Deutsche Kolonialzeitung. Organ der Deutschen Kolonialgesellschaft [34]

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Deutsche

Organ der deutschen Kolomalgcfellfdbaft . verantwortlicher Schriftleiter i . v . : liaif. Berirkramtmann a . V . vr . Oscar Karftedt in Berlin , eigenwm und Verlag der veutfchen Lolonialgefellschaft .

vicrunüareißigflcr untl MnMnaareWgfter Jahrgang

Inhalt velMetttirciilwge » der vevtseven lislomsl gesellscdatt Deutsche Landsleute ! Deutsch - Südwestafrikanische tung . 1918 ; 145 . Deutscher Kolonialatlas 129 . Eingabe der gesellschaft 1917 : 33 .

.

Deutschen an den

Belgisch - Kongos vor und in Kriegszeit , Die Golderschließung 1917 : 76 .

.

1917 '

141 . Zei¬ 1918 :

Kolonial Reichstag

.

Herzog Johann Albrecht - Spende für die Kolonien . 1917 : 17 . Lichtbildervorträge in Lazaretten . 1917 : 49 . Vorstandssitzung 65 . 97 .

in

Was war uns besitz ? Was den ? 1918 :

Berlin

deutscher muß er 127 . .

1917 -

Kolonial¬ uns wer¬

Kriegsproblem 1917 : 145 . Frage , Die .

,

Das 1917 :

Afrikanischen Kolonialkriege , Die Stärkeverhältnisse im . 1918 : 161 . Afrikanischen Kolonialreichs für Deutschland , Die Notwendig¬ keit eines großen . 1918 : 103 . Amerika und der Bruch der Kongoalte . 1917 : 115 . Amerikanisierung Die . 1918 :

der

Bemerkungen 1917 : 126 .

Azoren

,

135 .

Arabien , Der Kampf um . 1917 : 7 . Arbeiten , und nicht verzweifeln . 1918 : 162 . Armenien . 1917 : 92 .

zur

Lage ,

1917 und der .

.

in

nach

, :

den

Indien

, Der .

Deutschland und die Türkei schaftliche Möglichkeiten 1917 : 40 .

, Wirt¬ für .

Deutsch - Mittelasrika ? 1917 : 131 . Deutsch - Ostafrika , Ein belgischer Bericht über . 1917 : 51 . Deutsch - Ostafrika , Der Feldzug gegen . 1917 : 68 .

England Uebersee

und die . 1917 :

England 20 .

und

Englische Stimmen ständigung über 1917 : 148 .

Beamtenstellen , Die Besetzung kolonialen . 1917 : 59 . v . Beck ft Carl . 1918 : 97 .

Deutsch - Ostafrika , schaft in . 1918 :

Ersatzstoffe und 1918 : 89 .

Belgische 1918 :

106 .

Kolonialpropaganda

Belgische 1917 :

Kongo 163 .

im

Krieg

. ,

Der .

Deutsch - Ostafrikaner giesisch - Ostafrika 174 .

Kriegswirt¬

,

in Die .

Deutsch - Ostafrika , Unter Herrschaft in . 1918 :

Portu 1917 :

englischer 83 .'

1918 : 134 . , Neue .

für die

eine Ver¬ Kolonien .

Englische Verleumdungen und das „ Bulletin der Schweizerischen Liga für Eingeborenenschutz ". 1918 : 98 .

Entstehung Australien

68 .

1918 :

Englischen Greuelpropaganda , Zur Beurteilung der . 1918 : 147 . Englischen Kolonien und der Weltkrieg , Die . - 1917 : 74 .

Deutsch - Ostafrika , Die militäri¬ sche Lage in . 1917 : 82 . Deutsch - Ostafrika im Krieg . 1918 : 13 . 24 . 58 . 92 .

der

.

in

Selbstver¬ seit Kriegs¬ . 38 . den Indern und verant¬ . 1917 :

Gerechtigkeit . Kolonialabsichten 11 .

Auslandskolonien und Konsuln , Von deutschen . 1918 : 91 . Australien und die deutsche Südsee . 1918 : 153 .

in .

Deutschen 91 .

England und seine waltungskolonien ausbruch . 1917 : 20 England verspricht Selbstverwaltung wortliche Regierung 150 . Englische Englische 1918 :

1918 : 178 . 1917 : 56 . Kriegsziel .

