Die Fettmetamorphose des Herzfleisches in Beziehung zu deren ursächlichen Krankheiten [Reprint 2020 ed.] 9783112367506, 9783112367490

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Die Fettmetamorphose des Herzfleisches in Beziehung zu deren ursächlichen Krankheiten [Reprint 2020 ed.]
 9783112367506, 9783112367490

Table of contents :
INHALTS-VERZEICHNISS.
Allgemeines
Die Klappenfehler des Herzens und die Fettmetamorphose desselben.
Die chronische Aortenentzündung und die Fettmetamorphose des Herzfleisches.
Die Pericarditis und die Fettmetamorphose des Herzfleisches.
Die Hindernisse im Lungenkreislauf, meist mit consecutiver Dilatation und Hypertrophie des rechten Ventrikels und die Fettmetamorphose des letzteren.
Hindernisse im grossen Kreislauf, meist mit consecutiver Dilatation und Hypertrophie des linken Ventrikels.
Chronische Krankheiten mit grossen Säfteverlusten, besonders chronische Eiterungen, und Fettherz.
Die dunkle Hautfärbung und die Fettmetamorphose des Herzens.
Die Intoxications- und die Infectionskrankheiten, und die Fettmetamorphose des Herzfleisches.
Die Blutungen und die Fettmetamorphose des Herzfleisches.
Primäre Fettentartung des Herzfleisches.

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DIE

FETTMETAMORPHOSE DES

HERZFLEISCHES IN B E Z I E H U N G

ZU DEREN URSÄCHLICHEN KRANKHEITEN.

DIE

FETTMETAMORPHOSE DES

HERZFLEISCHES IN BEZIEHUNG

ZU DEREN URSÄCHLICHEN KRANKHEITEN VON

D K E. W A G N E R P R O F . PF.R M l i n . IN L E I P Z I G

A U S „ V E R H A N D L U N G E N D E R M E D I Z I N I S C H E N G E S E L L S C H A F T ZU

LEIPZIG V E R L A G VON VEIT & COMP 1864.

LEIPZIG, HAND f '

INHALTS-VERZEICHNIS. Seitu

Allgemeines

1

Die Klappenfehler des Herzens und die Fettmetamorphose desselben . . . .

11

Die chronische Aortenentzündung und die Fettmetamorphose des Herzfleisches

49

Die Pericarditis und die Fettmetamorphose des Ilerzfleisches

53

Die Hindernisse im Lungenkreislauf, meist mit consecutiver Dilatation und Hypertrophie des rechten Vertrikels, und die Fettmetamorphose des letzteren .

b7

Hindernisse im grossen Kreislauf, meist mit consecutiver Dilatation und Hypertrophie des linken Vertrikels, und die Fettmetamorphose des Herzfleisches Chronische Krankheiten mit

grossen Säfteverlusten, besonders

84

chronische

Eiterungen, und Fettherz I )ic dunkle Hautfärbung und die Fettmetamorphose des Herzens

96 121

Die Intoxications- und die Infectionskrankheiten und die Fettmetamorphose des Herzüeisches

128

Die Blutungen und die Fettmetamorphose des Herzfleisches

148

Primäre Fetteutartung des Herzfleisches

158

D i e Fettentartung des Herzfleisches kommt so häufig und unter so verschiedenen Umständen vor, dass das geringe Interesse, welches die Mehrzahl der Praktiker an dieser Affection nimmt, autfallend ist. Die Ursache hiervon liegt wohl vorzugsweise darin, dass die Verfettung des Herzens keine Symptome gibt, welche gleich der Pericarditis, der acuten und chronischem Endocarditis nebst deren Folgen für die Percussion und Auscultation zugänglich wären; ferner aber darin, dass diese Verfettung mir selten als ¡primäre und einzige Krankheit vorkommt, dass sie vielmehr fast imiiiea- Affectionen secundär ist, welche an und für sich schon die ganze Aufmerksamkeit des Arztes beansprucheil. Die meisten englischen Pathologen haben für die Herzverfettung ein auffallend grösseres Interesse. Die Mehrzahl der deutschen und französischen Kliniker führen entweder nur die Beobachtungen der betreffenden englischen Autoren an; oder sie glauben, dass die Wichtigkeit der Fettkrankheit des Hirzens zu hoch angeschlagen wird (z.B. D u c h e k ) ; oder sie nieinen, class dies Iiraiikheit z. B. gleich der Gicht in England häutiger vorkomme als bei uns. Die Wahrheit des eirsten Satzes lehrt ein Blick auf die unten angeführte Literatur des Fettherzens. Den dritten Satz hoffe ich durch die folgende Arbeit zu widerlegen. Die D u c h e k ' s c h e Ansicht hörte ich wiederholt auch von Aerzten aussprechen, wesshalb ich näher darauf einzugehen für nothwendig halte. Dass die Fettnietamorphose in ihren höheren Graden die Function der betreffenden Gebilde vermindert oder ganz aufhebt, ist so allgemein angenommen, dass dieser Satz wenigstens für die willkürlichen quergestreiften Muskeln keines besonderen Beweises bedarf. Zahlreiche gewöhnliche Muskellälnmuigeii, die Zustände bei der progressiven Muskelatrophie, die meisten chrouisohen schweren Gelenk- und Knochenleiden mit jahrelanger Unthätigkeit des betreffenden Gliedes liefern hiervon überzeugende Beispiele. Gleichzeitig lehren diese Fälle, dass ein fast ganz fettig entarteter Muskel unter gesteigertem Nerveneinfluss, wie durch den Willen, noch verliältnissinässig ausgiebigere Bewegungen ausführen kann, als nach der diagnosticirten Atrophie und nach dem spätem anatomischen W a g n e r , FcUlier/..

1

•2

Die Kcttmrtamorpliose drs Herzens.

Befund wahrscheinlich erschien. Die niclit oder schwach verfetteten Fasern sind .also jedenfalls im Stande, unter besondern Verhältnissen -und .¡uif kürzere Zeit die Thätigkeit der verfetteten bis zu einem gewissen Grade zu ersetzen. Bei der progressiven Muskel atrophie, vielleicht aucli bei andern Muskelliihnmngen, übernehmen ausserdem, wie bekannt, ganz andere Muskeln die Function der untergegangenen, was beim Herzen selbstverständlich nicht möglich ist. In allen übrigen Beziehungen aber gleichen sich gewiss die Verhältnisse am Herzen und die an den willkürlichen quergestreiften Muskeln. Selbst d a , wo das Herz bei der Section ganz und gar fettig entartet erscheint , findet man bei genauerer Untersuchung noch eine grössere oder kleinere Anzahl nicht oder wenig verfetteter Muskelfasern. Letztere waren noch im Stande, die Arbeit des ganzen Herzmuskels eine Zeit lang und mehr oder weniger vollständig zu übernehmen, so lange nicht besondere Ereignisse, z. B. eine schwerere fieberhafte Krankheit, starke körperliche Anstrengungen, Gemütsbewegungen, hinzutretende Herz- oder Lungenkrankheiten dies vereitelten. Die allgemeinen Symptome und Folgen der Herzverfettung gleichen denen einer gewöhnlichen Dilatation des Herzens, wie nach den bekannten Klappenfehlern, und bestehen in einer Verminderung seiner Arbeitsgrösse. Es entsteht geringere Erfüllung der Arterien mit Blut, dagegen stärkere Erfüllung der Venen und i^er Capillaren. Diese beideö Zustände combiniren sich jedenfalls sovielfach, dass man bei einzelner» Organen, besonders z. B. beim Gehirn, nicht im Staude sein wird zu beurtlieilea, ob die betreffenden Symptome mehr dem verminderten Blutgehalt der arteriellen oder mehr dem vermehrten Blutgelialt der venösen Gefässe ihre Entstehung verdanken. Die speciellen Symptome der Herzverfettung, wie sie von O r m e r o d , Q u a i n , S t o k e s und den meisten deutscheu Pathologen angegeben werden, sind verschieden, je nachdem die Verfettung ein normales oder dilatirtes und hypertrophisches Herz befällt, je nachdem sie sich über einen oder über beide Ventrikel erstreckt. Gewöhnlich hat man auf diese Puncte keine Rücksicht genommen und eine Anzahl von Symptomen aufgeführt, welche dem Fettherzen im Allgemeinen angehören. Diese Symptome im Speciellen sind: 1. Erscheinungen von Seiten des Herzens: Schwäche des Stosses der Herzspitze; bisweilen über das ganze Herz ausgebreitete schwache Pulsation; mehr oder weniger deutlich nachweisbare Dilatation des Herzens; Schwäche der Herztöne oder der Herzgeräusche; bisweilen systolisches Geräusch, besonders an der Mitralis. Bisweilen häutiges Herzklopfen; bisweilen dumpfer Schmerz in der Präcordialgegend.

Die Fettmetamorplmsr dos Herzens.

2. Die Erscheinungen von den Arterien sind meist nicht charactoristisch: der Puls ist bald anhaltend verlangsamt, bisweilen bis auf 40 und 30 Schläge; bald ist er anhaltend massig beschleunigt; bisweilen ist er immer sehr schwach, oder unrhythmisch, oder aussetzend. 3. Die Erscheinungen von den Venen treten an den peripherischen Theilen selten oder nie so stark hervor, dass sie zur Diagnose benutzt werden könnten; wo erstcres der Fall war, lagen stets auch andere, venöse Hyperämie bedingende Störungen vor. 4. Die Erscheinungen von Seiten der Respirationsorgane, welche wahrscheinlich nur der Verfettung des rechten Ventrikels ihre Entstehung verdanken, sind unter Umständen, besonders beim Fehlen anderer Lungenkrankheiten, sehr characteristisc.h. Man sah häufig Kurzathmigkeit, besonders nach irgend stärkeren körperlichen Anstrengungen; nächtliche Anfälle von Orthopnoe; den Symptomencomplex der Angina pectoris. S t o k e s beschreibt noch eine eigenthüniliclie Art von Kurzathmigkeit. 5. Die Erscheinungen vonSeiten des Gehirns, wahrscheinlich vorzugsweise durch Gehirnanämie bedingt, sind unter Umständen ebenso characteristisch: vorzugsweise sind dies die öfter wiederkehrenden Anfälle von Ohnmacht, die Anfälle sog. Pseudoapoplexie ohne folgende Lähmungen; die häutigen Anfälle von Schwindel; Müdigkeit nach leichten Anstrengungen; Schläfrigkeit oder Schlafsucht. 6. Die allgemeinen Ernährungsstörungen sind: Blässe oder schwachgelbliche oder graubräunliche Färbung der Haut; Schlaffheit derselben und des häufig fettreichen Unterhautbindegewebs; bisweilen Oedeme. AU« diese Symptome aber sind nur dann fiir das Fettherz charactcl'istisch, wenn andersartige Affectionen, in deren Folge sie gleichfalls eintreten, mehr oder weniger bestimmt ausgeschlossen werden können. Dass dies nicht immer möglich und dass überhaupt die Diagnose des Fettherzens nicht selten sehr schwer oder gar nicht zu machcn ist, weiss jeder erfahren!; Arzt. Insbesondere scheinen alle jene Symptome auch vielfachen älteren myocarditischen Schwielen zuzukommen, wie u. A. auch der folgende Fall beweist. Der 54'/»jäJ»rig6 Kranke, ein wohlhabender, massig fetter, ziemlich viel Wein trinkender Mann, der seit seiner Jugend nie bettlägrig w a r , litt seit 1839 an Anfallen von Asthma, gegen welche häufig Aderlässe angewandt wurden. Die Anfälle kehrten später häufiger, vorzugsweise nach kleinen E x c e s s e n im Trinken wieder. Seit Mitte November LS61 konnte der Kranke das Zimmer nicht mehr verlassen. E r litt seitdem an fast vollkommener Schlaflosigkeit, an Kurzathmigkeit bei fast jeder Bewegung der B e i n e , wie der Arme ; er ass nicht oder wenig, weil bald danach die Brustsymptome sich steigerten. — Am 7. December, wo ich den Kranken zuerst sah, bot er folgenden S t a t u s : Körper massig genährt; Farbe normal, nicht cyanotisch. Herzdämpfung etwas ausgebreitet; Ilerzstoss in zwei Zwischenrippenräumen, sehr schwach; keine Geräusche am Herzen, aber die Töne klanglos; Puls sehr klein, regelmässig, ca. 100. 1*

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Die Fettmetamorphose des Herzens.

Lungen normal. Massiges Oedem der Unterextremitäten, ohne A l b u m i n u r i e . — in dieser Weise setzte sich der Znstand unter abwechselnden geringen Besserungen und Verschlimmerungen fort, bis der Kranke am 31. J a n u a r vom Stuhl herabstürzte und nach wenigen Atheniztigen starb. Section am 1. Februar 1862. Körper klein, schwach genährt. H a u t graugelblich, mit massig reichlichen dunkeln Todtenflecken. Starke Starre. An der untern Hälfte beider Unterextremitäten massiges Oedem. — Schädel- und Halsorgane nicht untersucht. — Massiges Oedem beider Lungen. Mässige chronische Bronchitis. In jeder Pleurahöhle ca. I 1 2 P f d . klare Flüssigkeit mit geringer Oompression der Unterlappen. Herzbeutel c. 2 § klare Flüssigkeit enthaltend. Visceralblatt überall schwach, an einzelnen Stellen stärker verdickt. Herz, besonders im Breitendurchmesser, über die Hälfte grösser, von fast rundlicher Gestalt, sehr schlaff, mit mässig reichlichen frischen Gerinnseln. Linker Ventrikel über doppelt weiter, von rundlicher Gestalt, in der obern Hälfte normal d i c k , in der untern fast um die Hälfte dünner. D a s Endocardium überall schwach, an einzelnen Stellen stark verdickt, in der untern Hälfte stellenweise pigmenti«. Die Papillarmuskeln sämmtlich in d ü n n e , graugelbliche, rundliche oder platte, sehnige Massen verwandelt. Ebenso verhalten sich , mit sehr wenigen Ausnahmen, alle Trabeculae carneae. Ausserdem enthält das Herzfleisch, besonders in der hintern Wand des linken Ventrikels noch sehr zahlreiche, X — 6 Q ' " grosse, runde oder strahlige, sehnige Massen; der übrige Theil desselben ist blasser ; etwas weicher, nicht fettig entartet. Die Sehnenfäden der Mitralis sind normal. Das Klappensegel enthält einzelne verdickte Stellen. Die Aortenklappen sind überall schwach, stellenweise stärker verdickt, aber sufficient. Der linke Vorhot, sowie die rechten Herzhöh len normal weit, auch sonst normal.

Die Literatur des Fettherzens gibt zudem im Obigen Ausgesprochnen nähere Belege. L a n c i s i (de motu cordis. 1728. pag 5 5 ) , sowie M o r g a g n i (de sed. et caussis morborum. Epist. XXVII. Obs. 2.) kannten zuerst die Fettentartung des Herzfleisches, während die Hypertrophie des subpericardialen Fettgewebes schon viel früher, von H i p p o c r a t e s und C e l s u s , gesehen wurde. D u n e a n . Edinb. med. and surg. journ. I ö l 6 . C h e y n e (Dubl. hosp. rep. 1818. I I , pag. 217) gibt schon einzelne characteristische Symptome des Fettherzens. L a e n n e c (De l'auscultat. med. 1819. II. Uebers. von Meissner. 1832. II, pag. 439) trennt zuerst die Fetthypertrophie von der Fettdegeneration des Herzens scharf, kennt aber die klinischen Zeichen beider Krankheiten nicht, obgleich die von ihm geschilderten Symptome der Herzerweichung (pag. 416) vielfach denen des F e t t herzens gleichen. A d a m s (Dubl. hosp. rep. 1827. IV) bereicherte die Symptomatologie des Fettherzens. T o w n s e n d . Dubl. journ. 1832. I, pag. 165. S m i t h (Ibid. 1838. IX, pag. 411) fand freies F e t t im Blute. E l l i o t s o n . Lect. on med. 1839. p. 36. R o k i t a n s k y (Oester. Jalirbb. 1840. XXIV. — Handb. d. path. Anat. III, pag. 462.,— Lehrb. II, pag. 282) machte in Deutschland zuerst auf die Wichtigkeit der F e t t hypertrophie und der Fettentartung des Herzens aufmerksam. H a s s e . Anat. Beschr. der Krankh. der Circulations - u. R,espirationsorgane. 1841. pag. 213. • W i l l i a m s (the pathol. and diagn. of the dis. of the ehest. 1840. pag. 279) fand F e t t entartung des Herzfleisches bei Pericarditis und Endocarditis.

Die Fettmetamorphose îles Herzens.

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P e a c o c k . Monthly journ. 1844. S t o k e s . Dubl. journ. 1846. I. pag. 491. P a g e t (Med. gaz. 1847. II. — Lect. on surg. path. I, pag. 123) gibt eine gute pathologisch-anatomische und histologische Darstellung des Fettherzens, und hält dasselbe für die Ursache mancher plötzlicher Todesfälle, besonders nach Operationen. B e l l i n g h a m . Dubl. med. press. 184!). XXI. O r m e r o d . Med. gaz. 1849. II. In Schmidt's Jahrbb. LXV, pag. 182. O r m e r o d ' s Abhandlung ist ätiologisch, pathologisch - anatomisch und klinisch werthvoll. Sie enthält 25 theils eigne, theils fremde ( P a g e t und K i r k e s ) Beobachtungen von Fettmetamorphose des Ilerzflcisches. 18 Kranke waren männlichen, 7 weiblichen Geschlechtes. Das Alter variirte von 8 — (!4 Jahren. 9 Kranke waren voll oder fett, 6 mager, 2 blass; von 9 nichts bemerkt. 10 Kranke führten ein unmässiges Leben. — Neben der Herzverfettung fand sich Trunksucht (11 mal) und Delirium tremens, Paraplegie, Hydrops, Hydrothorax, Bronchitis, Emphysem (7 mal), Marasmus, Epistaxis(3mal), Hämorrhagie von Placenta praevia, acute und chronische Phthisis (4mal), Klappenkrankheiten, Krebs des Pericardium, Nierenkrankheiten, Pneumonie, Apoplexie und Typhus. — Die gewöhnliche Klage der Kranken war Erschöpfung, in 4 Fällen von Hämorrhagien, in 3 Fällen von Lungentuberculosc, in 10 Fällen von Anasarca mit oder ohne nachweisbare Ursache. — In 6 Fällen sehr schneller Tod und zwar in 5 fast augenblicklich, aber ohne Ruptur des Herzens. — Unter 23 Fällen, wo der Sitz der Fettentartung genau aufgezeichnet wurde, waren 11 mal beide Ventrikel, 'i mal der rechte allein, 5mal der linke allein entartet. Nie waren die Wände der Herzohren entartet. Interessant ist auch das gleichzeitige häufige Vorkommen von granulirter Niere und Fettentartung des rechten Herzens (5 Fälle). K e n n e d y . Ibid. 1849. XXII. — Edinh. med. journ. Juli 1859. - Arch.gen. Mai 1860. Q u a i n . Med.-chir. transact. XXXIII, pag. 121. 1850. — On fatty diseases of the heart. 1*51 — Royal med.-chir. soc. Tu Schmidt'« Jnlirbb. LXVIII, pag. 49. Q u a i n ' s Abhandlung ist nächst der O r m e r o d ' s das Werthvollste, was wir über Fettherz besitzen. E r beschreibt die beiden Arten des Fettherzens, welche er als fatty growth und fatty degeneration unterscheidet. — Ferner bereichert er die Aetiologie beider Arten des Fettherzens. Die Fettentartung des Herzens ist bald abhängig von allgemeinen oder constitutionellen Ursachen (unter 25 Fällen 3 von Hämorrhagie, 3 von Phthisis, je 1 von Delirium tremens und Krebs, 2 von Fieber), bald von örtlichen-Ernährungsstörungen (unter 33 Fällen 13 mal Verknöcherung oder Verstopfung der' Coronararterien des Herzens, — Entzündung des Herzfleisches , des lindocardium und Pericardium). — Darauf erörtert er die Folgen des Fettherzens für die Functionen des Herzens (Conia, Syncope, Dyspnoe, Schmerz, Angina pectoris u. s. w.) In 15 Fällen fand sich: 5mal Schwindel und Coma, 8mal Ohnmacht, 9mal Kurzathmigkeit. 14mal trat plötzlicher Tod ein und zwar lOmal durch Ohnmacht oder dergl., l m a l durch Coma und 3 mal durch Herzzerreissung. Unter 68 Fällen waren 39 mit Hypertrophie der Ventrikel verbunden und endeten 25 mit Ruptur, 54 mit plötzlichem Tode. — Zuletzt gibt er einen Abriss der Diagnose und Therapie des Fettherzens. — Im Anhang theilt Q. 83 Fälle mit: 1) 33 Fälle von Fettentartung'des Herzens, theils eigne, theils von P e a c o c k, W i 11 i a m s, M e a d e , C r i s p , K e y und W o o l l a s t o n , C a d g e , L a t h a m , S t a l l a r d , S a vage, S a n k e y , Corfe, J e n n e r , B e c k , W a t e r s , P a r k e s , A v e r y , F l e t c h c r , W e s t , L a n k e s t e r und Y o u n g ; — 2) 35 Fälle von Fetthypertrophie und wahrscheinlicher Fettentartung des Herzens; — 3) 15 Fälle von Fett-

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Die Fcttmetamorphose des Herzens.

hypertrophie des Herzens. — Der Tod trat ein bei 14 Kranken in dem Alter von 50 — G0, bei 18 in dem von 60—70, bei 14 in dem von 70 — 80 J a h r e n . C a n t ó n (Lancet. Mai 1850. — Med. tim. and gaz. Jan. 1852) maclit auf das gleichzeitige- Vorkommen der Fettentartung des Herzens und der H o r n b a u t (des sog. Arcus senilis) aufmerksam. B e g b i e . Monthly journ. März 1851. In Schmidts Jahrbb. LXXIJI, pag. 176. R i c h a r d s o n . Dubl. quart. journ. Nov. 1852. — Med. tim. and gaz. J u n . 1852. B a r l o w . On fatty degeneration. 1853. C o h n (Günsburg's Ztsehr. f. klin. Med. 1854. V,pag.461): klinisch wichtig. A r a n . Révue med.-chir. de Paris. Aug. 1855. G o r d o n . Dubl. hosp. gaz. Mai 1855. D o w e l l . Ibid. W i n d a c h e i d . De cordis adip. degen. Greifsw. Dissert. 1855. S t o k e a (Die Krlth. des Herz. u. d. Aorta. Uebers. v. L i n d w u r m . 1855. pag. 2491 vorzugsweise wichtig durch die Symptomatologie. Die Diagnose dreht sich um drei Puñete: 1) das Vorhandensein physikalischer Zeichen und allgemeiner Symptome von verminderter Energie des H e r z e n s ; — 2) das Auftreten gewisser, besonders vom Gehirn ausgehender Symptome, welche entweder auf Anämie im arteriellen, oder auf Congestion im venösen System des Gekirnkreislaufes scliliessen lassen; — 3) Respirationssymptome, welche von geschwächter K r a f t des rechten Ventrikels zu kommen scheinen. Stokes gibt ferner eine genaue Analyse der einzelnen, von ihm und von andern Engländern, besonders Cheyne, A d a m s , Ormerod und Quain zuerst gefundenen Symptome, welche mehr oder weniger von den deutschen und französichen Pathologen recapitulirt werden, und zahlreiche eigne und fremde Krankengeschichten. B u h l (Ztsehr. f. rat. Med. 1856. VIII, pag. 1) beschreibt das Fettherz bei sog. Atheromatose (Marasmus senilis), — und (Klinik derGeburtsk. 1861, pag. 296) die acute Fettmetamorphose des Ilerzflcisches bei der sogenannten acuten Fettdegeneration der Neugebornen. W e b e r (Virch.'s Arcli. 1857. XII, pag. 326) sowie B ö t t c h e r (Ibid. pag. ¿{92) gehen Beiträge zur chemischen Kenntniss des Fettherzens. W e b e r verglich zwei fettig entartete Herzen mit zwei normalen und f a n d , dass erstere nicht mehr durch Aether ausziehbare Substanz enthielten (2, 2 und 2, 7 % ) als letztere (3, 2 und 3, 67,,';. E r vermuthet desshalb, dass die sog. fettige E n t a r tung des Herzens möglicherweise nicht mit einer fettigen E n t a r t u n g der Muskelfaser und auch nicht mit einer vermehrten Fettablagerung verbunden sei, sondern dass sie n u r einen bestimmten Grad der rückgängigen Metamorphose darstelle, in welchem das einmal vorhandene, aber durch die innige Verbindung mit den übrigen B e s t a n d t e i l e n der Muskelfaser unsichtbare F e t t , nach Aufhebung dieser innigen Verbindung frei und dadurch sichtbar geworden sei. B ö t t c h e r widerlegt W e b e r ' s Behauptung, dass Muskeln in der Fettmetamorphose durchweg weniger mit Aether extrahirbare Substanz besässen als normale, stellt aber auch f e s t , dass das Gegentheil ebenso wenig volle Gültigkeit habe. E r f a n d im nicht fettig entarteten "Herzen 8,9—12,9, im fettig entarteten 10, 0 bis 16,7%Fett. E r weist vielmehr nach, dass d e r F e t t g e h a l t der Musculatur vom E r n ä h rungszustände des Gesammtorganismus abhängig sei, und entscheidet sich für eine durch den Process der Fettmetamorphose selbst bedingte Steigerung des Fettgehaltes der Musculatur, welche ihrerseits auf einen Zerfall stickstoffhaltiger Substanz zu beziehen ist. V a l e n t i n e r (Arcli. f. wissensch. Heilk. 1860. V, pag. 63) widerlegt gleichfalls

Die Fettmetamorphose des Herzens.

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W e b e r ' s Beobachtung und stimmt im Wesentlichen B ö t t c h e r bei. Erfand in in dem körnig, aber nicht deutlich fettig entarteten Fleisch des linken Ventrikels von 7 Potatoren 2, 38 — 2, 98"',, Fett, in 4 Herzen vonNichttrinkern 1, 85 — 2, 35%. Gleich W e b e r und B ö t t c h e r fand V., dass der microscopische Befund in Betreff des Fettgehalts der Musculatur keineswegs mit dem chemischen übereinstimmt. V i r c h o w (dessen Arth. 1858. XIII, pag. 266) beschreibt die acute Fettmetaniorphose des Hcrzfleisches. besonders der äussern Schichten, bei l'eriearditis. P l a z e r (Spit.-Zeit. 18(50. No. 21) beschreibt zwei Fülle von puerperaler Metrorrhagie, welche lange nach Sistirung der Blutung unter Dyspnoe und fortdauernder Anämie durch allgemeine Fettmetamorphose des Herzens tödtlich endigten. E . W a g n e r (Aich. d. Ileilk. 1863. pag. 35ih beschrieb die acute Fettmetamorphose des Herztleisches bei acuter Phosphorvergiftung. H e i b e r t (Tüngel. Klin. Mittheil. 1803. pag. 126) fand dasselbe. H a r l e y und E m b l i n g (Lancet. 1863. No. 22): 28jähriges, stattliches und blühend aussehendes Weib mit hysterieähnlichen Beschwerden, grosser Nervosität und Anfällen von Athemnotli und grosser Muskelschwäche. Plötzlicher Tod. — Die Section, allerdings erst drei Tage nach dem Tode vorgenommen, ergab Hypertrophie und Fettmetamorphose des Herzens.

Vergleiche ausserdem die Schriften ü b e r : p a t h o l o g i s c h e A n a t o m i e von A n d r a 1, II e s c h 1 und F ö r s t e r ; H e r z k r a n k h e i t e n von Hope, B o u i l l a u d , EI Ii ot so n, G e u d r i u, B e l l i ng ha m, B a in b e r g e r uud F r i e d r e i c h; specielle P a t h o l o g i e von W a l s h e , G r i s o l l e , W u n d e r l i c h , L e b e r t , N i e m e y e r und D ucliek; G r e i s e i l k r a n k h e i t e n von G e i s t und D u r a n d - F a r d e l .

Die vorliegende Arbeit hat zum Zweck, die Häufigkeit und Wichtigkeit der Fettenturtwng des Herzfleisches im Allgemeinen und die Verhältnisse im Sjjecteilen ilarsuthun, vntcr welchen sie vorkommt. Zu diesem Zweck wurden 2000 eigne Sectionsbefunde benutzt. Letztere machen allerdings nicht in gleicher Weise Anspruch auf Werth, da das erste Viertel dieser Sectionen mit zum Theil unzureichenden Kenntnissen gemacht und allen einschlägigen Verhältnissen nicht immer die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Aber in der einen Beziehung sind sie Vertrauenswerth, tlass nämlich sämmtliche mitgetheilte Fälle wirklich fettig entartete Herzen botii.iieii, da jedes Mal auch die microscopische Controle vorgenommen wurde. Ich hebe diess besonders hervor, da ein anämisches und schlaffes Herz in jeder andern Beziehung einem allgemein und diffus fettig entarteten ahnlich sein kann. Dass in einer wenn auch kleinen Anzald von Fällen die Fettentartung des Herzens von mir übersehen ist, ist wahrscheinlich. Pathologisch-anatomisch hat meine Arbeit geringeren Werth, da ich eben in erster Linie die Aetiologie, in zweiter die Folgen des Fettherzens im Auge hatte, und da die microscopische Untersuchung meist nur in so weit vorgenommen wurde, um die mit blossem Auge gestellte Diagnose sicher zu machen. Ich habe in den Sectionsberichten stets zwischen

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Die Kettmetamorphose lies Herzens.

gleichförmiger und punctirter Fettmetamorphose unterschieden und bin dabei der gewöhnlichen Annahme der pathologischen Anatomen gefolgt. In einigen Fällen, wo die Fettmetamorphose andere Formen hatte, insbesondere die grösserer, scharf umschriebener oder diffuser gelber Flecke, ist dies besonders angegeben worden. In den meisten Fällen habe ich auch bemerkt, ob die Fettmetamorphose das Herzfleisch in seiner ganzen Dicke, oder nur oder vorzugsweise die innern oder äussern Schichten desselben betraf. Ich habe ferner gewöhnlich zwischen geringer, mittlerer und starker (oder hochgradiger) Fettmetamorphose unterschieden. Unter letzterer verstehe ich eine Verfettung fast aller Muskelfasern; unter mittlerer eine Verfettung von ungefähr der Hälfte der Muskelfasern; als gering oder schwach bezeichnete ich die Fettmetamorphose dann, wenn ungefähr ein Viertel der Muskelfasern die Entartung zeigte. Fälle, wo einzelne Muskelfasern fettig entartet sind, habe ich nicht mit aufgenommen, da dieselben zu häufig vorkommen und klinisch wohl noch nicht verwerthbar sind. Die in Folge von frischer Myocarditis vorkommende Fettmetamorphose ist in diese Arbeit nicht mit aufgenommen worden, da dieselbe Folge einer gewöhnlichen Entzündung ist. Ausgebreitete Trübungen der Muskelfasern durch Eiweissmolecüle habe ich selbstverständlich gleichfalls nicht hier eingerechnet. Die Hypertrophie des subpericardialen Fettgewebes {fatty yrowth der Engländer) habe ich streng von der Fettmetamorphose ( f a t t y degeneration) geschieden und erstere nur dann hier mit aufgenommen, wenn letztere gleichzeitig vorhanden war. Die Fettgewebsneubildung unter dem Enducardiuin habe ich ganz ausser Acht gelassen. Manche andere Verhältnisse, welche gleichfalls von Interesse f ü r die Fettentartung des Herzens sind, auf welche ich aber erst später aufmerksam wurde, habe ich -nur in einzelnen Fällen beachtet. So z. B. das Verhalten der willkürlichen quergestreiften Muskeln in Fällen, wo das.Fettherz Folge einer Intoxication oder Cachexie war. Denn dass das Herzfleisch nicht selten zugleich mit andern quergestreiften Muskelfasern erkrankt, zeigen die Fälle von acuter Phosphorvergiftung und einzelne von spontaner acuter Leberatrophie. Dass diese Muskeln aber auch mehr oder weniger allgemein eher als das Herz fettig entarten können, beweisen insbesondere die progressive Muskelatrophie, manche Spinalparalysen, zum Theil auch der Abdominaltyphus, in mancher Beziehung auch die Trichinenkrankheit. Wenn sich das Fettherz bei Säufern fand, habe ich dies immer angegeben , soweit ich es in Erfahrung bringen konnte, was natürlich nicht immer der Fall war. Ich fand bei Säufern allerdings nicht selten Fettherz, aber, sowie auch die Fettleber, bei Weitem nicht so constant, als ge-

Die Fettiuetamorphuse des Herzens.

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wohnlich angegeben wird. Vielmehr waren in derartigen Fällen raeist noch andere Ursachen des Fettherzens aufzufinden. Dass sich im hohen Alter häufig Fettherz rindet, beweisen auch meine Fülle. Aber nur sein- selten fand sich das hohe Alter als alleinige Ursache, beinahe immer kamen gleichzeitig andere nähere oder entferntere ätiologische Momente vor. Nack der chronischen Entzündung und Verknöcherung der Kranzarterien (Quain, l i i z o t u. A.) habe ich nicht immer gesucht. Dass dieselbe chronisches Fettherz machen kann, gebe ich zu; dass dieselbe aber nicht allen chronischen Fällen zu Grunde liegt, geht aus einer ganzen Reihe von Fällen hervor, wo ich dieselben ganz normal fand. Ebensowenig fand ich F r i e d r e i c h ' s Angabe (1. c. pag.303) bestätigt, dass dem Fettherzen häufig Verengerungen oder Knickungen der Kranzarterien in Folge von Verdickung oder schwieliger Verwachsung der beiden Blätter des Pericardiums zu Grunde liegen. Eine Frage ist am Leichentisch vorzugsweise schwer oder gar nicht zu beantworten: die über das Alter der Fettmetamorphose. Wie unten ersichtlich ist, kamen nur Fälle vor, nach denen es wahrscheinlich ist, dass die FeLtmetamoi'phose des Herzens in geringerem Grade schon binnen einigen Stunden, im höchsten Grade binnen einem oder wenigen Tagen eintreten kann: ersteres sah ich bei Verbrennungen, letzteres bei Phosphorintoxieation, vielleicht auch bei Pericarditis. In allen diesen Fällen war die Fettmetamorphose diffus. In einigen Fällen, wo während des Lebens längere Zeit hindurch entsprechende Symptome vorhanden waren, fand sich bei der Scction fleckige Fettmetamorphose des Herzfleisches. Es ist demnach wahrscheinlich, dass die diffuse Metamorphose meist ein acuter, die punetirte oder netzförmige meist ein chronischer Prooess ist. Eine allgemeine Darstellung der Folgen des Fettherzens gebe ich nicht; letztere sind bei den einzelnen ursächlichen Momenten berücksichtigt. Mehrere der gewöhnlich angegebenen Folgen kamen nie zu meiner Beobachtung: so die Ruptur, welche ich nur hei Myocarditis sah, sowie das partielle Herzaneurysma. Ebenso wenig sah ich H e s c h l ' s weisslichc Schwielen, noch S k r z e c z k a ' s (Virch.'s Arch. XI, pag. 181) cavernöse Entartung im fettig entarteten Herzen.

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Dil! Klappenfehler des Herzeus

Die Klappenfehler des Herzens und die Fettmetamorphose desselben. Von ganz besonderer und leiclit ersichtlicher, auch von einem Tlieil der Kliniker vollständig anerkannter Wichtigkeit ist die Fettmetamorphose des Herzfleisches bei denjenigen Störungen desselben, welche schlechthin Herzfehler heissen und welche meist in einem anatomischen Moment ihren Grund haben, selten oder nie blos functioneller Natur sind, — bei den sogenannten Insufficienzen der Klappen und bei den Stenosen der Ostien. Ein kleiner Tlieil jener sog. Klappenfehler verdankt der Fettmetamorphose des Herzfleisches, vorzugsweise der Papillarmuskeln seine Entstehung allein oder doch vorzugsweise. Die Entstehung von Insufficienz der Mitralis und Tricuspidalis durch diesen Process ist schon länger bekannt. Auch ich habe- einige Falle, welche nur oder vorzugsweise von dieser Entartung der Papillarmuskeln herrührten, beobachtet. In zwei andern Fällen war das ganze Herzfleisch, stärker in den innern Schichten fettig entartet: dieselben betrafen Individuen mit bedeutender Kyphose oder Scoliose. Ein Tlieil jener von Andern beobachteten Fälle, wo im Leben zweifellose Zeichen von Insufficienz der Mitralis oder der Tricuspidalis bestanden, während die Section den Klappenapparat normal oder doch so wenig verändert erwies, dass die Geräusche während des Lebens, die im Leben und in der Leiche beobachteten secundären Störungen nicht sicher darauf zurückgeführt werden konnten, hatte vielleicht gleichfalls in Fettmetamorphose der Papillarmuskeln seinen Grund; denn eine gleichmässige Fettentartung derselben ist nur von geübteren Augen zu erkennen. Endlich rühren vielleicht auch manche sogenannte relative Insufficienzen der Atrioventricularklappen nur von der Fettmetamorphose des Herzfleisches her. B r i s t o w e (Aus Brit. Rev. XXVIII, pag. 215 in Schm.'s Jb. 113, pag. 173) beschreibt fünf Fälle von Insufticienz der Mitralklappe bei normaler Beschaffenheit der Klappe selbst, mit Dilatation und Hypertrophie der betreffenden Höhlen und den consecutiveu Veränderungen in Lungen, Leber und Nieren. E r nimmt ein Missverhältniss zwischen der Grösse derVeutrikelhöhlcn einerseits und der Länge der Sehnenfäden und Papillarmuskeln andererseit als Ursache an. D o w e l l (Dubl. quart. joum. XIV, XVIund XVIII) und G a i r d n e r (Edinb. med. journ. Juli 1856) sahen ähnliche Fälle. — Vielleicht bestand in allen diesen Beobachtungen Fettentartung des Herzfleisches oder nur der Papillarmuskeln.

In der grösseren Mehrzahl der Fälle aber bedingt nicht die Fettmetamorphose den Herzfehler, sondern sie tritt erst ein, nachdem die ver-

und die Fettinetaniorphose dussellum.

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scliiedenen A b t h e i l u n g e n des H e r z e n s dilatirt u n d h y p e r t r o p h i s c h gewurden sind, n a c h d e m die s e e u n d ä r e n V e r ä n d e r u n g e n der a n d e r n O r g a n e sich entwickelt h a b e n . Die F e t t m e t a m o r p h o s e wird in d e r a r t i g e n F ä l l e n im Allgemeinen d a d u r c h von W i c h t i g k e i t , dass d u r c h dieselbe die W i r k u n g d e r H y p e r t r o p h i e , die U e b e r w i n d u n g des b e t r e i f e n d e n H i n d e r n i s s e s verloren g e h t , u n d dass die F o l g e n d e r reinen Dilatation d e r H e r z h ö h l e n u n d die d e r P a r e s e oder P a r a l y s e des Herzfleisches eintreten, sowie dad u r c h , dass die schon f r ü h e r v o r h a n d e n e Dilatation d u r c h die F e t t m e t a n i o r p h o s e des Herzfleisches v e r m e h r t wird. U n t e r 2 0 0 0 Sectionen, welche ganz überwiegend E r w a c h s e n e , s e h r wenige K i n d e r b e t r e i f e n , f a n d ich 7 5 Klappenfehler. D a r u n t e r sind 4 7 ohne (oder m i t s e h r geringer F e t t m e t a r m o p h o s e ) , 2 8 m i t F e t t m e t a m o r phose m a s s i g e n oder h ö h e r e n G r a d e s . Bei d e r H e r a u s h e b u n g d e r Sectionsfälle von K l a p p e n f e h l e r n bin ich so v e r f a h r e n , d a s s ich nie die V e r ä n d e r u n g e n a n den K l a p p e n allein f ü r m a s s g e b e n d a n s a h , sondern e n t w e d e r die klinische B e o b a c h t u n g , ' w e n n mir dieselbe v e r t r a u e n s w ü r d i g schien, mit zur B e u r t h e i l u n g herzuzog, o d e r , wo d i e s e ü b e r h a u p t nicht oder nicht von S a c h k u n d i g e n stattgef u n d e n h a t t e , d i e consecutiven V e r ä n d e r u n g e n a n den H e r z h ö h l e n , die d e r L u n g e n u. s. w. a l s C r i t e r i u m benutzte. Ich h a b e d e m n a c h e h e r zu wenig K l a p p e n f e h l e r a u f g e z ä h l t , i n d e m namentlich die Fälle von f r i s c h e r e r o d e r doch nicht z u a l t e r Endocarclitis wegfallen, bei denen sich die s e c u n d ä r e u Veriinderungen d e r D i l a t a t i o n u n d Hypertrophie der e n t s p r e c h e n d e n Herxh ä l f t e noch g a r n i c h t o d e r nicht deutlich entwickelt h a t t e n , — sowie die Talle von c h r o n i s c h e r E n d o c a r d i t i s , welche sich meist neben gleichzeitiger Hadai teriitis bei alten L e u t e n entwickelt, u n d bei denen e n t w e d e r keine s e c u m l ä r e D i l a t a t i o n u n d H y p e r t r o p h i e eintrat, oder bei d e n e n bisweilen w ä h r e n d des L e b e n s u n d von Sachkundigen nicht einmal ein deutliches G e r ä u s c h g e f u n d e n wurde. Die v e r s c h i e d e n e n pathologisch-anatomischen A r t e n d e r Insufficieuz u n d S t e n o s e , die U r s a c h e n derselben ( R h e u m a t i s m u s m i t a c u t e r E n d o carditis, c h r o n i s c h e E n d a r t e r i i t i s mit chronischer Endocarclitis) h a b e ich a u s s e r B e r ü c k s i c h t i g u n g g e l a s s e n , d a die schliessliche W i r k u n g , die Insufficienz o d e r Stenose, wesentlich dieselbe ist. E b e n s o h a b e ich die Ursachen d e r F e t t m e t a m o r p h o s e des Herzfleisches mit Stillschweigen überg a n g e n : b a l d f a n d ich ü b e r h a u p t keine, bald chronische E n t z ü n d u n g d e r C o r o n a r a r t e r i e n , b a l d S t a u u n g e n d e r Coronai venen. Bevor ich die F ä l l e von F e t t m e t a m o r p h o s e des Herzfleisches bei K l a p p e n f e h l e r n a u f z ä h l e , theile ich die K l a p p e n f e h l e r ohne F e t t m e t a m o r pliose t a b e l l a r i s c h mit, d a ich diese weiter unten vielfach z u r V e r g l e i e h u n g b e n u t z e n werde.

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Die Klappenfehler des Herzens

I. 34j. W. 16. Febr. 1857. I n s u f f . der M i t r . u. d. A o r t e n k l . Herz länger u. breiter.

II.

60j. W. 27. Mai 1857. I n s u f f . der M i t r . u. d. T r i c u s p i d . Herz stark verbreitert. A e l t e r e e i t r i g e M y o c a r d i t i s im 1. V e n t r .

III. 16j. M. 28. Juni 1857. I n s u f f . der M i t r . u. d. A o r t e n k l . Herz länger u. breiter. Adhäsive Pericarditis. IV. 49j. M. 22. Sept. 1857. I n s u f f . u. S t e n o s e am l.Ost. v e n . Herz breiter.

Y. 40j. W. 1. Octbr. 1857. I n s u f f . der M i t r . Herz breiter u. länger. VI. 20j. M. 4. Oct. 1857. I n s u f f . d e r A o r t e n k l a p p e n . L. Ventr. erweitert u. massig hypertrophisch. Aelt. Myocard. im 1. Ventr. VII. 42j. M. 13. Nov. 1857. I n s u f f . d. M i t r . Atheromat. Process d.Arterien.

VIII. 54j. M. 16. Decbr. 1857. I n s u f f . d. A o r t e n k l . Starke chron. Arteriitis. Sehr bedeutende Dilatat. und Hypertr. d. 1. Ventr. IX. 76j.M. 3. Jan. 1858. I n s u f f i c i e n z u n d S t e n o s e d e s Ost. a o r t . Starke chron. Arteriitis. Hypertr. des 1. Ventrikels. X. 19j. W. 18. Jan. 1858. I n s u f f . u n d S t e n o s e am l . O s t . ven. Herz breiter.

Oedemd.unt.Extrem. B e i d e r s e i t i g e s hämorrh. Pleuraexs. Hämorrh. I n f a r c t e v o n L u n g e n u . M i l z . Vergrösserung u. Induration von Leber u. Nieren. Allgem. Oedem u. Hydrops. Chron. Bronchitis, Bronchiectasieen u. Bronchialobliterationen mit pigmentindurirter Umgebung. Part. Fettmetamorphose in Leber u. Nieren. Etc. Aelt. Infarcte von Milz u. Nieren. E m b o l i e d e r 1. A r t . c r u r . : b e g i n n e n d e G a n g r ä n des F u s s e s . Oedem d. unt.Extrem. L i n k s , ä l t e r e s P l e u r a e x s u d a t . Seröse Cyste im Gehirn. Consecut. Veränderungen von Leber, Milz und Nieren. Chronischer Magen- und Darmcatarrh. Hämorrhagische Pachymeningitis. Pigmentinduration der r. Lungenspitze. Starker subacuter Milztumor. Leberinduration. Allgem. Oedem u. Hydrops. Catarrh. Condensât. beid. Lungen. Acut. Milztumor. Vergrösserung der Nieren. F r i s c h e s oberflächl. Magengeschwür. (Starb an Delirium tremens.) Gehirnödem. Lungenemphysem. P n e u m o nie. Chronische Bronchitis und Bronchiectasieen. Chron. Milztumor. Allgem. Wassersucht. Consécutive Veränderungen von Leber, Milz u. Nieren. Chronische Pachymeningitis (Nagel im Schädeldach). Chron. Bronchitis. Chronische, z. Theil granulirte Nephritis. E i t r i g e P e r i tonitis durch eitrige E n t z ü n dung des Sackes e i n e r rechts, innern Leistenhernie. Pigmentinduration u. catarrh. Condensât, d. Lungen. Ac. Milztumor. Schwangerschaft im 6./7. Monat.

XI. 16j.M. 31.Jan. 1858. I n s . ( d . M i t r . u.) d. A o r t e n k l . Hypertr. bes.d. 1. V. Alte Pericard. Frische Endocard.d.Mitr.

Catarrhalische Condensation der Lungen. P l ö t z l i c h e r T o d nach reichlicher Mahlzeit.

XII. 56j. W. 17. April 1858. I n s u f f . d. M i t r . Herz breiter.

Allg. Wassersucht. F r i s c h e P n e u m o n i e d e s 1. u n t . L a p p e n s ; l o b u l ä r e P n e u m . der übrigen Lappen. Intens. Bronchitis. Consecut. Veränder. v. Leber, Milz. Nieren.

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und die KfiKtmPtanioi'i iliose d e s s e l b e n . X I I I . 32j. M. 4. Juni 1858. Mitr.

Insuff. der

Herz stark erweitert.

s i v e f a s e r s t off. X I V . « J j . II.

Inten-

Her;: brei-

ter. Thrombose im 1. Ilerzohr.

Adhä-

s i v e Pericarditis. X V . 6 4 j . M.

14. Juli 185*.

Aortenkl.

I n s u f f . d.

Massige Hypertr. des 1.

Ventr.

A x e n d r e l u m g d e s S.

m i t l o c a l e r frischer P e r i t o -

Geringe W a s s e r s u c h t Coiisecut

Lungenemphysem.

