Die preußischen Erbschaftsteuergesetze: Vom 30. Mai 1873, 19. Mai 1891 und 31. Juli 1895 [Reprint 2020 ed.] 9783111701004, 9783111312422

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Die preußischen Erbschaftsteuergesetze: Vom 30. Mai 1873, 19. Mai 1891 und 31. Juli 1895 [Reprint 2020 ed.]
 9783111701004, 9783111312422

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Ausführliches Verzeichnis der

Guttentag'schen Sammlung

Deutscher Hteichsund preußischer Gesetze, — Text-Ausgaben nut Anmerkungen; Taschenforurat, —

welche alle wichtigeren Gesetze in unbedingt zuverlässigen Gesetzestexten und in mustergiltiger Weise erläutert enthält, befindet sich hinter dem Sachregister.

Gnttentag'sche Sammlung Mr. 20. Preußischer Gesetze. Mr. 20. Text-AnSgaben mit Anmerkungen.

Die preußischen

Erbschaftssteuergesetze vom 30. Mai 1873, 19. Mai 1891 und 81. Zuli 1895. Erläutert von

Hlkrich Koffmann, Geh. Registrator im Königlich preußischen Finanzministerium.

Berlin 1905. I. Girttentag, Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H.

Inhaltsverzeichnis. 1. Abkürzungen............................................ 2. EmleituLg..................................................... I. Früherer Rechtszustand........................... II. Entstehungsgeschichte der Erbschaftssteuergesetze............................................. III. Verhältnis der Gesetze zu einander (Rück­ wirkung und Überleitung).................... 22 IV. Grundsätze für die Besteuerung.... V. Wesen der Erbschaftssteuer................... 25

Gesetz, bett, die Erbschaftssteuer ... 8. 888. 8. 8.

2. 8. 8. 88.

Leite 8

15 15 is

25

27 Gegenstand der Erbschaftssteuer ... 2s 3. Fideikommiß- und Familienstiftungcn 68 Schenkungen unter Lebenden .... 69 Erbschaftssteuerpflichtige Masse.... 70 Zuwendungen zur Vergeltung über­ nommener Leistungen............................... 104 7. Stiftungen............................................ 108 8. Zuwendungen zu milden ?c. Zwecken . 112 Borbemerkungeit zu 88 9—11. . . . 119 9. Unbewegliches Vermögen...................... 122 10, 11. Bewegliches Vermögen .... 127

1. 2, 4. 5. 6.

G

Inhaltsverzeichnis. oeilc §. 12. Besondere Fälle der Versteuerung . . 140 §. 13. Verteilung der Schulden und Lasten . 142 14—21. Ermittelung des Wertes der Masse Vorbemerkungen zu §§. 15—18 . . . 145 S§. 22, 23, 24. Bedingter Erwerb und bedingte Belastung ....................................................... 178 s. 25. Unsichere Forderungen................. 194 26. Betrag der Lehns- und Fideilommistanfalle............................................ 199 8. 27. Erwerb der Substanz ohne die Nutzung 200 §. 28. Berechnung der Steuer...................... 216 29, 30. Haftung für die Steuer .... 228 S. 31. Verwaltung der Steuer........................... 243 SS. 32—34. Anmeldung des Anfalles . . . 248 35—37. Verzeichnis und Deklaration 253 5. 38. Fernere Ermittelungen.................262 K. 39. Eidesstattliche Versicherungen. .. 269 s. 40. Aversionalversteuerung................ 272 s. 41. Feststellung der Steuer. .............................. 275 42. Zulässigkeit des Rechtsweges.... 279 Vorbemerkungen zu §§. 43—48 ... 294 SS. 43—48. Strafbestimmungen...........................296 S. 49. Kosten . . . 308 S. 50. Verjährung......................................................311 Vorbemerkungen zum Taris .... 321 Tarif. Allgemeine Vorschriften................................323 Besteuerungssatze........................................... 333 Befreiungen.................................................355 Tabelle (zu § 18 des Gesetzes)................................ 414

4. Anhang...................................................................... 415 I. Ausführungsanweisung für die Erbschastssteuerämter........................................................... 415 II. Ausführungsanweisung für die Haupt-Zollrznd Haupt-Steuerämter......................................444

Inhaltsverzeichnis.

7 Seite

III. Geschaftsbczirke der Stempel- und Erbschaftssteuerämter................................................... 451 IV. Die Bestimmungen über die rechnungs­ mäßige Behandlung der Rückstände bei der Erbschaftssteuer vom 2. Oktober 1899 . .

455

V. Mitteilungen der Erbschaftssteuerämter an die Behöroen der Verwaltung der direkten Steuern.....................................................................460

VI. Verhältnis zu anderen Staaten

....

462

5. Sachregister...............................................................516

Abkürzungen. st. st. O. = stm angeführten Orte. Abs. --- Absatz. AG. — preuß. Ausführungsgesetz zu dem Reichsgesetz, dessen abgekürzte Bezeichnung dabei angegeben ist. AH. — preuß. Abgeordnetenhaus. AKO. = Allerhöchste Kabinettsordre des Königs. ALR. — Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten. a. M. — anderer Meinung. Anh. — Anhang. Anm. — Anmerkung. Annalen — Annalen des Reichsgerichts, herausgegeben von Braun und Blum. Leipzig 1880—1884. 10 Bände. Anw. — Anweisung; ohne Zusatz—Anweisung zur Aus­ führung des Erbschaftssteuergesetzes. V. 14. Nov. 1873. (3931.1874 S. 19) — für die Erbschaftssteuerämter. Anw. f. HÄ. . Anweisung für die Haupt-Zoll- und Haupt-Steuerämter zur Behandlung des Erbschafts­ steuerwesens v. 14. Nov. 1873 (8931. 1874 S. 25). Art. == Artikel. Auss. — Ausführungsbestimmungen. AB. = Allgemeine Vorschriften des Erbschaftssteuertarifs. Bd. •--- Band; ohne Zusatz hinter einer Entscheidung des Reichsgerichts — Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen, herausgegeben von den Mitgliedern des Gerichshofes (und der Reichsanwaltschast) Leipzig 1880 ff. Befr. — Befreiungen des Erbschaftsst en ertarifs,

Abkürzungen.

9

Begr. — Begründung eines Gesetzentwurfes; ohne Zusatz — Begr. des Erbschaftssteuergesetzes von 1873; mit Zusatz: 1891 oder 1895 — Begr. des Erbschaftssteuer­ gesetzes von 1891 oder 1895. Bek. — Bekanntmachung; mit Zusatz: LStG. — Bek., betr. die Ausführung des preuß. Stempelsteuergesetzes. B. 13. Febr. 1896 (ZBl. S. 53). betr. — betreffend. BGB. — Bürgerliches Gesetzbuch für das Deutsche Reich (RGBl. 1896 S. 195). BGBl. — Bundesgesetzblatt des Norddeutschen Bundes. Bolze — Bolze, Die Praxis des Reichsgerichts in Zivil­ sachen. Leipzig 1886 ff. Bonnenberg — Bonnenberg, Das Strafverfahren in Zollund Steuersachen. 2. Auslage. Berlin 1899. Cosack = Cosack, Lehrbuch des Handelsrechts. 5. Auf­ lage. Stuttgart 1900. CPO. — Zivilprozeßordnung für das Deutsche Reich. (RGBl. 1898 S. 410.)

Dernburg — Dernburg, Lehrbuch des preußischen Privat­ rechts. 5. Auflage. Halle 1894. d. h. -- das heißt. d. i. = das ist. Dienstvorschr. Dienstvorschriften, betr. die Ausführung des preuß. Stempelsteuergesetzes. B. 14. Febr. 1896 (ZBl. S. 93). Drucks. — Drucksachen; ohne Zusatz — Drucks, des preuß. Abgeordnetenhauses. E. Erlaß. Eccius — Förster-Eccius. Preußisches Privatrecht. 7. Auf­ lage. Berlin 1896/7. EG. -- Einführungsgesetz; die dahinter folgende Ab­ kürzung bezieht sich auf das eingeführte Mesetz. ESt. -- Erbschaftssteuer. EPtA. oder EStÄ. Erbschaftssteneramt oder Ämter.

10

Abkürzungen.

EStG.Erbschaftssteuergesetz; ohne Zusatz: das preuß. EStG. FG.Gesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit. V. 17. Mai 1898 (RGBl. S. 189); mit Zusatz: preuß. — das preuß. Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit. V. 21. Sept. 1899 (GS. S. 249). FM. - Finanzminister oder Erlaß oder Schreiben des FM. FME. — Finanzministerialerlaß. FMRE. — Runderlaß des Finanzurinisters. GA. - Goltdammer, Archiv für Strafrecht. GBO. — Gmndbuchordnung v. 24. März 1897 (RGBl. S. 139). Ges. — Gesetz. GKG. Deutsches Gerichtskostengesetz (RGBl. 1898 S. 659); mit Zusatz: preuß. --- Preußisches GKG. in dör Fassung v. 6. Okt. 1899 (GS. S. 325/6). Gruchot — Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, begründet von Gruchot, herausgegeben von Rassow, Küntzel und Eccius. Berlin. GS. — Gesetz-Sammlung. GDG. -- Deutsches Gerichtsverfassungsgesetz (RGBl. 1898 S. 371). H. - Heinitz, Kommentar zunr preuß. Stempelsteuer­ gesetz. v. 31. Juli 1895. 2. Auflage. Berlin 1901. HA. (HÄ.) Haupt-Zoll- und Haupt-Steuer-Amt (Mehr­ zahl). Habicht -- Habicht, Die Einwirkung des Bürgerlichen Gesetzbuches auf zuvor entstandene Rechtsverhältnisse. 3. Auflage. Jena 1901. Haidlen — Bürgerliches Gesetzbuch nebst Einführungs­ gesetz herausgegeben von Haidlen. Berlin, Stutt­ gart, Leipzig 1897. H-G. — Hoyer-Gaupp, Die preuß. Stempelsteuergesetz­ gebung für die alten und neuen Landesteile rmd

Abkürzungen.

11

das preuß. Erbschastssteuergesetz. 5. Anflage. Berlin 1895. HGB. = Deutsches Handelsgesetzbuch. (RGBl. 1897 S. 219.) H-Sp. — Hummel - Specht, Kommentar zum preuß. Stempelsteuergesetz v. 31. Juli 1895. Berlin 1897. 1899. 1901. 1904 (Lieferung 1—4). HStA. (HStÄ.) - Haupt-Steuer-Amt (Mehrzahl). HZA. (HZÄ.) - Haupt-Zoll-Amt (Mehrzahl). HZ. und HStÄ. - Haupt-Zoll- und Haupt-Steuer-Ämter. Jahrb. - Jahrbuch für Entscheidungen des Kammer­ gerichts in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit, in Kosten-, Stempel- und Strafsachen herausgegeben zunächst von Johow und Küntzel, später von Johow allein und von Johow und Ring. Berlin 1881 ff. IM. — Justizminister und Jnstizministerialerlaß. JMBl. — Preuß. Justizministerialblatt. JME. — Justizministerialerlaß. IW. — Juristische Wochenschrift (Organ des deutschen Anwaltvereins). Berlin 1872 ff. Kassenanw. — Anweisung zur Kaffen- und Buchführung für die Haupt-Zoll- und Haupt-Steuerämter v. 27. Febr. 1880. Berlin 1880 (Amtliche Ausgabe). KG. — Entscheidung des preuß. Kammergerichts. KO. — Deutsche Konkursordnung. (RGBl. 1898 S. 612). Kom. — Kommission (ohne Zusatz: des preuß. Abgeord­ netenhauses). Komm.Ber. — Kommissionsbericht; bei Zusatz der Jahres­ zahlen 1873, 1891, 1895: Bericht der Kommission des preuß. Abgeordnetenhauses über den Entwurf des betr. Erbschaftssteuergesetzes. Kuhlenbeck Kuhlenbeck, Das Bürgerliche Gesetzbuch. Berlin 1899—1901. Laband — Laband, Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. 4. Auflage. Tübingen 1901.

12

Abkürzungen.

Labus » Labus, Das preuß. Erbschaftssteuergesetz v. 30. Mai 1873. Breslau 1891. Loeck = Loeck, Das Gesetz betr. die Erbschaftssteuer. B. 19./24. Mai 1891. Berlin 1896. Leske — Leske, Vergleichende Darstellung des Bürger­ lichen Gesetzbuches und des Allgemeinen Landrechts. 1. u. 2. Auflage. Berlin 1900. LStG. — Preuß. Stempelsteuergesetz. B. 31. Juli 1895 (GS. S. 413). MBl. — Preuß. Ministerial-Blatt für die gesamte innere Verwaltung. M. d. g. A. — Minister der geistl., Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. M. d. I. -- Minister des Innern. OTr. — Ober-Tribunal oder Entscheidung des OTr.; darauf folgend: Bd. -- Band der Entscheidungen des Ober-Tribunals. Berlin. Olshausen — Olshausen, Kommentar zum Reichs-Straf­ gesetzbuch. 6. Auflage. Berlin 1900. Planck — Bürgerliches Gesetzbuch nebst Einführungsgesetz erläutert von Planck in Verbindung mit anderen. 1. u. 2. Auflage. Berlin 1898—1902. pr. — preußisch. Prov. — Provinz. PStD. — Provinzial Steuer-Direktor (Proinzial-SteuerDirektion). Rehbein und Reincke — Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten. Mit Erläuterungen von R. und R. 4. Auflage. Berlin 1889. RE. — Runderlaß (Allgemeine Verfügung) des Finanz­ ministers. RG. — Reichsgericht oder Entscheidung des RG.; römische Ziffer dahinter — Senat, in der Regel Zivils, (s. auch Bd. und Straff.). RGBl. = Reichs-Gesetzblatt.

Abkürzungen.

13

RGE. — Entscheidung des Reichsgerichts (s. auch Bd. und Strass.). ROHG. Reichs-Oberhandelsgericht. v. Rönne — v. Rönne, Staatsrecht der preußischen Mon­ archie. Leipzig. 5. Auflage. Bearbeitet von Zorn. 1. Bd. 1899. 4. Auflage, 2—4. Bd. 1882—1884. Ergänzungsband: Das Recht der Kommunalverbande in Preußen; bearbeitet von Schön. 1897. Schanz — Finanz-Archiv. Herausgegeben von Dr. Schanz. Stuttgart, Berlin. Sch-C. — Schück-Crusen, Kommentar zum preuß. Erb­ schaftssteuergesetz. Berlin 1896. Staub - Staub, Kommentar zum Handelsgesetzbuch. 6. u. 7. Auflage. Berlin 1900. Sten. Ber. — Stenographische Berichte über die Verhand­ lungen des preuß. Abgeordnetenhauses, wenn der Zusammenhang nicht ergibt, daß die Verhandlungen des Herrenhauses gemeint find. StGB. - Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich (RGBl. 1876 S. 39/40; die in Betracht kommenden Ände­ rungen des StGB, sind bei Bezugnahme besonders bezeichnet). StHG. — Gesetz, betr. den Staatshaushalt v. 11. Mai 1898 (GS. S. 77). Ausführungsvestimmungen v. 13. Juni 1899 (ZBl. S. 164). Stpl. — Stempel. StPO. — Strafprozeßordnung für das Deutsche Reich (RGBl. 1877 S. 253). Strass. — Strafsachen, hinter einer Entscheidung des Reichsgerichts — Entscheidungen des Reichsgerichts in Strafsachen. Leipzig 1880 ff. Striethorst — Striethorst, Archiv für Rechtssälle, die zur Entscheidung des Kgl. Obertribunals gelangt sind. Berlin 1851 ff. Urt. = Urteil.

14

Abkürzungen.

VA BGB. — Verordnung zur Ausführung des Bürger­ lichen Gesetzbuchs. V. 16. Nov. 1899 (GS. S. 562). vergl. — vergleiche. Verord. — Verordnung; mit Zusatz 1867 — Verord. betr. die Erhebung der Erbschaftsabgabe in den durch die Ges. v. 20. Sept, und 24. Dez. 1866 mit der Mon­ archie vereinigten Landesteilen v. 5. Juli 1867 (GS. S. 1120). v. H. — vom Hundert. Vordem. Vorbemerkung. VStG. -- Das Verwaltungsstrafgesetz v. 26. Juli 1897 (GS. S. 237). VZB. Verordnung, betr. das Verwaltungszwangs­ verfahren wegen Beitreibung von Geldbeträgen. V. 15. Nov. 1899 (GS. S. 545), geändert durch Verord. v. 18. März 1904 (GS. S. 36). Ausführungs­ bestimmungen: Anweisung v. 28. Nov. 1899 (ZBl. S. 44) und 4. Juli 1904 (ZBl. S. 246). Wilke -- Wilke u. a., Das Bürgerliche Gesetzbuch nebst dem Einführungsgesetz. Bd. 5. Berlin 1900. Zachariä — Handbuch des Französischen Zivilrechts, be­ gründet von Zachariä von Lingenthal, bearbeitet von Crome. 8. Auflage. Freiburg i. B. 1894/5. ZBl. — Zentralblatt der Abgaven-Gesetzgebung und Ver­ waltung in den Kgl. preuß. Staaten. Berlin. ZS. ^Zivilsenat. ZBG. — Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung (RGBl. 1898 S. 713). 88-Ziffern ohne Zusatz bedeuten 88 des EStG. Bei aus mehreren Bänden bestehenden Werken bedeuten die römischen Ziffern oder die Ziffern vor „S." oder „Nr." den Band.

Einleitung. I. Früherer Recht-zustand. Die

ESI.

ist

hervorgegangen,

aus

in Preußen

und

ist

zwar

der

der Stempelsteuer

aus

Erbteilungs­

urkunden gelegte Ltpl. im Berlaufe der mit dem Patente

v. 15. Juli 1682

beginnenden

Entwicklung des Stpl-

wesens allmählich zur ESt. ausgestaltet worden (Sch-C.

S. 257 ff.).

Die Umwandelung des Urkundenstpls

zur

ESt. mar, abgesehen von der Erhebung durch Stplverbrauch,

mit

dem „Stpl.-Ges

für die ganze Monarchie

v. 20. Nov. 1810“ (GS. S. 121) vollendet.

Gesetz von 1822. Bei der Neuordnung des Stplwesens durch das „Ges. wegen der Stplsteuer, v. 7. März 1822" (GS. S. 57) wurde auch die ESt., jedoch unter Beibehaltung

der

Erhebungsform,

weiter

ausgebildet

(88 9, 16—18, 25 und Larifftelle „Erbschaften").

Dieses

Ges. ist die Grundlage des jetzt geltenden EStG. Nach dem zu dem Ges. gehörigen Tarife unterlagen

der Abgabe:

„Erbschaften,

Vermächtnisse,

Schenkungen

von Todes wegen und unter Lebendigen, sofern letztere durch schriftliche Willenserklärungen erfolgten, mit Ein­ schluß der remuneratorischen Schenkungen, Lehns- und

Fideikommiß-Anfälle,

ohne Unterschied,

ob

der Anfall

Einleitung.

16

Inländern oder Ausländern stimmte

Der Tarif be­

zukommt."

ferner den Betrag des Stpls

nach dem Ver-

hältniffe des Erwerbers des Anfalls zum Erblasser auf

1, 2, 4 und 8 v

Abgabe.

H.

die

sowie

Befreiungen

von

der

Die Steuer wurde von dem Betrage der Be­

reicherung

erhoben

(§ 9a).

Ausländische

Grundstücke

gehörten nicht zur steuerpflichtigen Masse; dasselbe galt

für anderes im Auslande befindliches Vermögen,

wenn

nachgewiesen wurde, daß davon im Auslande die übliche

Erbschaftsabgabe hatte entrichtet werden müssen (§ 9 b). beweglichen Vermögens

Für die Besteuerung des

der letzte Wohnsitz des Erblassers entscheidend

war

(ZMBl.

1866 S. 62; ZBl. S. 198). Die Erhebung der Abgabe erfolgte durch die Gerichte

(§ 17),

und

zwar nach

durch

gerichtsbarkeit

der Aufhebung

die

Stadt-

(ZMBl. 1850 S. 39; ZBl. S. 30)

und

der

Privat­

Preisgerichte

Die Gerichte stan­

den bei dieser Wirksamkeit unter der Aufsicht der PStD. und

der

Oberaufsicht

ZMBl. S. 419).

des

FM.

(ZBl. 1849 S. 201;

Sie hatten die Reinschriften der Erb-

schastsstpl-Tabellen, welche

die zur Prüfung der Stpl-

Erhebungen erforderlichen Angaben enthalten mußten, den

PStD.

einzureichen.

Diese

ließen

die

Tabellen

durch die Prov. Stpl.-Fiskäle prüfen und reichten sie dann mit den Prüfung-verhandlungen der Fisküle dem FM. ein, der

entschied.

über die Ausführung der Erinnerungen

Die Tabellen wurden

bei den PStD. aufbewahrt.

blieben bei den Gerichten,

nach der Erledigung

Die Belege zu den Tabellen

wo sie meist den Akten, in

I. Früherer RechtSzustand.

17

aus anderer Beranlaffung, z. B.

welchen der Nachlaß

für eine Vormundschaft oder eine Rachlaßordnung, fest­

gestellt worden war, oder den LestamentSakten oder be­ sonderen Generalakten einverleibt wurden.

Besteuerung, z. B. mit

Wenn die

wegen der Belastung des Anfalles

einem Rießbrauche

(§ 16 Ges.) auSgesetzt wurde,

so hatten die Gerichte in den Tabellen die erforderlichen

Angaben zu machen, damit bei den PStD. der Eintritt der

Fälligkeit

der Abgabe

überwacht

werden

konnte

(FME. 12. Mai 1815 TU 5191 s. Schmidt Bd. 1 S. 76 — folg. Abs. —).

Zn der Rheinprovinz besorgten nicht

die Gerichte, sondern die Stpl.-FiSkäle das ErbschastS-

stplwesen (§ 17 Ges.; AKO. 23 Aug. 1823 s. Schmidt Bd. 1 S. 100).

Für die Prov. Brandenburg war keine

PStD. eingerichtet worden; hier versahen die Abteilungen

für indirekte Steuern der Regierungen in Potsdam und

Frankfurt die

Geschäfte der

1825, GS. 1826 S. 5).

PStD.

waltung des Erbschaftsstplwesens

mittelbar unterstellte

(AKO. 31. Dez.

Zn Berlin bestand zur Ver­

eine dem FM. un­

Erbschastsstpl.-Berwaltung

(§ 44

Instruktion 5. Sept. 1811, GS. S. 316; § 17 Stplges ).

Eine Übersicht über die daS Erbschastsstplwesen nach

dem Ges. von 1822 betreffenden Bestimmungen gewährt der Kommentar zu den pr. Stpl.»Gesetzen von Schmidt,

2. Aufl.,

Berlin 1855 (Bd. 1), 1859 (Bd. 2) und 1868

(Bd. 3, herausgegeben von Hillgenberg), sowie eine als

Beilage zum 42. Stück des ZMBl. 1842 veröffentlichte

Zusammenstellung. Hoffmann, Erbschastssteuer-esetz.

2

18

Einleitung.

Berord. von 1867. Nach Erweiterung des Gebietes der Monarchie im Jahre 1866 wurde zum Zwecke der tunlichster Gleichmäßigkeit der Besteuerung

Herstellung in den

neu erworbenen mit den älteren Landesteilen

die „Verord., betr. die Erhebung der Erbschastsabgabe in den durch die Ges. v. 20. Sept, und 24. Dez. 1866

mit der Monarchie 1867

vereinigten Landesteilen, v. 5. Juli

(GS. S. 1120)

hauptsächlich

erlassen.

Die Verord.

in 2 Punkten Abweichungen

den älteren Landesteilen geltenden Ges.

enthielt

von den in

Einmal stellte

sie die ESt. außer Zusammenhang mit der Stplsteuer,

und ferner übertrug sie die Verwaltung der Steuer den vom FM.

zu bestimmenden Behörden der Verwaltung

der indirekten Steuern

(ESt.-Fiskalaten; JMBl. 1867

S. 251).

Die Erfahrungen mit der Berord. führten zu einer Neuordnung der ESt.-Gesetzgebung.

II. Entstehungsgeschichte der EStG. Gesetz von 1873. FM. dem AH. den

Am 14. Nov. 1872 legte der

„Entwurf eines

Ges.,

betr.

die

ESt.," mit einer Denkschrift vor (Drucks., 11. Legislatur­ periode, HI. Session 1872—1873, Nr. 12).

Der Entwurf

bezweckte hauptsächlich:

1. im Geltungsbereiche des Stplges. v. 7. März 1822 die Aufhebung der Verbindung der ESt.

mit

den

Stplsteuern; 2. die Übertragung der Bearbeitung der ESt.-Sachen

auf besondere EStÄ.;

II. Entstehungsgeschichte der EStG.

19

3. die Aufhebung der ESt. von Anfällen an die über­ lebenden Ehegatten unter Ersetzung

entstehenden

Einnahmeausfalles

des

dadurch

Erhöhung

durch

der ESt. für Anfälle an die Abkömmlinge voll-

und halbbürtiger Geschwister von 2 auf 3 v. H; 4. die Ergänzung und Änderung des bisherigen Rechtes.

Diese Vorschläge betrafen namentlich die

Schätzung des Wertes wiederkehrender Nutzungen

und Leistungen,

die Behandlung bedingter Anfälle

und die Beurteilung der Verwandtschaft. Der Entwurf wurde nach

kurzer Beratung in der

11. Sitzung am 29. Nov. 1872 (Sten.Ber. S. 223—226) an

die 8. Korn, verwiesen.

Die Kom. erstattete unter

dem 12. Febr. 1873 schriftlichen Bericht (Drucks. Nr. 178). Die von der Kom. beschlossenen Änderungen betrafen hauptsächlich Anfälle

die

Ablehnung der Steuererhöhung für

an Abkömmlinge von Geschwistern, die Rege­

lung der Besteuerung des beweglichen Vermögens nach

der Staatsangehörigkeit

Erblassers

statt nach

und die Streichung

(40 des jetzigen Ges.)

dem Wohnsitze des

des 2. Abs. des § 38

unter Ersetzung durch folgenden

Zusatz zu § 25 (24 der Vorlage, 27 des jetzigen Ges.): „Wenn ein überlebender Ehegatte kraft elterlichen Nieß­

brauchs oder mit den Kindern fortgesetzter Gütergemein­ schaft im Besitze des Ehevermögens bleibt, so findet eine

Versteuerung

des

während der Dauer dieses Verhält­

nisses

den

Tod

durch

eines

Kindes

an

dessen

Ge­

schwister oder deren Deszendenten gelangenden Anfalles nicht statt."

Einleitung.

20

Die 2. Lesung des Entwurfs im AH.

erfolgte in

der 48. und 49. Sitzung am 22. und 24. Febr. 1873

(Sten.Ber. S. 1139—1157 und 1159—1175),

und die

3. Lesung in der 54. Sitzung am 1. März 1873 (Sten.

Das

Ber. S. 1334—1344). den Zusatz

der

Herrenhaus

änderte

in einigen Punkten, namentlich

Entwurf

zu

§ 25 und stellte den 2. Abs. des § 38

Regier.-Vorlage

5. 356—364).

den

beseitigte es

wieder

Darauf

her

(Sten.Ber. 1872/73

wurde der

Entwurf

(Drucks.

Nr. 348) nochmals vom AH. in der 72. Sitzung am 6. Mai 1873 beraten und mit unwesentlichen Änderungen in

der

73. Sitzung

am

9.

Mai

angenommen

1873

(Sten. Ber. S. 1833-1843 und S. 1846).

Nunmehr

erhielt der Entwurf die Zustimmung des Herrenhauses und

am

30. Mai 1873 die Allerhöchste Genehmigung

(GS. S. 329). Das EStG, hat 2 Änderungen erfahren.

Gesetz von 1891. Zm Zahre 1890 legte der FM. dem AH. den „Entwurf zu einem Ges. betr. Abänderung des EStG." mit einer Begründung vor (Drucks. 17. Legis­ Der Ent­

laturperiode, III. Session 1890/91,

Nr. 6).

wurf bezweckte im Zusammenhänge

mit der Neugestal­

tung der Einkommensteuer eine stärkere Heranziehung des Vermögens

zu

den

Staatsausgaben

führung einer ESt. von den Anfällen

und Abkömmlinge

(*/, v. H.)

steigender Linie (1 v. H ).

Landtage abgesehen

abgelehnt.

von

den

Ein­

und an Verwandte auf­

Diese Steuern wurden vom

Außerdem

die

durch

an Ehegatten

brachte der Entwurf,

Stplsteuer

auf

Schenkungs-

II. EntstehungSgesch ch

der EStG.

21

Urkunden betreffenden Neuerungen, hauptsächlich 2 Ber-

befferungSvorschläge, von denen der eine die Besteuerung

deS beweglichen Vermögens nach dem Wohnsitze statt nach der Staatsangehörigkeit des Erblassers betraf, wäh­

rend

der

Rechnung

veränderten

andere,

den

tragend,

die Annahme

Geldverhältniffen

der Nutzung

eines

Geldkapitals auf 4 v. H. und die Schätzung des Wertes

wiederkehrender Nutzungen und Leistungen unter Zu­ grundelegung diese- Zinsfußes zum Gegenstände hatte.

Die

1. Lesung des Entwurfs im AH.

fand in der

7. Sitzung am 25. Nov. 1890 (Sten.Ber. S. 149—165) statt und endigte mit der Überweisung des Entwurfs

an die X. Kom.

(für das Einkommensteuerges.).

Die

Kom. erstattete über ihre Beratungen schriftlichen Be­ richt (Drucks. Nr. 156).

Die 2. Lesung erfolgte in der

50. Sitzung am 6. März 1891 (Sten-Ber. S. 1315—1322)

und die 3. Lesung in der 55. Sitzung am 12. März 1891 (Sten.Ber. S. 1442).

Vom Herrenhause wurde

die Vorlage unverändert angenommen und darauf vom

Könige am 19. Mai 1891 vollzogen (GS. S. 72). Gesetz von 1895. Die 2. Änderung des EStG,

erfolgte in Verbindung mit der Neuordnung des Stplwesens,

um die persönlichen Befreiungen von beiden

Steuern möglichst übereinstimmend zu halten. dem betraf der Entwurf

des

beweglichen

in

Außer­

hauptsächlich die Besteuerung

Preußen

befindlichen Vermögens

solcher Personen, die bei ihrem Ableben keinen Wohnfitz

haben, und die Bestimmung des Wertes immerwähren­ der Nutzungen und Leistungen.

Einleitung. Der Entwurf nebst der Begründung (Drucks. 18. Legis

laturperiode, II. Session 1895, Nr. 64) wurde dem AH. am 26. Febr. 1895 vorgelegt, zuerst in der 44. Sitzung am 15. März 1895 beraten und der XI. Kom. (für das LStG.)

(Sten.Ber. S. 1460).

überwiesen

Die

Kom.

erstattete bei der 2. Lesung in der 78. Sitzung des AH. am

24.

Zuni

1895

S. 2437—2438). am 28. Zuni

Bericht

mündlich

(Sten.Ber

Die 3. Lesung fand in der 82. Sitzung

1895 statt

(Sten.Ber. S. 2552-2554).

Der Entwurf wurde vom Herrenhause unverändert ge­

nehmigt

und vom Könige am 31. Zuli 1895 vollzogen

(GS. S. 412).

III. Verhältnis der Gesetze zu einander. 1. Rückwirkung.

Während im

nach den früheren

Ges.

§ 43 des Stplges.

daß das Ges. auf alle

v. 7. März 1822 bestimmt war,

stempelpflichtigen,

aber

nicht erledigten Fälle so angewendet werden sollte, wenn sie sich

noch

als

nach der Bekanntmachung des Ges. er­

eignet hätten, ordnete der § 48 EStG, ausdrücklich an, daß 1874

hinsichtlich der Besteuerung der vor dem 1. Zan. eingetretenen Anfälle die

anwendbar seien.

Nur die

früheren Ges. ferner

Steuerbefreiung der Ehe­

gatten sollte für alle nach dem 30. Mai 1873 eintreten­

den Anfälle Platz greifen. Die Ges. von 1891 und 1895 enthielten keine Übergangsbestimmungen, sondern nur eine Festsetzung der Zeit

des

Inkrafttretens

den 1. Juli 1891 und den 1. April 1896.

auf

1IL Verhältnis der Gesetze zu einander. Hiernach

28

weicht feind der 3 EStG, von der Regel

ab, daß Gesetze keine rückwirkende Kraft haben (Habicht S. 4).

jährung den

Nur die Vorschriften des EStG, über die Ver­ ergreifen

nach

Schwebezustand

allgemeinen Rechtsgrundsätzen

einer

nach

den

laufenden Verjährung (§ 50 Anm. 1).

S. 2 Nr. II mit Unrecht an,

früheren

Ges.

Sch-C. nehmen

daß auch den neu ein-

gesührten Befreiungen Rückwirkung beiwohne, weil der

Gesetzgeber

zu erkennen gebe,

daß

er die Besteuerung

im öffentlichen Interesse nicht für angezeigt halte.

Bei

dieser Auslegung ist übersehen worden, daß der § 48 EStG. v. 30. Mai 1873 selbst der Befreiung der Ehe­

gatten die Rückwirkung ausdrücklich versagt hat

(vergl.

Levy in Gruchot 40 S. 855).

Für die Erhebung der ESt. ist das Steuerges. an­

wendbar, unter dessen Herrschaft die Steuerpflicht ein­ getreten ist.

Die Steuerpflicht entsteht grundsätzlich mit

dem Anfalle (§ 1 Anm. 5). zusammen, beim Tode

wenden ist.

Treffen Erbfall und Anfall

so kann es nicht zweifelhaft sein, des

Erblassers

daß daS

geltende Steuerges.

anzu­

Es gibt jedoch Fälle, in denen der Anfall

erst nach dem Erbfalle eintritt, z. B. bedingten Zuwendungen.

bei aufschiebend

Vielfach verleiht der Anfall

nicht zugleich das Recht zum Genuffe des

angefallenen

Vermögens, z. B. wenn das Vermögen mit einem Nießbrauche

behaftet

ist.

Zn

den Fällen

der

zuerst er­

wähnten Art herrschten nach den in Preußen geltenden

Erbrechten nicht übereinstimmende Grundsätze über dm

Anfall.

Zur Vermeidung einer

verschiedmen Behänd-

Einleitung.

24

lung dieser Fälle und zur Mlderung der Härten, welche

die Steuererhebung beim Anfalle von Vermögen hervor rufen konnte, wenn die

Nutzung dem Erwerber noch

nicht zustand, ist in den Steuerges. das Entstehen der Steuerpflicht zum Teile selbstständig

geordnet

Während das Stempelges. von 1822

nur wenige der­

Vorschriften

artige

enthielt,

ist

EStG,

im

schöpfende Ordnung der Steuerpflicht die Anwendung der Ges. scheidend,

ist

es

in

worden.

eine

angestrebt.

er­

Für

diesen Fällen ent­

ob durch die Bestimmung,

welcher die

nach

Abgabe nicht schon beim Erbfalle zu entrichten war, der

Eintritt der Steuerpflicht hinausgeschoben werden sollte,

oder

ob die Vorschrift

Steuerpflicht

unbeschadet

des Eintritts

der

nur eine Stundung der Abgabe bezweckte

(RG. 17. Nov. 1887, Bolze 5 Nr. 961).

Vergl. Anm.

§§ 22-24, 25, 27 und 40 Abs. 2 EStG.

2. überleit««-.

Zm

§ 48

EStG, war der FM.

ermächtigt worden, die Feststellung und Einziehung der Steuer für die nach den früheren Ges. steuerpflichtigen Anfälle von den Gerichten auf die EStA. zu über­

tragen.

Eine allgemeine derartige Anordnung ist nicht

bekannt geworden; doch hat der FM. die Erhebung des ErbschastSstempels als ESt. durch die EStÄ. wiederholt

genehmigt (19. Nov. 1880 III 16253)

und

aus

Ver­

anlassung von Einzelfällen die Bett. PStD. im Hinblick

auf § 4 EG.GBG. ermächtigt,

die nach den früheren

Bestimmungen von den Gerichten zu erledigenden Erb­ fälle von den EStA. bearbeiten zu laffev (16. April 1880 Dl 5216, 27. Okt. 1887 III 14807 usw.).

IV. Grundsätze der Besteuerung.

V. Wesen der EGt.

25

IV. Grundsätze für die Besteuerung. Das EStG, unterwirft die zeichneten

werber

im § 1

erbschaftlichen Anfälle,

des Ges. be­

soweit fie den Er­

aus dem der Steuerhoheit des Staate- unter­

liegenden Vermögen bereichern, einer Steuer

6, 9—11).

pflichtige Person

(§ 29), seine Bereicherung durch den

Anfall ist der Gegenstand der Besteuerung.

lage

für

(§§ 1, 5,

Der Erwerber des Anfalles ist die steuer­

das

Maß der Besteuerung

Die Grund­

des

Erwerbers

bildet die Familienverbindung -wischen Erblasser und

Erwerber (Borbem. 1

zum Tarif).

Außerdem kommen

neben Steuer-Privilegien Steuer-Befteiungen und Ver­ günstigungen in Betracht, die in den Zwecken der Zu­

wendung

begründet

find.

Für

die

Ermittelung

der

Bereicherung des Erwerbers ist der gemeine Wert beim

Eintritt der Steuerpflicht des Anfalls maßgebend (§ 14). Die

mit dem

Lasten

kommen

Abzug

(§ 5).

Anfalle

übernommenen

Schulden

und

erworbenen

Vermögen

in

Die Bereicherung des

Erwerbers

ist

von

dem

durch die Bestandteile des Anfalles bedingt; sie ist des­

halb nicht schlechthin, sondern nur soweit steuerpflichtig, als sie aus den Bestandteilen des der Steuerhoheit des

Staates unterliegenden Vermögens herrührt

(§§ 9 bis

11, 13).

Ve Wesen der ESt. Die Erbschastsabgabe ist in Preußen stets eine wirk­ liche Steuer gewesen.

Sie hat mit dem Erbrechte de-

Einleitung.

Staates nichts gemein;

ebensowenig

war sie

als eine

Gebühr für die Gewährleistung des Erbrechtes durch

den Staat gedacht.

Die Einführung und Ausgestaltung

hauptsächlich dadurch veranlaßt,

der ESt. wurde

sie den Steuerpflichtigen bei

daß

einer mehr oder weniger

unvermuteten, mühelosen Bereicherung nicht schwer trifft und verhältnismäßig leicht zu erheben ist.

