'1) ansprach dar an haten oder gehan mügen, die vischentz ze Güglingen allen den Tütsehen herren des huses ze Ulme umb ane ains viertzig pfunde guter haller, wert sien und entpfangen in unsere closters nutz haben. a) Die Vorlage hat adsetzent. — b) Die Vorlage hat kain.

der wir ge-

Sie haut uns auch

1332 Növ. 26.

127

ledig und frie gelassen die höve, die wir in vor hatten geben ze kouffent ze Gögelingen, als sie brieff von uns hatten, dar umb wir stösse und krieg lang her gen ain ander gehebt haben, das ist alles gericht und sullen fürbas keinen stosse dar umb haben, ez ist auch me geredte, wan ain vischer die vorgenant vischentz und des vorgenanten conventes ze Wiblingen vischentz und der Tiitschen herren vischentz hat da her gebuwen mit ainander, so sol man dem convent ze Wiblingen das sehstail der drier vischentz her dan tailen, wann sie nicht mer angehort. unde also haben wir den vorgenanten Tutschen herren die vorgenanten vischentz ze Gögelingen für ain fries aigen geben ze hoffende mit der erbern manne gunst hern Ulrichs von Griezingen, hern Brunen von Brunnun rittern; Margwartz von Sweng desa) alten und Albrectz von Ingsteten, die plieger unsere gotzhus mit uns sint, die gezüg sint dirre sach, und auch mit irem willen beschehen ist. und dez zu ainem waren urkiinde aller vorgeschriben sache, das die stette belibe den vorgenanten Tiitschen herren, geben wir in disen brieff besigelten mit unsern aigen insigeln des aptes des conventes des vorgenanten closters ze Wiblingen und der vorgenanten pflegern insigeln, diu dar an hangend zii einem offen urkunde der warheit.

wir Rüdolff von gotz genaden bischoff ze

Costentz veriehen offenlich an disem brieff, das diu vorgeschriben sach mit unserm raut und willen beschehen ist, und hencken unsriu insigel an disen brieff dar umb zu ainem offenne urkiinde der vorgeschriben sach zehaltende statt ane alle geverde.

dir brieff ist geben an sant Chunratz tag eins bischoffs, do man

zalt von Cristus gebürt driuzehen hundert iare und dar nach in dem zway und drissigosten iare. a) Die Vorlage hat das.

1383 Jan. 18.

128

1333 Jan. 29.

114. Berlitolt der Groz von önningen genant, b. z. U., und Melitilt seine ehel. wirtin stellen urkunde aus über ein Vermächtnis an das kloster zu Sefflingen, es solle nemlich ihr haus, gelegen zu Ulm an Brunen hus in Chaltysens gazzen, das zinslehen vom kloster ist, nach ihr beider tod an das kloster zurückfallen. Siegler die Stadt Ulm. Ulm, 1383 an dem montag vor sant Agnesen tak (Jan. 18.).

Urschr. auf Perg. im Staatsarch. Stuttg. mit anliängd. eingenähtem aber zerbrochenem Siegel.

115.

Ulrich der Obser genannt, Bürger zu Ulm, hat 3 Juchart Ackers im Söflinger Felde an das Kloster Söflingen verkauft. Ulm, 1333 Januar 29.

Urschrift auf Pergament im Staatsarchiv Stuttgart, mit 2 anhängenden, wenig be­ schädigten Siegeln. ü

Ich Vlrich der Obser genant, ein burger ze Vlme, vergieh offenlich vor aller maenlglich, mit disem brief, daz ich und min erben ze kouffen gegeben haben, reht und redelichen ze rehtem kouffe, und für ein reht ledig aygen, den erbern und gaystlichen fraven, ze Seflingen, und dem Convent gemainlich, des selben Closters sand Clären Ordens, gelegen in Costenczer Bystom, dri Juchart ackers, die ich von minem vatter geerbet han, und die gelegen sint in Seitinger velde, umb zway und drissig phund guoter und gaeber haller, der ich gar und genczlich von in gewert bin, und zuo andern minem nucz bewendz (fo) han, und sien also ich und min erben da von willeclichen gestanden, daz wir dehain an­ sprach darum!) nimmer gewinnen suelen, und haben in daruf ze bürgen geseczet, nach der stet reht ze Vlme, die ersamen man, Vlrichen Gozzolt, und Otten, den

1333 Jan 29.

129

man nennet den Sefler, burger ze Ylme, beide unverschaidenlich, mit sölchem gedingt, wser daz si dehain irrung darumb an gieng, von weihen Sachen daz gesella)cb, weltlicher oder gaystlicher, daz suelen wir in ufrihten und verstau, nach der stet reht ze Vhne. Und ze einem waren urchuende aller vorgeschribener o

ding, daz diu staet sien und unzerbrochen, darumb gib ich Vlrich, der Obser, für mich und min erben, den vorgeschriben frawen und dem Convent gemaynlich ze Seflingen disen brief gevestent und versigelten, mit hern Otten des alten Roten, und Hainriches des Phaffenhouers, burger und rihter ze Ylme Insigeln versigelten, die beide dirre sach geziug und saczlüt sint, und die durch min liebin und bet willen iriu Insigel an disen brief gehenket haut.

Ich Otte, der

Rot, und ich, Hainrich der Phaffenhouer, als wir vorbenent sien, veriehen, daz wir dicze kouffes gezing und saczlüt sien und des ze einer stieter sicherhait, so henken wir beide unseriu aygeniu Insigel, an disen brief, die offenlich dar an hangent.

Daz geschach ze Ylme,

do von Cristes gebürt waren

drüezehen-

hundert iar, und in dem dritten, und drissigostem iar, an dem nehsten vritag, vor unser fraven tag, liehtmesse. Nach dem Originale in dem K. Staatsarchiv zu Stuttgart unter der Rubrik: „Kloster Söf­ lingen“, Büschel 6. An Pergamentriemchen hängen die Siegel der beiden Bürgen; das erste ist herzförmig, am Rande beschädigt, das zweite rund, beide von weissem Wachse.

116.

Abt Johann und der Convent des Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen spricht dem Bürgermeister, dem Amman und dem Rat von Ulm seinen Dank aus dafür, dass sie den Vogt und Kämmerer des Klosters, Herrn Ernst, so lieblich empfangen und geehrt haben, und ihn und seine Nachfolger, und das Kloster Schaffhausen selbst in ihren Schirm und zu Bürgern auf­ genommen haben. Dieses mit dem Kämmerer geschlossene Übereinkommen will auch der Abt und das Kloster Ulmisches Urkunden buch LI.

stät halten und ihre Mitbürger *'

1333 Febr. 5.

130

gern sein für die nächsten 40 Jahve, auch dafür, füi alte Dienste, wie man sie nennen mag, jährlich 5 ’ä Heiler auf St. Martinstag bei­ steuern, und versetzen dafür ihre Leute und ihr Gut zu Irmelbrunnen. Und wenn sie oder einer ihrer Kämmerer irgend ein Gut verkaufen sollten, welches in der Stadt oder in der Steuer gelegen ist, ausgenommen auf dem Lande, da wollen sie auch davon Steuer geben, wie es gewöhnlich ist. Sehaffhausen, 1333 an Sant Tagten (so) tag (Febr. 5.)- Agten ist wohl Agathen, der heiligen Agathe V Urschr. Pergam. Stuttg. Staatsarchiv, unter der Rubrik „Ulm. Stadt und Amt.“ fase. xxx. Zwei Siegel hiengen an, an einem Pergamentstreifen hängt das läng­ lichrunde, am Rande beschädigte Ahtssiegel an, von weissem Wachs; das Con­ ventssiegel ist abgefallen, nur der Pergamentstreifen ist noch vorhanden.

Den erbern wisen mannen, dem burgermaister, dem amman und dem rat gemainlich von Vlme enbieten wir abt Jobans von gotz verhengunge des gotzhus Aller Heiligen ze Schauffhusen und wir aller convent des selben gotshus unser gebet stseticlich ze got.

wir danchen iuch flizziclich, daz ir hern Ernst,

den vogt, uensern chamerer, als lieplieh enphangen und geeret hant und in und alle sin nahkomen, die nach im kamerer werdent, uens und uenser gotshus in iwern schirme und ze bürgern genomen hant, und wellen ouch also iwer mitburger gern sin, disiu nehsten vierzich iar hinnan hin mit den gedingen, als der selbe uenser chamrer mit iuch ueber ein komen ist, diu wir gern stset wellen han also, daz ist, daz wir und der vorgenant herr Ernst uenser chamerer und die nach im kamrer werdent, fuer stiur, fuer wallt und fuer alle dienst, wie man sie nennet, iu herrlich geben sueln und wellen f'uenff phunt guter h aller ie ze sant Martins tag, und versetzen iuch dar umbe uenser luet und uenser gut ze Irmelbrvnnen mit disem gegenwertigen brief.

ez ist ouch gerett, were

daz wir oder dehein uenser chamrer deheiner slaht gut kauften, daz in der stat oder in der stiur gelegen were, ane uf dem lande, da sueln wir ouch von stiuren, als denne gwonlich ist.

Des alles ze einer Sicherheit der vorgescriben

sache geben wir in disen brief gesigelten mit uenserm abt Johans insigel und ouch

1333 März 8.

1333 Mai 8.

131

mit uenserm convent insigel, diu beidiu zegegen hangent an disem briet. . Der wart geben in uenserm dem vorgenanten uenserm gotshus ze Schauffhusen, an sant Tagten tag, do waren von gotz gebuert driuzehen hundert iar, und in dom driu und drisigestem iar.

117. Eberhart von Stainhain genannt und Wikman von Gryesingen urkunden, dass sie ihr Grut zu Stainhain, das ihnen von Chünrad sei. von Stainhain, Eberharts o

Bruder und Wikmans Oham, angefallen ist, und welches Maiger Utz Otte baut, sowie vier dazu gehörige Seiden in demselben Dorf um aun zwai sechzig phund guter und gemeiner hallera) an den Spital zu Ulm als freies Aigen verkauft, und den Ludwig Chraft B. z. U. als Bürgen gestellt haben. Ulm, 1333 an dem nehsten mentag nach Oeuli der vastun (März 8.). Urschr. auf Perg. in der Ulmer Stadtbibi, mit 2 anhängd. Siegeln. Arergl. Pressei, Nadir. S. 36 nr. 22. (NB. aus d. Stadtarchiv). a) Sechzig ohne zwei ist achtundfiinfzig; oder soll es bedeuten CO 71 Hl. weniger 2 111.V das wären 59 7t 19 l's und 10 Hl.

118.

Die Stadt Ulm unterwirft sich dein Kaiser Ludwig und den von ihm gestellten Bedingungen. Ulm, 1333 des samstages nach des heiligen eruees tag, als es funden wart (Mai 8.). Aus Ulm. Arch. Urschrift auf Perg. mit dem etwas beschäd. Stadtsiegel. Vgl. Stalin III. 196—197.

Wir der amrnan die lichter und die ratgeber und die gemainde gemainlich der stat ze Ulme vergehen offenlich an disem brief vor allen den, die disen 17 *

1333 Mai 8.

132

brief an sehent oder horent lesen, wan wir in unsere genmdigen herren des durhluhtigen römischen keysers Ludewiges von Rome ungenade und Unwillen gevallen waren umb sümelich sache und stütze, die wir wider in und den edelen herren Berhtolten grafen ze Graispach und Marsteten genant von Nyffen houptman in Obern Bayern getan heten, und dar umb wir uns mit libe und mit gut in unsere egenanten herren kayser Ludewigen von Rome genade ergeben heten, hat er sin tilgend und güte an uns erzaiget und hat uns in sin hulde und gnade wider

enphangen und genomen nach rat des edelen egenanten herren

graf

Berhtoltes von Graispach und Marsteten genant von Nyffen und houptman in Obern Baygern

mit den artikeln und blinden, als her nach geschoben stat: des

ersten so wil unser herre der kayser urnbe die zunft, die wir under uns gemachet und gesetzet heten, daz diu gsentzlich abe si, und furbas da niht werde danne mit sinem willen und gunst.

darnach so wil unser herre der kayser,

das er oder der von Nyffen oder swer danne von sinen wegen unser phleger oder vogt ist, ein purch buwen und vesten mach, swelhen enden oder orten er in der stat wil, und auch ain tor oder zwai vesten mag an der stat, und ob er' wil, die mag er auch inne haben, und dar zu haben wir auch unser gunst und willen gegeben, es hat auch unser herre der kayser im selbe, oder swer unser phleger von sinen wegen ist, den gewalt us genomen und behalten, daz si den rat und die rihter setzen und entsetzen mögen, swenne sie sselien, daz der rat oder die rihter anders t mten, danne si billich und ze reht tun solten, und das wider si und der stat warne,

es wil auch unser egenanter herre der kayser umb den

rat und die rihter, die der von Nyffen iefzo besetzet hat, oder ob ain anderr rat und rihter gesetzet wurden, ob ieman wsere, der wider die selben mit dehainen Sachen iht. taete, das er danne oder sin phleger den selben bessern und straffen mag an libe und an gut nach sinen gnaden und willen, swie er wil. er hat auch us genomen, das der von Nyffen, oder swer an siner stat unser phleger ist, alle schlüzzel zu allen toren an der stat in haben und behalten sol, als lang er wil und swenne er wil. es wil auch unser egenanter herre der kayser, das der von Nyffen, oder swer unser phleger von sinen wegen ist, die sturmgloggen besetzen und inne haben sol, svüe er warnt, daz siu aller beste bewart

1333 Juli 13. und behüt si.

133

es wil auch unser herre der kayser, das der amman, der ietzo

unser amman ist, oder her nach wirt, alle diu relit und den gewalt haben sol, die ain amman von alter gewonheit ber braht und gehabt hat.

und wan wir

mit libe und auch mit gut das riche an gehören, und uns ungern mit dehainen Sachen satzeten wider unsern herren den kayser und das riche und ze allen ziten gehorsam und ze tun sulen sin, swas er uns gebiutet, so gehaissen wir die obgeschriben artikel und blinde alle stade ze halten und ze laysten unserm oft­ genantem herren dem kayser und dem riche. Und dar über ze ainem urkünde und staetecheit geben wir disen brief versigelten mit unserm gemainem insigel, der geben ist ze Ulme, do man zalt von Cristes gebürte driuzehenhundert iar in dem dritten und drizzegosten iar des samstages nach des heiligen cruces tag, als es funden wart.

119. Chünrat, von gotz verhankenuss brobst dez Gotzhus ze Wetenhusen und der Convent dieses Klosters, beurkundet einen Wechsel (Tausch), den sie mit dem brobst Bertholden und dem Convent Sant Michels zen Wengen by Ulme gemacht haben. Sie haben denselben gegeben das Gut zu Oetdelschiez, mit allen Rechten, und 1 tr, bloser haller geltz, das zu Ulm in der Stadt gelegen (angelegt) ist; und dafür erhalten das Gut, welches das Wengenkloster zu Düpach hatte. Zeugen sind Apt Chünrat

ze Aidlingen,

brobst Hainrich von Ursperch,

Jacob von

Pfaffenhusen, Jose von Lietenow, Johannes Bitterlin, und anderer erbaren Leute genug.

Gesiegelt haben nur der Propst Chünrat und der Convent von Wetten­

hausen. Ulm, 1333 an Sant Margareten abent (Juli 13.).

Urschr. Perg. Stuttg. Staatsarchiv. Ein Siegel, hall) abgebrochen, hängt an, ein zweites ist ebenfalls oben stark beschädigt. Abgedruckt in Wenga sive informatio historica etc. 1706, pag. 34. (tom. V. cann. Ilegg. orig, pars II.)

1333 Sept. 20.

134

120. Kaiser Ludwig verleiht den Deulschherni zu Ulm als Ersatz für eine ihnen durch seine Amtleute weggenommene Mühle in Ulm das Patronat der Kirche in Hörningen (Herrlingen). Esslingen, 1333 September 20.

Aus Stuttg. Staatsarch. Kopialbuch des Deutschen Hauses zu Ulm sec. 15 n. XLI \ Bl. XXIII. Daneben auf einzelnem Papier eine alte Abschrift, daselbst. Abgedruckt Böhmer Acta imp. sei. nr. 756 ohne wesentliche Abweichungen. Nach Presseis Nachr. S. 31, die Urschrift im kön. Filialarchiv zu Ludwigsburg (früher in Mergentheim).

Ludowicus dei gratia Romanorum imperator semper augustus universis sacri Romani iinperii fidelibus, ad quos presentes pervenerint, gratiam suam et omne bonum.

ceR dominus mirifice yirtutis sue nobis ostendens exempluin personas

liumiles ae devota sibi mente devotas doni celesti.s muneribus saturavit, nee magnates nec principes sed egenos et pauperes pietatis sue pavit visceribus, ipsos ad mensaiu inmense sue clementie misericorditer evocando, hoc nobis indicens exemplo, quod et nos pauperes ae deo personas devotas clementie nostre muneribus pie prosequi debebimus, ipsis dona ae accepta beneficiorum munera divino intuitu favorabiliter largiendo. hac ergo de causa pensata devotione devota in Christo nobis devotorum conmendatoris ac fratrum domus Ylmensis ordinis fratrum sancte Marie de domo Theutonica hospitalis Jerosolimitani ipsis exemplo Christi in reconpensationem dampnorum eis per ablationem cuiusdam molendini in opido Ylmensi ipsis factam per nostros officiatos illatorum ins patronatus ecclesie in Hörningen dyocesis Constantiensis pleno iure in remedium animarum parentum nostrorum conferimus ac liberali donatione donamus presentium per tenorem, ita quod ipsam ecclesiam, primum cum vacare ceperit, cum redditibus sibi pertinentibus mense sue iuxta sitorum") privilegiorum tenorem plene applicare valeant contradictione cuiuslibet penitus non obstante. in cuius rei testimonium presentes conscribi et nostre maiestatis sigillo iussimus conmuniri. a) So deutlich die Vorlage. Böhmer a. a. 0. hat „suorum“. Auch die oben genannte Einzel­ abschrift hat suorum.

1333 Sept. 20.

135

Datum Esslingen, in vigilia Mathei apostoli, anno domini millesimo trecentesimo tricesimo tertio, regni nostri anno decimo nono, imperii vero sexto.

Das Staatsarchiv in Stuttgart enthält in Beziehung zu der vorstehenden Urkunde noch fol­ gende späteren Datums :

Frankent'ord (Frankfurt), 1337 des montags nach der heiligen Zwelflfbottentag Petri und Pauli (Juni 30.). Kaiser Ludwig befiehlt, dass niemand die Deutschherrn zu Ulm an der Yogtei und an den Eigenleuten, die zu der Kirche und auf den Altar des heiligen Andreas zu Herrlingen gehören, irre, nachdem er genannten Ordensbrüdern den Kirchensatz an genanntem Orte zu einem Ersatz des Schadens, den sie an der ihnen von seinen Amtleuten und seinen Bürgern zu Ulm gebrochenen Mühle nehmen, gegeben habe. Stuttg. Staatsareh. Kopialbuch des D. H. z. U. n. XLV Bl. XXIII. Übereinstimmend eine Abschrift auf besonderem Blatt Papier vom 18. Jahrli. daselbst.

1339 April 23. Bitter Gerwig von Herrlingen und Ulrich von Herrlingen sein Vetter stiften eine Frühmesse in die Kirche zu Herrlingen ohne Schaden für die Plärre daselbst, geben ihre Arerleihung dem Komtlmr der Deutschherren zu Ulm und statten sie mit Gütern aus. Geben do man zalt von gottez gebürt 1300 iar und dar nach in dem 39. an sant Georien tag. Stuttg. Staatsareh. Ulm Stadt und Amt, fase. XXI or. mb. c. 2 sig. pend. 1 laes. Vergl. Stuttg. Kopialb. des D. H. z. U. sec. 15 n. XXIV Bl. XVIb mit Abweichungen und Bl. XXIYb.

Pforzheim, 1347 Dec. 9. König Karl gibt auf Bitten des Burggrafen Berthold zu Nürnberg, Landkomthurs des Deutschordens von Franken, den Deutschherrn zu Ulm das Patronat der Kirche zu Herrlingen mit der Erlaubnis, die Einkünfte derselben zu ihrem Tisch zu verwenden. V° idus decembris. Stuttg. Staatsarch. Kopialb. des D. H. z. U. n. XLVI Bl. XXIIIb.

Pforzheim, 1347 Dez. 9. König Karl gibt auf Bitten des Burggrafen Berthold zu Nürnberg, Landkomthurs des Deutschordens von Franken, den Deutschherrn zu Ulm die Yogtei zu Herrlingen mit allen dazu gehörigen Rechten und Eigen­ leuten. Ze Pforczheim an dem nechsten sunentag nach sant Nyclaus tag nach Christ gebürt 1300 iar und in dem 47. Stuttg. Staatsareh. Kopialb. des D. II. z. ü. n. XLVH Bl. XXIIIE Konstanz, 1358 August 21. Bischof Heinrich von Konstanz schlichtet den von seinem Vorgänger überkommenen Streit mit dem Deutschen Hause zu Ulm über die Quart von der Pfarrkirche zu Herrlingen, indem er sich mit jährlichen 3 U hl. zufrieden erklärt. Constantie anno domini MCCCLVIII, feria tertia proxima post festum Assumptionis beate Marie virginis, indietione XL Stuttg. Staats­ archiv. Kopialbuch des D. H. z. U. n. XLIX Bl. XX\ .