Verärid.

von L e b e r , M i l z u.

Nieren. A c k e r e s Magengeschwür. (»rosse Strinna.

Lungenemphysem.

trig-jauchige

Periproctitis

Eiund

Entzündung des subcutanen Bindegewebes der B e c k e n g e g e n d .

X V I . 6 6 j . M. 10. Sejit. 185S. I n s u f f . e 11 (1 e r Aorta, e t w a s v e n l i c k t ; d i e d r i t t e s e h r v e r k ü r z t u n d m i t d e r A o r t e n w a n d v e r w a c h s e n . Starke chronisch« Entzündung der Aorta und ihrer Aeste. Geringe Vergrößerung voirLeber, Milz uutlXiomi. Chronischer Magencatarrh. 2. I n s u f f i e i e n z der A o r t e n k l a p p e n :

Hypertrophie und Fettentartung

des l i n k e n V e n t r i k e l s .

Spondylitis.

1 7 , j ä h r i g e r M e n s c h , s e e i r t a m ¡30. . T a n n a r 1858. (AVar vor 2 Jahren wegen Spondylitis cervicalis mit dem Gliiheisen gebrannt worden. Bald danach Symptome der Herzkrankheit.) Körper massig abgemagert. Der Atlas gegen den Epistropheus nicht in gewöhnlicher Weise beweglich, sondern seine rechte Hälfte glitt beim Vorwärtsdrehen etwas über den Gelenkfortsatz nach unten auf den A\ r irbelkörper, so dass er c. 3 " ' vor dem Epistropheus vorstand, wobei die Kückemnarkshöhle im Durchmesser von vorn nach hinten fast 11111 die Ilälfte verkürzt wurde. Die entsprechenden Gelenktheile stellenweise cariös. Da.sRückenmark au jener Stelle platt gedrückt, übrigens lnacroscopisch iiinl niicroscopiscli normal. — Gehirn und Halsorgaue normal. — Hochgradiges Lungerödem. Chronische Bronchitis. — H e r z g e g e n d r e i m a l g r ö s s e r . Linker Ventrikel h o c h g r a d i g erweiteirt; sein F l e i s c h dick, i n , d e n i n n e r » S c h i c h t e n p u n e t i r t , ü b r i g e n s g l e i c h m ä s s i g f e t t i g e n t a r t e t . Mitralklappe in Segel und SchncnfMcn schwach verdickt, nicht verkürzt. Aortenklappen um die Ilälfte kürzer, stark verdickt, iusufficicnt. Linker A'orhof massig weit. Rechter Ventrikel auffallend klein ( v i e l e P a s e r n s t a r k f e t t i g e n t a r t e t ) . Rechter Vorhof doppelt weiter. Aorta normal. — Leber um die Ilälfte grösser, etwas fester, sehr blutreich. Milz normal gross, fester. — Nieren ebenso. — Acuter Magencatarrh. 3. I n a u f f i c i e n z d e r A o r t e n k l a p p e n :

Hypertrophie und

Pettentartung

des linken Ventrikels. 4 4 j a h r i g e r M a i n ) , s e c i r t am 7. M a i 1863. Körper überall mässig. au den untern Extremitäten und Genitalien stark ödeniatüs. Beiderseitiger Hydrothorax, besonders rechts. — Massiges Lungenemphysem. Chronische Bronchitis. — Herz .über doppelt breiter und länger, links stark hypertrophisch: a l l e E a s e r n m ä s s i g , v i e l e s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Mitralklappe schwach, Aortenklappen stark verkürzt und verdickt. Starker Ascites. — Consecutive Veränderungen von Leber. Milz und Nieren. Starker chronischer Magencatarrh.

Vergleichen wir damit die elf Fälle von Insuffieienz der Aortenklappen ohne Fettmetamorphose des hypertrophischen linken Ventrikels, so erfolgte der Tod: dreimal durch Tuberculose der Lungen (s. pag. 15 u. folg.); einmal durch eine Blutung aus einem frischen Magengeschwür (F. VI.); einmal durch eitrig-jauchige Periproctitis (F. XV); je einmal durch Entzündung der ganzen rechten Lunge (F. XXXVII) und durch Entzündung des rechten Oherlappeus (F. XLII); einmal durch eitrige Meningitis der Convexität und Basis (XXXVIII).

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I )ic Klappenfehler des Herzens

In drei Fällen endlich war keine letzte Todesursache nachweisbar: in dem einen dieser Fälle stürzte „ der vorher Gesunde" plötzlich todt nieder. Stenose des Aortenostium. Der Einfluss der Fettmetamorphose des meist stark hypertrophischen, in geringem Grade dilatirten linken Ventrikels bei Stenose des Aortenostium ist leicht ersichtlich. Ich habe nur einen einzigen reinen Fall dieser A r t beobachtet, dein ich noch dazu keinen ohne diese Metamorphose entgegensetzen kann. 4. Stenose des Ostium aorticum; Hypertrophie und Fettmetamorphose des linken Ventrikels. 7 6 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 26. M ä r z 1858. ( D r . H e n n i g ) . Körper massig abgemagert, an den Unterextremitäten schwach ödematös. — Altersemphysem und starke Pigmentirung beider Lungen. Beiderseitiger Hydrotliorax. Chronische Bronchitis. — H e r z '/ 2 g r ö s s e r u n d l ä n g e r , i m l i n k e n Ventrikel doppelt dicker; Fleisch bleich, mürbe, stark fettig enta r t e t . Mitralklappe massig verdickt. A o r t e n o s t i u m f e d e r k i e l d i c k d u r c h V e r d i c k u n g und V e r k a l k u n g der Klappen. Massiges A t h e r o m der A o r t a . — Geringer Ascites. Wallnussgrosser Nabelnetzbruch. Altersatrophie von Leber und Milz. In der Gallenblase zwei grosse, aneinander articulirende Gallenfarbstoffconcremente. Granulirte Nierenatropliie.

Insufficienz der A o r t e n k l a p p e n und Stenose des Aortenostium kam 4 mal vor. Der Einfluss der Fettmetamorphose des Herzfleisches auf diese Klappenfehler ist nach dem Mitgetheilten leicht einzusehen. Nur in einem Falle dieser Klappenstörung betraf die Fettentartung den linken Ventrikel. 6. Insufficienz und Stenose des Aortenostium; Hypertrophie und Pettmetamorphose des linken Ventrikels. 7 7 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 23. M a i 1859. Körper nicht ödematös. PartiellePachymeningitis. Altersemphysem der Lungen. Chronische Bronchitis. H y p e r t r o p h i e u n d F e t t m e t a m o r p h o s e d e s l i n k e n V e n t r i k e l s . Verdickung der Mitralklappe, Schrumpfung ihrer Papillarmuskeln. A o r t e n k l a p p e n dick, verkreidet, starr; das Ostium stark verengt. Rechtes Herz normal. — Leber altersatrophisch, mit zwei cavernös entarteten und einer verkalkten Stelle. Partielle polypöse E n t a r t u n g der Magenschleimhaut. In den Nieren oberflächliche Narben und Colloidcysten.

In Fleisch artet, normal

einem andern Falle von gleicher Klappenstömng fand sich das des linken Ventrikels normal, das des rechten punctirt fettig entder rechte Vorhof gegen doppelt weiter, der Ventrikel selbst weit.

und die Fettmetamorphose desselben.

-•'»

8. Insufficienz u n d S t e n o s e am A o r t e n o s t i u m . H y p e r t r o p h i e des l i n k e n , F e t t m e t a m o r p h o s e des r e c h t e n Ventrikels. 42j¡ihriges

Weib,

s c c i r t am -2. M ä r z 18fil.

Köi JUT mittelgross. Obere Hälfte mager; untere massig ödematös. Haut graugelblicli, mit reichlichen violetten Tudtentfcckcn. Starke Starre. Schädeldach dick, compact, an der Pfeiluaht sparsam?* Osteophyt. Hirnhäute müssig getrübt au der Convexität und an der Jfcvsis. Ilirnsubstanz massig bluthaltig. ziemlich lest. Tonsillen beiderseits etwas grösser, mit zahlreichen Xarheu. Weicher Gaumen schwach ödematös. - - Schleimhaut des Larynx und der Trachea mit reichlichem Schleim belegt, tlieils ziemlich gleichmassig geröthet, theils mit massig zahlreichen Apoplexien. Beide Pleurahöhlen angefüllt mit ungefähr 2 Pfd. gelbröthlicher trüber Flüssigkeit. Lungen in den obern Lappen vielfach verwachsen, in den untern bis zur Hälfte comprimirt. Schnittfläche stark pigmentirt Lungengewebe im obern Lappen massig lufthaltig, im untern luftleer. Im letztern ausserdem mehrere bis wallnussgrosse. scharfuinschriebene Stellen, dunkelroth, glatt, reichliche blutige Flüssigkeit entleerend (hämorrh. Infarcte). Bronchien etwas weiter, sparsame schleimige Flüssigkeit. (Hithaltend. Iironchialdrüsen grösser, schwarz, fester. Herzbeutel geringe Menge klarer Flüssigkeit enthaltend. I l e r z 6 " im L ä n g s - , ö " im H r e i t e d u r c h m e s se r. Auf dem Visceralblatt, besonders der Herzbasis. zahlreiche kleine Hämorrhagieen. L i n k e r V e n t r i k e l am o b e r n T h o i l g e g e n zolldick, an der Spitze stellenweise nur liniendick; das Fleisch graurutli. s t e l l e n w e i s e z u n ä c h s t dem E n d o c a r d i u m S c h i e f e r f a r b e n » d e r b l a s s g e f ä r b t . Die i ' a p i l l a r m u s k e l n säninitlich e t w a s v e r l ä n uiM't. s c h l a f f , au d e n S p i t z e n s e h r p l a t t , f i b r ö s , z i e m l i c h a l l m ä h l i g i n ilie S e h n e n f a d e n ü b e r g e h e n d . S e h n e n f ä d e n g l e i c h m ä s s i g v e r d i c k t , e t w a s k ü r z e r . K l a p p e n s e g e l s e h r schwach v e r d i c k t , n o r m a l lang. Her l i n k e V e n t r i k e l g e g e n d o p p e l t , w e i t e r , mit rcielüiohem dunklen Blut erfüllt,. L i n f c e r V o r b o f w e n i g e r w e i t e r t ; mehrere Stellen seiner Innenfläche umschrieben ¡stark verdickt. R e c h t e r V e n t r i k e l n o r m a l w e i t ; s e i n F l e i s c h norniii.1 d i c k , s e h r w e l k u n d ü b e r a l l , b e s o n d e r s z u n ä c h s t d e m E n d o c a r d i u m , f e i n g e l b p u n e t i r t . Tricuspidalis und Pulmonalklappen normal. R e c h t e r V o r h o f g e g e n d o p p e l t w e i t e r , allmählig in die obere • Hohlvene übergehend. Der Vorhof in allen Theilen etwas dünner. D i e A o r t e n k l a p p e n f a s t um d i e H ä l f t e k l e i n e r , g l e i c h m ä s s i g , b e s o n d e r s a n i h r e n I n s e r t i o n e n s t a r k v e r d i c k t und in w e i t e r A u s d e h n u n g m i t d e r A o r t a v e r wachsen. Das O s t i u m a o r t i c u m kaum f ü r die Spitze des k l e i n e n F i n gers d u r c h g ä n g i g . ' A o r t e n i n n e n f l ä c h e t h e i l s s t a r k f a l t i g , t h e i l s von zahlreichen, unregelmässig untereinander zusammenhängenden, wenig e r h a b e n e n , g r a u e n , v i e l f a c h gelb p u n e t i r t e n S t e l l e n , s t e l l e n weise mit f l a c h e n v e r k a l k t e n P l a t t e n v e r s e h e n . In d e r s e l b e n W e i s e v e r h a l t e n sich a u c h die ü b r i g e A o r t a , sowie i h r e H a u p t ä s t e . Bauchhöhle ungefähr 3 Pfd. klare Flüssigkeit enthaltend. Leber in beiden, besonders im rechten Lappen, stark zungenförmig. Der Querdurchmesser normal gross, der Dickedurchmesser geringer. Auf der convexen Fläche des rechten Lappens die Serosa sehr stark verdickt. Die Leberoberfläche in der hintern Hälfte schwach, in der vordem deutlich granulirt. Das Lebergewebe etwas fester, sehr blutreich. Die Acini nicht deutlich begrenzt, central blass, mit deutlicher Centraivene; peripherisch grau und grauroth.

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I>ic Klappenfehler des Herzens

Galle sparsam. braunsielh. — Milz in allen Durchmessern um die Hälfte grösser; ihre Kapsel gleichmässig verdickt. Gewebe braunroth, blutreich, etwas fester. Linke Niere etwas dicker: ihre Kapsel verdickt, fester ansitzend. Oberfläche fein granulirt und mit zahlreichen flachen Narben versehen. Rinde normal breit, etwas fester. Malpighische Körper stark iujicirt. Pyramiden dunkel, mit einzelnen halberbsengrossen Fibroiden. — Rechte Niere liegt an der Innenfläche des stark zungenförmigen rechten Leberlappens circa 2" von ihrem normalen Standorte entfernt und ist tlieihveise mit dem Leberlappen verwachsen. Ihr Gewebe ebenso wie das der linken Niere. Magen etwas grösser. Schleimhaut violett, gleichmässig verdickt, mit Schleim belegt, in der rechten Hälfte stark faltig. Dünndarm in der obern Hälfte theils schleimig eitrige, theils blutige Flüssigkeit enthaltend; Schleimhaut ziemlich gleichmässig blauroth, mässig verdickt. In der untern Hälfte reichliche gallige Flüssigkeit; Schleimhaut ebenso verändert. Mesenterialdriisen etwas grösser, fester, einzelne grösstenteils verkalkt. Dickdarmschleimhaut überall mit reichlichem schleimigen Eiter bedeckt, übrigens ebenso verändert wie die Dünndarm Schleimhaut. Uterus fast 4" lang, entsprechend breit und dick; seine Serosa sowie die der Umgebung gleichmässig verdickt. Muscularis über doppelt dicker als normal; in der Höhle reichliche blutige Flüssigkeit. Appendices normal. I n zwei F ä l l e n gleicher K l a p p e n s t ö r u n g o h n e F e t t m e t a m o r p h o s e des Herzfleisches f a n d sich j e einmal als T e r m i n a l a f f e c t i o n : eitrige Peritonitis durch eitrige E n t z ü n d u n g dos S a c k e s einer rechtseitigen innern Leistenhernie (F. I X ) ; schlaffe Infiltration beider u n t e r e n L u n g e n l a p p e n (F. X X V I ) . Insufficienz

der

Mitralklappe.

Die Insufficienz der Mitralklappe k a m 2 1 m a l vor, 1 2 m a l ohne, S) m a l m i t F e t t m e t a m o r p h o s e des Herzfleisches. Bei d e r Insufficienz d e r Mitralklappe findet sich c o n s t a n t E r w e i t e r u n g d e s linken V o r h o f s , sowie des r e c h t e n Herzens. D a d u r c h , sowie d u r c h die consecutive H y p e r t r o p h i e dos r e c h t e n V e n t r i k e l s , w e r d e n die n a c h t h e i l i g e n W i r k u n g e n dieses Klappenfehlers, b e s o n d e r s die l a n g s a m e r e Circulation, die schwächere E r f ü l l u n g der A r t e r i e n u n d die U e b e r f ü l l u n g d e r V e n e n des grossen Kreislaufs wenigstens theilweise ausgeglichen. Die n a c h h e r i g e F e t t m e t a m o r p h o s e des r e c h t e n Ventrikel^ h e b t die g ü n s t i g e n W i r k u n g e n d e r H y p e r t r o p h i e dieses Ventrikels w i e d e r auf u n d k a n n so j e d e n f a l l s alleinige T o d e s u r s a c h e werden. L e t z t e r e s w a r d e r F a l l in d e n folgenden sechs B e o b a c h t u n g e n , vielleicht m i t theilweiser A u s n a h m e der beiden letzten. 7. Insufficienz der Mitralis etc.

Fettmetamorphoae des Herzens.

(Klinische Diagnose: „reine Insufficienz der Mitralis.") 7 4 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t am -¿8.März 1861. Körper gross, kräftig; an der obern Hälfte mässig. an der untern im höchsten Grade iidematös. Haut graugelblicU. mit sehr reichlichen violetten Todtenflecken.

und die Fettmehmiorpliose desselben. Mässigo Starre. UntiThantzellgewebe. s t a r k ödematös. M u s c u l a t u r h l a s s . s p ä r l i c h . — Schädeldach und harte H i r n h a u t n o r m a l ; weiche H i r n h ä u t e m a s s i g g e t r a b t , l l i r n s u b s t a n z viel weicher, hlutlialtiger. Ventrikel weiter. Schleimhaut des L a r y n x und der T r a c h e a s t a r k lilaumtli, injicirt, geschwollen. Schilddrüse gegen doppelt grösser, tlieils eolloid. tlieils fibrös ent.vrtet. L i n k e Lunge im ober» L a p p e n f r e i , im untern d u r c h s e h r s t a r k ödematöse A d häsionen verwachsen und um die Hälfte kleiner. Lungcngevvebe im o b e n i L a p p e n s t a r k öilenuitös und stark pigmentirt; im untern L a p p e n ebenso pigmentreich und au den meisten Stellen bis zur Luftleere conipriniirt. Bronchien ziemlich s t a r k erweitert; Schleimhaut dunkel gerötliet, massig geschwollen, mit s e h r spärlichem Sei r e t . — Hechte L u n g e mit A u s n a h m e des obern L a p p e n s ü b e r a l l ebenso fest verwachsen wie der linke untere L a p p e n , besonders fest an der Basis. D a s Gewebe ebenso pigmentreich und ödematös. wie links; einzelne Stellen, besonders des untern L a p p e n s in hohem Grade, conipriniirt und Manroth, schlaff infiltrirt. Bronchien, wie links. I m Herzbeutel ungefähr J j schwachtrübe F l ü s s i g k e i t und einzelne fibrinös eitrige F l o c k e n . D a s Visceralblatt an zahlreichen Stellen sehnig und stellenweise mit reichlichen kleinen Hämorrhagieen besetzt. H e r z 6 " b r e i t , 4 " l a n g . L i n k e r Ventrikel und Vorhof wenig erweitert. F l ei s e i l d e s l i n k e n V e n t r i k e l s n i c h t v e r dickt. g r a u r o t h . weicher. P a p i l l a r m u s k e l n klein, schlaff; Sehnenfäden massig verkürzt und verdickt; ebenso das Klappensegel, besonders dessen Aortenzipfel. Rechter Ventrikel über doppelt weiter, s e h r starr a n z u f ü h l e n ; das E n d o c a r d i u m desselben, sowie d e r a n g r e n z e n d e T Ii e i l d e r M u s k e l s ü b s t a n z U b e r a l l , b e s o n d e r s a n d e n I ' a p i l l a r m u s k e l 11 u n d S e h n e n f ä d e n l e i n g e l l ) g e f l e c k t ; d a s H e r z f l e i s c h ü b r i g e n s g r a u r ö t h l i c h , d e u t l i c h f a s r i g , k a u t s c h u k ä h n l i c h . Tricuspidalis ebenso wie die Mitralis. Pulinonalklappeu normal. A o r t e n k l a p p e n etwas k ü r z e r , zum Theil u n t e r e i n a n d e r verwachsen, in allen Theilen etwas verdickt. In der l i a u e b h ö h l e ungefähr 6 l ' f u n d schwachtrübe gelbröthliche F l ü s s i g keit. L e b e r ijn itllen Durchmessern kleiner; Kapsel stark g e t r ü b t . V o r d e r e r R a n d , bcsond'Ts des rechten Lappens, in hohem Grade atrophisch. Leber auf dem D u r c h schnitt blutreich, undeutlich aeinös, die Centren der Acini gelblieh p u n e t i r t und gestreift, mit s i c h t b a r e r Centnilvene, die Peripherie braunroth : das A u s s e h e n im Ganzen n i u s c a t n u s s f a r b i g , mit stellenweise vorwiegender r o t h e r , stellenweise gelber F ä r bung. Die Scheiden sämmtlicher Lebergefässe verdickt. Galle reichlich, dunkel, dick. — Milz «twas kleiner; Kapsel gleichmässig stark verdickt; D u r c h s c h n i t t b r a u n rot! i. müssig bluthaltig, fest. Niereu um die Hälfte g r ö s s e r , Kapsel fester ansitzend, etwas v e r d i c k t . A n d e r Oberfläche m e h r e r e bis zweierbsengrosse Colloidcysten. Binde gegen doppelt dicker, homogen. Die Malpighischen Körperclien deutlich als rothe P u n c t e s i c h t b a r ; das Gewebe etwas fester. P y r a m i d e n etwas d u n k l e r ; in einer P y r a m i d e ein lialberbsengrosses Fibroid. Magen gross: auf der Schleimhaut reichlicher S c h l e i m ; S c h l e i m h a u t d u n k e l geröthet, massig verdickt. Auf d e r Schleimhaut des ganzen D ü n n d a r m s s e h r reichlicher g e l b g r ü n e r Schleim: Schleimhaut dunkel g e r ö t h e t , ziemlich s t a r k geschwollen. Auf der u n t e r n Hälfte der Diekdarmselileiinhaut ebensolcher Schleim; übrige V e r h ä l t n i s s e normal. U t e r u s normal g r o s s , am innern M u t t e r m u n d nach vorn g e k n i c k t ; an der Serosa m e h r e r e kleine Ooncretioneu. Ovarien atrophisch. Tuben untereinander verwachsen und zum Theil hydropisch.

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1 >ie Klappenfehler des Herzens

8 . Insufficienz der Mitralis: E r w e i t e r u n g des rechten Ventrikels. F e t t metamorphose des Herzfleisches. c. 5 0 j ¡ i h r i g e r M a n n , s e c i r t am 17. M ä r z 1857. Körper mager, in der untern Hälfte stark ödematös. Chronischer Ilydrocephalus. Herz um die Hälfte breiter. Mitral- und Tricuspirtalklappe massig verdickt. Linker Ventrikel sehr eng, rechter stark erweitert; H e r z f l e i s c h links normal dick, rechts doppelt dicker, d o r t g l e i e h m ä s s i g s t a r k , h i e r s t e l l e n w e i s e f e t t i g e n t a r t e t . Chronische Arteriitis. — Massiges Lungenemphysem; stellenweise netzförmige Pigmentinduration. Intensive chronische Bronchitis. Leber kleiner, fester. Milz fest. Intensiver chronischer Catarrh des Magens und Jejunums. Nieren grösser, fester, flach granulirt. Kleine Schleimcyste der Blasenschleimhaut. Fibroide der Prostata. 9. Insufficienz der Mitralklappe : E r w e i t e r u n g des Herzens. morphose besonders des rechten Ventrikels.

Fettmeta-

c. 7 4 j ä h r i g e s "Weib, s e c i r t am 18. Mai 1863. Körper gross, stark abgemagert, an den untern Extremitäten stark, an den oberen etwas weniger stark ödematös geschwollen. Haut hellgraugelb, mit ausgebreiteten dunklen Todtenflecken. Unterhautzellgewebe fettarm; Musculatur sehr dürftig und hellgrauroth. Starre gering. Schädeldach sehr schwer, überall '/.," dick, an der äussern Fläche des linken Scheitelbeins mit einer linsengrossen, flachen Exostose; an der Innenfläche im Verlauf der Pfeilnaht höckeriges Osteophyt. Dura mater massig verdickt. Weiche Hirnhäute überall gleiehmässig und stark getrübt, dabei im hohen Grade ödematös gesehwollen. Gehirnsubstanz mässig bluthaltig, sehr weich, zäh, mit feuchtem Glanz, übrigens ohne gröbere Veränderung. Gehirnarterien hochgradig atheromatös entartet. Rachen- undllalsorgane: hochgradige diffuse Rothe ihrer Schleimhaut und einige kleine Blutextravasate in derselben. Linke Lunge seitlich und an der Spitze fest mit der Costalpleura verwachsen. In der Pleurahöhle c. 8Unzen gelber, klarer Flüssigkeit. Die Spitze des oberen Lappens besteht aus knorpelhartem, pigmentindurirtem Gewebe mit narbigen Einziehungen an der Oberfläche. Das übrige Luugengewebe ist etwas comprimirt, blutarm, lufthaltig, stark pigmentirt und in einzelnen Partien ödematös. Bronchien mit blutigem Schleim überzogen; ihre Schleimhaut fleckig geröthet lind etwas geschwollen. Bronchialdrüsen zum Theil massig ve.rgrössert, härter, schwarz. — Rechte Lunge an der Spitze fest verwachsen. In der Pleurahöhle gegen 1 Pfd. gelber, klarer Flüssigkeit. Die Spitze des oberen Lappens besteht aus pigmentindurirtem Gewebe mit narbigen Einziehungen und mit mehreren bis erbsengrossen Bronchiectasien, welche mit bröcklichen oder dickbreiigen, gelbgrauen Massen erfüllt sind. Das Gewebe des oberen und mittleren Lappens wie links. Der untere Lappen im äussersten Grade comprimirt, vollständig luft- und blutleer, schlaff, von dunkelgraugrüner Farbe. Bronchien Und Bronchialdrüsen wie links. Im Herzbeutel 1 Unze gelber, klarer Flüssigkeit; Visceral- und Parietalblatt des Pericardium gleiehmässig stärker geröthet. Das Herz ist circa 5 " breit, fast as Lebergewebe ist h a r t , knirscht unter dem Messer, zeigt auf der Schnittfläche das Aussehen der sogenannten Muscatnussleber. Stellenweise sieht man kleine, schwach s t r a h l i g e , narbige Einziehungen nicht blos in der Nähe der Serosa, sondern auch im inneren Lebergewebe. Die Leber ist mässig bluthaltig; die Klinge wird sehr schwach fettig beschlagen. Galle reichlich, dickflüssig, dunkel, braungrün. — Die Milz ungefähr normal gross, sehr f e s t , dunkelgrauroth; die Schnittfläche ist glatt, homogen. Nieren etwas grösser, besonders dicker als normal. Kapsel ziemlich leicht abziehbar, nicht verdickt. Die Corticalsubstanz ist blassroth, weicher. Die Pyramiden sehr blutreich, übrigens normal. Magen klein, mit spärlichem trüben Inhalt. Schleimhaut mit etwas graurothem Schleim überzogen, gleichmässig stark geröthet und geschwollen. Dünndarm mit dünnem bräunlichen I n h a l t ; Schleimhaut mässig geschwollen, aber ziemlich beträchtlich und gleichmässig injicirt. Dickdarm meteoristisch aufgetrieben, mit spärlichen festen Kothmassen. Schleimhaut normal. Uterus normal gross, im Halse nach hinten gebogen. Portio vaginalis mit flachen Erosionen; Canal des Collum verengt; Uterushöhle mit wenig blutigem Schleim erfüllt. Schleimhaut intensiv dunkelrotli. stark geschwollen. Ovarien mit erbsengrossen Cysten, keine Follikel enthaltend und aus narbiger Masse bestehend. Tuben normal.

3l>

I >io Klappenfehler des Herzens

In den zwölf Fällen von Insufficienz der Mitralis olme Fettmetamorphose des Herzfleischcs fand sich einmal (F. V') keine weitere Stüi-ung. Uebrigens war Todesursache: viermal Pneumonie verschiedener Art (F. XII, XXII, XXIV, XXX); zweimal mehrfache hämorrhagische Lungeninfarcte (F. XXYII und XXXIV), einmal zugleich mit beiderseitiger Pleuritis; einmal Pneumonie (und Delirium tremens) (F. VII); einmal linkseitige Pleuritis und Pleuratuberculose (F. XXI); einmal Pericarditis (F. XIII); zweimal grössere frische Gehimhämorrhagieen (F. XVI u. XXIX). Stenose des linken venösen Ostium. Die Stenose des linken Ostium venosum k a m allein oder mit geringer Insufficienz der Mitralklappe zwölfmal vor. Die secundären Veränderungen des Herzens und der übrigen Organe gleichen im Allgemeinen denen der Mitralklappeninsufficienz, nur dass der linke Ventrikel selten erweitert, fast stets verengt ist. Daraus lässt sich auch der Einfluss der Fettmetamorphose auf den Herzfehler erklären. Die Fettmetamorphose des Herzfleisches kam fünfmal bei Stenose des linken venösen Ostium vor: zweimal betraf sie den rechten, einmal beide, zweimal den linken Ventrikel. Unter letzteren Füllen wurde einmal keine weitere Todesursache gefunden; einmal fand sich llinierweicliung (und Hemiplegie). 17. Stenose am linken Ostium venosum. Partielle Verfettung des rechten Herzens. ö l j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t um 30. S e p t . 18U1. Körper mittelgross, i» der linken obern Körperliälfte und in der ganzen unteren Körperhälfte stark ödematös. Haut sehr bleich, fast ohne Todtcnfleckc. Geringe Starre. Musculatur sehr sparsam, blass. Schädeldach und harte Hirnhaut normal. Weiche Hirnhäute mässig getrübt. Hirnsubstanz normal. , Halsorgane normal. Linke Lunge allseitig kurz und massig fest verwachsen, in allen Durchmessern kleiner, sehr welk; ihr Gewebe blutarm, massig pigmentirt; ausserdem stellenweise sowohl am u n t e r n , als obern Lappen bis zur Luftleere comprimirt. Bronchien ohne Secret; Schleimhaut massig injicirt; die kleinern mässig erweitert. Rechte Lunge über dem obern Lappen massig fest, über dem untern sehr kurz und fest verwachsen; ihr Gewebe ebenso wie links, nur stark ödematös. Bronchien wie links. Im Herzbeutel ungefähr 2 Unzen schwach trübe Flüssigkeit; das Visceralblatt an der obern Hälfte stellenweise mit einer dünnen frischen lubrinschicht bedeckt, übrigens vielfach verdickt. H e r z in a l l e n D u r c h m e s s e r n e t w a u m d i e H ä l f t e g r ö s s e r . Der linke Vorliof über d o p p e l t w e i t e r , mit s p ä r l i c h e n Blutg e r i n n s e l n ; im H e r z o h r ein d a s s e l b e g a n z a u s f ü l l e n d e s g r a u r ö t l i liches Gerinnsel. Das O s t i u m s p a l t f ö r m i g , h ö c h s t e n s l'/s'" b r e i t ,

uml die Fettmetamorphose desselben.

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11 a c I i d e m V o r I i o f z u s t a r k v e r d i c k t , a n e i n e r z w e i L i n s e n g r o s s e n S t e l l e v e r k a l k t u n d r a u h . D e r l i n k e V e n t r i k e l n o r m a l weit. P a p i l l a r ni u s k e. 1 n n u r a n d e u S p i t z e n s e Ii n i g, m e i s t s t a r k a t r o p h i s c h . S e h n e n t'äden um die I i a l f t e k ü r z e r und d i c k e r . K l a p p e u s e g e l am f r e i e n R a n d e 1 — l ' V " dick. R e c h t e r Vorhof ebensoweit, als der linke. Rechter V e n t r i k e l um die H ä l f t e weiter; T r i c u s p i d a l i s an i h r e n S e h n e n f ä d e n und dem S e g e l s t a r k v e r k ü r z t ; l e t z t e r e s am f r e i e n R a n d e bis1'.,'" d i c k . H e r z f l e i s c h ü b r i g e n s w e n i g v e r d i c k t , bIii s s , i m r c c h t e n V e n trikel stellenweise stark, sonst überall schwach fettig entartet. Aortenklappen kürzer und massig verdickt; Pulmonalklappen massig verdickt. Innenfläche der Aorta mit sparsamen, die der Pnlmonalis und ihrer Lungenäste mit reichlichen erhabenen gelben Flecken. In der Bauchhöhle ungefähr 10 Pfd. blassgelbe klare Flüssigkeit und spärliche fibrinöse Gerinnsel. Das Peritonaeum parietale, die Serosa der Leber und Milz tlieils gleichmässig, theils netzförmig stark verdickt, ausserdem stellenweise ecchymosirt und pigmentirt. — Leber in allen Durchmessern ungefähr um die Hälfte kleiner, sehr schlaff, fest anzufühlen, schwer zu durchschneiden. Acini undeutlich, kleiner, im Centruni blassgelb, in der Peripherie braun; die Centralvenen deutlich erweitert. Milz kleiner, die Kapsel stellenweise 3 / t " ' dick; am oberu E n d e der Peripherie findet sich ein halbkirscliengrosser, rundlich zackiger, graugelber, homogener, scharf umschriebener H e e r d ; das übrige Milzgewebe braunroth, fester. Nieren um die Hälfte kleiner; die linke injicirt, die rechte zeigt an der Oberfläche zahlreiche tiefe Narben, ist ausserdem biass, stellenweise uuregelmässig granulirt. Die Rinde stellenweise um die Hälfte schmaler, überall g r a u , fest. Pyramiden klein, fest. Serosa des Magens und des lindes des Dünndarms gleichmässig stark verdickt. Mehrere Dünndarmwindungen fest untereinander und mit der Bauchwand verwachsen. Die Schleimhaut des Magens überall, besonders in der rechten Hälfte, mit reichlichem zähem Schleim überzogen, ausserdem stark verdickt und an zahlreichen Stellen frisch ecchymosirt. Aul' der Schleimhaut lies Dünndarms reichlicher Schleim ; Schleimhaut selbst normal, ebenso die Dickdarmschleimhaut. Die Serosa des Uterus und der übrigen Genitalien ebenso verdickt, stellenweise frisch injicirt. Uterus selbst etwas kleiner, Schleimhaut der Körperhöhle hämorrhagisch infiltrirt. Ovarien stark granulirt, sehr fest. In der rechten Inguinalgegend findet sich eine faust.grosse, mit gelblicher klarer Flüssigkeit erfüllte Cyste, deren Innenfläche ebenso verdickt ist, wie das parietale Peritoneum, und die nach dem Annulus cruralis einen deutlichen Fortsatz schickt.

18. Stenose des linken Ostium venosum etc. fleisches.

Fettentartung des Herz-

3 8 j ä l i r i g e s W e i b , s e c i r t a m 13. J u l i 1857. Körper massig ödematös. Hydrops der rechten P l e u r a , des Pericardium und Peritoniium. Chronische Bronchitis. H e r z f a s t d o p p e l t l ä n g e r u n d f a s t d r e i mal b r e i t e r ; sein F l e i s c h wenig d i c k e r , g l e i c h massig f e t t i g entartet. Mitral- und Aortenklappen massig verdickt. Linkes Ostium venosum in h o h e m G r a d e v e r e n g t , s e i n e U m g e b u n g , s t e l l e n w e i s e a u c h d a s a n l i e g e n d e M u s k e l f l e i s e h v e r k n ö c h e r t . Leber etwas, Milz über doppelt grösser und fester. Nieren grösser, massig fettig entartet. Hypertrophie des U t e r u s ; Schleimhautpolyp seiner Höhle.

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Die Klappenfehler des Herzen?

19. Insufficienz der Mitralis. Stenose des linken Ostium venosum. Herzhypertrophie; Fettmetamorphose des linken Ventrikels. 2 ; 5 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 22. A p r i l

1800.

Allgemeines massiges Oedem; ziemlich starke Abmagerung. Hirnhäute schwach ödematös. Linkseitiges fibrinös-seröses P l e u r a e x s u d a t , c. 1'/» P f d . ; rechte Lunge allseitig verwachsen. In beiden Lungen acht bis ganseigrosse, peripherische, keilförmige, ziemlich frische hämorrhagische Infarcte. Chronische Bronchitis. Verstopfung der zu den Infarcten führenden Aeste der Lungenarterie. Sparsames librinös-seröses Pericardialexsudat. Hypertrophie des Herzens, besonders des rechten ums Doppelte; F e t t m e t a m o r p h o se u n t e r d e m E n d o c a r d i u m d e s r e c h t e n V e n t r i k e l s . Sehr starke Schrumpfung und Verdickung der Mitralklappe, geringere der Tricuspidalis, besonders der Segel, stellenweise mit Concrementbildung. Hochgradige Stenose des linken venösen Ostium. Massige Verdickung aller und geringe Verwachsung von zwei Aortenklappen. In der Bauchhöhle 1 Pfd. trübe röthliche Flüssigkeit. Induration von Leber, Milz und Nieren. Chronischer Catarrh von Magen, Ileum und Colon. Netzverwachsung. Alte Periuterinverwachsungen.

20. Stenose des linken Ostium venosum. Thrombose im linken Herzohr Fettmetamorphose des linken "Ventrikels. Gehirnerweichung. 5 S j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 25. D e c e m b e r

1857.

( D i a g n o s e : seit einem halbem J a h r e linkseitige Hemiplegie.) Körper massig fettreich. — Rechtes Corpus s t r i a t u m und Thalamus opticus g r a u erweicht. Gehirnhöhlen weiter. Hirnarterien nicht ätheromatos, an den betreffenden Stellen embolisch verstopft. — Massiges Lungeinemphysem. Chronische Bronchitis. — Im Herzbeutel eine geringe Menge trübe Flüssigkeit und frische Fibrinmassen. Visceralblatt rechts sehr fettreich. S t a r k e S t e n o s e d e s l i n k e n venösen Ostium durch starke S c h r u m p f u n g aller Klap pentheile. E r w e i t e r u n g des linken Vorhofs und des r e c h t e n Herzens. H e r z f l e i s c h l i n k e r s e i t s g l e i c h m ä s s i g s t a r k f e t t i g e n t a r t e t , rechts etwas fester. — Consecutive Veränderungen von L e b e r , Milz und Nieren. In letzteren mehrfache frische und ältere hämorrhagische Infarcte. — Narbe eines perforirenden Geschwürs an der linken Hälfte der grossen Magencurvatur. — Atresie des äussern Muttermundes.

21. Stenose des linken Ostium venosum.

Erweiterung des Herzens.

2 6 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 9. N o v e m b e r 1859. ( P a t . ist seit c. 5 J a h r e n krank. Vor 3 Tagen kam er in Behandlung: geringer Icterus ziemlich starkes Oedem der untern Extremitäten und des Bauches: rechtseitige Dämpfung (Hydrothorax); alle Verhältnisse des Herzens normal; Ascites; H a r n sehr spärlich, vollständig normal.— Diagnose: allgemeiner Hydrops, wahrscheinlich durch Speckkrankheit.) Körper mittelgross. Gesicht schwach icterisch; obere K ö r p e r h ä l f t e mager untere, besonders auch Genitalien 1 , stark ödematös. Geringe Todtenstarre. Innenfläche des Schädeldaches, besonders längs der Pfeilnaht, mit zartem Osteophyt. Auf der Höhe beider Hemisphären geringe Pachymeningitis interna. Alte Trübungen der Hirnhäute. Hirnsubstanz blutarm, schwach ödematös. Halsorgane normal.

und die Fettinetamorplinse i l"' weit verwachsen mit der linken, welche gleich der hinteren ungefähr normal gross, aber mit denselben Massen besetzt ist, wie die Mitralis. Z w i s c h e n di e s e r K l a p p e und dem a n g r e n z e n d e n Theil der A orta, also an deren v o r d e r e r W a n d g e l e g e n , f i n d e t sich e i n e I Q ' ' g r o s s e S t e l l e , d e r e n G r u n d b l ä u l i c h w e i s s , z i e m l i c h g l a t t , oben a b e r von e i n z e l n e n k l e i n e n A u s b u c h t u n g e n und s e h n i g e n S t r ä n g e n d u r c h s e t z t ist; der R a n d d i e s e r S t e l l e ist 1 — 3"' h o c h , z u m T h e i l von d e r l e t z t g e n a n n t e n A o r t e n k l a p p e g e bildet, zum Theil scheint er aus der u n t e r w ü h l t e n , aber s e n k r e c h t s t e h e n d e n I n n e n h a u t d e r A o r t a z u b e s t e h e n . — Das rechte Herz fast doppelt weiter; W a n d normal d i c k , mit mässig reichlichen Gerinnseln erfüllt; Fleisch bleich, sonst gleich den Klappen normal. Der rechte Vorhof gegen doppelt weiter. Aorta normal weit; Innenfläche fettig entartet. Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. Leber in allen Durchmessern, mit Ausnahme des dicken, etwas grösser; ihre Oberfläche stellenweise unregelmässig und flach granulirt. Schnittfläche bloss in den grosseren Gefässen bluthaltig, undeutlich acinös. Centrum der Acini weiss, mit er-

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Diu Klappenfehler des Hei zens

weiterten Ceiitralvenen. Peripherie grauroth. Lebergewebe etwas fester. AVand der grossen Gefässe normal. Galle spärlich, dunkel. — Milz 0 ' lang, verhältuissnntssig breit und dick; Kapsel massig verdickt; Milzgewebe grauroth, von sehr zahlreichen bis hirsekorngrossen, festen, weissen Stellen durchsetzt. Am äussern Rande des obern Tlieils der Milz eine tiefe Narbe, in deren Grund sich eine gegen bolmengrosse. weisse und gelbe, homogene, ziemlich feste Masse befindet. Nieren etwas grösser. Kapsel dünn, leicht abziehbar; Oberflache glatt; Rinde etwas breiter, grauroth, ziemlich homogen, fester, mattglänzend: Pyramiden blass normal gross; an einem Nierenkelche mehrere kleine gelbliche Concreniente. An der hinteren Fläche der linken Niere ein ähnlicher, viel kleinerer Infarct, als der der MilzBecken und Kelche der rechten Niere sämmtlich gegen doppelt weiter; einzelne Kelche enthalten sehr reichliche gelbe, rundliche Concreniente. In d e r Schleimhaut einzelne Hämorrhagieen. Im Magen sehr reichliche, ziemlich frische Speisereste; Schleimhamt tlieils blassröthlich, tlieils grünlich gefärbt, etwas dicker. — Im obern Dünndarm sehr reichliche gelbweisse schleimige Flüssigkeit; Schleimhaut fast überall wenig hyperaiiisch und stellenweise frisch hämorrhagisch. Dickdarm normal. Die Wirbelsäule zeigt in ihrem mittleren Thoraxtheil eine sehr starke Krümmung, deren Convexität nach rechts sieht. Die Aorta liegt an der Coricavität dieser K r ü m m u n g , ist in ihrem Lumen vollständig normal, ihre Innenfläche stellenweise fettig.

24. Insufflcienz der Mitralis und der Aortenklappen. Erweiterung und Fettmetamorphose des Herzens. 1 7 j ä h r i g e r M e n s c h , s e c i r t a m 11. M ä r z 18G3. (Kam vor 5 Monaten mit acutem Gelenkrheumatismus in's Spital. Später Kndocarditis und Insufficienz der Mitralklappe.) Körper mittelgross, stark abgemagert; Haut gelbgrau, mit reichlichen violetten Todtenflecken und stellenweise mit Miliaria. Am linken Trochanter ein tlndergrosser, am rechten ein zweithalerstückgrosser, dort oberflächlicher, hier bis auf den Knochen dringender Decubitus. Schwache Starre. Unterhautzellgewebe fast fettlos; Musculatur spärlich, blass. Schädeldach dünn. An der Aussenseite beider Scheitelbeine zahlreiche bis linsengrosse, nieist flache, auf dem Grund zum Theil vascularisirte und meist etwas weiche Vertiefungen, über welchen das Periost leicht abziehbar ist. Dura mater normal weiche Hiruhäute schwach getrübt. Hirnsubstanz blutarm, etwas weicher. Rachen- und Halsorgane normal. In der linken Pleurahöhle etwa 1 Pfd. klare Flüssigkeit. Lunge stellenweise langfädig verwachsen, im obern Lappen normal gross, im unteren massig comprirairt, fester anzufühlen und schwer. Das Gewebe des oberen Lappens fast überall n u r in den Bronchien lufthaltig, an den meisten Stellen e i g e n t ü m l i c h gelbröthlich gefärbt n u r stellenweise schwach schieferfarben, dabei glatt, homogen, beim Darübcrst reichen reichliche lufthaltige, gelbröthliche Flüssigkeit ergiessend. Unterer Lappen massig blutlialtig. braunroth, massig lufthaltig. In den Bronchien spärlicher blutiger Schleim. Bronchien des oberen Lappens blass, die des unteren in der Schleimhaut stärker geröthet und geschwollen. Bronchialdrusen klein , schwach und fest. — Rcchlc Pleura wie links. Unterer Lappen schwach comprimirt; der obere und mittlere Lappen gleich dem linken oberen: der untere Lappen fast vollständig luftleer, gleichmässig b r a u n r o t h , undeutlich fein granulirt. Bronchien wie links. Broncbialdnisen etwas grösser, theils schwarz, tlieils grau und mürbe.

muí (lie Fcttnietaniorphose desselben. Im Herzbeutel gegeu 5 i i schwach trübe Flüssigkeit. An der Umschlagsstelle des Herzbeutels finden sich spärliche Reste von tlieils blassem, theils dunklem F a s e r stoff. H e r z in b e i d e n D u r c h m e s s e r n f a s t d o p p e l t g r ö s s e r , v o r z u g s weise aus dem s t a r k h e r v o r t r e t e n d e n linken V e n t r i k e l bestehend. Der linke V e n t r i k e l über d o p p e l t weiter, mit r e i c h l i c h e n Gerinnseln; sein F l e i s c h , a u c h a b g e s e h e n von d e r E r w e i t e r u n g , um die H ä l f t e d i c k e r , n a c h der S p i t z e h i n an D i c k e z u n e h m e n d , g e l b r ö t h l i e h , s t e l l e n w e i s e , besonders zunächst dem Endocardium, g e l b l i c h g e f ä r b t , ü b e r a l l s t a r k f e t t i g e n t a r t e t ; Papillarmuskeln normal gross, gleielnnässig graugelb, homogen, weicher, stark fettig entartet. S e h n e n f ä d e n s t a r k v e r d i c k t u n d w e n i g v e r k ü r z t . K l a p p e n s e g e l w e n i g v e r k ü r z t lind nur längs des freien Randes massig verdickt. A o r t e n k l a p p e n s c h w a c h v e r d i c k t ; a n d e n Rändern stellenweise perforirt, leicht beweglich. L i n k e r Vorhof. r e c h t e r V e n t r i k e l und r e c h t e r Vorhof stark erweitert.. F l e i s c h des r e c h t e n V e n t r i k e l s n o r m a l dick , ü b r i g e n s e b e n s o wie l i n k s oder noch s t ä r k e r f e t t i g entartet. Die meisten P a p i l l a r m u s k e l n s c h w a c h gelb g e f l e c k t . Pulmonalarterie und Aorta normal. In der Bauchhöhle ungefähr 1 Pfd. schwach trübe gelblichrothe Flüssigkeit. — Leber in beiden Lappen über die Hälfte grösser; im rechten L a p p e n stark zungenförinig, bis ~2" vom Darmbein reichend; ihre Oberfläche schwach getrübt; Rand des linken Lappens scharf, der des rechten stumpf. Lebergewebe etwas fester, braun und grauroth g e f ä r b t , weniger deutlich acinös. Galle spärlich, schleimig. — Milz gegen doppelt, grösser, dunkel, derb. Linke Niere ungefähr doppelt grösser. Kapsel leichter abziehbar; Oberfläche glatt, in der vorderen Hälfte blass, in der hinteren mässig injieirt; Rinde massig verbreitert. an der vorderen Fläche gelblich, an der hinteren grauroth, homogen, fester. Keohte Niere kleiner als die linke, blutarmer, sonst ebenso. Magen in der Pförtnerhälfte schwach geröthet, sonst normal. Im unteren Dünndarm einzelne solitäre Follikel schwach vergrössert. Mesenterialdrüsen etwas gross er. graug'.elb, derb. Dickdarm normal. lilase nor mal.

