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German Pages 359 Year 1906
Table of contents :
Lrster Deil. Das LiancI un6 Volk cler herero.
Seite
Vorbemerkung . . 3
l . Abschnitt , Das Land der Herero,
1, Kapitel , Vorgeschichte des Landes.
2, Kapitel , Grenzen und Bodcnbeschasscnheit des Landes.
Gebirge . 11 ^ Flüsse.
Omaheke . 12 Quellen , Bäume und Teiche
Das Flußgebiet . 13 Fata Morgana , , , ,
Wasserscheiden . 13
3, Kapitel , Klima und Temperatur.
Regenzeiten und Zeiten der Dürre , >!1 ! Künstliche Bewässerung , ,
Dürre . 22 ! Klima nnd Temperatur , ,
4, Kapitel , Baum - und Pflanzeinvnchs.
5, Kapitel , Die Tierwelt.
5
9
14
16
17
19
23
23
25
32
2, Abschnitt , Das Volk der Herero,
1, Kapitel . Die ursprünglichen Sitze der Herero . 49
2, Kapitel , Ursprung und äußere Erscheinung . 53
3, Kapitel , Der Charakter des Volkes . 58 j
4 , Kapitel , Die Sprache der Herero . 66
5, Kapitel , Die Religion der Herero . 72
1, Gottesbegrifs nnd Namen , , 72 3, Der Ahnenkultus der Herero , , , 77
2. Die Schöpfungssagen der Herero 75 ^ 4. Der Opferdieust der Herero , , , 78
6, Kapitel , Einteilung und Gliederung des Volkes , , , . . 87
Omaanda und Otuzo . . 87
7, Kapitel , Die Familienberhältnisse . 93
1, Geburt . 93 6, Beschneidung,,,,,,, 102
2, Verschiedene Gebräuche bei und 7, Pubertätserklärung der Mädchen , 104
nach der Geburt . 94 , 8, Feilen der Zähne . >04
3, Namengebung des Neugeborenen 95 ^ 9, Tätowieren des Körpers , , , ,105
4, Zwillingsgeburt . 96 10. Verlobung nnd Heirat , , , , >05
5, Pflege und Erziehung der Kinder 99
VIII
8. Kapitel . Das häusliche Leben . . .
V Wohnung . >11
2. Nahrung . 118
3. Arbeit und Zeit 115
4 . Handwerke . 122
5. Spiel , Tanz , Musik . . . . 124
6. Alter , Krankheit , Tod . . 123
9. Kapitel . Soziale Verhältnisse und Rechte
1. Eigentumsrecht an das Land . 134
2. Bewegliches Eigentum . 133
3. Mundrecht . 133
4. Eigentumsrecht an Mensche»
und Sklaverei . 137
10. Kapitel . Die Bcrgdamra
11. Kapitel . Die Buschmänner
12. Kapitel . Handel
13. Kapitel.
14. Kapitel.
15. Kapitel.
16. Kapitel.
Seite
11t
7. Sterbebett , Tod und Grab . . 128
8. Begräbnis 129
9. Grabdenkmal . 129
10. Auferstehungsglaube . 129
11. Geisterglaube und Dämonensurcht 131
12. Aberglaube . 131
.134
3. Macht des Häuptlings . . . . 139
7. Gerichtswesen und Gerichtsversammlungcn
. 140
8. Ehebruch . 141
9. Mord . 142
10. Erbrecht und Erbteilnng . . 144
.149
.157
. . . 160
Kriege und Kriegführung . 171
Zehnjähriger Friede und englisches Protektorat . 200
Deutsche Schutzherrschaft . 203
Epocheukalender . 221
Zweiter Heil. Die Arbeit cler Mission unter 6en fierero.
1. Kapitel . Die Anfänge.
1. Otjimbingue . 236 5. Weitere Entwicklung von Otjim-
2. Reise zu den Ovambo . . 238 bingue . . . .
3. Fortsetzung der Arbeit im Herero - 6. Zweite Ovamborcisc.
land . 239 7. Das Augustinern » .
4. Die Mijsionskolonie auf Otjim - 8. Letzte Entwicklung von Otjimbingue
bingue . 241 9. Otjikango (Neubarmeu ) . . . .
2. Kapitel . Die weitere Entwicklung der Arbeit . .
1. Vorbemerkung . . . 256 8. Otjozondjupa
2. Okahandja. . . . 257 9. Omburo .
3. Omaruru. . . . 266 10. Otjihaenena
4 . Okombahe. . . . 271 11. Okazeva . .
5. Windhuk. . . . 275 12. Gaub . .
6. Otjosazu. . . . 280 13. Karibib .
7. Otjizeva. . . . 304
Gesamtergebnis . . . .
3. Kapitel . Eingeborene Gehülfen.
4. Kapitel . Erfolg der Arbeit , Beteiligung der Gemeinde » am Ausstand
Namen - und Sachregister.
Z -
2
Die leerere. » »
Lin Beitrag rur
Lran6es -, Volks - uncl N) issionskun6e von
fDiffiOnar I . Irle.
Mit 5S Illustrationen uncl 1 Karte.
Sütersloh. Druck »ncl Vorlag von Q. Gortolsmann.
Meinen lieben 7atth . 13. 4 —8.
Vorwort. all äen Erscheinungen äes Güchermarktes , welche cias Hieben I r Volk 6er fierero in Deutsch-Süärvestafrika vor oäer nach seinem Ausstanze zu ihrem Gegenstände haben , bittet auch dieses Luch eines Missionars um einen bescheidenen Platz . Den Vor¬ zug äarf es in Anspruch nehmen , äaß es auf äen Leobachtungen eines 34jährigen «Veilens unä einer 34jährigen Arbeit unter äiesem Volke ruht . Mit unermüälichem Kleist hat äer Verfasser währenä äieser Teit alles gesammelt, was er über äas L-anä unä äas Volk, über seine Eigenart , seine Geschichte, seine religiösen Anschauungen unä Gebräuche , sein soziales unä wirtschaftliches lüeben in Erfahrung bringen konnte . So bietet er jetzt in seinem Luche eine abschließenäe, vieles ärrige richtigstellenäe unä man¬ ches bisher Unbekannte ergänzenäe Darstellung, äie nach allen Seiten hin eine genaue Kenntnis äes L-anäes unä Volkes unä ein Verstänänis für äie Eigenart beiäer ermöglicht. Sollte aber äas ein Nachteil sein, äaß man immer rvieäer äie Liiebe äes Missionars zu äem Volke herausfühlt , unter äem er seine L-ebensarbeit gehabt hat? Der Verfasser mußte aber auch auf äie Einwirkungen zu sprechen kommen , welche äie Unterstellung äes Volkes unter äie äeutsche Schutzherrschaft auf seinen Eharakter, auf seine wirtschaftlichen unä sozialen Verhältnisse sowie auf äie Arbeit äer Mission unter ihm ausgeübt hat . tzäenn er äabei mehr anäeutenä als breit austührenä verfährt , so wirä man seine Zurückhaltung würäigen , ihm aber auch äie An¬ erkennung nicht versagen , äaß er sich aufrichtig bemüht , L-icht
VI
unci Schatten billig zu verteilen . Kommt es aber hier vollends zum Ausdruck , was das IlVerz des alten Missionars bei der Katastrophe empfinden mußte, die mit dem Aufstand über das Volk und die Arbeit der Mission unter ihm hereingebrochen ist, so wollen und werden seine Darlegungen doch bei manchem ein mitfühlendes Verständnis wecken und finden und ihn willig machen , bei seinem Urteil über den Aufstand dem Volk Ge¬ rechtigkeit widerfahren zu lasten. Das Volk der lSerero ist für den unseligen Aufstand, in den es sich hat hineinziehen lassen, furchtbar gestraft worden ; möchte es sich ihm nun auch vergelten , daß es sich gerade unter den Schutz unseres christlichen deutschen Volkes gestellt hat! Sütersloh,
im Januar 1S0S. Gegner
. Pastor.
Inhalt. Lrster Deil. Das LiancI un6 Volk cler herero.
Seite
3
.
Vorbemerkung . l . Abschnitt
,
Das
Land
der Herero, 5 9 14 16 17
1, Kapitel , Vorgeschichte des Landes. 2, Kapitel , Grenzen und Bodcnbeschasscnheit des Landes. 11 ^ Flüsse. Gebirge . Quellen , Bäume und Teiche 12 . Omaheke , , , , Fata Morgana 13 Das Flußgebiet . 13 Wasserscheiden . 3, Kapitel , Klima und Temperatur. Regenzeiten und Zeiten der Dürre , . Dürre 4 , Kapitel , 5, Kapitel ,
>!1 ! Künstliche Bewässerung , 22 ! Klima nnd Temperatur ,
, ,
25 32
Baum - und Pflanzeinvnchs. Die Tierwelt. 2, Abschnitt
1, 2, 3, 4, 5,
19 23 23
,
Das
Volk
der Herero,
Kapitel . Die ursprünglichen Sitze der Herero . Kapitel , Ursprung und äußere Erscheinung . Kapitel , Der Charakter des Volkes . Kapitel , Die Sprache der Herero . Kapitel , Die Religion der Herero . 3, Der Ahnenkultus der Herero , 72 1, Gottesbegrifs nnd Namen , , 2. Die Schöpfungssagen der Herero 75 ^ 4. Der Opferdieust der Herero ,
6, Kapitel , Einteilung und Gliederung des Volkes , Omaanda und Otuzo . 7, Kapitel , Die Familienberhältnisse . 1, Geburt . 2, Verschiedene Gebräuche bei und nach der Geburt . 3, Namengebung des Neugeborenen . 4 , Zwillingsgeburt 5, Pflege und Erziehung der Kinder
6, 7, 94 , 8 , 95 ^ 9, 10. 96 99
93
,
,
.
. .
, ,
49 53 58 j 66 72 , 77 , 78 87 87
93 102 Beschneidung,,,,,,, Pubertätserklärung der Mädchen , 104 >04 Feilen der Zähne . Tätowieren des Körpers , , , ,105 , , , , >05 Verlobung nnd Heirat
VIII Seite
8 . Kapitel . Das häusliche Leben . V Wohnung 2. Nahrung . 3 . Arbeit und Zeit 4 . Handwerke . 5. Spiel , Tanz , Musik . . . 6. Alter , Krankheit , Tod . . 9.
10. 11 . 12. 13. 14. 15. 16.
11t
. . >11 118 115 122 . 124 123 .
. 128 7. Sterbebett , Tod und Grab . 129 8. Begräbnis 129 . 9. Grabdenkmal 129 10. Auferstehungsglaube . 131 11. Geisterglaube und Dämonensurcht 131 12. Aberglaube . .134 Kapitel . Soziale Verhältnisse und Rechte . . . . 139 Macht des Häuptlings 3. 1. Eigentumsrecht an das Land . 134 Gerichtsverund Gerichtswesen 7. 133 2. Bewegliches Eigentum . 140 sammlungcn . 133 3. Mundrecht . 141 . Ehebruch . 8 4 . Eigentumsrecht an Mensche» 142 9. Mord . 137 und Sklaverei . . 144 . 10. Erbrecht und Erbteilnng .149 Kapitel . Die Bcrgdamra .157 Kapitel . Die Buschmänner 160 . . . Kapitel . Handel Kapitel. Kapitel. Kapitel. Kapitel.
Kriege und Kriegführung . Zehnjähriger Friede und englisches Protektorat Deutsche Schutzherrschaft . Epocheukalender .
Zweiter Heil.
.
171 200 203 221
Die Arbeit cler Mission unter 6en fierero.
1. Kapitel . Die Anfänge. 236 1. Otjimbingue . 238 . . 2. Reise zu den Ovambo 3. Fortsetzung der Arbeit im Herero 239 . land 4 . Die Mijsionskolonie auf Otjim 241 bingue .
227
5. Weitere Entwicklung von Otjim. . . 244 bingue . 245 6. Zweite Ovamborcisc. 245 7. Das Augustinern » . 8. Letzte Entwicklung von Otjimbingue 249 9. Otjikango (Neubarmeu ) . . . . 252 253 . 2. Kapitel . Die weitere Entwicklung der Arbeit . 30«! 256 . . . Otjozondjupa 8. 1. Vorbemerkung 314 9. Omburo . . . . 257 2. Okahandja. 319 . . . 266 10. Otjihaenena 3. Omaruru. 323 . . . 271 11. Okazeva . . 4 . Okombahe. 324 . . Gaub 12. 275 . . . 5. Windhuk. 327 . Karibib 13. 280 . . . 6. Otjosazu. . . . 304 7. Otjizeva. 329 Gesamtergebnis . . . . 331 3 . Kapitel . Eingeborene Gehülfen. 335 4. Kapitel . Erfolg der Arbeit , Beteiligung der Gemeinde » am Ausstand 348 Namen - und Sachregister.
Lrster Dell.
Das lüclncl uncl Volk cler fierero. .—
Jrle , Die Herero.
o
--
-
i
Vorbemerkung. Aas Volk und das Land der Herero in dem Norden Deutsch-Südwestafrikas, dieses Schmerzenskindes unter unsern Kolonien , sind schon oft in Broschüren, Büchern , Zeitschriften und Reisebeschreibungen schriftstellerisch behandelt worden. Man kann jedoch kaum sagen , daß durch die Fülle der Beschreibungen das Bild klarer und richtiger geworden wäre , welches man sich in der Heimat von dem genannten Volk und Lande macht . Eher haben viele der bezeichneten Mitteilungen nur dazu beigetragen , nicht nur undeutliche , sondern geradezu verkehrte Anschauungen über Land und Leute zu verbreiten . Kein Wunder! Man vergegenwärtige sich nur , wie viele jener Beschreibungen entstanden sind! Ihre Verfasser bereisten das Land oft wie im Fluge , „auf flüchtigem Roß " , oft waren sie nur einige Monate dort , oft etwa ein bis drei Jahre, während deren sie flüchtige Reisen ins Innere machten ; bald hier , bald dort verweilten sie einige Tage , höchstens an den Hanptplätzen mehrere Wochen. Die Quellen ihrer Nachrichten waren Eingeborene , deren Sprache sie nicht verstanden und deren Erzählungen ihnen nur durch die sogenannten Dolke, d. h. Dolmetscher , zngängig wurden , die ein verstümmeltes Bastard -Holländisch und einige Brocken Deutsch sprechen ; dazu kamen einige kurze Unterhaltungen mit Missionaren , die auf wenige Stunden besucht wurden , allerlei Reise¬ erzählungen , die sie in anderen Büchern fanden , und ihre eigenen meist nur flüchtigen Beobachtungen und Eindrücke . Alles das trug dazu bei , daß sie sich ein Urteil über das Land , seine Eigenschaften und Bewohner bildeten und hernach niederschrieben , welches von der Wirklichkeit in vielen Fällen bedeutend abweicht und sowohl Ethnographen wie Geologen und Linguisten nicht selten aus falsche Fährte geführt hat . Das Schlimmste dabei ist aber, daß die dadurch entstandene Unsicherheit und Unklarheit des Urteils über die tatsächlich bestehenden Verhältnisse dem Deutschen Reich in seiner 16jährigen Kolonisationsarbeit im Lande — vom Jahre 1889 ab — schwere Opfer an Zeit , Geld und Menschenleben gekostet hat. Einige Beispiele mögen genügen , um viese Behauptungen zu beweisen. Als ich im Dezember des Jahres 1889 nach 20 jährigem Aufenthalt im Hereroland wieder in der Heimat weilte , wurde mir Gelegenheit gegeben, mit einem Herrn zu verhandeln , der als einer der ersten Interessenten viel Geld in das Schutzgebiet des Hererolandes gesteckt statte und ernstlich aus Mittel und Wege zu seiner Hebung bedacht war . Er legte mir seinen neuesten
1*
4 nach Swakopmit Motor - und Frachtkähnen eine Dampfbarkasse des Landes, auf dem Hauptflusse mund zu senden , um den Giiterfrachtverkehr nun aber ihm ich Als hinaus herzustellen . dem Swakop , bis Otjimbingue — wie alle Flüsse des Landes — unr¬ mußte , daß der Swakop mitteilen Plan
vor ,
ein periodischer , ein nur zeitweilig fließender Fluß ist , der kaum alle drei bis seine Wasser einmal bis ins Meer bringt , die ganze übrige Zeit vier Jahre bietet , meinte der gute Herr höchst erstaunt: aber nur ein trockenes Sandbett sei ein so großer „Ja , was schreiben denn die Herrn N . N ., der Swakop Trotzdem findet man sogar noch in einem der neuesten Bücher die Fließen an seiner Mündung Bemerkung , der Fluß habe durch mehrmonatliches gebildet ! Ein anderer Herr läßt den Kuisib an Otjimbingue eine Sandbank eines Herrn , der vorbeifließen ! Nicht viel besser steht es mit den Theorien hat , man solle das Tal des nur kurze Zeit im Lande war und vorgeschlagen
Fluß !"
Swakop Ein
Otjimbingue
von
wandelt
anderer
bohrungen
und
auf
Talsperren
das
dem Papier einer
zu
mit
Mündung
zur
bis
Land
Staudümme
Weizenkammer
ergiebigen
bepflanzen.
Weinanlagen
durch
entstehen .
um
, Wasser¬ und
läßt andere
Wieder
darin -, Reis -, Kaffee - und Weinplantagen und Kupfer , die hier Diamanten , Gold an Reichtümer die „Kenner " rühmen bis jetzt gar nicht zu finden seien , alles Vorstellungen , die der Wirklichkeit
Baumwoll
oder doch nur in sehr beschränktem Maße entsprechen. Kaum minder unrichtig sind die Urteile und Berichte mancher Reisenden über die Arbeit der Rheinischen Missionsgesellschaft , die sie weder kennen noch den unter als einziger Kleinschmidt lieben gelernt haben . Daß Missionar geheiratet hat , noch dazu die Tochter ein gebildetes Bastardmädchen Schmelen , der stehenden Missionars des einst in englischen Missionsdiensten zu seiner Frau gemacht hatte , gibt den ein treffliches Namamädchen allerdings , die Rheinischen Missionare Verallgemeinerung Anlaß zu der völlig unrichtigen unter dem Volk zu finden, hätten im Anfang ihrer Wirksamkeit , um Eingang Missionaren
eingeborene Charakter
Mädchen
geheiratet .
Auch
über
, liest man
und seine Gewohnheiten
das
Volk
so manches
der
Herero ,
einseitige
seinen
oder ver¬
diesen
vielfachen
schwarzen
Bewohner
es in der Tat geboten erscheint , endlich zu machen . Und den Garaus und Irrtümern Verkehrtheiten , Unrichtigkeiten gekennzeichneten Be¬ jener genugsam das um so mehr , als eine große Zahl dem Gesichtspunkte nur mehr unter von Deutsch -Südwestafrika schreibungen
kehrte Urteil ,
der Ausbeutung
daß
und
des Landes
der Entrechtung
seiner
zu sein scheint. Also nicht die Lust am Bücherschreiben , sondern alle diese Beobachtungen an im Lande gemachten Erfahrungen mich , meine seit 34 Jahren veranlassen
verfaßt
der
Hand
zuprüfen
der
in
dieser
Zeit
und der Öffentlichkeit
gesammelten zu übergeben.
Auszeichnungen
nochmals
nach¬
Erster Abschnitt.
Das Lancl 6er stierero. Erstes Kapitel.
Vorgeschichte 6es lucrnäes. ^ ) as Land der Ovaherero, gewöhnlich Hereroland genannt, liegt zwischen dem 19. und 23. 0 südlicher Breite und dem 14. und 20. ° östlicher Länge
von Greenwich. An seinen Grenzen im Osten und Westen von breiten Sandgürteln umgeben, die es lange verschlossen hielten, hat es keine Vor¬ geschichte wie Ostafrika, das dem Verkehr seit alten Zeiten zugängig war. Das erste, was wir darüber hören, stammt aus dem Zeitalter der großen . Vasco da Gama, der kühne Portugiese, landete im Jahre 1485 Entdeckungen auf der Suche nach dem Seewege nach Indien in Begleitung des Bartolome Diaz und des Don Jouan Jnfanta mit Diego Cäo in Kap Croß an der Westküste Afrikas. Noch heute zeugt davon die Inschrift auf dem steinernen Kreuz, das Diego Cäo auf Befehl Johanns II . von Portugal auf Kap Croß errichtete. Sie lautet: „Seit Erschaffung der Welt sind 6684 und seit , als der erhabenste Don Joao Christi Geburt 1484 Jahre verflossen gewesen von Portugal befohlen hat , daß durch Jacobus Canus (Diego Cäo), seinen Ritter, die Säule hier gesetzt werde." Daß die Expedition auch an einer Reihe anderer Häfen landete, bezeugen die alten Namen derselben, wie 6 nl )0 ä 6 Log
lÄporgntzig
( Kap
der
guten
Hoffnung ) und
andere .
Vasco
da Gama ist es auch, der den für die Ethnographie so wertvollen Bericht von den Hottentotten und Negern hinterlassen hat, die er 1497 bei seinem Besuch am Ogsto clo Log. Lspsrgiitzig als reiche Herdenbesitzer vorgefunden habe. Diesen Hottentoten, Nama und einer Bastardrasse aus Phöniziern und Negern hier im Süden Afrikas, werden wir hernach wieder begegnen. Freilich gehen einige Jahrhunderte darüber hin, ehe die europäischen Forscher bis ins Innere des Landes dringen. Als im Jahre 1652 Südafrika, , an die Holländer kam, begann die erste besonders die jetzige Kapkolonie Kolonisation des Landes durch Holländer und Hugenotten, die infolge des
6 Edikts
von
Nantes
wendigerweise
mit
Eingeborenen nach
dem
aus
Frankreich
geflohen
der Ausbreitung
an .
Diese
Norden
zogen sich vor
zurück ;
aber
waren .
der Kolonisation
Zugleich
fingen
die Reibungen
der Übermacht
not¬
mit
der weißen
den
Kolonisten
vergeblich ,
der weiße Mann folgte ihnen. erste wohl , welcher den Oranjeflnß überschritt und damit Südwestafrikas Gebiet betrat , war ein Hugenotte , mit Namen Jakobus Coetsee , der mit einer Anzahl Hottentotten auf die Elefantenjagd auszog . Bei seiner Rückkehr erzählte
Der
er von
einem
schwarzen
Volke , den Damra
(Herero ), die noch zehn Tagereisen sollten , als er gekommen war , lange Haare hätten und gewebte Kleider trügen . Eingeborene Buschmänner , deren Sprache er nicht verstand , hatten ihm diese Fabel erzählt ; noch heute kann man sie in dem Buche eines Mannes (C . v . Franc ^ois , Deutsch - Südwestafrika ) lesen, der das Hereroland drei Jahre lang bereist haben will . Dabei hat niemals ein weiter
nach Norden
Herero
langes
tragen .
wohnen
Haar
Coetsees
in unserm
Berichte
Sinne
brachten
und bald
noch weniger andere
kühne
gewebte
Kleider
ge¬
auf
die
Unternehmer
Forschungsreise . Kapitän Hope , ein Botaniker Jan Andries Ange , ein Arzt Karl Christoffel Rijkooet , der zugleich auch Mineraloge war , ein Geometer Karl Brink , der eine Karte aufnehmen sollte , machten sich mit 13 andern Buren , etwa 70 bis 80 Bastard -Hottentotten und 15 Ochsenwagen auf den Weg nach Norden . Man fand Klein - Namagualand durch die Korana -Bnschmänner
verwüstet
und die eigentlichen Bewohner des Landes , die Orlam -Hottentotten , infolgedessen nach Groß -Namaland ausgewandert . Im September über¬ schritten sie den Oranje -(Garib )sluß , jedenfalls bei der auch jetzt noch allein überschreitbaren Furt , die etwa 1000 Schritt breit ist . Bald erreichten sie eine
heiße
Quelle ,
Karasberge erlegten .
das
entlang ,
jetzige Warmbad
wo
sie Elefanten
,
und
und
Nördlich
mußten
Wassermangel
vom 26 . Breitengrade umkehren ; ebenso eine
Jahre
ins
und
später
Südwestafrika
in
Generaldürre seine Leute Herero
.
Bald
oberen
den
einzuhandeln sie
fanden
Reenen
Innere
Unter
Rinder
und
eindrangen
kam .
bestimmten
zum Oranjeflnß
essant , daß entdeckten.
van
Land
in
den
und
seinem Bruder
Abenteurern
die
und
Dürre
und
ungefähr
waren
der
fanden
dreißig
nämlich
wiederkehrenden
Verhältnissen
Patterson
Nachfolger ,
behaupteten , sogar Golderze
— gefunden und von den reichen Viehherden Willem
,
1792
Zwischenränmen
sie in dem englischen Offizier anderen
der Westseite
sie jedoch wegen
Expedition
schwierigsten
an
in Menge
kehrten
die
in
Jahre
der
Hope
und
zurück , ohne den Zweck ihrer Reise , bei den reichen , erreicht zu haben . Doch ist es jedenfalls inter¬ hohen Uferbergen des Oranjeflusses zuerst Kupfer
Oranje - und Vaalsluß
Goldfunden
1791
zogen
Giraffen
zu
die
, in Sebastian
Valentin
immer
neue
ins
aus
dem
Nachrichten
von
aufs
— wahrscheinlich
haben .
der Damra
van Reenen und seinen Gefährten
Diese
wirkten
sonderlich
bei
mit . Sie suchten , da die
7 Kapkolonie 1780 englisch geworden war und die Buren sich infolgedessen beengt fühlten , neue Wohnsitze und Plätze für ihre Viehherden . Darum brachen sie 1791 gen Norden auf und kamen unter vielen Mühsalen bis zu dem heutigen Rehoboth, wo sie im Januar 1192 eintrafen . Hier riet ihnen ein Bastard , Jan Siebert, nicht nach Damraland zu reisen ; es habe dort seit vier Jahren nicht mehr geregnet , und es sei unmöglich , ohne Regen und Wasser über die hohen Auasberge zu fahren . Was blieb ihnen anders übrig als umzukehren ? Aber welche Opfer kostet dieser Rückweg ! Durch Löwen und Buschmänner ver¬ lieren sie 140 Wagenochsen und die Hälfte ihres Viehbestandes ; Wassermangel und Dürre raffen die andere Hälfte dahin ; nur das Wild , 65 Rinozerosse und 6 Giraffen , das sie schießen , rettet sie selbst vor dem Hungertode. Dennoch wagt es ein gewisser Pieter Brand , mit sieben Hottentotten noch weiter nach Norden vorzudringen , und kommt bis Windhuk , von wo er nach fünfzehntägiger Reise wieder in Rehoboth anlangt , nachdem auch ihm alle Reitochsen an Wassermangel eingegangen sind. Er ist es gewesen, der zuerst sichere Kunde über die Bergdamra gebracht hat , welche die Sprache der Nama redeten und von Feldfrüchten , wilden Zwiebeln , Grassamen , Gummi , Baum¬ harz , Mäusen , Raupen , Ameisen und Heuschrecken lebten . Auf Windhuk hatte er auch die Gomaka -Damara , d. h. Rinder -Damra angetroffen . Auf seinen sehr interessanten Reisebericht werden wir bei der Geschichte des Hererovolkes zurückkommen. Mit den größten Verlusten waren diese ersten dürftigen Nachrichten erkauft worden . Dennoch ließ sich der obengenannte Sebastian van Reenen nicht abschrecken, einen neuen Versuch zu wagen , und zwar diesmal auf dem Seewege nach Südwestafrika zu gelangen . Er beantragte bei der englischen Regierung , man möge sich in den Besitz aller zu Groß -Namaland gehörigen und der weiter nördlich gelegenen Häfen setzen. Im Januar 1793 schiffte er sich auf der „Meermin " nach Walfischbai ein . Unterwegs nahm er im Namen der englischen Regierung Besitz von den Guano -Inseln , Possession Eiland , Halifax und andern Inseln in der Nähe von Angra Pequena . Am 23 . Januar erreichte die Expedition die Walfischbai . Hier war der Kapitän der „Meermin " schon zwei Jahre früher einmal gelandet und hatte mit den Herero Handel getrieben . Gegen Ende des Monats trat ein Teil die Reise ins Innere an . Ein Begleiter van Reenens , mit Namen Pinaar , versuchte in Begleitung einiger mitgebrachter Hottentotten die Damra oder Herero an der Mündung und im Tal des Swakop zu erreichen. Auf Nonidas trafen sie auch einige Werfte ; aber ihre Wünsche blieben unerfüllt ; denn was wußten die Herero damals von Gold und Kupfer , deren Namen sie noch nie gehört hatten ? Wohl fanden die Reisenden im Swakoptal , also nur 200 lein von der See , Elefanten , Rhinozerosse , Büffel , Seekühe und Antilopen in un¬ geheuren Mengen ; aber das war auch alles . Die Dürre und die Sanddünen
8 geboten auch dieser Expedition ein unweigerliches Halt, so daß an ein weiteres Vordringen nicht zu denken war. Entmutigt verließ man daher Walfischbai und kehrte Anfangs April zum Kap zurück. (Siehe: „2niä ^ .ki'iknnnsolis
Februar 1889.) Erst 1835 erneute der englische Kapitän Alexander den Versuch, über Walfischbai einen Rindviehhandel nach St . Helena mit den Herero einzuleiten. Allein auch dieses Unternehmen scheiterte an der einsetzenden furchtbaren Dürre; zudem zeigten sich die Herero auch wenig geneigt, ihr Rindvieh, das durch die Räubereien der Nama schon bedeutend vermindert war , gegen KulturErzeugnisse einzutauschen , nach denen sie noch kein Bedürfnis hatten. Was sie aber verkauften, das ging unter den Strapazen , der Dürre und an den kahlen, futterlosen Sandflächen der Bai zugrunde. Erst durch das Vorgehen des Londoner Missionars Schmelen im Jahre 1830, der durch Namaland bis Okahandja, dem Hauptplatz des Hererolandes, vordrang, und infolge der Niederlassung der Rheinischen Missionsgesellschaft im Lande wurde Südwestafrika von der Land- und der Seeseite den Kultur¬ völkern bekannt und einer der besten Häfen, Walfischbai , dem Verkehr geöffnet.
walsischbai von - er Landseite.
Hier landete auch ich nach einer beinahe dreimonatlichen Seereise am 14. Februar 1869 mit einem deutschen Bauarchitekten , einem rheinischen und zehn finnischen Missionaren nebst zwei Missionarsbräuten. In den 34 Jahren , die ich seither dort gearbeitet habe, ist mir Hereroland zur zweiten Heimat geworden , die ich von Herzen liebgewonnen habe.
9
Zweites Capitel.
Grenzen unä GOäenbeschaffenheit 6es lucrn6es. Das Hereroland, welches man bei der Ankunft in Swakopmnnd oder Walfischbai betritt, stößt im Norden an das Ovambo-, im Süden an Großnamaland und wird nordöstlich durch den Okavangofluß, im Westen durch den Atlantischen Ozean begrenzt. Das eigentliche, jetzt noch den Ovaherero
.-NAH
Im Hafen von rwakopmund
belassene Gebiet beträgt etwa 154000 cfstm . Das übrige Land, etwa so groß wie Deutschland , ist in weiße Hände übergegangen . Ich muß hier gleich im Gegensatz zu Dr . Schinz anführen, daß die Ovaherero ihr Land nie „Ouherero" sondern Ehi-rovaherero nennen. Onherero heißt: Hererotum, Hereroart und -weise, ähnlich wie wir von Deutschtum sprechen. Kommt man von der Meeresseite her, so hat man zunächst keinen er¬ freulichen Anblick . Ein etwa 70 km breiter Sandgürtel schließt das Innere des Landes nach dem Meere zu durch riesige Sanddünen und Sandberge ab. Nur die Naras — eine Melonenart — beranken zur Blütezeit diese Hügel; sonst wächst hier weder Gras noch Kraut. Ähnlich trostlos ist ja der ganze Küstenstrich von Südwestafrika , der sich vom Oranjesluß bis zum Kunenefluß in einer Länge von etwa 1400 kin von Süden nach Norden erstreckt . Diese Gegend ist darum auch fast alles tierischen Lebens bar; die Eingeborenen sagen: „Hier muß selbst eine Schildkröte verhungern." Sogar der Vetter von
10
durchbrechen die Flußbetten Diesen wüsten Sandring . In der Fläche bei Swakopund des Omaruruflusses
einige Fische zu stillen . Swakop , des Knisib
des
tönigkeit
ab .
lebendigsten
Den Tal uns .
haben
der Vorzeit
schiedene
Alosarten
sieht man
neben
an
,
welligen
Falten
des
Hcrerolandes
sogenannte sind
einnimmt .
lange
Gebirgszüge
mit
Größe , die sich dem Auge getürmte Gelände
Gneis - und von Westen
dem
Inneren
zu
einer
Höhe
tiefen
Granitmassen nach Osten .
und
darbieten .
