Die Kestoi des Julius Africanus und ihre Überlieferung 9783110219593, 9783110219586

A new form of organizing knowledge was adopted during the time of the Roman Empire, with works such as the Cesti of Juli

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Die Kestoi des Julius Africanus und ihre Überlieferung
 9783110219593, 9783110219586

Table of contents :
Frontmatter
Inhalt
The Cesti and Sophistic Culture in the Severan Age
Magie, Pseudo-Technik und Paratechnik: Technik und Wissenschaft in den Kestoi des Julius Africanus
Magie und Religion in den Kestoi des Julius Africanus
Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II)
Byzantine Collections of Late Antique Authors: Some Remarks on the Excerpta historica Constantiniana
Die Überlieferung der Kestoi des Julius Africanus in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik
Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius
Julius Africanus in the Constantinian Geoponica
Une source peut en cacher une autre : Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive (IX, 21-27)
Sources et constitution des Géoponiques à la lumière des versions orientales d’Anatolius de Béryte et de Cassianus Bassus
Julius Africanus and the Horse Doctors
Backmatter

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Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur Archiv für die Ausgabe der Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte

(TU) Begründet von O. von Gebhardt und A. von Harnack herausgegeben von Christoph Markschies Band 165

Die Kestoi des Julius Africanus und ihre Überlieferung Herausgegeben von

Martin Wallraff und Laura Mecella

Walter de Gruyter · Berlin · New York

Herausgegeben durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften von Christoph Markschies

앝 Gedruckt auf säurefreiem Papier, 앪 das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.

ISBN 978-3-11-021958-6 ISSN 0082-3589 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ” Copyright 2009 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandentwurf: Christopher Schneider, Laufen Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen

Vorwort Technische Literatur gehört zu den fremdesten und fernsten Gebieten der Antike. Kaum irgendwo anders fühlt sich die Moderne der Antike so überlegen wie hier. Ja, die moderne Technik hat gegenüber anderen Kulturbereichen ein Eigenleben gewonnen, das manchem allein die Rede von „technischer Literatur“ wie eine contradictio in adiecto erscheinen lassen mag. Für die Antike täte das indessen der neuen Kultur des Wissens in der römischen Kaiserzeit Unrecht. Gerade ein Werk wie die Kestoi des Julius Africanus zeigt, dass die umfassende Sammlung von technischem Know-how einen literarischen Anspruch keineswegs ausschloss. Der vorliegende Band ist im Kontext eines Basler Editionsprojektes entstanden, das sich eine Neuausgabe der Kestoi zum Ziel gesetzt hat. Außer dem Unterzeichneten (Theologie) besteht die vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierte Projektgruppe aus Carlo Scardino (Gräzistik und Arabistik), Laura Mecella (Alte Geschichte) und Christophe Guignard (Theologie und Gräzistik). Hinzu kommt William Adler (Frühchristliche Literatur, North Carolina State University), der eine englische Übersetzung beisteuern wird. Obwohl die Arbeitsgruppe damit interdisziplinär besetzt ist, wurde schnell deutlich, dass zum Verständnis dieses Werkes und insbesondere seiner komplizierten Überlieferung ein noch breiteres Spektrum von zusätzlichen Qualifikationen nötig ist. Aus diesem Grunde wurde im Juni 2008 ein internationaler Workshop auf Landgut Castelen bei Basel veranstaltet, der Raum zur Diskussion mit Experten verschiedener einschlägiger Bereiche gab. Neben wissenschaftlichen Vorträgen der Teilnehmer, wie sie üblicherweise bei Tagungen gehalten werden, wurde viel Zeit für mehrere Seminarsitzungen reserviert, bei denen direkt an den Texten gearbeitet wurde. Die Resultate dieser äußerst anregenden und konzentrierten Diskussionen lassen sich naturgemäß nicht unmittelbar in eine Publikation umsetzen. Dennoch sind sie der Ausarbeitung der hier vorgelegten Beiträge zugute gekommen. Es handelt sich einerseits um die in Castelen gehaltenen Vorträge, zumeist in erweiterter Form, andererseits auch um erste Resultate des genannten Forschungsprojektes. Durch die Publikation in diesem Rahmen soll nicht nur die Einleitung der künftigen Edition entlastet werden, sondern auch die Diskussion von Sachverhalten befruchtet werden, die nicht unmittelbar von editorischer Relevanz sind. Zur praktischen Benutzung ist dem Band nur der Hinweis auf die verwendeten Abkürzungsstandards mitzugeben: Année philologique bzw. Schwertner für die bibliographischen Abkürzungen sowie die geläufigen Standardlexika für antike Quellen1. 1

Abkürzungen, die nicht im regelmässig erscheinenden Verzeichnis der Année philologique aufgelöst sind, suche man bei S. Schwertner, Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete (IATG2), Berlin 21992 (nachgedruckt in: Theologische Realenzyklopädie. Abkürzungsverzeichnis, Berlin 21994, 1-488). Für griechische Autoren und Werktitel vgl. H. G. Liddell/R. Scott, A Greek-English Lexicon. Revised and Augmented throughout by H. S. Jones (91940), with a Revised Supplement by P. G. W. Glare, Oxford 1996 und G. W. H. Lampe, A Patristic Greek Lexicon, Oxford 1961.

VI

Vorwort

Die Herausgeber haben diversen Bibliotheken zu danken, ohne deren Schätze die Studien nicht hätten vorangetrieben werden können. Vor allem sei die British Library in London genannt, die den Papyrus Oxy. 412 neu und hochauflösend scannen ließ. Dieses Bild ist für die Ausarbeitung des Beitrags von Jürgen Hammerstaedt verwendet worden; es liegt auch der Abbildung auf S. 69 zugrunde. Die Biblioteca civica in Biella (Italien) hat schnell und unbürokratisch Kopien des seltenen Buches von Ioannes Meursius (Opera, 7. Bd., Florenz 1746) zur Verfügung gestellt. Großen Dank schulden die Autoren auch dem Herausgeber und dem Verlag der Reihe „Texte und Untersuchungen“. Die Zusammenarbeit hat sich bewährt. Wie schon bei Africanus’ Chronographie, deren Edition in der Reihe „Die Griechischen Christlichen Schriftsteller“ von einem TU-Band begleitet war2, bieten beide Reihen auch für die Kestoi ein ideales Umfeld – gerade in dem Zweiklang von Untersuchung und geplanter Edition. In diesem Sinne sei Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies und Herrn Dr. Albrecht Döhnert Dank gesagt – und der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass die Edition in Bälde in GCS erscheinen kann. Den letzten und größten Dank möchte der Unterzeichnete seiner Mitherausgeberin Laura Mecella aussprechen. Sie hat, gelegentlich unterstützt von Lea Meier, ein außergewöhnlich kompliziertes Manuskript in allen Phasen und Aspekten kompetent betreut und schließlich zum Druck gebracht. Basel, Juli 2009

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Martin Wallraff

Julius Africanus und die christliche Weltchronistik, hrsg. v. M.W. (TU 157), Berlin 2006; Iulius Africanus, Chronographiae. The Extant Fragments, ed. M.W./U. Roberto/K. Pinggéra, translated by W. Adler (GCS N.F. 15); Berlin 2007.

Inhalt Vorwort

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William Adler, The Cesti and Sophistic Culture in the Severan Age

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Burkhardt Meissner, Magie, Pseudo-Technik und Paratechnik: Technik und Wissenschaft in den Kestoi des Julius Africanus . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Martin Wallraff, Magie und Religion in den Kestoi des Julius Africanus . . . .

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Jürgen Hammerstaedt, Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Umberto Roberto, Byzantine Collections of Late Antique Authors: Some Remarks on the Excerpta historica Constantiniana . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Laura Mecella, Die Überlieferung der Kestoi des Julius Africanus in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik . . . . . . . . . . . . . . .

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Carlo Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Robert H. Rodgers, Julius Africanus in the Constantinian Geoponica . . . . . .

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Christophe Guignard, Une source peut en cacher une autre : Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive (IX, 21-27) . . . . . . . . .

211

Christophe Guignard, Sources et constitution des Géoponiques à la lumière des versions orientales d’Anatolius de Béryte et de Cassianus Bassus . . . . .

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Anne McCabe, Julius Africanus and the Horse Doctors

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Stellenindex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Autorenverzeichnis

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The Cesti and Sophistic Culture in the Severan Age William Adler Scholarship on the Cesti since the time of Joseph Scaliger has been preoccupied with a single question: How could the author of the Chronographiae and the epistles to Origen and Aristides have also written a work so heavily invested in amulets, charms, incantations, and other occult practices, but as far as we can tell devoid of identifiably Christian content? Joseph Scaliger and after him Henri Valois tried to resolve the apparent contradiction by avoiding it: Eusebius, Syncellus, Photius, and the Suda had collectively confused the Christian “Julius Africanus” with the “Sextus (Julius) Africanus” of the Cesti1. More recent solutions to the problem have not advanced our understanding very far. Assigning the Cesti to the pre-Christian Africanus would require a radical re-dating of his Chronographiae2. If, as G. Björck is correct, the Cesti was meant as a parody of the intellectual pretensions of the age of Severus Alexander, then the satire escaped everyone before Björck’s time3. The commonly-cited explanation that Africanus’ Cesti was a product of the religious “syncretism” of the Severan era may be true at some level4. But if the usual meaning of syncretism refers to the blending of different religious traditions, what evidence do we have in the Cesti of blending? Had we not known that it was produced by the same person who had composed the Chronographiae and the two epistles, then would anyone ever have imagined that its author was Christian, even a “syncretistic” one? All of this suggests that an understanding of the composition and purpose of the Cesti might benefit from extending the analysis beyond the conventional binary catego1

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J. Scaliger, Thesaurus Temporum Eusebii Pamphili, vol. 2. Animadversiones in Chronologica Eusebii, Leiden 1606 (reprint Osnabrück 1968), 2, 212b; H. Valois (Valesius), Eusebii Pamphili Ecclesiasticae Historiae libri decem. Annotationes in Historiam Ecclesiasticam Eusebii Caesariensis, Paris 1659, 1, 6, 31. Among other things, the hypothesis is refuted by the reference in P.Oxy. 412 to the “18th Cestus of Julius Africanus (Ἰουλίου Ἀφρικανοῦ Κεστὸς ιηʹ [Afric., cest. V,55, 291 Vieillefond])” (not “Sextus Julius Africanus”). For discussion, see F. C. R. Thee, Julius Africanus and the Early Christian View of Magic (HUTh 19), Tübingen 1984, 34-37. The date of the composition of the Chronographiae is usually assumed to be 221, the last year of the reign of Elagabalus and the chronological endpoint of the work; see Iulius Africanus. Chronographiae. The Extant Fragments (GCS N.F. 15), ed. M. Wallraff, Berlin 2007, XVII f. The Cesti was written sometime afterwards, during the reign of his successor Severus Alexander; see below, 10, and J.-R. Vieillefond, Les “Cestes” de Julius Africanus. Étude sur l’ensemble des fragments avec édition, traduction et commentaires, Firenze 1970, 53, n. 77. G. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus et l’hippiatrique grecque (Uppsala Universitets Årsskrift 4), Uppsala 1944, 22. For critique of this theory, see Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 55 f.; L. Edelstein’s review of Björck, AJP 68, 1947, 444 f. On the Cesti as an expression of the “syncretism” of the Severan age, see Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 64-66.

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William Adler

ries of “pagan” or “Christian,” and exploring broader cultural and social trends in the Greek-speaking East of the Severan age.

1. Africanus, the “pepaideumenos” While no writer of the early Church or Byzantium ever doubted the Christian identity or seriousness of the author of the Cesti, they did find the work confusing, even troubling. In his Latin translation of Eusebius’ Ecclesiastical History, Rufinus conspicuously removed a brief notice of the Cesti found in the sixth book of the History5. Jerome likewise failed to mention the work in his inventory of Africanus’ writings6. Syncellus and the Suda provide brief descriptions of the Cesti, but without editorial comment7. Some other writers expressed their misgivings more openly. Disquieted by Africanus’ advice on chemical and biological toxins, a 10th century Byzantine epitomator complained that the use of such weapons was unworthy of “the Christian way of life”8. Probably the most unsparing critic of the Cesti was the 11th century Byzantine polymath, Michael Psellus. In a little treatise on the 24 letters of the Greek alphabet, Psellus even accuses Africanus of perpetrating fraud9. One thing about Africanus on which later commentators generally agreed was his wide learning. A man possessed “of all wisdom (πάσης σοφίας)” is the way the church historian Socrates praises Africanus, along with Clement and Origen10. In his Praeparatio Evangelica, Eusebius numbers Africanus among the “erudite men (λόγιοι ἄνδρες) of the church, second to none in their paideia (ἀπὸ παιδείας οὐδενὸς δεύτεροι)”11. He uses similar language in his Quaestiones ad Stephanum, contributing the additional observation that Africanus’ widely-acknowledged learning reached beyond the study of the sacred. He was an “erudite man”, Eusebius writes, “and well-known to those grounded in a secular education (ἀνὴρ λόγιος καὶ τοῖς ἀπὸ τῆς ἔξωθεν παιδείας ὁρμωμένοις ἐπιφανής)”12. Although Africanus’ learning is apparent in most of his works, Eusebius’ high estimate of Africanus’ secular education applies especially well to his self-presentation in the Cesti. Africanus casts himself here as a walking library of information about virtually every branch of technical knowledge: architecture, medicine, veterinary science, engineering, pharmacology, agriculture, military tactics and weaponry, metrology, and dyes. He parades his education and expertise with the off-handed confidence and condescension of the know-it-all. Even readers with a “middling general education (οἱ τῆς ἐγκυκλίου μετρίως ἐπήβολοι παιδείας)”, Africanus writes in one place, should have no difficulty understanding the series of Euclidean formulae he sets forth to assist soldiers

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Eus., h.e. VI 31,1 (GCS Eusebius 2/2, 584,21 f. Schwartz); cf. Rufinus ad loc. (585,24 f. Sch.). Hier., vir. ill. 63 (TU 14/1, 36,26-37,5 Richardson). Sync. (439,18-20 Mosshammer); Suda s.v. Ἀφρικανός (1, 433,30-434,3 Adler). In Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 334, n. 32. See below, 13. Socr., h.e. II 35,10 (GCS N.F. 1, 151,7 f. Hansen). Eus., p.e. X 9,26 (GCS Eusebius 8, 590,14-16 Mras). Eus., qu. Steph. suppl. (PG 22, 965A).

The Cesti and Sophistic Culture in the Severan Age

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in determining the height of a wall or the width of a river13. Hardly limited to the Cesti, these displays of erudition can sound vain. In the Chronographiae, a discussion of the disputed meaning of Daniel’s apocalypse of 70 weeks (Dan 9,24-27) includes a hairsplitting excursus on solar and lunar calendars, which calculates sums down to fractional amounts. The reason for doing so, he writes, is to preempt any suggestion that he was unacquainted with the finer points of mathematical astronomy14. While Africanus’ actual mastery of all the fields to which he lays claims raises suspicions, there is one subject in which it is beyond question. Africanus was a man of letters, a true bibliophile. His patronage of libraries and book-dealers is amply documented, both in the Cesti and elsewhere. In the Chronographiae, he reports purchasing a book entitled the “Sacred Book”, purportedly written by Pharaoh Suphus; he calls his find a “great treasure”15. According to a tradition found in the History of Armenia of Moses of Chorene (5th century), the fifth book of Africanus’ chronicle contained material that he transcribed from the famous royal archives of Edessa16. Although difficult to verify and probably an exaggeration, the report may contain a kernel of truth, especially in light of Africanus’ personal recollections of research in other collections throughout the Mediterranean. One of his manuscript findings is now celebrated. In the libraries and archives of Rome, Jerusalem and Nysa, he claims to have discovered copies of the Odyssey containing the actual incantation that Odysseus used to conjure up the dead (cf. Od. XI 34 ff.). The accompanying discussion of the authenticity of the passage shows that he was conversant with the finer points of Homeric text criticism. While not quite sure what to make of this text, he holds out the possibility that it existed in the original version of the Odyssey. Perhaps, he writes, either Homer himself or the Pisistratid editors later excised it, finding it, in Africanus’ words, “disruptive of the progression of the work (ἀλλότρια τοῦ στοίχου τῆς ποιήσεως)”17. Schooling in philological and textual criticism also shaped his approach to the biblical text. Africanus was a judicious and methodical reader of the biblical text. In order to settle the disputed meaning of a verse in Genesis, his first impulse is to check for variant readings in the Septuagint; only then does he venture some thoughts about what the verse might have meant18. Irresponsible handling of the biblical text seems to provoke him more than erroneous doctrine19. The temperament of the trained philologist is on plain display in his famous little epistle to Origen, in Africanus’ day the church’s most influential theologian and philosopher. Africanus had by that time returned from Rome to Palestine, his ancestral homeland. There he witnessed a debate between Origen and an otherwise unknown figure named Bassus, possibly a Gnostic Christian, whom Africanus 13 14

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Afric., cest. I 15,1 f. (153 Vieillefond). Afric., chron. F93,67-69 (283 Wallraff). The completely corrupt text that survives from this part of the work shows that the complicated notation required to make his point about the calendar of the Jews far exceeded the capacities of later copyists. Afric., chron. F46,52-54 (104 Wallraff). Afric., chron. T88 (261 Wallraff). Afric., cest. V,45-49 (289 Vieillefond). Afric., chron. F23,1 f. (49 Wallraff). See, for example, his epistle to Aristides, in: Die Briefe des Sextus Julius Africanus an Aristides und Origenes (TU 34/3), ed. W. Reichardt, Leipzig 1909. While accepting his opponent’s attempts to establish Christ as both priest and king, he forcefully rejects the way they interpreted Jewish scriptures and the gospel genealogies to arrive at this conclusion (53-57).

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playfully identifies as “Agnomon” (the “ignoramus”)20. After sitting quietly through the debate, Africanus later asked Origen to justify his citation from the story of Susanna, a part of the Greek version of Daniel lacking in the Hebrew text. The letter was terse, and may have been written in haste21. But its brevity, as Origen recognized, was deceptive22. The imposing array of philological, linguistic, historical, and literary arguments against Susanna that he managed to squeeze into the letter shows that he was well-versed in the science of forgery detection. In the brief compass of the letter, Africanus pointed out that the story was absent from the version of Daniel known to the Jews, lacked historical verisimilitude, differed stylistically from the rest of Daniel, and described a mode of spirit possession at odds with the accounts of visions, dreams and angelic revelation told about the prophet elsewhere in the book23. Biblical scholars still cite with approval Africanus’ most telling indictment of Susanna: namely, that the Greek puns in Susanna proved that it could never have existed in a Hebrew version24. Understandably, Africanus’ critique of Susanna evoked a far less favorable review from Origen himself. The exchange between the two men speaks volumes both about their differing temperaments and backgrounds and about the practice of “higher criticism” in the third century. Africanus’ most compelling arguments were not necessarily original or exceptional. In his commentary on Daniel, Hippolytus had noted some of the same problems, and Origen himself says that he was already familiar with the difficulties posed by the Greek word-play25. What was different, however, was the unbending and categorical tone of the letter. Origen admonished him about this. Imploring Africanus to think less like a scholar and more like a man of the church, he charges him with a “somewhat irreverent (ἀσεμνότερον)” attitude, subordinating the church to the synagogue, and undermining confidence in a version of the Bible that was for Greek-speaking Christians authoritative26. But tradition and the broader political ramifications of his findings were far removed from Africanus’ mind when he wrote his letter. For him, the question of Susanna was strictly a philological matter, to be settled according to the same rules a scholar might use to determine the best text of Homer. Once Africanus had determined that Susanna was, in his words, an “elegantly written forgery”, nothing more needed to be said. Nor was Africanus much concerned about the larger context in which Origen quoted the offending passage from Susanna. Although Origen had apparently quoted 20

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Afric., ep. Or. 2,3 (SC 302, 514 de Lange). Or., ep. Afr. 3,1 f. (522 de Lange). Origen’s reference to “our colleague Bassus (τῷ ἑταίρῳ ἡμῶν Βάσσῳ)” may reflect disapproval of the disparaging name that Africanus conferred upon him. This at any rate is the judgment of Nicephorus Callistus, h.e. V,21 (PG 145, 1110C), who writes that Africanus’ letter was “dashed off ” on the spur of the moment. See Or., ep. Afr. 2,1-6 (SC 302, 522 de Lange), where Origen suggests that a proper reply to all of Africanus’ criticisms would require a whole treatise. Afric., ep. Or. 3 (514-516 de Lange). Afric., ep. Or. 5 (516 de Lange). See further W. Adler, ‘What the Hebrews Say’: Translation, Authority and the Story of Susanna in Early Christianity, in: Biblical Translation in Context (Studies and Texts in Jewish History and Culture 10), ed. F. Knobloch, Bethesda MD 2002, 19-39. Or., ep. Afr. 10,9-14 (536 de Lange). See also Hipp., Dan. I 14,4 f.; 15,2 (GCS N.F. 15, 34,1-6.15-18 Bonwetsch/Richard), on Jewish jurisdiction over capital crimes and the exclusion of Susanna from Jewish scriptures. Or., ep. Afr. 8; 17,1-3 (532.554 de Lange).

The Cesti and Sophistic Culture in the Severan Age

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the offending passage from Susanna only in the context of a broader dialogue with Bassus, Africanus chose to dwell on what may well have seemed to Origen like a minor and quibbling point27. In some ways, the exchange between the two men recalls the intellectual one-upmanship and professional contests of the Second Sophistic, in which rivals scored points by scolding their opponents for a grammatical error, the improper use of a word, or a faulty reference28. To his credit, Africanus only took up the matter after the debate had ended; this, he writes, was only fitting (ὡς ἔπρεπεν)29. And he softens his otherwise sharp and reproving tone with more light-hearted language at the end30. But if Africanus’ purpose in writing the letter was to demonstrate to Origen his command of the rules for detecting forgeries, he seems to have succeeded. In his sometimes testy reply to Africanus, Origen, obviously bruised by his criticisms, strives to make it clear that he was every bit his equal in the art. A comment that Origen makes at the conclusion of his letter also suggests that he recognized the whole exchange for what it was: a literary contest. After expressing some dissatisfaction with his own narrowly-crafted response to Africanus’ criticisms, he urges someone “sufficiently practiced (ἱκανῶς μεμελετηκότων)” in the study of holy scriptures to write an “encomium of the history of Susanna” as a rejoinder to Africanus’ denunciation of it31. To extend the reach of his learning and expertise, Africanus traveled widely in his pursuit of books, scouring archives and examining antiquities. His various works recall expeditions to Egypt, Edessa, Parthia and the cities of Asia Minor, and throughout Palestine. Biblical relics were a source of particular fascination to him. In Edessa, he learned that the kingdom had in its possession Jacob’s shepherd’s tent32. In his chronicle, he claims to have settled a controversy about the location of the ark through autopsy33. The same work contains reports about the Dead Sea and the terebinth tree at Mamre, two tourist sites of international renown. In the fourth century, the emperor Constantine was deeply troubled that pagan religious rites were being practiced at the site of the terebinth34. But Africanus does not seem at all embarrassed by the sacrifices offered at an altar in front of the tree. To the contrary, they help him make his point about the supernatural properties of the tree. The local population, he writes, would gather at the site to 27

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The specific verse from Susanna that Origen cited in the debate was probably v. 56. Here, Daniel, his spirit moved by God, exposes the deceit of the elders with these words of reproof: “You offspring of Canaan and not of Judah, beauty has beguiled you and lust has perverted your heart”. On other occasions when Origen quotes from Susanna, this is the verse he cites; see, for examples, Or., comm. in Rom. 4,9-12 (194,12 f. in: J. Schérer, Le commentaire d’Origène sur Rom. III.5-V.7, Le Caire 1957); hom. in Jos. 22,6 (GCS Origenes 7, 438,22 f. Baehrens). See T. Schmitz, Bildung und Macht. Zur sozialen und politischen Funktion der zweiten Sophistik in der griechischen Welt der Kaiserzeit, München 1997, 110-133; G. Anderson, Sophists and their Outlook in the Early Empire, in: ANRW II 33,1, Berlin 1989, 96-104; id., The Second Sophistic: A Cultural Phenomenon in the Roman Empire, London 1993, 35-38. See also M. Trapp, Philosophy, Scholarship, and the World of Learning in the Severan Period, in: Severan Culture, ed. S. Swain et al., Cambridge 2007, 470-488, esp. 487: “the whole tone and topic of the exchange, and the intellectual resources deployed on both sides, would fit perfectly among their pagan contemporaries”. Afric., ep. Or. 2 (514,10-12 de Lange). Afric., ep. Or. 10 (520,46 f. de Lange). Or., ep. Afr. 23 (573 de Lange). Afric., chron. F29 (65 Wallraff). Afric., chron. F23 (49 Wallraff). See Soz., h.e. II 4 (GCS N.F. 4, 54,20-56,59 Bidez/Hansen).

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honor their forefathers, where they would offer up “burnt offerings and hecatombs” at the base of the tree. But even when engulfed by the flames rising up from the animals burning on the altar, Africanus writes, the terebinth managed to survive unscathed. An obligatory sample of local lore about the supernatural origins of the tree rounds out the narrative. “Some people claim (φασὶ δέ τινες)”, he reports, that the terebinth sprouted up on the place where one of the angels entertained by Abraham planted his rod35. Accounts like this enabled Africanus to fashion for himself a reputation as a knowledgeable, but detached, native expert. They also foreshadow the many remarkable and bizarre stories that would later proliferate in the Cesti. In them we see the makings of the paradoxographer, the writer who loved to amaze and amuse his readers with eye-witness accounts of the wondrous and unusual36. To finance all these expeditions, Africanus must have been both well-off and wellconnected. His own accounts of his circle of friends and colleagues make him out to be personally ambitious, seeking out and advertising his ties with men of learning and nobility. In the Chronographiae, he recalls journeying to Egypt to meet with Heraclas, the Christian philosopher of Alexandria. Heraclas was destined for great things, both as bishop of Alexandria and leader of the catechetical school. But at the time of Africanus’ visit (sometime before 221 CE), he was still a work in progress. Africanus helped his career along. He says that Heraclas’ “great fame (πολλὴν τοῦ Ἡρακλᾶ φήμην)” was the reason why he traveled to Egypt to meet him37. Jesus’ own relatives also got a boost from Africanus’ public relations work on their behalf. Outside of Africanus, the only other description we have of them appears in a report from Hegesippus preserved in Eusebius’ Ecclesiastical History. When two surviving relatives of Jesus were brought before the emperor Domitian, they proved to him that they represented no threat to Rome by showing the emperor their hands, calloused by years of hard agricultural labor. Domitian let them go, satisfied, Eusebius says, that these men were “worthless folk (εὐτελῶν)”, not even deserving his notice38. This is hardly the impression that Jesus’ relatives conveyed to Africanus, a century later. He assigns them all the trappings of Eastern royalty. They had in their possession, he writes, proof of their noble ancestry (εὐγενείας), which they preserved either by memory or in privately maintained archives. And he gives them an unusual, but dignified-sounding title: the desposynoi, a name that they received, he says, because of their kinship with the family of the Savior39. Conceivably, in the period from Domitian to Africanus, Jesus’ relatives had climbed the social ladder from humble men of the soil to Eastern aristocracy. But it is more likely a matter of Africanus accrediting the authority of his native informants by calling attention to the very thing that they had earlier tried to conceal from Domitian, namely their royal lineage. We gain the best insight into Africanus’ professional ambitions and social station, and the way in which he earned a living, from the Cesti’s protracted account of his stay in the court of the Edessene king Abgar VIII (177-212 CE), also known as Abgar the 35

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Afric., chron. F30,15-22 (66 Wallraff). Cf. the parallel version in Syncellus (F30a), where a pious redactor has changed the words “they offered up burnt offerings and hecatombs” to “they offered up prayers”. For some unexplained reason, Africanus locates the terebinth at Shechem, not Mamre. Cf. Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 27 f.; see further below, 12 ff. Afric., chron. F98 (292 Wallraff). Eus., h.e. III 20,1-6 (232,18-234,18 Sch.). In Eus., h.e. I 7,14 (60,13-20 Sch.).

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Great. Africanus obviously thought well of Abgar the Great. In the Chronographiae, he calls him a “holy man”40. In the concluding section of the seventh book of the Cesti, a lengthy disquisition on the marvelous properties of the bow and arrow serves as the pretext for a string of self-promoting recollections about his experiences in the Edessene court, and the amazing displays of bravery and technical skill in archery that he personally witnessed there. Africanus seems to have experienced little difficulty breaking into the upper echelons of Edessene society, even taking part in a royal hunt for big game41. One member of the court who earned his lasting admiration was Bar Daisan, the famous Christian aristocrat and close friend of the king42. For a long time, students of early Christianity, following the testimony of later Syriac Christian sources, ascribed Abgar’s friendship with both Africanus and Bar Daisan to a shared religious identity. Although some modern handbooks continue to cast Abgar the Great as a Christian, Sebastian Brock’s careful review of the evidence and the more recent study by Steven Ross have cast doubt on the notion of Abgar the Great as the first Christian king of Edessa. Abgar was assuredly not hostile to Christians. If he had been, then neither Africanus nor Bar Daisan would have been successful in earning the king’s favor. But if Abgar was a Christian himself, he must have kept this fact well-concealed from his subjects. Neither the coins nor the monuments of Abgar’s reign suggest any change in the public face of Edessene religion or in the official status of Christianity43. To understand the nature of Africanus’ relationship with Abgar and his purpose for being there, we need to look elsewhere. Hellenistic kings, of whom Abgar the Great was one, commonly retained a nucleus of close personal confidants and advisors sometime known as the “friends” of the king. The functions of the Hellenistic courtier might include acting as governors, ambassadors, court philosophers, teachers, physicians, and artists44. One well-known example from the third century is Cassius Longinus, the critic, scholar, and teacher of rhetoric, who in his later years became minister and advisor to Zenobia, queen of Palmyra45. Quite often, those friends on the most intimate terms with the king were his syntrophoi, that is, childhood companions who, having grown up with and been educated with the king, espoused and embodied the cultural values and ideals of the monarchy. This is very much the way Epiphanius, the fourth-century Christian heresiologist, characterizes the relationship that existed between Abgar and his learned courtier Bar Daisan. As Epiphanius represents it, Bar Daisan was a fixture in the Edessene court. From the very beginning, he writes, Bar Daisan “was close with Abgar ruler of the Edessenes, collabo40 41 42 43

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Afric., chron. F96 (290 Wallraff). Afric., cest. I 20,31-38 (183 Vieillefond). Afric., cest. I 20,39-53 (185 Vieillefond). On Bar Daisan, see H. Drijvers, Bardaisan of Edessa, Assen 1966. See S. Brock, Eusebius and Syriac Christianity, in: Eusebius, Christianity and Judaism, ed. H. Attridge/G. Hata, Detroit 1992, 212-234, esp. 222 f., 227; S. Ross, Roman Edessa: Politics and Culture on the Eastern Fringes of the Roman Empire, 114-242 C.E., London 2001, 134 f. On the professional functions of the friends of the Hellenistic king, see C. Habicht, Die herrschende Gesellschaft in den hellenistischen Monarchien, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 45, 1958, 1-16; M. M. Austin, Hellenistic Kings, War, and the Economy, CQ 36, 1986, 450-466, esp. 462 f.; G. Herman, The Court Society of the Hellenistic Age, in: Hellenistic Constructs: Essays in Culture, History and Historiography (Hellenistic Culture and Society 26), ed. P. Cartledge, Berkeley 1997, 199224, esp. 213 ff. See SHA, Aurelian 30,3.

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rating with him, and at the same time partaking of his paideia”46. It is not at all difficult to imagine why, during his stay in Edessa, Africanus would have found so much to admire in this Edessene noblemen, life-long friend of Abgar, and symbol of the cultural aspirations of the kingdom. What both men had in common extended well beyond a shared set of religious beliefs. Although his literary remains are meager, Bar Daisan is credited, grudgingly by his later Christian detractors, with a formidable array of accomplishments: fluency in Greek and Syriac, erstwhile astrologer, poet, theologian, ethnographer, and court historian47. As with Africanus, his command of subjects of interest to more than Christian readers won for him a reputation with pagan intellectuals48. To hear Africanus tell it, he was also an exceptionally skilled archer, able to reproduce the likeness of a handsome Syrian man with his arrows49. Heinrich Gelzer once speculated that, when Africanus paid his visit to Abgar’s court, he was serving as an officer in the Roman army during Septimius Severus’ campaign against the Parthians50. But Africanus’ own report of his experiences in Edessa suggests service to the king in another professional capacity. In the Cesti, he describes a precisely calibrated scientific experiment with the bow and arrow, the objective of which was to determine the distance an arrow would travel on a continuous 24-hour trajectory. The experiment, which was performed endlessly, captured the interest of everyone in Abgar’s court, including Bar Daisan and the king’s son Ma’nu. “I personally witnessed it in the court of Abgar the king”, Africanus writes, “when his son often conducted the experiment, as I was providing instruction (ἐμοῦ ὑφηγησαμένου)”51. Africanus came to Edessa not as a visiting Roman officer, but as a teacher, in this case as tutor to the crown prince52. Out of all these scattered recollections and notices a profile of Africanus begins to emerge: that of the itinerant sophist, the professional teacher and trafficker in knowl-

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Epiph., haer. LVI 1,3 (GCS Epiphanius 2, 338,9-11 Holl). On Bar Daisan as a representative of the cultural values of Edessa, see. H. Drijvers, Apocryphal Literature in the Cultural Milieu of Osrhoëne, in: id., History and Religion in Late Antique Syria (Variorum Collected Studies Series 464), Aldershot 1994, 237 f. On paideia as the bond between the king and his “friends”, see V. A. Troncoso, Paideia und Philia in der Hofgesellschaft der hellenistischen Zeit, in: Aspects of Friendship in the Graeco-Roman World (JRA Supp. Series 43), ed. M. Peachin, Portsmouth R.I. 2001, 81-87. For discussion of the sources attesting Bar Daisan’s wide learning and literary achievements, see Drijvers, Bardaisan (see n. 42), 166-185. Cf. Hier., comm. Hos. 2,10 (PL 25, 902B): Bar Daisan’s intelligence was admired “even by the philosophers” (cuius etiam philosophi admirantur ingenium). One of these philosophers was Porphyry, the celebrated enemy of the Church. Porphyry attributes to Bar Daisan “the Babylonian” a treatise on India, purportedly based on an interview he conducted with an Indian delegation traveling to Rome during the reign of Elagabalus; see Porph., abst. 4,17 (256,9-12 Nauck). For other witnesses to this work, see Drijvers, Bardaisan (see n. 42), 173-176. An admittedly suspect report by Moses of Chorene (History of Armenia 2,66 [212 Thomson]) also ascribes to Bar Daisan a history of the kings of Armenia, purportedly based on temple records preserved in the Armenian fortress city of Ani. Afric., cest. I 20,39-53 (185 Vieillefond). See further below, 13. H. Gelzer, Sextus Julius Africanus und die byzantinische Chronographie, 2 vol. et add., Leipzig 1880-1898 (ed. anast. 1 vol. New York 1967), vol. 1, 8. Afric., cest. I 20,30 f. (183 Vieillefond). Africanus’ statement that he participated in the royal hunt only as a spectator (cest. I 20,33 f. [183 Vieillefond]) creates additional doubt about his personal experience with arms; see further Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 18 f.

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edge who offered instruction in all the arts and sciences to those willing to pay a fee. From the compensation that they received for their teaching, successful sophists sometimes amassed great fortunes. They traveled widely in search of paying students, and were socially well-connected and ambitious, often advising kings and emperors and performing other professional services53. Africanus plays the part perfectly: literary critic, self-styled expert on everything, social climber, friend of kings and tutor of princes, an Eastern aristocrat with the means to finance extensive travel, and the model of the pepaideumenos, in Eusebius’ words a man “well-known to those educated in secular paideia”.

2. Africanus’ self-reinvention in Rome The sophists of the second and third centuries described in Philostratus’ Lives were highly visible and public figures. Philostratus mentions several prominent sophists leading embassies to Rome on behalf of the cities of Asia Minor54. Their representations were at least partly responsible for the material improvements in the conditions of Eastern cities of the Roman Empire of the second and third centuries. By earning the good will of the Eastern upper classes, Rome also benefited from their services. Whatever grievances sophists and rhetors may have privately harbored against Roman rule did not deter them from accepting chairs of rhetoric and other inducements from phil-Hellene emperors in reward for a successful embassy or some other public benefaction55. Because Christians of the third century are thought to have been mostly a fringe group, pitted against Rome, studies of the Romanization of the East generally exempt them from these broader cultural and social trends. But why should we suppose that the Christian upper classes were not also swept up in the process? Africanus, the learned teacher, courtier and friend of the Roman client king Abgar the Great, may in fact be one of the best advertisements of the success of the policy. In the last year of the reign of Elagabalus, he presided over a delegation to Rome, in this case on behalf of the Palestinian village of Emmaus56. Emmaus reaped a windfall from his representation; it was refounded as a polis, renamed Nicopolis, and within less than 100 years had become, in the words of Eusebius, “a famous city”57. The embassy also launched Africanus’ career in the West. After the death of Elagabalus, he remained in Rome, performing services on behalf of Elagabalus’ successor Severus Alexander. There is still uncertainty about what Africanus meant when, in the Oxyryhnchus papyrus fragment from the 18th book of the Cesti, he boasts of having “designed (ἠρχιτεκτόνησα) the beautiful library” of the Pan-

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On the social standing and ambitions of sophists, see G. Bowersock, Greek Sophists in the Roman Empire, Oxford 1969, 30-58; Schmitz, Bildung und Macht (see n. 28), 38-66; Anderson, The Second Sophistic (see n. 28), 13-46. For a list of sophists presiding over embassies to Rome on behalf of Eastern cities (drawn from Philostratus and other sources), see E. Bowie, The Importance of Sophists, YCS 27, 1982, 29-59, esp. 55-57. See Bowersock, Greek Sophists (see n. 53), 7-58; Anderson, Second Sophistic (see n. 28), 30-35. Hier.-Eus., can. 214h (GCS Eusebius 7 Helm) = Afric., chron. T2a (4 Wallraff). Eus., onom. s.v. Ἐμμαοῦς (GCS Eusebius 3/1, 90,15-17 Klostermann).

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theon for the emperor. But the overall point is clear: as he had done before with Abgar the Great, Africanus had succeeded in gaining imperial access58. Modern commentators have attempted, vainly in my opinion, to uncover some Christian motivation behind Africanus’ public services in Rome. On no evidence, we have been variously asked to believe that his embassy for Emmaus was intended to help the Christian community there59, or that he stocked the library of the Pantheon with Christian books60. Following the death of Caracalla, many prominent Christians did in fact enjoy the benefit of a documented thaw in relations with Rome. After suffering persecution under Caracalla, Africanus’ Edessene colleague Bar Daisan is said by Moses of Chorene to have made overtures to Elagabalus61. And during the reign of his successor Severus Alexander, Origen reportedly delivered lectures to the emperor’s mother Julia Mamaea on the resurrection62. But while Africanus may also have gained at least indirectly from an improvement in church/state relations, introducing a religious element into his own dealings with Rome only creates confusion. Africanus was acting on behalf of Rome, not the Church. In Africanus, as with other Romanized Eastern aristocrats, Rome had found a strong advocate of imperial interests in the East. He embraces, without reservation, the Roman colonization of his ancestral homeland. Africanus is the only known Christian writer before Eusebius to refer to Jerusalem, his city of birth, by the Roman name conferred upon it after the Bar Cochba revolt: Colonia Aelia Capitolina. He heads a delegation to Rome leading to the refounding of Emmaus as a polis. In his chronicle, completed around the same time as the Emmaus embassy to Rome, Africanus pays Rome a supreme honor by fabricating for the empire an ancient royal Eastern pedigree. In Africanus’ view of things, the earliest god-kings of Italy were not, as commonly thought, indigenous kings, but rather members of an ancient, royal Assyrian family who migrated west63. By the time he had completed the Cesti, which, if Syncellus is correct, was dedicated to Severus Alexander64, Africanus’ identification with Roman interests in the East was complete. He offers Rome the benefit of his military expertise in dealing with barbarian peoples and laments Rome’s failures against a newly resurgent Persian empire. 58

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Afric., cest. V,53 f. (291 Vieillefond). For discussion of Africanus’ services to the emperor as a means of winning imperial favor through technical expertise, see F. Millar, The Emperor in the Roman World, London 21992, 495 f. On the disputed meaning of the word ἠρχιτεκτόνησα, see Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 21 f., and the bibliography cited there. See L.-H. Vincent/F. M. Abel, Emmaüs, Paris 1932, 338. But cf. S. le Nain de Tillemont, Mémoires pour servir à l’histoire ecclésiastique des six premiers siècles, Brussels 1732, 3, 256, who correctly saw a connection between Africanus and Philostratus’ sophists. See F. Granger (Julius Africanus and the Western Text, JThS 35, 1934, 361-368, esp. 365-367), who imagined that Africanus was the first librarian in Rome to stock the imperial library with Christian books. Cf. C. Wendel, Versuch einer Deutung der Hippolyt-Statue, ThStKr 108, 1937/38, 362-369, esp. 367-369, who speculated that Africanus ordered the famous statue of Hippolytus in Rome to be set up in the library. See Moses of Chorene, History of Armenia 2,66 (212 Thomson), who states that Bar Daisan was bold enough to write a letter to the emperor. According to Epiph., haer. LVI 1,3 (GCS Epiphanius 2, 340,1-4 Holl), Bar Daisan almost lost his life during the reign of his predecessor Caracalla. Eus., h.e.VI 21,3 f. (568,4-12 Sch.). On Severus Alexander’s dealings with Christians, see N. Santos Yanguas, La dinastia de los Severos y los christianos, Euphrosyne 11, 1981, 149-171. Afric., chron. F24 (52-57 Wallraff). Sync. (439,18-20 Mosshammer).

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Rome’s inability to subdue the Persians, he writes, has made the nations of inner Asia overconfident of their freedom. It has also given them reason to boast that they have attained “equality with us (τὴν ἰσοτιμίαν … πρὸς ἡμᾶς)”. If only in the political sense, Africanus, like other cultivated Eastern aristocrats, had reinvented himself as a Roman65.

3. The Cesti and encyclopedic learning in the Severan age According to the Dissoi Logoi, an anonymous Sophist treatise written sometime after the Peloponnesian War, “the man who knows the art of rhetoric will also know how to speak correctly on every subject”66. In the second and third centuries of the common era, that confidence emboldened practitioners of the art to produce popular and engaginglywritten handbooks on a vast array of technical and scientific subjects, including agriculture, hunting, military and veterinary science and medicine. Complaints by professionals about the dilettantism and literary pretensions of these works failed to arrest the popular appetite for them67. One measure of their success was their evolution from treatises on single subjects into the more ambitious works of encyclopedic content that proliferated in the Severan age. Africanus’ Cesti was one of them68. Because the authors of these handbooks were usually amateurs, their knowledge of these subjects tended to be passive and bookish. A treatise on ruses and stratagems composed by the rhetor Polyaenus at the outbreak of the Parthian war of 162, for example, draws its examples almost entirely from literary sources69. Nor did the authors always conceal the fact that they were amateurs. Hierocles, a lawyer with a solid training in rhetoric, lets his readers know that his work on veterinary medicine was by a non-specialist; he calls it “a kind of game (παιδιᾶς τρόπον)”70. Disclaimers like this are absent from the Cesti. Africanus does on occasion appeal to written or oral authorities either by name or with the vague expression “some say”. And a comparison of the Cesti with Aelian and other popular compendia shows that handbooks and florilegia offered a ready supply of information71. But that is only part of the story. To hear Africanus tell it,

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Afric., cest. I 1,5 (105 Vieillefond). On Greek authors of the second and third centuries identifying themselves in this way, see J. Palm, Rom, Römertum und Imperium in der griechischen Literatur der Kaiserzeit (Acta Regiae Societatis Humaniorum Litterarum Lundensis 57), Lund 1959, 54 f., 135. Dissoi Logoi 8,3, in: Die Fragmente der Vorsokratiker, vol. 2, ed. H. Diels/W. Kranz, Berlin 61952, 414,20 f. See Gal., de simpl. med. VI pr. (XI, 793 Kühn); id., De alimentorum facultatibus II 11 (VI, 584 Kühn). On the Cesti as an example of the encyclopedic learning of Severan culture, see most recently T. Whitmarsh, Prose Literature and the Severan Dynasty, in: Severan Culture (see n. 28), 43-45; Trapp, Philosophy, Scholarship, and the World of Learning in the Severan Period (see n. 28), 484 f. See Polyaenus. Stratagems of War, ed. P. Krentz/E. L. Wheeler, Chicago 1994, XV f. See also Whitmarsh’s comments on Aelian’s Varia historia and De natura animalium, which Whitmarsh aptly describes as a “triumph of book-learning” (Prose Literature and the Severan Dynasty [see n. 68], 48). Cited in Hippiatrica Berolinensia 1,9 (CHG I, 3 f. Oder/Hoppe); on which, see A. McCabe, A Byzantine Encyclopedia of Horse Medicine, Oxford 2007, 209. On Africanus’ sources, see Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 58-60.

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much of his knowledge and expertise was hard-won, gained through autopsy, experience, investigation, and training72. The scope of his claimed expertise is sweeping. As is to be expected from a sophist’s encyclopedia, rhetorical excellence is one of the skills that he promises his readers. In the prooemium to the seventh book of the Cesti, Africanus cites “beauty in speech (λόγου κάλλος)” as one of the practical benefits of his expertise. But alongside it, he also names “remedies (θεραπείαν παθῶν)” and “secret knowledge (ἱστορίαν ἀπόρρητον)”73. Much of the Cesti reads like an encomium in praise of the supremacy of skill, experience, and education; through them almost any of life’s problems, including military ones, could be surmounted. Like sophist teachers from the time of Protagoras, Africanus treats aretê in battle as a teachable and transmittable skill, a technê, not as an intrinsic moral quality74. Rome’s failure to defeat the Persians, he claims, stems not from a lack of courage or poor leadership, but rather from faulty equipment and training75. Africanus even roots the efficacy of amulets and other devices in the same theory. “Those who are knowledgeable about such things”, he writes, “universally praise stones found in the gizzards of well-bred cocks, in the belief that they contribute to military prowess and triumph (ὡς ἀρετῆς τε καὶ νίκης συνεργούς)”76. Roosters who prevail in battle thus owe their success “not to their innate prowess, but rather to the natural property of these stones (τῆς φύσεως τοῦ λίθου)”77. Because its bravery can therefore be physically imparted to others, a soldier who consumes the flesh of a victorious rooster and wears his stones in an amulet would inherit his fighting spirit, his aretê78. The word technê, especially as understood by the sophists, connoted far more than skill or art. It could also embrace stratagems, tricks and ruses, even magical devices79. While the same range of meanings is found in the Cesti, most of Africanus’ technai fall under the category of “secret wisdom”: among them clandestine military practices, chemical and biological warfare, arts of deception, and what Michael Psellus calls “unrecognized remedies, amulets and enchantments (οὐ τοῖς ἐγνωσμένοις φαρμάκοις, ἀλλὰ περιάπτοις τισὶ καὶ ἐπᾴσμασιν)”80. The powers that Africanus ascribes to these secret technai are intoxicating. Even domains customarily reserved to physis and tychê, nature and chance, succumb to his secret expertise. If a horse cannot be trained by the traditional means – through threats, beatings, or denial of food –, he writes, then one must resort to less traditional means: “Let a fault of nature be corrected by a technê of nature.” 72

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For Africanus’ appeal to first-hand knowledge and personal experience, see cest. I 8,12-14; 11,17; 12,30; 17,28; 19,24 f.; 19,44; 20,11 f.; 20,29; 20,56 f.; VII 1,9 (141.147.165.173.175.181.183.185.303 Vieillefond). On Africanus’ claim to professional expertise as an architect, see above, 9 f. Afric., cest. I pr.,4 (103 Vieillefond). For discussion of aretê and technê in sophist thinking, see J. Kube, TEXNH und ARETH: sophistisches und platonisches Tugendwissen (Quellen und Studien zur Geschichte der Philosophie 12), Berlin 1969, 49-107. On aretê in battle as a teachable skill, see especially cest. I 1,18 (105 Vieillefond). Afric., cest. I 3,1-3 (125 Vieillefond). Afric., cest. I 3,7-9 (125 Vieillefond). Afric., cest. I 3,9-11 (125-126 Vieillefond). See E. L. Wheeler, Stratagem and the Vocabulary of Military Trickery (Mnemosyne Supp. 108), Leiden 1988, 28. Afric., cest. IX 1,31 f. (319 Vieillefond) = Michael Psellus, opusc. 32,43 f., in: Michaelis Pselli Philosophica minora, vol. 1. Opuscula logica, physica, allegorica, alia, ed. J. M. Duffy, Leipzig 1992, 111.

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His prescription is a cryptic inscription carved out in the hollow of the horse’s foot81. Fortune herself bows to Africanus’ will. In warfare, Africanus writes, Tyche is often as determinative as superior weaponry. To prevent her from becoming the mistress of war, he counsels the use of many technai, including clandestine ones. In this way, “chance will spontaneously become subject to our techniques”82. Armed with his secret knowledge over Chance, he says, men will become as powerful as gods. In fact, they will become more powerful than the gods. In one place, he boasts how his “know-how (τῆς ἐμῆς ἐμπειρίας)” – in this case an amulet into which is sewn the dried head of a bat – will even vanquish Hypnos, the god of sleep and the most feared enemy of soldiers83. Grandiose boasts like this are pervasive in the Cesti. They were also the main reason why Michael Psellus would later find the work offensive. “God and nature”, Psellus writes, “determine conception”. But Africanus, he says, even claimed possession of a technê of procreation84. Psellus, who must have known the Cesti very well, catalogs a long list of other devices and techniques that in Psellus’ view gave the work the appearance of a teratology, a book of wonders meant to inspire awe and wonder. Psellus was having none of it. What Africanus calls technê, Psellus writes, is really just sorcery85. In his little work on the letters of the Greek alphabet, he even dismisses Africanus as an impostor, the author of a “pseudologia”. There are certain “sophists”, he states, who claim to be expert in all things, “whose tongue is always at the ready, and whose words are disproportionate to what they can deliver”86. Africanus is the first name that springs to his mind. This “expositor of the ineffable powers in nature”, he writes, boasts of having discovered the hidden properties of two letters of the Greek alphabet. He admires and amazes himself, acts as if he had “transformed the world with a single finger”, and even boasts that his knowledge could transform a mortal into a hero or a god. But in Psellus’ view, it was all posturing and affectation. When it comes to revealing the knowledge and power over which he claimed mastery, Psellus writes, Africanus stops short87. In classing Africanus among the sophists, Psellus meant the term disparagingly, as a way to distinguish Africanus’ pretensions from his own more modest aspirations as a philosopher. But his characterization is in many ways a fair one. Hardly a work of dry technical prose, the Cesti gives the impression in places of a performance by a sophist impresario. Colorful word-pictures of arrows at war and the comely face of the Syrian youth whom Bar Daisan “painted” with his arrows show that Africanus was an accomplished practitioner of the art of ecphrasis88. Descriptions of his recipes sometimes recreate the conviviality of a symposium or banquet scene. Authors of works of otherwise serious intent were known to lighten their subject matter with frivolous spells, games, tricks, and other παίγνια performed at symposia. The Cesti indulges the same practice. 81 82 83 84 85 86 87 88

Afric., cest. I 6,24 (133 Vieillefond). Afric., cest. I 2,59 (117 Vieillefond). Afric., cest. I 17,33-43 (165 Vieillefond). Afric., cest. IX 1,1-5 (317 Vieillefond) = Psellus, opusc. 32,13-16 (110 Duffy). Africanus’ method involved smearing the genitals with rabbit’s blood (for a male child) or goose fat (for female offspring). Afric., cest. IX 1,34 (319 Vieillefond) = Psellus, opusc. 32,47 (111 Duffy). Psellus, opusc. 36,10-12 (120 Duffy). This reference is missing in Vieillefond’s edition. Psellus, opusc. 36,20-32 (121 Duffy). See cest. I 20,44-48 (185 Vieillefond), on the Syrian youth; I 20,59-65 (185-187 Vieillefond), on the staging of combat between an armed and unarmed arrow.

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According to Psellus, a technique that Africanus prescribed to put a parasite at a banquet to sleep was a “source of merriment (εὐθυμίας)” for him89. In recommending new recipes for making wine, Africanus casts himself as a new Dionysus, offering “the cup of friendship (τὴν φιλοτησίαν)” to peoples whom Dionysus, in a fit of pique, had formerly deprived of the grape90. Even the most sinister parts of the work are relieved by the drinking language of the symposium91. One notable feature of the Cesti is the author’s habit of adorning his discussions of technical matters with rhetorical prooemia, several of which touch on the moral and physical qualities of animals. An ornate portrait of the terrifying spectacle of rampaging elephants outfitted for combat variously likens the animal to a “moveable rampart”, a “mountain”, a “torrent rushing headlong”, and “a landslide from the collapse of a cliff ”; its trunk Africanus compares to “a bronze-beaked trireme”. In the same passage, Africanus faults the elephant for its wanton destruction of everything in its path, a trait not found in “more noble beasts”92. Two other prooemia introduce his recipes for domesticating horses and treating their afflictions. From the papyri and handbooks of progymnasmata, we know that the composition of encomia of animals was a standard ingredient of rhetorical education. The horse was a favorite topic93. The exercise readily found its way into non-specialist treatises on horse medicine94. Depending on the subject matter, Africanus’ own digressions on the temperament, character, virtues, and abilities of horses draw on the language of both the encomium and the psogos. In the prooemium to his discussion of techniques to domesticate horses, his tone is reproachful. Like human beings, he writes, horses all fall short of perfection. Either naturally bad or made that way by their owners, they can be rough, arrogant, hard-mouthed, oversexed, hateful and contemptuous of their masters95. But his opinion of the horse turns more sanguine before he sets forth his prescriptions for treating equine cataracts. In the prooemium to this section, he cites Homer as evidence of the divinatory abilities of the horse, praises its acute senses, its utility and contempt of death and malign spirits, and commends the horse as a worthy rival to the lion for dominion over the animal kingdom96. Embellishments like these might have been thought superfluous in purely technical works; but they were very much at home in non-specialist works, whose purpose was as much to entertain as to inform. They also helped to ensure continued interest in the work. As Anne McCabe has shown, the intact preservation of long excerpts from the hippiatric 89 90 91

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Afric., cest. IX 1,46 f. (319 Vieillefond). For games and tricks performed at symposia, see D. Bain, Salpe’s ΠΑΙΓΝΙΑ: Athenaeus 322A and Plin. H.N. 28.38, CQ 48, 1998, 262-268. Afric., cest. I 19,24-26 (173 Vieillefond). See, for example, Afric. cest. I 1,86 (119 Vieillefond), likening his poison gas to “a drinking cup of friendship” offered by the Romans to the barbarian enemy; I 17,9-11 (163 Vieillefond), on the toasts that Sleep and Death offer each other after putting people to sleep. Afric., cest. I 18,1-23 (167-169 Vieillefond). See ps.-Hermogenes, prog. 7,35.39 (14,20-15,2.17,5-12 Rabe); Aphthonius 10 (21,16 f. Rabe); for an example of this sort of exercise from the papyri, see P.Oxy. 4647, ed. H. Maehler, in: The Oxyrhynchus Papyri 68 (GRM 88), ed. N. Gonis/D. Obbink/P. J. Parsons, London 2003, 47-51. For discussion, see McCabe, Horse Medicine (see n. 70), 220. See McCabe, Horse Medicine (see n. 70), 214-226, on rhetorical prooemia in the hippiatric treatise of Hierocles. Afric., cest. I 6,1-13 (129-131 Vieillefond). Afric., cest. I 8,1-16 (135-137 Vieillefond).

The Cesti and Sophistic Culture in the Severan Age

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portions of the Cesti in Byzantine manuals of horse medicine probably owes as much or more to their literary appeal as it does to the medical utility of the actual treatments prescribed97. Tendencies toward literary spectacle are especially visible when Africanus is pleading the case for his secret knowledge. Before revealing his secret weapon against the god of Sleep, Africanus contemplates the power of a god to whom even Zeus succumbs. Laced with allusions to Homer and Hesiod, his lengthy discourse on the perils of Sleep reads like a rhetorical set-piece, comparable in many ways to Marcus Aurelius’ Contra somnum, written as a rejoinder to Fronto’s encomium of sleep98. At one point, Africanus even turns aside from his readers to apostrophize the god himself and challenge him to a duel. “To make Sleep yield to my know-how is my desire”, he writes, “so that in my house alone this master, this tamer of the universe, might come to dwell. Let the king taking counsel stay awake at my side, so too the soldier keeping watch, and the battleweary warrior. I’m squaring off against you, Sleep; just as you wage war against everyone, so now I’m the one who will lead the fight against you”99. Wilhelm Kroll’s verdict on the passage, while caustic, is fundamentally sound. Africanus, he writes, “had a good rhetorical education and understood how to abuse it”100. In his fine discussion of the style and language of the Cesti, Vieillefond suggested that its author had been “seduced” by the literary fashions of the Second Sophistic. But rhetorical displays, Atticisms, baroque syntax and fondness for neologisms and rare words reveal more than “le mauvais goût d’Africanus et de son époque”101. They also tell us something about the composition and purpose of the work itself.

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McCabe, Horse Medicine (see n. 70), 298. See also Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 222. Ad M. Caesarem I 4 (5,21-8,7 van den Hout). On the writing of encomia of sleep, see Quint., inst. III 7,28. For rhetorical exercises making the opposing case, see ps.-Hermogenes, prog. 4 (8,16-10,21 Rabe), who explains how one might develop the following Homeric maxim (Il. II 24): “a man acting as a counselor should not sleep through the whole night”. 99 Afric., cest. I 17,27-32 (165 Vieillefond). 100 W. Kroll in id./J. Sickenberger, Iulius 47 (Africanus), RE 10, Stuttgart 1917, 116-125, esp. 122: “Africanus eine gute rhetorische Bildung genossen hat und sie zu missbrauchen versteht”. 101 Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 2), 50: “Oriental et vivant à un des moments les plus brilliants de la Seconde Sophistique, Africanus ne pouvait manque d’être seduit par la mode littéraire dont il embrasse tous les excès … (I)l atteint les sommets de l’art sophistique et, avant la lettre, du gongorisme” (ibid. 52).

Magie, Pseudo-Technik und Paratechnik: Technik und Wissenschaft in den Kestoi des Julius Africanus Burkhard Meissner Wenn man die Fragmente der Kestoi des Julius Africanus als Schriften anspricht, die es wirklich, vorgeblich, vermeintlich oder nur scheinbar bzw. in ironisierter Form mit Technik oder Wissenschaft zu tun haben, dann steht hinter einer solchen Ansprache nicht in erster Linie ein Eindruck vom Gesamtinhalt des Werkes, den wir zu wenig gut kennen, sondern vor allem die Wirkung mehrerer Selektionsprozesse innerhalb der Tradition des Textes, die sich wie Filter auf die Überlieferung und Deutungsgeschichte des Textes auswirkten. Da ist zunächst die Tatsache zu nennen, dass zahlreiche der Fragmente uns von Militärschriftstellern, Tiermedizinern und Medizinern vermittelt worden sind; deren Auswahl belegt, dass wissenschaftliche Literaturformen zum Inventar von Africanus’ Kestoi gehörten und dass wissenschaftliche Informationen und praktische Anleitung von diesem Text erwartet wurden, nicht aber, dass deren Anteil so groß war, wie er in den Fragmenten zu sein scheint1.

1. Kestoi als technische Lehrschrift? Die militärischen Inhalte Ein weiterer Filter, der bis zu uns hin das Verständnis des Textes mitbestimmt haben könnte, ergibt sich aus Konventionen der Prosasprache. Formen und Perioden, derer sich der Autor bedient, kennen wir aus der griechischen Wissenschaftssprache und aus der Sprache der Rhetorik, der jene viel verdankt. Julius Africanus will überzeugen; dies erscheint als typisch wissenschaftliches oder technisches Anliegen, doch ist es zunächst nur ein Indiz für einen Geltungsanspruch, den der Autor erhebt. Ein Beispiel dafür, das 1

Über die Beziehungen der Kestoi zum Apparatus Bellicus vgl. in diesem Band den Beitrag von L. Mecella, Die Überlieferung der Kestoi des Julius Africanus in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik, 85-144; zu den Beziehungen zu verschiedenen Formen der Landwirtschaftsliteratur vgl. ebd. die Beiträge von R. H. Rodgers, Julius Africanus in the Constantinian Geoponica, 197-210; Ch. Guignard, Une source peut en cacher une autre : Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive (IX, 21-27), 211-242; C. Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius, 145-195. Vgl. auch: G. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus et l’hippiatrique grecque (Uppsala Universitets Årsskrift 4), Uppsala 1944; A. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos, Paris 1937; ders., Sylloge Tacticorum quae olim «Inedita Leonis Tactica» dicebatur, Paris 1938; F. Lammert, Julius Africanus und die byzantinische Taktik, ByzZ 44, 1951, 362-369; J.-R. Vieillefond, Les “Cestes” de Julius Africanus. Étude sur l’ensemble des fragments avec édition, traduction et commentaires, Firenze 1970 und ders., Jules Africain, Fragments des Cestes provenant de la Collection des Tacticiens Grecs. Édités avec une introduction et des notes critiques, Paris 1932.

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fast wie eine Karikatur wirkt: Seinen 7. Kestos, in dem es um Bewaffnung und Kriegführung geht, beginnt der Autor mit einem Paradox, das den Bogen zu den Mitteln und Maßnahmen schlagen soll, die er mitteilt: Die Griechen haben die Perser besiegt, und die Römer die Griechen, aber die Römer schaffen es nicht, die Perser zu besiegen. Das Paradox liegt in der Transitivität der Relation „stärker als“: Wenn A stärker ist als B, und B stärker als C, dann ist auch A stärker als C. Die Paradoxie besteht darin, dass diese Logik im Falle der Römer und Parther offenbar nicht aufgeht2. Die Paradoxie unterstreicht der Text zusätzlich durch die zwei vorangehenden Sätze: Der erste dieser Sätze belegt die Wichtigkeit des zu behandelnden Gegenstandes. Ganz schulmäßig, wie man es aus einem Lehrbuch erwartet, heißt es: Καλὸν δὲ ἐν πᾶσι καὶ πόλεμον εἰδέναι. „Unter allen möglichen Gegenständen ist es besonders angebracht, vom Krieg etwas zu verstehen.“ Auf diese Rumpfform einer schulmäßig-rhetorischen Betonung der Bedeutung des Themas folgt gleich im zweiten Satz der Hinweis auf das dilemmatische Verhältnis zum Gegenstand, auf die Aporien, die dieser präsentiert, und auf die Intensität, mit der sich der Autor diesen Aporien persönlich gestellt hat: Πολλάκις γὰρ καὶ ἐθαύμασα τὴν αἰτίαν τῆς διαφόρου τῶν ἐνοπλίων ἀγώνων ῥοπῆς. „Ich habe mich oft nach der Ursache für den unterschiedlichen Gang bewaffneter Auseinandersetzungen gefragt.“ Dieses πολλάκις … ἐθαύμασα nun ist bekannt als ein Teil wissenschaftlich-rhetorischer Einleitungstopik. Dabei wird man wahrscheinlich zunächst an Xenophon, Memorabilien I 1,1 denken: Πολλάκις ἐθαύμασα τίσι ποτὲ λόγοις Ἀθηναίους ἔπεισαν οἱ γραψάμενοι Σωκράτην ὡς ἄξιος εἴη θανάτου τῇ πόλει. „Ich habe mich oft gefragt, durch welche Argumente die Ankläger des Sokrates die Athener überzeugt haben, dass Sokrates seiner Stadt den Tod schulde.“ Dies steht am Anfang von Xenophons Werk; πολλάκις ἐθαύμασα gehört zur Topik der Einleitung3, bringt das Aufwerfen eines wichtigen Problems zum Ausdruck. Wir finden die Worte in gleicher Funktion am Anfang von Theophrasts Charakteren: „Schon früher habe ich mich oft dafür interessiert und mich gefragt …“ Es geht um die Ursachen der Verschiedenheit des Verhaltens im Einzelnen bei im Allgemeinen gleichen Lebensbedingungen4. „Über den Wert der Pflanzen habe ich mich Dir gegenüber oft verwundert, wie auch über die Natur insgesamt und über die Gestalt und die erhabenen Fundamente der Erde, aus der ja die Lebewesen, die Pflanzen, Heilmittel, das Lebensgeschick und selbst der Reichtum erwachsen“5, heißt es in einem Brief aus dem Corpus Hippocraticum.

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Afric., cest. I 1,1 ff. (105 Vieillefond). Der Satz wird seinerseits beispielhaft zitiert bei Cassius Longinus, Ars rhetorica (IX 565,19-566,1 Walz): Τὸ κόμμα δὲ περιόδου μέρος ἂν εἴη τὸ ἐλάχιστον. οἷον „πολλάκις ἐθαύμασα, τίσι ποτὲ λόγοις Ἀθηναίους ἔπεισαν οἱ γραψάμενοι Σωκράτην, ὡς ἄξιος εἴη θανάτου τῇ πόλει“, und bei Ps.-Aelius Aristides, Ars rhetorica II 2,1.11: Δεῖ μέντοι κἀκεῖνο ὁρᾶν, ὅπως ὑφειμένα διὰ τὸ ἀφελὲς τιθεὶς ὀνόματα οὐδὲν ἧττον ἐν τῷ οἰκείῳ τρόπῳ ἐμφαίνει καὶ τὸ μέγεθος τοῦ πράγματος, ὡς καὶ ἐν ἀρχῇ φησι τοῦ λόγου, πολλάκις ἐθαύμασα τίσι ποτὲ λόγοις Ἀθηναίους ἔπεισαν οἱ γραψάμενοι Σωκράτην ὡς ἄξιος εἴη θανάτου τῇ πόλει· ἡ μὲν γὰρ γραφὴ κατ’ αὐτοῦ τοιάδε τις ἦν ἀδικεῖ Σωκράτης, οὓς μὲν ἡ πόλις νομίζει θεοὺς οὐ νομίζων, ἕτερα … Thphr., char. pr.,1: ῎Ηδη μὲν καὶ πρότερον πολλάκις ἐπιστήσας τὴν διάνοιαν ἐθαύμασα … Hippocrates, Epistulae 16,9-12: Τὸ δὲ χρῆμα τῶν βοτανῶν παρὰ σοὶ πολλάκις ἐθαύμασα, ὡς καὶ τὴν τῶν ὅλων φύσιν τε καὶ διάταξιν καὶ τὸ ἱερώτατον γῆς ἵδρυμα, ἐξ ἧς ζῶα καὶ φυτὰ καὶ τροφαὶ καὶ φάρμακα καὶ τύχη καὶ ὁ πλοῦτος αὐτὸς ἀναφύεται.

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Man könnte daher annehmen, der Anfang des 7. Kestos sei typisch für ein wissenschaftliches Prosawerk6. Dieser Anfang ist aber zugleich rhetorisch, mit ihm kann ein Text beginnen, der auf Rechtfertigung und Überredung zielt, nicht unbedingt auf systematische Darstellung und Abwägung. In der Redekunst finden wir daher die meisten Belege für die Anfangsformel, und von dort hat diese Formel ihren Weg in die Bildungsliteratur gemacht. „Schon oft habe ich mich gewundert über die Tollkühnheit des von ihm Gesagten“7. Das steht nicht direkt am Anfang, aber Isokrates’ „Ich habe mich schon oft gewundert über die Veranstalter von Festen und die Organisatoren von Sportveranstaltungen, dass sie das körperliche Wohlergehen für ein so hohes Gut halten…“8 markiert den Beginn seines Panegyrikos, einer Festrede also. Die Worte (πολλάκις Ἠράκλειτον ἐθαύμασα …) stellen den Anfang eines Gedichtes dar, das Diogenes Laertios, Hesychios und die Anthologia Graeca zitieren, und das die Frage aufwirft, wie Heraklit nach einem intensiven und langen Leben an der Schwelle zum Leiden gleichsam rechtzeitig verstarb9. Diese Anfangsformel wurde in der schulmäßigen Rhetorik sogar zum Musterbeispiel: Alkidamas verwendete die Figur, Aristoteles zitiert Isokrates’ Formulierung als Exempel einer einfachen Dihairese, und in Versionen des Lysias und des Isokrates wird sie zum Vorbild, etwa bei Epiktet10. Der Anfang, den Julius Africanus wählt, ist also ein rhetorisches Schulbeispiel, ein Allgemeinplatz. Er soll signalisieren: Im Folgenden wird ein wichtiges, persönlich über einen längeren Zeitraum wiederholt als solches wahrgenommenes und überpersönlich bedeutsames Problem aufgeworfen und wohl auch gelöst, eine weithin erfragte Antwort gegeben, eine bedenkenswerte Lektion erteilt, usw. weitere Beispiele lassen sich anführen von Libanios, Marc Aurel oder Michael Psellos11. 6

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Vgl. Hierocles Phil., Fragmenta ethica (aus Stobaeus) in: Hierocles, Ethische Elementarlehre (Papyrus 9780), hrsg. v. J. von Arnim, Berlin 1906, 54,27 f.: διὸ καὶ πολλάκις ἐθαύμασα τοὺς ὡς βαρὺν ἡγουμένους τὸν μετὰ γυναικὸς βίον. Lys. 12,41: Πολλάκις οὖν ἐθαύμασα τῆς τόλμης τῶν λεγόντων ὑπὲρ αὐτοῦ … Isoc., panegyr. 1,1 f.: Πολλάκις ἐθαύμασα τῶν τὰς πανηγύρεις συναγαγόντων καὶ τοὺς γυμνικοὺς ἀγῶνας καταστησάντων, ὅτι τὰς μὲν τῶν σωμάτων εὐτυχίας οὕτω μεγάλων δωρεῶν ἠξίωσαν, τοῖς δ’ ὑπὲρ τῶν κοινῶν ἰδίᾳ πονήσασι καὶ τὰς αὑτῶν ψυχὰς οὕτω παρασκευάσασιν ὥστε καὶ τοὺς ἄλλους ὠφελεῖν δύνασθαι, τούτοις δ’ οὐδεμίαν τιμὴν ἀπένειμαν, ὧν εἰκὸς ἦν αὐτοὺς μᾶλλον ποιήσασθαι πρόνοιαν. Diog. Laert., Vitae philosophorum IX 4 ~ Anthologia Graeca VII 127: πολλάκις Ἠράκλειτον ἐθαύμασα, πῶς ποτε τὸ ζῆν / ὧδε διαντλήσας δύσμορος εἶτ’ ἔθανεν· // σῶμα γὰρ ἀρδεύσασα κακὴ νόσος ὕδατι φέγγος / ἔσβεσεν ἐν βλεφάροις καὶ σκότον ἠγάγετο. Hesychius Illustr., fr. 7,470 ff.: Πολλάκις Ἠράκλειτον ἐθαύμασα, πῶς ποτε τὸ ζῆν ὧδε διαντλήσας δύσμορος εἶτ’ ἔθανε. Σῶμα γὰρ ἀρδεύσασα κακὴ νόσος ὕδατι φέγγος ἔσβεσεν ἐν βλεφάροις καὶ σκότον ἠγάγετο. Arist., rh. 1409b,34-1410a,6; Alcidamas fr. 16: πολλάκις ἤδη ἐνεθυμήθην καὶ ἐθαύμασα, ὦ ἄνδρες ῞Ελληνες, τὰς γνώμας τῶν λεγόντων; Epict., Dissertationes ab Arriano digestae 23,20: πολλάκις ἐθαύμασα, τίσιν ποτὲ λόγοις. οὔ ἀλλὰ τίνι ποτὲ λόγῳ· τοῦτ’ ἐκείνου λειότερον. Vgl. Alexander Rhet. et Soph. (2. Jhdt. n. Chr.), De figuris (28,7 ff. Spengel): τῶν δὲ περιόδων αἱ μέν εἰσι δίκωλοι, ὡς ἔχει ἡ τοιαύτη, πολλάκις ἐθαύμασα τῶν τὰς πανηγύρεις συναγαγόντων καὶ τοὺς γυμνικοὺς ἀγῶνας καταστησάντων. αἱ δὲ τρίκωλοι, ὥσπερ ἣν προείπομεν, ἀνὴρ γὰρ ἰδιώτης, δεύτερον δὲ ἐν πόλει δημοκρατουμένῃ, τρίτον δὲ νόμῳ καὶ ψήφῳ βασιλεύει. γίνεται δὲ καὶ τετράκωλος … Vgl. Lib., or. 18,279: ὥστ’ ἔγωγε πολλάκις ἐθαύμασα τοῦ Μήδου, ὡς παρὸν πλείω λαβεῖν οὐκ ἠθέλησε. τίς γὰρ ἂν ἀντεῖπεν ἐπὶ τὸν Εὐφράτην προάγοντι τὴν ἐπιθυμίαν, τίς δ’ ἂν ἐπὶ τὸν Ὀρόντην, τίς δ’ ἂν ἐπὶ τὸν Κύδνον, τίς δ’ ἂν ἐπὶ τὸν Σαγγάριον, τίς δ’ ἂν ἐπὶ τὸν Βόσπορον αὐτόν; ἦν γὰρ ὁ διδάξων τὸν Ῥωμαῖον πλησίον, ὡς ἀρκέσει καὶ τὸ λοιπὸν εἰς ἀρχὴν καὶ τρυφὴν καὶ μέθην καὶ λαγνείαν. „Ich habe mich immer über den Meder gewundert, weil er, als er mehr erlangen konnte, vorzog, dies nicht zu tun. Wer hätte ihm

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Der Autor wirft diese Frage auf und wählt für ihre Lösung die literarische Form einer technischen Lehrschrift. Die Antwort aber, um die es ihm im 7. Kestos über die Bewaffnung geht, straft nun scheinbar die Form einer Techne, einer technischen Lehrschrift, die im Grundsatz gewählt wird, Lügen: Während nämlich in einer technischen Lehrschrift, etwa einer solchen zur Redekunst, der Erfolg, insbesondere der Erfolg bei der Durchsetzung in Wettbewerb und Konflikt, auf das Verstehen und Erlernen bestimmter als zweckmäßig erkannter und erlernbarer Vorgehensweisen zurückgeführt wird, also bestimmter Redetechniken, auf medizinisches Wissen und Können, auf taktische oder strategische Kniffe oder Strategeme, bestreitet Julius Africanus gleich am Anfang unseres Abschnittes einen bestimmten Grundsatz technischen Vorgehens, dass nämlich naturgegebene, materielle oder in den Umständen liegende eigene Nachteile durch zweckmäßiges Vorgehen kompensiert, durch Technik mithin menschliche Schwächen ausgeglichen werden könnten. Julius Africanus negiert dies, indem er scheinbar sich selbst gegenüber den λογισμός formuliert, dass Überlegenheit und Stärke im Kriege weder auf eine Überlegenheit strategischer Rationalität (in den Begriffen der empirischexemplarischen Strategemata-Kultur: in der Abundanz zur Verfügung stehender strategischer Kunstgriffe) liege, noch in der Quantität oder Qualität der Personalressourcen, sondern allein in der Qualität der Ausrüstung und dem System der Bewaffnung12. Das heißt: Die wesentliche militärische Erfolgsbedingung wird von Julius Africanus in einem entscheidenden Sinne materiell bzw. materialisiert verstanden, also als Eigenschaft von (technisch hergestellten oder beschafften) Artefakten oder Naturprodukten, und nicht technisch im Sinne einer Vorgehensweise. In Ausrüstung und Bewaffnungsplanung liegt demnach die Hauptursache des Erfolges; Qualität und Quantität des militärischen Personals werden dagegen als nicht optimierbare Größen wahrgenommen und vorausgesetzt. Für eine solche Einschätzung reicht dem Autor als Grund aus, dass Wirkung und Bedeutung von Qualität und Quantität im Krieg in einem reziprokem Verhältnis stehen können: Qualität kann Quantität kompensieren und umgekehrt. Wenn deren Produkt aber nicht verbessert werden kann, wie der Autor voraussetzt, so rechnet dieser auf der Seite seiner Adressaten und der militärischen Planer mit grundsätzlichen materiellen Beschränkungen, die in der Regel den Preis für die Optimierung des einen in einer Vernachlässigung des anderen bestehen lassen. Julius Africanus erwartet also grundsätzlich limitierte bzw. bereits bis an das Limit ausgeschöpfte Aufwendungen für Kriegführung und Verteidigung in personeller und finanzieller Hinsicht. Es gibt daher für ihn nur noch eine Möglichkeit der Verbesserung, und diese liegt in einer personal- und ressourcensparenden verbesserten Ausrüs-

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widersprechen können, wenn er an den Euphrat vorgestoßen wäre, wer im Falle eines Vorstoßes zum Orontes, wer beim Kydnos, wer im Falle des Sangarios, wer, wenn sie selbst bis zum Bosporos vorgestoßen wären? Es gab nämlich Personen genug, die dem Römer klar machten, dass das, was er besäße, genug sei und ausreiche für Herrschaft, Luxus, Rausch und Völlerei.“ Marc. Aurel., Τὰ εἰς ἑαυτόν XII 4,1: Πολλάκις ἐθαύμασα πῶς ἑαυτὸν μὲν ἕκαστος μᾶλλον πάντων φιλεῖ, τὴν δὲ ἑαυτοῦ περὶ αὑτοῦ ὑπόληψιν ἐν ἐλάττονι λόγῳ τίθεται ἢ τὴν τῶν ἄλλων. Michael Psellus, Oratoria minora 31,1: Πολλάκις ἐθαύμασα ὅτι με τῶν ἄλλων ὑμεῖς ὀξύτερον διεγνώκατε καὶ τῶν γε πλείστων καταπεφρονηκότες τῶν ἐμῶν λόγων ἐξήρτησθε, ὥστε οὐ χαμαὶ πεσεῖται ὅτιπερ αὐτὸς ἐξενέγκοιμι. Afric., cest. I 1,5-9 (105 Vieillefond): Λογισμὸν δὲ ἐμαυτῷ διδούς, εὗρον οὐ πλεονεξίαν στρατηγημάτων οὐδὲ στρατιωτικὴν τὸ σύνολον ἰσχὺν (πλήθους γὰρ ἐν πολέμῳ παρὰ τοῖς ἀγαθοῖς λόγος οὐδὲ εἷς), ἀλλὰ τὴν παρασκευὴν τῶν ὅπλων καὶ τὸ εἶδος τῆς ἐνυαλίου στολῆς.

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tung. Africanus macht damit ähnliche Voraussetzungen wie der anonyme spätantike Verfasser eines Werkes das als De rebus bellicis zitiert, und das zumeist als Reformschrift gelesen wird, die das Ziel einer geld- und personalsparenden Militär- und Finanzplanung verfolgt13. Die Folgerung, die beide Autoren ziehen, ist ebenfalls ähnlich: Die Verbesserung der Ausrüstung bzw. des Materials muss an die Stelle der unmöglichen Verbesserung bzw. Vermehrung des Personals treten. Während der Anonymus damit rechnet, dass Mechanisierung eine solche personalsparende Entfaltung zusätzlicher Kampfkraft ermöglichen könne, denkt unser Autor offenbar an eine besondere Form der Bewaffnung und Ausrüstung bzw. an geheime und ungewöhnliche Wirkungsweisen und -zusammenhänge. Zunächst resümiert Julius Africanus verschiedene Bewaffnungsformen: Die Panoplie der griechischen Hopliten, mit der nur wenige meist kurze schnelle Bewegungen durchgeführt worden sein können (δρόμος: eine Anspielung auf Herodots Darstellung der Schlacht von Marathon14), und in der gleichermaßen individueller Mut wie die Kooperation der Kämpfergruppe schlachtentscheidend waren15; die Phalanx diente im Prinzip als statische Sicherung für die mobilen Leichtbewaffneten. Etwas unpräzise wird die makedonische Bewaffnung nur als Modifikation dieser griechischen beschrieben. Helme und (offensive) Lanzen (die römischen kürzer als die griechischen) gelten als maßgebliche Teile einer solchen Schwerbewaffnetenausrüstung. Unser Autor setzt sich damit ab von einer Tradition militärischen Denkens und der Militärliteratur, die in der Taktik, in der Ordnung zum Kampf und in den elementaren Kampfhandlungen und Vorgehensweisen die effizienzbestimmenden Charakteristika des Kampfes sah. So argumentierte etwa Polybios, als er römische und griechische bzw. makedonische Bewaffnung und Kampfweise miteinander verglich, und dies zum Nachteil der letzteren16, weil es die römische Heeresgliederung erlaubte, in rauerem Gelände erfolgreich zu operieren. Bei Africanus bleibt von diesen Überlegungen und Beobachtungen eine Bemerkung übrig über die größere Mobilität der leichter bewaffneten römischen Truppen, die leicht angreifen und sich zurückziehen und Stellungen besetzen können, also genau das, was in der idealtypischen klassischen Hoplitenschlacht immer wieder als Ausnahme dargestellt wird17. Grundsätzlich macht Africanus aber nicht die Voraussetzung, die Geschichtsschreibung und Militärliteratur machten, dass nämlich Übung und Vorgehensweise über den Erfolg entschieden; dies konnte die Grundposition dieser Literatur sein, weil sie im Wesentlichen mit ähnlichen Bewaffnungs-, Organisations- und Verhaltensformen der zumeist mediterranen Gegner auf allen Seiten rechnen durfte; diese Voraussetzung macht unser Autor im Angesicht 13 14

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Vgl. B. Meißner, Die technologische Fachliteratur der Antike. Struktur, Überlieferung und Wirkung technischen Wissens in der Antike (ca. 400 v. Chr. - ca. 500 n. Chr.), Berlin 1999, 106 f.; 277-283. Hdt. VI 111-114. Afric., cest. I 1,10 ff. (105 Vieillefond): ῞Ελληνες μὲν γὰρ χαίρουσι βαρείᾳ πανοπλίᾳ· πῖλος ἐκείνοις διπλοῦς, θώραξ λεπιδωτός … Σπάνιος τῇ ὁπλίσει ταύτῃ δρόμος, οὐ πολὺς μέν, ὀξὺς δὲ καὶ τοσοῦτος ὅσος ἂν γένοιτο τοῦ σπεύδοντος ἐντὸς βέλους γενέσθαι φθάσαι. Afric., cest. I 1,17 f. (105 Vieillefond): Συνασπίζειν τε ᾔδεσαν καὶ ἕκαστος αὐτῶν καθ’ αὑτὸν ἐμάχετο, ὡς τὴν ἀρετὴν τοῦ στρατιώτου διπλῆν καὶ κοινῇ καὶ μόνου. Polyb. XVIII 29-32; Liv. VIII 8,3-6. Pyrrhos und die Ptolemäer übernahmen schrittweise römische Taktiken, um in der Auseinandersetzung mit den Römern bestehen zu können, vgl. B. Meißner, Die Kultur des Krieges, in: Kulturgeschichte des Hellenismus: von Alexander dem Grossen bis Kleopatra, hrsg. v. G. Weber, Stuttgart 2007, 202-223 u. 462-467, bes. 214 ff. Vgl. Hdt. VII 9.

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der Sassaniden aber nicht mehr, auch wenn er nicht wirklich konsistent und konsequent in seinen Überlegungen ist. Zurück zum Paradoxon unseres Autors: Diejenigen, über die die Griechen regelmäßig militärisch die Oberhand behalten haben (in klassischer Zeit die Perser nämlich), werden von denjenigen, die regelmäßig über die Griechen siegten (in hellenistischer Zeit die Römer nämlich), nicht besiegt18. Die Erklärung dieses Phänomens greift nun allerdings auf taktische Sachverhalte zurück, und nicht nur solche der Ausrüstung: Die Ursache sei, dass man von dem δρόμος (dem beschleunigten Anmarsch vor Marathon nach Herodot19) abgekommen sei und sich unter der Bedrohung durch die Geschosse der parthischen Schützen statisch verhalte, sich selbst und die Packtiere abzusichern versuche, so aber keine Waffenwirkung im Nahkampf an die parthischen Gegner heranbringen könne. Betont wird hier allerdings als Ursache eine taktische, nicht eine der Bewaffnung: Die idealtypische Hoplitenschlacht zwischen zwei Phalangen ist in taktischer Hinsicht weder Stellungs- noch Bewegungskrieg, sondern besteht im Miteinander-Fechten zweier relativ statischer Kämpferreihen und darin, dass diese sich gegenseitig bedrängen. Herodot betonte den Ausnahmecharakter sowohl der Bewegung wie des Kampfes gegen ein persisches Heer in der Schlacht von Marathon20. Hinter Julius Africanus’ Beurteilung steht die zunächst zutreffende Beobachtung, dass die Phalanx beim Kampf gegen ihresgleichen wie auch die kaiserzeitliche quadratische Schutzstellung um den Tross nach Art eidgenössischer Gewalthaufen normalerweise nicht mobil, sondern statisch kämpfte. Der Nachteil dieser Taktik (ἐπιτήδευμα), die gegnerischen Kavalleristen und Infanteristen gegen die aufgestützt eingesetzten Piquen anrennen zu lassen, liege in der Ermattungsgefahr, so unser Autor: Die Gegner greifen an, ziehen sich zurück und tauschen ihre Truppen gegen frische aus, während die eingegrabenen Schwerbewaffneten (Römer) mit dem Abnutzungsproblem zu kämpfen hätten. Der Autor verweist auf die Absenz von Promachoi und Monomachen, also hervortretenden Einzelkämpfern, im römischen Heer. Was er meint, ist: Es fehlt einem solchen statischen Schutzquadrat jede Möglichkeit der Wirkungsentfaltung auf einen mobilen Gegner, wie 18

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Afric., cest. I 1,68-73 (109-111 Vieillefond): Τοὺς οὖν ὑπὸ τῶν Ἑλλήνων αἰεὶ νενικημένους οἱ τοὺς ῞Ελληνας σχεδὸν εἰπεῖν ἀεὶ νενικηκότες σπανίως ἐνίκησαν. Αἴτιον δὲ πρῶτον μὲν τὸ ἵεσθαι δρόμῳ ἐς τὰς συμπλοκὰς τῷ μὴ τὰ σκευοφόρα ἀπολιπεῖν· ἀεὶ δὲ τῷ πλινθίῳ τῆς στρατιᾶς ἐγκέκλειται· καθιᾶσίν τε ἐς γόνυ, κεραμώσαντες τὸν στρατὸν ταῖς ἐπιβολαῖς τῶν ἀσπίδων τῇ σπουδῇ τοῦ ἀναλῶσαι τὰ Πάρθων βέλη … Hdt. VI 112: … οἱ Ἀθηναῖοι δρόμῳ ἵεντο ἐς τοὺς βαρβάρους … Hdt. VI 112: „Sobald die Schlachtordnung aufgestellt war und die Götteropfer sich als positiv erwiesen hatten, rückten die Athener im beschleunigten Anmarsch gegen die Nichtgriechen vor. Der Abstand zwischen beiden betrug nicht weniger als acht Stadien. Als die Perser die heranmarschierenden Athener wahrnahmen, machten sie sich bereit, diese entsprechend zu empfangen, obwohl es ihnen schien als seien die Athener von Sinnen und auf ihre eigene Selbstzerstörung aus, denn was sie sahen, war eine vergleichsweise geringe Zahl von Männern, die gegen sie ohne Reiter und Bogenschützen beschleunigt vorrückten. Das war die Erwartungshaltung der Barbaren; die Athener aber fielen in enger Formation über sie her und kämpften erinnerungswürdig. Als erste von allen Griechen die wir kennen bedienten sie sich des beschleunigten Marsches gegen die Feinde, und als erste wagten sie, das medische Gewand direkt anzusehen und den derartig Gekleideten entgegenzutreten. Bis dahin hatte schon der Name der Meder bei den Griechen einen fürchterlichen Klang.“ Hilfe der Athener beim Angriff der Ionier auf Sardeis während des Ionischen Aufstandes und Sieg der Athener bei Marathon als angebliche Motive für den Xerxeszug gegen Griechenland: Hdt. VII 1; vgl. §74; aus dem Marathonsieg erwachsende Ansprüche auf Anerkennung: IX 27.

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sie etwa Leichtbewaffnete, Schützen oder Ähnliches böten, und eine gezielte Bekämpfung der Angreifer sei innerhalb eines solchen Haufens gar nicht möglich. „Wenn man nun den römischen Soldaten mit griechischem Kürass und Helm ausrüstete, wenn man ihm eine längere Lanze gäbe (hier ist an die makedonische Sarisse gedacht), und wenn man ihn darin ausbildete, seine Lanze auf ein je eigenes Ziel zu richten und jeweils einzeln zu kämpfen, und wenn man den beschleunigten Anmarsch zur Regel machte, um beim Angriff auf die Feinde schneller die Reichweite ihrer Schusswaffen zu überbrücken, dann würde wohl der Barbar, geschlagen, nicht mehr den römischen Truppen standhalten können.“21 Der Autor behandelt das Phänomen des Krieges als ein technisches, und auch wenn er geltend macht, dass dabei der Ausrüstung (d.h. auch der mit „Geheimwaffen“ wie Amuletten) ein höheres Gewicht zukomme als Technik und Taktik im nichtvergegenständlichten Sinn, so präsentiert er seine Einsichten doch in der Form einer technischen Lehrschrift, und seine abschließenden Bemerkungen argumentieren ganz technisch, indem sie Taktiken vergleichen, also Verhaltensweisen, nicht allein die Materialität der Ausrüstung. Zwischen Ankündigung und allgemeiner Deutung des Dargestellten einerseits und dem konkreten Inhalt der Darstellung andererseits klafft mithin bei Africanus ein Hiat. Im zweiten Kapitel wird dies nur scheinbar anders: Kampf, die antagonistische Verschränkung einander widerstreitender Absichten, wird als Geschehen der Kontingenz aufgefasst. Es sei nicht immer so, dass man kämpfen und damit die Tyche zur Herrin des Verfahrens machen müsse; die Regel ist aber Kampf, und das heißt: Zufall. „Man soll nicht mit ganz und gar zusammengeführten Kräften und nicht mit alles entscheidenden Schlachten gegen die Feinde kämpfen, und man soll auch nicht den Zufall zum Herren letzter Entscheidungen machen. Ausgang und Ziel des Krieges sind unsicher, und das meiste geschieht wider alle Erwartung. Denjenigen, die besser ausgerüstet sind mit Schwertern, Menschen, Bögen und Befestigungen, haben schon oft Wind, Sonne, die Geographie, ein überraschender Trick, ein optischer Eindruck oder eine Erscheinung einen Strich durch ihre Rechnung gemacht, Pan ist ein Gott großer Verletzungen.“22 Auf den Krieg, so heißt dies, wirken unverfügbare Größen und naturgegebene (nicht notwendig konstante) Größen; im Krieg wirken die Antagonismen der einander widerstreitenden Gegner mit ihren jeweiligen Möglichkeiten der Täuschung und des Verbergens; beides wird als Zufall erlebt, als Manifestation der Kontingenz. Streuung des Risikos gilt unter diesen Umständen daher als Gebot der Klugheit und als Mittel zur Reduktion der Kontingenz. Der Gott Pan erscheint hier als Personifikation der Tatsache, dass nicht die Menschen das Kriegsglück in der Hand haben. Eine Erklärung dafür liegt in der von Herodot überlieferten Geschichte vom angeblichen Marathonläufer Philippides, der während seiner Gesandtschaft nach Sparta mit dem Gott Pan zusammengetroffen sein soll; die Spartaner sollen wegen eines religiösen Tabus den Gesandten auf die Zeit nach dem nächsten Vollmond vertröstet haben. Diese Geschich21 22

Afric., cest. I 1,83-88 (111 Vieillefond). Afric., cest. I 2,1-6 (111-113 Vieillefond): Οὐ πάντα συστάσεσιν οὐδὲ μάχαις πρὸς τοὺς πολεμίους ἀγωνιστέον, οὐδὲ ποιητέον τῶν ὅλων πραγμάτων κυρίαν τὴν τύχην. Ἄδηλον γὰρ τὸ τοῦ πολέμου τέλος, καὶ παρὰ δόξαν τὰ πολλὰ χωρεῖ· τοὺς γοῦν ἄμεινον παρεσκευασμένους σιδήρῳ καὶ ἀνδράσι ἢ τόξοις καὶ τοίχοις ἢ ἄνεμος πολλάκις ἠδίκησεν, ἢ ἥλιος, ἢ τόπος, ἢ δόλος, ἢ θέαμα καὶ φάσμα, συνεχὴς δὲ ἐν τοῖς μεγάλοις τραύμασι δαίμων ὁ Πάν.

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te entlastet aus der Rückschau die Spartaner von dem Vorwurf, bei Marathon nicht mitgekämpft zu haben; religiös interpretiert, erklärt sie den Erfolg der Athener nämlich gerade mit dem innerweltlich paradoxen Verzicht der Spartaner, ihrem Festhalten am Gebotenen, und mit der Hilfe, die Pan den Athenern daraufhin leistete23. Unter Bedingungen der Kontingenz und der Unverfügbarkeit der göttlichen Macht kann gerade das Paradoxe und scheinbar Irrationale das schlechthin Vernünftige darstellen. Vielleicht deshalb steht bei Julius Africanus Pan für das Gebot, aus vernünftiger Einsicht in die Grenzen militärischer Rationalität mit der Möglichkeit des Zufalls wie der Hilfe nicht unerklärter Mechanismen und Wirkungen zu rechnen24, vernünftigerweise also mit Paradoxien zu rechnen und auf Wunder zu hoffen. Zufall nun, Tyche und die Götter, gelten in der philosophischen Tradition als dasjenige, demgegenüber der Mensch sich durch Techne selbst ermächtigt; diese Selbstermächtigung aber bleibt Versuch und daher unvollkommen. Militärische Strategie, Medizin und Seefahrt verwendete Aristoteles regelmäßig als Standardbeispiele dafür, dass Erfolg und Misserfolg von einer Verquickung nicht einsichtiger Zufälle abhängen können25. Grundsätzlich gilt daher, aristotelisch gesprochen: Weil Techne und Zufall (Tyche) es mit denselben Gegenständen zu tun haben, ist die Bemühung des Zufalls zunächst ein Indiz für Defizite an Einsicht, Erfahrung und Verständnis26. Aristoteles zitiert dafür den Sophisten Polos: „Die Erfahrung hat die Techne bewirkt, … Erfahrungsmängel dagegen den Zufall“27. Das Besondere der Technik, mit der sich Julius Africanus in unserem Fragment befasst, beruht jedoch über das Phänomen der aus Mangel an Einsicht und Fähigkeit nicht zu vernachlässigenden Kontingenz hinaus auf der antagonistischen Verschränkung der Kontrahenten in der Auseinandersetzung: Im Krieg tendieren die Beteiligten zu Überraschung, Verbergung, Perfidie und wechselseitiger Antizipation ihrer Vorhaben; den davon betroffenen Kontrahenten erscheint deren Wirkung als Paradox, das nicht nur einen Defekt des Wissens oder Könnens anzeigt, sondern mit dem zu rechnen konstitutiv sein ist für eine technische Disziplin, in der es die Handelnden mit ihnen widerstreitenden Gegnern zu tun bekommen. Die antagonistische Verschränkung einander widerstreitender Willensrichtungen liegt im Falle der Strategie also, anders als bei den nicht

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Afric., cest. I 2,11 f. (113 Vieillefond): Συνέδραμεν εἰς Μαραθῶνα κατὰ Περσῶν Ἀθηναίοις ὁ Πάν. Vgl. Hdt. VI 105-108 (Pheidippides als Schnelläufer und athenischer Gesandter in Sparta, den Pan selbst von seiner Aufgabe abgehalten haben soll); M. Jung, Marathon und Plataiai: Zwei Perserschlachten als „lieux de mémoire“ im antiken Griechenland, Göttingen 2006; A. Luther, Die verspätete Ankunft des spartanischen Heeres bei Marathon (490 v. Chr.), in: Getrennte Wege? Kommunikation, Raum und Wahrnehmung in der Alten Welt, hrsg. v. R. Rollinger/A. Luther/J. Wiesehöfer, Frankfurt am Main 2007, 381-403. Arist., eth. Eudem. 1247a,4-7: ἄφρονες γὰρ ὄντες κατορθοῦσι πολλά, ἐν οἷς ἡ τύχη κυρία· ἔτι δὲ καὶ ἐν οἷς τέχνη ἐστί, πολὺ μέντοι καὶ τύχης ἐνυπάρχει, οἷον ἐν στρατηγίᾳ καὶ κυβερνητικῇ. Arist., eth. Nicomach. 1140a,17-23: καὶ τρόπον τινὰ περὶ τὰ αὐτά ἐστιν ἡ τύχη καὶ ἡ τέχνη, καθάπερ καὶ Ἀγάθων φησὶ ‚‚τέχνη τύχην ἔστερξε καὶ τύχη τέχνην.‘‘ ἡ μὲν οὖν τέχνη, ὥσπερ εἴρηται, ἕξις τις μετὰ λόγου ἀληθοῦς ποιητική ἐστιν, ἡ δ’ ἀτεχνία τοὐναντίον μετὰ λόγου ψευδοῦς ποιητικὴ ἕξις, περὶ τὸ ἐνδεχόμενον ἄλλως ἔχειν. Arist., metaph. 981a,1-5: καὶ δοκεῖ σχεδὸν ἐπιστήμῃ καὶ τέχνῃ ὅμοιον εἶναι καὶ ἐμπειρία, ἀποβαίνει δ’ ἐπιστήμη καὶ τέχνη διὰ τῆς ἐμπειρίας τοῖς ἀνθρώποις· ἡ μὲν γὰρ ἐμπειρία τέχνην ἐποίησεν, ὡς φησὶ Πῶλος, ἡ δ’ ἀπειρία τύχην; protrept. fr. 11,5-7: ὅσα γὰρ μήτε διὰ τέχνην μήτε διὰ φύσιν μήτ’ ἐξ ἀνάγκης γίγνεται, τὰ πολλὰ τούτων διὰ τύχην γίγνεσθαί φαμεν.

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mit dem Antagonismus befassten Techniken, in der Natur der Sache; sie sogar auszunutzen, ist eine Regel praktischer Klugheit. Es liegt daher, anders als im Fall der Medizin, in der Konsequenz der Strategie, bis zu einem gewissen Grade Geheimnis und sogar Geheimlehre zu sein. „Man soll“, schreibt Africanus, „seine Gegner daher nicht allein offen bekämpfen, sondern man soll im Krieg unter Zuhilfenahme vieler geheimer Tricks und Kniffe kämpfen“28. Von Clausewitz’ drei Perspektiven auf den Krieg, Krieg als Zweckrationalität, Krieg als wenig erkannter natur- und triebhafter Automatismus und Krieg als antagonistisches Geschehen29, betont Julius Africanus besonders diejenigen, die ohne die im 19./20. Jhdt. ausgebauten methodischen Mittel der mathematischen Spieltheorie als Perspektiven des Irrationalen erscheinen müssen: Krieg als undurchschaubar konditioniertes und ursächlich bestimmtes Geschehen; Krieg als Antagonismus mit der wechselseitigen Möglichkeit der Antizipation. Die Maxime, die unser Autor formuliert, um Magie und Geheimwissen als Teile strategischer Lehre zu etablieren, markiert einen Gegensatz zur traditionellen Idee des offenen Kampfes, deren Entstehung sich der Kleinräumigkeit griechischer Verhältnisse verdankt, und die bis in hellenistische Zeit hinein die Idee legitimer Taktik bestimmte30: Als legitimer Krieg galt ja idealtypischerweise der Krieg schwer gerüsteter Hopliten in offener Feldschlacht gegeneinander, ohne Perfidie und ohne Fernwaffen. Julius Africanus bezieht sich mit seinen dem widerstreitenden Maximen zum einen auf das Moment von Überraschung und Perfidie; es geht ihm aber auch um die Eröffnung der Möglichkeit, geheime Techniken im Sinne nicht allgemein akzeptierter Vorgehensweisen im Krieg zu verwenden, um diese zu legitimieren. Für diese Legitimierung magischer Praktiken beruft er sich auf Prinzipien der Rationalität und eine angeblich auch in Karthago geübte Praxis. Die Logik seines Arguments lautet: Weil das Geschehen im Krieg sich ganz wesentlich antagonistischer Verschränkung verdankt, darum ist der Erfolg letztlich zufällig; weil der Erfolg kontingent ist, darum ist nicht der Erfolg allein das entscheidende Indiz für die technische Richtigkeit einer Vorgehensweise, sondern diese erweist sich in der im Vorgehen selbst sich zeigenden Klugheit und im Urteilsvermögen (γνώμη, κρίσις); dieses Urteilsvermögen aber gebietet unter Umständen gerade das überraschende Vorgehen, also dasjenige, das prima facie weniger aussichtsreich erscheint, und daher kann das Vertrauen auf scheinbar Absurdes rational sein.

2. Strategie und Kontingenz In der traditionellen, schulmäßig aufgebauten Belagerungs- und Strategemata-Literatur seit Aineias Taktikos ging es im Wesentlichen um die folgenden Gegenstände: Wahl 28 29

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Afric., cest. I 2,17 f. (113 Vieillefond): Οὕτως οὐκ ἐκ τοῦ φανεροῦ μόνον ἐπιχειρητέον τοῖς ἀνθεστηκόσιν, ἀλλὰ γὰρ πολλαῖς τισι κατὰ τῶν πολεμίων καὶ ταῖς λανθανούσαις τέχναις στρατηγητέον. Dreifaltigkeit nennt Clausewitz diese drei Aspekte des Krieges metaphorisch, vgl. H. Smith, On Clausewitz: A Study of Military and Political Ideas, Basingstoke 2005; B. Heuser, Clausewitz lesen!, München 2005; R. Aron, Clausewitz. Den Krieg denken, Frankfurt am Main 1980; C. v. Clausewitz, Vom Kriege, hrsg. v. W. Hahlweg, Bonn 1980. Polyb. IV 8,10-12; XXXVI 9,9; Plu., Phil. 13,9. Dazu vgl. Meißner, Die Kultur des Krieges (wie Anm. 16), 222.

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gesunder Positionen, Sicherstellung der Wasserversorgung, Bezug hochgelegener Stellungen, Gräben, Wachgänger, Nachtmärsche, Vorauskommandos zu Pferde, Patrouillen, Hinterhalte, Beobachtungsposten, gute Ausrüstung und Aufklärung. Julius Africanus kennt diese Topoi ebenso wie die wichtigsten der Fragen, die die sokratische Sophistenkritik an die Strategielehre gerichtet hatte, wie sie Dionysodoros und Euthydemos entwickelt hatten. Platon im Euthydemos und Xenophon in seinen Memorabilien und in der Kyropaedie streichen deutlich die Defizite heraus, die diese systematische, aber rein mechanisch-theoretische Taktiklehre sophistischer Lehrer besaß31. Während aber Platon und die spätere Philosophiegeschichtsschreibung vor allem die Inakzeptabilität von Euthydemos’ Skeptizismus gegenüber der Erfahrung betonen, unterstrich Xenophon, wie wertlos in praktischer Hinsicht die theoretische Militärlehre der Brüder Euthydemos und Dionysodoros ist. Diese lehrten Taktik: die Aufstellung der Truppen und die Verteilung starker und schwacher Verbände; was sie nicht lehrten, seien Logistik, das Urteil über die Stärke der Truppen, die Ökonomie des Krieges, Probleme der Gesundheit, die Verwendung der Truppen und vor allem: die Anpassung der eigenen Vorhaben an Umstände, Situationen und Lagen. Der sophistischen Einübung in die Rolle des Strategen in der Form von pattern drills fehlt nach Xenophon daher das Wichtigste: die Schulung der Urteilsfähigkeit. „Er hat mir Taktik beigebracht und nichts anderes“, sagt der junge Mann in Xenophons Memorabilien, und Sokrates antwortet: „Das aber ist nur ein kleiner Teil der Strategie“32. Hier trennt sich Strategie als allgemeinere, übergeordnete Lehre von der Taktik als einer untergeordneten als einem Mittel zu ihren Zwecken; Strategie hat es dabei über die für den nachbarschaftlichen Hoplitenkampf essentielle Ordnung im Kampf hinaus mit raumzeitlicher Planung, Hierarchie und funktionaler Differenzierung in der Kriegführung zu tun, und die sokratische Sophistenkritik macht geltend, dass für eine solche Strategielehre den Sophisten das Entscheidende fehle: nämlich Erfahrungshaltigkeit und eine zureichende Begrifflichkeit33. Strategie wird in diesem sokratischen Argument zu einem Wertbegriff: Taktik ist nützlich, aber nur ein untergeordneter Teil der Feldherrnkunst; Strategie aber ist mehr als das, was die Sophisten lehren können; sie ist eine Wissenschaft vom antagonistischen Verhalten und von Führungskompetenzen. Auf diese Argumentation spielt Xenophon in einer etwas umfänglicheren Passage der Kyropaedie ebenso deutlich an wie auf den berühmten Text „Über Luft, Wasser und Orte“ aus dem Corpus Hippocraticum; Xenophon will zeigen, wie wichtig eine umfassende Kenntnis der das Verhalten der Menschen bestimmenden Größen und Faktoren für die Feldherrnkunst ist34. Die Pointe der xenophontischen Kritik an der sophistischen Strategie als bloßer Taktiklehre lautet: Entscheidend für den Feldherrn ist der Gewinn von Akzeptanz; diese erhält er nicht auf der Basis einer Lehre, die nur äußerlich sein Rollenverhalten prägt (um des δοκεῖν willen, I 6,22), sondern er bedarf eines umfassenderen Wissens in vielen Disziplinen, und er muss in allen diesen Disziplinen seine Leute übertreffen, um sie durch sein Beispiel zu führen35.

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Xen., mem. III 1,1-11; cyr. I 6,12-44; Plat., Euthyd. 273a-d. Xen., mem. III 1,5, vgl. 6-9. Xen., mem. III 1,7. Xen., cyr. I 6,12; 14; 16 (vgl. Hippocrates, De aere aquis et locis 2). Xen., cyr. I 6,17-25; 31-36.

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Weil literarisch das Methodenmodell der sokratischen Sophistenkritik gegenüber dem der sophistischen Lehre die Oberhand behielt, ohne dass die Strategie in den systematischen Lehrkanon höherer Techniken und freier Künste aufgenommen wurde, erhielt die Strategie im Unterschied zur Taktik36 in der Antike selten die Form einer systematischen Lehre; sofern dies geschah, bestand diese Systematik in einer Systematik und Terminologie der militärischen Organisationseinheiten, Bewaffnungs- und Bewegungsformen, Kommandostrukturen und Befehlssprache. Strategie wurde literarisch dagegen in der Regel exemplarisch, in der Gestalt von Strategemensammlungen37, oder als Darstellung des Materials, also der Heeresstruktur oder -ausrüstung, behandelt; eine gewisse Systematik im Sinne eines Leitfadens gab in der Kaiserzeit die Chronologie eines gedachten Feldzuges vor. Dieser Form der Lehre waren nur wenige verallgemeinerte abstrakte Regeln oder Rezepte zu entnehmen wie das, sich um den Überraschungseffekt zu bemühen (oft mit Anspielungen auf die Schlacht von Salamis). Als „Erfinder von Tricks zur Überraschung des Gegners“, also poetisch bzw. kreativ, soll sich der Feldherr grundsätzlich nach Xenophons Ansicht verhalten38. Was Xenophon gegen Ende des skizzierten Abschnittes der Kyropaedie als Gegenstände strategischer Belehrung rekapituliert, entspricht recht genau denjenigen Gegenständen, die die antike Strategieliteratur insgesamt bestimmten und die auch Julius Africanus (s.o.) tangiert39: Lagerbau, Wachorganisation, Vormarsch/Rückzug, Passage feindlicher Städte, Angriff auf Befestigungen, Gewässerquerung, Schutz vor Kavallerie und Fernwaffen, Maßnahmen bei überraschendem Feindkontakt, Aufklärung40. Xenophons Schluss besteht in der Behauptung, dass die Strategie nicht, wie die Sophisten anzunehmen schienen, in verallgemeinerbarem Regelwissen besteht, sondern in hohem Maße durch kontingente Umstände bedingt ist; Strategie ist daher weniger eine Sache deduktiven Schließens als der Urteilskraft. „Man soll dieses Wissen nutzen … entsprechend der jeweiligen Situation“, heißt es bei Xenophon am Ende des Abschnittes41. Julius Africanus nimmt in seiner Behandlung des Militärischen diese Tradition auf: ἀπιστία, das Rechnen mit allem Überraschenden, empfiehlt er als Grundhaltung gegenüber der Perfidie der Gegner; historische Beispiele, nicht Regelwissen, betrachtet er als Basis für die Einsicht in diese Perfidie (I 2). Paradoxerweise gibt Africanus in knapper Form solches Regelwissen wieder, jedoch nicht systematisch und detailliert: So emp36

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Beispiele: Systematische taktische Lehrschriften: Asklepiodotos’ Taktik: Griechische Kriegsschriftsteller, griech. u. deutsch mit kritischen u. erklärenden Anmerkungen von H. Köchly/W. Rüstow, II 1, Leipzig 1855, ND Osnabrück 1969, 127-197; Aelian, Taktik, ebd. 218-471. Idealtypische Operationsanweisung: Strategikos des Onasander: Aeneas Tacticus, Asclepiodotus, Onasander, hrsg. v. W. A. Oldfather/A. S. Pease/J. B. Titchener, London 1923, ND 1962, 368-526. Beispiele: Frontin, Strategemata: Frontinus, Strategemata (Frontin Kriegslisten), hrsg. v. G. Bendz, Berlin 1963; Polyaen, Strategemata: Polyaeni strategematon libri viii, hrsg. v. E. Woelfflin/J. Melber, Leipzig 1887, ND Stuttgart 1970. Xen., cyr. I 6,38; vgl. Hdt. VIII 86. Xen., cyr. I 6,43. Onasanders Werk, das systematisch entlang eines gedachten Feldzuges organisiert ist, behandelt viele dieser Themen: Onasand. 10,7: „Über Nahrungsbeschaffung“; 10,9: „Aufklärung“; 10,10: „Nachtwachen“; 10,14: „Verhandlungen mit dem gegnerischen Feldherrn“. Vgl. Aelian., tact. I C 104 (Signalisierung); C 105 (Marsch und Mobilität). Aineias Tacticus behandelt u.a. Gegenstände wie politische Sicherheit, Nachschub und Vorratshaltung, Moral, usw. Xen., cyr. I 6,43.

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fiehlt Africanus den prophylaktischen Konsum von Gegengiften gegen vergiftete Pfeile und vergiftetes Wasser. Africanus führt also das von ihm skizzierte Programm einer historisch-empirisch angeleiteten Strategie und Taktik nicht wirklich aus; er deutet es nur an. Sein Text ist literarisch anspielungsreich, und wenn er formuliert, dass es wichtig sei, durch entsprechende Planung dafür zu sorgen, dass es dem eigenen Heer gut gehe und der Feind ihm nicht schaden könne, denn dies sei das Entscheidende, so begründet er dies damit, dass es wichtiger sei, sich selbst schadenfrei zu halten als dem Feind Schaden zuzufügen. Der ganze Abschnitt stellt ein Paradox dar: Er beginnt mit der Feststellung, dass es keine systematische Lehre für die Abwehr von Strategemen gebe und endet damit, dass diese Abwehr wichtiger sei als die Anwendung von Tricks und Kniffen; und in dieser letzten Formulierung42 liegt vielleicht eine Anspielung auf den platonischen Sokrates und dessen Auseinandersetzung mit der These des Kallikles vor, dass von Natur aus das Unrecht Leiden abzulehnen sei und die Gesetze das Unrecht Tun unter Strafe stellen, um die Schwachen vor den Starken zu schützen. Sokrates kehrt diese These bekanntlich um: Unrechttun sei das größere Übel, Leiden das kleinere. Africanus macht aus dem Nichtleiden das größere, aus dem Schaden, also Unrecht, Zufügen das kleinere Gut im Kriege43. Africanus argumentiert auf strategischer Ebene: Die Details der Taktik interessieren ihn nur selektiv, und auch seine technischen Bemerkungen ergehen nicht im Blick auf Vollständigkeit und Systematik. Seine Bemerkungen zum Antagonismus auf politischstrategischer Ebene sind aber versuchsweise systematisch angelegt: Man müsse gegen die Barbaren (Africanus denkt dabei immer an Parther bzw. Sassaniden und an die Parallele zum Kampf der Griechen gegen das Achaemenidenreich) mit Abnutzungseffekt (τριβῇ), Aushungerung (λιμῷ) und zerstörerischer Gewalt (φθορᾷ) vorgehen, indem man ein Expeditionsheer mit dem Nötigsten für einige Tage ausstatte und auf die Erschöpfung der gegnerischen Reserven und Vorräte setze. Der Autor sieht also einen Abnutzungskrieg vor, der die Entscheidungsschlacht vermeidet, einen Sieg ohne Schwert und Schlacht mit Luft und Wasser als Verbündeten, wie er sich ausdrückt. Er spricht von sich selbst in der ersten Person: Er führe einen geheimen Feldzug, eine unsichtbare Schlacht44. Africanus nimmt das berühmte Wortspiel des Thukydides von λιμός (Hunger) und λοιμός (Pest)45 auf: Der Feind werde Hunger leiden, wenn er mit seinem Heer am Ort bleibe, und damit er nicht fliehen könne, mit einer ansteckenden Krankheit geschädigt. Die literarische Perspektive des Autors schließt, wie wir sehen, Anspielungen auf die klassische Geschichtsschreibung (Herodot, Thukydides) ein; deutlich weniger wird auf die technische Literatur angespielt; seine strategische Perspektive lässt ihn quasi-medizinisch an den Kampf mit Krankheitserregern denken, und dies auch mit magischen, außerordentlichen Mitteln: Flüchtlinge und freigelassene Kriegsgefangene als Überträger ansteckender Krankheiten werden ebenso empfohlen wie die Vergiftung des gegnerischen Wassers.

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Afric., cest. I 2,39 f. (115 Vieillefond): τοῦ γὰρ ἀδικῆσαι πολλῷ τὸ μὴ παθεῖν κρεῖττον. Plat., Gorg. 509c: ΣΩ. Δυοῖν οὖν ὄντοιν, τοῦ ἀδικεῖν τε καὶ ἀδικεῖσθαι, μεῖζον μέν φαμεν κακὸν τὸ ἀδικεῖν, ἔλαττον δὲ τὸ ἀδικεῖσθαι. Vgl. 508b-c. Kallikles: 483a-b. Afric., cest. I 2,52 f. (115 Vieillefond). Thuc. II 54,3.

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Was der Autor propagiert, ist die Abkehr von einer begrenzten Kriegführung, die darauf verzichtet, Brunnen und Wasser zu vergiften. Die delphische Amphiktyonie hatte ihren Mitgliedern solches Vorgehen verboten46; es war moralisch diskreditiert, wird von Africanus aber empfohlen. Er behandelt Kot und Purpurextrakte als Wassergifte (ähnlich wie Philon von Byzanz)47 und bezieht sich als Beispiel seiner Vergiftungstaktik auf die Pharisäer, die angeblich (Josephus berichtet nichts davon) eine römische Abteilung verleitet haben sollen, das von ihnen auf der vorgetäuschten Flucht zurückgelassene Frühstück zu verzehren und vergifteten Wein zu trinken. Das methodische Paradigma, das der Autor in diesen Abschnitten I 2 verfolgt und immer wieder empfiehlt, ist das der φάρμαξις, der unerkannten Gabe eines Giftes oder Mittels, um beim Feind eine diesem selbst verborgene, in der Regel tödliche Wirkung zu erzielen. Für diese Wirkung werden teilweise mechanische Deutungen angeboten wie im Falle der ansteckenden Krankheiten, in anderen wird auf angebliche Vorbilder verwiesen wie im Falle der Pharisäer. In allen Fällen aber handelt es sich bei den taktischen und strategischen Ratschlägen um den Versuch einer Revolution der Kriegskultur: Man kämpft, so setzt der Autor voraus, gegen Barbaren, gegen Feinde, denen gegenüber alles erlaubt sei, und die man auch nur mit den Mitteln geheimer Techniken erfolgreich bekämpfen könne. Antike Techniken wurden vielfach antagonistisch konzipiert: die Medizin als Kampf zwischen Arzt bzw. Patient und Krankheit, die Rhetorik als Kampf von Redner bzw. Berater und juristischem oder politischem Gegner, die Poliorketik als Kampf des Belagerers mit der Stadt usw. Eines der wiederkehrenden Probleme solcher antagonistischer Techniken besteht für diejenigen unter ihnen, die es mit symmetrisch sich verhaltenden Gegenständen zu tun haben (Rhetorik, Strategie; nur begrenzt dagegen: Medizin): Was macht man, wenn der Gegner zu ähnlichen Mitteln greift? In spätklassischer Zeit bestimmte die defensive Perspektive die Poliorketik, der Wunsch also, Städte gegen Entfestigungsversuche zu verteidigen; in späthellenistischer Zeit hatte dagegen die offensive Belagerungstechnik eine solche Entwicklung genommen, dass Vitruv, der die Ergebnisse der griechischen Schriften zum Thema für ein römisches Publikum zusammenfasste, eine systematische Lehre der Verteidigung gegen Belagerungen für unmöglich erklärte48. Zwischen Angriff und Verteidigung besteht ein Hiat, weil der Angreifer die Initiative besitzt, weil er die Wahl zwischen verschiedenen Mitteln hat, und weil nicht für jedes Angriffsmittel ein und genau ein Verteidigungsmittel existiert. So wie die Poliorketik dadurch auf dieses Problem reagierte, dass sie zunehmend nur noch zur Lehre offensiver Belagerung wurde, so integriert auch der Autor der Kestoi eigentlich kaum die Verteidigung und konzentriert sich auf den Angriff: „Wenn irgendwie gegen uns selbst ein derartiger Angriff mit technischen Mitteln oder auf der Basis der skizzierten elementaren Einsatzmittel vorgetragen wird, dann habe ich die Abwehrmittel gegen diese Pest auf den vorangegangenen Seiten behandelt.“49 Ein Teil der Überlieferung hat hier eine Referenz auf ein anderes Rezept eingesetzt, weil den Lesern und Abschreibern un46 47 48 49

Aeschin., De falsa legatione (II), 115. Philo Byzant. V 17 (90 Thévenot). Meißner, Die Kultur des Krieges (wie Anm. 16), 221 f. Afric., cest. I 2,133-135 (123 Vieillefond).

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verständlich war, worauf der Autor sich denn bezieht. Die maßgeblichen Handschriften aber lassen den Satz so isoliert stehen, und das dürfte richtig sein. Das Argument, das der Autor meint, ist nämlich analog zu dem, das Athenaios Mechanikos in augusteischer Zeit wie folgt zusammenfasste, um den vor allem aggressiven Inhalt der Poliorketik zu bemänteln: Die Kenntnis der Offensivwaffen ist bereits hinreichend für eine Belehrung der Verteidigung50. Africanus meint dasselbe: Kennt man die Angriffsmittel, ist eindeutig klar, wie die Verteidigung dagegen auszusehen hat. Dies ist in Wirklichkeit natürlich nicht so, auch wenn man Generalregeln aus seinen Rezepten zur Brunnenvergiftung ableiten kann: Wenn man Wasser durch Kadaver oder vermeintlich auch durch Purpurextrakt vergiften kann, bleibt als Maxime nur, Leuten mit Kadavern oder Purpurextrakt keinen Zugang zur Wasserversorgung zu gewähren. Der ganze Abschnitt besteht aus einer Mischung zutreffender Beobachtungen mit magischen Ideen, von literarischen Anspielungen und empirischen Verallgemeinerungen, und der Gehalt oszilliert dabei zwischen pragmatisch brauchbaren und eher weniger sachbezogenen Gehalten. Das heißt aber nicht, dass den Überlegungen nicht Technizität eignete: Ein Aspekt des Technischen liegt allein schon darin, dass der Autor nicht die spontanen Einfälle eines phantasievollen Gemüts wiedergibt, sondern, teilweise anspielungsreich, mit einer umfangreichen literarischen Tradition spielt und diese beherrscht. Die pragmatisch sinnvolle Regel beispielsweise, dem Feind den Schlaf zu rauben, wird am Beispiel der Schlacht von Salamis exemplifiziert. Nächtliche Scheinangriffe und Ruhestörungen werden ohne nähere Angabe als erprobte Methode empfohlen: Der Autor argumentiert wie auf der Basis einer Strategemensammlung und liefert auf der Basis solchen Materials verdichtete Verallgemeinerungen in Form knapper Lehrsätze. Er kondensiert also, so weit dies überhaupt geht, aus dem empirischen Material von Geschichtsschreibung, Strategemata- und exempla-Sammlungen einmal eine praxisleitende Lehre in literarischer Form.

3. Die Kestoi als technische Lehrschrift: Methode, Form, Inhalt Ein zunächst verwirrend anmutendes Charakteristikum des 7. Kestos über Militär und Krieg besteht in der Fülle scheinbarer Anachronismen, der Bezugnahme auf Geschehnisse und Verhältnisse einer Vergangenheit, von der der Autor deutlich voraussetzt, dass diese vergangen sei, und die Verhältnisse der Gegenwart andere geworden seien. So behandelt er in extenso die Abfolge von Bewaffnungsformen und Kriegsbildern: Griechen, Perser, Makedonen, Römer; und große Teile seines Textes bieten die Terminologie taktischer Einheiten und von Bewaffnungstypen (I 1). Die Beispiele sind im Abschnitt I 2 (Περὶ πολεμίων φθορᾶς) regelmäßig der klassischen Zeit Griechenlands entnommen. Erst die darauf folgenden, jeweils kürzeren Abschnitte mit praktischen Regeln und magischen Rezepten beziehen sich weniger auf weiter zurückliegende Zeiten51. In diesen teilweise paradoxen Rezepten liegt das Schwergewicht des Textes. Die demgegen50 51

Meißner, Die Kultur des Krieges (wie Anm. 16), 222; ders., Fachliteratur (wie Anm. 13), 97 f. Vgl. Afric., cest. II 6 (205-207 Vieillefond): Περὶ τῆς τῶν στρατιωτῶν ὑγείας mit dem Vergleich verschiedener Formen gemischten Weins.

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über anachronistischer wirkenden einleitenden Abschnitte führen nun aber weniger vom Hauptgegenstand des Textes ab, als es zunächst scheinen mag: Mit den Sachverhalten wird eine bestimmte Sprache für deren Deutung mitgeteilt, eine Sprach- und Deutungstradition vermittelt. Dies geschieht gerade in der militärischen Fachliteratur regelmäßig ebenso: Vor allem Alexander der Große und die Perserkriege werden immer wieder als Interpretations- und Projektionsfolien, Lieferanten positiver oder abschreckender exempla und als Muster für je gegenwärtiges Reden und Denken über Krieg und Kriegführung verwendet. Die Tendenz dazu verstärkt sich in der römischen Kaiserzeit sogar noch; Beispiele sind Frontins Stategemata, die philosophisch-systematischen Taktikschriften von Poseidonios und Asklepiodotos, die Handbücher Aelians und Arrians oder der Strategikos Onasanders. Die Erschließung einer als maßgeblich angesehenen, aber nicht sicher mehr beherrschten militärischen Terminologie und Systematik sind ein wesentliches Ziel militärischer Fachschriften52. Systematik und Terminologie spielen im Bereich des Militärischen nun aber eine mehr als nur hermeneutische, sondern vor allem auch organisatorische und praxisleitende Rolle. Militärische Dienstvorschriften treffen zu einem wesentlichen Teil Sprachregelungen; Definitionen und Sprachnormen, die sie zum Ausdruck bringen, normieren Verhalten, machen das organisierte und koordinierte Abrufen komplexer kollektiver Handlungsmuster und -folgen überhaupt erst möglich. Für eine Reihe militärischer Institutionen und allgemeiner Begriffe gilt, dass sie durch die normierende Wirkung von Literatur im Wesentlichen überhaupt nur bewahrt und gültig erhalten werden („Führung“, „Bereitstellungsraum“). Julius Africanus’ Rückbezüge auf Perserkriege und die klassische Zeit Griechenlands in Terminologie und Praxis ist demnach so wenig eine anachronistische Zutat wie Arrians oder Aelians Systematiken des alten Militärs: Darin liegt vielmehr ein wesentliches Moment der Anbindung an etablierte Sprach- und das heißt auch: Organisationsstandards. So wie Aelian sich als ἐν μαθήμασιν gebildeter als seine literarischen Vorgänger ansieht, seinen Gegenstand also als einen der Bildung behandelt53, so tritt auch Julius Africanus als Literat und Sophist an den Gegenstand des 7. Kestos, Krieg und Militär, heran. Als orientierendes militärisches Fachbuch wurde dieser Kestos auch verstanden und daher teilweise separat überliefert54. Der literarischen Form wie dem methodischen Gehalt nach, das hat sich gezeigt, orientiert sich Julius Africanus also am Vorbild einer technischen Schrift; der Systematisierungsgrad einer solchen Schrift über Fragen der Strategie ist notwendigerweise geringer als der einer Schrift zur Rede- oder Heilkunst, weil die Strategie eine antagonistische Lehre ist. Der Grund dafür liegt im unendlichen praktischen Regress, der sich 52

53 54

Vgl. Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 185 ff., 187-191. Ein Argument Aelians ist besonders bezeichnend in diesem Zusammenhang. Er beansprucht, seine literarischen Vorgänger an τάξις und σαφήνεια, Ordnung und Klarheit, zu übertreffen, will jedoch die Taktik Alexanders des Großen darstellen. Diese sei scheinbar durch inzwischen eingetretene und von seinem kaiserlichen Adressaten verantwortete Veränderungen praktisch irrelevant geworden. Der Nutzen, der sich aus seiner Arbeit für die Gegenwart ergibt, ist ein sprachlicher, hermeneutischer und terminologischer: Klar und deutlich werden soll mit der Sache auch ein bestimmtes sprachliches System, in dem diese zum Ausdruck gebracht wird, und von diesem sprachlichen System wird vorausgesetzt, dass es praktische Relevanz noch besitze. Arrians Taktik ist ebenfalls so aufgebaut, dass sie in traditionelle Terminologien und Systematiken von Grund auf einführt, Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 250 f. Vgl. Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 188. Vgl. den Beitrag von Laura Mecella in diesem Band (wie Anm. 1).

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den strategisch Handelnden als Dilemma darstellt: Sie müssen wechselseitig damit rechnen, dass ihr Gegner ihre Absichten durchschaut und durchkreuzt. Ein wichtiges Problem unter den Bedingungen dieser Unsicherheit ist psychologischer Natur: die Bewahrung des Willens und der Zuversicht zum Durchhalten. Möglichkeiten zur Durchbrechung des unendlichen Regresses ergäben sich, wenn auf die Absichten des Gegners oder den Durchhaltewillen der eigenen Leute besonderer Einfluss genommen werden könnte: Dann ließe sich die eigene Strategie als Kalkül der Utilität einfach deduzieren. In dieser Überlegung scheint das Prinzip des Abschnittes I 3 zu liegen: Die Überschrift der Partie lautet ἀγωνιστικόν, also: was den Kampf, die Opposition, die Konfrontation, anbetrifft, oder: Rezept für die Auseinandersetzung. Was Africanus mitteilt, ist ein angeblich von allen Sachkundigen (δεινοί) gelobtes Rezept. Mit dem Terminus δεινοί bezieht er sich auf die Geltungsansprüche der spätklassischen Sophistik und Rhetorik. Das Rezept selbst ist ein magisches: Steinchen aus dem Magen von Hähnen, in einem Amulettsäckchen um den Hals oder unter der Zunge getragen, bewahrten den antagonistisch sich verhaltenden − Sportlern, Gladiatoren und Soldaten − ihre gute Verfassung, das Durchhaltevermögen und die Freiheit von Durst und Erschöpfung. Das Rezept selbst tritt nicht als Invention von Africanus auf, sondern beansprucht Erfahrung und Autorität für seine Wirksamkeit, weil es vom berühmten Ringer Milon von Kroton heißt, er habe solche Steinchen bei seinen Kämpfen getragen55. Plinius, der über dasselbe Rezept ausführlicher handelt, tut dies in einem auf eine Sammlung magischer Rezepte und deren Deutung zurückgehenden Zusammenhang, so dass wohl auch Africanus dieses Rezept einem solchen literarischen Sammlungszusammenhang entnommen haben dürfte. Africanus teilt ohne Plinius’ enzyklopädisches Interesse dieses Rezept mit; zu den Grundlagen dieses Materials dürften wohl auch Texte der Auguraldisziplin bzw. der Opferschauer gehören: Jene kristallinen Substanzen finde man, so Africanus, in verschiedenen Farben in den Mägen geopferter Hähne: ein deutlicher Hinweis auf den sakralen Zusammenhang und das Opferschauwesen. Der zweite Zusammenhang, den der Autor eröffnet, ist der der Hahnenkämpfe: Einen im Kampf erfolgreichen Hahn zu verspeisen erklärt er zum magischen Mittel für das Bestehen von Kämpfen. Themistokles soll diese Hahn-Magie und den Hahnenkampf in Athen eingeführt haben – ohne dass wir wüssten, worauf sich diese Überlieferung bezieht. Das gilt auch für das magische Zeichen, mit dessen Hilfe die in der Zeit vor dem Masseneinsatz von Relaxantien und Anästhetica immer problematische Amputation erleichtert, d.h. möglichst schmerzfrei durchgeführt werden sollte: Die Empfehlung, ein scharfes Skalpell zu benutzen und schnell zu arbeiten, entspricht dabei klassischer medizinischer Lehrtradition, das Amulett als Hilfsmittel aber ebenso wenig (I 4) wie der dreimal gesprochene Zauberspruch tata; diesen äußernd soll man das eingeölte Skalpell verwenden, um die Schmerzen des Patienten zu reduzieren, bzw. Spucke auf die Wunde bringen. In dieser Verbindung pragmatisch sinnvoller Rezepte (das Öl kann Schleifunebenheiten der Skalpellschneide ausgleichen und vor allem das Gewebe geschmeidiger

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Plin., n.h. XXXVII 144: Alectorias vocant in ventriculis gallinaceorum inventas crystallina specie, magnitudine fabae, quibus Milonem Crotoniensem usum in certaminibus invictum fuisse videri volunt. Androdamas argenti nitorem habet [ut adamas], quadratis semper tessellis similis. Magi putant nomen inpositum ab eo, quod impetus hominum et iracundias domet. Argyrodamas eadem sit an alia, auctores non explicant.

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machen; das nutzt man noch heute, um verhornte Haut mit dem Skalpell möglichst schmerzfrei zu entfernen) mit magischen Rezepten und Elementen der Dreckmedizin zeigt sich die Grenze, die Africanus überschreiten will (I 5)56: Mit technischen Mitteln Kausalität wirksam werden zu lassen auch dort, wo man den Wirkmechanismus nicht durchschaut. Darin folgt Africanus einer Tradition, die Speichel und ähnliche Mittel gegen solchen Schaden einsetzt, gegen den es kein verständliches Kraut zu geben scheint: Schlangenbisse, Epilepsie, Zauberei und Lahmheit. Amputation im Krieg war notwendig, Schmerzstillung aber ein Desiderat; der Autor offeriert magische Rituale zum Erhalt von Zuversicht und Durchhaltevermögen. Dies scheint die ratio hinter den militärtechnischen Abschnitten im engeren Sinne zu sein. Das, was folgt, behandelt ausführlich Fragen der Tiermedizin; die antike Tiermedizin hat, generalisierend gesagt, in hohem Maße Methoden der Dreckmedizin und der Magie tradiert. Wenn unser Autor dies im gleichen Zusammenhang auch tut, verhält er sich folglich nicht antitechnisch, sondern bewegt sich auf dem Niveau der kaiserzeitlichen Tiermedizin und Landwirtschaftsliteratur. Die Terminologie zeigt, dass der Autor ein, wenn auch vielleicht frühes, Beispiel für eine Entwicklung ist, die die kaiserzeitliche Medizin, Tiermedizin und Pharmakologie bis in die Spätantike hinein bestimmte. Neben der Dreckmedizin nehmen nämlich sogenannte φυσικά, d.h. „Natur“-heilmittel, einen immer größeren, wenn auch selten vorherrschenden Anteil am Inhalt ihrer Lehre ein. Bei diesen φυσικά handelt es sich in der Regel um Mittel, denen eine Wirkung zugeschrieben wird, die man nicht erklären kann. Sie werden praktiziert, gehören ggf. der Volksmedizin an, und man setzt voraus, dass für ihre Wirkung die praktische Erfahrung spricht, nicht aber ein humoralpathologischer oder sonstiger Wirkungszusammenhang. Alexander von Tralleis im 6. Jhdt. berichtet solche φυσικά, von deren wunderbarer, d.h. unerklärbarer Wirkung er schreibt; Wundermittel, Geheimrezepte, Volksmedizin, Magie gelten alle als φυσικά im Unterschied zur tradierten humoralpathologisch erklärten Therapielehre. Plinius hatte in seiner Naturalis Historia um der enzyklopädischen Vollständigkeit willen auch magische und volksmedizinische Rezepte mitgeteilt, und eine umgearbeitete Kompilation seiner medizinischen Rezepte aus dem vierten Jahrhundert. n. Chr., die sog. Medicina Plinii, wollte v.a. Laien auch dort Hilfe ermöglichen, wo sie rational eigentlich nicht zu erwarten war. Die Medicina Plinii teilt daher zauber- und volksmedizinische Mittel mit, wie sie in der lateinischen Literatur vor allem in der Tiermedizin verbreitet waren. Einen Beleg für das kaiserzeitliche Bedürfnis nach medizinischer Hilfe jenseits der Grenzen praktischer Vernunft stellt auch das Werk des Philumenus dar, der wundermedizinische Mittel, vor allem Gifte und Gegengifte, mitteilt, sich also mit Bedrohungen befasst, deren Mechanismen in der Antike nicht wirklich verstanden werden konnten57. Für die tiermedizinische Überlieferung gab es zwei Sammlungsknoten: die Landwirtschaftsliteratur und die tiermedizinische Literatur im engeren Sinne, mit teilweise unterschiedlichen Selektionskriterien: dem ökonomischen Interesse an sparsamer und doch erfolgreicher (Selbst)hilfe zum einen, andererseits dem Interesse an breiter und erklärungstechnisch durchsystematisierter Lehre. Erfahrungsmittel, Volksmedizin und 56 57

Spuckerezepte gegen Schlangenbiss und als Abwehr gegen vermeintliche Ansteckung der Epilepsie, gegen Lahmheit und Zauberei, Plin., n.h. XXVIII 35. Vgl. Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 225.

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Magie (miracula, wie sie Varro nennt) haben daher bereits in der Landwirtschaftsschrift der beiden Sasernae eine Rolle gespielt, Columella teilt magische tiermedizinische Rezepte vor allem dort mit, wo über das rational Erwartbare hinaus, aber mit begrenztem Aufwand, Einfluss auf die Umwelt genommen werden soll, bei der Abwehr von Wettergefahren wie Nebel, Regen, Hagelschlag58 beispielsweise. Ein Schwerpunkt der von Julius Africanus mitgeteilten wundermedizinischen Rezepte liegt im Bereich der Leistungssteigerung und der Sicherung des Durchhaltevermögens der Pferde: im militärischen Verwendungszusammenhang also. „Da nun Züchtigungen, Drohungen, menschliche Kunstfertigkeit und Ernährung gegen Derartiges wirkungslos sind, sollen die natürlichen Defekte durch einen Kunstgriff der Natur korrigiert werden“59: durch einen Zauberspruch das Pferd dressierbarer, durch sexuelle Enthaltsamkeit im Sinne olympischer Sportler leistungsfähiger60, durch ein Amulett aus Wolfszähnen laufschneller61, durch Nieswurzextrakt vergiftet, durch die Galle einer Meeresschildkröte desorientiert62, durch einen Wolfsschwanz zur Raison gebracht63 werden, usw. Wolfsamulette und Mittel aus dem populären Wolfglauben werden auch von Plinius gesammelt64. Schadenzauber wird von unserem Autor dabei durchaus noch als Sache zweifelhaften Wertes gesehen. Einem feindlichen Pferd zu schaden heißt ἀδικεῖν; als Mittel für einen Schadenszauber soll dabei auch der Geruch von Menstruationsblut eingesetzt werden – ein Mittel, das die Geoponica empfehlen, damit Weingärten und Pflanzungen keinen Schaden durch Hagel nehmen; und auch hier wird ἀδικεῖσθαι verwendet65. Zu den Γεωργίας παράδοξα rechnet der Autor Rezepte zur Sicherstellung der Versorgung mit den typischen Ingredienzien mediterraner Küche (Wein und Öl) bei militärischen Operationen außerhalb des Mittelmeerraumes (bei Kriegen in Persien)66: In allen diesen Fällen geht es darum, eine paradoxe förderliche oder hindernde Wirkung auszuüben.

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Pallad. I 35; Marcellus Empiricus (um 400 n. Chr.), De medicamentis, pr.,1-5: ein Werk der Laienmedizin; Alexander von Tralleis (6. Jhdt. n. Chr.) teilt Wundermittel gegen Haarausfall und Epilepsie mit, Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 54 f. In der Medicina Plinii, im Herbarius des Ps.-Apul. und in Sext. Placit., Lib. Med., finden sich Elemente der Zauber-, Dreck- und Wundermedizin, Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 56. Die beiden Sasernae und Columella behandeln Magie und Zaubermittel als Teil der Tiermedizin und der Landbautechnik: zur Beeinflussung des Geschlechts von Tieren, den Vorteil einer ungeraden Zahl bebrüteter Eier, Asche von den Wein verderbenden Tieren als Schutzmittel gegen Geschmacksverderbnis; auch die Geoponica mischen schulmäßige und magische Rezepte, Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 57; Marcellus Empiricus von Bordeaux, De medicamentis XXXIII 64-70 teilt Zauberrezepte, die einen Einfluss auf das sexuelle Verhalten Fremder erlauben sollten, vgl. Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 58. Afric., cest. I 6,23 f. (133 Vieillefond): Ἐπεὶ τοίνυν ἀσθενὴς πρὸς τὰ τοιαῦτα πληγὴ καὶ ἀπειλὴ καὶ τέχνη καὶ τροφή, κακία φύσεως τέχνῃ φύσεως διορθούσθω. Zur Wundermedizin vgl. auch Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 225 f. Afric., cest. I 8 (135-137 Vieillefond). Afric., cest. I 10 (139 Vieillefond). Afric., cest. I 11 (141-143 Vieillefond). Afric., cest. I 9 (139 Vieillefond). Plin., n.h. VIII 81-84. Gp. I 14,2: Καὶ παρθένου ῥάκος τὸ πρῶτον λαβών, ἀνὰ μέσον τοῦ χωρίου χῶσον, καὶ οὔτε ἡ ἄμπελος, οὔτε τὰ σπέρματα ὑπὸ χαλάζης ἀδικηθήσεται. Afric., cest. I 19 (171-181 Vieillefond), vgl. Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 52.

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Unser Autor hat also wohl wie ein praktisch-technischer Sammelliterat die literarische und subliterarische Überlieferung von Erfahrungen, Rezepten und Systemen durchgearbeitet, und sich dabei, trotz aller Fehler und Verwechslungen im Einzelnen (wie etwa der Zuschreibung einer Infanterietaktik gegen Kavallerietruppen, die im Anlegen von Bodenvertiefungen besteht, an Derkylidas67) sich formal entsprechend den Regeln technischer Rationalität und literarischer technischer Anleitung verhalten. Das heißt nicht einer Rationalität, wie sie Fachleute im Gegensatz zu Laien und allgemeiner Öffentlichkeit pflegten, und wie sie etwa schul-esoterische Schriften oder einen Teil der medizinischen Fachliteratur auszeichnet, sondern im Sinne von Literaturformen, die sich an ein breiteres Publikum richten und dieses in die Lage versetzen sollen, selbst aktiv zu werden, um Aufwand, Geld und Personal zu sparen, gerade dann, wenn dies mit nur begrenzter Aussicht auf Erfolg geschieht. Euporista, medizinische Rezepte für Reisende und solche, denen aus anderen Gründen kein Arzt zur Verfügung steht, insbesondere Sammlungen von Euporista aus der christlichen Spätantike, tiermedizinische Rezepte, v.a. aus der Landwirtschaftsliteratur, sowie die Materialien, die Plinius gesammelt hat, bieten eine durchaus ähnliche Mischung technisch-fachlicher wie populärer „Erfahrungs“-methoden wie Africanus sie mitteilt, so dass Julius Africanus’ Sammlung mit ihrer Betonung magischer Rezepte zwar möglicherweise eine Extremposition bezieht, aber nicht einzigartig dasteht. Marie-Teres Fögen hat Überlegungen von Keith Thomas über „Religion and the Decline of Magic“ auf die Antike übertragen: Zwischen Magie und Wissenschaft unterscheiden nicht Eigenschaften der Dinge an sich, sondern der geistige, politische und praktische Kontext, innerhalb dessen über sie geredet wird. Die Überlegenheit moderner Wissenschaft verdankt sich Thomas zufolge einem Ergebnis der Religionsgeschichte und ist ein Kind des modernen Protestantismus. Fögen erklärt die Verdrängung magischer Praktiken und vieler Formen heidnischer Wahrsagerei in der Spätantike mit der kaiserlichen Rechtspolitik und dem Deutungsmonopol, das der christliche Kaiser in der Spätantike über die Welt erhob68. Eine besondere, vom früheren kaiserzeitlichen Polytheismus mit seiner Pluralität von Deutungen und Wertsystemen verschiedene Tendenz zur Abgrenzung oder Selektion bestimmter Weltdeutungen kennzeichnet unseren Autor noch weniger; dieser präsentiert auffällig viele und prominente Rezepte magischer Art, rechnet wohl mit einem hohem Entscheidungsdruck und damit, dass die neben den „geheimen“ normalen Mittel erschöpfend und mit nur mäßigem Erfolg versucht seien. Das aber heißt: Julius Africanus setzt eine militärisch und politisch drängende Lage voraus, die dringend neuer Methoden bedarf. Seine Welt präsentiert er als eine, die die „normale“ Welt der Technik ergänzt und erweitert. Das Vorwort des 7. Kestos69 beginnt mit vollständigen Listen: von möglichen Ergebnissen menschlicher Handlungen (Fortschritt, Rückschritt/Verfall, Veränderung an sich, Heilung kranker Zustände) und von möglichen Ursachen für diese Ausgänge menschlicher Handlungen: praktische Ver67 68 69

Vgl. Afric., cest. I 11 (141-143 Vieillefond); Polyaen., strat. VI 18,1 f.; Hdt. VIII 28; Paus. X 1,3. Vgl. Polyaen., strat. II 6. M.-T. Fögen, Die Enteignung der Wahrsager, Frankfurt am Main 1993; K. Thomas, Religion and the Decline of Magic, Harmondsworth 1971, ND 1978. Afric., cest. I pr.,1 f. (103 Vieillefond): Κατὰ λόγον ἢ νόμον ἢ εἱμαρμένην ἢ τύχην αἱ τῶν πραγμάτων ἐκβάσεις, ἐπιγοναὶ καὶ φθοραί, ἀλλοιώσεις καὶ ἰάματ·

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nunft, Normen, Schicksalsbestimmung, Zufall. Zufall (τύχη) kennen wir als Indikator eines Erkenntnis- oder Fähigkeitsdefizits in der praktischen Philosophie, nicht aber die εἱμαρμένη. Diese wird in Aristoteles’ naturwissenschaftlichen Schriften und in der Poetik gelegentlich als façon de parler verwendet, normalerweise aber vertreten den schicksalhaften Zwang in diesem Kontext die ἀνάγκη nebst deren Derivaten. Verfallskategorien spielen in Philosophie wie Erzählliteratur eine große Rolle, Fortschrittsideen erscheinen in der Historiographie (Polybios), ἀλλοίωσις ist eine Grundfigur der aristotelischen theoretischen Philosophie, doch ist die bei Africanus anzutreffende Zusammenstellung von Veränderungsbegriffen ungewöhnlich: Es gibt Fortschritt, Rückschritt, Veränderung und Heilung, und dies geschieht gemäß Vernunft oder Normen oder Schicksal oder Zufall. Von Anfang an verbleibt die Darstellung literarisch-formal innerhalb der üblichen Grenzen der Technizität: Am Anfang der systematischen Lehrschrift wird der Horizont möglicher Gegenstände vollständig entfaltet, idealerweise auf dem Wege begrifflicher Dihairese. Die Semantik dieser Grundbegriffe aber überschreitet das Feld des traditionell Technischen, denn Zufall und Schicksal sind keine tradierten technischen Grundbegriffe, und Heilungen besitzen nicht denselben technisch-wissenschaftlichen Allgemeinheitsgrad wie die anderen angeführten Veränderungstermini. Die Technizität der Kestoi ist eine vielfältig gebrochene. Aus Wissen, so der Autor weiter, könne man grundsätzlich Nutzen schöpfen in Form der Heilung von Krankheiten, als Geheimgeschichte oder in Gestalt einer literarisch schönen Darstellung70. Nutzen und schöne Unterhaltung gehören zu den üblichen Zwecken technischer Lehrliteratur, die Mitteilung geheimen Wissens dagegen nicht: Technisches Wissen ist öffentliches Wissen, und so sehr sich antike technische Schriften, insbesondere zu Medizin und Landwirtschaft, um die Eröffnung auch abgelegenster Erfahrungseinsichten bemühen, fehlt ihnen doch weitgehend die Emphase der Geheimwissenschaft. Wenn also in dieser Zusammenstellung heterogener Zweckbestimmungen des als gelungen dargestellten literarischen Unternehmens71 nicht dessen ironische Infragestellung liegt, dann setzt der Autor mit seiner Äußerung einen dringenden Bedarf an der Mobilisierung auch abgelegenster Wissensressourcen für den Kampf gegen Parther, Tierkrankheiten, Missernten usw. voraus, und das heißt: Zeitdruck. Einen solchen Bedarf an Hilfe in verzweifelter Lage (für Kriegführung, Tierzucht und das Bestehen der Witterung) scheint der Inhalt von Africanus’ Werk eher zu belegen als eine grundsätzliche Absage an oder ironische Infragestellung von technischen Methoden- und Literaturmustern. Dieses Werk ist dabei aber ein Beispiel für die Entgrenzungen, die Kriegführung und Versorgung außerhalb der als die eigene wahrgenommenen mediterranen Sphäre mit sich brachten: Gegenüber Barbaren werden bei Africanus nicht nur die technischen, sondern auch die moralischen und kriegsvölkerrechtlichen Schranken anders gezogen als zwischen Gegnern aus der städtisch geprägten Mittelmeerwelt. Die Hoffnungen auf technische Selbstermächtigung müssen grenzenlosere sein für den Kampf gegen Sassanidenheere als sonst üblich. Zeitdruck und Problemhorizont, denen sich Julius Afri70 71

Afric., cest. I pr. (103 Vieillefond). Afric., cest. I pr.,5 f. (103 Vieillefond): ἅπερ ἔν τε τοῖς φθάνουσι καὶ τοῖς ἑπομένοις, ὥς γε οἶμαι, κατὰ τὸ ἐμαυτοῦ μέτριον κατώρθωται.

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canus stellt, dürften erklärbar sein durch die Geschwindigkeit, mit der sich die Lage im Osten des Mittelmeerraumes änderte, nachdem im Partherreich die Sassaniden die Herrschaft übernommen hatten. Africanus’ strategische Frage ist die nach einer erfolgreichen Kriegführung gegen Parther und Sassaniden. Technische, literaturgestützte Beratung der Politik auch jenseits der Grenzen etablierter Techniken: Darin liegt Africanus’ Absicht, und dies belegt, wie drängend die strategische Lage im ersten Drittel des dritten Jahrhunderts angesehen wurde72. Africanus’ Schrift dürfte dazu gedacht gewesen sein, Severus Alexander und dessen Vertraute und Funktionäre in der Krise der Auseinandersetzungen mit den Sassaniden strategisch, praktisch und literarisch zu beraten und für diese Krise alle, auch die scheinbar absurdesten Quellen des Wissens und Könnens auszuschöpfen: Angesichts der Schwere der neuen militärischen Herausforderung wurde von dem Autor Beratung jenseits tradierter Wissensgrenzen erwartet. Für den Krieg gegen die Sassaniden werden auch ältere Taktiken gegen die Elephantenwaffe, eine Waffe der Alten (παλαιοί), dargestellt: Das Alte besitzt als potentiell zukünftiges praktischen Nutzen und literarische Bedeutung73. Ein Wert der von Africanus zusammengetragenen Rezepte und Praktiken dürfte in der Förderung von Zuversicht und Durchhaltevermögen und des Vertrauens auf die Möglichkeit des Erfolges auch außerhalb des Bereiches rationaler Erklärbarkeit liegen. Transparentmachung der bestehenden Probleme, Mitteilung der Sprache und der Traditionen, innerhalb derer diese Probleme definiert werden, der Möglichkeiten, außerhalb des gewohnten Raumes zu operieren und zugleich literarisch ansprechende, überraschende Gestaltung dieses Stoffes: Darin lagen wohl die Zwecke der Kestoi (Stickereien) des Julius Africanus, insbesondere des das Militärische behandelnden siebten Kestos. Stickereien sind schmückende Beiwerke: Politikberatung im Angesicht der Sassanidengefahr und zugleich literarischer Zierrat, der kulturbestimmende Wirkung am Hof des Severus Alexander entfalten sollte.

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Vgl. Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 259 f. Vgl. Meißner, Fachliteratur (wie Anm. 13), 258-261.

Magie und Religion in den Kestoi des Julius Africanus Martin Wallraff Wer nach „Magie“ und „Religion“ fragt, begibt sich – vielleicht ohne Not – in Probleme der Abgrenzung und Definition. Ohne Not insofern, als beide Begriffe in den Quellentexten des dritten Jahrhunderts nicht vorkommen oder jedenfalls nicht in einer Sinngebung, die der modernen Wissenschaftssprache nahe kommt. Was also gewinnt man, wenn man Magie und Religion bei Julius Africanus sucht? Ist es nicht eine der Eigentümlichkeiten, vielleicht auch einer der faszinierenden Aspekte der Kestoi, dass Africanus hier eine Wissenskultur vertritt, die sich gerade nicht in unsere geläufigen Kategorien wie Naturwissenschaft, (Veterinär-)Medizin, Technik, Magie oder Aberglauben einordnen lässt? Das ist in der Tat so, und mit einer Beschreibung, die diese eigentümliche Wissenskultur vorschnell nach modernen Kategorien verschubladet, ist niemandem gedient. Gleichwohl ist es unbefriedigend, sich mit der Feststellung der Fremdartigkeit, der Andersartigkeit zu begnügen und Versuche der genaueren begrifflichen Annäherung daher zu unterbinden. Im Gegenteil sollte es gerade darauf ankommen, diese Wissenskultur so präzise wie möglich zu beschreiben, denn dadurch wird ein wesentlicher Beitrag geleistet zum Verständnis sowohl der zweiten Sophistik als kulturellem Phänomen1 als auch des oft als „dunkel“ apostrophierten dritten Jahrhunderts generell. Dass für diese Beschreibung nur Begriffe und Kategorien späterer Zeit zur Verfügung stehen, dass sie also im Medium des Vergleichs mit anderen Wissenskulturen geschieht, muss so lange kein Nachteil sein, wie es reflektiert und sensibel geschieht. Gerade beim Thema Magie war das nicht immer der Fall. Wenn in der Forschung stark wertende – und zwar: negativ wertende – Urteile über Africanus ausgesprochen wurden, so fast immer im Zusam1

Das Thema hat in jüngerer Zeit verstärkt die Aufmerksamkeit der Gelehrten auf sich gezogen, vgl. etwa G. Anderson, The Second Sophistic. A Cultural Phenomenon in the Roman Empire, London 1993; Th. Schmitz, Bildung und Macht. Zur sozialen und politischen Funktion der zweiten Sophistik in der griechischen Welt der Kaiserzeit (Zetemata 97), München 1997; E. Bowie, Art. Zweite Sophistik, Der Neue Pauly 12/2, Stuttgart 2002, 851-857; Paideia. The World of the Second Sophistic (MillenniumStudien 2), hrsg. v. B. E. Borg, Berlin 2004. Unter den älteren Studien sei nur G. W. Bowersock, Greek Sophists in the Roman Empire, Oxford 1969 hervorgehoben. Allen Studien gemeinsam ist, dass Julius Africanus nicht in ihr Visier gerät. Dafür dürften zwei Gründe ausschlaggebend sein: Zum einen gilt er als christlicher Autor, und trotz manchen interdisziplinären Öffnungen werden „Kirchenväter“ nach wie vor nicht in der gleichen Weise als Teil der antiken Kultur betrachtet wie die übrigen Autoren. Zum anderen gehören zumindest die Kestoi zur technischen Literatur (insofern ist eben Africanus auch kein rechter „Kirchenvater“ und wird von der dafür einschlägigen Forschung wenig wahrgenommen), und die Vorstellung, dass auch diese Literatur zur Wissenskultur der zweiten Sophistik gehört, bereitet mitunter Mühe. Zu Africanus im Kontext der Kultur seiner Zeit vgl. den Beitrag von William Adler im vorliegenden Band (1-15). Manche inhaltlichen Berührungen zwischen Adlers Beitrag und meinem eigenen verdanken sich der jahrelangen gemeinsamen Beschäftigung mit dem Gegenstand.

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menhang mit diesem Thema. Da ist die Rede von einem „im Aberglauben seiner Zeit befangenen Mann…, der besonderen Gefallen an Absonderlichem und auch Obszönem fand“2. Africanus habe „einem recht rohen Aberglauben das Wort“ geredet3, die Kestoi seien „angefüllt mit kuriosen, läppischen, mirakulösen und anstößigen Dingen“4. Selbst Heinrich Gelzer, der Africanus einerseits bewundernd als den „Vater der christlichen Chronographie“5 preist, charakterisiert andererseits die Kestoi wenig vorteilhaft als ein „Magazin der tollsten, theilweise tief unsittlichen Superstition“6. Freilich sind Superstition und Magie nicht das gleiche, jedenfalls in moderner Sprache, obgleich in der Antike das lateinische superstitio das griechische μαγεία bzw. γοητεία übersetzt. Das heikle Problem der Terminologie wird sich zum Schluss noch einmal stellen. Zugleich aber hat gerade das Magische die Gelehrten auch angezogen. Es ist sicher kein Zufall, dass die bislang einzige Monographie über die Kestoi sich mit diesem Thema befasst7. In diesem Buch wird sehr Vieles in dem Werk dem Thema Magie zugeordnet, ja das ganze Werk erscheint beinahe als Kompendium magischer Praktiken. Das ist nun in der Tat eine Frage der Definition. Ist es etwa Magie, wenn mit einem Fledermausamulett der Schlaf bekämpft werden soll8? Ist es Magie, wenn dem Feind im Krieg der Wein vergiftet wird9? Oder ist es Magie, wenn die Breite eines Flusses berechnet werden soll, obwohl das jenseitige Ufer von Feinden besetzt und daher nicht betretbar ist10? Dies letztere gewiss nicht, das scheint klar: es ist hohe Ingenieurskunst. Die Kriegführung mit Vergiftung ist vielleicht auch eher Technik als Magie, und selbst bei den diversen Amuletten, die bei Africanus begegnen, ist nicht von vorne herein ausgemacht, ob sie als magisch zu charakterisieren sind. Gewiss, das Umhängen eines Gegenstandes dürfte nach moderner wissenschaftlicher Auffassung nur in den wenigsten Fällen eine ernsthafte Aussicht haben, den gewünschten Effekt zu erzielen. Doch das ist bei den meisten der vielen Rezepte des Africanus der Fall (und „Rezepte“ sind

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W. v. Christ, Geschichte der griechischen Literatur, umgearb. v. W. Schmid/O. Stählin, Bd. 2,2 (HAW 7,2,2), München 1924, 1348. O. Bardenhewer, Geschichte der altkirchlichen Literatur, Bd. 2, Freiburg 21914, 267. A. Harnack, Art. Julius Afrikanus Sextus, RE3 9, Leipzig 1901, 627 f., hier 628. H. Gelzer, Sextus Iulius Africanus und die byzantinische Chronographie, 2 Bde. und Nachträge, Leipzig 1880-1898 (Nachdruck in 1 Bd. New York 1967), Bd. 1, S. 1. Ebd. 16. F. C. R. Thee, Julius Africanus and the Early Christian View of Magic (HUTh 19), Tübingen 1984. Vgl. zum Thema weiterhin E. L. Wheeler, Why the Romans can’t defeat the Parthians. Julius Africanus and the strategy of magic, in: Roman Frontier Studies 1995. Proceedings of the XVIth International Congress of Roman Frontier Studies, hrsg. v. W. Groenman-van Waateringe/B. L. van Beek/W. J. H. Willems/S. L. Wynia, Oxford 1997, 575-579; ders., Cambyses and the Persea Tree. Magic in Damocritus’ Tactica and Iulius Africanus’ Κεστοί, in: Donum Amicitiae (Electrum 1), hrsg. v. E. Dąbrowa, Krakow 1997, 209-220. Beide Beiträge befassen sich jedoch mehr mit Fragen der Militärtechnik als der Magie im engen Sinn. Eine knappe Passage zu Africanus auch in D. Ogden, Magic in the Severan Period, in: Severan Culture, hrsg. v. S. Swain/S. Harrison/J. Elsner, Cambridge 2007, 458-469, hier 461. Afric., cest. I 17,33-43 (165 Vieillefond). Der Text wird nach der Edition von J.-R. Vieillefond, Les “Cestes” de Julius Africanus. Étude sur l’ensemble des fragments avec édition, traduction et commentaires, Firenze 1970 zitiert, auch wenn stellenweise die verwendete Textgestalt geringfügig davon abweicht. Wo immer möglich, wurde der neue Text zu Grunde gelegt, der im Basler Projekt erarbeitet und in der Reihe „Die griechischen christlichen Schriftsteller“ publiziert werden wird. Afric., cest. I 2,107-112 (121 Vieillefond). Afric., cest. I 15.

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der größte Teil des erhaltenen Materials). Warum sollte ein Amulett aus Wurzeln der wilden Weintraube Magie sein, aber der Rat, bei Schlangenbiss den Kopf des Tieres abzuschneiden und auf die Wunde zu binden, nicht11? Das eine wie das andere hat kaum Aussicht auf Erfolg, doch im einen Fall wie im anderen erhofft sich Africanus diesen Erfolg auf physiologische Weise. Die nach moderner Einsicht vorhandene oder nicht vorhandene Erfolgsaussicht eines Rezeptes kann es also schwerlich sein, die es zur Technik oder zur Magie macht. Ebenso ist das Kriterium des Rationalen und Irrationalen nicht ausreichend12. Es ist allerdings auch nicht völlig sinnlos, denn immerhin muss sich das Material ja auch daraufhin befragen lassen, wo experimentelle oder erfahrungsgestützte Grundlagen vorhanden sind und wo nicht. Doch im negativen Fall ist nicht automatisch die Kategorie Magie angebracht. Nützlich scheint diese Kategorie vor allem dann zu sein, wenn sie im strengen Sinne religiös definiert wird. Es ist also ein Transzendenzbezug erforderlich, ein Bezug auf Gott, Götter, Göttliches oder zumindest Dämonen und andere Jenseitsmächte. Magie wird dann nicht als Gegensatz zu, sondern als Teil von Religion verstanden. Die Definition – wie in RGG4 formuliert – könnte also lauten: eine „rituelle Funktionalisierung des Göttlichen mit Bezug auf ein konkretes Ziel“13. Nach diesem Kriterium verringert sich das relevante Material drastisch. Ein sehr großer Teil der von Africanus überlieferten „Rezepte“ wäre weder dem Thema Magie noch Religion zuzuordnen. Ob aber deshalb die modernen Kategorien „Technik“ oder „Naturwissenschaft“ angemessen wären, mag hier zunächst offen bleiben. Magie im beschriebenen, engeren Sinne wird im Weltbild des Africanus vor allem an drei Punkten greifbar. Diese sollen im Folgenden knapp besprochen werden, doch sei zunächst noch eine Bemerkung zur Überlieferung des Werkes vorangestellt. Von den insgesamt 24 Büchern („Kestoi“) ist ein einziges vermutlich komplett erhalten (der siebte Kestos)14. Alle übrigen vorhandenen Fragmente zusammengenom-

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Afric., cest. III 32,30-32 bzw. 34-36 (251 bzw. 253 Vieillefond). Diese Distinktion wird von Thee (wie Anm. 7), 9 als Grundlage für die Unterscheidung von „magic“ und „science“ verwendet. In der Konsequenz erscheint sehr Vieles in den Kestoi als Magie. Selbst als „working definition“ (S. 8) sind die Begriffsbestimmungen von Thee heute kaum noch brauchbar (dies gilt erst recht für die Abgrenzung von „magic“ und „religion“). M. Wallraff, Art. Magie. IV. Kirchengeschichtlich. 1. Antike und Mittelalter, RGG4 5, Tübingen 2002, 669672, hier 670. Zur Magie in Kaiserzeit und Spätantike vgl. weiterhin F. Graf, Gottesnähe und Schadenszauber. Die Magie in der griechisch-römischen Antike, München 1996; W. Wischmeyer, Magische Texte. Vorüberlegungen und Materialien zum Verständnis christlicher spätantiker Texte, in: Heiden und Christen im 5. Jahrhundert, hrsg. v. J. van Oort/D. Wyrwa, Löwen 1998, 88-122; W. Fauth, Götter- und Dämonenzwang in den griechischen Zauberpapyri. Über psychologische Eigentümlichkeiten der Magie im Vergleich zur Religion, ZRGG 50, 1998, 40-60; The Metamorphosis of Magic from Late Antiquity to the Early Modern Period, hrsg. v. J. N. Bremmer/J. R. Veenstra, Löwen 2002; M. Frenschkowski, Zauberworte. Linguistische und sprachpsychologische Beobachtungen zur spätantiken griechischen und römischen Magie, Annali di storia dell’esegesi 24, 2007, 323-366; ders., Art. Magie, RAC (im Druck). Afric., cest. I. Dass es sich um den vollständigen Kestos handelt, ist nicht sicher zu erweisen, doch aufgrund der folgenden Argumente sehr wahrscheinlich: 1. Es ist ein Proömium und eine subscriptio erhalten (letztere in genauer Analogie zu der des Papyrus Oxy. 412 = cest. V). 2. Der Text ist thematisch und literarisch eine geschlossene Einheit – vielfach mit bewusst und ansprechend gestalteten Übergängen zwischen den Kapiteln (die Präsentation bei Vieillefond [wie Anm. 8], bei der die Kapitel wie isolierte Exzerpte wirken, ist hier irreführend). 3. Innerhalb des Textes begegnen keine „Zitationsformeln“

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men, erreichen etwas mehr als noch einmal dieselbe Textmenge. In einer groben Schätzung kann man also annehmen, dass ca. 10% des ursprünglichen Gesamttextes erhalten sind (noch dazu teilweise verstümmelt und entstellt), also ca. 90% verloren. Allein diese Zahlenverhältnisse sind bei der thematischen Analyse stets zu berücksichtigen. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass die Auswahl dessen, was überlebt hat und was untergegangen ist, keineswegs dem reinen Zufall geschuldet ist (etwa Mausfraß oder Wasserschaden), sondern bewusster thematischer Selektion. Der allergrößte Teil des Erhaltenen ist den Themenkreisen Militär, Veterinärmedizin und (mit gewissen Schwierigkeiten und Einschränkungen) Landwirtschaft zuzuordnen. Ob dieses Auswahlkriterium der Überlieferung von Magischem und Religiösem zu- oder abträglich war, bleibe zunächst einmal dahingestellt. Jedenfalls aber darf man schon allein aus diesen Gründen annehmen, dass die hier interessierenden Themen in den erhaltenen Texten nicht im Vordergrund stehen, sondern – wenn überhaupt – eher beiläufig mit genannt werden. Nur bei einem einzigen Strang der Überlieferung verhält es sich anders: bei den Exzerpten, die der byzantinische Unversalgelehrte Michael Psellos im 11. Jahrhundert angefertigt hat15. Seine Kenntnis des Textes der Kestoi war offenbar gut (ein Indiz, dass größere Textbestände noch weit in die byzantinische Zeit hinein kursierten), und aus dieser Kenntnis heraus hat er – durchaus interessengeleitet – eine Serie von besonders auffälligen oder absurden Rezepturen und Theorien zusammengetragen. Diese Exzerpte stellen also nicht im eigentlichen Sinne „Fragmente“ dar, sondern knappe Schlaglichter, bei denen mit bewussten und unbewussten Akzentverschiebungen zu rechnen ist, mitunter wohl auch mit sinnentstellender Verkürzung. Der dabei wirksame „Überlieferungsfilter“ ist nicht direkt und explizit ein systematisches Interesse an Magie, aber doch an all den Techniken und Wirkweisen, die weder direkt dem Handeln Gottes noch ganz natürlich-physiologischen Abläufen zugeschrieben werden können16. Die damit gegebene Kategorie kommt dem modernen Konzept von Magie durchaus einigermaßen nahe. Es ist aber wichtig, bei der Interpretation zu bedenken, dass sie als solche gerade nicht auf Africanus zurückzuführen ist. Dies alles geschieht bei Psellos zunächst sicher nicht in der Absicht, Africanus bloßzustellen oder zu kritisieren, sondern eher in einer Mischung von Bewunderung und Zweifel, wohl auch einer gewissen Lust am Spektakulären. Gleichwohl sind es vor allem diese Psellos-Exzerpte, die in der Neuzeit die eingangs zitierten negativen Stellungnahmen ausgelöst haben. Mit welcher Abscheu diese Texte gelesen wurden, sieht man etwa bei Otto Bardenhewer, der in seinem viel gelesen Standardwerk indigniert feststellt,

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(Nennung des Namens Africanus, Auslassungshinweise, redaktionelle Floskeln). Ein weiteres Argument mag man in der unten (s. bei Anm. 22) beschriebenen Pentagramm-Theorie erblicken. Die relevanten Passagen finden sich in zwei kleinen Traktaten: Περὶ παραδόξων ἀκουσμάτων und Περὶ τῶν εἰκοσιτεσσάρων στοιχείων. Beide sind ediert in Michaelis Pselli Philosophica minora, Bd. 1. Opuscula logica, physica, allegorica, alia, hrsg. v. J. M. Duffy (BiTeu), Leipzig 1992 (Nr. 32, Africanus in Z. 13-64 bzw. Nr. 36, Africanus in Z. 19-32). Vermutlich wegen der damals schlechteren Editionslage ist Vieillefond (wie Anm. 8) der zweite Text entgangen (der erste findet sich als cest. IX 1). Σύλληψιν ἐργάζεται μὲν Θεὸς καὶ Φύσις, ὡς ἔγωγε πέπεισμαι, Ἀφρικανὸς δέ φησιν ὅτι καὶ τεχνική τίς ἐστι γέννησις. cest. IX 1,1 f. (317 Vieillefond). Auch wenn es hier zunächst nur um das partikulare Problem der Empfängnis (σύλληψις, nämlich eines männlichen oder weiblichen Kindes) geht, lässt sich dieser Beginn des Exzerpts durchaus als programmatische Überschrift über den ganzen Abschnitt verstehen.

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dass dieses Fragment „aphrodisische Geheimmittel anbietet und von Obszönitäten wimmelt“17. Man tut bei der Auseinandersetzung mit diesen Texten sicher gut daran, sich nicht nur mit Wertungen zunächst zurückzuhalten, sondern vor allem auch die spezifischen Überlieferungsbedingungen immer mit in Rechnung zu stellen. Nun aber inhaltlich zu den erhaltenen Materialien – in den angekündigten drei Themenkreisen.

1. Kosmische Übereinstimmung Um den Schmerz einer Schwertwunde zu lindern, soll man die Waffe, die die Verletzung verursacht hat, in die Nähe der Wunde bringen und dreimal „tata“ sagen. Wir wissen nicht, ob „tata“ hier wirklich als magische Formel ausgesprochen werden sollte oder ob es nur ein Platzhalter ist anstelle der eigentlich zu sprechenden Beschwörung (wie „NN“ im Deutschen). Die Frage ist von beschränkter Relevanz, denn jedenfalls kommt eine Formel (ῥῆσις) hinzu, die zur höheren Wirksamkeit in der Fremdsprache Latein abgefasst ist und „am Ende“ (des Kestos oder des Gesamtwerkes) zu finden ist18. Sie steht dort in oder an einem von insgesamt neun Pentagrammen. Leider hat sich diese Tafel und daher auch der Anrufungstext nicht erhalten, doch man wird annehmen, dass hier im Namen einer höheren Macht exorzisiert wird. Ähnlich verhält es sich bei einer Formel, die bei Vollmond einem Pferd auf den linken Vorderhuf zu schreiben ist, eine lateinische προσταγή19, ein Kommando von höherer Stelle. Auch diese Formel findet sich in oder an einem der Pentagramme, und das Bemerkenswerte daran ist nicht so sehr das Magische als solches, sondern eben diese eigenartige Pentagrammtheorie. Obgleich gerade diese Theorie zu den wenigen Aspekten in Africanus’ Kestoi gehört, die die historische Phantasie unmittelbar ansprechen und die sofort als „magisch“ empfunden werden, ist daran sehr Vieles unklar, vor allem wenn man zur Erklärung alle mittelalterlichen und neuzeitlichen Gegebenheiten ausschließt20. Es ist bereits fraglich, ob Pentagramm überhaupt richtig übersetzt ist bzw. ob damit die richtige graphische Assoziation evoziert wird, nämlich die des fünstrahligen Sterns. Im Griechischen steht πεντάγωνον, nicht das ebenfalls – nämlich bei den Pythagoreern – belegte πεντάγραμμον21. Es könnte also auch ein schlichtes Fünfeck sein. Jedenfalls 17 18

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Bardenhewer (wie Anm. 3), 267. Λέγωμεν «τὰ τὰ» τρίς, ἅμα τε ἐπιτύοντες Ῥωμαῖαν τινὰ ῥῆσιν ἣ ἐν τῷ ἐγκειμένῳ πενταγώνῳ εʹ κεῖται, πρὸς ᾧ σημεῖα χρωματικῆς ἄλφα ἀπεστραμμένον ὄπισθε γραμμὰς ἔχον. Afric., cest I 5,3-6 (129 Vieillefond). Dass die Angaben „am Ende (ἐπὶ τέλει)“ zu finden sind, steht nicht hier, sondern bei drei der anderen Pentagramme, s. unten Anm. 22. Κοίλῳ ὁπλῆς προτέρου ποδὸς εὐωνύμου, χειρὶ εὐωνύμῳ ἐγχάραττε γραφίῳ χαλκῷ, σελήνης ἑκκαιδεκαταίας, Ῥωμαίας προσταγῆς ἀπειλήν· ἀνάγκην ἔχει πειθαρχίας ἡ γραφή· κεῖται δὲ ἐν Ϛʹ πενταγώνῳ, ᾧπερ ἐγγέγραπται ὑπάτων διατόνου σημεῖα φῖ καὶ δίγαμμα. Afric., cest. I 6,26-30 (133 Vieillefond). Vgl. J. Iwersen, Art. Pentagramm, RGG4 6, Tübingen 2003, 1087 f. Die Sinnaufladung im Bereich Magie und Mystik ist erst ein Produkt der Neuzeit. In der Antike treten Pentagramme nur gelegentlich und ohne hervorgehobene religiöse Bedeutung auf. Zwei christliche Grabinschriften der Spätantike etwa bei H. Leclerq (Art. Astres, DACL 1/2, Paris 1907, 3005-3033, hier 3007, Abb. 1030; Art. Pentagramme, DACL 14, Paris 1939, 258 f., hier 259, Abb. 10095). Lukian, laps. 5; dort ist offensichtlich das fünfzackige Pentagramm gemeint. Vgl. mit weiteren Belegen W. Burkert, Weisheit und Wissenschaft. Studien zu Pythagoras, Philolaos und Platon (Erlanger Beiträge zur Sprach- und Kunstwissenschaft 10), Nürnberg 1962, 160, bes. Anm. 82a.

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enthält jedes dieser Symbole bei Africanus erstens eine Formel oder ein Tier mit magischer Funktion, zweitens steht es für eine Tonart in der Musik und drittens enthält es zwei graphische Symbole, die im Text beschrieben werden und die für Musiknoten stehen22. Trotz der ungeklärten Details scheint daran wichtig zu sein, dass sich hier ganz unterschiedliche Wirklichkeitsbereiche überschneiden. Genauer: dass Africanus ihrem geheimen Zusammenhang auf die Spur gekommen ist und ihn hier graphisch darstellt23. Africanus habe sich gerühmt, so sagt Michael Psellos in einem Text, der bei Vieillefond fehlt, das Zusammenspiel der 24 Elemente (des Alphabets? der Welt?) erkannt zu haben24. Er habe darüber gestaunt, da er nun die Erde mit einem Finger in Bewegung

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Über den siebten Kestos verteilt, finden sich Belege für neun Pentagramme (von 1 bis 9 nummeriert; die erste Zahl ist durch Konjektur zu ergänzen). Sehr wahrscheinlich ist neun die vollständige Zahl (auch wenn die Anordnung 3 u 3 wie bei Thee [wie Anm. 7], 190 nicht sicher ist), so dass sich ein weiteres Indiz dafür ergibt, dass der siebte Kestos komplett oder nahezu komplett erhalten ist. Beim ersten, achten und neunten Pentagramm findet sich die Angabe, dass das Symbol ἐπὶ τέλει zu finden ist; unabhängig von der Frage, ob damit das Ende des Kestos oder des Gesamtwerkes gemeint ist, darf man jedenfalls annehmen, dass die Symbole gemeinsam standen. Die Liste der Belegstellen ist folgende (dazu die jeweils im Text genannten Epitheta): 1. cest. I 2,61 (117 V.): Tier, Tonart, Buchstabensymbol. 2. cest. I 2,87 (119 V.): Tier, Tonart, Buchstabensymbol. 3. cest. I 2,120 (121 V.): Tier, Tonart, Buchstabensymbol. 4. cest. I 4,8 f. (127-129 V.): (Substanz? Tier?), Tonart, Buchstabensymbol. 5. cest. I 5,5 (129 V.): lateinische Formel, Tonart, (Buchstabensymbol), Text s. bei Anm. 18. 6. cest. I 6,28 f. (133 V.): lateinische Formel, Tonart, Buchstabensymbol, Text s. bei Anm. 19. 7. cest. I 9,3 (139 V.): Tier, Tonart, Buchstabensymbol. 8. cest. I 11,19 (141 V.): (Substanz? Tier?), Tonart, Buchstabensymbol. 9. cest. I 17,52 (167 V.): Tier, Tonart, Buchstabensymbol. Außerdem ist in cest. III 36,4 (255 V.) ein Hexagon genannt. Gab es also an verschiedenen Stellen im Werk eine Theorie der Polygone? Mit der Pentagramm-Theorie haben sich Vieillefond (wie Anm. 8), 42-49 und Thee (wie Anm. 7), 199213 beschäftigt, doch scheint sie darüber hinaus bislang wenig Beachtung gefunden zu haben. Ohne jede Grundlage ist die Behauptung von Vieillefond 42, in der Verwendung von Pentagrammen und Hexagrammen komme der „charactère hébraïsant“ der Kestoi zum Ausdruck. Eine Affinität des Judentums zum Pentagramm ist überhaupt so gut wie nicht (allenfalls in der Kabbala), zum Hexagramm erst neuzeitlich belegt (mit der Bezeichnung „Davidstern“). Wie schon oben gesagt, gibt es auch keinen Grund für die kategorische Aussage, dass beide geometrischen Formen „ne peuvent être que le pentagone et l’hexagone «étoiles»“ (42). Ἀφρικανὸς … ἀδολεσχίαν τινὰ μαθηματικὴν περὶ τοῦ ἀριθμοῦ τούτων καὶ ταύτην βραχυτάτην καταβαλόμενος, τήν τε ἑξάδα καὶ τὴν τετράδα ἀποσεμνύνας καὶ πρὸς ἄλληλα ταῦτα πολυπλασιάσας μέγα τι ἐφευρηκέναι βρενθύεται. Michael Psellos, Περὶ τῶν εἰκοσιτεσσάρων στοιχείων, in: Duffy (wie Anm. 15), Nr. 36, Z. 20-24. Mit στοιχεῖα können sowohl die Elemente des Kosmos als auch die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets gemeint sein. Natürlich lässt die Zahl 24 zunächst an die Buchstaben denken, denn geläufige Element-Theorien gingen nicht von so hohen Zahlen aus (vgl. A. Lumpe, Art. Elementum, RAC 4, Stuttgart 1959, 1073-1100). Gleichwohl hat dies nur dann Sinn, wenn man von einer allegorischkosmologischen Sinnfüllung des Alphabets ausgeht – etwa in der Art eines historiographischen Textes, der gleichfalls von Africanus stammen könnte und in dem die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets mit den 22 Werken der Schöpfung (sowie den 22 Büchern der Bibel und den 22 Patriarchen) in Verbindung gebracht werden, chron. F14b,2-13 Wallraff (der Text ist dort klein gedruckt, weil die Zuschreibung an Africanus unsicher ist). Der mehrfache Sinn von στοιχεῖον als Buchstabe und astrales Symbol war in anderen Zusammenhängen bewusst (vgl. F. Dornseiff, Das Alphabet in Mystik und Magie [Stoicheia 7], Berlin 21925 [Nachdruck Leipzig 1985], 14-17) und dürfte auch hier intendiert sein. Auf diesem Hintergrund mag auch die Gesamtzahl der Bücher in den Kestoi (24) speziellen Sinn gewinnen.

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setzen könne. Wen diese Kenntnis besitze, mache sie zu einem Gott oder Heroen25! Gewiss kein Ausdruck von Bescheidenheit, und vielleicht auch von Psellos etwas übertrieben, aber doch im Grundsatz sehr charakteristisch: Africanus suchte, was die Welt im Innersten zusammenhält, und meinte, eine Art Weltformel gefunden zu haben. Aus der Kenntnis dieser Tiefenstruktur folgt sowohl Technik als auch Magie. Ähnlich wie bei den Pythagoreern ist in diesen Zusammenhang auch die Musik mit eingeschlossen, möglicherweise auch andere Wissensbereiche wie Astronomie und Philosophie. Freilich herrscht auch nicht kritiklose Beliebigkeit. Africanus distanziert sich von den Abergläubischen, den δεισιδαίμονες, die Banalitäten wie schon einen gewissen Juckreiz als Vorzeichen für Schlimmes sehen26. Bereits im ersten vorchristlichen Jahrhundert war in der Denktradition der Stoa die Auffassung von einer συμπάθεια aller Dinge entstanden. Der große Universalgelehrte Poseidonios von Apameia hatte die Theorie vertreten, dass alle Dinge durch strukturelle Bande miteinander verknüpft seien27. Als Beleg sei ein Text aus dem Bereich der Historiographie zitiert. Im Proömium von Diodoros Sikeliotes heisst es: Wie die Vorsehung „die Ordnung der Gestirne am Himmel und die menschlichen Naturen zu einer gemeinsamen Analogie vereint, in Ewigkeit in ihrem Kreislauf treibt, indem sie jedem das ihm vom Schicksal Zukommende zumisst, so machen diejenigen, die die gemeinsamen Geschehnisse der Welt wie die einer einzigen Stadt aufzeichnen, ihre Darstellung zu einer einheitlichen Rechenschaft und zu einem gemeinsamen Verwaltungsamt des Geschehens.“28 Diese Sätze könnten sowohl über Africanus’ Chronographie als auch über seinen Kestoi stehen. Die συμπάθεια-Theorie war in der Kaiserzeit zu einem Grundgedanken der Intellektuellen geworden, und auch Africanus setzt sie implizit voraus. Die Leitdisziplin dabei ist gewiss nicht die Theologie, mit anderen Worten: der Welt liegt nicht primär eine religiöse Tiefenstruktur zugrunde. Schon das angeführte Zitat, dass die Kenntnis der Weltformel einen zu einem Gott oder Heroen mache, zeigt eine eher abgeflachte religiöse Redeweise. An anderer Stelle wird es noch deutlicher: Es gebe Leute, die, um die Pferde im Krieg zur Höchstleistung anzuspornen, ein Gebet zu Poseidon Taraxippos (der die Pferde scheu macht) sprechen oder die ihm ein Opfer darbringen. Er, Africanus, hingegen habe ein φάρμακον, das wirkungsvoller sei als das 25

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Ἑαυτὸν ἄγαταί τε καὶ τέθηπεν, ὥσπερ εἰ καὶ τῷ δακτύλῳ τὴν γῆν μετεκίνησεν, ἐπαγγελλόμενος δὲ καὶ τὸ ἐντεῦθεν μηνύσειν ἄρρητόν τε καὶ ἀκατονόμαστον, ἥρωα δὲ ἢ θεὸν τὸν μεμαθηκότα ποιῆσαι δυνάμενον. Ebd. Z. 26-29. Afric., cest. III 17,3 (239 Vieillefond). Vgl. etwa F276, F278, F291, F354, F355 Theiler. Die Fragmentensammlung von W. Theiler (Berlin 1982) ist stark von Karl Reinhardt geprägt (hier vor allem einschlägig: Kosmos und Sympathie. Neue Untersuchungen über Poseidonios, München 1926). Auch wenn nicht notwendigerweise alle genannten Gedanken auf Poseidonios selbst zurückzuführen sind (bei Edelstein/Kidd [Cambridge 1972, 21989] etwa wird die Zuweisung der Texte teilweise nicht akzeptiert), bleibt doch bestehen, dass sie der mittleren Stoa zuzurechnen sind. Als wichtiger Vorläufer ist der Naturphilosoph Bolos von Mendes zu nennen; für ihn bestand eine Sympathie zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und Metallen (Diels/Kranz 68 B300). Ἐκείνη (scil. ἡ πρόνοια) τε γὰρ τὴν τῶν ὁρωμένων ἄστρων διακόσμησιν καὶ τὰς τῶν ἀνθρώπων φύσεις εἰς κοινὴν ἀναλογίαν συνθεῖσα κυκλεῖ συνεχῶς ἅπαντα τὸν αἰῶνα, τὸ ἐπιβάλλον ἑκάστοις ἐκ τῆς πεπρωμένης μερίζουσα, οἵ τε τὰς κοινὰς τῆς οἰκουμένης πράξεις καθάπερ μιᾶς πόλεως ἀναγράψαντες ἕνα λόγον καὶ κοινὸν χρηματιστήριον τῶν συντετελεσμένων ἀπέδειξαν τὰς ἑαυτῶν πραγματείας. bibl. hist. I 1,3.

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Gebet (φάρμακον εὐχῆς ὀξύτερον)29. Man finde es im achten Pentagramm, auch hier begleitet von den Buchstabensymbolen, die für Musiknoten stehen. Der Beistand eines der Götter, dessen man sich rituell versichert, ist jedenfalls nicht notwendigerweise der höchste Garant für den Erfolg. Wer die inneren Zusammenhänge kennt, kann das Gewünschte einfacher und sicherer erreichen. Zugespitzt könnte man formulieren: Wissenschaft ist wirkungsvoller als Religion – wenn man denn bereit ist, diesen Rezepten das Epitheton des Wissenschaftlichen zuzuerkennen. Ein religionskritisches Element – zumindest im Sinne der Geringschätzung traditioneller Religiosität – bleibt in jedem Fall.

2. Die Rolle der Götter In den erhaltenen Texten kommen diverse Gottheiten vor, doch eher marginal und jedenfalls nicht so, dass das eigentliche Erkenntnisinteresse auf sie gerichtet wäre. Es ist natürlich gut möglich, dass es einen Abschnitt, vielleicht sogar einen ganzen Kestos gab, in dem das anders war, etwa eine Art religionswissenschaftlichen Traktat. Doch ist auf der Basis des Gesagten kaum anzunehmen, dass diesem Wissensgebiet eine hervorgehobene Stellung im Gesamtwerk zukam. Immerhin lohnt es zu fragen, wo sich Nennungen oder Anrufungen konkreter Götter erhalten haben. Beiläufig kann der Gott Pan genannt werden, der Gott der Natur, dem das Schlachtenglück verdankt wird30. Für eine Augenheilung empfiehlt sich die Anrufung der Aphrodite31, ein Amulett zum Schutz vor Skorpionbissen ist beschrieben mit „Abbas“, was immer das genau heissen mag (Kenntnis des jüdisch-christlichen Bereichs ist hier wohl vorausgesetzt)32, und Hera lässt Zeus in Tiefschlaf verfallen, während Aphrodite ihr ihren Gürtel, κεστός, geliehen hatte33 – homerische Motive und übrigens die einzige erhaltene Stelle, an der unser Autor das Wort κεστός verwendet (ausser im Werktitel34). Wie bei Homer tritt auch Hypnos hier personifiziert als Göttergestalt auf, wenn auch eher blass – in geringem „Hypostasierungsgrad“. Gerade in der Rezeption und im Referat des Mythos wird eher zwischen den Zeilen eine Tendenz deutlich, die möglicherweise als ironisch, sicherlich aber als euhemeristisch zu bezeichnen ist. Die Dichter, sagt Africanus, versetzen Zeus in Schlaf, lassen ihn schlafen, ebenso wie sie Flüsse in ihrem Lauf anhalten können35, doch für alles gibt es eine Erklärung. Von hier aus stößt Africanus in die eigentliche Tiefendimension des Problems vor; es geht um die Bekämpfung des Schlafes vor allem im militärischen Kontext, und die Götter stehen diesseits,

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Afric., cest. I 11,18 (141 Vieillefond). Afric., cest. I 2,6.12 (113 Vieillefond). Afric., cest. III 2,11-14 (225 Vieillefond). Εἰς δὲ τὸ μὴ δηχθῆναι ὑπὸ σκορπίου εἰς κασσιτέρινον πέταλον ἐπίγραψον· «ἀββάς», καὶ περιδέσμει τοῦτο τῷ τραχήλῳ τοῦ ζῴου. Afric., cest. III 23,3-5 (243 Vieillefond). Ἀγρυπνοῦσι μὲν ὁ Ἔρως· ἐγγύη δὲ ὑπὸ Ἥρας τούτου ἡ κλοπὴ τοῦ πτεροῦ. τί δὲ θαῦμα εἰ καὶ τοῦτο παρὰ Χαρίτων ἔλαβεν ἡ Ἥρα. καὶ γὰρ παρὰ τῆς Ἀφροδίτης τοὺς κεστοὺς ἐδανείσατο. Afric., cest. I 17,47-49 (165-167 Vieillefond), vgl. Homer, Il. XIV 214-222.263-269. Dieser ist in den Subskriptionen zum 7. und 18. Kestos bezeugt: cest. I 20,66 (187 Vieillefond) und V,55 (291 V. = P.Oxy. 412 II 26). Afric., cest. I 17,1-3 (163 Vieillefond).

