Die Gemeinde des Neuen Bundes im Lande Damaskus: Eine jüdische Schrift aus der Seleukidenzeit [Reprint 2021 ed.] 9783112490402, 9783112490396

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Die Gemeinde des Neuen Bundes im Lande Damaskus: Eine jüdische Schrift aus der Seleukidenzeit [Reprint 2021 ed.]
 9783112490402, 9783112490396

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EINZELAUSGABE

DIE GEMEINDE DES NEUEN BUNDES IM LANDE DAMASKUS EINE JÜDISCHE SCHRIFT AUS DER SELEUKIDENZEIT

VON

EDUARD MEYER

AUS DEN ABHANDLUNGEN DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN JAHRGANG 1919. PH1L.-HIST. KLASSE. NR. 9

BERLIN 1919 VERLAG DER AKADEMIE DER WISSENSCHABTEN IN KOMMISSION BEI DER VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER W A L T E R DE GRUYTER U. CD. V O R K A L S G. J. GÖSCHEN'SCHE VEKLAGSHANDLCNG. «KORG HEMER.

I . GUTTENTAG, V E R L A G S B r c H H A N D L U N G .

K A R L J. TRÜBNER.

V E I T V. COMP.

EINZELAUSGABE

DIE GEMEINDE DES NEUEN BUNDES IM LANDE DAMASKUS EINE JÜDISCHE SCHRIFT AUS DER SELEUKIDENZE[T

VON

EDUARD MEYER

AUS DEN ABHANDLUNGEN DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN JAHRGANG 1919. PHIL.-HIST. KLASSE. Nu. 9

BERLIN 1919 VERLAG DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN KOMMISSION BEI DER VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DK GllUYTEK U. CO. V O R M A L S Ii. .1. m i S n i K N ' S C H E Y F K L A O S H A N D I . l ' N f i . i ; i - l l H I . KKIMKli.

.1. GU'XTENTAÖ. V E W . A I i S m ' r l l l l VNDLÜNU.

K A H L .1. T l i O l i N K l i .

V I ' I T r . (YlMI\

Vorgelegt in d e r S i t z u n g d e r phil.-hi.st. Klasse am 24. Juli 1919. /um

Druck eingereicht am gleichen T a g e , ausgegeben am 27. S e p t e m b e r 1911).

Die bisherigen A u f f a s s u n g e n der Schrift,. D i e Rumpelkammer (Geniza) der Synagoge von Altkairo, der wir den hebräischen Text des Jesus Sirach verdanken, hat uns noch eine zweite Schrift aus wenig späterer Zeit beschert, die im Jahre 1910 gleichfalls von S. S C I I E C H T K K , ihrem Entdecker, herausgegeben worden ist, unter dem Titel: Documents of Jewish Sectaries, Vol. I: Fragments of a Zadokite Work. Sie hat zunächst bedeutendes Aufsehn erregt» und mehrfach hat man sich nicht ohne Erfolg bemüht, das Verständnis weiter zu fördern und den vielfach korrupt oder lückenhaft überlieferten Text zu emendieren. Aber zum Abschluß ist die Arbeit und vor allem das geschichtliche Verständnis noch in keiner Weise gelangt; vielmehr ist das Interesse bald abgeflaut, und gegenwärtig liegt die Schrift ziemlich unbeachtet da. Und doch handelt es sich um eine außerordentlich wichtige Bereicherung unserer Kenntnis. Die Schrift steht, wie SCHECHTEU sofort erkannt hat, in engster Beziehung zu einer Reihe alttestamentlicher Apokryphen, den ältesten Bestandteilen des Henoch, dem Jubiläenbuch und den Testamenten der zwölf Patriarchen; und sie ermöglicht, wie wir sehn werden, diese ganze Gruppe von Schriften genau zu datieren und dadurch zugleich einen lebendigen Einblick zu gewinnen in die wichtigste, ja entscheidende Epoche der Weiterentwicklung des Judentums, die Zeit des großen Religionskampfes unter der Herrschaft der Seleukiden. Ihre Bedeutung ist um so größer, da die Anschauungen, auf denen sie beruhen, sich rein auf dem Boden des Judentums entwickelt haben und vom Hellenismus gänzlich unbeeinflußt sind; dadurch geben sie einen festen Anhalt für Ursprung und Ausbildung der Anschauungen, die uns alsdann vollentwickelt in der Zeit der Entstehung des Christentums entgegentreten. Wie der Titel seiner Veröffentlichung zeigt, hält Sc IIECHTER die Schrift für das Werk einer jüdischen Sekte, die er mit den bei den Karäern err:

K. M E

4

Y Ii I i :

wähnten Zadokilcn identifiziert, und deren Spuren Dositheanern und den Falaschas sucht. Polemik gegen die Pharisäer.

Diese Auffassung ist von vielen seiner Nach-

folger übernommen worden, nur daß z. B. R. dukäer an ihre Stelle setzt.

er dann aucli bei den

Er findet in ihr eine erbitterte

Andere, wie

LESZYNSKY1

MARGOLIOUTH,

direkt die Sad-

haben gar die Ge-

meinde für eine saddukäisch-christliclie erklärt, deren Propheten Johannes der Täufer und Jesus seien, während Paulus als der Irrlehrer mit Leidenschaft bekämpft werde.

Alle diese Phantasien haben in Wirklichkeit in

der Schrift selbst garkeinen

Anhalt und beruhen

lediglich

auf falscher

Interpretation einzelner Stellen oder ganz unwesentlichen Berührungen in einzelnen Lehren.

Das hat

in

der Hauptsache

schon

G.

F.

MOORE"

in

einem gut orientierenden Aufsatz nachgewiesen, wenn er auch im übrigen von

SCHECHTERS

Auffassungen noch viel zu viel festhält und wie dieser die

Schrift für sektarisch hält.

Auch

E.

H.

der die Schrift in seine

CHARLES,

große Bearbeitung der alttestameritliehen A p o k r y p h e n aufgenommen hat 3 , folgt in allem wesentlichen besserungen

SOHEOIITER,

und durch Hervorhebung

hat aber durch eine Reihe von Verdes strophischen Baus des ersten

Teils, der Mahnrede, das Verständnis wesentlich trächtlich höherem

Maße hat das

GRESSMANN

getan 4 ,

als Glossen erkannt und mit Recht betont, daß folger die zahlreichen

gefördert.

In noch be-

nicht wenige Sätze

SCHECHTER

und seine Nach-

aus der Bibel entnommenen W e n d u n g e n

und An-

schauungen, obwohl jener überall die Parallelen richtig anfuhrt, vielfach falsch interpretiert und sich dadurch das Verständnis der Schrift verschlossen haben; dadurch sind sie zu der gänzlich unhaltbaren Ansicht gekommen, daß die, Schrift gegen die Pharisäer polemisiere, während sie in W i r k l i c h k e i t durchaus wie diese auf dem Boden der strengen Gesetzlichkeit steht und das Gesetz durch grübelnde, oft genug äußerst gewaltsame Interpretation weiterbildet,

genau wie diese.

Ebenso nimmt sie die populären Vorstellungen,

speziell die Engellehre und die Prädestination auf, zeigt auch bereits die Ansätze zu dem Glauben an ein bewußtes, dauerndes Fortleben nach dem Tode.

Die A b w e i c h u n g e n im einzelnen, die meist aus einer strengeren ethi-

1 2

Review

Die Sadduzaer, 1912. The C o v e n a n t e r s of D a m a s c u s ,

a hitherto u n k n o w n J e w i s h Sect.

Harvard

IV, 1911.

::

T l i e A p o c r y p h a and P s e u d e p i g r a p h a of the Old Test.

1

In s e i n e r liesprecliunt; d e s Sc i i K C H T K n s c l i e . n

Werk.s

Vol. 11. 1 9 1 3 , p. 7851V.

Z D M f i . 66, 1912. 4 9 1 I I " .

Theol.

J)ie (1emeinde de.v neuen Bundes im Laude

Damaskus

sehen A u f f a s s u n g h e r v o r g e g a n g e n sind, wie in der F o r d e r u n g der Monogamie, sind nicht größer, als sie auch sonst zwischen den einzelnen Schulen des o r t h o d o x e n - J u d e n t u m s bestehen; und w e n n z w e i m a l der Name Sadoq vork o m m t (4, 1 ff. 5, 5), so hat das mit den Saddukäern oder gar mit einem späteren Sektenstifter dieses Namens nichts zu tun, sondern S a d o q ist, wie w i r sehn werden, der bekannte A h n h e r r der Priestergeschlechter aus der Zeit Davids, ganz wie bei Ezechiel oder in der Chronik.

Aber

GRESSMANN

ist da-

durch in die Irre g e g a n g e n , daß er die B e z i e h u n g auf reale, historische Vorg ä n g e der G e g e n w a r t leugnet und die S c h r i f t eschatologisch, als A p o k a l y p s e , auffassen will.

Dazu bietet der T e x t garkeinen Anhalt, vielmehr sprechen

die ständig gebrauchten Perfekta, die durchaus dagegen.

GRESSMANN

futurisch auffassen w i l l ' ,

Eschatologisclie V o r s t e l l u n g e n k o m m e n natürlich

vor,

w i e in j e d e r S c h r i f t des späteren J u d e n t u m s ; aber sie nehmen nicht einmal einen g r o ß e n R a u m ein, weitaus das meiste bezieht sich auf die realen A u f g a b e n der G e g e n w a r t und auf die j ü n g s t e V e r g a n g e n h e i t , aus der sie erwachsen

sind.

So fordert und lohnt die Schrift: durchaus die den V e r s u c h macht,

diese

eine neue

Untersuchung,

geschichtlichen Verhältnisse, in denen

entstanden ist, und die A n s c h a u u n g e n , die sie und die v e r w a n d t e n kryphen

beherrschen,

der E n t w i c k l u n g

genauer

einzureihen.

zu

erfassen

und

Da die Schrift

in

den

sie

Apo-

Zusammenhang

in Deutschland w e n i g

zu-

g ä n g l i c h ist und eine deutsche Ü b e r s e t z u n g noch fehlt, habe ich den ganzen T e x t in die folgende Untersuchung a u f g e n o m m e n ; das bietet zugleich die

Möglichkeit,

im

Zusammenhang

damit die s c h w i e r i g e r e n Stellen ge-

nauer zu analysieren und zu erläutern 2 .

Zugleich sage ich Hrn. Ii.

(; p. 17 und 18 existieren nicht.

E.

Die

M

K Y K R :

Handschriften.

Der Text, bezieht sich auf die »Gemeinde des neuen Bundes im Lande Damaskus«.

Erhalten

ist er in zwei Handschriften.

etwa ans dem

SCHEOHTER

10.

Jahrhundert,

umfaßt 8 Blätter

und zerfällt in zwei scharf geschiedene Teile. hält die Gesetze der Gemeinde.

Die eine, A , nach Seiten)

(16

Der zweite, p. 9 — 1 6 , ent-

Er beginnt, ohne Überschrift, aber ein-

genickt. mit dem ersten Gesetz: »Jeder Mensch, der usw.«; so ist es möglich, Avenn auch w e n i g wahrscheinlich, daß ein oder mehrere Blätter vorher verloren sind.

Die beiden Schlußblätter sind in den unteren Hälften

der Seiten stark verstümmelt

und zum Teil ganz zerstört; es läßt

sich

daher nicht erkennen, ob noch weitere Blätter gefolgt sind. Die ersten vier Blätter, p. 1 — 8, die man in der Regel als den geschichtlichen Teil bezeichnet, enthalten eine prophetische Mahnrede an die Gemeinde.

A u c h sie beginnt ohne Überschrift unter V e r w e n d u n g

bibli-

scher Zitate mit der A n k ü n d i g u n g des bevorstehenden Gottesgerichts: »Und nun

hört,

Gottes.«

alle

die

ihr Gerechtigkeit

kennt,

und

achtet

auf die

Taten

Das ist ein durchaus korrekter Eingang einer Strafpredigt, und

es ist sehr unwahrscheinlich, daß vorher etwas verloren ist; vielmehr ist der T e x t auch äußerlich durch starkes Einrücken der ersten Zeile als Anfang bezeichnet.

Eine Überschrift, die etwa lauten könnte:

das W o r t Gottes an die Gemeinde gendermaßen«

ist überflüssig, weil sich das aus dem Inhalt von

ergibt; die Nennung phetenrede anonym.

ist

»es geschah

des neuen Bundes in Damaskus fol-

in

eines Verfassernamens ist ausgeschlossen,

dieser Zeit notwendig

Der abgerissene A n f a n g mit

als der gleichartige

entweder

»und jetzt«

die Pro-

pseudepigraph ist nicht

selbst oder

anstößiger

Eingang bei so manchen Büchern des Alten Testa-

ments, z. B. Esther, Ruth, dem" ersten Makkabäerbuch, auch beim griechischen Henoch oder aber bei manchen der kleineren Schriften Xenophons und bei seinen Hellenika. Der Schluß dieser Malmrede, von p. 7, 5 an, liegt noch in einer zweiten liandsehrift (B) etwa aus dem 12. Jahrhundert vor, die nur aus einem einzigen Blatt besteht (p. 19. 20 bei

SCHECIITER),

mit zahlreichen ziemlich

bedeutenden Varianten und mit einer großen Erweiterung des Textes am Schluß (19. 3 4 — 2 0 . ¿4).

Es liegt aber, wie

hebt, garkein Grund zu der Annahme

GKESSMANN

mit Recht hervor-

vor, daß diese Fortsetzung

in A

Die (Innemde

den neuen Bundes im Lande Tknmwhux

i

durch Verlust eines oder mehrerer Blätter ausgefallen sei; vielmehr g i b t B eine erweiternde Rezension des in A vorliegenden T e x t e s .

Daher ist auch

die A n n a h m e unbegründet, daß B am Schluß unvollständig sei; bilden die

letzten

Sätze von B

es ist

das letzte Blatt

gegen

hat

einen v ö l l i g

der Schreiber auf

weitere V e r b i n d u n g zwischen Daß der T e x t noch vornherein gegen

sinngemäßen Abschluß,

der Handschrift, das uns den Schluß der

rede auf den nächsten Blättern 9 — 1 6

vielmehr

erhalten ist.

und

In A

da-

älteren V e r s i o n der Mahn-

das Gesetzbuch f o l g e n lassen: eine

beiden T e x t e n

so spät z w e i m a l

w a r nicht

erforderlich.

abgeschrieben

ist, spricht

die Annahme eines sektarischen Ursprungs.

deres wäre es, wenn es eine karäische Schrift Aväre.

von

E t w a s an-

A b e r daß ein

nicht

als o r t h o d o x anerkannter T e x t aus vorchristlicher Zeit sich noch ein Jahrtausend lang erhalten haben

und im Besitz der jüdischen

K a i r o bewahrt sein sollte, ist so unwahrscheinlich

wie

Gemeinde

von

möglich.

Beide Handschriften enthalten eine große Zahl von Flüchtigkeiten und Schreibfehlern, die mehrfach v o m Schreiber selbst durch Streichung eines W o r t e s berichtigt sind. A.