, umgrenzen Zwischen
zu vou
Schluchten
des Beschauers
den
welche
das
steigt
1680
Berge
in
Gigantisch
sie wie künstliche
ihnen
wechseln
durch¬
Nordwesten
ganzen
etwa
in
jener
hinüber , Wasserläufen
versiegenden
Nach bis
ein hügeliges der Brandberg
und
Kaokofeld
dem
Hochfläche ,
tierarmen
Herero -Bergland
nach
, von vielen
sich ausbreitenden
zogenen , menschen - und
Flußtal
im
des Swakop
sich die Spitzkoppen
schauen
Diese
ver¬
und
Malven
den hohen Ana -Mimosenbaum,
sich im Norden
dessen Nordwestrand
erheben .
majestätisch
beiden
flüssig , auf Unten
Gestein .
Fluten gebahnt.
Felsen
Weidenbaum.
schließt
Randgebirge
An das Bergland
eine Art
Hohe
Hinabziehen .
Salzbüschen
und
Dorngestrüpp
man , scheinbar
verwitterte
das
bewachsen
und
den Tabeebusch
und
hinauf -
der Felsabhänge
Seiten
sieht
Eisensteins
das
in
Die
Urgestein .
gigantischen
die
ge¬
umstarren
unähnlich ,
noch
alles
durch
sich tiefe Furchen
schwarzen
Adern
Breite
— fast
es scheint
ist — wie
Hier
m.
verfolgen.
hinauf nicht
Alpengebirgen
den
,
Granitberge
Gewaltige
dieses bis Husab
und
hinabsteigen
des Swakop
Der
Randgebirges
bei Haigamchab
Küstenfläche
von der sandigen
wir
wir , wenn
winnen
dem
mit
reicht .
an 1000 dieses
dem Charakter
von
Eindruck
erschwert.
neue
sog . Pforte
aus
stin vom Meer
auf 200
beträgt
Höhenunterschied
dem Saume
an
dem seines Neben¬
hinter
zur
Hochfläche , die bis
einer
flusses , des Khan , zu
und
des Swakop
vom Flußbett
, nördlich
Tubasberge
Aloöstauden,
sog . Baifläche
der
zu
Land
sich das
erhebt
der Walfischbai
Hinter
das
in
Eingang
den
hier
auch
so
Afrikas ,
Ein¬
ihre Nahrung
aufs
Innere
Gebirge
grausiger
kurze
nur
etwa
ein
kahle
dem Boden
, das , wie so vielfach
stehen vor dem Randgebirge
Wir
ab .
in
gewinnen
und die Welwitzia -Aloü
Euphorbieubüsche
Sandflächen nicht ;
hier
auch
gedeihen
Bäume
und
zerklüftete ,
Wild
öden , weiten
ebenso
mit
diesem
in
.
Wüstengürtel
breiter
stm
wechseln
öde
dem
von
folgt
Sandgürtel
muß . — Dem
sein
bedeckt gewesen
Meerwasser
früheren
in
ziemlicher
mit
deuten
Dünengürtel
dieser
Zeiten
und
Diese
habe .
gefunden
des Gesteins
von Ausspülungen
hin , daß
darauf
Sicherheit 150
Zeichen
deutliche
sonstige
Wasserkalkstein-
dem Meeresspiegel selbst
1000
sie
ich
wie
,
Seemuschellager
und
30 bis 40 in über
es noch etwa
gibt
mnnd
durch
Hunger
grimmigen
den
, um
hinabzusteigen
zum seichten Meeresstrande
zu Zeit
vou Zeit
herbei ,
dazu
sich hier
läßt
Schakal ,
der
Fuchs ,
Reinekc
eigentliche m auf .
Es
verschiedenster auseinander Mauern
langgestreckte
das Täler
mit oft schöner Waldung und spärlich bewachsene Hochebenen miteinander ab. Malerisch schön ist auch hier wieder der Anblick der oft 350 in hohen Ufer¬ wände des Swakop. Von Husab bis Gavieb ist ein wahres Felsenmeer von Schluchten und Wasserrinnen , ein lebensgefährlichesLabyrinth für den Reisenden, der sich nicht darin auskennt.
Gebirge. Von den Gebirgszügen und Einzelbergen, welche in nordöstlichem Zuge das Innere des Hererolandes von dem Kaokofeld abgrenzen, sind folgende die erwähnenswertesten . Am weitesten nach Westen und noch am linken Ufer des vorhin schon genannten Khan erhebt sich zwischen Okombahe und Omaruru im Norden und Ameib im Süden das Massiv des Erongo-Gebirges bis zu einer Höhe von 1510 m. Mehr vereinzelt steigt im Osten von Omburo das Omatjao-Gebirge auf, 2100 m hoch, das in seiner Bildung säst dem berühmten Tafelberge bei Kapstadt gleicht. Nordöstlich von ihm schauen die 2680 m hohen pyramidenartigen Berge des großen und kleinen Omatako weit ins Land hinein. Nach einem Zwischenraum , der dem Kaokofeld und der gleich zu nennenden Omaheke erlaubt ineinander überzugehen , folgt bei Waterberg das Omuveroumue -Gebirge, bis zu 2100 in hoch. Es ist eine Gebirgsbildung ganz anderer Art wie die übrigen. Denn während diese aus Granit¬ massen bestehen , ist das Omuveroumue ein Sandsteingebirge . An ihrem Rot sogleich erkennbar, fallen seine Wände nach Osten und Süden steil ab, während es nach Westen und Norden allmählich in eine Hochebene verläuft. Kehren wir zu unserm Ausgangspunkte im Westen zurück und verfolgen nun die nach dem Namalande hin abschließenden Gebirgszüge , so ragt aus ihnen nördlich von Otjimbingue der Liewenberg , 1900 in hoch, heraus. Der vielgenannte Kaiser-Wilhelmsberg bei Okahandja ist mehr nur ein 300 in hoher unbedeutender Felsen, von den Herero Eu6 genannt. Jenen Namen gaben ihm die Missionare Diehl und Jrle im Jahre 1871, als sie die Nachricht von der Gründung des neuen deutschen Kaiserreiches erhielten. Welche Bedeutung diesem Berge in der Geschichte der Herero selbst zukommt, wie sie nach ihm die Jahrepoche benennen, in der sie ihre Befreiungskriege gegen die Nama begannen, davon später. Im Süden dieser Berge breitet sich die Komas-Hochebene mit ihren zerrissenen Schluchten aus, um nach Süd¬ osten hin ihre Grenze an dem 2100 in hohen Auasgebirge zwischen Windhuk und Rehoboth zu finden. Von ihm gehe» Ausläufer nach Osten und nach Norden hinaus. Die Fortsetzung der letzteren gleichsam sind nördlich des weißen Nosob die in dem Aufstand des vorigen Jahres so bekannt gewordenen Onjatiberge. Nach Norden sind diesen vorgelagert die Okonguendjebcrge, 1780 m hoch. Weiter wären noch zu nennen nach Osten hin die Omuewe-
12
dieser
aller
die Lage
(Über
noch
besten Karten
den
auf
auch
herrscht
Berge
Okogava.
der
Nordosten
im
weitesten
am
und
Omukuatjinvao
der
berge ,
viel Unklarheit .)
Omaheke.
erst recht die zwischen das
,
einnimmt
des Hererolandes
Osten
den
die
Hochebene ,
liegende
ihnen
Eindruck , so wirkt
erfrischenden
und
keinen freundlichen
des Europäers
Auge
gewöhnte
und Felder
an Wälder
auf das
ihrer Umgebung
und
Berge
zerrissenen
und
meist kahlen
dieser
schon der Charakter
Macht
oder die Omaheke , wie der Herero sie nennt , geradezu eintönig und den hinter im Süden auf Auge und Gemüt . Sie beginnt niederdrückend und erstreckt sich bis an den Otjikuara , Otjohangne , Otjongeama Orten endigt . Etwa und Ngamisee im Osten , wo sie in hohen Sanddünen Okavangofluß
Sandfeld
der rote
1 in hoch liegt Kalksteinlager
bilden .
weitgestreckte
Niederungen
es
sondern
entgegen ,
daraus
einem
namentlich
liegt ,
weit
Auge
das
uns
glänzt
Wiesen
unsrer wenn
Gelände , dessen
bis zu l in Höhe.
Wachstum
Grün
leuchtende
saftige
dauernde
das
nicht
mit
Grasfeld
, den gewaltige
So
laufen .
nach Osten
von Westen
ein großes
reicht , ist alles Aber
oder gelbe Sand auf dem Untergrund hebt und senkt sich das Wellenförmig
das
die Sonne
Gras
der hat , ein gelbgrauer , melancholisch stimmender Ton weiten Fläche . Wir haben auch keine glatte Rasendecke vor uns ; nur ver¬ einzelt stehen die hohen Grasstöcke , um sie her ist die Erde vom Regen fortohne Graswuchs. gespült ; hie und da findet man sogar gänzlich kahle Stellen bald die oft 3 — -l in erheben sich zwischen den Grasstellen wieder Dann Bauten hohen Hügel der weißen Termiten , bald die kleineren kegelförmigen dieser Tiere der roten und schwarzen Ameise , jeder von ihnen von Millionen über
schon ausgebrannt
Wege zwischen haben sich ihre sauber gearbeiteten bevölkert ; die letztgenannten in ihre Wohnungen den kleinen Grashügelchen , von denen sie den Grassamcn Wühler , Mäuse, unterirdischen die Auch gebahnt . schleppen , mühsam Gängen den ihren mit haben und Erdschweine , fehlen nicht ; sie Ichneumons Boden
oft so untergraben
hindurchzukommen die
wäldchen ,
.
Hier
das
Auge
,
daß
unmöglich
es
und dort
findet
erfreuen ;
auf
man den
ist ,
mit
Wagen
in den Tälern Höhenrücken
Pferden
oder
kleine Mimosenwächst
vereinzelt
genannt . Nur auf den Flächen bei Otjossn dsstje Dorngestrüpp , rvnekt hangue , Okehoro , Epukiro und Etemba gibt es niedrige , vereinzelte , oft aber Flächen Dornbäume , die in die breiten zusammenstehende auch parkartig Hoch¬ im schon meist erhält Die Omaheke bringen . einige Abwechslung sommer , das
also
mehr
die Herero verheerenden
schon
flache Land
im
Oktober ,
besser festhält
meist schon im August Grasbrände
verwandeln
reichlichen Frühregcn , dessen Feuchtigkeit brennen als der gebirgige Westen . Darum das alte Gras ab . Diese oder September die riesigen Flächen
zu schwarzem
Staub;
13 aber oft schon nach vier Wochen sprießt durch die Bodenfeuchtigkeit5—6 ein langes neues grünes Gras auf, in dem große Herden von Rindern, Schafen und Ziegen in der Sommerzeit reichlich Nahrung finden und fett werden. So ist die Omaheke eines der besten Weidefelder der Herero. Sobald die Regenzeit kommt, sammelt sich das Wasser in großen Rinnen und Teichen von 500 bis 1000 Schritt Umfang und 1's in Tiefe. Es ist oftmals ganz klar, häufig aber auch von den trinkenden Herden verunreinigt und zu schlammigem Morast zerstampft. In früherer Zeit, bis 1870, die Heimat der Elefanten, Anti¬ lopen, Löwen, Tiger und Strauße, bildet die Omaheke jetzt den Aufenthaltsort -o, der Uhus und Feldteufel. Die Herero nennen sie darum auch ouA-kinuZ kriegt. Gruseln das man wo , Kahlheit h. d. , onAnrunAUSö oder , Wüste
Das Flußgebiet. , so Kehren wir aus dem Sandfelde nach Südwesten und Süden zurück Natürlich . Flüsse der Gebiet das , Landes des Teil andern einen betreten wir , da — wie gesagt — bleibt der bergige Charakter auch hier vorherrschend Hereroland im wesentlichen Hochland ist. Zwischen seinen Bergen liegen hier , von zahlreichen Flnßrinnen durchschnitten und große Talkessel eingeschlossen . In der Regenzeit werden diese Rinnen mit reichlichem Graswuchs bedeckt und Täler nicht selten zu reißenden Gewässern und gewaltigen Wasserbecken, deren Durchquerung selbst für Wagen nicht ungefährlich ist. Denn diese sinken bis an die Achse in den tiefen Schlamm ein, und man braucht oft . Missionar Eich z. B. Tage, ja Wochen dazu, um wieder heraus zu kommen in solchem Morast Wagen seinem mit lang saß im Jahre 1891 vierzehn Tage fest. So ist's im Omuramba Omatako im Nordosten, so im Omuramba Epukiro und in dem des schwarzen Nosob. Omuramba ist nicht, wie oft fälschlich gesagt, Flußbett, sondern Tal, in dem ein trockenes Flußbett liegt. Während die Flußrinnen das ganze übrige Jahr trocken sind, können sie zur Regenzeit bei Hellem Sonnenschein zu reißenden Strömen werden, die in haushohen Wellen Herabkommen und alles mit sich fortreißen, was in ihren Laus kommt. Mit furchtbarer Gewalt bilden sie oft ganz neue Wasserläufe mit starken Strömungen, die ein Durchführen oder Überschreiten völlig un¬ möglich machen; denn außer den für die Eisenbahn geschlagenen Brücken gibt es keine anderen. Ebenso schnell freilich, wie solche Flüsse entstehen und wachsen, ebenso rasch fallen und verlaufen sie wieder; schon wenige Tage hernach kann man trockenen Fußes durch ihr Bett gehen.
Wasserscheiden. Der Lauf dieser Flußrinnen richtet sich im allgemeinen nach den vor¬ . Die eine von diesen bildet in der Richtung von handenen Wasserscheiden Süden nach Norden das Anasgebirge mit seinen nach Norden streichenden
14
Die
Wasser
die
rechts
, die
Otjiamangoinbebcrge
ziehenden
Okongava-
den
in
eine Fortsetzung
noch
nach Osten
von Westen
mehr
die
Omatako
von dem des Omnramba
Swakop
des
Flußgebiet
das
scheiden
Norden
Im
Nosob .
des
dein
zu
Swakop,
des
zu dein Flußgebiet
gehören
Scheide
von dieser
links
Otjozonjatiberge.
vorgelagerten
diesen
die
und
die Onjatibcrge
,
Ausläufern
haben.
bergen
ifllüsse. ",
Haupt -Omiramba
„ vier
es nicht
bemerkt , daß
sei gleich im voraus
Es
gibt : deu Kuisib , Swakop , Omades Hererolaudes sondern fünf Hauptflüsse Omatako und den Nosob . Die ersten drei senden ihre ruru , den Omuramba Ozean zn . Der zwei dem Indischen Wasser dem Atlantischen , die andern In
bis
schon
sich
Otjitarazu
bei
Kameeldornwald,
durch
Sohle
breiteren
einer
in
Okarupa
nach
hinunter
Tal
aber
von
er
zwingt
engen
fließt
durch ,
bei Otjimise
Bergen
hohen
zwischen
einem
In
Anfang .
seinen
er
nimmt
Otjosazu ,
östlich
Tagereisen
zwei
Ekoara ,
und
Otjozonjati
von
den Bergen
des Landes.
Regenfluß
periodische
bedeutendste
und
größte
der
ist
Swakop
und zwar bis Otjikune nach Norden ; hier wendet er sich im Bogen westlich durch von Ondrohungn , Okahandja , Osona , Otjikango , Otjimbingue das Berggelände seinem etwa 700 km langen Laufe hat er sehr zum Meer . In hinunter meist flache Ufer
Rhiet
bis
Haigamchab
bis
ab
da
er sich von
ausweist , windet
der Unterlauf
; während
abwärts
von Otjikango
Gefälle , besonders
starkes
seines Weges , wie bei Oviombo, durch hohe Felsen . In den breiteren Osona , Otjikango , Otjimbingue , Anawud , Horebis , Dieptal , Salem , hat er an Quellen , reichliches Gartenland Felsenbänke infolge der ihn durchquerenden der trockenen Jahreszeit in seinem Bette . In seinen Ufern und Weizenland Strecken
in guten
afrika , ein nur zeitweilig fließender Fluß , der nur 1874 , 1881 , 1891 , 1904 seine lehmigen Gewässer derselbe im
bis zur See
von Swakopmnnd
Bewohner
in
Fluß , der
rasender
erreicht , mit
Otjimbingue
drei
genug
oft
von
der
Khan,
und
Swakop kein
Quellen
Wasserscheide
herabkommeud
Okambuindja den
der
mündet .
Weizenland auf.
,
Trotz an
in
seinen
der
von
zwischen
Omaruru
Länge
Ufern
und
Lauf
bietet weist
kann
freilich
Dann
seines
Laufes
nicht
einmal
und , wie im
an den ebengenannten
bis
Nebenfluß südwestlichem
seiner
.
herabstürzen
von Otjosazu
sein
auch
verdient
Erwähnung
der
nacheinander
Jahre
Geschwindigkeit
1874 , die gewaltige Strecke Flutjahre durcheilen. Ort in kaum 12 Stunden
wie
Staunen
der Hälfte
schon in
Jahren
meisten
den
und
versiegt
Sande
Regenjahren
zum größten
hinunterbringt
dies,
tun
in Südwest¬
ist eben , wie alle seine Brüder
Swakop
Der
ohne es zu wissen .
manche Reisende
durchschreiten , und
überall
sein Sandbett
man
kann
er auch
Seite , der
rechten und
Okahandja
bei
bei
Haigamchab
in
gar
wenig
nur
Garten-
unbedeutende
Der
Omaruru
von Omburo
- oder Eisibfluß
bis Okombahe ) durch
Weizenflächen
aus .
Bei
Omaruru
Omburo ,
während
ins
Der
Meer
Omburo
unteren
Laufe
Kuisibfluß
In
gerade
ist
zu sehr
.
nimmt In
der
einem
von Akazienbäumen das
wenig
Richtung
Wasser
hat
dem
Quellen,
und
bei
Namalande
,
nämlich
von
Omatako
Tal
und Dornbüschen
(Omuramba
seiner
hin , als
und
gibt
es fast gar
Otjikururume
Omumborongbonga
den Omatakobergen
seinen )
auf beiden Seiten
ganze Tal , nach dem er seinen Osire ,
den Otjamukurubergen.
hauptsächlichsten
nach
Omuramba
breiten
Auch in seinem Gebiet ,
(so
Garten - und
endigt.
Grenzfluß
in einer schmalen tiefen Lehmbodenrinne selten
in
seine
breiten
wäre.
entgegengesetzter
nach Nordosten , Okavangofluß
nur
sich streckenweise
mit
er
sind
in ödester Sandwüste
hier viel von ihm zu sagen
zeichnet
entspringt
und Okombahe
er in seinem
Mündung daß
Hinter
hingegen
sehr schöne Ufer
mit
den
Gürtel
in Regenzeiten
hat: Tal den
nicht
der Omatakoberge.
keine Quellen , nur an
in
dichtem
läuft sein Gewässer zumeist
überschwemmt
Namen
Laus
oft
vereinzelt , z. B . bei
Ufern
künstlich
gemachte
Brunnen , die bis zu 5 ui tief sind. Ein
anderer
in
östlicher
der
Omnramba
nimmt
Richtung
dem
das
Bett
Lutjahau
auszeichnet
— bei Epnkiro
weiter
aber
der Lauf
er sich in einem hervortritt
.
Südlich weißen
,
Nosob.
Beide
die Kalahari
drei
Tagereisen
auf der Westseite
der
in beiden
Lehmboden ,
durch
bis Okehoro
den Weg
4 — 5 ni tiefer seinen
Ufern
Qnarzsand
Otjomukarn
dieser und
auf
genannt.
und
sind .
Wege
dem
schwarzen der zunächst
vereinigen
Der
trägt
seinen
Namen
ohne Quellen ,
Sein
in seinem
soll .
von
den Herero
weißer
Bruder
Mittellauf und
von Ongombo
oder Witvlep . Damit
Epako nach wären
.
Onjati und
von
dann, fließen,
nach Angabe
schwarze breite
--
getrennt,
in den Molopo
münden
wieder und den
Richtung
Naosannabis
verbirgt
Weg.
Ostabhang
in südöstlicher
tiefe , meist 4 in
Selbst
auf, die
nach Otjohangue
seinem
Omataura
landes
sucht .
Brunnen
auf
, den
in
Gartenland.
hie und da einmal
angibt , in den Oranje , sondern
sich seine
gebrochen
dem weißen und
Brüder
den
nebst
dem er nur
bei
den Limpopo
hat
geht , um so mehr
schneidend , nach Süden
der nicht , wie die Kolonialkarte der Eingebornen
Tal
es sich besonders
, oriornbu , bezeichnen seinen
ihren Lauf
auf,
nach Osten
entspringen
und nehmen
sie sich nach
nördlichere
aus
Feldbrunnen
Dieses
— wodurch
) hohe Waldungen
Flusses
Sandtal
Menge
nnd
von ihm finden wir noch ein Flußpaar
Wasserscheide bis
flachen
Eine
( - Verirrung dieses
Epukiroflusses
zustrebt .
seinem oberen Teil festen schwarzen Lehmboden Je
des
Nosob
ist der
dem schwarzen
Rinne
von Eknija
weist er doch eine Menge in
den Kalksteingrund
verdankt
Während Otjituezn
seine Benennung
jener
oder Gobabis
von Otjisauna
zu fließt , berührt
Otjihaenena
die wichtigsten
an
Flüsse
, Okazeva des Herero-
16 Quellen , Grunnen uncl Reiche. Ich erwähnte vorher die Quellen, die sich in den Flußbetten finden. Sie entstehen dadurch, daß Felsbänke sich quer unter dem Sande durch das , dadurch das verborgen talabwärts dringende Wasser stauen Flußbett schieben treten lassen. Natürlich sind auch sie periodischer Natur Oberfläche die an und wie die Flüsse selber und in ihrem Wasserreichtum oder ihrem Versiegen von diesen abhängig. Die wichtigsten von ihnen sind bei den Flüssen bereits genannt; der Vollständigkeit halber mögen sie hier zusammengestellt werden.
Sraben eines vrunnens.
17 Man
hat solche Quellen , orni
Diepthal
otni
genannt , in Omaruru
, Horebis , Tsaoobis , Otjimbingue
, Okombahe , Salem,
, Otjikango , Okahandja , Otjosazu
und Otjizeva , sie sind zumeist Süßwasserquellen. Eine
andere
Feldbrnnnen
,
Art
die
schnitzten Stöcken wo
von Wasserbehältern
von
den
im Sandfelde
ursprünglich
1 - 3 , ja wohl
gar dazu
Ausdauer
Nachteile .
das
einfachen
und
mit
gegraben
der Kalkstein -Untergrund
solchen
bilden
Eingeborenen
worden
Wasser
gibt
man
sie herzustellen .
der
weiße
und
Lehm ,
Ozombn, Holz
Da
zwischen
das
nur
sickert oft nur
an
und
diese Brunnen
oft
sie zwei
große sitzt,
sich nach dem Schöpfen tropfenweise
aus
periodischen
Flußquellen
und
noch
immer
heraus.
Neben
den
den künstlich
genannten
hergestellten
natürliche
Quellen
abhängig
und
Thermen ,
wieder
mit
dem Kalkstein
sammelt
sehr langsam
da,
Durchbohren
haben
eine schmutzig weiße Farbe , sodann
Wasser
sie nur
ge¬
sich denken , welche Mühe
Freilich
der
findet
dem Wasser dem Gestein
hartem
ein
gestattet .
6 — 8 in tief sind , so kann
Einmal
sogenannten aus
sind ; man
festhält
Werkzeugen
gehört ,
die
spitzen ,
,
beiden Feldbrunnen
otniiurni
vereinzelt
andere
Arten , ,
den
gibt es
genannt , deren
auch
enthalten
schwefelhaltig
kühles
ist .
Süßwasser
einige
Wassermenge .
Eine Die
Anzahl
un¬
davon
hauptsächlichsten
sich auf Groß - und Klein -Windhuk , zum Teil sehr stark und Otjikango mittelstark und 64 " heiß ; auf Klein -Otjikango schwefelig ; auf Okanduu , hinter
fließende
vom Regen
sind finden
77 " Oheiß ; auf 60 ° heiß und
dem Liewenberg , 30 ° heiß und schwach ; auf
Omapjun 61 ° heiß , schwach und schwefelig ; auf Omburo heiß und schwefelig; auf Otjozondjupa (Waterberg ) sehr stark und kalt ; auf Otavi stark und kalt; auf Otjivanda teils kalt und Von Menge
großer
die
hinein halten . gebilde
ist ,
viele
die Viehzucht Wasserstellen
in
Tälern
30 in lange
in
guten
denen Die mit
und
sich das Otuindjo
sind
endlich
Lande .
ihr
lachen sind die Ozondata und finden und wie diese selbst bald
noch
Es
Wasser
Bodensenkungen
Wasser Es
tiefe
Gobabis
stark,
eine
ganze
die
schon
sind
und Otuindjo , Plur . Ich kenne deren an 40,
sammelt .
sind
vom
Wasserbehälter Omisema , austrocknen.
die
bis
in
den
, deren Untergrund Jede
(Sing . : Oruindjo ) finden
Lehmboden . 2 — 3 in
und kalt ; auf
im
Regenjahren
Es sind beckenartige
Namen .
reichen
für
abhängige
) sehr stark
Teiche , Erindi , Omarindi
denen
ihren
Bedeutung
vom Regen
erwähnten von
tjongue (Grootfontein teils warm.
dieser
.
Eine sich in
Kalkstein¬
oniLi 'insti
sich nur
Regenwasser
Oktober
ausgewühlte
andere
hat
in den zahl¬ Arr
trockenen
, oft
Wasser¬
Flußbetten
ifiatcr Ndorgana. Hereroland treten
ist
des Festlandes ,
Jrle , Die Herero.
auch
ein Land
auf der
der
Fata
kahlen , baumlosen
Morgana
.
Sandfläche
Gleich der
beim
Be¬
Walfischbai 2
18 diese fast täglich beobachten . Dann erscheinen in der Luft wunder¬ bare Bilder von Seen , Palmen , Bäumen , Häusern , Menschen , Schiffen und Ein Bild ohne Wirklichkeit . , Trugbilder Luftspiegelungen Städten , lauter man
kann
auch
ein
Bild
des
und
Wehe
säst
ganz
genug
oft
es
wie
Welt ,
dieser
von
Wohl
Ver¬
auch große
aber
zu ver¬
im Sande
wieder
schon
vielleicht
morgen
um
anrichten ,
heerungen
Aber
dessen
Regen¬ oder sich verschließenden sich heute zerrissenen Bergen
neu beleben , bald
alles
worden .
Land ,
ein
doch
kahlen ,
dessen
ergießen , die in Kürze
Ströme
Jst ' s
sich öffnenden
der
von
abhängt ; ein Land ,
wolke
auf
ist .
Hererolandes
angewendet
sie
schon
rinnen ; ein Land also , in dem nichts ein sicheres Dasein , nichts eine dauernde Flußbett, solch ein ausgetrocknetes als hat . Kein öderes Bild Wirklichkeit heiterem bei oft und wieder dann aber ; brütet Sonne über dem die afrikanische Flut. Himmel füllt es sich mit wilder , alles fortreißender Regen lechzt hier das ganze Land ; aber monate¬ Ja , nach des Himmels lang blaut der Himmel darüber , und die Sonne sendet ihre glühenden Strahlen und Strauch , Mensch und Vieh herab . Alles Lebende auf Baum verdorrend Glück, schnappt nach Luft und schaut nach Regen aus . Welch ein unsagbares im fernen Osten kleine Wölkchen aufsteigen! wenn endlich nach sechs Monaten Aber noch heißt 's : Warten . Die dorthin . blickt man sehnsüchtig Täglich die Erde
weiter ;
alles
verbrennt
und
versengt
Sonne
glühende
rissig
wird
wie zerklüftetes Gestein ; der Himmel ruht wie eine eherne Decke bewegungslos die stechende Gluthitze Tag um Tag ! Doch endlich über der Erde . Wieder blitzt es am fernen Horizonte auf, bewölkt sich der Himmel stärker ; allabendlich ferne
läßt
der Regen dürre
Sommer
wird ."
des Windes die Steine
springen
Manches
Gebet
gen Osten der Wind ihn
und
rasselnde Regen .
im
, aber weißen
armen
um
soll es werden , wenn
Was
vor Hitze .
und
daheim
steigt
Regen
im
kommt?
kein Regen
mit
Gottesdienst ! Einige
empor . Doch sieh da , endlich wirkliche Regenwolken kracht ; aber der Westwind jagt sie im Fluge
zurück ! aus
senkt Donner , So
ihn
das
dicke Tropfen plötzlich
aufhören .
In
Regenduft
Gegen
ein .
dankbar
nun
und
Mittag
Land ;
ganze :
am andern
Doch
feuchten
wieder
sich über
unerwartet
es nimmer
!
Morgana
O Fata
dem Osten
atmen
Dunkelheit
wollte
die
aber
auch , der Donner
fallen
es
ihren Kindern ! Wie schwer wird ' s ihnen bei täglich 30 bis 32 OR. und bei der fast erdrückenden Schwüle des Nachts ! Der Hauch ist wie heiße Glut ; alles , was man berührt , fühlt sich heiß an;
Frauen mit im Schatten
Schwarzen
,
ertragen
noch
schon
wie
wie Zitronen
ausgedörrt
, obgleich
Männer
Wir
können ' s
Nerven ,
doch ohne
ist vertrocknet ,
Saft
„ Unser
sich warten .
auf
noch
Doch immer
schwer .
und
dumpf
grollen
und
rollen
Donner
und
ist
hie
er
so gewaltig
den Stuben
läuft
Morgen
den
Tropfen wieder
bringt
uns
; selbst die Ochsen spüren zu; die Schwüle nimmt und
endlich fängt
da da ,
zuckende der
Blitze,
langersehnte
es an zu gießen , als
das Wasser
an den Wänden
19
hinunter, durch Dächer, Türen und Fenster dringt's mächtig hinein. Im Nu ist alles naß, drinnen wie draußen. Alle Hände sind geschäftig , den lieben und doch unliebsamen Gast von den Häusern fern zu halten. Am nächsten Tage wiederholt sich der Regen und noch öfter. Nun grünt und erblüht neues Leben auf dem sonst so öden Feld. In wenigen Tagen ist alles wie verzaubert im schönen Lande der Fata Morgana. SS»
Drittes Capitel.