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nicht jenseits des Problems. Sie sind also selbst dem Schlaf unterworfen und nicht Helfer oder Garanten seiner Überwindung. Man mag durchaus Ähnlichkeiten zu einem Fragment der Chronographie erblicken, in dem Africanus den Mythos der paganen Götter referiert, recht unvoreingenommen nacherzählt, vielleicht mit ironischer Tendenz – das ist für den heutigen Leser schwer zu beurteilen –, jedenfalls aber letztlich in sein eigenes System integriert36. Die Stelle mit den meisten Götternennungen und Anrufungen ist zweifellos das große Gebet des Odysseus in dem Text auf dem Papyrus aus Oxyrhynchos37. Es geht um die große Totenbeschwörung zu Beginn des 11. Buches in der Odyssee. Bei Homer segelt Odysseus mit seinen Gefährten unter großen Gefahren in die Unterwelt, bringt dort ein Tieropfer dar und ruft damit die Geister der Toten herbei. Africanus zitiert diesen Passus, doch offensichtlich genügte ihm die homerische Fassung nicht: Zusätzlich lässt er den Helden sprechen, „was (zur rituellen Wirksamkeit) rezitiert werden muss (ἃ δεῖ ἐπᾷσαι)“, nämlich eine feierliche Beschwörungslitanei. Wo immer der folgende Text herkommen mag – die Liste von Götternamen trägt ihren Sitz im Leben in der Religionsgeschichte der Kaiserzeit, allenfalls der späthellenistischen Zeit klar im Antlitz38. Bezeichnenderweise begegnet gerade hier die Magie im Modus des Zitats, insofern distanziert und gebrochen. Africanus bringt den Text in voller Länge, wohl weil er stolz auf seinen Fund ist, und vermutlich faszinierte ihn der Text auch inhaltlich, doch bleibt die Einfügung mehr literarisch als religiös motiviert. Freilich auch hier: sei es dass Homer, der Dichter selbst, diesen Passus unterdrückt habe, sei es dass die Peisistratiden Zensur geübt hätten – mit beiden Möglichkeiten rechnet Africanus39 –, es ist in jedem Fall eine geheime, verborgene Wahrheit, die er, der Gelehrte und Sammler, nun ans Licht zieht und mit seinem Leser teilt.

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Afric., chron. F24 Wallraff, vgl. dazu U. Roberto, Julius Africanus und die Tradition der hellenistischen Universalgeschichte, in: Julius Africanus und die christliche Weltchronistik, hrsg. v. M. Wallraff (TU 157), Berlin 2006, 3-16, hier 10-12. Afric., cest. V,23-36 (287-289 Vieillefond = P.Oxy. 412 I 23-36). Der Einleitungstext (V,1-13) entspricht Homer, Od. XI 34-43.48-50. Die Liste der genannten Götter ist: Anubis, Hermes, Zeus, Hades Chthōn, Helios Titan, Iaa, Phthas, Phrē, Nephthō, Ablanathō, Abraxas, Phrēn, Isis (?), Sirius (allerdings mit diversen textkritischen Unklarheiten). Neben den Namen aus der klassischen griechischen Mythologie (Hermes, Zeus, Hades, Helios) stehen solche aus ägyptischer Tradition (Anubis, Phthas, Phrē [für: Re], Nephthō [wohl Variante zu Νέφθυς, Gattin des Seth; sehr späte Mythologie], Isis) und typische Anrufungen aus kaiserzeitlichen magischen Texten (Iaa [für: Iahve], Ablanathō [zumeist als Palindrom αβλαναθαναλβα oder ähnlich, etwa PGM 3,79; 4,982; 33,1, in 5,475 als hebräisch bezeichnet], Abraxas [belegt ab 2. Jh., auch in gnostischen Systemen]) sowie aus dem Bereich der Astrologie (Sirius, weitere Sterne, möglicherweise auch Phrēn). Vgl. zu der Liste auch R. Wünsch, Deisidaimoniaka 1. Der Zaubergesang in der Nekyia Homers, ARW 12, 1909, 2-19, hier 17-19. Afric., cest. V,45-49 (290 Vieillefond = P.Oxy. 412 II 1-12), vgl. dazu die Übersetzung und den Kommentar von J. Hammerstaedt unten S. 57 ff. Für die tatsächliche Provenienz des Textes wurden bislang zwei Alternativen diskutiert: „Erfindung“ durch Africanus und Einfügung in den Homertext mit arglistiger Täuschungsabsicht oder reale Existenz von Handschriften mit dieser Variante, die Africanus vorgefunden und denen er geglaubt hat. Hammerstaedt spricht sich m.E. überzeugend für eine dritte Möglichkeit aus, dass nämlich Africanus diesen Text kannte (woher auch immer) und der Auffassung war, er habe seinen (rituell) korrekten Ort an dieser Homer-Stelle; darum habe er ihn selbst hier eingefügt, entsprechende Exemplare in mehreren Bibliotheken hinterlegt und in den Kestoi stolz davon berichtet.

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3. Heimliche Weisheit Gerade dieses Motiv ist typisch für Africanus. Psellos bezeichnete ihn als Exegeten des Unsagbaren, ὁ τῶν … ἀρρήτων ἐξηγητής40. Er selbst präsentiert sich als Nenner des Unnennbaren, Lehrer im Bereich des nicht Wissbaren41; die ἱστορία ἀπόρρητος gehört zu den Leitgedanken im Proöm zum siebten Kestos42. Auch den genannten Pentagrammen liegt ein ähnliches Motiv zugrunde. Natürlich könnte der Autor die Formel auch gleich nennen, doch liegt in dem Verweis auf die Pentagramme „am Schluss“ eine Struktur von Verbergen und Offenbaren, die gewiss gewünscht ist. Der Leser wird einerseits noch hingehalten, weil das Wichtigste im Rezept (zunächst) fehlt, doch andererseits hat er dort, wo er es findet, gleich eine konzentrierte Formelsammlung vor sich, die enthält, was er braucht, aber noch viel mehr – und dadurch den Eindruck vermittelt, dass hier das Weltwissen konzentriert vorliegt und exklusiv übermittelt wird. Man kann sich sogar vorstellen, dass das Schaubild mit den Pentagrammen als gesonderte Karte beigegeben war und eine Art „hermeneutischen Schlüssel“ bildete, ohne den das Gesamte weitgehend wertlos wurde. Zugleich liegt in dieser Vorgehensweise etwas Spielerisches, Unernsthaftes, denn natürlich war Africanus gerade an der Mitteilung gelegen, nicht an der Verheimlichung. Dazu schreibt er sein Werk, und er will von seinen Lesern ja auch bewundert werden für die Menge des Wissens, das er vor ihnen ausbreitet. Die Mitteilung, etwas Besonderes, nicht jedermann Zugängliches zu präsentieren, machte das nur interessanter, vielleicht auch unter kommerziellen Aspekten. Die Technik des Verbergens und Offenbarens gewissermaßen als „didaktischer Trick“ hatte hohe Konjunktur gerade in der religiösen Kultur der Zeit. Ein Teil des Erfolges der so genannten Mysterienkulte basierte auf solchen Kunstgriffen. Neben der öffentlichen Ausübung von Religion (der römischen religio) standen individuelle Kulte, die auf spezifischem Geheimwissen basierten, das nicht jedermann ohne weiteres zugänglich war – oder das zumindest so tat43. Auch das Christentum bediente sich dieser Technik, wenn die vorhandenen Belege für die so genannte Arkandisziplin auch meist erst aus dem vierten Jahrhundert stammen44. Zentrale liturgische Formeln wie das Glaubensbekenntnis oder das Vater Unser wurden den Taufbewerbern erst in einem fortgeschrittenen Stadium im Prozess ihrer Initiation feierlich und unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitgeteilt, obwohl natürlich diese Texte im Prinzip öffentlich bekannt waren. Inhaltlich ist diese Strategie nicht auf bestimmte Aspekte festgelegt, doch die genannten Parallelphänomene verweisen klar auf den religiösen Bereich. Es ist, wenn nicht heilsrelevantes Wissen, so doch zumindest heilungsrelevantes, das auf diese Weise 40 41 42 43 44

Duffy (wie Anm. 15), Nr. 36, Z. 20. Afric., cest. I 2,52 (115 Vieillefond). Afric., cest. I pr.,4 (103 Vieillefond). Zum Forschungsstand vgl. Ch. Auffarth, Zwischen Anpassung und Exotik. „Mysterien“ und „Orientalische Kulte“ in der Religion der Antike, VuF 52, 2007, 19-30. Vgl. diverse Beiträge in: Secrecy and Concealment. Studies in the History of Mediterranean and Near Eastern Religions, hrsg. v. H. G. Kippenberg/G. G. Stroumsa (Studies in the History of Religions 65), Leiden 1995 sowie speziell zum Befund im Christentum Ch. Jacob, „Arkandisziplin“, Allegorese, Mystagogie. Ein neuer Zugang zur Theologie des Ambrosius von Mailand (Theophaneia 32), Frankfurt 1990; W. Wischmeyer, Art. Arkandisziplin, RGG4 1, Tübingen 1998, 743-746.

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und mit diesem Kunstgriff vermittelt wird. Gerade hier und gerade aus dieser Perspektive mag man abschließend noch einmal fragen, wo in den Kestoi Magie und wo Religion eine Rolle spielt. Genauer zunächst: Religion ohne magische Verzweckung, da ja der Begriff als solcher als Überbegriff verstanden wurde und Magie mit abdeckt. Die Antwort ist weitgehend negativ. Ein genuin religiöses Interesse – also Überlegungen und Erkenntnisbemühungen, die primär auf religiöse Fragen gerichtet sind – ist in den erhaltenen Fragmenten nirgends zu spüren. Es begegnen allenfalls einzelne Motive, Versatzstücke, formale Techniken, die aus dem religiösen Bereich entnommen sind oder in ihm Parallelen finden. Wie schon gesagt: natürlich könnte es Teile des Werkes gegeben haben, in denen das anders war, und es wäre gut erklärbar, dass gerade diese Teile nicht überlebt haben. Denn nach den Maßstäben späterer, ab dem vierten Jahrhundert entwickelter Orthodoxie im Christentum dürften diese Darlegungen kaum auf große Zustimmung gestoßen sein. Bevor daher abschließend nochmals die Frage nach dem Gesamtprofil des Verfassers gestellt wird, noch eine letzte Beobachtung zur Magie. Gewiss kommen magische Praktiken vor. Doch sind die sonst für diesen Bereich typischen Vokabeln allesamt selten oder werden gar nicht verwendet. Das betrifft etwa in den Zauberpapyri so häufige Wörter wie (ἐξ)ορκίζω, ἐπικαλοῦμαι, ἐπακούω, ὄνομα, πνεῦμα, δαίμων, ἅγιος45 und andere. Auch bei Themen, die unmittelbare Parallelen haben, etwa die magische Bekämpfung des Schlafes, werden Differenzen deutlich: Die Verwendung von Fledermäusen zu diesem Zweck ist durchaus auch in magischen Rezepten bezeugt46. Doch liegt dort großer Nachdruck auf der Anrufung der Gottheit, während Africanus sich die Wirkung beinahe physiologisch-mechanisch vorstellt. Zudem ist dort der Schlafmangel etwas Schreckliches; er kann bis zum Tod führen. Die Praktiken sind also dem Schadenszauber zuzurechnen. Bei Africanus hingegen ist das Wachbleiben Teil einer militärischen Strategie, also weder Selbstzweck noch religiöse „Leistungsschau“. Insgesamt ist die Rolle von Magie in den Kestoi religiös wenig profiliert. ø Schon seit langem stellt sich der Forschung die Frage, wie man die höchst unterschiedlichen Profile der erhaltenen Werke des Africanus bzw. ihrer Fragmente unter einen Hut bringen soll. Man kann geradezu sagen, dass es die Kernfrage der Africanus-Forschung schlechthin ist. In der Vergangenheit war man angesichts dieser Frage mitunter so konsterniert, dass man schlicht zwei verschiedene Autoren statuierte47. Dies kann spätestens seit Auffindung des Papyrus Oxyrhynchus 412 kaum noch ernsthaft behauptet werden, 45

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(Ἐξ)ορκίζω, ἐπακούω und ἅγιος sind in den Kestoi nirgends belegt, ebenso πνεῦμα als „Geist“, ἐπικαλοῦμαι nur in cest. III 2,13 (225 Vieillefond), ὄνομα im technischen Gebrauch nur in cest. V,30 (287 Vieillefond), δαίμων an fünf Stellen. PGM 4,2943-2966 (aus dem großen Pariser Zauberpapyrus); PGM 7,652-661; PGM 12,376-397 (mit Anrufung: „Ich rufe dich an, die größte Göttin [folgen Zaubernamen, darunter auch Jesus und Amun], schlaflos sei die NN die ganze Nacht und den ganzen Tag, bis sie stirbt, jetzt jetzt, schnell schnell.“). Vgl. etwa L. E. du Pin, Nouvelle Bibliothèque des auteurs ecclésiastiques, Bd. 1, Paris 21690, 116 f.: „c’est l’ouvrage d’un autre Africanus“, der angesichts des Inhalts „apparemment païen“ sein musste. Noch 1901 hatte Harnack (wie Anm. 4) Zweifel an der Identität beider Autoren zumindest nicht ausgeschlossen. (Im Lichte des in der folgenden Anm. genannten Papyrus hat der die Identität freilich später akzeptiert und eingehend analysiert, vgl. A. von Harnack, Julius Afrikanus, der Bibliothekar des Kaisers Alexander Severus, in: Aufsätze, Fritz Milkau gewidmet, Leipzig 1921, 142-146.)

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doch ein gewisses Unbehagen bleibt. Um es pointiert zu sagen: hätten wir die external evidence nicht – vor allem den Papyrus und das Zeugnis des Euseb48 –, dann würde man auch heute nicht notwendigerweise auf die Idee kommen, dass die Chronographiai und die beiden Briefe an Aristides und Origenes einerseits, die Kestoi andererseits vom gleichen Autor stammen. Der Grund für die Verunsicherung ist tatsächlich vor allem das religiöse Profil des Autors. Denn bei näherem Zusehen zeigt sich in anderen Bereichen durchaus eine Reihe von Ähnlichkeiten. Das betrifft den Stil ebenso wie die Form enzyklopädischer Gelehrsamkeit, die Freude an abgelegenen Details ebenso wie das Interesse an Philologie und Sprache (samt Textkritik)49. Nur eben nicht das Religiöse: hier ein überzeugter Christ, der eine enorm dimensionierte Universalgeschichte mit einer dezidiert christlichen Gesamtkonzeption entwirft (über den apologetischen Grundzug kann man streiten), dort ein Sammler bedenklicher Rezepturen mit einer kraus-synkretistischen Weltanschauung. Man kann versuchen, das Problem biographisch zu lösen und eine Zu- oder Abwendung vom Christentum annehmen50. Für diese gibt es freilich sonst kein Indiz, und es dürfte auch nicht nötig zu sein, diesen Weg zu beschreiten. Stattdessen spricht Vieles dafür, dass gerade in dem resultierenden Gesamtprofil ein typischer Zug der geistigen Landschaft des dritten Jahrhunderts deutlich wird. Die Kestoi wie die Chronographiai vertreten eine Wissenskultur mit einem Zug ins Universale. Sie wollen umfassend alles in ihrem Blickfeld Wissbare und Erkennbare sammeln. Der Gesamtzusammenhang ist in beiden Fällen vorhanden, aber eher locker – kein Zufall, dass das Plurale, eben der Plural in beiden Fällen schon im Titel erscheint. Die religiös-apologetischen Motive in den Chronographiai sind unleugbar vorhanden, aber nicht der Hebel, an dem das Werk auszuhebeln ist51. Ebenso sind die Kestoi auf der Basis der erhaltenen Fragmente nur 48

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Bereits dem Zeugnis des Euseb, der Africanus als Verfasser sowohl der Chronographie als auch der Kestoi nennt (h.e. VI 31,1-3), ist nicht leicht zu widersprechen (du Pin [s. vorige Anm.] hatte mit einer Interpolation gerechnet). Selbst wer eine Verwechslung annahm, wurde mit der Publikation des Papyrus Oxyrhynchos 412 im Jahr 1903 (E. P. Grenfell/A. S. Hunt, The Oxyrhynchus papyri. Bd. 3, London 1903, 36-41) eines Besseren belehrt; es ist schwer, dem Schluss auszuweichen, dass der dort mit einigen biographischen Details genannte Verfasser Ἰούλιος Ἀφρικανός identisch ist mit dem von Euseb und anderen erwähnten christlichen Autor gleichen Namens. Zum Papyrus vgl. zuletzt den Beitrag von J. Hammerstaedt im vorliegenden Band. Für sprachlich-philologische Interessen s. cest. I pr.,4 (103 Vieillefond: λόγου κάλλος); IV,52-56 (271 Vieillefond); V; chron. F16d; F18; F19; F44, vgl. auch weitere bei M. Wallraff, Die neue Fragmentensammlung der Chronographie des Julius Africanus. Bemerkungen zur Methodik anhand einiger Dubia vel Spuria, in: Wallraff (wie Anm. 36), 45-59, hier 57 f. genannte Texte. Zwei Varianten sind denkbar: Die erste würde annehmen, dass sich Africanus nach Abfassung der Chronographie (ca. 221 n. Chr., vgl. Iulius Africanus, Chronographiae. The Extant Fragments, hrsg. v. M. Wallraff, üs. v. William Adler [GCS N.F. 15], Berlin 2007, XVII) vom Christentum abgewandt und danach die Kestoi verfasst habe (üblicherweise datiert auf die Zeit 228-231, sicher aber zwischen 222 und 235, vgl. Vieillefond [wie Anm. 8], 60-64). Die zweite würde die herkömmliche Reihung der beiden Werke durch eine extreme Spätdatierung der Chronographie umkehren (theoretisch möglich, da die vorhandenen Indizien im strengen Sinne alle nur termini post quos sind); in diesem Falle könnte man eine Konversion zum Christentum zwischen der Abfassung der beiden Werke postulieren. Beide Hypothesen sind technisch nicht total ausgeschlossen, doch gehen sie mit dem Befund gewaltsam um und haben keine positiven Argumente auf ihrer Seite. Die Frage nach den apologetischen Motiven in dem Werk wurde bei der Tagung über die Chronographie im Mai 2005 in Eisenach kontrovers diskutiert. Etwas unterschiedliche Akzentsetzungen spiegeln sich auch in den publizierten Beiträgen, vgl. U. Roberto (wie Anm. 36), 15 („kein Apologet“); R. Burgess,

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sekundär als religiös anzusprechen. Am ehesten finden sich religiöse Motive in Gestalt der Magie, doch auch diese stehen nicht im Vordergrund (es sei denn man wendet einen so weiten Magie-Begriff an, dass er fast desemantisiert wird). Auf jeden Fall sollte man nicht – wie in den Handbüchern bisher weithin üblich52 – das Werk als eine Art Kompendium magischer Praktiken charakterisieren. Diese Sicht steht einseitig und unbegründet in der Lektüretradition des Michael Psellos, dessen Kenntnis der Kestoi zwar gut war, der aber durchaus interessengeleitet damit operiert. Auf diesem Hintergrund kommt der vermeintliche Kontrast zu einem christlichen Bekenntnis des Autors fast zum Verschwinden – vor allem, wenn man bedenkt, dass mit „Christentum“ im dritten Jahrhundert ein breites Spektrum von unterschiedlichen Inhalten und Institutionen bezeichnet werden konnte53. Obgleich „Magie“ immer abgelehnt und ausgegrenzt wurde, führte der Prozess erst im Zuge der späteren Etablierung einer strikten Orthodoxie zu einer weitgehenden Inkompatibilität von magischen Praktiken und intellektuellem Christentum (während in anderen Strata der religiösen Kultur beide weiterhin koexistierten). Die in den Kestoi vorhandenen religiösen Motive lassen sich daher mit einer wenig orthodoxen Form des Christentums durchaus in Einklang bringen, vor allem wenn man bedenkt, dass das Publikum und der Sitz im Leben sich bei diesem Werk von der Chronik stark unterschied. Man kann womöglich noch einen Schritt weitergehen. Vielleicht sollten sogar die Kestoi – ebenso wie die Chronographie im Bereich der Historiographie – zeigen, wie unvoreingenommen, kompetent und umfassend ein Christ die zeitgenössische Wissenschaft aufnehmen und weiterführen konnte. Man mag als Parallele auf die Stromateis des Klemens von Alexandrien verweisen. Auch dort findet sich bei aller apologetischen Tendenz ein relativ unbefangener Umgang mit paganen religiösen Traditionen. Wenn heute nur ca. 10% davon erhalten wären, noch dazu durch ein eher technisch-wissenschaftliches Interesse gefiltert, hätte man womöglich auch dort Zweifel über die religiöse Position des Verfassers. Zudem ist bei Africanus die traditionelle (= „pagane“) Religiosität außerhalb des Bereichs der Magie nur selten greifbar und wenn, dann in sehr abgeblasster oder geradezu distanzierter Form. Es mag durchaus sein, dass er einen aktiven

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Apologetic and Chronography. The Antecedents of Julius Africanus, in: Wallraff (wie Anm. 36), 17-42, hier 33-35 („Africanus’ debt to apologetic chronography in structure, content and method“); G. Staab, Chronographie als Philosophie. Die Urwahrheit der mosaischen Überlieferung nach dem Begründungsmodell des Mittelplatonismus bei Julius Africanus (Edition und Kommentierung von Africanus Chron. fr. 1), in: ebd., 61-81, hier 61-63 („Apologetenchronologie“, in Aufnahme eines Ausdrucks von E. Schwartz). Die Frage lässt sich natürlich nicht im Sinne eines klaren Ja oder Nein beantworten. Wichtig scheint mir, die Wurzeln im Erbe der jüdisch-christlichen Apologetik klar zu sehen, zugleich aber ebenso klar zu erkennen, dass Africanus’ innovative Leistung nicht in deren Fortschreibung und Verstärkung lag, sondern in der Erweiterung der Fragestellung und in der Einfügung in einen neuen intellektuellen Horizont. Exempli gratia sei auf das (ansonsten sehr empfehlenswerte) Werk von C. Moreschini/E. Norelli, Storia della letteratura cristiana antica greca e latina, Bd. 1. Da Paolo all’età costantiniana, Brescia 1995, verwiesen, wo als einziger Satz zum Inhalt der Kestoi vermerkt ist: „Ne restano frammenti che illustrano la credulità dell’Africano nei confronti di magie e superstizioni” (444). Darauf hat zuletzt Ch. Markschies, Kaiserzeitliche christliche Theologie und ihre Institutionen. Prolegomena zu einer Geschichte der antiken christlichen Theologie, Tübingen 2007 eindrucksvoll aufmerksam gemacht.

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Beitrag zur Transformation und Integration dieses Erbes in eine neue Kultur des Wissens unter Einbezug des Christentums leisten wollte. All dies ändert nichts an der oben gemachten Feststellung, dass man die Chronographiai und die Kestoi nicht notwendigerweise mit einander in Verbindung gebracht hätte, wenn man aus äußeren Gründen nicht wüsste, dass sie vom gleichen Autor stammen. Doch umgekehrt spricht auch nichts gegen diese Verbindung – ganz im Gegenteil. Beide Werke streben Wissen um des Wissens willen an. In diesem Sinne also nochmals: Wissenschaft geht vor Religion. Dies freilich mit dem Vorbehalt, dass viele der Rezepte in den Kestoi, die zwar nicht Magie sind, gleichwohl nicht ohne weiteres als Wissenschaft in einem modernen Sinne einzuordnen sind (und das ist die große Mehrheit der erhaltenen Rezepte). Möglicherweise könnten sich Kategorien wie Superstition oder Paratechnologie als hilfreich erweisen.

Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II) Jürgen Hammerstaedt Vom 18. Kestos des Julius Africanus sind die letzten beiden Kolumnen auf dem in Faserrichtung geschriebenen recto des Oxyrhynchospapyrus 412 erhalten1. 1914 wurde das Stück vom British Museum erworben2. Das verso dieses 26,5 × 22,3 cm messenden Papyrus enthält einen in Zweitverwendung geschriebenen Text3. Er steht quer zu den Fasern, und kopfüber zu dem vorher angefertigten und vor der Wiederverwendung zerstückelten Kestostext und ist die Kopie des Testamentes eines Hermogenes, das am 7. Pauni (= 1. Juni) des Jahres 276 n. Chr. unter dem Kaiser Tacitus (Nov./Dez. 275 bis Juli 276) angefertigt worden war. Die Kopie wurde nach der Testamentseröffnung angefertigt, welche, wie im Anschluss an den eigentlichen Testamentstext angegeben, im Folgemonat der Testamentsabfassung, d.h. im Epeiph des Jahres 276 stattgefunden hatte. Es besteht kein Grund zur Annahme, dass die in diesem Papyrus vorliegende Testamentskopie erst eine lange Zeit nach dieser Testamentseröffnung erfolgte, sondern es ist zu vermuten, dass die Abschrift im Zuge der nach dem Ableben des Erblassers erforderlichen Maßnahmen geschah. Andererseits wird man die ursprüngliche Buchrolle mit dem Text der Kestoi des Julius Africanus eine geraume Zeit als solche belassen haben, bevor man sie zerschnitt und für die Testamentsabschrift wiederverwendete. Man wird daher annehmen dürfen, dass die Buchrolle schwerlich nach 265 n. Chr., vielleicht sogar schon Mitte der 50er Jahre des 3. Jh. angefertigt wurde. Damit wäre das Buchexemplar nur eine Generation nach Abfassung des Werkes selbst geschrieben worden. Denn abgesehen von der Angabe des Georgios Synkellos (439,18-20 Mosshammer), demzufolge die Kestoi dem Kaiser Severus Alexander gewidmet worden seien, der von 222-235 regiert hat, ergibt sich ein terminus post quem aus einer Angabe des Julius Africanus, die dieser Papyrus enthält. Es werden nämlich die Thermen des Alexander erwähnt, jenes Kaisers also, dem das Werk gewidmet war. Da

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E. P. Grenfell/A. S. Hunt, The Oxyrhynchus papyri Volume III, London 1903, 36-41. British Library inv. 2040; P.Lit.Lond. 174 bei H. J. M. Milne, Catalogue of the Literary Papyri in the British Museum, London 1927. P.Oxy. VI 907, erschienen 1908; L. Mitteis/U. Wilcken, Grundzüge und Chrestomathie der Papyruskunde. Zweiter Band. Juristischer Teil. Zweite Hälfte. Chrestomathie, Leipzig 1912, nr. 317; V. Arangio-Ruiz, Fontes Iuris Romani Anteiustiniani, 3. Bd. Negotia, Firenze 21972, 51; L. Migliardi Zingale, I testamenti romani nei papiri e nelle tavolette d’Egitto. Silloge di documenti dal I al IV secolo d.C., Torino 31997, nr. 24; J. E. Grubbs, Women and the Law in the Roman Empire. A sourcebook on marriage, divorce and widowhood, London 2002, 249 f.

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Hieronymus die Fertigstellung dieser Thermen in das Jahr 2243 nach Abraham, d.h. 227 n. Chr., datiert, ist der 18. Kestos nach diesem Datum angefertigt worden. Der Papyrus enthält zwei in ihrer Höhe ganz erhaltene Textkolumnen. Die zweite ist auch in ihrer Breite vollständig und bietet nach 25 Textzeilen eine Subscriptio mit Angabe des Autors Julius Africanus und der Nummer des hier endenden 18. Kestos. Damit bestätigt sich die im Sudalexikon auf 24 bezifferte Anzahl der Kestoi, während Synkellos von einer ἐννεάβιβλοc schrieb. Die erste erhaltene Kolumne enthält 43 Zeilen, wurde aber auf ihrer linken Seite vor der Zweitverwendung abgeschnitten. Da der Inhalt der ersten Kolumne aus einer Sequenz der homerischen Odyssee mit Texterweiterungen besteht und jede Verszeile die Breite eines Hexameters hatte, lässt sich der Textverlust auf ihrer linken Seite sehr gut berechnen. Die linke Kolumne war demnach deutlich breiter als die rechte, nur aus Prosatext bestehende Kolumne. Über der ursprünglichen Mitte der ersten Kolumne steht die Zahl 35 (λε), über der zweiten sind, ebenfalls mittig, Reste der anschließenden Zahl 36 (λ.ς.) erkennbar. Der 18. Kestos bestand also aus 36 Kolumnen und belief sich mit 35 Kolumnen à 43 Zeilen und 25 in der letzten Kolumne insgesamt auf 1530 Zeilen. Da die Prosakolumne mit einer Schriftbereite von 7,1 cm zuzüglich des vorherigen Kolumnenzwischenraumes von 2 cm eine Gesamtbreite von ca. 9 cm ausfüllte, die rekonstruierte Hexameterkolumne sich aber zuzüglich des vorherigen Kolumnenzwischenraums auf geschätzte 15 cm belief, kann die Breite der verlorenen ersten 34 Kolumnen des 18. Kestos nur vermutet werden. Wenn man mit keinen weiteren Hexameterkolumnen rechnet, breitet sich die Schrift des 18. Kestos auf 3,30 m aus. Es gibt Beispiele für solche kurzen Buchrollen. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die Rolle ursprünglich insgesamt 3-5 gleich große Kestoi enthalten hat, was dann vielleicht auf einem Gesamttitel auf dem unbeschriebenen Ende der Rolle rechts neben der letzten Textkolumne vermerkt worden ist. Es ist noch nicht einmal auszuschließen, dass dem 18. Kestos in der Rolle einer oder mehrere weitere folgten4. Die rundliche Buchschrift zeichnet sich durch eine recht streng durchgehaltene Bilinearität aus, auch χ und β bleiben normalerweise in diesem Zeilenbereich; nur das recht breite φ reicht deutlich über die Bilinearität hinaus, und auch ξ, τ und ρ gehen bisweilen unter die Linie, wobei die Vertikalen häufig unten leicht nach rechts zu einer kleinen Apex gebogen sind. Insgesamt tendieren die Buchstaben zu einer quadratisch/rundlichen Ausdehnung und sind mehr oder weniger gleich groß, vielfach auch das Omikron. Auffällig ist die breite Spreizung des κ. Die Schrift ist, teilweise mit aneinandergebundenen Buchstaben, recht flüssig geschrieben und nicht streng gleichförmig, bleibt aber eindeutig im Rahmen einer Buchschrift. Trotz seines bescheidenen Umfangs stellt uns der auf diesem Papyrus erhaltene Africanustext vor zahlreiche Probleme, nicht nur die Rekonstruktion des Verlorenen und Lesung des Undeutlichen, sondern, ungeachtet seiner frühen Entstehung, zahlreiche Textkorruptelen und vor allem erhebliche Schwierigkeiten im Gesamtverständnis. Die philologische und religionswissenschaftliche Forschung hat sich besonders in der ersten Hälfte des 20. Jh. um diesen Text bemüht. In der Folgezeit sind, abgesehen

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Dagegen könnte sprechen, dass der Autor in der Subscriptio erscheint.

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von der Kestoi-Edition von Vieillefond5, keine alle sprachlichen und inhaltlichen Aspekte berücksichtigenden Studien über den 18. Kestos erschienen. Eine konzise – allerdings nicht vollständige6 – Bibliographie einschließlich der – an Menge deutlich zurückgegangenen – jüngeren Erscheinungen liefern Aland und Rosenbaum7, während Thee8 einen höchst ausführlichen Forschungsüberblick bietet.

1. Die erste Kolumne von P.Oxy. 412 Die ersten 13 Verse der ersten Kolumne entsprechen den Versen 34-43 und 48-50 des 11. Buchs der Odyssee. Dort schildert Odysseus, wie er auf den Rat der zaubernden Göttin Kirke am Rande des die Erde umströmenden Okeanos die Seele des verstorbenen Sehers Teiresias herbeibeschwor, um von ihr sein weiteres Schicksal zu erfahren. Um sie anzulocken, habe er zunächst unblutige Opferungen in einer eigens gegrabenen Grube vollzogen und den Toten ein Rinderopfer nach seiner Rückkehr nach Ithaka und ein herrliches schwarzes Schaf extra für Teiresias verheißen. Unmittelbar anschließend setzt das Odysseezitat des Papyrus ein, das die Opferung der Schafe (XI 34-36) und das Herannahen der Totenseelen (XI 36-43) schildert. Die folgenden vier Odysseeverse (XI 44-47), in denen Odysseus seine Gefährten antreibt, nach Häutung und Verbrennung der geopferten Schafe Hades und Persephone anzurufen, lässt der Papyrus aus und geht direkt zu den drei anschließenden Versen (XI 48-50) aus der Handlung des Odysseus über: Odysseus hält die Totenseelen mit gezücktem Schwert vom Opferblut zurück. Der homerische Abschluss des letzten Verses (XI 50) mit den Worten „bevor ich Teiresias fragte“ (πρὶν Τειρεcίαο πυθέcθαι) ist in der von Africanus zitierten Fassung recht unpassend ersetzt durch „und ich sprach antwortend die Worte“ (καὶ ἀμειβόμενοc ἔποc ηὔδων). Für die folgenden Zeilen (col. I 14-42) wird der Odysseetext gänzlich verlassen und erst wieder in der letzten Zeile der Kolumne mit Od. XI 51 aufgenommen, wenn mit dem unglücklichen Elpenor die erste einer ganzen Reihe von Seelen vorstellig wird, die die Beschwörungszeremonie angelockt hat. Die Abweichung wird durch eine Bemerkung in Prosa markiert (col. I 14): „Was zu tun, ist hat er gesagt“ (ἃ δεῖ ποιῆcαι εἴρηκεν), der nach wenigen Versen eine weitere entspricht (col. I 21): „Was zu singen ist, sagt er“ (ἃ δεῖ ἐπᾷcαι λέγει). Zwischen diesen beiden in Prosa verfassten, jeweils nur eine kurze 5 6

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J.-R. Vieillefond, Les “Cestes” de Julius Africanus. Étude sur l’ensemble des fragments avec édition, traduction et commentaires, Firenze 1970, 277-291. Es fehlt jüngere Literatur wie F. C. R. Thee, Julius Africanus and the Early Christian view of magic (HUTh 19), Tübingen 1984, 66-69, 180-182, 268-271; H.-D. Betz, The Greek magical papyri in translation, Chicago 1986, 262-264; und wichtige ältere wie U. von Wilamowitz-Moellendorff, Rez. von Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1), GGA 166, 1904, 659-678 (dort 659, Anm. 2); F. Blass, Die Interpolationen in der Odyssee, Halle 1904, 25 f.; E. Hefermehl, Der Homertext der Kestoi, BPhWS 26, 1906, 413-415; Th. W. Allen, Homer. The origins and the transmission, Oxford 1924, 238 und auch die Behandlung dieses Papyruszeugnisses in archäologischer Literatur. Weitere Literatur zu der magischen Anrufung bei W. M. Brashear, The Greek Magical Papyri. An Introduction and Survey; Annotated Bibliography (1928-1994), in: ANRW II 18,5, Berlin 1995, 3380-3684, dort 3547 (zu PGM XXIII). K. Aland/H.-U. Rosenbaum, Repertorium der griechischen christlichen Papyri Teil 2. Kirchenväterpapyri Teil 1. Beschreibungen, Berlin 1995, KV 53 (347-350). Thee, Julius Africanus (wie Anm. 6).

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Zeile füllenden Einwürfen stehen sechs Verse (col. I 15-20), in welchen die Flüsse, Gaia und die Strafgottheiten für Meineidige zu Zeugen und als Helfer für die Beschwörung angerufen werden (col. I 15-17), mit welcher Odysseus anfragt, wie er in seine Heimat zurückkehren könne, wo er seinen Sohn Telemachos als Säugling zurückgelassen habe (col. I 18-20). Die ersten drei Verse entsprechen einer Iliasstelle (III 278-280), und auch die restlichen drei bieten homerische Anklänge. Nach der neuerlichen Zwischenbemerkung (col. I 21) folgen 15 völlig andersartige Verse (col. I 22-36), deren grundlegende Analyse und Einordnung in den Gesamtzusammenhang Richard Wünsch vorgelegt hat9. Die in col. I 22-36 enthaltene magische Anrufung besteht aus einer Mischung religiöser Elemente griechischer, ägyptischer und jüdischer Provenienz und enthält nicht den geringsten Hinweis auf die Situation des Odysseus. Damit heben sie sich deutlich von den sechs vorausgehenden Versen (col. I 15-20) ab, welche eine im homerischen Stil gehaltene Anrufung enthalten, die – entsprechend der an sie anschließenden (col. I 21) prosaischen Zwischenbemerkung –, mit ihrem Gesang die zuvor aus der Odyssee zitierte Handlung (vgl. ποιεῖν col. I 14) ergänzt. Aus der in der Odyssee vorgefundenen Schilderung hatte der Kompilator die an die Opferhandlung des Odysseus (XI 34-43 = col. I 1-10) anschließende Aufforderung an die Gefährten zum Gebet (Od. XI 44-47) gestrichen, um dann in col. I 15-20 eine andere, von Odysseus selbst gesprochene Anrufung an die Erde, die Unterweltsflüsse und die Strafdämonen einzufügen, eine Trias von Mächten, von der sich der Totenbeschwörer erwartet, dass sie das Kommen der toten Menschenseelen ermöglicht. Wünsch10 hat gezeigt, dass an diese, in col. I 20 mit den Worten „dies dürfte wohl die wirksamste Beschwörung sein“ abgeschlossene Anrufung sich nahtlos die – erneut homerisch gefärbten – sechs Verse anschließen, die in col. I 37-42 auf den orientalischen Zaubergesang folgen. In ihnen wird nämlich beschrieben, wie sich die zuvor angerufenen Unterweltsflüsse tatsächlich regen. Somit besteht die Odyssee-Interpolation in der ersten Kolumne aus zwei Schichten, einer homerisch geprägten Erweiterung (col. I 1520 und 37-42), die Wünsch11 aufgrund jeglichen Fehlens von späteren synkretistischen und magischen Elementen auf vorchristliche Zeit datierte, und dem magischen Hymnus, dessen Entstehungszeit man mit großer Gewissheit in die Kaiserzeit setzen wird, nicht lange vor Julius Africanus oder gar in seine eigene Epoche. Im Zentrum dieses Beitrags soll die zweite Kolumne stehen, in der Julius Africanus mit eigenen Worten spricht. Bisher lagen fünf, aufgrund der textlichen Entscheidungen teilweise stark voneinander abweichende Übersetzungen dieser Kolumne vor (Grenfell /Hunt12, Ludwich13, Vieillefond14, O’Neill bei Betz15, und Thee16). Diskussionswürdige 9 10 11 12 13 14 15

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R. Wünsch, Deisidaimoniaka 1. Der Zaubergesang in der Nekyia Homers, ARW 12, 1909, 2-19. Wünsch, Deisidaimoniaka (wie Anm. 9). Wünsch, Deisidaimoniaka (wie Anm. 9). Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). Dieser Übersetzung folgte im Wesentlichen R. M. Grant, Historical Criticism in the ancient Church, JR 25, 1945, 183-196, dort 191. A. Ludwich, Iulius Africanus und die Peisistratos-Legende über Homer, BPhWS 23, 1903, 1467-1470 und 1502-1504. Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5), 284-288. Betz, Magical papyri (wie Anm. 6). Eng daran angeschlossen A. Kahane, The literary charms of P.Oxy 412, Hyperboreus 3,1, 1997, 319-335, dort 333 f.; ders., Blood for Ghosts? Homer, Ezra Pound, and Julius Africanus, New Literary History 30,4. Case Studies, 1999, 815-836, dort 832 f. Thee, Julius Africanus (wie Anm. 6).

Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II)

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Textvorschläge boten vor allem Wilamowitz, Ludwich, Blass17 und Norsa. Die verschiedenen Textherstellungen, Interpretationen und Deutungen sollen erstmalig in dieser Vollständigkeit zusammengeführt und gegeneinander abgewogen werden.

2. Neuedition von P.Oxy. 412 col. II18

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τά θ’ ἑξῆc. εἴτ’ οὖν οὕτωc ἔχον αὐτὸc ὁ ποιητὴc τὸ περίεργον τῆc ἐπιρρήcεωc {τὰ ἄλλα} διὰ τὸ τῆc ὑποθέcεωc ἀξίωμα cεcιώπηκεν, εἴθ’ οἱ Πειcιcτρατίδαι τὰ ἄλλα cυνράπτο(ν)τεc ἔπη ταῦτα ἀπέcχιcαν ἀλλότρι.α. τ.οῦ cτ.οί.χου τῆc ποιήcεωc ἔχει[ν] ἐπικρείναντεc, ἐπ[ὶ] π.ολ.λ.ο.[ῖ]c ἔγνω(ν), ἅτε κύημα. [πο]λ.υ.τ.ελ.έcτερον ἔπογ.κ.[ο]c αὐτὸc. ἐνταυθοῖ κατέταξα τήν τ’ ἐ.[μ]ὴν cύνπαcαν ὑπ.ό.θ.εcιν ἀν.ακειμένην ε.[ὑ]ρ.ήcειc. ἔν τε τ.οῖc * ἀρχείοιc τῆc ἀρχαίαc π[α]τρίδοc κολωνε[ία]c. [Α]ἰλ.ίαc Καπιτωλείνηc τῆc Παλαιcτεί.νη[c] κἀν Νύcῃ τῆ.c Καρίαc, μέχρι δὲ τοῦ τριcκαιδεκάτου ἐν Ῥώμῃ πρὸc ταῖc Ἀλεξάνδρου θερμαῖc ἐν τῇ ἐν Πανθείῳ βιβλιοθήκῃ τῇ καλῇ ἣν αὐτὸc ἠρχιτεκτόνηcα τῷ Cεβαcτῷ.

und so weiter. Ob nun, wo sich das so verhält, der Dichter selbst die Zauberdetails, aus denen die Anrufung besteht, aufgrund der Würde des Stoffes verschwiegen hat oder die Peisistratiden, als sie die anderen Hexameter zusammennähten, diese abtrennten, weil sie das Urteil fällten, aus der Reihe der (homerischen) Dichtung fallende vor sich zu haben: ich an vielen Stellen erkannte, habe ich, weil sie ein zu wertvoller Spross sind, selbst sie in mir tragend, sie hierhin eingesetzt, und du wirst meine Fassung mit dem vollständigen (Odyssee-)Stoff hinterlegt finden sowohl im Archiv meiner einstigen Heimatstadt, der Kolonie Aelia Capitolina in Palästina als auch in Nysa in Karien, und bis zum dreizehnten (Buch) in Rom bei Alexanders Thermen in der schönen Bibliothek im Pantheion, deren Einrichtung ich selbst geleitet habe für den Augustus.

1 εἴτ’: εἶτ’ Ludwich; οὕτωc: ὑπόπτωc Kroll19…3 de τὰ ἄλλα delendis cogitaverunt Grenfell/Hunt (del. Blass, Wilamowitz, Norsa20)…5 εἴθ’: εἶθ’ Ludwich…8 ἀλλότρι.α: ἀλλοτρίωc egregie Wilamowitz…9 ἔχει[ν] Wilamowitz, Schubart21: ἐκεῖν[α] Grenfell/Hunt, ἐκεῖ Vieillefond…10 lacunam supplevit Hammerstaedt: Ludwich ; ἐπ[ὶ] πολλο[ῖ]c ἔγνων crucibus cinxit Vieillefond in editione, sed in notis lacunam statuit post ἔγνων; ἐπ[ὶ] πολλο[ῖ]c Grenfell/Hunt: ἐπ[εὶ] πολλά[κι]c. Norsa, ἔπη ὅμωc Schubart; ἔγνω(ν): ἐγὼ ὢν Desrousseaux apud Vieillefond…10-11 ἔγνω(ν) ἅτε: ἐγνώκατε Allen…11 post ἄτε coniunctionem, e.g. , 17 18 19 20 21

F. Blass, Referate und Besprechungen. Literarische Texte mit Ausschluß der christlichen, APF 3, 1906, 297 f. Mit der Setzung des Sternes unter die Buchstaben, die abweichend vom Papyrus gedruckt sind, folge ich R. Merkelbach, Der Stern als kritisches Zeichen, ZPE 12, 1973, 211 f. W. Kroll in ders./J. Sickenberger, Art. Iulius 47 (Africanus), RE 10, Stuttgart 1917, 116-125, dort 116-123. M. Norsa, La scrittura letteraria greca dal secolo IV a.C. all’VIII secolo d.C., Firenze 1939, 30 f. W. Schubart, Einführung in die Papyruskunde, Berlin 1918, 171 f.

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desideraverunt Grenfell/Hunt…12 ἔπογ.κ.[ο]c Hammerstaedt: ἐπ{ε}ικ.ῆ.c (scil. τέχνηc vel ποιήcεωc) Grenfell/Hunt, ἐπεικ[ῶ]c Blass ap. Grenfell/Hunt, ἐπείκτ[η]c Ludwich, de ἐπορκ[ίας] (pro ἐπιορκίας) cogitavit Schubart, ἐπιεικῆc Betz (nescio qua ratione), fort. ἐποπ.ο.[ιό]c Philip Schmitz privatim…13 κατέταξα: κατατάξαι em. Wilamowitz; τήν τ’ ἐ.[μ]ὴν posui (quod Grenfell/Hunt et Schubart longius esse putaverunt): τήν τε. [μ]ὴν Ludwich (Norsa), τήν τε [c]ὴν Blass ap. Grenfell/Hunt, τὴν τό[c]ην Blass (1906), τήν γε [μ]ήν * Wilamowitz, τήν τ’ ὅλην (sic) Schubart, τήνδε τὴν Vieillefond…15 in papyro ευρεcειc *

3. Papyrologische Erläuterungen zu P.Oxy. 412 col. II Die Kolumne enthält zwei diakritische Zeichen mit syntaktischer Funktion: einen Hochpunkt (ἄνω cτιγμή) in col. II 5 nach dem letzten Buchstaben von cεcιώπηκεν knapp über der Linie im Interlinearbereich (2. Hand?), sowie einen Punkt (μέcη cτιγμή) in col. II 25 nach Cεβαcτῷ. Wohl ein kritisches Zeichen befindet sich im Interkolumnium unmittelbar vor col. II 11: ein langer, nach links bis auf die Bodenhöhe der nächsten Zeile absteigender Strich, dessen rechtes oberes Ende mit einem von links kommenden, in seiner Mitte nach unten eingedrückten kurzen Haken beginnt. Von McNamee22 wird es als Diplé eingeordnet (Table I. C.), müsste in dieser Kategorie allerdings als einziges Beispiel für jegliche Form von „error“ herhalten. Immerhin lässt sich die Bedeutung des Zeichens aufgrund des Textzustandes vermuten: Der Schreiber (oder Korrektor) macht auf eine Unstimmigkeit im Text aufmerksam, da dieser hier notwendige Satzglieder vermissen lässt23 und gedanklich unverständlich bleibt. Da in col. II 11 ein Satz mit finitem Verb ohne Konnektor auf das den Vers 10 beschließende finite Verbum ἔγνων zu folgen scheint (s.u. §4 die sprachlichen Erläuterungen), steht das Zeichen in dieser Höhe, und nicht vor col. II 10 (wo die Lücke vermutlich anzusetzen ist). Völlig unklare Funktion hat ein weiteres kleines Zeichen mitten im Interkolumnium vor der zweiten Kolumne auf einer Höhe zwischen den Zeilen 19 und 20. Es handelt sich um einen kurzen Querstrich mit in seiner Mitte angesetztem ebenfalls kurzem, nach rechts absteigendem Schrägstrich. Bei Aland/Rosenbaum24 wird an eine Schneidemarkierung wie in den Tura-Papyri gedacht, doch handelt es sich bei letzteren um Codices, während P.Oxy. 412 in seiner Erstverwendung allem Anschein nach eine Rolle gewesen ist. 9 ἔχει[ν]: Die erhaltene rechte Hälfte von χ gehört mit Sicherheit nicht zu der in diesem Papyrus durchweg ungewöhnlich breit und weit angelegten „Schere“ eines κ. Zudem setzt das χ in Resten links oben an das vorangehende ε an (Hinweis John Lundon). Die Lücke nach ι bot Platz für einen Buchstaben. 10 ἐπ[ὶ] π.ολ.λ.ο.[ῖ]c: π. bis auf Bereich der linken Vertikale erhalten, rechte Vertikale unten stark nach rechts gebogen, vgl. z.B. π in cεcιώπηκεν col. II 5 (das von Schubart erwogene η ist aufgrund des hohen Querstrichs und der vorherigen Lückenausdehnung völlig ausgeschlossen); die vorherige Lücke erlaubt, zusätzlich zum linken

22 23 24

K. McNamee, Sigla and select marginalia in Greek literary papyri (Papyrologica Bruxellensia 26), Bruxelles 1992. So deuteten das Zeichen Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1); C. H. Roberts, Greek Literary Hands 350 B.C.-A.D. 400, Oxford 1956, 23; Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5), 283. Aland/Rosenbaum, Repertorium (wie Anm. 7), 348.

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fehlenden Teil von π., nur die Ergänzung des engen Buchstabens ι; danach rechte Abwärtsdiagonale von λ. mit einem, für diese Schrift bei λ ungewöhnlichen, Ansatz des linken Abstrichs ähnlich wie in Ἰουλίου in der Subscriptio (die Spuren würden eigentlich besser zu α, wie z.B. in αὐτόc col. II 12, passen); beim nachfolgenden λ. trifft ein Rest des linken Abstrichs auf die Mitte der rechten Abwärtsdiagonale, wie z.B. in col. II 18 τωλεινηc (μ. statt λ.λ. zu lesen wäre unmöglich); von ο. sind unzusammenhängende Spuren erhalten, die in der Summe aber auf eine kleine Rundung, wie z.B. bei dem Omikron in col. II 9 ποιήcεωc, hinweisen (und nur schlecht auf die linke Hälfte eines ω passen würden); der anschließende Platz passt eigentlich besser zu einem breiteren Buchstaben als dem ergänzten ι, dessen Abstand zu den beiden umgebenden Buchstaben nur in der Distanz zwischen der rechten Vertikale von π und der linken von κ in επικρει (col. II 9) eine ungefähre Entsprechung findet. 12 ἔπογ . κ.[ο]c: Das erste Omikron ist sicher, vgl. γέροντεc in col. I 5 oder ἐμόν col. I 20, Ἀχέροντοc col. I 40; der nächste Tintenrest gehört wohl dem Oberteil einer Vertikale an, deren Abstand zur nächsten, fast vollständigen Vertikale zu einem γ passt, hingegen für ein ι recht groß wäre (wie man in col. II 9 ποιήcεωc ermessen kann); die in der oberen Zeilenhälfte auf letztere Vertikale folgenden Spuren erscheinen für die in dieser Schrift übliche Form eines κ sehr steil und ziemlich kurz, und würden mit der Vertikale zusammengenommen am ehesten ein η ergeben (bei ἐποπ.ο.[ιό]c wären die in der Abbildung dem zweiten Omikron zuzuordnenden Spuren problematisch); der anschließende Abstand lässt dann nur einen Buchstaben zu. 13 τ’ ἐ.[μ]ὴν: in ε. sehr unsichere Spur des dünnen Querstrichansatzes, vielleicht also ο.; ebenso enge Sequenz εμ, wie hier die Lücke erfordert, in col. I 32 (ἐμοί).

4. Sprachliche Erläuterungen zu P.Oxy. 412 col. II 1-10 Der disjunktive Konditionalsatz εἴτ’ οὖν … εἴτ(ε) zutreffend übersetzt von Grenfell/Hunt25 („whether then … or whether …“), verfehlt26 die Wiedergabe als Fragenpaar bei Vieillefond27 und als disjunktives Hauptsatzpaar bei Betz („either … or …“)28. Unsinnig und sprachlich misslungen (besonders beim Beginn des so partikellos hergestellten zweiten Satzes), Ludwichs29 zweimalige Akzentuierung εἶτ(α). 1 οὕτωc ἔχον hier als absoluter Akkusativ betrachtet. Bei Grenfell/Hunt wird der Ausdruck mit τὸ περίεργον τῆc ἐπιρρήcεωc verknüpft und insgesamt als absoluter Akkusativ behandelt30, bei Ludwich mit περίεργον attributiv verbunden31. Die Stellung 25 26 27 28 29 30

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Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). Vgl. R. Kühner/B. Gerth, Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache, 2. Teil. Satzlehre, 2. Bd., Hannover 31904, 300. Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5). Betz, Magical papyri (wie Anm. 6). Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13). Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). In der Übersetzung mit dem finiten Verb gleichgeordnet: „the superfluous part of the incantation stood thus and the poet himself passed over it“. Die hieran sonst eng angelehnte Übersetzung bei Grant, Criticism (wie Anm. 12), 191 lässt οὕτωc ἔχον aus. Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13): „Der Dichter selbst also hat dann das so beschaffene, übrigens kleinliche und überflüssige Hinzutun des Bannspruches wegen der Würde seines Vorhabens verschwiegen.“

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von αὐτὸc ὁ ποιητήc, der Parallelismus mit οἱ Πειcιcτρατίδαι, vor allem aber der Umstand, dass der von Homers Warte aus abschätzig zu verstehende Begriff τὸ περίεργον keine weitere Bestimmung mit οὕτωc ἔχον benötigt, lässt es jedoch angeraten erscheinen, τὸ περίεργον τῆc ἐπιρρήcεωc mit Vieillefond32 und Betz33 als Prädikat von cεcιώπηκεν zu betrachten. Mit οὕτωc ἔχον bezieht Africanus sich auf den zuvor zitierten vollständigen Beschwörungsritus. 2-3 τὰ περίεργα als (abträgliche) Bezeichnung für Zauberei in Act 19,19 (vgl. LSJ s.v. περίεργοc 3; Lampe s.v. περίεργοc 6)34. 3 τὰ ἄλλα, das bereits Grenfell/Hunt35 als Eindringling aus col. II 6 zu tilgen überlegten, übersetzte Betz als Objekt von cεcιώπηκεν und schloss τὸ περίεργον τῆc ἐπιρρήcεωc kausal an („the remainder because it was an elaboration of the spell“)36, was aber Wortstellung und Syntax nicht zulassen. Es ließe sich notdürftig in der adverbialen Bedeutung „im Übrigen“ erklären37. Dann würde neben den Zauberdetails als dem einen Grund für das Verschweigen der Verse „im Übrigen“, also als weiterer Anlass, die Würde des Stoffs genannt. 4 Vgl. LSJ s.v. ὑπόθεcιc II.3 für den Gebrauch von ὑπόθεcιc für den Gegenstand der Dichtung. 6 τὰ ἄλλα (in Vieillefonds38 Übersetzung übergangen) meint alle übrigen Verse des gängigen Homertextes, im Gegensatz zu den in der ersten Kolumne interpolierten (ταῦτα). 8-10 Verlockend die Emendation von Wilamowitz, denn dann würde das bei der jetzigen Konstruktion wenig überzeugende ἔχειν als Intransitivum von τὰ ἔπη regiert. 9 ποιήcεωc: Gemeint ist die homerische Dichtung als solche, nicht das Einzelgedicht der Odyssee (so Grenfell/Hunt: „alien to the march of the poem“39; Vieillefond „contraires à la bonne marché du poème“)40, und schon gar nicht die Einzelstelle41. 10-13 Im überlieferten Text folgt κατέταξα (in 13) auf ἔγνων (in 10) ohne Konnektor bzw. ohne dass eines der beiden finiten Verben durch eine Konjunktion untergeordnet würde. Der Textausfall wird durch das kritische Zeichen vor Zeile 11 bestätigt (s.o. §3 die papyrologischen Erläuterungen). Grenfell und Hunt42 ließen den ersten Satz hinter ἔγνων enden, wollten das Verb im Sinne von ἔγνων mit ἄν auffassen („I should much like to know“) und vermuteten, dass der folgende Satz durch eine nach ἅτε ausgefallene Partikel wie δέ markiert worden sei. Doch bietet ἐπὶ πολλοῖc ἔγνων dieser Interpretation keine genügende Grundlage. Auch geht bei dieser scharfen Satzabtrennung das Objekt verloren, welches κατέταξα auch nach der Übersetzung „I have myself set

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Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5). Betz, Magical papyri (wie Anm. 6). Vgl. Blass, Referate (wie Anm. 17); Kahane, Blood (wie Anm. 15), 825 mit Anm. 24. Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). Betz, Magical papyri (wie Anm. 6). Dies schlug Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13) vor und übersetzte mit „übrigens“, allerdings mit Bezug auf das Vorhergehende (s. die sprachlichen Erläuterungen zu Zeile 1). Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5). Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5). Vgl. Betz, Magical papyri (wie Anm. 6): „foreign to the passage here“. Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1).

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them down here as a most valuable product of epic art(?)“ benötigt. Allens43 Emendation ἐγνώκατε lässt, abgesehen von der anschließend nicht fortgeführten Apostrophe an mehrere Personen, offen, wie sein mit πολυτελέcτερον endendes Zitat grammatisch weiterzukonstruieren ist. Vieillefond44 erwog den von A.-M. Desrousseaux zugegangenen Vorschlag, am Ende von 10 vor ἐπὶ πολλοῖc zu interpungieren und ἔγνων in ἐγὼ ὢν zu emendieren und diese seltsame Sequenz zu übersetzen mit „bien que je fusse fort occupé, je les ai consignés etc.“ Die Emendationsversuche bestätigen, dass die gestörte Überlieferung ἔγνων betrifft, dem ein Objekt zu fehlen scheint. Meine exempli gratia vorgeschlagene Ergänzung, die an derselben Stelle wie bereits Ludwich45 ansetzt, behebt den Mangel. 11 ἅτε mit Substantiv, ohne Partizip: vgl. LSJ s.v. ἅτε II; vgl. Kühner/Gerth, Grammatik (wie Anm. 26), 102, mit Plat., resp. 568b αὐτοὺc εἰc τὴν πολιτείαν οὐ παραδεξόμεθα ἅτε τυραννίδοc ὑμνητάc. 11-12 κύημα. [πο]λ.υ.τ.ελ.έcτερον: der Κomparativ, nicht berücksichtigt bei Vieillefond46 ist bei Grenfell/Hunt47 mit „a most valuable product (of the epic art)“, bei Betz48 als „a rather valuable creation (of epic poetry)“ und bei Thee49 als „a very valuable conception (of epic)“ wiedergegeben. In absoluter Verwendung bedeutet der Komparativ jedoch eine Überschreitung des rechten Maßes50. Das κύημα, Metapher für eine Geistesfrucht51, ist demnach zu wertvoll, um im Gang der Odysseehandlung zu fehlen. 12 ἔπογ . κ.[ο]c: Da der papyrologische Befund (s.o.) gegen die bisherigen Textherstellungen spricht, ließe sich ohne Emendation neben ἔπογ . κ.[ο]c, was in gewagter Fortführung der in κύημα begonnenen Metapher als ein Hinweis auf das gewaltige Arkanwissen des Autors mit αὐτόc zu verbinden ist, allenfalls noch ἔποι.κ.[ο]c (mit αὐτόc: „wo ich doch selbst ein Zugereister bin“) bzw. ein mir unverständliches ἐποί.κ.[ω]c herstellen. Die (papyrologisch zweifelhafte) Herstellung von ἐποπ.ο.[ιό]c würde bedeuten, dass Africanus die besagten Verse selbst geschmiedet hat, was mit ihrer zuvor angenommenen Existenz in homerischer bzw. peisistratidischer Zeit im Widerspruch stünde. Selbst die Annahme einer Verschreibung von ε zu Omikron führt zu keiner einleuchtenden Lesung. 12-13 In ἐνταυθοῖ κατέταξα blieb bisher offen, worauf „hierhin“ verweist. Sinnvoll lässt sich ἔπογ.κ.[ο]c αὐτόc nur in der Weise interpretieren, dass Africanus die magische 43 44 45 46 47 48 49 50

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Allen, Homer (wie Anm. 6). Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5). Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13). Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5). Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). Betz, Magical papyri (wie Anm. 6). So auch Kahane, Blood (wie Anm. 15), 820. Thee, Julius Africanus (wie Anm. 6). Vgl. Kühner/Gerth, Grammatik (wie Anm. 26), 305; so auch Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13): „Da ich aber bei vielen Gelegenheiten sie (die verurteilten Verse) gleichwie eine allzu kostbare Empfängnis erkannte, so ward ich selbst ihr Eintreiber (der Gewinnexekutor jenes Dichtererzeugnisses) und deponierte sie hier.“ Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13) spricht von dichterischer „Empfängnis“. Betz, Magical papyri (wie Anm. 6), 263, Anm. 14 hielt den Gebrauch von κύημα als „creation“ als „a strange and otherwise unparalleled meaning“. Doch mit einem am Weiterwachsen gehinderten Embryo wird auch die philosophische Idee in Ar., nub. 137 verglichen. Vgl. die metaphorische Verwendung von ἐγκύμων in Plat., symp. 208e-209a.

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Erweiterung in den Beginn des elften Odysseebuchs eingesetzt hat (Autor der Kestoi wäre er ja ohnehin). Hierzu passt meine Textherstellung der folgenden Worte. 13 τήν τ’ ἐ.[μ]ήν: Frühere Emendationsversuche waren sprachlich (τήν τε. [μ]ήν52, τὴν τό.[c]ην) oder inhaltlich (τήν τε. [c]ήν)53 unbefriedigend oder postulierten eine Korruptel neben der Lücke (τήνδε. [τ]ὴν). * 13-14 Entsprechend den eben erlangten Erkenntnissen meint cύμπαcα ὑπόθεcιc nicht „ce passage“ (Vieillefond), und auch nicht „Vorhaben“ (Ludwig) bzw. „Werk“ in der Fassung des Dichters Homer bzw. der peisistratidischen Überlieferung54, sondern die durch die Erweiterungen des Africanus vervollständigte Odysseehandlung, die offenbar über die in col. I wiedergegebene Passage hinausgeht55. 16 Die Syntax zeigt, dass hier nur von einem Archiv in Aelia Capitolina, nicht aber, wie teilweise vermutet56, auch von einer Archivunterbringung in Nysa die Rede ist. Der Plural ἀρχεῖα kann, wie hier, regelmäßig für ein einziges Archiv stehen57.

5. Inhaltliche Erläuterungen Unter den inhaltlichen Überlegungen, die zur Auswertung der neuen Ergebnisse dieser sprachlichen Erläuterungen beitragen können, drängt sich zunächst die Frage nach dem Verhältnis des Julius Africanus zum Homertext bzw. nach der Natur der an drei Orten hinterlegten Exemplare auf. „Die Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit des Verfassers dieser seltsamen Mitteilung auch nur im geringsten zu bezweifeln, liegt gar kein Grund vor. Wir müssen ihm glauben, daß er wirklich in Jerusalem, Nysa und Rom Odysseehandschriften vorgefunden hatte, welche die von ihm rehabilitierten Verse enthielten. … Was aber sollen wir zu dem absoluten Mangel an jeder eigenen kritischen Regung bei Iulius Africanus sagen?“ 58 „Das geistige Niveau des Ganzen ist aus dem Angeführten hinlänglich klar … Africanus behauptet allen Ernstes, daß diese Verse uralt seien, aber entweder von Homer selbst weggelassen oder von den Peisistratiden … Das Ganze finde sich aber in den Archiven von Jerusalem und Nysa in Karien und bis v. 13 in Rom in der Bibliothek des Pantheons … Nun reicht gerade bis v. 13 der echte Homer, dessen Vorhandensein in einer

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Bei J. D. Denniston, The Greek particles, London 21950, 341, abgesehen von der einige Male belegten Kombination οὔτε … οὔτε μήν, nicht sicher belegt und allenfalls sehr rar. Nach Blass bei Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1), z.St bezogen auf die εὑρήcειc angesprochene Person, um deren Werk es sich handeln solle. Doch warum sollte Africanus diese auf das Vorkommen ihrer Schrift aufmerksam machen? Abzulehnen auch Betz, Magical papyri (wie Anm. 6), 263, Anm. 16: „Surely this collection included the Iliad and Odyssey“. Anders Blass, Referate (wie Anm. 17): „Die cύμπαcα ὑπόθεcιc (d.i. Werk …) ist doch Gegensatz zu einem Teile, d.i. der soeben dargelegten Urform von Odyssee λ; das gesamte Werk muß wohl über Magik gehandelt haben.“ Doch wäre der Verweis mit dem in Zeile 4 noch für den Odysseestoff benutzten Begriff ὑπόθεcιc auf eine noch gar nicht vorgekommene Africanusschrift irreführend formuliert, und das fragliche Werk müsste mit mehr als 13 Büchern (s.u. 64) geradezu epische Länge gehabt haben. Kroll, Art. Iulius (wie Anm. 19), 122 (Zitat s.u.); A. Puech, Histoire de la littérature grecque chrétienne 2, Paris 1928, 468; Kahane, Blood (wie Anm. 15), 820. Vgl. K. Dziatzko, Art. Archive, RE 2, Stuttgart 1895, 554-564, dort 558. Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13), 1502 f.

Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II)

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römischen Bibliothek nicht auffallend war; der Verdacht liegt nahe, daß es sich bei den beiden anderen Exemplaren um einen groben Schwindel handelt, für den man kaum einen anderen verantwortlich machen könnte als Africanus selbst. Hat er sich den Unsinn aufbinden lassen, so lautet das Urteil über ihn fast noch härter.“59

So gegensätzlich diese Würdigungen des Africanus und seiner Aussagen in P.Oxy. 412 col. II ausfallen, beide werden durch den Text nicht gestützt. Africanus, der das Fehlen der Anrufung, die für den Ablauf der magischen Odyssehandlung nötig ist (vgl. col. I 15 ἃ δεῖ ἐπᾷcαι), in der vermeintlich peisistratidischen60 Homerredaktion konstatiert, gibt gleich eingangs Gründe an, warum Homer diesen Teil der Totenbeschwörung übergangen und nicht gedichtet haben könnte, und schreibt ausdrücklich, dass er, Africanus, den Text hierhin gesetzt, d.h. die Odysseehandlung ergänzt habe (s.o. sprachliche Erläuterung zu 12-13). Er bietet also einen im homerischen Epos unberücksichtigten Zaubergesang, der zu dem dort behandelten Anlass gesungen werden muss. Da Homer, Africanus zufolge, den Gesang gekannt, aber möglicherweise nicht berücksichtigt hat, hält letzterer die Verse und die damit verbundene Praxis offensichtlich für uralt. Keineswegs behauptet er freilich, dass er eine sie enthaltende homerische Überlieferung ausfindig gemacht hätte. Somit ist er weder ein Schwindler noch redet er kritiklos einem absurden Überlieferungsgeschehen bei Homer das Wort61. Der Passus fällt nicht, wie bisher angenommen, in den Bereich antiker Textkritik der homerischen Epen62, sondern geht auf inhaltliche Lücken in der homerischen Darstellung magischer Praktiken ein. Sie werden durch einen Autor vervollständigt63, der sich wie nur wenige andere antike Schriftsteller, unter denen vor allem Apuleius von Madauros zu nennen ist, mit Magie befasst hat. Der Inhalt der Odyssee konnte nicht nur an dieser, sondern auch an vielen Stellen den Ansatz für magische Erweiterungen bieten. Dass dies bereits in vormoderner Zeit so empfunden wurde, hat schon Vieillefond64 an einer Bemerkung des Eustathius zu Od. 59 60

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Kroll, Art. Iulius (wie Anm. 19), 122. Ausführliche Diskussion dieser umstrittenen Frage, mit Zusammenstellung der Quellen, bei Allen, Homer (wie Anm. 6), 225-248; vgl. R. Janko, The Iliad. A commentary. Volume IV. Books 13-16, Cambridge 1992, 29-32; M. Haslam, Homeric papyri and transmission of the text, in: A new companion to Homer, hrsg. v. I. Morris/B. Powell, Leiden 1997, 55-100, dort 82 f. Man beachte die im Verbum cυνράπτω liegende etymologische Anspielung (zu dieser H. Patzer, Ῥαψῳδόc, Hermes 80, 1952, 314-325). G. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus et l’hippiatrique grecque (Uppsala Universitets Årsskrift 4), Uppsala 1944, 24 f. hielt gar angesichts der hier wahrgenommenen extremen Leichtgläubigkeit eine parodistische Intention des Verfassers der Kestoi für möglich. – Aus heutiger, philologischer Sicht schließen Qualität und Inhalt der betreffenden Verse ein homerisches Alter auf den ersten Blick aus. Auch Africanus sah, wie seine Überlegungen am Kolumnenbeginn zeigen, die Verse als unhomerisch an. Ihr hohes Alter wird er aus dem Umstand erschlossen haben, dass magische Vorgänge von der Einhaltung eines genauen Wortlautes abhängen und Homer eine magische Handlung beschreibt, die nach der Kenntnis des Africanus unbedingt die von ihm eingeschobenen Verse benötigt. Ansicht von H. Weil, Textes grecs trouvés récemment en Égypte, JS 2, 1904, 105-109, dort 108; Grant, Criticism (wie Anm. 12), 191: „Africanus makes use of a cardinal principle of criticism in his discussion. He examines the textual evidence.“ Vgl. Haslam, Homeric papyri (wie Anm. 60), 83 f. In diese Richtung ging bisher nur die Deutung von Kahane, Blood (wie Anm. 15), 825 f. (in nucleo bereits in ders, Charms [wie Anm. 15], 325 f.); allerdings verband er das mit der Ansicht, dass Julius Africanus sich mit den weiteren Angaben zur peisistratidischen Rezension und der Autorität von Handschriften einen philologischen Anstrich zu geben bemüht hätte (ders., Blood, 820). Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5), 279.

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X 535 aufgewiesen65. Vor diesem Hintergrund lässt sich auch die Angabe in col. II 20, dass das Exemplar der Pantheonsbibliothek nur „bis zum dreizehnten“ reichte, neu deuten, besser verstehen und zugleich zur weiteren Klärung der Tätigkeit des Africanus auswerten. Die Erklärer, beginnend mit Grenfell/Hunt66, hatten die Zahl auf den 13. Vers bezogen67. Da die Verse col. I 1-13 aus dem geläufigen Odysseetext stammen (s.o. 55) und damit – selbst in der von Kroll vermuteten betrügerischen Absicht des Autors – nicht gut als Neuerung propagiert werden können, erwog Vieillefond68, dass der 13. Vers entweder vom Beginn der Anrufung an zu zählen und mit col. I 28 zu bestimmen sei (unter Berücksichtigung von col. I 15-20 und 22-28) oder innerhalb der mit col. I 22 einsetzenden magischen Sequenz (dazu s.o. 56) col. I 34 meine. Da sich bei beiden Deutungen kein rechter Abschluss ergibt, rechnete er mit einem unabsichtlichen Textausfall im römischen Homerexemplar. Das alles leuchtet nicht recht ein69. Hinzu kommt, dass die für diese bisherigen Deutungsversuche angenommene gedankliche Ergänzung von μέχρι … τοῦ τριcκαιδεκάτου mit cτίχοc keineswegs naheliegend ist. Sprachlich lässt sich der Ausdruck leichter auf eine Buchzahl beziehen70. Africanus hat demnach in der Pantheonsbibliothek nur die ersten 13 Bücher hinterlegt. Bei diesen kann es sich nur um seine Bearbeitung der gesamten Odysseehandlung, die cύμπαcα ὑπόθεcιc, handeln. Über die Gründe für diese Einschränkung kann man nur spekulieren. Zwar markiert die wundersame Heimreise des Odysseus aus dem Phäakenreich im 13. Buch eine deutliche Zäsur nach einer großen Anzahl mirakulöser Episoden in der Odysseehandlung, doch könnte man sich auch vorstellen, dass zum Zeitpunkt der Abfassung des 18. Kestos die Kopie des römischen Exemplars der σύμπαcα ὑπόθεcιc erst bis zum 13. Buch gediehen war. Im Zusammenhang mit der neugewonnenen Einsicht in die Intentionen des Africanus ist auch die bemerkenswerte Angabe zu betrachten, dass das Jerusalemer Africanusexemplar der Odyssee, wie man es nun wohl nennen darf, im Archiv hinterlegt worden ist. Eigentlich hätte die Angabe dieser Institution verwundern müssen, zumal unter der Annahme, dass Africanus sich hiermit auf die Entdeckung einer uralten, fast

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Eust. I 394,19-21 Stallbaum: νεκυομαντικῆc δέ φαcι γοητείαc καὶ ταῦτα, δοκεῖ γὰρ τῆc τοιαύτηc τερατείαc ἡ ἐπαοιδὴ μόνη ἐλλείπειν παρὰ τῷ ποιητῇ, τὰ δὲ τῆc λοιπῇc τερθρείαc ἐκτεθεῖcθαι ἀνελλιπῶc. Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). A. von Harnack, Julius Africanus der Bibliothekar des Kaisers Alexander Severus, in: Aufsätze Fr. Milkau gewidmet, hrsg. v. G. Leyh, Leipzig 1921, 142-146, dort 144 ergänzte die Angabe „Vers“ immerhin mit Fragezeichen und mutmaßte ebd. Anm. 3, ob es sich um das 13. Gedicht einer längeren, schon vor den Versen von P.Oxy. 412 col. I einsetzenden Reihe handeln könne. C. Wendel, Versuch einer Deutung der Hippolyt-Statue, ThStKr 108, 1937/38, 362-369, dort 367 schrieb, ohne weitere Erklärung, „bis zum 13. Stück“. Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5). Und offenbar schon Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13), 1502. Auch der Umstand, dass der von Wünsch, Deisidaimoniaka (wie Anm. 9) als eine frühere Schicht bestimmte Teil der interpolierten Anrufung zusammen mit dem abschließenden Übergangsvers insgesamt 13 Verse umfasst (col. I 15-20 und 37-43), hilft hierbei nicht weiter, da Africanus 13 nicht von einer Summe, sondern einer Konsekution aussagt. Daher ist zurückzuweisen die von Grant, Criticism (wie Anm. 12), 191, Anm. 71 gegebene Erläuterung „not including the syncretistic incantation“. Bloße Ordinalzahl für eine Buchzahl z.B. Phld., De musica liber IV, col. 38,1 Delattre (ἐν δὲ τῶι τρίτωι), und in unzähligen weiteren antiken Buchangaben.

Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II)

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in Vergessenheit geratenen Homerüberlieferung an entlegener Stelle beziehen wollte71. Wer sollte ihm glauben, dass er diese in einer Stadt, deren Neugründung als römische Colonia mit nachfolgender Erbauung der öffentlichen Gebäude erst 130/131 erfolgt war72, im staatlichen Archiv73 und nicht in einer Bibliothek aufgetrieben hätte? Die Einstellung einer literarischen Schöpfung ins Staatsarchiv gemahnt vielmehr an die Hinterlegung des Staatsexemplars der athenischen Tragiker im Metroon durch Lykurg (Ps.-Plu., vit. dec. or. 841F) oder von Dokumenten besonders bedeutender Persönlichkeiten des Geisteslebens wie Epikur, dessen Testament ja auch die Ehre einer staatlichen Archivierung in Athen zuteil wurde (Diog. Laert. X 16). Mit der Erwähnung eines so angesehenen Standortes wie dem amtlichen Archiv von Aelia Capitolina trägt Africanus, der sich auch sonst nicht durch Bescheidenheit auszeichnet, unverblümt die hohe Achtung zur Schau, die man dort seinem literarischen Schaffen durch Abschrift und staatliche Archivierung seiner Odyssee-Erweiterung bekundet habe. Africanus gibt nicht ausdrücklich an, wessen alte Vaterstadt Aelia Capitolina sei (col. II 16 f.). Grenfell/Hunt74 erwogen auf Vorschlag von Blass die Heimat der in col. II 15 mit εὑρήcειc angesprochenen Person, welcher der 18. Kestos gewidmet sei. Da wenig * später Kaiser Alexander Severus, dem laut Synkellos’ (s.o.) Bezeugung die Kestoi gewidmet waren, in dritter Person erwähnt wird, sei der vorliegende Kestos einer anderen, in Jerusalem gebürtigen Person dediziert. Da aber neben εὑρήcειc kein Name * steht, dem so die Ehre der Widmung zukommen könnte, ist hier vermutlich jeder Leser des Kestos angesprochen, so dass keine Notwendigkeit für die Annahme eines in diesem Kestos an die Stelle des Kaiser tretenden Widmungsempfängers besteht. Auch kann Africanus nicht die Gesamtheit der (Diaspora-)Juden meinen, in dem Sinne, dass das nunmehr Aelia Capitolina genannte Jerusalem ihre einstige Heimat sei75. Die prominente Rolle des Africanus als christlicher Schriftsteller schließt diese Deutung, bei der auch er sich unter die Juden subsumieren würde, völlig aus. Übrig bleibt nur, dass Julius Africanus die Stadt Aelia Capitolina als „meine frühere Heimat“76 bezeichnet. Aus dieser sprachlich und sachlich naheliegenden Deutung77 ergibt sich, dass seine Benennung als Libyer im Sudalexikon78 bloß aus seinem Cognomen Africanus herausgesponnen und damit wertlos ist.

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Vgl. Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5), 279: „Africanus la cite comme une curiosité que l’on ne trouve que dans de rares bibliothèques“. U. Wagner-Lux, in ders./H. Brakmann, Art. Jerusalem I, RAC 17, Stuttgart 1996, 631-718, dort 670. Es kann sich nicht um das Archiv handeln, welches in der durch den Bischof Alexander von Jerusalem nach 212 gegründeten christlichen Spezialbibliothek enthalten war; vgl. Wagner-Lux, Art. Jerusalem (wie Anm. 72), 703. Die dort von Eus., h.e. VI 20 (GCS Eusebius 2/2, 566,5-21 Schwartz), erwähnten Materialien, vor allem Briefe bedeutender Christen, weisen zwar auf eine archivierende Funktion dieser Bibliothek hin; von ἀρχεῖα ist in dem Zusammenhang jedoch keine Rede, und der unspezifizierte Gebrauch des Begriffs bei Africanus kann nur ein amtliches Archiv meinen. Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5), 17; dazu kritisch Thee, Julius Africanus (wie Anm. 6), 96 f. Harnack, Julius Bibliothekar (wie Anm. 67), 144, Anm. 1. Grant, Criticism (wie Anm. 12), 191, hierin abweichend von Grenfell/Hunt, Oxyrhynchus papyri (wie Anm. 1). Hier., vir. ill. 63 (TU 14/1, 36,26-37,5 Richardson) gibt als Geburtsort des Africanus das nahe bei Jerusalem gelegene Emmaus (Nikopolis) an. Suda Α 4647.

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Als weitere Station im Leben des Africanus entnehmen wir dem Papyrus Nysa in Karien (col. I 19). Wer weiss, ob Africanus durch die bedeutende Kultstätte von Pluton und Kore und damit verbundene Kult- und Beschwörungsriten angezogen wurde? Da der Wortlaut keine Angaben über die Unterbringung der erweiterten Odysseefassung in Nysa enthält (s.o. sprachliche Erläuterungen zu col. I 16), ist die örtliche Bibliothek gemeint79. Die Erbauung des mindestens zweistöckigen Gebäudes, welches die noch am besten erhaltene Bibliothek in Kleinasien nach der Celsus-Bibliothek in Ephesus ist, wurde ins 2. Jh. n. Chr. datiert, wobei die Freiburger Ausgrabungen von 2002 aufgrund von dekorierten Bauteilen diesen Zeitraum auf die hadrianische Zeit eingeengt haben80. Wenden wir uns der Schilderung der römischen Gegebenheiten zu, in denen der Autor ebenfalls nicht versäumt, seine Geltung zu unterstreichen, diesmal durch die Beziehungen zum Kaiserhaus. Bei den in col. II 21-23 erwähnten Thermen Alexanders handelt es sich um einen auf dem Marsfeld gelegenen Komplex, der zwischen 62 und 64 n. Chr. als Thermae Neronianae errichtet, 227 n. Chr. erneuert (s.o. S. 54) und von da an nach dem Kaiser Severus Alexander benannt wurde81. Diese Alexanderthermen lagen nordwestlich des Pantheons, dessen Gestalt aus hadrianischer Zeit herrührt und laut einer Bauinschrift von 202 n. Chr. in severischer Zeit restauriert wurde82. In diesem Pantheonkomplex befand sich die von Julius Africanus geschaffene Bibliothek83. Ihre Lokalisierung bei Julius Africanus mittels der Alexanderthermen muss nicht als Hinweis darauf interpretiert werden, dass sie sich auf der mit den Thermen benachbarten Seite befunden hat, sondern sie war wohl ein nettes Kompliment an Kaiser Alexander Severus84, dem die Kestoi ja gewidmet sind. Strittig ist, welche Tätigkeit Julius Africanus mit ἠρχιτεκτόνηcα (col. II 24) beansprucht. Hilfreich ist hierbei, dass Africanus sich auf Bauten bezieht, über deren Entstehung und Anlage Schriftquellen und archäologische Erkenntnisse zu Gebote stehen. Wenn man dem Verbum entnimmt, dass er die Architektur eines Bibliotheksgebäudes zu verantworten hatte85, kann dies kein Teil des aus 79

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Vgl. Harnack, Julius Bibliothekar (wie Anm. 67), 144, Anm. 2. – L. Robert, La bibliothèque de Nysa de Carie, in: ders., Hellenica. Recueil d’épigraphie, de numismatique et d’antiquités grecques 1, Limoges 1940, 144-148 wollte die in col. I befindliche Odyssee-Erweiterung dem in Nysa gebürtigen Homerphilologen Aristodemos zuweisen, da ihre Seltsamkeit den sonstigen Urteilen und Vorschlägen dieses Gelehrten entspräche. H. Pringsheim, Beschreibung der Ruinen im einzelnen, in: Nysa ad Maeandrum, hrsg. v. W. von Diest, Berlin 1913, 49-51 mit Abb. 21 und Taf. VIII-X; V. Idil, Nysa ve Akharaka. Nysa and Acharaca, Istanbul 1999, 121 f., vgl. fig. 9 und pl. 72-76; ders., The Roman library in Nysa on the Meander, in: Ancient libraries in Anatolia: libraries of Hattusha, Pergamon, Ephesus, Nysa (IATUL), Ankara 2003, 45-56, dort 55. G. Ghini, Le Terme Alessandrine nel Campo Marzio (ANLMonAnt 52, 121-177 = Ser. Misc. III-4), Roma 1988; G. Ghini, Art. Thermae Neronianae, LTUR 5, Roma 1999, 60-62 mit Plan fig. 39. Vgl. z.B. W. Martini, Das Pantheon Hadrians in Rom. Das Bauwerk und seine Bedeutung, Stuttgart 2006. O. Hirschfeld, Die kaiserlichen Verwaltungsbeamten bis auf Diocletian, Berlin 21905, 302, A. Langie, Les bibliothèques publiques dans l’ancienne Rome et dans l’empire Romain, Fribourg 1908, 74 und S. P. Platner, A topographical dictionary of ancient Rome, London 1929, 519 und 531, Anm. 2 lokalisierten sie, ungeachtet der sprachlich eindeutigen Bestimmung τῇ ἐν Πανθείῳ βιβλιοθήκῃ, in den Thermae Alexandrinae. V. Lundström, Bidrag till Roms topografi, Eranos 12, 1912, 64-84, dort 67 f. Ludwich, Iulius und Peisistratos (wie Anm. 13); Lundström, Topografi (wie Anm. 84); Puech, Littérature grecque (wie Anm. 56); Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5).

Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II)

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Rotunde, nördlicher Vorhalle und großem Säulenvorhof sowie Südsaal bestehenden Pantheonskomplexes sein86, sondern es müsste sich um einen Anbau an diesen hadrianischen Komplex gehandelt haben87. Eine solche Annahme ist freilich aufgrund der Monumentalität und kompositorischen Abgeschlossenheit der Alexanderthermen und des Pantheons, dessen Umgestaltung damals bald ein Jahrhundert zurücklag, kaum vorstellbar und findet auch keine archäologische Bestätigung. Hinzu kommt, dass ein Bibliotheksanbau oder gar die Unterbringung in der angrenzenden Basilica Neptuni88 von Africanus schlecht als „im Pantheon“ bezeichnet werden konnte. Also muss ἀρχιτεκτονεῖν aus sachlichen Gründen in einer – anderweitig durchaus belegten89 – allgemeineren Bedeutung aufgefasst und auf die Aufsicht über innere Einrichtung und Gestaltung der Bibliothek bezogen werden90. An welcher Stelle im Pantheonskomplex diese Bibliothek eingebaut wurde, lässt sich offenbar nicht mehr feststellen91, und weitere Vermutungen über die Ausgestaltung der Bibliothek sind unbeweisbar92.

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Lundström, Topografi (wie Anm. 84), 70 hielt Africanus für den Erbauer der Pantheonsüdhalle. Doch kann Africanus diese, aufgrund ihrer erwiesenen Gleichzeitigkeit mit der hadrianischen Rotunda (vgl. A. von Gerkan, Das Pantheon in Rom, Gnomon 5, 1929, 273-277, dort 277) nicht errichtet (bzw. umgestaltet) haben; vgl. A. Boethius, Till frågan om Pantheons byggnadshistoria, Eranos 28, 1930, 201-203, dort 202. Vgl. die Formulierung von C. Wendel, Art. Bibliothek, RAC 2, Stuttgart 1954, 231-274, dort 245: „die von Alexander Severus an das Pantheon angegliederte Bibliothek“; L. Richardson Jr., A New Topographical Dictionary of Ancient Rome, Baltimore 1992, 59 „a library built for Alexander Severus by Julius Africanus, probably an adjunct of the Thermae Alexandrinae encroaching, or opening, on the forecourt of the Pantheon in some way“. F. Coarelli, Art. Bibliotheca Panthei, LTUR 1, Roma 1993, 197 schloss nicht aus, dass sich die Bibliothek in der, ebenfalls in hadrianischer Zeit südlich an das Pantheon angebauten, Basilica Neptuni befunden haben könnte. Vgl. LSJ s.v. ἀρχιτεκτονέω 1, design, construct, mit Hinweis auf die vorliegende Stelle. Vgl. ebd. 2 die Beispiele für noch abstraktere Verwendungen. Insofern geht die Aufforderung von Puech, Littérature grecque (wie Anm. 56), 468, den Wortlaut zu respektieren, ins Leere. Zu weit dehnt den Ausdruck jedoch F. Granger, Julius Africanus and the Library of the Pantheon, JThS 34, 1933, 157-161 mit der Vermutung, dass Africanus der Oberbibliothekar aller kaiserlichen Bibliotheken des römischen Reichs gewesen sei, wogegen sich Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 5), 21, Anm. 21 zu Recht wendet. So von Harnack, Julius Bibliothekar (wie Anm. 67), 145, unter Hinweis auf eine entsprechende Tätigkeit Varros, wie sie bei Suet., Jul. 44 geschildert wird; O. Stählin, Geschichte der Christlichen Literatur 2,2 (HAW 7,2,2), München 61924, 1346; Puech, Littérature grecque (wie Anm. 56), 468; Boethius, Pantheons byggnadshistoria (wie Anm. 86), 202; Wendel, Hippolyt-Statue (wie Anm. 67), 368: „nicht den äußeren, sondern den inneren Aufbau“; ders., Die griechisch-römische Buchbeschreibung verglichen mit der des vorderen Orients, Halle 1949, 72 f.; P. W. Derouau, Transcription et diffusion par les papyrus, in: Patristique et moyen âge. Études d’histoire littéraire et doctrinale, Bd. 2. Introduction et compléments à l’étude de la patristique, hrsg. v. J. de Ghellinck, Gembloux 1947, 299-344, dort 320 sowie Betz, Magical papyri (wie Anm. 6) und Coarelli, Bibliotheca Panthei (wie Anm. 88). Die von Lundström, Topografi (wie Anm. 84), 70 vermutete Unterbringung der Bibliothek in der Pantheonsüdhalle – nicht allerdings deren Erbauung durch Africanus – griff Boethius, Pantheons byggnadshistoria (wie Anm. 86), 202 auf und stellte sie in einen Zusammenhang mit der von G. Cozzo, Ingegneria Romana: maestranze romane, strutture preromane, strutture romane, le costruzioni dell’Anfiteatro Flavio, del Pantheon, dell’emissario del Fucino (Roma 1928 [non vidi]) vermuteten Entwicklung, nach welcher sie ihre ursprüngliche Funktion als Eingangsbereich zugunsten der nördlichen Vorhalle verloren hatte, und somit für eine neue Nutzung zur Verfügung stand. Fraglich wäre dann allerdings, warum diese Räumlichkeit seit der hadrianischen Zeit so lange keine Nutzung erfahren hätte. Die Aussage von H. R. Ramsay, A Third Century Building Program, AntClass 4, 1935, 419-447, dort 438 bleibt

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Auszuschließen ist jedenfalls auch durch diese Angabe die bisherige Deutung unseres Papyrustextes, nach der Africanus seinen Lesern weismachen wollte oder gar als ein tatsächliches Faktum erlebt und weitererzählt hätte, dass er in der Pantheonsbibliothek eine Handschrift mit einer uralten, fast in Vergessenheit geratenen Odysseetradition aufgespürt habe, in einer Bibliothek also, deren Grundstock er selbst nach eigener Auskunft erst wenige Jahre zuvor zusammengestellt hatte!

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weiterhin gültig: „not discernible in the archaeological remains that have been investigated, is the library in the Pantheon“. Nach Wendel, Hippolyt-Statue (wie Anm. 67) ist die 1551 gefundene Hippolytosstatue mit dem darauf befindlichen Schriftenverzeichnis des Kirchenvaters, der immerhin eine seiner Schriften der Kaisermutter Julia Mammea gewidmet hatte, von Africanus in der Pantheonsbibliothek aufgestellt worden, deren Einrichtung er, unabhängig von der Fertigstellung der nahen Alexanderthermen im Jahr 227, innerhalb der Jahre 222-230 für möglich erachtete.

Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II)

Abb. 1 P. Oxy. 412 recto, Ausschnitt (2. Spalte), auf 118% vergrössert

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Byzantine Collections of Late Antique Authors: Some Remarks on the Excerpta historica Constantiniana* Umberto Roberto It is only in the early ninth century that we first detect signs of the Byzantine cultural renaissance. After the dark ages of seventh and eighth centuries, large quantities of books are systematically removed from various libraries around the empire and placed in the capital Constantinople. The trend begins with the reign of Leo V (813-820), when an impressive amount of forgotten or “lost” works starts being accumulated. The phenomenon is also linked in part to a palaeographical revolution in Greek writing. In the ninth century, the script basically changes and the uncial writing of the late antique period is replaced by a new style of writing, the minuscule. As a consequence, most of the uncial manuscripts brought to Constantinople were transliterated into minuscule, thus enabling the scholars of the time to engage in an impressive study of the texts, from a philological as well as textual perspective. In effect, most of what we know of ancient Greek and Hellenistic has been handed down to us thanks to this activity, a landmark in the history of textual transmission1. The Byzantine cultural renaissance was quick to permeate other sections of society and generate a great many new interests. During the period of Caesar Bardas, for example, university teaching was revived in the capital2. One of the reasons for this cultural renewal was the need for highly educated men to enter the imperial bureaucracy. From Basil I (867-886) onwards, the Byzantine empire becomes once more a centralized state under the strong control of the emperor. Its power depended as much on military resources as the efficiency of its imperial bureaucracy. Schooling and education thus became the mainstays of imperial power. Many Byzantine emperors of this period, including those who were relatively uneducated, such as Basil I, were fully conscious of its importance. Indeed, imperial euergetism also aimed at counter-balancing the cultural influence of the ecclesiastical institutions. From the ninth century right through to the end of the empire, the emperors and the aristocracy alike were engaged in producing and preserving secular culture. As a consequence, the imperial palace in Constantinople

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I am indebted to Prof. William Adler (North Carolina State University) for his help with the translation of the Greek text on pp. 74 f. and for his advice and discussion. Furthermore I should like to thank Dr. Philip Ditchfield (Rome) who kindly undertook the tedious task of improving my English phrasing. See A. Dain, La transmission des textes littéraires classiques de Photius à Constantine Porphyrogénète, DOP 8, 1954, 33-47, esp. 36-38; S. Impellizzeri, L’umanesimo bizantino del IX secolo e la genesi della «biblioteca» di Fozio, in: id., La letteratura bizantina da Costantino a Fozio, Firenze 1975, 297-365; N. G. Wilson, Scholars of Byzantium, London 1983. P. Speck, Die kaiserliche Universität von Konstantinopel, München 1974.

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went on to become one of the most important centres of Byzantine culture and learning3. The re-immersion of Byzantine intellectuals in late antique culture was a defining feature of the Byzantine Renaissance in the ninth and tenth centuries. The dark ages were perceived as a cultural void that had to be filled as quickly as possible. For contemporaries, late antique culture functioned as an intellectual, spiritual, even technical model, and thus represented the link between their age and the antique Hellenistic-Roman tradition. Such a perception goes hand in hand with the Byzantine obsession to underline its continuity with Rome. One of the hallmarks of the tenth-century Byzantine Renaissance is the increase in the production of corpora in Constantinople, including excerpta, syllogai, anthologies and florilegia4. Three significant elements of late antique culture are henceforth revived: admiration for Hellenistic-Roman antiquity (reverentia antiquitatis), “encyclopaedic” learning (ἐγκύκλιος παιδεία), and, as a consequence, an increasing predilection towards the selection of texts and their synthesis. Some of the most extraordinary cultural achievements of late antiquity, such as the Corpus Iuris Civilis, compiled under Justinian, were based on these principles5. Of course, this decision to imitate antique and late antique models was to some extent an impediment to originality. From a purely artistic point of view, classicism lacked creativity and often produced sterile imitation6. Nevertheless, the Byzantine Renaissance had strong didactic aims. In order to imitate antique models for example, Byzantine scholars needed to study ancient culture. Learning was the first step towards preserving and respecting their classical heritage. As a consequence, schools and universities soon became the centres of the Byzantine Renaissance. But since it was impossible to preserve and learn everything, there had to be a selection of texts – pure enthusiasm and engaging curiosity were not enough. As has already been noted, this approach to ancient learning not only linked Byzantine culture to late antiquity, it also generated an extraordinary series of corpora dealing with different themes and aspects of knowledge. Many of the great intellectual enterprises of this age, such as the Bibliotheca of Photius, had their roots in the Byzantine Renaissance and at its heart was always the desire to preserve and imitate classical models. Cultural life in Constantinople and in the empire as a whole flourished under two scholar-emperors: Leo VI the Wise (886-912) and his son Constantine VII Porphyrogenitus (913-959). Leo VI even brought his interests and cultural attitudes into the politi3 4 5

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Dain, La transmission (see n. 1), 42; R. J. H. Jenkins, The Hellenistic Origins of Byzantine Literature, DOP 17, 1963, 37-52. Dain, La transmission (see n. 1), 80; P. Lemerle, Le premier humanisme byzantin. Notes et remarques sur enseignement et culture à Byzance des origines au Xe siècle, Paris 1971, 300. On the antiquitatis reverentia in Justinian’s codification see e.g. the Constitutio Tanta 10 (C.I. I 17,2.10, AD 533). For the limits of such reverentia: G. Donatuti, Antiquitatis reverentia, Studi Parmensi 3, 1953, 205-240 = id., Studi di diritto romano II, Milano 1977, 829-862, esp. 854. For a more recent study, see also S. Puliatti, Antiquitatis reverentia e funzionalità degli istituti nelle riforme costituzionali di Giustiniano, in: Tradizione romanistica e costituzione, vol. 2, ed. L. Labruna/M. P. Baccari/C. Cascione, Napoli 2006, 1377-1401; L. De Giovanni, Istituzioni scienza giuridica codici nel mondo tardoantico. Alle radici di una nuova storia, Roma 2007, 469-477. See P. Speck, Die byzantinische Renaissance, in: Selecta Colligere, vol. 1, ed. R. M. Piccione/M. Perkams, Alessandria 2003, 17-32, esp. 23: “Etwas Entsprechendes zu provenzalischer Lyrik oder zu Dante ist in Byzanz ausgeschlossen, weil man sich fast sklavisch an den spätantiken Vorbildern orientiert.”

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cal and administrative spheres. He succeeded in finishing a project of his father Basil I, who had wanted to inaugurate a new era by the re-codification of imperial law. During the reign of Basil, just two preliminary texts appeared. But under Leo VI however, 60 books of the Basilica were published. In effect, the re-codification of the imperial law was based on a Greek adaptation of the late antique Corpus Iuris Civilis of Justinian7. After the crises of the dark ages, Leo VI seemed to take the emperor Justinian as his model. He follows his line both politically and legally. Like Justinian, he also adds supplementary Novellae to the Basilica after the latter’s initial publication8. During his reign, Constantine VII acted in accordance with his father’s principles. Under his influence and euergetism “Byzantine encyclopaedism” flourished9. His earliest book was probably the De Thematibus, a compilation dealing with the origins of the imperial provinces and their development after Heraclius’s reform. Administrative aims form part of a more general intellectual and historical study: the collection, in fact, is based on older sources in that it is derived from antique and late antique authors10. The De administrando imperio was compiled in a similar way, representing a collection of data which effectively deals with internal and foreign policy. Constantine also showed great interest in the peoples who lived beyond his frontiers. Nevertheless, as Paul Speck has noted, it would be somewhat naive to consider this work as nothing more than a sort of official textbook for Byzantine diplomacy. The De administrando imperio is a pedagogic work aimed at improving the paideia of the reader. Its primary aim was indeed scholastic, and Constantine wrote it for the personal use of his son Romanus11. In late antiquity, just as in tenth century Constantinople, “encyclopaedism” required a preliminary selection of texts that were destined to be copied and preserved in the form of συλλογαί. Since the process of collection and compilation necessitated the synthesis of an enormous corpus of material, it might be useful to try to establish what some of the aims and criteria of those conducting it were. Highly instructive is the prooemium of the Excerpta historica Constantiniana. This is a collection (συλλογή) of historical texts produced in Constantinople during the mid-tenth century (945–959) at the request of Constantine VII. Under the supervision of the emperor, a group of scholars was entrusted with the task of reading manuscripts of ancient and late antique 7

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Basilicorum libri LX, ed. H. J. Scheltema/N. Van der Wal, Groeningen 1953-1988. See G. Matino, Tecnica compositiva e forma letteraria dei Basilici di Leone VI, in: Societas studiorum per Salvatore D’Elia, ed. U. Criscuolo, Napoli 2004, 199-210. See P. Noailles/A. Dain, Les Novelles de Léon VI le Sage, Paris 1944. Leo also published the Book of the Eparch, a collection of rules and regulations governing the activity of the Constantinopolitan guilds, based on late antique models: see The Book of the Eparch-Le livre du prefet, ed. I. Dujčev, London 1970. Concerning the problem of Constantinian “encyclopaedism” see P. Odorico, La cultura della ΣΥΛΛΟΓΗ. 1. Il cosiddetto Enciclopedismo Bizantino, 2. Le Tavole del Sapere di Giovanni Damasceno, ByzZ 83, 1990, 1-21, esp. 1-12, who prefers to speak of “cultura della silloge” instead of “encyclopaedism”. Cf. Costantino Porfirogenito, De Thematibus, ed. A. Pertusi, Città del Vaticano 1952; Th. Pratsch, Untersuchungen zu De Thematibus Kaiser Konstantins VII. Porphyrogennetos, Varia V (Poikila Byzantina 13), Bonn 1994, 13-145. Cf. Constantinus Porphyrogenitus, De administrando imperio, ed. G. Moravcsik/R. J. Jenkins, Washington 1967; C. Sode, Untersuchungen zu den De Administrando imperio Kaiser Konstantins VII. Porphyrogennetos, Varia V (see n. 10), 149-260. In addition to the De administrando imperio and De Thematibus, two other works were produced by the entourage of Constantine, De Caerimoniis Aulae Byzantinae and Scriptores post Theophanem. See Lemerle, Le premier humanisme byzantin (see n. 4), 287 f.; Wilson, Scholars (see n. 1), ch. VII.

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historians and excerpting texts, dealing with certain major topics. It is highly probable that the emperor himself drew up the list of the historians to be excerpted. In the end, 53 topics (ὑποθέσεις) were compiled in an unknown number of volumes (τεύχη). Today, we are in possession of the following volumes – two volumes of the Excerpta de virtutibus et vitiis (= EV), one volume entitled de insidiis (= EI), another entitled de legationibus gentium ad Romanos (ELR), another known as de legationibus Romanorum ad gentes (ELg), and another referred to as de sententiis (= ES)12. The interest that the entourage of Constantine Porphyrogenitus took in ancient historiography can be seen as early as 920-925, a period in which many remarkable manuscripts were copied in the imperial palace13. This interest represents a preliminary step for the great enterprise of the Excerpta Constantiniana. The prooemium of the whole collection shows how the method and criteria for this enterprise effectively corresponds with the pattern of compilation of excerpta during the Macedonian dynasty14. From a methodological point of view, the work is worth consulting. The prooemium was included at the beginning of each book. It is now preserved in the Excerpta de legationibus and in the Excerpta de virtitubus et vitiis15: Ὅσοι τῶν πάλαι ποτὲ βασιλέων τε καὶ ἰδιωτῶν μὴ τὸν νοῦν παρεσύρησαν ἡδοναῖς ἢ κατεμαλακίσθησαν, ἀλλὰ τὸ τῆς ψυχῆς εὐγενὲς ἀκηλίδωτον ἀρετῇ συνετήρησαν, οὗτοι δὴ οὗτοι καὶ πόνοις ἐνεκαρτέρησαν καὶ λόγοις ἐνησχολήθησαν, καὶ ἄλλος ἄλλο τι τῶν ὅσοι λογικώτερον ἐπεβίωσαν παιδείας ἐρασταὶ γεγονότες σπουδαιότερόν τινα συνεγράψαντο, τοῦτο μὲν τῆς σφῶν αὐτῶν πολυμαθίας δεῖγμα ἐναργὲς τοῖς μετέπειτα καταλιπεῖν ἱμειρόμενοι, 12

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Only those of the kings and private citizens of former times, whose minds were not distracted or softened by pleasures, but who through virtue maintained pure the nobility of their soul, persevered in hard work and devoted themselves to letters. All those who, as lovers of learning, lived a life according to reason, wrote, each in his own way, something rather significant, on the one hand out of a desire to leave for posterity some evident proof of their

Critical editions: Excerpta de virtutibus et vitiis, I, rec. Th. Büttner-Wobst, Berlin 1906, II, ed. A. G. Roos, Berlin 1910; Excerpta de insidiis, ed. C. de Boor, Berlin 1905; Excerpta de legationibus, ed. C. de Boor, Berlin 1903; Excerpta de sententiis, ed. U.-Ph. Boissevain, Berlin 1906. In general see C. de Boor, Zu den Excerptsammlungen des Konstantin Porphyrogennetos, Hermes 19, 1884, 123-148; Th. Büttner-Wobst, Die Anlage der historischen Encyklopädie des Konstantinos Porphyrogenitos, ByzZ 15, 1906, 88-120, esp. 97 f.: according to his calculation, we possess ¹⁄₃₅ of the entire collection. For the general cultural background see Jenkins, The Hellenistic Origins (see n. 3), 47-52; Lemerle, Le premier humanisme byzantin (see n. 4), 280-288; Wilson, Scholars of Byzantium (see n. 1), 143-145. For a more recent study, see B. Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique d’une anti-histoire, in: Fragments d’historiens grecs. Autour de Denys d’Halicarnasse, ed. S. Pittia, Rome 2002, 537-559. Dain, La Transmission (see n. 1), 43. Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique (see n. 12), 556 f., suggests an interesting comparison between the Excerpta Constantiniana and the juridical production under Leo VI. See for example the text of the prooemium of the Procheiron in A. Schminck, Studien zu mittelbyzantinischen Rechtsbüchern, Frankfurt am Main 1986, 56-61. In general, for method and aims of the συλλογή see Odorico, La cultura (see n. 9). See Excerpta de virtutibus et vitiis (see n. 12), 1-3; Excerpta de legationibus (see n. 12), 1 f. On the prooemium see: Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique (see n. 12), 538 f. The Codex Turonensis C 980, which preserves the Excerpta de virtutibus et vitiis, was mutilated at the beginning. The first editor, Valesius (1634), could restore the prooemium collating the text with the tradition of the Excerpta de legationibus. Today, the first folium of the Codex Turonensis (and therefore the prooemium) is lost. The Codex Turonensis C 980 was copied in the imperial library: see J. Irigoin, Pour un étude des centres de copie (suite), Scriptorium 13, 1959, 177-209, esp. 177-181.

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τοῦτο δὲ καὶ εὔκλειαν ἀείμνηστον ἐκ τῶν ἐντυγχανόντων καρπώσασθαι μνώμενοι. ἐπεὶ δὲ ἐκ τῆς τῶν τοσούτων ἐτῶν περιδρομῆς ἄπλετόν τι χρῆμα καὶ πραγμάτων ἐγίγνετο καὶ λόγων ἐπλέκετο, ἐπ’ ἄπειρόν τε καὶ ἀμήχανον ἡ τῆς ἱστορίας εὐρύνετο συμπλοκή, ἔδει δ’ ἐπιρρεπέστερον πρὸς τὰ χείρω τὴν τῶν ἀνθρώπων προαίρεσιν μετατίθεσθαι χρόνοις ὕστερον καὶ ὀλιγώρως ἔχειν πρὸς τὰ καλὰ καὶ ῥᾳθυμότερον διακεῖσθαι πρὸς τὴν τῶν φθασάντων γενέσθαι κατάληψιν, κατόπιν γινομένης τῆς ἀληθοῦς ἐπιτεύξεως, ὥστ’ ἐντεῦθεν ἀδηλίᾳ σκιάζεσθαι τὴν τῆς ἱστορίας ἐφεύρεσιν, πῆ μὲν σπάνει βίβλων ἐπωφελῶν, πῆ δὲ πρὸς τὴν ἐκτάδην πολυλογίαν δειμαινόντων καὶ κατορρωδούντων, ὁ τῆς πορφύρας ἀπόγονος Κωνσταντῖνος, ὁ ὀρθοδοξότατος καὶ χριστιανικώτατος τῶν πώποτε βεβασιλευκότων, ὀξυωπέστερον πρὸς τὴν τῶν καλῶν κατανόησιν διακείμενος καὶ δραστήριον ἐσχηκὼς νοῦν ἔκρινε βέλτιστον εἶναι καὶ κοινωφελὲς τῷ τε βίῳ ὀνησιφόρον, πρότερον μὲν ζητητικῇ διεγέρσει βίβλους ἄλλοθεν ἄλλας ἐξ ἁπάσης ἑκασταχοῦ οἰκουμένης συλλέξασθαι παντοδαπῆς καὶ πολυειδοῦς ἐπιστήμης ἐγκύμονας, ἔπειτα τὸ τῆς πλατυεπείας μέγεθος καὶ ἀκοὰς ἀποκναῖον ἄλλως τε καὶ ὀχληρὸν καὶ φορτικὸν φαινόμενον τοῖς πολλοῖς δεῖν ᾠήθη καταμερίσαι τοῦτο εἰς λεπτομέρειαν ἀνεπιφθόνως τε προθεῖναι πᾶσι κοινῇ τὴν ἐκ τούτων ἀναφυομένην ὠφέλειαν, ὡς ἐκ μὲν τῆς ἐκλογῆς προσεκτικωτέρως καὶ ἐνδελεχέστερον κατεντυγχάνειν τοὺς τροφίμους τῶν λόγων καὶ μονιμώτερον ἐντυποῦσθαι τούτοις τὴν τῶν λόγων εὐφράδειαν, μεγαλοφυῶς τε καὶ εὐεπηβόλως πρὸς ἐπὶ τούτοις καταμερίσαι εἰς ὑποθέσεις διαφόρους, τρεῖς ἐπὶ τοῖς πεντήκοντα τὸν ἀριθμὸν οὔσας, ἐν αἷς καὶ ὑφ’ αἷς ἅπασα ἱστορικὴ μεγαλουργία συγκλείεται. κοὐκ ἔστιν οὐδὲν τῶν συγκειμένων, ὃ διαφεύξεται τὴν τοιαύτην τῶν ὑποθέσεων ἀπαρίθμησιν, οὐδὲν τὸ παράπαν ἀφαιρουμένης τῆς τοῦ λόγου ἀκολουθίας τῇ διαιρέσει τῶν ἐννοιῶν, ἀλλὰ σύσσωμον σωζούσης καὶ ἑκάστῃ ὑποθέσει προσαρμοζομένης τηλικαύτης οὐ συνόψεως, ἀληθέστερον δ’ εἰπεῖν, οἰκειώσεως. ὧν κεφαλαιωδῶν ὑποθέσεων ἡ προκειμένη αὕτη καὶ ἐπιγραφομένη περὶ ἀρετῆς καὶ κακίας πεντηκοστὴ οὖσα τυγχάνει, τῆς πρώτης τὸ ἐπώνυμον λαχούσης περὶ βασιλέων ἀναγορεύσεως.16 16

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great learning, and on the other to reap from their readers everlasting admiration. But over the course of so many years, the number of events became immense, as did the composition of writings. And history was woven into a continually expanding and never-ending web. It was thus inevitable that later in time the conduct of the men sloped downward, and they became indifferent to the common good and more careless in gaining knowledge of the past. With the attainment of truth being so far away, the discovery of history lies shrouded in uncertainty, because of the scarcity of useful books, and because of the fear and dread over the profusion of words. For that reason, Constantine Porphyrogenitus, the most orthodox Christian of the rulers who have ever reigned, and a man of the greatest talent for understanding the common good, and possessed of an energetic intellect, made a most excellent decision, both for collective good, and beneficial for life. He first decided to undertake an active search and to collect from everywhere over the oikoumene books full of diverse and varied erudition. Then, as the volume and wordiness of the writing appeared both to wear down readers and to be troublesome and a general burden, he thought it necessary to divide it up into little parts, and generously offer to everyone the utility derived from it. From this selection, scholars could devote more sustained attention to the texts, and impress more firmly on their mind the eloquence of these texts. Therefore, he brilliantly and perspicaciously divided the material into themes, 53 in number, containing the collective magnificence of history. And there is nothing of these compositions that will escape this segmentation of themes, nor has anything at all been left out in the succession of discourses by this division into single expositions. On the contrary, such a synopsis, or, stated more accurately, adaptation, preserves the elements as a unity, and adapts each one of them to these themes. Of these treatises the present one, which bears the title On virtues and vices, is the 50th, while the first one has received the title On the proclamation of the kings.

For a French translation see Lemerle, Le premier humanisme byzantin (see n. 4), 281 f.; Italian translation: R. M. Piccione, Scegliere, raccogliere e ordinare. Letteratura di raccolta e trasmissione del sapere, Humanitas 58, 2003, 44-63, esp. 54 f.

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There are at least two ways to approach the Excerpta Constantiniana. Firstly, it is possible to consider the entire collection as a selection of texts possessing a coherent and original character. The final result of this preliminary selection (ἐκλογή) – in itself a creative process – is an autonomous work. Indeed, according to the cultural perceptions of this period, selection was considered a valid philosophical and rhetorical activity17. The second way of approaching the Excerpta Constantiniana is to exploit the collection as a useful repository of historiographical fragments, belonging to works which, more often than not, are lost. From this perspective, scholars are particularly drawn to the methodological process of the selection, hoping to draw from it the original text employed by the excerptor. Our analysis will consider the Excerpta Constantiniana, in accordance with this second perspective. According to the author of the prooemium, these are the major aims of the Excerpta Constantiniana: — A cultural aim: to create a coherent and comprehensive collection of historical texts able to replace the plethora of books scattered all over the empire and in some cases almost impossible to find. In this way, historical knowledge as a whole could be improved. — A practical and didactical aim: to compile a selection of excerpta (ἐκλογή) that might be useful as exempla for readers, in particular for politicians and those engaged in government and bureaucracy. Of course this kind of selection hinders the preservation of the original text in its integrity. The narrative continuum of each historical work selected by the excerptores is irremediably lost in the Excerpta Constantiniana. However, the excerptores do not seem to have considered this a major problem18. — An artistic aim. Constantine speaks of the “collective magnificence of history” (ἅπασα ἱστορικὴ μεγαλουργία): the excerptor should select the texts according to their stylistic and literary quality. This work adheres to the objective presented in the prooemium: the collection ought to help the reader appreciate the correctness of the language (ἡ τῶν λόγων εὐφράδεια) of ancient historiography19. To achieve these aims, an imperial commission was engaged to make a selection of texts based on certain general criteria. The concomitant collection (συλλογή) was then to be preserved, studied and learned. The general criteria, which included utility, synthesis and artistic quality20, now need to be investigated more fully. Concerning their utilitarian aspect, books were considered essential in preserving and propagating ancient culture. The Constantinian excerptores have as their fundamental aim the preservation of historical knowledge, already endangered by a scarcity of 17

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See Lemerle, Le premier humanisme byzantin (see n. 4), 287 f.: on the one hand, he considers the Excerpta Constantiniana as “anti-histoire”; on the other, he assumes that it is possible to consider the whole collection as an “encyclopédie morale”: “Il (scil. Constantin) a voulu faire œuvre de moraliste : aider les hommes à se tourner vers le bien, en mettant commodément à leur portée les leçons et exemples du passé capables de les y inciter. … Les Excerpta sont, ou veulent être, une encyclopédie morale”. See also Odorico, La cultura (see n. 9), 9-11. The collection was huge. Since many texts were excerpted more than once for the different volumes in the collection, it is possible that the overall extension of the Excerpta Constantiniana was double compared to the texts of the selected historians. See C. M. Mazzucchi, Cassio Dione in epoca bizantina, Aevum 53, 1979, 94-139, esp. 133. See Flusin, Les Excerpta Constantinien. Logique (see n. 12), 539. See E. V. Maltese, Tra lettori e letture: l’utile e il dilettevole, Humanitas 58, 2003, 140-164.

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pertinent books (σπάνει βίβλων ἐπωφελῶν). What would be a useful text for scholars in tenth-century Byzantium? There are at least three different ways in which a text might be perceived as useful. There are texts which are practical. Scientific texts, for instance such as medicine, natural sciences, veterinary, military art, etc. A very interesting corpus has recently been studied by Anne McCabe. The science of Hippiatrica presents a typical schema for “encyclopaedic” collections of the tenth century, which are based on late antique corpora. It should also be stressed that the principal manuscript of the recensio B in the textual transmission of the Hippiatrica shows a clear relationship with the scriptorium of Constantine21. From this point of view, imperial euergetism is fundamental to understanding the cultural flowering of the tenth century. Nevertheless, despite appearances, we should be wary of exaggerating the real usefulness of these texts for two reasons. Firstly, the collections are often based on very old sources. Therefore, the information they contain was in many cases already obsolete and well out of date. Secondly, the stylistic and linguistic level of these texts was often too elevated for people who might be interested in these works. For example, in the case of Hippiatrica, it is very difficult to imagine how even a literate horse breeder or veterinary surgeon would be able to understand the advice given in the manuscript of recensio B. Just as in the case of Constantine’s collections, these corpora were usually composed for practical and scholastic reasons, but remained antiquarian in character. Although they preserve practical information, their primary value was for teaching, particularly at school22. Apart from their innumerable practical applications, one should also take into consideration their spiritual elements. Texts can not only enrich and elevate minds, they can also raise and restore the spirit. In this case, books were considered by scholars ψυχοφελεῖς, useful to the soul. Last, but not least, a text could be entertaining and amusing. Reading was of course a pleasant past-time for an important segment of Byzantine society. This aspect should be considered as another good reason for selecting and collecting ancient texts. Even if their quality was not suitable for the moral values and religious beliefs of the period, these texts were copied and preserved because they were enjoyable23. In the case of the Excerpta Constantiniana, utility means pertinence to one of the 53 themes of the collection. The excerptor read the text assigned to him and looked for passages which might be suitable for extrapolation. Selection (ἐκλογή) and brevity represent the second point. But how were texts selected? In the first place, producing a collection of texts required a propensity for brevity and synthesis, another feature which linked the tenth century to late antiquity. In the Byzantine Renaissance, mixed compilations on different themes were highly appreciated: anthology, florilegia and collections of excerpta. The first step in this work was a selection (ἐκλογή). For instance, the excerptores Constantiniani were requested to select historical texts according to certain precise themes (ὑποθέσεις). Since they were told to avoid prolixity and long-windedness (πολυλογία), they strove to dissect the texts as minutely as possible (καταμερίσαι τοῦτο εἰς λεπτομέρειαν). Not only are abridged versions

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See A. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia of Horse Medicine. The sources, compilation and Transmission of the Hippiatrica, Oxford 2007. See McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 21), 299-301. One example of this is the continued survival of the late antique romance in Byzantium. See Maltese, Tra lettori e letture (see n. 20), 152-162.

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of historical texts generally easier to read, they also allow the reader to better appreciate the style of the author. To produce excerpta each excerptor had to extract from his original text quotations in extenso, in accordance with the general theme. The excerpta are not epitomized texts. They are exact quotations, carefully selected by the excerptor. Nevertheless, the individual choice of each excerptor already represents in itself a cultural experience, worthy of study in its own right24. Lastly, as concerns the artistic quality, it may be said that the selection and synthesis by the excerptores ought to allow the philological correctness of the text (ἡ τῶν λόγων εὐφράδεια) and the magnificence of history (ἡ ἱστορικὴ μεγαλουργία) to emerge. Without this work, the reader may be distracted by verbosity (πολυλογία) and overwhelmed by the large number of manuscripts, some of which were bad. In the case of the Excerpta Constantiniana, each scholar (excerptor) was commissioned to create excerpta from one author concerning the 53 subjects of the collection. It is possible to infer that each excerptor was expected to read at least one or two ancient historiographical works. Probably, the entire commission was composed by twenty scholars or students from the Magnaura school. They were assisted by a group of copyists. The excerptores selected at least 26 authors25. In order to “divide it up into little parts” (καταμερίσαι εἰς λεπτομερείαν), each excerptor had to read the work, after which he carefully selected passages and divided the whole excerpta according to the 53 different subjects. Thereafter, the excerpta were copied by a copyist26. From the many different studies which try to compare (when possible) the excerpta with the original text of the excerpted author, it is possible to argue that the excerptores followed a common pattern in working on the original manuscripts. Since some rules appear to guide the whole collection, I will present these rules according to my own experience while working on the text of John of Antioch. The latter wrote a universal chronicle, Ἱστορία χρονική, parts of which eventually ended up in at least three ὑποθέσεις of the Excerpta Constantiniana27. What follows are some general remarks:

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See P. A. Brunt, On historical Fragments and Epitomes, CQ 30, 1980, 477-494; Piccione, Scegliere, raccogliere, ordinare (see n. 16). See Lemerle, Le premier humanisme byzantin (see n. 4), 285-287. Concerning the order of the selected authors: Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique (see n. 12), 540 and 545-553. See Büttner-Wobst, Die Anlage (see n. 12), 99 f. Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique (see n. 12), 557 f., suggests that the excerptores could profit from the methodological experience of the great juridical syllogai which had been composed under the Macedonian emperors. See Ioannis Antiocheni Fragmenta ex Historia chronica, introduzione, edizione e traduzione a cura di Umberto Roberto, Berlin 2005. The Excerpta Constantiniana de virtutibus et vitiis, de insidiis, de legationibus contain the most important group of fragments securely ascribable to John of Antioch. In particular: a) 75 Excerpta de virtutibus et vitiis in the Codex Turonensis C 980, f. 85r-102v (XI saec.) under the title: ἐκ τῆς ἱστορίας Ἰωάννου Ἀντιοχέως χρονικῆς ἀπὸ Ἀδάμ (f. 85). b) 110 Excerpta de insidiis ἐκ τῆς ἱστορίας Ἰωάννου Ἀντιοχέως in the Codex Scorialensis Ω I 11, f. 107r-154v (XVI saec.) as well as in Codex Parisinus 1666 (XVI saec.). These are excerpta from the reign of David until the death of Phocas in the Codex Scorialensis Ω I 11; but just up until the emperor Zeno in Codex Parisinus 1666 (XVI saec.). c) 1 excerptum de legationibus Romanorum ad gentes. There were also Excerpta de sententiis from John of Antioch, which are now lost: see C. de Boor, Suidas und die Konstantinische Exzerptsammlung I, ByzZ 21, 1912, 381-424, esp. 411, n. 1. Excerpta from John Malalas are also present only in two volumes: Excerpta de virtutibus and Excerpta de insidiis: see B. Flusin, Les Excerpta Constantiniens et la Chrono-

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a) The excerptores worked according to rigorous criteria regarding the conservation of the original text, as the comparison between the original text of the historian selected for the collection and the excerpted texts in the Excerpta Constantiniana confirms. Respect for text and philological rigour exclude any arbitrary interference or textual contamination by the excerptor, even if the stylistic and linguistic level was not appropriate to the scholar’s cultural level28. b) From a purely stylistic and syntactical point of view, slight alterations by the excerptores are possible in order to give autonomy to each excerptum29. In particular: — In order to separate the excerptum from the incipit, the conjunction ὅτι is inserted by the excerptor at the beginning of each text. In addition, some alterations or brief epitomes can sometimes be found at the end of the excerptum. Despite these interferences at the beginning and the end, the narrative kernel of each excerptum is exactly transcribed from the original30. — Apart from the introduction of ὅτι, the excerptor occasionally intervenes at the beginning of the excerptum in order to give narrative autonomy to the text. He usually inserts names of person or places, chronological data, sometimes even a short introduction to explain what precedes the excerptum. Many mistakes are liable to occur in this phase, regarding for instance names and dating. Concerning John of Antioch, there are some evident confusions which may be ascribed to the excerptor Constantinianus. See e.g. fr. 115 (EV 14); fr. 138 (= EI 23); fr. 139 (EI 24); fr. 140 (EI 25). Concerning chronological errors, it ought to be remarked that in many cases mistakes or misunderstandings are rather ascribable to the excerptor and not to John himself. The latter are often the consequence of the drastic editing by the excerptor31. Apart from these alterations, all personal remarks or any possible forms of contamination from other sources do not in general occur. c) By virtue of the synthetic nature of their work, the excerptores are extremely concise. They usually do not abridge, but simply delete that which they consider to be unessential to the narrative structure of the excerptum32. Omission of text is the most common characteristic in the Excerpta Constantiniana. In the course of this process, some slight interventions may occur to rationalize the text33. Concerning John of Antioch, it is very

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graphie de Jean Malalas, in: Recherches sur la Chronique de Jean Malalas, vol. 1, ed. J. Beaucamp et al., Paris 2004, 119-136, esp. 123 f. Speck, Die Byzantinische Renaissance (see n. 6), 25 and 28. C. de Boor, Die Chronik des Georgios Monachos als Quelle des Suidas, Hermes 21, 1886, 1-21, esp. 2 f. Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique (see n. 12), 542 f. For John Malalas see Flusin, Les Excerpta Constantiniens (see n. 27), 124: the Excerpta Constantiniana from Malalas belong to a direct tradition, now lost, whereas the extant Codex Baroccianus 182 is at times an epitome of the Chronographia. For a critical edition of Malalas see Ioannis Malalae Chronographia, ed. I. Thurn, Berlin 2000. In general the excerptores are scarcely interested in preserving chronological data. For this attitude, equally applicable to the excerpta from Malalas see Flusin, Les Excerpta constantiniens (see n. 27), 126. Brunt, On historical fragments and epitomes (see n. 24), 483-485; Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique (see n. 12), 542 f. The excerptores usually preferred to cut rather than epitomize those parts of the text which were not suitable for the theme of the corresponding volume in the excerpta. Through this intervention they could avoid prolixity and verbosity. However, according to de Boor, Suidas I (see n. 27), 399, when the excerptor epitomizes the text, it usually means that elsewhere in other volumes the same text is present in his integral version.

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instructive to compare the long fragment in the Codex Athous 4932 (= Iviron 812) with two Excerpta Constantiniana which derive from the same section of the Ἱστορία χρονική, i.e. the book four on the consul (λόγος δʹ τῶν ὑπάτων). The cutting of the excerptor appears very significant. Although considerable for their length, both excerpta do not allow the reader to understand exactly how long and complex the whole text of the Codex Athous 4932 is. In addition, both excerpta derive from the volume de virtutibus (EV 17 f.); in the volume de insidiis there are therefore no texts from the book four on the consul of the Ἱστορία χρονική. In short, though the Excerpta Constantiniana offers good evidence for the structure and the most important themes of the work, it does not allow the reader to restore the Ἱστορία χρονική in its entirety. For example: the excerptor does not extrapolate any excerpta from the first two books of the work (ἀρχαιολογία), concerning the period from Adam to Abraham. Thanks to other textual traditions (Codex Parisinus gr. 1630 and Excerpta Salmasiana II), we know that this part was significant. Therefore, the excerptor deliberately decided to almost ignore it for the volumes de virtutibus et vitiis and de insidiis. In de virtutibus a sole excerptum is drawn from the part concerning a philosophical interpretation of Heracles (fr. 6.2 originally in book one of the Ἱστορία χρονική). In de insidiis, the excerptor starts his selection of texts from King David (fr. 33 = EI 1)34. d) Οὐδὲν τὸ παράπαν ἀφαιρουμένης τῆς τοῦ λόγου ἀκολουθίας τῇ διαιρέσει τῶν ἐννοιῶν: a possible interpretation of this passage suggests that the excerptor respected the narrative sequence of the original text, even if he had to cut a great deal of text from the original. The case of John of Antioch seems to confirm this interpretation. In fact, the Excerpta de virtutibus and de insidiis present both an identical narrative and chronological sequence. The similarities between the two different sets of excerpta allows us therefore to restore the exact sequence of the entire work. The excerptor worked on the text to create excerpta, but he did not alter the narrative sequence. As a consequence, the Excerpta Constantiniana is useful in restoring the narrative and historiographical structure of the Ἱστορία χρονική. e) A text which was too long and complex could always be subdivided into several different excerpta by the excerptor. These excerpta are usually scattered in the volumes of the sylloge. At the end of an excerptum it is sometimes possible to find a reference to other volumes where the text continues. The reference is introduced by the words ζήτει ἐν τῷ περὶ …35. 34

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For drastic cutting in the Excerpta Constantiniana from Malalas see Flusin, Les Excerpta Constantiniens (see n. 27), 127: “Tout en restant un extrait, le passage que nous venons d’analyser pourrait évidemment donner, s’il était seul, une idée assez fausse du texte de Malalas, ainsi amputé de plusieurs pages.” It is not possible to calculate how many excerpta from John of Antioch were in the lost volumes of the Excerpta Constantiniana. For both volumes de virtutibus et vitiis, and de insidiis, the Ἱστορία χρονική was very useful. Despite their presence in the volume, no excerpta from the de sententiis has been preserved. On the other hand, the volume de legationibus contains a unique excerptum on the republican age. The distribution among the volumes of excerpta was therefore a personal choice of the excerptor. For this selection he was probably influenced by the historiographical character of the work: see de Boor, Zu den Excerptsammlungen (see n. 12), 123-129. A second possibility is that the excerptor did not possess a complete manuscript of the Ἱστορία χρονική. In this case, they do not mention texts from the archaiologia, since they have a mutilated manuscript. See for example de Boor, Zu den Excerptsammlungen (see n. 12), 131. See also Büttner-Wobst, Die Anlage (see n. 12), 107 n. 4. In some cases it is possible to restore the original text joining different excerpta

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f) The excerptores tend to eliminate quotations of sources from the excerpted text. In the case of John of Antioch one can see how frequent this omission is by comparing the Excerpta Constantiniana with the same text found in other lines of transmission36. g) When the same text appears useful for two different volumes, it is possible to find two different excerpta deriving from a single source. This is an excellent opportunity to evaluate the work of the excerptor. In the case of John of Antioch see, e.g., fr. 33 (= EV 5 [hinc Suda Δ 95] ~ EI 1), i.e. two excerpta drawn from the same text dealing with King David37. Elsewhere, too, it is possible to find some Excerpta de virtutibus that correspond to passages in the Excerpta de insidiis. It goes without saying that comparison between the two traditions is fundamental in restoring John of Antioch’s original text. See: fr. 206 (EV 39 ~ EI 50); fr. 224 (EV 48 ~ EI 57); fr. 246 (EV 51 ~ EI 71). Some lemmata from the Suda also come from John of Antioch, since the author of the Suda worked on many historical authors (including John of Antioch) using the Excerpta Constantiniana. Many researchers have remarked how most of the historiographic quotes in the Suda are actually copied from the Excerpta Constantiniana. In the case of John of Antioch, it is important to note that the author of the Suda had at his disposition all (or at least a great part) of the volumes of the Exc. Constantiniana. This explains the presence of tracts within the Suda which are identical to those coming from the extant volumes of the Exc. Constantiniana: evidently the lexicographer of the Suda copied these tracts from the volumes still extant, de virtutibus, de insidiis and de legationibus. In addition it also explains the presence of many other tracts within the Suda which show a narrative structure very similar to that found in those extant parts of the Exc. Constantiniana (or elsewhere in the textual tradition of John), but which offer more information, and sometimes more text. Evidently, in this case the author of the Suda has taken sections of John’s work from those volumes of the Exc. Constantiniana which are now lost38. h) Even if not frequent, there are some Excerpta Constantiniana from John of Antioch whose text is evidently epitomized by the excerptor Constantinianus. Sometimes the epitome is extensive. For instance, see the excerptum de insidiis 77 (fr. 277) on the last

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together, e.g., the two Excerpta de virtutibus 56 and 57 Büttner-Wobst come from the same text, as the comparison with Eutropius X 6, source of John of Antioch, shows. This operation is also valid for certain excerpta and lemmata of the Suda (which come from the Excerpta Constantiniana): see below n. 39. Omitted quotations in the Excerpta Constantiniana can be found in Malalas: see Flusin, Les Excerpta Constantiniens (see n. 27), 127-129 and n. 65. This is the text on David as found in the EV 5: Ὅτι ὁ Δαβὶδ ὁ βασιλεὺς ἐν πολέμοις ἄριστος ἦν καὶ τῶν νόμων ἀκριβὴς φύλαξ, καὶ πάντας τοὺς πολεμίους ἐχειρώσατο. ὀλίγοις τέ τισι πταίσμασι τοῦ σώματος πιεσθεὶς θείαις ἐπαιδεύετο μάστιξι. πρὸς γὰρ τῶν ἑαυτοῦ παίδων μικροῦ δεῖν τῆς βασιλείας ἐξέπεσεν γέλως τε τοῖς πολεμίοις ἀπεδείχθη. καὶ ταῦτα μὲν μετανοίᾳ καὶ δάκρυσιν ἐθεράπευσεν. The same text in EI 1 is arranged thus: Ὅτι Δαβὶδ ὁ βασιλεὺς Ἱερουσαλήμ, ἕως μὲν ἦν τῶν νόμων φύλαξ, πάντας τοὺς πολεμίους ἐχειρώσατο, ὀλίγοις δέ τισι πταίσμασι τοῦ σώματος πιεσθεὶς θείαις ἐπαιδεύετο μάστιξι. πρὸς γὰρ τῶν ἑαυτοῦ παίδων μικροῦ τῆς βασιλείας ἐξέπεσεν. It is evident that the Excerpta de virtutibus preserved a better version of the original text by John of Antioch. In the Exc. de insidiis, e.g., the excerptor omits David’s sorrow. See in general Roberto, Ioannis Antiocheni Fragmenta (see n. 27), XXXI-XLII. On the relationship between the Suda and the Excerpta Constantiniana cf. C. de Boor, Suidas und die Konstantinische Exzerptsammlung II, ByzZ 23, 1914-1919, 1-127. For John of Antioch see in particular Roberto, Ioannis Antiocheni Fragmenta (see n. 27), LXXIX-CI. In general, on the historiographical lemmata see Il lessico Suda e la memoria del passato a Bisanzio, ed. G. Zecchini, Bari 1999.

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period of the kingdom of Valens. At the end of the excerptum the epitome is so brief that the reference to the battle of Adrianople is almost incomprehensible39. In general the Excerpta Constantiniana was composed according to the same criteria upon which most tenth-century collections were based. These include not only a respectful and conservative approach for the ancient (or late antique) text (reverentia antiquitatis), but also a selection of texts which were appropriate for the aims of the collection (utilitas), together with a concern for brevity (brevitas). As has been stated, the work of the excerptor implied making a large number of methodological and selective choices. These choices were to some extent personal and should now be addressed, since the numerous problems the excerptor had to resolve while going about his work are fundamental in understanding the material. Such problems need to be borne in mind when attempting to evaluate the importance of the Excerpta Constantiniana in the textual transmission of an author. This is particularly true in the case of John of Antioch: a) We do not know how many manuscripts (per historian) were used by the excerptores, nor can we easily determine their textual condition. It is possible to infer from the excerpta (and the mistakes in them), that these manuscripts were sometimes bad testimonia40. For example, Polybius’ manuscript was mutilated41. It is very probable that the excerptores made use of a mutilated manuscript (or even a florilegium of excerpta) for the section of Cassius Dio concerning books 21-35. Also in the case of the Universal History of Nicolaus Damascenus, the manuscript used by the excerptores was corrupt42. The excerpta from the Chronographia of John Malalas were also extracted from a fragmentary manuscript43. In the case of John of Antioch, the excerpta from the last part of his Ἱστορία χρονική (from Justin I to Phocas) are based on an epitome. Therefore, the excerptores would appear to have consulted a fragmentary manuscript of the work before integrating this with an epitome44. To conclude, it would appear that the ambitious project to concentrate in the imperial library of Constantinople the best manuscripts of 39

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For a similar case in the tradition of John Malalas on Theseus (Io. Mal. IV 16,18 ~ EV 4) see Flusin, Les Excerpta constantiniens (see n. 27), 129. According to Müller, the abridged version of the last part of the Ἱστορία χρονική should be ascribed to the excerptor Constantinianus. Concerning this problem see U. Roberto, The Circus Factions and the Death of the Tyrant: John of Antioch on the fate of the Emperor Phocas (forthcoming). According to P. Schreiner, Die Historikerhandschrift Vaticanus graecus 977: ein Handexemplar zur Vorbereitung des Konstantinischen Exzerptenwerkes?, JÖB 37, 1987, 1-29, the Vaticanus graecus 977 is a unique case of a manuscript used by the excerptores and still extant. It includes the work of Theophylactus Simocatta. For a critique, see Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique (see n. 12), 544, n. 34. Büttner-Wobst, Die Anlage (see n. 12), 97 f. Concerning Cassius Dio see: Büttner-Wobst, Die Anlage (see n. 12), 98 f.; Mazzucchi, Cassio Dione (see n. 18), 135 f. On Nicolaus Damascenus: Büttner-Wobst, Die Anlage (see n. 12), 100; É. Parmentier-Morin, Les Fragments de Denys d’Halicarnasse attribués à Nicolas de Damas. Recherches sur la composition des Excerpta Constantiniens, in: Fragments d’historiens grecs (see n. 12), 461-479, esp. 470-476: the insertion of two texts from Dionysius Halicarnassensis among the excerpta from Nicolaus Damascenus was probably caused by an error in the textual transmission. See Flusin, Les Excerpta Constantiniens (see n. 27), 129-133; in general: M. Jeffreys, A lacuna in Theophanes’ text of Malalas?, in: Studies in John Malalas, ed. E. Jeffreys/B. Croke/R. Scott, Sydney 1990, 268-276. Who is the Author of this epitome? On the question see Roberto, Ioannis Antiocheni Fragmenta (see n. 27), XLII-XLIV.

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ancient and late antique historians failed. The excerptores could not always work on good and complete manuscripts, and as a result the excerpta contain many mistakes and misinterpretations45. b) Of course it is possible that some of the mistakes and misunderstandings arose as the excerptores tried to restore corrupt manuscripts. See, e.g., the very interesting case of an excerptum on Cincinnatus and the war between the Romans and the Hernici, fr. 85 = EV 13 ~ Suda Κ 2732. Concerning the triumph of Cincinnatus on his enemies, the restored text by John of Antioch reports: καὶ τὸν στρατηγὸν τ ῶ ν Α ἰ κ α ν ῶ ν (ἐκανῶν in codex) δέσμιον ἐπὶ τὴν πομπὴν κατάγει (scil. Cincinnatus) τὴν ἐπινίκιον. The word Αἰκανῶν is restored by Th. Büttner-Wobst, in accordance with the source of John, Dionysius Halicarnassensis VI 34,3. The Codex Turonensis C 980 for the Exc. de virtutibus has the corrupted form ἐκανῶν. It is clear that the corrupt form was also in the original manuscript of John of Antioch which was itself used by the excerptores. The same text in the Suda confirms this opinion. In fact, the text in Suda Κ 2732 presents the form ἐναντίων instead of ἐκανῶν. Evidently, when the lexicographer copied from the manuscript of the Exc. Constantiniana in the imperial palace, he was unable to understand the corrupted reading ἐκανῶν and corrected it to ἐναντίων, which would have been more comprehensible to his readers. Besides that, in Λ 846 the Suda presents a different version of the same text, which was drawn from another volume (lost) of the Exc. Constantiniana. The sentence presents an interesting alternative reading: πολεμίων instead of ἐναντίων. This variation in the reading confirms that in an excerptum belonging to a different volume the original text was similarly corrupted. The lexicographer corrected it as πολεμίων as an alternative to ἐναντίων, as used in Κ 2732. c) Some mistakes may have occurred in the different phases of the work, during the selection of the texts as well as the copying of the excerpta. As we have already seen in the case of John of Antioch, mistakes and misunderstanding by the excerptores were frequent during the process of creating excerpta from the original text. These are mainly incorrect names, misunderstandings in the interpretation of the text and chronological mistakes. Such mistakes need to be constantly borne in mind when using the Excerpta Constantiniana to re-establish the tradition in critical editions. It is highly probable that many other mistakes arose during the textual transmission of the excerpta down to our manuscripts46. d) From a general perspective, useful syllogai may even have contributed indirectly to the disappearance of the original text. Great works with many books were often replaced by syllogai of excerpta from the same texts47. This occurs for instance in the case of the Corpus Iuris Civilis in the East, which was later replaced by the Basilica of Leo. In the case of John of Antioch, the Excerpta Constantiniana – not the original –was copied

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See Flusin, Les Excerpta Constantiniens. Logique (see n. 12), 540 f.: it is probable that the excerptores were using just one manuscript per author. Brunt, On historical fragments (see n. 24), 454; de Boor, Die Chronik (see n. 29), 3; Flusin, Les Excerpta Constantiniens (see n. 27), 122. Dain, La Transmission (see n. 1), 80; for an opposing view see Lemerle, Le premier humanisme byzantin (see n. 4), 287.

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and used in Constantinople by the author of the Suda as well as by the author of the excerpta which are in the Codex Parisinus 163048. ø To conclude, on a historiographical level, the Excerpta Constantiniana carefully preserves the thinking of the excerpted historian. However, a more cautious approach is needed when dealing with the textual transmission. The excerptores do not usually alter the language and style of the original text which they excerpt. However, they intervene in the narrative structure, omitting bits of text, changing names and chronological data in order to create a new excerptum, and making slight alterations to arrange the text. In addition, as one would expect, many other mistakes and misunderstandings have crept into the textual transmission of the Excerpta Constantiniana. All these elements plead for prudence when considering the Excerpta Constantiniana as a fundamental source for general theories on an author or his historiographical identity49. Concerning John of Antioch, the Excerpta Constantiniana is indubitably the best group of texts that we possess for this historian. On the other hand, it is instructive to compare the excerpta with the long fragment in Codex Athous 4932, i.e. the sole fragment that has come down to us in a direct tradition. The correlation between the Codex Athous and the two Excerpta Constantiniana from the same text shows how relevant and drastic the omission of text by the excerptores Constantiniani was. Indeed, if we only had the Excerpta Constantiniana to rely on, we would never have known that John of Antioch dedicated at least two of his books to the period spanning the creation of Adam to the Trojan War50. As the case of Malalas confirms, when reading John of Antioch, the Excerpta Constantiniana should be considered with prudence when attempting to restore the text of the Ἱστορία χρονική.

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For the relationship between the Excerpta Constantiniana and the excerpta in the Codex Parisinus 1630, see Roberto, Ioannis Antiocheni Fragmenta (see n. 27), XLV-LIII. Some errors present in both traditions suggest that the Excerpta Constantiniana and the Codex Parisinus 1630 come from the same manuscript. See Flusin, Les Excerpta Constantiniens (see n. 27), 122, 133-136; see also 129 for the possibility to reconstruct the “vrai Malalas” through the Excerpta Constantiniana: “Pour conclure, les excerpteurs, dans l’ensemble, visent à fournir des extraits de Malalas. Mais leur façon de procéder, dans ce cas plus qu’ailleurs, peut-être, est marquée par une certaine liberté. Là où nous ne disposons pas de moyen de contrôle, il est imprudent de penser qu’un extrait, dans sa totalité, ou même en partie, reproduit mot à mot le “vrai Malalas”. After studying the tradition of John of Antioch, I can confirm Flusin’s opinion. This opinion should be considered as a methodological postulate, which may help to avoid misunderstandings in classifying the textual traditions of John of Antioch. I refer in particular to the conclusions on the “echt Ioannes Antiochenus” by P. Sotiroudis, Untersuchungen zum Geschichtswerk des Johannes von Antiocheia, Thessaloniki 1989, 148-153. The same judgement concerning the value of the Excerpta Constantiniana in the textual tradition of John of Antioch is expressed by S. Mariev, Neues zur „Johanneischen Frage”?, ByzZ 99, 2006, 535-549, esp. 537-539. Mariev also retains that there is a coherent narrative style in one part of the Excerpta Constantiniana, which would represent the real John of Antioch (538). As a consequence, all the other textual traditions should now be judged upon the basis of this group of excerpta together with their literary style. This is a radical position which fails to take into consideration the problems of the Excerpta Constantiniana, nor the importance of a historiographical approach to the material transmitted under the name of John of Antioch. See Roberto, Ioannis Antiocheni Fragmenta (see n. 27), XXIV-XXVIII.

Die Überlieferung der Kestoi des Julius Africanus in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik* Laura Mecella „Bei jedem byzantinischen Kriegsschriftsteller müssen uns in erster Linie die Quellen interessieren. Denn es gibt kaum ein byzantinisches Werk kriegswissenschaftlichen Inhalts, das sich nicht an ältere Werke anlehnen würde, das nicht älteres kriegswissenschaftliches Gut ohne Bedenken auszubeuten suchte.“ Mit diesen Worten hat Rudolf Vári vor fast einem Jahrhundert einerseits den großen Einfluss, den die griechischen, römischen und spätantiken auctoritates auf die Kriegsschriftsteller noch in der byzantinischen Zeit ausgeübt haben, andererseits die Notwendigkeit einer sorgfältigen Quellenforschung, um diese Texte vollständig zu verstehen, unterstrichen1. Obwohl man heute nicht mehr dazu neigt, die byzantinischen Handbücher zur Militärtechnik nur für ein Sammelbecken alter sapientia ohne Verankerung in der zeitgenössischen historischen Realität zu halten, besteht kein Zweifel, dass die byzantinische Kriegsschriftstellerei trotz ihres Charakters von Gebrauchsliteratur2 unter dem Einfluss der älteren wissenschaftlichen Traktate stand und sich als Erbin einer langen, bis in die hellenistische Zeit zurückreichenden Tradition sah3. So überrascht die Bedeutung des Julius Africanus nicht, der in seinen Kestoi dem Militärwesen grοße Beachtung geschenkt hat4. Der größte Teil des erhaltenen Werks, der * 1 2 3

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Für die Revision des deutschen Textes möchte ich Claudia Basler und meinem Kollegen Dr. Carlo Scardino danken. R. Vári, Die sog. ‘Inedita Tactica Leonis’, ByzZ 27, 1927, 241-270, bes. 265. Vgl. A. Garzya, Testi letterarî d’uso strumentale a Bisanzio, in: ders., Il mandarino e il quotidiano. Saggi sulla letteratura tardoantica e bizantina, Napoli 1983, 35-71, bes. 66 f. Wie Salvatore Cosentino zur Sammlung des cod. Ambrosianus B 119 sup. bemerkt hat, können viele dieser Schriften als „a form of political propaganda addressed to a public of high level, capable of appreciating an approach to the military questions not merely from a utilitarian point of view, but in connection with a tradition of thought having both rhetorical and literary contents“ betrachtet werden (The Syrianos’s «Strategikon»: a 9th century source?, Bizantinistica 2, 2000, 243-280, bes. 245). Zum Einfluss der hellenistischen Fachliteratur auf die byzantinischen Handbücher vgl. A. Dain, Les stratégistes byzantins, TM 2, 1967, 317-392, bes. 319-340 (der Beitrag ist postum erschienen und wurde von Jules-Albert de Foucault, der selbst einige Abschnitte verfasst hat, herausgegeben); H. Hunger, Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner, Bd. 2, München 1978, 321-340, bes. 323-326; V. V. Kučma, Militärische Traktate, in: Quellen zur Geschichte des frühen Byzanz (4.-9. Jahrhundert). Bestand und Probleme, hrsg. v. F. Winkelmann/W. Brandes, Berlin 1990, 327-335, bes. 328 f.; E. McGeer, Military Texts, in: The Oxford Handbook of Byzantine Studies, hrsg. v. E. Jeffreys/J. Haldon/R. Cormack, Oxford 2008, 907-914; eine sorgfältige Fokussierung der Problematik auch in B. Meißner, Die technologische Fachliteratur der Antike. Struktur, Überlieferung und Wirkung technischen Wissens in der Antike (ca. 400 v. Chr. - ca. 500 n. Chr.), Berlin 1999, 333-340. T. Rampoldi, I ‘κεστοί’ di Giulio Africano e l’imperatore Severo Alessandro, in: ANRW II 34,3, Berlin 1997, 2451-2470, bes. 2456-2459, und in diesem Band B. Meißner, Magie, Pseudo-Technik und Para-

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aus dem 7. Kestos stammt, betrifft das Kriegswesen und ist in zwei byzantinischen Textsammlungen zur Kriegskunst überliefert: im corpus des Laurentianus graecus LV-4 (L) und im sogenannten Apparatus Bellicus. Die erste Sammlung besteht aus einem Codex, jetzt in der Biblioteca Laurenziana in Florenz, der in Konstantinopel auf Veranlassung Kaiser Konstantins VII. Porphyrogennetos angefertigt wurde5. Er zerfällt in drei Hauptteile: Der erste und der letzte enthalten verschiedene anonyme byzantinische Traktate, während der mittlere aus Werken älterer Schriftsteller besteht, zu denen auch Julius Africanus gehört6. Wie andere Sammlungen, die am Hof des Porphyrogennetos entstanden (etwa die Excerpta historica Constantiniana), zeichnet sich die florentinische Handschrift durch ein rigoroses Prinzip der Texterhaltung aus7. Wo ein Vergleich mit den anderen Fassungen möglich ist, stellt sich heraus, dass der Schreiber des Laurentianus sehr sorgfältig gearbeitet hat und sich weitgehend auf die getreue Reproduktion der Vorlage ohne persönliche Eingriffe beschränkt hat.

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technik: Technik und Wissenschaft in den Kestoi des Julius Africanus, 17-37. Die erhaltenen Fragmente der Kestoi sind in zwei Editionen von Jean-René Vieillefond publiziert worden: Jules Africain, Fragments des Cestes provenant de la Collection des Tacticiens Grecs. Édités avec une introduction et des notes critiques par J.-R. Vieillefond, Paris 1932, und ders., Les “Cestes” de Julius Africanus. Étude sur l’ensemble des fragments avec édition, traduction et commentaires, Firenze 1970. Wo nicht anders angegeben, beziehen sich die Hinweise auf den 7. Kestos auf die Ausgabe von 1970. Vgl. J. Irigoin, Pour une étude des centres de copie byzantins (suite), Scriptorium 13/2, 1959, 177-209, bes. 177-181. Vgl. zum Inhalt des Codex im Detail A. M. Bandini, Catalogus codicum manuscriptorum Bibliothecae Mediceae Laurentianae, accedunt supplementa tria ab E. Rostagno et N. Festa congesta, necnon additamentum ex inventariis Bibliothecae Laurentianae depromptum accuravit F. Kudlien, Bd. 2, Florentiae 1768 (ND Lipsiae 1961), 218-238. Bandini hat dieser Handschrift schon früher eine weitere Untersuchung gewidmet: A. M. Bandini, Epistola de celeberrimo codice Tacticorum Bibliothecae Laurentianae, Florentiae 1761 (non vidi). Der 7. Kestos steht auf den fol. 231r-243v (I 1,30-I 20,57 [107-185 Vieillefond]); der Text ist verstümmelt, weil die Anfangs- und Schlussblätter der Mehrzahl der Traktate im Codex fehlen. Lucas Holstein, der erste moderne Philologe, der die Handschrift benutzte, sah in dieser systematischen Verstümmelung die Tat eines Sammlers der bemalten Ornamente („mutilatio orta est, quia singulis fere singulorum auctorum libris primum folium detractum est ob lemniscos miniatos“, zitiert in Bandini, Catalogus [wie oben], 235); derselben Meinung waren auch Köchly und Rüstow: „… fast von allen Schriften die erste Seite – um der verzierten und ausgemalten Initialen willen – herausgeschnitten …“ (Griechische Kriegsschriftsteller, griech. u. deutsch mit kritischen u. erklärenden Anmerkungen von H. Köchly/W. Rüstow, Thl. II 2. Des Byzantiner Anonymus Kriegswissenschaft, Leipzig 1855, 205). Dain ging dagegen von einem „collectionneur de morceaux choisis“ aus (Les manuscrits d’Onésandros, Paris 1930, 43, Anm. 1), während Foucault in Anbetracht des in bestimmten Epochen vorherrschenden Mangels an Schreibmaterial als Grund dafür das Bedürfnis angenommen hat, die weißen Teile der Blätter zwischen den einzelnen Traktaten zu verwerten (Les stratégistes byzantins [wie Anm. 3], 383). Über die Handschrift vgl. ferner A. Dain, Histoire du texte d’Élien le Tacticien des origines à la fin du Moyen Age, Paris 1946, 183-200; Dain-Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 382-385. Unter den descripti des Laurentianus enthält nur der in Florenz im zweiten Viertel des 16. Jh. geschriebene Bernensis graecus 97 den Text des Africanus: vgl. bes. A. Dain, La collection florentine des Tacticiens Grecs. Essai sur une enterprise philologique de la Renaissance, Paris 1940 (mit Berücksichtigung älterer Beiträge) und jüngst P. Andrist, Les manuscrits grecs conservés à la Bibliothèque de la Bourgeoisie de Berne  Burgerbibliothek Bern. Catalogue et histoire de la collection, Zürich 2007, 126-137. Zu den Excerpta historica Constantiniana vgl. in diesem Band den Beitrag von U. Roberto, Byzantine Collections of Late Antique Authors: Some Remarks on the Excerpta historica Constantiniana, 71-84.

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

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Einem anderen Zweig der Überlieferung entstammt dagegen der Apparatus Bellicus: Diese militärtechnische Textsammlung ist nicht nur für die Überlieferung des 7. Kestos, sondern, wie zu zeigen sein wird, auch für die Rekonstruktion weiterer verlorener Teile von Africanus’ Werk von großer Bedeutung. Wir werden im Folgenden einerseits die Genese des Apparatus Bellicus, andererseits dessen Einfluss auf zwei mittelbyzantinische Militärtraktate, die Sylloge Tacticorum und die Taktika des Nikephoros Uranos, analysieren8.

1. Der Apparatus Bellicus Mit diesem auf das 17. Jh. zurückgehenden Namen9 bezeichnet man eine Sammlung, die in drei Codices aus dem 11. Jh. und in einigen weiteren, von diesen abhängigen Handschriften überliefert ist10. Die drei Haupt-Codices sind der Vaticanus graecus 1164 (V)11, der Barberinianus graecus 276 (D) und der Scorialensis Y-III-11 (E). Während in der Forschung bezüglich der Beziehungen zwischen V und D Konsens besteht – die beiden Codices sind voneinander unabhängige Zeugen desselben Archetypus –, ist dagegen das Verhältnis zwischen V und E problematischer. Während die einen annehmen, dass E von V abstammt12, folgen andere Dains Rekonstruktion, nach der die beiden Codices zwei selbständige Zweige der Überlieferung darstellen13. Von den Untersuchungen zur sog. „recension interpolée“ von Ailianos’ Text ausgehend, postulierte Dain die Existenz eines verlorenen Prototypus, den er auf das Ende des 10. Jh. datierte und „Mazonaeus“ nannte. Davon seien 8

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Zum besseren Verständnis der in diesem Beitrag geäußerten Thesen vgl. im Anhang die Tafeln der aus Julius Africanus stammenden Texte des Apparatus Bellicus, von denen die Sylloge Tacticorum und Nikephoros Uranos abgeleitet sind (s.u. 117-143, T1-19). Der Titel „Apparatus Bellicus“ wurde zum ersten Mal von G. Naudé (Syntagma de studio militari, Romae 1637, Bd. 2, Kap. IV §8, 520 f., non vidi) benutzt, um die von ihm in Rom, wahrscheinlich im Codex Vaticanus graecus 1164 (s.u.), eingesehenen und Julius Africanus zugeschriebenen Kapitel zu bezeichnen. Zu den Kopien des Apparatus Bellicus aus der Zeit der Renaissance und später vgl. Vieillefond, Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XLIII-XLV; ders., Les “Cestes” (wie Anm. 4), 84, Anm. 11. Zu der von ihm gebotenen Liste müssen noch hinzugefügt werden: Marcianus Classis XI, codex 30e (= cod. 975 fondo Contarini; ca. 1550-1575 aus dem Atelier von Gian Vincenzo Pinelli); Beinecke 276 (von Andreas Darmarius um 1580 geschrieben; Yale University Library); Vaticanus graecus 1771 (16. Jh.); Ambrosianus graecus 719 (16 Jh.); Savile 8 (ex Savile 6555, Bodleian Library, Ende des 16. Jh. - Anfang des 17. Jh.); Leidensis 199 (Bibliotheca Universitatis, 17. Jh.); Leidensis Perizonianus Q 49 (18. Jh.). Die Handschrift ist jedoch verstümmelt: Aufgrund eines Materialschadens, der für den Verlust von vier quaterniones verantwortlich ist, bricht der Text des Apparatus Bellicus mit dem Kap. 15 (= Afric., cest. I 12,19 [145 Vieillefond]) ab und beginnt erst wieder mit dem Kap. 71 (kurz vor der Mitte). R. Schöne, Philonis Mechanicae Syntaxis. Libri quartus et quintus, Berolini 1893, VI f. und IX; R. Vári, Incerti Scriptoris Byzantini saeculi X. Liber De Re Militari, Lipsiae 1901, XVII und XX (Stemma); ders., Leonis Imperatoris Tactica, Tomus I (Prooemium et Constitutiones I-XI. Continens), Budapestini 1917, XXXI f.; R. Schneider, Griechische Poliorketiker, Berlin 1908, 6 f.; H. van den Berg, Anonymus. De obsidione toleranda. Editio critica, Lugduni Batavorum 1947, 4-9; Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 4), 80 f. (wo er seine in der vorhergehenden Edition S. XXXII-XXXIV ausgedrückten Meinungen widerruft). Dain, Histoire du texte d’Élien le Tacticien (wie Anm. 6), 203-240; vgl. auch F. Lammert, Julius Africanus und die byzantinische Taktik, ByzZ 44, 1951, 362-369, bes. 362; Dain-Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 385-387; G. Dagron/H. Mihăescu, Le traité sur la guérilla (De velitatione) de l’empereur Nicéphore Phocas (963-969), Paris 1986, 13-25.

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der Scorialensis eine direkte, V und D indirekte Kopien: Sie hätten den Mazonaeus nur durch die Vermittlung eines anderen verlorenen Zeugen, des sog. „Exemplar“, gekannt14. Die Forschungsergebnisse des mit der neuen kritischen Edition der Kestoi betrauten SNF-Projekts an der Universität Basel sprechen jedoch gegen diesen Befund und lassen vermuten, dass E ein descriptus von V ist (vgl. das Stemma auf S. 114); auf jeden Fall ist aber die Zugehörigkeit der drei Handschriften zur gleichen Familie gesichert. Die Sammlung, die bisher nur von Melchisédech Thévenot 1693 in den Veteres Mathematici15 und 1746 in Lamis Edition der Werke des Ioannes Meursius vollständig publiziert worden ist16, besteht aus 79 Kapiteln sowie einem Fragment ohne Titel am Anfang17. Sie wird von der Überschrift τάδε ἔνεστιν ἐν τῷ τῶν ἀφρικανοῦ κεστῶν und einem pinax eingeleitet, in dem jedoch lediglich 69 Titel stehen, von denen nur die ersten 20 nummeriert sind18. Alle Auslassungen betreffen den 7. Kestos: Africanus’ Buch wird im Text in 30 Kapitel eingeteilt (was auch in L geschieht), während jedoch im Inhaltsverzeichnis nur 20 Titel stehen19. Wie schon Vieillefond gezeigt hat, ist die Gliederung des Kestos in 30 Kapitel wenig zweckdienlich und stimmt bisweilen auch nicht mit dem Inhalt der dazugehörigen Stellen überein. Daher ist es wahrscheinlich, dass die zehn Titel, die im pinax nicht verzeichnet sind, spätere Zusätze darstellen20. Diese waren aber wohl schon in dem der ganzen Überlieferung gemeinsamen Archetypus vorhanden, zumal sie auch in L stehen. Da der Apparatus Bellicus gewöhnlich in der Sekundärliteratur nach Thévenots Edition, die der Gliederung des 7. Kestos in 30 14

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Schon früher hat Dain in der Überzeugung, dass die beiden Codices mechanische Kopien desselben Archetypus seien, die Möglichkeit ausgeschlossen, dass E ein descriptus von V sei: vgl. Les manuscrits d’Onésandros (wie Anm. 6), 19-36. Dains Meinung nach hätte der Scorialensis Y-III-11 ursprünglich zusammen mit dem Neapolitanus C-III-26 eine einzige Sammlung gebildet; ebenso sollten der Barberinianus graecus 276 und der Parisinus graecus 2442 für Teile einer einzigen Ausgabe gehalten werden. Auf der Grundlage dieser Annahme weitet Dain die aus seiner Untersuchung zu den Texten des Onesandros und des Ailianos, die im Scorialensis und im Barberinianus fehlen, aber in den Handschriften aus Neapel und Paris überliefert sind, gezogenen Schlüsse auch auf D und E aus. Ähnlich wie Dain auch C. M. Mazzucchi, Dagli anni di Basilio parakimomenos (cod. Ambr. B 119 sup.), Aevum 52/2, 1978, 267-316, bes. 285-287, nach dem der Barberinianus vom gleichen Archetypus des verlorenen Prototypen abstamme, von dem der Vaticanus und der Neapolitanus, die er für zwei Brüder hält, kopiert worden seien. M. Thévenot, Veterum mathematicorum Athenaei, Bitonis, Apollodori, Heronis, Philonis, et aliorum opera, Graece et Latine pleraque nunc primum edita, Parisiis 1693, 275-316; es ist zu beachten, dass die Nummerierung der Seiten wegen eines Fehlers von S. 279 auf S. 290 überspringt. Von der Edition, die sich auf eine schlechte Renaissancekopie des Scorialensis (Parisinus graecus 2439, 16. Jh.) stützt, erweisen sich nur Boivins Anmerkungen am Ende des Bands (S. 340-359) als wertvoll. Ioannis Meursii Opera, 7. Bd., Florentiae 1746, 897-984; außer dem Text von Meursius, der aus minderwertigen Codices kollationiert worden ist (vgl. S. 905 f.), hat Lami in den Anmerkungen auch die Varianten aus Thévenots Ausgabe mitsamt Boivins Konjekturen, Meursius’ und seinen eigenen Verbesserungen und vor allem auch einige Lesarten des Laur. gr. LV-4 angegeben. Weil der Passus unmittelbar vor dem Text des 7. Kestos steht, ist er von Vieillefond für das προοίμιον des Buches gehalten worden: Les “Cestes” (wie Anm. 4), 103. Tatsächlich sind im Scorialensis alle Kapitel nummeriert, doch scheinen die letzten 49 Zahlen ein späterer Zusatz zu sein. Die 30 Kapitel im Text von D und L haben keine Nummerierung, während es im Text von V und E eine Einteilung in 30 Kapitel gibt, von denen aber nur die 20 im pinax zitierten Kapitel nummeriert werden. Leider ist es aufgrund der Lücken im Laurentianus unmöglich zu bestimmen, ob auch in diesem Zweig der Überlieferung nur 20 Titel im pinax standen. Vieillefond, Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XXXV; ders., Les “Cestes” (wie Anm. 4), 83. Vieillefond verwendet deshalb in seinen Editionen die 20er Einteilung.

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Kapiteln folgt, zitiert wird, wird auch hier im Folgenden Thévenots Zählung beibehalten21. Der Text des 7. Kestos bildet den ersten Abschnitt der Sammlung (Kapitel 1-30). Im Vergleich zur Fassung von L ist jene des Apparatus Bellicus weniger zuverlässig, da sie mehr Fehler aufweist und Glossen sowie Randbemerkungen einfügt. Die Unterschiede zwischen den beiden Versionen bestätigen Vieillefonds Urteil über den höheren Wert von L im Vergleich zu V, D und E22. In den Kapiteln 31-59 finden wir dagegen eine Reihe von verschiedenen Exzerpten, die in vereinfachter und überarbeiteter Form den Inhalt älterer militärischer Werke zusammenfassen. Trotz der Zuschreibung an Africanus am Anfang ist die Möglichkeit, dass auch dieser Teil von ihm redigiert wurde, auszuschließen23. Diese Vermutung wird vor allem von Kapitel 47, der gekürzten Version des Kapitels ἤχου κλοπή aus dem 7. Kestos24, widerlegt. Auch wenn es plausibel ist, dass sich einige Themen in den 24 Kestoi wiederholten, so ist es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass Africanus selbst Exzerpte aus seinem eigenen Werk darin eingefügt hat. Im Übrigen suggeriert gerade die Anordnung des Textes in der handschriftlichen Überlieferung die Idee einer Zäsur zwischen dem ersten Kern der Sammlung und dem Folgenden. Am Ende des 30. Kapitels wird ein Trennstrich gesetzt, dem die Formel Ἰουλίου Ἀφρικανοῦ Κεστὸς ζ΄ folgt; nach einem Leerraum, der wenige Zeilen umfasst, folgt ein kurzer Text (zwei Zeilen) mit dem Titel Ἄλλως βάψαι βέννον διὰ βάθους25. Am Ende dieses Fragments findet man eine weitere Verzierung, nach der das 31. Kapitel beginnt (vgl. Abb. 1 auf S. 144, wo als Beispiel der Codex Barberinianus gezeigt wird). Vieillefond hat zu Recht die Erwähnung des Africanus und des 7. Kestos als ein den vorangehenden Kapiteln zugehöriges explicit gedeutet26; strittiger ist schon die Herkunft 21

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Man muss allerdings auch andere Unterschiede zwischen Thévenots Nummerierung und jener der pinaces der älteren Codices berücksichtigen: Im Index der Veteres Mathematici erscheint das Kapitel ἤχου κλοπή nicht, dagegen wird als 30. Titel Ἄλλως βάψαι βέννους διὰ βάθους (dazu s.u.) zur Liste hinzugefügt, das jedoch in den Inhaltsverzeichnissen der Handschriften fehlt; ferner werden die Kapitel nach dem 56. und dem 72. (Nr. 47 und 64 in E) nicht nummeriert. (Sie werden daher üblicherweise 56 bis [Ἄλλο δι’ οὗπερ ὅσους ἂν θέλωμεν τῶν πολεμίων κατάσχωμεν] und 72 bis [Περὶ τῶν τῆς φάλαγγος ἀποτομῶν] genannt.) Insgesamt gibt es also 77 nummerierte Kapitel gegenüber den 69 in den Indices der Codices. Im Vergleich zu Thévenots Ausgabe unterscheidet sich die Edition von Meursius-Lami nur durch die Einfügung des Kapitels ἤχου κλοπή in die Zählung und kommt so auf 78 Kapitel. Les “Cestes” (wie Anm. 4), 77-83. Diese Meinung wird dagegen in Aeneas Tacticus, Asclepiodotus, Onasander, with an English translation by members of the Illinois Greek Club, London 1923, ND 1962, 19 und 24 f. vertreten. Zur Widerlegung von Lammerts These (Julius Africanus und die byzantinische Taktik [wie Anm. 13]), nach der auch die letzten Kapitel der Sammlung auf Africanus zurückgingen, s.u. Vgl. Afric., cest. I 16 und II 12 (161 und 211-213 Vieillefond; vgl. auch seine Bemerkungen auf S. 192). Im Gegensatz zum Original kann man im Exzerpt die Benutzung eines einfacheren Wortschatzes und die Einführung einer Anfangsbetrachtung beobachten: Der Exzerptor spricht seine Skepsis bezüglich der erzählten Kriegslist und ihrer Wirksamkeit aus und rechtfertigt ihre Erwähnung bloß mit seinem paradoxographischen Interesse (Ἀνέγνων τοῖς μὲν πολλοῖς ἄπιστον, ἐμοὶ δὲ ἀμφιβαλλόμενον, διὰ δὲ τὸ παράδοξον καὶ τοῦτο ἀνήγαγον). Dies ist der Text von D und E; Vieillefond korrigiert in Ἄλλως βάψαι ἔβενον διὰ βάθους (Les “Cestes” [wie Anm. 4], 187 [Appendix]). Vieillefond, Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XXXVI-XXXVIII; ders., Les “Cestes” (wie Anm. 4), 82. Diese Hypothese findet eine zuverlässige Bestätigung in P.Oxy. 412, wo der Text des Africanus mit der Wendung Ἰουλίου Ἀφρικανοῦ Κεστὸς ιη΄ (V,55 [291 Vieillefond]) endet: vgl. dazu in diesem Band J.

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des folgenden Fragmentes, das nicht im pinax angegeben wird und für das sichere Vergleichspunkte fehlen. Natürlich lässt sein Inhalt (wie man einen Farbstoff aus Blutegeln gewinnt) die Hypothese, nach der es sich um ein als Füllmittel benutztes Fragment der Kestoi handelt, sehr plausibel erscheinen27; doch mahnt der Mangel an Parallelen zu einer gewissen Vorsicht und lässt die Möglichkeit einer anderen Herkunft offen. Jedenfalls scheint die Absicht zu bestehen, die Trennung zwischen den 30 Kapiteln am Anfang und dem Rest der Sammlung hervorzuheben. Die Kapitel 31-59 bestehen aus kurzen Fragmenten über die Militärtechnik: Während die Vorlage in einigen Fällen sofort erkennbar ist und darüber keine Zweifel bestehen, wird die Bestimmung der Quelle anderswo durch den Verlust des Originals erschwert. Schon Boivin hatte in einigen Fragmenten Spuren von Aineias Taktikos’ Werk erkannt28: Die inhaltlichen Analogien, die syntaktischen und lexikalischen Entsprechungen, die zwischen den Kapiteln 38, 45, 46 und 48-58 des Apparatus Bellicus und gewissen Stellen der Poliorketik bestehen, weisen mit Deutlichkeit auf die Herkunft dieser Passagen aus dem Werk des 4. Jh. v. Chr. hin und lassen die Benutzung einer anderen Quelle sehr unwahrscheinlich erscheinen29. Die epitomisierten Textabschnitte stehen dem Original sehr nahe: Die seltenen Eingriffe des Exzerptors beschränken sich darauf, dem Text mehr Klarheit und den Ausführungen eine allgemeinere Valenz zu verleihen, ohne jedoch etwas Neues oder persönliche Beobachtungen hinzuzufügen30.

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Hammerstaedt, Julius Africanus und seine Tätigkeiten im 18. Kestos (P.Oxy. 412 col. II), 53-69. In seiner Ausgabe hat Thévenot diesen Einschub als eine unnötige Wiederholung beseitigt, während Meursius sie für den Anfang des zweiten Teils des Werks hielt und daher ζ zu β korrigierte (S. 949 f.). Th.-H. Martin, Recherches sur la vie et les ouvrages d’Héron d’Alexandrie (MAIBL.E Ire série 4), Paris 1854, 355 meinte hingegen aufgrund dieser Überschrift, dass die Kapitel 31-37 zum 7. Kestos gehörten, die vorhergehenden dagegen zum 6. Vieillefond, Fragments des Cestes (wie Anm. 4), ΧΧΧΙΙ; ders., Les “Cestes” (wie Anm. 4), 82. Thévenot, Veteres mathematici (wie Anm. 15), 357: „Si quidem caput XLV & sequentia (uno excepto) ad LIX ex Aeneae Poliorcetico excerpta esse manifestum est“; vgl. auch Martin, Recherches (wie Anm. 26), 356 (der die Kap. 38, 45, 46 und 48-58 mit Aineias in Verbindung gebracht hat); Köchly/Rüstow, Griechische Kriegsschriftsteller (wie Anm. 6), 9 und 13; Vieillefond, Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XXXIX f.; W. Kroll in ders./J. Sickenberger, Art. Iulius 47 (Africanus), RE 10, Stuttgart 1917, 116-125, bes. 118. Diese Kapitel des Apparatus Bellicus sind von Alphonse Dain im Appendix seiner Ausgabe des Aineias Taktikos publiziert worden, auf die ich für einen ausführlichen Vergleich mit den entsprechenden Stellen des Traktats verweise: Énée le Tacticien. Poliorcétique. Texte établi par A. Dain, traduit et annoté par A.M. Bon, Paris 1967, 93-101. Zur Rezeption von Aineias’ Text in der byzantinischen Welt vgl. ebd. XXXIVXXXVI und XLII-XLVIII sowie Cosentino, The Syrianos’s «Strategikon» (wie Anm. 3), 278-280, wo insbesondere Syrianos Magistros’ Abhängigkeit von seinem Vorgänger untersucht wird. In einigen Fällen spricht der Exzerptor lehrerhaft und drückt banale Folgerungen aus; er beseitigt mögliche Hinweise auf bestimmte Ereignisse und Orte (mit Ausnahme von Kap. 53, wo die aus Aen. Tact. 31,31 stammende geographische Angabe über Epirus beibehalten wird) und verleiht seinen Vorschriften einen allgemeineren Charakter: In Kap. 45 (aus Aen. Tact. 30,1) wird etwa im Gegensatz zur Vorlage, wo wir ἐπὶ τὴν χελώνην finden, kein bestimmtes Ziel bezeichnet, sondern es wird lediglich angegeben, ἐφ’ ὅπερ θέλομεν zu werfen, und anstatt die Aktion entlang den Mauern anzusiedeln, wird ein unbestimmtes ἀφ’ ὧν ἱστάμεθα τόπων vorgezogen. Stilistisch gesehen findet im Allgemeinen ein Prozess der Vereinfachung des Wortschatzes und der Syntax statt, was in diesen Überarbeitungen durchaus üblich ist; der Wortschatz ist ziemlich alltäglich ohne termini technici und zeichnet sich durch das Vorkommen einiger Wörter aus, die erst seit der Spätantike in Gebrauch sind (wie z.B. μάγγανον).

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Dasselbe gilt auch für die Kapitel 35, 36 und 59, deren Vorlage Polyainos’ Werk gewesen ist31. Die Affinitäten dieser Stellen zu den Strategemata sind schon vor langer Zeit erkannt worden: So hatten schon Köchly und Rüstow die enge Verbindung zwischen app. bell. 59 und der Tradition über Iphikrates (Polyaen., strat. III 39,19) unterstrichen32. 1970 entdeckte Vieillefond in den Kapiteln 35 und 36 Anklänge an Polyainos’ Werk, obwohl er die Herkunft der ersten der beiden Stellen nicht genau bestimmen konnte33. Eine neue Untersuchung der Dokumentation erlaubt dagegen, in den Strategemata eine dem Text des Apparatus Bellicus sehr nahestehende Passage zu erkennen: Das Kap. 35 scheint eine Überarbeitung von strat. III 9,60 zu sein und bestätigt Vieillefonds Intuition endgültig34. Problematischer sind die Kapitel 31-34 (Τ9-12), 37 (Τ13) und 39-44 (Τ14-19), für die direkte Parallelen zu anderem erhaltenen Material fehlen. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Ausgabe der Kestoi ging Vieillefond von ihrer Ableitung aus Africanus aus: Er gab die Fragmente in einem eigenen Abschnitt nach dem 7. Kestos heraus und betonte die Übereinstimmungen mit dem, was aus Africanus’ Werk schon bekannt war. Auch wenn nicht alle Bemerkungen Vieillefonds stringent sind35, kann man doch 31

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Allgemein zu Polyainos’ Nachleben in der byzantinischen Welt vgl. F. Schindler, Die Überlieferung der Strategemata des Polyainos, Wien 1973, 205-225 (mit der Erwähnung älterer Arbeiten zum Thema), und die Einleitung von P. Krentz und E. L. Wheeler zu ihrer Ausgabe der Strategemata: Polyaenus. Stratagems of War, I (Books I-V), Chicago 1994, XVI-XXIII; ebenso Meißner, Die technologische Fachliteratur der Antike (wie Anm. 3), 248-250. Köchly/Rüstow, Griechische Kriegsschriftsteller (wie Anm. 6), 11; die Reproduktion der Vorlage ist sehr getreu, die einzigen Änderungen betreffen die Auslassung des Iphikrates, was dazu beiträgt, den Ausführungen einen allgemeineren Ton zu verleihen, und die Kürzung des zweiten Teils der Passage. Dagegen scheint mir Vieillefonds Hinweis auf andere loci der Strategemata (I 47,1; III 11,3; V 22,2; VIII 23,7) weniger passend zu sein: vgl. Les “Cestes” (wie Anm. 4), 191. Vieillefond hatte für diese Kapitel zunächst eine Herkunft aus Africanus vermutet: Fragments des Cestes (wie Anm. 4), 58 (bzw. Πῶς ἵππους εἰς φυγὴν τρέψομεν und Περὶ τοῦ φαίνεσθαι ἵππους πολλούς, ὄντας ὀλίγους). Erst in seiner Ausgabe von 1970 anerkannte er Kap. 36 als eine Überarbeitung von strat. IV 4,3 und nahm für Kap. 35 an: „Or on ne trouve rien dans Polyen qui ait pu donner naissance à cette recette. Mais, à la réflexion, je remarque que le ton des deux chapitres n’est pas dans la manière d’Africanus“ (Les “Cestes” [wie Anm. 4], 191). Auch für app. bell. 36 ~ Polyaen., strat. IV 4,3 ist es möglich, eine Tendenz zur Verallgemeinerung auszumachen: Während die Anekdote in den Strategemata durch das exemplum des Antipatros verdeutlicht wird, wird die Benutzung der List im Exzerpt ohne chronologische oder geographische Hinweise empfohlen. Schon ein oberflächlicher Vergleich zwischen den beiden Stellen erlaubt es, diese Hypothese zu überprüfen: Polyaen., strat. III 9,60 App. bell. 35 (Vieillefond, Fragments des Cestes [wie Anm. 4], 58) Ἐὰν βούλῃ τὴν τῶν ἐναντίων ἵππον εἰς φυγὴν Ἰφικράτης ἐκ τῆς Ὀδρυσιάδος λείαν πολλὴν τραπέσθαι πολλὴν οὖσαν, τῆς σῆς οὔσης ὀλίγης, περιήλασεν· ἐδίωκον οἱ Ὀδρύσαι πλήθει πολλῷ. ὁ δὲ ἱππεῖς ἔχων ὀλίγους ἔδωκεν αὐτοῖς καιομένας κέλευσον τοὺς σοὺς ἱππέας ἀντὶ δοράτων ἄγειν λαμπάδας καὶ προσελαύνειν ἐκέλευσε τοῖς ἐνανλαμπάδας καιομένας καὶ προσελαύνειν τοῖς τίοις. οἱ δ’ ἵπποι τῶν Ὀδρυσῶν τῆς φλογὸς τὴν ἐναντίοις· οὕτως γὰρ τῆς φλογὸς τὴν ὄψιν φοὄψιν ἀσυνήθη μὴ φέροντες ἀναστρέψαντες ἔφυβούμενοι, ἀναστρέψαντες φεύξονται. γον. Auch in diesem Fall verschwindet im Exzerpt der historische Hinweis, aber abgesehen von geringen lexikalischen Änderungen, steht die Stelle Polyainos’ Text sehr nahe. Vgl. Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XXXIX; Les “Cestes” (wie Anm. 4), 192. Die Beziehung etwa von app. bell. 37 (T13) zu Afric., cest. I 2,13 (113 Vieillefond) scheint mir schwach zu sein, weil der Hin-

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einige Analogien zwischen diesen Stellen und anderen Texten der Kestoi nicht leugnen. So kommt etwa der im app. bell. 33 (T11) erwähnte Sieg, den Alexander der Große dank dem Einsatz von Nieswurz über die Alanen errang, auch im 7. Kestos vor36, während dies in den anderen Quellen unerwähnt bleibt. Dasselbe gilt auch für die Zerstörung der Bäume (Kap. 32 [T10]), um möglichen Hinterhalten der Feinde zuvorzukommen: Dieselbe Kriegslist ist auch anderswo bei Africanus bezeugt37, findet aber in anderen militärischen Handbüchern keine Entsprechung, in denen normalerweise die Zerstörung der Vegetation empfohlen wird, um die Feinde von der Lebensmittelversorgung abzuschneiden, jedoch nicht die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, dass sich jene hinter den Bäumen verstecken könnten. Auch der „magische“ Charakter einiger Rezepte (Kap. 31, 34, 43 [T9, T12, T18]) steht ganz im Einklang mit dem Geist der Kestoi, während dies in anderen Werken über die Kriegskunst seltsam wäre38; schließlich stellt das Interesse für die Medizin, das in den Kapiteln 39-42 (T14-17) des Apparatus Bellicus hervortritt, ein Merkmal des Africanus dar, das bei anderen Kriegsschriftstellern viel seltener ist39. Schließlich findet man Spuren dieser Materialien nicht nur in späteren Werken über die Militärtechnik wieder, sondern auch in den byzantinischen Sammlungen zur Landwirtschaft und zur Pferdeheilkunde. Die Kapitel 39, 40 und 43 (T14, T15, T18) weisen nicht nur in der Sylloge Tacticorum und in den Taktika des Nikephoros Uranos Parallelen auf, sondern auch in den Geoponika und in den Hippiatrika40. Da Julius Africanus

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weis auf die vergifteten Pfeile in diesem Fall sehr allgemein ist und nicht notwendigerweise eine direkte Beziehung zwischen den beiden Texten impliziert; in gleicher Weise erinnert das Thema der Heilung von Wunden (app. bell. 41 [T16]) nur sehr entfernt an Afric., cest. I 4 und I 5 (127-129 Vieillefond), zumal dort andere Mittel vorgestellt werden. Schließlich ist die Beziehung von Kap. 42 (T17) zu Afric., cest. I 5, wo sehr generell über die Wunde und nicht über die Hämorrhagie gesprochen wird, oberflächlich. Afric., cest. I 2,16 (113 Vieillefond). Afric., cest. I 2,34 f. (115 Vieillefond). Besonders bedeutend ist der Fall von app. bell. 34 (T12), wo die Benutzung des Sprungbeins des Wolfs, um die Pferde zu stoppen, eine enge Entsprechung im 7. Kestos findet (I 10,3-5 [139 Vieillefond]). Für eine Analyse dieses besonderen Aspektes in Africanus’ Werk vgl. in diesem Band M. Wallraff, Magie und Religion in den Kestoi des Julius Africanus, 39-52; vgl. ebenso F. C. R. Thee, Julius Africanus and the Early Christian View of Magic (HUTh 19), Tübingen 1984; E. L. Wheeler, Cambyses and the Persea Tree: Magic in Damocritus’ Tactica and Julius Africanus’ Κεστοί, Donum Amicitiae (Electrum 1), hrsg. v. E. Dąbrowa, Krakow 1997, 209-220; ders., Why the Romans can’t defeat the Parthians: Julius Africanus and the strategy of magic, in: Roman Frontier Studies 1995. Proceedings of the XVIth International Congress of Roman Frontier Studies, hrsg. v. W. Groenman-van Waateringe/B. L. van Beek/W. J. H. Willems/S. L. Wynia, Oxford 1997, 575-579, bes. 577 f. Vgl. im 7. Kestos den Hinweis auf die ἰάματα und die θεραπεία παθῶν im Prooimion (103 Vieillefond), oder I 4 f. Über diesen Aspekt der Kestoi vgl. zuletzt F. Corsaro, La scienza medica nei Cesti di Sesto Giulio Africano, in: La cultura scientifico-naturalistica nei Padri della Chiesa (I-V sec.). XXXV Incontro di studiosi dell’antichità cristiana, 4-6 maggio 2006, Roma 2007, 513-524. Vgl. Gp. II 47,4-11 (83 f. Beckh); XVI 1,17 (454 f. Beckh); XVI 3,6 (456 Beckh); fragmenta Anatolii de equis 1,17 und 6 (CHG II, 327 Oder/Hoppe); hipp. cant. LXXI 10 (CHG II, 207 Oder/Hoppe). Zur Überlieferung des Africanus in den Sammlungen zur Landwirtschaft und zur Veterinärmedizin vgl. Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 4), 215-255, und in vorliegenden Band die Beiträge von R. H. Rodgers, Julius Africanus in the Constantinian Geoponica, 197-210; Ch. Guignard, Une source peut en cacher une autre : Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive (IX, 21-27), 211-242; ders., Sources et constitution des Géoponiques à la lumière des versions orientales d’Anatolius de Béryte et de Cassianus Bassus, 243 ff.; C. Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius, 145-195; A. McCabe, Julius Africanus and the Horse Doctors, 345 ff.

