Die Herero ; ein Beitrag zur Landes-, Volks- und Missionskunde

Table of contents :
Lrster Deil. Das LiancI un6 Volk cler herero.
Seite
Vorbemerkung . . 3
l . Abschnitt , Das Land der Herero,
1, Kapitel , Vorgeschichte des Landes.
2, Kapitel , Grenzen und Bodcnbeschasscnheit des Landes.
Gebirge . 11 ^ Flüsse.
Omaheke . 12 Quellen , Bäume und Teiche
Das Flußgebiet . 13 Fata Morgana , , , ,
Wasserscheiden . 13
3, Kapitel , Klima und Temperatur.
Regenzeiten und Zeiten der Dürre , >!1 ! Künstliche Bewässerung , ,
Dürre . 22 ! Klima nnd Temperatur , ,
4, Kapitel , Baum - und Pflanzeinvnchs.
5, Kapitel , Die Tierwelt.
5
9
14
16
17
19
23
23
25
32
2, Abschnitt , Das Volk der Herero,
1, Kapitel . Die ursprünglichen Sitze der Herero . 49
2, Kapitel , Ursprung und äußere Erscheinung . 53
3, Kapitel , Der Charakter des Volkes . 58 j
4 , Kapitel , Die Sprache der Herero . 66
5, Kapitel , Die Religion der Herero . 72
1, Gottesbegrifs nnd Namen , , 72 3, Der Ahnenkultus der Herero , , , 77
2. Die Schöpfungssagen der Herero 75 ^ 4. Der Opferdieust der Herero , , , 78
6, Kapitel , Einteilung und Gliederung des Volkes , , , . . 87
Omaanda und Otuzo . . 87
7, Kapitel , Die Familienberhältnisse . 93
1, Geburt . 93 6, Beschneidung,,,,,,, 102
2, Verschiedene Gebräuche bei und 7, Pubertätserklärung der Mädchen , 104
nach der Geburt . 94 , 8, Feilen der Zähne . >04
3, Namengebung des Neugeborenen 95 ^ 9, Tätowieren des Körpers , , , ,105
4, Zwillingsgeburt . 96 10. Verlobung nnd Heirat , , , , >05
5, Pflege und Erziehung der Kinder 99
VIII
8. Kapitel . Das häusliche Leben . . .
V Wohnung . >11
2. Nahrung . 118
3. Arbeit und Zeit 115
4 . Handwerke . 122
5. Spiel , Tanz , Musik . . . . 124
6. Alter , Krankheit , Tod . . 123
9. Kapitel . Soziale Verhältnisse und Rechte
1. Eigentumsrecht an das Land . 134
2. Bewegliches Eigentum . 133
3. Mundrecht . 133
4. Eigentumsrecht an Mensche»
und Sklaverei . 137
10. Kapitel . Die Bcrgdamra
11. Kapitel . Die Buschmänner
12. Kapitel . Handel
13. Kapitel.
14. Kapitel.
15. Kapitel.
16. Kapitel.
Seite
11t
7. Sterbebett , Tod und Grab . . 128
8. Begräbnis 129
9. Grabdenkmal . 129
10. Auferstehungsglaube . 129
11. Geisterglaube und Dämonensurcht 131
12. Aberglaube . 131
.134
3. Macht des Häuptlings . . . . 139
7. Gerichtswesen und Gerichtsversammlungcn
. 140
8. Ehebruch . 141
9. Mord . 142
10. Erbrecht und Erbteilnng . . 144
.149
.157
. . . 160
Kriege und Kriegführung . 171
Zehnjähriger Friede und englisches Protektorat . 200
Deutsche Schutzherrschaft . 203
Epocheukalender . 221
Zweiter Heil. Die Arbeit cler Mission unter 6en fierero.
1. Kapitel . Die Anfänge.
1. Otjimbingue . 236 5. Weitere Entwicklung von Otjim-
2. Reise zu den Ovambo . . 238 bingue . . . .
3. Fortsetzung der Arbeit im Herero - 6. Zweite Ovamborcisc.
land . 239 7. Das Augustinern » .
4. Die Mijsionskolonie auf Otjim - 8. Letzte Entwicklung von Otjimbingue
bingue . 241 9. Otjikango (Neubarmeu ) . . . .
2. Kapitel . Die weitere Entwicklung der Arbeit . .
1. Vorbemerkung . . . 256 8. Otjozondjupa
2. Okahandja. . . . 257 9. Omburo .
3. Omaruru. . . . 266 10. Otjihaenena
4 . Okombahe. . . . 271 11. Okazeva . .
5. Windhuk. . . . 275 12. Gaub . .
6. Otjosazu. . . . 280 13. Karibib .
7. Otjizeva. . . . 304
Gesamtergebnis . . . .
3. Kapitel . Eingeborene Gehülfen.
4. Kapitel . Erfolg der Arbeit , Beteiligung der Gemeinde » am Ausstand
Namen - und Sachregister.

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Z -

2

Die leerere. » »

Lin Beitrag rur

Lran6es -, Volks - uncl N) issionskun6e von

fDiffiOnar I . Irle.

Mit 5S Illustrationen uncl 1 Karte.

Sütersloh. Druck »ncl Vorlag von Q. Gortolsmann.

Meinen lieben 7atth . 13. 4 —8.

Vorwort. all äen Erscheinungen äes Güchermarktes , welche cias Hieben I r Volk 6er fierero in Deutsch-Süärvestafrika vor oäer nach seinem Ausstanze zu ihrem Gegenstände haben , bittet auch dieses Luch eines Missionars um einen bescheidenen Platz . Den Vor¬ zug äarf es in Anspruch nehmen , äaß es auf äen Leobachtungen eines 34jährigen «Veilens unä einer 34jährigen Arbeit unter äiesem Volke ruht . Mit unermüälichem Kleist hat äer Verfasser währenä äieser Teit alles gesammelt, was er über äas L-anä unä äas Volk, über seine Eigenart , seine Geschichte, seine religiösen Anschauungen unä Gebräuche , sein soziales unä wirtschaftliches lüeben in Erfahrung bringen konnte . So bietet er jetzt in seinem Luche eine abschließenäe, vieles ärrige richtigstellenäe unä man¬ ches bisher Unbekannte ergänzenäe Darstellung, äie nach allen Seiten hin eine genaue Kenntnis äes L-anäes unä Volkes unä ein Verstänänis für äie Eigenart beiäer ermöglicht. Sollte aber äas ein Nachteil sein, äaß man immer rvieäer äie Liiebe äes Missionars zu äem Volke herausfühlt , unter äem er seine L-ebensarbeit gehabt hat? Der Verfasser mußte aber auch auf äie Einwirkungen zu sprechen kommen , welche äie Unterstellung äes Volkes unter äie äeutsche Schutzherrschaft auf seinen Eharakter, auf seine wirtschaftlichen unä sozialen Verhältnisse sowie auf äie Arbeit äer Mission unter ihm ausgeübt hat . tzäenn er äabei mehr anäeutenä als breit austührenä verfährt , so wirä man seine Zurückhaltung würäigen , ihm aber auch äie An¬ erkennung nicht versagen , äaß er sich aufrichtig bemüht , L-icht

VI

unci Schatten billig zu verteilen . Kommt es aber hier vollends zum Ausdruck , was das IlVerz des alten Missionars bei der Katastrophe empfinden mußte, die mit dem Aufstand über das Volk und die Arbeit der Mission unter ihm hereingebrochen ist, so wollen und werden seine Darlegungen doch bei manchem ein mitfühlendes Verständnis wecken und finden und ihn willig machen , bei seinem Urteil über den Aufstand dem Volk Ge¬ rechtigkeit widerfahren zu lasten. Das Volk der lSerero ist für den unseligen Aufstand, in den es sich hat hineinziehen lassen, furchtbar gestraft worden ; möchte es sich ihm nun auch vergelten , daß es sich gerade unter den Schutz unseres christlichen deutschen Volkes gestellt hat! Sütersloh,

im Januar 1S0S. Gegner

. Pastor.

Inhalt. Lrster Deil. Das LiancI un6 Volk cler herero.

Seite

3

.

Vorbemerkung . l . Abschnitt

,

Das

Land

der Herero, 5 9 14 16 17

1, Kapitel , Vorgeschichte des Landes. 2, Kapitel , Grenzen und Bodcnbeschasscnheit des Landes. 11 ^ Flüsse. Gebirge . Quellen , Bäume und Teiche 12 . Omaheke , , , , Fata Morgana 13 Das Flußgebiet . 13 Wasserscheiden . 3, Kapitel , Klima und Temperatur. Regenzeiten und Zeiten der Dürre , . Dürre 4 , Kapitel , 5, Kapitel ,

>!1 ! Künstliche Bewässerung , 22 ! Klima nnd Temperatur ,

, ,

25 32

Baum - und Pflanzeinvnchs. Die Tierwelt. 2, Abschnitt

1, 2, 3, 4, 5,

19 23 23

,

Das

Volk

der Herero,

Kapitel . Die ursprünglichen Sitze der Herero . Kapitel , Ursprung und äußere Erscheinung . Kapitel , Der Charakter des Volkes . Kapitel , Die Sprache der Herero . Kapitel , Die Religion der Herero . 3, Der Ahnenkultus der Herero , 72 1, Gottesbegrifs nnd Namen , , 2. Die Schöpfungssagen der Herero 75 ^ 4. Der Opferdieust der Herero ,

6, Kapitel , Einteilung und Gliederung des Volkes , Omaanda und Otuzo . 7, Kapitel , Die Familienberhältnisse . 1, Geburt . 2, Verschiedene Gebräuche bei und nach der Geburt . 3, Namengebung des Neugeborenen . 4 , Zwillingsgeburt 5, Pflege und Erziehung der Kinder

6, 7, 94 , 8 , 95 ^ 9, 10. 96 99

93

,

,

.

. .

, ,

49 53 58 j 66 72 , 77 , 78 87 87

93 102 Beschneidung,,,,,,, Pubertätserklärung der Mädchen , 104 >04 Feilen der Zähne . Tätowieren des Körpers , , , ,105 , , , , >05 Verlobung nnd Heirat

VIII Seite

8 . Kapitel . Das häusliche Leben . V Wohnung 2. Nahrung . 3 . Arbeit und Zeit 4 . Handwerke . 5. Spiel , Tanz , Musik . . . 6. Alter , Krankheit , Tod . . 9.

10. 11 . 12. 13. 14. 15. 16.

11t

. . >11 118 115 122 . 124 123 .

. 128 7. Sterbebett , Tod und Grab . 129 8. Begräbnis 129 . 9. Grabdenkmal 129 10. Auferstehungsglaube . 131 11. Geisterglaube und Dämonensurcht 131 12. Aberglaube . .134 Kapitel . Soziale Verhältnisse und Rechte . . . . 139 Macht des Häuptlings 3. 1. Eigentumsrecht an das Land . 134 Gerichtsverund Gerichtswesen 7. 133 2. Bewegliches Eigentum . 140 sammlungcn . 133 3. Mundrecht . 141 . Ehebruch . 8 4 . Eigentumsrecht an Mensche» 142 9. Mord . 137 und Sklaverei . . 144 . 10. Erbrecht und Erbteilnng .149 Kapitel . Die Bcrgdamra .157 Kapitel . Die Buschmänner 160 . . . Kapitel . Handel Kapitel. Kapitel. Kapitel. Kapitel.

Kriege und Kriegführung . Zehnjähriger Friede und englisches Protektorat Deutsche Schutzherrschaft . Epocheukalender .

Zweiter Heil.

.

171 200 203 221

Die Arbeit cler Mission unter 6en fierero.

1. Kapitel . Die Anfänge. 236 1. Otjimbingue . 238 . . 2. Reise zu den Ovambo 3. Fortsetzung der Arbeit im Herero 239 . land 4 . Die Mijsionskolonie auf Otjim 241 bingue .

227

5. Weitere Entwicklung von Otjim. . . 244 bingue . 245 6. Zweite Ovamborcisc. 245 7. Das Augustinern » . 8. Letzte Entwicklung von Otjimbingue 249 9. Otjikango (Neubarmeu ) . . . . 252 253 . 2. Kapitel . Die weitere Entwicklung der Arbeit . 30«! 256 . . . Otjozondjupa 8. 1. Vorbemerkung 314 9. Omburo . . . . 257 2. Okahandja. 319 . . . 266 10. Otjihaenena 3. Omaruru. 323 . . . 271 11. Okazeva . . 4 . Okombahe. 324 . . Gaub 12. 275 . . . 5. Windhuk. 327 . Karibib 13. 280 . . . 6. Otjosazu. . . . 304 7. Otjizeva. 329 Gesamtergebnis . . . . 331 3 . Kapitel . Eingeborene Gehülfen. 335 4. Kapitel . Erfolg der Arbeit , Beteiligung der Gemeinde » am Ausstand 348 Namen - und Sachregister.

Lrster Dell.

Das lüclncl uncl Volk cler fierero. .—

Jrle , Die Herero.

o

--

-

i

Vorbemerkung. Aas Volk und das Land der Herero in dem Norden Deutsch-Südwestafrikas, dieses Schmerzenskindes unter unsern Kolonien , sind schon oft in Broschüren, Büchern , Zeitschriften und Reisebeschreibungen schriftstellerisch behandelt worden. Man kann jedoch kaum sagen , daß durch die Fülle der Beschreibungen das Bild klarer und richtiger geworden wäre , welches man sich in der Heimat von dem genannten Volk und Lande macht . Eher haben viele der bezeichneten Mitteilungen nur dazu beigetragen , nicht nur undeutliche , sondern geradezu verkehrte Anschauungen über Land und Leute zu verbreiten . Kein Wunder! Man vergegenwärtige sich nur , wie viele jener Beschreibungen entstanden sind! Ihre Verfasser bereisten das Land oft wie im Fluge , „auf flüchtigem Roß " , oft waren sie nur einige Monate dort , oft etwa ein bis drei Jahre, während deren sie flüchtige Reisen ins Innere machten ; bald hier , bald dort verweilten sie einige Tage , höchstens an den Hanptplätzen mehrere Wochen. Die Quellen ihrer Nachrichten waren Eingeborene , deren Sprache sie nicht verstanden und deren Erzählungen ihnen nur durch die sogenannten Dolke, d. h. Dolmetscher , zngängig wurden , die ein verstümmeltes Bastard -Holländisch und einige Brocken Deutsch sprechen ; dazu kamen einige kurze Unterhaltungen mit Missionaren , die auf wenige Stunden besucht wurden , allerlei Reise¬ erzählungen , die sie in anderen Büchern fanden , und ihre eigenen meist nur flüchtigen Beobachtungen und Eindrücke . Alles das trug dazu bei , daß sie sich ein Urteil über das Land , seine Eigenschaften und Bewohner bildeten und hernach niederschrieben , welches von der Wirklichkeit in vielen Fällen bedeutend abweicht und sowohl Ethnographen wie Geologen und Linguisten nicht selten aus falsche Fährte geführt hat . Das Schlimmste dabei ist aber, daß die dadurch entstandene Unsicherheit und Unklarheit des Urteils über die tatsächlich bestehenden Verhältnisse dem Deutschen Reich in seiner 16jährigen Kolonisationsarbeit im Lande — vom Jahre 1889 ab — schwere Opfer an Zeit , Geld und Menschenleben gekostet hat. Einige Beispiele mögen genügen , um viese Behauptungen zu beweisen. Als ich im Dezember des Jahres 1889 nach 20 jährigem Aufenthalt im Hereroland wieder in der Heimat weilte , wurde mir Gelegenheit gegeben, mit einem Herrn zu verhandeln , der als einer der ersten Interessenten viel Geld in das Schutzgebiet des Hererolandes gesteckt statte und ernstlich aus Mittel und Wege zu seiner Hebung bedacht war . Er legte mir seinen neuesten

1*

4 nach Swakopmit Motor - und Frachtkähnen eine Dampfbarkasse des Landes, auf dem Hauptflusse mund zu senden , um den Giiterfrachtverkehr nun aber ihm ich Als hinaus herzustellen . dem Swakop , bis Otjimbingue — wie alle Flüsse des Landes — unr¬ mußte , daß der Swakop mitteilen Plan

vor ,

ein periodischer , ein nur zeitweilig fließender Fluß ist , der kaum alle drei bis seine Wasser einmal bis ins Meer bringt , die ganze übrige Zeit vier Jahre bietet , meinte der gute Herr höchst erstaunt: aber nur ein trockenes Sandbett sei ein so großer „Ja , was schreiben denn die Herrn N . N ., der Swakop Trotzdem findet man sogar noch in einem der neuesten Bücher die Fließen an seiner Mündung Bemerkung , der Fluß habe durch mehrmonatliches gebildet ! Ein anderer Herr läßt den Kuisib an Otjimbingue eine Sandbank eines Herrn , der vorbeifließen ! Nicht viel besser steht es mit den Theorien hat , man solle das Tal des nur kurze Zeit im Lande war und vorgeschlagen

Fluß !"

Swakop Ein

Otjimbingue

von

wandelt

anderer

bohrungen

und

auf

Talsperren

das

dem Papier einer

zu

mit

Mündung

zur

bis

Land

Staudümme

Weizenkammer

ergiebigen

bepflanzen.

Weinanlagen

durch

entstehen .

um

, Wasser¬ und

läßt andere

Wieder

darin -, Reis -, Kaffee - und Weinplantagen und Kupfer , die hier Diamanten , Gold an Reichtümer die „Kenner " rühmen bis jetzt gar nicht zu finden seien , alles Vorstellungen , die der Wirklichkeit

Baumwoll

oder doch nur in sehr beschränktem Maße entsprechen. Kaum minder unrichtig sind die Urteile und Berichte mancher Reisenden über die Arbeit der Rheinischen Missionsgesellschaft , die sie weder kennen noch den unter als einziger Kleinschmidt lieben gelernt haben . Daß Missionar geheiratet hat , noch dazu die Tochter ein gebildetes Bastardmädchen Schmelen , der stehenden Missionars des einst in englischen Missionsdiensten zu seiner Frau gemacht hatte , gibt den ein treffliches Namamädchen allerdings , die Rheinischen Missionare Verallgemeinerung Anlaß zu der völlig unrichtigen unter dem Volk zu finden, hätten im Anfang ihrer Wirksamkeit , um Eingang Missionaren

eingeborene Charakter

Mädchen

geheiratet .

Auch

über

, liest man

und seine Gewohnheiten

das

Volk

so manches

der

Herero ,

einseitige

seinen

oder ver¬

diesen

vielfachen

schwarzen

Bewohner

es in der Tat geboten erscheint , endlich zu machen . Und den Garaus und Irrtümern Verkehrtheiten , Unrichtigkeiten gekennzeichneten Be¬ jener genugsam das um so mehr , als eine große Zahl dem Gesichtspunkte nur mehr unter von Deutsch -Südwestafrika schreibungen

kehrte Urteil ,

der Ausbeutung

daß

und

des Landes

der Entrechtung

seiner

zu sein scheint. Also nicht die Lust am Bücherschreiben , sondern alle diese Beobachtungen an im Lande gemachten Erfahrungen mich , meine seit 34 Jahren veranlassen

verfaßt

der

Hand

zuprüfen

der

in

dieser

Zeit

und der Öffentlichkeit

gesammelten zu übergeben.

Auszeichnungen

nochmals

nach¬

Erster Abschnitt.

Das Lancl 6er stierero. Erstes Kapitel.

Vorgeschichte 6es lucrnäes. ^ ) as Land der Ovaherero, gewöhnlich Hereroland genannt, liegt zwischen dem 19. und 23. 0 südlicher Breite und dem 14. und 20. ° östlicher Länge

von Greenwich. An seinen Grenzen im Osten und Westen von breiten Sandgürteln umgeben, die es lange verschlossen hielten, hat es keine Vor¬ geschichte wie Ostafrika, das dem Verkehr seit alten Zeiten zugängig war. Das erste, was wir darüber hören, stammt aus dem Zeitalter der großen . Vasco da Gama, der kühne Portugiese, landete im Jahre 1485 Entdeckungen auf der Suche nach dem Seewege nach Indien in Begleitung des Bartolome Diaz und des Don Jouan Jnfanta mit Diego Cäo in Kap Croß an der Westküste Afrikas. Noch heute zeugt davon die Inschrift auf dem steinernen Kreuz, das Diego Cäo auf Befehl Johanns II . von Portugal auf Kap Croß errichtete. Sie lautet: „Seit Erschaffung der Welt sind 6684 und seit , als der erhabenste Don Joao Christi Geburt 1484 Jahre verflossen gewesen von Portugal befohlen hat , daß durch Jacobus Canus (Diego Cäo), seinen Ritter, die Säule hier gesetzt werde." Daß die Expedition auch an einer Reihe anderer Häfen landete, bezeugen die alten Namen derselben, wie 6 nl )0 ä 6 Log

lÄporgntzig

( Kap

der

guten

Hoffnung ) und

andere .

Vasco

da Gama ist es auch, der den für die Ethnographie so wertvollen Bericht von den Hottentotten und Negern hinterlassen hat, die er 1497 bei seinem Besuch am Ogsto clo Log. Lspsrgiitzig als reiche Herdenbesitzer vorgefunden habe. Diesen Hottentoten, Nama und einer Bastardrasse aus Phöniziern und Negern hier im Süden Afrikas, werden wir hernach wieder begegnen. Freilich gehen einige Jahrhunderte darüber hin, ehe die europäischen Forscher bis ins Innere des Landes dringen. Als im Jahre 1652 Südafrika, , an die Holländer kam, begann die erste besonders die jetzige Kapkolonie Kolonisation des Landes durch Holländer und Hugenotten, die infolge des

6 Edikts

von

Nantes

wendigerweise

mit

Eingeborenen nach

dem

aus

Frankreich

geflohen

der Ausbreitung

an .

Diese

Norden

zogen sich vor

zurück ;

aber

waren .

der Kolonisation

Zugleich

fingen

die Reibungen

der Übermacht

not¬

mit

der weißen

den

Kolonisten

vergeblich ,

der weiße Mann folgte ihnen. erste wohl , welcher den Oranjeflnß überschritt und damit Südwestafrikas Gebiet betrat , war ein Hugenotte , mit Namen Jakobus Coetsee , der mit einer Anzahl Hottentotten auf die Elefantenjagd auszog . Bei seiner Rückkehr erzählte

Der

er von

einem

schwarzen

Volke , den Damra

(Herero ), die noch zehn Tagereisen sollten , als er gekommen war , lange Haare hätten und gewebte Kleider trügen . Eingeborene Buschmänner , deren Sprache er nicht verstand , hatten ihm diese Fabel erzählt ; noch heute kann man sie in dem Buche eines Mannes (C . v . Franc ^ois , Deutsch - Südwestafrika ) lesen, der das Hereroland drei Jahre lang bereist haben will . Dabei hat niemals ein weiter

nach Norden

Herero

langes

tragen .

wohnen

Haar

Coetsees

in unserm

Berichte

Sinne

brachten

und bald

noch weniger andere

kühne

gewebte

Kleider

ge¬

auf

die

Unternehmer

Forschungsreise . Kapitän Hope , ein Botaniker Jan Andries Ange , ein Arzt Karl Christoffel Rijkooet , der zugleich auch Mineraloge war , ein Geometer Karl Brink , der eine Karte aufnehmen sollte , machten sich mit 13 andern Buren , etwa 70 bis 80 Bastard -Hottentotten und 15 Ochsenwagen auf den Weg nach Norden . Man fand Klein - Namagualand durch die Korana -Bnschmänner

verwüstet

und die eigentlichen Bewohner des Landes , die Orlam -Hottentotten , infolgedessen nach Groß -Namaland ausgewandert . Im September über¬ schritten sie den Oranje -(Garib )sluß , jedenfalls bei der auch jetzt noch allein überschreitbaren Furt , die etwa 1000 Schritt breit ist . Bald erreichten sie eine

heiße

Quelle ,

Karasberge erlegten .

das

entlang ,

jetzige Warmbad

wo

sie Elefanten

,

und

und

Nördlich

mußten

Wassermangel

vom 26 . Breitengrade umkehren ; ebenso eine

Jahre

ins

und

später

Südwestafrika

in

Generaldürre seine Leute Herero

.

Bald

oberen

den

einzuhandeln sie

fanden

Reenen

Innere

Unter

Rinder

und

eindrangen

kam .

bestimmten

zum Oranjeflnß

essant , daß entdeckten.

van

Land

in

den

und

seinem Bruder

Abenteurern

die

und

Dürre

und

ungefähr

waren

der

fanden

dreißig

nämlich

wiederkehrenden

Verhältnissen

Patterson

Nachfolger ,

behaupteten , sogar Golderze

— gefunden und von den reichen Viehherden Willem

,

1792

Zwischenränmen

sie in dem englischen Offizier anderen

der Westseite

sie jedoch wegen

Expedition

schwierigsten

an

in Menge

kehrten

die

in

Jahre

der

Hope

und

zurück , ohne den Zweck ihrer Reise , bei den reichen , erreicht zu haben . Doch ist es jedenfalls inter¬ hohen Uferbergen des Oranjeflusses zuerst Kupfer

Oranje - und Vaalsluß

Goldfunden

1791

zogen

Giraffen

zu

die

, in Sebastian

Valentin

immer

neue

ins

aus

dem

Nachrichten

von

aufs

— wahrscheinlich

haben .

der Damra

van Reenen und seinen Gefährten

Diese

wirkten

sonderlich

bei

mit . Sie suchten , da die

7 Kapkolonie 1780 englisch geworden war und die Buren sich infolgedessen beengt fühlten , neue Wohnsitze und Plätze für ihre Viehherden . Darum brachen sie 1791 gen Norden auf und kamen unter vielen Mühsalen bis zu dem heutigen Rehoboth, wo sie im Januar 1192 eintrafen . Hier riet ihnen ein Bastard , Jan Siebert, nicht nach Damraland zu reisen ; es habe dort seit vier Jahren nicht mehr geregnet , und es sei unmöglich , ohne Regen und Wasser über die hohen Auasberge zu fahren . Was blieb ihnen anders übrig als umzukehren ? Aber welche Opfer kostet dieser Rückweg ! Durch Löwen und Buschmänner ver¬ lieren sie 140 Wagenochsen und die Hälfte ihres Viehbestandes ; Wassermangel und Dürre raffen die andere Hälfte dahin ; nur das Wild , 65 Rinozerosse und 6 Giraffen , das sie schießen , rettet sie selbst vor dem Hungertode. Dennoch wagt es ein gewisser Pieter Brand , mit sieben Hottentotten noch weiter nach Norden vorzudringen , und kommt bis Windhuk , von wo er nach fünfzehntägiger Reise wieder in Rehoboth anlangt , nachdem auch ihm alle Reitochsen an Wassermangel eingegangen sind. Er ist es gewesen, der zuerst sichere Kunde über die Bergdamra gebracht hat , welche die Sprache der Nama redeten und von Feldfrüchten , wilden Zwiebeln , Grassamen , Gummi , Baum¬ harz , Mäusen , Raupen , Ameisen und Heuschrecken lebten . Auf Windhuk hatte er auch die Gomaka -Damara , d. h. Rinder -Damra angetroffen . Auf seinen sehr interessanten Reisebericht werden wir bei der Geschichte des Hererovolkes zurückkommen. Mit den größten Verlusten waren diese ersten dürftigen Nachrichten erkauft worden . Dennoch ließ sich der obengenannte Sebastian van Reenen nicht abschrecken, einen neuen Versuch zu wagen , und zwar diesmal auf dem Seewege nach Südwestafrika zu gelangen . Er beantragte bei der englischen Regierung , man möge sich in den Besitz aller zu Groß -Namaland gehörigen und der weiter nördlich gelegenen Häfen setzen. Im Januar 1793 schiffte er sich auf der „Meermin " nach Walfischbai ein . Unterwegs nahm er im Namen der englischen Regierung Besitz von den Guano -Inseln , Possession Eiland , Halifax und andern Inseln in der Nähe von Angra Pequena . Am 23 . Januar erreichte die Expedition die Walfischbai . Hier war der Kapitän der „Meermin " schon zwei Jahre früher einmal gelandet und hatte mit den Herero Handel getrieben . Gegen Ende des Monats trat ein Teil die Reise ins Innere an . Ein Begleiter van Reenens , mit Namen Pinaar , versuchte in Begleitung einiger mitgebrachter Hottentotten die Damra oder Herero an der Mündung und im Tal des Swakop zu erreichen. Auf Nonidas trafen sie auch einige Werfte ; aber ihre Wünsche blieben unerfüllt ; denn was wußten die Herero damals von Gold und Kupfer , deren Namen sie noch nie gehört hatten ? Wohl fanden die Reisenden im Swakoptal , also nur 200 lein von der See , Elefanten , Rhinozerosse , Büffel , Seekühe und Antilopen in un¬ geheuren Mengen ; aber das war auch alles . Die Dürre und die Sanddünen

8 geboten auch dieser Expedition ein unweigerliches Halt, so daß an ein weiteres Vordringen nicht zu denken war. Entmutigt verließ man daher Walfischbai und kehrte Anfangs April zum Kap zurück. (Siehe: „2niä ^ .ki'iknnnsolis

Februar 1889.) Erst 1835 erneute der englische Kapitän Alexander den Versuch, über Walfischbai einen Rindviehhandel nach St . Helena mit den Herero einzuleiten. Allein auch dieses Unternehmen scheiterte an der einsetzenden furchtbaren Dürre; zudem zeigten sich die Herero auch wenig geneigt, ihr Rindvieh, das durch die Räubereien der Nama schon bedeutend vermindert war , gegen KulturErzeugnisse einzutauschen , nach denen sie noch kein Bedürfnis hatten. Was sie aber verkauften, das ging unter den Strapazen , der Dürre und an den kahlen, futterlosen Sandflächen der Bai zugrunde. Erst durch das Vorgehen des Londoner Missionars Schmelen im Jahre 1830, der durch Namaland bis Okahandja, dem Hauptplatz des Hererolandes, vordrang, und infolge der Niederlassung der Rheinischen Missionsgesellschaft im Lande wurde Südwestafrika von der Land- und der Seeseite den Kultur¬ völkern bekannt und einer der besten Häfen, Walfischbai , dem Verkehr geöffnet.

walsischbai von - er Landseite.

Hier landete auch ich nach einer beinahe dreimonatlichen Seereise am 14. Februar 1869 mit einem deutschen Bauarchitekten , einem rheinischen und zehn finnischen Missionaren nebst zwei Missionarsbräuten. In den 34 Jahren , die ich seither dort gearbeitet habe, ist mir Hereroland zur zweiten Heimat geworden , die ich von Herzen liebgewonnen habe.

9

Zweites Capitel.

Grenzen unä GOäenbeschaffenheit 6es lucrn6es. Das Hereroland, welches man bei der Ankunft in Swakopmnnd oder Walfischbai betritt, stößt im Norden an das Ovambo-, im Süden an Großnamaland und wird nordöstlich durch den Okavangofluß, im Westen durch den Atlantischen Ozean begrenzt. Das eigentliche, jetzt noch den Ovaherero

.-NAH

Im Hafen von rwakopmund

belassene Gebiet beträgt etwa 154000 cfstm . Das übrige Land, etwa so groß wie Deutschland , ist in weiße Hände übergegangen . Ich muß hier gleich im Gegensatz zu Dr . Schinz anführen, daß die Ovaherero ihr Land nie „Ouherero" sondern Ehi-rovaherero nennen. Onherero heißt: Hererotum, Hereroart und -weise, ähnlich wie wir von Deutschtum sprechen. Kommt man von der Meeresseite her, so hat man zunächst keinen er¬ freulichen Anblick . Ein etwa 70 km breiter Sandgürtel schließt das Innere des Landes nach dem Meere zu durch riesige Sanddünen und Sandberge ab. Nur die Naras — eine Melonenart — beranken zur Blütezeit diese Hügel; sonst wächst hier weder Gras noch Kraut. Ähnlich trostlos ist ja der ganze Küstenstrich von Südwestafrika , der sich vom Oranjesluß bis zum Kunenefluß in einer Länge von etwa 1400 kin von Süden nach Norden erstreckt . Diese Gegend ist darum auch fast alles tierischen Lebens bar; die Eingeborenen sagen: „Hier muß selbst eine Schildkröte verhungern." Sogar der Vetter von

10

durchbrechen die Flußbetten Diesen wüsten Sandring . In der Fläche bei Swakopund des Omaruruflusses

einige Fische zu stillen . Swakop , des Knisib

des

tönigkeit

ab .

lebendigsten

Den Tal uns .

haben

der Vorzeit

schiedene

Alosarten

sieht man

neben

an

,

welligen

Falten

des

Hcrerolandes

sogenannte sind

einnimmt .

lange

Gebirgszüge

mit

Größe , die sich dem Auge getürmte Gelände

Gneis - und von Westen

dem

Inneren

zu

einer

Höhe

tiefen

Granitmassen nach Osten .

und

darbieten .