Rlirna uncl Temperatur. Gegenseiten uncl Leiten cler Dürre. Aus dem eben Gesagten erhellt schon, daß wir im Hereroland im all¬ gemeinen ein regenarmes und darum dürres Land vor uns haben. Alle obengenannten Flußbetten sowie auch die Flußquellen und Feldbrunnen ge¬ winnen nur in dem Grade eine Bedeutung für die Bewässerung und Ertrags¬ fähigkeit des Landes, je nachdem die Regenzeit Wassermengen mit sich bringt. Die Frühregen stellen sich selten schon Ende Oktober bis Anfang November ein und schaden dann oft mehr, wie sie nützen. Denn gewöhnlich sind es nur kurze Gewitterregen, und sie sind nicht stark und anhaltend genug, um einen Graswuchs zu erzeugen, der Bestand hat. Wie oft habe ich's erlebt, daß nach einigen solchen starken Gewitterschauern das Feld zu grünen und zu blühen anfing; aber ebenso schnell verwelkte es in wenigen Tagen unter der alles versengenden Sonnenglut wieder. Diese Regen, nicht selten mit starkem Hagelschlag vermischt, zerschlagen wohl das alte, verdorrte Gras zu Staub; aber nicht minder auch füllt sich das Flußbett reißend schnell und zerstört nun die junge Getreidesaat an seinen Ufern in wenigen Stunden. Wohl sechsmal hintereinander nahm uns nach solchem Regen der herunterkommende Fluß die eben reifende Weizenernte mit fort oder begrub sie unter seinem Sand. Die eigentliche Regenzeit beginnt erst anfangs Januar und dauert bis Ende April. Mächtige Wirbelwinde, Orukumbambura d. i. Regenbitter genannt, steigen auf und reißen alles mit sich fort, was in ihren Bereich kommt; gewaltige Staubsandsäulen erheben sich unheildrohend bis hoch in die Wolken und hüllen alles in Staub und Sand ein, so daß man kein Auge auftun kann; Ost- und Westwind kämpfen miteinander einen furchtbaren Kamps; nicht selten wird der Sturm zum Orkan, der gewaltige Bäume umbricht und ganze Strecken Buschwerk entwurzelt. Unter furchtbarem Krachen schlagen die Blitze in die Kamceldornbäume und zerspalten die stärksten Riesen. Sind ihre Schläge auch meist kalt, so fallen ihnen doch oft genug Hirten und Herden zum Opfer. So schwankt die Entscheidung in dem ungeheuren 2»
20 den der Nordostwind und schwer Sieg davon trägt . Dann ballen sich im Osten die Wolken schwarz von 1 bis 2 Stunden zusammen und entladen sich in heftigen Gewitterregen auf das ausgedörrte die wuchtigen Wassermassen stürzen Dauer ; drohend die Regenzeit Land herab ; in kurzer Zeit ist alles überflutet . So spielt sich , also Seeseite der von Regen der meistens ab . Nur selten geschieht es , daß ist ' s aber immer nur ein leiser Landregen , der von Westen , kommt ; dann der vorwiegend herrscht hat . Von August bis Dezember wenig Bedeutung immer wieder zu legen. Westwind , um sich gegen 3 bis 4 Uhr nachmittags des Landes ist auch für die Kolonisation Von nicht geringem Interesse ist , die jährlich in der Regenzeit die Frage , wie groß denn die Regenmenge ist die Menge des Wassers davon abhängig, herunterkommt . Selbstverständlich ist . Seit 1866 habe ich ein gutes oder ein geringes Regenjahr ob das Jahr und dabei gefunden , daß , wenn täglich einige Stunden veranstaltet Messungen höchstens 200 — 300 imn fallen , die Wassermenge tüchtige Regen anhaltend und jährlich seit 1869 gemachten meiner lege das Ergebnis beträgt . Ich von der Messungen sowie dasjenige Beobachtungen genau aufgezeichneten 1869/70 Jahre Die : sagen läßt sich folgendes 1886 ab hier vor . Danach , in denen die Flüsse meist schon im Regenjahre starke , gute bis 79 waren ; 1882 keine November liefen ; 1880 war Dürre ; 1881 gab es starke Flüsse und Kälte ; 1883 kalte Regen , viel Kälte und Flüsse , aber viel Hagelwetter schwache keine Flüsse ; 1884 Beginn der Regenzeit Ansang Februar , zunächst Flusses, des Einsetzen Oktober und erst im April starke Regen , darauf Anfang Ende des Regens mit fortnahm ; 1880 Beginn der schließlich alles Korn Regen. Dezember Januar , im April Hagelstürme , keine Flüsse , viel Kälte , im
Luftkampf
Und
nun
oft
wochenlang
1886 1887 1888
ReaenMenge mm 50
1889 90 1891 1892 1893 1896
und
her ,
bis
endlich
die
200 300 250 88 192
ab.
von
1886
Bemerkungen
Jahr
RegenMenge
nur Februar u . März Regen. gute Regen , aber keine Flüsse. Regenzeit begann nach Ostern; Messungen nicht vorgc-
1897
M6
Flüsse. '
1898
317
starke Flüsse.
1899
124
schwache Flüsse ; Regen November bis Dezember.
1900
272 124
1901
141
starke Flüsse. Siegen im Dezember. bis April Anfang Januar Wasscrstaud 6 in tief.
1902
186
1903
170
Regen
Jahr
hin
- Tabelle
nach Deutschland, Reise daher keine Messungen. schwache Flüsse. starke Flüsse. schwache Flüsse. Negendauer bis April. Regen wieder im November und Dezember ; kcineFlüsse.
Bemerkungen
MM
sehr wenig Regen ; keine Flüsse. Regen November bis Dezember ; starke Flüsse.
21 Meine genauen Aufzeichnungen über die Regenmenge im ganzen Hereroland in den Jahren 1886 bis 1903 haben mich zu folgenden Beobachtungen geführt. Erstens ist die Regenmenge im Westen des Landes, von Otjimbingue bis zur See, nur halb so groß, ja oft nur ein Drittel wie die des Ostens und Nordens; ebenso fällt im Norden doppelt soviel Regen als im Süden, im Namaland. Doch steigt auch im Norden bei Otavi , Ghaub und Waterberg, also in den anerkanntermaßen besten Gegenden das Maß des Regens niemals über 400 inin. Sodann hängt die Güte eines Jahres nicht nur von der Menge des Regens ab, sondern auch von der Zeit, in welcher er fällt. Ob er früh oder spät, in kurzen Zwischenräumen oder in langen Pausen kommt, fällt dabei sehr ins Gewicht. So ist z. B. eine Regenzeit von Januar bis Mai, in der etwa jede Woche 10 miii Regen fallen, nicht viel nütze. Diese geringe Menge trocknet nämlich schon nach einem Tage wieder auf und gewinnt auf den Graswuchs keinen Einfluß. Ja selbst wenn es jede Woche 20 miii Regen gäbe, also in vier Monaten 320 mm , eine recht hohe Zahl, so würde doch der Erfolg nur gering sein, weil die Regen in zu weiten Zwischenräumen fallen und sich dabei keine Flüsse bilden können. Erst bei starken, täglichen Gewitter-Regen beginnen die Flüsse zu fließen, bilden sich zahlreiche Quellen und wasserreiche Tümpel und wächst das Gras bis zu Ihs in Höhe. Man redet dann von guten Regenjahren, deren etwa vier bis sechs aufeinander folgen. Nach meinen Erkundigungen, die ich durch meine Erfahrungen bestätigt gefunden habe, wechseln in Südwestafrika Flutjahre mit dürren Jahren in unregelmäßigen Zwischenräumen ab. Alte, hundertjährige Herero, wie Kukuri, Kandji und Vingava, haben mir erzählt, daß sie sich in solchen Flutjahren oft vor dem Wasser auf die Höhen hätten flüchten müssen; das ganze Tal des Omaruruflusses von Omburo an bis weit unterhalb Okombahe sei ein großer Wasserspiegel gewesen, in dem sich Seekühe aufgehalten hätten. Im großen und ganzen sind solche Flutjahre selten. Ich selbst habe in 34 Jahren nur drei erlebt: 1874, 1881 und 1892; die Jahre 1869,70, 1878/79, 1888/89, 1896 und 1902 03 dagegen waren dürre Jahre . Seit 1840 sind überhaupt weit mehr dürre wie gute Regenjahre gewesen . Daraus erklärt es sich, daß der Swakop in 30 Jahren nur zehnmal und der Kuisib erst 1881 zum erstenmal nach 20 Jahren wieder voll bis zur See hinuntergekommen sind. In früheren Zeiten müssen überhaupt viel größere Wassermengen herunter¬ gekommen und die Fluten viel höher gestiegen sein wie jetzt. Eine Reihe ziemlich sicherer Anzeichen sprechen dafür. Einmal zeigen sich die jetzigen Flußbetten als versandete neue Flußläufe, die durch solche Hochfluten ent¬ standen sind. So fand man in dem jetzigen Sandbett des Omaruruflusses 5 in tief unter der Oberfläche hölzerne Wassereimer und Gerätschaften der Herero. Weiter findet man auf ziemlich hohen Hügeln jetzt noch vom Wasser
ausgespülte Felsenhöhlungeu und rundgeschliffeue Quarzsteiue. Die Lchmflächcu ferner auf Otjosazu, Okahandja und zwischen Omaruru und Ombnro sind, wie man an den oft 5 m hohen Flußufern bei Otjimbingue noch deutlich sehen kann, nichts als angeschwemmtes Land, in dem grober und feiner Flnßsand schicht¬ weise übereinander liegt. Da endlich, wo jetzt in Otjimbingue die Pferdeställe und Werkstätten der Kaserne stehen, war noch in den fünfziger Jahren ein Wasserteich mit mehreren Quellen, so daß die Missionare Rath und Hörnemann Ihü m tiefe Abzugsgräben machen mußten, um das fruchtbare Land zu entwässern und nutzbar zu machen. Aber schon 1869, als ich dort hinkam, mußten wir das Wasser in 2 bis 39s m tiefen Löchern suchen. Damals fand ich auch noch aus einem hohen Hügel am Swakop bei Otumuama glatt ge¬ schliffene Flußsteine. Diese Spuren früheren Wasserreichtums auch an der Westseite des Landes finden ihre Bestätigung durch die Erzählungen des oben erwähnten Sebastian van Reenen, der im Jahre 1773 an der Bai bei Nonidas noch Elefanten und Giraffen in Menge sah. Wo sind diese jetzt? 1870 sah ich ihre letzten Spuren bei Erindirondjiva, seit 1880 haben sie sich ganz nach dem Osten zurückgezogen. Auch der Osten des Hererolandes muß früher viel wasserreicher gewesen sein; behaupten doch die Geologen, das innere Becken der Kalahari sei . Wirklich fand man dort 1879 beim Graben eines einst ein See gewesen Brunnens noch Seemuscheln vor. Nicht minder weisen die kesselartigen Teiche der Omaheke darauf hin, daß sie früher in weitem Umfange voll Wasser ge¬ standen haben muß.
Dürre.
Eine andere auffallende Erscheinung in dem früher ziemlich wasserreichen, jetzt aber wasserarmen Lande ist die der General-Dürre. Mit ziemlicher Regelmäßigkeit haben nämlich seit 1761 — soweit können wir es verfolgen— etwa alle 30 Jahre eine sogenannte General-Dürre und etwa von zehn zu . Die Geschichte der zehn Iahen einige gewöhnliche dürre Jahre stattgefunden oben mitgeteilten Expeditionen und der Herero Jahres -Epochen Kalender lassen die ziemlich sichere Annahme zu, daß die Jahre 1771, 1792, 1833, 1844, 1867 und 1902,03 eine General-Dürre gebracht haben. Im Jahre 1844 mußte der Missionar Hugo Hahn die eben angelegte Station Okahandja des Wassermangels halber aufgeben. In den Jahren 1866—1868 war der Swakop in drei Jahren nicht bis Otjimbingue gelaufen. Bei meiner Ankunft auf Okahandja fand ich 1869 die sonst laufende Quelle ausgetrocknet und mußte dort und auf Osona das Wasser in fast 3 in tiefen Löchern suchen. Im Jahre 1902,03 war das Wasser auf Otjosazu im Flußbett bis auf 4 m , während es in den guten Jahren von 1870 an immer Tiefe eingetrocknet eine etwa 1000 Schritt weit anslaufende Quelle bildete. Es war dies das erstemal in den 31 Jahren , daß wir Wassermangel hatten und täglich nur
23 drei Eimer Wasser schöpfen konnten . Von diesen mußten wir täglich sts Eimer sparen , um nur nach 14 Tagen Kleider waschen zu können. Auch hieß es: schmutziges Wasser gieße man nicht eher weg, als bis man reines hat . Die gewöhnlichen , im Laufe von 10 Jahren wiederkehrenden dürren Jahre waren in dieser Zeit 1879 , 1889 und 1896 . Von 1883 ab bis 1901 konnten die Leute auf Otjosazu nur selten Weizen säen oder gute Gärten anlegen . Nnr die Zeit von 1870 bis 1881 waren für Kornbau und Gürten Segensjahre. Es erhebt sich die Frage : Was mag wohl die Ursache dafür sein, daß das Land jetzt weniger Regen bekommt als früher ? Ob die ungeheuren jähr¬ lichen Grasbrände in der Omaheke dazu beigetragen haben ? Ob man es der Zerstörung der Waldungen auf den Bergen , die von den Nama und Bergdamra niedergebrannt wurden , zuschreiben darf ? Ob vielleicht das Abhauen der Dornen für die Umzäumung der Weizenfelder in den Flußbetten , wie es namentlich auf Otjimbingue geschehen ist, mitgewirkt hat ? Fast möchte man es glauben . Denn die Beobachtung lehrt , daß die ersten Regen im Osten, im Quellgebiet des Swakop , immer da entstehen , wo reichlicher Wald ist. Okahandja , Otjosazu und Katjapja hatten , ehe die Nama im Jahre 1846 die Gegend verwüsteten , noch reichlichen Waldbestand ; jetzt findet man nur noch die abgebrannten dicken Baumstrünke im Boden . Leider machen es unsre deutschen „Knlturpfleger " nicht viel besser; denn der schöne, wohl lOO Jahre alte Mimosenwald ( Otusn Lliinosn ) bei Groß -Windhuk ist unter dem Beil der Forstwissenschaft gefallen ; ebenso hat der von Maharero und den Missionaren angepflanzte Mimosenwald bei Okahandja einer Baumschule Platz machen müssen.
Künstliche Lewässerung. Doch wie dem auch sei, Tatsache ist, daß Hereroland jetzt nur noch in guten Regenjahren wasserreich ist. Aber damit ist es noch kein ackerbaufähiges Land . Unsre Kolonisation hat darum versucht , es dazu zu machen. Man will die Wasserarmut durch Staudämme und Wasserbohrungen heben. Doch sind bis jetzt keine nennenswerten Erfolge damit erzielt worden . Meiner Ansicht nach sind die mit vielen Kosten hergestellten Anlagen bis jetzt verfehlt . Es fehlt eben hier zu Lande jede Vorbedingung zu solchen , vor allem die feste Rasen - oder Steindecke , durch welche die Böschungen geschützt und wider¬ standsfähig gemacht werden . Zum andern führen unsre Flüsse und Talwasserlünfe solche Mengen Schlamm und Sand mit sich, daß nach einigermaßen starkem Regen auch das schönste und tiefste Staubecken damit angefüllt ist, während das Wasser als hübscher Wasserfall über den Damm hinabfließt. Auch die Brunnenbohrungen haben nicht den erhofften Erfolg gehabt . Von den 28 Bohrlöchern bis zu 13 , ja 65 in Tiefe haben nur vier starkes, vier wenig und 20 gar kein Wasser . Zu den ersten gehört auch der Brunnen auf Otjosazu . Er ist fast 14 in tief und nnr 15 Schritt vom Flußbett
24
Fließen ;
zum
74 nun
von
Regen
stündigen
zwei¬ vom
nicht
Loch ,
das
2 m hoch voll . Aber wer wollte sich noch dazu so schmutziges Wasser herauf-
, nur
Fluß -, sondern vom Regenwasser der Mühe unterziehen , so tiefes
war
da
einem
nach
der Fluß
kam
November
Im
Eimer .
drei
täglich
nämlich
Brunnen,
wie mein
Wasser
ebensowenig
1902
im Oktober
aber
entfernt , hatte
und
selbst und in unserm im Flußbett es doch näher wir zuwinden ; hatten gab. und wohlschmeckendes Wasser , der stets reines , klares Gartenbrunnen in der Regenzeit , wo in den Selbst den Herero fiel das nicht ein . Gerade brauchbar
schmackhaftes
Technik
der modernen
durch die Mittel
land
daher schmutzig , lehmig und un¬ und aus¬ gesprengten den Felsen
Erfahrungen
den bisherigen
nach
also
in und
reines
immer
Brunnen
gemauerten wird
und
alles Wasser zusammenläuft ist , haben wir in unserm
Flußbetten
Es
schwerlich
gelingen , das
Herero-
zu einem
wasserergiebigen
Lande eines
mittelst
in Ovamboland
den Kunene
zu machen ; es sei denn , daß man ableitet! Kanals nach Hereroland
gehabt .
Wasser
Klima unck Temperatur.
Himmel ,
von
bis
dieselbe
der
ist seine
dafür
wolkenlose , blaue
November
verpestete
der Kultur
dazu beitragen .
es
man
als
Hauptursache
Bazillen
den
Während
.
ist jedoch die Temperatur
Die
Mai
von
viel
die trockene Hitze mögen
und
sollte .
Ende
nicht
noch
reine ,
die
fast
der
Auch
Höhenlage .
vermuten
nach
Lage
geographischen
gesunder ,
weit
des Landes
Klima
ist das
Dagegen
Luft
schwankend
Außerordentlich
bis zu 30 ° K
im Hochsommer
steigt, 40 — 45 ° K gegen 2 Uhr nachmittags sinkt sie in den Nächten bedeutend herab ; ja im Winter , also in den Monaten von 15 ° K des Abends in der Nacht Juli und August , fällt das Thermometer aus 5 °, ja 0 ° K , nicht selten sogar auf 4 ° K Kälte . Dann bis zum Morgen gibt es wohl in den Eimern Eis , jedoch nicht in den Brunnen . Nur einmal, in
und
im Schatten
der Sonne
und Hecken Glatteis 1883 , habe ich es erlebt , daß auf den Mauern im Oktober bis lag . Ein starker Nebel , wie solche nur in dürren Jahren und Kälte mitbringen , war zu Eis gefroren. zur Wasserscheide heraufkommen Stücken, Schnee kennt man nicht , wohl aber Hagelschlossen bis zu walnußgroßen . — können die alles zerschlagen und selbst Kleinvieh und nackte Menschen töten
im Jahre
Es
Hitze
ist,
Weizen
es kommt alle
Blüten
die
und
nur
sich gewöhnlich
der
des Weins , Kartoffeln
Gewächse ,
in
Feigen
der Nacht
im Dezember selbst
die
gewöhnt
sie in Deutschland zwischen
erwähnten
Tage . Durch selbst noch im Oktober , wenn
vor , daß sogar
zarten
wir
wie
die vorhin
es sich auch , daß
blühender und
bewegt
Er
windstille
gibt selten
erklärt
Ja
vor .
nicht
kommen
,
Barometers
des
Schwankungen
und
730 starken
am Tage Datteln
oft gänzlich
und
sind, 740.
Seenebel
25 — 30 ° K
und vernichtet
besonders werden.
ein solcher Frost Kürbisse , Melonen zerstört . Die des Dornbaums
Blüten
schönsten Hoffnungen werden dann in einer Nacht vernichtet, das saftigste
Grün ist am Mittag schwarz und verwelkt. Feigen, Granatbäume, Oleander, Bananen und Apfelsinen , die nur noch die Blätter behalten, aber keine neuen Knospen bilden, ersticken im eigenen Safte und gehen so zugrunde. VVV
Viertes Capitel.
Saum - unci L>klan2:enwu !SMW
ks
WW
WDvDW
Gmuhcrero.
Gesicht mit
Stirn , ein langes Backenknochen ; nur Hingegen
sind
eine
dünne
weniger
geringe Lippen
platter
Minderzahl und
schmale
und
Nase hat
ein
Nasen
weniger
vorstehenden
negerartiges eine
Seltenheit
Aussehen. .
Das
Gewöhnliche sind vielmehr dick. aufgeworfene Lippen und flache, etwas gekrümmte Nasen mit weiten Öffnungen. Die Zähne, in der Jugend schön und weiß, werden dadurch, daß sie die zwei vorderen Schneidezähne des Oberkiefers— das ihr Nationalabzeichen— in der Form eines aus¬ feilen, verunziert. Das oft starke Barthaar ziehen sich die Männer mit der Bartzange aus ; die Zierde der Finger sind lange Nägel. Das wollige, tief¬ schwarze Haar lassen die Männer halblang wachsen und verunzieren es durch Einreiben mit Fett und rotem Eisenstein(otMs ), indem sie kleine Zotteln daraus drehen und Muscheln und Perlen in diese befestigen . Frauen und Mädchen schaben sich die Haare bis aus einen Büschel auf dem Scheitel ab; an diesem Busch befestigen sie dann kleine, bindfadendicke Zäpfchen aus gedrehten Tiersehnen und behängen diese mit Eiscnperlen und Ähnlichem. Männer und Frauen reiben ihren ganzen Leib mit einem aus Fett und Eisensteinpulver hergestellten Gemisch ein, so daß sie oft geradezu davon triefen. Daß unter ihnen häufig recht korpulente Männer und Frauen anzutreffen sind, entspricht ihrem Schönheitssinn; sie lieben eben dicke , fette Körpersormen. — So stark nun aber auch der Körperbau der Herero zu sein scheint , so sind sie doch im allgemeinen Schwächlinge , da sie weder an Arbeit gewöhnt sind noch ihre Kraft recht zu benutzen wissen. Nur im Gehen und Laufen leisten sie Bedeutendes. So kommt es vor, daß sie einen Weg von 18 Stunden in einer Nacht gehen. Oft ist mein schwarzer Begleiter mit meinem trabenden Pferde in die Wette marschiert. Dabei ist die Körperhaltung des Herero eine stolze. Hoch aufgerichtet , den Kopf zurück¬ geworfen, die Brust heraus, die Füße nach außen gesetzt , mit schlenkernden Armen, in den Hüften sich bald nach links, bald nach rechts wiegend, schreitet der Omuherero einher voll Verachtung für den langsamen Gang und krummen Rücken des weißen Arbeiters. Dabei gibt ihm die stets in Bewegung gehaltene Lanze oder bei den jungen Leuten der quer über die Schulter gelegte Stock, auf dem die Arme ruhen, sowie der im Leibgurt steckende Kirri (Keule) ein verwegenes Aussehen. Die Kleidung der Herero ist äußerst einfach und besteht meist nur aus Schaf- oder Ziegenfellen , die nur auf der Fleischseite gegerbt und auf der Haarseite häufig verziert und mit Fett eingeschmicrt sind. Um die Hüfte wird mit einem 6 in langen, künstlich geflochtenen Hungerricmen (o^onFOncku) ein Schurzfell befestigt. Im Gegensatz zu Or. Schinz sei hier bemerkt , daß sich der Geschlechtsregisterriemen , ein heiliges Ding, nicht an der Ozongonda, sondern im Pontok des Werftoberhauptes befindet. Ein Halsband von drei laugen über den Rücken hinabhängenden Riemen mit Eisenperlen, ein Büschel Riemen, das von dem Hinteren Teil des Schurzfells bis zur Erde hinabreicht, an Händen und Füßen eiserne Arm- und Fußbänder, an den Knien solche von Leder, machen , den Häuptling ausgenommen , den ganzen Schmuck der
56 Männer aus, die stets mit unbedecktem Kopfe gehen. Wesentlich anders sieht die Kleidung der Frauen aus. Schon durch ihre einer Tiara ähnlichen dreisörmige Ledermütze , die oft recht schön gegerbt und genäht und vorn mit einem Schleier aus feingegerbtem Ziegenfell, hinten durch Riemen mit Eisenperlen verziert ist, fallen sie auf. Um den Hals tragen die Frauen eine Menge Perlenschnüre; ein Leibchen aus Straußeneierschalen bedeckt den Ober¬ körper; ein langes Schurz¬ fell hängt vorne bis über die Knie herab, während der Rücken durch ein oft schön verziertes, mit Perlen eingefaßtes Fell, über das der lange Mützenschleier herunter¬ hängt, geschützt ist. Auch bei den Frauen sind Arme und Beine mit Ringen aus Eisenperlen geschmückt , die an letzteren nicht selten bis zu den Knien hinaufreichen und bei reicheren Frauen manchmal ein Gewicht von zehn Pfund haben. Kein Wunder, daß die mit solchem „Schmuck" behangenen„Damen" nur langsam watschelnd sich fortbewegen können. Die jungen Mädchen tragen bis zu ihrer Mannbarkeit nur einen Gürtel (oruHerero-Männer in ihrer Volkstracht. vunllu) mit 30 bis 40 langen Riemen, die mit Perlen verziert sind und bis auf die Erde reichen. Im übrigen bleiben sie unbekleidet . Man könnte sie ebenso wie die jungen Männer der Herero fast schön nennen; doch dauert es nur kurze Zeit, und die Sünden des Heidentums, Unzucht , Bosheit und alle möglichen Leiden¬ schaften, prägen den Gesichtern ihren entstellenden Stempel auf. Dazu kommt, daß die Männer sich durch Brandmale und Einschnitte, sogenannte Sieger¬ male, an Backenknochen und Schläfen und Oberarmen entstellen , so daß sie auf den Fremdling einen geradezu Entsetzen erregenden Eindruck machen
Wesen
seinem
so sehr
Denn
können .
aus , wenn ihrer wieder ist ihr Benehmen,
der
seinen
und
haben sind ;
beieinander
viele
und
Freundliches
etwas
Einzelne
Zügen
kann , so trotzig ebenso
aber
und
Munteres
sklavenhaft
in
sehen sie
finster
und
feige
8
sobald sie al¬ einem lein ge¬
Gegner
genüberste¬ Was
hen .
Nähe ihre aber dem Eu¬ ropäer beson¬ ders unange¬ macht,
nehm
ist der furcht¬ bare Geruch, ihrem
der
ent¬
Körper
und strömt den man bei allen
fast
W
fin¬
Bantu
Gegen
det .
ihn hilft wedcrSeifenoch Wasser ; viel¬ ver¬
mehr
schlimmert ihn derenAnwendung indem
nur ,
sie die Poren des
Körpers
nur noch wei¬ ter
öffnet.
Auffallend
Mädchen
Knochen
oder
keine Eisen
bei
der Herero
Gesundheit
Auch Schmerzgefühl
Leben .
i :> ihrem Schmuck.
ist
die strotzende und
Hcrcro -zraucn
kennen
Miene , der
Kopf
ihrem
sie so leicht
wenn abrasiert
ihnen oder
oft
so sittcn - und zuchtlosen
nicht . mit die
So einem
verziehen Stück
Schncidezähne
Knaben scharfen ausgefeilt
sind — gut
meisten
Die
und schnell .
sind keine Seltenheit.
vou 70 bis zu lOO Jahren
Leute
böse
recht
Alter , und
hohes
ein
erreichen
Herero
sie
wenn
selbst
—
heilen
Stichwunden
und
Schuß -
werden .
-SS
Drittes Kapitel.
cles Volkes.
Der Oharcrkter
Wahrheitstreue
nicht
dem Charakter
der
der
oder
des
, um
Hererocharakters
sei die Liebe zu seinem
und
diesen
unter
nur
Vor
des Gewissens .
auf der,
wesentlich
auch
beruht
im Besitz , sondern
schwachen , Einwirkung
oft
auch
wenn
Unter¬
Der
jenen .
unter
wie
ebenso nichtsnutzige
wiederum
doch nicht
schied liegt
Charaktere
anständige
ebenso
den Armen
unter
auch
gibt
es
den Reichen
unter
wie
drehe,
stolz auf¬
Aber
gesinnt .
niedrig
und
mutlos
echter Herero , sondern
tretender
und
herrisch
kein
sei er
Wollen
und
Denken , Fühlen
sich sein
den
Vieh ; ohne dieses
Schwerpunkt
der
gesagt ,
man
arge
kommen
dem Herzen
„ Aus
hat
Rechte
gewissen
einem
Mit
Matth . 15 , 19 :
paßt
ihn
auf
Auch
tritt .
Gedanken . "
seines
Trieben
und
seines nicht die schwache Stimme ist , wenn preisgegeben dabei in den Weg ihm hindernd das Recht des Stärkeren
völlig
Herzens Gewissens
vergessen , daß
nicht
Gelüsten
den
solcher
als
und
Heide
ein
Herero
in
liegt
diese Erscheinung
nämlich
darf
Man
selber .
für
Grund
Der
absprechen . Herero
die
beiden
man
kann
doch
und
andern ,
behauptet
eine Beobachter
entgegengesetzt . Der
vom
Gegenteil
das
selten
nicht
völlig
oft einander
und
schieden
ver¬
außerordentlich
sind
Herero
der
Charakter
den
über
Urteile
Die
allem
man
darf
übersehen , daß dieser wie des Herero niemals bei einer gerechten Beurteilung ein Kind des Augenblicks und darum oder doch die meisten Naturvölker
alle
vom Wechsel auch
Grundzug
gut .
sehr
Herero , wie andermal
Lügner
kann und
selten
man „ faule
auf
sie von
sagen
Herzen , die aber Wesens
klein
von
er
seiner
sich und
miteinander
etwa
mit
ihrer
Art :
diesen Sünden
Worten und
„ Wir
der Heiden
ist.
geworden
Herero
haben
zwei
eine Seite
ihres
beschreiben :
wortbrüchig
" d . i . ein
groß
Art
stehen ." Die
in Einklang
Bäuche " , treulos
Röm . 1 , 18 — 31 bezeichneten
ist ein Omuherero,
natürlichen
diesen
von ihnen
zur Rede , dann
Ausbrüche
(Lehrer ) , das in
kennen
einen
nämlich
man
Stellt
selbst
Herero
leidenschaftlichen
angedeuteten
die Umstehenden : „ Muhonge
sagen Ein
eben
böser Leidenschaften
Ausbrüche
Die
Regungen .
gute
Charakters
ihres
solcher
wegen
auf
andrerseits
Man
ist .
abhängig
völlig
der Stimmung
auf plötzliche
bei ihm ebensowohl
stößt darum wie
und
der Verhältnisse
„Sie
sind
auf alle Fälle . "
sind auch
die ihren .
immer Die Was
59
So
gegen Feinde .
Seite .
Gefühl
hat ihr sittliches
Vieh
bis
und
abgestumpft
dem
mit
stete Herumliegen
das
, und
ist eben ein Nomadenvolk
Es
Ehebruch .
Unzucht,
der
zu offenbarem
hinaus
auf Jahre
voll
„ Augen in
zügellos
allzuoft
ihre Frauen
untereinander
leihen
nur
ab
zehn Jahren
von
sind
die Kinder und Männer
Fleischeslust , und
oder Tochter . Selbst
Weib
gelüstet ' s nach des andern
einen
Den
Ehebruchs " .
ständig
Fast
Bedeutung
eigentlicher
Wortes
der
und
Sinnenreizes
des
des
in
haben
ihnen
von
viele
ihres
jener
der Herrschaft
sie unter
stehen
wankelmütigen,
Spiel
von
bald
dieser ,
von
bald
grausam
und
zeigen sie sich im wechselvollen
Charakters
unsteten
gegen Freunde
Fremde
gegen
herzlos
und
in ihrer
glühend
hilfsbereit
ebenso
Haß ,
ihrem
in
unmenschlich
wie
Verwandte
und
wild
wie
Vieh
zum
Liebe
selbst tiefster
voll
doch
und
beherrscht ; ebenso
Leidenschaften
; von zügellosen
Todesfurcht
Frende und
stumpf
im Schmerze
wieder
Gleichgültigkeit
; voll
Tränen
ohne
Toten
ihren
doch
Leichtsinn , und
unsagbarem
und bei
Trug , voll
und
voll ausgelassener
dabei
treulos ,
und
Roheit , undankbar
und
Schmutz
bettelhaft , voll Lug
und
geschwätzig , zänkisch , geizig
mütig ,
, eitel und hoch¬
Prahlerisch
schildern ?
sie eigentlich
man
soll
Ja , wie
zu
nur
steht , findet
auf sie.
Anwendung
Teile
sehr geringen
einem
geschrieben
Röm . 2 , 15 vom Gewissen
andern
zum
«ber
auf den Tiefpunkt
nahezu
gebracht.
kleine Kinder weißt , so lüge als
Lieber
„Weiß
die
er
nach
jemandem
mit
Himmel
gleicher und
ich ihn
den
Münze
der Gefragte andern heim .
Frage
lauten : „ Ich genau
Bescheid
nicht verraten Solange
geworden.
Natur
Verlogenheit
Antworten
er
auf einen andern.
die
man
hängt
Gegenfrage.
einer
mit
Antwort:
nach jemandes
weiß
nicht, "
weiß .
Der
„ ich kenne Herero
; tue ich es doch, so zahlt
eben
kann , verschwört
seine Schuld
du
es : „ Wenn
oft heißt dieser
Das
zutage .
des Herero zweiten
fragt
er
nicht gut
dich in Verwahrung
regelmäßig
Oder
denn ? "
Hölle , er sei unschuldig ; liegt
schiebt er sie ganz gewiß
Mit
man
hört
sicher die Antwort
wenn
sich dann , ich darf
eine
auf
antwortet Kenne
hast es nur
für
als
glauben, würde
könnte ,
von bestimmten , offenen
kein Freund
so
wird
ihn nicht, " auch
vor !"