Urachus und fötale Nabelgefässe auffallend deutlich.

25. Chronische und acute Endoearditis der Mitralis u n d der Aortenklappen. Fettmetamorphose besonders des linken Ventrikels. Drei runde Magengeschwüre; in einem derselben vier offene Gefässe. Blut im Darmkanal. l ö j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 9. N o v e m b e r 1862. Körper mittelgross, stark abgemagert, an den unteren E x t r e m i t ä t e n mässig ödematös. Haut sehr bleich, mit reichlichen blassen Todtenflecken. Schädeldach d ü n n ; in der Gegend der grossen Fontanellen mehrere Sclialtkuochen. Dura mater normal; weiche Hirnhäute an der Convexität schwach getrübt, in hohem Grade anämisch. Hirnsubstanz sehr blutarm, schwach ödematös, sonst normal. Rachen- und Halsorgane normal. Linke Lunge überall mässig fest verwachsen; Pleurahöhle ohne Flüssigkeit; die Lunge im oberen Lappen wenig, im unteren stärker verkleinert. Das Gewebe des oberen Lappens auffallend schwach lufthaltig, nur aus den kleineren Bronchien luft-

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Die K l a p p e n f e h l e r des H e r z e n s

haltige F l ü s s i g k e i t e r g i e s s e n d , g r a u r ö t h l i c h , a n z a h l r e i c h e n bis zwei L i n s e n grossen Stellen b l a s s r o t h , seltener d u n k e l r o t h g e f ä r b t . D e r u n t e r e L a p p e n von demselben L n f t g e l i a l t , a u c h ü b r i g e n s gleich b e s c h a f f e n , n u r d u r c h a u s h e l l e r g e f ä r b t . Bronchien s c h w a c h e r w e i t e r t ; S c h l e i m h a u t d e r obern b l a s s , die d e r u n t e r e u massig geröthet. Lunge — In d e r r e c h t e n P l e u r a h ö h l e circa 2 P f u n d gelblich k l a r e F l ü s s i g k e i t . f r e i ; g r ö s s e r e u n t e r e H ä l f t e des u n t e r e n L a p p e n s f a s t u m die H ä l f t e k l e i n e r ; u n t e r d e r P u l m o n a l p l e u r a des m i t t l e r e n u n d o b e r e n L a p p e n s sind die L y m p h g e f ä s s e d e u t lich s i c h t b a r , r o t h g e f ä r b t . D a s Gewebe des o b e r e n L a p p e n s e n t h ä l t n u r in den k l e i n e r e n B r o n c h i e n n a c h w e i s b a r e L u f t ; i h r e S c h n i t t f l ä c h e theils gelblich, theils g e l b ; a n wenigen Stellen d u n k e l r o t h oder s c h w a r z g e f ä r b t . D a s Gewebe sehr und e u t l i c h z e l l i g , m e i s t e n s homogen u n d f e s t e r a n z u f ü h l e n . Der mittlere Lappen ebenso. D e r u n t e r e in seinem u n t e r n D r i t t e l g l e i c h m ä s s i g b r a u n r o t h , g l a t t , l u f t leer. B r o n c h i e n wie links ; B r o n c h i a l d r ü s e n wenig v e r g r ö s s e r t , s c h w a r z , fest. I m H e r z b e u t e l circa 3 j j g e l b g r ü n e , s c h w a c h t r ü b e F l ü s s i g k e i t mit spärlichen F i b r i n g e r i n n s e l n ; d a s V i s c e r a l b l a t t a n den b e t r e f f e n d e n Stellen f e t t r e i c h ; an d e r Basis des H e r z e n s ü b e r den grossen G e f ä s s e n u n d l ä n g s d e r V a s a ooronaria theils g l e i c h m ä s s i g r o t h g e f ä r b t , theils s e h r z a h l r e i c h e k l e i n e bis linsengrosse H ä m o r r h a g i c a zeigend. H e r z g l e i c h m ä s s i g v e r g r ö s s e r t , 4Vs" b r e i t , ebenso lang, s c h l a f f ; im linken H e r z e n s p ä r l i c h e G e r i n n s e l ; l i n k e r V e n t r i k e l u m '/s g r ö s s e r ; E n d o c a r d i u m n o r m a l ; I ' a p i l l a r m u s k e l n a n d e n Spitzen in d e r H ö h e von 1 — l ' / a " ' sehnig e n t a r t e t : Sehnenf ä d e n a m v o r d e r e n Z i p f e l f a s t uin >/2 k ü r z e r , am h i n t e r e n weniger k u r z , ü b e r a l l stark verdickt. D a s K l a p p e n s e g e l d e s v o r d e r e n Z i p f e l s wenig v e r k ü r z t , d a s des h i n t e r e n n u r noch 2—'S'" b r e i t , beide a n i h r e m f r e i e n R a n d e in d e r B r e i t e von 1 — 2 " ' bis V2'" d i c k , g r a u w e i s s l i c h , z a h l r e i c h e s e h r kleine V e g e t a t i o n e n z e i g e n d ; a n einer Stelle ein h a l b l i n s e n g r o s s e s L o c h , n a h e am f r e i e n R a n d e . I m r e c h t e n H e r z e n r e i c h l i c h e r e Ger i n n s e l ; r e c h t e r V e n t r i k e l n o r m a l gross, a n d e r O b e r f l ä c h e d e r T r i c u s p i d a l k l a p p e n a h e d e m f r e i e n R a n d e s e h r z a h l r e i c h e , feine Vegetationen. E n d o c a r d i u m des n o r m a l weiten V o r h o f e s vielfach g e t r ü b t ; K l a p p e n d e r P u l m o n a l a r t e r i e n o r m a l ; Arterie selbst a u f f a l l e n d eng. A o r t e n k l a p p e n k l e i n e r ; a n i h r e r h i n t e r e n F l ä c h e eine 1'" breite u n d 1"' h o h e gleiche A u f l a g e r u n g wie a n d e r M i t r a l k l a p p e . H e r z f l e i s c h links etwas d i c k e r ; in beiden H e r z h ä l f t e n gelblich r ü t h l i c h , w e i c h e r : l i n k s z i e m l i c h s t a r k , r e c h t s massig fettig entartet. In d e r B a u c h h ö h l e 2 P f d . k l a r e gelbe F l ü s s i g k e i t . L e b e r a m l i n k e n R a n d des l i n k e n L a p p e n s f e s t m i t dem M a g e n v e r w a c h s e n ; K a p s e l vielfach g e t r ü b t . Gewebe g r a u g e l b u n d r o t h g e f l e c k t ; Acini deutlich, im C e n t r u m g r a u g e l b , p e r i p h e r i s c h d u n k e l , von n o r m a l e r Consistenz; grosse Gefässe n o r m a l . Galle r e i c h l i c h , g r a u b r a u n , d ü n n . — Milz n o r m a l g r o s s ; in i h r e r o b e r e n H ä l f t e n a h e d e m h i n t e r e n R a n d ein gegen V4" l a n g e r , bis 4 " ' b r e i t e r scharf u m s c h r i e b e n e r h ä m o r r h a g i s c h e r I n f a r c t ; n a c h a u s s e n davon ein k l e i n e r e r , w e n i g e r d e u t l i c h u m s c h r i e b e n e r . D e r M a g e n h ä n g t mit dem l i n k e n R a n d des l i n k e n L e b e r l a p p e n s a n einer circa q u a d r a t z o l l g r o s s e n Stelle k u r z z u s a m m e n , ist gegen die L e b e r h e r a n g e z o g e n u n d lässt d a s e l b s t eine H ä r t e f ü h l e n . A u c h d a s P a n c r e a s h ä n g t in seiner l i n k e n H ä l f t e k u r z u n d f e s t m i t d e m M a g e n z u s a m m e n . A u f d e r M a g e n s c h l e i m h a u t sieht m a n nn der k l e i n e r e n C u r v a t u r , vorzüglich a n d e r h i n t e r e n W a n d , 2 " von d e r Cardia eine ovale. 1 • " g r o s s e , gegen 2 " ' tiefe G r u b e , in welche sich die S c h l e i m h a u t wenig fortsetzt, d e r e n G r u n d ziemlich g l a t t i s t , u n d 4 */a — l e r b s e n g r o s s e , w a r z e n f ö r m i g e Höcker z e i g t , in d e r e n M i t t e mit r ö t h l i c h e r F l ü s s i g k e i t e r f ü l l t e C a n ä l e (orrodirte A r t c r i e n l liegen. D i e s e r Stelle g e g e n ü b e r eine 2 k a f f e e b o h n e n g r o s s e n a r b i g e Stelle: u n t e r h a l b d e r e r s t e n N a r b e findet sich eine gleiche ovale ' ' « • ' * grosse Stelle. Die übrige M a g e n s c h l e i m h a u t wenig g e s c h w o l l e n , mit z ä h e m S c h l e i m b e l e g t , ohne Blut. — Im

und die Fcttniotamnrphose desselben.

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oberen J c j u n u m gelblicher Chymiis. Im übrigen Dünndarm reichliche tlioils blutrothe, meist aber theerartige Flüssigkeit. — Im Dickdarm dieselben Massen. Nieren normal gross; Kapsel normal; Oberfläche vorn blass, hinten geröthet, glatt: Rinde normal breit, homogen, fester.

26. Chronische Endoearditis der Mitralis und der A o r t e n k l a p p e n : Dilatation u n d Hypertrophie des linken, massige Fettmetamorphose beider Ventrikel. Lungenemphysem. 5 ä j ä h r i g e r W a n n , s e c i r t a m 22. J u l i 18(>2. Körper mittelgross, ziemlich abgemagert, von den Knicen an massig ödomatös. Haut graugelblich, mit sehr reichlichen dunklen Todtenttecken. Massige Starre. Unterhautzellgewebe fast fettlos, Musculatur spärlich, blassroth. Schädeldach dünn. In der Dura mater ein kleiner staehlicher Knochen. Weiche Hirnhäute an der Convexität und Basis schwach getrübt. Hirnsubstanz blutarm. Schleimhaut des Larynx und der Trachea mit spärlichem zähen Schleim belegt darunter geröthet, massig geschwollen. Schilddrüse normal. Die Lungen reichen vorn in der obern Hälfte gegen 2 " übereinander, so dass die rechte vor der linken liegt, sind an ihren vorderen Rändern «lässig emphysematös. schlaff anzufühlen. In der linken Pleurahöhle ungefähr 1 Pfd. braunrothe, schwach trübe Flüssigkeit. Die linke Lunge an der Spitze verwachsen , ihr oberer Lappen mit. zahlreichen Flecken, zwischen denen das Gewebe vielfach licllroth ist. Der untere Lappen mit denselben F l e c k e n , zwischen denen die Pleura an den meisten Stellen braunroth ist; an der Basis ausserdem noch eine dünne F'ibrinschicht. In der rechten Pleurahöhle gegen 2 Pfil. klare gelbliche Flüssigkeit; die Lunge über dem oberen Lappen stellenweise verwachsen, der untere Lappen etwas kleiner. Beide Lungen l'/u — bis 2 " tiefer stehend.— Der linke obere Lappen ist überall lufthaltig, schwach üdematös, von zahlreichen schwarzen und weniger reichlichen blassrothen Flecken ilUfOlisetZt. ])öl- nutCH! Jjappen fester anzufühlen, von sehr zahlreichen bis kirschengrossen, meist peripherischen, nicht scharf begrenzten, braunrothen, etwas festeren Stellen durchsetzt. Der hintere untere Theil dieser Lunge ist in der Höhe von 4 " gleichmässig braunrolh, luftleer, reichliche trübe blutige Flüssigkeit entleerend, unregelmiissig und grob granulirt. In den Bronchien reichliche blutig-schaumige F l ü s sigkeit. Schleimhaut massig geröthet und wenig geschwollen. Die Bronchien im untern Lappen gleichmässig schwach erweitert. — Die rechte Lunge verhält sich im obern Lappen gleich dem linken untern. Der mittlere ist vorn ebenso beschaffen; der grösste Theil seiner hintern Partie ist luftleer, braunroth. Der hintere Theil des untern Lappens ist grösstentheils luftleer, glatt, reichliche trübe Flüssigkeit ergiessend. Im Herzbeutel ca. 1 Unze gelbliche klare Flüssigkeit. Das Herz gegen doppelt grösser, beiderseits fest anzufühlen. In allen Herzhöhlen reichliche dunkle Gerinnsel. Der linke Ventrikel gegen doppelt weiter, die Trabekeln theils etwas dicker, theils sehnenartig dünn. Die Papillarmuskeln grösstentheils um die Hälfte grösser und dicker, die Sehnenfäden zum kleinern Tlieil normal lang, grösstentheils über doppelt dicker, und vielfach untereinander verwachsen. Der vordere Zipfel des Klappensegels ist um die Hälfte kürzer, etwas nach hinten umgekrempt; der hintere Zipfel wenig verkürzt, stark in den Ventrikel hineinragend. Der Durchschnitt stellenweise bis 2 ' " verdickt, theils einfach fibrös, an vielen Stellen verkalkt. An der Vorhoffläche des hintern Zipfels ist eine gegen V s D " S ' r o s s e Fläche, welche aus vollständig verkalkter, ulcerirter Masse bestellt. Der linke Vorhof schwach erweitert. Die Aortenklappen ragen weit in das Lumen herein, scliliessen aber. Ihre Berührungsstellen sind 2 — 3 " '

Dio Klappenfehler des Herzens weit miteinander verwachsen, ihr tiewebe stellenweise verdickt und mit kalkigen ('(incrementen besetzt. Die Aorta etwas enger, mit Auflagerungen. Der rechte Ventrikel etwas kleiner, als normal; seine Klappen normal, das Segel der Tricuspidalis etwas verdickt. Der rechte Vorlinf wenig erweitert. Die Pulmonalklappen normal. D a s H e r z f l e i s e h l i n k s im V e r h ä l t n i s s z u r AVeite d e s H e r z e n s f a s t doppelt dicker, grauroth, beiderseits, besonders links unter dem In der Bauchhöhle gegen E n d o c a r d i u m , stellenweise gelb punetirt. 3 P f u n d klare Flüssigkeit. Leber in allen Durchmessern fast um die Hälfte kleiner, an der Oberfläche g l a t t , stellenweise unregelmässig schwach granulirt. Die Schnittfläche etwas f e s t e r , in den grossem Gelassen blutreich, aus einem gelben Netzwerk mit rothen Inseln bestellend, in ersterem an zahlreichen Stellen die Centialvenen sichtbar. Galle reichlich, dunkel. — Milz normal gross; Kapsel massig getrübt und verdickt; Gewebe braunroth, fester, reicher an Stroma. Nieren etwas kleiner; Kapsel fester ansitzend; Oberfläche braunroth. Rinde fester, fein roth punetirt. Pyramiden braunroth, mit reichlichen Kalkinfarcten. Magen weit; massiger chronischer Catarrh der Schleimhaut. Geringer chronischer C a t a r r h des Dünndarms und stärkerer chronischer Catarrh des ganzen Dickdarms.

In den übrigen neun Fällen von Insufficienz der Mitralis und der Aortenklappen ohne gleichzeitige Fettmetamorphose des Herzfleisrhes war der Tod bedingt: dreimal durch Pneumonie, einmal zugleich mit Pericarditis (F. X V I I , XXIII und XXXVI); einmal durch sehr starke und allgemein« catarrhalische Condensation der Lungen (F. XLI); einmal durch doppelseitiges hämorrhagisches Pleuraexsudat (F. 1); je einmal durch beginnende (embolische) Gangrän einer Unterextremität (F. III), und durch Gangrän des Scrotum (F. XXXII). In zwei Fällen fand sich keine letzte Todesursache: einmal trat der Tod ganz plötzlich ein (F. XI); der andere Fall betraf einen Säufer (F. XXV). C o m b i n a t i o n e n von m e h r als zwei K l a p p e n f e h l e r n sah ich nur dreimal. In zwei Fällen fand sich Fettmetamorphose des ganzen Herzens. Einmal fehlte die Fettmetamorphose, der Tod war wahrscheinlich Folge einer älteren eitrigen Pericarditis (F. XX).

27. Fehler mehrerer Herzklappen. Fettmetamorphose des Herzfleisches. 4 6 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 4. D e c e m b e r 1856. Körper massig icterisch und massig ödematös. Beiderseits massiger Hvdrothorax und starkes E m p h y s e m der obern Lungenlappen. Drei grosse frische Infarcte im rechten Unterlappen. Condensation des Lungengewebes. A l l g e m e i n e s t a r k e H e r z h y p e r t r o p h i e durch V e r s c h r u m p f u n g der Mitralis, d e r Aortenk l a p p e n . t h e i l w e i s e a u c h d e r T r i c u s p i d a l i s . u n d S t e n o s e a ni lili Ice n

unii die l'effiiietìiiiiorplinse desselbr

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v e n ö s e n O s t i u i n . I'uu c: ti r t e u n d s t- rec. 1857. Chronische Tuberculose u. Emphysem der Lungen. Darmtuberculose. 61 j. M. 2;}. Jan. 1858. Synostose der Pfeilnaht. Hiimorrh. Pachymeningitis. Cliron. Hydrocepb. Lungenempliysem. Chron. Bronchitis. Eitrige und diphtherische Colitis. 58j. M. 24. Jan. 1858. Osteophyttm der Tabula vitrea. Chronische eavernöse Lnugentube reu lose. Divertikel des Duodenum. 67j. M. 27. Mära 1858. Geringe hämorrli. Pachymeningitis. Pneumonie des 1. untern u. des r. obern Lappens. Gallensteine. 54j. M. 5. April lt58. Aeltere Tuberculose von Lungen, Darm, Milz u. Mesenterialdrüsen. Lobul. Pneumonieen. Metastat. Infarcte der Milz. Thrombose der 1. Cruralvene. Abscess in der 1. Inguinalgegend. Lebernarben. 56j. M. 15. Mai 1858. "VVallnussgrosse graue Erweichung des 1. Corpus striatiim Lobul. Pneuin.. Chron. Bronch. Mehrere myocarditische Schwielen. 61 j. M. 22. Juni 1858. Grosse Hämorrhagie in der Umgebung des Seitenventrikcls der rechtem Gehirnhemisphäre, mit Perforation des Ventrikels. 42 j. M. 13. Juli 1858. Aeltere Endocarditis (mit Thrombose) in beiden Herzventrikeln u. im r. Vorhof. Ilämorrhag. Lungeninfarcte. Beiders. häniorrhag. Pleuracxs. Chron. Magen- u. Darmcatarrh. 62 j. W . 'i9. Sept. 1858. Adhäsive Pericarditis; alte Myocarditis; frische Endocard. Lungenemphj sem. Pneumonie des 1. Unterlappens.

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und die l'ettinetainorpliosc des Uerztleisclies.

f>8j. M. !». Nov. 1858. Frische (traumatische) Fraetur d. I.Tibia. Enibolie mehrerer Hauptaste der r. Liragriiartcrie. Thrombose des r. Vorliots. 6 5 j . M. 14. April 1859. Tuberculose von Lungen. Larynx, Darm und Leber. Varic.es der Subinucosa des Jejiuium. 78j. W. G. Mai 1859. Emphysem und Pigmentinduration der Lungen. Chronische Bronchitis. Darmgeschwüre. Tuberculose. des Peritonäuin.

Von den wenigen Fällen, welche gleichzeitig Hypertrophie und Fettmetamorphose des linken Ventrikels darboten, tlieile ich vier mit. Einige andere sind schon bei den Klappenstörungen des Herzens mit erwähnt. 30. Erweiterung der Aorta; Hypertrophie d Fettmetamorphose des linken Ventrikels. Narben und Fettmetamorphose des Herzfleisches. 5 7 j a l l r i g e r Z e i c h n e n l e h r e r . s e c i r t a m 5. M ä r z 1861 (Dr. K i r s t e n ) . (Seit c. 10 J a h r e n an Herzklopfen, Dyspnoe und Schmerzen in den Oberextremitäten leidend. Vor 4 J a h r e n fand ich: starke Hypertrophie des linken Ventrikels; reine Herztöne, zweii starke Geräusche vom Bogen der Aorta längs der Kückenwirbelsäule h e r a b : am rechten Sternalrand undeutlich fühlbare, I'ulsation. Zunahme der Beschwerden, besonders stark in den beiden letzten Jahren.) Körper mittelgross. an Vorderarmen und Unterextremität.en stark ödematös, übrigens stark abgemagert. Schädel- und Halsorgane nicht eröffnet. Lungen stellenweise verwachsen, massig pigmentirt, stark ödematös. In der Spitze des linken Unterlappeus m e h r e r e erbsen-bis wallnussgrosse, grauweisse, glatte, trockne, luftleere Stellen. Massige chronische Bronchitis. — Herzbeutel leer; am Visceralblatt mehrere Selinenflecke. H e r z 7" 1 a n g . 4 > y b r e i t , o v a l g e s t a l t e t , f e s t a n zufühlen.. L i n k e r V e n t r i k e l gegen dreimal weiter; sein F l e i s c h ü b e r a l l g e g e n d o p p e l t d i c k e r als n o r m a l , nach dem Tiudocardium zu an s e h r z a h l r e i c h e n , h i r s e k o r n g r o s s e n , v i e l f a c h c o n f l u i r e n d e n S t o 11 (Mi g e l b g e f ä r b t , a n e i n z e l n e n , m e i s t d u r c h d a s g a n z e H e r z f l e i s c h r e i c h e n d e n , b i s k i r s c Ii e n g r o s s e n S t e l l e n s c h w i e l i g . M i t r a l k läppe normal; Aortenklappen gleich massig schwach verdickt, n i c h t v e r k ü r z t . A o r t a bis zum u n t e r n E n d e des T h o r a x d o p p e l t w e i t e r : i h r e I n n e n f 1 ä c h e d u r c h w e g g r a u g e f ä r b t, e r h a b e n , s t e l l e n weise runzlig, verkalkt und verfettet; ihre Häute ungefähr normal d i c k . v o n d. M u s c u l a r i s n i c h t s in e h r si c h t b a r . — Leber etwas kleiner; Rand stellenweise atrophisch. Auf der Schnittfläche kleine gelbgraue Inseln mit centralem dunkeln l'unct (Lebervenc) und hraunrothes Netzwerk. — Milz normal. — Geringe Granularatrophie beider Nieren.

31. Aneurysma der aufsteigenden Aorta. Hypertrophie und Fettmetamorphose des linken Ventrikels. t Ü J j ä h r i g e r M a n n . s e c i r t a m 17. M ä r z 1859. Körper massig genährt. An beiden Unterschenkeln flache Geschwüre, in deren Umgebung die Haut sclerosirt ist. — Chronische Pachymeningitis und Sarcome der Dura mater. Chronischer Hydrocephalus. Bindegewebshypertrophie der Schilddrüse. — Mässiges Emphysem beider Lungen. Chronische Bronchitis und cylindrische Broncliiectasieen. Herz im linken Ventrikel doppelt weiter und dicker; sein Fleisch blass. weich, gl e i c h m ii s s i g f e t t i g e n t a r t e t . Aufsteigende Aorta über doppelt 4*

Die chronische Anrtenentzünd. u. il. Kettmelani. (1. llerzfl. weiter. Im Anfang dos Bosens drei l y a — 3 " im Durchmesser haltende, mit breiter ltasis aufsitzende Ausbuchtungen, deren zwei mit älteren Thromben ganz erfüllt waren. Chronische Entzündung der Iniienliaut der Aorta und ihrer Hauptäste in allen Stadien. — Leber. Milz. Jla^en und Darm normal. Nieren p-Csser und fester.

32. Aehnlicher Fall. 5 4 j ä l i rüg c r 51 a n n . se c i r t a m 1'2. J u n i 1803. ( Dr. K i n d e r m a n n ) . (Zweijährige Krankheitsdauer: zuerst ,.Rheumatismus des linken A r m s " ; später auch Erscheinungen von Fettherz.) Starke gleichnüssigc Erweiterung der aufsteigenden Aorta; sackige Erweiterung am obern vordem Tlieil derselben mit Schwund des zweiten Rippenknorpels. Starke Dilatation, Hypertrophie und gleichmässige starke Fettentartung des linken Ventrikels. Massige Induration von Leber, Milz und Nieren.

33. Chronische Arteriitis; Hypertrophie und Erweiterung des linken Ventrikels. Bronchitis. Pleuraexsudat. Geringe Fettmetamorphose des Herzens. 4 1 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 18. J u n i 18(13 ( 13 h. p. m.) (J)r. l ' l o s s . ) (Starb nach wenigtägiger „massiger Bronchitis. ") Körper mittelgross, massig fett. Haut bleich, mit reichlichen dunkeln Todtenflecken. Massige Starre. Schädel- und Halsorgane nicht eröffnet. In der linken Pleurahöhle c. »/,, in der rechten ' / , H u n d seröse, schwach trübe Flüssigkeit ohne Fibringeriimungen; linker Untcrlappen an der Basis • rechter in der untern H ä l f t e , beide in scharfer Begrenzung, massig comprimirt. Das Liingengcwebe beiderseits weniger lufthaltig, blutreich; das des rechten Unterhippens gleichmässig schlaft'iufiltrirt. Alle Bronchien beider Lungen, besonders dir der untern Lappen, enthalten massig viel schleimige oder sclileiniigeitrige, ziemlich/.äheEliissigkeit, sind gloichmässig schwach erweitert; ihre Schleimhaut wenig geröthet, nicht geschwollen. Bronchialdrüsen normal. Im Herzbeutel eine geringe Menge klarer Flüssigkeit. Visceralblatt vielfach get r ü b t , fettreich. Herz fast doppelt grösser, sowohl in der Länge als Breite, schlaff, mit spärlichen Blutgerinnseln. L i n k e r V e n t r i k e l ü b e r d o p p e l t w e i t e r , g e g e n d o p p e l t d i c k e r ; F l e i s c h b l a s s , w e i c h e r ( n u r e i n The.il d e r M u s k e l f a s e r n m a s s i g f e t t i g e n t a r t e t ) . Mitralklappe und linker Vorhof normal. Aortenklappen gleichmässig schwach, an den Xoduli stärker verdickt. Rechtes Herz normal. A o r t a i n i h r e r g a n z e n L ä n g e , i m A n f a n g s t h eil u ni di e H ä l f t e w e i t e r u n d ih r e W a n d e a u f f a l l e n d d ü n n er. D i e I n n e n h a u t i n der a u f s t e i g e n d e n Aorta sehr stark und unregelmässig g e f a l t e t , g r a u b r i i u n l i c h , im ü b r i g e n T h e i l g l e i c h m ä s s i g g e l b g e f ä r b t o d e r g e l b g e f l e c k t ; d i e M u s c u l a r i s g r a u g e l b , w e i c h e r . Die Coronar- und Iliacalarterien ebenso. Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. Leber zungenförmig, massig bluthaltig, fester, beim Durchschnitt schwach kreischend; Acini klein, scharf umschrieben. — Milz etwas grosser, weicher, blutreich. — Nieren normal gross, blutreich, sonst normal. — Magen und D a n n normal.

I>ir rerieanlitis 11. (I. Kettiiietiini. Pfund klare Flüssigkeit. Linke; Lunge g r ö s s t e n t e i l s langfädig verwachsen; rechte im Unterlappen massig' coinprimirt. Lungengewehe lufthaltig, in den oliern Lappen massig, in den untern sehr bluthaltig, massig pigmentirt. Intensive chronische Bronchitis. — Im Herzbeutel ca. 3 Unzen grauröthliche trübe Flüssigkeit und einzelne Fibrinflocken. Pericardium mit einer dünnen Fibrinschicht bedeckt, darunter trübe und vielfach ccchymosirt. Herz in allen Durchmessern gegen die Hälfte grösser; unter dem Visceralblatt eine 1—2'" dicke Fettschicht. L i n k e r V e n t r i k e l u m d i e H ä l f t e w e i t e r u n d d i c k e r : die i n n e r n d r e i Viertel des H e r z f l e i s c h e s , sowie die a u f f a l l e n d s c h m ä c h t i g e n l'apillarmuskeln und Fleisclibalken sind nach innen z u g l e i c h m ä s s i g g e l b l i c h o d e r f e i n g e l b g e f l e c k t , n a c h a u s s e n g ratig e l b r o t h , f a s t d u r c h a u s s e h r s t a r k f e t t i g e n t a r t e t ; i h r a u s s e r e r T b eil i st m a s s i g d u n k e l r o t h , an v e r s c h i e d e n e n S t e l l e n s c h w a c h od e r m a s sig f e t t i g e n t a r t e t . Der r e c h t e V e n t r i k e l ist m a s s i g e r w e i t e r t ; sein F l e i s c h i s t ü b e r a l l g l e i c h m ä s s i g g e l b r o t h , u n d e u t l i c h f a s r i g ; es b e s t e h t aus normalen und f e t t i g e n t a r t e t e n M u s k e l f a s e r n zu ungef ä h r g l e i c h e n T h e i l e n . Klappen und grosse Gefässe normal. In der Bauchhöhle c. 1 l'fund klare Flüssigkeit. Leber im rechten Lappen stark zungenförmig, überhaupt etwas grösser. Gewebe fester, in den grossen Gefässen blutreich, g r a u r o t h , undeutlich acinös. In den Leberzellen massig reichliche Fetttropfen. Gallenblase klein, am Hals verschlossen, mit grauem Schleim und einem halbkirschengrossen, graugelben, warzigen Stein erfüllt. Ductus choledochus und hepaticus über doppelt weiter, gallehaltig. — Milz über doppelt grössetf, fester, braunroth. — Magen, Darm und Nieren normal. — Uterus und seine Appendices vielfach verwachsen: ersterer doppelt grösser, mit mehreren kleinen Fibroiden-

Zweifelhaft ist e§, ob der folgende Fall für eine primäre Pgrirnnlitig angesehen werden darf, oder ob derselbe noch zu den Puerperalerkrankungen zu rechnen ixt. 35. Fibrinöse Pericarditis. Fettmetamorphose des linken Ventrikels. 3 2 j ä h r i f * e s W e i b , s e c i r t a m IG. O c t o b e r 18f>7 (Dr. H e n n i g ) . (Hatte viermal geboren, zum letzten Male vor 7 Wochen. Wochenbett ganz normal. Vor zehn Tagen Intermittens ähnliche Anfälle, dann Rheumatismus verschiedener Gelenke; Tod unter maniacalischer Aufregung.) Körper massig genährt. Schädelorgane und Lungen normal. Beide Herzbeutelblätter durch eine ' / . / " dicke fibrinöse Masse verklebt. H e r z normal gross, l i n k s g l e i c h m ä s s i g s t a r k f e t t i g e n t a r t e t ; rechts normal. Klappen normal. Leber und Milz normal. Alte Magengeschwürsnarbe. Darm normal. Nieren etwas grösser; in der Rinde links mehrere kaffeebohnengrosse, gelbliche , weiche Stellen (V). Genitalien normal.

Ebenso zweifelhaft ist der folgende Fall. 38. Pericarditis und Fettherz. 5 0 j ä h r i g o r M a n n , s e c i r t a m 8. J u n i 1863. (Pat. litt seit c. acht Wochen an einem grossen Carbunkel des Nackens, welcher vollständiggeheiltwar, als Pat. vun Neuem erkrankte und nach 12tägigerKran.k]ieit starb.)

IHM! die F e t t m e t a m o r p h o s e des I IcrzHeiscIies. Die Sectio» er^ab eine s t a r k e fibrinös-seröse Pericanlitüs. 'las H f r z in allen Durchmessern erweitert, s e i n F l e i s c h ü b e r a l l s c h w a c h , stellenweise s t a r k f u 11 ig en t a r t e t.

37. S e r ö s - e i t r i g e Pericarditis und Fettmetamorphose des Heirzfleischea u. s. w. ."iS j ä h r i g e r M a n n , s c c i r t a m p>. F e b r u a r

ls»l..

Die S:'cti/4 P f u n d s c h w a c h t r ü b e gelbliche Das Lungengewebe durchaus Flüssigkeit. Lunge überall massig eniphysematös. lufthaltig, g r ö s s t e n t e i l s b l u t a r m , gleicliniässig ziemlich stark eniphysematös, stellenweise p i g m e n t i r t . Geringe chronische Bronchitis. — I n der linken P l e u r a h ö h l e findet sich vorn u n d u n t e n in d e r A u s d e h n u n g u n g e f ä h r einer F a u s t keine F l ü s s i g k e i t ; in dem h i n t e r n Theile, n a c h oben bis u n g e f ä h r z u r v o r d e m Achsellinie, n a c h u n t e n bis nahe z u r W i r b e l s ä u l e , findet sich eine g r a u g r ü n e , dickflüssige, stinkende, eitrige F l ü s s i g k e i t ; zwischen beiden H ö h l e n in d e r H ö h e d e r 6. R i p p e und bis 3 " vom K n o r p e l ansatz reichend liegt eine u n g e f ä h r 2 " ' dicke S e h e i d e w a n d ; an d e n übrigeil.Stellen ist die L u n g e s e h r f e s t u n d k u r z v e r w a c h s e n . Die P l e u r a ist an d e n S t e l l e n , wo sich die F l ü s s i g k e i t findet, m i t einer gegen Va'" dicken g r ü n l i c h e n S c h w a r t e überzogen. Am v o r d e m seitlichen T h e i l e des obern L u n g e n l a p p e n s , i " vom v o r d e m R a n d e und von d e r Spitze dieses L a p p e n s e n t f e r n t , findet sich eine V i D " grosse Oeffnung, d e r e n U m g e b u n g eitrig b e s c h l a g e n ist und die in eine k l e i n k i r s c h e n g r o s s e H ö h l e mit eitrigem I n h a l t e und eitrig b e s c h l a g e n e r , übrigens g l a t t e r I n n e n f l ä c h e f ü h r t . Die H ö h l e h ä n g t mit einen fast 1 " ' dicken B r o n c h u s z u s a m m e n . Die L u n g e selbst ist in ihrem grössten Theile f e s t a n z u f ü h l e n , n u r d e r vordere R a n d des obern L a p p e n s ist lufthaltig. Sie h a t im Ganzen eine m e h r cylindrische Gestalt. D a s L u n g e n g e w e b e ist l u f t l e e r , a n den meisten Stellen g r a u g r ü n l i c h , an a n d e r n g r a u r ö t h l i c h , vielfach fein gelb p u n e t i r t und von grösseren s c h w a r z e n F l e c k e n d u r c h s e t z t . D a s Bindegewebe zwischen den L u n g e n l ä p p c h e n ist a n z a h l r e i c h e n Stellen s t a r k v e r d i c k t . B r o n c h i e n sämmtlich weit, enthalten r e i c h l i c h e n b l u t i g e n S c h l e i m . i h r e S c h l e i m h a u t ist s t a r k gerötliet und geschwollen. B r o n c h i a l d r ü s e n wenig vergrössert, s c h w a r z und fest.

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Die Pericarditis

Herzbeutel S " im queren D u r c h m e s s e r , u n g e f ä h r 4' in Höhe und Dicke; liegt e t w a s weiter nach links. Die linke H ä l f t e desselben fühlt sich fester, die rechte fluct n i r e u d an. Beim Einschnitt in die rechte Hälfte ist das Parietalblatt gegen 1 " ' dick, fibrös, und man kommt in eine ü b e r mannsfaustgrosse, mit gelbem rahmigen Eiter gefüllte Hoble, d e r e n Innenfläche allerwärts mit eitrig fibrinösen Massen besetzt ist. Die linke H ä l f t e des Herabeutels ist k u r z und u n t r e n n b a r fest mit dem Herzen verwachsen. Zwischen Visceral- und P a r i e t a l b l a t t , entsprechend dem linken Vorhof, findet sich eine ähnliche, gegen h ü h n e r e i g r o s s e , mit der ersteren nicht zusammenh ä n g e n d e E i t e r h ö h l e . Die V e r w a c h s u n g zwischen Visceral- und Parietalblatt ist a n den meisten Stellen durch sehr gefässreiches Bindegewebe vermittelt. DasHerzi'leisch n i c h t v e r d i c k t , g r a u r ö t h l i c h , s e h r i n ü r b e , massig fettig enta r t e t . M i t r a l - und Aortenklappen, besonders letztere, ungleiclimässig sdiwach verdickt. D i e Aorta normal weit, ihre Innenfläche mit sehr zahlreichen, plittenartigen Verdickungen besetzt. Das rechte Herz etwas weiter, ü b r i g e n s normal. In der B a u c h h ö h l e gegen 1 P f u n d klare grünlichgelbe Flüssigkeit, auf cem Beckenboden reichliche, s e h r weiche Fibringerinnsel. L e b e r nicht verwachsen. D c k e n d u r c h messer etwas grösser, Kapsel schwach, an einzelnen Stellen stärker verdicit. Schnittfläche der L e b e r massig b l u t h a l t i g , Acini sehr undeutlich, grauröthlich, im Centrum blass. A n einzelnen Stellen miliartuberkelähnliche weisse Stellen. Scheiden d e r grössern Gefässe etwas verdickt. Galle reichlich, d u n k e l , dünn. — Milz a n den meisten Stellen sehr fest mit der U m g e b u n g , besonders mit dem Zwerchfell, verwachsen. Kapsel etwas d i c k e r ; Gewehe braunroth, etwas rnürber. L i n k e N i e r e um die Hälfte' g r ö s s e r ; Kapsel stellenweise fester sitzend; Oberfläche mit deutlicher angeborner L a p p u n g , graurotli, stellenweise', punetförmig schwarz gefleckt. R i n d e normal breit, massig injicirt, etwas fester. Pyramiden kL'in, Nierenbecken etwas grösser, S c h l e i m h a u t blass. Rechte Niere norimal gross, übrigens gleich d e r linken. B e c k e n und Kelche normal. M a g e u gross, seine Schleimhaut etwas d u n k l e r , schwach verdickt. D ü n n d a r m und D i c k d a r m normal.

43. Eigenthümliche Pleuritis.

Eitrig-fibrinöse Pericarditis; Fettherz.

3 G j ä h r i g e r M a n n , s o c i r t a m 29. J u l i 1862. ( P a t . s t a r k e r Biertrinker — täglich c. 20 Seidel L a g e r b i e r — starb am 15. Tagt? einer rechtzeitigen totalen Pneumonie.) K ö r p e r gross, gut g e n ä h r t . H a u t graugelb, mit sehr reichlichen dunklen T o d t e n flecken. F a s t ohne Starre. U n t e r h a u t z e l l g e w e b e am B a u c h e 3 4 " dick, stärker gelb gefärbt, weicher. M u s c u l a t u r massig, graurotli. S c h ä d e l d a c h d ü n n ; in d e r Mitte des linken Scheitelbeines eine erbsengrosse, flache E x o s t o s e . D u r a m a t e r n o r m a l ; weiche H i r n h ä u t e auf der Convexität schwach g e t r ü b t . H i r n s u b s t a n z in der R i n d e wenig, im M a r k e s t ä r k e r bluthaltig, die Gefässlücken im letzteren auffallend w e i t ; H i r n s u b s t a n z s t ä r k e r glänzend, von normaler ConsiStenz. S c h l e i m h a u t des P h a r y n x bläulich geröthet und geschwollen; die der vorderen F l ä c h e ödematös. Schleimhaut des L a r y n x und der T r a c h e a bläulich geröthet und geschwollen. In der linken P l e u r a h ö h l e ca. 1 / 1 P f u n d gelbröthliche trübe Flüssigkeit. L i n k e L u n g e frei; Uber d e r P l e u r a pulmonalis, besonders des untern Lappens, einige frische Ecchymosen. D e r obere L a p p e n blutreich, massig ödematös; der untere ebenfalls blutreich, weniger deutlich lufthaltig. Bronchien und Bronchialdrüsen normal. — R e c h t e Luuge allseitig k u r z und massig fest verklebt. Zahlreiche Stellen

und die Fettinetäniorphose des I lerztieisches. der Pleura cnstalis und pu]innna.lis 7iiit einer bis liniendicken. gelheil. homogenen. beim Ablösen trübe eitrige Flüssigkeit entleerenden Schicht bedeckt. Der «IMTC Lappen etwas, der untere fast um die Hälfte kleiner. Das Gewebe des oberen Lappens in den vorderen Tbeilen niiissig. in den hinteren zwei Dritteln viel geringer lufthaltig, blutreich, auf dem Durebsehnitte reiebliebe blutige Flüssigkeit entleerend. Die vorderen :i\vei Drittel des mittleren, wie der vordere Tlieil des oberen L a p p e n s ; das hintere Drittel gleich den hinteren zwei Dritteln des oberu. Der uuterc Lappen vollständig luftleer, auf dem Durchschnitt schwarzbraun, schwach granulirt, reichliche blutige Flüssigkeit ergiessend. lironchien des oberen und mittleren Lappens normal; in denen des unteren Lappens reichliche blutige Flüssigkeit. Schleimhaut dunkel geröthet und geschwollen. Herzbeutel ungefähr dreieckig, enthält vorzugsweise an der hinteren Fläche ca. ; ! t r ü b e graugelbe Flüssigkeit: an allen übrigen Stellen beide Herzbeutelblätter dinch eine ».•,"' dicke, areoläre, graugelbe, weiche Schicht untereinander verklebt. Das Herz selbst ist in allen Durchmessern fast um die Hälfte grösser, sehr schlaff. Unter dieser Schicht in beiden Herzbeutelblättern stellenweise reichliche frische Extravasate. Linker Ventrikel um die Hälfte, grösser, mit spärlichen lilutgerinnseln; ebenso der rechte Ventrikel. Klappen olme besondere Abnormität. Die aufsteigende Aorta 1" oberhalb der Klappen mit sehr zahlreichen, dem Längsdurchmesser parallelen Kalten besetzt. H e r z f l e i s c h g r a u r o t h , w e i c h e r , i n d e n i n n e r n S c h i c h ten s t a r k , in den ä u s s e r n s c h w a c h , ü b e r a l l g l e i c l n n ä s s i g f e t t i g e n t a r t e t . Unter dem l'ericardium viscerale, vorzugsweise an der Spitze, reichliches Fett. Leber in allen Durchmessern grösser. 3 :, / 4 Pfund schwer. Gewebe grauroth, deutlich acinös. die Messerklinge schwach fettig beschlagend. Einzeln« oberflächliche Stellen der Leber gelb, homogen. Galle massig reichlich, gninbvauu, gelb. — Milz Ii'/«" lang, eilt sprechend breit und dick; ihr Gewebe grauroth, Stronia und Pulpa gleichmassig vermehrt. Niereu e. ' 2 grösser; Kapsel dünn, leicht ahziehbar, Rinde um die Hälfte breiter, grauröthlieh. weicher, stellenweise roth gefleckt. Pyramiden etwa.s grösser. Magen gross'; seine Schleim haut mit reichlichem trüben Schleim bedeckt, stark iujicirt und geschwollen. Dünndarm sehr weit; Schleimhaut des oberu Theiles stark pigmentirt, mit spärlichem Schleim bedeckt; die des untern normal, mit gleichem Schleim. Dickdarm imj Anfangstheil schwach pigmentirt, sonst normal.

44. Alte Pleuritis und Periearditia; Fettmetamorphose des Herzfleisches. Eitrige Meningitis. 4 1 ! j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 27. F e h r u a r 1^58. (Diagnose: Krebs oder Echinococcus der Leber. Tod an Pneumonie.) Körper an den Knöcheln schwach ödematös. — Totale eitrige Meningitis. Geringer acuter Hydrocephalus. Cysticercus cellulosae am Chiasma nervorum' opticorum. — In der linken Pleurahöhle 1'/, Pfund seröse Flüssigkeit; geringe Compression des Unterlappens. Rechte Lunge kleiner, fast cylindrisch, mit dicker Schwarte bekleidet. Aeltere gleichmässige, stellenweise fettig entartete Infiltration des Oberlappers; Verkleinerung des sonst normalen Unterlappens. Herzbeutelblätter allseitig t.heils fest, theils lose miteinander verwachsen; Visceralblatt stellenweise, besonders links, mit. einer bis '/*'" dicken Lage älteren Faserstoffs bekleidet. Herz normal gross, sehr schlaff; F1 e i s c h s e h r m ü r b e. in ¡i s s i g f e t t i g e n t a r t e t . — In der Bauchhöhle 2 Pfund seröse Flüssigkeit. Fettniuscatnussentartung der stark zungenförmigen

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l>ii' Pericarditis

Leber. Chronischer starker Milztumor. Intensiver chronischer Nieren grösser, blutreicher, weicher. Uterushypertroijhie.

Mngoncutarrli.

45. Eitrig-jauchige Pericarditis und Fettmetamorphose des Herzfleisches. 42j ä h r i g e r L e i c h c n k n e c h t , s t a r k e r T r i n k e r , sc c i r t a m 22. J u l i 1855. Körper gross, kräftig. Schädel- und Halsorgane normal. Beide Lungen ödematös und in den Unterlappen, besonders rechts, comprimirt. Im Herzbeutel c. 1 l'fnnd stinkender, schmutziggrünlicher Flüssigkeit und gelbliche Gerinnsel. Beide Blätter, besonders das viscerale, mit schmierigen Fibrinmassen bedeckt. Herz normal gross; d a s F l e i s c h s c h m u t z i g g r a u r o t h , b l u t a r m , s e h r mürbe, massig fettig entartet. Massige Fettinfiltration der Leber. Milz reicher an Stroma. Ovaler, l 1 / , " langer Heerd von eingedicktem Eiter unter der Magenserosa nahe der Cardia. Darm normal. Nieren fast doppelt grösser, gleichmässig fein granulirt, blutreicher, weicher. 40. Fibrinös-eitrige Pericarditis und Fettmetamorphose des Herzfleisches. 7 3 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 7. J a n u a r 1858. („Starb an Marasmus.") Körper ohne Oedem. — Reichliche Osteophyten der Tabula vitrea und chronische I'achymeningitis. — Beide obere Lungenlappen massig emphysematös. Linker Uuterlappen an zahlreichen Stellen pigmentindurirt, an andei'n ^rauroth. luftleer. Zahlreiche Emboli der Aeste beider Unterlappen. Im Herzbeutel c. 1 Pfund grünlicher Kiter; beide Blätter mit bis liniendicken Fibrinlagen bedeckt; unter dem Viseeralblatt reichliches Fettgewebe. Herz weiter; s e i n F l e i s c h ' g l e i c h m ä s s i g u n d s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Im Conus artoriosus pulmonalis ein wandständiges Gerinnsel. Mässige chronische Endarteriitis. — Leber fast um die Hälfte kleiner, fester (Bindegewebshypertrophie). Chronischer Milztumor. Nieren weicher. Thrombose der Venen des Plexus pampiniformis. Hypertrophie des Uterus. 47. E i t r i g e P e r i c a r d i t i s u n d P l e u r i t i s . P n e u m o n i e des r e c h t e n m i t t l e m Lappens. Nierenabscesse. Fettherz. c. U i i j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 25. A u g u s t 1862. (Starb in der zweiten Woche nach der Entbindung.) Körper mittelgross, massig ernährt, von den Iinieen an massig ödematös. Haut bleich. Massige Todtentiecke. Unterhautzellgewebe ziemlich fettreich; Musculalur spärlich, blass. Nach Wegnahme des Sternum bis zum knöchernen Tlieil der Kippen zeigt sich der freiliegende Tlieil der Tlioraxhöhle vollständig eingenommen von dem stark vergrösserten Herzbeutel, der ausserdem noch weit in den linken Thorax hineinragt. Iii der Höhle desselben c. 1 Pfund, in den oberen Theilen serös-eitriger, in den unteren dickeitriger Flüssigkeit. Das Parietalblatt des Herzbeutels ist stark verdickt und mit einer c. dicken, graugelben, fest ansitzenden fibrinösen Substanz überzogen; eine ähnliche, etwas weniger dicke Masse findet sich auf dem Yisceralblatte. welches darunter noch mit dicken Fibrinmassen bedeckt ist. Entsprechend dem oberen Uande des rechten Herzens sind Visceral- und Parietalblatt an einer 2 Q " grussen Liiue-iclinässigen Stelle miteinander verwachsen. Das Herz selbst ist ungefähr nur-

und die l ' e t t m o t a n i o r p h o s e îles IlrrzHcisclu's.