Die ESt. ist als eine Steuer auf erbschaftliche Be­

reicherung

einzig

sondern aus

in

ihrer Art.

denn sie ist

mögenssteuer,

Sie

nicht auf

ist das

Vermögenszuwachs und jede

reicherung gelegt; sie ist

auch

keine

Ver­

Vermögen,

andere Be­

keine Einkommensteuer,

weil die Bereicherung kein Ertrag aus dem Vermögen

oder der Arbeit des Erwerbers ist; ferner ist sie keine Besitzveränderungssteuer,

weil sie nicht schlechthin den

Erwerb, sondern nur die Bereicherung durch den Erwerb

Die ESt.

kann nicht zu den direkten Steuern

gerechnet werden

(RG. 8. Mär- 1897 Bd. 39 S. 11),

trifft.

weil sie dem Erwerber ohne Rückficht auf seine Steuer­ kraft

auferlegt wird; sie

ist aber auch keine indirekte

Steuer, weil sie von dem Steuerpflichtigen nicht aus andere übertragen werden kann.

ESt.

In Preußen wird die

nach dem Staatshaushalt, also rechnungsmäßig,

zu den indirekten Steuern gezählt; sie darf deshalb aber

nicht

in

jeder

Beziehung

als

werden (FM. 7. Juni 1899 111 7299).

solche

behandelt

Gesetz, betreffen- Lie Erbschaftssteuer, S0. Mai 1873 (GS. S. 329)

in der vom FM. 19. Mai 1891 (GS. S. 72) am 24. Mai 1891 bekannt gemachten Fassung (GS. S. 78) mit den Änderungen durch daS Gesetz vom 31. Juli 1896 (GS. S- 412). 1. In dem Abdruck des Ges. kennzeichnet: lateini­ scher Druck die Änderungen durch das Ges. von 1891, Kurtwdruck diejenigen durch daS Ges. von 1895. Neben den Paragraphenziffern find die entsprechenden Paragraphen deS Ges. von 1873 in Klammern ver­ merkt. 2. Jnkraftgetreten sind das Ges. von: 1873 am 1. Januar 1874, 1891 am 1. Juli 1891, 1895 am 1. April 1896.

Wir Mithet« re. re. verordnen, unter Zustim­ mung beider Häuser deS Landtags, für den Um­ fang der Monarchie mit Aueschiaß der Insel Helgo­ land, was folgt: DaS Ges. von 1873 galt zunächst nicht in den Hohenzollernschen Landen; eS wurde jedoch mit Ausnahme der 88 2 und 4 durch Art. 1, 8 3 des Ges. v. 22. Juni 1875

28

Erbschaftssteuergesetz.

sGS. S. 235) vom 1. Juli 1875 ab dort eingeführt. Durch Art. 2 deS Ges. v. 19. Mai 1891 wurde das EStG, in der neuen Fassung mit Ausnahme der 88 2 und 4 Abs. 3 und deS § 46 für den Kreis Herzogtum Lauenburg vom 1. Juli 1891 ab in Kraft gesetzt. Durch dieselbe Vorschrift wurde der § 4 Abs. 1 und 2 in die Hohenzollernschen Lande eingeführt. Das EStG, gilt nicht in dem zwischen Preußen und Belgien streitigen Gebiete Neutral MoreSnet (FM. 25. April 1903 III 5521).

§. 1. (1). Kegenfland der Kröschaftssteuer. Der Erbschaftssteuer sind nach Vorschrift dieses

Gesetzes und des anliegenden, von Uns vollzogenen Tarifes unterworfen, ohne Unterschied, ob der Anfall Inländern oder Ausländern zukommt: 1) Erbschaften, Vermächtnisse und Schenkungen von TodeSwegen (mit Einschluß der remune­ ratorischen und der mit einer Auflage be­ lasteten Schenkungen); 2) Lehns- und Fideikommißanfälle; 3) die Anfälle von Hebungen aus Familien­ stiftungen, welche in Folge Todesfalles auf den vermöge stiftungsmäßiger oder gesetzlicher Suceessionsordnung Berufenen übergehen;

4) Vermögen Verschollener bei vorliufiger Ausfolgung an die mnthmasslichen Erbberechtigten. 1. Gegenstand der Besteuerung find nur die unter Nr. 1—4 und in §§ 8, 12 bezeichneten Anfälle, yder richtiger dfe Bereicherungen dyrch die Anfälle nach

8 1.

Gegenstand der ESt.

Anm. 1.

29

ihren Bestandteilen (SS 5, 9, 10; RG. 10. Nov. 1882 Bd. 8 S. 236). Die zur Bezeichnung der Anfälle ge­ wählten Ausdrücke find, soweit der Begriff tat EStG, nicht festgestellt ist (8 3), in dem Sinne zu verstehen, den das für den Erbfall maßgebende bürgerliche Recht damit verbindet. Andere als die im Gef. aufgeführten Anfälle unterliegen nicht der ESt. Hiernach ist zwar nicht lebe unentgeltliche Bereicherung aus einem Nachlaffe der ESt. unterworfen (RG. 26. Juni 1893, IW. S. 397-); eS sollte aber offenbar jede im Erbrechte begründete Bereicherung getroffen worden. Daraus entsteht die Frage, ob der ESt. unterliegen: a) der Pflichtteil adoptierter Kinder (88 1757, 2303 BGB ). Der Pfl. ist nach dem BGB. weder eine Erbschaft noch ein Vermächtnis, sondern ein dem Be­ rechtigten ohne oder gegen den Willen des Erblassers zustehender Anspruch auf Zahlung einer Geldsumme. In den bisherigen RechtSgebieten deS Geltungsbereiches deS EStG, hatte der Pfl. teils die Natur der Erbschaft (Rhein, und gem. Recht), teils die eines ForderungSrechteS (ALR. f. Planck V S. 562 Nr. 2). Soweit der Pfl. die Natur der Erbschaft hatte, unterlag er jeden­ falls der ESt.; aber auch soweit er die Natur eines Forderungsrechtes hat, wird man ihn für steuerpflichtig erachten müssen (FM. 19. Nov. 1897 III 13619), weil er wirtschaftlich bei jeglicher Rechtsordnung eine unent­ geltliche im Erbrechte begründete Bereicherung darstellt, und nicht anzunehmen ist, daß das Ges. bei wesentlich gleichen wirtschaftlichen Verhältnissen aus rechtlichen Gesichtspunkten eine verschiedene Regelung beabstchtigt hat, zumal da tat Ges. vielfach daS Streben erkennbar ist, die Einwirkungen der verschiedenen Erbrechte auf die Besteuerung auszugleichen (88 3, 22—24, 27 u. a.). Für die Steuerpflichtigkeit des Pfl. läßt sich auch an­ führen, daß der Anspruch dem Vermächtnisse sehr nahe steht und in der Rechtswissenschaft zu den sog. gesetz-

ErbschaftSfteuergesetz. ltchen Vermächtnissen gerechnet wird (Planck V § 1939 Anm. 6). Ein unentgeltlich erfolgter Verzicht auf den Pflichtteilsanspruch kann Schenkung sein (Planck II 8 517 Anm. 1 b). b) Die gesetzlichen Vermächtnisse (der Vor­ aus, 8 1932 BGB.; der sog. Dreißigste d. i. der Anspruch der zum Hausstände des Erblaflers gehörigen Familien­ angehörigen auf Fortgewährung von Unterhalt, 8 1969 BGB.; der Anspruch juristischer Personen auf bestimmte Sachen deS Nachlasses der von ihnen unterstützten Per­ sonen, Art. 139 EG.BGB). Die Ansprüche beruhen auf erbrechtlichen Bestimmungen, nach welchen sie den für Vermächtnisse geltenden Vorschriften unterliegen; sie werden deshalb der Steuerpflicht der Vermächtnisse zu unterwerfen sein. C) Die Auflage (88 1940, 2192—2196 BGB.). Durch die A. verpflichtet der Erblasser den Erben oder einen Vermächtnisnehmer zu einer Leistung, ohne einem anderen ein Recht auf die Leistung zuzuwenden. Die A. ist hiernach nur eine Beschwerung, aber keine Zu­ wendung einer Bereicherung, selbst wenn der Vollzug einem Dritten zum Vorteil gereicht (Planck V 8 1940 Anm. 2). Infolgedessen hat die A. die Wirkung, daß der Anfall deS Beschwerten um den Wert der Last ge­ ringer angeschlagen werden muß, während andererseits niemand alS entsprechend bereichert zur Steuer heran­ gezogen werden kann (vergl. Begr. S. 59, 8 8 Anm. 1 b). Eine Ausnahme gilt für A. zur Begründung einer Stiftung und zu milden, gemeinnützigen oder össentlichen Zwecken nach 88 7, 8 EStG.

2. Die Staatsangehörigkeit deS Erwerbers eines Anfalles kann für die Ausübung eines BergettungSrechteS (8 11) in Betracht kommen. 3. Der Tod deS Erblassers (der Erbfall, 8 1922 BGB.) ist die Voraussetzung eines Anfalles. Der Anfall

8 !•

Gegenstand der ESt.

Anm. 4.

31

des Vermögens einer juristischen Person bei deren Er­ löschen unterliegt daher nicht der ESt. Wenn der Erb­ lasser tot aufgefunden worden ist, so muß die TodeSzeit zuverlässig ermittelt werden (vergl. § 20 BGB.).

4. Die Todeserklärung begründet die Bermutung, daß der Verschollene zu der im Urteile fest­ gestellten Zeit gestorben ist (§ 18 BGB ), und wirkt daher wie der natürliche Tod (vergl. §§ 13—19 BGB.; Art. 9, 161, 162 EG.BGB.; 88 960 ff. EPO.). DaS Urteil ist sofort rechtskräftig, aber durch Klage anfechtbar (§ 957 CPO.). Jeder, der ein rechtliches Jntereffe an der Aufhebung der T. oder an der Berichttgung deS Zeitpunktes des TodeS hat, kann daS Urteil durch Er­ hebung der Anfechtungsklage bei dem Landgericht inner­ halb der in den 88 958 und 976 CPO. bezeichneten Fristen anfechten. Auch die Steuerverwaltung wird zur Erhebung der Klage berechtigt sein; sie soll von diesem Rechte nur dann Gebrauch machen, wenn sie ein erheb­ liches Jntereffe daran hat, daß anders entschieden werde. Die Klage soll der PStD., und bei Gefahr im Verzüge das EStA. erheben (FM. 19. Nov. 1901 III 14522). Nach 8 18 BGB. ist die Todeszeit in die Bergangenheit zu legen, und zwar ohne Rücksicht auf daS frühere Recht selbst in die Zeit vor dem 1. Jan. 1900 (Planck VI Art. 158 Anm. 2; a. M. Habicht S. 78). Der Ansall vollzieht sich nach dem beim Erbfalle gellenden Rechte und den damals obwaltenden Berhältniffen (Art. 213 EG.BGB. ; Planck a. a. O.). DaS ist auch für die Er­ hebung der ESt. von Bedeutung, da diese nach den beim Anfalle bestehenden Berhältniffen zu erfolgen hat (88 1, 5, 14 EStG.; FM. 10. und 29. März 1904 III 3268 und 4095). Namentlich im Anfänge der Herr­ schaft deS BGB. wird es häufig Vorkommen, daß ein sür einen Verschollenen verwalleteS, aus einer Erbschaft stammende- Vermögen infolge Feststellung der

32

ErbschaftSsteuerges etz.

Todeszeit als von dem Verschollenen nicht erworben nicht zu seinem Nachlaffe zu rechnen ist. ES kann als­ dann für den früheren Erbsall eine andere Berechnung der ESt. nötig werden, wenn damals mit Unrecht ein Anfall an den Verschollenen angenommen worden ist. Ferner kann eine Nachversteuerung erforderlich werden, wenn ein Erbe usw. des für tot Erklärten in der Zeit zwischen der Todeszeit und der Todeserklärung gestorben ist, und das ihm von dem Verschollenen angefallene Ver­ mögen nicht zu seinem Nachlaffe gerechnet worden ist. (FM. 10. und 29. März 1904 - s. oben —.) Die Wirkungen der T. erlöschen, wenn das Urteil auf Grund einer Anfechtungsklage aufgehoben wird, oder wenn der für tot Erklärte den Zeitpunkt, der als feine Todeszeit galt, überlebt hat (§§ 2031, 2370 BGB.). Wird der wirkliche Tod deS für tot Erklärten festgestellt, so ist diese Todeszett für den Erbfall und die Besteue­ rung maßgebend. Lebt der Verschollene oder wird die T. ausgehoben, so ist die entrichtete ESt. zu erstatten (vergl. 88 2018 ff. BGB., § 42 Abs. 2 EStG.). Soweit von den nach dem bisherigen Recht erworbenen Anfällen die Nutzungen oder Teile der Erbschaft dem ErbschaftSbefltzer verbleiben, ist die ESt. nur biS auf den der wirklichen Bereicherung entsprechenden Betrag zu er­ statten (Begr. 1891 6.11; «omm.Ber. 1891 S. 1615; FM. 9. April 1898 1H 4944; EcciuS IV S. 546). Wenn bet einem Erbfalle ein Verschollener beteiligt ist, so kann eS für die Besteuerung von Wichttgkeit sein, ob sein Tod ohne T. anzunehmen ist (§ 19 BGB.). Wegen der BeweiSlast s. Planck I § 19 Anm. 2, 3.

5. Die Steuerpflicht entsteht grundsätzlich bei dem Anfalle (RG. 17. Nov. 1887, Bolze 5 Nr. 916; 1. Juli 1892, IW. S. 383«; 27. März 1893, IW. S. 27981). Der Anfall d. h. der Erwerb der Erbschaften (88 1922, 1942 BGB.), Vermächtnisse (§ 2176) und Schenkungen von Todes wegen (§ 2301) vollzieht sich

§ 1.

Gegenstand der ESt.

Anm. 5, 6.

38

mit dem Tode deS Erblassers (dem Erbfalle) traft Ge­ setzes ohne Annahmeerklärung des Erwerbers, jedoch unbeschadet seine- Recht-, den Anfall auszuschlagen. Die- gilt auch dann, wenn die den Anfall begründende Verfügung von Tode- wegen noch nicht eröffnet worden ist, wenn der Berechtigte unbekannt ist (§ 1960) oder bei dem Anfalle noch nicht lebt, jedoch bereit- erzeugt ist (88 1923, 2178; Planck V 8 2176 Anm. 2). Eine Stiftung gilt für Zuwendungen deS Stifter- al- vor dessen Tode entstanden (8 84). Hiernach wird die Steuerpflicht in der Regel bei dem Erbfalle begründet; die Verbindlichkeit zur Erfüllung der Pflicht ist jedoch durch die Kenntnis von dem Anfalle bedingt (88 32, 37 EStG.). ES gibt aber auch Fälle, in welchen der An­ fall nicht bei dem Erbfall, sondern später erfolgt, näm­ lich die Anfälle an den Nacherben (8 2139 BGB) oder Nachvermächtnisnehmer (88 2191, 2106 Abs. 1) und die aufschiebend bedingten oder ungewiß betagten Anfälle (88 2074, 2108, 2177, 2178, 2269, 2280). Für diese und einige andere Fälle hat da- EStG, den Eintritt der Steuerpflicht selbständig geregelt (vgl. Einltg. III Nr. 1 und Anm. zu 88 22—24, 27, 40). Die Zeit des Entstehens der Steuerpflicht ist für die Wertermittelung maßgebend (§ 14). 6. Der Berufungsgrund (Gesetz oder Verfügung von Todes wegen) und der Beweggrund des Erb­ lassers zur Berufung sind auf die Steuerpflicht ohne Ein­ fluß. Wenn der Erblasser in einem Erbvertrage eine Zuwendung gemacht, und der Bedachte sich dagegen ver­ pflichtet hat, den Erblasser zu pflegen oder ihm eine Rente zu gewähren, so ist der ganze Anfall steuerpflichtig und der Bedachte nicht berechtigt, wegen seiner Leistungen an den Erblasser einen Abzug zu machen; denn den Gegenstand der Besteuerung bildet nicht die Bereicherung durch den Vertrag, sondern durch den Anfall, und ekönnen daher nicht die Aufwendungen zur Erlangung Hoffman», ErbschafUsteaergefetz.

3

34

Erbschaftssteuergesetz.

der Berufung, sondern nur die mit und wegen deS An­ falls übernommen Lasten in Abzug kommen (RG. 8. Juni 1893, Bd. 31 S. 282, IW. S. 372 ", JMBl. S. 302, ZBl. S. 272; 16. Apr. 1901, Gruchot 45 S. 953, ZBl. S. 185; FM. 31. Dez. 1898 UI 16877). Dasselbe gilt, wenn dem Erblasser zur Erlangung der Zuwendung bares Geld gegeben worden ist (KM. 3. Juni 1891 III 6376). Auch Zuwendungen zur Belohnung deö Be­ dachten oder zur Entschädigung für freigebig gewährte Unterstützungen oder unentgeltlich geleistete Dienste sind ohne Abzug steuerpflichtig (FM. 26. Juli 1860 III 16161, 10. Juli 1883 III 8966, H-G. S. 1006 Anm. 6 b, S. 1023 Anm 17e; FM. 18. Nov. 1898 III 13515; 28. Juni 1904 III 4536; 8. Juli 1904 III 3687; 20. Sept. 1904 III 11910; 1. Okt. 1904 III 12594). Dergl. § 5 Anm. 6 XII f.

7. Dersügungen von Todes wegen stnd das Testament (§§ 1937, 2064 ff. BGB., Art. 213—215 EG. BGB., Art. 80—82 AG.BGB.), daS gemeinschaftliche Testament (88 2265—2273 BGB.) und der Erbvertrag (88 1941, 2274—2302 BGB.), dagegen nicht der Erb­ verzichtsvertrag (88 2346 — 2362 BGB; Planck VI Art. 24 Anm. 4c a; Art. 217 EG. BGB.). An Stelle der nach den deutschen Ges. vorgeschriebenen Form ge­ nügt die Beobachtung der Ges. deS OrteS, an welchem die Verfügung vorgenommen worden ist (Art. 11, 24 EG. BGB ). Ist der Erblasser kein Deutscher, so gilt seine Verfügung, wenn ste der Form entspricht, welche das für den Erbfall anwendbare Erbrecht verschreibt (Art. 11 Satz 1, Art. 25—31). Erwirbt ein Ausländer die ReichSangehörtgkeit, so wird die Gültigkeit der vor­ her errichteten Verfügung v. T. hierdurch nicht berührt (Art. 24 Abs. 3). Einen steuerpflichtigen Anfall können nur wirksame Verfügungen begründen. Die Unwirksamkeit kann be­ ruhen:

5 1.

Gegenstand der ESt.

Anm. 7.

35

a) in der Nichtigkeit. Eine nichtige Verfügung von Todes wegen vermag weder für noch gegen jemand rechtliche Wirkungen hervorzurufen; eS ist vielmehr so anzusehen, alS wenn sie gar nicht vorhanden wäre (Planck I § 141 «nm. 1; V §§ 2078—2083 Vordem ). Ebenso ist eine einzelne nichtigeguwendung völlig unwirksam . 579, der Ostbank für Handel

8 29.

Haftung für die Steuer.

Anm. 4.

287

und Gewerbe in Posen: ZBl. 1901 S. 169, der Pomm. landschaftl. DarlehnSkaffe in Stettin: ZBl. 1901 S. 191, der Landschaftl. Bank der Prov. Sachsen: ZBl. 1901 S. 238, der Ostpr. landschaftl. DarlehnSkaffe in KönigSberg: ZBl. 1902 S. 170, der Westpr. landschaftl. DarlehnSkaffe in Danzig: ZBl. 1903 S. 150, der Preutz. ZentralgenoffenschastSkaffe: ZBl. 1904 S. 273. V. Sparkaffenguthaben bet öffentlichen Sparkassen werden zur Sicherstellung geringerer Steuerbeträge an­ genommen, obwohl die Sparkassen die Berücksichtigung der Verpfändung in den Satzungen auszuschließen pflegen. Der Verpflichtete hat das Sparkassenbuch zu hinterlegen und nachzuweisen, daß der Gläubiger die Verpfändung der Sparkasse angezeigt hat (§§ 1280, 808 BGB); ferner soll festgestellt werden, daß der Sparkasse Ein­ wendungen und Forderungen gegen den Gläubiger nicht zustehen (FM. 28. Juni 1897 III 5529).

VI. Bares Geld wird als Depositum behandelt (§ 66 Kaffenanw ). Eine Verzinsung erfolgt nicht. Wenn der Schuldner eine künftige ESt.-Schuld im voraus be­ richtigen will, so ist der Betrag als ESt. zu verrechnen (FM. 16. Jan. 1900 III 666). d) Verfahren bei der Sicherstellung und Behandlung der Sicherheit s. § 12 Anw. und 88 85 ff. Kaffenanw. 1. Bestellung. Wird der Aufforderung zur Sicherheitsbestellung nicht Folge geleistet, so hat das ES1A. die zwangsweise Einziehung zu veranlassen (8 12 Anw.; 8 53 VZV.; § 916 CPO.); die Vollstreckung kann nur in die Masse erfolgen (Anm. b). Soweit zur Verpfändung die Übergabe von Sachen

und Urkunden erforderlich ist, erfolgt sie an das von dem EStA. zu bestimmende Haupt-Zoll- oder HauptSteueramt (8 12 Anw.). Zur Verstärkung der Kassen­ sicherheit für Jnhaberpapiere dürfen die mit schwächeren SicherungSvorrichtungen auSgestatteten Ämter nach An-

Erbschaftssteuergesetz.

ordnung der PStD. die Wertpapiere einem anderen Amte zur Aufbewahrung überweisen. Die Zins-, Ge­ winnanteil- und Erneuerungsscheine bleiben bei dem überweisenden Amte, welchem auch die Verwaltung der Sicherheit obliegt. Die Tätigkeit der Verwahrungs­ stelle beschränkt sich auf die Annahme von dem über­ weisenden Amte, die Verwahrung und die Rückgabe an dieses Amt. Den Beteiligten dürfen keine Weiterungen erwachsen. Die Niederlegung und Rückgabe hat deshalb ungetrennt bei einem Amte zu erfolgen. Die getrennte Aufbewahrung ist den Beteiligten aber bekannt zu geben. Sie sollen auch auf den Schutz htngewiesen werden, den ihnen eine Umschreibung der Wertpapiere auf den Namen gewähren würde (Art. 18 AG. BGB.). Sergi. ZBl. 1900 S. 3. Bei Pfandbestellung mit Jnhaberpapieren können dem Niederleger die Zins- und Gewinnanteilscheine für einen vier Jahre nicht übersteigenden Zeitraum gelassen werden; ebenso können sie später jedesmal für einen ferne­ ren Zeitraum von höchstens 4 Jahren auf einmal ausge liefert werden; der ErneuerungSschein ist stets in Ver­ wahrung zu nehmen und zu halten (ZBl. 1881 S. 86).

ES empfiehlt sich wegen des Umfangs der Haftung (Anm. b) und zur Erleichterung der Rückgabe den Eigen­ tümer der Sicherheit festzustellen (vergl. auch 88 1207, 1234 BGB ); ferner ist eS zweckmäßig, die Ausschließung deS § 1234, unter Umständen der §§ 1236 usw. BGB. zu vereinbaren (Anm. c IV).

II. Verwahrung. Der Fiskus hastet dem Verpfänder für schuldhaste Verletzung der DerwahrungSfrist (88 1215, 688 ff. BGB.) und dem Eigentümer nach 88 989, 991 Abf. 2 BGB. Die VerwahrungSstelle ist nicht ver­ pflichtet, die Auslosung oder Kündigung von Wert­ papieren zu überwachen oder die ZinSscheine einzulösen oder zu erneuern (Planck II 8 688 Anm 3 c); sie soll

8 30. Haftung für die Steuer.

289

dies jedoch tun, ohne dafür verantwortlich zu sein (88 99 dis 101 Kaffenanw.). in. Über die Rückgabe der Sicherheit hat daS SSt«, zu entscheiden; zur regelmätzigen Ausgabe der Zins­ scheine wird das HA. im voraus ermächtigt werden können. Die Rückgabe der Sicherheit ist zu veranlaffen, soweit der Grund der Leistung nicht mehr besteht oder die Steuerforderung erloschen ist (§8 1223 ff., 1252 BGB.; § 901 Sassenanw.). Bei der Herausgabe ist der Riederlegungsschein zurückzugeben; kann der Schein oder ein Ausschlutzurteil nicht beigebracht werden, so ist die Entscheidung des PStD. einzuholen (§ 95 Sassenanw.). Die Rückgabe der Sicherheit wird nur erfolgen können, wenn der Berechtigte in öffentlich beglaubigter Form (8129 BGB.; 8 167 FG.; Art. 31 ff. preutz. KG.) anerkennt, dah seine Rechte auS dem Scheine erloschen seien (8 371 BGB) Ist der Berechtigte nicht bekannt oder ver­ zögert er die Rücknahme der Sicherheit, so kann die Hinterlegung unter Verzicht auf die Rücknahme erfolgen (§§ 372 ff. BGB.); wegen Leistung an die Erben deS Berechtigten s. § 2039 BGB. Die Erbfolge kann durch Erbschein oder Ausfertigung einer formgiltigen Ver­ fügung von Todes wegen glaubhaft gemacht werden (RG. 1. Mai 1903, Bd. 54 S. 343). Über Befriedigung ans dem Pfande s §§ 1228—1241 BGB. §. 30. (28).

Gesetzliche Vertreter und Bevollmächtigte der Erbintereffenten, Testamentsexekutoren und Nachlaßverwalter, sowie die Verwalter von Familien­ stiftungen, dürfen die Erbschaft, einzelne Erbtheile, Vermächtnisse oder Schenkungen, beziehungsweise die Hebungen aus der Familienstiftung, nur nach Berichtigung oder Sicherstellung der darauf treffen-

240

GrbschastSsteuergesetz.

den Erbschaftssteuer ausantworten und bleiben im entgegengesetzten Falle für die Steuer verhaftet. L DaS Verbot der Ausantwortung bezweckt die Sicherung der Steuererhebung, namentlich bei Anfällen an Ausländer (Sten.Ber. S. 1154). Die im § 30 be­ zeichneten Personen sind nicht Schuldner der ESt., sondern ste haften nur im Falle einer Zuwiderhandlung gegen daS Verbot, wenn die ESt. von den Schuldnern nicht zu erlangen ist. Die Haftung tritt nicht ein, wenn die Personen in den bezeichneten Eigenschaften keine Verfügungsgewalt über Gegenstände der steuerpflichtigen Maffe (§ 29 Anm. 2) hatten (RG. 25. Nov. 1889, IW. S. 522“ Bolze 9 Nr. 600), oder wenn sie die Gegen­ stände weder den Erbbeteiligten, noch für sie einem anderen herausgegeben, sondern darüber in anderer ge­ setzlicher Weise verfügt haben, z. B. zur Tilgung von Nachlatzverbindlichkeiten. Haben mehrere Personen die Verfügung über die Maffe, z. B. Testamentsvollstrecker (§ 2224 BGV.), so werden im Falle einer Zuwiderhand­ lung gegen daS Verbot der Ausantwortung diejenigen nicht haftpflichtig sein, welche nachweisen können, daß sie die Aus­ antwortung nicht zu hindern vermochten. Die Haftung bezieht sich nur auf die ESt., nicht auf Nebenleistungen. DaS RG. hat in der erwähnten Entscheidung ange­ nommen, daß die Haftung des Bevollmächtigten eines Erben sich auf die daS ausgcantwortete Vermögen un­ mittelbar treffende ESt., aber nicht auf ESt. beziehe, für welche der Erbe bloß haste (§ 29 Abs. 2). Es geht dabei, ohne auf den Gebrauch des Wortes „treffen* (8 29 Satz 1) und die Natur der Dorschrist als einer Ausnahme entscheidendes Gewicht zu legen, davon aus, daß 8 30 eine Folge der im § 29 bestimmten Haftung der Maffe darstelle; denn der Bevollmächtigte soll alS Inhaber der Maffe für die ESt. aufkommen. Geht man von dem im § 29 Anm. 2 bezeichneten Begriffe

§ 30.

Haftung für die Steuer.

Anm. 1.

241

der Maffe aus, so muß man annehmen, daß gesetzliche Vertreter und Bevollmächtigte auch für die ESt. auf­ zukommen haben, welche die von ihnen vertretenen Erbbeteiligten selbst als Inhaber der Maffe zu entrichten haben würden. Die Haftung aller Verpflichteten wird durch den Wert der ausgeantworteten Gegenstände be­ grenzt. Die Verpflichteten können sich durch Zurück­ haltung eines Betrages für die ESt. von der Haftung nicht befreien (Begr. S. 63). Das Verbot der Aus­ antwortung erlischt mit Berichtigung der ESt. oder mit Bekanntgabe einer Entscheidung der Steuerbehörde, wo­ nach keine ESt. zu erheben ist, ferner mit Leistung der Sicherheit oder ausdrücklichem oder stillschweigendem Verzicht der Steuerverwaltung auf Sicherstellung. In Bezug auf Anfülle, die erst später steuerpflichtig werden, wird das Verbot erst vom Eintritt der Steuerpflicht an gelten, da eine beständige Beschränkung in solchen Füllen, in welchen Sicherstellung gefordert werden konnte, offen­ bar nicht beabsichtigt ist. Für andere erst nachträglich geforderte ESt. haften die im § 30 bezeichneten Per­ sonen, wenn sie Gegenstände der Maffe auSgehändigt haben, obwohl ihnen das Bestehen einer Steuerforderung bekannt oder aus Fahrlässigkeit unbekannt war (§ 276 BGB.). Die Ausantwortung darf selbst bei Erlöschen der das Verbot begründenden Rechtsstellung weder an die Erbbeteiligten, noch an einen Nachfolger im Amte geschehen (Sten.Ber. S. 1153 ff., betr. Bevollmächtigte). Erlischt die Rechtsstellung infolge Todes der Personen, so wird mit der Verpflichtung zur Herausgabe des Ver­ mögens auch daö entgegenstehende Verbot auf die Erben übergehen. Die Steuerbehörden sollen die Verpflichteten in geeigneten Fällen rechtzeitig auf ihre Haftbarkeit Hin­ weisen (FM. 28. April 1897 III 4877; 28. Jan. 1898 III 1212). Eine Haftung in weiterem Umfange kann nach 8 43 eintreten.

Hoffmann, ErbschaftSfteuergesetz.

16

242

ErLschaftSfteuergefetz.

2. Die Aufzählung der Verpflichteten ist er­ schöpfend. Nach dem Entwürfe sollten der Inhaber der Erbschaft, namentlich der Nießbraucher und dessen Erben, hinzutreten,- dies wurde von der Kom. deS AH. abgclehnt (Komm.Ber. S. 12). Die Bezeichnungen der Ver­ pflichteten sind im juristisch-technischen Sinne zu ver­ stehen (RG. 8. Jan. 1884, Bd. 11 S. 305). a) Gesetzliche Vertreter sind die in Verbindung inii einer Rechtsstellung kraft Gesetzes mit Dertretungsmacht versehenen Personen, z. B. der Vater oder die Mutter für ein eheliches Kind (§§ 1630, 1686 BGB.; Art. 69 8 4 AG ), die Adoptiveltern (§§ 1757, 1765 BGB ), der Vormund (§§ 1793, 1897 BGB.; Art. 78 AG.), der Pfleger (88 1909, 1915 BGB.), der Nachlaßpfleger für die Erben (§ 1962 BGB.; Planck V 8 1942 Vordem. 5a), der Beistand, wenn er die Rechte und Pflichten eines Pflegers hat (8 1693 BGB.), die zur Vertretung einer Rechtsperson berufenen Personen. Dagegen sinh nicht gesetzliche Vertreter: der Gegenvonnund für den Mündel (§ 1799 BGB.), der Ehemann für die Ehefrau (Planck IV S. 79), der Konkursverwalter für den Gemeinschuldner (8 6 KO.; RG. Bd. 29 S. 29). Auf gesetzliche Vertreter des Erblassers findet § 30 keine Anwendung. Unter Erbinterefienten sind alle Erwerber von Anfällen der in 88 1, 12 bezeichneten Art zu verstehen. Bergl. auch Anm. b, d. b) Bevollmächtigte sind durch Willenserklärung be­ rufene Vertreter (§ 166 Abs. 2 BGB ), dagegen nicht Geschäftsführer ohne Auftrag (§ 677 BGB.). Der Be­ vollmächtigte haftet nicht nur als Vertreter aller Erb­ interefienten (Anm. a); cö genügt, wenn er einen Erb­ interefienten vertritt (RG. 25. Nov. 1889, IW. 522to). Bevollmächtigte deS Erblassers gehören nicht zu den haftbaren Personen (Anm. a); wenn die Vollmacht mit dem Tode des Erblafiers nicht erlischt, so ist der Be­ vollmächtigte Vertreter der Erben und alS solcher haft-

8 31.

Verwaltung der Gteuer.

243

dar (88 16b, 620, 672 BGB.l. Konsularbehörden sind, auch wcmi sie nach Ltaatsv ertrügen alS Bevollmächtigte der Erben gelten, weder gesetzliche, noch erwählte Ver­ treter, noch Nachlaßverwalter, sondern gerichtliche Be­ hörden zur Ordnung des Nachlasses. Der Umfang der Vollmacht ist unerheblich; der B. mutz aber alS solcher dw Verfügung über Gegenstände der Masse gehabt und die Gegenstände herausgegeben haben (Anm. 1). c) Testamentsvollstrecker (88 2197 ff., 2205, 2213 BGB.). d) Nachlaßverwalter ist nicht jeder Verwalter eines Nachlasses, z. B. der Nießbraucher; die Bezeichnung ist vielmehr im juristisch-technischen Sinne zu verstehen (RG. 8. Ian. 1884, Bd. US. 305). ES kommen daher nur in Betracht der für den Nachlaß der Erblassers be­ stellte Nachlaßverwalter (88 1985 ff. BGB.) und Konkurs­ verwalter (88 214, 6 KO.). Vergl. Anm. a, b. e) Verwalter einer Familienstiftung sind die Mit­ glieder des Vorstandes (88 86, 26 DGB.; Art. 1—3 AG.).

8. 31 (29). Verwaltung der Steuer.

Die Verwaltung des Erbschaftssteuerwesens wird unter Leitung des Finanzministers von den Provinzialsteuerdehörden durch die Erbschaftssteuer­ ämter geführt, welchen innerhalb der ihnen von dem Finanzminister anzuweisenden Geschäftsbezirke die Feststellung und Einziehung der zu erhebenden Erbschaftssteuerbeträge und die Aufsicht über die Beobachtung der Vorschriften dieses Gesetzes obliegt. Dieselben erhalten nach Vorschrift der betreffenden Ministerien von denjenigen, welchen die Führung 16*

8 31.

Verwaltung der Gteuer.

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dar (88 16b, 620, 672 BGB.l. Konsularbehörden sind, auch wcmi sie nach Ltaatsv ertrügen alS Bevollmächtigte der Erben gelten, weder gesetzliche, noch erwählte Ver­ treter, noch Nachlaßverwalter, sondern gerichtliche Be­ hörden zur Ordnung des Nachlasses. Der Umfang der Vollmacht ist unerheblich; der B. mutz aber alS solcher dw Verfügung über Gegenstände der Masse gehabt und die Gegenstände herausgegeben haben (Anm. 1). c) Testamentsvollstrecker (88 2197 ff., 2205, 2213 BGB.). d) Nachlaßverwalter ist nicht jeder Verwalter eines Nachlasses, z. B. der Nießbraucher; die Bezeichnung ist vielmehr im juristisch-technischen Sinne zu verstehen (RG. 8. Ian. 1884, Bd. US. 305). ES kommen daher nur in Betracht der für den Nachlaß der Erblassers be­ stellte Nachlaßverwalter (88 1985 ff. BGB.) und Konkurs­ verwalter (88 214, 6 KO.). Vergl. Anm. a, b. e) Verwalter einer Familienstiftung sind die Mit­ glieder des Vorstandes (88 86, 26 DGB.; Art. 1—3 AG.).

8. 31 (29). Verwaltung der Steuer.

Die Verwaltung des Erbschaftssteuerwesens wird unter Leitung des Finanzministers von den Provinzialsteuerdehörden durch die Erbschaftssteuer­ ämter geführt, welchen innerhalb der ihnen von dem Finanzminister anzuweisenden Geschäftsbezirke die Feststellung und Einziehung der zu erhebenden Erbschaftssteuerbeträge und die Aufsicht über die Beobachtung der Vorschriften dieses Gesetzes obliegt. Dieselben erhalten nach Vorschrift der betreffenden Ministerien von denjenigen, welchen die Führung 16*

244

Erbfchaftsfteuergesetz.

der Todtenlisten obliegt, periodische Auszüge aus letzteren nach Maßgabe der für diesen Zweck anzu­ ordnenden Formulare, ungleichen von den Gerichten beglaubigte Abschriften der eröffneten letztwilligen Verfügungen und der Todeserklärungen. I. Den EStÄ. liegt die gesamte Verwaltung der ESt. ob, soweit sie nicht durch daö EStG. (§§ 40, 48) oder besondere Bestimmungen anderen Behörden über­ tragen ist; sie sind innerhalb ihrer Zuständigkeit Vertreter deS SteuersiökuS.. (RG. Bd. 34 S. 280; § 21 Anm. 2; § 25 Anm. 1). Über die Einrichtung der EStÄ. s. FME. 2. Dez. 1873, ZBl 1874 S. 17, und H-Sp. S. 377 Anm. 5; über die aus der Verbindung mit den Stempelstcuerämtern sich ergebenden Pflichten s. § 4 Anw. f. Geschäftsfühnlng der Vorstände der Stempel­ steuerämter; die GeschäftSbezirke s. Anhang 111; über die örtliche Zuständigkeit f. § 5 Anw. Anm. Die Akten des EStA. sind nicht öffentlich und an­ deren als den am Erbfalle Beteiligten nicht vorzulegen (FM. 13. Juli 1898 III 9859 : nur den Erben). § 810 BGB findet nur für privatrechtliche Verhältnisse, nicht auf Akten einer öffentlichen Behörde Anwendung. Den Erbbeteiligten können, wenn nicht besondere Bedenken obwalten, Auszüge und Abschriften auS den Akten er­ teilt werden (FM. 5. Jan. 1897 111 41), die auf Ver­ langen beglaubigt werden. Hierfür sind Schreibgebühren zu entrichten (§ 612 BGB ), die nach Maßgabe des § 30 Anh. Dienstvorfchr., tunlichst durch die Feststellungs­ bescheinigung (8 41), zur Einforderung und Verrechnung zu bringen sind (ZBl. 1898 S. 4). Beglaubigte Ab­ schriften und Auszüge sind nach Tarisstellen 1, 11 LStG. stempelpflichtig, Abschriften jedoch nur, wenn die Er­ teilung innerhalb der Zuständigkeit deS EStA. erfolgt ist, z. B., weil die Urschrift fich nur in den Allen des

8 31.