Frage
ich es denn ?
Schuld , dann
lügst, " und
„ Du
doch etwas
uns
der Herero
es zusammen , daß Z . B . auf
schon :
sagen
Selbst nichts
mir
die Lüge ist ihm zur
ist ihm angeboren , nnd
Lügen
aber
Herero
des
überführen
sogleich auch die Verlogenheit
tritt
Da
genommen . "
der Betreffende
Freund
guter
als
man
wird
nicht gestohlen ; du
dir
ich es
habe
da
seine
Volkes
als
ihn
man
ist
Sünde , solange
dieses
nicht
Worten
den
man
wenn
Ding
habe das
„ Ich
aufgehoben , und
ihnen Dann
wird .
selbst
nicht ;
er
stiehlt
erklären :
ist .
gilt
Wollte
.
gebrandmarkt
Dummkopf dann
im
ertappt
Tat
frischer
aus
nicht
und
Stehlen
Charakterbilde
Zug Lügen
weiterer , häßlicher
Ein
Nnehrlichkeit .
offen
sagt er
er sich bei
zutage , dann
60
es
Charakter
des Herero
schwarzen
Hautfarbe
nicht , wer
sich nur
eine
einem
annähernd
richtigen
Urteil
der
Typen
schiedensten
ihres
hin sich ein Bild
fettig
beschmierte
ihnen
zu
zu hören
Reden
höchsten Grade
init
Milcheimer
hölzernen
hinreicht ,
vielleicht
auch mancher den
tiefen
Abgrund
des
dem Gefühl
eines
Pharisäers
zu
in
Einblick
einen
mit
dann
Dem
Leute . "
bessere
christlicher
Millionen
bei
aber
Und
nischen Herero . fordert , gleicht
nun
wer
um
sind
doch
auch
nie,
meinem
an
ich
Kann
man
Beobachtung
des
bei so tief gesunkenen
heid¬
zwei ."
selber
weniger
ja
es
oft
vollkommene
Disteln
von
Feigen
und
von Dornen
ihnen
von
christliche Tugenden
spezifisch
gar
Trauben
dem , welcher
bekommt ,
gelingt „ So
mir
eine
Weißen
vom Hörensagen
„ Gottlob , wir
Weißen
sich
wendet
Ekel
Mit
sagen :
ich an
voraussetzen , wieviel
nicht
Sittengesetzes
entdecke , finde
Fehler
einen
Nächsten
gegenüber
Bruder
schwarzen
seinem
im
ihm der Herero
, den
er auch nur
sagen :
zu
lernen.
sich freilich
Hereroheidcntums
gefilmten
pharisäisch
langweilige
kennen
kann
soll .
setzen ab , wenn
Weiße
andere
mit
Art
ihrer
schmutzigen , übelriechenden
Inhalt
übelriechendem Mund
seinen
an
freundlich
ebenso
mit
ganz
Beamten
er z. B . den
fühlen , wenn
verletzt
oder
Offiziers
eines
Gefühl
ästhetische
die
sich scheut ,
nach
sie niemals
, wird
in
nicht
zum Ermüden
ihre
auf
zu hocken und zu antworten
und
wer
ihnen
sich
Wer
übelriechenden
Hand
mag ,
mit
oder
zu reisen
Benehmen
fehlgehen .
wohlgepflegte
ver¬
den
mit
schmutzigen ,
hineinlegen
Herero
des
vertrauter
äußeres
ihr
immer
die
in
eigene
seine
trinken ,
Beinen
untergeschlagenen Das
macht , wird
Hand zu
essen,
Umgang
auf
nur
Zu
hat .
feindlicher
Wer
Charakters
hineinzukriechen , und
Pontoks
aber noch
Beobachtung ,
.
Kleidern
kennt
jahrelange
Bevölkerung
europäischen
seinen
mit
scheut ,
auch
ihnen , freundlicher , ja
mit
Verkehr
gehört
zu seiner
aufgehalten
ihnen
unter
Zeitlang
lange
allzusehr
Charakter
ihren
und
Herero
Die
paßt .
dem
von
welche
,
nur
haben , das
entworfen
ein Bild
Beobachtern
flüchtigen
manchen
so
wie
ergehen
mir
lassen , so würde
sein
bewendet
nun
diesem Gemälde
ich es bei
Wollte
pflücken wollte. Dem
Beweise
einige Betteln
der Herero .
am liebsten
alle Reisende
Fast
dafür .
betteln
Gewiß , es
um Tabak !
nur
sagen will , daß
Wahrheit
so.
Herero .
Der
Vieh , von Es
wird
durch
den Angebettelten
der Bettler
Der ganze
jener
solch
ist
Reichtum
dem
er leben
muß .
jedoch
keinem
reichen
mit des
Herero
Viehherden noch armen
Und
Sachen
reicher
besteht
ausschließlich
hat freilich je
ob er Ansicht
er ihm dadurch
er selbst !
Herero
bettelt,
seiner
Nach
vielen
sei als
seinen
unverschämte
Bettler ,
reichen
einen
sein Betteln , indem
doch viel reicher
Weiße
das
Auch der Reiche
: „ Nein ! weshalb ? "
sich nicht schäme , so ist die Antwort ehrt
sich über
alle .
eben
aber
man
Fragt
beklagen
Nur
nicht .
Züge
die helleren
doch auch
fehlen
Gemälde
düsteren
dem ist in als
der
in
seinem
auch mancher
Weiße.
einfallen ,
zu
einem
61 solchen zu sagen : „in
puo
aber
verhaßter
ist dem
Herero
.,oinuruvLnän nicht
^ und : „ tzuri
aller
Anfänger
ono 'owbs
Tage eine
Abend . Kuh ,
solchen Herero
sagt
ernähren
sie
seinem
Dagegen
wieder
So
Ehrensache ;
Sie
der
reiche
aus
„ Vv
oft
dem
Stücken .
tu , ve; pururu
ihn
und : es ist noch
Herero
freien
nennen
weißen
Von
, uvs
einem
Kurs , inuvs
Weißen ,
und
Micisg , iiu
besingen
der
oft
kupnilru,
"
„ Geben
auch mich die Herero
Betteln , aber juuäs «. uu
gern
seine
gibt ,
nennen
sie:
Wohltaten
noch
nach
macht
reich, "
sagt
ihr
oft beschenkt , ohne mich nachher
auch Geschenke geben
tzapuikuJ
noch
sagen
sie,
ist dem Herero
er
gibt
und
eine
wird
die
haben. Ein
in
„ uu
:
Einen
",
haben
anzubetteln .
Fülle
gibt
Ziege , Schaf
Armen ."
„ LIu
.
eine Kuh ) ! — Nichts
Geizhals .
sie leben , geben sie Geschenke ; selbst im Tode
Freigebiger
Tod .
Sprichwort
weißer
pojoje " , d . h . Geizhals
ihr Sprichwort
die
ein
tolrsre
Ochse ,
pururu ., ^ d . h. „ Während .,ouckjuuck >6 ,
(gib mir
als
die
Anderes . er
als
Jeder
Gast
Werfteigentümer
anständige
Weiße
einkehrt , auch
gastlich
bietet
zum Feuer , Milch
ihm
und
einen
Dickmilch
die Gastlichkeit haben sie das uoiiAUiiäg,/ ' „ Der Fremdling Werft, "
oder :
„ Wer
dem
kann
aufgenommen
Lagerplatz ,
für
sicher sein , in jeder
Wasser
zu
für
ihn und seine Leute
Sprichwort : „ oiuuuuäg , der Gast , ernährt
hungrigen
Fremdling
. u den
gibt ,
werden .
sein
an .
Werft, Der
Vieh ,
In
Holz
Bezug
aus
pururu oiuuiui Eigentümer der
dem
wird
es
nie
möchte
ich
Mangeln . " Wenn seinen
daneben
Geiz
doch
Sparsamkeit
der
Herero
geizig
auch
wieder
dem
Herero
speichert
nennen .
Der
mahlzeiten
auf .
Totenopfers
, sieht man
Schluß
auch
Bei
eine
diesen
Ein
beschenkter
Herero
oder
was
gleich
Gebe
ich z. B . einem
dieser
dem
seinem
Nachbar
Brocken
mit
kaum
einige
Fenster rind Der
ihm
oder
zürnt
Löffel zur Tür
Oft
Herero
und
wird
was
es
nie
Herero , der
mich
Rang Der von an
einer
fremder
Kinder
ihm
gegenüber
für
seine Opfer¬
Hochzeit
oder eines
Mitesser , sondern
mit
Fleischkeulen
unterlassen ,
mit
Begleitern
besucht ,
Stück
der
ihm
seinen
die
Weiße
auf
am den
gereichten gleichfalls
findet
bei ganz
seinem voll
Speise
Brot
mitzuteilen.
Tabak ,
dieser
der
ißt
hungrigen
so gibt
gibt
hungrige
und
ebenso
immer
von Gästen , die
zum
hinausreicht,
nicht gut etwas um
Herero
sie dann
Begleiter
sei jenem
Nachbar
Stück
auch der Letzte noch einen
sieht , wie
er glaubt , die Speise
ist ein Pontok
ein
Hälfte ,
und so fort , bis
unwissende
von dem
gibt , seinen
Zunächststehenden
ein Stückchen
erhält .
Anlaß
so
Nama
eilen. man
ihm nun , weil
hungrige
Hunger .
an
sei,
erscheint ,
seine Viehherden
eine Menge
Frauen
Werft
es
allein
Menge
nach ihrer
filzig
aber , sei es aus
nicht
Schultern
und
verschwenderischen
genug ! — für
seinen
den Milchtopf
62 des Eigentümers herumsitzen und ihn ausleeren ; dieser aber sieht dem mit Befriedigung und Freude zu. Man hat weiter oft behauptet , die Herero seien die undankbarsten Menschen von der Welt ; selbst ein Wort für Dank hätten sie in ihrer Sprache nicht ; die besseren brauchten deshalb das Wort „ nänntzi " , aus dem Holländischen äuntz ü , danke dir . Auch wir Missionare haben leider dies nckanki in die Schriftsprache aufgenommen . Aber die Hererosprache hat ein Wort für „Dank " , „cki" heißt ja , ckiiii aber : ja ich danke. Uns schien dieses ,7iiii nicht entsprechend ; wir sagten deshalb : itju ncknnki . sage Dank, die Herero aber antworten meist : ckiiü, otzutjn » ckunlri : ckiiii. das heißt ncknntzi, ich danke dir . Auch das Wort : „tnnAn , oucknnssero «, danken . Dank findet sich, so in den Liedern : „Allein Gott in der Höh ' sei Ehr, " „Xobjai 'i tss UZN tnnKue " , und Dank für seine Gnade , „uumdamo tun ^ sje " . „Nun danket alle Gott " , „mutn tunA c>V6 Llnlionn " . „Gott , ich danke dir von — onckanAi, Herzen " . In neuerer Zeit haben wir sogar neben onänuAsro n (Ian § i, Dank , danken , eingeführt , gebildet von dem Stamm tnnog, . — Auch aus ihren Märchen nnd Fabeln lassen sich Züge der Dankbarkeit anführen . Wie oft ist es ferner bei uns auf Otjosazu vorgekommen, daß eine Heidin , der wir irgend etwas gegeben hatten , sei es auch nur einen Schluck Dickmilch oder eine Nähnadel , unsere Hände faßte und küßte, indem sie ausrief : ^ckiiii Äutzonu ULnckje" , d. h. danke, danke mein Herr . Meine Frau und Frau Ve . besangen die Heidenkinder draußen im Feld : „ckiiii ouckjnnckjk sie ." — In den schweren Septembertagen 1880 , wo selbst der englische Reisende Herr Palgrave gegen Maharero die Befürchtung aussprach, daß die wütenden Herero sich am Ende auch au den Weißen vergreifen würden , sagte dieser zu ihm und mir : „Denkt doch nicht , daß wir so undankbare Menschen sind und es vergessen hätten , daß ihr es gewesen seid, die uns unser heiliges Feuer am Brennen erhalten haben . Ihr habt nichts zu fürchten , denn euch verdanken wir unsere Freiheit ." Keinem der Weißen, außer dem Engländer Mac Nab , wurde ein Schade zugefügt . Siehe diese Geschichte in Kapitel : „Krieg 1880 ." Ich darf darum hier auch zwei Dinge , welche Oberleutnant H . v . Fran ^ois in seinem Buche : „Nama - und Damraland " , S . 86 und 191 . 192 von der Undankbarkeit der Herero anführt , richtig stellen. Die Mörder der zwei Bastard und des Mac Nab haben nicht am Abend vorher mit diesem gegessen und sich von ihm bewirten lassen, sondern kamen erst in der Nacht dort an. Was aber der brutalste aller Herero , Uandjua , getan hat , kann man doch nicht auf Rechnung aller Herero setzen. Ferner handelte es sich bei der Geschichte in Otjosazu , April 1884 , nicht vornehmlich um Kukuris Herden, sondern hauptsächlich um meine Besuche bei den Mbanderu - und Muretileuten , die der Alte nicht erlauben wollte , weil ich sein Missionar sei. Seine
63 Ochsen hatten
allerdings
ich ihm darüber Kinder
auf
während
Vorstellungen
dem Platze, "
meiner
machte
wurde
Reise
und
er
die Gärten
sagte :
freilich
böse .
Herr bedroht haben soll , ist eine Aufbauschung die er selbst weder gesehen noch gehört hat. darum
„ Du
heimgesucht .
hast mehr
Daß des
mich
aber
Erzählers
sprechen , wie es so viele ernte ,
1873 ,
Namen
aus
Auch
gibt
auf
tun .
Otjosazu
Dankbarkeit mancher
Ein
sein
:
Hereroheide ,
erstes
Kind
„ Omdoroto
Herero
seinem
dem
in
geboren Freunde
alte
Dinge,
gewesen ; aber überhaupt ab¬
der
ersten Weizen¬
wurde ,
nannte
dessen
Unser
tägliches
Brot.
sssuvu weißen
als
der
über
Gewiß , die Herero sind auch gegen uns oft undankbar können wir ihnen dennoch nicht die Dankbarkeit
Als
Rinder
beim
Abschied
reichliche
Geschenke an Vieh. Gewiß , viele sind andere eins . den
So
sagte
von
anvertrauen
sind diebisch , um
Ich
könnte
ein Ansiedler
Schlüssel
Ordnung
Herero
wieder .
seinem
tonnen
und
und
habe
Dieses
so treuer
eine Menge
Händler ,
Haus
und
gefunden .
dafür
bei
Vertrauen
ehrenhafter
während
seiner
habe
schwarzen
einer
Rückkehr
er
seinem
aber
anführen .
er habe seinem
Boden
stets
und
Beispiele
Nur Diener
Reise
seine
weißen
getrost
Sachen
in
Nachbar
nicht
zu schenken gewagt! Gegen Manche
den
schwächeren
Grausamkeiten
sind
ihnen
bei
diesen .
mit
andern
der
Weißen
man
ihr
Verhalten
Die
Nama
angehaucht ,
besonders
Rasse .
ihren
sie achteten
sich als
setzen .
Nama
die Herero
gläubischen Nama Werk
und
gegenüber
unzähligen
Raub -
und
dem
Grausamkeit
auf Rechnung
auf
Ochsen
an dem (Siehe die
Mordzüge
haben,
häufiger
als
von der Zivilisation Witbois , als
für
eine
Paviane , und .
Die
des Aberglaubens
auszurotten
zu
ihrer
toten
Urahnen .
Feind , weil
Blutrache .)
Schuldliste ,
grausam . /
nicht
und
aller
noch
, ja begangen
der Nama , so erscheinen
sich, weil die Herero
denken .
fallen
gewiß
Jonkerschen
die heiligen
auch
aber
galten
mit
lebendig
gewalttätig die Nama
Solchen
der
welche
ihre
Dafür sie sich aber¬
zivilisierteren Habgier
ins
gesetzt. Als
Reise
ihnen
Rache , oft
Morden
die
die
sind zum Teil
raubten
diesen nicht tot , sondern
mit
hielten
Augen
berufen , diese
der Herero
Die
nahmen
In
Herero gegen
gemein ,
grausamer .
höherstehende Grausamkeiten
ist der
sie im Kriege
Naturvölkern
Vergleicht
diese entschieden
Feind
, die
der
deutsche
von Omaruru nach
nach Okahandja
beinahe
zweitägigem
war , fanden
ihn
schmachteten
Weißen
ihn mit
Milch
die „ grausamen
Reichskommissar
wilde
Dr . Göring sich von
Herumirren
im
Herero .
Sie
brachten
zum Wasser
und
dann
und brachten " Herero.
ihn dann
im Jahr
seinem Felde
Wagen dem
den ihnen
nach ihrer
nach seinem
1886
entfernt
hatte
Verdursten
nahe
ganz fremden , ver¬
Werst ; dort
Wagen
aus einer
zurück .
labten Das
sie
taten
64
rvie den
in vielen
Stücken , genauer
Fremden auch und
sklavisch
Anzahl
denn
dies
Friedens¬
eine Art
da
und
sich hie
setzten , „ feige , kriechend" xstzs
iislce " ,
; sie aber , die Herero, nie einen
zum Aufstand
bis
die Herero eine
an
Weißer
seitens
Morde
nennen? leidet , sich jedem
nicht
besehen , ein Ehrgefühl , das
wird , ist
nachgesagt
den Herero
Stolz , welcher
und
der Hochmut
Auch
man
ist, wie will
festgestellt
Herero
dagegen
haben ,
gemordet
Weißen
weiter
Wenn
keinen Streit .
wollten
Herero
anfingen
Streit
Leute , die immer
besondere
d . h . ganz
auch
die
solche Weiße
sie nannten
Aber
ist so.
zeigten , dem
aber
daß
auf die Brust
Gewehr
das
ihnen
, die
Soldaten
darin
kann Gewiß ,
sehen .
Weise
ihrer
nach
Man
erscheinen .
ein Sklave
liebe
furchtsam , ja kriechend
feige ,
soll der Herero
gegenüber
Stärkeren
Dem
ist stolz wie jeder Deutsche unterzuordnen . Der Herero uslii ucki besingt sein Land wie dieser . Er sagt : ^ Oumi omnlisröno steht bei den Herero
Gebot
vierte
Auch das
ist mein
Land.
in Ehren .
Ein
dieses
bin ein Herero , und
d . h. „Ich
/
oi ' oniiäjs
der
Zeichen
oder des Vaters ist es , wenn Kinder den Namen lassen; zufügen , ja diesen dann oft verschwinden
gegen die Eltern Ehrfurcht dem eigenen der Mutter
den
bei schwört Der Herero z. B . Ha Kukuri ^ der , die des Kukuri . wenn , wert auch Liebe solchen seiner Mutter , und diese ist einer Tränen
«rstorben
ihr
es würde
und ihr
.
die Männer
hinter
auch
doch
so sind
zu
wecken
eine
barkeit
sprengt
und
Wer
unreinen Naturkind In muß
man
und
Dabei
erhält . sich ihnen
aber
Lust ?,
Begehrlichkeit das
ist auch da frönende
Summa , will
in
Schamgefühl
man
sagen : Die Herero
schließlich weiße
der
jeden der
hat,
Scham¬
wahr ,
daß
und wollüstigen
die
Augen
Riegel
fallende der
Ehr¬
Versuchung
erliegen
seiner
gemeinen,
, der
oder
das
über
tieferes
freilich
der Schuldigere
Urteil
„ ominös " ,
in dem Volke
In
welche
Gewalt
Kulturträger
in seinem
sie
zu erhalten
haben .
ihnen ,
werden , wenn
ein
leider
es
der Weißen
hingegeben
ab,
Sprichwort
da , die
bleibt
vorn Kopfe
ihre Haube
Unsittlichkeit
Jungfrauen
bei
immer
Mädchen
und
sie im
nennen
die ungezügelte
Jünglinge
gefallen ,
Dinge läßt .
Liebe
Eheliche
je
nicht
niederschlägt.
die Augen
Frauen
der
in dem Volke
Frau , die
angerechnet
Schamlosigkeit
größten
zur
, um die schönen Sachen
Hereromädchen Weißen
nimmt
unbefleckt
davon
gefühl
junge
Keine Hererofrau
solche Macht
Eine
honigsüß .
Schamgefühl
keine
sich die
entblößte .
Haupt
jedes
und
bedeckt und
und
Vaters
des
Grab
wenn
setzen
im Freien
Gottesdiensten
Blöße
ihre
eines Mannes
Annäherung Bei
Mädchen
junges
Kein
sei .
als
auch nicht so,
ist endlich
ist das
einen
solchen
eines
Verluste
sie beim
Ähnlich
ist .
zu begehen fähig Selbstmord den Kindern heilig. Mutter Es
ist, daß
so stark
zu dem Kinde
Liebe
ihre
die Herero
widerstandslose gerecht sein , so
sind nicht so schlecht , wie es der Verleumdung
—
unsrer
Farbe
nennen
und
der
Bezüglich
mit
einmal
Livingstone
den
in
ist mir
Schwarzen andern
sich in
Stelle:
Weise
keiner
von
den Herzen
geworden , in
oft schwer
Jahren
ersten
mit seinem und geübtem
von dem zu finden , was Tertullian meint . Bei längerer Beobachtung
nur etwas eliristinnn
auch der Herero Minis , natnrnlitör
der
ein sich
II , S . 242 ) .
der nnsrigen " (Reisen , Band Es
an
Und
unterscheidet
Bösem
sittlich
von
Vorstellung
kann
einer
Niedrigkeit
1866 ) .
selbst zu erhöhen " (Tagebuch , 4 . April „Ihre
der
gegenüber
verleiten ,
Herz
menschliches
Dr.
sagt
kindische Sinn
kläglichste
der
„ Nur
Recht :
übersteigt,
Eingeborenen
der
Verachtung
geringschätzigen
der Weißen , die
die Zahl
30 Eingeborenen.
gegenüber
es 81 Weiße
waren
April
bis
1905
Zeitung " von
die der Eingeborenen
weitem
fanden , bei
Aufnahme
im Gefängnis
Weiße.
ebensoviel
wohl
und
entnehmen , daß
Polizeiberichten
den amtlichen
kann
sie damit
„ Deutsch -Südwestafrikanischen
der
Leser
aufmerksame
Der
Halunken
Eingeborene
1500
sind an
Swakopmund
In
und
wollen , so sprechen
sie selbst sind.
Kinder
Geistes
pflegen.
aber Menschen
Hunde , Beeste
wissen
solche behandelt
als
nur
Reden
und
sie in Büchern sie nur
so
Fremdlinge,
Sklaven , sondern
ausgelegt . Wenn
Hochmut
frecher
als
ihm das
aus , welches
nur
" , d . h . nicht
solche „ Ovutnu
der Herero
Wenn
schlecht,
zu werden
Weißen
gewissen
mit
die Berührung
schlecht , wie sie durch nennt , so wird
Verhältnissen
ähnlichen
bei
Weiße
manche
wie
die
nicht
auch
würden ,
sein
so
nicht
schlecht , aber
sehr
allerdings
sind
Herero
Die
.
Wahrheit
Regung
edleren
an jeder
hinzustellen , ist wider
Lüsten
gleich in ihren
Tieren
abzusprechen , sie nur
Mangel
Ihnen
hat , sie zu schildern .
so oft gefallen
—
65
von sittlich Bösem Blick habe ich jedoch gefunden , daß sich ihre Vorstellungen unterscheiden . Mord , Grausam¬ und sittlich Gutem wenig von den nnsrigen und sind ihnen Unrecht keit , Haß , Lüge , Unsittlichkeit , Ehebruch , Diebstahl zu ihnen kamen . Eines ihrer Sünde gewesen , auch ehe noch die Missionare dito . msjo , inu rnu sagt : „ Oruinju Sprichworts , die Stimme hast getan Sünde kleine eine auch du
alten „Ob gibt
für
kein Wort keit ,
Ehrlichkeit ,
werden . suchen , gleicht
Voll der
Freigebigkeit mit
Herero er
findet einem
.
Maßstab
christliche Tugenden man
Wildling
sich veredeln .
Anlagen
die .
Das
läßt
Abschnitt
„ Mission " näher , beleuchten
Gewissens
gäbe in ihrer
es
Sprache
diese einfach nicht . Ebensowenig Liebe , Milde , Wahrheit , Gerechtig¬
Allerdings
dem
Erziehers
Jrle , Die Herero.
für
Worte
und
entwickelte aber
wohl
welche behaupten ,
Unrecht , kennen
und
usw . nicht
Unrecht
und
Sünde
die Begriffe
in ihr
fehlen
Die ,
Schuld . "
dennoch
dir
eralln . "
stsnäs deines
christlicher man
darf
dazu .
Unter
und begründen
Erkenntnis
bei den Herero Sich
selbst
Recht
gemessen nicht
überlassen,
Hand
eines
sorgsamen
Erfahrung
, wie
ich sie im
der
ist meine
von
Begriffe
die
dürfen
werde. O
66
Doch eins bedarf der Erläuterung noch. Es wurde schon auf das Gewissen der Herero gedeutet; wie weit darf von einem solchen bei ihnen geredet werden? Da tritt uns eine höchst bemerkenswerte Erscheinung ent¬ , insofern darin die Stimme des wahren, lebendigen gegen. Das Gewissen Gottes vernommen oder geahnt wird, ist bei ihnen verstummt. Auch die Sprache hat kein Wort dafür. Wohl weiß auch der Herero — vgl. später — von dem einen höchsten Gott, dem Karunga Ndjambi in seiner Sprache, aber kein Bewußtsein noch Furcht hat er, daß dieser ihn wegen Hurerei, Dieberei und dergleichen strafen werde. Und doch gibt es etwas wie ein Gewissen bei ihm. Es ist ein Gewissen, ein Schuld-, ein Strafbewußtsein seinen . Von ihnen fürchtet er Strafe , wenn er ovnstnrn, seinen Ahnen gegenüber etwas in betreff der Herden, der Opfer, der Speisegesetze versäumt. Und sein Gewissen ihnen gegenüber hält ihn hier und da auch von anderem Bösen zurück. So verkümmert und verbildet uns solch eine Art von Gewissen erscheinen will — was ist bei den Heiden nicht verkümmert und ver¬ bildet? —, es bietet doch den Punkt, wo die Bezeugung des Wortes Gottes bei ihm haften und von wo aus sich bei denen, die Gottes Wort annehmen, ein christliches Gewissen bilden kann, dem es fürwahr an Zartheit nicht fehlt. V * D
Viertes Kapitel.
Die Sprache 6er lerere. Am Gesang erkennt man den Vogel und an seiner Sprache ein Volk. Die Sprache der Herero, das Otjiherero, wie sie selbst es nennen, gehört zu der Familie der über 250 Dialekte umfassenden Bantnsprachen (wörtlich: ")- Das Verhältnis der verschiedenen Dialekte zueinander „Menschensprachen , Dänischen, , Englischen , Holländischen ist etwa dasselbe wie das des Deutschen Schwedischen usw. Übrigens sagt man richtiger anstatt Herero-Sprache oder Bantu-Sprache, Sprache der Ovaherero, da weder „Herero" noch „Bantn" Worte bezw. Eigennamen, sondern nur Wortstämme sind, die erst je nachdem zu Substantiven oder Adjektiven oder Verben umgebildet werden können. Jetzt sind durch die Arbeit der Missionare die meisten dieser Bantnsprachen zu Schriftsprachen geworden, die Bücher der Heiligen Schrift in sie über¬ , Gesang- und andere Lehrbücher in ihnen tragen und biblische Geschichten abgefaßt. Über die Mühseligkeiten der ersten Sprachstudien, da die Missionare darauf angewiesen waren, den Eingeborenen die völlig unbekannte Sprache vom Munde ablauschen zu müssen, ließe sich viel sagen, doch fällt das aus dem Rahmen dieser Arbeit heraus. Jetzt weiß man, daß der Bau der
67 Sprache , die Vor - und Zeitformen
der Verba
Sprachen
große
Das das
eigentlich Plural
Bei
den Verba auch
richten .
Die
Herero
hingegen
liegt
diese
wenngleich
Keine
die Herero
gekommen
sind
Formen ihre
deren
benachbarten
Sprache
einen
Verständnisses 18 Klassen
geben
der
Hebräischen . vor
allen
Herero
im
haben
und
Zugrunde
liegt
den Wert Aus
ihm
allen
eines entsteht
des sogenannten
das Teil
bezeichnen
Die
Hererosprache Nominalpräfixe. In
ähnlicher
Pronomina hat .
drei
Klassen Dinge
nur sind
erster
mäßig Zeiten .
Das
jedem
oder das
nominale
in
jetzigen
Weise
ihrer und
die
der
dritten
darum
ist nur
Person : es der
sogenannte und
Verb .
Vokalklängen, Weichheit
Stamm , der
Vorsehung Präfix
kann
Vielmehr und
der Zusammenfügung
seines
vorgehängte
es artikelartig
an
sich
Präfixes, anlautende
ansehen ,
als
o nennen. Gestalt
hat
also
9 Klassen
entsprechend
auch ihre besonderen
solcher sind
und
sie.
gibt
es
Bei
kronomsn wandelt
für
86pnrntnui
für
die übrigen
Personifikation In
die
Pronomina
„ der Menschenklasse " , Formen
gleich den Substantiven Es
Reichtum
usw . hat.
„ Menschcnklasse " ein .
die Pronomina
stehende
zwischen Substantiv Hier
Verbs
: ich, du , er , wir , ihr , sie hat ,
die Pronomen
Stelle
der ersten ,
und
auffallende
den Substantivklassen
die Pronomina
Personen
treten
Tabelle an
.
in Berührung
angenommen .
und
durch
desselben ; man
am daß,
Kultur¬
» » geminderten
bestimmter
gebildet , so daß jede Substantivklasse
Während
alle
ein
der
bedenkt ,
niedrigsten
Vokalen
eine
noch eines
Substantiv
Nominalpräfixes
o ist kein wesentlicher Determinativ
Wortformen
Substantivs
mit
auch nicht die übelklingenden
an
damit
man
der
Koffern
Reichtum
Präfixe
Sprache
am wenigsten
Sprache
Wichtig
Bantusprachen
wenn
auf
. der
Ähnlichkeit die
andern
Einen Einblick in die Weise der Wortbildung der Satzteile möge folgende Übersicht geben. weder
Sprache Gerade
Erscheinung ,
und
die nähere
des
Kulturvölkern
großen
Pronomina.
Suffixen
den
Nama
Auslauten
im Singular
und
Schlüssel
ihre
haben . Die
der
je 9
wichtigen
den Bantnstämmen
sie doch mit
es
sich nach
Nachsilben
sich so auch
In - und Wohllaut.
sind ,
Verba
auffallende
unter
erhalten
Schnalzlaute vokalischen angenehmen
und
die
usw . des
Vor - und
bewahrt .
Bantn-
bei den Substantiven
sich auch die Adjektivs
der
, der
Niphal
stufe standen , gerade
besitzt
und
Temporalsuffixe
, die
) in den meisten
ist dies , daß
in den besonders
Ausdrucks
Piel ,
hat
treuesten
ihrer
richten
die Verbalpronomina
Qal ,
(Fürwörter
die Präfixe
ihnen
Affixe ), die Substantivs
ausweisen.
des Otjiherero
Nach
des
und
die Pronomina
Wortbildende
gibt .
Bestimmtheit
dem
und
(Suffixe
Übereinstimmung
Charakteristische
und
sind
Nachsilben
der
der nachfolgenden beigefügt .
Das
erscheint
regel¬
sich nach den verschiedenen
eine Klasse aufgeführt.
5*
I .Klassc Sing . omu
Plur . ova II.
Sing . oiva ", Plur . oivi
III.
Sing . o Plur . 020
IV.
Sing . otsi Plur . ovi
V.
ouarui 0V6
omuti der Baum omiti die Bäume
VI
0N0 U0 OVI0 vio
imbui imbi
mbu mbi
i 26
0^0 ^0 020 20
inclji iucia
nchi väu
yi vi
also tjo idi 0V10 VI0 imi >i
ist mbi
i'i
illdi
ncli
e (je)
vro ro 0N0 U0
iugg.
NZU
ru tu
oruo ru otno to
iuäui isui
näu tu
Inga imbui
Xu mbu
U
ougombo der Ochse 02 ongomks
die Ochsen
otjina das Ding oviua die Dinge eboro der Eimer omaboro die Eimer
iugui iugui ingui ^6 6^6 0^6 imba 0U6t6 0U6U6 6116 imba imba 0U0
„
Sing . s Plur . oma.