Mittelafrika

Deutsch -Ostafrika 1917 : 161 .

Belgier

, Die gegen¬ in . 1918 :

Ende oder Anfang ? England der Feind . Englands koloniales 1917 : 86 .

Auf fernem Posten . 1918 : 172 . Ausländsdeutschen ^ Das gute Recht der . 1917 : 151 . Auslandsdeutschtum , Vom . 1917 : 43 . 53 .

, Die ,

^

Dokument der Zeit , Ein inter¬ essantes . 1917 : 27 . Eisenbahnpläne in Angola . 1918 ' 137

Deutschen Landsleute in den Unionsstaaten Südafrikas , Unsere . 1917 : 89 . Deutscher Prophet , Ein . 1917 : 135 . Weg 87 .

1

und

.

Deutsche Kolonialpolitik in deut¬ schen und neutralen Betrach¬ tungen . 1917 : 24 . Deutschen • Frauenvereins vom Roten Kreuz für die Kolonien , Die Kriegsarbeit des . 1918 : 132 .

Deutsche 1918 :

Deutsch - Ostafrika , Von Jagd Krieg in . 1918 : 139 .

Deutsch - Südwestafrika wärtigen Verhältnisse 82 .

Denhardt ft Gustav . 1917 : 120 . Deutsch - Chinesischen Beziehungen während des Krieges , Die . 1917 : 72 . 85 . Frauenarbeit . 1918 : 90 .

1918 ;

Deutsch - Ostafrika während des Krieges , Die Haltung der Ein¬ geborenen in . 1918 : 6 . Deutsch -Ostafrika , Zur militäri¬ schen Lage in . 1917 : 174 .

Einige

Besitzungen in den australischen Gewässern , Eine neue Wertver¬ mehrung unserer . 1917 : 136 Bismarckstein , Der . Eine ostafri¬ kanische Erinnerung . 1918 : 75 Britischen Wirtschaftskrieges , Die Methoden des . 1918 : 154 . British South Africa Company Die Ansangsgeschichte der . 1918 166 . Dakar . 1918 : 131 .

Deutsche Kolonien

.

Jtufsätze Afrika als tropische . Afrikanische 113 .

.

für

Entschädigung deutschen , 1917 : 60 .

der Zur

Erinnerung , 1917 : 77 .

Fett . Finsch

Kolonial¬ Frage der .

des Deutschtums , Die . 1918 :

Farbige als genossen in 1917 : 9 .

,

Eine

in 183 .

zeitgemäße Kolonialwaren

Englands früheren

1917 : 136 . ft Otto . 1917 :

Wafftn Kriegen

28 .

. . .

Flottenstützpunkte und ' Kolonial Politik . 1917 : 51 . 6 Frankreichs koloniale Mißerfolges 1917 : 136 . Frankreich und Italien ausgang des Roten 1918 : 70 . Frankreich 102 .



wie

es

Französisch - Westafrika 1918 : 66 .

-

am Süd¬ Meeres . ist ! und

1918 : Togo

.

Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft , Zehn¬ jähriges Bestehen des . 1918 : 76 . Freiheit der Meere . 1917 : 168 . Funkenturm zu Windhuk , Der . 1918 : 122 . Für und wider Gedenket unserer 1918 : 114 . Gefangenenfahrten Zentralafrika

.

1918 : 18 . Kolonialkrieger

!

quer durch 1918 : 100 .

.

Geologischen Erschließung der deutschen Kolonien , Zur För¬ derung der . 1918 : 40 . Gerbmaterialien . 1917 : 6CL _^ Goa . 1917 : 134 . Grenzregelungsversuche in Zen tralafrika vor Beginn des Weltkrieges , Deutsch - englisch belgische . 1917 : 117 . Grüner , Dr ., Jubiläum . 1917 : 94 . Hamburg cm 1917 : . 6 .

der

Adria

Hamburger Ausschusses Wiederaufbau der wirtschaft , Die Ziele 154 .

?