(¡1

m a l gross, in hohem i i n u l e whlnff. e n t h ä l t sjinrliclie Fasmtoflgf-rimisiH; d a » F 1 ei s c h desselben ist beiderseits normal dick, g r a u r ö t h l i c h . w e n i g e r d e u t l i c h f a s e r i g . w e i c h e r , n i r g e n d s d e u t l i c h g e l b g e f ä r b t , a ber glei c h m a s s i g stark fettig entartet. Mitral - u n d A o r t e n k l a p p e n schwach v e r d i c k t , sonst normal. Die linke L u n g e ist im obern L a p p e n wenig, im iintcru starker v e r k l e i n e r t , in j e n e m l u f t h a l t i g und blutreich, in diesem an zahlreichen peripherischen und cent r a l e n Stellen l u f t l e e r und h o c h g r a d i g eoniprimirt. In den Limnchicn g e r i n g e r chronischer Catarrh. lironchialdriisen n o r m a l . Einige kleinere Aeste d e r L u n g e n a r t e r i e , b e s o n d e r s des obern L a p p e n s , d u r c h f r i s c h e (Gerinnsel u r s t o p f t . — In d e r r e c h t e n P l e u r a h ö h l e c. 2 P f u n d gelbliche dicke F l ü s s i g k e i t : die P l e u r a ä h n l i c h verä n d e r t , wie das l ' e r i c a r d i u m . D e r obere L a p p e n fest verwachsen, sonst gleich dem l i n k e n o b e r e n . D e r mittlere L a p p e n , sowie d e r a n g r e n z e n d e Tlieil des u n t e r n volls t ä n d i g l u f t l e e r , ziemlich weich, u n d e u t l i c h körnig, g r a n r ö t h l i c h . fein gelb gefleckt., beim D a r ü b e r s t r e i c h e n spärliche, trübe, eiterälmliclie Flüssigkeit e n t l e e r e n d ; die übrigen Tlieile d e s u n t e r e n L a p p e n s bis z u r L u f t l e e r e eoniprimirt. Bronchien wie links. h i d e r B a u c h h ö h l e u n g e f ä h r '/„ l ' f u n d blassröthliche k l a r e F l ü s s i g k e i t . Leber in a l l e n D u r c h m e s s e r n etwas grösser, blutreich, deutlich acinös. etwas weicher, (¡alle s p ä r l i c h , dickflüssig. — Milz um die H ä l f t e grösser, etwas fester, in d e r P u l p a m ü r b e , blutreich. N i e r e n e t w a s g r ö s s e r ; ihre Kapsel f e s t e r ansitzend; die Kinde massig v e r b r e i t e r t , b l u t r e i c h , w e i c h e r ; die P y r a m i d e n gleichfalls g r ö s s e r , einzelne mit g r a u g e l b e n , etwas f e s t e r e n , u n d mit gelben, etwas weicheren, eitrigen Streiten d u r c h s e t z t . . U t e r u s ä u s s e r l i c h normal, gegen i " lang, weich a n z u f ü h l e n , am ä u s s e r n M u t t e r m u n d m e h r e r e v e r n a r b t e pigmentirte Kinrisse. Cervix an den meisten Stellen faltig, mit g l a s i g e m S c h l e i m bedeckt. In d e r K ö r p e r h ö h l e , e n t s p r e c h e n d d e r v o r d e r e n F l ä c h e im linken H o r n , pigmentirte Reste von N a c h g e b u r t . Die übrigen Stellen n o r m a l . Die M u s e u l a r i s dc;s U t e r u s '/,— '/»" dick, in den ä u s s e r e n Schichten g r a u r ö t h l i c h . in den i n n e r e n gelbli'chroth, im Uebrigen auffallend weich. T u b e n und Ovarien o h n e b e s o n d e r e Abnormität. D i e g r ö s s e r e n Iieckengefässe normal. M a g e n und D a r m c a n a l normal. . Schädelo'i'gane ohne besondere A b n o r m i t ä t e n .

Besonders auffallend ist die Häufigkeit der l'ettuietiiuiorphosc! des Herzfleischos bei T u b e r e u l o s c d e s P e r i c n r d i u n i s , wie die folgenden drei Beobachtungen zeigen. In dem vierten Falle war wenigstens wahrscheinlich gleichfalls Verfettung des Herzens zugegen. 48. Tubereulose von Pleura, äusserem Pericardium und Leber. Frische fibrinöse Perioarditis; Fettmetamorphose des Herzens. Atrophie der Nieren. 5 6 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m Ii). O c t o b e r 18(30. K ö r p e r k l e i n , s t a r k abgemagert, H a u t g r a u g e l b l i c h , mit reichlichen d u n k l e n T o d t e n f l e c k c n . An den u n t e r n E x t r e m i t ä t e n ziemlich s t a r k e s Oedem. Massige T o d t e n s t a r r e . U n t e r h a u t z e l l g e w e b e a n B r u s t u n d B a u c h sehr f e t t a r m , s c h w a c h ödem a t ö s . B a u c h spitz vorgewölbt; die M u s e , recti dünn, 2 V V von e i n a n d e r a b s t e h e n d . Die ü b r i g e M u s c u l a t u r spärlich, blass, S c h ä d e l d a c h und h a r t e H i r n h a u t n o r m a l . W e i c h e H i r n h ä u t e an d e r Convexität stellenweise g e t r ü b t , in den F u r c h e n s t a r k ödematös. H i r n s u b s t a n z b l u t a r m , s t a r k w ä s s r i g . — H a l s o r g a n e normal.

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I)ie Pericarditis

In der linken Pleurahöhle c. 2 Pfund klare gelbliche Flüssigkeit. Die Spitze und einzelne Stellen der übrigen linken Lunge kurz und fest mit der Umgebung verwachsen. Au der Pleura costalis sehr sparsame, an der diaphragmatica sehr reichliche, kleine, einzeln oder dicht bei einanderstehende, stark prominirende, grauweisse Knötchen. Ebensolche in geringerer Menge an der Pleura pulmonalis. Die Lunge in allen Durchmessern verkleinert, insbesondere der untere Lappen. Das Lungengewebe in der Spitze an einer ungefähr hühnereigrossen Stelle schwarz, luftleer, theils fest, theils brüchig. Das Lungengewebe durchaus frei von Tuberkeln, stark pigmentirt, im obern Lappen ödematös, im untern bis zur Luftleere comprimirt. Bronchien gleichmässig schwach erweitert,. spärliche schleimige Flüssigkeit enthaltend. Bronchialdrüsen grösser, schwarz, hart; eine derselben an der Theilungsstelle der Bronchien durch die Bronchialwand bis an deren Innenfläche hereinragend. — In der rechten Pleura dieselbe Flüssigkeit wie links; die Pleura an allen Stellen wie linkerseits. Die Lunge an mehreren Stellen sehr fest und langfädig mit der Umgebung verwachsen; das untere Ende des obern Lappens verhält sich wie die Spitze der linken Lunge, enthält ausserdem mehrere sackige Bronchiectasieen und einzelne scharf umschriebene bis bohnengrosse käsige Heerde. Der mittlere Lappen verhält sich in seiner vordem Hälfte ähnlich. Das übrige Lungengewebe und die Bronchien wie links. Mehrere Bronchialdrüsen haben die Bronchialwände erster Ordnung ebenso wie linkerseits consumirt. Die äussere Fläche des Pericardium ist an den meisten Stellen, besonders links, mit gleichen Miliartuberkeln besetzt. Das äussere Herzbeutelblatt an den meisten Stellen gegen liniendick, grauroth, sulzig. Der grössere Theil beider Herzbeutelblätter durch eine unregelmässig geschichtete, stellenweise 2"' dicke, grauröthliche, fibrinöse Substanz mit einander verklebt, mit Ausnahme des untern hintern Theils, in welchem sich gegen l'/a Unzen grauröthliche klare Flüssigkeit linden. Das Herz sammt Herzbeutel gegen doppelt grösser. Das Herz selbst ungefähr normal gross. D a s H e r z fleisch blassbraun, sehr mürbe, undeutlich fasrig, gleichmässig f e t t i g e n t a r t e t . Papillarmuskeln linkerseits um die Hälfte kürzer, an den Spitzen sehnig; Sehnenfäden wenig verkürzt und stark verdickt. Klappensegel am Rande ungleichmässlg verdickt. Aortenklappen etwas dicker; Aorta schwach erweitert. Innenfläche stellenweise fettig. Ueber dem hintern und äussern Ende des linken Leberlappens, zwischen diesem und der entsprechenden Stelle des Zwerchfells, findet sich ein querliegender, ovaler, über hühnereigrosser Heerd mit graugelblichem, käsigem, stellenweise pigmentirtem Inhalt und schieferfarbner, fibrösfester Wand. In der Umgebung desselben liegen mehrere, theils stark pigmentirte, theils stellenweise käsige Lymphdrüsen. — In der Bauchhöhle ungefähr 1 Pfund klarer Flüssigkeit. Die Leberkapsel, besonders am vordem Ende des rechten Lappens, stellenweise bis liniendick. Die Oberfläche an den übrigen Stellen undeutlich granulirt. Das Lebergewebe auf dem Durchschnitt fester; die Acini grösstentheils deutlich umschrieben, von sehr wechselnder Grösse, grösstentheils blass grauroth; Centraivene deutlich sichtbar; die grossenLebergefässe wie die Scheide der Lebervene wenig, die der Pfortader sehr stark verdickt. Im Lebergewebe übrigens sparsame, sehr kleine, schwach vorragende Knötchen. Galle sparsam, blass. — Milz normal gross. Kapsel etwas dicker, ihr Gewebe blassbraun, an sehr zahlreichen Stellen fein schwarz pigmentirt. Nieren klein. Kapsel dicker, fester ansitzend. Nierenoberfläche mit zahlreichen flächen Narben, übrigens glatt und blass. Nierenrinde schmaler, weniger deutlich fasrig, fest; die Malpighischen Körper sehr stark injicirt. Pyramiden fest, an den

und die Fettmetamorphose des Ilerzfleisches.

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Papillen geringer Kalkinfarct. An der Oberfläche beider Nieren, besonders der rechten, sparsame sehr feine gelbliche Flecke. Magen normal gross; an der Oberfläche reichlicher grauweisser Schleim. Schleimhaut ziemlich gleichmässig geröthet, wenig verdickt. Magenhäute im Fundus viel weicher. In mehrern Schlingen des obern Jejunum eine braunröthliche, diinne Massigkeit; die Schleimhaut daselbst nur an wenigen Stellen ecchymosirt. An den meisten Stellen des übrigen Dünndarms ziemlich reichlicher Schleim. Dickdarm normal. Uterus am innern Muttermunde massig stark nach vorn geknickt, verhältnissmässig gross; übrigens normal. Tuben und Ovarien ohne besondre Abnormität. 49. F r i s c h e serös-haemorrhagische Pleuritis. A l t e Pericarditis. metamorphose des Herzfleisches.

Fett-

4 0 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t am 27. D e c e m b e r 1869. Körper in der obern Hälfte schwach, in der untern stärker ödematös. In der linken Pleurahöhle c. 3 Pfund serös-liämorrhagisches Exsudat; die Lunge stark comprimirt; die Pleura übrigens mit einer dünnen Fibrinschiclit bedeckt. Rechtseitiger mässiger Hydrothorax. Herzbeutel an der Aussenfläche stellenweise mit zahlreichen kleinen festen Knötchen besetzt. Seine Blätter kurz und ziemlich fest untereinander verwachsen durch eine stellenweise '2'" dicke, graugelbliche, zum Theil vascularisirte, meist älterem Faserstoff ähnliche, theilweise aus denselben kleinen Knötchen bestehende Masse. H e r z e t w a s g r ö s s e r ; s e i n F l e i s c h g l e i c h m ä s s i g u n d z i e m l i c h s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . — Geringer Ascites. Leber etwas grösser, mit einzelnen bis kirschengrossen, scharf umschriebnen, grauröthlichen, weichen, blutreichen Masseil durchsetzt. Geringer Milztumor. 50. Pericarditis u n d Endocarditis. F e t t m e t a m o r p h o s e des H e r z e n s . Miliartuberculose des Pericardium , E n d o c a r d i u m u n d der Leberserosa. l S j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t am 3. J a n u a r 18G3. (Früher mehrmals Gelenkrheumatismus Diagnose: Pericarditis. Plötzlicher Tod.) Körper mittelgross, schlecht genährt; Haut sehr bleich, mit spärlichen sehr blassen Todtenflecken. Schwache Starre. Unterhautzellgewebe massig fetthaltig, überall schwach ödematös; Musculatur spärlich, blass, weicher. Schädeldach und Dura mater normal; weiche Hirnhäute an der Convexität schwach getrübt; Hirnsubstanz blutarm, schwach ödematös, etwas fester. Tonsillen gross, mit massig reichlichen alten Narben; Larynx normal. Schilddrüse in jedem Lappen 3" lang, verhältnissmässig breit und dick, colloid entartet. In der linken Pleurahöhle ungefähr 1 Pfd. klare Flüssigkeit; Lange frei. Oberer Lappen normal gross, unterer um die Hälfte kleiner. Der obere Lappen enthält fast nur in den kleinen Bronchien feinschaumige Flüssigkeit; das übrige Lungengewebe luftleer, braunroth, schwarz pigmentirt, sehr derb anzufühlen. Dieselben Verhältnisse finden sich in noch viel höherem Grade im unteren Lappen. In der Spitze des oberen Lappens ausserdem noch mehrere gleich pigmentirte und verkalkte Stellen. In den Bronchien spärlicher Schleim; Schleimhaut geröthet und geschwollen. Bronchialdrüsen zum Theil stark vergrössert, manche pigmentirt, manche markig weich. — In der rechten Pleurahöhle reichlichere, sonst gleiche Flüssigkeit wie links. Die übrigen Verhältnisse wie links, nur der untere Lappen noch stärker verkleinert und noch stärker comprimirt, auf dem Durchschnitt noch weniger lufthaltig. Bronchien und Bronchialdrüseu wie links.

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I)io Pericarditis

Die vordere Fläche des Herzbeutels ist sehr fest und kurz mit dem Sternum verwachsen ; an dessen Aussenfläche finden sich einzelne verdickte, schwielige, auch mit dendritischen Vegetationen besetzte Stellen, sowie reichliches Fettgewebe. Beide Blätter des Herzbeutels hängen kurz und locker zusammen. Das Parietalblatt ist überall 2 - 3 m a l dicker als normal und gleich dem Visceralblatt an zahlreichen Stellen theils mit älteren Schichten von Faserstoff, theils mit meist sehr kleinen, tuberkelähnlichen Knötchen besetzt. Ueber dem linken Ventrikel ist das Visceralblatt ausserdem gleichmässig roth gefärbt und auf dem Durchschnitt V 2 — 3 / 4 '" dick, fibrös und schwach ödematös. Das Herz selbst ist in allen Durchmessern etwas grösser; der linke Ventrikel um die Hälfte weiter, mit spärlichen Blutgerinnseln. Das Herzfleisch zeigt zunächst dem Pericardium dickes schwach ödematöses Fettgewebe; ist übrigens bläss und weicher. Di« Papillarmuskeln sehnig; die Sehnenfäden wenig verkürzt, massig verdickt; der hintere Klappenzipfel etwas kürzer und gleich dem vorderen mit einer mehrere Linien breiten, grauweissen, dendritischen Vegetation besetzt. Der rechte Ventrikel wenig vergrössert; sein Fleisch weich, wie links; Papillarmuskeln gleichfalls sehnig; Sehnenfäden schwach verdickt. In der Mähe des Pulmonalostium eine Reihe weisser Körnchen; Klappen der Pulmonalis schwach verkürzt. Aortenklappen ebenfalls schwach verdickt, mit gleichen dendritischen Vegetationen wie die Mitralklappe. In der Bauchhöhle gegen 2 Pfd. gleiche Flüssigkeit wie in der rechten Pleura. Die Leber in allen Durchmessern, vorzugsweise in dem von vorn nach hinten, fast um die Hälfte grösser; Kapsel gleichmässig getrübt und stellenweise mit dendritischen Vegetationen und kleinen grauweissen Knötchen besetzt. Lebergewebe auf dem Durchschnitt fester, braunroth, deutlich,acinös. Galle spärlich, dunkel. — Milz schwach vergrössert; Kapsel mässig getrübt; Substanz braunroth und grau gefleckt, von normaler Consistenz. Nieren schwach vergrössert; Kapsel etwas dicker, fester ansitzend; Nierensubstanz ziemlich blutreich; die Rinde etwas breiter, fester. Magen klein, seine Serosa mässig getrübt und verdickt, die Schleimhaut massig gefaltet und stellenweise stärker injicirt. — Der Dünndarm enthält in seinem unteren Ende zahlreiche, höher oben spärliche, theils mässig, theils stark geschwollne solitäre Follikel. Im Dickdarm zahlreiche kleine, narbenähnliche Vertiefungen. 51. Hochgradige Peritonaealtuberculose m i t Darmperforation. Tuberculöse Pericarditis. 1 7 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t am 18. M a i 1862. Körper mittelgross, stark abgemagert. Haut schmutziggraugelb, mit reichlichen blassen Todtenflecken. — Keine Starre. Unterhautzellgewebe fettarm. Musculatur spärlich, bleich. ' Schädeldach normal. Dura mater mässig gespannt. Hirnwindungen über der vorderen Hälfte der Convexität etwas abgeplattet. Die weichen Hirnhäute zeigen längs der Pfeilnaht ziemlich reichliche Pacchioni'sche Granulationen. An allen übrigen Stellen sind die weichen Hirnhäute fleckig getrübt, nur in den Vertiefungen stärker und gleichmässig getrübt, schwach ödematös. Hirnsubstanz in hohem Grade blutarm, mässig ödematös. Hirnhöhlen schwach erweitert, mit klarer Flüssigkeit erfftllt; ihr Ependym etwas dicker. Larynx normal. Schilddrüse schwach colloid entartet. In der linken Pleurahöhle '/s Pfund blassbraune Flüssigkeit, mit einzelnen Fibrinfetzen. Lunge nur an einer Stelle der unteren Hälfte des oberen Lappens langfädig verwachsen. Der obere Lappen enthält reichliche, nach unten abnehmende, meist

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und die FettniPt.iniorphose des Ilerzttcisches.

hirsekorngrosse. in klein™ Gruppen stehende, rnmle oder zackige Tuberkel, in deren Umgebung das Gewebe meist schlaff und frisch infiltrirt ist. Der untere L a p p e n enthält dieselben Tuberkel in geringerer Menge. Das übrige Lungengewebe vollständig blutleer, lufthaltig und stark pigmentirt. In den Bronchien spärliche schleimige Flüssigkeit, Broncliialdrüsen g r ö s s t e n t e i l s vergrössert, käsig, theilweise schwärzlich und fest. In einzelnen mittleren Aestcn der Lungcnarterie des unteren Lappens grauröthliche, mürbe, mit der Wand nicht, zusammenhängende Gerinnsel. — In der rechten Pleurahöhle dieselbe Flüssigkeit wie links. In der rechten L u n g e zahlreichere und grössere Gruppen derselben Tuberkel wie links, in deren Umgebung das Gewebe nieist hämorrhagisch, an anderen Stellen irisch pneumonisch infiltrirt ist. Das übrige Lungengewebe wie links; zum Theil von diffuser grünlicher F a r b e . Im Pericardium 1 Unze dunkler blutiger Flüssigkeit. An einzelnen Stellen des i'arietalblattes, vorzugsweise an seinem oberen linde über den grossen Gefässen und in der Längsfurche des Herzens, quadratlinien- bis über halbquadratzollgrosse Stellen, die zum Theil linienhoch, grau und grauröthlich gefärbt und von der Consistenz älteren Faserstoffes sind. Ausserdem enthält das Viscoralblatt sehr kleine zahlreiche Tuberkel mit hämorrhagischer Umgebung. Visceralblatt über dem rechten Ventrikel ziemlich fettreich. Herz normal gross, von normaler Consistenz; in seinen Höhlen spärliche Blutgerinnsel. Mitral- und Aortenklappen gleichmässig schwach verdickt. Herzfleisch blass, weniger deutlich fasrig, weicher. Grosse Gefässe normal. Bauch massig vorgewolbt, stark gespannt. Beim Eröffnen der Bauchhöhle entweicht stinkende L u f t . Nach der Eröffnung sieht man in der Gegend des Nabels eine liandgrosse Stelle, an welcher sich über den Dlinndarniwindungen schmutzigbraunrothe Flüssigkeit und sehr feine graugelbe Partikelchen linden. Dieselbe Flüssigkeit, circa 2 P f u n d , findet sich an den übrigen abhängigen Stellen der Bauchhöhle. Bei Druck auf die Darmwindungen entleert sich die L u f t aus einer ungefähr dem Nabel eiitsprechemden Stelle, da, wo mehrere Di'inndarmwindungen untereinander fest ZlMlMllGlllliUlgen. Die gesammte Serosa der Bauchwandungen, des Dickdarmes, vorzüglich auch des Dünndarmes schmutzig schwarz g e f ä r b t , von verschieden dicken Fibringerinnseln und zahlreichen bis linsengrossen Gruppen sehr kleiner, grauer oder graugelber Tuberkel besetzt. Die meisten Dünndarniwiudungen hängen ausserdem durch stellenweise grössere Mengen einer graugelben, öfters käsigen Masse zusammen. Der IKinndarm ist übrigens ungefähr von normaler Weite, seine Schleimhaut in den F a l t e n normal gefärbt, an den Stellen zwischen den Falten (von der durchscheinenden Serosa) bläulich. Nur die Schleimhaut des oberen Jejimum ist stärker schwarz pigmentirt. Im E n d e des Ileum zwei linsengrosse frische tuberculöse Geschwüre. Die obengenannte Perforationsstelle reisst bei Ablösen der Di'inndarmwindungen in weiter Ausdehnung ein. Sämnitliche Häute des Dünndarms dicker, aber ziemlich mürbe. Das Ende des Ileum enthält circa 12 mässig piginentirte Peyer'sche Plaques. Mesenterialdrüsen nur theilweise schwach vergrössert, meist blass, stellenweise in der Peripherie stark pigmentirt; Marksubstanz normal. Dickdarm weit; seine Schleimhaut blass, an der F l e x u r a sigmoidea und im Rectum stellenweise schwach gesehwollen, mässig injicirt. Magenschleimhaut normal. Die Leber hängt mit dem Zwerchfell kurz und locker zusammen. Zwerchfellund Leberserosa mit zahlreichen Gruppen kleiner, meist graugelber Tuberkel besetzt. Einzelne bis zweierbsengrosse graugelbe Tuberkel erstrecken sich 2"' ins Lebergewebe hinein. Letzteres sehr blutarm, grauröthlich. deutlich acinös, enthält sehr spärliche graue Miliartuberkel. Die Messerklinge wird schwach fettig beschlagen. Galle reichlich, grün. dünn. — Milz i 1 / ^ ' lang, auf ihrer Kapsel dieselben Tuberkel W a g n e r , Fettherz.

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Dio l'erieawlitis unii die Fettinetaniorphose des HcrzHcisclios. wie auf der Leberkapsrl. Gewebe braunroth, blutarm, sonst normal. Nieren normal gross. Kapsel normal: Oberfläche blass; Substanz blutarm, schlaff', weicher. Harnwege und Blase normal. Retroperitonaealdrüsen gleich den Mesenterialdrüsen. An der vorderen Fläche der linken Hälfte des Hodensackes ein über linsengrosses Geschwür mit dünnen Rändern; dasselbe hängt mit einer über bohnengrossen Höhle zusammen, die mit gelblichem käsigem Eiter erfüllt ist; letztere endlich bildet den peripherischen Theil einer 1" dicken, peripherisch weichen, im Centrum festeren, trocknen gelblichen Masse, die an Stelle des linken Nebenhodens liegt. Der Hoden ist etwas comprimirt, erscheint sonst normal. Ebenso der Samenleiter, sowie die rechtseitigen Genitalien.

Dass nicht bei jeder Pericarditis eine Fettmetamorphose des Herzfleisches vorhanden ist, geht theils aus theoretischen Gründen hervor, theils beweisen dies einzelne, aus andern Ursachen tödtlich abgelaufne Fälle. Z . B . 26 1 / 2 jähriger Mann, welcher 6 Wochen vor dem Tode an acutem Gelenkrheumatismus, später an Pericarditis erkrankte und an einer Hämoptyse starb. Die Seetiou zeigte in der Mitte des rechten obern Lungenlappens eine kleinwallnussgrosse, mit Blutgerinnseln erfüllte Caverne, sowie in der ganzen rechten Lunge spärliche ältere miliare und grössere Tuberkel. Linke Lunge normal. Die Herzbeutelbhitter durch eine dicke Fibrinschicht verklebt; Herz etwas breiter; frische geringe Fndocarditis der Mitralis; das Herzfleisch für das blosse Auge und bei der microscopisclien Untersuchung normal. Tuberculöses Geschwür des oberu Jejunum.

Die Hindernisse im Lungenkreislauf n. tl. l-'ottniet. iL Ilerztloisclies.

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Die Hindernisse im Lungenkreislauf, meist mit consecutiver Dilatation und Hypertrophie des rechten Ventrikels und die Fettmetamorphose des letzteren. Unter denjenigen Störungen der Lungen, welche eine länger dauernde Behinderung des Blutlaufes durch dieselben und weiterhin Dilatation, meist mit folgender Hypertrophie, des rechten Ventrikels zur Folge haben, fand ich als die häufigste d i e sog. c h r o n i s c h e P n e u m o n i e m i t s a c k i g e n B r o n c h i e c t a s i e e n , vorzugsweise der obern Lappen, und mit gewöhnlichem chronischen Catarrh der andern Bronchien, meist auch mit späterer Tuberculose, bald nur der Lungen, bald auch des Darms und anderer Theile. Die chronische Pneumonie, welche in den meisten Fällen Folge der sackigen Bronchiectasieen ist, besteht in reichlicher Neubildung von interlobulärem und meist auch interalveolärem Bindegewebe mit consecutiver Obliteration zahlreicher Gefasse und dadurch bewirkter Pigmentirung (sog. Pigmentinduration). Die Tuberculose der Lungen, welche der chronischen Pneumonie nicht selten folgt, besteht bald in den gewöhnlichen miliaren Tuberkeln, bald aber ist es eine mehr diffuse Tuberkelbildung, meist mit gleichzeitiger oder consecutiver pneumonischer Infiltration der betreffenden Alveolen. Häufig endlich kommen auch lobuläre Pneumonieen in zahlreicher Menge und in sehr verschiednen Stadien, besonders oft in sog. Tuberculisirung, vor. In der Mehrzahl der von mir beobachteten Fülle fand sich zugleich meist nur einseitiges, selten beiderseitiges pleuritisches Exsudat, fast immer mit stärkerer Verkleinerung, wenigstens des untern Lappens. Diese Verkleinerung war aber meist nicht so stark, wie bei bisher normalen Lungen, sondern meist gehindert durch die theilweise Verdichtung des Lungengewebes. Besonders häufig hatte dann die Lunge die sog. Cylindergestalt. — War die Pleuritis altern Datums und einseitig, so trat nicht selten noch Emphysem der andern Lunge hinzu, wenn dessen Zustandekommen nicht durch alte vielfache Verwachsungen, durch zahlreiche chronische Entzündungsheerde u. s. w. gehindert war. Der rechte Ventrikel ist bei der in Rede stehenden Affection bald einfach dilatirt, bald zugleich hypertrophisch. Im letzteren Falle ist die Hypertrophie selten rein, sondern entweder ist das Muskelfleisch colloid entartet ( R o k i t a n s k y ) , oder es findet sich neben der Neubildung von

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Die Hindernisse im Lungenkreislauf

Muskelfasern zugleich eine vermehrte Neubildung von Bindegewebe — welche beide Zustände vorzugsweise die sog. cautschukälmliche Beschaffenheit des rechten Ventrikels bedingen. Durch diese Beschaffenheit des rechten Ventrikels entstellen dann häufig theils die sog. globulösen Vegetationen, theils die bekannten Sfcuiungshyperämieen in Leber, Milz und Nieren. Letztere erreichen aiier meist nicht die hohen Grade, wie bei wirklichen Felllern der venösen Klappen und Ostieu des linken oder rechten Ventrikels. Wahrscheinlich ist meist auch Stauungshyperämie der Kranzvenen des Herzens vorhanden. Besonders häufig aber kommt hier Thrombose der Venen einer oder beider Unterextremitäten, oder der Beckenvenen oder anderer Venen vor. Bisweilen endlich erstreckt sich die Stauung vom rechten nach dem linken Ventrikel, welcher dann gleichfalls dilatirt, selten zugleich hypertrophisch wird. Seltenere begleitende Zustände der chronischen Pneumonie mit sackigen Bronchiectasieen sind secundäre Tuberkel in zahlreichen Organen; — in Folge der langen Eiterabsonderung in den Bronchiectasieen Speckentartung von Milz, Nieren und Leber u. s. w. Der fragliche Zustand betrifft nicht nur ältere Individuen, sondern kommt in jedem Lebensalter, besonders häufig zwischen dem 20. und 30. J a h r e vor. In ungefähr einem Sechstel aller von mir beobachteten Fälle (38 a n Zahl) fand ich Fettmetamorphose des erweiterten und fast immer mehr oder weniger hypertrophischen rechten Ventrikels. In einem zweiten Sechstel aller Fälle kam gleichzeitig Fettmetaniorphose des normal weiten oder des erweiterten linken Ventrikels vor. Die Fettmetaniorphose des rechten Ventrikels war fast stets punet- oder netzförmig, die des linken ebenso oder häutiger gleichmässig. Erstere war wohl meist chronisch, letztere meist acut. 52. Chronische Tuberculose von Lungen und Darmcanal. Rechtseitiges Fettherz. 6 4 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 21. M ä r z 1P57. Körper an den untern Extremitäten massig ödematös. Schädel- und Halsorgane normal. Lungen, vorzugsweise in den Oberlappen, durchsetzt von zahlreichem schwieligen Streifen und von frischen und älteren, vielfach tuberculisirenden, Infiltraten. Chronische Bronchitis mit gleichmässiger Erweiterung, besonders der überlappen. — H e r z b r e i t e r , im r e c h t e n V e n t r i k e l w e i t e r , t h e i l s f e t t i g e n t a r t e t , theils mit reichlichem s u b p e r i c a r d i a l e n Fettgewebe. Zahlreiche kleine und grosse tuberculose Geschwüre des untern Ueuin. Ausgebreitete tuberculose Verschwörung des Cöcum. Stark pigmentirter Polyp der Schleimhaut des Cöcum. Tuberculose der Mesenterialdrüsen.

und die Fettmetamorphose des llerztleisches.

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53. Chronische Tuberculose. Chronische Bronchitis. Erweiterung und Fettmetamorphose des rechten Ventrikels. 25jii l i r i g e r M a n n , s e c i r t am 30. J u n i 1862. Körper stark abgemagert. Schädel- und Hulsorgane normal. Linke Lunge allseitig verwachsen, kleiner, rechte frei, massig emphysematös. In beiden Spitzen massig reichliche alte Cavernen, besonders links. In den Uberlappen reichliches, in den Unterlappen spärliches pigmentindurirtes Gewebe mit zahlreichen altern Miliartuberkeln und einzelnen grösseren käsigen Heerden. Intensive chronische Bronchitis. cyliudrische und stellenweise sackige Erweiterung der Bronchien. — H e r z um die Hälfte breiter durch D i l a t a t i o n u n d H y p e r t r o p h i e d e s r e c h t e n V e n t r i k e l s . A l l e M u s k e l f a s e r n desselben undeutlich quergestreift, v o n m a s s i g r e i c h l i c h c n F e 11 m o 1 e e ii 1 e n g 1 e i c. h m ä s s i g d u r c h s e t z t . Einzelne Muskelfasern des sonst normalen linken Ventrikels schwach fettig. Klappen und grosse Gefässe normal. — Massig reichliche Miliartuberkel von Leber, Milz und Nieren. Im mittlem lleum ein vernarbendes, im Dickdarm c. 15 tlieils ältere, theils vernarbende tuberkulöse Geschwüre.

54. Chronische Lungentuberculose. Erweiterung und Fettmetamorphose des rechten Ventrikels. c. 4 0 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 21. M ä r z 1860. Körper abgemagert, an den untern Extremitäten ödematös. Schädel- und Kachenorgane normal. Grosses einfaches Geschwür an der hintern Larynxwand. Allseitige Verwachsung beider Lungen. Frische fibrinöse Pleuritis linkerseits. In beiden Oberlappen grosse alte Cavernen. Im übrigen Theil beider Lungen einzelne tuberculose Infiltrate und zahlreiche frische und ältere Miliartuberkel. Chronische Bronchitis. — Herz breiter, im r e c h t e n V e n t r i k e l w e i t e r , a n z a h l r e i c h e n ¡Stellen z u n ä c h s t dem Kndocardiuni gelb p u n e t i r t und g e s t r e i f t . .Daselbfit, im rechten Vorhof und Herzobr zahlreiche rothe und gelbe globulöse Vegetationen. Geringer Ascites. Leber und Nieren kleiner, fester, blass (Pat. hatte Albuminurie). In beiden Cruralvenen ältere Thromben.

55. Chronische Tuberculose der Lungen. Linkseitiges Pleuraexsudat. Partielle Pettentartung des rechten Ventrikels. 2 0 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t am 11. O c t o b e r 1861. Körper gross, stark abgemagert. Haut bleich; violette Todtenflecke; starke Starre. Unterhautzellgewebe fast fettlos. Musculatur spärlich, blass. Schädeldach an der Innenfläche mit reichlichem villösen Osteophyt. Dura mater fester ansitzend, etwas dicker. Weiche Hirnhäute an Convexität und Basis mässig getrübt. Hirnsubstanz verhältnissmässig blutreich, sonst normal. Die vordere und hintere Fläche, sowie die Seiten der Larynxschleimhaut sind mit reichlichem eitrigen Schleim bedeckt, darunter fein granulirt und flach exuleerirt. An den hintern E n d e n beider untern Stimmbänder linden sich zwei kaffeebohnengrosse, den Knorpel biossiegende Ulcera. Die übrige Larynxschleimhaut enthält vorn eben solche Granulationen, und an der hintern Fläche mehrere bis 1 • " ' grosse, tiefe, zum Theil deutlich tuberculose Geschwüre. In der linken Pleurahöhle findet sich eine abgesackte, gegen 2 Pfund blutig-eitrige Flüssigkeit enthaltende Höhle, auf der linken Seite mit. einer liniendicken älteren

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Die Hindernisse im Lungenkreislauf

fibrinösen Schicht bekleidet. Im übrigen Tlieil d e r L u n g e sind die Costal- und l'uhiionalpleura 1 — V I . " ' dick, fest mit einander verwachsen, stark vascularisirt. Lunge in allen Durchmessern etwa um die H ä l f t e kleiner. In i h r e r Spitze eine über ganseigrosse Hohle mit eitrigem Inhalt und glatter, fast nur aus P l e u r a bestehender Wand. Das übrige Gewebe ist überall, besonders im obern L a p p e n , mit älteren miliaren T u berkeln, sowie mit frischen und älteren tuberculösen Infiltraten durchsetzt, dazwischen stellenweise stark pigmentirt und indurirt. Sämmtliche Bronchien enthalten reichliche blutig-schleimige Flüssigkeit; die meisten sind gleichmässig und ziemlich stark erweitert. Die Schleimhaut der grössern verhält sich wie die Trachealsclileimhaut. — Die rechte L u n g e ringsum kurz und massig fest verwachsen, normal g r o s s ; in ihrer Pleura sparsame E x t r a v a s a t e . In der Lungenspitze eine hühnereigrosse, gleiche, und mehrere kleinere Cavernen wie links. L u n g e n g e w e b e wie links, n u r an zahlreichen Stellen frisch pneumonisch. Bronchien wie links. Bronchial- und Mediastinaldrüsen stark vergrössert, meist grauroth, feucht, weich, stellenweise schwarz, fest. Herzbeutel allseitig k u r z und ziemlich fest verwachsen. Herz normal gross, schlaff, unter dem Visceralblatt stellenweise kleine E x t r a v a s a t e . In allen Herzhöhlen massig reichliche Gerinnsel. An der Vorhoffläche des v o r d e m Zipfels der Mitralklappe finden sich mehrere bis 3 " ' lange, 1"' breite und 1 " ' hohe, graurothe, condyloinähnliche, massig fest aufsitzende E x c r e s c e n z e n . Ebensolche, meist erbsengrosse, an der Vorhoffläche der Tricuspidalis. Herzfleisch bleich, links n o r m a l ; i m r e c h t e n Ventrikel einige '/«•" grosse, gelbliche, vollständig fettig entartete S t e l l e n . Klappen und grosse Gefässe normal. In der Bauchhöhle einige Unzen klare Flüssigkeit. Leber normal gross. Kapsel stellenweise getrübt. Gewebe grauroth, undeutlich acinös, homogen, matt, glänzend, mit sehr zahlreichen kleinen Miliartuberkeln d u r c h s e t z t . Galle massig reichlich, blass; Schleimhaut stellenweise fettig. — Milz normal gross. Gewebe grauroth., etwas fester, schwach glänzend (nicht speckig). Linke Niere normal gross. Kapsel fester a n s i t z e n d ; Oberfläche s t a r k gerötliet. Rindensubstanz braunroth, fest, mattglänzend. In Rinde und anstossenden Pyramiden eine gegen kirschengrosse, scharf begrenzte, graugelbe, käsige Stelle. Reckte Niere blasser als die linke, ohne Tuberkelinfiltrat, sonst ebenso. Magenschleimhaut stellenweise stark geröthet. Schleimhaut des obern Dünndarms gleichmässig fein schwarz punetirt; die des untern stellenweise stark injicirt; ausserdem etwa ein Dutzend, ' / i D " grosse, frische und ältere tuberculöse Geschwüre enthaltend. Im Coecum und im Anfangstheil des Colon ascendens zahlreiche, im übrigen Colon ascendens sparsame, theils ebensolche, theils Iinsengrosse Geschwüre. Die untern Mesenterialdriisen frisch und älter tuberculös.

68. Allgemeine Tuberculöse. F e t t h e r z . 2 4 V 2 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 14. F e b r u a r 1863. Körper stark abgemagert. H a u t bleich, mit starken Todtenflecken; schwache Starre. Unterhautzellgewebe fettarm ; M u s c u l a t u r spärlich, blass. Schädeldach dick, stellenweise besonders an d e r Vorderseite und Innenfläche mit villösem Osteophyt. Weiche Hirnhäute an der Convexität an zahlreichen Stellen stark getrübt, mit reichlichen Granulationen. H i r n s u b s t a n z blutarm, sonst normal. Rachenorgane normal. In den Tonsillen zahlreiche alte N a r b e n ; Kehldeckel in seiner Schleimhaut an der Vorder- und Hinterfläche massig geschwollen und gleichmässig schwach injicirt. Am unteren E n d e des L a r y n x mehrere, zum Theil halbwallnussgrosse, theils stark pigmentirte, theils tuberculöse Lymphdrüsen.

Hiul die F e t t m e t a m o r p h o s e dos Herztleisches.

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Linke Lunge vielfach und massig fest mit der Umgebung verwachsen, n o r m a l gross, im oberen L a p p e n einzelne, im u n t e r n noch spärlichem, erbscn- bis wallnussgrosse, luftleere Heerde, welche in einer pigmentindurirten Masse graugelbe, vielfach confluirende Miliartuberkel und erweiterte, mit eitriger F l ü s s i g k e i t erfüllte Bronchien enthalten. An einer Stelle der Spitze, sowie des hintern mittleren Theils des oberen L a p p e n s ist das Gewebe in der A u s d e h n u n g von 1 — 2 G " in eine graulichbraune, geruchlose, grösstentheils sulzigweiche, nicht scharf begrenzte Masse verwandelt. I m unteren L a p p e n finden sich ziemlich zahlreiche, bis V i D " grosse, meist scharf begrenzte, dunkelrothe, luftleere, in verschiedenen Graden erweichte Stellen. D a s übrige Lungengewehe lufthaltig, massig b l u t h a l t i g und massig pigmentirt. Die übrigen Bronchien normal weit, mit massig reichlicher, eitriger, stellenweise blutiger F l ü s s i g k e i t ; Schleimhaut wenig g e r ö t h e t . B r o n e h i a l d r ü s e n miissig vergrössert, ziemlich gleiclimässig schwach p i g m e n t i r t , von n o r m a l e r Consistcnz. — Die rechte L u n g e ist ü b e r dem ganzen oberen L a p p e n k u r z und f e s t verwachsen, übrigens frei. D e r obere L a p p e n e n t h ä l t in seiner Spitze eine ganseigrosse, mit käsiger Masse beschlagene, d a r u n t e r glattwandige und stark injicirte Caverne, an der stellenweise noch R e s t e von käsig infiltrirtem Lungeiigewebe sitzen. In der n ä c h s t e n Umgebung m e h r e r e ähnliche kleinere Höhlen. D e r ü b r i g e T h e i l dieses L a p p e n s fast vollständig l u f t l e e r : er e n t h ä l t in einem s c h i e f e r i ä r b e n e n , schlaff infiltrirten Gewebe ziemlich reichliche, meist gleichmässig vertheilte, s e h r k l e i n e bis erbsengrosse, gelbe und graugelbe T u b e r k e l . D e r mittlere und untere L a p p e n e n t h ä l t dieselben Massen, wie der linke obere L a p p e n , nur in reichlicherer ^Menge. Die übrigen Verhältnisse wie links. S t ä r k e r e Bronchitis. Herzbeutel mit g e r i n g e r Menge k l a r e r Flüssigkeit. Visceralblatt ziemlich gleichmässig getrübt. In beiden H e r z h ä l f t e n spärliche Gerinnsel. Das E n d o c a r d i u m des linken Ventrikels vielfach schwach g e t r ü b t ; die Herzhöhlen etwas weiter; d a s H e r z f l e i s c h beiderseits etwas d i c k e r , s e h r b l e i c h , w e n i g e r d e u t l i c h faserig, w e i c h e r , g l e i c h m ä s s i g u n d m ä s s i g s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Klappen und grosse G e t ä s s e normal. U n t e r l e i b ziemlich s t a r k a u f g e t r i e b e n ; in der Beckenhöhle einige Unzen k l a r e r F l ü s s i g k e i t . Die D ü n n d a r m Windungen sämmtlich weit, vielfach mässig injicirt und mit A u s n a h m e der oberen Schlingen mit einer d ü n n e n , ziemlich festaufsitzenden, blassen S u b s t a n z b e d e c k t ; stellenweise, namentlich über den der Schleimhautfläche e n t s p r e c h e n d e n G e s c h w ü r e n , mit meist s e h r undeutlichen f r i s c h e n Miliartuberkeln besetzt. L e b e r in allen D u r c h m e s s e r n um die H ä l f t e grösser, an der Ober- und Schnittfläche blass, die Messertdinge s t a r k fettig beschlagend, deutlich acinös. N u r an d e r Oberfläche spärliche Miliartuberkel. Galle spärlich, dickflüssig. — Milz normal gross, d ü n n ; Kapsel schwach g e t r ü b t . Gewebe b r a u n r o t h , sehr b l u t a r m , von n o r m a l e r Consistenz. Nieren normal gross; K a p s e l d i c k e r , fester ansitzend. Rinde an der Oberfläche bleich; stellenweise undeutlich flach g r a n u l i r t . Schnittfläche etwas b r e i t e r , blass, homogen, fester. P y r a m i d e n n o r m a l g r o s s ; an den Papillen stellenweise K a l k i n f a r c t . Magen gross; S c h l e i m h a u t sehr bleich, vielfach fein warzig, sonst n o r m j l . Im D ü n n d a r m reichliche blassgelbe Flüssigkeit. D a s unterste Drittel des D ü n n d a r m s b e s t e h t zum grössten Theile a u s alten tuberculösen Geschwüren. Dieselben liegen meist quer, sind linien- bis m e h r e r e Zoll breit; i h r Grund e n t h ä l t meist n u r noch s p ä r liche Reste von infiltrirtem submucösen Gewebe; die R ä n d e r sind dicht g r a n u l i r t . N a c h oben zu spärlichere gleiche Geschwüre. E b e n s o i m C o e c u m , Colon und M a s t d a r m . U t e r u s normal g r o s s ; a m inneren M u t t e r m u n d schwach nach vorn g e k n i c k t ; Schleimhaut mässig pigmentirt. Appendices des Uterus normal.

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Die H i n d e r n i s s e im Lungenkreislauf

67. Chronische Lungentuberculose, besonders linkerseits. Tuberculöshämorrhagische Peritonitis. Erweiterung und Verfettung des Herzens ö l j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m Ü7. S e p t e m b e r

1862.