, umgrenzen Zwischen

zu vou

Schluchten

des Beschauers

den

welche

das

steigt

1680

Berge

in

Gigantisch

sie wie künstliche

ihnen

wechseln

durch¬

Nordwesten

ganzen

etwa

in

jener

hinüber , Wasserläufen

versiegenden

Nach bis

ein hügeliges der Brandberg

und

Kaokofeld

dem

Hochfläche ,

tierarmen

Herero -Bergland

nach

, von vielen

sich ausbreitenden

zogenen , menschen - und

Flußtal

im

des Swakop

sich die Spitzkoppen

schauen

Diese

ver¬

und

Malven

den hohen Ana -Mimosenbaum,

sich im Norden

dessen Nordwestrand

erheben .

majestätisch

beiden

flüssig , auf Unten

Gestein .

Fluten gebahnt.

Felsen

Weidenbaum.

schließt

Randgebirge

An das Bergland

eine Art

Hohe

Hinabziehen .

Salzbüschen

und

Dorngestrüpp

man , scheinbar

verwitterte

das

bewachsen

und

den Tabeebusch

und

hinauf -

der Felsabhänge

Seiten

sieht

Eisensteins

das

in

Die

Urgestein .

gigantischen

die

ge¬

umstarren

unähnlich ,

noch

alles

durch

sich tiefe Furchen

schwarzen

Adern

Breite

— fast

es scheint

ist — wie

Hier

m.

verfolgen.

hinauf nicht

Alpengebirgen

den

,

Granitberge

Gewaltige

dieses bis Husab

und

hinabsteigen

des Swakop

Der

Randgebirges

bei Haigamchab

Küstenfläche

von der sandigen

wir

wir , wenn

winnen

dem

mit

reicht .

an 1000 dieses

dem Charakter

von

Eindruck

erschwert.

neue

sog . Pforte

aus

stin vom Meer

auf 200

beträgt

Höhenunterschied

dem Saume

an

dem seines Neben¬

hinter

zur

Hochfläche , die bis

einer

flusses , des Khan , zu

und

des Swakop

vom Flußbett

, nördlich

Tubasberge

Aloöstauden,

sog . Baifläche

der

zu

Land

sich das

erhebt

der Walfischbai

Hinter

das

in

Eingang

den

hier

auch

so

Afrikas ,

Ein¬

ihre Nahrung

aufs

Innere

Gebirge

grausiger

kurze

nur

etwa

ein

kahle

dem Boden

, das , wie so vielfach

stehen vor dem Randgebirge

Wir

ab .

in

gewinnen

und die Welwitzia -Aloü

Euphorbieubüsche

Sandflächen nicht ;

hier

auch

gedeihen

Bäume

und

zerklüftete ,

Wild

öden , weiten

ebenso

mit

diesem

in

.

Wüstengürtel

breiter

stm

wechseln

öde

dem

von

folgt

Sandgürtel

muß . — Dem

sein

bedeckt gewesen

Meerwasser

früheren

in

ziemlicher

mit

deuten

Dünengürtel

dieser

Zeiten

und

Diese

habe .

gefunden

des Gesteins

von Ausspülungen

hin , daß

darauf

Sicherheit 150

Zeichen

deutliche

sonstige

Wasserkalkstein-

dem Meeresspiegel selbst

1000

sie

ich

wie

,

Seemuschellager

und

30 bis 40 in über

es noch etwa

gibt

mnnd

durch

Hunger

grimmigen

den

, um

hinabzusteigen

zum seichten Meeresstrande

zu Zeit

vou Zeit

herbei ,

dazu

sich hier

läßt

Schakal ,

der

Fuchs ,

Reinekc

eigentliche m auf .

Es

verschiedenster auseinander Mauern

langgestreckte

das Täler

mit oft schöner Waldung und spärlich bewachsene Hochebenen miteinander ab. Malerisch schön ist auch hier wieder der Anblick der oft 350 in hohen Ufer¬ wände des Swakop. Von Husab bis Gavieb ist ein wahres Felsenmeer von Schluchten und Wasserrinnen , ein lebensgefährlichesLabyrinth für den Reisenden, der sich nicht darin auskennt.

Gebirge. Von den Gebirgszügen und Einzelbergen, welche in nordöstlichem Zuge das Innere des Hererolandes von dem Kaokofeld abgrenzen, sind folgende die erwähnenswertesten . Am weitesten nach Westen und noch am linken Ufer des vorhin schon genannten Khan erhebt sich zwischen Okombahe und Omaruru im Norden und Ameib im Süden das Massiv des Erongo-Gebirges bis zu einer Höhe von 1510 m. Mehr vereinzelt steigt im Osten von Omburo das Omatjao-Gebirge auf, 2100 m hoch, das in seiner Bildung säst dem berühmten Tafelberge bei Kapstadt gleicht. Nordöstlich von ihm schauen die 2680 m hohen pyramidenartigen Berge des großen und kleinen Omatako weit ins Land hinein. Nach einem Zwischenraum , der dem Kaokofeld und der gleich zu nennenden Omaheke erlaubt ineinander überzugehen , folgt bei Waterberg das Omuveroumue -Gebirge, bis zu 2100 in hoch. Es ist eine Gebirgsbildung ganz anderer Art wie die übrigen. Denn während diese aus Granit¬ massen bestehen , ist das Omuveroumue ein Sandsteingebirge . An ihrem Rot sogleich erkennbar, fallen seine Wände nach Osten und Süden steil ab, während es nach Westen und Norden allmählich in eine Hochebene verläuft. Kehren wir zu unserm Ausgangspunkte im Westen zurück und verfolgen nun die nach dem Namalande hin abschließenden Gebirgszüge , so ragt aus ihnen nördlich von Otjimbingue der Liewenberg , 1900 in hoch, heraus. Der vielgenannte Kaiser-Wilhelmsberg bei Okahandja ist mehr nur ein 300 in hoher unbedeutender Felsen, von den Herero Eu6 genannt. Jenen Namen gaben ihm die Missionare Diehl und Jrle im Jahre 1871, als sie die Nachricht von der Gründung des neuen deutschen Kaiserreiches erhielten. Welche Bedeutung diesem Berge in der Geschichte der Herero selbst zukommt, wie sie nach ihm die Jahrepoche benennen, in der sie ihre Befreiungskriege gegen die Nama begannen, davon später. Im Süden dieser Berge breitet sich die Komas-Hochebene mit ihren zerrissenen Schluchten aus, um nach Süd¬ osten hin ihre Grenze an dem 2100 in hohen Auasgebirge zwischen Windhuk und Rehoboth zu finden. Von ihm gehe» Ausläufer nach Osten und nach Norden hinaus. Die Fortsetzung der letzteren gleichsam sind nördlich des weißen Nosob die in dem Aufstand des vorigen Jahres so bekannt gewordenen Onjatiberge. Nach Norden sind diesen vorgelagert die Okonguendjebcrge, 1780 m hoch. Weiter wären noch zu nennen nach Osten hin die Omuewe-

12

dieser

aller

die Lage

(Über

noch

besten Karten

den

auf

auch

herrscht

Berge

Okogava.

der

Nordosten

im

weitesten

am

und

Omukuatjinvao

der

berge ,

viel Unklarheit .)

Omaheke.

erst recht die zwischen das

,

einnimmt

des Hererolandes

Osten

den

die

Hochebene ,

liegende

ihnen

Eindruck , so wirkt

erfrischenden

und

keinen freundlichen

des Europäers

Auge

gewöhnte

und Felder

an Wälder

auf das

ihrer Umgebung

und

Berge

zerrissenen

und

meist kahlen

dieser

schon der Charakter

Macht

oder die Omaheke , wie der Herero sie nennt , geradezu eintönig und den hinter im Süden auf Auge und Gemüt . Sie beginnt niederdrückend und erstreckt sich bis an den Otjikuara , Otjohangne , Otjongeama Orten endigt . Etwa und Ngamisee im Osten , wo sie in hohen Sanddünen Okavangofluß

Sandfeld

der rote

1 in hoch liegt Kalksteinlager

bilden .

weitgestreckte

Niederungen

es

sondern

entgegen ,

daraus

einem

namentlich

liegt ,

weit

Auge

das

uns

glänzt

Wiesen

unsrer wenn

Gelände , dessen

bis zu l in Höhe.

Wachstum

Grün

leuchtende

saftige

dauernde

das

nicht

mit

Grasfeld

, den gewaltige

So

laufen .

nach Osten

von Westen

ein großes

reicht , ist alles Aber

oder gelbe Sand auf dem Untergrund hebt und senkt sich das Wellenförmig

das

die Sonne

Gras

der hat , ein gelbgrauer , melancholisch stimmender Ton weiten Fläche . Wir haben auch keine glatte Rasendecke vor uns ; nur ver¬ einzelt stehen die hohen Grasstöcke , um sie her ist die Erde vom Regen fortohne Graswuchs. gespült ; hie und da findet man sogar gänzlich kahle Stellen bald die oft 3 — -l in erheben sich zwischen den Grasstellen wieder Dann Bauten hohen Hügel der weißen Termiten , bald die kleineren kegelförmigen dieser Tiere der roten und schwarzen Ameise , jeder von ihnen von Millionen über

schon ausgebrannt

Wege zwischen haben sich ihre sauber gearbeiteten bevölkert ; die letztgenannten in ihre Wohnungen den kleinen Grashügelchen , von denen sie den Grassamcn Wühler , Mäuse, unterirdischen die Auch gebahnt . schleppen , mühsam Gängen den ihren mit haben und Erdschweine , fehlen nicht ; sie Ichneumons Boden

oft so untergraben

hindurchzukommen die

wäldchen ,

.

Hier

das

Auge

,

daß

unmöglich

es

und dort

findet

erfreuen ;

auf

man den

ist ,

mit

Wagen

in den Tälern Höhenrücken

Pferden

oder

kleine Mimosenwächst

vereinzelt

genannt . Nur auf den Flächen bei Otjossn dsstje Dorngestrüpp , rvnekt hangue , Okehoro , Epukiro und Etemba gibt es niedrige , vereinzelte , oft aber Flächen Dornbäume , die in die breiten zusammenstehende auch parkartig Hoch¬ im schon meist erhält Die Omaheke bringen . einige Abwechslung sommer , das

also

mehr

die Herero verheerenden

schon

flache Land

im

Oktober ,

besser festhält

meist schon im August Grasbrände

verwandeln

reichlichen Frühregcn , dessen Feuchtigkeit brennen als der gebirgige Westen . Darum das alte Gras ab . Diese oder September die riesigen Flächen

zu schwarzem

Staub;

13 aber oft schon nach vier Wochen sprießt durch die Bodenfeuchtigkeit5—6 ein langes neues grünes Gras auf, in dem große Herden von Rindern, Schafen und Ziegen in der Sommerzeit reichlich Nahrung finden und fett werden. So ist die Omaheke eines der besten Weidefelder der Herero. Sobald die Regenzeit kommt, sammelt sich das Wasser in großen Rinnen und Teichen von 500 bis 1000 Schritt Umfang und 1's in Tiefe. Es ist oftmals ganz klar, häufig aber auch von den trinkenden Herden verunreinigt und zu schlammigem Morast zerstampft. In früherer Zeit, bis 1870, die Heimat der Elefanten, Anti¬ lopen, Löwen, Tiger und Strauße, bildet die Omaheke jetzt den Aufenthaltsort -o, der Uhus und Feldteufel. Die Herero nennen sie darum auch ouA-kinuZ kriegt. Gruseln das man wo , Kahlheit h. d. , onAnrunAUSö oder , Wüste

Das Flußgebiet. , so Kehren wir aus dem Sandfelde nach Südwesten und Süden zurück Natürlich . Flüsse der Gebiet das , Landes des Teil andern einen betreten wir , da — wie gesagt — bleibt der bergige Charakter auch hier vorherrschend Hereroland im wesentlichen Hochland ist. Zwischen seinen Bergen liegen hier , von zahlreichen Flnßrinnen durchschnitten und große Talkessel eingeschlossen . In der Regenzeit werden diese Rinnen mit reichlichem Graswuchs bedeckt und Täler nicht selten zu reißenden Gewässern und gewaltigen Wasserbecken, deren Durchquerung selbst für Wagen nicht ungefährlich ist. Denn diese sinken bis an die Achse in den tiefen Schlamm ein, und man braucht oft . Missionar Eich z. B. Tage, ja Wochen dazu, um wieder heraus zu kommen in solchem Morast Wagen seinem mit lang saß im Jahre 1891 vierzehn Tage fest. So ist's im Omuramba Omatako im Nordosten, so im Omuramba Epukiro und in dem des schwarzen Nosob. Omuramba ist nicht, wie oft fälschlich gesagt, Flußbett, sondern Tal, in dem ein trockenes Flußbett liegt. Während die Flußrinnen das ganze übrige Jahr trocken sind, können sie zur Regenzeit bei Hellem Sonnenschein zu reißenden Strömen werden, die in haushohen Wellen Herabkommen und alles mit sich fortreißen, was in ihren Laus kommt. Mit furchtbarer Gewalt bilden sie oft ganz neue Wasserläufe mit starken Strömungen, die ein Durchführen oder Überschreiten völlig un¬ möglich machen; denn außer den für die Eisenbahn geschlagenen Brücken gibt es keine anderen. Ebenso schnell freilich, wie solche Flüsse entstehen und wachsen, ebenso rasch fallen und verlaufen sie wieder; schon wenige Tage hernach kann man trockenen Fußes durch ihr Bett gehen.

Wasserscheiden. Der Lauf dieser Flußrinnen richtet sich im allgemeinen nach den vor¬ . Die eine von diesen bildet in der Richtung von handenen Wasserscheiden Süden nach Norden das Anasgebirge mit seinen nach Norden streichenden

14

Die

Wasser

die

rechts

, die

Otjiamangoinbebcrge

ziehenden

Okongava-

den

in

eine Fortsetzung

noch

nach Osten

von Westen

mehr

die

Omatako

von dem des Omnramba

Swakop

des

Flußgebiet

das

scheiden

Norden

Im

Nosob .

des

dein

zu

Swakop,

des

zu dein Flußgebiet

gehören

Scheide

von dieser

links

Otjozonjatiberge.

vorgelagerten

diesen

die

und

die Onjatibcrge

,

Ausläufern

haben.

bergen

ifllüsse. ",

Haupt -Omiramba

„ vier

es nicht

bemerkt , daß

sei gleich im voraus

Es

gibt : deu Kuisib , Swakop , Omades Hererolaudes sondern fünf Hauptflüsse Omatako und den Nosob . Die ersten drei senden ihre ruru , den Omuramba Ozean zn . Der zwei dem Indischen Wasser dem Atlantischen , die andern In

bis

schon

sich

Otjitarazu

bei

Kameeldornwald,

durch

Sohle

breiteren

einer

in

Okarupa

nach

hinunter

Tal

aber

von

er

zwingt

engen

fließt

durch ,

bei Otjimise

Bergen

hohen

zwischen

einem

In

Anfang .

seinen

er

nimmt

Otjosazu ,

östlich

Tagereisen

zwei

Ekoara ,

und

Otjozonjati

von

den Bergen

des Landes.

Regenfluß

periodische

bedeutendste

und

größte

der

ist

Swakop

und zwar bis Otjikune nach Norden ; hier wendet er sich im Bogen westlich durch von Ondrohungn , Okahandja , Osona , Otjikango , Otjimbingue das Berggelände seinem etwa 700 km langen Laufe hat er sehr zum Meer . In hinunter meist flache Ufer

Rhiet

bis

Haigamchab

bis

ab

da

er sich von

ausweist , windet

der Unterlauf

; während

abwärts

von Otjikango

Gefälle , besonders

starkes

seines Weges , wie bei Oviombo, durch hohe Felsen . In den breiteren Osona , Otjikango , Otjimbingue , Anawud , Horebis , Dieptal , Salem , hat er an Quellen , reichliches Gartenland Felsenbänke infolge der ihn durchquerenden der trockenen Jahreszeit in seinem Bette . In seinen Ufern und Weizenland Strecken

in guten

afrika , ein nur zeitweilig fließender Fluß , der nur 1874 , 1881 , 1891 , 1904 seine lehmigen Gewässer derselbe im

bis zur See

von Swakopmnnd

Bewohner

in

Fluß , der

rasender

erreicht , mit

Otjimbingue

drei

genug

oft

von

der

Khan,

und

Swakop kein

Quellen

Wasserscheide

herabkommeud

Okambuindja den

der

mündet .

Weizenland auf.

,

Trotz an

in

seinen

der

von

zwischen

Omaruru

Länge

Ufern

und

Lauf

bietet weist

kann

freilich

Dann

seines

Laufes

nicht

einmal

und , wie im

an den ebengenannten

bis

Nebenfluß südwestlichem

seiner

.

herabstürzen

von Otjosazu

sein

auch

verdient

Erwähnung

der

nacheinander

Jahre

Geschwindigkeit

1874 , die gewaltige Strecke Flutjahre durcheilen. Ort in kaum 12 Stunden

wie

Staunen

der Hälfte

schon in

Jahren

meisten

den

und

versiegt

Sande

Regenjahren

zum größten

hinunterbringt

dies,

tun

in Südwest¬

ist eben , wie alle seine Brüder

Swakop

Der

ohne es zu wissen .

manche Reisende

durchschreiten , und

überall

sein Sandbett

man

kann

er auch

Seite , der

rechten und

Okahandja

bei

bei

Haigamchab

in

gar

wenig

nur

Garten-

unbedeutende

Der

Omaruru

von Omburo

- oder Eisibfluß

bis Okombahe ) durch

Weizenflächen

aus .

Bei

Omaruru

Omburo ,

während

ins

Der

Meer

Omburo

unteren

Laufe

Kuisibfluß

In

gerade

ist

zu sehr

.

nimmt In

der

einem

von Akazienbäumen das

wenig

Richtung

Wasser

hat

dem

Quellen,

und

bei

Namalande

,

nämlich

von

Omatako

Tal

und Dornbüschen

(Omuramba

seiner

hin , als

und

gibt

es fast gar

Otjikururume

Omumborongbonga

den Omatakobergen

seinen )

auf beiden Seiten

ganze Tal , nach dem er seinen Osire ,

den Otjamukurubergen.

hauptsächlichsten

nach

Omuramba

breiten

Auch in seinem Gebiet ,

(so

Garten - und

endigt.

Grenzfluß

in einer schmalen tiefen Lehmbodenrinne selten

in

seine

breiten

wäre.

entgegengesetzter

nach Nordosten , Okavangofluß

nur

sich streckenweise

mit

er

sind

in ödester Sandwüste

hier viel von ihm zu sagen

zeichnet

entspringt

und Okombahe

er in seinem

Mündung daß

Hinter

hingegen

sehr schöne Ufer

mit

den

Gürtel

in Regenzeiten

hat: Tal den

nicht

der Omatakoberge.

keine Quellen , nur an

in

dichtem

läuft sein Gewässer zumeist

überschwemmt

Namen

Laus

oft

vereinzelt , z. B . bei

Ufern

künstlich

gemachte

Brunnen , die bis zu 5 ui tief sind. Ein

anderer

in

östlicher

der

Omnramba

nimmt

Richtung

dem

das

Bett

Lutjahau

auszeichnet

— bei Epnkiro

weiter

aber

der Lauf

er sich in einem hervortritt

.

Südlich weißen

,

Nosob.

Beide

die Kalahari

drei

Tagereisen

auf der Westseite

der

in beiden

Lehmboden ,

durch

bis Okehoro

den Weg

4 — 5 ni tiefer seinen

Ufern

Qnarzsand

Otjomukarn

dieser und

auf

genannt.

und

sind .

Wege

dem

schwarzen der zunächst

vereinigen

Der

trägt

seinen

Namen

ohne Quellen ,

Sein

in seinem

soll .

von

den Herero

weißer

Bruder

Mittellauf und

von Ongombo

oder Witvlep . Damit

Epako nach wären

.

Onjati und

von

dann, fließen,

nach Angabe

schwarze breite

--

getrennt,

in den Molopo

münden

wieder und den

Richtung

Naosannabis

verbirgt

Weg.

Ostabhang

in südöstlicher

tiefe , meist 4 in

Selbst

auf, die

nach Otjohangue

seinem

Omataura

landes

sucht .

Brunnen

auf

, den

in

Gartenland.

hie und da einmal

angibt , in den Oranje , sondern

sich seine

gebrochen

dem weißen und

Brüder

den

nebst

dem er nur

bei

den Limpopo

hat

geht , um so mehr

schneidend , nach Süden

der nicht , wie die Kolonialkarte der Eingebornen

Tal

es sich besonders

, oriornbu , bezeichnen seinen

ihren Lauf

auf,

nach Osten

entspringen

und nehmen

sie sich nach

nördlichere

aus

Feldbrunnen

Dieses

— wodurch

) hohe Waldungen

Flusses

Sandtal

Menge

nnd

von ihm finden wir noch ein Flußpaar

Wasserscheide bis

flachen

Eine

( - Verirrung dieses

Epukiroflusses

zustrebt .

seinem oberen Teil festen schwarzen Lehmboden Je

des

Nosob

ist der

dem schwarzen

Rinne

von Eknija

weist er doch eine Menge in

den Kalksteingrund

verdankt

Während Otjituezn

seine Benennung

jener

oder Gobabis

von Otjisauna

zu fließt , berührt

Otjihaenena

die wichtigsten

an

Flüsse

, Okazeva des Herero-

16 Quellen , Grunnen uncl Reiche. Ich erwähnte vorher die Quellen, die sich in den Flußbetten finden. Sie entstehen dadurch, daß Felsbänke sich quer unter dem Sande durch das , dadurch das verborgen talabwärts dringende Wasser stauen Flußbett schieben treten lassen. Natürlich sind auch sie periodischer Natur Oberfläche die an und wie die Flüsse selber und in ihrem Wasserreichtum oder ihrem Versiegen von diesen abhängig. Die wichtigsten von ihnen sind bei den Flüssen bereits genannt; der Vollständigkeit halber mögen sie hier zusammengestellt werden.

Sraben eines vrunnens.

17 Man

hat solche Quellen , orni

Diepthal

otni

genannt , in Omaruru

, Horebis , Tsaoobis , Otjimbingue

, Okombahe , Salem,

, Otjikango , Okahandja , Otjosazu

und Otjizeva , sie sind zumeist Süßwasserquellen. Eine

andere

Feldbrnnnen

,

Art

die

schnitzten Stöcken wo

von Wasserbehältern

von

den

im Sandfelde

ursprünglich

1 - 3 , ja wohl

gar dazu

Ausdauer

Nachteile .

das

einfachen

und

mit

gegraben

der Kalkstein -Untergrund

solchen

bilden

Eingeborenen

worden

Wasser

gibt

man

sie herzustellen .

der

weiße

und

Lehm ,

Ozombn, Holz

Da

zwischen

das

nur

sickert oft nur

an

und

diese Brunnen

oft

sie zwei

große sitzt,

sich nach dem Schöpfen tropfenweise

aus

periodischen

Flußquellen

und

noch

immer

heraus.

Neben

den

den künstlich

genannten

hergestellten

natürliche

Quellen

abhängig

und

Thermen ,

wieder

mit

dem Kalkstein

sammelt

sehr langsam

da,

Durchbohren

haben

eine schmutzig weiße Farbe , sodann

Wasser

sie nur

ge¬

sich denken , welche Mühe

Freilich

der

findet

dem Wasser dem Gestein

hartem

ein

gestattet .

6 — 8 in tief sind , so kann

Einmal

sogenannten aus

sind ; man

festhält

Werkzeugen

gehört ,

die

spitzen ,

,

beiden Feldbrunnen

otniiurni

vereinzelt

andere

Arten , ,

den

gibt es

genannt , deren

auch

enthalten

schwefelhaltig

kühles

ist .

Süßwasser

einige

Wassermenge .

Eine Die

Anzahl

un¬

davon

hauptsächlichsten

sich auf Groß - und Klein -Windhuk , zum Teil sehr stark und Otjikango mittelstark und 64 " heiß ; auf Klein -Otjikango schwefelig ; auf Okanduu , hinter

fließende

vom Regen

sind finden

77 " Oheiß ; auf 60 ° heiß und

dem Liewenberg , 30 ° heiß und schwach ; auf

Omapjun 61 ° heiß , schwach und schwefelig ; auf Omburo heiß und schwefelig; auf Otjozondjupa (Waterberg ) sehr stark und kalt ; auf Otavi stark und kalt; auf Otjivanda teils kalt und Von Menge

großer

die

hinein halten . gebilde

ist ,

viele

die Viehzucht Wasserstellen

in

Tälern

30 in lange

in

guten

denen Die mit

und

sich das Otuindjo

sind

endlich

Lande .

ihr

lachen sind die Ozondata und finden und wie diese selbst bald

noch

Es

Wasser

Bodensenkungen

Wasser Es

tiefe

Gobabis

stark,

eine

ganze

die

schon

sind

und Otuindjo , Plur . Ich kenne deren an 40,

sammelt .

sind

vom

Wasserbehälter Omisema , austrocknen.

die

bis

in

den

, deren Untergrund Jede

(Sing . : Oruindjo ) finden

Lehmboden . 2 — 3 in

und kalt ; auf

im

Regenjahren

Es sind beckenartige

Namen .

reichen

für

abhängige

) sehr stark

Teiche , Erindi , Omarindi

denen

ihren

Bedeutung

vom Regen

erwähnten von

tjongue (Grootfontein teils warm.

dieser

.

Eine sich in

Kalkstein¬

oniLi 'insti

sich nur

Regenwasser

Oktober

ausgewühlte

andere

hat

in den zahl¬ Arr

trockenen

, oft

Wasser¬

Flußbetten

ifiatcr Ndorgana. Hereroland treten

ist

des Festlandes ,

Jrle , Die Herero.

auch

ein Land

auf der

der

Fata

kahlen , baumlosen

Morgana

.

Sandfläche

Gleich der

beim

Be¬

Walfischbai 2

18 diese fast täglich beobachten . Dann erscheinen in der Luft wunder¬ bare Bilder von Seen , Palmen , Bäumen , Häusern , Menschen , Schiffen und Ein Bild ohne Wirklichkeit . , Trugbilder Luftspiegelungen Städten , lauter man

kann

auch

ein

Bild

des

und

Wehe

säst

ganz

genug

oft

es

wie

Welt ,

dieser

von

Wohl

Ver¬

auch große

aber

zu ver¬

im Sande

wieder

schon

vielleicht

morgen

um

anrichten ,

heerungen

Aber

dessen

Regen¬ oder sich verschließenden sich heute zerrissenen Bergen

neu beleben , bald

alles

worden .

Land ,

ein

doch

kahlen ,

dessen

ergießen , die in Kürze

Ströme

Jst ' s

sich öffnenden

der

von

abhängt ; ein Land ,

wolke

auf

ist .

Hererolandes

angewendet

sie

schon

rinnen ; ein Land also , in dem nichts ein sicheres Dasein , nichts eine dauernde Flußbett, solch ein ausgetrocknetes als hat . Kein öderes Bild Wirklichkeit heiterem bei oft und wieder dann aber ; brütet Sonne über dem die afrikanische Flut. Himmel füllt es sich mit wilder , alles fortreißender Regen lechzt hier das ganze Land ; aber monate¬ Ja , nach des Himmels lang blaut der Himmel darüber , und die Sonne sendet ihre glühenden Strahlen und Strauch , Mensch und Vieh herab . Alles Lebende auf Baum verdorrend Glück, schnappt nach Luft und schaut nach Regen aus . Welch ein unsagbares im fernen Osten kleine Wölkchen aufsteigen! wenn endlich nach sechs Monaten Aber noch heißt 's : Warten . Die dorthin . blickt man sehnsüchtig Täglich die Erde

weiter ;

alles

verbrennt

und

versengt

Sonne

glühende

rissig

wird

wie zerklüftetes Gestein ; der Himmel ruht wie eine eherne Decke bewegungslos die stechende Gluthitze Tag um Tag ! Doch endlich über der Erde . Wieder blitzt es am fernen Horizonte auf, bewölkt sich der Himmel stärker ; allabendlich ferne

läßt

der Regen dürre

Sommer

wird ."

des Windes die Steine

springen

Manches

Gebet

gen Osten der Wind ihn

und

rasselnde Regen .

im

, aber weißen

armen

um

soll es werden , wenn

Was

vor Hitze .

und

daheim

steigt

Regen

im

kommt?

kein Regen

mit

Gottesdienst ! Einige

empor . Doch sieh da , endlich wirkliche Regenwolken kracht ; aber der Westwind jagt sie im Fluge

zurück ! aus

senkt Donner , So

ihn

das

dicke Tropfen plötzlich

aufhören .

In

Regenduft

Gegen

ein .

dankbar

nun

und

Mittag

Land ;

ganze :

am andern

Doch

feuchten

wieder

sich über

unerwartet

es nimmer

!

Morgana

O Fata

dem Osten

atmen

Dunkelheit

wollte

die

aber

auch , der Donner

fallen

es

ihren Kindern ! Wie schwer wird ' s ihnen bei täglich 30 bis 32 OR. und bei der fast erdrückenden Schwüle des Nachts ! Der Hauch ist wie heiße Glut ; alles , was man berührt , fühlt sich heiß an;

Frauen mit im Schatten

Schwarzen

,

ertragen

noch

schon

wie

wie Zitronen

ausgedörrt

, obgleich

Männer

Wir

können ' s

Nerven ,

doch ohne

ist vertrocknet ,

Saft

„ Unser

sich warten .

auf

noch

Doch immer

schwer .

und

dumpf

grollen

und

rollen

Donner

und

ist

hie

er

so gewaltig

den Stuben

läuft

Morgen

den

Tropfen wieder

bringt

uns

; selbst die Ochsen spüren zu; die Schwüle nimmt und

endlich fängt

da da ,

zuckende der

Blitze,

langersehnte

es an zu gießen , als

das Wasser

an den Wänden

19

hinunter, durch Dächer, Türen und Fenster dringt's mächtig hinein. Im Nu ist alles naß, drinnen wie draußen. Alle Hände sind geschäftig , den lieben und doch unliebsamen Gast von den Häusern fern zu halten. Am nächsten Tage wiederholt sich der Regen und noch öfter. Nun grünt und erblüht neues Leben auf dem sonst so öden Feld. In wenigen Tagen ist alles wie verzaubert im schönen Lande der Fata Morgana. SS»

Drittes Capitel.