Im allgemeinen

ist B s o r g f ä l t i g e r geschrieben als

Beide setzen gelegentlich Vokalzeichen;

kleine

Zwischenräume 1 ,

B außerdem größere Sätze oder Satzgruppen durch

Interpunktion (Paseq, Doppelpunkt). die zahlreichen,

beide trennen die Sätze durch

freilieh

oft nicht

Ein H i l f s m i t t e l der K o n t r o l l e 'bieten

ganz

wörtlichen

Zitate aus dem

Alten

T e s t a m e n t ; in vielen Fällen haben evidente Emendationen geholfen.

Doch

bleibt natürlich nicht weniges unsicher, und der Versuch, den überlieferten W o r t l a u t zu deuten, m a g ebensooft in die Irre führen w i e in andern Fällen eine blendende, aber doch nicht zutreffende K o n j e k t u r .

Die

benutzten

Die T e x t e sind in korrektem und

Schriften. fließendem

Hebräisch

geschrieben,

ganz anders als z. B. die Mischna; und es ist geradezu überraschend, w i e w e n i g W o r t e v o r k o m m e n , die sich im A . T . nicht finden, sondern nur in der Mischna und der rabbinischen Literatur.

Auch das ist ein Beweis für

das A l t e r der T e x t e , und nicht, minder die f r e i e A r t , w i e die Schrift zitiert wird.

Wie

schon erwähnt, bindet man sich keineswegs ängstlich an den

W o r t l a u t , sondern zitiert frei aus dem Gedächtnis, m i t Auslassungen, Um1

In

A

ist, w e n n

ein

Satz

am

Ende

der

Zeile

schließt, die

nächste

eingerückt.

s

E. M K Y F. Ii

Stellungen und kleinen Zusätzen, etwa in derselben Art, wie Homer in der älteren griechischen Literatur vor der Alexandrinerzeit und der Gestaltung eines kanonischen Textes zitiert wird und wie wir so vielfach unsere Klassiker zitieren. Absichtlich vermieden und auch in den biblischen Texten ausgelassen werden die Gottesnamen Jahwe. Eloliim, Adonai; es wird ausschließlich E l verwendet 1 , sehr oft aber auch (las Wort »Gott« ganz weggelassen. Wo bei den Bestimmungen über den Eid der Name Gottes erwähnt werden muß, wird er durch Aussprache der beiden ersten Konsonanten »Aleph und Lamed« (Elohim) oder »Aleph und Dalet« (Adonai) ersetzt ( 1 5 , 1 ) ; gleich darauf 1 5 , 3 findet sich die bekannte Ersetzung des Eigennamens durch »der Name«. Von den Schriften sind die Tora und die Propheten kanonisch und unbedingte Autorität (7, 15 Ii'.). An die letzteren schließen die Psalmen und die Proverbien an, die vielfach benutzt werden und wie im Neuen Testament als den Propheten gleichstehend geltend. Einmal wird auch Ezra benutzt (p. 2,7). Dagegen sind die übrigen Schriften nirgends verwendet, auch nicht das Buch Daniel und die in diesem vorliegende Ausmalung der Eschatologie. Das ist sehr wichtig für die Zeitbestimmung: die in unseren Texten enthaltenen Anschauungen und Lehren gehn in eine Zeit zurück, in der das Buch Daniel noch nicht existierte oder eben erst entstand. An die Tora schließt die traditionelle Exegese (nnnn ÍJVPB | vgl. K . WEBF.R Jüd. Theologie 2 89f.]) an, die mehrfach herangezogen wird (4,8. 6, 14. 18. 1 3 , 6 ) ; ihr entspricht die Deutung der Prophetenworte auf die gegenwärtige Lage (4,4. 14)- Der Schlußabschnitt in B verweist 2 0 , 6 auf »den Midras (die Auslegung) der Tora, nach dem die Menschen vollendeter Heiligkeit wandeln«. Neben den kanonischen Büchern sind drei weitere, zu den Apokryphen gerechnete Schriften bénutzt, nämlich: 1. Die Geschichte von Johannes und Jambres, den Moses bekämpfenden Zauberern, die bekanntlich nicht erhalten, aber wie der christlichen Literatur, so den Targumen und dem Talmud bekannt ist. Unser Text verwendet p. 5, 1 7 f. in den Worten »denn ehemals trat Mose und Aliaron auf durch die Hilfe (unter Leitung. ~ra) des Fürsten der Lichter, aber Beli'al stellte den 1

X u r 2 0 , 8 findet sich statt dessen

Kinzi^e« (s. 11. S. 32).

-¡rV;, außerdem dreimal. 20. 1. 1 4 . 3 2

-rrc: »der

Dlf

(¡nnriihlc

/Irs iii'iieii

Ihi/virs

im

Lau/h'

Damaskus

Johannes und seinen Bruder auf in seinen Ränken, als Israel das erstemal (beim A u s z u g aus Ägypten)

gerettet

der zweite Timotheusbrief 3. 8 MuyceT,

OYTUC

KA!

OYTOI

ÖN

wurde«

TPÖNON

ANÖICTANTAI

J

die Geschichte IANNHC

KAI

J

ebenso wie

IAMBPHC

ÄNT6CTHCAN

ÄAHeeiA.

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2. Das Buch der Jubiläen, das d u r c h w e g aufs stärkste benutzt wird, ganz wie die kanonischen Texte.

]>. 16, 2 f. (s. 11. S. 60) wird sein Titel ange-

geben, «Buch der Einteilungen der Zeiten nach ihren Jobeljahren und W o c h e n « , -rrr,-ROE|:)]-

R

N

C

R

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N

rnpbnr

IEC.

Dem entspricht genau der Eingang

des Textes des Jubiläenbuchs in der äthiopischen Version 1 :

»Dies ist die

Geschichte der Einteilung der T a g e des Gesetzes und des Zeugnisses nach den Ereignissen der Jahre, gemäß ihrer Einteilung in Jahrwochen und Jubiläen in allen Jahren der W e l t « , und am Schluß kürzer: »Hier ist zu Ende das Buch der Einteilung der T a g e « .

Die Durchführung der Rechnung nach

Jobel- und Sabbatjahren von der Schöpfung an bis zur Einsetzung

des

Passah und die richtige Datierung der Feste bildet den Rahmen, in dem hier die Vorgeschichte erzählt und durch weitere Mahnreden und Ausführungen des Gesetzes erläutert wird, in der Form einer Unterweisung, die der »Engel des Angesichts« auf göttlichen Befehl dem Mose am Sinai gibt. Bekanntlich befolgt das Buch eine eigenartige Zeitrechnung:

die richtige

Länge des Jahres wird auf 364 T a g e (52 Wochen) angesetzt, danach sollen die Feste bestimmt werden, ohne Rücksicht auf den Mond, der »von Jahr zu Jahr zehn T a g e vorgeht und die Zeiten verdirbt« (6, 3off.); die Periode der Jobeljahre ist 49, nicht 50 Jahre, wie Levit. 25 gerechnet wird, also 7 -lahrwochen: den Israeliten wird vorgeworfen, daß sie von dieser richtigen Zeitrechnung abgewichen sind (vgl. 1 , 1 4 :

»sie werden mein ganzes Ge-

setz, alle meine Gebote, und mein ganzes Recht vergessen; sie werden Neumond, Sabbat, Feste, Jubiläen und die Ordnung auflösen«; ebenso 23, 19). A u c h unser T e x t verkündet 3, 1311'., daß »Gott mit Israel (d. i. mit der Gemeinde von Damaskus) seinen ewigen Bund geschlossen hat, ihnen Geheimnisse zu ollenbaren, in denen ganz Israel in die Irre gegangen heiligen

Sabbate 2 ,

ist, seine

seine herrlichen Feste, seine gerechten Satzungen, seine

wahrhaften Pfade und die Forderungen seines Willens, 'durch deren Befolgung der Mensch am Leben bleibt' (Lev. 1 8 . 5 ) « ; und 6 , 1 8 wird neben 1

Ich zitiere nach LITTJIANNS Dbersetzung in den A p o k r y p h e n und

Pseudepigraphen

des AT., herausgegeben von KAUTZSCH II 3g. -

Wörtl.

»die S a b b a t e

seiner Heiligkeit«

Phil.-hi*t. AM,. UHU. A r . !).

usw.

"1

1(1

E .

M

f

y v. R

:

andern Geboten eingeschärft »den Sabbattag gemäß seiner Deutung zu halten und die Feste und den Fasttag nach den Geboten derer, die in den neuen Bund im Lande Damaskus eingetreten sind«. Danach scheint es, daß die Gemeinde die Jahrrechnung der Jubiläen ihrem Festzyklus zugrunde gelegt, also den Versuch gemacht hat, ihn auf ein freilich falsch berechnetes Sonnenjahr zu gründen. Der Hauptnachdruck liegt indessen auch hierauf der peinlichen Beachtung der Sabbatgebote und der sonstigen Vorschriften über die Feste. Bekanntlich bestanden über die richtige Gestaltung der Chronologie auch bei den Juden noch lange verschiedene Auffassungen 1 ; das jetzt herrschende System hat sich erst im Mittelalter ausgebildet und wird von den Karäern verworfen. So ist es denn auch nicht richtig, die Sonderlelire des Jubiläenbuchs direkt als sektirerisch zu bezeichnen: sie ist vielmehr ein Versuch, das herrschende System durch ein nach ihrer Meinung besseres zu ersetzen, der allerdings nicht durchgedrungen ist. 3. p. 4, 14 ff. heißt es im Anschluß an ein Zitat aus Jesaja 24, 1 7 (»Grauen und Grube und Garn kommen über dich, Bewohner der Erde!«): »Seine Deutung (VfBB) sind die drei Netze Beli'als, von denen Lewi, der Sohn Jakobs, gesprochen hat, mit denen er Israel gepackt und ihr Antlitz gewandt Iiat (?) zu den drei Arten des richtigen Verhaltens": das erste ist die Unzucht, das zweite der Reichtum (die Habgier), das dritte die Profanation des Heiligtums. W e r diesem entkommt, wird von jenem gepackt, und wer sich diesem entzieht, wird von jenem gepackt 3 .« Mit Recht hat S c h e c h t e r diese Stelle auf das Testament Lewis in den Testamenten der zwölf Patriarchen bezogen, wenngleich sie sich liier nicht wörtlich findet. Aber die Sünden, vor denen Lewi cp. 14 seine Nachkommen warnt und denen sie anheimfallen werden, sind ganz wie in unserm Text Diebstahl am Tempelgut, A u c h über diV F r a g e ,

1

teilweise

zusammenfallen

auseinander,

s.

Mahi.er,

ob

das J o b c l j a h r mit dem

oder a u f dasselbe Handbuch

siebenten S a b b a t j a h r ganz oder

folgen solle, gingen

d e r jiid. C h r o n o l o g i e

und g e h n

die Ansichten

(1916) S. 106FL".4IOFF.

In

der

P r a x i s ist das J o b e l j a h r bekanntlich niemals e i n g e f ü h r t w o r d e n , anders als das S a b b a t j a h r , sondern

undurchführbare T h e o r i e

geblieben.

Eben

dein

will

das Jubiläenbuch

dadurch

abhelfen, daß es das J o b e l j a h r jedesmal mit dem siebenten S a b b a t j a h r zusammenfallen -

"---- ns-Ws

.

Chari.es

hält

läßt.

f ü r einen S c h r e i b f e h l e r f ü r rVim oder

»Sünde«. :1

ilieht,

Diese Schlußworte fällt

in

die

Grube,

sind und

eine Paraphrase wer

aus

J e r e m . 48, 44 sind diese W o r t e auf M o a b

von Jes. 24, 18:

der G r u b e übertragen.

entkommt,

»wer fängt

dem sich

G r a u e n entim

Garn«.

Die Cemeinde de* neuen Bunden im Lande Damasknx Habsucht (nAeoNeiiA) und geschlechtliche Sünden 1 .

Im übrigen sind diese

Testamente bekanntlich nur in späteren Bearbeitungen auf uns gekommen, die in den griechischen und armenischen Versionen in mehreren, stark voneinander abweichenden Rezensionen vorliegen, ganz abgesehn von den in sie alle eingedrungenen

christlichen Interpolationen".

An

unserer .Stelle

wird offenbar die älteste, noch nicht überarbeitete hebräische Gestalt des W e r k e s zitiert.

Denn das eine solche existiert haben muß, kann nach den

Ergebnissen der eindringenden Untersuchungen von

BOUSSET

und

CHARLES

nicht

zweifelhaft sein; auch sind j a Bruchstücke sowohl einer aramäischen wie einer griechischen Übersetzung eines älteren Textes des Testaments Lewis zum Vorschein gekommen '.

Freilich bin ich nicht imstande, zu den sehr kom-

plizierten Problemen, die hier vorliegen, selbständig Stellung zu nehmen: aber den Ansätzen von

der die Abfassung der ursprünglichen Schrift,

CHARLES,

in der die Herrschaft der Nachkommen Lewis über Israel und die Unterordnung aller weltlichen Stämme unter sie gefordert wird, in die letzte Zeit des Johannes Hyrkanos,

zwischen

109 und 106, setzt und für die

Abschnitte, in denen der Abfall der Levviten vom Gesetz verkündet wird und die schwersten Vorwürfe gegen sie erhoben werden, eine Entstehung in den Jahren 7 0 — 4 0 v. Chr. annimmt, vermag ich

nicht zuzustimmen ':

die den Lewiten zum V o r w u r f gemachten Verbrechen sind viel schwerer, als daß die Streitigkeiten

der letzten Makkabäerzeit.

die zur Eroberung

Jerusalems durch Pompejus führten, gemeint, sein könnten. Vielmehr führen E b e n s o sind im J u b i l ä e n b u c h ,

1

engste

berühren,

lind U n r e i n h e i t

die

und

drei

Sünden,

mit

dessen A n s c h a u u n g e n

die schon

alle U n g e r e c h t i g k e i t «

die Sintflut

sich die T e s t a m e n t e

herbeigeführt

(7. 20, vgl. 20, 6 ;

23,21;

haben,

auf's

»Hurerei

f e r n e r z. 1!. T e s t . Jiuhi

1 7 . 18. D a n 5 u. n.). S i e h e a u ß e r den e i n d r i n g e n d e n U n t e r s u c h u n g e n von PKECSOIEN u n d B o u s s t r r Z N T W . I,

2

1900 v o r

allem

die

grundlegende

Bearbeitung

und Erläuterung

der T e x t e

in den

beiden

W e r k e n von R. H . CHAHI.ES: T h e ü r e e k V e r s i o n of the T e s t a m e n t s of the T w e l v e P a t r i a r c h s , und

die

Übersetzung

1908 e r s c h i e n e n .

mit K o m m e n t a r T h e

Testaments

of

the T w e l v e

Patriarchs,

beide

A u f ihnen b e r u h t seine Ü b e r s e t z u n g (nebst E i n l e i t u n g ! in den A p o c r y p l m

and P s e u d e p i g r a p h a of the 0 . T . II, 282 ff. 3

CSAYTÜ

S . CHARLES, Änö

g a n z detaillierte 4

Greek

Versions

TTANTÖC CYNOYCIACMOY

KAI

Reinheitsvorsehriften

V g l . auch

das

p . 2451!'. Änö

nÄCHC

Hier

(indet

AKASAPCIAC

sich v. 16

KAI

Änö

der

NÄCHC

Satz

noPNeiAC.

npöcexe woran

anknüpfen.

zurückhaltende Urteil

von

SCHCRKH, G e s c h . d. jiid. V o l k e s III » 349,

d e r ü b e r d i e s e A b s c h n i t t e (Levvi 10. 1 4 — 1 7 ) zutreffend b e m e r k t : »Das w ü r d e am besten auf die. v o r m a k k a b a i s c h e Z e i l passen . . . S e h r u n s i c h e r sind auch die G r ü n d e , um BOUSSET diese S t ü c k e in die Z e i t bald nach P o m p e j u s setzt.« '2i:

derentwillen

K. M K y E R :

12

sie, wie wir noch sehn werden, durchaus auf die schweren religiösen Kämpfe und Gegensätze der Seleukidenzeit Yor der makkabäischcn Erhebung; nur damals haben sich solche Vorgänge abgespielt, wie sie hier verkündet, werden, und nur aus dieser Zeit können diese Abschnitte stammen. Das gleiche gilt von den ältesten Bestandteilen des Ilenochbuchs, das bekanntlich in den Testamenten wie im Jubiläenbuch fortwährend wird (vgl. u. S. 17, 1), speziell von dem Schlußstück cp. 9 2 - 1 0 5 . Schriften treten jetzt

die T e x t e

der Gemeinde

müssen aus derselben Zeit stammen 1 .

zitiert

Zu diesen

von Damaskus;

auch sie

Alle drei Schriften sind Erzeugnisse

des echten, nicht vom Hellenismus beeinflußten Judentums; sie stelin mitten in den Kämpfen zwischen den Frommen und den Abtrünnigen der Reform partei, die Gegensätze der Seleukidenzeit spiegeln sieh in ihnen ganz lebendig wider, sie gewähren einen tiefen Einblick in die leidenschaftliche Erbitterung- des Kampfes.