Körper mittelgross, stark abgemagert, an den Knöcheln und dem untern Tlieil der U n t e r s c h e n k e l schwach ödematös. H a u t g r a u g e l b l i c h . dünn, mit reichlichen blassen T o d t e n f l e c k e n ; schwache Starre. Unterhautzellgcwebe fettlos, Musculatur spärlich, blass. Schädeldach etwas dicker, mit n o r m a l e r Diploe. Im mittleren Theile der Aussenfläche beider Scheitelbeine ist eine c. 3 D " grosse, a u s zahlreichen flachen N a r b e n bestehende Stelle; zwei halbneugroschengrosse, flache N a r b e n an der linken Schuppe des Stirnbeins. T a b u l a vitrea normal. D u r a m a t e r etwas dicker; weiche Hirnhaute an der Convexität vielfach getrübt, und zwischen den W i n d u n g e n massig ödematös. H i r n s u b s t a n z b l u t a r m , ödematös, sonst normal. R a c h e n o r g a n e n o r m a l ; ebenso der L a r y n x . Schilddrüse etwas grösser, gleichmassig colloid e n t a r t e t . L i n k e L u n g e allseitig k u r z und fest verwachsen, oberer Lappen in der Spitze von reichlichen, im übrigen Tlieil von sparsamen pigmentindurirten Stellen und älteren T u b e r k e l g r u p p e n d u r c h s e t z t ; das übrige Gewebe desselben theils hochgradig ödematös, theils schlaff und frisch infiltrirt. U n t e r e r L a p p e n blutreich, massig ödematös. mit spärlichen T u b e r k e l g r u p p e n . Massige chronische Bronchitis. Bronchialdrüsen gross, schwarz und fest. — Rechte L u n g e längs des h i n t e r e n Theils des oberen Lappens und ü b e r dem ganzen mittleren L a p p e n d u r c h eine bis liniendicke ödematöse Bindegewebsschwarte verwachsen. N u r in der Spitze eine gegen wallnussgrosse, im übrigen Theil s e h r sparsame erbsengrosse Gruppen von äJteren miliaren Tuberkeln und p i g m e n t i n d u r i r t e m Gewebe. Uebriges Lungengewebe lblutreich, stark ödematös. Bronchien und Bronchialdrüsen wie links. Im Herzbeutel spärliche Flüssigkeit, Visceralblatt gleiehmüssig getrübt. Herz in allen D u r c h m e s s e r n um die H ä l f t e grösser, mit reichlichen Gerinnseln; linker Ventrikel um die H ä l f t e dicker und weiter, s e i n F l e i s c h g l e i c l i m i l s s i g g e l b r ö t h 1 i c h , w e i c h e r (gleichmässig und massig fettig entartet), n u r a n w e n i g e n S t e l l e n f e i n g e l b p u n e t i r t . R e c h t c r Ventrikel normal weit; an der Spitze zahlreiche gelbliche glohulöse Vegetationen. S e i n F l e i s c h f a s t d u r c h a u s i n d e n S c h i c Ilten z u n ä c h s t dem E n d o c a r d i u m f e i n g e l b gefleck't, v o r z u g s w e i s e an d e n P a p i l l a r m u s k e l n u n d F l ei s c h b a l k e n . Alle Klappen stellenweise schwach verdickt. Grosse Gefässe normal. In der Bauchhöhle c. 2 P f u n d braunröthliche, schwach trübe Flüssigkeit. Das Parietalblatt mit einer dünnen, braunrothen, leicht abstreifbaren Substanz überzogen und von sehr zahlreichen, meist gleichmässig vertheilten, zum Tlieil auch in Gruppen sitzenden, einzeln liegenden oder z u s a m m e n f a s s e n d e n , meist gegen hirsekorngrossen T u b e j k e l g r a n u l a t i o n e n besetzt. Wesentlich gleich verhält sich auch die Serosa des D ü n n d a r m s , Dickdarms, der Blase, w ä h r e n d sich an den übrigen Organen die Granulationen in viel geringerer Menge finden. — L e b e r klein, mit der Umgebung vielfach verwachsen; i h r Gewebe schwach m u s c a t n u s s f a r b e n , deutlich acinös, die Messerklinge schwach fettig beschlagend; die Acini klein. Galle reichlich, schwarzbraun, dickflüssig. — Milz etwas grösser; ihr Gewebe blassroth, etwas weicher. Linke N i e r e normal gross. Oberfläche m i t einzelnen flachen Narben, llinde blass; Malpighi'sche Körper deutlich injieirt. A m oberen E n d e eine G r u p p e kleiner

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und d i e F c t t m e t a n i o r p h o s e dos HerzHeisc lies. f r i s c h e r und r i n g e g e n b o h n e n g r o s s e r g e l b e r , w e i c h e r T u b e r k e l .

Rechte Niere ebenso,

o h n e T u b e r k e l ; an e i n e r S t e l l e der R i n d e eine e r b s e n g r o s s e C l i o l e s t e a r i n c y s t e . M a g e n k l e i n ; s e i n e S c h l e i m h a u t g r ö s s t e n t h e i l s m a s s i g injicirt, p i g n i e n t i r t u n d g e schwollen. — Dünndarm eng; seine Schleimhaut zeigt reichlichen blassgrünen, S c h l e i m ; die d e r o b e r e n H ä l f t e ist m a s s i g s c h w a r z piginentirt.

zähen

Nirgends Geschwüre.

— Im D i c k d a r m r e i c h l i c h e r K o t h ; ä h n l i c h e r S c h l e i m in g e r i n g e r e r M e n g e ; z a h l r e i c h e Kollicularnarben.

In der u n t e m Hälfte zahlreiche Stellen schwarz g e f l e c k t .

Im l i n k e n H o d e n , in d e r N ä h e d e s N e b e n h o d e n s , e i n z w e i e r b s e n g r o s s e r , g r ö s s t e n theils gelber, scharf umschriebener Tuberkel.

Rechter Hode normal.

58. Allgemeine Tuberculoae. Fettherz. üSjähriger Mann, Körper mittelgross, blassen Todtenfiecken.

s e c i r t a m 7. A p r i l

ziemlich stark abgemagert.

1862.

Haut bleich, mit

sparsamen

Starke Starre.

Schädeldach etwas dicker und fester. Dura mater normal.

Weiche

Hirnhäute

an d e r C o n v e x i t ä t s c h w a c h g e t r ü b t ; au der B a s i s , b e s o n d e r s z w i s c h e n C h i a s m a u n d l'ons, theil s s c h w a c h g e t r ü b t , t h e i l s a u s d ü n n e r grauer, m i t e i n z e l n e n T u b e r k e l n d u r c h setzter Substanz bestehend.

Ali d e r C o n v e x i t ä t

finden

sich z w i s c h e n den Hirnwin-

d u n g e n u n d d e r a n g r e n z e n d e n H i r n s u b s t a n z g e g e n 6 bis k a f f e e b o h n e n g r o s s e ,

grau-

g e l b e , t h e i l s f e u c h t e , t h e i l s k ä s i g e S t e l l e n , in deren U m g e b u n g R i n d e n - u n d M a r k s u b s t a n z rotli e r w e i c h t ist.

D i e übrige Hirnsubstanz weicher, blutarm; die Hirnhöh-

len g e g e n J o p p e l t w e i t e r , ihre U m g e h u n g a n den m e i s t e n S t e l l e n w e i s s e r w e i c h t . Ilalsorgane normal. Linke Lunge stellenweise verwachsen.

I n der S p i t z e m e h r e r e s e h r k l e i n e

bis

w a l l n u s s g r o s s e s c h w i e l i g e S t e l l e n ; in d e r e n U m g e b u n g m i t k ä s i g e r S u b s t a n z e r f ü l l t e sarkige Bronchiectasieen.

Im oberen Lappen sparsame, gleichmässig vertheilte Grup-

pen ä l t e r e r m i l i a r e r T u b e r k e l ; e b e n s o l c h e in g l e i c h e r M e n g e im u n t e r e n

Lappen.

Das übrige L u n g e n g e w e b e an den meisten Stellen blutarm, an einzelnen Stellen blutr e i c h e r , a n d e r B a s i s s c h l a f f infiltrirt. B r o n c h i e n an d e n m e i s t e n S t e l l e n

spärliche,

an d e r Hasis r e i c h l i c h e eitrige F l ü s s i g k e i t e n t h a l t e n d , a n l e t z t e r e r S t e l l e s t a r k c y l i n d r i s c h e r w e i t e r t ; ihre S c h l e i m h a u t stark g e r ö t h e t und g e s c h w o l l e n .

Brouchialdrüsen

niässig vergrössert, fester, schieferfarben. — Rechte L u n g e an zahlreichen k u r z und m ü s s i g

fest verwachsen.

Tuberkeln besetzt.

P l e u r a mit m a s s i g

reichlichen,

meist

Stellen frischen

D a s L u n g e n g e w e b e enthält dieselben Tuberkel wie links, ausser-

d e m e i n z e l n e bis e i g r o s s e schlaff iniiltrirte S t e l l e u , u n d i m h i n t e r n T l i e i l e d e s o b e r e n Lappens eine wallnussgrosse sackige Bronchiectasie. Bronchien und D r ü s e n wie links. Im Herzbeutel eine geringe Menge messern etwas grösser, Beide Ventrikel

weiter.

stark fettig entartet. Bauch ziemlich

klarer Flüssigkeit.

s e h r schlaft'; l i n k s s p ä r l i c h e , Fleisch

beiderseits

Herz in allen

rechts reichliche

bleich,

Durch-

Gerinnsel.

auffallend

weich,

K l a p p e n und g r o s s e G e f ä s s e n o r m a l .

stark a u f g e t r i e b e n .

Das Parietalblatt des Peritonaeum

überall

k u r z und m ä s s i g f e s t m i t d e n u m l i e g e n d e n T h e i l e n z u s a m m e n h ä n g e n d ; b e s e t z t

mit

s e h r z a h l r e i c h e n , s e h r k l e i n e n bis V s D " g r o s s e n , d ü n n e n , b i s J / 2 "' d i c k e n , r u n d l i c h e n , u n r e g e l m ä s s i g z a c k i g e n u n d v i e l f a c h c o n f l u i r e n d e n g r a u g e l b e n M a s s e n , die a u f d e m D u r c h s c h n i t t glatt, f e u c h t o d e r s c h w a c h k ä s i g sind, z w i s c h e n d e n e n d a s P e r i t o n a e u m n i ä s s i g injicirt ist.

D i e s e l b e n M a s s e n f i n d e n sich a n a l l e n s i c h t b a r e n S t e l l e n d e s D ü n n -

und D i c k d a r m s , b e s o n d e r s d e s e r s t e r e n , d e s s e n W i n d u n g e n d u r c h d i e s e l b e n s e h r k u r z und n i ä s s i g f e s t u n t e r e i n a n d e r z u s a m m e n h ä n g e n .

überall

N a c h d e m oberen Theile

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Die Hindernisse im Lungenkreislauf

des l'eritonaeum zu und an der Peritonaealfläche des Zwerchfells zahlreiche, ineist kleine weisse Miliartuberkel. Die Leber hängt mit allen umliegenden Theilen kurz und massig fest zusammen. Der Durchmesser von vorn nach hinten massig vergrössert, Dickendurchniesser geringer. Gewebe sehr schlaff durchsetzt von sehr zahlreichen kleinen Miliartuberkeln, und massig reichlichen bis erbsengrossen Körpern, welche aus einer verhältnissmässig dicken, grauweissen, feuchten Rinde bestehen und einen dunkelgrünen, dünn- oder dickflüssigen Inhalt haben. Das übrige Lebergewebe blass, sehr schlaft', blutarm. Galle massig reichlich, sehr dick und dunkel. — Milz ringsum sehr kurz und fest verwachsen, um die Hälfte grösser; an ihrer Oberfläche und im Innern zahlreiche kleine grauweisse Tuberkel; übriges Gewebe grauroth und weicher. Linke Niere etwas kleiner, Kapsel normal, an der Oberflüche massig reichliche kleine Tuberkel, welche nur wenig weit sich in die Rindensubstanz fortsetzen. Diese und die Pyramiden blutarm, fester. Rechte Niere ebenso wie links; auch im Innern der Rindensubstanz einzelne Tuberkel. Serosades Magens mit denselben Tuberkeln wie das übrige Peritonaeum. Schleimhaut etwas dicker, schieferfarben, mit zähem Schleim überzogen. Nur im untern Ileum einzelne bis ' / » • " grosse, frische tuberculöse Geschwüre. Uebrige Schleimhaut des Dünndarms schwach pigmentirt, sonst normal. Alle Darmhäute leicht zerreisslich. Dickdarm ohne Geschwüre. Mesenterialdrüsen nur massig vergrössert, weicher, sonst normal. — Retroperitonaealdrüsen normal.

59. Allgemeine Tuberculöse. Fettmetamorphose des Herzens. 4 9 j ä h r i g e l - M a n n , s e c i r t a m 13. M a i 1860. Körper abgemagert, an den Unterextremitäten schwach ödeniatös. Im s u b c u t a n e n B i n d e g e w e b e u n d in d e n o b e r f l ä c h l i c h e n M u s k e l n d e r W a d e n u n d K n ö c h e l (andre Muskeln wurden nicht untersucht) b i s h a n d g r o s s e , z i e m l i c h f r i s c h e B l u t e r g ü s s e . — Schädel- und Halsorgane normal. — In der linken Pleura costalis, diapliragmaticä und pulmonale zahlreich« frische Miliartuboiltnl. In der Lungenspitze massig reichliche grosse umschriebene Knoten, welche in schwieligem pigmentirten Gewebe frische und ältere Miliartuberkel enthielten. Ebensolche kleinere Knoten in der ¡ihrigen Lunge. Rechte Lunge emphysematös und mit reichlicheren gleichen Knoten. Chronische Bronchitis. — S e h r a u s g e b r e i t e t e p u n c t i r t e Fe11metamorpliose des g a n z e n r e c h t e n , g l e i c h m ä s s i g e s c h w ä c h e r e d e s l i n k e n V e n t r i k e l s ; mässige Erweiterung beider Ventrikel. Massig reichliche globulöse Vegetationen in der Spitze des rechten Ventrikels. — Mässig reichliche Miliartuberkel der Leber. Geringer Milztumor. — Chronischer Magencatarrh. Dünndarmserosa schwarz pigmentirt. Im Dünndarm c. 40 linsen- bis pfenniggrosse, in Cöcuin und Colon ascendens 10 ältere bis 6 Q " grosse tuberculöse Geschwüre. Mesenterialdrüsen normal. In der Rinde der linken Niere zwei streitige Tuberkel.

00. Tubereulose der L u n g e n , besonders des rechten Unterlappeiis. Erweiterung des Herzens m i t conaecutiven Veränderungen, besonders der Bauchorgane. Fettentartung des Herzfleisches. ö 8 j ä l i r i g e s W e i b . s e c i r t am'28. M a i 18(31. Körper mittclgross, stark abgemagert; an der rechten untern Extremität massig, an der linken stark ödeniatös. Haut sehr bleich, mit dunklen Todtenflecken. Starke Starre.

u n d die F e t t m e t a n i o r p h o s e des Herzfleisches.

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S c h ä d e l d a c h n o r m a l . Die weichen H i r n h ä u t e a n d e r C o n v e x i t ä t s c h w a c h iretrttlit a n d e r B a s i s , b e s o n d e r s in d e r r e c h t e n P'ossa Sylvii, g r ö s s t e n t h e i l s bis z u r D i c k e von ' eitrig intiltrirt. H i n i s u b s t a n z s e h r b l u t a r m , e t w a s weicher. V e n t r i k e l normal. H a l s o r g a n e n o r m a l . — L i n k e L u n g e a n d e r Spitze v e r w a c h s e n ; d a s e l b s t m e h r e r e s e h r kleine bis k i r s c h e n g r o s s e p i g i n e n t i r t e f e s t e r e Stellen. I n d e r Spitze, sowie im u n t e r n L a p p e n s p a r s a m e kleine, bis h a l b e r b s e n g r o s s e , g r a u w e i s s e , w e i c h e K n ö t c h e n . D a s ü b r i g e Gewebe im obern L a p p e n b l u t a r m , im u n t e r n b l u t r e i c h . — R e c h t e L u n g e s e h r fest u n d k u r z v e r w a c h s e n . D a s h i n t e r e D r i t t e l des obern L a p p e n s gleich d e r Spitze des linken, sowie mit einzelnen ü b e r bolinengrossen, sackigen B r o n c h i e c t a s i e e n . f i e b r i g e r o b e r e r u n d m i t t l e r e r L a p p e n gleich d e r linken L u n g e . D e r u n t e r e L a p p e n d u r c h a u s l u f t l e e r , d u r c h s e t z t von z a h l l o s e n h i r s e k o r n g r o s s e n , e i n z e l n s t e h e n d e n , g r a u e n K n ö t c h e n , z w i s c h e n d e n e n d a s ü b r i g e Gewebe b r a u i u o t h u n d schlaf!' p n e u m o n i s c h intiltrirt ist. B r o n c h i c n säiumtlich g l e i c h m ä s s i g s t a r k e r w e i t e r t , m i t s p a r s a m e m schleimigen S e k r e t ; ihre S c h l e i m h a u t m a s s i g g e r ö t h e t . B r o n c h i a l d r ü s e n s t a r k v e r g r ö s s e r t , schwarz, theils fest, theils weich. H e r z b e u t e l n o r m a l . H e r z f a s t 5 " breit, Uber 4" lang, s e h r schlaff. L i n k e r V e n trikel gegen d o p p e l t b r e i t e r , von n o r m a l e r D i c k e ; sein F l e i s c h g l e i c h m ä s s i g g r a u r ö t h l i c h , h o m o g e n , w e i c h e r , an den Pa pil l a r m u s k e l n , sowie an z a h l r e i c h e n S t e l l e n u n t e r h a l b des E n d o c a r d i u m s bis z u r T i e f e von 1"' f e i n g e l b g e f l e c k t . Rechter Ventrikel ebenfalls weiter; sein F l e i s c h g l e i c h d e m l i n k e n V e n t r i k e l . I n allen H e r z h ö h l e n s p a r s a m e f r i s c h e G e r i n n s e l ; a u s s e r d e m a n d e r Spitze d e s linken V e n t r i k e l s , sowie z w i s c h e n d e n F l e i s c h b a l k e n des r e c h t e n Vorhofs k l e i n e bis b o h n e n g r o s s e , gelbe, globulöse V e g e t a t i o n e n . Klappen und grosse Gefässe normal. I n d e r B a u c h h ö h l e gegen 2 P f u n d k l a r e F l ü s s i g k e i t . L e b e r a n z a h l r e i c h e n Stellen d e r C o n v e x i t ä t l a n g f ä d i g v e r w a c h s e n , im r e c h t e n L a p p e n z u n g e n f ö r m i g ; ihr D i c k e n d u r c h n i e s s e r g e r i n g e r . D a s L e b e r g e w e b e b e s t e h t a u s einem g r a u g e l b e n N e t z w e r k m i t rothen I n s e l n ; ¡innerhalb des e r s t e m z a h l r e i c h e e r w e i t e r t e O e l t n u n g e n (Centralvenen). Im U e b r i g e n ist, d a s Gewebe g r ö s s t e n t h e i l s blutreich, e t w a s weicher. Die Scheide d e r g r ö s s e r e n P f o r t a d e r g e f ä s s e s t a r k v e r d i c k t . Galle reichlich, d u n k e l . — Milz 5 1 /«" lang, langfädig v e r w a c h s e n ; ihr G e w e b e b r a u n r o t h , ziemlich blutreich, e t w a s f e s t e r ; die S t r o i n a b a l k e n »verdickt. — S i e r e n n o r m a l gross, homogen, f e s t e r ; in d e n P a p i l l e n schwacher Kalkinfarct. M a g e n s c h l e i m h a u t in d e r r e c h t e n H ä l f t e stellenweise s t ä r k e r i n j i c i r t u n d ecchyniosirt. — l ' a n c r e a s f e s t e r , d e u t l i c h e r acinös. — D ü n n d a r m s c h l e i m h a u t a n z a h l r e i c h e n Stellen s t ä r k e r i n j i c i r t , s c h w a c h v e r d i c k t . D ü n n d a r m mit reichlicher g r a u w e i s s e r , schleimiger F l ü s s i g k e i t e r f ü l l t . D i c k d a r m n o r m a l . E b e n s o M e s e n t e r i a l d r ü s e n . Die r e c h t e V e n a s p e r m a t i c a 2 " u n t e r ihre E i n m ü n d u n g in die Cava d u r c h ein n a c h oben h a l b r u n d e s b r a u n r o t h e s G e r i n n s e l verschlossen, welches sich bis z u m L i g a m e n t u m l a t u m h e r a b f o r t s e t z t , s t e l l e n w e i s e 2 — 3 " ' b r e i t , b l a s s u n d im C e n t r u m breiig weich ist. — D e r U t e r u s u m die H ä l f t e g r ö s s e r , a n seiner Serosa stellenweise p i g m e n t i r t ; sein P a r e n c h y m g r a u - u n d g e l b r ö t h l i c h , e t w a s weicher. S c h l e i m h a u t d e s K ö r p e r s g l a t t , roth, m i t gelblichen F l e c k e n . V a g i n a l p o r t i o n s t a r k p i g m e n t i r t , mit m e h r e r n vern a r b t e n E i n r i s s e n . Ovarien gross, i h r e K a p s e l s t a r k verdickt. Die o b e r n Tlieile b e i d e r Venae crurales normal.

7(5

Die H i n d e r n i s s e im L u n g e n k r e i s l a u f

61. Allgemeine Tuberculose. Ausgebreitete gallertige Erweichung des Rückenmarks. Fettherz. 3Sjähriger

M a n n , s e c i r t a m 26. A p r i l

1862.

K ö r p e r g r o s s , m a s s i g g e n ä h r t . H a u t b l e i c h , m i t reichlichen blassen T o d t e n flecken; ü b e r d e m K r e u z b e i n ein gegen 2 Q " g r o s s e r flacher Decubitus. S e h r s t a r k e S t a r r e . U n t e r h a u t z e l l g e w e b e f e t t a r m . M u s c u l a t u r massig entwickelt, blassruth. S c h ä d e l d a c h g e g e n 1 / i " dick, die Diploe g r ö s s t e n t e i l s sclerosirt; längs d e r P f e i l natli ein g e g e n 1" b r e i t e s , villöses O s t e o p h y t ; a n den ü b r i g e n Stelion dasselbe Osteop h y t m a s s i g e n t w i c k e l t . D i e I n n e n f l ä c h e d e r D u r a m a t e r ist über der h i n t e r e n u n d vorderen, u n d in d e r g a n z e n m i t t l e r e n S c h ä d e l g r u b e r e c h t e r s e i t s mit e i n e r d ü n n e n , g r a u r o t h e n , s c h w e r abstreif b a r e n S c h i c h t b e d e c k t . Die ü b r i g e D u r a m a t e r n o r m a l , s t a r k g e s p a n n t . D i e w e i c h e n H i r n h ä u t e a n Convexität u n d Basis s c h w a c h g e t r ü b t . H i r n s u b s t a n z b l u t a r m , weich, massig ö d e m a t ö s . A n d e r u n t e r e n Grenze d e r R i n d e n s u b s t a n z d e r C o n v e x i t ä t des m i t t l e r e n T h e i l s d e r l i n k e n Grosshirnlieniispliäre f i n d e t sich eine g e g e n e r b s e n g r o s s e v e r k a l k t e , scharf u m s c h r i e b e n e Masse. Die H i r n h ö h l e n s c h w a c h e r w e i t e r t , m i t k l a r e r F l ü s s i g k e i t e r f ü l l t . D a s Sie Hindernisse im grossen Kreislauf

schwach verdickt. Rechter Ventrikel wenig erweitert. Musculatur wenig verdickt, übrigens wie links. Aortenklappen massig verdickt, an den Anheftungsstellen starr. Aorta massig erweitert, mit zahlreichen fettig entarteten und verkalkten Stellen. In der Bauchhöhle etwa 10 I'fund schwach trübe, etwas milchige Flüssigkeit. Das Peritonäum überall massig getrübt. — Leber im rechten Lappen schwach zungenförmig, am vordem Rande des linken Lappens und über dem fialleublaseuausschnitt hautartig dünn. Die Kapsel daselbst stark verdickt; die Leber selbst normal gross. Gewebe ziemlich deutlich acinös, aus gelbem Netzwerk mit rothen Inseln bestehend, weicher, massig bluthaltig. Galle reichlich, dunkel, dick; Blasenhaute massig ödematös. — Milz etwas kleiner, runzlich; Kapsel massig verdickt, stellenweise mit gelbrothem Beschlag; Gewebe grauroth, fester. Nieren etwas kleiner; Kapsel massig getrübt und verdickt, ziemlich fest ansitzend. Oberfläche graugelblich, mit vielen ziemlich gleichmässig vertheilten, unregelmässig gestalteten, kleinen, gelben Puncten und gleichmässig fein granulirt stellenweise etwas tiefere und unregelmässige Narben. Rinde etwas schmaler, grau und gelb gestreift, undeutlich fasrig. Pyramiden kleiner, blasser, fester. In dem Becken ein bohnengrosser und drei gegen erbsengrosse, gelbgraue, peripherisch fein granulirte Concremente. Becken und Kelche grob injicirt. Magen gross; Schleimhaut mit reichlichem zähen Schleim überzogen, ziemlich stark verdickt, grob injicirt; Magenhäute massig ödematös. Schleimhaut des Dünndarms nur stellenweise mit spärlichem glasigen Schleim bedeckt, an den übrigen Stellen fein schwarz punetirt. Dickdarm normal. Uterus um die Hälfte grösser. Ovarien stark narbig. Taben normal. 78.

Granulirte Nieren.

Hypertrophie u n d Fetteintartung des linken Ventrikels. Pneumonie.

31jähriger Kaufmann, welcher zehn Jahre im Hamburg war, seit zwei Jahren hier lebte. Seit anderthalb Jahren sehr häutiger Kopf- und Rückenschmerz, zeitweise Gesichtsschwäche, Abmagerung. Seit Ostern Erscheinungen eines chronischen Magcncatarrhs unter Zunahme der früheren Symptome. Nie Erscheinungen von den Nieren, nie Oedem, nie Erbrechen. Am 24. October, wo ich den Kranken zuerst sah. fand sich geringe Dämpfung und unbestimmtes Atlimen in der rechten Lungenspitze; kein Eiiveiss im Harn; nach Cylinderri nicht gesucht. Am 7. November wurde Pal., bettiägrig: massig erhöhte I-Iauttemperatur, Puls 120—130, Respiration 44, blutige Sputa; Percussion vorn normal, hinten nicht untersucht; feines Rasseln überall vorn. Am iO. Puls etc. im Gleichen; Respiration 24. An diesem Tage in dem klaren, hellen, in normaler Menge gelassenen Harn zuerst Eiweiss (c. Vs Vol.) und lange, dicke, dunkclgranulirte Cylinder gefunden. Am 12. zeitweise, vom 13. fortdauernd Besinnungslosigkeit, heitere Delirien, zweimaliges Erbrechen; Harnstottbeschlag der Gesiclitshaut. Am 16. früh Tod. S e c t i o n am 16. N o v e m b e r 1861, N a c h m i t t a g s 4 U h r . Körper gross, abgemagert. Haut graugelblich, dünn; in Gesicht und rechter Ilalsscite reichlicher Harnstofibeschlag. Massig dunkle Todtenflecke. Geringe Starre.— Massige Trübungen der weichen Hirnhäute an der Convexität._ Grosse Amämie und mässiges Oedem des Gehirns. — Halsorgane nicht untersucht. Lungen stellenweise langfädig verwachsen, in beiden Spitzen flach narbig. In den obern Lappen zahlreiche lobuläre dunkel- oder blassrotlie, schlaffe Infiltrate. H' ide Unterlappen und der angrenzende Theil des linken Oberlappens rothbraun, luftleer.

und die Fcttmetamorphose dos I-Ierzfleischcs.

89

mürbe. glatt. (ieringe Bronchitis. — Herzbeutel leer. Linker Ventrikel über doppelt grösser, besonders länger, ebensoviel dicker: d a s H e r z f l e i s c h b l a s s g r a u r ö t h l i r h . u n d e u t l i c h f a s r i g . w e i e h e r . z i e m l i c h s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Mitralklappe normal. Aortenklappen schwach und yleit liinilssift verdickt. Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. Leber normal gross. ¡nässig bluthaltig, sonst 1101ninl. — Milz dunkelroth, etwas fester. — Magen an der kleinen Curvatur mit dem Leberrand verwachsen; dessen Schleimhaut mit Ausnahme des linken Fundustheils dicker, grösstentheils rothbraun; zunächst dem I'yiorus schieferfarben, stark verdickt, an mehreren runden 1—21insengrossen Stellen exuleerirt. Dünn- und Dickdarm stellenweise pigmentirt. Nieren um fast die Hälfte kleiner, fest; Kapsel wenig dicker, etwas fester ansitzend. Oberfläche ungleichmässig fein granulirt. iu der obern Hälfte grauweiss, in der untern grauroth. Rinde auf dem Durcbsclinitt ebenso gefärbt, um die Hälfte schmaler, sehr fest, homogen. Pyramiden kleiner, sonst normal. Geringe Pigmentirung der Schleimhaut der Nierenbecken. ]!. F ü l l e v o n a l l g e m e i n e r F e t t m c t i i n i o r p h o s i ' . d e s H e r z suis. 79. M o r b u s B r i g h t i i .

Fettherz.

Ü S j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 30. M a i 18(11. ¡Kam 24 Stunden vor dem Tode iu halber Agone mit starker Albuminurie und Iinmchitis iu's Spital.) Körper gross, massig genährt, an dm- untern Ilälfte massig ödematös. Sthädclund Ilalsorgane normal. Beiderseitiger Hydrothorax (c. 2 Pfund, mit massiger Oompression der untern Liingenlappen.. Hochgradiges Lungenödem und starkes Emphysem der vordem Lungeuriüider. Chronische Bronchitis. Herz über dem rechten Ventrikel sehr fettreich, tlili tln- IliilitP' grösser, sehr sehlalV. Linker Ventrikel um die Hälfte weiter und dickwandiger. H e r z f l e i s c h ü b e r a l l g r a u r o t h , h o m o g e n , w e i c h e r , a n e i n zelnen S t e l l e n u n t e r dem E n d o c a r d i u m , b e s o n d e r s der P a p i l l a r m u s k el n, f e i n g e l b g e f l e c k t : ü b e r a l l m a s s i g , a n d e n g e l b e n S t e i l e n s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Klappen und grosse Gefässe normal. In der Bauchhöhle 3 Pfund Flüssigkeit. Leber normal gross, nur in den grössern (.iofiissen blutreich. Massiger acuter Milztumor. Blutiger Inhalt im Dünndarm: Hämorrhagieen der Schleimhaut an zahlreichen Stellen. Pigmentirung der Dickdarmschleimhaut. Nieren etwas grösser; Oberfläche glatt, grauröthlich; Ilinde etwas breiter, graugelblich, homogen, fester (Epithelien der Harncanälchen und der Malpighi'schen Körper stark getrübt, zum Tiieil fettig entartet; Stroma dicker, fibrös). Pyramiden blass, fest. 80. Albuminöse Nephritis.

Fettherz.

c. 3 5 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 7. S e p t e m b e r 1S63. (Die vorher gesunde Frau, Mutter von zwei Kindern, bekam zu Ende ihrer dritten Schwangerschaft starkes Oedem der Labien lind der untern Extremitäten. Am 2. Juli 18G2, wo sie zuerst ärztliche Hilfe nachsuchte, wurde sehr starker Eiweissgehalt des Urins gefunden. Am 4. Juli drei schwere und ein leichter eclainptisclier Anfall; Einleitung der künstlichen Flühgeburt; das bald darauf geborne Kind ziemlich reif, schon länger abgestorben. Seit dieser Zeit Fortdauer der Albuminurie, so-

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Die H i n d e r n i s s e im g r o s s e n K r e i s l a u f

wie d e s O e d e m s , welches zeitweise a u c h G e s i c h t u n d obere E x t r e m i t ä t e n Ixtraf; A p p e t i t l o s i g k e i t ; z u n e h m e n d e A n ä m i e u n d A b m a g e r u n g . Im M ä r z 18G3 C o n i c p t i o n : dan a c h g e r i n g e B e s s e r u n g d e r subjectiven und o b j e c t i v e n S y m p t o m e ; häufige H e r z p a l p i tationen. A m 30. A u g u s t G e b u r t eines c. 5 m o n a t l i c h e n K i n d e s . Seit 2. S e p t e m b e r E r s c h e i n u n g e n von P e r i t o n i t i s . A m (>. S e p t e m b e r T o d . ) Die in W i t t e k i n d von d e n H e r r e n D o c t o r e n G r a e f e u n d C o l b e r g gemachte S e c t i o n e r g a b g e r i n g e s a l l g e m e i n e s Oedem. L i n k e r V e n t r i k e l s e h r d i l a t i r t , s t a r k h y p e r t r o p h i s c h , ohne K l a p p e n f e h l e r . D a s mir ü b e r s a n d t e Stück dess e l b e n e n t h i e l t z a h l r e i c h e J/2-~ 1 e r b s e n g r o s s e , g e l b e S t e l l e . ! , w e l c h e ganz aus f e t t i g e n t a r t e t e n M u s k e l f a s e r n bestanden, wälirend die übrigen Stelle n normal oder schwach fettig waren. Rechter Ventrikel normal weit; alle M u s k e l f a s e r n schwach oder massig fettig entartetL u n g e n o h n e b e s o n d r e A b n o r m i t ä t . L e b e r b l u t r e i c h , etwas fettig infiltrirt. F r i s c h e r M i l z t u m o r . N i e r e n m a s s i g v e r g r ö ß e r t ; K a p s e l f e s t e r a n s i t z e n d ; R i n d e breiter, b u t t e r gelb, w e i c h e r ; P y r a m i d e n h y p e r ä m i s c h . U t e r u s p u e r p e r a l , s o n s t normal. I n d e r B a u c h h ö h l e g e g e n zwei P f u n d fibrinös-eitrige F l ü s s i g k e i t .

81. Chronische Nierenkrankheit. Erweiterung und Fettmetamorphose des Herzfleisches. S O j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 12. A u g u s t 1857. (Am 2. M ä r z E r k r a n k u n g an P n e u m o n i e d e s r e c h t e n U n t e r l a p p e n s ; A n f a n g Mai a l l g e m e i n e s Oedeni.) K ö r p e r h o c h g r a d i g ödemat.ös. — S c h ä d e l - u n d H a l s o r g a n e n i c h t u n t e r s u c h t . — I n j e d e r P l e u r a c. o P f u n d S e r u m : C o m p r e s s i o n d e r U n t e r l a p p e n . M e h r e r e f r i s c h e h ä m o r r h a g i s c h e I n f a r c t e im linken O b e r l a p p e n u n d im r e c h t e n M i t t e l l a i p e n . C h r o nische Bronchitis. — H e r z d o p p e l t b r e i t e r ; s e i n F l e i s c h g l e i c h m ä s s i g f e t t i g e n t a r t e t . L i n k e r V e n t r i k e l etwas d i c k e r . M i t r a l k l a p p e in Segel und S e h n e n f ä d e n m ä s s i g v e r d i c k t ; a n e r s t e r e i n eine R e i h e f r i s c h e r V e g e t a t i o n e n . — In d e r B a u c h h ö h l e '2 P f u n d b l u t i g s e r ö s e F l ü s s i g k e i t . F a u s t g r o s s e r N a b e l n e t z b r u c h . — L e b e r z u n g e n f ö r m i g ; i h r Gewebe fester. — Milz d o p p e l t g r ö s s e r , f e s t e r . — Nieren e t w a s g r ö s s e r . K a p s e l dicker, f e s t e r ansitzend. O b e r f l ä c h e g r o b d r u s i g . R i n d e etwas b r e i t e r ; vielfach f e t t i g e n t a r t e t . I n d e r r e c h t e n N i e r e ein w a l l n u s s g r o s s e r h ä m o r r h a g i s c h e r lnfarct.

82. Granulirte Nieren. Hypertrophie und Fettmetamorphose des Herzens. c. G O j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 11. D e c e m b e r

1856.

K ö r p e r n i c h t ö d e m a t ö s . C h r o n i s c h e r H y d r o c e p h a l u s . I n t e n s i v e chronische B r o n c h i t i s ; P n e u m o n i e beider U n t e r l a p p e n . H e r z h ö h l e n s ' ä m m t l i c h e r w e i t e r t . ¡iiässig h y p e r t r o p h i s c h ; das F l e i s e h d e s l i n k e n V e n t r i k e l s ni t z f ö r m i g f e t t i g ' e n t a r t e t . M i t r a l k l a p p e mässig v e r d i c k t . C h r o n i s c h e E n t z ü n d u n g und m a s sige E r w e i t e r u n g d e r A o r t a u n d i h r e r A e s t e , sowie d e r P u l m o n a l i s . Sog. M u r b u s B r i g h t i i d r i t t e n Stadiunis.

In den drei folgenden Fällen fanden sich nicht die gewöhnlichen anatomischen Veränderungen des sog. Morbus Brightii, sondern andre Störungen, deren schliessliehe Wirkung aber sowohl in Betreff der Harnsecretion, als des Einflusses auf das Herz sich den früher geschilderten Fällen

uml die Fcttmetiunorphosc des Hcrzfleischi's.

Ü1

auschliesst. In allen Fällen war das Herzfleiscli tott-ig entartet. Besonders interessant w a r mir der erste Fall, welchen ich zwei Tage vor dem Tode sah und bei dem die Section die Nieren für das blosse Auge so wenig verändert zeigte, dass erst die microscopische Untersuchung die bedeutenden Structurveränderungen derselben aufdeckte. Ohne letztere hätte der Fall sehr leicht f ü r eine primäre Verfettung und Dilatation des Herzens mit den consecutiven Veränderungen in Lungen, Leber, Milz und Nieren aufgefasst werden können. 83. Diffuse Nephritis. Erweiterung und Fettmetamorphose des Herzens. 2 9 j ä h r i g o r M a n n . s e c i r t a m '27. J a n u a r lb'6-1 (Dr. G ö p e l ) . (Der K r a n k e , ein F r e u n d geistiger Getränke. klagt seit fünf J a h r e n über Herzklopfen. Vor c. 1 J a h r e war er mehrere Wochen lang allgemein odematös. Seitdem befand er sich ziemlich wohl, bis vor c. drei Wochen. Zwei Tage vor dem Tode, wo ich ihn zum ersten Male s a b , fand ich eine schwache Cyanose und massiges Oedem der untern Körperlnüftc. H e r z d ä m p f u n g normal. Her/stoss fehlend, Puls klein, Herztöne sehr schwach; Lungen normal, Orthopnoe: spärlicher H a r n ohne Eiweiss mit zahlreichen hyalinen Cylindern.) Körper mittel,gross, massig ernährt, in der untern Hälfte massig odematös. Haut graugelblich. Musculatur spärlich. — Schädel- und Ilalsorgane nicht eröffnet. — In den Pleurahöhlen spärliche seröse F l ü s s i g k e i t Lungen frei, schwerer, auf dein Durchschnitt compact odematös, an sehr zahlreichen Stellen gelhröthlich, bräunlich und schwarz gefleckt. Geringe chronische Bronchitis. — Im Herzbeutel spärliche seröse Flüssigkeit. H e r z in allen Durchmessern gleichmässig und fast ums Doppelte v e r g r ö ß e r t , schlaft'. Visceralblatt des Pericardium gleichmässig; getrübt. Linker und rechter Ventrikel gegen doppelt weiter, rechter Vorhof wenig, linker nicht erweitert; links spärliche, r e c h t s reichliche Gerinnsel. Her/fleisch beiderseits wenig dicker, i n il en ji n s s e r n S c h i c h t e n w e n i g , in d e n i l n i c r c n . v o r z u g s w e i s e a n d e n P a ]>i l l a r m n s k e In d e s r e c h t e n V o n t - r i k c 1 s u n d i m r e c h t e n V o r h o f , s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Zahlreiche Trahekeln linkerseits in sehnige F ä d e n verwandelt. ^Mitralis und Tricuspidalis normal; Aortenklappen schwach verdickt und verkürzt, l'ubnonalklappen und grosse Gefässe normal. In der Bauchhöhle c. 1 P f u n d klare Flüssigkeit. Leber normal gross, schwach muscatnussfarben. f e s t e r , massig fettig, blutreich; die Centralvenen der Acini stark erweitert. — Milz normal gross, fester, dunkelroth, blutreich. — Beide Nieren etwas kleiner. Kapsel etwas dicker, leicht abziehbar. Oberfläche glatt, gelbroth. Rinde wenig schmaler, sehr fest, gelbroth, homogen, blutarm, (ungefähr zu gleichen Theilen aus Bindegewebe lind aus wenig oder stark erweiterten, mit fettigen Moleciilen oder verschieden stark fettig entarteten E p i t h e l i a l erfüllten Harncanälchen bestehend); Pyramiden klein, dunkel. — Starker chronischer Magencatarrh. Darm normal.

84. Apoplectische Cyste des Gehirns. Lungenemphysem. Morbus Brightii. Hypertrophie des Herzens. Pettmetamorphose des Herzfleisches. 4 1 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t d e n '22. J a n u a r IWO. (Vor zwei J a h r e n Gehirnhämorrhagie. — Potator) Körper gross, gut genährt. Haut bleich, schwach gelblich. Sparsame blasse Todtentlecke. Massige Todtenstarre. Rechte Extremitäten weniger umfangreich, als die linken. I r nterhautzellgewebe an den Bauchdecken 1 Zoll dick. Musculatur massig reichlich, dunkel.

92

Die Hindernisse im grossen Kreislauf

Schädeldach dick, sonst normal. D u r a m a t e r normal, sehr stark gespannt Weiclie Hirnhäute überall schwach getrübt. Hirnwindungen beiderseits massig abgeplattet. Sämmtliche an der Oberfläche des Gehirns sichtbare Arterien, namentlich auch die kleinen der Hirnconvexität, zeigen zahlreiche gelbe feste l ' u w t e und quere Streifen. Am äussern und untern Theile des linken Corpus striatuin und Thalamus opticus, von der Mitte des ersteren bis zum hintern Rande des letzteren liegen vorn eine kleinere, nach hinten eine htthnereigrosse Höhle, gefüllt mit gelbrötlilicher, ziemlich klarer Flüssigkeit. Die Innenfläche derselben ist glatt, nur stellenweise schwach uneben, braunröthlich g e f ä r b t , grösstentheils abziehbar. Die. Wand ist au den meisten Stellen sehr d ü n n ; n u r nach vorn zu ist sie etwas dicker und stellenweise von ödematösem Aussehen. Am Corpus striatum der rechten Seite keine besondere Abnormität. Der T h a l a m u s opticus sehr Mass und zäher, als derselbe linkerseits. Die Marksubstanz in der Umgebung der Cysten gleichfalls zäher und zunächst den Cysten gleichniässig gelbröthlich gefärbt. Die übrige Ilirnsubstanz b l u t a r m , grösstentheils etwas weicher als n o r m a l , n u r stellenweise etwas härter. Ventrikel normal. L a r y n x normal. Schilddrüse über doppelt grösser, theils gleichmässig eolloid enta r t e t , f e s t , theils mit einzelnen Kropfknoten. In der linken Pleurahöhle 1 J Flüssigkeit. Lunge nicht \ erwachsen, in allen Durchmessern etwas grösser, an den Rändern mässig emphysematös. Das Lungengewebe im höchsten Grade ödematös, im untern Lappen etwas blutreicher. Bronchien reichlichen Schaum e n t h a l t e n d , nur wenig weiter. — Rechte Lunge etwas weniger ödematös, als die linke; in den Bronchien reichliche seh leimigeitrige Flüssigkeit, ihre Höhlen etwas weiter. — ImHerzlieutel klare Fliissi gkeit. Rechter Ventrikel ziemlich fettreich. H e r z in allen Durchmessern ungefähr doppelt grösser, namentlich seitens des linken Ventrikels. Letzterer in den mittlem Theälen 1" dick, d a s H e r / . f l c i s c h g r a u r ö t h l i c h , n a c h a u s s e n zu an z a h l r e i c h e n S t e l l e n , m e i s t v o n u n r e g e l m ä s s ig z a c k i g e r G e s t a l t u n d i n d e r G r ö s s e e i n e r L i n se b i s B o h n e , m e i s t u m s c h r i e b e n g e l b p u n e t i r t (exquisite Fcttmctamürpliose). Herzhöhle ungefähr doppelt weiter. Papillarmuskeln s t a r k . Teabckeln massig- hypertrophisch. Selinenfäden und Klappensegel stellenweise mässig verdickt. Rechter Ventrikel etwas dünner als normal. Sein Visceralblatt sehr fettreich, namentlich an der Spitze (des r. Ventr.), wo stellenweise das Fleisch ganz fehlte. Aortenklappen überall schwach, nach der Basis stärker verdickt und rigid. Aorta etwas weiter, auf ihrer Innenfläche sehr zahlreiche, unregelmässige, gelbliche, schwach hervorragende Stellen. A n d e r Aorta ascendens dieselben Stellen in geringerer Menge, aber zahlreiche halbknorplige, Verdickungen. In der Bauchhöhle keine Flüssigkeit. Leber in der Gallenblasengegend vielfach verwachsen. Au der Oberfläche des rechten Lappens eine uniTgelmässige bis 2"' breite sehnige Schwiele, welche die Umgebung narbenähnlich heranzieht. Das Lebergewebe wenig bluthaltig, schwach fettig. Die Aciui klein, ziemlich scharf umschrieben. Gallenblase sehr gross, reichliche schwarzbraune Galle e n t h a l t e n d . — Milz über 5 " lang. I h r Gewebe ziemlich dunkel, weicher. Magen klein. Schleimhaut am Pförtnertheil stellenweise schieferfärben, überall unregelmässig netzförmig, etwas verdickt. — Das grosse Netz hängt mittels eines am untern E n d e sehnigen Fadens an der Flcxura sigmoidea fest. Im untern Ilenm einzelne solitäre Follikel schwach vergrössert, fest, höher oben einzelne kleine submucöse Hämorrhagieen. Dickdarm normal. L i n k e Niere etwas grösser, namentlich dicker. Kapsel schwach verdickt, leicht abziehbar. Oberfläche unregelmässig flach granulirt, g r ö s s t e n t e i l s grauroth. stellenweise schwarz gefleckt. Rinde auf dem Durchschnitt etwas breiter, grösstentheils g r a u , stellenweise röthlich g e f ä r b t , homogen, viel fester. Pyramiden klein und fest.

und die I - ' e t t u i e i a m o r p h n s e d e s ilevztleiseheK. Im N i e r e n b e c k e n e i n z e l n e a l t e r e l l ä n i o r r h a g i e e n . — Hechte N i e r e e t w a s k l e i n e r a l s normal.

I h r e O b e r f l ä c h e s t a r k e r a r a n u l i r t , ü b r i g e n s ä h n l i c h wie die linke,

liiuile f a s t

u m d i e H ä l f t e s c h m a l e r , sonst wie l i n k e r s e i t s , n u r viel f e s t e r ; in d e n P y r a m i d e n e i n zelne gelbliche Streifen.

Harnblase normal.

85. I n d u r a t i o n v o n Leber u n d N i e r e n . Hypertrophie u n d F e t t e n t a r t u n g des l i n k e n V e n t r i k e l s . 3 ß j ä h r i g e r P o t a t o r , s e c i r t , a m iiO. U e e c m b e r 18H'2. K ö r p e r m i t t c l g r o s s , s c h w a c h g e n ä h r t , g l e i c h m ä s s i g blassgell) g e f ä r b t , mit r e i c h lichen, ziemlich dunkeln Todtenth'cken.

D e r g a n z e K ö r p e r s c h w a c h , die. l i n k e u n t e r e

E x t r e m i t ä t s t a r k ö d e m a t ö s ; a n d e r l i n k e n S e i t e d e s S t a m m e s mehrere, z u m Tlieil b i s lange, mit gelblichem klaren S e r u m erfüllte Blasen. Schwache S t a r r e . zellgewcbe massig

fetthaltig; Musculatur massig entwickelt,

Unlerliaut-

blassroth.

Zwischen

M u s k e l n u n d B i n d e g e w e b e s t e l l e n w e i s e k l e i n e r e u n d g r ö s s e r e , z i e m l i c h frische E x travasate. S c h ä d e l d a c h n o r m a l d i c k : a n s e i n e r g a n z e n O b e r f l ä c h e e i n z e l n e l i n e a r e lind v e r z w e i g t e n a r b i g e V e r t i e f u n g e n . A n b e i d e n S c h e i t e l b e i n e n eine f l a c h e N a r b e ; a m h i n t e r e n Ende.' dies r e c h t e n S c h e i t e l b e i n e s m e h r e r e ähnliche, scharf begrenzte Vertiefungen. pacter Substanz bestehend. Osteopliyt.

stark vorragende,

Hirnwindungen

Schädeldach schwer, vorzugsweise aus com-

A n d e r I n n e n f l ä c h e l ä n g s d e r P f e i l n a h t s p a r s a m e s villöses

D u r a m a t e r in a l l e n D u r c h m e s s e n ' , e t w a s d i c k e r , z i e m l i c h s t a r k g e l b l i c h

g e f ä r b t . W e i c h e H i r n h ä u t e a n d e r Convexität s e h r s t a r k , n a c h d e r B a s i s h i n a l l m ä lig a b n e h m e n d , g e l b g e f ä r b t . H i r n s u b s t a n z e t w a s w e n i g e r f e s t ; in d e r U m g e b u n g d e r W ä n d e des r e c h t e n Seitenventrikcls auffallend weich, sehr blutarm, sonst normal. Die T o n s i l l e n k l e i n , m i t v i e l f a c h e n K a r b e i l .