Rlirna uncl Temperatur. Gegenseiten uncl Leiten cler Dürre. Aus dem eben Gesagten erhellt schon, daß wir im Hereroland im all¬ gemeinen ein regenarmes und darum dürres Land vor uns haben. Alle obengenannten Flußbetten sowie auch die Flußquellen und Feldbrunnen ge¬ winnen nur in dem Grade eine Bedeutung für die Bewässerung und Ertrags¬ fähigkeit des Landes, je nachdem die Regenzeit Wassermengen mit sich bringt. Die Frühregen stellen sich selten schon Ende Oktober bis Anfang November ein und schaden dann oft mehr, wie sie nützen. Denn gewöhnlich sind es nur kurze Gewitterregen, und sie sind nicht stark und anhaltend genug, um einen Graswuchs zu erzeugen, der Bestand hat. Wie oft habe ich's erlebt, daß nach einigen solchen starken Gewitterschauern das Feld zu grünen und zu blühen anfing; aber ebenso schnell verwelkte es in wenigen Tagen unter der alles versengenden Sonnenglut wieder. Diese Regen, nicht selten mit starkem Hagelschlag vermischt, zerschlagen wohl das alte, verdorrte Gras zu Staub; aber nicht minder auch füllt sich das Flußbett reißend schnell und zerstört nun die junge Getreidesaat an seinen Ufern in wenigen Stunden. Wohl sechsmal hintereinander nahm uns nach solchem Regen der herunterkommende Fluß die eben reifende Weizenernte mit fort oder begrub sie unter seinem Sand. Die eigentliche Regenzeit beginnt erst anfangs Januar und dauert bis Ende April. Mächtige Wirbelwinde, Orukumbambura d. i. Regenbitter genannt, steigen auf und reißen alles mit sich fort, was in ihren Bereich kommt; gewaltige Staubsandsäulen erheben sich unheildrohend bis hoch in die Wolken und hüllen alles in Staub und Sand ein, so daß man kein Auge auftun kann; Ost- und Westwind kämpfen miteinander einen furchtbaren Kamps; nicht selten wird der Sturm zum Orkan, der gewaltige Bäume umbricht und ganze Strecken Buschwerk entwurzelt. Unter furchtbarem Krachen schlagen die Blitze in die Kamceldornbäume und zerspalten die stärksten Riesen. Sind ihre Schläge auch meist kalt, so fallen ihnen doch oft genug Hirten und Herden zum Opfer. So schwankt die Entscheidung in dem ungeheuren 2»

20 den der Nordostwind und schwer Sieg davon trägt . Dann ballen sich im Osten die Wolken schwarz von 1 bis 2 Stunden zusammen und entladen sich in heftigen Gewitterregen auf das ausgedörrte die wuchtigen Wassermassen stürzen Dauer ; drohend die Regenzeit Land herab ; in kurzer Zeit ist alles überflutet . So spielt sich , also Seeseite der von Regen der meistens ab . Nur selten geschieht es , daß ist ' s aber immer nur ein leiser Landregen , der von Westen , kommt ; dann der vorwiegend herrscht hat . Von August bis Dezember wenig Bedeutung immer wieder zu legen. Westwind , um sich gegen 3 bis 4 Uhr nachmittags des Landes ist auch für die Kolonisation Von nicht geringem Interesse ist , die jährlich in der Regenzeit die Frage , wie groß denn die Regenmenge ist die Menge des Wassers davon abhängig, herunterkommt . Selbstverständlich ist . Seit 1866 habe ich ein gutes oder ein geringes Regenjahr ob das Jahr und dabei gefunden , daß , wenn täglich einige Stunden veranstaltet Messungen höchstens 200 — 300 imn fallen , die Wassermenge tüchtige Regen anhaltend und jährlich seit 1869 gemachten meiner lege das Ergebnis beträgt . Ich von der Messungen sowie dasjenige Beobachtungen genau aufgezeichneten 1869/70 Jahre Die : sagen läßt sich folgendes 1886 ab hier vor . Danach , in denen die Flüsse meist schon im Regenjahre starke , gute bis 79 waren ; 1882 keine November liefen ; 1880 war Dürre ; 1881 gab es starke Flüsse und Kälte ; 1883 kalte Regen , viel Kälte und Flüsse , aber viel Hagelwetter schwache keine Flüsse ; 1884 Beginn der Regenzeit Ansang Februar , zunächst Flusses, des Einsetzen Oktober und erst im April starke Regen , darauf Anfang Ende des Regens mit fortnahm ; 1880 Beginn der schließlich alles Korn Regen. Dezember Januar , im April Hagelstürme , keine Flüsse , viel Kälte , im

Luftkampf

Und

nun

oft

wochenlang

1886 1887 1888

ReaenMenge mm 50

1889 90 1891 1892 1893 1896

und

her ,

bis

endlich

die

200 300 250 88 192

ab.

von

1886

Bemerkungen

Jahr

RegenMenge

nur Februar u . März Regen. gute Regen , aber keine Flüsse. Regenzeit begann nach Ostern; Messungen nicht vorgc-

1897

M6

Flüsse. '

1898

317

starke Flüsse.

1899

124

schwache Flüsse ; Regen November bis Dezember.

1900

272 124

1901

141

starke Flüsse. Siegen im Dezember. bis April Anfang Januar Wasscrstaud 6 in tief.

1902

186

1903

170

Regen

Jahr

hin

- Tabelle

nach Deutschland, Reise daher keine Messungen. schwache Flüsse. starke Flüsse. schwache Flüsse. Negendauer bis April. Regen wieder im November und Dezember ; kcineFlüsse.

Bemerkungen

MM

sehr wenig Regen ; keine Flüsse. Regen November bis Dezember ; starke Flüsse.

21 Meine genauen Aufzeichnungen über die Regenmenge im ganzen Hereroland in den Jahren 1886 bis 1903 haben mich zu folgenden Beobachtungen geführt. Erstens ist die Regenmenge im Westen des Landes, von Otjimbingue bis zur See, nur halb so groß, ja oft nur ein Drittel wie die des Ostens und Nordens; ebenso fällt im Norden doppelt soviel Regen als im Süden, im Namaland. Doch steigt auch im Norden bei Otavi , Ghaub und Waterberg, also in den anerkanntermaßen besten Gegenden das Maß des Regens niemals über 400 inin. Sodann hängt die Güte eines Jahres nicht nur von der Menge des Regens ab, sondern auch von der Zeit, in welcher er fällt. Ob er früh oder spät, in kurzen Zwischenräumen oder in langen Pausen kommt, fällt dabei sehr ins Gewicht. So ist z. B. eine Regenzeit von Januar bis Mai, in der etwa jede Woche 10 miii Regen fallen, nicht viel nütze. Diese geringe Menge trocknet nämlich schon nach einem Tage wieder auf und gewinnt auf den Graswuchs keinen Einfluß. Ja selbst wenn es jede Woche 20 miii Regen gäbe, also in vier Monaten 320 mm , eine recht hohe Zahl, so würde doch der Erfolg nur gering sein, weil die Regen in zu weiten Zwischenräumen fallen und sich dabei keine Flüsse bilden können. Erst bei starken, täglichen Gewitter-Regen beginnen die Flüsse zu fließen, bilden sich zahlreiche Quellen und wasserreiche Tümpel und wächst das Gras bis zu Ihs in Höhe. Man redet dann von guten Regenjahren, deren etwa vier bis sechs aufeinander folgen. Nach meinen Erkundigungen, die ich durch meine Erfahrungen bestätigt gefunden habe, wechseln in Südwestafrika Flutjahre mit dürren Jahren in unregelmäßigen Zwischenräumen ab. Alte, hundertjährige Herero, wie Kukuri, Kandji und Vingava, haben mir erzählt, daß sie sich in solchen Flutjahren oft vor dem Wasser auf die Höhen hätten flüchten müssen; das ganze Tal des Omaruruflusses von Omburo an bis weit unterhalb Okombahe sei ein großer Wasserspiegel gewesen, in dem sich Seekühe aufgehalten hätten. Im großen und ganzen sind solche Flutjahre selten. Ich selbst habe in 34 Jahren nur drei erlebt: 1874, 1881 und 1892; die Jahre 1869,70, 1878/79, 1888/89, 1896 und 1902 03 dagegen waren dürre Jahre . Seit 1840 sind überhaupt weit mehr dürre wie gute Regenjahre gewesen . Daraus erklärt es sich, daß der Swakop in 30 Jahren nur zehnmal und der Kuisib erst 1881 zum erstenmal nach 20 Jahren wieder voll bis zur See hinuntergekommen sind. In früheren Zeiten müssen überhaupt viel größere Wassermengen herunter¬ gekommen und die Fluten viel höher gestiegen sein wie jetzt. Eine Reihe ziemlich sicherer Anzeichen sprechen dafür. Einmal zeigen sich die jetzigen Flußbetten als versandete neue Flußläufe, die durch solche Hochfluten ent¬ standen sind. So fand man in dem jetzigen Sandbett des Omaruruflusses 5 in tief unter der Oberfläche hölzerne Wassereimer und Gerätschaften der Herero. Weiter findet man auf ziemlich hohen Hügeln jetzt noch vom Wasser

ausgespülte Felsenhöhlungeu und rundgeschliffeue Quarzsteiue. Die Lchmflächcu ferner auf Otjosazu, Okahandja und zwischen Omaruru und Ombnro sind, wie man an den oft 5 m hohen Flußufern bei Otjimbingue noch deutlich sehen kann, nichts als angeschwemmtes Land, in dem grober und feiner Flnßsand schicht¬ weise übereinander liegt. Da endlich, wo jetzt in Otjimbingue die Pferdeställe und Werkstätten der Kaserne stehen, war noch in den fünfziger Jahren ein Wasserteich mit mehreren Quellen, so daß die Missionare Rath und Hörnemann Ihü m tiefe Abzugsgräben machen mußten, um das fruchtbare Land zu entwässern und nutzbar zu machen. Aber schon 1869, als ich dort hinkam, mußten wir das Wasser in 2 bis 39s m tiefen Löchern suchen. Damals fand ich auch noch aus einem hohen Hügel am Swakop bei Otumuama glatt ge¬ schliffene Flußsteine. Diese Spuren früheren Wasserreichtums auch an der Westseite des Landes finden ihre Bestätigung durch die Erzählungen des oben erwähnten Sebastian van Reenen, der im Jahre 1773 an der Bai bei Nonidas noch Elefanten und Giraffen in Menge sah. Wo sind diese jetzt? 1870 sah ich ihre letzten Spuren bei Erindirondjiva, seit 1880 haben sie sich ganz nach dem Osten zurückgezogen. Auch der Osten des Hererolandes muß früher viel wasserreicher gewesen sein; behaupten doch die Geologen, das innere Becken der Kalahari sei . Wirklich fand man dort 1879 beim Graben eines einst ein See gewesen Brunnens noch Seemuscheln vor. Nicht minder weisen die kesselartigen Teiche der Omaheke darauf hin, daß sie früher in weitem Umfange voll Wasser ge¬ standen haben muß.

Dürre.

Eine andere auffallende Erscheinung in dem früher ziemlich wasserreichen, jetzt aber wasserarmen Lande ist die der General-Dürre. Mit ziemlicher Regelmäßigkeit haben nämlich seit 1761 — soweit können wir es verfolgen— etwa alle 30 Jahre eine sogenannte General-Dürre und etwa von zehn zu . Die Geschichte der zehn Iahen einige gewöhnliche dürre Jahre stattgefunden oben mitgeteilten Expeditionen und der Herero Jahres -Epochen Kalender lassen die ziemlich sichere Annahme zu, daß die Jahre 1771, 1792, 1833, 1844, 1867 und 1902,03 eine General-Dürre gebracht haben. Im Jahre 1844 mußte der Missionar Hugo Hahn die eben angelegte Station Okahandja des Wassermangels halber aufgeben. In den Jahren 1866—1868 war der Swakop in drei Jahren nicht bis Otjimbingue gelaufen. Bei meiner Ankunft auf Okahandja fand ich 1869 die sonst laufende Quelle ausgetrocknet und mußte dort und auf Osona das Wasser in fast 3 in tiefen Löchern suchen. Im Jahre 1902,03 war das Wasser auf Otjosazu im Flußbett bis auf 4 m , während es in den guten Jahren von 1870 an immer Tiefe eingetrocknet eine etwa 1000 Schritt weit anslaufende Quelle bildete. Es war dies das erstemal in den 31 Jahren , daß wir Wassermangel hatten und täglich nur

23 drei Eimer Wasser schöpfen konnten . Von diesen mußten wir täglich sts Eimer sparen , um nur nach 14 Tagen Kleider waschen zu können. Auch hieß es: schmutziges Wasser gieße man nicht eher weg, als bis man reines hat . Die gewöhnlichen , im Laufe von 10 Jahren wiederkehrenden dürren Jahre waren in dieser Zeit 1879 , 1889 und 1896 . Von 1883 ab bis 1901 konnten die Leute auf Otjosazu nur selten Weizen säen oder gute Gärten anlegen . Nnr die Zeit von 1870 bis 1881 waren für Kornbau und Gürten Segensjahre. Es erhebt sich die Frage : Was mag wohl die Ursache dafür sein, daß das Land jetzt weniger Regen bekommt als früher ? Ob die ungeheuren jähr¬ lichen Grasbrände in der Omaheke dazu beigetragen haben ? Ob man es der Zerstörung der Waldungen auf den Bergen , die von den Nama und Bergdamra niedergebrannt wurden , zuschreiben darf ? Ob vielleicht das Abhauen der Dornen für die Umzäumung der Weizenfelder in den Flußbetten , wie es namentlich auf Otjimbingue geschehen ist, mitgewirkt hat ? Fast möchte man es glauben . Denn die Beobachtung lehrt , daß die ersten Regen im Osten, im Quellgebiet des Swakop , immer da entstehen , wo reichlicher Wald ist. Okahandja , Otjosazu und Katjapja hatten , ehe die Nama im Jahre 1846 die Gegend verwüsteten , noch reichlichen Waldbestand ; jetzt findet man nur noch die abgebrannten dicken Baumstrünke im Boden . Leider machen es unsre deutschen „Knlturpfleger " nicht viel besser; denn der schöne, wohl lOO Jahre alte Mimosenwald ( Otusn Lliinosn ) bei Groß -Windhuk ist unter dem Beil der Forstwissenschaft gefallen ; ebenso hat der von Maharero und den Missionaren angepflanzte Mimosenwald bei Okahandja einer Baumschule Platz machen müssen.

Künstliche Lewässerung. Doch wie dem auch sei, Tatsache ist, daß Hereroland jetzt nur noch in guten Regenjahren wasserreich ist. Aber damit ist es noch kein ackerbaufähiges Land . Unsre Kolonisation hat darum versucht , es dazu zu machen. Man will die Wasserarmut durch Staudämme und Wasserbohrungen heben. Doch sind bis jetzt keine nennenswerten Erfolge damit erzielt worden . Meiner Ansicht nach sind die mit vielen Kosten hergestellten Anlagen bis jetzt verfehlt . Es fehlt eben hier zu Lande jede Vorbedingung zu solchen , vor allem die feste Rasen - oder Steindecke , durch welche die Böschungen geschützt und wider¬ standsfähig gemacht werden . Zum andern führen unsre Flüsse und Talwasserlünfe solche Mengen Schlamm und Sand mit sich, daß nach einigermaßen starkem Regen auch das schönste und tiefste Staubecken damit angefüllt ist, während das Wasser als hübscher Wasserfall über den Damm hinabfließt. Auch die Brunnenbohrungen haben nicht den erhofften Erfolg gehabt . Von den 28 Bohrlöchern bis zu 13 , ja 65 in Tiefe haben nur vier starkes, vier wenig und 20 gar kein Wasser . Zu den ersten gehört auch der Brunnen auf Otjosazu . Er ist fast 14 in tief und nnr 15 Schritt vom Flußbett

24

Fließen ;

zum

74 nun

von

Regen

stündigen

zwei¬ vom

nicht

Loch ,

das

2 m hoch voll . Aber wer wollte sich noch dazu so schmutziges Wasser herauf-

, nur

Fluß -, sondern vom Regenwasser der Mühe unterziehen , so tiefes

war

da

einem

nach

der Fluß

kam

November

Im

Eimer .

drei

täglich

nämlich

Brunnen,

wie mein

Wasser

ebensowenig

1902

im Oktober

aber

entfernt , hatte

und

selbst und in unserm im Flußbett es doch näher wir zuwinden ; hatten gab. und wohlschmeckendes Wasser , der stets reines , klares Gartenbrunnen in der Regenzeit , wo in den Selbst den Herero fiel das nicht ein . Gerade brauchbar

schmackhaftes

Technik

der modernen

durch die Mittel

land

daher schmutzig , lehmig und un¬ und aus¬ gesprengten den Felsen

Erfahrungen

den bisherigen

nach

also

in und

reines

immer

Brunnen

gemauerten wird

und

alles Wasser zusammenläuft ist , haben wir in unserm

Flußbetten

Es

schwerlich

gelingen , das

Herero-

zu einem

wasserergiebigen

Lande eines

mittelst

in Ovamboland

den Kunene

zu machen ; es sei denn , daß man ableitet! Kanals nach Hereroland

gehabt .

Wasser

Klima unck Temperatur.

Himmel ,

von

bis

dieselbe

der

ist seine

dafür

wolkenlose , blaue

November

verpestete

der Kultur

dazu beitragen .

es

man

als

Hauptursache

Bazillen

den

Während

.

ist jedoch die Temperatur

Die

Mai

von

viel

die trockene Hitze mögen

und

sollte .

Ende

nicht

noch

reine ,

die

fast

der

Auch

Höhenlage .

vermuten

nach

Lage

geographischen

gesunder ,

weit

des Landes

Klima

ist das

Dagegen

Luft

schwankend

Außerordentlich

bis zu 30 ° K

im Hochsommer

steigt, 40 — 45 ° K gegen 2 Uhr nachmittags sinkt sie in den Nächten bedeutend herab ; ja im Winter , also in den Monaten von 15 ° K des Abends in der Nacht Juli und August , fällt das Thermometer aus 5 °, ja 0 ° K , nicht selten sogar auf 4 ° K Kälte . Dann bis zum Morgen gibt es wohl in den Eimern Eis , jedoch nicht in den Brunnen . Nur einmal, in

und

im Schatten

der Sonne

und Hecken Glatteis 1883 , habe ich es erlebt , daß auf den Mauern im Oktober bis lag . Ein starker Nebel , wie solche nur in dürren Jahren und Kälte mitbringen , war zu Eis gefroren. zur Wasserscheide heraufkommen Stücken, Schnee kennt man nicht , wohl aber Hagelschlossen bis zu walnußgroßen . — können die alles zerschlagen und selbst Kleinvieh und nackte Menschen töten

im Jahre

Es

Hitze

ist,

Weizen

es kommt alle

Blüten

die

und

nur

sich gewöhnlich

der

des Weins , Kartoffeln

Gewächse ,

in

Feigen

der Nacht

im Dezember selbst

die

gewöhnt

sie in Deutschland zwischen

erwähnten

Tage . Durch selbst noch im Oktober , wenn

vor , daß sogar

zarten

wir

wie

die vorhin

es sich auch , daß

blühender und

bewegt

Er

windstille

gibt selten

erklärt

Ja

vor .

nicht

kommen

,

Barometers

des

Schwankungen

und

730 starken

am Tage Datteln

oft gänzlich

und

sind, 740.

Seenebel

25 — 30 ° K

und vernichtet

besonders werden.

ein solcher Frost Kürbisse , Melonen zerstört . Die des Dornbaums

Blüten

schönsten Hoffnungen werden dann in einer Nacht vernichtet, das saftigste

Grün ist am Mittag schwarz und verwelkt. Feigen, Granatbäume, Oleander, Bananen und Apfelsinen , die nur noch die Blätter behalten, aber keine neuen Knospen bilden, ersticken im eigenen Safte und gehen so zugrunde. VVV

Viertes Capitel.

Saum - unci L>klan2:enwu !SMW

ks

WW

WDvDW

Gmuhcrero.

Gesicht mit

Stirn , ein langes Backenknochen ; nur Hingegen

sind

eine

dünne

weniger

geringe Lippen

platter

Minderzahl und

schmale

und

Nase hat

ein

Nasen

weniger

vorstehenden

negerartiges eine

Seltenheit

Aussehen. .

Das

Gewöhnliche sind vielmehr dick. aufgeworfene Lippen und flache, etwas gekrümmte Nasen mit weiten Öffnungen. Die Zähne, in der Jugend schön und weiß, werden dadurch, daß sie die zwei vorderen Schneidezähne des Oberkiefers— das ihr Nationalabzeichen— in der Form eines aus¬ feilen, verunziert. Das oft starke Barthaar ziehen sich die Männer mit der Bartzange aus ; die Zierde der Finger sind lange Nägel. Das wollige, tief¬ schwarze Haar lassen die Männer halblang wachsen und verunzieren es durch Einreiben mit Fett und rotem Eisenstein(otMs ), indem sie kleine Zotteln daraus drehen und Muscheln und Perlen in diese befestigen . Frauen und Mädchen schaben sich die Haare bis aus einen Büschel auf dem Scheitel ab; an diesem Busch befestigen sie dann kleine, bindfadendicke Zäpfchen aus gedrehten Tiersehnen und behängen diese mit Eiscnperlen und Ähnlichem. Männer und Frauen reiben ihren ganzen Leib mit einem aus Fett und Eisensteinpulver hergestellten Gemisch ein, so daß sie oft geradezu davon triefen. Daß unter ihnen häufig recht korpulente Männer und Frauen anzutreffen sind, entspricht ihrem Schönheitssinn; sie lieben eben dicke , fette Körpersormen. — So stark nun aber auch der Körperbau der Herero zu sein scheint , so sind sie doch im allgemeinen Schwächlinge , da sie weder an Arbeit gewöhnt sind noch ihre Kraft recht zu benutzen wissen. Nur im Gehen und Laufen leisten sie Bedeutendes. So kommt es vor, daß sie einen Weg von 18 Stunden in einer Nacht gehen. Oft ist mein schwarzer Begleiter mit meinem trabenden Pferde in die Wette marschiert. Dabei ist die Körperhaltung des Herero eine stolze. Hoch aufgerichtet , den Kopf zurück¬ geworfen, die Brust heraus, die Füße nach außen gesetzt , mit schlenkernden Armen, in den Hüften sich bald nach links, bald nach rechts wiegend, schreitet der Omuherero einher voll Verachtung für den langsamen Gang und krummen Rücken des weißen Arbeiters. Dabei gibt ihm die stets in Bewegung gehaltene Lanze oder bei den jungen Leuten der quer über die Schulter gelegte Stock, auf dem die Arme ruhen, sowie der im Leibgurt steckende Kirri (Keule) ein verwegenes Aussehen. Die Kleidung der Herero ist äußerst einfach und besteht meist nur aus Schaf- oder Ziegenfellen , die nur auf der Fleischseite gegerbt und auf der Haarseite häufig verziert und mit Fett eingeschmicrt sind. Um die Hüfte wird mit einem 6 in langen, künstlich geflochtenen Hungerricmen (o^onFOncku) ein Schurzfell befestigt. Im Gegensatz zu Or. Schinz sei hier bemerkt , daß sich der Geschlechtsregisterriemen , ein heiliges Ding, nicht an der Ozongonda, sondern im Pontok des Werftoberhauptes befindet. Ein Halsband von drei laugen über den Rücken hinabhängenden Riemen mit Eisenperlen, ein Büschel Riemen, das von dem Hinteren Teil des Schurzfells bis zur Erde hinabreicht, an Händen und Füßen eiserne Arm- und Fußbänder, an den Knien solche von Leder, machen , den Häuptling ausgenommen , den ganzen Schmuck der

56 Männer aus, die stets mit unbedecktem Kopfe gehen. Wesentlich anders sieht die Kleidung der Frauen aus. Schon durch ihre einer Tiara ähnlichen dreisörmige Ledermütze , die oft recht schön gegerbt und genäht und vorn mit einem Schleier aus feingegerbtem Ziegenfell, hinten durch Riemen mit Eisenperlen verziert ist, fallen sie auf. Um den Hals tragen die Frauen eine Menge Perlenschnüre; ein Leibchen aus Straußeneierschalen bedeckt den Ober¬ körper; ein langes Schurz¬ fell hängt vorne bis über die Knie herab, während der Rücken durch ein oft schön verziertes, mit Perlen eingefaßtes Fell, über das der lange Mützenschleier herunter¬ hängt, geschützt ist. Auch bei den Frauen sind Arme und Beine mit Ringen aus Eisenperlen geschmückt , die an letzteren nicht selten bis zu den Knien hinaufreichen und bei reicheren Frauen manchmal ein Gewicht von zehn Pfund haben. Kein Wunder, daß die mit solchem „Schmuck" behangenen„Damen" nur langsam watschelnd sich fortbewegen können. Die jungen Mädchen tragen bis zu ihrer Mannbarkeit nur einen Gürtel (oruHerero-Männer in ihrer Volkstracht. vunllu) mit 30 bis 40 langen Riemen, die mit Perlen verziert sind und bis auf die Erde reichen. Im übrigen bleiben sie unbekleidet . Man könnte sie ebenso wie die jungen Männer der Herero fast schön nennen; doch dauert es nur kurze Zeit, und die Sünden des Heidentums, Unzucht , Bosheit und alle möglichen Leiden¬ schaften, prägen den Gesichtern ihren entstellenden Stempel auf. Dazu kommt, daß die Männer sich durch Brandmale und Einschnitte, sogenannte Sieger¬ male, an Backenknochen und Schläfen und Oberarmen entstellen , so daß sie auf den Fremdling einen geradezu Entsetzen erregenden Eindruck machen

Wesen

seinem

so sehr

Denn

können .

aus , wenn ihrer wieder ist ihr Benehmen,

der

seinen

und

haben sind ;

beieinander

viele

und

Freundliches

etwas

Einzelne

Zügen

kann , so trotzig ebenso

aber

und

Munteres

sklavenhaft

in

sehen sie

finster

und

feige

8

sobald sie al¬ einem lein ge¬

Gegner

genüberste¬ Was

hen .

Nähe ihre aber dem Eu¬ ropäer beson¬ ders unange¬ macht,

nehm

ist der furcht¬ bare Geruch, ihrem

der

ent¬

Körper

und strömt den man bei allen

fast

W

fin¬

Bantu

Gegen

det .

ihn hilft wedcrSeifenoch Wasser ; viel¬ ver¬

mehr

schlimmert ihn derenAnwendung indem

nur ,

sie die Poren des

Körpers

nur noch wei¬ ter

öffnet.

Auffallend

Mädchen

Knochen

oder

keine Eisen

bei

der Herero

Gesundheit

Auch Schmerzgefühl

Leben .

i :> ihrem Schmuck.

ist

die strotzende und

Hcrcro -zraucn

kennen

Miene , der

Kopf

ihrem

sie so leicht

wenn abrasiert

ihnen oder

oft

so sittcn - und zuchtlosen

nicht . mit die

So einem

verziehen Stück

Schncidezähne

Knaben scharfen ausgefeilt

sind — gut

meisten

Die

und schnell .

sind keine Seltenheit.

vou 70 bis zu lOO Jahren

Leute

böse

recht

Alter , und

hohes

ein

erreichen

Herero

sie

wenn

selbst



heilen

Stichwunden

und

Schuß -

werden .

-SS

Drittes Kapitel.

cles Volkes.

Der Oharcrkter

Wahrheitstreue

nicht

dem Charakter

der

der

oder

des

, um

Hererocharakters

sei die Liebe zu seinem

und

diesen

unter

nur

Vor

des Gewissens .

auf der,

wesentlich

auch

beruht

im Besitz , sondern

schwachen , Einwirkung

oft

auch

wenn

Unter¬

Der

jenen .

unter

wie

ebenso nichtsnutzige

wiederum

doch nicht

schied liegt

Charaktere

anständige

ebenso

den Armen

unter

auch

gibt

es

den Reichen

unter

wie

drehe,

stolz auf¬

Aber

gesinnt .

niedrig

und

mutlos

echter Herero , sondern

tretender

und

herrisch

kein

sei er

Wollen

und

Denken , Fühlen

sich sein

den

Vieh ; ohne dieses

Schwerpunkt

der

gesagt ,

man

arge

kommen

dem Herzen

„ Aus

hat

Rechte

gewissen

einem

Mit

Matth . 15 , 19 :

paßt

ihn

auf

Auch

tritt .

Gedanken . "

seines

Trieben

und

seines nicht die schwache Stimme ist , wenn preisgegeben dabei in den Weg ihm hindernd das Recht des Stärkeren

völlig

Herzens Gewissens

vergessen , daß

nicht

Gelüsten

den

solcher

als

und

Heide

ein

Herero

in

liegt

diese Erscheinung

nämlich

darf

Man

selber .

für

Grund

Der

absprechen . Herero

die

beiden

man

kann

doch

und

andern ,

behauptet

eine Beobachter

entgegengesetzt . Der

vom

Gegenteil

das

selten

nicht

völlig

oft einander

und

schieden

ver¬

außerordentlich

sind

Herero

der

Charakter

den

über

Urteile

Die

allem

man

darf

übersehen , daß dieser wie des Herero niemals bei einer gerechten Beurteilung ein Kind des Augenblicks und darum oder doch die meisten Naturvölker

alle

vom Wechsel auch

Grundzug

gut .

sehr

Herero , wie andermal

Lügner

kann und

selten

man „ faule

auf

sie von

sagen

Herzen , die aber Wesens

klein

von

er

seiner

sich und

miteinander

etwa

mit

ihrer

Art :

diesen Sünden

Worten und

„ Wir

der Heiden

ist.

geworden

Herero

haben

zwei

eine Seite

ihres

beschreiben :

wortbrüchig

" d . i . ein

groß

Art

stehen ." Die

in Einklang

Bäuche " , treulos

Röm . 1 , 18 — 31 bezeichneten

ist ein Omuherero,

natürlichen

diesen

von ihnen

zur Rede , dann

Ausbrüche

(Lehrer ) , das in

kennen

einen

nämlich

man

Stellt

selbst

Herero

leidenschaftlichen

angedeuteten

die Umstehenden : „ Muhonge

sagen Ein

eben

böser Leidenschaften

Ausbrüche

Die

Regungen .

gute

Charakters

ihres

solcher

wegen

auf

andrerseits

Man

ist .

abhängig

völlig

der Stimmung

auf plötzliche

bei ihm ebensowohl

stößt darum wie

und

der Verhältnisse

„Sie

sind

auf alle Fälle . "

sind auch

die ihren .

immer Die Was

59

So

gegen Feinde .

Seite .

Gefühl

hat ihr sittliches

Vieh

bis

und

abgestumpft

dem

mit

stete Herumliegen

das

, und

ist eben ein Nomadenvolk

Es

Ehebruch .

Unzucht,

der

zu offenbarem

hinaus

auf Jahre

voll

„ Augen in

zügellos

allzuoft

ihre Frauen

untereinander

leihen

nur

ab

zehn Jahren

von

sind

die Kinder und Männer

Fleischeslust , und

oder Tochter . Selbst

Weib

gelüstet ' s nach des andern

einen

Den

Ehebruchs " .

ständig

Fast

Bedeutung

eigentlicher

Wortes

der

und

Sinnenreizes

des

des

in

haben

ihnen

von

viele

ihres

jener

der Herrschaft

sie unter

stehen

wankelmütigen,

Spiel

von

bald

dieser ,

von

bald

grausam

und

zeigen sie sich im wechselvollen

Charakters

unsteten

gegen Freunde

Fremde

gegen

herzlos

und

in ihrer

glühend

hilfsbereit

ebenso

Haß ,

ihrem

in

unmenschlich

wie

Verwandte

und

wild

wie

Vieh

zum

Liebe

selbst tiefster

voll

doch

und

beherrscht ; ebenso

Leidenschaften

; von zügellosen

Todesfurcht

Frende und

stumpf

im Schmerze

wieder

Gleichgültigkeit

; voll

Tränen

ohne

Toten

ihren

doch

Leichtsinn , und

unsagbarem

und bei

Trug , voll

und

voll ausgelassener

dabei

treulos ,

und

Roheit , undankbar

und

Schmutz

bettelhaft , voll Lug

und

geschwätzig , zänkisch , geizig

mütig ,

, eitel und hoch¬

Prahlerisch

schildern ?

sie eigentlich

man

soll

Ja , wie

zu

nur

steht , findet

auf sie.

Anwendung

Teile

sehr geringen

einem

geschrieben

Röm . 2 , 15 vom Gewissen

andern

zum

«ber

auf den Tiefpunkt

nahezu

gebracht.

kleine Kinder weißt , so lüge als

Lieber

„Weiß

die

er

nach

jemandem

mit

Himmel

gleicher und

ich ihn

den

Münze

der Gefragte andern heim .

Frage

lauten : „ Ich genau

Bescheid

nicht verraten Solange

geworden.

Natur

Verlogenheit

Antworten

er

auf einen andern.

die

man

hängt

Gegenfrage.

einer

mit

Antwort:

nach jemandes

weiß

nicht, "

weiß .

Der

„ ich kenne Herero

; tue ich es doch, so zahlt

eben

kann , verschwört

seine Schuld

du

es : „ Wenn

oft heißt dieser

Das

zutage .

des Herero zweiten

fragt

er

nicht gut

dich in Verwahrung

regelmäßig

Oder

denn ? "

Hölle , er sei unschuldig ; liegt

schiebt er sie ganz gewiß

Mit

man

hört

sicher die Antwort

wenn

sich dann , ich darf

eine

auf

antwortet Kenne

hast es nur

für

als

glauben, würde

könnte ,

von bestimmten , offenen

kein Freund

so

wird

ihn nicht, " auch

vor !"