136

1333 Okt. 16. 1417 Februar 27. Komthur Johann von Saclisenheim zu Ulm beurkundet die \ er-

pflichtung des Pfarrers von Herrlingen zu einer wöchentlichen Messe in der Kapelle zu Wippingen und die ordentliche Verleihung des zu der Messe ge­ hörigen Guts. Mitsiegler Hans Strölin und Lienhard von Giinzburg, zwei Richter und Bürger zu Ulm. Geben am samstag vor dem Wissen siinnentag in der vasten nach Cristus gebürt 1400 iar und darnach in dem 17. Stuttg. Staats­ archiv. Ivopialb. des I). H. z. U. nr. XLVIH. Bl. XXI\ .

121. Fünf Brüder Granniggelin, Bürger zu Ulm, sind von Kaiser Ludwig und Graf Berchtolt von Grayspach und Marstetten genannt von Nyffen wieder in ihre Huld genommen worden, sie schwören nun dem gedachten von Nyffen Treue und dem Rat der Stadt Ulm Gehorsam, und ver* .. pflichten sich, im Übertretungsfalle 300 u Heller an den jeweiligen Vogt zu bezahlen, wofür sie 10 Bürgen stellen. Ulm, 1333 an Sant Gallentag (Okt. IG.).

Aus Stuttg. Staatsarcli. Urschr. auf Perg. Mit zerbrochenem Siegel.

Wir Hainrich, Ulrich, Johans, Berhtolt und Liuprant gebruder genant die Gramuggelin, purger hie ze Ulme, urkunden und vergehen offenlich und ouch ainmueteclich an disem brief vor aller maengelichen: sogetan uiiouf missehellunge und stoze, und hie beschach wider dem aller durch lühtigostem herren keiser Ludewigen von Korne und wider dem

edelen herren grafen Berhtolten

von

Grayspach und Marsteten genant von Nyffen und da von wir in der selben unserr herren keiser Ludowigen und des von Nyffen ungenaden körnen und uz ir hulde, daz wir daz selbe, da von wir ir hulde verloren beten und in ir ungenaden waren gevallen, in nach ieren genaden gebessert haben, und daz si uns wider in ir hulde haut genomen, und sien also umb die selben besserunge des

1333 Okt. 16.

137

vorgenanten von Nyffen und aller silier lielfer gueter friunde worden ane alle gevserde, und haben gesworen ze den hailigen gelert aide, des vorgenanten von Nyffen frumen ze furderen und sinen schaden wenden, als verre wir kunnen und muegen ane gevserde, und dem rat hie ze Ulme gehorsam sin ane wider rede aller der sache, und si ze rat werdent oder si uns gebietent, und swa daz warne, daz wir der sache dehein über fueren oder aferten, und man uns des über körnen mohte mit drien mannen, die hie denne des rates sint, und ouch die dri swerent gelert aide ze den hailigen, das es wäre si und die sache veber varn und geafert halten, so sien wir unverschaidenlich und unser erben schuldich worden und gelthaft, dem vorgenanten von Nyffen, oder swer denne voget ze Ulme ist, drier hundert phunt haller, die wir oder unser erben in geben sulen da nach, swenne si ir niht geraten went, und haben wir in also umb die haller ueber uz ze purgen gesetzet, ob wir si verschulden, die ersamen man Otte und Ulrich die alten Roten, Cunraden von Halle, Peter Strohn, Ulrichen Giozzolten, Otten den Roten Otten des Roten sun, Rainungen den alten, Otten den Roten, den man neminet Seveler, Johansen Kopprel und Ulrichen den Ob'ser, purger ze Ulme, alle unverschaidenlich. geben wir die vorgenanten Gramuggelin oder unser erben unserm herren von Nyffen, oder swer denne voget ze Ulme ist, der drier hundert phunde haller niht, als vor stat geschriben, so haut si gewalt, selbe oder mit ieren boten die vorgenanten purgen ze inanen alle unverschaidenlich, und sulen die ze hant nach der manunge hie ze Ulme laisten in offener und erbairer wirt huser ane gevairde reht giselsehaft, oder swelch purge selber niht laisten wil noch enmach, der sol ir iegelich einen erbauen kneht an sin stat in die laistung legen, und also die purgen oder ir kneht laisten und da von niht körnen, e daz wir si geweren ane ir schaden der drier hundert phunt haller aller dinge, und sulen wir die vorgenanten Gramuggelin oder unser erben den purgen da von helffen ane ir schaden, und haben wir den purgen allen unverschaidenlichen dar umb in gesetzet reht und redelich alles, daz wir haben, ez si aigen oder lehen, varendes oder ligendes guet, daz si daz wol an raichen muegen und ouch sulen ze verkouffen oder ze versetzen, biz daz si in wol gehelffen muegen von der laistunge, obe ez ze schulden kumt, ane iren schaden, Ulmisches Urkundenbuch II.

1^

1333 Okt. 22.

138

als oft ouch der vorgenanten purgen ie ainer abe gat, als dike sulen wir in ie ainen anderen als schidilichen purgen setzen dar nach in aineni manode, ,swenne sis an uns hant gevordert ainen andern setzen, tngen wir dez niht, swelhen zwenne der anderen si denne mannent, die sulen laisten ane gevaerde, als vor stat geschriben, bis daz wir in ainen anderen als schiedclichen purgen gesetzen. und daz ditze alles also war si und ouch stete belibe, dar umb geben wir die vorgenanten Gramuggelin für uns und für unser erben unserin e genanten lierren von Nyffen, oder swer ie denne voget ze Ulme ist, disen brief gevestenent mit der stat gemainem insigel hie ze Ulme, daz die purger durch unser bet und liebin ze einer Sicherheit der vorgeschriben dinge an disen brief hant gehenchet, dar under wir die vorgenanten purgen vergehen der borchschaft, und von uns stat geschriben an disem brief, der gegeben wart ze Ulme nach Cristes gehurte driuzehenhundert iar und dar nach in dem dritten und drizzegosten iar an sant Gallen tag.

122. Das Gotteshaus zu Wiblingen verkauft an den Spital zu Ultn Güter zu Stetten, Aufheim und Berg. Ulm, 1333 Okt. 22. Urschrift auf Perg. im Stadtarch. zu Ulm, von den angehängten 8 Siegeln sind sieben vorhanden. Yergl. Pressei, Anhang z. d. Verh. d. Ver. f. Kunst u. Altert, in U., N. K., H. l.S.30 nr. 24.

In gotes namen amen.

Wir Hainrich von gotes ordenung abbet dez gotz-

hus ze Wibelingen und der convent gemainlich des selben closters sant Benedicten ordens, gelegen in Costentzer bistüm, verchuenden und veriehen offenlich mit disem brief für uns und alle uenser nachkomen und tuegen chunt allen den, die in ansehent lesent oder hören lesen, daz wir mit vereintem mut und mit guter betrahtung reht und redelich ze chauffen haben geben ze rehtem

1838 Okt. 22.

139

chouff und fuer ain reht vries aigen dem erwirdigen man phaff Chünrat maister und phleger des spitales ze Ulme und dem convent gemainlich gesunder und siecher des selben huses und allen iren nachkomen sogetaniu güt, und hernach geschriben stant, und ist der chouff ergangen und geschehen mit willen und gunst des hoclnvirdigen unsere gnedigen herren bischoff Küdolfs von ('osten tz und ouch mit gunst und gutem willen des edeln unde unsere gnedigen herren o

graven Brunen von Kyrchberg, und nach rat unser lieber phleger herrn Ulriches von G-ryesingen, herrn Brunen von Brunnun ritter, Marquartz von Swendin unde Aulbrechtz von Ingstetten, die alle iren güten willen und gunst darzü geben baut, und sint daz diu güt: der hof ze Stetten*), den maiger Häuter da büet, giltet alliu iar aht malter kornes, ain phunt haller, vier huener, hundert aiger, vier viertal habern, daz güt ouch ze Stetten, daz maiger Landög büet, giltet aller iaerclich sechs malter kornes, sibentzehen Schilling haller, vier huener, hundert aiger, zwü gens, vier viertal habern; daz güt ze Ufhain,b) daz der Taub buet, giltet imrclich sechs malter kornes, aht Schilling haller, zwai viertal Öles, ain malter habern; daz güt ze Bergc), da der alt Begenhart uf sitzet, giltet iaerclich fuenf malter chornes, sechs Schilling haller, zwü gens ze vogtreht. Diu güt alliu, die ietz henent sint, haben wir in geben umb anderhalb hundert phund, umb drin phund, umb sechzehen Schilling und umb aht haller, allez güter und gasber, der wir aller gar und gaenclich gewert sien, und damit wir ouch grössern scha­ den, der uens und uenserm gotzhus anlit, verkomen und bestellet

haben; und

haben in diu selben vorgeschribenne güt alliu geben fuer ain reht

vries aigen,

besetzen und entsetzen, hän und ze messen immer und enweclich (fo) mit allen rehten, nuetzen und gewonhaiten, so darzü und darin gehöret, es si ze holtz, ze velde, an wasen, an zwie, an wazzer, anwazzerrüns, besüchtz und unbesücht, und wies allez benent ist; und verziehen uns ouch aller der reht,

so wir und

unser gotzhus ie daran gewunnen, und sien willeclich davon gestanden, also daz wir noch unser nachkomen dehain ansprach daran nimmer me gewinnen suellen; a) Wohl Stetten OA. Laupheim, an der westlichen Roth, südl. v. Erbach. — b) Aufheim, zwischen Senden und Reuti. — c) Berg, Ober- und Unterberg, an der östlichen Roth, gegenüber von Rntli, unterhalb Pfaffenhofen. 18'

140

1333 Okt. 22.

und des sien wir abbet Hainrich und der convent gemainlich des vorgeschriben gotzhus ze Wibelingen phaff Chünraten maisters und phlegers des obgenanten spitales ze Ulme und des conventes gemainlich gesunder und siecher und aller ir nachkomeneten des vorgeschriben kouffes reht geweren nach reht; wser ob si iendert wuerden geirret oder an diu vor geschriben güten angesprochen, es wser weltlichen Sachen oder von gaistlichen, da suellen wir si vertretten und verstau an allen steten, swa si es beduerffen nach dem rechten.

Und daz allez also

wser si und stset belib, swaz da vor geschriben stat, geben wir abbet Hainrich und gemainlich der convent des vorgeschriben unsers gotzhus ze Wibelingen fuer uns und alle unser nachkomen phaff Chünrat maister phleger des obge­ nanten spitales ze Ulme und dem convent gemainlich gesundem und siechem des selben huses und allen iren nachkonxenen disen brief gevestent und versigelten mit unsers vorgenanten abbet Hainrichen und des conventz gemainem insigel, diu beidiu daran offenlich gehenket sint.

Wir Rudolf von gotes gnaden bischof

ze Costentz, als wir vorbenent sien, veriehen offenbar an disem brief, daz wir haben angesehen die arbeit und den grossen gebresten, der dem vorgeschriben abbet und dem convent des gotzhus ze Wibelingen anlit, und haben in verbeugt, diu vorgeschriben gut alliu ze verkouffen, und uenser gunst und güten willen darzü gegeben, daz der kouff geschehen ist, und des ze einer bessern sicherhait so henken wir uenser insigel an disen brief.

Wir graf Brün von Chirchberg

veriehen ouch an diesem brief fuer uns und uenser erben umb sogetaniu gut, diu vor­ geschriben sint, der wir herre und vogt waren und hiessen, daz wir haben an­ gesehen die arbeit und den grossen gebresten, der dem abbet und dem convent des vorgeschriben gotzhus ze Wibelingen utlit, und habent in gunt und erlobet durch liebin und friuntschaft und durch fuerderung und notdürft, die selben gilt alliu ze verkouffen fuer ain vries aigen, und verzihen uns ouch der selben vogtai aller ding und aller der reht, so wir ie daran gewunnen, und haben uensern güten willen und günst darzü gegeben, daz der chouff ist beschehen, und die vogtai darum!) ufgeben, des sien wir und uenser erben reht geweren nach reht, darumb ze einer staden sicherhait so henken wir ouch uenser insigel an disen brief.

Wir Ulrich von Griesingen, Brun von Brunnun ritter, Marquart von

1833 Nov. 10.

141

Swendin und Aulbreht von Ingstetten veriehen ouch an disem brief umb den kummer und gebresten, der dem abbet und dem convent des vorgeschriben gotzhus ze Wibelingen anlit, daz wir in also und) die notdurft gegunt haben, daz si diu vorgeschriben gilt alliu verkouffen haut, daz mit uenserm rat geschehen ist, wan wir ir getruwe phleger sien und haissen, darumb henken wir alle vier uenseriu insigel an disen brief. Daz geschach ze Ulme an dem vritag nach sant Gallen tag, do von Cristes gebürt waren driuzehenhundert iar, und darnach in dem dritten und drissigostem iar.

123.

Das Gericht zu Ulm entscheidet einen Nachbürrechtsstreit zwischen Ulrich Kutzinch und Ulrich Schuhenphlug, Bürgern zu Ulm. 1333, an sant Martins abend (Nov. 10.).

Aus IJlm, Stadtarch. or. inl>., das Pergament zeigt an etlichen Stellen Spuren einer getilgten früheren Schrift; die Pergamentstreifen, an denen das wenig verletzte Sigillum universitatis civinm in Vlma hängt, Adler mit Stern und Lilie, sind mit einer fortlaufenden Schrift bedeckt.

Wir der amman und der rat aller der purger ze Vline urkunden und ver­ gehen offenlieh an disem brief vor allen den, die in ansehent, lesent oder horent lesen, daz Vlrich Kutzinch genant unser mitpurger gie für geriht mit fursprechen und chlegt an Ylrichen Schuhenphlügen ouch unseren mitpurger, er irte in an silier mure, und diu hinder siner crame linder Kutzinges huse stat, und weite si in niht lazzen brechen noch niezzen nach sinem frumen . des antwurt im do Vlrich Schuhenpluch (f°) mit fursprechen, er het sine crame und ouch die mure, diu da hinder stat, in ainer frier stat und in einem vrien geriht rueweelich besezzen an alle ansprache, als er billich und von reht solt . dar umbe wart ertailt ein kuntschaft. des gap daz gerihte dar hem Otten den alten Roten, hern Ylrichen den Roten und hern Chunraden von Halle, daz die dri ein kuntschaft

1383 Nov. 10.

142

erfrieren und die wider für gerillt brsehten . und do si die kuntschaft erfrieren, do gebot daz geriht beden tailen, Vlrichen Kutzingen und ouch Ylrichen Schuhenplügen für sich und sprachen die vorgenanten, die da die kuntschaft erfrieren, sie künden niht bezzer kuntschaft erfaren, wan swas rehtes Chünrat der Niez zu siner crame hette, mit dem Ylrich Kutzinch vor umb ssemeliche sache gerehtet het, wan si gelich an der selben mure stat, als ouch diu sine, daz daz selbe reht Vlrich Schuhenphlüch mit siner crame und mure haben sollte . und der kunt­ schaft wart mit gesamneter urtail gevolget des vermas sich do Kutzing, er wolt Schuhenphlugen über körnen mit briefen, daz er mit der mur tün solte, swas in luste. des wart im tag gegeben, daz er daz für bringen solt ze dem nächsten geriht, er erschainte denne ehaft not, daz in diu geirret het des kam er niht mit sinen briefen noch erschaint niht ehaft not . des wart Schuhenphlugen urloup gegeben und ertailt mit gesamneter urtail, daz er mit Kutzingen noch mit sinen erben niuschnit me solte han ze schaffen weder mit crame noch mit mure.

ez

wart ouch ertailt da selben, daz man Ylrichen Schuhenphlugen einen brief ) geben solte, gevestent und besigelt mit der stat gemainem insigel ze einer Sicherheit und ze einem waren urkunde der sache aller, und vor stat geschriben. Und der wart gegeben Schuhenphlugen und sinen erben und beschach ze Yhne under Wernheres des Swartzen huse vor hern Otten dem alten Roten, vor hem Ylrichen dem Roten, vor hern Cünraden von Halle, vor hern Otten Graften, vor Otten dem iungen Roten, vor Livpranden Arlapussen, rihter und purger hie ze Vlme, die ouch dirre dinge aller geziuch und satzlute sint, und vil anderr erbierer lute, und beschach an sant Martines abende nach Cristes gehurte driuzehenhundert iar und in dem dritten und drizzegosten iare. a) In der Urschrift: „brief“.

1334 März 17.

1334 Mai 16.

143

124. Johans Lienung von Albegg, der zu Setzingen sitzet, gibt dem Gotteshaus Herbreehtingen Brief, dass sein Vater Wemher Lienung selig das Gut zu »Setz­ ingen, das Küllinges war, und das jetzt Bogge Laut, dem Gotteshaus zu Her­ breehtingen zu einem Seelgerät gegeben hat für das Heil seiner Seele,

der

Seele des Ausstellers, der der Mutter des Ausstellers, der von Vilsegg selig und aller Nachkommen.

Zeugen Walther von Scharunsteten, Bitter, Rudolf der O

Vetzer, Dyepolt der Güsse von Stronbürg, Ulrich der Rechner, Liupolt Gierung und Chunrat Schlychingk Schulmaister zu Giengen und anderer erbarer Leute viel. 1334 an sant Gerdruden tag in der vasten (März 17.).

Urschr. auf Perg. im Staatsarch. Stuttg. mit anhängd. wenig beschäd. Siegel.

125. Die Gebrüder Otte, Ulrich und Gerwig, Söhne des Ott Eaynagg sei., B. z. U., und ihre Schwester Elizabeth urkunden, dass sie die nachbenannten zwei Güter zu Autenhoven für recht eigen an den Spital zu Ulm um 84 u und 7 fs Heller weniger 4 Heller verkauft haben, nemlich die Hub, die Harlung der Widenman baue, und die Hub, welche der Sachs baue, auch dass sie den Peter Strölin und Dyetrich den Schriber, B. z. ü., unverschaidenlich zu Bürgen gesetzt haben.

Siegler die Stadt Ulm.

Ulm, 1334 an dem mentag in der Phingstwochen (Mai 16.).

Urschr. auf Perg. im Stadtareli. zu Ulm mit einem anhängenden Siegel. Vgl. Pressei, Anhang z. d. Verh. d. Ver. 1. Kunst u. Altert, in U., X. K., 11. 1. S. 36. nr. 24.

144

1334 Juni 23.

1334 Juni 27.

126. Das Kloster Elchingen verkauft an den grafen Eberhart von Werdenberg und seine brüder den Widenhoff zu Dorgunstat, der gen Eutern gehört, und den Kirchensatz zu Eutern, den Widemhof 0°) zu Bettingen, vier guter zu Bermaringen, drei guter zu Timmenhusen, ein gut zu Tumertingen. drei güter zu Wippingen, zwei mühlen an der Euter und eine wiese bei der Euter unter Hörningen ge­ nannt Ottelunwiese, wie dis alles zur zeit der von Rechberg hat und geniesst, um 300 n guter heller.

Mitsiegler des klosters pfleger Jacob von Phaffen-

hussen und Peter Strölin. Elchingen, 1334 an dem nehsten samsstage nach dem sant Johana tage baptisten ze sünewenden (Juni 23.).

Aus dem Ivopialb. d. Deutsch. Hauses zu Ulm im Staatsareh. Stuttg. Bl. 1.

127.

Kaiser Ludwig genehmigt dem Kloster Elchingen den

Verkauf des

Kirchensatzes zu Lautern an die Grafen von Werdenberg und verzichtet für sich und das Reich auf alle Rechte an demselben. Überlingen, 1334

Juni 27.

Urschr. auf Perg. im Staatsareh. Stuttgart, vom Siegel nur mehr die blaurote Siegelsclmur vorhanden. Ergänzt aus Stuttg. Staatsareh. Kopialbuch des Deutschen Hauses zu Ulm Bl. 61.

Wir Ludwig von gotes gnaden Römischer chaiser ze allen ziten merer des rirlis veriehen offenbar an disem brief, daz wir angesehen hant den grozzen gebresten und den kumber, darinne der abt und der convent des closters ze Elch­ ingen vervallen sint, von überfliizziger gult, die dazselbe closter lidet und trait. umbe daz han wir demselben abt und dem convent verhengP) und gegunnet, a) Dies Wort aus der Abschrift ergänzt, die Urschrift hat hier ein Loch,

1334 Juni 27.

145

gehaizzen und erlaubt, daz sie ze rechtem kaufe gegeben hant ze kaufen den edeln lütena) grave Eberharten und sinen geswistergiden und iren erben, graven Hainrichs seligen kinden von Werdenberg, dem got gnade, den chirchensatz ze Lutrun mit allen nüczen, rehten, gewonhaiten und geniezzen, als in der selb*) chirchensatz mit des abtz und mit des conventz insigeln verschriben und vermaht ist, daz si gekauft und“) vergolten hant umbe dreihundert phunt guter haller, die an desselben closters nutz und fromen körnen sint. und wan wir ouch erkennen, daz der obgenant grave Eberhart und siniu geswistergide sich des kauffes underwunden hant durch dez closters ere und widerbringunge, umbe daz verzihen wir uns und haben uns verzigen aller der reht und aller der gewonheit und nütze, so wir und unser nachkomen und ouch daz riche an dem selben chirchensatz, als er in verseriben und vermaht ist, ie gewunnen oder hatten. Des ze urchünde geben wir dem obgenanten grave Eberharten, sinen ge­ swistergiden und iren erben disen brief gesigelten und bestäten mit unserm chaiserlichen insigel, der ward geben ze Vberlingen, an dem mentag nach saut Johans tag des tauffers, do waren von gotes gebürt driuzehenhundert iar und in dem vier und drisigestem iar, in dem zweintzigestem unsers richs und in dem sibenten des chaisertüms. a) Dies Wort aus der Abschrift ergänzt, die Urschrift hat hier ein Loch.