Verwaltung der Steuer.

Sinnt. 1—4.

245

EStA. befindet und fein Zeugnis deshalb nicht ersetzt werden kann (NG. 13. Jan. 1903, ABI. S. 135). Sergi. Anw. 8 1 Sinnt. 5, § 10 Sinnt. 5; Anh. V. 2. Die PStD. find den EStÄ. zunächst übergeordnet; sie find zuständig zur Entscheidung auf Beschwerden über die EStÄ., Vertretung des FiskuS int Rechtsstreite (8 42 Sinnt. 5), Prüfung der erledigten Totcnlisten, ESt.Tabellcn und BelagSakten (§ 14 Anw.). Erstattung von ESt. (§ 42 Sinnt. 2), Stundung, Gewährung von Teil­ zahlungen und Niederschlagung uneinziehbarer ESt. (8 41 Sinnt. 3, 4). Über Organisation der PStD. stehe H Sp. S. 375 Sinnt. 3; Stellung deö PStD. zum Ober­ präsidenten s. GS. 1826 S. 1 ff. 3. Dem FM. steht die Leitung der gesamten ESt.Verwaltung zu. Zur Wahrung der Einheitlichkeit der Verwaltung erfolgt im FM. die Nachprüfung einzelner ESt.-Aktcn. Der FM. entscheidet über weitere Be­ schwerden gegen Verfügungen des PStD. und über An­ träge auf Averfionalversteuerung (8 40). Wegen Stun­ dungen und Teilzahlungen f. § 41 Sinnt. 3. Wenn bei beut FM. über eine ESt.-Forderung Beschwerde geführt ist, so soll die Einziehung der Steuer, sofern im Einzel­ salle nicht besondere Bedenken obwalten, bis zum Ein­ gänge der Entscheidung auSgesctzt werden (FM. 27. Mai 1890 III 3224). Dasselbe wird bei Anbringung von StundungSgesuchcn usw. gelten. ESt.-Akten, die dem FM. außerhalb des Nachprüfungoversalirens eingereicht werden, sind bei der PStD. zuvor in rechtlicher und rechnerischer Hinsicht zu prüfen. In dem Berichte ist hervorzuheben, daß die Prüfung erfolgt ist und wie etwa entdeckte Mängel beseitigt werden sollen lFM. 9. April 1893 III 3585; 9. Febr. 1897 III 919; 7. Febr. 1898 III 592; 13. Mai 1899 III 5108; 6. Juni 1904 III 7394). 4. Andere Behörden und Beamte haben der Gteuexverwaltung jede statthafte Unterstützung zu ge-

246

ErbschastSfteuergesetz.

währen. Eine in der Regierungsvorlage enthaltene derartige Bestimmung wurde von der Kam. des AH. als nickt in das Ges. gehörige bloße Unterweisungs­ vorschrift abgelehnt (Komm.Ber. S. 18). Auck Behörden anderer Bundesstaaten sind zur Beistandsleistung ver­ pflichtet (Gei. 9. Juni 1895, RGBl. S. 2.W. Als hauptsächlich vervflicktet kommen in Betracht:

a) Standesbeamte s. 1 Anw. Amn. 2. b) Amtsgerichte,l. S 1 Anw Anm. ä. In besonderen Fällen kann die Übersendung der Urschrift einer er­ öffneten Verfügung von Todes wegen verlangt werden (Planck V § 2204 Anm. 4). Wer eine Verfügung do» Todes wegen in Bent) hat, ist verpflichtet, sic dem Nachlaßgericht unverzüglich einzureichen, sobald er von dem Tode des Erblassers Kenntnis erlangt (§£ 2259, 2300 BGB.). Tie Erfüllung der Verpflichtung kann das EStA. int Klagewcge bc treiben, wenn cs ein rechtliches Interesse an der Er­ öffnung bat (Planck V 8 2259 Anm. 2). Meist wird kein Anlaß vorhanden sein, da daS Nachlaßgerickt be­ fugt ist, die Einreichung der Verfügung durch Ordnungs­ strafen (in Preußen auch durch Gewalt: Art. 17 vreuß. SW.) zu erzwingen und einen vermutlichen Besitzer zur Leistung des OffenbarungseideS anzuhalten (6 R3 FG >, und von dieser Befugnis auf Ersuchen des EStA. Ge­ brauch machen wird, weil eS iede statthafte Rechtshilfe gewähren soll. Besindet sick die Verfügung von Todes wegen bei einer anderen Behörde als einem Gericht oder in amtlicher Verwahrung eines Notars, so hat das Gericht die Ablieferung von Amts wegen zu veranlasse» (88 2259 BGB ). Das EStA. kann die Vorlegung einer Verfügung von Todes wegen auf Grund des 8 3R erzwingen (§ 38 Anm. 4) -, es hat sie alsdann an das Gericht abzuliefern (§ 2259 BGB ).

Das Verbot der ErSffnunß einer Versüßung von

8 31. Verwaltung der Steurer. Anm. 4.

247

TodeS wegen ist nichtig (§§ 2263, 2300 BGB.), auch bei gemeinschaftlichen Testamenten und Erbverträgen (KG. 2. Juni 1902, Jahrb. 24 S. A 183). DaS Gericht hat die Eröffnung von Amts wegen zu bewirken, sobald es von dem Tode des Erblaffers Kenntnis erlangt (§§ 2260, 2261 BGB ). Ein vom EStA. beglaubigter Auszug auS der Totenliste genügt, um dem Gericht den Tod deS Erb­ lassers glaubhaft zu machen (LG. Potsdam und Berlin II). Bei gemeinschaftlichen Testamenten und bei Erbverträgen dürfen nur solche Verfügungen uneröffnet bleiben, die der Überlebende allein getroffen hat (88 2273, 2300 BGB.). Von Planck V § 2273 Anm. 3 b und in dem erwähnten KG.-Beschluß 2. Juni 1902 wird ange­ nommen, daß Bestimmungen eines gemeinschaftlichen Testamentes, die von jedem Ehegatten nur für den Fall getroffen sind, daß er der Überlebende sein würde, beim Tode deß Erftverstorbenen unverkündet bleiben dürfen, wenn sie sich von den Verfügungen deS Überlebenden nicht trennen lassen. Das scheint nicht unbedenklich; denn eS handelt sich immerhin um Verfügungen des Verstorbenen, deren Bedeutung der verkündende Richter nicht zu entscheiden hat sKG. 9. Juli 1901. 1 Y 509.01). DaS EStA. kann die Eröffnung von Verfügungen von TodeS wegen oder mit Unrecht nicht verkündeten Be­ standteilen im Beschwerdeverfahren betreiben (§§ 19 ff. FG.; KG. 9. Juli 1901 — s. oben —). c) Polizeibehörden s. § 2 Anw. Anm. 1; wegen Mit­ teilungen der Regierungen über Sterbefälle f. § 1 Anw. Anm. 4. d) Behörden der Verwaltung der direkten Steuern sind verpffichtet. Auskunft über die Einkommens- und DermögenSverhältnisse der Steuerpflichtigen zu erteilen (FM. 19. Juni 1895 III 9150). Dergl. § 5 Anm. 6 I. e) Haupt- und Unterämter der Verwaltung der indir. Steuern.

248

Erbschaftssteuergesetz.

§. 32. (30).

Anmeldung des Anfalles. Jeder, dem ein Anfall der im §. 1 bezeichneten Art zukommt, ist verpflichtet, denselben binnen drei Monaten, nachdem er davon Kenntniß erlangt hat, dem zuständigen Erbschaftssteueramte schriftlich an­ zumelden, ohne Unterschied, ob die Erwerbung des Anfalles bereits stattgefundcn hat oder nicht. Ist der Verpflichtete in außereuropäischen Ländern oder Gewässern abwesend, so werden die vorstehende und die im §. 35 bestimmte zweimonatliche Frist auf sechs Monate verlängert. Es wird vermuthet, daß spätestens am dreißigsten Tage nach dem Eintritt des Anfalles der zur An­ meldung Verpflichtete, wenn er in Europa sich aufhält, Kenntniß von dem Anfall erlangt hat, vor­ behaltlich des der Steuerbehörde obliegenden Be­ weises eines früheren und des dem Steuerpflichtigen obliegenden Beweises eines späteren Zeitpunktes. 1. Verpflichtet zur A. ist jeder, dem ein Anfall der im § 1 bezeichneten Art aus dem der Steuerhoheit des Staates unterworfenen Vermögen (£§ 9—11) zukommt, ohne Rücksicht darauf, ob er davon ESt. zu entrichten hat oder nicht. Der Wortlaut des Eingangs deS Paragraphen ist durch daS EStG. 1891 an Stelle der folgenden Fassung int EStG. 1873 gesell worden: „Jeder, dem ein steuerpflichtiger Anfall (§ 1) zukommt usw." Die Reg.-Vorlage 1872 enthielt auhcrdem einen «von der Äom. des AH. abgelehnten § 30, wonach steuerfreie und auögeschlagene Anfälle auf besondere Aus-

g 32.

Anmeldung des Anfalles.

Anm. 1.

249

forderung deS ES1A. anzumelden waren. Nach der Regr. 1891 (S. 250 zu 10) sollte durch die neue Fassung das Mißverständnis beseitigt werden, als ob nur der. jenige zur A. verpflichtet sei, dem die Steuerbehörde nachweise, daß der Anfall den steuerpflichtigen Wert (Befr. 1) erreiche. Der für die Änderung geltend gemachte Grund, daß die Befreiung eine Ausnahme sei, deren Bestehen der Erwerber des Anfalles nachweisen müsse, trifft für alle Befreiungen zu. Man wird des­ halb, zumal in Anbetracht deS klaren Wortlautes deS Ges., der in der Begr. und im Komm.Ber. (S. 1616) niedergelegten Auffassung, daß die Änderung nur redaktio­ neller Natur und geeignet sei, das erwähnte Mißver­ ständnis zu beseitigen, keine Bedeutung beimeffen dürfen (vergl. RG. 6. Noo./28. Dez. 1900, Bd. 47 S. 341, ZBl. 1901 S. 84). Auch der Zweck der 91., der Steuer­ behörde eine vorläufige Nachricht und Gelegenheit zur selbständigen Prüfung der Steuerpflicht zu geben, spricht gegen eine einschränkende Auslegung, zumal da es nicht selten zweifelhaft sein wird, ob ein Anfall steuer­ pflichtig ist. Die Pflicht zur A. setzt einen Anfall im Sinne der 88 1, 8, 12 voraus (8 1 Anm. 5; 8 8 Anm. Id); sie entsteht daher nicht, wenn noch kein Anfall, sondern nur ein Recht darauf erworben ist. Dagegen soll eS keinen Unterschied machen, ob der erfolgte Anfall bereits end giltig erworben ist oder ttocf) ausgcschlagcn werden kann. Nach der Regelung im $ 27 crfotgt der steuerpflichtige Anfall an den Nachcrbeu bei der gewöhnlichen Nacherb­ schaft schon mit dem Boronsallc (§ 27 Anm. 5; OTr. 25. Oft. 1877, ZBl. 1878 S. 209, Oppenhoff, Rechtspr. 18 S. 666). Dagegen ist der Nacherbe in den .berrest, ebenso wie ein aufschiebend bedingt oder betagt Be­ rechtigter, erst beim Eintritte der Nacherbfolge, der Be­ dingung oder des Zeitpunktes zur Anmeldung verpflichtet t8 27 Anm. 6b; § 22 Anm. 2; § 24 Anm. 1), Wenn

250

Erbschastssteuergesetz.

der Erwerber eines mit einem Nießbrauchs beschwerten Vermögens oder der gleich gestellte Nacherbc die Aus­ setzung der Besteuerung des Anfalles beantragt haben, so ist damit die Steuerpflicht wieder aufgelöst worden, und es tritt bei Vereinigung von Nutzung und Stamm­ vermögen ein von neuem anmmeldender Anfall ein (§ 27 Anm 3b, 5). Wer einen Anfall form- und fristgerecht ausgeschlagen hat, ist zur A. nicht mehr verpflichtet.

Die AnmelduugSpflicht ist nur dem Erwerber des Anfalls selbst oder seinem gesetzlichen Vertreter auferlegt worden (Begr. S. 63: K 37 Abs. 2): sie kann jedoch von den im § 33 bezeichneten Personen mit Wirkung für den Verpflichteten erfüllt werden.

2. Die Anmeldefrist beträgt 3 Monate. Erhält der Verpflichtete in außereuropäischen Ländern oder Gewäflern (nicht auch Island und Fär-öer; a. M. Sch-E. S. 103 Anm. III) Kenntnis von dem Anfälle, so fällt die Anmeldesrift mit der Frist zur Einreichung des Nachlahverzeichnisies und der Deklaration zusammen und beide betragen insgesamt 6 Monate, nicht je 6 Monate. Der geringe Unterschied der Gesamtfristen ist daraus zu erklären, daß das AH. die gewöhnliche Frist um einen Monat erweitert hat, ohne die außer­ gewöhnliche Frist zu ändern. a) Der Beginn der Frist wird durch den Zeitpunkt bestimmt, mit welchem der Verpflichtete oder, wenn er vorher gestorben ist, seine Rechtsnachfolger oder die gesetzlichen Vertreter (§ 37 Abs. 2) von dem Anfalle und dem BerufungSgrunde Kenntnis erlangt haben; ohne Kenntnis des Berufungsgrundes kann der Verpflichtete eine vollständige A. nicht bewirken tBcgr. S. 64; § 1944 BGB). Im Abs. 2 ist in bezug auf den Zeitpunkt der Kenntnis vom Anfalle für den Verpflichteten, der sich zur Zeit des Anfalles in Europa aufgehalten hat. eine Vermutung 'ausgestellt, die jedoch nicht durch strikten

g 32.

Anmeldung des Anfalles. Anm. 2, 3.

251

Beweis zu widerlegen ist; es genügt, wenn der Ver­ pflichtete seine Angaben glaubhaft macht (Komm.Ber. S. 12). Im übrigen liegt der Steuerbehörde der Be­ weis für die Kenntnis ob. Der Beginn der Frist wird dadurch nicht gehindert, daß der Verpflichtete den Anfall noch nicht endgültig erworben bat, weil die Ausschlagungsfrist noch läuft lBegr. S. 64), datz er die tatsächliche Verfügungsgewalt über den Erwerb noch nicht erlangt hat, oder dafl der Anfall ihm streitig gemacht wird. Die streitende Partei, welche die A. Unterlasten oder verzögert hat, ist strafbar, wenn ibr Anspruch sich als begründet herausgestellt hat. b) Für die Berechnung der Frist gelten §S 186 bis 193 B(UB. Eine Fristverlängerung findet nicht statt (Planck! § 186 An ui. 2). Die Fristüberschreitung bleibt aber straflos, wenn die rechtzeitige Erfüllung unmöglich lvar (§ 43 Vordem. 1 e). 3. Der Schriftform wird genügt, wcnnderAussteller die A. entweder eigenhändig durch Namensunter­ schrift oder mittels gerichtlich oder notariell beglaubigten Handzeichens unterzeichnet bat. odergerichtlich oder notariell bat beurkunden lasten (s 126 BlAB.l. Tagesangabe ist nicht erforderlich. Eine mündliche Erklärung ist tun* wirksam, wenn das EStA. darüber eine unterschriebene Verhandlung ausgenommen hat, wo^u es allerdings nicht verpflichtet ist. Ein Bevollmächtigter wird bei der A. eine Vollmachtsurkunde vorzulegen haben svergl. S 174 B6ZB ). Die A. eines gesetzlichen Vertreters kann nicht zurückgcwiescn werden, wenn die VcrtretungSmachr nicht nachgewicien wird, unbeschadet deS Rechts des EStA., die DertretungSmacht nachträglich zu prüfen. Eine ohne Vertretungsmacht bewirkte A. ist, abgesehen von den Fällen deS £ 33, nur wirksam, wenn das EStA. sie wegen Mangels der D. nicht beanstandet und der Vertretene sie nachträglich genehmigt hat 180

PGP).

252

Erbschaftsstcuergesetz.

4. Der Inhalt der A. muh dem Zwecke flcnügcn, dem EStA. Nachricht von dem Anfalle und Gelegenheit ziur Prüfung der Steuerpflichtigkeit zu geben (Annr. 1); sie braucht die Steucrberechnung nicht zu ermöglichen (§ 35). 5. Dem zuständigen EStA. ist die A. einzu­ reichen. Über die Zuständigkeit f. § 5 Anw. Die A. bei einem örtlich unzuständigen EStA. wird nicht a(, 23. Sept. 1895, ZBl. S. 415). Eine Zuwendung an ein städtisches StechenhauS zur Gewährung von Zuschüßen zu den Be­ zügen der Stechen ist steuerfrei (KM. 1. Okt. 1896 III 13 367), wenn das Mas; der Hilfsbedürftigkeit nicht überschritten wird. 6. öffcntliche Krankenanstalten bezwecken die Heilung Kranker, und zwar vorzugsweise die Heilung armer Kranker. Blöke Heilanstalten und wissenschaft­ lichen Bestrebungen dienende Anstalten fallen nicht unter den Begriff (KG. 4. Juli 1904 - 1 Y. 657. 04). Für diese Auslegung spricht die Zusammenstellung mit den Armenanstalten und der Ursprung der Bestimmung (Anm. 4), der in den Borschriften des 19. Titels II ALR. zu suchen ist, wo blotze Heilan­ stalten den Armenanstalten nicht gleichgestellt sind (§ 74). Die Befr. findet nicht auf alle Zuwendungen für Krankenpflege, sondern mir auf solche Anwendung, welche einer für die Krankenbehandlung besonders eingerichteten

378

Erbschastssteuergeseiz.

oder noch einzurichtenden Anstalt für die regelmäßigen Zwecke öffentlicher Kr. gewidmet sind (Anm. 5). Die Kranken können in die Anstalt ausgenommen oder dort nur mit Rat und Hilfe unterstützt werden. In beson­ deren gälten kann ärztliche Behandlung und Pflege and) außerhalb der Anstalt und armen Kranken Pflegegeld usw. gewährt werden (RG. 20. Febr. 1896, Gruchot 40 3. 650, IW. S. 257 M). Wegen Zuwendungen unter einer Zweckbestimmung s. Anm. 5; Zuwendungen für Kranke müssen für Arme bestimmt sein; Zuwendungen für wissenschaftliche Zwecke sind nach Tarifstelle C e steuerpflichtig. 7. Öffentliche Waise nhäuser dienen nach §§32ff. II 19 ALR. der öffentlichen Armenpflege; ihre Ausgabe besteht darin, hilfsbedürftige, verwaiste Kinder ohne Nücksicht auf die gesellschaftliche Stellung der Eltern so zn erziehen, daß sie in einem Dienstverhältnisse, Handwerke oder ähnlichen Berufe ein Fortkommen finden können. Über Zuwendungen unter einer Zweckbestimmung s. Anm. 5. Eine mit einer Zuwendung verbundene Auf­ lage, weiblichen Waisen eine Mitgift zu gewähren oder befähigten Schülern die Erlangung höherer Bildung möglich zu machen, geht über die bestimmungsmäßigen Aufgaben der Waisenhäuser hinaus und dient wohl­ tätigen Zwecken, welche die Besteuerung nach Tartfstellc C e rechtfertigen, selbst wenn die bedachte Anstalt infolge Privatwohltätigkeit den angeordnetcn Zweck bereits ver­ folgt; denn die Befr. ist wegen ihrer vorwiegend sach­ lichen Natur nur auf die regelmäßigen Zwecke der Waisen­ häuser zu beziehen (RG. 27. Mai 1892, ZBl. S. 381, IW. S. 32481; 23. Sept. 1895, ZBl. S. 415, IW. S. 513 56; FM. 4. Dez. 1890 111 14 392; Anm. 8). Die Befr. findet nicht auf alle Zuwendungen für Waisen Anwendung; denn aus dem Begriffe des Wortes „Waisenhaus" folgt, daß die Waisen unter Aufsicht ge­ meinsam wohnen und Pflege und Erziehung erhalten

Tarif.

Befreiungen

Anm. 7, 8 zu 2 g.

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müssen (KG. 18. Jan. 1897, Jahrb. 16 S. 278). ES ist aber nicht erforderlich, daß hierzu ein der öffentlichen Körperschaft gehöriges Gebäude vorhanden ist; auch ge­ mietete Räume können dazu dienen. Die Anstalt braucht beim Anfalle noch nicht vorhanden zu sein; es genügt, wenn die Entstehung der Anstalt mit der Zu­ wendung gefördert werden soll (Anm. 5). Unter beson­ deren Umstanden kann es mit dem Zwecke der Waisen­ häuser verträglich fein, wenn Waisen außerhalb der An­ stalt untergebracht und gepflegt werden (Anm. 5). Bor dem Inkrafttreten dcS EStG. 1895 stand die Besr. allen Waisenhäusern — auch nicht öffentlichen — zu (Anm. 4). Den damals bereits vorhandenen nicht öffentlichen Waisenhäusern sollte die Befr. gewahrt bleiben (FM. 2. Juni 1902 III 6504). 8. Hospitäler und andere Versorgungs­ anstalten gehören zu den Einrichtungen der Armen­ pflege (88 32 ff. II 19 AM.) und haben die Aufgabe, flecken, gebrechlichen oder auS einem anderen Grunde hilfsbedürftigen Personen dauernd oder wenigstens für einen längeren Zeitraum ganz oder teilweise unentgelt­ lich Aufnahme und Pflege zu bieten. Wie bei den Armenanstalten und Waisenhäusern (Anm. 5, 7) wird eine zur Aufnahme der Hilfsbedürftigen bestimmte An­ stalt vorhanden sein müssen; sonst, z. B. wenn Hilfs­ bedürftige nur in ihren Wohnungen verpflegt werden, ist die Befreiung nicht anwendbar (FM. 6. Dez. 1898 III 16446). Der Zweck der Anstalten darf nicht nur auf Heilung, sondern muß zugleich auf Versorgung der Aufgenommenen gerichtet sein; das ist bei einem Er­ ziehungsheim für schwachsinnige und blödsinnige Mädchen angenommen worden, weil die Erziehung einen langen Aufenthalt in der Anstalt erfordert (RG. 8. Mat 1893, s. Anm. 4). Auch nicht öffentliche Waisenhäuser werden zu den Bersorgungsanstalten gerechnet werden können. In 8 84 I! 19 AM. sind die Anstalten als BerpflegungS-

380

Erbschaftssteuergesetz.

anstalten bezeichnet. Daraus läßt sich nicht folgen:, daß die Gewährung voller Verpflegung wesentliches Er­ fordernis sei. In der Regel wird wenigstens Wohnung geboten werden müssen; jedoch scheint cs mit dem Wesen der Anstalt verträglich, wenn in besonderen Fällen Unter­ stützung ohne Aufnahme in die Anstalt gewährt wird (Anm. 5, 6; § 67 II 19 ALR). AuS der Nattlr der Anstalten als Armenanstalten folgt, dav die Befreiung auf solche Anstalten keine Anwendung findet, die nicht nur der Not abhelfen, sondern darüber hinaus wohl­ tätige und gemeinnützige Zwecke verfolgen, z. B. Kindern eine höhere wtfienschaftliche Ausbildung oder Mädchen eine Mitgift von 1800 M. zu bieten (RG. 6. Okt. 1898, IW. S. 652 3«; 6. Ott. 1898, ZBl. S. 453, JMBl. 1899 2. 168; Anm. 7), oder einen verstcherungsmäßigen Ersatz der infolge Krankheit u. dergl. zu erwartenden Schäden zu gewähren (KG. 20. März 1900, Iahrb. 20 S. B. 17, detr. Knappschaftsvereine). Über Zuwendungen unter

einer Zweckbestimmung f. Anm. 5. Die Befreiung der Hospitäler usw. ist nicht auf öffent­ liche Anstalten (Anm. 4) beschränkt und nicht ooii einer besonderen Anerkennung abhängig; sondern sie steht allen staatlich genehmigten Anstalten zu (Anm. 2, 4). Die Genehmigung kann, wie in der Derwaltung im Anschluffe an 8 42 II 19 ALR. angenommen wird, auch still­ schweigend erfolgen (Anm. 9). Die Anstalten brauchen nicht selbständige Rechtspersönlichkeit zu besitzen (Anm. 2); eS kommt auch nicht darauf an, in wessen Eigentum sie stch befinden, da es sich nicht um eine rein persönliche, sondern um eine zugleich sachliche Befreiung in Ange­ legenheiten der Anstalten handelt. Wird die Anstalt von einer Stiftung betrieben, so wird die Genehmigung der Stiftung (8 1 Anm. 10) die Genehmigung der An­ stalt einschliehen; steht sie im Eigentum eines den Be­ trieb bezweckenden Vereins, so wird tu der Eintragung des Vereins in das Deretnsregister eine stillschweigende

Tarif.

Befreiungen

«nm. 8, 9 au 2 g.

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Genehmigung der Anstalt gefunden werden können (Anm. 9). Die Anstalt braucht beim Anfalle noch nicht vor­ handen zu fein; eS genügt, wenn die Zuwendung für die zu begründende Anstalt bestimmt ist («nm. 5) und die staatliche Genehmigung der Anstatt nachträglich er­ folgt. Die Genehmigung ist zwar Voraussetzung der Befreiung; die Befr. ist aber im wesentlichen sachlicher Natur, und die Genehmigung — ebenso wie die Aner­ kennung bei milden Stiftungen — bloß alS Gewähr dafür gedacht, daß die Befr. nur Anstattett zukommt, bei welchen die Erfüllung des begünstigten Zweckes gesichert scheint. AuS diesem Grunde wird die Genehmigung für die Steuerbefreiung ebenso rückwirkende Kraft üben, wie die Anerkennung für die Befr. der milden Stiftungen (Anm. 10 e). 9. Kleinkind erbe Wahranstalt en haben den Zweck, Kinder in meist noch nicht schulpflichtigem Alter auS der ärmeren oder minder bemtttetten Bevölkerung vorübergehend, während die Eltern oder Erzieher durch ihre Beschäftigung an der Beaufsichtigung der Kinder behindert sino, ganz oder teilweise unentgeltlich aufzunehmen und zu erziehen, unter Umständen auch zu ver­ pflegen. Den von der Regierung genehmigten Klein­ kinderbewahranstalten war durch AKO. 21. April 1841 (ZBl. S. 116, MBl. S. 140) und 28. Febr. 1842 (MBl. S. 200, JMBl. S. 95) Stempelsreiheit in gleichem Umfange wie den öffentlichen Schulen bewilligt worden. In der Begr. deS EStG. 1895 (Sten.Ber. Anl. 3 S. 1562) ist angenommen worden, daß diese Beft. durch die Befr. k (jetzt 1) aufrecht gehalten sei (Anm. zu Befr. 21). Für die Auslegung ist diese Frage nicht von großer Be­ deutung, weil die Befr. sachlich auf eine neue Grund­ lage gestellt ist, indem sie von der Beft., der Schulen losgelöst und mit der Befr. der Armenanstalten und milden Stiftungen in Verbindung gebracht worden ist.

382

Erbschaftssteuergesetz.

Wegen der persönlichen Voraussetzungen der Befr. wird bei der Auslegung auf die früheren Bestimmungen zurückgegangen werden können. Nach der AKO. 1841 war die Befr. den Vereinen, nach der AKO. 1842 den Anstalten selbst bewilligt worden. Hieraus küßt sich folgern, daß die Vereine nur genannt sind, weil die Anstalten meist von Vereinen betrieben werden, und daß, ebenso wie unter milden Stiftungen auch Vereine usw. verstanden werden, Gesellschaften und Stiftungen den Vereinen gleichgestellt sind (H-Sp. S. 85; FM. 18. Aug. 1904 III 10 483, 27. Ott. 1904 III 13 945). Es handelt sich daher auch hier um eine mehr sachliche Befr. für die Anstalten, während die der Person des Eigentümers zu erteilende Genehmigung als Gewähr gegen Mißbrauch der Befr. gedacht ist. Die Genehmi­ gung muß deshalb der Person in bezug auf die Anstalt erteilt sein. Nach der in Verwaltung und Rechtsprechung herrschenden Meinung erlangten Vereine für Kleinkinder­ bewahranstalten durch ausdrückliche oder stillschweigende staatliche Genehmigung Rechtspersönlichkeit (ALR. II 19 § 42; JMBl. 1844 S. 206; OTr. Bd. 23 S. 356, 24. April 1865, Gruchot 10 S. 248, GA. 15 S. 604 Nr. 21). Man nahm deshalb an, daß auch die Besr. durch stillschweigende Genehmigung begründet wurde. Eine solche stillschweigende Genehmigung wurde z. B. darin gefunden, daß eine Kleinkinderbewahranstalt Zu­ schüsse aus der Staatskasse erhielt (WN. 7. Nov. 1883 III 14317, H-Sp. S. 85) oder unter den Augen der Staatsbehörden öffentlich wirtte (OTr. 24. April 1865 — s. oben —; H-Sp. S. 85). Unter der Herrschaft des BGB. ist mit Rücksicht auf die Bestimmung im 8 61 BGB. die Eintragung eines Vereins in das Vereins­ register als stillschweigende staatliche Genehmigung an­ gesehen worden (FM. 27. Febr. 1902 III 2499). Die Genehmigung kann aber auch ferner in jeder Art er folgen, da die Befr. auch für Anstalten nicht rechts-

Taris.

Befreiungen,

Anm. 9, 10 zu 2 g.

383

fähiger Vereine usw. und für solche Anstalten Platz greift, die von einer bereits bestehenden Rechts­ person, z. B. einer Ortsgemeinde, Kirche usw., er­ richtet werden. Die Anstalt braucht beim Anfalle noch nicht vorhanden zu sein; auch die Genehmigung kann später erfolgen mit rückwirkender Kraft für die Befr. (Anm. 8). 10, Milde Stiftungen sind Stiftungen, deren Hauptzweck darin besteht, hilfsbedürftige Personen durch ganz oder zum Teil unentgeltliche Zuwendungen vor leiblicher Not zu bewahren. Das gilt auch im bis­ herigen Geltungsbereiche des gemeinen Rechts (RG.5.Ott. 1900, IW. S. 769”). a) AlS Stiftungen im Sinne der Befr. kommen nicht nur Stiftungen des bürgerlichen Rechts, sondern ohne Rücksicht auf die rechtliche Gestaltung alle Rechts­ personen in Betracht, welche Träger eines bestimmten Zwecken gewidmeten Vermögens sein können, z. B. auch Vereine (Begr. 1873 S. 68; RG. 25. April 1881, JMBl. 1882 S. 11; 8M. 23. Okt. 1901 III 13210), Gesell­ schaften mit beschränkter Haftung (FM 22. Juli 1902 III 8319; 29. Juni 1904 III 6285). b) Nur anerkannten milden Stiftungen steht Befr. zu. Vor dem Inkrafttreten deS EStG. 1895 konnte die Anerkennung als milde Stiftung ausdrücklich oder durch Verleihung der Rechte einer juristischen Person erfolgen (Anm. 1). Aber nicht jede Verleihung der Rechts­ persönlichkeit enthielt eine stillschweigende Anerkennung als milde Stiftung, vielmehr mußte die Stiftung auch wirklich milde Zwecke verfolgen, und die Rechtspersön­ lichkeit ihr in Kenntnis dieses Zweckes verliehen sein (RG. 22. Nov. 1881, JMBl. 1882 S. 315; 22. Sept. 1890, IW. S. 365«, JMBl. 1891 S. 24; 10. Dez. 1891, Bolze 13 Nr. 597, Gruchot 36 S. 1102, IW. 1892 S. 49 ”, JMBl. 1892 S. 279; 23 Sept. 1895, IW. S. 513”, ZBl. S. 415; 6. Ott. 1898, IW.

384

Erbschastssteuergesetz.

S. 652«; 6. Ott. 1898, ZBl. S. 463, JMBl. 1899 S. 168). Der Verleihung der Rechtsfähigkeit nur zum Erwerbe von Grundstücken usw. wird keine über diesen Zweck hinausgehende Wirkung beizumessen fein, da in der Kom. des AH. die Worte „der Rechte juristischer Personen" nn die Stelle der im Entwurf enthaltenen Worte „unbeschränkter Korporationsrechte" im Einklänge mit dem Regier-Vertreter gesetzt worden sind, eine sach­ liche Änderung also wohl nicht beabsichtigt ist (FM. 13. Dez. 1875 III 16159; RG. 21. Dez. 1900, IW. 1901 S. 9b"). Nach der jetzt geltenden Fassung des EStG, kann die Anerkennung nur noch ausdrücklich er­ folgen (H-Sp. S. 85 Sinnt. 17); die Besr derjenigen Stiftungen, die vor dem 1. April 1896 durch Ver­ leihung der Rechtspersönlichkeit stillschweigend als milde Stiftungen anerkannt waren, sollte jedoch durch das EStG, von 1895 nicht berührt werden (FM. 31. Okt. 1897 III 13457, 2. Juni 1902 III 6504; RG. 21. Dez. 1900, IW. 1901 S. 95"). Die ausdrückliche Aner­ kennung einer Stiftung als einer milden erfolgt ent­ weder bei Gelegenheit der Genehmigung der Stiftung durch den König oder spater durch die beteiligten Minister. Für die ESt.-Besreiung würde die Anerkennung durch den FM. ausretcheu. Da die Anerkennung als milde Stiftung jedoch eine weiterreichende Bedeutung hat, so werden der Einheitlichkeit wegen der Justizminister und derjenige Minister, dem die Aufsicht Über die Stiftung zusteht, bei der Anerkennung beteiligt. Die Anerkennung kann nicht im Rechtswege betrieben werden; der Rechtsweg ist nur über die Frage zulässig, ob die Anerkennung erfolgt ist. Eine ausdrückliche An­ erkennung ist darin gefunden worden, daß eine in der Satzung alS Arntenstiftung oder milde Stiftung be­ zeichnete Stiftung auf Grund dieser Satzung genehmigt worden ist (RG. 7. Mai 1894, IW. S. 329«, Bolze 18 Nr. 539; FM. 21. Juni 1904 DI 7614). Dagegen

Tarif.

Befreiungen.

Anm. 10 zu 2 x.

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liegt keine Anerkennung vor, wenn eine Stiftung von den zur Anerkennung nicht berufenen Organen der Steuerverwaltung als milde Stiftung behandelt worden ist (RG. 6. Oft. 1898, Zvl. S. 456, JMBl. 1899 S. 168). c) Voraussetzung für die Anerkennung einer Stiftung als einer milden ist, daß die Stiftung selb­ ständige Rechtspersönlichkeit besitzt (FM. 26. Juni 1898 III 8842; 12. Dez. 1901 III 11140; 14. Aug. 1903 III 11103), sei es auch nur zum Erwerbe von Grundstücken unb Kapitalien sFM. 30. Juni 1904 III 7 703; 14 Ott. 1904 III 12040); denn wenn tut EStG. 1873 die Befr. milden Stiftungen zugebilligt ist, die alS solche aus­ drücklich oder durch Verleihung der Rechte juristischer Personen anerkannt sind, so ist anzunehmen, batz auch die ausdrückliche Anerkennung nur Rechtspersonen zu teil werden sollte, zumal da im 8 8 EStG, gerade für die Fälle, in welchen Zuwendungen ohne Begründung einer Stiftung gemacht sind, Vorsorge getroffen ist. An­ scheinend wollte man eine mit Bedeutung für die Zu­ kunft verknüpfte Anerkennung nur zulaffen, wenn durch eine für die Dauer berechnete feste rechtliche Gestaltung der Stiftung für die künftige Erfüllung deS StistungSzweckes Gewähr geleistet war. Unselbständige einzelne Ein­ richtungen einer Stiftung oder kirchliche Anstalten können nicht als uiilbe Stiftungen anerkannt werden. Die Be­ steuerung von Zuwendungen an solche Anstalten richtet sich nach der Person des Eigentümers und dem Zweck der Zuwendung (Beft. 2i; § 8 Anm. 1). Das RG. hat angenommen, daß die Zulässigkeit citier Änderung der Zweckbestimmung einer Stiftung der Anwendung der Beft. nicht entgegenstehe, weil die Sicherung der Verwendung des StiftungSvermögens zu den vorgesehenen Zwecken nicht — wie in der Tarif­ pelle C e — vorgeschrieben sei, und weil außerdem durch das staatliche Aufstchtsrccht (S§ 37 ff. II19 ALR.) Hoffmann, ErbschastSsteuer-efetz.

2t

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Erbschaftssteuergesetz.

gegen mangelhafte und mißbräuchliche Verwendung Vor­ sorge ßctrofftn sei (RG. 1. Juli 1895, JMBl. 1896 S. 313, Bolze 21 Nr. 669). Eine sachliche Sicherung für die Verwendung wird allerdings nicht verlangt werden können, weil eS sich nicht um eine rein sachliche Befr. handelt. Bei einer gemischt sachlich-persönlichen Befr. muß die Sicherung vielmehr durch die Person des Be­ freiten gewährleistet werden (Anm. 2). Das scheint auch das RG. durch den Hinweis auf das staatliche Aufsichts­ recht anzuerkennen. Die Sicherung der Verwendung würde hiernach nur eine Voraussetzung für die Aner­ kennung der Stiftung als einer milden und dadurch mittelbar eine solche für die Befr. bilden. Demgemäß wird die Anerkennung von der Verwaltung davon ab­ hängig gemacht, daß die Verwendung des Stiftungs­ vermögens zu milden Zwecken tunlichst dauernd, uarnentlich für den Fall der Auflösung eines Vereins, gesichert sei (FM. 9. März 1903 III 3092; 16. März 1904 111 3027; 29. Juni 1904 III 6285; 20. Sept. 1904 III 11831). Wann die Verwendung als gesichert gilt, ist Tatfrage (Anm. 3 Tarisstelle C e). Bei Stiftungen und Vereinen, deren Rechtsfähigkeit auf Verleihung beruht, wird die Verwendung meist durch die staatliche Aufsicht gewährleistet sein (88 87, 88 BGB., Art. 82 EG.BGB, Titel 6, 19, Teil Ü ALR). Die Verwaltung hat auch eingetragene Vereine, Gesellschaften mit beschr. Haftung usw., welche ihren Zweck ohne staatliche Genehmigung ändern können (88 33, 71, 45, 74 BGB ), alS uülbc Stiftungen anerkannt (KM. 30. April 1901 III 5607; 2. Juli 1901 III 7085), wenn den Umständen nach anzunehulen war, daß die Natur des Vereins usw. ge­ wahrt bleiben werde (FM. 16. März 1904 III 3027; 31. Jan. 1905 III 716). d) Die Befr. ist weder rein persönlicher, noch rein sachlicher, sondern gemischter Natur (Anm. 2). DaS RG. hat auSgcführt (29. Oft. 1888, IW. S.448"; 22. Sept

Tarif.