S c h l e i m h a u t d e s R a c h e n s an

der

l ' o b c r g a n g s s t e l l e zur M u n d - und K e h l k o p f s s c h l e i m h a u t mit einer sehr dilnnen, grangelhen. ziemlieh festaufsitzenden Schicht bedeckt, nach deren Abstreifung die Schleimhaut trüb,

m a s s i g i n j i c i r t ist.

In d e r s e l b e n W e i s e v e r h ä l t sich d i e S c h l e i m h a u t d e s

vorderen und hinteren Theilcs des Kehlkopfes,

welche ausserdem geschwollen

ist.

Die ü b r i g e S c h l e i m h a u t d e s L a r y n x u n d die d e r T r a c h e a m i t g l a s i g e m S c h l e i m b e d e c k t , stellenweise extravasirt. — Schilddrüse normal. I n d e r l i n k e n P l e u r a h ö h l e eine g e r i n g e M e n g e k l a r e r F l ü s s i g k e i t .

Oberer Lappen

n o r m a l gro'Ss; d e r u n t e r e z e i g t u n t e r d e r P u l m o n a l p l e u r a s e h r z a h l r e i c h e E e c h y m o s e n . D e r o b e r e L a p p e n u n g e f ä h r z u r H ä l f t e l u f t h a l t i g , s t a r k ö d e m a t ö s , die a n d r e H ä l f t e b r a u n r o t h . . n u r in d e n g r ö s s e r n B r o n c h i e n L u f t e n t h a l t e n d . g l a t t .

Unterer

Lappen

völlig luftl eer, e r g i e s s t a u f d e m D u r c h s c h n i t t r e i c h l i c h e , t h e i l s b l u t i g e , t h e i l s t r i i b seröse Flüssigkeit.

A l l e B r o n c h i e n s c h w a c h e r w e i t e r t ; in d e n e n d e s o b e r e n L a p p e n s

s p ä r l i c h e r S c h l e i m ; in d e n e n d e s u n t e r e n r e i c h l i c h e b l u t i g s c h l e i m i g e F l ü s s i g k e i t .

Die

S c h l e i m h a u t ü b e r a l l m a s s i g g e s c h w o l l e n , i m o b e r e n L a p p e n m a s s i g g e r ö t h e t , im u n teren dunkelroth.

Bronchialdrüsen klein, schwarz, fest. — Die rechte P l e u r a l e e r ;

Lungenoberfiäche vielfach pigmentirt; oberer und mittlerer L a p p e n blutarm, schwach ödematös.

U n t e r e r L a p p e n m i t e b e n s o l c h e n I n f i l t r a t e n in d e r v o r d e r e n H ä l f t e wie d e r

o b e r e : die h i n t e r e H ä l f t e bis z u r L u f t l e e r e c o n i p r i m i i t u n d schlaff i n f i l t r i r t . Im H e r z b e u t e l eine geringe Menge k l a r e r F l ü s s i g k e i t ; am Yisceralblatt zahlreiche S e l i n e n f l e c k e , sowie ü b e r a l l bis l i n s e n g r o s s e B l u t a u s t r i t t e . D a s l l e r z in d e r B r e i t e w e n i g v e r g r ö s s e r t , in d e r L ä n g e f a s t u m die H ä l f t e g r ö s s e r ; a m linken H e r z e n s p ä r l i c h e , i m rechten reichliche Gerinnsel.

L i n k e r V e n t r i k e l u m die H ä l f t e w e i t e r ;

fleisch um die H ä l f t e d i c k e r , g r a u r o t h ,

das

weicher, fettig entartet.

Segel der Mitralis a m R a n d e stellenweise verdickt; die A o r t e n k l a p p e n

HerzDas

stellenweise

94

Die Hindernisse im grossen Kreislauf

«tiirker. überall schwach verdickt. Die Aorta normal weit, mit einzelnen fettigen Stellen. In der Bauchhöhle einige Unzen klarer Flüssigkeit. — Die Leber in allen Durehmessern etwas grosser. ¿9-10 gr. schwer. Die Oberfläche ungleichmässig und undeutlich fein g r a n u l i r t . theils grauweiss, theils capergriin gefärbt und nur stellenweise schwach injicirt. Das Gefühl beim Durchschneiden gleich dem einer sehr festen Spcckleber. Die Schnittfläche im höchsten Grade blutarm, ohne Spur einer acinösen Anordnung, fest und glatt, besteht aus einer grauweissen Fläche mit sehr reichlichen, ungleichmässig vertheilten, theils scharf begrenzten, theils diffusen Flecken von meist capergrüner, selten dunkelgrüner Farbe. Das Bindegewebe um die Pfortader stellenweise nur wenig verdickt; ebenso die Wand der Lebervene. Galle massig reichlich, dunkel, dickflüssig. — Milz gegen 7" lang, v e r h ä l t n i s m ä s s i g breit und dick; Kapsel glatt, massig getrübt, braunroth, stellenweise grauroth. An letzteren Stellen ist die Milz körnig anzufühlen. Gewebe blutarm, meist grauroth, weich, an zahlreichen, theils peripherischen, theils centralen Stellen bis zur Grösse einer "VYallnuss braunroth, fester, von der Umgebung scharf begränzt. Nieren um die Hälfte grösser; Kapsel dünn, leicht abziehbar. Oberfläche congenital gelappt; die Rinde um die Hälfte breiter, grauroth, f e s t e r , undeutlich faserig. Pyramiden etwas grösser, fest, sehr blutarm. Becken und Kelche etwas weiter, mit einzelnen kleinen Hämorrhagieen. Magen gross; auf der Schleimhaut reichlicher zäher Schleim. Die Schleimhaut massig injicirt und pigmentirt,, überall dicker. — l'ancreas etwas grösser, fester, deutlich acinös. — Die Schleimhaut des Dünndarms mit glasigem Schleim bedeckt, massig infiltrirt. Ebenso die des Dickdarms. Mesenterialdrüsen normal. — Harnblase weit, reichlichen icterischen Harn enthaltend. Im linken Kniegelenk mehrere Unzen einer gelben eitrigen Flüssigkeit und in den abhängigen Theilen spärliche Fibringerinnsel. Die sämmtlichen W'eichtheile des Gelenkes stark injicirt und massig geschwollen. Die Knorpelfläche, ausser einer linsengrossen Stelle der Palella, trüb, glatt, mässig icterisch. — Die linkseitigen Inguinaldrüsen sind stark vergrössert, graugclb, mässig injicirt, theilweise weich, trübe Flüssigkeit entleerend. Das Bindegewebe in der Umgebung der grossen Gefässe, die normal sind, ist stark sclerosirt und blutarm.

Bei S p e c k e n t a r t i u i g d e r N i e r e n findet sich nur sehr selten Dilatation und Hypertrophie des linken Ventrikels. Einen derartigen Ausnahmsfall habe ich im Archiv der Heilkunde, II, pag. 507 initgetheilt; einen zweiten habe ich später beobachtet. In beiden Fällen war das Herzfleisch normal. — Diejenigen Fälle, in welchen sich neben Speckentartung eines oder mehrerer Organe Fettmetaniorpliose des Herzfleisches findet, gehören nicht in diese Categorie. Einen gleichen Einfluss wie die beschriebene Nierenentartung hat die g r a n u l i r t e I n d u r a t i o n d e r L e b e r auf das Herz. In der grossem Mehrzahl der von mir beobachteten Fälle fand sich Dilatation und Hypertrophie des linken Ventrikels. Dieselbe kann allerdings auch ihren (•rund in dem häufigsten ätiologischen Moment der granulirten Leber, im Alcoholmissbrauch, sowie in der schon früher von mir nachgewiesenen (I. c. III. pag. 474) fast constanten Nierenaffection haben.

und die Fettmetamorphosc des Mei'xttoisclio. in z e h n F ü l l e n von w a h r e r g r a i m l i r t e r L e b e r i n d u r a t i o n f a n d s i e h ¿Jnial k e i n e H y p e r t r o p h i e , a b e r F e t t e n t a r t n n g d e s H e r z e n s , 3 m a l H y p e r t r o p h i e u n d F e t t e n t a r t u n g des Herzens, 4mal Hypertrophie ohne Fettenturtnng. K i n e n F a l l d e r z w e i t e n C a t e g o r i e h a b e ich s c h o n f r ü h e r (1. c. p a g . 4 7 4 ) liiitgetheilt.

Zwei weitere F ä l l e folgen.

86. Granulirte L e b e r i n d u r a t i o n . Chronische L u n g e n t u b e r c u l o s e . Hypertrophie u n d Fettmetamorphose des Herzens.

Caries.

ö ü j ä h r i g c r M a n n , s e c i r t a m 4. A u g u s t 1858. Körper überall massig, an den Unterextrcmitätcn stark ödematös. — Schädel nicht eröffnet. — Halsorgane normal. — Caries des rechten Sternoclaviculargelenks und der angrenzenden Knochentheile mit Communication nach der äussern H a u t und entzündlicher Infiltration derselben. — In der linken Pleurahöhle 1 P f u n d seröse Flüssigkeit. Lunge etwas emphysematös. Im obern Lappen zahlreiche erbsengrosse. schwarze, trockiie, feste Massen, sowie Gruppen älterer und frischer Miliartuberkel. Hechte Lunge fast u m die Hälfte kleiner. Oberer Lappen luftleer, schwarz und schwarzgrau. fest, mit einzelnen mittelgrossen. alten, Conereinente und dünneitrige Flüssigkeit «Mithaltenden Cavernen. Chronische Bronchitis. Pigmentinduration der Broni'hiahlniscii. - H e r z e t w a s g r ö s s e r , s c l i r s c h l a f f . F l e i s c h lila s s , s e h r w e i c h . Geringe Verdickung der Mitral- und Aortenklappen.— In der Bauchhöhle 3 Pfund seröse Flüssigkeit. — Leber um die Hälfte kleiner, hochgradig iudurirt und granulirt,. »jalle reichlich, dunkel, dick. — Milz um die Hälfte grösser, fester, blutarm. — Starke Pigmentirung des obern Dünndarms. — Nieren grösser, schlaff. Kinde breiter, grauroth, stellenweise graugelb, weicher. 87. Granulirt-indurirte L e b e r u n d chronische Nephritis. (>5j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 27. J a n u a r

Fettherz.

1859.

Körper gross, in der obern Hälfte mässig, in der untern stark ödematös, schwach icterisch. Frische F r a c t u r des 7. und 8. rechten Rippenknorpels. Grosser brandiger Decubitus. Chronische Pachymeningitis. Oedcm der Hirnhäute und des Gehirns. — In der rechten Pleurahöhle 2 P f u n d klare Flüssigkeit. Allseitige Verwachsung der linken Lunge. Frische pneumonische Infiltration des linken obern Lappens. Oedem der übrigen Lunge. Chironische Bronchitis und cylindrische Bronchiectasieen. — Im Herzbeutel eine geringe; Menge klare Flüssigkeit. H e r z e t w a s b r e i t e r . Mitral- und Aortenklappen massig verdickt. G l e i c h m ä s s i g e F e t t m e t a m o r p h o s e des Herzfleischcs. In der Bauchhöhle c. 20 P f u n d klare Flüssigkeit und einzelne gelbliche schmierige Faserstoft'gerinnsel. — Leber um die Hälfte kleiner, hochgradig indurirt und granulirt. Galle reichlich, d ü n n , blass. Am Blasenhals ein kaffeebohnengrosses Divertikel, welches einen glattovalen, dunkeln, rauhen Stein enthält. — Milz dreimal grösser, fester, blutarm. — Intensiver chronischer Magen- und Dickdarnicatarrh. Narbe an der hintern Magenwand. — Nieren normal gross, im Uebergang des sog. 2. in's ;). Stadium von Morbus Brightii.

< ^ironische Krankheiten mit grossen Säftavcrlusten

Chronische Krankheiten mit grossen Säfteverlusten, besonders chronische Eiterungen, und Fettherz. Dass chronische Krankheiten mit grossen Säfteverlusten, insbesondre chronische Eiterungen, nicht selten Fettmetamorphose des Herzfleisches zur Folge haben, lehren schon die Beobachtungen von O r m e r o d , Q u a i n und andern, vorzüglich englischen Pathologen. Ich kann dieselben in jeder Beziehung bestätigen. Die Ursache des Fettherzens bei den in Rede stehenden Fällen liegt wahrscheinlich in der mangelhaften Ernährung des Herzfleisches, dessen Arbeit im Vergleich zu der der übrigen willkürlichen Muscnlatur und ohne Rücksicht auf die Säfteverluste in keiner Weise verringert is:. Dass in derartigen Fällen die Körpermusculatur gleichfalls häufig ohne Fettmetamorpliose atrophisch wird, ist bekannt. Leider habe ich nicht untersucht, ob auch bei letzterer bisweilen die gleiche Metamorphose vorkommt, was aus mancherlei Gründen wahrscheinlich ist. Im Folgenden gebe ich von den hierher gehörenden Fällen nur einzelne Beispiele. Einigemal fand sich aus gleicher Ursache gleichzeitig Speckentartung von .Leber, Milz, Nieren u. s. w. ]. D i e c h r o n i s c h e T u b e r c u l o s e d e r L u n g e n m i t C a v e r n e n . Hier kommen nur diejenigen Fälle von chronischer Lungentuberculose in Betracht, bei welchen sich keine Erweiterung und Hypertrophie eines, besonders des rechten, oder beider Ventrikel findet. Fälle letzterer Art sind oben erörtert worden. Hingegen ist es unmöglich, im einzelnen Falle sicher zu entscheiden, ob die Tuberculose rein oder mit sackigen Bronchiectasieen und chronischer Pneumonie complicirt ist. Wahrscheinlich sind alle grösseren sog. tuberculösen Cavernen mit glatter oder ziemlich glatter Wand und mit einmündendem Bronchus sackige Bronchiectasieen. Fettentartung des normal grossen Herzens kommt nicht häutig bei chronischer Lungentuberculose vor. Sie betrifft meist beide Ventrikel in ungefähr gleicher Weise. Da wo nur ein Ventrikel fettig entartet ist, liegen wohl meist Complicationen vor; bei rechtseitigem Fettherz solche der Lungen (z. B. Schrumpfungen durch alte Pleuraexsudate), bei linkseitigein solche der Nieren und andrer Organe. Auch bei beiderseitigem Fettherz

besonders chronische Eiterungen und Fettherz.

finden sich nicht selten Guniplieatiouen, welche für die Entstehung d e r Herzdegeneration wichtig sind: z. B. chronische Bronchitis, D a r m geschwüre. 88. Chronische Lungen- und Darmtuberculose. Fettherz. 48 j ii In' i g e s W e i b , s e c i r t a m 19. F e b r u a r 1857. Allgemeine starke Abmagerung. In der linken, verkleinerten Lunge mehrere bis wallnussgrosse Cavernen, eingebettet in schwieliges Gewebe, und zahlreiche Gruppen von Miliartuberkeln. In der rechten, eniphysematösen Lunge dieselben Tuberkel, keine Cavernen. Chronische Bronchitis und cytindrische Bronchiectasieen. H e r z k l e i n , g l e i c h m ä s s i g u n d s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Massige Fettleber. Subneuter Milztumor. Narbe und kleiner Polyp im Magen. Im untern Dünndarm zahlreiche tuberculöse Geschwüre. Tuberculose der Mesenterialdrüsen. Geringe eitrige Peritonitis.

89. Lungen-, Darm-, Meningeal- und Drüsentuberculose. Fettmetamorphose des Herzfleisches. Fettleber. 3 2 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 15. D e c e m b e r 186t). (!'at., ilcr seit Jahren täglich für 5—7'/s Ng-r. Branntwein trank, hat seit 1 J a h r e Symptome von den Lungen. Vor 6 Wochen war er noch kräftig. Vor Sä Tagen kam er sehr abgemagert ins Spital, wo er nach 24 Stunden Symptome einer Basilarmeningitis bekam und starb.) Körper mittelgross. mager. Haut bleich, dünn, mit sparsamen violetten Todtentlecken. Miassige Starre. Kein Gedern. Musculatur sparsam, blass. Schäde ldach und Dura mater normal. Weiche Hirnhäute an der Convexität und liiisi« sflnvüicli getrübt. An den untern Enden beider Mittellappen sparsame sehr kleine grame Körnchen. Hirnsubstanz blutarm, zäh. Ventrikel normal. Pharyn xschleimhaut mit grauem rahmigen Kiter bedeckt, stark injicirt, wenig geschwollen. Gegenüber dem Ende der Giesskannenknorpel eine kaffeebohnengrosse, ovale, graubraune Masse, welche in die oberflächlichen Schleimhautschichten reichte uud auf dem Durchschnitt gleichgefärbt, homogen, fest war. An der hintern Larynxwaiul zahlreiche tiefe, an der hintern Trachealwand sehr viele seichte, runde und längliche, zackige, mit Eiter bedeckte Geschwüre. Halslymphdrüsen grösser, grauvnth, saftig. Beide Lungen in den Spitzen fest verwachsen, etwas kleiner. In den obern Lappen beiderseits je 6 bis wallnussgrosse, weit mit Bronchien zusammenhängende, leere oder mit käsiger Flüssigkeit erfüllte, glattwandige Höhlen; sowie einzelne gleichgrosse, aus netzförmigen schwarzen Schwielen bestehende Stellen. Ausserdem in dem Lungengewebe, nach der Basis abnehmend, zahlreiche erbsen- bis kirschengrosse, luftleere Stellen, g r ö s s t e n t e i l s gelb, käsig, zum Theil auch graugelb, grauroth und roth, glatt oder deutlich granulirt. Uebriges Lungengewebe lufthaltig, stark pigmentirt. Intensive chronische Bronchitis; in den grössern Bronchien flache Geschwüre. Bronchialdrüsen gross, grau oder schwarz, fester. »Herzbeutel leer. Unter dem Visceralblatt sehr reichliches Fettgewebe, besonders rechterseits. Herz normal gross, im höchsten Grade schlaff: nur rechts sparsame Gerinnsel. F l e i s c h s e h r b l e i c h , h o m o g e n , l e i c h t z e r r e i s s l i c h . g l e i c h m ä s s i g und s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Klappen normal. Wairner. Fettherz-

i

98

Chronische Krankheiten mit «rossen Säftevorlusten.

Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. Lelier hoch in den Thorax hinauf reichend, unter dem Rippenbogen nur 1" hervorragend, in allen Durchmessern gleichmässig und fast doppelt grösser, 6 Pfund schwer. Oberfläche glatt, g r ö s s t e n t e i l s gelb gefärbt, mit gleichmässig vertheilten, kleinen, grauen Klecken. Gewebe der Leber beim Durchschneiden sehr resistent, fast kreischend. Schnittfläche vollständig blutleer, glatt, ziemlich deutlicli acinös; die Acini grösstentheils normal gross, zum Tlieil grösser, in ihrem grössten Theil gelb gefärbt, in der Peripherie blassgrünlich, keine Centraivene sichtbar. F e r n e r zeigte die Schnittfläche nur die grössten Pfortader- und Lebervenenäste; mittelgrosse und kleine waren gar nicht sichtbar. Galle sparsam, dunkel, dickflüssig; Gallengänge normal. — Milz 8 " lang, dunkel, weich, stellenweise breiig. Magen klein. 'Schleimhaut stellenweise grob injicirt, schwach verdickt. Im Dünndarm vom m i t t l e m Jejunum an c. 30 höhnen- bis 3 Q " grosse, durchaus quere Geschwüre, mit meist glatter, bis zur Muscularis reichender, nicht tulierculöser Basis und hohen, festen, tubérculos infiltrirten Rändern. An der Serosa fast überall sehr zahlreiche kleine frische Miliartuberkel. Ebensolche Geschwüre im Cücuin und aufsteigenden Colon. Die Mesenterialdrüsen zum Tlieil stark vergrössert, weich, granrotli, mit einzelnen miliaren Tuberkeln. Nieren etwas grösser, sonst normal, blutarm. Geringer chronischer Catarrh der Nierenbecken. Harnblase normal.

90. Chronische Tuberculoae. Frische Pachymeningitis. Fettherz. 3 0 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 9. M ä r z Körper gross, stark abgemagert, an der rechten unterem Extremität vom Knie abwärts stark üdematös. Haut bleich, mit spärlichen blassen TodtenHecken. Massige Starre. Schädeldach dick, an der Innenfläche mit spärliche)® Osteophyt. Dura mater normal dick: ihre Innenfläche über der Convexität beider Seiten sowie an der Ii«sis der vorderen und mittleren Schädelgrube mit einer dünnen, weichen. grösstentheils blassen, stellenweise l'Othgespronkcltcii Schicht überzogen. Weil t!!' Ilíl'llltñlfto «Ii " lang, m e h r f a c h gelappt, von n o r m a l e r Consistenz u n d F a r b e , mit einigen, etwa e r b s e n g r o s s e n , f r i s c h e n h ä m o r r h a g i s c h e n I n f a r c t e n in d e r N ä h e i h r e r Oberfläche. N i e r e n n o r m a l g r o s s : K a p s e l leicht a b z i e h b a r , nicht v e r d i c k t ; Nierengewebe ohne wahrnehmbare Abnormität. M a g e n mit spärlichem I n h a l t : S c h l e i m h a u t s t a r k g e f a l t e t , mit dickglasigem S c h l e i m ü b e r z o g e n , bleich. U n t e r e r T h e i l d e s D ü n n d a r m s mit spärlichen festen K o t h m a s s e n ; o b e r e r Theil desselben f a s t leer. Die S c h l e i m h a u t des ganzen D ü n n d a r m s g e r ö t h e t u n d geschwollen, mit d i c k e m Schleim ü b e r z o g e n , ohne Geschwüre. D e r D i c k d a r m e n t h ä l t reichliche feste K o t h m a s s e n : seine Schleimhaut ebenfalls ger ö t h e t u n d geschwollen. Im Coecuin etwa ein D u t z e n d klei nei e bis halberbsengrosse G e s c h w ü r e mit wallförmigem R a n d e u n d d u n k e l r o t h e r Tinige'huug. Uebriger 1 )ickdarm f r e i von G e s c h w ü r e n . Mesenterialdriisen n o r m a l . Blase und Genitalien ohne Abnormität.

94. Chronische Tuberculose v o n L u n g e n , L e b e r und Darm. morphose des rebhten V e n t r i k e l s . 3 5 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m IG. A u g u s t

Fettmeta-

1862.

K ö r p e r s t a r k abgemagert, a n den K n ö c h e l n s c h w a c h ö d e n u t ö s . Haut bleich, f a s t ohne T o d t e n f l e c k e ; schwache S t a r r e . S c h ä d e l d a c h normal d i c k ; an d e r A u s s e n f l ä c h e des h i n t e r n E n d e s des linken Scheitelbeins m e h r e r e flache N a r b e n ; an d e r I n n e n f l ä c h e des Stirnbeins spärliches O s t e o p h y t . D u r a m a t e r n o r m a l ; weiche H i r n h ä u t e s c h w a c h g e t r ü b t ; H i r n s u b s t a n z ziemlich f e s t , m ä s s i g bluthaltig. R a c h e n o r g a n e normal. An d e m h i n t e r e n E n d e beider u n t e r e n S t i m m b ä n d e r r e c h t s ein kleines, links ein g r ö s s e r e s bis h a l b l i n s e n g r o s s e s Geschwür. Schilddrüse mässig v e r g r ö s s e r t . L i n k e L u n g e allseitig k u r z und f e s t verwachsen, in allen D u r c h m e s s e r n kleiner. D e r o b e r e L a p p e n ist mit A u s n a h m e des v o r d e r e n und h i n t e r e n E n d e s (in d e r Länge von l ' / j " ) in eine einzige Caverne v e r w a n d e l t , welche n u r theihveise m i t g r a u r ö t h l i c h e r , k ä s i g e i t r i g e r F l ü s s i g k e i t e r f ü l l t ist. Die Höhle ist von z a h l r e i c h e n h a l k n i f ö r m i g e n S t r ä n g e n durchsetzt., w e l c h e , gleich d e r stellenweise k a u m liniendicken W a n d d e r Caverne selbst, luftleer, p i g m e n t i n d u r i r t und n u r von s p ä r l i c h e n kleinen ä l t e r e n T u b e r k e l n d u r c h s e t z t sind. D e r u n t e r e L a p p e n e n t h ä l t in seiner Spitze eine ü b e r g a n s e i g r o s s e ähnliche H ö h l e , und u n m i t t e l b a r d a r u n t e r m e h r e r e ähnliche

besonders chronische Eiterungen und Fettherz.

103

kleinere. I>;is ¡ihrige Gewebe ist, mit. Ausnahme einzelner Iiis ' / , " dicker Stellen der Basis, luftleer, von reichliehen, sehr kleinen bis erbsengrossen gelben Tuberkeln un«l alteren schlaffen Infiltraten durchsetzt, lieber dem untern Lappen findet sich stellenweise eine dünne Fibrinschicht. Die Bronchien des o b e r e n ' L a p p e n s münden nach kurzem Verlauf in eine grosse Höhle; die des unteren Lappens sind massig erweitert, mit schleimigem E i t e r bedeckt; ihre Schleimhaut Mass, stellenweise ecchymosirt. au anderen Stellen Hacli exuleerirt. Bronchialdinscn sehwach vergrössert, schwarz und fest. — Hechte Lunge in der Spitze massig fest verwachsen, übrigens g r ö s s t e n t e i l s mit einer dünneren oder dickeren Fibrinschieht bedeckt, ungefähr normal gross. Der obere Lappen etwas kleiner: seine obere Hälfte besteht aus gleichen Caverneu wie links, die aber zur Hälfte mit schleimigem Eiter und käsigen Bröckeln erfüllt sind. Das übrigem Gewebe derselben vollständig luftleer, mit zahlreichen grösseren und kleineren älteren Miliartuberkeln durchsetzt, dazwischen pigmentirt und schlaff intiltrirt. Der mittlere Lappen zur Hälfte luftleer, übrigens von denselben Massen durchsetzt, wie der obere. Der untere ähnlich dem mittleren, nur etwas stärker lufthaltig; in seiner Spitze einzelne kleine glattwandige. mit E i t e r erfüllte Höhleu. In den Bronchien reichlicher schleimiger Eiter. Bronchialdrüsen wie links. Im unteren Lappen enthalten mehrere mitteklicke Lungenarterienäste embolische Gerinnsel. Im Herzbeutel ungefähr 1 5 klare Flüssigkeit. Herz normal gross, sehr schlaff : llerzfleisch knaunroth, weniger deutlieh faserig, i m r e c h t e n V e n t r i k e l v i e l f a c h punetirt. fettig entartet. In beiden Herzhöhlen reichliche Blutgerinnsel. Zwischen den Trabeculae carneae des rechten Herzens zahlreiche verschieden grosse Lii-augelbe globulöse Vegetationeil. Mitral- und Aortenklappen an den Rändern schwach verdickt. ]u der Bauchhöhle eine geringe Menge klarer Flüssigkeit. — L e b e r normal g r o s s : ihr Gewebe bnuinrotli, deutlich acinös. blutarm, mattgläuzeud, von massig reichlichen, meist gelben Miliartuberkeln durchsetzt. Galle reichlich, dunkel, dickflüssig. — Milz normal groiss, Kapsel schwach verdickt: Milzgewebe braun- und grauroth, ziemlich üleii lnnässiig etwas fester, mattglänzend, nicht speckig. Nieren normal gross; Kapsel etwas dicker und fester ansitzend; Oberfläche gleichmassig fein granulirt, blass. Rinde auf dem Durchschnitt grauroth, weniger deutlich l'asrig, f e s t e r , mattglänzend.— Nebennieren n o r m a l . — Magenschleimhaut normal; nur an der hinteren Wand, nahe der kleinen Curvatur. gleichweit von Pförtner und l.'ardia, eine ungefähr I Q " grosse flaclinarbige Stelle. Die Schleimhaut des untern Dünndarms massig injicirt und massig geschwollen; übrige Dünndarinschleimhaut normal. Im Dickdarm sehr reichliche flüssige gallenarme Faeces. Im Coecum ungefähr (5 I Q " grosse ältere tuberculöse Geschwüre. Die ganze übrige Schleimhaut des Dickdarmes ist massig geröthet und geschwollen und vorzugsweise nach dem Mastdarm zu mit dünnen, meist fein flockigen, selten ziemlich gleichmässigen, graugrünen, weichen, theils leicht abstreifbaren, theils fester ansitzenden Massen bedeckt. Mesenterialdrüsen schwach vergrössert, fester, sonst normal. Uterus um die Hälfte grösser, in den Wänden dicker. In der Höhle seines Körpers eine gegen kirschkerngrosse graubraune, fibrösschleimige Masse. Im linken Horn sitzt dieselbe an der Schleimhaut fest, welche daselbst unregelmässig weich granulirt ist. In der Schleimhaut der Höhle zahlreiche sehr kleine Cysten. Ovarien vielfach geschrumpft.

Von ausgebreiteten chronischen Tuberculosen andere Organe und ohne gleichzeitige Tuberculöse der Lungen, z. B. primärer ulceröser Darui1

104

Chronische Krankheiten mit grossen Säfteverlusten.

tuberculose, primärer Tuberculose der Harn- oder Geschlechtsorgane, sali ich selbst nur wenige Fälle. In keinem derselben faud sich Fettherz. Der folgende Fall zeigt das V o r k o m m e n d e s F e t t h e r z e n s b e i L u n g e n t u b e r c u l o s e n a c h m e h r j ä h r i g e r Z u c k e r h a r n r u h r . In mehreren anderen Fällen gleicher Complication fand ich keine Fettmetamorphose des Herzfleisches. 96. Tuberculose der Lungen. Fettmetamorphose des Herzens. (Diabetes mellitus.) (Dreijähriger Diabetes mellitus.) 4 0 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 1. M ä r z 1SU3. Körper gross, ziemlich abgemagert. H a u t blass, mit sparsamen blassen Todtenflecken. Massige Starre. Unterhautzellgewebe f e t t a r m ; Musculatur spärlich, blass. Schädeldach dick, grösstentlieils compact; an der Oberfläche des hintern Theils der Scheitelbeine mehrere, theils flache, theils tiefe, übrigens glatte und in ihrer Umgebung normale N a r b e n ; einzelne davon bis ' / » • " gross. Auf der Innenfläche gleichfalls einzelne körnige Osteophyten. Dura mater n o r m a l ; weiche Hirnhäute an der Convexität und Basis schwach getrübt. Die Seiten- und tder mittlere Ventrikel ungefähr um die H ä l f t e weiter, mit klarer Flüssigkeit e r f ü l l t ; dlas Septuni pellucidum stark verdünnt. Die übrige Hirnsubstanz sehr weiss, weicher. Rachen- und Halsorgane blutarm. Schleimhaut der Morgagn. Ventrikel massig ödematös; das Uebrige normal. Linke Lunge allseitig kurz und fest verwachsen, schwach v e r g r ö ß e r t ; der freie Theil des vorderen Endes des unteren Lappens mit eimer älteren Fibrinschicht bedeckt. In der Spitze, vorzugsweise nach den hinteren Riinde zu, mehrere fast faustgrosse, mit blutig-eitriger Flüssigkeit erfüllte Höhlen, welche sämmtlich eine glatte, stark vascularisirte W a n d haben; im übrigen Theile einzelne kleine gleiche Höhlen. Der obere Lappen ist übrigens mit Ausnahme einzelner kleiner, nicht scharf umschriebener Stellen luftleer, grösstentheils braunroth, schwach oder stark granulirt, vielfach grob reticulirt, brüchig und nur von spärlichen bis erbsengrossen, graugelben, käsigen Massen durchsetzt. In der Spitze des unteren L a p p e n s findet sich eine über wa.llnussgrosse, an der Innenfläche glatte Caverne, welche ganz erfüllt ist mit grünlichem schleimigen Eiter, und einer sulzigen, halbwallnussgrossen, aus erweichtem Lungengewebe bestehenden Masse. Das übrige Gewebe enthält ziemlich zahlreiche, nieist über erbsengrosse, hornige Tuberkel. In den Bronchien massig reichliche, theils schleimig eitrige, theils blutigschleimige Flüssigkeit. I h r Lumen mässig erweitert; ihre Schleimhaut gerothet und mässig geschwollen. Mit ihnen communiciren die meisten Cavernen. Bronchialdrüsen stark vergrössert, schwarz und grau gefärbt, ziemlich fest. — Der grössere Theil des obern und einzelne Stellen des untern rechten Lungenlappens sind langfädig fest verwachsen. Der Oberlappen etwas kleiner: hinten nahe der Basis eine hühnereigrosse, glattwandige Höhle mit gelbgrünem, etwas schleimigen Eiter. Im übrigen Theil zur grösseren Hälfte lufthaltiges Gewebe, zum kleinern Theil kleine Höhlen mit ähnlichem Eiter erfüllt. Der mittlere und untere Lappen enthält nur sehr spärliche gleiche Tuberkel wie links; das übrige Gewebe ist lufthaltig, mässig pigmentirt. Die Bronchien mässig erweitert, mit spärlichem glasigen Schleim erfüllt. Ihre Schleimhaut mässig gerothet. Bronchialdrüsen wie links.

besonders chronische Eiterungen und Fettherz. Im Herzbeutel geringe Menge Flüssigkeit. Am Viscenilblatt massige Trübungen. Das Herz fest und um die Hälfte grösser, besonders länger und entsprechend dem linken Ventrikel kuglich; in seiner Höhle spärliche Gerinnsel. Das Endocardium in beiden Ventrikeln, besonders im linken, getrübt; d a s H e r z f l e i s c h i n d e n i n n e r n S c h i c h t e n n e t z f ö r m i g f e t t i g e n t a r t e t . Linker Ventrikel etwas weiter und dicker, rechter normal weit. Mitral- und Aortenklappen gleichmässig schwach verdickt. Aorta etwas weiter; ihre Innenhaut schwach runzlig. Leber 2060 Grm. schwer, in beiden Lappen zungenförmig. im Dickendurchmcsser grösser. Gewebe schlaff, braunroth, deutlich acinös. Galle sparsam, blass, dünnflüssig. — Milz fast 8 " lang, verhältnissmässig breit, etwas weniger dick. Kapsel ziemlich gleichmassig getrübt, schwach runzlig. Das Milzgewebe braunroth, glatt; etwas fester, sehr blutarm. — Magen und Darm weit; Schleimhaut blass. gleichmässig dicker, ohne Geschwüre. — Linke Niere über die Hälfte grösser (255 grm. schwer). Kapsel schwach verdickt, leicht abziehbar; Oberfläche glatt, thcils grau und rotli geflockt, theils gleichmässig geröthet; die Rinde wenig verbreitert, grau und roth gefleckt, homogen, speckähnlich glänzend; Pyramiden sehr stark geröthet, besonders an der Basis fester, mit reichlichem Kalkinfarct. Becken und Kelche weit, umgeben von sehr reichlichem stark ödematösen Fettgewebe. Rechte Niere etwas weniger gross, sonst ebenso. Harnblase reichlichen H a r n enthaltend; Schleimhaut normal; Musculatur gleichmässig stark hypertrophisch. Prostata normal.

Die c h r o n i s c h e B r o n c h i t i s mit Bronchi e c t a s i e c n kommt selten rein vor, ist vielmehr meist mit Emphysem oder chronischer Pneumonie complicirt. Die folgenden Fälle zeigen allerdings das erster« Yerhaltem, waren alter sämmtlich mit Zuständen combiriirt, welche vielleicht auccli allein Fettmetamorphose des Herzens bedingen können. 98. Bjronchiectasieen und Pneumonieen. Chronische Cystitia und Pyelitis. Fettherz. 5 8 j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 2. D e c e m b e r

1863.

Körper altersmarastisch. Am r e c h t e n Scheitelbein eine zweierbsengrossr Exostose. Verdickung der Dura mater und der weichen Hirnhäute. Gehirnödem. Chronischer Hydrocephalus. Rachenorgane ohne besondere Abnormität. H a c h e linsengrosse Narbe an der Hinterfläche des Kehldeckels. Beiderseitige geringe fibrinös-eitrige Pleuritis der Unterlappen. Intensive chronische Bronchitis und gleichmässige Erweiterung der kleinen Bronchien der Unterlappen, sowie Anfüllung derselben mit reichlichem stinkenden Eiter. E m p h y s e m der Oberlappen. Im linken Unterlappen zahlreiche, im rechten spärliche, 1 — 6 • " ' grosse, runde und zackige, eitrig infiltrirte, meist glatte, massig weiche, zum Theil eitrigweiche Stellen. Das übrige Gewebe dieser Lappen links d u r c h a u s , rechts zur Hälfte schlaff pneumonisch infiltrirt. Vergrösserung und Pigmentinduration der Bronchialdrüsen. — Herz länger und besonders breiter, im Fleisch beiderseits dicker. Linker Ventrikel von zahlreichen, meist kleinen Schwielen durchsetzt, welche zum Theil bis ans Endocardium reichen. Eine derselben mit erbsengrosser Vegetation. Mitralklappe in den Sehnenfäden massig, am Segel stark verkürzt und verdickt. An der Vorhoffläche des Aortenzipfels eine n y lange, 1"' breite und dicke Reihe grau-

106

Chromsehe Krankheiten mit grossen Säfteverlusten.

röthlichw, glatter, fibrinähnlH'her Auflagerungen. Aortenklappengleichmässig schwach verdickt. Starke chremis'che Arteriitis der ganzen Aorta. Leber und Milz altersatropliisch. Nieron normal gross; Becken. Kelche und Ureteren mit reichlichem gelbgrünen, dicken Eiter erfüllt, stark ausgedehnt; die Kelche gegen kirschengross. Pyramiden stark abgeplattet. Rinde schmaler, grauroth, fest. Nierenhilus s e h r fettreich. Starker chronischer Blasencatarrh: massige Hvperti'ophie der Muscularis. Magen und D a r m normal.

97. Chronische Bronchitis und Colitis. Erweiterung des Herzens. Fettmetamorphose des linken Ventrikels. S l j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t am 23. J a n u a r 1862. Körper mittelgross, gut genährt. Haut bleich, mit reichlichen violetten Todtenflecken. Sehr starke Starre. Schitdelknochen normal. Weiche Hirnhäute an der Convexität theils gleichmässig getrübt, theils mit zahlreichen kleinen, grauen oder gelben, ziemlich festen Flecken besetzt, Hirnsubstanz ziemlich blutlialtig, etwas weicher. Kleine Gef'ässe etwas weiter. Auf der Schleimhaut des Larynx zäher glasiger Schleim. Die Schleimhaut selbst, sowie die der Trachea ziemlich gleichmässig geröthet, mässig geschwollen. Schilddrüse normal. Beide Lungen ringsum ziemlich fest und kurz verwachsen. Ihr Gewebe in hohem Grade ödematös, dadurch an den meisten Stellen ziemlich fest iund luftleer. Die Bronchien sämmtlich etwas weiter, ihre Schleimhaut gleich der de'S Larynx und der Trachea. Bronchialdrüsen stark vergrössert, grösstentheils schwarz und fest, stellenweise grauröthlich und weich. Herzbeutel mit einer' geringen M e n g e klarer Flüssigkeit. Herz in allen Durchmessern um die Hälfte grösser, im l i n k e n V e n t r i k e l w e i c h , g l e i c h m ä s s i g f e t t i g e n t a r t e t , im rechte» starr anzufühlen. In den Herzhöhlen reichliche Gerinnsel. Beide Herzhöhlen um die Hälfte weiter. Die Klappen ohne besondere Abnormität. An der Spitze des rechten Ventrikels unter dem rericardium reichliches Fettgewehe. Grosse Gelasse normal. Leber an den meiste» Stellen der Convexität kurz und fest verwachsen, normal gross. Gewebe von normaler Konsistenz, massig blutlialtig. Galle massig reichlich, blassbraun. — Milz um die Hälfte grösser; ihr Gewebe reicli an Stroma, übrigens dunkelbraunrotli, blutreich. Nieren normal gross;. Ober- und Schnittfläche dunkel, letztere normal breit, f e s t , undeutlich faserig, blutreich. * Magen normal gross; seine Schleimhaut mit zähem Schleim überzogen; die Schleimhaut selbst massig geröthet, gleichmässig verdickt. Die letzte DünndarmSchlinge ist mittelst eines gegen 2 " langen Bandes mit dem unteren Ende der F l e x u r a sigmoidea verwachsen, so dass letztere in der rechten Körperhälfte liegt. Die ¡'ihrige Dünridarmscbleimhaut normal: die des Dickdarmes an den meisten Stellen mit einer geringen Menge zähen Schleimes überzogen. Die Schleimhaut überall massig ger ö t h e t , wenig verdickt; in der unteren Hälfte zahlreiche, verschieden grosse, diffuse graurothe F l e c k e n , sowie einzelne diinngestielte. gegen erbsengrosse polypöse "Wucherungen.

besonders chronische Eiterungen und Fettherz.

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98. Chronische Bronchitis und Bronchieotasieen, zum Theil gangraeneaeirend; Pneumonie. Fettmetamorphose des Herzfleisches und zahlreiche Lipome des Endocardium und Herzfleisches. 6^jähriges Weib,

s e c i r t a m 16. F e b r u a r 1860.

Körper mittelgross, ziemlich stark abgemagert, nicht ödematös. Schädeldach dick, compact; an der Innenfläche zahlreiche kleine Exostosen. Dura mater normal. Weiche Hirnhäute schwach getrübt; unter denselben an der Aussenfläche des rechten Grosshirns eine dünne Lage frisch geronnenen Blutes. Hirnwindungen rechterseits stark abgeplattet. An Stelle des rechten Corpus striatiim, T h a l a m u s opticus, des Seitenventrikels und des grössten Theils der Marksubstanz derselben Hemisphäre ein Klumpen dunkeln Blutgerinnsels und einzelne erweichte Hirntrümmer. Septum theils perforirt, theils weiss erweicht. Die umgebende Marksubstanz weiss, stellenweise blassbräunlich, weicher und von zahlreichen capillären Apoplexieen durchsetzt. Ebensolche auch an einer Stelle der Hirnrinde, entsprechend der submeningealen Hilinorrhagie. Uebrige Hirnsubstanz blass, weicher. Im linken Seitenventrikel einige Tropfen flüssigen Blutes; Innenfläche desselben blass. Ilirnarterien überall, die grössern und kleinern, von zahlreichen grauen Kalkplatten durchsetzt. Halsorgane normal. Lungen an den Spitzen fest verwachsen: ausser dem rechten untern Lappen und ihn- angrenzenden Stelle des m i t t l e m , massig emphyscmatös, stark pigmeutirt. trocken; Bronchien derselben etwas weiter, Schleimhaut blass. Erstgenannte Theile luftleer, abwechselnd und ohne scharfe Begrenzung grau und braunroth gefärbt, undeutlich g r a n u l i r t , weicher, reichliche eitrige Flüssigkeit an das Messer abgebend. An drei Stellen des untern L a p p e n s , an dessen Peripherie, kleinvvallnussgrosse. ovale, mit erweiterten Bronchien communicirende Höhlen, erfüllt mit brandig stinkender. g r a u g r ü n e r , dünnbreiiger Masse; ihre Innenfläche glatt, missfarbig, deutlich in die Bronchien ubergehend. Letztere theils gleichförmig und s t a r k , theils schwach sackig erweitert, mit reichlicher eitriger Flüssigkeit erfüllt; ihre Innenfläche dunkel geröthet, verdickt. Bronchialdrüsen grösser, f e s t , schwarz. Lungenarterie normal. Herzbeutel normal, über dem rechten Ventrikel fettreicher. Herz in allen Durchmessern etwas weiter; F l e i s c h n i c h t v e r d i c k t , g r a u g e l l ) , w e i c h e r , m a s s i g f e t t i g e n t a r t e t . Höhlen massig erweitert, reichliche B l u t - und Fibringerinnsel, peripherisch zahlreiche hirsekorngrosse, graugelbe, weiche Knötchen (vorzugsweise farblose Blutkörperchen) enthaltend. Endocardium stellenweise schwach getrübt; im linken Ventrikel stellenweise, im rechten fast überall, besonders über den Trabeculae carneae, theils 1- bis 2hirsekorngrosse, runde oder achterförmige, stark'prominirende, gelbliche, Fettgewebe gleichende Knötchen enthaltend, theils längliche, nicht prominirende, bis 3 • " ' grosse, nicht circumscripte Flecken, gleichfalls vom Aussehen von Fettgewebe. Alle diese Stellen setzten sich in die obersten Schichten der Muscularis fort. Aortenzipfel der Mitralis in allen Tlieilen stark verdickt. Aortenklappen und Innenfläche der Aorta mit sparsamen, schwach vorragenden, gelblichen Stellen. Leber im rechten Lappen zungenförmig, f e s t e r , undeutlich acinös, blutarm. Galle spärlich, grün. — Senile Milzatrophie. — Nieren etwas kleiner. Kapsel schwer abziehbar; Oberfläche schwach g r a n u l i r t , gleichmässig g r a u r o t h ; Kinde schmaler, g r a u r o t h , homogen, fester. Pyramiden und Harnblase normal. Magen normal. — Im Anfangstheil des Duodenum an der vordem und hintern Wand zwei narbige Stellen: die eine beginnt 3 / 4 " hinter dem P f ö r t n e r , der Darm-

108

Chronische K r a n k h e i t e n mit g r o s s e n Säfteverl listen.

l ä n g s a x e parallel, i s t 1" lang. 4"' breit, oval, b r ä u n l i c h g e f a r h t . eben, die S c h l e i m h a u t d e r U m g e b u n g g e h t allmälig in den G r u n d ü b e r ; die a n d e r e beginnt '/'," h i n t e r d e m P y l o r u s , ist länger, schmaler, u n r e g e l m ä s s i g grob z a c k i g , übrigens ä h n l i c h b e s c h a f f e n . A m E n d e des o b e r n H o r i z o n t a l s t ü c k s des D u o d e n u m liegen d r e i ä h n l i c h e , q u e r e , o v a l e , 2 u n d 4 " ' lange Stellen: die S c h l e i m h a u t f e h l t n u r im C e n t r u m von z w e i e n , ist b r ä u n l i c h , z u n d e r a r t i g mürbe. Zwischen diesen b e f i n d e t sich eine w a l l n u s s g r o s s e A u s b u c h t u n g s ä m m t l i c h e r D a r m h ä u t e , d e r e n G r u n d u n d R a n d nicht n a r b i g ist. U e b r i g e r D ü n n d a r m n o r m a l . Im D i c k d a r m s p a r s a m e feste F ä c e s u n d r e i c h l i c h e r z ä h e r Schleim. U t e r u s im K ö r p e r t h e i l etwas grösser. I n seinem G r u n d ein p l a t t e r u n d zwei breitgestielte, k a f f e e b o h n e n g r o s s e Cvstenpolypen u n d r e i c h l i c h e d ü n n s c h l e i m i g e F l ü s sigkeit. Ovarien f e s t , klein.