Uimisches Urkundenbuch II.

10

146

1834 Juli 3. 128.

Kaiser Ludwig verbietet alte Ladungen und andern Gebote, welche von Vögten, Richtern, Ammännern oder Bürgern von Ulm an das Deutsche Haus in Ulm gerichtet werden wollten, und befreit das Deutsche Haus von jeglichen Steuern und Diensten für das Reich. Ueberlingen, 1384 sunnentag nach Petri und Pauli (Juli 3.). Aus Stuttg. Staatsarch. Kopialbuch des Deutschen Hauses zu Ulm Bl. 69 fl. Vgl. Abschriften sec. 15 und 16. Ulm Stadt und Amt, Käst, xxxiv. Fach 6. Heft „Copife principalium documentorum domus Ulmensis.“ Abschriften auf Papier aus dem 17. Jahrhundert ohne wesentliche Abweichungen. Böhmer 1627. Vgl. Jäger Ulm 342.

Wir Ludwig von gotts gnaden Römischer kaiser ze allen ziten merer des reichs veriehen öffentlichen an diesem brieff und tliün kunt allen den, die in ansehent oder hörent lesen, das wir angesehen haben die getruwen dienst, die uns der erber geistlich man, bruder Hainrich von Züpplingen, unser lieber heim­ licher, stätklich gethan hat und ouch allzeit thftt, und thiin im und dem haus der Teütschen herren sines ordens ze VIm die besunder gnad, daz wir nicht wellen, das von dehains gewaltz der vögt, der richter, der amman oder von der biirger wegen der stat ze Vlm dehein froubot, scherg oder bütel, swie die ge­ nant sind, dehain fürbot oder anderlei bot weder hintz in noch liintz iren die­ nern in das vorgenant haus ze Vlm thun sol. darzu wellen wir, was dienstes uns und dem reich ein vogt oder die burger ze Vlm thun sullen mit auszogen oder mit wellerlei sach das sei, das man von den vorgenanten Teütschen herren und dem haus ze Vlm dehain stewr, dinst oder hilft' an si vorder, wan si und der orden von unsern vorvodern Römischen kiinigen und keisern und auch von uns für all sogtan sach gefreit seiiult. und davon wellen wir und ‘gebieten allen unsern vögtan, ammannen und auch den bürgern gemainklich ze Vlm, das sie den t orgenanten brüdern dez Teütschen hauses ze Vlm dies freihait und gnad mit nichtin übenarn, als lieb in unser unnd des reichs huld sein, wer auch an in dis sach mit dehainem weg ubervert oder bricht, als offt er daz bricht, als

1834 Aug. 1.

147

offt sol er uns und dem reich vervallen sein ze geben zwaintzig pfunt goldes, die wir uns halb in unser chamer behalten und das ander lialbtail dem vorge­ nanten haus und den Tütschen herren ze Vlm. Und des ze ainer gantzen stätikäit geben wir in diesen brieff versigelten mit unserm keiserlichem insigel, der geben ist ze Vbedingen, an sunnentag nach Petri unnd Pauli, do man zalt von Cristus gepürt dreitzehenhundert iar, dar nach in dem vierden und driezzigosten iar, in dem zweintzigosten iar unsere reiches etc.

129.

Die Kirche in Niederstotzingen wird durch Bischof Friederich von Augsburg dem Kloster Herbrechtingen einverleibt. Dillingen, 1334 Aug. 1.

Nach einer unbeglaub. Absehr, auf Papier vom 16. Jahrh. im Staatsarch. Stuttgart.

In nomine domini amen. Quia inter cetera nostne sollicitudinis onera, qua*, nobis ex debito officii pastoralis incumbunt, illud precipuum esse dignositur, quod cultus divinus fideique orthodoxe devotio ubique nostne cooperationis ministerio augeatur.

Idcirco nos Fridericus dei gratia episcopus ecclesi® Augustensis

notum esse volumus universis praesentibus et futuris,' quod considerata regulari observantia, qu® fit in monasterio Herbrechtingen, ordinis sancti Augustini nostne diocesis, nec non hospitalitate et multarum eleemosinarum largitione ac aliorum diversorum pietatis operum continuo exercitio, qum per fratres in eodem mona­ sterio degentes exerceri hactenus laudabiliter consueverunt, pro eorundem augmento ac aliis piis operibus uberius exercendis parrochiam et ecclesiam parrochialem in Nidern Stozingen nostne diocesis, cuius ius patronatus ad pnepositum et conventum eiusdem monasterii pertinet, cum universis fructibus, redditibus et obventionibns ipsius prefato monasterio pneposito et conventui ipsius auctoritate ordinaria incorporamus, unimus et annectimus per presentes, volentes et 19*

148

1334 Nov. 16.

concedentes pneposito et eonventui pramotatis, ut liceat eis, pnescripta? ecclesi;e in Niderstozingen possessionem apprehendere corporaiem, ac illam cum suis fruc­ tibus, usibus et obventionibus, omnibus et singulis, in usus proprios convertere et perpetuo retinere, reservata de ipsius ecclesi* proventibus pro vicario perpetuo in ipsa canonice instituendo portione congrua, ex qua congrue sustentari valeat et episcopalia solvere iura, ac alia sibi incumbentia onera supportare.

In cuius

rei testimonium ac roboris firmitatem praesentes conscribi iussimus, et sigilli nostri pendentis munimine roborari.

Actum et datum Dylingen anno domiui

m° ccc° tricesimo quarto calendis Augusti.

130.

Berchtolt Graf zu Graispach und Marstetten genannt von Nyffen ur­ kundet, dass er von Kaiser Ludwigs Gebot jährlich die gewöhnliche Steuer von der Stadt Ulm mit 750 TC Heller bekommen soll, dass er auch das Amt in Ulm und die Nutzniessung der Güter haben soll, die Ulrich Kunfzelman gehabt habe, und dass er und die Stadt Ulm sich gegenseitig Hilfe leisten sollen. Ulm, 1334 Nov. 16.

Aus Stuttg. Staatsarch. Ulm Stadt und Amt, fase. IX or. mb., das anhängende runde Reitersiegel aus weissem mit Mehlteig vermischtem Wachs ist am Rande stark beschädigt.

Wir Berhtolt graf ze Graispach und Marsteten genant von Nyffen urkun­ den und vergehen offen lieh an disem brief vor aller imenegelichem, daz uns die ersamen und wisen lute der rat ze Ylme und alliu diu gemainde der selben stat arme und riche von des aller durchluhtigosten unsers gemedigen herren kaiser Lud. von Home gebot und ouch von sinem haizzen gelubt baut und ouch gehaizzen ze geben imrgelichen ie ze sant Martines tage ir gewonlich stiur, daz

1334 Nov. 16.

149

sint ahtodehalp hundert phunt haller, als si si geben sulen einem Kaiser und ainem kunege . dar zu sulen wir han daz arnpt ze Ylme und alles daz, daz dar in gehöret, als wir ez iezü haben, und snlen han Vlrich Kuntzelmans gut, wir haben si versetzet oder niht, als wir si iezü in gewaltsamin haben und als er si hat gehabt, und sulen uns also die gewonlichen stiur iaergelichen geben, und daz ampt und Kvntzelmans gut sulen wir han, die wile unser herre der kaiser lebt und er uns sin gan (f°l und er si uns haizzet geben, und da nach nutz an ainen ainweligen kunech, und swenne ein

kunech wirt,

der ainwelich ist,

gein dem sulen si uns des besten sin, und si kunnen odermugen mit bet mit flehe, daz er uns bi den selben rehten oueh lazze beliben.

und

wir urkunden

ouch me an disem briet, daz wir mit des ob genanten unsers herreri des kaisers gunst und willen und ouch von sinem haizzen gelubt und gesworn ze den heiligen zu dem vorgeschriben rat und gemainde und si zu uns, ein ander ze helfende aller rehten und redelicher dinge gein aller nuenegelichen, ane gein unserem herren dem kaiser, und sulen also ein ander beholfen sin, die wile unser herre der kaiser lebt und er uns sin gan und haizzet tun, an ainen ainweligen kunech.

und da nach biz

dar zu sol man wissen, daz wir dem vorgeschriben

rat ze Ylme und der gemainde gunnen wellen und ouch sulen aller der rehte, die si von alter gewonheit haut gehabt und in gewonlicher gewonhait her braht hant und ouch gehabt hant von kaisern und von kunegen. me sol man wizzen, daz der rat ze Vlme diu gemainde arme und

riche furbas niutz me mit uns

ze schaffen hant noch sulen han und wir mit in, wan also“) von wort ze wort stat geschriben an disem brief, den wir in gegeben und gevestent haben ze einer warhait der vorgeschriben dinge mit unserem insigel und der gegeben wart ze Vlme nach Christes gebürte driuzehenhundert iar und dar nach in dem vierden und drizzegosten iar an sant Othmares tage. a) In der Urschrift „alse“ mit Spuren einer Korrektur in „also“.

150

1834 Nov. 22. 131.

Kaiser Ludwig bestätigt das Bündnis zwischen Berchtold von Neuffen und der Stadt Ulm. München, 1334 Nov. 22. Aus Stuttg. Staatsarch. Ulm Stadt und Amt. Fase. II. Ursclir. auf Perg. Mit sehr heschsed. Majestsetssiegel samt einem kleineren den Reichsadler darstellen­ den Gegensiegel von weissem Wachs.

Wir Ludowig von gots gnaden Römischer keiser ze allen ziten merer des richs veriehen offenlich an disem brief, daz die verainunge. und die buntnuezze, die bescheben ist zwischan dem edel man Berchtolden von Nyfen, unserem lieben haimlicher, und den weisen heuten . . dem amman . . dem rat . und den bür­ gern gemainklichen, der stat ze Vlem, unsern lieben getriwen, umb simlich sache, als die brief sagent, die dar ueber geben sind, mit unser guenst und güten willen, getedinget und verschriben ist, lind sol auch die egenant bnntnuesse und verainunge stet, gantz und unzerbrochen bliben und suellent da wider niht chonien, untz an die zeit, daz wir si widerrueofen und ab nemen nach unserem willen, und dar ueber ze urkund geben wir disen brief verinsigelten mit unserem keiserlichen insigel, daz dar an hanget. Der geben ist, ze Muenchen an dem Erigtag, vor sant Katherine tag, do man zalt von Cristes gebuert driuezehen hundert iar, dar nach in dem vier und drizigostem iar, in dem zwainzigostem iar unsere richs und in dem sibenden dez keisertuemes.

1334

Not.

24.

151

132. Kaiser Ludwig versetzt dem Grafen Berchtold zu Graispach und Marstelten genannt von Nyffen und seiner ehelichen Hausfrau Mispel die Reichssteuer von Ulm und anderes für 3000 Mark Silbers. München, 1334 Nov. 24.

Urschr. auf Perg. im K. B. Reichsarch. zu München, Siegel fehlt.

Wir Ludovvich von gotes genaden Römischer heiser ze allen Zeiten merer des reiches veriehen Offenheiten an disent brief und tün chunt allen den, die in ansehent oder hörent lesen, daz wir angesehen haben die grozzen gemeinen dienst, die uns der edel man Berchtold grafe ze Grayspach ze Marsteten ge­ nant von Nyffen unser lieber haimlicher getan hat, und fuer den schaden und fuer die kost, die er in unserm und des reiches dienst getan und genomen hat, haben wir im und frawe Elspeten seiner elichen husfrawen und iren erben ver­ setzet und versetzen in auch mit disem gagenwertigem Heller 20 Schillinge rechnete. -— b) Der Heinrich Winter wohl ein Stiefsohn der Krebel. — c) Zu vermissen ist in der Urkunde die Angabe eines Kaufpreises.

140. Abt Cunrat und der Convent des gotzhus ze Bote, des ordens von Premenstray gelegen in Costentzer bistum haben dem Kloster Söllingen zu kaufen ge­ geben das Wismad bei Gögglingen, das man nennet die Hirshaldun, und das früher des Gotteshauses zu Wibelingen war, um 300 Pfund minder 12 Pfund Heller (288 Pfund), welche sie empfangen haben, und verzichten nun auf alle weiteren Rechte an das Wiesmad.

Die Siegel sind das des Abts und das des

Gotteshauses. 1336 an dem Sonnentag Oeuli in der vasten (März 8.). Urschr. Pergam. Stuttg. Staatsarch. Zwei eingenähte Siegel hängen an. An das Siegel des Abts ist ein kleines Papierzettelchen angenäht, worauf steht : Item das mad liowett (heuet, mäht ab) yetz daz gotshaws selb etc.

141. Aulbrecht von Ingsteten urkundet, dass er an die Klosterfrauen zu Sevelingen recht und redlich verkauft hat das Gütlin zu Ensingen, das er wohl seit 20 Jahren in Nutz und in Gewähr bis jetzt gebracht hat, und das vorher gebauet hat Liutraut der Hüter und der Widenman. zahlt 75 u Heller.

Dafür haben sie ihm be­

Zn Bürgen hat er gesetzt: Herrn Ludwigen von Wer-

1336 April. 5.

1(50

1336 Mai. 3'1.

denowe, Ritter, Berchtolden von Ofüningen, beide Auswärtige (uslüt), ferner Ul­ richen Strölin, Hainrich den Roten, Otten des Roten Sohn, B. z. U.; was die Bürgen zu leisten haben, und was damit Zusammenhang^ wird ausführlich be­ stimmt. 1336 ze Ulme, an dem nehsten vritag nach Östren (April 5.).

Urschr. Pergam. Stuttgart Staatsarchiv. Vier etwas abgeriebene Siegel hängen an; von einem fünften ist nur der Streifen vorhanden. Siegler: der Aussteller und die Bürgen.

142. Hans der Schulthaiss, bürger zu Reüdlingen, und Elisabeth seine ehewirtin urkunden, sie seien mit bruder Conrat von Kempten und mit bruder Hans von Ehingen, dem subprior des gotteshauses der Prediger zu Ulm, und mit allen ihren brüdern um den stoss wegen der mauer, die gen dem stadel liege, und einhalb an des Schulthais liauss anderhalb an der Prediger haus in der stadt Reüdlingen stosse, dahin gütlich verrichtet, dass die mauer beiden gemein sein soll, ferner dass, wenn der Schulthaiss etwas an der wand gen der Prediger haus bauen wollte, dies nur so weit gestattet sein soll, als der schwell unter seinem haus geht. Zeugen: Hainrich von Veringen der lütpriester zu Riedlingena), Conrad vonb) . . ., aumian zu Reüdlingen, Conrat Kröl, Liize, Lüphe, Hans von1’) . . ., Conrat”) . . ., Heintz der Offen bürger, Sifrid Sezelt, Haintz der Miller und andere erbare leute genug. Siegler die Stadt Reüdlingen. 1336 fritag vor sant Bonifaeiustag (Mai 31.).

Aus dem Kopialbuch der Prediger in Ulm auf der Ulmer Stadtbibliothek, Bl. 0. a) Hier steht Riedlingen, sonst immer Reüdlingen, — b) Hier ist Raum für einen Namen gelassen.

1336 Juni 4.

1336 Juni 22.

161

143. 4>er Rat der Stadt Ulm verordnet, „welcher Bürger ohne Willen des Kai­ sers oder des von Nyffen Änderungen macht, der wird ausgeworfen von des Kaisers Huld und über ihn gerichtet.“ So wörtlich nach Bazings rotem Zettel. 1330 Juni 4.

Kapff, Hohen-Neuffen S. 23—24.

144.

Abt Chunrat und Kloster Salem beurkundet einen Vergleich in Sachen ihrer Kirche zu Alchingen (Elchingen)a) einerseits, mit dem (unge­ nannten) Abt und Kloster Anhausen in Betreif ihrer Kirche zu Naw, über die Zehenten zweier Acker. Salem, 1330 in vigilia beati Johannis baptiste (Juni 22.).

Urschr. Perg. Stuttg. Staatsarchiv.

Zwei ziemlich wohlerhaltene Siegel hängen an.

Universis presentes literas inspecturis frater Chünrat“8 Abbas Totusque Conventus Mon. in Salem ordinis Cystercien8'8 Constant. dioc. orationes suas in domino sempiternas Sepe fit longinquitate temporis ut ea que sunt nota presentibus fiant ignota futuris, expedit igitur ea scripturarum indiciis perhennari. Noverint igitur quos nosse fuerit opportunum quod cum inter nos ratione nostre ecclesie in Alchingen Augustensis dioc. ex una et honor. dominos — — Abbatem et Conventum Mon. in Ahusen ordinis sti Benedicti dicte Augustensis dioc. ratione ecclesie sue in Nawe ex parte altera orta esset materia questionis Super decimis agrorum dictorum Oechselis acker continentem (f°) duo jugera cum dimidio et Kegelers acker continentem (fo) dimidium jugeris sitorum infra limites a) Nämlich Unterelchingen. Ulmisches Urkundenbuch II.

162

1836 Juli 24.

parochie (licte ecclesie in Nawe tandem inter nos fuimns et sumus amicabiliter complanati, ita videlicet quod nos et nostrnm monasterium ratione ecclesie in Alchingen predicte habere debemus decimam agri dicti Oechselis acker predicti, et Abbas et mon. predictum in Ahusen ratione ecclesie sue in Nawe prescripti agri dicti Kegelers acker. Unde nos ratione ecclesie nostre in Alchingen prelibate renuncianms omni juri nobis nostrisque successoribus competenti, vel quod nobis competere poterat undecunque in decima

agri predicti Kegelers acker.

dimittentes eanr dicto mon. in Ahusen liberam et solutam.

In cuius compo-

sitionis et renunciationis testimonium sigilla nostri Abbatis et conventus monasterii in Salem presentibus sunt appensa.

Datum in mon. nostro Salem predicto anno

dom. m° ccc° tricesimo sexto in vigilia beati Johannis baptiste.

145.

Die Stadt Ulm verkauft an die Minderen Brüder daselbst ein Stück Graben hinter ihrer Hofraite. Ulm, 1336 an sant Jakobes abende des heiligen zwelfboten (Juli 24.).

Aus Ulm, Stadtarch. Urschr. auf Perg. Von dem anhängenden Siegel der Stadt ist nur der untere zugespitzte Teil erhalten. Diese Urkunde ist auch schon abgedruckt in den Miscellaneen litterarischen und hi­ storischen Inhalts, herausgegeben von M. Georg Veesenmeyer, Prof. d. Obergymn.-Klasse in Ulm. Nürnberg 1812. S. 176.

Wir der amman der rat beidiu rihter und ratgeber und alliu diu gemainde der purger hie ze Ulme arme und rieh urkunden und vergehen alle offenlich und ouch aimnueteclich an disem brief vor aller nisenegelichem, daz wir mit wol bedahtem niiit und mit vereintem willen und rat und durch nutz und frumen unser und der stat haben gegeben ze kouffen reht und redelichen den ersamen und geistlichen luten . . dem gardian und dem convent allem der Minderen Bruder hie ze Ulme den decken und die lengin und witin des graben, der hinder ir hofraitin was gelegen, als si in iezü mit zune begriffen hant und gebiv angut, tui ein reht aigen und ze einem rehten zinslehen nach der stat

1336 Juli 24.

163

reht hie ze Ulme, also und mit der beschaidenhait, daz si uns und der stat da von gebunden jmrgelich sint ze geben sehs phunt ulmischer phenninge halbe ze wihennaehten und halbe ze sunewenden.

wir haben in ouch den flecken des

graben also gegeben ze kouffen daz si in uns mit anderen zinsen i ml erb alp des graben wider legen sulen, da wir ez genemen, oder ie ein phunt geltes abe ze losen mit vierzehen phunden halleren, der sie uns iezü wider leit haut ze erorem“) zinse driu phunt haller geltes minder aht haller, daz ist uz Dyepoltes von Scharunsteten huse über gein ir hofraitin ein phunt haller jaergelichen geltes, uz der karrerin un huse in dem (Jumpen ein phunt und zwen Schillinge haller jsergelichen geltes, uz Sitzen des Kuecheleres huse des pecken viertzehen Schillinge und fünf haller jsergelichen geltes und uz Chüntzen des Kiicheleres huse fünf und drizzech haller jaergelichen geltes, so haut si daz uberige gelt von uns abe geloset mit baren halleren, als sich umbe ie ein phunt geltes geburet der haller, als vor stat geschriben und die ouch wir an ander gelt haben geleit nach der stat nutz und frumen. und also sol der vorgeschriben flecke des graben und alliu ir hofraitin ledich und fri sin aller dinge, also daz si uns noch niemen anderem da von niutz gebunden sint ze geben, wir haben in ouch den vorgeschriben flecken gegeben ze kouffen, daz der flecke hinder ir kyrchun uzzan, da ir hofraitin erwindetb), biz an den turn, da diu glogge uf hanget, nimmer erbu (fo) sol werden und alle zit da sol sin offen und unerbuwe . und des ze urkunde der warhait geben wir dem gardian und dem convent der Minderen Brüder hie ze Ulme und allen iren nachkomen disen brief gefestent mit der stat hiu ze Ulme gemainem insigel, daz offenlich dar an hanget ze ainer stasten und waren sicherhait der sache aller und vor dar an stat geschriben . daz geschach und dirre brief wart gegeben hie ze Ulme in dem jar da man zalt von Cristes gebürte driuzehenhundert jar und dar nach in dem sehsten und drizzegosten iar an sant Jacobes abende des heiligen zwelfboten. a) s. Schmeller I, 122. Schmid, scliwäb. Wörterbuch S. 109. Es ist wohl dieses Wort gleich „ererem, erdrem zins“, d. h. eherern, vorhergehendem Zins, gegenüber von „afterzins“. — b) s. Schmeller II, 947.