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unter den vielen uns bekannten antiken Kriegsschriftstellern offenbar der einzige war, der des besonderen Charakters seines Werks wegen auch in Schriften aus dem landwirtschaftlichen und tierärztlichen Bereich überliefert worden ist, bestärkt diese Tatsache zusammen mit den anderen oben gemachten Bemerkungen die Vermutung, dass diese Kapitel des Apparatus Bellicus aus den Kestoi stammen. Ab Kapitel 60 ist die Situation weniger kompliziert und seit kurzem von Constantin Zuckerman endgültig geklärt worden. Wie schon Köchly und Rüstow erkannt hatten41, stellen die Kapitel 60-72 eine sehr getreue Transposition einiger Stellen aus der sogenannten De re strategica dar42. Dieser Traktat, der im Laur. gr. LV-4 und im Ambrosianus B 119 sup. überliefert ist43, wurde lange für ein selbständiges Werk aus Justinianischer Zeit gehalten44; aber seine Verwandtschaft mit zwei anderen kriegswissenschaftlichen Schriften – der sogenannten Rhetorica Militaris45 und den Naumachika46 des Sy41 42

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Köchly/Rüstow, Griechische Kriegsschriftsteller (wie Anm. 6), 10-13. Und zwar: app. bell. 60 = de re strat. 44 Dennis; app. bell. 61 = de re strat. 46 Dennis; app. bell. 62 = de re strat. 47 Dennis; app. bell. 63 = de re strat. 35 Dennis; app. bell. 64 = de re strat. 36 f. Dennis; app. bell. 65 = de re strat. 38 Dennis; app. bell. 66 = de re strat. 33 Dennis; app. bell. 67 = de re strat. 34 Dennis; app. bell. 68 = de re strat. 40 Dennis; app. bell. 69 = de re strat. 39 Dennis; app. bell. 70 = de re strat. 41 Dennis; app. bell. 71 = de re strat. 42 Dennis; app. bell. 72 = de re strat. 43,29 Dennis. Wie C. Zuckerman bemerkt, Chapitres peu connus de l’Apparatus Bellicus, TM 12, 1994, 359-389, bes. 361, „il s’agit de chapitres assez longs, repris parfois dans un ordre différent de l’original, mais, à exception de quelques omissions, sans altérations textuelle.“ Andererseits haben die Erwähnung des Belisarius und der Gebrauch eines späten Wortschatzes schon längst dazu geführt, die Urheberschaft des Africanus für die Kap. 60-77 zu verneinen: vgl. z.B. Boivin in Thévenot, Veteres mathematici (wie Anm. 15), 357: „Mentio Belisarii, quae hic occurrit, arguit, ut jam diximus, non esse hunc librum Africani, aut certe assurum ei esse istud exemplum. Nam Belisarius sub Justiniano vixit, annis post Africani plusquam trecenti. Ego non hanc duntaxat Belisarii commemorationem puto adjectam esse huic libro, sed & praeterea multa: imo demptis primis quatuor & quadraginta capitibus, vix quicquam Africani esse dederim. … Sexagesimum [scil. caput] autem, & reliqua deinceps ad finem usque libri, non esse Africani, vel stilus ipse prodit, simplexque illud & inornatum dicendi genus, a quo multum videtur abhorruisse is qui prima huius libri capita scripsit“ und Martin, Recherches (wie Anm. 26), 358-364 und passim (er führte nur die ersten 37 Kapitel der Sammlung auf Africanus zurück). Außer natürlich einigen codices recentiores; zur handschriftlichen Überlieferung vgl. zuletzt: Three Byzantine Military Treatises. Text, translation and notes by G. T. Dennis, Washington 1985, 4-7. Über die Handschrift Ambr. B 119 sup., die verschiedene Traktate zur Militärtechnik enthält und nach Mazzucchis Hypothese in Konstantinopel zu Beginn des Jahres 959 auf Veranlassung des παρακοιμώμενος Basileios, der dadurch seine Kandidatur als Anführer des Unternehmens zur Wiedereroberung Kretas fördern wollte, redigiert wurde, vgl. Eine griechische Schrift über Seekrieg, zum ersten Male herausgegeben und untersucht von K. K. Müller, Würzburg 1882, 18-29; Dain, Les manuscrits d’Onésandros (wie Anm. 6), 36-42; Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 385; Mazzucchi, Dagli anni di Basilio parakimomenos (wie Anm. 14), 276-284, 305, 310-316. Diese Meinung wurde von den ersten Herausgebern vertreten (Köchly/Rüstow, Griechische Kriegsschriftsteller [wie Anm. 6], 37) und wird auch von Dennis geteilt: Three Byzantine Military Treatises (wie Anm. 43), 3. Sie hat ferner großen Anklang in der Forschung gefunden: für nützliche Literaturangaben über das Thema vgl. zuletzt Cosentino, The Syrianos’s «Strategikon» (wie Anm. 3), 248, Anm. 28. Das ist ein rhetorisches Handbuch zum Gebrauch des Kommandanten und ist wie De re strategica im Laur. gr. LV-4 und im Ambr. B 119 sup. überliefert. Es ist bisher nur in Köchlys Edition erschienen: A. Köchly, Anonymi Byzantini Rhetorica Militaris, 2 Bde., Turici 1855-1856. Das Werk, das nur im Ambr. B 119 sup. erhalten ist, wurde zum ersten Mal von Müller in seiner Ausgabe von 1882 (wie Anm. 43) publiziert; der Name des Autors wurde aber erst einige Jahrzehnte später von Alphonse Dain im Gegenlicht auf dem fol. 332v der Handschrift erkannt: La «Tactique» de Nicéphore Ouranos, Paris 1937, 67; vgl. auch Naumachica partim adhuc inedita in unum nunc primum congessit et

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rianos Magistros – veranlasste Karl Konrad Müller schon am Ende des 19. Jh., die drei Handbücher als eine Einheit zu betrachten, auch wenn er den Autor noch nicht bestimmen konnte47. In den letzten Jahren ist seine These von Zuckerman wieder aufgenommen und weitergedacht worden: Zuckerman hat die Zugehörigkeit der Rhetorica Militaris, der De re strategica und der Naumachika zu einem einzigen Werk des Syrianos Magistros bewiesen, für das er eine Datierung zwischen 565 und 636 vorgeschlagen hat48. Aus diesem Traktat stammen auch die letzten Kapitel des Apparatus Bellicus: Zuckerman hat gezeigt, dass auch die Kapitel 76 und 77 als Exzerpte aus Syrianos’ Handbuch zu gelten haben49, obwohl vor allem das erste offensichtlich stark überarbeitet worden ist. Wie er zu Recht betont hat, lassen sich in diesem Kapitel zwei verschiedene Teile ausmachen: Auf die Syrianos entnommene Beschreibung eines lokalen Alarmsystems durch Feuer (καμινοβίγλια) folgt die Darstellung eines Feuertelegraphen, für den es in der Vorlage keine Entsprechung gibt. Dies scheint also eine Einfügung des Exzerptors zu sein: Obgleich er die Nützlichkeit von Syrianos’ Darstellung anerkennt (die Benutzung dieser καμινοβίγλια ist noch in der Mitte des 10. Jh. bezeugt), verspürte er wohl das Bedürfnis, mit der Vorstellung einer anderen Technologie den Text zu er-

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indice auxit A. Dain, Paris 1943, 43-55. Der Traktat ist jetzt auch in einer neuen Ausgabe mit englischer Übersetzung verfügbar: J. H. Pryor/E. M. Jeffreys, The Age of the ΔΡΟΜΩΝ. The Byzantine Navy ca. 500-1204, with an appendix translated from the arabic of Muh.ammad Ibn Mankali by Ahmad Shboul, Leiden 2006, 455-481. Dains Lesart Ναυμαχίαι Συριανοῦ μαγίστρου ist vor kurzem von Mazzucchi und Cosentino in Frage gestellt worden, weil der Titel des Werkes ihrer Meinung nach Ναυμαχικὰ παρὰ τοῦ Συριανοῦ μαγίστρου (oder πατρικίου) heißen müsste; in jedem Fall bleibt aber die Zuschreibung an Syrianos bestehen: Cosentino, The Syrianos’s «Strategikon» (wie Anm. 3), 247, Anm. 21. Leider wird seine Identität wohl unbekannt bleiben: Sein Name wird nur in den De Caerimoniis des Konstantins Porphyrogennetos (106,198 f. Haldon) erwähnt, wo der Kaiser dem Sohn Romanos rät, immer βιβλία ἱστορικά, ἐξαιρέτως δὲ τὸν Πολύαινον καὶ τὸν Συριανόν mitzubringen, und zu den Quellen des Nikephoros Uranos (s.u. Anm. 84) gezählt; Syrianos’ Werk war wohl ein wichtiger Anhaltspunkt in der Fachliteratur zur Militärtechnik. Es ist ferner zu beachten, dass es im Vindobonensis philologicus graecus 275 (fol. 1v), in dem die Constitutiones Tacticae des Leo überliefert sind, ein Randscholium gibt, das zu den Quellen des Werks auch Syrianos zählt: vgl. R. Vári, Zur Überlieferung mittelgriechischer Taktiker, ByzZ 15, 1906, 4787, bes. 68. Müller, Eine griechische Schrift (wie Anm. 43), 46-49. Der gleichen Ansicht war auch F. Lammert, Die älteste erhaltene Schrift über Seetaktik und ihre Beziehung zum Anonymus Byzantinus des 6. Jahrhunderts, zu Vegetius und zu Aineias’ Strategica, Klio 33, 1940, 271-288, bes. 279 f.; da er Dains Arbeit (La «Tactique» de Nicéphore Ouranos [wie Anm. 46]) und die Zuschreibung der Naumachica an Syrianos nicht kannte, hat er das ganze Werk weiterhin einem anonymen Verfasser zugewiesen. Immerhin hatten bereits Lucas Holstein (zitiert in Dain/Foucault, Le stratégistes byzantins [wie Anm. 3], 344) und später Köchly und Rüstow (Griechische Kriegsschriftsteller [wie Anm. 6], 14 und 21) schon vor der Publikation des Traktats über den Seekrieg die gleiche Herkunft für die Rhetorica Militaris und die De re strategica vermutet; kürzlich ist die Einheit dieser beiden Texte auch von Hunger und Dagron erkannt worden: vgl. Hunger, Die hochsprachliche profane Literatur (wie Anm. 3), 327-329 und G. Dagron, Byzance et le modèle islamique au Xe siècle, à propos des Constitutions Tactiques de l’empereur Léon VI, CRAI 1983, 219-243, bes. 227, Anm. 35. C. Zuckerman, The Military Compendium of Syrianus Magister, JÖB 40, 1990, 209-224. Zuckerman, Chapitres peu connus (wie Anm. 42), 361: „Il emprunte cette fois au début du traité, et sa méthode change. Le premier passage qu’il reproduit, le chap. 8 de Syrianos, lui inspire une longue digression, fort intéressante … Ensuite il donne une paraphrase de plus en plus libre du chap. 7 de Syrianos et termine par une série des brefs extraits, souvent paraphrasés, des chapitres suivants (jusqu’au chap. 16)“.

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gänzen50. Diese ist identisch mit dem Kommunikationssystem, das zwischen 829 und 832 von Leo Mathematicus erfunden wurde, aber schon in der ersten Hälfte des 10. Jh. nicht mehr in Gebrauch war. Daraus kann man schließen, dass die Redaktion dieses Teils des Apparatus Bellicus bis in den Zeitraum zwischen der zweiten Hälfte des 9. und dem Anfang des 10. Jh. zurückreicht51. Einen hohen Grad an Selbständigkeit zeigen auch die Kapitel 72 bis-75, die keine direkten Parallelen zu anderen uns bekannten Quellen aufweisen. Zuckerman erkennt in Kapitel 72 bis Spuren der sogenannten „recension interpolée“ aus Ailianos’ Traktat; für das Kapitel 73 weist er auf Parallelen zu Maurikios’ Strategikon und für das Kapitel 75 auf Parallelen sowohl zu Syrianos Magistros als auch zu Maurikios hin. Insgesamt scheinen diese Stellen jedoch eigenständige Bearbeitungen zu sein; für das Kapitel 74 ist sogar die Ermittlung möglicher, auch weit entfernter Inspirationsquellen problematisch. Insgesamt betrachtet, erscheint der Apparatus Bellicus also als das Resultat verschiedener Kompositionsverfahren: Einem „ersten Teil“, der durch ein strenges Prinzip der Texterhaltung gekennzeichnet ist und der dem 7. Kestos entspricht (Kapitel 1-30), folgt ein „zweiter Abschnitt“, der verschiedene, meistens kurze Exzerpte ohne Zuschreibung enthält, die aus den Werken des Aineias Taktikos, des Polyainos und des Julius Africanus stammen (Kapitel 31-59). Wo es möglich ist, den epitomisierten Text mit dem Original zu vergleichen, hält sich der Exzerptor getreu an die Vorlage: Seine Eingriffe beschränken sich im Allgemeinen auf eine Vereinfachung des Wortschatzes und der Syntax, auf die Einfügung von wenigen persönlichen Beobachtungen und auf die Entfernung von bestimmten historischen Hinweisen. Das letzte Phänomen kann jedoch nur in den aus Aineias Taktikos und Polyainos stammenden Passagen festgestellt werden: Die Fragmente, deren Vorlage wahrscheinlich die Kestoi waren, bewahren dagegen die Erwähnung von bestimmten Episoden und manchmal auch der vermutlich bereits von Africanus zitierten Quellen. Anders verhält sich „der letzte Teil“ der Sammlung: Ausgehend von Syrianos Magistros’ Text, der am Anfang sehr getreu nachgebildet wird (Kap. 60-72), bietet der Verfasser in der Folge eigene Texte, die trotz des Einflusses älterer Schriftsteller nicht als Exzerpte, sondern als Neubearbeitungen gestaltet werden (Kap. 72 bis-77). Schon Vieillefond hat im corpus des Apparatus Bellicus zwei verschiedene Kerne ermittelt: den sogenannten „Recueil A“, der Auszüge aus dem 7. Kestos enthält52, und eine zweite Fragmentengruppe mit Exzerpten aus Africanus, Aineias Taktikos und Polyainos („Recueil B“, Kapitel 31-59). Seiner Meinung nach gehörten nur diese ersten beiden Blöcke zur ursprünglichen Sammlung, die dann in die späteren militärischen Traktate (Sylloge Tacticorum und Taktika des Nikephoros Uranos) Einzug fand: Dagegen seien die aus De re strategica genommenen Partien und die letzten Kapitel erst später in einen 50 51 52

Zuckerman, Chapitres peu connus (wie Anm. 42), 361-366. Zuckerman, Chapitres peu connus (wie Anm. 42), 364; zur technologischen Neuentwicklungen des Leo vgl. auch P. Pattenden, The Byzantine Early Warning System, Byzantion 53, 1983, 258-299. Vieillefond nannte die 20 bzw. 30 Kapitel des 7. Kestos extraits des Originals: Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XXXVI-XXXVIII; vgl. auch ders., Les “Cestes” (wie Anm. 4), 100. Obwohl der Verlust einiger Teile nicht a priori ausgeschlossen werden kann, muss man dennoch zugeben, dass der erhaltene Text, abgesehen von den schon erwähnten und einfach zu bestimmenden Interpolationen in V, D und E, keine größeren Spuren der Überarbeitung zeigt und daher für ein getreues Zeugnis von Africanus’ Schrift gehalten werden darf.

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Zweig der Überlieferung einverleibt worden, der für uns durch die Handschriften V, D und E bezeugt und von jenem Zweig getrennt sei, aus dem die byzantinischen Taktiker des 10. und 11. Jh. ihr Wissen geschöpft hätten53. Seine These stützt sich vor allem auf die Feststellung, dass die Exzerpte aus der De re strategica ohne die Vermittlung des Apparatus Bellicus in die Sylloge Tacticorum und in die Taktika des Nikephoros geflossen seien: Doch setzt dies nicht notwendigerweise zwei Abfassungsphasen des Apparatus Bellicus voraus, wie im Folgenden gezeigt werden soll54. Man kann davon ausgehen, dass sich jemand zwischen dem Ende des 9. und dem Anfang des 10. Jh. im Klima des jener Zeit eigentümlichen kulturellen Wiederauflebens – vielleicht auch angeregt vom in der byzantinischen Welt stetig wachsenden Interesse für militärische Themen – dazu entschieden hat, gestützt auf eigenständige, schon in Umlauf befindliche Schriften, einen Teil des alten Wissens über die ars militaris zu vereinigen55. Dass der 7. Kestos ein vom übrigen Werk des Africanus unabhängiges Leben führte, wird durch den Laur. gr. LV-4 bewiesen, wo er als isolierter Traktat erscheint; in gleicher Weise kann man die Existenz einer Exzerptensammlung annehmen, welcher der Verfasser des Apparatus Bellicus die Kapitel 31-59 fast ohne Veränderungen entnommen haben könnte. Obwohl sich die Mischung der verschieden Quellen als scheinbar chaotisch herausstellt und sich die Reihenfolge der Exzerpte nicht an die der Originale hält56, ist es gleichwohl möglich, einen Plan in der Anordnung des Materials zu erkennen und eine eigenständige Entstehung auch dieses Teils zu vermuten. Man kann einige thematische Kerne bestimmen: Auf die Schilderung der Mittel, die man für den Kampf gegen die Feinde ohne Waffen braucht57, folgt eine Passage über vergiftete Pfeile (Kap. 37 [T13]); darauf werden Gesundheits- und Abwehrmaßnahmen empfohlen58.

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Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 4), 194, Anm. 6. Diese These hat er teilweise in der ersten Ausgabe des Werkes antizipiert: Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XXXVIII-XLIII, LI-LIV. Dort hatte Vieillefond jedoch auch die Kapitel des Apparatus Bellicus ab 60 zum sog. Recueil B gezählt: Die späteren Sammlungen zur Militärtechnik hätten also dank der Benutzung eines verlorenen, von Vieillefond „Corpus X“ genannten Vermittlers (dazu s.u. §4), aus dem ganzen Apparatus Bellicus und nicht aus seiner „ersten Ausgabe“ geschöpft. Wie man im Folgenden genauer sehen wird, steht die Rekonstruktion von Vieillefond 1932 den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung viel näher als seine Schlüsse 1970. Zu diesem Punkt vgl. die Überlegungen unten in §4. Zur Identität des Autors der letzten Kapitel des Apparatus Bellicus bemerkt Zuckerman, Chapitres peu connus (wie Anm. 42), 364: „On pourrait imaginer qu’il fit partie de l’entourage du savant empereur Léon VI, ou, plus prudemment, évoquer le gout pour la science militaire qui se réveille à cette époque.“ Fasst man die bis zu diesem Punkt gemachten Überlegungen zusammen, gelangt man zu folgender Übersicht: Die Kap. 31-34 stammen wahrscheinlich aus Julius Africanus, die Kap. 35 und 36 aus Polyainos; das Kap. 37 kommt wahrscheinlich aus Africanus, das Kap. 38 aus Aineias Taktikos; die Kap. 39-44 sind wohl africanischer Herkunft; die Kap. 45 und 46 stammen aus Aineias Taktikos, das Kap. 47 aus Julius Africanus, die Kap. 48-58 wieder aus Aineias Taktikos, das Kap. 59 aus Polyainos. Bei der Anordnung des Stoffes wird weder im Fall von Aineias Taktikos (vgl. Dains Appendix, wie Anm. 29) noch von Polyainos der Quelle gefolgt. Und zwar: Einschläfern mit Wein (Kap. 31 [T9]), Feld- und Baumzerstörung (Kap. 32 und 33 [T10; T11]), Stoppen der Pferde mit dem Sprungbein der Wolfs (Kap. 34 [T12]), Benutzung von Fackeln, um die Pferde zu verscheuchen (Kap. 35), optische Täuschung, um den Feind glauben zu machen, dass man eine größere Anzahl Pferde hat (Kap. 36). Techniken, um Feuer zu löschen, und Maßnahmen, um die Materialien feuerresistent zu machen (Kap. 38); medizinische Kunstgriffe für die Gesundheit der Menschen und der Pferde (Kap. 39-43 [T14-18]).

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Am Ende finden wir nach einer kurzen Parenthese über die Brandmittel (Kap. 44 [T19]46) ein Verzeichnis verschiedener Kriegslisten59. Dain nannte diese mutmaßliche Sammlung „Exercitationes“ und datierte ihre Abfassungszeit in die Spätantike, und zwar vor dem Ende des 6. Jh.60. Leider ist es unmöglich, beim jetzigen Stand des Wissens festzustellen, ob der Verfasser des Apparatus Bellicus einfach die „Exercitationes“ tel quel kopiert hat, oder ob er über eine größere Sammlung verfügte, aus der er nur einige Fragmente auswählte61. Jedenfalls scheint er eine wohlgegliederte Reihe von Exzerpten vor sich gehabt zu haben, aus denen er, auch ohne in den Text eingreifen zu müssen, schöpfen konnte62. Syrianos Magistros’ Traktat könnte ihm dagegen die Anregung zu einigen Bemerkungen zur aktuelleren Militärtechnik gegeben haben. Nach der Lektüre des Werkes und der Auswahl der seiner Meinung nach bemerkenswertesten Kapitel könnte sich unser Anonymus veranlasst gefühlt haben, sich mit seiner Vorlage zu messen und eigene Kapitel zu verfassen: Ein ihm chronologisch näherliegendes Werk bot dabei natürlich größere Anreize. Diese Rekonstruktion gewinnt noch an Wahrscheinlichkeit, wenn man die neue These von Salvatore Cosentino akzeptiert, derzufolge das Handbuch des Syrianos im zweiten Drittel des 9. Jh. geschrieben worden ist63: Dieses Werk fand großen Widerhall64 und trug gewiss dazu bei, überhaupt eine Diskussion in den höfischen Kreisen anzuregen. Gerade die Publikation von Syrianos’ Handbuch könnte deshalb der Auslöser für die Abfassung des Apparatus Bellicus gewesen sein. Auf der Welle des von Syrianos’ Werk erzielten Erfolges könnte unser Verfasser, der spätestens ein paar Generationen nach Magistros tätig war, versucht gewesen sein, eine Synthese der Militärwissenschaft anzufertigen: Er benutzte sowohl alte Quellen – was den literarischen Gepflogen59

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Ausspionieren des Feinds (Kap. 47), Benutzung der Wasseruhr, um die Pünktlichkeit des Wachdienstes zu garantieren (Kap. 48), Verteidigung der Tore (Kap. 49), heimliche Einführung von Waffen (Kap. 50), Chiffrieren der Nachrichten (Kap. 51-53), Graben von Stollen (Kap. 54 und 55), Mittel, um die Feinde zu täuschen und zu schlagen (Kap. 56 und 56 bis), optische Effekte, um die Feinde über die Quantität der eigenen Truppen zu täuschen (Kap. 57-59: Dasselbe Thema wird gemäß den Versionen des Aineias Taktikos und Polyainos vorgestellt). Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 336 und 339. Für diese letzte Hypothese spricht vor allem die geringe Anzahl von nur 30 wiedergegebenen Kapiteln, die eine Auswahl des Materials wie im Falle von Syrianos Magistros vermuten lässt; auf jeden Fall sollte die Wiederholung des Kap. ἤχου κλοπή im Kap. 47 (dazu s.o.) für ein Versehen unseres Autors gehalten werden, der nicht gemerkt hat, dass er diesen Text schon aus der Originalfassung kopiert hatte. Anderer Meinung ist Zuckerman, nach dem der Autor der letzten Kapitel des Apparatus Bellicus auch die vorangehenden excerpta angefertigt haben könnte: „Dans d’autres mots, faut-il identifier l’auteur de nos chapitres [scil. Nr. 72 bis-77] avec le compilateur du Recuil B de l’Apparatus Bellicus? J’hésite à adopter l’explication alternative qui impliquerait l’existence d’un traité tactique perdu – encore un Corpus perditum – dont nos chapitres serait la seule partie qui reste. Mais en réalité, je ne dispose, pour ou contre l’une ou l’autre de ces hypothèses, d’aucun argument sérieux“ (Chapitres peu connus [wie Anm. 42], 389). Der bisherige Verlauf unserer Untersuchung spricht eher für die Existenz einer Anthologie, in der Exzerpte aus verschiedenen Werken gesammelt wurden und aus der unser Autor die Kap. 31-59 entnommen hat. Cosentino, The Syrianos’s «Strategikon» (wie Anm. 3), 262 ff. Eine Datierung von Syrianos’ Handbuch ins 9. Jh. wird jetzt mit neuen Argumenten auch von Rance vertreten: P. Rance, The Date of the Military Compendium of Syrianus Magister (formerly the Sixth-Century Anonymus Byzantinus), ByzZ 100, 2007, 701-737. Er beurteilt jedoch Cosentinos Versuch, den Traktat in die Zeit von Theophilos’ Herrschaft (829-842) zu setzen als „not conclusive“ (714, Anm. 40). Vgl. die Urteile der in Anm. 46 und 84 zitierten antiken Autoren.

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heiten seiner Zeit entsprach – als auch die neusten Schöpfungen zum Thema, um schließlich persönlich in die Diskussion über aktuelle Fragen einzugreifen. Vor diesem Hintergrund scheint es plausibel, dass der Apparatus Bellicus in Konstantinopel verfasst wurde, wo die reiche kaiserliche Bibliothek das Auffinden der verschiedenen Quellen wohl erleichterte. Die Verbreitung des 7. Kestos und von Syrianos’ Handbuch in der byzantinischen Hauptstadt wird von Laur. gr. LV-4 und von Ambr. B 119 sup. bezeugt, während man über eine mögliche Verbreitung der Exercitationes nichts sagen kann. Für diese Hypothese sprechen auch die Untersuchungen von Irigoin, nach dem auch V und D im 11. Jh. in Konstantinopel im gleichen Atelier, in dem der Mönch Ephrem in der Mitte des vorhergehenden Jahrhunderts tätig war, redigiert worden seien65. Abgesehen von seiner Herkunft wird auf jeden Fall der Erfolg dieses kulturellen Projekts im Weiteren auch durch sein Nachleben bezeugt: Der Apparatus Bellicus erscheint nicht nur in der handschriftlichen Überlieferung zusammen mit den wichtigsten Schriften de re militari (in den Codices V, D und E), sondern ist auch eine der Quellen von zwei der wertvollsten byzantinischen Sammlungen zur Militärtechnik: der Sylloge Tacticorum und den Taktika des Nikephoros Uranos.

2. Die Sylloge Tacticorum Die Sylloge Tacticorum66 ist ein anonymer Traktat (102 Kapitel), der wahrscheinlich um die Mitte des 10. Jh. geschrieben wurde. Er ist im Codex Laurentianus graecus LXXV-6 und in zwei Apographen überliefert67. Aufgrund des Hinweises am Anfang des Prooimions ἐκ τῶν Τακτικῶν Λέοντος δεσπότου τοῦ Ῥωμαίων αὐτοκράτορος (Laur. gr. LXXV-6, fol. 74v)68, war die Sylloge lange Zeit für ein Werk Kaisers Leons VI. gehalten 65

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Irigoin, Pour une étude des centres de copie byzantins (wie Anm. 5), 189 f. Natürlich ist auch in dieser Hinsicht nicht alles klar: Unbestimmt bleiben der Bildungsprozess des von uns so genannten „zweiten Abschnitts“ (Kap. 31-59) und vor allem seine Verbindungen zum 7. Kestos. Es ist bedeutsam, dass die Auswahl der Exzerpte, die in den Apparatus Bellicus zusammengeflossen sind, gerade mit Fragmenten beginnt, die wahrscheinlich aus Africanus stammen: Nachdem der Text der Kestoi sehr verschiedene Wege zurückgelegt hatte, wurde er überraschend wiedervereint. Es ist zu unterstreichen, dass die Argumente der Kap. 25-28 (= Afric., cest. I 19 [171-181 Vieillefond]) den ersten Passagen des Exzerpte-Abschnitts (Kap. 31-33 [T9-11]) inhaltlich nahestehen: Nach dem Abschreiben des 7. Kestos und auf der Suche nach anderen Quellen, könnte der Autor des Apparatus Bellicus veranlasst worden sein, auf ein Argument wie die Beziehung zwischen landwirtschaftlicher Wissenschaft und Militärtechnik, das vielleicht in ihm große Neugier geweckt hatte, erneut einzugehen. Anderseits kann man nicht einmal ausschließen, dass Africanus’ Exzerpte noch unter dem Namen des Autors liefen, als der Apparatus Bellicus verfasst wurde. Aus Mangel an weiteren Anhaltspunkten muss die Frage ungeklärt bleiben. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 53 hat diesen Titel dem Index entnommen, der in der handschriftlichen Überlieferung vor der Kompilation steht und der die Aufschrift Συλλογὴ Τακτικῶν trägt. Der Laur. gr. LXXV-6 stammt aus dem 14. Jh. und enthält Schriften zur Medizin, Militärtechnik und Tierheilkunde; die Sylloge Tacticorum ist auf fol. 72r-73v, 74v-116r überliefert (vgl. A. M. Bandini, Catalogus codicum manuscriptorum Bibliothecae Mediceae Laurentianae…, Bd. 3, Florentiae 1770, ND Lipsiae 1961, 147-151). Aus der florentinischen Handschrift übernimmt der Bernensis graecus 97 den Text des Traktats (fol. 29-135 sup.), von dem wiederum der Parisinus graecus 2446 abstammt. Auf den fol. 72r-73v der florentinischen Handschrift befindet sich ein Index der 102 Kapitel, aus denen der Traktat besteht, dem auf den fol. 73v-74v ein Verzeichnis der 48 Paragraphen der Lex militaris de poenis und die Erwähnung der von den Bewaffneten gesungenen Ἀκολουθίαι folgt; diese beiden Samm-

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worden; indessen ist der apokryphe Charakter dieser Zuschreibung seit langem bekannt69. Obwohl eine gründliche Untersuchung seiner Quellen noch aussteht, ist der Einfluss der älteren militärischen Traktate, deren Wichtigkeit der Autor selbst am Anfang seines Werkes betont, klar ersichtlich70. Dain hat in seiner Edition die möglichen Vorlagen einiger Kapitel ermittelt71: Gemäß seinen Untersuchungen ist die Mehrzahl der Stellen eine Überarbeitung der Schriften des Onesandros (Kap. 1,3; 1,7-9; 1,12 f.; 1,19; 1,2124; 1,26-36; 4,1 f.; 5,1; 6; 10-13; 16; 21,1 und 3; 44,6), des Ailianos (Kap. 28; 30; 31; 41; 42), des Maurikios (hier mit Urbikios vermischt72, Kap. 1,15-18; 15; 20,1; 23,1; 23,3; 23,5; 44,3 f. und 8; 49), Julians von Askalon (Kap. 3)73, Leons VI. (Kap. 35; 36, 38,1; 38,8; 38,12;

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lungen stehen nach der Sylloge, mit der sie ein kleines corpus militärischen Inhalts bilden, dessen allgemeiner Index am Anfang vorangestellt ist. Der Text des Traktats selbst beginnt also erst auf fol. 74v. Vieillefond, Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XLVI f.; vgl. ferner Dain, Les manuscrits d’Onésandros (wie Anm. 6), 154 f. und ders., La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 53: Beide haben den Traktat einem anonymen Autor um die Mitte des 10. Jh. zugeschrieben. Vári, Die sog. ‘Inedita Tactica Leonis’ (wie Anm. 1), 266-270 hat dagegen das Werk Alexandros, dem Bruder des Kaisers, zugeschrieben. Syll. tact. 1,1: Τοῦ στρατοῦ παντὸς ἢ ἐκ πεζῶν ἢ ἐξ ἱππέων μονομερῶς, ἢ καὶ ἐξ ἀμφοῖν ὁμοῦ συνεστῶτος, ἀναγκαῖον οἶμαι τοὺς περὶ τακτικῶν λέγειν προῃρημένους τὰ μὲν πρῶτα λεπτομερῶς περὶ ἑκάστου τούτων τῷ λόγῳ διαλαβεῖν, τῶν τε κατὰ τοὺς ἄνω χρόνους καὶ ὁπλισμῶν ἐπιμνησθέντας καὶ παρατάξεων, εἶτα μέντοι περὶ τῶν καθ’ ἡμᾶς τουτωνὶ καὶ μεταγενεστέρων εἰπεῖν πλατυκώτερον, καὶ τῶν τε ταγμάτων καὶ ἡγεμόνων ὀνομασίας ἐκθέσθαι καὶ ὁπλισμοὺς καὶ παρατάξεις αὐτῶν καὶ μεθόδους παντοίας καὶ ἐπιχειρήσεις στρατηγικάς, ὡς ἂν ἔχοιεν ἀκριβῶς εἰδέναι οἱ τῷδε τῷ συγγράμματι ἐντυγχάνοντες τίνα μὲν περὶ τῶνδε τῶν τακτικῶν δηλαδὴ τοῖς παλαιοτέροις εἴρηταί τε καὶ πέπρακται, τίνα δ’ αὖ τοῖς μεταγενεστέροις προεξεύρηται στρατηγοῖς. Der Autor drückt die Absicht aus, in seinem Werk sowohl über das älteste Wissen um die ars militaris als auch über die zeitgenössischen Arten des Kampfes zu berichten. Sylloge Tacticorum quae olim «Inedita Leonis Tactica» dicebatur, in lucem prolata curis A. Dain, Paris 1938; vgl. auch ders., La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 54; Le «Corpus Perditum», Paris 1939, 9; Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 350 f., 357 f. Insgesamt stimmt seine Analyse mit dem überein, was schon Vári erkannt hatte: Vári, Die sog. ‘Inedita Tactica Leonis’ (wie Anm. 1), 265 f. Vári fand in den ersten 20 Kapiteln (mit Ausnahme des dritten aus Julian von Askalon stammenden) Spuren des Onesandros und des Urbikios/Maurikios und in den folgenden sieben Anklänge an den sog. Anonymus Byzantinus, d.h. an die De re strategica (so ist wahrscheinlich der Hinweis des Gelehrten auf Africanus’ Kestoi zu erklären, unter dessen Namen sich der ganze Apparatus Bellicus verbirgt, den Vári aus der Ausgabe von Meursius-Lami kannte). In den folgenden Teilen erkannte Vári ebenso wie Dain Anklänge an Ailianos, an Urbikios/Maurikios und für die Kap. 57-75 an Africanus (seine Untersuchung hört mit dem letzten aus dem Apparatus Bellicus stammenden Kapitel auf). Vgl. die Berichtigung in Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 351. Die Ableitung der Stelle aus Julian von Askalon wurde später angezweifelt: A. Diller, Julian of Ascalon on Strabo and the Stade, CPh 45/1, 1950, 22-25. Seiner Meinung nach stammt syll. tact. 3 aus einer anonymen metrologischen Tabelle, die der Autor der Sylloge dann selbstständig überarbeitet habe: „The original form of the table, as well as its earliest occurrence in extant manuscripts (11th cent.), seems to be in the third appendix to Aelian’s Tactica. The author of the Sylloge … took the table from this source, altered it from data in Pseudo-Heron’s Geometrica, added the partly false citations of Strabo, etc., and put it in his Sylloge as chapter 3. It also passed into independent currency, and so into the margin of Julian of Ascalon excerpted by Harmenopulus. Hence the common mistaken attribution of the table to Julian“ (ebd. 25). J. Geiger, Julian of Ascalon, JHS 112, 1992, 31-43, ist auf die Frage zurückgekommen und hat dagegen die Stichhaltigkeit der Zuschreibung der Tabelle in der Sylloge zum Werk des Julianus verteidigt. Über die Schrift des Julianus vgl. jetzt B. S. Hakim, Julian of Ascalon’s Treatise of Construction and Design Rules from Sixth-Century Palestine, JSAH 60/1, 2001, 4-25 (mit Berücksichtigung älterer Sekundärliteratur).

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39,1; 44,1), der sog. De re strategica, die noch Dain für anonym hielt (Kap. 24-27; 37), des sog. Cynegeticus des Urbikios74 (Kap. 56), des Apparatus Bellicus (Kap. 57-75), der De secretis epistolis75 (Kap. 76) und der Hypotheseis76 (Kap. 77-102). Der Anonymus habe diese Werke nur durch die Vermittlung verlorener Zeugen gekannt: Dain nahm die Existenz einer „Tactica Perdita“ an, aus der der Verfasser der Sylloge die ersten 55 Kapitel bezogen habe, und eines „Corpus Perditum“, aus dem der gesamte zweite Teil des Traktats stamme77. Die Aporien seiner Rekonstruktion treten jedoch schon aus der Struktur, die er selbst für das Corpus Perditum vorgeschlagen hat, klar hervor. Seiner Meinung nach besteht diese Sammlung aus fünf Traktaten, die nicht nur in der Sylloge, sondern auch in Nikephoros’ Werk zusammengefasst seien: Weil der dritte Teil der Taktika des Nikephoros (Kap. 75-175, s.u.) und die Kap. 56-102 der Sylloge Tacticorum die gleichen fünf Traktate offenbar in derselben Reihenfolge paraphrasieren – diese sind: die De re strategica (nach Dain schon in einer gekürzten Fassung benutzt)78, der sog. Cynegeticus des Urbikios, der Apparatus Bellicus, die De secretis epistolis und die Hypotheseis –, muss man nach Dain die Existenz eines verlorenen Vermittlers, eben des sogenannten Corpus Perditum, annehmen, der die fünf in die beiden späteren Autoren eingeflossenen Werke gesammelt und zusammengefasst hat. Während diese Hypothese, wie im Folgenden zu zeigen ist, durch stringente Beweise bestätigt wird und sich als schlagend erweist, ist die von Dain vermutete Zweiteilung zwischen dem ersten und dem zweiten Teil der Sylloge problematischer. Wie aus der bereits von Dain vorgeschlagenen Übersicht der Kapitel und ihrer Quellen klar hervorgeht, befinden sich die Exzerpte der sog. De re strategica unter den ersten 55 Kapiteln der Sammlung; ferner hat eine neue Untersuchung der Texte erlaubt, Spuren des Apparatus Bellicus auch in Kap. 53,4 (T10) zu finden. Daher ist es unmöglich, eine glatte Zäsur zwischen den Kapiteln 1-55 und 56102 der Sylloge anzunehmen. Die Hypothese, der erste Teil des Traktats sei aus einer vermuteten Tactica Perdita abgeleitet worden, erscheint somit wenig wahrscheinlich; 74

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Mit diesem Namen bezeichnet man allgemein einen kurzen Traktat, der am Ende von Maurikios’ Strategikon überliefert ist: vgl. Maur., strat. XII D Dennis-Gamillscheg. Aufgrund von stilistischen und lexikalischen Charakteristika kann man ihn jedoch nicht für ein Werk des byzantinischen Kaisers halten. Aber auch die Zuschreibung an Urbikios, die Dain vorgeschlagen hat (vgl. zuletzt Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins [wie Anm. 3], 341 f.) und der die Mehrzahl der Gelehrten gefolgt sind, findet in Wirklichkeit in der handschriftlichen Überlieferung keine Bestätigung: vgl. jetzt dazu P. Rance, The Etymologicum Magnum and the “Fragment of Urbicius”, GRSB 47, 2007, 193-224, bes. 196 f., der gegen Dains Hypothese ist. Das Werk gilt als Überarbeitung eines verlorenen Traktats Philons von Byzanz: vgl. Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 53 f.; Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 323 f. und 339. Das ist eine spätantike Sammlung der Exzerpte aus Polyainos, deren Titel nur in der Überschrift des Inhaltsverzeichnisses erscheint: Πίναξ ὑποθέσεων τῶν ἐκ τῶν στρατηγικῶν πράξεων; vgl. Polyaeni Strategematon libri octo ex recensione Eduardi Woelfflin. Iterum recensuit, Excerpta Polyaeni e codice tacticorum florentino addidit, Leonis imperatoris Strategemata e R. Schoellii apographo subiunxit I. Melber, Lipsiae 1887, 427-504; Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 73-86; ders., Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 54-56; Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 337, 340; Schindler, Die Überlieferung (wie Anm. 31), 205-218; P. Krentz/E. L. Wheeler, Polyaenus. Stratagems of War, II (Books VI-VIII, Excerpts and Leo the Emperor), Chicago 1994, 850-1003. Dain nahm noch einen weiteren Vermittler (die sog. „Insidiae“) zwischen den Hypotheseis und der Verfassung des Corpus Perditum an: Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 352 f. und 365. Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 46.

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obwohl man ein endgültiges Urteil erst nach der Überprüfung des gesamten ersten Teils der Sylloge (Kap. 1-55)79 wird fällen können, scheint es jedoch beim jetzigen Stand der Nachforschungen vernünftiger zu sein, die Existenz nur des Corpus Perditum zu vermuten, aus dem unserer Anonymus für alle Teile seines Werkes reichlich geschöpft hat, dabei aber auch Stoff, der aus anderen Autoren stammt, eingearbeitet hat. Eine erste Untersuchung der aus Africanus entnommenen Partien (Kap. 53,4 und 57-75) erlaubt es, die Arbeitsmethode unseres anonymen Autors zu beurteilen: Er verarbeitet seine Quellen ziemlich frei80, ändert oft die Reihenfolge der Argumente81 und fügt persönliche Bemerkungen hinzu, die meistens eine christliche Tendenz aufweisen82. Im Gegensatz zu Nikephoros zeichnet sich seine Prosa durch die Vorliebe für Kürze und die Benutzung eines etwas gehobeneren Wortschatzes aus83.

3. Die Taktika des Nikephoros Uranos Am Anfang des 11. Jh. wurden die Τακτικά des Νικηφόρος ὁ Οὐρανός als eine summa der antiken sapientia über die ars militaris verfasst84. Nikephoros’ Leben und seine Karriere, die Eric McGeer vor kurzem untersucht hat, sind die einer Persönlichkeit von 79

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Wegen der Fülle und Komplexität des Materials würde eine umfassende Analyse den Rahmen des vorliegenden Beitrages übersteigen; daher werde ich mich an dieser Stelle darauf beschränken, nur die Abschnitte des Werkes, die Africanus’ Kestoi betreffen, zu berücksichtigen, wobei ich mir vorbehalte, in einer späteren Untersuchung wieder auf das Problem zurückzukommen. Vgl. z.B. im Kap. 64 die Erwähnung der Paionen anstelle der Alanen im Apparatus Bellicus und bei Nikephoros (T11 Z. 7-9), oder im Kap. 75 die Erwähnung der Perser neben den Türken und den skythischen Völkern (T13 Z. 2 f.). Zu diesem Aspekt vgl. auch Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 44 f., 55, 57-59, 81, 86, 90 f.; ders., Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 51 und 69 f.; Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 357 f. Beispielhaft ist der Fall des Kap. 65 (T6), das im Verlauf weniger Zeilen den Inhalt zweier Kapitel des Apparatus Bellicus zusammenfasst und überarbeitet: Der Anfang scheint nämlich aus app. bell. 14, aus dem auch Nic. Ur. 98 schöpft, zu stammen, während der letzte Teil (Z. 35 ff.) sich wahrscheinlich an app. bell. 35, aus dem auch Nic. Ur. 101 stammt, anlehnt, aber letztlich auf Polyainos zurückgeht. Aufschlussreich ist auch syll. tact. 57, wo im vierten Paragraphen die Erwähnung des ἄρτος ὁ κλιβανίτης und des οἶνος ὁ ἐν τοῖς ἑλώδεσι im Gegensatz zum entsprechenden Kapitel des Apparatus Bellicus in umgekehrter Reihenfolge erfolgt (T14 Z. 33-37); das gleiche Phänomen zeigt sich in syll. tact. 61, wo die Reihenfolge der μυρσινίτης τιθυμαλίς und der θαλασσία πορφύρα im Gegensatz zu den anderen Zeugen umgekehrt ist (T2 Z. 27-38). Vgl. etwa die durch die Einfügung der Floskel ὥς φασιν verdeutlichte Skepsis bezüglich der Wirkung eines Zaubertranks in Kap. 61 (T2 Z. 13) oder die Überlegungen am Ende von Kap. 59 (T1 Z. 54 ff.). In Kap. 75 werden im Gegensatz zum Apparatus Bellicus und zu Nikephoros die vergifteten Pfeile zum Töten von Tieren und nicht der Feinde empfohlen (T13 Z. 2-6): Vielleicht sollte man auch in dieser Änderung eine gewisse Verlegenheit über die Benutzung dieser Grausamkeiten gegen die Menschen erkennen. Vgl. etwa den Fall von Kap. 65, wo man die Benutzung des terminus technicus ψιλός für die Leichtbewaffneten und des gehobenen ἀσπιδηφόρος für die schwerbewaffneten Schildträger findet (T6). Τακτικὰ ἤγουν στρατιγικὰ Ἀριανοῦ, Αἰλιανοῦ, Πέλοπος, Πολυαίνου, Ὀνοσάνδρου, Ἀλκιβιάδου, Ἀρταξέρξου, Συριανοῦ, Ἀνίβα, Πλουτάρχου, Ἀλεξάνδρου, Διοδώρου, Δίωνος, Πολυβίου, Ἡρακλείτου, Μαυρικίου, Νικηφόρου καὶ ἄλλων τινῶν, συλλεγὲν παρὰ Νικηφόρου μαγίστρου τοῦ Οὐρανοῦ ἀπὸ πολλῶν ὡς εἴρηται ἱστορικῶν ἐν ἐπιμελείᾳ πολλῇ. Zur enzyklopädischen Natur des Werkes vgl. zuletzt F. Trombley, The Taktika of Nikephoros Ouranos and Military Encyclopaedism, in: Pre-Modern Encyclopaedic Texts. Proceedings of the Second COMERS Congress, Groningen, 1-4 July 1996, hrsg. v. P. Binkley, Leiden 1997, 261-274.

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hohem Rang am byzantinischen Hof unter Kaiser Basileios II. (976-1025): Nikephoros zeichnete sich zunächst als Vertrauter des jungen Kaisers aus, dann als tüchtiger Kommandant (vor allem im Kampf gegen die Bulgaren), schließlich bekleidete er auch das Amt des Statthalters von Antiochien85. McGeer setzt die Komposition des Traktats in die Zeit seines Aufenthaltes in Syrien, den man in die Jahre zwischen 999 und 1007 datieren kann; danach verliert sich die Spur des Generals86. Das Werk (178 Kapitel) ist in keiner Handschrift ganz erhalten. Teile davon werden vom Constantinopolitanus graecus 36 (14.-15. Jh.), vom Monacensis graecus 452 (ca. 1350-1360) und vom Oxoniensis Baroccianus 131 (ca. 1250-1280) überliefert87. Den Titel überliefert nur der Constantinopolitanus, der einzige Codex, der auch den pinax hat: Das Verzeichnis der Kapitel scheint jedoch nicht das ursprüngliche zu sein, da dort spätere Sprachformen, die im Rest des Werkes nicht erscheinen, vorkommen88. Der zufällige Wegfall eines folium, der wahrscheinlich auf den Archetypus zurückgeht, ist für den Verlust der Titel der Kapitel 59-122 verantwortlich; während sie für die Kap. 65-122 dank dem Zeugnis des Baroccianus, der sie im Text anführt, erschlossen

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E. McGeer, Tradition and reality in the Taktica of Nikephoros Ouranos, DOP 45, 1991, 129-140, bes. 129131. McGeer, Tradition and reality (wie Anm. 85), 131; ders., Sowing the Dragon’s Teeth: Byzantine Warfare in the Tenth Century, Washington D.C. 1995, 80. Nikephoros war auch Verfasser von dichterischen, hagiographischen und epistolographischen Schriften: zur raschen Übersicht über diese Werke vgl. E. McGeer, Art. Ouranos, Nikephoros, ODB 3, New York 1991, 1544 f.; vgl. besonders zu einigen literarischen Aspekten seiner hagiographischen Werke D. Krausmüller, Fainting fits and their causes: a topos in two Middle Byzantine metaphraseis by Nicetas the Paphlagonian and Nicephorus Ouranos, Gouden Hoorn 9/1, 2001-2002, 1-13. Dies sind die drei Haupthandschriften, von denen sowohl eine Abschrift des Constantinopolitanus als auch 14 direkte und indirekte Nachfahren des Monacensis abstammen, die alle auf eine Zeit zwischen dem 16. und dem 18. Jh. zu datieren sind. Der Baroccianus hingegen hat keinen Apographen hinterlassen. Vgl. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 11-13, 93-123 und das Stemma auf S. 131. Über den Baroccianus, den zwar Dain in die erste Hälfte des 14. Jh. datiert hat, den man aber heute ins 13. Jh. (ca. 1250-1280) setzt, vgl. auch N. G. Wilson, A Byzantine Miscellany: Barocci 131 Described, JÖB 27, 1978, 157-179. Das Werk des Nikephoros ist in seiner Ganzheit noch nicht publiziert worden: Lami beschäftigte sich nur mit den ersten 53 Kap., auch Vári hat nur die Kap. 2, 4-8, 11-42,38 herausgegeben (über diese beiden Ausgaben s.u.); Vieillefond hat in seiner ersten Edition der Kestoi in der Appendix nur die Kap. 89-94, 97, 103, 106-111 publiziert (s.u. Anm. 112). In seiner Monographie hat Dain nur einige Texte herausgegeben (Kap. 1,1-7; 60,5 f.; 65,11-17; 83,1 f.; 88,1; 95; 104; 115; 119,1; 122,1 und 5; 123,12 f.; 127,1; 131,7; 172,1-5; 174; 175,2; 177,10-12), und auch in den später erschienenen Beiträgen sind Editionen nur für begrenzte Abschnitte vorbereitet worden. Vgl. Dain, Naumachica (wie Anm. 46), 69-104 (Kap. 54 und 119-123; das Kap. 54 ist vor kurzem von Pryor/Jeffreys, The Age of the ΔΡΟΜΩΝ [wie Anm. 46], 571-605, erneut publiziert worden); ders., Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 66, 68 f. (Kap. 78,1 f.; 100; 102; 163,1-3); ders., Énée le Tacticien (wie Anm. 29), 103 f. (Kap. 173); J.-A. de Foucault, Douze chapitres inédits de la Tactique de Nicéphore Ouranos, TM 5, 1973, 281-312 (Kap. 63-74); McGeer, Sowing the Dragon’s Teeth (wie Anm. 86), 79-167 (Kap. 56-65); Zuckerman, Chapitres peu connus (wie Anm. 42), 381 (Kap. 176) und schließlich die zum ersten Mal in der Appendix dieses Beitrages herausgegebenen Kapitel (96; 98; 99; 105 = bzw. T10; T6; T7; T14). Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 15-17. Weil Dain die Handschrift nicht zur Verfügung stand, hat er sich für seine Rekonstruktion auf die Analyse einer Kopie gestützt; diese wurde 1888, als der Codex aus dem Serail für einige Zeit der Kieler Bibliothek ausgeliehen worden war, von Felix Beheim-Schwarzbach angefertigt und befindet sich seit 1919 in der Universitätsbibliothek von Freiburg im Breisgau (cod. Friburgensis Brisgoviae 706), vgl. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 12 f. und 122 f.

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werden können, sind dagegen die Überschriften der Kapitel 59-64 gänzlich verloren gegangen89. Der Constantinopolitanus hat ferner eine weitere Lücke zwischen den Kapiteln 2,14-6,2 und bricht am Ende des Kap. 43 ab. Auch die beiden anderen Codices sind verstümmelt: Wegen Materialschäden und bewussten Auslassungen hat der Monacensis große Lücken90; dem Baroccianus verdankt man nur die Kapitel 4-9,32 (fol. 282r-286v) und 65-178 (fol. 262r-282r)91. Wie schon Dain betont hat und McGeers Untersuchungen jetzt bestätigt haben, beweist der Vergleich zwischen den wenigen Stellen, die in allen drei Handschriften überliefert sind, die Existenz zweier Rezensionen: Die Fassung des Monacensis unterscheidet sich von jener des Constantinopolitanus und der des Baroccianus insbesondere durch lexikalische und syntaktische Eigenheiten. Weil diese Varianten nur die stilistische Ebene betreffen und sich durch eine größere Anlehnung an den klassischen Sprachgebrauch auszeichnen, erscheint die Fassung des Monacensis als Versuch, einem Text, der wohl der Vulgärsprache zu nahe schien, einen literarischen Anstrich zu verleihen: Einige gemeinsame Fehler zwischen der Handschrift aus dem Serail und jener aus München beweisen ferner, dass diese Formrevision auf der Grundlage des Texts des Constantinopolitanus durchgeführt worden sein muss92. „Ces deux manuscrits forment donc un rameau s’opposant au Baroccianus, qui représente, en fin de compte, la meilleure tradition.“93 Dass der Codex Constantinopolitanus, der als einziger den Namen des Nikephoros getreu überliefert, in der westlichen Tradition unbekannt war, war Quelle vieler Missverständnisse unter europäischen Gelehrten über die Urheberschaft des Werks. Die für die Renaissance typische Abneigung gegen anonyme Werke hat dazu geführt, dass zur früheren in einige recentiores-Handschriften eingefügten, unbestimmten Zuschreibung an einen Κωνσταντῖνος βασιλεύς Κωνσταντινουπόλεως später, etwa im Monacensis, die willkürliche Überschrift βιβλίον τακτικὸν πῶς ὀφείλουσιν οἱ κατὰ γῆν τε καὶ θάλασσαν μαχόμενοι πολεμεῖν, ὅπερ συνέγραψε Κωνσταντῖνος, ὁ τοῦ Ῥωμανοῦ υἱός (d.h. Konstantin VIII., der Sohn von Romanos II.) hinzukam. Die Unzuverlässigkeit dieser Bezeugung geht aus einer Reihe sowohl von historischen als auch von philologischen Beobachtungen hervor: Außer einem dem byzantinischen Protokoll nicht entsprechen89

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Für die Rekonstruktion des Inhaltsverzeichnisses ist der Monacensis ohne Nutzen: Obwohl im Text für die Einfügung der Titel etwas Platz gelassen worden ist, hat der Schreiber diese Arbeit nie in Angriff genommen; vgl. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 16. Deswegen stellen die Titel der Kap. 59-64 in Dains Index (ebd. 19-37) eine Konjektur des Forschers dar; in gleicher Weise hat er auch den im Constantinopolitanus verloren gegangenen Titel des Kap. 55 aufgrund der von ihm vermuteten Quelle (d.h. der 20. Constitutio Leons) vorgeschlagen. Ein anderes Problem bilden ferner die Kap. 123-171, in denen es eine Aufteilung in Paragraphen gibt: Im pinax des Constantinopolitanus werden sowohl die Titel der Kapitel als auch jeweils ab dem zweiten Paragraphen das incipit derselben wie selbstständige Kapitelüberschriften behandelt. Für diesen Abschnitt hat Dain es vorgezogen, die handschriftliche Überlieferung nicht zu beachten, und das Material nach einer Nummerierung, die nur die Zählung der Kapitel und nicht die der Paragraphen berücksichtigt, zu ordnen: Deshalb stimmen die Zahlen seines Indexes ab Kap. 123 nicht mehr mit jenen des Codex (der insgesamt 254 Kapitel zählt) überein. Was die Überlieferung des Julius Africanus betrifft, ist besonders auf das Fehlen der Kapitel 95, 96, 98102 und 105 hinzuweisen; dazu vgl. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 95-100. Wie man sehen kann, erscheinen die beiden Teile des Textes im Codex in umgekehrter Reihenfolge. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 102-107; seine Meinung ist von McGeer, Sowing the Dragon’s Teeth (wie Anm. 86), 85 f. bestätigt worden. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 107.

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den Sprachgebrauch spricht das Fehlen dieser Zuschreibung im Laurentianus graecus LVII-31, dem ältesten descriptus des Monacensis, gegen diese Überschrift. Da der Laurentianus gr. LVII-31 weder Titel noch Namen des Autors kennt, muss die Interpolation im Monacensis später als 1564, als der florentinische Codex angefertigt wurde, erfolgt sein: Diese Feststellung beweist zusammen mit dem Zeugnis des Codex aus dem Serail den apokryphen Charakter auch der anderen Zuschreibungen an Kaiser Konstantin94. Die Überlieferungslage wirkte sich jedoch auf die Auswahl der modernen Herausgeber aus: Aufgrund der Überschrift im Heidelbergensis 5295, die nur die Erwähnung eines Konstantin hat, schrieb Meursius die ersten 14 Kapitel der Taktika, die einzigen Kapitel, die ihm bekannt waren, dem Porphyrogennetos zu96; 1751 hat Reiske, obwohl er wusste, dass einige Nachkommen des Monacensis den Namen Konstantins VIII. überlieferten, sowohl Meursius’ Rekonstruktion als auch das Zeugnis der Codices bestritten und Konstantin, den Bruder Leons VI., als Autor des Werks vorgeschlagen; 1891 ist Krumbacher auf die Zuschreibung des Monacensis zurückgekommen und hat die Schrift dem Sohn des Romanos II. zugewiesen97. Am Anfang des 20. Jh. hat Vári einerseits in seiner Ausgabe von Leons Constitutiones einen Teil des ersten Abschnittes der Taktika, die er dank dem Monacensis kannte, unter dem Titel „Recensio Constantiniana“ publiziert98, andererseits hat er die Kap. 56-74 für das Werk des Kaisers Nikephoros Phokas (Praecepta Nicefori) gehalten99. Erst 1937 hat Dain endlich die ganze komplizierte Struktur von Uranos’ Werk rekonstruiert: Er hat auf das Zeugnis des Constantinopolitanus aufmerksam gemacht und die gesamte handschriftliche Tradition gründlich untersucht100. Ihm verdankt man auch die Erforschung der vielen Quellen des Uranos: Wenn der erste Teil des Traktats (Kap. 1-55) ohne Zweifel den Constitutiones Tacticae Leons VI. entnommen worden ist101, ist die Hypothese, nach der die Kap. 56-74 insgesamt aus den 94

Zur Entstehung dieses Prozesses vgl. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 98-100 und 136-140. 95 Es handelt sich um eine Kopie (ca. 1575) des Vindobonensis philologicus graecus 55, eines Apographen des Monacensis. 96 Constantini Porphyrogennetae imperatoris Opera in quibus tactica nunc primum prodeunt. Ioannes Meursius collegit, coniunxit, edidit, 2. Bd. Constantini Porphyrogennetae imperatoris Liber tacticus, terra marique pugnantium ordinationem continens. Ioannes Meursius e codice bibliothecae Palatinae nunc primum edidit, Lugduni Batauorum 1617; Ioanni Meursi operum volumen sextum ex recensione Ioannis Lami, Florentiae 1745, col. 1209-1418. In seiner Arbeit als Herausgeber hat Lami Meursius’ Schrift mit der Kollation des cod. Veronensis 127 bereichert; so konnte er die Kapitel der Taktika bis einschließlich 53 publizieren (non vidi). Die Zuschreibung an Konstantin VII. hat bei den Gelehrten bis Ende des 19. Jh. großen Anklang gefunden: vgl. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 140 f. 97 K. Krumbacher, Geschichte der byzantinische Litteratur von Justinian bis zum Ende des oströmischen Reiches (527-1453), München 1897, 258 und 636; vgl. auch Vieillefond, Fragments des Cestes (wie Anm. 4), XLIX f. 98 R. Vári, Leonis Imperatoris Tactica, I (wie Anm. 12); Tomi II Fasc. Prior (Constitutiones XII., XIII. et Constitutionis XIV. Paragraphos 1-38. Continens), Budapestini 1922: für die vom ihm herausgegebenen Kapitel s.o., Anm. 87. 99 R. Vári, Die „Praecepta Nicephori“, ByzZ 30, 1929/30, 49-53. 100 Seine These wird heute von der Forschung allgemein angenommen: vgl. Foucault, Douze chapitres inédits (wie Anm. 87), 283-285; McGeer, Sowing the Dragon’s Teeth (wie Anm. 86), 79-81; Zuckerman, Chapitres peu connus (wie Anm. 42), 380. 101 Leons τῶν ἐν πολέμοις τακτικῶν σύντομος παράδοσις wird fast vollständig mit Ausnahme des Prooimions und der ersten Constitutio wiederaufgenommen; vgl. Dain, La «Tactique» de Nicéphore

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Praecepta militaria des Nikephoros II. Phokas stammen, weniger überzeugend102. Weil das Werk dieses Kaisers, das wir dank einem einzigen Codex aus Moskau (State Historical Museum 436/298/285) kennen, die Kapitel 56-62 des Uranos eindeutig beeinflusst hat, vermutete Dain die gleiche Quelle auch für die folgenden Stellen der Taktika, die aus einem verlorenen Abschnitt der Praecepta stamme. Wie McGeer kürzlich betont hat, erweist sich diese Beweisführung jedoch nach eingehender Prüfung als ziemlich schwach: Einerseits ist die These, dass es weitere Teile der Praecepta gibt, grundlos, anderseits beweist etwa die Analyse der Kapitel 66-74 des Uranos die große Ähnlichkeit zwischen diesen Texten und der Schrift des Onesandros103. Schließlich hat McGeer die Originalität vor allem der Kapitel 63-65 des Uranos hervorgehoben: Sie sind seiner Meinung nach ein Anhang zur Neubearbeitung der unmittelbar vorangehenden Praecepta des Phokas, mit denen der Traktat des Vorgängers auf den neuesten Stand gebracht und nützliche Auskünfte über moderne Kriegstaktiken gegeben werden104. Noch komplexer ist die Situation des dritten von Dain bestimmten Abschnitts (Kap. 75-175). Darin sei es nämlich möglich, die Spuren der fünf verschiedenen Werke, die der Autor dem Corpus Perditum entnommen hätte, zu erkennen105: die sog. De re strategica (Kap. 75-87), der sog. Cynegeticus des Urbikios (Kap. 88), der Apparatus Bellicus (Kap. 89-111), die De secretis epistolis (Kap. 112-118) und die Hypotheseis (Kap. 124171). Zwischen der Paraphrase der De secretis epistolis und jener der Hypotheseis befinden sich aber auch fünf Kapitel über die Seewissenschaft (Kap. 119-123), die aus verschiedenen Quellen stammen und die wahrscheinlich nicht zum Corpus Perditum gehören, weil sie in der Sylloge Tacticorum nicht erscheinen106. In gleicher Weise hätten auch die letzten Teile dieses Abschnittes eine unabhängige Herkunft: Letztlich stammten sie aus Aineias Taktikos (Kap. 172 und 173)107, aus Polyainos vermittels der Parecbolae

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Ouranos (wie Anm. 46), 40-46 und 69-71, nach dessen Meinung die Vorlage des Nikephoros die sog. „parafrasis ambrosiana“ wäre. Zu Leons Werk (PG 107, 669-1094, wo Meursius-Lamis Ausgabe reproduziert ist) und zu den Problemen seiner Überlieferung vgl., außer Váris Edition (wie Anm. 12 und 98), J. Grosdidier de Matons, Trois études sur Léon VI., III. Les Constitutions tactiques et la damnatio memoriae de l’empereur Alexandre, TM 5, 1973, 229-242; S. Tougher, The Reign of Leo VI (866-912). Politics and People, Leiden 1997, 168-172. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 47-51. Diese Rekonstruktion wurde auch von Foucault, Douze chapitres inédits (wie Anm. 87), 281-283, geteilt. Über das Werk des byzantinischen Kaisers vgl. McGeer, Sowing the Dragon’s Teeth (wie Anm. 86), 3-65, 171-196, 202-229. McGeer, Tradition and reality (wie Anm. 85), 132. McGeer, Tradition and reality (wie Anm. 85), 132-134. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 51-87. Vgl. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 65-73; ders., Naumachica (wie Anm. 46), 93-104. Die Untersuchung der Kapitel 172 und 173 erscheint sehr bedeutend: Dain erkennt zu Recht ihre Herkunft aus Aineias Taktikos’ Fassung, die von app. bell. 54 und 56 gefiltert wird, aber er schließt in diesem Fall die Vermittlung des Corpus Perditum aus. Seiner Meinung nach hätte nämlich Nikephoros, wenn er diese Exzerpte in der verlorenen Sammlung vorgefunden hätte, sie wahrscheinlich mit den anderen gleicher Herkunft nach der Reihenfolge seiner Vorlage eingeführt; des weiteren haben sie kein Pendant in der Sylloge Tacticorum (La «Tactique» de Nicéphore Ouranos [wie Anm. 46], 82-84). Um die Widersprüche seiner Rekonstruktion zu rechtfertigen, kommt er nicht um die Feststellung herum: „On doit donc estimer qu’un petit morceau de l’Apparatus bellicus qui n’avait pas été retenu dans le Corpus perditum, ou n’était pas parvenu jusqu’à lui, était tombé, on ne sait de quelle façon, sous la main de Nicéphore Ouranos, qui estima devoir ajouter à la suite de son adaptation des stratagèmes du Corpus

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(Kap. 175)108, und aus einer unbekannten Quelle (Kap. 174)109. Schließlich erkennt Dain im vierten und letzten Teil von Nikephoros’ Werk die ziemlich allgemeine Darstellung eines Militärlagers (Kap. 176) und zwei Kapitel, die sich an Exzerpte von Ailianos’ Tactica Theoria anlehnen (Kap. 177 und 178)110. Der dem Apparatus Bellicus zugehörige Abschnitt geht also von Kap. 89 bis 111. Außer den Kapiteln 101 und 104, die letzten Endes auf Polyainos und Aineias Taktikos zurückgehen111, weisen diese Stellen engste Entsprechungen zu dem aus Africanus entnommenen Material auf112. Im Gegensatz zur Sylloge hält sich Nikephoros viel enger an die Quellen und beschränkt seine Eingriffe auf seltene Änderungen der Anordnung der Präsentation des Stoffs und auf eine stilistische Neubearbeitung113. Es ist darüber hinaus möglich, ein gewisses Absinken der Sprache, die Verwendung eines späten Wortschatzes114, die Vorliebe für die Parataxe, die Benutzung von finiten Verbalformen und

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perditum, ce fragment qui lui paraissait, à juste titre, de même nature que les développements précédents“ (ebd. 83). Die Schwäche dieser Argumentation ist offensichtlich: darüber vgl. auch unten, §4. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 84-86. Über die Parecbolae vgl. Dain/ Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 368 f. und die Edition von Foucault in Strategemata, Paris 1949, 69-120. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 84. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 87-89; Dain/Foucault, Les stratégistes byzantins (wie Anm. 3), 338 und 372 f. Dain, La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), 62 f. Diese Verwandtschaften wurden schon von Vieillefond festgestellt: Fragments des Cestes (wie Anm. 4), 75-85 und oben, Anm. 87 dieses Beitrages. Weil er die Zuschreibung an Uranos nicht kannte, benutzte er nur die Rezension des Monacensis mit dem Namen der „Tactiques du Pseudo-Constantin (Ecloge)“. Seine Untersuchungen wurden später von Dain sowohl in der Monographie über Nikephoros als auch im darauffolgenden Werk über das Corpus Perditum weitergeführt und teilweise verbessert: La «Tactique» de Nicéphore Ouranos (wie Anm. 46), passim; Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), passim. Vgl. auch Vári, Die „Praecepta Nicephori“ (wie Anm. 99), passim, der die Affinitäten zwischen dem Kap. 37 des Apparatus Bellicus, dem Kap. 75 der Sylloge Tacticorum (noch Inedita Tactica Leonis genannt) und dem Kap. 103 der Taktika des Nikephoros Uranos (Praecepta Nicephori genannt) bemerkt: dazu s.u. T13. Trotz der sehr genauen Übernahme von Africanus’ Rezepten lassen sich dennoch einige Ungenauigkeiten oder Auslassungen in den Angaben zur Dosierung beobachten (vgl. Nic. Ur. 106 [T15 Z. 14 f.]; Nic. Ur. 110 [T8 Z. 11 ff.]); im Kap. 89 (T4) lässt Nikephoros den Anklang an Homer (Z. 27 f., die für Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 4), 122, Anm. a, eine Reminiszenz von Od. VII 36 darstellen) aus; ferner werden allfällige im Original stehende, allgemeine Überlegungen üblicherweise ausgelassen. Wo die Vorlage literarisch und syntaktisch ausgefeilt ist, beschränkt sich das Exzerpt, die logische Vorbemerkung der Rede schmucklos vorzustellen. Vgl. z.B. die Vorliebe für das Wort ἔγκρυμμα (T5), das typisch für die byzantinische Sprache ist (darüber vgl. auch Lammert, Julius Africanus und die byzantinische Taktik [wie Anm. 13], 365), oder für φοράδιον (T5); dasselbe gilt für ψωμίον anstatt des älteren ἄρτος (T1), σφενδοβολιστής anstelle des klassischen σφενδονήτης (T12 Z. 9 f.), παραταγή statt παρατάξις (T6 Z. 11), τεάφη statt θεῖον ἄπυρον (T19 Z. 3-5), ἄρματα für ὅπλα (T2 Z. 19, T4 Z. 2, T19 Z. 27; vgl. G. W. H. Lampe, A Patristic Greek Lexicon, Oxford 1961, 227 s.v. ἄρμα), πηγάδιον anstatt φρέαρ (T2 Z. 27), ἄπληκτον in der Bedeutung „Lager“ (T1 Z. 26; vgl. Lampe 186 s.v.), φοῦρνος anstelle des κρίβανος (T1 Z. 14), σκουταράτος (T6 Z. 11), χειροσίφωνα (T6), βορδόνιον statt ὀρεύς (T8 Z. 4; vgl. Lampe 301 s.v. βορδόνιον), βωλάκιον (T15 Z. 8), φοσσᾶτον (T14 Z. 39 f.; T15 Z. 18), κόρδα (T5 Z. 29; vgl. Lampe 768 s.v.). Dazu die regelmässige Benutzung des Wortes ἱππάριον (T5-8, T12, T18) anstatt ἵππος (auch wenn dieser Begriff manchmal gebraucht wird: vgl. z.B. T7 und T12) und τετράϊππος (vgl. Lampe 1390 s.v.) anstelle des poetischen τετράορος (T12 Z. 6 f.).

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die Tendenz zur Weitschweifigkeit (z.B. in der häufigen Benutzung des Hendiadyoin) festzustellen115.

4. Das Corpus Perditum: eine notwendige Hypothese Trotz der unterschiedlichen Arbeitsweise der beiden Autoren haben die Übereinstimmungen zwischen den Texten der Sylloge und des Nikephoros Vieillefond schon 1932 veranlasst, eine beiden Werken gemeinsame Quelle zu postulieren, die er „Corpus X“ nannte116. Diese Hypothese wurde in der Folge von Alphonse Dain weiterentwickelt, der, wie oben erwähnt, die Präsenz der gleichen fünf Traktate in derselben Reihenfolge sowohl in der Sylloge als auch in Nikephoros durch die Existenz eines verlorenen Vermittlers, der von ihm „Corpus Perditum“ genannt wurde, rechtfertigte. Vor allem aber bildet die Prüfung von fünf im Laurentianus graecus LXXV-6 (fol. 102-104) am Rande überlieferten Fragmenten den Schwerpunkt seiner Argumentation. Mitten im Text weist der florentinische Codex der Sylloge Tacticorum eine Lücke auf: Ein erster Kopist bricht sein Werk Ende des Kapitels 67 (fol. 103r) ab, aber sein Kollege, der die Arbeit fortführt, setzt erst mit der letzten Periode des Kapitels 74 (λάσσῃ τὸ πρόσωπον [T19 Z. 17]) wieder ein. Der Verlust von sechs Kapiteln und eines Teils des siebten geht schon auf den Antigraphos zurück, wie der erste Schreiber in einer Randbemerkung beklagt117; ihm verdanken wir auch den Versuch, den verlorenen Teil durch die Benutzung einer anderen Quelle zu ersetzen. Am Rand der unmittelbar dem folium, wo die Lücke ist, vorangehenden und ihm folgenden Blätter werden von ihm andere fünf mit einer Ordnungsnummer versehene Kapitel eingefügt. Einer der beiden Kopisten des Laurentianus, der das Thema der verlorenen Stücke dank dem anfänglichen pinax kannte, entschied sich also, die fehlenden Teile des Traktats mit Hilfe eines anderen Textes zu ergänzen118. 115 In Nikephoros kann man auch andere für die byzantinische Sprache typische Eigenschaften feststellen: so z.B. die Benutzung von εἰς mit Akkusativ anstelle von ἐν mit Dativ, von μετά mit Genitiv anstatt des Dativus instrumentalis, von ἁρμόζει gefolgt von ἵνα und Konjunktiv anstatt eines Infinitivsatzes (jedoch mit einigen Ausnahmen: vgl. z.B. Nic. Ur. 106 [T15 Z. 4] und 111 [T19 Z. 16 ff.]). Zu all diesen sprachlichen Aspekten vgl. R. M. Dawkins, Die griechische Sprache in der byzantinischen Zeit, in: Byzanz. Geschichte und Kultur des Oströmischen Reiches, hrsg. v. N. H. Baynes/H. St. L. B. Moss, München 1964 (deutsche Übersetzung von: Byzantium. An Introduction to East Roman Civilization, Oxford 1948), 314331, bes. 322-324 und 331. 116 Vieillefond, Fragments des Cestes (wie Anm. 4), LII-LIV. 117 Τὰ πλείω δὲ κεφάλαια ὅσα δῆτα λειπάζονται οὐχ ὑπῆρχον ἐν τῷ ἀντιγράφῳ· διὰ τοῦτο παρήκαμεν καὶ ἡμεῖς ἄκοντες ταῦτα; die Glosse steht am rechten Rand des fol. 103r. In der Vorlage des Laurentianus muss man sich den Text wahrscheinlich fortlaufend vorstellen; daher bestand für den Schreiber die Notwendigkeit, den Verlust anzuzeigen: vgl. Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 12 f. 118 Und zwar wurde unten auf fol. 102v das mit der Nummer 69 versehene Kapitel kopiert; unten auf fol. 103r wird ein Kap. 68 hinzugefügt; unten auf fol. 103v die Nummer 70; unten auf fol. 104r das Kapitel 71 und am oberen Rand desselben Blattes die Nummer 72. Der Grund für die Umkehrung der Kapitel 6869 besteht darin, dass das Kap. 68 der Verbindungspunkt zwischen den hinzugefügten Teilen und der Folge der Sylloge Tacticorum ist: Der Satz μὴ ἡλίου ἀκτῖσιν ὀφθῆναι αὐτό ποτε· χριέσθω …, mit dem die Abschrift des Kap. 68 abbricht, befindet sich nämlich im erhaltenen Teil des Kap. 74 der Sylloge wieder (T19 Z. 21 ff.). Offensichtlich hat der Schreiber die Identität der beiden Texte bemerkt und zuerst dieses Kapitel genau an dem Punkt, wo der Verlust begann, kopiert, dann der Nummerierung der Sylloge

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Diese zweite Vorlage kann man nicht für eine andere Kopie der Sylloge Tacticorum halten: Denn in diesem Fall hätte der Schreiber alle fehlenden Kapitel – und nicht nur deren fünf – eingefügt, wäre der im pinax angegebenen Reihenfolge gefolgt, die tatsächlich aber missachtet wird119, und hätte wahrscheinlich auf die Einfügung des Kapitels 71, das keine Entsprechung im Index der Sylloge hat, verzichtet. Dain nimmt daher an, dass diese fünf Fragmente aus einem verlorenen Traktat, dem Corpus Perditum, stammen120. Seine Analyse stützt sich vorwiegend auf den Vergleich zwischen dem Apparatus Bellicus, den am Rande des Laur. gr. LXXV-6 überlieferten Kapiteln und den entsprechenden Stellen der Taktika des Nikephoros Uranos: Dain bemerkt, dass sich der Text des Nikephoros enger an die Rezension des Laurentianus als an den Apparatus Bellicus anschließt und gegenüber der Version des Laurentianus keine weiteren Informationen hinzufügt. Dagegen gibt das Corpus Perditum in Laur. gr. LXXV-6 fol. 104r marg. sup. den Satz εἰ οὖν τέσσαρας ἵππους ἵστησι, πολλῷ πλέον τοὺς ἐν παρατάξει wieder, der eindeutig aus app. bell. 34 stammt und in Nikephoros fehlt (T12 Z. 8 f.): Allein diese Angabe genügt, um die theoretisch mögliche Hypothese zu widerlegen, dass das Corpus Perditum aus Nikephoros stammt und nicht umgekehrt. Eine neue Untersuchung der aus Africanus stammenden Kapitel (T5, T12, T19121) bestätigt Dains These: Der Text des Corpus Perditum ahmt die Prosa des Apparatus Bellicus nach, dessen Wortschatz und die syntaktische Strukturen meistens bewahrt werden; wo Veränderungen feststellbar sind, finden sich dieselben auch in Nikephoros’ Fassung. Wie so oft in diesen Fällen sind besonders die Fehler aufschlussreich. So zitiert etwa Africanus das Beispiel des Aristomenes aus Messenien im Kapitel über die Mittel, um das Wiehern der Pferde zu verhindern: Dieser habe erfolgreich einen Hinterhalt legen können, da er seine Pferde trotz der Anwesenheit von Stuten im feindlichen Lager zum Stillhalten zwingen konnte (Καὶ πάλιν αὐτὸς τὴν ἐνέδραν κατέστησεν ἀκίνδυνον, τῶν ἵππων αὐτοῦ ἀναγκασθέντων σιωπᾶν Σπαρτιατῶν ἵππων θηλειῶν στάσει [T5 Z. 1518]). Wie schon Vieillefond bemerkt, hat der Verfasser des Corpus Perditum das Wort στάσις in der Bedeutung „Ort, Stand, Depot“ nicht verstanden und zu στήσας emendiert, wobei er den Sinn des Satzes mit der unklaren Wendung ἵππους θηλείας ἐν τῷ

folgend fortgesetzt und dort mit dem Abschreiben aufgehört, wo der Text in Kap. 74 wieder begann. Die Affinität des Inhalts zwischen anderen Abschnitten seiner neuen Vorlage und den fehlenden Kapiteln der Sylloge hat ihn dazu veranlasst, auch die anderen Texte wiederzugeben: Wegen des Mangels an Platz hat er wieder angefangen, sie ab fol. 102v aufzuführen und sie der Reihe nach zu nummerieren. Vgl. darin Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 14, 22, 25, 28-31. 119 Obwohl er nicht authentisch ist, geht der Index der Sylloge wohl auf eine Überlieferungsphase, die vor der Abfassung des Laurentianus liegt, zurück; hätte ihn nämlich der Schreiber der florentinischen Handschrift verfasst, hätten die Titel der Kapitel 68-72 mit den am Rande hinzugefügten Kapiteln übereingestimmt, was jedoch nicht der Fall ist, vgl. Dain, Sylloge Tacticorum (wie Anm. 71), 16 f., 113-115 und ders., Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 12. 120 Er datierte dessen Abfassung auf die Zeit zwischen dem Ende des 9. Jh. und dem Anfang des 10. Jh.: Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 70-72. 121 Das ist der einzige Fall, in dem auch der Vergleich mit der entsprechenden Stelle der Sylloge Tacticorum zur Verfügung steht; vgl. ferner Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 18-20 für den Text des Kap. 69 des Laurentianus, der mit app. bell. 38 und Nic. Ur. 104 verglichen wird, und ebd. S. 26-28 für das Kap. 71 des Laurentianus, das wahrscheinlich aus app. bell. 36 stammt.

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ἐγκρύμματι στήσας völlig verkehrt hat: Davon ausgehend, überarbeitet Nikephoros den Text weiter und schreibt ἔστησε φοράδια εἰς τὸ τοιοῦτον ἔγκρυμα122. Ein anderes Beispiel: Im Rezept über die Zubereitung des automatischen Feuers (T19) verändert das Corpus Perditum κεραύνιος λίθος des Apparatus Bellicus zu κέδρος123, πυρίτης zu πυρεκβόλος (was hier keinen Sinn ergibt), und deutet den Ausdruck ἐν θυίᾳ μελαίνῃ als Hinweis auf einen Mörser (daher wird in seinem Exzerpt das üblichere ἰγδίον benutzt), während θυία im Original vielleicht die Bedeutung „Zeder“ hatte124; auch in diesem Fall findet man alle Veränderungen des Corpus Perditum in Nikephoros wieder125. Für die Existenz des Corpus Perditum sprechen noch weitere Überlegungen: 1) In einigen Kapiteln der Sylloge und des Nikephoros findet man dieselbe Anordnung des Stoffs, die aber im Gegensatz zu den entsprechenden Stellen des Apparatus Bellicus in umgekehrter Reihenfolge erfolgt126: Dies stützt die Hypothese, dass beiden Autoren eine gemeinsame, aber nicht mit dem Apparatus Bellicus identische Quelle zugrunde lag. 2) Wo man auf Änderungen in den Zutaten der Rezepte stößt, erscheinen diese sowohl in der Sylloge als auch bei Nikephoros. Um nur einige Beispiele anzuführen: — In T2 (über die Zubereitung eines giftigen Zaubertranks) weist Africanus auf drei Arten von im zweiten Pentagon dargestellten Tieren hin, während sowohl die Sylloge als auch Nikephoros, ausgehend von der Glosse in V, D und E ὄφιν τὸν φύσαλον ἢ φύσας ποταμίας127, zur Benutzung eines einzigen Tiers raten (Z. 4 ff.). An derselben Stelle (Z. 27 ff.) werden der Meerpurpur und das Fischöl als alternative und nicht wie in Africanus als komplementäre Zutaten von beiden genannt (Änderung von καὶ in ἢ); außerdem verwenden beide für den Meerpurpur auch den Begriff κογχύλη (vielleicht eine später in den Text eingedrungene Glosse). Alle diese Übereinstimmungen lassen an die Benutzung einer gemeinsamen Quelle denken. — Im Rezept, um die Pferde wiederzubeleben, finden wir bei beiden Exzerptoren den Wein anstelle der Lilie, die im entsprechenden Kapitel des Apparatus Bellicus vorkommt (T7 Z. 5 ff.)128; dasselbe geschieht in T9, wo beide Autoren dem Schlafmittelrezept σμύρ-

122 Les “Cestes” (wie Anm. 4), 195, Anm. 7. 123 Es ist zu unterstreichen, dass die Handschriften des Apparatus Bellicus κερδυνίου haben (κεραυνίου ist Boivins auch von Vieillefond angenommene Konjektur): Diese Betrachtung hilft, die Herkunft des Fehlers zu erklären. 124 Contra Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 4), 210, der den Text des Apparatus Bellicus übersetzt: „on pile dans un mortier noir“; vgl. auch ebd. 355, Anm. 177. 125 Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 23 f. und 40-42. Die einzige Wendung, die an dieser Stelle den Apparatus Bellicus ohne die Vermittlung des Corpus Perditum direkt mit Nikephoros verbindet, ist die Benutzung des Partizips μεσουρανοῦντος anstatt μεσοῦντος; dies wird allerdings von Dain für belanglos gehalten: „Mais μεσουρανοῦντος est une expression technique qui devait s’imposer quand, ayant sous les yeux μεσοῦντος, qui n’est pas le terme habituel, on avait le dessein d’écrire autrement que la source“ (ebd. 24). 126 Im Unterschied zu den entsprechenden Kapiteln des Apparatus Bellicus beschreiben die beiden Exzerptoren in T3 und T9 zuerst das Rezept und dann die Mittel, um den vergifteten Wein oder den Zaubertrank zu verabreichen. 127 Diese Angabe, die in L fehlt, ist wahrscheinlich ein späterer Zusatz. 128 Allerdings ist κρίνῳ eine Konjektur Thévenots: vgl. Apparat ad loc.

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νη und χύλος μανδραγόρου beimischen, es aber unterlassen, das Schmalz aus dem rechten Ohr des Esels zu erwähnen129. 3) Wo lexikalische Veränderungen auftreten, stimmen die beiden Verfasser größtenteils miteinander überein130. Die Untersuchung des aus Africanus entnommenen Materials in der Sylloge und in Nikephoros erlaubt es, außer der Bestätigung seiner Existenz einige Eigenschaften des Corpus Perditum zu bestimmen. Man erkennt die gewohnten Prinzipien, die die Abfassung der in der byzantinischen Zeit entstandenen Exzerpte kennzeichnen: Außer wenigen sprachlichen Änderungen bemerkt man vor allem die Neigung zur Synthese und die Entfernung allgemeiner Beobachtungen131. Es ist jedoch bedeutsam, dass im Corpus Perditum der Hinweis auf bestimmte Anekdoten oder historische Personen132, die normalerweise bei der Abfassung der Exzerpte ausgelassen werden, und vor allem die Er-

129 Die Auslassung könnte auf die Entstellung des Textes des Apparatus Bellicus in jenem Punkt (vgl. Apparat ad loc.) zurückgeführt werden. Natürlich fehlen auch Unterschiede zwischen Nikephoros’ Fassung und der Sylloge Tacticorum nicht (in Nikephoros wird zur Angabe der Dosierung des ὄπιον Θηβαϊκόν die Wendung ὅσας [scil. λίτρας] θέλεις hinzugefügt und die θριδακίνη wird durch μᾶρον ersetzt), aber die allgemeine Übereinstimmung zwischen den beiden Stellen macht in jedem Fall die Existenz einer gemeinsamen Quelle wahrscheinlich. 130 Vgl. etwa in T2 Z. 7 ff. die gemeinsame Benutzung von λίπος anstatt πιμελή im Original; in T7 Z. 6-8 das Paar στόμα und ῥῖνες anstelle des prägnanten ῥύγχος der Vorlage; in T13 Z. 7 ff. den Hinweis auf einen ἰατρός statt des unbestimmten ἀνήρ der Quelle. Schließlich ist Nic. Ur. 89 (T4) zu betrachten: In der Passage (Z. 14 ff.) über die Schlange λέων, die in den Taktika unter dem Namen γαιών erscheint (weil sie ein hapax ist, könnte diese Form eine Entstellung des Originals sein), lässt Nikephoros die Unterscheidung zwischen der großen und der kleinen Schlange aus und verkehrt die Aussage der Vorlage; während in den Kestoi gesagt wird, dass die kleinere Schlange der größeren vorzuziehen sei (ληπτός), wird das Adjektiv im Exzerpt zu λεπτός. Der Übergang ist natürlich paläographisch sehr einfach, aber er könnte auch aus dem Verlust der Vorbemerkung über die Existenz zweier gleichnamiger Schlangen verschiedener Grösse erklärt werden: Denn im Vergleich zu welcher wäre die kleinere vorzuziehen? (Es ist unmöglich, an einen Vergleich mit dem ὄφις Θετταλός zu denken, weil im Folgenden gesagt wird, dass beide – der ὄφις Θετταλός und der λέων/γαιών – für das Rezept benutzt werden sollen). Es scheint also, dass Nikephoros nicht direkt aus dem Text des Apparatus Bellicus geschöpft hat. 131 In T5 verschwinden z.B. die allgemeinen Bemerkungen über den Nutzen bzw. den Schaden des Wieherns der Pferde je nach Umstand und über den Einfluss der Jahreszeiten und der erotischen Anreize für das Verhalten der Tiere, die Überlegung über den exemplarischen Wert der Anekdote über Aristomenes, und der Hinweis auf die Verbreitung der Technik gegen das Wiehern der Pferde bei den Griechen und den antiken Strategen. Der Exzerptor war einzig daran interessiert, die Beschreibung des Verfahrens ohne weitere Bemerkungen zu bekommen; genau dort wird die Vorlage getreu wiederaufgenommen, wo man über die Parther und die Mittel, um die Pferde still zu halten, spricht. Signifikanterweise kommen die gleichen Auslassungen auch bei Nikephoros vor. Vgl. auch T1 Z. 37-41, wo die Bemerkung des Africanus über die Legitimität, das Essen der Barbaren zu vergiften, wohl schon in der gemeinsamen Quelle fehlte, zumal sie sowohl in Nikephoros als auch in der Sylloge nicht vorhanden ist. Oder T13 Z. 23 f., wo die Beobachtung des Apparatus Bellicus in der ersten Person über die Unmöglichkeit, die Wirksamkeit des Heilmittels zu garantieren, die Nikephoros und die Sylloge auslassen, wahrscheinlich schon im Corpus Perditum fehlte. Dasselbe kann man über den Einleitungssatz des app. bell. 39 sagen, der weder in Nikephoros noch in der Sylloge Widerhall findet (T14 Z. 3 f.). 132 Vgl. die Erwähnung des Aristomenes und der Parther in T5 und syll. tact. 60, wo die Erwähnung der Römer nur als entfernter Anklang an die Kriegslist, welche die Pharisäer gegen diese anwendeten und die von Africanus berichtet wird, gedeutet werden kann (T3); oder syll. tact. 75 ~ Nic. Ur. 103 (T13 Z. 2 f.), wo nicht nur die Skythen, sondern auch die Türken erwähnt werden (diese Einfügung steht in beiden Sammlungen und geht wahrscheinlich auf das Corpus Perditum zurück).

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wähnung der in der Vorlage zitierten Quelle133 sowie die Benutzung der ersten Person Singular134 meistens erhalten bleiben: Der Text zeichnet sich insgesamt durch eine absolute Treue zum Original aus, das auch noch in Nikephoros’ Werk seinen Abglanz findet. Während also Dains These, dass das Corpus Perditum das Verbindungsstück zwischen der Sylloge/Nikephoros und dem Apparatus Bellicus ist, als gültig betrachtet werden kann, sind seine weiteren Schlüsse nicht stringent. Dain glaubte nämlich, dass der Verfasser des Corpus Perditum nicht direkt aus dem Apparatus Bellicus, sondern lediglich aus den Exercitationes geschöpft habe: Die Übereinstimmungen zwischen dem Corpus Perditum (also der Sylloge/Nikephoros) und dem Apparatus Bellicus seien nur auf die Benutzung einer gemeinsamen Quelle zurückzuführen. Seiner Meinung nach hätten die Exercitationes auch Exzerpte aus dem 7. Kestos enthalten. Da das Corpus Perditum die magischen Pentagone nicht erwähnt135 und die ursprüngliche Reihenfolge der Kapitel nicht bewahrt136, behauptet Dain, dass der Autor des Corpus Perditum nicht die gleiche vom Apparatus Bellicus überlieferte Version des 7. Kestos vor sich haben konnte, sondern nur Exzerpte: Da das Corpus Perditum seine Quellen ziemlich getreu wiedergibt, hätte sich sein Verfasser, wenn er den ganzen 7. Kestos gekannt hätte, wahrscheinlich enger daran gehalten137. Dain glaubte also, dass der Autor des Corpus Perditum nur die Exercitationes kannte, und zwar in einer Fassung, die von der später in den Apparatus Bellicus geflossenen abweicht: Im Unterschied zu den Kapiteln 31-59 habe sie weitere Exzerpte des 7. Kestos enthalten, sei aber am Ende verstümmelt gewesen138. Denn weder in der Sylloge noch bei Nikephoros hätten die Kapitel des Apparatus Bellicus nach Kap. 45 Spuren hinterlassen: Daraus schloss Dain, dass die Kapitel auch in der Vorlage des Corpus Perditum fehlten. Dieses Argument wird jedoch durch die Untersuchungen widerlegt, die Dain selbst zum Text des Nikephoros gemacht hat, wonach es möglich sei, in den Kapiteln 172 und 173 der Taktika Anklänge an app. bell. 54 und 56 zu finden139. 133 Obwohl der Anfang des Kapitels des Corpus Perditum in T12 verloren ist, lassen die übriggebliebenen Buchstaben αν φυσικ klar erkennen, dass die Erwähnung der Φυσικά des Neptunianus im Exzerpt erhalten blieb; ein ähnlicher Fall liegt in Nic. Ur. 96 (T10 Z. 9) vor, wo die Erwähnung der Quintilier nur auf das Corpus Perditum zurückgehen kann. 134 Vgl. T13 Z. 7-10 und Nic. Ur. 107 (T16 Z. 5). 135 Vgl. T1 Z. 6 ff., T2 Z. 4 ff. und T6 Z. 4 ff. 136 Dain rekonstruiert für diesen Teil die Reihenfolge der Kapitel des Corpus Perditum aufgrund des Textes des Nikephoros: Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 52 f. 137 Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 50. Diese Feststellung ist jedoch nur teilweise richtig: Wie oben gesehen, beweist in einigen Fällen die Umkehrung der Reihenfolge des Materials in der Sylloge und bei Nikephoros, dass auch das Corpus Perditum an dem ihm zur Verfügung stehenden Material Änderungen vornehmen konnte. Daher ist m.E. die Annahme irreführend, den Verfasser des Corpus Perditum für jemanden zu halten, der „suit de près ses sources, n’innovant en rien, gardant la même disposition des matières et observant les mêmes divisions de texte que son modèle, se contentant au total d’une légère paraphrase“ (Le «Corpus Perditum» [wie Anm. 71], 50). 138 Dain, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71), 52 f. 139 Vgl. oben, Anm. 107. Umstritten ist auch eine andere Beobachtung Dains (La «Tactique» de Nicéphore Ouranos [wie Anm. 46], 64), nach der die aus Aineias Taktikos stammenden Kapitel des Apparatus Bellicus über kodierte Mitteilungen in der Quelle des Corpus Perditum fehlten, weil sonst sein Verfasser kein Bedürfnis gehabt hätte, die De secretis epistolis über dieses Thema zu benutzen. Die Beobachtung ist jedoch nicht unbedingt zwingend, weil die Existenz eines Fachtraktats zum Thema ihn veranlasst haben könnte, dessen Benutzung anderen Quellen vorzuziehen.

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Laura Mecella

Seine Hypothese wurde daher schon 1970 von Vieillefond abgelehnt: Seiner Meinung nach hätte der Verfasser des Corpus Perditum sein Material direkt aus dem 7. Kestos, wie wir ihn aus V, D und E kennen, und aus den sog. Exercitationes (= app. bell. 31-59) bezogen, d.h. aus den ersten beiden Teilen des Apparatus Bellicus140. Wie schon erwähnt, lehnte jedoch auch Vieillefond die Annahme ab, dass dem Verfasser des Corpus Perditum nicht die gleiche Version des Apparatus Bellicus wie uns zur Verfügung stand, sondern nur eine „editio minor“, d.h. ohne den letzten Abschnitt (ab Kapitel 60). Es scheint mir dagegen nicht genügend Gründe zu geben, um eine doppelte Abfassungsphase des Apparatus Bellicus zu postulieren. Diese Ansicht wird gerade von Dains Rekonstruktion des Corpus Perditum, die Vieillefond selbst übernommen hat, gestützt: Da der Verfasser des Corpus Perditum in den ersten Kapiteln seines Werks über einen anderen Weg Zugang zum Traktat des Syrianos Magistros (d.h. der sog. De re strategica) hatte, brauchte er für diesen Teil die Vermittlung des Apparatus Bellicus nicht. Ich schlage deshalb die direkte Ableitung des Corpus Perditum aus der erhaltenen Version des Apparatus Bellicus vor, wie aus dem Stemma auf S. 114, das freilich nur die Überlieferung der Kestoi illustriert, hervorgeht. ø Abschließend kann man also folgende Schlüsse ziehen: — Der Apparatus Bellicus erscheint nicht nur als langer und unorganischer Schichtungsprozess von verschiedenen Stoffen, wie Vieillefond geglaubt hat (Recuil A + Recuil B +, nach der Entstehung des Corpus Perditum, die letzten Kapitel, die Vieillefond ins 10. Jh. datierte), sondern zeigt Spuren redaktioneller Eingriffe141, wie auch seine Überlieferung bestätigt. — Der Apparatus Bellicus taucht nämlich nicht nur als selbständige Einheit in den Codices des 11. Jh. auf, sondern war schon wenige Jahre nach seiner Abfassung in der Form, in der wir ihn kennen, eine der Quellen des anonymen Verfassers des Corpus Perditum, dessen Entstehung also wohl in die erste Hälfte des 10. Jh. fällt. — Obwohl das aus den Kestoi entnommene Material der Sylloge Tacticorum und der Taktika des Nikephoros Uranos nichts Neues für die Kenntnis von Africanus’ Werk bietet, ist es ein interessantes Zeugnis für sein Nachleben in byzantinischer Zeit und vor allem ein wertvolles Dokument, um die Arbeitsmethode der beiden Autoren zu begrei140 Vieillefond, Les “Cestes” (wie Anm. 4), 194-198. 141 Dies bedeutet natürlich nicht, dass der Verfasser des Apparatus Bellicus ein eigenes Werk – im modernen Sinn des Wortes – schreiben wollte, weil er, mit Ausnahme der letzten Kapitel, sich darauf beschränke, schon zur Verfügung stehende Materialien zu kopieren und auch, was den ersten Teil betrifft, die Zuschreibung an Africanus stehenlässt. Die letzten Kapitel lassen jedoch auf die Präsenz eines Autors schließen, der wissentlich die Sammlung gemacht und teilweise aktualisiert hat. Anderenfalls müsste man die Existenz eines anderen verlorenen Traktats annehmen, aus dem die Kapitel 72 bis-77 stammten: Sie wären zufällig dann mit den vorhergehenden Texten, die ihrerseits das Resultat einer ganz zufälligen Vereinigung wären, verbunden worden. Über die schwierige Unterscheidung zwischen „Werk“, „Sammlung“, „Corpus“ etc. in der enzyklopädischen Kultur der byzantinischen Zeit vgl. P. Odorico, La cultura della Συλλογή. 1. Il cosiddetto enciclopedismo bizantino, 2. Le tavole del sapere di Giovanni Damasceno, ByzZ 83, 1990, 1-21; M. Maniaci, Il codice greco ‘non unitario’. Tipologie e terminologia, in: Il codice miscellaneo: tipologia e funzioni. Atti del Convegno Internazionale, Cassino 14-17 maggio 2003, hrsg. v. E. Crisci, Cassino 2004, 75-107, bes. 82-86.

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

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fen. In der Hoffnung, dass eine vollständige und gründliche Untersuchung der beiden Sammlungen endlich in Angriff genommen wird, kann die Untersuchung der aus Africanus stammenden Kapitel dazu beitragen, Licht in diese beiden Schriften zu bringen. Sie stellen, wie Trombley in Bezug auf Nikephoros betont hat, „the final product of the encyclopaedist movement in the tenth-century Byzantium“ dar142.

142 Trombley, The Taktika of Nikephoros Ouranos (wie Anm. 84), 261.

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Kestoi

unabhängige Zirkulation des 7. Kestos Exercitationes (6 Jh.?)

Einfügung der Glossen?

Apparatus Bellicus (Ende 9. Jh. - Beginn 10. Jh)

Corpus Perditum (erste Hälfte 10. Jh.)

L (Mitte 10. Jh.)

Sylloge Tacticorum (Mitte 10. Jh.) Taktika des Nikephoros Uranos (Beginn 11. Jh.) V

D

E (erste Hälfte 11. Jh.) Kursiv = Existenz vermutet; ----- = vermuteter Einfluss

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

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Appendix – Texte Vorbemerkungen Zum besseren Verständnis der oben geschilderten Überlieferung des Julius Africanus werden im Folgenden alle Texte des Corpus Perditum, der Sylloge Tacticorum und der Taktika des Nikephoros Uranos, die aus den Kestoi stammen, zusammen mit den Stellen des Apparatus Bellicus, die ihre Vorlage bilden, aufgeführt (in seiner Ausgabe von 1932 hat Vieillefond nur einen Teil dieses Materials publiziert, vgl. oben, bes. Anm. 87 und 112). Der Text des Apparatus Bellicus ist aus den Handschriften Vaticanus graecus 1164, Barberinianus graecus 276 und Scorialensis Y-III-11 sowie in seltenen Fällen auch aus dem Parisinus graecus 2445 (erste Hälfte des 16. Jh.) kollationiert worden. Nur dort, wo es unbedingt notwendig erschien, sind auch die Lesarten des Laurentianus graecus LV-4 berücksichtigt worden. Für den Text des Nikephoros Uranos sind die Handschriften Baroccianus Oxoniensis 131 (fol. 267v-269r) und Monacensis graecus 452 (fol. 137v-140r) kollationiert worden; weil, wie oben gesagt, der Monacensis eine leicht paraphrasierte Fassung bietet, ist den Lesarten des Baroccianus meistens der Vorzug gegeben worden. Die Kap. 95, 96, 98, 99, 100, 102 und 105, die im Monacensis fehlen, folgen der Version des Baroccianus, der für diesen Teil des Werks codex unicus ist. Die Kapitel 96, 98, 99 und 105 sind bisher noch nicht herausgegeben worden. Der Text der Sylloge Tacticorum folgt hingegen Dains Ausgabe, Sylloge Tacticorum (wie Anm. 71), jener des Corpus Perditum Dains Edition, Le «Corpus Perditum» (wie Anm. 71). Conspectus siglorum et abbreviationum In textu: {}

††

litterae vel verba quae a viris doctis vel a nobis deleta sunt litterae vel verba quae a viris doctis vel a nobis inserta sunt corruptela non sanata

In apparatu: B D E F L M P V Boivin Castiglioni Dain 1938

Baroccianus Oxoniensis 131 Barberinianus graecus 276 Scorialensis Y-III-11 Laurentianus graecus LXXV-6 Laurentianus graecus LV-4 Monacensis graecus 452 Parisinus graecus 2445 Vaticanus graecus 1164 Boivin, notae in editione Thevenotiana (supra, n. 15) L. Castiglioni, RFIC N.S. 10, 1932, 242-244 Dain, Sylloge Tacticorum (supra, n. 71)

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Dain 1939 Leopardi Thévenot Timpanaro Van Groningen Vieillefond 1932 Vieillefond 1970 Vieillefond del. marg. suppl. + < ~

Dain, Le «Corpus Perditum» (supra, n. 71) Giacomo Leopardi, Giulio Africano. Introduzione, edizione critica e note a cura di Claudio Moreschini, Napoli 1997 Thévenot, Veteres Mathematici (supra, n. 15) S. Timpanaro, Gli Studi di Giacomo Leopardi sui “Cesti” di Giulio Africano, StudUrb(B) 2, 1953, 12-35 B. A. van Groningen, Museum 39/9, 1932, 227 f. Vieillefond, Fragments des Cestes (supra, n. 4) Vieillefond, Les “Cestes” (supra, n. 4) ambae editiones delevit in margine supplevit addidit omisit/omiserunt transposuit/transposuerunt

7 α΄ suppl. Vieillefond 1970 8 γραμμοειδὲς scripsimus e L γραμματοειδὲς VD 9 σημεῖα Vieillefond σημείου VD 10 καὶ ταῦ Boivin κατὰ VD 13s ἀνηλωμένοις Boivin ἁλωμένοις VD 16 Ταὐτὸ Vieillefond 1970 τοῦτο VD | ἂν τῷ Vieillefond 1970 (e ἀντω in L) αὐτῷ VD 18 post κίνδυνος lacunam posuit Vieillefond 1970 | αὔταρκες scripsimus e L αὐτάρεσκε V αὐτάρεσκες D

… Τροφὴ μὲν οὖν οὕτως· ἄρτους ποιήσωμεν, τοὺς θρέψοντας τὴν ἐσχάτην 5 ἡμέραν, ζῷα (βάτραχον τὸν δενδρίτην ἢ φρῦνον καὶ ἔχιν) ἅπερ ἀνάγραπτα ἐπὶ {καὶ} τέλει κεῖται, ἐν πενταγώνῳ , ᾧ κατὰ τὸ γραμμοειδὲς ἔγκειται Λυδίου τρόπου προσλαμβανομένου σημεῖα, ζῆτα 10 ἐλλιπὲς καὶ ταῦ ὕπτιον. Εἰς ἀγγεῖον κατάκλεισον ἀμφότερα κοινῇ, φιμώσας τὸ πῶμα πηλῷ, ὡς διάπνοιαν μὴ γενέσθαι τοῖς θηρίοις ὑφ’ αὑτῶν ἔνδον ἀνηλωμένοις· εἶτ’ αὐτῶν λειώσας τὰ λείψανα, εἰς 15 τὸ ὕδωρ κάθες ὅθεν τὸ πέμμα φυρᾶται. Ταὐτὸ δὲ δράσεις ἂν τῷ χυλῷ τούτῳ τοὺς κριβάνους χρίσῃς· ἀλλὰ γὰρ τοῖς πέττουσι τοῦτο κίνδυνος. Τὸ αὔταρκες οὖν τῶν

Περὶ πολεμίων φθορᾶς

T1 Apparatus Bellicus 2 Λοιμώδει νόσῳ παρὰ τῶν πολεμίων ἔσθ’ ὅτε περιπίπτει στρατὸς ἐάν τις βάτραχον δενδρίτην ἢ φρῦνον καὶ ἔχιν ἀποκλείσας ὁμοῦ ἐν ἀγγείῳ καὶ τὸ στόμα πηλῷ περιχρίσας, ὡς διέξοδον μὴ ἔχειν τινὰ τὴν τῶν θηρίων ἀναπνοὴν ὑπ’ ἀλλήλων φονευομένων, εἶτα τρίψας εἰς λεπτὰ τὰ τούτων λείψανα, βάλῃ εἰς ὕδωρ καὶ φυράσας μετὰ τοῦ τοιούτου ὕδατος ἄλευρον καὶ ψωμία ποιήσας φαγεῖν ἐκ τούτων τοῦς πολεμίους παρασκευάσῃ· μὴ μόνον γὰρ τῶν τὰ ψωμία φαγόντων ἡ νόσος ἅπτεται, ἀλλὰ καὶ τῶν συνδιαγόντων αὐτοῖς.

Πῶς διὰ τροφῆς λοιμώδει νόσῳ παρὰ τῶν πολεμίων οἱ στρατιῶται περιπίπτουσι εὐχερῶς

Sylloge Tacticorum 59

1 Πῶς…τροφῶν < M 5 καὶ B ἢ M | ἐν τῷ < M 7 τοῦ ἀγγείου M τὸ ἀγγεῖον B 10 post τρῖψον + εἰς M | λεπτὰ πολὺ B λεπτότατα M 11 βάλε B βάλον M 13 ἵνα ποιήσῃς B ποιήσεις M

Ἵνα ζυμώσῃς ψωμία ποιοῦντα λοιμικὴν οὕτως· βάτραχον δενδρίτην ἢ φρῦνον καὶ ἔχιν ἀπόκλεισον ἐν τῷ ἅμα εἰς ἀγγεῖον καὶ σκέπασον μετὰ πηλοῦ τὸ στόμα τοῦ ἀγγείου πρὸς τὸ μὴ γίνεσθαι ἀναπνοὴν εἰς τὰ θηρία φονευόμενα ἔσωθεν ὑπὸ ἀλλήλων καὶ καταναλισκόμενα· εἶτα τρῖψον λεπτὰ πολὺ τὰ λείψανα τῶν θηρίων. Καὶ βάλε αὐτὰ εἰς ὕδωρ καὶ ζύμωσον μετὰ τοῦ τοιούτου ὕδατος τὸ ἄλευρον. Τὸ ὅμοιον δὲ ἵνα ποιήσῃς ἂν ἐπιχρίσῃς καὶ τοὺς φούρνους ἐκ τοῦ χυλοῦ τούτου. Πλὴν θάνατον φέρει τοῦτο εἰς τοὺς ποιοῦντας τὸ ζυμάριον καὶ διὰ τοῦτο ἁρμόζει ἵνα ἐκ τῶν αἰχμαλώτων πολεμίων τινὲς ποιῶσιν αὐτό.

Πῶς φονεύονται πολέμιοι διὰ τροφῶν

Nicephorus Uranus 90 Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

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τοιούτων παρασκευάσας τροφῶν, πάρα-

21 ἀνυπόπτως Vieillefond ὕποπτος VD 22 ῥᾳθυμῶν τις Vieillefond ῥᾳθυμοῦντες VD 30 τοῦτον Vieillefond τοῦτο VD

Τοιοῦτον αὐτοῖς κόρον Ἐρινὺς προξενεῖ. Ταῦτα δίκαια κατὰ βαρβάρων δεῖπνα ποινῶν, χεομένης ἐπὶ πάντα νόσου 40 καὶ ἀπαραιτήτου καταλαμβανούσης τοὺς πολεμίους συμφορᾶς.

35

Γένοιτο δ’ ἂν ἀνυπόπτως, εἰ τὴν παρακομιδὴν ῥᾳθυμῶν τις ἐργάσαιτο {τὸ} εἰς τὴν τῶν ἐχθρῶν εὔκολον ἐπιδρομὴν καὶ εὐκταίαν τῶν φερομένων αὐτοῖς ἁρπαγήν, 25 ἢ εἴ τις, πλασάμενος φυγὴν σπουδαίαν, παραχωρήσειεν ἐπιοῦσι τοῦ στρατοπέδου τοιαύταις τροφαῖς τετειχισμένου. Οὐ φέρει θάνατον ταῦτα μονήμερον, οὐδὲ τὸν χρησάμενον εὐθέως ἀναιρεῖ, λοιμοῦ τέχνῃ 30 τοῦτον καὶ τὸν οὐ φαγόντα καταλαμβάνοντος· ἀνακίρναται πᾶσι καὶ εἰς τὸν ὁμοδίαιτον μέτεισιν· εἰς οἰκίαν, εἰς πόλιν, εἰς στράτευμα, εἰς ἔθνος ἡ ἐπιβουλὴ μετοικεῖ.

20 σχε τοῖς πολεμίοις ὃν δύνασαι τρόπον.

21 ψωμίον B ψωμία M 23 οἷον B ἢ γοῦν ἢ M 24 post ἐγγὺς + πλῆρυς B 29s οὐδὲ…αὐτά < M 29 παραυτὰ scripsimus πηραυτά B 31 φαγόντας B λαβόντας M 33s αὐτὰ … αὐτά < M 35 καὶ < M

Καὶ ποίησον ἐκ τούτου ψωμίον καὶ δὸς τοῖς πολεμίοις μετὰ ἐπιτηδεύματος οἷον ἂν δυνηθῇς, {οἷον} ἵνα πέμψῃς καὶ ῥίψῃς αὐτὰ ἐγγὺς τῶν πολεμίων, ἢ ἵνα ποιήσῃς σχῆμα, ὅτι φεύγεις, καὶ ἀφήσῃς τὰ ψωμία ἢ εἰς τὸ ἄπληκτόν σου ἢ εἰς τόπον τινὰ καὶ εὕρωσιν αὐτὰ οἱ πολέμιοι. Τὰ δὲ τοιαῦτα ψωμία οὐ φέρουσι θάνατον μονήμερον, οὐδὲ ἀποθνῄσκει παραυτὰ ὁ φαγὼν αὐτά, ἀλλὰ διὰ λοιμικῆς νόσου ὀλίγον ὀλίγον φονεύουσι τοὺς φαγόντας αὐτά. Ἡ δὲ τοιαύτη νόσος ἔρχεται καὶ εἰς τοὺς μὴ φαγόντας αὐτὰ καὶ ὄντας ἐν τῷ ἅμα μετὰ τῶν φαγόντων αὐτά, μεταλαμβάνουσι γὰρ καὶ ἐκεῖνοι ἐκ τοῦ συνδιάγειν μετ’ αὐτῶν καὶ εἰς οἶκον καὶ εἰς πόλιν καὶ εἰς στράτευμα. a a a a a

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60

55

50

45

47s οἱ πολέμιοι del. van Groningen 48 λοιμώξουσιν Timpanaro λιμώξουσιν VD

Εἰ δὲ πεφοβήμεθα μὴ μάτην τοιαύτῃ χρησώμεθα παρασκευῇ, ἤτοι δι’ ὑποψίαν οὐ χρησαμένων, ἢ ἐξ αὐτομόλων τοῦτο μεμαθηκότων, ἑστιάσαντες, παρ’ αὐτούς, ἢ τοὺς κακούργους, ἢ τοὺς αἰχμαλώτους ἀπολύσωμεν· οἱ δὲ ὁμιλήσαντες αὐτοῖς {οἱ πολέμιοι} εὐθὺ λοιμώξουσιν. Ἐπίβουλον αὐτοῖς φιλανθρωπίαν πέμπω. … a a a a a a a a a a a a a a a

Ἂν δὲ παρ’ αὐτομόλων ἴσως περὶ τῶνδε τῶν ψωμίων μαθόντες, ταῦτα φαγεῖν μὴ θελήσωσι, διδόντες αὐτὰ τοῖς ὁμοφύλοις ἡμῖν αἰχμαλώτοις, παραυτίκα ἐλευθεροῦσιν αὐτούς. Οἱ δέ, ἀπολυθέντες εὐθὺς καὶ πρὸς τὸ τῶν ὁμοφύλων διασωθέντες στρατόπεδον, πᾶσι τῆς νόσου μεταδιδοῦσι καὶ μόνον αὐτοῖς συνδιάγοντες. Οἱ μέντοι τὰ ψωμία τάδε φυροῦντες ἐκ τῶν αἰχμαλώτων εἰσὶ πάντως· νοσεῖ γὰρ ὁ ταῦτα ποιῶν, ὥς φασι, καὶ μόνον ἁπτόμενος. Ταῦτα δὲ καὶ τὰ τοιαῦτα ἕτερα, οὐχ ὡς ἐνεργεῖσθαι παρ’ ἡμῶν κατὰ τῶν πολεμίων δεῖν κρίνοντες, τῷ παρόντι συγγράμματι συντετάχαμεν (ἀνάξια γὰρ ἐμοί γε ταῦτα δοκεῖ χριστιανικῆς καταστάσεως καὶ μόνον λεγόμενα), ἀλλ’ ἵνα τὰς παρὰ τῶν πολεμίων ἔν τε βροσίμοις ὁμοῦ καὶ ποσίμοις γινομένας ἐπιβουλὰς ἀκριβῶς εἰδότες οἱ ἡμέτεροι στρατηγοί, ταύτας φυλάττεσθαι ἔχοιεν, καὶ μάλιστα ὅταν ἐν πολεμίᾳ στρατοπεδεύωνται.

46 post αὐτῶν + τοῦ M | ἀπὸ B ἐκ M δόασιν M μεταδιδοῦσι B

49 μεταδι-

Ἂν δὲ ὑποπτεύσωμεν ὅτι μαθεῖν ἔχουσιν οἱ πολέμιοι τοῦτο παρὰ προσφύγων τινῶν καὶ οὐ μὴ φάγωσι τὰ ψωμία, ὀφείλομεν ποιῆσαί τινας ἐκ τῶν αἰχμαλώτων οὓς ἐκρατήσαμεν ἐξ αὐτῶν φαγεῖν ἀπὸ τῶν τοιούτων ψωμίων καὶ τότε ἵνα ἀπολύσωμεν αὐτοὺς πρὸς τοὺς πολεμίους· ἐκεῖνοι γὰρ ὄντες μετ’αὐτῶν μεταδιδόασιν αὐτοῖς παραυτὰ τῆς λοιμικῆς νόσου.

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

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6 γάμμα1 Boivin γράμμα VD | ἀπεστραμμένον Boivin ἀπεστραμμένου VD 7 ὀρθόν Vieillefond ὀρθοῦν VD 13s πεπωκότων P marg. πεπτωκότων VD 14 αὐτῶν τε V αὐτῶ τι D | εἶτα Vieillefond εἰς ἃ VD

8 ἐμβάλλουσιν Vieillefond 1932 ἐμβάλουσιν F

1 Πῶς…πότου < M 6 λυθῶσι τελείως B ~ M | βάλε B λάβε M 9 βάλε B βάλον M 13 Ὀγκωθῆναι γὰρ ἔχουσι B ὀγκωθήσονται γὰρ M 14 κἄν τε Β εἴτε Μ 15 κἄν τε Β εἴτε Μ | γενέσθαι ἔχουσιν Β γενήσονται Μ 16 πρήσματα Β πρίσματα Μ 18 ὀγκώματος M πρησμουτο B 19 ἀφίησιν M ἀφίει B 19s τὰ ἄρματα αὐτοῦ Β τὰ οἰκεῖα ἄρματα Μ

Ὀγκωθῆναι γὰρ ἔχουσι τὰ σώματα τῶν πινόντων αὐτὸ κἄν τε ἄνθρωποί εἰσιν κἄν τε ἄλογα καὶ γενέσθαι ἔχουσιν εἰς αὐτοὺς καὶ πρήσματα μετὰ ὀδύνης καὶ ὁ πιὼν ἐξ αὐτοῦ καὶ εἰς φυγὴν βραδὺς γίνεται καὶ ἡ φλεγμονὴ τοῦ ὀγκώματος οὐκ ἀφίησιν αὐτὸν φορέσαι τὰ ἄρματα

καὶ ὀγκοῦνται εὐθύς, ὥς φασιν, οἱ πίνοντες.

a a a

Ὄφιν τὸν φύσαλον λεγόμενον ἢ φύσας ποταμίας σύγκοπτε καὶ τρῖβε ἰσχυρὰ ἕως οὗ λυθῶσι τελείως καὶ βάλε αὐτὰ εἰς ἀγγεῖον μετὰ ὕδατος καὶ ἕψησον τοσοῦτον ἕως οὗ τὸ λίπος αὐτῶν ὅλον ἀναλωθῇ καὶ τότε βάλε αὐτὸ εἰς τὸ ὕδωρ ὅθεν πίνουσιν οἱ πολέμιοι.

Πῶς φονεύονται πολέμιοι διὰ πότου

Nicephorus Uranus 91.92.93

Φύρσεις ποταμίας ἢ τὸν λεγόμενον φυσικὸν ὄφιν συγκόπτοντες καὶ τρίβοντες ἰσχυρῶς ἄχρις ἂν τέλεον λειωθῶσιν, εἶτα ἕψοντες μετὰ ὕδατος ὡς ἅπαν τὸ λίπος ἀναλωθῆναι, ἐμβάλλουσιν αὐτὸ εἰς τὸ ὕδωρ ὅθεν ὁ στρατὸς πίνει,

Πῶς δι’ ὕδατος

Περὶ πολεμίων φθορᾶς

… Ποτίσωμεν αὐτοὺς ὁμοίως τοιαύτῃ φιλοτησίᾳ. Τρισσὰ γένη ζῴων ἅπερ ἐν πενταγώνῳ 5 δευτέρῳ κεῖται, πρὸς σημείοις ὑπάτης ὑπάτων, γάμμα ἀπεστραμμένον καὶ γάμμα ὀρθόν, (ὄφιν τὸν φύσαλον ἢ φύσας ποταμίας) ταῦτα σύγκοπτε, ὡς ἰχῶρα γενέσθαι τὰ πάντα, καὶ ὕδατι πλείστῳ ζέσας μέχρι 10 τοῦ πᾶσαν ἀναλωθῆναι τὴν τῶν ἑψημένων πιμελήν, ἔγχεε τῶν πολεμίων ὑδρεύματι. Ὀγκωθήσεται τὰ σώματα τῶν πεπωκότων, αὐτῶν τε καὶ ὑποζυγίων, εἶτα οἴδησις 15 μετ’ ὀδύνης αὐτοῖς ἐπιστήσεται, καί τις ὁρῶν αὑτὸν ἄλλον ἐξ ἄλλου γεγενημένον, τὴν παροῦσαν μορφὴν οὐκ ἐπιγνούς, καὶ φυγῇ βραδὺς καὶ τελευτῇ, τὸν γειτνιῶντα θάνατον περιμένων, τάχος ἐφόδου πολεa a

Sylloge Tacticorum 61

T2 Apparatus Bellicus 2

120 Laura Mecella

35

20 εὔκολα Β εὐκόλως Μ 26 Πῶς…ὕδατα < M 28 δὲ < M 29 ἔμβαλε scripsimus ἐμβάλον B βάλον M 31 ταῦτα M τοῦτο B 32 φαρμακῶδες suppl. Vieillefond 1932 35 Πῶς…λίμναι < M 36 εἰς ποταμὸν στήκοντα B ποταμὸν ἱστάμενον M 36s ἐμβαλλόμενος B ἐμβαλόμενος M

20 εὔξεται Vieillefond εὔξηται VD 23 ὡς suppl. Boivin 23s ἀφαιρεῖσθαι Boivin ἀφαιρεῖται VD 24 αὐτὸν scripsimus e L αὐτῶν VD 28 τὰ suppl. Boivin 28s ἐγχοῦντα D ἐγχοῦνται V 37 τιθύμαλλος scripsimus e L τιθύμαλος VD | ἐμβαλλόμενος Boivin ἐμβαλλομένης VD

Πῶς ἵνα μιανθῶσι ποταμοὶ ἢ λίμναι

Τὰ ὕδατα τῶν πηγαδίων μετὰ κόπρου καὶ λιθαρίων ὀφείλουσι χωσθῆναι· ἢ δὲ ἔμβαλε εἰς αὐτὰ τὸ ὀψαρέλαιον ἢ τὴν θαλασσίαν πορφύραν ἢ γοῦν τὴν κογχύλην· ταῦτα γὰρ ποιοῦσιν πᾶν ὕδωρ καὶ οὐ πίνεται ἐπὶ χρόνον πολύν.

Πῶς ἵνα ἀφανισθῶσι τὰ ὕδατα

Εἰς λίμνην ἢ εἰς ποταμὸν στήκοντα ἐμβαλλόμενος ὁ τιθύμαλλος ὁ μυρσινίτης λεγόμενος ἀφανίσει τοὺς πολεμίους.

27 μυρσινίτης Vieillefond 1932 μυρσινίτις F

Ὀλεθρία δὲ καὶ ἡ μυρσινίτης καλουμένη τιθυμαλὶς τοῖς μὴ ἐκροὴν ἔχουσιν ὕδασιν ἐμβαλλομένη. Ἄχρηστα δὲ τὰ ἐν φρέασιν ὕδατα ἔσονται μέχρι πολλοῦ, κόπρου καὶ λίθων ἐμβληθέντων αὐτοῖς, ἢ πιμελῆς ἰχθύων ἢ θαλασσίας πορφύρας ἥντινα δὴ καὶ κογχύλην καλοῦσί τινες.

a a a

αὐτοῦ ὡς μὴ χωροῦντα αὐτὸν καὶ εὔκολα ἀποθνῄσκει.

Μείζονα δὲ σύστασιν ὑδάτων ἢ λίμνην ὁ τιθύμαλλος ἐμβαλλόμενος μυρσινίτης δηλήσεται …

Λυμαίνεσθαι δὲ καὶ ἄλλως τὰ ὕδατα, μὲν φρέατα κόπρῳ καὶ λίθοις ἐγχοῦντα, εἰ δ’ ἀμφιλαφὲς εἴη τὸ ὕδωρ, τῷ 30 ἰχθυΐνῳ ἐλαίῳ ἐγχεομένῳ εἰς αὐτὰ καὶ τῇ θαλαττίᾳ πορφύρᾳ, ἅπερ ἐπὶ πολὺν χρόνον ἅπαν ὕδωρ ἄποτον ποιεῖ.

φλεγμονῆς κολαζόμενος, μὴ χωρούσης τὸν νῦν ἄνθρωπον πανοπλίας τῆς τῷ πρώην σώματι πεπρησμένης, ἀφαιρεῖσθαι αὐτὸν καὶ τὴν ὑπόκρισιν τοῦ κἂν 25 ἐν τοῖς ὅπλοις στῆναι.

20 μικῆς εὔξεται, ἵνα παύσηται καὶ τάσει

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

121

8 πεφαρμαγμένος Boivin πεφραγμένος VD 10 κωνείῳ Boivin κωνίῳ VD 11 λυμήνασθαι scripsimus e L λοιμήνασθαι VD 12 δεινῶς scripsimus e L δεινὰ VD | πολεμίους supplevimus e L < VD

Σβέσαντες οἶνον εἰς ἄσβεστον, ἀκόνιτόν τε ἢ πύξον ἢ κώνειον ἐπεμβαλόντες αὐτῷ, προσποιησάμενοί τε δῆθεν εἰς τραπέζας καθῆσθαι πανστρατιᾷ ἐσθίειν τε ἅμα καὶ πίνειν, τῶν Ῥωμαϊκῶν εὐθὺς ἀναφανέντων ταγμάτων, πρὸς φυγὴν δῆθεν τρέπονται, τὰς τραπέζας καταλιπόντες. Ἐπελθόντες δὲ μετὰ μικρὸν οἱ Ῥωμαῖοι καὶ κενὸν ἀνδρῶν τὸ συμπόσιον καταλαβόντες, τοῦ ποτοῦ μὴ εἰδότες τὸν δόλον, ἐμφοροῦνται καὶ κινδυνεύουσιν.

Πῶς δι’ οἴνου κατεργάζονται παρὰ τῶν αὐτῶν

Οἴνου φάρμαξις

Ἐσεμνύναντο Φαρισαῖοί ποτε Ῥωμαίων ἀποκτείναντες φάλαγγα φυγῆς ὑποκρίσει. 5 Εὐωχοῦντο γὰρ δῆθεν, εἶτ’ ἀνεχώρησαν ἐπιόντων, ἕτοιμον καταλιπόντες τὸ ἄριστον. Ἐπίβουλος δὲ ὁ οἶνος ἦν, ἐναποσβεσθείσης τιτάνου πεφαρμαγμένος. Φαρμάσσεται δὲ οἶνος ἀφρονίτρῳ, πύ10 ξῳ, κωνείῳ, καὶ τοῖς ὁμοίοις τρόποις· ταῦτα γὰρ ἐσθιόμενα ἱκανὰ λυμήνασθαι καὶ δεινῶς διαθεῖναι .

Sylloge Tacticorum 60

T3 Apparatus Bellicus 3

1 Πῶς…πολέμιοι < M 3 τὸν < M 4 ἄσβεστον Vieillefond 1932 ἀσβέστιον BM | βάλλωμεν B βάλωμεν M 11 post οἶνον + καὶ πίνοντες αὐτὸν ἵνα φονεύωνται M

Ἂν θελήσωμεν διὰ οἴνου φονεῦσαι πολεμίους, ἵνα σβέσωμεν εἰς τὸν οἶνον ἄσβεστον καὶ ἵνα βάλλωμεν εἰς αὐτὸν ἀκόνιτον ἢ πύξον ἢ κώνειον· ταῦτα γὰρ τρωγόμενα καὶ πινόμενα φονεύουσι· καὶ ἵνα σχηματισώμεθα ὅτι καθήμεθα εἰς τραπέζας καὶ τρώγομεν καὶ πίνομεν· καὶ τῶν πολεμίων ἐπερχομένων, ὡς δῆθεν ἵνα φύγωμεν καὶ ἀφήσωμεν εἰς τὰς τραπέζας τὸν τοιοῦτον οἶνον.

Πῶς φονεύονται διὰ οἴνου πολέμιοι

Nicephorus Uranus 94

122 Laura Mecella

5 ἀποκλείσῃ scripsimus e L ἀποκλείσει VD 12 πυρρὸς suppl. Boivin 14 ὃς ἑξῆς Boivin ὡς ἔξω VD 15 ὑπάτων scripsimus e L ὑπάτῳ VD 16 γάμμα scripsimus e L γράμμα VD 19 ἄγγος V ἄλλος D | τὸ V τὼ D

1 Πῶς…πολέμου < M 8 φέρειν M καὶ φέρη B | λοιμικὰς Μ λιμικοὺς B 9 ἂν Β εἰ Μ 10 καὶ < M | ἐξάρῃ Β ἐπίσταταί Μ 12 πυρρὸς Μ πυρὸς Β 13 καὶ ἐπὶ scripsimus ἐν σκάπῃ BM 14 μικρότερος Β μικρὸς Μ 18 Καὶ ὀφείλουσιν Β ὀφείλουσιν οὖν Μ 19 πολὺ < Μ 20 ἰσχυρά B εἰς ἄκρον M

Καὶ ὀφείλουσιν ἀποκλείεσθαι οἱ δύο οὗτοι ὄφεις μετὰ ἀσφαλείας εἰς ἀγγεῖον ἰσχυρὸν πολὺ καὶ τὸ ἀγγεῖον σκεπάζεσθαι μετὰ ἀκριβείας καὶ τίθεσθαι εἰς ἥλιον, ἵνα πυρωθῇ ἰσχυρά.

Ὄφις ἔστι θετταλός, πυρρὸς τὴν χρόαν, ἔχων θεωρίαν δράκοντος· ἔστι δὲ πολὺς ὁ ὄφις οὗτος καὶ ἐπὶ τῆς Ἀσίας, οἱ δὲ Σύροι λέγουσιν αὐτὸν βαθανηραθάν· καὶ ἄλλος ὄφις ἐστὶ μικρότερος καὶ λεπτότερος παρ’ αὐτόν, λεγόμενος γαιών· γίνεται δὲ πολὺς εἰς Συρίαν.

Ἀέρος φάρμαξις

Θρίσσος ὄφις ἐστὶ Θετταλός, χρόαν, δρακοντίδος παραπλήσιος μήκει, ὁ δὲ αὐτὸς καὶ ἐπὶ τῆς Ἀσίας πολὺς γίνεται· Σύροι καλοῦσιν αὐτὸν βαθανηραθὰν, ὃς ἑξῆς γέγραπται ἐν πεν15 ταγώνῳ τρίτῳ οὗ σημεῖά ἐστιν παρυπάτης ὑπάτων, βῆτα ἐλλιπὲς καὶ γάμμα ὕπτιον· καὶ λέων ὄφις ἄλλος, διάφορος· μικρός τε γάρ ἐστι καὶ μέγας· ἀλλὰ γὰρ ὁ μικρὸς ἐς τοῦτο ληπτὸς μᾶλλον, πολὺς δὲ καὶ αὐτὸς ἐν Συρίᾳ γεννώμενος. Συγκαθειργνύσθωσαν εἰς ἄγγος ἀμφότεροι ἀσφαλῶς μάλα στεγνόν· βλεπέτω δὲ τὸ 20 ἄγγος ὁ δριμύτατος ἥλιος. αα

10

Ἐπειδὴ πολλάκις ἀδυνατοῦμεν ἀπὸ δυνάμεως καὶ ἀρμάτων ἀπαντᾶν τοῖς πολεμίοις, ἁρμόζει ἵνα φονεύωμεν αὐτοὺς ἀπὸ τοῦ φαρμακεύειν τὰς τροφὰς καὶ τὰ ὕδατα καὶ ἀπὸ ἄλλων τινῶν ἐπιτηδευμάτων. Ἐπεὶ δὲ δύνανται πολλάκις οἱ πολέμιοι μὴ γεύεσθαι ἀπὸ τῶν τροφῶν ἐκείνων καὶ ἀπὸ τῶν ὑδάτων ἅπερ ἔχομεν φαρμακεῦσαι, κρεῖττόν ἐστιν ἵνα διὰ μηχανῆς ποιῶμεν τὸν ἀέρα φέρειν εἰς αὐτοὺς λοιμικὰς νόσους. Τὴν γὰρ ἀναπνοὴν αὐτῶν πάντως οὐ δύνανται κρατῆσαι καὶ ἐκ τούτου ἀποθνῄσκουσιν, ἂν ἄρα καὶ οὐκ ἐξάρῃ τις ἐξ αὐτῶν τὴν ἀναπνοὴν τῆς τοιαύτης σκευασίας.

Πῶς φονεύονται πολέμιοι καὶ χωρὶς πολέμου

Οἴνου φάρμαξις

… Ἐπειδὴ τοίνυν συμμάχους τροφάς τε καὶ ποτὰ παρειλήφαμεν, φέρε δὴ καὶ ἀέρι κατ’ αὐτῶν καὶ ἀνέμῳ χρησώμεθα· δύναται φυλάξασθαί τις παρὰ πολεμίων μὴ φαγεῖν, μὴ πιεῖν· πῶς 5 φυλάξηταί τις ἀναπνοήν, πῶς ἀποκλείσῃ ἀέρα; Διὰ τούτων ἐπ’ αὐτοὺς ἔρχομαι.

Nicephorus Uranus 89

T4 Apparatus Bellicus 3.4

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

123

40

35

30

25

22 κατ᾽ ἄνεμον Castiglioni κατανέμοντος VD 22s συνειθισμένον Boivin συνηθισμένον V συνηθεισμένον D 24 οἴχεσθαι scripsimus e L ὄχεσθαι VD 27 οὐχ del. Timpanaro 28 φεύγοντος D φεύγοντες V 30 φθορά P marg. φοράν VD λοιμοῦ scripsimus e L λιμοῦ VD 36 τῶν πυρῶν Boivin τὸν πυρσὸν VD 37 ἀπάγουσαν D ἀπέγουσαν V | ἵν᾽ suppl. Vieillefond 1970 38 βυρσοδεψέων Vieillefond βυρσοδεψιῶν VD 39 λάβῃ suppl. Vieillefond 1970 | ἡ del. Vieillefond 1970 40 τούτου D τοῦτον V

Ἐπειδὰν οὖν διαφθαρῶσιν ὑπό τε ἀλλήλων καὶ τῆς ἕλης καὶ τοῦ χρόνου, κατ’ ἄνεμον συνεχῶς εἰς ἐκείνους φέρειν συνειθισμένον τὸ σκεῦος τεθὲν ἀνοιγνύσθω, ὡς τὴν ἀπ’ αὐτοῦ ἀποφορὰν ἐς τοὺς ἀντιπάλους οἴχεσθαι, πορθμευομένης τῆς αὔρας εἰς τὰς τῶν ἐπιβουλευομένων ἀναπνοάς. Τῆς δὲ ἐνεργείας τὰ παραδείγματα· ἵππος πεσεῖται παρατρέχων, καὶ γειτνιάσας ἄνθρωπος, καὶ ὄρνις {οὐχ} ὑπερπτὰς κάτεισιν ἐξ ἀέρος πεφονευμένος, καταληφθεὶς ἀνέμῳ φεύγοντος ὠκυτέρῳ πτεροῦ. Εἰ δέ πῃ καὶ καθ’ ἡμᾶς, ἤτοι τέχνῃ τῶν ἐξ ἐπιβουλῆς, ἢ καὶ ἀπό τινος τῶν στοιχείων συμβαίη φθορά, εἰς ἀποφυγὴν τοῦ λοιμοῦ πρὸς θεραπείαν ἀντιπαραταξώμεθα οὕτως· ἀνάψαντες πυρὰ πλεῖστά τε καὶ μεγάλα πέριξ τοῦ στρατεύματος, μέσον πρὸς τούτοις ποιήσομεν καὶ θυμιατῆρας πυκνούς, ὡς ἀντιμάχεσθαι τὰ ὑφ’ ἡμῶν γενόμενα πρὸς τὸ λοιμικὸν πνεῦμα· κελεύειν τε πάντας ἐσθίειν πάνυ δαψιλῶς βόεια κρέα καὶ βυρσοδεψεῖς καθιστᾶν ἔξωθεν ἐκ πολλοῦ τοῦ στρατοῦ καὶ τῶν πυρῶν διαστήματος, ἐπὶ τὴν ἀπάγουσαν κατέναντι τοῦ πνεύματος ὁδόν, ἥκιστά τις τῶν τοῦ στρατοῦ καὶ βυρσοδεψέων καὶ ἑτέρων ἀνδρῶν βλάβην {ἡ} τοῦ ἀέρος νοθευομένου, καθὼς καὶ προὔλαβον ἐκθέμενος ἐν ταῖς πρὸ τούτου διφθέραις.

21 ἀπὸ B ὑπ’ M 22 ἀπὸ B ὑπὸ M 26 post ὄρνεον + ἢ M | πετασθῇ scripsimus πητασθῇ B πετάσῃ M 29 ὁ suppl. Vieillefond 1932 31 ἵνα ἅψωμεν B ἔχει δὲ οὕτως ὀφείλομεν ἅψαι M 32 γυρόθεν Β γυρώθεν M 33 καὶ1 < M | πυκνά B πολλὰ M 36 λοιμικὸν M λιμικὸν B 37 πολλὰ < M | πάντως scripsimus πάντας BM | ἐξωθενὶ B ἔξωθεν δὲ M 38 αὐτῶν B αὐτοῦ M 40 τῶν ἐργαζομένων scripsimus τοῦ ἐργάζεσθαι BM | βυρσάρια M μυρσάρια B 40s τούτων γινομένων B τούτου γινομένου M

Ἂν δὲ ὑπάρχωμεν ἐγγὺς τῶν πολεμίων καὶ ἀντιπνεύσῃ ἄνεμος καὶ φέρῃ τὴν πνοὴν πρὸς ἡμᾶς οὕτως, ἵνα φυλαξώμεθα πρὸς τὴν ἐξ αὐτοῦ βλάβην· ἵνα ἅψωμεν λαμπρὰ πολλὰ καὶ μεγάλα καὶ γυρόθεν καὶ μέσον τοῦ στρατεύματος καὶ ποιήσωμεν καπνὸν καὶ δυσωδίας ἀλλὰ καὶ θυμιάματα πυκνά, ἵνα καίωμεν καὶ ποιῶμεν ἐξ αὐτῶν καπνοὺς πρὸς τὸ ἀντιμάχεσθαι τοὺς παρ’ ἡμῶν γινομένους καπνούς. Πρὸς τὸν ἐρχόμενον ἀπὸ τοῦ ἀγγείου λοιμικὸν ἄνεμον καὶ ἵνα ὁρίσωμεν τὸν στρατὸν {τοῦ} τρώγειν πολλὰ πάντως βόεια κρέατα, ἐξωθενὶ τοῦ στρατοῦ καὶ τῶν λαμπρῶν , ἀπὸ μακρόθεν αὐτῶν ὡς ἀπὸ πολλοῦ διαστήματος πρὸς τὴν ὁδὸν τὴν φέρουσαν κατέναντι τοῦ ἀνέμου, ἵνα καθίσωμεν τινὰς τῶν ἐργαζομένων βυρσάρια· καὶ τούτων γινομένων οὐδεὶς ἔχει βλαβῆναι ἀπὸ τοῦ στρατοῦ ἡμῶν.

Καὶ ὅταν φονευθῶσιν οἱ ὄφεις ὑπὸ ἀλλήλων καὶ ἀπὸ τῆς σελήνης καὶ ἀπὸ τοῦ χρόνου, ὀφείλει τίθεσθαι τὸ ἀγγεῖον πρὸς τὸν ἄνεμον τὸν πνέοντα κατέναντι τῶν πολεμίων καὶ ἀποσκεπάζεσθαι, καὶ τοῦ ἀνέμου φέροντος τὴν πνοὴν τῶν ὄφεων πρὸς τοὺς πολεμίους, ἀποθνῄσκουσι συντόμως· καὶ γὰρ ἂν τύχῃ ἵνα πλησιάσῃ ἐκεῖ ἢ ἱππάριον ἢ ἄνθρωπος ἢ ὄρνεον ἂν πετασθῇ ἐπάνω τοῦ τόπου ἐκείνου, παραυτὰ πίπτει.

124 Laura Mecella

5 ἐφορμῶσιν suppl. Vieillefond 6 συναλαλάξαι P συναλλαλάξαι V συναλλάξαι D 7 διδάσκονται Boivin διδάσκοντες VD 10 ἐπὶ V ἐπεὶ D 15 αὐτὸς scripsimus e L αὐτοῖς VD 17 Σπαρτιατῶν Thévenot σπαργιατῶν VD

2s ἀμυνόμενα Dain 1939 ἀμηνόμενα B θεῖν Dain 1939

6 ἐλθεῖν B

Καὶ γὰρ ὁ Ἀριστομένης ὁ Μεσήνιος εἶχε φοράδια εἰς τὸν στρατὸν αὐτοῦ, καὶ ἐκράτησε τοὺς Λακεδαιμονίους ποιήσαντας ἔγκρυμα, χρεμετισάντων τῶν ἱππαρίων αὐτῶν· καὶ πάλιν ποιήσας ἐκεῖνος ἔγκρυμα ἔστησε φοράδια εἰς τὸ τοιοῦτον ἔγκρυμα καὶ ἐποίησεν αὐτὸ ἀκίνδυνον.

Ἀριστομένης οὖν ὁ Μεσήνιος Λακεδαιμονίους εἷλεν ἐνεδρεύοντας, τῶν ἵππων αὐτῶν χρεμετισάντων, αὐτὸς θηλείας ν· καὶ πάλιν τὴν ἐνέδραν αὐτὸς ἀκίνδυνον κατεστήσατο, ἵππους θηλείας ἐν τῷ ἐγκρύμματι στήσας.

1 χρεμ suppl. Vieillefond 1932 3 θηλείας Vieillefond 1932 θυλείας F 5 πρὸς τ suppl. Vieillefond 1932 15 ἄγω suppl. Vieillefond 1932 16 θηλείας Vieillefond 1932 θύλειας F

Χρεμετίζουσι τὰ ἱππάρια, τὰ μὲν ἀμυνόμενα καὶ ἀπειλοῦντα πρὸς ἄλλα ἱππάρια, τὰ δέ, ὅταν ὀσφρανθῶσιν ὀσμὴν φοραδίων. Χρήσιμος δέ ἐστιν ἡ σιωπὴ αὐτῶν εἰς τὸ ἐλθεῖν, ὅταν ποιῶμεν ἔγκρυμα.

Πῶς ἵνα μὴ χρεμετίζωσιν ἱππάρια

Nicephorus Uranus 102

Ἵπποι χρεμετίζουσι, οἱ μὲν ἀπειλοῦντες, οἱ δὲ ὀσμῆς θηλείας ὀσφρανθέντες. Χρήσιμον δὲ αὐτῶν ἡ σιωπὴ ὅταν ἔγκρυμμα ποιῶμεν ὸ λαθεῖν.

Ὡς τοὺς ἵππους μὴ ετίζειν

Μὴ χρεμετίσαι ἵππον

Ἵπποι χρεμετίζουσιν, οἱ μὲν ἀπειλοῦντες, οἱ δὲ τὴν ἀπὸ θηλειῶν μόνον λαβόντες ὀδμήν. Χρήσιμος δὲ αὐτῶν καὶ ἡ φωνὴ 5 καὶ σιωπή. Ὁπότε μὲν γὰρ , εἰς φόβον συναλαλάξαι τοῖς στρατιώταις διδάσκονται, ὅτε δὲ λοχῶσιν, αὐτοῖς συλλαθεῖν. Ἀλλὰ γὰρ τὸ τεχνητὸν τοῦτο ἢ ὥρα 10 ἔτους ἢ ἐρωτικὴ φύσις ἐπὶ μᾶλλον ἀμβλύνει. Ἀριστομένης γοῦν ὁ Μεσήνιος Λακεδαιμονίους εἷλεν λοχῶντας, τῶν ἵππων αὐτοῖς χρεμετισάντων, αὐτὸς θηλείας 15 ἄγων. Καὶ πάλιν αὐτὸς τὴν ἐνέδραν κατέστησεν ἀκίνδυνον, τῶν ἵππων αὐτοῦ ἀναγκασθέντων σιωπᾶν Σπαρτιατῶν ἵππων θηλειῶν στάσει.

Corpus Perditum

T5 Apparatus Bellicus 9

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

125

20s μεμνημένον Vieillefond μὴ μένων VD 22 ὑφιζάνοι Boivin ὑφιζάναι VD 24 ἔργον V < D sed + marg. ἔριον 31 ἐπιδέσεως Leopardi ἐπιδήσεως VD 33 κἂν Boivin καὶ VD 34 ᾖ Vieillefond ἦν VD

Τὸ Μεσηνίου στρατήγημα μένει μεμνημένον. Εἴτα οὖν λῃστευόμενόν τις διΐοι χωρίον, εἴθ’ ὑφιζάνοι πολεμίοις λόχον ἱππότην, τὸ ὑποδειχθησόμενον πραττέτω· οὐ μόνον δὲ τοῦτο Ἑλλήνων ἔργον 25 καὶ εὕρεμα παλαιῶν στρατηγῶν, ἀλλὰ γὰρ καὶ Πάρθοι τοὺς ἵππους οὕτως τοὺς ἑαυτῶν εἰς τὰς μάχας ἄγουσι σιγῶντας. Νευρᾷ εὐστρόφῳ ἡ οὐρὰ τοῦ ἵππου ὑπὲρ τὴν τρίχα κατασφίγγεται, ὡς ἐνδῦναι τὸν 30 δεσμὸν τῇ ἐπιφανείᾳ πολύν· τῇ γὰρ εὐτονίᾳ τῆς ἐπιδέσεως ὁ ἵππος ἀλγῶν, τὸν μὲν αὐτὸν θυμὸν φυλάττει καὶ τάχος, μόνον δὲ τὸ φώνημα ἴσχει, κἂν ὁ ἀναγκάζων καιρὸς ἢ ἔρως ᾖ.

20

ὁ δὲ ἵππος πονῶν διὰ τὴν σφίγξιν τοῦ δεσμοῦ κρατεῖ τὴν φωνὴν αὐτοῦ κἂν τάχα {καὶ} βλέπῃ φοράδια.

ὁ δὲ ἵππος ἀλγῶν τῇ ξει τοῦ δεσμοῦ τὴν φωνὴν ἐπέχει κἂν θηλείας ὁρᾷ ἵππους.

27 εἰς suppl. Dain 1939 31 σγίγ suppl. Dain 1939

Οἱ δὲ Πάρθοι οὕτως ἔχουσι τὰ ἱππάρια αὐτῶν σιγῶντα εἰς τοὺς πολέμους· δεσμοῦσιν ἰσχυρὰ τὸν καυλὸν τῆς οὐρᾶς τοῦ ἱππαρίου μετὰ κόρδας δυνατῆς·

Πάρθοι οὖν οὕτως τοὺς ἵππους αὐτῶν τὰς μάχας ἄγουσι σιγῶντας· τὸν καυλὸν τῆς οὐρᾶς δεσμοῦσιν ἰσχυρῶς μετὰ νευρᾶς δυνατῆς·

aaaa aaaa

126 Laura Mecella

20

15

10

5

3s πάντων…ἔχοις Boivin αὐτῶν ὁ πᾶσα ἀνεθεὶς VD 4 η´ D ιη´ V 5 ᾧ scripsimus e L ὡς VD 6 παρυπάτης μέσων Boivin παρ’ ὑπάτης μέσον VD 7 πυουλκοὺς Boivin ποιουλκοὺς VD 16 τῷ supplevimus e L < VD 17s πυουλκοὺς Boivin ποιουλκοὺς VD 18 τὸ scripsimus τὸν VD

13 χειροσίφωνά Dain 1938 χειρησίφωνα F φορβίου Vieillefond 1932 ἐφορβίου F

a a a a

14 εὐ-

Πρὸς φυγὴν δὲ ῥᾳδίως οἱ ἵπποι τρέπονται ἄν τινες τῶν ψιλῶν καλουμένων πεζῶν τῶν ἀσπιδηφόρων ἱππέων ἑστῶτες ὄπισθεν χειροσίφωνά τε κατέχοντες χυλὸν εὐφορβίου ἔχοντα τοῖς μυκτῆρσι τῶν ἵππων ἐμβάλωσιν,

Πῶς πρὸς φυγὴν οἱ ἵπποι ῥᾳδίως τραπήσονται

Ταράξιππον

… Καὶ ἡμεῖς δὲ εὕρομεν φάρμακον εὐχῆς ὀξύτερον, κρεῖττον πάντων ὁπόσα ἂν ἔχοις, οὗπερ ἐπὶ τέλει πενταγώνῳ η´ τὸ εἶδος ἐγγέγραπται, ᾧ σημεῖα ὑπέρκειται παρυπάτης μέσων, ῥῶ καὶ σίγμα ὕπτιον. Εἰς πυουλκοὺς ἐμβάλλεται καὶ εἰς παράταξιν κούφοις ἀνδράσιν δίδοται φέρειν, ὡς εὐκόλως ὑπὸ τῷ στίφει τῶν προμαχομένων ἑστάναι. Οἱ μὲν οὖν ἐπάγουσιν ἀλκῇ καὶ τάχει καὶ σιδήρῳ τεθαρρηκότες· ἄν τε οὖν κατάφρακτοι οὗτοι τύχωσιν, ἄν τε καὶ ἄλλως ἐσταλμένοι, εἰς τὸν αὐτὸν σπεύδουσι κίνδυνον. Γενομένης γὰρ τῆς εἰς τοὺς πεζοὺς ἐμβολῆς, οἱ μὲν προτεταγμένοι φέρουσι τὴν ἐπιδρομὴν τῶν ἀσπίδων φράγματι, οἱ δὲ τοὺς πυουλκοὺς ἔχοντες ἐκθλίβουσι τὸ εὐφόρβιον εἰς τὰς τῶν ἵππων ἀναπνοάς (δεινὸς δὲ ὁ χυλὸς καὶ ἀνδράσιν εἰς βλάβην).

Sylloge Tacticorum 65

T6 Apparatus Bellicus 14

Διαφόρους τρόπους εἰπόντες περὶ τῆς φθορᾶς τῶν πολεμίων, ἵνα εἴπωμεν ἄρτι καὶ περὶ τῶν ἵππων αὐτῶν τὸ πῶς δεῖ ταράξαι αὐτούς. Ὀφείλομεν ὀπίσω τῆς παραταγῆς τῶν σκουταράτων στῆσαι ἐλαφροὺς ἄνδρας κρατοῦντας εἰς τὴν χεῖρα αὐτῶν χειροσίφωνα ἔχοντα ἔσωθεν χυλὸν εὐφορβίου. Καὶ ἅμα πλησιάσουσιν οἱ πολέμιοι ἵνα ῥίπτωσι μετὰ τῶν τοιούτων χειροσιφώνων εἰς τὰς ῥῖνας τῶν ἵππων. Τὰ γὰρ ἱππάρια ἐκ τούτου ταρασσόμενα ἵνα ῥίψωσι παραυτὰ καὶ τοὺς καβαλλαρίους αὐτῶν· ὥστε πεζοὺς πάντας παρ’ ἡμῶν κρατηθῆναι.

Πῶς δεῖ ταράξαι ἵππους

Nicephorus Uranus 98 Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

127

35

a a a a a

Ἐπειδὰν οὖν οἱ ἵπποι δέξωνται τὴν ὀδμὴν τοῦ κακοῦ, μεμήνασι καὶ φριμάσσουσι καὶ διὰ σπουδῆς ἀνίστανται, ὥσπερ 25 τὴν ἀπὸ τῆς γῆς ἀναπνοὴν πεφοβημένοι, καὶ ἀνασκιρτῶσιν ὄρθιοι. Πίπτουσιν δὲ οἱ ἀναβάται ἀπὸ τῶν ἵππων χαμαί, ἕτοιμοι πρὸς ζωγρίαν ἅμα καὶ σφαγήν, τοῖς αὑτῶν θώραξιν εἰς τὸ μὴ διαφυγεῖν πεπεδημένοι, 30 ἢ πατούμενοι, ἢ παιόμενοι. Ἔξεστι δὲ τοῦ φαρμάκου τοῦδε καὶ ἐφ’ ἡσυχίας πεῖραν λαβεῖν, καὶ θαυμάσαι πόση ἀπὸ τοῦδε ἰσχύς ἐστιν καὶ ἐν πολέμῳ κρείττων βελῶν. ἢ ἐάν τινες τῶν εἰρημένων ψιλῶν μετὰ λαμπάδων ἡμμένων ῥαγδαῖοι τοῖς ἱππεῦσι τῶν πολεμίων ἐμπέσωσι· τραπήσεται γὰρ ἅμα τῇ προσβολῇ πρὸς φυγὴν ἅπαν τὸ ἱππικόν.

Δριμὺ γάρ ἐστι καὶ δυνατώτερον παρὰ σαγιτῶν τὸ φάρμακον τοῦτο.

128 Laura Mecella

Πῶς οἱ ἵπποι διὰ ποτοῦ κτείνονται ἢ ἀρρωστοῦσιν

Ὁ τοῦ καρπάσου καρπὸς πινόμενος κτείνεται ἵππους·

ἀδικεῖ δὲ τούτους καὶ τὸ τοῦ κισσοῦ δάκρυον καὶ ὁ τοῦ στύρακος χυλός, ἐπ’ ἔλαττον δὲ ὁ τοῦ ῥάσου καπνός.

Πῶς οἱ ἵπποι διὰ ποτοῦ κτείνονται ἢ ἀρρωστοῦσιν

Ἀλλὰ γὰρ καὶ ὁ τοῦ καρπάσου ὀπὸς μᾶλλον ἵπποις θανατήσιος. Ἀποθάνοιεν δ’ ἂν καὶ φαλαγγίοις καὶ 15 σαλαμάνδρᾳ

περιπετεῖς τε γενόμενοι κισσοῦ τε δακρύῳ καὶ στύρακος χυλῷ. Ἀδικοῦνται δὲ καὶ τῷ ἐξ ἀφέδρου ῥάκους καπνῷ. …

10

5 τῇ χολῇ Boivin ἡ χολὴ VD 7 κρίνῳ Thévenot ῥίνῳ VD (super lineam οι D) 18 στύρακος D στύλακος V 19 τῷ Boivin τοῦ VD

Ῥᾳδίως ἵππος ἄφνω πεσεῖται ἐάν τις θαλασσίας χελώνης χόλον περιχρίσῃ τὰς αὐτοῦ ῥῖνας· ἀνίσταται δὲ αὖθις οὗτος ἐάν τις κρόκον μετὰ οἴνου ἐξ ἴσου μίξας εἴς τε τὸ στόμα αὐτοῦ καὶ τὰς ῥῖνας ἐμβάλῃ.

Πῶς ἵππος αἴφνης πεσεῖται καὶ αὖθις ἀναστήσεται

Sylloge Tacticorum 67.66

… Kαταπέσοι δ’ ἂν ἄλλως ἵππος, θαλαττίας χελώνης ῥανθεὶς τοὺς μυκτῆρας 5 τῇ χολῇ, καὶ πρὸς τῶν ἰδίων ἀπογνωσθεὶς ἡμέτερόν ἐστι κέρδος. Ἀναστήσεται γάρ, εἰ κρόκον ἅμα κρίνῳ μίξας ἐπίσης τοῦ ῥύγχους ἐπαφῆσαί τις αὐτοῦ· ἀναστήσονται {καὶ} καταπεσόντες καὶ ὀρεῖς.

Ταράξιππον

T7 Apparatus Bellicus 14

Ἀλλὰ ὁ τοῦ καρπάσου ὀπὸς φονεύει τὰ ἱππάρια. Ἀποθνῄσκουσι δὲ καὶ ὅσα ἱππάρια περιπέσωσι εἰς φαλάγγιον ἢ εἰς σαλαμάνδραν. Ἀδικεῖ δὲ τὰ ἱππάρια καὶ τὸ δάκρυον τοῦ κισσοῦ καὶ ὁ χυλὸς τοῦ στύρακος καὶ καπνὸς καιομένου ῥάσου.

Πῶς οἱ ἵπποι διὰ ποτοῦ κτείνονται ἢ ἀρρωστοῦσιν

Πίπτει ἵππος ἂν ἐπιράνῃς εἰς τὰς ῥῖνας αὐτοῦ χολὴν θαλασσίας χελώνης. Ἐγείρεται δὲ ἂν μίξῃς κρόκον μετὰ οἴνου ἐξ ἴσου καὶ βάλῃς εἰς τὸ στόμα αὐτοῦ καὶ προσφύ{σα}σῃς τὰς ῥῖνας αὐτοῦ.

Πῶς πίπτουσιν ἵπποι

Nicephorus Uranus 99 Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

129

4 λοιμικῶν Thévenot marg. λοιμικὴν VD 8 τῆς Boivin τὴν VD 11s ἀξουγγίου scripsimus e L ἀξυγγίου VD 12 δὲ scripsimus e L δὴ VD 13 στῆρι Boivin στήρει VD 14 παλύνεται Vieillefond παλεύεται VD 15 καρύου Thévenot καροίου VD 16 σὺν μέλιτος scripsimus e L συμμέλιτος VD 17 κἀπὶ scripsimus e L κάπει VD

Σελίνου σπέρματος τρία ἡμίξεστα· κἀπίτριτον λινοσπέρμου· τήλεως δὲ τοῦ δευτέρου τὸ διπλάσιον· ὀρόβου τε ἀλητοῦ τῆς τήλεως τετραπλάσιον· μέτρῳ μὲν ταῦτα· πάνακος δὲ ῥίζης καὶ 10 ἴρεως Ἰλλυρικῆς βράθυός τε τῆς ἀπὸ Σαβίνων πόας ἀνὰ ὀκτὼ καὶ τεσσαράκοντα δραχμάς· καὶ τετραπλάσιον ἅμα τῶν τριῶν ἀξουγγίου παλαιοῦ σταθμὸν τοῦ ἀνάλου. Τῶν δὲ προειρημένων ξηρῶν ἕκαστον ἰδίᾳ κόπτεται καὶ σήθεται οἴνῳ τε παλαιῷ καὶ τῷ στῆρι παλύνεται, εἶτ᾽ εἰς ἀρτίσκους ἀναπλασθέντα, ἐν σκιᾷ ξηραίνεται· 15 ἐπὶ δὲ τῆς χρείας, ὁπόσον καρύου μέγεθος βασιλικοῦ, (ὃ δὴ ἑπτὰ γράμματα ἕλκει) σὺν μέλιτος κυάθοις τρισὶ λειοῦται, εἶτα οἴνῳ παλαιοτάτῳ καὶ σπουδαιοτάτῳ ἀναλύεται· εἴη δὲ ξέστης εἷς· κἀπὶ τρεῖς ἡμέρας ἑκάστου ἔτους τὸ κτῆνος προσλαμβάνον οὐ πείσεται τὸ θανατήσιον τῶν κτηνῶν πάθος.

Θεραπεία νοσούντων κτηνῶν

1 Πῶς…αὐτά < Μ 4 πρὸς < M 7 σελίνου σπέρματος B ξέσματος σελίνου M 8 ἀλέτου B ἀλέστου M 10 Σαβίνων M σαμίνων B | καὶ1 < B 11 ἀξούγγιον B ἀξούγηιον Μ 12 post ἀξουγγίῳ + καὶ M 13 ζύμωσον καὶ πλάσον B ~ M | αὐτὰ B αὐτὸ M 14 αὐτὰ Β αὐτοὺς Μ 15 παράβαλλε B παράλειφε M 16 ἐπὶ τρεῖς ἡμέρας < M | ἵνα < B

σελίνου σπέρματος τρία ἡμίξεστα· καὶ τρία λινοσπέρμου· καὶ τήλεως διπλάσιον· καὶ ὀρόβου ἀλέτου τετραπλάσιον τῆς τήλεως· πάνακος δὲ ῥίζης καὶ ἴρεως Ἰλλυρικῆς βράθυός τε τῆς ἀπὸ Σαβίνων πόας ἀνὰ τεσσαράκοντα καὶ ὀκτὼ δραχμάς· καὶ ἀξούγγιον παλαιὸν ἄνευ ἅλατος· ἓν ἕκαστον ἐκ τούτων παρ’ ἰδίως τρίβε καὶ κοσκίνιζε οἴνῳ τε παλαιῷ καὶ τῷ ἀξουγγίῳ ζύμωσον καὶ πλάσον καὶ ποίησον αὐτὰ τροχίσκους καὶ ξήρανον αὐτὰ εἰς σκιάν· καὶ ὅταν γένηται χρεία, ὅσον καρύου μέγεθος τρῖψον μετὰ ὀλίγου μέλιτος καὶ κατὰ ἐνιαυτὸν παράβαλλε τὸ κτῆνος ἐπὶ τρεῖς ἡμέρας καὶ ἵνα διατηρήσῃς αὐτὸ ὑγιές.

Ἔστι θεραπεία πρὸς τὰ λοιμικὰ πάθη τῶν ἱππαρίων καὶ τῶν βορδονίων καὶ πρὸς τὰ λοιπὰ τοιαύτη·

Πῶς ἵνα θεραπεύωνται ἱππάρια καὶ βορδώνια ὅταν ἐμβῇ νόσος εἰς αὐτά

Πρὸς ὑποζυγίων φθοράν

Ἐμπόδιον στρατιώτῃ νοσήσας ἵππος καὶ ὑποζύγιον ἐν πολέμῳ ὁπλοφοροῦν καὶ τὰ χρειώδη φέρων νωτοφόρος ὀρεύς· οἷς ἅπασι τὴν θεραπείαν τῶν τε ἄλλων καὶ λοιμικῶν παθῶν τοιάνδε προσ5 οιστέον.

Nicephorus Uranus 110

T8 Apparatus Bellicus 15.16

130 Laura Mecella

1 κατεργάσαιτ᾽ Vieillefond κατεργάσει ED | τὸ scripsimus τοὺς ED 1s πεπωκότας Boivin πεπτωκότας ED 2 τὸ < ED in capitum tabula 4 τοιούτου D τοιοῦτος E 8 πεπωκότας D πεπτωκότας E 9 κοιμωμένους D κοιμωμένων E 10 εἰ ὄξος Vieillefond ~ ED | χρίσοιτό Thévenot χρήσοιτό ED 13 μέρη Vieillefond μ ED 14 μέρους ἑνὸς Vieillefond 1970 μέρος ἓν ED | ῥύπον τε τὸν Boivin ῥύπου τε τοῦ ED

του σκευάζειν, κοιμῶνται μὲν οἱ τούτῳ χρησάμενοι τῷ ποτῷ, ὡς καὶ καταληφθῆναι τοὺς πεπωκότας ὑπὸ τῶν πολεμίων κοιμωμένους μέχρι τριῶν ἡμερῶν· 10 ἀναστήσονται δὲ εἰ ὄξος χρίσοιτό τις αὐτῶν τοὺς μυκτῆρας. Ἡ δὲ τούτου σκευασία ἐστὶν αὕτη· ὀπίου Θηβαϊκοῦ ὡς ἐν θέματι μέρη βʹ· ταῦτα λειώσας μετὰ χυλοῦ ὑοσκυάμου μέρους ἑνὸς ῥύπον τε τὸν 15 ἐξ ὠτὸς ὄνου τοῦ δεξιοῦ λειώσας ἔμβαλε τῷ οἴνῳ.

5 φαρμάκου· εἰ γὰρ εὐπορήσει οἶνον ἐκ τού-

Ζηλωτὸς ὁ τοιούτου μὴ λειπόμενος

Πῶς δι’ οἴνου κατεργάσαιτ’ ἄν τις τὸ πεπωκότας πρὸς {τὸ} τρεῖς ἡμέρας κοιμᾶσθαι

T9 Apparatus Bellicus 31

Ὀπίου Θηβαϊκοῦ λίτρας δύο ἢ ὅσας θέλεις, σμύρνης μέρος ἕν, μάρου σπέρματος μέρος ἕν, χυλοῦ μανδραγόρου μέρη δύο, ταῦτα τρίψας ἰσχυρὰ μετὰ χυλοῦ ὑοσκυάμου μέρους ἑνὸς βάλε εἰς τὸν οἶνον καὶ κατακοιμίσεις τοὺς πιόντας ἐχθροὺς μέχρι τριῶν ἡμερῶν, ὡς καὶ κοιμωμένους αὐτοὺς κρατηθῆναι. Ἂν δὲ χρίσῃ τις ὄξος τὰς ῥῖνας τῶν πιόντων, ἐγερθήσονται.

Ὀπίου Θηβαϊκοῦ λίτρας βʹ, σμύρνης, σπέρματος θριδακίνης μέρος αʹ, χυλοῦ ὑοσκυάμου μέρος ἕν, χυλοῦ μανδραγόρου μέρη βʹ τρίψας τις ἰσχυρῶς καὶ λειώσας καὶ οἴνῳ ταῦτα ἐμβαλών, μέχρι δύο καὶ τριῶν ἡμερῶν τοὺς πιόντας κοιμίσει· ὄξει δὲ αὖθις τὰς ῥῖνας χρίσας αὐτῶν, ἀνανῆψαι τούτους παρασκευάσει.

6 ὑοσκυάμου Vieillefond 1932 ὑοσκιάμου F

Πῶς ἵνα ποιήσῃς οἶνον ὅστις πινόμενος ποιεῖ κοιμᾶσθαι τρεῖς ἡμέρας τοὺς πιόντας αὐτόν

Nicephorus Uranus 95

Πῶς οἶνος πινόμενος ποιεῖ τοὺς αὐτοῦ μεταλαβόντας ἐπὶ δύο καὶ τρεῖς ὑπνώττειν ἡμέρας, καὶ ποίῳ τρόπῳ ἀνίστανται

Sylloge Tacticorum 62

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

131

Τί χρὴ ποιῆσαι πολιορκούμενον τὸν στρατηγόν … Καὶ τὰ πλησιάζοντα δὲ τοῖς τῆς πόλεως τείχεσιν ἐκκοπτέτω δένδρα καὶ πάντα περιαναιρείτω φραγμόν, ὡς ἂν μήτε κρύπτοιντο ἐν αὐτοῖς οἱ πολέμιοι,

Τί χρὴ ποιῆσαι πολιορκούμενον τὸν στρατηγόν

Ἐμοὶ δὲ μᾶλλον ἁπάντων † ἀφίκαλως

2 ἡμῖν Vieillefond ὑμῖν ED 4s ἀποροῦντας suppl. Boivin 6 Ξηρανεῖς Vieillefond ξηράνης ED | δένδρον D δένδρων E 7s ἐμπήξεις Vieillefond ἐμπήξης ED 10 ἐμβαλλόμενα Boivin ἐμβάλομεν ED 11 ξηραίνει Boivin ξηραίνειν ED 14 ἀφίκαλως E ἀφίκαλος D 15 ἀρεστεῖς E ἀρεστῶς D 17 οὐκ Vieillefond 1970 οὐχ ED

ταῦτα· τούτων γὰρ οὕτως πραχθέντων, ἐν τοῖς κοπεῖσιν οὐ πολέμιος κρύπτεται, οὐκ

15 πέφυκεν ἀρεστεῖς λέγων † ἐκκόπτεσθαι

Ξηραίνεται δένδρον ἅπαν μηλέας χωρὶς ἐάν τις αὐτοῦ πρὸς τὴν ῥίζαν ἐν στελέχει θαλασσίας τρυγόνος ἐμπήξῃ κέντρον. Φασὶ δέ τινες ὡς καὶ τὰ τῶν κυάμων λέπη ταῖς τῶν δένδρων ῥίζαις ἐπιτιθέμενα ξηραίνει ταῦτα.

Πῶς ξηραίνονται δένδρα

Περὶ δένδρων ἀφανισμοῦ

Ἀφανίζειν ἴσως ἡμῖν δοκεῖ καὶ τῶν ἀγρῶν τὰ δένδρα τὰ κάρπιμα, ὡς μὴ τοὺς πολεμίους πολλάκις τροφῶν εὑρίσκειν ἀντὶ τροφῆς τοὺς καρπούς. Ξηρανεῖς γοῦν πᾶν δένδρον πλὴν μηλέας, εἰ τὸ τῆς θαλαττίας τρυγόνος κέντρον ἐμπήξεις εἰς τὸ τοῦ δένδρου στέλεχος. Οἱ δὲ Κυϊντίλιοί φασιν ὡς τὰ κέλυφα 10 τῶν κυάμων ταῖς ῥίζαις ἐμβαλλόμενα ταῦτα ξηραίνει.

Sylloge Tacticorum 63.53,4

T10 Apparatus Bellicus 32

Συμφέρει δὲ κόπτεσθαι τὰ δένδρα, ἵνα μήτε πολέμιοι δύνωται κρύπτεσθαι εἰς αὐτά,

Τί χρὴ ποιῆσαι πολιορκούμενον τὸν στρατηγόν

Ξηραίνεται ἅπαν δένδρον χωρὶς μηλέας ἂν πήξῃς τὸ κέντρον τῆς θαλασσίας τρυγόνος εἰς τὸν κορμὸν τοῦ δένδρου. Οἱ δὲ Κυϊντίλιοι λέγουσι ὅτι τὰ λέπια τῶν κυάμων ἐμβαλλόμενα εἰς τὰς ῥίζας τῶν δένδρων ξηραίνουσι τὰ δένδρα.

Πῶς ἀφανίζονται δένδρα

Nicephorus Uranus 96

132 Laura Mecella

Περὶ ἀγρῶν ἀφανισμοῦ

T11 Apparatus Bellicus 33

18 ὄρνεον D ὄρνεων E 3 διοδεύων Boivin διοδεύειν ED 4 ἐπιχειρεῖς Boivin ἐπὶ χεῖρας ED 4s ἐλλέβορον Thévenot ἐλέβορον ED 13 το αὐ suppl. Boivin τούτους ED

τούτῳ γὰρ καὶ Ἀλέξανδρος ὁ Μακεδὼν χρησάμενος τῷ τρόπῳ εἷλεν Ἀλανούς. 10 Ἀφανίζονται δὲ ἀγροὶ ἁλῶν τε σπειρομένων ἐν αὐτοῖς καὶ ἀρότροις ἐγκαλυπτομένων· ἐπὶ πολὺν χρόνον δύναται τοῦτοὺς πάνυ κακῶς διαθεῖναι.

Ἔσθ’ ὅτε, διοδεύων γῆν πολεμίαν, ταύτης τοὺς ἀγροὺς ἀφανίζειν ἐπιχειρεῖς, ἐλ5 λέβορον γεωργῶν·

20

ὄρνεον εἰς θήραν τούτων ὑπερκαθέζεται· ὅπερ ἐστὶ τέλειος ἀφανισμός.

5 ἐλλέβορον Dain 1938 ἐλέβορον F

Ἄχρηστοι μέχρι καιροῦ πρὸς γεωργίαν οἱ ὕπεργοι τῶν ἀγρῶν γίνονται ἐάν τις ἐλλέβορον ἐν αὐτοῖς κατασπείρῃ ἢ ἅλας καὶ τῷ ἀρότρῳ αὖθις συγκαλύψῃ ταῦτα. Τοῦτο καὶ Ἀλέξανδρος ἐποίησε τοὺς Παίονας πολεμῶν.

Πῶς πρὸς καιρὸν ἄχρηστοι πρὸς γεωργίαν αἱ ἄρουραι γίνονται

Sylloge Tacticorum 64

μήτε μὴν τροφῆς σπάνιν ἔχοντες τοῖς ἐκ τῶν δένδρων καρποῖς ἀποτρέφοιντο.

20 πολέμιοι scripsimus λειπομιοι B 1 Πῶς…ἀγροί < M 5 εἰς αὐτoύς < M 8 κατέβαλε ΒΜ an legendum κατέλαβε? 10 ἀγροὶ < M | ἂν B ἐὰν M 11 καὶ μετὰ ἀρότρου abhinc locus laceratus in M 13 διαλῦσαι scripsimus διαλάψαι B

διὰ τούτου γὰρ τοῦ τρόπου καὶ Ἀλέξανδρος ὁ Μακεδὼν κατέβαλε τοὺς Ἀλανούς. Ἀφανίζονται δὲ ἀγροὶ καὶ ἂν σπείρῃς ἅλας εἰς αὐτοὺς καὶ μετὰ ἀρότρου καλύψῃς αὐτό· δύναται γὰρ τὸ ἅλας ἐπὶ πολὺν χρόνον διαλῦσαι τοὺς ἀγρούς.

Περιπατῶν πολεμίαν γῆν ἀφανίσεις τοὺς ἀγροὺς αὐτῆς ἂν κατασπείρῃς ἐλέβορον εἰς αὐτoύς·

Πῶς ἀφανίζονται ἀγροί

Nicephorus Uranus 97

a μήτε πολέμιοι πολλάκις τροφῆς ἔχωσιν ἀντὶ τροφῆς τοὺς καρποὺς αὐτῶν.

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

133

1s Ὡς…ποιεῖν suppl. Dain 1939 4 – 7 Ἀνέγνων… ἵστησι quae desunt initio suppl. Dain 1939

αν Φυσικ. Εἰ οὖν τέσσαρας ἵππους ἵστησι, πολλῷ πλέον τοὺς ἐν παρατάξει. Δώσομεν οὖν ὀλίγοις σφενδονήταις τοὺς τοιούτους ἀστραγάλους, ἵνα εἰς τὴν τῶν πολεμίων παράταξιν ῥίψωσι· οὐ μόνον γὰρ ὁ εἶς ἀστράγαλος ἵππον ἕνα κακοποιήσει, ἀλλ’ ὅσους ἂν συμβῇ δι’ αὐτοῦ παρατρέχειν.

Φιλοπονῶν περὶ τὴν τοῦ παρόντος συγγράμματος ἔκθεσιν, ἀνέγνων ἐν τοῖς 5 Νεπτουνιανοῦ Φυσικοῖς ὅτι λύκου ἀστράγαλος δεξιοῦ ποδὸς τοῦ ἐμπροσθίου ῥιφεὶς πρὸ τετραόρου ἵστησι τὸ ἅρμα. Εἴπερ οὖν τέσσαρας ἵστησι, πόσῳ μᾶλλον ὅτ’ ἐν παρατάξει καθ’ ἕνα δώσο10 μεν ὀλίγοις σφενδονήταις; τούτους ῥιψάντων αὐτῶν εἰς τὴν τῶν πολεμίων ἵππον, οὐ μόνον ὁ εἷς ἀστράγαλος ἵππον ἕνα κακοποιήσει, ἀλλ’ ὅσους συμβῇ δι’ αὐτοῦ παριππάζειν.

1 τοὺς in capitum tabula EVD < in textu ED 7 τετραόρου Boivin τετραώρου ED 9 ὅτ’ Boivin τὸ ED 10 σφενδονήταις Boivin σφενδονίταις ED 11 αὐτῶν Thévenot αὐτὸν ED 13 ἂν suppl. Vieillefond

Περὶ τοῦ ἵππους ἐκ τοῦ αὐτοῦ τόπου ἀμετακινήτους ποιεῖν

15

Corpus Perditum

T12 Apparatus Bellicus 34

6s τετραίππου Dain 1939 τητραίππου B

Διὰ τοῦτο ὀφείλομεν ὀλίγοις σφενδοβολισταῖς δοῦναι τοὺς τοιούτους ἀστραγάλους, ἵνα μετὰ τῶν σφενδοβόλων ῥίψωσιν αὐτοὺς εἰς τὴν παραταγὴν τῶν πολεμίων· οὐ μόνον γὰρ ὁ εἷς ἀστράγαλος ἵππον ἕνα κακοποιεῖ, ἀλλὰ καὶ ὅσους ἂν ἵππους συμβῇ παρατρέχειν ἐγγὺς τοῦ τοιούτου ἀστραγάλου.

Λύκου ἀστράγαλος τοῦ ἔμπροσθεν δεξιοῦ ποδὸς ῥιφεὶς ἔμπροσθεν τετραίππου ἅρματος ἵστησι τὰ ἱππάρια.

Πῶς ἵνα ποιήσῃς ἱππάρια μὴ μετακινηθῆναι ἐκ τοῦ ἑνὸς τόπου

Nicephorus Uranus 100

134 Laura Mecella

Χρίουσιν οἵ τε Τοῦρκοι καὶ Πέρσαι καί τινα τῶν Σκυθικῶν ἐθνῶν τοὺς αὑτῶν ὀϊστοὺς τῷ τοξικῷ καλουμένῳ χρίσματι καὶ ῥᾳδίως δι’ αὐτοῦ τὰ πληττόμενα ἀναιροῦσι θηρία. Ζητοῦντι δέ μοι τὸ τοιοῦτον καὶ μὴ εὑρεῖν δεδυνημένῳ, τῶν δοκιμωτάτων τις ἰατρῶν ἕτερον ἰσοδύναμον ἐπιδέδωκε φάρμακον· ἔχει δὲ ὧδε. Βοτάνην τὴν καλουμένην τιθυμαλίν, ἣ καὶ χαλκῖτις ὀνομάζεται, ὡς ἔστι μετὰ τῶν κλάδων, ἐν ὀστρακίνῳ βαλών τις ἀγγείῳ καινῷ μεθ’ ὕδατος, ἑψησάτω μέχρις ἂν ὁ χυλὸς ἅπας τῷ ὕδατι ἐναπολειφθείη·

Χρίουσι Σκύθαι βέλη τὸ καλούμενον τοξικὸν πρὸς ταχεῖαν ἀναίρεσιν τῶν τιτρωσκομένων.

8 ὑποτεταγμένον D ὑποτεταγμένων E 11 ὅστις scripsimus ἥτις ED 12 τοῦτον scripsimus ταύτην ED 15 ἑαυτοῦ scripsimus ἑαυτῆς ED

εἶτα ἐκβαλὼν τὰ τῆς βοτάνης ξύλα, χλωρὰν ἄλλην ἐπιβαλέτω βοτάνην, καὶ

Χρίσμα βελῶν θανασίμων

Χρίσμα βελῶν

Ζητοῦντι δέ μοι τοῦτο ἀνήρ τις ἀξιόχρεος δέδωκε τὸ ὑποτεταγμένον φάρμακον, τὴν αὐτὴν ἐνέργειαν ἀποτελοῦν· ἔστι 10 δὲ τοῦτο· τιθύμαλλον τὸν χαρακίτην ὅστις ἄνεισιν εἰς κλάδους καυλώδεις, τοῦτον λαβών, βάλε εἰς ἄγγος νεουργὲς ὀστράκινον καὶ καῦσον μετ’ ὕδατος μέχρις οὗ πᾶ15 σαν ἑαυτοῦ τὴν πιμελὴν τῷ θερμῷ ἐναφήσει ὕδατι· εἶτα τὰ ἐμβληθέντα τῆς βοτάνης ξύλα ἀναγαγών, ἕτερα χλωρὰ ἔμβαλε τῷ αὐτῷ a a a a

5

Sylloge Tacticorum 75

T13 Apparatus Bellicus 37

1 Χρίσμα…θανάσιμον < M 4 γοργὸν B ταχὺ M 7 ἐζήτουν B καὶ ζήτουν Μ 9s αὐτὴν ἐνέργειαν B ~ M 10 ante τοιοῦτον + τὸ M 11s τὴν1…χαρακίτην B ἡ τιθυμαλίς ἡ λεγομένη χαρακίτις M 11s χαρακίτην scripsimus χαρακῖτιν B 13 βάλε B βάλλε M 15s ἐκβάλῃς scripsimus ἐκβάλῃ B ἐκβάλλῃ M 17 ἔκβαλε B ἔκβαλον M 18 βάλε B βάλον M 18s εἰς…θερμὸν B εἰς ἀγγεῖον καινούργιον ὀστράκινον καὶ M

Ὡς δὲ ἐζήτουν ἐγὼ τὸ τοιοῦτον τοξικόν, ἔδωκέ μοι ἀξιόλογος ἰατρὸς τὸ φάρμακον τοῦτο ὅπερ ἔχει τὴν αὐτὴν ἐνέργειαν· ἔστι δὲ τοιοῦτον· τὴν τιθύμαλιν τὴν λεγομένην χαρακίτην, ἥτις ποιεῖ κλάδους ἔχοντας καυλούς, βάλε εἰς ἀγγεῖον καινούργιον ὀστράκινον καὶ ἕψησον αὐτὴν μετὰ ὕδατος ἕως οὗ ὅλον τὸν χυλὸν καὶ τὸ λίπος αὐτῆς ἐκβάλῃς εἰς τὸ θερμὸν · εἶτα ἔκβαλε ἀπὸ τοῦ ἀγγείου τὰ ξύλα τῆς βοτάνης καὶ βάλε εἰς τὸ αὐτὸ {θερ-

Χρίουσι οἱ Τοῦρκοι καὶ τὰ λοιπὰ Σκυθικὰ ἔθνη τὰς σαγίτας τὸ λεγόμενον τοξικὸν πρὸς τὸ φονεύειν γοργὸν τοὺς λαμβάνοντας.

Χρίσμα σαγιτῶν θανάσιμον

Nicephorus Uranus 103 Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

135

ὕδατι· πάλιν ἀνάγαγε καὶ βαλὼν ἄλλα

25

Ἐγὼ δὲ εἰ πεποίηται ἀσφαλῶς οὐ θαρ-

20 τοῦ E < D 26 σαλαμάνδρας Thévenot σαλαμάνδρης ED

Φασὶ δέ τινες τῶν ἀρχαίων ὅτι καὶ τοῦ ἔχεως ἰὸς καὶ ἀσπίδος σαλαμάνδρας τε εἰς τοῦτο ἀπαράβατος.

ρῶ.

ὀποῦ γένηται μελιτῶδες.

20 καῦσον μέχρις οὗ τὸ ὕδωρ ἐκ τοῦ τούτων

καὶ ὁ τῆς ἀσπίδος δὲ καὶ ἐχίδνης καὶ σαλαμάνδρας ἰὸς τὴν αὐτήν, ὥς φασιν, ἔχει δύναμιν.

τοῦτο δὶς καὶ τρὶς ποιησάτω μέχρις ὑπὸ τοῦ τῆς βοτάνης ζωμοῦ παχυνθῇ τὸ ὕδωρ ὡς μέλι δοκεῖν, καὶ οὕτω τὰ βέλη χριέτω·

19 αὐτῆς < M 20 βάλε B βάλον M 27 post σαλαμάνδρας + ὅτι M

25 τῶν < M

Λέγουσι δέ τινες τῶν ἀρχαίων ὅτι καὶ τῆς ἐχίδνης ὁ ἰὸς καὶ τῆς ἀσπίδος καὶ τῆς σαλαμάνδρας εἰς τοῦτο ἀπαράβατός ἐστι.

μὸν} ἄλλα χλωρὰ ξύλα τῆς αὐτῆς βοτάνης· καὶ πάλιν, ἐκβαλὼν ἐκεῖνα, βάλε ἄλλα ἕως οὗ τὸ θερμὸν ὕδωρ γένηται ἐκ τοῦ ὀποῦ αὐτῶν παχὺ ὡς μέλι.

136 Laura Mecella

20

11 πέψιν D πέμψιν E 12 δὲ Vieillefond οὖν ED πήγανον Thévenot πηγόνοι ED 18 δεῖ Thévenot δὴ ED | ἀπ’ ἀρχῆς Thévenot ἀπαρχῆς ED 19 φθινοπώρου Thévenot φθεινοπώρου ED

Ὅτι μὲν ἐν στρατεύματι καλὸν ἰατρός, τοῦτο ἀναμφίβολον· 5 ἵνα δὲ μὴ νοσῇ στρατιώτης ἡλίῳ καὶ καμάτῳ βαλλόμενος, πρὸς τοῦτο δεῖ τὰς τροφὰς αὐτῶν διελεῖν, ὡς μὴ ἅπαξ ἢ δεύτερον, ἀλλὰ κατὰ βραχὺ πολλάκις τῆς ἡμέρας ἐσθίειν καὶ μάλιστα μὴ παρόντος 10 ἀγῶνος· ἔστιν γὰρ τοῦτο σωτήριον καὶ πρὸς πέψιν ἐπιτήδειον. Ἀναγκαῖον δὲ πήγανον καὶ μαλάχην ἀγρίαν ἀφεψήσαντες καὶ κεράσαντες οἴνῳ παρατραπέντι ἐν μέσαις ταῖς τροφαῖς λαμ15 βάνειν, ὡσαύτως γάλακτος καὶ ὕδατος μίξαντες καὶ ἐπιχέαντες ὀλίγον οἴνου παρατραπέντος πρὶν φαγεῖν λαμβάνειν· καὶ τοῦτο δεῖ γίνεσθαι ἀπ’ ἀρχῆς ἔαρος μέχρι τέλους τοῦ φθινοπώρου.

Περὶ τῆς τῶν στρατιωτῶν ὑγείας

T14 Apparatus Bellicus 39

5 ἵνα οἱ στρατιῶται scripsimus τοὺς στρατιώτας ἵνα B

Ἀναγκαῖον δέ ἐστι {τὸ} ἑψῆσαι πήγανον καὶ μαλάχην ἀγρίαν καὶ μῖξαι τὸν ζωμὸν αὐτῶν μετὰ οἴνου ἀπαρτὶ ὀξύζοντος καὶ πίνειν αὐτὸ εἰς τὴν μέσην τῶν τροφῶν. Ὁμοίως ἵνα μίξωσι γάλα καὶ ὕδωρ καὶ ἐπιβάλωσιν ὀλίγον οἶνον τραπέντα ἀπαρτὶ ὀλίγον πρὸς δυσωδίαν καὶ ἵνα λαμβάνωσιν αὐτὸ πρὸ τοῦ φαγεῖν. Ἵνα δὲ ποιῶσι τοῦτο ἀπὸ τῆς ἀρχῆς τοῦ ἔαρος μέχρι τέλους τοῦ φθινοπώρου.

Λυσιτελὲς δὲ καὶ τὸ πήγανον ὁμοῦ καὶ μαλάχην ἀγρίαν ἀφεψήσαντας μίξαντάς τε τὸν τούτου ζωμὸν οἴνῳ ἤδη ὀξύζοντι, πίνειν τῆς τροφῆς μεταξὺ ἅπαξ ἢ δὶς τὸ πλεῖστον, ἢ γάλα σὺν οἴνῳ καὶ ὕδατι μίξαντας πρὸ τροφῆς πίνειν.

aaaa aaaa aaaa aaaa aaaa

Ἁρμόζει ἵνα οἱ στρατιῶται χωρίσωσι τὰς τροφὰς αὐτῶν καὶ τρώγωσι τὴν ἡμέραν οὐχὶ μίαν ἢ δεύτερον, ἀλλὰ ὀλίγον ὀλίγον καὶ πολλάκις, ἐξαιρέτως ὅταν οὐκ ἔχωσι πόλεμον. Ἔστι γὰρ τοῦτο πρὸς πέψιν ἐπιτήδειον.

Πῶς ἵνα μὴ νόσῃ στρατιώτης ὑπὸ τοῦ ἡλίου καὶ τοῦ κόπου

Nicephorus Uranus 105

Δεῖ τοῦς στρατιώτας, κατὰ τὸν ἐαρινόν τε καὶ θερινὸν καιρὸν ἔτι τε καὶ τὸν φθινοπωρινὸν μάλιστα, μὴ μόνον δίς, ἀλλὰ καὶ πολλάκις τῆς ἡμέρας καὶ ὀλίγα ἐσθίειν· τοῦτο γὰρ πρὸς πέψιν λυσιτελέστερον.

Πῶς ἂν μὴ ῥᾳδίως νοσήμασι περιπίπτοιεν ὑπό τε ἡλίου καὶ κόπων οἱ στρατιῶται

Sylloge Tacticorum 57

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

137

22s ταὐτὸ πέποται Vieillefond τοῦτο πεποίηται ED 29 Παρασκευάζουσι Thévenot παρασκευάζωσι ED 33 ἕλειος Vieillefond ἕλιος ED 40 εἴην ὀσπρόν del. Boivin 42 ἔσται Boivin ἔστω ED

δέκατον αὐτοῦ ἀναλωθῇ, εἶτα διαψυχέσθω· καὶ οὕτως ἀβλαβὲς ἔσται.

28 σκιλλίτης Vieillefond 1932 σκυλλήτης F 29 σκιλλιτικὸν Vieillefond 1932 σκυλλιτικὸν F

Νοσερῶν δὲ τῶν ἐν τοῖς τόποις ὑδάτων ὄντων, ἕψειν δεῖ πρῶτον ταῦτα πυρὶ μέχρις ἂν τὸ δέκατον καταλωθῇ, τὸ δὲ λοιπὸν ψυχραίνοντας οὕτω δὴ πίνειν.

Εἰ δὲ καὶ τὸ παρακείμενον ὕδωρ εἴη

40 νοσερόν {εἴην ὀσπρόν}, ἑψήσθω ἕως ἂν τὸ

Ὠφέλιμος δὲ πρὸ τροφῆς καὶ σκιλλίτης λεγόμενος οἶνος καὶ τὸ σκιλλιτικὸν ὄξος μετὰ τὴν τροφήν, πλὴν κατὰ τὸν ἐαρινόν, ὡς ἔφημεν, θερινόν τε καὶ φθινοπωρινὸν καιρόν. Ἄρτος δὲ χρήσιμος ὁ κλιβανίτης, λεπτὸς καὶ ἰσχνὸς πλαττόμενος, εἶτα, μετὰ τὸ ἑψηθῆναι, ἐν ἡλίῳ μικρὸν ξηραινόμενος. Οἶνος δὲ χρήσιμος ὁ ἐν τοῖς ἑλώδεσι τόπος γινόμενος μάλιστα.

aaaaa

Τὸ δὲ αὐτὸ ποιεῖ καὶ ὁ σκιλλίτης οἶνος. Παρασκευάζουσι δὲ καὶ τὸ σκιλλιτικὸν ὄ30 ξος, καὶ εἰ μὲν τοῦ οἴνου τις λαμβάνει τοῦ σκιλλιτικοῦ, πρὶν φαγεῖν, εἰ δὲ τοῦ ὄξους, μετὰ δεῖπνον. Καὶ ὁ ἕλειος δὲ οἶνος, τουτέστιν ὁ ἐν τοῖς ἕλεσι γινόμενος, σφόδρα ἐστὶν ὑγιει35 νός. Καὶ ὁ κριβανίτης ἄρτος ἰσχνῶς πεπλασμένος καὶ ἐν ἡλίῳ ξηρανθεὶς χρησιμώτατος πρὸς ὑγείαν.

Καὶ πάλιν οἶνος ἀψινθίτης εἰς ταὐτὸ πέποται, οὐ μόνον πρὸ τροφῆς, ἀλλὰ καὶ μετὰ τροφὴν καὶ ἐν αὐτῇ τῇ τροφῇ. Ἐὰν 25 δὲ ἀψινθίτην μὴ ἔχωμεν, ἀψίνθιον δῶμεν μετὰ θερμοῦ ὕδατος.