Sie gehören alle drei eng zusammen und müssen wie

in derselben Zeit so auch in demselben Kreise entstanden sein.

Die Die Rede keit kennt'

beginnt p. 1 , 1 :

(Jes. 5 1 , 7 ) ,

Mahnrede. »Und jetzt 'hört' alle 'die ihr Gerechtig-

und achtet auf die Taten Gottes;

denn er hat

einen Streit mit allem Fleisch' (Jerem. 25, 3 1 . Hos. 4, 1) und wird Gericht halten über alle seine Verächter.

Denn w e g e n der Untreue derer, die ihn

verlassen haben, hat er sein Antlitz verborgen' (Ps. 10, 11) vor Israel und seinem Heiligtum,

und sie dem .Schwert überliefert' (Jerem. 25, 3 1). A b e r

da er des Bundes mit den Vorfahren gedachte' (Lev. 26,45). ha-t

er

in

Israel einen Rest übriggelassen und sie nicht der Vernichtung preisgegeben. Und beim Ende des Zorns — '

Man

Hyrkanos

,;yo .labre, narhdem er sie in die H a n d N e b u k a d n e z a r s ,

pllegt auch die A b f a s s u n g des Jubiläenbuchs in die letzte Zeit des .Johannes

zu setzen,

v o r seinen B r u c h mit

den Pharisäern jm J a h r e 106. auf Grund

A n g a b e 38, 10 ff., dalo E d o m s

Nachkommen

»und

nicht abgefallen

die .Söhne E d o m s sind

von den von

Söhnen

dem Joch

Jakobs

unterworfen

der

werden

der K n e c h t s c h a f t , das ihnen

die z w ö l f S ö h n e J a k o b s auferlegt haben, b i s ' a u f diesen T a g » . w o r a n dann die edomitische K ö n i g s l i s t e Gen. 36 angeschlossen ist, auch sie mit dem Zusatz »bis auf diesen T a g « , der

Fiktion

nach

bis

U n t e r w e r f u n g ldiuuäas

zur

Sinaigesetzgebung.

Mau

durch Johannes I l v r k a n o s

w a h r s c h e i n l i c h : denn der V e r f a s s e r

hat

natürlich

um

hält

das

für

125 v . C h r .

sowohl

d.h.

eine Y o r d a t i e r u n g der Aber

das

die U n t e r w e r f u n g

wie den späteren Abfall und die weiteren S c h i c k s a l e der E d o m i t e r gekannt. mehr lediglich eine historische Phantasie vor. wie sie zu j e d e r Zeit möglich

ist recht undurch

David

Es liegt vielwar.

Die

des K ö n i g s

(lenieiiule

den neuen

von Babel, gegeben

hatte

Hunden

im

Lande

Ihitnaxkax

1

— nahm er sich ihrer an und ließ aus Israel

und Aharon eine W u r z e l sprießen, eine Pflanze, sein Land in Besitz zu nehmen' (Jes. 60, 21) und sich satt zu machen an dem Gut seines Bodens* (vgl. Jes. 30, 23).

Und sie sahen ihre Sünden ein und erkannten, daß sie schul-

dige Menschen seien und wie die Blinden gewesen seien, die nach einem Wege

tasten —

zwanzig Jahre

—.

Und Gott gab acht auf ihr Verhalten,

daß sie ihn mit ehrlichem Herzen suchten, und stellte ihnen

einen Leh-

rer der Gerechtigkeit' (Hosea 10, 1 2. Joel 2, 23) auf, sie auf den W e g seines Herzens zu fuhren. er —

in e i n e m

späteren

(las s i n d d i e , d i e ist: ' w i e

vom

Und er gab späteren Geschlechtern

Geschlecht Wege

e i n e stc'irrige F ä r s e ,

so



kund, w a s

getan hatte an der Gemeinde Treuloser

abgewichen

sind:

ist I s r a e l s t ö r r i g '

(lies

ist

die Zeit,

(Hos. 4 , 16)

—,

von

der

geschrieben

als 'der Mann des

Spottes' (Jes. 28, 14) auftrat, der 'auf Israel W a s s e r der Lüge träufeln ließ' (als falscher Prophet auftrat, entlehnt aus Micha 2 , 6 . 11) und 'sie irren ließ in pfadloser Öde' (Ps. 1 0 7 , 4 0 ) , um

niederzureißen die ewigen Berge'

(Hab. 3,6). abzulenken von den gerechten Pfaden, und zu verrücken 1 die Grenze (vgl. S. 36), die die Vorfahren ihrem Erbbesitz gesetzt hatten' (Hosea 5, 10. Deut. 19, 14), auf daß sie ereile

der Fluch des Bundes' (Deut. 29, 20), sie

auszuliefern 'dem Racheschwert, das den Bundesbruch rächt' (Lev. 26,25).« Der

Aufbau

des

Textes

aus

lauter

alttestamentlichen

Zitaten

er-

innert lebhaft an die A r t , wie Einhart die Biographie Karls des Großen nach Suetons Vorbild entlehnt.

gestaltet hat und aus ihm zahlreiche W e n d u n g e n

Trotzdem ist es diesem in bewunderungswürdiger W e i s e gelungen,

ein lebensvolles und durchaus getreues Bild des Frankenkönigs zu Schäften. Auch in unserem T e x t fehlt diese Realität keineswegs; aber bei der Verwendung des prophetischen Schemas werden die Verhältnisse der Gegenwart, auf die die Rede wirken will, zwar für den Einsichtigen verständlich genug angedeutet, aber zugleich Wendungen

unter den überkommenen

traditionellen

verhüllt.

So haben denn auch schon die ersten Benutzer der Schrift das Bedürfnis empfunden, die Beziehung auf die Zeitereignisse genauer hervortreten zu lassen.

Dein dienen die in den T e x t eingeschobenen Glossen.

Sie setzen »das linde des Zorns« 390 Jahre nach dem Strafgericht unter Nebukadnezar, den Durchbruch der richtigen Erkenntnis, die offenbar mit 1

M i t GUKSS-M.VNN ist I-C'N in .VC'S- z u k o r r i g i e r e n ,

wie Deut,

und

unten

]>. 5 , 20.

E . M e v ]•: R

14

dem Auftreten des »Lehrers der Gerechtigkeit« identisch ist, noch 20 Jahre später. Nun hat man mit Recht gezweifelt, ob der Verfasser über die Chronologie der Perserzeit korrekter informiert gewesen ist als das Buch Daniel und das spätere Judentum 1 ; aber klar ist, daß diese Daten auf die Zeit um 200 v. Chr. führen, d. h. auf die Epoche der Religionskämpfe zwischen dem Reformjudentum und den Altgläubigen unter den Seleukiden bis auf Antiochos Epiphanes, und daß die entscheidende Wendung, die zur Bildung der neuen Gemeinde geführt, hat, in die Mitte dieser Epoche fällt. Die zwanzig Jahre, die bis dahin noch vergangen sind, werden mithin etwa die Jahre 1 9 5 — 1 7 5 v. Chr. umfassen, die ersten beiden Jahrzehnte der seleukidischen Herrschaft, in denen es j a an inneren Stürmen nicht gefehlt haben kann. Die Fortsetzung (1, 18 ff.) schildert das Verhalten der Abtrünnigen, das sie dem Racheschwert weiht: »Weil sie nach 'Verführungen' geforscht und an 'Täuschungen' Gefallen hatten (Jes. 30, 10) und ausspähten nach Breschen" und Gefallen hatten an dem Gut des Schätzest und 'dem Frevler recht gaben und dem Gerechten unrecht' (Prov. 17, 15), und den Bund überschritten und die Satzung brachen' (Jes. 24, 5 ) ' d a s Leben des Gerechten antasteten' (Ps. 94, 21), und alle, die rechtschaffen wandelten, ihnen in Greuel waren und sie sie mit dem Schwert verfolgten und ihre Freude hatten, Hader im Volk zu erregen, so entbrannte der Zorn Gottes gegen ihre Gemeinde, ihre ganze Herde zu verheeren, denn ihr Tun wird 'vor ihm zur Unreinheit des Weibes' (Ezech. 36. 17)«. Daß bei ihnen auch die 1

Gegen Soikchters Vermutung. 390 sei Flüchtigkeit für 490. die Zahl der 70 Jahrwochen Heuochs und des Testaments Lewis, erinnern Charles sowie Lkszynskv, Rev. des et. juives LXII, 1 9 1 1 p. 193 mit Recht ¡in die 390 Jahre der Versündigung Israels bei Ezechiel 4. 5. 2

D. i. nach einer Durchbrechung des Gesetzes; das müssen die Worte his's's •es1'- besagen (so auch Schechtkr), falls der Text richtig ist. Gressmann ZDMG 66, 501 will RASR »sie sparten« korrigieren und übersetzt: »weil sie sparten für ihre Schvvelgereien (~s"r'Ausgelassenheit') «. 3

-sis- ist wohl sicher mit Gressmann a. a. 0 . in -s-x- zu korrigieren, so daß ilnien Antasten des Teinpelschatzes vorgeworfen wird, was ja durchaus zutreffend ist. Denn -pn;-: •wst! »Gut des Halses« kann unmöglich, wie Schechter übersetzt, besagen »they choose the goods of the throat«.. 4

Die Worte bei Jesa.ja oVs? sammengezogen.

nss pn

nr'fi r=y -e sind in

rrsr ¡•vs — |i|as*i zu-

Die Gemeinde des neuen Bu/i.des im Lande V e r e h r u n g von Götzenbildern.

GTAWAA,

15

Damaskus

E i n g a n g g e f u n d e n hat. erfahren w i r

aus B 20, 9. 24 (s. u. S. 42. 43). Was

hier

als

geschehn

berichtet

wird,

verkündet

Mose im Jubiläenbuch 2 3 , 1 6 f r . im A n s c h l u ß

der E n g e l

an A b r a h a m s T o d und das

frühe A l t e r n der Menschen als in Z u k u n f t b e v o r s t e h e n d :

»Und in diesem

Geschlecht w e r d e n die K i n d e r ihre Eltern u n d ihre alten Leute wegen

der Sünde und

dein

der U n g e r e c h t i g k e i t . . . lind

weil

schelten

sie den

Bund

verlassen . . . Denn sie haben alle böse gehandelt, und j e d e r Mund redet Sünde, und all ihr W e r k ist Unreinheit und A b s c h e u l i c h k e i t , und all ihre Wege

sind Befleckung, Unreinheit

streiten,

diese

Jünglingen,

mit

jenen,

der A r m e

mit

und V e r d e r b e n

Jünglinge

mit

alten

. . . Und

Leuten,

dem Reichen, der Niedrige

sie

alte

werden

Leute

mit dem

mit

Großen,

der Bettler mit dem Mächtigen w e g e n des Gesetzes und des B u n d e s ; denn sie haben Gebot und Bund und Fest und Monat und S a b b a t und Jubiläen und alle R e c h t s b e s t i m m u n g vergessen.«

S o w i r d das Strafgericht, Schwert,

und K r i e g über sie k o m m e n , aber zunächst, ohne sie zu bekehren. die

sich

gerettet

haben, werden

nicht

auf den W e g

»Und

der W a h r h e i t

von

ihrer Bosheit u m k e h r e n ; sondern sie alle w e r d e n sich zu B e t r u g und Reichtum erheben, daß ein j e d e r all seines Nächsten Gut nehme, und sie werden den g r o ß e n Namen nicht in W a h r h e i t noch in G e r e c h t i g k e i t und das Allerheiligste

werden

sie durch

ihre Unreinheit

Verderbnis ihrer B e f l e c k u n g beschmutzen«



und

nennen,

durch die

ein deutlicher H i n w e i s auf

die V o r g ä n g e , die das erste Makkabäerbuch k u r z andeutet. 1 , 1 2 ff. 3 4 . 4 3 (KAI

Änö

noAAoi

eiA(i)AOIC,

KAI

ICPAHA

HYAÖKHCAN

TH AATPIA

EBeBÜAWCAN TO C Ä B B A T O N ) .

52

AYTOY (KAI

[des Antiochos],

CYNHQPOicöHCAN

K A I £ 9 Y C A N TOTC

ÄTTÖ T O ?

AAOY

A-R'TOYC n 0 A A 0 ! , TTÄC 6 ¿ N K A T A A e i n U N T O N NOMON, K A I 6 T T 0 I H C A N K A K Ä S N T H T H . K A I TÖN I C P A H A

GN

KPYFIOIC

gehend berichtet. kündet,

£N

TTANT! YRAA£YTHPIÜ) A Y T U N )

und das zweite c.

rTPÖC

EGENTO

4FF.

ein-

In c. 15. 33 w i r d bei dem Gebot der B e s c h n e i d u n g ver-

»daß die K i n d e r

Israel g e g e n

diese

Ordnung

treulos

sein

und

ihre K i n d e r nicht beschneiden w e r d e n g e m ä ß diesem Gesetze . . . und alle Söhne Belials w e r d e n ihre Söhne ohne B e s c h n e i d u n g lassen, wie sie geboren sind . . . sie haben ihre Glieder g e m a c h t wie die Heiden, so daß sie .-vertrieben und ausgerottet werden von der E r d e « ; ¿noincAN TOTC

GAYTOTC

eeNeciN.