21*

1386 Äug. 17.

164

146.

Abt Konrad und der Convent des Klosters Anhausen an der Brenz ur­ kunden, dass Konrad Snapper selig in ihr Kloster eine tägliche Messe mit Hingabe von Gütern in Dettingen gestiftet hat, dass sie aber, da die Einkünfte hieraus unzureichend schienen, noch einen Hof ihres Klosters in Nau und eine Hub in Altheim der Stiftung hinzugefügt haben. Anhusen, 1336 in oetava saneti Laureneii martiris (Aug. 17.).

Urschr. auf Perg. im Staatsarch. Stuttg. Von den angellängten 6 Siegeln sind 2 be­ schädigte vorhanden.

In nomine sancte et individue trinitatis amen,

ad eternam rerum memo-

riam expedit, ea que inter homines certis temporibus ordinantur, ne cum iiuxu temporis in oblivionem transeant, scriptis ac autenticorum virorum testimonio perhennari, quare sciant cuncti, tarn presentes quam posteri presencium inspectores, quod honestus vir Chunradus dictus Snapper felicis memorie ac sui heredes ob divine retribucionis et pure devocionis intuitu nobis religiosis viris Chunrado divina miseracione abbati monasterii in Brenz-Ahusen, ordinis saneti Benedicti Augustensis diocesis, totique conventui ibidem nostroque monasterio prelibato omnia bona in Tottingen sita sibi pertinencia, quesita et inquirenda, ab Ottbne quodam Hurgerio proprietatis titulo empta, sincere mentis affectu in anime sue et progenitorum suorum sempiternum remedium libera manumissione dedit, tradidit et donavit, deputans specialiter ad hunc finem, quatenus eadem bona omni, quo ad eum iure spectabant, prefato conventui nostro ad suarum necessitatum subsidium ipsorumque

officio

oblagii perpetuo deserviant,

inconmutabiliter

sine

fraude, ita tarnen quod eorundem bonorum occasione in salubrem memorati Chunradi dicti Snapper ac suorum memoriam ad laudem dei gloriosissimeque sue matris Marie neenon celestis curie exercitus, et ad miserarum solacium tidelium animaium missa una de beata virgine Maria, omni die ab uno de confratribus nostri conventus in capella et altari eiusdem matris misericordie predicti mona­ sterii nostri devote dicenda, sine cuiusvis obstaculi seu contradiccionis obieccione eternaliter babeatur. sed quia redditus predictorum bonorum ad habendum (f°)

1336 Aug. 17.

165

dictam missam perpetuo sufficere non videntur, dignumque sit,

ut qui altari

deserviunt, eciam de munere altaris vivant, aut consolaciones habeant speciales, nos, devote intencioni memorati Chunradi dicti Snapper zelo Orthodoxie fidei divine pietatis moti succurrere capientes, de bonis nostris et jnonasterii nostri prefati adicimus (f°), adiungimus, deputamus bona et redditus iam subscriptos: videlicet

curiam nostram in Nawe aput ecclesiam sancti

Petri sitam,

quam

dictus Cruchk colit, solventem annuatim quatuor iminas tritici, quatuor iniinas siliginis,

duodecim iminas avene, quatuor libras hallensium, item feodum no-

strum seu huebam dictam,

in Althain sitam, quam dictus Eman colit, solvens

omni anno sex iminas speltarum, sex iminas avene, decem solidos hallensium, item duo feoda in Berselingen, unum quod dictus Schroter colit, solvens an­ nuatim tres iminas siliginis, secundum ibidem, quod Wemherus dictus Ruesche colit, solvens duas iminas siliginis et unam iminarn avene. hec bona et redditus quesitos et requirendos omni eo iure et libertate apponimus, quo predicta bona Snapperii sepedicte misse,

ut supra dicitur, sunt oblata.

insuper volumus et

presentibus ordinamus, quod nichil omnino iuris sancti, cause seu occasionis alicui abbati iam nobis vel in posterum nostris successoribus existenti in eisdem bonis et proventibus preter ova et oleum de predicta curia in Nawe, que ad cellarem abbacie pertinent, possit nec debeat remanere.

sed quod cum omni iure insti-

tuendi, destituendi suisque utilitatibus et pertinenciis universis ad dictam missam et ad officium oblagii, quod conventus regere et habere debet, debeant perpetuo pertinere illorum usibus et necessitatibus specialiter applicandis, qui pro tempore prenotate misse prefuerint, inservirint ipsamque dixerint, decantaverint aut procuraverint deeantandam.

ceterum talem condicionis articulum includimns nomi-

natim, quod si conventus noster in posterum contra suam salutem veniens, quod absit, voluntaria malicia vel discordancia ductus dictam missam,

ut predictum

est, celebrare seu inofficiare recusaverit, aut de propria negligencia nulla necessitate urgente, cui deus obsistat, per biennium obmiserit in errore, ex tune omnia bona prescripta tarn in Tottingen quam alibi sua omni astipulacione et appellacione remota ad officium et procuracionem integraliter devolvuntur illius abbatis, qui tune nostro monasterio

prefuerit deo dante, idem autem abbas et sui suecessores

1336 Aug. 17.

16G

tenentur, eandem missam restaurare de illis bonis et procurare perpetualiter, prout eis visum fuerit salubrius expedire.

ut autem sepedicta missa alterari,

transferri, intercipi nequeat vel obmitti negligencia, malicia, briga, ingenio aliquo vel eautela, quodque premissa omnia sint tirmiter servanda fideliter ac tenenda, nos Chunradus al)bas predictus, frater Cunradus dictus Tottinger, ülricus Welwerius, Ulricus dictus Vogt, Hainricus de Staufen, Johannes dictus Schono camerarius, Hainricus de Gabelnbach custos, Ruggerus dictus Yollant cantor, Wernherus de Wasserburgk, frater Hainricus de Tanhusen, frater Hainricus de Werdea, Ulricus Faber dictus,

frater Hainricus dictus Hover, omnes sacerdotes necnon

fratres singuli de conventu, qui nostro capitulo de iure debuerunt interesse, astrinximus, pollicitavimus ac districte unanimiter a maiore usque ad minimum pure et simpliciter sine fraude nos obligavimus, fidei interposicione et corporali prestito sacramento, sacris ewangeliis manu tactis, atque sub eodem, sollemni verborum stipulacione adiecta, promisimus iuramento, quod nullus umquam nostrum seu aliunde a nobis vel ab aliquo nostrum in abbatem seu prelatum nostri monasterii prenotati vocetnr, nominetur, postuletur ac quomodolibet eligatur, nisi prius sub eadem consimilique sponsione promittat, se premissa non violaturum, sed prout sunt gesta legaliterque ordinata, sicut premittitur, diligenter adimpleat fideliter et observet, nnllusque pro monacho nostri monasterii censeatur, recipiatur et ad vocem capituli aliqualiter admittatur, nisi primitus prefatis obligacionibus, quemadmodum nos, per fidem propriam realiter se submittat.

in evidenciam itaque

omnium premissorum ipsorumque incommutabilem firmitatem ambo sigilla nostra, abbacie videlicet et conventus, huic instrumento desuper rite confecto duximus appendenda, necnon venerabilium in Christo patrum et dominorum nostrorum domini Ludovici abbatis monasterii in Lorche, domini Ulrici abbatis monasterii in Nernshain, domini Johannis abbatis monasterii in Echenbrunne ordinis sancti Benedicti ac domini Ulrici prepositi Canonicorum regularium in Herbrettin gen, omnes nostri diocesis predicte, ad robur et certum ac verum testimonium prescriptorum.

data et scripta sunt hec in Ahnsen in nostro capitulo in octava

sancti Laurencii martiris anno ab incarnacione domini millesimo ccc° tricesimo sexto.

1336 Sept. 21.

167

147.

ln Hacksicht darauf, dass Bruder Heinrich von Ehingen den Predigern in Ulm zu ErHäufung eines Stücks vormaligen Stadtgrabens KiVs n Heller gegeben hat, verpflichten sie sich, für Heinrichs Eltern und nach seinem Ableben auch für ihn je einen Jahrtag zu halten. 1336 in die taeati Mathei apostoli et euangeliste (Sept. 21.).

Aus Ulm. Areh. mit zwei anhängenden beschäd. Siegeln. Abschr. im Kopialbuch der Prediger auf der Ulmer Stadtbibi. 111. 10.

Nos fratres Chunradus prior totusque conventus ordinis Predicatorum in Ulma notum facimus universis presentes visuris ac audituris, quod a fratre Heinrico de Ehingen nostri ordinis et conventus sedecim lihras hallensium cum dimidia recepimus, et in nostri conventus usus videlicet in solucionem precis aree nostre iuxta conventum nostrum site, ubi quondam civitatis fossatum fuit, a civibus Ulmensibus contracte, convertimus nec non commutavinius in specialem nostri conventus utilitatem.

Nos igitur dicti fratris Heinrici devocioni, qua nobis

prefatam pecuniam ordinavit, satisfacere volentes obligamus nos nostrosque successores singulos ac omnes, annis singulis ad 30 soiidos hallensium, qui tune temporis vendebantur pro tanta pecunia scilicet 16 libris hallensium cum di­ midia dandos fratribus nostris pro pietancia vini et pisciuin in anniversariis vi­ delicet Adelheidis de Ehingen sue matris ac patris VIII0 idus maii 15 soiidos hallensium et Adelheidis de Hoven matertere“) sue VI0 idus iunii alios 15 so­ iidos hallensium, et fratres eadem anniversaria, ut moris est, celebrent nec non sacrista de cereis super sepulcrum, prout consuetum est, providere habeat, et hoc tempore vite fratris Heinrici prenominati.

Ipso vero fratre Henrico viam

universe camis migrato dicti 30 solidi in tres partes equaliter dividantur pro tribus anniversariis, videlicet duarum personarum prenominatarum et sui... quod fuerit, quod et fratres modo prenotato celebrare tenentur, ita, quod quolibet anniversario 10 solidi hallensium pro sollempni pietancia vini et pisciuin, prout a) in der Abschrift seht martectere: ein unsinniger Schreibfehler.

1386 Okt 16.

168

est consuetum, fratribus ministrentur.

Sed quod diversis causis emergentibus,

ut plürimum dies assignati certi . . . preocupantur, hoc previdentes, si diebus anniversariorum prenotatorum preordinata fieri non possent, ne aniine fratribus sic. commisse privarentnr iuvamine, volumus, ut aliquo dierum inraediate precedencium vel certum inmediate sequencium hec fiant cum effectu, prout sunt prenotata. Ut autem hec firmiter observentur, et nichil horum ex negligencia seu oblivione inopinata obmittatur voluit predictus frater Heinricus hoc testamentum condiens cum nostro consensu, ut si aliqua vice singulorum anniversariorum in solvendo pecuniam taxatam pro pietancia, ut prenotatum est, minus actum foret, illos 15 solidos vel 10 .. . preordinata, qui pro illa vice dari debent, ad lectorem vel convencionatorem, qui pro tempore est, esse devolutos ac eidem confiscatos.

In

cuius recepcionis et in futurum singulorum satisfaccionis testimonium damus literam hanc sigillis prioris et conventus roboratam. Acta et data sunt hec anno domini M° CCO° XXXVI0 in die beati Mathei apostoli et evangeliste.

148.

Der Ammann, der Hat,

beide Richter und Ratgeber, und alle die

Gemeinde der Burger zu Ulm verkaufen an den Prior und Convent des Predigerordens den Flecken and die Weite und Länge des Grabens vor ihrem Kloster um jährliche 8 Pfund 9 Schillinge und 2 Heller, und 4 Weihnachtshühner. [Ulm, 1336 an sant Gallen tage (Oktober 16.). Ulm. Stadtbibliothek, Veesenmeyer’sohe Urkunden, Nr. 515. Gr. Pergam. Siegel in 2 Stücke zerbrochen, sonst wohl erhalten : das Ulmische Stadtsiegel, einköpf. Adler mit Stern zur Rechten und Lilie zur Linken. Absehr, im Kopialbuch der Prediger zu Ulm auf der Ulmer Stadtbibi. Bl. 10.

Wir der Amman . der Hat aller bediu Hihter und ratgeben uud alliu diu Gemainde der Burger hie ze Ulme Arme und Riehe urkunden und vergehen alle offenlich und ouch ainmüteclich an disem brief vor allen die in ansehent, lesent, oder horent lesen.

Daz wir alle mit ein ander ainmüteclich mit wol

1336 Okt. 16.

169

bedahtem mut und v*'aintem sinne, rat und willen, und durch nutz und frumen unser und der Stat, haben gegeben ze kouffen reht vnd redelieh ze rehtem kouffe und für ein reht aigen vnd ze ainem rehten zinslehen den ersamen vnd geist­ lichen Luten, dem prior und dem Conuent allem prediger ordens hie ze Ulme den flecken und die witen vnd lengin des graben der vor ir kloster ist gelegen und als si in iezu mit

mure begriffen hant vnd gebivangut vnd vmbe vangun,

und haben in also und allen iren nachkomen den flechen des Graben gegeben ze kouffen, daz si uns und der Stat jargelich da von gebunden sint ze geben und ouch geben sulen ze erorem zinse aht phunt niun Schillinge vnd zwen haller guter und gaeber haller halbe ze wihenmehten und halbe ze sunewendin und vier huener ze wihennsehten jmrgelichen.

Wir haben in ouch den flechen des graben ge­

geben ze kouffen also und mit der beschaidenhait, daz der prior und der Con­ uent hie ze Ulme vnd

alle ir nachomen gewalt sulen hau daz vorgeschriben

gelt uns vnd der Stat wider ze legen inderhalp des niuwen graben, swa si daz vindent ze kouffen, daz ouch erorer zins si da wir ez genemen ane gevarde und swenne si uns daz gelt denne alles also hant widerleit mit andern gelt als vor geschriben stat so sol denne der vorgeschriben flecke des graben und alliu ir hofraitin von uns und von allen unsern nachomen und von aller maenegeliehen ledich und fri sin aller zinse vnd dienste und sulen wir der Amman, der Rat vnd alliu diu gemainde hie ze Ulme des vorgeschriben flecken des graben, des priers des Conuentes predeger ordens hie ze Ulme und aller ir nachomen reht gewern sin nach reht und nach der Statt reht hie ze Ulme. Und des ze warem vnd sicherem urkunde der vorgeschriben sachc so geben wir der Amman, der Rat und alliu diu gemainde der Stat hie ze Ulme dem prior, dem Conuent der predeger hie ze Ulme und allen ihren nachomen disen brief gevcstent mit der Stat hie ze Ulme gemainem insigel daz offenlich dar an hanget ze einem waren und staten*) der vorgeschriben sache.

Ditz beschach und dirre brief wart ge­

geben hie ze Ulme nach Christes gebürte driuzehenhundert jar und dar nach in dem sehsten vnd drizzegesten jar an sant Gallen tage. a) so. hier scheint ein Wort zu fehlen und zwar das Wort Zeugnis.

Ulmisehes Urkundenbuch II.

22

1336 Not. 5.

170

149. Bischof Gaucelinus (Gosselin) von Alba gestaltet den Predigern der Deutschen Provinz in päpstlichem Aufträge, die wegen des Interdikts in ungeweihter Erde begrabenen Leiber Verstorbener nachträglich in ge­ weihtem Friedhofe zu bestatten. Avignon, 1336 non. novembr. (Nov. 5.). Aus dem Kopialb. der Prediger in Ulm auf der Ulmer Stadtbild. Nr. 9712. Bl. 8. Die Ursclir. in d. Veesenmeyer’schen Urkundensammlung Nr. 510. (9). Yergl. Veesenmeyer, Ge., Miscellaneen literar. u. Instor. Inhalts. Niirnb. 1812. S. 179, wo die Urkunde abgedruckt ist.

Gaucelinus, miseracione divina episcopus Albanensis,*) religiosis ac discretis viris priori provineiali ac singulis priori 1ms conventuum fratrum predicatorum ac capellanis sororum sub cura et secundum instituta ipsorum fratrum Yivencium provincie Theutonice salutem in domino. ex parte consanguineoruni et amicorum quorumdam defunctorum in vestris locis non tarnen in ecclesia vel cymiterio sepultorum nobis oblata peticio continebat, quod oliin tempore, quo loca ipsorum erant generali ecclesiastico supposita interdicto, occasione et auctoritate processuum contra Ludovicum de Bavaria scismaticum et rebellem sancte Romane ecclesie et sequaces eins promulgatorum, multi homines utriusque sexus in illis decesserunt et ipsorum1')

partibus

[defunctorum alliquorum] corpora in vestris locis non

tarnen sacris tumulata fuerunt. verum cum in iine vite eorum signa contricionis et penitencie apparuerint in eisdem, et dicti consanguinei et amici parati sint pro eisc) satisfacere, si quibus dum vivebant obnoxii tenebantur supplicari fecerunt humiliter prefati consanguinei et amici, ut dictorum defunctorum corpora sepeliri mandaremus in cymiterio benedicto. nos igitur auctoritate domini pape, cuius primarie [poenitentiarie] curam gerimus, et de eius speciali mandato ’ super hoc vive vocis oraculo nobis facto vobis et cuilibet vestrum in solidum committimus, quatinus si est ita predictis consanguineis et ainicis adimplentibus a) Der Bischof von Albano, Alba longa, in der Comarca von Rom. Er gehörte zu den Bischöfen, die dem Papst am nächsten sind et qui non sunt in alterius provincia constituti (Wei­ denbach). — b) defunctorum aliquorum fehlt in der Urschrift. — c) pro eis fehlt im Kopialhuch.

1336 Nov. 16.

171

quod promittunt [premittitur] absolucione previa a generalibus excommunicacionum senteneiis, si quas occasione dictorum processuuni ineurrerunt, faciatis eorundem defunctorum corpora absque violacione interdicti in benedieto cymiterio sepeliri et ipsorum aniraas suffragiis fldelium adiuvari, alio canonico non obstante. datum Avinione nonis novembris pontificatus domini Benedicti pape duodecimi anno seeundo.

Datum per copiam sub sigillo authentico*) officii prioris Constanci-

ensis ordinis supramemorati. a) Urschr. auctencio officii . . Sind diese zwei Punkte vielleicht für den Namen des Priors vorläufig gesetzt? Benedict XII. wurde als Papst gewählt 1834 am 20. Dezember, die Weihe erhielt er 1335 am 8. Januar; also fängt 1336, 8. Jan. sein zweites Regierungsjahr an. Auf dem Rücken der Urkunde steht: pro quibusdam corporibus sepelliendis in cimiteriis nostris dispensacio 1337. In diesem Jahr also haben die Predigermönche in Ulm dieses Document erhalten, eine Abschrift der vom Papst in Avignon während der „babylonischen Gefangenschaft“ der Päpste erlassenen Bulle, welche der Bischof Gaucelin an die Dominikanerklöster gesendet und von welcher die Ulmer diese Abschrift durch den Prior des Ordens in Constanz erhalten haben. Sie ist auf Pergament geschrieben, das rote Siegel, nicht gut erhalten, hängt an.

150.

Johann Öchslen von Neenstetten vermacht S. Martin und dem Kloster Anhausen 5 halbe Jauchert Ackers im Nauer Feld, mit genauer Be­ schreibung der Lage dieser Äcker, und der Abt Cunrat hat ihm dann dieselben wieder geliehen zu einem Zinslehen, wonach er jährlich an Martini ein n Wachs an die Küsterei zu Anhausen geben muss. Siegler ist Propst Ulrich von Herbrechtingen. 1330 an sant Ottmars tage (Nov. 10.). Urschr. Perg. Stuttg. Staatsarch.

In Gotes Namen Amen.

Ein halb abgebrochenes Siegel hängt an.

Ich Johans Oehslin genant von Neenstetten tun

kunt und vergich offenlich an disen brieve fuer mich und alle min erben daz 22*

1336 Nov. 17.

172

ich hi gusundem (fo) libe und mit verdachtem müete fünf halbe juchhart akkhers mins rehten aygens in Nawer Velde luterlich durch got saut Martin und dem Closter ze Brenz Ahusen reht und redlich haun gegeben fuer aygen mir und allen minen vordem und nachkumen ze ainem rehtem selgerethe ewigcliche, der ligent zwo Juchart an ainander ze Clussen, ain Juchart gen dem ulmer weg ze den erummen ekkhern und in dem Oschamer velde Brummerer akkher uf der hanenwaid un neben dem tiefen wege ain halbe und jenhalb des wettingers weges ain juchart.

an disen ekkern haun ich gen Abt Cfinraden und dem egenanten

Closter mich aller miner aygenschaft verzigen

mit ufgebender hant uf sant

Martins altar ze Ahusen, und haut der selb abt Cftnrad und sin undertan dise egesprochen ekkher mir und allen minen erben wider gelilien ze ainem rehten zinslehen nach zinslehens rehthe also daz wir alliu Jaur ze sant Martins tage davon suln geben ain pfund wahschs ze zinse an die Chustri ze Ahusen, und gib des disen brief mit

des ersamen gaistlichen herren Bropst Ulrichen von

Herbrethingen Insigel jn also beziuget und versigelt. daz geschach do mal C°) zalt von gotz geburthe driuzehen hundert Jaur und danach in dem Sehs und Trizigostem Jare an sant Ottmars tage. Die Urkunde ist links und besonders rechts durch Feuchtigkeit ziemlich verblichen.

151.