C h r o n i s c h e C y s t i t i s u n d P y e l i t i s fand ich zwar mehrmals mit Fettherz combinirt; aber gleichzeitig kamen immer andere Affectionen vor, welche auch selbständig Fettmetamorphose des Herzfleisches bedingen können. 3. Wahrscheinlich aber war letztere Metamorphose in den folgenden Fällen durch die c h r o n i s c h e E i t e r u n g bedingt. 99. Brandiges Geschwür am Unterschenkel; Hypertrophie von Tibia und Fibula. Emphysem der Lungen. Herzerweiterung. Fettmetamorphose des Herzfleisches. 58j ä h r i g e r M a n n . s e c i r t a m

17. M a i

1H6:5.

K ö r p e r m i t t e l g r o s s , s t a r k a b g e m a g e r t . H a u t gel bbra-un. mit s|nU-lidicn bleicht'» T o d t e n f l e c k e n . U n t e r h a u t z e l l g e w e b e f a s t f e t t l o s ; M u s c u d a t u r d ü r f t i g : S t a r r e mittl e r e n Grades. S c h ä d e l d a c h dick und schwer. D u r a m a t e r a m seitlichen U m f a n g d e r Convexität s c h w a c h verdickt. W c i l i i c H i r n h ä u t e s e h r b l u t r e i c h , allgemein g e t r ü b t und stellenweise schwach verdickt. H i r n s u b s t a n z s c h w a c h ödemateis. Die Corpora s t r i a t a , die S e h h ü g e l , die B r ü c k e und das kleine G e h i r n zeigen a u f d e r S c h n i t t f l ä c h e b o h n e n grosse r o s e n r o t h e F l e c k e . V e n t r i k e l n o r m a l . R a c h e n - u n d H a l s o r g a n e normal. L i n k e Pleurahöhle, ohne F l ü s s i g k e i t . Die L u n g e vielseitig mit d e r C o s t a l p l e u r a v e r w a c h s e n . D a s L u n g e n g e w e b e l u f t h a l t i g , in d e n v o r d e r e n P a r t i e e n s e h r b l u t a r m , in den h i n t e r e n e t w a s b l u t r e i c h e r , schwach pignientirt. a n den R ä n d e r n d e r L a p p e n und an d e r u n t e r e n F l ä c h e des u n t e r e n L a p p e n s e m p h y s e m a t ö s . In d e r M i t t e des oberen L a p p e n s e i n e " h ü h n e r e i g r o s s e . s c h m u t z i g g r a u r o t h e , l u f t l e e r e , u n d e u t l i c h u n d fein g r a n u l i r t e Stelle, welche ziemlich weich ist u n d a u s d e r bei s c h w a c h e m D r u c k gelbg r a u e , eitrige F l ü s s i g k e i t a u s t r i t t . A u s s e r d i e s e m g r ö s s e r e n p n e u m o n i s c h e n H e e r d e linden sich noch einige e r b s e n g r o s s e hie und d a z e r s t r e u t . B r o n c h i e n s p ä r l i c h e n t r ü ben Schleim e n t h a l t e n d ; S c h l e i m h a u t g e r ö t h e t , k a u m geschwollen. B r o n c h i a l d r i i s e n bis t a u b e n e i g r o s s , w e i c h , auf dem D u r c h s c h n i t t t h e i l s g r a u g e l b , theils s c h w a r z und g r a u tingirt. — R e c h t e P l e u r a h ö h l e o h n e F l ü s s i g k e i t . Die L u n g e vielfach m i t der C o s t a l p l e u r a v e r w a c h s e n . D a s L u n g e n g e w e b e wie l i n k s , a b e r o h n e p n e u m o n i s c h e H e e r d e . B r o n c h i e n u n d B r o n c h i a l d r ü s e n wie l i n k s . I m H e r z b e u t e l eine geringe Menge k l a r e r F l ü s s i g k e i t . V i s c e r a l b l a t t stellenweise sehnig g e t r ü b t . D a s Herz gegen ein D r i t t e l b r e i t e r . I n den massig e r w e i t e r t e n Herzh ö h l e n f r i s c h e B l u t - und F a s e r s t o f f g e r i n n s e l . D a s H e i z f l e i s c h v o n h e l l g i a i i brauner Farbe, sehr schlaff, eigenthümlich glänzend, sehr stark

besonders chronische Eiterungen und Fettherz.

109

f e t t i g e n t a r t e t . Die oberflächlichen Fleischbalken des; linken Herzens auf die Dicke von Sehnenfäden reducirt.. Das Endocardium im linken Ventrikel überall getrübt, stellenweise stärker oder schwächer verdickt. In den Papillarmuskeln einige leinsamengrosse. narbige Stellen. Mitral- und Tricuspidalklappe, sowie die Sehnenfäden beträchtlich verdickt. Uebrige Klappen normal. Aorta stellenweise schwach fettig. Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. Leber etwas kleiner; ihr Gewebe fester, massig bluthaltig, braunroth. deutlich acinös, schwach fettig. Galle reichlich, dickflüssig, dunkelgrün. — Milz mit der Umgebung fest verwachsen, normal gross; Kapsel stellenweise beträchtlich verdickt. Milzgewebe fest, dunkel grauroth, schwach körnig. Nieren normal gross: Kapsel nieist leicht, stellenweise schwerer abziehbar, an letzteren Stellen schwach verdickt. Corticalsiibstanz normal dick, sehr blutarm, gelbgrau; Pyramiden normal. Magen mit etwas graugrünem, trüben, flüssigen Inhalt. Schleimhaut mit dickem, glasigen Schleim überzogen, grau, hie und da etwas geröthet. Dünn- und Dickdarm, sowie Mesenterialdrüsen normal. Die Retroperitonaeal-, sowie die äusseren und inneren Leistendrüsen der rechten Seite haselnuss- bis kirschengross, weich, auf dein Durchschnitt graugelb und stellenweise grauroth. An der unteren Hälfte des rechten Unterschenkels, und zwar an seiner hinteren Fläche, ein handgrosses, brandiges Geschwür. Dasselbe beginnt 1" über den Knöcheln und geht bis über die Mitte des Unterschenkels hinaus. Die Ränder des Geschwürs sind scharf abgeschnitten; die Umgebung ödematös geschwollen, zunächst dem Rande schwärzlich, weiter von demselben entfernt blauroth gefärbt. Im Grunde des Geschwürs sieht man die Muskeln in eine graugrüne, stinkende, schmierige oder fasrige Masse umgewandelt. Die brandige Zerstörung erstreckt sich bis auf den Knochen; das Kussgelenk ist normal. Die Knochen sind aufgetrieben, an ihrer Oberfläche mit gröberen und feineren Höckern versehen; das missfarbige Periost lässt sich bis an diese Stellen leicht abziehen. 100.

Grosse congenitale Geschwulst der Perinaealgegend. morphose des Herzfleisches.

Fettmeta-

irJj ä l i r i g e s W e i b , s e c i r t ain :"). A u g u s t 1862. (Die F r a u litt wahrscheinlich seit der Geburt an dem Perinäaltumor, welcher seit dem ¿7. Jahre stärker, seit dem 49. noch mehr wuchs und zuletzt eine colossale Crosse erreichte, so dass er bis zu den Kniekehlen herabhing und die Kranke fast vollständig am Gehen hinderte, sowie durch zahlreiche flache und tiefere Geschwüre belästigte. Die am 2. August vorgenommene Punction ergab, dass die Geschwulst eine colossale Cyste war, welche 9000 Cub.-Cent. dünne, braungelbe Flüssigkeit enthielt. Tod nach 48 Stunden. S. das Nähere bei W. B r a u n e . Die Doppelbildungen und angebornen Geschwülste der Kreuzbeingegend. Leipzig 1862. S. 79 und 140.) Die Section ergab in Schädel- und Halsorganen, sowie in den Lungen und Baucliorganen keine wesentliche Abnormität. Das Herz war im Längsdurchmesser um fast die Hälfte, im Querdurchmesser schwach vergrössert; Mitral- und Aortenklappen massig verdickt, stellenweise verkalkt. A l l e M u s k e l f a s e r n b e i d e r V e n t r i k e l w a r e n m ä s s i g o d e r s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Die Leberzellen waren stark fettig infiltrirt. — Die Geschwulst wurde vorzugsweise von der Art. glutaea dextra versorgt, welche stärker war als die Subclavia.

110

Chronische Krankheiten mit grossen Säftevcilustcn.

101. Caries von linker Hand und linkem Fuss. Speekentartung von Leber, Milz und Nieren. Fettherz. Ö ' i j ä h r i g e s M ä d c h e n , s e c i r t a m 16. A u g u s t 18(i2. Körper entsprechend gross, ziemlich stark abgemagert. Haut graugelblich, massig dünn, fast ohne Todtenflecke. Kein Oedem. Schwache Starre. — Der Zeigefinger der linken Hand reicht mit seiner Spitze bis zur Mitte der 1. Phalanx des Mittelfingers und zeigt an seiner Basis ein neugroschengrosses graimlirendes Geschwür, in dessen Mitte ein "2erbsengrosses, schwarz gefärbtes, cariös-necrotisches Knochenstück liegt. — Die Innenfläche des unteren Endes des linken Unterschenkels und Fusses enthält ein zweit.halergrosses, mit weichen, missfarbigen Granulationen und jauchigem Eiter bedecktes Geschwür, auf dessen Grund einzelne Fisteln zum rauhen Knochen führen. Mehrere ähnliche kleine Geschwüre an der vorderen Fläc he des unteren E n d e s des Unterschenkels und des vorderen Theiles des Fusses. Die Knochen des unteren Endes des Unterschenkels und der Fusswurzel sind theilweise oberflächlich cariös; übrigens bestehen dieselben aus einer dünnen Kindenscliiebt und sehr reichlichem, massig vascularisirten, schmierigen Markgewebe. — Die Lymphdrüsen der linken Leistengegend zum Tlieil stark geschwollen, graurötlilich, weich, ziemlich homogen. — Die Gefässe normal. Die Muskeln des Unterschenkels zum grössten Theil von sehr reichlichem fettigen Gewebe durchsetzt. Schädeldach normal; ebenso Dura mater: weiche Hirnhäute an Convrxität und Basis massig getrübt; Gehirn verhältnissmässig gross, sehr blutarm, «lässig ödematös. Rachen- und Halsorgane normal. Beide Lungen allseitig kurz und massig fest verwachsen. Linke Lunge etwas kleiner. Der obere. Lappen längs des vorderen Randes schwärzlich gefärbt, fest anzufühlen, auf dem Durchschnitt in scharfer Begrenzung grau und weiss gefleckt, luftleer, von reichlichen fibrösen Streifen und erweiterten Bronchien dunÜffiPtSt Ueliviges Gewebe des oberen Lappens, namentlich nahe der Wurzel, enthält dieselben pigmentindurirten Massen, ist sonst blutarm, schwach ödematös. Der untere Lappen enthält einzelne kleine Pigmentindurationen, ist übrigens massig pigmentirt. blutarm, schwach ödematös. Die Bronchien enthalten bis in die letzten Verzweigungen spärlichen zähen Schleim. Schleimhaut mässig gerötliet und geschwollen, lh'onchialdrüsen schwach vergrössert, theils schwarz, fibrös, theils verkalkt. — Rechte Lunge in allen Durchmessern etwas grösser, vollständig lufthaltig, mässig pigmentirt , sehr blutarm, schwach ödematös. Bronchien normal. Bronchialdrüsen mässig pigmentirt. Im Herzbeutel geringe Menge klarer Flüssigkeit. Herz fast um die Hälfte gi-Asser als die F a u s t des Kindes. In den Höhlen spärliche blasse Gerinnsel. Linker Ventrikel etwas weiter und dicker. F l e i s c h b e i d e r s e i t s b l e i c h , g r a u g e l b l i e h , w e n i ger deutlich faserig, weicher, gleichmässig und mässig fettig enta r t e t . Klappen und grosse Gefässe normal. Leber in allen Durchmessern über doppelt grösser, 1680 Gnu. schwer; ihre Oberfläche gelbroth, glatt; ihre Schnittfläche ebenso gefärbt, undeutlich acinös. mattglänzend. Die Centraivenen etwas weiter. Galle spärlich, zähschleiniig. — Milz 4 " lang; ihre Kapsel grauroth; ihr Gewebe ebenso gefärbt, schwach speckig. — Beide Nieren um die Hälfte grösser: Kapsel normal; Oberfläche graugelb, grob vas'C.ularisirt; Rinde um die Hälfte breiter, graugelb, stellenweise grob vascularisirt. matt glänzend; Pyramiden ebenso gefärbt, klein, sonst gleich beschaffen. — Nebennieren etwas grösser, blass. speckig.

besonders chronische Eiterungen und Fettherz.

1J1

Magenschleimhaut sehr lileicli. sonst normal. Dünndarmschleimhaut in der oberen Hälfte mit reichlichem trüben Schleim bedeckt. Im Dickdarm blasser, dünubreiiger Kotli: Schleimhaut bleich, sonst normal. — Pancreas etwas grösser, sonst ohne besondere Abnormität. Harnblase gross, klaren Harn enthaltend. Genitalien kindlich, sonst normal.

102. Gangränöse Parotitis; Endocarditis der Mitralis; stellenweise Fettmetamorphose des linken Ventrikels; Milzinfarcte; beiderseitige Hydronephrose. Ü O j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t a m 4. J u l i

1858.

Körper mittelgross, stark abgemagert. In der linken Parotisgegend eine tiefe, mehrere Zoll lange, 1" breite, schwärzliche, brandig riechende, unregelmässige Vertiefung, welche ein spärliches, schwarzbraunes, stinkendes Secret enthielt und deren Ränder ziemlich derb, glatt oder unregelmässig zottig waren. Nach oben zu waren die Muskeln und1 das Periost bis über den ober« Rand des Keilbeinflügels und der Schläfenbeinsclnnppe theils von kleinen, dicken Eiter enthaltenden Abscessen durchsetzt. theils gleicllimässig eitrig infiltrirt, das Periost sehr leicht ablösbar, die Knochenoberttäche ohne sichtbare Abnormität. Die umliegenden Gefässe ohne Anomalie. Schädeldach und Dura mater normal. Weiche Hirnhäute entsprechend den genannten Ab>c essen gleichmässig dunkelroth, nach der Peripherie heller rotli gefärbt, etwas verdickt, leicht abziehbar. Gehirn blass, derb. Hirnsinus normal. Halsorgane normal. Lungen stellenweise angeheftet, sonst normal. Geringe chronische Bronchitis. Lungenarterie frei. Herzbeutel normal. H e r z n o r m a l g r o s s . D a s M n s k e l f l e i s c h d e s l i n ke n V eu t ri k e l s b l a s s, w e i c h e r , von z i e m l i e h z a h l r e i c h e n , m e i s t m i t t e n drin s i t z e n d e n , s t r e i f e n - und f l e c k f ö r m i g e n , meist s e h r k l e i n e n , s t. e 11 e n \v e i s e b o h n e n g r o s s e n . m e i s t s c h a r f u m s c h r i e b n e n , g e l b l i c h e n S t e l l e n d u r c h s e t z t , an w e l c h e n d a s M i c r o s c o p e i n e a u s g e z e i c h n e t e K c t t m e l i a m o r p h o s e d e r M u s k e l f a s e r n z e i g t e . Am Vorhoftheil der Mitralis, nahe dem freien Rande, zahlreiche grauröthliche, mürbe, trockne, bis 3"' lange, uuregelmässig zottige, unebene Massen, welche dem Emlocardium fest aufsassen; letzteres (lern entsprechend verdickt, sehr weich, eitrig infiltrirt. An 3 Stellen war die Klappe zu kleiukirschengrossen Säcken vorgewölbt; hier fanden sich an der Hinterfläche gleicht; Auflagerungen und ein Zusammenhang derselben mit dem gleichfalls trüben unil unebnen gegenüberliegenden Endocardium; die unter letzterem liegende Musculatur normal. Uebrige Klappen normal. Leber etwas grösser, sehr blass, fest. Galle spärlich, dünn, hell. — Milz dreimal grösser, von sehr zahlreichen, erbsen- bis wallnussgrossen, meist peripherischen und keilförmigen, scharf umschriebenen, dunkelrothen bis graugelben, mürben Infamien durchsetzt. In der linken Bauchseite fand sich eine, vom untern Milzende bis zum Rande des kleinen Beckens reichende, ovale, ungefähr mannskopfgrosse Geschwulst, welche überall breit vom Bauchfell überzogen war und an deren Vorderfläche das absteigende Colon lose angeheftet verlief. An ihrer hintern Fläche näher dem untern E n d e verlief der normale Ureter. Ihrer obern Fläche sass die normale Nebenniere auf. Die Geschwulst fiuetuirte und entleerte angeschnitten zuerst klare, weingelbliche, später flokig trübe, deutlich urinös riechende Flüssigkeit. Die Wand des Sackes war ' / s bis 1"' dick, fibrös. Seine Innenfläche glatt, glänzend, hier und da mit kleinen gestielten colloidähnlichen Cysten besetzt. Die Einmündung in den Ureter war sehr eng, gleich

112

Chronische Krankheiten mit «nwaen Sftfteverlusten.

letzterein selbst, für eine y 4 "' dicke Sonde durchgängig, etwas sichelförmig. An der hintern und äussern Wand des Sackes zeigte die Innenfläche mehrere bis »/»" im Durchmesser haltende rundliche Ausstülpungen, deren Rand durch sichelförmige Vorsprünge der Wand gebildet wurde. Diesen Stellen entsprechend fand sich ein ca. 4" langes, 2" breites, in der Mitte 3"' dickes, nach der Peripherie sich abflachendes) aus fester, blasser Rindengubstanz bestehendes Stück. — Die rechte Niere hing an ihrer Hinterfläche ihrem Lager sehr fest an und bei der Abtrennung berstete ein eigrosser Abscess zwischen oberstem Nierenende und Leber. Derselbe hatte glatte Wände und enthielt dünne eitrige Flüssigkeit nebst zahlreichen sehr weichen Stücken einer der Nebenniere gleichen Substanz. Die Niere selbst war etwas grösser, ihr Becken doppelt weiter; ihre Kelche bildeten länglichrunde, über wallnussgrosse Säcke mit graugelbem dünneitrigen flockigen Inhalte und reichten zum Theil bis nahe an die Nierenoberfläche; der oberste derselben communicirte mit dem über der Niere liegenden Abscesse durch eine unregelmässig zackige Oeffnung, deren Umgehung missfärbig und zottig war. In einem Nierenkelch lag ein rundlich keilförmiger, braun und weissgefärbter, haselnussgrosser Stein. Die übrige Nierensubstanz graugelb, blutarm, fester, ihre Epithelien massig granulirt, einzelne Harncanälchen der Pyramiden fettigentartet. Ureter normal. Harnblase massig ausgedehnt, mit trübem Harn gefüllt; Schleimhaut normal; Muskelhaut massig hypertrophisch; Prostata wenig vergrössert. Magen und Darmcanal ohne besondre Anomalie. 103. Grosse subcutane Abscesse. Thrombose der V e n a eruralis und E m b o l i e der Lungenarterie. frettmetamorphose des Herzfleißches. 5 0 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t am 23. J u n i 1862. Körper mittelgross, mässig genährt. Haut graugelbllich. mit sparsamen blassen Todtenflecken. Schwache Starre. — Am innern Rande den linken Schulterblattes, auf der Höhe der Schulter, und auf der inneren Seite in der Mitte des linken Oberschenkels finden sich bis 1" lange subcutane Gruben, die einen grünlichen, stinkenden Eiter entleeren. Zwischen Haut und linkem Glutaeus liegt ein circa zweihandgrosser, gegen V" dicker, mit geronnenem Blut und mit graugrüner Jauche erfüllter Heerd, welcher sich bis nahe zur Mittellinie des Kreuzes nach unten bis 3" unter den grossen Trochanter erstreckt, dessen Innenfläche mit schwarzgrüner, dicker Flüssigkeit beschlagen, übrigens unregelmässig ausgebuchtet ist. Nur in der Mitte des Abscesses sind linsengrosse Perforationsstellen nach aussen. Die Muskelsubstanz des Glutaeus stellenweise V" dick pigmentirt, theils fester, tlieils weicher. Die Oeffnung auf der Schulterhöhe führt in einen, die ganze Fossa supraspinata füllenden Abscess, welcher unterhalb des Acromion mit einem halb so grossen gleichen Abscess communicirt. Am Acromion nur eine linsengrosse cariöse Setlle. Endlich setzt sich der Abscess zwischen Deltoideus und Haut bis zu dessen Insertionsstelle fort. — In der linken Vena eruralis bis zur Vena poplitaea findet sich ein oben schief und ziemlich gradlienig endender, die halbe Venenlichtung einnehmender Pfropf, dem peripherisch frisch geronnenes Blut aufliegt, während sein grösster Theil graugelblich, fest und ziemlich trocken ist. Schädeldach dick; auf der Innenfläche einige kleine Exostosen. Hirnhäute und Gehirn sehr blutarm, letzteres etwas fester, sonst normal. Larynx normal. Schilddrüse doppelt grösser, gleichmässig colloid entartet. Linke Lunge stellenweise verwachsen. In der Spitze ein gegen wallnwssgrosser, aus schwarzem schwieligen Gewebe und verkalten Massen bestehender Knoten; mehrere kleinere iilinlidie zerstreut in den übrigen Lungentheilen. Lungemgewebe im

b e s o n d e r s r h r v m s c h e KiWi'ungen iiml I-Vttlierz.

113

o b e r e n L u p p e n b l u t a r m , im u n t e r e n b l u t r e i c h . niiisäig ödenuitös. überall p i g m e n t i r t . Bronchien n o r m a l . B r o n c h i a l d r ü s e n schwach v e r g r ö s s e r t . >chwarz, fest- — R e c h t e L u n g e in allen S t ü c k e n gleich d e r linken. Die r e c h t e L u n g e n a r t e r i e in i h r e m S t a m m sowie in den H a u p t ä s t e n zu */» i h r e s L u m e n s v e r s t o p f t von einem gegen 3 " langen, verästigten, in den A n f a n g s t h e i l e n 3 " ' , d a n n 1 " ' d i c k e n , uiiregelmässig c y l i n d r i s c h e n , s c h m u t z i g g r a u w e i s s e n . d e r b e n G e r i n n s e l . das n a c h dem H e r z e n z u . sowie an einer Stelle seiner P e r i p h e r i e , u n e b e n , nach den kleinen Aesten zu p l a t t , auf d e m D u r c h s c h n i t t theils ebenso g e f ä r b t u n d g l a t t , theils b r a u n r o t h und weich ist. Herzbeutel l e e r . Visceralblatt ü b e r beiden H ö h l e n sehr f e t t r e i c h . H e r z links w e n i g , r e c h t s s e h r s c h l a f f , mit s e h r s p ä r l i c h e n Blutgeriunseln. L i n k e r V e n t r i k e l e t w a s weiter, E n d o c a r d i u m stellenweise g e t r ü b t . M i t r a l i s n u r m a l . A o r t e n k l a p p e n s c h w a c h verdickt. H e r z f l e i s c h g r a u r o t h . w e n i g e r d e u t l i c h f a s r i g . i n b e i d e n V e n t r i k e l n g l e i c h m ä s s i g und m a s s i g f e t t i g e n t a r t e t . Aorteni n n e n f l ä c h e stellenweise fettig. B a u c h h ö h l e ohne F l ü s s i g k e i t . L e b e r in beiden L a p p e n z i m g e n f ö r m i g , g r a u r ö t h lich. Oberflüche deutlich acinös; S c h n i t t f l ä c h e e b e n s o , b l u t a r m , m a t t g l ä n z e n d . G a l l e g r ü n l i c h u n d s c h w ä r z l i c h , ziemlich dickflüssig. — Milz ü b e r 4 " l a n g , e n t s p r e c h e n d breit und d i c k , K a p s e l massig g e t r ü b t . Gewehe g r a u r o t h , ziemlich homog e n . b l u t a r m , von n o r m a l e r Gousistenz ( n i c h t speckig). N i e r e n normal g r o s s ; Kapsel n o r m a l : O b e r f l ä c h e g l a t t , massig i n j i c i r t ; R i n d e n o r m a l b r e i t , b l a s s . undeutlich f a s r i g . e t w a s w e i c h e r ; P y r a m i d e n k l e i n , blass. M a g e n k l e i n . S c h l e i m h a u t stellenweise s t a r k g e f a l t e t , gleichmässig g r a u g r ü n , auf d e r H ö h e d e r K a l t e n etwas i n j i c i r t . überall e t w a s d i c k e r ; mit z ä h e m Schleim bed e c k t . — D ü n n d a r m e n g , seine S c h l e i m h a u t fein schwarz p i g m e n t i r t , d ü n n . — I m C o e e u m u n d A n f a n g s t h e i l des Golon a s c e n d e n s zwölf 2 ' " b r e i t e , V 4 " l a n g e , d u n k e l r o t h e . theilweise im Gentrum g r a u g e l b e , e r h a b e n e Stellen. M e s e n t e r i a l d r ü s e n n o r m a l . ;!.

V p r s c h w ii r e n d e

C a r c i n tu e

hüben in ungefähr einem Sechstel aller Fälle Fottmetamorphose des Herzfioisches zur Folge. Von mehreren Füllen dieser Art, theile ich nur die folgenden mit. 104. Krebs des Uterus und der Seheide. Peritonitis. Fettmetamorphose des Herzfleisches. 2 9 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t a m 7. M a i

IWjl.

K ö r p e r m i t t e l g r o s s , ziemlich a b g e m a g e r t . H a u t s e h r bleich, ü b e r a l l schwach, a n d e r u n t e r n K ö r p e r h ä l f t e s t ä r k e r ö d e m a t ö s , mit sehr s p a r s a m e n T o d t e n f l e c k e n ; massige Starre. S c h ä d e l d a c h dick. W e i c h e H i r n h ä u t e a n d e r Basis schwach g e t r ü b t . s t a n z s e h r b l u t a r m , schwach ödematös.

Hirnsub-

L a r y n x normal. S c h i l d d r ü s e ü b e r doppelt g r ö s s e r , g l e i c h m ä s s i g colloid e n t a r t e t . Beide L u n g e n allseitig k u r z u n d massig fest v e r w a c h s e n , in allen D u r c h m e s s e r n k l e i n e r . ( Z w e r c h f e l l bis z u r vierten R i p p e reichend.) D e r p e r i p h e r i s c h e T h e i l des o b e r n L a p p e n s d e r r e c h t e n L u n g e ist bis z u r T i e f e von 1 " d u r c h s e t z t von s e h r reichl i c h e n . schwieligen, s t a r k p i g m e n t i r t e n Stellen von n e t z f ö r m i g e r A u s b r e i t u n g u n d bis K i r s c h e n g r ö s s e . i n n e r h a l b d e r e n sich m a s s i g r e i c h l i c h e , scharf b e g r e n z t e , gegen e r b s e n g r o s s e , g r a u g e l b e , käsige Stellen finden. L e t z t e r e ergeben sich als — '/a" l a n g e Bronchien 4. und 5. O r d n u n g , die an dieser Stelle gleichmässig e r w e i t e r t u n d Wagner, Fetllierz.

114

Chronitche Krankheiten mit grossen Säfteverluslen.

in ihrer Wand meist verdünnt, zum Theil Iiis gegen 1"' dick, graugelb, ivcicli und homogen sind. In der linken Lunge findet sich eine einzige ahnliche halbkirs'chengrosse Stelle. Das übrige Lungengewebe beiderseits in den obern Lappen trocken, massig pigmentirt. in den untern stark ödematös, überall blutarm. Herzbeutel ohne Flüssigkeit. Herz lim die Hälfte breiter, sehr schlaff, rechterseits reich an Fettgewebe. Z w i s c h e n d e n d a v o n f r e i e n S t e l l e n i s t die M u s c u l a t u r r e g e l m ä s s i g g e l b p u n e t i r t o d e r r e t i c u l i r t . In den Höhlen des Herzens sparsame Blutgerinnsel. D a s E n d o c a r d i u m d e s l i n k e n V e n t r i k e l s ist ü b e r a l l , vorzugsweise an den Papillarmuskeln, s t a r k g e l b ret. i c u Ii i i . welche Fleckung in gleicher Weise stellenweise sich bis 2"' tief ins Ileizlleisch hineinerstreckt. I m r e c h t e n V e n t r i k e l d i e g l e i c h e F l e c k u n g in viel geringerem Grade. Die Herzklappen normal, nur die Aortenklappen etwas dicker. Das übrige Her/fleisch blassgelb, undeutlich fasrig, viel weicher. Grosse Gefässe normal. Unterleib ziemlich stark aufgetrieben, gegen 3 Pfund theils serös-eitrige, theils rein eitrige Flüssigkeit enthaltend. Das Peritoneum besonders des Dünndarms mit spärlichen filirinöseitrigen Massen belegt; die Darmwindungen selbst an den meisten Stellen untereinander verklebt. Ausserdem hängt das Netz der untern Bauchwand an zahlreichen Stellen fest an. Der Uterus ist durch die stark ausgedehnte Harnblase weit nach hinten gedrängt, am hintern untern Ende grosstentheils fest mit dem Mastdarm verwachsen, die Douglas'sche Falte sehr seicht. Uterus fast 4" lang, seine Gestalt ziemlich normal, nur im untern Filde etwas verbreitert. Den obern Theil der Scheide und das untere Drittel des Cervix nimmt ein ringförmiges, gegen 2" breites Geschwür ein, dessen Grund mit reichlicher gelblicher, rahmigeitriger Flüssigkeit bedeckt ist. Die Mitte des Geschwürs ist stellenweise gegen I" tief und in der Ausdehnung von 1 • " bis unmittelbar an die äussere Mastdarmhaut reichend; die übrigen Theile des Geschwürs sind unregelmässig zottig, grösstenteils grauweiss, stellenweise grünlich gefärbt, an sparsamen Stellen grob injicirt. Die Bänder des Geschwürs sind steil, stellenweise gegen :lAi" hoch. Auf dem Durchschnitt ist das Gewebe an diesen Stellen weiss, homogen und ergiesst reichliche rahmige Flüssigkeit, theil» gleichmässig, theils aus macroscopischen Höhlen. Die Vaginalportion fehlt links ganz, rechterseits ist noch ein 4"' dicker, ziemlich gestielter Zapfen vorhanden. Der Cervix uteri ist an den meisten Stellen gegen ••¡i" dick und verhält sich bis zum inner» Muttermund ziemlich genau wie der Rand des Geschwürs. Die Schleimhaut des Cervix ist stark injicirt, die Körperhöhle gegen doppelt grösser, pigmentirt,. platter. Das Parenchym des Körpers ist über '/4" dick, fest. Beide Tuben laufen längs der hintern und seitlichen Wand des Uterus fast bis zur Höhe der Vaginalportion hinab, sind längs dieser Stellen fest und kurz angeheftet, in ihren untern Enden gegen hühnereigross, nach oben hin ziemlich allmälig im Durchmesser abnehmend. In ihrer Höhle findet sich reichliche übelriechende, grünlich gelbe, eitrige Flüssigkeit; ihre Schleimhaut fehlt fast vollständig. Au Stelle derselben findet sich ein rothbraunes, uarbenähnliches Gewebe; von der Schleimhaut finden sich links reichliche, rechts sparsame schmale faltenähnliche Reste. Die Häute sind an allen Stellen massig verdünnt, mürber, stellenweise finden sich auf der Innenfläche linsengrosse flache Abscesse. Die Ovarien sind schwach vergrössert, gleichfalls fest an den Uterus angelöthet; in jedem ein grosses scharf begrenztes Blutgerinnsel. Der Mastdarm ist an der Hinterfläche bis zur Nähe des innern Muttermundes kurz, aber lose mit dem Uterus verwachsen. Leber in allen Durchmessern etwas kleiner, schlaff; ihre Kapsel schwach getrübt, an zahlreichen Stellen unregelmässig und fein gelb punetirt oder gestreift (entsprechend dem Centrum der Acini). Das Lebergewebe auf dem Durchschnitt ist

b e s o n d e r s c h r o n i s c h e K i t e r u n g e n um) I'Vtthi'i'z. g r ü n b r a u n g e f ä r b t . u n d e u t l i c h a c i n ö s . d i e A e i n i ¡111 z a h l r e i c h e n S t e l l e n c e n t r a l g e l b gefärbt, ihre Peripherie an andern Stellen etwas breiter, d e u t l i c h e r fibrös.

Die W a n d

der Ptortaderitetc an den meisten Stellen dicker. In der Gallenblase mässig reichliche b l a s s e F l ü s s i g k e i t u m l ein g e g e n

langer ovaler Cholesteariiistein. — Milz n o r m a l

g r o s s , b l a s s , von n o r m a l e r C o n s i s t e n z . Xierenkapsel etwas dicker, fester ansitzend: Oberfläche stellenweise narbig, s e h r bleich.

Kinde normal breit, graugelblich, vollständig homogen , e t w a s fester.

miden bleich.

Pyra-

N i e r e n b e c k e n u n d K e l c h e l i n k e r s e i t s s c h w a c h e r w e i t e r t ; in d e n m i t t -

leren Aesten der Nierenvenen beiderseits grauröthliche mürbe (ierinnsel. Magen normal.

D ü n n d a r m und Dickdarm normal.

A11 d e r T l i e i l u n g s s t e l l e d e r (Java l i e g e n u n g e f ä h r s e c h s i — 3 f a c h

vergrösserte,

auf d e m D u r c h s c h n i t t e w e i c h e , r a h m i g e n S a f t e n t h a l t e n d e L y m p h d r ü s e n .

Die Hohl-

ader und ihre grösseren Aeste ohne (ierinnsel.

105. Krebs des Uterus und der Vagina; eitrige Peritonitis. Frische und alte Endocarditis (Insuffieienz der Mitralis); Fettmetamorphose des Herzens. •i4jähriges Weib, Körper gross, massig genährt, Haut schmutzig gelblich,

mit

s e c i r t . a m S. J u l i

1862.

an den untern E x t r e m i t ä t e n massig

spärlichen

blassen TudteuHecken.

ödematös.

Starke

U n t e r b a u t ; ' , e l l g e w e b e in d e r B a u c h g e g e u d s t e l l e n w e i s e » . , " d i c k , g e l b l i c h .

Starre.

Museulatur

ziemlich r e i c h l i c h , m a s s i g g e r ö t h e t , fest. S c h ä d e l d a c h a n d e r l u n c n t l ä c h c m i t s p ä r l i c h e m villöscn O s t e o p h y t . normal: weiche H i r n h ä u t e an der Convexität massig getrübt,

D u r a rnater

Gehirn blutarm.

In d e r B a u c h h ö h l e e t w a '2 P f d . d ü n n e , g e l b g r ü n e , m i t z a h l r e i c h e n F l o c k e n u n t e r mischte Flüssigkeit.

D i e S e r o s a d e r B a u c h w a n d u n g e n , sowie s ä m n i t l i c h e W i n d u n g e n

d e s 1111 d e n m e i s t e n S t e l l e n s t a r k e r w e i t e r t e n D ü n n d a r m s m i t e i n e r d ü n n e n , g l a t t e n , thieils a r e o l i r t e n , m e i s t l e i c h t a b s t r e i f b a r e n F i b r i n s c b i c h t ü b e r z o g e n . selben Wei se verhält sich die Serosa des U t e r u s und seiner A n h ä n g e .

theils In der-

L e t z t e r e r ist

in d e r G e n e n d d e r l i n k e n C e r v i c a l h ä l f t e f e s t m i t d e r U m g e b u n g v e r w a c h s e n . unterste

H ä l f t e des Cervix fehlt; an deren

Stelle),

sowie a n

dem

S c h e i d e n t h e i l f i n d e t s i c h eine. 4 • " ' g r o s s e , m i t r a h m i g e r F l ü s s i g k e i t mit zahlreichen vascularisirten Zotten besetzte Fläche.

bedeckte

und

Der ü b r i g e T h e i l des Cervix,

s o w i e d i e a n g r e n z e n d e n T h e i l e d e s K ö r p e r s s i n d im a l l m ä l i g e n U e b e r g a n g z u m malen Gewebe homogen, m a r k w e i s s , mässig fest, und geben auf d e r eine d i c k r a h m i g e Flüssigkeit.

Die

angrenzenden

nor-

Schnittfläche

D e r K ö r p e r d e s U t e r u s s e i h s t ist e t w a s d i c k e r , e i n f a c h

h y p e r t r o p h i s c h . — D i e l i n k e T u b a i s t in i h r e m a b d o m i n a l e n O s t i u m v e r s c h l o s s e n u n d in i h r e r ä u s s e r n H ä l f t e in eine

fluetuirende,

eigrosse Masse v e r w a n d e l t , die s p ä r -

lichen r a h m i g e n E i t e r enthält und deren Schleimhaut U t e r u s h ä l f t e d e r T u b a ist g e g e n 3 " ' d i c k , f e s t .

mässig geschwollen

ist.

Die

An der Kiiiinnndungsstelle der T u b a

in d e n U t e r u s i s t e i n e e r b s e n g r o s s e f i b r o i d e G e s c h w u l s t . Larynx normal.

S c h i l d d r ü s e s t e l l e n w e i s e colloid e n t a r t e t .

B e i d e L u n g e n in d e r M i t t e l l i n i e s t e l l e n w e i s e 1 " weit ü b e r e i n a n d e r r a g e n d , Ränder stehend.

überall

stumpf,

flaumig

anzufühlen.

Das

Die linke Lunge stellenweise verwachsen:

b l u t a r m , mässig emphysematös und ödematös.

Zwerchfell

beiderseits

ihr G e w e b e i m o b e r n

ihre tief

Lappen

Der untere L a p p e n ergiesst auf dem

D u r c h s c h n i t t reichliche seröse F l ü s s i g k e i t , ist weniger l u f t h a l t i g , b r a u n r o t h ,

glatt,

w e i c h , an einzelnen erbsengrossen Stellen dunkolroth. grob g r a n u l i r t , m ü r b e .

Bron-

chien und Bronchialdriisen normal.

In einzelnen niittclgrossen A e s t e n d e r L u n g e n 8»

116

( h n n i i s c h e K r a n k h e i t e n m i t g r o s s e n Siifti'vcrlustiMi.

arterie des obern Lappens finden sich einzelne, das Lumen erfüllende Gerinnsel von graurother Farbe und mUrlicr Consisteuz. — Rechte Lunge au der Spitze und dem untern Lappen laugfädig verwachsen. Ihr oberer und mittlerer Lappen gleich dem linken obern L a p p e n ; das hintere E n d e des obern, sowie die Spitze des untern Lappens sind in der Grösse eines Gänseeies b r a u n r o t h , luftleer, grob granulirt. Im Innern dieser Stellen linden sich zahlreiche kleine verstopfte Arterienäste, wie links. Der untere Lappen verhält sich übrigens gleich dem linken untern Lappen. Bronchien u. s. w. wie links. Im Herzbeutel geringe Menge klarer Flüssigkeit; Visceralblatt überall massig getrübt, zum Tlieil ecchymosirt. Herz um die Hälfte breiter, wenig verlängert.. Linker Ventrikel etwas grösser, mit spärlichen Blutgerinnsel!) Visceralblatt überall rnässig getrübt. Papillarmuskeln meist etwas dicker, zum Tlieil sehnig, zum Tlieil punetirt fettig entartet; einzelne Papillarmuskeln glatt und grösstentheils sehnig. Alle Selinenfäden um die Hälfte kürzer, stellenweise liniendick. An der Vorhoffliiche. nahe dem freien Rand, zwei '/•>" lange, bis 1"' hohe und ebenso breite, unregelmässig granulirte, der Innenfläche ziemlich fest ansitzende, graugelbe Massen. D e r linke Vorhof massig erweitert, übrigens normal. Im rechten Herzen reichliche Gerinnsel. Das rechte Herz etwas erweitert, mit reichlichen Blutgerinnseln. D a s K n d o c a i d i u m schwach getrübt u n d g l e i c h d e r a n l i e g e n d e n M u s k e l s u b s t a n z ü b e r haupt, vorzugsweise der e i n z e l n e n Papillarmuskeln, punetirt fettig entartet. Das übrige Fleisch im rechten Herzen blassgrauruth.. das im linken ebenso gefärbt, von einzelnen runden und ästigen sehr kleinen bis bohnengrossen fibrösen Streifen durchsetzt Pulmonalklappen normal. Aortenklappen schwach verdickt. Aorta weiter, ihre Innenfläche an zahlreichen umschriebenen Stellen verdickt, zum Theil verkalkt. Leber an ihrer convexeri Fläche stellenweise verwachsen, stellenweise mit. derselben fibrinösen Schicht bedeckt. Leber in allen Durchmessern schwach vergrößert. Kapsel gleichmässig getrübt. Gewebe sehr b l u t a r m , undeutlich acinös; die Acini im Centrum bleich, grmiroth und fein gfll> gefleckt. Galle reichlich, bl.ig r ü n , dünnflüssig. — Milz mit. der Umgebung vielfach verwachsen; Kapsel stark getrübt; Gewebe grauroth, blutarm, weicher. Linke Niere kleiner; Kapsel dicker, fester ansitzend; Oberfläche mit zahlreichen, theils flachen, thoils tiefen Narben, übrigens graugelb g e f ä r b t , glatt. Rinde um die Hälfte schmäler, gleichmässig graugelblich, n u r stellenweise injicirt. Pyramiden kurz, breit, Papillen verstrichen. Becken, Kelche und Ureter zum Dreifachen ausgedehnt, mit klarer Flüssigkeit erfüllt. — Rechte Niere normal gross; Kapsel ebenso verdickt, schwerer abziehbar. Oberfläche unregelniässig fein granulirt, stellenweise narbig. Rinde blass grauroth, normal breit, von normaler Consisteuz; an zwei Stellen eine durch deren ganze Dicke gehende, graugelbliclie, brüchige, homogene Masse. Pyramiden blass; eine derselben in ihrer Mitte ebenso verändert, in der Umgebung frisch hämorrhagisch. Becken und Kelche normal. Magen weit, sonst normal; seine Häute ausserordentlich blass. Dünn- und Dickdarm ebenso. Mesenterialdrüsen normal. Retroperitunaealdriisen grösser. bleich, etwas weicher, nicht deutlich markig. Beckenvenen und die obern Theile der Cruralvenen normal. beiderseits gleich den Retroperitonaealdrtisen. Blase und Mastdarm normal.

Die Inguinaklrüsen

besonders chronische Kiternngen und Fettherz.

4.

P leurit-isch e

117

Kxsudnte

kommen selten ohne schwerere Complicationen zur Sectio». Um so wichtiger sind zwei der folgenden Fälle, bei welchen sich ohne weitere Krankheit plötzlicher Tod und F e t t h e r z fand. 106. Linkseitiges pleuritisches Exsudat. Fettmetamorphose des Herzfleisches. - 1 5 j a h r i i r e r M a n n , s e e i v t a m 1!». M a i 1862 ( D r . E l i r e n b e r g i . ( F r ü h e r keine längere Krankheit. Seit 10 Tagen Krankheitsgefühl; seit 2 Tagen Bettlägerigkeit. Beim Sitzen auf dem Nachtstuhl plötzlicher Tod.) Körper gross, gut genährt, kräftig. Haut bleich. Sehr reichliche dunkle Todtenflecke. Geringe Starre. Unterhautzellgewebe fettreich. Musculatur reichlich, ziemlich dunkel, fest. Schädel- und Halsorgane nicht eröffnet - In der linken Pleurahöhle (i — 8 Pfd. gelbgrüne, klare, nur in den abhängigen Theilen schwach trübe, sparsame Faserstoftgerinnsel enthaltende Flüssigkeit. Letztere fanden sich in geringer Menge auch über der Costal- und Zwerchfell-, in grösserer über der Lungenpleura. Lunge an der Spitze fest verwachsen, längs der Wirbelsäule und der entsprechenden Herzbeutelfläche lose verklebt, in allen Durchmessern, besonders dem dicken, stark verkleinert. Durchschnitt in der Spitze mit zahlreichen hirsekorn- bis erbsengrossen. grauweissen, käsigen und kreidigen Massen, übrigens vollkommen luftleer, im höchsten Grade compriinirt. Müssige chronische Bronchitis. — Hechte Lunge massig emphysematös, in der Spitze fest angeheftet. Letztere wie linkerseits. Gewebe des übrigen obern und des mittlem Luppens b l u t a r m , das des untern blutreich, lufthaltig. Bronchien wie links. Lungenarterie normal. Herj-L'SUte) 1 5 schwach blutige Flüssigkeit enthaltend. IIPVZ in allen Durchmessern etwas grösser, sehr schlaff, über der rechten Hälfte fettreich. In allen Herzhöhlen spärliches flüssiges Blut, keine Gerinnsel. Weite derselben im Verhältniss zur Uer/.grösse. Kndocardium und innere Gefässhaut gleichmässig geröthet. H e r z f l e i s c h ü b e r a l l , b e s o n d e r s im l i n k e n V e n t r i k e l , g r a u r o t h , n i c h t o d e r u n d e u t l i c h f a s r i g , m e i s t s o w e i c h , d a s s es l e i c h t e i n d r ü c k b a r w a r . P api l l a r m u s k e l n und T r a b e k e l n ü b e r a l l s e h r p l a t t , i h r F l e i s c h e b e n s o . (I)ie Muskelfasern des linken Ventrikels waren sämmtlich stark getrübt durch Kiweissmolecüle. Ungefähr der sechste Theil derselben bot die höchsten Grade von Fettmetamorphose dar. Letztere betraf stets die Muskelfasern in ihrer ganzen Ausdehnung; nie eine einzelne F a s e r , sondern stets zahlreiche beisammenliegende. Die F e t t e n t a r t u n g schien an allen Stellen des Herzlieisches gleichmässig vorhanden zu sein, wenigstens fand sich an Durchschnitten mit dem Doppelmesser, welche ich genau durchsah, keine bevorzugte Stelle. Der rechte Ventrikel zeigte dieselben Veränderungen in geringerem Grade. Auffallend w a r , dass sich in den ziemlich zahlreich sichtbaren Capillaren meist reichliche farblose Blutkörperchen fanden.) Klappen normal. Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. L e b e r schwach vergrössert, grauroth, etwas weicher, undeutlich acinös. In den Pfortaderästen und Venen reichliches flüssiges Blut. — Geringer acuter Milztumor. — Starke Hyperämie der Nieren. — Magen und Darm etc. normal.

118

Chronische Krankheiten mit grossen SivftoviTlusteii.

107. Chronische Bronchitis. Linkseitiges P l e u r a e x s u d a t . Echinococcus der L e b e r . D i f f u s e Nephritis.

Fettherz.