AKPOBYCTIAN.

So w i r d

KAI

ATT^CTHCAN

Änö

v g l . Makk. I 1,15 KAI

AIAOAKHC

denn die göttliche Z ü c h t i g u n g

»und er wird wider sie die K i n d e r der Heiden« —

ÄHAC,

KAI

EZEYRICEHCAN

k o m m e n (23, 22ff.) Antiochos E p i p h a n e s

16

E.

M E Y E R :

und seine Gehilfen — »erwecken, bei denen kein Erbarmen und keine Gnade ist, die auf niemanden Rücksicht nehmen, weder auf alt noch auf jung, auf niemanden«; vgl. Makk. II 4, 16 KAI S N GZH A O Y N T Ä C ÄrcorÄc K A I K A S ' Ö A N A N I I E G A O N E Ä O M O L O Y C E A L , T O Y C N O A E M I O Y C K A I T I M I O P H T Ä C G C X O N , und das Blutbad in Jerusalem II 5. 1 1 ff. E R ^ N E T O A G N G W N K A I npecaYTipuN ANAipecic, A N H B U N TG K A I T Y N A I K Ö N K A I TGKNCÜN ÄANICMÖC, TTAPeSNlON TG K A I NHniü)N C ^ A T A I . »III JENEN Tagen werden sie schreien und rufen und beten, daß sie aus der Hand der sündigen Völker gerettet würden, aber keiner ist, der gerettet wird«. Dann aber wird die Umkehr eintreten: »in jenen Tagen werden die Kinder anfangen, die Gesetze zu suchen und auf den W e g der Gerechtigkeit umzukehren«. Dann werden auch die Tage des Segens und der göttlichen Gnade kommen, die nach Jes. 65 geschildert werden, in denen die Lebensdauer der Menschen von Geschlecht zu Geschlecht wieder eine größere wird, wie in der Urzeit. Im Buch Ilenoch 1 wird diese Zeit und die Verfolgung der Frommen in Kap. 91 — 1 0 5 geschildert: »In der siebenten Woche«, heißt es 9 3 , 9 ! ' . , d. i. in den 490 Jahren nach dem Exil, »wird sich ein abtrünniges Geschlecht erheben; zahlreich werden seine Taten sein, aber alle seine Taten werden Abfall sein. Und am Ende derselben werden die auserwählten Gerechten von der ewigen Pflanze der Gerechtigkeit auserwählt werden, daß ihnen siebenfache Belohnung zuteil werde über seine ganze Schöpfung.« Dann tritt, in den drei letzten Weltwochen, die herrliche Zukunft ein bis zum großen Weltgericht in der zehnten Woche. Daran schließen die Mahnungen zum Ausharren in Frömmigkeit und Gerechtigkeit, trotz der argen Heimsuchungen durch die Sünder, die ihnen bevorstehn; die weite Verbreitung des Abfalls, die Verehrung der Götterbilder (99, 7), die Habgier, die Verfolgung und Erschlagung der Gerechten und Guten ( 1 0 3 , 9 0 ' . ) , der Bürgerkrieg (100, 1 f.) werden eingehend verkündet; aber die Vergeltung und die zukünftige Belohnung am Tage des großen Gerichts werden nicht ausbleiben. — In den Testamenten der Patriarchen erscheint die Priesterschaft, die Nachkommen Lewis, als der Hauptschuldige. Sie ist zu den höchsten Ehren berufen und hat weitaus den Vorrang vor der weltlichen Macht, dem neben ihr stehenden Königtum Judas. Diese Stellung soll ihr 1

Ich benutze für dasselbe die Übersetzung von FUOIMIXI; (das Buch Henoch, in der RADKRMACHER die griechisch erhaltenen Stücke beigefügt hat.

1901),

Die (¡cnteinde des neuen Hundes im Leinde

Damaskus

17

auch g e w a h r t bleiben; aber mir um so schlimmer ist, daß, w i e ihr A h n herr (ÉNI

Lewi TH

aus

der

CYNTGAGÍA

Jerusalem

TUN

Schrift

Henochs

weiß1,

des T e m p e l s

»am

Ende

der

Zeiten«

gottlos und abtrünnig w e r d e n w e r d e n , »so daß

AIÚNWN)

es nicht aushält angesichts

Vorhang

sie

zerreißt, so daß

dafür sollen sie als Gefangene

eurer

Schlechtigkeit,

sondern

er nicht eure S c h a n d e

verhüllt«;

unter die Heiden zerstreut w e r d e n

L e v . 10).

Sie w e r d e n (cp. 14)

leuchtung

eines j e d e n Menschen, g e g e b e n

der

(Test.

»das L i c h t des Gesetzes, das euch zur Er-

n u n g e n Gottes entgegenstehende Gebote

ist, a u f h e b e n und den V e r o r d lehren«";

ihr w e r d e t

»die Opfer

des Herrn stehlen und von seinen Anteilen die auserlesenen Stücke rauben, in V e r a c h t u n g sie verzehrend mit Huren, in H a b s u c h t die Gebote des Herrn lehren, . . . die T ö c h t e r Gebote Gottes scherzen«.

euch

der Heiden

aufblähen

und

zu W e i b e r n das Heilige

nehmen

. . . gegen

verspotten

und

die

darüber

W i e das Ruch Henochs lehrt, w e r d e n sie (cp. 16) »70 W o c h e n

(490 Jahre) irregehen

und das Priestertum schänden, die Opfer beflecken

und das Gesetz außer K r a f t setzen, . . . durch V e r d r e h u n g gerechte Männer v e r f o l g e n und F r o m m e hassen, die W o r t e der W a h r h a f t i g e n verabscheuen und einen Mann, der die Gesetze erneuern w i l l , einen A^erfuhi-er nennen und schließlich töten, da ihr seine Gerechtigkeit nicht erkennt« 0 . Unter dem siebenten Priester »wird eine B e f l e c k u n g sein, die ich nicht sagen kann v o r den Men' eigenen

Test. l.ev. 10. 14. 16. Nachkommen

Dieselbe Bezugnahme

und die gleiche V e r k i i n d u n g f ü r die

kehrt in den übrigen Testamenten w i e d e r

Dan 5, Napht. 4, Ass. 7, Uenj. 9), in Dan 5 mit Bezugnahme

(Sim. 5, .lud. 18, Seb. ,5,

auf die Sünden

während Simeon 5 den Nachkommen die E m p ö r u n g gegen L e w i

der Lewiten,

und als Strafe dafür

die

Verteilung in L e w i und Juda verkündet wird. 2

V g l . BOUSSET Z N T W I 168.

D e r in drei w e n i g voneinander abweichenden Fassungen

(s. CHAHI.ES' Ausgabe) vorliegende T e x t lautet TÍ TTOIHCOYCI TTANTA TÄ E'eNH, ¿AN YMETC CKOTicefiTe ¿N

ÁCSBEÍA

EÍC

tüTICMÖN TTANTOC Á N S P C Í M O Y , T O Y T O N 9 £ A H C £ T £ Á N E A E Í N , ¿ N A N T I A C ¿ N T O A A C A I A Á C K O N T E C TOÍC T O Y

KAI

énÁSeTe

eeo? AIKAICÓMACIN.

KATÁPAN

é n i TÖ T É N O C

W e s h a l b , w i e BOI:SSET

HMÖN, Y F I E P

OY TO QC T O Y N Ó M O Y TO A 0 9 6 N

behauptet, FTANTOC ÁNepeónoY

»eine

YMÍN

offenkundige

Glosse« sein sol], w e i ß ich nicht: das Gesetz ist den Lewiten anvertraut, sie sollen dadurch alle Menschen, d. i. natürlich die gläubigen .luden und I'roselyten, erleuchten. :1

S. BOUSSET Z X T W 1 169. nach dem der ursprüngliche T e x t etwa lautet: KAI ÄNAPA

TO^C NÓ/A0YC ÍTAÁNON nPOCAI"OPSY'CeTe KAI TÉAOC ÁnOKTSNeÍTe AYTÖN OYK 6IAÓTSC TH KAKIA YMÖN TÖ A9Ö0N AÍMA éni THC K60AAHC YM&N KAI éni THC KG0AAHC TÖN YIÖN YMÖN ANAASäSCee, KAI Al' AYTÖN 6CTAI TA ÁrlA YMÖN EPHMA eCOC éAÁOOYC.

ANAKAINOnolOYNTA

THN AIKAIOCYNHN AlTTOY. KAI ¿N

CHARI.KS

liest

für

TAN

(was in einem Teil

AIKAIOC+NHN

AYTOY

m i t e i n e i n T e i l d e r Ü b e r l i e f e r u n g TÖ X N Á C T H M A

AYTOY

der armenischen Übersetzung' durch ANÁCTACIN ersetzt, also auf Jesus

bezogen wird), und übersetzt: »not knowin» Iiis dignitv«.

Hnt.-hi.1l.AU1. tum. ¡Yr.íl.

.!

18

PI

MEYER:

sehen . . .« In (1er siebenten Woche werden iepeTc EIAWAOAATPOYNTEC MOIXOI (SO CHARLES statt des in anderen Handschriften gebotenen MÄXIMOI) IAAPRYPOI YNEPI^KOANO! ÄNOMOI Ä c e A r e i c NAIAOOEÖPOI KTHN0eö.P0I kommen (cp. 17); dann aber folgt, wie im Henoch, das Gericht und die Tage der Herrlichkeit (cp. 18). Ganz deutlich ist, daß die Abfassungszeit hier wie im Henoch und in den Jubiläen die Zeit der Bedrängnis ist: bis dahin sind die geschilderten Zustände historisch, auf sie soll unmittelbar das Phantasiegemälde des Strafgerichts und der zukünftigen Herrlichkeit folgen. Diese Bedrängnis aber ist die Zeit der Seleukidcnherrschaft vor oder bis in die Anfänge der makkabäischen Erhebung. Wesentlich durch die Priester, durch ihren Kampf um die fetten Pfründen, durch ihre Unlust, die lästigen Zeremonien weiter zu verrichten, und ihre Bereitschaft, auf die griechischen Lebensformen einzugehn, ist ja die Krisis herbeigeführt worden: es ist in der Tat die Zeit der schweren Versündigung Lewis. Vgl. Macc. II 4, 1 6 f f . : als Jason Hoherpriester geworden ist, e y e ^ o j e n p ö c TÖN L6AAHNIKÖN XAPAKTHPA TOYC TÄC NOM(MAC KATAAVuN FIOAlTeiAC Kr erbaut das Gymnasium, TÖCTE MHKSTI nep)

ÖMOO^AOYC MET^CTHCe . . KAI

TTAPANOMOYC eeiCMOYC

¿KAINIZGN.

TÄC TO? EYCLACTHPIOY

AEITOYPRIAC

npoe^MOYC

8?NAI TO-VC

iepeTc,

XAAÄ TO?

NGÄ) KATAOPONOYNTCC KAI

TUN eYClÖN ÄMGAOYNTeC ECnSYAON MGTÄXeiN THC ¿N TH nAAAlCTPH TTAPANÖM.OY XOPHRAC:

und nachher 6. 4 ff., als der Zeuskultus eingeführt ist, KAI

KtilMiüN

iepoTc

'YTIÖ TÖN

¿6N(dN

¿TTGrTAHPOYTO

P^eYMO^NTOJN

M£e'

TÖ M£N IEPÖN ÄOARRIAC ¿TAIPÖN,

KAI £N TOTC

NEPIBÖAUN RYNAISI TTAHCIAZONTCON, STI AE TÄ M£I KAOAKONTA £NAON EIOEPÖNTUN.

TÖ A£

OYCIACTÜPION

SN A€

OfTG

TOTC ÄTTOAI£CTAAMENOIC ATTÖ TUN NÖMCÖN ÄGEMITOIC ETTENAÜPUTO.

CABBATizeiN O^TE TTATPÜ>OYC 60PTÄC AIAYAATT6IN 0?TE ATTAÖC J|0YAA?0N

6M0A0RETN GTNAI. Daher auch die Iirwähnung des Götzendienstes, der Verehrung der e i A U A A Test. Lev. 17, Juda 23, Seb. 9, KAire TTÄN eiAlOAON TTPOCKYNI-IC6T€, ganz wie in unserem Texte B 20, 9. 24. Das alles paßt nur für die Zeit des Antioclios Epiphanes und schließt jede spätere Epoche aus, so die Vorgänge, die zu der Eroberung durch Pompejus führten, in die BOUSSET diese Abschnitte der Testamente versetzen möchte 1 . 1

Z N T W ' I 1 9 0 f.

Ki' z i e h t d i e b e k a n n t l i c h a u f d i e E r o b e r u n g d u r c h P o m p e j u s b e z ü g -

l i c h e n P s a l m e n S a l o m o s als P a r a l l e l e h e r a n . Entweihung

des Heiligtums, von

Prostitution

G e w i ß ist a u c h in d i e s e n der Töchter Jerusalems,

n e h m e n , H a b g i e r und F r e v e l a l l e r A r t d i e I i e d e , w i e

auch

Aller die scharfe A n k l a g e gerade g e g e n die Söhne L e w i s

von B e f l e c k u n g Ehebruch

sonst in allen

findet

der

und Vor-

Prophetenreden.

sich h i e r n i c h t , und z u

der

w a r a u c h k e i n a u s r e i c h e n d e r A n l a ß , w i e e r iri d e r Seleukideu/.eit in v o l l s t e m M a ß e v o r l a g ; und e b e n s o k a n n von G ö t z e n d i e n s t u n d B i l d e r k u l t in d e r Z e i t d e s P o m p e j u s k e i n e R e d e sein.

Die Gemeinde des neuen Hundes im Lande

Damaskus

11)

Genau dieselben Zustände schildert nun unser Text,; er gehört mit den drei anderen Schriften eng zusammen.

Sie stammen also alle aus der-

selben Zeit wie das Danielbuch. Aber während dies im Judentum kanonische Geltung gewann, ist das bei unseren vier Texten' nicht der Fall; sie blieben in dem weiteren Umkreis der Schriften und haben weder in die hebräische noch in die griechische Bibel Aufnahme gefunden.

Sie sind eben aus

einer anderen Schicht der gläubigen Gemeinde hervorgegangen als Daniel; dieser gehört der Gruppe an, die unter den Makkabäern in Palästina zur Herrschaft kam, jene dagegen der Diaspora.

So erklärt es sich auch, daß

die für Daniel charakteristische, dem Parsismus

entlehnte Ausgestaltung

der Eschatologie jenen Schriften völlig fremd ist; in den Erweiterungen des ältesten Henochbuchs hat sie dann Eingang gefunden, in den andern findet sich von ihr nocli keine Spur.

drei

Dadurch werden sie nur um

so wertvoller: sie gewähren einen Einblick in die verschiedenen Schichtungen der damaligen Anschauungen und zeigen, daß die viel weiter vorgeschrittenen Vorstellungen im Danielbuch noch keineswegs Allgemeingut gewesen sind, sondern damals erst entstanden sind und sich dann in der folgenden Zeit,, unter den Makkabäern, durchgesetzt haben. Von den Abtrünnigen haben sich nun die Frommen abgesondert als die »Gemeinde des neuen Bundes«.