Frage

ich es denn ?

Schuld , dann

lügst, " und

„ Du

doch etwas

uns

der Herero

es zusammen , daß Z . B . auf

schon :

sagen

Selbst nichts

mir

die Lüge ist ihm zur

ist ihm angeboren , nnd

Lügen

aber

Herero

des

überführen

sogleich auch die Verlogenheit

tritt

Da

genommen . "

der Betreffende

Freund

guter

als

man

wird

nicht gestohlen ; du

dir

ich es

habe

da

seine

Volkes

als

ihn

man

ist

Sünde , solange

dieses

nicht

Worten

den

man

wenn

Ding

habe das

„ Ich

aufgehoben , und

ihnen Dann

wird .

selbst

nicht ;

er

stiehlt

erklären :

ist .

gilt

Wollte

.

gebrandmarkt

Dummkopf dann

im

ertappt

Tat

frischer

aus

nicht

und

Stehlen

Charakterbilde

Zug Lügen

weiterer , häßlicher

Ein

Nnehrlichkeit .

offen

sagt er

er sich bei

zutage , dann

60

es

Charakter

des Herero

schwarzen

Hautfarbe

nicht , wer

sich nur

eine

einem

annähernd

richtigen

Urteil

der

Typen

schiedensten

ihres

hin sich ein Bild

fettig

beschmierte

ihnen

zu

zu hören

Reden

höchsten Grade

init

Milcheimer

hölzernen

hinreicht ,

vielleicht

auch mancher den

tiefen

Abgrund

des

dem Gefühl

eines

Pharisäers

zu

in

Einblick

einen

mit

dann

Dem

Leute . "

bessere

christlicher

Millionen

bei

aber

Und

nischen Herero . fordert , gleicht

nun

wer

um

sind

doch

auch

nie,

meinem

an

ich

Kann

man

Beobachtung

des

bei so tief gesunkenen

heid¬

zwei ."

selber

weniger

ja

es

oft

vollkommene

Disteln

von

Feigen

und

von Dornen

ihnen

von

christliche Tugenden

spezifisch

gar

Trauben

dem , welcher

bekommt ,

gelingt „ So

mir

eine

Weißen

vom Hörensagen

„ Gottlob , wir

Weißen

sich

wendet

Ekel

Mit

sagen :

ich an

voraussetzen , wieviel

nicht

Sittengesetzes

entdecke , finde

Fehler

einen

Nächsten

gegenüber

Bruder

schwarzen

seinem

im

ihm der Herero

, den

er auch nur

sagen :

zu

lernen.

sich freilich

Hereroheidcntums

gefilmten

pharisäisch

langweilige

kennen

kann

soll .

setzen ab , wenn

Weiße

andere

mit

Art

ihrer

schmutzigen , übelriechenden

Inhalt

übelriechendem Mund

seinen

an

freundlich

ebenso

mit

ganz

Beamten

er z. B . den

fühlen , wenn

verletzt

oder

Offiziers

eines

Gefühl

ästhetische

die

sich scheut ,

nach

sie niemals

, wird

in

nicht

zum Ermüden

ihre

auf

zu hocken und zu antworten

und

wer

ihnen

sich

Wer

übelriechenden

Hand

mag ,

mit

oder

zu reisen

Benehmen

fehlgehen .

wohlgepflegte

ver¬

den

mit

schmutzigen ,

hineinlegen

Herero

des

vertrauter

äußeres

ihr

immer

die

in

eigene

seine

trinken ,

Beinen

untergeschlagenen Das

macht , wird

Hand zu

essen,

Umgang

auf

nur

Zu

hat .

feindlicher

Wer

Charakters

hineinzukriechen , und

Pontoks

aber noch

Beobachtung ,

.

Kleidern

kennt

jahrelange

Bevölkerung

europäischen

seinen

mit

scheut ,

auch

ihnen , freundlicher , ja

mit

Verkehr

gehört

zu seiner

aufgehalten

ihnen

unter

Zeitlang

lange

allzusehr

Charakter

ihren

und

Herero

Die

paßt .

dem

von

welche

,

nur

haben , das

entworfen

ein Bild

Beobachtern

flüchtigen

manchen

so

wie

ergehen

mir

lassen , so würde

sein

bewendet

nun

diesem Gemälde

ich es bei

Wollte

pflücken wollte. Dem

Beweise

einige Betteln

der Herero .

am liebsten

alle Reisende

Fast

dafür .

betteln

Gewiß , es

um Tabak !

nur

sagen will , daß

Wahrheit

so.

Herero .

Der

Vieh , von Es

wird

durch

den Angebettelten

der Bettler

Der ganze

jener

solch

ist

Reichtum

dem

er leben

muß .

jedoch

keinem

reichen

mit des

Herero

Viehherden noch armen

Und

Sachen

reicher

besteht

ausschließlich

hat freilich je

ob er Ansicht

er ihm dadurch

er selbst !

Herero

bettelt,

seiner

Nach

vielen

sei als

seinen

unverschämte

Bettler ,

reichen

einen

sein Betteln , indem

doch viel reicher

Weiße

das

Auch der Reiche

: „ Nein ! weshalb ? "

sich nicht schäme , so ist die Antwort ehrt

sich über

alle .

eben

aber

man

Fragt

beklagen

Nur

nicht .

Züge

die helleren

doch auch

fehlen

Gemälde

düsteren

dem ist in als

der

in

seinem

auch mancher

Weiße.

einfallen ,

zu

einem

61 solchen zu sagen : „in

puo

aber

verhaßter

ist dem

Herero

.,oinuruvLnän nicht

^ und : „ tzuri

aller

Anfänger

ono 'owbs

Tage eine

Abend . Kuh ,

solchen Herero

sagt

ernähren

sie

seinem

Dagegen

wieder

So

Ehrensache ;

Sie

der

reiche

aus

„ Vv

oft

dem

Stücken .

tu , ve; pururu

ihn

und : es ist noch

Herero

freien

nennen

weißen

Von

, uvs

einem

Kurs , inuvs

Weißen ,

und

Micisg , iiu

besingen

der

oft

kupnilru,

"

„ Geben

auch mich die Herero

Betteln , aber juuäs «. uu

gern

seine

gibt ,

nennen

sie:

Wohltaten

noch

nach

macht

reich, "

sagt

ihr

oft beschenkt , ohne mich nachher

auch Geschenke geben

tzapuikuJ

noch

sagen

sie,

ist dem Herero

er

gibt

und

eine

wird

die

haben. Ein

in

„ uu

:

Einen

",

haben

anzubetteln .

Fülle

gibt

Ziege , Schaf

Armen ."

„ LIu

.

eine Kuh ) ! — Nichts

Geizhals .

sie leben , geben sie Geschenke ; selbst im Tode

Freigebiger

Tod .

Sprichwort

weißer

pojoje " , d . h . Geizhals

ihr Sprichwort

die

ein

tolrsre

Ochse ,

pururu ., ^ d . h. „ Während .,ouckjuuck >6 ,

(gib mir

als

die

Anderes . er

als

Jeder

Gast

Werfteigentümer

anständige

Weiße

einkehrt , auch

gastlich

bietet

zum Feuer , Milch

ihm

und

einen

Dickmilch

die Gastlichkeit haben sie das uoiiAUiiäg,/ ' „ Der Fremdling Werft, "

oder :

„ Wer

dem

kann

aufgenommen

Lagerplatz ,

für

sicher sein , in jeder

Wasser

zu

für

ihn und seine Leute

Sprichwort : „ oiuuuuäg , der Gast , ernährt

hungrigen

Fremdling

. u den

gibt ,

werden .

sein

an .

Werft, Der

Vieh ,

In

Holz

Bezug

aus

pururu oiuuiui Eigentümer der

dem

wird

es

nie

möchte

ich

Mangeln . " Wenn seinen

daneben

Geiz

doch

Sparsamkeit

der

Herero

geizig

auch

wieder

dem

Herero

speichert

nennen .

Der

mahlzeiten

auf .

Totenopfers

, sieht man

Schluß

auch

Bei

eine

diesen

Ein

beschenkter

Herero

oder

was

gleich

Gebe

ich z. B . einem

dieser

dem

seinem

Nachbar

Brocken

mit

kaum

einige

Fenster rind Der

ihm

oder

zürnt

Löffel zur Tür

Oft

Herero

und

wird

was

es

nie

Herero , der

mich

Rang Der von an

einer

fremder

Kinder

ihm

gegenüber

für

seine Opfer¬

Hochzeit

oder eines

Mitesser , sondern

mit

Fleischkeulen

unterlassen ,

mit

Begleitern

besucht ,

Stück

der

ihm

seinen

die

Weiße

auf

am den

gereichten gleichfalls

findet

bei ganz

seinem voll

Speise

Brot

mitzuteilen.

Tabak ,

dieser

der

ißt

hungrigen

so gibt

gibt

hungrige

und

ebenso

immer

von Gästen , die

zum

hinausreicht,

nicht gut etwas um

Herero

sie dann

Begleiter

sei jenem

Nachbar

Stück

auch der Letzte noch einen

sieht , wie

er glaubt , die Speise

ist ein Pontok

ein

Hälfte ,

und so fort , bis

unwissende

von dem

gibt , seinen

Zunächststehenden

ein Stückchen

erhält .

Anlaß

so

Nama

eilen. man

ihm nun , weil

hungrige

Hunger .

an

sei,

erscheint ,

seine Viehherden

eine Menge

Frauen

Werft

es

allein

Menge

nach ihrer

filzig

aber , sei es aus

nicht

Schultern

und

verschwenderischen

genug ! — für

seinen

den Milchtopf

62 des Eigentümers herumsitzen und ihn ausleeren ; dieser aber sieht dem mit Befriedigung und Freude zu. Man hat weiter oft behauptet , die Herero seien die undankbarsten Menschen von der Welt ; selbst ein Wort für Dank hätten sie in ihrer Sprache nicht ; die besseren brauchten deshalb das Wort „ nänntzi " , aus dem Holländischen äuntz ü , danke dir . Auch wir Missionare haben leider dies nckanki in die Schriftsprache aufgenommen . Aber die Hererosprache hat ein Wort für „Dank " , „cki" heißt ja , ckiiii aber : ja ich danke. Uns schien dieses ,7iiii nicht entsprechend ; wir sagten deshalb : itju ncknnki . sage Dank, die Herero aber antworten meist : ckiiü, otzutjn » ckunlri : ckiiii. das heißt ncknntzi, ich danke dir . Auch das Wort : „tnnAn , oucknnssero «, danken . Dank findet sich, so in den Liedern : „Allein Gott in der Höh ' sei Ehr, " „Xobjai 'i tss UZN tnnKue " , und Dank für seine Gnade , „uumdamo tun ^ sje " . „Nun danket alle Gott " , „mutn tunA c>V6 Llnlionn " . „Gott , ich danke dir von — onckanAi, Herzen " . In neuerer Zeit haben wir sogar neben onänuAsro n (Ian § i, Dank , danken , eingeführt , gebildet von dem Stamm tnnog, . — Auch aus ihren Märchen nnd Fabeln lassen sich Züge der Dankbarkeit anführen . Wie oft ist es ferner bei uns auf Otjosazu vorgekommen, daß eine Heidin , der wir irgend etwas gegeben hatten , sei es auch nur einen Schluck Dickmilch oder eine Nähnadel , unsere Hände faßte und küßte, indem sie ausrief : ^ckiiii Äutzonu ULnckje" , d. h. danke, danke mein Herr . Meine Frau und Frau Ve . besangen die Heidenkinder draußen im Feld : „ckiiii ouckjnnckjk sie ." — In den schweren Septembertagen 1880 , wo selbst der englische Reisende Herr Palgrave gegen Maharero die Befürchtung aussprach, daß die wütenden Herero sich am Ende auch au den Weißen vergreifen würden , sagte dieser zu ihm und mir : „Denkt doch nicht , daß wir so undankbare Menschen sind und es vergessen hätten , daß ihr es gewesen seid, die uns unser heiliges Feuer am Brennen erhalten haben . Ihr habt nichts zu fürchten , denn euch verdanken wir unsere Freiheit ." Keinem der Weißen, außer dem Engländer Mac Nab , wurde ein Schade zugefügt . Siehe diese Geschichte in Kapitel : „Krieg 1880 ." Ich darf darum hier auch zwei Dinge , welche Oberleutnant H . v . Fran ^ois in seinem Buche : „Nama - und Damraland " , S . 86 und 191 . 192 von der Undankbarkeit der Herero anführt , richtig stellen. Die Mörder der zwei Bastard und des Mac Nab haben nicht am Abend vorher mit diesem gegessen und sich von ihm bewirten lassen, sondern kamen erst in der Nacht dort an. Was aber der brutalste aller Herero , Uandjua , getan hat , kann man doch nicht auf Rechnung aller Herero setzen. Ferner handelte es sich bei der Geschichte in Otjosazu , April 1884 , nicht vornehmlich um Kukuris Herden, sondern hauptsächlich um meine Besuche bei den Mbanderu - und Muretileuten , die der Alte nicht erlauben wollte , weil ich sein Missionar sei. Seine

63 Ochsen hatten

allerdings

ich ihm darüber Kinder

auf

während

Vorstellungen

dem Platze, "

meiner

machte

wurde

Reise

und

er

die Gärten

sagte :

freilich

böse .

Herr bedroht haben soll , ist eine Aufbauschung die er selbst weder gesehen noch gehört hat. darum

„ Du

heimgesucht .

hast mehr

Daß des

mich

aber

Erzählers

sprechen , wie es so viele ernte ,

1873 ,

Namen

aus

Auch

gibt

auf

tun .

Otjosazu

Dankbarkeit mancher

Ein

sein

:

Hereroheide ,

erstes

Kind

„ Omdoroto

Herero

seinem

dem

in

geboren Freunde

alte

Dinge,

gewesen ; aber überhaupt ab¬

der

ersten Weizen¬

wurde ,

nannte

dessen

Unser

tägliches

Brot.

sssuvu weißen

als

der

über

Gewiß , die Herero sind auch gegen uns oft undankbar können wir ihnen dennoch nicht die Dankbarkeit

Als

Rinder

beim

Abschied

reichliche

Geschenke an Vieh. Gewiß , viele sind andere eins . den

So

sagte

von

anvertrauen

sind diebisch , um

Ich

könnte

ein Ansiedler

Schlüssel

Ordnung

Herero

wieder .

seinem

tonnen

und

und

habe

Dieses

so treuer

eine Menge

Händler ,

Haus

und

gefunden .

dafür

bei

Vertrauen

ehrenhafter

während

seiner

habe

schwarzen

einer

Rückkehr

er

seinem

aber

anführen .

er habe seinem

Boden

stets

und

Beispiele

Nur Diener

Reise

seine

weißen

getrost

Sachen

in

Nachbar

nicht

zu schenken gewagt! Gegen Manche

den

schwächeren

Grausamkeiten

sind

ihnen

bei

diesen .

mit

andern

der

Weißen

man

ihr

Verhalten

Die

Nama

angehaucht ,

besonders

Rasse .

ihren

sie achteten

sich als

setzen .

Nama

die Herero

gläubischen Nama Werk

und

gegenüber

unzähligen

Raub -

und

dem

Grausamkeit

auf Rechnung

auf

Ochsen

an dem (Siehe die

Mordzüge

haben,

häufiger

als

von der Zivilisation Witbois , als

für

eine

Paviane , und .

Die

des Aberglaubens

auszurotten

zu

ihrer

toten

Urahnen .

Feind , weil

Blutrache .)

Schuldliste ,

grausam . /

nicht

und

aller

noch

, ja begangen

der Nama , so erscheinen

sich, weil die Herero

denken .

fallen

gewiß

Jonkerschen

die heiligen

auch

aber

galten

mit

lebendig

gewalttätig die Nama

Solchen

der

welche

ihre

Dafür sie sich aber¬

zivilisierteren Habgier

ins

gesetzt. Als

Reise

ihnen

Rache , oft

Morden

die

die

sind zum Teil

raubten

diesen nicht tot , sondern

mit

hielten

Augen

berufen , diese

der Herero

Die

nahmen

In

Herero gegen

gemein ,

grausamer .

höherstehende Grausamkeiten

ist der

sie im Kriege

Naturvölkern

Vergleicht

diese entschieden

Feind

, die

der

deutsche

von Omaruru nach

nach Okahandja

beinahe

zweitägigem

war , fanden

ihn

schmachteten

Weißen

ihn mit

Milch

die „ grausamen

Reichskommissar

wilde

Dr . Göring sich von

Herumirren

im

Herero .

Sie

brachten

zum Wasser

und

dann

und brachten " Herero.

ihn dann

im Jahr

seinem Felde

Wagen dem

den ihnen

nach ihrer

nach seinem

1886

entfernt

hatte

Verdursten

nahe

ganz fremden , ver¬

Werst ; dort

Wagen

aus einer

zurück .

labten Das

sie

taten

64

rvie den

in vielen

Stücken , genauer

Fremden auch und

sklavisch

Anzahl

denn

dies

Friedens¬

eine Art

da

und

sich hie

setzten , „ feige , kriechend" xstzs

iislce " ,

; sie aber , die Herero, nie einen

zum Aufstand

bis

die Herero eine

an

Weißer

seitens

Morde

nennen? leidet , sich jedem

nicht

besehen , ein Ehrgefühl , das

wird , ist

nachgesagt

den Herero

Stolz , welcher

und

der Hochmut

Auch

man

ist, wie will

festgestellt

Herero

dagegen

haben ,

gemordet

Weißen

weiter

Wenn

keinen Streit .

wollten

Herero

anfingen

Streit

Leute , die immer

besondere

d . h . ganz

auch

die

solche Weiße

sie nannten

Aber

ist so.

zeigten , dem

aber

daß

auf die Brust

Gewehr

das

ihnen

, die

Soldaten

darin

kann Gewiß ,

sehen .

Weise

ihrer

nach

Man

erscheinen .

ein Sklave

liebe

furchtsam , ja kriechend

feige ,

soll der Herero

gegenüber

Stärkeren

Dem

ist stolz wie jeder Deutsche unterzuordnen . Der Herero uslii ucki besingt sein Land wie dieser . Er sagt : ^ Oumi omnlisröno steht bei den Herero

Gebot

vierte

Auch das

ist mein

Land.

in Ehren .

Ein

dieses

bin ein Herero , und

d . h. „Ich

/

oi ' oniiäjs

der

Zeichen

oder des Vaters ist es , wenn Kinder den Namen lassen; zufügen , ja diesen dann oft verschwinden

gegen die Eltern Ehrfurcht dem eigenen der Mutter

den

bei schwört Der Herero z. B . Ha Kukuri ^ der , die des Kukuri . wenn , wert auch Liebe solchen seiner Mutter , und diese ist einer Tränen

«rstorben

ihr

es würde

und ihr

.

die Männer

hinter

auch

doch

so sind

zu

wecken

eine

barkeit

sprengt

und

Wer

unreinen Naturkind In muß

man

und

Dabei

erhält . sich ihnen

aber

Lust ?,

Begehrlichkeit das

ist auch da frönende

Summa , will

in

Schamgefühl

man

sagen : Die Herero

schließlich weiße

der

jeden der

hat,

Scham¬

wahr ,

daß

und wollüstigen

die

Augen

Riegel

fallende der

Ehr¬

Versuchung

erliegen

seiner

gemeinen,

, der

oder

das

über

tieferes

freilich

der Schuldigere

Urteil

„ ominös " ,

in dem Volke

In

welche

Gewalt

Kulturträger

in seinem

sie

zu erhalten

haben .

ihnen ,

werden , wenn

ein

leider

es

der Weißen

hingegeben

ab,

Sprichwort

da , die

bleibt

vorn Kopfe

ihre Haube

Unsittlichkeit

Jungfrauen

bei

immer

Mädchen

und

sie im

nennen

die ungezügelte

Jünglinge

gefallen ,

Dinge läßt .

Liebe

Eheliche

je

nicht

niederschlägt.

die Augen

Frauen

der

in dem Volke

Frau , die

angerechnet

Schamlosigkeit

größten

zur

, um die schönen Sachen

Hereromädchen Weißen

nimmt

unbefleckt

davon

gefühl

junge

Keine Hererofrau

solche Macht

Eine

honigsüß .

Schamgefühl

keine

sich die

entblößte .

Haupt

jedes

und

bedeckt und

und

Vaters

des

Grab

wenn

setzen

im Freien

Gottesdiensten

Blöße

ihre

eines Mannes

Annäherung Bei

Mädchen

junges

Kein

sei .

als

auch nicht so,

ist endlich

ist das

einen

solchen

eines

Verluste

sie beim

Ähnlich

ist .

zu begehen fähig Selbstmord den Kindern heilig. Mutter Es

ist, daß

so stark

zu dem Kinde

Liebe

ihre

die Herero

widerstandslose gerecht sein , so

sind nicht so schlecht , wie es der Verleumdung



unsrer

Farbe

nennen

und

der

Bezüglich

mit

einmal

Livingstone

den

in

ist mir

Schwarzen andern

sich in

Stelle:

Weise

keiner

von

den Herzen

geworden , in

oft schwer

Jahren

ersten

mit seinem und geübtem

von dem zu finden , was Tertullian meint . Bei längerer Beobachtung

nur etwas eliristinnn

auch der Herero Minis , natnrnlitör

der

ein sich

II , S . 242 ) .

der nnsrigen " (Reisen , Band Es

an

Und

unterscheidet

Bösem

sittlich

von

Vorstellung

kann

einer

Niedrigkeit

1866 ) .

selbst zu erhöhen " (Tagebuch , 4 . April „Ihre

der

gegenüber

verleiten ,

Herz

menschliches

Dr.

sagt

kindische Sinn

kläglichste

der

„ Nur

Recht :

übersteigt,

Eingeborenen

der

Verachtung

geringschätzigen

der Weißen , die

die Zahl

30 Eingeborenen.

gegenüber

es 81 Weiße

waren

April

bis

1905

Zeitung " von

die der Eingeborenen

weitem

fanden , bei

Aufnahme

im Gefängnis

Weiße.

ebensoviel

wohl

und

entnehmen , daß

Polizeiberichten

den amtlichen

kann

sie damit

„ Deutsch -Südwestafrikanischen

der

Leser

aufmerksame

Der

Halunken

Eingeborene

1500

sind an

Swakopmund

In

und

wollen , so sprechen

sie selbst sind.

Kinder

Geistes

pflegen.

aber Menschen

Hunde , Beeste

wissen

solche behandelt

als

nur

Reden

und

sie in Büchern sie nur

so

Fremdlinge,

Sklaven , sondern

ausgelegt . Wenn

Hochmut

frecher

als

ihm das

aus , welches

nur

" , d . h . nicht

solche „ Ovutnu

der Herero

Wenn

schlecht,

zu werden

Weißen

gewissen

mit

die Berührung

schlecht , wie sie durch nennt , so wird

Verhältnissen

ähnlichen

bei

Weiße

manche

wie

die

nicht

auch

würden ,

sein

so

nicht

schlecht , aber

sehr

allerdings

sind

Herero

Die

.

Wahrheit

Regung

edleren

an jeder

hinzustellen , ist wider

Lüsten

gleich in ihren

Tieren

abzusprechen , sie nur

Mangel

Ihnen

hat , sie zu schildern .

so oft gefallen



65

von sittlich Bösem Blick habe ich jedoch gefunden , daß sich ihre Vorstellungen unterscheiden . Mord , Grausam¬ und sittlich Gutem wenig von den nnsrigen und sind ihnen Unrecht keit , Haß , Lüge , Unsittlichkeit , Ehebruch , Diebstahl zu ihnen kamen . Eines ihrer Sünde gewesen , auch ehe noch die Missionare dito . msjo , inu rnu sagt : „ Oruinju Sprichworts , die Stimme hast getan Sünde kleine eine auch du

alten „Ob gibt

für

kein Wort keit ,

Ehrlichkeit ,

werden . suchen , gleicht

Voll der

Freigebigkeit mit

Herero er

findet einem

.

Maßstab

christliche Tugenden man

Wildling

sich veredeln .

Anlagen

die .

Das

läßt

Abschnitt

„ Mission " näher , beleuchten

Gewissens

gäbe in ihrer

es

Sprache

diese einfach nicht . Ebensowenig Liebe , Milde , Wahrheit , Gerechtig¬

Allerdings

dem

Erziehers

Jrle , Die Herero.

für

Worte

und

entwickelte aber

wohl

welche behaupten ,

Unrecht , kennen

und

usw . nicht

Unrecht

und

Sünde

die Begriffe

in ihr

fehlen

Die ,

Schuld . "

dennoch

dir

eralln . "

stsnäs deines

christlicher man

darf

dazu .

Unter

und begründen

Erkenntnis

bei den Herero Sich

selbst

Recht

gemessen nicht

überlassen,

Hand

eines

sorgsamen

Erfahrung

, wie

ich sie im

der

ist meine

von

Begriffe

die

dürfen

werde. O

66

Doch eins bedarf der Erläuterung noch. Es wurde schon auf das Gewissen der Herero gedeutet; wie weit darf von einem solchen bei ihnen geredet werden? Da tritt uns eine höchst bemerkenswerte Erscheinung ent¬ , insofern darin die Stimme des wahren, lebendigen gegen. Das Gewissen Gottes vernommen oder geahnt wird, ist bei ihnen verstummt. Auch die Sprache hat kein Wort dafür. Wohl weiß auch der Herero — vgl. später — von dem einen höchsten Gott, dem Karunga Ndjambi in seiner Sprache, aber kein Bewußtsein noch Furcht hat er, daß dieser ihn wegen Hurerei, Dieberei und dergleichen strafen werde. Und doch gibt es etwas wie ein Gewissen bei ihm. Es ist ein Gewissen, ein Schuld-, ein Strafbewußtsein seinen . Von ihnen fürchtet er Strafe , wenn er ovnstnrn, seinen Ahnen gegenüber etwas in betreff der Herden, der Opfer, der Speisegesetze versäumt. Und sein Gewissen ihnen gegenüber hält ihn hier und da auch von anderem Bösen zurück. So verkümmert und verbildet uns solch eine Art von Gewissen erscheinen will — was ist bei den Heiden nicht verkümmert und ver¬ bildet? —, es bietet doch den Punkt, wo die Bezeugung des Wortes Gottes bei ihm haften und von wo aus sich bei denen, die Gottes Wort annehmen, ein christliches Gewissen bilden kann, dem es fürwahr an Zartheit nicht fehlt. V * D

Viertes Kapitel.

Die Sprache 6er lerere. Am Gesang erkennt man den Vogel und an seiner Sprache ein Volk. Die Sprache der Herero, das Otjiherero, wie sie selbst es nennen, gehört zu der Familie der über 250 Dialekte umfassenden Bantnsprachen (wörtlich: ")- Das Verhältnis der verschiedenen Dialekte zueinander „Menschensprachen , Dänischen, , Englischen , Holländischen ist etwa dasselbe wie das des Deutschen Schwedischen usw. Übrigens sagt man richtiger anstatt Herero-Sprache oder Bantu-Sprache, Sprache der Ovaherero, da weder „Herero" noch „Bantn" Worte bezw. Eigennamen, sondern nur Wortstämme sind, die erst je nachdem zu Substantiven oder Adjektiven oder Verben umgebildet werden können. Jetzt sind durch die Arbeit der Missionare die meisten dieser Bantnsprachen zu Schriftsprachen geworden, die Bücher der Heiligen Schrift in sie über¬ , Gesang- und andere Lehrbücher in ihnen tragen und biblische Geschichten abgefaßt. Über die Mühseligkeiten der ersten Sprachstudien, da die Missionare darauf angewiesen waren, den Eingeborenen die völlig unbekannte Sprache vom Munde ablauschen zu müssen, ließe sich viel sagen, doch fällt das aus dem Rahmen dieser Arbeit heraus. Jetzt weiß man, daß der Bau der

67 Sprache , die Vor - und Zeitformen

der Verba

Sprachen

große

Das das

eigentlich Plural

Bei

den Verba auch

richten .

Die

Herero

hingegen

liegt

diese

wenngleich

Keine

die Herero

gekommen

sind

Formen ihre

deren

benachbarten

Sprache

einen

Verständnisses 18 Klassen

geben

der

Hebräischen . vor

allen

Herero

im

haben

und

Zugrunde

liegt

den Wert Aus

ihm

allen

eines entsteht

des sogenannten

das Teil

bezeichnen

Die

Hererosprache Nominalpräfixe. In

ähnlicher

Pronomina hat .

drei

Klassen Dinge

nur sind

erster

mäßig Zeiten .

Das

jedem

oder das

nominale

in

jetzigen

Weise

ihrer und

die

der

dritten

darum

ist nur

Person : es der

sogenannte und

Verb .

Vokalklängen, Weichheit

Stamm , der

Vorsehung Präfix

kann

Vielmehr und

der Zusammenfügung

seines

vorgehängte

es artikelartig

an

sich

Präfixes, anlautende

ansehen ,

als

o nennen. Gestalt

hat

also

9 Klassen

entsprechend

auch ihre besonderen

solcher sind

und

sie.

gibt

es

Bei

kronomsn wandelt

für

86pnrntnui

für

die übrigen

Personifikation In

die

Pronomina

„ der Menschenklasse " , Formen

gleich den Substantiven Es

Reichtum

usw . hat.

„ Menschcnklasse " ein .

die Pronomina

stehende

zwischen Substantiv Hier

Verbs

: ich, du , er , wir , ihr , sie hat ,

die Pronomen

Stelle

der ersten ,

und

auffallende

den Substantivklassen

die Pronomina

Personen

treten

Tabelle an

.

in Berührung

angenommen .

und

durch

desselben ; man

am daß,

Kultur¬

» » geminderten

bestimmter

gebildet , so daß jede Substantivklasse

Während

alle

ein

der

bedenkt ,

niedrigsten

Vokalen

eine

noch eines

Substantiv

Nominalpräfixes

o ist kein wesentlicher Determinativ

Wortformen

Substantivs

mit

auch nicht die übelklingenden

an

damit

man

der

Koffern

Reichtum

Präfixe

Sprache

am wenigsten

Sprache

Wichtig

Bantusprachen

wenn

auf

. der

Ähnlichkeit die

andern

Einen Einblick in die Weise der Wortbildung der Satzteile möge folgende Übersicht geben. weder

Sprache Gerade

Erscheinung ,

und

die nähere

des

Kulturvölkern

großen

Pronomina.

Suffixen

den

Nama

Auslauten

im Singular

und

Schlüssel

ihre

haben . Die

der

je 9

wichtigen

den Bantnstämmen

sie doch mit

es

sich nach

Nachsilben

sich so auch

In - und Wohllaut.

sind ,

Verba

auffallende

unter

erhalten

Schnalzlaute vokalischen angenehmen

und

die

usw . des

Vor - und

bewahrt .

Bantn-

bei den Substantiven

sich auch die Adjektivs

der

, der

Niphal

stufe standen , gerade

besitzt

und

Temporalsuffixe

, die

) in den meisten

ist dies , daß

in den besonders

Ausdrucks

Piel ,

hat

treuesten

ihrer

richten

die Verbalpronomina

Qal ,

(Fürwörter

die Präfixe

ihnen

Affixe ), die Substantivs

ausweisen.

des Otjiherero

Nach

des

und

die Pronomina

Wortbildende

gibt .

Bestimmtheit

dem

und

(Suffixe

Übereinstimmung

Charakteristische

und

sind

Nachsilben

der

der nachfolgenden beigefügt .

Das

erscheint

regel¬

sich nach den verschiedenen

eine Klasse aufgeführt.

5*

I .Klassc Sing . omu

Plur . ova II.

Sing . oiva ", Plur . oivi

III.

Sing . o Plur . 020

IV.

Sing . otsi Plur . ovi

V.

ouarui 0V6

omuti der Baum omiti die Bäume

VI

0N0 U0 OVI0 vio

imbui imbi

mbu mbi

i 26

0^0 ^0 020 20

inclji iucia

nchi väu

yi vi

also tjo idi 0V10 VI0 imi >i

ist mbi

i'i

illdi

ncli

e (je)

vro ro 0N0 U0

iugg.