Befreiungen.

?(mn. 10 31t 2 g.

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1890, JMBl. 1891 S. 24, IW. S. 365*), daß durch die Beschränkung der Beft. auf anerkannte milde Stiftungen nicht der Begriff der milden Stiftung, son­ dern nur der Umfang der Steuerbefreiung begrenzt werden sollte, und ferner, baß es sich „um eine subjektive Befr. handele, welche nur den vom Staate anerkannten Stiftungen zukommen solle, damit einer unstatthaften Ausdehnung des Begriff- der milden Stiftungen vor­ gebeugt werde". Hiermit hat das RG. die sachlichen und persönlichen Erfordernisse der Beft. anerkannt, und in einem weiteren Urt. (6. Okt 1898, ZBl. S. 455, JMBl. 1899 S. 170) hat eS ausdrücklich geprüft, ob die Voraus­ setzungen der „materiellen" und der „subjektiven" Beft. der milden Stiftungen vorhanden seien. Hätte die Beft. rein persönliche Natur, so müßte man der Anerkennung eine die Beft. begründende Wirkung beimeffen, wahrend sie nach dem Wottstnne nur eine anerkennende, erklärende Bedeutung haben kann. Die Beft. ist kein inhaltlich von dem Grunde losgelöste- Privilegium (IM. 5. Jan. 1904 III 6035), sondern ihr Inhalt wird durch die an­ erkannte milde Natur der Stiftung bestimmt. Sie tolrb deshalb als eine vorwiegend sachliche Beft. zu bezeichnen sein, die wegen der Dieldeuttgkeit des Begriffs der milden Sttftungen auf anerkannte milde Stiftungen beschränkt und insofern eine persönliche Befr. ist. Der eigentliche Grund der Beft. ist die sachliche Natur der Stiftung, während die Anerkennung nur eine Sicherung gegen Mißbrauch der Beft. bilden soll (Sinnt, c). e) Die Wirkungen der Anerkennung ergeben sich aus ihrer erklärenden Natur (Sinnt, d). Danach hat die anerkannte milde Stiftung Anspruch auf Beft. von der ESt. so lange, als der der Anerkennung zu gründe ge­ legte Sachverhalt im wesentlichen besteht, ohne daß den Behörden und Gerichten eine Nachprüfung zusteht, ob die Stiftung tatsächlich eine milde ist. Bei den nach früherem Recht stillschweigend anerkannten Stiftungen

25*

388

Erbschastsfteuergesetz.

schließt die Prüfung, ob eine Anerkennung erfolgt ist, allerdings eine Prüfung des Wesens der Stiftung ein (Anm. b). Die Anerkennung wird wegen ihrer erklären­ den Natur widerruflich sein, sowohl wegen Irrtums und unrichtiger Beurteilung des WesenS der Stiftung, alS auch wegen einer in der Auffaflung deS Begriffs der milden Stiftung eingetretenen Wandlung (IM. 5. Jan. 1904 III 6035). Der Widerruf würde rückwirkende Kraft haben, in dem letzten Falle jedoch nur bis auf die Zeit der Wandlung. Ferner folgt aus der Bedeutung der Anerkennung, daß die Wirkung der A. ohne Widerruf von selbst mit dem Zeitpunkte erlischt, mit welchem der ihr zu gründe ge­ legte Sachverhalt im wesentlichen geändert wird. Die Anerkennung bezieht sich int Zweifel auf die Stiftung in derjenigen Gestalt, die sie nach ihrer Berfaffung zur Zeit der Anerkennung hatte (RG. 8. Jan. 1901, IW. S. 96t- und Landkreis), Grevenbroich und Kempen des Regierungsbezirks Düffeldorf;

b) daS Stpl.- und ESt.-Amt in Coblern für den Regierungsbezirk Coblenz mit Ausschluß deS dem Stpl.und ESt.-Amte in Frankfurt a. M. zugeteilten Kreises Wetzlar;

c) das Stpl.- und ESt.-Amt in Cöln für die Kreise Cöln (Stadt- und Landkreis), Bergheim, Bonn, Euskirchen, Mülheim a. Rhein, Rheinbach und Sieg-Kreis;

IV. Behandlung der ESt.-Rückstände.

455

d) das Stpl.- und ESt.-Amt in Düsseldorf für die Stadtkreise Crefeld, Düffeldorf und Duisburg, die Landkreise Crefeld und Düsseldorf, die Kreise Cleve, Geldern, Mors, Neuß, Rees und Ruhrort, sowie für den preußischen Gerichtsbezirk der ehemaligen Bundes­ festung Mainz; e) das Stpl.- und ESt.-Amt in Elberfeld für die Stadtkreise Barmen, Elberfeld, Essen und Remscheid, den Landkreis Effen und die Kreise Lennep, Mettmann, Mülheim a. d. Ruhr, Solingen, Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth; f) das Stpl.- und ESt.-Amt in Trier für den Regierungsbezirk Trier.

IV. Die rechmmgsmiißige Behandlung der Rückstände bei der Erbschaftssteuer ist zur Erledigung der Vorbehalte in Ziffer 4 Abs. 2/3 und Ziffer 6 Abs. 3 der Ausführungsvorschriften zum StHG. 13. Juni 1899, ZBl. S. 164, im FME. 2. Okt. 1899, ZBl. S. 231, im Abschnitt „II. Erbschaftssteuer" folgendermaßen geregelt: Zur Einstellung der Einnahme an ESt. mit ihren Soll-, Ist- und Restbeträgen in die hauptamtlichen Kassenbücher, Abschlüsse und Zahresrechnungen nach oen Anforderungen des Staatshaushalts-Gesetzes treten in der Registerführung der Amtsstellen die nachstehend be­ zeichneten Änderungen ein, die vom 1. April 1900 ab genau zu befolgen sind. Für das laufende Etatsjahr ist mit Rücksicht auf die bereits vorgeschrittene Register­ führung das zur Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften einzuhaltende Verfahren nachstehend unter Ziffer 6 shier nicht abgedruckt^ besonders geordnet worden;

456

Anhang.

L Das Anmelderegister über einmziehende ESt. und das GSt.-Einnahmejournal sind, wie bisher, jahresweise, jedoch in zwei Abteilungen A. Reste aus Vorjahren und B. Laufende Verwaltung zu führen, deren jede mit der Nr. 1 beginnt. In der Abteilung A des Anmelderegisters werden die nach dem gleichen Register für das Vorjahr unerlediat gebliebenen Posten mit den noch zum Soll stehenden Beträgen einzeln, unter Angabe der für die Fortsetzung des Einziehungsverfahrens notwendigen tab sächlichen Umstände in der Bemerkungsspalte, vorgetragen. Die richtige Übertragung ist, wie vorgeschrieben, zu bescheinigen. Die Schlußsümme der Spalte 8 muß mit dem im Zahres-Verwaltungsabschlusse und in der Rechnung des Vorjahres in der Spalte „Mithin Über­ haupt Reste" dargestellten Gesamtrest an ESt. überein­ stimmen. Die auf die Repe aus Vorjahren erfolgenden Ein­ zahlungen sind in der Abteilung A des ESt.-Einnahmejournals zu buchen und daraus täglich, in der für die Abzahlungen auf Abgabenkredite aus Vorjahren vorgeschrieoenen Art, in die Restenabteilung oes Haupt­ manuals, Spalte 6, in Zst-EinnaKme zu übernehmen. 2. Die jetzige Spalte 9 des Anmelderegisters mit der Überschrift „Der Betrag ist zur Einziehung überwiesen dem .... Amte zu^ fällt fort, die dort geforderte An­ gabe ist künftig in der Bemerkungsspalte zu machen. An Stelle der Spalte 9 werden drei neue Spalten mit den Überschriften

\ infolge anderweiter Festsetzung davon Abgang ! 10. | durch Niederschlagung

9.

11. Bleibt berichtigtes Soll angelegt. Die Nummern der folgenden Spalten 10 bis 16 sino danach in 12 bis 18 umzuändern.

IV. Behandlung der ELt.-Nückstände.

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Die Bestimmung im § 3 Abs. 3 der Anweisung für die Haupt-Ämter zur Behandlung deS ESt.-Wesens v. 14. Nov. 1873 (ZBl. 1874 S. 26) wegen des «er­ fahrens bei Änderung des Solls einer Steuerpost wird aufgehoben. Jede Änderung des Solls ist unter neuer Nummer — mit Beisetzung der laufenden Nummer des früheren Solls in demselben Register in roter Schrift

unter der Linie — einzutragen. Erhöhungen des Solls sind mit dem Betrage der Rachsorderuna in der Spalte 8 anzusetzen. Derartige Zugänge bei den aus den Dorjahren übernommenen Posten sind niemals in die Abt. A des Anmelderegisters, sondern als neue Fest­ stellungen des lausenden Jahres einzutragen. Herab­ setzungen des Solls gelangen in beiden Abteilungen in den Spalten 9 und 10 mit demjenigen Betrage nun Ansätze, um welchen die im Rechnungsjahre zum Soll stehende Steuerpost sich infolge anderweiter Fest­

stellung vermindert, weiter ermäßigt oder welcher als uneinziehbar oder im Gnadenwege nieder­ geschlagen worden ist. Zur Sicherung der Übersicht empfiehlt es sich, die Ermäßigungen bei den im Anmelderegister zum Soll gestellten ESt.-Forderungen in den Spalten 9 und 10 mit Bleistift zu vermerken und das ursprüngliche Soll in Spalte 8 danach ebenso zu berichtigen, sowie dem berichtigten Betrage gegenüber die Einzahlungen und den verbliebenen Rest (Spalte 15/IG) nachzuweisen. Die Abteilung A des Anmelderegisters ist viertel­ jährlich in den Spalten 9 und 10 aufzurechnen, worauf durch Vergleichung der Summe beider Spalten mit der Soll-Einnahme in Spalte 8 das berichtigte Soll für den Berwaltungsabschluß in Spalte 11 zu bilden ist, das sich aus der Ist-Einnahme für den zurückgelegten Jahresabschnitt und den am Schluß verbliebenen Resten zusammensetzt. Die Übertragung der Ergebnisse der Spalten !) und 10 in das Hauptmanual hat erst am

458

Anhang

Zahresschluffe stattzufinden. Zn dem Rechnungsabscbnitte der Reste aus Vorjahren sind in der AbaangSspalte Bnächst die Niederschlagungen einzeln nach ven Nieder lagungsbelügen aufzuführen, sodann ist die Verminde­ rung des Solls nach Spalte 9 des Anmelderegisters in einer Summe darzustellen und darauf die Summe des Abgangs zu ziehen. Die Schlußsummen der Abt. A des Anmelderegisters müssen mit den summarischen An­ sätzen in dem bezeichneten Rechnungsabschnitte überein­ stimmen Zn der Abt. B des Anmelderegisters ist zur Ver­ einfachung der Buchführung die Darstellung des be­ richtigten Einnahme-Solls für den Berwaltungsabschluß und der dagegen verbliebenen Reste erst am Zahresschluffe vorzunehmen. Bis dahin sind in den Bierteljahrs-Berwaltunasabschlüssen nur die Zst-Einnahmen an ESt. nach Abt. B des Einnahmejournals nachzuweisen, mit welcher die Eintragungen in der Spalte 15 des Anmelderegisters in genauer Übereinstimmung zu halten sind. Dies wird durch Ausrechnung dieser Svalte mit Bleistift bei den Monats- und Vierteljahrs-, sowie den sonstigen Abschlüffen des Einnahmejournals festzufiellen Am Jahresschlüsse sind sämtliche Geldspalten der Abt. B aufzurechnen Die Summe der Rückstände (Spalte 16) und der Niederschlagungen (Spalte 10) ist nach Spalte 9 des Einnahmejournals, Abt. B, als „Rest nach dem Anmelderegister" in roter Schrift zu übernehmen und der Ist-Einnahme daselbst zur Bildung der Brutto-Einnahme der laufenden Verwaltung hinzu zusetzen, sowie im Hauptmanual bei den Resten dieser Verwaltung anzuschreiben. Gleichzeitig ist von diesem Rest-Soll der Betrag der Registerspalte 10 als nieder­ geschlagen wieder abzusetzen und zu den Herauszahlungen zu übertragen, so daß am Jahresschluß im Haupt manual der Betrag der Spalte 16 des Anmelderegisters.

IV. Behandlung der ESt.-Rückftiuldc.

469

Abt. B, als wirklicher Rest wieder verbleibt. Dieser Betrag bildet zusammen mit der Zst-Ginnaüme (Spalte 15) das in Spalte 11 des Registers darzustellende berichtigte Einnahme-Soll für den Verwaltungsabschluß und die Rechnung. Zn letzterer sind im Nachweise der Heraus­ zahlungen rc. die Niederschlagungen bei der ESt-Einnahme der laufenden Verwaltung im einzelnen aufzu­ führen und ui belegen. Die in dem ZahreS-LerwaltungSabschluß und der Hauptrechnung (Abschnitt: Einnahme) in der Spalte „Mithin überhaupt Reste" nachgewiesene Summe der rückständigen ESt. ist im Hauptmanual für das folgende Zahr bei den Resten an ESt. aus Vorjahren in Soll vorjutragen. Bei den EStÄ. ist darauf zu achten, daß den Haupt­ ämtern mit den Benachrichtigungen über Änderungen deS Steuer-Solls, soweit diese durch Niederschlagung fälliger ESI. veranlaßt sind, die nach den bestehenden Rechnungsvorschriften erforderlichen Niederschlagungs­ beläge zugefertigt werden. 3. Die FEgkeit ESt. im Sinne des H. 14 Abs. 1 des Staatshaushaltsgesetzes wird durch die in den Feststellungsbescheinigungen der EStÄ. auf Grund des §. 41 des EStG, gestellte Zahlungsfrist bestimmt. Mit Rücksicht hieraus sind die den Hauptämtern gegen Ende des Etat-jahres zur Einziehung über­ wiesenen Sollposten an ESt., bei welchen die festgestellte Zahlungsfrist in das folgende Etatsjahr fällt, in die Abt. B des bereits vor Beginn des letzteren zu er­ öffnenden neuen Anmeldereaisters zu übernehmen. Wird diese zum Soll stehende ESt. darauf durch Einzahlung ganz oder zum Teil noch vor dem 1. April für die Staatskaffe fällig (§. 14 Abs. 1 des Gesetzes v. 11. Mai 1898), so hat eine entsprechende Umbuchung der frag­ lichen Posten oder des davon eingezahlten Teils in das Anmelderegister des laufenden Etatsjahres zu erfolgen,

460

Anhang.

Zn den von den Hauptämtern nach der Verfügung v. 29. Aug. 1889 III 11513 Ziff. II (ZBl. S. 325) an die EStÄ. ein^usendenden Bescheinigungen über einge-ahlte ESt. ist oie anzugebende Buchunasnummer künftig mit dem Buchstaben A oder B zu versehen. Mit dieser Bezeichnung sind die Nummern auch in das Einnahme­ register der EStÄ., Spalte 9, zu übernehmen.

4. Zn den über die Revision der ESt.-Register aus­ zustellenden Revisionsausweisen für die Zahresrech nungen haben die Provinzial-Steuerbehörden, zuerst zu den für daS Etatjahr 1899 geführten Registern die Übereinstimmung der ihrem Betrage nach anzugebenden Registereinnahme auf Reste aus Vorjahren und bei der laufenden Verwaltung mit dem Zahres-Verwaltungsabschlufse zu bescheinigen. 5. Die durch vorstehende Anordnungen nicht abge­ änderten Vorschriften der unter Ziff. 2 bezeichneten An­ weisung v. 14. Roo. 1873 und ihrer Ergänzungen bleiben in Kraft. Der Schlußsatz der Verfügung v. 16. Zan. 1886 III 15548, oetr. die Behandlung der Rückstände bei der GSt, wird ausgehoben.

V. Mitteilungen bet EStÄ. an die Verwaltung bet biretten Steuern. Auszug aus de», KME 26. März 1895 115653/111 2344 an sämtliche PStD.

.1. Die EStÄl. haben künftig ihre ESt.-Verhand lrzngen, einschließlich der letztwilligen Verfügungen, ohne Unterschied, ob der Erbfall zur ESt-Tabelle über­ nommen ist oder nicht, dem Vorsitzenden derjenigen Einkommensteuer-Berusungskommission, in deren Bezirk (Regier.-Bezirk) der Erblasser seinen letzten Wohnsitz gehabt hat, .... zu übersenden.

V. Mitteilungen an d. Derm. d. dir. St.

461

Für die Beranlagungsbehürden kommt es vornehm­ lich auf die in den letztwilligen Verfügungen und GStVerhandlungen enthaltenen Nachrichten über das steuer­ bare Vermögen und das Einkommen daraus an, während etwaige testamentarische Bestimmungen über die Erbfolge ohnehin anderweit in zuverlässiger Weise bekannt zu werden pflegen.... Um .... unnötige Aktenversendungen und über­ flüssiges Schreibwerk zu vermeiden, sind von der Mil­ teiluna auszuschließen: a) dre ESt.-Berhandlungen, sofern nach den im ESt Zntereffe stattgehabten Feststellungen der Wert der zum Nachlaß — oder bei bestandener Gütergemein­ schaft zur Gütergemeinschaft-masse — gehörigen Grundstücke, Aktiven, Barbestände und Handels­ vorräte (Titel I, II, III und aVII (jetzt wohl 1—4, 14, 18 und 19] de- Nachlahverzeichmffes) oen Ge­ samtwert von 6000 M. — ohne Abzug oer Schulden — nicht übersteigt, b) letztwiuige Berfügunaen, aus denen Aufschlüffe über den Bestand oder Wert de- Rachlaffes oder ein­ zelner Bestandteile des Vermögens oder da- Ein­ kommen daraus überhaupt nicht zu entnehmen sind. 2. Die Übersendung erfolgt von Amts wegen, und zwar hinsichtlich der der dortseitigen Prüfung aus­ nahmslos unterliegenden Verhandlungen sogleich nach dieser Prüfung oder nach der Erledigung der hierbei etwa gezogenen Erinnerungen, hinsichtlich aller übrigen Verhandlungen sogleich nach deren Abschluß. Die Ein­ forderung der unter 1 a und b bezeichneten Akten bleibt dem Vorsitzenden der Beranlagungskommission vor­ behalten. 4. Die EStÄ. sind nicht verpflichtet, das in ihren Verhandlungen beruhende Material nach den für die Veranlagung der Ergänzung- und Einkommensteuer maßgebenden Gesichtspunkten zu verarbeiten oder Nach-

462

Anhang.

Forschungen anzustellen, die außerhalb deS Zweckes der ESt. liegen. Diese Verfügung findet nach dem FME. 31. Jan 1896 III 1111 auch für den Beranlagungsbezirk der Stadt Berlin Anwendung.

VI. BerhLltms zu andere« Staaten. (Die Zusammenstellung soll in der Hauptsache nur eine Übersicht über die auf Grund des 8 11 und des SchlußabsatzeS des Tarifs anordnungen bieten.)

getroffenen

Verwaltungs­

Amerika, Vereinigte Staaten von A. Der Gesamt staat, welcher nach der mit bcni 1. Okt. 1870 erfolgten Aushebung des Ges. v. 30. Juni 1864 keine ESt. erhob (FM. 15. Sept. 1883 III 12010), hat eine solche durch Ges. v. 13. Juni 1898 wieder eingeführt Außerdem erheben die meisten Einzelstaaten ESt. (Schanz 18 S. 637) z. B. 1. Iowa. Erbschaften, welche an entferntere Ver­ wandte als Vater, Mutter, Ehegatte, Abkömmling, Adoptivkind oder Abkömmling eines Adoptivkindes ge­ langen, unterliegen einer Steuer von 5 v. H. des den Betrag von 1000 Dollars übersteigenden Teils der aus alle steuerpflichtigen Beteiligten zusammen entfallenden Erbschaft. Rach einer am 8. April 1904 in Kraft ge­ tretenen Zusatzbestimmung wird, wenn die Erben Aus­ länder find und im AuSlande wohnen, außerdem eine Kopfsteuer erhoben, und zwar von Geschwistern 10 v. H und von entfernteren Verwandten 20 v. H. der Erb­ schaft. Diese Zusatzbestimmung darf Deutschen gegenüver nicht in Anwendung gebracht werden (Ziffer 2). 2. Louisiana. Nach einem am ll.Zuli 1894 er­ lassenen Ges. ist eine ESt. von 10 v. H. für alle an Ausländer fallenden Erbschaften, Vermächtniffe und

VI. Verhältnis ZU anderen Staaten.

A.

463

sonstigen Zuwendungen von Todes wegen zu Gunsten des Charity Hospital zu New Orleans zu erheben. Als Ausländer gilt jeder, der nicht im Staate L. wohnhaft und nicht Bürger irgend eines Staats oder Territoriums der Vereinigten Staaten ist. Die Anwendung des Ges. auf Angehörige des deut­ schen Reichs würde eine Verletzung der ihnen hinsicht­ lich der Erbschastsabgaben durch Art. 10 Abs. 3 der Konsularkonvention 11. Dez. 1871 sRGBl. 1872 S. 95] gewährten Gleichstellung mit den Bürgern der Ver­ einigten Staaten bedeuten 3. New-Nork. Zm Staate N.A. wird ohne Rück­ sicht auf die Staatsangehörigkeit des Erblassers und der Erwerber eine ESt. von in der Regel 5 v. H. er­ hoben von allen Erbschaften und Vermächtnissen im Werte von 500 Dollars und darüber, die von einem Erblasser herrühren, der z. Zt. seines Todes Einwohner des Staates N.Z). war, oder der in diesem Staate Ver­ mögen hinterließ, ohne z ZI. seines Todes Einwohner des Staates gewesen zu sein. Es kann deshalb die Besteuerung des beim Erbfalle in Preußen befindlichen beweglichen Nachlasses von Einwohnern des Staates N.B. angeordnet werden. 4. Ohio. Von Erbschaften, Vermächtnissen, Schen­ kungen von Todes wegen sowie überhaupt von Zuwen­ dungen, welche infolge des Todes einer Person anfallen, wird eine Steuer von 5 v. H. des Wertes, wenn dieser 200 Dollars übersteigt, erhoben, und zwar von allem Eigentum, welches sich innerhalb der Gerichtsbarkeit des Staates befindet, ohne Rücksicht darauf, ob es einem Einwohner des Staates gehört hat oder nicht, ob es greifbar ist oder nicht, sofern testamentarisch darüber verfügt worden ist, oder, wenn es nach dem Erbrechte des Staates vererbt worden ist (Ges. 27. Jan. 1893 und 6. April 1900). Vergeltungsrecht kann wie Ziffer 5 geübt werden.

464

Anhang.

5. Pennsylvania. Nach einem Ges. 6. Mai 1887 wird eine ESt. von 5. v. H. vom Reinnachlafse erhoben von allem im Staate P. befindlichen beweglichen und unbeweglichen Vermögen, einerlei, ob der verstorbene Eigentümer seinen Wohnsitz innerhalb oder außerhalb deS Staates hatte, und ferner von allem außerhalb des Staates befindlichen Vermögen, wenn der verstorbene Eigentümer den Wohnsitz innerhalb des Staates P. hatte, und, wenn es dem Erben nach dem Zntestaterbrechte des Staates P. oder nach einem in diesem Staate errichteten Testamente, einer erfolgten oder beabsichtigten Übertragung oder Schenkung oder einem erfolgten oder beabsichtigten Kauf oder Verkauf zufällt. Die ESt. wird nicht erhoben von dem Erbe des Vaters, der Mutter, des Ehegatten und der vollbürtigen Abkömm­ linge des Erblassers, sowie der Ehefrau oder Witwe seines Sshnes, von Forderungen des Nachlasses, wenn weder der Erblasser noch der Gläubiger den Wohnsitz im Staate P. hatte bezw. hat, und von fremden Wert­ papieren, wenn der Erblasser seinen Wohnsitz nicht tvi Staate hatte, die Papiere aber hier aufbewahrt wurden. ES kann die Besteuerung des in Preußen befindlichen beweglichen Nachlasies eines in P. wohnhaft gewesenen Erblassers angeordnet werden, soweit im umgekehrten Falle P. ESt. erheben würde.

Anhalt. Gesetze, die ESt. betreffend, vom 4. Febr. 1874 (GS. Nr. 341, Bd. 6 S. 367), v. 29. März 1892 (GS. Nr. 867, Bd. 14 S. 71), v. 22. Mai 1897 (GS. Nr. 988, Bd. 15 S. 393) stimmen mit den entsprechenden drei preuß. ESt.-Gesetzen im wesentlichen Überein. Eine Änderung der ESI.-Gesetze wird vorbereitet. I. FMRE 27. April 1892 (ZBl. S. 203): Die durch das Ges. 19. Mai 1891 erfolgte Abänderung des Ges., betr. die ESI. 30. Mai 1873, hat der Herzoglich Anhaltischen Regierung Anlaß gegeben, auch eine Re vifion des Anhaltischen EStG. 4. Febr. 1874 herbei-

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. A.

466

zuführen, welche durch das mit dem 1. Zuli d. Z. in Kraft tretende Ges. 29. März 1892 zum Abschluß gelangt ist. Der von dem außerhalb Landes liegenden unbeweg­ lichen Vermögen handelnde § 7 dieses Ges. entspricht dem § 9 des diesseitigen Ges. neuer Fassung, während der über das bewegliche Vermögen bestimmende § 8 mit § 10 deS neu redigierten preutz Ges. in Übereinstimmung steht und wörtlich lautet:

„Anderes als das im § 7 bezeichnete Vermögen ist der ESt. unterworfen, wenn der Erblasser bei seinem Ableben seinen Wohnsitz in A. hatte oder die Todeserklärung eines verschollenen Erblassers von einem Anhaltischen Gericht verfügt worden ist. In­ soweit sich jedoch dieses Vermögen außerbalb A. be­ findet und aus diesem Grunde von dem oetreffenden ausländischen Staate zur ESt. herangezogen worden ist, wird die von dem Steuerpflichtigen für diese Nach­ laßteile an den ausländischen Staat entrichtete Steuer auf diejenige inländische Steuer anaerechnet, welche bei der inländischen Besteuerung auf diese Nachlaßteile

entfällt. Hatte der Erblasser bei seinem Ableben neben seinem Wohnsitze in A. einen Wohnsitz außerhalb A., so ist das nicht in Grundstücken und Grundgerechtig-

bestehende Vermögen desselben nur dann der inländi­ schen ESt. unterworfen, wenn der Erblasser An haltischer Staatsangehöriger war."

Da fortan für die Erhebung der ESt. von dem Nachlasse der beiderseitigen Staatsangehörigen nicht mehr die Staatsangehörigkeit des Erblaffers, sondern dessen letzter Wohns« entscheidend ist, so tritt das seiner Zeit zwischen der diesseitigen und der Herzoglich Anhaltischen Regierung getroffene, durch den RE. 7. April 1883 111 4225 bekannt gegebene Übereinkommen zum 1. Zuli d. Z. außer Kraft imb erfährt die diesseitige Cirk.-Verf.

fcoffmami, Erbschaftssteuergesetz.

30

486

Anhang

29. Zuni v. Z. 111 9001 (ZBl. S. 199) in Ansehung beö Herzogtums A. eine entsprechende Abänderung. II. Nach FMRE. 16. 9(up. 1898 UI 11440 ist dem Herzog!. Anh. Staatsmmistermm insolge der ohne Ein­ schränkung auf bestimmte Zeit gegebenen Zusicherung der Gegenseitigkeit auf Grund Art. 1 Nr 3 e EStG 1895 die Zusage erteilt worden, daß in Preußen künftig­ hin, da und solange A. Preußen gegenüber die gleiche Rücksicht üben wird, Zuwendungen an anhaltische An­ stalten, Stiftungen, Vereine usw. hinsichtlich der preuß ESt. ebenso, wie Zuwendungen an preuß. Anstalten, Stiftungen, Vereine usw., behandelt, in den Fällen unter f, g, h der Befr. des Tarifs zum EStG, somit von der ESt. frei gelassen werden sollen.

Bade«. I. Auszug aus dem Ges., die Erbschafts­ und Schenkungssteuer betr., v. 14. Juni 1899 (Ges. und Berord.Bl. S. 165 ff. - Abdruck in Schanz 18 S. 765 -) in Kraft seit 1. Zan. 1900: § 6. Zn B befindliche Grundstücke, diesen gleich stehende Rechte und Nutzungen solcher Grundstücke oder Rechte unterliegen der ESt. ohne Rücksicht auf die Staatsangehörigkeit oder den Wohnsitz des Erblassers Aus außerbadische Grundstücke, diesen gleichstehende Rechte und Nutzungen solcher Grundstücke und Rechte erstreckt sich die Steuerpflicht nicht.

§ 7. Das bewegliche Vermögen eines Erblaffers, der zur Zeit des Erbfalles in B. seinen Wohnsitz hatte, unterliegt der ESt.; der Erwerber des Anfalles ist jedoch, sofern der Erblasser bei seinem Ableben die badische Staatsangehörigkeit nicht besaß, berechtigt, die von solchem außerhalb B. befindlichen Vermögen in einem anderen Staat ohne Rücksicht auf die Besteuerung in B. zu zahlende und erweiSlrch ge-cchlte ESt. an der von demselben Vermögen in B. zur Erhebung kom­ menden ESt. in Abzug zu bringen,

VI. Verhältnis zu itnbcmi Staaten. B.

467

§ 8. Das von einem außerhalb B. verstorbenen badischen Staatsangehörigen in B. hinterlassene beweg­ liche Vermögen unterliegt gleichfalls der ESt.; das näm­ liche gilt von sonstigem in B. befindlichen beweglichen Vermögen eines Erblassers, soweit letzteres Personen anfällt, die in B ihren Wohnsitz haben. Der Erwerber des Anfalls ist jeooch berechtigt, die von solchem Ver­ mögen in einem anderen Staat ohne Rücksicht auf die Besteuerung in B. zu zahlende und erweislich gezahlte ESt. an der in Baden zur Erhebung kommenden ESI. in Abzug zu bringen. II. FMRE. 30. Sept. 1902 S. 296):

(ZBl

S. 256,

IMBl.

Das für das Großh. B. erlassene Ges. ... 14. Juni 1899 bestimmt im H 4: Von der ESt. sind befreit:

„7. Gemeinden, Kreise und sonstige Kommunalverbände für Anfälle, die zur Verwendung für die von ihnen wahrzunehmenden öffentlichen Zwecke bestimmt sind. 8. Juristische Personen des öffentlichen Rechts für Anfälle, die bestimmungsgemäß zu Zwecken der Wohl­ tätigkeit und des Unterrichts oder zur Errichtung von dem Gottesdienst gewidmeten Gebäuden und von Pfarr­ häusern staatlich anerkannter Religionsgesellschasten ver­ wendet werden sollen. Wenn in den Fällen Ziffer 7 und 8 der Anfall nicht sofort für die dort bezeichneten Zwecke Verwendung findet, so ist die Steuer einstweilen zu entrichten oder sichermstellen, vorbehaltlich der Rückerstattung, sobald die Verwendung stattgefunden hat. Auf juristische Per­ sonen des öffentlichen Rechts, deren Zweck ausschließlich auf Wohltätigkeit oder Unterricht oder auf den Bau und die Unterhaltung von dem Gottesdienst gewidmeten Gebäuden und von Pfarrhäusern gerichtet ist, findet diese Vorschrift keine Anwendung.

Anhang.

468

9. Die zur Durchführung der gesetzlichen Kranken-, Unfall-, Znvaliditäts- und Altersversicherung bestehenden

Versicherungsverbände und Anstalten. Dem Fiskus anderer deutscher Staaten,

sowie

den

öffentlichen Anstalten und Kaffen, die für Rechnung eines solchen Staats verwaltet werden, sowie den diesen Staaten angehörenden Kommunalverbänden, juristischen Personen und Anstalten der in Ziffer 7, 8 und 9 be­ zeichneten Art kann durch das Ministerium der Finanzen die Steuerbefreiung für Anfälle zu den daselbst genannten Zwecken gewährt werden, wenn der betreffende Staat B. gegenüber die gleiche RüHickt übt." Mit der Großherzoglich Badischen Regierung habe ich mich dahin verständigt, daß vom 15. Oktober d. Z. unter Aufhebung des bis dahin zwischen Preußen und B. bestehenden durch die Verfügung v. 4. Dez. 1890 III 13948 (ZBl. S. 216) mitgetetlten Abkommens die unter 2 f, g und h der „Befreiungen" im Tarif zum preuß. EStG, aufgeführten Befreiungen von der SSt. und dem Schenkungsstempel auch den badiscken Anstalten usw. der dort genannten Art gewährt werden, wogegen B. die oben unter 7 bis 9 erwähnten Steuerbefreiungen den preuß. Verbänden usw. der dort genannten Art zugesteht.

Bayern. I. Auszug aus dem Ges. über die ESt. v. 18. Aug. 1879 (Ges.- und Berord.-Bl. S. 883) in der Fassung der Bek. v. 11. Nov. 1899 (a. a. O. S. 890 — Abdruck in Schanz 18 S. 741 —); in der neuen Fassung in Kraft seit 1. Zan. 1900 (vergl. Ges. v. 9. Zull 1904, a. a. O. S. 235, die provisorische Erhebung schlags zu den Gebühren u. ESI. betr.):

Art. 3.

eines Zu­

Bon der ESt. sind befreit:

3. milde, fromme und Unterrichts-Stiftungen; 4 alle Zuwendungen, welche ausschließlich einem milden, frommen, gemeinnützigen oder Unterrichtszwecke

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. B.

469

gewidmet sind, sofern die Verwendung derselben zu dein bestimmten Zwecke gesichert ist Nichtbauerische Gemeinden, Stiftungen, Vereine und Anstalten rönnen die Befr. von der ETt. auf Grund der Bestimmung in Ziff. 3 und 4 nur insoweit bean­ spruchen, als dle Gegenseitigkeit verbürgt ist. Art. 7. Auf Grundstücke und denselben gleichstehende Rechte, welche sich außerhalb B. befinden, erstreckt sich die Steuerpflickt nicht. Znnerhalb B. befindliche Grundstücke und denselben aleichstehende Rechte unterliegen der ESt. ohne Unter­ schied, ob der Erblasser Bayer oder Nichtbayer war und ob er seinen Wohnsitz in B. hatte oder nicht. Art. 8. Anderes als das im Art. 7 bezeichnete Ver­ mögen unterliegt der ESt., wenn der Erblasser zur Zeit seines TodeS, im Falle der Todeserklärung bei dem Beginne der Verschollenheit seinen Wohnsitz in B. hatte. Soweit hienach außerhalb B. befindliches Vermögen der Besteuerung unterliegt, wird aus dle ESt. die in dem Staate, in welchem sich das Vermögen befindet, von diesem Vermögen -u entrichtende Erbfchaftsabaabe angerechnet. Hatte der Erblasser zur Zeit seines Toves, im Falle der Todeserklärung bei bem Beginne der Ver­ schollenheit, keinen Wobnfitz, so unterliegt das bewegliche Vermöaen der ESt., soweit es zur Zett des Todes des Erblassers, im Falle der Todeserklärung zur Zeit der Erlassung des die Todeserklärung aussprechenden Urteils sich in B. befindet. Art. 9. Für den Fall, daß der Erblafier seinen Wohnstü in einem Staate gehabt hat, in dem die ESt. nach anderen al- den im Art. 8 bestimmten Grundsätzen erhoben wird, oder Angehöriger eines solchen Staates gewesen ist, kann daS Staatsministerium der Finanzen zum Zwecke der Ausgleichung und tunlichster Vermei­ dung einer Doppelbesteuerung anordnen, daß das be­ wegliche Vermögen

470

Anhang.

1. ohne Rücksicht auf den Wohnsitz des Erblaffers der ESt. unterliegt, wenn der Erblasser bayerischer Staatsangehöriger gewesen ist; 2. ohne Rücksicht auf den Wohnsitz und die Staats­ angehörigkeit des Erblaffers der ESt. unterliegt, wenn

das Vermögen sich in B. befindet. Art. 10. Bei Anwendung der Bestimmungen in Art. 8, 9 gelten die in B. angestellten Beamten eines anderen Staates nicht als in B. wohnhaft. Die Staats­ regierung ist befugt, auch außerdem bei Anwendung der erwähnten Bestimmungen Angehörige anderer Staaten, welche des Dienstes halber ihren Wohnsitz in B. haben, als nicht in B. wohnhaft zu behandeln.

II. Wegen Behandlung der Stiftungen usw. be­ steht zwischen B. und Preußen kein ausdrückliches über» einkommen. Nachdem jedoch in Preußen ein Vermächtnis an das Germanische National-Museum in Nürnberg steuerfrei gelassen worden ist (FM. 2. März 1833 111 2572, H-G. S. 1120 Nr. 143 a), hat das Bayerlsche Staatsministerium anerkannt, daß preuß. Stiftungen, Anstalten usw. in B. ebenso wie bayerische Stiftungen, Anstalten usw zu behandeln seien (Erlasse v. 27. Avril 1891 Nr. 5807, 16. Okt. 1891 Nr. 16767). Dementsprechend ist auch in Preußen verfahren worden (FM. 1. Aug. 1891 111 10767, 22. Zuni 1894 III 8627 - H-Sp S. 92, Fußnoten 57, 58 -, 15. Zan. 1904 111 17426/03). Bergl. Anm. zum Schlußabsatz der Befr.