Sie haben Jerusalem und Judäa ver-

lassen und sind nach dem Gebiet von Damaskus gezogen, um hier, unbehindert durch die Gottlosen, nach dem Gesetz zu leben. ist eine Parallele zu der Auswanderung

Diese Emigration

der Nachkommen

des

legitimen

Hohenpriesters Onias mit ihrem Anhang nach Ä g y p t e n , wo sie die Gemeinde des Tempels von Leontopolis gründeten.

Als »die, welche eingetreten sind

in den neuen Bund im Lande Damaskus« werden sie 6, 1 9 . 8 , 2 1

bezeich-

net. E s ist sehr zu beachten, daß von dem entscheidenden Eingreifen des Antiochos, der Umwandlung des Tempels in ein Heiligtum des Zeus und der systematischen Religionsverfolgung so wenig die Rede ist wie A'on der inakkabäischen Erhebung; die E r w ä h n u n g des Strafgerichts über die Abtrünnigen ( i , 2 1 . 2, 1 , oben S. 14) hält sich in ganz allgemeinen Wendungen, in Wirklichkeit ist es offenbar noch nicht eingetreten.

Ebenso wie das Jubiläen-

buch und die Testamente fällt auch unser T e x t und die Auswanderung nach Damaskus vor die entscheidenden Ereignisse in Palästina und die nationale Erhebung, in die Zeit, als die Apostaten, die Eeformjuden, noch die Macht in Händen hatten.

Auch daß die Auswanderer nach Damaskus zieh»,

K. M K y i: K :

20

also in eine unter seleukidischer Herrschaft stehende Stadt, zeigt, daß dies Ereignis vor die Zeit fällt, in der Antiochos entscheidend gegen das Judentum auftrat. An die neue Gemeinde ist die Fortsetzung der Rede gerichtet (2, 2ff.): »Und nun hört auf mich, alle die ihr in den Bund eingetreten seid, und ich will euren Ohren die Pfade der Sünder enthüllen. Gott, der Einsicht (rijh) Hebt, hat Weisheit und Umsicht vor sich gestellt « — (ma;n rr[*:]i25m", die ständigen Termini der Weisheitsliteratur) — »Klugheit (maiy) und Verstand sind seine Diener. 'Langmut ist bei ihm und Fülle der Verzeihung' (Exod. 3 4 , 6 , etwas verändert), zu vergeben 'reuigen Sündern' (Jes. 59, 20), aber auch Macht und Stärke und große 'Zornglut mit Feuerflammen'

(Jes. 6 6 , I 5) —

bekannte 1 ,

darin sind alle Strafengel (?:n -cnVo, eine aus dem Talmud

aber auch schon im Henoch 53, 3 vorkommende Engelgruppe) —

f ü r die v o m

W e g Abweichenden und die Verächter des Gesetzes, 'so daß kein Überrest und Entrinnen für sie bleibt' (Ezra 9, 14).« Daran schließt der Verfasser sogleich einen Uberblick der Weltgeschichte, der sich ganz an das Jubiläenbuch anschließt. Von Urbeginn, von der Weltschöpfung an, hat Gott alles vorausgewußt, daher auch den Abfall der Sünder und den Termin ihres »Endes«, ihrer Vernichtung festgesetzt — auf die Prädestinationslehre, die sich daraus ergibt, kommen wir noch zur ü c k — : »Denn Gott hat sie nicht erwählt vor der Urzeit (aVa* STpis); ehe sie ihre Pläne faßten, hat er ihre Taten gekannt. So verabscheute er ihre Geschlechter von Anfang an 2 und verhüllte sein Antlitz vor der Erde bis zu ihrer Vernichtung 3 , und er kannte die Jahre ihres Auftretens und die Zahl und die Bestimmung ihres Endes 4 (die für ihren Untergang festgesetzte Zeit) entsprechend den Jahren der Welten und die Geschehnisse bis zu dem was bei ihrem Ende kommen wird in allen

Jahren der Welt. Aber unter ihnen allen hat er mit Namen Gerufene bestellt, um 'der Erde eine Schar Geretteter übrig z u l a s s e n ' (Ezech. 14, 22) und 'den Erdkreis zu füllen' (Jes. 27, 6) mit ihrem Samen; und er belehrte sie durch [seinen Messias] seinen heiligen Geist — und das ist die Wahrheit, und durch die deutliche Bezeichnung ihrer Namen — ;

aber

den

er h a ß t ,

den läßt

irren.« 1 2

1

Wkiikr. Jiid. Theol. 2 172. Mit Ohaki.ics -'{?") a~—n zu lesen. (Deut. 2, 15) zu lesen: in •>- könnte a — s t e c k e n . Statt —• ist inNatürlich ist =—s- ¿r-s- statt zu lesen. Im folgenden korrigiert (Irkssjian.n

er

Dir < ¡erminde

des neuen Hantle*

im Laude

21

Damaskus

Daß in diesen letzten Worten fremde Bestandteile in den Text eingedrungen sind, ist klar. »Messias« und »heiliger Geist« verträgt sich nicht miteinander, ganz abgesehn davon, daß beide asyndetisch nebeneinander stehn 1 . Wäre Messias acht, so müßten wir die Lehre von der Präexistenz des Messias und seiner Wirksamkeit seit Anbeginn der Schöpfung schon hier annehmen, was wenig wahrscheinlich ist. Es kommt hinzu, daß r a s sim »und er ist die Wahrheit« offenbar Glosse zum heiligen Geist ist, der eben die Wahrheit, ist, hier die Gottes, nachher p. 5 , 1 1 . 7 , 4 die in den Menschen lebende Wahrheit (s. u. S. 36 f.). Auch im Jubiläenbuch kommt 2 5 , 1 1 »der Geist der Wahrheit« (oder nach einer anderen Handschrift »der heilige Geist«) auf Rebekka, als sie Jakob segnet. So halte ich »Messias« nicht für eine Glosse, sondern für einen dem Schreiber in die Feder gekommenen Irrtum, den zu tilgen er hier wie sonst unterlassen hat, während in B solche Tilgungen sehr häufig vorkommen. Ebenso liegt im folgenden B I R M A » TOT» W N S S I deutlich eine Dittograpliie vor. Streicht, man mit S C H E C H T E R T O B , so kann das übrige nur eine weitere Ausführung der Belehrung sein: er belehrte sie durch seinen heiligen Geist und dadurch, daß er ihre Namen deutlich bezeichnete oder bestimmte'"', mit anderen Worten dadurch, daß sie zum Heil prädestiniert und ihre Namen, wie es im Henoch und im Jubiläenbuch heißt (vgl. S. 39), in den himmlischen Tafeln verzeichnet sind (vgl. p. 3, 3 S. 22; 4, 4f. S. 23f.; p. 20, i g S. 43). Die Worte sind aber offenbar ein späteres Einschiebsel. Jetzt hebt der Verfasser noch einmal an (2, 14): »Und jetzt, Söhne, hört auf mich; ich will eure Augen öffnen, zu sehn und zu erkennen die Taten Gottes und zu wählen, was ihm gefällt, zu vorwerfen, was er haßt, in Vollkommenheit zu wandeln auf allen seinen Wegen, und nicht zu trachten in Gelüsten des bösen Triebes 1 (Gen. 6, 5) nach Schuld und Unzucht. Denn viele sind dadurch auf Irrwege geraten und Kriegshelden dadurch gestrauchelt vor alters und bis heute. Weil sie 'in Verstocktheit des Herzens wandelten' (Jes. 13. 10), sind die AVächter des Himmels ("nr? B^ttBSt) gefallen; dadurch wurden sie gepackt, da sie die Gebote Gottes nicht bewahrten, und ihre Söhne, 'die hoch aufragten wie Zedern' (Arnos 2, 9) 1

-A-P R~> TPSS T S .

D i e C b e r s e t z u n g v o n SCIIF.CIITKR u n d CHARLES » d u r c h s e i n e n M e s s i a s

l e h r t e e r sie s e i n e n h e i l i g e n G e i s t k e n n e n « * denkt. doch

b a l l e ich

K b e n s o s t e h t p . 4, 4 an-tVrfc ir.t 1 ••„•r r — r i'-:: i-s s r

herstellen:

isl m i r d a s w e n i g

für

unmöglich.

S o n s t k ö n n t e m a n a u c h , w o r a n (JRESS.MANN

»das ist n a c h d e r E x e g e s e s e i n e s N a m e n s

wahrscheinlich.

die

Wahrheit»;

22

E. M k v k k :

und deren Körper Bergen glichen, sind gefallen« — es ist der Mythus von den jetzt als »Himmelswächter« (crtcn ¿rptiropoi) bezeichneten Göttersöhnen, die von den Töchtern der Menschen Riesen zeugen (Gen. 6, i ff.), ein Lieblingsthema dieser Literatur (Jubil. 4, 22. 7, 21 ff. 8, 3. 10, 5. Test. Rüben 5. Napht. 3), das dann im Henochbuch cp. 6 ff. ausführlich behandelt. wird 1 . So folgt auch hier ein Hinweis auf die Sintflut und ein kurzer Abriß der Geschichte Israels bis zum Untergang des Reichs: (2, 20) »'Alles Fleisch, das auf dem Festland war, erstarb' (nach Gen. 7, 20f.) 'und ward, als wären sie nicht gewesen' (Obadja 16), weil sie ihr Belieben taten und die Gebote ihres Schöpfers nicht hielten, bis daß sein Zorn über sie entbrannte. Darüber gingen irre die Söhne Noahs. und ihre Geschlechter wurden deshalb vernichtet. Abraham wandelte nicht darin, und wurde zum Freund gemacht, weil er Gottes Gebote befolgte und nicht das Belieben seines eigenen Geistes vorzog. Er lehrte Isaak und Jakob«—vgl. im Jubiläenbuch die idyllische Ausmalung ihres Verkehrs mit Abraham cp. 21 — 23 — »die hielten sie und wurden als Freunde Gottes und als Inhaber des Bundes für die Ewigkeit aufgezeichnet.« (3, 4) »Aber die Söhne Jakobs gingen darin irre und wurden bestraft, gemäß ihrer Verfehlungen. Und ihre Söhne in Ägypten wandelten in der Verstockung ihres Herzens, indem sie sich berieten wider Gottes Gebote und jeder tat, was ihm recht schien; und sie aßen das Blut, und so wurden ihre Männer in der Wüste aufgerieben. Von Qades zogen sie hinauf und folgten ihrem eigenen Sinn" und hörten nicht auf die Stimme ihres Schöpfers — die Gebote ihres Lehrers3 - - und 'murrten in ihren Zelten' (Deut. 1, 27). Da entbrannte Gottes Zorn gegen sie. Auch ihre Kinder sind darob zugrunde gegangen, und ihre Könige deshalb ausgerottet, ihre Krieger darob zugrunde gegangen, ihr Land darob zur Einöde geworden. Dadurch sind die früheren Mitglieder des Bundes schuldig geworden und wurden dem Schwert preisgegeben, weil sie den Bund Gottes verlassen hatten und nach ihrem Wohlgefallen wählten und der Verstockung ihres Herzens folgten, ein jeder zu tun, was ihm gefiel.« 1

Im Daniel erscheinen bekanntlich 4,10. 14. 20 diejenigen dieser »Wächter» (¿rPHropoi), die. getreu geblieben sind, als Sehieksalsengel. - Für arr hx m •¿•-ijrs vermutet ( T R K S S M A N N und 3 Lies mit Ohaki*KS "•>—: rrsrs l'iir Dm-r>.

Dir Gemeinde den neuen Bundes im Lande Damm/am

28

(3, 12) .»Aber mit denen, die an Gottes Geboten festhielten, die von ihnen übriggeblieben waren, hat Gott seinen'Bund mit Israel auf ewig errichtet, ihnen Geheimnisse zu offenbaren, in denen ganz Israel in die Irre gegangen ist: seine heiligen Sabbate (s. o. S. 9), seine herrlichen Feste, seine gerechten .Satzungen, seine wahrhaftigen Wege, und die Forderungen seines Willens, 'durch die der Mensch, wenn er danach handelt, am Leben bleibt' (Lev. 18, 5). Kr hat vor ihnen eröffnet und 'sie haben einen Brunnen gegraben' 1 (Num. 21, 18, s. u.) mit vielen Wassern: doch wer ihn verschmäht, wird nicht leiten. Aber sie haben sich gewälzt in menschlicher Sünde und weiblicher Unreinheit, 'und sie sprachen: das gehört uns' (Kz. 1 1 , 1 5 . 33> 24). Und Gott, in der Fülle seiner Wundertat, hat ihnen ihre Sünde verziehn und ihre Verbrechen vergeben: und er baute ihnen ein beständiges Haus in Israel, dessengleiclien nicht gestanden hat vormals und bis heute, und die an ihm festhalten, sind bestimmt, ^iir ein ewiges Leben (ns: "l"nb). und alle menschliche Herrlichkeit ist für sie.« Auf diese Gemeinde der Gläubigen werden nun, mit der üblichen Gewaltsamkeit. die Sprüche der Schrift gedeutet. So gleich im folgenden (3, 20ff.) der Spruch Ezechiels 4 4 , 1 5 4 : »Die Priester, Lewiten Söhne Sadoqs. die den Dienst in meinem Heiligtum pflegten, als die Söhne Israels von mir abirrten, die sollen mir Fett und Blut bringen.« Der T e x t ist durch zweimalige Einschaltung von »und« in »die Priester u n d die Lewiten u n d die Söhne Sadoqs« geändert und wird folgendermaßen erklärt: »die Priester sind die sich Bekehrenden Israels, die aus dem Lande Juda ausgezogen sind; »und (die Lewiten sind>3 sind die, welche sich ihnen angeschlossen haben (aiir? mb;n. mit etymologischem, aus Num. 18, 2. 4 entlehntem Wortspiel; arnoy ist wohl in Hrr'-? zu korrigieren): »und die Söhne Sadoq's sind die Auserwählten Israels, die bei Namen gerufen sind (vgl. o. S. 21), die am Ende der Tage (riSTi rmnx::) bestehn werden. 1

Num. 21, 18

--£--••> srrws w * . Da mit diesen Worten ebenso wie nachher 6.311'. (s. u. S. 24) das Lied IN -x= zitiert, wird, ist es mir zweifelhaft, oh GHKSSMANN mit Recht -£IR>-

»mid er grub« korrigiert. 3

Das Zitat wird angefügt mit den W o r t e n :

»Wie Gott ihnen bestätigte durch den

Propheten Ezechiel mit den Worteil: 'die Priester und die Lewiten' usw.« Daß diese Worte vom Schreiber versehentlich ausgelassen sind, ist evident.