NZU

ru tu

oruo ru otno to

iuäui isui

näu tu

Inga imbui

Xu mbu

U

ougombo der Ochse 02 ongomks

die Ochsen

otjina das Ding oviua die Dinge eboro der Eimer omaboro die Eimer

iugui iugui ingui ^6 6^6 0^6 imba 0U6t6 0U6U6 6116 imba imba 0U0



Sing . s Plur . oma.



orutuo der Löffel Sing . orn Plur . otu (o2o1otutuo die Löffel oXanats « das Kindlein ouuatss die Kindlein

Ire u

olco Ico



Sing . oXa Plur . ou

oubona das Reich omauboua die Reiche

n



Sing . vu Plur . omau

0U0 U0 0U0 U0

Sing . oXu Plur . oma

oXutui das Ohr omatui die Ohren

Iru

VI. VII. VIII. IX.

I .P .S. mdi oinuuäu der Mensch 2. „ „ u u u mu 3. I .P .P. tu ovauclu die Menschen 2. „ „ mu V6 3. »

6

6

0U0 U0

UZ« NgU VM

mbu mbu mbu

iinlmi

mbu

iu §a

NAU

olruo Iruo iugui 0U0 U0 ivga

Xu VZU

sich in drei Klassen ein, d. h. in die zweisilbigen Primitiv «, in die Derivativ «, welche aus einem Primitivum mit Anhängung eines Suffix gebildet find, und in die (wenigen ) Denominativ «, welche von gebildet sind und eine aus¬ einem Adjektivstamm mit dem Suffix des stellt die Grundform gedehnte Tätigkeit bezeichnen. Das Primitivum Verbums dar und hat im suturalen Präsens , Futurum , Jmperfektum und historischen Aorist vokalharmonischen Auslaut , dem vorausgehenden Vokal Die Verba

teilen

entsprechend , z. B . von dem Stamm tonu (schlagen) : touo Litt llitg , (gehen) :

tono Iiiti

tono Iilti

tono Iilti

Die verschiedenen Zeiten sind: 1. Der partizipiale Aorist . Er bezeichnet eine andauernde Tätigkeit , die aber doch zu ihrer Zeit ihr Ende findet , z. B . blühen. 2 . Der historische Aorist . Er bezeichnet eine Tätigkeit in ihrer augenblick¬ lichen einmaligen Erscheinung , z. B . fallen. 3 . Das futurale Präsens . Es bezeichnet eine andauernde , gleichsam unbegrenzt sich fortsetzende Tätigkeit , z. V . wachsen.

69 Doch verwendet der Herero alle drei Zeitformen bei einem jeden Verbum , je nachdem unter welchem Gesichtspunkt er die mit diesem ausgedrückte Tätigkeit ansieht: 4 . Das Futurum. 5 . Das Jmperfektum. 6 . Das Perfektum. 7 . Das Plusquamperfektum. 8 . Das Jnssivum. 9 . Der Optativus. Die Verneinung beim Verbum wird durch ein llu oder Im ausgedruckt, das teils vor , teils hinter das Pronomen sopni 'ntnm tritt. Das Passivum hat keine besondere Zeiten ; zur Bezeichnung desselben dient das Suffix nn. An einem Beispiel

aus der Substantivklasse , der „Menschenklasse " , sei und «opni 'ntnm von Substantivum , Pronomen

die Zusammenordnung Verbum gezeigt. 1. Partizipialer Aorist : omunckn n tonn ovnnckn vs tonn 2 . Historischer Aorist : omnnäu e tono ovnnckn mnvo tono

der Mensch ist am Schlagen die Menschen sind am Schlagen der Mensch schlägt die Menschen schlagen

der Mensch ist ein schlagender Präsens : omunckn mn tono ovnnckn mnve tono die Menschen sind schlagende der Mensch wird schlagen omunckn mnn tono 4 . Futurum : ovnnckn mnnve tono die Menschen werden schlagen der Mensch schlug omunckn nn tono 5 . Jmperfektum : die Menschen schlugen ovnnckn vn tono der Mensch hat geschlagen omunckn nn tonn 6 . Perfektum : die Menschen haben geschlagen ovnnckn vn tonn Z. Futurales

7 . Plusquamperfektum 8 . Jnssivum : 9 . Optativus : Die Adjektiv « Präfix gebildet.

: omunckn nn tonono ovnnckn vn tonono omunckn NKN tono ovnnckn NANvo tono omuncknskutjnjn tono ovnncknchntjajvo tono sind

ebenfalls

in

der Mensch hat geschlagen die Menschen hatten geschlagen der Mensch möge schlagen die Menschen mögen schlagen möchte der Mensch (doch) schlagen möchten dieMenschen (doch)schlagen

ähnlicher

Weise

aus

Stamm

und

Es darf uns natürlich bei einem Nomadenvolke nicht verwundern , daß sein ganzes Sinnen und Denken auf diese Erde und besonders auf die Vieh¬ herden gerichtet ist, daß darum seine Sprache auch arm ist an abstrakten, geistigen Begriffen . So reich die Sprache an Worten ist, so arm ist sie an

70 Inhalt , vermögen doch ihre etwa 150 Wortbildungssilben keinen einzigen tieferen Gedanken unsrer Sprachen wiederzugeben ! Das einzige Mittel , um das allernotdürftigste Verständnis solcher Dinge zu erzielen , sind die Verbalsuffixe mit ihren Verlängerungen , Verdoppelungen , ja Verdreifachungen. Worte und Begriffe wie Treue , Glaube , Hoffnung , Gerechtigkeit , Keuschheit, Demut , Erlösung , Seligkeit u . a . fehlten gänzlich, ähnliche Begriffe waren zwar zum Teil vorhanden , aber in heidnisch entstelltem Sinn . Es bedurfte daher erst einer Reinigung und Umgestaltung der Sprache in christlichem Geiste , um sie für die Verkündigung des Evangeliums brauchbar zu machen. Wie schwierig solche Arbeit der Reinigung und Umgestaltung war , mögen einige Beispiele zeigen. Der Beginn der lutherischen Erklärung des 3 . Artikels : Ich glaube , daß ich nicht aus eigener Vernunft rc. heißt : mdk rillinnu , stutju lil iiLknsnru , okustumduru - Ich habe mich (selbst) gefunden, daß ich nicht nehmen (d. i . glauben ) kann . Das Wort „Geist " war den Herero natürlich unbekannt . Es mußte durch „Wind " (omdexo ) wieder¬ gegeben werden . Das betreffende Wort gehört freilich seinem Präfix nach nicht zur „Menschenklaffe " , sondern zur „ Viehklasse" , die das Präfixum hat . So hat uns das Otjiherero mancherlei Schwierigkeiten bereitet ; hat doch der Vokal „ u " als Vor - oder Nachsilbe allein 14 verschiedene Bedeutungen. Noch eine Eigentümlichkeit , die für den Geist der Sprache durchaus charakteristisch ist, sei hier hervorgehoben . Es sind die überaus zahlreichen Ausdrücke des Empfindungslebens für körperliche und seelische Affekte, für Eindrücke und Empfindungen , bei denen der Zustand der ganzen Persönlichkeit nach Leib und Seele in oft prägnanter Kürze wiedergegeben wird . So heißt z. B . : Wie befindest du dich ? Wie geht es dir ? u rl vl , d. i . wie bist du? Antwort : mlfi ist iirmu , d. i . ich bin schön, gut . Oder : n i'itonKU inisu -er erhöht sich, d. i . er ist stolz ; uu xoi 'g. -- er ist abgekühlt , d. i . ruhig geworden ; u Q' olinru -- er hat einen Kopf, d . i . er hat Kopfschmerzen ; u n ' oinuso - er hat Zähne , d. i . er hat Zahnschmerzen ; uu tupsliuii -- er ist gestorben an der Leber , d. i . hat Leibweh ; us . roiiä 'uinuui 'Ä --- er hat die Därme heraufgestiegen , d. i. er hat Sodbrennen ; nu totjiru - er ist tot am Kopf , d. i . er hat Kopfweh ; inbi n ' ömdur :« -- ich habe einen Fuß , d. i . Fu߬ weh ; mfiu tofiulliiu - ich bin tot an der Fußsohle , d. i. barfuß ; mbi n ' omunnö -- ich habe einen Finger , d. i . einen bösen Finger ; rndu tomefio -- ich habe Augen , d. i. ich bin augenkrank ; — dagegen ess u u 'otffi 'n - er hat einen Kopf , d. i . ist hartköpfig ; u n 'oskllAo - hat einen Nacken, d . h. ist hals¬ starrig ; uu tomu. 26 llA6 erist vor Zorn gestorben , d . i . ist zornig; nu toi ' nfio 26 traurig -; uu uiru , oimiümu - er hat sein Herz niederfallen gemacht , d . i. er ist stille geworden ; uu xunckjurlsa onän sö - er hat sein Schaf verloren gehen gemacht, d. h. er hat sein Schaf verloren ; uu vsrsü umuuy ' s - er hat sein Kind krank gemacht, d. h. sein Kind ist ihm erkrankt;

71 oder na . 26 Mi 8k>, oniuatjs ns - er hat sein Kind getötet , d. h. er hat ein krankes Kind ; u n ' otsinjo okjLuiruku - er hat einen trockenen Mund , d. i. ein böses Maul ; nu tu - er ist tot , d. i. müde ; us . tu -- er ist ganz tot, d . h. dem Scheine nach ; uu Koka - er ist gestorben, aber nicht maustot; us ritanaura - er hat sich umgedreht , d. h. bekehrt ; ins ja ^ ich komme, aber über ein bis zwei Stunden ; ins ja tjnnan ^ a - ich komme sogleich, d . h. etwa in zehn Minuten ; ins ja naindano - ich komme jetzt, aber erst über eine halbe Stunde ; o uruu konjs ^ werde nicht müde , auch wenn die Welt dich müde machen will ; o uruu ksnvi - werde nicht müde. Böses zu tun . So könnte man noch lange fortfahren , doch würde es zu weit führen, auch nur annähernd ein anschauliches Bild der ganzen Sprache und ihres Baues zu geben. Erwähnt sei nur noch, daß der Zahlenkreis eigentlich nur bis 5 geht. Dann heißt es : 6 -j- 1, 7 - j- 1, 8 -s- 1, 9 - s- 1, 10 - j- 1 usw. Es mag mit diesen wenigen Andeutungen genug sein, um die große Schwierigkeit der Hererosprache ahnen zu lassen. Man kann wohl sagen , daß es im Erlernen derselben etwa drei Stufen gebe : das Küchenherero der Reisenden , das Stations - und Kirchenherero der Missionare , das von christ¬ lichem Geist und Sinn durchdrungen ist, und das eigentliche klassische Herero der Heiden . Das letztere wird wohl nie ein Weißer lernen , der nicht unter und mit den Heiden hier aufgewachsen ist und ihre ganzen Lebensanschauungcn und Gebräuche zu den seinigen gemacht hat . So wird es denn stets snin §rano salis zu verstehen sein, wenn es von einem Reisenden oder Missionar heißt : „Er spricht das Herero wie seine Muttersprache ." Als Probe der Sprache möge hier noch die Übersetzung von Joh . 3, 16 und des Vater Unser folgen.

Joh . 3, 16 : Llukurn ntja suvsrs onjs, kutju g, janckjsre Oinnna Gott

U6 Oinukuatua

also er

liebte Welt.

daß er

gab

Lieblingssohn

sriks , aulis . n^ua kaindnia inu je, a da Mnäjaiu,

seinen cingebornen alleinigen, jeder, welcher

glaubt

an ihn.

er nicht verloren geht.

nunZ'nari a Kars nnmuinjo uaaruks. sondern er habe

Leben

ewiges.

Vater Unser: lots jstu , nZu u ri momajuru Lna rojs n^arl japurus Ouliona usjs n^an je Oinbansso jojs itAui tjitus na koinkanäa jski otja msjurn Oindoroto jstn jsjuva arlks tu pao inclino Xu tu isira o^oncijo ristu, sts uina , otja tji mutn isirs ovanancijo na st6 Xu o tu kitisa inomarorsro , nunAnari kutnra sts kouvi Oi-onäu ouiioua onojs, nomasa noujsrs aruks nxa aruks.

s s s

.^ INSN.

72

fünftes Kapitel.

Die Religion 6er lerere. 1. Sottesbegrikk unci Name. Die Religion der Ovaherero ruht , wie alle Religion , auf dem Gottes¬ begriff , den sie haben . Auch die Herero kennen einen Gott Himmels und der Erden , aber sie ehren ihn nicht ; sie denken an ihn , aber sie danken ihm nicht . „Daß man weiß , daß Gott sei, ist ihnen offenbar , denn Gott hat es ihnen offenbart ." Aber eben dies , Gott kennen und nicht ehren , seiner zu gedenken, aber ihm nicht zu danken , hat das Volk der Herero zur Selbst¬ vergötterung und damit zum Ahnenkultns geführt . Beides geht bei ihnen nebeneinander her : ihre Gottesidee , die besser ist als ihre Gottesverehrung, und ihr Ahnendienst , der zeigt , daß sie den lebendigen Gott nicht recht erkannt haben . Beide Arten religiösen Denkens und Verhaltens haben ihre Pole in zwei allen Bantu -Völkern gemeinsamen Gottesnamen. Als die ersten Missionare die Gottesnamen der Herero erforschten , hörten sie fast nur den Namen Mukuru ; sie hielten daher diesen Namen für die einzig zutreffende Gottesbezeichnung des Volkes und führten ihn in die Kirchensprache ein, so daß noch heute in dieser Mukuru der Name des lebendigen Gottes ist. Doch erst allmählich verstanden die Herero , was damit gemeint sei, und so ist ihnen jetzt allgemein Mukuru der Gott Himmels und der Erden . Wohl fiel es auf , daß die Herero auch einen andern Namen, Ndjambi Karunga , zur Bezeichnung Gottes gebrauchten ; allein man meinte, der Name sei von den Ovambo übernommen und nur vereinzelt bekannt. Auch hörte man damals auf die Aufforderung : Xg,indnru mu Llulvnru (glaube an Gott ) ! von den Heiden die Antwort : „Was kann Mukuru tun ? Wir glauben an Ndjambi Karunga ! Siehe unsre Herden an ! Hat Ndjambi Karunga uns nicht gesegnet ? " Aber wer war Karunga ? Die Antwort auf diese Frage fand ich, als ich 1870 meine erste Reise zu den Herero machte und zu dem fast neunzigjährigen Häuptling Kandjii auf Otjiamongambe kam. Der Alte fragte mich : „Was willst du olvunntje (Kindchen) denn bei uns ?" Ich antwortete ihm : „Das weißt du doch, daß wir Missionare gekommen sind , euch Mukuru und seinen Sohn , unsern Erlöser , zu verkündigen. Voll Erstaunen sagte der Alte : „Bin ich denn nicht Mukuru , d. i. Gott ? Ich bin doch Mukuru meiner Leute !" Als Missionar Büttner und ich ein anderes Mal einen alten Häuptling Tjenda besuchten , mußten wir diesem Vorstellungen machen , weil er ein getauftes Mädchen aus der Gemeinde an einen Polygamisten gegeben hatte . Büttner sagte : „Mukuru wird dich strafen um dieser Sache willen ." „Was ? " war seine Antwort,

ist Mukurn

Ende

vom Lied war , daß

Gefahr

gen Himmel

„Der

hat

jener

sondern

ist zugleich

Damit

andere .

sie

auch

Karunga

geradezu

von

Ndjambi

als

gesund , dann Alter

eines

dann

aber

gerufen . " Herzen

heißt Menschen

bin

nicht

Gott :

„ Der

„ Ich

bedeutet :

und

Hipo

gleichfalls

der

haben , und

entdeckt

des Lebens .

Vater

hat

es : „ Ndjambi sagen

sie :

„ Ndjambi

Anschauungen

der Herero .

Die

alten

aber Herero

ein

Wird gesund

ihn

Karungu

wurzeln beteten

auch

noch

lautet

Er

sagen gilt

allgemein

Ganz

ein

erst 189Ü

droben ). . So

schwer Kranker

wieder

gemacht ; " bei sehr hohem hat

ihn erhalten ; " stirbt

: „ Ndjambi als

, der

und den

mag aber

wir

bezeichnet .

droben ." —

solch ein Greis , so ist die Redensart Diese

hier

Gleich

da , dort " (sondern da

völlig

Bantu -Stämme zurückgezogen

höchste Wesen

das

Karunga

Herero

den

finden , den

seine Stelle

sei,

? . Meinhof

von

liegt

anderen

überlassen .

Erden

der Herero

Gottesname

dritter

auf

Regiment

das

der

daß

sei Ndjambi

Ndjambi , der gute Schöpfer , habe sich in den Himmel Dämonen

still,

sie sagen:

festgestellt ,

„ als

es

dann , wenn

sie staunend

Vermutung

die

der

Meinung

sie die

teilen

Vielmehr

fern .

hieß

Karunga , zu

wollten

!" als

Vorstellung

Diese

Schicksal " .

für

Bezeichnung

ihn:

wir

bezeichnet , nicht Mukuru

(Allg . Miss .-Zeitschr . 1899 , S . 394 ) widerlegt , die

in den

dann

nur

aber

stehen

dann

höchste Wesen

das

, der

Ndjambi

unzweideutigste

aufs

war

So

lieb !"

uns

Gott, "

haben

Karunga

rufen : „ Ndjambi

und

Gottesname

eigentliche

fällt ;

die Hände

in

Glück

unverhofft

ihnen sehen

keinen

sie auch wirklich ,

tun

das

Ja ,

auch !"

wir

ihm beten

habt

nicht ; wir

wir

nein , so böse sind

gleich : „ O

„ Wir

niemanden ."

sollen

„ Warum

nicht ? "

Herero

„ Ihr

sagte :

vielleicht

jemandem

straft

ihr

nennt

ihn ja nicht zu fürchten ; denn er tut irgend man Und wenn Ovaknru . "

Opfer bringen ? Wir brauchen wie unser Böses doch nichts

denn uns

und

und

diese

sie : nicht

droben

er zürnt

aber

denn

ihm

ihr

opfert

und

ehrt

„Warum

Segens ,

des

; er ist ein Gott

Gräbern

ist im Himmel

; er

Karunga

ihn Ndjambi

nennen

mich

durch

sagten

dann

er ? "

ist

(in

zur Antwort:

„ Wie

:

Häuptlinge

alten wo

heißen ?

Mukuru

wir

den

den Gott ,

gemacht , die

aufmerksam

Beobachtungen

die hält

später ,

nun

ich

Fragte

nennt ."

erhielten

der ? " und

ist denn

„ Wer

Mukuru

ihr

den

„Derselbe ,

wir :

fragten

Nun

fest ) .

der

tukuiuisinn.

Karunga

Ndjambi

der

nicht ,

sterbe

(Ich

LuruuA 'u "

j XstjunM

und

kam

Dazu tu , mbu

der Heiden :

Redensart

und Not ) allgemeine

Aus

allmählich

erst

Himmels

bezeichne .

Stammes

des

Ahnen

den

sondern

Erden ,

schlug

er

mir

des

Gott

den

nicht

gar

es

wurde

Erfahrungen

ähnlichen Mukuru

Name

der

daß

klar ,

und

Antworten

diesen

auf

auch Mukuru . "

? ich bin

Mukurn

;

Kamutjimba

Heide

alter

ist

„ Wer

schrie :

und

Brust

anderer

ein

Anlaß

ähnlichem

bei seine

es

machte

Ebenso

.

hinausjagte

zur Werft

er uns

Das

!"

Stamm

in meinem

Xu ! ^ ich bin der Mukurn

?

„wer

Glaube

Karungu sehr

in Nöten

hat ihu

fest in

den

und Gefahren

zu Ndjambi

Karunga

geschieht

kaum

es

jedoch nur weit

über

entfernt

Ndjambi

Karunga

Liebe

nicht

Heiligkeit

des

kannten

ihren

Gott , den Immer denn

denen

haben daß

auch

einen

dreht .

Denn

gunst

und

Herero

aus

um

vielen

in

unsrer

ja

Mukuru

von sie sind

können .

Opfer

So

Änderung

aber

zu zu

etwas

nur

der

Name

„ Fürchtest :

das und

nein,

uns

Gott

Böse .

Aber

es ,

vor

Gefahr ihr

und ganzer

ihre Ovakuru

versöhnen ,

ihre

Mi߬

bringen

, sondern ist

du

„O

sind

eben um

der

Ahnenname

nicht

vereinzeltes

Gottesnamen

Namen

lebendigen

aus

die

Furcht;

Ahuenkultus

,

an

hängt.

, daß

eigentlichen

besonderen

steckt so

den

Sie

zürnen

Gottesdienst

Fetischismus

Mißliches

, daß

für

sie zu

der

haben , übertragen.

zu .

Dankbarkeit

Ihr

auf

zu bewahren , um

um

aus

Angst .

Gottesidee

es verständlich , daß

und

also

Wohlwollen;

usw .) wird

Karunga , sondern

dar ; nicht aus

die

ein Gott

straft ; von

die Frage :

Strafe

es ,

ist

Böse

gelernt

Ahnen

wird

zu erwerben

da noch etwas

Schwierigkeiten

(ovuknru

an , die

diese

? " die Antwort

einer

zum

nicht

die Ahnen

durchaus

auch

auf

ihren

Kirchensprache

und

Jetzt

noch der Herero

Diese

Mukurus

oder

abzuwenden ,

einen

das

kennen

der Spracherforschung

doch die Herero wird

Übeln .

Sind

Wesens

sie

von Christen

den Ndjambi

nun

seines

Christen

der Geschichte

bereitet

auch heute

Ahnung .

die

müssen ;

Liebe , sondern hat

keine

Mukuru

Zorn

den sich hier und Es

dürfen .

(Hurerei , Diebstahl , Lügen

ihre Gunst

ihren

ihre

nicht

und

lieber

Gott , der

die Strafe

bringen

um

sie

die Herero

sie dem

sich nicht

ruft

einen

ich auch

willen

wissen

über

werden

Grundzug

sogar

diese Sünde

Kultus

für

Mukuru

geworden

Gott

Mukuru

ist ,

besitzen . auch

durch

Mißgeschick

während

Besonders

im Plural

in das

gebraucht

den

Urahnen , sondern „ die Alten " , die Toten aller Zeit ) bedeutet . Allein zweierlei hat uns vor einer nachträglichen zurückschrecken lassen . Einmal die wohl irrige Vermutung , daß der

richtige

Npme

diesem

verwandt

das

als

sie sich fürchten

Unglück

ein

sie ihn

erhielt

schreiben

Unheil

man

wie schon gezeigt , den Heiden ; der

dem Namen

um solcher Sünden nicht strafen ." diese

ist,

Herzen ,

für

Wohl

angebetet

Segens

sie unter

nicht

allerlei

ruft

erreichbar , dann

also

wieder

von

dessen

um Hülfe.

Gottes

in

Statt

Gräbern

Karunga

und

aber

tief

ihren

oder nicht

Ndjambi der

um Abwendung mehr .

Karunga ,

sein könne .

die Fächerpalme

machen , gleichfalls schlaggebende

der

Grund

an Aber

bezeichnet , mit

erunZn

war

das

die

aus

dann

Wort

krungn

müßte

der Ovambo

verwandt berechtigte

sein .

das

(Dieb )

anklingt ,

Ovambowort

mit

oiuurunKN,

und Herero

ihre Opferkörbe

Der

und

andere

zwar

aus¬

Befürchtung , durch einen solchen Namenwechsel eine heillose Verwirrung unter den Herero an¬ ist es denn bei der Benennung Gottes mit dem Namen Mukuru geblieben , obwohl dieselbe ohne Zweifel weder glücklich noch richtig ist.

grundlegenden zurichten . So

Es des

sei an dieser

Gottesnamens

angemerkt Bei

mit

Karunga

Njambi

und

,

allen

folgenden

Sie

er Kalunga wohnenden

; bei

den

Onjame ,

: Anjambie

zeigt

Gott

als

höchstes

verwandter

gebraucht

identisch

sind .

bei

den

verschiedenen

Nsambi ;

d . i . der

Ahne , der

Jhambana

,

Murungo

dem

wie bei den

jedenfalls

lichkeit

Bestätigung

möchte

man

die

des

alten

und

die

Äthiopier

aber ,

wie

sind in ihrem

ist

Ahnen .

und

bei

den

Es

Götter

gibt

hatten,

andere , sterbliche,

Sollte diesem

Gottes

nicht die Mög¬ Ursprungs

der

Tatbestände

die

ursprüngliche

des Menschengeschlechtes des

Apostels

auch

Wort :

eitel

als

worden , und

,

fast

gewesen

„Obwohl

einen

sie

Gott , noch

ihr unverständiges

ist verfinstert ."

2. Die Schöpfungssagen Nur die Herero

wenige über

dunkle

genannten

ständlich , wenn

aufbewahrt

Vorstellungen bedenkt , daß

.

unklar Es

dieser

anknüpfen . Baum

und

verworren , haben

ist schon oben

über den Ursprung

Omumborombongabaum man

tter ksterero.

Ahnungen , noch dazu

die Schöpfung

worden , daß sich ihre bereits

zugleich

besteht

der Gottesanschauung:

sie ihn nicht gepriesen

Dichten

dem

sehen , daß nicht die Vielgötterei,

ewigen

wahr

ist , haben

den der

,

Mukuru

So

zweierlei

in

bei

Sofala

auch gemeinsamen nicht

Offenbarung einen ,

her "

in

ihre

sie verehrten .

ferner

Karunga

Mulungulu

Tidi

kümmerten ,

sagen , „ angeborene " Gottesidee ein Gott

ist

verehren

, vielleicht man

alters dem

Geistes " .

aber

der Ver¬

Ndjambi

Murungu

der Dualismus

gleichfalls

Geister

Name : Ongulungulu,

mit

endlich

sie sich nicht

Darf

der biblischen

Erkenntnis

gedankt , sondern Herz

auch

Anschauungen

Andererseits

wußten , daß

„ von

Gott ,

; bei

den Bantu

Reihe

mit

zusammen

guten

unter

und

Kurukuru dem

Kamerun-

den

Zambi,

: Npambi

andere

dem

„ höchsten ,

den

eine

ebenfalls

Kinika ,

bei

also

der

Bantu -Stämmen

vorliegen ?

es

:

den Teke : NzanI ; bei

die Urahnen

den Mbasilonge

des

sie beteten

gemeinsamer

die

der

bei

Ama -Zulu

wieder

Bantu:

molongo.

den

gleich

höchsten , wahren

Gräbern

sondern ist ?

Bei

zu denken , daß

Gottesnamen

sie

bei

Mulungu

allen

obwohl

hängt

unsterblichen , um

an deren

eine

Alte ,

Bezeichnung

sie kennen

dies

Zuluwort

in Tette .

die

einen

sind

;

bezeichnen

gibt für

Name

Mbarotse

den Duala

: Njambi

, die

und

; bei

Namen

Dagegen

werden ,

Es

Herero ; dieses

Herero

Wesen .

Namensbezeichnungen

storbenen

auch

identischen

sich der

in Loango , am Kongo -Becken,

Ngambe ,

; bei den Jausi

Alle diese zweifellos

ihn , wie schon oben kurz So

den Bunda : Nzambi ; bei den Benga : Anjambi Mbangue

Herkunft

.

Bantu , Varutzi

Negern : Nzambi ; bei den Loango : Nyambi den

die sprachliche

teilen

Abwandlungen

lautet Njame ,

über

Bantuvölkern

Benguela

Ambi ,

Exkurs

gestattet .

fast

in

den Ovambo

in Angola

ein kleiner

der Herero

wurde ,

Ndjambi

Stelle

durch

kurz erwähnt

der Menschen Das

wird

sein Alter

an den

in etwa wie

ver¬ durch

sein Laubwerk eine Ausnahme unter allen Bäumen des Landes macht und gleichsam wie ein Fremdling unter ihnen steht. Die Herero denken sich denn auch den eigentlichen heiligen Baum im Kaokoselde westlich vom Lande der Ovambo stehend. Dort also sollen die ersten Menschen aus ihm hervor¬ gegangen sein : Mukuru und seine Frau , Kamungarunga , und ihr Vieh. Man heißt sie mit gemeinsamem Namen die Ovakuru , die Ahnen der Omukuru , d. h. der alten verstorbenen Häupter ihrer Eanda (Stammesgeschlechter ). Doch haben nur die Rinder , nicht aber Ziegen und Schafe nach ihrer Anschauung mit den Herero gleichen Ursprung . Das Kleinvieh sowie die Affen und Bergdamra sind aus einem Felsen hervorgegangen ; ob dabei Erinnerungen an den heiligen Stein der Ovambo , den Stein des Kalunga, — übrigens der einzige Stein in ganz Ovamboland — mit Hineinspielen, ist fraglich. Eine andere interessante Sage der Herero berichtet noch folgendes : Bei der Geburt der Kinder der Kamungarunga wurde ein Ochse geschlachtet. Eine Frau — wer ? und woher ? wissen sie nicht mehr — kam hinzu und nahm die schwarzbraune Leber für ihre Kinder , die nach dem Genuß der Leber ebenfalls schwarz wurden . Eine andere Frau nahm die Lunge und das Blut für ihre Kinder , die rot davon wurden : die Nama ! Über das Fell des Ochsen entstand zwischen beiden ein Streit , in dessen Verlauf die Schwarzen , also die Herero , sich dasselbe aneigneten . Seitdem leben die Schwarzen und Roten in steter Feindschaft : der Herero züchtet die Ochsen^ der Nama raubt sie ihm . Es ist klar , daß bei diesen wie bei den meisten alten Sagen die Geschichte erst die Phantasie befruchtet hat . Die Sage will die Unterschiede und den Gegensatz zwischen Herero und Nama erklären, ebenso wie die oben erwähnte über den Ursprung der schwarzen und weißen Farbe erst nach der Berührung mit den Weißen entstanden sein kann. Auch eine Art Sintflutsage haben die Herero , wie wir sie bei vielen Völkern antreffen . Sie sagen , in alten Zeiten siel der Himmel auf die Erde in unermeßlichen Regenströmen herab , so daß fast alle Menschen getötet wurden . Da opferten die Leute den ovakuru ruosuru (den Göttern im Himmel ) ein schwarzes Schaf . Diese trieben die Fluten zurück und brachten die Erde wieder in Ordnung . Aber Himmel und Erde lagen aufeinander. Damit jedoch die Menschen nicht in den Himmel hinaufsteigen könnten, bestellten die Ovakuru Wächter , welche die Aufgabe hatten , die Menschen vom Himmel zurückzuhalten . Es waren einarmige , einbeinige und einäugige Geschöpfe. Diese fochten und fechten nun jeden Abend mit der Sonne und stechen in sie hinein , so daß sie blutrot wird . Ob sie so verhüten sollen , daß die Sonne und damit der Himmel mit der Erde und ihren Menschen in Berührung kommen ? Überhaupt ist der ursprüngliche Sinn auch dieses jeden¬ falls uralten Zuges der Sage dem Volke verloren gegangen . Vermutlich

haben aber auch die Flutsagen ihren Ursprung in den Erfahrungen, welche die großen Fluten und wolkenbruchartigen Regen hervorgerufen haben. Schwerlich darf man wenigstens die jetzige Form der Flntsage auf eine allgemeine Überlieferung über die Sintflut zurückführen . Möglich ist auch, daß sich ihnen die durch die Missionare vermittelte Kenntnis des biblischen Flutberichtes mit ihren alten Erfahrungen vermischt und zu derartigen Sagengebilden verdichtet hat. Die Annahme Missionar Brinkers, daß der Omumborombongabaum die Arche Noahs und die Ombomischlange die Paradieses¬ schlange seien, sind eben auch nur Vermutungen und sonst nichts. Selbst¬ verständlich sind sowohl die Herero wie auch die Ovambo, ja überhaupt fast alle Bantuvölker, die ja so lange ohne Schriftsprache waren, reich an alten Sagen und Legenden, deren Wiedergabe allein ein kleines Büchlein beanspruchen würde.