Ein .

für den Friedens¬ des . 1918 :

Handelsflotte , Der Wiederaufbau der deutschen . 1917 : 152 . Helft ! 1918 : 117 . Hörnsheim ft Eduard . 1917 : 78 . Hornemanns Bedeutung als Afrikaforscher , Fritz . 1917 : 143 . Imperialismus . 1917 : 52 . Islam und deutschafrikanisches Kolonialreich . 1917 : 104 . Islam und ostafrikanisches Kolo¬ nialreich . 1917 : 130 . Italien und Mittelmeer , Welt und Kolonialpolitik . 1917 : 167 . Jute . 1917 : 13 . Kamerun , Zerstörte in . 1918 : 119 .

Kulturwerte

Kandt

.

ft

v . Klüpfel

Dr . Richard ft

Präsident

1918 :

74 .

. 1918 : 137 .

2

Kolonialabend in Rotterdam für „ Kolonialkriegerspende " , die Ein . 1918 : 166 . Kolonialangebote , Englische . 1917 : 149 . Kolonialbahnen Afrikas während Umgestal¬ Weltkrieges , des an tungen und Ergänzungen den . 1917 : 103 . Kolonialbesitz und Friedenssiche¬ rung . 1917 : 3 . der Zukunft . Koloniale Fragen 1917 : -54 . der Grausamkeiten Koloniale Engländer . 1918 : 148 . Koloniale Kriegs - und Friedens Ziele .

1917 : 91 .

Koloniale Kriegsziele . 1917 : 102 . Koloniale Kundgebung in Leipzig , Die . 1917 : 99 . Koloniale Propaganda . 1917 : 25 . Propagandasilms . Koloniale 1917 : 137 . Koloniale Sorgen . 1918 : 42 . Eng¬ Bestrebungen Kolonialen lands in Persien , Die . 1918 : 72 . Eisenbahnbau , Die Kolonialen ‘ jüngsten Fortschritte im . 1918 : 9 . >Kolonialen . Fettpalmen , ' Unsere . ' "' 1918 ' 38 . 19LS : 136 . ■ Koloniales/Perstündnis Kolonialgeschichte . 1917 : 55 . Kolonialinteressen , das Auslands¬ deutschtum und das Deutsche in Stutt¬ Auslands - Museum gart , Unsere . 1917 : 106 . Kolonialkriegerspende , Die . 1918 : 91 . Kolonialpolitik , Bedingte ? 1917 : 2 . Kolonial¬ und Kolonialpolitik propaganda , Französische . 1918 : 183/ im 17 . Jahr¬ Kolonialpolitik hundert , Die brandenburgische . 1918 : 71 . . Kolonialpolitik , Zur Beurteilung englischer . 1917 : 150 . Kolonialpolitische Zeitalter , Das neue . 1918 : 41 . in den Urwald , Kolonialreise Eine . 1918 : 36 . in Davos , Die Kolonialschule deutsche . 1918 : 61 . Kolonial - und Reichskonferenzen , Englische . 1917 : 133 . Kolonien , Von unseren . 1917 : 1 . 18 . 34 . 49 . 65 . 81 . 98 . 109 . 125 . 142 . 167 . 174 . 1918 : 1 . 18 . 33 . 49 . 65 . 81 . 98 . 129 . 145 . 161 . Kolonien in den Augen unserer unserer . Wert Feinde , Der 1917 : 57 . Kolonisation , Das Fortschreiten zur von der punktförmigen flächenförmigen . 1917 : 118 . Kongo - Eisenbahn Matadi — Leo poldville während des Krieges , 1918 : der . Betriebsergebnisse 137 . Kongokorruption , Die . 1917 : 129 . Krieg in den deutschen Kolonien , Der . 1917 : 177 . Krieg mit Amerika , Unser . 1917 : als Offizier Kriegsbeschädigte Südwestafrika , in Ansiedler Der . . 1918 : 55 . ärztlichen der Kriegserlebnisse Mission in Afrika . 1918 : 22 . des britischen Im¬ Kriegskrise perialismus , Die . 1918 : 107 . des Kriegs -- und Friedenzielen v . Rechenberg , Zu Freiherrn dem 1917 : 19 . Kriegsziele . 1917 : 120 . Kriegsziel - Erörterungen , ' Sozial¬ demokratische . 1917 : 120 . - Statistischer Landwirtschaftlich Atlas . 1917 : 12 .

W .

t , Oberstleutnant 106 .