Aulbrecht der Wihseler genannt und Aulbrecht von Clingenstein ver­ kaufen an den Deutschen Orden zu Ulm das Gut zum vordem Aichberg (bei Bermaringen). Ulm, 1330 an dem liebsten sunentag nach sant Othmarstag (Nov. 17.).

Aus Stuttg. Staatsarch. Ursehr. auf Perg. Von 5 Siegeln zwei besehsed. eines ver­ loren. Abschr. im Ivopialbuch des Deutschen Hauses zu Ulm im Staatsarch. Stuttg. Bl. 81*J

In gotez namen amen, ich Aulbreht der Wihseler genant und ich Aulbreht von Clingenstein seiner Schwester siine verkünden und vergehen offenlich an

1337 April 10.

173

disem brief vor allen den, die in sehent lesent oder hörent lesen, da/ wir mit verdauhtem müt und gutem willen ze hoffende geben haben reht und redelich ze rehtem hoffe den erbern und gaistlichen luten bruder Hainrichen von Zueppelingen“) dem conmentür ze Ulme und ze Werde und der brüderscheft gemainlich des huses ze Ulme und allen

iren nachhomenen unser gut ze Vordem

Aychberg, daz man nempt des von Clingenstein gut und daz Haeslin hie vor da buet, umb vier und vierzig phund haller guter und gaeber, der wir volleclich von in gewert sien, uffgeben und verhauffen etc. etc. Bürgen Hainrich Fuelhinne von Annehovenb) ain usman, Ott und Ludwig die ('raffte und Ott der iung Rot, Otts des Roten sun, purger ze Ulme. Siegler Aulbrecht (1er Wihseler und die vier Bürgen. a) im Kopialbuch Züpplingen. — b) im Kopialbuch Fülhinn von Annlioven. In der Urkunde kommt noch vor: Sitz von Clingenstain, min Aulbrechts des Wihselers swester sune, und min Aulbrechts von Clingenstain bruder, der ausser Landes ist. Die Verkäufer machen sich noch verbindlich, dass der genannte Sitz von Clingenstain inner­ halb eines Monats nach seiner Rückkehr das Gut ebenfalls aufgebe und verkaufe.

152. Grav Ulrich von Wirtenberh gibt dem Spital zu Ulm Brief, dass er auf Eigenschaft und alles Recht an dem zur Burg Arnegge gehörigen Holz genannt o

ze Buch ze Örmingen verzichte, welches die Brüder Chünrad und Ulrich die Seveler an den Spital verhauft haben. Ulm. 1337 an dem nehsten donerstag von dem sunnentag Judiea in der vastun (April 10.). Ursehr. auf Perg. im Stadtaroh.: zu Ulm, Siegel fehlt. Yergl. Pressei, Anhang z. d. Verh. d. Ver. f. Kunst u. Altert, in U., N. K., II. 1. S. 36 Nr. 26.

1337 April 21.

174

153.

Die Brüder Konrad und Ulrich Seveler verkaufen an den Ubier Spital das zur Burg Arnegg gehörige Holz- Buch bei Ermingen. Ulm, 1337 an dem mentag in der* Osterwochen (April 21.). Urschr. auf Perg. im Ulmer Stadtarcli. mit anliängd. 7 Siegeln. Vgl. Pressei, Anhang z. d. Verh. d. Ver. f. Kunst u. Altert, in U., N. II., H. 1. S. 36. Nr. 27. o

In gotes namen amen.

Ich Chünrat der Seveler ritter, ich Ulrich sin

brüder verkünden und vergehen offenlich an disem brief für uns und für uenser erben vor allen den, die in sehent lesent oder hörent lesen, daz wir mit verdähtem müt und mit gutem willen beide unverschaidenlich dem erwirdigen man pliaffe Chünraden, maister und phleger dez spitales hie ze Ulme und dem convent gemainlichen des selben huses gesunden und siechen und allen iren nachkomenen ze kouffen haben gegeben reht und redelich ze rehtemkouffe und ein reht fries aigen daz holtz ze Örmingen, daz

für

man nempt daz Büch, und daz

zü uenser bürg Ärnegge gehört, umb vier hundert phuende und umb zwainzig phuende guter und gieber haller, der wir volleklich gewert sien, und andern uensern nutz und frumen damit geschaffet haben; und haben wir also das selb holtz gegeben reht und redelich ze kouffend, alz es umb bezaichent und umb be­ graben ist, und mit namen daz wismat, daz darinne lit, haben und ze niezzend immer und enweklich, besetzend und entsetzend, ze allem reht und mit allem reht, so darzü und darin gehöret, ez si an holtz, an velde, an wasen, an zwie, an wazzer, an wazzer ruensen, under erde und ob erde, besuchtz und unbesüchtz, und als es uenser vatter sielig her an uns und wir üntz her uf dise zite gehebt und genozzen haben, und suellent si ouch zü dem holtz weg han darin und darus, swa es in aller liest fueget an alle gevrerde. und suelen wir noch uenser erben si daran nit irren, und haben wir daz genant

holtz und ouch daz wismat in

gerne und willecklichen uf geben, also daz wir

noch uenser erben dehain reht

noch ansprach darnach nimmer mer haben noch gewinnen suelen, und sien wir die vorgenanten Seveler und uenser erben daruf reht gewern für allen krieg und ansprach weltlich und gaistlich nach reht und nach aigens reht; und ze einer

1837 April 21.

175

merer Sicherheit haben wir in zu uns ze bürgen gesetzet die vesten man hern Aulbrehten von Uriberk, hern Wolfen den Jungen vom Stain von Klingenstain, ritter, O

Johansen vom Werdenowe und Ulrichen von Hörningen, usluete, Ludwig Craft, Hainrichen den Koten Otten dez Koten sune, Petern Craft und Otten den Koten, den man nempt den Seveler, purger ze Ulme, alle unverschaidenlich mit der heschaidenheit: waer, ob phaffe Chünrat maister und phleger und der convent gemainlich dez ohgenanten spitales ze Ulme oder ir naehkomen an dem egenanten holtz oder an dem wismat, daz darinne lit, iendert geirret würden oder ange­ sprochen, es waer von weltlicher ansprach oder von gaistlicher, swie daz darzü kaeme, oder von weihen Sachen daz beschsehe, da Süllen wir si versprechen und fürstan

an allen stetten, swa si es bedürffent, nach reht und nach aigens relit

an iren

schaden. Tasten wir dez nicht, so hant si gewalt und reht, die genan­

ten bürgen darumb ze manend mit iren boten und brieten ze hus oder ze hof oder selb unter ougen, und suelent die nach der inanung unverzogenlichen infam gen Ulme in die stat, und suelent da laisten in erber und offener wirt liueser, die usluet ir ieglicher mit einem phseride, die purger an pheride, reht giselschaft an gevserde, oder ir ieglicher sol und mag einen erbern kneht an sin stat leggen in die laisturig, die usluet ir ieglicher einen kneht mit einem phaerit, der purger kneht an phserid, und suelent also die puergen oder ir kneht us der laistung nimmer körnen, e in die irsalung und ansprach, darumb si denne gemanet hant, gentzlich und gar wirt uf geriht nah reht und nah aigens reht an iren das got

schaden. Waer aber daz der buergen einer abgieng oder me dazwischen, behuet, so

suellen wir in einen andern als schidelichen

setzen darnach in dem nehsten manode,

buergen

swenne si es gevordert hant, oder

der andern buergen suelent zwen laisten, swelh si went und dez ermant werdent, üntz daz vollefuert wirt.

Wir und uenser erben suellen öch die buergen

lieplich lösen von der burgschaft an iren schaden.

Daz ditz allez war und

stiete belibe, swaz da vorgesriben stat, darum geben wir die obgenanten Seveler fuer uns und fuer uenser erben disen brief gevestent und versigelten mit uensern aigenen insigeln und mit der egenanten puergen insigeln, diu alliu offenlich daran hangent ze einer staetekait der vorgescriben sach; waer öch daz der

1337 April 30.

176

insigel einez oder ine an disen brief nit laeme oder in ir ge wall ze brochen würde, daz sol noch mag dem obgenanten pliaff Künraden und dem convent gemainlich dez spitalez ze Ulme noch iren nachkomen dehain schad sin, und sol der brief als gut craft han als ob diu insigel alliu daran gantz und gereht waren.

Wir die bürgen, als wir benempt sien, vergehen der borgschaft,

und haben gelobt und gehaissen mit uensern güten trewen, allez daz war und state ze halten, swaz da vor von uns gescriben stat, an alle gevarde, und da­ rüber so henken wir ze einer bessern sicherhait uensriu insigel öch an disen brief, der geben wart ze Ulme an dem mentag in der Osterwochen, do man zalt von Cristez gebürt drüzehenhundert iar, und darnach in dem siben und drissigostem iar.

154. o

Ulrich Phannelin, B. z. U., urkundet, dass er ain wismat daz man nennet den Lus vor dem aschach des ain jar ist (?) vier tag werch und des andern . drin. (?) und daz auch halbes ist Hainrich Kümmerlins zu kaufen gegeben hat den geistlichen Klosterfrauen zu Sevelingen um 13 u Haller, die sie ihm be­ zahlt haben. Zu grösserer Sicherheit hat er zu Bürgen gesetzt Kudolff KümmerG

lin seinen Schwäher und Ulrich den Hupphel, B. z. U.

Zeuge und Satzmann

und Siegler ist Chunrad von Halle, B. z. U. 1337 in der nahsten mitiehen vor Phlippi und Jaeobi (April 30.).

Ursclir. Pergam. Stuttg. Staatsarchiv. Mit anhängendem leicht beschädigtem Siegel.

1337 Juni 30.

1337 lüg. 7.

177

155. Kaiser Ludwig befiehlt, dass niemand die Deutschherren zu Ulm an der Vogtei und an den Eigenleuten, die zu der Kirche und auf den Altar des h. Andreas zu Herrlingen gehören, irre, nachdem er genannten Ordensbrüdern den Kirchensatz in Herrlingen habe,

zu einer Widerlegung des Schadens gegeben

den sie an der ihnen von seinen Amtleuten und seinen Bürgern zu

Ulm gebrochenen Mühle erlitten haben. Frankfurt, 1337 des Montags nach der hailigen zwelffbottentag Petri und Pauli (Juni 30.).

Abschr. im Stutte. Staatsarchiv, Copialbucli des Deutschen Hauses zu Ulm, n. XLY. Bl. XXIII. Übereinstimmend eine Abschr. auf einem besondern Blatt Papier aus dem XYIII. Jahrhundert, daselbst.

156. Walther der Lang Fülhi von Ensingen, und seine Söhne, Walther und Cünrat, verkaufen ihre Wiese, die fünf Mannsmad hält, gelegen zu Rieden dem Dorf, zwischen dem Veitsee und derer von Burgau Wiese, um 10 Pfund Heller an die Meistrin und den Convent des Klosters Urspring, mit Zustimmung des Lehensherrn Graf Cünrat von Berg von Schälklingen, der die Wiese gern her­ gibt, zu einem Seelgerät, zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil; er siegelt auch die Urkunde, denn der Aussteller hatte kein Siegel. 1337 an sant Afrun tag (Aug. 7.).

Urschr. Berg. Stuttg. Staatsarch.

Ulmisches Urkundenbuch H.

Siegel fehlt, nur der Streifen hängt noch herunter.

23

178

1337 Aug. 29. 157.

Johann Trischer, Vikar des Domkapitels in Augsburg, kauft den Pre­ digern in Ulm einen Zins ab, um ihnen denselben sofort wiederum zu schenken, wogegen sie ihrerseits sich verpflichten, ihm und seinen An­ gehörigen einen Jahrtag zu halten. 1337 in die deeollaeionis beati Johannis Baptiste (Aug. 29.).

Aus Ulm. Arcli. mit 2 beschädigten Siegeln. Abschr. im Kopialbuch der Prediger zu Ulm auf der Ulmer Stadtbibi. Bl. IO1) .

Noverint universi, ad quos presentes pervenerint, quod nos prior totusque conventus ordinis fratrum predicatorum in Uima vendidimus ex estuario seu domo ac area dicti Krebel“) unam libram reddituumb) bonorum hallensium singulis annis solvendam honorabili sacerdoti domino Johanni dicto Trischer, vicario chori augustensi pro 13 libris dicto rum hallensium, quas ab eo integraliter percepisse profitemur, quarum quidem librarum reddituumb) hallensium idem Johannes sacerdos nomine eleemosine in remedium aniine sue et animarum sibi commissarum conventui nostro nominato libere donavit.

Nos igitur talis beneficii congaudentes

solacio ipsum et caros suos participes facimus omnium beneficiorum, que per nostrum conventum dominus fieri dederit; nos nostrosque successores obligamus, diem anniversarium mortis sue eo tempore, quo decesserit, aut primo die ante vel r

post annis singulis determinatum agi, quoque die dictam pecuniam scilicet unam libram hallensium fratribus prelibati nostri conventus in Ulma equaliter dividi, et sic eodem die memoriam sui et carorum suorum secundum conscienciam cuiusque fratris annis singulis fideliter peragi, utmultiplici suffragio in presenti subleventur, et in futuro premio ponantur eterno.

Profitemur eciam, quod nos et

nostri successores redditus prenotatos scilicet unam

libram hallensium proce-

dentem de domo vel area prelibati dicti Krebel nunquam alienare debemus.

a) Yergl. die Urkunde vom 10. Nov. 1335. — b) Soll wohl heissen „redituum“.

In

1337 Sept. 11.

179

cuius rei testimonium et obligacionis presentes sigillis conventus et prioris nostre domus in Ulma tradimus roboratas. Datum et actum anno domini M° CCC° XXXVII0 a) in die decollacionis beati Johannis baptiste. a) Das Kopialbuch hat 1330.

158.

Bericht an den Abt Diethelm von Reichenau über die Wahl des Priesters im Wengenkloster in Ulm, Truthlieb genannt Lagdolf zum Propst dieses Klosters.

Diese Wahl war in Reichenau vorgenommen worden, wäh­ rend früher der Wengenpropst in Ulm gewählt wurde. •

Die Änderung kam wohl daher, dass seit 1327 iibr alle, die dem König Ludwig dem Bayer gehorsam bleiben würden, das Interdiet vom Papst in Avignon ausgesprochen war. Da nun das monasterium Augise majoris (Reichenau) immediate sedi apostolicm subjectum war, wie es anfangs unserer Urkunde gesagt ist, wurde wohl Reichenau zum Wahlort ausersehen, als ebendadurch vom Interdiet ausgeschlossen. Es liegen zwei Urkunden vor mit der gleichen Adresse, dem Inhalt nach wesentlich gleich, der Form nach ganz verschieden, aber gleichen Datums : Reichenau, 1337 feria quinta proxima post festum nativitatis beate Marie virginis (September 11.).

Die eine dieser Urkunden, A, ist ausgefertigt von dem Capitulum seu maior et sanier pars des Wengenklosters, und befindet sich in Stuttgart, Staatsarchiv, Urschrift Pergament, hatte zwei Siegel, das eine ist bechädigt, das andere fehlt. Die zweite Urkunde, B, von zwei Kanonitern des­ selben Klosters, Johannes dictus Coprel et Rudolfus dictus Küntzelman, sacerdotes, welche aber nicht selbst Unterzeichneten, weil sie, wie sie selbst sagen, nicht schreiben gelernt hatten; diese Urkunde ist aus dem Karlsruher General-Landesarchiv, Urschr. Pergam., das eine Siegel ist ver­ loren, das andere angenäht. Weil jede für sich einen absonderlichen Inhalt hat, folgen hier beide: A auf der linken, B auf der rechten Seite.

A. Reverendo in Christo patri ac do-

B. Reuerendo in Christo patri ac do-

mino Di et heim o dei gracia abbati

mino Diethelmo, dei gratia abbati

monasterii Äugie maioris, immediate

monasterii Augie maioris, immediate

sedi apostolice subiecti, ordinis sancti

sedi apostolice subiecti, ordinis sancti

Benedicti Constantiensis diocesis, capi-

Benedicti Constantiensis dyocesis, Jo23*

1387 Sept. 11.

ISO

tulum seu raaior et sanior pars mo-

hannes dictus Coprel et Kudolfus

nasterii sancti Michahelis in ynsulis in

dictus

der Wengi prope Ulmaui ordinis sancti

canonici reguläres

Augustini predicte diocesis ovationes

sterii sancti Michahelis in ynsulis in

in domino cum obedientia tarn debita

der Wengi prope ITlmam, ordinis sancti

quam devota.

sacris canonibus novi-

Augustini, predicte dyocesis obedientiam

mus esse cautum. quod ecclesie regu­

in omnibus debitam et deuotam. Cum

läres sive collegiate ultra tres menses

propter vacationem diutinam ecclesi-

vacare non debent, ne ipse detrimen-

arum seu

tum in spiritualibus et temporalibus

ministrorum solatio destitutorum gra-

patiantur, eapropter occasione privati-

uamina in spiritualibus et temporalibus

onis olim predicti monasterii prepositi

et

videlicet Berhtoldi per vos facte sub

canonum deliberatione prouida statue-

anno

trecentesimo

runt, nt ultra tres menses non debe-

tricesimo septimo die sabbati proxima

ant ecclesie vacare reguläres, priuato

domini

millesimo

Iv u e n t z e 1 m a n,

sacerdotes,

et professi mona-

monasteriorum regularium

dispendia

patiantur,

conditores

o

post festum

beati Udalrici episcopi

igitur et deposito anno domini mille­

(Juli 5), que evenit in nonis mensis

simo tricentesimo

iulii videlicet III nonas iulii (Stimmt)

die sabbati proxima post festum beati

nos non convenientes in unum in mo-

Ydalricii episcopi, que evenit in Nonis

nasterio

Julij, Bertholdo olim preposito mona­

tricesimo septimo,

ü

Augie maioris

predicto ad

electionem futuri prepositi celebrandam

sterii sancti Michahelis predicti,

terminum duximus statuendum videli­

ministratione et cura ipsius preposi-

cet feriam quintam proximam

ture iuxta formam iuris maior et sanior

post

festum nativitatis beate Marie virginis

pars

(Sept.

monasterii presentium terminum,

11),

vocatisque qui

fuerant

canonicorum

regularium

ad-

ipsius vi­

evocandi et tune presentibus maiori

delicet feriam quintam

et saniori parte 0°) dicti conventus, qui

nativitatis beate Marie virginis eiusdem

electioni prepositi debuerunt voluerunt

anni,

et potuerunt commode interesse, in

dierum,

monasterio Augie maioris supradicto,

electionem futuri prepositi celebrandam

cepimus de electione futuri prepositi

in. monasterio Augie maioris,

post festum

cum eontinuatione sequentium concorditer assignauerint ad citatis

1337 Sept. 11. tractare,

et

post diversos

181

tractatus

autem interim absentibus et omnibus

inter nos habitos, per quam formam

qui debuerunt, voluerunt et potuerunt

monasterio nostro sancti Michahelis pro-

comode interesse, in supradicto ter-

dicto vellemus de preposito providere,

mino in loco predicto nobis conueni-

placuit nobis presentibus et maiori et

entibus, habita deliberatione, per quam

saniori parti conventus facientibus, per

formam esset in ipso electionis negotio

formam scrutinii providere de preposito

precedenduin d'°), placuit, nobis iivpre-

monasterii sancti Michahelis memorati,

dicto loco conuenientibus per formam

ideoque eiegimus concorditer duos vi-

scrutinij dicto monasterio sancti Micha­

delicet dominum Hainrieum deAesche

helis de preposito prouidere, unde duo

decanum monasterii Augie inaioris et

clerici, videlicet dominus Hainricus

magistrum 011 o n e m J o e c h 1 a e r i i

de Aesche, decanus monasterii Au-

cantorem ecclesie sancti Johannis Con-

giemaioris predicti, et magister Otto

stantiensis, clericos

Jaechlerij, cantor ecclesie sancti Jo­

extra

nostrum Me dignos,

collegium

dantes eisdem

hannis

Constantiensis

concorditer

a

ut

nobis assumpti fuerunt, quibus data

secrete et sigillatim vota cunctorum

fuit potestas ut secrete et sigillatim

nostra inquirerent,

diligenter et in

exquirerent vota cunctorum diligenter,

scriptis redacta, per se vel alium mox

et eis in scriptis redactis in communi

in communi publicarent, collationem

mox eadem

etiam per se vel alium facerent numeri

autem ipsi potestatem sibi traditam

ad numerum, zeli ad zelum, rneriti ad

acceptantes ad partem chori monasterii

meritum, qua prehabita diligenter ille

Augiemaioris

per se vel alium eligeretur, in quem

secrete et sigillatim inquisiverunt dili­

omnes vel maior et sanior pars nostri

genter, sicut nobis postmodnm retu-

capituli

quodque unus

lerunt, cunctorum vota de collegio seu

ipsorum vel ambo eandem electionem

capitulo monasterii sancti Michahelis

popul o sollempniter publicarent, qui

presentium supradicto, prout a nobis in

scrutatores

nostra et

mandatis habuerunt, et ipsis in scriptis

videlicet domino

redactis mox in communi publieaverunt,

Johanne plebano ecclesie sancti Jo-

quibus publicatis et collatione numeri

unanimiter

assensu,

plenam

consentirent,

de

potestatem,

voluntate

assumptis

publicarent,

predicti

se

scrutatores

trahentes

1887 Sept. 11.

182

hannis Augie maioris et Hainrico

ad numerum, zeli

capellano sancti Egidii,

ad

qui scilicet

ad zelurn, meriti

meriti (f°) subsecuta,

Hainricus promisit fiele per eum pre-

extit.it

stita, fideliter scribere omnia, que in

orem totius conventus siue capituli

dicto

necessaria

direxisse in

post hec

virum,

electionis

negotio

forent et per nos fierent.