3. Der Ahnenkultus cler lksterero. Wir haben schon im vorhergehenden Abschnitt gesehen , daß der eigentliche Kultus, die religiösen Übungen der Herero, nicht dem Gott des Himmels, sondern den Ovakuru gelten. Unter diesen nehmen die verstorbenen alten Häuptlinge jedes Stammes die erste Stelle ein. Dabei verehren der Sohn eines großen verstorbenen Häuptlings wie auch der ganze Stamm diesen alten Vater als ihren Gott. Aber die Urahnen dieses Häuptlings verehren sie nicht, ja sie kennen sie kaum dem Namen nach und wissen ihre Gräber nicht mehr. Nur der Omumborombongabaum ist ihnen der Repräsentant dieser Urahnen, und ihm erweisen sie ihre Ehrfurcht in heiliger Scheu. Kommt ein Herero in seine Nähe, so verbeugt er sich, kniet nieder und sagt: „Nute iVIukiu ' iu'uiuö u Mi'u", d. i. Altvater, er ist heilig, unnahbar. Keiner wagt es, unter seinem herrlichen Schatten auszuruhen. Der heilige Baum ist für sie dasselbe, was das Tabu für die Südsee-Jnsulaner. Aber sie werfen ihm Zweige des Omuvapu-Strauches auf seine Äste, üben ihm gegenüber also Fetischdienst; doch bringt man ihm keine Opfer dar.Ist der heilige Baum den Herero der Repräsentant der ältesten Urahnen, so versinnbildlichen die heiligen Stöcke, die Ozohongue , Zweige des Omuvapu (Rosinenstrauches ), die Ahnen. In jedem Häuptliugshaus befindet sich ein Bündel dieser etwa 20 ein langen Stäbchen. Beim Tode des letzten Häuptlings wurden sie mit einem gewissen Teil des heiligen Stieres (Omusisi ), der aus diesem Anlaß geschlachtet wurde, umwickelt . Jedes dieser Stückchen stellt einen Ahnen dar ; bei jeder richtigen Opferhandlung finden sie ihre Verwendung. Sobald wieder ein Stammeshäuptling stirbt, wird ein neues Stäbchen dem Bündel hinzugefügt . Diese sowie die noch zu erwähnenden Ozondume und Otjija (sieheS . 80) nennen sie Ovisenginina . Dies ist das jetzt gebräuchliche Wort für „Götzen" oder „Fetische" geworden . Doch haben

78 die Herero keine Götzenbilder in dem üblichen Sinne dieses Wortes ; höchstens kann man den heiligen Baum , die Omovapu -Sträucher , die Ahnenstöcke und den Otjija als eine Art Fetische ansehen , an ihnen hastet etwas vom Fetisch¬ dienst . Doch sind der eigentliche Gegenstand der Furcht und darum der Ver¬ ehrung und des Opferdienstes die Geister der abgeschiedenen Ahnen . Mit ihnen bei allen wichtigen Angelegenheiten des steht der lebende Stammeshäuptling Stammes im beständigen Verkehr . Ihnen bringt er, der König und Priester seines Stammes

zugleich ist, auch die Opfer dar.

4. Der Opfercjienft cler Iberers. Opferdienst der Herero voll¬ ) . Der (okuruo u) Der Opferaltar zieht sich der Hauptsache nach an dem Opseraltar , olruruo genannt . Es ist dies ein Haufen Asche von dem heiligen Feuer , oiuniii ' O omnrniiA6i '6io, — nicht , wie I )r . Schinz meint , omtN's.itK6i'6 — , der sich in der Nähe des wohnt . Er ist im des Häuptlings Pontoks befindet , in dem die Hauptfrau , meist zwischen Viehkraals heiligen Osten der Werft (orlAZ-uäu ) und des diesem und dem dl

des Pontok Häuptlings selbst (oinui 'Ä. nASi' 61'0) , ge¬ legen . Um diesen liegen Altar ringsherum die und Schädel Hörner der ge¬ 0 opferten heiligen Ochsen und die¬ bei den nen Ratsversamm¬ lungen als Sitze für die Alten. An jedem Mor¬ gen und Abend des zur Zeit wird Melkens

auf dem oknruo dasheiligeFeuer angezündet,weldürrer . a. Eingang, b. Kälberkraal. o. Omumborombonga (bezw Omnvapustranch als Ersatz), ä. Okuruo. e. Hütte der großen Frau . HxZ tzjx älteste unverheiratete wcrstanlage.

Tochter

des Häuptlings

Glimmen

, die ouclun ^ erö , in dessen Pontok

erhält . Am Altar

(oiuui 'nnMi ' 6) , nimmt

sitzt dann

von den Frauen

Jede

(Flaschenkürbisse ) gefüllt

der

heiligen

gegossen werden wird , darf Dabei

Kühe

muß .

hat

Amuletten der

Vorahnen

ebenfalls

ein

solches

ungeheiligtcr

anders

, mit

Familien

geschmückt Milch

Ausnahme

besprochen

Die

Reste

großes mit

des Feuers

Unglück

für

mutet

das

und

gesagt

worden . heiligen

noch

Europäer

nie

einem

Häuptlings

ist ' s nicht

ich den Versuch Erst

im Jahre

Heidentum omluink der Mit

Dazu

ihnen

gedrillt .

Es

das

befindet

sie zu dem ntsiu .

unser

politischen in

nirgend

ihren

Rats¬ auch

ins

zu nehmen. Haus

kein fremdes

man

und

dürfen

Feuer

die

und

erhält

das

Feuer

verloschene

ein

auf den Glut

nur

viel

ver¬

der Herero , ist schon

gekommen ; selbst

es

Pontok ,

Auch mir

hundertjähriger

mir » nebst

allen

selbst war

kleinen

Vater

eines

Stammes

Feuer , wenn

repräsentieren

mit

) geschnitzt , die Ahnen ist dies ?

in es

seinem einmal

heiligen

zu tun.

Kukuri Dingen

Leben

.

gebraucht ist , neu

den orioIioiiAno , beide

Um die Wurzel

mir dem ein¬ Der

- Bäumchen , den

erloschen

des Stammes

es

Pontok

, Sing . onänniö

omumdoroMliuntzÄ

eines

es , so oft

Maharero

Häuptling

andern

oxonänin6

Wissens

den Untertanen

einen Blick in den heiligen

fast

in dem

ist meines

des Häuptlings

zum ersten die

was

dürfen

werden , und

einem

Aber

» nd

alle

sich in dem heiligen

von

OMuckums

( omuvupu

Opfer

sein , doch ist keinem er¬

wieder

darf

aufbewahrt

gelungen , nur

heilige

mit

trotzdem , so bedeutet

darf

Heiligste

zu Gesicht

gehörten

oder

wird

Diese

es

erlaubt , es zn sehen .

ist der Stock

Häuptling

Opferbusch

Es

entsagte , wurde

gehändigt .

ist

aber

otjiju.

Dinge

1902 , als

das

und

Männern

vom heiligen

machte , bei ^ Abweseuheit

zeigen zu lassen , nicht

Perlen¬

Fremdlinge ,

Merkwürdigerweise

Verlischt

oder den otjiu , das

auch die andern

werden. Kalabaß,

und

und

den

(otjiru ) , zugegen

den ganzen Stamm . heiligen

Schwämmen

auch

von

werden ; wiederanzündeu

dem dem Stamme

Milch gegossen

genossen

wie alle religiösen

die oucian ^ snö

.

ihre

Gefäße

benutzten

werden

geordnet .

trägt

,

, vollzogen

Altar

seine Pfeife

am Weiterglühen

gebracht Über

für

und

bestimmte

wird.

Stammes

und

entgegen

den

) , vorhanden

diese täglichen

bei solchen Versammlungen

sie sorgfältig Altar

gefüllt

"

von ihm

Reisende

von Zaubereien

des

laubt , sich eine Feuerkohle

Für Pmninlm

An diesem

-Angelegenheiten

Fremde

„ Heiligung

ihn und

ist .

( ouäjupu

werden

werden .

versammlungen

für

, in

in besondere

vorhergegangener

Gefäß

, gewöhnlicher

ausgeübt

Kalabaß

Muscheln , Fingerknöcheln

dem Opferaltar

Handlungen

besonderen

einen nur

aus

schnuren

An

ihren

erst nach gleicher

Milch

diese in die dazu

werden , wo sie zu omnkwk (Dickmilch ) wird.

Auch die Dickmilch , die

hat der Häuptling

der mit

darf

am

oder der Häuptling,

die frischgemolkenc

beschmeckt sie (uislrui ' g.t ^ heiligen ) ; erst dann Kalabasse

ununterbrochen

der Werfteigentümer

aus

hat. andem

.

Damit

gehören

des

heiligen

Busches

80 (omupeuclsi 'imu ) , wörtlich : der aus dem Felsen gebrochene , — er wächst und die nämlich nur zwischen Felsen — sowie um die osonckums OMlwnß 'Uö des omnsisi , d . h. des alten Stammstieres der Stammesherden, der wer weiß wann gestorben ist , sind „heilige " Flcischteile gewickelt. Dies alles zusammen otjiu , besser heißt otjisn . Auf der faulen, zunderartigen Wurzel des o»ill >wuäs .i'Mw wird vermittelst der oxonckum « das heilige Feuer angedrillt. Oinn8i8i wurde früher von einigen Unkundi¬ gen als ein Name für Gott gedeutet . Der OlNUSisi, von 8183,, ähnlich machen , ist aber der Stier eines jeden Stammes , der Stamm dem die heilige Viehfarbe „ihm ähnlich , ihm gleich" erzeugt. Darum gehören Über¬ reste von ihm mit

üuluri (Abraham» und zrau.

zum otsijn. Zieht die Werft oder wird sie verlegt, so wird das heilige Feuer brennend mit¬ genommen . Kleinere und Vieh¬ Werften posten des Stammes dem von erhalten

vkurno , dem Hauptzu gealtar , ihr Feuer . Wer , ohne zu einem bestimmten Stamme geben läßt , stellt sich damit Feuer hören , sich von einem Häuptling unter dessen Herrschaft und Schutz und sagt z. B . : „mim kumimru omurirc» angenommen . So >m Imumlmi 'si 'o - ich habe das Feuer des Maharero sagten die Herero beim Ausbruch des Krieges 1880 zu den Missionaren

81 und

Engländern

wir

euch ein Leids

Verlischt

, die

aber

betreffende

ihnen

das

Feuer

Stamm

für

Kahitjine , Mnngunda haben

zumeist

gegen

die Nama

tun , ihr , die ihr unser und

wird

nicht

ausgestorben

geholfen

Feuer wieder

von Maharero

Feuer

„ Was

sollten

erhalten

habt ? "

angezündet , so ist damit

erklärt ,

, Katjikuru , Murangi

hatten :

am brennen wie

u. a.

genommen

z. B . Die

die

Reste

und

sind

dieser

in

der

Stämme

des

Stämme

dessen

Stamm

aufgegangen. d ) Die das

Opfer

heilige

Betätigung ganze

gleichsam

Leben

dieser

Heiden

begleitet

dem

Einwirken

deren

Wohlwollen

Opfer , deren

bei Todesfällen

20

verschiedene

außer

ovnkurn

Opferarten und

erwürgt

die Werft Lage

haben .

eines

Kindes ,

werden .

geben .

müssen . Speeren

geworfen .

gebracht , so daß

Ist

andere

eigentümer

jedesmal

Interesse

erster Linie

zahlreichsten

allen .)

alle

in

die

auf

erstickt

ist .

zu , bis

der wichtigsten

Opferpriester

dargebracht Kriege

werden .

Die

und

Jedenfalls

sie

Opferbuschblättern , Die Herero.

noch

andere

besonders aus

folgen .

und sonstigen

vom

Dann

beginnt

die

wird

nicht

werden .

,

ihres

sind

die

, Berührung Ob der Name der Worte

ist , läßt

sich nicht

die auch dann

heilige

Gräsern

ohne

darzustellen.

darunter

zusammengesetzt

heiligen

es sich ihm

den Bestandteilen

Grabe

erwähnte

drücken

gekocht und mit Weihwasser

Lehmerde

er erschöpft

. dem heiligen

Verunreinigung

Gewisse

durch

, die ja naturgemäß

wichtigsten

sind die 0201 N6VN die Hauptopfer

am Altar

wild

oben

genauer

sonst dargebracht

, Ochsen , und omsva , Reinigung werden , wenn

geschlachtet,

oft

oder der Werst¬

von Totenopfern

, die nach jeder

be¬

Gesetz , daß,

und

Es

Opferhandlnngen

feststellen .

Jrlc

.

die

16 bis

fest, so daß

Halse

ist der Stammeshäuptling

stehen da eine Reihe

sind

Reinigung

etwa

nicht

Tier

Maul

fungierende

es

das

durch

feststehende

daher

Dabei

(ENKombö

heiligen

wird

seinem

orwiickjo , Schulden , kommt , oder ob es aus

stellen

Opfertiere

acht Mann knien

Toten , nach einem

Weihwasser

sehr

richtige , schon

mit

dabei

werden

es

ist es ein religiöses

von

werden

wird

.

oöoinkvn . Opfer , Reinigungsopfer

gebracht

hauptsächlichsten

und der

sein , einige

In am

Nase

Opferhandlung

aber

Krankheiten , zur

Opferochse

dann

sechs bis

Kehle ,

angewiesen , sich

der Kopf nach Norden , zu dem otMsro

kann ; einige

— überall

geschieht

ganzen

das

Wendungen

gestochen , gepeinigt , und , wenn er

Pontok , hinliegt , so halten

eigentliche

und

darauf Das

Die

und

politischen

Anschauung

daher

Im

Bei

Der

nicht bewegen so lange

Abschnitten

bei

beobachtet . So

und

erscheinen , daß

nach ihrer

und

(oMiiAouchMg

werden

gejagt , mit

ist , zu Boden

wichtigsten

Menge

Riten

bei den Totenopsern

verwunderlich

ausgesetzt

ganze

so der Opferaltar religiösen

oder zu bewahren .

dargebracht

Gebräuche

nicht

der

sie doch —

der Geburt

und

es

Sind

zu gewinnen

sie eine

) . Stehen

Mittelpunkt

in seinen

ist .

der

Opfer , welche bei

sondern

im

der Herero , so wird

von Opfern

stimmte

(orioinvnuAnlllro

Feuer

Stücke

dar¬

Fleisch

besprengt . Das

Ahnen , omnlrni 'u, her , die sie in einem 0

82

mit

Opfertrog

großen

mischen .

Wasser

werden

Hierauf

heiligen

die

o/owtnm6

Fleisch¬ , Ahnen-

stücke in Opferkörbe (orunnjurg, ) nebst den schon genannten jedes dieser läßt der Priester her aufgestellt . Jetzt stübchen , um den Altar und die Großheiligen Stäbchen das Fleisch schmecken (rnslröru ) , dann tun er werden die lcute , die znr orn/ . o (Kaste ) gehören , das Gleiche . Erst darnach übrige , nicht heiligen Stücke von ihnen verspeist , und nun darf auch das Fleisch

heilige

den Frauen

Kindern und Verwandten , nicht von den männlichen dient dabei entweder verzehrt werden . Als Opfertier dargebracht

oriomsvu -Opfer

das

von

ein Ochse

der orurio.

oder eiie Schaf Ist

aber

,

so

folgt

häufig

das

eigentliche

sein, muß jenes vorhergegangen Totenopfer ; jedenfalls 02U, das ong ' onäj besteht Opfers dieses werden soll . Das Eigentümliche wenn dieses dargebracht oder durch Er¬ nicht erwürgt , sondern mit Speeren darin , daß die Opfertiere darf auch schießen getötet werden . Auch ist ihr Fleisch nicht heilig , sondern und Frauen , Kindern und Freunden , welche nicht znr oru ?0 von Männern gegessen werden , d . h . von Leuten, gehören , ja in letzter Zeit selbst von Bergdamra rc . begnügen mußten . Dagegen die sich früher mit den Abfällen , Eingeweiden diese Opfer dürfen die Leute der eigenen oruno nicht davon genießen . Für reiche jeder und , genommen des Verstorbenen werden nur die Lieblingsochsen solcher für Herero sorgt schon lange vor seinem Tode für eine größere Zahl bestimmter Ochsen ; es müssen die schönsten und fettesten sein, sein Totenopfer sind sie ebenso alt , wie und sie müssen die schönsten Hörner haben . Meistens zählt . Bei seinen Lebzeiten machen sie seinen Stolz der Tote Mannesjahre um deu fünf¬ aus und sind seine Lieblinge , die er nicht schlachtet und selbst , die Ge¬ würde . Er nennt sie OMlüviristnu fachen Wert nicht veräußern spannenden in mit den oft Istst ihre Schädel priesenen , und will wenigstens nach seinem Tode in seiner Nähe haben . Daher als Grabdenkmal Hörnern über dem Grabe als Andenken ist der Kopf dieser Tiere heilig und prangt X ., liegt „Hier : zurufen ihres Besitzers , als wollte er den Vorübergehenden Je größer nämlich der Reichtum des Ver¬ der große Herdenfürst , begraben ." geschlachteten storbenen , um so größer auch die Zahl der bei seinem Tode 60 des reichen Kandirikirira Opfertiere . So sah ich 1870 über dem Grabe obwohl , hingen an den Bäumen Ochsenschädel , von denen einige noch 1902 das

Grab

längst

auf Okakango

verfallen

bei Okahandja

war .

Und

wurden

nach an 250

dem Tode

des

solcher Tiere

reichen Kangombe geschlachtet , so daß

Knochen, wegen der massenhaft umherliegenden betreffende Jahr der Knochen , genannt haben . Man kann sich leicht oms -tuxu , Jahr omdnru diese Fleisch¬ Arbeit vorstellen , welch eine saure , aber nicht unwillkommene herbei¬ und Werften für die aus allen Gegenden esserei bei den Totenopfern Totenschmaus strömenden Menschen ist ; aber man begreift auch , daß solch ein so leicht nicht vergessen wird.

die Herero

das



M



Es erhebt sich nun die Frage nach der Bedeutung dieses Opfers. Was Herero eigentlich dabei denken, ist schwer zu sagen, da sie sich selbst nicht darüber aussprechen und man nur auf Vermutungen angewiesen ist. Daß dieses Opfer, obwohl das Fleisch nicht als heilig gilt, den Herero von Wichtigkeit ist, beweist der Umstand, daß sie nur ihre Lieblingstiere dazu ver¬ wenden. Nun hat man eine Art Schuldopfcr darin finden wollen, indem man den Namen des Opfers, onMnffoM von dem Substantiv Micffo". Schuld, ableitete. Allein der heidnische Herero kennt den Begriff der Schuld nicht, wie sollte er ein Schuldopfer bringen wollen? Auch daran , daß bei diesem Opfer Blut fließe, hat man Vermutungen knüpfen wollen und an ein Versühnungsopfer für die Hinterbliebenen gedacht. Allein das ist schon das onomövn-Opfer, welches dem OM'oncfform immer vorausgeht. Sollte nicht das Nächstliegendste sein, das Wort von oncffu, vorausgehen , Kausativform Muffn, „vorausgehen lassen", abzuleiten? Es läge dann die Idee zu Grunde, daß die Opfertiere, die Lieblinge, dem Toten vorangehen; denn ein Herero würde sich selbst im Himmel nicht wohl fühlen ohne seine Ochsen . Der Gedanke des Opfers fände dann seinen Ausdruck in den Worten: onüono-omds inu?? ,joiuffn-m omntzotzs. die Ochsen werden dem Toten vorangehen gemacht. Gleich am Grabe eines Toten wird das om n,2 6, Fett-Opfer, dargebracht, wozu die ) Die Heirat orickupo Vermögen der Eltern mit großen Festlichkeiten begangen . Zehn bis fünfzehn Ochsen, die als heilig gelten , werden zu diesem Zweck nach dem Opferritus geschlachtet, d. h. erdrosselt ; zahlreiche Gäste werden zur Werft der Braut geladen , wo die Hochzeit stattfindet . Der Pontok der Braut wird oberhalb der Tür mit heiligen Zweigen (omlvnpn ) verziert ; dabei wird dann das Hochzeitsschaf geschlachtet, dessen Fleisch den Namen der Rute trägt , die sie in die Decke des Pontoks stecken soiuljovn ) . Braut und Bräutigam dürfen nicht davon essen. Sie blasen nur ihren Atem auf das Fleisch , heiligen es damit und lassen es bei den Gästen herumgehen , von denen jeder ein Stückchen abbeißt . Das Opferschaf wird ebenso wie der Opferochse von der oben erwähnten Morgengabe genommen , doch dürfen kinderlose Eheleute nicht davon genießen. Nun beginnt die eigentliche Hochzeitszeremonie . Die Braut faßt den herabfallenden langen Riemen (oi'ubjiru) über den Rücken des Bräutigams an und geht so hinter ihm durch die Werft ; ein langer Zug folgt ihnen. Die Färse soll die Reinheit (oulcasona) und das Mutterschaf die Fruchtbarkeit ». versinnbildliche

107 Teilnehmer

Sohn

der Sonne , und

ihr

steif zur Erde und

Kreis

die

lederne

dreispitzige

sich mit seinen

gut .

alles

verläuft

der

geht

wird

die Sache

Frau

heimholen

erlebt , daß

die Braut

und

Das einfach

Hülferufens

sich nach

einemal , vier

1870

Männer

zur Werft

auf das ihres

der

Der

Bräutigam hält

lassen , sondern

) , so viel als

draußen, Vieh

einige Stück

wohl ,

Hochzeitsfeierlichkeit

als

seine

Befehl

der

Akt

Schwierig Braut

Bräutigam folgen .

erste

schlafen,

Mutter

kann.

verspeisen

Freunden

seinen

hinaus , die er mit Soweit

gewogen , so schickt sie ihm

ihm

ihrer

sehen

nicht

sich in der Werft

Nach

Frauenwürde

neuen

diesem .

hinter

besuchte.

hindurch .

Tage

Pontok

im

So

zu Ende .

„ Kranz " ab und setzt ihr

„ auf den Höhen " (oinnvunän

Freunden

die Braut

Ist

auf .

nicht

Brautjungfern

gegen

aber

Leute

die

ihrer

Zeichen

in

Mädchen

sich nun

einige ihren

der Braut

Braut

die

dieser Zeit

während

darf

dauert

zum

ihren

mit

schläft

auf

Tanz

Frauenkappe

darf

Inzwischen

auf . sondern

Mädchen

Otjohangue

1878

und

die Mutter

nimmt

Verlauf

deren

Jahre

Schmaus

mit

Feiern

im

ich

als

es ,

ich

Dieses

sich dabei

gesungen , ist der Tanz

sie ihr Lied

auch

Haben

verbeugen der übrigen andere

verbeugen

ersten ,

der

drei

treten

darauf

Bald

die Stelle

an

vor

Weise

den Kreis . sah

angibt .

Händeklatschen

mit

gleicher

den

in

Mädchen

andern

des Gesanges , den der Kreis

Blick

stierem

mit

drittes

ein

die beiden

; diese und

die Braut

besingt

nach dem Takte

gegenseitig

ihr , die Arme

sich vor

steht die Braut tritt

Jetzt

Händen .

gestreckten

Erde

zur

treten

zwei von diesen

Je

verbeugen

Weise

gleicher

In

gestreckt .

und

Halt

der Braut

vor

hervor , machen

des Kreises,

der Mitte

in

steht bilden .

mit ihren

die Braut

tritt

Dabei

ist fröhlich

Alles

.

heimwärts

Sie

hervor .

um sie herum

Mädchen

zwanzig

den etwa

besonders

ganz

Brautjungfern

voll Fleisch , und abends

Töpfe

man

nicht .

fehlen

Dinge , selbst Tänze

guter

dauert

auf den Kopf . Tagelang

beladen

als

ihr

legen

geschmückt , d . h . diese

Fleisches

Lasten

mit

die Gäste

und

Gästen.

den übrigen

mit

ißt

Mädchen

jungen

die

für

dagegen

sieht

Feuern

allen

Auf

die Festlichkeit .

und

Braut

( ornssts ) das Netzfett des Opferschafes

Brautkranz

und

Brautmutter

Die

Freundinnen

ihren

von

nun

wird

ziehen

der

niedergelegt .

Brautjungfern Sie

Hause

dem

hinter

werden

der anderen

sowie die Vorderblätter

des Otjoto -Ochsen

rechte Vorderblatt

Das

beschmeckt.

den Eltern

von

später

geschlachtet,

werden

Hochzeitsochsen

wird

und

vor den Altar

kommt

Fleisch

die Braut . Die

es über

und spritzt

wasser

Weih¬

Mundvoll

einen

Opserschüssel

Eltern

sie von ihren

wird

Hier

wird .

der

aus

nimmt

Vater

Der

begrüßt .

geführt

die Braut

zum Altar , wohin

geht ' s bis

So

- sieh sieh sieh da !

osojojo

dahinter

rufen , z. B . nssuvn,

Bräutigams

des

Eanda

die

alle

dessen

nur

Verlobung Okahandja ,

bis

und

manchmal , wenn

will .

habe

Zweimal

weigerte , ihrem packten

da

Mädchen

und

schleppten

Mannes

hin .

Das

auf es

hierher nun

der es

ich

zu

Manne Mahareros

trotz

Geschrei

anderem « ! wollte

die

Braut

Christin

nehmen .

weigerte

griff

zur

List

anzunehmen

ließ

Erklärung auf

und

Dieser

Christentum Da

werden

sie

: „ So , ihr

seid Mann

Augenblicke

das

einfach den

Leben

und

das

Maharero

einige

Gewehr

; aber

sich deshalb , den erklärte

Mädchen

und

Im

in

Frau . " die

und

Haus

verließ

sich mit der

der

der Mann geladenen :

Ist

die

Morgengabe

einmal

dem Manne aus Mitleid

folgen , sie mag wollen oder nicht . Ausnahmen , daß die Eltern mit ihrer Tochter die Verlobung wieder auflösen und die

Morgengabe

zurücksenden , sind sehr selten , kommen

Der zweite Teil der Hochzeit beginnt und

seine

begleiten

Braut

in

diese .

In

seine

der Werft

und

dessen Fleisch

auf

Das

neue

versieht

Es

Ehepaar

heiligt

ostutovu

das

,

darauf

die

es

es

den

der Werftpriester

durch

sich bei

jedem

Mann

geht

voran , und der

einen

schüssel haltend . „Der

Sohn

Sonne ." werfen

Das

des

Gefolge

antwortet

die Hauseltern

ihres

Körpers

(unAurkvu ihrer

)

in

herabgezogen ,

Frauenkleidung

geschlachtet

um

den Altar

her gelegt.

der Braut , Priesterdienste. znm

Beschmecken an ihre

als

des

Eheleute

ihm in der schon oben , in der Stammes

das

Paar

mit

ojosojoso !

sie

darf .

wohlriechende

niemand Nach

anders

najnvL 'fl der

Pontok

zum Einreibeu

ihren

als

),

jedem

Kräuter

trägt

beendigtem

eine Holz¬

( ovustnsjuvu Bei

Der

beschriebenen

uoüchjunckjö , omuiiu

selbst

Danach

Ehepaares

andern

des

Diese

und

vorzustellen .

Vetter einige

durch

hin ,

Füße .

jungen

ruft : „ omnnu

da

sehen

ein Schaf

(Beschmecken ), sondern

Schulterriemen

Schüssel .

Frauen

nun

Zweck

Pontok

kommt

andere

!

der Frau die

und

der Rundgang

folgt

seinen

Freigebigen

Wieder

folgt

die Frau

Hand

mustern

zu gleichem Es

Weise , in

rings

Ahnenstäben

davon .

vor.

Mutter wird

Zweige

essen alle Anwesenden die Werft , um

Ihre

des Mannes

nicht durch

halten

auch die Braut

also damit , daß der Bräutigam

holt .

heiligen

aber

jetzt , gleich dem Vater

Fleisch , aber

d . h . sie

hält

Werft

muß

das

mit

seinem

Grundsatz

geschlachtet , dann

zu

Weigerung.

sperren

Doch kaum gilt

Mann

bereit ,

bei seiner

ein

Frau

allgemeinen

angenommen

gleichfalls

beharrte

miteinander

Raum , als

nahm .

sich

heidnischen

Frauenschleier

in

ihrem

Rundgang

Hut

ist

und

auch

die

Hochzeitsfeier zu Ende . Es sei hier nur noch eine nicht näher zu beschreibende Sitte ermähnt : der junge Mann bringt unter gewissen Zeremonien die Mädchenschürze das

heißt Von

Die

( ornvuncku ) seiner

jetzt

ab

vorerwähnte

geformt .

Bei

auch

recht die

natürlich

in nur

sieht

man

die

Frau

Kappe

ist

bei

den

den Herero

bei den Mbanderu Kappen

Frau

die

Werft

ihrer

Eltern

zurück,

tuur ' ornvunäu.

sind

künstlich

aufrechtstehenden von

Fett

und

hat

diese

sie drei meist

genäht

und

Spitzen rotem

und feinen

künstliche

Oker .

in

verschiedenen spitze ,

kürzer mit

noch

Auch

ihrer

Stämmen

lanzenartige

der

verschieden

, schmale

herzförmig . Eisenperlen Figuren .

Frauenkleidung.

Vielfach

Hörner; sind die

besetzt ; oft zeigen Das

Ganze

Rücken -Fellmantel

glänzt ist

fein

— gegerbt

und

ganzen

mit

allerlei

Ausstattung

Fußringe

eingenähten

gehören

(oinistuvtzu ),

reichen

nicht

Ganze

selten

weit

hinter der

Figuren

außerdem

beide

sind



noch

von

und

Perlen

geschmückt .

die Armringe

Eiseuperlen

( otuliuku

hergestellt .

Zur

) und

Die

die

letzteren

von den Fußgelenken bis an die Waden hinauf . Das einen nicht unbedeutenden Wert , auch an Arbeit , der nicht

repräsentiert

dem ,

IIM

dem eines

deutschen

Brautkleides

zurückstehen

dürfte .

Aber

wehe

diesen Schmuck anfassen wollte ! Er ist ein uoli mg tunKSi -ö! der Geruch von Fett und Oker läßt sich so leicht nicht wieder von den Händen des Europäers fortbringen. Denn

e ) Polygamie. reichere Hie

Es

Herdenbesitzer

und

da , wo

jedoch

bei

Tode

eines

je

ist Sitte nach

gegenseitige

einer

Frau .

den Herero , daß

Reichtum

Zuneigung

Doch

Werftbesihers

unter

ihrem nur

in

der

selten .

dessen Nachfolger

Häuptlinge

auch mehrere Ehe

Schon

Frauen

über¬

nehmen.

vorherrscht , bleibt

der

Brauch ,

auch die Frauen

daß

erbt

es beim

(sie nennen

es riu

-- essen ), also zu seiner Frau hinzunehmen muß , bringt die Polygamie als Regel mit sich. Fünf bis zehn Frauen sind unter den Reichen keine Seltenheit ; der alte Maharero soll deren sogar dreißig gehabt haben . Das geschieht ,

wie

heiratete tanen

die

gerade

bei

dem

Häuptlingstöchter

zu machen .

So

Letztgenannten

, um

erreichte

ihre

er

es

und

gefürchtetsten

Häuptlinge

war .

der

alte

ein

Mädchen

gleich

Kukuri ,

nach

junges

der Geburt , nimmt

läßt

es

dann

seine Frau.

mit

Dabei

seinen

fallen

Kindern

dann

die Bezeichnung

sich vor

denen Dach

der

Brennholz

aus . eigenen

nachher

anderen

Der

Obwohl

Wird

auf die Viehposten Mutter und deren zur Frau . zu

Oft

bekommen ;

Verwandten

Frau , Mit

so wühlt und

wohnt

anderen Ihre

Pontoks

Ihr

stehen in

es

meistens auf wird

und es

erste Frau

Pontok

zeichnet

der Felle,

und darumstehende

nicht mit

heißen

Die

die Menge

liegende

aber

Frauen

er Jahren

fort .

durch

viele darauf

Unter¬

, wie z. B.

sein Haus

Frau " .

Er¬

der angesehensten

Häuptling

fünfzehn

seine Größe ,

das

politischen

einer

alter

Politik .

darin , sondern

ovoiulmmlu der Werft

, d . h . die herum

oder

auswärts.

die „ große " heißt , hat

eine oder die andere

seiner

der Häuptling Frauen

doch seine

alt , so setzt er sie

und heiratet eine neue dafür . Nicht selten haben sie die von einem anderen Manne stammende Tochter gleichzeitig

muß oder

und

Die

Viehposten

die erste Frau .

durch durch

Frauen .

auch auf den größeren Lieblingsfrauen

er

ein

, die „ große

Werfteigentümer

Pontok .

genommenen

zur

aus

zu seinen

seine Werft

werden .

oiuuusns

bilden , und

in seinem

Väter

alle jene Hochzeitsfeierlichkeiteu

bekommt die das

groß

meistens

auch , daß

Nimmt

es in

,

auch ein Mann stirbt

Eltern

eine Frau nehmen , um deren Schwester Frau , so heiratet er ihre Schwester . Die Verstorbenen haben schon bei der Heirat des

seine der

nach Hause

einfach

wohl

auch

oder

gemeinen

behandelt

der Herero

gewissem

Ansehen

in

mehr

Da

würden .

trotz

sein

alles

Hilft

bekommen .