Belgien erhebt die ESt. von dem gesamten unbe­ weglichen und beweglichen Nachlasse eines Erblaffers, der seinen Wohnsitz in Belgien hatte, also auch von den im AuSlande belegenen Grundstücken; bei Vererbungen in der geraden Linie und in gewiffen Fällen bei solchen an den überlebenden Ehegatten ist die Besteuerung auf belgische Grundstücke und die in solchen angeleaten Renten und Forderungen beschränkt. Bei der Der-

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. K.

471

evbmig belgischer Immobilien erhebt B. eine Übergangs­ abgabe, wenn der Erblasser nicht in B. wohnte (Schanz 10 S. 775, 18 S. 632). Brasilien. I. Vereinbarung zwischen dem Deutscken Reiche und den Bereinigten Staaten von B. über oie Mitwirkung der beiderseitigen konsularischen Vertreter bei der Regelung von Nachlässen ihrer Staatsangehörigen. Bekannt gemacht am 24. (Sept 1899, RGBl. S. 547 Wenn der Nachlaß dem konsularischen Vertreter auf Grund der Vereinbarung ausgehändigt worden ist, so darf dieser darüber nicht verfügen, solange die ESt. nickt berichtigt ist. Der konsularische Vertreter hat erforverlichenfaUs die Verwandtschaft der Erwerber nach­ zuweisen. II. FMRE. 30. Jan. 1897, ZBl. S. 59: Nach . . . erfolgt nach dem Stande der brasiliani­ schen Gesetzgebung vie Erhebung der ESt. für das be­ wegliche Vermögen unabbängia von dem Wohnsitz und der Staatsangehöriakeit des Erblassers. ES unterliegt mithin der in B. oefindliche bewegliche Nachlaß eines Preußen, der dort nicht seinen Wohnsitz hatte, der bra­ silianischen ESt. in gleicher Weise, als wenn der Erb­ lasser dort seinen Wohnsitz gehabt hätte . . Bei dieser Sachlage bestimme ich . . ., daß der in Preußen befindliche Nachlaß eines Brasilianers, auch soweit er nicht in Grundstücken oder Grundaerechtigkeiten besteht, ohne Rücksicht auf den Wohnsitz deS Erb­ lassers, der preuh. ESt. zu unterwerfen ist.

Vrannschwei-. I. FMRE. 15. Juli 1892, ZBl. S. 395: Nach einet Mitteilung des Herzog!. Br. Lüneb. Staatsministeriums v. 7. d. M. ist das dortige EStG, v. 18. April 1876 sGes. u. Berord. Sammlg. S. 151] durch Ges. v. 10. Juni d. I. (Ges. u. Berord.Bl. Nr. 26 S. 241) in ähnlicher Weise abgeändert worden, wie das preuß. EStG. v. 30. Mai 1873 durch daS preuh. Ges. v. 19. Mai 1891.

472

Anhang.

Der daß unbewegliche Vermögen behandelnde § G des braunschw. Ges. stimmt jetzt wörtlich überetn mit § 9 des preuß. Ges. in der durch meine Bek. v. 24. Mai 1891 veröffentlichten Fassung, während die daS beweg­ liche Vermögen betreffenden §§ 7 und 7 a des braunschw. Ges. jetzt den §§ 10 und 11 deö preuß. Ges. in dessen neuer Fassung entsprechen. Der § 7 des braunschw Ges. enthält nur insofern eine Abweichung, als in ihm eine den Worten im ersten Satze des § 10 des preuß. Ges. „ober die vorläufige Aussolgung des Nachlasses (§ 1 Ziffer 4) von einem Preußischen Gericht ver­ fügt ist", entsprechende Anordnung fehlt. Da fortan für die Erhebung der ESt. in beiden Ländern nicht mehr die Staatsangehörigkeit des Erblaffers, sondern dessen letzter Wohnfitz entscheidend ist, so tritt das seiner Zeit »wischen der Preuß. und der Serzogl. Braunschw. Regierung getroffene durch die irr.-Berf. v. 17. April 1884 ifi 4499 mitgeteilte und

durch die Cirk.-Verf. v. 29. Juni v. Z. III 9001 sZBl S. 199] aufrecht erhaltene Übereinkommen außer Kraft. II. Rach dem durch den RE. 17. April 1884, H-G S. 1061 Anm. f mitgeteilten Übereinkommen sollten „die in dem einen Staate bestehenden öffentlichen Armen- usw. Anstalten, vom Staate anerkannten milden Stiftungen und öffentlichen Schulen (Nr. 2 g und d der Befreiungen in den beiderseitigen ESt.-Tarifen auch in dem anderen Staate von ESt. befreit" sein. Die Aufhebung dieses Teiles des Übereinkommens scheint mit dem unter 1 abgedruckten E. nicht beabsichtigt zu sein. Die Besr. 2 s, g und h des braunschw. EStG, stimmen wörtlich mit den ebenso bezeichneten Befr. des preuß. EStG, von 1873 überein. Durch die Befr. 2k deS braunschw. EStG, von 1892 sind ferner befreit: „unter § 5 [entspricht dem preuß. § 8J fallende Zuwendungen, sofern dieselben

VI. Verhältnis ZN unteren Staaten. B.

zur Unterstützung find".

hilfsbedürftiger

Personen

478

bestimmt

Breme». I. Auszug aus dem br. Gesetz, -etr. die Erbschafts- und Schenkungsabgabe. B. 18. Juli 1899 (Gesetzbl. der Freien Hansestadt Br. S. 399) in der Fassung nach dem Ges. v. 7. Juni 1904 (a. a. O. S. 171), in Kraft seit 1. April 1904: § 1. Erbschaften, Pflichtteile, Vermächtnisse und Schenkungen von TodeS wegen, ferner von TodeS wegen angeordnete Auflagen von Leistungen an Dritte, soweit dadurch für den Empfänger der Leistung eine Bereiche­ rung eintritt, unterliegen einer Abgabe: 1. wenn der Erblasser zur Zeit seines Todes feinen Wohnsitz im Bremischen Staate gehabt hat, 2. wenn der Erblasser als bremischer Staatsange­ höriger verstorben ist, ohne zur Zeit seines Todes einen nachweislichen Wohnsitz außerhalb des Bremi­ schen Staates gehabt zu haben,

3. wenn der Erblasser von einem bremischen Gericht rechtskräftig für tot erklärt ist, 4 insoweit es sich um innerhalb des Bremischen Staates belegenes unbewegliches Vermögen handelt, ohne Rücksicht auf den Wohnsitz oder die Staats­ angehörigkeit des Erblassers. Außerdem ist der Erbschastsabgabe das im bremischen Staatsgebiet befindliche Vermögen eines ErblaflerS unterworfen, der bei seinem Tode keinen Wohnsitz hatte. Usw.

§ 3. Bon der Erbschaftsabgabe sind befreit : 3. bremische Stiftungen, Vereine und Anstalten, welche kirchliche, wohltätige oder gemeinnützige Zwecke ver­ folgen, sowie bremische Schulen ; 4. Zuwendungen, welche dazu dienen, Kunst und Wifsenschaft in Bremen zu fördern, sowie Zuwendungen an die hiesigen Armen.

474

Anhang.

II. Vereinbarung wegen Besteuerung des Nachlasses bevormundeter Geisteskranker s. § 10 EStG. Anm. 4 a.

Dänemark. Die Befreiungen 2 f, g und h des preuß. ESt.-Tarises kommen dänischen Anstalten, Stiftungen und Vereinen nicht zu gute, da D. keine Gegenseitigkeit übt (FM. 4. Okt. 1904 III 12 772). Elsaß-Lothringen. Auszug aus dem Erbschaftssteuer gesetz. V. 17. Zuni 1900 (Gesetzbl S. 123 — Abdruck in Schanz 18 S. 811 —), anwendbar aus alle nach dem 31. Dez. 1899 eingetretenen Anfälle: § 5 Der ESt. unterliegt der gesamte Nachlaß der­ jenigen Personen, welche zur Zeit ihres Todes in E.-L. ihren Wohnsitz hatten, mit Ausnahme der außerhalb E.-L. belegenen Grundstücke nebst Zubehör und der jenigen Rechte an solchen Grundstücken, welche nach der Gesetzgebung des Staates, in dessen Gebiet die Grund­ stücke belegen sind, als unbeweglich gelten. Befinden sich zum Nachlaß gehörige Sacken zur Zeit des Erbgangs außerhalb E.-L., so ist auf Verlangen die nach den Ges. des Staates, in dessen Gebiete sie sich befinden, etwa zu entrichtende und erweislich ge­ zahlte Erbschastsabgabe von der Steuer in Abzug zu bringen. Auf Wertpapiere findet diese Bestimmung nicht Anwendung. § 6. Der ESt. unterliegen, auch wenn der Erb­ lasser seinen Wohnsitz nicht in E -L. hatte: 1. Zn E.-L. belegens Grundstücke mit Zubehör; 2. Bergwerkseigentum und sonstige Rechte an solchen Grundstücken (mit Ausnahme der Hypotheken, Grundschulden und Rentenschulden) sowie Ansprüche auf Übertragung des Eigentums oder aus die Be­ gründung oder Übertragung eines der bezeichneten Rechte an solchen Grundstücken; 3. die Kuxe in E.-L. belegener Bergwerke; 4. in E.-L. betriebene Apotheken;

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. D, E, K.

475

Zn den Fällen unter 3 und 4 ist, wenn der Grblafser eine deutsche Staatsangehörigkeit besessen hat, auf Verlangen die nack dem Ges. eines Bundesstaates etwa zu entrrchtende und erweislich gezahlte Erbschaftsabgabe von der Steuer in Abzug zu bringen. Außerdem ist der GSt. das in E.-L. befindliche Vermögen eines Erb­ lassers unterworfen, welcher bei seinem Ableben keinen Wohnsitz hatte.

§ 7. Hatte der Erblasser seinen Wohnsttz nicht in E.-L. und werden in dem Staate des Wohnsitzes die nachbezeichneten Werte dieses Landes, welche zu einem elsaß - lothringischen Nachlasse gehören, einer ESt. unterworfen, so unterlegen, soweit dies zutrifft, der ESt. auch elsaß-lothringische Staatsrenten, Aktien und Schuldverschreibungen, Rechte, welche in elsaßlothringischen Grund-, Eigentums- oder Hypotheken­ büchern eingetragen oder vorgemerkt find, Forderungen gegen den elsaß-lothringischen LandeSfiSkuS oder in G-.L. wohnende Schuldner, in E.-L. befindliche bewegliche Sachen und Anteile an gewerblichen Unternehmungen in E.-L. § 7 a. Behufs Vermeidung einer Doppelbesteuerung ist das Ministerium ermächtigt, insoweit Gegenseitigkeit vorliegt oder die Rücksicht auf bestehende Vertragsver­ hältnisse dies erfordert, Abweichungen von den in §§ 5 bi- 7 enthaltenen Bestimmungen zu gestatten. DaS Ges. enthält keine Befteiung von der ESt. zu gunsten von Stiftungen usw. Frankreich erhebt ESt. von dem gesamten beweg­ lichen Nachlasse, wenn die Vererburm sich nach dem französischen Ges. vollzieht und der Erblasser zur Zeit seines Todes den rechtlichen oder tatsächlichen Wohnsitz in Fr. hatte, ohne die von dem im AuSlande befind­ lichen Nachlasse etwa an den auswärtigen Staat zu entrichtende ESI. anzurechnen. Hatte der Erblasser

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keinen solchen Wohnsitz in Fr., so wird die ESt. ohne Rücksicht aus die Staatsangehöriakeit des Erblassers nur erhoben von dem Werte der beim Erbfalle in Fr. veranlagten körperlichen Sachen und von allen unkürperlichen französischen Werten — französischen Staats­ papieren, Schuldverschreibungen oder Aktien eines Fran­ zosen oder französischer Gesellschaften.

Veral. § 7 des clsaß-lothr. EStG., welcher anscheineno eine Beraeltungsmahregel hauptsächlich gegen Frankreich darstellt. Erne gleiche Anordnung würde auch in Preußen getroffen werden können. Großbritannien und Irland (im Folgenden abge­ kürzt: E.) hat, seitdem in der Finanz-Akt 1894 die estate, probate und account duty zu einer einheit­ lichen neuen Steuer, der estate duty, umaestaltet worden sind, 3 Nachlaß- oder Erbschaftssteuern (Schanz 18 S. 629):

I. Die erwähnte estate dutv trifft nach der in Schanz 12 S. 620 in deutscher Übersetzung abgedruckten Finanz-Akt 1894 nicht den Erwerber des Anfalls, son­ dern den Nachlaß als ein ganzes; sie wird erhoben von dem reinen Kavitalwerte aller BermögenSstüae — unbeweglichen oder oewealichen, festgelegten oder nicht festgelegten —, welche beim Tode einer Person über­ gehen (§ 1 Fin.-Akt). »Wenn beim Lode des Verstorbenen übergehende Vermögensstücke außerhalb des vereinigten Königreichs belegen sind, so find dieselben nur dann eingeschloffen" [in die steuerpttichtige Masses „wenn nach dem vor Inkrafttreten dieses Gesetzes geltenden Rechte legacy oder Succession duty darauf zu zahlen ist" |f. II und III] „oder nur zufolge der Nähe der Verwandtschaft der Person, aus welche die BermögenSstücke übergehen, nicht erhoben wird" (§ 2 Ziffer 2 Fin.-Akt). Als in E. befindlich gelten z. B. die auf den Namen lautenden Aktien und Pfandbriefe

VI. Verhältnis zu linderer* Staaten. O.

477

britischer Aktiengesellschaften und die aus E. zu leisten­ den Zahlungen (Schanz 16 S. 221), ferner in G. be­ findliche Wertpapiere (Schanz 15 S. 181), vermutlich nur solche, welche Träger des darin verbrieften Rechts sind. Die Steuer, welche von den im Auslande — ausschließlich gewisser britischer Besitzungen — befind­ lichen Bermögensstücken an Den ausländischen Staat zu entrichten ist, wird nicht auf die britische Steuer an­ gerechnet, sondern nur vom Werte dieser vermögens­ stücke gekürzt (K 7 Ziffer 4 Fin.-Akt). Die estate duty wird als ESt. anzusehen und, ebenso wie früher die probate duty und die administration duty (FM. 9. Mai 1888 m 6385, 9. Zuni 1888 Hl 10555, 19. Febr 1889 III 2605), auf die preuß. ESt. anzurechnen sein (§ 10 Abs. 1 EStG.). Der ßM. wird durch § 11 EStG,

nicht ermächtigt sein, eine der britischen Gesetzgebung entsprechende Anordnung zu treffen, wonach die Steuer lediglich alS eine Schuld behandelt wird. Dagegen kann die Besteuerung des in Preußen befindlichen bewealichen Nachlasses eines in E. wohnhaft gewesenen Erblassers angeordnet werden. II. Die legacy duty, eingeführt im Jahre 1796 und später mehrfack geändert, wird von dem gesamten in­ ländischen und ausländischen beweglichen vermögen, einschließlich der aus Jmmobiliarwerten ererbten Mobilianverte, erhoben, wenn der verstorbene seinen Wohnsitz in E. hatte (Schanz 12 S. 621 Anm. 2, 18 S. 628). Die Steuer trifft den Erwerber des Anfalles und ist nach dem Grade der Verwandtschaft abgestuft. Ehegatten find davon befreit; ebenso verwandte abund aufsteigender Linie, wenn von dem erworbenen Vermögen estate duty erhoben ist (Schanz 10 S. 781, 16 S. 165). UI. Die Succession duty, eingeführt im Jahre 1853, wird von dem Kapitalwert — früher war der Wert der Nutzung maßgebend — des unbeweglichen Ver-

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mögend (real es täte) erhoben, wenn die Bermögensstistuna ibren Siü in E. hat. Sie ist ähnlich Gestaltet wie die legacy duty; es bestehen auch dieselben Be­ freiungen (Schanz 10 S. 781, 12 S. 621 Anm 2, 16 S. 165, 18 S. 629). Hamburg. I. Auszug aus dem Erbschaftssteuergesetz v. 2. März 1903 (Ges.Sammlg. der Freien und Hanse­ stadt H. 1903 Abt. I S. 50), mit (Geltung vom l.'Zan. 1903 ab:

§ 1. Der ESt. unterliegt jeder Erwerb von Todes wegen, wenn der Erblasser seinen letzten Wohnsitz im hamburgischen Staatsgebiet gehabt hat. Die zu einem Erwerbe von Todes wegen gehörenden, im hamburgischen Staatsgebiet telegenen Grundstücke unterliegen der ESt. ohne Rücksicht auf den letzten Wohnsitz des Erblasiers. Die in einem anderen deutschen Bundesstaate telegenen Grundstücke sind von der ESt. frei. Die im Auslande telegenen Grundstücke, welche zu einem nach Maßgabe des ersten Absatzes zu ver­ steuernden Erwerbe von Todes wegen gehören, können mit Genehmigung des Senats von der ESt. freigelassen werden, wenn nach den ausländischen Gesetzen die Grundstücke einer solchen Steuer unterworfen sind. Diese Vorschriften finden aus diejenigen Rechte an Grundstücken, für welche die sich auf Grundstücke be­ ziehenden Vorschriften gelten, entsprechende Anwendung. § 17. Bon der ESt. sind befreit: 2. hamburgische Stiftungen, Vereine und Anstalten, welche wohltätige oder gemeinnützige Zwecke ver­ folgen; die Entscheidung darüber, ob diese Voraus­ setzung vorliegt, trifft der Senat; . . ..

II. Auf Anfälle an hamburgische Stiftungen usw. Suden die Befreiungen des preuß. ESt.-Tarifes keine Inwendung, weil H. nicht Gegenseitigkeit übt (FM. 13. Jan. 1898 UI 403).

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. H.

479

Hessen. I. Auszug aus dem Ges., die Erbschaftsund Schenkungssteuer betr. V. 22. Dez. 1900 (Großh. best. Regierungsbl. S. 1045 — Abdruck in Schanz LS S. 779 —), in Kraft seit 1. Jan. 1901: Art. 2. Unbewegliches Vermögen (Grundstücke und solche Rechte an Grundstücken, für die nach dem Zeit­ punkt, in dem das Grundbuch als angelegt anzusehen ist, die sich auf Grundstücke beziehenden Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches gelten), welches sich außerhalb des Großherzogtums befindet, wird mit der ESt. nicht belegt. Art. 3. Innerhalb des Großherzogtums befindliches unbewegliches Vermögen unterliegt der ESt. ohne Rück­ sicht auf Staatsangehörigkeit und Wohnsitz des Erblassers oder Vorgängers. Art. 4. Für die Besteuerung des sonstigen Ver­ mögens (beweglichen Vermögens) gelten die folgenden Grundsätze: 1. Wenn der Erblasser zur Zeit seines Ablebens seinen Wohnsitz in H. hatte, so unterliegt sein gesamtes bewegliches Vermögen der hessischen ESt. Befindet sich dieses Vermögen indes ganz oder teilweise außerhalb H., so ist auf Antrag des Steuer­ pflichtigen die von diesem etwa in dem anderen Staate für denselben Erwerb entrichtete ESt. auf die hessische Steuer in Aufrechnung zu bringen. 2. Wenn der Erblasser zur Zeit seines Ablebens seinen Wohnsitz außerhalb H. hatte oder überhaupt keinen Wohnsitz besaß, so unterliegt sein in H. befindliches bewegliches Vermögen der diesseitigen ESt. inso­ weit, als es an Erben fällt, die in H. wohnen oder sich daselbst aufhalten; die Erben sind indes gleichfalls berechtigt, die etwa in dem anderen Staate für denselben Erwerb entrichtete ESt. auf die hessische Steuer in Aufrechnung zu bringen. Fällt das in H. befindliche Vermögen eines solchen

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Erblassers an Erben, die keinen Wohnsitz oder Aufenthalt in H. haben, so unterliegt es nur dann der diesseitigen Besteuerung, wenn nach den Ge­ setzen des Staates, in welchem der Erblasser zur Zeit seines Ablebens seinen Wohnsitz oder Auf­ enthalt hatte, ein in H. wohnender oder sich auf­ haltender Erwerber im gleichen Falle besteuert wird. Einen Wohnsitz im Sinne dieses Ges hat eine Person in H. dann, wenn sie eine Wohnung im Lande unter Umstünden inne hat, die auf die Absicht der dauernden Beibehaltung einer solchen schließen lasten. Dem Erbläster im Sinne des Abs. 1 Ziffer 1 und 2 steht der­ jenige gleich, dessen Tod den Anlaß für den Vermögens­ erwerb bildet. Art. Unser Ministerium der Finanzen ist er­ mächtigt, gegenüber den Angehörigen oder Bewohnern solcher Staaten, in denen die ESt. nach anderen als den in Art. 4 ausgestellten Grundsätzen erhoben wird, zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung wie auch zur Ausübung eines Bergeltungsrechts die Besteuerung nach anderen Gesichtspunkten anzuordnen. Art. 6. Befreit von der ESt sind Vermögens­ anfälle: D. Vermächtnisse und Stiftungen, welche zu mild­ tätigen Zwecken innerhalb des Deutschen Reiches Verwendung finden. Unter Bermächtnisten und Stiftungen zu mildtätigen Zwecken im Sinne dieses Ges. sind solche zu verstehen, welche zum Vorteile von Bedürftigen geschehen, sei eS, daß sie den Bedürftigen direkt ober solchen Anstalten gemacht werden, durch welche sie (bezüglich der Substanz oder der Erträgniffe) den Bedürftigen zufließen. II. Durch ZMRE. 17. Aug. 1901 (ZBl. 6. 208) sind mit Rücksicht auf die Bestimmungen deS neuen hessischen EStG, im Einverständnisse mit dem Großh.

VI. Verhältnis zu anderen Staaten.

I.

481

Hess. Ministerium der Finanzen die zwischen den beider­ seitigen Ministerien getroffenen Bereinoarungen wegen Erhebung der ESt. (vergl. Alla. Verfügungen 30. Juni 1883 III 8643, 29. Sunt 1891IH 9001, ZBl. S. 199, und 23. Dez. 1894 III 10835, ZBl. 1895 S. 4) mit der Maßgabe außer Kraft gesetzt, daß sie auf die nach den neuen heff. gesetzlichen Bestimmungen zu beurteilen­ den, seit dem 1. Ian. 1901 eingetretenen Nachlaßsälle keine Anwendung mehr finden. Die Besteuerung von Hinterlassenschaften im Verhältnis zwischen Preußen und H. hat daher in Zukunft in Preußen lediglich nach den gesetzlichen Bestimmungen zu erfolgen. Sofern die Anwendung dieser Bestimmungen wider Erwarten zu Doppelversteuerungen führen sollte, so soll eine Eini­ gung mit dem Großh. Hess. Min. der Finanzen über das Besteuerungsrecht von Fall ju Fall getroffen werden [Die Anwendung des Art. 4 Ziffer 2 heff. EStG, auf Erbfälle in Preußen wohnhafter Erblasser würde eine entsprechende Gegenmaßregel rechtfertigens.

111. Für eine Zuwendung an ein hessisches WaisenHaus (milde Stiftung) ist Befreiung von der preuß. ESt. bewilligt worden, weil H. Gegenseitigkeit üot lFM. 12. Aug. 1890 111 8753). Das durch FMRE. 22. Aug. 1902 (ZBl. S. 239, IMBl. S. 295) mitgeterlte Übereinkommen mit der Hess. Regierung bezieht sich nur aus die Stempelsteuer (FM. 21. Jan. 1903 111 14774/02).

Italien.

I. FMRE. 6. Febr 1901, ZBl. S. 57: Sm Kgr. 3. wird die ESt. von dem gesamten in dem genannten Kar. befindlichen Vermögen erhoben, gleichviel, wo der Erblasser seinen Wohnsitz gehabt oder die Staatsangehörigkeit besessen hat, wogegen umgekehrt das außerhalb 3- befindliche Vermögen der italienischen ESI. nicht unterworfen wird, selbst wenn der Erblasser in 3- gewohnt hat oder italienischer Staatsangehöriger gewesen ist. Ausstehende Forderungen gelten dabei Hoffmann. Erbscha fttsteuergesetz.

Z1

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als an demjenigen Orte befindlich, wo die Zahlung be­ wirkt werden muß. Auf Grund des § II deS EStG. usw. bestimme ich, daß von dem in Preußen befindlichen Vermögen solcher Personen, welche bei ihrem Tode ihren Wohnsitz in I. gehabt haben, die preuh. ESt. zu erheben ist, und daß dabei Forderungen als in Preußen befindlich behandelt werden, wenn die Leistung in Preußen zu geschehen hat IGtwa den gleichen Inhalt hat FME. U.Zuni 188V, III 5703, Sch-C. S. 249, H-G. S. 10G2 Hnm. 50 g.]

II. Nach FMRE. 4. Mürz 1903 III 2851 unter­ liegen auf den Namen lautende italienische Rententitel auch dann der italienischen ESt., wenn der Besitzer nicht die italienische Staatsangehörigkeit besitzt und die betr. Rententitel sich außerhalb Z. befinden, vermutlich um deswillen, weil die Rententitel mit Rücksicht daraus, daß die Zahlung in Z. erfolgt, als in 3- befindliches Nachlaßvermöaen angesehen werden. Zn Fällen umge­ kehrter Art soll deshalb in Preußen dementsprechend verfahren werden. Ähnlich wird es sich bet itauenischen Namenaktien verhalten — vergl. unter Groß­ britannien I.) III. Rach den unter I und II erwähnten Grund sützen wird auch verfahren werden können, wenn der Erblaffer Armehöriger eines Staates war, der die Er­ hebung der ESt. von der Staatsangehörigkeit des Erb lafiers abhängig gemacht hat; es sei denn, daß Preußen mit dem Staate im Gegenseitigkeitsverhältnisse steht, z. B. dem Kgr. Sachsen, und die Maßregel mit dem Über­ einkommen nicht vereinbar sein würve. IV. Italien gewährt nur für Zuwendungen an ita­ lienische Anstalten und Stiftungen ESt -Vergünstigungen.

Lippe-Detmold. I. Ges., die Erhebung einer Ab­ gabe von Erbschaften, Vermächtnissen und Schenkungen auf den Todesfall betr., v. 29. Dez. 1869 (GSmlg f. d.

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. L.

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Fürstentum L. 1870 Nr. 1 S. 321), geändert durch Ges. v. 12. Sqst. 1877 (GSmlg. Nr. 27 S-120) und 20. April 1897 (GSmlg. Nr. 8 S. 153). lDas Ges. von 1869 ent­ spricht dem Oldenburgischen Gesetze.) Danach wird in L. die ESt. erhoben, „wenn der Erblaffer iur Zeit seines TodeS, bezw. bei Derfügunaen unter Lebenden, der Geschenkgeber zur Zeit solcher Verfügung sein recht­ liche- Domizil (Dohnfch) im Fürstentum batte, ohne Unterschied, ob er dem lippischen Staatsverbande ange­ hörte ober nicht", und wenn diese Voraussetzung nicht

zutrifft, soweit „der Gegenstand" der Abgabepflicht „in Immobilien oder Grundgerechtigkeiten besteht, welche innerhalb des Fürstentums belegen sind" (Art. 2). „Die Abgabe ist nicht zu entrichten, wenn die Erbschaften usw." „für milde oder gemeinnützige Zwecke bestimmt sind"; „in Immobilien oder Grundgerechtigkeiten be­ stehen, welche außerhalb des Fürstentum- belegen sind" (Art 3). II. Das Fürst!. Lippische Staatsmin. hat Preußen die ESt.-Frerheit für preuß. milde Anstalten zugesichert lSchr. 3. Juli 1899 — 1241 —); infolge dessen ist eine Zuwendung an eine lippische milde Stiftung in Preußen steuerfrei gelaffen worden (FM. 17. Nov. 1899 III 14 345). Lübeck. I. Erbschaftssteuergesetz v 30. Nov. sSamlg. der Ä schen Ges. und Berord. S. 332):

1903

§ 1. Der ESt. unterliegt jeder Erwerb von Todes wegen: 1. wenn der Erblasser seinen letzten Wohnsitz im lübeckischen Staatsgebiet batte; 2. und 3. Ibetreffen den Fall, daß der Erblaffer feinen letzten Wohnsitz nicht in einem deutschen Bundes­ staate (auch Elsaß-Lothringen) gehabt hat.) . . . Die in einem anderen deutschen Bundesstaate belesenen Grundstücke sind von der ESt. frei. . . .

484

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§ 17. Bon der ESt. sind befreit. 2. lübeckische Stiftungen, Vereine und Anstalten, welche kirchliche, Unterrichts-, wohltätige und gemein­ nützige Zwecke verfolgen.

II. L. gewährt keine Gegenseitigkeit im Sinne des Schlußabs. oes preuß. ESt.-Tariss. Die mit L. getroffene Übereinkunft 3. März 1842 (preuß. GS. S. 102) bezieht sich nur auf Abschoß- und Abfahrtsgeld unter ausdrück­ licher Ausschließung der ESt.

Mecklenburg-Schwerin. Auszug aus der Verord. betr. die Erhebung einer Erbschaftssteuer. V. 22. Dez. 1899 (Rgsbl. für das Großh. M.-Sch. S. 1005 — Ab­ druck in Schanz 18 S. 795 —), in Kraft seit 1. Januar 1900: § 2. Innerhalb Landes belegenes unbewegliches Vermögen und Nutzungen eines solchen unterliegen aus nabmslos der ESt. ohne Rücksicht auf den Wohnsitz und die Staatsangehörigkeit des Erblassers. Grundstücke und Grundgerechtigkeiten, welche außer halb Landes liegen, gehören nicht zur steuerpfiichtigen Masse. § 3. Anderes als das in § 2 bezeichnete Vermögen

ist der ESt. unterworfen, wenn der Erblasser bei seinem Ableben seinen Wohnsitz in M.-Sch. hatte. Besaß der Erblasser außerdem in einem anderen Staate des Deut­ schen Reichs einen Wohnsitz, so ist das in dem anderen Staate befindliche Vermögen nur dann in M.-Sch. steuer«wenn von demselben in dem anderen Staate er nur eine geringere Erbsteuer als nach den Vorschriften dieser Verordnung erhoben wird. Zn dem letzteren Fall ist die in dem anderen Staate erweislich gezahlte Abgabe auf die diesseitige Steuer anzurechnen. Hatte der Erblasser bei seinem Ableben keinen Wohnsitz, so ist das Vermögen der dieSseitiaen ESt. unterworfen, insoweit es beim Ableben des Erblassers

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. M.

486

sich im hiesigen Lande befindet. Besaß der ohne Wohnsitz verstorbene Erblasser die meckl.-schwerinsche Staatsange­ hörigkeit, so ist auch für das außerhalb Landes befind­ liche Vermögen die diesseitige ESt. zu entrichten, soweit von diesem Vermögen in einem anderen Staate des Deutschen Reiches keine oder nur eine geringere Abgabe als nach den Vorschriften dieser Verordnung zu ent­ richten ist. Zm letzteren Fall wird die in dem anderen Bunde-staat gezahlte Abgabe auf die hiesige Steuer an­ gerechnet. § 4. Fideikommißansälle von unbeweglichem Ver­ mögen unterliegen nur der Besteuerung, wenn dasselbe im Lande belegen ist. Die aus beweglichen Gegen­ ständen, aus Kapitalien usw. bestehenden Fideikommisse sind beim Eintritt eines Erbanfalls der diesseitigen Besteuerung unterworfen, wenn sie im Lande errichtet und bestätigt sind, mag der Stifter seinen Wohnsitz im Zn- oder Ausland gehabt haben, und mögen die Sachen oder Kapitalien im Lande oder auswärts sich befinden oder ^legt sein. § 5 Bon der ESt. find befreit: II. Jede Zuwendung 1. zu Gunsten der Annen- und Waisenpflege, ferner zu Gunsten von Kirchen, öffentlichen Armen-, Kranken-, Straf- und Befferungsanstalten, von Waisenhäusern, Hospitälern und anderen Verforgungsanstalten oder anderen milden Stiftungen, welche als solche ausdrück­ lich oder durch Verleihung der Rechte juristischer Per­ sonen anerkannt sind. Die Bestimmung von Vermögen zur Begründung einer milden Stiftung ist wie die Zuwendung an eine bereits bestehende Stiftung zu behandeln. Die Befreiung erstreckt sich auf außerhalb M.-Lch. liegende Anstalten und Stiftungen nur dann, wenn der auswärtige Staat M -Sch. gegenüber die gleiche Rück­ sicht übt.

Anhang.

486

2. Zu Gunsten der Landesuniversität, sowie der ein­ heimischen öffentlichen Schulen und der einheimischen öffentlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft.

Mecklenbnrg-Strelitz.

ESt. wird nicht erhoben.

Mederlavde.

I. Nach dem Ges. v. 13 Mai 1859 (Staatsblatt Nr. 36) in Verbindung mit den Ges. v. 28. Mai 1869, 9 Zuni 1878, 31. Dez 1885, 24. Mai 1897 und 29. Jan. 1898 sStaatsblatt 1869 Nr 95, 1878 Nr. 95, 1885 Nr. 263 — abgedr in Schanz 5 S. 1071 — 1897 Nr. 154 - abgedr. in Schanz 16 S. 630 1898 Nr. 35) wird mit einem im Staatshaushaltgesetze jährlich festzusetzenden Zuschläge erhoben (s. Schanz 10 S. 777): st) eine ESt. von dem Reinwerte aller Erbanfälle aus dem Nachlasse von Einwohnern des Reichs, d. h. solchen Personen, die in dem (europäischen) Königreiche ihren Wohnsitz hatten. Der Abgabe unterliegt der ge­ samte Nachlaß, einschließlich der im Auslande belegenen unbeweglichen Gegenstände lFM. 5. April 1899 III 3984); b) eine überganassteuer von dem Rohwerte lohne Abzug der Schulden): 1. der durch den Tod eines Einwohners des Reichs als Eigentum geerbten Fonds (Effekten) und zinsgebenden Schuldforderungen; 2. aller in den N. belegenen unbeweglichen Güter, die durch den Tod eines Nichteinwohners des Reichs in Nutznießung oder Eigentum geerbt werden. II. Zuwendungen an niederländische Anstalten, Stif­ tungen usw. sind in Preußen nicht steuerfrei zu lassen, weil die Niederlande keine Gegenseitigkeit üben (FM. 25. Mai 1900 III 2884).

Niederländisch Indien. Es wird eine ESI. und von unbeweglichen in N.-J. belegenen Sachen eine Über­ gangsabgabe nach wesentlich gleichen Grundsätzen wie

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. N, O.

487

in den Niederlanden erhoben (Verordnung 22. Dez. 1901 StaatSbtatt Nr. 471).

Österreich.

I.

Durch

Erlaß

des

Kaiser!. Österr.

Zustiz-Ministeriums v. 17. Sept. 1875 (ZBl 1875 S. 195) sind Die Österr. Gerichte angewiesen worden, das in 6. befindliche bewegliche Vermögen verstorbener Angehöriger Preußens der Gebührenbemessung (ESt. - Bemessung) nicht zu unterziehen. Zur Ausführung des EStG, von 1891 ist durch FMRE. v. 29. Juni 1891 sZBl S. 199) bestimmt worden, daß im Verhältnis zu £). die Erhebuna der preuß. ESt. für das nicht in Grundstücken oder Grundgerechtigkeiten bestehende Vermögen auch ferner unabhängig von dem Wohnsitz des Erblassers nur dann zu geschehen hat, wenn der Erblaffer preußischer Staats­ angehöriger war (ebenso FM. 18. Dez. 1902 III 15770). Diese Übereinkunft erstreckt sich nicht auf die Erbfälle von Staatsangehörigen der ungarischen Reichshälste (FM. 20. März 1900 III 2379). II. Österr. Stiftungen usw. kommt für in Preußen steuerpflichtige Anfälle keine Best, von ESI. zu (FM. 8. Aug. 1894 III 10809).

Oldenburg. 1. Ges., betr die Erhebung einer Ab­ gabe von Erbschaften, Vermächtnissen und Schenkungen. V. 16. Juli 1868 (GesBl. für das Herzogtum O. 20. Bd. S. 667); geändert durch das Ges. o. 21. März 1900 (Ges.Bl. 33. Bd S. 197) in Bezug auf die Steuersätze und die Veranschlagung der Nutzungen.

Auszug aus dem Ges von 1868:

Art. 2. § 1. Die Abgabepflicht tritt nur ein, wenn a) entweder der Erblaffer zur Zeit seines Todes, beziehungsweise bei Verfügungen unter Lebenden der Geschenkgeber zur Zeit solcher Verfügung, sein recht­ liches Domizil (Wohnsitz) im Herzogtum O. hatte, ohne

Anhang.

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Unterschied, ob er dem O.schen Staatsverband angehörte oder nicht; b) oder, falls diese Voraussetzung unter a nicht zu trifft, der zugesallene Gegenstand in innerhalb des Herzogtums O. belegenen Immobilien oder Grund gerechtigkeiten besteht.

§ 2. StaatsanAehörtgkeit, Wohnsitz oder Aufenthalt des Empfängers sind ohne Einfluß aus die Abgabe­ pflicht. Art. 3. § 2. Ferner ist die Abgabe nicht wenn die Erbschaften, Vermächtnisse

zu

entrichten,

I. für milde oder gemeinnützige Zwecke bestimmt sind; 3. in außerhalb des Herzogtums O. belegenen Im­ mobilien oder Grundgerechtigkeiten bestehen. II. Ges. für das Fürstentum Birkenfeld, betr. die Erhebung einer Abgabe von Erbschaften, Vermächtnissen und Schenkungen. B. 20. Juli 1868 lGes.Bl. f. d. Fürstentum B. 5. Bd. S. 389) entspricht in Art. 2 und 3 dem O.schen Gesetze III. Ges. für das Fürstentum Lübeck, betr. usw. wie unter II. (Verord. Smla. f. d. Fürstentum L. 13. Dd. S. 103) entspricht in Art. 2 und 3 gleichfalls dem O.schen Gesetze. Reich a. L. Auszug aus dem Ges. v. 3. März 187a, die Erbschaftssteuer betr. (GS. für das Fürstentum Reuß ä. L. 1875 S. 19); in Kraft seit 6. März 1875: § 2.