maiorem

repertum

partem

et

sani-

scrutinio in religiosum

dominum

Truhliebum (f°)

se in

dictum Laydolf, sacerdotem, canoni­

partem chori ipsius monasterii Augie

cum regulärem et professum monas­

maioris vota nostra inquisiverunt. ante-

terii sancti Michahelis predicti vota

quam ad hoc communiter proeederent,

sua,

dominus Truthliebus dictus Lay-

cretum,

d o 1 f, sacerdos professus canonicus re-

moribus ac virtuosis actibus merito

gularis dicti monasterii sancti Micha-

commendandum in saeerdotali ordine

helis in der Wengi,

et etate legitima constitutum

scratatores predicti trahentes

protestationem

virum utique prouidum et disliterarum

scientia,

vita

et

ac de

fecit in hec verba: in nomine domini

legitimo matrimonio

amen, quia excommunicati suspensi vel

spiritualibus et temperalibus plurimum

interdicti aut laici non debent electi-

circumspectum ac potentem, iura mona­

onibus interesse, idcirco ego Truth­

sterii

liebus dictus Laydolf canonicus

dictus Coprel canonicus et professus

regularis monasterii sancti Michahelis

monasterii sancti Michahelis predicti

in der Wengi in insulis prope Ulmam,

de mandato in

Constantiensis diocesis, ordinis sancti

nobisque presentibus et ipsius mona­

Augustini, constitutus coram fratribus

sterii nomine elegit in hunc modum.

monasterii predicti seu maioris partis

Cum vacante

eorundem in monasterio Augie maioris

sancti Michahelis in ynsulis in der

predicte diocesis ordinis sancti Benedicti

Wengi prope Vlmam, ordinis sancti

sub anno domini millesimo trecentesimo

Augustini, Constantiensis dyocesis, vo-

tricesimo septimo feria quinta

post

catis omnibus et singulis, qui volue-

festum nativitatis beate Marie virginis

runt, debuerunt et potuerunt comode

proxima per conventum predicti mo­

interesse, ad monasterium Augiemaioris,

nasterii sancti Michahelis seu maiorem

predicte dyocesis,

defensare,

procreatum,

quem

in

Johannes

eum consentientium

prepositura monasterii

ad diem prefixum

1337 Sept. 11.

183

et -saniorem partem ipsius ad electi-

ad futuri prepositi electionem cele­

onem futuri prepositi iam dicti mo-

brandam. placuit omnibus et singulis

nasterii

fratribus conuentus monasterii sancti

celebrandam,

excommunicatos,

nioneo omnes

suspensos

et inter-

Michaelis antedicti,

seu

maiori

et

dictos aut laicos, ut exeaiit monasterium

saniori parti ipsius, per formam scru-

Augie maioris sive sacristigiam tf°) jp_

tinij precedere debere, iuxta formam

sius in qua nos recepimus ut capitulum

concili j generalis, verum cum publi-

monasterii sancti Michahelis antedictuii),

catione et collatione diligenter factis

et recedant, aliosque, quoruin inter-

iuxta formam dicti concilij repertum

est, libere eligere permittant, et pro-

sit, propter quorundam canonicorum

testor publice, quod eos non admitto

nostrorum inhabilitatem

ad eiigendum prepositum ipsius mo-

contumaciam et rebellionem maiorem

nasterii sancti Michahelis velut ius ha-

et saniorem partem conuentus in do­

bentes, nec inniti volo vocibus eorun-

minum Truhliebum rf°) dictum Lay-

dem, immo volo quod voces eorum

dolf,

nulli

prestent subsidium vel alicui

Michahelis predicti sacerdotem direxisse

afferant nocumentum, quodque pro non

vota sua, virum utique prouidum et

receptis

seu hereticis habeantur. et

discretum, litterarum scientia, moribus

tune prefatus magister Otto adiuravit

et virtuosis actibus merito connnen-

prefatumTruthliebum dictumLay-

dandum, in sacerdotio et etate legi-

dolf per patrem et filiurn et spirituni

tima

sanctum, et in anime sue periculum,

matrimonio procrcatum, in spirituali-

ut seeundum deum et conscientiam

bus et temporalibus plurimum circum-

suam iustam in illiun dirigeret Votum

spectum;

suum, quem in prepositum monasterii

dictus Coprel,

sancti Michahelis predicti magis utilem

regularis monasterii sancti Michahelis

et idoneum

autem

supradicti, professus dicti monasterii,

taliter adiuratus electioni faciende de

ex potestate consentientium in ipsum

preposito sepedicti monasterii in dei

dominum

nomine hac vice supersedit, simili modo

maioris et sanioris partis totius capi-

dominus Johannes dictus Coprel

tuli siue conuentus monasterii sancti

reputaret.

ipse

canonicum

constitutum

idcirco

multiplicem,

monasterii

ac

de

ego, sacerdos,

Truthliebum

sancti

legitimo

Johannes canonieus

tamquam

1337 Sept. 11.

184

sacerdos professus adiuratus per prefatum

Michahelis supradicti michi (f°) tradita

magistrum Otto n em consensit in domi­

et concessa, ipsorumque et mea vice et

num T r u t h 1 i e b u m dictum L a y d o 1 f,

nomine

predictum sacerdotem professum canoni­

liebum,

cum regulärem monasterii sancti Mi-

gratia, eligo in prepositum monasterii

chahelis antedicti, in hunc modum: ego

sancti Michahelis sepedicti, dictam vero

Johannes dictus C o p r e 1 sacerdos

electionem sic sollempniter celebratam

professus canonicus regularis predicti

nos

monasterii sancti Michahelis consentio

gratamque habuimus et acceptam, et

in dominum Tr uthl ibum (r°) dictum

confestim

L a y d o 1 f sacerdotem, ipsumque nomino

populo per magistrum Ottonem cau-

et

monasterii

torem predictum fecimus sollempniter

sancti Michahelis supradicti. eodem modo

publicari; postmodum vero huiusmodi

Rudolf us

Kuentzelman

electione dicto Tr uthliebo in prepo­

sacerdos professus, adiuratus per pre­

situm electo per predictum magistrum

fatum magistrum 011 o n e m, in domi­

Ottonem de aliorum canonicorum man-

num Truthliebum dictum Lay-

dato infra tempus debitum presentata

dolf sacerdotem

et petito ab eo,

eligo

in

prepositum

dictus

et professum con­

prefatum

dominum Truth­

inuocata

canonici

sancti

predicti

electionem

Spiritus

approbauimus

ipsam clero et

ut eidem electioni

sensit in hunc modum: ego Eüdol-

suum preberet assensum,

f u s dictus Kuentzelman, sacerdos

divine resistere voluntati, infra tempus

et professus canonicus regularis mona­

a iure statutum annuit votis nostris,

sterii sancti Michahelis predicti, in do­

electioni

minum T rutli 1 i e b u m dictum Lay-

facte.

dolf, sacerdotem et professum, con­

humiliter et deuote vnanimiter suppli-

sentio, ipsumque nomino

camus,

prepositum

monasterii

et eligo in

ipse nolens

predicte consentiens

de so

Ea propter paternitati vestre quatenus

electionem eandem

sancti Micha­

sic sollempniter atque canoniee factam,

helis supradicti“). inquisitis itaque si-

prout ad uos pertinet, dignemini con-

gillatim ac secrete votis et voluntati-

firmare et approbare ipsumque electum

bus singulorum

predictum

in possessionem dicte prepositure mit-

Hainricum capellanum in scrip-

tere jurium et pertinentiarum eiusdem,

et

per

a) Die Vorlage hat supradietum,

vt prepositure predicte vtiliter preesse

1337 Sept. 11.

185

tis redactis, sicut superius continetur,

valeat et prodesse.

ipsi scrutatores de loco, ubi scrutinium

ternitas

fecerant, cum aliis sibi assumptis re-

vota nostra in

cedentes ad nos redierunt, et mox in

singulis concordasse ac

communi prefatus magister Otto de

huiusmodi existere vnanimes et con-

consensu dicti decani eadem vota pub-

cordes, presens electionis nostre decre-

licavit, quibus taliter publicatis pre­

tum paternitati vestre transmittimus

fatus Johannes

nostris quidem iuxta statuta canonica

mandato

domini

dictus Coprel Rüdolfi

de

predicti

vestra

Ceterum vt pa-

cognoscat

euidentius

predictis omnibus et in

petitione

subscriptionibus roboratum et

sigillis

collationem fecit numeri ad numenun,

honorabilium virorum dominorum H a i n-

zeli ad zelum et meriti ad meritum

rici de A esch e,

sub

primo numeri ad

sterii Augiemaioris, et magistri Otto-

numerum, quia consentientes in pre-

n is Jöchl aerij, cantoris, predictorum

fatum dominum Truthliebum, sunt

sigillatum.

plures numero, eo quod duo sacerdotes

Coprel predictus predictis omnibus

habiles in eum consenserunt, quorum

interfui et per Hainricum capel-

voces condigne maiorem aliis absenti-

lanum

bus faciunt numerum,

decreto me subscribi feci, quia scribere

hac forma:

item zeli ad

Ego Johannes dictus

capeile

zelum, quia consentientes, ut ex pre-

nesciebam.

missis apparet,

Kuentzelman

in

ipsum dominum

decani mona-

sancti Egidii

huic

Ego Rüdolfus predictus

dictus

predictis

T r u t h 1 i e b u m meliori zelo consensisse

omnibus interfui et in dominum Truth­

videntur, nam inspecta efficacia iuris

liebum sepedictum consensi et per

plures sunt numero vocibus inhabilium

Hainricum eapellanum predic-

et absentium subductis, et sic meliorem

tum subscribi me feci huic decreto,

zelum

quia scribere nesciebam.

presumuntur

habuisse,

item

Nos vero

meriti ad meritum, quia nos, qui in

Hainricus decanus

et magister

dominum T r u t hl i e b u m consensimus,

Otto predicti, quia supradictis omni­

sumus habiles in religione et in sacris

bus interfuimus, ad

ordinibus constituti, et sit ipse

dictorum

petitionem pre­

canonicorum sigilla

nostra

duximus presentibus appendenda. Da­ tum et Ulmisclies Urkundenbuch II.

actum in

monasterio Augie 24

1387 Sept, 11.

186

B) maioris

predicto

millesimo

sub. anno

domini

tricesimo

septimo

CCC°

predictis, feria quinta memo rata, indictione V* A) dominus Truthliebus, in quem consensimus maioris et meriti et auctoritatis,

et ideo merito

facta

prefatus Johannes dictus Copre 1 de mandato illorum qui ni pre-

dictum

dominum

preferendus et communiter eligendus.

T ruthlieb um

consenserunt,

et suo,

collatione igitur eundem

dominum

Truthliebum elegit sollempniter in hunc modum: cum vacante prepositura monasterii sancti Michahelis in insulis in der Wengi prope Ulmam, ordinis sancti Augustini Constantiensis diocesis, vocatis omnibus et singulis, qui voluerunt, debuerunt et potuerunt commode interesse, ad monasterium Augie maioris prediete diocesis ad diem prefixum ad futuri prepositi electionem celebrandam placuit omnibus et singulis fratribus conventus monasterii sancti Michahelis ante dicti seu maiori et saniori parti ipsius per formam scrutinii procedere debere iuxta formam concilii generalis, verum cum publicatione et collatione diligenter factis iuxta formam dicti concilii repertum sit, propter quorundam canonicorum nostrorum

inhabihtatem multiplicem contumaciam et rebellionem maiorem

et

saniorem partem conventus in dominum Truthliebum dictum Laydolf cano­ nicum monasterii sancti Michahelis predicti sacerdotem direxisse vota sua, virum utique providum et discretum, literarum scientia, moribus et virtuosis actibus merito commendandum, in sacerdotio et etate legitima constitutum ac de legitimo matrimonio procreatum, in spiritualibus et temporalibus plurimum circumspectum, idcirco ego Johannes dictus Coprel, sacerdos canonicus regularis, monasterii sancti Michahelis supradicti, professus dicti monasterii, ex potestate consentientium in ipsum dominum Truthliebum, tamquam maioris et sanioris partis totius capituli sive conventus monasterii sancti Michahelis supradicti mihi tradita et concessa, ipsorumque et mea vice et nomine prefatum dominum Tr uthliebum invocata sancti Spiritus gratia eligo in prepositum monasterii sancti Michahelis sepedicti.

electione autem sic celebrate (f°) eam approbavimus ut

maior et sanior pars capituli seu conventus monasterii sancti Michahelis supra-

1337 Nov. 11.

187

dicti, subinissa voce dicentes: te demn laudamus. deinde prefatus magister Otto de mandato canonicorum predictorum et decani monasterii Augie maioris predicti electionem ipsam clero et populo sollempniter publicavit. acta sunt hee in inonasterio Augie maioris predicto presentibus plebano et capellano predictis anno et feria quinta supradictis.

in quorum evidentiam nos canonici seu conventus monasterii

sancti Michahelis predicti sigilla predictorum decani et magistri Ottonis obtinuimus muniri nos vero decanus et magister Otto predicti, quia premissis, ut prescripta sunt, interfuimus, ad petitionem predictorum canonicorum sigilla nostra presentibus duximus appendenda.

Datum in monasterio Augie maioris pre­

dicto sub annis domini prescriptis feria quinta memorata indictione V.

15&. Cünrat vom Stain und Wolf vom Stain geben ihren Acker, der ze Hart­ husen ob der wisen gelegen ist, dem Kloster zu Sevelingen im Tausch gegen deren Acker, der ist ze Eristain bi der kurchen gelegen und ziehet an den weg gen Braitenfeld.

Zeugen sind: Herr Ulrich, Caplan von Sevelingen, Bruder

Hainrich von Burlvingen, Bruder Cfinrat von Westerstetten, Bruder Hainrich von Bibrach, und andere erbare Leute die hienach geschrieben sind: Cunz Sizze, Ulrich der Kerler, Cunz der Stricher, der Amman von Sevelingen, von Eristain Sizze der Amman und Uz der Amman, der iung Gfe, Siz der (f°> der Tengeler und andere erbare Leute. 1337 an sant Martistag (Nov. 11.). TJrsehr. Perg. Stuttg. Staatsarchiv. Ein Siegel hängt an, das zweite fehlt.

24*

] 337 Nov. 25.

188

160.

Der Spital in Ulm verkauft an Joh. Treyscher, Vicarier am Dom in Augspurg, 5 U Heller jährlicher Zinsen lim 80 stimmung für das Seelgerät,

mit besonderer Be­

und bedeutsamen Einzelheiten,

wie die

Kapelle des h. Kreuzes, der Priester zu S. Georien und zu S. Egidien zu Ulm, u. a. betreffend. 1337 ze Ulme an sant Katherinen tag (Nov. 25.).

Pergam.

Stuttg. Staatsarchiv. Mit 5 ungleich erhaltenen Siegeln.

In Gotes namen Amen.

Ich pfaffe Chünrat maister des Spitales und des

halligen gaistes ze Vlme, und wir der Convent gemainlich Brueder und Swestran,

und Dürftigen des Spitals üheral vergehen offenlich

mit disem

brief,

Daz wir mit rate und gutem willen herrn Otten des elter Roten uensers pflegers,

und mit rat herrn Chünratz von Halle und

Haller (f°), Conventes

die beide rihter hie reht

ze Ulme sint,

herrn Hainrichs von

und mit rate allez unsers

und redelich verköft und gehen haben dem

ersamen

prie-

ster herrn Johansen dem Treyscher, vicarier uf unser frowen cliore zu dem Thüme ze Augspurch, fünf pfunt güter und gaeber haller geltes us allen un­ sren güten ze Stainhein. daz ist us Maiger Otten hof und us des Wittegers hof die uenser reht vries aigen sint, und swaz im oder den er es geschaffet hat der fünf pfunt haller ahgieng, von weihen Sachen daz beschaech, daz suelen wir in gehen von andern uensers Spitales güten; und darumh hat er uns ge­ geben aehzech pfunt güter und gaeher heller der er uns gentzlich und gar ver­ richt und gewert hat, und haben wir öch daz selb gelt nicht durch not ver­ köft, den durch merern und bezzern

nutz uenserer dürftigen. Wir vergehen öch

an disem brief für uns und für alle

uenser nachkomen, daz wir uns gen hern

Johansen dem Treyscher und gen allen den, da er disiu fünf pfunt haller geltes hin geschaffet hat, verpunden haben

der vorgescribenen fünf pfunt haller geltes,

alliu iar enweklich ze richten und ze gend us den vorgescriben güten ze Stain­ hein und us andern unseres spitales güten dahin da er si verschaffet hat, also daz er in nimmer geraden mueg von chainer schiacht irrung, und suelen öch

1337 Nov. 25.

189

wir und alle uenser nachkomen diu fünf pfunt haller geltes im und den er si geschaltet hat alliu iar enweclich gen und richten aun allen iren schaden, also daz in chain bruch noch chainelay schiacht irrung daran nimmer me widerfarn sol und darumb suelen wir der vorgescriben fünf pfunt haller geltes und der ehaftin der selben güte eweclich in nemer und träger sin, und sin Selgereit da von und von andern unsere Spitals güten rihten und gen als her nach gescriben stat. Wan er siner sei und aller siner vordem selan, und allen sinen liebhopten selan, und allen den seien von den im guetelichen beschehen ist, mit den selben fünf pfunt haller geltes ein ewiges Selgereit gemachet hat, und also suelen wir im alle uenser nachkomen enweclich der fünff pfundt haller geltes sin und aller der, den er si geordenet und geschäftet hat, reht geweren sin an allen stetten und von allen gerihten, für allen crieg irrung und ansprach. Bes ersten hat er geschäftet an den bue der pfarre kirchun ze Ulme iaerglich syben Schilling haller; den frowen gen Seuelingen iaerglich aun vier sechzehen Schilling haller und irem capplan iaerglich aun vier fünf Schilling haller, den Barfuezzen ze Ulme iserglich ein pfunt haller; uenserm Spital ze Ulme, zwain Priestern, dem Maister und sinem gesellen, ietwederem iaerglich aun vier fünf Schilling haller, den dürftigen in dem selben unserm Spital vier und ailif Schilling haller, alzo daz ie dem dürftigen iaerglich werde ein haller brot und mit dem uebrigen daz mal bessern, so wir allerbest muegen mit tuwen; dem priester uf dem hof zu der capeile des hailigen üruces ze Ulme iaerglich aun vier fünf Schil­ ling haller, den herren in den Wengun die wil si sant Jacobes capelle ze Ulme verwesent, iaerglich aun vier fünf Schilling haller, verwaez si aber ain anderer priester ald me, den sönd si werden; dem Santherrena) zu dem Tuschen(f°)hus ze Ulme iaerglich aun vier fünff Schilling haller, dem priester ze sant Georien ze Ulme iaerglich aun vier fünf Schilling haller; dem priester ze sant Egidien ze Ulme iaerglich aun vier fünf Schilling haller; priester ze sant Jos capelle ze Ulme iaerglich aun vier fünf Schilling haller; den fundenen chinden ze Ulme iaerglich zwen Schilling haller, und den armen Siechen an dem Griesse und gen ab ze Ulme iaerglich ouch zwen Schilling haller. Bisse vorgescriben Selgereit, als a) so heisst es deutlich, nicht Lantherren.

190

1337 Not. 25.

es mit Worten an disem briet verschaffet ist, suelen wir und alle unser nachkomen alles sampt alliu iar enweclich an sinem Jartag von den güten und von andern unsers Spitals güten gentzlich und gar aun alles verziehen gehen und usrichten, und ouch ietzo die wil er lebet aun allen schaden, und welhes iares wir oder uenser nachkomen das versaezzen, so suelen die priester uensers Spitales und och ander priester zü uenserm Spital ungesungen sin als lang biz daz es in gentzlich und gar vollefuert wird und geben.

Hulf aber diu pene nicht, so

suelent die den disse Selgereit verschaffet ist, diu vorgenanten güt und andrer unsers Spitals güt swa wir diu haben, angreiffen, und nöten mit gaistlichem gericht als mit Aveltlichem biz daz

es in gentzlich und gar usgericht und

vollefürt wirt aun allen iren schaden, als ouch vorgescriben stat. Er hat ouch ge­ schaltet daz die vorgescriben priester alle den er das Selgereit geschaltet hat, und der Barfüzzen etwie vil alliu jar enweclich an dem ahtoden tag nach sant Johans tag ze Sünwenden, die wil er lebet, und nach sinem tode, als man sin iarzit begaende wirt, chomen suelent zü uenserm Spital ze Ulme, und suelent da ain vigilie han allen den selun als vorgescriben stat, und allen gelöbigen selun ze heit, nnd suelen wir si denne ze hant nach der vigilie des vorgescri­ ben Selgereitz gentzlich und gar usrichten, und den Dürftigen das ir ze hant an morne zü dem Inbisse, und welch priester ouch zü der vigilie aun gevaerde nicht kompt,

ald sin bot der in wol verspricht daz in ehaftiu not were des

selben tail sol man tailen under die andern die da sint.