Herero , die nur

ärmere

ausgeartete Wort

entspricht

bindung

ihren

Sitte

sei

hier

unserm

Begriff

sind

verwechselt ,

Medizinmännern

Ein

Kindern der

ist

liegt

dritter

gleich

denen

unfruchtbare wie

selten ,

Frauen

einst

zu

Sarah,

gibt jedoch auch viele

soll . — Es

jetzt

aber

gute ,

die

,

hingedeutet

nur

jemanden in

Ver¬

den indianischen

mit

Heilkünstler

priesterliche

wieder

Ahnen

den

mit

gar

zu

oupuiiAU. heißt

",

„ Verbindung

ovapkMAS , irrtümlich

Die

bringen , versöhnen .

wenig

lassen , um Kindersegen

Ansängen

d . h . ihn

heilen ,

die

leben.

in

Ahnen

der

Namen

mehr

Gebräuchen , von

sie nicht

sie gebären

in Einehe

vielleicht

eine

cl) Auf Bösem

nichts ,

mit

entsteht .

sich behandeln geben

so

Heiden

Mißstand

ist noch zu erwähnen , daß

eine Frau , die für

ihrem Manne

im

anderer

versuchen , selbst vom Zauberer

alles

Das

Christen

Ein

der Vielweiberei

aus

Vorher

soll .

des

Heiden .

sich anschließenden

die Polygamie

an

den

die Rede

die Einehe

des

Viehehe

Streit , der

und

Zank

viele

die

als

ist

gesegnet

vor , daß

es

Kinder ; so kommt

die

haben

Frauen

vielen

dulden

die Kinderarmut;

eine ist

Der

sich bringt . der

wegen

gerade

wohl

oder

mit

böse Dinge

und

Übelstände

auch

mancherlei

diese Vielweiberei

daß

,

verwundern

nicht zu

ist natürlich

Es

all¬

stehen viel¬

Gleichgewicht.

das

mindestens

der Männer

der Achtung

ihnen

vor

Furcht

Im

.

haben , so hält

böse Zunge

eine

in

nicht

Mißhandlung

eine

die

,

Frauen

meisten

die

aber

bleiben

stehen

Allerdings

geachtet .

werden

Sie

schlecht .

nicht

seine Frauen

und

Angehörige

deren

Frau

der

hinter

bei der Mutter

beim Vater , die Töchter

die Söhne

solchem Falle

Gebrechen

geschieht z. B . bei körperlichen Sind Kinder vorhanden , so

zurücksenden . Das bei Unfruchtbarkeit .

gefällt,

sie ihm nicht

sie der Mann , wenn

lebt , darf

die Frau

Solange

Tod

ihren

bezahlen.

noch ordentlich

gewissermaßen

in

der

er die Morgengabe

muß

für

zurückerstatten , also

ersten Frau

andere , so

eine

dennoch

dieser

Nimmt

getroffen .

die Entscheidung

Witwers

,

die

mit

den

sich also ormnAuvAg, . den Zauberern , nichts zu tun haben .) Es verbinden Freundschaft zu inniger durch Geschenke an Vieh miteinander zwei Männer einen das dem nun gibt Das . spkMAU zueinander dadurch und werden zu zum Schlachten sich beliebig Recht darauf , aus dem Vieh des andern nehmen , aber

auch auf seine Frauen. des

Rahmens

unter

anderen

Innerhalb er

wird

erlaubtes und

aber

Stehlen

bestraft .

kntuirg, , Überschreiten

fordert

oft mehr

die Habsucht

der Daraus der als

ist

oupunAU

Verhältnissen weisen

bestehenden das

je

also

nach

der Ehebruch

den

Umständen

erlaubt; als

un¬

die Bezeichnungen : vs -tzu , vukiru und Ordnung , hin . Doch Sitte

Ehrgefühl

die Bestrafung

, die in einer

IN

Buße an Vieh besteht. Läßt sich so nicht leugnen, daß nach dieser Seite bei dem Volk gar viele böse Sünden bei alt und jung vorkommen , so ist doch wieder auch nicht das ganze Volk nur in Unsittlichkeit versunken . Es gibt doch auch Männer und sonderlich Frauen und Mädchen, die auf ihre Ehre halten und jede Verführung mit Entrüstung von sich weisen. Solche ver¬ kommenen Menschen, die den Weißen ihre Frauen und Töchter gegen Bezahlung preisgeben, verfallen der allgemeinen Verachtung und werden ausgestoßen . Es waren auch nicht nur Christen, sondern auch Heiden, die von ihren Plätzen weg lieber ins Feld zogen, um ihre Angehörigen den Nach¬ stellungen der Weißen zu entziehen. Man begegnet jetzt jungen „Herero", deren Gesichtszüge und Haarwuchs sowohl an unsre Rasse wie an die der Herero erinnern, ein ruppiges Geschlecht , gegen das die Bastards auf Rehoboth noch schön zu nennen sind. Sie sind die Frucht unerlaubter Verhältnisse zwischen Weißen und Ein¬ geborenen; ihre Zahl ist leider nicht gering und ihr besonderes Erbteil gerade die Untugenden beider Farben.

K- » Achtes 7



ließ

energisches ,

uns

,

über diese Verträge

welches

keinen Augenblick

gerechtes

und

zu

wir daran

liebevolles

der

voll vater¬

zweifeln , daß

Vorgehen 1 -1-

sofort

210 Ruhe und Frieden im Lande herstellen würde . Einzelne Stimmen rieten freilich zur Vorsicht , weil ein zu enger Anschluß an die Vertreter der Kolonialpolitik der Mission leicht Schaden bringen könne, wenn sich jene wurden jedoch als nicht bestätigen sollten . Diese Stimmen Erwartungen Stimmen hatten, warnenden diese unpatriotisch überhört . Wie recht aber sollten wir nur zu bald , im Jahr 1888 , erfahren . So groß auch die Freude auf Omaruru war , so bei den Deutschen , sogar auch bei den Engländern wurde diese doch bald sehr dadurch getrübt , daß sich Schwarze und Gelbe gegenseitig auch ferner befehdeten und niederschössen ; denn darauf schien man fürs erste wenigstens kein Gewicht zu legen . Auch die Herero schüttelten den Kopf , als sie von all den ihnen wunderlichen Namen der Kriegsschiffe , Hyäne, Wolf , Habicht , Möwe , Adler hörten , und meinten , was denn die Weißen, Engländer und Deutsche , schützen wollten ? die Nama hielten ja doch am Rauben und Morden an . Welche naive Vorstellungen die Herero übrigens von den Dingen hatten , zeigt folgender Vorfall . Als Or . Göring und Büttner einige Tage nachher uns ans Otjosazu einen Besuch machten , fiel von seinem Pferd und kam mit blutigem Büttner kurz vor der Station Gesicht bei uns an . Ein böses Vorzeichen in den Augen der Herero! Nicht so schnell ging es mit den Schutzverträgen in Namaland , besonders bei den Witboi auf Gibeon . Moses Witboi , der Vater des Hendrik Witboi, wies die Agenten der Kolonialgesellschaft energisch zurück, und als Büttner unter¬ nachher kam und ihm durch Missionar Rüst einen Vertragsentwurf breiten ließ, wurde er auf seinen Missionar zornig , bestrafte ihn mit einer Buße an Vieh und ließ die Kirche zu Gibeon schließen, weil er gewagt hatte, ihm einen Schutzvertrag vorzulegen . Von den Schutzverträgen mit den Nama auf Warmbad , 21 . August 1890 , mit Hendrik Witboi , 15 . September 1894, mit Simon Kooper , 19 . März 1894 usw . soll hier abgesehen werden. Dem politisch suchern angelaufen Land war ja das wollten Verträge , einen Begriff von wie er sagte.

schlauen Maharero jedoch, der jetzt von so vielen Konzessions¬ und geehrt wurde , stiegen die Dinge in den Kopf . Sein begehrenswerteste aller Länder geworden ! Die Deutschen die Engländer ebenso ! Er gab sie ihnen , ohne auch nur den Folgen zu haben . „Es war ja nur ein Papierchen,"

Über den Wert all dieser Verträge kann man verschiedener Meinung sagt in seinem Buch Deutsch -Südwestafrika sein . Major C . v. Franeois Schutzverträge ihren vollen Namen nicht diese verdienten „Eigentlich S . 18 : mit Recht ; denn wirklichen Rechtsschutz und militärischen Schutz in der Kolonie zu gewähren , hatte das Reich gar nicht die Absicht. Aber zum Unterschiede von den für einige Gewehre , weniges Geld oder Schnaps erlangten Kaufverträgen kann man die Bezeichnung Schutzvertrag wohl annehmen , und



211 -

daß das Auswärtige Amt den Schutz nach außen voll und energisch über¬ nahm , hatte es von Anfang an bewiesen." Betrachten wir die Schutz- und Kaufverträge etwas genauer . Es muß jedem sogleich in die Augen fallen , wie sehr der deutsche Schutzvertrag von dem von der englischen Krone 1876 mit den Herero geschlossenen abweicht . Die englische Krone verlangte , daß die Eingeborenen erst um den Schutz Englands bitten sollten . Sie ließ sich weiter zur Deckung aller Unkosten eine jährliche Steuer von 150 Ochsen geben, aber nicht, wie v. Fran ^ois meint , zwei Drittel des Landes versprechen. Hiergegen spricht nicht allein die Karte im „Report " des englischen Schutzvertrags , sondern auch mein eigenes Wissen von diesen Dingen . „ Man greift freilich nicht gleich zu, " heißt es dann weiter ! Aber eben das hat doch England auch in den nächsten Jahren nicht getan . Wie vorsichtig und offen endlich der englische Kommissar zu Werke ging , zeigen die acht Sitzungen , die er vom Juli bis zum 9 . September 1876 mit sämtlichen Hererohäuptkingen hielt . Der große Unterschied bleibt , daß der englische Kommissar erst auf die wiederholten schriftlichen Bitten der Herero um Protektion kam und daß der englische Schutzvertrag in Gegenwart aller großen wie kleinen Häuptlinge des Hererolandes , 60 an der Zahl, unterzeichnet wurde. „Im Gegensatz hierzu, " sagt v. Frammis mit Recht , „wurde bei der Aufstellung der deutschen Schutzverträge vielfach recht happig vorgegangen, und es war ein rechter Fehler , daß die Presse es als ein besonderes Verdienst erscheinen ließ , wenn es irgend einem Kommissar oder Reisenden gelang, einen Vertrag abzuschließen. Wer da weiß , wie leicht die meisten Ein¬ geborenen zum Abschließen solcher Verträge zu bewegen sind, wird von dem Werte solcher Verträge sehr abstreichen ." Der deutsche Vertrag mit den Herero schien für diese sehr günstige Bedingungen zu enthalten . Sie übernahmen keinerlei Verpflichtungen zur Deckung der Regierungskosten . Im Gegenteil , sie durften die üblichen Steuern, d. h. Abgaben geringfügiger Art , seitens der Händler weiter erheben. Nur verpflichteten sich Maharero und Manasse , ihr Land nicht an andere Staaten, Nationen oder Angehörige derselben ohne Zustimmung der deutschen Regierung abzutreten oder Verträge mit solchen abzuschließen. Dahingegen wolle nach Artikel II die deutsche Regierung die von andern Nationen oder Angehörigen derselben mit den Häuptlingen der Herero früher abgeschlossenen und zu Recht bestehenden Verträge respektieren . Ob llr . Göring nun von dem Vertrag des Engländers Lewis wußte oder nicht, lasse ich dahingestellt sein. Dieser Vertrag führte jedoch im Jahr 1888 , wie wir sehen werden , böse Ver¬ wickelungen herbei. Die Abtretung von Hoheitsrechten von feiten der Hererohäuptlinge war in dem Schutzvertrag nicht weiter vorgesehen ; sie waren nur dahin beschränkt, 14*

212 daß dem Deutschen Reiche die Gerichtsbarkeit über Weiße vorbehalten wurde. „Erst mit den Waffen der deutschen Machtmittel wollte man darangehen , den Verträgen diejenige Handhabung zu teil werden zu lassen, die im Interesse einer gedeihlichen , wirtschaftlichen und politischen Entwicklung des Landes geboten erschiene." Die deutsche Regierung wollte ohne allen Zweifel diese Frage der Übernahme der Schuhherrschaft auf rein friedlichem Wege lösen. So schön das auch war , so war doch vorauszusehen , daß dem viele Hindernisse im Wege standen. hervorgeht , hatte Maharero aus dem Schutz- und Freuudschaftsvertrag sWie den deutschen Landbewerbern kein Land als Eigentum zugestanden oder auch in Aussicht gestellt. Das war nach dem Rechte und den Rechtsanschauungen der Herero nicht möglich. Nach dem Hererorecht hat weder der Häuptling an Grund und noch der einzelne Untertan ein persönliches Sondereigentum an diesem hängt Es Boden . Das Land ist Eigentum des ganzen Volkes . mit ebenso zäher Liebe wie an seinen Herden . Es ist somit in Hereroland jeder Eigentumserwerb an Grund und Boden ausgeschlossen . Nur ein etwaiges Vorrecht auf Benutzung von Weidefeld und Wasser allein für die Dauer des Gebrauches ist zulässig. Dieses Vorrecht gibt die Befugnis , andern die Mit¬ benutzung des betreffenden Wassers oder Brunnens zu versagen . Der Einzelne ist sonach immer nur Nutznießer des von ihm bewohnten Grundes und Bodens , es fehlt ihm das Recht zum Verkauf desselben . Die Unverkäuflichkeit erstreckt sich, wie wir noch sehen werden , bei Weißen nicht nur aus die Gebäude , sondern auch auf die Materialien , aus denen dieselben hergestellt sind. Mit Rücksicht auf die Unveräußerlichkeit des Grundes und Bodens gaben die Herero den Afrikanern das Gebiet um Windhuk zeitweilig zu Lehen, nach der wörtlichen Übersetzung aus dem englischen Report des Vertrags zu Okahandja am 23 . September 1870 , Artikel 4 : „Die Hererohäuptlinge geben ok lonn ) an Jan Jonker Afrikaner auf dem Wege des Leihens ibv sein Volk dort mit einem Missionar und ihn für , den Platz , genannt Windhuk Rechtsstandpuukt Jenen zu leben ." der Rheinischen Missionsgesellschaft den Ansiedlern dauernd auch bezüglich des Grundeigentums haben die Herero und Minenkonzessionisten gegenüber eingenommen . Dies tritt in der Eingabe der Großleute und des Häuptlings Kaijata auf Okatumba in Nosob an den Gouverneur Leutwein vom 19 . August 1903 noch hervor , in welcher betont nicht wird , daß die Landverkäufe einen Titel auf Eigentumsübertragung gewähren. In der Unkenntnis dieser Rechtsanschauungen der Herero lag der Anlaß, aus dem sich später böse Reibungsflächen zwischen der deutschen Regierung und diesen entwickeln mußten . Auch nach anderer Seite kaun man über den Schutzvertrag seine Bedenken haben . Haben die Herero den Inhalt und die' Tragweite des Vertrages ganz verstanden ? Ich muß diese Frage verneinen.

Icke. Anz

in Windhuk

Deutschen

sind ins

liegt

eingehen .

einanver

richtig

was , in die Hererosprache achten ! Auf

Volksgesetze aus Grund

es

Wie

von

mit

Männer

.

Mißverständnisse und Aber

Jeder

monotonen

Gesang

her , indem

Linien

fanatisierten

sie

„ Wem

:

Hereroland . " (Christliche Welt , 7 . Juli 1904 .) denn auch entstanden des Schutzvertrages Abschluß gehört

Weiße

dahin , daß

den Schutzvertrag

verstand

sein Eigentum , seine Minenrcchte

und

(v . Rohden , Rhein . Mission,

usw . geschützt

werden

seine

müßten,

die Herero lasen aus ihm Schutz gegen ihre Feinde , die Nama , heraus. und seinem Polizeimeister mit seinem Sekretär wie konnte Dr . Göring

diesen

Schutz

gesellschaft und

nach

zum Schlachtruf

die Landfrage war

ist es

So

zu bcstreiteu ."

den kämpfenden

hinter

unaufhörlichem ? Uns

gehört Hereroland bald Schon

mit der Flinte

Gewohnheit

je ihre

S . 481 ), zogen die Hereroweiber

Person

usw .,

Reichskommissar

sagt der damalige

im Aufstand

gekommen , daß

dahin

schließlich

nur

Redereien , sondern

nicht durch

die

Maharero

das Recht v . Franc ^ois S . 49 seines Buches : „ Daß die Eingeborenen und Boden besaßen und damit machen konnten , was sie wollten , war

Hauptmann

wurde .

Seite

der anderen

Die

kann , die Landes - und

heißen

übersetzt , nur

dem

ein

als

tun .

respektieren

Gebräuche

und

Sitten

bestehenden

die

Gebiete

gehörigen

Rechte in

sollten

Schutzgenossen

und

Staatsangehörigen

deutschen

solche mit-

die Herero

man

gegen ihre bestehenden

nichts

wollte

behandelte

Seite

einen

der

Auf und

Volk

selbständiges

Verständnis

Kulturstaaten

zwei

wenn

als

abzuschließen ,

Ein¬

solchen

mit

noch jedes staatsrechtliche

es sind , denen

geborenen , wie die Herero mangelte , Verträge

Darin

rächt . " — Sodann ist ,

anderes

etwas

ganz

es

vergessen , daß

es

man

hatte

doch

seien .

des Landes

Politik , die sich bitter

der großen

eine Unehrlichkeit

sie die Herren

war , daß

die

immer

ihre Meinung

1904 : „ Die

Beschützer , während

und

Freunde

als

gekommen

z. B . Pfarrer

sagt

So

Welt " vom 7 . Juli

„ Christlichen

der

in

Land

die

anderes , nämlich

etwas

Ansiedlern .

weißen

mit

Landes

des

Besiedelung

und

„ Schutz

den Herero

war ganz

jedoch

war

" zugesagt , gemeint

Freundschaft

Übersetzung

war.

gemeint

des Vertrages

Fassung

deutschen

der

In

geworden,

gewahr

der mündlichen

infolge

Ausdruck

er im Text

wurde , als

aufgefaßt

anders

wichtige

andere

daß der eine und

oft mit

habe das

Ich

nachher

bin

und

gefühlt

bei solchen Übersetzungen

Schmerz

und umgekehrt .

wiederzugeben

genau

der Hererosprache

in

Sprache

der deutschen

Ausdrücke

die entscheidenden

unmöglich , gerade

sogar

oft

sondern

schwierig ,

allein

nicht

aber

ist es

Überzeugung

und

Erfahrung

Missionare

auch anderer

wäre . Nach meiner und

gewesen

nötig

doch wohl

was

wurde Sprache,

ihrer

in

Abschrift

keine

erhielten

und

abgefaßt

und Denkweise

Sprache

Herero

Die

übersetzt .

mündlich

deutscher

ist in

Aktenstück

Das



si :;



bestand

gewähren ? Erst

eine Schutztruppe aus

im Jahre gebildet .

1888 Sie

wurde

auf Kosten der Kolonial-

kam im Mai

zwei Offizieren , fünf Unteroffizieren

auf Otjimbingue

und zwanzig

au

eingeborenen

214 Bastards . — Aber schon Anfang Oktober kam auch der Agitator Lewis , auf seinen Vertrag vom 19 . September 1885 mit Maharero gestützt und jetzt im Dienste eines Syndikats in Kimberley stehend , mit 15 Engländern und fliegenden Fahnen auf den Wagen aus Otjimbiugue an . Über die vielen Konzessionserwerbungen deutscherseits aufs äußerste entrüstet , suchte Lewis Maharero gegen die Deutschen aufzustacheln , welches ihm nur zu gut bei dem mißtrauischen , charakterlosen Manne gelang . In einer tumultuarischen Ver¬ sammlung am 3 . Oktober 1888 , in Gegenwart von Dr . Göring , der Leutnants v. Quitzow und Franken , der Missionare Diehl und Eich , sowie des Lewis und sieben anderer Engländer , kündigte Maharero den deutschen Schutzvertrag und leugnete , daß er überhaupt den Deutschen eine andere Erlaubnis gegeben habe , als nach Mineralien zu suchen. Die Folge dieser auch für die beiden Missionare traurigen Versammlung war , daß Dr . Göring nach Walfischbai ging , die Offiziere das Land verließen und die Schutztruppe sich auflöste. Lewis hatte nun scheinbar gewonnenes Spiel und ließ eine Fahne mit einem großen Kuddu , dem Stammeszeichen Mahareros , aufziehen , was den Herero sehr schmeichelte. Die Tatsache , daß der Präses der Mission den deutschen Beamten ein Gebäude mit Garten in Otjimbingue übertragen hatte , allerdings mit der ausdrücklichen Bemerkung in dem Vertrage , daß die Missionsgesellschast kein Eigentum an dem Lande habe und solches daher auch nicht veräußern könne, wirbelte viel Staub auf . (Siehe Viehe in der Allgemeinen Missions -Zeitschrift von Warneck , Bd . 17 , S . 164 .) Auch dadurch , daß Büttner , früher Missionar in Otjimbingue , als Kommissar des Deutschen Reiches gekommen war , kamen nun auch die Missionare bei Maharero in Ungnade und Verdacht . Maharero verlangte , daß die deutschen Missionare das Land verlassen sollten , und ließ die Kirche und Schule in Okahandja schließen. Nach einer ernsten Spezialkonfereuz der Missionare im November 1888 beugte sich Maharero jedoch unserm festen Auftreten gegenüber und ließ die Kirche und Schule wieder öffnen . Es waren aber recht böse Monate für uns , und es schien, als ob das alte Vertrauen der Herero zu ihren Missionaren sehr gelitten habe . Wir konnten jedoch weder der ausdrücklichen Aufforderung des deutschen Reichs¬ kommissars Dr . Göring noch derjenigen Mahareros , das Land zu verlassen, Folge leisten . Denn dadurch hätten wir nicht nur das Band der Mission mit den Herero zerschnitten , sondern auch der deutschen Regierung einen schlechten Dienst getan . Den schnellen Weggang Dr . Görings selbst konnten wir nur bedauern. Gegen uns würdig . Unter Reaktion gegen Häuptlinge wie

Missionare benahm sich Maharero nachher wieder sehr liebens¬ den Christen bildete sich gerade in dieser trüben Zeit eine die heidnischen Herero , die es mit Lewis hielten . Mehrere Ka .bazembi und Kahimemua , baten um Missionare.

Im

Juli

des Jahres

Führung

des Hauptmann

an .

Truppe

Die

aufgenommen .

Der

v . Frantzois

verließ

In

den

bald , daß daß

ihr die

gegen

entschlossen Lewis

dieser ."

wurde

hatte

Erhaltung

der

,

wünschte

den Besuch

als

wieder

gemacht

auch

einigen

von

Hauptmann

Namen

hernach zurück .

dort

.

Einfluß

der

Brincker

400

Herero

samt

Die

Truppe

Dieser

gab

und

zwei

Vorgänge

auf

Häuptling

besuchte

im Juli

dieselbe

Erklärung Auch

Lewis

die Lage

Truppenführer

znr Her¬

ihrem

vorfielen . war

nicht

es war,

Soldaten

die

Unterdessen

konnten, Entschluß,

der Missionare

unliebsamen

gewonnen ; so war

Aber

gutheißen „ Meinen

Die

llnzuträglichkeiten

der Truppe .

verwiesen. v . Fran ^ois

den Reichskanzler

Schutzherrschaft hatte .

Achtung

des Landes

Missionar

an

aber

die erste , und

Hauptmann

die Ansichten 1889

merkten

als

entgegen .

vergessen , daß

auf Omaruru

zu nennen .

Herero

und

des

Kommen

erklärt

übrigens

Manasse

Zacharias

.

dem deutschen

Auftreten

deutschen

auf Mißverständnisse

keine rosige

der Waffe

seinem

eben hinreichend

Häuptling

hatte

bestehe

vorn 23 . März

führten

Zacharias den

Die

Leuten

doch nicht nach jeder Beziehung

jedoch ganz

stellung

Otjimbingue

südwestlich

deutsche Kommissariat,

ruhig .

unschädlich

aber

Denkschrift

für

das

der

Otjimbingue

nicht unfreundlich

Wilhelmsfeste

alles

zu marschieren , konnten

Er

und

Namen

anderen

schneidige

an , sie seien

der in einer Batterien

ganz sei , mit

das

nach Otjimbingue abändern

und wurde

von Dr . Göring

verlief

aus

die Eingeborenen

so nahm

Einzug

, unter

in

Land. Wochen

Missionare

21 Soldaten

nach Tsaobis , 40 km

den

gleichzeitig

das

ersten

zu verschaffen . Da

erhielt

diese Truppe

Führer

ihren

ihre Garnison

Platz

übernahm

dieser

kam endlich die neue Schutztruppe

geräuschlos

; sie legte

Otjimbingue und

hielt

1889

C . v . Fran ^ ois , mit

war

1889 wie

Maharero

zurückgekehrt der kleinen

und

Truppe

entschlossen ,

sich zu

verteidigen. Immerhin Schutztruppe Besuch sei

in

mit

erste ,

50

Mann .

Okahandja

Landes

Die im

Maharero

neue

an .

Truppe

Windhuk dort

Krieges

besetzt aber

jetzt

Im Herero

mit

Aber

not

Mai

seinen

war ,

1890

waren

Anrücken ,

war

eine

machte

durch

Gerüchte ,

eingeschüchtert . Großen

auch diesesmal

der

alle

einen

Hendrik

Am

den deutschen waren

Vermehrung

diese Maharero

Witboi

20 . Mai

1890

Schutzvertrag

andern

von

Häuptlinge

setzte sich nun

so genannt , wegen

gehalten ein großer

im „ herrenlosen

Gebiet " fest .

Als

oder Otjimuise , d . h . Rauchplatz , nach dem Rauch

des Landes , noch unbestritten des

was

des

nicht zugegen.

Die Quellen

.

Reitern

daher

aufs

wurde

das

800

erkannte 1885

, um

weder

werden Irrtum

ausgegeben . Eigentum von

können . , wenn

diesen „Nach man

Doch

war

Windhuk , der

der Herero . bewohnt den

Es

noch

hatte

auch

um deswillen

das

Land

beste Platz

nur

von

Herero -Landesrechten als

solches

der heißen seit

der

1880

Mission wäre

„ herrenlos"

es

216 bezeichnen und es als Kronland in Anspruch nehmen wollte ." (Kammergerichtsrat I) n. Meyer -Berlin .) Man war auch selbst über die Berechtigung solchen Vorgehens nicht ganz gewiß . Maharero , hieß es einmal , sei mit allem einverstanden ; die Sache müsse indes heimlich gehalten und nicht viel darüber gesprochen werden . Dann aber wieder : Maharero müsse vor eine bestehende Tatsache gestellt werden, damit er das Überflüssige seines Einspruchs einsehe. Deshalb müßte die Besetzung beider Plätze — es handelte sich neben Windhuk auch um Okongova oder Klein -Windhuk , wovon gleich mehr — so schnell erfolgen . Maharero starb inzwischen plötzlich, am 7 . Oktober 1890 , wie es hieß an Dysenterie . Als nun sein Sohn Samuel am 23 . Oktober gegen die Wegnahme der beiden Plätze Einspruch erhob , „kam der Einspruch der Herero zu spät ." Ob es nicht richtiger und ratsamer gewesen wäre , die Sache aus dein Wege klarer , offener Auseinandersetzung zu regeln ? Dann hätte sich doch nicht bei den Herero das Gefühl festgesetzt, eine ungerechte Vergewaltigung erlitten zu haben . Doch dieser schwere Fehler ist gleich von Anfang an gemacht worden ; es wurde nicht versucht, die Herero zu der klaren Einsicht zu führen , daß die Deutschen für die Übernahme des Schutzes des Volkes auch das Besitzrecht auf bestimmte Plätze des Landes in Anspruch nehmen dürsten . Wie Major v. Fran ^ois selbst zugibt , fehlte schon Dr . Göring dazu das Verständnis für die eigentümlichen Anschauungen der Herero in bezug auf die Besitzrechte an ihrem Lande. Was nun noch Klein -Windhuk näher angeht , so ließ sich die Truppe dort in dem alten Missionsgehöst der Rheinischen Mission nieder . Der schöne Platz dort samt dem Missionarshaus , der Kirche und dem mit vielen Kosten angelegten Garten ging dieser damit auch als angeblich herrenloser Besitz ver¬ loren . Auf den Einspruch des Präses der Mission bot man dieser dann ganze 400 M . für die Gebäude (uur die Gebäude ) an . Erst Jahre nachher erhielt die Mission durch Gouverneur Leutwein eine entsprechende Entschädigung durch Anweisung eines Bauplatzes auf Groß -Windhük . Das Missionsgehöft über¬ aus Klein -Windhuk wurde hernach dem Ansiedler Oberamtmann Nietze, wie es hieß, verschenkt ; seine Erben verkauften es dann an die katholische Mission für 35000 M . ! Nach dem Tode des Maharero entstand die Frage nach dessen rechtlichem Nachfolger . Es handelte sich hierbei um die drei noch lebenden männlichen Verwandten Mahareros : Kavezeri , Nikodemus und Samuel . Nach dem Erb¬ recht der Herero (siehe dasselbe ) war zunächst Kavezeri , ein Stiefbruder Mahareros , berechtigter Thronfolger . Katjamuaha , der Vater Mahareros, hatte Kavezeri , der ursprünglich einer andern Eanda und Oruzo angehörte, adoptiert und mit den Worten in seine Oruzo aufgenommen : Kavezeri , d. h. sie sind nicht verboten , was besagen sollte : fremde Kinder in die eigene Oruzo

aufzunehmen , ist nicht verboten , bringt kein Unglück ; daher der Name Kavezeri. diesen sogar vor seinen eigenen Kindern , und selbst bevorzugte Katjamuaha auch als tat nichts ohne den Rat Kavezeris . Dieser übernahm Maharero

nun

als

Nikodemus

Nikodemus , Kararapi berechtigtste

besonders

nach

seinem

verhandelt

und

war

auf

als

zu

vielen

mit

berechtigter

Nachfolger

ihm

die

östlichen

charakterlose

geschmeichelt

Herero

Tjetjo Hendrik

und

nun

Samuel

und bewilligte

Tjiseseta , Zacharias

nun

keine Teilnahme

fürs

und

durch

erste in Anspruch

zuwenden.

fühlte

Nikodemus. Rcichsdieser

am 3 . August

1891

ergeben bezeichneten

nicht

vertraut eines

ver¬

Autorität,

mit einer

Nikodemus

die

berechtigten

Zorn

den

Herero

der nicht

Herero

Samuel , sondern und

sich durch

Tjetjo

Häuptlingen

ihren

mit

unterstellte

besänftigen ,

zu

auch diese gegen Samuel

alles .

den Weißen

auch in die Erbrechtsfolge

er griff

Mbanderu

aber

seines Vaters,

mit

im Interesse

vielleicht

Nikodemus

usw . protestierten

Kahimemua , waren

Witbois

Um

.

gcflkchteten

und Kahimemua , wodurch Der

aber

war

Mahareros des

Herrschaftsansprüche man

diesem

Nach

ein .

der

den Rechten , was

Samuel,

trat

Oberhäuptling

als

offiziell

verhandeln , — sondern

der Herero

ver¬

, S . 137 ), ließ

und dem Trunke

lag , — es ist bequemer

Regierungsapparates

einfachten

auch

ihn

, des stellvertretenden

auf Okahandja

eitel , genußsüchtig

eine neue Machtstellung

war , nicht nur

mehr

Deutsch -Südwestafrika

,

(siehe v . Fran ^ois , S . 78 ) schuf er , der mit Damit

Samuel erklären .