Καὶ αἱ σταφυλαὶ δὲ αἱ γινόμεναι εἰς τὸ ἕλος πολὺ ποιοῦσιν οἶνον ὑγιεινόν. Καὶ ὁ ἄρτος ὁ κλιβανίτης πλαττόμενος ἰσχνὸς καὶ λεπτὸς καὶ μετὰ τὸ ἑψηθῆναι εἰς τὸ κλιβάνιον ἐν ἡλίῳ ξηρανθεὶς χρήσιμός ἐστι πρὸς ὑγείαν. Ἂν δὲ καὶ τὸ παρακείμενον εἰς τὸ φοσσᾶτον ὕδωρ ἐστὶ νοσερόν, ὀφείλει ἑψῆσθαι ἕως οὗ τὸ δέκατον αὐτοῦ καταναλωθῇ, εἶτα κρυανθήτω εἰς τὸν ἀέρα· καὶ οὕτως ἀβλαβὲς γίνεται.

Ἔστι δὲ ὠφέλιμος εἰς τοῦτο καὶ οἶνος ἀψινθίτης, οὐ μόνον πρὸ τῆς τροφῆς πινόμενος, ἀλλὰ καὶ ἀφ’ ἧς φαγοῦσι καὶ ὡς ἔτι τρώγουσιν. Ἂν δὲ οὐκ ἔχωμεν ἀψινθίτην οἶνον, δώσομεν αὐτὸ ἀψίνθιον μετὰ θερμοῦ ὕδατος. Τὸ αὐτὸ δὲ ποιεῖ καὶ ὁ σκιλλίτης οἶνος καὶ τὸ σκιλλιτικὸν ὄξος, καὶ τὸν μὲν οἶνον τὸν σκιλλιτικὸν ὀφείλουσι πίνειν πρὸ τοῦ φαγεῖν, τὸ δὲ ὄξος ἀφ’ ἧς δειπνήσουσι.

138 Laura Mecella

3 δηλητηρίου Vieillefond δηλητήρια ED 4s τοῦ ἰᾶσθαι καὶ suppl. Vieillefond 6 ἐπιβολῆς Vieillefond ἐπιβουλῆς D ἐπιβαλῆς E 9 ἴσον Boivin ἴσοι ED | ἀνάλωτος Boivin ἀναλώτως ED 13s ἐδιπλασίασαν Thévenot τε διπλασίασαν ED 15 πεπέρεως Boivin πε πε ED 17 ὃ Boivin ὃν ED

Ἵνα δὲ μηδὲν πρὸς δηλητηρίου πάσχωμεν (δυοῖν γὰρ ὄντων ἀκῶν τοῦ ποιεῖν τὸ μὴ πάσχειν ἀναγκαῖον), νῆστις πάσης ἐπιβολῆς γενόμενος, εἰ λαμβάνοι τις κʹ μὲν φύλλα πηγανίου, ἰσχάδας δὲ δύο καὶ καρύων τῶν ἰσχάδων ἴσον, ἀνάλωτος γένοιτο ἂν παντὶ 10 φαρμάκῳ· προσέστω δὲ τούτοις καὶ χόνδρος ἁλός. Πολλοὶ μὲν οὖν τῇ πείρᾳ μαρτυροῦσιν· οἱ δὲ ἀκριβέστερον συναγαγόντες, ἐδιπλασίασαν τὸ ἅλας καὶ τὸ πήγανον, ἔθε15 σαν δὲ πεπέρεως κοκκία κʹ. Τὸ δὲ τελειότερον, ὅπερ ἄπρακτα ποιεῖ πάντα φάρμακα καὶ ὃ εὐχερὲς ἐν στρατοπέδῳ βαστάζεσθαι, τοῦτο· a a

Πρὸς τὸ μὴ δηλητηρίῳ ἁλίσκεσθαι

T15 Apparatus Bellicus 40

Ὃ δὲ ἄπρακτα πάντη καὶ ἀνενέργητα τὰ φάρμακα ἀποδείκνυσίν ἐστι τόδε·

Πρὸς μέντοι τὸ ὑπὸ δηλητηρίων φαρμάκων τοὺς στρατιώτας μὴ καταβλάπτεσθαι, προσφέρεσθαι νήστεις ἕκαστον χρὴ πηγάνου μὲν φύλλα εἴκοσι, κάρυα δὲ καὶ ἰσχάδας ἀνὰ δύο.

Πῶς ἂν ὑπὸ δηλητηρίων φαρμάκων οἱ στρατιῶται μὴ καταβλάπτοιντο

Sylloge Tacticorum 58

1 Πῶς…φαρμάκου < M 3 μηδὲν B μὴ M 12s ἐδίπλωσαν B ἐδιπλασίασαν M 16s ἀνενέργητα ποιεῖ ὅλα B ἀναιρεῖ πάντα M 17 ὃ scripsimus ὃν B < M

Οἱ δὲ ἀπὸ πείρας μαρτυροῦντες ἐδίπλωσαν τὸ ἅλας καὶ τὸ πήγανον, προσέθηκαν δὲ καὶ πεπέρεως κοκκία δέκα τέσσαρα. Τὸ δὲ τελειότερον ὅπερ ἀνενέργητα ποιεῖ ὅλα τὰ φάρμακα καὶ ὃ εὔκολον βαστάζεσθαι εἰς τὸ φοσσᾶτον, τοῦτό ἐστιν·

Ἵνα μηδὲν ὑπὸ τῶν φαρμάκων βλαπτώμεθα, ἁρμόζει νήστεις λαμβάνειν ἡμᾶς εἴκοσι φύλλα πηγάνου, ἰσχάδας δύο καὶ κάρυα δύο· οὕτω γὰρ οὐ μὴ βλαπτώμεθα ὑπό τινος φαρμάκου. Ὀφείλομεν δὲ τρώγειν καὶ ἅλας βωλάκιον ἕν.

Πῶς ἵνα μὴ φονεύηταί τις ὑπὸ φαρμάκου

Nicephorus Uranus 106 Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

139

ἰσχάδων λιπαρῶν καρύων τε ὁμοίως

10

21 ἀρκευθίδων Boivin ἀργευθῆ δὲ ED 21s τε Λημνίας Vieillefond 1970 τελημνίας (μνίας fortasse additum manu recenti) D τέλη et signum lacunae E 22 ἐν ὅλμῳ Boivin εὐόλμῳ ED 1 κολληθῇ Boivin κολλήσῃ ED

Ἐπείπερ ἐν πολέμῳ πολλάκις τινὲς τιτρωσκόμενοι, τῆς ἐκ σιδήρου διαιρέσεως μεγάλης οὔσης, ῥαφαῖς τὸ μᾶλλον δαμά5 ζονται, πρὸς τοῦτο φυσικὸν ἐφεύρομεν βοήθημα, τὸ ἄνευ ῥαφῆς κολλῆσαι δυνάμενον· ἔστι δὲ τοῦτο· βολβὸν ὃν ἐσθίομεν λειώσας ἐπιτίθει, καὶ παρακολλήσει. aaaaaa

22 εἰς B ὡς M | λεπτοκαρύου M λεπτοκάρου B 1 Πῶς…ῥαφῆς < M | κολληθῇ scripsimus κολλήσῃ B 4s αὐτάς B αὐτά M 5 ἵνα ἐπιδείξω ἐγὼ B ἐγὼ ἵνα ἐπιδείξω M 8 ἤγουν < M 9 κολοκάσιον Β κολακάσιον Μ | λεπτὰ πολύ B ~ M 10 κολλήσει B ἵνα κολλήσῃ M

Ἐπειδὴ πολλοὶ πολλάκις εἰς τὸν πόλεμον λαμβάνοντες ἀπὸ σιδήρου τομὰς μεγάλας σπουδάζουσι διὰ ῥαφῆς κολλᾶν αὐτάς, ἵνα ἐπιδείξω ἐγὼ σύντομον καὶ φυσικὴν θεραπείαν πρὸς τὸ κολλᾶσθαι αὐτὰ ταχέως χωρὶς ῥαφῆς· ἔστι δὲ αὕτη· βολβόν, ὃν τρώγομεν ἤγουν τὸ λεγόμενον κολοκάσιον, τρίψας εἰς λεπτὰ πολύ, ἐπιτίθει τῇ πληγῇ, καὶ κολλήσει.

Πῶς ἵνα κολληθῇ πληγὴ χωρὶς ῥαφῆς

Πρὸς πληγὴν ἵνα ἄνευ ῥαφῆς κολληθῇ

ἰσχάδας λιπαρὰς καὶ κάρυα καὶ πήγανον ξηρὸν καὶ πέπερι καὶ Λημνίας σφραγίδας ἴσα πάντα ἐν ἰγδίῳ βαλών, τρῖψον καὶ ποίησον εἰς λεπτοκαρύου μέγεθος πρὸς τὸ λαμβάνειν καθ’ ἡμέραν ἐξ αὐτῶν· οἱ γὰρ ταῦτα τρώγοντες οὐ φονεύονται ὑπὸ φαρμάκου τινός.

Nicephorus Uranus 107

πήγανον ξηρόν, πέπερι, λιμνίαν σφραγίδα, ἰσχάδας καὶ κάρυα βαλόντας ἐξ ἴσου ὁμοῦ καὶ τρίψαντας ὡς καρύου τε ποντικοῦ ποιήσαντας μέγεθος, χρῆσθαι πρὸ τροφῆς ἕκαστον, ἢ καὶ μετὰ τὴν τροφήν.

T16 Apparatus Bellicus 41

πρὸς δὲ καὶ πεπείρων ἀρκευθίδων, ἔτι τε Λημνίας σφραγίδος ἴσα κόπτειν ἐν ὅλμῳ καὶ ποιεῖν σφαιρία καρύου Ποντικοῦ μέγεθος καὶ λαμβάνειν ἑκάστης ἡμέρας ἕν.

20 τῶν λαμπροτάτων καὶ πηγάνου ξηροῦ,

140 Laura Mecella

Οὐ μὴ ἀσθενήσῃ ἱππάριον, ἂν κόψῃ τις ἀπὸ κέρατος ἐλάφου ὀλίγον καὶ τρυπήσῃ καὶ περικρεμάσῃ αὐτὸ εἰς τὸν τράχηλον αὐτοῦ.

Οὐ μὴ νοσήσουσιν ἵπποι, εἴ τις ἐξ ἐλάφου κέρως λαβὼν ὀλίγον καὶ ποιήσας αὐτὸ ὡς κόσμον τῷ τραχήλῳ περιάψει.

1 Πῶς…ἀκράτητα < M 2 ἀνθρώπινον αἷμα Β αἷμα ἀνθρώπειον Μ | ἂν < M 3 δύνῃ scripsimus δύνασαι ΒΜ | ξήραινε B ξήρανον M 6 ποίησον B κένωσον M 6s κατάπασον B κατάπλασον M 7 καὶ2…αἷμα B ἵνα καὶ τὸ αἷμα σταθῇ M 1 Πῶς…ἱππάριον < M 2 Οὐ μὴ B ὅταν M 3 περικρεμάσῃ B κρεμάσῃ M | αὐτὸ B τοῦτο M | εἰς B πρὸς M 4 post αὐτοῦ + ὑγιασθήσεται M

Πῶς ἵνα μὴ ἀσθενῇ ἱππάριον

Πρὸς ἵππους μὴ νοσεῖν

3 ἂν suppl. Vieillefond 5 ξηρόν Vieillefond ξήριον ED 6 κατάπασον D κατάσπασον E | καὶ suppl. Vieillefond | σταθήσεται Boivin σταλήσεται ED 7 κἂν Vieillefond καὶ ED 1 τὸ τοὺς suppl. Vieillefond 2 οἱ suppl. Vieillefond | εἴ τις D ἢ τῆς E

Nicephorus Uranus 109

T18 Apparatus Bellicus 43

Λαβὼν ἀνθρώπινον αἷμα εἴτε ἀπὸ φλεβοτόμου εἴτε ὅθεν ἂν δύνῃ καὶ βαλὼν εἰς ἀγγεῖον πλατύστομον, ξήραινε αὐτὸ εἰς τὸν ἥλιον, καὶ εἰς τὴν πρώτην ἡμέραν ἵνα εὕρῃς ἐπάνω τοῦ τοιούτου αἵματος ἐπιπλέον ὡς ὑδατῶδες καὶ τοῦτο κένωσον· τὸ δὲ λοιπὸν ποίησον ξηρὸν καὶ ἔχε αὐτὸ καὶ ὅταν γένηται χρεία, κατάπασον εἰς τὴν πληγὴν καὶ ἐπίδησον αὐτὸ καὶ ἵνα σταθῇ τὸ αἷμα.

Πῶς ἵνα στήσῃς αἷμα ῥέον ἀκράτητα

Πρὸς αἷμα δυσκατασχέτως ῥέον

Λαβὼν ἀνθρώπειον αἷμα εἴτε ἀπὸ φλεβοτόμου εἴτε ἐξ ἄλλου του οἵου δήποτε τύχῃ τρόπου καὶ βαλὼν εἰς ἄγγος πλατύστομον, ξήραινε ἐν ἡλίῳ καὶ ἐν τῇ πρώτῃ ἡμέρᾳ εὑρήσεις 5 ἐπιπολάζον ὑδατῶδες· τοῦτο χρὴ ἐκβάλλειν ξηρόν τε ποιεῖν τὸ λοιπόν, κἀπὶ τῆς χρείας κατάπασον ἐπίδησον· σταθήσεται γάρ, εἰ κἂν δυσκατάσχετον ᾖ. aaa aaaa

Nicephorus Uranus 108

T17 Apparatus Bellicus 42

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

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Τὸ αὐτόματον ἀναπτόμενον πῦρ οὕτως σκευάζεται· θείου ἀπύρου, ἅλατος ὀρυκτοῦ, κονίας, † κέδρου, λίθου πυρεκβόλου ἐπίσης βαλὼν ἐν ἰγδίῳ μέλανι, μεσοῦντος ἡλίου, συμμίξας τε καὶ συκαμίνου μελαίνης ὀπὸν καὶ ἀσφάλτου Ζακυνθίας ὑγρᾶς καὶ αὐτορρύτου ἑκάστου ἴσον, τρίψον ἕως οὗ γένηται λιγνυῶδες· εἶτα προσβάλλεται τῇ ἀσφάλτῳ καὶ ἀσβέστου παντελῶς ὀλίγον· ἐπιμελῶς δὲ δεῖ τρίβειν μεσοῦντος ἡλίου, καὶ φυλάσσειν τὸ πρόσωπον ἀκριβῶς· αἰφνίδιον γὰρ ἀναφθήσεται· ἀνάψαν δὲ χρὴ

1s Ὡς…πυρός suppl. Dain 1939 6 crucem posuit Dain 1939 14 προσβάλλεται Dain 1939 πρόσβαλον F 15 ἀσβέστου Dain 1939 ἄσβεστον F ὀλίγον Dain 1939 ὀλίγην F

3 ἅψαι E ἅψει D 6s κεραυνίου Boivin κερδυνίου ED 10 ὀποῦ Vieillefond ὀπὸς ED 13 λιγνυῶδες Boivin λυγνυῶδες ED 14 ἀσφάλτῳ Dain 1939 ἀσφάλτου ED

Corpus Perditum

Αὐτόματον πῦρ ἅψαι καὶ τῷδε τῷ συντάγματι· σκευάζε5 ται γοῦν οὕτως· θείου ἀπύρου, ἁλὸς ὀρυκτοῦ, κονίας, κεραυνίου λίθου, πυρίτου ἴσα λειοῦνται ἐν θυίᾳ μελαίνῃ, μεσουρανοῦντος ἡλίου· μίγνυταί τε 10 συκαμίνου μελαίνης ὀποῦ καὶ ἀσφάλτου Ζακυνθίας ὑγρᾶς καὶ αὐτορύτου ἑκάστου ἴσον, ὡς λιγνυῶδες γενέσθαι· εἶτα προσβάλλεται ἀσφάλτῳ τιτά15 νου παντελῶς ὀλίγον· ἐπιμελῶς δὲ δεῖ τρίβειν, μεσουρανοῦντος ἡλίου, καὶ φυλάσσειν τὸ πρόσωπον· αἰφνίδιον γὰρ ἀναφθήσεται. Ἁφθεῖσαν δὲ χρὴ πωμάσαι χαλκῷ τινι ἀγγείῳ, πρὸς τὸ

Αὐτόματον πῦρ ἅψαι

T19 Apparatus Bellicus 44

aaaaaaaaaaaaaaa

a a

Πῶς ἂν ὅπλα καυθεῖεν πολεμίων πυρὸς ἄνευ

Sylloge Tacticorum 74

3 ὀρυκτοῦ M ὀρηκτοῦ B 4 στακτῆς M στηκτῆς B 4s πυρεκβόλου B ἐκβόλου M 6 μελανόν B μέλαν M 7 καὶ < M 8 μαύρης B μελαίνης M 10 τρῖψον B σύντριψον M 12 ποιήσωσιν M ποιήσουσι B 13 προσυμβάλλεται B προσβαλὼν ἕτερον M 14 ἀσβέστου scripsimus ἄσβεστον B ἀσβέστιον Μ

Τεάφης, ἅλατος ὀρυκτοῦ, στακτῆς, κέδρου, λίθου πυρεκβόλου ἐξ ἴσου βαλὼν εἰς ἰγδίον μελανόν, ὅταν μεσουρανήσῃ ὁ ἥλιος, καὶ μίξας εἰς αὐτὰ συκαμίνου μαύρης ὀπὸν καὶ ἀσφάλτου Ζακυνθίας ὑγρᾶς καὶ αὐτορρύτου, τρῖψον αὐτὰ ἴσα ἕως οὗ τελείως λυθῶσι καὶ ποιήσωσιν ὡς λίπος· εἶτα προσυμβάλλεται εἰς τὴν ἄσφαλτον καὶ ἀσβέστου παντελῶς ὀλίγον.

Πῶς ἵνα καύσῃς ἄρματα πολεμίων ἢ ἄλλο τί ποτε χωρὶς πυρός

Nicephorus Uranus 111

142 Laura Mecella

23 δεικνύναι E δεικνύται D 29 καταχρίσεις Vieillefond καταχρήσεις ED 31 καυθήσεται Thévenot καθήσεται E D

ἀλλ’ ἐν ἑσπέρᾳ, ἐὰν βούλῃ πολεμίων ὅπλα ἐμπρῆσαι, ταῦτα καταχρίσεις ἢ ἕτερόν τι, λε30 ληθότως δέ· ἡλίου γὰρ φαινομένου, πάντα καυθήσεται.

25

ἐπιμελῶς δὲ δεῖ τρίβειν, μεσουρανοῦντος ἡλίου, καὶ φυλάσσειν τὸ πρόσωπον· αἰφνίδιον γὰρ ἀναφθήσεται. Ἁφθεῖ20 σαν δὲ χρὴ πωμάσαι χαλκῷ τινι ἀγγείῳ, πρὸς τὸ ἕτοιμον οὕτως ἔχειν εἰς πυξίδα καὶ μηκέτι δεικνύναι τῷ ἡλίῳ·

22 εἰς πυξίδα suppl. Dain 1939

Χριέσθω

ἐπιμελῶς δὲ δεῖ τρίβειν μεσοῦντος ἡλίου, καὶ φυλάσσειν τὸ πρόσωπον ἀκριβῶς· αἰφνίδιον γὰρ ἀναφθήσεται· ἀνάψαν δὲ χρὴ σκεπάσαι χαλκῷ τινὶ ἀγγείῳ πρὸς τὸ ἕτοιμον οὕτως ἔχειν , ὥστε μὴ ἡλίου ἀκτῖσιν ὀφθῆναι αὐτό ποτε.

17 φυλάσσῃ Dain 1938 λαβῇ F

Χριέσθω δὲ τὰ τῶν πολεμίων ἄρματα, νυκτὸς οὔσης· καὶ τοῦ ἡλίου μετρίως προσβαλόντος αὐτοῖς, αἴφνης πάντα καταφλεγήσεται.

εἶτα ἐν ἀγγείῳ χαλκῷ κατασφαλισάσθω πρὸς τὸ μὴ ἡλίου ἀκτίσιν ὀφθῆναι αὐτό ποτε.

a … φυλάσσῃ τὸ πρόσωπον·

16s δὲ…τρίβειν B τρίβε καὶ M 17 μεσουρανοῦντος < M | post μεσουρανοῦντος + ὡς εἴρηται B 18 καὶ φυλάττειν B φυλαττέτω M 19 τὸν τρίβοντα B ὁ τρίβων M 21 ἀφ᾽ ἧς B ἀφ’ οὗ M post ἀναφθῇ + τὸ πῦρ M 21s ὀφείλεις B ὀφείλει M 25 ἀπὸ…ἴδῃ Β ἔκτοτε μὴ ἰδέτω Μ

Ἐπιμελῶς δὲ ἁρμόζει τρίβειν αὐτὰ μεσουρανοῦντος τοῦ ἡλίου, καὶ φυλάττειν τὸ πρόσωπον αὐτοῦ τὸν τρίβοντα· ἐξαίφνης γὰρ ἀνάπτεται πῦρ ἐξ αὐτῶν· ἀφ’ ἧς δὲ ἀναφθῇ, ὀφείλεις σκεπάσαι αὐτὰ μετὰ χαλκοῦ τινος ἀγγείου πρὸς τὸ ἔχειν οὕτως ἕτοιμον εἰς σαπωνάριον· καὶ ἀπὸ τότε μὴ ἴδῃ αὐτὰ ἥλιος· ἀλλὰ ἂν θέλῃς ἄρματα πολεμίων καῦσαι ἢ ἄλλα τινά, κατάχρισον αὐτὰ τὴν ἑσπέραν κρύφα ἐκ τούτων καὶ φαινομένου τοῦ ἡλίου πάντα ἵνα καῶσιν.

Die Überlieferung der Kestoi in den byzantinischen Textsammlungen zur Militärtechnik

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Laura Mecella

Abb. 1 Cod. Barberinianus graecus 276, fol. 77r

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius Carlo Scardino Sowohl in den antiken als auch in den mittelalterlichen vorindustriellen Gesellschaften war die Landwirtschaft einer der wichtigsten wirtschaftlichen Faktoren, dem nicht nur bei der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung eine herausragende Bedeutung zukam, sondern der auch im Selbstverständnis dieser Gesellschaften eine wichtige Rolle spielte – nicht nur die Bauern, sondern auch die Elite, deren Reichtum und Macht auf dem Grundbesitz beruhten, beschäftigte sich auf den Feldern und in den Gärten. Neben literarischen (oft verklärenden) Darstellungen (wie Vergils Georgica) gab es auch einen systematischen, fachwissenschaftlichen Ansatz1. Die literarische Beschäftigung mit der Landwirtschaft begann in der griechischen Literatur schon ganz früh. Wohl vor 700 v. Chr. entstand Hesiods Werk Ἔργα καὶ ἡμέραι (Werke und Tage), das neben allgemeinen Anweisungen auch einen Bauernkalender mit Ratschlägen enthält. Im Hellenismus trat in der Agrarlehre eine Tendenz zur Unterhaltung und eine Häufung magischer Elemente auf2. Archeget dieser Tradition war im griechischsprachigen Raum Pseudo-Demokrit bzw. Bolos von Mende (3. Jh. v. Chr.), dessen heute nicht mehr erhaltenes corpus von vielen späteren Autoren zitiert wird3. Einen technischeren Zugang hatten wohl die verlorengegangenen karthagischen Werke (etwa die 28-bändige Rusticatio des Mago), die ins Lateinische übersetzt wurden und die römische landwirtschaftliche Tradition begründeten, die so bedeutende Autoren wie Cato, Varro oder Columella hervorgebracht hat.

1

2 3

J. Niehoff/E. Christmann, Art. Geoponika, Der Neue Pauly 4, Stuttgart 1998, 938-941, insbes. 939: „Das Spektrum des darin verarbeiteten Wissens ist sehr breit: Es reicht von naiver Bauernmagie bis zu spekulativen Systematisierungsversuchen des Bodens, der Nutzpflanzen und -tiere.“ Vgl. zur Bedeutung der antiken landwirtschaftlichen Literatur R. H. Rodgers, Κηποποιΐα. Garden Making and Garden Culture in the Geoponika, in: Byzantine Garden Culture, hrsg. v. V. A. Littlewood/H. Maguire/J. Wolschke-Bulmahn, Washington 2002, 159–175, der insbes. 174 f. über die Leser dieser Werke sagt: „An educated readership could appreciate a convenient and respectably literary book for more than antiquarian amusement.“ So Niehoff/Christmann, Geoponika (wie Anm. 1), 939 f. Vgl. dazu F. Sezgin, Alchimie – Chemie, Botanik – Agrikultur bis ca. 430 H. (Geschichte des Arabischen Schrifttums 4), Leiden 1971, 310 f. M. Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften im Islam (HbdOr 1,6,2), Leiden 1972, 428 hält den in der Handschrift Paris. Arab. 2802 überlieferten Text für eine direkte Übersetzung von Demokritos’ Γεωργικά ins Arabische.

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Carlo Scardino

Im 4. Jh. n. Chr. verfasste Vindanius bzw. Vindanionius Anatolius4 aus Berytus die Συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων (Sammlung der landwirtschaftlichen Tätigkeiten), eine aus verschiedenen Werken zusammengesetzte Kompilation in 14 Büchern. Über das Leben des Anatolius ist so gut wie nichts bekannt; vielleicht ist er identisch oder wenigstens verwandt mit dem ebenfalls aus Berytus stammenden Juristen und um die Mitte des 4. Jh. zum Präfekten von Italien, Illyricum und Africa avancierten Anatolius, der über eine literarische und rhetorische Bildung verfügte und Briefpartner des Libanius war5. Mit Ausnahme ganz weniger Fragmente ist sein Werk auf griechisch nicht mehr erhalten6. Neben der arabischen Version haben wir noch eine unvollständige syrische und eine epitomisierte aus dem Arabischen wohl im 12. Jh. ins Armenische übersetzte Version. Darüber hinaus findet man viele Zitate bei andalusischen Schriftstellern wie Ibn H.ağğāğ, at-T.iġnarī und im monumentalen Werk des Ibn al-‘Auwām, in dem Anatolius (bzw. Yūnīūs) mehr als 20-mal zitiert wird; deutliche Spuren gibt es in weiteren arabischen landwirtschaftlichen Werken wie etwa in der Filāh.a an-Nabat.īya. Anatolius’ Schrift war eine der Hauptquellen der Kompilation des Cassianus Bassus im 5. bzw. 6. Jh. (oder spätestens in der ersten Hälfte des 7. Jh.)7, die ihrerseits die 4

5

6

7

Zum Namen E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen I, RhM 45, 1890, 58– 99, insbes. 67 f., Anm. 1, der glaubt, „auf Grund inschriftlichen Materials, wenn auch nicht das an sich gute ‚Vindanius‘, so doch ‚Vindonius‘ schreiben zu müssen.“ Ebenso R. H. Rodgers, ¿Yūniyūs o Columela en la España medieval?, Al-Andalus 43, 1978, 163–172, insbes. 168, Anm. 15. Vgl. A. H. M. Jones/J. R. Martindale/J. Morris, The Prosopography of the Later Roman Empire, Bd. 1: A.D. 260-395, Cambridge 1971, 59 f. Für die Identifikation des Juristen und Politikers mit dem Geoponiker tritt z.B. R. H. Rodgers, Hail, Frost, and Pests in the Vineyard: Anatolius of Berytus as a Source for the Nabatean Agriculture, JAOS 100, 1980, 1–11, insbes. 1 ein. Dagegen meint Oder, Beiträge I (wie Anm. 4), 97 f., dass allein der Umstand, dass der Geoponiker Anatolius und der Praefectus Illyrici aus Berytus stammten, nicht die Identität beider beweise: „Allein auch hieraus darf man keinen Schluss ziehen, da der Name Anatolius in Syrien und zwar gerade in Berytos auch sonst nachweisbar ist. Unter den Adressaten des Libanius kommt ein mit dem praefectus praetorio Illyrici nicht identischer Statthalter Phoeniciens desselben Namens vor …; bei der Redaction der Pandecten war ebenfalls ein Anatolius aus Berytos … beteiligt.“ Zustimmend S. Bradbury, A Sophistic Prefect. Anatolius of Berytus in the Letters of Libanius, CP 95, 2000, 172-186, insbes. 185, Anm. 23. W. Gemoll, Untersuchungen über die Quellen, den Verfasser und die Abfassungszeit der Geoponica, Berlin 1883, insbes. 223 f. will dagegen Anatolius nicht mit dem Präfekten von Illyrien, sondern mit dem weniger bekannten, 364 im Kampf gegen die Perser gefallenen magister officiorum identifizieren (Amm. Marc. XXV 3,14). M. Decker, The Authorship and Context of Early Byzantine Farming Manuals, Byzantion 77, 2007, 106-115, insbes. 108-110 fasst die Diskussion über die Identität des Anatolius zusammen, ohne sich aber für eine der vorgeschlagenen Lösungen zu entscheiden. Es sind der Paris. Gr. 2313, fol. 49v (dazu H. Beckh, De Geoponicorum codicibus manuscriptis, Acta Seminarii Philologici Erlangensis 4, 1886, 261-346, insbes. 268-270) und P. Vindob. Gr. 40302 (dazu A. Papathomas, Das erste Zeugnis für die veterinärmedizinische Exzerptensammlung des Anatolios von Berytos, WS 113, 2000, 135-151). Ob es sich indessen dabei um ein Fragment aus Anatolius oder Cassianus Bassus handelt, kann nicht mehr eruiert werden, wie Papathomas S. 151 einräumt. Vgl. E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen III, RhM 48, 1893, 1–40, insbes. 27; E. Fehrle, Studien zu den griechischen Geoponikern (Stoicheia 3), Leipzig 1920, insbes. 49; dagegen will ihn A. A. Carrara, Geoponica and Nabatean Agriculture. A new Approach into their Sources and Authorship, Arabic Sciences and Philosophy 16, 2006, 103–132, insbes. 111-114 ins 10. Jh. setzen, weil Photius sein Werk nicht zitiere. Aber das stärkste Gegenargument ist die aus dem Mittelpersischen übersetzte Version. Im 10. Jh. wäre eine Übersetzung in diese Sprache undenkbar. Ebenso sprechen die Qust.ūs-Zitate bei ar-Rāzī, der 923 gestorben ist, dagegen.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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Grundlage der im 10. Jh. unter Kaiser Konstantin VII. von einem anonymen byzantinischen Kompilator in 20 Büchern abgefassten αἱ περὶ γεωργίας ἐκλογαί (in der späteren Tradition einfach Γεωπονικά) bildete. Auch Cassianus Bassus’ Werk ist nicht mehr auf griechisch erhalten, sondern nur in zwei arabischen Versionen8: Die erste, sogennante „indirekte Version“ ist (wohl über das Syrische) ins Mittelpersische unter dem Titel Warz-nāmā und dann vom Mittelpersischen ins Arabische als Filāh.a fārisīya (im folgenden Filāh.a) des Kasīnūs Škūlāštīkī bzw. Qust.ūs Iskūrāstīkina9 übersetzt worden. Die zweite, sogennante „direkte Version“ soll laut dem Proömium im Jahr 212 H. (827 n. Chr.) durch Sirğis b. Hilyā ar-Rūmī direkt aus dem Griechischen ins Arabische übersetzt worden sein und ist unter dem Namen Filāh.a ar-Rūmīya bzw. F. al-Yūnānīya (im folgenden F. R.) bekannt. Wie Attié gezeigt hat, ist die F. R. nichts anderes als eine überarbeitete Fassung der Filāh.a, wobei der arabische Kompilator, der kein Griechisch verstand, die Kapitel neu geordnet, oft durch Zusammenlegung zweier Kapitel deren Zahl verringert und dazu Glossen und Kommentare hinzugefügt hat10. Die indirekte Version (Filāh.a) steht dem Urtext des Cassianus Bassus näher und stimmt in der Anordnung der Kapitel und in Bezug auf den Inhalt in größerem Maße als die F. R. mit den Geoponika überein. Bei den andalusischen Autoren weisen in der Regel die Kasīnūs-Zitate auf die Filāh.a, die Qust.ūs-Zitate auf die F. R. hin11. Während die indirekte Version nur handschriftlich vorhanden ist (etwa in Oxford und Leiden), ist die direkte Version 1876 in Kairo gedruckt worden; die

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Für Fehrle, Studien (wie Anm. 7), 42 besteht der Wert dieser Versionen darin: „Aus einigen Fällen war zu schließen, dass die arabische Übersetzungen [gemeint ist die F. R.] eine frühere Entwicklungsstufe geben als der griechische Text.“ Für C. A. Nallino, Tracce di opere greche giunte agli arabi per trafila pehlevica, FS E. G. Browne, hrsg. v. T. W. Arnold/R. Nicholson, Amsterdam 1973, 345-363, insbes. 349 f. ist die Entstellung von σχολαστικός zu Iskūrāstīkina ein Beweis dafür, dass die Übersetzung aus dem Pehlewi gemacht worden ist. Vgl. B. Attié, L’origine d’al-Filāh.a ar-Rūmīya et du pseudo-Qust.us, Hespéris Tamuda 13, 1972, 139-181, insbes. 160 und 166: „Le rédacteur arabe a pris pour base de sa rédaction la traduction arabe d’al-falāh.a. Il a rejeté une partie de celle-ci, et il en a gardé ce qu’il a jugé comme valable. Il a enrichi la partie gardée par des gloses, des commentaires et des critiques, tous écrits directement en arabe. De surcroît, il a écrit de sa propre main, et en arabe, des paragraphes de toute importance, des articles et des chapelets d’articles. Tous ces écrits n’ont rien à voir avec le patrimoine classique … Approximativement, la moitié d’al-falāh.a ar-rūmīya est le calque d’al-falāh.a, et l’autre moitié est de rédaction arabe.“ Er meint insbes. 171 ff., dass der Redaktor der Filāh.a ar-Rūmīya auch aus anderen arabischen Quellen, bzw. ins Arabische übersetzten Werken aus dem Syrischen und Griechischen geschöpft habe. Zustimmend F. J. Mariscal Linares, Análisis de la transmisión textual de al-Filāh.a ar-Rūmīya (Magister-Arbeit), Las Palmas 2002, der beide Versionen miteinander verglichen hat und insbes. 81 zum Schluss kommt: „La idea que la versión directa no es sino una inteligente refundición de la indirecta cobra aún mayor importancia si recordamos que la versión indirecta está más próxima a los Geopónica que la versión directa.“ Indessen lassen sich die genauen Verhältnisse erst nach einer kritischen Edition beider Texte klären. J. M. Carabaza Bravo, La Filāh.a al-Yūnānīya et les traités agricoles Arabo-Andalous, Arabic Sciences and Philosophy 12, 2002, 155-178, insbes. 166, weist an Hand des Vergleichs mit den andalusischen Werken nach: „Les citations de Qust.ūs trouvent leur équivalence la plus proche et la plus directe dans la Fil. yūnānīya, tandis que celles de Kasīnūs … trouvent leur texte équivalent dans l’ouvrage encore inédit, Fil. fārisīya, et par conséquent, dans les Geoponica grecs.“

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neue Ammaner Edition von A‘ubayd 1999 stellt, ohne dass sich der Herausgeber dessen bewusst ist, eine Vermischung beider Versionen dar12. Hervorzuheben ist vor allem die rezeptionsgeschichtliche Relevanz des Anatolius, der sowohl im römisch-byzantinischen als auch im arabisch-islamischen Kulturraum von Mesopotamien bis Andalusien großen Erfolg hatte und wahrscheinlich die älteste Stufe der Übernahme antiken landwirtschaftlichen Fachwissens durch die Araber darstellt. Dass Anatolius’ Werk ziemlich erfolgreich war, beweist auch die Tatsache, dass im 9. Jh. Photius in seiner „Bibliothek“ Anatolius’ Werk stellvertretend für die landwirtschaftliche Literatur ausgewählt und mitsamt dem incipit erwähnt hat13. Da Anatolius’ Werk im Original fast vollständig verlorengegangen ist, spielen die orientalischen landwirtschaftlichen Werke bei allen Rekonstruktionsversuchen der griechischen Version eine herausragende Rolle14. 1931 gab der syrische Geistliche Paul Sbath bekannt, in Kairo das aus dem 15. Jh. stammende Manuskript einer arabischen Übersetzung des Anatolius mit dem Titel Kitāb filāh.at al-ard. li-Anat.ūlīūs15 gefunden zu haben, die nach Angaben des Proömiums im Jahre 179 H. (795 n. Chr.) aus dem Griechischen durch den Patriarchen von 12

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Sehr unbefriedigend sind die bisherigen Editionen K. al-Filāh.a al-yūnānīya, ta’līf Qust.ūs b. Lūqā, tarğamat Sirğīs b. Hlbā, Kairo 1293 H. (1876), die wohl eine Handschrift der F. R. wiedergibt (Attié, L’origine [wie Anm. 10], 161 ff.), und von W. ‘Abd ar-Rah.īm A‘ubayd, al-Filāh.a ar-Rūmīya. Ta’līf Qust.ā b. Lūqā al-Ba‘albakī. Dirāsa wa-tah.qīq, Amman 1999, die eine eigenwillige Mischung beider Versionen ist (vgl. die Rezension von F. J. Mariscal Linares, Comentarios a la edición jordana de la Filāh.a ar-Rūmīya, Asociacion Española de Orientalistas 39, 2003, 67-77: Nicht nur kann der Verfasser die Handschriften nicht richtig lesen, sondern hält an der irrtümlichen Zuschreibung des Werks an Qust.ā ibn Lūqā fest). Niehoff/Christmann, Geoponika (wie Anm. 1), 939 halten Anatolius für die wichtigste Vorlage der späteren Geoponika: „Die wichtigste davon ist das auf griechisch verlorene (doch Photius noch bekannte) Werk des Vidanios Anatolios …, das auf Syrisch und Arabisch erhalten, wenn auch völlig unzureichend ediert ist.“ Vgl. dazu Sezgin, Alchimie (wie Anm. 3), 314 f. und Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften (wie Anm. 3), 429 ff. Zum Erfolg des Anatolius vgl. Rodgers, Κηποποιΐα (wie Anm. 1), 161 ff. Ebenso Rodgers, Hail (wie Anm. 5), 1: „His Synagoge was highly influential in the tradition of agricultural literature: Palladius used it in the West a century at least before Cassianus, and Photius rated the work more highly than similar treatises.“ Vgl. J. Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq. Ibn Wah.shīya and his Nabatean Agriculture, Leiden 2006, 78 (= J. Hämeen-Anttila, The Oriental Tradition of Vindanius Anatolius of Berytus’ Synagōgē Geōrgikōn Epitēdeumatōn, WZKM 94, 2004, 73-108, insbes. 102): „The intricate relations between different redactions and translations makes the whole Geoponica literature a most complicated field of study. The fact that the early Greek works have been lost makes the Oriental tradition extremely important in reconstructing the tradition of Greek agronomical literature in general.“ Die meisten Gelehrten, die sich im 19. und frühen 20. Jh. mit den Γεωπονικά beschäftigten, kannten nur die lückenhafte syrische, die armenische und die späteren arabischen Versionen: Die Untersuchungen über die Quellen und die Genese, „die von Seiten der Gräzisten vorgenommen wurden, sind durch die Wiederentdeckungen der arabischen Übersetzungen der älteren Geoponiker alle überholt.“ (Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften [wie Anm. 3], 427). Zum Erkenntnisfortschritt und -gewinn in Bezug auf die Genese der uns erhaltenen griechischen Geoponika, die aus dem systematischen Vergleich mit der orientalischen Versionen resultieren, vgl. auch die Beiträge von Ch. Guignard in diesem Band. Vgl. P. Sbath, L’ouvrage géoponique d’Anatolius de Bérytos. IVe siècle, BIE 13, 1931, 47-54. Im Manuskript steht die Form Abt.arlīūs bzw. Abt.rulīūs, die mit dem in den andalusischen Schriftstellern als Quelle überlieferten Ant.arlīūs (b [ ͚ ] und n [ ͳ ] unterscheiden sich nur durch die Position des diakritischen Punkts) übereinstimmt. Aus dieser Form lässt sich leicht Anat.ūlīūs rekonstruieren, zumal ū [ ͵ ] und r [ ͣ ] in den Handschriften oft zum Verwechseln ähnlich sind.

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Alexandria (wohl Politianus), den Metropoliten von Damaskus und den (auch von anderen Übersetzungen her bekannten) Mönch Eustathius16 im Auftrag von Yah.ya b. Barmak angefertigt worden sein soll. Falls die Angabe stimmt, gehört dieses Werk zu den ältesten Übersetzungen aus dem Griechischen17. Für die Authentizität sprechen nach Sbath die volle Transliteration von griechischen Namen, z.B. Buqrāt.īs statt des später abgekürzten Buqrāt. für Hippokrates, und der altertümliche Begriff mus.h.af (statt maqāla oder ğuz’) für die einzelnen Bücher18. Gemäß Sbaths Beschreibung hat die Handschrift 168 Seiten und ist in 12 Bücher untergliedert, doch herrscht nach dem 7. Buch eine große Unordnung. Seiner Meinung nach ist diese Version „non pas une traduction, mais un texte abrégé du texte original d’Anatolius.“19 In einem Auszug hat Sbath die ersten 6 Seiten des Textes publiziert, jedoch ohne den pinax des ersten Buchs. Leider ist dieses Manuskript heute verschollen. Ein zweites Manuskript desselben Werks, das jedoch von schlechterer Qualität ist, befindet sich in der Madrider Sammlung Gayangos (Nr. XXX). 1945 erstmals von García Gómez erwähnt und beschrieben20, ist diese 98 folia umfassende Handschrift von Vázquez de Benito 1973-4 herausgegeben worden: in dieser Version ist aber nicht Anatolius als Verfasser angegeben, sondern ein gewisser Balyās al-H.akīm, den Vázquez de Benito, Sbath folgend, mit Anatolius identifiziert21. Dagegen setzt Sezgin Balyās, den er als Balīnās liest, mit dem hermetischen Schriftsteller Pseudo-Apollonius gleich, wobei er annimmt, dass es sich um die arabische Übersetzung eines (griechischen oder syrischen) Pseudepigraphs aus dem 5. Jh. handelt22; ihm gefolgt sind Rodgers und teilweise Hämeen-Anttila23. Die Identifizierung mit einem aus dem Umfeld der Land16 17 18

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Der Name beruht allerdings auf einer Konjektur Sbaths (Ūst.āt aus Awbsh. bzw. Awysy; die v.l. Arsabah. in der Gayangos-Handschrift geht offensichtlich von der korrupten Form Awbsh. aus). Vgl. Sezgin, Alchimie (wie Anm. 3), 308. Sbath, L’ouvrage (wie Anm. 15), 50. Vgl. Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften (wie Anm. 3), 431: „Die Anatolios-Übersetzung ist somit eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse aus der frühesten Übersetzungsepoche. Der Text trägt tatsächlich ein altertümliches Gepräge.“ Ebenso Carrara, Geoponica (wie Anm. 7), 109. Sbath, L’ouvrage (wie Anm. 15), 50. Zustimmend Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 72: „The impression is that Balīnās is nothing more than a free, abbreviated paraphrasis of Anatolius and the overall comparison between the two texts implies similar results.“ E. García Gómez, Sobre agricultura arábigoandaluza, Al-Andalus 10, 1945, 127-146, insbes. 142. C. Vázquez de Benito, El manuscrito número XXX de la Colección Gayangos, folios 1-98, Boletín de la Asociación de Orientalistas 9, 1973, 73-124, insbes. 73 ff. vergleicht den Codex mit der syrischen und armenischen Version und stellt in manchen Kapiteln eine enge Verwandtschaft mit den anderen Anatolius-Versionen fest. Sie schließt S. 77: „Creo no obstante, que nos hallamos aquí ante el texto de Anatolio, aunque quizás se trate de una versión arábiga en la que han sido introducidos algunos cambios.“ Ebenso tritt Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften (wie Anm. 3), 431 f. auf Grund der Parallelen zur syrischen und armenischen Version für die Zuschreibung an Anatolius ein. Zustimmend T. Fahd, Traductions en arabe d'écrits géoponiques, in: Ciencias de la naturaleza en AlAndalus (Textos y estudios II), hrsg. v. E. García Sánchez, Granada 1992, 11-21, insbes. 13. Vgl. Sezgin, Alchimie (wie Anm. 3), 316. Vgl. Sezgin, Alchimie (wie Anm. 3), 315. Ebenso liest schon Millás Vallicrosa in seiner Ausgabe von Ibn Bas.s.āl, Libro de agricultura. Éd. trad. J. M. Millás Vallicrosa y M. Aziman, Tetuan 1955, 20, Anm. 2, Balīnās. Für Sezgin handelt es sich bei diesem Manuskript um das K. al-Filāh.a von Balīnās al-H.akīm, den er mit Apollonius von Tyana (1. Jh. n. Chr.), dem in der arabischen Alchemie bekannten Autor, gleichsetzt. Indessen erklärt Sezgin nicht, wie die in der eindeutig besseren Version von Sbath stehende Form Abt.arlīūs/Abt.ralīūs mit Balīnās-Apollonius zusammenhängt. Für Rodgers, Κηποποιΐα (wie Anm.

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wirtschaft kaum bekannten Apollonius scheint aber wenig sinnvoll zu sein. Zum einen zeigt ein Vergleich der Titel und der Reihenfolge der Kapitel sowie ihres Inhaltes, dass zwischen der Version von Sbath/Gayangos und den anderen Versionen des Anatolius über weite Strecken völlige Übereinstimmung besteht. Natürlich ist, zumindest in die Version von Gayangos, weiteres Material aus anderen Quellen, vielleicht z.T. aus zeitgenössischen arabischen Schriftstellern, eingeflossen24. Anderseits wird in mehreren andalusischen landwirtschaftlichen Kompilationen, so etwa in dem Ibn Wafīd bzw. an-Nahrāwī zugeschriebenen Werk25, mehrmals Ant.arlīūs zitiert. Das Schriftbild von Ant.arlīūs entspricht exakt Abt.ralīūs aus Sbath und ist Anatolius; wie schon Carabaza Bravo in ihrer Übersetzung der Ammaner Edition des Ibn H.ağğāğ festgestellt hat, finden die meisten Ant.arlīūs-Zitate in der Version von Gayangos ihre (teilweise wörtliche) Entsprechung26. Daher ist es sinnvoll, an der Zuschreibung des Werks an Anatolius festzuhalten und der im Gayangos-Manuskript überlieferten und nicht verständlichen Korruptel Balyās vorzuziehen. Die epitomisierte Fassung (Sbath und Gayangos) und die Quelle, aus der die Ant.arlīūs-Zitate in den andalusischen Kompilationen stammen, gehören wegen ihrer engen

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1), 163, der Sezgin folgt, besteht dieses Werk zu 70% aus Anatolius und zu je 15% aus Didymus und einer anderen Quelle. Verschiedene Vergleiche haben Rodgers Schätzung bestätigt; in einigen Teilen, so etwa in Buch I, ist die Quote noch höher. Die von G. Endress, Die wissenschaftliche Literatur, in: GAPh III (Suppl.), hrsg. v. W. Fischer, Wiesbaden 1992, 3-152, insbes. 149, Anm. 77 geforderte „eingehende Untersuchung“ zum Vergleich zwischen dem Madrider und Teheraner Codex „steht noch aus“. Einen ersten gründlichen Vergleich an Hand eines Kapitels liefert Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 53 ff. (= Hämeen-Anttila, The Oriental Tradition [wie Anm. 14], 96 ff.), der zwar wie Sezgin den Traktat Apollonius von Tyana zuschreibt, aber m.E. zu Recht annimmt, dass die Version von Sbath/ Madrid eine spätere Epitome des Anatolius Arabicus ist. Er kommt insbes. 58 f. zum Schluss: „After a preliminary analysis, it seems to me that it is quite possible that Balīnās is merely a reworked and abbreviated paraphrase of the Anatolius Arabicus where famous names, such as Aristotle or Mahrārīs … have been added to enhance the value of the text. The recycling of the same material in the Geoponica and Filāh.a literature makes this difficult to prove – the same material circulated in dozens of books – but it might be a good working hypothesis.“ So können etwa die Kapitel über die erst im Mittelalter bekannte Baumwolle oder das Zuckerrohr nicht aus der griechischen Vorlage stammen, vgl. Attié, L’origine (wie Anm. 10), 172, Anm. 46. García Gómez, Sobre agricultura arábigoandaluza (wie Anm. 20), der als erster das Werk beschrieben und darauf hingewiesen hat, dass die Seiten 2-83 des Codex der Edition von Fez mit dem ins Kastilische übersetzten und von J. M. Millás Vallicrosa, La traducción castellana del ‘Tratado de Agricultura’ de Ibn Wafid, Al-Andalus 8, 1943, 281-332 Ibn Wafīd zugeschriebenen ‘Tratado de Agricultura’ übereinstimmen, hat es Ibn Wafīd (Abencenif) zugeschrieben. Dagegen hat B. Attié, L'ordre chronologique probable des sources directes d'Ibn al-‘Awwām, Al-Qantara 3, 1982, 299-332, insbes. 307 und 321 ff. aus dem Kolophon des Werks das Werk an-Nahrāwī zugeschrieben; J. M. Carabaza Bravo, La edición jordana de al-Muqni‘ de Ibn H.ağğāğ. Problemas en torno a su autoriá, Al-Qantara 11, 1990, 71-81 weist es beiden Autoren zu. J. R. Guzmán Álvarez, El compendio de agricultura atribuido a Ibn Wafīd/al-Nahrāwī. Nuevas perspectivas sobre su autoría, Anaquel de Estudios Árabes 16, 2005, 83-124 hat das Problem ausführlich besprochen und hält insbes. 119 Ibn Wafīd am ehesten für den Verfasser des Werks. Der Einfachheit halber werden wir dieses Werk unter dem Namen von Ibn Wafīd zitieren. Vgl. J. M. Carabaza Bravo, Ah.mad b. Muh.ammad b. H . ağğāğ al-Išbīlī. al-Muqni‘ fī l-Filāh.a. Introducción, Estudio y traducción con glosario (Diss.), Granada 1987. Wie ein Vergleich zwischen dieser Version und dem ersten Teil der Edition des Ibn H.ağğāğ von S.. Ğurār/Ğ. Abū S.afīya, Al-Muqni‘ fī l-Filāh.a li-Ah.mad b. Muh.ammad b. al-H.ağğāğ al-Išbīlī, Amman 1982, 5-84 zeigt, beschränken sich die (z.T. wörtlichen) Übereinstimmungen nicht nur auf die Anatolius-Zitate, sondern erstrecken sich auch auf anonym zitiertes Material.

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Verwandtschaft zu einer gemeinsamen Tradition, die wir im folgenden „Anatolius B“ nennen. Sezgin hat das Verdienst, in Iran zwei arabische Übersetzungen von Anatolius’ Werk gefunden zu haben. Es handelt sich dabei einerseits um einen Codex aus Mašhad (Rid.ā 5762), der aus dem 14. Jh. (732 H.) stammt. Dieser Codex, der 191 folia zählt, von denen 180 erhalten sind, ist relativ gut lesbar, hat aber einige Lücken, die etwa 10 bis maximal 15% des ursprünglichen Textes ausmachen. Größere Lücken sind IX 11-15; XI 18-32; XII 1-6 und XIII 8-42; in allen Fällen außer XII 1-6 können die Titel der Kapitel aus dem pinax des jeweiligen Buches rekonstruiert werden27. Insgesamt hat der Codex 428 Kapitel. Eine moderne Abschrift des Mašhader Codex befindet sich in der Nationalbibliothek in Teheran (Teheran Milli 796) und ist, wie der Vergleich der beiden Codices zeigt, die Kopie des Mašhader Codex in dem Zustand, wie wir ihn heute vorfinden, zumal er dieselben Lücken wie seine Vorlage enthält. Er ist aber einfacher zu lesen und hat einige Versehen der Vorlage verbessert28. Im folgenden wird diese auf dem Mašhader Codex beruhende Version Anatolius Arabicus (Anat. Arab.) genannt. Buch I

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Kapitel 17

Seiten 2-10

II

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10-25

III IV V VI

12 15 18 24

25-34 34-45 45-57 57-65

VII

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65-88

VIII

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88-98

IX

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98-116

X XI XII XIII

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117-130 130-138 148-163 163-177

XIV

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Inhalt Allgemeine Erörterung über das Landgut, das Haus, den Verwalter, die Arbeiter und Bemerkungen zum guten und schlechten Wetter. Wahl des Bodens, der Saat und des Düngers, Feldfrüchte (Getreide etc.). Bauernkalender mit den Tätigkeiten für jeden Monat. Setzen der Reben, Anlegen des Weinbergs. Pflege der Reben. Pflege der Reben: Krankheiten und durch Klima sowie Ungeziefer verursachte Schäden. Ernte der Trauben, Weinlese; Konservieren der Trauben und des Weins. Behandlung des Weins. Behandlung des geschädigten Weins, Herstellung spezieller Weine, Essig. Pfropfen der Reben und anderer Fruchtbäume (ohne S. 100-107). Anlegen des Gartens mit Obstbäumen. Kräuter- und Gemüsegarten (Ende verloren). Ölbaum und Olivenöl; Konservieren von Früchten. Bienen, Pferde und Rinder: Pflege und Behandlung ihrer Krankheiten (ohne S. 169-176). Rinder, Kleinvieh (Schafe, Ziegen); Stalltiere; Vogel- und Fischzucht.

Vgl. auch die Beschreibung des Codex, die Hämeen-Anttila, The Oriental Tradition (wie Anm. 14), 75 ff. und Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 55 gibt. Auch das MS Teheran Milli, der 182 folia zählt, enthält dieselben Lücken. So kommt in der Handschrift von Mašhad zweimal die Kapitelzählung XIV 33 vor, während in der Version von Teheran XIV 32 und XIV 33 unterschieden werden.

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Eng mit Anatolius Arabicus verwandt ist die aus dem Arabischen ins Armenische übersetzte und 1877 erschienene Version (Girk‘ Vastakoc‘),29 die eine gekürzte Fassung des arabischen Anatolius ist und 336 Kapitel (im Gegensatz zu den 428 des Anatolius Arabicus) umfasst, wobei aber die Einteilung in Bücher entfallen ist. Sie beruht auf einem arabischen Text, der älter als der Mašhader Codex ist und noch keine Lücken hatte; einige Unterschiede, die nicht durch Auslassung bzw. Korruption des Textes erklärt werden können, so etwa bezüglich der Reihenfolge einiger Blöcke30, lassen die Vermutung zu, dass die armenische Version von einer anderen, mit dem Mašhader Codex jedoch eng verwandten Tradition stammt; beim jetzigen Stand der Untersuchung lässt sich aber noch nichts Definitives sagen31. Zur gleichen Familie gehört die auf der Grundlage eines Manuskriptes des British Museums 1860 von Paul de Lagarde herausgegebene syrische Version (Ktaba d-akkaruta d-Yuniyus) aus dem 9. Jh.32, die jedoch am Anfang und Ende verstümmelt ist; es sind noch 297 Kapitel erhalten. Nach de Lagarde hatte diese Version 14 Bücher. Da das erste Buch fehlt, ist die Zuschreibung an Anatolius nicht gesichert, kann aber auf Grund der vielen Parallelen und wörtlichen Übereinstimmungen mit Anatolius Arabicus ohne den geringsten Zweifel postuliert werden. Die Unterschiede zu Anatolius Arabicus sind größer als bei der armenischen Epitome, wobei es selten auch Gemeinsamkeiten zwischen der armenischen und der syrischen Version gegen Anatolius Arabicus gibt33.

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Bisher ist sie nur in einem Artikel von C. Brockelmann, Die armenische Übersetzung der Geoponica, ByzZ 5, 1896, 385–409 mitsamt der Angabe aller Kapitelüberschriften beschrieben worden. Während bei Anatolius Arabicus die Kapitel über das Konservieren von Früchten nach den Kapiteln über das Öl am Ende des 12. Buches stehen (Kap. 33-46), kommen die entsprechenden Kapitel 215-223 in der armenischen Epitome nach den Kapiteln über den Wein, was bei Anatolius Arabicus dem 9. Buch entspricht. Welche der beiden Varianten die ursprüngliche ist, kann nicht bestimmt werden, zumal diese Kapitel in der syrischen Version das 4. Buch bilden. Ebenso weicht im Armenischen die Reihenfolge der Kapitel, die dem 13. und 14. Buch des Anatolius Arabicus entsprechen, vom Arabischen ab. Erste Vergleiche mit dem ersten Buch des Anatolius Arabicus haben gezeigt, dass die beiden Texte eng miteinander verwandt sind, aber dass das Armenische bisweilen mehr Text als das Arabische aufweist, wobei aber diese Zusätze so gut wie nie mit dem Griechischen übereinstimmen und wohl sekundär sind (arabische oder armenische Zusätze). Doch kann nur ein umfassender Vergleich der beiden Versionen diesbezüglich Klarheit schaffen. Vgl. dazu die Edition von P. de Lagarde, Geoponicorum in sermonem Syriacum versorum quae supersunt, Leipzig 1860, ders.: De geoponicon versione syriaca, in: Gesammelte Abhandlungen, Leipzig 1886, 120-146 und A. Baumstark, Geschichte der syrischen Literatur mit Ausschluss der christlichpalästinensischen Texte, Bonn 1922, insbes. 171: „Der höchst unbefriedigend erhaltene Text, dem … ein Buch 1 vollständig fehlt, dürfte einen Versuch darstellen, in die durcheinander geratenen bloßen Bruchstücke einer Vorlage wieder eine gewisse Ordnung zu bringen.“ Dank Anat. Arab. wird dies einfacher sein. Die Kapitel über das Konservieren von Früchten (vgl. Anm. 30) bilden das vierte Buch der syrischen Version, während sie im Arabischen das Ende des 12. Buchs bilden. Dem 10. Buch des Anatolius Arabicus entsprechen im Syrischen X 1-20 und XI 1-3; dem 11. Buch des Anatolius Arabicus das 12. Buch im Syrischen, während der erste Teil des 12. Buches des Anatolius Arabicus den Kapiteln XI 4-22 entspricht. Bezüglich der Umstellungen der Reihenfolge der Kapitel in Buch 13 entsprechen sich die syrische und die armenische Fassung weitgehend. Wie aus dem pinax des 9. Buches des Anatolius Arabicus hervorgeht, fehlt dort im Gegensatz zum Syrischen (IX 13) und Armenischen (214) das Geoponika IV 10 entsprechende Kapitel über den Schutz der Trauben vor Wespen. Es ist aber gut möglich, dass dieser Verlust im Arabischen sekundär ist und im Laufe der Überlieferung eintrat. Da in

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Den diesen drei Versionen, dem Anatolius Arabicus, der syrischen und der armenischen Fassung zugrundeliegenden Urtext des Anatolius nennen wir im folgenden der Einfachheit halber „Anatolius A“. Abgesehen von wenigen Textproben bei Rodgers und Hämeen-Anttila ist Anatolius Arabicus bisher weder genau untersucht noch herausgegeben oder gar kommentiert worden. Wie Rodgers und Hämeen-Anttila in Bezug auf das Kapitel über den Hagel (Anat. Arab. VI 7)34 gezeigt haben, steht der arabische Text dem griechischen Original, sofern es sich beim Papyrusfragment tatsächlich um Anatolius’ Werk in der ursprünglichen Form handelt, ziemlich nahe und ist sowohl mit der syrischen als auch der armenischen Version sehr eng verwandt; das entsprechende Kapitel in der Version von Gayangos XXX ist demgegenüber eine zwar inhaltlich eng verwandte, aber stark gekürzte und in formaler Hinsicht freie Version des Anatolius. Anatolius A ist nicht nur die Quelle der syrischen, arabischen und armenischen Version, sondern, wie Rodgers als erster durch den Vergleich mit einigen Passagen der Filāh.a an-Nabat.īya (im folgenden F. N.) des Ibn Wah.šīya hat zeigen können35, eine direkte Quelle der F. N. gewesen36. So stimmt der Text der F. N. auf den Seiten 194-213 der Ausgabe von Fahd bei allen Erweiterungen und Modifikationen thematisch, inhaltlich und teilweise auch im Wortlaut mit dem ersten Buch (Kapitel 1-16) des Anatolius Arabicus überein37. Die Analyse und der Vergleich haben auch gezeigt, dass zumindest in diesem Abschnitt Anatolius’ Version und nicht Cassianus Bassus’ Werk,

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Anat. Arab. an dieser Stelle eine Lücke ist, kann nicht mit Gewissheit ausgeschlossen werden, dass der entsprechende Text nicht in einem anderen Kapitel stand. Ausführlich verglichen durch Fehrle, Studien (wie Anm. 7), 7-28, Rodgers, Hail (wie Anm. 5), 2 f. und Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 61-72. Die F. N. ist herausgegeben worden von T. Fahd, Ibn Wah.šīya, L’agriculture Nabatéenne. Traduction en Arabe attribuée à Abū Bakr Ah.mad B. ‘Alī Al-Kasdānī connu sous le Nom d’Ibn Wah.šīya (Institut français de Damas), 3 Bde., Damaskus 1993-1998. Vgl. zur Authentiefrage etwa die Studien von T. Fahd, Materiaux pour l’Histoire de l’Agriculture en Irak, al-Filāh.a n-Nabat.īya, in: Wirtschaftsgeschichte des Vorderen Orients in islamischer Zeit, Teil 1 (HbdOr 1,6), hrsg. v. B. Spuler, Leiden 1977, 276-377; Rodgers, Hail (wie Anm. 5) und Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14) sowie die zusammenfassenden Diskussionen bei Sezgin, Alchimie (wie Anm. 3), 319-329, der insbes. 328 darauf hinweist, dass „wie alle übrigen Pseudepigrapha lehnen sich auch diese Schriften an alte Quellen an“, und Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften (wie Anm. 3), 442, für den im Werk „neben echtem, vor allem den Geoponikern und den Neuplatonikern entnommenem Material der pure Schwindel steht.“ Ausgewogener Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), der das Werk in Verbindung mit der Šu‘ūbīya (antiarabische Reaktion der von den Arabern besiegten und islamisierten Völker) bringt und neben den spätantiken Quellen auch einen echten „nabatäischen“ Kern sieht. Er hält das Werk insbes. 22 für „a relatively late Syriac composition, translated into Arabic by Ibn Wah.šīya himself not more than a few centuries or even a few generations after their compilation.“ Dazu vgl. Rodgers, Hail (wie Anm. 5), 7: „I submit that Anatolius’ Synagoge was in fact among the sources available to and used by the compiler of the Nab. Agr.“ Ausführlich Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 52 ff., der auf größere, z.T. getreue Übernahmen aus Anatolius hinweist, und Carrara, Geoponica (wie Anm. 7), 125 ff. Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 56 f.: „Book 1, chapters 1-17 [lies: 16], of Anatolius are amply paralleled by NA [d.h. F. N.] pp. 194-213; only the reference to Roman brūmā feast (i.e. brumalia) has been left out. … The material has been partly reorganized in the Nabatean Agriculture, with passages set into a new context and freely modified, and often expanded by much additional material. Despite this, there are plenty of examples to show that the material taken by Ibn Wah.shīya in blocks which are often large enough to prove that he certainly used the text of Anatolius, not some intermediate source.“

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wie es uns in der Filāh.a (ar-Rūmīya) vorliegt, die Quelle war38. Aber nicht nur das erste Buch, sondern auch zahlreiche andere Passagen der F. N. schöpfen aus Anatolius A39. Ob dabei der Kompilator der F. N. eine syrische Version oder die arabische Version des Anatolius A benutzt hat, lässt sich jedoch nicht schlüssig bestimmen40. Es ist durchaus 38

39

40

Daher ist nicht verwunderlich, dass Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 12 für diesen Teil in der F. R. „hardly any verbally identical sentences“ gefunden hat. Die von ihm angeführte Parallele im Kapitel über den Hagel, wo die F. N. und die F. R. (auch die Filāh.a) das Detail hinzufügen, dass der Spiegel aus Eisen (min h.adīd, insbes. 67, Anm. 191) ist, kann auch sekundär sein, zumal hier Anatolius Arabicus korrupt ist und weder der griechische Anatolius noch die Geoponika das Material des Spiegels angeben. Möglich ist auch der umgekehrte Einfluss, ibid. Anm. 194: „It may not be superfluous to draw attention to the fact that here the Nabatean Agriculture and al-Filāh.a ar-Rūmīya agree with each other as opposed to all other sources, which do not specify the mirror’s material. As the textual history of al-Filāh.a ar-Rūmīya is still very imperfectly studied, one cannot rule out the possibility that the Nabatean Agriculture could have influenced this text in some details.“ Dasselbe gilt auch für die Parallelen F. N. 1061-1063, die ähnliche Inhalte wie die F. R. aufweisen, wobei aber nur das Rezept, das die Vipern betrifft, ähnlich ist (wobei zu bemerken ist, dass es in den Geoponika I 14 nicht vorkommt, also vielleicht gar nicht von Cassianus Bassus stammt), während das Frauen betreffende Rezept inhaltlich sehr abweichend ist; Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 69 f., Anm. 203: „As far as I can see, the parallels between the Nabatean Agriculture and al-Filāh.a ar-Rūmīya are general and occasional, rather than systematic and specific. What other manuals the author of the Nabatean Agriculture may have known remains to be studied.“ Weitere Parallelen sind z.B. F. N. 411 f. = Anat. Arab. II 5; F. N. 497 f. = Anat. Arab. II 8; F. N. 428-432 = Anat. Arab. II 21-24; F. N. 378-384 = Anat. Arab. II 27; F. N. 1061-1064 = Anat. Arab. VI 7 (Hagel). Ausführlich Rodgers, Hail (wie Anm. 5), 9-11. Er hat insbes. 4 f. den Abschnitt über den Frost in der F. N. (1065,15-67,3 Fahd) mit Geoponika V 31,2.4; 30,1; 32,1 und 32,2 verglichen; unser Vergleich mit dem Kapitel VI 6 über den Frost in Anatolius Arabicus zeigt eine völlige Übereinstimmung in der Reihenfolge der Argumente, wobei aber die F. N., wie üblich, noch weiteres Material hinzufügt, während die Geoponika hier eine andere Reihenfolge aufweisen. Die Schlüsse von Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 15 sind zu revidieren: „The possibility remains, of course, that Ibn Wah.shīya somehow found materials originally deriving from the Greek but already translated into Arabic, and that he compiled from these his own work, perhaps adding the redactional layers showing North Mesopotamian setting. This seems improbable, however, for several reasons. First of all, little of the material of the Nabatean Agriculture coincides with what we know from other Arabic works – the passage of al-Filah.a ar-Rūmīya, mentioned above, is a rare exception and even that shows only overall similarities, not exact, word-to-word parallels. The only exception to this is the Arabic translation of Anatolius which does come remarkably close to the Nabatean Agriculture.“ Er selbst äußert m.E. die richtige Hypothese, die durch den Vergleich mit dem ersten Buch des Anatolius Arabicus bestätigt wird, insbes. 56 f.: „The copious quotations show that Ibn Wah.shīya used some version of Anatolius, either Syriac or Arabic, but not likely the Greek. Lexical parallels between the Arabic Anatolius and the Nabatean Agriculture would favour an Arabic version but the parallels are neither definitive nor compelling, as the variation between the two texts leaves open the possibility of two separate – or even independent – translations. There are, in fact, some details which might be taken as indicating that the Nabatean Agriculture draws directly on the Syriac text, not its Arabic translation.“ Im Kapitel über den Hagel hat Anat. Arab. VI 7 am Ende nur den Hinweis auf die Sternbilder, aber im Unterschied zum Griechischen, Syrischen, Armenischen und der F. N. keine genaue Angabe der Daten. Die von HämeenAnttila nicht berücksichtigte armenische Version spricht also gegen seine erste und für seine zweite Hypothese, dass „the date might be taken as an indicator that the Nabatean Agriculture its drawing directly on the Syriac text, not its Arabic translation, where this is missing. On the other hand, the date could have easily been dropped in a later phase of the manuscript tradition of the Arabic translation of Anatolius, too“ (Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq [wie Anm. 14], 69, Anm. 200). Nur eine genaue Untersuchung kann aufzeigen, ob diese „exception“ nicht doch den Schluss zulässt, dass Anatolius Arabicus eine wichtige Quelle des Kompilators gewesen ist und somit die erste von Hämeen-Anttila erwähnte Möglichkeit zutrifft. Ein Charakteristikum der F. N. besteht darin, „nabatäische“ Quellennamen

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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möglich, dass er eine (ältere) aus dem Syrischen ins Arabische übersetzte Version des Anatolius verwendet hat, die aber nicht mit der von de Lagarde herausgegebenen Version übereinstimmt. Diese erste arabische Übersetzung könnte danach in einem zweiten Schritt unter Hinzunahme des griechischen Originals revidiert und verbessert worden sein und als Anatolius Arabicus die erste Übersetzung ersetzt haben41. Dies würde sowohl die enge Verwandtschaft zwischen den beiden Texten in Bezug auf das Vokabular und die Formulierungen als auch die diesbezüglichen Unterschiede erklären42. Darüber hinaus stimmen, wie ein Vergleich mit Anatolius Arabicus zeigt, die in der übrigen landwirtschaftlichen Literatur unter dem Namen Yūnīūs43 zitierten Passagen meistens mit dem Text des Anatolius Arabicus, oft auch im Wortlaut, überein: Dazu gehört etwa der Muqni‘ („der Genügende“)44 des Ibn H.ağğāğ aus Sevilla (11. Jh.), dessen

41 42

43

44

anzuführen und so die eigentlichen Quellen bewusst zu verbergen, wobei erschwerend hinzukommt, „that the conversion has not been systematic, i.e., we cannot find any equivalences between a given Greek name and some respective Nabatean authority, i.e. no equation X (Greek authority in Anatolius) = Z (Nabatean authority in the Nabatean Agriculture) can be made“ (Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq [wie Anm. 14], 56, Anm. 154). Diese Praxis kam oft vor, vgl. Endress, Die wissenschaftliche Literatur (wie Anm. 23), 4. Falls nun der Kompilator der F. N. eine arabische Übersetzung des Anatolius gebraucht hat, erhalten wir einen terminus ante (zumindest) für den (ersten) arabischen Anatolius, der um 900 anzusetzen ist. Vgl. Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 57 f. Zu Unrecht vermutet Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 59, dass der Name Yūnīūs „has become hazy, … being merely a high-sounding name referring to an otherwise unknown Ancient Greek sage.“ V. Rose, Aristoteles Pseudepigraphus, Leipzig 1863, 269 hat als erster die Konjektur Yūnīūs = Vindanius (V-nd-nīūs > V-iu-nīūs) vorgeschlagen. Rodgers, Yūniyūs (wie Anm. 4), 168, Anm. 15 weist auf Οὐϊνδανιωνίου in den Gp. hin. Dass es sich bei Yūnīūs nicht um Junius Columella handeln kann, wie etwa M. Casiri, Biblioteca Arabico-Hispana Escurialensis, Bd. 1, Madrid 1760, insbes. 325, J. A. Banqueri, Libro de Agricultura su autor El doctor excelente Abu Zacaria Iahia Aben Mohamed Ben Ahmed Ebn el Awam, sevillano. Traducido al castellano y anotado por J. A. Banqueri, Madrid 1802, insbes. 62 und E. Meyer, Geschichte der Botanik, Bd. 2, Königsberg 1855, 250 gemeint haben, zeigen die vielen wörtlichen Übereinstimmungen mit Anatolius Arabicus. Richtig Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften (wie Anm. 3) und Rodgers, Yūniyūs (wie Anm. 4), der Yūnīūs-Zitate in Ibn al-‘Auwām mit den Geoponika (im folgenden Gp.) und Columella verglichen und festgestellt hat, dass die Yūnīūs-Zitate immer mit den Geoponika und fast nie mit Columella übereinstimmen (ein Vergleich mit Anat. Arab. zeigt, dass alle diese Beispiele aus Anatolius stammen, so etwa Gp. IV 13 = Ibn al-‘Auwām I 414 = Anat. Arab. IX 2; Gp. II 9,1-3 = Ibn al-‘Auwām I 42 = Anat. Arab. II 1; Gp. X 86,3 = Ibn al-‘Auwām I 234 = Anat. Arab. X 6). Rodgers, Yūniyūs (wie Anm. 4), 170 kommt zum Schluss: „No pude caber duda ya de el Yūnīūs de los escritores islámicos era Vindanius Anatolius, y no Junius Columella.“ Die Yūnīūs-Zitate, die allesamt aus Anat. Arab. stammen, lassen vermuten, dass sich Ibn H . ağğāğ auf verschiedene aus dem Griechischen übersetzte Kompilationen stützte. Dass Ibn H.ağğāğ die antiken Quellen nur aus arabischen Übersetzungen kannte und weder Latein noch Griechisch konnte, hat B. Attié, Ibn H . ağğāğ était-il polyglotte?, Al-Qantara 1, 1980, 243-261, insbes. 252 ff. an Hand von Textbeispielen nachgewiesen. Aber im Hinblick auf die Yūnīūs-Zitate, die stets mit Anatolius Arabicus übereinstimmen, ist seine Annahme abzulehnen, dass Ibn H.ağğāğ ein „faussaire“ sei, „qui a passé l’acquis arabe, tant oriental que andalou, à des noms d’agronomes soit classiques soit d’allure classique, de son invention.“ (Attié, L’ordre chronologique [wie Anm. 25], 328). Ebenso Fahd, Traductions (wie Anm. 21), 19, der bei der Fülle von Zitaten vermutet: „Cette richesse onomastique ne me semble pas factice. Une lecture attentive de ce traité permet de constater qu’à chaque nom correspond une opinion précise, vérifiable dans les sources géoponiques qui nous sont parvenues; mais cela nécessite une longue et patiente recherche dans les sources accessibles, sans oublier que beaucoup d’écrits géoponiques ne sont pas arrivés jusqu’à nous.“

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Carlo Scardino

Anthologie die größte Sammlung von Zitaten antiker landwirtschaftlicher Werke darstellt und eine der Hauptquellen45 des Ibn al-‘Auwām (12/13. Jh., im folgenden IA) ist. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass Ibn H.ağğāğ das Buch des Yūnīūs, also Anatolius Arabicus, als eine der wichtigsten Quellen benutzt hat. Weitere Zitate kommen im H . āwī (Continens) des ar-Rāzī und in Ibn Bait.ārs Pflanzenkunde vor, was als Zeichen für dessen Erfolg im Osten und im Westen der arabischen Welt gewertet werden kann46. Das Proömium von Anatolius A: Anatolius Arabicus

Armenisch47

Das Buch von Yūnīūs b. Anāt.īūlīūs, der aus der Stadt Beirut war, über die Landwirtschaft in Kapiteln, die

Dies sind die Schriften des Bonios Anatolios aus der Stadt Beruth, welche er schrieb über die Pflanzen und die Arbeiten der Menschen und nannte Vastakoc‘ Girk‘ (Buch der Arbeiten). Und er kürzte sie ab aus Florntinos und Laġnotios und Tarentinos und vielen anderen, soweit es nötig war, und aus dem ausgewählten Nikolios

er gesammelt hat aus Florentinus, Diophanes, Leontinos, Tarantinus und Africanus, der darin wunderbare Dinge erwähnt hat, aus den Abhandlungen des Pamphilos, des Exzerptors, und aus den Büchern, die genannt werden Quintilier.48

Yūnīūs hat dieses sein Buch in 14 Abhandlungen geteilt.

45 46 47 48 49

und teilte sie in 14 Bücher.

Photius, Bibliotheke 163 Ἀνεγνώσθη Οὐινδανίου Ἀνατολίου Βηρύτου συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων.

Geoponika, Proömium zu Buch I Τὰ διαφόροις τῶν παλαιῶν περί τε γεωργίας καὶ ἐπιμελείας φυτῶν καὶ σπορίμων καὶ ἑτέρων πολλῶν χρησίμων εἰρημένα συλλέξας εἰς ἕν, τουτὶ τὸ βιβλίον συντέθεικα.

Συνήθροισται δὲ αὐτῷ τὸ βιβλίον ἔκ τε τῶν Δημοκρίτου, Ἀφρικανοῦ τε καὶ Ταραντίνου καὶ Ἀπουληΐου καὶ Φλωρεντίου καὶ Οὐάλεντος καὶ Λέοντος καὶ Παμφίλου, καὶ δὴ καὶ ἐκ τῶν Διοφάνους παραδόξων·

συνείλεκται δὲ ἐκ τῶν Φλωρεντίνου καὶ Οὐϊνδανιωνίου καὶ Ἀνατολίου καὶ Βηρυτίου49 καὶ Διοφάνους καὶ Λεοντίου καὶ Ταραντίνου καὶ Δημοκρίτου καὶ Ἀφρικανοῦ παραδόξων καὶ Παμφίλου καὶ Ἀπουληΐου καὶ Βάρωνος καὶ Ζωροάστρου καὶ Φρόντωνος καὶ Παξάμου καὶ Δαμηγέροντος καὶ Διδύμου καὶ Σωτίωνος καὶ τῶν Κυντιλίων.

τόμοι δέ εἰσι τὸ βιβλίον ιβʹ.

Vgl. J.M. Millás Vallicrosa, Aportaciones para el estudio de la obra agronómica de Ibn H.ağğāğ y de Abūl-Hayr, Al-Andalus 20, 1955, 87-105, insbes. 88. Zu˘ weiteren Parallelen vgl. Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften (wie Anm. 3), 432. Übersetzung von Brockelmann, Die armenische Übersetzung (wie Anm. 29), 389. Zu den Konjekturen vgl. den Apparat des Texts „Anatolius Arabicus Buch I“, unten S. 170. E. Oder, Beiträge I (wie Anm. 4), 67: „Aus Versehen ist Anatolius in drei Personen gespalten worden, seine beiden anderen Namen sind verschieden überliefert.“ In Anm. 1 weist er darauf hin, dass „ähnliche Versehen häufig sind und höchst erlauchten Geistern des Altertums zugestoßen sind.“ (So etwa Columella I 1,7-11).

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

157

Anatolius B (Sbath/Gayangos)50: Dies ist ein Buch von Anatolius51 dem Weisen [dieses Buch hat redigiert Balyās der Weise]. Er hat es kompiliert aus dem Wissen der alten Weisen, die die Sachen in den vergangenen [zu allen] Zeiten ausprobiert und das Wissen bezüglich der Durchführung jeder Sache niedergeschrieben haben52. Es ist ein geistreiches, Wissen [Buch], ; manchmal erfolgt die Erwähnung der Namen der Gelehrten [nennen wir dir die Namen der Gelehrten], die zu dieser Kompilation [diesem Buch] vereinigt worden sind, die ihrerseits den Inhalt kompiliert, in die Praxis umgesetzt und ausprobiert haben. Dann wurde es (sc. das Buch) verwahrt und niemand [nur der dazu Würdige] konnte sich dieses bemächtigen53. Wahrlich ist diese gering (=selten?)54 in den Händen der Leute, aber es gehört zur Weisheit, die gewonnen haben der Patriarch von Alexandria, der Metropolit von Damaskus und Eustathios55, der Mönch, für Yah.yā b. Barmak [Zamramak] und aus dem Griechischen übertragen haben, und zwar im letzten [ersten] Monat Rabī‘ des Jahres 179 H. Dies sind die Namen der Gelehrten [die Gelehrten sind 12, dies sind ihre Namen]: Hippokrates, Aristoteles, Erasistratos, Herodot (A[r]drīt.is), Demokrit, Galen, Africanus56, Plutarch, Apuleius, Serapion57, Asklepios [und Platon]. Ich habe für dich die Abschnitte so eingeteilt [wir teilen ein], wie jene sie Abschnitt für Abschnitt eingeteilt haben, und ich habe gesammelt für dich, wie sie gesammelt haben, 12 Teile, und ich habe in jedem Teil nach seinem Verfasser unterschieden58, damit es für dich nicht beschwerlich ist. 50 51 52 53

54 55 56 57

58

Zusätze des MS Sbath gegenüber Gayangos; […] Varianten und Zusätze von Gayangos gegenüber MS Sbath, dessen Lesart jeweils kursiv ist. S. oben Anm. 15. Dagegen Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 75: „and who have laid down their opinion concerning the organization of everything.“ Die Tatsache, dass das Wissen bis zur Veröffentlichung nicht zugänglich war, ist nicht nur typisch für esoterische Schriften, wie Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 75, Anm. 226 mit Hinweis auf D. Gutas, Greek Thought, Arabic Culture. The Graeco-Arabic translation movement in Baghdad and early ‘Abbāsid society (2nd-4th/8th-10th c.), London 1998, 225 ff. meint, sondern auch für die Erzählungen in den mittelalterlichen arabischen Quellen, welche den Wissenstransfer in den Wissenschaften wie der Astronomie erklären, vgl. dazu Ğ. S.alībā, al-fikr al-‘ilmī al-‘arabī. naša’tuhū wa-tat.awwuruhū, Beirut 1998, 36-52. So nach der Interpretation von Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 75. S. oben Anm. 16. So richtig (Afriqānūs) in der von Sbath herausgegebenen Kairiner Handschrift, MS-Gayangos XXX hat Aqirmānūs. Sbath hat Sawābīūn, was nach Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 75, Anm. 231 Sotion ist (so von J. F. Habbi, Testi geoponici classici in siriaco e in arabo, in: Autori classici in lingue del Vicino e Medio Oriente. Atti del III, IV e V seminario sul tema „Recupero di testi classici attraverso recezioni in lingue del Vicino e Medio Oriente“, Brescia, 21 novembre 1984; Roma, 22-27 marzo 1985; Padova-Venezia, 15-16 aprile 1986. Istituto Italiano per gli Studi Filosofici, hrsg. v. G. Fiaccadori, Roma 1990, 77-92, insbes. 87 vorgeschlagen), auch wenn beim Lesen von r (ͣ ) statt w (ϭ) Sarābīūn also Serapion, herauskommt, was der Lesart von Gayangos entspricht. Der Text ist nicht ganz klar, Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 75 übersetzt: „I have separated each chapter and its author“ und erklärt Anm. 236: „This seems to imply that the book is divided according to the twelve authors listed above. This, however, is not how the work is actually structured. It may also be possible to understand this as the author’s rearrangement of the material, so that the division according to the sage authors of each ğuz’ is dispensed with, thus dispersing (farraqa)

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Carlo Scardino

Beachte, was ich dir anvertraut habe, mit Vorsicht, so dass du es nicht verlierst, du, Erbe eines Wissens, das du weder gesammelt noch gesucht hast, und pass auf, dass du es nicht demjenigen zugänglich machst, der es nicht verdient59! [Gott gewährt den Erfolg und Gott gehört das Vertrauen].

Untersucht man die Proömien, fällt sogleich auf, dass das bei Anatolius Arabicus überlieferte Proömium große Ähnlichkeit sowohl mit dem von Photius angeführten incipit als auch mit dem Proömium des ersten Buchs der Geoponika hat. Der griechische Titel συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων ist dabei im Arabischen zu Filāh.a (Landwirtschaft) vereinfacht worden, während das Armenische freier paraphrasiert. Der erste Satz des Proömiums der Geoponika stammt wohl nicht aus Anatolius. Anatolius B hat dagegen ein anderes Proömium, das nur wenige Berührungspunkte mit der Tradition des Anatolius A aufweist. Im zweiten Satz werden die Quellen genannt. Interessant ist die Tatsache, dass die Reihenfolge der Namen in Anatolius Arabicus mehr mit derjenigen in den Geoponika als mit derjenigen bei Photius übereinstimmt, ebenso werden die Paradoxa zu Recht Africanus und nicht Diophanes zugeschrieben. Merkwürdig ist bei Anatolius Arabicus das Fehlen des Demokritus und Apuleius, zumal sie als Quellen mehrmals im Text genannt werden; wahrscheinlich sind diese Namen im Laufe der Überlieferung verlorengegangen. Die Geoponika nennen noch weitere Quellen, die aber wahrscheinlich nicht aus Anatolius, sondern aus anderen Werken (wie z.B. Didymus oder Cassianus Bassus) stammen. Die bei Anatolius B um so prominente Namen wie Aristoteles, Herodot oder Plutarch, die auch im Text vorkommen, erweiterte Liste soll bei den Lesern die Attraktivität des Werks steigern. Anatolius A und Anatolius B haben nur Africanus, Apuleius und Demokrit gemeinsam, wobei aber die beiden letzten in Anatolius Arabicus fehlen. Die Zahl der Bücher wird in Anatolius Arabicus und dem Armenischen mit 14, bei Photius mit 12 angegeben60. Ebenso nennt Anatolius B 12 Bücher, was aber nicht unbedingt bedeutet, dass bereits Photius eine andere Version des Anatolius vor sich hatte und die beiden Anatolius-Versionen auf das Griechische zurückgehen. Die in Anatolius B angeführte Überlieferungs- und Übersetzungsgeschichte, die an Erzählungen bei Ibn an-Nadīm erinnert, ist für Hämeen-Anttila Indiz dafür, dass es sich um ein Pseudepigraphon handelt61. Auf jeden Fall ist dieses Proömium eine arabische Umarbeitung.

59 60

61

the contents of each original chapter into various chapters arranged according to the subject matter. This would, in effect, describe the text correctly.“ Auch diese Formel ist typisch für esoterische Texte, s. oben Anm. 53. Es könnte sich dabei auch um ein Versehen des Photius (so Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften [wie Anm. 3], 430, Anm. 1 und Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq [wie Anm. 14], 72) oder der späteren Überlieferung handeln, die ιβ´ statt ιδ´ gelesen hat. Dagegen ist die Hypothese von Fehrle, Studien (wie Anm. 7), 31, Anm. 1, dass der ursprüngliche Anatolius 12 Bücher hatte und dass das Syrische, das ebenso wie der Fehrle noch unbekannte Anatolius Arabicus 14 Bücher aufweist, eine spätere Überarbeitungsphase darstelle (insbes. 36), wo das erste und letzte Buch ergänzt worden seien, angesichts des ersten Buches von Anat. Arab. wenig wahrscheinlich, da das erste Buch sowohl Kapitel aus dem ersten als auch aus dem zweiten Buch der griechischen Geoponika enthält und auch thematisch offensichtlich am Anfang eines Werks über die Landwirtschaft passend ist. Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 76: „The preface does not sound too convincing to my ear. One should note the eagerness of the author to enlist all possible celebrities, not only Greek but also Christian an even Muslim (Yahyā ibn Barmak). Such eagerness is usually found only in pseudepigrapha; one might compare this to the preface of Anatolius, which is definitely toned down and

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Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

Auch die Einteilung in 12 Bücher, die jeweils einem Gelehrten zugeschrieben werden, ist wohl ein Zeichen späterer Überarbeitung. Das erste Buch des Anatolius Arabicus (Vergleich der Kapitel in den verschiedenen Geoponika-Versionen zu Buch I von Anat. Arab.): Mašhad Rid.ā 5762/ Armenisch62 /Teheran 796 Buch I

Sbath/Gayangos63

Geoponika

Pinax

Pinax nur im MS Sbath __

Pinaces

Filāh.a an-Nabat.īya (Fahd) __

II 1

194,7-19

__

1. Welcher Mensch II 2,1 f. geeignet ist für das Bearbeiten der Erde und welcher von ihnen dazu am mächtigsten ist. 2. Darüber, welche II 3,1-6 Orte am fruchtbarsten, am wärmsten und am geeignetsten für den Bau der Farmen sind.

196,14197,6 197,16 f.

__

3. Über die Nähe der Landgüter zu den Hügeln.

200,9201,2

__

1. Darüber, dass das Landgut sehr großen Nutzen aus der Aufsicht seines Besitzers zieht. 2. Darüber, dass die Knaben geeigneter für die Landwirtschaft als andere sind.

1. Über die Landgüter und ihre Herren.

3. Über die Orte, an denen die Körper mehr als an anderen gesund sind, und wo die Häuser der Landgüter gebaut werden sollen. 4. Darüber, dass auf den großen Landgütern Berge mit vielen Bäumen stehen sollten und wie diese Bäume eingepflanzt werden.

3. Welche Luft eines Orts gesund und gut ist.

62 63

2. Über die Arbeiten des Landbaus.

4. Über die auf Bergen gelegenen Felder, und dass man auf diesen viele Bäume pflanzt.

II 8

197,18200,8

Filāh.a (Selden Sup. 21) Pinaces

II 1

__

sober in comparison to this text, but where (almost) all names do find their equivalents in the Greek. For the present purposes, it should be enough to show that the list has next to nothing in common with Anatolius as we know him from the Arabic translation and the Greek list given in Photius and the Geoponica, so that it is not easy to claim that the text would derive directly from the Greek.“ Liste der Kapitel aus Brockelmann, Die armenische Übersetzung (wie Anm. 29), 395. Die Zählung der Kapitel fehlt in den beiden Codices und ist von uns nachträglich hinzugefügt worden. Die Kapitel 1-6 stehen in der Edition von Vázquez de Benito, El manuscrito (wie Anm. 21) auf den S. 79 f./105 f., die Kapitel 14-19 auf den S. 86-89/110-112, das Kapitel 81 auf den S. 102/123 und das Kapitel 120 in C. Vázquez de Benito, El manuscrito número XXX de la Colección Gayangos, folios 1–98, Boletín de la Asociación de Orientalistas 10, 1974, 215-308, S. 221 f./268.

160

Carlo Scardino

5. Über die Gewässer, und wie das Regenwasser gesammelt werden soll. 6. Darüber, dass weder die Bauern noch die Pflanzen aus guten Orten in minderwertige Orte wegziehen sollen. 7. Über den Stellvertreter und Verwalter, der auf dem Landgut ist. 8. Über die Gesundheit der Körper der Pflügenden.

5. Über das Wasser, und wie man Regenwasseraaa sammeln muss. 6. Dass man Bewohner und Pflanzen nicht von besserem Boden nach schlechteren Feldern versetzen soll. 7. Rat über die Pflege der Landgüter.

8. Vor allem muss man auf den Feldern die Medizinalpflanzen anbauen. 9. Darüber, dass es __ auf den Landgütern Schmiede, Zimmerleute und Töpfer geben sollte und dass diese in der Nähe des Landguts sein sollten. (Nur der Titel ist überliefert) 10. Darüber, dass 9. Dass man auf den Feldern fleider Stellvertreter ssige und gute Arein Papier haben beiter haben sollte, auf dem muss. steht, was jeden Tag gemacht werden soll. (Anfang verloren) 11. Über die Ein- 10. Über die schätzung dessen, Landmaße was für die Arbeiten gebraucht wird.

64

4. Über das SamII 7,1 f. meln der Gewässer um das Landgut herum.

201,3202,6

II 48 5. Über das Hinwenden zu den Arbeitern (damit sie nicht aus fruchtbarem Land wegziehen in ein unfruchtbares). 6. Über die Leitung II 44 des Verwalters über diejenigen von den Arbeitern, die in seiner Gewalt sind. II 47 14. Beschreibung einer edlen Salbe64.

202,7-12

__

202,15204,8

__

204,9206,17

__

II 49

206,18207,2

__

15. Darüber, dass der Verwalter wissen und einteilen soll, wer von den Arbeitern unter seiner Leitung nötig ist.

II 45

207,3-14

__

16. Über das Verrichten der Dinge zur richtigen Zeit und wie viel Arbeiter dazu gebraucht werden.

II 46

__

__

II 2

__

Kapitel 10 (Vázquez de Benito, El manuscrito [wie Anm. 21], 82-84/108) „Was gebraucht wird gegen die Krankheiten der Hilfskräfte“ behandelt von Anat. Arab. abweichende Medikamente, während Kapitel 14 inhaltlich mit Anat. Arab. I 8 eng verwandt ist.

161

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

12. Über die Einteilung der Jahreszeiten und über die Kenntnis der Veränderung der Zeiten. 13. Über die Prognose der heiteren Luft.

11. Über die Ein- 17. Was der VerI1 teilung der Jahres- walter über die Gezeiten. wohnheiten wissen sollte.

14. Über die Prognose der winterlichen (stürmischen) Luft.

13. Vorzeichen über die Zeichen der Luft, die Regen bringen.

15. Über die Prognose der winterlichen Luft, die lang dauert. 16. Über die Prognose der winterlichen Luft, die an Hand der Kraniche erkannt wird. 17. Über das Maß und das Gewicht.

14. Vorzeichen über den Wind, der den Regen verschiebt. 15. Vorzeichen über die Regenlüfte.

12. Vorzeichen über die Luft, die gutes Wetter bringt.

16. Über die Gewichte und Maße.

18. Etwas, wodurch man das heitere Wetter durch den Mond und anderes bestimmen kann. 19. Was man ableiten kann durch den Mond und anderes. 120. Erklärung über das (Vorher)wissen des Winters und der Regenzeit. 120. (letzter Teil)

__

81. Über die Maße und Gewichte.

207,15209,7

__

I 2,1 f. I 2,4.6

209,13210,17

I1

I 3,1-5 I 3, 7-11

211,1213,11

I2

I4

213,12-15 I 3

I 3,12

213,16-18

__

__

__

II 5

Wie bereits erwähnt, ist die Qualität des Madrider Codex gegenüber der verschollenen Version von Sbath schlechter; nicht nur ist die Einteilung in 12 Bücher verlorengegangen; allem Anschein nach hat das Chaos in der Reihenfolge der Kapitel noch zugenommen. Dennoch ist die Struktur des ersten Buches trotz der Unordnung der Kapitel noch erkennbar, wie die Tabelle zeigt65. Die ursprüngliche Reihenfolge der Kapitel entsprach wohl derjenigen bei Anatolius Arabicus; aber zwei Einschübe, ein kurzer nach Kapitel 7 und ein langer nach Kapitel 18, der, wie der Vergleich mit Anatolius Arabicus zeigt, etwa 4 Büchern entspricht, haben die ursprüngliche Ordnung durcheinandergebracht. Aufschlussreich ist vor allem das Kapitel 81 „Über die Maße und Gewichte“66, das dem 17. Kapitel des ersten Buches von Anat. Arab. entspricht und mit der Schlussformel kamala l-ğuz’u l-awwalu bi-h.amdi llāhi ta‘ālā wa-taufīqihī („der erste Teil ist vollendet; 65

66

Aufgrund des Vergleiches mit dem ersten Buch des Anat. Arab. ist der Pessimismus von Hämeen-Anttila, The Last Pagans of Iraq (wie Anm. 14), 54 nicht berechtigt: „The work of Balīnās is … related to the Graeco-Roman tradition of Geoponica … but the parallels with the Armenian and the Syriac tradition of Anatolius are not very compelling.“ Leider kennen wir die Reihenfolge der Kapitel in der Version von Sbath nur bis zu Kapitel 6 und wissen nicht, ob sie dieselbe Anordnung wie Gayangos XXX hatte. Vázquez de Benito, El manuscrito (wie Anm. 21), 102/123

162

Carlo Scardino

Lob sei Gott, dem Erhabenen und von ihm komme das Gelingen“) endet. Der Titel des folgenden Kapitels 82 „Erläuterung darüber, was im zweiten Teil über den besten Boden steht“ zeigt, dass dieses Kapitel ursprünglich am Ende des ersten Buches stand. Die folgenden Kapitel entsprechen dem Beginn des zweiten Buches in Anatolius Arabicus. Dieser Befund ist ein weiteres wichtiges Indiz dafür, dass es sich bei Anatolius B tatsächlich um eine Version des Anatolius und nicht um einen Pseudo-Apollonius handelt. Dass auch die F. N. dieselbe Reihenfolge wie Anatolius Arabicus aufweist, ist ein weiterer Hinweis darauf, dass zumindest in diesem Teil Anatolius Arabicus und nicht die Filāh.a (bzw. die F. R.) die Vorlage der F. N. war. Anhand eines synoptischen Vergleichs an zwei Beispielen, die im Anhang (S. 166-169) vollständig abgedruckt sind, sollen diese Erkenntnisse exemplarisch dargestellt werden. Im ersten Beispiel (Anatolius Arabicus II 14) entspricht das aus Anatolius stammende und von Cassianus Bassus übernommene Kapitel Geoponika I 5,1-3; die §§4 f. der Geoponika fehlen auch in der Filāh.a und F. R., was ein Zeichen dafür ist, dass sie nach Cassianus Bassus eingefügt worden sind. In §1 sind die syrische und armenische Version sowie Anatolius B ziemlich kurz und geben im Gegensatz zu Anat. Arab. und der F. N. nicht die Anweisung, bei verfrühtem Eintreffen des Regens mehr zu säen; die Geoponika und Filāh.a haben dieselbe Anweisung, kehren aber die Situation um (verspätetes Eintreffen des Regens) und geben eine Begründung dafür an. In §2 geben die Geoponika, die Filāh.a, die F. N. und das Syrische alle drei Möglichkeiten des Eintreffens des Regens vor, während und nach dem Untergang der Plejaden an, wohingegen Anat. Arab. und das Armenische die beiden Fälle vor und während des Untergangs der Plejaden vermischen. Interessant ist hier die Korrespondenz zwischen dem Griechischen und Syrischen bzw. zwischen Anat. Arab. und dem Armenischen, die die enge Verwandtschaft zwischen den jeweiligen Textpaaren belegt; da die F. N. hier mit dem Syrischen und den Geoponika übereinstimmt, kann man annehmen, dass diese die ursprüngliche Version war; die Simplifizierung des Anat. Arab. und des Armenischen kann als eine sekundäre Erscheinung aufgefasst werden67. In §3 findet man wieder dieselbe Korrespondenz zwischen dem Griechischen und Syrischen, dem aber zusätzlich die Angabe des Datums fehlt, bzw. zwischen Anat. Arab. und dem Armenischen. Dass Anat. Arab. den ursprünglichen Text bewahrt, wird durch die F. N., die die Brumalia durch ein einheimisches Mondfest am gleichen Stichtag (!) ersetzt und als Quelle Adamy angibt68, und Anatolius B, der zwar einen anderen Stichtag und Regen statt Wind erwähnt, aber Demokrit und Apuleius als Quellen angibt, bestätigt.

67

68

Dieser Paragraph kann nicht als Indiz dafür genommen werden, dass die F. N. eine syrische Version des Anatolius verwendet hat, zumal im folgenden §3 die F. N. mit Anat. Arab. gegen das Syrische übereinstimmt. Ist dies ein Zufall oder eher ein Zeichen dafür, dass der Kompilator der F. N. diese Angabe aus einer griechischen Quelle in eine pseudo-babylonische Umgebung eingebettet hat (Adamy anstelle von Demokrit und Apuleius)? Vgl. Anm. 40 dieser Arbeit.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

163

Im zweiten Beispiel (Anatolius Arabicus II 18,1) gleichen sich die vier unter Anatolius A zusammengefassten Texte sehr, wobei die wörtliche Übereinstimmung zwischen Anat. Arab. und Ibn al-‘Auwām in fast allen Punkten nicht nur beweist, dass die in den andalusischen landwirtschaftlichen Werken vorhandenen Yūnīūs-Zitate aus Anat. Arab. stammen, sondern sogar erlaubt, die Korruptel in Anat. Arab. zu heilen. Die F. N. ist stark gekürzt, doch zeigen die wörtlichen Entsprechungen mit Anat. Arab. an, dass jener auch an dieser Stelle die Vorlage war. Anatolius B ist zwar mit Anatolius A verwandt, aber gekürzt und in Bezug auf die Formulierungen von Anatolius A abweichend. Dagegen beweist die fast wörtliche Übereinstimmung des Ant.arlīūs-Zitates in Ibn Wafīd mit dem Text in der Gayangos-Version, dass es sich hier um eine andere, epitomisierte Version des Anatolius handelt. ø Somit kann man von einer doppelten Überlieferung des Anatolius in der arabischen Welt ausgehen, einmal als Yūnīūs (=Anatolius A) und einmal als Ant.arlīūs (das ist Anat.ūlīūs, also Anatolius B). Der Vergleich der beiden Versionen hat gezeigt, dass es große Übereinstimmungen in Bezug auf den Inhalt, aber auch manche Differenzen etwa in Bezug auf die sprachliche Form zwischen den beiden Anatolius-Versionen gibt. So scheint Anatolius A über weite Strecken die wörtliche Übersetzung des in den Geoponika stehenden griechischen Textes zu sein, während die Paraphrasen von Anatolius B augenscheinlich von einer anderen, gekürzten Fassung stammen. Veränderungen von Anatolius B gegenüber Anatolius A können neben Kürzung auch durch eine Kontamination des Textes mit anderen spätantiken griechischen oder arabischen Quellen verursacht worden sein. Ob der Ur-Anatolius B griechisch, syrisch oder arabisch war, lässt sich (wenigstens zum jetzigen Zeitpunkt noch) nicht bestimmen. In dieser Phase kann man allerdings außer einigen Vermutungen noch keine umfassende Hypothese formulieren. Erst genaue Textanalysen zwischen beiden Versionen werden brauchbare Resultate liefern können. Auf S. 165 sollen diese Zwischenergebnisse stemmatisch veranschaulicht werden69. Der kurze Überblick und die wenigen Beispiele haben aufgezeigt, welche Bedeutung dem im Original verlorenen Anatolius zukommt. Anatolius ist nicht nur der wichtigste Kompliator im griechischen Raum und die Grundlage der Geoponika des 10. Jh. gewesen, sondern spielt auch bei der Übernahme landwirtschaftlichen Wissens durch die Araber eine zentrale Rolle und hat vielleicht in noch höherem Maße als die Filāh.a (arRūmīya) die landwirtschaftliche Literatur der Araber im Osten wie im Westen beeinflusst. Um einen ersten Einblick in das Werk des Anatolius Arabicus zu gewähren, steht im Anhang das erste Buch mit deutscher Übersetzung als Beispiel für Anatolius’ Werk, das in der arabischen Version am besten und vollständigsten überliefert ist. Ebenso kann der Vergleich von Anatolius Arabicus mit den griechischen Geoponika besser als die übri-

69 Zur griechisch-römischen Überlieferung der landwirtschaftlichen Literatur und zur Rolle des Iulius Africanus vgl. die Beiträge von R. Rodgers und Ch. Guignard in diesem Band.

164

Carlo Scardino

gen Anatolius-Versionen dazu beitragen, den griechischen Anatolius zu rekonstruieren und den Altertumswissenschaftlern wieder zugänglich zu machen70.

70

Es ist für die Zukunft geplant, den arabischen Text des Anatolius Arabicus und eine Übersetzung ins Deutsche mitsamt Kommentar herauszugeben.

165

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

Karthagisch-griechisch-römische Tradition

*ANATOLIUS VON BERYTUS

Anatolius A (14 B.) (o Yūnīūs)

Syrische Version

Anatolius B (12 B.) (o Anat.ūlīūs)

* Arabische Übersetzung

Armenische Version Anatolius Arabicus (MS Mašhad) (MS Teheran)

*Cassianus Bassus

* Persische Übersetzung

*Epitome | *MS-Sbath

al-Filāh.a an-Nabat.īya (F. N.)

Filāh.a (Kasīnūs)

Filāh.a ar-Rumīya (F. R. = Qust.ūs)

MS Gayangos

Ibn H.ağğāğ

Ibn Wafīd (et alii) Geoponika

Ibn al-‘Auwām (IA)

* = Text nicht erhalten; kursiv = Existenz vermutet; ---- = Auszüge aus

I 4. Über die Zeichen des verfrühten Eintreffens der Ernte für die Leute und ihren Haushalt, ihrer Verspätung oder ihres Eintreffens dazwischen, so Gott will2. Wenn3 das Reifen der Ernte sich verspätet, dann vermehre, soweit du kannst, die Saat; denn wenn sich die Ernte verzögert, dann ist dies dafür †…†, dass ein Teil der Samen verfault und verdirbt. Wenn ein Teil verdirbt, bleibt ein anderer Teil mit Gottes Erlaubnis heil.

Filāh.a

Übersetzung von Brockelmann, Die armenische Übersetzung (wie Anm. 29 im Text), 408 f. Im pinax steht als Titel: „Damit du kennst das Früherkommen der Ernte der Felder oder die Verzögerung und Verspätung.“ In der direkten Tradition der F. R. steht I 9 (W. ‘Abd ar-Rah.īm A‘ubayd, al-Filāh.a [wie Anm. 12 im Text], fehlt aber in al-Filāh.a al-yūnānīya [wie Anm. 12]): „Wenn du von ihrem Frühsein erfährst, dann kürze die Saat, wenn du von dem in der Mitte-Sein erfährst, dann verfahre mäßig bei der Saat. Wisse es!“

1) Κάλλιον προγινώσκειν, πότερον πρώϊμον τὸ ἔτος ἢ ὄψιμον γενήσεται. πλείονι γὰρ τῷ σπόρῳ ἄμεινον χρῆσθαι, ὀψίμου φαινομένου τοῦ ἐνιαυτοῦ, διὰ τό τινα τῶν σπερμάτων ἐν τῷ μεταξὺ φθείρεσθαι. Der Verwalter soll die Dinge des Jahres kennen, um dadurch die Tätigkeiten bei der Produktion zu planen, in dem Maße, in dem er sie aus der Lage des Jahres sieht.

Wisset, dass die Kenntnis, ob der Regen früh oder spät kommt, und ebenso das frühe oder späte Auftreten der Kälte, sehr großen Nutzen hat für die Pflanzen und die Landwirtschaft. Denn wenn wir wissen, dass der Regen früh kommt, soll mehr Saatgut verwendet werden …

Dies ist notwendig und sehr nützlich zu wissen. Denn wenn man dies weiß, so bestimmt man mit dieser Vorkenntnis alles, was nötig ist für das Säen der Samenarten, ob früh oder spät, stark oder dünn.

Vorkenntnis, ob der Winter früh oder spät kommt. Denn so erkennt man, wie man säen muss, ob früh oder spät. Ob der Winter spät kommt, in welchem Jahr auch immer, dafür ist dies ein sicheres Zeichen.

Die Prognose, ob der Regen verfrüht oder verspätet kommt, ist nützlich. Denn in dem Jahr, das uns zeigt, dass in ihm der Regen zu früh kommt, ist es nötig, dass man die Saat für die Pflanzen in vermehrtem Maße verwendet und damit auch den Nutzen (scil. vermehrt).

1 2 3

I 5. Προγνωστικά, πότερον πρώϊμον ἢ ὄψιμον ἔσται τὸ ἔτος. Διδύμου

93. Über die Prognose des Winters und seiner Verspätung.

214,3-14 Fahd

Geoponika

29. Vorzeichen über den Regen, ob er früh oder spät kommt.

Gayangos

II 15. De praevidenda hieme utrum matura an sera futura sit.

F. N.

II 14. Über die Prognose des verfrühten und verspäteten Regens.

Armenisch1

Syrisch1

Anat.aArab.

Beispiel 1: Anatolius Arabicus II 14

166 Carlo Scardino

Und so sagen Dimokrates und Apolios, dass man den regen-

Und nach allem Nutzen4, wenn der Regen kommt vor dem Untergang jenes Gestirnes, welches T-urayā (= Plejaden) heißt, und wenn du so den Regen siehst, so wisse, dass der Lauf des Jahres mittelmäßig ist zwischen früh und spät. Und wenn dies nach dem Untergang des Gestirnes T-urayā anfängt, das Kommen des Regens, so kommt das Jahr spät. Zusätzlich zum Erwähnten gehört zu den sicheren Zeichen, wenn der Regen mit Donner kommt. Wenn dies geschieht, zeigt es an, dass die Pflanzen und die Ernte in jenem Jahr früh anfangs des Jahres vor der Zeit sein werden. Wenn der Regen wenige Tage vor dem Beginn des Novembers kommt, so zeigt dies an, dass der Ertrag der Pflanzen mittelmäßig sein wird. Wenn kein Regen kommt bis zum 20. November, zeigt es an, dass in diesem Jahr das Wachstum und das Erreichen der Reife sehr spät sein wird. Uns hat Adamy befohlen, den Zustand des Jahres zu Aber Dimuqrāt.īs und Būlīūs haben beschrieben für die

3) Δημόκριτος δὲ καὶ Ἀπουλήϊός φασι, τοιοῦτον χρὴ προσ-

2) ἐὰν οὖν μετὰ τρυγητὸν ὄμβρος γένηται πρὸ δύσεως Πλειάδων, πρώϊμον τὸ ἔτος ἔσται. ἐὰν δὲ ἅμα τῷ δύεσθαι τὰς Πλειάδας ὄμβρος γένηται, μέσον. ἐὰν δὲ μετὰ τὴν δύσιν τῶν Πλειάδων ὄμβρος ἄρξηται, ὄψιμον τὸ ἔτος.

Es sagen Dīmuqrāt.is und Ibn Qīūs5, es sind Gelehrte von

Ein Zeichen für das frühe Reifen der Ernte ist, wenn Regen fällt bei der Weinlese oder vor dem Untergang der Plejaden. Und wenn der Regen beim Untergang der Plejaden fällt, ist dieses Jahr ein mittleres, wobei die Ernte weder früh noch spät kommt, sondern dazwischen liegt. Wenn der Regen nach dem Untergang der Plejaden fällt, ist das ein Zeichen für die Verspätung der Ernte – mit Gottes Erlaubnis.

Diese Stelle ist offenbar verderbt; es sollte heißen „Weinlese“, so Brockelmann, Die armenische Übersetzung (wie Anm. 29 im Text), 409, Anm. 1. Ibn Qīūs ist wohl aus der (noch in der F. R. überlieferten) Lesart Abrīqīūs entstanden. Normalerweise wird Apuleius auch in der Filāh.a mit Abūlīūs wiedergegeben. Vielleicht handelt es sich an dieser Stelle um eine Kontamination des Namens Apuleius mit dem des Africanus (Abrīqīūs < Afrīqīūs).

Demokrates und Apollonios aber sagen so: Man muss

Und es haben erwähnt Dīmūqrīt.īs und Abūlīūs, dass

4 5

Wenn nach der Weinlese der Regen eintritt vor dem Untergang der Plejaden, so kommt der Winter früh. Wenn aber beim Untergang der Plejaden Regen eintritt, so kommt der Winter weder früh noch spät. Wenn er aber nach dem Untergange der Plejaden eintritt, so kommt der Winter spät.

Wenn der Regen nach der Weinlese kommt und vor dem Untergang der Plejaden, wird das Jahr mittelmäßig sein zwischen früh und spät. Wenn der Regen nach dem Untergang der Plejaden einsetzt, dann ist das Jahr spät.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

167

6

den Winter erwarten von dem Feste, welches die Römer Brumalia nennen.

reichen Winter am Bramifeste erkennen kann, und dies Fest feiern die Griechen am 24. Tage des Monats November. Man muss genau kennen dies Fest und die bezeichnenden Tage, und die Zeichen, weil man daran die Beschaffenheit des ganzen Jahres erkennt. Wenn an diesem Tag am Morgen ein windiger Tag ist, so wisse, dass im Frühling ein frühzeitiger Regen kommt; wenn am Mittag der Wind sich regt, so kommt er in der Mitte; wenn zu Abendzeit der Wind sich regt, so kommt er spät, und das ist schlecht.

prüfen nach Regen an dem Tag, an dem das große Mondfest gefeiert wird; dies ist am 24. November. Wenn zu Beginn dieses Tages heftiger kalter oder mittelmäßiger Wind weht, zeigt dies an, dass Kälte und Regen zusammen rasch kommen werden; und in diesem Winter werden die Regenfälle zahlreich, heftig und fortgesetzt sein. Wenn die Winde wehen und mit dem Erheben der Sonne sich erregen, werden Kälte und Regen mittelmäßig sein. Wenn die Luft sich am Ende dieses Tages bewegt, kommen Kälte und Regen in diesem Jahr spät.

Einwohner Roms, die dahin eine Pilgerfahrt unternehmen, wenn sieben Tage des Januars vergangen sind: Wenn es an diesem Tag heftig regnet, wissen sie, dass es ein glückliches Jahr geben wird. Wenn dann leichter Regen fällt, wird es ein dürres Jahr.

δοκᾶν ἔσεσθαι τὸν χειμῶνα, ὁποία ἔσται ἡ ἡμέρα τῆς ἑορτῆς, ἣν οἱ Ῥωμαῖοι Βροῦμα καλοῦσι, τουτέστιν ἡ τετάρτη εἰκὰς τοῦ Δίου μηνὸς ἤτοι Νοεμβρίου.

den römischen Gelehrten † … †, ob man die Kälte fürchtet in den sechs Nächten, die vom Februar noch bleiben, und in den vier Nächten, die vom Monat Januar und Mai bleiben, und in den sieben Nächten, die vom Februar verflossen sind, und in der Mitte des Juni, wenn die Luft klar ist. Sie sagten: Man glaubt nicht an die Heftigkeit der Kälte zu all diesen Zeiten6.

In der F. R. I 11 (al-Filāh.a al-yūnānīya [wie Anm. 12 im Text]) steht zusätzlich noch folgender Paragraph, der in der indirekten Tradition fehlt: „Es sagten Dīmuqrāt.is und Abriqīūs: Die Zeiten, an denen man die Kälte erwartet, sind im Jahre die 33 Tage, deren erster der 25. November und deren letzter der 27. Dezember ist, die sechs Tage, deren erster Tag der 7. Januar und deren letzter der 12. dieses Monats ist, und die zehn Tage, deren erster Tag der 21. Februar und deren letzter der 5. März ist.“

man erwarten muss die Art des Regens im Winter in dem Maße, in dem die Verhältnisse an dem Tag sind, an dem das Fest ist, das die Römer Brūmī nennen (und dieses Fest ist am 24 November). Man muss diesen Tag genau betrachten. Denn wenn an diesem Tag zu Beginn eine Bewegung in der Luft ist, dann werden die Regenfälle des Jahres früh einsetzen. Wenn die Bewegung in der Luft am Mittag ist, dann wird das Jahr mittelmäßig sein. Wenn die Bewegung in der Luft am Ende dieses Tages beginnt, dann werden die Niederschläge spät im Jahr einsetzen.

168 Carlo Scardino

5. Auswahl des Düngers. Ant.arlīūs … (a) Wenn der gute Boden gedüngt wird, nimmt sein Ertrag zu, (c) und ebenso der schwarze Boden und der fette Boden benötigen nicht viel Dünger.

(a) Siehe, wenn der gute Boden gedüngt wird, nimmt sein Ertrag zu; (c) ebenso benötigen der schwarze und fette Boden nicht viel Dünger; (b) die steppenartigen Böden brauchen viel Dünger, ebenso die schwachen4 (?) und spröden Böden.

1. (a) Τὴν ἀγαθὴν γῆν ἡ κόπρος καλλίονα ποιεῖ, (b) τῇ δὲ φαύλῃ πλέον βοηθήσει. (c) ἡ μὲν οὖν εὔγειος οὐ δεῖται πολλῆς κόπρου·(d) ἡ δὲ μέση, ὀλίγῳ πλείονος·(e) ἡ δὲ λεπτόγειος καὶ ἀσθενής, πολλῆς.

Ibn Wafīd2

96. Über die Zubereitung des Düngers, in den die Pflanzen gesetzt und gepflanzt werden.

Gayangos

Anatolius B

II 21. Περὶ κόπρου. Τῶν Κυντιλίων

Geoponika

1

Vgl. Vázquez de Benito, El manuscrito (wie Anm. 63 im Text), 217/264. Text nach der Edition von Ğurār/Abū S.afīya, Al-Muqni‘ (wie Anm. 26 im Text), 10. Im Text steht „weniger“ (aqall), das aber nach dem Griechischen zu „mehr“ (akt-ar) zu emendieren ist. Das Wort im Text ist h.auranīya, das Vázquez de Benito, El manuscrito (wie Anm. 63 im Text), 217 mit „tobosa“ (Tuff-) übersetzt. Im Arabischen gibt es h.awrān (pl. zu h.ā’yr) wasserreich, muldenartig, Garten (vgl. E.W. Lane, Al-Qamus, An English-Arabic Lexicon, 8 Bde., London 1863-1893, Nachdruck Beirut 1968, Bd. 2, 685; A. de Biberstein Kazimirski, Dictionnaire Arabe-Français, 2 Bde., Paris 1860, Nachdruck Beirut 2004, Bd. 1, 525); vielleicht sollte man es verbessern zu ha’wur, das in Bezug ˘ auf den Boden ‚schwach‘ bedeutet (vgl. Lane, Al-Qamus, Bd. 2, 821).

Diese Dünger, die wir beschrieben haben, bringen (b) … wenn sie auf schlechtem Boden verteilt werden, diesem Nutzen. (a) Wenn der Boden gut ist, steigern sie seinen Nutzen, verbessern und stärken ihn.

(a) Siehe, der Dünger vermehrt die Qualität des guten Bodens. (b) Aber dem schlechten Boden bringt er einen großen Nutzen und stärkt ihn. (c) Der gute Boden benötigt nicht viel Dünger; (d) aber der mittelmäßige Boden benötigt etwas mehr3 Dünger, als es der gute Boden benötigt. (e) Der schwache und spröde Boden benötigt viel Dünger.

1. (a) Siehe, der Dünger ist für den guten Boden nützlich und macht ihn viel besser. (b) Aber dem schlechten Boden bringt er einen großen Nutzen und stärkt ihn. (c) Der gute Boden benötigt nicht viel Dünger; (d) ein wenig als es der gute Boden benötigt. (e) Der spröde und schwache Boden benötigt viel Dünger.

1 2 3 4

371,11 ff. Fahd

I 98 Banqueri Es sagte Yūnīūs:

II 18,1. Über den Dünger

F. N.

Ibn al-‘Aūwām

Anat. Arab.

Anatolius A

Beispiel 2: Anatolius Arabicus II 18,1

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

169

170

Carlo Scardino

DžȂȈdzȂǗƢǻƗ DžȂȈǻȂȇ ǦȈdzƘƫ ƨƷȐǨdzơ ƣƢƬĉǯ

5

10

15

ǺǷ ƢȀǠŦ ƢĆƥơȂƥƗ ƨƷȐǨdzơ Ŀ ƩȁŚƥ ƨǼȇƾǷ ǺǷ ǹƢǯ ȅǀdzơ DžȂȈdzȂǗƢǻƗ Ǻƥ DžȂȈǻȂȇ ƣƢƬĉǯ Pr ǺǷȁ ƨƆ ƦȈƴǟÅ ƔƢȈNjƗ ǾȈǧ ǂǯƿ ȅǀdzơ DžȂǻƢǬȇǂǧƛȁ DžȂǼȈǘǻǁƢǗȁ DžȂǼȈǘǻȁȏȁ džȈǼǧȂȇƽȁ DžȂǼȈǘǻǁȂǴǧ ǂnjǟ ƨǠƥǁƗ ȄǴǟ ǾƥƢƬǯ DžȂȈǻȂȇ ǶLjǫȁ .ƨȈdzȂǘǼǫ ȄĈǸLjƫ Ŗdzơ ƤƬǰdzơ ǺǷȁ ǂǐƬƼŭơ DžȂǴȈǨǼƥ ƩȏƢǬǷ .ƨdzƢǬǷ ǹƐ Ɨ Ŀ :ňƢưdzơ ƣƢƦdzơ - ƢŮ ƢȀƦƷƢǏ ƧƾǿƢnjŠ ƨƆ ǸȈǜǟ ƨƆ ǠǨǼǷ Ƣđ ǞǨƬǼĄȇ ƨǠȈǔdzơ ǹƐ Ɨ Ŀ :DZȁȏơ ƣƢƦdzơ ǺǷ ǂưǯƗ ƢȀȈǧ ǹơƾƥȋơ ƶĈ ǐƫ ǞǓơȂŭơ ȅ Ĉ Ɨ Ŀ :ƮdzƢưdzơ ƣƢƦdzơ - ǶǿŚǣ ǺǷ ƨƷȐǨdzơ Ŀ ǪǧȁƗ ǹƢȈƦǐdzơ ƨǸȈǜǠdzơ ǝƢȈĈǔdzơ Ŀ ǹȂǰȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ǾĈǻƗ Ŀ :Ǟƥơǂdzơ ƣƢƦdzơ - ǝƢȈĈǔdzơ DZǃƢǼǷ ŘƦƫ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ǺȇƗȁ ƢǿŚǣ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ǦȈǯȁ ǽƢȈŭơ Ŀ :džǷƢŬơ ƣƢƦdzơ - ǁƢƴNjȋơ ǽǀǿ ƤǐǼƫ ǦȈǯȁ ǁƢƴNjȋơ ƧŚưǯ DZƢƦƳ ǞǓơȂŭơ ǺǷ DžȁǂǤdzơ ȏȁ ǹȂƷȐǨdzơ DzǬƬǼȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ȏ ǾĈǻƗ Ŀ :DžƽƢLjdzơ ƣƢƦdzơ - ǂǘŭơ ƔƢǷ ǞǸŸ ƣƢƦdzơ - ƨǠȈǔdzơ ȄǴǟ ǹȂǰȇ ȅǀdzơ ǂȇƾŭơȁ DzȈǯȂdzơ Ŀ :ǞƥƢLjdzơ ƣƢƦdzơ - ƨǻĈȁƾdzơ ǞǓơȂŭơ ńƛ ƧƾĈȈŪơ ǺȇǁƢųȁ ǺȇƽơĈƾƷ ǝƢȈǔdzơ Ŀ ǹȂǰȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ǾĈǻƗ Ŀ :ǞLJƢƬdzơ ƣƢƦdzơ - Ƨǂǯȋơ ǹơƾƥƗ ƨĈƸǏ Ŀ :ǺǷƢưdzơ DzȈǯȂdzơ ƾǼǟ ǹȂǰȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ǾĈǻƗ Ŀ :ǂNjƢǠdzơ ƣƢƦdzơ - ǝƢȈǔdzơ ǺǷ ƣǂǬdzƢƥ ǹȂǰƫ ǹƗȁ śȈǻơǂƻƢǧȁ Ŀ ǾȈdzơ ƱƢƬŹ ȅǀdzơ ǂȇƾǬƬdzơ Ŀ :ǂnjǠȇƽƢūơ ƣƢƦdzơ - ǵƉ Ȃȇ DzƐ ǯ Ŀ Ǿƥ DzǸǠȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ƢǷ ǾȈǧ DžƢǗǂǫ Ŀ :ǂnjǠưdzƢưdzơ ƣƢƦdzơ - ƨǼǷǃȋơ ƩơŚȈǤƫ ƨǧǂǠǷȁ ƨǼLjdzơ ƩƢǫȁƗ ƨǸLjǫ Ŀ :ǂnjǠȈǻƢưdzơ ƣƢƦdzơ - DZƢǸǟȋơ džǷƢŬơ ƣƢƦdzơ - ȆƟƢƬnjdzơ ƔơȂŮơ ƨǧǂǠǷ ƨǷƾǬƫ Ŀ :ǂnjǟ Ǟƥơǂdzơ ƣƢƦdzơ - ȆƷƢǐdzơ ƔơȂŮơ ƨǧǂǠǷ ƨǷƾǬƫ ƔơȂŮơ ƨǧǂǠǷ ƨǷƾǬƫ Ŀ :ǂnjǟ DžƽƢLjdzơ ƣƢƦdzơ - DZȂǘȇ ȅǀdzơ ȆƟƢƬnjdzơ ƔơȂŮơ ƨǧǂǠǷ ƨǷƾǬƫ Ŀ :ǂnjǟ - ǹǃȂdzơȁ DzȈǰdzơ Ŀ :ǂnjǟ ǞƥƢLjdzơ ƣƢƦdzơ - ȆǯơǂǰdzƢƥ ǥǂǠȇȁ ȆƟƢƬnjdzơ

Pr,1 – 4 Gp. pr. I 1; Phot., bibl. cod. 163; Armen. pr. Pr,1 αϮϴϟϮσΎϧ΃ scripsi αϮϴϟϮϴσΎΑ΍ codd. 2 βϴϨϓϮϳΩ scripsi βτϨϓϮϧΫ codd. | αϮϧΎϘϳήϓ· scripsi αϭΎϘϳήϓ΍ codd. 3 αϮϠϴϔϨΑ scripsi αϭΎϘϴϧ codd. | ΔϴϟϮτϨϗ scripsi ΔϴϟήτϨϗ codd. | αϮϴϧϮϳ scripsi αϮϴϧϮΑ codd.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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Anatolius Arabicus Buch I* Pr.: Das Buch von Yūnīūs b. AnāÞūlīūs, der aus der Stadt Beirut war, über die Landwirtschaft in Kapiteln, die er gesammelt hat aus Florentinus, Diophanes, Leontinus, Tarantinus und Africanus, der darin wunderbare Dinge erwähnt hat, aus den Abhandlungen des Pamphilos, des Exzerptors, und aus den Büchern, die genannt werden Quintilier. Yūnīūs hat dieses sein Buch in 14 Abhandlungen geteilt. Kapitel 1. Darüber, dass das Landgut sehr großen Nutzen aus der Aufsicht seines Besitzers zieht Kapitel 2. Darüber, dass die Knaben geeigneter für die Landwirtschaft als andere sind Kapitel 3. Über die Orte, an denen die Körper mehr als an anderen gesund sind, und wo die Häuser der Landgüter gebaut werden sollen Kapitel 4. Darüber, dass auf den großen Landgütern Berge mit vielen Bäumen stehen sollten und wie diese Bäume eingepflanzt werden Kapitel 5. Über die Gewässer und wie das Regenwasser gesammelt werden soll Kapitel 6. Darüber, dass weder die Bauern noch die Pflanzen aus den guten Orten in die minderwertigen Orte wegziehen sollen Kapitel 7. Über den Stellvertreter und Verwalter, der auf dem Landgut ist Kapitel 8. Über die Gesundheit der Körper der Pflügenden Kapitel 9. Darüber, dass es auf den Landgütern Schmiede, Zimmerleute und Töpfer geben sollte und dass diese in der Nähe des Landguts sein sollten Kapitel 10. Darüber, dass der Stellvertreter ein Papier haben sollte, auf dem steht, was jeden Tag gemacht werden soll Kapitel 11. Über die Einschätzung dessen, was für die Arbeiten gebraucht wird Kapitel 12. Über die Einteilung der Jahreszeiten und über die Kenntnis der Veränderung der Zeiten (Sonnenwenden) Kapitel 13. Über die Prognose der heiteren Luft Kapitel 14. Über die Prognose der winterlichen (stürmischen) Luft Kapitel 15. Über die Prognose der winterlichen Luft, die lang dauert Kapitel 16. Über die Prognose der winterlichen Luft, die an Hand der Kraniche erkannt wird Kapitel 17. Über das Maß und das Gewicht

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Großer Dank gebührt Herrn Prof. F. Sezgin, der mir erlaubt hat, den im Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften in Frankfurt befindlichen Mikrofilm der Handschrift Mašhad RiÝā 5762 zu kopieren, ebenso Herrn Prof. A. A. Carrara, der mir eine Photokopie des Teheraner Manuskripts (Milli 796) gesendet hat. Für die vielen nützlichen Vorschläge und Verbesserungen sei den Herren Professoren G. Schoeler und S. Weninger ganz herzlich gedankt. Ebenso möchte ich meinen Kollegen Ch. Guignard für die Einblicke in den armenischen Text und Prof. M. Wallraff sowie Dr. L. Mecella für die außerordentliche technische Unterstützung danken.

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Carlo Scardino

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1,1 – 8 Gp. II 1; F. N. 194,7-19; Armen. 1; Pallad. I 6,1; cf. Xen., oec. 12,20; Cato 4; Colum. I 18,1; Plin., n.h. VIII 31 et 43 2,1 – 11 Gp. II 2,1 s.; Sbath/Gayangos 1; F. N. 196,14-197,6 et 16 s.; Armen. 2

1,1 ΎϬΑ codd. an legendum ΎϬϟ ? 2 ΐΠϳ scripsi ΐΠΗ M ΐΒΠϳ T | ϪΘΒΗήϣ M ΔΒΗήϣ T 6 ϪϣΎϤΗΈΑ scripsi ϪϣΎϤΘΑ codd. 2,5 ςѧѧѧϘΘϠϳ T, M marg. ϊѧѧѧϘϠϳ M in textu (quod a scriba postea correctum est), an scribendum ϊϠϘϳ (cf. Anat. Arab. I 11,15)? 8 ϚϟΫ marg. MT

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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1. Darüber, dass das Landgut sehr großen Nutzen aus der Aufsicht seines Besitzers zieht Wir lassen vieles weg von dem, was die Alten gesagt haben, und wir erwähnen das, was den ersten Platz in den Kapiteln verdient, und zwar, dass das Landgut sehr großen Nutzen zieht und es das Beste ist, wenn sein Besitzer es beaufsichtigt, häufig aufsucht und zu ihm schaut. Denn er inspiziert die Angelegenheiten des Landgutes und prüft die Bemühung aller, die dort sind, und ihren Eifer für das bebaute Land; er ermuntert alle Anwesenden zur Arbeit und zur Fürsorge; und wenn sie etwas von der Arbeit auslassen und vernachlässigen, erinnert er sie daran und befiehlt, es zu vollenden. Er lobt nämlich denjenigen, der bei der Arbeit eifrig ist, tadelt denjenigen, der dabei müde wird, und macht das Vorgehen aller und ihr Ziel zu einem Ziel in Bezug auf die Bemühung und den Eifer für das, was dem Landgut zuträglich ist.

2. Darüber, dass die Knaben geeigneter für die Landwirtschaft als andere sind Jedes unter den menschlichen Lebensaltern ist für die Arbeiten der Landwirtschaft geeignet, besonders aber das Knabenalter. Denn dieses Alter hat eine natürliche Eignung, die für die Landwirtschaft nützlich ist, weil der Knabe denen dient, die das Wissen über die Landwirtschaft haben. Er entfernt das, was hinderlich ist, ebnet Feldwege und setzt sich in die Nähe der schlechten Wurzeln, die darin wachsen, dann reißt er sie aus. Er gräbt Löcher und sammelt das Unkraut ein. In diesen Dingen ist nämlich das Wirken des Jünglings nicht wie das des Knaben. Der Knabe verrichtet mehr noch als andere die Arbeiten, die größer als diese sind; denn die übrigen können sich weder krümmen noch beugen. Diese Arbeit ist für sie nicht leicht, während sie dem Knaben leicht fällt, solange er klein ist. Es ist für ihn wie ein Spiel, das ihn nicht ermüdet; und, was das Wichtigste von allem ist: Er lernt von den Älteren und erkennt die Beschaffenheit der Erde und das Klima des Landgutes. Er erwirbt Geschicklichkeit dadurch, dass er durch Probieren und Beobachten lernt.

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3,1 – 17 Gp. II 3; Sbath/Gayangos 2; F. N. 197,18-200,8; Armen. 3; cf. Varro, rust. I 12; Colum. I 4,10; 6,1 s.,3-5; Pallad. I 16; 8,2 s. 4,1 – 9 Gp. II 8; Sbath/Gayangos 3; F. N. 200,9-201,2; Armen. 4; cf. Cato 6,3; 7,1; 30 3,4 ΏϮϨΠϟ΍ T, super lineam additum in M 8 ήϴμϳ scripsi ήϴμԩ M ήϴμΗ T 11 ϰϘϨΗ scripsi ϰϘΘΗ codd. 4,4 Ύ˱π΋Ύϋ codd. an legendum Ύ˱οΎϴϏ?

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3. Über die Orte, an denen die Körper mehr als an anderen gesund sind, und wo die Häuser der Landgüter gebaut werden sollen Die Orte, die nahe am Meer sind, sind in ihrer Mehrzahl gesünder als andere, ebenso auch diejenigen in den Bergen und diejenigen, die nach dem Nordwind ausgerichtet sind. Diejenigen aber, die nahe bei Sümpfen, salzhaltigen Böden, Mulden und Senken oder gegen Süden bzw. Westen ausgerichtet sind, sind verseucht und erzeugen Krankheiten. Es ist nötig, dass die Häuser des Landgutes an hochgelegenen Orten gebaut werden; denn diese Orte sind gesünder als andere und geeigneter für die Sicht auf das Landgut und auf alles, was in ihm ist. Es ist zuerst nötig, dass sich das ganze Gebäude in östliche Richtung neigt und dass seine Türen und alle Fenster nach Osten ausgerichtet sind. Denn die Winde aus der Richtung Osten sind gesünder als andere; die Wärme der Sonne macht die dicke und trübe Luft milde und kühlt sie ab. Daher soll man sich bemühen, dass die Häuser auf Bergen liegen, wo die Sonnenstrahlen darauf fallen können. Dann überfluten sie diese, breiten sich überall aus, reinigen die Orte von der dicken Luft und machen die Luft milde. Diese Häuser sollen weder niedrig noch eng sein, sondern hohe Dächer haben und weit sein. Es gibt Leute, die raten, das Haus nicht nur in Richtung Osten, sondern auch in Richtung Süden auszurichten. Denn sie meinen, dass bei dieser Richtung die Körper gesund sind, wenn sie trocken und warm sind, da die Sonne lange darin bleibt. Ich aber rate, dass davon Abstand genommen werde, weil aus dieser Richtung der Südwind weht, der ein feuchter Wind von verschiedener Art ist und der viele Krankheiten erregt.

4. Darüber, dass auf den großen Landgütern Berge mit vielen Bäumen stehen sollten und wie diese Bäume eingepflanzt werden Wie gut ist es für das Landgut, wenn es darin einen Berg mit vielen Bäumen gibt, die von selbst gewachsen sind. Wenn dies nicht so ist, ist es nicht schwierig, einen dem Bergwald ähnlichen Wald einzupflanzen. Denn die wild wachsenden Bäume haben Samen, die, werden sie gesät, einen Ersatz geben. Es gibt jedoch nicht viele davon in trockenen Gebieten.

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5,1 – 9 Gp. II 7,1-2; Sbath/Gayangos 4; F. N. 201,3-202,6; Armen. 5; cf. Vitr. VIII 6,14; Colum. I 5, 1 s.; Plin., n.h. XXXVI 52; Pallad. I 17; 8,2 s. 6,1 – 7 Gp. II 48; Sbath/Gayangos 5; F. N. 202,7-12; Armen. 6; cf. Colum. III 5,2; Pallad. I 6,4 5,4 Ω˷ ΎπΗϭ T ΩΩΎπΗ M | Γ˱ Ω˷ Ύπϣ scripsi Δ˱ ϳ˷Ϊ˷ ο codd. 7 ϞΑΰΑ scripsi ϞΑί codd. 6,2 ϊο΍ϮϤϟ΍2 M < T

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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Denn die Weide, die Tamariske, die männliche Pinie, die Pappel, die Platane, die babylonische Weide und alles, was den Bäumen dieser Arten ähnlich ist, lieben die feuchten Orte. Die Pinie gedeiht an sandigen Orten prächtig. Was die trockenen Orte betrifft, so gedeihen nach unserer Erfahrung dort nur der Granatapfelbaum und der Ölbaum. Aber die Eiche und die Kastanien sollen an Orten gepflanzt werden, in denen der Regen häufig fällt.

5. Über die Gewässer und wie das Regenwasser gesammelt werden soll Vor allem muss dafür gesorgt werden, dass wir Wasser haben, nicht nur wegen der Bedeutung des Wassers, das gebraucht wird zum Trinken, sondern weil es auch die Mischung der Luft am besten macht. Denn der Wasserdampf, der vom Wasser aufsteigt, und der feuchte Wind löschen die Sommerhitze, befeuchten das Trockene und setzen sich den Glutwinden als taugliches Gegenmittel entgegen. Wenn es auf dem Landgut eine passende Wasserquelle gibt, soll man sich damit begnügen. Wenn es darin aber keine Wasserquelle gibt, soll man das Regenwasser nicht so sammeln, wie einige Leute es zu sammeln gewohnt sind, und zwar von den Ställen der Schafe und der Rinder und von den Orten, an denen Arten von Tieren verweilen, die diesen ähnlich sind und ihre Ställe mit Mist füllen, sondern man soll dieses Wasser auf den Dächern sammeln und diese Dächer jederzeit reinigen, fegen und putzen; man fertigt für das Wasser Becken und Kanäle aus Holz an, damit das Wasser, das darin gesammelt wird und in die Zisternen fließt, sauber und klar ist.

6. Darüber, dass weder die Bauern noch die Pflanzen aus den guten Orten in die minderwertigen Orte wegziehen sollen Einige Leute haben geraten, dass die Pflüger nicht aus den Orten, in denen die Körper gesund sind, in Orte, in denen es viele Krankheiten gibt, umziehen sollen, sondern dass sie von den schlechten Orten in die Orte, die besser als diese sind, die ihnen gleich sind bzw. die qualitativ nicht viel schlechter sind, ziehen sollen. Denn der Wechsel, der von der guten zur schlechten Sache stattfindet, macht die Natur der Dinge, die transferiert werden, zunichte und ändert sie. Die alten Weisen haben gemeint, dass man diesen Umzug nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Pflanzen meiden soll1.

1

Im Gegensatz zur Anat. Arab. schreibt Anatolius B (Sbath/Gayangos 5) dieses Kapitel Hippokrates zu. Zwar ist das Prinzip des Wandels (μεταβολή) in der hippokratischen Medizin (etwa in de Morbis acutis) ein oft besprochenes Thema, doch fehlt sonst bei Anatolius (A) jeglicher Hinweis auf Hippokrates, ebenso in der übrigen landwirtschaftlichen Literatur. Daher ist es sehr schwierig zu entscheiden, ob der Name des Hippokrates in der ursprünglichen Version des Anatolius stand oder ob die Zuschreibung an Hippokrates von einem späteren Redaktor der Version von Anatolius B, der damit sein Wissen de-

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ƨǠȈǔdzơ ȄǴǟ ǹȂǰȇ ȅǀdzơ ǂȇƾŭơȁ DzȈǯȂdzơ Ŀ 7

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Ǿƥ ơȂȀĈƦnjƬȇ ǹƗȁ ƨǠȈǔdzơ Ŀ ǺǷ DzƐ ǯ Śƥƾƫ Ǿƥ DzƐưǸƬȇ ȐưǷ ǹȂǰȇ ǹƗ ƨǠȈǔdzơ ȄǴǟ ȄƐdzȂƬǸǴdz ȆǤƦǼȇ .ǾǼǷ ǶȀǟDŽǨdz Ǿdz ǶŮȐƳƛ ǺǷ ǂưǯƗ ǾƫŚLJ ǺLjŞ Ǿƥ ơȂƐǴŸ ơȂǻȂǰȇȁ ƾƐdzȂȇ ƣơǂnjdzơ Ƨǂưǯ ǹƐ Ɨ Ǯdzƿȁ ǾǼǰǷƗ ƢǷ ƣơǂnjdzơ ƣǂnjdz ƢĆƦǼƬů ǪǴŬơ ǺLjƷ ƢƆǨȇǂǛ ǹȂǰȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇȁ ĹǂdzƢƥ ƨǴǷƢǠŭơ Ŀ ƢĆƦȈǣǁ ǹȂǰȇ ȏȁ ƶǼŭơȁ ƶƥǂdzơ ƤǼƬŸ ƧǂNjƢǠŭơ ǺLjƷ ǹȂǰȇ ǹƗ ƢĆǔȇƗ ȆǤƦǼȇȁ ƢĆȈLjǻ ƧǁȁǂǓ ǾȈdzƛ ǹȂƳƢƬŹ Ŗdzơ ƔƢȈNjȋơ ǺǷ ǶȀǴȈǼȇ ƨǠȈǔdzơ Ŀ ǺǷ ǞȈŦ ƲƟơȂŞ ǵȂǬȇ ǹƗȁ ŚLjȈdzƢƥ ǞǼǬȇ ǹƗȁ Ċ ǫȁ DzƐ ǯ Ŀ ǹƗȁ ƨǠȈǔdzơ Ŀ ǺǷ Dzǯ DzƦǫ ǵȂǼdzơ ǺǷ ǵȂǬȇȁ ǾƦƬǼȇ ǹƗȁ ǂȇǂLjdzơ Śưǯ ǹȂǰȇ ȁ ƪ ǞƟơǂNj ǺǷ ƔȆnjƥ ǹȁƢȀƬȇ ȏ ǹƗȁ ǾǼȇƽ ǺǼLjƥ ƢƆǰLj Ĉ ǸƬǷ ƢǼȇƽ ǹȂǰȇȁ ƮǼŹ ǹƗ ȆǬĈƬȇȁ ƣǀǰdzơ ƤǼƬŸ ǹƗȁ ǺȇƾƬdzơȁ Ǻȇƾdzơ Ŀ ƨǠȈǔdzơ Ŀ ǺǷ Dzǯ ƤƐǣǂȇ ǹƗȁ ǾƐǴdzơ ǁȁǀǻ ŚǏ ƾǫ ȅǀdzơ ǂƴnjdzƢƥ ȏȁ ǾǼȇƽ Ŀ ƢĆǷȂȇ ǶŮ ǪǴǘȇȁ ȆǤƦǼȇ ƢǸȈǧ ǶǿƾǿƢǠƬȇȁ ƨƷơǂdzơ ƩƢǫȁƗ Ŀ ǶȀŹǂȇ ǹƗȁ DzǸǠdzơ ƩƢǫȁƗ Ŀ DŽĈȀƴƬȇ ƢėǫƢNj ȐǸǟ ơȂǴǸǠȇ ǹƗ ǶǿǂǷƘȇ ȏȁ ƩƢǫȁȋơ ǺǷ ƪ Ċ ǫȁ Ŀ ǶȀȈǴǟ DzǸŹ ȏ ǹƗȁ ǾȈǧ ǹȂǴǘƦȇ ƨǠŦ Dzǯ ƢȀȈǧ ǹȂǰȇ Ŗdzơ ǵƢȇȋơ Ŀ ƢǸĈȈLJ Ǯdzƿ ǶȀǷDŽǴȇȁ ƢēƢǫȁƗ Ŀ ƨƷơǂdzƢƥ ǶǿǀƻƘȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ Ǻǰdz ǶȀȈǴǟ .ĊƨǼLJ DzƐ ǯȁ ǂƉ ȀNj Dzǯ Ŀ ǹȂǰȇ Ŗdzơ ƽƢȈǟȋơ ŚǤƥ ƢƆƠȈNj ǑǂǬȇ ȏȁ ǾƦƷƢǐdz ƪLjȈdz ǑǁƗ DzǸǟ DzƦǬȇ ǹƗ ȏȁ ƨƦȇǂǣ ƢĆǟƢǼĉǏ DzƦǬȇ ǹƗ Ǿdz ȆǤƦǼȇ džȈdzȁ .ǾƦƷƢǏ ǂǷƘȇ ƢǷ ńƛ ȆȀƬǼȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇȁ ǾƦƷƢǏ ǂǷƗ ơčƾƳ ƢĆǠǧƢǻ ǂǷȋơ ǹȂǰȇ ǹƛ ȏƛ ǾƦƷƢǏ ńƛ ȏĈȁƗ Ǯdzƿ ȆȀƬǼȇ ǹƗ ǾƦƷƢǏ Ǿƥ ǂǷƗ ƢĈŲ ƽȂƳƗ ƢĆȇƗǁ ȃƗǁ ǹƗȁ ǹƿƘƬLjȇ ǹƗ ńƛ Ǯdzƿ ǀƻƘȇ ǹƗ ǾǼǰŻ ȏȁ ǾƦƷƢǏ ńƛ Ǯdzƿ ȄȀƬǼȇ ǹƗ DzƦǫ ǾdzƢǸǠƬLJơ Ŀ ƨǴƴǠdzơ ǾǬǿǂƫȁ .ǾȈǧ

7,1 – 21 Gp. II 44; Sbath/Gayangos 6; F. N. 202,15-204,8; Armen. 7; cf. Xen., oec. 12,2-5 et 14,1 s.; Cato 142 s.; Colum. I 8,12; XI 1,3-9.12-31; XII 1,1-4 7,1 ήϳΪѧѧϤϟ΍ϭ M ή˷ΑΪѧѧϤϟ΍ T 5 Ύ˱ϴѧδϧ scripsi Ύѧѧδ ˱ ϴΑ codd. | ΢ϨϤϟ΍ Schoeler ΢ԩμϟ΍ codd. 8 ΚϨΤϳ scripsi ΐϨΘΠϳ codd. 9 ήΠѧѧη scripsi ήԩѧѧΣ codd. an legendum ήѧѧ˸ΒΧ ˴ , quod est loti arbor, vel ήΒѧѧΟ , quod est lignum, velέΎΒΟ , quod est palma? 10 ΰ˷ϬΠΘϳ scripsi ήϬΠΘδϳ M ΰϬΠΘδϳ T an legendum ϢϬόΠθϳ ? 14 ϞΒϘϳ1 scripsi ϞϨϘϳ codd. | ϞΒϘϳ2 scripsi ϞϨϘϳ codd.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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7. Über den Stellvertreter und Verwalter, der auf dem Landgut ist Der Verantwortliche auf dem Landgut soll in Bezug auf die Organisation all jener, die auf dem Landgut sind, ein Vorbild sein, dem man folgt; sie sollen ihn nachahmen und mehr wegen seines guten Lebenswandels ehren als ihm wegen ihrer Angst vor ihm Ehrfurcht zollen. Er soll geistreich sein, einen guten Charakter haben und sich, soweit es ihm möglich ist, vom Trinken des Weins fernhalten; denn die Menge des Weins erzeugt Vergessen. Und er soll auch einen guten Umgang pflegen, sich vom Profit und Gewinn fernhalten und bei den Geldgeschäften keinen Wucherzins verlangen, sondern sich mit wenig begnügen, für die Bedürfnisse aller auf dem Landgut aufkommen und für sie die Dinge, die sie brauchen, beschaffen, soweit es zu jeder Zeit nötig ist. Er soll lange im Bett sein; er soll vor allen anderen auf dem Landgut erwachen und vom Schlaf aufstehen. Er soll die Lüge meiden und sich hüten, einen Meineid zu leisten. Er soll fromm sein und an den Gebräuchen seiner Religion festhalten und er soll keine Vorschrift seiner Religion vernachlässigen und auch nicht den Baum, der zum Weihgeschenk für Gott gemacht worden ist. Er soll alle auf dem Landgut für die Religion und die Frömmigkeit gewinnen. Er soll sie ausrüsten für die Zeiten der Arbeit und sie ruhen lassen in den Zeiten der Pause und, soweit nötig, für sie sorgen und ihnen einen Tag jede Woche freigeben, an dem sie untätig sein sollen. Er soll ihnen zu keiner Zeit etwas Schweres auferlegen. Er soll ihnen keine beschwerliche Arbeit auftragen, sondern es ist nötig, dass er ihnen zu den gegebenen Zeiten Ruhe gönnt und sie dazu verpflichtet, besonders an den Tagen, an denen in jedem Monat und in jedem Jahr Feste sind. Er soll weder fremde Arbeiten annehmen noch die Bearbeitung eines Bodens, der nicht seinem Herrn gehört. Auch soll er nichts leihen ohne Auftrag seines Herrn. Es ist nötig, dass er sich dem zuwendet, was sein Herr befiehlt. Wenn er etwas Besseres sieht als das, was sein Herr angeordnet hat, soll dies zuerst seinem Herrn rapportiert werden, außer wenn die Sache sehr nützlich ist und ihn die Eile drängt in der Ausführung, bevor er es seinem Herrn berichten kann, und es ihm nicht möglich ist, es zu verschieben, bis er jenen um Erlaubnis gebeten hat2.

2

monstrieren wollte, nachträglich hinzugefügt worden ist. Im Gegensatz zu Anat. Arab. und den Geoponika sind ebenso als Autoritäten zitiert Abūlīūs der Weise (Sbath/Gayangos 2), wo Anat. Arab. I 3 „einige Leute“ und Gp. II 3,6 τινές haben, Demokrates (= Demokrit, Sbath/Gayangos 6), wo Anat. Arab. I 7 und Gp. II 44,1 kein Zitat haben. Der Text ist in den letzten beiden Abschnitten ziemlich unklar.

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Ƨǂǯȋơ ǹơƾƥƗ ƨĈƸǏ Ŀ 8

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Ŗdzơ ǑơǂǷȋơ ŀƢǠĄȇ ǹƗ ǺǰŻ ƾǬǧ Ǯdzƿ ǺǰŻ Ń ǹƜǧ ƤƦǘƬǷ ƨǠȈǔdzơ Ŀ Śǐȇ ǹƗ ƔƢȈNjȋơ ƽȂƳƗ ǹƐ ƛ ȅǀdzơ ƱȐǠdzơ ǾǼǷ ǶǴǠȇ ǹƗ ƾǠƥ ǑơǂǷȋơ ǮǴƫ DzưǷ ǑǂǷ ǺǷ Ǿƥ ŀȂǟ ƢǷ DzưŠ ƨǠȈǔdzơ Ŀ Ǻŭ ǑǂǠƫ ơĆƾƷơȁ ƔÅ ơǀǣ ǶȀƟơǀǣ ǹȂǰȇ ǹƗ ƽƢǰȇ ƧƾƷơȁ ƧƾǴƥ ǹȂǼǰLjȇ Ǻȇǀdzơ < ǹƐ Ɨ> Ǯdzƿȁ .ƗǂąƦȇĄ ȄĈƬƷ Ǿƥ ŀƢǠĄȇ .ǾƥƢnjƬŭơ ƱȐǠdzƢƥ ǶȀƟǂĄƥ ǹȂǰȇ ƨđƢnjƬǷ ǑơǂǷȋơ ǶŮ ƪǓǂǟ ǹƛȁ .ǺǰŻ ƢǷǁƾǫ ƨƐǴǟ Ǯdzƿ Ŀ ǵĈƾǬƬȇ ǹƗȁ DzǴǠdzơ ǶŮ ǑǂǠƫ ǹƗ DzƦǫ ƱȐǠdzƢƥ Ƨǂǯȋơ ƾǿƢǠƬȇ ǹƗ ƽȂƳƗ Ȃǿȁ ȄǴǟ ơȁȂǬȇ ȏȁ ǶĔơƾƥƗ ǂĈ ǔƫȁ džǸnjdzơ ǶȀǫǂŢ džǸnjdzơ Ŀ ǶŮƢǸǟƗ ǂưǯƗ ǹȂǰȇ Ǻȇǀdzơ ǹƐ Ɨ Ǯdzƿȁ Dzƥ śƫĈǂǷ ȏȁ ƧƾƷơȁ ƧĈǂǷ ǁƢȀǼdzơ Ŀ ǶȀƟơǀǣ ơȁŚǐȇ ȏ ǹƗ ǶŮ ȆǤƦǼȇ ơǀŮȁ .ƨǗǂǨŭơ Ƨǁơǂūơ DZƢǸƬƷơ .ǵƢǠǘǴdz ǶȀǸǔŮ ǪǧȁƗȁ ǶǴLJƗ Ǯdzƿ ǹƐ Ɯǧ ȐȈǴǫ ȐȈǴǫ ǶȀǴǯƗ ǹȂǰȇȁ ƩơĈǂǷ ƧĈƾǟ ȄǴǟ Ǯdzƿ ơȂǧǂǐȇ ƢĆƳơDŽǷ ȐȈǴǫ ǂĈȈǤƫ ƾǫ ƣơǂnjƥ ƔƢŭơ Ǯdzƿ ƱDŽŻȁ ƔƢŭƢƥ ǶȀȈǴǤȇȁ ƢĈȇǂĈ ƥ ơĆǃƢƦƻȁ ƢĆƥơǀLJ ǀƻƘȇ ǺǷ DžƢǼdzơ ǺǷȁ .ǶȀǷƢǠǗ ǺǷ ǖLJȁ Ŀ ǾǼǷ Ƨǂǯȋơ ȆǬLjȇȁ ƢƆǬȈǫǁ ǹƗ DzƦǫ ǾǼǷ ǶȀȈǬLjȇȁ ȐȈǴǫ ǂĈȈǤƫ ƾǫ ȅǀdzơ ƣơǂnjdzơ ǺǷ ƔȆNj ƢȀȈǴǟ Ƥ Ĉ ǐȇȁ ƔƢǷȁ ƢĆǼƦdz ǖǴź ǺǷ ǶȀǼǷȁ .ǦȇǂŬơ ƪǫȁ ńƛ ǞȈƥǂdzơ ƪǫȁ DZĈȁƗ ǺǷ Ǯdzƿ ơȂǴǠǨȇȁ ơȂǴǯƘȇ śƥ ƢǸȈǧȁ ǵƢǠǘdzơ DzƦǫ ƣơǂnjdzơ ơǀǿ ȄǗƢǠƬȇ ǹƗ ƶǴǐȇ ƾǫȁ śƬǼLjǧȋơ ƣơǂNj ǶȀȈǬLjȇ ǺǷ DžƢǼdzơ ǺǷȁ ǾȈǴǤȇ ǹƗȁ śƬǼLjǧȋơ ǀƻƘȇ ǹƗ ȆǤƦǼȈǧ śƬǼLjǧȋơ ƣơǂNj ƢǻƾǼǟ Ǻǰȇ Ń ǹƜǧ .ǵƢǠǘdzơ ƾǠƥ ƢǷȁ ǵƢǠǘdzơ .ǾǼǷ ǶȀȈǬLjȇ Ľō ơĆƾȈĈƳ ƢǻƢȈǴǣ ƔƢŭƢƥ ƩƽǁƗ ǹƜǧ .DzǐǼǠdzơ DzƐ ƻ ƢĆǔȇƗ ǹȂǴǸǠƬLjȇȁ DzǐǼǠdzƢƥ DzǸǠȇ ȅǀdzơ ƣơǂnjdzơ DzǠǨdzơ ơǀǿ ǺǷ DzǠǨȇȁ DzǐǼǠdzơ DzƐ ƻ ǺǷ ǶȀȈǘǠƫ ǹƗ ƩƽǁƗ ǹƛȁ ơȂǴǯƘȇ ǹƗ DzƦǫ Ǯdzƿ ǶȀǘǟƢǧ DzǐǼǠdzơ ƣơǂNj ǶȀȈǘǠƫ ƢĆǔȇƗ .ǵƢǠǘdzơ ƾǠƥ Ǯdzƿ ǺǰȈǴǧ ǶŮ ǞǧƢǻ ƨƥȂǗǂdzơ ƧŚưǰdzơ ǞǓơȂŭơȁ ǵƢƳȋơ Ŀ ǹȂǰȇ ȅǀdzơ ǵǂǰdzơ ǺǷ ǹȂǰȇ ȅǀdzơ ƢĆǔȇƗ ƣơǂnjdzơȁ .DzǴǠdzơ ǺǷ ƨƸȈƸǏ ǹȂǰƫȁ ǾǻȂǴǸǠƬLjȇ Ǻȇǀdzơ ǹơƾƥƗ ǚǨŹȁ ơĈƾƳ

8,1 – 38 Gp. II 47; IV 8,6-8; Gayangos 6/14; F. N. 204,9-206,17; Armen. 8; Afric., cest. II 6 (205-206 Vieillefond); Pallad. XIV 1; cf. Cels. I 3,36 s.

8,10 Ύ˱Α΍άγ scripsi Ύ˱Α΍ήη codd. 11 ϲϘδϳ scripsi ϰϘδΗ codd. 14 ϰσΎόΘϳ scripsi ΪϫΎόΘϳ codd.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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8. Über die Gesundheit der Körper der Pflügenden Es ist am besten, wenn auf dem Landgut ein Arzt ist. Wenn dies nicht möglich ist, dann können die Krankheiten, die die Leute auf dem Landgut befallen, mit dem gleichen Mittel behandelt werden, mit dem jemand behandelt wurde, den eine ähnliche Krankheit befallen hat, und zwar nachdem er von jenem erfahren hat, wie er behandelt wird, um gesund zu werden. Denn diejenigen, welche eine Ortschaft bewohnen, haben gleichsam dieselbe Nahrung, und wenn diese die Krankheiten auf ähnliche Weise befallen, kommt ihre Genesung durch eine ähnliche Behandlung zustande. Und es ist besser, dass die Pflüger eine Behandlung bekommen, bevor diese die Krankheiten befallen, und dass man einer Krankheit zuvorkommt, soweit es möglich ist. Denn diejenigen, deren Arbeit größtenteils unter der Sonne stattfindet, verbrennt die Sonne und schädigt ihre Körper, und sie haben nicht die Kraft, die unmäßige Hitze zu ertragen. Daher ist es nötig, dass sie ihre Verpflegung nicht einmal und nicht zweimal am Tag einnehmen, sondern dass sie sich dieser Tätigkeit mehrere Male zuwenden und ihre Speise ganz langsam essen. Denn dies ist gesünder und geeigneter für die Verdauung der Speise. Es gibt Leute3, die nehmen Raute und wilde Malve, bringen sie im Wasser zum Sieden und mischen dieses Wasser mit Wein, der sich bereits etwas verändert hat, zu einer dünnen Mischung. Davon gibt man den Arbeitern während des Essens zu trinken. Und es gibt manche, die Milch mit Wasser mischen und dazu ein wenig Wein, der sich bereits etwas verändert hat, darüber gießen. Davon gibt man ihnen vor dem Essen zu trinken. Man macht dies vom Beginn der Frühlingszeit bis zum Herbst. Es gibt Leute, die geben ihnen Absinthwein zu trinken. Bisweilen ist es zuträglich, dass dieser Wein vor, während und nach dem Essen eingenommen wird. Wenn wir keinen Absinthwein haben, soll man Absinth nehmen, ihn im Wasser gut sieden und dann den Arbeitern davon zu trinken geben. Dieselbe Wirkung hat der Wein, der aus Meerzwiebeln gemacht wird. Man verwendet auch Meerzwiebelessig. Denn wenn du Meerzwiebelwein geben willst, dann gib ihnen davon, bevor sie essen; wenn du ihnen aber Meerzwiebelessig geben willst, so soll dies nach dem Essen geschehen. Und auch der Wein, der aus Reben ist, die in Sümpfen und in sehr feuchten Orten wachsen, ist für sie sehr nützlich, bewahrt die Körper derer, die davon Gebrauch machen, und schützt sie vor Krankheiten.

3

Auch in diesem Kapitel erwähnt Anatolius B als Autoritäten Aristoteles und Erasistratos (Gayangos 14), wo Anat. Arab. I 8 und Gp. II 47,2 und 5 nichts bzw. „es gibt Leute, die“ und ἄλλοι haben. Inhaltlich passt zwar besonders die Zuschreibung an den Arzt Erasistratos (vgl. etwa fr. 259 Garofalo), der den Arabern durch die Galenübersetzungen bekannt war. Aber auch an dieser Stelle könnte es sich wie in Kap. 5 um eine spätere Zuschreibung des Überarbeiters von Anatolius B und nicht um ein Quellenzitat aus dem ursprünglichen Anatolius handeln. Dagegen spricht auch die Tatsache, dass dieses Kapitel von Iulius Africanus überliefert wird (Afric., cest. II 6 [205 f. Vieillefond]), der wahrscheinlich an dieser Stelle Anatolius’ Quelle gewesen ist.

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ǦǨǏȁ ƢƆǫƢǫȁ DŽƦƻ ơƿƛ ŚǻƢǼƬdzơ Ŀ DŽƦź ȅǀdzơ DŽƦŬơȁ ǞǧƢǻ ŁƢǏ Ɣơǀǣ ǂnjǬŭơ ŚǠnjdzơ ǺǷ ƢĆǔȇƗ ƔơǀǤdzơȁ ǾǷƢǔĔơ ǹȂǰȇ ǹơǂǧȋơ Ŀ DŽƦź ȅǀdzơ ǂƻȉơ DŽƦŬơ ǹƐ Ɨ Ǯdzƿȁ .ǹơƾƥȋơ ƨĈƸǐdz ǪǧơȂǷ ǞǧƢǻ džǸnjdzơ Ŀ .ƘǘƥƗ DzǴǠdzơ ǾǼǷ ǑǂǠȇ ƢƆƠȇƽǁ ƔƢǷ ǹƢǯȁ ǾǼǷ ƣǂnjȇ ǹƗ ǺǰŻ ƢĆƦȈĈǗ ƔÅ ƢǷ ƨǠȈǔdzơ Ŀ ȅǀdzơ ƔƢŭơ Ǻǰȇ Ń ǹƛȁ ơƿƛ ǂƸƦdzơ ƔƢǷ ǹƜǧ .ǾƫĈǂǔǷ Ƥǿǀȇ ƾĈȈƳ ǾĈǻƜǧ ƽŐȇ ĽƐ ƔƢŭơ ǂnjĄǟ Ƥǿǀȇ ȄĈƬƷ ƺƦǘȇ ǹƗ ȆǤƦǼȈǧ .ƤȈǘȇȁ ƣǀǠȇ ƨǨǐdzơ ǽǀǿ ȄǴǟ ƪƼƦǗ ơƿƛ Džǂǟ Ǻƥơȁ ƩƢĈȈūơȁ ƔȐȈƫǂdzơȁ ȄǟƢǧȋơ DzưǷ ǵȂǸLjdzơ Ʃơȁƿȁ ǵơȂŮƢƥ ơĆŚưǯ ǹȁƿƘǷ Ƨǂǯȋơ ǹȋȁ ǹƗ Ƨǂǯȋơ ơȂǸǴǠȇ ǹƗ ȆǤƦǼȈǧ ƨĈȇǂĈ ƥ ƨĈȈǴǿƗ Ǻǰƫ Ń ǹƛȁ ƨĈȈǴǿƗ ƪǻƢǯ ǹƛȁ ƣǁƢǬǠdzơȁ ƢĆǷȂǸLjǷ ǹƢǯ Ƣđ ƱȐǠdzƢƥ ȆǨƬǰȇȁ Ƣǻǂǯƿ Ŗdzơ ǵơȂŮơ ǽǀǿ ǞȈŦ ǞLjdz ǺǷ ƨǠǧƢǻ ǩƢȇǂƬdzơ ƨǷǂǯ ȄĈǸLjƫ Ŗdzơ ƨǷǂǰdzơ .ǵơȂŮơ ǽǀǿ ǺǷ ǞLjdz ǺǷ ǞƳȁ ǺƐǰLjȇ ƨǷǂǰdzơ ǽǀǿ ǺǷ ǹȂǰȇ ȅǀdzơ ƣơǂnjdzơ ǹƐ Ɨ Ǯdzƿȁ ƢǿŚǣ Ǻǟ ƤȈƥDŽdzơȁ ƤǼǠdzơȁ ƨǷǂǰdzơ ǽǀǿ ǺǷ ǹȂǰȇ ȅǀdzơ DzƐ Ŭơ ƢĆǔȇƗ ǾǼƐǰLjȇ Dzƥ ǖǬǧ ƣơǂnjdzơ ǾǼƐǰLjȇ džȈdzȁ Ƥǿǀȇ ǞLjǴdzơ ǞǓơȂǷ ȄǴǟ ƢǿƽƢǷǁ ǞǓȁȁ ƢĔƢƦǔǫȁ ƨǷǂǰdzơ ǽǀǿ ǩǁȁ ǩǂƷ ǹƛȁ .ƢȀǼǷ ȅǀdzơ .DzƳǂdzơ ǶƐǴLjȇȁ ǞƳȂdzƢƥ ƨĈǔǟ ȅȁơƾƫ ƢǷ ơĆŚưǯ ƢȀĈǻƗ ȄĈƬƷ ƨǸȈǜǟ ƧȂǫ ƢȀƐǴǯ ǵȁǂǰdzơ ǹƢƦǔǫ ǞȈŦ ǺǷ ǹȂǰȇ ȅǀdzơ ƽƢǷǂdzơȁ .ơĆŚưǯ ǂǯơȂƦdzơ Ŀȁ ƱȐǠdzơ Ŀ ƶųƗ ǹƢǯ ǩƢȇǂƬdzơ ƨǷǂǯ ǩǁȁ ǾǠǷ ǖǴƻ ǹƛȁ .ƤĉǴǰƊ dzơ ƤƒǴǰƊ dzơ Ŀ Ǯdzƿ ǺĈȈƦƫ ƾǬǧ DzǐǼǠdzơ ƣơǂNjȁ śƬǼLjǧȋơ ƣơǂNj ǹȂǰȇ ǦȈǯ ǩƢȇǂƬdzơ ƨǷǂǯ ǹȂǰƫ ǦȈǯ ƢĈǷƗȁ .ƢĆȈǧƢǯ ƢĆǻƢȈƥ ǾǠǓȂǷ ǺǷ ƣǂǬdzƢƥ ǹȂǰƫ ǹƗȁ ǹȂȈǻơǂƻƢǧȁ ǹȁǁƢųȁ ǹȁƽơĈƾƷ ǝƢȈǔdzơ Ŀ ǹȂǰȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ǾĈǻƗ Ŀ 9

ǝƢȈǔdzơ [...]

9,1 – 3 Gp. II 49; F. N. 206,18-207,2; cf. Varro, rust. I 16,4; Colum. XI 1,23 23 ϥ΍ήϓϷ΍ scripsi Δϧ΍ήϓϻ΍ codd. | ϪϣΎπϬϧ΍ scripsi ϪϣΎπϫơ codd. 35 ϱϭ΍ΪΗ Schoeler ϯήΗ codd. 36 ΐ˶ϠϜ˴ ϟ΍ M < T 9,1 ϥϭΩ΍˷ΪΣ scripsi ϦϳΩ΍˷ΪΣ codd. | ϥϭέΎΠϧ scripsi ϦϳέΎΠϧ codd. | ϥϮϴϧ΍ήΧΎϓ scripsi Ϧϴϴϧ΍ήΧΎϓ codd.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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Auch das Essen von abgehülstem Korn ist eine nützliche und gesunde Nahrung. Und das Brot, das in der Backgrube als flaches Brot gebacken und in der Sonne getrocknet wird, ist nützlich und zuträglich für die Gesundheit der Körper; denn die Verdauung des übrigen Brotes, das in Öfen gebacken wird, ist langsamer. Wenn das Wasser, das auf dem Landgut ist, kein gutes Wasser ist, das getrunken werden kann, sondern schlechtes Wasser ist, aus dem Krankheiten entstehen, soll man es kochen, bis ein Zehntel des Wassers verdunstet; dann wird es abgekühlt; es ist nämlich gut, und von ihm ist die Schädlichkeit weggegangen. Auch das Meerwasser wird, wenn es auf diese Weise gekocht wird, süß und gut. Weil die Arbeiter oft geschädigt werden durch die Reptilien und die giftigen Tiere wie die Nattern, die Taranteln, die Vipern, die Wiesel, wenn sie giftig sind, und die Skorpione, sei es, dass sie einheimisch sind oder nicht, sondern wild, sollen die Pflüger wissen, dass die Rebe, die Theriak-Rebe genannt wird, nützlich ist gegen die Bisse all dieser Kriechtiere, die wir erwähnt haben, und zur Heilung mehr taugt als anderes. Denn der Wein dieser Reben lindert den Schmerz des Bisses dieser Tiere. Und nicht nur der Wein lindert, sondern auch der Essig, der aus dieser Rebe gewonnen wird, die Traube und die daraus gemachte Rosine. Wenn die Blätter dieser Rebe und ihre Zweige verbrannt werden und ihre Asche auf die Bissstelle gelegt wird, nimmt diese den Schmerz weg und rettet den Mann. Die Asche, die von allen Zweigen der Reben ist, hat insgesamt eine so gewaltige Macht, dass sie gar oft sogar den Biss des tollwütigen Hundes kuriert. Und wenn mit ihr gemischt wird das Blatt der Theriak-Rebe, ist es erfolgreicher bei der Kur und oft bei den Erstlingen (?). Aber wie die Theriak-Rebe und wie der Absinth- und der Meerzwiebelwein sind, ist an der passenden Stelle mit genügender Deutlichkeit dargelegt worden.

9. Darüber, dass es auf den Landgütern Schmiede, Zimmerleute und Töpfer geben sollte und dass diese in der Nähe des Landguts sein sollten [...]4 4

Der Verlust des Textes von Kapitel 9 und des ersten Teils von Kapitel 10 ist ziemlich alt, da auch die armenische Version dieselbe Lücke aufweist. Dagegen hatte der Verfasser der F. N. wohl noch einen kompletten Text, wie die Übereinstimmungen zwischen der F. N. und den Gp. beweisen. Der Text von F. N. 206,18-207,2 Fahd, der Gp. II 49,1 f. entspricht, lautet: „Es ist nötig, dass in den Dörfern Schmiede, Töpfer und Zimmerleute sind, damit sie die Bauern mit dem versorgen, was diese zum Wohl brauchen. Dass die Arbeiter in die Städte gehen, um sich dessen zu bedienen, was sie an Geräten benötigen, oder um diese zu kaufen, ist für das Landgut nicht gut. Denn sie vernachlässigen die Arbeit und die Sorge für das Landgut; gar manches Mal müssen sie in der Stadt übernachten, um in der Frühe kaufen zu können, was sie benötigen, so dass dies in ihnen Faulheit verursacht, die den Keim des Misserfolges in sich trägt. Denn sie lieben das Nichtstun, und die Arbeit ist ihnen lästig. All dem setzt ein Ende, wenn in den Dörfern diese Handwerker vorhanden sind, damit sie für die Arbeiter das tun, was sie wollen, wobei sie in deren Nähe sind.“

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Carlo Scardino

ǵƉ Ȃȇ ƐDzǯ Ŀ Ǿƥ DzǸǠȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ƢǷ ǾȈǧ DžƢǗǂǫ DzȈǯȂdzơ ƾǼǟ ǹȂǰȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ǾĈǻƗ Ŀ 10

5

.ƆƨLjŨ ƨƆ LjŨ ơȁĈǂǬȇ ȏȁ ƨƆ ƬLJ ƨƆ ƬLJ Ǯdzƿ ƤLjƷ ȄǴǟ ȃȁƢLjƬdzơ Ŀ ǶŮƢǸǟƗ ǹȂǰƫ ƨȇȁƢLjƬǷ ƢĆƳơȁǃƗ ǹȁǂǔŹ Ǻȇǀdzơ ƽƾǟ ǹƢǯ ơƿƛ Ǯdzƿȁ ǂĈ ǘǔȇ ƾƷơȁ DzǨLJƗ ńƛȁ ƾƷơȁ ǩȂǧ ńƛ ǶǿĈƾǷȁ ƾƷơȁ ǶȀǠǓȁȁ ƾƷơȁ ǶȀǴǯ ǶȀǠǧǁ ǁƢǏ ơƿƛ ǾĈǻȏ .ǾǼǷ ǝǂLJƗ Ȃǿ ǺŠ ǾƦLJƢǼȇ ǹƗ ńƛ ǀĊ ȈǼȈƷ ƔȆǘƦdzơ DZƢǸǟȋơ Ŀ ǾȈdzơ ƱƢƬŹ ȅǀdzơ ǂȇƾǬƬdzơ Ŀ 11

5

10

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10,1 – 5 Gp. II 45; Gayangos 15; F. N. 207,3-14; Armen. 9; cf. Colum. I 8,4; 9,7 s. 11,1 – 20 Gp. II 46; Gayangos 16; Armen. 10

10,2 ΍ϭήѧѧϘϳ ϻϭ M < T 5 ϪΒγΎϨϳ scripsi ϪΒδϨϳ codd. an legendum ϪΑΎθϳ (e F. N. ϪΒθΗ)? 11,3 ΔόΒγ scripsi ϦϴόΒγ codd. | ϝΎΟέ scripsi ϼΟέ codd. 4 ΔϴϧΎϤΛ scripsi ϦϴϧΎϤΛ codd. | ΔϠόϓ scripsi ϼϋΎϓ codd.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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10. Darüber, dass der Stellvertreter ein Papier haben sollte, auf dem steht, was jeden Tag gemacht werden soll

zu je sechs und nicht zu je fünf sollen sie sie aufstellen. Denn wenn die Zahl derjenigen, die anwesend sind, ausgeglichene Paare bildet, dann ist ihre Arbeit demgemäß ausgeglichen, weil, wenn einer weggenommen wird oder dazukommt und die Veschiebung nach oben und unten um eine Person ist, der Langsame dann gezwungen wird, denjenigen, der schneller ist als er selbst, nachzuahmen.

11. Über die Einschätzung, was für die Arbeiten gebraucht wird Einige Leute haben sich mit den Orten beschäftigt, die sich so ausbreiten, dass sie geeignet sind zum Anpflanzen von Reben, Bäumen, Rosen und Pflanzen, die eingegraben werden. Der Graben beträgt drei Fuß. Es wird erwähnt, dass zur Bearbeitung jedes Plethrons sieben Leute nötig sind (ein Plethron sind 66 Ellen und ²⁄₃)5. Aber sehr harter Boden benötigt zur Bearbeitung eines Plethrons acht Arbeiter. Zur Bearbeitung des Plethrons mit alten, eingepflanzten Reben, die in leicht zu bearbeitendem Boden sind, in dem kein Unkraut wächst und der eben ist, genügen meistens drei Arbeiter. Aber bei den alten, eingepflanzten Reben, die in hartem Boden sind, in dem viel Unkraut wächst, braucht es zur Bearbeitung des Plethrons fünf Arbeiter. Bei den neu gepflanzten Reben wird das Plethron von drei Arbeitern gepflegt, wobei dies leicht für sie ist fünf Jahre lang vom ersten Jahr der Pflanzung dieser Reben an. Von der Arbeit an den Reben ist nichts leichter als die Arbeit an der Rebe, die heißt Amīnīūs (Aminäisch), aber für die Rebe, die SūrinÞis (Sorrentinisch)6 heißt, trifft das Gegenteil davon zu. Denn diese Rebe benötigt mehr Arbeiter. Diejenigen, die in dieser Arbeit viel Erfahrung haben, haben erwähnt, dass je Plethron vier Arbeiter nötig sind, um einen Graben auszuheben, der das Plethron umgibt, wobei die Breite des Grabens zweieinhalb Fuß ist und die Tiefe ein Fuß. Denn diese Einschätzung ist die beste, die man gemacht hat, insofern als es diejenigen, die diese Arbeit verrichtet haben, in der Praxis ausprobiert haben.

5 6

Ein Plethron beträgt als Längenmaß 100 Fuß und entspricht etwas weniger als 30 m, als Flächenmaß ist es 100 × 100 Fuß und entspricht etwa 870 m2. Das sind zwei bekannte italische Traubenarten.

186 15

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ǾȈǧ ƪƦǼȇ ȅǀdzơ NJȈnjūơ ǞǴǫ Ŀ ƢĈǷƗȁ .ƨǴǠǨdzơ ǺǷ ƨǠƥǁƗ ńƛ ǂưǴǨdzơ ǵǂǯ ƶLjǰdz ƱƢƬŹ ǾĈǻƗ ơȁǂǯƿ ƾǫȁ ńȁȋơ ƧĈǂŭơ Ŀ ǾȈdzƛ ƱƢƬŹ ƢĈŲ DzƐ ǫƘƥ ȆǨƬǰȈǧ ƨȈǻƢưdzơ Ŀ ƢĈǷƗȁ ƾƷơȁ DzǟƢǨƥ Ǯdzǀƥ ȆǨƬǰȈǧ ńȁȋơ ƧĈǂŭơ Ŀ .ơĆŚưǯ ǪǴǘȇ ǹƗ ȆǤƦǼȇ ȏȁ ǵȁǂǰdzơ ǺǷ ƩơǂưǴǧ ƨȈǻƢť ǺǷ ǂưǯƗ DzǸǠȇ ǹƗ ǁƾǬȇ Ȑǧ ǵȁǂǰdzơ DzǸǠƥ ǂǿƢŭơ ƢĈǷƗȁ .ƆƨƬĈƥ ƢȀǼǷ ǂưǯƗ DzǸǟ Ǿdz .ƔƢȈNjȋơ ǽǀǿ ƢȀȈǧ ơȁǂǯƿ ƢĆƦƬǯ ơȂǠǓȁ Ǻȇǀdzơ ƔƢǷƾǬdzơ ǞȈŦ Ǯdz ǂǯƿ ƾǬǧ ƨǼǷǃȋơ ƩơŚȈǤƫ ƨǧǂǠǷȁ ƨǼLjdzơ ƩƢǫȁƗ ƨǸLjǫ Ŀ 12

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Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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Sie haben erwähnt, dass es zum Beschneiden der Reben je Plethron vier Arbeiter braucht. Zum Ausreißen des Unkrauts, das wächst, genügt das erste Mal ein Arbeiter. Das zweite Mal genügt noch viel weniger, als das erste Mal gebraucht worden ist. Aber auch derjenige, der in der Arbeit an den Reben geschickt ist, kann nicht mehr als acht Plethren mit Reben bearbeiten. Es soll ihm bestimmt nicht mehr als diese Arbeit zugemutet werden. Alle Weisen, die Bücher verfasst haben, haben für dich diese Dinge erwähnt.

12. Über die Einteilung der Jahreszeiten und über die Kenntnis der Veränderung der Zeiten (Sonnenwenden) Es ist bisweilen nötig, dass der Leiter über die Angelegenheiten des Landguts und ihre Planung die Jahreszeiten und Sonnenwenden kennt; denn, wenn er diese Dinge kennt und den Bewohnern des Landguts mitteilt, dann sind ihre Arbeiten solche, die zu jeder Zeit passend sind. Davon zieht das Landgut einen außerordentlichen Gewinn. Die meisten Weisen, von denen Baron (Varro), der Römer, der erste war, haben erwähnt, dass die Zeit des Frühlings dann ist, wenn der Westwind zu wehen beginnt, und dies ist meistens am 7. Februar, wenn die Sonne im Wassermann ist; das Ende des Frühlings ist der 7. Mai. Der Sommer beginnt am 8. Mai, wenn die Sonne im Stier ist; dass Ende des Sommers ist am 9. August. Der Herbst beginnt am 10. August, wenn die Sonne im Löwen ist; dass Ende des Herbstes ist der 11. November. , wenn die Sonne im Skorpion ist. Das Ende des Winters ist am 6. Februar. Was das Wissen um die Sonnenwenden betrifft: Die Wintersonnenwende ist am 15. Dezember, aber einige meinen, sie sei am 26. dieses Monats. Die Sommersonnenwende ist am 15. Juni.

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džǷƢƻ Ŀ ȆǨȇǂŬơ ƔơȂƬLJȏơȁ ǁơƿƕ ǺǷ ǂnjǟ džǷƢƻ Ŀ ǹȂǰȇ ȆǠȈƥǂdzơ ǹƐ Ɯǧ ǁƢȀǼdzơȁ DzȈǴdzơ ƔơȂƬLJơ ƢĈǷƗȁ .DZȂǴȇƗ ǺǷ ǂnjǟ ǺǷ ƮdzƢưdzơ ǵȂȈdzơ Ŀ ƔƢĈȇǂưdzơ ƤȈǤǷ ƔơƾƬƥơȁ ǹơǂȇDŽƷ ǺǷ ǂNjƢǠdzơ ǵȂȈdzơ Ŀ ƔƢĈȇǂưdzơ ǝȂǴǗ ƔơƾƬƥơ ǹȂǰȇȁ .ǂƻȉơ Ǻȇǂnjƫ .ǂƻȉơ Ǻȇǂnjƫ ǺǷ Ǻȇǂnjǟȁ ǞƥǁƗ Ŀ Ȃǿȁ ȄǷȁǂƥ ȆĈǸLjȇ ȅǀdzơ ƾȈǠdzơ ƢĈǷƗȁ ȆƷƢǐdzơ ƔơȂŮơ ƨǧǂǠǷ ƨǷƾǬƫ Ŀ 13

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ƢƆǬȈǫǁ ȃǂĄȇ ǹƢǯȁ DZƉ ƢȈdz ƭȐƯ Ǿdz ǹƢǯ ơƿƛ DZȐŮơ ǹƐ Ɨ Ǯdzƿȁ ǂǸǬdzơ ǺǷ ǥǂǠȇ ȆƷƢǐdzơ ƔơȂŮơ ǹƐ ƛ DZƐ ƽ ƢĆȈǧƢǏ ǹƢǯȁ DZȐŮơ ȌƬǷơ ơƿƛȁ ƨǠƥơǂdzơ ƨǴȈǴdzơ Ŀ ǹƢǯ ơƿƛ Ǯdzǀǯȁ ȆƷƢǏ ƔơȂǿ ȄǴǟ DZƐ ƽ ƢĆȈǧƢǏ .ƉȂƸǏ ȄǴǟ DZƐ ƽ ƨȇȂƬLjǷ ƨdzƢǿ ǾƐǴǯ DZȐŮơ DZȂƷ ǂȀǛ ǹƛȁ ƢĆǔȇƗ ȂƸǏ ȄǴǟ ơƿƛȁ ȂƸǏ ȄǴǟ ƪƐdzƽ ƨǘȈLjƥ ƨĈȈǬǻ ƪǫǂNjƗ ơƿƛ ƢȀĈǻƗ Ǯdzƿȁ džǸnjdzơ ǺǷ ȆƷƢǐdzơ ƔơȂŮơ ƢĆǔȇƗ ǥǂǠƫȁ DzȈǴǫ ǶȈǣ ǂȀǛ ǹƛȁ ȂƸǏ ǹȂǰȇ ƾĊ ǣ ǺǷ ǹƐ Ɨ ȄǴǟ ƪƐdzƽ ƣ Ɖ ƢƸLJ Śǣ ǺǷ ƨƆ ȈǬǻ ƢȀƬƥȂȈǣ ƪǫȁ ƪǻƢǯ .ơĆǂǘǷ ǞƐǫȂƬǻ ǹƗ ȆǤƦǼȇ džȈǴǧ džǸnjdzơ ǝȂǴǗ DzƦǫ Ǯdzƿ ǹƐ Ɯǧ ƨǬǧơƾƬǷ ǵȂȈǣ ƢŮȂƷ ǹƐ Ɨȁ ǒȈƦȇ ƢȀǟƢǠNj ǹƐ Ɨ ƢȀƬƥȂȈǣ ȁƗ džǸnjdzơ ǝȂǴǗ ƪǫȁ Ŀ ƢǼȇƗǁ ǹƜǧ ǂȀǜȇ ǹƢǯȁ DzƦŪơ ȄǴǟ ǖLjƦǻơ ƾǫ ƢĆȈƟơȂǿ ƢƆǬȈǫǁ ƢĆƥƢƸLJ ƢǼȇƗǁ ǹƛȁ .ǂǘǷ ǹȂǰȇ ȏ ǾĈǻƗ ȄǴǟ DZƐ ƾȇ ǹƐ Ɨ ȄǴǟ ƪƐdzƽ ǂƸƦdzơ ȄǴǟ ƨǨǘƼǼǷ ƨƥƢƸLJ ƩǂȀǛ ǹƛȁ .ȂƸǏ ȄǴǟ DZƐ ƽ ƢĆȈǬǻ ȄǴǟȋơ DzƦŪơ ǥǂǗ .ĈǦǰȇ ȆƟƢƬnjdzơ ƔơȂŮơ ƪƷƢǏȁ ƪǠǸƬƳơ ơƿƛ ǹƢƥǂǤdzơȁ ƢĆǔȇƗ ǥơƾǤdzơȁ ȐȈǴǫ ȐȈǴǫ DzȈǴdzƢƥ ƪƫȂǏ ơƿƛ ƢĆǔȇƗ ƨǷȂƦdzơ Ǯdzǀǯȁ .ƉȂƸǏ ȄǴǟ ƪƐdzƽ ƨƷǂǧ ƢȀĈǻƘǯ

13,1 – 14 Gp. I 2; Gayangos 18; F. N. 209,13-210,17; Filā®a I 1; Armen. 12; cf. Arat. 778-861; 9991006; Verg., georg. I 410-440; Plin., n.h. XVIII 342-347

17 βϣΎΧ1 scripsi ΔδϤΧ codd.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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Das Aequinoctium ist im Frühling am 15. März und im Herbst am 15. September. Der Beginn des Aufgangs der Pleiaden ist am 10. Juni, der Beginn des Untergangs am 3. November. Das Fest, das Brumī7 heißt, ist am 24. November.

13. Über die Prognose der heiteren Luft Das heitere Wetter wird durch den Mond erkannt. Denn wenn die Mondsichel drei Nächte alt ist und sie dünn und klar erscheint, zeigt dies heiteres Wetter an. Ebenso wenn es in der vierten Nacht ist und wenn sich die Sichel füllt und klar ist, zeigt sie ebenso Heiterkeit an. Wenn um die ganze Sichel ein gleichmäßiger Hof erscheint, zeigt dies Heiterkeit an. Das heitere Wetter erkennt man auch an der Sonne. Denn wenn sie beim Aufgang rein und lauter ist, zeigt sie heiteres Wetter an. Wenn sie bei Sonnenuntergang rein und ohne Wolken ist, zeigt sie an, dass ab dem folgenden Tag heiteres Wetter ist. Wenn wenige Wolken vor dem Aufgang erscheinen, soll man keinen Regen erwarten. Wenn wir zur Zeit des Sonnenaufgangs oder -untergangs sehen, dass ihre Strahlen weiß sind und sich Wolken um sie herum ausbreiten, zeigt dies an, dass kein Regen fallen wird. Wenn wir dünne, luftige Wolken sehen, die sich auf dem Berg ausbreiten, aber die Bergspitze rein erscheint, zeigt dies Heiterkeit an. Und wenn Wolken, die auf das Meer weggerissen werden, erscheinen, zeigt dies an, dass die Winterluft aufhört. Ebenso zeigen auch die Eule, wenn sie in der Nacht nach und nach heult, und auch der Rabe und die Krähe, wenn sie sich versammeln und lärmen, wie wenn sie fröhlich sind, heiteres Wetter an.

7

Dabei handelt es sich um das römische Brumaliafest (τὰ βρουμάλια), das anlässlich der Wintersonnenwende am 24. November als Weinfest gefeiert wurde.