Darnach suelent die

priester alle eweclich alle wochan der selan gedenchen, und siner sei nach sinem tode und gentzlich in iren messen und ir ieglicher besunder in sinem gebet, wan ie dem priester von dem selgeret alle wochen eilt messe geordenot ist, durch aller gelöbigen selan willen, und suelen ir ieglicher alliu iar zu dem minsten ein messe han durch der suender willen ald als dick in des got ermane, wan wir laider alle suender sien. Welt ouch der vorgenant her Johans die fünf pfunde haller geltes selber in nemen, so suelen wir im alls geben, die wil er lebet und nach dem sinen tot da mit allez daz tün, daz da vorgesehen stat. und des ze einem waren und staeten urchuende immer eweclich geben wir die­ sen brief gevesteten und versigelten mit uensern Insigeln, des egenanten Maisters

1338 Febr. 5.'

191

Pfaffe Chünratz und des Conuentz des Spitals ze Ulme, und dar zu mit des egenanten uensers phlegers Insigel, hern Otten des Roten des eitern und mit hern Chünratz von Halle, und mit hern Hainrichs von Halle der vorgenanten zwaier rihter Insigeln, diu alliu dirre vorgescriben sach ze einer waren und staden Sicherheit daran hangend.

Ich Otte der alt Rote, als ich vor für phleger ge-

seriben bin, und ich Chunrat von Halle und ich Hainrich von Halle riohter ze Ulme vergehen sunderbar an disem brief, daz dirre koffe, disiu orden ung und alliu vorgescribener sach mit uenserm güten willen und mit uenserm rate vollefuert und vollendet ist. Des ze urchuende und ze einem zeuknuesse geben wir unseriu Insigel zu der selb scholen Insigel an disen brief. War ouch ob der In­ sigel einez oder me zebrochen wuerde oder an disen brief nicht chöme, daz sol den vorgescriben Lueten dehain schad sin und sol der brief als gut craft han als ob diu Insigel alliu daran gantz und gereht waeren.

Daz geschach und dirre

brief wart geben ze Ulme an sant Katherinen tag do man zalt von Cristes gebürt driuzehenhundert jar und darnach in dem sibenden und drissigostem jar. Alle fünf Siegel hängen an, meistens leicht beschädigt, an dem Rot’schen Siegel ist das obere Stück abgebrochen.

161. Otte von Kaltenburch urkundet, dass er seine Hälfte an der Hube zu Stotzingen, deren eine Hälfte zuvor schon Eigentum des Klosters Herbrechtin gen ist, und die der Snapper baut, an dieses Kloster um 40 u gute Heller ver­ kauft und die Ritter Gerwig von Riethain, Ulrich den Yetzer Yogt zu Helfenstain und Dymar von Kaltenburch seinen Bruder zu Bürgen gestellt hat, welche auf Mahnung in acht Tagen in Giengen einfahren und da leisten sollen. 1338 an sant Agtun tag (Febr. 5.).

Urschr. auf Perg. im Staatsarch. Stuttg. mit anhängenden 4 eingenähten zerbröckelten Siegeln.

1338 Febr. 23.

192

1338 März 1.

162. Grav Cunrad von Berge, genant von Schälklingen, verbündet sich mit Grafen Berchtolden von Graispach und Marstetten, genant von Niffen, und dem Ammann, dem Bath und der Gemeind aller der Statt ze Ulme als lange, biss dass wir ihnen es wieder bieten, und swenne wir ihnen es wiederbotten haben, dennoch sollen wir gen in in der Puntnusse sin dri gantze Manode die nechsten nach­ einander. Ulm, 1338 an s. Mathias abend (Febr. 23.).

Aus Bruchstücken eines alten Repertoriums, die in ein Heft eingelegt sind mit der Aufschrift: Geschichtliche Notizen über den schwäb. Bund etc. 1331—1479. Hie Urkunde sei bis jetzt nicht aufgefunden, sagt Präl. Sclimid von Ulm, sie sei wohl in Stuttgart.

163.

Bischof Heinrich von Augsburg bestätigt den Kauf, durch welchen das Kloster Elchingen den Kirchensatz zu Lautern an den Grafen Eberhart von Werdenberg verkauft hat. Augspurch, an dem Wissensunnentag (1338 März 1.).

Urschr. auf Berg, mit anhängd. beschäd. Sieg, im Staatsarch. Stuttg.

Wir Hainrich bischoffe, erwelter und bestäter, ze Augspurch vergehen offen­ bar mit disem brief und tu gen kunt allen den, die in sehent oder hören t lesen, daz wir angesehen haben den gebresten und die grozzen arbait, die daz gotzhus ze Aelchingen ietz lang gehebt hat, und noch lidet von guelte wegen, daz wir unsern willen und unser gunst geben umb den kouffe, den der edel herre grave Eberhart von Werdenbercli und sine erben getan hant umb daz obge­ nant gotzhus ze Aelchingen, daz ist der kirchensatz ze Lutern, als si des convents brief ze Aelchingen darumb hant, den wir bestaiten mit disem brief, den wir geben versigelten mit unserm grozzen insigel, daz offenlich daran hanget ze einem waren urkünde der vorgescriben ding, der geben wart ze Augspurch an dem Wissensunnentag, do man zalt von Cristes gebürt driuzehenhundert iar und darnach in dem aht und drissigostem iar.

1338 März 12.

193

164.

Das Kloster Söflingen kauft eine Wiese im obern Ried, dazu hat die Rysin das Geld mit 52 & Hi gegeben, ferner stiftet dieselbe Rysin dem Kloster 100 u Hl. zu zwei JahrZeiten für den Rys und für ihren Vater. 1338 an sant Gregorien tag (März 12.). Urschrift auf Perg. im Staatsarch. Stuttg. mit 2 beschiel. Sieg.

Ich swester Anne diu abbtissin ze Seveliugen und der convent gemainlich dez selben closters vergehen offenlich an disem brief, daz wir haben koft umme die s. . . zzina) ze Ulme ein wise, diu in dem obern Riet gelegen ist, da wir sie umme gewert haben zwe und fünfzeg phunde guter haller, die diu Rysinb) dar geben hat, also daz wir ir und ir swester Adel, süln da von geben alle iare vier phunt haller die wile sie lebent. wir süln ir och bagan 0°) zwo jarzit dez Rysenb) und irs vaters ietweder (fo> mit einem phund haller, dar um gab sie uns hundert phunt haller und damit sol ein igelichiu kelnerin began die zwo vor gesehriben iarziten, so sol denne daz ander ledig sin dem closter als ander ir gut, aber die vor genanten zwe phunt die zu den zwein iarziten horent die süln eweklich geben werden uz der wise, nach der Rysein und ir swester tods (f°), aber die wil sie lebent, so sol man diu zwe phunt geben von dem closter. und daz daz wäre und stait belibe, so henke ich vor gesehriben abb­ tissin min insigel und dez conventes insigel an disen brief, der gesehriben wart an sant Gregorien tag, do man zalt von Crists gebürt drützehen hundert iar und in dem ahat und drissigosten iar. a) Ein Flecken macht die Mitte des Namens unleserlich. — b) Nähere Bezeichnung fehlt.

Ulmisches Urkundenbucli II.

25

1338 März 12.

194

165.

Das Kloster Söflingen ordnet die Begehung von Jahrzeiten an für die Grcefin von Wildenberg, für einen Vischer und für Guta von Weslerstetten, und bestimmt die dazu zu verwendenden Mittel. 1338 an Sant Gregorientag (März 12.). Aus Stuttg. Staatsarch. Urschr. auf Perg. Mit 2 in wollene Säckchen eingenähten aber beschäd. Siegeln.

Ich swester Anne die abtissen ze Sevelingen und gemainlich der convent vergehen offenlich an disem brief, daz wir habent geordenet, daz wir den nueze, der iarlich knmet von dem zehendlin ze Wrglingen*) d'°) geben süln in daz kelr alimetb), und da mit sol ein igeliche kelnerin began der graewin von Wildenberg iar zit, diu ir almusen darum gar wol hat geben, daz wir an ander gut habent geben, von dem selben zehenden sol man och began dez Vischerz iarzit, der sin almusen och darum wol her hat geben,

wir vergehen och an disem brief, daz

ein iglichiu abtissin geben sol och in daz kelr alimetc) alliu iar zue unser vrowen tag der lihtmesse ein phunt haller von dem hof und swaz zu dem hof hört ze Harthusen, und von dem zehenden, den wir koften umrae den von Halle, und mit dem phunde sol diu kelnerin began Güten von Westersteten iarzit, als sie gevalt, wan darum hat sie fünfzehen phunt haller uns geben an dem vor geschriben zehenden, und wäre ioch daz wir den hof verlihen, dennhot so ist ein igelichiu abtissen gebunden, daz phunt von dem hof und von dem zehenden ze geben,

und daz diz eweklich stait belibe, so henke ich diu vor geschähen ab­

tissen min insigel und des convents insigel an disen brief, der geschähen wart an sant Gregorien tag, do man zalt von Cristz gebürt druezehenhundert iar und darnache in dem ahat und drissigosten iar. Auf der Rückseite der Urkunde steht von späterer, aber jedenfalls auch alter Hand: sagt von dem zehenden zu arneck genampt zu Wiirmlingen. a) A\ urmlingen, Pfdorf. OA. Rottenburg. — b) Eine von Stuttgart geschickte Abschrift hat Kelleramt, ebenso unten. Keller ist nach Schmid ein Renteinnehmer herrschaftlicher Gefälle. S. Schwäb. Wörterbuch S. 309. — c) Kelleramt, wie oben.

1338 Mai 5.

195

166.

Vermächtnis* des Ulrich Linder, Burgers zu Ulm, und seiner ehe­ lichen Wirtin Margaret an den Ulmer Spital. 1338, andern aftermäntag nauch sant Walpurg tag (Mai 5.). Aus Ulm. Stadtarch. schädigt.

Urschr. auf Perg. Mit drei anhängd. Siegeln, deren zwei be­

In gotes namen amen,

ich Ulrich der Linder, ain burger hie ze Ulme,

o

und ich Margaret sin elichiu wirten vergehen bädu unvcrschaidenlich mit disem brief allen den, die in an sehent oder hörent lesen, das wir mit gutem willen und mit vereintem müt und unbetwungenlichena), und do wir es wol geton mohten, luter­ lich durch got und durch ünser bäder sei willen und aller ünser vorderen sei willen ver­ machet und verscriben haben den dürftigen in unserem spital hie ze Ulme ünserü zwai huser und swas dar zu höret, mit den hofraiten gemänlichen, es su an höfen, an garten oder an baungarten, das ain hüs ist, da wir selber inne sun, das hie vor was des Pliners, das ander hüs ist, das hie vor was des Bassen, das nun nusset maister Hainrich von Wissenhorn ze sinem ainigen lip, und swenne der vor­ genante maister Hainrich nit enist, so söl es aber an gevallen die vorgenanten dürftigen aun alle wider red siner erben,

wir haben auch diu vorgenanten

huser vermachet den vorgenanten dürftigen mit sölicher beschädenhät, das wir geben' sulen iärchlichen den dürftigen, die wil wir bädu leben, fünf Schilling haller ze ainer zugnus und ze ainem bessern reht des vorgescriben seigerätz. wer aber ob wir mit an ander lip erben gewinnen, so sulent die erben iärch­ lichen ain phünt haller ewiges geltes in das vorgenant spital geben ze ünser iärzit durch ünser bäder sei willen, und sulent die vorgenanten fünf Schilling ab gann also, das dis ainig phünt geben wirt, und sol man dar umme kaufen den dürftigen bröt, flaisch und win.

störb aber unser

ains aun lip erben oder

mit lip erben, so sol das ander aber das phünt geltes

tailen in das spital als

vor gescriben ist.

wer auch mer, das wir bädiu ab giengin aun lip erben, so

sol es gar und gäntzlich aber an das vorgenant spital vallen die vorgenanten a) g fehlt in der Vorlage. 25*

1838 Mai 5.

106

huser und hofraitin, als hie vorver tfo) vermachet und verscriben ist, aun alle wider red unser bäder erben, und sol denne, swer lierre und maister ist des spitals, ain phünt haller ewencliehen allu iar von den husern und hofraiten tailen unter die dürftigen, als vor verscriben ist. wir vergehen auch mer an disem brief: ob wir mit an ander lip erben gewnnen und nauch uns liessin, und die stürben nauch unser bäder tot auch aun lip erben, das es aber vallen sol an das vor­ genant spital aun allen crieg und wider red aller unserr und ierer erben,

ich

ü

der vorgenant Ulrich der Linder und ich Margaret sin elichu wirten vergehen offenlich mit diesem brief, swas hie versriben und vermachet ist, das wir das nunnner sulen noch mugen verendern uf chän weg noch mit chänen Sachen, es weri denne, das uns bädiu oder unser ains rehtiu not und erhaftigu (fo) not au gängi, aun geverde, so sulen wir denne vollen gewalt haun an zegriffent die vorgenanten huser und hofraiten aun alle wider red des spitals und der dürf­ tigen hie ze Ulme,

und swas

nun hie vorgescriben ist und

vermachet, das

o

vergehen wir bädu ich Ulrich der Linder und ich Margaret sin elichiu wirten vor den ersamen rihtern hern Otten dem alten Roten und vor seinem sun hem Otten dem rangen Roten

und vor hern Hainrichen von

setzen es auch mit in nauch der stet reht.

Halle und be­

wir Otte der alt Rot und Otte

der iunge Rot und Hainrich von Halle vergehen an disem brief, swas hie vor­ gescriben ist, das dis alles mit uns besetz , wogegen der Spitalmeister ihnen den lebenslänglichen Genuss an folgenden Gütern eingeräumt habe: 1 iauch. am Spitalberg, 2 iauch. am Leberg bei der Staingrub, 2 iauch. im Krugtal, dem Anwander auf Söflinger Brunnen, 2 iauch. darauf stossend, 2 iauch. am Hochsträss im Esch gen Grimmelvingen, 2 iauch. im Alberach. Siegler Amman und Rat zu Ulm, und es ist das Stadtwappen angehängt.

167. Maister Walther der schmit von Phul, purger ze Ulme, stiftet „ain mutelin dies ewigez geltes der capelle uf sant Michels berge hi Ulme, da der hailig fuerst engel sant Michahel gemedig ist, ze ainem sei geraet“ aus seinem haus mit hofstatt in der engen gazzen bei des alten Ammans bongarten. o

Zeuge, siegler und satzinan Ulrich der alt Rot. 1338 an dem hailigen ufert abent (Mai 20.).

Aus Stuttg. Staatsarch. Urschr. auf Perg.

Siegel hängt an.

168.

Die Äbtissin Anna und dev Convent zu Söflingen urkunden, dass das Pfund Heller, welches Hans Spanlin jährlich zu St. Ulrichstag von einem in dem Aschach gelegenen Wiesniad zu geben hat, und welches um 13 Pfund Heller von Pfandlin, Rudolf Kumherli’s Tochtermann, gekauft wurde, soll der Kelnerin werden zu der Jahrzeit Pfaff Hein­ richs von Burhingen, und damit begonnen werden an St. Ulrichs Tag. 1338 September 14.

Ich swester An diu Abbtissin ze Sevelingen und aller Convent vergeh ein offenlich an disem brief umbe daz pfunt haller, daz Hans Spanlin geben sol alliu Jar zu sant Vlrichztag von einem wismat, daz koft wart umbe XIII fl

198

1838 Sept. 14.

1338 Sept. 21.

haller umbe Pfandlin, Rvdolf Kvmberlis tochterman und ist gelegen in dem aschach, diz vor genant n haller sol werden der kelnerin“) zu dem Jarzit pfaf o

Hain[richz] von Bvrlvingen, daz man da mit hegane sol zuo sant Vlrichztag, und daz staite belibe, so henke ich diu vorgeschriben Abbtissin und der Convent unser Insigel zuo ein warn urkunde an disen brief, der geschriben wart, do man zalt von Cristz gebürt driuzehen hundert Jar, dar nache in dem XXXVIII. Jar exaltacio sancte crucis. Nach dem Originale in dem K. Staatsarchive zu Stuttgart, unter der Rubrik: „Kloster Söf­ lingen“, Büschel 2. An Pergamentriemchen hängen, in weisse Leinwandsäckchen eingenäht, die dem Anfühlen nach zerbrochenen Siegel der Ausstellerinnen. a) Yergl. die Kelnerin, Haintzen Erensten Tochter von Blabüren, in d. Urk. v. 1348 A ]ir. 25.

169. Die Äbtissin Anna und des Convents Verordnung, dass die Gülten von dem von Cun Copert (fo> erkauften Gut zu Wippingen hälftig zu Herrn Krafts und

seiner Frau Jahrzeiten verwendet werden, und Schwester Mechtild von

Bürlvingen die andere Hälfte nutzniessen solle. 1338 exaltatio s. orueis (Sept. 14.).

Urschr. Perg. Stäatsareh. Stuttg. Ein Siegel in woll. Säckchen, das andere Sieg, fehlt.

170.

Die Stadt Uhu verkauft an den Ulniev Spital eine bei diesem gelegene Hofstatt. 1338 an dem neehsten mentag nach des hailigen erüee tag als es erhöhet wart (Sept. 21.).

Urschr. im Ulmer Stadtarch., mit anliängd. beschäd. Siegel. Vergl. Pressei, Anhang S. 37. nr. 30. mit unricht. Datum.

\\ii dei amman, der rate und aelliu diu gemainde der burger ze Ulme ver­ gehen offenlich mit disem brief und tuegen kunt allen den, die in sehent oder

1388' Sept, 22.

199

hörent lesen, daz wir dem envirdigen man phaffe Cünraden, maister und phleger des spitals ze Ulme, und dem covent (f°) gemainlich, gesunden und siechen des selben spitals und allen iren nachkomenen ze köffend haben geben reht und redelich ze rehtem köffe und fuer ein aigen die hofstat gelegen bi dem vorge­ nanten spital, und

diu aller nehst stosset an Waltzen des Gantners hofstat,

darumb si uens ledig hant gelazzen vier Schilling haller gelts, die in borg lieh us uenserm kornehus hie ze Ulme giengen, und darzü uens öch Otte der iung Rote, uenser mitburger, hern Otten des alten Roten sune drizzig pfunde haller geluehen hat,

daz nehst iar an allen schaden, durch des vorgenanten spitals

liebin und ze einer hilf und fuerderung, und die wir berait von im enphangen haben und an der stat nutz und frumen bewendet.

Und daz in daz

alles

war und stiete belib, haben wir der annnan, der rate und die burger gemainlich ze Ulme uenser stat insigel an disen brief gehenket ze einer starten Sicher­ heit des vorgescriben köffes.

Daz geschach und dirre brief wart gegeben an

dem nehsten mentag nach des hailigen cruce tag, als es erhöhet wart, do

man

zalt von Crists gebürt druezehenhundert iar, und darnach in dem ahtoden und drissigostem iar. Gegenbrief des Spitals, vom gleichen Tage, 28. Sept. S. Pressei, Nachr. üb. d. Ulm. Archiv. Anhang z. d. Verh. d. Yer. f. Kunst u. Altert, in U., N. R., H. 1. S. 94.

171.

Sitze der Dengelet' urkundet, was er den geistlichen krauen und dem Convent zu Söflingen zu bezahlen habe aus verschiedenen von ihm an­ gekauften Gütern. Ulm, 1338 aht tag vor sant Michels tag (Sept. 22.).

Ich Sitze der Dengeler, burger ze Vlme vergihe offenlieh mit disem brief und tuon kunt allen den die in sehent oder hoerent lesen, daz ich und min

1338 Sept. 28.

200

erben den erbern gaistlichen frowen und dem Convent gemainlich ze Seuelingen und iren nachkomen gebunden sien ze geben von dem hus und hofraitin ze Erinstain von einer Juchart ackers, die man nennet den Strängen*) und us zwain Jucharten, die ich kouft umb Beutzen Kasten, der einiu lit ze dem Strängen*) und einiu ze der Studun, und us dem Werde, der Hansen Wallings waz, und us dem Werde im Muor iärglich aun einen schillinch ain phunt haller. Darzuo sien ich und min erben in gebunden ze geben von drie Jucharten ze dem Mahelstain und von fünf Jucharten, die ich kouft umbe Hansen Wallink ain schillink haller, daz wirt also mit anander ain phunt haller, die ich und min erben iärg­ lich geben siilen den vorgenanten minen frowan ze Seuelingen und allen iren nachkomen von den vorgeschriben guoten, die ich mir und minen erben von in enphangen han reht und redelich ze einem rehten zinslehen, und sülen wir in daz phunt haller alle weg rihten ze sant Michels tag.

Und des sint gezüg

und satzlüte Her Otte der alt Rote und Hainrich von Halle, ltihter ze Vlme, die durch min bet und liebin irü Insigel ze einer zügenüsse an disen brief gehenket haut.

Daz geschah und dirre brief wart geben ze Vlme, alit tag vor

sant Michels tag, do man zalt von Cristes gebürt driizehenhundert Jar, und dar­ nach in dem ahtoden und drissigostem Jar. Nach dem Originale in dem K. Staatsarchive zu Stuttgart unter der Rubrik: „Kloster Söf­ lingen“, Rüsehel 2. An Pergamentriemchen hängen die Siegel der beiden genannten Zeugen, in graue wollene Säckchen eingenäht; das 1. Siegel ist herzförmig, das 2. rund. a) Strang bedeutet nach Sclimid (schwäb. Wörterb. S. 513) eine Furche oder ein Reet eines Ackers. Aber nach ihm ist es femin.? Hier anders! „dem Strängen“.

172. Platt Conrad, Maister und Pfleger des Spitals zu Ulm, und der Convent Brüder und Schwestern desselben Hauses verzichten gegen die Hofstatt neben dem Spital aut einen Zins aus ihrer gnädigen Bürger zu Ulm Kornhaus. 1338 S. Michels aubent (Sept. 28.). Press. Nachr. S. 94. Gegenbrief des Spitals zu der Urkunde von 1338 Sept. 21.