Langheld

1917 :

Lettow - Borbecks , Aus dem Leben . 1918 : 121 . Liberia . 1917 : 70 . Otto . f , Vizeadmiral Livonius 1917 : 28 . Bedeutung in ihrer Luftschiffahrt Kolonial¬ zukünftige für unsere 1918 :' 11 . politik , Die . v . Mackay f , Dr . Freiherr . 1918 125 .

:

Marine - Expedition und das erste Seegefecht auf dem Taganjika 1918 : 34 . see . Die erste . Marokko als deutsches Kriegsziel ? 1917 : 164 . Merenskh f , D . Alexander . 1918 : 109 . 1917 : 26 . deutsch . Mittelasrika Erschließung Die , Mittelafrika neuzeitlichen den für — von . 1918 : 180 . Verkehr

1917 : 7 . Monroedoktrin . ' 1918 : 52 . Morel niales 'w 1918

Kolonien

die

und

Mitteleuropa

kolo¬

Deutschlands

über

.

Weltteile .

und

D . E. . Besitzrecht , Mueller , 50jähriges Militärjubi¬ läum des Generalmajors . 1918 : 109 . Nanjo . 1917 : 21 .

:

20

Welt der . , Karl . 1918 :

,

Eine .

109

.

Neueinteilung 1917 : 163

Neufeld

t

Lage im 1917 : Nigerias , Im Norden . 1918 : 188 . und Elsässer in Nordamerikaner Mittelafrika . 1918 : 156 . in Kamerun ? Eine , Oelpalmenart neue . 1918 : 24 . Oldemeyer f , Ernst August . 1917 : 49 . Ostafrika . 1917 : 168 . Ostafrika erging , Wie es mir in . 1918 : 23 . Ostafrikas , Der Kampf im Süd¬ westen . 1917 : 160 . in . Ostafrika , Unsere Kämpfe 1917 : 35 . Zur

,

- Jndien 9.

Niederländisch

holländische Zwei , Ostafrika 1917 : 34 . aus . Missionsbriefe in . Würfelfall Ostasten , 1918 : 7 . Der

Friedensbild . Ein Papaoloa . 1917 : 77 . >t 4 , Karl . 1917 : 28 . ms 4 , Carl . 1918 : 145 . mtugiesisch - Afrika , Eingeborenem Unruhen in . 1918 : 84 . Portugiesen Glück und Ende , Der . 1917 : 83 . Nachbarkolonie 1917 : , Die .

Portugiesische Deutsch - Ostafrikas 110 .

Portugiesisches .

1917 : 76 . ,

- Ostafrika Portugiesisch stand der Eingeborenen 153 .

Auf¬ Der in . 1917 :

Gouverneur 4, Puttkamer Jesco . 1917 : 27 . Dr . Reden des Staatssekretärs Solf , Zwei . 1918 : 2 . Reichskolonialamt , Die Kaiserin im . 1917 : 28 . Reichskonferenz in London , Die größerbritische . 1917 : 75 . Rohstofffrage , Zur . 1917 : 168 . Rowuma , Der Uebergang über 1917 : 12 . den . v.

der . , Die Frage Saharaeisenbahn 1918 : 168 . Samoa , Aus . 1918 : 108 . Schutztruppe im Kriege , Unsere . _ 1918 : 118 . Schwei

nsurth

, Georg

von Afrika .

.

Im

1918 : 56 .

Herzen

Hermann Schweinitz 4 , Hans Graf . 1918 : 17 . Schweinitz , Zum Gedächtnis des Grafen . 1918 : 33 . Sicherung der deutschen Zukunft , , Die . 1918 : 85 . Siegespreis . 1917 : 58 . und die Kolo¬ Sozialdemokratie nialpolitik , Die deutsche . 1917 : 100 .

Dove

,

K .,

1918 : 52 .

Prof . Dr . 1917 :

112

.