Familienstreitigkeiten hatte

der geflüchtete

als

v . Franqois

Häuptlinge

der

den von ihm selbst als

war

Er

seiner

Nikodemus , vielfach

bekannter

des Majors

Versammlung

einer

Kavikunua.

dastand .

schon zu Lebzeiten

hatte

mit

diesen

daher

(siehe : v . Frankens

kommissars

ein

war

Er

die Herrschaft

und

den Thron

Zerwürfnis

dem Berichte

Nach

anderes

und

, auf . Er

Mahareros

Sohn

ein jüngerer

wegen

und

Dieses

um

Bewerber

dritter

politischen

zu flüchten.

anlaßt , nach dem Nosob Als

war,

gestorben , so daß

auch

, war

nächst Kavezeri

Erbe

festen Charakters beliebt .

nicht

bei Maharero

Stief¬

Namen

, mit

Mahareros

des

seines

wegen

jedoch

als

und

Nikodemus .

galt

Thronerbe

der

Bruder

älterer

Ein

er

Da

anerkannt

, die äußeren

Mahareros

Bruders

verstorbenen

älteren

des

berechtigte

eigentlich

der

Als Sohn

im Jahre .

1901.

bis zum August

Geschäfte

zu seinem Christentum

Katjamuahas Eandaerbe

vollberechtigter

auch

, der Feldhauptmann

Riarua

so verwaltete

Übertritt

Adoptivsohn

alt , als als

jedoch , nahezu 63 Jahre nicht bruder Mahareros

bis zum

die Regentschaft

erfolgten

Tode

seinem

vor

kurz

>902

tatsächlich

Stammes

des

Priester

mißgestimmt die

wurden.

neue Würde

sehr

Häuptlinge

Kambazembi , Mauasse

zwar

gelegentlich

dagegen .

die

beständigen

räuberischen

Die

genommen

und konnten

Andere , wie Überfälle

so den Dingen

218 Endlich vor .

Im

ging

Truppenbefehl Leutwein ganzen

die

Dezember .

Die

wurde

auf 350

1893

Mann

verstärkte

kam Major

beiden

Brüder

Kaiserlicher

Leutwein

v . Fran ^ois

Landeshauptmann

Schutzgebietes . Ende September

Feste

Naauklof

belagert

und

Truppe ins

wurde

nach einem blutigen

und übernahm

verließen und

1894

auch gegen Hendrik

Land

das

später

Land .

den

Major

Gouverneur

Hendrik

Witboi

des

in seiner

Gefechte , bei dem die Truppe 20 Prozent

Verluste

hatte,

gezwungen ,

sich dem

schen Reiche

zu unterwerfen.

deut¬

Die Herero

hatten

nun end¬

lich durch das Verdienst deutschen Die

Regierung

guten Tage

konnten

jedoch nicht vertragen bei Omaruru länder

brutaler

Weise

erschossen ; statt

der Regierung

diesen

laut Schutzvertrag überweisen

Herero

Fall,

Artikel 4,

,

übten

Selbstjustiz

rächten

diese

dem

sie

Im

die und

Mordtat

den

schossen .

sie

. Nahe

hatte ein Eng¬

in

einen Herero

zu

der

Ruhe.

, in¬

Weißen Osten

er¬

fühlten

sich die Khauas -Hottentotten auf

Gobabis

raubten

den

beengt

und

Weißen

ihr

Vieh . Sie wurden nahme

ihres

Die

Sberst Leutwein.

allem und

aber durch

Abneigung .

erklärten

sie

unternehmen

Gebietsgrenzen

In

jedoch

ihrer

unterstellten Maharero

Durch

ihren

deutsche Herrschaft großen dem Ruhe

Gouverneur und

Häuptling

Häuptlinge, vergewaltigt

Sie

bekundeten

offene Proteste

auf Okahandja gegen

halten

die

deutsche

zu wollen .

Sieg und

und

die

1896

Regierung

Nikodemus

Khauas

aus

aber, dennoch

Gobabis

der Truppe , in Gemeinschaft ihren

Leuten ,

ihre

gegen Samuel

im Februar

der Regierung , grollend , bewog

Kahimemua

Witboi

beengt .

nichts

Frieden

einen schnellen

, Hendrik

,

bestraft.

und Kahimemua , vor

Häuptlingsrechten

durch

Versammlung

Samuel , dem Günstling

zum Ausstand . Samuel

die einer

, sondern

noch immer ihm

sich in

gegen

Maharero

den

Nikodemus , fühlten die Verlegung

Viehes

östlichen

Tjetjo

mit Weg¬

gelang

es

in

mit einem

als

Jrle

daß

es nicht zu einem und

der Asche weiter

von dem Halbbruder

errichtet .

Manche

des Nikodemus,

beseelte ihn und seine Partei

Haß

auch gegen dessen Gönner.

, die gewissermaßen

Omaruru

und

, Karibik

, Otjimbingue

Auf

an .

die Missionsstationen

sich an

lehnten

Militärstationen

wurden

Plätzen

zwölf

als

weniger

des Schutzgebietes

Erschließung

und

die Neuordnung

von ihnen

Windhuk , Okahandja

unter

glühte

Feuer

das

Allein

besonders

unauslöschlicher

worden , so

zurückgehalten

Aufstande

wurde

nicht

An

.

Viehe

kam .

machte

Fortschritte

der Missionare

Aufstand

und vielleicht

Unterdessen

seinen

großen

, genährt . Ein

Assa Riarua gegen Samuel

Kronland

dem

an

der Teilnahme

von

und

mit

Tjetjo

erklärt .

durch Vermittlung

waren

die Kambazembis

Leuten , sowie

für

sein Gebiet

gut wie vernichtet , und

so

wurde

Khauas

der

Stamm

Der

erschossen .

auf Okahandja

Rebellen

1896

12 . Juni

am

Urteils

und

Nikodemus

niederzuschlagen .

Aufstand

kriegsgerichtlichen

auf Grund

wurden

Kahimemua

den

,

bei Otjundu

Hauptgefecht

an¬ Distriktchefs anzusehen sind , wurden des Landes als die Zwingburgen gestellt , welche die Polizei - und richterliche Gewalt über Weiße und Schwarze und Männer , Offiziere eine . ganze Anzahl war ihnen ausübten . Unter

wurden

durch

Vorteil

für

des Hafens

zu dem Bau

zwang

an Zugvieh

Mangel

und

von 381,75

großer Arbeit

Segen für das Land . An 1500 Herero und Ovambo bei ihrem Bau . Auch wurden überall im Lande die

bessert

und

manchen

guten

Gouverneur

und

seiner

Beurteilung zwischen Lande

zwei

sowie

Eingeborenen Das

zu

Geleise

rechte

Land

Ausbau in einer

fanden alten

ein

dauernde Wege ver¬

neue angelegt.

Auch die Besiedelung Der

dem und

angelegt , wurde

Windhuk

Länge

Nächst

eingetretene

sich. Der

60 em Spurbreite bis

von Swakopmund

kni

Hererohcrden

der

der Regierung . Einen

Eisenbahn

einer

Bahn , mit

Die

.

Swakopmund

die furcht¬

durch

Prozent

jedoch mit

die Rinderpest

brachte

Land

so, daß schließlich

1897

gerettet , ein Verdienst

die Gallenimpfung

das

30

Etwa

Stoß .

harten

einen

Rinderpest

bare

Vorgehen

erlitt

des Landes

Entwicklung

wirtschaftliche

,

maßvollen

anerkannten.

die deutsche Oberherrschaft

alle Stämme

Gouverneur

zunächst

sich die Dinge

entwickelten

gegen die Eingeborenen Die

Verwaltung

weisen

seiner

Unter

Leutwein .

und

Oberst

der seinem

allen

vor

stand

Spitze

ihrer

An

auszeichneten .

Eingeborenen

die

gegen

Verhalten

freundliches

ihr

sich durch

die

Beamte ,

aber

kamen seine

Beamten -Politik

Eingeborenen

Er

befand .

die der Kolonialpolitiker wahrnehmen war

einerseits

.

Keinem das

hatten

harten

einen

um

alles

ins

Stand .

Bei

der

zu tun ,

vollauf

übersehen , daß

darf

man

nicht

sollte

die

Interessen

der

und

doch

in Deutschland konnte

wichtigste

er

es

Besitztum

schließlich der

Land.

ins

Elemente

schlechte

viele

hatte

Jener

bringen .

Extremen

auch

schnelle Fortschritte.

machte

mit Weißen

des Landes

er sich

Weißen

im

auch die der recht

Eingeborenen

machen. und

220 andererseits die Grundlage für seine Besiedlung mit Weißen . Daß so bei dem Hereinströmen der Weißen die Herero der Landpolitik der Kolonialbegegnen, kann man ihnen nicht verargen , zumal regierung mit Mißtrauen das Land in unsinnigster Weise für Branntder charakterlose Oberhäuptling und Lnxussachen usw . verschleuderte. Die Lösung der Landfrage blieb das schwierigste Problem für den Gou¬ verneur . Sagt doch die Kolonialregierung in ihren Berichten , die Besiedlung durch Weiße habe im Vordergründe gestanden . In welcher Richtung sich die Besiedlung und Lösung der Landfrage bewegte , ist hier des Raumes halber nicht möglich darzulegen . Ich mache jedoch den Leser auf die Schrift von Pfarrer Horbach : „Reichskanzler , Missionar und Hereroaufstand , besonders aufmerksam , (Verlag I . Schergens , Bonn 1904 ), wo auf Grund amtlicher Berichte diese Frage beleuchtet ist. Ebenso auf die Schrift von P . Paul: (Verlag L. Ungelenk, Leipzig 1904, Die Mission in Deutsch -Südwestasrika S . 97 u . 98 ). 1898 in Berlin -Charlottenburg, In seinem Vortrage vom 11 . Januar ich nicht verschweigen , daß wir will sagt der Gouverneur S . 45 : „Schließlich in dieser Beziehung mit der Zeit auf abschüssige Bahnen gekommen sind ; denn nach oberflächlicher Schätzung befinden sich in Deutsch -Südwestafrika von dem verfügbaren Land zur Zeit in Händen der Privatgesellschaften 50 " o und nur 7 o/o in derjenigen der Regierung . Der Rest in den Händen der Eingeborenen ." Bis znm Jahre 1902 war die Besiedelung des Landes so weit vorgeschritten, daß der Gouverneur berichten konnte : „ In den drei letzten Jahren sind seitens der Regierung 176 , durch Privatgesellschaften 25 Farmen verkauft worden. Längs der Bahn sind so ziemlich alle Farmen verkauft . Ansiedluugsfühiges Regierungsland ist nur wenig vorhanden usw . (Deutscher Kolonial -Anzeiger, Nr . 6, 20 . März 1903 ) . Nach der Farmstatistik von 1903 gab es im Schutz¬ gebiet 276 Farmen . Das weitere siehe im Jahresbericht über die Schutzgebiete 1902 — 1903 , S . 77 - 88. Als ein besonderes Verdienst des Gouverneurs ist zu erwähnen , daß er für die etwa 250 alten Soldaten , die sich im Lande niedergelassen hatten, denen es an Frauen fehlte und die deshalb teilweise mit eingeborenen Mädchen aus Deutschland kommen ließ , um auf diesem zusammenlebten , Frauen Familien ins Schutzgebiet zu schaffen. Siehe weißer Wege eine Anzahl guter 1898 , S . 44 u . 45. obigen Vortrag vom 11 . Januar ist oft von Gegnern und Die Eingeborenen -Politik des Gouverneurs Nichtgegnern getadelt worden . Seine Gegner haben ihm als großen Fehler vorgehalten , daß er die Eingeborenen nicht rechtzeitig entwaffnet habe . Au 1896 gedacht. Eine solche war schon im Jahr eine völlige Entwaffnung Maßnahme hätte jedoch damals bei der geringen Stärke der Truppe und bei dem Fehlen von Eisenbahn und Telegraphen nichts Geringeres als eine Er-

221

Man

hat ihm ferner

genug

gegen

das

antwortet

das

War

Missionsarbeit

zeigte er großes

Interesse

der Missionare

gesehen.

in den Häusern So denklichen

gemacht

Fehler

große

Anfangs

hoffnungsvollen Borgunwesen

und

,

an

wurden , führen den

zu

die

Überall ,

Ich

mußten .

als

Auch für

Branntweinhandel

auch an

erinnere ,

an

nur die

an

es

recht be¬ zeigt , daß

das

des

Händler-

Reservatsfrage

und

einzugehen,

und Fehler aber hier näher Dinge . Auf diese Schattenseiten gestattet weder der Raum noch die Absicht dieses Buches.

andere

S

die

gerne

schien , so konnte

Zusammenbruch

völligen

be¬

und

ein lieber Gast

be¬ mit

Schwarzen

empfangen

der Kolonialgeschichte

einem

durch

gewonnen , so daß

und

von Weißen

Verlauf

Der

nicht fehlen .

Seiten

zu nehmen,

Vertrauen

hörte .

zu entwickeln

Zuzug

werdenden

größer

doch bei dem immer

und wurde

das Schutzgebiet

sich aber

erfreulich

Gouverneur

Omuhona , d . h. König .

ihn ihren

nannten

Herero

Die

grüßt .

Herz

sprechen

und Hütten

den Häusern

auf

Flaggenschmuck

und

Jubel

als

er in vollem Maße

er von Weißen

, wurde

auf den Missionsstationen

sonders

1901 .)

dem

hatte

ihm das ihm

von

Ehrerbietung

mit

als

nie anders

hatte

Art

menschenfreundliche

erreicht . Seine man

zu gewinnen . Und dieses

Verhalten

sein freundliches

23 . April

allerdings

es sein Bemühen , Achtung , Liebe und

war

vor allem

Stamm

die Existenzbedingungen

zu tun , den Eingeborenen

auch nicht darum sondern

war

Es

rs ?

in

lortitgr

nicht

Reichsbote

(Siehe

verschwunden ."

ist dagegen

solcher

seiner

Der

noch .

geflüchtet , leben

sich rechtzeitig

welche

,

Mitglieder

so gut

wenige

Einige

abgenommen .

Rinder

12000

ihm

und

wie vernichtet

nach Windhuk

ganze Stamm

erschossen , der

Kahimemua , kriegsgerichtlich

und

Khauashotteu-

beide Führer , Niko-

wurden

den Ovambanderus

Von

ist .

worden

überführt demus

Windhuk,

aus

der

der Khauas

Stamm

gefehlt

nicht

war ,

Aufstand

„ Der

der ganze

damit , daß

( 1896 ) endete

totten

nur daß

vorn 29 . Febr . 1904 :

Dr . Sander

Gegner

er seinem

habe Aber

sie angebracht

Schreiben

einem

hat , zeigt folgendes . In

rs

in

ioiütsr wo

Schneidigkeit ,

militärischer

an

das

in inoäo , nicht aber

suLvitkr

es ihm

-Politik

gekannt !

gewesen ; seine Eingeborenen

die Eingeborenen

gehabt.

und nicht schneidig

gemacht , er sei zu milde

den Vorwurf

Folge

konnte , zur

kommen

von Deutschland

Truppe , noch ehe Hülfe

der

Vernichtung

gänzliche

eine

jedenfalls

und

Eingeborenen

Hebung sämtlicher

K S

Sechzehntes

Kapitel.

LpOchen -Ka lenzer. Lehrreich Sie

zählen

für

die Jahre

die Volkskunde

ist auch

nicht wie wir , sondern

Namen , welche die Zeitabschnitte

der Epochen -Kalender geben ihren

charakterisieren .

„ Jahren

der Herero. " besondere

Um diese Epochen

und

ihre

Namen der Vergessenheit zu entreißen und für die Geschichte der Herero auf¬ zubewahren , gebe ich sie hier wieder , soweit die Leute sich zurückerinnern und sie aufbewahrt haben . Ich bemerke jedoch zuvor , daß diese Namen nicht die gleichen sind . Die nordwestlichen Hereroimmer bei allen Stämmen stämme, z. B . die Kamuretis , Zerauas und Kambazembis , weichen hier und und Mbanderu darin ab . Die Bezeichnung ,,otji" da von den Mahareros heißt „das Ereignis des , Geschehnis des " usw . ; die Vorsilbe „ ojo " „das Jahr

des " .

1820 OjotMreus . Nach dem Namen des Matabelehäuptlings , der 1820 nach Okahandja mit einem weißen Friedensochsen kam und mit Katjamuaha Frieden machte. 1842 OjosiunAk , Jahr des Friedens . Nama und Herero machen Frieden. 1843 Ojomuus , Jahr der Steine . Die Herero mußten für Jonker Afrikaner als seine Sklaven einen Steinwall bauen ; oder Ojovisisnäs , Jahr der Pfähle . Die Herero mußten um Jonkers Werft eine Pfahlumzäunung machen. 1844 1840 OjomukniiAN oder Ojoindoncki , Jahr des Erbrechens , des Ekels. Die Nama hatten Katjamuaha vergiftet , dieser erbrach und führte ab. Name bei den 1846 OjokutMuoko , Jonkers Ovamboland und machte dort Beute. 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1856 1857 1858 1859 1860

Herero .

Dieser

zog ins

OjstMcljuinIm , Jahr der Malaria. Ojowsvs . oiuanans , Jahr der Wasserfluten. Ojotjoiuduu , Jahr des Hundes . Jonker überfällt Okahandja. OjolnunAU , Jahr , in dem die Hererofrauen zum erstenmal Blechperlen an ihre Hüte flochten. OjososionAUö , Jahr der Unkrautgewächse , deren stachelige Kapseln die Füße von Menschen und Tieren verwundeten. 0jonko26 , Jahr der Eifersucht . Eine Frau tötete eine andere aus Eifersucht. stritten sich um OMmndo , Jahr des Ochsenschenkel. Zwei Männer andern. den einen solchen, dabei erstach der eine der Zerstörung der Werft des Hejuva OjonAgmäu ju Hsjuvu , Jahr durch Jonker. Ojoruii 'tzMoovitL , d. h. Streite nicht im Kriege. Ojomdng ., Jahr des heiligen Hundes , nämlich Katjamuahas . (Nähere Erklärung würde zu weitläufig werden .) Ojoittlino , Jahr der Glocke, am Hals eines Schafes usw. O.jöMiiK 'g,, Jahr der Lungenseuche. Diese trat damals zum erstenmal auf und tötete alle Wagenochsen der Kupferminengesellschaft . Mit den Kupserminen war es damit am Ende.

1861

Osokurouckmm

, Jahr ,

in

dem Maharero

(kus ) stieg und Jonker 1862

OsonAuvumImku,

1863

Osouckuuäu

, Jahr

sorupokn

1864

OsotMoroIm

1865

Osorupsti

, Jahr ,

auf

den Gehorsam

des ersten Gefechtes

, Jahr der

Rippe .

Nganiva fanden die eines Erdschweins.

Statt

Herero

eine

1867

OsonAsuAk , Jahr des Opferochsen , ein im Krieg getötet.

1868

OsotuuKg -vs , Jahr des Skorpionenfeldzuges Skorpionen lebend , starben.

1869

Osomuks .ru , Jahr

, Jahr , wo die Menschen

Nama

ihm

namens

in

dem

Loch

starben.

solcher wurde

auf Otjimbingne

, in dem viele Herero , von

, es fand

Otjomukarn

der Himmelsröte

von

an Magerkeit

des Weißdornbusches

aus dem Platz

starben.

getöteten

Rippe

Osuramdu

Osksuru , Jahr

gegen die Nama.

viele Herero

eines

1866

Herero

der Herero

des zweiten Gefechtes in den Bergschluchten.

der Pocken , an denen

Jahr

den Kaiser -Wilhelmberg

aufkündigte.

statt ;

das

letzte Gefecht

der

oder

im Süden.

1870

Osvimnx « , Jahr

1871

Osolmo , Jahr der gestohlenen Kandirikirira gestohlen.

1872

Osotsiuisu

1873

Osomstuxs , Jahr der Knochen , d . h . der Opferochsenknochen , deren viele waren wie Sand.

1874

Osusuvs , Jahr

1875

Osounmmbo

1875

Orosuussrs

, Jahr

des Opferkorbes .

1876

OsotMsiss

, Jahr

des Sarges , nämlich

1877

Osoui 'omlm , Jahr

1878

Osursks

der Friedensznsammenkunft

, Jahr

eines

heiligen

der heißen Asche ; die Herero

Zauberers

der totalen

der Zunge .

1878

Osouckuvs 2 U, Jahr Osouäimba

1880

OsouZDiudo

, Jahr

Osoumtivs

verbrannten

den Leichnam so

, Jahr , in dem Tjikongo , der Häuptling kam und Frieden (Siehe

schloß.

Bemerkung

zu 1858 .)

des Häuptlings

Zeraua.

der Raupen.

1879

1881

solche wurde

Sonnenfinsternis.

der Ovambo , nach Okahandja

(Siehe

der blauen

Bemerkung

zu 1858 .)

Ochsen , nämlich

Vingavas.

der Milzbrandblattern.

uu ^ suM ,

merkung

Eine

zu Asche.

oder Osoviucksöuäsu

, Jahr

aus Okahandja. Pfeilspitze .

Jahr

der

Ziege

des

Zauberers

.

(Siehe

Be¬

zu 1858 .)

, Jahr

der Fleischwürmer

bei lebendigem

oder Maden . Die

Leibe von Maden

1881

Osolmi -s , Jahr

des Gefechtes des großen

auf zwei Stunden

1882

Osousoss

1883

Osorich 'iuäo , Jahr , in dem alle Werfte

1884

Osovitkucts

, Jahr

Landsturmaufgebot , Jahr

Rinder

wurden

angefressen. im Umkreis.

Kometen. in

den Krieg

zogen , gleichsam

gegen H . Witboi.

des eisernen

Grabgitters

um Katjamuahas

Grab.

224 1885 Ojustestouäjuo , Hendrik Witboi reitet im Sturm in Okahandja ein bis an das Haus Samuel Mahareros. 1886 Osoruiuluinlm , Jahr der Tollwut der Hunde und Rinder. 1887 u. 88 Osomlüuäu , Jahr der Blutseuche unter dem Rindvieh. 1889 OjonAg-msi'o, Jahr des Kamels, v. Fran 77. 267. 90—93. -Eanda Kaijata , Häuptling 212 . 321. Kaktus 254. Ehe 105 . 142. — Kandirikirira , Häuptling 82. 261. 141. -Ehebruch

Feuer , heiliges 78 ff. Fieber siehe Malaria. Filialstationen 331 ff. Finnische Mission 8. Fliegen 46. Fluch 130. Flüsse 12 ff. Frachtpreise 115. Fran ^ois , von 179 . 198 . 210 ff. 277. Friede 160—163 . 181 ff. 257 . 305. Frosch 44. Fuchs 36.

350 Kambazembi , Häuptling 121 . 209 . 217 . 280. Kamel 205 . 222 ' s293 . 309 fs. Kameldornbaum 258. Kamuzandu 234 ff. Kanaimba . Häuptling 321. Kandjii , Häuptling 280. Khanfluß 14. Karibik , Missionsstativn 327 sf. Katholische Missionare 268 . 277. Katjamuaha , Häuptling 172 . 176 . 182 . 319sf. Katze 38. Kinderreichtum 127. Kirche 229 ff. 263 . 279. Kirchbau 278. Kirri 123. Kleinschmidt , Missionar 4 . 177 . 227 . 241. Klima 23. Klippbock 38. Kolke , Missionar 334 ff. Kolonisten 118 . 241 ff. Komasgebirge 11. Kommunismus 136. Konferenz 251. Kornelius , Häuptling 273. Kremer , Missionar 224 ff. Kriege 171 — 176 . 296 ff. 306 sf. 317. Kriegsschiffe 200. Krönlein , Missionar 181 . 259. Kronland 274. Krüger , John 324 ff. Kuddu 35. Kuhlmann , Missionar 323 ff. Kühn , Dr . 302. Kuisib , Fluß 4. Kukuri , Häuptling 146 . 280 ff. 291 ff. Küste 9. Kultur 4 . 118 . 125. Kunene , Fluß 245. Kupfermine 161. Landwirtschaft 118. Lang , Missionar 249 . 299 . 319 ff. Leguan 43. Leopard 37 Leutwein , Oberst , Gouverneur 218 — 221 . 312. Lewis , Händler 105 sf. 214. Lievenberg 10. Livingstone 65. Löwe 36 . 281. Luchs 38. Lüderitz 204 ff. Lungenseuche 114 . 303. Maharero , Oberhäuptling 137 . 146 . 166 — 169. 177 sf. 216 . 258 ff. 282. — . Samuel 139 . 169 . 216 . 246 ff. 264 . 299. — . Wilhelm 128 . 185 ff. 246 ff. 262 . 282. Malaria 126 . 217 . 283 . 288 . 309 . 324. Manasse , Häuptling 209 . 229. Matabelen -HLuptling 222. Manlbeerbäume 286 ff.

Mbanderu 179 ss. 253 . 283 ff. 299 . 301. Meier , Missionar 266. Meyer , Missionar 255. Michael , Häuptling 270. Milch 33 . 113 . 121. Milzbrand 114. Mineralien 161. Mission 227 ff. Missionare 330. Missionserfolgc 116 . 335 fs. Missionsgegner 336 ff. Missionsgehülfen , eingeborene 331 sf. Mifsionskolonie 115 . 162 241. Missions -Handelsaktiengesellschast 162 . 243. Missionsmethode 335 ff Missionsstationen 162 . 257 ff. Monate 224. Monogamie 127. Mord 142 - 143. Mordfels 258. Moschuskatze 38. Mosquito 48. Mundrecht 136. Mücken 48 . 257. Munition 162 . 165. Mureti , Häuptling 209. Nachlaß 146. Nama 177 . 275 ff. Namengebung 95. Nangoro , Häuptling 239. Ndjambi Karunga 72 ff. Neu -Barmen , Missionsstation 229 . 241 . 252 sf. Ritze , Oberamtmaun 217. Niederwelland , Missionar 269 . 272. Nikodemus , Häuptling 216 ff. Nomaden 118. Nosob , Fluß 12 . 14 . 299. Oindjes 113 . 151. Okahandja 181 sf. 196 . 228 . 257 ff. Okakango 258. Okandjira 283. Okasiakondara 46. Okatjapia 152 . 283 . 293. Okatumba 127 . 283 . 297. Okazeva , Missionsstation 223 f. Okomaija 318. Okombahe , Missionsstation 266 . 271 ff. 345. Okongava 306. Olpp , Missionar 251 . 259. Omaheke , Sandfcld 11. Omaruru , Missionsstation 266 ff. Omatakoberge 10 . 14. Omburo , Missionsstation 314 — 319. Omuramba 12. Omuveroumue 10 . 306. Ondonga 239. Ondrohungu 283. Opfer 81 ff. Opferaltar 78 ff. 98.

351 Opferkorb 113. ^ Rosinen 113. Rote Boois 299 . 301. Osona , Filial 182 ff. 254 . 258. Otavi 161. Rüst , Missionar 210. 280 . 306. Otjiamangombe 249 . 319 —322. Otjihaenena , Missionsstation Salomo , Evangelist 215. 161 . 188 . 229 . 241. Otjikango , Missionsstation Schaar , Missionar 273 sf. 252 . 280 sf. Schafe 34. Otjikune 281. Schakal 37. 4 . 149 . 162 ss. Otjimbinguc , Missionsstation Scheppmann , Missionar 230. 177 . 236 . 241 sf. 230 . 273 . 329. Schcppmannsdorf Otjiruze , Filial 196. Schildkröte 43. Otjituezu , Filial 186 . 321 sf. Schinz , IIr . 184. 304 ff. Otjizeva , Missionsstation Schlangen 40 —43 . 283. 171. Otjombinde Schmelen , Missionar 227. 180 . 252. Otjomukaru Schmiederei 115. 280. Otjongcama Schneiderei 123 fs. 127 . 188 . 280 — 304. Otjosazu , Missionsstation Schöneberg , Missionar 236. 161 . 282. Otjonjati . Schöpfungssage » 75 sf. 121. Otjozondjupa , Missionsstation Schröder , Missionar 186 . 275 sf. . 280 , 306 — 314. Schulen 289. 219. Otjunda 249 . 289. Schullehrer Ovaherero 51. Schuldopfer 85. 50 . 52. Ovambandcru ! Schutz , deutscher 274. Ovambo 51 . 117 . 238 . 244. Schutztruppe 213 sf. 277. 51. Ovatjimba 135 . 210 sf. Schutzvcrträge Oviombo . Filial 283 . 303. Segen und Fluch 130. Ovikokorero 280. Siebe , Missionar 277. Sklaven 65 . 146 . 176 . 305. >37. Sklaverei :: Palgrave , C-, Resident >39 . 161 sf. ! Skorpion 47. 37. Panther ! Speischlangc 42. 40. Papagai Spcllmeier , Missionar 252. 40. Paradiesvogel Spiele 125. Pavian 38. Spitzkoppe 9. 38 . 148. Perlhuhn Sprache 66 — 71 . 230 ff. Pest 127. Springbock 35. Pfau 39. 38. Springhase Pfeilgift 149. 141. Spursuchen Pferde 34. StachelschwcinZ38. 25 — 30. Pflanzenwelt Statistik 329 sf. Pocken 126. Steinbock 38. 109. Polygamie Stinktier 38. Pontok 112 . 129. 36 . 283. Straußen Pnffotter 42. 76. Sündflutsage Swakop , Fluß 4 . 9 . 13. Quellen 15 . 258 . 307 ff. 65 . 347. Smakopmund Nabe 39. Rath , Missionar 230 ff. 258. Ratsversaininlung 39. Raubvogel Regenjahre 40. 187 . 277 . 3 5 . Rehoboth , Missionsstation 36. Rhinozeros Riarua 217 . 261 . 264 . 288. 288. Riarua , Josaphat Riarua , Assa 219. Rinderpest 114 . 127 . 219 . 301 sf. Rindvieh 33 . 34. Riesenschlange 40. 298. v. Rohden , Missionsinspektor

Tabak 115 . 120 . >52. Tänze 125 . 155. 48. Tarantel Tauben 39. 337 sf. Tanfunterricht 48. Tanscndfuß 165. Tauschhandel Teiche 15 . 16. Termiten 2 . 45 . 67. 137. Thronfolge Tierwelt 32 ff. 268. Tjaherani , Häuptling 146. Tjetjo , Häuptling 291. Tjienda , Häuptling

Z',2 — Tjiharine , Häuptling 215. Tjikongo , Häuptling 245. Tjipandeka , Häuptling 245. Töpferei 124. Tsaubis 196. Tsetsefliege 46. Typhus 126. Verfassung 137. Vieh , heiliges 168 . 346. Viehreichtum 33. Viehzucht 48 . 120. Wehe , H., Missionar 209 . 245 ss. 263 —269. Vingava , Häuptling 283 Verlobung 105. Vögel 38. Voigts , Ab., Kaufmann 300. Vorgeschichte 5. Wachtel 39. Wagen 119. 262. Wagenbauer 115. Wahrsager 113 . 280. Walfischbai 8. 201 ss. 273 . 329. Wandres , Missionar 277 sf. Wanze 46. Wassermangel 149. Wassermelone 150. Wasserrechte 134. Wasserscheide 13. Wasserverhältnisse 18 sf. Waterberg 134 . 306 sf. Weber , Missionar 253. Weidcrechte 134 sf. Weibergemeinschaft IlO.

Weinberge 4. Wcinstock 286. Weizenbau 4 . 258 sf. 267. Wcizencrnte 118 sf. 243 . 283 —286 sf. Welwitschia 31. Werft 112. 122. Werkzeuge 121. Wespen 44. Wiedehopf 39. Wilhelm I., deutscher Kaiser 294. Wilhelmsfeste 215 . s345. Windhük 183 ss. 205 . 215 . 267 ss. 275—280. Witboi , Hendrik, Häuptling 133. 193 ff. 209. 218/264. Witboi , Kiddo 181. Witboi , Moses , Häuptling 187 sf. 193. Wohnsitze 134 . 262. Wölfe 37. 260. Wüste 12. Wüstengürtel 9. Jähnefeilen 104. Zauberei 130—133. auberer 40 . 127. 146. aunkönig 39. Zebra 35. Zecke 47. Zeit 115. Zeitrechnung siehe Epochen. Zeraua , Häuptling 244 . 266 ff. Zes , Hendrik 253. Ziegen 34. Zivilisation 135. Zwartboi 186. Zwillinge 97.