„
orutuo der Löffel Sing . orn Plur . otu (o2o1otutuo die Löffel oXanats « das Kindlein ouuatss die Kindlein
Ire u
olco Ico
„
Sing . oXa Plur . ou
oubona das Reich omauboua die Reiche
n
„
Sing . vu Plur . omau
0U0 U0 0U0 U0
Sing . oXu Plur . oma
oXutui das Ohr omatui die Ohren
Iru
VI. VII. VIII. IX.
I .P .S. mdi oinuuäu der Mensch 2. „ „ u u u mu 3. I .P .P. tu ovauclu die Menschen 2. „ „ mu V6 3. »
6
6
0U0 U0
UZ« NgU VM
mbu mbu mbu
iinlmi
mbu
iu §a
NAU
olruo Iruo iugui 0U0 U0 ivga
Xu VZU
sich in drei Klassen ein, d. h. in die zweisilbigen Primitiv «, in die Derivativ «, welche aus einem Primitivum mit Anhängung eines Suffix gebildet find, und in die (wenigen ) Denominativ «, welche von gebildet sind und eine aus¬ einem Adjektivstamm mit dem Suffix des stellt die Grundform gedehnte Tätigkeit bezeichnen. Das Primitivum Verbums dar und hat im suturalen Präsens , Futurum , Jmperfektum und historischen Aorist vokalharmonischen Auslaut , dem vorausgehenden Vokal Die Verba
teilen
entsprechend , z. B . von dem Stamm tonu (schlagen) : touo Litt llitg , (gehen) :
tono Iiiti
tono Iilti
tono Iilti
Die verschiedenen Zeiten sind: 1. Der partizipiale Aorist . Er bezeichnet eine andauernde Tätigkeit , die aber doch zu ihrer Zeit ihr Ende findet , z. B . blühen. 2 . Der historische Aorist . Er bezeichnet eine Tätigkeit in ihrer augenblick¬ lichen einmaligen Erscheinung , z. B . fallen. 3 . Das futurale Präsens . Es bezeichnet eine andauernde , gleichsam unbegrenzt sich fortsetzende Tätigkeit , z. V . wachsen.
69 Doch verwendet der Herero alle drei Zeitformen bei einem jeden Verbum , je nachdem unter welchem Gesichtspunkt er die mit diesem ausgedrückte Tätigkeit ansieht: 4 . Das Futurum. 5 . Das Jmperfektum. 6 . Das Perfektum. 7 . Das Plusquamperfektum. 8 . Das Jnssivum. 9 . Der Optativus. Die Verneinung beim Verbum wird durch ein llu oder Im ausgedruckt, das teils vor , teils hinter das Pronomen sopni 'ntnm tritt. Das Passivum hat keine besondere Zeiten ; zur Bezeichnung desselben dient das Suffix nn. An einem Beispiel
aus der Substantivklasse , der „Menschenklasse " , sei und «opni 'ntnm von Substantivum , Pronomen
die Zusammenordnung Verbum gezeigt. 1. Partizipialer Aorist : omunckn n tonn ovnnckn vs tonn 2 . Historischer Aorist : omnnäu e tono ovnnckn mnvo tono
der Mensch ist am Schlagen die Menschen sind am Schlagen der Mensch schlägt die Menschen schlagen
der Mensch ist ein schlagender Präsens : omunckn mn tono ovnnckn mnve tono die Menschen sind schlagende der Mensch wird schlagen omunckn mnn tono 4 . Futurum : ovnnckn mnnve tono die Menschen werden schlagen der Mensch schlug omunckn nn tono 5 . Jmperfektum : die Menschen schlugen ovnnckn vn tono der Mensch hat geschlagen omunckn nn tonn 6 . Perfektum : die Menschen haben geschlagen ovnnckn vn tonn Z. Futurales
7 . Plusquamperfektum 8 . Jnssivum : 9 . Optativus : Die Adjektiv « Präfix gebildet.
: omunckn nn tonono ovnnckn vn tonono omunckn NKN tono ovnnckn NANvo tono omuncknskutjnjn tono ovnncknchntjajvo tono sind
ebenfalls
in
der Mensch hat geschlagen die Menschen hatten geschlagen der Mensch möge schlagen die Menschen mögen schlagen möchte der Mensch (doch) schlagen möchten dieMenschen (doch)schlagen
ähnlicher
Weise
aus
Stamm
und
Es darf uns natürlich bei einem Nomadenvolke nicht verwundern , daß sein ganzes Sinnen und Denken auf diese Erde und besonders auf die Vieh¬ herden gerichtet ist, daß darum seine Sprache auch arm ist an abstrakten, geistigen Begriffen . So reich die Sprache an Worten ist, so arm ist sie an
70 Inhalt , vermögen doch ihre etwa 150 Wortbildungssilben keinen einzigen tieferen Gedanken unsrer Sprachen wiederzugeben ! Das einzige Mittel , um das allernotdürftigste Verständnis solcher Dinge zu erzielen , sind die Verbalsuffixe mit ihren Verlängerungen , Verdoppelungen , ja Verdreifachungen. Worte und Begriffe wie Treue , Glaube , Hoffnung , Gerechtigkeit , Keuschheit, Demut , Erlösung , Seligkeit u . a . fehlten gänzlich, ähnliche Begriffe waren zwar zum Teil vorhanden , aber in heidnisch entstelltem Sinn . Es bedurfte daher erst einer Reinigung und Umgestaltung der Sprache in christlichem Geiste , um sie für die Verkündigung des Evangeliums brauchbar zu machen. Wie schwierig solche Arbeit der Reinigung und Umgestaltung war , mögen einige Beispiele zeigen. Der Beginn der lutherischen Erklärung des 3 . Artikels : Ich glaube , daß ich nicht aus eigener Vernunft rc. heißt : mdk rillinnu , stutju lil iiLknsnru , okustumduru - Ich habe mich (selbst) gefunden, daß ich nicht nehmen (d. i . glauben ) kann . Das Wort „Geist " war den Herero natürlich unbekannt . Es mußte durch „Wind " (omdexo ) wieder¬ gegeben werden . Das betreffende Wort gehört freilich seinem Präfix nach nicht zur „Menschenklaffe " , sondern zur „ Viehklasse" , die das Präfixum hat . So hat uns das Otjiherero mancherlei Schwierigkeiten bereitet ; hat doch der Vokal „ u " als Vor - oder Nachsilbe allein 14 verschiedene Bedeutungen. Noch eine Eigentümlichkeit , die für den Geist der Sprache durchaus charakteristisch ist, sei hier hervorgehoben . Es sind die überaus zahlreichen Ausdrücke des Empfindungslebens für körperliche und seelische Affekte, für Eindrücke und Empfindungen , bei denen der Zustand der ganzen Persönlichkeit nach Leib und Seele in oft prägnanter Kürze wiedergegeben wird . So heißt z. B . : Wie befindest du dich ? Wie geht es dir ? u rl vl , d. i . wie bist du? Antwort : mlfi ist iirmu , d. i . ich bin schön, gut . Oder : n i'itonKU inisu -er erhöht sich, d. i . er ist stolz ; uu xoi 'g. -- er ist abgekühlt , d. i . ruhig geworden ; u Q' olinru -- er hat einen Kopf, d . i . er hat Kopfschmerzen ; u n ' oinuso - er hat Zähne , d. i . er hat Zahnschmerzen ; uu tupsliuii -- er ist gestorben an der Leber , d. i . hat Leibweh ; us . roiiä 'uinuui 'Ä --- er hat die Därme heraufgestiegen , d. i. er hat Sodbrennen ; nu totjiru - er ist tot am Kopf , d. i . er hat Kopfweh ; inbi n ' ömdur :« -- ich habe einen Fuß , d. i . Fu߬ weh ; mfiu tofiulliiu - ich bin tot an der Fußsohle , d. i. barfuß ; mbi n ' omunnö -- ich habe einen Finger , d. i . einen bösen Finger ; rndu tomefio -- ich habe Augen , d. i. ich bin augenkrank ; — dagegen ess u u 'otffi 'n - er hat einen Kopf , d. i . ist hartköpfig ; u n 'oskllAo - hat einen Nacken, d . h. ist hals¬ starrig ; uu tomu. 26 llA6 erist vor Zorn gestorben , d . i . ist zornig; nu toi ' nfio 26 traurig -; uu uiru , oimiümu - er hat sein Herz niederfallen gemacht , d . i. er ist stille geworden ; uu xunckjurlsa onän sö - er hat sein Schaf verloren gehen gemacht, d. h. er hat sein Schaf verloren ; uu vsrsü umuuy ' s - er hat sein Kind krank gemacht, d. h. sein Kind ist ihm erkrankt;
71 oder na . 26 Mi 8k>, oniuatjs ns - er hat sein Kind getötet , d. h. er hat ein krankes Kind ; u n ' otsinjo okjLuiruku - er hat einen trockenen Mund , d. i. ein böses Maul ; nu tu - er ist tot , d. i. müde ; us . tu -- er ist ganz tot, d . h. dem Scheine nach ; uu Koka - er ist gestorben, aber nicht maustot; us ritanaura - er hat sich umgedreht , d. h. bekehrt ; ins ja ^ ich komme, aber über ein bis zwei Stunden ; ins ja tjnnan ^ a - ich komme sogleich, d . h. etwa in zehn Minuten ; ins ja naindano - ich komme jetzt, aber erst über eine halbe Stunde ; o uruu konjs ^ werde nicht müde , auch wenn die Welt dich müde machen will ; o uruu ksnvi - werde nicht müde. Böses zu tun . So könnte man noch lange fortfahren , doch würde es zu weit führen, auch nur annähernd ein anschauliches Bild der ganzen Sprache und ihres Baues zu geben. Erwähnt sei nur noch, daß der Zahlenkreis eigentlich nur bis 5 geht. Dann heißt es : 6 -j- 1, 7 - j- 1, 8 -s- 1, 9 - s- 1, 10 - j- 1 usw. Es mag mit diesen wenigen Andeutungen genug sein, um die große Schwierigkeit der Hererosprache ahnen zu lassen. Man kann wohl sagen , daß es im Erlernen derselben etwa drei Stufen gebe : das Küchenherero der Reisenden , das Stations - und Kirchenherero der Missionare , das von christ¬ lichem Geist und Sinn durchdrungen ist, und das eigentliche klassische Herero der Heiden . Das letztere wird wohl nie ein Weißer lernen , der nicht unter und mit den Heiden hier aufgewachsen ist und ihre ganzen Lebensanschauungcn und Gebräuche zu den seinigen gemacht hat . So wird es denn stets snin §rano salis zu verstehen sein, wenn es von einem Reisenden oder Missionar heißt : „Er spricht das Herero wie seine Muttersprache ." Als Probe der Sprache möge hier noch die Übersetzung von Joh . 3, 16 und des Vater Unser folgen.
Joh . 3, 16 : Llukurn ntja suvsrs onjs, kutju g, janckjsre Oinnna Gott
U6 Oinukuatua
also er
liebte Welt.
daß er
gab
Lieblingssohn
sriks , aulis . n^ua kaindnia inu je, a da Mnäjaiu,
seinen cingebornen alleinigen, jeder, welcher
glaubt
an ihn.
er nicht verloren geht.
nunZ'nari a Kars nnmuinjo uaaruks. sondern er habe
Leben
ewiges.
Vater Unser: lots jstu , nZu u ri momajuru Lna rojs n^arl japurus Ouliona usjs n^an je Oinbansso jojs itAui tjitus na koinkanäa jski otja msjurn Oindoroto jstn jsjuva arlks tu pao inclino Xu tu isira o^oncijo ristu, sts uina , otja tji mutn isirs ovanancijo na st6 Xu o tu kitisa inomarorsro , nunAnari kutnra sts kouvi Oi-onäu ouiioua onojs, nomasa noujsrs aruks nxa aruks.
s s s
.^ INSN.
72
fünftes Kapitel.
Die Religion 6er lerere. 1. Sottesbegrikk unci Name. Die Religion der Ovaherero ruht , wie alle Religion , auf dem Gottes¬ begriff , den sie haben . Auch die Herero kennen einen Gott Himmels und der Erden , aber sie ehren ihn nicht ; sie denken an ihn , aber sie danken ihm nicht . „Daß man weiß , daß Gott sei, ist ihnen offenbar , denn Gott hat es ihnen offenbart ." Aber eben dies , Gott kennen und nicht ehren , seiner zu gedenken, aber ihm nicht zu danken , hat das Volk der Herero zur Selbst¬ vergötterung und damit zum Ahnenkultns geführt . Beides geht bei ihnen nebeneinander her : ihre Gottesidee , die besser ist als ihre Gottesverehrung, und ihr Ahnendienst , der zeigt , daß sie den lebendigen Gott nicht recht erkannt haben . Beide Arten religiösen Denkens und Verhaltens haben ihre Pole in zwei allen Bantu -Völkern gemeinsamen Gottesnamen. Als die ersten Missionare die Gottesnamen der Herero erforschten , hörten sie fast nur den Namen Mukuru ; sie hielten daher diesen Namen für die einzig zutreffende Gottesbezeichnung des Volkes und führten ihn in die Kirchensprache ein, so daß noch heute in dieser Mukuru der Name des lebendigen Gottes ist. Doch erst allmählich verstanden die Herero , was damit gemeint sei, und so ist ihnen jetzt allgemein Mukuru der Gott Himmels und der Erden . Wohl fiel es auf , daß die Herero auch einen andern Namen, Ndjambi Karunga , zur Bezeichnung Gottes gebrauchten ; allein man meinte, der Name sei von den Ovambo übernommen und nur vereinzelt bekannt. Auch hörte man damals auf die Aufforderung : Xg,indnru mu Llulvnru (glaube an Gott ) ! von den Heiden die Antwort : „Was kann Mukuru tun ? Wir glauben an Ndjambi Karunga ! Siehe unsre Herden an ! Hat Ndjambi Karunga uns nicht gesegnet ? " Aber wer war Karunga ? Die Antwort auf diese Frage fand ich, als ich 1870 meine erste Reise zu den Herero machte und zu dem fast neunzigjährigen Häuptling Kandjii auf Otjiamongambe kam. Der Alte fragte mich : „Was willst du olvunntje (Kindchen) denn bei uns ?" Ich antwortete ihm : „Das weißt du doch, daß wir Missionare gekommen sind , euch Mukuru und seinen Sohn , unsern Erlöser , zu verkündigen. Voll Erstaunen sagte der Alte : „Bin ich denn nicht Mukuru , d. i. Gott ? Ich bin doch Mukuru meiner Leute !" Als Missionar Büttner und ich ein anderes Mal einen alten Häuptling Tjenda besuchten , mußten wir diesem Vorstellungen machen , weil er ein getauftes Mädchen aus der Gemeinde an einen Polygamisten gegeben hatte . Büttner sagte : „Mukuru wird dich strafen um dieser Sache willen ." „Was ? " war seine Antwort,
ist Mukurn
Ende
vom Lied war , daß
Gefahr
gen Himmel
„Der
hat
jener
sondern
ist zugleich
Damit
andere .
sie
auch
Karunga
geradezu
von
Ndjambi
als
gesund , dann Alter
eines
dann
aber
gerufen . " Herzen
heißt Menschen
bin
nicht
Gott :
„ Der
„ Ich
bedeutet :
und
Hipo
gleichfalls
der
haben , und
entdeckt
des Lebens .
Vater
hat
es : „ Ndjambi sagen
sie :
„ Ndjambi
Anschauungen
der Herero .
Die
alten
aber Herero
ein
Wird gesund
ihn
Karungu
wurzeln beteten
auch
noch
lautet
Er
sagen gilt
allgemein
Ganz
ein
erst 189Ü
droben ). . So
schwer Kranker
wieder
gemacht ; " bei sehr hohem hat
ihn erhalten ; " stirbt
: „ Ndjambi als
, der
und den
mag aber
wir
bezeichnet .
droben ." —
solch ein Greis , so ist die Redensart Diese
hier
Gleich
da , dort " (sondern da
völlig
Bantu -Stämme zurückgezogen
höchste Wesen
das
Karunga
Herero
den
finden , den
seine Stelle
sei,
? . Meinhof
von
liegt
anderen
überlassen .
Erden
der Herero
Gottesname
dritter
auf
Regiment
das
der
daß
sei Ndjambi
Ndjambi , der gute Schöpfer , habe sich in den Himmel Dämonen
still,
sie sagen:
festgestellt ,
„ als
es
dann , wenn
sie staunend
Vermutung
die
der
Meinung
sie die
teilen
Vielmehr
fern .
hieß
Karunga , zu
wollten
!" als
Vorstellung
Diese
Schicksal " .
für
Bezeichnung
ihn:
wir
bezeichnet , nicht Mukuru
(Allg . Miss .-Zeitschr . 1899 , S . 394 ) widerlegt , die
in den
dann
nur
aber
stehen
dann
höchste Wesen
das
, der
Ndjambi
unzweideutigste
aufs
war
So
lieb !"
uns
Gott, "
haben
Karunga
rufen : „ Ndjambi
und
Gottesname
eigentliche
fällt ;
die Hände
in
Glück
unverhofft
ihnen sehen
keinen
sie auch wirklich ,
tun
das
Ja ,
auch !"
wir
ihm beten
habt
nicht ; wir
wir
nein , so böse sind
gleich : „ O
„ Wir
niemanden ."
sollen
„ Warum
nicht ? "
Herero
„ Ihr
sagte :
vielleicht
jemandem
straft
ihr
nennt
ihn ja nicht zu fürchten ; denn er tut irgend man Und wenn Ovaknru . "
Opfer bringen ? Wir brauchen wie unser Böses doch nichts
denn uns
und
und
diese
sie : nicht
droben
er zürnt
aber
denn
ihm
ihr
opfert
und
ehrt
„Warum
Segens ,
des
; er ist ein Gott
Gräbern
ist im Himmel
; er
Karunga
ihn Ndjambi
nennen
mich
durch
sagten
dann
er ? "
ist
(in
zur Antwort:
„ Wie
:
Häuptlinge
alten wo
heißen ?
Mukuru
wir
den
den Gott ,
gemacht , die
aufmerksam
Beobachtungen
die hält
später ,
nun
ich
Fragte
nennt ."
erhielten
der ? " und
ist denn
„ Wer
Mukuru
ihr
den
„Derselbe ,
wir :
fragten
Nun
fest ) .
der
tukuiuisinn.
Karunga
Ndjambi
der
nicht ,
sterbe
(Ich
LuruuA 'u "
j XstjunM
und
kam
Dazu tu , mbu
der Heiden :
Redensart
und Not ) allgemeine
Aus
allmählich
erst
Himmels
bezeichne .
Stammes
des
Ahnen
den
sondern
Erden ,
schlug
er
mir
des
Gott
den
nicht
gar
es
wurde
Erfahrungen
ähnlichen Mukuru
Name
der
daß
klar ,
und
Antworten
diesen
auf
auch Mukuru . "
? ich bin
Mukurn
;
Kamutjimba
Heide
alter
ist
„ Wer
schrie :
und
Brust
anderer
ein
Anlaß
ähnlichem
bei seine
es
machte
Ebenso
.
hinausjagte
zur Werft
er uns
Das
!"
Stamm
in meinem
Xu ! ^ ich bin der Mukurn
?
„wer
Glaube
Karungu sehr
in Nöten
hat ihu
fest in
den
und Gefahren
zu Ndjambi
Karunga
geschieht
kaum
es
jedoch nur weit
über
entfernt
Ndjambi
Karunga
Liebe
nicht
Heiligkeit
des
kannten
ihren
Gott , den Immer denn
denen
haben daß
auch
einen
dreht .
Denn
gunst
und
Herero
aus
um
vielen
in
unsrer
ja
Mukuru
von sie sind
können .
Opfer
So
Änderung
aber
zu zu
etwas
nur
der
Name
„ Fürchtest :
das und
nein,
uns
Gott
Böse .
Aber
es ,
vor
Gefahr ihr
und ganzer
ihre Ovakuru
versöhnen ,
ihre
Mi߬
bringen
, sondern ist
du
„O
sind
eben um
der
Ahnenname
nicht
vereinzeltes
Gottesnamen
Namen
lebendigen
aus
die
Furcht;
Ahuenkultus
,
an
hängt.
, daß
eigentlichen
besonderen
steckt so
den
Sie
zürnen
Gottesdienst
Fetischismus
Mißliches
, daß
für
sie zu
der
haben , übertragen.
zu .
Dankbarkeit
Ihr
auf
zu bewahren , um
um
aus
Angst .
Gottesidee
es verständlich , daß
und
also
Wohlwollen;
usw .) wird
Karunga , sondern
dar ; nicht aus
die
ein Gott
straft ; von
die Frage :
Strafe
es ,
ist
Böse
gelernt
Ahnen
wird
zu erwerben
da noch etwas
Schwierigkeiten
(ovuknru
an , die
diese
? " die Antwort
einer
zum
nicht
die Ahnen
durchaus
auch
auf
ihren
Kirchensprache
und
Jetzt
noch der Herero
Diese
Mukurus
oder
abzuwenden ,
einen
das
kennen
der Spracherforschung
doch die Herero wird
Übeln .
Sind
Wesens
sie
von Christen
den Ndjambi
nun
seines
Christen
der Geschichte
bereitet
auch heute
Ahnung .
die
müssen ;
Liebe , sondern hat
keine
Mukuru
Zorn
den sich hier und Es
dürfen .
(Hurerei , Diebstahl , Lügen
ihre Gunst
ihren
ihre
nicht
und
lieber
Gott , der
die Strafe
bringen
um
sie
die Herero
sie dem
sich nicht
ruft
einen
ich auch
willen
wissen
über
werden
Grundzug
sogar
diese Sünde
Kultus
für
Mukuru
geworden
Gott
Mukuru
ist ,
besitzen . auch
durch
Mißgeschick
während
Besonders
im Plural
in das
gebraucht
den
Urahnen , sondern „ die Alten " , die Toten aller Zeit ) bedeutet . Allein zweierlei hat uns vor einer nachträglichen zurückschrecken lassen . Einmal die wohl irrige Vermutung , daß der
richtige
Npme
diesem
verwandt
das
als
sie sich fürchten
Unglück
ein
sie ihn
erhielt
schreiben
Unheil
man
wie schon gezeigt , den Heiden ; der
dem Namen
um solcher Sünden nicht strafen ." diese
ist,
Herzen ,
für
Wohl
angebetet
Segens
sie unter
nicht
allerlei
ruft
erreichbar , dann
also
wieder
von
dessen
um Hülfe.
Gottes
in
Statt
Gräbern
Karunga
und
aber
tief
ihren
oder nicht
Ndjambi der
um Abwendung mehr .
Karunga ,
sein könne .
die Fächerpalme
machen , gleichfalls schlaggebende
der
Grund
an Aber
bezeichnet , mit
erunZn
war
das
die
aus
dann
Wort
krungn
müßte
der Ovambo
verwandt berechtigte
sein .
das
(Dieb )
anklingt ,
Ovambowort
mit
oiuurunKN,
und Herero
ihre Opferkörbe
Der
und
andere
zwar
aus¬
Befürchtung , durch einen solchen Namenwechsel eine heillose Verwirrung unter den Herero an¬ ist es denn bei der Benennung Gottes mit dem Namen Mukuru geblieben , obwohl dieselbe ohne Zweifel weder glücklich noch richtig ist.
grundlegenden zurichten . So
Es des
sei an dieser
Gottesnamens
angemerkt Bei
mit
Karunga
Njambi
und
,
allen
folgenden
Sie
er Kalunga wohnenden
; bei
den
Onjame ,
: Anjambie
zeigt
Gott
als
höchstes
verwandter
gebraucht
identisch
sind .
bei
den
verschiedenen
Nsambi ;
d . i . der
Ahne , der
Jhambana
,
Murungo
dem
wie bei den
jedenfalls
lichkeit
Bestätigung
möchte
man
die
des
alten
und
die
Äthiopier
aber ,
wie
sind in ihrem
ist
Ahnen .
und
bei
den
Es
Götter
gibt
hatten,
andere , sterbliche,
Sollte diesem
Gottes
nicht die Mög¬ Ursprungs
der
Tatbestände
die
ursprüngliche
des Menschengeschlechtes des
Apostels
auch
Wort :
eitel
als
worden , und
,
fast
gewesen
„Obwohl
einen
sie
Gott , noch
ihr unverständiges
ist verfinstert ."
2. Die Schöpfungssagen Nur die Herero
wenige über
dunkle
genannten
ständlich , wenn
aufbewahrt
Vorstellungen bedenkt , daß
.
unklar Es
dieser
anknüpfen . Baum
und
verworren , haben
ist schon oben
über den Ursprung
Omumborombongabaum man
tter ksterero.
Ahnungen , noch dazu
die Schöpfung
worden , daß sich ihre bereits
zugleich
besteht
der Gottesanschauung:
sie ihn nicht gepriesen
Dichten
dem
sehen , daß nicht die Vielgötterei,
ewigen
wahr
ist , haben
den der
,
Mukuru
So
zweierlei
in
bei
Sofala
auch gemeinsamen nicht
Offenbarung einen ,
her "
in
ihre
sie verehrten .
ferner
Karunga
Mulungulu
Tidi
kümmerten ,
sagen , „ angeborene " Gottesidee ein Gott
ist
verehren
, vielleicht man
alters dem
Geistes " .
aber
der Ver¬
Ndjambi
Murungu
der Dualismus
gleichfalls
Geister
Name : Ongulungulu,
mit
endlich
sie sich nicht
Darf
der biblischen
Erkenntnis
gedankt , sondern Herz
auch
Anschauungen
Andererseits
wußten , daß
„ von
Gott ,
; bei
den Bantu
Reihe
mit
zusammen
guten
unter
und
Kurukuru dem
Kamerun-
den
Zambi,
: Npambi
andere
dem
„ höchsten ,
den
eine
ebenfalls
Kinika ,
bei
also
der
Bantu -Stämmen
vorliegen ?
es
:
den Teke : NzanI ; bei
die Urahnen
den Mbasilonge
des
sie beteten
gemeinsamer
die
der
bei
Ama -Zulu
wieder
Bantu:
molongo.
den
gleich
höchsten , wahren
Gräbern
sondern ist ?
Bei
zu denken , daß
Gottesnamen
sie
bei
Mulungu
allen
obwohl
hängt
unsterblichen , um
an deren
eine
Alte ,
Bezeichnung
sie kennen
dies
Zuluwort
in Tette .
die
einen
sind
;
bezeichnen
gibt für
Name
Mbarotse
den Duala
: Njambi
, die
und
; bei
Namen
Dagegen
werden ,
Es
Herero ; dieses
Herero
Wesen .
Namensbezeichnungen
storbenen
auch
identischen
sich der
in Loango , am Kongo -Becken,
Ngambe ,
; bei den Jausi
Alle diese zweifellos
ihn , wie schon oben kurz So
den Bunda : Nzambi ; bei den Benga : Anjambi Mbangue
Herkunft
.
Bantu , Varutzi
Negern : Nzambi ; bei den Loango : Nyambi den
die sprachliche
teilen
Abwandlungen
lautet Njame ,
über
Bantuvölkern
Benguela
Ambi ,
Exkurs
gestattet .
fast
in
den Ovambo
in Angola
ein kleiner
der Herero
wurde ,
Ndjambi
Stelle
durch
kurz erwähnt
der Menschen Das
wird
sein Alter
an den
in etwa wie
ver¬ durch
sein Laubwerk eine Ausnahme unter allen Bäumen des Landes macht und gleichsam wie ein Fremdling unter ihnen steht. Die Herero denken sich denn auch den eigentlichen heiligen Baum im Kaokoselde westlich vom Lande der Ovambo stehend. Dort also sollen die ersten Menschen aus ihm hervor¬ gegangen sein : Mukuru und seine Frau , Kamungarunga , und ihr Vieh. Man heißt sie mit gemeinsamem Namen die Ovakuru , die Ahnen der Omukuru , d. h. der alten verstorbenen Häupter ihrer Eanda (Stammesgeschlechter ). Doch haben nur die Rinder , nicht aber Ziegen und Schafe nach ihrer Anschauung mit den Herero gleichen Ursprung . Das Kleinvieh sowie die Affen und Bergdamra sind aus einem Felsen hervorgegangen ; ob dabei Erinnerungen an den heiligen Stein der Ovambo , den Stein des Kalunga, — übrigens der einzige Stein in ganz Ovamboland — mit Hineinspielen, ist fraglich. Eine andere interessante Sage der Herero berichtet noch folgendes : Bei der Geburt der Kinder der Kamungarunga wurde ein Ochse geschlachtet. Eine Frau — wer ? und woher ? wissen sie nicht mehr — kam hinzu und nahm die schwarzbraune Leber für ihre Kinder , die nach dem Genuß der Leber ebenfalls schwarz wurden . Eine andere Frau nahm die Lunge und das Blut für ihre Kinder , die rot davon wurden : die Nama ! Über das Fell des Ochsen entstand zwischen beiden ein Streit , in dessen Verlauf die Schwarzen , also die Herero , sich dasselbe aneigneten . Seitdem leben die Schwarzen und Roten in steter Feindschaft : der Herero züchtet die Ochsen^ der Nama raubt sie ihm . Es ist klar , daß bei diesen wie bei den meisten alten Sagen die Geschichte erst die Phantasie befruchtet hat . Die Sage will die Unterschiede und den Gegensatz zwischen Herero und Nama erklären, ebenso wie die oben erwähnte über den Ursprung der schwarzen und weißen Farbe erst nach der Berührung mit den Weißen entstanden sein kann. Auch eine Art Sintflutsage haben die Herero , wie wir sie bei vielen Völkern antreffen . Sie sagen , in alten Zeiten siel der Himmel auf die Erde in unermeßlichen Regenströmen herab , so daß fast alle Menschen getötet wurden . Da opferten die Leute den ovakuru ruosuru (den Göttern im Himmel ) ein schwarzes Schaf . Diese trieben die Fluten zurück und brachten die Erde wieder in Ordnung . Aber Himmel und Erde lagen aufeinander. Damit jedoch die Menschen nicht in den Himmel hinaufsteigen könnten, bestellten die Ovakuru Wächter , welche die Aufgabe hatten , die Menschen vom Himmel zurückzuhalten . Es waren einarmige , einbeinige und einäugige Geschöpfe. Diese fochten und fechten nun jeden Abend mit der Sonne und stechen in sie hinein , so daß sie blutrot wird . Ob sie so verhüten sollen , daß die Sonne und damit der Himmel mit der Erde und ihren Menschen in Berührung kommen ? Überhaupt ist der ursprüngliche Sinn auch dieses jeden¬ falls uralten Zuges der Sage dem Volke verloren gegangen . Vermutlich
haben aber auch die Flutsagen ihren Ursprung in den Erfahrungen, welche die großen Fluten und wolkenbruchartigen Regen hervorgerufen haben. Schwerlich darf man wenigstens die jetzige Form der Flntsage auf eine allgemeine Überlieferung über die Sintflut zurückführen . Möglich ist auch, daß sich ihnen die durch die Missionare vermittelte Kenntnis des biblischen Flutberichtes mit ihren alten Erfahrungen vermischt und zu derartigen Sagengebilden verdichtet hat. Die Annahme Missionar Brinkers, daß der Omumborombongabaum die Arche Noahs und die Ombomischlange die Paradieses¬ schlange seien, sind eben auch nur Vermutungen und sonst nichts. Selbst¬ verständlich sind sowohl die Herero wie auch die Ovambo, ja überhaupt fast alle Bantuvölker, die ja so lange ohne Schriftsprache waren, reich an alten Sagen und Legenden, deren Wiedergabe allein ein kleines Büchlein beanspruchen würde.