. 1917 : 58 . Eberding , Ludwig . 1917 : 452 . Epstein 1918 : 43 . 54 . F l e i s ch m a n n , Prof . Dr . 1918 * 15 . 1917 : 68 . Fon ck , H . , Major . 123 . Dr . Rechtsanwalt , , Forkel 1918 : 82 . . Sozialpolitik Frey tag , Liz . 1918 : 183 . 1918 : 17 . und Kolonialpolitik , Else . 1918 : 90 . Frobeuius Spring 4 , Kapitünleutnant . 1917 : 122 . 78 . , Dr . 1918 : 77 . uerth Südafrikanische Chronik 1914 bis a y l , v ., Freiherr , General . 179 . 164 . 1918 : 160 . 1918 . 1917 : 53 . Südafrikanischen Union , Was wird Golf , Prof . Dr . 1917 : 154 . aus der ? 1917 : 179 . 1918 : 29 . Südafrikanische Union , Noch ein¬ G ö r i n g , Major . 1917 : 82 . 174 . mal die . 1918 : 4 , , Adolf , Dr . 1918 : Grabowsky Südafrikas für Deutschland , Die 136 . Bedeutung . 1917 : 112 . G r a p o w . v . , Adnriral z . D . Besitz in der . Südsee , Der deutsche 1918 : 175 . 1918 : 178 . Haase , Lene . 1917 : 52 . 183 . 1918 : 120 . . Südseegedanken 1918 : 95 . 158 ° 1917 : 142 . . Südwestafrika H a a ß , Schwester Cläre . 1918 : Rückgabe der bei Südwestafrika 83 . . 1918 : 3 . Kolonien der deutschen Haber , E . , Kaiser ! . Gouverneur . 1917 : feit der Uebergabe Südwest von Deutsch - Neuguinea . 1918 : 23 . 36 . 120 . Tabora , Der Einzug der Belgier , D . Georg . 1917 : 89 . Haccius in . 1918 : 57 . Hahl , Gouverneur a . D . 1918 : Tabora durch die Belgier , Die 178 . Besetzung von . 1917 : 50 . 1917 : H a m m e r st e i n , H . L . Tanga . 1918 : 189 . 177 . Todessahrt der „ Nachtigall " , Die . Prof . Dr . I . H a s h a g en , 1918 : 125 . 138 . 1917 : 116 . Uebergangswirtschaft , Die . 1918 : , Kurt . 1918 : 62 . 141 . Hassert 43 . 53 . , Dr . R . 1917 : 118 . Hennig Jahre im - Eisenbahn Uganda 1918 : 9 , 71 . 126 . 130 . 175 . '1917 , Die . 1918 : 137 . , Karl . 1918 : 91 . Herold von Amerika Staaten Vereinigten H i n t r a g e r , Geheimrat , Dr . folgenden daraus br und 1918 : 160 . 164 . 179 . der Wirken Das , Aufgaben , Dr . E . 1917 : 92 . Huber der . Aufbau Deutschen H u p f e l d , Fr . , Direktor . 1917 : 1917 : 11 . oeim 19 . 94 . Vom Heute zum Morgen . 1918 : : , Dr . , Oberregierungs¬ Jacob 116 . rat . 1917 : 7 . 55 . 60 . 148 . Was liefert eine Tonne Kopra ? , W . 1918 : 139 . Jaffini 1918 : 124 . z. D . I m hoff , Generalleutnant . 1917 : 40 . 1918 : 29 . : 4 , Generalkonsul 1917 Weinstein 44 . , Otto , Dr . 1917 : Jöhlinger Weltwirtschaftliche Bedeutung des 25 °, 61 . ' 74 . 91 . 94 . 120 . 135 . Zweistromlandes , Die . 1917 : 30 . 154 . : 1918 146 . , Sir H . H . 1917 : Johnston Westafrika . 1917 : 40 . 113 . zu Eng¬ Stellungnahme Wilsons K a n k e l e i t , Schwester Marie . 1918 ' 23 auf Eroberungsabsichten lands 1918 : 165 . . Kolonien unsere K a r st e d t , Dr . , Kais . Bezirks amtmann a . D . 19174 2 . 31 . 1917 : . Dominions Wirtschaftliche 183 . 43 . 45 . 62 . 66 . 123 . 126 . 142 . 155 . 168 . 186 . 1918 : 18 . 30 . 33 . der Anfänge Wirtschaftlichen 62 . 70 . 95 . 111 . 116 . 131 . 142 . und unsere Kolonialreiche großen 1917 : 184 . , Die . Kolonien 178 . 161 . Wir verstehen es nicht ! 1918 : 161 , W . 1918 : 189 . Kautschuk und Mittelafrika . Zentralafrika , Eberhard . 1918 : 75 . Kayser 1917 : 5 . Kolbe , Franz , Oberleutnant 1917 : 150 . 1918 : 28 . m D. — Kolonien der deutschen Zukunft 96 . 127 . 142 . 166 . ! England für Zwickmühle eine 1918 : 130 . K r e n k e l . E . , Privatdozent , Dr . Zur Lage . 1917 : 66 . 1918 : 146 . 1918 : 40 . 57 . 68 . . Oberstleutnant . La n g h e l d f, 1917 : 123 . Lehr , Frau Dr . 1918 : 132 . Verfasser Lei decken , Carl . 1917 : 31 . , v . , Elisa¬ - Vorbeck Lettow . 1918 : 161 . Africanus beth . 1918 : 121 . , D . Karl . 1917 : 179 . Axenfeld 1918 : 4 . L e u t w e i n , Dr . Paul , Haupt¬ mann a . D . . 1917 : 62 . 133 . , F . , Geh . Oberbaurat . Valtzer 180 . 1918 : 168 . 1917 : 103 . , W . , Prof . Dr . 1917 : 99 . Lorey M a ck a y , Frh 'r . v . , Dr . 1917 : 7 . 1917 : . ZU B e n t h e i m , Gräfin 27 . 21 . 104 . 131 . 146 . 167 . 1918 : 7 . 41 . 66 87 . 107 . 110 . Bickel , F . W . , Konsul a . D . 1917 ' 134 , Fritz . 1918 : 34 . Maercker B i s s i n g , v . , Freiherr Fr . W . , Hugo , Dr . Marquardsen 1918 : 126 . 1917 : 6 . 143 . , Dr . 1918 : 190 . 191 . Bücher , B . , Prof . , Geh .- Rat . Moritz 1917 : 154 . Buetz , G . , ( Dessau ) . 1918 : 72 . ! Dehn , Paul , Schriftsteller . 1917 : - Beeck , F . G . , Kaiser¬ Müller 6 . 20 . 38 . 51 . 75 . 91 . 136 . 149 . lich Deutscher Generalkonsul . 1918 ; 11 . 1917 : 40 .