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ȆƟƢƬnjdzơ ƔơȂŮơ ƨǧǂǠǷ ƨǷƾǬƫ Ŀ 14

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Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

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14. Über die Prognose der winterlichen (stürmischen) Luft Wenn der Mond drei Nächte alt ist und man um seine Extremitäten so etwas wie eine Hülle sieht, zeigt dies Regen an. Ebenso auch wenn es in der vierten Nacht ist. Wenn die Scheibe des Halbmonds feuerrot ist, zeigt dies sehr stürmische Luft an. Wenn der Mond voll ist und um ihn herum etwas Schwarzes erscheint, zeigt dies Regen an. Wenn um den Mond zwei Höfe oder drei erscheinen, zeigt dies sehr stürmische Luft an, besonders wenn diese sehr schwarz sind. Wenn die Sonne bei Sonnenaufgang rot ist und sich dann zu schwärzen beginnt, zeigt dies Regen an. Wenn sie untergehen will und auf der linken Seite schwarze Wolken sind, zeigt dies Regen an. Wenn beim Aufgang der Sonne um ihre Strahlen herum dunkle Wolken erscheinen, zeigt dies nahen Regen an. Donner und Blitz zeigen an, dass die winterliche Luft von den Seiten kommt, von denen diese stammen. Wenn der Blitz manchmal aus Süden, manchmal aus Norden kommt, kommen aus Süden der Regen und aus Norden die Winde. Und wenn auch der Wasservogel, der auf dem Land ist, oft ins Wasser taucht, zeigt dies die winterliche Luft an. Auch ein doppelter Regenbogen zeigt Regen an. Auch die Krähe zeigt den Winter an, wenn sie ihren Kopf an der Meeresküste neigt. Und ebenfalls auch zeigen die Holz- und die Ringeltaube dies an, wenn sie schwimmen, und die Kühe, wenn sie nach Süden blicken, und die Ameisen, wenn sie ihre Eier transportieren, und die Haushühner, wenn sie sich vermehrt entlausen und gackern, und die Krähe und die Racke, wenn sie † ... †8 erscheinen und zu krähen beginnen, und auch die Schwalben, wenn sie zu fliegen anfangen zu den Flecken Erde, den Wasserbecken, den Gewässern und Flüssen mit Geschrei. Und ebenso, wenn die Insekten9 heftig stechen und wenn auf dem Docht der Lampe so etwas wie feurige Warzen und Funken in den Kesseln aus Ton und in den Kesseln aus Messing erscheinen. Und wenn die Gänse schreien und schnell zum Essen eilen und eine Krähe in der Nacht kräht und eine Spinne ohne Wind herabsteigt und wenn das Feuer der Lampen

8 9

Vielleicht ist, der F. N. folgend, „in grossen Schwärmen“ zu ergänzen. Im arabischen Text steht „Fliegen“.

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Carlo Scardino

ƔơȂŮơ ǹƐ Ɨ ȄǴǟ ƪƐdzƽ ƪƷǂǷ ơƿƛ ȆNjơȂŭơȁ ƢǿƽȂǫȁ ǂLjǟ ơƿƛ ǁƢǼdzơȁ ƱơǂLjdzơ ǁƢǻ ƩĈƽȂLJơ ơƿƛȁ ǹȂǰƫ .ǵƢȇƗ ƨƯȐƯ DzƦǫ ǺǷ ǹȂǰȇ ȆƟƢƬnjdzơ .ƲǠƫ Ȇǿȁ ƧŚǐdzơ ǞǓȂǷ ńƛ Śǐƫȁ ƢȀǧȐǛơ džƸǴƫ ƪǻƢǯ ơƿƛ ǂǬƦdzơ DZƐ ƾȇ ƢĆǔȇƗ Ǯdzǀǯȁ .ȆƟƢƬNj ƔơȂǿ ȄǴǟ DZƐ ƾȇ ƶȈǐȇ ǹƢǯ ơƿƛ ǁƘǨdzơȁ DZǃƢǼŭơ ǺǷ ƢĆȈȇǂǫ DŽǠŭơ ȄǴǟ DzǸǟ ǹƢǯ ơƿƛ ƤƟǀdzơȁ .ȆƟƢƬNj ƔơȂǿ ȄǴǟ DZƐ ƾȇ Ǒǁȋơ ǂǨŢ ƣȐǰdzơ ƪǻƢǯ ơƿƛ ƢĆǔȇƗ Ǯdzǀǯȁ DZȂǘȇ ȅǀdzơ ȆƟƢƬnjdzơ ƔơȂŮơ ƨǧǂǠǷ ƨǷƾǬƫ Ŀ 15

5

.DZȂǘȇ ȆƟƢƬnjdzơ ƔơȂŮơ ǹƐ Ɨ ȄǴǟ ƪƐdzƽ ƧŚưǯ Ƨǂť ƪǴŧ ơƿƛ ǕȂǴƦdzơȁ ǹƢȇƾǼLjdzơ ǂƴNj ǹƐ ƛ DZȂǘȇ ȆƟƢƬNj ƔơȂǿ ȄǴǟ DZƐ ƽ Ʃơȁŗdzơ ƪƦǴǗȁ ƩDŽǻ ơƿƛ ǂȇǃƢǼŬơȁ DŽĈ Ǡŭơȁ ƢǸĈȈLJ ƾȇƾNj ƔƢƬNj ƔơȂǿ ȄǴǟ DZƐ ƾƫ DZƢǸnjdzơ ƨĈȈƷƢǻ ńƛ ƢȀLJȁƙǁ ƾŤȁ Ǒǁȋơ ǂǨŢ ƪƐǴǛ ơƿƛ ȆNjơȂŭơȁ .ơĆŚưǯ ơĆǂǨƷ ǂǨŢ ƪǻƢǯ ơƿƛ

ȆǯơǂǰdzƢƥ ǥǂǠȇȁ ȆƟƢƬnjdzơ ƔơȂŮơ ƨǧǂǠǷ ƨǷƾǬƫ Ŀ 16

Ƙǘƥơ ơƿƛȁ ƢĆǠȇǂLJ ƔƢƬNj ƔơȂǿ ǹȂǰȇ ǾĈǻƗ ȄǴǟ DZƐ ƽ ƧŚưǯ ƨǼLjdzơ DZĈȁƗ Ŀ ƩǂȀǛȁ ơƿƛ Ȇǯơǂǰdzơ ǹƐ ƛ .ȆƟƢƬnjdzơ ƔơȂŮơȁ ǁƢǘǷȋơ ǂĈƻƘƫ ȄǴǟ ƪƐdzƽ ȐȈǴǫ ȐȈǴǫ ǂȀǜƫ ƪǻƢǯȁ ƢǿǁȂȀǛ ǹǃȂdzơȁ DzȈǰdzơ Ŀ 17 ǂǯǀǻ ǹƗ ƾȇǂǻ ƢǸȈǧ Ǿƥ ȆǨƬǰȇ ȅǀdzơ ǁƾǬdzơ ǹơǃȁȋơȁ DZƢȈǯȋơ ǶǴǟ ǺǷ ƢǻƾǼǟ ǹȂǰȇ ǹƗ ƤŸ ƾǫ ǾĈǻƛ .Ƣǿǂǯƿ ƢǼǷƾǫ Ŗdzơ ƔƢȈNjȋơ ǶǴǟ ńƛ ƢȀȈǧ ƱƢƬŹ ȃǂƻƗ ƔƢȈNjƗ DzǸǟȁ ƨƥǂNjȋơ DzǸǟ Ŀ

15,1 – 5 Gp. I 4; Gayangos 120; F. N. 213,12-15; Filā®a I 3; Armen. 14 16,1 – 3 Gp. I 3,12; F. N. 213,16-18; Armen. 15; cf. Arat. 1075-1081 17,1 – 11 Gayangos 81; Filā®a II 5; Armen. 16; cf. Ps-Gal. XIX 60 Kühn; Ibn Sīnā Qānūn V 2,10; MS Aya Sofia 3711, fol. 64b-68a

25 Ϧѧѧϣ Ύѧѧϴ˱ ϳήϗ ΰѧѧόϤϟ΍ scripsi Ϧϣ΄ѧѧϳ ΔѧѧϓήόϤϟ΍ codd. 15,3 Εΰѧѧϧ scripsi Εϭΰѧѧϧ΍ codd. | Ε΍ϭΰϨѧѧϟ΍ scripsi (e F. N. 213,14 Ε΍ϭΰϨϟ΍ = ΕΎΒΛϮϟ΍) Ε΍ΩϭήΒϟ΍ codd. 16,2 Ύ˱όϳήγ scripsi ϊϳήγ codd. 17,3 ϯήΧ΃ scripsi ήΧ΃ codd.

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

193

schwarz wird und kein Brennmaterial hat, und das Kleinvieh fröhlich ist, zeigt dies an, dass der Sturm vor Ablauf von drei Tagen bevorsteht. Auch die Rinder zeigen es an, wenn sie ihre Hufe lecken und in die (Schaf)ställe gehen und brüllen. Wenn der Wolf sich anschickt, sich an den Ziegen nahe bei den Gebäuden zu vergreifen, und wenn die Ratte schreit, zeigen sie die winterliche Luft an. Ebenso zeigen die Hunde, wenn sie im Boden graben, den Winter an.

15. Über die Prognose der winterlichen Luft, die lang dauert Wenn die Steineichen und die Eichen viele Früchte tragen, zeigt das an, dass der Winter lange dauert. Wenn sich die Ziegen und die Schweine bespringen und das Verlangen haben, sich zu paaren, zeigt dies an, dass der Winter lange dauert. Wenn das Kleinvieh andauernd im Boden gräbt und seine Köpfe nach Norden streckt, zeigt dies heftigen Sturm an, besonders wenn sie viele Löcher graben.

16. Über die Prognose der winterlichen Luft, die an Hand der Kraniche erkannt wird Wenn die Kraniche zu Jahresanfang zahlreich erscheinen, zeigt dies an, dass die winterliche Luft bald bevorsteht; wenn sich ihr Erscheinen verzögert und sie allmählich auftreten, zeigt dies eine Verspätung des Regens und der winterlichen Luft an.

17. Über das Maß und das Gewicht10 Es ist bisweilen nötig, dass wir ein Wissen haben über die Maße und Gewichte, soweit es genügt für das, was wir bei der Arbeit mit den Weinen und den übrigen Dingen erwähnen wollen, bei denen ein Wissen über diese Dinge, die wir erwähnt haben, benötigt wird.

10

Dieses Kapitel hat weder in den griechischen Gp. noch in der F. N. eine Parallele. Es ist möglich, dass dieses Kapitel ein Zusatz ist, der nicht aus Anatolius stammt und vom arabischen Übersetzer aus einer anderen Quelle genommen worden ist, um dem Leser einen Einblick in die Maße zu geben. Doch ist die griechische Herkunft des Materials gesichert, weil die Maße oft mit den Angaben bei Pseudo-Galen übereinstimmen.

194

5

10

Carlo Scardino

ƨȈǻƢť ƨȈǫȁȋơ Ŀȁ ƨȈǫȁƗ ǂnjǟ ŘƯơ DzǗǂdzơ Ŀȁ ƨȈǫȁƗ ǂnjǟ ƨƬLJ ǾȈǧȁ ǹơǃȁȋơ ǺǷ ǹǃȁ Ȃǿ ƢĈǼŭơ ǹƛ śǠƥǂǟȁ ƨȈǻƢť DžȁǁȂǨȇȋơ Ŀȁ DžȁǁȂǨȇƗ ǺǷ śǼƯơ ƢǷǂǣȋơ Ŀȁ ƢǷǂǣƗ Ƕǿǁƾdzơ Ŀȁ Ƕǿơǁƽ .ŅȂǗȂǫ ȃǂȇ ƢǷ ȄǴǟȁ ƢȈdzƢǗƛ ǕƢLjǫƗ ǺǷ śǘLjǫȁ † ǖLjǫ ǵƢnjdzơ DzǿƗ ȃǂȇ ƢǷ ȄǴǟ džǘȇǂǘŭơ Ŀȁ .ƢƆǘLjǫ śǠƦLJȁ śǼƯơ ƢȈdzȂǬLJ ƽȐƥ DzǿƗ .ǖLjǫ ƮǴƯ ŅȂǗȂǫ Ŀȁ ǕƢLjǫƗ ǞLjƫ DžȂƻ Ŀȁ śǘLjǫȁ ǖLjǫ ƨƟƢǷ DžȂǼŻƽƢǷ Ŀȁ DžƾLJ DžȂƯơȂǫ Ŀȁ śǘLjǫ džǬǻȂƻ Ŀȁ ŅȂǗȂǫ Ǟƥǁ ǹȂǧƢƥȂLjǫƗ ƢĆǔȇƗ ȄĈǸLjȇ ȅǀdzơ ǹȂȈǴƥȁǂǗ Ŀȁ .ŅȂǗȂǫ ǺǷ .ƾǸūơ ƅȁ ńȁȋơ ƨdzƢǬŭơ ƪǴǸǯ

4 Δѧѧϴϗϭ΃1 scripsi Δѧѧϴϗȁ codd. 7 βτϳήτϤϟ΍ scripsi βτϳήσ codd. | ςδϗ an legendum ρΎδϗ΃ ΔΘγ (e Ps-Gal. XIX 60,29 Kühn)? | Ϧϴτδϗϭ an legendum Ύ˱τδϗ ϥϭήθϋϭ Δ΋Ύϣ (e Ps-Gal. XIX 60,29 Kühn)? 9 αϮϨϤϳΩΎϣ scripsi βϳήϤϳΩΎѧѧϣ codd. | ΚѧѧϠΛ M ΙϼѧѧΛ T an legendum ωΎѧѧΑέ΁ ΔѧѧΛϼΛ ? 10 ϥϮϓΎΑϮѧѧδϗ΃ scripsi έϮϗΎΛϮѧѧδϗ codd. ϊΑέ scripsi (e Ps-Gal. XIX 60,30 Kühn) ϊΑέ΃ codd | αϮΛ΍Ϯϗ scripsi αϮΛ΍ϮԪ M αϮΛ΍Ϯγ T

Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung

195

Die Mine ist eines der Gewichte und enthält 16 Unzen (Ūqiya = ὀγκία). Das Pfund (raÞl = λίτρα) hat zwölf Unzen. Und in der Unze sind acht Dirham (= δραχμή). Im Dirham sind Ġrāmā (= γράμμα) und im Ġrāmā zwei von den Īfūrūs (= ὀβολός). Im Īfūrūs (ἀμφορεύς)11 sind 48 Kotylen. Im MiÞrīÞis (μετρητής?)12 ist gemäß der Meinung der Syrer ein QisÞ (qisÞ = ξέστης) † und zwei QisÞe der italischen QisÞe und gemäß der Meinung der Leute des Landes Saqūlīā (Sizilien) 72 QisÞe. Und im Mādīmnūs (= μέδιμνος) sind 102 QisÞe und im •ūs (= χοῦς) neun QisÞe und in der Kotyle ¹⁄₃ QisÞ. Und im ±rūblīūn (= τρύβλιον), das auch qsūbāfūn (= ὀξύβαφον) genannt wird, sind ¼ Kotylen. Im •ūniqs (= χοῖνιξ) sind zwei QisÞe und im ūā¢ūs (= κύαθος) ¹⁄₆ Kotyle. Das erste Buch ist beendet, Preis sei Gott!

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12

VII 45 (= Gp. VII 24) wird ἀμφορεύς çf…r…s (vel inf…r…s) transkribiert. Offenbar verwechselt der Schreiber die beiden Maße. Die Obole (ὀβολός) wird im Arabischen entweder mit ub…l…s (M. Ullmann, Die Medizin im Islam. Handbuch der Orientalistik, Leiden 1970, 317) oder mit fils wiedergegeben. Beim Übergang von den Gewichts- zu Hohlmaßen ist wohl etwas verlorengegangen. VII 7 (= Gp. VII 4) wird aber μετρητής aber miÞrçs wiedergeben.

Julius Africanus in the Constantinian Geoponica Robert H. Rodgers Fragments of Julius Africanus’ Cesti undoubtedly lurk within the tangled text of the Greek Geoponica: Ἀφρικανοῦ παράδοξα appears among the list of sources in the opening lines of the first book1. Yet to identify them reliably presents a persistent, largely ineluctable, difficulty. In what follows I have two main objectives. First, to rehearse what we know about the genesis and nature of the Geoponica, that is, the version produced in the mid-tenth century and dedicated to Constantine VII Porphyrogenitus. Second, to review passages in this text where Africanus is specifically named and to examine the authority that underlies the attribution. Fundamental to study of both is the tripartite article of Eugen Oder, now well over a century old, and to Oder’s conclusions one can add disappointingly little2. The “literary curiosity”3 known as the Geoponica is one of a series of compendia, excerpted or compiled from ancient writings, put together during that period of Byzantine humanism so aptly termed encyclopédisme by Dain and Lemerle4. An encomiastic prologue addressed to the emperor (“sweet scion of the purple”) praises the monarch for a rekindling (καινισμός) of philosophy, rhetoric, science and art, and declares that agriculture, along with army and clergy, forms a tripod for the ideal state. So much for the esteem in which this branch of ancient learning was held, adequate to explain the genesis of a comprehensive encyclopedia devoted to agricultural matters. Many are the parallels between the Geoponica and the collection of veterinary texts known as the Hippiatrica. Not least among these is a tendency to rearrangement and repetition, and Anne McCabe has lucidly demonstrated that herein is revealed a perennial desire to make these texts accessible for practitioners as well as armchair readers5. The progeny of the Geoponica may be taken as evidence of success enjoyed by the compendium, for there exist some fifty manucripts, mostly from the fifteenth and sixteenth centuries. Basel, as it happens, 1

2

3 4 5

The only available complete edition is that of H. Beckh, Geoponica sive Cassiani Bassi Scholastici, Leipzig 1895 (repr. 1994), the only commentary (still essential) that of J. N. Niclas, Geoponicorum siue de re rustica libri XX, Leipzig 1781. E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen I, RhM 45, 1890, 58-99; II, ibid. 212-222; III, RhM 48, 1893, 1-40. Oder’s study completely eclipsed that of W. Gemoll, Untersuchungen über die Quellen, den Verfasser und die Abfassungszeit der Geoponica, Berlin 1883, but the latter’s collection of data retains some usefulness. The term is that applied by J. L. Teall, The Byzantine Agricultural Tradition, DOP 25, 1971, 35-59, esp. 40, whose summary of previous scholarship is succinct and valuable. A. Dain, L’encyclopédisme de Constantin Porphyrogénète, BAGB suppl. Lettres d’Humanité s. 3, 4, 1953, 64-72; P. Lemerle, L’encyclopédisme à Byzance, CHM 9, 596-616, esp. 609 f. A. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia of Horse Medicine. The Sources, Compilation, and Transmission of the Hippiatrica, Oxford 2007, reviewed in BMCRev 2008.01.46 (M. Decker); ByzZ 101, 2008, 261-265 (V. Ortoleva).

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Robert H. Rodgers

was where the compendium came to print: first in a Latin version made by Janus Cornarius, which appeared in 1538, and in the following year the editio princeps of the Greek text, prepared by Johannes Alexander Brassicanus6. Oder established that the Constantinian Geoponica was based very closely upon the Περὶ γεωργίας ἐκλογαί of one Cassianus Bassus, whom he dated to the sixth century. How closely he was unable to say, although we now are perhaps on the threshold of doing so with our growing knowledge of the nexus of Oriental agricultural texts, and amongst them primarily the Filāh.a farisiyya of Kasīnūs Škūlāštīkī (or Qust.ūs Iskūrāstīkina), which (as its name indicates) derives from a now lost translation from Greek into Middle Persian. Behind the work of Cassianus lay the Συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων of Vindonius Anatolius of Beirut, a fourth-century compendium that was widely circulated (used by Palladius in the Latin West already in the fifth century)7. Lost in Greek, save for a short chapter, Anatolius’ work variously survives in Syriac, Arabic, and Armenian; we are enormously grateful to Carlo Scardino for providing the first energetic scrutiny of the best witness to the text of Anatolius Arabicus, that in the Mashad manuscript8. Some elements of the Geoponica are as recent as the ninth or tenth centuries. These include, for example, a chapter (XII 1) on the growing season for vegetables in the area of Constantinople9, mythologies associated with certain plants in Book 11, as well as numerous editorial additions. On the whole, Oder was unimpressed by what he took to be features characteristic of the encyclopedist: repetitive expansions which add bulk without coherence, recipes set off as separate chapters (headings for which are often longer than the instruction), and ubiquitous carelessness (such as vestigial first-person references, often now quite meaningless). To the redactor’s credit as well Oder set the appearance of proper names in the genitive case attached as authorities to the chapter-headings throughout most of the work (but these are notably absent for much of Book 20). Oder reached these conclusions even before the appearance of the first modern edition (that of Beckh, in 1895) by examining the salient differences between two manuscripts which Beckh had extensively reported in a preliminary study published in 188610. These two manuscripts are Florence, Laur. Plut. LXXIV-7 (for which the siglum is F) and Venice, Marc. gr. 524 (M). F is a handsome book, carefully written and well preserved. We find an occasional erasure (one for the distressing content at I 15-16), but no serious corrections or alterations. It contains the dedicatory prologue to the emperor, a complete table of contents at the beginning, and Book 20 is complete from chapter 7 on. The “jigsaw” pattern of decoration on its first page confirms its date as mid-tenth6 7 8

9 10

F. Hieronymus, Griechischer Geist aus Basler Pressen: Katalog der frühen griechischen Drucke aus Basel in Text und Bild, Basel 2003: , nos. 364 and 365 respectively. J. Svennung, De auctoribus Palladii, Eranos 25, 1927, 123-178, 230-248. See, in this volume, C. Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius, 145-195. The existence of the Mashad ms. and its modern copy (Teheran, Milli 796) was first noted by F. Sezgin, Alchimie – Chemie, Botanik – Agrikultur bis ca. 430 H. (Geschichte des Arabischen Schrifttums 4), Leiden 1971, 314 f.; id., Mathematik bis ca. 430 H. (Geschichte des Arabischen Schrifttums 5), Leiden 1974, 427. J. Koder, Gemüse in Byzanz. Die Versorgung Konstantinopels mit Frischgemüse im Lichte der Geoponika, Wien 1993. H. Beckh, De Geoponicorum codicibus manuscriptis, Acta Seminarii Philologici Erlangensis 4, 1886, 261-346.

Julius Africanus in the Constantinian Geoponica

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century, and Kurt Weitzmann went so far as to say, “it is only the fact that the Florentine Geoponica lacks the elegant script and refined ornament which one would expect to find in the exemplar dedicated to the emperor that speaks against its being such a copy” (he was comparing it to the Berlin Hippiatrica)11. Both by date and by the fullness of its text, F stands very close indeed to an “official” version that might have been meant for the emperor’s eyes. M, on the other hand, is a scrappy book, and its poor paper has suffered some damage from moisture. The text of the Geoponica fills some hundred folios, about half of a large volume whose contents are unrelated, all parts of which are written much alike in a late-thirteenth-century hand12. Missing the prologue and a comprehensive πίναξ, M begins significantly with the words Ἀρχὴ σὺν θεῷ τῶν περὶ γεωργίας ἐκλογῶν Κασσιανοῦ Βάσσου σχολαστικοῦ. At the start of each book are shorter tables with that book’s contents, and in these preliminary formulae for Books 7, 8, and 9 we can still read ὦ φίλτατε παῖ Βάσσε (that in Book 7 even has τῶν … ἐκλογῶν τοῦ σοῦ πατρός). Some possibly older spellings and a few morphological details occur that are not in F; M omits the end of Book 20. Obviously, M is not the unaltered text of Cassianus Bassus, despite the heading and Beckh’s decision to attribute to Cassianus the authorship of the whole corpus. Apart from exceptions just given, for all intents and purposes M represents the same Geoponica as that found in F – in other words, a tenth-century redaction which includes the plainly “Byzantine” parts and the names in the chapter-headings. Beckh took F and M to be independent witnesses to an archetype, and Oder’s concurrence is a trifle awkward: he suggests that the latter derives from a less careful copy of the “finished” Constantinian edition13. Subsequent scholars have seen in M evidence that Cassianus’ text was reworked, sometime presumably in the tenth century or not long prior, and that the revised text formed the basis of the Constantinian encyclopedia14. My own hypothesis, probably not subject to proof, is that M represents a working copy, a kind of preliminary version of what would eventually take the finished form we have in F. It is hard to imagine that M could represent the pre-Constantinian text contaminated by the Constantinian one: if Cassianus’ original could have been so extensively revised to bring it into line with the encyclopedia, why was that revision not done completely – or, for that matter, why was it undertaken at all? It is entirely plausible that M’s exemplar had variant readings and may have lacked some text; thus can be explained the many minor but still noticeable differences between F and M. Why M itself was made in the late 1200s if an “imperial” encyclopedia had been available for two centuries is a question to be asked. Another is why a working-copy or preliminary version survived at all that it might become M’s Vorlage (either parent or more remote ancestor). If I am right about this relationship between F and M, then we can appreciate the differences insofar as they allow us to glimpse the very last stages of the encyclopedist’s work, which was to polish a text such as M to turn it into what we have in F. That this

11 12 13 14

K. Weitzmann, Studies in Classical and Byzantine Manuscript Illumination, Chicago 1971, 192-195 (with fig. 175). E. Mioni, Bibliothecae Divi Marci Venetiarum Codices Graeci Manuscripti, vol. 2, Roma 1985, 399. Oder, Beiträge II (see n. 2), 27 f. E. Fehrle, Richtlinien zur Textgestaltung der griechischen Geoponika, SHAW 1920, 11. Abh.

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Robert H. Rodgers

was done carelessly we know from such things as the meaningless cross-references (specially noticeable at X 34 τὰ δὲ περὶ τούτου ἐν τῷ ἄλλῳ μου γεωργικῷ βιβλίῳ τρίτῳ, ἐν τῷ κζʹ κεφαλαίῳ, τελειότερον εὑρήσεις)15. But equally that some care was taken we can tell, for example, from the way F has changed the opening words of M’s proem in Book 1 to provide syntactic connection with the authoritative list of agricultural writers (ἀκόλουθον ἅμα καὶ ἀναγκαῖον ἡγησάμενος M: ἀναγκαῖον οὖν καὶ ἀκόλουθον ἡγησάμην F)16. In that list, as it happens, the redactor – Oder refers to him as “Diaskeuast” – is careless again, for here it is that we first see the notorious trisection Οὐϊνδανιωνίου καὶ Ἀνατολίου καὶ Βηρυτίου, of which trinity all three persons appear singly in the chapterheadings17. One feature of F that was intended as an improvement for practical value was the decision to replace the short tables of contents prefixed to each book with a comprehensive πίναξ at the outset of the whole18. Oder opined that a text of Cassianus available to the revisers may have been in poor physical condition; and a physical explanation certainly seems plausible to account for the remarkable presence of the recipes in III 7-9, chapters which interrupt the monthly arrangement of the rest of Book 3 and would be better positioned in Book 219. Be that as it may, Cassianus’ comprehensive work, based as it was on that of his predecessor Anatolius with some further material drawn from “the younger” Didymus20, made the encyclopedist’s task reasonably straightforward. We might idly wish that Anatolius had been chosen as the model: an editor might have heeded Photios’ remark that agricultural writers copy one another to little effect and that Anatolius is by and large the best of the crowd (bibl. cod. 163). The Constantinian Geoponica was not without some new material of its own, although virtually none of it seems to have been fresh. The bulk of editorial energy went into what we call formatting: division into more chapters, multiplication of chapters by repetition, and the more or less deliberately systematic application of authoritative names to accompany the chapter-headings. For the introduction of these names the proximate model in all likelihood was the Hippiatrica, in the tradition of which such names were already present – and reliable. We have not, as I predicted, got beyond Oder’s stumbling-block. Even if we realize that the encyclopedist relied primarily upon Cassianus, we should still like to have a clearer understanding of what he did to turn that still shadowy text into what we find in M. For further progress we must await study of the Arabic texts mentioned earlier.

15 16 17

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19 20

Oder, Beiträge III (see n. 2), 17 n. 2. Oder, Beiträge III (see n. 2), 31 n. 2. Oder, Beiträge I (see n. 2), 67. It may be noted that the monstrosity Οὐϊνδανιωνίου represents a heedless amalgamation of Vindonius and Vindanius, the former of which is presumably right, since it is attested epigraphically. Photios (bibl. cod. 163) has the name spelt with α, and this very likely was the tenthcentury editor’s source of the erroneous variant. Oder, Beiträge III (see n. 2), 3, n. 2. Authors treating of technical matter who expect their works to be accessible need to provide such aids for their readers. In agricultural literature, the first to have done so was apparently Columella: see B. J. Schröder, Titel und Text. Zur Entwicklung lateinischer Gedichtüberschriften, mit Untersuchungen zu lateinischen Buchtiteln, Inhaltsverzeichnissen und anderen Gliederungsmitteln, Berlin 1999, 131-142. Oder, Beiträge III (see n. 2), 19. Oder, Beiträge II (see n. 2), 213-222.

Julius Africanus in the Constantinian Geoponica

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Let us now turn to Julius Africanus. The proem to Book 1 includes Africanus among the ancient sources from which agricultural lore had been collected: indeed, he is the only author for whom a particular work is named21. But to look no further than Photios (bibl. cod. 163), we know that Africanus’ name in this context derives from the prologue of Anatolius. We shall need to examine all references to Africanus within the full corpus of the Geoponica. Oder was first to recognize that Quellenforschung in this text must begin with a sharp distinction between persons named within the context of the work and those whose names appear in the chapter-headings22. The citations are generally reliable, although the names and references can hardly be expected to establish direct use by the compilers of the Geoponica. Some can be positively traced to Anatolius, many others presumably derive from him or from Cassianus; all, in one way or another, are literary embellishments that tie any comprehensive work into the long tradition of agricultural literature stretching back to Hellenistic era and even as far as Hesiod. Of these citations there is but one for Africanus – and that not particularly helpful or interesting: V 45,2 φασὶ γὰρ οἱ περὶ Δημόκριτον καὶ Ἀφρικανὸν ἓξ μόνας ἡμέρας καὶ οὐ πλείους καλῶς διαμένειν πεπανθεῖσαν τὴν σταφυλήν. Conjunction with the doctrines of pseudo-Democritus is nothing unique to Africanus, and the exact moment for harvesting grapes is a consistent topic on which agricultural writers quite predictably offer a variety of advice (cf. Colum. XI 2,67-69)23. Names in the chapter-headings Oder dismissed vehemently and with compelling reasons as the work of the tenth-century redactor; if there is anything sound about any particular attribution, he said, it must be established by external evidence. And Oder’s overall verdict need not be questioned by the discovery of an occasional instance where the attribution proves to be warranted. Africanus appears in the chapter-headings 35 times, and to these we may add 7 chapters where the chapter-heading has τοῦ αὐτοῦ, referring presumably to Africanus, who is named in the heading of the chapter immediately prior. From the annotated listing in the appendix it will be clear that many of the chapters ascribed to Africanus contain matter solidly homogenized within the tradition of agricultural literature, as represented by first-century writers Columella and Pliny (upon whom we know that most of the later authors in this genre drew copiously)24. Presentation of such long familiar material suggests nothing more than that these parts of the Geoponica have been taken from the Συναγωγή of Anatolius. That this is true of some portions of the Constantinian encyclopedia has been eloquently established: for 21

22 23

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If παράδοξα can be trusted as a “title”; Photios applies it to Diophanes rather than to Africanus: see Oder, Beiträge I (see n. 2), 77-82. On the other hand, the presence of the word here just conceivably could suggest that the tenth-century editor had some direct acquaintance with the content (and text) of Africanus’ Cesti. Oder, Beiträge I (see n. 2), 64. It was in fact the method of working from names in the chapter-headings that invalidated the study of Gemoll, Untersuchungen (see n. 2). On the likelihood that the periphrasis (not found elsewhere in the Geoponica) means “Africanus citing Democritus”, see Oder, Beiträge I (see n. 2), 80. If the Constantinian redactor is responsible for the uniqueness of this citation, there is perhaps a slim possibility that the detail could have been taken directly from a text of Africanus. Gargilius Martialis, in the third century, survives only in fragments, but his enormous debt to Columella and Pliny cannot be doubted: see editions of S. Condorelli, Gargilii Martialis Quae exstant, vol. 1, Fragmenta ad holera arboresque pomiferas pertinentia, Roma 1978, and I. Mazzini, Q. Gargilii Martialis De hortis, Bologna 21988.

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example, I 14 on hail in the vineyard, IX 21-27 on oil, and X 1 on arrangement of gardens25. Further study of the Arabic texts of Anatolius and Cassianus will enlighten us on the extent of the direct debt to Anatolius and on the nature of rearrangements and additions subsequently introduced. Not least among the reasons for Oder to deny authority to proper names in the chapter-headings is the fact that attributions are inconsistent, for identical subject-matter appears separately under different names. The table shows this to be true of Africanus, as it is of other authors named in the headings – those who appear in the beginning of Book 1 (from Anatolius) as well as others. When content in the Geoponica resembles that attributed elsewhere to Africanus, the chapter-headings do not bear Africanus’ name. The first instance Psellos cites among the παράδοξα of Africanus is that a mulberry-tree will produce white fruit when grafted with white poplar and one gets the same fruit when poplar is grafted with mulberry26. We find this information twice in the Geoponica, once (X 69,1) ascribed to “Berytius”, a second time (X 76,1) to “Diophanes”; it will very likely have been in Anatolius. The second of Psellos’ examples: one produces fine red peaches with designs on them by inscribing the design on the “almond” of the peach-stone. Again, the Geoponica has two corresponding chapters: X 14 Κατάγραπτα περσικὰ ποιῆσαι and X 15 Ὥστε τὰ δωρακινὰ ἐρυθρὰ ποιῆσαι, both ascribed to “Democritus”. The procedure was already known to Gargilius Martialis in the third century, perhaps to the Quintilii in the second: absent a convincing stylistic reason we cannot safely assume that the material in the Geoponica was taken from Africanus. Finally, with an actual fragment of Africanus on the hygiene of military troops (Cesti II 6 [205-207 Vieillefond]) we may compare II 47,4-11 on the health of farm-workers (ascribed to “Florentinus”). While it is very tempting indeed to think that we have here in the Geoponica material from Africanus, the presence of the same material in Palladius XIV 1 is convincing evidence that Anatolius, not Africanus, was the proximate source. If the names in the chapter-headings have no authority, and are indeed laughable in the case of the trisected Vindonius Anatolius Berytius, it is perhaps idle to speculate on a “method” which lay behind their introduction. Oder must largely be right in suspecting them to be the product of pretentious and erroneous pedantry: names could readily be drawn from the list of authorities in the proem to Book 1 (i.e., from that of Anatolius), or sometimes from an author cited by name within the context of the immediate chapter, or from any “honorable ancient” (e.g., Aratus, in chapters 1-4 of Book 1)27. But some have been revealed as more than whimsical: to support ΙΙ 6 Δημοκρίτου ὑδροσκοπικόν (note the abnormal position of the genitive) is a reference to a Democritean Φρεωρυκικά found in a ninth-century scholium on Basil the Great, and a calen25

26 27

E. Fehrle, Studien zu den griechischen Geoponikern (Stoicheia 3), Leipzig 1920; Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur (see n. 8); in this volume Ch. Guignard, Une source peut en cacher une autre : Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive (IX, 21-27), 211-242; id., Sources et constitution des Géoponiques à la lumière des versions orientales d’Anatolius de Béryte et de Cassianus Bassus, 243 ff.; R. H. Rodgers, Κηποποιΐα. Garden Making and Garden Culture in the Geoponika, in: Byzantine Garden Culture, ed. A. Littlewood/H. Maguire/J. Wolschke-Bulmahn, Washington 2002, 159-175, esp. 172. A. Westermann, Paradoxographoi, London 1839, 143-146, translation in F. C. R. Thee, Julius Africanus and the Early Christian View of Magic (HUTh 19), Tübingen 1984, 187. Oder, Beiträge III (see n. 2), 29-31; cf. V. Rose, Aristoteles Pseudepigraphus, Leipzig 1863, 269.

Julius Africanus in the Constantinian Geoponica

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dar κατὰ Κυιντίλλιον is demonstrably independent of the same text in I 9 (where the authority is τῶν Κυιντιλίων)28. No trust at all can be put in the name of Africanus as transmitted in the Geoponica chapter-headings. Even if Africanus was a more distant source, any distinctive pecularity of that author’s florid and self-conscious style would have been oblitterated by being incorporated into an agricultural compendium. To seek similarity of content to what is known of Africanus’ Cesti forms a better approach, but we have seen already the frustrations that result. There remains, however, another possible approach: to search for portions of the Geoponica which may be revealed as accretions by their absence from Anatolius and Cassianus, for here it may reasonably be supposed that we are dealing with texts which were both available and familiar to Byzantine readers in the ninth and tenth centuries. An excellent example is the editorial addition at I 14,3 bearing the annotation ὡς ἱστορεῖ Φιλόστρατος ἐν τῷ ἱστορικῷ29. Another is provided by the mythological excerpts (διηγήματα) in Book 11, derived from progymnastic texts of the late antique period30. Among these latest additions to the Geoponica as we have it might conceivably be material which the tenth-century redactors incorporated directly from Africanus. That Africanus’ Cesti could have been available to them can safely be inferred from the references of patriarch Photios (bibl. cod. 34) in the ninth and from Psellos in the eleventh centuries31. Oder pointed to abnormally long chapter-headings and abnormally short chapters as symptoms of late editorial activity32. Among instances with Africanus’ name there are indeed a few bits which are appealing candidates to be considered as fragments from the Cesti on grounds of content. One would be XII 11 Πρὸς τὸ κηπουρὸν ἀδικῆσαι (the chapter consists of a single sentence: Χηνῶν ἀφόδευρα ἅλμῃ λύσας ῥαῖνε τὰ λάχανα). Agricultural writers mention harmful qualities of goose-dung, but nowhere else do we find such a curiously negative recommendation, one that would not perhaps be out of place in an author who treats of ways to secure military advantage33. Another is XVIII 4 Περὶ προβάτων, ἵνα ἀκολουθῶσιν (equally succinct: Ἐρίῳ βύσον αὐτῶν τὰ ὦτα)34. Similarly one could consider the unusual instance where Africanus’ name (in the genitive) is found not in a chapter-heading but in the margin of F (not in M)35 against II 7,3 Ὑγιεινὸν δὲ τὸ ὕδωρ ποιεῖ δάφνη τούτῳ ἐμβρεχομένη. Here, I fancy we can almost de28 29

30

31 32 33 34 35

G. Pasquali, Doxographica aus Basiliusscholien, NAWG 1910, 194-228, esp. 212-215; F. Boll, Griechische Kalender II. Der Kalender der Quintilier und die Überlieferung der Geoponica, SHAW 1, 1911, 11-18. Fehrle, Studien (see n. 25), 17, showing that the title of Philostratus’ work is Ἡρωικός. It is impossible to say wheter ἱστορικῷ at I 14,3 is an error of scribal perseveration or a careless slip on the part of the Constantinian redactor. E. Amato, Costantino Porfirogenito ha realmente contribuito alla redazione dei Geoponica?, GFA 9, 2006, 1-6, whom I cheerfully thank for the opportunity to acknowledge a lapsus of my own: the progymnastic source of these mythological chapters had been noted by Oder, Beiträge II (see n. 2), 216, n. 3. Cf. supra, notes 21 and 23. Oder, Beiträge III (see n. 2), 22. Not dissimilar, I think, is the case of VII 29, which instructs on how to damage wine. Some context would surely be welcome here: for whom would this recommendation have any purpose? The name occurs also in L (= Florence, Laur. Plut. XXVIII-23, s. XV), a manuscript which merits some attention despite – and because of – its editorial interventions with respect to the “standard” F text: see Beckh, De Geoponicorum codicibus (see n. 9), 319-324. For this reason, I quote the evidence of L as a kind of control alongside F and M in the appendix.

204

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tect a redactor at work, but his activity could be no more than the whim to introduce a new chapter: the word ὑγιεινόν could have given him the cue for an “authority” whose name he could use, and he may not have taken the trouble to invent a chapter-heading for this sentence or to divide the sentence into heading and chapter. Dr. Scardino reports, however, that II 7,1-2 are present in Anatolius Arabicus, while §§3-4 are from Cassianus (Filāh.a II 2) with no reference to Africanus. The introduction of Africanus’ name here thus seems to be the work of the Byzantine redactor. I have suggested above that some progress may come with a patient and detailed scrutiny of the versions of Anatolius and Cassianus which survive in Arabic. But what one really hopes for is the discovery of some Greek text, content and style of which may provide links that tie Africanus to the Geoponica. In the Constantinian encyclopaedia at our disposal, however, mirage is predictable on every horizon. Even the most enthusiastic fragment-hunter should attribute nothing to Julius Africanus without qualification as “valde dubia”.

Julius Africanus in the Constantinian Geoponica

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Appendix: Africanus in Chapter-Headings of the Geoponica1 I 14

Περὶ χαλάζης [Ἀφρικανοῦ L: om. FM] This chapter comes almost entirely from Anatolius, and unquestionably so because it corresponds exactly to the fragment of Anatolius that survives in Paris, B.N. grec 2313, f. 149v2.

I 15

Ἄλλο περὶ χαλάζης [Ἀφρ. cod. Harleianus 5604: om. F (cap. om. LM)] An addendum, not contained in the fragment of Anatolius, but the manuscript evidence is far too weak to lend authenticity to Africanus as the source.

I 16

Περὶ κεραυνοῦ [Ἀφρ. L: om. F (tit. om. M)]

II 18

Ὥστε τὰ μέλλοντα σπείρεσθαι γενήματα κατὰ μηδένα τρόπον μετὰ τὸ σπόρον ἀδικεῖσθαι [Ἀφρ. FML] §1 (prophylaxis) repeated XII 7,3 (“Anatolius”); XII 20,4 (“Florentinus”): cf. Colum. II 9,10; X 3,56; XI 3,61 (Democritus); Plin., n.h. XVIII 159 (Democritus); XIX 180; Pallad. X 3,2. §2 (hellebore) repeated infra §9, XIV 25,2 (“Leontinus”). §3 (river crabs) repeated V 50, X 89 (both “Democritus”): cf. Pallad. I 35,7 (from Anatolius). §4 (cypress leaves): cf. Colum. II 9,9. §5 (stag’s horn). §6 cites Apuleius. §7 (water and oil-lees): cf. Colum. II 9,10; X 3,53. §8 τὰ φυσικά (hyena skin): cf. Colum. II 9,9. §9 (hellebore, stake dead birds): cf. XIV 25,1 (“Leontinus”). §10 (wild cucumber): cf. Colum. II 9,10; Pallad. I 35,16 (from Anatolius). §11 (vetch and fenugreek). §12 cites Vergil (cf. georg. I 193); cf. Colum. II 10,11. §13 (plant at full moon): cf. Colum. II 10,10. §§14-15 cite Apuleius. §16 (urine and dog dung) repeated V 49,2 (below) and X 89,2 (“Democritus”).

II 28

Ὥστε καὶ αὔξησιν λαμβάνειν τὰ ἀποκείμενα ἐν τοῖς ὡρείοις σπέρματα [Ἀφρ. FML] Grind nitrum with fine soil and add to piles of grain.

IV 2

Ἄλλο περὶ ἀναδενδράδων [Ἀφρ. FM: om. L] Another addendum, introduced apparently to provide further reading-matter (previous chapter “Florentinus”). Place 3 goat horns around vine to funnel rain water to roots; cf. Colum. V 10,8 (small bundles of sticks).

1 2

A listing similar to this was presented by H. Gelzer, Sextus Iulius Africanus und die byzantinische Chronographie, 2 vol. et add., Leipzig 1880-1898 (ed. anast. 1 vol. New York 1967), 12-16. Identified and published by Beckh, De Geoponicorum codicibus (see n. 9 in text), 268-270, and minutely studied by Fehrle, Studien (see n. 25 in text), 7-14.

206

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V 24

Πρὸς εὐφορίαν ἀμπέλων καὶ καλλιοινίαν [Ἀφρ. FML] Vine-dresser wears ivy crown; crushed acorn mixed with vetch (repeated V 2,9 “Florentinus”); sweet-flag planted with vines.

V 30

Ὥστε ἄμπελον φθεῖρας ἢ κάμπας μὴ ποιεῖν, μηδὲ ὑπὸ παγετοῦ ἀδικεῖσθαι [Ἀφρ. FM: om. L] §1 bear grease on bark or on knives, rub knives with oil in which garlic crushed; §2 cook caterpillars from roses in oil; §3 goat grease or frogs’ blood, or sharpen on whetstone smeared with ash and oil; §4 burnt vine branches mixed with “tears” from vine and wine set in middle of vineyard. Cf. Pallad. I 35,1 (from Anatolius).

V 48

Θεραπεία τῶν λυμαινομένων θηρίων τὰς ἀμπέλους [Ἀφρ. FM (cap. om. L)] §1 burn ox dung; §2 burn galbanum, stag’s horns, lily roots, goat’s hoof (= Pallad. I 35,11) or ivory shavings; §3 women’s hair (also useful for gynecological medicine); §4 paionia or personata burnt or planted near vines; §5 laser cooked with oil smeared on trunks; knives rubbed with garlic. Cf. supra V 30; X 80 (“Democritus”); Pallad. I 35,6.

V 49

Πρὸς κανθαρίδας, καὶ τὰ μείζονα ζῶα τὰ λυμαινόμενα τὸν καρπόν [τοῦ αὐτοῦ F, post κανθ. M (cap. om. L)] §1 grind insects in oil and smear whetstone (= Pallad. I 35,6). §2 some mix dog dung and urine to deter larger creatures (cf. supra II 18,16; X 89,2).

VII 9

Οἶνον ἀπὸ ὕδατος χωρίσαι [Ἀφρ. FL: om. M] Put liquid alum into wine; wipe lip of vessel with sponge dipped in oil; tip and only water will come out.

VII 14

Ἐπίγραμμα ἀπαράβατον εἰς τὸ μηδέποτε τρέπεσθαι τὸν οἶνον [Ἀφρ. FML] Write on container (or onto an apple put into container) verse from Psalm 34,8; cf. Oder, Beiträge II (see n. 2 in text), 221, n. 2.

VII 29

Οἶνον ἀφανίσαι [Ἀφρ. F: om. ML] Squeeze juice from cabbage, add to wine to damage it.

VII 30

Οἶνον πίνοντα μὴ ὄζειν [τοῦ αὐτοῦ F: om. M (cap. om. L)] Chew iris root (ἴρις τρογλοδύτις).

Julius Africanus in the Constantinian Geoponica

207

VII 31

Οἶνον πολὺν πίνοντα μὴ μεθύσκεσθαι [τοῦ αὐτοῦ FM: Ἀφρ. L] §1 cook and eat goat lung (cf. Plin., n.h. XXVIII 262; XXX 145); eat 5 or 7 bitter almonds (Plin., n.h. XXIII 144). §2 eat raw cabbage; wear crown of ground-pine; recite Homeric verse (Il. VIII 170) with first cup.

IX 8

Ἐλαίαν πολυφόρον ποιῆσαι [Ἀφρ. FML] Bore into trunk and insert branches from fruitful tree. Cf. Colum. V 9,16.

IX 14

Περὶ ἐλαιοσταφύλου [Ἀφρ. FML] §1 cites Bk. 11 of the Georgica of Florentinus; the entire chapter seems to be from one source.

X9

Ὥστε κίτρον ποιῆσαι φέρειν ἐκτύπωμα οἱουδήποτε ὀρνέου, ἢ μιμεῖσθαι πρόσωπον ἀνθρώπου ἢ ἄλλου ζώου [Ἀφρ. FML] Applies to fruits other than citron (pears, apples, pomegranates). Tradition of “shaped fruits” goes back at least to Theophrastus, h.p. VII 3,5; cf. Colum. XI 3,48-53; Plin., n.h. XIX 70.

X 16

Περσικὰ δίχα ὀστέου ποιῆσαι [Ἀφρ. FML] Bore and insert branch of willow or cornel tree. Cf. Pallad. III 17,8.

X 30

Ὥστε ῥοιὰς μὴ χαίνειν [Ἀφρ. FML] Same treatment recommended by Colum. V 10,16 (arb. 23,2); Pallad. IV 10,4.

X 31

Ῥοιὰν ἀπύρηνον ποιῆσαι [τοῦ αὐτοῦ FM: om. L] Cf. Colum. V 10,15 (arb. 23,1); Plin., n.h. XIII 112.

X 32

Ὅτι τῆς ῥοιᾶς ὁ κλάδος ἀπείργει τὰ θηρία [τοῦ αὐτοῦ FLM] Repeated at XIII 8,3 (“Florentinus”); cf. Plin., n.h. XXIII 109.

X 36

Ῥοιὰν ἀπὸ δένδρου λαβόντα εἰπεῖν, πόσους κόκκους ἔχει [Ἀφρ. FL: Δημοκρίτου M] Count seeds of one fruit; all fruits on a single tree have very close to same number.

X 49

Συκῆν ἀγρίαν ἡμερῶσαι [Ἀφρ. F (tit. om. M: cap. om. L)] Cut its branches and irrigate with mixture of wine and oil.

208

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X 53

Ὥστε τὸν καρπὸν τῆς συκῆς ἐξ ἑνὸς μέρους εἶναι λευκόν, ἐκ δὲ ἑτέρου μέλανα ἢ ἐρυθρόν [Ἀφρ. FML] Take two small shoots of different colored fruits, plant them together, bind tightly; or plant sees wrapped together in cloth. Cf. Pallad. IV 10,36.

X 55

Περὶ ὀλύνθων, ἤγουν ἀώρων σύκων [Ἀφρ. FL: om. M] To prevent unripe figs from dropping, put salt among the roots and pile soil around trunk (cf. Cato 94).

X 56

Πῶς ἐστι δυνατὸν τὰ χλωρὰ σῦκα, καθάπερ ἐπί τῶν δένδρων, νεαρὰ φυλάττειν [τοῦ αὐτοῦ FLM] A longer chapter. Pick with stems, pack carefully so fruits do not touch each other; seal tightly. Cf. Pallad. IV 10,33.

X 59

Ἀμύγδαλα πικρὰ γλυκέα ποιῆσαι [Ἀφρ. FML] §1 bleed the tree which bears bitter almonds (cf. Thphr., h.p. II 8; Plin., n.h. XVII 252; Pallad. II 15,11. §2 swine dung and urine, which is applied to pomegranates at X 34 (“Paxamus”). §3 ablaqueate before flowering and irrigate with hot water (cf. Pallad. II 15,8).

X 66

Κάρυα γυμνὰ ἄνευ κελύφων καρποφορῆσαι [Ἀφρ. FML] §1 Open nut carefully and enfold seed in wool or plane tree leaves, then wrap nut and plant carefully. §2 cites Florentinus who writes similarly about almonds. Cf. also X 64,3 (“Damogeron”).

X 82

Ὥστε πάντα τὰ δένδρα πλείονα καρπὸν φέρειν [Ἀφρ. FM: om. L] Grind portulaca and tithymallum and smear on trunks, repeated at X 35 (“Democritus”); the same recipe is applied to pomegranate by Pallad. IV 10,6 citing Gargilius Martialis.

XII 11

Πρὸς τὸ κηπουρὸν ἀδικῆσαι [Ἀφρ. ML: om. F] Sprinkle garden with goose dung dissolved in brine. (On goose dung cf. Colum. II 14,1; Pallad. I 33,1).

XII 38

Περὶ λαπάθου [Ἀφρ. FM (cap. om. L)] §1 wild sorrel used for heart and dysentery, taken with wine. Bound to left arm, it cures female sterility. §2 root has curative properties; cooked with vinegar and applied to heal skin diseases. Cf. Plin., n.h. XX 231-235.

Julius Africanus in the Constantinian Geoponica

209

XIII 3

Περὶ γαλῶν [Ἀφρ. FM: om. L] §1 scatter sal ammoniacus with grain; weasels will either die or be routed. §2 capture one, remove its tail or testicles, let it go alive; none will thereafter be a nuisance.

XIII 13

Περὶ νυκτερίδων [Ἀφρ. FL: om. M] Hang plane tree leaves along paths to keep away bats; cf. Plin., n.h. XXIV 44. Fumigate with ivy to kill them; the latter repeated at XV 1,14 (“Zoroaster”).

XIII 18

Περὶ βατράχων [Ἀφρ. FM: om. L] To keep frogs quiet, put lighted lanterns along banks.

XIV 3

Περιστερὰς παραμένειν, καὶ ἑτέρας ξένας ἄγειν μεθ’ ἑαυτῶν [Ἀφρ. F: om. M: τοῦ αὐτοῦ (i.e. “Didymus”) L] Perfume on pigeons’ wings will bring others, as will cumin fed to those leaving (cf. Pallad. I 24,2); burn sage with incense.

XIV 10

Ὠὰ κατάγραπτα ποιῆσαι [Ἀφρ. F: om. M (cap. om. L)] Grind gall and alum with vinegar to consistency of ink; use this to write on egg; dry in sun; put egg into strong brine; dry, and remove shell. Cover egg with wax and write; then soak in vinegar overnight; remove wax.

XIV 15

Ὄρνις ὑπὸ αἰλούρου μὴ βλάπτεσθαι [Ἀφρ. F: om. LM] Bind wild rue under the bird’s wing. Repeated at XIII 6 (“Sotion”) and XIV 9,6 (“Didymus”).

XVII 6

Περὶ προγνώσεως τῶν γεννωμένων [Ἀφρ. FM: om. L] §1 if bull descends on right side, male sired; cf. Varr. II 5,13; Colum. VI 24,3; Plin., n.h. VIII 176 (ultimately derives from Arist. hist. anim.). §2 for male, tie off left testicle; cf. Colum. VI 28 (Democritus); VII 3,12. §3 mate with north wind for male, south for female; cf. Colum. VII 3,12 (Aristotle).

XVII 11 Βόας ὑπὸ μυιῶν μὴ ἀδικεῖσθαι [Ἀφρ. FML] Smear on finely ground laurel berries cooked in oil, or use animals’ own saliva: repeated at XIII 12,4 (“Berytius”). Put rose-oil on nostrils: repeated at XV 1,35 (“Zoroaster”).

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XVIII 4 Περὶ προβάτων, ἵνα ἀκολουθῶσιν [Ἀφρ. FL: om. M] Block ears with wool. XVIII 5 Εἰς κριὸν, ἵνα μῆ ἐπιτρέχῃ [τοῦ αὐτοῦ F: om. ML] Cut its horns; cf. Colum. VII 3,6; Plin., n.h. VIII 188. XVIII 12 Περὶ γάλακτος, καὶ ὥστε τὰ βοσκήματα πολὺ γάλα ποιεῖν [Ἀφρ. FL: om. M] Diet of cytisus, or dictamnum tied to the belly; repeated at XVII 8 (“Didymus”); cf. Varr. II 2,19; Verg., georg. III 394; Colum. V 12,1 f.; VII 6,2. Curdling milk: overlaps with discussion of cheese at XVIII 19,2 f. (“Berytius”).

Une source peut en cacher une autre : Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive (IX, 21-27)* Christophe Guignard Parmi les nombreux domaines abordés par Julius Africanus dans ses Cestes1, écrits vers 2302, l’agriculture figurait certainement en bonne place, bien qu’elle soit mal représentée dans les fragments conservés3. Sur les vingt-quatre livres que comptait l’œuvre, seul le septième nous est parvenu en entier4. Il traite de la guerre, mais comprend aussi un certain nombre de chapitres hippiatriques, ainsi qu’un chapitre agricole (I, 19). La façon *

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2 3

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Ces pages reprennent notre contribution au colloque de Castelen. Les traductions de versions arabes citées au fil du texte et dans l’annexes sont dues à Carlo Scardino, sans qui cette étude n’aurait pas vu le jour. Notre reconnaissance va également à F. J. Mariscal, professeur à l’Université de Las Palmas de Grande Canarie, qui a très aimablement mis à notre disposition son mémoire de licence consacré aux versions arabes de Cassianus Bassus (Análisis de la transmisión textual de Al-Filaha Al-Rumiyya, Las Palmas 2002). Nous remercions également Renée Girardet, Jean-Daniel Kaestli, Laura Mecella et Martin Wallraff à qui ce travail doit beaucoup sur le plan formel. Les fragments de l’œuvre ont été réunis par J.-R. Vieillefond, Les “ Cestes ” de Julius Africanus. Étude sur l’ensemble des fragments avec édition, traduction et commentaires, Firenze 1970. C’est à cette édition que renvoient nos citations (le chiffre romain indique la section, le premier chiffre arabe, le numéro du fragment, et le second, la ligne). Le titre de Cestes est trop souvent compris simplement comme « Broderies », en référence au caractère de patchwork d’une œuvre mêlant les sujets les plus divers, aux dépens de ses autres implications, littéraires et magiques. Comme l’a bien montré Vieillefond 29-39, le terme renvoie au fameux passage de l’Iliade où, cherchant à séduire Zeus, Héra vient emprunter à Aphrodite le κεστὸν ἱμάντα dont elle entourait sa poitrine (XIV, 187 ss.). Sur Africanus, voir en dernier lieu Iulius Africanus. Chronographiae. The Extant Fragments (GCS N.F 15), éd. M. Wallraff, Berlin 2007, XIII-XVII, ainsi que la notice que nous lui consacrons dans le second volume de l’Histoire de la littérature grecque chrétienne dirigée par B. Pouderon (à paraître). Pour la datation de l’œuvre, voir Vieillefond, Les “ Cestes ” (voir n. 1), 60-64. Des collections byzantines nous ont transmis des chapitres relatifs à soit à la tactique (sections I-II de l’édition de Vieillefond ; voir la contribution de L. Mecella dans le présent volume), soit à l’hippiatrique (section III ; voir G. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus et l'hippiatrique grecque [Uppsala Universitets Årsskrift 4], Uppsala 1944, ainsi que la contribution d’A. McCabe dans ces pages). Parmi les fragments épars, sigalons un chapitre sur les poids et mesures (section IV, sans doute authentique, malgré H. Chantraine, Der metrologische Traktat des Sextus Iulius Africanus, seine Zugehörigkeit zu den Κεστοί und seine Authentizität, Hermes 105, 1977, 422-441), une recette de purgatif (section VI), un chapitre consacré au cinname (section VII), deux recettes de teinture conservées par le Papyrus graecus Holmiensis (section VIII), ainsi qu’un commentaire d’un passage apocryphe de l’Odyssée conservé par un autre papyrus (P.Oxy. 412, section V ; voir la contribution de J. Hammerstaedt dans ce volume). Nous devons à un opuscule de l’érudit byzantin Michel Psellus, sur lequel nous reviendrons sous peu, l’essentiel des informations dont nous disposons sur les autres sujets traités (médecine humaine, contraceptifs, contrepoisons, cosmétiques, magie amoureuse, etc.). Section I de l’édition de Vieillefond.

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dont Africanus introduit ce dernier laisse entendre que le sujet était déjà plusieurs fois apparu dans les six premiers livres et qu’il revenait également par la suite : « Ici non plus que partout ailleurs nous n’aurons garde de négliger les questions d’agriculture, car certaines intéresseront même les troupes en campagne5 » (οὐδὲ μὴν ἐνταυθοῖ παραλειφθήσεται τὰ γεωργικὰ ἴσα καὶ πανταχοῦ· ἕξει γάρ τινα καὶ τοῖς πολεμοῦσι χρήσιμα). Ce n’est là qu’un expédient pour insérer dans ce livre tactique une succession de recettes de vin (avec ou sans raisin), de vinaigre (avec ou sans vin), d’huile (avec ou sans olives) ou de garum6, telles qu’on pouvait en trouver dans les manuels d’agronomie. La place qu’occupait l’agriculture dans l’œuvre d’Africanus transparaît également dans le témoignage de l’un des derniers lecteurs de l’œuvre originale, ou peut-être de quelque abrégé, Michel Psellus (XIe siècle). Dans un petit traité, intitulé Περὶ παραδόξων ἀκουσμάτων7, il passe rapidement en revue quelques-unes des recettes qu’Africanus indiquait. Or, après avoir évoqué divers procédés relatifs à la médecine humaine et un moyen de démasquer les voleurs, il aborde les recettes agricoles : « Et touchant l’agriculture, cet homme là (sic) raconte des choses curieuses8 » (καὶ περὶ γεωργίας δὲ ὁ ἀνὴρ οὗτος λέγει παράδοξα). Africanus, nous apprend Psellus, enseignait comment obtenir des mûres blanches, des pêches bien rouges et ornées de dessins ou, moins extraordinaire, comment préparer du vin avec de l’ombelle de valériane ou de la fleur de lentisque9. Certaines recettes du chapitre agricole du septième Ceste ou du témoignage de Psellus ont des équivalents dans les Géoponiques, recueil agricole byzantin. Dans certains cas, les mêmes indications sont données en des termes très semblables. L’existence d’un rapport littéraire entre les deux textes est d’autant plus évidente que le nom d’Africanus figure parmi les sources du recueil10. Reste, lorsque nous avons affaire à des parallèles étroits, à préciser la nature de ce rapport. Est-il possible de repérer l’usage d’Africanus dans certaines parties des Géoponiques ? Faut-il au contraire conclure à l’utilisation, de part et d’autre, de sources apparentées ? La question est importante, d’une part dans la perspective de l’identification d’éventuels fragments agricoles des Cestes, d’autre part pour l’étude des sources des Géoponiques. Dans ces pages, nous voulons examiner les relations entre Africanus et la tradition littéraire que représentent les Géoponiques et les versions orientales de traités agricoles tardo-antiques auxquels le recueil grec est apparenté. Nous le ferons essentiellement à l’aide d’un exemple précis, celui des recettes relatives au traitement et à l’aromatisation de l’huile d’olive11. Un second exemple de con5 6 7

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Trad. Vieillefond, Les “ Cestes ” (voir n. 1), 170. Condiment à base de poisson fermenté dans la saumure (voir, par ex., Plin., n.h. XXI, 93-96), sans doute assez semblable au nuoc-mâm vietnamien. Voir Michaelis Pselli Philosophica minora, vol. 1. Opuscula logica, physica, allegorica, alia (BSGRT), éd. J. M. Duffy, Leipzig 1992, 109 ss. (opusc. 32). Le témoignage de Psellus se lit aussi dans l’édition des Cestes par Vieillefond (IX, 1). Trad. Vieillefond, Les “ Cestes ” (voir n. 1), 318. Psellus, opusc. 32, 35-42 (110 s. Duffy) = Afric., cest. IX, 1, 22-29. La liste des sources de Cassianus Bassus nous est conservée au début de l’argument du livre I par le manuscrit F (voir n. 18). Cette liste remontait à Anatolius de Béryte (voir plus bas). Voir dans ce volume la présentation synoptique des textes arabe et grec par C. Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius, 145-195, en part. 156 s. Pour un aperçu général de la place de l’olivier et de l’huile dans les traités agricoles, voir J. M. Carabaza Bravo, El olivo en los tratados agronómicos clásicos y andalusíes, in : Ciencias de la naturaleza en al-

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tacts étroits entre les Cestes et les Géoponiques sera rapidement examiné. Avant d’aller plus loin, il est toutefois nécessaire de mieux présenter les Géoponiques et la tradition littéraire à laquelle elles se rattachent.

1. Les Géoponiques et la tradition littéraire de l’agriculture grecque Les Géoponiques sont le seul traité agricole grec qui nous soit conservé12. Ce recueil constitue le point d’aboutissement d’une tradition littéraire plus que millénaire, que, d’une certaine manière, l’on peut faire remonter à Hésiode (Les Travaux et les Jours), mais qui a surtout connu un essor remarquable à partir de l’époque hellénistique, notamment sous l’influence de l’œuvre du Carthaginois Magon13. Le genre est resté prisé sous l’Empire, avec notamment des auteurs tels que les frères Quintilii, Florentinus, Anatolius de Béryte ou Didyme d’Alexandrie et, dans le domaine latin, Columelle, pour ne nommer que des agronomes proprement dits. Car la liste de ceux qui, comme Pline l’Ancien en latin ou Julius Africanus en grec, ont traité de sujets liés à l’agriculture dans des œuvres plus vastes serait longue. Dans le monde grec, si cette tradition est riche, c’est cependant bien plus par le nombre des œuvres que par leur originalité : dans une large mesure, les auteurs tendaient à reprendre et réarranger les conseils et recettes de leur prédécesseurs. A l’intérieur même des Géoponiques, il n’est pas rare qu’une indication soit donnée deux fois, si ce n’est trois, sous des formes légèrement différentes : la même recette a conflué par deux ou trois canaux dans le recueil. Ce phénomène est loin d’être propre aux Géoponiques, mais s’étend généralement à tous les textes qui puisent à la tradition agricole, qu’ils soient grecs ou latins. Sur un même sujet, la parenté est souvent frappante, même entre des textes que séparent la langue ou un intervalle de plusieurs siècles, ou les deux14. Cette tendance était déjà diagnostiquée par Photius, apparemment sur la base de la fréquentation de plusieurs traités. Dans la notice qu’il consacre à l’un d’eux, la Synagogè d’Anatolius de Béryte (IVe siècle), il note : « Tous les autres auteurs de traités agricoles enseignent à peu près, du moins à ma connaissance, les mêmes notions sur les mêmes

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Andalus (Textos y estudios 4), éd. C. Álvarez de Morales, Granada 1996, 11-39. Sur l’huile d’olive dans l’Antiquité grecque et romaine, voir, par exemple, J.-P. Brun, Le vin et l'huile dans la Méditerranée antique. Viticulture, oléiculture et procédés de transformation (Collection des Hespérides), Paris 2003, en part. 161-164. Du moins en grec, puisque, comme nous allons le voir, d’autres traités tardo-antiques sont conservés en arabe ou dans d’autres langues. L’édition la plus récente du texte grec est celle de H. Beckh, Geoponica siue Cassiani Bassi Scholastici de re rustica eclogae (BSGRT), Lipsiae 1895 (repr. 1994), qui repose malheureusement sur des bases très contestables (voir n. 18). Ecrit en punique, son traité d’agriculture avait été traduit en latin sur ordre du Sénat après la destruction de Carthage (146 av. J.-Ch.). Cassius Dionysius d’Utique en avait donné pour sa part une version grecque, enrichie de l’apport des sources helléniques, qui a exercé une influence considérable, notamment grâce à l’épitomé réalisé par Diophane de Nicée (Ier siècle av. J.-Ch.). Voir K. Ruffing, art. Mago (12), Der Neue Pauly 7, Stuttgart 1999, 702 s. Voir, par exemples, diverses recettes du vinaigre de scille : Plin., n.h. XX, 97 s. ; Ps.-Gal., De remediis parabilibus (XIV, 567-570 Kühn) ; Pallad. VIII, 8, 1 ; Gp. VIII, 42.

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sujets et il y a peu de variantes de l’un à l’autre15. » Généralement, les cas où nous pouvons encore confronter différentes versions d’une même recette montrent le bien-fondé de ce jugement. La lecture de plusieurs traités devait, dans une certaine mesure, donner l’impression d’une œuvre unique, sans cesse recompilée et réécrite. Nous reviendrons dans une autre étude sur la genèse des Géoponiques16 ; nous nous limiterons ici aux données essentielles, en présentant brièvement ses principaux résultats. Le recueil actuel, dédié à Constantin Porphyrogénète (945-959), n’est qu’une réédition des Eclogues de Cassianus Bassus le Scholastique (Ve ou VIe siècle17). Deux étapes intermédiaires peuvent même être identifiées. Les Eclogues ont d’abord fait l’objet, probablement très tôt, d’une nouvelle édition par un rédacteur anonyme (que nous nommons R.), qui les a enrichies à l’aide de diverses sources — qui se recoupent largement, semble-t-il, avec celles qu’avait utilisées Cassianus Bassus lui-même, en particulier la Synagogè d’Anatolius. Ces Eclogues révisées ont à leur tour été rééditées par un autre anonyme (E.), qui n’a sans doute guère enrichi le fonds agricole, mais à qui sont attribuables d’une part l’ajout de noms d’auteurs (absents de toutes les versions orientales), d’autre part celui des historiettes mythologiques des livres IX et XI. Cette édition nous est conservée par deux manuscrits (M et P de l’édition de Beckh18). C’est ce texte qui a servi de base à l’éditeur anonyme qui, sans doute peu après E., a repris le recueil pour le dédier à Constantin Porphyrogénète, en se limitant, semble-t-il, à le munir d’un proème adressé à l’empereur et à en effacer le nom de Cassianus Bassus, pour lui donner son titre actuel : les Géoponiques19. Pour composer ses Eclogues, Cassianus Bassus a beau15

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Phot., bibl. cod. 163 : καὶ οἱ ἄλλοι δὲ τῶν τὰς γεωργικὰς πραγματείας συγγραψαμένων σχεδόν τι τὰ αὐτὰ περὶ τῶν αὐτῶν, ὅσα ἐμὲ εἰδέναι, ἀποφαίνονται οὐκ ἐπὶ πολλοῖς δὲ διαφωνοῦσιν (trad. Ρ. Henry, Photius. Bibliothèque, t. 2. « Codices » 84-185 [CUFr], Paris 1960, 134) ; voir également Gp. XIII, 4, 5 et 9. Il n’est évidemment pas exclu que l’avis de Photius et la préférence qu’il donne à l’expérience de Léon (ἐν οἷς δὲ διαπεφωνήκασιν ἡ τοῦ Λέοντος τῶν ἄλλων προκρίνεται πεῖρα, ajoute-t-il) soient repris à une source. Du moins est-il permis d’être effleuré par le doute, en lisant, un peu plus haut, à propos de la Synagogè d’Anatolius : χρήσιμον δὲ τὸ βιβλίον, ὡς καὶ διὰ πείρας αὐτῆς ἐπὶ πολλῶν εἴδομεν, πρὸς τὰς κατὰ γῆν ἐργασίας καὶ τοὺς γεωργικοὺς πόνους, καὶ σχεδόν τι χρησιμώτερον τῶν ἄλλων ὅσοι τῆς αὐτῆς αὐτῷ πραγματείας ἥψαντο. La valeur des indications de Photius ne dépend toutefois pas de ses aptitudes ou connaissances en matière d’agriculture : que la pratique des traités agricoles dont il se fait l’écho soit personnelle ou empruntée à quelque autre auteur, elle émane de quelqu’un d’expérimenté en la matière. Voir les p. 243 ss. du présent volume. Cassianus Bassus est communément daté du VIe siècle depuis E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen III, RhM 48, 1893, 1-40, en part. 31 ss., mais une date plus haute (Ve siècle) nous paraît également envisageable. Il s’agit du Marcianus gr. 524 (XIIIe siècle) et du Palatinus gr. 207 (XVe siècle). Les autres manuscrits, dont les plus importants sont F (Laurentianus gr. LIX-32, XIe siècle) et L (Laurentianus gr. XXVIII-23, XIIIe siècle) représentent en revanche l’édition constantinienne. Cette distinction entre deux éditions a été mise en évidence par G. Pasquali, Doxographica aus Basiliusscholien, APAW 1910, 194-228, en part. 212215, à l’encontre de l’hypothèse de H. Beckh, De Geoponicorum codicibus manuscriptis, Acta Seminarii Philologici Erlangensis 4, 1886, 261-346, en part. 325-336 (conclusion reprise dans Geoponica [voir n. 12], V s.). Persuadé que tous les manuscrits connus remonteraient à un même archétype (représentant l’édition constantinienne), Beckh a constitué un texte qui mêle malheureusement ces deux recensions différentes. En toute rigueur, ce titre ne devrait être appliqué qu’au texte de l’édition constantinienne, représentée en particulier par F et L, et non à l’édition de E., représentée par M et P, puisque ces deux manuscrits conservent le nom de Cassianus Bassus et le titre d’Eclogues. Par commodité, nous désignerons toutefois comme Géoponiques l’ensemble que forment ces deux éditions, dont le texte est généralement identique.

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coup puisé dans la Synagogè d’Anatolius, tout en faisant aussi des emprunts aux Géorgiques de Florentinus et de Didyme d’Alexandrie et sans doute à d’autres sources encore20. L’importance de l’ouvrage d’Anatolius, dont l’agronome latin Palladius (Ve siècle) a également tiré son bien, est attestée par Photius et confirmée par sa diffusion en Orient. Nous en conservons en effet une version syriaque21, deux versions arabes distinctes22, dont l’une (Anatolius Arabicus, connu par un manuscrit inédit de Mešhed [Iran]23) a également été traduite en arménien (sous le titre de Girk‘ vastakoc‘, Livre des travaux)24. Il existe en outre une tradition orientale des Eclogues, dont subsiste une version arabe, qui porte le titre de Filāh.a (Agriculture), mais est également connue par une réélaboration secondaire due à un auteur arabe anonyme, la Filāh.a ar-rūmīya (Agriculture romaine)25. 20

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L’usage de Didyme a été mis en lumière par E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen II, RhM 45, 1890, 212-222. Cependant, contrairement, à ce que pensait Oder, Anatolius et Didyme ne sont pas les deux seules sources des Eclogues. Notre aborderons plus loin un exemple qui suppose l’usage de trois sources en plus d’Anatolius (voir p. 228-230). Nous reviendrons dans notre seconde contribution sur le problème des sources, en montrant notamment l’usage de Florentinus par Cassianus Bassus (voir en part. la section 6). Sur cette version, éditée par P. A. de Lagarde, Geoponicon in sermonem Syriacum versorum quae supersunt, Lipsiae 1860 (repr. Osnabrück 1967), voir son étude préalable, De geoponicon versione Syriaca, Lipsiae 1855 (avec la liste des chapitres en traduction latine), ainsi que I. Löw, Aramaeische Pflanzennamen, Leipzig 1881, 18-24 ; A. Baumstark, Lucubrationes Syro-Graecae. 2. De versione, quae dicitur, Geoponicorum Syriaca (JCPh Supplb. 21), Leipzig 1894, 384-405 ; R. Duval, Anciennes littératures chrétiennes. II. La littérature syriaque (BEHEc), Paris 31907, 276 s. Selon Brock, la traduction pourrait remonter au Ve ou au VIe siècle, puisqu’elle ne présente aucun des traits caractéristiques des versions faites à partir de la fin du VIe siècle (communication personnelle citée par A. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia of Horse Medicine. The Sources, Compilation, and Transmission of the Hippiatrica [Oxford Studies in Byzantium], Oxford 2007, 74 s.). Sur les versions arabes, voir Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur (voir n. 10), 148 ss., ainsi que, parmi les travaux antérieurs : F. Sezgin, Alchimie – Chemie, Botanik – Agrikultur bis ca. 430 H. (Geschichte des Arabischen Schrifttums 4), Leiden 1971, 303 ss. ; et 355 (avec quelques compléments dans le vol. V, Leiden 1974, 427-429 ; M. Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften im Islam (HbdOr 1,6,2), Leiden 1972, 427 ss. ; J. Hämeen-Anttila, The Oriental Tradition of Vindanius Anatolius of Berytus’ Synagōgē Geōrgikōn Epitēdeumatōn, WZKM 94, 2004, 73-108, repris dans The Last Pagans of Iraq. Ibn Wah.shiyya and his Nabatean Agriculture [Islamic History and Civilization. Studies and Texts 63], Leiden 2006, 52-80). Rid.ā 5762. Edité par les Mékhitaristes de Venise (Girk‘ vastakoc‘. Γεωπονικά. T‘argmanowt‘iwn naxneac‘ yarabac‘i lezowē, Venetik 1877), le texte a été étudié par C. Brockelmann, Die armenische Übersetzung der Geoponica, ByzZ 5, 1896, 385-409, qui a donné la liste des chapitres en traduction allemande, et par A. Zanolli, Per gli studi sul testo e sulla lingua della redazione armena dei ‘Geoponicon Libri’, AIVS 89, 1930, 609-627. Les références aux études des philologues arméniens sont données par R. W. Thomson, A Bibliography of Classical Armenian Literature to 1500 AD (CChr), Turnhout 1995, 55. Leurs réactions à l’article de Brockelmann, sont résumées par E. Fehrle, Studien zu den griechischen Geoponikern (Stoicheia 3), Leipzig 1920, 50. Cette version n’est en tous cas pas antérieure à la seconde moitié du XIIe siècle, mais pourrait être plus tardive. Sur la Filāh.a et la Filāh.a ar-rūmīya, voir Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur (voir n. 10), 147 ss., ainsi que l’article fondamental de B. Attié, L’origine d’al-falāh.a ar-rūmīyya et du pseudoQust.ūs, Hespéris-Tamuda 13, 1972, 139-181. Ce sont des raisons pratiques qui motivent l’usage dans ces pages de la Filāh.a ar-rūmīya plutôt que de la Filāh.a (inédite), ce qui aurait été en soi préférable, d’autant que l’édition de W. ‘Abd ar-Rah.īm A‘ubayd, al-Filāh.a ar-Rūmīya. Ta’līf Qust.ā b. Lūqā al-Ba‘albakīy. Dirāsa wa-tah.qīq, ‘Ammān 1999, présente de graves défauts (voir la recension de F. J. Mariscal, Comentarios a la

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Pour plus de clarté, nous donnerons ici un stemma simplifié26, qui se limite, autant que possible, aux textes qui feront l’objet de nos investigations. En particulier, nous ne tenons pas compte des étapes éditoriales intervenues entre la publication originale des Eclogues par Cassianus Bassus et l’édition produite à la cour de Constantin Porphyrogénète. Sources agricoles latines

Sources agricoles grecques

Anatolius (Synagogè) Palladius

Version syriaque

Cassianus Bassus (Eclogues)

Anatolius Arabicus Filāh.a Version arménienne (Girk‘ vastakoc‘)

Filāh.a ar-rūmīya

Géoponiques

Etant donné que les chapitres sur le traitement de l’huile d’olive (Gp. IX, 21-27) ne portent aucune trace évidente d’interventions postérieures à Cassianus Bassus, nous pou-

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edición jordana de la Filāh.a Al-Rūmiyya, BAEO 39, 2003, 67-77), dont le moindre n’est pas de construire un texte composite à l’aide des manuscrits non seulement de la Filāh.a ar-rūmīya, mais aussi de la Filāh.a. Ce choix n’a cependant guère d’incidences pour notre propos, car, dans les sections que nous abordons, l’auteur de Filāh.a ar-rūmīya s’est contenté de reproduire les chapitres de son modèle, comme le montre la bonne correspondance globale entre son texte et les Géoponiques. L’édition d’A‘ubayd fournit donc, dans ce cas, une base de travail acceptable. Pour les textes orientaux, nous recourrons aux abréviations suivantes : Anat. Arab. pour l’Anatolius Arabicus (d’après le manuscrit de Mešhed, Rid.ā 5762) ; Fil. pour la Filāh.a (selon les indications de F. J. Mariscal, Análisis de la transmisión textual de Al-Filaha Al-Rumiyya, Las Palmas 2002) ; F. R. pour la Filāh.a ar-rūmīya ; G. V. pour le Girk‘ vastakoc‘ (version arménienne d’Anatolius) ; syr. pour la version syriaque (selon l’édtion de Lagarde, Geoponicon [voir n. 21]). Par ailleurs, Pallad. désigne Palladius (pour lequel nous utilisons l’édition de R. H. Rodgers, Palladii Rutilii Tauri Aemiliani uiri inlustris. Opus agriculturae, De ueterinaria medicina, De insitione [BSGRT], Leipzig 1975). Pour un stemma plus complete, se reporter à la p. 344 de ce volume. Pour la tradition arabe, voir également le stemma de Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur (voir n. 10), 165.

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vons considérer, au moins comme hypothèse de travail, que les Géoponiques reflètent ici les Eclogues dans leur état originel27.

2. Africanus, source lointaine des Géoponiques Au début de son ouvrage, Anatolius indiquait ses sources. Parmi elles figurait Africanus, comme l’attestent aussi bien Photius que l’Anatolius Arabicus28. De la liste d’Anatolius, il a ensuite passé dans celle que l’on trouve à la fin du proème du premier livre des Géoponiques. Cette mention ne dit donc rien sur l’utilisation éventuelle d’Africanus par Cassianus Bassus ou par les éditeurs postérieurs de son recueil. Au premier abord, la liste des emprunts que les Géoponiques font aux Cestes pourrait sembler évidente, puisque les manuscrits du recueil agricole indiquent généralement un nom d’auteur en tête des chapitres et qu’Africanus s’en voit ainsi attribuer une quarantaine29. Cependant, les incohérences de ces données apparaissent très vite et, depuis longtemps, leur valeur est fortement contestée30. A raison, malgré l’hésitation qui a parcouru la recherche tout au long du XXe siècle : tant le témoignage des versions orientales d’Anatolius et de Cassianus Bassus que l’étude de la constitution du recueil grec montrent que ces attributions sont, comme nous l’avons indiqué plus haut, un ajout très tardif, attribuable à E., et qu’elles ne reposent généralement sur aucune tradition digne de foi31. Indépendamment même de cette conclusion, il est largement admis que les noms d’auteurs des Géoponiques ne sauraient servir de base à la critique des sour27

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Nous pouvons ainsi nous dispenser de prendre en compte les éditeurs intervenus entre Cassianus Bassus et l’édition constantinienne (R. et E. ; voir p. 214), sans diminuer la valeur de nos résultats. N’ayant sans doute pratiquement pas modifié le texte, E. peut être totalement négligé pour l’analyse des chapitres sur le traitement de l’huile d’olive. La distinction entre Cassianus Bassus et R. peut également être laissée de côté dans cette section. D’une part, cette différence est très difficile à tracer dans ces chapitres et nous manquons souvent d’éléments pour décider si l’absence de parallèle dans la Filāh.a ar-rūmīya s’explique par un ajout de R. ou par une omission des traducteurs. D’autre part, et surtout, cette incapacité à trancher n’a guère de conséquences pour notre propos, car, dans cette section, le texte grec a toujours au moins un parallèle, soit dans l’Anatolius Arabicus, soit dans la Filāh.a ar-rūmīya. En outre, si tant est que certains passages sans équivalent dans cette version n’aient pas figuré dans les Eclogues originelles, mais aient été réintroduits en grec par R., ils l’auraient été à partir d’Anatolius et non de quelque autre source. Par contre, dans le cas le plus intéressant, celui de Gp. IX, 24, 2, il n’y a aucun doute, puisque le parallèle de la Filāh.a ar-rūmīya prouve qu’il s’agit bel et bien d’un ajout de Cassianus Bassus. Ainsi, même s’il est impossible de garantir que les Géoponiques reproduisent en tous points le texte des Eclogues, la question est sans importance du point de vue de l’origine des fragments. Quant aux chapitres sur les mûres (Gp. X, 69 et 70), ils remontent tous deux à Cassianus Bassus, car ils ont des équivalents arabes. Ils sont disjoints dans l’édition d’A’ubayd (V, 49 et 84). Les indications de Mariscal montrent cependant qu’ils se suivent dans les manuscrits de la Filāh.a ar-rūmīya (V, 53 s.) ; dans la Filāh.a, ils forment même un chapitre unique (V, 49), regroupement probablement secondaire, comme le suggère l’accord entre les Géoponiques et la Filāh.a ar-rūmīya. Toutefois, étant donné qu’il ne s’agit que d’un exemple secondaire, nous ne prendrons en considération que le texte grec. Phot., bibl. cod. 163 ; Anat. Arab., pr. (voir Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur [voir n. 10], 156). Voir la liste dressée par R. H. Rodgers dans sa contribution au présent volume, 205-210. E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen I, RhM 45, 1890, 58-99, en part. 64-66, a avancé des raisons très fortes. La démonstration en sera apportée dans notre seconde contribution (voir p. 272 ss. du présent volume).

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ces32. Nous nous contenterons donc, à la fin de notre étude, d’examiner ces attributions à la lumière des résultats de l’analyse des sources, mais, pour le reste, nous les laisserons de côté. La recherche des emprunts des Géoponiques à un auteur donné ne peut ni ne doit se limiter aux chapitres qui portent son nom. Pour certaines des sources du recueil, quelques extraits peuvent être rassemblés grâce aux citations qui émaillent le texte et dont, contrairement aux attributions, la valeur est éprouvée33. Dans le cas d’Africanus, cependant, la collecte est vite terminée : les Géoponiques ne contiennent qu’une brève référence34. Une seule voie, bien plus périlleuse, semble donc praticable : l’identification d’extraits anonymes. Puisque Africanus était l’une des sources d’Anatolius, des emprunts que nous sommes dans l’incapacité de reconnaître, en raison à la fois de l’effacement au fil des réécritures des caractéristiques littéraires qui auraient, éventuellement, pu trahir sa main35 et de notre connaissance très lacunaire des Cestes, se cachent certainement dans les Géoponiques. Certains d’entre eux sont-ils, malgré tout, repérables ? Il est rare de pouvoir confronter les Géoponiques avec leurs sources potentielles ou des textes étroitement apparentés. Aussi est-il tentant, lorsque l’on constate une grande similitude de contenu et d’expression entre un chapitre des Géoponiques et un fragment d’Africanus, d’en déduire que nous avons affaire à l’un de ces emprunts. Telle était la conclusion de Gemoll, auteur d’une étude minutieuse sur les sources du recueil, mais dont les prémisses méthodologiques erronées diminuent fortement l’intérêt, à propos de deux chapitres de la section sur l’huile d’olive (Gp. IX, 23 s.)36. Voyons donc si une analyse plus précise de cette section et des sources dont Anatolius et Cassianus Bassus font usage permet de confirmer ou d’infirmer cette hypothèse. En tout état de cause, ces chapitres sont certainement l’un des cas les plus favorables qui se puisse trouver pour mener une telle analyse, puisque la comparaison peut porter sur un ensemble de recettes conservées de part et d’autre. Nous nous trouvons de plus dans une situation tout à fait privilégiée, puisque, grâce à l’aimable concours de Carlo Scardino, nous avons pu prendre en compte, outre les Géoponiques, des textes arabes publiés depuis peu ou encore inédits, dont on lira sa traduction allemande dans la présentation synoptique publiée en annexe. La difficulté d’accès aux sources orientales explique en effet pourquoi elles ont été si peu prises en comptes jusqu’ici, alors même qu’elles ouvrent des perspectives des plus intéressantes sur l’histoire du texte grec37.

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Voir en dernier lieu R. H. Rodgers, Κηποποιΐα: Garden Making and Garden Culture in the Geoponika, in : Byzantine Garden Culture, éd. A. Littlewood – H. Maguire – J. Wolschke-Bulmahn, Washington 2002, 159-175, en part. 160. Le principe a été formulé pour la première fois par E. Maas, Deutsche Litteraturzeitung 3, 1884, 575 (recension de W. Gemoll, Untersuchungen über die Quellen, den Verfasser und die Abfassungszeit der Geoponica, Berlin 1883 [repr. Walluf bei Wiesbaden 1972]). Voir Oder, Beiträge I (voir n. 30), 64-66. Gp. V, 45, 2 (= Afric., cest. IX, 5). Ce critère était essentiel pour Björck, Apsyrtus (voir n. 3), 18. Gemoll, Untersuchungen (voir n. 32), 226. Sur les problèmes méthodologiques, voir la recension de Maas (voir n. 32) et Oder, Beiträge I (voir n. 30), 66, n. 2. Parmi les travaux qui les ont prises en comptes, citons en particulier E. Fehrle, Studien (voir n. 24), et R. H. Rodgers, Hail, Frost, and Pests in the Vineyard: Anatolius of Berytus as a Source for the Nabataean Agriculture, JAOS 100, 1980, 1-11.

Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

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3. Les sources des chapitres d’Anatolius et de Cassianus Bassus sur l’huile d’olive corrigée ou aromatisée Nous donnerons d’abord un aperçu complet des chapitres qui nous intéressent dans la tradition de la Synagogè38 et des Eclogues, avec les parallèles d’Africanus et d’autres auteurs, dont Apicius. Au premier abord, la présence d’un parallèle tiré d’Apicius a de quoi surprendre, tant les Géoponiques paraissent éloignées des raffinements du célèbre gastronome du Ier siècle. En fait, comme l’a montré Brandt, le livre de cuisine qui nous est parvenu sous son nom n’est qu’une refonte tardo-antique de son œuvre39. Or, le savant allemand a mis en évidence les liens entre les recettes qui forment la plus grande partie du premier livre et Palladius et les Géoponiques40. Il en conclut que l’éditeur d’Apicius (nous dirons Apicius par commodité) a utilisé une des sources d’Anatolius. Il propose d’y reconnaître Apulée, ce qui est tout à fait contestable41. Par contre, sa principale conclusion est évidente : il y a bel et bien une source commune. A en juger par les recettes qui sont attribuables à celle-ci chez Apicius, elle traitait notamment de la conservation des aliments et donnait des recettes de vin et d’huile aromatisés. Le tableau de la page suivante récapitule les parallèles. Si nous considérons ceux-ci de façon globale, nous observons qu’un bloc de cinq recettes d’un chapitre du septième Ceste (I, 19, 83-97) a des parallèles dans les Géoponiques. S’y ajoute un parallèle imparfait entre une recette d’Anatolius (Anat. Arab. XII, 17) et une recette qu’Africanus donne un peu plus haut (l. 68-70). Nous observons même des convergences dans l’ordre des recettes chez les deux auteurs. Africanus serait-il ici la source d’Anatolius, comme le voulait Gemoll42 ? A ce stade, observons aussi un phénomène inattendu : les parallèles avec Africanus ne se limitent pas aux chapitres d’Anatolius, mais s’étendent à des passages qui ne figurent pas dans l’Anatolius Arabicus. Examinons de près les parallèles les plus intéressants, en nous concentrant sur l’Anatolius Arabicus, le texte grec et la Filāh.a ar-rūmīya43.

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40 41

42 43

Aucun de ces chapitres ne se retrouve dans la section sur l’huile et les olives du Gayangos XXX, fol. 78r79v, notre unique témoin direct de la seconde version arabe pour ces chapitres. E. Brandt, Untersuchungen zum römischen Kochbuche. Versuch einer Lösung der Apicius-Frage (Philologus Supplb. 19,3), Leipzig 1927, en part. 127-135. Pour le texte, nous utilisons l’édition et la traduction de J. André, Apicius. L’art culinaire, éd. nouvelle (CUFr), Paris 1974, dont on consultera aussi l’introduction, X-XVI, pour la question de l’édition tardo-antique du recueil. Brandt, Untersuchungen (voir n. 39), 47-53. Brandt, Untersuchungen (voir n. 39), 77-81. Voir la critique d’André, Apicius (voir n. 39), XII, n. 1. Sur l’Apulée des Géoponiques, voir R. H. Rodgers, The Apuleius of the Geoponica, CSCA 11, 1978, 197-199, ainsi que R. Martin, Apulée dans les Géoponiques, RPh 98, 1972, 246-255 (qui, malheureusement, ignore le problème posé par les attributions du recueil). Voir n. 36. De notre silence, aucune conclusion ne doit être tirée sur le contenu de la version syriaque ou du Girk‘ vastakoc‘ ; toutefois, hormis les omissions que signale la n. 44, ce dernier est globalement semblable à l’Anatolius Arabicus.

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Anatolius Anat. Arab. XII 16, 1

Cassianus Bassus 44

G. V.

16, 2 17 18 19

20

284, 2

284, 3

21 22

23

Syr. XI

Gp. IX

16, 1-3 16, 4 17

cf. 26, 1-3 26, 4 27

18

24, 1

18, 1

24, 2

18, 2

23, 1-5 23, 6 25 21

17, 1-5 17, 6 19 15

21 22, 1 s. 22, 3

15 16, 1a 16, 1b 16, 2

19 20 21

284, 4

22

F. R. VI45

Autres textes Pallad. XII

Afric. I, 19

Apic. I

Autres parallèles

86-90

18

83-85 cf. 6870

cf. 19

91-93

20, 1 s.

81 s. + 83-85 94-97

4 (6)

20, 3 s. 19

cf. Anat. Arab. XII, 22 et par.

cf. Anat. Arab. XII, 19 et par.

21

3.1. L’huile impure et l’huile fétide (Anat. Arab. XII, 19 et 20) La correspondance entre les recettes pour traiter l’huile impure d’Anat. Arab. XII, 19, de Gp. IX, 24, 1 et des l. 91-93 d’Africanus est d’une précision remarquable. Si nous prenons en considération le texte arabe, nous voyons que Cassianus Bassus a supprimé l’indication sur la fermeture du récipient à la fin de la recette, indication qui manque aussi chez Africanus, mais, selon toute vraisemblance, cette convergence est fortuite. Par contre, le texte arabe se révèle plus proche des Cestes sur certains détails. Ainsi, l’adverbe αὐτάρκως à la fin de la première phrase du texte d’Africanus a un équivalent en arabe, mais pas dans les Géoponiques. Le lien entre les Cestes et la Synagogè ne se limite pas à l’étroite parenté de cette recette : tous deux la font suivre d’une même recette pour traiter l’huile fétide (Anat. Arab. XII, 20, début ; Gp. IX, 23,1 ; Afric., cest. I, 19, 94-97).

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45

Une lacune au début du ch. 284 nous prive sans doute de parallèles avec les ch. 16 à 18 de l’Anatolius Arabicus. Il est cependant clair que le Girk‘ vastakoc‘ abrège, comme il le fait parfois : les ch. 21 et 22 de l’arabe ne sont pas repris, tandis que plusieurs chapitres de la section qui nous intéresse ont été réunis sous le no 284. La numérotation indiquée ici est celle de l’édition d’A‘ubayd. Il faut relever qu’elle ne correspond pas à celle des manuscrits de la Filāh.a ar-rūmīya, où ces chapitres (rangés dans le même ordre) portent en réalité les nos 11-15, mais à celle de la Filāh.a (cf. n. 25), si bien que nous avons renoncé à indiquer la numérotation de cette dernière dans une colonne particulière.

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Cette succession de recettes parallèles n’est pas due au hasard. Malgré cela, Africanus n’est probablement pas ici la source d’Anatolius. En effet, la proximité est frappante pour la première recette et le début de la seconde, mais ensuite, l’écart est évident. La différence entre les mesures (½ chez Africanus, 2 dans la version arabe et chez Palladius) pourrait certes être relativisée, car elle a probablement une cause paléographique et rien n’empêche qu’un accident de ce type se soit produit secondairement dans l’une ou l’autre des traditions46. Celle qui a trait au procédé est par contre plus problématique : l’Anatolius Arabicus ne fait pas référence au soleil, et la version syriaque pas davantage ; pour Anatolius, contrairement à Africanus, il ne s’agit donc pas de réchauffer l’huile. Enfin, le premier indique que si l’on n’a pas d’olives, on peut utiliser des rameaux d’olivier, ce que le second ne dit pas. Or cette alternative paraît provenir de la même source, car ce n’est qu’après l’avoir indiquée qu’Anatolius passe à un autre avis (« es gibt Leute, die … »). La seconde recette ne peut donc venir des Cestes. Cette conclusion s’applique également à la première, puisqu’elle est très probablement tirée de la même source. Par contre, Africanus et Anatolius utilisent de toute évidence des matériaux de même origine, comme le prouvent à la fois de fortes similitudes d’expression47 et la succession des deux recettes chez l’un comme chez l’autre. Aussi l’hypothèse à privilégier estelle celle de l’usage direct ou indirect d’une source commune48. Cette source n’est certainement pas la seule qu’Anatolius ait utilisée dans cette section, car il donne un peu plus loin une recette presque identique et visant au même résultat (Anat. Arab. XII, 22). Le texte arabe de ce doublet forme un appendice au chapitre précédent, intitulé « Ebenso über das Öl », mais le témoignage concordant de Palladius (« Vt oleum sordidum purges », XI, 19), de la version syriaque (« Quomodo epuretur oleum in quo sordes sint », XI, 21) et des Géoponiques (Πῶς ἔστιν ἔλαιον καθαρὸν ποιῆσαι, IX, 21) montre que cet intitulé est secondaire. Une telle formule est d’ailleurs unique dans l’Anatolius Arabicus. Le détail du texte est assez différent de la recette du chapitre 19 et de son parallèle africanien, mais le procédé lui-même est identique : purifier l’huile à l’aide de sel grillé. Anatolius a donc utilisé deux sources ayant puisé au même fonds.

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La méprise ne peut toutefois avoir eu lieu qu’en grec, où elle s’explique facilement d’un point de vue paléographique, ce qui n’est pas le cas en arabe. Comme nous l’a indiqué C. Scardino, les chiffres y sont écrits en toutes lettres et ne se ressemblent guère. Les deux recettes d’Africanus ont en commun la formule ἐν ἡλίῳ ἀποθέμενος, placent des adverbes (rares dans le reste du chapitre, hormis οὕτως) à la fin d’une proposition (ἁλῶν τε ἐπιπάσσων τῶν φρυκτῶν αὐτάρκως et καὶ πυρώσας ἱκανῶς) et commandent de transvaser à la fin εἰς ἀγγεῖα (au pluriel ; il n’y a qu’une seule autre occurrence dans le chapitre, l. 72 ; ailleurs, le mot est au singulier). Reste à expliquer comment le soleil, qui n’est pas chez Anatolius, « réapparaît » en Gp. 23, 1. En fait, il ne se retrouve que dans une partie de la tradition. Il manque dans M, qui représente l’édition la plus ancienne (voir p. 214), et dans la Filāh.a ar-rūmīya. Il est donc très douteux qu’il se soit trouvé dans le texte de Cassianus Bassus. Plutôt que par l’influence d’une tradition semblable à celle d’Africanus, la réapparition du terme pourrait s’expliquer comme une glose marginale : nous voyons les manuscrits hésiter entre ἐλαίῳ et ἡλίῳ en Gp. IX, 24, 1 ; il n’est pas impossible qu’au chapitre 23, τοῦ ἡλίου ait été à l’origine une leçon alternative pour τοῦ ἐλαίου.

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3.2. Un ajout de Cassianus Bassus (Gp. IX, 24, 2) Nous avons laissé jusqu’ici la seconde partie du chapitre 24 des Géoponiques de côté. Ce passage manque dans l’Anatolius Arabicus, dans la version syriaque et chez Palladius. Il n’était donc pas chez Anatolius ; l’accord entre les Géoponiques et la Filāh.a ar-rūmīya montre que c’est un ajout de Cassianus Bassus. Or il présente lui aussi un parallèle avec Africanus, assez étrange à vrai dire : le titre de la recette des Géoponiques correspond à la phrase introductive de la recette d’Africanus pour traiter l’huile brune et impure, tandis que le procédé indiqué par Cassianus Bassus correspond à la recette suivante d’Africanus, qui est celle d’un ersatz d’huile omphacine49. Vraisemblablement, il y a eu un accident de transmission dans la tradition dont dépend Cassianus Bassus : une recette et le titre de la suivante se sont perdus. Comme dans le cas des chapitres 19 et 20 d’Anatolius (selon la numérotation de l’Anatolius Arabicus), Africanus ne peut être ici la source. Non seulement cette différence fondamentale plaide contre cette hypothèse, mais encore, les variations dans la recette elle-même — le procédé et le vocabulaire diffèrent, Cassianus Bassus n’indique pas de quantité et Africanus n’emploie pas de sel — sont incompatibles avec elle. L’intérêt de ces quelques lignes n’est pas encore épuisé. Car la recette ajoutée par Cassianus Bassus a un parallèle non seulement chez Africanus, mais aussi chez Anatolius (fin du ch. 16 de l’Anatolius Arabicus), parallèle qu’il a étalement recopié plus loin (26, 4) ! Afric., cest. I, 19

Gp. IX, 24, 2

81 s. Ἔλαιον δὲ μέλαν καὶ ῥυπαρὸν ὧδε λαμπρυνεῖς· λίτρου λίτραν μίαν ὀπτήσας, κόψας, σήσας, βάλε εἰς τὸ κεράμιον. 83-85. Ἐὰν δὲ καὶ θέλῃς οἷον ὀμφάκινον αὐτὸ ποιῆσαι, φλοιὸν ἐλαίας ἀγρίας καὶ φύλλα κόψας, ποίει μάζαν καὶ σταθμῷ λίτραν βάλε εἰς κεράμιον.

Τὸ δὲ ῥυπαρὸν ἔλαιον ποιήσεις διαυγὲς οὕτως.

ἐλαίας φλοιὸν καὶ ἀκρέμονας, καὶ ἅλας, πάντα κόψας καὶ ἐνδήσας ὀθονίῳ, ἀποκρέμασον εἰς τὸ ἀγγεῖον.

Anat. Arab. XII, 16

Gp. IX, 26, 4

Andere Leute machen omphakisches Öl oder anderes Öl in den Krügen mit einer Portion an trockenen Olivenblättern, die sie zusammen zerkleinern. Dann wird darauf zerkleinertes Salz gestreut, und sie heben es empor (?). Dann gebrauchen sie es bei Bedarf anstatt des omphakischen Öls.

ἄλλοι δὲ ἔλαιον ὀμφάκινον, ἢ ἄλλως καλόν, εἰς ἴγδιν βαλόντες ἐπιχρίουσι.

καὶ ὅταν χρεία ᾖ, ὡς Σπάνῳ χρῶνται τῷ ἐλαίῳ.

Ainsi, Cassianus Bassus a ajouté une recette qui se trouvait déjà chez Anatolius sous une forme différente. Ce qui l’y a induit, c’est justement l’accident qui s’est produit dans la 49

L’huile omphacine était produite à partir d’olives vertes. Sur la notion d’ersatz, voir n. 50.

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tradition à laquelle il a puisé : cette recette d’ersatz d’huile omphacine (selon le témoignage d’Africanus et d’Anatolius) y avait perdu sa destination première, si bien que Cassianus Bassus ne s’est pas rendu compte qu’il introduisait un doublet.

3.3. L’huile omphacine et l’huile espagnole (Anat. Arab. XII, 16) Le cas de ce double parallèle nous amène naturellement à examiner comment la recette de l’huile omphacine d’Anatolius (Anat. Arab. XII, 16) a été reprise et modifiée dans les Eclogues. Les instructions des Géoponiques (IX, 26, 4) sont difficiles à comprendre. Il manque visiblement une indication d’ingrédients à mettre dans le mortier avec l’huile, sans doute des feuilles d’olivier. De plus, la perspective est différente de celle d’Anatolius : il ne s’agit pas de faire de l’huile omphacine ; celle-ci n’est qu’un ingrédient pour produire un ersatz d’huile espagnole. En cela, la recette des Géoponiques est cohérente avec le titre du chapitre : « Faire de l’huile semblable à l’huile espagnole ». Ce n’est pas le cas chez Anatolius, dont la recette ne correspond pas au titre, qui est identique à celui du grec : « Die Behandlung des Öls, damit es dem spanischen Öl ähnlich wird » (Anat. Arab.). Par contre, le parallèle d’Africanus montre que cette recette est bien une recette d’huile omphacine, même si, chez Anatolius, elle ne semble pas rattachée au bon chapitre. Il est possible que Cassianus Bassus ait quelque peu modifié la recette pour l’harmoniser avec la visée du chapitre, produire de l’huile espagnole et non de l’huile omphacine. L’absence d’équivalent dans la Filāh.a et la Filāh.a ar-rūmīya s’explique sans doute par une omission du traducteur arabe, qui n’aura retenu que les procédés visant à corriger un défaut de l’huile, laissant de côté les recettes d’huile aromatisée de Gp. IX, 26 et 27. Quant à la recette qui occupe la première partie du chapitre, celle d’un ersatz d’huile « espagnole50 » (§ 1-3 des Géoponiques, l. 86-90 du chapitre des Cestes), la version qu’en 50

Bien des hypothèses ont été avancées à propos du σπανὸν ἔλαιον ou, dans les papyri, σπανέλαιον, mais les témoignages littéraires montrent qu’il s’agit d’un type d’huile particulièrement âcre obtenu à partir d’olives vertes et avec adjonction de jeunes rameaux d’olivier (voir J. Kramer, Die Bedeutung von σπανέλαιον, ZPE 81, 1990, 261-264, où l’on trouvera les références nécessaires ; parmi les textes littéraires, il s’appuie en particulier sur Gal., De methodo medendi XI, 16 [X, 790, 12-14 Kühn]). Cette dénomination fait référence à l’Espagne comme patrie de cette huile et ce lien est souvent sensible dans les textes littéraires (comme ici sous la plume d’Africanus : τὸ Ἰβηρικὸν ὃ δὴ «Σπάνον» ὀνομάζομεν, l. 85 s.), mais, note Kramer 264, dans la langue courante, la provenance exacte devait moins compter que le type d’huile. Aussi Brun, Le vin [voir n. 11], 163, n’a-t-il pas forcément raison d’analyser les recettes censées donner le goût d’une huile d’une provenace déterminée en termes de fraude. La recette d’Anatolius est celle d’un ersatz d’huile « espagnole », comme le montre le titre du chapitre d’Anatolius et des Géoponiques. L’usage d’huile aromatisée aux rameaux d’oliviers broyés comme substitut au σπανόν ἔλαιον est attesté par ailleurs dans le De succedaneis pseudo-galénique : ἀντὶ ἐλαίου σπανοῦ, θάλλους ἐλαίῳ ἁπαλοὺς θλάσας ἐπίβαλλε (XIX, 728, 15 s. Kühn), texte sur lequel Kramer, ibid. 263, n. 19, attire l’attention. Il en va de même dans les Cestes, bien que ce soit moins explicite, puisque Africanus conclut en affirmant que l’huile obtenue aura les mêmes qualités que l’huile « espagnole ». Il a d’ailleurs déjà donné la recette de la (véritable) huile « espagnole » (en l’occurrence Ἰβηρικόν, l. 62-67). La distinction entre recette de base et recette d’ersatz est ainsi fonctionnelle dans le texte d’Africanus, mais sans doute assez artificielle. Nous nous demandons si elle ne reflète pas simplement une différence de vocabulaire entre deux sources, parlant l’une d’« huile espagnole », l’autre d’« huile semblable à l’huile espagnole » (ce qui est la seule formule attestée chez Anatolius et dans les Géoponiques). La juxtaposition des deux formulations n’est pas

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Christophe Guignard

donne le manuscrit de Mešhed est assez simple : il s’agit apparemment de verser de l’eau chaude sur l’huile et d’ajouter du sel. On récupère ensuite l’huile qui remonte naturellement à la surface. La recette des Géoponiques et de la version syriaque (XI, 16) commence de la même manière, mais la suite est toute différente : l’opération semble devoir être répétée51, puis vient une deuxième phase, qui consiste à mettre dans l’huile des feuilles d’olivier pour lui donner un goût amer. Africanus n’a pas d’équivalent à la première phase, mais seulement à la seconde. Cependant, il recommande d’envelopper les feuilles d’olivier dans un chiffon pour les plonger dans l’huile. En résumé : pour Africanus, comme pour les Géoponiques, il s’agit d’aromatiser l’huile avec des feuilles d’olivier, ce qui est conforme avec ce que l’on sait par ailleurs de l’huile dite « espagnole » ; la recette d’Anatolius, par contre, semble plutôt consister à purifier l’huile et ne contient aucun élément destiné à l’aromatiser, si ce n’est le sel, ce qui, a priori, est d’autant plus étonnant que, comme les deux autres textes, le chapitre arabe présuppose l’emploi d’une huile déjà pure. Les mêmes indications se retrouvent dans les Géoponiques, où elles constituent une première étape. Le texte laisse également entendre qu’il s’agit de purifier l’huile (cf. ἄφελε λοιπὸν καθαρὸν τὸ ἔλαιον, § 2). En fait, la recommandation initiale est de choisir une huile sans marc d’olive (ἐλαίῳ καθαρῷ ἀπὸ πάσης ἀμόργης, dit le grec, § 1), ce qui n’est pas en contradiction avec une purification ultérieure. Une recette d’huile « espagnole » ne saurait cependant se limiter aux indications que contient la version arabe, qui ne suffiraient pas à lui conférer son goût particulièrement âpre. Son texte est donc corrompu52. L’impossibilité de la comparaison avec le Girk‘ vastakoc‘, qui n’a pas d’équivalent à ce chapitre, n’en est que plus regrettable. Cependant, étant donné que les Géoponiques s’ac-

51

52

forcément le fait d’Africanus, mais peut remonter à l’une de ses sources. Le contexte du chapitre des Cestes, censé fournir des recettes pour une armée en campagne, n’est en tous cas guère conciliable avec l’idée que la recette d’« huile espagnole » (tout court, l. 62-76) relèverait, si l’on peut dire, de l’« Appellation d’origine contrôlée ». Ici, tant le grec que le syriaque se réfèrent à un instrument censément déjà mentionné : τῷ προειρημένῳ σκεύει, τουτέστι κόγχῃ (§ 2 ; le syriaque a une formule équivalente, mais emploie leqnō, qui vient du grec λεκάνη et a un sens similaire, ce qui ne prouve évidemment pas que telle était la forme de sa Vorlage). Cette référence est sans objet dans le contexte. Il n’est pas impossible que τουτέστι κόγχῃ soit une glose d’Anatolius qui, tout en gardant le τῷ προειρημένῳ σκεύει de sa source, aurait voulu l’expliciter. En tout état de cause, le parallèle syriaque montre que de telles inconséquences ne sont pas forcément à attribuer aux strates les plus récentes de la tradition. Outre l’inadéquation de la recette à son objet, le texte est affecté de plusieurs problèmes logiques, qui se concentrent dans sa dernière partie : « … und lass es die ganze Nacht, wobei du das, was auf dem Öl ist, extrahierst, bis dass es sich setzt. Dann verwende es nach drei Tagen oder von diesem Tag an. » Le premier est qu’on ne voit pas ce qui pourrait remonter à la surface de l’huile. Le texte grec est sur ce point bien plus satisfaisant, puisqu’il s’agit de puiser l’huile, qui remonte naturellement en se séparant de l’eau, et non quelque impureté qui se concentrerait en surface. Il semble que « wobei du das, was auf dem Öl ist, extrahierst » corresponde au grec τὸ ἐφιστὰν (τὸ) ἔλαιον ἀφελών. Le texte arabe suppose cependant la leçon τὸ ἐφιστὰν τῷ ἐλαίῳ. Si cela est exact, cette version appuierait la leçon de FL, retenue par Beckh : τὸ ἐφιστὰν τὸ ἔλαιον, dont elle pourrait être une tentative de correction. Le τὸ ἐφιστὰν ἔλαιον de M, plus naturel, est sans doute une lectio facilior. Puisque la formule de l’arabe ne fait pas grand sens, la leçon de FL est sans doute ancienne. Cependant, τὸ ἔλαιον pourrait être une glose marginale (expliquant τὸ ἐφιστάν) passée dans le texte. Deuxièmement, l’idée qu’il faut enlever quelque chose à la surface de l’huile est en tension avec l’idée de la laisser reposer (cf. καταστάντι τῷ ἐλαίῳ dans le § 3 des Géoponiques). Les mots que nous avons mis en italique dans la citation font figure d’intrus entre « … und lass es die ganze Nacht » et « bis dass es sich setzt ». Enfin, si rien ne doit macérer dans l’huile, pourquoi suggéer d’attendre trois jours ? Comparer avec la recette d’Anat. Arab. XII, 17 et ses parallèles.

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Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

cordent ici avec le syriaque et qu’il est difficile d’imaginer qu’Anatolius ait pu tenir la recette telle que nous la lisons dans le manuscrit de Mešhed pour une recette d’huile « espagnole », il s’agit très probablement d’une corruption secondaire et propre à la tradition arabe. Les problèmes de cette dernière résultent peut-être d’une tentative malheureuse pour donner sens à un texte corrompu, incomplet ou illisible53. En tout état de cause, la différence entre les textes montre qu’Africanus n’est pas ici la source d’Anatolius ou des Géoponiques.

3.4. L’huile liburnique (Anat. Arab. XII, 17) Un dernier cas mérite de retenir notre attention : Pallad. XII, 18

Anat. Arab. XII, 17

Gp. IX, 27

Apic. I, 4 (6)

Afric., cest. I, 19

Oleum Liburnico simile

Über die Behandlung des Öls, damit es dem Öl ähnlich ist, das Ist.rīqūn genannt wird Nimm omphakisches Öl oder anderes gutes Öl und gib das Mittel hinzu, das auf griechisch getrocknete „Yannula“ genannt wird, Blätter des Lorbeerbaums, Zypergras. Und alles soll trocken, zerrieben, zermahlen und durchsiebt sein; tue zerriebenes und zerstäubtes Salz hinein. Bewege es viele Bewegungen, damit es sich vermischt, und lass es, bis es sich setzt, dann verwende es nach drei Tagen oder

Ἐλαίῳ Ἰστρικῷ ὅμοιον ποιῆσαι. Σωτίωνος

Oleum liburnicum sic facies

cf. 68-70. Καὶ Ἰστρικὸν δ’ ἂν σχοίης,

1) Εἰς ἔλαιον ὀμφάκινον ἢ ἄλλως καλὸν ἔμβαλλε ἴννουλαν ξηράν, καὶ δάφνης φύλλα, καὶ κύπερον ξηρόν, δηλονότι πάντα κοπέντα, καὶ λελειωμένα, καὶ διὰ κοσκίνου διηθούμενα καὶ ἅλας δηλονότι πεφρυγμένους καὶ λελειωμένους.

In oleo Spano mittes ellenium et cyperi et folia lauri non uetusta, tunsa omnia et cribellata, ad leuissimum puluerem redacta, et sales frictos et tritos,

ἀμυγδάλων πικρῶν φύλλα χλωρὰ κόψας καὶ μάζαν ποιήσας καὶ εἰς τὸ σκεῦος ἐμβαλὼν

2) εἶτα πολλῇ κινήσει μίξας, ἐπειδὰν καταστῇ, τήρει ἐπὶ ἡμέρας τρεῖς ἢ καὶ πλείους, καὶ πώμασον αὐτὸ εἰς τὴν τρίτην.

et per triduum uel plus promisce diligenter. post haec aliquanto tempore patere requiescere, et Liburnicum omnes putabunt.

ἀνακινήσας τε καὶ ἐάσας καταστῆναι.

Oleum primum liburnico simile fieri adserunt Graeci, si in optimo uiridi inulam siccam et lauri folia et cyperum omnia simul tusa et subtiliter creta permisceas cum salibus torrefactis ac tritis

et diu oleo iniecta perturbes, dehinc tribus aut aliquanto amplius diebus, cum quiescet, utaris.

53

Ce qui nous fait évoquer cette dernière éventualité, c’est qu’à supposer que la teneur de la recette d’Anatolius était comparable à celle du grec, le texte arabe présente deux lacunes, l’une après « … und lass es die ganze Nacht », l’autre après « wobei du das, was auf dem Öl ist, extrahierst ».

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mehr als das; denn es ist geworden wie jenes Öl, das auf griechisch genannt wird Istrikon, d.h., das genannt wird Kibīrnīqūn54.

τοῦτό ἐστι τὸ καλούμενον Λιβυρνικόν, καὶ αὐτοὶ οἱ Ἰστριανοί.

L’extrait des Cestes n’est pas ici un véritable parallèle, car il donne une recette d’huile istrique, tandis qu’Anatolius enseignait à fabriquer un substitut, comme en témoigne le titre des trois textes dérivant de la Synagogè55. Cependant, la recette « de base » d’Africanus est apparentée à la recette d’ersatz d’Anatolius, ainsi qu’à une recette du recueil d’Apicius. C’est ce parallèle qui fait tout l’intérêt de ce cas. Non seulement le chapitre 17 d’Anatolius (Anat. Arab.) a un assez bon parallèle chez Apicius, mais nous constatons encore un phénomène étonnant. La recette d’Apicius se conclut par la remarque suivante : « et Liburnicum omnes putabunt ». Cette formule a un équivalent frappant dans la version syriaque : « et tu convaincras tout le monde que c’est de (l’huile) liburnique56 ». Le grec et l’arabe s’accordent par contre plus ou moins sur une autre formule. C’est donc de toute évidence le syriaque qui reflète ici le texte le plus primitif et il y a de fortes chances que le chapitre 17 soit emprunté par Anatolius à la même source que la recette d’Apicius. C’est d’autant plus probable que ce type de formules conclusives qui se rapportent au résultat de la recette a été mis en évidence par Brandt comme un trait distinctif de cette source57.

3.5. Résultats de l’analyse Même si les relations exactes entre les différents textes ne sont pas toujours claires, l’analyse conduite jusqu’ici amène à quelques conclusions intéressantes. Nous constatons d’abord l’existence de parallèles étroits entre Africanus et Anatolius, mais aussi entre Anatolius et des matériaux ajoutés par Cassianus Bassus. Cependant, malgré la proximité parfois littérale entre certains passages (en particulier entre Gp. IX, 24, 1 et cest. I, 19, 91-93), Africanus n’est pas ici la source d’Anatolius ; ils dépendent plutôt tous deux de sources étroitement apparentées. Il est également apparu que Cassianus Bassus complète Anatolius à l’aide d’au moins une source proche de celle d’Africanus, comme le prouve l’ajout qu’il a opéré au chapitre 24 du texte grec, qui suppose, à l’origine, la même succession de recettes que les l. 81-85 des Cestes. Là non plus, malgré une parenté 54 55

56 57

Voir p. 234, n. 4. Dans le cas de l’huile « espagnole », Africanus a deux recettes différentes : la « recette de base » et celle d’un ersatz (voir n. 50). Or la recette d’huile istrique des Cestes suit immédiatement la première recette d’huile « espagnole ». Cette recette est donc probablement la « recette de base » (ou vient de la même source que la « recette de base » de l’huile espagnole). Il n’est pas impossible que la source d’Africanus ait également indiqué une recette d’ersatz (cf. n. 50), qu’il n’aura pas reprise. D’après la rétroversion donnée par Beckh dans son apparat (à 256, 5). Brandt, Untersuchungen (voir n. 39), 46 s.

Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

227

évidente, il n’y pas de dépendance littéraire directe entre Africanus et Cassianus Bassus. Ainsi, les Cestes ne jouent aucun rôle dans la constitution de la section sur l’huile chez Anatolius, ni dans sa réélaboration par Cassianus Bassus. L’hypothèse de Gemoll selon laquelle Gp. IX, 23 et 24 seraient pris aux Cestes se révèle donc infondée58. Cependant, écarter la candidature d’Africanus n’est pas inintéressant, d’autant que l’apport d’Apicius nous ouvre quelques perspectives sur les sources d’Anatolius. En effet, celle du livre de cuisine latin est sans doute un auteur utilisé par Anatolius dans cette section (ou sa traduction latine). Il ne saurait toutefois s’agir de la seule source, car nous avons mis en évidence l’existence d’un doublet au sein même de la Synagogè : le chapitre 19 est parallèle au chapitre 22 (selon la numérotation de l’Anatolius Arabicus). Nous devons en déduire que, pour traiter de l’huile, Anatolius utilise au moins une autre source (SB), et que cette autre source est apparentée à la première (SA). La présence de formules conclusives telles que celles que Brandt a remarquées chez Apicius nous inciterait à attribuer les chapitres 17, 22 et 23 (Anat. Arab.) à SA59. En conséquence, le chapitre 19 proviendrait de SB et il faut sans doute y adjoindre le chapitre 20, puisque, comme nous l’avons indiqué, il paraît avoir la même provenance que le précédent. Africanus semble proche de SB et ses parallèles aux chapitres 19 et 20 de l’Anatolius Arabicus (l. 91-93 et 94-97) ont des traits communs60. Comme ceux-ci les distinguent des autres matériaux, il est probable qu’Africanus utilise aussi plusieurs sources61. Cependant, la parenté entre les deux sources dont nous sommes amené à faire l’hypothèse est un obstacle à leur délimitation. Relevons aussi que la réapparition dans les Géoponiques (ch. 24, 2) et la Filāh.a ar-rūmīya (ch. 18, 2) de matériaux qui ont un parallèle dans les Cestes (l. 81-85) suppose que Cassianus Bassus avait accès, outre Anatolius, à une tradition ancienne, apparentée à la source d’Africanus62. Au terme de cette analyse, penchons-nous rapidement sur les noms d’auteurs : Gp. IX, 21 à 24 seraient de Tarentinus et les trois suivants, de Démocrite, de Damigéron et de Sotion. Or, comme nous l’avons vu, 24, 1 et 2 remontent à des couches rédactionnelles différentes et n’ont donc probablement pas la même origine. De plus, 24, 1 ne saurait provenir la même source que son parallèle du chapitre 21. L’attribution de 21 à 24 à un même auteur reflète donc l’unité thématique des chapitres, tous quatre consacrés à la correction de divers défauts de l’huile, mais nullement leur provenance. Quant à Dami58 59

60 61

62

Gemoll, Untersuchungen (voir n. 32), 226. Des formules conclusives se rencontrent aussi dans le chapitre des Cestes, mais elles se distinguent assez nettement de celles de SA. Le chapitre des Cestes en compte quatre, mais trois d’entre elles se trouvent à la fin d’une section (sur le vin, sur le vinaigre, sur le garum, laquelle conclut aussi le chapitre). Celle qui fait exception se trouve dans la recette des l. 86 à 90 et sert à préciser qu’il s’agit d’un ersatz, ce qui n’apparaissait pas au début de la recette. La fonction de ces formules conclusives s’avère donc différente de celles de la source d’Apicius, si bien qu’elles ne sauraient constituer un argument pour postuler l’usage de SA dans le chapitre des Cestes. Voir n. 47. SB pourrait être l’une d’elles (pour les l. 91-97), mais il faudrait alors supposer qu’Anatolius a transformé la recette du ch. 20 (de l’Anat. Arab., 23 des Gp.). Or, si l’on admettait une telle transformation, Africanus ne pourrait-il pas être tout de même la source d’Anatolius ? Ce ne serait pas vraisemblable, car le procédé alternatif que nous trouvons chez Anatolius manque chez Africanus ; cette absence s’explique bien mieux si ce dernier a simplement omis cette alternative. Malgré les grandes similitudes, les différences (vocabulaire, absence d’indications de mesures dans les Géoponiques) plaident contre l’identification des deux sources.

228

Christophe Guignard

géron et Sotion, ce ne sont pas des sources d’Anatolius. Les attributions de cette section se révèlent donc erronées.

4. Un exemple complémentaire : les mûres et le mûrier (Géoponiques X, 69 et 70) A défaut d’apporter une pleine clarté sur les relations complexes que nous avons observées — et sans doute impossibles à démêler en l’état de notre documentation —, un autre cas, qui met également en scène Africanus, Apicius et un doublet introduit par Cassianus Bassus, mérite un rapide examen. Il concerne les mûres. Nous sommes cependant dans une position moins favorable que dans la section sur l’huile, dans la mesure où, à défaut du texte même des Cestes, nous devons nous contenter du témoignage de Psellus. En outre, la correspondance entre Apicius et Africanus ne porte pas sur les mêmes matériaux, mais seulement sur des matériaux qui se trouvent réunis par Cassianus Bassus. Nous trouvons en Gp. X, 69, la combinaison entre un procédé destiné à obtenir des mûres blanches (§ 1), une recette de conservation de ces fruits (§ 1) et des conseils pour la plantation du mûrier (§ 2-4). Des deux composantes du § 1, la première correspondait assez précisément à un passage des Cestes, à en juger du moins par le texte de Psellus ; quant à la seconde, elle trouve des parallèles au chapitre suivant (Gp. X, 70) et chez Apicius (I, 12, 6). Psellus63

συκάμινα γάρ, φησί, λευκὰ φέρει συκάμινος λεύκην δεξαμένη ἐγκεντρισθεῖσαν τὰ αὐτὰ δὲ ἐνέγκοι καὶ λεύκη ἐν ᾗ ὀφθαλμισθείη συκάμινος.

63

Gp. X, 69, 1

Gp. X, 70

Apicius I, 12, 6

Περὶ συκαμίνων καὶ πῶς ἔστι ταῦτα λευκὰ ποιῆσαι. Βηρυτίου

Περὶ διαμονῆς καὶ ἀποθέσεως συκαμίνων. Τοῦ Αὐτοῦ [= Βηρυτίου]

Mora ut diu durent

Συκάμινα ἐν ὑελίνῳ ἀγγείῳ ἐμβληθέντα ἐπιμελῶς ἐπὶ πλεῖστον διαμένει χρόνον, τοῦ ἰδίου αὐτῶν ζωμοῦ πεπληρωμένῳ καὶ πεπωμασμένῳ.

Ex moris sucum facito, et cum sapa misce, et in uitreo uase cum moris mitte; custodies multo tempore.

1) Λεύκη ἐγκεντρισθεῖσα ἢ ἐνοφθαλμισθεῖσα ἀπὸ συκαμίνου, συκάμινα λευκὰ φέρει. συκάμινα δὲ ἐν ὑελίνῳ βικίῳ πλεῖστον διαμένει χρόνον.

Psellus, opusc. 32, 35-37 (110 Duffy) = Afric., cest. IX, 1, 23-25.

Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

229

La fin du chapitre 69 a certainement une autre origine que le début64. Par contre, les deux éléments concernant la greffe et la conservation des fruits (§ 1) ont sans doute la même source. Puisque leur association n’est guère naturelle et que, dans l’architecture globale du chapitre, la place qu’occupe la recette pour la conservation des mûres l’est moins encore, il est probable que Cassianus Bassus ait simplement trouvé les deux premiers éléments dans une de ses sources et les ait repris tels quels, en les combinant avec des matériaux d’origine différente. Or, ni l’une ni l’autre n’est la Synagogè d’Anatolius, dans la tradition de laquelle nous n’avons trouvé aucun parallèle65. Cassianus aura donc exploité d’autres sources. Gp. X, 69 suppose ainsi l’usage de deux sources. La prise en compte du chapitre 70 suggère même l’usage d’une troisième source, elle aussi distincte de la Synagogè. C’est un indice clair que les Eclogues étaient davantage que la combinaison des seuls ouvrages d’Anatolius et de Didyme, comme on l’admet généralement depuis Oder66. En effet, Géoponiques X, 70 est tout entier consacré à répéter, quoique sous une forme plus complète, la recette de conserve déjà donnée au chapitre précédent. S’agit-il d’une simple reduplication ? De toute évidence, non. Car la convergence entre le chapitre 70 et Apicius montre que l’instruction concernant le jus des fruits est un élément authentique de la recette. Le chapitre 70 ne saurait donc être considéré comme une invention de Cassianus Bassus à partir de 69, 167. Ainsi Gp. X, 69, 1 et 70 sont deux versions indépendantes de la même recette. Par conséquent, elles remontent à deux sources distinctes, mais apparentées. Cette conclusion n’a rien d’étonnant, puisque nous avons déjà pu constater l’existence de telles parentés entre des sources en examinant les chapitres sur le traitement de l’huile d’olive. Ici, cependant, Anatolius n’intervient pas. Seules sont en jeux les autres sources de Cassianus Bassus. Si nous admettons l’unité de Gp. X, 69, 1, Africanus semble être une source toute désignée, puisque le texte de Psellus est le seul parallèle connu au procédé de greffe enseigné par les Géoponiques, et, dans ce cas, Africanus aurait également donné la recette de conserve. L’exemple de l’huile nous a cependant prévenu contre de ce genre de conclusions hâtives. La parenté n’est évidemment pas une preuve de dépendance. Rien ne prouve qu’Africanus soit l’inventeur de la greffe destinée à obtenir des mûres

64

65

66 67

Nous le déduisons non seulement de la différence entre les matériaux paradoxaux du § 1 et les conseils purement horticoles des § 2-4, mais aussi de la présence d’indications sur les greffes auxquelles se prête le mûrier : ἐγκεντρίζεται δὲ εἰς κάστανον καὶ φηγόν. Or rien ne les relie à celles du § 1 concernant la greffe du mûrier sur le peuplier blanc. Nous avons donc affaire à la juxtaposition de deux textes différents. L’existence d’un parallèle arabe la fait remonter à Cassianus Bassus (F. R. V, 49 [A‘ubayd] correspond, à quelques variantes près, à Gp. X, 69, 1-4 dans le même ordre) ; sur les parallèles arabes, que, pour le reste, nous laissons ici de côté, voir n. 27 (fin). Les versions arabes, arménienne et syriaque ne consacrent aucun chapitre aux mûres. Palladius, pour sa part, traite le sujet du mûrier (III, 25, 28-30 ; pour la greffe, voir aussi de insit., 119 s. et 127-136), mais Anatolius n’est pas sa source. Voir n. 20. Même si l’on supposait que X, 69 soit repris tel quel à Didyme, la présence d’un doublet non anatolien au chapitre suivant suffirait à attester l’usage d’une troisième source. D’ailleurs, pourquoi aurait Cassianus Bassus répété la recette en la développant dans un second chapitre, si la version qui en était donnée dans la source de 69, 1 ne le satisfaisait pas ? L’hypothèse inverse, qui ferait de 69, 1 un résumé de 70, peut également être exclue. En effet, pourquoi Cassianus Bassus aurait-il résumé, qui plus est à un endroit inapproprié, une recette qu’il s’apprêtait à donner aussitôt après, sous une forme plus complète ?

230

Christophe Guignard

blanches. Il est bien plus probable qu’elle soit reprise à quelque source que nous ne connaissons plus. Avec les Géoponiques, Africanus (par l’intermédiaire de Psellus) est simplement le dernier témoin de cette recette, qui a dû circuler, avant et après lui, dans divers traités agricoles. Un emprunt de Cassianus Bassus à Africanus est donc envisageable, tout au plus. En outre, même si les Cestes étaient bien la source de ce passage, il resterait possible que Cassianus Bassus n’y puise qu’indirectement, par l’intermédiaire d’une de ses sources. Le parallèle d’Apicius montre que la recette des conserves de mûres figurait dans la source SA, mais, malgré les ressemblances, il serait présomptueux de prétendre déterminer si la source d’Apicius est la source directe de l’une de deux recettes grecques68. De nombreux scénarios pourraient être échaffaudés, qui inclueraient ou non Africanus et, dans le premier cas, postuleraient un usage direct ou non. Aucun ne serait démontrable. L’intérêt de ce chapitre est plutôt de faire apparaître la pluralité des sources de Cassianus Bassus et leurs liens avec celles d’Africanus et d’Apicius. Donc, in fine, avec celles d’Anatolius. Examinons encore les attributions des Géoponiques, comme nous l’avons fait dans la section consacrée à l’huile d’olive. Les deux chapitres sont placés sous le patronage du « Bérytéen » (Βηρυτίου), c’est-à-dire d’Anatolius. Or, non seulement, le chapitre 70 n’a de toute évidence pas la même source que le précédent, mais encore la tradition de la Synagogè ne contient rien de semblable. Comme ceux de la section sur le traitement de l’huile d’olive, les noms d’auteurs de ces chapitres sont sans fondement. ø Quelles leçons tirer de cette analyse, à la fois pour l’étude des Cestes et pour celles des Géoponiques ? En ce qui concerne l’œuvre d’Africanus, et en particulier les questions liées à sa reconstitution, nos résultats, quoique négatifs, sont instructifs. La supposition de Gemoll était, de prime abord, plausible : les fortes ressemblances entre l’unique chapitre agricole des Cestes qui nous soit conservé et la section des Géoponiques sur le traitement de l’huile semblaient désigner Africanus comme la source de celle-ci. Il n’en est rien : une analyse serrée montre plutôt l’appartenance d’Africanus au courant de tradition fort complexe auquel se rattachent également la plupart des sources d’Anatolius et de Cassianus Bassus. Aussi, bien que nous puissions être certains qu’Africanus est l’une des sources du premier, l’identification des emprunts qui lui sont faits dans la Synagogè apparaît comme une tâche désespérée, dès lors que même une très forte similitude dans l’expression est loin d’être une preuve suffisante de son utilisation. L’exemple complémentaire des chapitres sur les mûres et le mûrier a permis d’explorer les rapports éventuels entre Africanus et Cassianus Bassus, malheureusement sans

68

La recette d’Apicius est plus proche de X, 70, mais il faut tenir compte du fait que celle du chapitre précédent est sans doute fortement résumée. Par ailleurs, un trait stylistique évoquerait plutôt la source d’Africanus en I, 19, 91-97, dont nous avons noté les affinités avec SB : la post-position de l’adverbe dans ἐμβληθέντα ἐπιμελῶς (X, 70) rappelle ἁλῶν τε ἐπιπάσσων τῶν φρυκτῶν αὐτάρκως et πυρώσας ἱκανῶς dans le texte d’Africanus (l. 92 s. et 96). L’indice est mince, cependant. Il n’est guère utile de spéculer.

Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

231

qu’il soit possible de trancher : la connaissance des Cestes par l’auteur des Eclogues n’est donc, en l’état actuel de nos connaissances, rien de plus qu’une éventualité69. En ce qui concerne les sources des Géoponiques, nous pouvons surtout retenir les relations multiples et sans doute inextricables qui existent entre elles. Ces liens s’expliquent par la reprise incessante des mêmes matériaux d’un traité à l’autre, que nous avons soulignée au début de cette étude70. Le principe que nous avons formulé à propos des emprunts d’Anatolius à Africanus a donc valeur générale : même dans les cas où nous pouvons constater une forte ressemblance de contenu et d’expression entre deux textes agricoles, celle-ci ne prouve pas encore que l’un soit la source de l’autre ni même qu’ils dépendent directement d’une source commune. En dehors des citations, l’identification précise des sources des compilations agricoles tardo-antiques est, dans l’immense majorité des cas, sans espoir. Ce constat n’est pas surprenant, vu notre ignorance presque totale des sources des Géoponiques — au point que, parmi elles, Africanus fait figure d’auteur bien conservé. Il y a cependant autre chose à retenir de notre analyse que l’inutilité d’une certaine forme de Quellenforschung. Nous aimerions souligner d’une part la signification d’un résultat imprévu, d’autre part l’intérêt de la méthode diachronique que nous avons employée. En effet, ce que l’examen détaillé de quelques chapitres a montré du travail de Cassianus Bassus et de son rapport aux sources va à l’encontre de l’opinion qu’Oder s’est forgée de ses travaux71 : Von einer compilirenden Thätigkeit im höheren Sinne ist natürlich auch im sechsten Jahrhundert längst keine Rede mehr. Und so kann es uns nicht wundern, dass sich Cassianus thatsächlich seine Arbeit sehr leicht machte, indem er … die älteren Sammlungen des Anatolios und des jüngeren Didymos einfach aneinanderschob.

Ce jugement peu flatteur a sans doute contribué au désintérêt dont Cassianus Bassus a souffert depuis lors. Or, l’exemple des chapitres sur l’huile l’a suggéré, celui des chapitres sur les mûres l’a confirmé : Cassianus Bassus travaille avec plusieurs sources — et de tradition ancienne, puisqu’elles trouvent des parallèles non seulement chez Anatolius, mais aussi chez Africanus (si ce dernier n’est pas l’une d’elles). Son œuvre mérite certainement d’être réévaluée. Cette constation nous amène à relever l’intérêt qu’il y a à chercher à distinguer les différentes strates des Géoponiques. En effet, un tel résultat n’aurait pu être obtenu sans l’éclairage des versions orientales. La prise en compte non seulement du texte grec, mais encore des textes arabes, syriaque et arménien qui éclairent sa genèse nous permet de saisir l’histoire du recueil et ses évolutions. Une telle perspective diachronique a encore beaucoup à apporter à la compréhension des Géoponiques et de leur histoire.

69 70 71

L’unique mention d’Africanus dans le texte des Géoponiques (V, 45, 2) appartient à un chapitre qui remonte à Anatolius (Anat. Arab. VII, 3). Voir p. 213 s. Voir Oder, Beiträge III (voir n. 17), 32-36 (la citation provient de la p. 35) ; voir également Beiträge II (voir n. 20), 214.

2

1

62-67. Τὸ μὲν Ἰβηρικὸν [scil. ἔλαιον] ὧδί πως· ἀγρίας ἐλαίας φύλλων δράκα καὶ τήλεως ξηρᾶς δραχμὰς δʹ μίαν τε ἀψινθίου καὶ τρυγὸς ὀπτῆς ἣν φέκλαν καλοῦσιν Ῥωμαῖοι δραχμὰς βʹ· πάντα κόψας καὶ μάζαν χειροπληθῆ ποιήσας, εἶτ’ ἐνδήσας εἰς ῥάκος, καθὲς εἰς τὸ κεράμιον καὶ μετ’ ἐννέα ἡμέρας εἰς χρῆσιν ἀπαντλεῖ. 86-90. Ἐὰν δὲ ὃ πρῶτον εἶπον [cf. supra] τὸ Ἰβηρικὸν ὃ δὴ Σπάνον ὀνομάζομεν ἐθελήσῃς ποιῆσαι, εἰς Σιδητικὸν ἔλαιον πάνυ διαυγὲς

Africanus, Cesti I, 19

Palladius XII

26. Ἔλαιον Σπάνῳ ὅμοιον ποιῆσαι. Δαμηγέροντος 1) Ἐλαίῳ καθαρῷ ἀπὸ πάσης ἀμόργης ἄγαν ὑπερζέοντι2 τριπλάσιον ὕδατος μὴ ἄγαν ὑπερζέοντος καὶ ἅλας ὀλίγους κεκομμένους καὶ λελειωμένους πάνυ ἐπίβαλε, καὶ κινήσας καὶ συνταράξας ὡς διὰ παντὸς

1) Gieße auf das hinsichtlich des ganzen Bodensatzes gereinigte Öl heißes Wasser, dessen Hitze nicht übermäßig ist, das Dreifache des Öls und streue darauf fein zerriebenes Salz, schüttle es, schlage es und

Geoponica IX

16. Die Behandlung des Öls, damit es dem spanischen Öl ähnlich wird

Anatolius Arabicus XII

Filāh.a ar-rūmīya VI

Les tradutions allemandes des textes arabes sont l’œuvre de C. Scardino. L’ordre suivi est celui de l’Anatolius Arabicus (pour les équivalences, se reporter au tableau de la p. 220). Pour l’élucidation des sigles des manuscrits grecs (qui sont ceux de Beckh), voir p. 214 et n. 18. Syr. = version syriaque. Le syriaque a ici une négation.

Apicius I

Presentation synoptique des chapitres sur le traitement de l’huile d’olive1

232 Christophe Guignard

83-85. Ἐὰν δὲ καὶ θέλῃς οἷον ὀμφάκινον αὐτὸ ποιῆσαι, φλοιὸν ἐλαίας ἀγρίας καὶ φύλλα κόψας, ποίει μάζαν καὶ σταθμῷ λίτραν βάλε εἰς κεράμιον.

ἀγριελαίας φύλλα συγκόψας βάλε ὀθόνῃ συμμέτρῳ ἀποδήσας καὶ ἀποκρεμάσας ἔα βρέχεσθαι ὅσας θέλεις ἡμέρας· καὶ οὕτως τὴν Ἰβηρικὴν ποιότητα προσκτήσεται. bis dass es sich setzt. Dann verwende es nach drei Tagen oder von diesem Tag an. 2) Andere Leute machen omphakisches Öl oder anderes Öl in den Krügen mit einem Xestes trockener Olivenblätter, die sie zusammen zerkleinern. Dann wird darauf zerkleinertes Salz gestreut, und sie heben es empor (?). Dann gebrauchen sie es bei Bedarf anstatt des omphakischen Öls.

wobei du das, was auf dem Öl ist, extrahierst,

lass es die ganze Nacht,

4) ἄλλοι δὲ ἔλαιον ὀμφάκινον, ἢ ἄλλως καλόν, εἰς ἴγδιν βαλόντες ἐπιχρίουσι. καὶ ὅταν χρεία ᾖ, ὡς Σπάνῳ χρῶνται τῷ ἐλαίῳ.

τὴν μίξιν γίγνεσθαι, ἔασον διάστημα ἐφ’ ἡσυχίας ἕως ἂν εἰς τρόπον ἀμόργης ὑφιζήσῃ τὸ συμβληθὲν ὕδωρ. 2) Εἶτα τῷ προειρημένῳ σκεύει, τουτέστι κόγχῃ, τὸ ἐφιστὰν τὸ ἔλαιον ἀφελών, πάλιν ὁμοίως σὺν ὕδατι χλιαρῷ κινήσας, καὶ τὸ αὐτὸ ποιήσας, ἄφελε λοιπὸν καθαρὸν τὸ ἔλαιον. 3) εἶτα χυλὸν φύλλων τῆς ἐλαίας ἁπαλῶν συγκοπέντων συμμίξας, ἵνα δριμύτητά τινα καὶ πικρότητα ἀπ’ αὐτῶν λάβῃ, καταστάντι τῷ ἐλαίῳ, μετὰ τρεῖς ἡμέρας ἢ καὶ αὐθημερὸν χρῶ.

Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

233

et diu oleo iniecta perturbes, dehinc tribus aut aliquanto amplius diebus, cum quiescet, utaris.

ἀνακινήσας τε καὶ ἐάσας καταστῆναι3.

et per triduum uel plus promisce diligenter. post haec aliquanto tempore patere requiescere, et Liburnicum omnes putabunt.

4

17. Über die Behandlung des Öls, damit es dem Öl ähnlich ist, das Ist.rīqun genannt wird Nimm omphakisches Öl oder anderes gutes Öl und gib hinzu das Mittel, das auf griechisch getrocknete „Yannula“ genannt wird, Blätter des Lorbeerbaums, Zypergras. Und alles soll trocken, zerrieben, zermahlen und durchsiebt sein; tue zerriebenes und zerstäubtes Salz hinein. Bewege es viele Bewegungen, damit es sich vermischt, und lass es, bis es sich setzt, dann verwende es nach drei Tagen oder mehr als das; denn es ist geworden wie jenes Öl, das auf griechisch genannt wird Ist.rīqun, d.h., das genannt wird Kibīrnīqūn4.

Anat. Arab. XII

2) εἶτα πολλῇ κινήσει μίξας, ἐπειδὰν καταστῇ, τήρει ἐπὶ ἡμέρας τρεῖς ἢ καὶ πλείους, καὶ πώμασον αὐτὸ εἰς τὴν τρίτην. τοῦτό ἐστι τὸ καλούμενον Λιβυρνικόν, καὶ αὐτοὶ οἱ Ἰστριανοί.

1) Εἰς ἔλαιον ὀμφάκινον ἢ ἄλλως καλὸν ἔμβαλλε ἴννουλαν ξηράν, καὶ δάφνης φύλλα, καὶ κύπερον ξηρόν, δηλονότι πάντα κοπέντα, καὶ λελειωμένα, καὶ διὰ κοσκίνου διηθούμενα καὶ ἅλας δηλονότι πεφρυγμένους καὶ λελειωμένους.

27. Ἐλαίῳ Ἰστρικῷ ὅμοιον ποιῆσαι. Σωτίωνος

Gp. IX

F. R. VI

La recette d’Africanus n’est pas un vrai parallèle, car elle indique comment fabriquer la « véritable » huile istrique, alors que les autres permettent de produire des substituts. Comparer ce cas avec celui de l’huile espagnole, où Africanus a deux recettes, la première étant celle de la « véritable », la seconde, celle d’un ersatz (sur cette opposition, voir p. 218, n. 50). Syr. XI, 17 (d’après la rétroversion de Beckh, dans l’apparat de son édition) : « Ferme avec un couvercle et emploie (l’huile) ainsi ; et tu convaincras tout le monde qu’il s’agit d’huile liburnique (lwbrnykn) » (cf. Apicius !). Par contre, le copiste du texte arabe a lu kaf (ϙ)˶ au lieu de lam (ϝ).

Oleum primum liburnico simile fieri adserunt Graeci, si in optimo uiridi inulam siccam et lauri folia et cyperum omnia simul tusa et subtiliter creta permisceas cum salibus torrefactis ac tritis

ἀμυγδάλων πικρῶν φύλλα χλωρὰ κόψας καὶ μάζαν ποιήσας καὶ εἰς τὸ σκεῦος ἐμβαλὼν

In oleo Spano mittes ellenium et cyperi et folia lauri non uetusta, tunsa omnia et cribellata, ad leuissimum puluerem redacta, et sales frictos et tritos,

3

18. Oleum Liburnico simile

68-70. Καὶ Ἰστρικὸν δ’ ἂν σχοίης,

4 (6). Oleum liburnicum sic facies

Pallad. XII

Afric. I, 19

Apic. I

234 Christophe Guignard

5

Afric. I, 19

Pallad. XII 18. Über das minderwertige Öl 1) Bereits haben wir über die Zubereitung des omphakischen Öls genügend gesagt, dass es nämlich aus Oliven ist, deren Reife sich nicht ausgeprägt hat. 2) Was die übrigen Oliven betrifft, so muss man sie ernten, um das minderwertige Öl zu gewinnen, wenn die Oliven am Baum schwarz geworden sind. Wenn schließlich die meisten Teile schwarz geworden sind, dann wird das Öl rein sein. 3) Aber wenn es genommen wird, wenn die Oliven zu schwarz geworden sind, dann wird das Öl zwar viel, jedoch schwer und dick. Es ist nötig, dass diese Oliven in der Mühle zerquetscht werden, sobald man sie nimmt, und dann mit ihnen das gemacht wird, was man normalerweise tut. Man nimmt das Öl, das zuerst herunterfließt, denn es bereitet sich von selbst zu; und so wird es dadurch auch von guter Farbe, lecker und ohne Trübung oder Pilze. 4) Und es gibt Leute, die wollen mehr Öl. Daher zermahlen sie die Oliven mit frischen und saftigen Ölzweigen und spritzen darauf Salzwasser. 5) Andere Leute kochen † … †5 mit Meer- oder Salzwasser, und sie sieben das Wasser ab, das auf dem Bodensatz der Oliven im zweiten und dritten Mahlvorgang ist, dann wird es gepresst, wobei viel Öl gewonnen wird. Man beeilt sich mit dem Verkauf dieses Öls, denn, wenn es bleibt, stinkt es sehr bald.

Anat. Arab. XII

Gp. IX

F. R. VI

Je ne suis parvenu à identifier ce mot (s’il n’y en a qu’un, et non deux), qui est dépourvu de signes diacritiques ; son rasm est : ˘ g /h./h + b/t/t-/n/y + ā + r/z + d/d- + y (note ˘ de C. Scardino).

Apic. I

Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

235

6 7 8

cf. 19 [infra]

91-93. Ἰάσαιο δ’ ἂν θολερὸν ἔλαιον

λίτρου λίτραν μίαν ὀπτήσας, κόψας, σήσας, βάλε εἰς τὸ κεράμιον. 83-85. Ἐὰν δὲ καὶ θέλῃς οἷον ὀμφάκινον αὐτὸ ποιῆσαι,

81 s. Ἔλαιον δὲ μέλαν καὶ ῥυπαρὸν ὧδε λαμπρυνεῖς·

ἐγχέας εἰς πλατύστομον ἀγγεῖον καὶ ἐν σταθερῷ ἡλίῳ ἀποθέμενος, ἁλῶν τε ἐπιπάσσων τῶν φρυκτῶν αὐτάρκως, ἐπὶ τὸ ἀναθερμαίνεσθαι· ὁπόταν δὲ καταστῇ, μέταιρε εἰς ἀγγεῖα.

Pallad. XII

Afric. I, 19

Τοῦ Αὐτοῦ = Tarentinus, à qui les ch. 21-25 sont attribués. ἡλίῳ P : ἐλαίῳ FLM. Les mots entre parenthèses manquent dans quatre manuscrits.

Apic. I

1) Βαλὼν τὸ ἔλαιον εἰς ἀγγεῖον πλατύστομον θὲς ἐν θερμῷ ἡλίῳ7 καὶ ἀναζέσαντος ἔμπασον λεπτοὺς ἅλας πεφρυγμένους, καὶ ὅταν καταστῇ, μετάβαλε ἀλλαχοῦ.

Lege das Öl in ein Gefäß mit weiter Öffnung, stelle es in die heiße Sonne und streue darauf vom gerösteten Salz, soviel genügend ist. Wenn es rein ist, lege es in ein anderes Gefäß, schließe die Öffnung des Gefäßes und bestreiche es mit Lehm.

2) Τὸ δὲ ῥυπαρὸν ἔλαιον ποιήσεις διαυγὲς οὕτως.

24. Ἔλαιον θολερὸν καταστῆσαι. Τοῦ Αὐτοῦ6

Gp. IX

19. Wie das verschmutzte Öl rein wird

Anat. Arab. XII

18. Über die Behandlung des trüben Öls, damit es rein wird 1) Wenn das Öl in ein Gefäß mit weiter Öffnung getan wird, dann wird es in die heiße Sonne gestellt, bis es kocht; dann wird darauf für jedes Gefäß eine Handvoll geröstetes Salz gestreut; dann lässt man es ruhen, bis es rein ist. Wenn es dann gereinigt ist, wird es in ein anderes Gefäß geschüttet (auf sanfte Weise, damit sein trüber Bodensatz im ersten Gefäß bleibt)8. 2) [fin] dann wird dieses trübe Öl rein, und das Trübe setzt sich am Boden des Gefäßes.

F. R. VI

236 Christophe Guignard

9 10

Τοῦ Αὐτοῦ = Tarentinus. τοῦ ἡλίου om. M Syr.

1) Si fuerit odoris horrendi, uirides oliuas sine ossibus tundi et in olei metreta choenicas duas mitti. Si bacae defuerint, caules tenerrimos oleae similiter esse tundendos.

ἐλαίας χλωρᾶς συγκόψας δίχα τῶν πυρήνων ὅσον ἡμιχοίνικα ἔμβαλε εἰς τὸν μετρητήν· ἀποθέμενος δ’ ἐν ἡλίῳ καὶ πυρώσας ἱκανῶς, εἶτ’ ἐξελὼν τὸ ἐμβληθέν, μετέρασον εἰς ἀγγεῖα πλείονα.

1) Ἐλαίας χλωρὰς ἐκτὸς τῶν πυρήνων συγκόψας, ἐπίβαλε ἐν τῷ ἀγγείῳ τοῦ ἐλαίου θερμοῦ ὄντος τοῦ ἡλίου10. εἰ δὲ μὴ ὦσιν ἐλαῖαι, ἁπαλοὺς κλάδους τῆς ἐλαίας κόψας, τὸ αὐτὸ ποιήσεις.

23. Δυσῶδες ἔλαιον θεραπεῦσαι. Τοῦ Αὐτοῦ9

20. De oleo odoris horrendi

94-97. Τὸ δὲ δυσῶδες οὕτως·

20. Über die Wiederherstellung des Öls, das einen üblen Geruch hat Zerkleinere grüne Oliven ohne ihren Kern und wirf hinein zwei Maß vom Maß h-ūniqs in einen mit.rīt.is Öl. Wenn du keine Oliven hast, nimm die zarten Zweige des Ölbaums, zermalme diese und mach damit, was wir beschrieben haben.

ἐλαίας φλοιὸν καὶ ἀκρέμονας, καὶ ἅλας, πάντα κόψας καὶ ἐνδήσας ὀθονίῳ, ἀποκρέμασον εἰς τὸ ἀγγεῖον.

φλοιὸν ἐλαίας ἀγρίας καὶ φύλλα κόψας, ποίει μάζαν καὶ σταθμῷ λίτραν βάλε εἰς κεράμιον.

[début] Und wenn zehn Maß Bast des Ölbaumholzes, dessen zerkleinerte Zweige und etwas geröstetes Salz in ein Bündel aus Leinen getan werden, dieses Bündel dann mit einem Faden herabgelassen wird in das Gefäß mit Öl, bis es darin eingetaucht ist, und drei Tage gelassen wird. 17. Über die Behandlung des übelriechenden Olivenfetts 1) Wenn man die Oliven gebraucht, wenn sie rot werden, nimmt man die Kerne, die im Innern sind – für jedes Gefäß eine Handvoll – und zerkleinert sie, dann wird in dieses Gefäß Ölfett oder anderes Fett getan. Oder man gebraucht im gleichen Maße Ölbaumholz, das zerkleinert und in das Fett getan wird, das einen Gestank hat. So wird es gut, und der üble Geruch geht weg.

Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

237

Apic. I

Afric. I, 19

3) χρὴ δὲ μετὰ τρεῖς ἡμέρας λαμβάνειν τὴν ὀθόνην, καὶ ταράσσειν τὸ ἔλαιον· ἐπειδὰν δὲ καταστῇ, βάλλειν εἰς ἄλλο ἀγγεῖον.

4) ἄλλοι πλίνθους παλαιὰς ὀπτηθείσας διαπύρους ἐμβάλλουσιν.

5) ἄλλοι ἄρτους κριθίνους ξηροὺς συνθραύσαντες, καὶ εἰς ὀθόνας πάνυ ἀραιὰς ἐνειλήσαντες ἐμβάλλουσι, καὶ τοῦτο δὶς ἢ τρὶς ποιήσαντες, τελευταῖον ἐμβάλλουσι χόνδρους ἁλῶν, καὶ εἰς καθαρὸν ἀγγεῖον μεταχέουσιν.

Nach drei Tagen wird der Lumpen herausgenommen und das Öl weggestellt. Wenn es sich schließlich setzt, wird es in ein anderes Gefäß gestellt und kurze Zeit gelassen. Viele Leute verwenden Thymian und des Ölbaums anstelle der zarten Zweige. Andere legen in das Öl einen erhitzten Gewichtsstein oder alte Ziegel hinein.

Andere nehmen trockene Gerste, die in einen löchrigen Lumpen kommt, und tun dies ins Öl, nehmen es heraus und werfen dann einen anderen mit zerkleinertem Salz hinein. Dann wird das Öl in ein anderes sauberes Gefäß geschüttet und wenige Tage gelassen.

Postea tribus diebus exemptis auferunt et oleum in alia uasa transfundunt.

2) Quidam mittunt uetustum laterem torrefactum.

Plerique hordeaceos panes breuiter figuratos et raro linteo inuolutos mergunt et nouos subinde permutant. Vbi hoc bis aut tertio fecerint, sales iniciunt et in alia uasa translatum per paucos dies sidere patiuntur.

2) τινὲς δὲ καὶ ἀμφότερα ἐμβάλλουσιν, ὀθονίῳ δηλονότι ἐνδήσαντες, καὶ ἁλῶν κεκομμένων συμμίξαντες.

Es gibt Leute, die die Oliven und die Ölzweige zerkleinern, in einen Lumpen wickeln und dies ins Öl legen. Das Beste ist, ebenso zur Genüge schwarze Oliven hineinzutun.

Nonnulli utraque permiscent adiecto etiam sale. Sed omnia intra linteum inclusa suspendunt atque ita in uas olei demittunt.

Gp. IX

Anat. Arab. XII

Pallad. XII

4) Manche verwenden einen Ziegel, erhitzen ihn im Feuer, bis er rot wird, dann werfen sie ihn in das Fett, das einen üblen Geruch hat. Dann wird es gut und deshalb wohlschmeckend. 5) Manche verwenden trockenes Gerstenbrot und ebenso geröstetes Salz. Dann mischen sie es und zerkleinern alles. Und es kommt in einen alten Lumpen aus Leinen, und in jenen wird Öl getan.

2) Er sagte: Manche mischen den Kern der Oliven und das Holz und etwas Salz in einem Bündel eines Leinenlumpens und tun diesen Lumpen in das Fett, das einen üblen Geruch hat. 3) Es bleibt darin drei Tage, dann wird das Bündel herausgenommen aus diesem Fett. Dann wird es in ein anderes Gefäß filtriert. Dann wird es gut und deshalb wohlschmeckend.

F. R. VI

238 Christophe Guignard

21. Über die Wiederherstellung des Öls, das einen üblen Geruch hat, weil eine Maus oder ein anderes Tier hineingefallen ist Wirf eine große Okka feuchten Korianders, der eine Handfläche füllt, in einen mit.rīt.is Öl. Lass ihn dort wenige Tage; denn er beseitigt den üblen Geruch. Lass den Koriander, bis sein Geruch den schlechten Geruch übertönt. Es gibt Leute, die den Koriander im Schatten trocknen, ihn zerkleinern, durchsieben, erhitzen und ins Öl tun, nachdem zuvor bereits die Oliven in ein sauberes Gefäß getan worden sind. Am besten ist es, dass das Öl in ein Gefäß, in dem Essig war, getan wird. Dann wird es mit Lehm bestrichen und emporgehoben (?).

iubent Graeci coliandri manipulum in olei metreta suspendi atque ita paucis diebus manere. Si nihil de horrore decusserit, mutandum coliandrum, donec superetur hoc uitium.

Sed maxime proderit post senos dies in uasa munda transferre: melius, si acetum ante uexerunt.

3) Quod si aliquod animal forte deciderit et oleum putredine ac nidore uitiarit,

2) τινὲς δὲ ἐν σκιᾷ ξηράναντες τὸ κορίανον καὶ τρίψαντες ἐμβάλλουσιν εἰς τὸ ἔλαιον.

1) Κοριάνου δέσμην χειροπλήθη κρέμασον εἰς τὸ ἔλαιον, ἐπιμενούσης δὲ τῆς δυσωδίας, ἄλλασσε τὸ κορίανον.

25. Ἐὰν μῦς, ἢ ἄλλο τι ζῶον, εἰς ἔλαιον ἐμπεσὼν βλάψῃ τὴν ὀσμήν. Δημοκρίτου

6) ἄλλοι μελίλωτα ἐλαίῳ χρίσαντες ἐμβάλλουσι τῷ ἐλαίῳ νυχθήμερον.

6) Er sagte: Und manche verwenden ein Mittel, das auf griechisch „Safs“ und auf arabisch „Pyrus sorbus“ heißt. Davon wird in jedes Gefäß des verdorbenen Fetts 10 Maß getan, dann einen Tag und eine Nacht ruhen gelassen, dann in ein anderes Gefäß filtriert. Dann wird es gut und deshalb wohlschmeckend. 19. Womit das Öl behandelt wird, in das eine Feldratte oder ein anderes Tier gefallen ist Wenn eine Handvoll Kümmel genommen wird, dann in einen Lumpen aus Leinen getan, an einem Faden in das Gefäß mit Öl herabgelassen und darin drei Tage gelassen wird, dann wird dieses Öl gut.

Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

239

Apic. I

Afric. I, 19

Wenn der üble Geruch sehr stark und heftig ist, dann nimm kernlose Trauben und zerkleinere sie in einem Mörser, bis sie wie harīsa [= eine Paste] werden, wirf sie ins Öl, vertausche dies sehr oft, bis der üble Geruch weggegangen ist.

4) ἄλλοι σταφίδας τὰ γίγαρτα ἐξελόντες καὶ ἀποτρίψαντες ἐμβάλλουσι, καὶ μετὰ ιʹ ἡμέρας τὰς σταφίδας ἄραντες καὶ ἐκπιάσαντες ταράσσουσι, καὶ εἰς ἕτερον σκεῦος μεταχέουσιν.

Andere Leute tun Trauben, deren Kerne entfernt sind, ins Öl und lassen das Öl damit zehn Tage, dann entfernen sie es, pressen es, schütteln das Öl und schütten es in ein anderes Gefäß, bestreichen es mit Lehm und lassen es, ohne dass es geschüttelt wird, eine gewisse Zeit.

Si acerbus odor fuerit, uuae excrementa, quae Graeci gigarta uocant, praecipiunt tusa et in massam redacta mersari.

κάλλιον δὲ ἄνθρακας πεπυρωμένους ἐλαΐνου ξύλου ἀποσβεννύουσιν ἐν τῷ ἐλαίῳ.

Und es ist bei weitem am besten, wenn Kohle aus Olivenholz genommen und ins Öl getan wird.

uel incensos oleaginos carbones in ipso oleo frequenter extinguunt.

5) ἄλλοι σταφίδας ὁμοίως, τῶν γιγάρτων λειφθέντων, ἐν ὅλμῳ κόψαντες ἐμβάλλουσι τῷ ἐλαίῳ.

3) ἄλλοι τίλιν ξηράναντες ἐν ἡλίῳ, βάλλουσιν εἰς τὰ σκεύη.

Andere trocknen Blätter des Bockshornklees in der Sonne und tun in das Gefäß auch trockene Samen des Bockshornklees, die zermahlen und aufs Öl gestreut werden.

4) Quidam feni graeci semen siccum tritumque permiscent

Gp. IX

Anat. Arab. XII

Pallad. XII

Wenn es dadurch nicht gut wird, verwendet man eine Handvoll Kümmel, der in der Sonne getrocknet wird, dann zerkleinert und in dieses Öl getan; denn es wird gut. Und wenn in dieses Öl etwas Kohle aus Olivenholz getan wird, wird es deshalb gut. Und wenn in dieses Öl eine Handvoll kernlose und zerkleinerte Trauben getan wird, es zehn Tage gelassen und dann herausgenommen und in dieses Öl gepresst wird, und dann dieses Öl in ein anderes Gefäß gefiltert wird, wird es daher gut.

F. R. VI

240 Christophe Guignard

Ἅλας φρύξας ἐν πυρί, ἔτι θερμοὺς ὄντας βάλε εἰς τὸ ἔλαιον.

22. Ἔλαιον ταγγὸν θεραπεῦσαι. Τοῦ Αὐτοῦ 1) Κηρὸν λευκὸν μετὰ ἐλαίου καλοῦ ἕψησον, καὶ ὡς ἔστιν ὑγρὸν ἔμβαλε· καὶ ἅλας φρύξας ζεστοὺς ὄντας ἔμβαλε.

Röste Salz und tue es ins Öl, wobei das Salz noch heiß ist. Verschließ die Öffnung des Gefäßes. Denn du findest das Öl bald rein und geläutert.

23. Über die Wiederherstellung des ranzigen Öls Koche reines Öl mit weißem Wachs und gieß davon auf das ranzige Öl, solange es noch heiß ist; röste dann das Salz und tue es ins Öl, wobei es noch heiß ist. Schließ die Öffnung. Denn das Öl wird wiederhergestellt und es ändert sich sein Geschmack.

Si sordet oleum, frictos et adhuc calentes sales inici iubent et diligenter operiri: ita mundum reddi post tempus exiguum.

21. De oleo rancido curando

Oleum rancidum Graeci adserunt sic posse curari. Albam ceram mundo et optimo oleo resolutam et adhuc liquentem mitti in eo iubent, tunc sales frictos calentes addi, operiri atque gypsari: sic fieri, ut oleum purgetur sapore et odore mutato.

τὸ αὐτὸ ποιεῖ καὶ στρόβιλος καυθείς, καὶ ἔτι ζέων ἐμβαλλόμενος, καὶ κίτρου ῥίζα ἐμβαλλομένη, καὶ τρυγία ἐλαίου πεφρυγμένη.

21. Πῶς ἔστιν ἔλαιον καθαρὸν ποιῆσαι. Ταραντίνου

22. Auch über das Öl

19. Vt oleum sordidum purges

oder etwas von dem Mittel, das auf griechisch Sarwīlah und auf arabisch Myrrhe heißt, geröstet und heiß, oder etwas von den Wurzeln der gerösteten Zitrone getan wird, dann reinigt dies das Öl; daher wird sein Geschmack gut. 16. Über die Pflege des alten Öls, das den Mund verbrennt 1a) Wenn man für jedes Gefäß von diesem Öl, in dem qualvolle Bitterkeit ist, einen Becher reinen und guten Öls nimmt, dann in diesen Becher fünf Maß geschmolzenes weißes Wachs getan werden, und dann dieser Becher, in dem das weiße Wachs ist, mit dem üblen Öl gemischt wird, dann in dieses Öl eine Handvoll geröstetes Salz hinzugegeben wird,

15. Über das Reinigen des Olivenöls und seine Verbesserung Es sagte der Weise: Wenn in das Gefäß ein wenig heißes, geröstetes Salz kommt Africanus et les recettes des Géoponiques relatives à l’huile d’olive

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Afric. I, 19

Anat. Arab. XII Du sollst wissen, dass das Öl11, das niedergelegt wird (?)12, jedes Öl am besten aufbewahrt, und dass die Sonne jedem Öl nützt und dass es ebenso das Feuer reinigt und das heiße Wasser, wenn ein Ölgefäß darin gestellt wird.

Pallad. XII

Oleum tamen omne in terrenis locis esse seruandum et eam eius esse naturam, ut sole uel igne purgetur uel aqua feruenti, si simul misceantur in uasculo. 3) θεραπεύσει ταγγὸν ἔλαιον καὶ ἄνισον ἐμβαλλόμενον. εἰ δὲ προλαβὼν βάλῃς τὸ ἄνισον, οὐ ταγγίσει.

2) εἰδέναι δὲ χρή, ὡς πᾶν ἔλαιον τηρήσεις μᾶλλον ἐν κατωγείῳ τόπῳ, καὶ ὅτι πᾶν ἔλαιον καθαρίζει ἢ πῦρ, ἢ ἥλιος, ἢ ὕδωρ ζεστόν, ἐντιθεμένου εἰς αὐτὸ τοῦ σκεύους, οἷον χαλκίου ἢ ἑτέρου μὴ ῥηγνυμένου.

Gp. IX

1b) (an Stelle des Wachses und des Salzes für jedes Gefäß)13 zehn Gewichte Anis, geht dadurch der üble Geschmack weg. 2) Es sagte Qust.ūs: Wenn das Mittel des Anis in das Ölfett getan wird, und wenn es gepresst wird, schützt dies das Fett vor der Bitterkeit und vor anderem, das man nicht gern hat. Nur etwas von der Art des Fetts wird gekocht mit Feuer und das geröstete Salz wird hineingetan, damit es dadurch vor der Bitterkeit geschützt wird.

F. R. VI

Il manque visiblement un mot, car, tel quel, le texte arabe n’a pas de sans. L’omission du mot inā’ (all. Gefäß) est susceptible de s’expliquer par une haplographie après anna (all. dass) : anna inā’ az-zayt > anna az-zayt (note de C. Scardino). Le traducteur arabe n’a manifestement pas bien compris ἐν καταγείῳ τόπῳ, qu’il a rendu au moyen du substantif verbal (= Infinitiv) de saqlaba « jeter à terre, renverser » (note de C. Scardino). Les mots entre parenthèses manquent dans trois manuscrits.

Apic. I

242 Christophe Guignard

Sources et constitution des Géoponiques à la lumière des versions orientales d’Anatolius de Béryte et de Cassianus Bassus* Christophe Guignard Dans la littérature antique, l’agriculture a occupé une place de choix, reflet de son importance économique. Cependant, alors que nous pouvons lire plusieurs agronomes latins, en particulier la triade Caton, Varron, Columelle, les auteurs grecs ne sont pas conservés. L’ampleur des listes bibliographiques qui nous sont parvenues1 témoigne pourtant de la richesse de cette tradition, qui a particulièrement fleuri aux époques hellénistique et romaine, mais dont ne nous est connu que ce qu’ont recueilli des compilations tardo-antiques, qui ont convergé à leur tour en un unique recueil byzantin : celui auquel on donne habituellement le titre de Géoponiques (Xe siècle)2. Il se situe ainsi à *

1

2

Pour les versions arabes d’Anatolius et de Cassianus Bassus, l’Agriculture nabatéenne et les agronomes arabo-andalous, notre dette à l’égard de notre collègue Carlo Scardino est immense. Il a eu l’extrême amabilité de répondre à nos nombreuses demandes de renseignements et de traductions de ces textes, en partie inédits. C’est à lui que, sauf mention contraire, sont dues les traductions allemandes des versions arabes et les informations que nous donnons sur leur contenu. Son apport aura été essentiel à notre étude, même si, bien évidemment, ses imperfections n’incombent qu’à nous-même. Nous remercions également F. J. Mariscal, professeur à l’Université de Las Palmas de Grande Canarie, qui a eu l’extrême obligeance de mettre à notre disposition son mémoire de licence intitulé Análisis de la transmisión textual de Al-Filaha Al-Rumiyya, Las Palmas 2002, dont nous tirons la plupart de nos renseignements sur les équivalences entre les versions arabes de Cassianus Bassus et les Géoponiques et les traductions espagnoles de certains titres de chapitres. Notre gratitude va également à Pierre Augustin, Albert Frey, Ani Ghazarian, Jean-Daniel Kaestli, Laura Mecella, Jan Rückl et Martin Wallraff, pour leur aide et leurs utiles remarques. Enfin, nous remercions Renée Girardet pour sa relecture attentive de notre texte. Ces listes d’auteurs grecques nous sont transmises par les Latins : Varro, rust. I, 1, 7-10, compte plus de 50 noms ; Colum. I, 1, 7-11, en cite 54. Une trentaine d’entre eux se retrouvent dans les indices des livres VIII, X, XI, XIV, XV, XVII et XVIII de l’Histoire naturelle de Pline. Le témoignage de Varron (§ 10) donne à penser que les trois listes dérivent de la bibliographie de Cassius Dionysius d’Utique, qui a traduit en grec l’ouvrage de l’agronome carthaginois Magon, tout en l’enrichissant à l’aide de sources helléniques (cf. J. Heurgon, Varron. Economie rurale. Livre premier [CUFr], Paris 1978, 96, n. 21). L’œuvre a fait l’objet de plusieurs éditions, dont la plus récente est celle de H. Beckh, Geoponica siue Cassiani Bassi Scholastici de re rustica eclogae (BSGRT), Lipsiae 1895 (repr. 1994), malheureusement très imparfaite. L’édition de J. N. Niclas, ΓΕΩΠΟΝΙΚΑ. Geoponicorum siue de re rustica libri XX, 4 t., Lipsiae 1781 (basée sur celle de P. Needham, Cantabrigiae 1704), reste cependant utile pour ses notes. Bon nombre de traductions latines ou vernaculaires ont été faites au XVIe siècle (références dans I. A. Fabricius et G. C. Harles, Bibliotheca Graeca, vol. 8, Hamburgi 1802, 21 s.), mais les traductions plus récentes sont rares : en anglais, T. Owen, ΓΕΩΠΟΝΙΚΑ. Agricultural Pursuits, 2 vol., London 1805-1806 ; en grec moderne, E. Malainos, Τα « Γεωπονικά » του Κασσιανου Βάσσου, Γεωργικόν Δελτίον 2, 1930, 3156, et 3, 1930, 5-148 ; en russe, E. Lipšic, Geoponiki. Vizantijskaja sel'skochozjajstvennaja e‫ޟ‬nciklopedija X veka, Moskva 1960 (que nous n’avons pas consultée, pas plus que la précédente) ; en espagnol, M. J. Meana – J. I. Cubero – P. Sáez, Geopónica o extractos de agricultura de Casiano Baso (Monografías

244

Christophe Guignard

l’extrême fin d’une tradition littéraire, dont il ne constitue qu’un témoignage infime. Parfois, cependant, en nous conservant quelque extrait, les Géoponiques nous font entrevoir les représentants de cette tradition, qui, dans bien des cas, ne sont guère plus pour nous que des noms : Diophane de Nicée, les frères Quintilii, Florentinus, Tarentinus, Paxame et bien d’autres. Les Géoponiques constituent donc une source essentielle, parfois l’unique, pour qui voudrait rassembler les fragments de ces auteurs. Essentielle, mais problématique. Car, tel qu’il se présente à nous dans les manuscrits conservés, le recueil contient non seulement des citations, généralement brèves, mais ajoute encore le nom d’un auteur au titre de la plupart des chapitres de ses vingt livres. Or, dans la mesure où nous pouvons en juger, la valeur de ces attributions est sujette à caution. Aussi a-t-elle depuis longtemps été mise en doute. La présente étude trouve son origine dans le problème posé par les emprunts des Géoponiques aux Cestes de Julius Africanus (IIIe siècle), qui figure dans la liste des sources du recueil. Cet auteur n’est mentionné qu’une fois dans le texte3, mais une quarantaine de chapitres lui sont attribués. S’ils étaient reconnus authentiques, les Géoponiques seraient l’une de nos principales sources pour la connaissance des Cestes. Confronté à ce problème d’authenticité en vue de son édition de leurs fragments, Vieillefond a suivi les conclusions énoncées par Oder, dans une étude fondamentale sur les sources et la genèse des Géoponiques : les citations d’auteurs dans le texte seraient en principe authentiques4, mais les attributions de chapitres ne seraient pas fiables5. Jusqu’à ce jour, malgré d’utiles contributions, la question de la valeur des noms d’auteurs n’a pas reçu de réponse ferme. Si nul n’a songé à en défendre la validité intégrale, une hésitation parcourt la recherche, qu’on pourrait formuler ainsi : ces attributions sont-elles sans valeur ou faut-il séparer le bon grain de l’ivraie ? Tant que la question n’est pas tranchée, il est loisible de se demander si la décision de Vieillefond était fondée ou si, au contraire, il serait possible d’identifier, grâce aux attributions, des fragments authentiques des

3

4 5

INIA), Madrid 1998. Les livres consacrés aux animaux ont toutefois fait l’objet d’études particulières qui comprennent des traductions : J. Sommer, Buch 14 und 20 der Geoponica, München 1985 ; U. Wappmann, Buch 16 und 17 der Geoponica, München 1985 ; H. Jung, Buch 18 und 19 der Geoponica, München 1986 (il s’agit de trois thèses de médecine vétérinaire) ; S. Georgoudi, Des chevaux et des bœufs dans le monde grec. Réalités et représentations animalières à partir des livres XVI et XVII des Géoponiques, Paris 1990. Sur le texte, voir H. Beckh, De Geoponicorum codicibus manuscriptis, Acta seminarii philologici Erlangensis 4, 1886, 261-346 (aussi paru comme monographie, Erlangae 1886) ; E. Oder, Ein angebliches Bruchstück Democrits über die Entdeckung unterirdischer Quellen, Philologus Supplb. 7, 1898, 231-384, en part 245 et 269-277 ; E. Fehrle, Richtlinien zur Textgestaltung der griechischen Geoponica, SHAW 1920, 11. Abh. ; Ch. Charitonides, Εἰς τὰ Γεωπονικά, BNGJ 6, 1928, 160-182 ; A. D. Mavroudis, Critical observations on the Geoponica, Hellenica 45, 1995, 355 s. (que nous n’avons pas consulté). Enfin des textes apparentés aux Géoponiques se lisent dans M. H. Thomson, Textes grecs inédits relatifs aux plantes (Nouvelle collection de textes et documents), Paris 1955. Gp. V, 45, 2 = cest. IX, 5 (les références aux Cestes renvoient à l’édition de J.-R. Vieillefond, Les “ Cestes ” de Julius Africanus. Etude sur l’ensemble des fragments avec édition, traduction et commentaires, Firenze 1970). L’authenticité de la citation ne préjugeant pas de celle de l’œuvre dont elle est extraite, comme dans le cas de Démocrite ou d’Apulée. E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen I, RhM 45, 1890, 58-99, en part. 62-66. Voir Vieillefond, Les “ Cestes ” (voir n. 3), 69 s. ; il ne s’exprime explicitement que sur la (non-) valeur des attributions, mais il inclut l’unique mention d’Africanus dans le texte parmi les testimonia (IX, 5).

Sources et constitution des Géoponiques

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Cestes ou d’autres les sources du recueil. Dans ces pages, nous aimerions reprendre ce problème, sans nous limiter au seul cas d’Africanus, puisque sa solution ne peut être que globale. Son examen est cependant indissociable des questions plus générales touchant aux sources et à la genèse des Géoponiques, sur lesquelles notre travail ouvre de nouvelles perspectives. Si des progrès nous paraissent aujourd’hui possibles, c’est grâce à une meilleure connaissance des versions orientales des recueils tardo-antiques qui sont à la base des Géoponiques. Avec l’aimable concours de C. Scardino, qui présente dans ce volume la tradition arabe d’Anatolius de Béryte, nous avons pu avoir accès à des textes en partie inédits et peu ou pas exploités jusqu’ici dans la recherche sur les Géoponiques. Pour clarifier la question des noms d’auteurs, nous devons au préalable nous pencher sur la constitution du recueil (sections 1-3). Les versions orientales permettent de cerner avec plus de précision ses premières étapes, tandis que l’étude des relations entre les manuscrits grecs fait entrevoir les plus récentes. Une compréhension plus fine de la genèse des Géoponiques est également riche d’enseignement sur leurs sources, qui feront l’objet de la seconde partie de notre contribution (4-6). Aussi, après une brève introduction à la tradition orientale (1), nous efforcerons-nous de déterminer quelle(s) recension(s) du recueil nous conservent les manuscrits que nous connaissons (2), avant d’aborder le problème des attributions (3). Dans un second temps, nous nous intéresserons aux relations entre les Géoponiques et leurs sources en dehors des attributions de chapitres. Nous examinerons d’abord les hypothèses communément admises sur les sources de nos Géoponiques à la lumière des versions orientales, notamment celle qui veut qu’elles soient essentiellement, sinon uniquement le résultat de la fusion de deux sources, Anatolius et Didyme (4). Nous chercherons ensuite à délimiter l’apport spécifique de Cassianus Bassus et des éditeurs postérieurs (5) et à identifier certaines de leurs sources (6).

1. De la Synagogè d’Anatolius de Béryte à nos Géoponiques 1.1. La Synagogè d’Anatolius et ses versions orientales Les Géoponiques ont une histoire complexe, dont il nous faut retracer les grandes lignes. Le socle du recueil actuel est formé par la Συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων (ciaprès Synagogè) de Vindanius Anatolius de Béryte. Cet ouvrage du IVe siècle est perdu en grec, mais nous est connu par ses versions6 :

6

Pour Anatolius, nous renvoyons à la contribution de C. Scardino dans ce volume, Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius, 145-195, où l’on trouvera la bibliographie nécessaire. Nous nous limiterons ici aux références essentielles : F. Sezgin, Alchimie − Chemie, Botanik − Agrikultur bis ca. 430 H. (Geschichte des arabischen Schrifttums 4), Leiden 1971, 303 ss. ; et 355 (avec quelques compléments dans le vol. 5, 1974, 427-429 ); M. Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften im Islam (HbdOr 1,6,2), Leiden 1972, 427 ss. ; J. Hämeen-Anttila, The Oriental Tradition of Vindanius Anatolius of Berytus’ Synagōgē Geōrgikōn Epitēdeumatōn, WZKM 94, 2004, 73108, repris dans The Last Pagans of Iraq. Ibn Wah.shiyya and his Nabatean Agriculture (Islamic History and Civilization. Studies and Texts 63), Leiden 2006, 52-77.

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Christophe Guignard

1) une version arabe en quatorze livres, portant le nom de Yūnīūs (déformation de Vindanius7), conservée dans un manuscrit de Mešhed (Iran)8, qui semble être le reflet le plus fidèle de l’œuvre d’Anatolius, mais, hormis le livre I édité et traduit par C. Scardino dans ce volume (p. 170-195), reste inédite ; nous la désignerons comme Anatolius Arabicus (Anat. Arab.) ; 2) une version arménienne, intitulée Livre des travaux (Girk‘ vastakoc‘, G. V.), dans laquelle la division en livres s’est perdue, mais qui a été traduite d’un original arabe apparenté au manuscrit de Mešhed9 ; 3) une version syriaque en quatrorze livres, qui nous est connue par un seul manuscrit (British Museum Add. 14662, VIIIe ou IXe siècle), malheureusement mutilé au début, si bien que l’intitulé en est inconnu (aussi abrégerons-nous simplement syr.), et qui présente des différences parfois notables avec les deux précédentes, notamment en ce qui concerne sa structure10 ; 7

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Voir n. 10. Bien que l’identification du Yūnīūs des agronomes arabes avec Vindanius Anatolius ait été proposée il y a bientôt cent cinquante ans par V. Rose, Aristoteles Pseudepigraphus, Leipzig 1863, 269, la confusion avec Columelle (Lucius Iunius Moderatus Columella) a eu la vie dure. Le doute n’est plus possible depuis la démonstration de R. H. Rodgers, ¿Yūniyūs o Columela en la España medieval?, AlAndalus 43, 1978, 163-172. Rid.ā 5762. La Bibliothèque nationale de Téhéran en possède une copie moderne (Millī 796). Voir Sezgin, Alchimie (voir n. 6), 315, et C. Scardino, dans ce volume, 151. Edité par les Mékhitaristes de Venise (Girk‘ vastakoc‘. Γεωπονικά. T‘argmanowt‘iwn naxneac‘ yarabac‘i lezowē, Venetik 1877), le texte a été étudié par C. Brockelmann, Die armenische Übersetzung der Geoponica, ByzZ 5, 1896, 385-409, qui a donné la liste des chapitres (c’est à cette liste que sont empruntées les traductions allemandes de titres de chapitres arméniens que nous indiquons parfois ; les traductions françaises sont les nôtres). Dès avant sa publication, l’œuvre a fait l’objet de travaux en arménien, dont le compte-rendu et les références se trouvent chez E. Fehrle, Studien zu den griechischen Geoponikern (Stoicheia 3), Leipzig 1920, 50, et R. W. Thomson, A Bibliography of Classical Armenian Literature to 1500 AD (CChr), Turnhout 1995, 55. Les conclusions de Brockelmann, qui date cette version de la fin du Moyen Age, n’ont pas été reçues par les philologues arméniens, qui, selon Fehrle, s’accordent au contraire sur l’identification du traducteur avec Mxit‘ar Herac‘i, un médecin cilicien bien connu, auteur de la Consolatio febrium (ěIJōŁĮŃŎ ĔĺĸĶĮōŅŏĶĸŏŃ) ; sa traduction serait antérieure à cette œuvre (1184), mais postérieure à 1160. Ces pages étaient déjà écrites quand nous avons pris connaissance de l’article d’A. Zanolli, Per gli studi sul testo e sulla lingua della redazione armena dei “Geoponicon Libri”, AIVS 89, 1930, 609-627, qui fournit d’utiles informations sur les manuscrits et en signale un nouveau ; par ailleurs, il étudie en particulier le chapitre sur la laitue (G. V. 257 ; Gp. XII, 13). Signalons encore un travail que nous n’avons pas pu consulter : N.N., Girk‘ vastakoc‘, Bazmavēp 32, 1974, 321-328 (en arménien). Cette version a été éditée par P. A. de Lagarde, Geoponicon in sermonem Syriacum versorum quae supersunt, Lipsiae 1860 (repr. Osnabrück 1967). Son étude préalable, De geoponicon versione Syriaca, Jahresbericht über die Louisenstädtische Realschule 1855, donne la liste des chapitres (reproduite avec des suppléments dans ses Gesammelte Abhandlungen, Leipzig 1866, plusieurs fois rééditées ; elle a également paru comme tiré à part, sous le titre de De Geoponicon versione Syriaca commentatio, Lipsiae 1855), d’où, sauf indication contraire, nous tirons nos informations concernant les équivalences entre les Géoponiques et la version syriaque. Voir également I. Löw, Aramaeische Pflanzennamen, Leipzig 1881, 18-24 ; A. Baumstark, Lucubrationes Syro-Graecae. 2. De versione, quae dicitur, Geoponicorum Syriaca (JCPh Supplb. 21), Leipzig 1894, 384-405 ; R. Duval, Anciennes littératures chrétiennes. II. La littérature syriaque (BEHEc), Paris 31907, 276 s. ; ainsi que les remarques de B. Attié, L’origine d’al-falāh.a ar-rūmīyya et du pseudo-Qust.ūs, Hespéris-Tamuda 13, 1972, 139-181, en part. 155, n. 29 (qui n’indique malheureusement pas les raisons qui lui font donner à la version syriaque le titre de Mimrā). On ne consultera qu’avec prudence J. F. Habbi, Testi geoponici classici in siriaco e in arabo, in : Autori classici in lingue del vicino e medio oriente, éd. G. Fiaccadori, Roma 1990, 77-92, malheureusement truffé d’erreurs. L’étude de

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4) une seconde version arabe en douze livres, portant le nom d’Ant.arlīūs11 (Anatolius), dont le meilleur manuscrit, découvert par le P. Sbath avant la Seconde Guerre mondiale, semble avoir disparu et n’est plus connu que par l’échantillon qu’il en a publié12 ; un texte apparenté nous est conservé sous le nom de Balyās le Sage (soit sans doute Apollonius de Tyane13) dans un manuscrit madrilène (Gayangos XXX), sans qu’il soit possible de déterminer dans quelle mesure l’œuvre a été remaniée par rapport au texte de Sbath ; une différence importante est en tous cas la perte presque totale de la division en livres dans le texte de Madrid14. Anatolius a également été exploité par l’agronome latin Palladius (Ve siècle)15, comme en témoignent un certain nombre de parallèles avec les versions arabes ou les Géoponiques. Photius nous conserve également de précieux renseignements sur l’œuvre, qui aurait compté douze livres (comme dans la version de Sbath), en particulier une liste

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Gustav Sprenger, Darlegung der Grundsätze, nach denen die syrische Übertragung der griechischen Geoponika gearbeitet worden ist, Leipzig 1889, est purement philologique. S. Brock, A Note on the Manuscripts of the Syriac Geoponicon, OC 51, 1967, 186 s., a montré que les autres manuscrits connus de l’œuvre dérivent en fait de l’édition de Lagarde. Quant à la date de cette version, le jugement de Duval 276, qui y voit « un texte assurément ancien, qui rappelle les traductions littérales des premiers siècles » (même si, comme Baumstark 390, il estime que le manuscrit édité par Lagarde, « loin de reproduire une version intégrale, ne donne qu’un épitomé maladroitement abrégé par un Syrien postérieur ») est confirmé par S. Brock, pour qui la traduction pourrait remonter au Ve ou au VIe siècle, puisqu’elle ne présente aucun des traits caractéristiques des versions faites à partir de la fin du VIe siècle (communication personnelle citée par A. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia of Horse Medicine. The Sources, Compilation, and Transmission of the Hippiatrica [Oxford Studies in Byzantium], Oxford 2007, 74 s.). La comparaison avec l’Anatolius Arabicus suggère un double processus de réorganisation et, dans une certaine mesure, d’épitomisation, mais la question mériterait d’être approfondie. Un autre problème nécessitant des investigations supplémentaires est le rapport entre le texte édité par Lagarde et le Livre de l’agriculture de Iōniōs (‘ÍÙåÍØ~ƒ ¿š†ûÜ~ƒ ¾ÁÿÜ, ktōbō d-’akōrūtō’ d-’ywnyws) connu du lexicographe Bar Bahloul (voir R. Duval, Lexicon syriacum auctore Hassano Bar Bahlule, t. 3 [ou fasc. 6], Parisiis 1901, XVII). Le nom de l’auteur revêt des formes différentes selon les citations de Bar Bahloul, mais, dès 1881, Löw 19 avait fait le rapprochement avec le Yūnīūs (Anatolius) cité par Ibn al-‘Auwām, maintenant connu par le manuscrit de Mešhed. Cette coïncidence est problématique. En effet, paléographiquement, le passage de V-nd-nīūs à V-īū-nīūs imaginé par Rose, Aristoteles (voir n. 7), 269, s’explique facilement en arabe (wīn > īūn), bien plus difficilement en syriaque. Il est donc probable que le nom que Bar Bahloul donne à l’auteur du recueil et peut-être même le titre viennent de l’arabe. Or, non seulement la priorité de l’arabe sur le syriaque est tout à fait invraisemblable (exclue, même, si la version syriaque est préislamique), mais encore les deux traductions paraissent être indépendantes. Faut-il supposer que le nom de Iōniōs et peut-être le titre de Livre de l’agriculture sont repris, secondairement, à la version arabe circulant sous le nom de Yūnīūs ? Ce mystère reste à éclaircir. Sur cette question, voir aussi C. Scardino, dans ce volume, 155, n. 43, et, pour les différences de structure avec les autres versions, l’exemple qu’il donne p. 152, n. 33. Abt.arlīūs dans le manuscrit de Sbath. Les six premières pages du texte arabe se lisent dans P. Sbath, L’ouvrage géoponique d’Anatolius de Bérytos (IVe siècle), BIE 13, 1930-1931, 47-54. Voir C. Scardino, dans ce volume, p. 149. Edité et traduit par M. C. Vázquez de Benito, El Manuscrito N. XXX de la Colección Gayangos, BAEO 9, 1973, 73-124, et 10, 1974, 215-308. Sauf mention contraire, nos références se rapportent à cette publication. Edité par R. H. Rodgers, Palladii Rutilii Tauri Aemiliani uiri inlustris. Opus agriculturae, De ueterinaria medicina, De insitione (BSGRT), Leipzig 1975 ; voir aussi, du même, An Introduction to Palladius (Institute of Classical Studies. Bulletin Supplement 35), London 1975. De l’édition et traduction de R. Martin, Palladius. Traité d’agriculture (CUFr), seul le t. 1 (Paris 1976) a paru.