1338 Okt. 6.

201

173.

Ramunk von Ulm vermacht sein Haus den Frauen von Seueliiu/en. Ulm, 1338 aht tage nach sant Michels tag (Okt. 6.).

In ( iotes namen Amen.

Ich Ramunk von Vlme, vergüte offenlicli mit disem

briet für mich und für min erben, und tuon kunt allen den die in sehent oder hörent lesen, umb die gnade und liebin, die mir die Erwirdigen, min gnedig frowan von Seuelingen getan hant, daz sie mich zuoz in haut gehaimet, und da ich bi in ein hus han gebuen, zuo der kirchun ze Seuelingen, vergihe ich,' daz ich daz selb hus ergeben han reht und redelich minen vorgenanten frowan von Seuelingen, und allen iren nachkomen, daz si es han und niezzen sülen, swenne ich nit enhin, imer eweclich, alzo daz min erben chain reht vorderung noch ansprach darnach nimmer me haben sülent, noch enmiigent.

Ich han ouch nit

gewalt, daz vorgescriben hus an ze griffen, weder ze verkouffend, noch versetzend. Waer ouch, oh ich von dem hus varen weit hi lebendem libe, so sol, noch enmag ich daz hus nit verlihen, wan mit miner vorgenanten frowan von Seue­ lingen rate und wizzent.

Und dirre sach sint gezüge und satzlüte, die erbern

lüte Chvonrat von Halle, und Peter Strölin Rihter und hurger ze Ylme, die durch min bet und liebin irü Insigel ze einer zügnüsse an disen brief gehenket hant.

Der gehen wart ze Ylme, aht tag nach sant Michels tag, do man

zalt von Crists gehurt drüzehenhundert Jar und dar nach in dem ahtoden und drissigostem Jar. Mach «lern Originale in dem lv. Staatsarchive zu Stuttgart, unter der Rubrik : „Kloster Söf­ lingen“, Büschel 7. An einem Rergamentriemchen hängt das erste runde Siegel von weissem Wachs; das zweite Siegel ist verloren, und nur das Rergamentriemchen noch übrig, an welchem dasselbe befestigt war.

Ulmisches Urkundenbuch II.

26

1838 Not. 16.

202

174. Eberhart von

Königsegg

von Fronhofen tritt dem Bunde der Herren

und Städte bei, die disseits und jenseits des Sees bis jenseits der Alb Eidgenossen sind. Ulm, 1338 an sant Otmares tage (Nov. 16.). Urschr. auf Pergament im Staatsareh. Stuttgart, mit anliängend. beschütt. Siegeln. Regest bei Vischer, Gesch. d. Schwab. Städteb. Si 118. nr. 14. Vgl. Stählin, III. S. 189. Note 5. Absclir. in der Sammlung des Prälaten Selimid iin Stuttg. Staatsarchiv.

Ich Eberhart von Künegesegge von Fronehoyen „^jjkunde und vergihe otfenlichen an disem brief vor allen den, die in ansehent oder liorent lesen, da/ ich mich mit guter betrahtunge und wol heratem sinne und nach rat miner friunde und ander erbarer lüte mit güteni willen verbunden han mit minem aide in die puntnüsse der herren und stet, die zwischen hie enunt Sewes und dishalb Sewes und enunt Albe ait genösse sint, als an dem puntbriefe stat, den der keiser herren und steten hat gegeben, und alles daz mit den selben herren und steten ze volle füren, swaz geschriben stat an dem selben puntbriefe, ane alle gevierde und mit güten triuwen, als die herren und stet gebunden sint ze tünde. und dez ze urkunde der wareheit so gib ich Eberhart der vorgenant von Künegesegge herren und steten, die in der puntnüsse sint, disen brief gevestent mit minem insigel, daz offenlichen dar an hanget ze ainem waren urkunde der vorgeschriben dinge,

daz geschach und dirre brief wart gegeben ze Ulme, do die

stet bi ain ander waren, an sant Otmares tage in dem iar, do man zalt von Cristes gebürte driuzehenhundert iar, und dar nach in dem ahtoden und drizzegosten iar.

1338 Nov. 22.

203

175. Schutzbrief des Kaisers Ludwig für das Deutsche Haus in Ulm. München, 1338 am suntag vor Katerine (Nov. 22,).

Aus Ulm. Stadtarch. Urschrift auf Ferg. Vom Siegel nur noch ein Bruchstück vor­ handen. Im Stuttg. Staatsarch. Abschrift im lvopialbuch des 1>. Hauses Bl. 17. Regest bei Böhmer nr. 1950. Vgl. .Tfpger, Ulm, 342.

Wir Ludowig von gotes gnaden Römischer keiser ze allen ziten merer dez richs enbieten den wisen luten . . dem amman . . dem rat und . . den bür­ gern gemainlichen ze Ulme unsern lieben getriiwen unser hulde und alles gut . wir lazzen iuch wizzen, daz wir den erbern geistlichen man bruder Heinrich von Zipplingen unsern lieben demuetigen und heimlichera) conmentiwr und . . den convent gemainlichen dez Tutsehen Huses ze Ulme dar zii ir lüt und ir gut, wo si daz habent, in unsern schirm besunder gnade und sicherhait genomen haben und nemen och mit disem briet, mit der beseheidenhait, daz si jemand dar an laidig oder beswer über reht mit dheinen Sachen, und dar umb ge­ bieten wir iw vesticlichen bi unsern hulden, daz ir niht gestattend, ob sie iemand über reht an griffen laidigen oder beswernt wolt an ir luten oder guten, und in dez vor sind von unsern wegen als verre ir daz vermugend, da tund ir uns solich lieb an,

der wir iw ze danchen haben, ze urchund ditz briefs, der

geben ist ze Munichen an suntag vor Katerine in dem vier und zwainzigestim (l°) iar unsers richs und in dem ainleften des keysertümes. a) Das Kopialbucli hat „heimlichen“.

26*

1839 Fehr. 3.

Ritter (iencig von Herrlingen und seine Frau Mütze

von Suntheim

geben mit Zustimmung ihrer Söhne Otto und Rudolf ihr Gütlin zu Weidach an die Frühmesse zu Herrlingen. 1339 an sant Bläsius tag (Febr. 3.). Aus Stuttg. Staatsarch. Urschrift auf Perg. Mit 3 Siegeln, wovon 2 beschäd. Absehr, im Kopialb. d. Deutsch. Hauses zu Ulm im Staatsarch. Stuttg. Bl. 10b.

Ich Herwig von Horningen ritter und ich frauwe Maetze von Snnthein hern Herwig/, elichiu wirtin veriehen offenlich an disem brief allen den, die sehent oder hören t lesen, daz wir beidiu mit gütem willen durch unser sei heil haben gehen unser guetlin ze Widach an die fruemsezze zea) Hörningen einem ]>riester, der die fruegemaezze hat, ewclich zeniezen und zehaben aun alle ansprauch aller unserr erben, und geben im daz für ein frizh) eigen, wan wir ez für eigen her haben braucht, und waz an die fruegen maezze hört ze Widach“), daz ist allez ein rehte eigen, und haben wir noch kein unser erbe da mit nichtzit zeschaffen, wie daz mir frauwe Maetzzen daz selbe guetlin waer geben zu einer Widerlegung hainstiur und morgengaube, alz ich brief dar umh het, dez verzihe ich mich für mich und alle min erben, und gib ez willeclich an die fruegen maezze ze Hörningen. so vergehen wir Otte und Rudolf gebrueder, dez vorgenanten hern Herwig/, sün, daz wir die vorgesehribenun rede umb daz vorgenant guetlin ze Widach wellen' stait haun, daz ez unser vater und unser muter haut geben an die fruege mazze ze Hörningen für ein frigez eigen, und waz ze Widach ist, daz an die fruegemaezze hört, daz ist allez ein frigez eigen, dez vergehen wir willeclich und haben auch da mit niutz ze schaffen, waz der fruege maezze an gehört, daz daz allez staff si, so geben wir Herwig von Hörningen ritter und sin huzfrau und Otte und Rudolf ir sün disen brief besigelten mit unserr drier von Hörningen eignen in­ sigel, diu alliu dar an hangent, ze einem urkunde der waurheit, so verbind ich a) Das Kopialbuch hat „gen.“ — b) Kopialbuch „friez.“ — c) Weidach, n. von Herrlingen, über der linken Hohe des Lauterthalrandes.

1839 März 30.

205

mich hern Gerwigz wirtin diu vorgenant der vorgschribenen Sache alle staet ze haben under den drin insigeln, diu an disem brief hangent, der geben ist, do man zalt von Cristez gebürt driuzehen hundert iar und dar nauch in dem ninn und drizgosten iar an saut Bhesius tag.

177.

Das Deutsche Haus ertaubt den Bürgern von Ulm, ihre Stadtmauer bis an den Stadel Rüdigers von Hadwa’ringen zu setzen. 1339 an dem Afftermontag in der Osterwochen (März 30.).

Aus Stuttg. Staatsarch. Ulm Stadt und Amt fase, xxi or. mb. laes., Siegel verloren bis auf den anhängenden Pergamentstreifen, Pergament durch Feuchtigkeit mit­ genommen. Vgl. ib. Ulm ad xxi K. xxxiv f. G cop. Schart, sec. 15. Krwälmt in Presseis Nadir, üb. d. Ulm. Areh. S. 31. Ulmer Stadtbibi, in der Samm­ lung des Prälaten Schmid, cod. vn. 1). 17.

Ich brüder . . Heinrich von Zipplingen, chometür ze . . Vhne und ze . . Werde der huser, und diu briiderschaft gemainlich dez huz ze . . Yhne veriehen offenlich an disem brief und tuegen kunt allen den, die in sehent oder hörent lesen, daz wir den erbern wisen mannen den bürgern gemainclich ze Vhne haben gewalt geben ze setzen ir stet mür alz wit, alz biz an Ruedgerz stadel von Hadwieringen waz, alz diu hinder egge sule stat an dem stadel, und fürbaz die selben witin, als diu selbe hofrait gat, diu dez selben Ruedgerz von Hadwaeringen waz, zwizschen der mür und dem selben gesmz.

dez sint geziug die

brüder dez vorgenanten huz, zem ersten brüder Cünrat von Aichaeh sinkherr und brüder Heinrich der Kittier und brüder Enoch von Haelwmringen und anderr erberr lüt genük.

Ditz beschach und der brief wart geben do man zalt von

Cristez gebürt driuzehen hundert iar und dar nach in dem munden und drizgosten iar, an dem afftermontag in der Osterwochen. Amman, Rath und Gemeinde der Bürger zu Ulm Arme und Reiche geben den Deutsch­ herren zu einer Widerlegung dafür, dass sie den Deutschherren „an irer aigner hofraitin me haben

1339 April. 23.

206

abgegraben“, „den flechen, der zwischen ierem gesfesse und Ruedegers von Halmeringen lit." I lm 1339” Aftermontag in der Osterwoche (März 30.). Stuttg. Staatearch. Kopialbuch des Deutschen Hauses zu Ulm Bl. 43. ln einem alten Abschriftenheft des Stuttg. Staatsarchivs mit 4 beschriebenen Blättern und mit nr. 19 bezeichnet ist eine Abschrift obiger Urkunde enthalten.

178. Hilter Gering

von Hönningen und sein Veiler Ulrich ran Hörningen

stiften eine Frühmesse in die lurchc zu Hörningen und übergehen dem Kommenthur des Hauses zu Ulm das liecht der Verleihung der Früh­ messe an einen ehrbaren Priester. 1339 an sant Georien tag (April 23.).

Aus Stuttg. Staatsarchiv. Urschr. auf Berg. Mit 2 Siegeln, wovon eines beschädigt. Abschriften im Kopialbuch des Deutschen Hauses im Staatsarchiv Stuttgart Bl. 10ü. und Bl. 24b.

Ich Herwig von Hörningen ritter und Uolrich von Hörningen sin vetter ver­ gehen offenlich an disem briefe allen den, die in sehent oder hörent lesen, da/, wir mit gutem willen und durch got haben gemachet ein fruemesse ze Hörningen in der kirehort in der absiten vor dem kor, also da/, ein priester da sol messe hau alle tag, so wergtage sint, so ez im fueget an siner gewizzend, und sol alle virtage sprechen uf dem altar vor dem kor,

so er mag und so ez. dem

pfarer nit, schatte, und so lichtag da sint oder hochzitlich tage, so sol er dez pfarrers willenvaren mit dem sprechen, wan diu fruemesse so“) der pfarre an schaden sin und aun geverde, er sol kain nuz hau, der die pfarre an gehört wan daz gut, daz wir im haben geben und noch geben und ander luete, daz. göt sol er niezen und haben als ein rechtez aigen und haben wir die vorge­ nanten von Hörningen noch kain unser erbeb) da mit ze schaffen, waz die frue­ messe ) augehoit oder noch gewinnet,

wir haben auch den gewalt geben einem

a) Copialbucli in beiden Absehr, „sol der pfarr“. — b) Das Kopialb. hat Bl. ltib das Wort „fürbas“. — c) Bl. 16b „ietzo an gehört oder hernach gewint.“

nach erbe

1389 April 23.

207

ieklichen comentur den huses ze Ulme, die fruemesse zelihen ummera) me einem erbern priester, der in gut dunket, dar an sulen wir in noch kain unser erbe irren,

diz sint diu gut, diu wir iezo haben geben an die fruemesse für ein

rehtez aigen : zu dem ersten den hof zu dem Norderhart bei Bollingen, den Reinz'1) ze Bollingen buwet, der gilt aht imin roggen und aht imiu habern zehen Schil­ linge haller und zehen huener und hundert aiger, und dazze Widach dez Stainers gut, daz gilt vier imin roggen und vier imin habern siben Schillingen haller selis keise und hundert aiger, so han ich her Herwig von Hörningen ze Widach geben ein guetlin, daz gilt anderhalp imin roggen und anderhalb imin habern und driu huener, und han geben dri iuchart akers zwo bi den schranun und ein bi Hertrichs löhlin und ein garten zu Hörningen, so han ich Uolrich geben ze Hörningen hofstat und hus, dar uf er sizzet,

und dri iuchart akers zwo uf

BumenstaiiU) und ein under Sawrund) staige, so hat diu Greimingerin") ein bi der Hersträze. daz sol allez ein comentur schirmen als sins huses gut, und waz furbaz wirt geben an die fruemsse, daz daz einem comentur und dem fruemesser stet belibe, so geben wir in disen brief gesigelten mit unsern aigeu insigeln, diu baidiu dar hangent zu einem urkunde der warhait, der geben wart, do man zalt von gottez gebürt driwzehen hundert iar und dar nach in dem nun und trizzigostem iar an sant Georien tag. a) Das Kopialbuch hat Bl. l(>b ümmer, Bl. 24b ymer. — b) Das Kopialbuch hat Bl. 10b Kentz, Bl. 24b Raintz. — c) Das Kopialbuch hat Bl. 10b Bömenstain, Bl. 24b Bummenstain. — d) Das Kopialbuch hat Bl. 16b Sanum, Bl. 24b Saurun. — e) Das Kopialbuch hat Bl. IC» Gräumlerin Bl. 24b Greimlingerin. Vgl. Pressei Nachr. üb. d. Uliner Archiv, S. 32.

1339 Juli 17.

20S

1339 Juli 25.

179. Hainrich der Hayden, Bürger zu Ulm, urkundet, dass sein Schwager Hainrich Luglin mit seiner Einwilligung dem Ulmer Spital 5 fs ewiges Hellergeld ver­ schafft habe auf seinem, Haydens, Haus, das zur Htelfte dem Schwager gehört habe, dass aber ihm, Hayden, das Recht zustehe, den Zins auf eine andere Staette zu verlegen. Satzmann und Siegler Ott der iunge Roth, Bürger und Richter zu Ulm. 1339 Sonntag vor Margarethentag (Juli 17.).

Aus Ulm. Stadtarchiv. Urschrift auf l’crg.

Mit anliäiigendem Siegel.

ISO. Stiftung der Anne von Wolprant an die Frühmesse zu Hörningen. 1339 an sant Jacobs tag (Juli 25.).

Aus Stuttg. Staatsarchiv. Urschrift auf Perg. Mit 2 besehäd. Siegeln. Abschrift im Kopialbuch des Deutschen Hauses Bl. 17, mit Hinweglassung von Monat und Tag.

Anne von Wolprant genannt stiftet zu einem Jahrtag an die Fruehmesse zu Hörningen ihr Haus und Garten daselbst, und swar soll, so lange sie lebt, sie die Nutzniessung davon haben, und will sie kehrlirh sechs Schilling Heller daraus geben, nach ihrem Tod sollen ihre Schwester Adelheit die Witzzin und ihre Töchter Anna und Genew*) die lebenslängliche Nutzniessung haben und ebenfalls dem Fruehmesser sechs Schilling heller isehrlich geben, wenn aber auch sie ge­ storben sind, soll das Anwesen der Fruehmesse ganz gehören. a) Das Kopialbuch hat Genere.

1339 Sept. 27.

209

181.

Bo! von Uttenriet verkauft sein Gut zu Aufhaim an den Spital zu Ulm, 1339 an dem nähsten gutem tage vor sant Micheles tage (Sept. 27.). Urschr. im Stadtarch. zu Ulin, mit 3 anliängenden wenig liescliäd. Siegeln. Vergl. Pressei, Anhang z. d. Verh. d. Yer. f'. Kunst u. Altert, in U., Xachr. üb. d. U. Arch. S. 37. Nr. 31, wo das Datum unrichtig.

In gotes liainen amen.

Ich Bot von Utenriet*) urkunde und vergihe offen-

lieh an disen brief für mich und für min erben, und tun knnt vor allen den, die in ansehent oder horent lesen, daz mit guter betrahtunge und mit wol beratem sinne bau gegeben ze kouffen reht und redelichen ze rehtem kouffe und für ein reht aigen dem erbaren priester hern Chunraden, phleger und maister des spitales ze Ulme und der samenunge und convent des selben iiuses min gnt ze Ufhain, daz Hainrich Hmselin von mir bet, und hau ich in daz güt ge­ geben ze kouffen umbe drin und viertzech phunt guter und geber haller, der si mich gewert haut, und die ich von in han enphangen und in minen nutz und frunien gewendet, und sulen also her Chünrat der maister des obgeschriben spi­ tales und der convent des selben huses daz vorgeschriben gilt ze Ufhain niezzen und han, besetzen und entsetzen, an holtz, an velde, an wasen, an zwie an wazzer oder an wazzerrunsen, ob erde und under erde, besucht oder unbesücht, ze allem reht und mit allem reht, und zu dem vorgeschriben güt ze Ufhain durch reht gehöret; darzu sulen ich Bot der vorgenant und min erben des vorgeschriben gutes ze Ufhain hern Chunrades des egenanten maisters des spi­ tales ze Ulme und des selben conventes und samunge reht geweren sin nach reht und nach aigens reht für allen kriech, irrsalunge und ansprache, geistlich und weltlich; und ze bezzer und mererer sicherhait des vorgeschriben kouffes so han ich Bot von Utenriet zu mir und zu minen erben dem vorgenanten maister und dem convent des spitales ze Ulme uf daz güt ze Ufhain ze purgen gesetzet die ersamen man Hainrichen von Griesingen und Rüdigern sinen brüder a) Autenried, an der Kütz (N'ehentliissclieii der (iiiirz) südlich von Leiplieim.

Ulmisches Urkumlenbucli II.

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1339 Sept. 27.

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bede unverschaidenlich mit sogetaner beschaidenhait: swa daz wer, daz si an dom nbgescliriben gilt geirret oder angesprochen wurden, swie daz darzü keine, daz sulen wir in ufrichten und unanspneehlich machen nach dem rehten an allen steten und vor allen gerillten ane ir schaden, tugen wir das niht, so liant der maister von dem spital und der convent gewalt, selbe oder mit ir boten die vorgenanten purgen ze manen bede unverschaidenlich, und sulen die ze haut nach der manunge hie ze Ulme in der stat laisten in offener oder erbarer wirte luiser relit giselschaft ane gevierde; oder swelech purge selber niht laisten wil, der sol ir ieglicher ainen orbaren kneht mit ainem maiden an sine stat in die laistunge legen, und also die purgen oder ir knehte laisten,

und davon niht

körnen e daz wir in den stoz und die irsalunge uf gerillten ane ir schaden; und sulen ich Bot von Utenriet den purgen also von der borchschaft helfen ane ir schaden'); als ofte ouch der purgen in der wile ie ainer abe gat, daz got lange behuet, als dicke sulen ich Bot von Utenriet oder min erben in ie danach in dem mehsten manode ainen andern als schidelichen purgen setzen, tugen wir des niht, so sol der ander purge laisten ze Ulme, als vor stat geschriben, biz daz wir in ie einen andern als schidelichen purgen gesetzen.

Und daz ditz alles

also war si und ouch stade belibe, swaz da stat geschriben, darumbe so gib ich Bot von Utenriet für mich und für min erben hern Chunraden dem ob­ genanten maister und dem convent des spitales ze Ulme disen brief gevestent mit minen und mit der purger beder insigeln, diu alliu driu daran hangent ze einem waren urkunde der vorgeschoben dinge.

Daz beschach und dirre brief

wart gegeben ze Ulme nach C'ristes gehurte driuzehenhundert iar und darnach in dem munden und drizzegosten iar an dem nächsten gutem tage vor saut Micheles tage. a) Die Vorlage hat selian, offenbar Schreibfehler.

1339 Sept.

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