3. Der Ahnenkultus cler lksterero. Wir haben schon im vorhergehenden Abschnitt gesehen , daß der eigentliche Kultus, die religiösen Übungen der Herero, nicht dem Gott des Himmels, sondern den Ovakuru gelten. Unter diesen nehmen die verstorbenen alten Häuptlinge jedes Stammes die erste Stelle ein. Dabei verehren der Sohn eines großen verstorbenen Häuptlings wie auch der ganze Stamm diesen alten Vater als ihren Gott. Aber die Urahnen dieses Häuptlings verehren sie nicht, ja sie kennen sie kaum dem Namen nach und wissen ihre Gräber nicht mehr. Nur der Omumborombongabaum ist ihnen der Repräsentant dieser Urahnen, und ihm erweisen sie ihre Ehrfurcht in heiliger Scheu. Kommt ein Herero in seine Nähe, so verbeugt er sich, kniet nieder und sagt: „Nute iVIukiu ' iu'uiuö u Mi'u", d. i. Altvater, er ist heilig, unnahbar. Keiner wagt es, unter seinem herrlichen Schatten auszuruhen. Der heilige Baum ist für sie dasselbe, was das Tabu für die Südsee-Jnsulaner. Aber sie werfen ihm Zweige des Omuvapu-Strauches auf seine Äste, üben ihm gegenüber also Fetischdienst; doch bringt man ihm keine Opfer dar.Ist der heilige Baum den Herero der Repräsentant der ältesten Urahnen, so versinnbildlichen die heiligen Stöcke, die Ozohongue , Zweige des Omuvapu (Rosinenstrauches ), die Ahnen. In jedem Häuptliugshaus befindet sich ein Bündel dieser etwa 20 ein langen Stäbchen. Beim Tode des letzten Häuptlings wurden sie mit einem gewissen Teil des heiligen Stieres (Omusisi ), der aus diesem Anlaß geschlachtet wurde, umwickelt . Jedes dieser Stückchen stellt einen Ahnen dar ; bei jeder richtigen Opferhandlung finden sie ihre Verwendung. Sobald wieder ein Stammeshäuptling stirbt, wird ein neues Stäbchen dem Bündel hinzugefügt . Diese sowie die noch zu erwähnenden Ozondume und Otjija (sieheS . 80) nennen sie Ovisenginina . Dies ist das jetzt gebräuchliche Wort für „Götzen" oder „Fetische" geworden . Doch haben
78 die Herero keine Götzenbilder in dem üblichen Sinne dieses Wortes ; höchstens kann man den heiligen Baum , die Omovapu -Sträucher , die Ahnenstöcke und den Otjija als eine Art Fetische ansehen , an ihnen hastet etwas vom Fetisch¬ dienst . Doch sind der eigentliche Gegenstand der Furcht und darum der Ver¬ ehrung und des Opferdienstes die Geister der abgeschiedenen Ahnen . Mit ihnen bei allen wichtigen Angelegenheiten des steht der lebende Stammeshäuptling Stammes im beständigen Verkehr . Ihnen bringt er, der König und Priester seines Stammes
zugleich ist, auch die Opfer dar.
4. Der Opfercjienft cler Iberers. Opferdienst der Herero voll¬ ) . Der (okuruo u) Der Opferaltar zieht sich der Hauptsache nach an dem Opseraltar , olruruo genannt . Es ist dies ein Haufen Asche von dem heiligen Feuer , oiuniii ' O omnrniiA6i '6io, — nicht , wie I )r . Schinz meint , omtN's.itK6i'6 — , der sich in der Nähe des wohnt . Er ist im des Häuptlings Pontoks befindet , in dem die Hauptfrau , meist zwischen Viehkraals heiligen Osten der Werft (orlAZ-uäu ) und des diesem und dem dl
des Pontok Häuptlings selbst (oinui 'Ä. nASi' 61'0) , ge¬ legen . Um diesen liegen Altar ringsherum die und Schädel Hörner der ge¬ 0 opferten heiligen Ochsen und die¬ bei den nen Ratsversamm¬ lungen als Sitze für die Alten. An jedem Mor¬ gen und Abend des zur Zeit wird Melkens
auf dem oknruo dasheiligeFeuer angezündet,weldürrer . a. Eingang, b. Kälberkraal. o. Omumborombonga (bezw Omnvapustranch als Ersatz), ä. Okuruo. e. Hütte der großen Frau . HxZ tzjx älteste unverheiratete wcrstanlage.
Tochter
des Häuptlings
Glimmen
, die ouclun ^ erö , in dessen Pontok
erhält . Am Altar
(oiuui 'nnMi ' 6) , nimmt
sitzt dann
von den Frauen
Jede
(Flaschenkürbisse ) gefüllt
der
heiligen
gegossen werden wird , darf Dabei
Kühe
muß .
hat
Amuletten der
Vorahnen
ebenfalls
ein
solches
ungeheiligtcr
anders
, mit
Familien
geschmückt Milch
Ausnahme
besprochen
Die
Reste
großes mit
des Feuers
Unglück
für
mutet
das
und
gesagt
worden . heiligen
noch
Europäer
nie
einem
Häuptlings
ist ' s nicht
ich den Versuch Erst
im Jahre
Heidentum omluink der Mit
Dazu
ihnen
gedrillt .
Es
das
befindet
sie zu dem ntsiu .
unser
politischen in
nirgend
ihren
Rats¬ auch
ins
zu nehmen. Haus
kein fremdes
man
und
dürfen
Feuer
die
und
erhält
das
Feuer
verloschene
ein
auf den Glut
nur
viel
ver¬
der Herero , ist schon
gekommen ; selbst
es
Pontok ,
Auch mir
hundertjähriger
mir » nebst
allen
selbst war
kleinen
Vater
eines
Stammes
Feuer , wenn
repräsentieren
mit
) geschnitzt , die Ahnen ist dies ?
in es
seinem einmal
heiligen
zu tun.
Kukuri Dingen
Leben
.
gebraucht ist , neu
den orioIioiiAno , beide
Um die Wurzel
mir dem ein¬ Der
- Bäumchen , den
erloschen
des Stammes
es
Pontok
, Sing . onänniö
omumdoroMliuntzÄ
eines
es , so oft
Maharero
Häuptling
andern
oxonänin6
Wissens
den Untertanen
einen Blick in den heiligen
fast
in dem
ist meines
des Häuptlings
zum ersten die
was
dürfen
werden , und
einem
Aber
» nd
alle
sich in dem heiligen
von
OMuckums
( omuvupu
Opfer
sein , doch ist keinem er¬
wieder
darf
aufbewahrt
gelungen , nur
heilige
mit
trotzdem , so bedeutet
darf
Heiligste
zu Gesicht
gehörten
oder
wird
Diese
es
erlaubt , es zn sehen .
ist der Stock
Häuptling
Opferbusch
Es
entsagte , wurde
gehändigt .
ist
aber
otjiju.
Dinge
1902 , als
das
und
Männern
vom heiligen
machte , bei ^ Abweseuheit
zeigen zu lassen , nicht
Perlen¬
Fremdlinge ,
Merkwürdigerweise
Verlischt
oder den otjiu , das
auch die andern
werden. Kalabaß,
und
und
den
(otjiru ) , zugegen
den ganzen Stamm . heiligen
Schwämmen
auch
von
werden ; wiederanzündeu
dem dem Stamme
Milch gegossen
genossen
wie alle religiösen
die oucian ^ snö
.
ihre
Gefäße
benutzten
werden
geordnet .
trägt
,
, vollzogen
Altar
seine Pfeife
am Weiterglühen
gebracht Über
für
und
bestimmte
wird.
Stammes
und
entgegen
den
) , vorhanden
diese täglichen
bei solchen Versammlungen
sie sorgfältig Altar
gefüllt
"
von ihm
Reisende
von Zaubereien
des
laubt , sich eine Feuerkohle
Für Pmninlm
An diesem
-Angelegenheiten
Fremde
„ Heiligung
ihn und
ist .
( ouäjupu
werden
werden .
versammlungen
für
, in
in besondere
vorhergegangener
Gefäß
, gewöhnlicher
ausgeübt
Kalabaß
Muscheln , Fingerknöcheln
dem Opferaltar
Handlungen
besonderen
einen nur
aus
schnuren
An
ihren
erst nach gleicher
Milch
diese in die dazu
werden , wo sie zu omnkwk (Dickmilch ) wird.
Auch die Dickmilch , die
hat der Häuptling
der mit
darf
am
oder der Häuptling,
die frischgemolkenc
beschmeckt sie (uislrui ' g.t ^ heiligen ) ; erst dann Kalabasse
ununterbrochen
der Werfteigentümer
aus
hat. andem
.
Damit
gehören
des
heiligen
Busches
80 (omupeuclsi 'imu ) , wörtlich : der aus dem Felsen gebrochene , — er wächst und die nämlich nur zwischen Felsen — sowie um die osonckums OMlwnß 'Uö des omnsisi , d . h. des alten Stammstieres der Stammesherden, der wer weiß wann gestorben ist , sind „heilige " Flcischteile gewickelt. Dies alles zusammen otjiu , besser heißt otjisn . Auf der faulen, zunderartigen Wurzel des o»ill >wuäs .i'Mw wird vermittelst der oxonckum « das heilige Feuer angedrillt. Oinn8i8i wurde früher von einigen Unkundi¬ gen als ein Name für Gott gedeutet . Der OlNUSisi, von 8183,, ähnlich machen , ist aber der Stier eines jeden Stammes , der Stamm dem die heilige Viehfarbe „ihm ähnlich , ihm gleich" erzeugt. Darum gehören Über¬ reste von ihm mit
üuluri (Abraham» und zrau.
zum otsijn. Zieht die Werft oder wird sie verlegt, so wird das heilige Feuer brennend mit¬ genommen . Kleinere und Vieh¬ Werften posten des Stammes dem von erhalten
vkurno , dem Hauptzu gealtar , ihr Feuer . Wer , ohne zu einem bestimmten Stamme geben läßt , stellt sich damit Feuer hören , sich von einem Häuptling unter dessen Herrschaft und Schutz und sagt z. B . : „mim kumimru omurirc» angenommen . So >m Imumlmi 'si 'o - ich habe das Feuer des Maharero sagten die Herero beim Ausbruch des Krieges 1880 zu den Missionaren
81 und
Engländern
wir
euch ein Leids
Verlischt
, die
aber
betreffende
ihnen
das
Feuer
Stamm
für
Kahitjine , Mnngunda haben
zumeist
gegen
die Nama
tun , ihr , die ihr unser und
wird
nicht
ausgestorben
geholfen
Feuer wieder
von Maharero
Feuer
„ Was
sollten
erhalten
habt ? "
angezündet , so ist damit
erklärt ,
, Katjikuru , Murangi
hatten :
am brennen wie
u. a.
genommen
z. B . Die
die
Reste
und
sind
dieser
in
der
Stämme
des
Stämme
dessen
Stamm
aufgegangen. d ) Die das
Opfer
heilige
Betätigung ganze
gleichsam
Leben
dieser
Heiden
begleitet
dem
Einwirken
deren
Wohlwollen
Opfer , deren
bei Todesfällen
20
verschiedene
außer
ovnkurn
Opferarten und
erwürgt
die Werft Lage
haben .
eines
Kindes ,
werden .
geben .
müssen . Speeren
geworfen .
gebracht , so daß
Ist
andere
eigentümer
jedesmal
Interesse
erster Linie
zahlreichsten
allen .)
alle
in
die
auf
erstickt
ist .
zu , bis
der wichtigsten
Opferpriester
dargebracht Kriege
werden .
Die
und
Jedenfalls
sie
Opferbuschblättern , Die Herero.
noch
andere
besonders aus
folgen .
und sonstigen
vom
Dann
beginnt
die
wird
nicht
werden .
,
ihres
sind
die
, Berührung Ob der Name der Worte
ist , läßt
sich nicht
die auch dann
heilige
Gräsern
ohne
darzustellen.
darunter
zusammengesetzt
heiligen
es sich ihm
den Bestandteilen
Grabe
erwähnte
drücken
gekocht und mit Weihwasser
Lehmerde
er erschöpft
. dem heiligen
Verunreinigung
Gewisse
durch
, die ja naturgemäß
wichtigsten
sind die 0201 N6VN die Hauptopfer
am Altar
wild
oben
genauer
sonst dargebracht
, Ochsen , und omsva , Reinigung werden , wenn
geschlachtet,
oft
oder der Werst¬
von Totenopfern
, die nach jeder
be¬
Gesetz , daß,
und
Es
Opferhandlnngen
feststellen .
Jrlc
.
die
16 bis
fest, so daß
Halse
ist der Stammeshäuptling
stehen da eine Reihe
sind
Reinigung
etwa
nicht
Tier
Maul
fungierende
es
das
durch
feststehende
daher
Dabei
(ENKombö
heiligen
wird
seinem
orwiickjo , Schulden , kommt , oder ob es aus
stellen
Opfertiere
acht Mann knien
Toten , nach einem
Weihwasser
sehr
richtige , schon
mit
dabei
werden
es
ist es ein religiöses
von
werden
wird
.
oöoinkvn . Opfer , Reinigungsopfer
gebracht
hauptsächlichsten
und der
sein , einige
In am
Nase
Opferhandlung
aber
Krankheiten , zur
Opferochse
dann
sechs bis
Kehle ,
angewiesen , sich
der Kopf nach Norden , zu dem otMsro
kann ; einige
— überall
geschieht
ganzen
das
Wendungen
gestochen , gepeinigt , und , wenn er
Pontok , hinliegt , so halten
eigentliche
und
darauf Das
Die
und
politischen
Anschauung
daher
Im
Bei
Der
nicht bewegen so lange
Abschnitten
bei
beobachtet . So
und
erscheinen , daß
nach ihrer
und
(oMiiAouchMg
werden
gejagt , mit
ist , zu Boden
wichtigsten
Menge
Riten
bei den Totenopsern
verwunderlich
ausgesetzt
ganze
so der Opferaltar religiösen
oder zu bewahren .
dargebracht
Gebräuche
nicht
der
sie doch —
der Geburt
und
es
Sind
zu gewinnen
sie eine
) . Stehen
Mittelpunkt
in seinen
ist .
der
Opfer , welche bei
sondern
im
der Herero , so wird
von Opfern
stimmte
(orioinvnuAnlllro
Feuer
Stücke
dar¬
Fleisch
besprengt . Das
Ahnen , omnlrni 'u, her , die sie in einem 0
82
mit
Opfertrog
großen
mischen .
Wasser
werden
Hierauf
heiligen
die
o/owtnm6
Fleisch¬ , Ahnen-
stücke in Opferkörbe (orunnjurg, ) nebst den schon genannten jedes dieser läßt der Priester her aufgestellt . Jetzt stübchen , um den Altar und die Großheiligen Stäbchen das Fleisch schmecken (rnslröru ) , dann tun er werden die lcute , die znr orn/ . o (Kaste ) gehören , das Gleiche . Erst darnach übrige , nicht heiligen Stücke von ihnen verspeist , und nun darf auch das Fleisch
heilige
den Frauen
Kindern und Verwandten , nicht von den männlichen dient dabei entweder verzehrt werden . Als Opfertier dargebracht
oriomsvu -Opfer
das
von
ein Ochse
der orurio.
oder eiie Schaf Ist
aber
,
so
folgt
häufig
das
eigentliche
sein, muß jenes vorhergegangen Totenopfer ; jedenfalls 02U, das ong ' onäj besteht Opfers dieses werden soll . Das Eigentümliche wenn dieses dargebracht oder durch Er¬ nicht erwürgt , sondern mit Speeren darin , daß die Opfertiere darf auch schießen getötet werden . Auch ist ihr Fleisch nicht heilig , sondern und Frauen , Kindern und Freunden , welche nicht znr oru ?0 von Männern gegessen werden , d . h . von Leuten, gehören , ja in letzter Zeit selbst von Bergdamra rc . begnügen mußten . Dagegen die sich früher mit den Abfällen , Eingeweiden diese Opfer dürfen die Leute der eigenen oruno nicht davon genießen . Für reiche jeder und , genommen des Verstorbenen werden nur die Lieblingsochsen solcher für Herero sorgt schon lange vor seinem Tode für eine größere Zahl bestimmter Ochsen ; es müssen die schönsten und fettesten sein, sein Totenopfer sind sie ebenso alt , wie und sie müssen die schönsten Hörner haben . Meistens zählt . Bei seinen Lebzeiten machen sie seinen Stolz der Tote Mannesjahre um deu fünf¬ aus und sind seine Lieblinge , die er nicht schlachtet und selbst , die Ge¬ würde . Er nennt sie OMlüviristnu fachen Wert nicht veräußern spannenden in mit den oft Istst ihre Schädel priesenen , und will wenigstens nach seinem Tode in seiner Nähe haben . Daher als Grabdenkmal Hörnern über dem Grabe als Andenken ist der Kopf dieser Tiere heilig und prangt X ., liegt „Hier : zurufen ihres Besitzers , als wollte er den Vorübergehenden Je größer nämlich der Reichtum des Ver¬ der große Herdenfürst , begraben ." geschlachteten storbenen , um so größer auch die Zahl der bei seinem Tode 60 des reichen Kandirikirira Opfertiere . So sah ich 1870 über dem Grabe obwohl , hingen an den Bäumen Ochsenschädel , von denen einige noch 1902 das
Grab
längst
auf Okakango
verfallen
bei Okahandja
war .
Und
wurden
nach an 250
dem Tode
des
solcher Tiere
reichen Kangombe geschlachtet , so daß
Knochen, wegen der massenhaft umherliegenden betreffende Jahr der Knochen , genannt haben . Man kann sich leicht oms -tuxu , Jahr omdnru diese Fleisch¬ Arbeit vorstellen , welch eine saure , aber nicht unwillkommene herbei¬ und Werften für die aus allen Gegenden esserei bei den Totenopfern Totenschmaus strömenden Menschen ist ; aber man begreift auch , daß solch ein so leicht nicht vergessen wird.
die Herero
das
—
M
—
Es erhebt sich nun die Frage nach der Bedeutung dieses Opfers. Was Herero eigentlich dabei denken, ist schwer zu sagen, da sie sich selbst nicht darüber aussprechen und man nur auf Vermutungen angewiesen ist. Daß dieses Opfer, obwohl das Fleisch nicht als heilig gilt, den Herero von Wichtigkeit ist, beweist der Umstand, daß sie nur ihre Lieblingstiere dazu ver¬ wenden. Nun hat man eine Art Schuldopfcr darin finden wollen, indem man den Namen des Opfers, onMnffoM von dem Substantiv Micffo". Schuld, ableitete. Allein der heidnische Herero kennt den Begriff der Schuld nicht, wie sollte er ein Schuldopfer bringen wollen? Auch daran , daß bei diesem Opfer Blut fließe, hat man Vermutungen knüpfen wollen und an ein Versühnungsopfer für die Hinterbliebenen gedacht. Allein das ist schon das onomövn-Opfer, welches dem OM'oncfform immer vorausgeht. Sollte nicht das Nächstliegendste sein, das Wort von oncffu, vorausgehen , Kausativform Muffn, „vorausgehen lassen", abzuleiten? Es läge dann die Idee zu Grunde, daß die Opfertiere, die Lieblinge, dem Toten vorangehen; denn ein Herero würde sich selbst im Himmel nicht wohl fühlen ohne seine Ochsen . Der Gedanke des Opfers fände dann seinen Ausdruck in den Worten: onüono-omds inu?? ,joiuffn-m omntzotzs. die Ochsen werden dem Toten vorangehen gemacht. Gleich am Grabe eines Toten wird das om n,2 6, Fett-Opfer, dargebracht, wozu die ) Die Heirat orickupo Vermögen der Eltern mit großen Festlichkeiten begangen . Zehn bis fünfzehn Ochsen, die als heilig gelten , werden zu diesem Zweck nach dem Opferritus geschlachtet, d. h. erdrosselt ; zahlreiche Gäste werden zur Werft der Braut geladen , wo die Hochzeit stattfindet . Der Pontok der Braut wird oberhalb der Tür mit heiligen Zweigen (omlvnpn ) verziert ; dabei wird dann das Hochzeitsschaf geschlachtet, dessen Fleisch den Namen der Rute trägt , die sie in die Decke des Pontoks stecken soiuljovn ) . Braut und Bräutigam dürfen nicht davon essen. Sie blasen nur ihren Atem auf das Fleisch , heiligen es damit und lassen es bei den Gästen herumgehen , von denen jeder ein Stückchen abbeißt . Das Opferschaf wird ebenso wie der Opferochse von der oben erwähnten Morgengabe genommen , doch dürfen kinderlose Eheleute nicht davon genießen. Nun beginnt die eigentliche Hochzeitszeremonie . Die Braut faßt den herabfallenden langen Riemen (oi'ubjiru) über den Rücken des Bräutigams an und geht so hinter ihm durch die Werft ; ein langer Zug folgt ihnen. Die Färse soll die Reinheit (oulcasona) und das Mutterschaf die Fruchtbarkeit ». versinnbildliche
107 Teilnehmer
Sohn
der Sonne , und
ihr
steif zur Erde und
Kreis
die
lederne
dreispitzige
sich mit seinen
gut .
alles
verläuft
der
geht
wird
die Sache
Frau
heimholen
erlebt , daß
die Braut
und
Das einfach
Hülferufens
sich nach
einemal , vier
1870
Männer
zur Werft
auf das ihres
der
Der
Bräutigam hält
lassen , sondern
) , so viel als
draußen, Vieh
einige Stück
wohl ,
Hochzeitsfeierlichkeit
als
seine
Befehl
der
Akt
Schwierig Braut
Bräutigam folgen .
erste
schlafen,
Mutter
kann.
verspeisen
Freunden
seinen
hinaus , die er mit Soweit
gewogen , so schickt sie ihm
ihm
ihrer
sehen
nicht
sich in der Werft
Nach
Frauenwürde
neuen
diesem .
hinter
besuchte.
hindurch .
Tage
Pontok
im
So
zu Ende .
„ Kranz " ab und setzt ihr
„ auf den Höhen " (oinnvunän
Freunden
die Braut
Ist
auf .
nicht
Brautjungfern
gegen
aber
Leute
die
ihrer
Zeichen
in
Mädchen
sich nun
einige ihren
der Braut
Braut
die
dieser Zeit
während
darf
dauert
zum
ihren
mit
schläft
auf
Tanz
Frauenkappe
darf
Inzwischen
auf . sondern
Mädchen
Otjohangue
1878
und
die Mutter
nimmt
Verlauf
deren
Jahre
Schmaus
mit
Feiern
im
ich
als
es ,
ich
Dieses
sich dabei
gesungen , ist der Tanz
sie ihr Lied
auch
Haben
verbeugen der übrigen andere
verbeugen
ersten ,
der
drei
treten
darauf
Bald
die Stelle
an
vor
Weise
den Kreis . sah
angibt .
Händeklatschen
mit
gleicher
den
in
Mädchen
andern
des Gesanges , den der Kreis
Blick
stierem
mit
drittes
ein
die beiden
; diese und
die Braut
besingt
nach dem Takte
gegenseitig
ihr , die Arme
sich vor
steht die Braut tritt
Jetzt
Händen .
gestreckten
Erde
zur
treten
zwei von diesen
Je
verbeugen
Weise
gleicher
In
gestreckt .
und
Halt
der Braut
vor
hervor , machen
des Kreises,
der Mitte
in
steht bilden .
mit ihren
die Braut
tritt
Dabei
ist fröhlich
Alles
.
heimwärts
Sie
hervor .
um sie herum
Mädchen
zwanzig
den etwa
besonders
ganz
Brautjungfern
voll Fleisch , und abends
Töpfe
man
nicht .
fehlen
Dinge , selbst Tänze
guter
dauert
auf den Kopf . Tagelang
beladen
als
ihr
legen
geschmückt , d . h . diese
Fleisches
Lasten
mit
die Gäste
und
Gästen.
den übrigen
mit
ißt
Mädchen
jungen
die
für
dagegen
sieht
Feuern
allen
Auf
die Festlichkeit .
und
Braut
( ornssts ) das Netzfett des Opferschafes
Brautkranz
und
Brautmutter
Die
Freundinnen
ihren
von
nun
wird
ziehen
der
niedergelegt .
Brautjungfern Sie
Hause
dem
hinter
werden
der anderen
sowie die Vorderblätter
des Otjoto -Ochsen
rechte Vorderblatt
Das
beschmeckt.
den Eltern
von
später
geschlachtet,
werden
Hochzeitsochsen
wird
und
vor den Altar
kommt
Fleisch
die Braut . Die
es über
und spritzt
wasser
Weih¬
Mundvoll
einen
Opserschüssel
Eltern
sie von ihren
wird
Hier
wird .
der
aus
nimmt
Vater
Der
begrüßt .
geführt
die Braut
zum Altar , wohin
geht ' s bis
So
- sieh sieh sieh da !
osojojo
dahinter
rufen , z. B . nssuvn,
Bräutigams
des
Eanda
die
alle
dessen
nur
Verlobung Okahandja ,
bis
und
manchmal , wenn
will .
habe
Zweimal
weigerte , ihrem packten
da
Mädchen
und
schleppten
Mannes
hin .
Das
auf es
hierher nun
der es
ich
zu
Manne Mahareros
trotz
Geschrei
anderem « ! wollte
die
Braut
Christin
nehmen .
weigerte
griff
zur
List
anzunehmen
ließ
Erklärung auf
und
Dieser
Christentum Da
werden
sie
: „ So , ihr
seid Mann
Augenblicke
das
einfach den
Leben
und
das
Maharero
einige
Gewehr
; aber
sich deshalb , den erklärte
Mädchen
und
Im
in
Frau . " die
und
Haus
verließ
sich mit der
der
der Mann geladenen :
Ist
die
Morgengabe
einmal
dem Manne aus Mitleid
folgen , sie mag wollen oder nicht . Ausnahmen , daß die Eltern mit ihrer Tochter die Verlobung wieder auflösen und die
Morgengabe
zurücksenden , sind sehr selten , kommen
Der zweite Teil der Hochzeit beginnt und
seine
begleiten
Braut
in
diese .
In
seine
der Werft
und
dessen Fleisch
auf
Das
neue
versieht
Es
Ehepaar
heiligt
ostutovu
das
,
darauf
die
es
es
den
der Werftpriester
durch
sich bei
jedem
Mann
geht
voran , und der
einen
schüssel haltend . „Der
Sohn
Sonne ." werfen
Das
des
Gefolge
antwortet
die Hauseltern
ihres
Körpers
(unAurkvu ihrer
)
in
herabgezogen ,
Frauenkleidung
geschlachtet
um
den Altar
her gelegt.
der Braut , Priesterdienste. znm
Beschmecken an ihre
als
des
Eheleute
ihm in der schon oben , in der Stammes
das
Paar
mit
ojosojoso !
sie
darf .
wohlriechende
niemand Nach
anders
najnvL 'fl der
Pontok
zum Einreibeu
ihren
als
),
jedem
Kräuter
trägt
beendigtem
eine Holz¬
( ovustnsjuvu Bei
Der
beschriebenen
uoüchjunckjö , omuiiu
selbst
Danach
Ehepaares
andern
des
Diese
und
vorzustellen .
Vetter einige
durch
hin ,
Füße .
jungen
ruft : „ omnnu
da
sehen
ein Schaf
(Beschmecken ), sondern
Schulterriemen
Schüssel .
Frauen
nun
Zweck
Pontok
kommt
andere
!
der Frau die
und
der Rundgang
folgt
seinen
Freigebigen
Wieder
folgt
die Frau
Hand
mustern
zu gleichem Es
Weise , in
rings
Ahnenstäben
davon .
vor.
Mutter wird
Zweige
essen alle Anwesenden die Werft , um
Ihre
des Mannes
nicht durch
halten
auch die Braut
also damit , daß der Bräutigam
holt .
heiligen
aber
jetzt , gleich dem Vater
Fleisch , aber
d . h . sie
hält
Werft
muß
das
mit
seinem
Grundsatz
geschlachtet , dann
zu
Weigerung.
sperren
Doch kaum gilt
Mann
bereit ,
bei seiner
ein
Frau
allgemeinen
angenommen
gleichfalls
beharrte
miteinander
Raum , als
nahm .
sich
heidnischen
Frauenschleier
in
ihrem
Rundgang
Hut
ist
und
auch
die
Hochzeitsfeier zu Ende . Es sei hier nur noch eine nicht näher zu beschreibende Sitte ermähnt : der junge Mann bringt unter gewissen Zeremonien die Mädchenschürze das
heißt Von
Die
( ornvuncku ) seiner
jetzt
ab
vorerwähnte
geformt .
Bei
auch
recht die
natürlich
in nur
sieht
man
die
Frau
Kappe
ist
bei
den
den Herero
bei den Mbanderu Kappen
Frau
die
Werft
ihrer
Eltern
zurück,
tuur ' ornvunäu.
sind
künstlich
aufrechtstehenden von
Fett
und
hat
diese
sie drei meist
genäht
und
Spitzen rotem
und feinen
künstliche
Oker .
in
verschiedenen spitze ,
kürzer mit
noch
Auch
ihrer
Stämmen
lanzenartige
der
verschieden
, schmale
herzförmig . Eisenperlen Figuren .
Frauenkleidung.
Vielfach
Hörner; sind die
besetzt ; oft zeigen Das
Ganze
Rücken -Fellmantel
glänzt ist
fein
— gegerbt
und
ganzen
mit
allerlei
Ausstattung
Fußringe
eingenähten
gehören
(oinistuvtzu ),
reichen
nicht
Ganze
selten
weit
hinter der
Figuren
außerdem
beide
sind
—
noch
von
und
Perlen
geschmückt .
die Armringe
Eiseuperlen
( otuliuku
hergestellt .
Zur
) und
Die
die
letzteren
von den Fußgelenken bis an die Waden hinauf . Das einen nicht unbedeutenden Wert , auch an Arbeit , der nicht
repräsentiert
dem ,
IIM
dem eines
deutschen
Brautkleides
zurückstehen
dürfte .
Aber
wehe
diesen Schmuck anfassen wollte ! Er ist ein uoli mg tunKSi -ö! der Geruch von Fett und Oker läßt sich so leicht nicht wieder von den Händen des Europäers fortbringen. Denn
e ) Polygamie. reichere Hie
Es
Herdenbesitzer
und
da , wo
jedoch
bei
Tode
eines
je
ist Sitte nach
gegenseitige
einer
Frau .
den Herero , daß
Reichtum
Zuneigung
Doch
Werftbesihers
unter
ihrem nur
in
der
selten .
dessen Nachfolger
Häuptlinge
auch mehrere Ehe
Schon
Frauen
über¬
nehmen.
vorherrscht , bleibt
der
Brauch ,
auch die Frauen
daß
erbt
es beim
(sie nennen
es riu
-- essen ), also zu seiner Frau hinzunehmen muß , bringt die Polygamie als Regel mit sich. Fünf bis zehn Frauen sind unter den Reichen keine Seltenheit ; der alte Maharero soll deren sogar dreißig gehabt haben . Das geschieht ,
wie
heiratete tanen
die
gerade
bei
dem
Häuptlingstöchter
zu machen .
So
Letztgenannten
, um
erreichte
ihre
er
es
und
gefürchtetsten
Häuptlinge
war .
der
alte
ein
Mädchen
gleich
Kukuri ,
nach
junges
der Geburt , nimmt
läßt
es
dann
seine Frau.
mit
Dabei
seinen
fallen
Kindern
dann
die Bezeichnung
sich vor
denen Dach
der
Brennholz
aus . eigenen
nachher
anderen
Der
Obwohl
Wird
auf die Viehposten Mutter und deren zur Frau . zu
Oft
bekommen ;
Verwandten
Frau , Mit
so wühlt und
wohnt
anderen Ihre
Pontoks
Ihr
stehen in
es
meistens auf wird
und es
erste Frau
Pontok
zeichnet
der Felle,
und darumstehende
nicht mit
heißen
Die
die Menge
liegende
aber
Frauen
er Jahren
fort .
durch
viele darauf
Unter¬
, wie z. B.
sein Haus
Frau " .
Er¬
der angesehensten
Häuptling
fünfzehn
seine Größe ,
das
politischen
einer
alter
Politik .
darin , sondern
ovoiulmmlu der Werft
, d . h . die herum
oder
auswärts.
die „ große " heißt , hat
eine oder die andere
seiner
der Häuptling Frauen
doch seine
alt , so setzt er sie
und heiratet eine neue dafür . Nicht selten haben sie die von einem anderen Manne stammende Tochter gleichzeitig
muß oder
und
Die
Viehposten
die erste Frau .
durch durch
Frauen .
auch auf den größeren Lieblingsfrauen
er
ein
, die „ große
Werfteigentümer
Pontok .
genommenen
zur
aus
zu seinen
seine Werft
werden .
oiuuusns
bilden , und
in seinem
Väter
alle jene Hochzeitsfeierlichkeiteu
bekommt die das
groß
meistens
auch , daß
Nimmt
es in
,
auch ein Mann stirbt
Eltern
eine Frau nehmen , um deren Schwester Frau , so heiratet er ihre Schwester . Die Verstorbenen haben schon bei der Heirat des
seine der
nach Hause
einfach
wohl
auch
oder
gemeinen
behandelt
der Herero
gewissem
Ansehen
in
mehr
Da
würden .
trotz
sein
alles
Hilft
bekommen .