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de sources16. L’Anatolius Arabicus est aussi une des sources de l’Agriculture nabatéenne17. Enfin, les auteurs arabo-andalous, en particulier Ibn al-‘Auwām, citent maintes fois Yūnīūs ou Ant.arlīūs18. La version de Sbath et le texte de Madrid se distinguent nettement des trois autres textes, ce qui a conduit C. Scardino à introduire la distinction entre un Anatolius A et un Anatolius B19. La question du nombre de livres originel de la Synagogè est épineuse. Nous nous contenterons ici de signaler que l’Anatolius B (manuscrit de Sbath et Gayangos XXX) intègre manifestement des matériaux provenant d’autres sources qu’Anatolius20, ce dont l’Anatolius A ne donne aucun signe. Il y a donc lieu de soupçonner que le nombre initial était de quatorze et que celui de douze appartient à une édition remaniée. C’est peut-être un tel texte que Photius a connu21.

1.2. Les Eclogues de Cassianus Bassus et leur postérité arabe et byzantine Au VIe siècle, comme l’a affirmé Oder, ou au Ve siècle déjà, comme nous le pensons, le recueil d’Anatolius a été la source principale d’une nouvelle compilation, les Περὶ γεωργίας ἐκλογαί de Cassianus Bassus Scholasticus (ci-après Eclogues). Alors que Cassianus Bassus a longtemps été tenu pour un contemporain de Constantin VII Porphyrogénète (945-959), sa date a été fixée au VIe siècle par Oder, notamment sur la base des arguments suivants. (1) Le titre de σχολαστικός oriente vers le VIe siècle ou la première moitié du VIIe, car la désignation des jurisconsultes changerait après Héraclius (mort en 641). (2) Cassianus Bassus porte un nom romain, tel qu’on en chercherait en vain au Xe siècle à Byzance. (3) Ses rapports étroits avec les Anciens seraient étonnants à cette époque. Son recueil s’apparente par contre à ceux d’Alexandre de Tralles et d’Aetius d’Amide dans le domaine médical (VIe siècle). (4) Citée dans le Continens d’al-Rāzī (mort en 925), son œuvre est connue dans le monde arabe avant l’époque de Constantin VII. Bien plus, Serge fils d’Elie qui aurait traduit Costus (Qust.ūs), nom dans lequel Oder voyait une déformation de Cassianus, serait identique à Serge de Rīš‘aynā, ami de l’historien Agathias, comme le voulait Meyer22. Or ce Serge est du VIe siècle. Comme Cassianus pourrait être, au maximum, contemporain de son traducteur, il aurait vécu au VIe siècle et non au début du VIIe23. Cette datation a été contestée par E. Lipšic. Le caractère tardif des passages du recueil sur lesquels elle s’appuie est incontestable, mais ils n’ont aucune pertinence pour la datation des Eclogues de Bassus, dans la mesure où ils peuvent fort bien constituer des ajouts secondaires, comme le remarque pertinemment A. Carrara, tout en acceptant partiellement son argumentation24. De fait, les éléments apportés par Oder à

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Bibl. cod. 163. La démonstration de l’usage d’Anatolius dans l’Agriculture nabatéenne a été apportée par R. H. Rodgers, Hail, Frost, and Pests in the Vineyard: Anatolius of Berytus as a Source for the Nabataean Agriculture, JAOS 100, 1980, 1-11, en part. 7. Voir en dernier lieu Hämeen-Anttilla, Oriental Tradition, 77-83, ou Last Pagans, 55-58 (comme n. 6) et C. Scardino, dans ce volume, 153. Voir C. Scardino, dans ce volume, 146. Voir C. Scardino, dans ce volume, 148 ss., en part. 150 s. et 153. Voir l’exemple donné p. 310. Nous espérons revenir sur la question de l’Anatolius B et du nombre de livres de la Synagogè dans une prochaine étude. E. H. F. Meyer, Geschichte der Botanik. Studien, vol. 3, Königsberg 1856, 33. Sur ce traducteur (du grec au syriaque, notons-le), voir P. Bettiolo, art. Sergio di Rīš‘aynā, NDPAC 3, Genova 2008, 4865-4867. E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen III, RhM 48, 1893, 1-40, en part. 32-36 et 40 n. Lipšic, Geoponiki (voir n. 2) ; ses arguments sont résumés par A. Carrara, Geoponica and Nabatean Agriculture: A New Approach into their Sources and Authorship, Arabic Sciences and Philosophy 16,

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l’encontre d’une datation au Xe siècle sont solides. L’argument onomastique, en particulier, est difficilement contestable25. Le quatrième, par contre, n’est plus tenable, dès lors que, comme nous le verrons bientôt, l’existence même d’une traduction faite par Serge fils d’Elie est sérieusement mise en doute26. Il n’est donc plus possible de se baser sur la date de Serge pour placer Cassianus Bassus au VIe siècle plutôt que dans la première moitié du suivant, comme l’aurait permis l’argument qu’Oder tirait du titre de σχολαστικός. A son tour, cet argument appelle révision. Il a d’une part été observé que des témoignages papyrologiques attestent que l’usage du titre a perduré jusque dans les premières années du VIIIe siècle27. De plus, le titre de σχολαστικός n’est pas réservé aux avocats : il désigne aussi une personne de formation supérieure ou un maître de rhétorique28. Or, dans le cas de Cassianus Bassus nous ne disposons, a priori, d’aucun indice qui incite à interpréter σχολαστικός dans le sens d’avocat plutôt que dans celui d’érudit. Tout au plus, ce terme oriente vers le Ve ou le VIe siècle, puisque, d’une part, sa fréquence décline nettement à partir du VIIe siècle29 et que, d’autre part, c’est à cette époque que se placent majoritairement les auteurs qui le portent, des historiens Socrate et Sozomène (première moitié du Ve siècle) à Evagre d’Epiphanie (mort vers 600)30. Il n’y a donc pas lieu de reculer l’époque de Cassianus Bassus. Au contraire : outre la forme traditionnelle de son nom, le fait que les Eclogues aient été traduites du grec en pehlvi, puis du pehlvi en arabe plaident pour une date haute. Nallino observe que la traduction persane des Eclogues ne saurait être postérieure au VIIe siècle31. Il exclut qu’un demi-siècle après la conquête arabe de la Perse on ait encore songé à traduire dans cette langue des textes profanes grecs. En outre, semble-t-il, c’est précisément au VIe siècle, sous Chosroès Ier (531578) que se situe l’âge d’or des traductions en pehlvi en ce qui concerne les textes scientifiques32. La connais-

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2006, 103-132, en part. 111 s. Les éléments avancés par l’historienne russe mériteraient d’être examinés de plus près, car ils sont susceptibles d’éclairer les phases les plus récentes de l’histoire des Géoponiques. L’usage du gentilice recule dès l’époque de Constantin (voir I. Kajanto, The Emergence of the Late Single Name System, in : L’Onomastique Latine. Actes du Colloque international sur l’onomastique latine. Paris 13-15 octobre 1974, éd. N. Duval, Paris 1977, 421-430, en part. 423, basé toutefois sur une documentation latine ; voir aussi A. Kahzdan, art. Names, personal, ODB 2, New York 1991, 1435 s.). Voir p. 253. Carrara, Geoponica (voir n. 24), 112. Sur ces emplois tardifs, voir A. Claus, Ὁ σχολαστικός (thèse de droit), Köln 1965, 156 s. Il s’agit de documents égyptiens qui remontent aux premiers temps de la conquête arabe. Or l’Egypte sort précisément de l’orbite byzantine au moment où se produirait le changement de terminologie juridique invoqué par Oder. Cette circonstance ôte donc à ces exemples beaucoup de leur valeur, si tant est qu’un tel changement, inlassablement invoqué dans les travaux sur les Géoponiques, ait bien eu lieu. Nous laisserons aux historiens du droit le soin de se prononcer sur sa réalité, pour laquelle Oder ne fournit d’autre référence qu’une communication personnelle de Zacharia von Lingenthal citée par G. Kaibel, Athenaei Naucratitae Dipnosophistarum libri XV, vol. 1 (BSGRT), Lipsiae 1887, XXXIX, n. 1, qui ne donne malheureusement aucun argument, si bien qu’il est impossible de déterminer si von Lingenthal pensait à une réforme officielle ou à une simple évolution du langage. Dans la littérature que nous avons consultée, nous n’avons cependant trouvé nulle trace d’un changement à cette époque. Si un changement officiel est intervenu, il semble bien antérieur : Claus 67 (voir aussi 81), note que le Code Justinien n’emploie plus scholasticus pour désigner un avocat, bien qu’un tel usage du terme ait perduré (en latin et en grec) jusqu’au VIIe siècle. Voir Claus, Ὁ σχολαστικός (voir n. 27), 164, et M. Spinelli, art. Scolastico, NDPAC 3, Genova 2008, 4785 s. Voir la liste dressée par Claus, Ὁ σχολαστικός (voir n. 27), 20-42. Rares au IIIe siècle (cinq exemples), les attestations sont nombreuses à partir de la fin du IVe siècle, mais à peine plus nombreuses au VIIe (une dizaine) qu’au IIIe. Pour le VIIIe siècle, Claus n’en compte plus que trois (et encore les deux dont la date peut être estimée se placent-elles avant 715). Oder, Beiträge III (voir n. 23), 32, n. 1, observe que presque tous les auteurs qui portent ce titre dans l’Anthologie grecque sont du VIe siècle. Il se trouve évidemment quelques exemples postérieurs au VIe siècle. C. A. Nallino, Tracce di opere greche giunte agli Arabi per trafila pehlevica, in : A Volume of Oriental Studies Presented to Edward G. Browne on his 60th Birthday (7 February 1922), éd. T. W. Arnold – R. A. Nicholson, Cambridge 1922 (repr. Amsterdam 1973), 344-363, en part. 348. Voir aussi plus bas, p. 252 s. Le sujet des traductions du grec en pehlvi reste malheureusement fort peu travaillé (comme le notait déjà P. Lemerle, Le premier humanisme byzantin. Notes et remarques sur enseignement et culture à Byzance

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sance des Anciens dont témoigne Cassianus Bassus est un argument supplémentaire. Oder relativisait certes son rôle : « Von einer compilierenden Thätigkeit im höheren Sinne ist natürlich auch im sechsten Jahrhundert längst keine Rede mehr. Und so kann es uns nicht wundern, dass sich Cassianus thatsächlich seine Arbeit sehr leicht machte, indem er … die älteren Sammlungen des Anatolios und des jüngeren Didymos einfach aneinanderschob33. » Nous serons cependant amené à remettre en cause cette « théorie des deux sources34 ». Cassianus Bassus a au contraire utilisé plusieurs auteurs ; il a donc fait bien davantage que n’aurait fait un compilateur du VIe siècle, du moins aux yeux d’Oder, dont le jugement était biaisé par la confusion entre Cassianus Bassus et les rédacteurs postérieurs35. La technique du premier ne saurait se ramener à un simple travail d’assemblage36. Ce que nous pouvons percevoir des Eclogues primitives ne s’oppose nullement à une date plus haute. Même si ces arguments ne permettent pas une datation précise, ils constituent un faisceau d’indices qui oriente plutôt vers le Ve siècle ou, au plus tard, le début du VIe, en supposant que la traduction des Eclogues en pehlvi se place sous Chosroès Ier. C’est du moins une approximation raisonnable. L’usage d’Anatolius (IVe siècle) fournit un premier terminus post quem, assez imprécis, il est vrai. Si nous voyons bien, le terminus post quem le plus déterminant pour situer Cassianus Bassus est l’usage de Didyme. Or la date de Didyme n’est pas non plus fixée avec une grande précision. Oder propose le IVe ou le Ve siècle. Pour ce faire, il se base essentiellement sur l’identification du compilateur agricole avec le compilateur médical du même nom utilisé par Alexandre de Tralles et Aetius37. Quand bien même cette identification reste conjecturale38, la datation proposée par Oder pour la compilation agricole de Didyme nous paraît recevable. Or elle n’empêche nullement de situer Cassianus Bassus au Ve, époque que recommandent sa culture et sa connaissance de sources anciennes. Auquel cas, la question de l’identification, elle aussi hypothétique, entre l’auteur des Eclogues et le Bassus auquel Hiéroclès (IVe ou Ve siècle39) dédiait ses Hippiatriques40 se pose à nouveau41. En effet, il n’est pas impossible que ce Bassus soit avocat (donc σχολαστικός), comme l’était Hiéroclès42. Le climat

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des origines au Xe siècle [Bbyz.E 6], Paris 1971, 23, n. 2) ; on trouvera quelques indications chez P. Kunitzsch, Über das Frühstadium der arabischen Aneignung antiken Gutes, Saeculum 26, 1975, 268-282, en part. 273 ss., et chez D. Gutas, Arabic Culture. The Graeco-Arabic Translation Movement in Baghdad and Early ‘Abbāsid Society (2nd-4th/8th-10th Centuries), London 1998, 25 s. et 34-44. Oder, Beiträge III (voir n. 23), 35. Voir la section 6.1. La même pluralité de sources se retrouve d’ailleurs chez le premier d’entre eux, que nous appellerons R. (voir p. 256), ce qui, selon la même logique, conduirait à le situer lui-même plus haut que le VIe siècle et à reculer encore Cassianus Bassus. Il serait cependant réducteur de prendre les compilations médicales d’Alexandre de Tralles et d’Aetius comme unique étalon de ce qu’a pu produire leur siècle en matière de compilations scientifiques, puisque cette époque compte encore des savants familiers des Anciens, tels que Jean le Lydien, que nous rencontrerons plus loin. Voir l’exemple du chapitre sur les souris (Gp. XIII, 4, p. 309-316). E. Oder, Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen II, RhM 45, 1890, 212-222, en part. 218-222. Voir Alex. Trall., VII, 9 (319, 10 Puschmann), qui indique le titre d’ Ὀκτάτομος ; Aet. VI, 14. 15 (155, 3. 7 Olivieri); IX, 42 (382, 9 Zervos). Cf. Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 49 s. Cette date, proposée par Oder, Beiträge III (voir n. 23), 34 s. n., est jugée vraisemblable par McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (voir n. 10), 215. CHG I, 3-6. Voir Oder, Beiträge III (voir n. 23), 33, n. 1, qui la rejette. Le terme de σχολαστικός n’apparaît pas dans le proème d’Hiéroclès. Cependant, il mentionne les tribunaux (ἀλλ’ εἰ καὶ κατακούειν ἡμᾶς ἑτέρων τὰ νῦν ἐχρῆν ἔν τε δικαστηρίοις παρέχειν χρείαν τοῖς δεομένοις καὶ σπουδὴν περὶ ταύτας ποιεῖσθαι τὰς διατριβάς, οὐκ ἀτιμαστέον γε ὅμως τὴν σὴν ἀξίωσιν, ἄριστε Βάσσε, CHG I, 3, 19-22). L’allusion aux services rendus à ceux qui en ont besoin dans les tribunaux désigne clairement Hiéroclès comme un avocat. Il est cependant difficile de décider si son « nous » est ou non inclusif, car il s’exprime dans les phrases suivantes tantôt à la première personne du singulier, tantôt à la première personne du pluriel. Pour établir que son dédicataire était avocat (σχολαστικός), Oder, Beiträge III (voir n. 23), 34 n., se basait sur l’expression λόγων οὐκ ἀμελέτητος (CHG I, 4, 22), qui lui est appliquée, mais il est préférable de comprendre, comme McCabe : « not unacquainted with

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littéraire de sa dédicace, avec son étalage de références érudites, est d’ailleurs remarquablement proche de celui de Géoponiques XV, 1, attribuable à Cassianus Bassus43. De plus, parmi les auteurs cités, outre Euripide ou Pindare, figurent notamment les Quintilii et Tarentinus, également sources des Géoponiques. Plus encore qu’un lien entre le destinataire d’Hiéroclès et le milieu juridique, difficile à établir fermement, le meilleur argument en faveur de son identification avec le compilateur agricole réside dans la connaissance de la littérature hippiatrique à laquelle il est fait allusion44. Les similitudes, en tous cas, sont troublantes, même si elles ne sauraient constituer une preuve45. Quant à l’origine géographique de Cassianus Bassus, les Géoponiques contiennent une donnée précise, mais dont il n’est guère possible de tirer parti. Il est en effet, selon toute probabilité, le propriétaire du domaine de Maratonyme, par deux fois mentionné dans le recueil46. Or celui qui s’exprime dans ces passages dit en être originaire et posséder d’autres domaines à proximité (ἔν τε τῷ Μαρατωνύμῳ χωρίῳ, ὅθεν ὁρμῶμαι, καὶ ἐν ἑτέροις οἷς κέκτημαι ἀγροῖς, V, 6, 6 ; X, 2, 4 précise : καὶ ἐν ἑτέροις ἐκ τοῦ πλησίον διαφέρουσί μοι ἀγροῖς). La localisation de ce toponyme a fait l’objet de diverses hypothèses. Celle qui le situe en Bithynie, encore évoquée par S. Georgoudi, ne repose sur aucun argument probant47. Certes, la Bithynie ou des experts de cette région sont souvent mentionnés dans les Géoponiques, notamment en matière de viticulture (IV, 1, etc.), mais la plupart de ces références remontent à Anatolius, qui les aura reprises à l’une de ses sources. D’ailleurs, les toponymes associés à cette province sont différents : ἐν τοῖς τῆς Βιθυνίας χωρίοις τοῖς Ταρσηνοῖς καὶ Βοανοῖς (IV, 1, 3)48. Teall a pour sa part proposé la Syrie, car des sources tardo-antiques (IVe au VIe siècles) mentionnent des villages portant des noms similaires dans le nord de cette région49. En tout état de cause, l’identification avec Ma‘arrat an-Nu‘mān50, avancée par M. Decker51, est impossible. D’une part, il s’agit d’une ville de haute antiquité, alors que Maratonyme, qualifié de χωρίον et comparé à d’autres propriétés (ἀγροί), n’est qu’un domaine agricole. D’autre part, le nom de Ma‘arrat an-Nu‘mān est islamique : selon des sources arabes, sa seconde partie fait référence à al-Nu‘mān b. Bašīr al-Ans.arīh, compagnon de Mahomet. A l’époque romaine, la ˘ ville s’appelait Arra, comme en témoigne l’Itinerarium Antonii (194, 2), daté du IIIe siècle52.

Comme l’œuvre d’Anatolius, les Eclogues de Cassianus Bassus ont eu du succès en Orient. Cependant, nous n’en connaissons qu’une version indirecte, faite sur une traduction persane aujourd’hui perdue, le Kitāb al-filāh.a (Livre d’agriculture, que nous abrégeons Fil.), cité sous le nom de Kasīnūs, qui pourrait être le premier traité agricole

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literature » (A Byzantine Encyclopaedia [voir n. 10], 215), interprétation nettement recommandée par le contexte. Voir la démonstration d’Oder, Beiträge III (voir n. 23), 7-12. Voir McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (voir n. 10), 215. Hiéroclès était païen (voir Oder, Beiträge III [voir n. 23], 34 n.). Quant à Cassianus Bassus, toute conclusion sur sa religion serait prématurée. Il faudrait au préalable déterminer quelle part des matériaux chrétiens des Géoponiques est susceptible de remonter aux Eclogues primitives. Elles n’en étaient en tous cas pas totalement dépourvues, puisque le procédé consistant à menacer l’arbre avec une hache pour lui faire porter davantage de fruit (Gp. X, 83, 1 s. ; cf. Mt 3, 8. 10 ; Lc 13, 6-9 dans le Codex de Bèze ; cf. également Ah.iqar 8, 35 syr.) a un parallèle en Fil. V, 6. Attié, L’origine (voir n. 10), 152, n. 23, signale aussi un parallèle arabo-andalou. Voir n. 232. Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 33 ; voir Niclas, ΓΕΩΠΟΝΙΚΑ (voir n. 2), XXXVIII, n. 2. La Bithynie fait penser à Diophane de Nicée, mais la formule ἔγνωμεν δὲ ἐν Βιθυνίᾳ (IV, 1, 14) oriente vers une source directe. Or, contrairement à ce que pensait Oder, Beiträge I (voir n. 5), 81, Diophane n’est pas cité par Anatolius, même s’il figure en bonne place parmi ses sources, car aucune des quatre références à cet auteur dans les Géoponiques (VI, 15, 3 ; X, 29, 4 ; XI, 3, 2 ; 26, 3) ne provient de la Synagogè. Rien ne prouve donc (ni n’infirme) un usage direct de Diophane par Anatolius. J. L. Teall, The Byzantine Agricultural Tradition, DOP 25, 1971, 33-59, en part. 40. La Marre, à soixante-dix kilomètres au sud-ouest d’Alep. M. Decker, The Authorship and Context of Early Byzantine Farming Manuals, Byzantion 77, 2007, 106115, en part. 113. Voir N. Elisséeff, art. Ma‘arrat, Encyclopaedia of Islam 5, Leiden 22008, 922 (ressource électronique).

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traduit en arabe53, et un remaniement de celui-ci, le Kitāb al-filāh.a ar-rūmīya (Agriculture romaine, abrégé F. R.), citée sous le nom de Qust.ūs54, qui se présente faussement comme directement traduit du grec55. La démonstration d’Attié en ce sens nous paraît tout à fait convaincante56. Il a en effet été remarqué depuis longtemps que divers manuscrits arabes nous conservent deux versions très proches, que Ruska désigne par A et B57. La « version B », conservée notamment par le Leidensis orientalis 540 (Warner 540, daté de l’an 563 de l’Hégire, soit 1167 de l’ère chrétienne) et un manuscrit d’Oxford, le Selden superius 21 (daté de 653, soit 1255)58, a transité par le persan, comme en témoigne sa suscription : Dies ist die Abschrift des Buches, das verfaßt hat Qust.us der Philosoph, worin er beschreibt, was nicht entbehren können die Landwirte und andere Leute bei ihrer Arbeit in dem, wodurch sie Gott unterstützt bei (der Erwerbung) ihrer Bedürfnisse. Dies Buch wird auf persisch Warz-nāmah [Livre de l’agriculture59] gennant, Buch der Landwirte, und es hat zwölf Abschnitte. Der erste Abschnitt davon hat 15 Kapitel60.

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C’est du moins l’opinion d’Attié, L’origine (voir n. 10), 150, qui semble motivée par le fait que la traduction a été faite d’après le pehlvi. Ces textes ne sont encore que très imparfaitement édités (voir p. 253, en part. n. 65). Pour la liste des manuscrits connus, voir Sezgin, Alchimie (voir n. 6), 318, et Carrara, Geoponica (voir n. 24), 120, qui reprend les données de W. ‘Abd ar-Rah.īm A‘ubayd, al-Filāh.a ar-Rūmīya. Ta’līf Qust.ā b. Lūqā al-Ba‘albakīy. Dirāsa wa-tah.qīq, ‘Ammān 1999, 50 ss. Le manuscrit de Tunis n° 18.385 utilisé par A‘ubayd est sans doute différent du manuscrit d’une collection privée de cette ville mentionné par Sezgin, et ne peut pas non plus être identifié avec certitude à l’un des deux manuscrits que posséderait la mosquée az-Zaytûna de Tunis, du moins selon l’annonce, en 1900, d’une publication du « Traité d’agriculture de Kastos, traduit du grec en arabe par Serdjès ben Helia, texte arabe inédit publié d’après deux manuscrits de la GrandeMosquée de Tunis, et traduction française », signalée par Nallino, Tracce (voir n. 31), 346, n. 6, mais qui n’a jamais paru. Précisons encore que la mention d’un manuscrit de « Festus » à Lyon par Oder, Beiträge III (voir n. 23), 39, résulte simplement d’une méprise ; il s’agit en fait du Leiden. or. 414. Signalons par ailleurs que le rapport entre un Livre de l’agriculture conservé en arabe sous le nom de Démocrite et connu par deux manuscrits de Paris (nos 2802 et 2806), la Filāh.a et l’œuvre de Cassianus Bassus, serait à clarifier. Clément Mullet parlait du premier comme contenant « une traduction arabe abrégée des Géoponiques » (Ibn al-‘Auwām, Le livre de l’agriculture, vol. 1, Paris 1864, 71 et 82). B. Attié, La bibliographie de al-Muqni‘ de Ibn H . ağğāğ, Hespéris Tamuda 19, 1980-1981, 47-74, en part. 54 s., note : « La traduction arabe porte des traces du pehlvi, et contient des amulettes en langue syriaque écrites en lettres arabes. » Il évoque la possibilité que ce texte soit une abréviation de Kasīnūs, c’est-à-dire de la Filāh.a (voir aussi B. Attié, Les manuscrits agricoles arabes de la Bibliothèque nationale de Paris, HespérisTamuda 10, 1969, 243-261, en part. 245-247). Attié, L’origine (voir n. 10). P. de Jong – M. J. de Goeje, Catalogus codicum Orientalium Bibliothecae Academiae Lugduno Batavae, vol. 3, Lugduni Batavorum 1865, 211-213 (nos 1277 et 1278) ; J. Ruska, Wein und Weinbau in den arabischen Bearbeitungen der Geoponika, Archiv für die Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik 6, 1913, 305-320, en part. 306 s. Sur ce manuscrit, voir J. Uri, Bibliothecae Bodleianae codicum manuscriptorum orientalium catalogus. Pars I, Oxonii 1787, 113 (n° 439). Selon la traduction de Nallino, Tracce (voir n. 31), 347. D’après la traduction de J. Ruska, Cassianus Bassus Scholasticus und die arabischen Versionen der griechischen Landwirtschaft, Der Islam 5, 1914, 174-179, en part. 176, basée sur le manuscrit de Leyde, qui écrit en fait fst.ws (que Ruska vocalise Fast.ūs) au lieu de qst.ws (Qust.ūs) — la différence est minime. Le titre persan, corrompu à cet endroit, est rétabli d’après la souscription et la notice bibliographique de H . ağğī Halīfah, Kašf az.-z.unūn, éd. G. Flügel, Leipzig 1835-1858, V, 361, n. 10377, dont on trouvera, entre autres, ˘la traduction chez Attié, L’origine (voir n. 10), 143 s., alors que l’intitulé porte à tort Warz dāneh (voir Ruska n. 1, et de Jong – de Goeje, Catalogus [voir n. 57], 213 et n. 2).

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Suit le pinax. L’existence d’une Vorlage persane, plus précisément en pehlvi61, est encore confirmée par le titre d’Al-falāh.a al-fārisīya (Agriculture persane) sous lequel cette version est citée par al-Rāzī et ses élèves62. La « version A », connue notamment par le Leidensis orientalis 414 (Warner 414, daté de 813, soit 1435), se présente au contraire comme une traduction directe du grec : Dies ist das Buch des Qust.ūs, des griechischen Philosophen, über die Landwirtschaft und was damit zusammenhängt von dem, was die Landwirte und die meisten andern Leute nicht entbehren können bei ihrer Arbeit. Es zerfällt in zwölf Abschnitte. Übersetzung des Sarhis ben Halijā des ˘ des Buches der Griechen. Er hat es übersetzt aus der griechischen Zunge in die arabische. Erster Teil 63 Landwirtschaft . La qualification de « fils d’Askūrāskīnah » qui suit le nom de Qust.ūs dans le manuscrit d’Oxford ou de « fils de Škūlāštīkī », qui se rencontre au fil du Warner 540, a permis à Ruska d’identifier ces textes comme des traductions de Cassianus (Bassus) Scholasticus64. A en croire l’inscription des manuscrits, il y aurait donc une version directe (A) et une version indirecte (B), via le pehlvi. La seconde n’a jamais fait l’objet d’une édition propre, tandis que celle du Livre de l’agriculture grecque écrit par le philosophe Qust.ūs ibn Lūqā le Romain, traduit par Serge fils d’Hlba (lire Hilīyā), parue au Caire en 1876, semble correspondre à la première65. Quel est le rapport entre les deux formes textuelles ? F. Mariscal envisage une contamination entre deux versions indépendantes66, hypothèse à nos yeux moins vraisemblable que celle d’Attié. Pour ce dernier, au contraire, il n’y a eu qu’une traduction, indirecte, tandis que la prétendue « version directe » ne serait qu’une réélaboration de la première par un rédacteur arabe ignorant le grec, qu’il date du IXe siècle67. Les citations arabes de ces deux textes désignent généralement la « version indirecte » comme Kitāb al-filāh.a (al-fārisīya) ou par le nom de Kasīnūs (ou Kasyanūs), et la « version directe » comme Kitāb al-filāh.a ar-rūmīya ou par le nom de Qust.ūs. Constatant que le nom de Kasyanūs s’est conservé, Attié rejette l’idée que celui de Qust.ūs serait une déformation de Cassianus. Selon lui, le traducteur aurait écrit Kasyanūs, tandis que Qust.ūs aurait été introduit par les copistes à sa place dans l’inscription des manuscrits de la Filāh.a, après avoir pris pied dans le texte en se substituant à des pronoms personnels68. Par contre, dans la Filāh.a ar-rūmīya, Qust.ūs s’imposerait 61 62 63 64 65

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Ruska, Cassianus Bassus (voir n. 60), 179, fournit encore d’autres preuves du passage par le persan, tandis que Nallino, Tracce (voir n. 31), 348-351, a montré qu’il s’agissait d’une version en pehlvi. Attié, L’origine (voir n. 10), 151. D’après la traduction de Ruska, Cassianus Bassus (voir n. 60), 175, basée sur ce second manuscrit de Leyde (il lit Fast.ūs). Ruska, Wein (voir n. 57), 307, et, surtout, Cassianus Bassus (voir n. 61), 176 s. Kitāb al-Filāh.a al-Yūnāniyya ta’līf al-faylasūf … Qust.ūs ibn Lūqā ar-Rūmī tarğmat Sirğīs ibn Hlbā, Le Caire 1293 H. L’adjectif yūnānīya (grecque) au lieu de rūmīya (romaine ou byzantine) est secondaire, car l’incipit indique bien le titre de kitāb al-filāh.a al-rūmīya (voir Attié, L’origine [voir n. 10], 139, 157 et 161). La base manuscrite de cette édition est inconnue. Serait-ce le manuscrit n° 58 du Caire utilisé par l’édition jordanienne (selon la liste des manuscrits reproduite par Carrara, Geoponica [voir n. 24], 120) ? En outre, sa fidélité à celle-ci demanderait à être vérifiée sur la base des témoins de cette version. En effet, alors qu’Attié estime que ce texte est « un simple manuscrit reproduit à plusieurs exemplaires sans aucune critique » (162), selon Ullmann, Die Natur (voir n. 6), 425, « der im Jahre 1876 gedruckte Text … ist anscheinend überarbeitet worden ». La nouvelle édition publiée par A‘ubayd en 1999 (al-Filāh.a arRūmīya [voir n. 54]) n’a fait qu’ajouter à la confusion. L’éditeur, qui ignore apparemment tout des travaux parus en langues européennes et attribue l’œuvre à Qusta ibn Luqa au mépris des données de la tradition manuscrite, répartit les manuscrits en trois groupes. Dans une recension dévastatrice, F. J. Mariscal, Comentarios a la edición jordana de la Filāh.a Al-Rūmiyya, BAEO 39, 2003, 67-77, a montré les graves lacunes de cette édition et réaffirmé l’existence de deux familles textuelles nettement distinctes. A‘ubayd, estime-t-il, aura considéré que les deux versions sont deux rédactions d’une même œuvre et que, pour retrouver celle-ci, il faut les assembler. Les sondages effectués pour nous par C. Scardino ont confirmé que cette édition n’est à utiliser qu’avec prudence. F. J. Mariscal, Análisis de la transmisión textual de Al-Filaha Al-Rumiyya, Las Palmas 2002, 152 (cf., cependant, 80 s., où il paraît nettement plus proche d’Attié). Attié, L’origine (voir n. 10), 181. Cf. l’exemple donné plus bas, n. 122.

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à la place de l’auteur, en éliminant toute trace de Kasyanūs ou de son fils69. Un cheminement inverse nous paraît également envisageable : d’abord pseudonyme de l’auteur de la prétendue « version directe », Qust.ūs aurait, la parenté entre les deux textes aidant, remplacé ce dernier en tant qu’auteur de la version originale ; il aurait ensuite assez naturellement pris la place de pronoms de la première personne dans le texte. Quoi qu’il en soit, les preuves du caractère secondaire de la Filāh.a ar-rūmīya apportées par Attié sont convaincantes70. Notre hypothèse de travail sera donc que la version indirecte, la Filāh.a, est l’unique traduction arabe des Eclogues de Bassus et que la prétendue « version directe », la Filāh.a ar-rūmīya, n’en est qu’une édition remaniée. Le débat sur ce que représente ce second texte n’a toutefois que peu d’incidences sur notre étude, puisque, sauf dans de très rares cas, nous recourons à la version indirecte71.

L’intitulé de la Filāh.a, au moins dans certains manuscrits, nous apprend que Cassianus Bassus avait écrit pour son fils Bāsūs (ou Bāsīs). Ainsi, le manuscrit d’Oxford : « Kitāb al-filāh.a, rédaction de Qust.ūs fils de Škūlāštīki, à son fils Bāsīs fils de Qust.ūs le savant des grecs72 ». Cette information trouve un écho dans la tradition grecque, car deux manuscrits, le Marcianus gr. 524 (M) et le Palatinus gr. 207 (P)73 conservent des apostrophes de l’auteur à son fils dans l’argument de certains livres74. Cassianus Bassus avait donc dédié ses Eclogues à son fils. Cependant, dans les autres manuscrits grecs, non seulement le fils disparaît, mais le père est même déchu de son rang d’auteur d’une œuvre désormais anonyme et transmise sous le nom de Géoponiques. Si Cassianus est encore présent, ce n’est plus que comme auteur de deux chapitres (V, 6 et 36). 69 70

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Attié, L’origine (voir n. 10), 149-162. L’origine du nom de Qust.ūs, qui serait syriaque (153, n. 27), serait à clarifier. Les différents savants qui ont examiné ces versions arabes ont malheureusement eu un accès limité aux témoins du texte. Attié, qui connaît la version indirecte par le Selden sup. 21, n’a malheureusement connu la « version directe » que par l’édition du Caire (L’origine [voir n. 10], 157). F. J. Mariscal semble lui aussi s’être basé exclusivement sur le texte imprimé pour la « version directe » (voir la bibliographie de sa recension [voir n. 65], 77, qui mentionne trois manuscrits, ceux d’Oxford et de Leyde et le Topkapı Saray 7157 d’Istanbul, qu’il rattache aussi à la version indirecte, cf. 72). Quant à J. M. Carabaza Bravo, La Filāh.a yūnāniyya et les traités agricoles arabo-andalous, Arabic Sciences and Philosophy 12, 2002, 155-178, elle n’a utilisé que l’édition du Caire et n’a eu accès à aucun manuscrit de la « version indirecte » (cf. 178). Cette circonstance est regrettable en raison des soupçons d’Ullmann à propos d’une éventuelle réélaboration du texte du Caire (voir n. 65) — ne serait-elle en fait que celle qui a été mise en lumière par Attié, imputable à un rédacteur médiéval et non à l’éditeur cairote ? Cette incertitude ne nous paraît toutefois pas remettre en cause les conclusions d’Attié. Ce dernier fait d’ailleurs observer (L’origine [voir n. 10], 157), que Nallino, Tracce (voir n. 31), 346, et « le nouveau catalogue de Leyde » (soit P. Voorhoeve, Handlist of Arabic Manuscripts in the Library of the University of Leiden and Other Collections in the Netherlands [Bibliotheca Universitatis Leidensis. Codices manuscripti VII], Lugduni Batavorum 1957, 84) supposent l’identité du traité édité au Caire avec celui du Leiden. or. 414. Qui plus est, la comparaison entre l’édition du Caire et les citations Qust.ūs menée par Carabaza Bravo corrobore les vues d’Attié, comme elle le note elle-même, puisque les citations de Kasīnūs correspondent en général à l’Agriculture persane (la Filāh.a), celles de Qust.ūs à l’Agriculture grecque du Caire (158 s.). Dans la mesure du possible, nous nous basons sur la Filāh.a plutôt que sur la Filāh.a ar-rūmīya et sur le Selden sup. 21 plutôt que sur l’éditon d’A‘ubayd. Cependant, des copies de ce manuscrit ne nous sont parvenues que tardivement. Aussi, là où la différence est peu importante, avons-nous conservé quelques références à l’édition ; toutefois, sauf indication contraire, la Filāh.a est citée selon le manuscrit d’Oxford. Selon la traduction d’Attié, L’origine (voir n. 10), 153. Il affirmait pouvoir lire « Bāsīs fils de Qas.ianūs », ce que dément C. Scardino, après un nouvel examen du manuscrit ; celui-ci a bien Qust.ūs. La mention du fils manque dans la suscription du Leiden. or. 540, citée plus haut. Pour tous les manuscrits, nous utilisons les sigles de Beckh. Dans les livres VII à IX dans M ; dans P, seulement dans le livre VII. La même caractéristique se retrouve dans la Filāh.a, à l’exemple du début de la section V dans le Leiden. or. 540 : « Fünfter Abschnitt, den verfaßte K.AST. US der Weise für seinen Sohn Bāsūs » (traduction de J. Ruska, Wein [voir n. 57], 307).

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Un autre point commun entre M et P et les versions arabes concerne la place des pinakes : la liste des chapitres y figure en tête de chaque livre, tandis qu’un autre manuscrit important, le Laurentianus gr. LIX-32 (F), les réunit en un sommaire général au début de l’ouvrage. L’accord entre la tradition arabe et une partie de la tradition grecque prouve qu’un tel regroupement est secondaire. La formule κατὰ τὴν ὑποτεταγμένην τῶν κεφαλαίων γνῶσιν, qui clôt l’argument du livre XIV, et la formule analogue du livre II (dont M et P omettent toutefois l’argument) confirment d’ailleurs que ces introductions ont toujours été suivies d’une liste de chapitres75. Les arguments, par contre, sont sans équivalents dans les versions. Même si M et P portent encore le nom de Cassianus Bassus Scholasticus, il est clair que le recueil grec actuel n’est qu’une version remaniée des Eclogues, et sans doute augmentée, car le nombre de vingt livres ne paraît pas primitif76. Oder a notamment mis en évidence des problèmes d’organisation, qui témoignent d’une réélaboration postérieure77. Le texte grec usuel, publié par Beckh sous le titre trompeur de Geoponica siue Cassiani Bassi Scholastici de Re rustica eclogae, ne présente donc qu’une image incertaine des Eclogues de Bassus78. La Filāh.a en offre un reflet complémentaire, mais sans doute également déformé. En l’état actuel de nos connaissances, il est prudent de s’en tenir aux principes suivants : — L’existence d’un parallèle à un chapitre des Géoponiques dans la Filāh.a atteste qu’il remonte aux Eclogues de Cassianus Bassus. — L’absence de parallèle n’est pas une preuve suffisante du contraire. — Ni l’ordre des chapitres de la Filāh.a ni celui des Géoponiques ne peut être a priori considéré comme original. L’existence d’une préface adressée à Constantin Porphyrogénète conservée par F, qui le décrit comme le promoteur de l’entreprise, est un autre signe d’intervention postérieure à Cassianus Bassus79. C’est à l’éditeur byzantin qui l’a ajoutée qu’Oder attribue les dommages subis par le recueil80. L’histoire de sa constitution s’écrirait ainsi en trois étapes : la Synagogè d’Anatolius (IVe siècle) aurait été reprise et enrichie par Cassianus Bassus dans ses Eclogues (VIe siècle), qui auraient fait l’objet d’une réélaboration peu heureuse au milieu du Xe siècle. Cette reconstitution a constitué un progrès décisif vers une meilleure compréhension de la préhistoire des Géoponiques, mais sa dernière partie, de Cassianus Bassus à Constantin Porphyrogénète, doit aujourd’hui être révisée. Il nous a paru utile, pour la clarté de notre propos, de préciser d’emblée quelles étapes rédactionnelles et éditoriales nous avons été amené à discerner, quand bien même nous ne fournirons les preuves nécessaires qu’au fil de notre travail. Indubitablement, la préface de F témoigne d’une réédition de l’ouvrage sous Constantin VII. Par ailleurs, les problèmes d’organisation remarqués par Oder attestent d’im75 76 77 78 79

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Voir Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 268 et Oder, Beiträge III (voir n. 23), 3, n. 1. Nous reviendrons sur ce problème dans la section 5.3. Oder, Beiträge III (voir n. 23), en part. 18-23. La démonstration en a été apportée par Oder (voir en particulier Beiträge III [voir n. 23], 18). Voir aussi Ruska, Wein (voir n. 57), 307 s. Sur les entreprises littéraires de Constantin Porphyrogénète et de sa cour, voir notamment A. Dain, L’encyclopédisme de Constantin Porphyrogénète, BAGB 4, 1953, 64-81 ; Lemerle, Le premier humanisme (voir n. 32), 267-300 ; A. Toynbee, Constantine Porphyrogenetus and his World, London 1973, 575-580. Oder, Beiträge III (voir n. 23), 23-29.

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portants remaniements. Pourtant, cette réélaboration n’est pas le fait de l’éditeur anonyme à qui nous devons cette préface81. Comme Beckh, Oder partait du principe que nos manuscrits dérivaient tous d’un même archétype, qui, dès lors, ne pouvait être qu’un exemplaire de l’édition constantinienne. L’invraisemblance de cette hypothèse a été soulignée par Pasquali, à la lumière des différences essentielles entre les manuscrits. A sa suite, nous considérons que M et P représentent une édition pré-constantinienne, qui a servi de base à la publication entreprise à l’instigation de Constantin VII, dont F est un témoin. En effet, en dehors de quelques caractéristiques essentielles (titre, nom de l’auteur, place des pinakes), la différence entre ces deux états du texte est minime82. Or les remaniements mis en lumière par Oder sont déjà présents dans M et P. Cependant, quelle qu’ait été l’activité de l’éditeur pré-constantinien, elle ne suffit pas à expliquer toutes les différences entre la Filāh.a et les recensions grecques que nous connaissons. Il faut dès lors postuler l’activité d’un rédacteur plus ancien, sans doute peu après la publication des Eclogues originelles. Nous estimons donc impossible de faire l’économie de deux interventions supplémentaires par rapport à la reconstitution d’Oder. Telles sont donc, à nos yeux, les étapes rédactionnelles à partir de Cassianus Bassus : 1) Cassianus Bassus publie ses Eclogues (Ve ou VIe siècle), basées sur Anatolius et d’autres sources, probablement en douze livres. C’est ce texte qui a été traduit en pehlvi (Warz-nāmah), puis en arabe (Filāh.a). Cette version a ensuite fait l’objet d’un remaniement par un rédacteur arabe anonyme (Filāh.a ar-rūmīya). 2) L’ouvrage est révisé peu après par un éditeur anonyme qui n’en change ni le titre ni l’auteur. Il ajoute notamment des extraits d’Anatolius que Cassianus Bassus n’avait pas retenus et réorganise la matière en vingt livres. Nous le désignerons comme rédacteur tardo-antique (R.). 3) Ces Eclogues remaniées ont fait à leur tour l’objet d’une nouvelle édition, que nous connaissons par M et P, sans doute bien plus tard, par un autre anonyme, qui, contrairement à R., ne connaissait pas Anatolius et, semble-t-il, n’a guère enrichi le recueil. Il a également conservé le titre d’Eclogues et le nom de Cassianus Bassus. Nous le désignerons comme éditeur pré-constantinien (E.). 4) Aux alentours de 950, cette édition a été reprise sans grands changements pour apporter une pierre à l’édifice encyclopédique initié par Constantin VII. Le responsable de cette nouvelle publication, que nous appellerons éditeur constantinien (K.), a cependant pris soin d’effacer toute trace de l’auteur véritable et a donné à l’ensemble le titre de Géoponiques. 81

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A notre connaissance, la seule tentative d’arracher cet éditeur à son anonymat est celle de Th. H. Martin, Recherches sur la vie et les ouvrages d’Héron d’Alexandrie (MAIBL.E Ire série 4), Paris 1854, 365-377, qui proposait le nom d’Héron de Constantinople, sur la base des rapports entre les Géoponiques et un ouvrage géométrique portant le nom d’Héron dans certains manuscrits récents (voir n. 91) ; il restait cependant prudent, ne sachant décider si les deux ouvrages avaient été réunis dès le Xe siècle ou seulement à une date plus récente. R. H. Rodgers, Κηποποιΐα: Garden Making and Garden Culture in the Geoponika, in : Byzantine Garden Culture, éd. A. Littlewood – H. Maguire – J. Wolschke-Bulmahn, Washington 2002, 159-175, en part. 163, note fort justement : « Aside from the absence of the prologue, the overall text of the Marcianus, give or take trifles here and there, is the same as other Geoponika manuscripts: significantly it includes what are apparently “Constantinian” features, such as the chapter on the growing season for vegetables in the area of Constantinople (Geopon., 12.1), and mythologies associated with certain plants in chapters of book 11. »

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5) Ajoutons que cet imposant volume a donné ensuite naissance à de nombreux recueils d’extraits, dont le plus important est sans doute celui que nous conserve le Laurentianus gr. XXVIII-23 (L, XIIIe siècle)83. Les relations entre les textes sont schématiquement résumées dans le stemma qui figure à la p. 344. Bien des points de cette histoire mouvementée restent à clarifier. En particulier, faute d’attestation extérieure, il est a priori délicat de faire le départ entre les modifications de R. et celles de E., mais il n’est guère douteux que R. a fait œuvre de réélaborateur et que c’est, pour l’essentiel, à lui qu’est attribuable le grand remaniement mis en lumière par Oder, tandis que l’intervention de E., principalement éditoriale, a été plus limitée84.

2. Manuscrits et recensions du recueil grec 2.1. Les différents types de textes Pour plus de clarté, il convient de présenter plus systématiquement que nous ne l’avons fait jusqu’ici les principaux manuscrits et les différents types de texte du recueil grec. Ces derniers sont au nombre de trois85 : 1) Le premier est représenté par M (XIIIe siècle) et P (XVe siècle86), le second ne copiant que des extraits. Beckh les rattache tous deux à un même archétype incomplet, où manquait en particulier la fin du recueil (à partir de XIX, 6, 13)87. 2) F (XIe siècle) et d’autres manuscrits dérivant du même archétype, parmi lesquels Beckh a choisi le Harleianus gr. 1868 (C, XIIIe siècle), manuscrit incomplet, et le Har-

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Alors que de nombreux manuscrits peuvent être considérés comme des copies partielles, qui retiennent des extraits plus ou moins abrégés (c’est notamment le cas de P), L se présente comme une ἐκλογή (recueil d’extraits) des Géoponiques. En témoigne sa souscription : τέλος τῶν εἴκοσι βιβλίων τῆς τῶν γεωπονικῶν ἐκλογῆς (placée après XX, 8 ; le reste du livre est omis), bien que cet intitulé manque en tête du manuscrit, qui commence simplement avec le titre de I, 4 (voir Beckh, De Geoponicorum [voir n. 2], 319 s.). Son modèle pourrait donc avoir été conçu comme une véritable édition abrégée. Les nombreuses retrouches stylistiques de L attestent d’ailleurs une certaine activité éditoriale. Toutefois, cette « édition », si tant est qu’elle ait été conçue comme telle, ne semble guère avoir circulé, puisqu’il n’existe aucun autre témoin complet et que, sur la quarantaine de manuscrits examinés par Beckh, seuls quelques extraits conservés aux fol. 109 et 110 du Vatic. gr. 573, paraissent en dériver (voir Beckh, De Geoponicorum [voir n. 2], 324 s.). Il est en tous cas certain que L n’est qu’une copie d’un texte déjà abrégé, car là où il ne peut lire son modèle, son copiste laisse un espace blanc (voir Beckh, De Geoponicorum [voir n. 2], 319-324) : ce n’est pas le comportement normal d’un abréviateur, d’autant que, dans des cas difficiles, le texte de L témoigne de conjectures. Celles-ci remontent donc à son modèle, tandis que le copiste de L s’est pour sa part contenté de laisser des espaces. Pour la distinction entre Cassianus Bassus et R., voir 4.3 ; pour la distinction entre E. et K., voir p. 271 s. Pour l’essentiel, les dates des manuscrits sont celles qu’indique Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2). I. B. Pitra – H. Stevenson, Codices manuscripti palatini graeci Bibliothecae vaticanae descripti, Romae 1885, 105, datent ce manuscrit du XVe ou du XVIe siècle, tandis que Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 266, le situe pour sa part peu avant le Baroc. 54 (sa copie), pour lequel il indique au milieu du XIVe siècle. Etant donné que H. O. Coxe, Catalogi codicum manuscriptorum Bibliothecae Bodleianae. Pars prima recentionem codicum Graecorum continens, Oxonii 1853, 80, date ce manuscrit du XVe siècle, il paraît raisonnable d’assigner P au même siècle. Sur ces manuscrits et leur famille, voir Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 262-276.

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leianus gr. 5604 (H, XVe siècle), représentent le type de texte de loin le plus répandu88. C’est à cette souche que semble se rattacher l’Egerton 3154, resté inconnu de Beckh89. 3) Enfin, L (XIIIe siècle) est un témoin isolé d’une recension abrégée90, même si certaines de ses particularités se retrouvent dans le Philippicus gr. 1564 (Berolinensis gr. 150 [B], XVIe siècle)91. Comme Beckh, nous nous en tiendrons essentiellement à M, F et L92. Nous avons déjà mentionné certaines particularités de ces différents types de texte en matière de titre et de présentation du texte. Résumons-les dans le tableau suivant, dans lequel nous avons inclus la Filāh.a (représentée par le Selden superius 21)93 :

88 89

90 91

92

Voir Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 276-319. Daté du XIe siècle, il est, avec F, le plus ancien manuscrit connu, mais est malheureusement incomplet, ne contenant que les livres I, II, et IV à VII (les derniers mots sont κοῦφα ἀπὸ en 24, 2 [209, 2 Beckh]). En outre, le pinax (général, au début, comme dans F) est mutilé par la perte de la partie supérieure du fol. 7 (cet accident nous prive aussi du début et de la fin de l’argument du livre I, ainsi que de I, 1-3). La proximité entre ce manuscrit et F a été relevée par A. D. Wilson, A Greek Treatise on Agriculture, BMQ 13, 1938-1939, 10 s., qui l’a signalé. Celui-ci relève néanmoins des différences, telles que l’absence de tout prologue. Cette caractéristique l’apparente à CH. Nous avons eu l’occasion d’examiner brièvement ce manuscrit sur microfilm. Voir Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 319-324, et ci-dessus, n. 83. Ce manuscrit représente, dans une certaine mesure, un type de texte particulier, mais tout à fait marginal. Il donne des signes de contamination et de réélaboration : comme le note Beckh, Geoponica (voir n. 2), XXVIII, des variantes marginales introduites par γρ(άφεται) καὶ en témoignent ; de nombreuses particularités et leçons propres sont des indices supplémentaires de remaniements. Pour le détail, voir Beckh, Geoponica (voir n. 2), XXVII-XXXVII. Relevons ici le titre : Ἥρωνος φιλοσόφου συλλογὴ ἐκ διαφόρων βίβλων ἐρανισθεῖσα· ὃ δὴ βιβλίον ἀπάνθισμα κατωνόμασται. L’attribution à Héron s’explique par le fait que H et d’autres manuscrits apparentés contiennent avant les Géoponiques un Ἥρωνος γεωπονικὸν βιβλίον (édité par F. Hultsch, Heronis Alexandrini geometricorum et stereometricorum reliquiae, Berolini 1864, 208-234 ; il s’agit en fait d’un opuscule de géométrie et de métrologie, sans doute inauthentique). Comme l’a remarqué Beckh XXIX, le titre alternatif d’ἀπάνθισμα fait écho de la fin du proème adressé à l’empereur, où il qualifie ce dernier. Le mot est suffisamment rare et recherché pour que cette origine ne soit pas douteuse. Ces titres sont évidemment secondaires par rapport à celui que contient l’intitulé du livre I : γεωπονικαὶ ἐκλογαί, qui évoque celui de F (γεωπονικά), mais aussi ceux de L (ἐκλογή τῶν γεωπονικῶν) et même de M (περὶ γεωργίας ἐκλογαί). Ces caractéristiques donnent à penser que B dérive d’un manuscrit proche de H, mais muni du prologue constantinien et d’un pinax général, car l’énumération des vingt livres en tête de l’ouvrage semble s’inspirer d’un tel sommaire. Cette affinité avec la famille de F est confirmée par le fait que B s’accorde très souvent avec lui, mais très rarement avec M (Beckh XXVIII s.). A la lumière de ces considérations, il est peu probable qu’il faille interpréter le titre de γεωπονικαὶ ἐκλογαί comme une reformulation de celui de MP (περὶ γεωργίας ἐκλογαί). Il s’explique plutôt en référence à celui de F : la recension abrégée dont témoigne B est naturellement désignée comme « eclogues géoponiques », soit « extraits des Géoponiques ». L’analogie avec le titre de L est évidente, mais la différence entre le singulier ἐκλογή et le pluriel ἐκλογαί empêche d’établir une filiation. Le texte de B présente cependant d’autres affinités avec L, dont Beckh XXVIII déduisait que, parmi les manuscrits dont des leçons ont contaminé son texte, figurait un de ses parents. Bien que marginal, B ne paraît pas totalement isolé. En effet, deux manuscrits signalés par Martin, Recherches (voir n. 81), 364, où il croit reconnaître une compilation médicale, nous paraissent plutôt devoir être rapprochés de B : l’un, signalé parmi les livres de Guillaume Pélicier (mort en 1568), contient un « ἀπάνθισμα d’Héron le Philosophe », ce qui correpond au titre du manuscrit de Berlin ; l’autre, du XVIIe siècle, qui a appartenu à la bibliothèque du Collège de Clermont, puis à Meermann et a été vendu à Leyde en 1824, décrit comme un florilège d’Héron sur des questions naturelles, a un incipit semblable (comparer avec les indications citées par Martin avec celles de Beckh XXX). Sauf mention contraire, nous considérons que M et F sont représentatifs de leurs familles.

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Sources et constitution des Géoponiques

Auteur Désignation de l’œuvre Incipit

Premiers éléments

Selden sup. 21 Qust.ūs fils de Škūlāštīki Kitāb al-filāh.a (Livre de l’agriculture) Kitāb al-filāh.a, rédaction de Qust.ūs fils de Škūlāštīki, à son fils Bāsīs fils de Qust.ūs le savant des grecs …95 intitulé (voir incipit) — — — —

pinax (section I) — I, 1 (= Gp. I, 2) I, 2 (= I, 3) I, 3 (= I, 4) etc. Arguments Sommaire(s)

au début de chaque livre

Mentions du fils de l’auteur

dans le titre et, exceptionnellement, en tête d’une section97 —

Noms d’auteurs

M Cassianus Bassus Scholasticus περὶ γεωργίας ἐκλογαί (cf. incipit) ἀρχὴ σὺν θεῷ τῶν περὶ γεωργίας ἐκλογῶν κασσιανοῦ βάσσου σχολαστικοῦ

F Anonyme

L Anonyme

γεωπονικά (cf. incipit)

ἐκλογή τῶν γεωπονικῶν (cf. souscription94) προγνωστικὰ μακρότερου χειμῶνος (titre de I, 4)

intitulé (voir incipit) — — — ἀκόλουθον ἅμα καὶ ἀναγκαῖον ἡγησάμενος κτλ. — — I, 2 I, 3 I, 4 etc. en général conservés au début de chaque livre (sauf I, II, IV et V) (ὦ) φίλτατε παῖ Βάσσε dans l’argument des livres VII à IX avant ou après le titre





pinax général proème liste des sources, puis : ἀναγκαῖον οὖν ἅμα καὶ ἀκόλουθον ἡγησάμην κτλ. — I, 1 I, 2 I, 3 I, 4 etc. conservés

— —

πίναξ τῶν γεωπονικῶν

général au début

— — — — I, 4 etc. en général conservés —96





en marge

avant ou après le titre

La première différence notable concerne l’auteur et le titre : M présente les Eclogues concernant l’agriculture de Cassianus Bassus Scholasticus, tandis que F nomme implicitement l’œuvre Géoponiques, intitulé également présupposé par la souscription de L. Si 93 94 95 96

97

Dans ce tableau, les indications concernant M et F ne valent que pour eux-mêmes (et non pour P ou CH). Citée dans la n. 83. Voir n. 72. Ce n’est pas clair pour les livres II et III. Beckh ne dit pas que L omet les pinakes de ces deux livres, mais ne cite aucune variante de ce manuscrit ; en outre, L n’a aucun autre pinax. Dans sa description du manuscrit (De Geoponicorum [voir n. 2], 319 s.), il ne mentionne aucun sommaire, dont l’existence paraît en outre incompatible avec la négligence touchant la division en livres et chapitres qu’il souligne. Ceci vaut également pour CH. Il s’agit très probablement d’une omission de Beckh. Voir n. 74.

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nous n’avions conservé que F, nous considérerions les Géoponiques comme un recueil anonyme composé à l’initiative de Constantin VII. Relevons, à la suite d’Oder, la symétrie entre l’absence du prologue adressé à l’empereur dans M et l’absence du nom de Cassianus Bassus dans F : le proème présentant l’œuvre comme écrite à l’instigation de l’empereur ne pourrait s’accommoder du nom du véritable auteur (ni de mentions de son fils)98. A ces éléments mutuellement exclusifs correspondent deux titres distincts, celui d’Eclogues et celui de Géoponiques. En toute rigueur, rien dans la tradition manuscrite ne permet de donner le second au texte conservé par M ; toutefois, l’usage étant bien établi, nous continuerons, par commodité, à désigner par Géoponiques l’ensemble des textes dérivant des Eclogues de Bassus conservés en grec. Seuls F et sa descendance conservent un pinax général, mais il devait être présent dans l’archétype de la famille, comme l’indique l’absence de pinakes au début des livres dans H et les manuscrits qui lui sont apparentés99. C’est de même un accident de transmission ou une omission volontaire qui explique l’absence du proème adressé à l’empereur : leur ancêtre commun n’a copié ni le sommaire, ni le proème. L’absence de ces deux éléments, le titre d’ἐκλογή τῶν γεωπονικῶν, le silence sur Cassianus Bassus et son fils rapprochent L de la famille formée par FCH. Sur tous ces points essentiels, MP divergent, ce qui suggère qu’ils ne sont pas issus de l’édition constantinienne100. Plus proches de la Filāh.a, par la référence à Bassus et à son fils comme par la place des sommaires, ils paraissent refléter un état plus ancien du texte.

2.2. Un archétype unique ? Les profondes différences que nous avons relevées ne laissent guère de place à l’idée d’un archétype unique, dont dépendraient l’ensemble des manuscrits grecs conservés. Pourtant, au terme de son étude des manuscrits, Beckh conclut que MP, FCH et L représenteraient trois familles dérivant d’un même archétype (A). Constatant que les omissions et fautes qui leur sont propres ramènent FCH à un même modèle, il estime que celui-ci n’a ni avec celui de MP, ni avec L un ancêtre commun qui serait différent de celui de la troisième famille, pas plus que ce n’est le cas entre MP et L. En effet, FCH et L omettent parfois des passages attestés par MP (II, 26, 6 ; XIV, 6, 6 ; XVIII, 2, 7), tandis que L conserverait certains passages omis par MP et FCH (XI, 18, 15 ; XVI, 21, 10 ; XVII, 98

Cf. Oder, Beiträge III (voir n. 23), 26. Sur le proème, voir Lemerle, Le premier humanisme (voir n. 32), 289. 99 Cette absence est attestée par l’apparat de Beckh pour tous les livres, sauf II et III (voir n. 96). 100 Signalons en outre le cas exceptionnel d’une différence d’ordre entre M et F. Au livre II, les ch. 37-42 de l’édition de Beckh (et de F) apparaissent dans M selon la séquence suivante : 37. 39-41. 38. 42 (avec des numéros qui correspondent à cet ordre). En outre, le ch. 38, attribué « au même (auteur) » que les précédents dans F, à savoir Florentinus (ch. 36), est également mis sous le nom de Florentinus. Dans quelque sens que le déplacement ait eu lieu, il s’est fait dans le respect de la numérotation et des attributions. Beckh ne signale aucune variante dans le pinax : est-ce à dire que M y a le même ordre que F ? Ou bien l’éditeur se contente-t-il d’indiquer la variante d’ordre dans le texte (ad p. 75, l. 1) ? La Filāh.a ne permet malheureusement pas de déterminer avec certitude quel ordre est le plus proche de l’original, car une partie de ces chapitres (38. 40. 42) ne s’y trouve pas, tandis que le ch. 41 est placé plus haut (avant l’équivalent de Gp. II, 35), mais le fait est que la succession Fil. III, 17-18 correspond à l’ordre de M (II, 37 suivi de 39).

Sources et constitution des Géoponiques

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2, 3)101. Une telle vision implique que, quelles que soient leurs différences, nos manuscrits dérivent tous de l’édition constantinienne. Comme nous l’avons dit, l’hypothèse de Beckh, qu’Oder n’avait fait qu’affiner102, a été attaquée par Pasquali, qui a consacré quelques pages lumineuses aux Géoponiques en traitant des éléments doxographiques des scholies sur les Homélies sur l’Hexaéméron de Basile de Césarée. Il conteste en particulier l’explication de la différence entre M et F que donne Oder : selon lui, le rédacteur constantinien aurait copié le titre comprenant le nom de Cassianus Bassus et la dédicace à son fils dans l’archétype, tout en signalant qu’il ne fallait pas les copier, sans que cette consigne ait toujours été suivie. Cependant, objecte Pasquali, pourquoi ceux qui l’ont négligée auraient-ils également omis le proème adressé à Constantin VII ? Les différences entre M et F, conclut-il, s’expliquent bien mieux si M est un exemplaire de l’édition pré-constantinienne103, F, un exemplaire de l’édition constantinienne. Les fautes communes à tous les manuscrits remonteraient aux Eclogues primitives, mais n’attesteraient pas l’existence d’un archétype commun. Ces objections ont un poids considérable. Cependant, le cadre dans lequel s’inscrivaient les réflexions de Pasquali n’exigeait ni ne permettait d’aborder de front l’argument fondamental de Beckh. Or tant que l’idée que M, F et L représentent trois familles indépendantes issues de cet archétype n’est pas réfutée, l’hypothèse de Pasquali ne peut être considérée comme établie104. Pour fonder notre reconstruction de l’histoire du recueil, nous devons donc compléter la démonstration. Car, s’il s’avère que L conserve bon nombre de leçons authentiques là où M et F s’accordent sur une leçon fautive, il ne saurait y avoir d’ancêtre commun à F et L différent de l’archétype de M. Commençons par les faits. Il est clair que L (ou son modèle) intervient parfois pour modifier le texte, notamment lorsqu’il est corrompu105. Cette propension à la correction entache de quelque soupçon les leçons « authentiques » que L serait seul à conserver, selon Beckh106 : s’agirait-il en fait de conjectures ? Cette hypothèse ne peut être résolument écartée dans aucun cas. Ainsi, en IX, 6, 2, la leçon ἐνιαυτό de L rejoint la conjecture de Niclas (ἐνιαυτῷ) et trouve comme elle un appui en Columelle V, 9, 7. Ce texte est certainement meilleur que ceux de M (ἐνίοτε δεῖ) et de F (ἔνια τὸ), mais, à supposer que le copiste de L (ou de son modèle) ait eu ἔνια τὸ sous les yeux, la correction n’était pas 101 Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 325-336 ; conclusion reprise dans Geoponica (voir n. 2), V s. 102 Voir n. 135. 103 G. Pasquali, Doxographica aus Basiliusscholien, NAWG 1910, 194-228, en part. 214, n’entend pas pour autant que M représente les Eclogues originelles, mais une réélaboration intervenue entre Cassianus Bassus et Constantin VII. 104 Même si, à partir de Fehrle, Richtlinien (voir n. 2), 12 s., elle a souvent été acceptée dans les travaux ultérieurs. Voir par exemple Teall, The Byzantine Agricultural Tradition (voir n. 49), 41, n. 15, ou H. Köpstein, Geoponika, in : Quellen zur Geschichte des frühen Byzanz (4.-9. Jahrhundert). Bestand und Probleme, éd. F. Winkelmann – W. Brandes, Amsterdam 1990, 323-326, en part. 324, n. 2 ; de même Rodgers, Κηποποιΐα (voir n. 82), 164. 105 Voir Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 324. Il cite l’exemple de XII, 20, 2, où la leçon de FHM est confirmée par Palladius IV, 9, 6 et la version syriaque (XII, 18), tandis que L et P font des conjectures semblables. 106 Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 323, signale les cas suivants : V, 5, 3 ; 8, 3 ; VI, 5, 1 ; IX, 6, 2 ; XIV, 6, 8. En écrivant cette étude, il ne connaissait pas encore B, qui atteste une de ces leçons (προσρύεται LB, προσφύεται FM en V, 8, 3 [132, 20 Beckh]) ; dans deux autres cas, B s’accorde avec F (ῥοιτείαν F, ῥυτείαν B en VI, 5, 1 [175, 7 Beckh] ; ἔνια τὸ FB en IV, 6, 2 [238, 1 Beckh]) ; dans les deux derniers, Beckh n’indique pas ses leçons.

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hors de portée. Dans ce cas, la proximité entre L et F, alors que M a un texte nettement différent, laisse même entrevoir la possibilité que F et L dépendent d’un ancêtre commun. En VI, 5, 1, le caractère secondaire de la leçon de L, retenue par Beckh, est patent. Nous lisons dans M et F, à propos des diverses qualités de poix, après qu’il a été fait mention de celle de l’Ida et de celle de Piérie : οἱ δὲ τὴν Ῥοδίαν (scil. πίσσαν) προκρίνουσιν, ἄλλοι δὲ τὴν Ῥοιτείαν. Le dernier adjectif, mal attesté, renvoie apparemment au Rhétée, promontoire de Troade. Or, pas plus que Niclas et Beckh, nous n’avons trouvé mention de la poix du Rhétée, alors que celle du Brutium (Calabre), mentionnée par L (βρυτίαν), est souvent citée par Galien et d’autres auteurs, essentiellement médicaux107. Cependant, le Girk‘ vastakoc‘ montre que Ῥοιτείαν remonte bien à Anatolius : « Une poix de bonne qualité provient de la terre du Rhétée et de l’île de Rhodes » (ch. 126)108. Cette leçon n’a rien d’absurde. En effet, du point de vue géographique, comme le relevait Niclas, les autres provenances se situent en Grèce ou en Asie mineure109. En outre, comme l’Ida, le Rhétée est situé en Troade. La leçon de L doit donc être reconnue pour ce qu’elle est : une conjecture ingénieuse110, mais malvenue. Cet exemple montre combien Beckh s’est laissé abuser par une confiance excessive en la valeur de ce manuscrit111. Cependant, d’autres cas résistent à ce type d’explication : ceux où L conserve un passage authentique omis aussi bien par M que par F. Beckh cite XI, 18, 15 ; XVI, 21, 10 et XVII, 2, 3112. Le premier cas n’a guère de poids. Beckh s’inspire de L : καὶ γὰρ μύρον οὐ φαῦλον παρασκευάζει, καὶ ὀδυνωμένοις (πονουμένοις FM) ὀφθαλμοῖς ἐστι σύμμαχον, καὶ πρὸς ἕτερα πλείονα εὑρίσκεται χρησιμώτατον (καὶ πρὸς — χρησιμώτατον om. FM). Cependant, la leçon ὀδυνωμένοις pourrait être une simple amélioration stylistique et le passage propre à L, un ajout113. A la lumière des exemples précédents, leur inclusion dans le texte est téméraire. Les deux autres cas, par contre, sont indis-

107 La poix du Brutium apparaît, entre autres, dans de nombreuses préparations des traités De compositione medicamentorum de Galien (XII-XIII Kühn). Sur sa qualité, voir Dsc. I, 72, 5. 108 Ces deux régions étaient déjà identifiées par les Mékhitaristes, Girk‘ vastakoc‘ (voir n. 9), 90, n. 2 et 3. Les versions arabes de Cassianus Bassus ne sont ici d’aucun secours, car le chapitre ne s’y trouve pas (l’équivalence entre Fil. IV, 36 et Gp. VI, 5 indiquée par Mariscal est erronée), tout comme il manque dans la version syriaque. Quant au texte de Mešhed (VII, 14), l’absence de points diacritiques le rend inexploitable. 109 Niclas, ΓΕΩΠΟΝΙΚΑ (voir n. 2), t. 2, 436 s., n. 110 La leçon de H (βροιτείαν) procède d’une conjecture semblable, mais manifestement indépendante, comme le montre la conservation de la vocalisation de Ῥοιτείαν. 111 Voir aussi n. 138. 112 Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 322 et 326. Bien que L soit seul à nous conserver intégralement VI, 5, 2, ce cas, discuté par Beckh 321 s. (voir aussi 342), est différent, puisque seuls FCH présentent une véritable omission, alors que le texte se trouvait dans l’archétype de M, mais était en partie illisible. Le copiste de M a donc laissé en blanc l’espace de quelques mots, mais conserve une bonne partie de ceux qui manquent dans FCH. Qui plus est, comme le remarque fort bien Beckh, l’archétype de FCH (qui sautent de λαμπρά à λάμπουσα) portait ἀπολάμπουσα comme L, leçon qui est sans doute une corruption d’ἀναπέμπουσα, conservé par M. L’accord entre M et L contre F n’est donc qu’apparent : il résulte d’une omission secondaire dans l’archétype de FCH. Par contre, l’analyse montre l’affinité entre FCH et L. 113 Les versions orientales sont ici inexploitables. Dans l’Anatolius Arabicus seul subsiste le titre du chapitre dans le pinax du livre XI (où il s’agissait du ch. 27), le texte étant perdu. Dans le Girk‘ vastakoc‘ (ch. 269), l’on retrouve le contenu décrit par Lagarde pour le syriaque (XII, 21), à savoir les § 5. 14. 3 du grec approximativement. Le passage qui nous intéresse n’est donc pas anatolien. Par ailleurs, le § 15 n’a pas d’équivalent dans le parallèle de la Filāh.a (VII, 38).

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cutables114. Le premier concerne le traitement des ânes boiteux (XVI, 21, 10). Il faut d’abord laver la patte malade à l’eau chaude et la nettoyer au scalpel. Dans M et F, on lit ensuite : περίχεε οὔρῳ παλαιῷ θερμῷ στέαρ ; il s’agirait donc de répandre de la graisse sur de l’urine ou éventuellement d’arroser la graisse d’urine. Aucune de ces significations n’est adaptée au contexte. Le problème est par contre résolu si nous nous tournons vers L, qui nous conserve des mots manquants dans M et F (en italique) : περίχριε οὔρῳ παλαιῷ θερμῷ μετὰ ἁλῶν, καὶ περισπογγίσας, καὶ ἐπιμελῶς ἐπίσταζε παρατρίβων σιδήρῷ θερμῷ στέαρ115. L’omission s’explique aisément par un saut du même au même. La Filāh.a (X, 8) prouve l’authenticité du texte de L116. Il ne saurait donc s’agir d’une — brillante ! — conjecture de copiste. Tout aussi incontestable est le second exemple, qui se rencontre dans un chapitre consacré à l’élevage des ovins (XVIII, 2, 3), sur lequel nous aurons à revenir : θέρους μὲν οὖν καὶ ὑπαίθρια τρέφεται (scil. τὰ πρόβατα), καὶ ἔξω αὐλίζεται· ἀλλ’ ὅταν ὁ ἥλιος ὀξύτατος ᾖ (ᾖ om. FM), ὑπὸ σκιὰν ἀγέσθω. ἑκάστοτε δὲ ἐκ τῶν δυσχειμέρων τόπων εἰς τοὺς θερμοτέρους μεταγέσθω· οὐ μὴν τὸ ἀνάπαλιν· σφόδρα γὰρ βλάπτει τὸ ψῦχος αὐτά. Les mots en italique manquent dans M et dans F. L’existence d’une lacune dans ces deux manuscrits est évidente, car la remarque sur le froid est absurde sans les mots conservés par L. Comme dans le cas de XVI, 21, 10, elle s’explique mécaniquement, par un saut du même au même (ἀγέσθω/μεταγέσθω). De plus, l’ancienneté de la phrase en italique est confirmée par l’Anatolius Arabicus (XIV, 8) : « Die Schafe essen im Sommer auch in sehr kalten Orten (?) und verbringen die Nacht draußen, aber in der Zeit der Hitze sollen sie in den Schatten gebracht und stets aus den kalten Orten in die warmen gebracht werden und nicht von den warmen in die kalten, denn die Kälte schadet ihnen sehr117. » L conserve donc, dans ces deux cas au moins, un texte plus complet que celui de M et F. Pour autant, l’hypothèse de Beckh fournit-elle la bonne explication ? Constatons tout d’abord que Beckh néglige une disproportion gênante : M et F s’accordent souvent contre L (ce qui s’explique en bonne partie par la tendance de ce dernier manuscrit à remanier le texte) ; M et L s’accordent rarement contre F ; par contre F et L s’accordent très fréquemment contre M. Or, si l’on avait vraiment affaire à trois exemplaires indépendants descendant d’un même archétype, on s’attendrait à ce que les accords soient plus ou moins équitablement répartis selon les cas de figure envisageables. Cette disproportion devient encore plus dérangeante quand l’on considère

114 Voir Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 322 s. 115 Nous écrivons περίχριε selon l’apparat de l’édition. Dans son article de 1886, p. 322, Beckh écrit, probablement à tort, περίχεε, qui est la leçon des autres manuscrits, appuyée en outre par le Selden sup. 21 (« wird … darübergegossen »). 116 Selon le Selden sup. 21 : « Dann wird warmes Salz eingerieben, dann wird darauf Fett von Rindern oder Ziegen in einem Gefäß aus Eisen geschmolzen und auf die Stelle gegossen ». Ce passage ne semble pas provenir d’Anatolius, car, selon Lagarde, le § 10 des Géoponiques ne se trouve pas dans le chapitre syriaque équivalent (XIII, 31). La vérification dans l’Anatolius Arabicus est impossible, car ce passage y est perdu, tandis que Brockelmann ne signale aucun parallèle arménien. 117 La version arabe apporte ici la preuve que la version syriaque (XIII, 48) ne fournissait qu’imparfaitement, car son texte est lui aussi lacuneux (voir Beckh, De Geoponicorum [voir n. 2], 322 s. et Geoponica [voir n. 2], XXIII). Selon la rétroversion qu’il propose, du passage conservé par L, le syriaque n’a que : καὶ ἐν τῷ χειμῶνι εἰς τὴν θερμότητα, et omet le reste du paragraphe.

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que F et L ont en commun un certain nombre d’omissions importantes118 (au besoin, nous mettons le texte propre à M ou MP en italique) : — En I, 14, 8, F et L omettent une partie d’un procédé contre la grêle impliquant une malheureuse tortue, que M est seul à conserver : καὶ χελώνην δὲ τὴν ἐν τοῖς ἕλεσιν εὑρισκομένην ἐὰν εἰς τὴν δεξιὰν χεῖρα θῇς ὑπτίαν, περικομισάτω εἰς τὸν ἀμπελῶνα πάντα· ἐπειδὰν δὲ περιέλθῃς, τότε εἰς μέσον τοῦ ἀμπελῶνος πορευθείς, θέτω ὑπτίαν ζῶσαν, ὀλίγην γῆν περιαμησάμενος αὐτῆς, ὅπως μὴ δυνηθῇ στρέψασα ἑαυτὴν ἀποπορευθῆναι. Là encore, nous avons affaire à un saut du même au même. L’authenticité du passage propre à M est confirmée non seulement par Palladius (I, 35, 14) et les versions orientales, mais encore par le texte même d’Anatolius, exceptionnellement conservé en grec119. — En II, 26, 5, F a seulement : χρὴ δὲ συνεχῶς καταβρέχειν τὴν ἅλω ἀμόργῃ, καὶ ἐπιλεαίνειν τῷ κυλίνδρῳ· οὕτω γὰρ οἱ μύρμηκες οὐκ ἀδικήσουσι. L, dont le texte est très proche, mais corrompu, s’arrête au même point, tandis que M ajoute : καὶ ὅταν πάντα ἀλοηθῇ, καὶ τότε δεῖ βρέχειν τὴν ἅλω τῇ ἀμόργῃ, ἵνα καθαρὰ διαμείνῃ χωρὶς ὕλης. L’authenticité de ce passage est prouvée par l’Anatolius Arabicus : « Und wenn auch alle Dinge, die gedroschen werden müssen, gedroschen werden und man damit fertig ist, dann muss man die Tenne erneut nass machen mit dem Satz des Öls » (II, 20). — F et L s’accordent sur l’omission d’une courte phrase en V, 30, 2 ; elle est cependant attestée aussi bien par la version syriaque (VII, 6) que par M. — M témoigne également d’un passage d’un procédé destiné à éviter que la fermentation fasse déborder le vin nouveau (VI, 14, 2) omis dans F et L par saut du même au même. Le copiste de M n’a malheureusement pas pu lire l’ensemble des mots manquant dans les autres manuscrits et le syriaque (VIII, 30) ne permet pas de reconstituer le texte grec120. M est également seul à attester les deux derniers mots du 118 Cette liste ne prétend pas à l’exhaustivité ; d’autres cas semblables pourraient sans doute se trouver. Nous n’avons pas systématiquement vérifié les parallèles des versions orientales ou de Palladius. Quand Beckh précise le contenu du syriaque, nous nous sommes contenté de ses indications, ce qui ne veut pas dire que d’autres versions ne conservent pas également le passage en question. Il en va de même pour les sondages que C. Scardino et nous-même avons effectués dans les versions orientales : lorsque l’une d’elles fournissait la preuve recherchée, nous n’en avons généralement pas consulté d’autres. En particulier, la Filāh.a n’a été utilisée que lorsque la tradition d’Anatolius était incapable de nous éclairer. Motivé par des raisons pratiques, ce choix ne diminue en rien la valeur de la preuve, puisque l’accord entre M et Anatolius garantit l’ancienneté de la leçon du manuscrit grec. 119 Voir Fehrle, Studien (voir n. 9), 10-12, Rodgers, Hail (voir n. 17), 2 s. et Κηποποιΐα (voir n. 82), 165 s., et Hämeen-Anttilla, Oriental Tradition, 87 s. ou Last Pagans, 64 s. (voir n. 6). Le chapitre est ajouté par une main plus récente au fol. 49v du Paris. gr. 2313 (qu’H. Omont, Inventaire sommaire des manuscrits grecs de la Bibliothèque nationale. Seconde partie : Ancien fonds grec, Droit – Histoire – Sciences, Paris 1888, 235, date du XIVe siècle). L’extrait est anonyme. C’est Beckh qui l’a découvert et attribué à Anatolius en raison de sa convergence avec la version syriaque ; les autres parallèles confirment cette hypothèse. L’édition qu’il en a donnée (De Geoponicorum [voir n. 2], 269) est à compléter par la traduction de B. Saylor et Rodgers, basée sur une nouvelle collation du manuscrit (in Rodgers, Hail, 2 s.). 120 Voir Beckh, Geoponica (voir n. 2), VII s. Le texte arménien (ch. 131) donne à penser que le procédé incomplètement conservé par M consistait à enduire l’ouverture de la jarre de calament broyé ; il diverge passablement du texte syriaque (voir la rétroversion de Beckh, De Geoponicorum [voir n. 2], 330) et montre que celui-ci omet en fait la première partie du § 2 des Géoponiques. Ce n’est donc pas tant l’incertitude portant sur le sens de krk’ (que Beckh nous paraît avoir bien compris en rendant l’expression par ἐν τούτοις τοῖς γύροις, même si nous doutons fortement que tel fût le texte d’Anatolius), comme l’affirme la préface de l’édition (Geoponica [voir n. 2], VII), mais simplement le fait que le passage

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chapitre : καθέξει γὰρ εἴσω ζέον τὸ γλεῦκος τοῦτο μάλιστα. Or ils trouvent également un écho dans la version syriaque, qui a, selon la rétroversion de Beckh, κάλλιστα ποιεῖ. L’ancienneté du texte de M est ainsi confirmée dans les deux cas. Nous reviendrons sous peu sur ce chapitre. — En XIV, 6, 6, M conserve à deux endroits un texte plus long que F et L : ἐγὼ δὲ κωλύσαι βουλόμενος τὰς τῶν ἑρπετῶν ἐφόδους, ἐπιλεξάμενος ἰδιάζοντα τόπον, οὐκ ἔχοντα πλησίον οἰκήματα, ἀλλὰ πόῤῥω ἀφεστῶτα, καὶ μετακομίσας κιόνας τὸν ἀριθμὸν ὀκτώ· ἄλλοτε δὲ πλείονας πρὸς τὸ μέγεθος τοῦ μέλλοντος οἰκοδομεῖσθαι ἔργου, καὶ τούτους στήσας οὐκ ἐπ’ εὐθείας, ἀλλὰ κύκλῳ, εἶτα ἐπιθεὶς κατὰ τῶν κιόνων κεφαλίδας, καὶ μετὰ ταῦτα κατὰ τῶν κεφαλίδων ἐπίστυλα λίθινα, ἐν ἀπορίᾳ δὲ λιθίνων ἐπιστύλων, ξύλινα ἐπίστυλα πάνυ γενναῖα ἐπιθείς, ἐπέκτισα κατὰ τῶν κιόνων κύκλῳ δύο οἰκίσκους … Les omissions de F et L s’expliquent encore une fois par saut du même au même, entre κιόνας et πλείονας et entre ἐπίστυλα et ἐπιστύλων121. Même si les versions orientales ne viennent pas ici confirmer le texte de M, puisque le chapitre ne provient pas d’Anatolius et que son équivalent dans la Filāh.a (IX, 6) est fortement condensé, sa priorité ne fait aucun doute, d’autant que, dans le second cas, celui de F et L est aberrant122. — XVIII, 2, que nous avons déjà rencontré à propos d’un passage omis accidentellement par F et M, mais conservé par L (§ 3), se signale par deux cas semblables, où, toutesyriaque qu’il cite ne correspond pas à la première partie du § 2 qui diminue l’intérêt de la version syriaque pour l’établissement du texte grec. Son argumentation de 1886 en faveur de l’ancienneté du texte de M n’en est cependant pas affectée, dans la mesure où le Girk‘ vastakoc‘ nous fournit l’attestation que refuse le syriaque. La comparaison des trois textes suggère que Cassianus Bassus a fortement condensé le § 1, qui était plus développé chez Anatolius. Le passage du texte syriaque cité par Beckh se rattache plutôt au § 1. Le syriaque (que Beckh désigne par le sigle S) omettant le début du § 2, il est inexact d’affirmer comme il le fait : « VI 14 totum extat S VIII 30 » (ibid.). Lagarde semble l’avoir bien vu, car il s’est contenté d’indiquer une correspondance approximative (« cf. ») entre le chapitre syriaque et le chapitre grec. Cependant, après cette omission, le syriaque offre une meilleure correspondance avec le reste du § 2 que le texte arménien, qui ne comporte pas la remarque conclusive (καθέξει — μάλιστα), mais ajoute un procédé supplémentaire : « Et si tu enduis (l’orifice de la jarre) de fiente, cela produit le même résultat » (!). 121 Dans le premier cas, l’omission volontaire d’un détail jugé inutile serait aussi, en soi, imaginable, mais un tel comportement paraît étranger à l’archétype de F. 122 Voici la traduction du texte arabe : « Qust.ūs der Weise sagt: Ich habe Taubenhäuser gemacht fern von den Häusern auf Säulen aus Holz, auf denen ich ein Zimmer gebaut habe. In diesem Zimmer habe ich Luken gemacht auf der Decke, aus denen die Tauben hinein- und hinausgehen, und eine Luke nach Westen und eine Luke nach Osten und eine Türe links auf der Südseite (?). Ich habe gefunden, dass dieses Zimmer sicherer für die Tauben ist gegen die Katzen und alle Kriechtiere. » Hormis les indications concernant la situation isolée du pigeonnier et la matière des piliers, la première partie du texte grec n’est pas reprise, alors qu’à partir d’ἐπέκτισα, la traduction se fait un peu plus précise. Le nombre de piliers n’est pas précisé. En ce qui concerne la seconde omission de FL, il y a certes convergence entre ces manuscrits et la Filāh.a en ce que ces témoins ne mentionnent que le bois (qui n’est pourtant qu’un second choix selon M), mais elle est fortuite, puisque κατὰ τῶν κεφαλίδων ἐπιστύλων ne se comprend que comme un texte corrompu par suite d’une omission. Relevons par ailleurs que ce passage de la Filāh.a nous fournit un exemple du phénomène remarqué par Attié, L’origine (voir n. 10), 156, de substitution du nom de Qust.ūs à « quelques pronoms personnels plus ou moins emphatiques », en l’occurrence ἐγώ. Ce locuteur grec est certainement Cassianus Bassus, qui complète des indications prises à quelque source non anatolienne (§ 1-5) par sa propre expérience (§ 6-8 au moins, peut-être également le suivant). Nous avons donc là un témoignage de première main sur la construction d’un pigeonnier au Ve ou au VIe siècle.

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fois, ce sont F et L qui s’accordent contre M sur une omission (§ 1 et 7). Nous étudierons plus bas ce chapitre de plus près. Indiquons simplement que la version syriaque (XIII, 48), citée par Beckh dans son apparat, appuie M au § 1 et que, dans le cas du § 7, l’omission de FL, évidente par elle-même, est confirmée par le Girk‘ vastakoc‘ (ch. 317)123. Seul M nous conserve ces passages dans leur intégralité. Souvent patente, l’authenticité de son texte est en général confirmée par la tradition orientale124. Ce ne sont ainsi pas moins de neuf omissions plus ou moins importantes, dans six passages, sur lesquelles convergent F et L. Ainsi, sans même mentionner les innombrables accords entre F et L contre M sur des leçons particulières, une telle convergence sur des omissions, dont la plus grande partie s’explique par un saut du même au même, est pour le moins étonnante entre des manuscrits censément indépendants ! A ces exemples d’omissions, il est en outre possible d’ajouter un cas de transposition (X, 66, 2) : dans FL, σποδὸν δὲ τῷ στελέχει καὶ ταῖς ῥίζαις συνεχῶς περιχέουσιν interrompt une phrase, alors que M les reporte à la fin du chapitre125. Pour expliquer les cas où, de M, F et L, deux manuscrits s’accordent contre le troisième sur une leçon fautive, Beckh recourt à l’hypothèse de corrections marginales de l’archétype. En effet, selon sa perspective, de telles fautes doivent remonter à celui-ci. Certaines s’expliqueraient comme des conjectures d’un copiste d’une famille, mais d’autres supposeraient la présence de deux leçons dans l’archétype. Ainsi, en VI, 14, 2, dont voici le texte tel que l’édite Beckh (en italique, les mots omis par F et L) : Γλεῦκος μὴ ὑπερχεῖσθαι. Φλωρεντίνου 1) Στέφανον γλήχωνος ἢ καλαμίνθης ἢ ὀριγάνου τοῖς τραχήλοις τῶν ἀγγείων περιθῶμεν. 2) τινὲς δὲ τὰ ἔσω τῶν πίθων περὶ τὰ χείλη τῇ . . . . . . . . . . ἄλλοι δὲ πιμελῇ ταριχηρᾷ ἔνδοθεν τὰ χείλη διαχρίουσιν· ἄλλοι τυρῷ βοείῳ. καθέξει γὰρ εἴσω ζέον τὸ γλεῦκος τοῦτο μάλιστα.

Entre autres variantes, P a περιχρίουσιν et CH ont περιδιαχρίουσι, alors que MFL écrivent διαχρίουσι(ν). Selon Beckh, c’est que l’archétype de tous les manuscrits devait ajouter en marge περι à διαχρίουσιν. Dès lors, les autres différences entre les manuscrits — l’omission déjà signalée d’une partie du § 2 par F et L, celle du second ἄλλοι (dont la 123 L’omission est patente, ne serait-ce qu’en raison de l’incohérence du texte transmis par FL (ἔτι τῆς δρόσου διαλελυμένης). Bien que le texte arménien ne soit pas un équivalent exact du texte de M, nous y retrouvons, au début du second paragraphe, à la fois la mention de l’hiver en opposition à l’été et celle du givre. 124 Par contre, la recette non anatolienne de X, 7, 8 pour produire des cédrats noirs, propre à MP, est de toute évidence une glose, puisque, dans la Filāh.a (V, 76), l’équivalent du § 9 suit immédiatement celui du § 7. 125 Voir Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 331, qui estime que ces mots se sont introduits dans le texte à partir de la marge. Il note à juste titre la similitude avec 64, 3 : ὁμοίως δὲ καὶ τὴν ἀμυγδαλῆν ποιήσεις, σποδὸν τῷ στελέχει καὶ ταῖς ῥίζαις συνεχῶς περιχέων. Plus précisément encore, la recommandation de répandre des cendres s’inscrit dans un contexte similaire : un procédé concernant le noyer est étendu à l’amandier. Or, au ch. 66, cette prescription est précisément insérée par F et L après le mot ἀμυγδαλῆς. Ce n’est sans doute pas une coïncidence : il devait s’agir d’une note marginale dont l’appel suivait ἀμυγδαλῆς. Prise à tort pour la réparation d’une omission, elle aura été introduite malencontreusement dans le texte d’une partie de la tradition. Cependant, il serait également imaginable d’expliquer le texte MP à partir du texte tel qu’il se présente dans F : l’intrusion de σποδὸν — περιχέουσιν est suffisamment repérable pour que le copiste de leur archétype, s’étant aperçu du problème, l’ait réglé en reportant ces mots à la fin de la phrase qu’ils interrompent.

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version syriaque [VIII, 30] confirme l’ancienneté) et celle de τοῦτο μάλιστα — seraient à expliquer de la même manière. La raison de ces omissions serait à chercher dans la présence de ces mots dans la marge de A : étant revenu en arrière pour suppléer le passage qu’il avait oublié (τῇ — χείλη), le copiste de A aurait oublié ἄλλοι et, à la fin, τοῦτο μάλιστα126. Etrange explication : il n’est guère possible de mettre ces deux oublis sur le compte d’une unique étourderie du copiste, qui serait survenue au moment où il se serait aperçu de son omission antérieure ; la réparation de cette erreur aurait certes pu en provoquer une autre, mais pas deux. Quant à περιχρίουσιν (P) et περιδιαχρίουσι (CH), il faudrait supposer que la double leçon de A aurait été reportée à la fois dans l’archétype de MP et dans celui de FCH, puisque M et F ont διαχρίουσιν. Il est plus simple de considérer que c’est le contexte (cf. περιθῶμεν, περὶ τὰ χείλη), qui a conduit, indépendamment, les copistes de P et du manuscrit dont dépendent CH à modifier le préverbe127. Relevons encore que l’explication de Beckh ne rend pas compte de l’accord général entre F et L contre M et P, qui ont στέφανον (§ 1) et τινὲς δὲ τὰ ἔσω τῶν πίθων περὶ τὰ χείλη (§ 2), alors que M lit τέφραν et εἶτα ἔσω περὶ τὰ χείλη τῶν πίθων128. Outre ces accords remarquables, les archétypes de ces deux familles auraient ignoré les compléments marginaux, intégrés au contraire par l’archétype de MP. L’unique exception, celle de la varia lectio περι recueillie par l’archétype de FCH ne laisserait pas d’étonner, vu le désintérêt général de son copiste pour les autres notes marginales dont Beckh suppose l’existence. Si, au contraire, l’on abandonne sa perspective, l’omission d’ἄλλοι apparaît significative : elle s’explique au mieux comme une tentative de « réparation » du texte consécutive à la disparition de τῇ — χείλη. Commune à FL, elle constitue un indice fort de l’existence d’un modèle commun à ces deux manuscrits. Dans certains cas, l’invraisemblance de l’explication par les notes marginales est encore plus criante. Revenons à l’exemple de XVIII, 2 et imaginons quel doit avoir été le comportement des copistes si nous ajoutons foi à l’explication de Beckh. Περὶ ἐπιμελείας καὶ διαμονῆς αὐτῶν. Τοῦ Αὐτοῦ 1) Τοὺς σηκοὺς πλείους καὶ μᾶλλον πλατυχώρους εἶναι δεῖ, θερμούς τε καὶ ξηροὺς κατασκευαστέον, καὶ τὰ ἐδάφη δὲ τούτων κεκλιμένα, λίθοις τε καταστορεσθέντας ὁμαλιστέον εὐθέως τε τὸ οὖρον ἐξοχετευτέον. 2) τακτέον δὲ κατὰ τὸ ὑψηλὸν τοῦ ἐδάφους τὰς φάτνας, κλίμακάς τε ὑπὲρ αὐτῶν ἐμπηκτέον, ὅπως τὰ πρόβατα τὴν τροφὴν λαμβάνοντα κωλύηται ὑπερπηδᾶν. 3) Θέρους μὲν οὖν καὶ ὑπαίθρια τρέφεται, καὶ ἔξω αὐλίζεται· ἀλλ’ ὅταν ὁ ἥλιος ὀξύτατος ᾖ, ὑπὸ σκιὰν ἀγέσθω. ἑκάστοτε δὲ ἐκ τῶν δυσχειμέρων τόπων εἰς τοὺς θερμοτέρους μεταγέσθω· οὐ μὴν τὸ ἀνάπαλιν· σφόδρα γὰρ βλάπτει τὸ ψῦχος αὐτά. … 7) Ἐπὶ δὲ τὴν νομὴν ἐξακτέον θέρους μὲν πρὶν ἥλιον ἀνασχεῖν, ἔτι τῆς δρόσου κειμένης, χειμῶνος δέ, καὶ τῆς πάχνης ἤδη καὶ πάσης τῆς δρόσου διαλελυμένης. ἑκάστοτε δὲ τὸν ἥλιον κατ’ οὐρὰν ἔχειν αὐτὰ προνοητέον.

126 Voir Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 329 s. 127 Si le copiste de P omet les mots compris entre περιθῶμεν et ἄλλοι δέ (et donc, en particulier, περὶ τὰ χείλη), c’est parce qu’une partie était illisible dans son modèle, comme en témoigne l’espace vide laissé par M. 128 La leçon στέφανον est confirmée par la version arménienne. Beckh explique le τέφραν de MP par le fait α que l’archétype des premiers aurait porté [Σ]τέφνον (l’initiale ayant été omise par le rubricateur). Ajouté au-dessus de la ligne, le α aurait été substitué à o, tandis que le φ aurait été pris pour un ρ. Quant à la seconde variante, il imagine que τινὲς δὲ étaient illisible dans le modèle de MP comme l’est ce qui suit τῇ et que τῶν πίθων, oublié par le copiste, aurait été suppléé en marge.

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Nous l’avons vu, ce chapitre contient trois omissions plus ou moins importantes (en italique aux § 1. 3 et 7). Il s’agit chaque fois de sauts du même au même entre mots identiques ou ressemblants (ὁμαλιστέον/ἐξοχετευτέον, ἀγέσθω/μεταγέσθω, τῆς δρόσου). La première et la dernière omission sont le fait de F et L, tandis que le texte nous est conservé par M ; la seconde, par contre, se trouve dans F et M, mais est évitée par L. Comme nous l’avons vu, dans tous ces cas, l’ancienneté du texte long ne fait aucun doute ; il ne saurait s’agir de gloses propres à une famille. L’accord de deux manuscrits contre un dans ces trois cas impose donc, dans la perspective de Beckh, de recourir à l’explication par la présence de notes marginales, car, s’il est improbable que deux copistes omettent indépendamment l’un de l’autre les mêmes mots, un tel hasard ne saurait se produire trois fois dans ce chapitre129. Cependant, une telle explication suppose bien des invraisemblances : — Le copiste de l’archétype de M n’aurait pas vu ou aurait négligé la correction marginale au § 3, bien que, sans ces mots, son texte soit absurde. Une telle négligence serait d’autant plus étonnante que son comportement aux § 1 et 7 le ferait apparaître comme le plus attentif des trois. — Pourquoi l’archétype de F copierait-il dans les trois cas un texte lacunaire et parfois incompréhensible sans s’occuper des compléments marginaux ? — Le copiste de L (ou celui de son modèle) se soucierait de réécrire une partie du § 1 (κεκλιμένα λίθοις τε καταστορεσθέντας devient chez lui ὑποκεκλιμένα, λίθους τε κατεστορεσμένους), mais ne prêterait pas attention à εὐθέως τε τὸ οὖρον ἐξοχετευτέον dans le même paragraphe. Il serait plus consciencieux au § 3 en allant rechercher ἑκάστοτε — μεταγέσθω en marge, mais ne se donnerait plus cette peine, lorsqu’il arriverait au § 7. Ce faisant, aucun des trois copistes n’aurait un comportement un tant soit peu explicable. Il est inutile de poursuivre la démonstration en prenant en compte d’autres omissions mineures130 ou les variantes, relativement nombreuses, qui supposeraient un nombre assez étonnant de fautes (ou, surtout dans le cas de L, de corrections) de la part des copistes des trois familles, s’il fallait les expliquer à partir d’un archétype unique du Xe siècle, plutôt que par une histoire plus longue et plus complexe. L’hypothèse de Beckh fonctionne dans l’abstrait, mais, dès lors que l’on cherche à reconstituer concrètement le comportement de chaque copiste, elle se révèle spécieuse. Parce qu’il concentre trois omissions, ce chapitre constitue un excellent révélateur des difficultés qu’elle soulève. Nous nous sommes concentré sur les indices majeurs que sont les omissions pour rechercher la parenté entre les manuscrits. L’examen des divergences sur des leçons particulières aboutirait à la même conclusion : là aussi, la conception de Beckh l’amène à user et abuser de supposées notes marginales et à prêter aux copistes la fantaisie la plus étonnante, alors que l’on constate régulièrement l’accord de F et L contre M. Ainsi, sur les sept cas d’accord de deux familles contre la troisième que Beckh explique par une

129 Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 334 ; sur ce chapitre, voir aussi 322 s., 326, 328, et Geoponica (voir n. 2), XXIII. 130 Par rapport à L, M et F présentent deux petites omissions : ᾖ après ὀξύτατος (§ 3) et ἐκεῖσε (§ 4). Dans le premier cas, il serait aisé d’admettre que L a suppléé. Dans le second cas, Beckh a considéré que L conservait un ajout marginal, puisqu’il a inclus ἐκεῖσε dans son texte. Une telle éventualité ne fait qu’ajouter à l’incohérence du comportement des copistes, en particulier de ceux des archétypes de M et L, tantôt consciencieux, tantôt négligents, mais à des endroits différents.

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note marginale de A dans son étude de 1886131, tous les exemples montrent à un degré ou à un autre une opposition entre M d’une part et FL d’autre part. L’absence générale d’accord entre M et L contre F sur des points importants aurait également dû le préoccuper davantage132. Ajoutons que le nombre et la complexité des fautes que Beckh est amené à supposer dépassent toute proportion raisonnable, d’autant qu’elles auraient été presque systématiquement corrigées. Tel que Beckh l’imagine, le copiste de A serait à la fois particulièrement distrait, vu le nombre de ses fautes et omissions, et particulièrement consciencieux, vu le nombre des corrections marginales133. Il aurait été plus économique de supposer un copiste étourdi et un correcteur attentif, mais le nombre d’erreurs qu’il faut supposer pour expliquer l’ensemble des variantes de nos manuscrits à partir d’un archétype unique, qui, de plus, ne saurait être antérieur à la moitié du Xe siècle, resterait tout de même problématique. De plus, cette hypothèse force parfois Beckh à supposer des processus de corruption particulièrement complexes134. Ainsi, l’explication de Beckh nous place face à une double invraisemblance. D’une part, le comportement des copistes intégrant qui telle correction marginale, qui telle autre, est en soi étonnant. D’autre part, si nous considérons l’ensemble des cas d’omissions importantes, il est incompréhensible que, ce faisant, ils s’accordent régulièrement selon le même schéma, à savoir F et L contre M. Le problème est d’autant plus aigu que l’intégration ou non de telle indication marginale paraît arbitraire : les choix n’en devraient se répartir que plus équitablement selon les divers cas de figure, M contre F et L, F contre M et L, L contre M et F. Ce qui n’est évidemment pas le cas. Si nous ajoutons à ces invraisemblances le problème des différences concernant l’auteur, le titre et l’organisation du texte, nous devons résolument exclure la solution de Beckh. Les affinités existant entre F et L ne sauraient s’expliquer sans supposer l’existence d’un ancêtre commun à ces deux types de texte différent de l’archétype de M135. 131 Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 329-344. Il s’agit de VI, 14, 2 ; X, 66, 2 ; XIII, 14, 4 ; XIV, 16, 3 ; XV, 1, 30 ; 2, 36. 37. 132 Sur les sept exemples d’accord entre deux familles sur des leçons fautives que Beckh, De Geoponicorum [voir n. 2], 328 s., explique par la présence de la faute dans l’archétype, il y a trois cas d’accord ou de nette convergence entre F et M contre L (II, 10, 6 ; XII, 4, 4 ; XV, 2, 33), quatre cas d’accord ou de convergence entre L et F (V, 1, 2 ; XV, 2, 37 ; 5, 5 ; XVIII, 2, 1), mais aucun cas d’accord ou de convergence entre L et M contre F (Beckh indique certes que M et L s’accorderaient sur la leçon εὐμεθυστότεραί [-οί M] εἰσι [VII, 24, 2], mais, selon l’apparat de son édition, L aurait au contraire ἀμεθυστότεραί ; il faudrait vérifier dans le manuscrit, mais, de toute façon, il s’agirait d’un accord mineur). De même, en ce qui concerne les omissions, sur les cas que Beckh cite à la p. 326, pour la plupart desquels il explique la conservation du texte dans une seule famille par une correction marginale de A, il n’y a aucun cas de passage omis par L et M, mais conservé par F, alors qu’on compte six cas d’omissions communes à F et L et deux d’omissions communes à M et F. Il existe évidemment des accords entre M et L, mais qui paraissent plutôt s’expliquer par une erreur ou une conjecture de F (pour ce dernier cas de figure, voir les exemples de Beckh 329). 133 Cf. Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 345. Beckh imagine que fautes et corrections émanent d’une seule main, puisqu’il attribue certaines erreurs au fait que le copiste s’était rendu compte d’une erreur précédente (voir Beckh 331, à propos de VI, 14, 2). 134 Voir, par exemple, ses explications à propos de VI, 14 (voir n. 128). 135 Ces objections, Beckh ne paraît pas les avoir anticipées. Il était manifestement obnubilé par le fait que chacun des trois principaux manuscrits conserve à l’occasion la bonne leçon, si bien qu’aucun ne jouirait d’une autorité supérieure (cf. Geoponica [voir n. 2], V, reprenant la conclusion de De Geoponicorum [voir n. 2], 328). Il se contente d’écarter l’idée émise par W. Gemoll, Untersuchungen über die Quellen, den Verfasser und die Abfassungszeit der Geoponica, Berlin 1883 (repr. Walluf bei Wiesbaden 1972), 226

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Quelque critique que l’idée d’un archétype unique puisse s’attirer, elle est motivée par un fait dont toute autre hypothèse doit tenir compte : incontestablement, L conserve des passages qui se sont perdus aussi bien dans F que dans M. Si nous avons bien vu, seuls deux cas sont avérés : XVI, 21, 10 et XVIII, 2, 3. Nous n’excluons pas que dans d’autres cas L conserve une leçon authentique contre M et F, mais aucun autre exemple ne nous paraît indiscutable. Il faut chercher à expliquer ces cas exceptionnels, mais ils ne sauraient justifier qu’on ignore la parenté évidente entre F et L dont témoignent tant d’autres. Si donc nous excluons un archétype commun, il ne reste guère que deux solutions : le hasard ou la contamination. A ce point, nous pouvons faire intervenir le manuscrit de Berlin déjà mentionné. En effet, B est généralement proche de F. Or il contient les deux passages authentiques de L en XVI, 21, 10 et XVIII, 2, 3. Beckh explique ce fait par l’usage d’un manuscrit apparenté à L, ce qui est tout à fait envisageable, puisque B présente des indices de contamination. Une autre possibilité est que toutefois B et L, qui présentent tous deux des affinités avec F, dépendent d’un frère de son archétype, où figurait le texte complet de XVI, 21, 10 et XVIII, 2, 3. Nous ne sommes pas en mesure de trancher entre ces deux possibilités et seule une étude minutieuse des relations entre FCH, L et B permettrait d’y voir plus clair. Pour l’heure, nous devons nous limiter à constater la parenté évidente entre F et L. Nous (Beckh indique la p. 256, où l’on trouve une affirmation semblable, mais sa citation est tirée de la p. 226), que M représenterait une copie destinée au fils du compilateur — que Gemoll, à la suite de Niclas, ΓΕΩΠΟΝΙΚΑ (voir n. 2), XXXVII, n. 18, situait à l’époque de Constantin VII —, en observant avec pertinence qu’il serait à peine croyable qu’au moment où on la copiait pour son fils, l’œuvre du père fût déjà à ce point corrompue (sur la date de Cassianus Bassus, voir p. 248-251). Quant aux divergences sur le prologue, le titre et les dédicaces des livres VII à IX, Beckh conclut dans son étude de 1886, 345, qu’il faudrait les inclure les uns et les autres dans l’édition, en attendant que des témoignages plus certains permettent de déterminer s’ils figuraient les uns et les autres dans l’archétype. C’est ce qu’il a fait en 1895. L’idée de l’archétype unique n’a d’ailleurs pas été contestée avant Pasquali. La version qu’en a donnée Oder, Beiträge III (voir n. 23), 28, n. 1 (voir aussi 23 s.), appelle une brève réfutation. A ses yeux, le résultat de l’étude de Beckh (un archétype unique offrant parfois deux leçons) est compatible avec l’hypothèse à laquelle il est lui-même parvenu, à savoir que les Eclogues de Cassianus Bassus ne nous sont transmises que dans une réélaboration entreprise à l’instigation de Constantin VII (cf. 27) : le réviseur aurait laissé dans l’archétype le titre et la dédicace de l’ouvrage originel, mais indiqué aux copistes qu’il ne fallait pas les copier. De même, en ce qui concerne les pinakes, M aurait conservé la disposition originelle, tandis que F suivrait les choix du réélaborateur. Cependant, l’ampleur de la révision, telle que l’imaginait Oder, aurait nécessité une nouvelle copie, puisque l’œuvre aurait été assez largement réorganisée et que nombre de chapitres auraient été déplacés. Si l’archétype imaginé par Beckh et Oder n’était qu’un exemplaire de Cassianus Bassus muni d’indications sur le déplacement de tel ou tel chapitre et que les copistes les avaient suivies avec la même fantaisie que celle qu’ils ont déployée face aux prétendues corrections marginales, l’on s’attendrait à une répartition tout à fait chaotique des chapitres selon les manuscrits. Or, bien qu’ils divergent parfois sur ce point, les chapitres y sont presque toujours rangés dans le même ordre (cf. n. 100), même si L, en tant que recueil d’extraits, use d’un peu plus de liberté dans ce domaine. Surtout, aucun de nos manuscrits ne paraît conserver ici ou là la disposition originelle, lorsque celle-ci a apparemment été mise à mal par le réviseur. Or, si l’archétype était non pas une copie de Cassianus Bassus munie d’indications de révisions, mais le texte révisé lui-même, pourquoi le réviseur y aurait-il maintenu un titre et des dédicaces qu’il prévoyait justement de supprimer ? A ceci s’ajoute l’objection déjà formulée par Pasquali, Doxographica (voir n. 103), 213 s. : pourquoi le copiste qui aurait négligé l’instruction de ne pas copier ces éléments aurait-il également omis le prologue adressé à Constantin VII ? L’explication d’Oder ne fait que prolonger l’hypothèse de Beckh en intégrant le problème du nom de l’auteur, du prologue et de l’organisation d’ensemble ; elle en prolonge également l’invraisemblance.

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serions certes réticent à admettre que l’accord entre M et F à la fois en XVI, 21, 10 et XVIII, 2, 3 soit fortuit136. Cependant, cette éventualité serait certainement moins invraisemblable que l’hypothèse de Beckh, qui attribue la convergence des choix de F et L et leur divergence d’avec M au hasard. L’invraisemblance est semblable, mais, au lieu de se limiter à deux cas sur les vingt livres des Géoponiques, elle se reproduit tout au long du recueil. L’hypothèse de la contamination a aussi ses difficultés. D’abord, si l’on admet la parenté de F et de L et que l’on se refuse à attribuer au hasard les omissions communes à M et F, celles-ci doivent remonter au dernier ancêtre commun aux trois manuscrits. Le témoin ayant servi à suppléer XVI, 21, 10 et XVIII, 2, 3 devrait donc dépendre d’un parent de cet archétype commun ou d’une édition antérieure. Or nous retrouvons sensiblement la difficulté que nous avons relevée à propos de l’explication de Beckh : sauf hasard extraordinaire, un tel manuscrit ne présentait évidemment pas les mêmes lacunes que F. Si donc le copiste de L ou de son archétype avait sous les yeux, outre un manuscrit apparenté à F, un tel modèle complet, pourquoi n’aurait-il pas suppléé davantage de lacunes ? Le fait que les deux passages ainsi complétés se situent aux livres XVI et XVIII pourrait suggérer que le manuscrit subsidiaire était incomplet. Cependant, le problème resterait entier pour XVIII, 2, 3, où L ne supplée qu’une des trois lacunes de F. Imaginer des compléments marginaux apportés par quelque lecteur ne fournit guère de meilleure solution. En effet, si l’omission de quelques mots au § 1 peut facilement passer inaperçue, celle du § 7 n’est guère moins évidente que celle du § 3. L’hypothèse d’une contamination par un manuscrit plus complet n’est donc guère satisfaisante. Une autre éventualité serait que ces deux passages aient été suppléés non à l’aide de quelque témoin de l’œuvre de Cassianus Bassus, mais d’une autre source agricole (ou, en l’occurrence, consacrée à l’élevage), de contenu similaire. Cette solution serait à nos yeux plus convaincante. Elle évite de supposer qu’un exemplaire de quelque édition plus ancienne des Eclogues aurait servi à L ou à un ancêtre de L, qui n’en aurait toutefois tiré qu’un très modeste parti. De plus, d’autres textes ou, plus probablement, extraits agricoles circulaient au Moyen Age, comme l’attestent nombre de gloses et d’ajouts dans les manuscrits. Le meilleur exemple en est la réapparition du chapitre d’Anatolius sur la grêle (Anat. Arab. VI, 1), ajouté par une main postérieure dans le Parisinus gr. 2313, un manuscrit du XIVe siècle137. Nous manquons toutefois d’éléments pour trancher. ø En tout état de cause, les deux cas où L conserve un texte plus complet ne suffisent pas à prouver l’indépendance de L par rapport à F et, partant, l’existence d’un archétype unique dont dériveraient M, F et L, puisque cette hypothèse pose des problèmes bien plus aigus138. Nous retenons donc, jusqu’à preuve du contraire, que F et L dérivent d’un 136 Les archétypes des deux manuscrits ont en tous cas une propension certaine aux omissions accidentelles. Aux exemples cités ci-dessus, ajoutons pour FH IX, 9, 3 s. et, par saut du même au même, 32, 1 s. (deux chapitres omis par L) ; pour MP, V, 8, 11 ; XIX, 6, 3, dans les deux cas par saut du même au même. 137 Voir n. 119. 138 La conception que Beckh s’est forgée des rapports entre les témoins a aussi eu des conséquences fâcheuses sur ses choix éditoriaux, en l’amenant à prêter à L une importance excessive. Le cas des particules est emblématique. Ayant découvert qu’en XVI, 21, 9, le δέ de L a un équivalent dans les Hippiatriques (CHG I, 83, 2) et dans la version syriaque (dyn [XII, 31]), il a cru devoir inclure les particules que FM

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modèle commun, différent de celui de M. Une étude plus précise et complète des manuscrits serait nécessaire pour mieux comprendre les rapports entre les différents types de texte et apporter, si faire se peut, des réponses aux questions que nous laissons en suspens. Cependant, les matériaux rassemblés par Beckh suffisent à montrer le bienfondé de l’hypothèse de Pasquali : M est un exemplaire d’une édition pré-constantinienne, F — auquel nous pouvons maintenant ajouter L —, de l’édition constantinienne. Comme nous le verrons, cependant, entre Cassianus Bassus et l’édition représentée par M (E.) est déjà intervenu un premier réélaborateur (R.).

3. Un vieux problème : la valeur des noms d’auteurs Nous disposons maintenant d’une vision plus claire de la genèse du recueil byzantin pour aborder la question de la valeur des attributions. L’ancienneté — ou non — des noms d’auteurs est évidemment un élément de poids pour évaluer leur intérêt. Toutefois, les deux aspects sont distincts. En effet, si une attribution ancienne et de tradition ininterrompue jouit d’un crédit que ne saurait avoir, a priori, un nom d’auteur ajouté au Xe siècle, il n’en demeure pas moins possible qu’une attribution tardivement ajoutée soit fiable, pour peu que son auteur ait eu la possibilité de reconnaître la source — de même qu’une attribution ancienne n’est pas, ipso facto, exacte.

3.1. Données essentielles Avant de faire un bref état de la recherche, quelques précisions sur les attributions des Géoponiques sont nécessaires. Dans tous les manuscrits, la plupart des chapitres sont accompagnés d’un nom d’auteur. Quand deux chapitres, ou davantage, sont attribués à un même auteur, son nom n’est pas répété, mais remplacé par τοῦ αὐτοῦ. Il subsiste cependant un certain nombre de chapitres anonymes, qui forment parfois des blocs139.

auraient tendance à négliger, mais que conserverait L. Quel poids a cet exemple ? L’accord entre le syriaque et les Hippiatriques suggère certes que le δέ se lisait dans la Synagogè, mais, face au témoignage concordant de M et F, il pourrait tout aussi bien avoir été réintroduit par L ou son archétype après avoir été supprimé par Cassianus Bassus. Ce seul cas ne suffit certainement à prouver la valeur du texte de L sur ce point, surtout si l’on se souvient de la liberté dont use ce manuscrit pour améliorer son modèle. A la lumière de nos conclusions, l’intérêt de L est de dépendre d’un archétype de l’édition constantinienne différent de celui de FCH. Cependant, il est généralement moins fiable que ces manuscrits. Aussi est-il plus prudent de s’en tenir au principe qu’un accord entre M(P) et F(CH) fait autorité. Quand ces manuscrits s’accordent, si le texte de L est meilleur, c’est, jusqu’à preuve du contraire, qu’il s’agit d’une correction ou d’une conjecture. Une leçon propre à L ne devrait jamais être adoptée sans l’appui des versions orientales de Cassianus Bassus ou de la tradition d’Anatolius. 139 Les ensembles de plus de deux chapitres anonymes consécutifs sont : VIII, 1-21 ; 25-30 ; XI, 9-17 ; XVII, 14-19 ; 24-29 ; XX, 7-46 (mais XX, 10 fait référence à un auteur dans son titre). Le cas du livre III est à part : les ch. 2 à 15 sont certes anonymes, mais le ch. 1 a un titre général (ἐφημερὶς καὶ τί χρὴ καθ’ ἕκαστον μῆνα ἐργάζεσθαι) et il est clair que la formule qui l’accompagne, ἐκ τῶν Βάρωνος καὶ τῶν Κυντιλίων, concerne l’ensemble du livre. Par ailleurs, l’emploi de ἐκ et la référence conjointe à deux sources sont sans parallèle dans le recueil.

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Nous en avons compté 112140 sur un total de 621, soit un peu moins d’un cinquième (18% exactement)141 ; ils se répartissent toutefois de façon très inégale142. Les noms d’auteurs se retrouvent pour la plupart dans la liste des sources conservée par F dans l’argument du premier livre (ceux qui y figurent sont signalés par un astérisque dans le tableau ci-dessous). Comme dans celle-ci, Vindanius Anatolius le Bérytéen est traité comme trois auteurs distincts, si bien que certains chapitres portent Οὐϊνδανιωνίου, d’autres Ἀνατολίου et d’autres Βηρυτίου. Par ailleurs, quelques chapitres sont attribués à d’autres auteurs, pour la plupart des spécialistes de tel ou tel domaine connexe : Aratus pour la météorologie (I, 2-4), Ptolémée à propos des astres (I, 13), Apsyrtus pour la médecine vétérinaire (XVI, 1. 3. 13. 19. 21), etc. Voici la répartition précise du nombre de chapitres par auteur, par ordre d’importance143 : Auteur

Chapitres

Auteur

Chapitres

Florentinus* Didyme*

78144 68146

Démocrite* Africanus*

46145 43

140 Ce chiffre ne tient pas compte du livre III, dont 14 chapitres sont sans nom d’auteur (voir n. 139). Leur inclusion n’aurait guère d’incidence sur la proportion de chapitres anonymes, qui serait de 20%. 141 Nos chiffres se basent sur l’édition de Beckh ; d’autres choix éditoriaux auraient conduit à des chiffres légèrement différents. Ainsi, l’attribution de I, 14 à Africanus ne repose que sur L. La situation des ch. 14 à 16, en tête desquels Beckh écrit trois fois Ἀφρικανοῦ, est assez confuse. M omet le ch. 15 et rattache 16 à 14, tandis que dans F les trois sont anonymes. En outre, la présence d’Ἀφρικανοῦ au ch. 15 dans H et de la même indication au ch. 16 dans L (qui omet le ch. 15) excluent en principe une attribution du chapitre précédent à Africanus, car, dans ce cas, on devrait trouver ensuite τοῦ αὐτοῦ. Il aurait donc mieux valu laisser I, 14 anonyme, de même que I, 16, que L est également seul à attribuer à Africanus. La décision est plus délicate en ce qui concerne I, 15, puisque, parmi les manuscrits de Beckh, seuls F et H attestent ce chapitre et que seul le second porte l’attribution. Cependant, l’attribution de I, 14 et 16 à Africanus dans L donne à penser que le manuscrit complet auxquels sont empruntés ses extraits mentionnait ce nom dans cette section, ce qui conforte indirectement le témoignage de H. Plus généralement, le choix est difficile lorsqu’un nom d’auteur n’est véhiculé que par une branche de la tradition. Ainsi, celui de Didyme en I, 5, omis par M et L, a-t-il disparu dans ces deux manuscrits ? C’est possible, mais un ajout dans la famille de F ne peut être exclu. Dans l’ensemble, cependant, les cas véritablement douteux sont rares. Etant donné que les manuscrits ont une tendance évidente à omettre ces éléments (aucun n’y échappe) et que le cas des chapitres anonymes est relativement rare, Beckh nous paraît avoir eu raison dans de nombreux cas de retenir un nom, même s’il était attesté par une seule des trois « familles ». Nous serions cependant plus circonspect lorsqu’un nom est omis conjointement par MP et FCH. En définitive, bien qu’indicatives, nos statistiques constituent une bonne approximation. 142 Précisément (le chiffre arabe suivant le numéro du livre indique le nombre de chapitres sans nom d’auteur) : II : 2 ; III : 14 ; IV : 1 ; V : 2 ; VIII : 27 ; IX : 1 ; XI : 18 ; XII : 5 ; XVII : 14 ; XVIII : 1 ; XX : 41. Parmi ces chapitres anonymes figurent les onze historiettes mythyolgiques des livres IX et XI, bien que, sauf dans le premier cas (IX, 1), ἱστορία fonctionne comme un nom d’auteur (voir p. 322 s.). 143 Les chiffres d’Oder, art. Geoponika, RE 8, Stuttgart 1910, 1221-1225, en part. 1221 s., sont souvent approximatifs ; il omet en outre Aratus. 144 Nous ne comptons pas XII, 27, dont l’indication τοῦ αὐτοῦ (qui manque d’ailleurs dans M et L) est ininterprétable en l’absence de nom d’auteur pour le chapitre précédent ; rien ne permet de déterminer si elle vise Florentinus (à qui est attribué le ch. 25) ou un autre auteur. Signalons par ailleurs l’anomalie que constitue la séquence II, 44-47 (44 : Φλωρεντίνου [omis par M] ; 45 et 46 : τοῦ αὐτοῦ ; 47 : de nouveau Φλωρεντίνου). Nous avons tout de même compté ces quatre chapitres comme attribués à Florentinus. 145 48 si l’on comptait II, 6 et X, 51. Cependant, dans ces deux cas, l’attribution à Démocrite fait partie du titre (par conséquent, nous ne les avons pas non plus inclus ci-dessus dans le compte des chapitres anonymes).

274 Sotion* Paxame* Anatolius* (sous ce nom) Diophane* Βηρυτίου* Leonti(n)us*148 Varron* Les Quintilii*150 Damigéron* Tarentinus* Apsyrtus Zoroaste* Apulée* Pamphile*

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28 22 19147 19 17 17 17149 16 15 14 13 12 10 8

Οὐϊνδανιωνίου* Fronton* Aratus Hiéroclès Cassianus (Bassus) Pélagonius Théomneste Aristote (Cassius ?) Dionysius151 Hippocrate152 Oppien Ptolémée Pythagore Xénophon

6 5 3 3 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1

Les manuscrits s’accordent en principe sur les attributions — ou leur absence — et il n’y a pas sur ce point de différence fondamentale entre MP d’une part et FCH et L d’autre part. Cependant, le nombre de variantes est considérable : tel nom est omis par un ou plusieurs manuscrits, plus rarement remplacé par un autre153. Ces variations sont dues à la négligence ou à la fantaisie des copistes et s’expliquent par le fait que les attributions sont à l’origine des éléments marginaux (voir ci-après), plus exposés aux oublis et altérations que le texte. L’ampleur des variations (y compris entre F et H) ne doit pourtant pas conduire à surestimer leur importance pour l’établissement du texte154. Au livre XVI, M présente une étrange particularité155 : bien que ce manuscrit ne conserve aucun nom d’auteur dans ce livre, certains chapitres y ont τοῦ αὐτοῦ, comme dans les autres témoins156. L’explication proposée par Beckh est convaincante157 : le mo146 En comptant II, 34, où Beckh place le nom de Didyme entre crochets. En effet, il n’est pas à sa place, puisque le chapitre précédent lui est déjà attribué (on attendrait τοῦ αὐτοῦ). La situation est d’autant plus confuse que le chapitre suivant (que nous portons également au compte de Didyme) a τοῦ αὐτοῦ. 147 Au total, 42 chapitres sont mis sous l’un des noms d’Anatolius. 148 Leontius dans la table des sources et en tête de II, 13 (Λεοντίνου F) et de XI, 21 (Λεοντίνου M), Leontinus ailleurs, Léon dans la liste des sources d’Anatolius donnée par Photius, bibl. cod. 163. 149 Associé aux Quintilii en tête du calendrier du livre III (ch. 1). 150 En général au pluriel, Κυ(ϊ)ντιλίων ; une fois au singulier (Κυϊντιλίου [XI, 3]), peut-être sous l’influence de la citation qui ouvre le chapitre (Κυϊντίλιος μέν φησιν [§ 1]) ; dans ce cas, M a également le pluriel, sans doute à raison. 151 Cassius Dionysius avait traduit et adapté l’œuvre agricole de Magon de Carthage ; son ouvrage avait été à son tour épitomisé par Diophane de Nicée (Varro, rust. I, 1, 10). 152 Vétérinaire d’époque impériale, à ne pas confondre avec son illustre prédécesseur en médecine humaine. 153 En ce qui concerne les omissions, voir les exemples de la n. 141. X, 36 fournit un exemple intéressant de désaccord : Beckh a retenu l’attribution à Africanus de F et L, alors que M et H ont Démocrite. Son choix est sans doute motivé en partie par le fait que le chapitre précédent est déjà attribué à Démocrite, ce qui exclut en principe que son nom soit répété au seuil du suivant. Toutefois, l’accord entre M et H reste difficile à expliquer. 154 Voir n. 141. 155 Nous avons pu la vérifier dans le manuscrit lui-même, que nous avons eu l’occasion d’examiner brièvement. 156 M omet seulement τοῦ αὐτοῦ aux ch. 8. 15. 16.

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dèle de M comportait des noms, comme le prouve la présence de τοῦ αὐτοῦ, mais le copiste n’a pas pu les lire. Il y voit la preuve que les noms d’auteurs y étaient inscrits dans la marge. En effet, s’ils étaient insérés dans le texte, comment se ferait-il que ces noms aient été systématiquement illisibles, d’autant que les mots qui les précèdent et les suivent sont tous préservés ? Aucun espace n’a d’ailleurs été laissé pour ces noms, ce qui exclut en outre qu’ils aient été écrits dans l’archétype à l’encre rouge et se soient effacés. Ajoutons qu’à l’exception de Didyme, qui se voit attribuer le dernier chapitre, les sources invoquées dans le livre XVI, consacré aux chevaux, sont toutes nouvelles et étrangères à la table des sources : Apsyrtus, Pélagonius, Hiéroclès, Théomneste et Hippocrate, qui se retrouvent par contre dans le corpus des Hippiatriques. Confronté à des noms d’auteurs dont il n’était pas familier, le copiste n’aura pas réussi à les déchiffrer. A l’appui de sa solution, Beckh cite plusieurs passages du livre XVI où l’espace de mots illisibles dans l’archétype a été laissé en blanc. Elle est d’autant plus facile à admettre que bien d’autres espaces blancs dans M témoignent du mauvais état de son modèle. La position marginale des noms d’auteurs est encore attestée par le fait que, dans M, comme dans d’autres manuscrits, tantôt ils précèdent, tantôt ils suivent le titre, ce qui reflète leur position originelle tantôt dans la marge de gauche, tantôt dans celle de droite158. La présence des noms d’auteurs en marge n’était pas propre à l’archétype de MP. Cet agencement est aussi conservé dans F et l’Egerton 3154. Il est de toute évidence originel159. Il est regrettable que Beckh lui-même l’oblitère dans son édition. En plaçant les noms d’auteurs à la suite des titres, il a créé l’impression d’une certaine solidarité entre ces deux éléments. Il n’en est rien : l’attribution n’est pas un élément du titre160. Ce détail n’est pas sans importance, comme nous le verrons.

157 A. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (voir n. 10), 73, n. 7, n’explique malheureusement pas ce qui fonde sa conviction contraire. 158 Cf. Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 346. 159 Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 345 s. (et, pour F, 288). Reprise dans Geoponica (voir n. 2), XXVII, cette conclusion est aussi acceptée par Oder, Beiträge I (voir n. 5), 63, n. 1. 160 Le cas des titres doit donc être soigneusement distingué de celui des noms d’auteurs. Les premiers sont, le plus souvent, de tradition ancienne. Le témoignage de la Filāh.a, qui a souvent des titres fort proches de ceux des Géoponiques, prouve qu’ils ont toujours figuré dans les Eclogues, contrairement à ce qu’a prétendu Oder, Beiträge III (voir n. 23), 22, n. 1. Les versions de la Synagogè montrent d’ailleurs que les chapitres d’Anatolius sont souvent repris avec leur titre. Cassianus Bassus a donc certainement repris également des intitulés à ses autres sources. Il est évident, toutefois, que des titres ont parfois été adaptés en cas de fusion de sources ou, au besoin, créés de toutes pièces. La conclusion d’Oder se basait sur le fait que certains titres sont indispensables à la compréhension de certains chapitres très brefs (dont l’intitulé est parfois aussi long que le texte) ; dans ces cas, le réélaborateur responsable du recueil actuel aurait coupé une courte recette en deux pour obtenir un titre. Que tel ait été le procédé, cela ne fait guère de doute. Rien n’empêche, par contre, qu’il ait déjà été mis en œuvre par Cassianus Bassus ou même une de ses sources. Certains cas, au moins, semblent remonter à Bassus, à l’instar de Gp. XII, 11 = Fil. VII, 11. Ces recettes proviennent sans doute d’une source non anatolienne, car ni ce chapitre, ni les exemples cités par Oder (Gp. XV, 10 ; XVIII, 4) n’ont de parallèle dans la Synagogè (XV, 10 et XVIII, 4 ne se trouvent pas non plus dans la Filāh.a). Elles mériteraient une étude attentive.

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3.2. L’ampleur du problème Avant d’aller plus loin, nous voudrions prendre la mesure, fût-ce très approximativement, du problème de crédibilité qui affecte les noms d’auteurs des Géoponiques. Que l’attribution de certains chapitres au moins soit problématique, tout lecteur attentif peut s’en rendre compte161. Les problèmes chronologiques, en particulier, ne manquent pas. Ainsi, Diophane de Nicée, que Varron mentionnait déjà, fait référence à Apulée, Plutarque, Florentinus et Tarentinus, d’époque impériale162. Varron, pour sa part, cite Nestor de Laranda (XII, 16, 1), d’époque sévérienne. De fait, les noms d’auteurs font souvent fi de la vraisemblance chronologique la plus élémentaire. Ajoutons le cas piquant d’une citation d’Anatolius par Bérytius (XIII, 12, 3) ! Le cas de Didyme (IVe ou Ve siècle163) est particulièrement édifiant. Diophane et Paxame, lui aussi situé au Ier siècle avant notre ère, le citent volontiers ; il est aussi nommé, à l’occasion, par Vindanionius, c’est-à-dire par Anatolius, ainsi que par Sotion, qui a, lui aussi, toutes les chances d’être antérieur, même si sa date est difficile à préciser164. Florentinus et Didyme se citent mutuellement, quand bien même le premier (IIIe siècle) semble plus ancien que le second165. Somme toute, sauf à situer Didyme plus haut que Diophane et Paxame (mais, dans ce cas, comment pourrait-il citer Florentinus ?), les citations de cet auteur appartiendraient toutes au domaine de la prophétie, à l’exception de celles de XVI, 22, où il se cite lui-même. Un tel exemple de « Selbstcitat166 » n’est pas exceptionnel dans le recueil, mais il est particulièrement frappant, puisqu’un auteur, qui, dès lors, peut difficilement être Didyme, s’exprime à la première personne à la fin du chapitre. Cependant, plus encore que ces problèmes évidents, ce qui fait l’intérêt du cas de Didyme, c’est qu’il permet une analyse en termes d’origine des matériaux. Le test auquel nous nous proposons de soumettre les attributions à cet auteur aurait été réalisable depuis longtemps grâce à la version syriaque, mais les textes découverts depuis sa publication permettent d’affiner quelque peu les résultats. Depuis Oder, il est universellement admis que Cassianus Bassus a complété la Synagogè à l’aide de Didyme167. La partie visible de cet apport est formée par treize citations, qui se concentrent dans le livre X. Les autres figurent dans un seul chapitre (XVI, 22)168. S’y ajoute une mention (XIII, 4, 9), que nous étudierons plus loin169. Ces réfé161 Voir par ex. Niclas, ΓΕΩΠΟΝΙΚΑ (voir n. 2), t. I, XLI-XLIII n. ; Oder, Beiträge I (voir n. 5), 62-64. 162 Gp. XIII, 9, 5. 9. 11 s. Tarentinus est difficile à dater précisément (IIIe siècle ?) ; voir Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 55, n. 161. 163 Voir p. 250. 164 Diophane : X, 11, 2 ; 20, 3 ; 76, 9 ; Paxame : X, 84, 6 ; XIII, 4, 9 ; Vindanionius : X, 43 ; Sotion : X, 87, 6. Ce dernier est certainement à distinguer de l’auteur philosophique du début du IIe siècle avant notre ère qui a notamment servi de source à Diogène Laërce, mais il est malaisé de relier entre elles des notices éparses concernant un ou plusieurs autres personnages de ce nom ; il semble toutefois s’en dégager la figure d’un péripatéticien du Ier siècle de notre ère (voir R. Sharples, art. Sotion 1, Der Neue Pauly 11, Stuttgart 2001, 754 s.). 165 Didyme citant Florentinus : II, 33, 5 ; XIII, 14, 7 ; VI, 22, 8 ; l’inverse : X, 37, 3 s. ; 90, 3. 166 Oder, Beiträge I (voir n. 5), 68, n. 3. 167 Oder, Beiträge II (voir n. 37), 212-214. La révision de son argumentation que nous proposerons plus loin (voir p. 314 s. et 331) est ici sans incidence : seul compte le fait que Didyme soit une source alternative à Anatolius. 168 Gp. X, 11, 2 ; 20; 3 ; 37, 3. 4 ; 43 ; 76, 9 ; 84, 6 ; 87, 6 ; 90, 3. 4 ; XVI, 22, 1. 3. 7.

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rences figurent logiquement dans des sections qui ne viennent pas d’Anatolius170. Tout autre est la répartition des chapitres en tête desquels figure le nom de Didyme. Il est certes bien représenté dans le livre X, mais il n’y a apparemment aucune corrélation entre la part anatolienne des livres et la proportion de chapitres mis sous son nom171. Pis, nombre de ceux-ci trouvent un parallèle dans la tradition d’Anatolius. Le tableau suivant indique les parallèles avec les versions syriaque et arménienne et montre quels chapitres ou parties de chapitre proviennent d’Anatolius (les cas d’équivalences imparfaites sont signalés par un astérisque) ; dans la deuxième colonne, les chiffres entre parenthèses indiquent, le cas échéant, à quels paragraphes du chapitre des Géoponiques correspond précisément le chapitre syriaque172 : Géoponiques I II

5 (5 § au total) 3 14 17 26 (6) 33 (5) 34 35 (9) 48

Version syriaque Girk‘ vastakoc‘ II, 15 (1-3) 29 3 manquant173 II, 14 28 II, 5* 20 ? II, 21 (6. 1. 3-5) ; XII,3* (3) 35 ; 253 II, 25 (1. 4) 39 — — II, 9 (2 s. et divers § d’autres ch.) 23 manquant 6

169 Voir la section 4.3. 170 Voir p. 335 s. 171 Le livre X compte 10 chapitres attribués à Didyme sur un total de 90 (soit 11%). Cette proportion n’est pas particulièrement élevée. Dans l’ensemble, les attributions à Didyme sont assez bien réparties au fil du recueil (hormis, évidemment, dans le livre III). Au livre II, huit chapitres portent son nom, soit 16%, ce qui est une proportion supérieure à celle du livre X (elle serait encore de 12% si l’on ne comptait pas les cas particuliers que constituent II, 34 s. [voir n. 145]). Or la part de chapitres qui proviennent tout ou partie de la Synagogè est nettement plus élevée dans le livre II (environ trois quarts) que dans le livre X (un peu moins de la moitié). 172 Nous nous en tenons ici aux versions entièrement éditées, en indiquant les références à l’Anatolius Arabicus uniquement là où un chapitre manque dans le Girk‘ vastakoc‘, même si tous les chapitres du second figurent également dans le premier. Palladius ou le texte de Madrid pourraient parfois être cités, mais les deux versions retenues suffisent à notre démonstration. Nous reproduisons les indications précises de Lagarde. Brockelmann, par contre, n’indique pas quels paragraphes du texte grec sont concernés par le parallèle ; aussi nous sommes-nous contenté des équivalences entre chapitres grecs et arméniens. Cette imprécision ne doit pas faire illusion : dans bien des cas, le Girk‘ vastakoc‘ a en fait un contenu similaire à celui du texte syriaque (la même observation vaut pour l’Anatolius Arabicus). Lorsque Lagarde se contente de signaler une parenté entre un chapitre syriaque et un ou plusieurs chapitres grecs en faisant précéder le renvoi de « cf. », nous faisons suivre la référence d’un astérisque ; nous avons également usé de l’astérisque lorsque Brockelmann indique lui aussi « cf. » (ce qui est exceptionnel). A l’occasion, nous corrigeons les données de Brockelmann, mais nous n’avons pas tout vérifié ; aussi signalons-nous les cas incertains par des points d’interrogation. 173 Une partie du livre II des Géoponiques correspond au livre I d’Anatolius, perdu en syriaque. Ce chapitre devait s’y trouver, car il avait sans doute une place analogue à celle qu’il occupe dans le Girk‘ vastakoc‘ et l’Anatolius Arabicus (I, 3). Le texte arabe (voir C. Scardino, dans ce volume, 174) montre qu’Anatolius est la source de Gp. II, 3, 1-6 (complétée par des matériaux d’autre provenance, § 7 à 9) et du ch. 48 dans son entier.

278 IV

V

VI

VII VIII IX

X

XI

XII

XIII XIV

Christophe Guignard

3 13 14 3 (6) 14 (4) 27 5 6 10 18 18 19 22 5 6 (6) 7 15 31 32 33 3 6 17 26 33 45 46 68 71 77 5 18 (15) 25 3 4 (5) 14 18 28 2 14 (11) 2 9 18 (8) 23 24175

— IX, 2 — VI, 1* (1-5) VI, 3* (1 s.) VI, 16 — XIV, 4* VIII, 1 — — — — XI, 7 XI, 6* (2-4, plus développé) — XI, 11* — — — X, 2 s.* — — — — — — X, 12 — IX, 15* — XII, 21 (5. 14. 3) — XII, 2 XII, 4* (1-3, plus développé) XII, 10 XII, 19* (très différent) — — VII, 22 (4. 10 s.) — — XIII, 61 (1-4) — —

— (Anat. Arab. IX, 2) — — 74 ? 87 126 127 113 — 147 — — 278 ? 277 — (Anat. Arab. XII, 10) 288 — — (Anat. Arab. X, 3) — — — — — — (Anat. Arab. X, 12) — (Anat. Arab. IX, 15, perdu174) — 269 — 250 252* 257 (parallèle aux ch. 13 et 14) 267 — — 108 — — (Anat. Arab. XIV, 26) — (Anat. Arab. XIV, 29)

174 Le titre figure dans le pinax du livre. Il en va de même pour XIII, 27.

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XV

XVI XVII

XVIII

XIX XX

3 4 5 22 3 (3) 8 20 3 (10) 8 (5) 15 (6) 16 7 9 3

— — — — XIII, 5 (1 s.) XIII, 9 XIII, 17 XIII, 49 (1-5) et 50 (6-10) XIII, 51 (1, puis parallèle au ch. 13) XIII, 52 (4 s. à la fin) XIII, 52 (au début) — — XIII, 65 (parallèle aux ch. 2 à 4)

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— — — — (Anat. Arab. XIII, 27, perdu) 313 ? 314 (parallèle aux ch. 14 à 22) 318 319 320 (parallèle aux ch. 13 et 15-17) 320 — —

Le détail des correspondances est parfois compliqué, mais le résultat d’ensemble est éloquent : sur les 68 chapitres attribués à Didyme dans le recueil byzantin, plus de la moitié ont un parallèle plus ou moins précis dans la Synagogè. Seuls 33 sont sans lien avec la tradition d’Anatolius. Il est évident que l’existence d’un parallèle partiel suppose que le reste du chapitre a une provenance non anatolienne et que Didyme est une source possible dans ces cas. Cependant, on s’attendrait alors à ce que les matériaux anatoliens soient bien circonscrits et situés vers la fin du chapitre. Quelle raison, en effet, justifierait l’inscription du nom de Didyme en tête d’un chapitre dont la première partie est reprise à Anatolius, comme I, 5 ou XIV, 18 ou qui est entrecoupé d’emprunts à son œuvre, comme II, 35 ou XI, 18 ? Aussi, en dehors des 33 chapitres non anatoliens, est-il difficile d’en trouver pour lesquels l’attribution à Didyme pourrait se justifier. Les indications de Lagarde nous montrent par contre que 14 chapitres ont un parallèle exact et complet dans la Synagogè, chiffre que la comparaison avec le premier livre d’Anatolius porte à 16176, soit plus du quart. Cependant, l’immense majorité, sinon la totalité, des cas d’équivalences imparfaites s’expliquent aussi par des emprunts à la Synagogè. C’est donc au moins une moitié des chapitres attribués à Didyme dans les Géoponiques qui ne saurait provenir de son œuvre. Ce qui, bien entendu, n’implique pas que l’autre moitié soit effectivement de lui177. Le même exercice pourrait être poursuivi avec d’autres sources non anatoliennes du recueil ou, à l’inverse, en montrant que le nom d’Anatolius ou plutôt ses noms ornent aussi bien des fragments de sa compilation que des chapitres qui lui sont totalement étrangers178, mais le cas de Didyme est suffisamment éloquent. L’ineptie de nombreuses attributions est patente et depuis longtemps reconnue, mais la différenciation entre matériaux anatoliens et non anatoliens nous a permis de mieux 175 La version syriaque a bien un chapitre sur les pigeons (XIII, 64), mais Lagarde n’indique aucune équivalence. 176 Cf. n. 173. 177 Précisons que les variations des manuscrits sur les attributions ne pourraient avoir qu’une incidence limitée sur ces chiffres, car les choix éditoriaux de Beckh en la matière paraissent justifiés (cf. n. 154). Le seul cas problématique est la séquence anormale de II, 33 à 35 (Διδύμου – Διδύμου – τοῦ αὐτοῦ), qui fait planer quelque doute sur le bien-fondé soit de l’attribution du ch. 33, soit de celle des deux autres. 178 Tels que V, 18 ; VI, 4. 13 ; X, 8, etc. pour se limiter à des exemples impliquant Ἀνατολίου.

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prendre la mesure du problème. Le résultat n’est guère encourageant. Cependant, une telle tradition se corrompt facilement. Aussi, fût-elle importante, une part d’erreurs manifestes n’exclut pas a priori l’existence d’un noyau d’attributions authentiques. Entre cette option et l’hypothèse d’ajouts sans valeurs, la recherche a hésité, malgré des prises de positions résolues en faveur de l’inauthenticité179.

3.3. En parcourant l’histoire de la recherche C’est Rose qui a donné l’impulsion décisive à la seconde hypothèse dans son Aristoteles pseudepigraphus (1863), en retraçant l’histoire du recueil d’Anatolius et de ses versions arabes. Celle-ci aurait connu trois étapes : Anatolius lui-même, sa reprise par Cassianus Bassus (dont les Eclogues ne seraient que des extraits d’Anatolius) et une troisième main qui n’aurait fait que mutiler l’œuvre de ce dernier pour créer nos Géoponiques. C’est en passant que Rose s’exprime sur les attributions de chapitres, mais l’acuité de son jugement n’en est que plus remarquable. C’est cette troisième main, dit-il, qui a fait de Vindanius Anatolius de Béryte trois auteurs distincts et a maladroitement ajouté des noms d’auteurs dans le titre des chapitres, comme si tout ce qui suit provenait d’un même auteur180. Il ne développe pas très explicitement sa pensée, mais deux arguments paraissent l’induire à considérer les attributions comme un ajout malheureux du rédacteur des Géoponiques : d’une part la méprise sur le nom et la personne d’Anatolius ; d’autre part le caractère composite des chapitres, qui empêche leur attribution à un seul et même auteur. S’y ajoute, apparemment, une autre raison : dans les versions orientales, 179 Précisément, c’est essentiellement depuis les travaux d’Oder (1890) et la réaction amorcée par Boll (1911) que la question se pose généralement en ces termes. C’est ainsi, également, que nous l’aborderons. Il est juste, toutefois, de rappeler qu’elle a été posée différemment par le passé. Ainsi, Niclas, ΓΕΩΠΟΝΙΚΑ (voir n. 2), XLIII s., résout les graves problèmes logiques et chronologiques posés par les noms d’auteurs en considérant que Cassianus Bassus, qui compose son recueil à partir des ouvrages agricoles à sa disposition, ne suivrait jamais un seul auteur, mais accorderait une place d’honneur à celui qui lui paraissait avoir le mieux traité d’une question ; il ajouterait ensuite des remarques trouvées chez d’autres auteurs et les siennes. Les notes de bas de pages modernes n’existant pas, il mêlerait celles-ci au texte. Cette explication est en substance celle qu’expose de Raynal (voir plus bas). Au cours de notre démonstration, nous n’avons toutefois pas jugé utile de discuter cette possibilité, à vrai dire spécieuse. Elle ne serait en effet plus envisageable maintenant que nous avons une vision plus précise de la sédimentation des sources au cours de l’histoire complexe que les versions orientales aident à reconstituer ; elle supposerait en outre l’existence d’une tradition d’attributions remontant à Anatolius, hypothèse qui, comme nous le verrons, est sans fondement. Deux exemples suffiront à la réfuter. XIII, 8, utilisé par Niclas XLIV, pour illustrer sa conception, est attribué à Florentinus. Il contient, dans ses § 5 à 8, diverses citations, de Démocrite (§ 5), d’Apulée (§ 6), de Tarentinus (§ 7) et enfin de Florentinus lui-même (§ 8). Au début du chapitre, explique Niclas, c’est Florentinus qui parle, puis Cassianus invite les trois autres auteurs à donner également leur avis ; il reviendrait ensuite à une opinion que Florentinus exprimait dans le même passage ou ailleurs, avant d’ajouter encore quelques remarques de son cru. Cette reconstruction est nettement moins crédible dès lors que l’on sait que les § 1 à 4, censément attribuables à Florentinus, n’ont pas la même source. Les versions orientales montrent en effet que les § 1 et 2 viennent d’Anatolius, les suivants, non. Examinons encore V, 11, autre exemple mentionné par Niclas. L’essentiel du chapitre (§ 14) serait de Bérytius, dont il porte le nom, mais Cassianus ajouterait à la fin l’avis de Tarentinus et le sien (§ 5). Bérytius ne peut être qu’Anatolius, comme Niclas lui-même (XLIX) l’avait reconnu. Cependant, le chapitre ne vient pas de la Synagogè. 180 Rose, Aristoteles (voir n. 7), 269 .

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aucun nom d’auteur n’accompagne le titre. Un peu plus loin, en effet, Rose fait cette remarque inspirée par Lagarde — toujours incidemment181. L’importance de ces intuitions mérite d’être soulignée. Chez d’autres savants de la même époque, les attributions continuent de jouir d’un a priori positif, quand bien même ils avaient conscience des problèmes posés par certaines d’entre elles. Ainsi, de Raynal supposait que l’auteur du recueil, Cassianus Bassus, « [avait] mêlé beaucoup du sien » aux extraits qu’il rassemblait. Il lui attribuait les chapitres anonymes et n’excluait pas non plus des falsifications : dans le cas de XV, 1, placé sous le nom de Zoroastre, mais farci de citations d’auteurs plus récents, il estime que « c’est une erreur ou une ruse évidente182 ». Auteur d’une étude sur les sources des Géoponiques (1883), Gemoll était mieux placé pour se rendre compte de l’ampleur du problème. Il considère cependant qu’Anatolius indiquait les auteurs des chapitres de sa compilation, mais seulement dans les pinakes qui figuraient au début de chaque livre, et non au fil du texte183. Ainsi s’expliqueraient les erreurs d’attribution des Géoponiques et l’absence de ces noms dans la version syriaque, alors que les sources arabes citent des auteurs précis. « Es war daher ein Irrthum im Autornamen selbst bei Uebernahme eines ganzen Capitels leicht möglich », écrit-il184. Les noms d’auteurs ne sauraient faire autorité, car trop d’indices mettent en cause leur fiabilité, notamment la comparaison avec les Hippiatriques, dont les attributions sont très divergentes de celles du livre XVI. Dans cette perspective, les noms d’auteurs sont certes dépourvus d’autorité, mais ils ne sont pas forcément sans valeur. De fait, même s’il montre leur fausseté dans de nombreux cas, Gemoll tend à les considérer authentiques jusqu’à preuve du contraire. Ainsi, au-delà d’une certaine convergence avec Rose, Gemoll défend un modèle sensiblement différent, car, en dépit de toutes les erreurs dont elles sont entachées, les attributions seraient un élément de tradition ancienne, remontant à Anatolius. Schématiquement, Rose considère les noms comme inventés, tandis que Gemoll suppose qu’ils se sont corrompus. Les termes du dilemme sont ainsi posés : les attributions des Géoponiques sont-elles un ajout tardif et, partant, fantaisiste ou existe-t-il un noyau ancien et authentique ? Gemoll s’expose à un reproche méthodologique fondamental, comme l’a noté Maass en recensant son ouvrage : les cas d’attributions fausses font planer le doute sur les autres ; elles ne doivent pas être prises en compte tant qu’aucun autre élément ne vient fonder leur crédibilité. La valeur des noms d’auteurs aurait donc dû faire l’objet d’une enquête préliminaire, estime Maass. A l’inverse, Gemoll considère les citations qui se trouvent à l’intérieur des chapitres comme fausses pour la plupart, sans toutefois réussir à le démontrer. Maass montre à partir d’un exemple précis où mène cette critique : XII, 16 est attribué à Varron et cite Nestor de Laranda (IIIe siècle de notre ère). Du fait que Varron ne peut être l’énonciateur du chapitre, Gemoll conclut que la citation est également une falsification. Pour Maass, au contraire, c’est cette dernière qui est authentique et le nom d’auteur qui est faux ; l’énonciateur est le compilateur185. Rarement citées, ces 181 Rose, Aristoteles (voir n. 7), 270 ; Lagarde, De geoponicon versione Syriaca (voir n. 10), 136. 182 Voir de Raynal, Etude sur les Géoponiques, AAEG 8, 1874, 89-122, en part. 97 s., 100 et 104-106 (citations aux p. 104 et 105 respectivement). Voir cependant n. 268. 183 L’idée est acceptée par Brockelmann, Die armenische Übersetzung (voir n. 9), 394. 184 Gemoll, Untersuchungen (voir n. 135), 225-232 (citation à la p. 228). Bien qu’il ne soit pas très explicite, telle semble être à ses yeux la raison du manque de fiabilité des noms d’auteurs. 185 E. Maass, Deutsche Litteraturzeitung 3, 1884, 575 s. ; cf. Gemoll, Untersuchungen (voir n. 135), 30-36.

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réflexions de Maass sont fondamentales. Elles contiennent déjà en germe les deux principes qui seront associés dans la recherche postérieure au nom d’Oder : a priori négatif vis-à-vis des attributions, positif vis-à-vis des citations. C’est en effet avec les travaux d’Oder que la recherche sur les Géoponiques et, en particulier, la question des noms d’auteurs vont connaître une étape décisive. Dès le premier de ses trois articles intitulés Beiträge zur Geschichte der Landwirtschaft bei den Griechen (1890 et 1893), il aborde le problème et pose ces principes essentiels : il faut bien distinguer entre deux catégories d’indications de sources dont la valeur et l’importance sont totalement différentes, les citations textuelles et les attributions marginales186. Les premières constituent un point de départ tout à fait sûr pour la recherche des sources187. Par contre, les secondes ne devraient être utilisées que si leur provenance, leur importance et leur crédibilité sont claires. Pour la recherche des sources, Oder n’admet donc que deux points de départ : les citations du texte grec et la version syriaque188. Il revient dans son dernier article sur le problème de l’origine des noms d’auteurs, en partant de l’attribution de deux chapitres à Cassianus (V, 6 et 36), qu’il estime impossible de faire remonter à Bassus lui-même. Dans la mesure où rien ne permet d’isoler ces cas des autres, il les fait remonter au Xe siècle et, comme les noms d’auteurs sont un élément récurrent, il les attribue au réélaborateur du recueil. Il en cherche la preuve dans la relation entre les noms d’auteur et la table des sources située au début du recueil, à propos de laquelle il fait des observations essentielles. D’une part, il y manque une des sources d’Anatolius, Valens, dont le nom est conservé par Photius. Or aucun chapitre ne lui est attribué, ce dont, à juste titre, Oder tire argument contre l’origine anatolienne des noms d’auteur. D’autre part, du fait que Vindanius Anatolius de Béryte devient trois personnes différentes aussi bien dans la liste des sources que dans les attributions marginales, il déduit qu’une même personne étale son ignorance dans l’une comme dans l’autre. Il exclut en effet que l’auteur des attributions ait déjà connu la table des sources dans son état de corruption actuel et en ait tiré son bien, parce que les noms d’auteurs invoqués en marge mentionnent beaucoup plus de sources que ne le fait la table des sources (Aristote, Hiéroclès, Oppien, etc.)189. Conformément à sa conception de l’histoire du recueil, c’est l’éditeur constantinien qui aurait ajouté les noms d’auteur190. 186 Le principe de cette distinction entre la valeur de ces deux types d’indications avait été mis en évidence par R. Herscher à propos de Parthenius (Zur Textkritik der Verwandlungen des Antonius Liberalis, Hermes 12, 1877, 306-319, cité par Oder, Beiträge I [voir n. 5], 64). 187 Hormis dans les cas des pseudépigraphes, évidemment. Aucune citation ne s’avérerait fausse, tandis que la justesse d’un grand nombre d’entre elles se vérifie. Oder, Beiträge I (voir n. 5), 64, n. 2, donne une liste impressionnante. Il discute également un certain nombre de cas plus problématiques. Ainsi, la citation de Varron en Gp. V, 17, 9 (cf. rust. I, 2, 7) reflète l’intermédiaire de Columelle (III, 9, 3) ou d’une de ses sources. 188 Oder, Beiträge I (voir n. 5), 64-66. Dans cette optique, il ne peut que s’en prendre sévèrement à la méthode de Gemoll et approuver les remarques de Maass (66, n. 2). 189 Oder, Beiträge III (voir n. 23), 25 s. et 29-31. Oder réfute également l’hypothèse inverse : la table des sources ne peut avoir été établie à partir des attributions marginales, car elle est plus précise que celles-ci sur un point : elle cite les παράδοξα comme titre de l’ouvrage d’Africanus. L’argument est bon, mais, désormais, la convergence avec la liste de l’Anatolius Arabicus en fournit un plus évident encore : si la liste avait été reconstituée à partir des attributions marginales, la convergence entre ce texte et les Géoponiques sur l’ordre des noms relèverait d’un hasard extraordinaire. Oder n’avait encore à sa disposition que Photius, dont l’ordre est trop différent pour faire apparaître le lien généalogique entre la table des sources d’Anatolius et celle des Géoponiques. 190 Cf. Oder, Beiträge III (voir n. 23), 30.

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Ainsi, Oder a prolongé les intuitions de Rose et de Maass, mais est allé plus loin : il prétendait prouver que les noms d’auteur sont un ajout très tardif. Dès lors, la question paraissait tranchée, d’autant que, comme Gemoll avant lui, Oder mettait en lumière la fausseté de bien des attributions191. Ce résultat fondamental n’a d’ailleurs pas été contesté par Pasquali, bien qu’il corrige la reconstitution de la genèse du recueil proposée par Oder — à juste titre, comme nous l’avons vu : si les noms d’auteurs apparaissent aussi bien dans les témoins de E. (MP) que dans ceux de K. (FCH et L), c’est qu’ils sont antérieurs à ce dernier. Cependant, comme Oder, Pasquali s’appuie sur l’attribution de chapitres à Cassianus pour écarter l’idée que les noms d’auteurs remonteraient aux Eclogues primitives. Il suppose donc leur ajout lors d’une réélaboration de l’œuvre intervenue entre Cassianus Bassus et Constantin VII. Dans le cas qui lui a servi de point de départ, celui du Δημοκρίτου ὑδροσκοπικόν (II, 6), que tend à confirmer une scholie sur l’Hexaéméron de Basile, Pasquali estime que le lemmatiste a pu ajouter le nom de Démocrite parce qu’il connaissait le φρεωρυχικόνȱ du Pseudo-Démocrite ou alors l’inventer complètement, sans trancher192. La découverte d’un élément qui semble confirmer une attribution des Géoponiques n’a pas conduit Pasquali à douter du caractère adventice de ces données. Par contre, la publication par Boll du calendrier des Quintilii (1911) infléchira durablement la recherche. Le Vaticanus gr. 216 (V), daté de 1342, contient en effet un texte intitulé « Lever et coucher des astres selon Quintilius (κατὰ Κυιντίλλιον) ». Boll y reconnaît un extrait des Quintilii — l’hésitation entre le pluriel et le singulier est habituelle dans les références à l’œuvre des deux frères193 — et signale la parenté indéniable entre ce texte et un chapitre des Géoponiques, justement attribué à ces auteurs : Ἐπιτολὴ καὶ δύσις φανερῶν ἀστέρων. Τῶν Κυντιλίων (I, 9). Les deux textes ont évidemment une source commune ; Boll y reconnaît Anatolius, puisque le Girk‘ vastakoc‘ (ch. 54) est plus proche du texte de V que du chapitre grec. Il est ainsi amené à reprendre le problème des attributions des Géoponiques. Il ne rompt pas radicalement avec la vision d’Oder et de Pasquali. Il admet que les noms d’auteurs accompagnant les titres seraient un ajout d’un réélaborateur intervenu entre Cassianus Bassus et le rédacteur du Xe siècle194. Si, malgré tout, il est possible de parler d’inflexion, c’est que, alors que la reconnaissance du caractère tardif et adventice des noms d’auteurs conduisait ses prédécesseurs à leur dénier tout intérêt, Boll pose à nouveau la question de leur valeur. Ces faits, note-t-il, ne font que repousser la vraie question, sans la résoudre : d’où l’auteur des attributions les a-t-il tirées ? S’est-il amusé à joindre le premier nom venu à chaque chapitre ou s’est-il aidé de quelque autre connaissance ? A ses yeux, même s’il s’est souvent trompé, l’auteur des attributions n’a pas inventé ces données : « Der Lemmatist … wol lte … offenbar nicht erfinden, sondern glaubte Belehrung geben zu können. » Il explique la convergence entre V et les 191 Il faut toutefois signaler qu’Oder paraît moins catégorique une vingtaine d’années plus tard, lorsqu’il écrit l’art. Geoponika de la RE (voir n. 143), 1222 s. : « Leider ergibt sich bei näherer Prüfung, daß [die] Autorenbeischriften nur eine sehr bedingte Gewähr besitzen, weshalb man bei der Quellenanalyse von dem unanfechtbaren Textzitaten … ausgehen muß. » Moins tranchée, cette prise de position a sans doute favorisé la relativisation de ses conclusions par Boll (voir ci-dessous). 192 Pasquali, Doxographica (voir n. 103), 213-215. Sur le cas de II, 6, voir n. 228. 193 Au sein même des Géoponiques, l’usage n’est pas uniforme (voir n. 151). 194 F. Boll, Griechische Kalender II. Der Kalender der Quintilier und die Überlieferung der Geoponica, SHAW 1, 1911, 11-18, en part. 14.

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Géoponiques sur l’attribution du calendrier aux Quintilii en recourant à l’idée formulée par Gemoll : Anatolius n’aurait pas joint un nom d’auteur au titre de ses chapitres, mais l’aurait fait dans les pinakes. Telle serait, dans les deux cas, la source de l’attribution195. Boll semble ainsi imaginer que l’information aurait été reprise par Cassianus Bassus dans ses sommaires ; il ne précise malheureusement pas ce point. L’étude de Boll marque donc un tournant : il admet certes que les noms d’auteurs à leur place actuelle sont un ajout récent, mais envisage que l’information puisse remonter à Anatolius et soit ainsi fiable dans certains cas. Même s’il n’aborde le problème qu’en passant, une attitude semblable est perceptible chez Fehrle196. Björck, qui traite très brièvement le problème dans son étude sur Apsyrtus, Julius Africanus et l’hippiatrique grecque (1944), constate que « les savants ont pris l’habitude d’invoquer, en faveur du nomenclateur des Géoponiques, les remarques de Franz Boll » et le déplore. Son apport le plus original consiste dans le mobile qu’il avance pour expliquer l’ajout de noms d’auteurs : Bien sûr, c’est la peur de l’anonymat, grave défaut au point de vue commercial, qui engage les éditeurs byzantins à mettre partout des noms d’auteurs. Qu’ils préfèrent ne pas inventer au-delà de toute vraisemblance, qu’ils consultent les notices liminaires concernant les sources, cela va sans dire197.

C’est une position presque identique qu’adoptera Vieillefond, pour qui « ces attributions ne répondent à rien de sérieux198 ». L’apport le plus significatif à la question des attributions depuis Boll est celui de R. H. Rodgers. Il consiste d’une part dans ses réflexions méthodologiques, d’autre part dans l’étude du cas d’auteurs particuliers (« Apulée199 », Varron et Virgile200). Soulignant que, 195 Boll, Griechische Kalender (voir n. 194), 3-5, 9-15 et 18-25 (la citation est à la p. 14) ; Gemoll, Untersuchungen (voir n. 135), 225. 196 Cf. Fehrle, Richtlinien (voir n. 2), 12, à propos de Gp. II, 49, attribué à Varron : « Die Autorenangabe stimmt hier. » R. H. Rodgers, Varro and Virgil in the Geoponica, GRBS 19, 1978, 277-285, en part. 281 s., souligne au contraire la différence de perspective entre ce texte et Varro, rust. I, 16, 4. En effet, la pensée de Varron n’est pas parfaitement rendue : il juge préférable de recourir aux spécialistes des voisins plutôt que de les avoir sur son propre domaine, sauf pour les tout grands domaines (cf. Colum. I, 3, 3 et XI, 1, 23). Anatolius, dont dépendent ici aussi bien les Géoponiques que Palladius (I, 6, 2) insiste au contraire sur l’auto-suffisance du domaine, comme le montre le titre de son chapitre : « Darüber, dass auf den Landgütern Schmiede, Zimmerleute und Töpfer sein sollten » (Anat. Arab. I, 9 ; cf. G. V. 9). Martin, Palladius (voir n. 15), 94, n. 6, relève d’ailleurs que l’autarcie domaniale prônée par Palladius, et qui sera une des caractéristiques de l’économie féodale, n’existait pas à l’époque classique. Au-delà de cet exemple, Fehrle en reste toutefois à une position relativement prudente, qu’il explicite dans son autre étude, en traitant du chapitre sur la grêle (Gp. I, 14) : admettant à la suite de Pasquali que les noms d’auteurs sont un ajout intervenu entre Cassianus Bassus et Constantin VII et reconnaissant à la suite de Boll la valeur de certains d’entre eux, il estime qu’ils reposent sur la connaissance directe des sources ou renvoient au moins à une source probable, sans choisir arbitrairement un nom. Dans le cas de I, 14, il ne tient aucun compte de la faiblesse de son attestation dans la tradition manuscrite (voir n. 141) et considère l’attribution à Africanus comme possible, mais note : « Mehr als Möglichkeit kann ich hier nicht erweisen » (Studien [voir n. 9], 25 s. ; citation à la p. 26). 197 G. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus et l’hippiatrique grecque (Uppsala Universitets Årsskrift 4), Uppsala 1944, 18 et n. 1. 198 Vieillefond, Les “ Cestes ” (voir n. 3), 69 s. 199 Le cas d’Apulée avait déjà été étudié par R. Martin, Apulée dans les Géoponiques, RPh 98, 1972, 246-255, qui, cependant, ignore le problème de la valeur des attributions. 200 Il faut maintenant ajouter l’exemple d’Africanus dans le present volume, p. 197-210.

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depuis Oder, la fiabilité des citations des Géoponiques est acceptée, mais qu’un tel accord n’existe pas sur celle des attributions, il adopte dans son article sur Apulée (1978) une position prudente : il se refuse à y voir une invention pure et simple de l’édition constantinienne, comme le faisait Oder, d’autant que l’une d’entre elles au moins est confirmée par une donnée extérieure — le calendrier des Quintilii (I, 9) —, sans tirer de conclusion générale sur l’autorité des noms d’auteurs. Il part du principe suivant : puisqu’elle est sujette à caution, il faut examiner les chapitres un par un201. Toutefois, l’examen systématique des chapitres attribués à un auteur particulier ne plaide guère en faveur de l’autorité des attributions. A une exception près (XII, 8), les chapitres attribués à Apulée ressemblent peu ou pas du tout au type d’œuvre que laissent entrevoir les citations, qui puisent à la tradition pseudo-démocritéenne. Ils appartiennent au contraire au courant dominant de la tradition de la littérature agricole, dont Columelle ou, parmi les sources d’Anatolius, Diophane, Florentinus et Tarentinus, sont des représentants. Comme rien ne nous dit qu’Apulée a écrit une œuvre de ce type, R. H. Rodgers conclut prudemment : « Improbability does not disprove the authority of a lemma, but neither does probability prove its authority202. » Le verdict est plus clair pour Varron : « Varro’s name in the lemmata of the Greek Geoponica is the invention of a medieval editor. » Rien ne montre, estime-t-il, que Varron était pour lui plus que le nom d’un illustre auteur romain d’agriculture, qu’Anatolius avait cité203. Enfin, dans la brève introduction aux Géoponiques sur laquelle s’ouvre une contribution récente, R. H. Rodgers tente d’aller un peu plus loin. Il affirme que, contrairement au cas des Hippiatriques, les noms d’auteurs ne sont pas un élément de la tradition littéraire, tout en estimant qu’ils ne peuvent être simplement tenus pour une invention de l’éditeur constantinien, vu que l’un ou l’autre reçoit une confirmation indépendante. Il formule alors une hypothèse, qui expliquerait l’exactitude très variable de ces attributions : As a preliminary conclusion I submit that the Constantinian editorial endeavor was no more than the starting point—if even that—for attempting a systematic pattern of chapter title + “name of authority”. Subsequent readers and copyists continued the process with widely differing standards and purposes204.

Un tel processus expliquerait le nombre considérable d’erreurs. Schématiquement, l’histoire de la recherche pourrait se résumer en deux grands mouvements : le premier, de Rose à Pasquali, a mis en avant le caractère récent des noms d’auteurs et, partant, nié leur valeur ; à ce scepticisme a succédé une phase plus positive, initiée par Boll, où, tout en admettant qu’ils n’ont été ajoutés en tête des chapitres qu’à un stade tardif, la plupart des auteurs considèrent qu’ils peuvent, pour certains, refléter une tradition ancienne. Dans ce que S. Georgoudi qualifie joliment de « mer des hypo-

201 R. H. Rodgers, The Apuleius of the Geoponica, CSCA 11, 1978, 197-207, en part. 197-199. Paru la même année, son article sur Varron et Virgile ne dit rien de plus sur le plan théorique, si ce n’est que la possibilité que les noms d’auteurs aient été ajoutés par un éditeur plus récent, à qui les sources d’Anatolius et de Cassianus Bassus étaient familières et qui les avait encore à disposition, est évoquée (Varro [voir n. 196], 281). 202 Rodgers, Apuleius (voir n. 201), 198-201 (citation à la p. 199). 203 Rodgers, Varro (voir n. 196), 281-285 (citation à la p. 285). 204 Rodgers, Κηποποιΐα (voir n. 82), 159-164 (citation à la p. 164).

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thèses205 », seules les plus extrêmes peuvent être clairement rejetées à ce stade : les indices plaidant contre la valeur des attributions sont trop nombreux pour qu’elles puissent être considérées comme valables jusqu’à preuve du contraire ; les indices en faveur de la véracité de certaines sont trop forts pour qu’elles soient tenues pour totalement arbitraires. Deux questions restent donc sans réponse claire : — Existe-t-il, au moins pour une partie des noms d’auteurs, une tradition littéraire, remontant par exemple aux sommaires d’Anatolius ? — Une part des attributions est-elle fiable ? Depuis maintenant plus d’un siècle est régulièrement lancé un appel à une étude générale des attributions pour éprouver leur valeur206. Une telle tentative serait certainement d’un grand intérêt. Les bases jetées par R. H. Rodgers à propos de plusieurs auteurs sont prometteuses. Il s’agit toutefois d’une entreprise titanesque et il n’est guère étonnant qu’un tel travail n’ait jamais été mené de façon systématique. Cependant, même en l’absence d’une telle étude, il nous paraît possible de reprendre les données du problème et de proposer une solution. En effet, plusieurs conditions sont maintenant réunies pour aller plus loin. D’une part, grâce au manuscrit de Mešhed et au travail de C. Scardino, nous disposons d’une meilleure connaissance des versions arabes ; les recherches que nous avons menées en collaboration avec lui nous ont aussi amenés à une vision plus claire des rapports entre les différentes versions orientales. D’autre part, une vision plus précise des étapes successives de la formation des Géoponiques permet de situer avec plus de certitude l’origine des attributions de chapitres. Ajoutons que le rapport entre titres et noms d’auteurs, peu exploré jusqu’ici, permet des avancées.

3.4. L’origine des noms d’auteurs Tous s’accordent à reconnaître que les attributions marginales des Géoponiques sont un ajout et qu’elles ne se trouvaient pas, du moins pas à cet endroit, chez Anatolius. Déjà suggérée par les textes syriaque et arménien, cette absence est confirmée par l’Anatolius Arabicus et la version de Sbath : aucun de ces textes ne reflète la structure « titre + nom d’auteur » des Géoponiques. Palladius le confirme indirectement, car il intègre fréquemment le titre d’un chapitre d’Anatolius dans son propre texte. Or, il n’est pas rare que

205 Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 38. L’état de la question qu’elle trace prudemment, p. 37 s., en introduction à son étude sur les livres XVI et XVII, reflète l’inconfort de la situation créée par les résultats indécis, sinon contradictoires, de la Quellenforschung de la fin du XIXe et du début du XXe siècle, mais l’influence de Boll perce dans sa conclusion, p. 38 s. : « Que ce soit C. Bassus ou un autre qui ait pourvu les chapitres d’un nom d’auteur, je pense avec F. Boll … qu’il ne s’agit pas d’un falsificateur qui aurait inventé de toutes pièces ces noms pour s’amuser. Il existe souvent une sorte de logique dans ces attributions … » Elle semble même en revenir à la vieille explication de Niclas (voir n. 179) : « De ce qu’un auteur voit son nom figurer au titre d’un chapitre, il ne s’ensuit pas forcément que tout le texte en question lui appartienne. … Ainsi s’expliqueraient les anachronismes qui surgissent parfois dans les Géoponiques … » (ibid.). 206 Voir Maass, Deutsche Litteraturzeitung (voir n. 185), 575 ; Fehrle, Studien (voir n. 9), 26 ; Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 37 ; Rodgers, Κηποποιΐα (voir n. 82), 164.

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cette reprise du titre soit suivie de la formule adserunt Graeci, mais sans nom d’auteur particulier207. Par exemple : Pallad. XII, 21 De oleo rancido curando Oleum rancidum Graeci adserunt sic posse curari: albam ceram etc.

Gp. IX, 22 Ἔλαιον ταγγὸν θεραπεῦσαι. Τοῦ Αὐτοῦ (Tarentinus) Κηρὸν λευκὸν κτλ.

Palladius cite quelquefois nommément un auteur grec ou une source d’Anatolius208, mais aucune de ces (très rares) citations ne correspond à une attribution des Géoponiques. La formule Graeci adserunt ne se substitue donc pas à un hypothétique nom d’auteur, mais se réfère à l’origine grecque d’un précepte. Dans la plupart des cas, sinon dans tous209, la référence est à Anatolius (dont le nom, pourtant, n’apparaît jamais). Cette façon de le citer n’est pas sans intérêt : elle suggère que Palladius ne voyait la Synagogè ni comme un livre où Anatolius faisait œuvre originale ni comme une chrestomatie agricole grecque — comme se présentent nos Géoponiques —, mais comme la somme du savoir agronomique hellénique. Plus important encore : la version syriaque et les deux versions arabes confirment qu’Anatolius n’indiquait pas non plus de noms d’auteurs dans ses pinakes. Alors que le Girk‘ vastakoc‘ s’est défait aussi bien de la division en livres que des sommaires, l’Anatolius Arabicus contient un pinax au début de chaque livre — selon une disposition qui s’est conservée jusque dans M. Mais, de noms d’auteurs tels que nous les trouvons dans le recueil byzantin, pas de trace. Il en va de même pour la version syriaque210. L’Anatolius de Sbath avait également un pinax avant chaque livre, que son découvreur n’a malheureusement pas publié, mais qui ne comportait pas non plus de noms211. L’accord sur ce point entre trois traditions indépendantes212 est remarquable. L’absence de noms d’auteurs en tête des chapitres de la Synagogè semble confirmée par une découverte papyrologique, quoiqu’un doute subsiste quant à l’identification du texte. Un fragment de papyrus (P. Vindob. gr. 40302), datant du VIe ou, au plus tard, du VIIe siècle, conserve sur ses deux faces des passages qui trouvent un parallèle en Gp. XVII, 8 et 22 s. Il s’agit, cas rare, d’un papyrus palimpseste. Le texte a été copié par deux mains différentes. L’éditeur, A. Papathomas, considère que le premier scribe, peu soigneux, modifie passa-

207 Sur cet usage, voir J. Svennung, De auctoribus Palladii, Eranos 25, 1927, 164-169. 208 Apulée (I, 35, 9 ; cf. Gp. XIII, 5, 1); Démocrite (I, 35, 7 ; cf. Gp. V, 50 et X, 89). D’autres citations sont empruntées à Columelle. 209 Les Graeci représentent presque toujours Anatolius. Seuls de rares cas sont indécis (I, 6, 5 ; VIII, 5) et il resterait à démontrer qu’ils ne viennent pas non plus d’Anatolius. Par contre, il n’est pas rare que des matériaux soient empruntés à Anatolius sans référence aux « Grecs ». 210 Lagarde n’a pas édité les pinakes de la version syriaque (voir la seconde page de l’introduction à son édition [voir n. 10]), car les titres se retrouvent au fil du texte. S’il a jugé qu’ils n’auraient rien apporté, c’est évidemment qu’ils ne comportaient pas de nom d’auteurs. 211 Dans l’extrait publié par Sbath, L’ouvrage (voir n. 14), 50 ss., après l’indication des sources et du nombre de livres (douze dans cette version), on lit : « Erläuterung, was im ersten Teil ist ». L’éditeur indique, 51, n. 3 (en arabe), que suit la liste des chapitres, mais que, puisque l’indication du contenu (le titre) est ensuite répétée mot à mot à chaque chapitre, il a renoncé à la publier pour éviter une répétition (car il édite ensuite quelques chapitres avec leur titre). La connaissance du pinax aurait été précieuse, mais, comme celle de Lagarde (voir n. 210), l’indication de Sbath prouve au moins que celui-ci ne contenait rien d’autre que les titres, tels qu’ils se présentent ensuite au fil du texte. Le texte de Madrid, fol. 1v, se distingue par l’absence du sommaire (et, évidemment, de la phrase introductive publiée par Sbath). 212 Voir n. 10 et p. 248.

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blement le texte connu par les Géoponiques ; le texte copié par le second en est par contre plus proche. Il y voit un rouleau destiné à un usage professionnel, mais M.-H. Marganne doute qu’il s’agisse d’un livre de cette forme, devenue très rare à l’époque : « Ne s’agit-il pas plutôt de deux coupons de papyrus où deux personnes différentes auraient copié des extraits d’une utilité immédiate213 ? » Il est difficile de trancher ces questions, tout comme il est malaisé d’attribuer le texte en toute quiétude à la Synagogè. Non tant parce que l’échantillon est mince et que les Géoponiques ne constituent pas le meilleur point de comparaison, mais surtout parce qu’il est impossible d’exclure que le fragment provienne en fait de Cassianus Bassus, même si sa candidature paraît moins probable. En tous cas, l’origine anatolienne des deux passages ne fait aucun doute, puisque les chapitres 8, 22 et 23 de Gp. XVII ont des parallèles dans les versions de la Synagogè214. Il est donc tout à fait possible que nous ayons affaire à des extraits de cet ouvrage et l’écart entre le texte du premier fragment et le chapitre du recueil byzantin s’expliquerait aisément, dans cette hypothèse. En outre, il n’est pas certain que ces chapitres aient figuré dans l’édition originale des Eclogues, puisque nous n’en trouvons aucun dans la Filāh.a. Cette absence n’a cependant pas valeur de preuve, car il reste possible que les traducteurs orientaux les aient omis215. De même, la date du papyrus incite Papathomas à privilégier Anatolius, puisqu’il est à peu près contemporain des Eclogues, selon la datation proposée par Oder. Cependant, comme il le note lui-même, la chronologie serait également compatible avec l’autre hypothèse, auquel cas il faudrait admettre que Cassianus Bassus n’a pas vécu dans la dernière partie du VIe siècle et que son œuvre s’est rapidement diffusée216. La chronologie est encore 213 A. Papathomas, Das erste antike Zeugnis für die veterinärmedizinische Exzerptensammlung des Anatolios von Berytos, WS 113, 2000, 138-146 ; M.-H. Marganne, Témoignages papyrologiques sur la médecine vétérinaire dans l’Egypte gréco-romaine et byzantine, in : La médecine vétérinaire antique. Sources écrites, archéologiques, iconographiques. Actes du colloque international de Brest, 9-11 septembre 2004, Université de Bretagne Occidentale, éd. M.-T. Cam, Rennes 2007, 145-157, en part. 148. 214 Gp. XVII, 8 est parallèle à G. V. 313 et syr. XIII, 9 (cf. Gayangos XXX, fol. 83v ; le chapitre correspondant de l’Anatolius Arabicus [XIII, 31], perdu, n’est connu que par son titre) ; Gp. XVII, 22, à G. V. 314 et syr. XIII, 19 (Anat. Arab. XIII, 42 est également perdu) ; Gp. XVII, 23, à Anat. Arab. XIV, 1 ; G. V. 315 ; syr. XIII, 20. L’Anatolius Arabicus pose ici un problème particulier, car la fin du livre XIII y est perdue. Or l’introduction du livre annonce un total de 44 chapitres. Si ce chiffre était exact, deux chapitres (43 et 44) s’intercaleraient entre XIII, 42, équivalent à Gp. XVII, 22, et XIV, 1, correspondant à Gp. XVII, 23, qui se suivent aussi bien dans le second fragment de papyrus que dans les manuscrits grecs. Il y aurait là une différence majeure, qui ferait hésiter à rapporter le texte du papyrus à la Synagogè. Cependant, selon toute probabilité, il n’y a jamais eu de chapitres 43 et 44, car ils manquent aussi bien dans le pinax, qui ne comprend que 42 chapitres, que dans les versions arméniennne et syriaque. Ainsi, le papyrus peut fort bien représenter le texte de la Synagogè (sur le problème de la césure, voir n. 215). Sur la provenance anatolienne du livre XVII, voir aussi E. Oder – C. Hoppe, Corpus Hippiatricorum Graecorum, vol. 2 (BSGRT), Lipsiae 1927, X s. 215 Dans la colonne de droite, à la hauteur de la fin du premier chapitre de celle de gauche, nous trouvons un trait horizontal qui occupait sans doute toute la largeur de la ligne (voir les reproductions fournies par A. Papathomas, Das erste antike Zeugnis [voir n. 213], 145). En dessous, l’espace de six lignes est laissé en blanc. Il nous paraît peu probable que le papyrus ait contenu à la suite les ch. 24 à 29 des Géoponiques, comme l’envisage Papathomas 140. En effet, pourquoi le copiste aurait-il laissé un espace en blanc au bas d’une colonne pour continuer sur la suivante, alors qu’il avait choisi de recommencer un chapitre à la même hauteur de la colonne précédente ? Le trait horizontal de la colonne de droite suggère plutôt la fin d’une section. Ce détail est intéressant, mais n’aide pas à identifier le texte, car ni les Géoponiques ni aucune version n’attestent qu’un livre se soit terminé à l’endroit où le texte du papyrus semble s’arrêter. Dans l’Anatolius Arabicus, ce chapitre περὶ χωλείας (« Über das, was von den Rindern hinkt ») est au contraire le premier du livre XIV. Cette césure du texte arabe est toutefois suspecte, car elle ne coïncide pas avec un changement thématique. Elle n’a d’ailleurs pas d’équivalent dans la version syriaque, mais celle-ci ne nous renseigne pas davantage sur le plan originel de la Synagogè, car elle semble avoir réuni dans le livre XIII les chapitres consacrés aux animaux. La césure apparente sur le papyrus ne semble donc pas correspondre à une césure de la Synagogè. Quant à l’organisation primitive des Eclogues de Cassianus Bassus, ni la Filāh.a, ni les Géoponiques ne peuvent en être tenus pour des témoignages fidèles (voir la section 5.3). Il est donc impossible de trancher, mais cette particularité du papyrus appuie l’idée de M.-H. Marganne qu’il s’agirait d’extraits. 216 Papathomas, Das erste antike Zeugnis (voir n. 213), 151.

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moins déterminante si l’on admet la date plus haute que nous avons proposée217. La certitude est donc hors de portée, mais Anatolius reste le meilleur candidat. L’intérêt de ces deux fragments pour notre enquête est de fournir deux exemples de débuts de chapitres. Ils suffisent à écarter résolument la présence de noms d’auteurs à la suite du titre. Il n’y en a pas non plus de trace en marge, mais il faut reconnaître que le fragment conservé est trop petit pour autoriser la même certitude à ce sujet218. A. Papathomas a bien remarqué l’intérêt de cette particularité : vu l’ancienneté du papyrus et la possibilité qu’il s’agisse d’un témoin direct de la Synagogè, l’absence de noms d’auteurs pourrait être interprétée comme un indice du fait qu’ils ne s’y trouvaient pas219.

Notre documentation est unanime : aucun nom d’auteur n’accompagnait les chapitres de la Synagogè d’Anatolius à la manière des attributions marginales des Géoponiques, ni au fil du texte, ni dans les sommaires220. Non sans raison : comme l’a bien senti Palladius, dans la plupart des cas, l’indication d’un nom d’auteur n’aurait eu aucun sens. Car, conçu comme un « Recueil de pratiques agricoles221 » (Συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων), l’ouvrage d’Anatolius n’était pas une anthologie d’extraits de grands agronomes, mais une compilation de procédés empruntés à diverses sources. Un chapitre d’Anatolius n’a donc, en principe, pas d’auteur autre que le compilateur222. C’est ainsi non seulement la présence de noms d’auteurs, mais l’idée même que les chapitres puissent être attribués à un personnage particulier que les versions orientales d’Anatolius remettent en question. Pour Cassianus Bassus, la documentation est malheureusement plus réduite : si le papyrus de Vienne ne représente pas son œuvre, elle se limite à la Filāh.a et à la Filāh.a ar-rūmīya, qui en dérive. Cependant, pas plus que celles d’Anatolius, ces versions n’ont le moindre équivalent aux attributions marginales du recueil byzantin. Dans la mesure où la Synagogè forme le socle de la nouvelle compilation, l’indication d’un nom d’auteur n’aurait pas plus de sens dans celle-ci que dans celle-là — et moins encore. En effet, à supposer même qu’un chapitre d’Anatolius eût une source unique, Cassianus Bassus était-il en mesure de l’identifier ? Qui plus est, il retravaille et enrichit souvent la matière d’Anatolius à l’aide d’autres sources223. Le travail de Cassianus Bassus n’a donc fait que renforcer le caractère composite des chapitres et, par là même, l’impossibilité de les rattacher à un seul nom. L’absence d’attributions dans les versions arabes est donc par217 Voir p. 248-251. 218 Sur les reproductions, il apparaît clairement qu’il ne saurait y avoir de nom d’auteur dans le texte à la suite du titre au recto, puisque celui-ci occupe toute la ligne ; cependant, la ligne du titre se devine à peine, si bien qu’il est impossible d’exclure la présence d’un nom en marge, d’autant que celle de gauche n’est pas conservée. Au verso, dans la colonne de gauche, il est évident qu’il n’y a pas de nom d’auteur à la suite du titre du chapitre [περὶ χ]ω.λείας (= Gp. XVII, 22), ni avant celui-ci, car la fin du chapitre précédent est conservée, ni dans la marge de droite. Un trait horizontal occupe tout l’espace libre de la dernière ligne du chapitre précédent et une seconde ligne sépare le titre du corps du chapitre. 219 Papathomas, Das erste antike Zeugnis (voir n. 213), 143. 220 Nous pouvons ajouter aux exemples cités le cas du chapitre sur la grêle (Gp. I, 14), dont nous avons la chance de connaître le texte original d’Anatolius (voir n. 119), qui est anonyme. La valeur de cet exemple est toutefois diminuée par le fait que le chapitre des Géoponiques pourrait en fait être anonyme (voir n. 141). 221 Traduction de Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 47. 222 Le cas (rare) des noms d’auteurs inscrits dans les titres est différent ; nous y reviendrons sous peu. 223 La liste de chapitres compilée par Lagarde, De geoponicon versione Syriaca (voir n. 10), l’illustre amplement : dans de nombreux cas, les équivalences qu’il indique montrent qu’un chapitre d’Anatolius ne correspond qu’à une partie de son équivalent grec, qui puise donc aussi à d’autres sources. Il arrive également qu’une partie du chapitre d’Anatolius ait été laissée de côté par Cassianus Bassus, comme on le constate, par exemple, dans le chapitre sur les souris domestiques (Gp. XIII, 4 ; voir p. 311-315).