*

N o s ke , 100 . O l off Perrot

, M . d. R ,

Gustav

Alte und neue Faserstoffe Prof . Dr . Paul Arndt 142 .

1917 :

, F . (Bremen ) . 1918 : 103 . . T . 1917 : 117 .

. Paul Preuß 24 . 88 .

, Prof

Puttkamer 55

, v ., Major

. Dr .

der Schwelle des größeren Reiches . Von Prof . Dr . Felix ' Hänsch . 1918 : 96 . Anleitung zur Beobachtung der . Pflanzenwelt Von Prof . Dr . F . Rosen . 1918 : 190 . Behn , Fritz . „ Haizuru " . Ein Bild¬ hauer in Afrika . 1917 : 123 . Beiträge zur geologischen Erfor¬ schung der deutschen Schutz¬ gebiete . 1918 : 141 . Belgiens Volkswirtschaft in Ver¬ bindung mit K. , Bittmann I . v . Graßmann , G . Jahn , K . Rathgen , Fritz Schulte , her¬ ausgegeben von H . Gehrig und Heinrich . 1918 : 126 . Waentig Byern , Gerhard v. , Schamba Mpori und Bahari . Ostafrika¬ nische . 1917 : 30 . Momentbilder

1918 :

, Ludwig , Dr ., M . d . R . Quessel 1917 : 3 . 1918 : 85 . , Paul . Rohrbach S a p p e r , Karl , Prof 54 . 1918 : 141 . Sawade Schnee neur .

1917 : 153 . . Dr . 1917 :

, H. 1917 : , Ada , Frau 1918 : 117 .

77 . Gouver¬

S ch r a m e i e r , W ., Dr ., Geh . . 1917 : 72 . 85 . Admiralitütsrat S ch r e i b e r , A . W . v . . 1917 : 94 . sionsdirektor 109 . Schulte im , Hofe 1917 : 123 . 1918 : 12 . , Ernst . Dr ., Schultze dozent a . d . Universität 1917 : 9 . 1918 : 148 . Schumacher chingen ) . Schwabacher 1918 : 154 .