Von den ESt. bleiben frei:

4. Kirchen, Schulen, Armen- und Waisenanstalten und andere milde Stiftungen, welche vom Staate bei Verleihung der Rechte juristischer Personen oder sonst ausdrücklich anerkannt sind. §§ 8, 9 und 10 stimmen wörtlich mit §§9—11 des alten preuß. EStG, von 1873 überein.

VI. Verhältnis zu anberent Staaten. R.

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Reuß j. L. Ges. v. 13. Okt. 1849, die Abgabe von Kollateral-Erbschaftsfällen betr. (GS. für dre Fürstl. Reußischen Lande j. L., Bd. 8 S. 21), geändert durch Ges. v. 21. Dez. 1868 (Nr. 295 S. 371), 20. Dez. 1880 (Nr. 427 S. 237) und 14. März 1903 (Nr. 637 S. 37), jedoch nicht den folgenden Bestimmungen: § 1. Der Kollateral-Erbschafts-Abgabe unterliegen alle in dem Fürstentum R. j. L. zum Anfalle kommende Erbschaften und Vermächtniffe eines Verstorbenen, welche auf Seitenverwandte oder fremde Übergehen ohne Unterschied, ob sie in Lehn oder in Allodium bestehen. § 4. Befreit von dieser Abgabe bleiben: 1. inländische Kirchen und milde Stiftungen in An­ sehung der ihnen anfallenden Erbschaften und Ver­ mächtnisse mit Einschluß der zu frommen und gemein­ nützigen Zwecken oder behufs der Studien ausgesetzten Vermächtniffe und Pensionen. § 5. Die unter Ziffer 1 des vorigen Paragraphen geordnete Befreiung findet volle Anwendung auch auf diejenigen Erbschaften, Vermächtniffe und Pen­ sionen der bezeichneten Art, welche ihrer Bestimmung gemäß aus dem Fürstentum R. j. L. in solche Staaten zu entrichten sind, oder von Angehörigen solcher Staaten bezogen werden, mit welchen über die gegenseitige Abgabefieiheit solcher Zuwendungen Übereinkünfte bestehen. § 6. Im Auslande gelegene Immobilien kommen bei Entrichtung der Abgabe nie in Anschlag. Dagegen unterliegt derselben der ganze übrige Nachlaß, ohne Unterschied, wo sich derselbe befindet, mit Ausschluß jedoch des Inventariums ausländischer Grundbesitzungen. § 7. Hat der Erblasser im Aus lande gewohnt, in dem Fürstentum« R. j. L. aber Immobilien hinterlaffen, so sind diese mit dem dazu gehörigen Inventar der Ab­ gabe unterworfen. § 8. Hat aber ein Erblaffer neben seinem Wohn­ sitze im Auslande auch in dem Fimtentume N. j. L.

490

Anhang.

einen solchen gehabt, so unterliegen auch die übrigen Gegenstände des Nachlasses mit Ausnahme ausländischer Immobilien (§ 6) der Abgabe, jedoch unter den in den §§ 9 und 10 enthaltenen Einschränkungen § 9. Dafern am Wohnsitze des Erblassers im Aus­ lande gleichfalls eine Abgabe von dem Nachlasse erhoben wird, so sollen diejenigen beweglichen Vermögensgegen­ stände, welche sich zur Zeit des Ablebens in dem fremden Staate befinden, ingleichen die in letzterem ausstehenden Forderungen von der diesseitigen Abgabe in soweit be freit bleiben, als dieselben dort verrechtet werden, der­ gestalt, daß nur dann, wenn die jenseitige Abgabe weniger als feier bezüglich 2 Prozent (geändert im Ges. v. 1868)] beträgt, der Unterschied diesseits er­ hoben wird. § 10» Von solchen Mobilien und Forderungen, welche zur Zeit des Ablebens in einem dritten Staate, wo der Erblasser keinen Wohnsitz aehabt hat, sich be­ finden oder ausstehen, soll die Abgabe in dem Falle deS 8 8 in gleicher Maße, jedoch mindestens zur Hälfte szwei Prozent bezüglich ein Prozents erhoben werden. s^Ein neues Ges. geht der Vollendung entgegen, dessen Bestimmungen über die Übung der Steuerhoheit den §§ 9—11, im wesentlichen auch § 13 des preuß. Ges entsprechen sollen. Befreit sein sollen Bermächtnisse und Stiftungen, welche zu wohltätigen Zwecken innerhalb des Deutschen Reiches Verwendung findens

Rumänien. I. Ges. v. 23. Febr. 1900, betr. die Stempel- und Registergebühren, enthält keine ausdrück­ lichen Bestimmungen über die Besteuerung im Verhält­ niße zum Auslande. Eine Steuervergünstigung (ohne den Zuschlag 2 v. H. statt 12v. H.) ist nur für inlän­ dische öffentliche Wohltätigkeils- und Unterrichtsanstalten vorgesehen (Kapitel 6 Art. 46 des Ges.). II. FMRE. 27. April 1901, ZBl. S. 154: Ter rumänische Staat unterwirft das in R befindliche be-

VI. Verhältnis ZN Nil deren Stauten. R.

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wealiche Vermögen eines in Preußen wohnhaft gewesenen Erblassers seiner ESt. (taie drenregistrement), selbst wenn ver Erblasser nicht rumänischer Staatsangehöriger gewesen ist. Zch bestimme daher, . . . daß von dem in Preußen befindlichen beweglichen Nachlaß eines in R. wohnhaft gewesenen Erblassers die preußische ESt. zu erheben ist.

Rnßlaud. 1. Erbschafts- und Schenkungssteuerges. v. 15. (27.) Juni 1882 (Schanz 5 S. 1096), geändert durch Ges. v. 6. (18.) März 1889, betr. die Erhebung von ESt. vom Nachlasse in R. verstorbener Ausländer, und durch Ges. v. 10. (22.) April 1895, betr. die Ge­ währung von Vergünstigungen bei der ESt. Das Ges. v. 1882 gilt in sämtlichen Provinzen R., einschl. des Generalgouvernements Warschau und der Ostseepro­ vinzen, jedoch mit Ausnahme des Großherrogtums Finnland, in welchem keine ESt. erhoben wird (FM. 11. Zum 1883 III 5703, H-G. S. 1062 Anm. g). Der ESt. unterliegt nur das in N. befindliche Vermögen (Schanz 9 S. 427). II. a. FMRE. 24 Mai 1889 III 8091, H-G. S. 1063: Der § 20 des Reichsratsgutachtens v 1882 hat durch Ges. v. 1889 ff. unter IJ eine Fassung dahin erhalten: „Bon dem in R. Ausländern gehörigen unbeweglichen und beweglichen Eigentum, welches durch Erbschaft an russische Untertanen oder Auslänoer übergeht, wird die ESt. auf denselben Grundlagen erhoben, wie von dem Nachlasse der in R. verstorbenen russischen Untertanen. Hierbei wird, falls nach den bestehenden Konventionen das nachgelassene bewegliche Eigentum den diplomatischen oder Konsular-Agenten des Staates, dessen Untertan der Verstorbene war, ausgefolgt werden mutz, die Steuer von dem betreffenden Nachlaß bei der Übergabe erhoben". Während nach der früheren Fassung die Hinterlassen­ schaft eines Ausländers, falls derselbe einem Staate angehörte, in welchem der Nachlaß eines russischen

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Untertanen steuerfrei ist, von der russischen ESt. befreit blieb, sind nach dem Vorstehenden künftig die Nachlässe fremder Staatsangehöriger in R. ohne Unterschied der­ selben Steuer unterworfen, wie diejenigen russischer Untertanen. Von dem in Preußen befindlichen beweg­ lichen Vermögen russischer Erblasser ist daher in Zukunft die diesseitige ESt. zu erheben ohne Rücksicht darauf, ob der Erblaffer im Znlande gewohnt hat und hier gestorben ist, da die für die Steuerfreiheit vorausge­ setzte Gegenseitigkeit russischerseits nicht mehr gewährt wird. b) Durch FMRE. 18. Dez 1894 III 16757, H-GS. 1063, ist angeordnet worden, daß auch ferner nach dem E. v. 24. Mai 1889 ss. unter aj zu verfahren sei. Ebenso FM. 3. Mai 1901 III 5473. III. Nach Art 1 ff. der Konvention zwischen dem Deutschen Reiche und R v. 12. Nov /31. Oki. 1874 lRTBl 1875 S 136) sollen, wenn ein Russe in Deutsch­ land stirbt, sei es, daß er dort gewohnt oder dort vor­ übergehend sich aufgehallen hat, die in Deutschland be­ findlichen russischen Konsuln und die Ortsbehörden (Amtsgerichte) zusammenwirken, um den Nachlaß sicher zu stellen. Den russischen Konsuln ist dabei zur Pflicht gemacht, falls sie zuerst von dem Todesfälle Kenntnis erhalten, den Ortsbehörden davon Nachricht zu geben (Art. 2 Abs. 2 derKonv). Diese Bestimmungen finden nach Art. 12 der Konv. auch Anwendung, wenn ein außerhalb Deutschlands gestorbener russischer Staatsangehöriger in Deutschland bewegliches oder unbewegliches Vermögen hinterläßt. Die Amtsgerichte sind durch Erlaß des ZM. 12. Zan. 1903 — I 79a - angewiesen worden, dem zuständigen EStA. von jedem zu ihrer Kenntnis ge­ langenden Todesfall eines russischen Staatsangehörigen, welcher Vermögen in Preußen hinterläßt, sowie von den für die Berechnung der ESt. in Betracht kommen den Verhältnissen, soweit sie ihnen amtlich bekannt sind, baldigst Mitteilung zu machen.

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. S.

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Die EStÄ. sind beauftragt worden, bei Erbfällen russischer Staatsangehöriger das zur Wahrnehmung des Steucrintereffes Erforderliche schleunigst zu veranlassen (FMRE. 24. Jan. 1903 NI 991). Die russischen Kon­ suln haben für Entrichtung der preuß. ESt. Sorge zu tragen, wenn sie von dem EStA. rechtzeitig darum er­ sucht werden, also vor der Abführung deS Rachlaffes, die nach Ablauf der in Art. 5 der Konv vorgesehenen Fristen zulässig ist. Sachse«, Königreich. I. Ges. über die ESt. v. 13. Rov. 1876 (Ges.- und Berord.Bl. f. d. Kgr. S. S. 449), geändert durch die Ges. v. 3. Zuni 1879 (a. a. C. @.218) und 9. März 1880 (a. a. O. S. 16). Eine in den fahren 1897/98 unternommene Reform hat zu feinem Ergebnisse geführt. Auszug aus dem Ges. v. 1876 unter Hervorhebung der Änderungen durch die späteren Gesetze:

Art. 2.

Bon der ESt. befreit sind:

A. Anfälle, welche gelangen an: 1. den König, die Königin und die Königlichen Witwen; 2 den Fiskus des Deutschen Reichs und deS Kgrs. S. sowie die für Rechnung derselben verwalteten oder diesen gleichgestellten Anstalten und Kaffen; 3 die am König!. Hofe beglaubigten Gesandten und Geschäststräaer und deren Familienange­ hörige nebst den Personen, welche ausschließlich für die Gesandtschaft angestellt sind oder aus­ schließlich in dem Dienste des Gesandten oder Geschäftsträgers oder ihrer Familien stehen, da­ fern diese Personen nicht sächsische Staatsange­ hörige sind; 4 Ehegatten und zum Pflichtteile berechtigte Ver­ wandte des Erblassers; sÄnderung durch Ges. v. 1880.]

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5. Personen, welche dem Hausstande des Erblassers angehört und in demselben in einem Dienstver hältniffe gestanden haben, sofern der Anfall den Betrag von 1000 M nicht übersteigt. Bei einem höheren Betrage wird die Summe von 1000 M.

bei Berechnung des Werts von dem Gesamt­ beträge des Anfalls in Abzug gebracht. Besteht der Anfall zum Teil aus Zuwendungen, welche nach Art. 3 unter A h'. II. 1. a] zu versteuern sind, so erfolgt der Äbzua des freizulassenden

Betrages dungen ;

zunächst von diesem !eile der Zuwen­

G. Deutsche Orts- und Landarmenverbände zur Ver­ wendung für Hilfsbedürftige, deutsche öffentliche Lehr-, Wohltätigkeits-, Zucht- und Arbeitsan stalten, sowie an deutsche Kirchen und staatlich anerkannte Religionsgesellschaften, nicht minder an milde Stiftungen im Deutschen Reiche, sofern solche vom Staate ausdrücklich oder durch Ver­ leihung der Rechte juristifcher Personen aner­ kannt und nicht zum Besten einzelner Familien bestimmt sind.

B. Anfälle, welche ausschließlich für kirchliche, wohl­ tätige, gemeinnützige oder Unterrichtszwecke oder zur Förderung von Kunst und Wissenschaft inner­ halb deS Deutschen Reichs bestimmt sind, dafern sie nicht einzelne Familien oder bestimmte Personell betreffen und die wirkliche Verwendung zu den be­ stimmten Zwecken gesichert ist.

C. Anfälle, deren Wert den Betrag von 150 M. nicht übersteigt. Art. 3, welcher die Steuersätze enthielt, ist durch das Ges. v. 1880 vollständig geändert. Der Inhalt ist unter II (a—f) wiedergegeben.

VI. Verhältnis ZN anderen Staaten. S.

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Art. 7. Außerhalb S. befindliches Vermögen. Grundstücke und Grundgerechtigkeiten, welche sich außerhalb S. befinden, gehören nicht zu der steuer­ pflichtigen Masse. Anderes außerhalb S. befindliches Vermögen eines Erblassers, welcher bei seinem Ableben Sachse war, unterliegt der Steuer, wenn davon in dem Lande, in welchem es sich befindet, keine oder eine geringere Erb­ schaftsabgabe als nach Vorschrift dieses Gesetzes zu ent­ richten ist. Zm letzteren Falle findet die Anrechnung der dort erweislich gezahlten Erbschaftsabgabe auf die Sächsische Erbschaftssteuer statt. Art. 8. Einfluß der Staatsangehörigkeit. Von dem Anfalle Sächsischer Grundstücke und Ge­ rechtigkeiten ist die Erbschaftssteuer zu erheben, ohne Unterschied, ob der Erblasser Sachse war oder nicht. Anderes in S. befindliches Vermögen eines Erb­ lassers, welcher bei seinem Ableben nicht Sachse war, unterliegt der Steuer nicht, soweit dasselbe an Nicht­ sachsen fällt und in deren Heimatsstaate die gleiche Rücksicht Sächsischen Staatsangehörigen gegenüber be­ folgt wird. LL 1. FMRE. 12. April 1892 III 4359, H-G. S. 1065 Anm. 5 Id: Die bisherigen Bestimmungen der §§ 9 und 10 des EStG. v. 30. Mai 1873 .. . standen in wesentlicher Übereinstimmung mit den Vorschriften der Art. 7 und 8 des Königl. Sächs. Ges. über die ESt. v. 13. Nov. 1876, welche lauten: ss. II Hiernach besteht zwischen beiden Ges. nur der Unter­ schied, daß nach ... Art. 8 das in S. befindliche Ver­ mögen eines Erblassers, welcher bei seinem Ableben Nichtsachse war, der sächs. ESt. unterliegt, soweit das­ selbe an Sächs. Erben fällt. Dies hatte zur Folge, einerseits, daß das in Preußen befindliche bewegliche Vermögen eines Sächs. Erblassers, insoweit dasselbe an Preuß. Erben fiel, der Preuß. ESt. unterworfen und

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Allhang.

damit nach Art. 7 deS Sachs. EStG, der Besteuerung S. entzogen werden konnte, und andererseits, daß von dem in S. befindlichen beweglichen Vermögen eines Preuß. Erblassers, insoweit dasselbe an Sächs. Erben gelangte, die im § 9 des Preuß Ges. verordnete dies­ seitige ESt. nur insoweit erhoben werden konnte, als die Preuß. ESt. die Sächs. überstieg. Letztere wird nach dem König! Sächs. Ges. v 9. März 188«) entrichtet: a) mit Einem v. H. des Betrages beim Ansalle an Personen, welche dem Hausstande des Erblassers anaehört und in demselben in einem Dienstverhältniffe gestanden haben, sofern der Anfall in Pensionen, Renten oder anderen, aus die Lebens­ zeit der Bedachten beschränkten Nutzungen besteht, die ihnen mit Rücksicht auf dem Erblasser geleistete Dienste zugewendet werden; b) mit Zwei v. H. beim Anfälle an Geschwister; c) mit Drei v. H. beim Anfalle an Geschwisterabkörnmlinge 1. Grades, Schwiegerkinder oder Stief­ kinder ; d) mit Bier v. H. beim Anfalle an Geschwisterab kümmlinge 2. Grades, an Geschwister des Vaters oder der Mutter, an Abkömmlinge 1. Grades von Stiefkindern, an Schwiegereltern oder Stiefeltern; e) mit Sechs v. H. beim Anfalle an Abkömmlinge 1. Grades von Geschwistern des Vaters oder der Mutter; f) mit Acht v. H. in allen anderen Fällen. Nachdem die §§ 9 und 10 des Ges. v. 30. Mai 1873 durck die §§ 9, 10 und 11 des Ges., betr. die ESt. in der durch das Ges. v. 19. Mai v. I gegebenen Fassung ersetzt worden sind, ist zwischen der diesseitigen unv der Könial. Sächs. Regierung ... eine Verständigung dahin getroffen worden, daß die Erhebung der ESt. für das nicht in Grundstücken oder Grundgerechtigkeiten be-

VI. Verhältnis zu anderen Staaten.

S.

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stehende Vermögen auch ferner nach dem bisherigen Verfahren zu erfolgen hat. Für die Versteuerung ist demnach die Staatsangehörigkeit des Erblassers ohne Rücksicht auf dessen Wohnsitz maßgebend, so daß also von dem in S. befindlichen Nachlaß eines Preuß. Erb­ lassers, abgesehen von dem vorerwähnten Ausnahme­ falle, in welchem der Nachlaß Sächs. Erben zufällt, die Preuß. ESt. und umgekehrt von dem in Preußen be­ findlichen Vermögen eines Sächs. Erblassers, insoweit es nicht an Preuß. Erben gelangt, die Sächs. ESt. er­ hoben wird. 2. Durch FMRE. 26. Mai 1896 III 7103 ist in Ergänzung der vorstehenden Verfügung bestimmt worden, daß das in Sachsen befindliche Mobiliarvermögen eines Preußen, wenn es an Angehörige eines Staates yelangt, der mit dem Sächs. Staate nicht im Gegenseitrgkeitsverhältnisse steht, mit der preuß. ESt. nur insoweit zu belegen ist, als diese die sächs. ESt. etwa übersteigt. Dagegen ist umgekehrt auch das in Preußen befindliche Mobiiiarvermögen eines Sachsen der diesseitigen Be­

steuerung insoweit zu unterwerfen, als es an Angehörige eines Staates gelangt, der mit dem Preuß. Staate nicht im Gegenseitigkeitsverhältnisse steht. 3. Durch FMRE. 25. Aug. 1901 III 10014 sind die ESt.-Behörden verständigt, daß zwischen der dies­ seitigen und der König!. Sächs. Staatsregierung eine Vereinbarung getroffen ist, wonach in Zukunft das Inventar eines zur Erbschaft gehörigen Landgutes im Hinblick auf die das BGB. beherrschende Auffassung, daß das Gutsinventar - als Zubehör der Hauptsache, des Grundstücks — an den Rechtsverhältnissen der Hauptsache teilnimmt und von deren Rechtsänoerungen ergriffen wird, auch in erbschastssteuerlicher Hinsicht dem Grundstücke, dessen Zubehör es ist, gleichgestellt werden soll.

Hoffmann, Erbschaftssteuergesetz.

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Anhang

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4. Nach 1—3 sind in Preußen zu versteuern: a) in Preußen belegene Grundstücke und Grundgerechtigkeiten und das Inventar als Zubehör eines m Preußen befindlichen Landgutes; b) anderes (bewegliches) Vermögen eines Preußen, soweit es sich außerhalb S. befindet, unbeschränkt, soweit es sich in S. befindet, nur dann, wenn eo an Preußen oder Angehörige eines Staates fällt, der mit S. im Gegenseitigkeitsverhältniffe steht. Dagegen wird der in S. befindliche bewegliche Nachlaß eines Preußen, der an Sachsen oder Ane eines Staates fällt, der mit S. nicht im rttigkeitsverhältniffe steht, mit der preuß. ESt. nur soweit belegt, als die preuß ESt die sächs. ESt. etwa übersteigt; c) der bewegliche Nachlaß eines Sachsen nur, soweit er sich in Preußen befindet und an Preußen oder Angehörige eines Staates fällt, der mit Preußen nicht im Gegenseitigkeitsverhältniffe steht. In einem Gegenseitigkeitsverhältniffe stehen Staaten zu einander, wenn die Besteuerung entweder durch Über­ einkommen oder durch die beiderseitigen Gesetze derart übereinstimmend geregelt ist, daß kein Bergeltungsrecht geübt zu werden braucht. In Sachsen wird angenommen, daß die Reckte aus Inhaberpapieren sich dort befinden, wo die Ptwiere liegen, andere Forderungsrechte dort, wo der Schuldner wohnt (Sächs. FM. 17. März 1892, Sächs IMBl. S. 16, angeführt nach Sch-C. S. 236). Wenn der Erblasser sowohl die sächs. als auch die preuß. Staatsangehörigkeit beseffen hat, so ist Mischen dem Täcks. und dem Preuß. FM. mehrfach für den Einzelfall vereinbart worden, daß es so angesehen werden solle, als ob der Nachlaß je zur Hälfte von einem sächs. und einem preuß. Erblaffer herrühre; ebenso ist, wenn der Erwerber eines Anfalles die Staatsangehörigkeit beider Staaten besaß, der Anfall von jedem Staate zur Hülste

Ö

VI. Verhältnis zu anderen Staaten.

S.

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besteuert worden (FM. 24 März 1902 III 3710, 25. April 1904 III 5393, 13. Mai 1904 III 6156). III. Durch FMRE. 17. Sept. 1892 III 11 777, H-G. S. 1066, ist bekannt gemacht worden, daß nach einer zwischen der König!. Preuß. und der König!. Sachs. Regierung getroffenen Vereinbarung fich die beiderseitigen Steuerverwaltungen von den in ihren Bezirken erfolgten, von dem anderen Staat gmu oder zum Teil zu be­ steuernden Erbfüllen in Zukunft Mitteilung zu machen haben. Danach sollen fortan die Preuß. EStÄ. das König! Sächs. Finanz-Ministerium von allen in Preußen eintretenden Todesfällen benachrichtigen, in denen die Erhebung einer Sächs. ESt. in Frage kommt. Zn dem Erl. heißt es dann: „Der Sächs. ESt. unterliegen: 1. der in Preußen befindliche Mobiliarnachlaß eines Sachsen, wenn er an Nichtpreußen gelangt; [vorausgesetzt, daß der nichtpreuß. Staat mit Preußen im Gegenseitigkeitsverhältnifse steht.) 2 der in Preußen befindliche Mobiliarnachlaß eines Sachsen, wenn er an Preußen [ober Angehörige eine- Staates, der mit Preußen nicht im (Segenseitigkettsverhältniffe steht,) gelangt, jedoch nur insoweit, als die Sächs. ESt. die Preuß. über­ steigt. Zn dieser Hinsicht ist zu beachten, daß die in Preußen mit 2 v. H. steuerpflichtigen Adoptivkinder und deren Deszendenten in S. steuerfrei sind, Schwieaer- oder Stiefkinder, die in Preußen 4 v. H. zahlen, in S. nur 3 v. H. entrichten, zum Hausstand gehörige Personen, Geschwister, Geschwister des Vaters oder der Mutter, Schwiegereltern oder Stiefeltern, Abkömmlinge ersten GraoeS von Stief­ kindern, die gleichen Steuersätze von 1 bezw. 2

bezw. 4 v. H. zahlen, und im übrigen, insoweit nicht nach beiden Gesetzgebungen der höchste Steuer­ satz von 8 v. H. zur Anwendung kommt, die Sächs. 32*

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ESt. höher ist als die Preuß, wie sich aus den in der vorerwähnten Vers. v. 12. April er. mitgeteilten Prozentsätzen ergibt; 3. der in S. befindliche Mobiliarnachlaß eines in Preußen verstorbenen Preußen, insoweit als er an Sachsen [ober Angehörige eines Staates, welcher mit S. nicht im Gegenseitigkeitsverhältnisse steht,) gelangt; 4. der außerhalb Preußens — sei es in S. oder einem dritten Staat — befindliche Mobilarnachlaß eines in Preußen verstorbenen Sachsen. Zn dem Falle zu 3 wird noch außerdem eventuell eine Preuß. Steuer zu erheben sein, insoweit, als die Preuß. ESt. die Sächs. übersteigt." IV. Eine Zuwendung an einen sächs. Ortsarmenver­ band ist in Preußen als steuerfrei angesehen worden (FM. 2. Mai 1892 III 4290). Auch die Befr. 2 g und h werden sächs. Anstalten usw. einzuräumen sein, da S. Gegenseitigkeit übt.

Sachfen-Attenbsr-. I. Ges., die Entrichtung der ESt. (des sog. KollateralgeldeS) und der Groschenabgabe bett., v. 29. Mai 1879 (H. S -Altb. Ges.Smlg. S. 161/ und Novelle zum Ges. v. 29. Mai 1879, die usw. bett., v. 18. Dez. 1885 (a. a. O. S. 76); die Novelle in Kraft seit 31. Dez. 1885. Auszug: § 2. Befreit von der Abgabe sind: II. Kirchen, Schulen und fromme Stiftungen des In­ landes „und der Staaten des Deutschen Reichs unter Voraussetzung der Gegenseitigkeit." [„" Zusatz durch die Novelle.) 8 3 ist aufgehoben und im § 2 der Novelle durch Bestimmungen ersetzt worden, die inhaltlich und fast wörtlich mn §§ 9—11 des alten preuß. EStG, von 1873 übereinstimmen.

VI. Verhältnis zu anderen Staaten.

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II. Wegen der Gegenseitigkeit in bezug auf Be­ freiungen von der ESt. s FMRE. 29. Zan. 1899, ZBl. S. 32; abgedruckt unter Sachsen-Weimar.

Sachsen-Coburg-Gotha. I. Coburg: Ges., betr. die Erbschasts- und Schenkungsabaabe. B. 22. Dez. 1903 (Ges.Smlg. f. d. H. Coburg S. 215 — Abdruck in Schanz 21 S. 774 —). Zn Kraft seit 1. Zan. 1904. II. Gotha: Ges., betr. die Erbschasts und Schen­ kungsabgabe. V. 12. März 1902 (Ges.Smlg. f. d. Herzog­ tum Gotha S. 45. Abgedr. in Schanz a. a. O.), in Kraft getreten 24. März 1902 (GL. S. 85); in der Fassung v. 17. Mai 1902 (GS. S. 9!)) in Kraft getreten 31. Mai 1902; Auszug aus den Ges.: § 2 des gothaischen Ges entspricht dem § 9 des preuß. EStG., ebenso § 2 des coburgischen Ges. mit der Abweichung, daß es zweimal statt „Grundstücke und Grundgerechtigkeiten" heißt: „Grundstücke, Grundgerechtigreiten und Gewerbsanlagcn." § 3 des g ... Ges. entspricht dem § 10 des preuß. EStG ; das c ... Ges. weicht darin ab, daß es im 1. Satz hinter „seinen Wohnsitz im Herzogtum C. hatte" heißt: „oder wenn der Erblasser im Herzogtum C. für tot er­ klärt worden ist", das g.... Ges. insofern, als eine Ver­ schollene betr. Bestimmung fehlt. § 4 entspricht dem § 11 des preuß. EStG. Ziffer 1 lautet am Schluffe: „sofern dieser im Herzogtum Coburg [in Gotha: „Gotha"! die coburg-gothaische Staatsange Hörigkeit erworben hatte" Zm coburgischen Ges. steht unter 1 und 2 hinter „Grundstücke": „Grundgerechtig­ keiten oder Gewerbsanlagen". § 8 entspricht dem tz 13 des preuß. EStG. Zm Tarife stimmen die Befr. 1 2 f, g, h mit den Best. 2 f, g, h des preuß. Tarifs mit der Abweichung überein, daß unter g vor Waisenhäuser das Wort „öffentliche" fehlt und unter h auch „Kirchen" auf-

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geführt sind. Die Einräumung der Gegenseitigkeit ist für diese Befr. am Schlüsse der Befr. unter 1 2 ebenso wie in Preußen zugelaffen. III. Wegen der Gegenseitigkeit in Bezug aus Befr. von der ESt. s. FMRE. 29. Ian. 1899, ZBl. S. 32, abgedruckt unter Sachsen-Weimar. Es wird jedoch in vollem Umfange Gegenseitigkeit bewilligt werden können. In Bezug auf Gotha ist das im Einzelfalle bereits mv erkannt worden (FM. 14. Juni 1903 III 8361).

Sachsen - Meiningen. I. Auszug aus dem Ges., v. 20. Mai 1885, die ESt. betr. (Sammlg. der landes herrlichen Berord. im Herzogtum S.-M. Bd 22 S. 35): Art. 1. ... Einen Wohnsitz hat der Erblasser oder Schenkgeber im Sinne des Ges an dem Orte, an welchem er eine Wohnung unter Umständen innehatte, welche aus die Absicht der dauernden Beibehaltung einer solchen schließen lasten. Art. 2 A 6 und B stimmen mit den Befreiungen in Art. 2 A 6 und 6 des Königlich Sächsischen EStG, wörtlich überein. Art. 7. Auf Immobilien und denselben gleichgeachteie Rechte, welche sich außerhalb des Herzogtums befinden, erstreckt sich die Steuerpflicht nicht. Anderes außerhalb des Herzogtums befindliches Ver mögen eines Erblassers, welcher bei seinem Ableben Angehöriger des Herzogtums war oder daselbst seinen Wohnsitz hatte, unterliegt der Versteuerung, wenn das selbe einer im Herzogtum wohnhaften Person zufällt, und wenn davon in dem betreffenden Staate keine oder eine geringere Erbschastsabgabe, als nach Vorschrift dieses Ges., zu entrichten ist. Zm letzteren Falle wird die erweislich gezahlte Erbschastsabgabe auf die in­ ländische Steuer angerechnet. Art. 8. Innerhalb des Herzogtums befindliche Im mobilieit und denselben gleichgeachtete Rechte unterliegen der ESI. ohne Unterschied, ob der Erblaffer Angehöriger

VI. Verhältnis zu anderen Staaten.

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desselben war oder nicht und ob derselbe seinen Wohnsitz im Herzogtum hatte, oder nicht. Auf anderes im Herzogtum befindliches Vermögen eines Erblassers, welcher bei seinem Lbleoen weder An­

gehöriger desselben war, noch daselbst seinen Wohnsitz hatte, erstreckt sich die Steuerpflicht nicht, sofern auch diejenigen, welchen der Anfall zukommt, nicht im Herzogtum wohnen und die Gegenseitigkeit verbürgt ist. II. Wegen der Gegenseitigkeit in Bezug auf Befr. von der ESt. s. FMRE. 29. Jan. 1899, ZBl. S. 32, abgedr. unter Sachsen-Weimar.

Sachsen-Weimar. I FMRE. 21. Okt. 1904 III 12758: Nach dem für das Großh. S.-W. erlassenen sam 1. Jan. 1905 in Kraft getretenen] Ges. über die Erbschafts- und Schenkungssteuer v. 22. Juni 1904 sRegiergsblatt f. d. Großb. S. S. 147] unterliegen die im Großh. belegenen Grundstücke ohne Rücksicht auf den Wohnsitz des Erblassers der sächsischen ESt., wogegen das be­ wegliche Vermögen dieser ESt. nur dann unterworfen ist, wenn der Erblasser zur Zeit seines Todes im Großh. seinen Wohnsitz hatte. Eine Abschrift der §§ 1, 9 bis 14, 39 bis 46 des erwähnten Ges. füge ich in der An­ lage bei [f. II]. Das Großh. Sachs. Staatsministerium wünscht nun auch von den Sterbefällen im Großh. wohn­ hafter Personen Nachricht zu erhalten, die sich außer­ halb des Großh. ereignen, und ebenso wird eine Kennt­ nis derjenigen Erbfälle von Interesse sein, in denen der Erblasser zwar nicht seinen Wohnsitz im Großh. hatte, aber in diesem Staate belegenes Grundvermögen besaß. Da der Erfüllung dieses Wunsches nichts ent­ gegensteht, bestimme ich, daß die Preuß. EStÄ. in den erwähnten Fällen dem Großh. Sächs. Erbschafts­ steueramte zu Weimar Mitteilung zu machen haben. Die Großb. Sächs. Behörden werden Anweisung erhallen, den diesseitigen EStÄ. im umgekehrten Falle gleichfalls

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Mitteilung zu machen; diese Mitteilungen werden dem­ jenigen Preuß. EStA. zugehen, in dessen Bezirk der Erblasser seinen Wohnsitz gehabt hat, und in den Fällen, in denen der Erblasser in Preußen zwar keinen Wohnsitz gehabt, aber Grundvermögen besessen hat, demjenigen EStA., in dessen Bezirk die Grundstücke belegen sind. Im § 45 des Eingangs erwähnten Ges. ist der Steuerbehörde die Befugnis eingeräumt worden, von den Steuerpflichtigen eine Versicherung an Eidesstatt über die Richtigkeit und Vollständigkeit des vorgelegten Nachlaßverzeichnisses und der weiter dazu abgegebenen Erklärungen zu verlangen. Sollte die Großh. Sachs. Steuerbehörde mit einem Ersuchen um Abnahme dieser eidesstattlichen Versicherung an ein Preuß. EStA. heran treten, so ist dem Ersuchen Folge zu geben. Das EStA. hat die eidesstattliche Versicherung selbst abzunehmen oder ein Hauptsteueramt, Hauptzollamt, Steueramt oder Nebenzollamt darum zu ersuchen, je nachdem die Ab nähme der Versicherung für die Steuerpflichtigen mit den aeringsten Umständen und Kosten verknüpft ist. 11. Auszug aus dem Ges. (Anlage zu 1, teils er­ weitert, teil- beschränkt): § 1. Der ESt. unterliegen: 1. Erbschaften, Vermächtnisse und Schenkungen von TodeS wegen einschließlich der zur Vergeltung geleisteter Dienste bestimmten Zuwendungen, sowie solche Zuwen­ dungen, die bei Verfügungen von Todes wegen oder Schenkungen von TodeS wegen im Wege einer Auflage erfolgen; 2. Bezüge aus Familienstiftungen, die infolge eines Todesfalles oem nach der Verfassung der Stiftung oder dem Gesetze Berufenen anfallen; 3. FideikommißanfSlle, auch wenn sie nicht infolge eines Todesfalles eintreten. Die ESt. wird ferner erhoben, wenn im Falle des Erlöschens einer juristischen Person deren Vermögen

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. S.

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auf den nach der Verfassung der juristischen Person oder nach dein Gesetze Berufenen übergeht. § 3. Von der ESt. sind befreit: A . . . . 2. der Großh. Fiskus (landschaftliche Fiskus, Kammer­ fiskus, Kronfiskus) und die Großh. Staatsanstalten, einschließlich der Gesamtuniversität Jena; 3. die dem Großh. angehörigen Gemeinden, Kirchen, geistlichen Stellen, öffentlichen Schulen, sowie die dem Großh. angehörigen Anstalten, welchen die Rechte milder Stiftungen erteilt sind; 4. (Stiftungen und andere juristische Personen, wenn und soweit sie aus Grund der Vorschriften des Ein­ kommensteuergesetzes vom Staatsministerium als steuer­ frei anerkannt sind; § 4. Von der ESt. sind ferner befreit: 1. Anfälle, die ausschließlich zur unmittelbaren Unterstützung von Armen, Kranken, Witwen oder Waisen, sowie zu Kirchen- oder Schulzwecken, zur Beförderung der Sittlichkeit oder zur Vorbeugung gegen Verbrechen innerhalb des Großh. bestimmt sind; Findet in den Fällen des Abs. 1 Nr. 1 der Anfall nicht alsbald zu den dort bezeichneten Zwecken Ver­ wendung, so ist die Steuer einstweilen zu entrichten, jedoch auf Antrag zurückzuerstatten, wenn demnächst die erfolgte Verwendung glaubhaft gemacht wird. § 5. Dem Fiskus deutscher Bundesstaaten und aus­ ländischer Staaten sowie den öffentlichen Anstalten und Kassen, welche für Rechnung eines solchen Fiskus verwaltet werden, kann durch das Staatsministerium Befreiung von der ESt. bewilligt werden, wenn und soweit die Gegen­ seitigkeit verbürgt ist. Das gleiche gilt von den solchen Staaten angehörenden juristischen Personen und Anstalten der in § 3 A Nr. 3, 4 bezeichneten Art. Unter denselben Voraussetzungen kann für Anfälle der in § 4 Nr. 1 be-

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zeichneten Art, die aus dem Großh. nach anderen Staaten entrichtet werden, Steuerfreiheit bewilligt werden. § 9. Der ESt. unterliegt der gesamte Nachlaß der­ jenigen Personen, welche zur Zeit ihres Todes im Großh. ihren Wohnsitz hatten, mit Ausnahme der außer­ halb des Großh. belegenen Grundstücke nebst Zubehör und der Rechte an solchen Grundstücken, für welche die auf Grundstücke sich beziehenden Vorschriften gelten. Einen Wohnsitz im Sinne dieses Gesetzes hat jemand im Großh. dann, wenn er innerhalb des Landes eine Wohnung unter Umständen inne hat, die aus die Ab­ sicht der dauernden Beibehaltung schließen lassen. § 10. Soweit das der ESt. unterliegende Vermüaen zur Zeit des Todes des Erblassers sich außer­ halb des Großh. befindet, wird auf Antrag des Steuer­ pflichtigen die in dem Staate, in dem das Vermögen sich befindet, aus dieses Vermögen zu entrichtende und nachweislich gezahlte Erbschastsabgabe auf die nach diesem Ges. zu erhebende ESt. angerechnet. Wertpapiere und Forderungen, einschließlich der dinglich stchergestellten Forderungen, sind ohne Rücksicht auf den Ort, wo die Wertpapiere verwahrt sind oder der Schuldner wohnt, oder der Gegenstand der ding­ lichen Belastung sich befindet, als im Großh. befindliche anzusehen, wenn der Erblasser zur Zeit seines Todes im Großh. seinen Wohnsitz batte. § 11. Sm Falle der Todeserklärung des Erblassers ist für die ESt.-Pflicht an Stelle des Wohnsitzes des Erblassers zur Zeit seines Todes sein letzter Wohnsitz vor Beginn der Verschollenheit maßgebend. § 12. Obne Rücksicht auf den Wohnsitz des Erb­ lassers unterliegen der ESt.: 1. die im Großh. belegenen Grundstücke nebst beni zur Zeit des Erbfalls vorhandenen Zubehör sowie die Rechte an solchen Grundstücken, für welche die auf Grundstücke sich beziehenden Vorschriften gellen;

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. S.