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faitement logique224. Dans les Eclogues, la présence de noms d’auteurs n’aurait eu de sens que pour des chapitres non anatoliens, si tant est que Cassianus Bassus n’associât pas des matériaux de diverses provenances, mais les noms d’auteurs des Géoponiques ne tiennent aucun compte de cette différence. Qui plus est, le calendrier attribué aux Quintilii, sur lequel repose l’argumentation de Boll, vient précisément de la Synagogè225. L’hypothèse formulée par Gemoll et l’explication proposée par Boll pour ce cas précis sont donc démenties tant par le témoignage des versions orientales que par la nature même des chapitres de la Synagogè. En fait, l’idée même qu’Anatolius aurait pu joindre à ses titres une attribution est exclue en raison d’une particularité de certains d’entre eux, qui a étonnamment peu retenu l’attention : il arrive qu’un titre fasse référence à un auteur. Ce procédé est attesté par toutes les versions et a été repris par Cassianus Bassus. Voici les exemples concernés : — Dans la tradition d’Anatolius : Anat. Arab. VI, 14

Anat. Arab. VII, 51 Anat. Arab. X, 24

Über eine natürliche Methode, die Dīmūqrīt.īs zugeschrieben wird und ein Paradoxon ist, das schon oft ausprobiert worden ist, nämlich darüber, dass weder die Reben noch die Bäume, große wie kleine, geschädigt werden (cf. G. V. 102 [sans nom d’auteur] = syr. VII, 16 : Physicum Democratis (sic) paradoxum experientia probatum, ut neque vites neque arbores a quopiam laedantur et maxime ut ne a maioribus bestiis = Gp. V, 50 : Φυσικὸν Δημοκρίτειον παράδοξον διὰ πείρας πολλάκις πρὸς τὸ μήτε τὰς ἀμπέλους μήτε τὰ δένδρα μήτε τὰ λήϊα μήτε ἄλλο τι ὑπό τινος βλάπτεσθαι, καὶ μάλιστα ὑπὸ τῶν μειζόνων θηρίων = Pallad. I, 35, 7 : Democritus adserit neque arboribus neque satis quibuslibet noceri posse a quibuscumque bestiis …) Eine andere bekannte und geprüfte Methode, die auf Naqyāmūs226 (?) zurückgeht (= G. V. 163 : Remède dont l'utilité est éprouvée, qu’a découvert le philosophe Anfianos ; sans équivalent grec, syriaque ou latin227) Über die Hecke, welche auf Dīmūqrīt.īs zurückgeht (= syr. XI, 2 : De sepe paranda, e [libris] Democratis [sumptum] ; sans équivalent grec, arménien ou latin)

224 L’absence d’attributions dans toutes les versions arabes était déjà relevée par Attié, L’origine (voir n. 10), 154 s., et par Rodgers, Varro (voir n. 196), 281. 225 Gp. I, 9 ; Anat. Arab. III, 11 (2e partie) ; G. V. 54. 226 En l’absence de points diacritiques, la lecture du nom est conjecturale. La première syllabe pourrait se lire ba-, ta-, tha-, na- ou ya- ; la seconde est probablement -qa-, mais le pinax a -fa-; la troisième présente les mêmes possibilités que la première. Naqyāmūs est la lecture la plus probable de ce nom, mais il n’est pas exclu qu’il y faille reconnaître Pamphile (qui apparaît cependant sous la forme Nīqāwus dans la liste des sources du proème). C. Scardino, à qui nous devons ces indications, évoque également la possibilité de rétablir un alif initial (Anfiyāmūs > Anfiyānūs, qui est la leçon du Girk‘ vastakoc‘ ; mais le contraire n’est pas exclu : Anfiyānūs > Anfiyāmūs). Déjà contesté par Brockelmann, Die armenische Übersetzung (voir n. 9), 394, le rapprochement avec Amphiaraos (mentionné en Gp. II, 35, 8 comme le premier à avoir renoncé à consommer des fèves), proposé par les Mékhitaristes, Girk‘ vastakoc‘ (voir n. 9), 109, n. 1, est d’autant moins probable que le passage en question ne semble pas provenir d’Anatolius (Lagarde indique en effet que syr. II, 9 correspond notamment à Gp. II, 35, mais seulement aux § 1-3 et 5) ; il ne se trouve d’ailleurs pas dans le Girk‘ vastakoc‘. L’identification avec Africanus suggérée par le savant allemand n’est cependant pas moins conjecturale et ne reçoit pas davantage de confirmation du texte arabe. A ce stade, aucune certitude n’est permise. Ajoutons que le nom ici cité n’est pas forcément celui de la source, mais peut-être celui de l’inventeur de la recette (c’est en tous cas ainsi que l’a compris l’arménien). 227 La recette (nous nous basons ici sur le texte arménien) présente quelques contacts au niveau des ingrédients avec Gp. VI, 24, 4 (Anat. Arab. VII, 47 ; G. V. 159 ; syr. VIII, 12 ; Pallad. XI, 14, 8), dont le but est tout à fait différent.

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— Dans la tradition de Cassianus Bassus : Fil. I, 15

Gp. II, 6 Gp. X, 51 Gp. X, 89

Gp. XX, 6 Gp. XX, 10

Was der Philosoph Sotion über die Sonne und den Mond erwähnt hat (= Gp. I, 13 [sans nom d’auteur dans le titre] ; sans parallèle dans les versions d’Anatolius) Δημοκρίτου ὑδροσκοπικόν228 (sans parallèle oriental) Ἐκ τῶν Δημοκρίτου· συκῆν κοιλιολυτικὴν καὶ πρώϊμα σῦκα φέρειν229 (cf. syr. XIII, 71 et Fil. V, 31 [sans nom d’auteur]) Φυτὰ καὶ σπέρματα ὑπὸ κτηνῶν ἢ θρεμμάτων μὴ ἀδικεῖσθαι, φυσικὸν Δημοκρίτειον διὰ πείρας (cf. Fil. V, 12 [sans nom d’auteur]), cf. ci-dessus Anat. Arab. VI, 14 = Gp. V, 50 Ἰχθύων ἁλιευτικόν Ταραντίνου230 (sans parallèle oriental) Πρὸς ποτάμια ὀψάρια, ᾧ Ἄνος ἐχρᾶτο (sans parallèle oriental)

On compte ainsi trois cas dans l’Anatolius Arabicus, un dans le Girk‘ vastakoc‘, deux dans la version syriaque, dont un seul se retrouve dans les Géoponiques ; un dans la Filāh.a, mais dont le parallèle grec est anonyme ; et trois qui sont propres au recueil byzantin231. Ces exemples montrent clairement que le principe même de noms d’auteurs accompagnant les titres n’aurait eu aucun sens, ni chez Anatolius, ni chez Cassianus Bassus, puisque, dans les rares cas où ils veulent indiquer la source d’un chapitre, ils le font selon une technique différente. Leur tout petit nombre confirme en outre nos remarques sur le fait qu’en principe un chapitre n’était pas rattaché, ni rattachable, à une source précise. Ainsi se voit confirmée par une autre voie la conclusion à laquelle Oder était arrivé

228 Oder, Ein angebliches Bruchstück (voir n. 2), 369, s’étonne : « Beckh setzt den Autornamen aus einem mir unbekannten Grunde vorauf. » En rééditant le texte du chapitre, il inverse les termes : ὑδροσκοπικόν Δημοκρίτου. Mais Beckh, qui écrit Δημοκρίτου ὑδροσκοπικόν aussi bien dans le pinax qu’en tête du chapitre, n’a fait que suivre les manuscrits, comme le confirme l’apparat de Niclas. Oder a été induit en erreur par sa conviction d’avoir affaire à une attribution et non à un élément du titre. Pourtant, l’ordre des mots et la présence du nom de Démocrite dans le pinax ne laissent aucune place au doute. Dès lors, le cas de II, 6 n’entre plus dans la catégorie des attributions marginales, mais des références internes au texte et bénéficie, à ce titre, d’un a priori favorable quant à son « authenticité » (étant entendu qu’il dérive d’une source pseudo-démocritéenne). Cette provenance est d’autant plus vraisemblable qu’un φρεωρυχικόν de Démocrite est mentionné dans les scholies sur l’Hexaéméron de Basile éditées par Pasquali (Doxographica [voir n. 103], 200, schol. XXI). Par contre, rien ne dit que ce morceau ait été directement repris à un écrit pseudo-démocritéen (pas forcément agricole ; selon Oder 243 n., il ne peut guère provenir de l’apocryphe περὶ γεωργίης). De tels matériaux étaient en effet transmis par plusieurs sources agricoles (voir n. 383). Oder 260-265, a montré que, pour l’essentiel, ce chapitre forme un tout bien structuré, remontant à quelque source ancienne. Il fait cependant erreur lorsqu’il attribue son ajout à Cassianus Bassus et celui des deux autres chapitres hydroscopiques qui le précèdent au réélaborateur du recueil. En réalité, seul II, 4 (Fil. II, 3) semble avoir figuré dans les Eclogues originelles (mais, pas plus que les deux autres, il ne provient d’Anatolius). II, 5 est de toute évidence un ajout de R. (voir p. 320 s.), de même que II, 6. Un ajout de ce chapitre par E. est exclu, puisque, comme nous le montrerons, sa technique d’attribution est différente. La présence du nom de Démocrite dans le pinax indique un ajout antérieur à l’éditeur pré-constantinien. 229 Selon l’ordre des mots du pinax et de F ; M et L ont ἐκ τῶν Δημοκρίτου à la suite du titre. Noter que F place cette indication dans le titre et non dans la marge, comme il le fait habituellement pour les noms d’auteurs. 230 Selon F, qui a Ταραντίνου à la fois dans le pinax, dans le titre du chapitre et comme attribution marginale. 231 Le Gayangos XXX a aussi des exemples (fol. 76 s.), mais dans des chapitres qui ne paraissent pas être d’Anatolius, car ils sont sans parallèle dans le reste de la tradition.

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en se basant sur l’attribution de deux chapitres à Cassianus Bassus : les noms d’auteurs sont postérieurs à ce dernier232. Nous pouvons donc considérer comme acquis, d’une 232 Oder, Beiträge III (voir n. 23), 25. Bien qu’accepté par Boll, Griechische Kalender (voir n. 194), 14, l’argument est relativisé par Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 38 : « Il ne paraît pas justifié de vouloir dissocier C. Bassus des intitulés et des noms d’auteurs, sous le seul prétexte que s’il en avait été responsable, il n’aurait pas signé deux chapitres par son propre nom. » Tout en restant prudente quant à l’attribution à Bassus lui-même de l’indication Κασιανοῦ, elle ajoute : « Il ne semble pas exclu que C. Bassus ait écrit luimême quelques chapitres dans sa compilation, d’autant plus que les deux chapitres portant son nom concernent précisément la vigne », alors qu’il semble que ce soit lui qui fasse part de son expérience viticole en V, 6, 3 et X, 2, 4. Certes, un compilateur pourrait en théorie s’attribuer quelques chapitres de sa compilation, mais telle n’est pas la pointe de l’argument d’Oder : ce qui serait étonnant, c’est que Bassus ne se soit attribué que deux chapitres, alors même que sa contribution était bien plus importante (comme Oder le signale, la remarque remonte en fait à Fabricius, Bibliotheca Graeca, vol. VI, Hamburgi 1714, 502, mais qui l’utilisait dans un sens opposé, puisqu’il y voyait une preuve que Cassianus Bassus était plutôt une des sources du recueil que son compilateur). Qui plus est, les deux chapitres attribués à Bassus (V, 6. 36) remontent en fait à Anatolius, le premier, partiellement (cf. Anat. Arab. IV, 7 ; G. V. 62 ; syr. V, 2 et VI, 2 ; cf. Gayangos XXX, fol. 19v), le second, entièrement (Anat. Arab. VI, 3 ; G. V. 91 ; syr. VII, 3 ; Gayangos XXX, fol. 24r). L’attribution du second est donc totalement infondée, alors que d’autres chapitres qui seraient à plus juste titre attribuables à Cassianus sont sous d’autres noms, tels XII, 16 ou XV, 1 (voir n. 43) ; celle du ch. 6, par contre, est plus vraisemblable. Il est effectivement probable que la mention du domaine de Maratonyme (V, 6, 6 ; X, 2, 4) doive être associée au nom de Cassianus Bassus (cf. Oder, Beiträge III [voir n. 23], 31, qui n’a cependant jamais publié la démonstration annoncée ; voir aussi Gemoll, Untersuchungen [voir n. 135], 67-70, où l’on trouvera des références aux auteurs antérieurs ; pour la localisation, voir p. 251). En effet, le fonds anatolien de V, 6, 6 ne mentionne pas ce lieu (cf. Lagarde, De geoponicon versione Syriaca [voir n. 10], 126), tandis que le parallèle de la Fil. IV, 2 conserve ce toponyme (voir Mariscal, Análisis [voir n. 66], 47, et Comentarios [voir n. 65], 69 s.). C’est donc probablement Cassianus Bassus qui s’exprime en Gp. X, 2, 4 (non anatolien), où Maratonyme est également mentionné (de même en Fil. V, 2, voir Mariscal, Análisis 55 et Comentarios ibid.), dans un contexte très voisin, puisqu’il s’agit de l’époque la plus appropriée à la plantation, de la vigne (V, 6) ou des arbres en général (X, 2). Les deux fois, le locuteur affirme parler d’expérience. L’attribution de X, 2 à Florentinus ne tient visiblement pas compte de ce lien, alors que celle de V, 6 paraît justifiée. Vu l’extrême rareté des attributions à Cassianus Bassus, ce cas apparemment fondé ne doit sans doute rien au hasard. Soit le responsable des attributions a deviné, comme les modernes, que Maratonyme était le domaine de Cassianus ; soit il le savait par quelque source (éventuellement la préface des Eclogues originelles, voir p. 297). En tout état de cause, l’attribution de V, 6 à Cassianus montre que l’éditeur qui a inséré les attributions n’ignorait pas tout de lui (même si, en X, 2, il ne semble pas avoir été attentif à la mention de Maratonyme), mais celle de V, 36 manifeste aussi bien les limites de cette connaissance que son ignorance de sa véritable source, la Synagogè. Une autre donnée concernant Maratonyme, signalée, mais mal interprétée par Boll, Griechische Kalender (voir n. 194), 15 s., a été reprise par Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 33 s. Le philologue allemand indique la présence dans le Berol. gr. 76 (Philipp. 1480, XVe siècle), fol. 14, de quatre courts chapitres météorologiques, qu’une main plus tardive (XVIe siècle) a attribués à divers auteurs. Le troisième, traitant des signes annonciateurs de pluie et correpondant à Gp. I, 3 (attribué à Aratus), est ainsi mis sous le nom de Βάσσου Μαρτωνύμου. Selon Boll, Βάσσου serait à attribuer à une bonne ou mauvaise tradition, puisque le responsable de ces ajouts pouvait difficilement remarquer que ce chapitre se retrouve dans les Géoponiques et que celles-ci remontent à Bassus, mais μαρτωνύμου serait une erreur de lecture pour μακροτέρου. S. Georgoudi a proposé une interprétation plus vraisemblable de l’origine de Μαρτωνύμου, en le mettant en relation avec le domaine de Maratonyme. Elle y voit « le maillon qui nous manquait et qui confirme, au moins pour ces deux passages, [que] celui qui nous raconte les méthodes viticoles qu’il choisit d’appliquer dans ces domaines est bien Cassianus Bassus » (ibid.). Ce détail confirme évidemment que notre homme pensait à Cassianus Bassus, mais il est difficile d’imaginer la connaissance, au XVIe siècle, d’une tradition indépendante associant Bassus et Maratonyme et, quoi qu’en dise Boll, il ne faut pas écarter trop vite l’hypothèse d’une influence des Géoponiques sur l’attribution de ce chapitre à Bassus. Il s’agit de l’un des premiers chapitres du recueil, ce qui était de

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part, que les attributions marginales sont un ajout, d’autre part, que cet ajout est postérieur à Cassianus Bassus. L’importance de la présence d’attributions dans les titres consiste en ce que, contrairement aux noms d’auteurs marginaux, elles font partie du texte. Elles méritent donc en principe la même confiance que les citations233. Le cas de II, 6 mis en lumière par Pasquali trouve une solution évidente : le nom de Démocrite fait partie du titre et est un élément de tradition littéraire. Par contre, le cas du calendrier des Quintilii (I, 9) de V234 ne peut s’expliquer de la même manière. En effet, nous avons ici affaire à une attribution marginale et rien n’indique que celle-ci aurait été déduite d’une indication contenue dans le titre, car les versions orientales d’Anatolius ne précisent pas l’auteur235. En outre, pour autant que nous puissions en juger, la formule κατὰ Κυιντίλλιον de V n’a d’équivalent nulle part ailleurs dans les intitulés des chapitres d’Anatolius ou de Cassianus Bassus. Dans la plupart des cas conservés en grec, l’attribution est exprimée par un simple génitif. Il faut en conclure que, même si le texte du chapitre du manuscrit romain est tiré de la Synagogè, rien n’indique que κατὰ Κυιντίλλιον remonte à Anatolius. Celui-ci n’est donc la source de l’attribution ni dans le cas de Gp. I, 9, ni dans celui de V. Telle est, somme toute, notre unique certitude. Elle nous oblige à aborder ce cas différemment de Boll, qui faisait remonter l’attribution aux pinakes d’Anatolius. Dès lors, si le responsable des noms d’auteurs des Géoponiques a inscrit celui des Quintilii en I, 9, c’est soit qu’il connaissait la source du chapitre par une tradition indépendante, soit qu’il l’a conjecturé à partir d’éléments qui nous échappent. Dans les deux cas, le renseignement peut être juste ou faux. Peut-être objectera-t-on que le texte de V prouve l’existence d’une tradition indépendante, éventuellement authentique. Nous ne l’excluons pas, mais nous n’y voyons nulle évidence. Car le cas de figure le plus défavorable à la valeur de l’attribution du calendrier aux Quintilii est, paradoxalement, celui qu’envisageait Boll : si le texte de V dérive bel et bien de la Synagogè, comme il le voulait236, d’où vient l’information relative à sa source, puisqu’elle ne provient pas d’Anatolius ? Or, si ce dernier est la source du texte de V comme de celui des Géoponiques, mais n’est pas celle de leurs attributions, il est difficile de trouver une explication plausible à la réapparition soudaine du nom des Quintilii, au XIVe siècle, dans V. Dans ce cas, une seule hypothèse nous paraît envisageable : nous n’avons pas affaire à deux traditions indépendantes, mais l’attribution de V dépend en fait de celle qui figure dans la marge des Géoponiques237. Le texte du chapitre est certes très différent, mais le titre est suffisamment proche pour suggérer l’identification. Par ailleurs, l’alternance entre le singulier Κυιντίλλιος et le pluriel Κυιντίλλιοι est assez commune pour ne pas représenter un obstacle décisif ; elle se rencontre d’ailleurs au sein même des Géoponiques238. Aussi l’existence d’une tradition indépendante des Géoponiques dont dépendrait V ne peut-elle être considérée comme certaine. En toute rigueur, cependant, l’identité entre le chapitre de la version arménienne et le texte de V ne prouve pas que le second soit un extrait de la Synagogè : il pourrait tout aussi bien représenter la source d’Anatolius ou un texte de même origine. Auquel cas, l’attribution de V proviendrait de cette source et celle des Géoponiques s’expliquerait sans doute par la connaissance d’une tradition similaire ou, du moins, par

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nature à faciliter l’identification du texte. Notre lecteur anonyme pouvait savoir que l’ouvrage circulait sous le nom de Cassianus Bassus et l’attribution de V, 6 lui permettait de faire le lien entre Bassus et Maratonyme. Nous ne saurions donc considérer a priori ce Βάσσου Μαρτωνύμου comme témoignant d’une telle tradition indépendante. Ce cas s’explique plus aisément par la connaissance du texte de E., dans un manuscrit tel que M, qui attribue aussi bien l’ensemble de l’œuvre que V, 6 à Cassianus Bassus. Etant donné que, contrairement à MP, un tel manuscrit pourrait avoir conservé la préface originelle des Eclogues, il serait imaginable que ce soit de là, plutôt que de V, 6, notre lecteur ait tiré l’information concernant Maratonyme (cf. ci-dessus). Nous tirerons dans la section 6.2 les conséquences de ce fait pour la critique des sources. Voir p. 283. « Das Wissen, wann der Mond unter der Erde und wann er über ihr ist » (chapitre non numeroté intercalé entre Anat. Arab. III, 11 et 12) ; « Sur la connaissance des astres » (G. V. 55). Boll, Griechische Kalender (voir n. 194), 22. L’hypothèse inverse serait très problématique : il faudrait supposer que V dépend d’un modèle antérieur à l’ajout des noms d’auteurs des Géoponiques, qui aurait accès à la fois à Anatolius et à une tradition indépendante véhiculant l’attribution aux Quintilii. Voir n. 151.

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l’association faite par le responsable des attributions entre les Quintilii et le genre du calendrier. En effet, celui de I, 9, n’est pas le seul qui soit placé sous leur autorité, puisqu’ils sont aussi invoqués comme l’une des sources du calendrier agricole du livre III. Pas plus que pour le calendrier astronomique de I, 9, l’indication de provenance, en l’occurrence ἐκ τῶν Βάρωνος καὶ τῶν Κυντιλίων, ne fait partie du titre239 ; elle est en effet absente du pinax et sans parallèle dans les versions orientales. Or, les raisons qui sous-tendent le choix de Varron sont identifiables. Nous trouvons une première explication dès les premières pages du recueil : bien que Gp. I, 1 soit placé sous l’autorité de Florentinus, Varron est cité à propos des dates de début et de fin des quatre saisons (§ 2-5). De plus, ce calendrier est introduit par les réflexions suivantes : Τὸν ἐφεστῶτα τῇ τοῦ ἀγροῦ οἰκονομίᾳ ἀναγκαῖόν ἐστι καὶ τοὺς καιροὺς καὶ τὰς τῶν τροπῶν μεταβολὰς γινώσκειν. οὕτως γὰρ ἂν πρὸς τὴν ἁρμόζουσαν ἑκάστῳ καιρῷ ἐργασίαν τοὺς ἀγροίκους ἐφοδιάζων, πλεῖστα τὸν ἀγρὸν ὠφελήσειεν (§ 1). Le rapport ainsi établi entre connaissance de la division du temps par l’intendant du domaine et échelonnement des travaux agricoles rapproche ce texte du calendrier du livre III, dont la répartition mensuelle des tâches est justement l’objet. Il était dès lors naturel de placer ce dernier sous l’autorité de Varron. Une seconde raison pouvait encore y inciter : la connaissance du De mensibus de Jean le Lydien. Nous en réservons la démonstration pour une étape ultérieure de notre étude, mais pouvons déjà noter ceci : une particularité des historiettes mythologiques des livres IX et XI indique que celle qui concerne le laurier (XI, 2) a été ajoutée par la même main que les noms d’auteurs. Fait exceptionnel, la source de ce chapitre est clairement identifiable : il s’agit de ce traité du Lydien240. Or cette même source contient des citations d’un calendrier astronomique et météorologique de Varron. Bien que ce calendrier soit tout à fait différent de celui de Gp. III, les références de Jean le Lydien ont pu, avec celle de Gp. I, 1, 2, conduire l’auteur des attributions à associer ce calendrier au nom de Varron241. Son choix n’est donc pas fortuit. C’est sans doute une raison du même ordre qui a conduit à 239 Sur le caractère particulier de cette attribution, voir n. 139. 240 Voir p. 323. 241 L’attribution du calendrier du livre III à Varron et aux Quintilii (ἐκ τῶν Βάρωνος καὶ τῶν Κυντιλίων) a conduit Th. Bergk, Memoriae obscurae, RhM 1, 1842, 355-381, en part. 369 s., à supposer que le premier avait publié un calendrier agricole (différent de celui de rust. I, 27 ss.), supposition que paraît conforter une citation de Varron in ephemeride par Priscien (gramm. lat. 2, 256). Cette référence ne saurait certes provenir de l’Ephemeris naualis écrite pour Pompée, puisque Varron y explique que le mois de juillet fut ainsi nommé en l’honneur de César. Or ce nom a été adopté en 46, après la mort de son rival. Cette impossibilité chronologique et la similitude de titre avec les Géoponiques (Ἐφημερὶς καὶ τί χρὴ καθ’ ἕκαστον μῆνα ἐργάζεσθαι) ont amené Bergk à rattacher la citation de Priscien à une Ephemeris rustica (soulignons que l’adjectif, répété à l’envi dans les travaux scientifiques, ne se trouve pas dans le texte de Priscien). C’est à cet opuscule qu’appartiendraient aussi plusieurs citations varroniennes du De mensibus de Jean le Lydien, qui, comme le note J. Schamp, connaît directement Varron (voir M. Dubuisson – J. Schamp, Jean le Lydien. Des magistratures de l’Etat romain, t. 1, 1re partie : Introduction générale [CUFr], Paris 2006, CLXI). Il est étonnant qu’Oder, Beiträge I (voir n. 5), 65, ait maintenu, contre R. Reitzenstein, De scriptorum rei rusticae qui intercedunt inter Catonem et Columellam libris deperditis, Berolini 1884, 44-47, que la citation de Priscien attesterait l’existence d’une telle Ephemeris rustica (voir aussi Rodgers, Varro [voir n. 196], 282). Car la preuve de son caractère agricole repose uniquement sur l’attribution de Gp. III. L’argument central de Reitzenstein est incontestable : rien n’indique que l’Ephemeris citée par Priscien traitait d’agriculture. Il en va de même pour toutes les indications concernant la météorologie, l’astronomie ou les noms de mois susceptibles de dériver de cet écrit. Le problème est d’autant plus complexe que l’Ephemeris naualis comprenait des indications de même nature. La difficulté d’assigner ces matériaux à une œuvre justifie la prudence de H. Dahlmann, art. M. Terentius Varro, RE Supplb. 6, Stuttgart 1935, 1172-1277, en part. 1252 : « Mit nur einiger Wahrscheinlichkeit ist über Charakter und Inhalt dieser Schrift aus dem einen Priscianzitat schlechterdings gar nichts zu erschließen. » Reste, cependant, une coïncidence troublante : comment expliquer que les Géoponiques rattachent le nom de Varron à une ἐφημερίς, qui est précisément le titre cité par Priscien ? Cette coïncidence impressionne d’autant plus que, de toute évidence, le terme ne se trouvait pas dans le titre du calendrier d’Anatolius (qui est la source de celui des Géoponiques), ni chez Cassianus Bassus. Le titre du calendrier de Gp. III, 1 en effet est formé de deux parties disparates. Or, les versions n’ont aucun équivalent à sa première partie (ἐφημερίς). L’Anatolius Arabicus semble reformuler passablement : « Teil III: Darin sind alle Tätigkeiten,

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attribuer ce calendrier et celui de I, 9 aux Quintilii. Dans ce second cas, toutefois, les éléments précis sur lesquels se fonde le rapprochement nous échappent. Résumons. Tant l’exemple de Varron que le fait que par deux fois les Quintilii soient associés à un calendrier suggèrent fortement que le choix des derniers n’est pas fortuit. Aussi reflète-t-il probablement la connaissance de quelque tradition. Cette tradition pourrait être, précisément, celle dont dépend V, mais à la condition que son texte ne provienne pas de la Synagogè, puisque Anatolius n’indiquait pas la source de son calendrier astronomique. Cependant, nous n’excluons pas qu’au contraire l’attribution aux Quintilii dans V soit secondaire et inspirée des Géoponiques. Aussi estimons-nous impossible, en l’état actuel de nos connaissances, de déterminer si l’attribution de Gp. I, 9 et du texte de V repose ou non sur quelque tradition et, le cas échéant, la valeur de cette tradition. Le cas de Gp. I, 9 est donc obscur, mais, contrairement à ce que voulait Boll, il n’implique pas que les noms d’auteurs remonteraient, en partie du moins, à Anatolius.

A quelle étape rédactionnelle les noms d’auteurs ont-ils été insérés ? Etant donné qu’ils sont communs à M et à FL, ils sont antérieurs à K., ce qui laisse a priori deux possibilités, à savoir leur ajout par R. ou, au plus tard par E. Les observations d’Oder sur le rapport entre la liste des sources du recueil et les attributions marginales permettent de le préciser. Nous tenons pour acquis que la liste des sources, qui prolonge celle d’Anatolius, n’a pas subi d’éclispe, mais était présente dans les Eclogues primitives et dans leurs rééditions successives. Si, toutefois, sa permanence a été mise en doute, c’est parce qu’elle n’est

die die Bauern in jedem Monat verrichten müssen an den Pflanzen, die angepflanzt werden, und an den anderen » (traduction conjecturale), tandis que le Girk‘ vastakoc‘ est un peu plus proche du grec : « Über die 12 Monate des Jahres, was in jedem zu tun ist » (ch. 43). La comparaison entre le grec et la Filāh.a est particulièrement éloquente : « Qué tareas conviene que se realicen en cada mes del año » (II, 8). Ἐφημερίς a donc été ajouté secondairement, sans doute en même temps que les noms de Varron et des Quintilii. Diverses explications semblent possibles. Il n’est pas exclu que cet ajout reflète la connaissance d’une Ephemeris de Varron, sans doute par l’intermédiaire de Jean le Lydien. Certes, ce titre ne figure nulle part dans ses œuvres, mais nous ne connaissons de son traité que des éditions remaniées (voir n. 345). Toutefois, cet expédient n’est pas indispensable, car les citations de Varron dans le De mensibus dérivent manifestement d’un calendrier astronomique. Or ce type de calendrier était couramment désigné par le nom d’ephemeris (sur les ephemerides astronomiques, voir A. Jones, Astronomical Papyri from Oxyrhynchus (P. Oxy. 4133-4300a) [Memoirs of the American Philosophical Society 233], Philadelphia 1999, 40-42, ainsi que D. Lehoux, Astronomy, Weather, and Calendars in the Ancient World. Parapegmata and Related Texts in Classical and Near Eastern Societies, Cambridge 2007, 139-141 et 209-212 ; sur le sens du terme, voir aussi W. Kroll, Randbemerkungen, RhM 70, 1915, 591-610, en part. 604). Que Varron fût l’auteur d’une ephemeris pouvait en outre assez facilement se déduire d’un passage d’un autre traité du Lydien, le De ostentis (ch. 70 [157, 18 ss. Wachsmuth]). Cependant, l’ajout d’ἐφημερίς s’explique mieux encore par une raison interne au recueil. En effet, ce terme n’apparaît que dans le titre de Gp. III, 1 et, quelques pages plus haut, dans l’un des derniers chapitres du livre II : ὅτι δεῖ τὸν ἐφεστῶτα ἐφημερίδα τῶν ἔργων ἔχειν, καὶ πῶς αὐτὸν προσήκει τάξεις τῶν ἐργατῶν ποιεῖσθαι (ch. 45, attribué au même auteur que le chapitre précédent, à savoir Florentinus). La parenté entre ce texte et le passage de I, 1 cité plus haut est évidente. Nous retrouvons l’intendant du domaine (ὁ ἐφεστώς) et le souci de l’échelonnement des tâches, qui doivent être consignés dans un agenda (ἐφημερίς) : ἐχέτω ὁ ἐφεστὼς ἐφημερίδα κοινῇ γνώμῃ τῶν ἐν τῷ ἀγρῷ ἐμπείρων συγκειμένην ἀκριβῶς, καὶ καθ’ ἕκαστον μῆνα πασῶν τῶν ἡμερῶν, ἵν’ ἐντεῦθεν καὶ γινώσκειν ἔχῃ καὶ ὑπομιμνήσκειν ὡς χρὴ ἐργάζεσθαι, οὐδένα καιρὸν παραλείπων (sur ce passage, voir Georgoudi, Des chevaux [voir n. 2], 85). L’ajout d’ἐφημερίς ne nous paraît donc pas tant destiné à faire le lien avec Varron (même si nous ne saurions exclure que l’association entre cet auteur et le genre de l’ephemeris astronomique ait pu jouer un rôle subsidiaire) qu’à renforcer la cohérence interne du recueil : puisque II, 45 a établi la nécessité d’un agenda des tâches, celui du livre III prend logiquement le titre d’ἐφημερίς. Les rapports entre I, 1, II, 45 et l’intitulé de III, 1 constituent à nos yeux la meilleure explication, d’une part, de l’emploi d’ἐφημερίς pour désigner le calendrier agricole, d’autre part, de son attribution à Varron.

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attestée en grec que par des manuscrits de l’édition constantinienne (F et sa descendance), mais ne se trouve ni dans MP, ni dans la Filāh.a (ou, a fortiori, dans la Filāh.a arrūmīya). Cependant, nous pouvons tenir pour assuré que K. ne l’a pas fabriquée de toute pièce ni réinsérée directement à partir de la Synagogè. La première éventualité, évoquée par Oder242, est désormais exclue, car la similitude entre la liste des autorités d’Anatolius Arabicus et la première partie de celle des Géoponiques suppose un lien généalogique. L’idée d’une réapparition de la liste d’Anatolius, récemment défendue par A. Carrara243, n’est guère plus vraisemblable, car il est très improbable que K., dont l’apport agricole est minime, sinon inexistant, ait connu la Synagogè. Ni l’absence de cette liste dans MP, ni son omission dans la Filāh.a ne sont déterminantes : les traducteurs persan ou arabe ont très bien pu se défaire d’une fastidieuse énumération de noms presque tous inconnus de leurs lecteurs ; quant à MP, ils sont incomplets et présentent d’autres omissions au début du recueil, comme celle du pinax du livre I. Enfin, l’insertion d’Anatolius parmi ses propres sources et l’absence de Bassus lui-même suggèrent que la liste a passé par les mains du second244. L’absence de cette liste dans les témoins de E. se comprend mieux si l’on examine de près les différences entre M et F dans l’argument du livre I. En effet, la phrase initiale n’est pas non plus identique : M245 — Ἀκόλουθον ἅμα καὶ ἀναγκαῖον ἡγησάμενος τὰ πρῶτα τῇ τάξει τυγχάνοντα καὶ ἅπερ ἀναγκαῖον ἐστι προειδέναι τοὺς γεωργίας ἀντιποιουμένους προτάξαι τοῦ παντός μου συγγράμματος, τὰ περὶ προγνώσεως εὐδινῶν καὶ χειμερινῶν ἀέρων καὶ περὶ ἐπιτολῆς καὶ φάνσεως (sic) φανερῶν ἀστέρων, καὶ περὶ ἀποτελεσμάτων ἐκ τοῦ περιέχοντος συμβαινόντων ἐν τῇδε τῇ πρώτῃ βίβλῳ συνέγραψα.

F Τὰ διαφόροις — τῶν Κυντιλίων (introduction au recueil et liste des sources) Ἀναγκαῖον οὖν ἅμα καὶ ἀκόλουθον ἡγησάμην τὰ πρῶτα τῇ τάξει τυγχάνοντα καὶ ἅπερ χρήσιμόν ἐστι προειδέναι τοὺς γεωργίας ἀντιποιουμένους προτάξαι τοῦ παντὸς συγγράμματος. τὰ περὶ προγνώσεως εὐδινῶν καὶ χειμερινῶν ἀέρων καὶ περὶ ἐπιτολῆς καὶ δύσεως φανερῶν ἀστέρων, καὶ περὶ ἀποτελεσμάτων ἐκ τοῦ περιέχοντος συμβαινόντων ἐν τῇδε τῇ πρώτῃ βίβλῳ συνέγραψα.

Ces différences s’éclairent mutuellement. Notre hypothèse est en effet que rien ne manque dans M à cet endroit et que la table des sources s’y trouvait ailleurs. Tel que nous le lisons dans F ou H, l’argument du livre I est non seulement l’introduction naturelle à celui-ci, à l’instar de celles des dix-neuf suivants, mais aussi, dans sa première partie, une introduction plus générale au recueil. L’argument à proprement parler ne débute, précisément, qu’au point où M commence. Si ce manuscrit omettait simplement l’introduction générale et la liste des sources, il aurait suffi de supprimer le οὖν. Or que constatons-nous ? M présente quelques variantes. Nous y lisons une longue période, là où F a deux phrases distinctes. L’ordre des deux premiers adjectifs se trouve aussi inversé et F écrit ἅπερ χρήσιμόν ἐστι, tandis que M répète ἀναγκαῖον. Une dernière différence est particulièrement significative : M a τοῦ παντός μου συγγράμματος, tandis que F omet le possessif. Cette variante est tout à fait conforme à la tendance du premier à conserver les indications personnelles concernant Cassianus Bassus et à celle du second à les 242 Beiträge III (voir n. 23), 31, n. 2. Toutefois, Oder considérait que l’absence de la liste dans M pouvait tout aussi bien être un hasard et ne tranchait pas, tout en remarquant que la différence entre son texte et celui de F dans l’argument du premier livre n’était pas accidentelle (voir n. 246). 243 Geoponica (voir n. 24), 115. 244 L’hypothèse d’une réintroduction par R. ou E. est également exclue. Dans le second cas, pour la simple raison que E. ne connaissait pas la Synagogè. Dans le cas de R., cette condition serait remplie, mais il faudrait considérer que les noms qui ne figuraient pas dans la liste d’Anatolius ont été ajoutés d’après les citations du recueil, ce qui est exclu, puisqu’il s’y trouve un auteur qui n’est nulle part cité, Fronton, tandis qu’un certain nombre de noms qui apparaissent au fil des pages n’y figurent pas. 245 Texte reconstitué selon les indications de l’apparat de Beckh, que l’on pourrait parfois souhaiter plus claires.

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gommer. Il serait étrange que l’archétype de M ait à la fois omis la première partie du texte et retouché la première phrase en la complexifiant. Les modifications s’expliquent mieux en sens inverse246. F simplifie la structure grammaticale, tout en supprimant la répétition d’ἀναγκαῖον. La disparition du possessif s’explique mieux encore à la lecture du proème, où l’éditeur tend à s’effacer devant l’empereur et à lui attribuer le traité : Ὅθεν τὰ διαφόροις τῶν παλαιῶν μετὰ πάσης ἐπιμελείας καὶ πείρας ἐξευρεθέντα περί τε γεωργίας καὶ φυτοκομίας, καιροῦ τε καὶ τρόπου καὶ τόπου τοῦ ἑκάστοις ἁρμόζοντος· ἔτι γε μὴν ὑδροφαντικῆς οἰκημάτων τε κατασκευῆς, καὶ ἐν οἷς προσῆκε ταῦτα ποιεῖσθαι, ὅποι τε νεύοντα, καὶ ὅπως, καὶ ἕτερα πολλὰ καὶ μεγάλα, μεγέθει φύσεως καὶ βάθει φρενῶν εἰς ἓν συλλεξάμενος, κοινωφελὲς ἔργον τοῖς πᾶσι προτέθεικας (§ 7). Ce faisant, l’éditeur constantinien reprend les termes que nous trouvons au début de l’argument du livre I dans F : Τὰ διαφόροις τῶν παλαιῶν περί τε γεωργίας καὶ ἐπιμελείας φυτῶν καὶ σπορίμων καὶ ἑτέρων πολλῶν χρησίμων εἰρημένα συλλέξας εἰς ἕν, τουτὶ τὸ βιβλίον συντέθεικα. Ces lignes attribuent certes à l’éditeur anonyme et non à Constantin le rôle (usurpé) de compilateur, mais son refus de dire ensuite « mon ouvrage », comme Cassianus Bassus le dit dans M247, est dans la droite ligne des affirmations du proème, qui crée un flou en attribuant le mérite de l’ouvrage à l’empereur. Il y a, entre les deux passages, une légère inconséquence, mais cette tension même suggère que, comme la liste des sources, la phrase précédente (τὰ διαφόροις — συντέθεικα) n’est pas une création de K., mais se trouvait déjà dans E. et remonte à Cassianus Bassus. Il n’est d’ailleurs pas impossible qu’une partie du prologue de la Filāh.a fasse écho à ces lignes : « … worin er beschreibt, was nicht entbehren können die Landwirte und andere Leute bei ihrer Arbeit, in dem, wodurch sie Gott unterstützt bei (der Erwerbung) ihrer Bedürfnisse248 ». De cette analyse, deux résultats apparemment contradictoires se dégagent : d’une part, dans ce qui constitue à proprement parler l’argument du livre I, comme souvent, c’est M et non F qui témoigne de l’état le plus primitif du texte ; d’autre part, la phrase introductive et la liste des sources conservées par F ne sont pas moins anciennes. Ce paradoxe s’explique sans peine si la partie propre à F est un fragment authentique des Eclogues, mais n’est pas à sa place. Elle a été rattachée à l’argument du livre I par l’ajout de οὖν. Si nous avons vu juste, dans le texte de E., le livre I commençait, comme les suivants, par un argument qui en détaille le contenu, mais, dans ce cas, il manque de toute évidence un élément. En effet, où était la liste des sources dans cette édition ? Et d’où K. a-t-il tiré le fragment qu’il ajoute au début du livre I ? Une hypothèse toute simple permet de résoudre ces difficultés : les Eclogues s’ouvraient sur une préface de Cassianus Bassus, qui se trouvait encore dans le texte de E., mais a été supprimée par K., qui en a cependant tiré la liste des sources. Son absence dans MP ne doit pas étonner, puisque ce manuscrits dérivent d’un archétype incomplet249. L’existence d’une telle préface est en soi très naturelle. On pourrait d’ailleurs s’étonner que Cassianus Bassus, volontiers disert, se soit contenté, en matière de préface, des quelques lignes que nous conserve F. De plus, les adresses de l’auteur à son fils (ὦ φίλτατε παῖ Βάσσε) qui subsistent en tête de certains livres dans MP et qui, comme le suppose Oder, devaient originellement se trouver au début de chaque livre supposent une préface où l’ouvrage entier lui était dédié250. Le début de la Filāh.a constitue un indice supplémentaire, puisque, outre les possibles échos de la partie propre à F signalés ci-dessus, la formule : « rédaction de Qust.ūs fils de 246 Telle était déjà le sens des remarques d’Oder, Beiträge III (voir n. 23), 31, n. 2, qui observait que, si l’omission de la table des sources résultait d’une simple erreur de M, on s’attendrait à trouver οὖν dans son texte et que le participe ἡγησάμενος de M est sans doute la leçon primitive, puisque nous y lisons une phrase qui forme un tout, tandis que F a deux phrases non reliées entre elles. 247 La logique du texte veut que, dans F, la voix qui s’exprime dans l’argument du livre I soit identique à celle qui s’est exprimée dans le proème, donc celle de l’éditeur anonyme (et non de l’empereur). Dans M, par contre, où cet argument suit immédiatement le titre, il ne peut s’agir que de l’auteur qui y est nommé, à savoir Cassianus Bassus. 248 Selon le Leiden. or. 540 (pour le texte complet, voir p. 252) ; le Selden sup. 21 a un passage équivalent. 249 Nous n’excluons pas non plus une omission intentionnelle. En effet, M (ou son modèle) manifeste un certain désintérêt pour les introductions et les éléments personnels, comme le montrent l’omission de certains arguments (livres II, IV et V) et, probablement, de la plupart des apostrophes au fils du compilateur. 250 Oder, Beiträge III (voir n. 23), 27 ; voir aussi p. 254 et n. 74. Pense-t-il à une telle préface lorsqu’il écrit : « Die Compilation [war] ursprünglich dem Bassus-Sohn gewidmet, während jetzt das Huldigungssschreiben [sic] den Kaiser Porphyrogennetos als Empfänger nennt » (ibid.) ?

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Škūlāštīki, à son fils Bāsīs … » (Selden sup. 21251), suppose une telle dédicace. Le déplacement de la liste des sources dans K. s’explique parfaitement. Dans la mesure où l’éditeur compose une nouvelle préface, adressée à l’empereur et gomme toute trace de Cassianus Bassus, la suppression de la préface originelle était nécessaire. Ce faisant, il en aura récupéré quelques lignes et, en particulier, un élément essentiel dans le climat intellectuel et littéraire de la cour de Constantin VII : la liste des autorités anciennes. L’argument du livre I était une place toute trouvée pour ce fragment.

Oder a montré que les noms d’auteurs supposent la table des sources sous la forme que nous lui connaissons dans les Géoponiques, puisque, de part et d’autre, il y a eu méprise sur l’identité d’Anatolius252. Au ἐκ τῶν … Οὐϊνδανιωνίου καὶ Ἀνατολίου καὶ Βηρυτίου du début du recueil répond l’attribution de divers chapitres à l’un de ses trois noms253. C’est certainement à Cassianus Bassus que remonte son insertion parmi ses propres sources, mais sa tripartition ne peut être que le fait d’un personnage qui n’avait jamais eu la Synagogè entre les mains. En effet, tant Photius que l’Anatolius Arabicus et le Girk‘ vastakoc‘ attestent la présence du double nom de l’auteur et de l’indication de sa patrie en tête de la Synagogè254, contexte où il allait de soi qu’il s’agissait d’une seule et même personne. L’argument est d’autant plus fort que c’est de toute évidence de cet intitulé que proviennent les trois noms de la liste des sources de nos Géoponiques. La tripartition d’Anatolius ne peut donc remonter à Bassus, ni à R., puisque, comme nous le montrerons dans la dernière partie de ce travail, lui aussi connaissait la Synagogè. Ainsi, étant donné que les attributions marginales sont antérieures à K. et qu’elles supposent cette méprise sur le nom de la source principale du recueil, tout désigne E. comme responsable aussi bien de cette erreur que de l’ajout des noms d’auteurs.

3.5. Le choix des auteurs Le cas d’Anatolius éclaire, d’une lumière à vrai dire assez crue, la méthode de l’éditeur pré-constantinien. Il a copié la table des sources — sans forcément faire d’autres modifications que l’ajout de καὶ entre Οὐϊνδανιωνίου, Ἀνατολίου et Βηρυτίου — et s’en est inspiré pour attribuer tel chapitre à tel auteur. Ou peut-être faudrait-il dire : tel auteur à tel chapitre. Sa méprise sur l’identité d’Anatolius ne témoigne pas d’une connaissance très étendue de la tradition littéraire agricole. En effet, comment expliquer le choix tantôt de Οὐϊνδανιωνίου, tantôt d’Ἀνατολίου, tantôt de Βηρυτίου, si ce n’est par l’attribution arbitraire d’un chapitre donné à l’un de ces trois auteurs, nés d’une simple erreur dans l’établissement de la table des sources ? Il n’est pas étonnant de constater que des 251 Traduction de Attié (voir n. 72). 252 Oder, Beiträge III (voir n. 23), 29. 253 Il serait erroné de considérer que Vindanionius, Anatolius et Bérytius en tête des chapitres ne seraient que trois façons différentes de nommer le même auteur et que l’erreur de la table des sources serait précisément née de cette pratique, comme le voulait Niclas, ΓΕΩΠΟΝΙΚΑ (voir n. 2), XLVIII, n. 1. L’alternance entre Vindanionius et Anatolius se comprendrait, mais la seule référence à son origine (« le Bérytien ») serait étrange. Bien plus, l’hypothèse de Niclas est démentie par les cas où deux chapitres successifs portent l’un des noms d’Anatolius (Βηρυτίου II, 9, Ἀνατολίου 10 ; Ἀνατ. V, 10, Βηρ. 11 ; Βηρ. 33, Οὐϊνδανιωνίου 34 ; Ἀνατ. X, 18, Βηρ. 19 ; Ἀνατ. XI, 36, Βηρ. 37 ; Βηρ. XIV, 20, Ἀνατ. 21 ; Ἀνατ. XVIII, 17, Βηρ. 18, τοῦ αὐτοῦ 19 et 20). Car s’il s’agissait de désigner chaque fois un même auteur, le second devrait porter τοῦ αὐτοῦ (le cas de XVIII, 17-20 est particulièrement édifiant). 254 Voir la présentation synoptique de C. Scardino, dans ce volume, 156.

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chapitres d’autre provenance que la Synagogè sont mis sous un de ces trois noms255. Que l’arbitraire ait guidé E., une remarque faite par de Raynal le confirme. Presque tous les livres, note-t-il, commencent par des chapitres attribués à Florentinus256. En tous cas, la prééminence de cet auteur n’est pas le fruit du hasard. Car il est aussi, de toute la collection, l’auteur qui se voit attribuer le plus grand nombre de chapitres (78). Or il occupe également la première place dans la table des sources du recueil. Sa prééminence dans cette liste s’est traduite dans les attributions marginales. En tout état de cause l’éditeur pré-constantinien n’avait pas plus que nous la possibilité d’identifier le bien de Florentinus au sein du recueil. Si donc E. a privilégié cet auteur en indiquant son nom au début des livres, c’est pour une raison aussi simple que suspecte : sa position dans la liste257. C’est encore un signe alarmant d’arbitraire. Le rôle joué par les associations d’idées dans le choix des noms inscrits en tête des chapitres est encore illustré par la fréquence avec laquelle les différents noms d’Anatolius se suivent : cette tendance s’explique évidemment par leur proximité dans la liste des sources258. La teneur des chapitres a aussi influencé les choix de E., dans la mesure où il connaissait le type d’œuvre produite par tel auteur. Ainsi, les chapitres de contenu étrange ou paradoxal portent souvent le nom de Démocrite259 ou d’Africanus. Dans le cas de ce dernier, E. a pu être guidé par le titre de παράδοξα qui accompagne son nom dans la table des sources, mais nous n’excluons pas qu’il ait eu quelque connaissance indirecte des Cestes 255 Voir p. 279 et n. 178. 256 De Raynal, Étude (voir n. 182), 112. Plus exactement, c’est le cas de la moitié des livres (I, IV à VI, X, XIV, XVI, XVII, XVIII, XX). S’y ajoute le cas de trois livres dont le second chapitre porte le nom de Florentinus, alors que le premier est constitué par un texte qui tranche quelque peu avec le reste de la compilation : une historiette mythologique en IX, 1 (anonyme), le calendrier des cultures dans la région de Constantinople en XII, 1 (anonyme) et un petit traité sur les sympathies et antipathies, dû à la plume de Cassianus Bassus (voir n. 43), mais attribué à Zoroastre en XV, 1 (l’attribution manque cependant dans M et dans L). Le caractère particulier de ces chapitres explique, semble-t-il, le report de l’attribution à Florentinus : il était difficile ou peu naturel d’attribuer l’historiette de IX, 1 ou le calendrier constantinopolitain, avec ses formes vulgaires (voir p. 322), à Florentinus ; dans le cas du troisième, le choix de Zoroastre pourrait être mis en relation avec le caractère ésotérique du passage, mais témoigne peut-être de la connaissance du lapidaire mis sous le nom du sage, avec lequel le chapitre des Eclogues présente quelques contacts (voir J. Bidez – F. Cumont, Les mages hellénisés. Zoroastre, Ostanès et Hystaspe d’après la tradition grecque, 2 vol., Paris 1938 : 1, 121 s., et 2, 195, n. 1, et 197, n. 14 et 15 ; sur ce chapitre, voir aussi M. Wellmann, Pamphilos, Hermes 51, 1916, 1-64, 50 ss., et Die Φυσικά des Bolos Demokritos und der Magier Anaxilaos aus Larissa, APAW.PH 7, 1928, 1-80, en part. 28-32 et 36-39). 257 Si telle est clairement la cause du rôle prépondérant joué par Florentinus, cette explication ne s’applique pas mécaniquement à tous les auteurs. Pour Démocrite et Africanus, voir plus bas. Le cas de Didyme est plus énigmatique. Il se voit attribuer 68 chapitres, soit moins que Florentinus, mais nettement plus que Démocrite (46). Cette fréquence est sans rapport avec sa place dans la liste des sources, où son nom n’est que l’antépénultième. L’explication de cet étrange engouement pour Didyme est peut-être à chercher dans la familiarité que E. manifeste avec la littérature médicale (voir plus bas), car un recueil médical circulait sous le même nom (voir p. 250). 258 Cf. n. 253. Ce ne sont pas moins de sept cas, dont six impliquent Anatolius et Bérytius. C’est considérable, puisque ces noms ne reviennent que 19 et 17 fois respectivement. Ainsi, dans un tiers des cas environ, chacun de ces deux noms est associé à l’autre. Une étude minutieuse pourrait sans doute mettre d’autres associations privilégiées en évidence. 259 Oder, Ein angebliches Bruchstück (voir n. 2), 240 et 243, n. 29, refute F. G. A. Mullachius, Democriti Abderitae operum fragmenta, Berolini 1843, 150-154, qui défendait le bien-fondé de l’attribution de Gp. IV, 7, V, 4. 5, et XIX, 4 à Démocrite. Le cas de II, 6, que Mullach leur adjoignait, est différent, car le nom de Démocrite fait partie du titre (voir n. 228).

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et ait su quel genre de matériaux on pouvait y trouver. La réputation dont jouissaient Démocrite et Africanus, ainsi que le nombre élevé de chapitres faisant intervenir des procédés paradoxaux, sympathiques ou magiques, expliquent sans doute pourquoi ces deux noms reviennent avec une fréquence sans rapport avec leur place dans la table des sources260. D’autres procédés plus prosaïques sont aussi intervenus : par exemple, certaines attributions se fondent visiblement sur une citation incluse dans le texte du chapitre concerné261. L’arbitraire du choix des noms d’auteurs apparaît même là où ils ne sont pas dénués de toute vraisemblance, comme l’illustre le livre XVI, consacré aux chevaux. Ses chapitres sont attribués à des vétérinaires : Apsyrtus, Pélagonius, Hiéroclès, Théomneste et Hippocrate262. Or ces attributions sont fausses. La comparaison avec la recension M des Hippiatriques et les versions orientales de la Synagogè montre que la plus grande partie du livre provient en fait d’Anatolius263. Nous n’avons pas ici affaire à des erreurs isolées, mais à des attributions arbitraires. Cet exemple montre cependant que E. n’a pas été guidé par une fantaisie débridée : à chapitre hippiatrique, auteur vétérinaire. Il connaissait manifestement les noms d’auteurs d’un recueil hippiatrique et les a utilisés pour arracher ces chapitres à l’anonymat qu’attestent les versions orientales, sans être en mesure de vérifier si ses attributions étaient exactes, ou du moins sans s’en préoccuper. De même, l’attribution à Tarentinus du chapitre περὶ σιτοβολίου ἤτοι ὡρείου καὶ διαμονῆς σίτου (II, 27) est sans doute inspirée par la mention d’un περὶ σιτοβόλου de cet auteur en XIII, 4, 5264. Il y a donc un souci, sinon de l’exactitude, du moins de la vraisemblance. D’autres attributions heureuses s’expliquent sans doute de façon analogue, par la « culture générale » de l’éditeur pré-constantinien. Dans quelques cas, il n’est pas non plus impossible qu’il ait connu par d’autres sources l’origine de tel ou tel morceau. L’attribution de chapitres météorologiques (I, 2 à 4) n’est pas tombée bien loin : Aratus n’est pas forcément la source, mais ses Phénomènes contiennent une matière similaire265. Un autre exemple de trouvaille ingénieuse est celui de la recette du vinaigre de scille placée sous le nom de Pythagore (VIII, 42). Alors que les parallèles orientaux ne nomment aucune source266, cette attribution trouve appui dans un traité pseudo-galénique, qui donne une recette voisine et l’attribue à un écrit du philosophe sur la scille, égale-

260 Démocrite et Africanus, qui ne sont respectivement que huitième et neuvième dans la liste des sources, se retrouvent aux troisième et quatrième places des auteurs à qui sont attribués le plus de chapitres. 261 Cf. Oder, Beiträge I (voir n. 5), 63, n. 3. 262 La seule exception est constituée par le chapitre sur le chameau (ch. 22), attribué à Didyme (pour une raison simple : il y est cité trois fois, si bien qu’une bonne partie du texte lui est effectivement due). 263 Voir Oder – Hoppe, Corpus Hippiatricorum Graecorum (voir n. 214), vol. 2, X et McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (voir n. 10), 73. Seuls les chapitres 2, 3, 8, 11, 15, 16 et 22 sont sans parallèle dans les versions de la Synagogè. 264 Coïncidence relevée par Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 55. 265 Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 272, relève les liens entre ces chapitres et les Diosemia (la seconde partie du poème) ; cependant, il estime qu’ils ne viennent pas d’Aratus lui-même, en raison du manque de correspondances au niveau du vocabulaire, correspondances encore plus faibles avec ses scholies, d’où Gemoll, Untersuchungen (voir n. 135), 56-58, pensait qu’ils avaient été pris (sur ces chapitres, voir aussi Boll, Griechische Kalender [voir n. 194], 16 s.). 266 Anat. Arab. VIII, 39 ; G. V. 198 ; syr. VIII, 33; cf. Pallad. VIII, 8, 1. Le chapitre est sans équivalent dans la Filāh.a.

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ment mentionné par Pline267. Qui plus est, ce chapitre est le seul de tout le recueil qui lui soit attribué. L’éditeur pré-constantinien connaissait donc cette tradition. D’autres exemples pourraient encore être examinés268, mais ces attributions (plus ou moins) fondées sont l’exception et non la règle. En outre, dans ces cas, les noms d’auteurs ne font que signaler le rapport entre un chapitre des Géoponiques et les matériaux traditionnellement attribués à tel auteur. Même vraisemblable, une telle indication n’est donc pas forcément exacte, car rien ne garantit que l’éditeur ait reconnu la source, directe ou indirecte, du chapitre. ø Les éléments examinés jusqu’ici sont suffisants pour que nous formulions des conclusions sur l’origine et la valeur des noms d’auteurs dans les Géoponiques. Premièrement, nos recherches étayent la conclusion d’Oder : les attributions marginales ne reposent sur aucune tradition interne. Anatolius et Cassianus Bassus indiquaient certes l’auteur de tel ou tel chapitre, mais il s’agissait de cas isolés et l’information était donnée dans le titre et non en marge. Rien ne permet d’imaginer un développement progressif à partir d’un petit noyau ancien, éventuellement fiable ; les noms d’auteurs ont été ajoutés à un moment précis, par une même main, clairement identifiable : celle de E. Bien entendu, cela n’exclut pas qu’après cette étape déterminante, certains se soient corrompus, aient été modifiés, ajoutés, voire supprimés, comme en témoignent les divergences entre les manuscrits. L’absence de tradition ancienne et continue ne plaide pas en faveur de l’autorité de ces indications. Le caractère largement arbitraire du choix des noms d’auteurs est prouvé par les cas d’Anatolius et de Florentinus : après s’être mépris sur le nom du premier et en avoir fait trois auteurs distincts, l’éditeur pré-constantinien a attribué certains chapitres aux fantômes ainsi créés ; quant au second, la prééminence dont il jouit dans les attributions ne s’explique que par le fait qu’il occupe le premier rang dans la table des sources. L’arbitraire du choix est aussi prouvé par le nombre d’erreurs manifestes, de problèmes chronologiques et d’invraisemblances depuis longtemps remarqués. Arbitraires, les noms d’auteurs ne sont pas pour autant fantaisistes. La matière agricole a été mise sous le nom des sources mentionnées par Cassianus Bassus, les conseils hippiatriques sous celui d’auteurs vétérinaires et les chapitres relevant d’autres domaines sous celui d’illustres représentants de ceux-ci. Les choix ne sont donc pas totalement aléatoires, mais témoignent d’un souci de vraisemblance. Tout n’est pas forcément faux. Mais les cas d’attributions heureuses, sinon exactes, reposent non pas sur la con-

267 Ps.-Gal., De remediis parabilibus (XIV, 567-570 Kühn). Pline fait référence à l’ouvrage sur la scille attribué à Pythagore au livre XIX de son Histoire naturelle (§ 94). Dans le livre suivant, il donne la recette du vinaigre de scille (n.h. XX, 97 s.) et mentionne le philosophe à la fin du chapitre (§ 101), sans toutefois lui attribuer explicitement la recette. 268 L’un d’eux serait celui de certains chapitres attribués à Zoroastre (I, 8. 10. 12 ; II, 15), car Bidez et Cumont, Les mages (voir n. 256), vol. 1, 120, tout conscients qu’ils sont des problèmes posés par les attributions des Géoponiques, considèrent que « plusieurs indices concourent à nous donner ici la garantie que certains morceaux ne sont pas pseudépigraphiques et même, pour les chapitres les plus importants, on peut démontrer qu’ils expriment véritablement de vieilles doctrines orientales » (voir aussi vol. 2, 173197). Là encore, ces attributions heureuses s’expliquent par la connaissance de la tradition à laquelle appartenaient ces chapitres (voir aussi p. 316 s. et n. 319).

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naissance précise des sources utilisées, mais sur la connaissance générale d’une tradition qui associe tel élément à tel auteur, indépendamment du cheminement précis des textes jusqu’aux Géoponiques — cheminement qui était aussi mystérieux pour E. qu’il l’est pour nous. Aussi ces cas ne doivent-ils pas faire perdre de vue qu’en principe, quand un nom d’auteur ne repose pas sur une donnée fournie par le titre du chapitre, il doit être tenu, au mieux, pour une conjecture ; dans bien des cas, il serait sans doute plus juste de parler d’invention. La proportion d’attributions potentiellement exactes est d’ailleurs infime. De fait, les choix de E. sont tout particulièrement sujets à caution pour les principales sources du recueil, c’est-à-dire les auteurs agricoles. Sa méconnaissance éclate particulièrement dans le cas d’Anatolius, de la renommée duquel Photius témoigne pourtant. Il semble par ailleurs n’avoir aucune idée de la chronologie relative des auteurs, ou alors il n’en a cure. Il paraît plus à l’aise avec les sources scientifiques — médicales (songer aux attributions du livre XVI ou à la recette pseudo-pythagoricienne de VIII, 42), météorologiques (Aratus) ou astronomiques (Ptolémée269). Ce sont dans ces domaines que ses choix paraissent les plus heureux. Notre homme n’avait donc guère d’accointances avec l’agriculture, mais devait être un lettré versé dans les sciences, peut-être au bénéfice d’une formation médicale270. Oder et Pasquali avaient vu juste : quelles que fussent ses motivations, l’éditeur préconstantinien a fait œuvre de faussaire. A priori, une attribution marginale des Géoponiques n’est pas digne de foi. La décision de Vieillefond d’écarter de son édition des Cestes les chapitres mis sous le nom d’Africanus, qui a été le point de départ de notre quête, s’avère ainsi fondée. L’étude et l’édition des sources d’Anatolius ou de Cassianus Bassus ne sauraient se baser sur les noms qui ornent les marges des Géoponiques. En ce qui concerne leur identification au sein du recueil, ce résultat réoriente la recherche vers les citations, dont Oder a montré la valeur.

4. Richesse et diversité des ajouts postérieurs à Anatolius : les citations du livre XIII Dans l’étude des sources des Géoponiques, l’attention s’est surtout portée sur celles d’Anatolius, à la fois parce que la liste en est connue et parce que ses parallèles orientaux sont plus accessibles, tandis que l’étude de celles de Cassianus Bassus est négligée depuis qu’Oder a mis en évidence l’usage de Didyme en complément d’Anatolius271. Le résultat de ses travaux pouvait en outre être interprété dans le sens d’une décadence : Anatolius exploite diverses sources (relativement) anciennes, Cassianus Bassus enrichit sa compilation à l’aide d’une source plus tardive (Didyme), puis un éditeur byzantin inculte bouleverse ce qu’il y reste d’ordre. Or le témoignage des versions orientales d’Anatolius et de Cassianus Bassus ébranle cette vision — résumée ici de façon quelque peu caricaturale. Il nous permet en effet de déterminer à quelle étape bon nombre de citations ont été ajoutées. Le résultat est surprenant : d’une part l’apport de Cassianus Bassus est bien

269 Sur l’attribution de I, 13 voir n. 374. 270 L’ajout des historiettes mythologiques (voir p. 322-324) nous renseigne aussi sur sa culture et ses goûts. 271 Oder, Beiträge II (voir n. 37), 212-214.

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plus important qu’Oder ne le croyait ; d’autre part, les interventions qu’il attribuait au réélaborateur byzantin sont attribuables à trois étapes distinctes (R., E. et K.)272. Bien que la dette de Cassianus Bassus à l’égard d’Anatolius soit immense, les matériaux non anatoliens sont parfois d’un intérêt supérieur à ceux de la Synagogè pour la connaissance des sources. Dans les citations ajoutées au fonds anatolien, nous voyons en effet apparaître ou réapparaître plusieurs auteurs, dont une partie au moins remonte au IIIe siècle, voire au-delà. Les citations étaient relativement rares chez Anatolius. Un des apports de l’Anatolius Arabicus, qui est sans doute le reflet le plus exact de la Synagogè qui soit à notre disposition, est de le confirmer. Leur nombre inférieur par rapport aux Géoponiques a été d’emblée remarqué dans les versions273, mais il est désormais clair qu’il s’agit d’une caractéristique d’Anatolius et non d’une tendance des versions orientales à éliminer ces éléments (même si celle-ci se manifeste à l’occasion). Leur extrême rareté dans les passages que Palladius a empruntés à la Synagogè en est une preuve supplémentaire274. Si nos Géoponiques en contiennent davantage, c’est parce que nombre d’entre elles ont été ajoutées ultérieurement. Aussi nous proposons-nous, dans la suite de notre étude, de porter notre attention sur les étapes post-anatoliennes de la constitution des Géoponiques, en nous intéressant en particulier aux sources de Cassianus Bassus. Pour ce faire, nous devrons aussi chercher à distinguer l’apport spécifique de ce dernier des ajouts postérieurs, là encore à l’aide de la tradition orientale. Une meilleure connaissance de celle-ci (et tout particulièrement de la Filāh.a) conduira sans doute à des résultats plus substantiels ; nous nous contenterons ici d’explorer quelques pistes, à la lumière de la documentation partielle dont nous disposons275.

4.1. L’ajout d’une référence érudite (Gp. I, 14, 3) Nous nous baserons essentiellement sur l’exemple du livre XIII, mais un cas très particulier nous servira de première illustration. Il se rencontre dans le désormais fameux chapitre sur la grêle (Gp. I, 14), pour lequel nous avons la chance de connaître le texte grec d’Anatolius276. Au § 3, la référence à Philostrate que nous trouvons dans les Géoponiques est sans équivalent dans le texte de la Synagogè, ni dans ses versions.

272 Nous avons montré plus haut la différence qu’il faut faire entre E. et K. (voir la section 2.2). Nous justifierons sous peu la nécessité de placer une intervention importante entre Cassianus Bassus et E. (voir la section 4.3). 273 Cf. Lagarde, De geoponicon versione Syriaca (voir n. 10), 136. Sur les sources d’Anatolius dans la version arménienne, voir Brockelmann, Die armenische Übersetzung (voir n. 9), 392-394. 274 Voir p. 287 et n. 208. 275 La connaissance des versions arabes de Cassianus Bassus, qui n’avaient plus guère suscité d’intérêt depuis les travaux de Ruska et de Nallino au début du XXe siècle (voir n. 31, 57 et 59), et la compréhension de leurs rapports n’ont fait des progrès décisifs qu’à une date relativement récente, avec les travaux d’Attié et de F. J. Mariscal (voir p. 252-254). 276 Voir n. 119.

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Anatolius (Paris. gr. 2313) Kαὶ φώκης δὲ δέρμα μιᾷ περιτεθὲν ἀμπέλῳ ἐν μέσῳ τοῦ ἀμπελῶνος ἀπελάσειε χάλαζαν.

Gp. I, 14, 3 Kαὶ ἀπὸ δέρματος φώκης ἱμάντος ἀπαρτηθέντος ἐκ μιᾶς τῆς περιφανοῦς ἀμπέλου, οὐ γίνεται βλάβη ἀπὸ χαλάζης, ὡς ἱστορεῖ Φιλόστρατος ἐν τῷ ἱστορικῷ (ἡρωικῷ Fehrle)

F. R. (Leiden. or. 414)277 Es schützt davor auch, wenn abgeschnitten wird von der Haut eines Igels oder einer Hyäne ein Riemen und befestigt wird am schönsten Stock, der im Weinberg ist und der am reichsten trägt.

La différence entre Anatolius et les Géoponiques est notable. Relevons en particulier l’insertion de la lanière, qui transforme la recette de la Synagogè. La référence à Philostrate ne se trouve pas non plus dans les manuscrits de la Filāh.a ar-rūmīya et de la Filāh.a de Leyde utilisés par Ruska pour le compte de Fehrle278 ; elle manque également dans le Selden superius 21. Sa suppression par les traducteurs ou sa disparition dans la tradition manuscrite n’auraient rien d’étonnant, d’autant que Philostrate ne compte pas parmi les grands noms de la science antique. Cette absence n’a donc pas grand poids ; plus important est le fait que ces versions reflètent non le texte d’Anatolius, mais le texte retravaillé que conservent les Géoponiques. Or la réécriture est solidaire de l’insertion de la référence à Philostrate, puisqu’elle se fait en fonction d’un passage de cet auteur. Ainsi, même si cette référence manque dans les manuscrits arabes de Leyde, c’est bien Cassianus Bassus qui est l’auteur de cet ajout. Fehrle a sans doute raison de corriger le ἐν τῷ ἱστορικῷ des manuscrits des Géoponiques en ἐν τῷ ἡρωικῷ279, car la citation renvoie clairement à un passage de l’Héroïkos, où Palamède apparaît à un paysan de la région de Troie et lui recommande un procédé prophylactique pour ses vignes : « Σὺ δέ, ἐπειδὴ φιλεῖς που τὰς ἀμπέλους, εἰπέ μοι, τί μάλιστα περὶ αὐταῖς δέδοικας », « τί δ’ ἄλλο γε » εἶπεν « ἢ τὰς χαλάζας; ὑφ’ ὧν ἐκτυφλοῦνταί τε καὶ ῥήγνυνται ». « ἱμάντα τοίνυν » εἶπεν ὁ Παλαμήδης « περιάπτωμεν μιᾷ τῶν ἀμπέλων καὶ οὐ βεβλήσονται αἱ λοιπαί280. »

Le texte d’Anatolius n’avait aucune affinité particulière avec celui de Philostrate, sinon le dessein de protéger le vignoble de la grêle281 : il recommande une peau de phoque et indique qu’elle doit être placée au milieu de la vigne, détails étrangers l’un et l’autre au conseil de Palamède, qui prescrit simplement d’attacher une lanière à un plant. Le texte de Cassianus Bassus tient le milieu. L’usage d’une lanière de peau de phoque associe les indications de ses deux sources. Cette technique est tout à fait remarquable. Cassianus Bassus a-t-il lui-même fait le rapprochement entre les deux textes ? Y a-t-il été incité par une référence à Philostrate dans une de ses sources agricoles ? Vu la précision de la

277 Traduction de J. Ruska chez Fehrle, Studien (voir n. 9), 8 et 10. 278 Fehrle se base avant tout sur le manuscrit de Leyde de la Filāh.a ar-rūmīya (« Arab A »), mais signale aussi les variantes de l’« Arab B » (la Filāh.a), dans un autre manuscrit de Leyde (Leiden. or. 540). Nous déduisons l’absence de Philostrate dans ce second manuscrit du silence de Fehrle, Studien (voir n. 9), 10. 279 Fehrle, Studien (voir n. 9), 10 et 17. 280 Philostr., her. 21, 8 (685, 33 ss. Olearius). 281 Malgré leur préverbe identique, περιτεθέν (Anatolius) et περιάπτωμεν (Philostrate) font référence à des actions différentes. Pour Anatolius, il s’agit d’entourer un cep d’une peau de phoque ; pour Philostrate, d’attacher une lanière à la vigne (περιάπτω peut s’employer pour des amulettes). C’est ce second sens que retient Cassianus Bassus (ἱμάντος ἀπαρτηθέντος).

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référence (moyennant la conjecture de Fehrle) et la culture littéraire dont l’auteur des Eclogues fait preuve ailleurs, la première hypothèse est la plus probable — et de loin282.

4.2. Les citations du livre XIII Abordons maintenant le livre XIII. Consacré aux insectes et autres animaux nuisibles, il est l’un de ceux où le fonds anatolien est le moins important. Il présente également l’intérêt de se retrouver en grande partie et sous une forme très semblable dans la Filāh.a (section VIII), qui a même quelques chapitres supplémentaires283. Par contre, aucun de ces chapitres ne se retrouve dans la Filāh.a ar-rūmīya, dont la section VIII traite du cheval284. Le tableau ci-dessous montre l’apport anatolien et répertorie les citations, relativement nombreuses dans ce livre et souvent regroupées. Celles qui sont reprises à Anatolius sont en petites capitales. Anat. Arab. VI Syr. VII 15 17

21 (fin)

23 26

21 (début) 22

24

23

25

Gp. XIII Auteurs cités dans les Géoponiques 1, 1-6 1, 7-9 2 3 4, 1-2 (début) 4, 2 (fin) 4, 3-8 Anatolius et Tarentinus ἐν τῷ περὶ σιτοβόλου (§ 5) 4, 9 Anatolius, Didyme 5, 1-3 Apule´e (§ 1)285 5, 4-6 6 7, 1 7, 2

282 Fehrle, Studien (voir n. 9), 18, explique les choses ainsi : un auteur agricole rassemblant les remèdes contre la grêle aurait copié ce passage de Philostrate, mais, puisque le phoque était utilisé contre les dommages météorologiques, cet auteur ou l’un de ses successeurs y aurait ajouté la mention de cet animal. Il mentionne aussi la suggestion que lui a faite F. Schöll : φώκηςȱaurait pu tomber après Παλαμήδηςȱdans le texte de Philostrate. Cependant, Palladius (I, 35, 14 s.) et les versions syriaque (VII, 7) et arménienne (ch. 95) cités par Fehrle montrent bien que le texte d’Anatolius ne pouvait être très différent de ce que nous lisons dans le Paris. gr. 2313. Or Cassianus Bassus reprend certainement le procédé d’Anatolius, comme tous ceux de son chapitre. Le § 3 n’est donc pas à considérer comme un extrait de l’Héroïkos, mais plutôt comme un emprunt à la Synagogè retravaillé d’après Philostrate : ce n’est pas le phoque qui est un ajout dans une reprise de Philostrate, mais la lanière qui est insérée, d’après cet auteur, dans le texte d’Anatolius. 283 La Filāh.a suit exactement le même plan que le grec jusqu’au ch. 15 (= Gp. XIII, 15), puis insère un bloc de six chapitres (concernant les bourdons, les pucerons, un type particulier de vers, les vers des vignes, les guêpes et les abeilles, ch. 16-21) ; les deux derniers chapitres (22 s.) sont de nouveau parallèles au grec (= Gp. XIII, 16 s.). Mariscal, Análisis (voir n. 66), 71 et 165, tient les chapitres supplémentaires pour une interpolation. Selon ses indications, p. 70 s., dans les chapitres communs, les deux textes sont souvent presque identiques (ch. 1, 2, 3, 8, 9, 13, 16/22) ; d’autres sont semblables, mais plus développés dans les Géoponiques (ch. 4, 5, 7, 10-12, 14, 15), tandis que la situation inverse ne se rencontre que deux fois (ch. 6 et 17/23). 284 Mariscal, Análisis (voir n. 66), 70 s. Voir aussi Attié, L’origine (voir n. 10),174. 285 Abūlīūs dans l’Anatolius Arabicus, mais Apollonius dans la version syriaque, selon une confusion habituelle (cf. Lagarde, De geoponicon versione Syriaca [voir n. 10], 136).

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cf. 27

8, 1-2 8, 3-12 9, 1-12

16

18

cf. 17

cf. 19286

20, début

22, début

20, milieu

22, fin

18, fin

20, fin

18, début

20, début

(cf. VI, 13)

11, milieu

19

21

Démocrite (§ 5), Apulée (§ 6), Tarentinus (§ 7), Florentinus (§ 8) Apulée (§ 5), Démocrite (§ 6 ; ὁ αὐτός, § 8), Plutarque (§ 9), Zoroastre (§ 10), Florentinus (§ 11), Tarentinus (§ 12)

10, 1-3 10, 4-5 (ordre inverse) 10, 6-16 11, 1 s. 11, 3 s. 11, 5-10 12, 1 s. 12, 3 (= 15, 1) Anatolius 12, 4 s. 13 14, 1-3 14, 4 14, 5-9 Florentinus (§ 7), Démocrite (§ 9) 14, 10 s. 15, 1287 (= 12, 3) 15, 2-4 15, 5 15, 6-11 16, 1 (= V, 49, 1) 16, 2 s. Aristote (§ 3)288 16, 4 17 18

Sur les vingt références à des auteurs que compte le livre XIII (dont deux à Anatolius), seules deux citations ont été reprises à la Synagogè, celle d’Apulée en 5, 1 et celle d’Aristote en 16, 3. Ainsi, dans ce cas, 90% des citations ne proviennent pas d’Anatolius ! Ce pourcentage ne saurait toutefois être extrapolé à l’ensemble du recueil, puisque le livre XIII lui doit particulièrement peu. Il n’en demeure pas moins que le nombre de citations est nettement plus faible dans les emprunts à la Synagogè qu’ailleurs. Une autre leçon importante de la comparaison avec les versions orientales, mais cette fois celles des

286 Lagarde n’indique de correspondance qu’avec le § 3 des Géoponiques. 287 Signalons un possible parallèle papyrologique à ce chapitre sur les puces dans les fragments d’un codex du IVe siècle qui contenait des recettes essentiellement magiques : voir D. Jordan, Phallus or Fleas at PBerol inv. 17202.31 ?, ZPE 141, 2002, 139-141. 288 Aristote est également cité dans l’Anatolius Arabicus, dans le Girk‘ vastakoc‘ (ch. 107) et dans la version syriaque, mais aussi dans le Gayangos XXX (« Sobre las cantáridas », fol. 70v), par Ibn H . ağğāğ (al-Muqni‘, 27). L’Agriculture nabatéenne contient aussi un parallèle (éd. T. Fahd, L’agriculture nabatéenne. Traduction en arabe attribuée à Abū Bakr Ah.mad b. ‘Alī al-Kasdānī connu sous le nom d’Ibn Wah.šiyya, vol. 2, Damas 1995, 1090 s.), mais le nom d’Aristote y est remplacé, comme à l’accoutumée, par un nom nabatéen, en l’occurrence celui de Yanbushad (sur ces substitutions, voir C. Scardino, dans ce volume, 154, n. 40 et 162, n. 68).

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Eclogues, est que les citations postérieures à Anatolius n’ont pas toutes été ajoutées par Cassianus Bassus. Comparons les citations des Géoponiques avec celles de la Filāh.a 289 : Géoponiques XIII 4, 5 4, 9 5, 1 5, 6 8, 5 8, 6 8, 7 8, 8 9, 5 9, 6 9, 8 9, 9 9, 10 9, 11 9, 12 10, 14 12, 3 14, 7 14, 9 16, 3

Anatolius et Tarentinus ἐν τῷ περὶ σιτοβόλου Anatolius, Didyme Apulée 1re personne Démocrite Apulée Tarentinus Florentinus Apulée Démocrite ὁ αὐτός (= Démocrite) Plutarque Zoroastre Florentinus Tarentinus 1re personne Anatolius Florentinus Démocrite Aristote

Filāh.a VIII (Selden superius 21) —

4

ibid. 5 ibid. 8 ibid. ibid. ibid. 9 ibid. ibid. ibid. ibid. ibid. ibid. 12 14 ibid. 22

— impersonnel — Dīmuqrāt.īs der Weise Abrinūs T.arnānt.ūs Barwarant.ūs Arīmūs der Weise Dīmuqrāt.īs Dīmuqrāt.īs Barwānt.ūs der Weise attribué au précédent Barwarānt.ūs der Weise T.arnānūs der Weise — — — Dīmuqrāt.īs der Weise Aristoteles der Weise

Plusieurs cas de figures se présentent : 1) Dans la majorité des cas (précisément douze sur dix-huit290), la référence est identique. 2) Dans deux cas, la citation a disparu dans la Filāh.a. Le propos passe à un autre auteur (9, 10) ou simplement au compilateur (5, 1). Dans ce dernier cas, l’origine anatolienne de la citation suggère qu’il s’agit d’une omission du texte arabe et non d’un ajout du grec. 3) Enfin, quatre références sont simplement sans équivalent dans la version arabe. La même constatation vaut pour les expressions à la première personne en 5, 6 et 10, 14 — nous y reviendrons291.

289 Un tiret cadratin indique que le paragraphe grec en question n’a pas de parallèle arabe ; la mention « impersonnel » signale que le texte ne fait référence à aucune source. Relevons l’importance des différences entre ce manuscrit et le texte de l’édition d’A‘ubayd que nous a signalées C. Scardino : au ch. 5, le § 3 manque dans l’édition (le Selden sup. 21 conserve la mention à la Bithynie : « Es haben gesagt die Leute einer römischen Region, die Bitinien heißt, dass … ») ; en lieu et place des noms d’auteurs au ch. 8, on trouve trois fois : « es wird gesagt », tandis que le procédé attribué à Tarentinus est simplement placé à la suite du précédent, sans cette formule ; il en va généralement de même dans les chapitres suivants, où l’édition n’a, au ch. 9, que le nom de Démocrite (citation correspondant au § 8 du grec) ; enfin, au lieu de la citation d’Aristote, on y lit : « einige Gelehrte Griechenlands haben gesagt … ». Ces différences s’expliquent-elles par la supériorité du manuscrit d’Oxford sur ceux qu’a utilisés l’éditeur ou par la légèreté de ce dernier, dont Mariscal, Comentarios (voir n. 65), fournit plus d’une preuve ? 290 Nous ne comptons pas les cas où nous trouvons dans le texte grec une expression à la première personne. 291 Voir p. 318-320.

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Outre les deux citations qui remontent à la Synagogè, Cassianus Bassus a donc introduit une dizaine de nouvelles citations : Apulée (également cité par Anatolius), Démocrite, Florentinus, Tarentinus, Plutarque et, peut-être, Zoroastre. De façon tout à fait remarquable, elles ne sont pas disposées de façon plus ou moins régulière, mais forment essentiellement deux blocs, aux chapitres 8 (quatre citations) et 9 (pas moins de six, sans compter Zoroastre !). Enfin, une citation de Démocrite est ajoutée en 14, 9. L’exemple des chapitres précédents et la technique de citation, point sur lequel nous reviendrons, font toutefois envisager que la citation de Florentinus, qui apparaît peu avant (§ 7), soit elle aussi un ajout de Cassianus Bassus, dont l’absence dans la version arabe résulterait d’une omission292. Il est par contre clair qu’une telle explication ne saurait valoir dans tous les autres cas. De fait, le silence de la Filāh.a, toujours difficile à interpréter, n’est pas le seul argument qui invite à considérer certains ajouts comme postérieurs à Cassianus Bassus.

4.3. Les citations d’Anatolius (Gp. XIII, 4 et 12) et l’identification de R. La comparaison avec les parallèles arabes nous réserve en effet une surprise : la citation d’Anatolius en Gp. XIII, 12, 3, appliquée aux mouches, n’a pas d’équivalent dans les versions orientales de la Synagogè, ni chez Palladius. Le reste du chapitre ne provient d’ailleurs pas de la Synagogè. Qui plus est, le texte de la Filāh.a (VIII, 12), tant dans le Selden superius 21 que dans l’édition d’A‘ubayd293, correspond à Gp. XIII, 12, 1 s. et 4 s. — sans le § 3 ! Le texte se retrouve, sans indication de source, chez Ibn H . ağğāğ (alMuqni‘, 144), également sans ce paragraphe. Ces deux derniers témoignages suggèrent qu’il s’agit d’un ajout postérieur à Cassianus Bassus et le silence de la tradition d’Anatolius que, si l’extrait est authentique, il n’est pas à sa place. De fait, un procédé identique, mais destiné à lutter contre les puces, se retrouve dans des matériaux anatoliens, au chapitre 15, comme le montre l’Anatolius Arabicus : Anat. Arab. VI, 18 (puces) Wenn du die Flöhe an einen Ort versammeln willst, damit sie dir nicht lästig sind, dann grabe im Haus eine Grube und tue dort zerriebenen Oleander hinein. Siehe, die Flöhe werden sich dort versammeln294.

Gp. XIII, 12, 3 (mouches) Ἀνατόλιος δέ φησιν, εἰ βούλει αὐτὰς εἰς ἕνα τόπον συναθροῖσαι, ποιήσας βόθρον, καὶ κόψας ῥοδοδάφνας ἔμβαλε εἰς αὐτόν, κἀκεῖ συνάξεις ἁπάσας.

Gp. XIII, 15, 1 (puces)

Ποιήσας βόθρον, καὶ κόψας ῥοδοδάφνας βάλε εἰς αὐτόν, κἀκεῖ συνδραμοῦνται πᾶσαι.

Gp. XIII, 12, 3 est donc bien une citation d’Anatolius, même si le procédé y est appliqué à d’autres insectes. Un détail est particulièrement remarquable : les premiers mots (εἰ βούλει αὐτὰς εἰς ἕνα τόπον συναθροῖσαι), sont conservés alors qu’ils sont omis au chapitre 15. Cette différence montre qu’il ne saurait s’agir d’une simple reprise de 15, 1 à un stade récent de la tradition. Cassianus Bassus aurait-il d’abord copié la recette d’Anato292 Nous reviendrons p. 316 s. sur les cas particuliers des citations de Zoroastre en 9, 10 et de Florentinus en 14, 7. 293 Le texte d’A‘ubayd est ici celui de la Filāh.a (voir p. 305). 294 La version arménienne est très proche de l’Anatolius Arabicus, mais omet une partie des premiers mots : « Si tu veux, fais un trou au milieu de la maison … ».

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lius dans son chapitre sur les mouches, puis répétée sous une forme plus brève en traitant des puces ? Outre le silence de la Filāh.a, d’autres éléments excluent cette possibilité. Le premier est le caractère exceptionnel des citations d’Anatolius. En effet, bien que sa Synagogè forme la base du recueil, celui-ci n’est que très rarement mentionné dans les Géoponiques. Il apparaît dans la liste des sources au début de l’œuvre, puis à trois reprises seulement, dans deux chapitres du livre XIII (4, 5. 9 ; 12, 3). Or aucun de ces passages ne se lit dans la Filāh.a ! Un triple accident est raisonnablement exclu et une suppression volontaire serait très étonnante. Si, au contraire, il s’agit d’ajouts postérieurs à Cassianus Bassus, c’est une anomalie qui disparaît. En effet, pourquoi celui-ci aurait-il mentionné sa source principale dans deux cas seulement ? Puisqu’il paie d’une certaine manière sa dette envers son prédécesseur en l’insérant dans la liste des sources du recueil, le parti de ne pas le citer était naturel. Que les mentions d’Anatolius soient secondaires, une analyse diachronique du chapitre consacré aux souris domestiques le montre clairement. L’étude de ce texte est un excellent exemple des lumières qu’apporte la tradition orientale. Il a en effet joué un rôle-clef dans l’histoire de la recherche, puisque c’est sur lui que s’est appuyé Oder pour mettre en évidence l’usage de Didyme comme source subsidiaire dans les Eclogues. Son raisonnement se fonde sur les deux mentions d’Anatolius : Ὁ δὲ Ἀνατόλιος καὶ Ταραντῖνος, ἐν τῷ περὶ σιτοβόλου, περὶ τῆς τῶν κατοικιδίων μυῶν φθορᾶς τοῖς αὐτοῖς κέχρηνται φαρμάκοις (§ 5). Ἀνατόλιος δέ φησι, βαλὼν εἰς λεκάνην χαλκῆν ἀμόργην, καὶ ἐν μέσῳ τοῦ οἴκου ἀποθέμενος νυκτός, πάντας τοὺς μύας συνάξεις. ἐν τοῖς ἄλλοις ὡς ὁ Δίδυμος καὶ αὐτός (§ 9).

Il relève que ces mentions d’Anatolius impliquent que le rédacteur des Eclogues compose son chapitre à partir de matériaux non anatoliens et de matériaux anatoliens. La remarque du § 5 sur le fait qu’Anatolius et Tarentinus emploient les mêmes procédés n’a de sens que si ce qui précède ne provient pas de la Synagogè. Le § 9 amène Oder à la même conclusion à propos des § 6 à 8. Il paraphrase : « Aus Anatolius habe ich nur das eine Mittel (§ 9) herzusetzen brauchen, weil derselbe sich sonst mit Didymus, den ich hier ausgeschrieben habe, deckt. » Le chapitre proviendrait donc de Didyme, à l’exception des § 5 et 9. L’interprétation d’Oder paraît évidente. Pourtant, ses conclusions sont démenties par la comparaison avec Anatolius. Le chapitre de la Synagogè sur les souris domestiques295 est particulièrement bien attesté, puisqu’il a été utilisé par Palladius (I, 35, 9) et figure dans les quatre versions connues d’Anatolius (Anat. Arab. VI, 21 ; G. V. 109 ; syr. VII, 23 ; Gayangos XXX, fol. 73v). La comparaison entre ces versions, la Filāh.a et les Géoponiques confirme la primauté de l’Anatolius Arabicus296. La version syriaque, qui, selon les indications de Lagarde, corre295 La précision « domestiques » dans le titre (περὶ μυῶν κατοικιδίων), par contraste avec le chapitre suivant (περὶ μυῶν ἀρουραίων) est un ajout de Cassianus Bassus, comme le montre le titre du chapitre dans la Filāh.a : « Sobre los ratones domésticos » (trad. F. J. Mariscal). Anatolius disait sans doute simplement περὶ μυῶν, comme l’indique l’accord entre l’Anatolius Arabicus (« Über Mäuse ») et Palladius, dont le chapitre commence par mures sans autres précisions. 296 La version arménienne suit d’assez prêt l’arabe, quoiqu’elle manifeste parfois une légère tendance à l’amplification, que nous avons également constatée dans d’autres cas. Elle omet les § 5 et 6 (selon la numérotation imposée au texte arabe ci-dessous), et les remplace par une recette de son cru, à laquelle nous n’avons trouvé aucun parallèle. En voici la traduction : « Si quelqu’un prend une éponge et la découpe avec des ciseaux en petits morceaux, de telle sorte qu’une souris puisse les avaler, et prend du suif, le fait

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spond aux § 9 et 1 du grec (dans cet ordre) est donc moins complète, puisqu’elle n’est parallèle qu’à la première partie du texte arabe (§ 1-3). La version de Madrid (fol. 73v) l’est moins encore, puisqu’elle n’a que l’équivalent des § 2 et 3 de l’Anatolius Arabicus (§ 1 du grec). L’intérêt de cette version dans ce cas ne réside cependant pas tant dans ce bref parallèle que dans la présence d’un autre chapitre consacré au même sujet (fol. 81), mais qui ne provient pas d’Anatolius. Un tel exemple de doublet n’est pas unique dans le texte de Madrid. Ce phénomène mériterait d’être étudié de plus près. Sur les dix procédés qu’indique ce second chapitre du Gayangos XXX pour se débarrasser des souris297, seuls l’usage de cendre d’orme (§ 3) et la fumigation de sulfate de cuivre (§ 9) ont des parallèles dans la tradition d’Anatolius298. La dualité même des chapitres de la version de Madrid, dont l’un se rattache à la tradition d’Anatolius, tandis que l’autre n’a que des contacts marginaux avec elle, suggère que nous avons affaire à deux sources différentes. Néanmoins, le second chapitre remonte également à une source grecque, comme le prouve non seulement la parenté d’une ou deux recettes avec Anatolius ou plus généralement le type de procédés employés, mais encore — et là est tout l’intérêt de ce texte — sa parenté avec les matériaux non anatoliens des Géoponiques. Trois recettes au moins sont clairement apparentées et, fait plus remarquable encore, deux d’entre elles se succèdent dans le même ordre dans les Géoponiques ! Il est donc probable que le fonds anatolien du Gayangos a été enrichi d’autres matériaux grecs, apparentés à ceux qui ont été utilisés à la même fin dans le monde byzantin. Il nous a donc paru intéressant d’insérer le second chapitre du manuscrit madrilène dans la présentation synoptique ci-dessous, pour représenter non pas Anatolius, mais une tradition voisine de celle des matériaux non anatoliens de Gp. XIII, 4. La parenté entre ce chapitre du Gayangos et Anatolius est d’autant plus mince qu’à y regarder de plus près, une seule recette, la fumigation de sulfate de cuivre, se retrouve dans l’Anatolius Arabicus et le Girk‘ vastakoc‘. L’autre procédé, à base de cendre d’orme, y manque et le Gayangos XXX n’a pas non plus d’équivalent direct au fol. 73v. Or, bien qu’il soit attesté par les Géoponiques (XIII, 4, 2 [fin]), par la version syriaque (VII, 26) et par Palladius (I, 35, 11), il n’appartient pas forcément à la tradition anatolienne authentique. Il ne fait certes aucun doute qu’il figurait dans la Vorlage de ces textes, d’autant que la similitude structurelle entre le latin et le syriaque est étonnante299. Cependant, même si l’accord entre ces trois branches de la tradition a de quoi impressionner, l’existence d’un troisième chapitre sur les souris, séparé des deux précédents, serait surprenante. Surtout, Anatolius n’avait pas pour habitude de consacrer deux chapitres à un même sujet, dont le second est intitulé ἄλλο… ou ἕτερον…, comme on le trouve quelquefois dans les Géoponiques300. Nous avons sans doute affaire à une interpolation ancienne dans une partie de la tradition de la

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fondre et remplit les morceaux d’éponge dedans et les sème dans la maison ou à l’extérieur, une souris qui en avale, gonfle du ventre et cela la tue immédiatement. » La correspondance du § 5 de l’arabe avec la tradition de Bassus plaide en faveur de son authenticité ; quant au § 6, la référence à un terme grec témoigne de son origine. C’est donc l’arabe, et non l’arménien, qui est ici le plus fidèle à l’original grec. Pour des raisons de commodité, nous avons numéroté les phrases du chapitre. Non sans différences importantes. Dans le premier (§ 3 = § 2 [fin] des Géoponiques), le procédé est identique et, dans les deux cas, il est censé être mortel ; cependant le chapitre du Gayangos omet un élément important des autres textes : la mort est provoquée par la gale. Dans le second (§ 9 = § 2 [début] des Géoponiques), le procédé est également identique, mais le chapitre propre au Gayangos précise qu’il doit être mis en œuvre à la nouvelle lune ; il y est en outre associé à un second procédé sans parallèle dans les autres témoins de la Synagogè. Palladius latin reprend sous forme condensée la matière des § 1 à 3 de l’Anatolius Arabicus (§ 9 et 1 du texte grec) concernant les souris domestiques (mures : Pallad. I, 35, 9) et enchaîne avec les souris des champs, utilisant à cet effet le début du chapitre suivant d’Anatolius (mures agrestes, § 9 ; Anat. Arab. VI, 22 ; Gp. XIII, 5, 1. 3), à qui il emprunte la référence à Apulée. Suivent les taupes (§ 10 ; Anat. Arab. VI, 23 ; Gp. XIII, 7, 2), les souris de la campagne (mures rusticos, § 11) et les serpents (§ 11). Nous retrouvons exactement la même disposition dans la version syriaque : « De muribus » (ch. 23), « Super muribus » (ch. 24), « De talpis » (ch. 25), « Aliud super muribus » (ch. 26) et « De anguibus » (ch. 27). Hormis l’absence du ch. 26 syriaque, l’Anatolius Arabicus et le Girk‘ vastakoc‘ attestent la même organisation. Il s’agit presque toujours, dans les Géoponiques, de chapitres non anatoliens (voir p. 320 s.). Quant à la tradition de la Synagogè, elle présente certes des exemples de chapitres intitulés « (un) autre … », mais les

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Synagogè301. Puisque ce chapitre figurait dans l’exemplaire de Cassianus Bassus, nous avons toutefois complété le texte arabe au moyen du texte latin, dans le tableau ci-dessous.

Comparons donc l’Anatolius Arabicus (Anatolius), la Filāh.a (Cassianus Bassus) et les Géoponiques et le second chapitre du Gayangos sur les souris (source inconnue) : Anat. Arab. VI, 21 Über Mäuse

2) Wenn du sie töten willst, dann nimm schwarzen Nieswurz (Helleborus) und Gerstenbrei, knete es mit

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Filāh.a VIII, 4302 Über die Sache der Hausmaus

Gp. XIII, 4

Gay. XXX, fol. 81303

Περὶ μυῶν κατοικιδίων. Παξάμου304

Comment chasser et tuer les souris domestiques

Er sagte: Wenn gemischt wird das Mittel, das halāba305 heißt,

1) Οἱ μύες ἀναιροῦνται, ἐλλεβόρου μέλανος μετὰ ἀλφίτων παραβληθέντος,

rares cas qui paraissent remonter à Anatolius — deux ou trois, semble-t-il — relèvent d’un schéma différent : Anat. Arab. VII, 16 Über eine andere Art, wie das Pech der Fässer geprüft wird (= G. V. 128 : Eine andere Art zu verpichen = Gp. VI, 8 : Ἄλλος τρόπος δόκιμος πισσώσεως πίθων, sans équivalent syriaque) Anat. Arab. VII, 51 Eine andere bekannte und geprüfte Methode … (= G. V. 163 : Remède dont l'utilité est éprouvée …, sans équivalent grec, syriaque ou latin [voir p. 290]) Anat. Arab. IX, 13 Ein anderer wunderbarer und guter Trick zur Aufbewahrung von Trauben, Birnen, Äpfeln und Granatäpfeln (connu uniquement par le pinax ; = G. V. 213 : Wie man Trauben und andere Arten von Früchten aufbewahrt, dass sie bis zum Frühling nicht verderben = syr. IX, 11 : Aliud paradoxum, sans équivalent grec) Dans ces cas, « autre » se rapporte à un élément du titre (τρόπος dans le premier, sans doute παράδοξον dans le troisième ; quant au second, il pourrait s’agir également de τρόπος, mais l’adjectif « autre » n’est attesté qu’en arabe). Il ne faut donc pas sous-entendre « autre (chapitre) sur… », comme dans le cas de syr. VII, 26. Les autres cas sont propres à une branche de la tradition. La version syriaque n’en présente qu’un, qui suit immédiatement le second exemple donné ci-dessus : « Iterum aliud, quo modo efficiendum sit ut uvae perdurent in vite » (IX, 12). Les deux premiers mots sont sans équivalent dans les parallèles (Anat. Arab. IX, 14 ; G. V. 213 ; Gp. VI, 11). Le Girk‘ vastakoc‘ a plusieurs intitulés commençant par « autre conseil (pour)… » (ch. 69, 124, 168, 281) ou « une autre manière (de)… » (128, 154, 156), à quoi s’ajoute le cas de 190 (« Wie man einen anderen nützlichen und wohlschmeckenden Wein mit Honig zubereitet »). Cependant, le ayl (« autre ») de ces intitulés n’a pas d’équivalent dans les autres versions. Seuls font exception les ch. 128 (voir ci-dessus) et 168. Ce dernier cas (« Ein anderer Rat, wie man roten Wein weiß macht »), parallèle à Anat. Arab. VII, 56 est le seul recoupement entre cette catégorie de chapitres arméniens et une catégorie similaire de chapitres arabes, intitulés « Eine andere Art darin » (VII, 56. 60) ou « (Über) eine andere Art in derselben Sache » (VIII, 5. 6. 9. 26. 27. 45). Une bonne partie de ces chapitres de l’Anatolius Arabicus n’a aucun parallèle (pas même arménien) et semble donc être interpolée. Quant à Anat. Arab. XII, 22 (« Ebenso über das Öl »), voir à la p. 321 du présent volume. Si cette hypothèse s’avérait, nous aurions là une indication intéressante sur les parentés textuelles entre les témoins d’Anatolius, qui mériteraient toutefois un examen minutieux. A ce stade, ce cas confirme la différence, plusieurs fois constatée au cours de nos recherches, entre la Vorlage de la version syriaque et celle de l’Anatolius Arabicus. La traduction repose ici sur le texte d’A‘ubayd qui a inclus les chapitres de la Filāh.a dans son édition (il s’agit aussi de VIII, 4). Il présente quelques différences mineures avec le texte du Selden sup. 21, où manquent par exemple un certain nombre de gloses explicatives. Le texte français est notre traduction de la version espagnole de M. C. Vázquez de Benito. Attribution évidemment aberrante, puisque Paxame est antérieur à tous les auteurs cités dans le chapitre et que l’analyse montre qu’en réalité, plusieurs sources y sont agrégées. Probable déformation du nom de l’ellébore.

312 Honigwasser und unterbreite es der Maus. 3) Und bespritze damit einen Kern oder ein Trauerweidenblatt und nimm die Wurzel der Eselsgurke und der Assa foetida (Asant), zerkleinere sie, zerknete sie mit Öl und mische sie mit Gerstenbrei. Denn wenn die Maus dies isst, stirbt sie. 4) Dies bewirkt auch das Wasser, in dem aufgelöst wird Eselsgurke und Koloquinte. 5) Wenn du die Maus aus dem Haus vertreiben willst, dann räuchere es aus mit qalqādīs306.

[Chapitre (interpolé ?) conservé notamment par Pallad. I, 35, 11307 : Mures rusticos, si querno cinere aditus eorum satures, adtactu frequenti scabies occupabit ac perimet (cf. syr. VII, 26).]

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oder Koloquinte oder Bleioxyd [? mot persan] und es offeriert wird der Maus und sie es ißt, dann stirbt sie daran.

ἢ σικύων ἀγρίων τοῦ σπέρματος μετὰ ἐλλεβόρου μέλανος, καὶ κολοκυνθίδος, καὶ ἀλφίτων.

Wenn man sich stützt auf ein Mittel, das auf griechisch qalqādīs und auf arabisch zāğ heißt und das Mittel ğanğīdabūn (?) und Selleriesamen und Schwarzkümmel, und von jedem derselbe Anteil genommen wird, dann dies auf das Feuer getan wird, damit Rauch ensteht, so flieht jede Hausmaus. Er sagte: Von dem, was eine Seuche und Vernichtungsmittel gegen Mäuse ist, so stützt man sich auf die Asche des Kastanienholzes, dann wird es auf ihre Wohnung gelegt; sobald sie den Geruch wahrnehmen, fliehen sie. Sie essen einander auf (?).

2) καὶ καλακάνθου δὲ καὶ ὀριγάνου, καὶ σελίνου σπέρματος, καὶ μελανθίου θυμιωμένου, φεύξονται.

cf. 9) Un autre procédé consiste à faire enfumer la maison au début de chaque nouvelle lune avec du sulfate de cuivre ou de leur mettre du blé.

ἐὰν δὲ κονίαν δρυΐνην παραθῇς τῇ τρυμαλιᾷ, κονιαζόμενοι ψωριῶσι καὶ ἀναιροῦνται.

3) Un autre procédé consiste à arroser leur trou avec de la cendre d’orme, pour qu’elles meurent …

6) Wenn du willst, dass die Maus mitten im Haus ist, dann räuchere das Haus aus mit dem Filz des Tieres, das auf xxxxxxxxxxxxxxxx

306 Sulfate de cuivre, anciennement appelé couperose bleue ou vitriol bleu. 307 Voir p. 310 s.

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griechisch Chamäleon heißt, und mit der Wurzel des Süßholzes. Wenn die Maus einen Teig isst, der gemischt ist aus Eisenstaub, stirbt sie. Wenn gemischt wird ein Mittel aus dem Saft der weißen Rübe und Raps, dann an der Sonne gefestigt wird mit Honig und dann in einen Teig getan und der Maus vorgelegt wird, erblindet sie.

Wenn du eine Maus nimmst, sie häutest, sie dann freigelassen wird, fliehen deswegen alle übrigen.

3) Καὶ ἐὰν ῥίνισμα σιδήρου μίξας μετὰ ζύμης ἀπόθοιο ὅπου πλεονάζουσι, γευσάμενοι ἀπολοῦνται. 4) εἰ δὲ θέλεις τυφλῶσαι τοὺς μῦς, τιθύμαλον κόψας μετὰ ἀλφίτων καὶ οἰνομέλιτος μίξας παράθες αὐτοῖς· φαγόντες γὰρ τυφλωθήσονται.

5) Ὁ δὲ Ἀνατόλιος καὶ Ταραντῖνος, ἐν τῷ περὶ σιτοβόλου, περὶ τῆς τῶν κατοικιδίων μυῶν φθορᾶς τοῖς αὐτοῖς κέχρηνται φαρμάκοις. 6) Ἐὰν δὲ ἕνα πιάσας ἐκδείρῃς αὐτοῦ τὴν κεφαλήν, καὶ ἀπολύσῃς, οἱ λοιποὶ φεύξονται. καὶ βάτου ῥίζης, μετὰ βουτύρου καὶ ἄρτου καὶ τυροῦ μιγείσης, γευσάμενοι ἀπολοῦνται. 7) Τινὲς ἐλλέβορον λευκὸν καὶ κυνοκράμβης φλοιὸν κοπέντα καὶ σησθέντα, σὺν ἀλφίτοις καὶ ὠοῖς καὶ γάλακτι μάζαν ποιήσαντες, εἰς τὰς τρυμαλιὰς αὐτῶν ἐμβάλλουσι. 8) μύες φεύξονται, αἱματίτου λίθου θυμιωμένου, καὶ μυρίκης χλωρᾶς καπνιζομένης.

7) Si tu prends la tête d’une souris, que tu l’écorches et la mets dans la maison, elles fuiront toutes308,

8) ou prends de l’ellébore noir, fais-en une masse et mets-la.

cf. 5) … de même, une fumigation de saponaire officinale, d’arsenic et de soufre les fait fuir. Cela s’applique aussi aux couleuvres.

308 Nous corrigeons ici une coquille du texte espagnol, qui porte « las desuellas » au lieu de « la desuellas ». C. Scardino nous indique en effet que l’arabe a bien le singulier. La recette du Gayangos consiste donc à arracher la tête d’une souris, à l’écorcher et à la placer dans la maison, alors que, dans les Géoponiques, l’opération se fait sur un animal vivant.

314 1) Wenn du den Satz des Öls in einen Untersatz aus Bronze gießt und es mitten im Haus für die Nacht aufstellst, findest du alle Mäuse, die in jenem Haus sind, im Untersatz.

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9) Ἀνατόλιος δέ φησι, βαλὼν εἰς λεκάνην χαλκῆν ἀμόργην, καὶ ἐν μέσῳ τοῦ οἴκου ἀποθέμενος νυκτός, πάντας τοὺς μύας συνάξεις.

ἐν τοῖς ἄλλοις ὡς ὁ Δίδυμος καὶ αὐτός.

Les § 1 et 2 du texte grec ont des affinités évidentes avec Anatolius (§ 2 s. et 5 de l’Anatolius Arabicus, complétés par Pallad. I, 35, 11 [syr. VII, 26]). Oder attribuait toutefois ce passage à Didyme, puisque le § 5 déclare qu’Anatolius et Tarentinus « recourent aux mêmes poisons ». La principale faiblesse des travaux d’Oder réside, à nos yeux, dans le peu d’intérêt qu’il porte aux parallèles. Il ne semble pas avoir tenu compte de Palladius en étudiant ce passage, mais ses conclusions ont soulevé une controverse parmi les spécialistes des sources de ce dernier. S’appuyant sur les résultats d’Oder, Sirch estimait que le parallèle latin aux § 9 et 1 du grec devait venir de Didyme (que Palladius aurait utilisé en plus d’Anatolius). Svennung lui rétorque que, si l’on en croit les affirmations des § 5 et 9, la Synagogè contenait à peu près la même chose que l’ouvrage de Didyme, si bien qu’il n’est pas nécessaire de supposer l’utilisation de ce dernier par Palladius309. Cette hypothèse est en apparence recevable, mais l’Anatolius Arabicus met en lumière un aspect qui était bien moins visible en considérant le texte latin : l’accord entre les Géoponiques et la Synagogè sur l’ordre des recettes. Il est aisé d’admettre que Didyme recourait aux mêmes poisons, mais supposer qu’il donnait trois recettes qui se retrouvent dans le même ordre chez Anatolius (§ 2 s. et 5 de l’Anatolius Arabicus) l’est nettement moins. Si nous prenons aussi en compte les fortes ressemblances entre les deux textes, l’hypothèse d’un emprunt à Didyme devient très difficile à soutenir. Aussi surprenante que soit cette conclusion, l’Anatolius Arabicus montre ainsi qu’Anatolius est la source des trois premières recettes des Géoponiques. Il est intéressant de constater que nous trouvons à leur suite (§ 2 [fin] du texte grec) le troisième chapitre sur les souris (syr. VII, 26 ; Pallad. I, 35, 11) : Cassianus Bassus semble ainsi avoir travaillé source par source, compilant d’abord ce qui l’intéressait dans la Synagogè. Si l’interprétation a priori convaincante d’Oder est démentie par les faits, où est l’erreur ? Nous ne pensons pas qu’il ait mal interprété le § 9. Il explique au mieux cette formule incroyablement condensée : ἐν τοῖς ἄλλοις (Ἀνατόλιος λέγει), ὡς ὁ Δίδυμος, καὶ αὐτός, qu’il traduit ainsi : « Bei den andern (Mittel gegen Mäuse) bietet er (Anatolius) dasselbe wie Didymus310 ». L’auteur de cette phrase cite donc le début du texte d’Anatolius (comme le montrent les versions) et indique que, dans le reste de son chapitre, celui-

309 M. Sirch, Die Quellen des Palladius in seinem Werke über die Landwirtschaft, Programm des Kgl. humanistischen Gymnasiums Freising für das Schuljahr 1903/1904, Freising 1904, 31 s. ; Svennung, De auctoribus (voir n. 207), 165. 310 Oder, Beiträge II (voir n. 37), 213.

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ci s’exprime comme Didyme311. Si cette interprétation est correcte, la cause du problème est à chercher ailleurs. Elle réside, croyons-nous, dans le cumul de deux erreurs : d’une part, Oder a prêté à Cassianus Bassus une affirmation d’un rédacteur postérieur ; d’autre part, ce rédacteur lui-même s’était mépris sur les sources du chapitre et n’avait pas reconnu l’usage d’Anatolius. Oder suppose en effet le scénario rédactionnel suivant : un compilateur (Cassianus Bassus) associe deux sources (Anatolius et Didyme). La Filāh.a en suggère un autre : puisqu’elle ne correspond qu’à certains paragraphes des Géoponiques (§ 2-4 et 6), ceux qui sont propres à ces dernières constituent de possibles ajouts ultérieurs312. Or, si nous adoptons un tel scénario et supposons deux étapes rédactionnelles entre la Synagogè et les Géoponiques, les difficultés se résorbent. Comme nous l’avons vu, toute la première partie du chapitre de Cassianus Bassus (§ 1 et 2 des Géoponiques) est tirée de la Synagogè. Celui-ci a donc résumé une partie du chapitre sur les souris domestiques au début de son propre chapitre, comme il le fait souvent, et l’a combinée avec un autre bref chapitre d’Anatolius (syr. VII, 26). Il n’a, par contre, pas retenu sa recette initiale (§ 1 de la version arabe). A partir du § 3, il utilise d’autres matériaux, qui se retrouvent en partie dans le chapitre supplémentaire du Gayangos, sans davantage indiquer leur provenance. Or, bien que l’utilisation d’Anatolius ne fasse aucun doute, vu que non seulement les premiers procédés du chapitre grec sont identiques à ceux de la Synagogè, mais encore se retrouvent exactement dans le même ordre, elle est contredite par les affirmations des § 5 et 9, paragraphes qui, précisément, ne se trouvent pas dans la Filāh.a. Il est dès lors évident que ce n’est pas Cassianus Bassus qui s’y exprime au § 9, mais quelqu’un qui n’a pas identifié la source des premières recettes du chapitre. Cette méprise a été facilitée par le fait que le texte d’Anatolius n’est pas repris mot pour mot, mais est passablement condensé. La parenté était d’autant moins visible que les Eclogues originales omettaient la première recette de son chapitre, que l’auteur du § 9 a tenu à ajouter, cette fois sous la forme d’une citation, sans doute littérale. L’attribution de cet ajout à une étape ultérieure évite en outre une invraisemblance : pourquoi une même personne résumerait-elle d’abord les deuxième, troisième et cinquième recettes du chapitre d’Anatolius sans le nommer, mais citerait-elle in extenso la première en fin de chapitre ? Il faut donc postuler deux étapes rédactionnelles distinctes. Les ajouts au texte primitif des Eclogues sont du plus haut intérêt. Ils montrent que leur auteur disposait de la Synagogè, puisqu’il la cite au § 9 et qu’il a reconnu les ingrédients utilisés par Anatolius — et pour cause ! — comme le montre sa précédente remarque (§ 5). La mention de Tarentinus ἐν τῷ περὶ σιτοβόλου donne à penser qu’il 311 Oder, Beiträge II (voir n. 37), 213, n. 1, a raison de rapporter καὶ αὐτός à Anatolius plutôt qu’à Didyme. Sur cet emploi, voir R. Kühner − B. Gerth, Ausfürliche Grammatik der griechischen Sprache, 2. Teil. Satzlehre, vol. 1, Hannover 1898, 653, sous f (référence que nous devons à l’amabilité de C. Scardino). 312 La correspondance entre la Filāh.a et les autres textes au début du chapitre n’est pas très précise, mais la comparaison entre le grec et les versions d’Anatolius montre que les Géoponiques sont ici plus fidèles à Cassianus Bassus que ne l’est la Filāh.a. Le cas des § 7 et 8 du grec est moins évident : se trouvaient-ils dans les Eclogues originelles malgré leur absence dans le texte arabe ? Ce qui donne à penser qu’ils ont été supprimés dans la Filāh.a, c’est qu’ils ont aussi des parallèles dans la source non anatolienne du Gayangos. Il serait en effet étonnant que les recettes des § 6 et 7 se retrouvent l’une à la suite de l’autre dans cette source s’ils ont été ajoutés par deux rédacteurs grecs différents. Le fait que le § 8 trouve lui aussi un point de comparaison dans le Gayangos recommande également d’attribuer son ajout à Cassianus Bassus. La seconde étape rédactionnelle ne consiste probablement que dans l’ajout des § 5 et 9. Ce problème est cependant sans grande importance pour notre propos.

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connaissait aussi ce texte313. Or s’il a reconnu des indications de cet auteur, il est tentant de supposer qu’il était la source des § 3 s. — ce qui n’exclut évidemment pas que Tarentinus ait également donné des indications similaires à celles des § 1 s. empruntés à Anatolius (dont il pourrait d’ailleurs être une source). Cassianus Bassus pourrait donc avoir utilisé cet auteur. Le rédacteur postérieur connaît encore Didyme, puisqu’il peut comparer ses indications avec celles d’Anatolius (§ 9). Placé après la citation du début du chapitre de la Synagogè, ἐν τοῖς ἄλλοις désigne tout naturellement le reste de celuici314. Il s’agissait donc pour le rédacteur de noter une parenté entre Anatolius et Didyme et non, comme Oder l’a cru à tort, d’indiquer la source principale du chapitre des Eclogues — une telle indication a posteriori de la source serait d’ailleurs tout à fait contraire aux pratiques du recueil. Il est difficile d’interpréter précisément l’information qui nous est ici donnée par le rédacteur, car la comparaison est générale. Trop vague, son indication ne permet pas de se faire une idée précise du contenu du chapitre de Didyme. Un seul point est clair : le procédé cité au § 9 ne se trouvait pas chez lui315. Celui que nous avons appelé rédacteur est évidemment postérieur à Cassianus Bassus, mais semble très bien renseigné sur ses sources. En effet, dans ce cas, il cite Anatolius et paraît connaître la teneur des chapitres de Tarentinus et de Didyme sur les souris ; il donne même, dans le cas du deuxième, une référence bibliographique. Il ne peut donc pas davantage s’agir de l’éditeur pré-constantinien responsable des noms d’auteurs (E.), dont ils prouvent assez l’ignorance d’Anatolius, mais aussi de Tarentinus et de Didyme. Nous sommes donc contraint de postuler l’existence d’un réélaborateur (R.) intervenu entre Cassianus Bassus et E. L’examen de ce chapitre nous fournit donc la justification de la distinction entre R. et E. promise dès le début de notre étude. ø Dès lors que l’interprétation d’Oder est écartée, les conclusions générales qu’il en tire à propos des sources du recueil doivent être révisées. Toutefois, avant d’aborder ce point316, il est opportun de revenir à la question qui nous a conduit à examiner ce chapitre : les citations non anatoliennes sont-elles toutes attribuables à Cassianus Bassus ? Nous pouvons maintenant répondre par la négative. C’est non seulement l’absence de certaines des citations des Géoponiques dans la Filāh.a qui nous y amène, mais aussi l’analyse des mentions d’Anatolius. Exceptionnelles, celles-ci s’avèrent être des ajouts de R. De fait, l’insertion de citations littérales d’Anatolius (du moins signalées comme telles) est étrangère aux méthodes de Cassianus Bassus. Considérons encore la technique de citation. Même si la différence est mince, il est frappant que les deux citations d’Anatolius soient introduites de façon identique, par le nom de l’auteur et φησίν, directement suivi de la citation, sans lien syntaxique. Par contre, toutes les citations attribuables à Bassus ont en commun l’usage de φησίν suivi 313 Voir aussi le cas de XX, 6, p. 332 s. 314 Une autre interprétation consisterait à réduire la portée de ces mots en considérant que sont exclus non seulement le procédé cité au § 9, mais aussi ceux qui ont déjà été mentionnés au § 5. Elle serait cependant bien moins naturelle. 315 Prise au pied de la lettre, la phrase impliquerait que le contenu du chapitre de Didyme était identique à celui d’Anatolius. Auquel cas, Didyme aurait de toute évidence utilisé la Synagogè, sans doute massivement. Nous ne saurions exclure cette possibilité, mais une interpétation si restrictive ne s’impose pas. 316 Nous le ferons dans la section 6.1.

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d’une infinitive. Il en va de même pour la citation de Florentinus en 14, 7, bien que ce paragraphe soit sans parallèle arabe. Aussi est-il probable que la citation remonte à Bassus et que son absence dans la Filāh.a résulte d’une omission volontaire ou accidentelle. Le problème posé par la citation de Zoroastre en 9, 10317 est en quelque sorte inverse : la formule qui l’introduit l’apparente aux citations d’Anatolius ajoutées par R., bien qu’elle ait un parallèle arabe. Celui-ci est toutefois attribué au même auteur que le paragraphe précédent, c’est-à-dire à Plutarque. Le procédé indiqué au § 10 n’est donc pas un ajout de R., quand bien même la formule de citation paraît le désigner. Il ne nous paraît pas impossible que cette situation paradoxale s’explique par deux interventions distinctes, R. ayant ajouté non le procédé, mais seulement la référence à Zoroastre. Chez Cassianus Bassus, le § 11 pouvait fort bien être placé, sans précision, à la suite de la citation de Plutarque318. Le fait que l’attribution à un écrit pseudo-zoroastrien paraisse fondée319 n’implique pas nécessairement que le § 10 ait été dès l’origine accompagné du nom du sage persan, mais pourrait au contraire avoir conduit R. à l’ajouter, s’il connaissait cette tradition. Du moins, cette possibilité ne devrait pas être écartée320. Quoi qu’il en soit, les citations d’Anatolius, au moins, ne figuraient pas dans les Eclogues originelles, mais ont été insérées par R. La comparaison de XIII, 4 avec les versions d’Anatolius et le bouleversement qu’elle entraîne quant à son interprétation amènent à un résultat tout à fait surprenant et paradoxal. Surprenant, en ce qu’il met en évidence l’ajout de citations par un réélaborateur postérieur à Cassianus Bassus et, plus encore, en ce qu’il conduit à lui prêter la connaissance de sources qui paraissaient être l’apanage de ce dernier, voire d’Anatolius. Paradoxal, en ce qu’il nous laisse, à ce stade, moins bien renseignés sur les sources de Cassianus Bassus que sur celles de R. En effet, l’usage de Didyme par Cassianus Bassus ne peut plus être prouvé par XIII, 4, 9, comme le faisait Oder. Il est toutefois attesté par la

317 Le nom de Zoroastre manque dans P, mais, si l’on en croit l’apparat négatif de Beckh, il figure dans M. Son attestation dans la tradition grecque paraît donc ferme. 318 De même, le § 7 suit une citation de Démocrite, sans que son rapport avec celle-ci soit très clair. Le § 10 présente une forte similitude d’expression avec le § 8, également placé sous le nom de Démocrite. Il nous paraît donc probable que les § 8-10 proviennent de la même source. Vu la multiplicité des canaux transmettant des matériaux pseudo-démocritéens, il n’est pas difficile d’imaginer que les deux références à Démocrite (§ 6 et 8) proviennent de deux sources différentes, ce que semble confirmer la différence d’expression (τὸν πληγέντα ὑπὸ σκορπίου, § 6 ; τοὺς σκορπιοδήκτους, § 8 et 10). Quant à la citation de Plutarque (§ 9), sa provenance exacte est inconnue. 319 Voir Bidez – Cumont, Les mages [voir n. 256], 121 s. Les possibles accointances de E. avec les écrits pseudo-zoroastriens (cf. n. 268) rendent un ajout de la référence par E. également envisageable. 320 Une autre solution serait d’imaginer une censure religieuse dans la tradition orientale. En effet, s’agissant d’une traduction du pehlvi, probablement effectuée peu après la conversion de la Perse à l’islam, le nom de Zoroastre pourrait avoir été volontairement supprimé. Cependant, cette hypothèse n’explique pas pourquoi Cassianus Bassus introduirait ici sa citation d’une façon qui ne se retrouve nulle part dans le livre XIII. Ajoutons que le cas n’est pas isolé : la citation de Zoroastre en XI, 18, 11 manque également dans le parallèle arabe (Fil. VII, 38), qui, comme le grec (§ 9 et 10), cite Démocrite et Florentinus, mais dont la fin diverge précisément à partir de ce point. Il y a cependant deux différences notables. D’une part, la formule de citation (λέγει suivi de l’infinitif) n’y diffère pas de la précédente (§ 10) ; d’autre part, c’est le paragraphe entier qui manque en arabe et non la seule formule de citation. Cette double absence du nom de Zoroastre dans la Filāh.a n’est sans doute pas due au hasard, mais est susceptible de s’expliquer aussi bien par un double ajout de R. que par une censure religieuse. Une étude générale des citations post-anatoliennes éclairerait peut-être ces cas.

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tradition arabe. Attié mentionne l’équivalence entre Gp. X, 76 et F. R. V, 51 (édition du Caire), où Qust.ūs cite Sāhdamūs321. Or le texte grec contient une citation de Didyme (§ 9)322. Comme nous le verrons plus loin, cet emprunt est certainement direct323. Puisque la connaissance qu’en a R. suggère que Tarentinus était encore disponible à une époque postérieure, Cassianus Bassus l’aurait-il aussi utilisé ? Ce cas est plus incertain, mais il est de fait qu’il introduit en XIII, 9, 12 une citation de cet auteur. Tarentinus est certes une source d’Anatolius, mais, en l’absence de tout équivalent dans la tradition orientale de la Synagogè, il est clair que cette citation n’est en tous cas pas reprise à cet ouvrage — pas plus que les six ou sept autres citations qui ont été ajoutées par Cassianus Bassus dans ce chapitre et dont plusieurs proviennent aussi de sources d’Anatolius (Apulée, Démocrite, Florentinus). Ainsi, Cassianus Bassus utilise directement au moins Anatolius et Didyme et peut-être Tarentinus, tandis que R. cite la Synagogè et connaît les deux autres auteurs324. Les citations et références de R. supposent ainsi le recours à des sources étrangement semblables à celles de l’auteur des Eclogues. Il est d’autant plus difficile d’envisager une coïncidence que les ouvrages de Didyme, Florentinus et Tarentinus devaient avoir une circulation très limitée à l’époque de Cassianus Bassus et dans les siècles suivants. Cette communauté de sources invite à postuler une grande proximité entre l’auteur des Eclogues et R., à la fois de temps et de milieu : ils doivent appartenir au même cercle, utiliser les mêmes livres. Nous sommes donc enclin à situer la première étape rédactionnelle postérieure à Cassianus Bassus peu après la publication des Eclogues, tandis que l’édition pré-constantinienne paraît beaucoup plus tardive, sans doute de peu antérieure à celle qui sera publiée sous les auspices de Constantin VII.

5. Cassianus Bassus, R. et E. : essai de délimitation Maintenant que nous avons identifié R., pouvons-nous prendre la mesure de son apport aux Eclogues ? Dans bien des cas, sa délimitation est compliquée par la difficulté que nous avons à cerner précisément ce qui, en amont, remonte à Bassus et, en aval, a été ajouté par E. Nous sommes en effet, en ce qui concerne l’auteur des Eclogues, dans une situation moins favorable que pour son prédécesseur : alors que les versions d’Anatolius et Palladius nous fournissent une photographie assez précise de la Synagogè, nous nous heurtons constamment à la difficulté de déterminer ce qui a été retranché dans la Filāh.a ou sa Vorlage persane et ce qui a été ajouté au texte grec. En aval, alors que les différences entre M et F permettent de cerner le peu qui est dû à K., nous nous trouvons face à une difficulté identique pour distinguer les interventions respectives de R. et de E. 321 Attié, L’origine (voir n. 10), 164. Il cite également at.-T.iġnarī, qui se réfère à « Qustus qui cite Dhmst (sic) » (manuscrit d’Alger n° 2163, fol. 3v). L’équivalence entre le Sidhames de la traduction d’Ibn al-‘Auwām par J. A. Banqueri (Libro de agricultura, Madrid, 1802, vol. 1, 203, 266, 269, 275, 418, etc.) et Didyme avait déjà été établie par Rose, Aristoteles (voir n. 7), 270. 322 Attié, L’origine (voir n. 10),164. Sur ce passage, voir aussi Baumstark, Lucubrationes (voir n. 10), 394. 323 Voir la section 6.3. 324 Le Pseudo-Zoroastre constituerait un exemple supplémentaire si son nom avait été ajouté par R. en XIII, 9, 10, car le sage persan est aussi cité en XV, 1, attribuable à Cassianus Bassus (voir p. 251 et n. 43). L’identification de citations attribuables à R. dans les autres livres amènerait sans doute à une vision plus claire des sources respectives de Cassianus Bassus et de R.

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Cependant, même si l’absence de témoins directs de R. complique la tâche, la nature bien distincte de leur apport facilite leur délimitation, comme nous le verrons. Il appartiendra à des recherches ultérieures de mesurer plus précisément l’apport de R. et de E. au recueil de Cassianus Bassus. Nous nous bornerons ici à quelques remarques, très provisoires.

5.1. L’apport de R. Outre quelques citations, R. pourrait avoir ajouté des remarques de son cru, puisque les deux passages du livre XIII où un rédacteur s’exprime à la première personne (5, 6 ; 10, 14) sont sans équivalent dans la Filāh.a325. Le premier est particulièrement important. Le rédacteur s’y distancie en effet d’un procédé de type magique : 4) Λαβὼν χάρτην ἔγγραψον εἰς αὐτὸν ταῦτα· ἐξορκίζω μῦς τοὺς ἐνταῦθα καταλαμβανομένους, μή με ἀδικήσητε αὐτοί, μήτε ἄλλον ἐάσητε· δίδωμι γὰρ ἀγρὸν ὑμῖν τόνδε (καὶ λέγεις ποῖον). εἰ δὲ ὑμᾶς ἔτι ὧδε ὄντας καταλάβω, παραλαβὼν τῶν θεῶν τὴν μητέρα, διαιρῶ ὑμᾶς μέρη ζʹ. 5) ταῦτα γράψας κόλλησον τὸν χάρτην ἐν τῷ χωρίῳ, ἔνθα εἰσὶν οἱ μύες, πρὸ ἀνατολῆς ἡλίου (τὰ δὲ γράμματα ἔξω βλεπέτω) πρὸς αὐτοφυῆ λίθον. 6) Τοῦτό μοι γέγραπται, διὰ τὸ μὴ δοκεῖν τι παραλιμπάνειν. οὐ δέχομαι δὲ πάντα τὰ τοιαῦτα, μὴ γένοιτο. καὶ πᾶσι τὰ αὐτὰ συμβουλεύω, ὥστε μὴ προσσχεῖν μηδενὶ τούτων γέλωτος ἀξίῳ.

Si nous avions ici affaire à une intervention de R., nous devrions constater que, dans ce cas au moins, il manifesterait un intérêt plus grand que Cassianus Bassus pour des matériaux « superstitieux ». Par ailleurs, il sentirait, peut-être davantage que son prédécesseur, le besoin, sinon la nécessité, de s’en distancier, ce qui pourrait être révélateur d’une certaine évolution du climat religieux entre la publication originale des Eclogues et leur réédition par R326. Il serait intéressant, également, de constater que le souci de μὴ δοκεῖν τι παραλιμπάνειν ne serait pas celui de Cassianus Bassus, mais celui de R. Effectivement, ce dernier paraît plus soucieux de l’exhaustivité du recueil que son véritable auteur, comme nous l’avons constaté en identifiant ses ajouts de citations d’Anatolius en XIII, 4, 9 et 12, 3. Ces deux exemples tirés du même livre renforcent la probabilité et la vraisemblance d’un ajout de R. au chapitre 5. Celles-ci le sont encore bien plus dès lors que l’on constate que le passage similaire qui se lit en I, 14, 11, ne figure pas non plus dans la Filāh.a ni dans la Filāh.a ar-rūmīya327 : 325 Dans le second cas, Fil. VIII, 14 correspond à Gp. XIII 10, 1-12 et 15 s. R. pourrait donc avoir ajouté un procédé (§ 13) et une information sur les mœurs des fourmis (§ 14). 326 Cf. les remarques d’Oder, Beiträge III (voir n. 23), 13 s. (appliquées à Cassianus Bassus, évidemment). Pour la date de Cassianus Bassus, voir p. 248-251. Il ne semble toutefois guère possible de tirer de la différence d’attitude entre Cassianus Bassus et R. vis-à-vis de la magie des indications précises quant à leur époque, dans la mesure où, alors que l’arsenal légal contre la magie s’est durci dès le IVe siècle, les pratiques prophylactiques touchant l’agriculture bénéficiaient d’une certaine indulgence, comme le montre une loi de 321, reprise dans le Code Justinien (IX, 18, 4, cité par Georgoudi, Des chevaux [voir n. 2], 47 ; sur la mise en place des législations contre la magie dans l’Antiquité tardive, voir par ex. S. N. Troianos, Zauberei und Giftmischerei in mittelbyzantinischer Zeit, in: Fest und Alltag in Byzanz, éd. G. Prinzing – D. Simon, München 1990, 38-51, en part. 39 ss.). La prudence de R. s’explique donc plutôt par une pression sociale que par une pression juridique, qui offrirait davantage de prise à la datation. 327 Du moins dans les mansucrits leydois utilisés par Fehrle, Studien (voir n. 9), 11 et 23 s.

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Ταῦτα μὲν εἴρηται τοῖς ἀρχαίοις. ἐγὼ δὲ ἔνια τῶν εἰρημένων ἀπρεπῆ λίαν ἡγοῦμαι καὶ φευκτά, καὶ πᾶσι παραινῶ μηδ’ ὅλως τούτοις προσέχειν τὸν νοῦν. τούτου γὰρ χάριν αὐτὰ συνέγραψα, ἵνα μὴ δόξω τι παραλιμπάνειν τῶν τοῖς ἀρχαίοις εἰρημένων.

Il est donc probable que ce souci d’exhaustivité doublé d’une (feinte) réticence face à des procédés de type magique doive être attribué à R328. Cependant, le silence de la Filāh.a est toujours d’interprétation délicate, si bien que des investigations supplémentaires seraient nécessaires pour valider cette conclusion. L’éditeur tardo-antique ne s’est sans doute pas limité à apporter quelques compléments à des chapitres de Cassianus Bassus, mais en a également ajouté. Examinons les chapitres des Géoponiques sur la plantation du poirier. A un premier Περὶ φυτείας ἀππιδίων καὶ ἐπιμελείας καὶ ὥστε αὐτὰ μηδὲν λιθῶδες ἔχειν (X, 22) fait suite un Ἕτερον περὶ φυτείας ἀππιδίων (23). Si nous considérons Anatolius, nous constatons que ces deux textes remontent pour l’essentiel à un unique chapitre de la Synagogè. Lagarde indique en effet que VI, 15, dans la version syriaque, correspond à Géoponiques X, 23 et X, 22, 1 s. (dans cet ordre)329. En d’autres termes, X, 22, 1 s., est un extrait de la fin du chapitre d’Anatolius, complété à l’aide d’autres matériaux (§ 3-5). Ceux-ci sont d’ailleurs en partie parallèles au contenu du chapitre de la Synagogè, comme le montre la similitude entre 22, 3 (non anatolien) et 23, 3 (anatolien). Il est difficile de concevoir que l’agencement actuel du texte résulte de l’activité d’un seul compilateur. Or, le chapitre 23 manque dans la Filāh.a, qui a pourtant des parallèles aux chapitres 22 et 24330. De plus, une telle répartition entre deux chapitres dont le second porte un titre commençant par ἄλλο ou ἕτερον est rare dans le recueil (dix cas avec ἄλλο, trois avec ἕτερον). Tout indique donc que le second chapitre sur la plantation du poirier est postérieur à Cassianus Bassus. Si nous y reconnaissons un ajout de R., la constitution du texte s’éclaire. Du long chapitre d’Anatolius sur la plantation du poirier, Cassianus Bassus n’a retenu qu’un fragment et a puisé quelques compléments dans (au moins) une autre source. Comparant les Eclogues et la Synagogè, R. aura jugé nécessaire de réparer cette omission de la plus grande partie du texte d’Anatolius. Le procédé s’apparente à celui que nous avons identifié en XIII, 4. Cependant, dans le cas présent, l’omission était beaucoup plus importante et R. ne s’est pas contenté d’ajouter au chapitre existant une citation d’Anatolius et des indications sur son texte. Dès lors qu’il s’agissait de réintégrer la plus grande partie du chapitre de la Synagogè, il était plus commode de constituer un nouveau chapitre. L’examen des titres confirme ce scénario. Celui d’Anatolius était sans doute Περὶ φυτείας ἀππιδίων331. Nous

328 Ajoutons l’exemple de Gp. XI, 18, 15, autre remarque à la première personne qui manque dans la Filāh.a (VII, 38), et qui, elle aussi, a un aspect ésotérique : πείθομαι δὲ θειοτέρας αὐτὸ (scil. τὸ ῥόδον) μετέχειν φύσεως. Aussi l’étude du rapport entre « Les Eclogae et les superstitions » esquissée par Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 42-47, serait-elle à reprendre sur la base d’une distinction entre Cassianus Bassus et son successeur. Elle note d’ailleurs elle-même, 46, n. 113, l’absence de I, 14, 11 dans les versions orientales, mais en conclut à tort que « le paragraphe 11 … n’existe que dans les Eclogae de C. Bassus ». 329 Anat. Arab. X, 16 ; G. V. 242 ; Gayangos XXX, fol. 52v. 330 Fil. V, 23 et 24. Le quatrième chapitre des Géoponiques concernant les poires, qui traite de leur conservation (X, 25), n’a pas non plus d’équivalent arabe. Omission de la Filāh.a ? Ajout de R. ? Impossible de trancher. 331 Cf. en particulier le « de plantandis piris » de la version syriaque, mais cette conclusion n’est pas démentie par le titre de l’Anatolius Arabicus (« Über das Anpflanzen und Setzen des Birnbaums » ; le Girk‘ vastakoc‘ n’a gardé que « Über Birnen »). L’intitulé du Gayangos, « Sobre la plantación y el cultivo del

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retrouvons cette formule dans les deux titres : d’une part, Cassianus Bassus l’a reprise et développée (22) ; d’autre part, R. l’a fidèlement recopiée, en la faisant précéder de ἕτερον (ch. 23). Joint à la rareté des chapitres que l’on pourrait nommer « alternatifs », tels que X, 23, cet exemple incite à considérer ces derniers comme, au moins en partie, des ajouts de R332. Cette hypothèse est d’autant plus vraisembable que, hormis deux cas particuliers, ils sont sans équivalent dans la Filāh.a. En outre, trois d’entre eux appartiennent à un bloc de chapitres qui a de toute évidence été inséré par R. au livre XX (ch. 6-45)333 : I, 15 II, 5 II, 11 IV, 2 V, 32 XIX, 2 XX, 9 XX, 29 XX, 37 X, 8 X, 12 X, 23

ἄλλο περὶ χαλάζης (chapitre omis par M) ἄλλο περὶ ὑδροσκοπίας ἄλλο περὶ δοκιμασίας γῆς ἄλλο περὶ ἀναδενδράδων (περὶ ἀναδ. ἄλλο M) ἄλλο περὶ πάχνης ἄλλο περὶ κυνῶν ἄλλο πρὸς κορακίνους ὑπερμεγέθεις διὰ τὴν ὑπερβολὴν το δελέατος ἄλλο περὶ κύρτων ἄλλο εἰς τὸ αὐτό ἕτερον περὶ φυτείας κιτρίου ἕτερον περὶ φυτείας ψιττακίων ἕτερον περὶ φυτείας ἀππιδίων

Le cas de V, 32 est sans doute comparable à celui de X, 23. Les indications de Lagarde montrent en effet que le chapitre syriaque VII, 6 correspond à Gp. V, 31, 2. 4 ; 30, 1 ; 32,1 s. ; cette séquence est confirmée par le parallèle du Gayangos XXX334. Le chapitre 32 paraît donc avoir été ajouté pour réparer l’omission d’une partie des matériaux de la Synagogè, en l’occurrence la dernière partie du chapitre. Les autres chapitres, par contre, ne se trouvent pas dans la tradition d’Anatolius. R. les aura donc pris ailleurs. Les deux cas particuliers dont nous avons fait état ne nous paraissent pas remettre en cause l’attribution globale de ces matériaux au rédacteur postérieur. L’un est celui de XIX, 2, qui a un parallèle arabe (Fil. X, 14, correspondant aux chapitres 2 et 3 du grec). Cependant, le chapitre précédent n’en a pas. C’est donc XIX, 1 qui pourrait être un ajout du rédacteur, qui aurait exceptionnellement inséré un chapitre supplémentaire avant le chapitre préexistant et ajouté ἄλλο au titre de ce dernier335. L’autre est celui de II, 11. Selon les indications de F. J. Mariscal, ce chapitre a un équivalent arabe (Fil. II, 4). Celuici, toutefois, correspond à Gp. II, 10 et 11. Or le premier est anatolien336, le second, non. Dans ce cas, R. aurait-il simplement scindé un chapitre de Cassianus Bassus en fonction de la provenance des matériaux, ou simplement parce qu’il jugeait que le chapitre 10

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peral », favoriserait par contre περὶ φυτείας ἀππιδίων καὶ ἐπιμελείας, mais mieux vaut s’en tenir à l’autorité des autres versions. Le cas de VI, 8 n’entre pas dans la même catégorie (voir n. 300). Il en va de même pour XX, 17 : ἄλλο ποιοῦν καλῶς καὶ μηδὲν ἄλλο θηρεῦον εἰ μὴ τέλειος κεστρεῖς. Voir p. 333. Anat. Arab. VI, 6 ; G. V. 94 ; Gayangos XXX, fol. 24v-25r. Ce chapitre correspond à Gp. V, 31, 2. 4 ; 30, 1 ; 32, 2. Seul le premier chapitre paraît être tiré d’Anatolius (Brockelmann indique que G. V. 323 [Anat. Arab. XIV, 20] est parallèle à Gp. XIX, 1). L’origine anatolienne du chapitre pourrait être la raison ayant conduit R. à l’ajouter avant le chapitre préexistant, contrairement à son habitude. Anat. Arab. II, 2 ; la correspondance avec G. V. 18 serait à vérifier ; ce chapitre est perdu en syriaque.

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formait un tout ? Une étude plus précise de cas et, plus généralement, de tous ces chapitres serait à mener pour confirmer notre hypothèse. Par ailleurs, l’un ou l’autre de ces chapitres pourrait avoir été ajouté après R. Ainsi, l’absence du très bref chapitre I, 15 à la fois dans la Filāh.a et dans M suggère qu’il a été inséré par K. C’est le seul cas repérable d’ajout tardif dans cette liste, mais plusieurs de ces chapitres se trouvent dans le livre XX, où nous ne disposons malheureusement plus de témoin de E. Précisons encore qu’un seul contient une citation d’auteur (ὁ δὲ Πάξαμός φησιν ὅτι…, X, 12, 3)337.

5.2. L’apport de E. Intéressons-nous maintenant à l’éditeur pré-constantinien. Malgré l’absence de témoignages extérieurs, la délimitation entre R. et E. est relativement aisée. Car leur activité semble avoir été de nature très différente. C’est la connaissance des sources, en particulier, d’Anatolius, qui nous a permis d’identifier R., comme rédacteur postérieur à Cassianus Bassus, mais différent de E., dont l’étude des attributions a montré la méconnaissance de la littérature agricole. Hormis ces éléments marginaux, les ajouts qui nous paraissent devoir être portés à son compte sont très limités. Il s’agit d’une part du calendrier des semailles et des plantations dans la région de Constantinople (Γνῶσις τὸ κατὰ μῆνα τί σπείρεται, καὶ τί φυτεύεται, κατὰ τὸ κλίμα Κωνσταντινουπόλεως, XII, 1). Ce texte n’a pas de parallèle dans la tradition d’Anatolius, ni dans les versions arabes de Cassianus Bassus. Certes, cette absence n’est pas décisive, puisque, conçu pour une région précise, il ne présentait guère d’intérêt pour un public persan ou arabe. Ce qui l’est bien davantage, c’est la présence de formes vulgaires dans ce chapitre. M les remplace parfois par les formes anciennes, mais c’est évidemment le texte le moins classique, celui de F, qui conserve la forme originelle ; M tend simplement à normaliser l’expression338. J. Koder attribue ce texte à Cassianus Bassus, mais ce que nous voyons ailleurs de sa langue et percevons de ses ambitions littéraires exclut cette éventualité (cf. XV, 1)339. Les mêmes raisons nous conduisent à exclure l’attribution de cet ajout à R. Oder nous paraît avoir été plus près de la vérité, qui attribuait déjà ces « barbarismes » au réviseur (lequel, dans son esprit, n’était autre que l’éditeur constantinien)340. Cette éventualité est toutefois exclue, puisque le chapitre est aussi présent dans M, ce qui nous 337 Il est intéressant de noter que Paxame figure parmi les sources d’un texte de Tarentinus (Gp. XX, 6) inséré par R. (voir p. 333 s.). En outre, XX, 29 fait référence aux Ichtyophages, que nous retrouvons dans la même section (ch. 18) ; là encore, il s’agit d’ajouts de R. 338 A consulter l’apparat de Beckh, la différence entre l’état de langue du chapitre dans M et dans F ne paraît pas énorme, même si, effectivement, M est à l’occasion plus classique (ainsi, au § 4 [348, 3] : σὺν τῷ ῥιγιτάνῳ M, σὺν τοῦ ῥιγιτάνου F). Etant donné que le recueil ne présente nulle part ailleurs de formes vulgaires, il est évident que les normalisations sont secondaires. 339 Cf. J. Koder, Gemüse in Byzanz. Die Versorgung Konstantinopels mit Frischgemüse im Lichte der Geoponika (BGS Ergänzungsband 3), Wien 1993, 27-29 ; voir aussi, du même, Fresh Vegetables for the Capital, in : Constantinople and Its Hinterland. Papers from the Twenty-seventh Spring Symposium of Byzantine Studies, éd. C. Mango – G. Dagron (Society for the Promotion of Byzantine Studies. Publications 3), Oxford 1993, 49-56. 340 Oder, Beiträge III (voir n. 23), 28, n. 1 ; Rodgers, Κηποποιΐα (voir n. 82), 169, fait aussi remonter l’ajout de ce chapitre au Xe siècle.

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oriente naturellement vers E. Ce calendrier constitue un cas particulier, car cet état de langue ne se trouve nulle part ailleurs dans les Géoponiques. Il témoigne peut-être de la langue de E., si ce dernier ne l’a pas simplement repris tel quel à une source médiévale. Outre ce chapitre, l’apport principal de E. nous paraît être les historiettes mythologiques. Là encore, ces éléments sont sans parallèle dans la Filāh.a, mais leur suppression y serait naturelle. Il est toutefois exclu qu’ils remontent aux Eclogues primitives, car on constate un changement de technique entre le premier des chapitres concernés (IX, 2) et les suivants, qui se rencontrent tous dans le livre XI (l’exemple du premier d’entre eux suffira) : IX, 1 XI, 2

Ἱστορία περὶ ἐλαιῶν (titre) Περὶ δάφνης (titre). Ἱστορία (en marge341)

En IX, 1, ἱστορία est un élément du titre, alors qu’ensuite il occupe la place d’un nom d’auteur. Si ces histoires figuraient dans le recueil avant E., il faudrait supposer qu’il a extrait ἱστορία des titres pour le placer en marge et corrigé en conséquence le pinax du livre XI dans ce sens, sans le faire pour IX, 1342. On admettra plus volontiers que ἱστορία a été d’emblée traité comme un nom d’auteur au livre XI. Si tel est le cas, ces historiettes ont été ajoutées par E. en même temps que les attributions marginales, puisque, d’une part, elles supposent ce modèle et que, d’autre part, elles sont présentes dans M. Cette conclusion trouve appui dans une constatation faite depuis lontemps, mais qui n’a guère trouvé d’écho dans les travaux sur les Géoponiques : l’histoire concernant le laurier (XI, 2) est empruntée aux De mensibus de Jean le Lydien (IV, 4). L’usage de ce texte et non d’une de ses sources est garanti par le fait que certaines particularités de Gp. XI, 2 ne s’expliquent qu’en fonction du contexte de ce traité343. Or, rien n’indique que Cassianus Bassus soit postérieur à ce contemporain de Justinien344. Qui plus est, le chapitre des Géoponiques paraît reposer non sur le texte original du De mensibus, mais sur une édition déjà munie de gloses marginales345. Cette caractéristique donne à penser qu’un laps de temps non négligeable s’est écoulé entre l’édition originale du De mensibus et la recension sur laquelle se base l’histoire du laurier dans les Géoponiques. Tout problème chronologique disparaît, si, comme nous le supposons, c’est à E. qu’est dû cet emprunt. Si nous gagnons un terminus post quem, c’est pour ce dernier : son recours à Jean le Lydien le place au plus tôt dans la seconde moitié du VIe siècle, mais l’usage d’un texte déjà abondamment glosé oriente vers une date plus tardive, sans qu’il soit possible d’être plus précis sur la base de ce seul élément. 341 Dans le cas de ces histoires, même M a l’habitude de placer ἱστορία en marge ; F le fait toujours (voir l’apparat de Beckh au titre de XI, 2 [327, 1]). 342 Au livre IX, ἱστορία se trouve logiquement dans le pinax, mais ce n’est plus le cas, tout aussi logiquement, au livre XI. 343 Formulée par R. Wünsch, Ioannis Lydi. Liber de mensibus (BSGRT), Lipsiae 1898, XXXIV, l’hypothèse a été démontrée par F. Börtzler, Zum Texte des Johannes Lydus De mensibus, Philologus 77, 1921, 364-379, en part. 366-369. 344 Wünsch, Ioannis Lydi (voir n. 343), XXXIV, observait que, si son hypothèse s’avérait, il fallait situer Cassianus Bassus après 550. 345 Voir Börtzler, Zum Texte (voir n. 343), 367, n. 4. Sa thèse fondamentale, 364, est la suivante : « Was Wünsch wie seine Vorgänger als Lydustext gibt, ist gar nicht Lydus, sondern ein Konglomerat von Lydus und allerlei Anmerkungen mehr oder minder gelehrter und kluger Leser oder Abschreiber. » Ce résultat est admis par J. Schamp, Jean le Lydien (voir n. 241), LXXXVIII s.

324

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Ce n’est pas le moindre des intérêts de ce chapitre de nous révéler l’une des sources de E. Les autres histoires mythologiques semblent par contre avoir été reprises à des manuels d’exercices rhétoriques346. Les ajouts de E. nous renseignent sur sa culture et ses intérêts347 et, à défaut de fournir une datation précise, orientent vers la « renaissance byzantine ». Ils invitent ainsi à placer E. au plus tôt dans la seconde moitié du IXe siècle348. L’intervalle le séparant de K. peut avoir été assez court. Ce qui frappe, également, c’est que les ajouts que nous pouvons lui attribuer sont tout à fait étrangers à la grande tradition agricole à laquelle R. avait encore un certain accès. Nous sommes d’avis que son apport en ce domaine a été des plus restreints. A nos yeux, E. est donc essentiellement un éditeur, aux compétences limitées pour ce qui concerne l’agriculture ; les interventions de R., par contre, paraissent plus importantes et montrent qu’il a fait œuvre de réélaborateur.

5.3. Cassianus Bassus, R. et le nombre originel de livres des Eclogues Quelle est l’ampleur des interventions de R. ? Il est plus difficile de le préciser. Un certain nombre de problèmes d’organisation du recueil ont été mis en lumière par Oder et R. nous paraît être le candidat le plus probable, dès lors qu’il s’agit d’en identifier le responsable349. Même si le livre XIII ne présente aucune trace de permutation, son 346 Les historiettes mythologiques sont un des éléments que B. Koutava-Delivoria, La Contribution de Constantin Porphyrogénète à la composition des Geoponica, Byzantion 72, 2002, 365-380, en part. 369371, attribue à l’intervention personnelle de l’empereur. Cette idée a été réfutée par E. Amato, Costantino Porfirogenito ha realmente contribuito alla redazione dei Geoponica?, GFA 9, 2006, 1-6, qui rappelle que la plupart de ces textes sortent presque tout droit de manuels d’exercices rhétoriques tardo-antiques. Oder, Beiträge II (voir n. 37), 216-218, faisait même remonter l’origine de ces histoires au IIIe siècle et, Beiträge III (voir n. 23), 16, attribuait leur ajout à Cassianus Bassus. Les thèses de Koutava-Delivoria, qui a largement ignoré plus d’un siècle d’efforts philologiques, sont en outre largement réfutées par ce que la tradition orientale nous apprend de l’histoire du recueil. Il est ainsi impossible de voir dans le premier livre un ajout qu’aurait fait Constantin VII au recueil de Bassus, comme elle le veut (375-378), puisqu’il remonte en partie à Anatolius et se trouve presque à l’identique dans la Filāh.a. 347 Sur ce que l’ajout des attributions nous apprend de lui, voir p. 302. 348 Sur la renaissance byzantine, voir par exemple J. Irigoin, Survie et renouveau de la littérature antique à Constantinople, CCM 5, 1962, 287-302 ; Lemerle, Le premier humanisme (voir n. 32) ; C. Mango, The Revival of Learning, in : The Oxford History of Byzantium, éd. C. Mango, Oxford 2002, 214-229. 349 Voir Oder, Beiträge III (voir n. 23), 16-23. A titre d’exemple, examinons X, 73. Ce chapitre élucide l’ancienne désignation de certains fruits en donnant l’équivalence avec les dénominations « actuelles » (ταῖς εἰθισμέναις ἡμῖν προσηγορίαις, § 1). Oder 19 remarque que quatre des six arbres concernés ont déjà été traités, généralement sous leur nom « moderne », et que les deux autres, l’abricotier et le térébinthe, ne le sont nulle part. Il en conclut qu’initialement le livre X avait à la fois un ordre différent et un contenu plus riche. La comparaison avec la Filāh.a n’appuie pas cette hypothèse : nous n’y trouvons pas davantage trace de l’abricotier ou du térébinthe ; mentionnés en Gp. X, 73 et traités plus haut dans le même livre, le noisetier (ch. 68) et le prunier (ch. 39 s.) ne font pas non plus l’objet d’un chapitre dans la Filāh.a ; enfin, le châtaigner (Gp. X, 63 ; Fil. V, 55) et le noyer (Gp. X, 64-67 ; Fil. V, 56-58) se trouvent dans le même ordre en arabe qu’en grec — inverse par rapport à celui de Gp. X, 73, 1 ; quant à ce chapitre, il n’a pas de parallèle arabe. Il est donc tout à fait improbable que, dans un état antérieur, le livre X ait contenu des chapitres sur tous les arbres produisant les fruits mentionnés au ch. 73, dans l’ordre dans lequel ils y apparaissent. L’absence de Gp. X, 73 dans l’arabe s’expliquerait sans peine comme une omission délibérée. Cependant, l’absence de correspondance entre ce chapitre et le reste de la section arboricole pourrait fort bien s’expliquer non par des modifications apportées secondairement à celle-ci, comme le supposait

Sources et constitution des Géoponiques

325

exemple illustre l’interventionnisme du successeur de Cassianus au niveau du texte des chapitres. La question la plus délicate concerne le nombre originel de livres des Eclogues. Les Géoponiques en ont vingt, la Filāh.a, douze : Géoponiques I météorologie et astronomie II le domaine, la grande culture

Filāh.a I II

III IV V

III

météorologie et astronomie le domaine, calendrier des tâches (ch. 8) la grande culture

IV

la vigne et le vin

V VI

le verger et la conservation des fruits l’olivier et l’huile — le potager les animaux nuisibles la basse-cour

VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV

calendrier des tâches la vigne : cépages et greffe la vigne : climats, culture, traitement des maladies le vin : la cave et la vinification le vin : la vinification le vins aromatisés et le vinaigre l’olivier et l’huile le verger et la conservation des fruits le jardin d’agrément le potager les animaux nuisibles la basse-cour

VII VIII IX

Oder, mais par l’ajout du chapitre en question après Cassianus Bassus, sans doute par R. Dans cette perspective, les noms plus récents auraient été utilisés dès la première édition des Eclogues. Il faut néanmoins relever que la formule ἀναγκαῖον ἡγοῦμαι employée en Gp. X, 73, 1 semble assez fréquente sous la plume de Cassianus Bassus, car elle se rencontre sous des formes presque identiques dans des passages qui sont de lui, tels que l’argument du livre I, XII, 16, 2 ou XV, 1, 2 (pour ne retenir que ceux dont l’attribution est hors de doute ; la récurrence de cette expression était déjà remarquée par Oder). Le problème est d’autant plus difficile que les indications du ch. 73 sont en partie inutiles : la prune n’est nulle part appelée κοκκύμηλον, ni l’abricot ἀρμενιακόν, si bien qu’il est parfaitement superflu d’expliquer ces termes. Nous n’excluons pas que Cassianus Bassus ait indiqué ces équivalences par pur goût de l’érudition, sans nécessité ni rapport immédiat avec son œuvre. Si ce chapitre remontait au contaire à R., il faudrait en conclure qu’il utilise non seulement les mêmes sources que son devancier, mais encore les mêmes expressions. Une autre façon de résoudre le problème serait de supposer que R. a également puisé, en complément aux Eclogues, dans l’autre ouvrage agricole mentionné en X, 34 (ἐν τῷ ἄλλῳ μου γεωργικῷ βιβλίῳ τρίτῳ, ἐν τῷ κζʹ κεφαλαίῳ), qui est sans doute attribuable à Cassianus Bassus, malgré l’avis contraire d’Oder, Beiträge III (voir n. 23), 17, n. 2. Il estimait en effet que cette référence ne saurait renvoyer à Bassus lui-même : « Dem Verfasser einer umfassenden landwirthschaftlichen Compilation gehört sie sicher nicht an. » Comme Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 43, n. 101, nous pensons qu’on ne saurait être aussi catégorique, d’autant que l’ouvrage en question serait antérieur aux Eclogues. Bien au contraire, la candidature de Bassus est même probable, puisque l’ajout de ce chapitre lui est attribuable : il n’a aucun parallèle dans la tradition d’Anatolius, mais il en trouve un dans la Filāh.a (V, 44), qui contient une référence semblable, quoique moins précise (à en juger par le Selden sup. 21). Ce serait faire injure au bon sens de Cassianus Bassus que de supposer qu’il ait trouvé ce renvoi à un autre ouvrage agricole dans une de ses sources et l’ait recopié sans se préoccuper du fait qu’il serait à la fois incompréhensible et trompeur. Il n’est pas non plus impossible, s’il s’agissait un premier ouvrage de Cassianus Bassus lui-même, qu’il ait été mentionné dans la préface originelle des Eclogues (voir p. 297) ; ainsi s’expliquerait la rapidité de l’allusion de X, 34. S’il a existé, il n’y aurait rien d’extravagant à supposer qu’il ait été accessible à R. L’éventualité d’emprunts à cette œuvre est en tous cas séduisante, mais, en l’état actuel de nos connaissances, tout à fait conjecturale. Quant à l’ordonnancement du recueil, l’exemple de X, 73 montre l’intérêt que revêtirait l’examen des autres cas signalés par Oder.

326 XV XVI XVII XVIII XIX XX

Christophe Guignard

les abeilles le cheval le gros bétail le petit bétail les chiens et la chasse la pêche

X

le gros et le petit bétail

XI

les abeilles, chapitres médicaux et divers

XII

divers

Les Eclogues de Cassianus Bassus ont-t-elles été considérablement augmentées par R. ou considérablement réduites par les traducteurs persans350 ? Nous nous contenterons ici de quelques remarques essentielles pour proposer une solution, mais le problème de leur plan originel mériterait une étude particulière. Notons bien, tout d’abord, que le fait que les Géoponiques contiennent des chapitres dont les versions arabes, arménienne et syriaque indiquent qu’ils proviennent de la Synagogè, mais qui manquent dans la Filāh.a, ne suffit pas à prouver que cette dernière ne serait qu’une version épitomisée. Car, nous avons constaté, en étudiant le livre XIII, que R. avait encore accès à la Synagogè et s’en est servi pour enrichir les Eclogues. Il était donc en mesure d’aller y rechercher des chapitres entiers et l’a certainement fait. La difficulté est d’établir dans quelle mesure. Si l’on suppose que les Eclogues comptaient à l’origine douze livres, il faut admettre que R. a ajouté bon nombre d’extraits d’Anatolius, mais aussi d’autres sources. En l’absence de tout renseignement extérieur sur le nombre de livres des Eclogues primitives, nous ne pouvons que nous baser sur l’organisation des recueils arabe et grec à notre disposition. De ce point de vue, les Géoponiques contiennent un élément essentiel : les arguments qui introduisent chacun de leur vingt livres et en détaillent le contenu. Même s’ils manquent dans la Filāh.a, ils trouvent certainement leur origine chez Cassianus Bassus. En effet, le texte arabe lui-même atteste la présence de dédicaces à Bassus fils au début des livres. Or, M, qui conserve certaines de ces dédicaces, montre qu’elles avaient leur place dans la première phrase des arguments351. Cette constatation plaide en faveur du plan en vingt livres. Car si les Eclogues n’en comptaient originellement que douze, il faut supposer à la fois que R. a retouché les arguments existants pour les adapter au plan élargi lorsque c’était nécessaire et qu’il en a créé de toutes pièces pour les nouveaux livres ; et ce faisant, il aurait non seulement laissé en place les dédicaces au fils de l’auteur, mais en aurait encore inséré artificiellement dans les arguments qu’il écrivait. Qui plus est, le plan de la Filāh.a peut difficilement être primitif. En effet, dans cette hypothèse, les animaux nuisibles (VIII) et la basse-cour (IX) occuperaient une place disproportionnée par rapport au gros et au petit bétail (X)352. Plus problématique encore est le cas des deux dernières sections. Elles n’ont que peu de parallèles dans les Géoponiques et mêlent, sans organisation claire, divers sujets, parfois sans rapport avec l’agriculture353.

350 Les premières lignes de la Filāh.a suggèrent fortement que le nombre de douze livres remonte (au moins) à sa Vorlage persane : « Dies Buch wird auf persisch Warz-nāmah gennant, Buch der Landwirte, und es hat zwölf Abschnitte » (voir n. 55). 351 Pour le détail, voir n. 74. 352 En outre, le cheval se voit réduit à la portion congrue : seuls trois chapitres lui sont consacrés (X, 1. 2. 8, correspondant respectivement à Gp. XVI, 1. 2. 21). 353 Sur les 14 chapitres que compte la section X de la Filāh.a et les 20 de la suivante, Mariscal n’a trouvé respectivement que trois et quatre parallèles dans les Géoponiques. Une étude des chapitres propres aux

Sources et constitution des Géoponiques

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Ces sections tutti frutti montrent que le plan de la Filāh.a ne reflète pas exactement celui des Eclogues primitives. Les problèmes se concentrent vers la fin, à partir de la section X : la matière des Eclogues semble condensée et réorganisée. La cause paraît entendue. Cependant, d’autres raisons, tout aussi fortes, indiquent que le plan en vingt livres ne saurait être original. L’une des différences majeures entre la Filāh.a et les Géoponiques est l’absence dans la première d’une section consacrée aux arbres d’ornement et aux fleurs. Dans le recueil grec, elle occupe le livre XI, qui est doté de l’argument suivant : Τάδε ἔνεστιν ἐν τῇδε τῇ βίβλῳ, ἑνδεκάτῃ μὲν οὔσῃ τῶν περὶ γεωργίας ἐκλογῶν, περιεχούσῃ δὲ τά τε στεφανωματικὰ τῶν δένδρων, καὶ τὰ ἀείφυλλα, καὶ φυτείαν ῥόδων, καὶ κρίνων, καὶ ἴων, καὶ τῶν λοιπῶν εὐωδῶν ἀνθέων.

Il est naturel de trouver les roses et les lis au livre XI, avec les plantes d’agrément et les autres fleurs. Pourtant, la Filāh.a s’accorde avec la Synagogè pour les placer à la fin de la section sur les légumes354. Il ne saurait s’agir d’une coïncidence355. C’est au contraire la preuve que Cassianus Bassus avait laissé les roses et les lis dans le potager. Il s’ensuit que l’argument du livre XI lui est postérieur, du moins sous sa forme actuelle. Cependant, cette restriction même est inutile, car il serait invraisemblable que Cassianus Bassus ait créé une section sur le jardin d’agrément, mais ait laissé les roses parmi les légumes et qu’il ait fallu attendre R. pour qu’on songe enfin à les placer parmi les fleurs et à réécrire l’argument du livre XI en conséquence ! Si Cassianus Bassus a laissé ces deux chapitres à la place qu’ils occupaient chez Anatolius, c’est que les Eclogues n’avaient pas originellement de section consacrée au jardin d’agrément. Celle-ci est une création de R. à partir

versions arabes serait du plus haut intérêt, notamment pour déterminer si ces matériaux supplémentaires sont d’origine grecque, persane ou arabe. 354 Cette association, qui étonne le lecteur moderne, s’explique par l’usage tant du lis que de la rose comme plante aromatique. En témoigne notamment un court chapitre du Gayangos XXX : « Sobre la plantas aromáticas. Son : la rosa, el azafrán, el lirio y la violeta. Se plantan todas en Febrero » (fol. 69r, sans parallèle anatolien). Voir aussi Gp. X, 1, 3 (anatolien [Anat. Arab. X, 1 ; G. V. 228 ; syr. X, 1] ; sur ce chapitre, voir Rodgers, Κηποποιΐα [voir n. 82], 171-173 et, pour l’horticulture dans les Géoponiques, sa discussion des livres X-XII [p. 164 ss.]). 355 La séquence des chapitres sur les légumes est approximativement la même en Fil. VII et en Gp. XII. On constate davantage de différences entre ces textes et les témoins de la Synagogè (qui ne s’accordent pas toujours entre eux sur l’ordre des chapitres ; cependant, même le Gayangos XXX témoigne de la présence des lis et des roses dans cette section [voir fol. 68v et les chapitres à l’entour]). Ces différences n’ôtent rien à la valeur de la preuve : le seul fait que, comme les témoins de la Synagogè, la Filāh.a traite des roses et des lis avec les légumes et les herbes aromatiques suffirait à notre démonstration. La parenté structurelle entre la Filāh.a et la tradition d’Anatolius n’a cependant pas complètement disparu. Relevons par exemple la succesion suivante (avec parfois l’insertion de quelque autre chapitre), commune au Girk‘ vastakoc‘ et à la Filāh.a : oignons (G. V. 266 ; Fil. VII, 36 [?] ; Gp. XII, 36), roses (G. V. 269 ; Fil. VII, 38 ; Gp. XI, 18), artichauts (G. V. 270 ; Fil. VII, 41 ; Gp. XII, 39) ; les lis (Fil. VII, 39 ; Gp. XI, 19) sont omis par le texte arménien. Le texte de ces chapitres est malheureusement perdu dans l’Anatolius Arabicus, car une lacune nous prive de la fin du livre XI. Le pinax atteste toutefois la présence des roses et des lis (ch. 27 et 28) dans le même voisinage que dans le Girk‘ vastakoc‘ (l’artichaut, toutefois, paraît manquer). Ces chapitres sont également très proches dans la version syriaque, quoiqu’ils y soient rangés dans un ordre différent (artichaut, XI, 20 ; rose, 21 ; lis, 22 ; oignon, 23).

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de sources essentiellement non anatoliennes356. Cet intérêt de R. pour les plantes ornementales, à une époque sans doute tardive (VIe siècle ?) est tout à fait remarquable. Or si le livre XI est une création de R., le plan en vingt livres n’est pas original. Un examen minutieux des autres arguments et de leurs rapports avec le contenu des livres grecs et arabes permettra peut-être de faire la part des ajouts de R. dans ces introductions. Nous nous bornerons ici à signaler un autre cas d’argument qui lui est certainement attribuable, celui du livre III : Τάδε ἔνεστιν ἐν τῇδε τῇ βίβλῳ, τρίτῃ μὲν οὔσῃ τῶν περὶ γεωργίας ἐκλογῶν, περιεχούσῃ δὲ τὴν προσήκουσαν ἑκάστῳ μηνὶ ἐργασίαν.

Cette formule ne dit pas autre chose que le titre du premier chapitre : Ἐφημερίς, καὶ τί χρὴ καθ’ ἕκαστον μῆνα ἐργάζεσθαι. Μηνὶ Ἰαννουαρίῳ357. Cette situation est doublement étrange : d’une part, le chapitre 1 a un double titre, dont la première partie vaut pour tout le livre, la seconde pour le seul mois de janvier, ce qui est peu heureux ; d’autre part, la première est redondante par rapport à l’argument, ce qui n’est pas plus heureux. Quel besoin en effet d’un titre général au début du chapitre 1, si ce n’est que pour répéter ce que dit l’argument ? La présence même de ce titre général appliqué à tout le livre est contraire aux habitudes du recueil et n’a pas d’équivalent ailleurs. Or, si nous considérons la Filāh.a, la raison probable de cette étrange situation apparaît. En effet, le calendrier des tâches n’y forme pas un livre à part, mais seulement un chapitre (II, 8). Si telle était la situation initiale, tout s’explique : R. a conservé le titre du chapitre, mais, comme, d’autre part, il le subdivisait, il n’avait guère d’autre choix que d’associer ce titre à celui de la première subdivision, s’il voulait le garder. D’où le double intitulé de Gp. III, 1. Par ailleurs, le nouveau statut du calendrier exigeait la création d’un argument, qui ne pouvait somme toute que répéter ce que disait déjà le titre du chapitre. Il serait par contre difficile d’expliquer pourquoi Cassianus Bassus aurait spontanément organisé le début du livre III sous la forme que nous lui connaissons358. S’il avait lui-même écrit l’argument, il n’aurait pas ajouté de titre général au chapitre concernant janvier. R. a donc ajouté des livres et créé des arguments ad hoc. Nous pouvons en conclure que les Eclogues comportaient moins de livres que les Géoponiques. Aussi le chiffre de douze, qui est celui de la Filāh.a, est-il sans doute originel. Par contre, cette version ne conserve certainement pas le plan initial des Eclogues, puisque ses deux dernières sections, sans ordre et pleines de matériaux étrangers à l’agriculture, ne reflètent certainement pas le texte de Cassianus Bassus. Etant donné qu’à l’exception des plantes ornementales et des fleurs (Gp. XI), nous retrouvons dans la Filāh.a presque tous les sujets 356 Le livre XI compte actuellement 30 chapitres, mais ne devait en compter originellement que 20, puisqu’il faut retrancher les 10 historiettes ajoutées par E. Outre les chapitres sur les roses et les lis qui proviennent d’Anatolius par l’intermédiaire de Cassianus Bassus, seuls deux autres chapitres (7 et 11) ont des liens avec Anatolius. A ce stade, il serait sans doute imprudent d’affirmer qu’ils sont repris à la Synagogè, car il n’est pas exclu que R. ait constitué le livre XI à l’aide d’une source d’Anatolius. 357 Nous ne tenons pas compte ici de l’attribution (Ἐκ τῶν Βάρωνος καὶ τῶν Κυντιλίων), que Beckh insère entre les deux éléments du titre, mais dont la place est en marge. 358 La comparaison avec les versions d’Anatolius semble contredire notre hypothèse, car le calendrier forme chez lui un livre à part et non un simple chapitre ; mais l’objection est facile à lever. D’une part, si Cassianus Bassus voulait adopter un plan en douze livres, il devait supprimer deux des quatorze livres du plan de la Synagogè. D’autre part, il est aisé d’admettre que c’est précisément sous l’influence d’Anatolius que R. a rendu au calendrier son autonomie, puisqu’il connaissait son ouvrage.

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traités dans le recueil grec359, mais répartis pour l’essentiel sur dix livres seulement, il y a lieu de soupçonner que la matière des Eclogues a été condensée et réorganisée, en particulier dans sa seconde partie (correspondant à Gp. XIV-XX). En effet, la dernière section formée uniquement des matériaux de Cassianus Bassus, la dixième, rassemble des chapitres des livres XVI à XIX des Géoponiques. Reste une demi-énigme. Si les Eclogues ne comptaient que douze livres, tout ce qui concerne la vigne et le vin était probablement, comme dans la Filāh.a, rassemblé en une seule section et la répartition actuelle en cinq livres (IV à VIII) est due à R360. Il semble ainsi avoir inclus dans les arguments qu’il a lui-même écrits la formule (ὦ) φίλτατε παῖ Βάσσε, puisque nous la trouvons notamment dans les livres VII et VIII361. Cette façon de faire montre combien il s’efface derrière son prédécesseur : il ne prétendait nullement faire œuvre propre, mais uniquement enrichir les Eclogues de Cassianus Bassus362. ø Nous laisserons à des recherches ultérieures le soin de préciser les contours du plan des Eclogues. Alors que l’activité de E. semble avoir été surout ornementale (noms d’auteurs, vignettes mythologiques), l’ajout probable de huit livres par R. indique qu’il a réorganisé en profondeur l’œuvre de Cassianus Bassus et que, pour l’essentiel, c’est lui qui lui a donné, pour le meilleur et pour le pire, l’organisation que nous lui connaissons. Aussi doit-il avoir ajouté un certain nombre de chapitres, notamment d’Anatolius. Il est en tous cas probable que, sans lui, le recueil présenterait moins de points de contact avec la Synagogè.

359 La section piscicole est la moins bien représentée : les poissons n’ont droit qu’à un chapitre (Fil. XII, 15 = Gp. XX, 2 s.). Les abeilles ne sont guère mieux loties, avec seulement quatre chapitres (Fil. XI, 1. 2. 5 ; XII, 6, correspondant respectivement à Gp. XV, 3. 7, 1. 7, 7). 360 Sur les rapports entre l’arabe et le grec dans cette section, voir les observations de Ruska, Wein [voir n. 57], 318 s. La disproportion entre les sections viti-vinicoles des deux textes est bien moins considérable qu’il n’y paraît. Fil. IV compte 118 chapitres. Or les cinq livres du grec sont bien plus courts, avec respectivement, 15, 53, 19, 37 et 42 chapitres, soit un total de 166. Si nous tenons compte de la taille respective des recueils, qui ont l’un 419 chapitres et l’autre 621, la section viti-vinicole occupe de part et d’autre une place comparable (28% dans l’arabe, 27% dans le grec) — et importante. S’il y a disproportion, elle est entre la section IV de la Filāh.a et les autres, qui comptent habituellement une vingtaine de chapitres, parfois moins (neuf sections ont moins de 30 chapitres et la section II n’en compte que huit ; seules les sections V et VII sont plus développées, avec respectivement 85 et 43 chapitres [chiffres basés sur Mariscal, Análisis (voir n. 66), 181-183 ; ceux de Ruska 307 sont globalement semblables]). Il faut donc résister à cette facilité qui consisterait à attribuer une réduction de cette section à un moindre intérêt pour la vigne en contexte islamique. Cette idée se heurterait d’ailleurs au fait que la version persane sous-jacente est sans doute pré-islamique. C’est au contraire l’importance de la vigne et du vin dans la version arabe, qui, elle, remonte aux premiers siècles de l’islam, qui est remarquable. 361 Dans le manuscrit leydois de la Filāh.a, la mention de Bāsūs se trouve également au début de la section consacrée à l’olivier (V = Gp. IX). 362 Le respect de ces données personnelles nous paraît être un indice supplémentaire de l’appartenance de R. au même milieu que Cassianus Bassus (cf. p. 318).

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6. Les sources de Cassianus Bassus Identifier l’intervention de R. entre les Eclogues originelles et E. et chercher à délimiter son apport constituaient deux préalables indispensables à la discussion des sources de Cassianus Bassus. Cette dernière partie de notre étude sera très exploratoire. Convaincu qu’une étude plus approfondie de la Filāh.a permettra un jour de dessiner un tableau plus précis, nous désirons surtout montrer l’intérêt de l’apport de Bassus. La table des sources des Géoponiques constitue un point de départ tout naturel. La comparaison d’une part avec l’Anatolius Arabicus, d’autre part avec la notice de Photius sur la Synagogè permet d’identifier un noyau, formé par les autorités d’Anatolius363. Cassianus Bassus y aura ajouté non seulement le nom de ce dernier, mais encore la deuxième partie (à l’exception des Quintilii, bizarrement rejetés à la fin, alors qu’on s’attendrait à les trouver, comme dans le texte arabe, à la fin de la première partie de la liste, à la suite d’Apulée)364. Les auteurs qu’il a insérés sont Varron, Zoroastre, Fronton, Paxame, Damigéron, Didyme, Sotion. Ils ne sont attestés ni par l’Anatolius Arabicus, ni par Photius comme sources d’Anatolius. La présence de Varron suggère qu’il ne s’agit pas forcément de sources utilisées de première main, d’autant plus que les citations de l’agronome latin que contiennent les Géoponiques remontent toutes à la Synagogè365. Son nom, qui fait suite à celui d’Apulée, la dernière source anatolienne de la liste (hormis les Quintilii)366, aurait-il été ajouté pour réparer un oubli d’Anatolius, qui ne le mentionnait pas ? C’est certes un cas particulier, car, hormis Fronton, qui n’est jamais mentionné, tous les autres apparaissent dans des passages qui ne semblent pas venir de la Synagogè367. Il montre cependant que les noms ajoutés à la liste des autorités d’Anatolius ne sauraient être tenus pour une liste de sources directes de Cassianus Bassus. Aussi ce catalogue ne 363 Voir la presentation synoptique de C. Scardino, dans ce volume, 156. 364 L’attribution de ces ajouts à Cassianus Bassus n’est pas douteuse (voir p. 295 s.). 365 Voir Brockelmann, Die armenische Übersetzung (voir n. 9), 393, qui indique un équivalent aux citations de Gp. I, 1, 2 ; V, 15, 9 ; XV, 2, 21 (où Varron côtoie Démocrite) en G. V. 11. 60. 290, respectivement. Le nom de Varron certes méconnaissable (Pormonios ou Porminos, ch. 11 ; Małvan, ch. 60 ; Fatēnōnnēs, ch. 190) ; la faute en incombe certainement à la Vorlage arabe. La qualification de « romain » dans le premier exemple confirme l’identification, déjà indiquée par les Mékhitaristes dans leurs notes à ces passages. Les deux premières citations se retrouvent dans le manuscrit de Mešhed (Bārūn der Römer, Anat. Arab. I, 12 ; Māwun, IV, 5), tandis que manque celle du ch. 290 (Anat. Arab. XIII, 1). Sur ces citations, voir aussi Rodgers, Varro (voir n. 196), 280 s. 366 Apulée est omis par l’Anatolius Arabicus, mais sa présence est attestée par Photius. C’est d’ailleurs un auteur plusieurs fois cité par Anatolius. 367 Zoroastre est cité deux fois (XI, 18, 11 ; XIII, 9, 10) ; Paxame l’est une fois (X, 12, 3), mais est aussi mentionné dans la liste de sources de XX, 6, 3 ; une seule citation, également de Damigéron (XI, 30, 4) ; Didyme et Sotion sont plus fréquemment invoqués, quatorze et cinq fois respectivement. La citation de Paxame se trouve dans un « chapitre alternatif », sans doute inséré après Cassianus Bassus. R. aurait-il donc à son tour enrichi la liste ? Une telle révision est en tout état de cause possible, mais ne découle pas ipso facto de la présence de Paxame. En effet, l’exemple de Fronton (qui n’est cité nulle part) suggère que Cassianus Bassus a inclus des noms d’auteurs qui n’étaient jamais mentionnés dans le texte et qui n’étaient sans doute que des sources indirectes. Tel doit être aussi le cas de Paxame, qui, comme nous le verrons bientôt (voir p. 333), était en tous cas une des sources de Tarentinus, que tant Cassianus Bassus que R. semblent avoir connu. Inversement, Cassianus Bassus n’a pas nommé dans la liste des sources tous les auteurs qu’il cite au fil du texte. Par exemple, ni Plutarque ni Nestor de Laranda n’y figurent (cf. XV, 1, notamment). L’explication la plus probable est qu’il a donné la préférence aux auteurs agricoles ou, sans doute plus précisément, aux auteurs les plus directement utiles à l’agriculture.

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nous est-il pas d’un grand secours. En outre, isoler les ajouts à la liste d’Anatolius est certes intéressant, mais ne nous renseigne pas sur l’usage éventuel par Cassianus Bassus de sources qui figurent parmi celles de son prédécesseur.

6.1. Anatolius et Didyme, sources uniques des Eclogues ? D’autres éléments permettent des conclusions plus fermes, au premier rang desquels figure le chapitre sur les souris domestiques (XIII, 4). De sa remarque conclusive (§ 9 [fin]), nous pouvons déduire que Didyme avait des matériaux en partie semblables à ceux d’Anatolius. Puisque le rédacteur paraît souligner surtout leur convergence avec les parties qu’il ne cite pas, rien n’indique que Didyme ait été utilisé par Cassianus Bassus dans ce chapitre (ce n’est d’ailleurs pas lui qui l’y mentionne). Certes, l’usage même de Didyme par Cassianus Bassus ne doit pas être remis en question368. Par contre, rien ne prouve que Didyme soit la seconde grande source des Eclogues, comme l’affirmait Oder. Ce dernier voyait en XIII, 4, 9 un témoignage aussi précieux qu’unique sur la méthode de leur compilateur ; de son interprétation du chapitre, il concluait que chaque extrait serait repris soit à Anatolius, soit à Didyme et qu’il compléterait les données de l’un par celles de l’autre. Les mentions de ces auteurs permettraient de déterminer la provenance du chapitre : là où l’un est cité, l’autre serait la source principale du chapitre. La référence à Anatolius en XIII, 12, 3 permettrait d’attribuer en tous cas ce qui précède à Didyme, tandis que les citations de ce dernier en XVI, 22, 1 et 3 indiqueraient le probable emprunt du reste à la Synagogè. Le fait que toutes les autres citations de Didyme se concentrent dans le livre X incitait Oder à considérer que c’est Anatolius qui en formerait la base369. Le témoignage des versions orientales dément la plus grande partie de ces spéculations : si nous ignorons la source, ou les sources, de XIII, 12, 1 s. et 4 s., Anatolius n’est certainement pas celle de XVI, 22, car nous ne trouvons aucune trace de ce chapitre consacré au chameau dans les versions de la Synagogè370 ; quant au livre X, la comparaison avec les versions orientales révèle au contraire que, comme le livre XIII, il doit particulièrement peu à cette source371. Il semble que les sections les plus riches en citations, comme le sont ces deux livres, sont justement celles où Cassianus Bassus s’est le moins appuyé sur son prédécesseur. Ainsi, la vision binaire de la constitution des Géoponiques ne repose sur aucun élément probant. Sans prétendre formuler des conclusions définitives, nous souhaitons au contraire montrer que Cassianus Bassus use de sources diverses et, bien qu’il nous soit impossible de les identifier toutes, ni même d’en déterminer exactement le nombre, établir la vraisemblance de quelques noms. La pluralité de ses sources est notamment suggérée par celle dont témoignent les remarques et ajouts du rédacteur tardo-antique 368 Voir p. 317. 369 Oder, Beiträge II (voir n. 37), 214 et n. 3. Il tend à exclure l’usage d’autres auteurs (ce qui, à l’en croire, ne serait pas vraisemblable vu le comportement dont témoigne Gp. XIII, 4), mais note que la question mériterait d’être étudiée en prenant en compte les autres sources mentionnées. 370 Ce texte n’a pas non plus d’équivalent dans les Hippiatriques, qui conservent pourtant bon nombre de chapitres qui se retrouvent en Gp. XVI (voir p. 281 et 300). 371 Il suffit de se reporter aux correspondances entre les Géoponiques et la version syriaque d’Anatolius (livres IV, IX et X) dans la liste de Lagarde pour s’en convaincre. Voir aussi n. 171.

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en XIII, 4, 5. 9 et 12, 3. Elle n’a d’ailleurs rien d’étonnant pour qui se souvient que Cassianus Bassus disposait d’une culture littéraire assez remarquable, comme le montrent, par exemple, son travail sur Nestor de Laranda (cf. XII, 16, 1) ou l’insertion d’une citation de Philostrate en Géoponiques I, 14, 3. Le petit traité sur les sympathies et antipathies qu’il a ajouté au début du livre XV372 témoigne aussi de son érudition : il y cite le livre II des Propos de table de Plutarque (§ 1), le Περὶ φυσικῶν de Pamphile (§ 6)373, la Panacée de Nestor (§ 11 et 32), Théophraste et Aristote (§ 20). L’ajout par Cassianus Bassus d’un nombre considérable de citations d’auteurs agricoles, dont des sources d’Anatolius, va dans le même sens. Deux moyens permettent d’aller plus loin et d’identifier les sources les plus probables : les noms mentionnés dans les titres et les formules de citation.

6.2. Noms mentionnés dans les titres Parmi les noms présents dans les titres de chapitres ajoutés après Anatolius, le cas le plus intéressant est sans conteste celui de Tarentinus en XX, 6374. Dans l’édition de Beckh, ce n’est qu’un nom d’auteur, mais il s’agit là d’une normalisation malheureuse, qui ne fait pas justice à la tradition manuscrite. L’apparat critique indique en effet que F a Ταραντίνου à la fois à la suite du titre et en marge375 ; le choix de Beckh ne peut invoquer d’autre autorité que celle de L, qui n’a le nom de l’auteur qu’après le titre. L’authenticité du texte de F est confirmée par le pinax : le chapitre 6 s’y intitule Ἰχθύων ἁλιευτικόν Ταραντίνου. Sourd à l’insistance de la tradition manuscrite, Beckh y a mis ce nom entre crochets, mais ne signale aucune variante. L ne saurait représenter, ici moins qu’ailleurs, une autorité suffisante pour réduire Ταραντίνου au rang de simple nom d’auteur. En 372 Voir n. 43. 373 La connaissance de cette œuvre ne prouve évidemment pas que Cassianus Bassus aurait aussi eu entre les mains les Γεωργικά de Pamphile (probablement le même auteur, voir Oder, Beiträge I [voir n. 5], 78 ; sur la question des différents Pamphile, voir aussi Wellmann, Die Φυσικά [voir n. 256], 32, n. 2). Il n’est pas impossible que le Περὶ φυσικῶν cité par Cassianus Bassus soit en fait une partie du Λειμών de Pamphile, mais les arguments avancés par Wellmann, Pamphilos (voir n. 256), 55-57, en ce sens ne nous paraissent pas suffisants. 374 Voir la liste que nous avons dressée p. 290 s. Nous laissons ici de côté les autres cas, qui nous semblent moins prometteurs. Trois d’entre eux concernent Démocrite (II, 6 ; X, 51. 89 ; le dernier est parallèle à II, 18, 3 et V, 50). Ils ne témoignent pas forcément d’un usage direct d’une source pseudo-démocritéenne. L’expression φυσικὸν Δημοκρίτειον διὰ πείρας en X, 89 oriente d’ailleurs clairement vers un emprunt indirect. Etant donné que bon nombre de traités agricoles véhiculaient des matériaux pseudo-démocritéens, il est impossible de déterminer quelles sont ici les sources de Cassianus Bassus (sur II, 6, voir n. 228). Le cas de πρὸς ποτάμια ὀψάρια, ᾧ Ἄνος ἐχρᾶτο (XX, 10), où Beckh écarte la correction Ὀππιανός, est mystérieux. Enfin, un autre est propre à la tradition arabe : « Was der Philosoph Sotion über die Sonne und den Mond erwähnt hat » (Fil. I, 15 ; cf. F. R. I, 17). C’est la seule occurrence d’un nom d’auteur dans un titre de chapitre de ces versions. L’intitulé du grec est seulement : Περὶ Ἡλίου καὶ Σελήνης. L’attribution du chapitre à Ptolémée dans les Géoponiques donne à penser que E. n’a pas trouvé le nom de Sotion dans le titre de sa Vorlage. Signalons que cette attribution du recueil grec fait partie de celles qui ne sont pas sans vraisemblance. En effet, selon Boll, Griechische Kalender (voir n. 194), 14, n. 21, bien que le contenu de ce paragraphe ne soit pas une véritable citation de Ptolémée, il est proche de ses conceptions (cf. tetr. I, 4). Il considère donc qu’il peut à juste titre être rapporté à un auteur qui utilise et cite Ptolémée. 375 Le chapitre manque dans H, dans lequel est omise une grande partie du livre XX. Ce livre fait par ailleurs défaut dans MP. Pour le détail de sa transmission, voir n. 83 et 139.