24

E.

r, y k r :

»Siehe (das ist) die genaue Bezeichnung ihrer Namen (oirrrra» f . i E , vgl. o. S. 21) nach ihren Geschlechtern

und

das Ende

ihres

Bestehens

yp, d. i. ihr Bestehen bis zur Endzeit) und die Zahl ihrer Bedrängnisse und die Jahre ihres Aufenthalts in der Diaspora (BTrann ^o) und die genaue Angabe (ffi'TE) ihrer Taten (d. i. Schicksale).« Hier wird also die gesamte Gemeinde als eine priesterliche von lewitischen Auserwählten bezeichnet; das Vorrecht der Abstammung tritt dagegen zurück, wenn es auch in der Organisation noch berücksichtigt wird (s. u. S. 46). (¡leichartig ist p. 6. 2 ff. die Verwendung des Brunnenliedes Num. 2 1 . 1 8 (vgl. o. S. 23): Nach der Verödung des Landes »gedachte Gott des Bundes mit den Vorfahren, und er nahm von Aharon Einsichtige und von Israel Weise und ließ sie verstelm 1 .

Und sie gruben den Brunnen,

einen Brun-

nen, den Fürsten gegraben, die Edlen des Volks als Gesetzgeber 2 gebohrt haben' •.

I

l.XX

26

E.

M

EY

i:

R

Häuser Israels ist Ephraim von Juda abgefallen, und alle, die sich zurückhielten. sind dem Schwert überliefert, aber die festhielten, retteten sich in ein Land des Nordens, wie er gesagt hat« — und nun folgt das Zitat aus Arnos. Die Trennung zwischen Juda und den Nordstämmen wird also hier ohne weiteres auf die Ereignisse der Gegenwart und den Auszug der Frommen (des wahren Juda oder Israel) nach Damaskus bezogen'. Dieses ganze Stück 7, 1 0 — 2 1 fehlt in dem hier erhaltenen Paralleltext B : an seine Stelle tritt 19,7 fr. ein Zitat aus Zacharja. Eingeleitet sind die Zitate in beiden Texten mit den Worten: »und alle Verächter (der Gebote und Satzungen)", wenn Gott das Land heimsucht, über sie wird er Vergeltung der Sünder bringen 3 , wenn das Wort kommt.4, das geschrieben ist«, und nun folgt in A : »in den Worten des Propheten Jesaja ben Anios«, in B : »durch den Propheten Zacharja ( 1 3 . 7): Schwertwache auf gegen meine Hirten und gegen den Mann meiner Genossenschaft, spricht Gott': schlage den Hirten, daß die Schafe sich zerstreuen und ich meine Hand gegen die Geringen kehre'.« An Stelle eines'Spruchs, der auf die Damaszener Gemeinde gedeutet werden kann, tritt hier also ein Wort, das die Schwere des Strafgerichts verkündet. Die Erläuterung fügt dem ein Wort des Trostes für die Gläubigen hinzu, das aus Zacharja 1 1 , 1 1 entnommen ist", kehrt dann aber zu dem Strafgericht zurück. Sie 1

Es ist sehr bezeichnend, daß unser Text die bei .Jesu,ja zwar interpolierte, aber zu seiner Zeit gewiß schon vorliegende Deutung (sie steht auch in L X X ) : »er wird (Unglücks-) T a g e bringen, nämlich den K ö n i g von Assur«, nicht berücksichtigt, so nahe die Deutung auf Antiochos lvpiphanes gelegen hätte. Dessen entscheidendes Eingreifen w a r eben noch nicht erfolgt. - Zusatz in B . 3 an-t>y

wird von allen Bearbeitern mit Recht als Hauptsatz betrachtet;

der Infinitiv mit 3 erscheint in diesen Texten auch so-st als Futurum, so 9, 1 ¡var:? »er soll getötet werden«. In B ist durch Umstellung eine klarere Fassung gewonnen: o-osar -21

(so B) ist in A in s - ; : verschrieben oder verlesen.

Bei Zacharja: ».lahwe Sebaot«. Das Zitat ist textkritisch nicht ohne Bedeutung. Der inassoretische -Text lautet: s-r r:--i -2tvk p ; L X X liest statt dessen hier wie v. 7 "ssr: -i-jkj ka!

rNcücoNTAi

oi Xananaioi tä fipöbata ta : V" sis — e s -3 »but everyone shall stand up against his net«, was keinen Sinn gibt. nsa muß hier nicht »Netz«, sondern »Burg, Turm« bedeuten, wie Qoh. 9, 14 und wie sonst - r i - , Nachher 4 , 1 5 bedeutet mrors allerdings »Netze«: aber auch im A. 'I*. hat das W o r t beide Bedeutungen. 4

Vx-sra an; Bin s-r -bs ist entlehnt aus Ezechiel 14, 4, wo Gott sagt

»um Israel ans Iler/, zu greifen«. Phi/.-hist.

Ahl,.

1919.

A r . 9.

rra ns sjh pi's

Im übrigen s. o. S. 10. 2. f>

34

E.

MEYE«:

Befleckung des Heiligtums. W e r dem einen entgeht, wird vom andern gepackt, und wer diesem entkommt, wird von jenem gepackt.« Die Befolgung der sittlichen und der mit ihnen untrennbar verbundenen kultischen Gebote bildet den Kernpunkt den- Satzungen des neuen Bundes. In dem Gesetzbuch p. 9 — 1 6 werden sie im einzelnen ausgeführt, aber auch in der Mahnrede immer von neuem eingeschärft. W i e in allen übrigen Gestaltungen des Judentums gelin sie auch in dieser Gemeinde über die Gesetze der Tora wesentlich hinaus; trotz alles Formalismus, den die wahren Frommen ja. am wenigsten abstreifen dürfen, wirkt in ihnen der Geist der echten Propheten weiter fort und führt zu einer Vertiefung der ethischen Gebote. Ein überraschender Zug der neuen Gemeinde, die sich auch darin mit dem Christentum berührt, ist —- neben der richtigen Beobachtung der Feste, s . o . S. 9f. — die Forderung der Monogamie, die das übrige Judentum nicht kennt. Das wird durch künstliche Interpretation der Schrift begründet und besonders eingeprägt und die Polygamie, welche die Gegner üben, als Unzucht (rvsT »Hurerei«) bezeichnet. Daher fährt der Text im Anschluß an die drei von Lewi hervorgehobenen Sünden fort: »Die Erbauer der Mauer, die dem IS folgen — der 'S ist der Wahrsager, von dem er sagt: sie wahrsagen immerfort' (s.o. S. 31) — , sie sind gepackt (d. i. der Sünde oder dem Beli 'al anheimgefallen) durch zwei Weiber 1 , durch die Hurerei, zwei Frauen bei ihren Lebzeiten 2 zu nehmen. Aber das Fundament der Schöpfung ist (Gen. 1, 27): 'männlich und weiblich schuf er sie'; und die in die Arche gingen, zu zweit gingen sie in die Arche' (Gen. 7,9). Und über den F ü r s t e n i s t geschrieben (Deut. 17, 17): er soll sich nicht viele Frauen nehmen'. David aber hatte in dem Buche der Tora nicht gelesen, das versiegelt in der Lade lag, denn es wurde in Israel nicht geöffnet, seit (lein Tage des Todes Eleazars und Josuas und der Ältesten, die den Astarten dienten, sondern war verborgen und wurde {nicht) enthüllt 4 , bis daß Sadoq aufstand« — (las ist natürlich der Hohepriester unter David und Salomo, der Ahne der späteren Priestergeschlechter; in naivster Weise wird hier eine Geschichtskonstruktion aufgestellt, um 1

sin-i-;, Femininum!

2

Statt arm— müßte es k o r r e k t natürlich •¡n— heißen.

s

A n Stelle des »Königs« im Deuteronomium

setzt

unser T e x t den

nach dem

S p r a c h g e b r a u c h Ezechiels und d e r naehexilisehen Zeit, die ein K ö n i g t u m nicht, mehr kennt. 4

Sohechter

korrigiert mit Recht

-Wo (sVi) ;|-j-rj--.

Die (iemeinde de.s neuen Hunde* im Lande Duntuskus D a v i d einigermaßen

zu entlasten.

David

entschuldigt,

noch

weiter

In den ganz

.'55

folgenden W o r t e n

entsprechend

der

wird

dann

Darstellung

im

S a m u e l b u c h ; aber das entscheidende W o r t ist verschrieben: »und die T a t e n Davids wurden . . . mit A u s n a h m e der Blutschuld an U r i a ; und Gott hat sie ihm

erlassen« 1 .

Eine weitere Sünde, die als »Befleckung (Profanierung, tfru) des Heiligtums« betrachtet wird", ist, daß

»sie der

beiwohnen, die ihren B l u t f l u ß

sieht«, d. h. die Reinheitsgesetze

bei der Menstruation

nicht

richtig

be-

obachten. und daß »man die T o c h t e r seines Bruders oder seiner S c h w e s t e r zur F r a u nimmt«, »wo doch Mose g e s a g t hat (Lew 18, 13): 'Der S c h w e s t e r deiner Mutter sollst du nicht nahen, sie ist das Fleisch deiner M u t t e r ' 3 « : das wird also hier a u f die Enkelinnen der Mutter ausgedehnt, die j a erst recht »ihr Fleisch« sind. geschrieben

(steht in

»Das R e c h t über die Scham der Männlichen

der Schrift) und gilt

ebenso für die

w e n n die Bruderstochter die S c h a m ihres V a t e r s b r u d e r s (sein) Fleisch« —

ist

Frauen, und

entblößt, ist sie

d. h. diese E h e ist verboten.

»Aber auch ihren heiligen Geist beflecken sie, indem sie mit Lästerreden ihren Mund öffnen g e g e n die S a t z u n g e n des Gottesbundes und sagen: sie stehn nicht fest ("":: ab)4.

Abscheulich

ist.

was

sie darüber

reden.

Sie alle sind Brandstifter und E n t z ü n d e r von Brandpfeilen (Jes. 50, 1 1 ) ' " ; S p i n n g e w e b e sind ihre Gespinste und Natterneier ihre E i e r ' (Jes. 59, 5). W e r ihnen n a h e k o m m t , bleibt nicht rein, . . ." w i r d sein H a u s fleckt

. . .'. 1

5K

2

E b e n s o w i r d in L> 20, 23 der B u n d e s b r u e h

Kirii -nis z-i --V; m iz"": der lauen

der neuen G e m e i n d e als »Entweihung des Heiligtums« 1

schuldbe-

Schon von alters hat Gott ihr T u n angeschaut, und sein Zorn

W ö r t l i c h lautet das G e b o t :

und abtrünnigen

Mitglieder

bezeichnet.

»Die S c h a m der S c h w e s t e r deiner Mutter sollst du nicht

entblößen, denn sie ist das F l e i s c h deiner M u t t e r « ; v o r h e r und nachher stehn gleichlautende G e b o t e über die sonstigen nächsten V e r w a n d t e n . 4

SCHECKTBB

hat diese g a n z deutlichen W o r t e seltsam mißverstanden, indem er »tliey are

not proper« übersetzt

und darin

eine Polemik

gegen die P h a r i s ä e r sucht.

Auch

CHARLES

vertritt unbcgreiflicherwci.se dieselbe Auffassung, obwohl er die AVorte richtig übersetzt. 5

D e r massoretische T e x t ¡rp-;

-s m -

-- ist zweifellos korrupt.

N a c h dem

S y r e r k o r r i g i e r t man das vorletzte W o r t in ^--sc ( I . X X KATicx^eTe 4>AÖrA hilft nicht w e i t e r ) ; unser T e x t i^t

¿s

SÄ,

der natürlich in ~ ~

und n-?-- zu ändern ist. bietet vielleicht

das richtige (im nächsten Ilalbvers kehrt bei .lesaja ai-r;: n-p::- wieder). " -ra »wie ein B e r g « ist unmöglich

richtig.

'

ix

Es folgt eine A u s n a h m e

Verschreibung.

mit Dittographie und Heilerer

ungeheilter

K. entbrannte sondern

über ihre Missetaten;

ein Volk, das

ihnen ist.

M E Y K Ii: denn sie sind keine einsichtigen

den Verstand verloren

hat,

da keine

Leute,

Einsicht

in

Denn vor alters sind Mose und Aharon aufgestanden durch die

Hand des Fürsten der Lichter« — ein Erzengel wie der »Engel des Angesichts « im Jubiläenbuch —

»während B e l i ' a l den Johannes und seinen Bruder auf-

stellte in seinen Ränken, als Israel das erstemal gerettet wurde (s. o. S. 6); und am Ende der Verheerung des Landes« —

d. h. gegenwärtig —

»sind

die Verrücker der Grenze' (Hosea 9, 10. Deut. 19, 1 4 ; ebenso 1. 16 oben S . 13) aufgestanden und haben Israel in ist verwüstet; —

denn

sie haben

Abfall

die Irre geführt, und das

von

den

durch Mose und auch durch seinen heiligen Messias1 —

um das Volk

von Gott abzuführen.

Geboten

Gottes

Land

geredet

und sie prophezeiten Lüge,

Aber Gott, gedachte des Bundes mit

den Früheren und nahm aus Aharon Einsichtige und aus Israel Weise und ließ

sie

verstehn,

und

sie gruben

den Brunnen«



und

nun

folgt die

oben S. 24 besprochene Erläuterung zu Num. 21, 18. Dieser ganze Bearbeitern

nicht

Abschnitt

zeigt

genügend

beachteten

Fortschreiten der Gedanken.

einen

von

den

bisherigen

Zusammenhang 2

tadellosen,

und

ein

W i e ehemals in der Zeit des Mose der Teufel

das Volk durch Johannes und Jambres ins Unglück zu stürzen jetzt

durch

die Abtrünnigen

Isar"! direkt als

klares

und

die Lügenpropheten —

»Propheten«. B ^ s : bezeichnet,

während

suchte, so

diesmal

durch

sonst SpüE ver-

wendet wird — , denen das betörte, einsichtslose Volk nur zu willig folgt. Aber Gottes Gnade »der Fürst

ist

der Lichter«

trotzdem nicht gewichen;

er hat gegen

den Mose, so die Einsichtigen

sie, wie

und Weisen

aus

Priesterschaft und Laien (aus Aharon und Israel) erweckt, die »den Brunnen gegraben«, den neuen Bund gestiftet haben. Noch schärfer als 8, 1 wird die Verkündung der falschen Propheten hervorgehoben, daß es mit dem Gesetz vorbei ist, daß es »keinen Bestand hat«. als

Das wird als »Befleckung ihres heiligen Geistes« ("litBü DiriOtp n n n»),

BAACOHMIA

eic

T Ö TTNE^MA T Ö X N O N

bezeichnet.

E s ist dieselbe Auffassung

1 Die ganz unverbunden dastehenden Worte sind offenbar Glosse; sie sollen besagen, (laß die Gebote durch Mose offenbart sind und sich auch auf den Messias und das kommende Reich beziehn. Die Kapiteleinteilung S C H K C H T E U S ist hier wie .sonst ganz, tinglücklich. Auch im Manuskript stehn die durch einen kleinen leeren Kaum bezeichneten Einschnitte keineswegs überall ¡111 der für den Fortgang des Gedankens entscheidenden Stelle.