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2. das im Großh. befindliche bewegliche Vermögen dann, wenn auch außerhalb des Großh. cm Wohnsitz des Erb lassers im Sinne des § 9 Abs. 2 sich nicht ermitteln läßt. § 13. Zn den Fällen des § 1 Abs. 1 Nr. 2 und deS § 1 Abs. 2 ist die ESt.-Pflicht im Großh. dann begründet, wenn die juristische Person im Großh. ihren Sitz hat. Fideikommißanfälle (§ 1 Nr. 3) unterliegen, soweit das Fideikommiß in unbeweglichem Vermögen (§ 12 Nr. 1) besteht, der Besteuerung, wenn dieses im Großh. belegen ist. Andere Fideikommißanfälle unter­ liegen nach Maßgabe der §§ 9, 10 der ESt.-Pflicht im Großh., wenn oer letzte Inhaber des Fideikommisses seinen Wohnsitz zur Zeit des Eintritts des Nachfolge­ salles im Großh. hatte. § 14. Wird ein Anfall gleichzeitig noch in einem anderen Staate zu einer Erbschaftsabgabe herangezogen, so kann da- Staatsministerium zur Ausgleichung und zur tunlichsten Vermeidung einer doppelten Besteuerung die Besteuerung des Anfalls nach anderen als den in diesem Ges. bestimmten Grundsätzen anordnen. Zn keinem Falle darf jedoch der ESt.-Pflichtige mit einem höheren Betrage zur ESt. herangezogen werden, als dies nach den Bestimmungen dieses Ges. zu geschehen hätte. Das Staatsministerium ist weiterhin ermächtigt, zur Regelung deS Verhältnisses zu anderen Staaten wie auch zur" Ausübung eines Bergeltungsrechtes anzu­

ordnen, daß das bewegliche Vermögen eines Erblasiers ohne Rückficht auf dessen Wohnsitz zur ESt. heran­ gezogen wird, wenn der Erblasser im Großh. staats­ angehörig gewesen ist, und ohne Rückficht auf den Wohnsitz und die Staatsangehörigkeit des Erblassers, wenn das Vermögen sich im Großh. befindet. III. FMRE. 29. Zan. 1899, ZBl. S. 32: Bereits im Zahre 1828 hatte sich die Großh. Sächs. Staatsregierung verpflichtet, hinsichtlich aller aus den Großh Sächs. Landen in die Kgl. Preuß. Lande aus-

508

Anhang.

gehenden Vermächtnisse zu milden Zwecken von der Er­ hebung der ESt. abzustehen. Diese Verpflichtung ist, seitens der genannten Regierung zugleich im Namen der Herzog!. Sachs. Regierungen von sachsen-Altenburg, -Meiningen und -Coburg-Gotha, im Jahre 1885 aus Vermächtnisse an Universitäten ausgedehnt, und von der Großh. Sachs. Regierung für sich neuerdings dahin er­ weitert worden, daß von den aus dem Großh. Sachsen-W. nach dem Königr. Preußen zu entrichtenden Anfällen diejenigen an öffentliche Schulen von der ESt. frei gelassen und Zuwendungen, welche ausschließlich zu wohltätigen, gemeinnützigen oder Unterrichtszwecken be­ stimmt sind, insofern sie nicht einzelne Familien oder bestimmte Personen betreffen und die wirkliche Ver­ wendung zu dem bestimmten Zwecke gesichert ist, mit nur 4 v. H. besteuert werden. Die diesseitigen Vor­ schriften für die Besteuerung der im Jnlande verbleiben­ den Anfälle der vorbezeichneten Arten sind nunmehr umgekehrt auch auf dergleichen Anfälle anzuwenden, die aus dem Jnlande nach dem Großh. S.-W. bezw. an die Universität in Jena zu verabfolgen sind. Im übrigen gewährt a) das Herz. Sachsen-Altenburg nach § 1 der Novelle v. 18. Dez. 1885 zu dem EStG. v. 29. Mai 1879 unter der Voraussetzung der Gegenseitigkeit den Kirchen, Schulen und frommen Stiftungen der Staaten des Deutschen Reiches, b) das Herz. Sachsen-Meiningen nach Art.2A Ziff. 6 und B EStG. v. 20. Mai 1885 [f. bei Sachs. Mein.I,

ESt.-Frelheit, während c) die Herz. Sächs. Regierung für das Herz. Gotha — nicht auch für das Herz. Coburg, deffen ge­ setzliche Bestimmungen einer solchen Zusage entgegen­ stehen, — hinsichtlich der Anfälle an öffentliche Schulen und der Zuwendungen zu ausschließlich wohltätigen,

VI. Verhältnis zu anderen Staaten. S.

509

gemeinnützigen oder Unterrichtszwecken, die von SachsenCobura nach Preußen verabfolgt werden, die gleiche Verpflichtung wie die Großh. sächs. Regierung in Weimar übernommen hat. lBergl. oben die neueren coburgischen unb gothaischen ®ej.) Anfülle der vorvezeichneten Art, die nach diesen drei Staaten hin aus Preußen ni verabfolgen find, sind daher im Umfange der von dem betr. Staate gewähr­ leisteten Steuerbefreiungen oder -Erleichterungen für von dort nach Preußen auszuliefernde Vermächtniffe den entsprechenden inländischen Anfällen gleich zu be­ handeln.

Schaumburg-Lippe. Auszug aus dem Ges., betr. die ESt., v. 26. April 1880 (Sch.-Lippische Landes­ verordnungen Bd. 13 S. 427): 8 1 entspricht dem § 1 des alten preuß. EStG, von 1873 mit der Abweichung, daß unter 2 Lehnsanfälle nicht ausgeführt sind. §§ 6, 7 und 8 stimmen wörtlich mit den §§ 9, 10 und 11 des alten preuß. EStG, von 1873 überein. Tarif. Befreiungen Ziffer 3 f, g, h und i lauten ebenso wie die Befr. 2 f, g, h und i des alten preuß. EStG, von 1873 mit der Abweichung, daß unter h die Universitäten fehlen.

Schwarzburg - Rudolstadt. Ges., die Entrichtung einer Abgabe von Erbschaften betr., v. 12. Febr. 1840 (Ges.Smlg. für das Fürstentum Sch.-R. S. 44), geändert durch die Ges. v. 8. Aug. 1879 (GS. S. 270), v. 2. Dez. 1886 (GS. S. 201) — beide die Zuständigkeit der Be­ hörden zur ESt.-Erhebung und das Verfahren betr. — und durch das Ges. v. 6. April 1894 (GS. S. 91), welches eine Erhöhung der Abgabe enthält. Auszug aus dem Ges. von 1840: K 3. Dagegen sind von dieser Abgabe ausgenommen und befreit:

510

Anhang.

2. milde Stiftungen oder Vermächtnisse zu Studien oder frommen Zwecken in den hiesigen Landen, . . . § 5 Abs. 1. Die Kollateralgelderabgate ist von dem ganzen Betrage der Erbschaften zu entrichten. . . - Abs. 3 Nicht weniger ist das im Auslande befind­ liche Mobiliarvermögen, wohin insbesondere auch Kapitalsorderungen und sonstige Außenstände zu rechnen sind, der Kollateralabgabe unterworfen. Rücksichtlich der im Auslande gelegenen Immobilien aber, die zum Nachlasse eines Verstorbenen gehören, welcher sein formn domicilii im hiesigen Fürstentume hatte, sind die Erben von Ent­ richtung der Abgabe frei. Dagegen tritt dieselbe in Ansehung der in den hiesigen Landen telegenen Im­ mobilien samt dazu gehörigem Inventarium auch dann ein, wenn dieselben einen Bestandteil des Nachlasses eines für seine Person dem Auslande angehörig ge­ wesenen Verstorbenen bilden. [$ie Erhebung der ESt. von dem beweglichen Nachlasse ist biernach davon ab­ hängig gemacht, daß der Erblasser seinen Wohnsitz in Sch.-R. hatte. I

Schwarzburg-Sondershausen. Ges., betr. die Erbschasts- und Schenkungssteuer. V. 9. Febr. 1892 (Ges.Smlg. für das Fürstentum Sch S. S. 21) in Kraft seit 23. Febr. 1892. Auszug: § 2. Die Steuer ist nicht zu entrichten: I. von Zuwendungen und Anfällen an e) die deutschen OrtS- und Landarmenverbände zur Unterstützung Hilfsbedürftiger, die deutschen öffent­ lichen Lehr-, Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Ar­ beits-Anstalten, die deutschen Kircben- und staatlich anerkannten Religions - Gesellschaften, endlich die deutschen wohltätigen Stiftungen, sofern sie nicht lediglich die Unterstützung einzelner Familien zum Zwecke haben . . . II. Don Zuwendungen, welche ausschließlich für kirch­ liche, wohltätige, gemeinnützige oder Unterrichtszwecke

VI. Verhältnis zu anderen Staaten.

G.

511

oder zur Förderung von Kunst und Wissenschaft inner­ halb des deutschen Reichs bestimmt sind; . . . § 6 entspricht seinem Inhalte nach dem § 9 des preuß. EStG, von 1891. § 7 entspricht ebenso dem Abs. 1 des § 10 des preuß EStG, von 1891; die auf § 1 Ziffer 4 des preuß. EStG, bezüglichen Worte fehlen. § 8 entspricht ebenso dem tz 11 des preuß. EStG, von 1891; die Anordnungen trifft das fürstl. Ministe­ rium.

Schweiz. Die Erhebung einer ESt. ist den Kan­ tonen überlasten, die zu einem großen £eile die ESt. eingeführt haben. a) Basel-Stadt. Ges., betr. die direkten Steuern. B. 14. Okt. 1897. Zn Kraft seit 1. Jan. 1898 Abgedr. in Schanz 18 S. 464. Nach § 24 wird die ESt. von allen im Kantone anfallenden Erbschaften, Bermächtniffen, Schenkungen auf den Todesfall und solchen Schenkungen erhoben, welche nach dem Willen des Erb­ lassers von dem Erben ausgerichtet werden. Der An­ fall von Liegenschaften, die im Kantone gelegen sind, und der Anfall der Nutznießung von solchen ist auch dann der Steuer unterworfen, wenn der Erblasser seinen Wohnsitz nicht im Kanton gehabt hat (§ 28) Wegen der im Auslande belegenen Liegenschaften ist nichts be­ stimmt. Bon der ESt sind u. a. befreit (§ 253): Erb­ schaften, Vermächtnisse und Schenkungen zu Gunsten öffentlicher, gemeinnütziger oder wohltätiger Zwecke. Ob diese Befreiung auch eingeräumt wird, wenn die Zwecke im Auslande zu erfüllen sind, ist nicht ersichtlich.

b) Waadt. Ges. v. 31. Zan 1889 (Samlg der Ges., Verord. usw. des Kantons W. S. 55) und 24. Nov. 1892 (a. a O. S. 519). Die außerhalb des Kantons belegenen Immobilien sind von der ESt. ausgenommen. Zm übrigen wird der Nachlaß von Personen besteuert,

512

Anhang.

die im Kantone ihren Wohnsitz ober ihre Niederlassung hatten. Serbien. Für die Steuerhebung kommt der Kon­ sularvertrag v. 6. Ian. 1883 (RGBl. S. 62) in Betracht, der ähnlichen Inhalt hat, wie der Vertrag mit Ruß­ land (s. dort).

Spanien erhebt nach dem provisorischen Ges. 2. April 1900 nebst Ausführungsverord. v. 10. April 1900 die ESt. von unbeweglichem Besitz und dinglichen Rechten jeder Art nur, wenn sie in Sp. belegen oder begründet sind (ihren Gegenstand haben), vom beweglichen Ver­ mögen jeder Art, wenn der Erblasser spanischer Staats­ angehöriger war. Aus diesem Grunde kann in Preußen die Erhebung der ESt. von dem beweglichen Nachlasse eines in Spanien wohnhaft gewesenen Preußen an­ geordnet werden. Süd • Afrika. Im vormaligen Gebiete der Süd­ afrikanischen Republik «Transvaal) wird eine ESt. von dem dort befindlichen unbeweglichen und beweglichen Nachlasse eines Erblassers erhoben ohne Rücksicht aus den Wohnsitz oder Sterbeort des Erblassers. Aus­ genommen von der ESt. wird nur das gerinae Ver­ mögen, welches ein Durchreisender mit sich geführt hat. Es kann deshalb die Versteuerung des in Preußen be­ findlichen beweglichen Nachlafies eines Erblasiers, welcher in Transvaal gewohnt hat, angeordnet werden.

Türkei. In der Türkei besteht keine eigentliche ESt. Zn der Erhebung gewisser Gebühren ist kein Anlaß zu Anordnungen auf Grund des $ 11 EStG, gefunden worden (FM. 11. Jan. 1898 III 337). Auch in Jeru­ salem wird keine besondere ESt. für Rechnung der T erhoben (FM. 19. Febr. 1898 III 2247).

Walbeck. In den Fürstentümern Waldeck und Pyr­ mont besteht keine ESt.

VI. Verhältnis zu anderen otunten.

W.

513

Württemberg. I. Ges., betr. die Erbschasts- und Schenkungssteuer. V. 26. Dez. 1899 (Regierungsblatt für daS Kgr. W. S. 1296 — Abdruck in Schanz 18 S. 751 —); in Kraft seit 1. Jan. 1900. Auszug:

Art. 2. Erwerbungen von unbeweglichem Vermögen, welches sich innerhalb W. befindet, unterliegen ojnc Ausnahme der Besteuerung nach Maßgabe dieses Ges. Erwerbungen von unbeweglichem Vermögen, welches sich außerhalb W. befindet, sind von der ESt. aus­ genommen. Zum unbeweglichen Vermögen im Sinne dieses Ges. gehören die Grundstücke nebst ihrem auf den Erwerber der Hauvtsache übergehenden Zubehör, sowie die Rechte an Grundstücken mit'Ausnahme der Hypotheken, Grund­

schulden und Rentenschulden. Art. 3. Anderes als das in Art. 2 bezeichnete Ver­ mögen (bewegliches Vermögen) ist der ESt. nach Maß­ gabe dieses Ges. in allen Füllen unterworfen, in welchen der Erblasser zur Zeit seines Ablebens, im Falle der Todeserklärung bei dem Beginne der Verschollenheit in W. seinen Wohnsitz hatte. Bei beweglichem Vermögen, welches sich außerhalb W. befindet, ist jedoch auf An­ trag des Steuerpflichtigen eine ausländische, für den­ selben Erwerb von ihm entrichtete ESt. an der be­ treffenden württembergischen Steuer in Abzug zu bringen. Das in W. befindliche bewegliche Vermögen eines Erblassers, welcher zur Zeit seines Ablebens, im Falle der Todeserklärung bei dem Beginne der Verschollen­ heit, in W. einen Wohnsitz nicht hatte, unterliegt der Steuer:

1. wenn der Erblasser zur Zeit seines Ablebens oder des Beginnes der Verschollenheit auch außerhalb W. einen Wohnsitz nicht hatte; 2. wenn das Vermögen einem zur Zeit des Erbfalls in W. wohnhaften Erwerber zufällt; Hoffmann, SrLschaft«steuergesetz.

ZA

514

Anhang.

3. wenn der Erwerber zur Zeit des Erbfalls zwar in W. einen Wohnsitz nicht hat, aber nicht dargetan ist, daß nach dem Gesetze des Staates, in welchem der Erb­ lasser einen Wohnsitz hatte, ein in W. wohnhafter Er­ werber in dem gleichen Falle zur Entrichtung einer Steuer nicht verpflichtet wäre.

In dem Falle der Ziffer 2 und 3 des Abs. 2 hat der Steuerpflichtige das Recht des Abzuges einer für denselben Erwerb auswärts entrichteten Steuer. Als in W. befindlich gelten im Sinne dieses Ges. auch For­ derungen eines Erblassers, der keinen Wohnsitz in W. hatte, wofern solche in W. für ihn verwaltet werden. Znhaberpapiere, sowie Orderpapiere, welche mit Blanko­ indossement versehen sind, werden den körperlichen Sachen gleich geachtet. Art. 4. Sollten in einem außerdeutschen Staate württembergische Staatsangehörige bei Vermögens­ erwerbungen auf den Todesfall gegenüber den Ange­ hörigen des eigenen Staats abweia-end behandelt, ins­ besondere mit höherer Steuer als diese belegt werden, so ist das Finanzministerimn ermächtigt, gegenüber von Angehörigen jenes Staates behufs Ausübung eines Vergeltungsrechts von den Vorschriften dieses Ges. ab­ weichende Bestimmungen zu treffen.

Das Finanzministerium ist weiterhin ermächtigt, die zur Vermeidung von Doppelbesteuerung erforderlichen, von den Vorschriften dieses Ges. abweichenden Bestim­ mungen und Verfügungen zu treffen. Art. 5.

Befreit von der ESt. sind:

C. Vermögenszuwendungen zu kirchlichen, wohltätigen, Unterrichts- und sonstigen gemeinnütziaen Zwecken, soweit dieselben in beweglichem Vermögen bestehen und nach der von dem Erblasser gegebenen Bestimmung nicht außerhalb des Deutschen Reiches oder eines deutschen

VI. Verhältnis zu anderen Staaten.

W.

515

Schutzgebiets zur Verwendung gelangen, oder ihre Ver­ wendung innerhalb des Deutschen Reichs oder eines deutschen Schutzgebiets in anderer Weise gesichert ist; II. Eine Zuwendung für die Armen einer Stadt in W. aus einem in Preußen steuerpflichtigen Nachlasse ist von der preuß. ESt. freigelassen worden, weil W. im umgekehrten Falle die gleiche Rücksicht üben würde (FM. 27. Mai 1903 111 7238). W. gewährt jedoch nach dem oben abgedruckten Art. 5 nur dann Befreiung von der ESt., wenn die Zuwendungen in beweglichem Vermögen bestehen.

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

A. Abfindungsversteuerung

Adoption

321, 327, 332, 338 ff., 342, 343, 345.

Adoptiveltern; Steuerpslich272 ff., 187, 204; Vermerk ten 242, 260, 262 ff., in der Tabelle 428, in Steuersatz 342, 360. der FestslellungsbescheiniAkten; betr. Erbschafts­ gung 436, 445. stempel 16 f.; betr. ESI. Abkömmlinge als Ersatzerben 244 f., 422, 427 f., 432 f., für den Nacherben 208, 434, 441 f., 460 ff.; Ge­ 213; f. Kinder. richts ... 418 f. Ablösuugsrenten 87,95, 158. Aktien; Kurswert, Zinsen, Gewinnanteile 82 ff., 88; Abrundung der ESt. 217, Übereignung 57; Lage 129, 323, 359. 134; Geldkapitale 172. Abschriften , aus ESt.-Akten 244 f., 308; der Verfü­ Aktiengesellschaften; Zu­ gungen von Todes wegen wendungen an. . 40. und Todeserklärungen 244, Alimente; Kapitalwert 161. 246 ff., 416, 418 ff.; Ein­ alphabetisches Repertorium reichung von.. . 266. 422, 428. adoptierte Kinder 332, 333, Altenburg 500 f. 338 ff., 342; Stief- und Schwiegerverbindung 340, Alt-Lutheraner 403. 343, 345. Amerika 462 ff.

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten. )

Amortisation usw. s. Til­ gung.

amtliche Handlungen 314 ff., 318; rniltelung.

Amtsgericht;

311, s. Wertser-

517

192 f., 197, 201, 203, 207 bis 209, 211, 221, 249 s., 274, 276, 312 ff.; Zeit für die Wertsermittelung s. W.; Berufungsgrund llnd -Ursache 33 f., 99; Stif­ tung des Erblassers 33, 108 ff.; Ableitung der Steuerpflicht 119 ff.; Haf­ tung für die ESt. 228 ff.; Anmeldung 248 ff.; Ver­ zeichnis und Deklaration 254 f., 259 ff.; Betrag der ESt. 333 ff.; für mehrere Anfälle und gemeinschaft­ liche Zuwendungen von Ehegatten 216 ff., 358 f., 362; Befreiungen voll ESt. 355 ff.

Zuständigkeit für Mahnverfahren 286; richterliche Handlungen in Untersuchungsfachen 319; Bestätigung der Adoption 327, 339; s. Gerichte. Änderung; einer Nutzung usw. 154 f.; einer Klage 284 f., 287, 292; des Zwecks einer milden usw. Stiftung 354,385 s., 387 ff.; des ESt.-Solls 438, 446, 457 f., 459. Anerben 42. Anfangstermin s. aufschie­ bende Bctagung. Anerkenntnis; bei Ermittelung der Masse 39. f; bei Anfechtung; einer Todes­ Verjährung des Klagerechts erklärung 31; einer Ver­ und der ESt. 293, 316. fügung von Todes wegeil 36; einer Ausschlagungs­ Anerkennung; einer Rück­ erklärung 43; einer Ab­ forderung von ESt. 293; findungsversteuerung 274; der Vaterschaft 328, 329, einer Ehe 326, 329 f.; 343, 330, 333, 342, 345 f.; 345; der Ehelichkeit 328 f. einer Zuwendung zu mil­ den Zwecken 117 f., 372; Angaben, unrichtige 173, einer milden Stiftung 356, 253, 256, 271, 299, 301 372 f., 383 bis 389, 394, bis 304; f. Wertsangabe. 397. Angehörige; Ansprüche 30, Anfall; Entstehen der Steller74, 97, 99; bei Stiftungen Pflicht 23 f7 32 f., 178 ff., des Erblassers 140 f., 351,

518

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

392; der Arbeitnehmer des Erblassers 406. Anhalt 464 ff. Anleitung 425, 426, 309. Anmelderegister 446 ff.,456sf., 449. Anmeldung eines Anfalls 248 ff., 260, 115, 211; Befreiung davon 252 f.; Empfangsbestätigung 253; Folgen der Unterlassung usw. 296 ff., 313. Annahme; der Erbschaft 43 ff.; von Vermächtnissen 58, 97; aufschiebend bedingter Zu­ wendungen und derNacherbschast 182, 209; s. Adop­ tion. Anrechnung ausländischer ESt. 119, 128, 137 f., 477.

Anweisung; Annahme als

Ansprüche;

Arrest wegen ESt. 229. Aszendenten 355, 359 f.;

des Erblassers 74 ff., 77 ff.; gegen den Erblasser 93 ff.; unbekannte und ungewisse 194 ff.; Be­ weispflicht 257 f., 263, 265 f., 286 f.; des Fiskus auf die ESt. 276. Anstalten s. öffentliche, fis­ kalische sowie Kassen. Anstiftung 271, 295, 296. Antrag; auf Aussetzung der Besteuerung 203 ff.; auf Abfindungsversteuerung 273,

Schenkung 58; zur Ent­ richtung der ESt. 275; s. Verrechnung. Apothekenprivilegien 126. Arbeiter; Zuwendung an.. 115, 405, 407.

Arbeiterkolonie

389,

391,

392.

Arbeitnehmer s. Kassen. Arbeitsanstalten 356,369 ff. Arme; Vermächtnis für . . 115, 367; verschämte 369, 390. Armenanstalten 356, 369 ff., 402, 404.

Armenkaffe 367. Armenpflege 365 ff., 377 ff., 389 ff., 402, 404. s. Eltern, Vorfahren. Aufbewahrung derAkten usw. 421 f., 427 f.

Aufgebot der Nachlaß gläu­ biger 101, 231.

Aufhebung einer Familien­ verbindung 323, 325 ff.

Auflage; Unterscheidung vom Wunsche HO; Steuerpflich­ tigkeit 30, 114 ff., 359; zur Begründung einer Stif-

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) tung 108 ff.; zu bestimmten Zwecken 112 ff., 333 f., 346 ff.; zumehrerenZwecken 116, 180, 347, 367; Nach­ laßverbindlichkeit 93, 96 f.; Beschwerung einer Zu­ wendung 105 f.; Verteilung auf die Masse 142; von immerwährender Dauer 116, 154, 158; Beschwe­ rung des Nacherben 214; von Ehegatten gemein­ schaftlich bestimmte 225; zum Besten oder zu Lasten des Fiskus von Gemein­ den, Ortsarmenverbänden, Anstalten, Stiftungen, Schulen, Kirchen 365, 366 ff., 373, 377 ff., 393, 397 f., 400 ff.; dem Aus­ lande förderliche 352,372 f.; s. Zweckbestimmung, auflösende Bedingung oder Betagung; des Erwerbes 178 ff., 182 ff., 192 ff.; der Beschwerung 190ff.; bei Nutzungen und Leistungen 155 ff., 159, 160, 163,168, 178, 186 ff., 190 ff., 202 f.; beim Erwerb des Nach­ erben 208; bei gemein­ samen Zuwendungen der Ehegatten an Verwandte 226 f.; unter früherem Recht 190. Auflösung der Ehe 325 ff.

519

Aufrechnung;

im Rechts­ streite 287, 292; verjährter ESt. 316. aufschiebendeBedingung oder Betagung; des Erwerbes 23 f., 178 ff.; 192 ff., 201; der Beschwerung 105 f., 190 ff. ; Steuerpflicht des Erwerbes nach §§ 9—11 EStG. 121 f.; bei Erwerb im Sinne des 8 12 EStG. 141; bei Nutzungen und Leistungen 153 ff., 161, 162, 164 ff., 191 f.; Zu­ sammentreffen mit aus­ lösender Bedingung usw. 185 ff.; bei der Nach erb folge 208 f., 211, 214; bei I gemeinsamen Zuwendun­ gen der Ehegatten an Ver­ wandte 221, 226 f.; Haf­ tung für die ESt. 232; Anmeldung des Anfalls 249; Einreichung des Ver­ zeichnisses usw. 255; vor­ zeitige Zahlung der ESt. 237, 291; Zusammenzäh­ lung mehrerer Anfälle 217, 358, 362; unter früherem Recht 189 f.

Ansantwortnng der Masse vor Erfüllung der Steuerpsticht 239 ff.

Auseinandersetzung der Er­ ben 124, 230, 275.

520

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

Ausfolgung des Vermögens eines 127.

Verschollenen

28,

ausgefallene

Forderungen 198; ESt. 297, 301.

Ausgleichung; unter Erben 75; gegenüber EStG, an­ derer Staaten 138 ff., 462 ff.

Anskunfterteilung 263 ff. Auslagen int Rechtsstreit 288 f.

Ausland; Verhältnis zum Ausland 119 ff., 142 ff., 157, 412 f., 462 ff.; Ver­ geltungsrecht 139; EStG, des A. 462 ff.; Vermögen int . . 122 ff., 129 ff., 140, 142 ff., 157, 358, 362, 482, 497, 255; int A. gezahlte ESt. 119, 128, 137 f., 477; Wohnsitz int A. 128; Einziehung der ESt. im A. 278; Zuwiderhand­ lungen im A. 295 f.; Strafvollstreckung int A. 296; dem A. förderlicher Zweck 352, 372 f.; Befr. gegenüber dem A. 357, 365 f., 372 f., 397 ff., 401, 406 f., 412 f., 462 ff.; Sterbefälle int Auslande 416, 417 f.

Ausländer; 28,

30,

als Erwerber 120, 139; als

Erblasser 119, 123, 139; Sicherung der ESt. gegen­ über A. 240, 471, 493, 512; Straftaten 295. ausländisch ..; Geld und Noten 80; Börsenpreis 81; Währung 97. Ausschlagung; der Erbschaft 43; eines Vermächtnisses 58; eines Lehns- oder Fideikommißanfalls 60; der Hebungen aus einer Familienstiftung 67; auf­ schiebend bedingter Zu­ wendungen 182; der Nach­ erbschaft 182, 209; Anmeldungspflicht 248, 249, 250. Ausschließung einer Strafe 295, 302, 304.

Ausschlußnrteil 239. Aussetzung der Besteuerung; von unsicherenForderungen usw. 194 ff.; eines mit der Nutzung eines Dritten be­ schwerten Stammvermögens 200 ff.; einer Nach­ erbschaft usw. 208ff.; wäh­ rend der fortgesetzten Gütergemeinschaft 272, 274; bei Zuwendungen unter Zweckbestimmung 115; Steuerpflicht nach 88 9—11 EStG. 121 f.; Verjährung der ESt. 313.

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

521

der Zwangs­ Bedingung; Begriff, Arten, vollstreckung 245, 276, 306. Wirkung usw. 178 ff.; Zu­ sammentreffen mehrerer B. Ausstattung s. Aussteuer. 185 ff.; Verhältnis Zu un­ Aussteller einer Schenkungs­ bedingtem Erwerb 154 f., urkunde 305. 156, 186 f.; s. auflösende Ansstenerstiftnng 369, 378, und aufschiebende B. 380, 391. Beerdigungskosten s. Be­ auswärtiger Staat s. Aus­ gräbniskosten. land. Befreiung; von der Bindung Auszüge; aus bcii ESt.an gemeinschaftliche Ver­ Akten 244 f., 308; aus dem fügungen 219, 222; von Einnahmejonrnal 438 f., ESt. 355 ff.; Natur der 460. B. 113 s., 357, 364 f., 366 f., 370 ff., 386 f., 396 f., 400 ff.; Aversionalverstenerung f. Abfindungsv. 403, 407,410 ff.; Besr. voll ESt. durch Vermächtnis 52 ff., 97, 338, 363.

Aussetzung

B.

Befreinngsvermächtnis 46ff., 232.

Baden 466 ff. Befristung s. auflösende und Baptistengemeinden 404. aufschiebende. . . Basel 511. Beginn; einer Nutzung oder Banstelle 146, 147, 152. Leistung 153 f., 161,164 ff.; der Anmeldefrist usw. 250 s., Bayern 468 ff. 258; der Klagefrist 290 f , Beamte; Gehalt usw. 87 s.;

293; der Verjährung 294, Wohnsitz 137; Zwang und 312 ff., 317, 319; f. auf­ Strafe gegen B. 267, 296; schiebende . .. Gewähr für Erfüllung einer Zweckbestimmung Begräbniskosten 71, 95, 100, 228. 354; s. Rechtshilfe. Bedienstete; eines Gesandten Behörden; Nechtshilfeleistung 245 ff., 271, 278, 412; s. Hausstand und 296, 415 ff., 421; Zwang Kassen.

522

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

und Strafe gegen B. 267, 296; Gewähr für Er­ füllung einer Zweckbestim­ mung 354. Beihilfe 295, 271, 296. Beistand; Steuerpflichten 242, 260 ff., 262 ff.; s. Rechtshilfe. Beitreibung; derESt.277f., 290 f.; der Strafen 306 f.; s. VerwaltungsZwangsver­ fahren. Belastung s. Beschwerung. Belgien 28, 470 f. belohnende Zuwendungen 34, 104 ff., 337.

Berechnung der ESt. 216 ff., 358 f., 362 f.

Berechtigung s. Recht. Bereicherung; Gegenstand der ESt. 26, 70; Begriff 72 f.; Aufhebung durch Auflage von Leistungen 104 ff., 108 ff., 114 ff.; Ermittelung 145 ff.; wirk­ liche Bereicherung bei auf­ lösend bedingtem Erwerb 183 f.; s. ungerechtfertigte. Bergwerke und Anteile 80, 123, 126, 135. Berichte 245, 285, 308. Berlin; Erbrecht der Stadt 42; Totenlisten 416; Ta­

bellen 433 ; Veranlagungsbezirk 462.

Berufsgenossenschaften 376. Berufung; Veranlassung und Gegenleistung für eine B. zum Anfalle 33 f., 99; Kenntnis des Grundes der B. 250; auf die Nichtig­ keit einer Ehe, die Un­ ehelichkeit oder Legitima­ tion eines Kindes 326, 328 ff.

Berufungsinstanz 287. Bescheinigungen s. Auszüge. Beschwerde; in ESt-Sachen 245, 268, 270, 276, 280, 283; in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichts­ barkeit 66, 247, 262; gegen Strafbescheid 297; Kosten 308 f. Beschwerung; durch Leistun­ gen 71, 72 f., 104 ff., 112 ff.; eines Nießbrauchs durch eine Rente 161 f.; durch mehrere Nutzungen 164 ff., 154 f.; durch bedingte Lasten 190 ff., 153 ff., 164 ff.; Wegfall 1 vor Steuerfeststellnng 193; eines Ver­ mögens durch eine Stüt­ zung 200 ff., 215; durch vom Erwerber des An­ falls begründete Nutzung

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

für Schcnkungsabsicht 45; für Wert übernommener Leistungen 107; bei Wider­ ruf einer Wertsangabe 173; für Vertretungsmacht 177, 251, 256; für Unsicherheit einer Forderung 198; für Kenntnis vom Anfall 248, 250 f.; für Familienver­ bindung und Steuerver­ günstigungen 257 f., 287, 322, 345 f., 388, 409; für Bestreiten einer Familien­ verbindung und Aufhebung einer Befr. 339, 346, 362, 388; für Abzüge von der Masse 95 f., 263, 266, 287; für Sicherheit für Zweckersüllung 352 ff.

205; des Nacherben mit Vermächtnissen usw. 214.

Besserungsanstalten

523

356,

369 ff.

Bestätigung

der Adoption Usw. 327, 338 f. bestimmte Dauer von Nut­ zungen usw.; Kapitalwert 168 ff., 158 s.; Rückstände beim Beginn, künftiger Beginn 153 f.; Änderung einer Nutzung, Zusammentreffen mit anderen Nutzun­ gen usw. 155,161s., 166 ff.; bei Erwerb des Kapitals unter einer Bedingung 183 f., 186 ff.; Bediensteter 338.

Bestimmungsvermächtnis

Bezirke der EStÄ. 451 sf. 46. Betagnng s. auflösende und ! Bezugsberechtigte bei Stifaufschiebende... der ESt. 323 f., 333 f.; des Anfalls als Befreiungsgrund 355,356, 357 ff., 362 f. Betrug oder Steuerhinter­ ziehung 294, 302 f., 304. Bevollmächtigte s. Vertreter.

tungen 66 f., 111, 115, 346, 392. Bindung an gemeinschaftliche Verfügungen der Ehegatten 219, 220, 222. Birkenfeld 488. Bischöfliche; Stühle 400; Schulen und Missions, stellen 395, 401. Bevormundete 260. bewegliches Vermögen 120, i Blutsverwandtschaft s. Ver123 fs., 127 ff., 138 ff. I wandtschaft. !

Betrag;

Beweistast 286 f.; eines

für Tod | Böhmische Brüdergemeinden Verschollenen 32; I 404.

524

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

Börsenpreis 80 ff., 93. ! Deklaration 253 ff., 256 ff., 259; Vorlegung 259 ff.; Brasilien 471. Prüfung usw. 262 ff.; Braunschweig 471 ff. eidesstattliche Versicherung Brautkinder 321, 328, 332. 269 ff.; Strafbestimmungen 296 ff. Bremen 136, 473 f. Breslau; Totenlisten 416; Depositenmanual 435, 437, Tabellen 433.

446, 450.

Depositum 237, 437, 450. Brüdergemeinden 403 f. Depotscheine; Schenkung 57; Buchung der ESt. 439; Be­

Lage 130; Sicherheit für scheinigung darüber 439, ESt. 236 f.; über eine 443; s. Verrechnung. Sicherheit für ESt. 239. Bundesstaaten; Rechtshilfe Deszendenten s. Kinder, 246, 271, 278, 296; Porto­ Abkömmlinge. pflicht 310; Kirchen und Religionsgesellschaften399, deutsche; s. Behörden, Bun­ desstaaten, Kirchen, Re403. ligionsgesellschaften. Bürgerrettungsanstalt 369. Deutscher; Grundstück eines Bürgschaft, Lage des Rechts D. 306. 134. Deutsches Reich; Anleihen Bursche 336. 130, 236, 238; Schuldbuch 86, 130, 234, 235; Be­ freiung von ESt. 365; Anstalten und Schulen 373, christliche Liebestatigkeit402 394. Coburg 501 f. Dienstbarkeiten 131. Cöln, Totenlisten 416. Dienstboten s. Gesinde. Dienste; Zuwendung zur Vergeltung für D. 33 f., Dänemark 474. 104 ff., 333, 337: Anspruch für D. 99. Darlehen; als Geldkapital 172; als Unterstützung 390, Dienstverhältnis; im Haus­ stände 324, 333, 334 ff., 391, 392.

C.

D.

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) 355 f., 362 s.; im Betriebe 335, 405 f.

direkte

Steuer; ESt. 26; Nachlaßschuld 98; Rechts­ hilfe der Verwaltung der d. St. und umgekehrt 247,

460 ff. Dividendenscheine 46,

84, j

130, 134, 238.

Dokumentenjournal undManual 435, 437, 450.

Doppelbesteuerung 120, 128, 138 ff.

Dreißigste 30, 97.

525

Todesfall 87; gemeinschaft­ liche Zuwendungen 216 ff., 358 f., 362; Sonderung des Nachlasses 216 f., 227 f.; Haftung für ESt. 229; Fortsetzung der Güter­ gemeinschaft 272, 274 f.; Befr. von ESt. 355, 362, 323, 324 ff.; Zuständigkeit für Erbfälle der E. 425.

eheliche Gemeinschaft 325. eheliche und gleichberechtigte Kinder 324, 327 ff., 331 f., 360 ff.

Ehelichkeit 327 ff.; Erklärung der E. 342, 360 ff.

E. Ehe; Eherecht 322; Güter­ recht 227 f.; Ehevertrag 219; Familienverbindung durch E. 321, 340, 342 ff.; 344 f.; Bestehen einer giltigen E. 323, 325 ff., 362; Kinder aus nichtiger E. 328, 329 f.; Legitimation durch E. 330 f.