Herero , die nur
ärmere
ausgeartete Wort
entspricht
bindung
ihren
Sitte
sei
hier
unserm
Begriff
sind
verwechselt ,
Medizinmännern
Ein
Kindern der
ist
liegt
dritter
gleich
denen
unfruchtbare wie
selten ,
Frauen
einst
zu
Sarah,
gibt jedoch auch viele
soll . — Es
jetzt
aber
gute ,
die
,
hingedeutet
nur
jemanden in
Ver¬
den indianischen
mit
Heilkünstler
priesterliche
wieder
Ahnen
den
mit
gar
zu
oupuiiAU. heißt
",
„ Verbindung
ovapkMAS , irrtümlich
Die
bringen , versöhnen .
wenig
lassen , um Kindersegen
Ansängen
d . h . ihn
heilen ,
die
leben.
in
Ahnen
der
Namen
mehr
Gebräuchen , von
sie nicht
sie gebären
in Einehe
vielleicht
eine
cl) Auf Bösem
nichts ,
mit
entsteht .
sich behandeln geben
so
Heiden
Mißstand
ist noch zu erwähnen , daß
eine Frau , die für
ihrem Manne
im
anderer
versuchen , selbst vom Zauberer
alles
Das
Christen
Ein
der Vielweiberei
aus
Vorher
soll .
des
Heiden .
sich anschließenden
die Polygamie
an
den
die Rede
die Einehe
des
Viehehe
Streit , der
und
Zank
viele
die
als
ist
gesegnet
vor , daß
es
Kinder ; so kommt
die
haben
Frauen
vielen
dulden
die Kinderarmut;
eine ist
Der
sich bringt . der
wegen
gerade
wohl
oder
mit
böse Dinge
und
Übelstände
auch
mancherlei
diese Vielweiberei
daß
,
verwundern
nicht zu
ist natürlich
Es
all¬
stehen viel¬
Gleichgewicht.
das
mindestens
der Männer
der Achtung
ihnen
vor
Furcht
Im
.
haben , so hält
böse Zunge
eine
in
nicht
Mißhandlung
eine
die
,
Frauen
meisten
die
aber
bleiben
stehen
Allerdings
geachtet .
werden
Sie
schlecht .
nicht
seine Frauen
und
Angehörige
deren
Frau
der
hinter
bei der Mutter
beim Vater , die Töchter
die Söhne
solchem Falle
Gebrechen
geschieht z. B . bei körperlichen Sind Kinder vorhanden , so
zurücksenden . Das bei Unfruchtbarkeit .
gefällt,
sie ihm nicht
sie der Mann , wenn
lebt , darf
die Frau
Solange
Tod
ihren
bezahlen.
noch ordentlich
gewissermaßen
in
der
er die Morgengabe
muß
für
zurückerstatten , also
ersten Frau
andere , so
eine
dennoch
dieser
Nimmt
getroffen .
die Entscheidung
Witwers
,
die
mit
den
sich also ormnAuvAg, . den Zauberern , nichts zu tun haben .) Es verbinden Freundschaft zu inniger durch Geschenke an Vieh miteinander zwei Männer einen das dem nun gibt Das . spkMAU zueinander dadurch und werden zu zum Schlachten sich beliebig Recht darauf , aus dem Vieh des andern nehmen , aber
auch auf seine Frauen. des
Rahmens
unter
anderen
Innerhalb er
wird
erlaubtes und
aber
Stehlen
bestraft .
kntuirg, , Überschreiten
fordert
oft mehr
die Habsucht
der Daraus der als
ist
oupunAU
Verhältnissen weisen
bestehenden das
je
also
nach
der Ehebruch
den
Umständen
erlaubt; als
un¬
die Bezeichnungen : vs -tzu , vukiru und Ordnung , hin . Doch Sitte
Ehrgefühl
die Bestrafung
, die in einer
IN
Buße an Vieh besteht. Läßt sich so nicht leugnen, daß nach dieser Seite bei dem Volk gar viele böse Sünden bei alt und jung vorkommen , so ist doch wieder auch nicht das ganze Volk nur in Unsittlichkeit versunken . Es gibt doch auch Männer und sonderlich Frauen und Mädchen, die auf ihre Ehre halten und jede Verführung mit Entrüstung von sich weisen. Solche ver¬ kommenen Menschen, die den Weißen ihre Frauen und Töchter gegen Bezahlung preisgeben, verfallen der allgemeinen Verachtung und werden ausgestoßen . Es waren auch nicht nur Christen, sondern auch Heiden, die von ihren Plätzen weg lieber ins Feld zogen, um ihre Angehörigen den Nach¬ stellungen der Weißen zu entziehen. Man begegnet jetzt jungen „Herero", deren Gesichtszüge und Haarwuchs sowohl an unsre Rasse wie an die der Herero erinnern, ein ruppiges Geschlecht , gegen das die Bastards auf Rehoboth noch schön zu nennen sind. Sie sind die Frucht unerlaubter Verhältnisse zwischen Weißen und Ein¬ geborenen; ihre Zahl ist leider nicht gering und ihr besonderes Erbteil gerade die Untugenden beider Farben.
K- » Achtes 7
—
ließ
energisches ,
uns
,
über diese Verträge
welches
keinen Augenblick
gerechtes
und
zu
wir daran
liebevolles
der
voll vater¬
zweifeln , daß
Vorgehen 1 -1-
sofort
210 Ruhe und Frieden im Lande herstellen würde . Einzelne Stimmen rieten freilich zur Vorsicht , weil ein zu enger Anschluß an die Vertreter der Kolonialpolitik der Mission leicht Schaden bringen könne, wenn sich jene wurden jedoch als nicht bestätigen sollten . Diese Stimmen Erwartungen Stimmen hatten, warnenden diese unpatriotisch überhört . Wie recht aber sollten wir nur zu bald , im Jahr 1888 , erfahren . So groß auch die Freude auf Omaruru war , so bei den Deutschen , sogar auch bei den Engländern wurde diese doch bald sehr dadurch getrübt , daß sich Schwarze und Gelbe gegenseitig auch ferner befehdeten und niederschössen ; denn darauf schien man fürs erste wenigstens kein Gewicht zu legen . Auch die Herero schüttelten den Kopf , als sie von all den ihnen wunderlichen Namen der Kriegsschiffe , Hyäne, Wolf , Habicht , Möwe , Adler hörten , und meinten , was denn die Weißen, Engländer und Deutsche , schützen wollten ? die Nama hielten ja doch am Rauben und Morden an . Welche naive Vorstellungen die Herero übrigens von den Dingen hatten , zeigt folgender Vorfall . Als Or . Göring und Büttner einige Tage nachher uns ans Otjosazu einen Besuch machten , fiel von seinem Pferd und kam mit blutigem Büttner kurz vor der Station Gesicht bei uns an . Ein böses Vorzeichen in den Augen der Herero! Nicht so schnell ging es mit den Schutzverträgen in Namaland , besonders bei den Witboi auf Gibeon . Moses Witboi , der Vater des Hendrik Witboi, wies die Agenten der Kolonialgesellschaft energisch zurück, und als Büttner unter¬ nachher kam und ihm durch Missionar Rüst einen Vertragsentwurf breiten ließ, wurde er auf seinen Missionar zornig , bestrafte ihn mit einer Buße an Vieh und ließ die Kirche zu Gibeon schließen, weil er gewagt hatte, ihm einen Schutzvertrag vorzulegen . Von den Schutzverträgen mit den Nama auf Warmbad , 21 . August 1890 , mit Hendrik Witboi , 15 . September 1894, mit Simon Kooper , 19 . März 1894 usw . soll hier abgesehen werden. Dem politisch suchern angelaufen Land war ja das wollten Verträge , einen Begriff von wie er sagte.
schlauen Maharero jedoch, der jetzt von so vielen Konzessions¬ und geehrt wurde , stiegen die Dinge in den Kopf . Sein begehrenswerteste aller Länder geworden ! Die Deutschen die Engländer ebenso ! Er gab sie ihnen , ohne auch nur den Folgen zu haben . „Es war ja nur ein Papierchen,"
Über den Wert all dieser Verträge kann man verschiedener Meinung sagt in seinem Buch Deutsch -Südwestafrika sein . Major C . v. Franeois Schutzverträge ihren vollen Namen nicht diese verdienten „Eigentlich S . 18 : mit Recht ; denn wirklichen Rechtsschutz und militärischen Schutz in der Kolonie zu gewähren , hatte das Reich gar nicht die Absicht. Aber zum Unterschiede von den für einige Gewehre , weniges Geld oder Schnaps erlangten Kaufverträgen kann man die Bezeichnung Schutzvertrag wohl annehmen , und
—
211 -
daß das Auswärtige Amt den Schutz nach außen voll und energisch über¬ nahm , hatte es von Anfang an bewiesen." Betrachten wir die Schutz- und Kaufverträge etwas genauer . Es muß jedem sogleich in die Augen fallen , wie sehr der deutsche Schutzvertrag von dem von der englischen Krone 1876 mit den Herero geschlossenen abweicht . Die englische Krone verlangte , daß die Eingeborenen erst um den Schutz Englands bitten sollten . Sie ließ sich weiter zur Deckung aller Unkosten eine jährliche Steuer von 150 Ochsen geben, aber nicht, wie v. Fran ^ois meint , zwei Drittel des Landes versprechen. Hiergegen spricht nicht allein die Karte im „Report " des englischen Schutzvertrags , sondern auch mein eigenes Wissen von diesen Dingen . „ Man greift freilich nicht gleich zu, " heißt es dann weiter ! Aber eben das hat doch England auch in den nächsten Jahren nicht getan . Wie vorsichtig und offen endlich der englische Kommissar zu Werke ging , zeigen die acht Sitzungen , die er vom Juli bis zum 9 . September 1876 mit sämtlichen Hererohäuptkingen hielt . Der große Unterschied bleibt , daß der englische Kommissar erst auf die wiederholten schriftlichen Bitten der Herero um Protektion kam und daß der englische Schutzvertrag in Gegenwart aller großen wie kleinen Häuptlinge des Hererolandes , 60 an der Zahl, unterzeichnet wurde. „Im Gegensatz hierzu, " sagt v. Frammis mit Recht , „wurde bei der Aufstellung der deutschen Schutzverträge vielfach recht happig vorgegangen, und es war ein rechter Fehler , daß die Presse es als ein besonderes Verdienst erscheinen ließ , wenn es irgend einem Kommissar oder Reisenden gelang, einen Vertrag abzuschließen. Wer da weiß , wie leicht die meisten Ein¬ geborenen zum Abschließen solcher Verträge zu bewegen sind, wird von dem Werte solcher Verträge sehr abstreichen ." Der deutsche Vertrag mit den Herero schien für diese sehr günstige Bedingungen zu enthalten . Sie übernahmen keinerlei Verpflichtungen zur Deckung der Regierungskosten . Im Gegenteil , sie durften die üblichen Steuern, d. h. Abgaben geringfügiger Art , seitens der Händler weiter erheben. Nur verpflichteten sich Maharero und Manasse , ihr Land nicht an andere Staaten, Nationen oder Angehörige derselben ohne Zustimmung der deutschen Regierung abzutreten oder Verträge mit solchen abzuschließen. Dahingegen wolle nach Artikel II die deutsche Regierung die von andern Nationen oder Angehörigen derselben mit den Häuptlingen der Herero früher abgeschlossenen und zu Recht bestehenden Verträge respektieren . Ob llr . Göring nun von dem Vertrag des Engländers Lewis wußte oder nicht, lasse ich dahingestellt sein. Dieser Vertrag führte jedoch im Jahr 1888 , wie wir sehen werden , böse Ver¬ wickelungen herbei. Die Abtretung von Hoheitsrechten von feiten der Hererohäuptlinge war in dem Schutzvertrag nicht weiter vorgesehen ; sie waren nur dahin beschränkt, 14*
212 daß dem Deutschen Reiche die Gerichtsbarkeit über Weiße vorbehalten wurde. „Erst mit den Waffen der deutschen Machtmittel wollte man darangehen , den Verträgen diejenige Handhabung zu teil werden zu lassen, die im Interesse einer gedeihlichen , wirtschaftlichen und politischen Entwicklung des Landes geboten erschiene." Die deutsche Regierung wollte ohne allen Zweifel diese Frage der Übernahme der Schuhherrschaft auf rein friedlichem Wege lösen. So schön das auch war , so war doch vorauszusehen , daß dem viele Hindernisse im Wege standen. hervorgeht , hatte Maharero aus dem Schutz- und Freuudschaftsvertrag sWie den deutschen Landbewerbern kein Land als Eigentum zugestanden oder auch in Aussicht gestellt. Das war nach dem Rechte und den Rechtsanschauungen der Herero nicht möglich. Nach dem Hererorecht hat weder der Häuptling an Grund und noch der einzelne Untertan ein persönliches Sondereigentum an diesem hängt Es Boden . Das Land ist Eigentum des ganzen Volkes . mit ebenso zäher Liebe wie an seinen Herden . Es ist somit in Hereroland jeder Eigentumserwerb an Grund und Boden ausgeschlossen . Nur ein etwaiges Vorrecht auf Benutzung von Weidefeld und Wasser allein für die Dauer des Gebrauches ist zulässig. Dieses Vorrecht gibt die Befugnis , andern die Mit¬ benutzung des betreffenden Wassers oder Brunnens zu versagen . Der Einzelne ist sonach immer nur Nutznießer des von ihm bewohnten Grundes und Bodens , es fehlt ihm das Recht zum Verkauf desselben . Die Unverkäuflichkeit erstreckt sich, wie wir noch sehen werden , bei Weißen nicht nur aus die Gebäude , sondern auch auf die Materialien , aus denen dieselben hergestellt sind. Mit Rücksicht auf die Unveräußerlichkeit des Grundes und Bodens gaben die Herero den Afrikanern das Gebiet um Windhuk zeitweilig zu Lehen, nach der wörtlichen Übersetzung aus dem englischen Report des Vertrags zu Okahandja am 23 . September 1870 , Artikel 4 : „Die Hererohäuptlinge geben ok lonn ) an Jan Jonker Afrikaner auf dem Wege des Leihens ibv sein Volk dort mit einem Missionar und ihn für , den Platz , genannt Windhuk Rechtsstandpuukt Jenen zu leben ." der Rheinischen Missionsgesellschaft den Ansiedlern dauernd auch bezüglich des Grundeigentums haben die Herero und Minenkonzessionisten gegenüber eingenommen . Dies tritt in der Eingabe der Großleute und des Häuptlings Kaijata auf Okatumba in Nosob an den Gouverneur Leutwein vom 19 . August 1903 noch hervor , in welcher betont nicht wird , daß die Landverkäufe einen Titel auf Eigentumsübertragung gewähren. In der Unkenntnis dieser Rechtsanschauungen der Herero lag der Anlaß, aus dem sich später böse Reibungsflächen zwischen der deutschen Regierung und diesen entwickeln mußten . Auch nach anderer Seite kaun man über den Schutzvertrag seine Bedenken haben . Haben die Herero den Inhalt und die' Tragweite des Vertrages ganz verstanden ? Ich muß diese Frage verneinen.
Icke. Anz
in Windhuk
Deutschen
sind ins
liegt
eingehen .
einanver
richtig
was , in die Hererosprache achten ! Auf
Volksgesetze aus Grund
es
Wie
von
mit
Männer
.
Mißverständnisse und Aber
Jeder
monotonen
Gesang
her , indem
Linien
fanatisierten
sie
„ Wem
:
Hereroland . " (Christliche Welt , 7 . Juli 1904 .) denn auch entstanden des Schutzvertrages Abschluß gehört
Weiße
dahin , daß
den Schutzvertrag
verstand
sein Eigentum , seine Minenrcchte
und
(v . Rohden , Rhein . Mission,
usw . geschützt
werden
seine
müßten,
die Herero lasen aus ihm Schutz gegen ihre Feinde , die Nama , heraus. und seinem Polizeimeister mit seinem Sekretär wie konnte Dr . Göring
diesen
Schutz
gesellschaft und
nach
zum Schlachtruf
die Landfrage war
ist es
So
zu bcstreiteu ."
den kämpfenden
hinter
unaufhörlichem ? Uns
gehört Hereroland bald Schon
mit der Flinte
Gewohnheit
je ihre
S . 481 ), zogen die Hereroweiber
Person
usw .,
Reichskommissar
sagt der damalige
im Aufstand
gekommen , daß
dahin
schließlich
nur
Redereien , sondern
nicht durch
die
Maharero
das Recht v . Franc ^ois S . 49 seines Buches : „ Daß die Eingeborenen und Boden besaßen und damit machen konnten , was sie wollten , war
Hauptmann
wurde .
Seite
der anderen
Die
kann , die Landes - und
heißen
übersetzt , nur
dem
ein
als
tun .
respektieren
Gebräuche
und
Sitten
bestehenden
die
Gebiete
gehörigen
Rechte in
sollten
Schutzgenossen
und
Staatsangehörigen
deutschen
solche mit-
die Herero
man
gegen ihre bestehenden
nichts
wollte
behandelte
Seite
einen
der
Auf und
Volk
selbständiges
Verständnis
Kulturstaaten
zwei
wenn
als
abzuschließen ,
Ein¬
solchen
mit
noch jedes staatsrechtliche
es sind , denen
geborenen , wie die Herero mangelte , Verträge
Darin
rächt . " — Sodann ist ,
anderes
etwas
ganz
es
vergessen , daß
es
man
hatte
doch
seien .
des Landes
Politik , die sich bitter
der großen
eine Unehrlichkeit
sie die Herren
war , daß
die
immer
ihre Meinung
1904 : „ Die
Beschützer , während
und
Freunde
als
gekommen
z. B . Pfarrer
sagt
So
Welt " vom 7 . Juli
„ Christlichen
der
in
Land
die
anderes , nämlich
etwas
Ansiedlern .
weißen
mit
Landes
des
Besiedelung
und
„ Schutz
den Herero
war ganz
jedoch
war
" zugesagt , gemeint
Freundschaft
Übersetzung
war.
gemeint
des Vertrages
Fassung
deutschen
der
In
geworden,
gewahr
der mündlichen
infolge
Ausdruck
er im Text
wurde , als
aufgefaßt
anders
wichtige
andere
daß der eine und
oft mit
habe das
Ich
nachher
bin
und
gefühlt
bei solchen Übersetzungen
Schmerz
und umgekehrt .
wiederzugeben
genau
der Hererosprache
in
Sprache
der deutschen
Ausdrücke
die entscheidenden
unmöglich , gerade
sogar
oft
sondern
schwierig ,
allein
nicht
aber
ist es
Überzeugung
und
Erfahrung
Missionare
auch anderer
wäre . Nach meiner und
gewesen
nötig
doch wohl
was
wurde Sprache,
ihrer
in
Abschrift
keine
erhielten
und
abgefaßt
und Denkweise
Sprache
Herero
Die
übersetzt .
mündlich
deutscher
ist in
Aktenstück
Das
—
si :;
—
bestand
gewähren ? Erst
eine Schutztruppe aus
im Jahre gebildet .
1888 Sie
wurde
auf Kosten der Kolonial-
kam im Mai
zwei Offizieren , fünf Unteroffizieren
auf Otjimbingue
und zwanzig
au
eingeborenen
214 Bastards . — Aber schon Anfang Oktober kam auch der Agitator Lewis , auf seinen Vertrag vom 19 . September 1885 mit Maharero gestützt und jetzt im Dienste eines Syndikats in Kimberley stehend , mit 15 Engländern und fliegenden Fahnen auf den Wagen aus Otjimbiugue an . Über die vielen Konzessionserwerbungen deutscherseits aufs äußerste entrüstet , suchte Lewis Maharero gegen die Deutschen aufzustacheln , welches ihm nur zu gut bei dem mißtrauischen , charakterlosen Manne gelang . In einer tumultuarischen Ver¬ sammlung am 3 . Oktober 1888 , in Gegenwart von Dr . Göring , der Leutnants v. Quitzow und Franken , der Missionare Diehl und Eich , sowie des Lewis und sieben anderer Engländer , kündigte Maharero den deutschen Schutzvertrag und leugnete , daß er überhaupt den Deutschen eine andere Erlaubnis gegeben habe , als nach Mineralien zu suchen. Die Folge dieser auch für die beiden Missionare traurigen Versammlung war , daß Dr . Göring nach Walfischbai ging , die Offiziere das Land verließen und die Schutztruppe sich auflöste. Lewis hatte nun scheinbar gewonnenes Spiel und ließ eine Fahne mit einem großen Kuddu , dem Stammeszeichen Mahareros , aufziehen , was den Herero sehr schmeichelte. Die Tatsache , daß der Präses der Mission den deutschen Beamten ein Gebäude mit Garten in Otjimbingue übertragen hatte , allerdings mit der ausdrücklichen Bemerkung in dem Vertrage , daß die Missionsgesellschast kein Eigentum an dem Lande habe und solches daher auch nicht veräußern könne, wirbelte viel Staub auf . (Siehe Viehe in der Allgemeinen Missions -Zeitschrift von Warneck , Bd . 17 , S . 164 .) Auch dadurch , daß Büttner , früher Missionar in Otjimbingue , als Kommissar des Deutschen Reiches gekommen war , kamen nun auch die Missionare bei Maharero in Ungnade und Verdacht . Maharero verlangte , daß die deutschen Missionare das Land verlassen sollten , und ließ die Kirche und Schule in Okahandja schließen. Nach einer ernsten Spezialkonfereuz der Missionare im November 1888 beugte sich Maharero jedoch unserm festen Auftreten gegenüber und ließ die Kirche und Schule wieder öffnen . Es waren aber recht böse Monate für uns , und es schien, als ob das alte Vertrauen der Herero zu ihren Missionaren sehr gelitten habe . Wir konnten jedoch weder der ausdrücklichen Aufforderung des deutschen Reichs¬ kommissars Dr . Göring noch derjenigen Mahareros , das Land zu verlassen, Folge leisten . Denn dadurch hätten wir nicht nur das Band der Mission mit den Herero zerschnitten , sondern auch der deutschen Regierung einen schlechten Dienst getan . Den schnellen Weggang Dr . Görings selbst konnten wir nur bedauern. Gegen uns würdig . Unter Reaktion gegen Häuptlinge wie
Missionare benahm sich Maharero nachher wieder sehr liebens¬ den Christen bildete sich gerade in dieser trüben Zeit eine die heidnischen Herero , die es mit Lewis hielten . Mehrere Ka .bazembi und Kahimemua , baten um Missionare.
Im
Juli
des Jahres
Führung
des Hauptmann
an .
Truppe
Die
aufgenommen .
Der
v . Frantzois
verließ
In
den
bald , daß daß
ihr die
gegen
entschlossen Lewis
dieser ."
wurde
hatte
Erhaltung
der
,
wünschte
den Besuch
als
wieder
gemacht
auch
einigen
von
Hauptmann
Namen
hernach zurück .
dort
.
Einfluß
der
Brincker
400
Herero
samt
Die
Truppe
Dieser
gab
und
zwei
Vorgänge
auf
Häuptling
besuchte
im Juli
dieselbe
Erklärung Auch
Lewis
die Lage
Truppenführer
znr Her¬
ihrem
vorfielen . war
nicht
es war,
Soldaten
die
Unterdessen
konnten, Entschluß,
der Missionare
unliebsamen
gewonnen ; so war
Aber
gutheißen „ Meinen
Die
llnzuträglichkeiten
der Truppe .
verwiesen. v . Fran ^ois
den Reichskanzler
Schutzherrschaft hatte .
Achtung
des Landes
Missionar
an
aber
die erste , und
Hauptmann
die Ansichten 1889
merkten
als
entgegen .
vergessen , daß
auf Omaruru
zu nennen .
Herero
und
des
Kommen
erklärt
übrigens
Manasse
Zacharias
.
dem deutschen
Auftreten
deutschen
auf Mißverständnisse
keine rosige
der Waffe
seinem
eben hinreichend
Häuptling
hatte
bestehe
vorn 23 . März
führten
Zacharias den
Die
Leuten
doch nicht nach jeder Beziehung
jedoch ganz
stellung
Otjimbingue
südwestlich
deutsche Kommissariat,
ruhig .
unschädlich
aber
Denkschrift
für
das
der
Otjimbingue
nicht unfreundlich
Wilhelmsfeste
alles
zu marschieren , konnten
Er
und
Namen
anderen
schneidige
an , sie seien
der in einer Batterien
ganz sei , mit
das
nach Otjimbingue abändern
und wurde
von Dr . Göring
verlief
aus
die Eingeborenen
so nahm
Einzug
, unter
in
Land. Wochen
Missionare
21 Soldaten
nach Tsaobis , 40 km
den
gleichzeitig
das
ersten
zu verschaffen . Da
erhielt
diese Truppe
Führer
ihren
ihre Garnison
Platz
übernahm
dieser
kam endlich die neue Schutztruppe
geräuschlos
; sie legte
Otjimbingue und
hielt
1889
C . v . Fran ^ ois , mit
war
1889 wie
Maharero
zurückgekehrt der kleinen
und
Truppe
entschlossen ,
sich zu
verteidigen. Immerhin Schutztruppe Besuch sei
in
mit
erste ,
50
Mann .
Okahandja
Landes
Die im
Maharero
neue
an .
Truppe
Windhuk dort
Krieges
besetzt aber
jetzt
Im Herero
mit
Aber
not
Mai
seinen
war ,
1890
waren
Anrücken ,
war
eine
machte
durch
Gerüchte ,
eingeschüchtert . Großen
auch diesesmal
der
alle
einen
Hendrik
Am
den deutschen waren
Vermehrung
diese Maharero
Witboi
20 . Mai
1890
Schutzvertrag
andern
von
Häuptlinge
setzte sich nun
so genannt , wegen
gehalten ein großer
im „ herrenlosen
Gebiet " fest .
Als
oder Otjimuise , d . h . Rauchplatz , nach dem Rauch
des Landes , noch unbestritten des
was
des
nicht zugegen.
Die Quellen
.
Reitern
daher
aufs
wurde
das
800
erkannte 1885
, um
weder
werden Irrtum
ausgegeben . Eigentum von
können . , wenn
diesen „Nach man
Doch
war
Windhuk , der
der Herero . bewohnt den
Es
noch
hatte
auch
um deswillen
das
Land
beste Platz
nur
von
Herero -Landesrechten als
solches
der heißen seit
der
1880
Mission wäre
„ herrenlos"
es
216 bezeichnen und es als Kronland in Anspruch nehmen wollte ." (Kammergerichtsrat I) n. Meyer -Berlin .) Man war auch selbst über die Berechtigung solchen Vorgehens nicht ganz gewiß . Maharero , hieß es einmal , sei mit allem einverstanden ; die Sache müsse indes heimlich gehalten und nicht viel darüber gesprochen werden . Dann aber wieder : Maharero müsse vor eine bestehende Tatsache gestellt werden, damit er das Überflüssige seines Einspruchs einsehe. Deshalb müßte die Besetzung beider Plätze — es handelte sich neben Windhuk auch um Okongova oder Klein -Windhuk , wovon gleich mehr — so schnell erfolgen . Maharero starb inzwischen plötzlich, am 7 . Oktober 1890 , wie es hieß an Dysenterie . Als nun sein Sohn Samuel am 23 . Oktober gegen die Wegnahme der beiden Plätze Einspruch erhob , „kam der Einspruch der Herero zu spät ." Ob es nicht richtiger und ratsamer gewesen wäre , die Sache aus dein Wege klarer , offener Auseinandersetzung zu regeln ? Dann hätte sich doch nicht bei den Herero das Gefühl festgesetzt, eine ungerechte Vergewaltigung erlitten zu haben . Doch dieser schwere Fehler ist gleich von Anfang an gemacht worden ; es wurde nicht versucht, die Herero zu der klaren Einsicht zu führen , daß die Deutschen für die Übernahme des Schutzes des Volkes auch das Besitzrecht auf bestimmte Plätze des Landes in Anspruch nehmen dürsten . Wie Major v. Fran ^ois selbst zugibt , fehlte schon Dr . Göring dazu das Verständnis für die eigentümlichen Anschauungen der Herero in bezug auf die Besitzrechte an ihrem Lande. Was nun noch Klein -Windhuk näher angeht , so ließ sich die Truppe dort in dem alten Missionsgehöst der Rheinischen Mission nieder . Der schöne Platz dort samt dem Missionarshaus , der Kirche und dem mit vielen Kosten angelegten Garten ging dieser damit auch als angeblich herrenloser Besitz ver¬ loren . Auf den Einspruch des Präses der Mission bot man dieser dann ganze 400 M . für die Gebäude (uur die Gebäude ) an . Erst Jahre nachher erhielt die Mission durch Gouverneur Leutwein eine entsprechende Entschädigung durch Anweisung eines Bauplatzes auf Groß -Windhük . Das Missionsgehöft über¬ aus Klein -Windhuk wurde hernach dem Ansiedler Oberamtmann Nietze, wie es hieß, verschenkt ; seine Erben verkauften es dann an die katholische Mission für 35000 M . ! Nach dem Tode des Maharero entstand die Frage nach dessen rechtlichem Nachfolger . Es handelte sich hierbei um die drei noch lebenden männlichen Verwandten Mahareros : Kavezeri , Nikodemus und Samuel . Nach dem Erb¬ recht der Herero (siehe dasselbe ) war zunächst Kavezeri , ein Stiefbruder Mahareros , berechtigter Thronfolger . Katjamuaha , der Vater Mahareros, hatte Kavezeri , der ursprünglich einer andern Eanda und Oruzo angehörte, adoptiert und mit den Worten in seine Oruzo aufgenommen : Kavezeri , d. h. sie sind nicht verboten , was besagen sollte : fremde Kinder in die eigene Oruzo
aufzunehmen , ist nicht verboten , bringt kein Unglück ; daher der Name Kavezeri. diesen sogar vor seinen eigenen Kindern , und selbst bevorzugte Katjamuaha auch als tat nichts ohne den Rat Kavezeris . Dieser übernahm Maharero
nun
als
Nikodemus
Nikodemus , Kararapi berechtigtste
besonders
nach
seinem
verhandelt
und
war
auf
als
zu
vielen
mit
berechtigter
Nachfolger
ihm
die
östlichen
charakterlose
geschmeichelt
Herero
Tjetjo Hendrik
und
nun
Samuel
und bewilligte
Tjiseseta , Zacharias
nun
keine Teilnahme
fürs
und
durch
erste in Anspruch
zuwenden.
fühlte
Nikodemus. Rcichsdieser
am 3 . August
1891
ergeben bezeichneten
nicht
vertraut eines
ver¬
Autorität,
mit einer
Nikodemus
die
berechtigten
Zorn
den
Herero
der nicht
Herero
Samuel , sondern und
sich durch
Tjetjo
Häuptlingen
ihren
mit
unterstellte
besänftigen ,
zu
auch diese gegen Samuel
alles .
den Weißen
auch in die Erbrechtsfolge
er griff
Mbanderu
aber
seines Vaters,
mit
im Interesse
vielleicht
Nikodemus
usw . protestierten
Kahimemua , waren
Witbois
Um
.
gcflkchteten
und Kahimemua , wodurch Der
aber
war
Mahareros des
Herrschaftsansprüche man
diesem
Nach
ein .
der
den Rechten , was
Samuel,
trat
Oberhäuptling
als
offiziell
verhandeln , — sondern
der Herero
ver¬
, S . 137 ), ließ
und dem Trunke
lag , — es ist bequemer
Regierungsapparates
einfachten
auch
ihn
, des stellvertretenden
auf Okahandja
eitel , genußsüchtig
eine neue Machtstellung
war , nicht nur
mehr
Deutsch -Südwestafrika
,
(siehe v . Fran ^ois , S . 78 ) schuf er , der mit Damit
Samuel erklären .