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effet, ce manuscrit n’a pas pour habitude de placer les noms d’auteurs en marge, mais les insère avec les titres au fil du texte376. Dans ce cas, le copiste n’avait d’autre choix que supprimer l’une des deux occurrences, pour ne pas écrire Ταραντίνου deux fois de suite. Le double témoignage de F dans le pinax et dans l’intitulé ne laisse aucune place au doute : le titre du chapitre est Ἰχθύων ἁλιευτικόν Ταραντίνου. En ajoutant les noms d’auteurs, E. a répété ce nom en marge. Un phénomène analogue s’observe en X, 89, où φυσικὸν Δημοκρίτειον est doublé en marge par Δημοκρίτου. Cependant, dans ce cas, la redondance était plus supportable et seul P omet l’attribution, tandis que M et L la placent après le titre. Par contre, en II, 6, E. n’a pas répété Δημοκρίτου, déjà présent dans l’intitulé (Δημοκρίτου ὑδροσκοπικόν), mais nous retrouvons, comme pour XX, 6, le nom de l’auteur dans le pinax. Le nom de Tarentinus fait donc partie du titre et, par là même, du texte. Aussi jouit-il de la même autorité qu’une citation377. Il reste à déterminer qui de Cassianus Bassus ou de R. a inséré ce chapitre. L’Anatolius Arabicus montre que la plus grande partie du livre XX (dont le chapitre 6) a été ajoutée aux matériaux d’Anatolius : sa section piscicole correspond aux chapitres 1 à 5 (pêche) et 46 (garum) des Géoponiques. Ce témoignage est d’autant plus précieux que la version syriaque ne conserve qu’une partie de ces matériaux378 et que le Girk‘ vastakoc‘ les omet complètement. Il aurait d’ailleurs été tout à fait contraire aux habitudes d’Anatolius d’inclure un extrait si long et si personnel d’une de ses sources. Le chapitre 6 ne se trouve pas non plus dans la Filāh.a ou la Filāh.a ar-rūmīya. Cependant, leur témoignage a particulièrement peu de poids ici, puisqu’elles laissent presque totalement de côté les matériaux piscicoles de Cassianus Bassus379. Le livre XX est donc constitué de l’agrégat de matériaux anatoliens et non anatoliens, qui forment des blocs compacts, simplement juxtaposés (1-5/6-45/46), tandis qu’ailleurs les sources se combinent généralement de deux manières : non seulement des chapitres supplémentaires viennent compléter la matière tirée de la Synagogè, mais encore des ajouts enrichissent celle-ci à l’intérieur même des chapitres d’Anatolius, comme nous l’avons constaté dans le livre XIII. De ce point de vue, le livre XX fait figure d’exception. Une telle juxtaposition de blocs n’est guère dans la manière de Cassianus Bassus, même si nous n’excluons pas qu’il ait à l’occasion travaillé de la sorte. D’autre part, nous avons déjà vu R. faire référence à Tarantinus en mentionnant un titre (qui n’est pas forcément celui d’un traité autonome, mais peut-être d’une section d’un ouvrage englobant différents aspects de l’agriculture) : ἐν τῷ περὶ σιτοβόλου (XIII, 4, 5). A ces indices s’ajoute une raison plus forte. Comme nous l’avons vu, le plan actuel des Géoponiques n’est pas original380. Or si, comme il est probable, les Eclogues ne comptaient que douze livres, la pêche n’y occupait certainement pas une section entière, mais, comme dans la Synagogè, seulement quelques chapitres (sans doute à l’extrême fin du recueil). Pour justifier l’existence d’un livre entier consacré à la pisciculture, R. a dû 376 Beckh, De Geoponicorum (voir n. 2), 320. 377 Cf. Oder, Beiträge I (voir n. 5), 64, n. 2, à propos de Gp. V, 50. Il faut rendre cette justice au philologue allemand, qui, dans le cas présent, écarte l’attribution comme dénuée d’intérêt (Beiträge III [voir n. 23], 21, n. 1), que l’édition de Niclas (qui n’a pas utilisé F) ne signale pas la double occurrence du nom de Tarentinus. Celle de Beckh est parue deux ans plus tard. 378 Syr. XIII, 65 correspond à Gp. XX, 2-4, et syr. XIII, 66 à Gp. XX, 46. 379 Voir p. 379 s. et n. 359. 380 Voir la section 5.3.

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compléter les quelques matériaux qu’il trouvait chez son prédécesseur — qui s’était sans doute contenté reproduire les chapitres d’Anatolius (Anat. Arab. XIV, 31-36 ; Gp. XX, 15. 46). Il est donc très probable que Gp. XX, 6-45 soit un ajout de R. L’attribution à Tarentinus de XX, 6 permet de glaner quelques renseignements sur son œuvre381. Qu’il ait été réalisé ou qu’il s’agisse d’un vœu pieux, le projet d’ouvrage scientifique sur les créatures aquatiques évoqué dans ces lignes donne à penser que Tarentinus n’était pas qu’un agronome. Le chapitre 6 nous renseigne aussi sur ses sources et, par ce biais, intéresse plus généralement la question des rapports entre les sources des Géoponiques. Tarantinus cite Asclépios, Manéthon, Paxame et Démocrite. Cette liste doit être contextualisée : il s’agit de ses autorités pour la nomenclature des poissons. Il utilisait certainement d’autres sources sur d’autres sujets. D’Asclépios et de Manéthon, nous ne savons rien382. Démocrite figurait déjà dans la liste des sources d’Anatolius et sa présence ici suggère que Tarentinus est l’un des canaux par lesquels des matériaux pseudodémocritéens ont passé dans la Synagogè383. Enfin, Paxame figure dans la partie post-anatolienne de la liste des sources. Il n’est cité qu’une fois, à propos de la plantation du pistachier (X, 12), citation probablement indirecte, dont Tarentinus pourrait être la source384. De toute évidence, comme Oder l’a relevé, le chapitre 6 est un proème : Tarantinus s’y adresse à un destinataire (ὦ τιμιώτατε) et exprime, classiquement, son regret de n’avoir pu traiter ce qu’il aurait souhaité, tout en annonçant ce qu’il va aborder. Le savant allemand juge son titre, Ἰχθύων ἁλιευτικόν, aberrant et, notant que la présence de ce fragment ne se justifie pas dans son contexte, ajoute : « Ich kann es nur für ein unverständliches Rudiment halten385. » Il remarque également que les problèmes ne se limitent pas à ce chapitre, mais continuent avec le très étrange chapitre 7. Intitulé Δέλη ἰχθύων, ce texte ne consiste d’abord qu’en une longue liste de noms de poissons, qui en occupe la première moitié, les amorces n’étant traitées qu’ensuite. Il pourrait s’agir, suggère-t-il, de la liste de poissons promise au § 6, mais que l’on cherche en vain par la suite. Dans ce cas, le contexte originel aurait été perturbé, comme on le constate bien des fois386. La transmission très aléatoire du livre XX n’arrange rien, puisqu’à partir du chapitre 8, les recettes d’appâts ne sont connues que par F et sa descendance387. Ces problèmes complexes nécessiteraient une étude approfondie, qui dépasserait les limites de ce travail388. Nous aimerions simplement livrer quelques réflexions et soumettre une hypothèse. A nos yeux, la liste de poissons du chapitre 7 ne saurait être la réalisation du projet formulé au chapitre précédent, évidemment plus ambitieux. D’une part, la présence en son sein même de la formule πρὸς τὴν λεπτὴν κωβιῶν γρύτην θαλασσίαν et de καὶ πρὸς πάντα παντὶ καιρῷ, καὶ πρὸς τὴν λεπτὴν γρύτην à la fin va dans le sens d’une liste d’amorces. D’autre part, il subsiste une trace de numérotation : avant πρὸς τὴν λεπτὴν κωβιῶν γρύτην θαλασσίαν, les manuscrits conservent le chiffre γʹ. Ces quelques mots montrent à quel point le texte est corrompu, car κωβιῶν (« des goujons ») est de toute évidence un intrus dans la formule « pour les petits poissons de mer389 ». En tous cas, la présence résiduelle de ce chiffre et les formules en πρός font penser à un pinax. Oder estimait que le chapitre 6 venait arbitrairement interrompre une série de recettes d’appâts (ch. 2 à 5 et 7 et suivants)390. La comparaison avec l’Anatolius Arabicus montre que ce n’est pas le cas, du moins du point 381 Sur cet auteur très mal connu, voir Oder, Beiträge I (voir n. 5), 88-92, et Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 55 s. Il figurait déjà parmi les sources d’Anatolius, ainsi que parmi celles d’Hiéroclès (CHG I, 5 et 314). 382 Signalons toutefois que le premier est cité parmi les sources de l’Anatolius B. Quant au second, il serait téméraire de l’identifier à l’historien homonyme. 383 Il est clair qu’il n’est pas l’unique. Oder Beiträge I (voir n. 5), 93, cite Africanus, Apulée et Pamphile comme sources utilisant le Pseudo-Démocrite. A la liste des sources des matériaux pseudo-démocritéens des Géoponiques, il faut sans doute ajouter Didyme (voir p. 336). 384 Voir n. 367. 385 Oder, Beiträge III (voir n. 23), 21. 386 Oder, Beiträge III (voir n. 23), 21 ; cf. 22, n. 1. 387 Cf. n. 375. 388 Pour l’aspect zoologique, voir la thèse de Sommer, Buch 14 und 20 (voir n. 2). Le livre XX reste cependant l’un des moins étudiés. 389 Γρύτη désigne une espèce ou une catégorie de poissons, comme le suggèrent toutes les autres occurrences du terme (toujours accompagné du qualificatif λεπτή). Κωβιῶν est sans doute une correction ou une glose marginale insérée au mauvais endroit. 390 Oder, Beiträge III (voir n. 23), 21, n. 1

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de vue de l’analyse des sources. D’ailleurs, un élément au moins du chapitre 6 s’intègre parfaitement à son contexte : son titre. Faut-il le considérer comme secondaire — et fort mal choisi ? Si tel est le cas, l’insertion de ce chapitre à cet endroit serait parfaitement absurde. Le problème nous paraît devoir être abordé sous un angle différent. N’aurions-nous pas, aux chapitres 6 et 7, le début d’un traité ou d’une section de l’ouvrage de Tarentinus concernant la pêche ou, peut-être, deux parties d’un tel ensemble ? Dans cette perspective, la nomenclature des poissons ne serait en fait qu’un des éléments traités par Tarentinus, tandis que le chapitre 7 nous conserverait en partie le sommaire d’une section consacrée aux amorces. Il faudrait sans doute postuler une lacune entre les chapitres 6 et 7. Cette hypothèse expliquerait pourquoi le chapitre 6 est intitulé Ἰχθύων ἁλιευτικόν et surtout pourquoi il a été inséré à cet endroit, apparemment sans raison. Si elle s’avérait, il serait légitime de se demander dans quelle mesure les autres matériaux ajoutés aux chapitres d’Anatolius sur la pêche ne viendraient pas, pour une part au moins, de Tarentinus.

6.3. Formules de citation Outre les auteurs cités dans les titres, la précision de certaines formules de citation ne nous paraît pas sans intérêt pour la détermination des sources de Cassianus Bassus. Reprenons l’exemple de Didyme. Les Géoponiques contiennent 14 références à cet auteur, dont 10 pour le seul livre X : X, 11, 2 X, 20, 3 X, 37, 3 ibid., § 4 X, 43 X, 76, 9 X, 84, 6 X, 87, 6 X, 90, 3 ibid., § 4 XIII, 4, 9 XVI, 22, 1 ibid., § 3 ibid., § 7

Δίδυμος δὲ ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησι ὁ δὲ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησιν ὡς ὁ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ διδάσκει· ἀμέλει φησίν … ὡς ὁ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησιν ὡς ὁ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησιν ὡς ὁ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησιν ὡς ὁ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησιν ὁ δὲ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησι ὡς ὁ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησιν ὁ αὐτὸς δὲ λέγει ὅτι ἐν τοῖς ἄλλοις ὡς ὁ Δίδυμος καὶ αὐτός ὁ Δίδυμος φησιν ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ ὁ αὐτὸς Δίδυμός φησιν φησί

La régularité presque mécanique des introductions de citations est extrêmement frappante et n’a pas d’équivalent dans le recueil : la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησι(ν), sur laquelle nous reviendrons bientôt, apparaît dans tous les chapitres où Didyme est cité ; elle n’est omise que dans le cas d’une seconde mention (X, 37, 3 ; XVI, 22, 1 et 7), mais est même répétée à l’occasion (X, 37, 3 et 4). L’unique exception est précisément la référence à Didyme que notre étude de XIII, 4 nous a permis d’attribuer à R. Les parallèles arabes signalés par Rose et Attié montrent au contaire que la citation de X, 76, 9 est insérée par Cassianus Bassus391. La similitude entre les citations du livre X est telle qu’il n’est guère possible de ne pas reconnaître sa main dans tous les autres cas, ainsi qu’en XVI, 22. Comme on pouvait s’y attendre, une bonne partie des chapitres où Didyme est cité n’a pas d’équivalent dans les versions d’Anatolius et, s’il y en a un, il n’est que partiel et ne recouvre évidemment pas la partie empruntée à Didyme. Par contre, une bonne partie trouve un parallèle dans la Filāh.a. Ce sont donc de toute évidence des ajouts de Cassianus Bassus et le cas du seul chapitre sans parallèle arabe (X, 43) 391 Voir p. 317.

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s’explique sans doute comme une omission de la version arabe plutôt que comme un ajout secondaire au texte grec. L’examen des formules de citation n’est pas contraire à cette hypothèse. En effet, nous relevons plusieurs cas d’emplois de φησί(ν) avec l’infinitif (X, 11, 2 ; 87, 7 ; XVI, 22, 1. 3), comme dans les citations attribuables à Cassianus Bassus au livre XIII. Nous trouvons certes des procédés qui n’y apparaissent pas392, mais nous ne retrouvons nulle part la façon dont le rédacteur tardo-antique introduit ses citations d’Anatolius en XIII, 4, 9 et 12, 3 (Ἀνατόλιος δέ φησι, directement suivi du texte cité). L’attribution de toutes ces citations à Cassianus Bassus est donc une hypothèse de travail raisonnable, en attendant des vérifications plus complètes dans la Filāh.a393. Cela ne signifie bien évidemment pas que tous les emprunts à Didyme soient signalés, mais lorsque Didyme est cité, le titre de son ouvrage est toujours mentionné. Parmi les possibles emprunts non signalés, relevons en particulier X, 29, 5 394 : Δημόκριτος δέ φησι, ῥοιὰν καὶ μυρσίνην ἀλλήλαις χαίρειν, καὶ πλησίον ἀλλήλων παραπεφυτευμένας εὐφορήσειν, καὶ τὰς ῥίζας ἀλλήλαις συμπλέκειν, κἂν μὴ σφόδρα ἐγγὺς οὖσαι τυγχάνωσιν. Car c’est manifestement à ce passage que renvoie X, 37, 3, qui cite cependant Didyme, et non Démocrite. Didyme est aussi cité dans le paragraphe suivant : 3) Ὥσπερ δὲ ἀνωτέρω εἴρηται, πάνυ χαίρει ἡ ῥοιὰ τῇ μυρσίνῃ, ὡς ὁ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ διδάσκει· ἀμέλει φησίν, ἐὰν εἰς μυρσίνην ἐγκεντρισθῇ ἡ ῥοιά, ἢ εἰς ῥοιὰν μυρσίνη, πολὺ μείζονα οἴσει τὸν καρπόν. 4) καλῶς οὖν ἡ ῥοιὰ ἐγκεντρίζεται εἰς μυρσίνην, καὶ εἰς ἰτέαν. εἰς δὲ ῥοιὰν ἐγκεντρίζεται κίτριον, ὡς ὁ Δίδυμος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησιν. Ainsi, la citation de Démocrite en X, 29, 5 est sans doute tirée de Didyme395. Consacré au grenadier, le chapitre 37 est tiré d’Anatolius (§ 1 s.)396 et enrichi d’éléments puisés chez Didyme (§ 3 s.). Entre les deux citations, le début du § 4 est sans doute une conclusion formulée par Cassianus Bassus lui-même. Cependant, la grande différence entre le chapitre grec et son équivalent dans la Filāh.a (V, 46397) empêche malheureusement de déterminer dans quelle mesure les Géoponiques nous conservent précisément le texte de Cassianus Bassus. L’existence d’un renvoi, qui s’entend évidemment comme se rapportant à X, 29, 5, dans le texte grec et d’un parallèle arabe précis ce chapitre est cependant un signe positif. Il reste cependant à déterminer quel est, en X, 37, 3, le rapport entre Didyme et le parallèle démocritéen. Vu la façon dont les autres citations de Didyme sont introduites, il est probable que ὁ Δίδυμος … διδάσκει fasse référence à ce qui précède, sans impliquer qu’il s’agirait des mots mêmes de Didyme. En effet, si, au contraire, διδάσκει ne s’appliquait qu’à la suite, il ne ferait qu’amener la citation introduite ensuite par φησίν. Une telle façon d’introduire une citation serait redondante et sans parallèles. En outre, cette compréhension ne dispenserait pas de prêter à Didyme la connaissance, sous une forme ou une autre, de l’idée attachée au nom de Démocrite en X, 29, 5, puisque les propos qui lui sont attribués en X, 37, 3 y font écho. Or s’il l’a connue, il est probable que ce soit chez lui que Cassianus Bassus ait trouvé cette citation, d’autant plus que celui-ci renvoie à ce passage quand il cite Didyme à ce propos. De surcroît, nous n’avons trouvé aucun indice d’un 392 A savoir ὡς ὁ Δίδυμος … φησίν en fin de phrase (X, 37, 4 ; 43 ; 76, 9 ; 84, 6 ; 90, 3 ; avec διδάσκει en X, 37, 3) ou φησί(ν) seul en incise (X, 37, 3 ; XVI, 22, 7) ou encore φησίν ou λέγει ὅτι (respectivement X, 20, 3 et 90, 4). 393 Il ne fait, à nos yeux, aucun doute que la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ employée dans ces citations remonte elle aussi à Cassianus Bassus, même si, dans les exemples que C. Scardino a eu l’amabilité de vérifier pour nous, elle n’apparaît jamais. Cet élément n’étant d’aucun intérêt pour le lecteur persan ou arabe, sa suppression ou sa disparition est tout à fait naturelle. 394 Ce chapitre a un parallèle précis en Fil. V, 39 (Mariscal, Análisis [voir n. 66], 54). 395 La Filāh.a nomme Démocrite en V, 39 (= Gp. X, 29), mais ne mentionne pas Didyme en V, 46 (= Gp. X, 37). Nous ne pensons pas que cette absence suffise à rendre le texte grec suspect : il est plus aisé de supposer que Didyme a disparu dans le pehlvi ou l’arabe que d’imaginer qu’il ait été ajouté secondairement en grec. 396 Anat. Arab. IX, 20 ; G. V. 226 ; syr. IX, 18. 397 Voir Mariscal, Análisis (voir n. 66), 57.

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accès direct de Cassianus Bassus à des écrits pseudo-démocritéens. S’il faut de toute façon une source intermédiaire, Didyme a toutes les chances d’être celle-ci. Le fait que Démocrite soit cité la première fois, Didyme la seconde, s’explique facilement : en X, 29, 5 il s’agit de poser le principe de l’entente entre le grenadier et le myrte et c’est sa source (pseudo-)démocritéenne qui est mentionnée ; en X, 37, 3, ce principe est certes rappelé en des termes très proches, mais l’intérêt se déplace sur la greffe et l’augmentation de la productivité qui en résulte, à propos de laquelle est cité l’avis de Didyme. Il est donc probable que Didyme citait l’avis de Démocrite rapporté en X, 29, 5 et ajoutait un commentaire personnel (X, 37, 3, début), ainsi que l’indication concernant la greffe du cédratier sur le grenadier (§ 4, fin). Cet exemple suggère que, comme Anatolius, Didyme citait Démocrite. Il pourrait être une des sources d’autres citations post-anatoliennes d’écrits mis sous le nom de ce dernier.

Si Didyme est le seul auteur aux citations duquel la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ soit systématiquement associée, elle se rencontre aussi avec Florentinus et Diophane. Dans deux cas, la citation de Florentinus ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ suit immédiatement une citation de Didyme (X, 76, 10 ; XVI, 22, 8). Etant donné que, dans le premier, le parallèle arabe signalé par Rose398 prouve que la citation remonte bien à Cassianus Bassus, nous pouvons, comme dans le cas de Didyme, admettre que les citations de Florentinus de forme similaire à celle de X, 76, 10 ont été insérées par Cassianus Bassus : IV, 8, 8 IX, 14, 1

X, 4, 4 X, 51, 3 X, 76, 10 XVI, 22, 8

ταῦτα ὁ Φλωρεντῖνός φησιν ἐν τῷ αʹ καὶ βʹ τῶν γεωργικῶν αὐτοῦ (τὴν τῆς ἐλαίας πρὸς τὴν ἄμπελον συμπάθειαν) ἣν ὁ Φλωρεντῖνος ἐν τῷ ιαʹ βιβλίῳ τῶν γεωργικῶν αὐτοῦ φησι· λέγει γάρ ὅτι (φάσκει τε, § 2) (φησί, § 3) ὡς Φλωρεντῖνος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησι Φλωρεντῖνος ἐν τοῖς γεωργικοῖς … λέγει ὁ δὲ Φλωρεντῖνος ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ φησι ὁ δὲ Φλωρεντῖνός φησιν ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ

Comme dans le cas des citations de Didyme, aucun de ces passages ne se trouve chez Anatolius, mais la plupart des chapitres ont un parallèle dans la Filāh.a399. Nous retrouvons en grande partie les mêmes procédés de citation, mais dans deux cas Cassianus Bassus précise même les livres concernés (IV, 8 ; IX, 14, 1). Une telle précision se retrouve dans le cas de Diophane, au nom duquel est aussi associée la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ : VI, 15, 2 X, 29, 4

εὑρήσεις ἐν τῷ τρίτῳ βιβλίῳ Διοφάνους καλλίστας μεθόδους Διοφάνης δέ φησιν ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ

Pas plus que les précédents, ces passages ne paraissent venir de la Synagogè400. Dans la Filāh.a, seul le premier chapitre a un équivalent, apparemment précis (V, 44)401 ; l’absence 398 Voir p. 317. 399 Seul IX, 14 fait exception. Nous pouvons préciser que la citation de X, 4, 4, au moins, se retrouve dans la Filāh.a (V, 50 : « der Weise Burantus »). 400 Gp. VI, 15 n’a pas de parallèle dans les versions. Le cas de X, 29, 5 est délicat, car il a un parallèle très étroit au ch. 33, si bien qu’a priori l’un ou l’autre pourrait venir d’Anatolius. La section relative à la grenade est bien attestée à la fois dans l’Anatolius A (sous la forme d’un long chapitre, Anat. Arab. X, 9 ; G. V. 236 ; syr. X, 9) et dans l’Anatolius B (sous la forme de plusieurs brefs chapitres, Gayangos XXX, fol. 49v ; Ibn H.ağğāğ, al-Muqni‘, 55). L’examen du contexte plus large et de l’ordre des éléments ne permet pas de décider lequel des deux passages des Géoponiques est repris à Anatolius. Concentrons-nous donc sur le passage directement concerné :

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du second pourrait fort bien résulter d’une omission. Cependant, contrairement à Didyme, Florentinus et Diophane sont aussi cités sans référence au titre de leur ouvrage ou à un livre précis : I, 11, 6 II, 33, 5 II, 34, 2 V, 14, 4 X, 52 XI, 18, 10 XI, 20, 6 XIII, 8, 8 XIII, 9, 11 XIII, 14, 7 XI, 3, 2 XI, 26, 3

καὶ ὁ Φλωρεντῖνός φησι, καὶ ἡμεῖς συνομολογοῦμεν ὁ δὲ Φλωρεντῖνός φησι ὅτι … εἴρηται τῷ Φλωρεντίνῳ ὡς Φλωρεντίνῳ καὶ τοῖς Κυντιλίοις δοκεῖ ὡς Φλωρεντῖνός φησιν Φλωρεντῖνος δὲ λέγει Φλωρεντῖνος δέ … λέγει Φλωρεντῖνός φησι Φλωρεντῖνός φησιν Φλωρεντῖνος δέ φησι Διοφάνης δὲ λέγει Διοφάνης δέ φησιν ὅτι

Ni l’un ni l’autre ne figurent dans les listes d’auteurs cités dans les versions syriaque et arménienne par Lagarde et Brockelmann402. En outre, une bonne part des citations de ces deux auteurs sans mention de titre est introduite de façon similaire à celles qui sont accompagnées de la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ403. Là non plus, aucun lien formel ne peut être établi avec les citations d’Anatolius attribuables au rédacteur tardo-antique. Ibn H . ağğāğ 55

Gay. XXX, fol. 49v Damit seine Kerne rot sind

Anat. Arab. X, 9

Gp. X, 33 Ὥστε ῥοιὰν ἐρυθροτέραν γενέσθαι. Διδύμου. Εἰ βούλει ἐρυθρὰν ποιῆσαι ῥοιάν, ἄρδευε τὸ φυτὸν ὕδατι, μεμιγμένης αὐτῷ κονίας ἀπὸ βαλανείου.

Gp. X, 29, 4

Διοφάνης δέ φησιν Der Granatapfel Nimm Asche der Wenn sich der ἐν τοῖς γεωργικοῖς wird rot, wenn Granatapfel spaltet, Exkremente der αὐτοῦ, ἐρυθρὰς auf seine WurTaube und tu sie so bedecke seine γίνεσθαι τὰς ῥοιάς, zeln Asche der Wurzel und bewäs- auf die Wurzel ἐὰν μετὰ κονίας Taube (oder : des sere sie mit Wasser, und bewässere βαλανευτικῆς αἱ Bades) getan häufig. So wird dem Asche des Baῥίζαι τῶν δένδρων wird und er beder Kern rot. des beigemischt ἀρδεύωνται. gossen wird. worden ist. Les termes « Bad » et « Taube » traduisent des mots à l’orthographe identique (respectivement h.ammām et h.amām). Le parallèle grec montre qu’il s’agissait à l’origine du premier. Le texte de Madrid a toutefois l’autre terme et a cru bon de préciser qu’il s’agissait d’excréments. Dans l’Anatolius Arabicus, il est impossible de trancher entre les deux possibilités. L’absence de référence aux racines en Gp. X, 33 pourrait donner à croire que c’est l’autre parallèle grec qui dérive d’Anatolius. Cependant, il est bien plus aisé d’attribuer cette absence à l’activité rédactionnelle de Cassianus Bassus que d’expliquer pour quelle raison il aurait ajouté au texte d’Anatolius la référence à Diophane. Si celle-ci est authentique, il est fort probable que Diophane ait été ici la source directe ou indirecte d’Anatolius. Les préceptes concernant la grenade mériteraient une étude plus approfondie, incluant les traductions syriaque et arménienne et les versions de Cassianus Bassus (Fil. V, 39-48 ; cf. F. R. V, 49-52), afin de préciser, si faire se peut, les étapes de composition du texte grec actuel et de déceler les éventuels ajouts postérieurs à Cassianus Bassus. A ce stade, retenons que, bien qu’Anatolius donnât la même indication que Gp. X, 29, 4, la référence à Diophane lui est clairement postérieure. 401 Selon Mariscal, Análisis (voir n. 66), 54. 402 Lagarde, De geoponicon versione Syriaca (voir n. 10), 136-138 ; Brockelmann, Die armenische Übersetzung (voir n. 9), 392-394. 403 Notamment, mais pas exclusivement, par φησί(ν) accompagné de l’infinitif (I, 11, 6 ; X, 52; XIII, 8, 8 ; 9, 11 ; 14, 7).

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Tout indique donc que les citations sans cette mention sont également des ajouts de Cassianus Bassus, au moins dans leur grande majorité. Cette circonstance est d’autant plus remarquable que Florentinus et Diophane figurent parmi les sources d’Anatolius. Il est possible que ce dernier ne les ait jamais cités, ce qui serait toutefois à confirmer à la lumière d’une recherche complète dans l’Anatolius Arabicus. Quant aux raisons, qui ont conduit Cassianus Bassus à préciser ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ, systématiquement dans le cas de Didyme, parfois seulement dans celui de Florentinus et de Diophane, elles sont obscures ; nous y reviendrons. La similitude de la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ employée pour Didyme, Diophane et Florentinus s’explique naturellement par le fait que tous les trois avaient donné à leurs ouvrages le titre de Γεωργικά. Le renseignement est confirmé par la Souda dans le cas des deux premiers404. Le cas des citations de ces trois auteurs avec la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ est donc à replacer dans le contexte plus large des citations avec indication du titre que contiennent les Géoponiques405 : I, 14, 3 XII, 17, 16 XIII, 4, 5 XV, 1, 1 ibid., § 6 ibid., § 8 ibid., § 11 ibid., § 32

ὡς ἱστορεῖ Φιλόστρατος ἐν τῷ ἱστορικῷ (ἡρωικῷ Fehrle)406 ὁ δὲ Νέστωρ ἐν τῷ ἀλεξικήπῳ αὐτοῦ λέγει … (ἡνίκα γάρ, φησίν …, § 17) ὁ δὲ Ἀνατόλιος καὶ Ταραντῖνος ἐν τῷ περὶ σιτοβόλου … ὡς ὁ Πλούταρχος ἐν τῷ βʹ τῶν συμποσιακῶν αὐτοῦ φησιν (ταῦτα μὲν Πλουτάρχῳ εἴρηται, § 5)407 Πάμφιλος δὲ ἐν τῷ περὶ φυσικῶν φησιν ὅτι ὡς ὁ Πλάτων ἐν ταῖς πολιτείαις αὐτοῦ φησιν408 ὁ δὲ Νέστωρ ἐν τῇ πανακείᾳ αὐτοῦ φησιν ὅτι ὡς ὁ Νέστωρ ἐν τῇ πανακείᾳ αὐτοῦ φησιν

Parmi ces exemples, XIII, 4, 5 est, comme nous l’avons vu, à mettre sur le compte du rédacteur tardo-antique. Les autres se rencontrent dans des passages ou des chapitres dont l’attribution à Cassianus Bassus est très probable ou certaine, en particulier, XV, 1409, qui en concentre plus de la moitié. L’analogie des procédés de citation avec celles qui contiennent la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ est frappante. Nous retrouvons en particulier ὡς suivi du nom de l’auteur, du titre et, généralement, de φησίν (XV, 1, 1. 8. 32 ; avec ἱστορεῖ, I, 14, 3). Ajoutons que XV, 1 contient également une référence sans titre (Θεόφραστος καὶ Ἀριστοτέλης φασί, § 20). Cette convergence nous paraît confirmer l’attribution des citations précisant le titre de l’œuvre à Cassianus Bassus (hormis XIII, 4, 5, où le titre de Tarentinus est d’ailleurs 404 La Souda indique que Didyme avait écrit des Γεωργικά en quinze livres (Δ 876 Adler) et cite parmi les œuvres d’Asinius Polion une ἐπιτομή τῶν Διοφάνους Γεωργικῶν ἐν βιβλίοις βʹ (Π 2165 Adler). 405 Cette liste, basée sur nos propres recherches et l’Index nominum de l’édition de Beckh, 530 ss., est en principe exhaustive. Nous ne saurions toutefois le garantir, dans la mesure où Beckh n’y signale pas systématiquement les titres (voir par exemple les cas de Nestor et de Pamphile). Les titres mentionnés dans le recueil incluent en outre au moins les παράδοξα d’Africanus (argument du livre I), une référence à ce qui semble être un autre ouvrage de Cassianus Bassus (X, 34 ; voir n. 349) et à son commentaire de Nestor de Laranda (ἑρμηνεύων τὰ ἐν τῷ ἀλεξικήπῳ τοῦ σοφωτάτου Νέστορος ἔπη καὶ ἐλεγεῖα, XII, 16, 1). 406 Philostr., her. 21, 8 (685, 33 ss. Olearius). 407 Plu., Quaestiones conuiuales II, 7-9 (641BC ; 642AB). 408 Voir ci-après. 409 Voir n. 43.

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simplement mentionné, sans citation)410. Plus encore, elle suggère que de telles références sont, en principe, directes. Le cas de I, 14, 3 est particulièrement suggestif en ce sens, puisque, comme nous l’avons vu, le texte d’Anatolius est infléchi en fonction de celui de Philostrate et que les parallèles arabes montrent qu’il s’agit bien d’une intervention de Cassianus Bassus411. Or celle-ci n’était guère possible sans se reporter à l’Héroïcos. De même, Nestor est un auteur que Cassianus Bassus connaît directement pour l’avoir commenté (cf. XII, 16, 1). Enfin, la référence à Plutarque est précise et rien ne s’oppose à ce qu’elle soit de première main412. La référence à Platon (XV, 1, 8) est un cas à part : ὁ λύκος προορῶν τὸν ἄνθρωπον ἀσθενέστερον αὐτὸν καὶ ἄφωνον ποιεῖ, ὡς ὁ Πλάτων ἐν ταῖς πολιτείαις αὐτοῦ φησιν· ὀφθεὶς δὲ πρότερος ὁ λύκος αὐτὸς ἀσθενέστερος γίνεται (§ 8). Le passage visé (resp. I, 336d) est facilement identifiable, même si le texte de Cassianus Bassus ne fait guère justice à son intention. Au § 6, Bassus invoque les Φυσικά de Pamphile. Wellmann a montré que les emprunts à ce texte s’étendent jusqu’au § 10 (inclus)413. Le § 8 a d’ailleurs un parallèle chez Ambroise de Milan414, qui, selon le philologue allemand, puise dans les Φυσικά de Neptunianus, dont Pampile est la source415. La référence à Platon, qui manque chez l’évêque de Milan, se serait-elle perdue à quelque étape de la transmission ? Une autre hypothèse est plus vraisemblable : Platon n’était pas mentionné par Pamphile. La République fait certes référence à la même croyance, mais ne mentionne pas explicitement le loup : longtemps empêché d’intervenir dans la conversation, Thrasymaque saisit l’occasion d’une brève pause marquée par Socrate pour s’y immiscer avec une véhémence que Platon compare à celle d’une bête fauve (συστρέψας ἑαυτὸν ὥσπερ θηρίον ἧκεν ἐφ’ ἡμᾶς ὡς διαρπασόμενος [336a]). C’est en référence à cette intervention que Socrate se décrit comme paralysé par la peur : καὶ ἐγὼ ἀκούσας ἐξεπλάγην καὶ προσβλέπων αὐτὸν ἐφοβούμην, καί μοι δοκῶ, εἰ μὴ πρότερος ἑωράκη αὐτὸν ἢ ἐκεῖνος ἐμέ, ἄφωνος ἂν γενέσθαι. Nous retrouvons certes la même croyance, mais dans un contexte tout à fait différent. A vrai dire, il n’y avait aucune raison de citer ici Platon, qui n’est évidemment pas la source de Pamphile. Coquetterie d’érudit, la référence à la République est un ajout de Cassianus Bassus, comme celle de Philostrate en Gp. I, 14, 3. Elle suppose cependant la connaissance du passage en question, ce qui rattache paradoxalement ce cas, comme celui de I, 14, à la catégorie des citations directes.

Les références aux Γεωργικά de Didyme, de Diophane et de Florentinus sont donc formellement identiques à des citations que Cassianus Bassus tire de sources qu’il connaît directement. Nous pouvons donc émettre l’hypothèse qu’il a également un accès direct à ces trois auteurs. Dès lors que l’on abandonne l’idée que Didyme serait l’unique 410 Cette convergence exclut en outre l’attribution de la formule à une source dont Cassianus Bassus tirerait ses citations de Didyme et une partie de celles de Florentinus et de Diophane (celles qui sont accompagnées de la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ). De quelle source, d’ailleurs, pourrait-il s’agir ? Etant donné que Didyme est sans doute à placer après Anatolius (pour sa date, voir p. 250), ce qui fait de lui la source la plus récente à notre connaissance, il faudrait postuler l’usage d’un auteur de peu antérieur aux Eclogues qui ne figurerait pas dans la table des sources — où Cassianus semble toutefois nommer toutes ses principales sources, puisqu’il y a probablement ajouté le nom d’Anatolius. Une telle hypothèse serait aussi artificielle qu’inutile. 411 Voir la section 4.1. 412 Le contenu de Gp. XV, 1, 3 à 5 dérive effectivement du second livre des Propos de table (questions 7-9 ; 641BC et 642AB). Seuls les mots : καὶ ὅτι φρίττει νέου δέλφακος φωνήν (§ 3) sont sans équivalent chez Plutarque. Il peut s’agir d’un ajout de Cassianus Bassus (ou d’un éditeur postérieur). 413 Wellmann, Pamphilos (voir n. 256), 50-52. 414 Hex. VI, 4, 26 (222, 5 Schenkl). 415 Sur les rapports entre Ambroise et Neptunianus (dont le nom apparaît sous la forme Νεπουαλίου dans les manuscrits qui nous conservent un abrégé de son œuvre et, selon une suggestion de Wilamowitz rapportée par Oder, Beiträge III [voir n. 23], 1, n. 1, est peut-être à corriger en Neptunalius), voir en dernier lieu P. F. Moretti, Leo gallum et maxime album veretur. Tracce della dottrina delle simpatie e antipatie naturali in Ambrogio, in : La cultura scientifico-naturalistica nei Padri della Chiesa (I-V sec.). XXXV Incontro di studiosi dell’antichità cristiana, 4-6 maggio 2006 (SEAug 101), Roma 2007, 347-355.

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source des matériaux non anatoliens, il n’est pas difficile d’admettre que Cassianus Bassus connaissait également Florentinus416. Les références au contenu de tel ou tel livre de Florentinus ou de Diophane (IV, 8 ; IX, 14, 1 ; VI, 15, 2) s’expliquent d’ailleurs difficilement sans un accès direct à leurs œuvres. Nous admettons que notre conclusion à propos de Diophane est plus surprenante, mais il ne serait pas de bonne méthode d’exclure la conservation, sous une forme ou une autre, de son œuvre ou d’une partie de celle-ci, jusqu’à l’époque de Cassianus Bassus. Comme le relève S. Georgoudi à l’encontre du pessimisme d’Oder, Florentinus et Gargilius Martialis le lisaient encore au IIIe siècle et « une telle longévité de l’œuvre peut aussi être justifiée par la renommée qu’aurait acquise Diophanès, comme continuateur d’une bonne et ancienne tradition agronomique417 ». Du reste, le fait que Florentinus ait connu Diophane ne prouve nullement qu’Anatolius, un siècle plus tard, ne l’ait connu que par son intermédiaire, sans l’avoir directement entre les mains. La connaissance qu’avait Cassianus Bassus d’autres textes certes moins anciens, mais sans doute devenus très rares à son époque, en particulier Nestor de Laranda, ajoute à la vraisemblance de notre hypothèse. Pour étonnante qu’elle soit, l’inconstance avec laquelle ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ accompagne Florentinus et Diophane ne dément pas nos conclusions. En effet, si la mention du titre est un indice de poids en faveur d’une utilisation directe, l’absence de cette précision n’est certainement pas un argument contraire. Il serait étonnant que les citations de Diophane et de Florentinus sans la formule ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ soient toutes de seconde main. En outre, la connaissance de Tarentinus par Cassianus Bassus est assez vraisemblable, ne serait-ce que parce que le rédacteur tardo-antique, qui paraît avoir eu accès aux mêmes livres, montre qu’il le connaît (cf. XIII, 4, 5 et XX, 6418). Un autre indice réside dans le fait que, sur les trois citations de Tarentinus (V, 11, 5 ; XIII, 8, 7 ; 9, 12), les deux dernières, au moins, sont attribuables à Cassianus Bassus, comme nous l’avons établi en étudiant le livre XIII419. Or, s’il le connaît, il ne mentionne nulle part un titre. La fonction de cette précision, au demeurant fort peu utile dans le cas de Didyme, Diophane et Florentinus, ne serait-elle pas justement d’indiquer un emprunt direct ? En effet, à défaut d’apporter au lecteur une information originale — tant il va de soi que la référence à ces auteurs se rapporte à leurs Γεωργικά —, ne s’agit-il pas pour Cassianus Bassus de souligner sa connaissance directe de ces ouvrages ? Telle pourrait être parfois la raison pour laquelle il précise : ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ. Le caractère ostentatoire de telles citations est en effet tout à fait perceptible dans le morceau de bravoure que se veut XV, 1 : « Je me suis donné du mal non seulement pour que les “amoureux” de l’agriculture recueillent de mes peines ce qui est utile, mais aussi pour que mon écrit

416 Ajoutons que l’examen des formules de citation montre que les citations de Florentinus ne sauraient venir de Didyme, puisqu’ils sont cités, parfois à la suite (X, 76, 9 s. ; XVI, 22, 7 s.) d’une façon identique. 417 Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 51 s. Cf. Oder, Beiträge I (voir n. 5), 94 s. 418 Voir p. 315 s. et 333. 419 La première lui est sans doute aussi due ; elle est ajoutée à un chapitre d’Anatolius : καὶ Ταραντῖνός φησι μηδὲν παντελῶς σπείρειν μεταξὺ τῶν ἀμπέλων, ὅπερ κᾀγὼ συμβουλεύω, τὴν πεῖραν ἔχων διδάσκαλον (Gp. V, 11, 1-3, parallèle à Anat. Arab. V, 12, G. V. 82 et syr. VI, 11, ainsi qu’à Fil. IV, 14 ; sur l’expérience, cf. n. 232). Le fait que Cassianus Bassus ajoute et approuve à la fois l’avis de Tarentinus suggère une connaissance directe, mais n’a évidemment pas valeur de preuve.

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convienne aux lettrés », écrit l’auteur en introduction (§ 2)420. De même, en X, 29, 4 s., le contraste entre la citation de Diophane « dans ses Γεωργικά » et de Démocrite, sans précision, est d’autant plus frappant que, comme nous l’avons exposé, la seconde est presque certainement reprise à Didyme et a, en tout état de cause, fort peu de chances d’être directe. Il faut cependant reconnaître les limites de cette explication, car un tel contraste est propre à ce passage. En effet, les occurrences de ἐν τοῖς γεωργικοῖς αὐτοῦ accompagnent normalement une citation isolée421. Une explication complémentaire est peut-être à chercher dans l’originalité de l’avis mentionné : la mention du titre en plus du nom de l’auteur la soulignerait de façon toute particulière. Au sein d’une littérature où les auteurs ont une telle tendance à répéter les mêmes indications, il paraîtrait a priori naturel que les citations visent à mettre en évidence un avis un peu plus original. Cette explication fonctionnerait assez bien pour le passage de Florentinus sur les élans amoureux du palmier (X, 4, 4 ss.) ou les chapitres qui font état d’expériences personnelles (Florentinus, IX, 14, 2 s. ; Didyme et Florentinus, XVI, 22, 7 s.). Cependant, elle ne paraît pas non plus à même de rendre compte de tous les cas. Les raisons de l’emploi ou non de cette formule restent donc assez obscures, mais cela ne diminue en rien sa valeur en tant qu’indice d’une utilisation directe. ø Pour qui ne les a jamais fréquentées, les Géoponiques paraissent cumuler les défauts : date très tardive, thématique technique (mais sans grand intérêt pour l’histoire des sciences), parfum d’apocryphité. Aussi n’est-il pas surprenant que le constat désabusé d’Oder soit toujours d’actualité : Vom ‘Spezialisten’ abgesehen nimmt kaum jemand ohne dringende Not die Geoponika in die Hand: der Inhalt schreckt ebenso ab wie die Art seiner Überlieferung. Wer wird in dieser Schuttmasse mit gieriger Hand nach Schätzen graben422?

Au premier abord, la transmission du recueil a certes de quoi rebuter, de par ses problèmes notoires. Pourtant, une fois que ses grandes lignes apparaissent plus clairement, on saisit comme rarement les grandes étapes de la constitution d’un recueil médiéval. En fait, nos Géoponiques doivent fort peu à la renaissance byzantine, si ce n’est l’insertion généralement fantaisiste des noms d’auteurs, et moins encore à l’encyclopédisme du Xe siècle, si ce n’est leur titre et de menus ajouts. Sur l’arrière-fond formé par la Synagogè d’Anatolius, deux figures se dégagent. La première — et la principale — est celle d’un compilateur que nous placerions volontiers au Ve siècle, Cassianus Bassus. Propriétaire terrien et agronome expérimental, il est aussi un homme de lettres, qui témoigne d’une culture assez remarquable, si bien que les préjugés d’Oder à son égard paraissent peu fondés. Sa prévention à son endroit s’explique par la confusion avec la figure plus difficile à saisir, mais certainement plus terne du rédacteur anonyme (R.) que nous avons identifié. Si ce dernier a encore un accès tout à fait remarquable à des

420 Οὐ γὰρ μόνους τοὺς γεωργίας ἐραστὰς ἐκ τῶν ἐμῶν πόνων τὸ χρήσιμον συλλέγειν ἐσπούδακα, ἀλλὰ καὶ τοῖς φιλολόγοις ἁρμοδίαν εἶναι τὴν παρ’ ἐμοῦ συγγραφήν. Trad. Georgoudi, Des chevaux (voir n. 2), 44. 421 Les deux autres cas où elle ne l’est pas sont précisément ceux où elle apparaît à la fois avec le nom de Didyme et celui de Florentinus (X, 76, 9 s. ; XVI, 22, 7 s.). 422 Oder, Ein angebliches Bruchstück (voir n. 2), 18.

Sources et constitution des Géoponiques

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sources anciennes, ses interventions n’ont pas toujours été des plus heureuses. Cependant, la forme actuelle du recueil lui doit beaucoup. Plus que l’image d’un amas de gravats employée par Oder, c’est celle d’une lente sédimentation qui nous paraît appropriée : toutes les couches n’ont pas le même intérêt et les plus superficielles ne sont pas les plus riches. Cependant, il n’est nul besoin de creuser jusqu’au fonds anatolien pour trouver des pièces dignes d’intérêt. L’un des principaux enseignements de nos recherches aura justement été de mettre en lumière l’importance de l’apport de Cassianus Bassus. C’est en particulier à sa fréquentation d’auteurs d’époque impériale, voire plus anciens, que nous devons quelques-unes des rares (parfois les seules) citations de certains agronomes grecs qui nous soient parvenues — y compris de sources qu’Anatolius utilisait, semble-t-il, sans jamais les citer nommément. Nous n’avons, sur ce point, mené que des recherches exploratoires, mais une étude plus systématique, à la lumière des versions orientales, aurait encore beaucoup à apporter. L’intérêt de ces versions est apparu tout au long de ces pages. Nous avons eu la chance d’avoir accès à une documentation partiellement inédite, mais nous ne pouvons qu’appeler de nos vœux la publication complète de ce corpus et sa traduction en langues modernes, gageant que ces textes ont encore beaucoup à apporter non seulement à l’étude de la constitution des Géoponiques et de leurs sources, mais aussi, plus largement, de l’agriculture antique. Aussi espérons-nous que ces pages, qui ne donnent qu’un aperçu de ce potentiel, servent à attirer davantage l’attention non seulement des hellénistes, mais également des orientalistes, sur cette tradition aussi riche que méconnue.

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Sources agricoles latines

Sources agricoles grecques

*Anatolius (Synagogè)

Palladius

Version syriaque

*Version arabe en 12 livres (Anatolius B)

*Cassianus Bassus (Eclogues)

Anatolius Arabicus (Anatolius A)

*R. *Warznāmah

Ms. de Sbath Ms. de Mešhed

Filāh.a E.

Gayangos

Filāh.a ar-Rumīya

XXX

K.

Girk‘ vastakoc‘ FCH L MP En grand caractères : les auteurs et les textes ; en plus petits caractères : leurs témoins. Les auteurs ou oeuvres dont aucun témoin direct n’est connu sont précédés d’un astérisque. Les pointillés indiquent l’utilisation marginale d’une source. Sigles des éditions et des manuscrits : R. E. K. M P F C H L

Rédacteur tardo-antique anonyme (édition augmentée des Eclogues) Editeur préconstantinien (nouvelle édition du texte de R.) Editeur constantinien (nouvelle édition du texte de E. dédiée à Constantin Porphyrogénète, sous le titre de Géoponiques) Marcianus gr. 524, XIIIe siècle Palatinus gr. 207, XVe siècle Laurentianus gr. LIX-32, XIe siècle Harleianus 1868, XIIIe siècle Harleianus 5604, XVe siècle Laurentianus gr. XXVIII-23, XIIIe siècle

Julius Africanus and the Horse Doctors Anne McCabe It may seem odd to speak of the father of Christian chronography in the same breath as the horse doctors of Byzantium. But I hope to demonstrate that Julius Africanus fits in rather well among the hippiatroi. The first link is that his text appears in manuscripts in the company of theirs: excerpts from Africanus’ Cesti are transmitted in medieval recensions of the great Late Antique compilation on horse medicine known as the Hippiatrica1. Indeed, the Hippiatrica constitutes the next most important source for the Cesti after the various recensions of the Tactica. The Cesti also have a certain amount of content in common with the veterinary treatises. Africanus used some of the same sources as did the hippiatric writers; these sources may have included treatises on agriculture, but are difficult to pinpoint with certainty, since the Cesti and the works on veterinary medicine are related to a large family of physica, texts on natural history, agriculture, medicine, and magic. Finally, one may discern similarities of style between the veterinary texts and the Cesti, not only in technical vocabulary and turns of phrase, but also as the result of the irresistible influence of the Second Sophistic on Late Antique writers.

1. The Hippiatrica Before turning to Africanus’ text, some background about the Hippiatrica is in order, since the veterinary encyclopaedia is even less well-known than the Cesti. The Hippiatrica, like the Cesti, is a compilation: it is made up of a thousand-odd excerpts from the texts of seven Late Antique authors of veterinary and agricultural manuals (see the stemma on p. 370). But it belongs to a different family of compilations. Unlike the miscellanies – the πέπλοι, λειμῶνες, στρωματεῖς, κεστοί – whose purpose is to instruct and delight, whose lack of organization is deliberate, and whose information, though drawn from disparate sources, is transposed into uniform style, excerpt-collections like the Hippiatrica have a rigid structure in which excerpts are clearly labelled with their author’s name, usually quoted verbatim, and organized for practical reference, for example by subject or in alphabetical order. They are virtually identical in form to freestanding catenae (the so-called Breitkatenen), with excerpts from various sources 1

J.-R. Vieillefond, Les “Cestes” de Julius Africanus. Étude sur l’ensemble des fragments avec édition, traduction et commentaires, Firenze 1970, 215-255; E. Oder/C. Hoppe, Corpus Hippiatricorum Graecorum (hereafter CHG), II. Hippiatrica Cantabrigiensia, Leipzig 1927, reprinted Stuttgart 1971. See G. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus et l’hippiatrique grecque (Uppsala Universitets Årsskrift 4), Uppsala 1944, 1-70, and A. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia of Horse Medicine, Oxford 2007, 275-283.

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copied verbatim and identified with a lemma containing the author’s name. Titles of these excerpt-collections are, in keeping with their overwhelmingly practical nature, less fanciful than those of the miscellanies: ἐκλογαί, συλλογαί, συναγωγαί, πανδέκται. One may note, without placing too much emphasis on it, that many such excerpt-collections were copied not in rolls but in codices, where it was easier to look things up. The best known examples are from the domain of the law: the Codex Hermogenianus, Codex Gregorianus, Codex Theodosianus, Codex Iustinianus as well as the Digest or Πανδέκται. A text of the Hippiatrica preserved in Parisinus gr. 2322 (M) is close in structure to a catena, and represents the earliest preserved stage of the veterinary compilation. Its sources are a closely related and more or less contemporary group of veterinary manuals, those of Eumelus, Apsyrtus, Theomnestus, Pelagonius, Hierocles, and Hippocrates, as well as the chapter on horses from the agricultural compilation of Vindonius Anatolius of Berytus. The compilation includes no explanation about when or where or why it was assembled; but internal evidence points to Late Antiquity, probably the fifth or sixth century AD, when compilations of texts in disciplines with a vast amount of technical literature, such as medicine, theology and the law were being produced; when the Roman cavalry and postal system covered a vast territory; and when hippodromes were an important feature of urban life2. When and why were excerpts from the Cesti added to the Hippiatrica? The veterinary compilation was reworked in the tenth century, probably under the auspices of the emperor Constantine VII Porphyrogenitus (r. 945-959). This recension of the Hippiatrica is known as B after a superb tenth-century copy of the text now kept in Berlin, cod. Phillipps 1538. Not only, as Jean Irigoin pointed out, does the Berlin manuscript display all the physical characteristics of products of the imperial scriptorium of the tenth century3, but the content and style of the text it contains also display a similarity with other works produced for Constantine VII, which include practical manuals and compilations of earlier material4. In particular one may note that a polishing of the language of the veterinary compilation was executed in the same manner as the well-known project of metaphrasis of the Lives and Passions of the saints. Another recension of the Hippiatrica, known as C after a manuscript in Cambridge, Emmanuel College 251 (Γ in Vieillefond’s edition), has many links to products of the “encyclopaedism” of the tenth century, and seems to have been compiled by someone with access to the imperial library at Constantinople, not too long after the B recension was produced. The core of the C recension of the Hippiatrica is derived from the B recension. But its organization echoes that of the chapter on horses in the 10th-century Geoponica, with material on breeding and selecting a horse placed first. C has additional content in common with the Bestiary of Constantine VII, with the medical encyclopaedia of Theophanes Chrysobalantes, produced for the same emperor; as well as with the Suda. Thirty-nine excerpts from the Cesti appear in the C recension of the Hippiatrica (Fig. 1, line 22). Three of these excerpts are also present in the tenth-century compilation on military matters known as the Tactica. One of the manuscripts of this recension of the Tactica, Florence, Laurentia2 3 4

On the form of the Hippiatrica and the history of the text, see McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 59-65 and 259-301. J. Irigoin, Pour un étude des centres de copie (suite), Scriptorium 13, 1959, 177-209, esp. 180. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 269-275.

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nus Plut. LV-4, is another member of the group of manuscripts identified by Irigoin as products of the imperial scriptorium5. This group includes copies of the Book of Ceremonies (Leipzig Univ. I. 17), the Excerpta or encyclopaedia of statecraft of Constantine VII (Turonensis 580 and Vat. gr. 73), as well as the Berlin manuscript of the Hippiatrica. Another link with the imperial court of Byzantium, as well as a terminus post quem for the compilation of the C recension, is provided by two recipes in the text attributed to Constantine VII’s brother-in-law Theophylact Lecapenus (Fig. 1, line 4). Theophylact, son of the usurper Romanus Lecapenus, was appointed Patriarch of Constantinople at the tender age of 16; as head of the church, he was known less for his piety than for his hippomania, which Gustave Schlumberger called “digne d’un grand seigneur anglais”6. According to the historian Cedrenus, Theophylact kept a thousand horses fed on almonds, pistachios and dates, and once left the cathedral of St. Sophia in the middle of the liturgy when his favorite mare was giving birth7. Theophylact was patriarch 933-956, and died in 962. The lemmata of the Cambridge manuscript do not refer to him as μακαρίτης or imply in any way that he was deceased, which may suggest (without being conclusive evidence) that Theophylact was alive at the time that the text was compiled. The C recension may have been assembled any time after 933; however, the reuse of the B recension as the core of C points to a date after 945, when Constantine VII (who was probably the patron of the B recension) assumed sole rule. We may deduce that a copy of the Cesti was available in 10th century Constantinople to compilers of texts who worked under imperial patronage. It is characteristic of the modus operandi of these compilers that Africanus’ text was used as a source for both the Hippiatrica and the Tactica. Sources are also recycled in other Constantinian compilations, the Excerpta, the De administrando imperio, Theophanes Continuatus, the Bestiary of Constantine VII, and the Suda8. In contrast to the situation in Late Antiquity, when an abundance of written material was cited as a reason for creating compilations, in the Middle Byzantine period the scarcity of useful books was lamented9. It may be that no new veterinary treatises were on hand to bring the Hippiatrica up to date – so antique texts on other aspects of horse care and on human medicine were added instead. Africanus’ text certainly contained material relevant to the veterinary compilation. Moreover, it is easy to see how the Cesti appealed to the the editors of C in other ways. Africanus was an illustrious writer, cited with reverence by other well-known Byzantine writers including Eusebius, Malalas, George Syncellus, and Symeon Logothetes. Other famous authorities whose texts and names were added to the C recension include Simon of 5

6 7 8

9

Irigoin, Pour une étude des centres de copie byzantins (see n. 3), 177-181. One may note that pages with bands of gold decoration have been removed from the manuscript, as is the case with the B manuscript of the Hippiatrica; cf. Jules Africain, Fragments des Cestes provenant de la Collection des Tacticiens Grecs. Édités avec une introduction et des notes critiques par J.-R. Vieillefond, Paris 1932, XXX. G. Schlumberger, Un empereur Byzantin au dixième siècle : Nicéphore Phocas, Paris 1890, 15. Cedr. II 332-334 Bekker. See I. Ševčenko, Re-reading Constantine Porphyrogenitus, in: Byzantine Diplomacy: Papers from the 24th Spring Symposium of Byzantine Studies, Cambridge, March 1990, ed. J. Shepherd/S. Franklin, Aldershot 1992, 167-195, esp. 189-193; McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 276 f. One may compare the preface to the Theodosian Code (Cod. Theod., praef. - Nov. Theod. 1,1 Mommsen /Meyer), which speaks of a copia inmensa librorum, with those of the encyclopaedia of statecraft produced for Constantine VII: Excerpta de legationibus Romanorum ad gentes, ed. C. de Boor, Berlin 1903, 1; Excerpta de virtutibus et vitiis, I, rec. Th. Büttner-Wobst, Berlin 1906, 1.

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Athens (the first Greek writer on horses), Aristotle, and Aelian. Moreover, Africanus’ ornate prose style seems to have appealed to the medieval compiler, and it is worthy of note that the long excerpts from his text were not paraphrased into simpler language for inclusion in a compilation of technical nature (although some shorter excerpts were)10. Byzantine taste for rhetoric and elegant writing may indeed be seen to have influenced the transmission of the Hippiatrica: one may mention for example to the polishing of the text in the B recension; as well as the juxtaposition, in that recension, of excerpts from the high-style author Hierocles with passages on the same subject by Apsyrtus, his plainer-spoken source11. In C there is also more emphasis on horse breeding than in the B recension, and Africanus is the source of several passages on the subject. Along with more conventional medical treatments, magical remedies from the Cesti are also included in the C recension. In spite of legislation against magic by the emperor Leo VI12, in spite of the censoring of magic apparent in the B recension13, the C recension of the Hippiatrica, teeming with magic and superstition, attests to a strong interest in irrational cures. The antiquarian taste of the tenth century permitted the inclusion in C of passages from Africanus that mention pagan divinities such as Helios, Selene, and Aphrodite14.

2. Africanus’ text in the Hippiatrica: the C recension Africanus’ text transmitted in the Hippiatrica is on two levels: direct and indirect. Excerpts in the Hippiatrica were falsely attributed to him in the middle ages and also in the Renaissance; we shall touch upon this phenomenon after examining the genuine texts. Excerpts from the Cesti are transmitted directly in two manuscripts. The earlier of the two, and the more reliable witness, is in Cambridge, Emmanuel College 251, formerly numbered III.3.19. The other is London, British Library, Sloane 745. The two manuscripts contain related texts which clearly derive from the same ancestor15; however, these texts are very different in character, so we shall consider them one at a time. The Cambridge manuscript (Fig. 1) is not luxuriously-produced, but is copied on mismatched material: the first section, pp. 1-222, on palimpsest parchment; the second section, pp. 223-333, on clean parchment, and the third section, pp. 334-369, on paper. There are at least two hands or groups of hands: Natalie Tchernetska, who has studied the palimpsest sections of the manuscript, observes that the first (pp. 1-222) resembles Terra d’Otranto scripts of the thirteenth century, and the second (pp. 223-369) resembles scripts of a slightly later date16. There is no reason to suppose, however, that the text was copied at two very different times. Leather tabs marking pages for reference, inter10 11 12 13 14 15 16

Passages present in the Tactica as well provide a control of the degree to which the style of the excerpts was altered for inclusion in the Hippiatrica: Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 192 and 222. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 270 f. P. Noailles/A. Dain, Les Novelles de Léon VI le Sage, Paris 1944, Novel 65. Spells and allusions to superstitious practices present in the M recension are absent from B: McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 146-152 and 272. Aphrodite: Afric., cest. III 2; Helios and Selene: Afric., cest. III 3. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 39-44. N. Tchernetska, Greek Palimpsests in Cambridge, diss. Cambridge 2002, 112 f.

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linear glosses in vernacular Greek, and stains all contribute to the impression that the manuscript was used for practical reference. The manuscript was in the library of Emmanuel College by 1673, when it was collated against Isaac Casaubon’s copy of Simon Grynaeus’ editio princeps of the Hippiatrica, now in the British Library (shelfmark 779.e.4). Casaubon had died in 1614, so the notes in question are not his, but they are in the same hand as the annotations in Trinity College, Cambridge, O.19.6, which is a copy of Emmanuel College 251 dated 1673. C contains 39 excerpts attributed to Africanus. That these are genuine is suggested by the absence of any other deliberately false attributions in the M and B recensions of the Hippiatrica, and by the fact that other texts added to the C recension, for example, excerpts attributed to Aristotle, Homer, and Dioscorides, are genuine as well. The identification is further confirmed by the transmission of three of the same excerpts under Africanus’ name in the Tactica. Africanus’ text appears in the Hippiatrica in the form of simple excerpts, not as quotations cited with polemical intent17. These excerpts are not presented as a single block of text, as in Vieillefond’s “Recueil A” in the Tactica; but are interwoven with the fabric of the compilation so that they appear individually, in pairs, or in short series, alternating with excerpts from other authors, as in the “Recueil B”18. Africanus comments in the 7th Cestus that τῶν δ᾽ ἄλλων ἀλλαχόσε θεραπειῶν τοῖσδε τοῖς συγγράμμασι σποράδην ἐγκειμένων οὐκ ἀπορήσεις19. But presenting remedies scattered here and there throughout a long text is hardly a practical arrangement, and it is not surprising that useful material should have been extracted from the unwieldy miscellany. One may think of Aristophanes of Byzantium’s reorganization of Aristotle’s works on natural history, in which material that had been scattered among Aristotle’s thematic discussions is gathered animal-by-animal. As Vieillefond notes, it is impossible to tell which Cesti the material on horses came from; certainly the 7th Cestus was a source. But the excerpts in the Hippiatrica were not selected from those in Tactica20. In Vieillefond’s edition, excerpts from the Hippiatrica are presented without indication of their context in the veterinary compilation. Although an edition of the Cambridge and London manuscripts was announced by Charles Daremberg and Ulco Cats Bussemaker, the project was never realized21. The only modern edition of the Hippiatrica, that by Paul Eugen Oder and Karl Hoppe, presents only selected texts from the Cambridge and London manuscripts, so it is impossible to derive from this publication a complete picture of the structure of the C and L recensions, and of the place of the excerpts from Africanus in the chapters of the Hippiatrica22. Here titles of excerpts from Africanus are listed, with their place in the sequence of chapters of the C recension. 17 18 19 20 21

22

In contrast to excerpts in the Chronographiae: see Iulius Africanus. Chronographiae. The Extant Fragments (GCS N.F. 15), ed. M. Wallraff, Berlin 2007, XXIX. Vieillefond, Fragments des Cestes (see n. 5), XXXVI-XLI. Afric., cest. I 12,56 f. (149 Vieillefond). Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 101 and 223. See Ch. Daremberg, Notices et extraits des manuscrits médicaux grecs et latins des principaux bibliothèques de l’Angleterre, Archives des Missions scientifiques et littéraires 3, 1854, 47-49. Bussemaker’s copies of the MSS are in the Bibliothèque nationale in Paris, supplément grec 573 and 580. The chapter numbers in Oder and Hoppe’s edition reflect those of the Cambridge manuscript; within chapters, though, only the sections which are edited are given numbers. A complete transcription of chapter-headings of the C and L recensions (without the text) made by Anne-Marie Doyen-Higuet appears on a CD accompanying the first volume of her edition of the vernacular Epitome of the Hippia-

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Chapter in Vieillefond’s edition

Chapter title and section in C recension

ΙΙΙ 1 περὶ ἐλεφαντιῶντος ἵππου III 2 ὀφθαλμικόν III 3 περὶ γενέσεως ἵππων

ch. 3 περὶ ἐλεφαντιῶντος, §1 ch. 8 περὶ τῶν ἐν ὀφθαλμοῖς παθῶν, §8 ch. 10 περὶ ὀχείας καὶ περὶ ἱππάδος συλλήψεως καὶ καθάρσεως καὶ περὶ τοῦ γνῶναι εἰ ἄρσεν ἢ θῆλυ τὸ συλληφθὲν καὶ περὶ ἐντατικῶν, §14 10,15 10,20

III 4 ἀναληπτικὰ δυνάμεως III 5 πρὸς πολλὰ καὶ ἀπόνως ἀφροδισιάζειν III 6 εὐτόκιον γενναιότατον πάνυ III 7 εἰς ἀφθονίαν γάλακτος III 8 πρὸς τὸ μὴ ἐκτιτρώσκειν ἔμβρυον III 9 πρὸς ὠταλγίαν III 10 πρὸς ὀζαίνας καὶ πολύποδας III 11 περὶ δυσουρίας III 12 πρὸς ὑδρωπικόν III 13 περὶ χροιᾶς ἵππων III 14 βάμμα τριχῶν αἰωνίως φυλαττόμενον III 15 [πρὸς ψώραν] III 16 [πρὸς κάταγμα] III 17 περὶ συκῶν καὶ μυρμηκιῶν καὶ ἀκροχορδόνων ΙΙΙ 18 [πρὸς ἀκροχορδόνας] ΙΙΙ 19 [πρὸς σκώληκας] III 20 ὅτι ὄνος … οὔτε φθεῖρας οὔτε κρότωνας φέρει III 21 περὶ λυσσοδήκτων καὶ ὑδροφόβων καὶ λοιπῶν δηγμάτων ἑρπετῶν ΙΙΙ 22 [πρὸς δήγματα] ΙΙΙ 23 ἀντιπαθὲς εὐπόριστον ΙΙΙ 24 πρὸς δῆγμα παντὸς θηρίου ΙΙΙ 25 πρὸς πληγὴν ἰοβόλων ἐνύδρων ζῴων ἀφλέγμαντον

10,21 10,22 10,23 ch. 11 περὶ παρωτίδων καὶ ἕλκους ἐν ὠσί, §14 ch. 13 περὶ πολυπόδων τῶν ἐν ῥισὶ καὶ ὀζαινῶν καὶ ἥλων, §7 ch. 24 περὶ δυσουρίας, στραγγουρίας καὶ ἰσχουρίας καὶ κοιλίας ἀλγημάτων, §9 ch. 29 περὶ ἐκχύσεως καὶ ὑδέρου καὶ περὶ τυμπανικοῦ, §6 ch. 44 περὶ φθορᾶς τριχῶν καὶ δασύτητος, §15 44,18 ch. 57 περὶ ψώρας, λέπρας, λειχῆνος, ἀλφῶν, §13 ch. 62 περὶ κατάγματος, §5 ch. 67 περὶ συκῶν καὶ μυρμηκιῶν καὶ ἀκροχορδόνων καὶ θύμων ἐρυθρῶν, §1 67,8 ch. 70 περὶ σκωλήκων τῶν ἐν τραύμασι καὶ ἑλμίνθων καὶ ἀσκαρίδων καὶ φθειρῶν, §3 70,13 ch. 71 περὶ ἐχεοδήκτων καὶ λοιπῶν ἰοβόλων καὶ καμπῶν, §12 71,13 71,14 71,19 71,20

trica: L’Épitomé de la Collection d’hippiatrie grecque. Histoire du texte, édition critique, traduction et notes, vol. 1 (Publications de l’Institut orientaliste de Louvain 54), Louvain-la-Neuve 2006.

Julius Africanus and the Horse Doctors

ΙΙΙ 26 προφυλακτικὸν εἰς τὸ μὴ ἀδικεῖσθαι ὑπό τινος ἰοβόλου δήγματος ΙΙΙ 27 περὶ σκολόπενδρας ΙΙΙ 28 περὶ ἀραχνίων ΙΙΙ 29 πρὸς μελίσσας ΙΙΙ 30 περὶ διψάδος ΙΙΙ 31 περὶ δρυΐνου ΙΙΙ 32 περὶ διαφόρων καὶ πληγῶν ΙΙΙ 33 πρὸς τὸ μὴ ἀδικεῖσθαι κτήνη ὑπὸ φρύνου νύκτωρ ΙΙΙ 34 εἰς τὸ πραῧναι καὶ ἄλλων μερῶν I 6 ἵππων τιθασία I 13 πρὸς ἡμίονον λακτίζουσαν ΙΙΙ 35 [πρὸς κωλικόν] I 9 ἵππον μὴ πτοεῖσθαι ΙΙΙ 36 χαρακτήρων ἵππων ἀφανισμός

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71,21 71,22 71,23 71,24 71,25 71,26 71,27 71,35 ch. 80 περὶ θλάσματος, σειριασμοῦ, ταινίας, πληγῆς, οἰδήματος καὶ λοιπῶν παθῶν, §37 ch. 81 περὶ μανίας καὶ λύσσης, §12 81,13 ch. 105 περὶ κωλικῶν ἤτοι τὸν κῶλον ὀδυνομένων, §7 ch. 108 περὶ διαφόρων νοσημάτων, §11 108,14

We see that excerpts from Africanus rarely appear first in a chapter, but seem to have been fitted into a pre-existing structure. Africanus’ text is fairly evenly distributed throughout the compilation, nearly from beginning to end. There are two long series of excerpts, on breeding and on bites or stings; as well as several pairs. The three excerpts that appear in the Tactica as well are Vieillefond’s I 6, I 9, and I 13. There also figure in the Cambridge manuscript a number of excerpts similar in style to the Cesti, but with no clear attribution; we shall return to them below. The excerpts from the Cesti in the Hippiatrica cover topics mentioned by Psellos in his notes on the text23: artifices to influence conception, hair-dyes, amulets for snakebite and for blindness, remedies from plants. Treatments include both what we might call “rational” medicine, and also magical and superstitious approaches to cures. As is the case with other authors included in the Hippiatrica, Africanus wrote not only about horses but also about donkeys and mules, equally important as beasts of burden both in agricultural and in military contexts. Thus we see for example excerpts entitled πρὸς ἡμίονον λακτίζουσαν; ὅτι ὄνος οὔτε φθεῖρας οὔτε κρότωνας φέρει; and πρὸς πᾶν κτῆνος νοσῆσαν ἢ λιμῶξαν24. In some excerpts, though, as Vieillefond points out, it is not clear whether Africanus was writing with animals or humans in mind25 – and we remember that in the C recension excerpts from treatises on human medicine are present side-by-side with specifically veterinary material. How thoroughly was the material on horses in Africanus’ text harvested for inclusion in the Hippiatrica? There are a few excerpts on horses from the Cesti which feature 23 24 25

Afric., cest. IX 1 (317-321 Vieillefond). Afric., cest. I 13 (149 Vieillefond), III 20 (241 Vieillefond), cf. I 12,2 f. (145 Vieillefond). Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 223.

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in the Tactica but do not appear in the Hippiatrica, e.g. μὴ χρεμετίσαι ἵππον, πρὸς ἵππων ὑπόχυσιν, περὶ ἵππων τάχους, and ταράξιππον26. It is, of course, possible that these figured in [D], the lost common ancestor of C and L (see the stemma on p. 370). What were Africanus’ sources for hippiatric material? Presumably he had a certain amount of first hand knowledge of horses, as allusions to riding with King Abgar’s hunt, travelling, and his interest in military matters imply. But, as we shall see, similarities of the language and content of his writing to other veterinary and agricultural texts indicate that Africanus relied to a large extent upon written sources.

3. The L recension of the Hippiatrica Another manuscript, London, British Library, Sloane 745 (13th/14th c.; Λ in Vieillefond’s edition), contains a text related to that in C, and evidently deriving from a common ancestor27. The manuscript is written on fibrous paper without watermarks in a script of the thirteenth century; it is decorated with a single pyle in red ink an interlaced pattern, and simple bands between chapters (Fig. 2). The manuscript belonged to one Jo. Chalceopylus of Constantinople, known as a scribe in the 15th c.; from him it passed to Henricus Casolla, to the Neapolitan scholar Antonio Seripando, and to the latter’s brother Cardinal Girolamo Seripando. Girolamo Seripando bequeathed the book to the monastery of S. Giovanni a Carbonara in Naples; it was purchased from the monastery by Jan de Witt and from de Witt by Jan van der Marck. The book next belonged to the antiquary John Bridges and finally to the physician, collector, and scientist Sir Hans Sloane, who had it catalogued by Humfry Wanley, his librarian 1701-1703. Sloane’s collection was purchased for the British Museum in 175328. Although it may be used to corroborate readings of the Cambridge manuscript, this so-called L recension is of interest more for the character of its editor than for the quality of its text. The editor shows a marked preference for style over substance, giving precedence to the most elegant text in the compilation, that of Hierocles, while eliminating excerpts from Apsyrtus, Hierocles’ source (Fig. 2). Editorial comments interjected among the veterinary excerpts display a misunderstanding of the relation of the various authors. And excerpts are presented in this recension with no scruple for correct identification: they are often anonymous, or labelled with another author’s name, or run together with other excerpts. Most notably, we see in L spurious attributions of excerpts to famous sages, saints, and sophists such as Herodotus, Apollonius of Tyana, and Choricius. Gilbert Dagron has drawn attention to the phenomenon of the magician or philosopher who is called to aid in effecting a cure, often outperforming the physician29. Africanus fits in well with these legendary wise men as he does among the horse doctors: Vieillefond observes that “Africanus, au Moyen-Age, était devenu un personnage mysterieux … au cours du temps on lui a prêté bien d’autres oeuvres, toutes apocry-

26 27 28 29

Afric., cest. I 7 (133 Vieillefond), I 8 (135 Vieillefond), I 10 (139 Vieillefond), I 11 (141 Vieillefond). McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 281-283. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 41 f. G. Dagron, Le saint, le savant, l’astrologue, in: Hagiographie, Cultures et Sociétés (IVe-XIIe siècles). Actes du Colloque organisé à Nanterre et à Paris (2-5 mai 1979), Paris 1981, 143-156.

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phes”30. As Wallraff has noted, Africanus’ name is very often qualified by the adjective σοφός or σοφώτατος when his work is quoted by Byzantine writers, notably Malalas and those belonging to the Logothete tradition31. In the L recension of the Hippiatrica, the medieval editor alludes to the veterinary authors as φιλόσοφοι, a term used like σοφός in a “popular” sense in the Byzantine period to denote a legendary sage or simply an educated man32. Thirty-four excerpts from the Cesti that are present in C appear in L as well. Five of these appear anonymously, while others are given false attributions to other hippiatric authors. Thirteen excerpts which are anonymous in C are attributed in L to Africanus, and one excerpt on heart trouble which figures only in L is also attributed to Africanus, though there is no indication that it was in fact written by him33. Some of the ascriptions of excerpts to Africanus are easy to recognize as false, since the excerpts appear in other recensions of the Hippiatrica attributed to different authors34. Vieillefond sensibly rejects all attributions to Africanus in L that are not clearly confirmed in C35.

4. Indirect transmission via Anatolius Africanus’ text is also transmitted indirectly in the Hippiatrica, via Anatolius of Berytus, who used the Cesti as a source for his compilation on agriculture36. Excerpts from the chapter on horses of Anatolius’ work were incorporated into the veterinary compilation along with longer specialized treatises37. Indeed, the excerpts in the Hippiatrica are perhaps the best-preserved fragments of the Greek text of this influential Late Antique author, whose work forms the core of the Byzantine Geoponica and of agricultural manuals in Syriac, Arabic, Persian, and Armenian38. In the M recension of the Hippiatrica, fifteen excerpts from Anatolius’ text appear with little or no editorial modification, in contrast to the text in the Geoponica, which has been reworked several times, first by Cassianus Bassus the scholastikos and later by the tenth century editors of Constantine VII. The text in the Hippiatrica thus provides a good test against which the translations may be compared. Anatolius’ work belongs to the family of Greek and Latin agricultural treatises derived, via the lost Hellenistic compilations of Diophanes and Cassius Dionysius, from the work of Mago of Carthage. Although Anatolius’ precise date is unknown, a terminus post quem is provided by his use of Africanus, and a terminus ante quem by the use of 30 31 32

33 34 35 36 37 38

Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 28. Wallraff, Iulius Africanus. Chronographiae (see n. 17), XIV and notes 8 and 9. London, BL Sloane 645, fo. 85v; see F. Dölger, Zur Bedeutung von φιλόσοφος und φιλοσοφία in byzantinischer Zeit, in: id., Byzanz und die europäische Staatenwelt. Ausgewählte Vorträge und Aufsätze, Ettal 1953, 197-208; McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 282. Additamenta Londinensia 30 (CHG II, 259). E.g. L18,5, attributed to Apsyrtus in the M recension; L24,6, attributed to Hippocrates in M; or L book II 2,6, attributed to Theomnestos in M. Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 220-222. See R. H. Rodgers’ article in this volume, and McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 71-97. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 71-97. See C. Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur in arabischer Überlieferung am Beispiel des Anatolius, in this volume.

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Anatolius in Palladius’ agricultural manual around the mid-fifth century AD. Anatolius himself was a compiler, and he seems to have listed his sources at the beginning of his work. The preface is preserved in an Arabic translation in a manuscript in Meshed, Rid.ā 5762 (AH 732 = AD 1330/1); of which there is a modern copy in Teheran, Milli 796. The names are distorted in transliteration, but one may recognize Florentinus, Diophantus, Leontinus, Tarantinus, Africanus “who wrote about strange things”, and the Quintilii39. The list of sources in the Arabic text is confirmed in the review of Anatolius’ work by the ninth-century Patriarch Photius, Bibliotheca cod. 163: Ἀνεγνώσθη Οὐινδανίου Ἀνατολίου Βηρύτου [sic] συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων. συνήθροισται δὲ αὐτῷ τὸ βιβλίον ἔκ τε τῶν Δημοκρίτου, Ἀφρικανοῦ τε καὶ Ταραντίνου καὶ Ἀπουληΐου καὶ Φλωρεντίνου καὶ Οὐάλεντος καὶ Λέοντος καὶ Παμφίλου, καὶ δὴ καὶ ἐκ τῶν Διοφάνους παραδόξων.

Photius seems to give the title of the work in the phrase συναγωγὴ γεωργικῶν ἐπιτηδευμάτων; the term συναγωγή is conventional in technical compilations. He may have misread ΚΥΝΤΙΛΙωΝ as ΟΥΑΛΕΝΤΟC in an uncial copy of the text. The same names are repeated in the preface of Cassianus Bassus, who adds a few more authorities to his predecessor’s list: Συνείλεκται δὲ ἐκ τῶν Φλωρεντίνου καὶ Οὐϊνδανιωνίου καὶ Ἀνατολίου καὶ Βηρυτίου καὶ Διοφάνους καὶ Λεοντίου καὶ Ταραντίνου καὶ Δημοκρίτου καὶ Ἀφρικανοῦ παραδόξων καὶ Παμφίλου καὶ Ἀπουληΐου καὶ Βάρωνος καὶ Ζωροάστρου καὶ Φρόντωνος καὶ Παξάμου καὶ Δαμηγέροντος καὶ Διδύμου καὶ Σωτίωνος καὶ τῶν Κυντιλίων.40

In these lists of sources, Anatolius names not only Africanus, but at least one of the latter’s sources as well, namely the Quintilii, whom Africanus cites by name on the subject of fava beans41. Sextus Quintilius Condianus and Sextus Quintilius Valerius Maximus were brothers, natives of Alexandria Troas, who shared the consulship in AD 151. According to Philostratus, they were acquainted with Aelius Aristides and Marcus Aurelius; and quarrelled with Herod Atticus while they were governors of Achaea42. The Quintilii were educated men, and their Georgica was quoted by writers in high style such as Athenaeus and Hierocles. Did Anatolius use their text independently, or did he know them only via Africanus? It is difficult to tell the difference between first- and secondhand citations in ancient authors; moreover technical material was considered fair game for reuse43. In any case, there are certainly similarities between Anatolius’ text and what is preserved of the Cesti, whether as a result of Anatolius’ use of Africanus, or use by both of the Quintilii. The matter is further complicated by the relation of Anatolius’ other sources to one another44. Those of the sources which may be identified appear to belong to a type of compilation which included information on farm lore, natural history, mythology, and magic. None survive, but their popularity may be judged by the number of quotations 39

40 41 42 43 44

F. Sezgin, Mathematik bis ca. 430 H. (Geschichte des Arabischen Schrifttums 5), Leiden 1974, 427; see also Scardino, Die griechische landwirtschaftliche Literatur (see n. 38), 156 and 170 ff. I should like to thank Carlo Scardino for showing me a microfilm copy of this passage in the MS. Geoponica I pr. (3 Beckh). Afric., cest. II 3 (203 Vieillefond). Vitae sophistarum II, 559 and 582 Kayser. E. Stemplinger, Das Plagiat in der griechischen Literatur, Leipzig 1912. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 75-83.

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from them in later authors. The most influential were Diophanes’ epitome of Cassius Dionysius’ adaptation of Mago of Carthage, the “father of agriculture”; the works of Bolus of Mendes, also known as “Democritus”, which had a particular emphasis on sympathetic magic45; and those of Pamphilus46. Tarantinus, less well-known, is quoted twice by Hierocles as his source for a famous anecdote about the mule who worked on the Parthenon; and for a superstitious remedy for shrew-mouse bites: his work evidently had a literary character as well as providing technical information47. Africanus fits well among Anatolius’ sources; indeed, it has been suggested that he himself drew from Pamphilus48 and Democritus49. Africanus’ Cesti belong to the same genre of φυσικά, texts on natural history, on agriculture, on medicine, on magic. George Syncellus in the 9th century recognized this aspect of Africanus’ work: ἰατρικῶν καὶ φυσικῶν καὶ γεωργικῶν καὶ χυμευτικῶν περιέχουσαν δυνάμεις50; and the Suda in the 10th century places the Cesti in the same category: εἰσὶ δὲ οἱονεὶ φυσικά, ἔχοντα ἐκ λόγων τε καὶ ἐπαοιδῶν καὶ γραπτῶν τινων χαρακτήρων ἰάσεις τε καὶ ἀλλοίων ἐνεργειῶν51. That the Hippiatrica were considered to belong to this category too is seen in the Suda’s ascription of a φυσικόν or magical treatise to Apsyrtus: ἱππιατρικὸν βιβλίον οὗτος ἔγραψεν καὶ φυσικὸν περὶ τῶν αὐτῶν ἀλόγων52. Democritus-Bolus is also credited by the Suda with φυσικά53. Such texts bear more than a family resemblance to one another: they appear to draw from the same set of written sources; and also perhaps from indefinable common knowledge or tradition. That said, is it possible to discern traces of the Cesti in the hippiatric material in Anatolius? Geoponica book 16, the section on horses, consists for the most part of text from Anatolius, as one can tell from excerpts preserved under Anatolius’ name in the Hippiatrica, and also from the Syriac translation of Anatolius. The names of hippiatric authors – Apsyrtus, Hierocles, Pelagonius, Hippocrates – in the lemmata are false, added in the tenth century recension of the Geoponica to create the impression that book 16 is a small Hippiatrica. (One may note that in one manuscript of the Geoponica, Africanus’ name also appears in a lemma of book 1654). Gp. XVI contains advice about an apotropaic amulet which exists in the Cesti as well: Africanus Οὐ μὴ νοσήσουσιν ἵπποι, εἴ τις ἐξ ἐλάφου κέρως λαβὼν ὀλίγον καὶ ποιήσας αὐτὸ ὡς κόσμον τῷ τραχήλῳ, περιάψει.55 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56

Geoponica Ἵππος δὲ καθόλου οὐ νοσεῖ, ἐὰν ἐλάφου κέρας τούτῳ περιάψῃς.56

M. Wellmann, Die Georgika des Demokritos, APAW.PH 4, 1921, 1-58; id., Die Φυσικά des Bolos Demokritos und der Magier Anaxilaos, APAW.PH 7, 1928, 1-80. M. Wellmann, Pamphilos, Hermes 51, 1916, 1-64. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 255-257. Wellmann, Pamphilos (see n. 46), 57. According to Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 58, “il est hors de doute qu’Africanus utilisa largement les traités de l’école pseudo-democritique”; cf. Wellman, Die Georgika (see n. 45), 4. Sync. (439,19 f. Mosshammer). Suda s.v. Ἀφρικανός (1, 433,30-434,3 Adler) = Afric., chron. T12 (20 Wallraff). Suda Α 4739. Suda Β 481 f. Gp. XVI in indice capitum, apparatus ad loc. (451 Beckh). Afric., cest. II 10 (211 Vieillefond). Gp. XVI 1,17; cf. also XVI 3,6.

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The version in the Cesti is more verbose; the short passage in the Geoponica does not display any distinctive traits of Africanus’ style; it may be drawn from the Cesti or from a common source in the ps.-Democritean family57.

5. Common material in Africanus and the hippiatric authors Use of the same sources may account for parallels between Africanus and the other hippiatric writers. Some of these sources appear to have been linked to the tradition of agricultural manuals. The Quintilii, used by both Anatolius and Africanus, were used by Hierocles too. Hierocles cites the Quintilii by name on the subject of the horse’s lifespan58. The Georgica was used by other high style writers such as Athenaeus; it is easy to see how the text appealed to Africanus and Hierocles. Can one identify borrowings from this common source? A remedy for bites composed of four ingredients (tetrapharmakon or diatessaron) appears in the Cesti twice among the excerpts preserved in the Hippiatrica; and also twice in the Hippiatrica: once in verse, from the veterinary treatise of Hierocles, and once in prose from Hippocrates. Africanus Περὶ λυσσοδήκτων καὶ ὑδροφόβων καὶ λοιπῶν δηγμὰτων ἑρπετῶν Ὁ παρὼν ἐγχυματισμὸς διὰ δʹ ἔχει τὴν σύστασιν· γεντιανῆς, σμύρνης, ἀριστολοχείας στρογγύλης καὶ δαφνίδων.59

Africanus Ἐγὼ δὲ προκρίνω τῶν πολλῶν ὅπερ πρός τε λυσσοδήκτους καὶ σκορπιοπλήκτους ἐξεθέμην μυστήριον τὸ Παρθικόν, ὃ διὰ τεσσάρων ἴσων ἀνύεται· σμύρνης, ἀριστολοχείας, γεντιανῆς, δαφνίδος.60

Hippocrates Τοῦ αὐτοὺ σκευασία τετραφαρμάκου

Ἀριστολοχείας στρογγύλης, γεντιανῆς, βδελλίου, __δαφνίδων ἀνὰ γο ἕξ.61

Hierocles Δεινὸν ἐχίδνης δῆγμα καταχρισθὲν τιθυμάλλῳ / παύεται. ὦ Χείρων, τοῦτο σε πῶς ἔλαθεν; // οὐκ ἀφυῶς ὁ Κόϊντος ἀνεύρετο τέσσαρα ταῦτα· / γεντιανήν, δάφνας, σμύρναν, ἀριστολόχην.62

Theomnestus, too, recommends using τῇ τετραφαρμάκῳ {σκευασία} τῇ διὰ σμυρνῶν καὶ δαφνοκόκκων, though he does not give the recipe in full63. Theomnestus also has a link to the agricultural tradition: he repeatedly quotes a certain Cassius, probably Cassius Dionysius of Utica64. A long excerpt from the 7th Cestus, preserved in the Tactica and entitled Πρὸς ὑποζυγίων φθοράν, provides numerous parallels with the hippiatric and agricultural tradition. As Gudmund Björck points out, the first remedy in the excerpt is present, in simpler form, in the RV recension of the Hippiatrica, where it may be identified as the work of the veterinary author Tiberius; it is also present in the B and L recensions, where it is

57 58 59 60 61 62 63 64

Wellmann, Die Georgika (see n. 45), 38 f. B1,13 (CHG I, 5). Afric., cest. III 21,tit. and ll. 1 f. (241 Vieillefond). Afric., cest. III 32,13-16 (251 Vieillefond). B130,163 (CHG I, 431); attributed to Hippocrates in M, where it appears however in a series of remedies by Hierocles. Hierocles, Περὶ ἐχιοδήκτου (M691 [CHG II, 83]). M476 (CHG I, 108). McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 200 ff. and 108.

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anonymous65. No other excerpts from Africanus are present in B: it is likely that the source of the passage in the Hippiatrica is Tiberius, who is related to Anatolius and the agricultural tradition, and whose text was added to the B recension. Africanus’ version is is notable for its prolixity; his style of expressing measurements is particularly precious. The other passage displays traits of Tiberius’ style, for example in the use of the term ἀγωγή, as Björck notes. Africanus Ἐμπόδιον στρατιώτῃ νοσήσας ἵππος καὶ ὑποζύγιον ἐν πολέμῳ ὁπλοφοροῦν καὶ τὰ χρειώδη φέρων νωτοφόρος ὀρεύς· οἷς ἅπασι τὴν θεραπείαν τῶν τε ἄλλων καὶ λοιμικῶν παθῶν τοιάνδε προσοιστέον. σελίνου σπέρματος τρία ἡμίξεστα· κἀπίτριτον λινοσπέρμου· τήλεως δὲ τοῦ δευτέρου τὸ διπλάσιον· ὀρόβου τε ἀλητοῦ τῆς τήλεως τετραπλάσιον· μέτρῳ μὲν ταῦτα· πάνακος δὲ ῥίζης καὶ ἴρεως Ἰλλυρικῆς βράθυός τε τῆς ἀπὸ Σαβίνων πόας ἀνὰ ὀκτὼ καὶ τεσσαράκοντα δραχμάς· καὶ τετραπλάσιον ἅμα τῶν τριῶν ἀξουγγίου παλαιοῦ σταθμὸν τοῦ ἀνάλου. τῶν δὲ προειρημένων ξηρῶν ἕκαστον ἰδίᾳ κόπτεται καὶ σήθεται οἴνῳ τε παλαιῷ καὶ τῷ στῆρι παλύνεται, εἶτ᾽ εἰς ἀρτίσκους ἀναπλασθέντα, ἐν σκιᾷ ξηραίνεται· ἐπὶ δὲ τῆς χρείας, ὁπόσον καρύου μέγεθος βασιλικοῦ (ὃ δὴ ἑπτὰ γράμματα ἕλκει) σὺν μέλιτος κυάθοις τρισὶ λειοῦται, εἶτα οἴνῳ παλαιοτάτῳ καὶ σπουδαιοτάτῳ ἀναλύεται· εἴη δὲ ξέστης εἷς· κἀπὶ τρεῖς ἡμέρας ἑκάστου ἔτους τὸ κτῆνος προσλαμβάνον οὐ πείσεται τὸ θανατήσιον τῶν κτηνῶν πάθος … ἀλλὰ γὰρ καὶ νεκροῦ κυνὸς ἤδη σεσηπότος ἀποτμηθεῖσα κεφαλὴ νοσοῦντι τῶ ἵππῳ τὸ δεινὸν ἐκεῖνο πάθος ὑπολύεται· ὃ δὲ τῇ τῆς ὀδμῆς ἀποφορᾷ συνεχεῖ καπνιζόμενος ἰαθήσεται.66

Tiberius Πρὸς πᾶν κτῆνος νοσῆσαν ἢ λιμῶξαν χρήσῃ τῇ ἀγωγῇ ταύτῃ Σελίνου σπέρματος ξέ. αʹ, δραχμὰς γʹ λινοσπέρμου, τήλεως ξέ. βʹ, ὀρόβου λίτρας γʹ, πάνακος ῥίζης, ἴρεως Ἰλλυρικῆς, βράθυος ἀνὰ __ γο ἕξ, ἀξουγγίου λίτρας ἓξ οἴνῳ παλαιῷ ἀναλάμβανε, καὶ ποιῶν ἀρτίσκους ξήραινε ἐν σκιᾷ, καὶ δίδου καρύου βασιλικοῦ τὸ μέγεθος, ὅ ἐστι δραχμῆς ἕβδομον, σὺν μέλιτος οὐγκίαις τρισί. λείου δὲ σὺν οἴνου παλαιοῦ ἑνὶ καὶ ἐγχυμάτιζε ἐπὶ ἡμέραις τρισί. ποιεῖ δὲ καὶ κυνὸς κεφαλὴ ὑπὸ κεφαλὴν καπνιζομένη.67

In the same passage, Africanus recommends a remedy composed of many aromatic ingredients, products of South Asia and the Far East imported over long distances to the Mediterranean68. He comments that the Roman aristocracy use it, and adds moreover that he has tried it himself. A number of similar “aromatic” panaceas are present in the Hippiatrica69. Many of the same ingredients are called for in a remedy in the Hippiatrica attributed to the veterinary author Hippocrates:

65

66 67 68

69

Paris. gr. 2244, fo. 97v; B124 (CHG I, 381 f.); cf. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus… (see n. 1), 14; id., Le Parisinus grec 2244 et l’art vétérinaire grec, REG 48, 1935, 505-524, esp. 514 f.; Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 341, n. 73 only notes that it is present in B and L. Afric., cest. I 12,1-28 (145-147 Vieillefond). B124 (CHG I, 381 f). See A. McCabe, Imported materia medica, 4th-12th centuries, and Byzantine pharmacology, in: Byzantine Trade. 4th-12th Centuries. The Archaeology of Local, Regional and International Exchange. Papers of the Thirty-eighth Spring Symposium of Byzantine Studies, St. John’s College, University of Oxford, March 2004, ed. M. M. Mango, Farnham 2009, 273-292. Cf., e.g., B130,203 (CHG I, 438); B130,98 (CHG I, 419).

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Africanus Σύνθεσις ποικιλωτέρα καὶ πολυϋλωτέρα Τὸ δὲ δὴ πολυϋλώτατον, οὗ πεῖραν ἔσχον αὐτός, ᾧ χρῶνται Ῥωμαῖοι οἱ προσήκοντες, μαθεῖν ἀναγκαῖον· ὅσον ὀκτὼ δραχμῶν ἀμώμου τε τοῦ βοτρυΐτου καὶ πεπέριδος ἑκατέρας, μελαίνης τε καὶ λευκῆς τὸ διπλάσιον· τριπλάσιον φύλλου πυρέθρου τε καὶ ἀριστολοχίας, ἀβροτόνου δὲ καὶ ὑσσώπου καὶ ἴριδος τῆς ῥυπαρᾶς· ἔτι δὲ γεντιανῆς τὸ τετραπλάσιον· πενταπλάσιον (δηλαδὴ τοῦ πρώτου) ναρδοστάχυος καλάμου τε ἀρωματικοῦ, πρὸς δὲ μήου, πυρέθρου, ἀλόης, μύρτων, κόστου, κασίας, ζιγγιβέρεως, κροκομάγματος, ἔτι δὲ κρόκου, πετροσελίνου κυμίνου τε Αἰθιοπικοῦ.70

Hippocrates Ἀρωματικὴ ἱππική

__ Κασίας, κινναμώμου ἀνὰ γο γʹ, ζιγγιβέρεως __ __ γο δʹ, κόστου λίτραν __ αʹ, ἀμώμου γο __ γʹ, καλάμου ἀρωματικοῦ γο ςʹ, σχοινάνθης__γο ςʹ, κροκομάγματος λίτ. _μίαν, κρόκου γο ςʹ, _ σμύρνης τρωγλίτιδος γ ο δʹ, ξυλοκινναμώμου __ __ γο δʹ, πεπέρεως λευκοῦ γο ςʹ, ὀποπάνακος, γεντιανῆς, ἴρεως Ἰλλυρικῆς __ ἀνὰ λίτ. αʹ, ἀριστολοχείας, παιονίας ἀνὰ γο ἕξ.71

Africanus stipulates that the medicine is to be administered through the left nostril, κατὰ τῆς εὐωνύμου ῥινός. This recommendation is characteristic of Eumelus’ text, in which it appears eleven times. It is also found in Apsyrtus (who used Eumelus), and in the works of Columella and Pelagonius, who share with Eumelus a common source, probably one of the agricultural manuals derived from Mago of Carthage72. (The same emphasis on the left nostril is present in the Akkadian hippiatric texts73.) Another link with the agricultural tradition is provided by a cough remedy among the excerpts from the 7th Cestus. The remedy is present also in Columella, where it is prescribed for cattle; Columella’s text in turn is related to a remedy attributed to Anatolius in the Hippiatrica, which also appears in the Geoponica’s book on horses. It calls for grains and pulses, simple materia medica characteristic of the earliest veterinary authors and the agricultural manuals. There are many remedies for this common ailment in the Hippiatrica, tailored to newly-begun or chronic coughs. Africanus

Columella

Ἴππῳ βήσσοντι θεραπεία φακὸς ἐπτισμένος, ἢν δίχα τῶν ἐλύτρων ἄκρως ἀλέσας ἢ λειώσας ἅμα ὕδατι ποτίσῃς.74

Lentis quoque valvulis exemptae et minute molitae miscentur aquae calidae sextarii duo, factaque sorbitio per cornu infunditur … veterem tussim sanant … porri enim sucus cum oleo …75

70 71 72 73 74 75 76 77

Anatolius in Geoponica XVI Ἀρχομένῳ βήττειν ἄλευρα κρίθινα, ὀρόβων ἢ κυάμων μιχθέντων, διδόναι χρὴ πιεῖν … ἐὰν δὲ μηδ᾽ οὕτως παύηται … οἱ δὲ πράσου ὀπὸν καὶ ἔλαιον.76

Anatolius in the Hippiatrica Ἀρχομένῳ βήσσειν ἄλευρα κρίθινα καὶ ὀρόβων κυάμων μιχθέντων δίδου πιεῖν.77

Afric., cest. I 12,29-38 (147 Vieillefond). M1143 = B130,156 (CHG I, 430). McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 119. D. Pardee, Ras Shamra-Ougarit II: Les textes hippiatriques, Paris 1985, Appendix III, 73-76. Afric., cest. I 12,49-51 (147-149 Vieillefond). Columella VI 10,1. Gp. XVI 11. M469 = B22,19 (CHG I, 109).

Julius Africanus and the Horse Doctors

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A superstitious practice associated with breeding is recommended in Africanus, in the RV recension of the Hippiatrica (from Tiberius) and also the anonymous excerpts in C (attributed by Oder to Anatolius, but possibly from another text in the family of agricultural manuals descended from that of Cassius Dionysius). Once again it appears that the three texts draw from a common source. Africanus in C

Tiberius

Ἂν μεν οὖν ἄρρεν τεχθῆναι θέλῃς, πρὸς τὴν ἀνατολὴν τοὺς ἵππους τρέπε, ἵνα μιγνύμενοι βλέπωσι τὸν ἥλιον· αἱ δυσμαὶ γὰρ τίκτουσι τὰ θήλεα, ὡς Μαυρούσιος ὁ ἱπποφορβὸς διηγήσατο. καὶ γὰρ, ὡς ὁ πάντων λόγος, τοὺς ἄρρενας ἵππους τῷ Ἡλίῳ ζεύγνυσθαι καὶ τούτοις ἄγεσθαι τὴν φλόγα πεπίστευται, τὰς δὲ θηλείας τὴν Νύκτα ἄγειν φασί. καὶ δικαίως μέν· ἀρρενοποιὸς μὲν ὁ Ἥλιος, ὁμωνύμῳ δὲ φύσεως ἡ Σελήνη τυγχάνει μήτηρ.78

Ἐὰν θελήσῃς φοράδα ἢ ὀνάδα ἄρρενα συλλαμβάνειν, στῆσον τὴν φοράδα κατὰ ἀνατολάς, ἐᾶν πηδᾶν τὸν κήλωνα· ἐὰν δὲ θήλειαν θέλῃς, κατὰ δύσιν στῆσον τὴν φοράδα καὶ ἐᾶν πηδᾶν τὸν ἱπποβάτην.79

Excerpta Anatoliana in the Hippiatrica Θήλειαν δὲ ἡ φορβὰς συλλαμβάνει, ἐὰν πρὸς δύσιν ὀχευόμενη βλέπῃ, ἄρσεν δὲ πρὸς ἀνατολήν.80

The association of cardinal points with male and female is seen, with slight variation, in Aelian as well, a propos of sheep, including the term ἀρρενοποιός81; as well as in Pliny82 and in the Geoponica’s chapter on cows83.

6. Africanus and the physica This last passage demonstrates Africanus’ links not only to technical agricultural literature, but to a larger group of texts on natural history, some of which, like Aelian’s, are more literary than practical in nature. In several instances, passages attributed to Africanus in the Hippiatrica coincide very closely with passages in Aelian. Africanus in the Hippiatrica Ἡ διψὰς καὶ αὐτὴ πολυώνυμός ἐστιν· καλεῖται γὰρ “καύσων” καὶ “πρήστης” ἀφ᾽ ὧν διατίθησι, “μελάνουρος” δὲ καὶ “ἀμμοδύτης” ἀπό τε τῆς διαίτης καὶ τῆς ἰδέας αὐτῆς … ἐμποιεῖ γὰρ τοῖς δηχθεῖσιν ἐκκαύσεις δίψος τε ἐπιτεταμένον ἄχρι τοῦ πίνοντας διαρρήγνυσθαι.84

78 79 80 81 82 83

84

Aelian Κατηγορεῖ τῆς διψάδος τὸ ἔργον αὐτὸ ἡμῖν τὸ ὄνομα … οἱ γάρ τοι τῷ δήγματι προσπέσοντες ἐξάπτονταί τε ἐς δίψος καὶ πιεῖν ἀναφλέγονται καὶ ἀμυστὶ σπῶσι καὶ τάχιστα ῥήγνυνται. καί φησι μὲν Σώστρατος λευκὴν εἶναι τὴν διψάδα, ἐπί γε μὴν τῆς οὐρᾶς ἔχειν γραμμὰς μελαίνας δύο. ἀκούω δὲ ὅτι καὶ

Afric., cest. III 3 (227-229 Vieillefond). Paris. gr. 2244, fo. 93v; Björck, Apsyrtus, Julius Africanus… (see n. 1), 16. Excerpta Anatoliana 4 (CHG II, 117). Ael., nat. anim. VII 27; cf. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus… (see n. 1), 17. Plin., n.h. VIII 189. Gp. XVII 6,3. The passage is labelled “Ἀφρικανοῦ”: φυσικὸν δέ τινες ποιοῦντες, εἰ μὲν ἄῤῥεν τις βουληθείη τεχθῆναι, βορείου ὄντος τοῦ ἀέρος τὴν ὀχείαν κατασκευάζουσιν· εἰ δὲ θῆλυ, νότου πνέοντος. Cf. also Vergil, georg. III 272-275 (quoted in Columella VI 27,5). Afric., cest. III 30,1-5 (247 Vieillefond).

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πρηστῆρας αὐτὰς καλοῦσί τινες, καύσωνας δὲ ἄλλοι. ὄχλον δὲ ἄρα ὀνομάτων ἐπαντλοῦσι τῷδε τῷ θηρίῳ. κέκληται δὲ καὶ μελάνουρος, ὥς φασι, καὶ ἀμμοβάτης …85

Here Africanus and Aelian appear to be paraphrasing the same source, or related sources. Another passage attributed to Africanus in the Hippiatrica (both C and L) is so close to Aelian that Oder and Hoppe hesitate in their identification of the passage, labelling it Ἀφρικανοῦ ἤτοι Αἰλιανοῦ. Africanus in the Hippiatrica Ἐὰν ἵππου τὰ οὖρα ἐπισχεθῇ, παρθένος λύσασα ἣν φορεῖ ζώνην, τυψάτω αὐτὸν κατὰ τοῦ προσώπου τῇ ζώνῃ, καὶ παραχρῆμα ἐξουρήσει ἀθρόως καὶ ἡ ὀδύνη παύσεται.86

Aelian Λέγεται δὲ καὶ ἵππος τὰ οὖρα εἰ ἐπισχεθείη, παρθένος λύσασα ἣν φορεῖ ζώνην ἐὰν αὐτὸν παίσῃ κατὰ τοῦ προσώπου τῇ ζώνῃ, παραχρῆμα ἐξουρεῖν ἀθρόως καὶ τῆς ὀδύνης παύεσθαι.87

Björck suggests that the passage is in fact from Aelian and simply mislabelled in the Hippiatrica, whose compiler used a text of Africanus interpolated with extracts from Aelian88. Of course, it is possible that Africanus and Aelian are again both following the same source in this case. Technical texts derived from retractatio of the same source may present very similar wording, as Dain’s analysis of the manuals on military tactics of Aelian and Arrian demonstrates89. The source may have been in the pseudo-Democritean tradition. Africanus mentions having used the Physica of a certain Neptunianus in the course of his research for the Cesti: Φιλοπονῶν περὶ τοῦ παρόντος συγγράμματος ἔκθεσιν, ἀνέγνων ἐν τοῖς Νεπτουνιανοῦ Φυσικοῖς ὅτι λύκων ἀστράγαλος δεξιοῦ ποδὸς τοῦ ἐμπροσθίου ῥιφεὶς πρὸ τετραόρου ἵστησι τὸ ἅρμα90. The stupefying effect of a wolf on horses appears in another passage preserved in the Tactica in a corrupt state, and reappears, as Max Wellmann pointed out, in the Geoponica, Aelian, and the excerpts attributed to a certain Nepualios, who may or may not the same as the otherwise unknown Neptunianus91: Africanus Ἵππων τάχος ἀμβλύνεται καὶ αὔξει· † λύκος ἀντιπαθὲς ἑκάστη ἵσταται καὶ ναρκᾷ τῷ πόδε θᾶττον δὲ αὐτοῦ χθονὶ ὑπὸ λύκου γίγνεται †.92 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95

Geoponica Πάμφιλος δὲ ἐν τῷ Περὶ φυσικῶν φησιν, ὅτι λύκων ἴχνη πατήσαντες ἵπποι ναρκῶσι τὰ σκέλη.93

Aelian Ἴχνος δὲ λύκου πατεῖ κατὰ τύχην ἵππος, καὶ νάρκη περιείληφεν αὐτόν.94

Nepualios Ἵππος ναρκᾷ ἐπιβὰς ἴχνη λύκου πρόσφατα.95

Ael., nat. anim. VI 51. Afric., cest. III 11 (233 Vieillefond). Ael., nat. anim. XI 18. Björck, Apsyrtus, Julius Africanus… (see n. 1), 17, 34. A. Dain, Histoire du texte d’Élien le Tacticien des origines à la fin du Moyen Age, Paris 1946, 26 ff. Afric., cest. II 4,1-3 (203-205 Vieillefond). Wellmann, Pamphilos (see n. 46), 50; Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 352, n. 165. Afric., cest. I 10,1-3 (139 Vieillefond). Gp. XV 1,6. Ael., nat. anim. Ι 36. Nepualii Fragmentum, ed. W. Gemoll, Striegau 1884, 72. Gemoll concludes that both the Geoponica and Nepualios used Aelian’s text; ibid. 21 f.

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Another instance of sympathetic magic involving the wolf and the horse is the wolf ’stooth amulet recommended by Africanus, also mentioned by Timothy of Gaza. Timothy, too, was a compiler96; his text, preserved only in abbreviated form, presents numerous parallels not only to Nepualios but also to other writers on natural history. The same amulet is mentioned earlier by Pliny. Africanus in the Tactica Περὶ ἵππων τάχους … Οἱ γάρ τοι κυνόδοντες ζῶντος ἐξαιρεθέντες τοῖς περιδεραίοις συμπλέκονται καὶ εἰς ἀμφότερα συμβάλλονται.97

Timothy of Gaza Περὶ λύκου … Ὅτι ὀδόντα αὐτοῦ εἴ τις φορέσειεν, οὐ φοβεῖται λύκον, καὶ ἵππος φορῶν αὐτὸν ταχύτατος γίνεται.98

Pliny Dentes quidem eorum maximi equis quoque adalligati infatigabilem cursum praestare dicuntur.99

An eye-remedy attributed to Africanus, and preserved in the Hippiatrica, is present in other texts on natural history, including the medical manual of Dioscorides. Africanus associates the plant celandine, χελιδόνιον, with the swallow, χελιδών, in the first of a series of opthalmic remedies based on sympathetic magic. Nepualios explains that the swallow uses the plant to cure itself. Echoes of the same belief are found in Aelian, who alludes twice to the swallow regaining its sight after being blinded; and elsewhere describes the mother swallow’s use of the plant to open the eyes of her newly-hatched young. It is difficult, though, to pinpoint Aelian as the source of the other two. Africanus in the Hippiatrica Ἡ χελιδὼν φέρει πόας τινὸς χυλόν, ἐξ οὗ εἰ ἀποστάζοι εἰς γῆν, ἐκ τῆς σταγόνος ἑτέρα πόα φύεται ἣ τῆς ἀποβαλούσης ἐστὶν ἐπώνυμος. Ἄνεισι δὲ κἂν ἀποπατήσωσιν εἰς γῆν μετάσχοντες αὐτῆς οἱ νεοττοί. … εἴ τις γὰρ εὐτύχησε τὴν πρώτην ἑλεῖν, ἀνέῳξεν ἂν καὶ τυφλοὺς ὀφθαλμούς.100

Nepualios Χελιδόνα ἐὰν πυρώσῃς, χελιδόνιον βοτάνην τοὺς ὀφθαλμοὺς αὐτῆς παρατρίβουσα, καθίστησιν αὐτοὺς πάλιν εἰς τὸ κατὰ φύσιν.101

Aelian Πηρωθεῖσα τὴν ὄψιν περόναις ἐὰν τύχῃ, ὁρᾷ αὖθις. … Πόαν δὲ κομίζει καὶ προσάγει, τὰ δὲ ὑπαναβλέπει …102

And the same use of celandine is given in Dioscorides and Pliny103. Dioscorides explains that the mother swallow uses the plant in case one of her offspring becomes blind; while Pliny’s version indicates that the text was interpreted to imply deliberate blinding. There are similar instances, in the hippiatric texts, of folk tales or “traditional” cures using sympathetic magic which reappear, with varying interpretations, in many different authors. One may mention for example the amulet made of a shrew-mouse encased in clay taken from the track of a cart wheel, and used to ward off the bites of other shrewmice, which is described with slight variations by Columella, Pliny, Nicander, Aelian, and in the veterinary treatises of Hippocrates, Apsyrtus, and Hierocles (who cites Apsyrtus 96 97 98 99 100 101 102 103

M. Wellmann, Timotheos von Gaza, Hermes 62, 1927, 179-204; on this passage 196 f. Afric., cest. I 10,7 f. (139 Vieillefond). M. Haupt, Excerpta ex Timothei Gazaei Libris de animalibus, Hermes 3, 1869, 5-30, 8 f., ch. 7. Plin., n.h. XXVIII 257. Afric., cest. III 2,1-10 (225 Vieillefond). Nepualii Fragmentum, 52 Gemoll. Ael., nat. anim. II 3; III 25; cf. also XVII 20, where Aristotle, hist. anim. III 519a is misquoted. De mat. med. II 180; Pliny, n.h. VIII 98; Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 355, n. 184.

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but also Stratonicus and Tarantinus)104. It is difficult to identify the immediate source of any of these authors, but it is clear that the remedy was common knowledge, so to speak. The essence of the amulet is sympathetic magic: a shrew-mouse dies beneath the wheels of a cart (Nicander); or it dies when trapped in a deeply rutted track (Aelian); or the animal is struck by “a sort of natural torpor” when it crosses a wheel-track: Pliny’s non transiri ab eo orbitam torpore quodam naturae echoes the φυσικά cited above which describe a horse being struck by νάρκη when it crosses a wolf ’s track. A set of instructions for adorning a horse with a pattern of leopard-spots branded into its coat belongs in the category of curiosities rather than medical advice; Africanus justifies what must have been a rather painful procedure by explaining that it is appropriate for a spirited horse to be decorated with the spots of another swift beast – not simply a stylish look, but a whiff of sympathetic magic. It is given in a passage from the Cesti transmitted in the Hippiatrica, but also appears, in verse, in the Cynegetica of Ps.Oppian: Δίχα δὲ χρωμάτων τὴν τρίχα εἰς ὄψιν ἑτέραν ἐπὶ τῷ ζῴῳ χαλκεύει τὸ πῦρ καὶ τὴν τοῦ ἵππου ποικιλίαν ψεύδεται. λευκόψαρος ἵππος (ὄνομα δὲ χρώματι τοῦτο) καταγράφεται τὸν τρόπον τοῦτον· καυστὴρ στρογγύλος ἐν μέσῳ κοῖλος εἰς τὴν τοῦ ō στοιχείου περιφέρειαν εἰλούμενος πυρωθεὶς καταδεδεμένῳ τῷ ἵππῳ ἐπιτίθεται κατὰ θέσιν καὶ ἄρσιν. ὁ μὲν οὖν κύκλος ἔξωθεν μέλας, τὸ δὲ ἀρχαῖον μένον ἐξ αὐτοῦ σῶμα πάρδαλιν ψεύδεται, ἐπί τε πόδας καὶ ἐπ’ αὐχένα συντεθείς. ἴδοις δ’ ἂν αὐτοῦ καὶ τὸ πρόσωπον οἷα θηρίου. καλὸν δ᾽ ἵππῳ τοῦτο ἐπιγράφειν θυμικῷ, ἵνα τὸ τάχος ὅμοιον ἔχῃ τῇ δορᾷ.105

Ps.-Oppian is clearly alluding to the same procedure: τοὶ δ᾽ ἄρ᾽ ἐϋτροχάλοισι περίδρομα δαιδάλλονται σφραγίσιν πυκινῇσιν ὁμοίϊα πορδαλίεσσι· τοὺς ἔτι νηπιάχους γράψαν τεχνήμονες ἄνδρες αἰθομένῳ χαλκῷ ταναὴν τρίχα πυρσεύοντες.106

Was it a widespread custom that both authors knew of? Further parallels suggest that the two accounts may simply be based on the same literary source. An anonymous excerpt which appears in the Hippiatrica immediately before the passage on branding may well be from the Cesti. Its title is Μεταβολή: the title may simply have been added by the compiler, but the verb μεταβάλλω is used in a similar sense by Africanus in the excerpt περὶ χροιᾶς ἵππων which contains the account of branding (they are excerpts 14 and 15 in ch. 44 of the C recension), and elsewhere107. As Oder remarks, both style and subject matter are not inconsistent with an attribution to Africanus108: indeed, the subject combines two of Africanus’ preoccupations, namely the manipulation of conception and of hair color. Vieillefond, though inclined to attribute the passage to

104 Hippocrates, M700 = B87,4 (CHG I, 315 f.); Apsyrtus M694 = B87,1 (CHG I, 314); Hierocles M705 = B87,2 (CHG I, 314 f.); Columella VI 17,5 f.; Nicander, Theriaca 816; Pliny, n.h. XXIX 89; Ael., nat. anim. II 37; cf. Timothy of Gaza 39,4 f. Haupt; also cf. Aristotle, hist. anim. VII (VIII) 604b. 105 Afric., cest. III 13,9-18 (235 Vieillefond). 106 Cynegetica I 324-327. 107 Cf. Afric., cest. I 19 (173 Vieillefond). 108 CHG II, 177 (apparatus).

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Africanus, does not include it in his edition109. Parallels with Timothy of Gaza and Ps.Oppian lend a certain amount of additional support to the identification110. Africanus in the Hippiatrica Ὁπόταν βουληθῇ πῶλον ἐπιμελούμενος τῆς ἀγέλης ἀνὴρ μέλανα ἢ ξανθὸν καὶ ποικίλον ἢ λευκὸν ἵππον ἀπαστράπτοντα ταῖς ξανθιζούσαις θριξὶν ἐπὶ ταῖς λευκαῖς , ἐν τοῖς χωρίοις τοῖς χλοεροῖς τῆς συνήθους πλησίον πηγῆς εἰκόνα ἐκ βαφῶν ποικίλων συγκερασάμενος στησάτω, ἣν βλέπουσα ἡ θήλεια ἐν τῷ πίνειν ὄμμασι διψῶσιν ὥσπερ ποτοῦ καὶ ἐρώτων ἀπεικαζομένοις γάμοις ὅμοιον ἂν ἀποτέκοι τῷ ὀρομένῳ ἵππῳ. πάντα γάρ, ὅσα ποικίλματα ὁ νοῦς αὐτῆς διὰ τῆς ὁράσεως κατέπιε, τούτοις ἀπεικάσματα καὶ ἡ γαστὴρ ἀπερεύξεται καὶ γεννήσει.111

Timothy of Gaza Ὅτι ἐὰν θέλῃ τις ἵππον ποικίλον ἔχειν, παρὰ πηγὴν γράφει ἵππον τοιοῦτον, καὶ ὁρῶσα ἡ ἵππος τὸ γεγραμμένον τίκτει τοιοῦτον.112

Ps.-Oppian Δηθάκι δ᾽ ἄλλα βροτοὶ πανεπίφρονα μητίσαντο, / πῶλον ἐπιγράψαι καὶ νηδύϊ μητρὸς ἐόντα … δὴ τότε δαιδάλλουσι πόσιν καλόν· ἀμφὶ δὲ πάντῃ / πᾶν δέμας εὐστίκτοισι περὶ χροιῇσι γράφουσι … ἡ δ᾽ ὑποκυσάμενη πολυανθέα γείνατο παῖδα, / νηδύϊ μὲν πόσιος γόνιμον θορὸν ἀείρασα, / δεξαμένη μορφὴν δὲ πολύχροον ὀφθαλμοῖσι.113

In Ps.-Oppian the two subjects – branding with leopard-spots and artificially engineering the coloring of a foal – are also treated one immediately after the other, though in the reverse order. The details are different – in the Cynegetica the mare sees a painted, decorated stallion rather than a painted image – but the concluding sentence is the same as the conclusion of the passage in the Hippiatrica. Even in the short summary of Timothy’s work that survives, the mention of the spring makes it clear that the same story is being told. Another pair of passages in the C recension, which Vieillefond reluctantly rejects114, are worth mentioning briefly. The first is labelled with Africanus’ name but coincides word-for-word with a passage in Aelian115. The subject is the vanity of mares, who are only interested in stallions, scorning donkeys; a mare will however submit to being covered by a donkey if she is disfigured by having her mane shorn. It is a well-known topos, and both Aelian and the text in the Hippiatrica mention Sophocles’ version116. Once again there seems to be an allusion to the same belief in Timothy of Gaza: ὅτι κείρουσιν αὐτάς, καὶ οὕτως ὄνους δέξασθαι εἰς συνουσίαν ἀνέχονται καὶ ἡμιόνους τίκτουσιν117. In the Hippiatrica immediately after this excerpt follows another entitled Τοῦ αὐτοῦ περὶ συλλήψεως γενῶν118, which contains advice to ensure the conception of a male or fe-

109 110 111 112 113 114 115 116 117 118

Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 221. See Wellmann, Timotheos von Gaza (see n. 96), 186 f. C44,4 (CHG II, 177). Timothy of Gaza, 27 Haupt. Ps.-Oppian, cyn. I 328-348. Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 221 f. C10,1 (CHG II, 140); Ael., nat. anim. II 10. Sophocles’ Tyro (fr. 659 P) is quoted in Aelian, nat. anim. XI 18. Timothy of Gaza, 27 Haupt. C10,2 (CHG II, 141).

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male. The passage bears a striking similarity to Psellos’ notice of the Cesti, save for the detail that according to Psellos the advice is for humans rather than horses: Hippiatrica Τοῦ αὐτοῦ περὶ συλλήψεως γενῶν Καὶ οὑτωσὶ μὲν τὰ γένη φιλοκρινήσεται κατὰ φύσιν. γεννηθήσεται δὲ τεχνικῶς ἄρρεν μέν, εἰ ἐπιχρίσεις τὸ μόριον τοῦ ἵππου αἵματι λαγωοῦ … θῆλυ δέ, εἰ στέατι χηνείῳ ἅμα ῥητίνῃ τερεβινθίνῃ ἑξῆς ἡμερῶν τριῶν τὸ τῆς θηλείας ἵππου αἰδοῖον ὑποχρίσεις …

Psellos Περὶ παραδόξων ἀναγνωσμάτων Σύλληψιν ἐργάζεται μὲν Θεὸς καὶ Φύσις, ὡς ἔγωγε πέπεισμαι, Ἀφρικανὸς δέ φησιν ὅτι καὶ τεχνική τίς ἐστι γέννησις, καὶ γεννηθήσεται τεχνικῶς εἰ ὁ ἀνὴρ μέλλων εἰς συνουσίαν ἐλθεῖν ἐπιχρίσοι τὸ μόριον αἵματι λαγωοῦ ἢ χηνείῳ στέατι· ἀλλ᾽ ἐκείνως μὲν ἄρρεν, οὕτω δὲ θῆλυ.119

7. Scientific style Africanus’ text is related to the sources of the Hippiatrica not only in content but also in style. On one hand, he uses the same technical language of medicine: in Africanus’ text we find many terms for diseases, drugs, and procedures used by other authors in the Hippiatrica. He prudently uses conventional medical terms for diseases, e.g. ἐλεφαντίασις and ὀρθόπνοια, rather than trying to avoid them by using high-style circumlocutions instead. The verb ἐγχυματίζω which he uses for administering a medicine orally as a drench is ubiquitous in the Hippiatrica. On the other hand, Africanus does from time to time use a term which do not appear in the hippiatric authors, e.g. ψωμίζω120. Descriptions of plants giving the different names they are known by, e.g. πολύγονόν ἐστι πόα πολλὴ πανταχοῦ ὅπερ λέγεται καὶ δρῶσα may be drawn from a herbal, and also figure in the Hippiatrica121. Africanus’ interest in materia medica, both exotic and commonplace, is also evident in his comments on the cinnamon-tree, preserved in a manuscript of Dioscorides122; in his account, in the Chronographiae, of the sources of bitumen at the Dead Sea123, and in the preparations of wine, vinegar, oils, fats, and garum among the Γεωργίας παράδοξα in the 7th Cestus124. Africanus’ instructions for making magical amulets are likewise conventional in form, and have parallels with the equally conventional formulas in Apsyrtus, for example specifying that a sacred name be written on a leaf of tin125. It is only in the domain of weights and measures that Africanus’ attempt to use inventive phrasing (e.g. διπλάσιον, τριπλάσιον, τετραπλάσιον126) becomes a little hard to understand. But the list of equivalencies in weight and measures included in the Cesti may represent a concession to practicality; similar metrological tables are included in the Hippiatrica as well127. Turns of phrase in Africanus’ remedies that resemble guarantees, e.g. γίνεται σωτηρία or καὶ θαυμάσεις or τούτου ἄμεινον 119 120 121 122 123 124 125 126 127

See Afric., cest. IX 1,1-4 (317 Vieillefond). Afric., cest. III 18 (239 Vieillefond). Afric., cest. III 6,1 (231 Vieillefond). Vat. gr. 284; cf. Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 299-303. Afric., chron. F26 (58-61 Wallraff). Afric., cest. I 19 (171-181 Vieillefond). Afric., cest. III 23 (243 Vieillefond); cf. Apsyrtus M1026 (CHG II, 98). Afric., cest. I 12 (145-149 Vieillefond). Afric., cest. IV (267-275 Vieillefond); CHG I, 440-446.

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βοήθημα πρὸς τοῦτο οὐκ ἄν τις εὕροι128 also occur commonly in medical texts (one may mention Theomnestus among the hippiatric authors who uses them)129, and are presumably taken over from a written source.

8. Literary style As Vieillefond observes, “oriental et vivant à un des moments les plus brillants de la Seconde Sophistique, Africanus ne pouvait manquer d’être séduit par la mode littéraire dont il embrasse tous les excès.”130 His dramatic style makes excerpts from the Cesti in the Hippiatrica stand out among the excerpts from other veterinary treatises, which are for the most part plain technical prose. But the hippiatric authors are not entirely lacking in literary polish, and two sources of the Hippiatrica, the treatises of Hierocles and Pelagonius, begin with prefaces that may be described as having stylistic pretensions. The former in particular conforms to the conventions of the Second Sophistic in the rhetorical prefaces of his work, enlivening them with classicizing allusions and devices such as alliteration, hyperbaton, and litotes. In them, Hierocles faithfully follows Hermogenes’ rules for encomia, alluding to breeds of horses, their patron god, their character, their physiognomy, their lifespan, and their uses131. He includes a synkrisis or comparison between humans and horses, or rather human medicine and horse-medicine. Οἱ μὲν οὖν τὰς ἐπὶ τοῖς τῶν ἀνθρώπων σώμασι θεραπείας ἀκριβέστερον συνταξάμενοι παῖδες ἰατρῶν φασί που καὶ τὴν χρόαν ἢ πηλικότητα ἑκάστου χρῆναι τῶν θεραπευομένων ἐφορᾶν, ὡς μὴ πάντων μίαν καὶ τὴν αὐτὴν ἀπαιτούντων ἐπικουρίαν, ἀλλὰ τοὺς μὲν ἄγαν λευκοὺς καὶ Σκύθεσιν ἐμφερεῖς καὶ νὴ Δία πίονας, τοὺς δὲ ἄκρως μέλανας, οἷον Αἰθίοπας, τοὺς τε λεπτοὺς ἑτέρας θεραπείας ἐπιζητοῦντας τρόπον κατὰ τὸ ὂν ἐν αὐτοῖς χυμῶν ἐλλιπὲς ἢ περιττεῦων. οἱ δὲ περὶ τὴν τῶν ἵππων ἴασιν εἰσενεγκάμενοι σπουδὴν οὐκ εἰς τοσούτον περιττότητος ἐχώρησαν, οὐδ᾽ αὐτοῖς διακριτέος μέλας ἀπὸ τοῦ φοινικοῦ ἢ ὁ ἐπιμήκης τὸ εἰς πλευρὸν τεῖνον ἀπό γε τοῦ στρογγύλου. οὔκουν οὐδὲ τὸ γένος πολυπραγμονεῖν ἀξιοῦσιν, εἴ τις Ἀρκὰς ἢ Κυρηναῖος ἢ τῶν ἀπὸ τῆς Ἰβηρίας ἢ Καππαδοκῶν ἢ νὴ Δία γε Θετταλὸς ἢ Μαυρούσιος ἢ καὶ ὁ βασιλεῖ τῶν Περσῶν περισπούδαστος ὁ Νησαῖος.132

Hierocles concludes with fulsome praise of his subject: Τοῦτο γὰρ, οἶμαι, κάλλιστον καὶ πανταχῆ περισπούδαστον ζῷον ἀνθρώποις ἵππος ἂν εἰκότως εἶναι νομίζοιτο. ὁδοιποροῦντι μὲν ἐπελαφρύνων τῷ δεσπότῃ τοὺς πόνους, πομπεύοντι δὲ σεμνότεραν ἀποφαίνων καὶ περιβλεπτοτέραν τὴν πομπήν, ἔν γε μὴν τοῖς κατὰ πόλεμον ἀγῶσιν συγκινδυνεύων καὶ μετέχων τῶν ἔργων, ὡς ἑλεῖν μὲν τοὺς φεύγοντας τῶν πολεμίων, διασώσασθαι δὲ τῶν φιλίων τοὺς σωτηρίας δεομένους. διόπερ εἰκότως πρὸς μὲν ἀνθρώπων οὕτως τετίμηται, ὡς Ὀλυμπιάσι τε καὶ Πυθοῖ καὶ πανταχοῦ τῶν ἀγώνων ἵπποις, ὥσπερ ἀνδράσι, τάχους ἁμίλλης προκεῖσθαι γέρα. παρὰ δὲ τοῖς

128 129 130 131 132

Afric., cest. III 9,9 (233 Vieillefond), III 14,5 (237 Vieillefond), III 4,8 (229 Vieillefond). McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 207. Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 50. McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 214-226. B1,12 (CHG I, 5).

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Anne McCabe

θεοῖς τοσαύτης ἠξίωται σπουδῆς, ὡς μὴ μόνον ὑποζεύγνυσθαι τοῖς θεοῖς αὐτῶν ἅρμασιν, ἀλλ᾽ἤδη καὶ τῶν ἄστρων κατ᾽ οὐρανὸν συντετάχθαι χορῷ.133

Africanus, in contrast, emphasizes the darker aspects of the equine character. He, too, makes abundant use of rhetorical devices, including alliteration and homoioteleuton, as well as synkrisis between humans with horses, but with a focus on vices rather than physical characteristics. Σπάνιος ὥσπερ ἐν ἀνδράσιν οὑτωσὶ δὲ καὶ ἐν ἵπποις εἰληκρινής ἐστιν ἀρετή. ἐγγὺς γὰρ τοῖς ἀγαθοῖς κακία βάσκανος, ἵνα μὴ τὸ καλὸν καθαρὸν φανῇ. λόγιός τις, ἀλλ᾽ οὐ σεμνός. καὶ ἄλλος στρατηγεῖ μὲν, ἀλλ᾽ οὐ σωφρονεῖ … ὅμοια καὶ τὰ ἐφ᾽ ἵππων καλὰ καὶ πονηρά· ταχεῖς, ἀλλ᾽ ἐρωτικοί, θηρευταί, ἀλλὰ στομίαι, βαδισταί, ἀλλ᾽ ὑβρισταί· τοὺς ἀναβάτας ἄλλοι οὐ δέχονται, οἳ δὲ ἀποσείονται· παρατρίβουσιν ἔνιοι τοίχοις ἢ φυτοῖς· οἳ μὲν ἐκ φύσεως κακοῦργοι, οἳ δὲ ὑπὸ τῶν κεκτημένων γεγενημένοι, δάκνουσι καὶ λακτίζουσι καὶ ἀφίστανται καὶ ἀναχαιτίζουσιν, ἢ μισοῦντες ἢ ὑπερηφανοῦντες τοὺς δεσπότας. καὶ πολλοὺς εἰπεῖν ἔχω, ἄλλον ἄλλῃ συμφορᾷ καὶ εἴδει κακῶν ποικίλως ὑφ᾽ ἵππων διεφθαρμένους.134

Descriptions of the ideal character and conformation of the horse figure in many ancient texts on horsemanship, agriculture, and veterinary medicine, where they are presented for practical reasons, namely to aid in the selection of animals to buy or to train or to breed135. Praise of animals was a standard schoolbook exercise136; and an encomium of the horse, evidently a literary exercise, is preserved among the Oxyrhynchus papyri137. But extended descriptions of imperfections of character and physical faults are not common in technical treatises: occasionally a few undesirable traits are listed, but the emphasis is on good points138. Africanus’ catalogue of vices is thus related to the genre of technical descriptions of the horse, but he develops the theme in oratorical style. Like Africanus, Hierocles has much in common with Aelian: they quote the same well-known lines of Euripides139, and tell the same ancient stories about the aged mule who worked on the construction of the Parthenon, and who was fed at state expense140 (attributed by Hierocles to Tarantinus, also told by Timothy of Gaza); the painting of the horse by Mikon, which was criticized by Simon of Athens for depicting eyelashes on the lower eyelid141; and the stallion who committed suicide after being tricked into covering its dam. For this last tale Hierocles cites Aristotle, but the story reappears in Aelian and the epitome of Timothy of Gaza:

133 B59 (CHG I, 248-250). 134 Afric., cest. I 6,1-13 (129-131 Vieillefond). 135 See E. Oder, Anecdota Cantabrigiensia (Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Friedrichswerderschen Gymnasiums zu Berlin), Berlin 1896. 136 Hermogenis Opera (Progymnasmata 7), ed. H. Rabe, Leipzig 1913, reprinted 1985, 14-17. 137 P.Oxy. LXVIII.4647 (2nd/3rd c. AD). 138 Cf. Theomnestus, C93,17 (CHG II, 234). 139 Bacchae 66: Hierocles, B1,9 (CHG I, 3); Aelian, nat. anim. III 13; cf. Michael Apostolius, Corpus Paroimiographorum Graecorum V 35. 140 Hierocles, B1,13 (CHG I, 5 f.); Aristotle, hist. anim. VI 577b-578a; Ael., nat. anim. VI 49; Plutarch, de sollert. anim. 970A; Timothy of Gaza 30,2 Haupt. 141 Hierocles, B59,6 (CHG I, 249); Ael., nat. anim. IV 50; cf. Pollux, Onomasticon II 69.

Julius Africanus and the Horse Doctors

Hierocles Κἀκεῖνα νὴ Δία, ὁπόσα φιλοκάλως Ἀριστοτέλης ἱστορεῖ, τῇ τοῦ ζῴου μαρτυρῶν συνέσει τε ἅμα καὶ σωφροσύνῃ, καὶ ὡς οὐκ ἂν τῇ μητρὶ μιχθείῃ· φησὶ γοῦν ἱπποφορβὸν ἕνα τῶν ἵππων ἐπαγαγεῖν τῇ μητρί, καλύψαντα αὐτὴν ἀκριβῶς καὶ λαθεῖν σπουδάσαντα. τὸν δὲ μιχθῆναι μὲν ὑπ᾽ ἀγνοίας ὀρεχθέντα, γνόντα δὲ πῶς ἐν ὑστέρῳ κατὰ κρημνῶν ἀποτόμων ἑαυτὸν ἐπαφεῖναι …142

Aelian Ἀκούω τὸν Σκυθῶν βασιλέα … ἵππον σπουδαίαν ἔχειν … ἔχειν δὲ καὶ υἱὸν αὐτῆς ἐκείνης τῶν ἄλλον ἀρετῇ διαπρέποντα … διὰ ταῦτα ἄμφω συναγαγεῖν ἐς τὸ ἔργον· τοὺς δὲ τὰ μὲν ἕτερα ἀσπάζεσθαι σφᾶς καὶ φιλοφρονεῖσθαι, οὐ μὴν ἐγχρίμπτεσθαι ἀλλήλοις. … ἐπηλύγασεν ἱματίοις καὶ τὸν καὶ τήν, καὶ ἐξειργάσαντο τὸ ἔκνομόν τε καὶ ἔκδικον ἐκεῖνο ἔργον. ὡς δὲ ἄμφω συνεῖδον τὸ πραχθέν, εἶτα μέντοι τὸ ἀσέβημα διελύσατο θανάτῳ, πηδήσαντε κατὰ κρημνοῦ.143

367 Timothy of Gaza Ὅτι οὐκ ἐπιβαίνει ὁ ἵππος μητρὸς ἢ ἀδελφῆς αὑτοῦ.144

It is repeated in Ps.-Oppian as well: … πειρᾶτο σχέτλιος ἀνὴρ μητέρα παιδὸς ἑοῖο παρ᾽ ἀγκοίνῃσι βαλέσθαι. … ἄμφω μὲν πρώτιστα καλύψατω βυσσοδομεύων ἄλλοισιν ῥινοῖς· μετέπειτα δὲ χρῖσεν ἐλαίῳ πᾶν δέμας εὐώδει, κηώδεϊ· ἔλπετο γὰρ δὴ ὀδμὴν ἡγήτειραν ἀμαλδῦναι φιλότητος· … ὀψὲ δὲ μυρόμενοί τε καὶ ἄσχετον ἀΐσσοντες, ἀντιπέρην πέτρῃσιν ἑὰς κεφαλὰς ἐλόωντες, ὀστὰ συνηλοίησαν, ἑὸν δ᾽ ἀπὸ φέγγος ἄμερσαν αὐτόφονοι …145

The same tale is told by Aristophanes of Byzantium (another popular source of animal lore), Antigonus of Carystus, Varro, and Pliny146. It does not appear in what is preserved of the Cesti, but is indubitably in the same spirit as much of Africanus’ material. All these writers of “popular science” clearly share a common literary culture, if not the same actual sources147. Africanus may thus be seen to have more in common with the other authors of the Hippiatrica than one might suppose, not only in terms of what one might call scientific content, but also in terms of literary context. In the genre of hippiatrica, related to medicine, magic, and agriculture, many of Africanus’ interests are combined. The hippiatric passages in the Cesti display all the elements that Africanus describes in his work: ὠφέ142 B59,7 (CHG I, 249 f.). 143 Ael., nat. anim. IV 7. 144 Timothy of Gaza, 27 Haupt (appearing immediately after the subject of the mare seeing a painting of a beautiful stallion by a spring). 145 Cyn. I 244-269. 146 Aristotle, hist. anim. VIII (IX) 631a; Aristoph. Byz., hist. anim. epit. II 581 and 614 Lambros; Antigonus, Paradoxa 54 (17 Keller), Varro, rust. II 7,9; Pliny, n.h. VIII 156. 147 McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 223-226.

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λεια ποικίλη, θεραπεία παθῶν, ἱστορία ἀπόρρητος, λόγων κάλλος148. These traits – perennially attractive – led to the inclusion of the excerpts from the Cesti in the Hippiatrica and consequently to their survival.

9. False attributions in the Renaissance As a postscript we ought to mention the presence of Africanus’ name in the two earliest editions of the Hippiatrica. The text first appeared in print in 1530 in a Latin translation by Jean Ruel, personal physician of King François I of France and author of a bestselling translation of Dioscorides into Latin149. The editio princeps of the Greek text by Simon Grynaeus, professor of Greek at Basel, followed seven years later150. Both of these publications present the text of the B recension, in which Africanus’ text does not figure151. Africanus figures in a list of sources which prefaces the two editions (Fig. 3, Fig. 4)152. It also appears in the lemmata of three passages in Ruel’s translation, one on detecting and influencing the conception of male or female animals, one on keeping flies out of wounds, and the other on indigestion153. These passages, as Karl Hoppe recognized, are mosaics created by Ruel out of excerpts from Geoponica book 17 (on cows) and Columella154. The excerpts from the Gp. XVII are attributed to Africanus in the lemmata of Ruel’s manuscript of the Geoponica (now in Berlin, Phillipps 1523)155. The list of authors appears to have been added to the printed editions in imitation of an author-list which is a shared characteristic of a whole family of manuscripts of the B recension of the Hippiatrica related to Janus Lascaris and his circle156. The list of names first appears in Flor., Laur. Plut. LXXV-6 which was purchased by Janus Lascaris for Lorenzo de’ Medici, probably in Corfu in 1491. In this manuscript, the names are added in a hand different from that of the main text. It includes the principal sources of the compilation, but also minor authors whose names appear embedded in the treatises of others. The same list of names is reproduced in a longer inventory in a manuscript in Hannover of the 15th/16th c., entitled Auctores graeci, quos impensis Laurentii Medicis Lascaris ex Peloponneso in Italiam nuper advexit157. Lascaris prided himself on having 148 Afric., cest. I pr.,3 f. (103 Vieillefond). 149 Veterinariae medicinae libri II, Paris 1530. 150 Τῶν ἱππιατρικῶν βιβλία δύω [sic]: Veterinariae medicinae libri duo, a Ioanne Ruellio Suessionensi olim quidem latinitate donati, nunc vero iidem sua, hoc est Graeca, lingua primum in luce aediti, Basel 1537. 151 Vieillefond, Les “Cestes” (see n. 1), 215-217. 152 Ruel, fo. IIv; Grynaeus, fo. 1v. 153 Fo. 23r: Quis sexus concipiatur, Africani = Gp. XVII 6,1: “Ἀφρικανοῦ” (cows) + Columella VI 24,3; VI 28; fo. 81v: Africanus, ne veterina muscis intestentur. Item ne ulcera ab iis tacta vermibus scateant = Gp. XVII 11: “Ἀφρικανοῦ” (cows) + Columella VI 33,1; VI 17,9; VI 16,3; VI 16,2; fo. 92v: Quod remedium adhibetur veterino cruditate laboranti. Africani. = Gp. XVII 17,3: “Ἀφρικανοῦ” in cod. Berol. Phill. 1523 + Columella VI 6,1. 154 K. Hoppe, J. du Rueils lateinische Übersetzung der griechischen Hippiatriker: Eine Quellenanalyse, Veterinärhistorisches Jahrbuch 2, 1926, 29-64, esp. 55, 60 f. 155 Ruel’s mark of ownership appears on the last end-leaf in red ink: Ex libris Do. Jo. Ruellii. The MS is copiously annotated throughout, in two hands, with references to other MSS as well as the texts of Columella (e.g. fo. 189r, 192r, 193v), Varro (fo. 215v), and Palladius (fo. 85r, 216v). 156 McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 33-37. 157 Hannover, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek-Niedersächische Landesbibliothek XLII.1845, f. 108v.

Julius Africanus and the Horse Doctors

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brought many Greek texts, including previously unknown ancient authors, to the west: he gives a figure of 200 texts and 80 new authors in the preface to his edition of the Greek Anthology158. The name list was copied, along with the text of the B recension of the Hippiatrica, in Vat. Barb. gr. 212, copied by Lascaris and several others, possibly his students; in Lond. additional 5108, copied by Christopher Kontoleon (who had studied at the Greek College in Rome founded by Pope Leo X at Lascaris’ instigation); and in Rome, Corsini 43 D 32, whose binding is a link to the circle of Cardinal Ridolfi. A manuscript of this family must have served as the basis of Ruel’s translation159. But in none of the manuscripts of the Hippiatrica does the author-list include Africanus’ name. Ruel must have added it, along with those of Didymus, Diophanes, Pamphilus, and Mago of Carthage, to reflect his additions to the text, and make the list of authorities more impressive. When Simon Grynaeus published his edition of the Greek text, he simply copied the list of authors from Ruel without removing Africanus’ name or those of the other agricultural compilers. (Grynaeus also copied Ruel’s title, and includes the translator’s name – but not his own – in the title of the Greek edition.) Africanus’ authority and what one might term celebrity status not only ensured that his work was quoted by name in the Hippiatrica, but also led to this phenomenon of false attributions. Although the spurious passages may not be of interest to the student of the Cesti, they serve as further evidence of Africanus’ luminous reputation.

158 D. F. Jackson, A New Look at an Old Book-List, SIFC 16/1, 1998, 83-108, esp. 92; id., Janus Lascaris on the Island of Corfu in AD 1491, Scriptorium 57, 2003, 137-139. 159 Lascaris appears to have had a hand in the first publication of the Hippiatrica in Ruel’s translation: his epigram on Jean Ruel is printed on the same page as the list of authors. In the epigram, Lascaris uses an image from Plutarch’s Life of Cicero to pay a compliment to Ruel. Lascaris used the same image to describe his friend and correspondent Guillaume Budé. Budé was also an admirer of Ruel’s, calling the latter “l’aigle des traducteurs”; he may have been the link between Lascaris and Ruel. Ruel’s translation is dedicated to François I, who is portrayed on horseback in the frontispiece: see McCabe, A Byzantine Encyclopaedia (see n. 1), 49-51.

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Transmission of excerpts from the Cesti in the Hippiatrica: direct and indirect

Quintilii

Africanus

Eumelus

Anatolius

Apsyrtus Hippocrates Theomnestus

Pelagonius

Hierocles

[A]

[transliteration]

[decomposition]

[x] M

B Epitome

[D]

RV

C

L

Julius Africanus and the Horse Doctors

Fig. 1 Cambridge, Emmanuel College 251 (13th c.), p. 306

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Fig. 2 London, British Library, Sloane 745 (13th/14th c.), fo. 9v

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Fig. 3 Simon Grynaeus, Τῶν ἱππιατρικῶν βιβλία δύω [sic]: Veterinariae medicinae libri duo, a Ioanne Ruellio Suessionensi olim quidem latinitate donati, nunc vero iidem sua, hoc est Graeca, lingua primum in luce aediti, Basel 1537

Fig. 4 Jean Ruel, Veterinariae medicinae libri II, Paris 1530

Stellenindex (Griechische und lateinische Autoren) Aelianus, tact. I C 104 f. 27 Aelianus, nat. anim. s. Claudius Aelianus Pseudo-Aelius Aristides, Ars rhetorica II 2,1.11 18 Aeneas Tacticus (ed. Dain) 30,1 90 31,31 90 Aeschines, De falsa legatione 115 29 Aetius Medicus VI 14 250 VI 15 250 IX 42 250 Africanus s. Iulius Africanus Alcidamas fr. 16 19 Alexander Rhetor, De figuris (ed. Spengel) 28,7 ff. 19 Alexander Trallianus VII 9 250 Ambrosius, hex. VI 4,26 340 Ammianus Marcellinus XXV 3,14 146 Anthologia Graeca VII 127 19 Antigonus, Paradoxa (ed. Keller) 54 367 Aphthonius, prog. (ed. Rabe) 10 14 Apicius I 232, 235, 236, 238, 240, 242 I 4 (6) 225, 234 I 12,6 228

Apparatus Bellicus (In eckigen Klammern ggf. die TextNummer der Edition oben S. 117 ff.) pinax 88-90 1-30 89, 95 1-37 93 2 [T1; T2] 109-111, 117-121 3 [T3; T4] 109, 110, 122, 123 4 [T4] 110, 123, 124 9 [T5] 108, 110, 125, 126 14 [T6; T7] 101, 109-111, 127129 15 [T8] 87, 130 16 [T8] 130 25-28 98 30 f. 89 31-33 [T9-11] 98 31-34 [T9-12] 91, 96 31-37 90 31-59 89, 90, 95-98, 111, 112 31 [T9] 92, 96, 109, 110, 131 32 [T10] 92, 96, 132, 133 33 [T11] 92, 96, 133 34 [T12] 92, 96, 108, 134 35 91, 96, 101 36 91, 96, 108 37 [T13] 91, 96, 106, 110, 111, 135, 136 38 90, 96, 108 39-42 [T14-17] 92 39-44 [T14-19] 91, 96 39 [T14] 92, 110, 137, 138 40 [T15] 92, 139, 140 41 [T16] 92, 140

376 42 [T17] 92, 141 43 [T18] 92, 141 44-46 97 44 [T19] 109, 142, 143 45 90, 96, 111 46 90, 96 47 89, 96, 97 48-58 90, 96 48 97 49 97 50 97 51-53 97 53 90 54 97, 105, 111 55 97 56 89, 97, 105, 111 56 bis 89, 97 57-59 97 59 91, 96 60-72 93, 95 60-77 93, 96, 112 71 87 72 89, 95 72 bis 89 72 bis-75 95 72 bis-77 95, 97, 112 73 95 74 95 75 95 76 f. 94 Aratus 778-861 188 784-818 190 834-847 190 925-986 190 999-1006 188 1075-1081 190, 192 1124-1139 190 Aristophanes, nub. 137 61 Aristophanes Byzantinus, Historiae animalium epitome (ed. Lambros) II 581 367 II 614 367 Aristoteles, Ethica Eudemia 1247a,4-7 24

Stellenindex

Aristoteles, Ethica Nicomachea 1140a,17-23 24 Aristoteles, hist. anim. III 519a 361 VI 577b-578a 366 VII (VIII) 604b 362 VIII (IX) 631a 367 Aristoteles, metaph. 981a,1-5 24 Aristoteles, meteor. 371b,23 ff. 190 Aristoteles, protrept. fr. 11,5-7 24 Aristoteles, rh. 1409b,34-1410a,6 19 Biblia sacra Dan 9,24-27 3 Ps 34,8 206 Sus 56 5 Mt 3,8.10 251 Lc 13,6-9 251 Act 19,19 60 Cassius Dio XXI-XXXV 82 Cassius Longinus, Ars rhetorica (ed. Walz) IX 565,19-566,1 18 Cato, De agri cultura 4 172 6,3 174 7,1 174 30 174 94 208 142 f. 178 Cedrenus (ed. Bekker) II 332-334 347 Celsus I 3,36 f. 180 Claudius Aelianus, nat. anim. I 36 360 II 3 361 II 10 363 II 37 362

Stellenindex

III 13 366 III 25 361 IV 7 367 IV 50 366 VI 49 366 VI 51 360 VII 27 359 XI 18 360, 363 XVII 20 361 Codex Iustinianus I 17,2.10 72 IX 18,4 319 Codex Theodosianus (ed. Mommsen/Meyer) praef. 347 Columella I 1,7-11 156, 243 I 3,3 284 I 4,10 174 I 5,1 f. 176 I 5,3-5 174 I 6,1 f. 174 I 8,4 184 I 8,12 178 I 9,7 f. 184 I 18,1 172 II 9,9 205 II 9,10 205 II 10,10 205 II 10,11 205 II 14,1 208 III 5,2 176 III 9,3 282 V 9,7 261 V 9,16 207 V 10,8 205 V 10,15 207 V 10,16 207 V 12,1 f. 210 VI 6,1 368 VI 10,1 358 VI 16,2 368 VI 16,3 368 VI 17,5 f. 362 VI 17,9 368 VI 24,3 209, 368

377

VI 27,5 359 VI 28 209, 368 VI 33,1 368 VII 3,12 209 VII 3,6 210 VII 6,2 210 X 3,53 205 X 3,56 205 XI 1,3-9 178 XI 1,12-31 178 XI 1,23 182, 284 XI 2 186 XI 2,67-69 201 XI 3,48-53 207 XI 3,61 205 XII 1,1-4 178 XII 20,2 261 Constantinus VII Porphyrogenitus, De Caerimoniis (ed. Haldon) 106,198 f. 94 Corpus Hippiatricorum Graecorum (ed. Oder/Hoppe) I, 3 366 I, 3 f. 11 I, 3-6 250 I, 3,19-22 250 I, 4,22 250 I, 5 356, 365 I, 5 f. 366 I, 83,2 271 I, 108 356 I, 109 358 I, 248-250 366 I, 249 366 I, 249 f. 367 I, 314 f. 362 I, 315 f. 362 I, 381 f. 357, 358 I, 419 357 I, 430 358 I, 431 356 I, 438 357 I, 440-446 364 II, 83 356 II, 98 364 II, 117 359

378 II, 140 363 II, 141 363, 364 II, 177 362, 363 II, 207 92 II, 234 366 II, 259 353 II, 327 92 Corpus Perditum (cod. Laurentianus graecus LXXV-6) (In eckigen Klammern ggf. die TextNummer der Edition oben S. 117 ff.) f. 102v marg. inf. 107, 108 f. 103v marg. inf. [T5] 107, 108-110, 125, 126 f. 103r marg. inf. [T19] 107, 108, 109, 142, 143 f. 104r marg. sup. [T12] 107, 108, 111, 134 f. 104r marg. inf. 107, 108 De arboribus 23,1 207 23,2 207 De re strategica (ed. Dennis) 33-47 93 Diodorus Siculus, bibl. hist. I 1,3 45 Diogenes Laertius, Vitae philosophorum IX 4 19 X 16 65 Dionysius Halicarnassensis, Antiquitates Romanae VI 34,3 83 Dioscorides, de mat. med. I 72,5 262 II 180 361 Dissoi Logoi (ed. Diels/Kranz) 8,3 11 Epictetus, Dissertationes ab Arriano digestae 23,20 19

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Epiphanius, haer. (ed. Holl) LVI 1,3 8, 10 Erasistratus (ed. Garofalo) fr. 259 181 Euripides, Bacchae 66 366 Eusebius Caesariensis/Hieronymus, can. (ed. Helm) 214h (= Afric., chron. T2a) 9 215d (a. Abr. 2243) 54 Eusebius Caesariensis, h.e. (ed. Schwartz) I 7,14 6 III 20,1-6 6 VI 20 65 VI 21,3 f. 10 VI 31,1 2 VI 31,1-3 50 Eusebius Caesariensis, onom. (ed. Klostermann) Ἐμμαοῦς 9 Eusebius Caesariensis, p.e. (ed. Mras) X 9,26 2 Eusebius Caesariensis, Quaestiones ad Stephanum (PG 22) 965A 2 Eustathius Thessalonicensis, Commentarii ad Homeri Odysseam (ed. Stallbaum) I 394,19-21 64 Eutropius X6 81 Excerpta de insidiis (ed. de Boor) 1 (= Ioannes Antiochenus fr. 33) 80, 81 23 (= Ioannes Antiochenus fr. 138) 79 24 (= Ioannes Antiochenus fr. 139) 79 25 (= Ioannes Antiochenus fr. 140) 79 50 (= Ioannes Antiochenus fr. 206) 81 57 (= Ioannes Antiochenus fr. 224) 81

379

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71 (= Ioannes Antiochenus fr. 246) 81 77 (= Ioannes Antiochenus fr. 277) 81 Excerpta de legationibus (ed. de Boor) pr. 73-78, 347 Excerpta de virtutibus et vitiis (ed. Büttner-Wobst) pr. 73-78, 347 4 (= Ioannes Malalas IV 16,18) 82 5 81 13 (=Ioannes Antiochenus fr. 85; Suda Κ 2732) 83 14 (= Ioannes Antiochenus fr. 115) 79 17 f. 80 39 (= Ioannes Antiochenus fr. 206) 81 48 (= Ioannes Antiochenus fr. 224) 81 51 (= Ioannes Antiochenus fr. 246) 81 56 f. 81 Fronto, Ad M. Caesarem (ed. van den Hout) I4 15 Galenus, De alimentorum facultatibus II 11 11 Galenus, De methodo medendi XI 16 223 Galenus, de simpl. med. VI pr. 11 Pseudo-Galenus (ed. Kühn) XIV 567-570 213, 301 XIX 60 192 XIX 60,29 194 XIX 60,30 194 XIX 728,15 f. 223 Geoponica pr. 197 pr.,7 297 I 258, 259, 299, 325 I pr. 156, 158, 200-202, 296-298, 325, 354 I pinax 296

I 1-3 I 1-4 I1 I 1,1 I 1,2-5 I 1,2 I 2-4 I2 I 2,1 f. I 2,4 I 2,6 I3 I 3,1-5 I 3,7-11 I 3,12 I4 I5 I 5,1-3 I 5,1 I 5,2 I 5,3 I 5,4 f. I8 I9 I 10 I 11,6 I 12 I 13 I 14-16 I 14 I 14,2 I 14,3 I 14,8 I 14,11 I 15 I 16 II II 1 II 2,1 f. II 3 II 3,1-6

258 202 161, 170, 186, 294 294 294 330 273, 300 188, 259 161 161 161 190, 259, 292 161 161 161, 192 161, 192, 257, 259, 289 273, 279 162, 277 166 167 167, 168 162 301 203, 283, 284, 290, 293-295 301 338 301 273, 291 273 154, 202, 205, 273, 284 34 203, 303, 304, 332, 339, 340 264 319, 320 198, 205, 321, 322 198, 205 200, 255, 258-260, 273, 277, 297, 325 159, 172 159, 172 174, 277 159, 277

380

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II 3,6 II 3,7-9 II 4 II 5 II 6 II 7,1 f. II 7,3 II 7,4 II 8 II 9 II 9,1-3 II 10 II 10,6 II 11 II 13 II 14 II 15 II 17 II 18,1-16 II 18,3 II 18,16 II 21,1 II 26,1 II 26,3-5 II 26,5 II 26,6 II 27 II 28 II 33-35 II 33,1 II 33,4 II 33,5 II 34 II 34,2 II 35 II 35,1-3 II 35,2 f. II 35,5 II 35,8 II 37-42 II 44 II 44,1 II 45 II 46

179 277 291 291, 321 202, 273, 283, 291, 293, 299, 332, 333 160, 176, 204 203, 204 204 159, 174, 328 298 155 298, 321 269 321 274, 302 186, 277 301 277 205 332 206 169 277 277 264 260, 277 300 205 279 277 277 276, 338 274, 277 338 260, 279 290 277 290 290 260 160, 178, 273 179 160, 184, 186, 273, 295 160, 184, 273

II 47 II 47,2 II 47,4-11 II 47,5 II 48 II 49 II 49,1 f. III III pr. III 1 III 2-15 III 7-9 IV-VI IV-VII IV-VIII IV IV 1 IV 1,3 IV 1,14 IV 2 IV 3 IV 6,2 IV 7 IV 8 IV 8,6-8 IV 8,8 IV 10 IV 13 IV 14 V V 1,2 V 2,9 V 3,1-5 V4 V5 V 5,3 V6 V 6,3 V 6,6 V 6,36 V 8,3 V 8,11 V 10 V 11

160, 180, 273 181 92, 202 181 160, 176, 277 160, 182, 284 183 200, 259, 260, 273, 277, 294, 325 328 272, 274, 294, 295, 328 272 200 299 258 329 259, 273, 297, 325 251 251 251 205, 321 278 261 299 341 180 337 152 155, 278 278 259, 273, 297, 325 269 206 278 299 299 261 254, 282 292 251, 292 292 261 271 298 280, 298

381

Stellenindex

V 11,1-3 V 11,5 V 14,1 f. V 14,4 V 15,9 V 17,9 V 18 V 24 V 27 V 30,1-4 V 30,1 V 30,2 V 31,2 V 31,4 V 32 V 32,1 V 32,2 V 33 V 34 V 36 V 44 V 45,2 V 48,1-5 V 49 V 49,1 V 49,2 V 50 VI VI 3 VI 4 VI 5 VI 5,1 VI 5,2 VI 6 VI 8 VI 10 VI 11 VI 13 VI 14 VI 14,1 VI 14,2 VI 15 VI 15,2 VI 15,3 VI 18

341 341 278 338 330 282 279 206 278 206 154, 321 264 154, 321 154, 321 321 154, 321 154, 321 298 298 254, 282 337 201, 218, 231, 244 206 206 306 205 205, 287, 290, 291, 332 325 262 279 262, 278 261, 262 262 278 311, 321 278 311 279 262 265, 267 264-267, 269 262 337, 341 251 278

VI 22,8 VI 24,4 VII-IX VII VII 4 VII 9 VII 12,8 VII 14 VII 18 VII 19 VII 24 VII 24,2 VII 26,2 VII 27 VII 29 VII 30 VII 31,1-2 VIII VIII 1-21 VIII 22 VIII 25-30 VIII 42 IX IX 1 IX 2 IX 5 IX 6,2-4 IX 6,2 IX 7 IX 8 IX 9,3 f. IX 14 IX 14,1-3 IX 14,1 IX 14,2 f. IX 15 IX 21-27 IX 21 IX 21-24 IX 22 IX 22,1-3 IX 22,1 IX 22,2-3 IX 23-24 IX 23,1-6

276 290 259, 270 199, 325 195 206 220 206 278 278 195 258, 269 220 220 203, 206 206 207 199, 273, 325 272 278 272 213, 300, 302 199, 235, 273, 294, 325, 329 273, 299, 323 323 278 278 261 278 207 271 207 337 341 342 278 202, 211, 216 220, 221, 241 227 287 220 241 242 218, 227 220

382

Stellenindex

IX 23,1 IX 23,2-5 IX 23,6 IX 24,1 IX 24,2 IX 25 IX 25,1-2 IX 25,3-5 IX 26 IX 26,1-3 IX 26,1-4 IX 26,1 IX 26,4 IX 27 IX 27,1-2 IX 31 IX 32 IX 32,1 f. IX 33 X X1 X 1,3 X 2,4 X3 X 4,4 ff. X 4,4 X6 X 7,7 X 7,8 X 7,9 X8 X9 X 11,2 X 12 X 12,3 X 14 X 15 X 16 X 17 X 18 X 19 X 20,3 X 22

221, 237 238 239 220, 221, 226, 227, 236 217, 220, 222, 227, 236, 237 220 239 240 223 223, 224 220, 233 232, 233 222, 223 220, 223 225, 226, 234 278 278 271 278 276, 277, 299, 325, 331 202 327 251, 292 278 342 337 278 266 266 266 279, 321 207 276, 335, 336 321, 334 322, 330 202 202 207 278 298, 322 298 276, 335, 336 320, 321

X 22,1 f. X 22,3-5 X 23 X 23,3 X 25 X 26 X 29 X 29,4 X 29,5 X 30 X 31 X 32 X 33 X 34 X 35 X 36 X 37,1 f. X 37,3 f. X 43 X 45 X 46 X 49 X 51 X 51,3 X 52 X 53 X 55 X 56 X 59,1-3 X 63 X 64-67 X 64,3 X 66,1-2 X 66,2 X 68 X 69 X 69,1 X 69,2-4 X 70 X 71 X 73,1 X 76,1 X 76,9 X 76,10 X 77

320 320 320, 321 320 320 278 336 251, 337, 338, 342 336, 337, 342 207 207 207 278, 337, 338 200, 208, 325, 339 208 207, 274 336 276, 335, 337 276, 335, 336 278 278 207 273, 291, 332 337 338 208 208 208 208 324 324 208, 266 208 266, 269 278 217, 228 202, 228, 229 228, 229 217, 228-230 278 324, 325 202 276, 318, 335, 336, 341, 342 337, 341, 342 278

383

Stellenindex

X 80 X 82 X 83,1 f. X 84,6 X 86,3 X 87,6 X 87,7 X 89 X 89,2 X 90,3 X 90,4 XI XI pr. XI pinax XI 2 XI 3,1 XI 3,2 XI 5 XI 7 XI 9-17 XI 11 XI 18 XI 18,3 XI 18,5 XI 18,10 XI 18,11 XI 18,14 XI 18,15 XI 19 XI 20,6 XI 21 XI 25 XI 26,3 XI 30,4 XI 36 XI 37 XII XII 1 XII 1,4 XII 3 XII 4,1-3 XII 4,4 XII 7,3

206 208 251 276, 335, 336 155 276, 335 336 205, 287, 291, 332, 333 205, 206 276, 335, 336 276, 335, 336 198, 203, 256, 273, 294, 325, 328 327 323 294, 323 274 251, 338 278 328 272 328 279, 327 278 260, 278 338 317, 330 278 262, 320 327 338 274 278 251, 338 330 298 298 273, 325, 327 198, 256, 273, 299, 322 322 278 278 269 205

XII 11 XII 13 XII 14 XII 16 XII 16,1 XII 16,2 XII 17,16 XII 18 XII 20,4 XII 25 XII 27 XII 28 XII 36 XII 38,1-2 XII 39 XIII XIII 1,1-6 XIII 1,7-9 XIII 2 XIII 3 XIII 3,1-2 XIII 4 XIII 4,1 f. XIII 4,3 f. XIII 4,3-8 XIII 4,5

XIII 4,6-8 XIII 4,9

XIII 5 XIII 5,1-3 XIII 5,1 XIII 5,3 XIII 5,4-6 XIII 5,6 XIII 6 XIII 7 XIII 7,1 XIII 7,2

203, 208, 275 246 278 281, 292 276, 332, 339, 340 325 339 278, 285 205 273 273 278 327 208 327 324-326, 331, 333, 336 305 305 278, 305 305 209 250, 289, 305, 308, 320, 331, 335 305, 310-312, 314316 316 305, 313, 315 214, 300, 307, 309, 313-316, 332, 333, 339, 341 309, 313, 315 214, 276, 305, 307, 309, 310, 314-317, 319, 331, 332, 335, 336 305 305 287, 307, 310 310 305, 319 307, 319 209, 305 305 305 305, 310

384

Stellenindex

XIII 8,1-2 XIII 8,1-4 XIII 8,3-12 XIII 8,3 XIII 8,5-8 XIII 8,5 XIII 8,6 XIII 8,7 XIII 8,8 XIII 9,1-12 XIII 9,5 XIII 9,6 XIII 9,7 XIII 9,8 XIII 9,9 XIII 9,10 XIII 9,11 XIII 9,11 f. XIII 9,12 XIII 10-12 XIII 10,1-12 XIII 10,1-3 XIII 10,4-5 XIII 10,6-16 XIII 10,13 XIII 10,14 XIII 10,15 XIII 11,1 f. XIII 11,3 f. XIII 11,5-10 XIII 12,1 f. XIII 12,3 XIII 12,4 XIII 12,5 XIII 13 XIII 14 XIII 14,1-3 XIII 14,4 XIII 14,5-9 XIII 14,7 XIII 14,9 XIII 14,10 f. XIII 15

306 280 306 207 280 307 307 307, 341 307, 338 305 276, 307 307, 317 317 307, 317 276, 307, 317 307, 308, 317, 318, 330 317, 338 276, 307 318, 341 305 319 305 305 306 319 307, 319 319 306 306 306 306, 308, 331 276, 306-309, 319, 331, 332, 336 209, 306, 308, 331 306, 308, 331 209, 306 305 306 269, 278, 306 306 276, 307, 308, 317, 338 307, 308 278, 306 305

XIII 15,1 XIII 15,2-4 XIII 15,5 XIII 15,6-11 XIII 16 f. XIII 16,1 XIII 16,2 XIII 16,3 XIII 16,4 XIII 17 XIII 18 XIV-XX XIV XIV pr. XIV 1-5 XIV 1 XIV 2 XIV 3 XIV 6-8 XIV 6,6 XIV 6,8 XIV 9 XIV 9,6 XIV 10 XIV 15 XIV 16,3 XIV 18 XIV 18,1-4 XIV 20 XIV 21 XIV 23 XIV 24 XIV 25,1 XIV 25,2 XV XV 1 XV 1,1 XV 1,2 XV 1,3-5 XV 1,6 XV 1,8 XV 1,10 XV 1,11 XV 1,14 XV 1,20

306, 308 306 306 306 305 306 306 306, 307 306 306 209, 306 329 299, 325 255 265 288 278 209 265 260, 265 261 278 209 209 209 269 279 278 298 298 278 278 205 205 326 251, 281, 292, 299, 318, 322, 330, 332 339 325, 341, 342 340 339, 340, 360 339, 340 340 339 209 339

385

Stellenindex

XV 1,30 XV 1,32 XV 1,35 XV 2,21 XV 2,33 XV 2,36 XV 2,37 XV 3 XV 4 XV 5 XV 5,5 XV 6 XV 7,1 XV 7,7 XV 10 XV 11 XV 20 XV 32 XVI XVI pinax XVI 1 XVI 1,17 XVI 2 XVI 3 XVI 3,6 XVI 8 XVI 11 XVI 13 XVI 15 XVI 16 XVI 19 XVI 21 XVI 21,9 XVI 21,10 XVI 21,20 XVI 22 XVI 22,1.3 XVI 22,7 XVI 22,8 XVII XVII 2,3 XVII 3,1 f. XVII 6,1-3 XVII 6,1

269 339 209 330 269 269 269 279, 329, 340 279 279 269 332 329 329 275 332 332 332 271, 274, 275, 281, 299, 300, 302, 326 355 273, 326, 331 92, 355 300, 326 273, 300 92, 355 274, 300 358, 300 273 274, 300 274, 300 273 273, 326 271 262, 263, 270, 271 260 276, 279, 300 276, 331, 335, 336 276, 335, 336, 341, 342 337, 341, 342 273, 299, 326, 368 260-262 279 209 368

XVII 6,3 XVII 8 XVII 8,9 XVII 8,22 f. XVII 11 XVII 14-19 XVII 17,3 XVII 20,17 XVII 22 XVII 23 XVII 24-29 XVIII XVIII 2,1 XVIII 2,2 XVIII 2,3 XVIII 2,4 XVIII 2,7 XVIII 3,1-10 XVIII 4 XVIII 5 XVIII 8,1 XVIII 12 XVIII 15,4 f. XVIII 16 XVIII 17-20 XVIII 17 XVIII 19,2 f. XIX XIX 1 XIX 2 XIX 3 XIX 4 XIX 6,3 XIX 6,13 XIX 7 XIX 9 XX XX 1-5 XX 2-4 XX 2-5 XX 2 f. XX 3 XX 6-45

359 210, 287, 288 279 288 209, 368 272 368 279 287, 289 287 272, 288 271, 273, 299, 326 266-269, 271 267 263, 265, 267, 268, 270, 271 268 260, 266-268, 271 279 203, 210, 275 210 279 210 279 279 298 298 210 326 321 321 321 299 271 257 279 279 198, 199, 273, 299, 322, 326 333, 334 333 334 329 279 321, 334

386

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XX 6

291, 316, 322, 332335, 341 XX 9 321 XX 10 272, 291, 332 XX 7 f. 334 XX 7-46 272 XX 7 334, 335 XX 8 257, 334 XX 17 321 XX 29 321, 322 XX 37 321 XX 45 333 XX 46 333, 334 Pseudo-Hermogenes, prog. (ed. Rabe) 4 15 7,35 14 7,39 14 Herodotus VI 105-108 24 VI 111-114 21 VI 112 22 VII 1 22 VII 9 21 VII 74 22 VIII 28 35 VIII 86 27 IX 27 22 Hesychius Illustrius (ed. Müller) fr. 7,470 ff. 19 Hierocles Philosophus, Fragmenta ethica (ed. Arnim) 54,27 f. 19 Hieronymus, can. s. Eusebius Caesariensis Hieronymus, comm. Hos. (PL 25) 2,10 8 Hieronymus, vir. ill. (ed. Richardson) 63 2, 65 Hippocrates, De aere aquis et locis 2 26 Hippocrates, Epistulae 16,9-12 18 Hippolytus Romanus, Dan. (ed. Bonwetsch/Richard) I 14,4 f. 4 I 15,2 4

Homerus, Il. II 24 15 III 278-280 56 VIII 170 207 XIV 214-222 46 XIV 263-269 46 Homerus, Od. VII 36 106 X 535 63, 64 XI 34 ff. 3 XI 34-36 55 XI 34-43 47, 55, 56 XI 44-47 55, 56 XI 48-50 47, 55 XI 51 55 XIII 64 Ioannes Antiochenus (ed. Roberto) fr. 6.2 80 fr. 33 (= Excerpta de insidiis 1) 80, 81 fr. 85 (= Excerpta de virtutibus et vitiis 13; Suda Κ 2732) 83 fr. 115 (= Excerpta de virtutibus et vitiis 14) 79 fr. 138 (= Excerpta de insidiis 23) 79 fr. 139 (= Excerpta de insidiis 24) 79 fr. 140 (= Excerpta de insidiis 25) 79 fr. 206 (= Excerpta de virtutibus et vitiis 39; Excerpta de insidiis 50) 81 fr. 224 (= Excerpta de virtutibus et vitiis 48; Excerpta de insidiis 57) 81 fr. 246 (= Excerpta de virtutibus et vitiis 51; Excerpta de insidiis 71) 81 fr. 277 (= Excerpta de insidiis 77) 81 Ioannes Lydus, De mensibus IV 4 323 Ioannes Lydus, De ostentis 70 295

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Ioannes Malalas IV 16,18 (= Excerpta de virtutibus et vitiis 4) 82 Isocrates, panegyr. 1,1 f. 19 Itinerarium Antonii 194,2 251 Iulius Africanus, cest. (ed. Vieillefond) I 41, 211 I pr. 36, 92 I pr.,1 f. 35 I pr.,3 f. 368 I pr.,4 12, 48, 50 I pr.,5 f. 36 I1 30 I 1,1 ff. 18 I 1,5 11 Ι 1,5-9 20 I 1,10 ff. 21 I 1,17 f. 21 I 1,18 12 I 1,30-20,57 86 I 1,68-73 22 I 1,83-88 23 I 1,86 14 I2 27, 29, 30 I 2,1-6 23 I 2,6 46 I 2,11 f. 24 I 2,12 46 I 2,13 91 I 2,16 92 I 2,17 f. 25 I 2,34 f. 92 I 2,39 f. 28 I 2,52 48 I 2,52 f. 28 I 2,59 13 I 2,61 44 I 2,87 44 I 2,107-112 40 I 2,120 44 I 2,133-135 29 I3 32 I 3,1-3 12 I 3,7-9 12

I 3,9-11 I4 I 4,8 f. I5 I 5,3-6 I 5,5 I6 I 6,1-13 I 6,23 f. I 6,24 I 6,26-30 I 6,28 f. I7 I8 I 8,1-16 I 8,12-14 I9 I 9,3 I 10 I 10,1-3 I 10,3-5 I 10,7 f. I 11 I 11,17 I 11,18 I 11,19 I 12 I 12,1-28 I 12,2 f. I 12,19 I 12,29-38 I 12,30 I 12,49-51 I 12,56 f. I 13 I 15 I 15,1 f. I 16 I 17,1-3 I 17,9-11 I 17,27-32 I 17,28 I 17,33-43 I 17,47-49 I 17,52 I 18,1-23

12 32, 92 44 33, 92 43 44 351 14, 366 34 13 43 44 352 34, 352 14 12 34, 351 44 34, 352 360 92 361 34, 35, 352 12 46 44 364 357 351 87 358 12 358 349 351 40 3 89 46 14 15 12 13, 40 46 44 14

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I 19 I 19,1 f. I 19,24 f. I 19,24-26 I 19,44 I 19,62-67 I 19,62-76 I 19,68-70 I 19,72 I 19,81-85 I 19,83-85 I 19,83-97 I 19,86-90 I 19,91-93 I 19,94-97 I 20,11 f. I 20,29 I 20,30 f. I 20,31-38 I 20,33 f. I 20,39-53 I 20,56 f. I 20,44-48 I 20,59-65 I 20,66 I Appendix II II 3 II 4,1-3 II 6 II 10 II 12 III III 1 III 2 III 2,1-10 III 2,11-14 III 2,13 III 3 III 4 III 4,8 III 5

34, 98, 211, 235, 238, 240, 242, 362, 364 212 12 14 12 223, 232 224 219, 220, 225, 234 221 220, 222, 226, 227, 236 233, 236, 237 219 220, 223, 227, 232, 233 220, 226, 227, 230, 236 220, 227, 230, 237 12 12 8 7 8 7 f. 12 13 13 46 89 211 354 360 30, 180, 181, 202 355 89 211 350 348, 350 361 46 49 348, 350, 359 350 365 350

III 6 III 6,1 III 7 III 8 III 9 III 9,9 III 10 III 11 III 12 III 13 III 13,9-18 III 14 III 14,5 III 15 III 16 III 17 III 17,3 III 18 III 19 III 20 III 21 III 21,1 f. III 22 III 23 III 23,3-5 III 24 III 25 III 26 III 27 III 28 III 29 III 30 III 30,1-5 III 31 III 32 III 32,13-16 III 32,30-32 III 32,34-36 III 33 III 34 III 35 III 36 III 36,4 IV IV,52-56

350 364 350 350 350 365 350 350, 360 350 350 362 350 365 350 350 350 45 350, 364 350 350, 351 350 356 350 350, 364 46 350 350 351 351 351 351 351 359 351 351 356 41 41 351 351 351 351 44 211, 364 50

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V (= P.Oxy. 412) 41, 50, 53-67, 211 V,1-13 47 V,23-26 47 V,30 49 V,45-49 3, 47 V,53 f. 10 V,55 1, 46, 89 VI 211 VII 211 VII 1,9 12 VIII 211 IX 1 (= Michael Psellus, opusc. 32,13-64) 42, 212, 351 IX 1,1 f. 42 IX 1,1-4 364 IX 1,1-5 13 IX 1,22 f. 202 IX 1,22-29 212 IX 1,23-25 228 IX 1,31 f. 12 IX 1,34 13 IX 1,46 f. 14 IX 5 218, 244 Iulius Africanus, chron. (ed. Wallraff) T2a (= Hier.-Eus., can. 214h) 9 F14b,2-13 44 F16d 50 F18 50 F19 50 F23 5 F23,1 f. 3 F24 10, 47 F26 364 F29 5 F30,15-22 6 F44 50 F46,52-54 3 T88 3 F93,67-69 3 F96 7 F98 6 Iulius Africanus, ep. Arist. (ed. Reichardt) 53-57 3

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Iulius Africanus, ep. Or. (ed. de Lange) 2 5 2,3 4 3 4 5 4 10 5 Leo VI, Tacticae Constitutiones pr. 104 I 104 XX 103 Leo VI, Novellae 65 348 Libanius, or. 18,279 19 Livius VIII 8,3-6 21 Lucianus, laps. 5 43 Lysias, or. 12,41 19 Marcellus Empiricus, De medicamentis pr.,1-5 34 XXXIII 64-70 34 Marcus Aurelius, Ad se ipsum XII 4,1 20 Mauritius, strat. (ed. Dennis-Gamillscheg) XII D 100 Michael Apostolius (Corpus Paroimiographorum Graecorum) V 35 366 Michael Psellus, Oratoria minora 31,1 20 Michael Psellus, opusc. (ed. Duffy) 32,13-64 (= Iulius Africanus, cest. IX 1) 42, 212 32,13-16 13 32,35-42 212 32,35-37 228 32,43 f. 12 32,47 13 36,10-12 13 36,19-32 42 36,20-24 44 36,20-32 13

390 36,20 48 36,26-29 45 Moses Chorenensis, Historia Armeniorum (ed. Thomson) 2,66 8, 10 Nepualius (ed. Gemoll) 52 361 72 360 Nicander, Theriaca 816 362 Nicephorus Callistus Xanthopoulus, h.e. (PG 145) V,21 4 Nicephorus Uranus, Tactica (In eckigen Klammern ggf. die TextNummer der Edition oben S. 117 ff.) tit. 101 pinax 102 1-14 104 1-53 102, 104 1-55 104 1,1-7 102 2 102 2,14-6,2 103 4-8 102 4,9-32 103 11-42,38 102 43 103 54 102 55 103 56-62 105 56-65 102 56-74 104 59-64 103 59-122 102 60,5 f. 102 63-65 105 63-74 102 65-122 102 65-178 103 65,11-17 102 66-74 105 75-175 100, 105 75-87 105 78,1 f. 102 83,1 f. 102

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88 88,1 89-111 89-94 89 [T4] 90 [T1] 91 [T2] 92 [T2] 93 [T2] 94 [T3] 95 [T9] 96 [T10] 97 [T11] 98-102 98 [T6] 99 [T7] 100 [T12] 101 102 [T5] 103 [T13] 104 105 [T14] 106-111 106 [T15] 107 [T16] 108 [T17] 109 [T18] 110 [T8] 111 [T19] 112-118 115 119-123 119,1 122,1 122,5

105 102 105, 106 102 106, 110, 123, 124 106, 110, 111, 117119 106, 109, 110, 111, 120, 121 106, 109, 121 121 109, 110, 122 102, 103, 109, 110, 115, 131 102, 103, 111, 115, 132, 133 102, 133 103 102, 106, 111, 115, 127, 128 102, 106, 109, 110, 115, 129 102, 106, 108, 115, 134 101, 106 102, 106, 109, 110, 115, 125, 126 102, 106, 110, 111, 135, 136 102, 106, 108 102, 103, 106, 110, 115, 137, 138 102 106, 107, 139, 140 111, 140 141 106, 141 106, 130 106, 107, 109, 142, 143 105 102 102, 105 102 102 102

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123-171 103 123,12 f. 102 124-171 105 127,1 102 131,7 102 163,1-3 102 172 105, 111 172,1-5 102 173 102, 105, 111 174 102, 106 175 106 175,2 102 176 102, 106 177 106 177,10-12 102 178 106 Novellae (Leges Novellae ad Theodosianum pertinentes, ed. Mommsen/Meyer) 1,1 347 Pseudo-Oppianus, cyn. I 244-269 367 I 324-327 362 I 328-348 363 Onasander 10,7 27 10,9 27 10,10 27 10,14 27 Origenes, comm. in Rom. 4,9-12 5 Origenes, ep. Afr. (ed. de Lange) 2,1-6 4 3,1 f. 4 8 4 10,9-14 4 17,1-3 4 23 5 Origenes, hom. in Jos. (ed. Baehrens) 22,6 5 Palladius, Opus agriculturae I 6,1 172 I 6,2 284 I 6,4 176 I 6,5 287 I 8,2-3 174, 176

I 16 174 I 17 176 I 24,2 209 I 33,1 208 I 35 34 I 35,6 206 I 35,7 205, 287, 290 I 35,9 287, 309, 310 I 35,10 310 I 35,11 206, 310, 314 I 35,14 264, 305 I 35,15 305 I 35,16 205 II 15,8 208 II 15,11 208 III 17,8 207 III 25,28-30 229 IV 9,6 261 IV 10,4 207 IV 10,6 208 IV 10,33 208 IV 10,36 208 VIII 5 287 VIII 8,1 213, 300 X 3,2 205 XI 14,8 290 XI 19 221 XII 232, 235 XII 18 225, 234 XII 19 236, 241 XII 20,1 237, 238 XII 20,2 238 XII 20,3 239 XII 20,4 240 XII 21 241, 242, 287 XIV 1 180, 202 Palladius, de insit. 119 f. 229 127-136 229 Papyri Graecae Magicae 3,79 47 4,982 47 4,2943-2966 49 5,475 47 7,652-661 49

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392 12,376-397 49 33,1 47 Papyri Oxyrhynchus 412 s. Iulius Africanus, cest. V 907 53 4647 14, 366 Pausanias X 1,3 35 Philo Byzantinus V 17 29 Philodemus, De musica (ed. Delattre) IV 38,1 64 Philostratus, Heroicus 21,8 304, 339 Philostratus, Vitae Sophistarum (ed. Kayser) II 559 354 II 582 354 Photius, Bibliotheca (ed. Henry) cod. 34 203 cod. 163 156, 170, 200, 201, 214, 217, 248, 274, 354 Plato, Euthyd. 273a-d 26 Plato, Gorg. 483a-b 28 508b-c 28 509c 28 Plato, resp. 336a 340 336d 340 568b 61 Plato, symp. 208e-209a 61 Plinius, n.h. VIII index 243 VIII 31 172 VIII 43 172 VIII 81-84 34 VIII 98 361 VIII 156 367 VIII 176 209 VIII 188 210 VIII 189 359

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X index 243 XI index 243 XIII 112 207 XIV index 243 XV index 243 XV 1,14 209 XVII 243 XVII 252 208 XVIII index 243 XVIII 159 205 XVIII 237-239 186 XVIII 255 f. 186 XVIII 309 f. 186 XVIII 342-347 188 XVIII 349 190 XVIII 363 190 XIX 70 207 XIX 94 301 XIX 180 205 XX 97 f. 213, 301 XX 231-235 208 XX 101 301 XXI 93-96 212 XXIII 109 207 XXIII 144 207 XXIV 44 209 XXVIII 35 33 XXVIII 257 361 XXVIII 262 207 XXIX 89 362 XXX 145 207 XXXVI 52 176 XXXVII 144 32 Plutarchus, de sollert. anim. 970A 366 Plutarchus, Philopoemen 13,9 25 Plutarchus, Quaestiones conuiuales II 332 II 7-9 339, 340 Pseudo-Plutarchus, vit. dec. or. 841F 65 Pollux, Onomasticon II 69 366

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Polyaenus, strat. I 47,1 91 II 6 35 III 9,60 91 III 11,3 91 III 39,19 91 IV 4,3 91 V 22,2 91 VI 18,1 f. 35 VIII 23,7 91 Polybius IV 8,10-12 25 XVIII 29-32 21 XXXVI 9,9 25 Porphyrius Tyrius, abst. (ed. Nauck) 4,17 8 Posidonius (ed. Theiler) F276 45 F278 45 F291 45 F354 45 F355 45 Priscianus, gramm. lat. 2,256 294 Psellus s. Michael Psellus Quintilianus, inst. III 7,28 15 Rufinus, h.e. VI 31,1 2 Scriptores Historiae Augustae (Aurelianus) 30,3 7 Socrates, h.e. (ed. Hansen) II 35,10 2 Sophocles, Fragmenta (ed. Page) fr. 659 363 Sozomenus, h.e. (ed. Bidez/Hansen) II 4 5 Suda (ed. Adler) Ἀφρικανός Α 4647 2, 54, 65, 355 Ἄψυρτος A 4739 355 Βῶλος Β 481 f. 355 Δαυίδ Δ 95 81

393

Δίδυμος Δ 876 339 Κύντιος Κικιννάτος δικτάτωρ Κ 2732 (Io. Ant. fr. 85; Exc. de virtutibus et vitiis 13) 83 Λυπρά Λ 846 83 Πωλίων Π 2165 339 Suetonius, Iul. 44 67 Sylloge Tacticorum (ed. Dain) (In eckigen Klammern ggf. die TextNummer der Edition oben S. 117 ff.) pinax 107, 108 1-55 100, 101 1-20 99 1,1 99 1,3 99 1,7-9 99 1,12 f. 99 1,15-18 99 1,19 99 1,21-24 99 1,26-36 99 3 99 4,1 f. 99 5,1 99 6 99 10-13 99 15 99 16 99 20,1 99 21,1 99 21,3 99 23,1 99 23,3 99 23,5 99 24-27 100 28 99 30 99 31 99 35 99 36 99 37 100 38,1 99

394

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38,8 38,12 39,1 41 42 44,1 44,3 f. 44,6 44,8 49 53,4 [T10] 56-102 56 57-75 57 [T14] 58 [T15] 59 [T1]

99 99 100 99 99 100 99 99 99 99 100, 101, 132, 133 100 100 99, 100, 101 101, 110, 137, 138 139, 140 101, 110, 111, 117, 119 60 [T3] 109, 110, 122 61 [T2] 101, 109-111, 120, 121 62 [T9] 109, 110, 131 63 [T10] 132 64 [T11] 101, 133 65 [T6] 101, 111, 127, 128 66 [T7] 129 67 [T7] 107, 109, 110, 129 74 [T19] 107, 108, 142, 143 75 [T13] 101, 106, 110, 111, 135, 136 76 100 77-102 100 Syncellus (ed. Mosshammer) 439,18-20 2, 10, 53, 54, 65, 355 Theophrastus, char. pr.,1 18 Theophrastus, h.p. II 8 208 VII 3,5 207 Thucydides II 54,3 28 Timotheus Gazaeus (ed. Haupt) 27 363, 367

30,2 39,4 f. Varro, rust. I 1,7-10 I 1,10 I 2,7 I 12 I 16,4 I 27 ff. I 28 II 2,19 II 5,13 II 7,9 Vergilius, georg. I 193 I 308 f. I 375-381 I 410-440 III 272-275 III 394 Vitruvius VIII 6,14 Xenophon, cyr. I 6,12-44 I 6,12 I 6,14 I 6,16 I 6,22 I 6,17-25 I 6,31-36 I 6,38 I 6,43 Xenophon, mem. I 1,1 III 1,1-11 III 1,5 III 1,6-9 III 1,7 Xenophon, oec. 12,2-5 12,20 14,1 f.

366 362 243 274 282 174 182, 284 294 186 210 209 367 205 190 190 188 359 210 176 26 26 26 26 26 26 26 27 27 18 26 26 26 26 178 172 178

Autorenverzeichnis William Adler, PhD, born in 1951, is Professor of Early Christianity and Judaism at North Carolina State University, Raleigh, North Carolina, USA. Christophe Guignard, Dr. theol., geb. 1974, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Basel, Schweiz. Jürgen Hammerstaedt, Dr. phil., geb. 1960, ist Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Philologie und Papyrologie am Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln, Deutschland. Anne McCabe, DPhil, is Research Associate at the Centre for the Study of Ancient Documents, Oxford, and works on the Athenian Agora Exavations of the American School of Classical Studies at Athens. Laura Mecella, Dr. phil., geb. 1979, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Basel, Schweiz. Burkhard Meißner, Dr. phil., geb. 1959, ist Professor für Alte Geschichte an der HelmutSchmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, Deutschland. Umberto Roberto, Dr. phil., geb. 1969, ist Professor für Römische Geschichte an der Università Europea di Roma, Italien. Robert H. Rodgers, PhD, born in 1944, is Lyman-Roberts Professor of Classical Languages and Literature at University of Vermont, Burlington, Vermont, USA. Carlo Scardino, Dr. phil., geb. 1975, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Basel, Schweiz. Martin Wallraff, Dr. theol., geb. 1966, ist Professor für Kirchen- und Theologiegeschichte an der Universität Basel, Schweiz.