Ehemann;

Vermächtnis eines Nießbrauches 49 ff.; nicht vererbliche Rechte 74; Vertretungsmacht für die Frau 242; Stief- und Schwiegerkinder 340, 342 ff.; 344 f.

eidesstattliche

Versicherung 173, 256, 269 ff., 302, 304 ff., 504

zur gesamten Nachlaß 43, 74, Eigentum; Hand 124; streitiges 198. 227 f.; Leistungen im Haus­ halt 99; Wohnsitz 137; Eigentümerhypothek oder Stief- und Schwiegerkinder Grundschnld 126 f., 131 f„ 340, 342 ff., 344 f. 143 f. Ehegatten; Erbrecht 42, 36; Einheit s. wirtschaftliche,

Ehefrau;

Anteil am Gesamtgut 43; Versicherung aus den

einhundertfüüfzig

Mark; Befr. von ESt. 355, 357 ff.

526 Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

Einigung

über den Wert Empfängniszeit 328. 175 ff., 194, 196, 199. Endtermin s. auflösende. einjährige; Nutzung 149 ff., England 476 ff. 170 ff., 200; Frist 160, Entrichtung s. Zahlung. 163, 280, 293 f. Entschädigung für Aufhebung Einkindschaft 321, 323, 327, einer Befr. 357, 407 ff. 333, 340 f. Entscheidungen in ESt.Einnahnlejournal 446, 448, Sachen 285, 308, 432 f. 449, 456 ff.; Auszüge Erbbaurecht 126, 131. daraus 436, 438 f., 445, Erbe; Vorteil aus Testa­ 460. mentsvollstreckung 105, Einnahmemanual 449, 458. 107; Erbengemeinschaft 124; Wertsangabe 172 ff.; Einnahmeregifter 436, 445, 460. Schuldner der Masse 86, 197 f., 232; ans gemein­ Einschreibnngsgebühren schaftlichen Verfügungen 311. von Ehegatten 217 ff.; Einstellung der Zwangsvoll­ Schuldner der ESt. 229, streckung 276. 231 ff.; Ausweis als E. Elsaß-Lothringen 474 f. 239; Anmeldung 248 ff.; weitere Steuerpflichten Eltern; Vermächtnis eines 259 ff., 262 ff.; unbekannter Nießbrauches 49 ff.; VerE. 33, 262; Portopflicht mächtnis für die Kinder 308 ff.; s. Erwerber. 55; nicht vererbliche Rechte 74; Nachlaß 75; Eltern- Erbfall 30; Zeit der Steuer­ erbe 92 f.; Ersatz für Unter? pflicht 33; maßgebendes haltderKinder99; Haftung Erbrecht 180, 207; im für ESt. 242; Steuer­ Auslande 140,416, 417 f.; pflichten für das Kind 250, Zuständigkeit zur Bear­ 260, 262 ff.; Besr. von beitung 423 ff. ESt. 355, 359 f.; s. Vater, Erbintereffenten 242; s. Ver­ Mutter. treter. Empfang überhobener ESt. Erblasser; Tod 30 f.; Todes­ 281 f. erklärung 31 f.; Nachlaß

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

74 ff.; Stiftung 110 f.; Zweckbestimmung 116, 346 f., 367; Staatsange­ hörigkeit 119 f., 123,138 ff.; Wohnsitz 120 f., 127 f., 135 ff.; wer ist Erblasser? 180, 181, 217 ff., 358 f„ 362; Vertreter 242 f.; Hausstand,Bedienstete 333, 334 ff., 355 f., 362 f.; Ar­ beitnehmer usw. 363 ff.

Erbrecht 42, 180, 207. Erbschaft; Gegenstand

527

338, 363; Schuldner 109, 115, 203, 228 ff.; Anrech­ nung ausländischer 119, 128, 137 f., 477; Berech­ nung 216 ff., 358 f., 362 f.; keine Nachlaßverbindlichkeit 230 f.; Verwaltung 243 ff., 280, 283, 415 ff.; Feststellung 275 ff., 291, 436; Fälligkeit, Einziehung Usw. 277 ff., 297, 307, 436 ff.; Ersatz für ausge­ fallene ESt. 297, 300 f.; Betrag 323 ff., 333 ff., 355 ff.; Entscheidungen betr. ESt. 285, 308, 432 f.; in den Jahresrechnungen usw. 449; in anderen Staaten 462 ff.; s. Er­ stattung, Nachforderung, Rückstände, Sicherstellung, Tabelle, Verrechnung.

der ESt. 28, 42; Anfall 32 f.; Annah,ne, Ausschlagung, 43 ff.; überschuldete 72; zürn Nachlasse gehörige 92 f., 124 f.; Lage 135; Nießbrauch an E. 152 f., 157; Herausgabe an den Nacherben 210, 212; Ver­ bot der Ausantwortung Ver­ 239 ff.; Verzeichnis und Erbschaftssteueramt; tretung deS Fiskus 31, Deklaration 259 ff. 177, 243 ff., 262; Zu­ Erbschaftsbesitzer 42, 232. ständigkeit 248, 252, 253, ErbschaftskSufer 43, 229, 315, 423 ff., 451 ff.; Ver­ fahren 415 ff., 262 ff. Ord­ Erbschaftsstempel 15 ff., 184, nungsstrafen 263, 266 ff., 189 f., 215 f., 357, 369 f., 297, 300; eidesstattliche 381, 407 ff. Versicherung 269 ff., 426; Abfindungsversteuerung Erbschaftssteuer; Entwicke­ lung 15 ff.; Wesen, Grund­ 187, 273; Mitteilungen an sätze 25 f.; Gegenstand 28 ff.; das Nachlaßgericht und Verwaltung der direkten Entlastung von ESt. durch Vermächtnis 52 ff., 97, Steuern 419, 460 ff.

528 Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) Erbschaftssteuergesetze; Ent­ Ersatzerbe; Nacherbe als E. stehung 18 ff., Geltungs­ bereich 27 f.; zeitliche An­ wendung 22 ff., 184, 189 f., 215 f.

Erbschein 239. Erbteil; kein

208; für den Nach erb en 208, 213; Nach erbe oder E.? 217 ff.

Ersatzpfiicht

s.

ESt.

und

Kosten.

Geldkapital Erstattung voll ESt.; Grund­ 172; f. Erbschaft. sätze 280 ff., 289 f.; Ver­ Erbunwürdigkeit 36. fahren 4.42 ff.; Kosten des Verfahrens 308; Wieder­ Erbvertrag s. Verfügungen von Todes wegen.' einziehung der ESt. 282; wegen eines Ereignisses Erbverzicht 34, 45. | 279, 293 f.; an den un­ Ereignis 279 f., 293 f.; f. rechtmäßigen Erbschafts­ Erstattung. besitzer 32, 67, 42; bei Erfindungen 93. Nichtausführung einer Stiftung 41, 108 ff.; bei Erinnerungen; gegen Ver­ Widmung eines erloschenen zeichnis usw. 263 f.; NeLehns zum Fideikommiß visions . . . 432 f., 441 f. 61 f.; wegen Anrechnung Erlaß einer Schuld 46 ff., ausländischer ESt. 138; 57, 94. bei auflösend bedingten Ermittelungen; betr. Ver­ Nutzungen usw. 155 ff., zeichnis usw. 262 ff.; nach­ 159, 160, 163, 168, 186 f., trägliche 264; wegen Er­ 190 ff.; bei anderem auf; stattung 281; Unter­ lösend bed. Erwerb 178 f., brechung der Verjährung 182 ff.; bei aufschiebend 314 ff.; f. Wertsermitte­ bedingten Lasten 106, lung. 190 ff.; bei Einigung über den Wert und Abfindungs­ Erneuernngsschein 130,238. versteuerung 176, 273; bei Eröffnung f. Verfügung von ungewissen Forderungen Todes wegen. und Lasten 194, 196, 199; bei Ausschlagung der Nach­ Errungenschaftsgemeinschaft 43, 87, 227, 229. erbschaft 209; bei nach-

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) träglicher Sicherung einer Zweckerfüllung oder Aner­ kennung einer milden Stif­ tung 353, 389; wenn bei Zahlung verjährt war317; Nachweisung in der Rech­ nung 449.

evangelische; Kirche 399 ff.; Vereinshäuser 402; Brü­ dergemeinden 403 f.

Exterritoriale; Wohnsitz 137; Befr. von ESt. 410 ff.

F.

Erstattung; von Kosten 175; einer Ordnungsstrafe 268; von Prozeßkosten 287 ff.

Erwerb;

529

Fachschulen 351. Fährgerechtigkeiten 126. Vermögens Fahrlässigkeit; bei eidesstatt­

des eines Verschollenen 31 f., 313 f.; eines Anfalls 32 f., 178 ff., 192 f., 203, 207 bis 209, 211, 249 f., 254, 259, 274, 311 ff.; aus einer Zuwendung an eilte juristische Person 140 f.; s. Anfall; Vererbung.

Erwerber; Staatsangehörig­ keit 28, 30, 120, 139; Schuldner der Masse 46 f. 70 f., 86, 197 f.; Beschwe­ rung eines Anfalls mit einer Nutzung durch den E. 205; Berechnung der ESt. für jeden E. 216 ff., 358 f., 362 f.; s. Steuerpflichtiger.

licher Versicherung 256, 271; bei anderen Angaben 302 f.

Fahrnisgemeinschaft 43, 87, 227, 229.

Fälligkeit der ESt. 277, 317, 459; Überwachung der F. 447.

Familie; Begriff 352; Zu­ wendungen für einzelne F. 334, 349, 351 f.

Familienangehörige s. Ange­ hörige.

Familienrecht 321 f. Familienstiftungen; Begriff

Erzieherin 336. Erzwingung; einer Werts­ angabe 173 f.; anderer Handlungen 263, 266 ff., 271; f. Verwaltungs­ zwangsverfahren.

Hoffmann, Erbschaftssteuergesetz.

usw. 64 ff., 118; Stempel­ steuer 41 f., 65 f., 68; Zu­ wendungen an F. 41 f., 108,118, 223; aus Lehnsabfindungen 62; als milde Stiftungen 392; Anfall von Hebungen 28, 66 f., 199 f., 34

530

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

323; Haftung für ESt. 230,239 ff.; weitereSteuerPflichten 252 f., 260.

Familienverbindung 341 f.;

fideikommiffarische

Substi­ tution s. Nacherbfolge.

Fideikommißstiftungen; Be­

griff usw. 62 ff., 68; auS früherenLehen61f.; Stem­ Entstehen und Erlöschen 321 f., 323, 325 ff., 341 f.; pelabgabe 41 f., 63, 68; mehrfache 322; durch un­ Zuwendungen an F. 41 f., 108, 118, 223. eheliche Geburt, nichtige Ehe 324, 327 ff.; durch Finanzminister; Ausführung Annahme an Kindesstatt, des EStG. 138 f., 254, Einkindschaft 340 f., 342; 305, 320, 415 ff.; Ver­ durch Legitimation 342; waltung der ESt. 243, bei Lehns- und Fidei245, 272 ff., 277,384,412, kommißanfällen sowie He­ 434; Straferlaß 306 f.; Be­ bungsanfällen aus Fami­ richte 245, 285, 308. lienstiftungen 323; Nach­ Finnland 491. weis und Beweislast 257 f., 287, 322, 339, 345 f., 362. Fischereigerechtigkeiten 126. fiskalische Kaffen und An­ Feststellung; der ESt. (Be­ stalten; Zahlungen daraus scheinigung) 275 ff., 291, 289; Befr. von ESt. 356, 436, 444 f., 448; des Tat­ 363 ff.; Reichsanstalten bestandes einer Straftat 365. 298. Fiskus; als Erbe 43, 262; Feststellungsklage 276,282 f., Vertretung 31, 117, 177, 287, 290, 291. 243 ff., 272, 277 f., 280, 285, 291, 293, 384 f., 443; Feuerwehr 350. Kosten im Rechtsstreite Fideikommißanfälle 28, 59 f., 288 f.; Vollstreckung gegen 63 f., 161, 199 f., 163, 289 f.; Befr. von ESt. 323; Haftung für ESt. 356, 363 ff.; des deutschen 230; weitere Steuer­ Reichs und auswärtiger pflichten 248, 260. Staaten 365. Fideikommißanwärter; An­ Forderung; als Vermächtnis fechtung der Ehelichkeit 328. 46 ff.; zur Masse gehörig

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) 531 70, 74 ff., 80 ff.; Wert 85 ff., 197 f.; Schenkung 57; Lage 131 ff.; un­ sichere 194 ff., 147, 313; streitige 198; f. Nachforde­ rung. Form der Steuererklärungen Usw. 248, 251, 255 f., 271. Förster 335. Frankfurt a.M.; Totenlisten 416; ESt.-Akten 432.

Gefolge der Gesandten 411 f. Gegenleistung für Berufung zum Anfalle 33 f., 99.

Gegenseitigkeit 119, 138 ff., 352, 357, 365 f., 372 f., 398, 399, 406 f., 412 f., 462 ff. Gegenvormund 106, 242.

Gehaltsforderungen 87 f. Gehilfe f. Beihilfe. Geisteskranke 136 f.,

260,

262, 267, 295. Frankreich 475 f. Geistliche 354, 401; g. Ge­ Fran f. Ehefrau, Mutter. sellschaften 354, 400, 402 f. Freibelege 422, 441 f. Geld; als Sicherheit 237; Freiheitsstrafe 305. ausländisches 80; .. fordcFrist; zur Anmeldung 248,

rung 85 ff., 131 ff., 197 f., 250 f.; zur Einreichung des 235ff.;. . Vermächtnis96f. Verzeichnisses usw. 253, 145, 193; . . schuld 96, 258f.;fürRechtsweg279 f., 171; ..kapital 149f., 170ff.; 285, 290 ff.; für eidesstatt­ . . strafe 305 f. liche Versicherung 304; für Verjährung 311 ff.; andere Geltungsbereich des EStG. 27 f., 122. F. 163. Gemeinden; Genehmigung Früchte f. Nutzungen. von Zuwendungen 40 f.; Vollstreckung gegen 278; Schulen 113, 394, 397; Zuwendungen zu gemein­ Gattungsvermächtnis 46. nützigen und anderen Gebühren int Rechtsstreite Zwecken 349 f., 354; als 288 f. Ortsarmenverbände 366 s.; öffentliche Ärmenanstalten Gefahr bei Steuerzahlung 276. usw. 373ff.; Kleinkinderbe-

G.

532

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die weiten.)

wahraustalten 383; Kunstständigkeit für Rechtsstreit usw. Sammlung 396 f.; 284, 286; in Strafsachen Kirchenangelegenheiten 270, 307 f., 319; Gerichts­ 400. kosten 287 ff.; f. Amts­ gericht. gemeinnützige Zwecke 112 ff., 333 s., 347, 349 ff., 352. Gesamtarmenverband 366. Gemeinschaft; eheliche 325; Gesamtfordernngen und nach Bruchteilen und an­ Schulden 96, 132, 134, dere G. 124 f.; häusliche 144 f. 334 ff., 362 f. Gesamtgnt 43, 87, 227,274 s. gemeinschaftliche Verfügun­ Gesamtverpflichtung; für gen von Ehegatten 216 ff., Kosten 174 f., 300 f.; für 247, 358 f., 362. ESt. 229, 232, 300 f.; für Steuerpflichten 261, 262, Genehmigung; von Zuwen­ 264. dungen für Rechtspersonen 40 f., 118 f., 140 f.; von Gesandte 411 f. Fideikommißstiftungen 63; Geschäftsbezirke der EStÄ. von Familienstiftungen 451 ff. 65 f.; von Hospitälern, anderenVers orgungsanstalten Geschäftsführer; Ansprüche für Leistungen 99; Haf­ und Kleinkinderbewahran­ tung für ESt. 242; An­ stalten 356, 371 f., 372, meldung eines Anfalls 251. 380 f., 382 f. Geschäftsunfähige 136 f., Genossenschaften 40, 92. 260, 262, 267, 295. Gennßscheine 134. Geschwister 272, 274 f., 333, Gerechtigkeiten, selbständige 341. 125 f., 132, 144, 306. Geselle 335. Gerichte; Erhebung des Erbschastsstempels 16 f., 24.; Gefellenhäuser 390. Ausfolgung des Vermö- Gesellschaften; Beteiligung daran 89 ff., 124 f., 135, gens Verschollener 127; Rechtshilfeleistung 244, 172; Genehmigung von 246 f., 316, 416, 418 ff., Zuwendungen 40, 118 f., 66, 262. 271, 319 f.; Zu­ 140 f.; Kleinkinderbewahr-

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

533

anstalten 382; milde Stif­ Grabpflege 100,107 f., 225. tungen 383, 386; geistliche Großbritannien 476 ff. 354, 400, 402 f. Großeltern f. Vorfahren. Gesellschafterin 336.

Gesetze;

Rückwirkung 23; örtliche Geltung 123.

Grunddienstbarkeiten

gesetzliche Vertreter s. Ver­ Grundgerechtigkeiten treter.

80,

125, 158.

119,

122 ff., 125 f.

gesicherte Verwendung 117f., Grnndschulden 57,96,126 f., 334, 352 ff., 371, 385 f., 388 f.

131, 172, 197 f., 235.

Grundstücke;

Übereignung 57; Vermächtnis aus dem Erlöse 73; zum Nachlasse gehörige 77 ff.; Bestand­ teile, Zubehör 79 f., 123, 125, 126, 497; im Jttoder Ausland 119 ff., 122 ff., 142 ff.; Nutzungen 119, Gewerbe - Berechtigungen 123, 126, 150 ff.; Sicher­ 125, 126; -Betrieb 89; heit für ESt. 234 f.; Voll­ -Gehilfen und Lehrlinge streckung in G. 268, 305 f., 335; -Schule 394. 278; Ausnahme von Ex­ territorialität 411; gleich gewerbliche Fachschulen 351. geachtete Rechte 125 f., Gewinnanteilscheine 46, 84, 132, 144, 306. 130, 134, 238. Gutachten über Wert 176, 266. Gläubiger, Vermächtnis an 48. Güter-Gemeitlschaft 43, 87, 227, 229, 272, 274 f.; Gnaden - Erlaß von ESt. Recht 227 f. und Strafen 281, 457, 459, 296, 306; -Geschenke Gutsgemeinden s. Gemein­ 43; -Gesuch 306. den. Gutsttbernahmeverträge 77. Gotha 501 f.

Gesinde;

Lohn, Kostgeld, Geschenke 88, 95, 98; ESt. 217, 333, 334 ff., 355 f., 362 f.; Stiftung zur Heranbildung von G. 390, 391.

534

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

H. | Hanpttabette s. Tabelle. Haftung; der Schulden usw. I Hauptzweck einer milden

' Stiftung usw. 117, 393 f. auf der Masse 142 ff.; für Hausoffizianten 334. Kosten 174 f., 177, 269, 300; für ESt. 228 ff., 240ff., Hausstand, Bedienstete 217, 300 f.; Erlöschen der H. ' 333, 334 ff., 355 f., 362 f. durch Verjährnng 316, 318. Hebung; zur Hebung ge­ halbbürtige Geschwister 324, stellte ESt. 311, 317 f.; 332, 333, 341. s. Familienstiftung. Hamburg 478. Heidenmission 350, 390, 402. Handelsbetrieb 51, 89. Heilanstalten 377, 379. Handelsgesellschaft, Betei­ Hemmung der Verjährung; ligung des Erblassers 51 f., des Klagerechts 291; der 89 ff., 124. ESt. 313 f., 318. Handlungen s. amtliche. Herausgabe; vorzeitige H. Handlungsgehilfe 335. einer Zuwendung an den Handwerker, Unterstützung Nachfolgeberechtigten 182, ' 390. 205 f., 210, 212; einer ungerechtfertigten Bereiche­ Hannover, Totenlisten 416. rung 210, 211 f., 284. Haupteinnahmejonrnal s. Herbergen zurHeimat 389 f., Ein. . . . 402.

Hanptintervention 282. Herrnhuter Brüder 403 f. Hanptrechnnng 449, 459. Hessen 479 ff.; kurhessifche Hanptstempelmagazin 424, ' Furstenfamilie 410. ' 427. Hilfsbedürftige 356, 368 f., Hanpt-Stener - (Zoll-) Amt; ' 388, 389 ff.

' Hinterlegungsstelle 237 ff., 437, 449 f.; Rechtshilfe Hinterlegungsschein s. De­ potschein. 247; Vollstreckung 277 f., 437, 445; Behandlung der Hinterziehung; der ESt. 297 f., 302 f.; des Schen­ ESt. und Strafsachen 444 ff., 455 ff. kungsstempels 305.

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

Höchstbetragshypothek 127, 131 f., 143 f.

Hoffmannsches

Verfahren

154, 169.

Hohenzollernsche; Lande 27f,, 68,70,305; Fürstenfamilie 410. Holland 486. Hospitäler 356, 369 f., 371, 372, 376, 379 ff. Hülfe s. Hilfe, hundertfünfzig Mark; Befr. von ESt. 355, 357 ff.

Hypotheken; Schenkung 57;

535

in Namenpapiere oder Schuldbuchforderungen 130, 238; Sicherheit durch I. 236, 237 f. Inland 122; Vermögen im I. 119, 122 ff., 129 ff., 140, 142 ff., 157, 358, 362, 482, 497, 255; Wohn­ sitz im I. 127 ff.; Straftat im I. 295 f.; Zweckerfül­ lung im I. 352, 372 f. Inländer; als Erwerber 28, 30, 120, 139; als Erb­ lasser 119, 123, 138 ff.; Grundstück eines I. 268, 305 f.

Wert 86, 198, 96; Eigentümer-H. 126 f.; Lage 131 f., inländische Anstalten, Schu­ 142 ff.; Ausfall 147, 198; len usw. 357, 365 f., 372 f., 397 ff., 401, 406 f., 412 f., als Geldkapital 172; als Sicherheit 234 f.; für 462 ff. Strafen 268, 306. Inspektor 335.

I.

Jnterimsscheine 134.

internationales; ESt.-Recht Jahresrechnnng 449, 459. s. Ausland; Familienrecht Jerusalem 512. 322. immerwährende Nutzung Inventar s. Verzeichnis. 157 f., 154, 167 f. Iowa 462. indossable Papiere 130, 236. Irland 476 ff. Inhaber einer Schenkungs­ Irrtum; bei Vergleich 39, urkunde 305.

Jnhaberpapiere; Vermächt­ nis 46; Schenkung 57; Lage 129f.; Umwandelung

273 f.; bei Feststellung von ESt. 280, 282; über LeistungsPflicht 284; bei Straftat 298,

536 Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) israelitisch s. jüdisch. Italien 481 s. jüdische; Hochschule für die

Kassen; fiskalische 289, 356, 363 ff., 365; für Arbeit­ nehmer usw. des Erb­ lassers 356 f., 405 ff.; . . sicherheit 237; .. wesen s. Verrechnung.

Wissenschaft des Juden­ tums 351; Gemeinde, ge­ sicherte Zweckerfüllung 354; Schulen 394 f.; Syna­ katholische Kirche 399 f. gogengemeinden 404. Kans; einer Rente 72 f., 162; . . recht 51 f. juristische Personen; Erb­ recht 30; Genehmigung Kantionshypothek s. Siche­ der Zuwendungen 40 f., rungshypothek. 118 f., 140 f., 65; Zu­ wendungen unter Zweck­ Kinder; oder Eltern bedacht 55; Nachlaß 74 f.; Eltern­ bestimmung 112 ff-, 347, erbe 92 f.; Wohnsitz 137; 354 f.; 393 f.; Steuer­ als Ersatzerben 208, 213; pflichten und Zuwider­ Pflichten der gesetzlichen handlungen der Vertreter Vertreter 239 f., 242, 260, 239, 242, 260, 262 ff., 295; 262; Tod während der Besitz der Rechte j. P. bei fortgesetzten Gütergemein­ Befr. 2 6 364, Befr. 21366, schaft 272, 274 f.; unter Befr. 2 g 371 f., 380,382 f., dem Versprechen der Ehe 383 ff., Befr. 2 h 394, 396, oder inr Brautstande er­ 397, Befr. 2 i 356, 398, zeugte 321, 328, 332; ehe­ 402 ff., Befr. 2 k 405; liche oder uneheliche 324, Besitz beschränkter Rechte 327 ff., 331 f„ 360 ff.; er­ j. P. 384, 385, 403, 405. weislich anerkannte 330, 333, 342, 345 f.; K. eines unehelichen K. 324, 332, 340, 342, 345; zusammen­ Kapital; oder Zinscnzuwengebrachte K. 341; Befr. von ESt. 355, 360 sf.; s. dung 116; Nutzung eines Geldkapitals 149 f., 170 ff.; adoptierte K., uneheliche Kapitalteile oder Rente K., Legitimation, Einkind­ 337; s. Stammvermögen. schaft.

K.

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

537

Kirchen; Genehmigung von

Stiftung 384; Befr. von Zuwendungen 40; Sicher­ ESt. 410. heit für Zweckerfüllung Königliches Haus 409 f. 354; Befr. von ESt. 356, Konkurs; Ausfall einer For­ 369, 398 ff.; Eigentümer derung 198; Nachlaßkon­ von Armenanstalten, Kleinkurs 101, 231,262; Stra­ kindcrbewahranstalten, fen im K. 268, 306; Voll­ Schulen 376, 383, 385, streckung während des K. 395, 400, 402; deutsche 268, 306; Vorrecht für K. 398 f., 401. ESt. 278. Klage; gegen ausländische Konkursverwalter 242, 243, Steuerschuldner 278; gegen 260. den Fiskus wegen ESt. 283 ff.; Änderung der Kl. Konsul; Haftung für ESt. 243; Rechtshilfe bei Ein­ 284 f., 287, 292; Frist ziehung der ESt. 278; zur Kl. 290 ff., s. Rechts­ Befr. von ESt. 411 f. weg. Kleinkinderbewahranstalten Kontrolle s. Überwachung.

356, 381 ff., 370 ff., 372 f., Konzerthans 349 f. 407. Körperschaften, Korpora­ tionen s. juristische Per­ Kloster 351, 400; s. Orden. sonen. Knabenkonvikte 395. Kosten; der Erfüllung eines Knappschaften 376, 380. Vermächtnisses, von Nach­ Kohlenabbau- Gerechtigkeiten laßverbindlichkeiten 58, 80, 126. 101; der Krankheit 71, 99 f.; des Begräbnisses 71, Kolonialgesellschaften 40. 100 f.; der Nachlaßordnung Kommanditgesellschaften 40, 71, 101 f.; der Prozesse 91, 124. für die Masse 71, 103 f.; Kongregationen s. Orden. Verteilung auf die Masse 144; der Wertsermitte­ König; Erlast von ESt. 281, lung 172,174 s., 175,177 s.; 457; Genehmigung von andererErmittelungen 263, Stiftungen 40 f., 63, 110; 266, 269, 296, 300f.; eines Anerkennung einer milden

538

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seilen.)

Rechtsstreits 174, 287 ff.; bei unsicheren Forderungen 198; für Verhandlungen in ESt.-Sachen 253, 275, 308 ff.; der Steuerzahlung 276; der Zwangsvoll­ streckung 277, 285, 306, 307; in Strafsachen 308, 309, 439, 450; Verjährung

Landarmenverband

356,

365 ff.

Landeskirche 399 ff.

Landesstrafrecht 294. Landesversicherungsanstal­ ten 376.

Landgemeindens.Gemeinden. 175, 178, 269, 301, 312. Landgericht 286. Krankenanstalten 356,369 ff., Lasten; Abzug 71, 72 f.,

93 ff., 104 ff., 190 ff.; Ver­ teilung aus dieMasse126f.,

377 f.

Krankenkassen 376. 142 ff., 157,255; f. Leistun­ Krankenpflege 377 f., 389, gen. 391 f. Lanenburg 28. Krankheitskosten 71, 99 f. Lebensalter; Berechnung Kreis, öffentliche Anstalten, 161; Grundlage für Schulen usw. 373 ff., 394, 396 f.

Schätzung von Nutzungen usw. 159 ff., 164 ff., Lehns­ und Fideikommißansällen

Sammlung 356, 199. 395 ff.; Schule 394. lebenslängliche Nutzungen Kuratel f. Pfleger. usw.; Kapitalwert 159 ff.; Kurhessische Fürstenfamilie Rückstände beim Beginn 410. 153; Ankauf 162; 'endKurswert 80 ff., 147, 171. giltige Besteuerung 155 ff., 162 f., 186 ff.; Erlöschen Knze 80, 123, 135, 172. innerhalb eines Jahres 160, 162 f., 168; für mehrere Personen 161 f., 164 ff.; Zusammentreffen Lage von Vermögen 119 ff., mit N. von anderer Dauer 122 f., 125, 127, 129 ff., 155, 157 f., 168 f.; Er­ 138 ff., 142 ff. werb des Kapitals unter

Knnst;

L.

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) einer Bedingung 183 f., 186 ff.; für ünHausstande Bedienstete 333, 338, 362.

Lebensversicherung

539

202, 359; an (aus) fis­ kalischen) Kassen 276, 289; s. Nutzungen, Lasten.

76 f., Leistungsklage 283,284,291. letztwillige s. Verfügungen durch Ehe | von Todes wegen. Legitimation; 330 f.; durch Ehelichkeits- \ Lippe 482 f., 509. erklärung 321, 324, 332, ^Raffc 199 27 342, 355, 360 ff.; Ver- uquioc iyy' wandtschaft durch L. 330, Logen 116, 348 f. 332,342,361 f.; Schwäger- Lohn ‘ ' -Forderungen 88; schäft durch L. 331, 343, -Schulden 95, 98. 344 f. Lose 73, 147, 179, 82, 130. Lehnsanfälle 28,59 ff., 199 f., Louisiana 462 f. 230, 323 f. Lübeck 483 f., 488. Lehnsanwärter; Anfechtung Lutheraner 403. der Ehelichkeit 328. j lutherische Kirche 399. Lehrling 335, 351. i Leibgedinge 88, 151 f., 161. M Leibrente f. Rente. Leistungen; des Erwerbers Magistrat, Gewähr fürZweckan den Erblasser 33 s., 94, erfüllung 354. 99; mit dem Anfalle über­ Mahnverfahren 282, 286, nommene 104 ff.; zu be­ 292. stimmten Zwecken 112 ff.; Mährische Brüder 403 f. als Beschwerung von Nutzungen 151, 161 f.; Mann s. Ehemann, Vater. Begriff 148 f.; Kapital­ Masse; Begriff 71, 230, 254, 275; Bestandteile 70 ff.; wert 149 ff.; Wert einer im In- oder Auslande Lerzinsungspflicht 171; 122 ff.; Verteilung der Wertöangabe 173; bedingte Lasten usw. 126 f., 142 ff., 190 ff.; betagte 192 ff.; 157, 255; Wertsermitteunsichere 197 ; im Sinne lung 145 ff.; bedingte von 8 27 und Besr. 1 EStG.

86 f., 130.

540 Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) Rechte 180,181f.; bedingte Belastung 190 ff.; unge­ wisse Forderungen und Ansprüche 194,199; liquide M. 199, 275, 279; Haftung für ESt. 229ff.; Sicherheit aus M. 229, 233 ff.; Ver­ bot der Ausantwortung 239 ff.; Verzeichnis der M. 253 ff.; Beweis für An­ sprüche an die M. 263, 266, 287; Angabe in Feststellungsbescheinigung 275. Mecklenburg 484 ff., 486. mehrere; Erwerber eines An­ falls 115, 359, 164 ff. (Nutzung); Anfälle von einem Erblasser 216 f., 358 f., 362; Täter einer Zuwiderhandlung 295; Strafen für eine Tat 296; Straftaten 299 f. mehrfache Familienverbin­ dung 322. Meiningen 502 f.

Mennonitengemeinden 404.

Miete;

milde Stiftung; des

Erb­ lassers 111; Zuwendungen unter Zweckbestimmung 112 ff., 393 f.; Erwerb in­ folge Auflage 116; Befr. von ESt. 356, 369 ff., 383 ff.; selbständige Rechts­ persönlichkeit 385, 397.

milde Zwecke 112,116,117f., 347, 389 ff.; im Auslande zu erfüllende 372.

Militär-Fiskus 365;

-Ge­ richtsbarkeit 267, 306, 308; -Personen 137.

Mission 350, 390, 401, 402.

Mitberechtigte;

an einer Nutzung 164 ff.; Anmel­ dung eines Anfalls 252 f.

Miteigentuul 77 ff., 124 f. Miterbe;

Schuldner des Nachlasses 86, 198, 232; Schuldner der ESt. 229, 231 ff.; weitere Steuer­ pflichten 261, 263 ff.; s. Erbe. Moresnet 28. Musikpflege 350.

als Forderung 87, 126; als Schuld 95, 97; Beschwerung durch Hypothekenzinsen 144; Rück­ Mutter; eheliche und unehe­ stände beim Beginn eines liche Kinder 324, 332; Ver­ Nutzungsrechts 153, 172. wandtschaft mit unehe­ lichem Kinde 331, 359 f.; Milderung einer Strafe 296, 306. s. Eltern.

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

R. Nacherbschaft; Steuerpflicht 201, 206 ff., 121 f. (88 9 bis 11); ähnliche Rechts­ lage durch Vertrag 92, 213; Beschwerung der N. mit Vermächtnissen 214; N. oder Erbschaft nach 88 2269, 2280 BGB-, 217 ff.; N. auf Grund gemeinschaft­ licher Verfügungen von Ehegatten 222 f., 226 f.; Annahme und Ausschla­ gung der N. 44, 182, 209; Veräußerung der N. 182, 210, 212; vorzeitiger Emp­ fang 210, 212; Tod des Nacherben vor dem An­ falle 92, 203, 205, 210, 212; aufschiebend bedingte N. 185 f., 207 f., 211; Schuldner der ESt. 231; Anmeldung des Anfalls usw. 249 f., 261; Ver­ jährung der ESt. 313; früheres Steuerrecht 215 f. Nachfolge; in Nutzungen 164ff.; der Verwandten von Ehegatten in Zuwen­ dungen 225 ff. Nachforderung von ESt.; bei Erlöschen auflösend be­ dingter Nutzungen usw. 155 f., 160, 162 f., 190; im Falle einer Einigung

541

oder Abfindungsversteue­ rung 176, 194, 196,273 f.; nach Erteilung der Fest­ stellungsbescheinigung usw. 276; Anordnung durch vor­ gesetzte Behörden 280; bei zweckwidriger Verwendung einer Zuwendung 353, 388 f. Nachlaß; Entnahme derESt. daraus 52 ff., 97,338, 363; Überschuldung durch Ver­ mächtnisse 55 f., 72; Er­ mittelung des N. 70 ff., 74 ff.; Nießbrauch am N. 152, 157; zum N. gehörige Nutzungen usw. (148,160, 164, 168), bedingte Rechte und Lasten (180, 191), Stammvermögen und Nacherbschaft (92,203,205, 210,212); liquiderN. 199, 275, 279; Sonderung des N. von Ehegatten 216 f., 227 f.; Strafvollstreckung in N. 268, 306.

Nachlaßgericht 244, 246 s., 262, 316, 416, 418 ff.; s. Gerichte.

Nachlaßkonkurs

101, 231, 262; -Verwalter 243.

Nachlaßordnung

71,

101,

228.

Nachlaßpfleger s. Pfleger.

542 Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

Nachlaßverbindlichkeit; ESt. keine N. 230; s. Schulden. Nachlaßverwalter; Werts­ angabe 172 ff.; Haftung für ESt. 239 ff.; Anmel­ dung eines Anfalls usw. 252, 259 ff., 258 f., 262 ff.; Portolast 308; Vollstrekkung gegen N. 318, 319. Nachlaßverwaltung 262. Nachlaßverzeichnis f. Ver­ zeichnis. Nachtragstabelle 213, 427, 429 ff., 435.

Nachvermächtnis

92, 206, 209, 210, 214. Nachweis f. Beweislast. Namenpapiere 57,130,134 f. Namenverzeichnis 422, 428.

natürliche;

Verwandtschaft 341; Kinder f. uneheliche. Nebenforderungen im Rechtsstreite wegen ESt. 284 f.

Nebenintervention 282. Nebenzweck einer milden Stiftung 393 f.

neunhundert Mark; Vefr. von ESt. 355 f., 362 f.

New-Dork 463. Nichtigkeit; von Verfügun­ gen von Todes wegen 35 f.,

97; einer Ehe 325 f., 329 f., 343, 345.

Niederlande, NiederländischJndien 486 f.

Niederländisch - Reformierte 404 f.

Niederlegungsschein usw. s. Depotschein.

Niederschlagung;

der ESt. 278 f., 457, 458 f.; von Strafen 268, 306.

Nießbrauch(er);

als Ver­ mächtnis an einen zur Nutz­ nießung Berechtigten 49 ff.; unvererblich 74; Endigung eines N. des Erblassers 88; mit N. belastete Nachlaß­ teile 92, 203, 205; Lage 131, 152; Verteilung auf die Masse 142 ff., 152, 157; Wert 149 ff., 159 ff.; Er­ werb rückständiger Stützun­ gen 153; N. und Rente einander folgend 155; Be­ schwerung mit wieder­ kehrender Leistung 151, 161 f.;N. mehrerer 164 ff.; Verpflichtung zur Verzin­ sung einer Geldschuld 171; Vereinigung mit Stamm­ vermögen unter aufschie­ bender Bedingung 187 f.; Vorerbe als N. 201,337 f.; als Nutzung im Sinne von

Sachregister. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.)

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§ 27 Abs. 1 EStG. 202; dem Nachlasse lastende 148, 160, 164, 168,201; eines vom Erwerber des An­ falls begründeter 205, 212; Geldkapitals 149 f., 170 ff., Befugnis zum Verbrauchen 193 f.; Wertsangabe 173; des Stammvermögens214; Erwerb des Stammver­ mögens unter einer Be­ N. eines Ehegatten auf Grund gemeinschaftlicher dingung 183 f., 186 ff.; be­ Verfügung 222 f., 227; tagter Geldvermächtnisse Haftung für ESt. 231, 193; Erlöschen vor Steuer­ 242, 243. feststellung 193, 202 f.; von unsicheren Forderungen Not s. Hifsbedürftige. 197; Zeitpunkt der Steuer­ Noten, ausländische 80. pflicht 201; Beschwerung Nutznießer 49 ff. eines Vermögens durch eine Nutzungen; Begriff 148 f., N. 200 ff.; vom Erwerber 171, 201 f., 359; inländi­ dem Anfalle aufgebürdete scher Grundstücke 123, 126, N. 202, 205; für geleistete 150 ff.; Wert 149 ff., 199; Dienste 333, 337 f., 362; aufschiebend bedingte mw. Ermäßigung eines Anfalls 153 ff., 165 ff., 190 ff.; Än­ auf 150 (900)