Familienstreitigkeiten hatte
der geflüchtete
als
v . Franqois
Häuptlinge
der
den von ihm selbst als
war
Er
seiner
Nikodemus , vielfach
bekannter
des Majors
Versammlung
einer
Kavikunua.
dastand .
schon zu Lebzeiten
hatte
mit
diesen
daher
(siehe : v . Frankens
kommissars
ein
war
Er
die Herrschaft
und
den Thron
Zerwürfnis
dem Berichte
Nach
anderes
und
, auf . Er
Mahareros
Sohn
ein jüngerer
wegen
und
Dieses
um
Bewerber
dritter
politischen
zu flüchten.
anlaßt , nach dem Nosob Als
war,
gestorben , so daß
auch
, war
nächst Kavezeri
Erbe
festen Charakters beliebt .
nicht
bei Maharero
Stief¬
Namen
, mit
Mahareros
des
seines
wegen
jedoch
als
und
Nikodemus .
galt
Thronerbe
der
Bruder
älterer
Ein
er
Da
anerkannt
, die äußeren
Mahareros
Bruders
verstorbenen
älteren
des
berechtigte
eigentlich
der
Als Sohn
im Jahre .
1901.
bis zum August
Geschäfte
zu seinem Christentum
Katjamuahas Eandaerbe
vollberechtigter
auch
, der Feldhauptmann
Riarua
so verwaltete
Übertritt
Adoptivsohn
alt , als als
jedoch , nahezu 63 Jahre nicht bruder Mahareros
bis zum
die Regentschaft
erfolgten
Tode
seinem
vor
kurz
>902
tatsächlich
Stammes
des
Priester
mißgestimmt die
wurden.
neue Würde
sehr
Häuptlinge
Kambazembi , Mauasse
zwar
gelegentlich
dagegen .
die
beständigen
räuberischen
Die
genommen
und konnten
Andere , wie Überfälle
so den Dingen
218 Endlich vor .
Im
ging
Truppenbefehl Leutwein ganzen
die
Dezember .
Die
wurde
auf 350
1893
Mann
verstärkte
kam Major
beiden
Brüder
Kaiserlicher
Leutwein
v . Fran ^ois
Landeshauptmann
Schutzgebietes . Ende September
Feste
Naauklof
belagert
und
Truppe ins
wurde
nach einem blutigen
und übernahm
verließen und
1894
auch gegen Hendrik
Land
das
später
Land .
den
Major
Gouverneur
Hendrik
Witboi
des
in seiner
Gefechte , bei dem die Truppe 20 Prozent
Verluste
hatte,
gezwungen ,
sich dem
schen Reiche
zu unterwerfen.
deut¬
Die Herero
hatten
nun end¬
lich durch das Verdienst deutschen Die
Regierung
guten Tage
konnten
jedoch nicht vertragen bei Omaruru länder
brutaler
Weise
erschossen ; statt
der Regierung
diesen
laut Schutzvertrag überweisen
Herero
Fall,
Artikel 4,
,
übten
Selbstjustiz
rächten
diese
dem
sie
Im
die und
Mordtat
den
schossen .
sie
. Nahe
hatte ein Eng¬
in
einen Herero
zu
der
Ruhe.
, in¬
Weißen Osten
er¬
fühlten
sich die Khauas -Hottentotten auf
Gobabis
raubten
den
beengt
und
Weißen
ihr
Vieh . Sie wurden nahme
ihres
Die
Sberst Leutwein.
allem und
aber durch
Abneigung .
erklärten
sie
unternehmen
Gebietsgrenzen
In
jedoch
ihrer
unterstellten Maharero
Durch
ihren
deutsche Herrschaft großen dem Ruhe
Gouverneur und
Häuptling
Häuptlinge, vergewaltigt
Sie
bekundeten
offene Proteste
auf Okahandja gegen
halten
die
deutsche
zu wollen .
Sieg und
und
die
1896
Regierung
Nikodemus
Khauas
aus
aber, dennoch
Gobabis
der Truppe , in Gemeinschaft ihren
Leuten ,
ihre
gegen Samuel
im Februar
der Regierung , grollend , bewog
Kahimemua
Witboi
beengt .
nichts
Frieden
einen schnellen
, Hendrik
,
bestraft.
und Kahimemua , vor
Häuptlingsrechten
durch
Versammlung
Samuel , dem Günstling
zum Ausstand . Samuel
die einer
, sondern
noch immer ihm
sich in
gegen
Maharero
den
Nikodemus , fühlten die Verlegung
Viehes
östlichen
Tjetjo
mit Weg¬
gelang
es
in
mit einem
als
Jrle
daß
es nicht zu einem und
der Asche weiter
von dem Halbbruder
errichtet .
Manche
des Nikodemus,
beseelte ihn und seine Partei
Haß
auch gegen dessen Gönner.
, die gewissermaßen
Omaruru
und
, Karibik
, Otjimbingue
Auf
an .
die Missionsstationen
sich an
lehnten
Militärstationen
wurden
Plätzen
zwölf
als
weniger
des Schutzgebietes
Erschließung
und
die Neuordnung
von ihnen
Windhuk , Okahandja
unter
glühte
Feuer
das
Allein
besonders
unauslöschlicher
worden , so
zurückgehalten
Aufstande
wurde
nicht
An
.
Viehe
kam .
machte
Fortschritte
der Missionare
Aufstand
und vielleicht
Unterdessen
seinen
großen
, genährt . Ein
Assa Riarua gegen Samuel
Kronland
dem
an
der Teilnahme
von
und
mit
Tjetjo
erklärt .
durch Vermittlung
waren
die Kambazembis
Leuten , sowie
für
sein Gebiet
gut wie vernichtet , und
so
wurde
Khauas
der
Stamm
Der
erschossen .
auf Okahandja
Rebellen
1896
12 . Juni
am
Urteils
und
Nikodemus
niederzuschlagen .
Aufstand
kriegsgerichtlichen
auf Grund
wurden
Kahimemua
den
,
bei Otjundu
Hauptgefecht
an¬ Distriktchefs anzusehen sind , wurden des Landes als die Zwingburgen gestellt , welche die Polizei - und richterliche Gewalt über Weiße und Schwarze und Männer , Offiziere eine . ganze Anzahl war ihnen ausübten . Unter
wurden
durch
Vorteil
für
des Hafens
zu dem Bau
zwang
an Zugvieh
Mangel
und
von 381,75
großer Arbeit
Segen für das Land . An 1500 Herero und Ovambo bei ihrem Bau . Auch wurden überall im Lande die
bessert
und
manchen
guten
Gouverneur
und
seiner
Beurteilung zwischen Lande
zwei
sowie
Eingeborenen Das
zu
Geleise
rechte
Land
Ausbau in einer
fanden alten
ein
dauernde Wege ver¬
neue angelegt.
Auch die Besiedelung Der
dem und
angelegt , wurde
Windhuk
Länge
Nächst
eingetretene
sich. Der
60 em Spurbreite bis
von Swakopmund
kni
Hererohcrden
der
der Regierung . Einen
Eisenbahn
einer
Bahn , mit
Die
.
Swakopmund
die furcht¬
durch
Prozent
jedoch mit
die Rinderpest
brachte
Land
so, daß schließlich
1897
gerettet , ein Verdienst
die Gallenimpfung
das
30
Etwa
Stoß .
harten
einen
Rinderpest
bare
Vorgehen
erlitt
des Landes
Entwicklung
wirtschaftliche
,
maßvollen
anerkannten.
die deutsche Oberherrschaft
alle Stämme
Gouverneur
zunächst
sich die Dinge
entwickelten
gegen die Eingeborenen Die
Verwaltung
weisen
seiner
Unter
Leutwein .
und
Oberst
der seinem
allen
vor
stand
Spitze
ihrer
An
auszeichneten .
Eingeborenen
die
gegen
Verhalten
freundliches
ihr
sich durch
die
Beamte ,
aber
kamen seine
Beamten -Politik
Eingeborenen
Er
befand .
die der Kolonialpolitiker wahrnehmen war
einerseits
.
Keinem das
hatten
harten
einen
um
alles
ins
Stand .
Bei
der
zu tun ,
vollauf
übersehen , daß
darf
man
nicht
sollte
die
Interessen
der
und
doch
in Deutschland konnte
wichtigste
er
es
Besitztum
schließlich der
Land.
ins
Elemente
schlechte
viele
hatte
Jener
bringen .
Extremen
auch
schnelle Fortschritte.
machte
mit Weißen
des Landes
er sich
Weißen
im
auch die der recht
Eingeborenen
machen. und
220 andererseits die Grundlage für seine Besiedlung mit Weißen . Daß so bei dem Hereinströmen der Weißen die Herero der Landpolitik der Kolonialbegegnen, kann man ihnen nicht verargen , zumal regierung mit Mißtrauen das Land in unsinnigster Weise für Branntder charakterlose Oberhäuptling und Lnxussachen usw . verschleuderte. Die Lösung der Landfrage blieb das schwierigste Problem für den Gou¬ verneur . Sagt doch die Kolonialregierung in ihren Berichten , die Besiedlung durch Weiße habe im Vordergründe gestanden . In welcher Richtung sich die Besiedlung und Lösung der Landfrage bewegte , ist hier des Raumes halber nicht möglich darzulegen . Ich mache jedoch den Leser auf die Schrift von Pfarrer Horbach : „Reichskanzler , Missionar und Hereroaufstand , besonders aufmerksam , (Verlag I . Schergens , Bonn 1904 ), wo auf Grund amtlicher Berichte diese Frage beleuchtet ist. Ebenso auf die Schrift von P . Paul: (Verlag L. Ungelenk, Leipzig 1904, Die Mission in Deutsch -Südwestasrika S . 97 u . 98 ). 1898 in Berlin -Charlottenburg, In seinem Vortrage vom 11 . Januar ich nicht verschweigen , daß wir will sagt der Gouverneur S . 45 : „Schließlich in dieser Beziehung mit der Zeit auf abschüssige Bahnen gekommen sind ; denn nach oberflächlicher Schätzung befinden sich in Deutsch -Südwestafrika von dem verfügbaren Land zur Zeit in Händen der Privatgesellschaften 50 " o und nur 7 o/o in derjenigen der Regierung . Der Rest in den Händen der Eingeborenen ." Bis znm Jahre 1902 war die Besiedelung des Landes so weit vorgeschritten, daß der Gouverneur berichten konnte : „ In den drei letzten Jahren sind seitens der Regierung 176 , durch Privatgesellschaften 25 Farmen verkauft worden. Längs der Bahn sind so ziemlich alle Farmen verkauft . Ansiedluugsfühiges Regierungsland ist nur wenig vorhanden usw . (Deutscher Kolonial -Anzeiger, Nr . 6, 20 . März 1903 ) . Nach der Farmstatistik von 1903 gab es im Schutz¬ gebiet 276 Farmen . Das weitere siehe im Jahresbericht über die Schutzgebiete 1902 — 1903 , S . 77 - 88. Als ein besonderes Verdienst des Gouverneurs ist zu erwähnen , daß er für die etwa 250 alten Soldaten , die sich im Lande niedergelassen hatten, denen es an Frauen fehlte und die deshalb teilweise mit eingeborenen Mädchen aus Deutschland kommen ließ , um auf diesem zusammenlebten , Frauen Familien ins Schutzgebiet zu schaffen. Siehe weißer Wege eine Anzahl guter 1898 , S . 44 u . 45. obigen Vortrag vom 11 . Januar ist oft von Gegnern und Die Eingeborenen -Politik des Gouverneurs Nichtgegnern getadelt worden . Seine Gegner haben ihm als großen Fehler vorgehalten , daß er die Eingeborenen nicht rechtzeitig entwaffnet habe . Au 1896 gedacht. Eine solche war schon im Jahr eine völlige Entwaffnung Maßnahme hätte jedoch damals bei der geringen Stärke der Truppe und bei dem Fehlen von Eisenbahn und Telegraphen nichts Geringeres als eine Er-
221
Man
hat ihm ferner
genug
gegen
das
antwortet
das
War
Missionsarbeit
zeigte er großes
Interesse
der Missionare
gesehen.
in den Häusern So denklichen
gemacht
Fehler
große
Anfangs
hoffnungsvollen Borgunwesen
und
,
an
wurden , führen den
zu
die
Überall ,
Ich
mußten .
als
Auch für
Branntweinhandel
auch an
erinnere ,
an
nur die
an
es
recht be¬ zeigt , daß
das
des
Händler-
Reservatsfrage
und
einzugehen,
und Fehler aber hier näher Dinge . Auf diese Schattenseiten gestattet weder der Raum noch die Absicht dieses Buches.
andere
S
die
gerne
schien , so konnte
Zusammenbruch
völligen
be¬
und
ein lieber Gast
be¬ mit
Schwarzen
empfangen
der Kolonialgeschichte
einem
durch
gewonnen , so daß
und
von Weißen
Verlauf
Der
nicht fehlen .
Seiten
zu nehmen,
Vertrauen
hörte .
zu entwickeln
Zuzug
werdenden
größer
doch bei dem immer
und wurde
das Schutzgebiet
sich aber
erfreulich
Gouverneur
Omuhona , d . h. König .
ihn ihren
nannten
Herero
Die
grüßt .
Herz
sprechen
und Hütten
den Häusern
auf
Flaggenschmuck
und
Jubel
als
er in vollem Maße
er von Weißen
, wurde
auf den Missionsstationen
sonders
1901 .)
dem
hatte
ihm das ihm
von
Ehrerbietung
mit
als
nie anders
hatte
Art
menschenfreundliche
erreicht . Seine man
zu gewinnen . Und dieses
Verhalten
sein freundliches
23 . April
allerdings
es sein Bemühen , Achtung , Liebe und
war
vor allem
Stamm
die Existenzbedingungen
zu tun , den Eingeborenen
auch nicht darum sondern
war
Es
rs ?
in
lortitgr
nicht
Reichsbote
(Siehe
verschwunden ."
ist dagegen
solcher
seiner
Der
noch .
geflüchtet , leben
sich rechtzeitig
welche
,
Mitglieder
so gut
wenige
Einige
abgenommen .
Rinder
12000
ihm
und
wie vernichtet
nach Windhuk
ganze Stamm
erschossen , der
Kahimemua , kriegsgerichtlich
und
Khauashotteu-
beide Führer , Niko-
wurden
den Ovambanderus
Von
ist .
worden
überführt demus
Windhuk,
aus
der
der Khauas
Stamm
gefehlt
nicht
war ,
Aufstand
„ Der
der ganze
damit , daß
( 1896 ) endete
totten
nur daß
vorn 29 . Febr . 1904 :
Dr . Sander
Gegner
er seinem
habe Aber
sie angebracht
Schreiben
einem
hat , zeigt folgendes . In
rs
in
ioiütsr wo
Schneidigkeit ,
militärischer
an
das
in inoäo , nicht aber
suLvitkr
es ihm
-Politik
gekannt !
gewesen ; seine Eingeborenen
die Eingeborenen
gehabt.
und nicht schneidig
gemacht , er sei zu milde
den Vorwurf
Folge
konnte , zur
kommen
von Deutschland
Truppe , noch ehe Hülfe
der
Vernichtung
gänzliche
eine
jedenfalls
und
Eingeborenen
Hebung sämtlicher
K S
Sechzehntes
Kapitel.
LpOchen -Ka lenzer. Lehrreich Sie
zählen
für
die Jahre
die Volkskunde
ist auch
nicht wie wir , sondern
Namen , welche die Zeitabschnitte
der Epochen -Kalender geben ihren
charakterisieren .
„ Jahren
der Herero. " besondere
Um diese Epochen
und
ihre
Namen der Vergessenheit zu entreißen und für die Geschichte der Herero auf¬ zubewahren , gebe ich sie hier wieder , soweit die Leute sich zurückerinnern und sie aufbewahrt haben . Ich bemerke jedoch zuvor , daß diese Namen nicht die gleichen sind . Die nordwestlichen Hereroimmer bei allen Stämmen stämme, z. B . die Kamuretis , Zerauas und Kambazembis , weichen hier und und Mbanderu darin ab . Die Bezeichnung ,,otji" da von den Mahareros heißt „das Ereignis des , Geschehnis des " usw . ; die Vorsilbe „ ojo " „das Jahr
des " .
1820 OjotMreus . Nach dem Namen des Matabelehäuptlings , der 1820 nach Okahandja mit einem weißen Friedensochsen kam und mit Katjamuaha Frieden machte. 1842 OjosiunAk , Jahr des Friedens . Nama und Herero machen Frieden. 1843 Ojomuus , Jahr der Steine . Die Herero mußten für Jonker Afrikaner als seine Sklaven einen Steinwall bauen ; oder Ojovisisnäs , Jahr der Pfähle . Die Herero mußten um Jonkers Werft eine Pfahlumzäunung machen. 1844 1840 OjomukniiAN oder Ojoindoncki , Jahr des Erbrechens , des Ekels. Die Nama hatten Katjamuaha vergiftet , dieser erbrach und führte ab. Name bei den 1846 OjokutMuoko , Jonkers Ovamboland und machte dort Beute. 1847 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1856 1857 1858 1859 1860
Herero .
Dieser
zog ins
OjstMcljuinIm , Jahr der Malaria. Ojowsvs . oiuanans , Jahr der Wasserfluten. Ojotjoiuduu , Jahr des Hundes . Jonker überfällt Okahandja. OjolnunAU , Jahr , in dem die Hererofrauen zum erstenmal Blechperlen an ihre Hüte flochten. OjososionAUö , Jahr der Unkrautgewächse , deren stachelige Kapseln die Füße von Menschen und Tieren verwundeten. 0jonko26 , Jahr der Eifersucht . Eine Frau tötete eine andere aus Eifersucht. stritten sich um OMmndo , Jahr des Ochsenschenkel. Zwei Männer andern. den einen solchen, dabei erstach der eine der Zerstörung der Werft des Hejuva OjonAgmäu ju Hsjuvu , Jahr durch Jonker. Ojoruii 'tzMoovitL , d. h. Streite nicht im Kriege. Ojomdng ., Jahr des heiligen Hundes , nämlich Katjamuahas . (Nähere Erklärung würde zu weitläufig werden .) Ojoittlino , Jahr der Glocke, am Hals eines Schafes usw. O.jöMiiK 'g,, Jahr der Lungenseuche. Diese trat damals zum erstenmal auf und tötete alle Wagenochsen der Kupferminengesellschaft . Mit den Kupserminen war es damit am Ende.
1861
Osokurouckmm
, Jahr ,
in
dem Maharero
(kus ) stieg und Jonker 1862
OsonAuvumImku,
1863
Osouckuuäu
, Jahr
sorupokn
1864
OsotMoroIm
1865
Osorupsti
, Jahr ,
auf
den Gehorsam
des ersten Gefechtes
, Jahr der
Rippe .
Nganiva fanden die eines Erdschweins.
Statt
Herero
eine
1867
OsonAsuAk , Jahr des Opferochsen , ein im Krieg getötet.
1868
OsotuuKg -vs , Jahr des Skorpionenfeldzuges Skorpionen lebend , starben.
1869
Osomuks .ru , Jahr
, Jahr , wo die Menschen
Nama
ihm
namens
in
dem
Loch
starben.
solcher wurde
auf Otjimbingne
, in dem viele Herero , von
, es fand
Otjomukarn
der Himmelsröte
von
an Magerkeit
des Weißdornbusches
aus dem Platz
starben.
getöteten
Rippe
Osuramdu
Osksuru , Jahr
gegen die Nama.
viele Herero
eines
1866
Herero
der Herero
des zweiten Gefechtes in den Bergschluchten.
der Pocken , an denen
Jahr
den Kaiser -Wilhelmberg
aufkündigte.
statt ;
das
letzte Gefecht
der
oder
im Süden.
1870
Osvimnx « , Jahr
1871
Osolmo , Jahr der gestohlenen Kandirikirira gestohlen.
1872
Osotsiuisu
1873
Osomstuxs , Jahr der Knochen , d . h . der Opferochsenknochen , deren viele waren wie Sand.
1874
Osusuvs , Jahr
1875
Osounmmbo
1875
Orosuussrs
, Jahr
des Opferkorbes .
1876
OsotMsiss
, Jahr
des Sarges , nämlich
1877
Osoui 'omlm , Jahr
1878
Osursks
der Friedensznsammenkunft
, Jahr
eines
heiligen
der heißen Asche ; die Herero
Zauberers
der totalen
der Zunge .
1878
Osouckuvs 2 U, Jahr Osouäimba
1880
OsouZDiudo
, Jahr
Osoumtivs
verbrannten
den Leichnam so
, Jahr , in dem Tjikongo , der Häuptling kam und Frieden (Siehe
schloß.
Bemerkung
zu 1858 .)
des Häuptlings
Zeraua.
der Raupen.
1879
1881
solche wurde
Sonnenfinsternis.
der Ovambo , nach Okahandja
(Siehe
der blauen
Bemerkung
zu 1858 .)
Ochsen , nämlich
Vingavas.
der Milzbrandblattern.
uu ^ suM ,
merkung
Eine
zu Asche.
oder Osoviucksöuäsu
, Jahr
aus Okahandja. Pfeilspitze .
Jahr
der
Ziege
des
Zauberers
.
(Siehe
Be¬
zu 1858 .)
, Jahr
der Fleischwürmer
bei lebendigem
oder Maden . Die
Leibe von Maden
1881
Osolmi -s , Jahr
des Gefechtes des großen
auf zwei Stunden
1882
Osousoss
1883
Osorich 'iuäo , Jahr , in dem alle Werfte
1884
Osovitkucts
, Jahr
Landsturmaufgebot , Jahr
Rinder
wurden
angefressen. im Umkreis.
Kometen. in
den Krieg
zogen , gleichsam
gegen H . Witboi.
des eisernen
Grabgitters
um Katjamuahas
Grab.
224 1885 Ojustestouäjuo , Hendrik Witboi reitet im Sturm in Okahandja ein bis an das Haus Samuel Mahareros. 1886 Osoruiuluinlm , Jahr der Tollwut der Hunde und Rinder. 1887 u. 88 Osomlüuäu , Jahr der Blutseuche unter dem Rindvieh. 1889 OjonAg-msi'o, Jahr des Kamels, v. Fran 77. 267. 90—93. -Eanda Kaijata , Häuptling 212 . 321. Kaktus 254. Ehe 105 . 142. — Kandirikirira , Häuptling 82. 261. 141. -Ehebruch
Feuer , heiliges 78 ff. Fieber siehe Malaria. Filialstationen 331 ff. Finnische Mission 8. Fliegen 46. Fluch 130. Flüsse 12 ff. Frachtpreise 115. Fran ^ois , von 179 . 198 . 210 ff. 277. Friede 160—163 . 181 ff. 257 . 305. Frosch 44. Fuchs 36.
350 Kambazembi , Häuptling 121 . 209 . 217 . 280. Kamel 205 . 222 ' s293 . 309 fs. Kameldornbaum 258. Kamuzandu 234 ff. Kanaimba . Häuptling 321. Kandjii , Häuptling 280. Khanfluß 14. Karibik , Missionsstativn 327 sf. Katholische Missionare 268 . 277. Katjamuaha , Häuptling 172 . 176 . 182 . 319sf. Katze 38. Kinderreichtum 127. Kirche 229 ff. 263 . 279. Kirchbau 278. Kirri 123. Kleinschmidt , Missionar 4 . 177 . 227 . 241. Klima 23. Klippbock 38. Kolke , Missionar 334 ff. Kolonisten 118 . 241 ff. Komasgebirge 11. Kommunismus 136. Konferenz 251. Kornelius , Häuptling 273. Kremer , Missionar 224 ff. Kriege 171 — 176 . 296 ff. 306 sf. 317. Kriegsschiffe 200. Krönlein , Missionar 181 . 259. Kronland 274. Krüger , John 324 ff. Kuddu 35. Kuhlmann , Missionar 323 ff. Kühn , Dr . 302. Kuisib , Fluß 4. Kukuri , Häuptling 146 . 280 ff. 291 ff. Küste 9. Kultur 4 . 118 . 125. Kunene , Fluß 245. Kupfermine 161. Landwirtschaft 118. Lang , Missionar 249 . 299 . 319 ff. Leguan 43. Leopard 37 Leutwein , Oberst , Gouverneur 218 — 221 . 312. Lewis , Händler 105 sf. 214. Lievenberg 10. Livingstone 65. Löwe 36 . 281. Luchs 38. Lüderitz 204 ff. Lungenseuche 114 . 303. Maharero , Oberhäuptling 137 . 146 . 166 — 169. 177 sf. 216 . 258 ff. 282. — . Samuel 139 . 169 . 216 . 246 ff. 264 . 299. — . Wilhelm 128 . 185 ff. 246 ff. 262 . 282. Malaria 126 . 217 . 283 . 288 . 309 . 324. Manasse , Häuptling 209 . 229. Matabelen -HLuptling 222. Manlbeerbäume 286 ff.
Mbanderu 179 ss. 253 . 283 ff. 299 . 301. Meier , Missionar 266. Meyer , Missionar 255. Michael , Häuptling 270. Milch 33 . 113 . 121. Milzbrand 114. Mineralien 161. Mission 227 ff. Missionare 330. Missionserfolgc 116 . 335 fs. Missionsgegner 336 ff. Missionsgehülfen , eingeborene 331 sf. Mifsionskolonie 115 . 162 241. Missions -Handelsaktiengesellschast 162 . 243. Missionsmethode 335 ff Missionsstationen 162 . 257 ff. Monate 224. Monogamie 127. Mord 142 - 143. Mordfels 258. Moschuskatze 38. Mosquito 48. Mundrecht 136. Mücken 48 . 257. Munition 162 . 165. Mureti , Häuptling 209. Nachlaß 146. Nama 177 . 275 ff. Namengebung 95. Nangoro , Häuptling 239. Ndjambi Karunga 72 ff. Neu -Barmen , Missionsstation 229 . 241 . 252 sf. Ritze , Oberamtmaun 217. Niederwelland , Missionar 269 . 272. Nikodemus , Häuptling 216 ff. Nomaden 118. Nosob , Fluß 12 . 14 . 299. Oindjes 113 . 151. Okahandja 181 sf. 196 . 228 . 257 ff. Okakango 258. Okandjira 283. Okasiakondara 46. Okatjapia 152 . 283 . 293. Okatumba 127 . 283 . 297. Okazeva , Missionsstation 223 f. Okomaija 318. Okombahe , Missionsstation 266 . 271 ff. 345. Okongava 306. Olpp , Missionar 251 . 259. Omaheke , Sandfcld 11. Omaruru , Missionsstation 266 ff. Omatakoberge 10 . 14. Omburo , Missionsstation 314 — 319. Omuramba 12. Omuveroumue 10 . 306. Ondonga 239. Ondrohungu 283. Opfer 81 ff. Opferaltar 78 ff. 98.
351 Opferkorb 113. ^ Rosinen 113. Rote Boois 299 . 301. Osona , Filial 182 ff. 254 . 258. Otavi 161. Rüst , Missionar 210. 280 . 306. Otjiamangombe 249 . 319 —322. Otjihaenena , Missionsstation Salomo , Evangelist 215. 161 . 188 . 229 . 241. Otjikango , Missionsstation Schaar , Missionar 273 sf. 252 . 280 sf. Schafe 34. Otjikune 281. Schakal 37. 4 . 149 . 162 ss. Otjimbinguc , Missionsstation Scheppmann , Missionar 230. 177 . 236 . 241 sf. 230 . 273 . 329. Schcppmannsdorf Otjiruze , Filial 196. Schildkröte 43. Otjituezu , Filial 186 . 321 sf. Schinz , IIr . 184. 304 ff. Otjizeva , Missionsstation Schlangen 40 —43 . 283. 171. Otjombinde Schmelen , Missionar 227. 180 . 252. Otjomukaru Schmiederei 115. 280. Otjongcama Schneiderei 123 fs. 127 . 188 . 280 — 304. Otjosazu , Missionsstation Schöneberg , Missionar 236. 161 . 282. Otjonjati . Schöpfungssage » 75 sf. 121. Otjozondjupa , Missionsstation Schröder , Missionar 186 . 275 sf. . 280 , 306 — 314. Schulen 289. 219. Otjunda 249 . 289. Schullehrer Ovaherero 51. Schuldopfer 85. 50 . 52. Ovambandcru ! Schutz , deutscher 274. Ovambo 51 . 117 . 238 . 244. Schutztruppe 213 sf. 277. 51. Ovatjimba 135 . 210 sf. Schutzvcrträge Oviombo . Filial 283 . 303. Segen und Fluch 130. Ovikokorero 280. Siebe , Missionar 277. Sklaven 65 . 146 . 176 . 305. >37. Sklaverei :: Palgrave , C-, Resident >39 . 161 sf. ! Skorpion 47. 37. Panther ! Speischlangc 42. 40. Papagai Spcllmeier , Missionar 252. 40. Paradiesvogel Spiele 125. Pavian 38. Spitzkoppe 9. 38 . 148. Perlhuhn Sprache 66 — 71 . 230 ff. Pest 127. Springbock 35. Pfau 39. 38. Springhase Pfeilgift 149. 141. Spursuchen Pferde 34. StachelschwcinZ38. 25 — 30. Pflanzenwelt Statistik 329 sf. Pocken 126. Steinbock 38. 109. Polygamie Stinktier 38. Pontok 112 . 129. 36 . 283. Straußen Pnffotter 42. 76. Sündflutsage Swakop , Fluß 4 . 9 . 13. Quellen 15 . 258 . 307 ff. 65 . 347. Smakopmund Nabe 39. Rath , Missionar 230 ff. 258. Ratsversaininlung 39. Raubvogel Regenjahre 40. 187 . 277 . 3 5 . Rehoboth , Missionsstation 36. Rhinozeros Riarua 217 . 261 . 264 . 288. 288. Riarua , Josaphat Riarua , Assa 219. Rinderpest 114 . 127 . 219 . 301 sf. Rindvieh 33 . 34. Riesenschlange 40. 298. v. Rohden , Missionsinspektor
Tabak 115 . 120 . >52. Tänze 125 . 155. 48. Tarantel Tauben 39. 337 sf. Tanfunterricht 48. Tanscndfuß 165. Tauschhandel Teiche 15 . 16. Termiten 2 . 45 . 67. 137. Thronfolge Tierwelt 32 ff. 268. Tjaherani , Häuptling 146. Tjetjo , Häuptling 291. Tjienda , Häuptling
Z',2 — Tjiharine , Häuptling 215. Tjikongo , Häuptling 245. Tjipandeka , Häuptling 245. Töpferei 124. Tsaubis 196. Tsetsefliege 46. Typhus 126. Verfassung 137. Vieh , heiliges 168 . 346. Viehreichtum 33. Viehzucht 48 . 120. Wehe , H., Missionar 209 . 245 ss. 263 —269. Vingava , Häuptling 283 Verlobung 105. Vögel 38. Voigts , Ab., Kaufmann 300. Vorgeschichte 5. Wachtel 39. Wagen 119. 262. Wagenbauer 115. Wahrsager 113 . 280. Walfischbai 8. 201 ss. 273 . 329. Wandres , Missionar 277 sf. Wanze 46. Wassermangel 149. Wassermelone 150. Wasserrechte 134. Wasserscheide 13. Wasserverhältnisse 18 sf. Waterberg 134 . 306 sf. Weber , Missionar 253. Weidcrechte 134 sf. Weibergemeinschaft IlO.
Weinberge 4. Wcinstock 286. Weizenbau 4 . 258 sf. 267. Wcizencrnte 118 sf. 243 . 283 —286 sf. Welwitschia 31. Werft 112. 122. Werkzeuge 121. Wespen 44. Wiedehopf 39. Wilhelm I., deutscher Kaiser 294. Wilhelmsfeste 215 . s345. Windhük 183 ss. 205 . 215 . 267 ss. 275—280. Witboi , Hendrik, Häuptling 133. 193 ff. 209. 218/264. Witboi , Kiddo 181. Witboi , Moses , Häuptling 187 sf. 193. Wohnsitze 134 . 262. Wölfe 37. 260. Wüste 12. Wüstengürtel 9. Jähnefeilen 104. Zauberei 130—133. auberer 40 . 127. 146. aunkönig 39. Zebra 35. Zecke 47. Zeit 115. Zeitrechnung siehe Epochen. Zeraua , Häuptling 244 . 266 ff. Zes , Hendrik 253. Ziegen 34. Zivilisation 135. Zwartboi 186. Zwillinge 97.