Die d cm rinde des neuen Bundes

int Lande

lhunaskus

wie im Neuen Testament. Denn sie wissen nach (1er Überzeugung des Verfassers, daß das Gesetz göttlich und ewig ist, und so reden sie gegen ihre eigene Überzeugung und ihr Gewissen, und das ist die schwerste Sünde, die der Mensch begehn kann. Derselbe Ausdruck begegnet uns nochmals in der Fortsetzung, nach dem Abschnitt über die Bohrer des Brunnens (6, i i fT.) : »Und alle, die in den Bund eingetreten sind 1 , um nicht zum Heiligtum zu kommen, 'seinen Altar zu erleuchten', sind 'Yerschließer der Tür 5 , von denen Gott gesagt hat (Mal. i , 10): 'wer wird von Euch (oder vor Euch?) die T ü r schließen? und ihr sollt nicht vergeblich meinen Altar erleuchten'.« Die Stelle ist offenbar symbolisch zu verstelin und bezieht sich nicht etwa auf den Kult in Jerusalem; sondern das »Heiligtum« ist, wie bei den Ellegeboten oben S. 35, das heilige Gebot Gottes und der »Altar« der richtige Gottesdienst. Gemeint sind die, welche sich dem Bund angeschlossen haben ohne die ernste Absicht, seine Gebote zu befolgen ; gegen sie wird wie durchweg so auch im folgenden nachdrücklich geredet. Durch ihr Verhalten machen sie selbst die T ü r für sich zu, es nützt ihnen nichts. »Wenn sie nicht dabei bleiben, nach der Exegese der Tora zu handeln bis zum linde des Bösen und sich zu sondern von den Söhnen des Verderbens u n d sich zu enthalten vom sündhaften Reichtum, der durch Gelübde und Bann beileckt ist", von dem Vermögen des Heiligtums, und von der Beraubung der Armen des Volks, wodurch W i t w e n ihre Beute werden und sie Waisen morden, und (dabei bleiben) zu scheiden zwischen Unreinem und Reinem und den Unterschied kundtun zwischen Heiligem und Profanem, und den Sabbattag gemäß seiner Exegese halten und die Feste und den Fasttag gemäß den Geboten derer, die in d e n . neuen Bund im Lande Damaskus 1 Der T e x t hat - s i t »die welche (einen andern) einführen«; das ist schwerlieh richtig und wohl mit S c h e c h t e r und C h a r l e s zu lesen. Beide fassen dann ni-^-r. s-= - R - R : : als Nachsatz: »sie sollen nicht ins Heiligtum gelin und (d. i. mildern) sollen die T ü r schließen«. Aber bei dieser sprachlich durchaus möglichen Konstruktion vermag ich keinen irgendwie begreiflichen Sinn in der Vorschrift zu finden. Dagegen wird rfc— t u den Nachsatz, bilden: sie sind die Leute, für die das W o r t Maleachis gilt. 2

a-rrn — ¡ r a s - njsrr: •¡•r. Es handelt sieh am Gut, das der Gottheit geweiht und dadurch unantastbar geworden ist. dessen Raub daher befleckt. D a ß die Abtrünnigen das Tempelgut und die Opfergaben antasten, sagt auch Test. Lev. 1 4 : täc ttpocoopAc K y p ' i o y ahcTE^CETE KAI Änö TUN MEPIAION AYTOY KAEYETE 6KA6KTÄ, eCOiONTCC EN KATAPONHC£l METk TIOPNCON. . . . . AIA TOYTO Ö NAÖC, ON 6KA6I6TAI K+PIOC, EPHMOC ECTAI EN TH ÄKA9APCIA YMWN.

E. M k y 1; H eingetreten sind (vgl. oben S. 10), die heiligen Gaben darzubringen gemäß ihrer Exegese, jeder seinen Nächsten (Bruder) zu lieben wie sich selbst, den Armen und Dürftigen und Beisassen zu helfen, und jeder das A Vöhl seines Nächsten zu suchen — und niemand soll gegen seinen Blutsverwandten treulos handeln — ,

sich von den Dirnen fernzuhalten gemäß dem Recht,

jeder seinen Nächsten zurechtzuweisen gemäß dem Gebot und nicht den Groll von T a g zu T a g zu bewahren, sich 'zu sondern von allen Unreinheiten' nach ihren Satzungen (Lev. 20, 25), so daß niemand seinen heiligen Geist —

zum Abscheu macht (ppl2r), so wie Gott es für euch gesondert hat'

alle, die danach wandeln

in aufrichtiger Heiligkeit gemäß allen Funda-

1

menten des Gottesbundes, für die ist er beständig, so daß sie leben tausend Geschlechter 2 .« Gemeinde

Jetzt folgt der Abschnitt, der kurz die Ordnung der neuen

in den »Lagern«

darlegt

(oben S. 27f.) und dann in die ab-

schließende Mahnrede übergeht. Der Satz, in dem der heilige Geist vorkommt, wird nur dadurch verständlich, daß er eine Umschreibung des Gebots Lev. 20, 25 ist:

»Sondert

also zwischen reinem und unreinem Vieh, unreinem und reinem Geflügel, und macht euch

nicht

selbst abscheulich (EDTIBE: r x ispffin) durch Vieh,

Geflügel oder Kriechtiere, die ich euch als unrein abgesondert habe. « selbst«

»Euch

(»eure Seelen«) wird durch den »heiligen Geist eines Jeden« (ETX

riSTp rrn ns) ersetzt: jeder hat ein lebendiges Bewußtsein über das, was rein und unrein ist, und frevelt daher gegen seinen heiligen Geist, den in ihm

wirkenden Gottesgeist der Wahrheit,

wenn er sich darüber hin-

wegsetzt. Die r e l i g i ö s e n Die Anschauungen von

der

Anschauungen.

göttlichen W e l t

mit ihren Engeln, den

»Wächtern« und dem »Fürsten des Lichts« (E"nixn TB) und der gegenüberstehenden teuflischen W e l t Beli'als (vgl. auch 2, 6 oben S. 20) sind dieselben wie im Jubiläenbuch und den zugehörigen Schriften.

Zu beachten

ist, daß Engelnamen, die im Danielbuch zuerst auftauchen, hier sowenig 1

Der

unendlich

lange Satz ist dem V e r f a s s e r

aus den F u g e n g e g a n g e n .

E r zählt

alles auf, w a s vermeiden werden soll (»wenn sie nicht . . .«), sehlägt dann in die positive Ausf ü h r u n g der Pflichten

der (¡laubigen

um und kann so mit dem diesen verheißenen

schließen. 2

Mit

»beständig« setzt, der Paralleltext

I! (|>. 19, 1) ein.

Segen

Dir (Inneinile rf/v nriim ßu/i/f/'s Im Lamlc

Damaskus

vorkommen wie im Jubiläenbueh oder etwa bei Zacharja. Dagegen findet sich f ü r den Teufel im Gesetzbuch 16, 5 der aus Hosea 9, 7 entlehnte Name »der Mastema« (frco©an), »der Anfeinder«, den das Jubiläenbuch mit Vorliebe f ü r den obersten der Teufel v e r w e n d e t ; durch seine »Koten« (Engel, "JS5E) stellt er den einzelnen Menschen nach. Den Allschluß bildet das große Gericht der Endzeit, dessen Termin von Gott genau vorherbestimmt ist und in Bälde erwartet wird, wie dort. Es wird h e r b e i g e f ü h r t durch das Kommen des Messias, des »Lehrers der Gerechtigkeit« (6,11 oben S. 24), der Aharon u n d Israel erlösen wird (15 19, 10 oben S. 27 und 20, 1, vgl. 1, 7 oben S. 13 u n d 6, 1 oben S. 36 sowie 12, 23 »am Ende der Sünde bis zum Erstehn des Messias Aharons und Israels«, ebenso wahrscheinlich 14, 19); die besondere Betonung Aharons, d. i. der Priesterschait (identisch mit den Söhnen Sadoqs oben S. 23), hier und 6 , 2 entspricht der Bedeutung, die den Söhnen Lewis auch in den Testamenten der Patriarchen trotz all ihrer Sünden zukommt. Sehr deutlich erkennt man in all diesen Schriften, wie zugleich die Vorstellung eines bewußten Fortlebens nach dem Tode und einer zukünftigen Vergeltung aus der Bedrängnis der Religionsnot hervorwächst: den unschuldig Leidenden und Märtyrern muß ein Ausgleich gewährt werden, so g u t wie den erfolgreichen Sündern ihre Strafe zukommen m u ß : das ethische Postulat eines gerechten Weltregiments Gottes, dem die tiefere Auffassung Hiobs nicht genügen kann, zwingt zu diesem allein übrigbleibenden Ausweg. Im Ilenoch cp. 98 ff. liegt diese Entwicklung ganz g r e i f b a r vor, u n d zugleich wird liier deutlich ausgesprochen, daß sie ein von Henoch verkündetes und ununterbrochen mit Eidschwüren bekr5iftet.es Geheimnis, eine neue Offenbarung ist, die der Masse des A7olks noch fremd ist: es ist. wirklich wahr, daß alle Taten der (inten wie der Bösen von den Engeln im Himmel auf Tafeln aufgezeichnet werden und das Geschick vorher genau bestimmt ist. Diese himmlischen Schicksalstafeln, die genau nach der richtigen Berechnung der Jahre und Festzyklen g e f ü h r t werden, kennt auch das Jubiläenbuch (6, 3 1; ferner 5, 13ff. sowie 3 , 3 1 . 1 5, 25 u. a.) und ebenso das Gericht, das auch den Toten zugute kommt (23, 3 1 : »und ihre Gebeine werden in der Erde ruhn, und (d. i. aber) ihr Geist wird viel Freude haben, und sie werden erkennen, daß Gott es ist, der Gericht hält und Gnade übt anLIunderten und an Tausenden, an allen, die ihn lieben« ; 2 4 , 3 1 über die Vernichtung des Samens der Philister: »und wenn er in die Unterwelt hinabsteigt., wird auch dort seine Strafe groß sein, und auch

40

E. M E v E i!:

dort wird er keinen Frieden haben«). Von einer »Auferstehung des Fleisches«, einem Erwachen zu neuem Leben auf Erden wissen alle diese Schriften noch garnichts. Dieser Gedanke taucht bekanntlich zuerst im Danielbuch 1 2 , 2 auf, das sich auch darin von den andern bestimmt unterscheidet, nicht als eine universelle Auferstehung, sondern als eine Erweckung einer großen Zahl Einzelner, sei es zu ewigem Leben, sei es zur Schmach. Das Schicksalsbuch dagegen kennt auch der Daniel. Unsere Schrift steht auch in diesen Dingen noch ganz auf dem Boden der alten Anschauungen. Es kennt die Prädestination, aber ein bewußtes Fortleben nach dem Tode ist höchstens in dem »ewigen Leben« 3 , 2 0 (S. 23) angedeutet, für das die Frommen bestimmt sind, wenn es sich nicht vielleicht auch hier doch noch mehr um das Fortleben des Volks als gesetzestreuer Gemeinde für die kommende Segenszeit handelt. Wenn am Schluß der S. 38 übersetzten Stelle ein Fortleben auf tausend Generationen verheißen wird, so ist damit, wie an den entsprechenden Stellen des Alten Testaments, jedenfalls dies Fortleben der Einzelnen in ihren Nachkommen, den Geschlechtern, gemeint. Das wird durch den Paralleltext B bestätigt, der noch das Zitat von Deut. 7, 9 hinzufügt (p. 19, 1 f.): »(Gott.) bewahrt den Bund und die Gnade denen, die er liebt und die seine Gebote halten, auf tausend Geschlechter«. Auf den Prädestinationsglauben kommen wir sogleich noch wieder zurück (S. 41). Die Vorstellung vom heiligen Geist, den Gott den Menschen eingegeben hat, haben wir bereits kennen gelernt (S. 36f.). Er ist aber so wenig und noch weniger als die bei Jesus Sirach und sonst personifizierte Weisheit ein selbständiges Wesen, eine Hypostase der Gottheit, sondern eine Manifestation Gottes im Innern eines jeden Menschen, die Stimme der Wahrheit, die sich im Gewissen regt und eine Überzeugung schafft, die der Mensch wohl wissentlich verleugnen kann, aber nicht zu überwinden vermag, die in ihm, wenn er gegen sie handelt, das Bewußtsein erzeugt, daß er sündigt und an der Gottheit frevelt. Der A b s c h l u ß der M a h n r e d e in B. Mit. den oben S. 30 angeführten Worten 8, 21 »(So steht es um) alle Menschen, die in den neuen Bund im Lande Damaskus eingetreten sind«, schließt die Mahnrede in A. In der Rezension B ist. daran noch eine lange weitere Erörterung angefugt (19, 3 4 — 2 0 , 34), die sieh nochmals gegen die

J)iAPICATOI . . EIMAPWENH TE KAI e e ü NPOCANTOYCI FIANTA, KAI TÖ MSN TIPÄT-

T6IN TA AIKAIA KAI MH KATA TÖ TTAeicTON eni TOIC ÄN6P(I)nOIC KeiCOAl, B0H9£?N A^ EIC EKACTON KAI THN EIMAPRTENHN. o d e r

in n o c h

prägnanterer

Fassung

Ant.

W i l l

1 3 n p X c c e c e A i TE EIMAPMENH TÄ

rtÄNTA ÄJIOYNTGC OYAE TOY ANepconeioY TÖ BOYAÖMENON THC EN' AYTOIC ÖPMHC ( d e n e i g e n e n

Antrieb

o d e r Willen)ÄAIP0YNTAI. AOKHCAN TÖ e e ö KPICIN I~€N6C9AI .KA! TÄ ¿KSINHC BOYAEYTHPICO KA! TUN ÄN9P6ntoN T'~j) noch fern von dem Tor ist in ihrer Fülle (nscVo, d. h. wo sie noch ganz über dem Horizont steht); denn das ist. w a s sagt (Deut. 5, 1 2 ) : 'Beobachte den Sabbat, ihn heilig zu halten.' tag soll niemand ein törichtes und unnützes W o r t reden. Nächsten (d. h. einem andern) nichts leihen. Vermögen oder Profit.

er

A m Sabbat-

E r soll seinem

E r soll nicht rechten über

E r soll nicht über Geschäfte und Arbeiten reden,

die am nächsten T a g e zu machen sind.

Niemand soll aufs Feld gehn,

1

S o in dem Abschnitt 1 0 i o f f . : »Uber die Reinigung mit Wasser. Niemand soll in schmutzigem W a s s e r baden oder in weniger Wasser, als was für die Füße eines Mensehen genügt- — G N E S S M A N N korrigiert hier offenbar richtig den korrupten T e x t I-re re-AI B I S in - " N ebenso Z . 1 3 in ; in Z . 1 2 ist mit C H A R L E S in in Z . 1 3 in T C zu ändern. »Er soll sich nicht reinigen (waschen) in dem Wasser eines Gefäßes« — denn das G e f ä ß kann unrein sein; es wird also Waschung in fließendem W a s s e r oder Teichen u. ä. vorgeschrieben. »Und j e d e r Teich (Pfütze) in einem Felsen, in dem nicht genügend W a s s e r f ü r die Füße ist, das ein Unreiner berührt hat, dessen Wasser' sind unrein wie die eines Gefäßes.« — F e r n e r 1 2 , 1 1 ff.: •'Niemand soll sich selbst zum Abscheu machen' r s -ix Vi"--"') durch irgendein T i e r oder Ge(Lev. x i , 4 3 d. h. lewitisch unrein machen, würm, indem er davon ißt, von den Unreinheiten (für korrigiert C H A R I . E S I'SX.V:) der Bienen 'bis zu allem Getier, das im Wassel- kriecht 1 (nach Lev. 1 1 , 4 6 ) . Fische sollen sie nur essen, wenn sie lebendig aufgeschlitzt sind und ihr Blut ausgegossen w i r d ; und alle Heuschreckenarten sollen ins Feuer oder W a s s e r geworfen werden, solange sie noch lebendig sind; denn das ist die ihrer Schöpfung entsprechende Ordnung. Und alles Holz, Stein und Lehm, die durch menschliche Unreinheit befleckt sind, von den Befleckungen, die sie hineingetragen haben, wird gleichfalls unrein, w e r sie berührt. J e d e s G e f ä ß , Nagel oder Pflock in der Wand, die mit einem Toten im Hause zusammen sind, werden unrein wie die Unreinheit eines Arbeitsgeräts.« - Auch die vier orthodoxen Hechtssysteme des Islams kann man vergleichen.