7 8 j ä h r i g e r M a n n , welcher nach nur 24stündif>(:iii Krankenlager starb, s e c i r t am 14. Juni 1863 (Georgenhaus). Körper mittelgross, mager, an der untern Körperhälfte massig ödematös. Haut bleich. Schädel - und Halsorgane normal. In der linken Pleurahöhle ca. 1 Pfd. serös-eitrige Flüssigkeit; unterer Lungenlappen massig comprimirt. Rechte Lunge an der Basis kurz und fest mit dem Zwerchfell verwachsen und von letzterem aus stark comprimirt. Lungengewebe beiderseits stark ödematös, stark pigmentirt. Intensive chronische Tracheitis und Bronchitis mit zahlreichen cylindrischen Bronchiectasieen. — Herz etwas grösser, in beiden Ventrikeln etwas weiter und dicker, in s e i n e m F l e i s c h g l e i c l i m ä s s i g . l i n k s m a s s i g , r e c h t s s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Mitral- und Aortenklappen massig verdickt, etwas kleiner. Aorta und Pulmonalis vielfach fettig gefleckt. In der Bauchhöhle 2 Pfd. klare Flüssigkeit. Leber am hintern Ende fest mit dem Zwerchfell verwachsen, durch eine kindskopfgrosse Geschwulst zwischen ihr und diesem. Dieselbe hat eine 1 - 2"' dicke, schwielige Wand und enthält eine reichliche, grützähnliche, glitzernde Masse, zusammengefallne grosse und kuglige kleine Echinocokken. Links von der Gallenblase am vordem Leberrand eine ei-, rechts davon eine faustgrosse, ovale, dickwandige, fluctuirende Geschwulst: die linkseitige enthält ganz collabirte, vielfach geschichtete Echinococcusblasem. Oebrigo Lebersubstanz blutroth, weicher. — Milz normal. — Magen und Darm «ohne besondre Abnormität, — Nieren etwas grösser. Kapsel dicker, fester ansitzend. Oberfläche glatt, braunroth; Rinde breiter, braunroth und grauroth gestreift, fester, homogen (Stroma reichlicher; zahlreiche Harncanälchen mit fettig entarteten Epithelien); in den Pyramiden massiger Kalkinfarct. 108. P n e u m o t h o r a x durch P e r f o r a t i o n einer Bronchiectasie. u n d Fettentartung- des Herzens.

Dilatation

G ö j ä h r i g e r M a n n , welcher ein etwas dissolutes Leben führte, seit October 1861 ein linkseitiges pleuritisches Exsudat hatte, am 3. April früh starke Dyspnoe bekam und am 4. Abends starb. S e c t i o n am 5. A p r i l 1862. (Dr. Schmiedel 1 /) Körper gross, massig genährt. — Schädel - und Halsorgane nicht eröffnet. Bei Eröffnung der rechten Pleurahöhle entwich Luft unter stark zischendem Geräusch. Die Lunge lag fast vollständig collabirt neben der Wirbelsäule und hing an der Spitze nur durch mehrere lange Adhäsionen mit der Brustwand zusammen. Nach Herausnahme derselben zeigte sich an der Spitze, neben einer Adhäsion, eine halblinsengrosse, unregelmässig zackige Oeff'nung, welche in eine kaffeebohnengrosse, Zum Theil mit glasigem Schleim erfüllte Bronchiectasie führte. Auf der ganzen Pleura keine Reaction sichtbar; die Lunge viermal kleiner, an den Rändern stumpf; die Lungenbläschen theils gar nicht sichtbar, theils erweitert. Das Gewebe luftarm, schwer zu durchschneiden, zäh, ohne Infiltrate, Tuberkel u. s. w. Alle Bronchien schleimigen Eiter enthaltend, stark cylindrisch, die der Spitze meist sackig erweitert, mit glasigem Schleim erfüllt; Schleimhaut blass. Bronchialdrüsen etwas grösser, schwarz, fest. — Linker Thorax im untern Theil fast doppelt enger. Die Lunge

bosmidors chronische Eiterungen luid Kettlu-rz.

11!»

selbst überall verwachsen. in der Spitze locker, im übrigen TUeil durch eine ca. '>'•' dicke, fibröse Schwarte, welche au der der Lunge entsprechenden Fläche mit zahlreichen älteren Miliartuberkeln gleichmässig besetzt war. Das Lungeiigewebe zioralich lufthaltig , übrigens wie links. Ebenso die Bronchien; in der Spitze ausserdem zahlreiche gegen halbwallnussgrosse Bronchiectasieen. Herzbeutel leer. Herz um die Hälfte grösser, besonders breiter, rechts mit reichlichen Gerinnseln. Herzhöhlen sämmtlicli weiter. F l e i s c h b l a s s . s e h r m ü r b e , g l e i c h m ä s s i g u n d z i e m l i c h s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Klappen des linken Herzens etwas verdickt; Aorta massig erweitert. Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. Leber in allen Durchmessern etwas kleiner, stellenweise riacli granulirt, grauröthlich, fest, auf dem Durchschnitt kreischend. Schnittfläche ohne sichtbare Acini, grauroth, stellenweise deutlich graimlirt. — Milz etwas g r ö s s e r , sonst normal. — Nieren etwas grösser, fester, blutarm. — Magen und Darm ohne besondre Abnormität.

109. Tuberkulose von Lungen, Leber, Darm. Rechtseitiges Pleuraexsudat. Hypertrophie und Pettentartung des Herzens; globulöse Vegetationen im linken Ventrikel. 2(> j ä h r i g e r M a 1111, s e c i r t a m 2G. J u n i 1860. Allgemeine starke Abmagerung; schwaches Oedem der untern Extremitäten. Weich« Hirnhäute au der Convexität schwach, an der Basis stark getrübt. Im Lairynx und in der obern Trachea zahlreiche Folliculargeschwüre und ödematöse Schwellung der Schleimhaut. Linke Lunge an der Spitze fest verwachsen, von massig zahlreichen, wallnussgrossen Kn 1; i t ;i n s k y und Andern in mehreren andern genauer untersuchten Fälleii bestätigt worden. Ich sprach damals die Vermuthung aus, dass drei von R o k i t a n s k y (Ztschr. d. Wien. A m t e . 1859, II, pag. 32) als acute lethale1 Leber- und Nierensteatose, sowie drei von W u n d e r l i c h (Areli. d. Heillk. J, pag. iJ) als spontaner Icterus gravis beschriebene Fälle gleichfalls ¡acute l'hosphorvergiftungen gewesen seien. H e i b e r t (I.e.) hat nach .imir dieselbe Meinung über die R o k i t a n s k y ' s e h e n Fälle geäussert. R o k i t a n s k y hat bei Gelegenheit eines neuerdings von ihm beobachteten Falles sieh seitdem auf meine Seite gestellt (Wochenbl. d. Ztschr. d. Wien. Aerzte, 1862. Nr. 46). W u n d e r 1 i c h hingegen hat einen Fall, bei dessen Seetion ich den obigen gleiche. Veränderungen fand und den ich deshalb gleichfalls als Phosphorvergiftung ansehen zu müssen glaubte, benutzt, utn zu beweisen, dass die intoxicationsartige Form des pernieiösen Icterus auch in spontaner Entwicklung oder doch ohne toxische Einflüsse sich ausbilden könne (1. c, IV, pag. 145) Trotz dieser gewichtigen Gegnerschaft kann ich jedoch die Vermuthung meines geehrten Lehrers und Collegen nicht theilen. Vielmehr bin ich heute noch mehr als damals davon überzeugt, dass sämintliche erst in den letzten Jahren beobachteten und beschriebenen Fälle von acuter Verfettung des Herzens, der Leber, der Nieren u. s. w. Vergiftungen, und zwar höchst wahrscheinlich mit Phosphor gewesen seien. Das allgemeine Bekanntsein der Giftigkeit des Phosphor, die allgemeine Verbreitung dieser Substanz in den Streichhölzern und in der Phosphorlatwerge, die in den letzten Jahren bedeutend vermehrten Vergiftungen damit, die meist geringe Läsion der Mund-,

129

und die J-'ettinetnmorjjhosc des Hcr/.ileischcs.

R a c h e n - , Oesophagus- u n d Magenschleimhaut, welche u. A. auch in T ü n g e l ' s Fällen beobachtet wurde, endlich die in den meisten Fällen vorgekommene Incompetenz der chemischen Untersuchung sind wichtige, zu meinen Gunsten sprechende Argumente. Ausser den beiden von mir mitgetheilten Fällen fand ich die gleiche Verfettung des Herzfleisches in dem von W u n d e r l i c h (1. c. I, pag. 218) als p r i m ä r perniciöser Icterus mitgetheilten Falle eines 25jährigen, a m 5. K r a n k h e i t s t a g e ver storbenen Mädchens, sowie in dem von W u n d e r l i c h veröffentlichten, schon oben erwähnten zweiten Falle (1. c. IV, pag. 145). Seitdem endlich sind mir noch zwei weitere Fälle vorgekommen, deren ersten ich sicher, den zweiten sehr wahrscheinlich hierher zählen muss, t r o t z d e m dass auch hier weder Anamnese, noch chemische Untersuchung Anhalts- oder Beweispuncte brachten. Dass in allen diesen Fällen die F e t t m e t a m o r p h o s e des Herzfleisches ebenso wichtig ist, als die von R o k i t a n s k y und W u n d e r l i c h besonders hervorgehobene Leber- und Nierenstörung, b e d a r f wohl keines Beweises. 117. Acute Verfettung v o n Herzfleisch, Körpermuskeln, Leber, Nieren u. s. w. Brandiges Magengeschwür. Vielfache Hämorrhagieen. 2 0 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t tun 20. O c t o b e r 1863. (Starb nach 60 stündiger Krankheit.) Körper mittelgross, gut genährt. Haut an einzelnen Stellen der Extremitäten schwach gelb, sonst grau gefärbt, mit reichlichen violetten Todtenflecken. Conjunctiva schwach gelb gefärbt; Pupille beiderseits erweitert. Unterhautzellgewebe ziemlich fettreich, sonst normal; Musculatur spärlich, bleich; zwischen einzelnen Muskeln kleine Hämorrhagieen. Schädeldach normal; die Dura mater stellenweise damit verwachsen; Schädelsinus überall blutreich. Weiche Hirnhäute an der Convexität massig getrübt; Hirnsubstanz blutarm, von normaler Consistenz. Beide Lippen zeigen in ihrer Mitte, in der Länge von 1 1 / i ", in der Breite von VW", grünliche, schorfähnliche Massen, unter denen die Schleimhaut der Oberlippe blass, in der Tiefe stärker injicirt ist. Das Zahnfleisch blass, am Rande geröthet. Die Mundschleimhaut blass; der Zungenrücken, sowie die Rachenschleimhaut geröthet, zum Theil mit hellgrünem Schleim bedeckt; ebenso geröthet ist die Schleimhaut der Ligamenta aryepiglottica, die Schleimhaut der Ventric. Morgagni und der oberen Trachea; die Schleimhaut der - unteren Stimmbänder zeigt einzelne kleine Hämorrhagieen. Thymusdrüse normal. In der linken Pleurahöhle etwas Flüssigkeit. Linke Lunge frei , normal gross, im oberen Lappen wenig, im unteren stärker bluthaltig; überall lufthaltig, massig pigmentirt. Die grösseren Bronchien massig injicirt, leer; Bronchialdrüsen schwach vergrössert, fest. — Rechte Pleura wie die linke; Lunge stellenweise langfädig verwachsen; unter der Costalpleura kleine frische Hämorrhagieen. Uebrigens das Lungengewebe wie links. In einzelnen grösseren Bronchien spärlicher grünlicher Schleim; die übrigen und die Drüsen wie links. Wagner, Fettheiz.

9

13U

Die Intoxications- und die Infectionskraiikhcit.en

Im Herzbeutel eine geringe Menge klarer Flüssigkeit. Ilerz normal gross; links derb, rechts schlaff; unter dem Pericardium fettreich. Im linken Herzen spärliches flüssiges Blut; im rechten graurotlie Gerinnsel. Unter dem Visceralhlatt einzelne kleine Hämorrhagieen. D a s H e r z f l e i s c l i l i n k s e t w a s d ick e r : a u f dem D u r c h s c h n i t t d i e i n n e r e n S c h i c h t e n z i e m l i c h gl e i c h m äs s ig g r a n g e l b ; d i e ä u s s e r e n g r a u g e l b g e f l e c k t . D a s F l e i s c h d e s r e c h t e n II e r z e n s z e i g t d i e s e l b e P u n c t . i r u n g in g e r i n g e r e m G r a d e . (DasMicroscop zeigte alle normal aussehenden Muskelfasern wenig oder massig, die der graugelben Stellen stark fettig entartet.) Das Endocardium besonders links gleichmässig getrübt. Klappen normal. In der Bauchhöhle eine geringe Menge blass gelblicher klarer Flüssigkeit. Die Leber ist im Dickendurchmesser etwas grösser; Kapsel gleichmiissig getrübt; die Leberoberfläche an den meisten Stellen schmutzig gelb gefärbt, an einzelnen schmutzig röthlich und spärlich injicirt. Das Lebergewebe etwas weicher, spärliehes Blut enthaltend; die acinöse Structur deutlich. Die Acini verschieden gross; ihr Centrum und die umliegenden Theile gelb: die peripherischen Theile gleichmiissig blassroth; die Centraivene meist deutlich erweitert. Der linke Leberlappen ist viel weicher und blutärmer als der rechte; das interacinöse Bindegewebe blass oder lilassröthlich; die Centra der Acini vielfach grünlich. Die Galle spärlich, dunkelgrün. — Milz normal gross; ihre Kapsel fleckig getrübt; in der Peripherie der Milz zahlreiche zerstreute, bis erbsengrosse, erhabene Stellen, welche auf der Schnittfläche bis 1"' im Durchmesser halten, grauweiss, feucht und etwas consistenter sind. Das übrige Milzgewebe braunroth, etwas consistenter, blutarm. Nieren etwas grösser, besonders dicker als normal; Kapsel normal. Oberfläche grauröthlicb, spärlich injicirt; Kinde etwas breiter, girau; die Malpighischen Körper deutlich sichtbar; das Rindengewebe selbst homogen, saftreich, fest; Pyramiden blass. In der Schleimhaut des Beckens und deu Kelche einzelne kleine Hämorrhagieen. Der Magen normal gross; seine Serosa vorn ziemlich gieichniässig getrübt; an der hinteren Fläche finden sich sehr zahlreiche, uuregelmässig fleckige, bis mehrere • " ' grosse, frische Hämorrhagieen. Die Magenwände selbst dicker. In der Magenhöhle einige Unzen einer schwarzbraunen, feinflockigen Flüssigkeit. Die ganze Magenschleimhaut mit einer dicken Schicht eines grauweissen, vielfach schw arz gefleckten, zähen Schleims überzogen. Unter diesem Schleim ist sie stellenweise gefaltet und dazwischen feinwarzig. In der rechten Magenhälfte eine I G " grosse Stelle, deren Schleimhaut dünner und in eine schwarzbraune Masse verwandelt ist. Von liier setzen sich nach links hin mehrere Zoll lange, unregelmässig breite Stellen fort, die sich theils ebenso verhalten, theils in den tieferen Theilen dunkelroth sind; die Sehleimhaut darum ist nüssig dick. Endlich finden sich noch einzelne • " grosse Stellen, die unregelmässig geformt, tiefer liegend, grau und rotli gefleckt und wenig verschiebbar sind. Die übrige Schleimhaut gleichmässig schwach verdickt, blass. — Der Dünndarm ist von mittlerer Weite. In seinem oberen Theile finden sich theils spärliche, theils reichliche, der Wand anliegende, braunschwarze, zähe Massen; im unteren Dünndarm spärliche, theils schwärzliche, theils grüne Massen. Die Schleimhaut des Duodenum ist mit gleichem Schleim überzogen wie die Magenschleimhaut: Einzelne solitäre Follikel sind mässig geschwollen; die Schleimhaut auf der Höbe'der Falten des obern Jejunum von spärlichen, die des untern von reichlichen Ecchymoseu durchsetzt. Einzelne bis in das obere Jejunum heraufreichende Peyer'sche Plaques sind blässer, dicker, an der Oberfläche undeutlich narbig. Die Schleimhaut des mittleren und unteren Ileums gleichmässig verdickt, injicirt; auf der Höhe der Kalten frisch ecchymosirt; die betreffenden Peyer'schen Plaques und solitären Follikel massig

und die Fttim>tmnorphoso des Herzfleisches. intiltrirt. — Der Dickdarm, von mittlerer Weite, enthält ziemlich reichliehe, geruchlose, dunkelgrüne Faeces; in diesen tiberall reichliche, meist sehr kleine bis hirsekorngrosse, graugelbe, feste, zackigc Partikelchen; die Schleimhaut nur im Umfang des Dickdarms massig injicirt. — Die Mesenterialdriisen schwach vergrössert, theils blass, theils massig geröthet, von normaler Consistenz. — Das P a n c r e a s normal; im interacinösen Gewebe etwas blutreicher. In der Harnblase gegen 1 j dunkler H a r n : die Schleimhaut an den meisten Stellen stärker injicirt. Uterus um die Hälfte grösser. Die Schleimhaut des Körpers von blutigem Schleim bedeckt, dick, blutreicher. Das linke Ovarium grösser, einzelne kleine und eine kirschengrosse seröse Cyste enthaltend. Im rechten kleineren Ovarium kleinere Cysten. An der Oberfläche beider Ovarien keine Xarben. Die m i c r o s c o p i s c l i e U n t e r s u c h u n g des Herzfleisches s. o. P r ä p a r a t e aus den Bauch- und Oberschenkelmuskeln zeigten alle Muskelfasern, die meisten sehr stark, fettig entartet; die Fettmolecüle waren äusserst klein, gleichmässig vertheilt. Dieselbe E n t a r t u n g bot stellenweise die Zungenmusculatur dar. Die L e b e r zeigte die höchste Anämie, die Leberzellen massig vergrössert, mit kleineren und grösseren Fetttropfen strotzend erfüllt, viele zerfallen. Stellenweise fanden sich im interacinösen Bindegewebe und im angrenzenden Lebergewehe sehr zahlreiche, kleine, runde, glänzende Kerne, welche sich namentlich durch ihr Volumen von den Kernen zerfallener Leberzcllen unterschieden. I n d e n N i e r e n waren fast, alle F.pithelinn, besonders der breiterer. Ilarncanälchen, stark fettig entartet. F e r n e r zeigten stärkere oder schwächere Fettmetamorphose: die Epithelien der Schleimdrüsen der Epiglottis; die Muskelzellen der kleinen Nieren- und Ilirnhautarterien, die Kerne der Capillaren der weichen Hirnhäute und des Gehirns; die Epithelien der Drüsen des Uteruskörpers, die Cylinderepithelien des Uterus lind der Tuben, die rundlichen Zellen der aufgelockerten Uterusschleimhaut; die Epithelien der Bronchien; die Epithelzellen ujid einzelne Muskelfasern fies Dünndarms. Die rotlien und weissen Blutkörperchen normal.

118. Fettmetamorphose v o n Herzfleisch, Leber u n d Nieren. Angina tonsillaris. c. ä ö j ä h r i g e s F r e u d e n m ä d c h e n , s e c i r t a m 10. J a n u a r 1864. (Starb nach öOstündiger Krankheitsdauer unter choleraähnlichen Erscheinungen.) Körper mittelgross, massig genährt. Haut grau, mit einem Stich ins Gelbliche; mit sehr zahlreichen, theils rotlien, theils violetten Todtenflecken. Starke Starre. Uutcrhautzellgewebe in der Bauchgegend ungefähr Va" dick. Musculatur massig entwickelt, etwas blasser. Schädeldach normal; ebenso die Dura m a t e r , welche nur an ihrer Innenfläche stellenweise auffallend blutreich ist. In den Schädelsinus reichliches dunkles, geronnenes Blut. Die weichen Hirnhäute in den gröbern und feinen Gelassen, vorzugsweise der Convexität, stark gefüllt mit dunklem, dickflüssigen Blute. Die Hirnsubstanz in der Rinde von normaler F a r b e , am Rande an sehr zahlreichen, meist kleinen, vielfach zusammenfliesseuden Stellen rosenroth und auch in den gröbern Gelassen stark injicirt. Hirnventrikel und die übrigen Verhältnisse des Gehirns normal. Die rechte Tonsille ist über 1" lang, entsprechend breit und dick; an ihrer Oberfläche finden sich gegen 10 «/»—SD'" grosse, flache oder tiefere, mit eitriger Flüssigkeit, einzelne mit graugelber, käsiger Masse erfüllte Gruben; zwischen denselben ist 9*

1H2

Die (ntoxicalions- lind die Infectionskranklieiten

die Schleimhaut ziemlich stark injicirt, massig geschwollen, ohne, Beleg. Auf dem Durchschnitt sieht man 2 - 6 " ' lange, stellenweise 1"' breite, eitriginfiltrirte Stellen, die im Zusammenhang mit den Gruben an der Oberfläche stehen. Das übrige Gewehe der Tonsille ist grauröthlich, weicher. Die linke, wenig vergrösserte Tonsille zeigt an der Oberfläche eine flache Narbe und im Inneren mehrere untereinander zusammenhängende, erbsengrosse, mit eitriger Flüssigkeit erfüllte Gruben. Die Tonsille selbst wenig vergrössert, übrigens normal. — Magen- und Larynxschleimhaut normal, blutarm. Schilddrüse normal. Linke Pleura leer. Linke Lunge überall lufthaltig, auf der Schnittfläche hnllroth, im oberen Lappen blutarm, im unteren gleichmässig hellroth, mit mässig reichlichem dunklen Blute. In sämmtlichen grösseren und mittleren Bronchien reichliche schleimige Flüssigkeit; Schleimhaut mässig geröthet, etwas geschwollen. — Rechte Pleura und Lunge im Wesentlichen gleich der linken; nur im unteren L a p p e n einzelne grössere, nicht scharf umschriebene, blutreiche Stellen. Bronchien wie links; Bronchialdrüsen normal gross, stärker pigmentirt. — Im Herzbeutel eine geringe Menge schmutzig röthlicher Flüssigkeit; das parietale und viscerale Blatt stark injicirt, letzteres ausserdem ziemlich gleichmässig getrübt. Herz selbst normal gross, links mit spärlichen, rechts mit reichlichen weichen Faserstoffgerinnseln. Beide Ventrikel schwach erweitert, Endocardium des linken stellenweise getrübt. Mitralklappe stellenweise, Aortenklappen durchaus mässig verdickt. Zahlreiche Fleisclibalken im linken Ventrikel schinächtig, fast ganz aus Bindegewebe bestehend. Das Herzfleisch im linken Ventrikel grauröthlich, weicher, weniger deutlich fasrig. An einzelnen Papillarmuskeln kleine frische Hämorrhagieen. Innenhaut der Aorta etwas runzlich. Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. Leber im rechten Lappen, sowie in der rechten Hälfte des linken zungenförmig verlängert. Oberfläche glatt und stellenweise getrübt, meist braunroth, stellenweise hellgelb gefärbt. Die Schnittfläche nur1 in den grösseren Gelassen hluthaltig, weniger deutlich acinös; die Acini theils gleichmässig braunroth. theils n u r in der Peripherie, während das Centrum in grosser A u s d e h n u n g blassgelb ist. Die meisten Centraivenen deutlich erweitert. Lebergewebe selbst weicher, ziemlich fettreich. Galle dunkelgrün, von normaler Consistenz. — Milz 7 ' V lang, entsprechend breit und dick; Kapsel glatt; Milzgewebe braunroth, weicher, von zahlreichen weissen, weichen Flecken durchsetzt. Linke Niere normal gross; Kapsel normal; Oberfläche in den Venen s t a r k injicirt. glatt, schlaff. Rindensubstanz etwas breiter, graugelblich, mässig injicirt, homogen. Pyramiden blass. Die rechte Niere etwas kleiner, sehr schlaft'; Kapsel fester ansitzend: Oberfläche ziemlich gleichmässig flachnarbig, stellenweise mit reichlichen frischen Hämorrhagieen. Rinde normal breit, übrigens, sowie die Pyramiden, wie links. Harnblase leer, sonst normal. Schleimhaut der Mundhöhle normal; die des Oesophagus stärker injicirt. Der Magen normal weit; in seinem Fundus einige Unzen grünlicher dünner Flüssigkeit. Schleimhaut an den meisten Stellen blass, stellenweise stark injicirt und ecehymosirt. mit spärlichem rahmigen Schleim überzogen. Unterste Schlinge des lleum mit dem rechten Uterushorn fest vcrwachsen. Grösster Theil des Dünndarms in der Höhle des kleinen Beckens liegend, eng; Serosa in den venösen Gefässen ziemlich stark injicirt. Im Innern des Darms eine geringe Menge grünlicher, meist dickschleimiger Flüssigkeit. Schleimhaut grösstentlieils stark injicirt und vielfach fein ecchymosirt. Im oberen Dünndarm reichliche, diümsclileimige gelbgrüne Flüssigkeit; Schleimhaut auffallend blass, gleichmässig schwach geschwollen. Ebenso die Schleimhaut des Duodenum. Mesenterialdriisen zum Theil etwas grösser, theils blutarm, theils schwach injicirt, von normaler Consistenz. Im Darm eine geringe Menge hellgrüner, theiN

uiul die Fettmetamorphose des HerzHeisches.

loJ

dünner, theils dicker breiiger Flüssigkeit; Schleimhaut selbst blass; nur einzelne solitäre Follikel schwach vergrössert. Uterus schwerer beweglich, sein Cervix bogenförmig gekrümmt, so dass die Convexität nach vorn liegt; Uterus selbst schwach vergrössert; Schleimhaut des Cervix und besonders des Corpus stärker injicirt, massig geschwollen; übriges Parenchyni des Uterus normal. Ovarien und Tuben vielfach miteinander verwachsen; letztere stellenweise stärker ausgedehnt und mit einer hellbräunlichen dünnschleimigen Flüssigkeit erfüllt. Die mi c r o s c o p i s c h e U n t e r s u c h u n g zeigte im H e r z e n a l l e M u s k e l f a s e r n b e i d e r V e n t r i k e l sehr brüchig, undeutlich oder gar nicht quergestreift, trübe, d i e m e i s t e n v o n z a h l r e i c h e n ä u s s e r s t k l e i n e n F e 11 m o 1 e c ii 1 e u g a n z g l e i c h i n ä s s i g d u r c h s e t z t . Vorzugsweise stark fettig waren die Papillarmuskeln und die innern Schichten des Herzfleisches. — In etwas geringerem Grade fand sich dieselbe Metamorphose im Rectus abdominis, im Extensor quadrieeps und in mehreren Halsmuskeln. Die Lungenepitlxelien enthielten sämintlich spärliche Fettniolecüle. Die Leberzellen enthielten sämintlich reichliche kleine, die peripherischen der Acini reichliche grössere Fetttropfen. An zahlreichen Stellen des interacinösen Gewebes, sowie des Gewebes der Acini selbst fanden sich Haufen von 30—100 dicht beieinander liegenden kleinen runden Kernen. Die Nierenepithelien waren sämmtlich trübe, undeutlich zellig und enthielten einzelne oder zahlreiche Fettniolecüle. Manche Harncanälchcn enthielten nur stark fettig entartete Epithelien. Die Malpighi'schen Körper gross, aber blutarm.

2. D i e a c u t e S c h w e f e l s ä u r e v e r g i f t u n g . Die folgende Beobachtung lehrt, dass der Phosphor nicht die einzige Substanz ist, welche eine acute Fettmetamorphose verschiedner Gewebe bedingt Pfund dünneitrige Flüssigkeit und reichliche

154

Die Blutungen

weiche Fibringerinnsel. Die Pleura costalis, diaphragniatica und pulmonalis von leicht abstreifbaren Fibrinschichten bedeckt. Oberer Lappen normal gross; unterer ums Doppelte kleiner. Der obere Lappen in der Spitze luftleer. Das übrige Gewebe des oberen Lappens mit Ausnahme der Basis luftleer, in den oberen Theilen braunroth, in den untern grauroth, reichliche blutige Flüssigkeit entleerend. Der untere Lappen ausser an der Spitze stark comprimirt und besonders in den obern H e i l e n grauroth und schlaff infiltrirt. In (fen Bronchien des oberen Lappens sparsame blutigschleimige, in denen des unteren hellschleimige Flüssigkeit. Schleimhaut wenig geschwollen. Bronchialdrüsen klein, schwarz. — Rechte Lunge angeheftet. Gewebe überall lufthaltig, grösstentheils stark pigmentirt; Ränder schwach emphysematös. Im Herzbeutel geringe Flüssigkeit. Herz in allen Durchmessern um die Hälfte grösser. In der rechten Hälfte zahlreiche Sehnenflecke. Linker Ventrikel um die Hälfte dicker; F l e i s c h b l a s s , w e i c h , s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Papillarmuskeln kürzer, an den Spitzen sehnig. Sehnenfäden um die Hälfte kürzer, stark verdickt, theilweise untereinander verwachsen. Segel der Mitralis stark verkürzt, an den meisten Stellen dick, schwielig; an der Vorhoffläche am freien Rande befindet sich in der Breite von 2—4"' eine theils schwach, theils stark vertiefte braune, unebne Fläche, mit welcher die Faserstotfgerinnsel verbunden sind; an einer Stelle ein halberbsengrosses, zackiges, halbmondförmiges, lose ansitzendes, steinhartes Concrement. Der übrige Theil der Geschwürsfläche mit fest aufsitzender, graugelber, sehr mürber, fibrinöser Substanz bedeckt. Die übrige Innenfläche des linken Ventrikels stark getrübt; Aortenklappen überall schwach, an den Rändern mehr verdickt. Innenfläche der Aorta an zahlreichen Stellen fettig entartet. Leber an der obern Fläche überall durch zahlreiche bis zolllange Adhäsionen mit dem Zwerchfell verwachsen; ihre Oberfläche stark getrübt; quer über dem rcchtcn Lappen vom Gallenblasenausschnitt nach rechts und hinten eine gegen t'ffß Furche zeigend, an welcher das vordere Ende des rechten Läppens auf die Oberfläche des übrigen umgeklappt werden kann. Leber schwer Schneidbar, auf der Schnittfläche die Acini gross, deutlich umschrieben, stärker vorragend, von grauröthlicher, im Centrum blasser Färbung. Lebcrgefässe normal. Häute der Venen etwas dicker. Die Gallenblase zeigt am vordem Ende eine kleinkirschengrosse abgeplattete Masse, welche auf dem Durchschnitt einem vollständig abgeschnürten, mit bröcklichen, bräunlichen Concrementen erfüllten Divertikel entspricht. Hals der Gallenblase von einem kleinkirschengrossen, sehr mürben, runden, gallenfarbstoffigen Cholestearinstein erfüllt. Die Höhle der Gallenblase selbst klein, enthält eine trübe, weissliche, schleimige Flüssigkeit; ihre Innenfläche glatt, an zahlreichen Stellen schwach narbig. — Milz 7" lang, verhältnissinässig breit und dick. Kapsel gleichmässig verdickt. Gewebe grauroth; Corpora Malpighi mässig vergrössert. Nieren normal gross. Kapsel und Oberfläche fest verwachsen; letztere gleichmässig fein injicirt, von zahlreichen kleinen, braunrothen Blutpuncten durchsetzt. Rinde auf dem Durchschnitt etwas schmäler, grauroth, fester; Pyramiden blass; Becken normal. Harnblase sehr ausgedehnt; Muscularis etwas dicker. Magenschleimhaut glatt, mit dicht beieinanderstehenden runden und unregelmässigen schwarzen Flecken durchsetzt; hier und da hirsekorngrosse Ecchymosen. — Dünndarm eng, die Peyerschen Plaques stellenweise pigmentirt. Dickdarmschleimhaut normal. Genitalien altersatrophisch.

Ueber tödtliche acute Krankheiten mit hämorrhagischem Charakter, z.-B. die acuten Exantheme, Abdominaltyphus, Cholera, habe ich keine eignen Erfahrungen.

und die Fettmetamorphose des Herzfleisches.

155

Ueber die Blutungen bei acuter Phosphorvergiftung, bei acuter gelber Leberatrophie siehe oben. Fälle von Blutungen bei schweren Milz- und Nierenkrankheiten sind gleichfalls nicht selten. Von letzteren habe ich oben mehrere Beispiele initgetheilt. Die Fälle von Blutungen bei Leukämie, complicirt mit Fettherz, theile ich an einem andern Orte mit. Schon Z e n k e r sah die gleiche Complication. (Jahresber. d. Ges. f. Natur- u. Heilk. in Dresden 1858. pag. 56). E r glaubt, dass die hämorrhagische Diathese bei Leukämie nicht der Vermehrung der farblosen Blutkörperchen zuzuschreiben sei, da sie sich auch ohne diese bei Milztumoren fände; er bezieht sie auf eine Störung in der Ernährung der Gefässwandungen durch chemischen Einfiuss des Blutes. Die fettige Degeneration des Herzens ist nach Z e n k e r blos eine Theilerscheinung der über das ganze Gefässsystem verbreiteten Störung. Schliesslich theile ich noch einige Fälle von tödtlichen Blutungen verschiedener Körpertheile mit, bei denen der wesentlichste anatomische Befund Fettmetamorphose des Herzfleisches war. Zwei derartige Fälle h a b e ich schon vor sechs Jahren gesehen und im Arcli. f. physiol. Heilk. 1859, pag. 4 1 5 beschrieben. Seitdem ist auch von anderer Seite dieses Vorkommen beobachtet worden. 141. Metrorrhagie u n d Morbus maculosus. F e t t h e r z . 2 0 j ä h r i g e s W e i b , s e c i r t am 28. F e b r u a r 1858. f Fat. hatte früher die Menstruation häufiger und reichlicher als normal. Seit c. 14 Tagen sehr profuse Menorrhagie; in den letzten 5 Tagen Morbus maculosus.) Siehe das Weitere 1. c. 142.

Hochgradige A n ä m i e durch N a s e n b l u t e n . . phose d e s Herzens.

Starke

Fettmetamor-

ö O V i j ä h r i g e r M a n n , s e c i r t am 18. M ä r z 1862 (Dr. W e r n e r ) . ( L i t t s e i t c. 3 M o n a t e n a n h ä u f i g e m s e h r p r o f u s e n N a s e n b l u t e n u nd a n h o c h g r a d i g e r A n ä m i e n e b s t s c h w a c h e m I c t e r u s.) Körper gross, ziemlich mager, an den Unterextremitäten schwach ödematös. Haut und Conjunctiva schwach, aber deutlich gelb. Geringe Starre. — Schädelhöhle und Halsorgane nicht eröffnet. Nasenhöhle mit der Sonde, sowie von der Mundhöhle aus mit dem Finger untersucht, aber ohne nachweisbare Abnormität. Rechte Lunge stellenweise verwachsen. In der linken Pleurahöhle c. 1 Pfund trübe, gelbröthliche Flüssigkeit und einzelne Fibrinfetzen. Lungengewebe im hintern Theil des obern linken Lappens luftleer, feingranulirt, meist graugelblich, theilweise grauröthlich, feucht, mürbe. Uebrigens in den obern Lappen sehr trocken, in den untern mässig ödematös, höchst blutarm. Geringe chronische Bronchitis. — Im Herzbeutel c. 3j gelbröthliches Serum. Herz normal gross, äusserst sclilaif, über dem rechten Ventrikel ziemlich fettreich. Im Herzen fast kein Blut. H e r z f l e i s c h b e i derseits gleichmässig g e l b r ö t h l i c h , h o m o g e n , sehr weich. P a p i l l a r m u s k e l n platt. Die m i c r o s c o p i s c h e U n t e r s u c h u n g des H e r z f l e i s c h e s

156

Die Blutungen

ergab,

vorzugsweise

linkerseits,

sehr

hochgradige

Fettmetamor-

p h o s e d e r a l l e r m e i s t e n M u s k e l f a s e r n , s t e l l e n w e i s e in s o l c h e r

Menge,

dass nicht e i n e e i n z i g e F i b r i l l e f r e i von F e t t m o l e c ü l e n

Klappen

war.

und grosse Gefässe normal. I n der Bauchhöhle c. 1 Pfund gelbröthliclie Flüssigkeit.

L e b e r normal gross.

Gewebe fester, sehr blutarm, grauröthlich, undeutlich acinös, ziemlich trocken.

An

der Oberfläche und im Innern des rechten Lappens j e eine wallnussgrosse cavernose Geschwulst.

In der Gallenblase reichliche grüne dünnflüssige Galle und c. J j gelb-

graue, bröcklige, bis erbsengrosse Concremente.

Gallenwege normal. — M i l z um die

H ä l f t e grösser, blutreich, etwas fester. — Nieren etwas grösser, gelbröthlicli, etwas fester, in der Rinde schwach bluthaltig, in den Pyramiden blutleer. I n der Harnblase */j P f u n d gelbröthlichen Harns. — M a g e n , D a r m und grosse Gallengänge normal.

143. Schwere Magenblutung. Insufficienz der Mitral- und der Aortenklappen. Hypertrophie und massige Verfettung des Herzens. 20jähriger

Instrumentmacher,

secirt

am

12. F e b r u a r

1861

(Dr. H a m m e r ) . ( D e r K r a n k e hatte im 12. Jahre mehrere W o c h e n hindurch starkes Blutbrechen und blutigen Stuhl. Später soll sich ein H e r z f e h l e r entwickelt haben.

E n d e 1859

wiederum Blutbrechen. Ebenso A n f a n g Februar 1861. A m 3. früh brach Fat. c. 2 P f d . Blut.

Mittags sah ich denselben zuerst.

Grosser, kräftiger K ö r p e r .

H a u t und sicht-

bare Schleimhäute im höchsten Grade bleich, etwas gedunsen ; massige Unruhe; viel Durst.

Puls 100, klein. Respiration 24. Herzdämpfuug gegen doppebt breiter; Her/.-

stoss fast in der ganzen Ausdehnung der D ä m p f u n g ; zwei rauhe Geriäusche am H e i zen; Acceutuation des 2. Pulmonaltons; Katzenschnurren.

Magengegiend vorgewölbt,

bei Druck schmerzhaft. Uebriger Bauch mässig meteoristisch. Milzdläm pfung gegen doppelt grösser.

Uebrige Organe normal. — Diagnose: Magengeschwür.

Insufficienz

und Stenose am linken Ostium venosum. — In den folgenden T a g e n wiederholte sich das E r b r e c h e n nicht wieder . N u r auf K l y s t i e r e Entleerung von trocknen, schwarzen Massen.

Sehr viel Durst.

Herzverhältnisse im Gleichen. A m 7. viele Schmerzen in

der H e r z g e g e n d und rechten Brusthälfte ; Respiration 44. Dämpfung über dem rechten untern Lungenlappen ; sehr schwache Athemgeräusche. normalem Stand der L e b e r ;

Zunahme der Dämpfung hei

schwach bronchiales A t h m e n ;

Husten ohne Auswurf.

Puls 120, Abends 140. T o d am 11.) K ö r p e r mittelgross, knochig und musculös. Haut sehr bleich, überall sehr schwach öilematös, etwas stärker an den Knöcheln.

Sparsame Todtenftecke.

Starke Starre.

— Schädel- und Halsorgane nicht eröffnet. — L i n k e L u n g e f r e i ; rechte über dem untern L a p p e n sehr fest verwachsen; zwischen beiden Pleurablättern sehr stark ödematöse Pseudomembranen.

Lungengewebe

S U—'°U"

beiderseits

dicke,

im höchsten

Grade ödematös, rechts unten zugleich comprimirt, mässig pigmentirt, nirgends infiltrirt.

Geringe chronische Bronchitis. —

Herzbeutel allseitig kurz

und fest ver-

wachsen durch eine '/s—1"' dicke, reichlich vascularisirte Bindegewebsmasse.

Herz

6 " breit, wenig verlängert, schlaff, mit sparsamen Gerinnseln. Herzfleisch links doppelt dicker, grauroth, mürbe ( M u s k e l f a s e r n g l e i c l i m ä s s i g lenweise fettig entartet).

stark getrübt,

stel-

Papillarmuskeln links in den Spitzen .sehnig; Sehncn-

fäden stark verdickt und v e r k ü r z t , vielfach untereinander verwachsen; Segel stark verdickt und v e r k ü r z t , nach der Ventrikelhöhle starr hereinragend. L i n k e r Ventrikel massig, Vorhof stark erweitert. Aortenklappen kürzer und gleiclimässig stark verdickt.

A o r t a normal.

Rechtes Herz weiter, sonst normal. — L e b e r etwas grösser.

157

und die Fettnietamorphnse des JIcrzHeisches.

Hand des linken Lappens hautartig dünn. L e b e r etwas fester, undeutlich acinös, sehr blutarm. Acini central blass, peripherisch grauroth. Galle sparsam, blass. —

Milz

G" lang, entsprechend breit und dick, stellenweise verwachsen.

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dick, fibrös, stellenweise knochenhart.

Kapsel gegen

Gewebe etwas fester, hellroth, blutarm, sar-

comähnlich. — D e r Oesophagus enthält in seinem untern Drittel sparsame, schwach varicöse, submucöse Venen. M a g e n gross, seine Schleimhaut durchaus normal. Ebenso das Duodenum und der übrige Darm. I m Dickdarm einzelne feste grünliche Fäees. — Nieren grösser. Rinde breiter, grau und roth gestreift, homogen, sehr saftreich.

In dem eben mitgetheilten Falle erwartete ich auf der Magenschleimhaut schwere Veränderungen, fand aber davon keine Spur. Etwas Analoges bietet der folgende Fall dar, dessen Section ich nicht selbst anstellte. 23jähriges fettes Mädchen,

welches seit dreizehn Jahren an häufigen, meist

sehr profusen, das Leben gefährdenden Blutungen aus dem Magen (Blutbrechen und blutigem Stuhl) litt und höchst anämisch war.

K e i n Intermittens.

Bei der am 7. August 1859 vorgenommenen Section fand Dr. K ü h n j u n . grosse allgemeine A n ä m i e ; kein Oedem; das Blut sehr dünn und blass (zwei mir übergebene Proben aus Jugularis und Pfortader zeigten die farblosen Blutkörperchen eher vermindert als v e r m e h r t ) . Die M i l z war 10" lang, entsprechend breit und dick, vielfach fest verwachsen, Sebnenüecken.

mit einzelnen mehrere Quadratzoll grossen und bis liniendicken

I h r Gewebe grauroth, blutarm, von normaler Consistenz. In dem Ge-

webe sparsame runde und unregelmässige, scharf umschriebene, meist bis erbsengrosse, fibröse Streifen oder kleinen Arterien aufsitzende, schmutzigbraune, feste, zum Theil concrementähnliclie Massen. canal sollen normal gewesen sein.

H e r z , Lungen, Leber, Nieren, Magen und Darm- J

158

Primäre Kettentartimg

Primäre Fettentartung des Herzfleisches. Die primäre Fettdegeneration des Herzens ist entweder sehr selten oder kommt nie vor. Während des Lebens kann von einem Urtlieil hierüber, wegen diagnostischer Gründe, keine Kede sein. In den von Andern mitgetheilten, sowie in einem von mir selbst beobachteten tödtlichen Fall primären Fettherzens, dessen Mittheilung unten folgt, sind vielleicht andere wichtige ätiologische Momente übersehen worden. Ueber die Beziehung des Morbus Addisonii, sowie über die der Blutungen zum Fettherz habe ich oben das Nähere beigebracht (s. pag. 121 und 148). Einen Fall von Morbus Brightii mit Fettherz habe ich oben erwähnt: der Kranke wurde drei Tage vor dem Tode von mir untersucht und bot sowohl im Leben als in der Leiche viele für primäres Fettherz sprechende Momente, bis die microscopische Untersuchung der Nieren letztere als das primär erkrankte Organ auswies. 144. P r i m ä r e (P) F e t t m e t a m o r p h o s e des Herzfleischies. Anämie.

Allgemeine

• U ' / i j ä h r i g e S c h a u s p i e l e r i n , s e c i r t am 26. D e o e m b e r 1859. (Die Kranke kam mit Eczem der untern Extremitäten und halb verhungert ins Spital. Das Eczem heilte. Danach trotz höchst bedeutenden Appetits und guter Verdauung zunehmende Anämie und Tod.) Körper mittelgross, schlecht genährt. Haut sehr blass, überall schwach, an den untern Extremitäten stärker ödematös. Keine Todtenflecke. Starke Starre. Untcihautzellgewebe massig entwickelt, in den Bauchdecken noch " 2 " dick. Musculatur massig, roth, fest. Schädeldach dick, compact, auf der Innenfläche zartes Osteophyt. Dura mater an der Innenfläche der Convexität mit dünner, stark vascularisirter Pseudomembran. Höchste Anämie der weichen Hirnhäute und des Gehirns. — Halsorgane normal. Lungen nicht angeheftet. In der rechten Pleurahöhle 2 5, trübes Serum; auf dem untern Lungenlappen eine stellenweise */aJ" dicke, sulzige, grünliche Exsudatmasse, besonders hinten und unten. Pleura fast überall, besonders an den obern Lappen, mit zahlreichen hirsekorngrossen weissen, festen, breit aufsitzenden Knötchen besetzt, zwischen denen hie und da feine weisse Streifen lagen. Ltingengewebe ödematös, an einzelnen Läppchen vollständig luftleer, blutarm; rechts unten schwach comprimirt. Im linken obern Lappen central ein abgekapseltes erbsengrosses Concrement. Bronchien und Gefässe normal. Im Herzbeutel 2 3 klares Serum. Herz fast quer liegend, fast doppelt grösser: über dem rechten Ventrikel sehr fettreich: an a l l e n S t e l l e n die M u s c u l a t u r s t a r k u n d z i e m l i c h r e g e l m ä s s i g .¡reib g e f l e c k t . In den erweiterten Höhlen

des HerzHoisohes.

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sparsame blasse Gerinnsel. Herzwände etwas dicker. U n t e r d e m E n d o c a r d i u m , ho s o n d e r s des l i n k e n V e n t r i k e l s , n a i n e n t l i c h an d e n s t a r k e n t w i e k e l t(Mi F l e i s c h l i a l k e n u n d P a p i l l a r m u s k e l n , z a h l r e i c h e , z u m T h e i l e i n r e g e l m ä s s i g e s N e t z b i l d e n d e , gelbe h i r s e k o r n g r o s s e F l e c k e , w e l c h e in d e n m i t t l e m F l e i s c h s c h i c h t e n am s p a r s a m s t e n w a r e n ; d i e s e l b e n in v i e l g e r i n g e r e r M e n g e in d e n i n n e r e n S c h i c h t e n d e s r e c h t e n V e n t r i k e l s und r e c h t e n V o r h o f s ; alle diese S t e l l e n s t a r k f e t t i g e n t a r t e t . Aortcnzipfel der Mitralis am Rande gallertig verdickt; das ganze Klappensegel etwas kürzer. Auf der Aorta geringe Auflagerung. Bauchhöhle ohne Flüssigkeit. — Leber im rechten Lappen zungenförmig, etwas grösser. Oberfläche gelbgenetzt, mit blassrothen Inseln. Schnittfläche höchst bluta r m , mürbe, mattglänzend. Acini klein, undeutlich geschieden. Die Leberzellen etwas grösser, durch sehr zahlreiche kleinste, selten etwas grössere oder ganz grosse Fetttropfen so trübe, dass der Kern meist nicht sichtbar war; keine Neigung derselben zum Zerfall. Galle spärlich, blass, dünn. — Milz normal gross, normal fest, blutarm. Magen gross, normal. Ebenso Duodenum und Jejunum. Im Ileum, nach der Klappe zunehmend, eine sehr reichliche feine schwarze Pigmentirung der Schleimhaut. Dickdarm mit reichlichen festen Fäces und geringem Schleimüberzug. Mesenterialdrüsen normal. Nieren etwas grösser. Kapsel normal. Oberfläche und Rinde sehr blass, blutleer, homogen, etwas fester; nur einzelne Stellen der rechten Niere blutreicher. Harnblase gross. Uterus mit der Umgebung, besonders dem Mastdarm und seinen Adnexen vielfach verwachsen, normal. Ovarien klein, fest. Hydrops der Tuben und Anheftung derselben an den Uterus.

LEIPZIG, D R U C K VON G I E S E C K E 4

DKVRIENT.