E. M e y c u :

.12

um in seinem Interesse Arbeiten atn Sabbat zu verrichten. Er soll nicht außerhalb seiner Stadt gelin über ^zweitausend Ellen 1 . Niemand soll am Sabbat etwas anderes essen, als was vorbereitet ist oder auf seinem Felde zugrunde gellt. Auch soll er nur im Lager essen und trinken; (wenn er aber) unterwegs ist und hinabsteigt, um zu baden, darf er trinken, wo er steht, aber nicht in irgendein Gefäß schöpfen. Einen Ausländer soll er am Sabbattage nicht senden, um ein Geschäft für ihn zu verrichten. Niemand darf schmutzige oder von einem Heiden gebrauchte Kleider anziehn, wenn sie nicht mit Wasser gewaschen oder mit Weihrauch abgerieben sind 2 . Niemand soll nach seinem Belieben am Sabbat . . A Niemand soll sein Vieh außerhalb seiner Stadt auf die Weide führen mehr als 2000 Ellen. Er soll seine Hand nicht erlieben, es mit der Faust zu schlagen; ist es störrisch, so soll er es nicht aus seinem Haus (Stall) lassen. Niemand soll etwas aus dem Haus auf die Gasse oder aus der Gasse ins Haus bringen; auch wenn er im Eingang steht, soll er nichts hinaus- oder hineinbringen. Ein zugeklebtes Gefäß soll man am Sabbat nicht öffnen. Niemand soll am Sabbat Räucherwerk beim Aus- und Eingehn mit sich tragen. Er darf am Sabbat in seinem Hause nicht Stein oder Erde aufheben. Der Wärter soll am Sabbat den Säugling nicht aufnehmen um mit ihm aus- und einzugehn. Niemand soll am Sabbat seinen Knecht, seine Magd oder seinen Tagelöhner reizen. Niemand soll am Sabbat ein Vieh entbinden; und wenn es in einen Brunnen oder eine Grube fällt, soll er es am Sabbat 1

Auf Grund der analogen Bestimmung 11,6 und der sonst im Judentum allgemein herrschenden Bestimmung über den »Sabbatsweg« ist r'ss von allen Bearbeitern mit Recht in a-sis korrigiert. 2 Diese hier an die Erwähnung des Ausländers angefügte.Bestimmung gilt offenbar nicht n u r f ü r den Sabbat, sondern ganz allgemein. 3 nasa -rs-o trx a-iyi-p bs. Das kann bedeuten »er soll sich nicht verpfänden« (von-pa-y) oder auch »er soll sich nicht in Verkehr einlassen« wie Prov. 2 0 , 1 9 . 24> 2 1 > v g'- Ezra 9 , 2 . Letzteres halte ich f ü r die wahrscheinlichste Übersetzung. MOORE, Harvard Theol. Rev. IV 347 gibt die erstere, schlägt aber daneben die Deutung vor: »er soll keinen 'enib machen«, die fiktive Verbindung, durch die Häuser mittels des »Judenzauns« f ü r eine Einheit erklärt werden, zwischen denen man sich am Sabbat frei bewegen darf; und diese Erklärung hat LESZYNSKY, Die Sadduzäer 146, aufgenommen. Das halte ich f ü r wenig wahrscheinlich; noch weniger Anlaß sehe ich zu einer Änderung des Textes, wie sie mehrfach vorgeschlagen ist. F ü r die von CHARLES vorgeschlagene Änderung „er soll sich kein Fasten auferlegen« spricht allerdings, daß das Faslen am Sabbat im Jubiläenbuoh 50, 12 und im Talmud ver-, boten ist; doch liegt die Änderung von der Überlieferung recht weit ab, und die.se gibt ja einen gulen Silin.

Die Gemeinde des neuen Hunt fes im htmle nicht heraufholen.

Niemand soll am Sabbat an einem Platz in der Nähe

von Heiden ruhen. willen entweihn.

Damaskus

Niemand soll den Sabbat um Vermögens oder Profits Und wenn irgendein menschliches W e s e n in einen Ort

mit W a s s e r oder einen O r t . . .' fällt, so darf er ihn nicht mit einer Leiter, einem Strick oder einem Gerät herausbringen.

A m Sabbat darf niemand

etwas auf den Altar bringen außer dem Brandopfer des Sabbats: denn so steht geschrieben: 'abgesehn von euren Sabbaten' (Lev. 23, 27)''.« Diese Bestimmungen sind eine weitere Ausführung der Vorschriften des. Jubiläenbuchs.

Im Anschluß an das Gesetz Exod. 3 1 , 14f. 3 5 , 2

Num. 1 5 , 3 2 ff.), wonach jede werden soll —

Arbeit am Sabbat mit dem T o d e

und wer ihn verunreinigt

sterben, fügt das Jubiläenbuch hinzu

(vgl.

bestraft

oder entweiht, soll des Todes

werden 2, 29f. und 50, 8ff. eine

Reihe von Einzelgeboten für den Sabbat gegeben, die sich großenteils in unserm Gesetzbuch wiederfinden: der Sabbat ist nicht dazu da, »an ihm eine Arbeit zu verrichten, die sich W i l l e n zu tun, irgend etwas

nicht geziemt, an ihm den

eigenen

zuzubereiten, was gegessen oder getrunken

wird, noch Wasser zu schöpfen, noch an ihm irgend etwas, was getragen wird, zu ihren Türen herein- oder hinauszutragen, was sie sich nicht in den sechs Tagen als Arbeit in ihren W o h n u n g e n zubereitet haben«.

De-

taillierter heißt es 50, 8 ff., daß sterben soll, »wer diesen T a g belleckt (und seinem W e i b e beiwohnt), wer irgendeine Sache beredet,

an ihm zu tun,

daß er eine Reise mache wegen allerlei V e r k a u f und K a u f ; und auch, wer an ihm W a s s e r schöpft, das er nicht vorbereitet hat am sechsten Tage, und auch, wer allerlei aufhebt zu tragen, um es aus seinem Zelt oder seinem Hause zu bringen«.

Zulässig ist nur das vorgeschriebene Sabbat-

opfer; dagegen soll sterben, »wer an ihm eine Arbeit tut, und auch, w e r einen W e g geht, und auch, wer sein Grundstück besorgt, sei es zu Hause oder an irgendeinem

andern

auch, wer

Tier bepackt, und

irgendein

Ort,

(und auch, wer

Feuer anzündet, und

auch, wer zu

Schiffe auf dem

Meer reist, und jedermann, der jemand schlägt und tötet, und auch, wer ein Tier oder einen Vogel schlachtet, und auch, w e r ein Tier, V o g e l oder Fisch fängt, und auch, wer am Sabbat fastet [s. o. S. 52, 3] und K r i e g führt)«. 1

In der Handschrift, i.st etwas ausgefallen.

-

D a s Oesetz L e w 23 zählt die Festtage

auf, an denen J a h w e die

vorgeschriebenen

O p f e r darzubringen sind, »abgesehn von den Sabbaten .Jahwes« : denn am S a b b a t sind nach Num. 28, 9 z w e i einjährige fehlerlose L ä m m e r , ein Ö l k u c h e n und ein T r a n k o p f e r d a r z u b r i n g e n .

54

K. M !•: Y j: U :

Die liier eingeklammerten Bestimmungen fehlen in uiiserm Text, der dafür eine Reihe analoger hinzufugt; im übrigen bieten sie genau das Bild von den peinlich durchgeführten Sabbatordnungen, das wir aus der sonstigen jüdischen und heidnischen Literatur und aus dem Neuen Testament erhalten. Dagegen ist von einer Todesstrafe für den Übertreter der Sabbatgebote nirgends die Rede. Gemäß dem Gesetz Deut. 13,6 über falsche Propheten und Traumdeuter und 13, 13ff. über »nichtsnutzige Leute«, wörtl. »Menschen, die Söhne des Nichtsnutzes, des Beli'al sind ^yba die eine Stadt zum Abfall von Jahwe und Götzendienst verführen und daher dem Bann und der Vernichtung anheimfallen, wird zunächst p. 12, 2ff. bestimmt: »Jeder, über den die Geister Beli'als (s. o. S. 39) die Herrschaft gewonnen haben, so daß er 'Abfall redet' (Deut. 13,6), soll nach dem Gesetz über Tptenbeschwörer und Zauberer gerichtet werden« — das die Steinigung vorschreibt (Lev. 19,31. 20,6. 27). Dann aber heißt es weiter: »Aber der, den ei- verführt, den Sabbat und die Feste zu entweihen, soll nicht sterben; sondern den Menscherisöhnen liegt ob, ihn zu beobachten; und wenn er sich bessert (geheilt ist) und sie ihn sieben Jahre lang beobachtet haben, soll er (wieder) in die Gemeinde kommen.« Hier wird also ein ausdrückliches Gebot der Tora (Exod. 31. 14t'. 35,2) außer Kraft gesetzt die Argumentation, mit der man sich beholfcn haben wird, ähnlich wie bei der Monogamie, wird nicht mitgeteilt — ; man sieht, wie trotz alles Formalismus die ethischen und humanen Anschauungen dennoch vordringen. Um so strenger wird die Reinhaltung und die Vermeidung jeder Befleckung eingeschärft. Das führt zu der immer mehr gesteigerten Absonderung von den Heiden, die in dem Gebot, am Sabbat nicht in der Nähe von Heiden zu ruhn und keine heidnischen Kleider anzuziehn, zum Ausdruck gelangt. Damit verbinden sich auch hier humanitäre Vorschriften. 12, 6ff. heißt es: »Niemand soll seine Hand ausstrecken, um das Blut irgendeines Heiden (a^llrt pa WS) um Vermögens oder Profits willen zu vergießen. Auch soll er nicht: irgend etwas von ihrem Vermögen nehmen, auf daß sie nicht lästern, es sei denn auf Beschluß der Genossenschaft Israels.« Man sieht, der »Antisemitismus« ist liier wie überall stark entwickelt und beruht ganz wesentlich auf wirtschaftlichen Momenten. Dem soll diese Bestimmung entgegenwirken. Sehr beachtenswert, ist, daß die Gemeinde, deren Zustimmung bei der Verfolgung eines Vermögensanspruchs gefordert

J)ie (h'mniitb' ffer-. Damit ist. v. 29 ^--.-is rözr- kontaminiert: so lautet, unser Text: p r mr» Bp-rx r.Viir. 1

2

E. M i: v f i;: des H e i l i g t u m s durch ihre geschlechtliche Unreinheit (omsa) zu betlecken« —

bei der W a l l f a h r t nach Jerusalem ist also w ä h r e n d des A u f e n t h a l t s in

der Stadt die B e i w o h n u n g verboten.

Diese F o r d e r u n g w i r d von der neuen

Gemeinde ganz allgemein gestellt w o r d e n sein: die H e i l i g k e i t des T e m p e l s w i r d auf die ganze Stadt ausgedehnt, sie soll lediglich das religiöse Zentrum der Judenschaft sein, in der alles weltliche T r e i b e n verpönt ist. In den Einzelgemeinden bildet die S y n a g o g e , hier als rrnnEn rra »Haus der A n b e t u n g « , npoceyxA und bei Philo npoceYKThiPioN bezeichnet.

A u f sie

beziehen sich die dazwischenstehenden Sätze 1 1 , 2 1 ff".: »Jeder, der ins Gebetshaus

kommt,

soll nicht unrein k o m m e n , ^sondern) g e w a s c h e n .

w e n n die T r o m p e t e n der V e r s a m m l u n g (bnpn,

=

GKKAHCIA

Und

L X X ) blasen (vgl.

N u m . 10, 1 ff.), soll es vorher oder nachher geschehn, aber sie dürfen nicht den ganzen Gottesdienst ruhen lassen: der S a b b a t ist heilig.«

Dann folgen,

nach der B e s t i m m u n g über Jerusalem 1 2 , 1 , die Gesetze über die Zauberer und die E n t w e i h u n g des Sabbats oben S. 54. Die B e s t i m m u n g e n über das Verhalten der Gemeindemitglieder zueinander stelin am A n f a n g des Gesetzbuchs p. 9, 1 ff. Die ersten Sätze k n ü p f e n an an das Gesetz L e v . 27, 28f. über den Bann (ein), die unlösbare W e i h u n g eines Besitztums oder eines Feindes an die Gottheit zu vollem E i g e n t u m : »Alles Gebannte, w a s i r g e n d j e m a n d dem J a h w e bannt von all seinem Besitz, sei es Mensch, A 7 ieh oder Grundbesitz, darf nicht v e r k a u f t oder wieder eingelöst w e r d e n ; alles Gebannte ist h o c h h e i l i g für J a h w e . menschlichen W e s e n

A l l e s aber von

(DTSft "JE), w a s gebannt w i r d , darf nicht l o s g e k a u f t ,

sondern m u ß getötet werden.«

In alter Zeit w i r d bekanntlich auch alles

gebannte Vieh aus der feindlichen Beute a b g e s c h l a c h t e t ' .

N a c h Ezechiel

44,29

»alles B a n n g u t

und

dem P r i e s t e r k o d e x N u m . 1 8 , 1 4 fällt d a g e g e n

in Israel« an die Priester.

Im Judentum ist dann, seit eine Kapitalgerichts-

barkeit nicht mehr ausgeübt w e r d e n konnte, die »Bannung« der technische A u s d r u c k für die feierliche A u s s t o ß u n g aus der Gemeinde, das geworden'".

ANASEMATIZGIN

A b e r zur Zeit der E n t s t e h u n g des neuen Bundes war die alte

V o r s t e l l u n g offenbar noch ganz l e b e n d i g , und der Bann, die W e i h u n g eines Gegners an die Gottheit, um ihn dadurch zu vernichten, a n g e w e n d e t worden sein. 1 Vgl. Deut, r hdlenen Ortschaften. 2

Vgl.

S r 3 — 34 1 9: 34— 2°> 34

38, 2. 40 27 "26f. 28ff. 41 ff.

lîerliu, •¿edrueit in der Reiehsdruekeivi.

Seile 57 571. 491'. 51,1 51 f. 55 56 55 54 54 55 51,1 45f. 47f. 48f. 59ff.