Mis¬ 1918 :

A .,

Dr .

Privat Leipzig

.

( Spai

-

, F . , Dr . 1918 : 100 . (Hamburg

) , Dr .

(Lippstadt Schwarze ) , Amtsge¬ , M . d. R . u . M . d. A . richtsrat 1917 : 102 . 1918 : 36 . , Konsul Singelmann a. D . 1917 : 26 . 44 . 76 . 110 . 136 . 174 . 1918 : 78 . 84 . 156 . , Kurt Singer - 1918 : 30 .

, Dr ., Hamburg

.

, Sitzler , Hauptmann Schutz¬ truppe . 1918 : 134 . Kamerun , Dr ., Staatssekretär Sols . 1918 : 114 . S t e i n ke , 1917 : 137 . Stichel 164 . Stuhlmann heimrat

,

Martin

Direktor

.

,

B .,

.

, F ., Dr ., Ge¬ 1917 : 86 . 1918 : 56 . 74 .

Dr .

T o b l ? v ( Münster Universitätsprofessor 1918 : 89 . 106 .

1917 :

151 .'

i . W .) , Dr ., . 1917 : 24 . 183 .

, C ., Prof . Dr . 1917 : 122 . Uhlig Waltema th , Kuno . 1917 : 11 . 57 . 116 . 184 . ,

Marburg 186 .

. Dr .

Prof

1917 :

, Kapitänleutnant . 1918 : 125 . 138 . 188 . W e i s h a u p t , M ., Missions¬ . 1918 : 22 . inspektor , Cifsy . Willich 1917 : 23 . 36 . 1918 : 78 . 156 . 172 . Wendling der Reserve

Wo

,

ermann

Paul

.

1917 : 70 .

, Zache Hans , Regierungsrat 1917 : 62 . 120 . 130 . 146 . 1918 : 78 , 142 . 146 . 176 . Zimmer mann . Legationsrat

. 161 .

, Alfred , Dr ., 1917 : 129 .

Citeratnr Afrikanische Bronsart 30 .

. Tierwelt Von v . Schellendorf .

Afrikanische Von Prof 186 .

. Wirtschaftsstudien . Dr . K . Dove . 1917 :

Allgemeine Heilborn

. Völkerkunde . 1917 : 123 .

Das türkische Reich . Von Kurt Hassert . 1918 : 191 . Die deutsche Flagge im Stillen Ozean . Von , z. D . Admiral v . Grapow . 1917 : 154 . Der deutsche Kolonialgedanke und sein Werden im 19 . Jahrhun¬ dert . Von Prof . Dr . Theo . 1918 : 143 . Sommerlad Der Plaü an der Sonne . G . Lehfels . 1918 : 191 . Der Tabak . Von I . Wolf . 190 . Deutscher Kolonialatlas buch 1918 . 1918 : Deutsch - Südwest im Von Dr . Walther . 1918 gierungsarzt Deutschlands koloniale Dr . Karstedt . 1917

Fritz 1917 :

Dr . A .

Von 1918 :

mit Jahr¬ 142 . . Weltkrieg , Re Suchier : 78 . Rot . Von : 26 .

Emil : Die Weltpvlitik Engelhardt der Vereinigten Staaten von Washington bis Wilson . 1918 : 111 . Englands Weltherrschaft und ihre Krisis . Von Professor Alfred . Hettner 1917 : 94 . Fonck , Hch ., Major z . D . Far¬ bige . 1917 : 62 . Hilfsvölker Die französische Kolonie . Dahome Von Paul . 1918 : 142 . Sprigade Hans : Grimm Der Gang durch den Sand . 1918 : 95 . Hans : Der Grimm Oelsucher von Duala . Ein Tagebuch . 1918 : 95 . Handelskrieg und Wirtschafts¬ . Von expansion Dr .- Jng . Wal¬ demar Koch . 1918 : 30 . , Hasenclever Adolf . Geschichte Aegyptens im 19 . Jahrhundert , 1798 bis 1914 . 1917 : 154 . Hashagen politik

.

, I . : Umrisse 1917 : 45 .

der

Welt¬

Sven Hedin : Bagdad — Babylon Ninive . 1918 : 127 . Hundert Jahre Deutsche derung nach Uebersee 1914 . Von Ingenieur Ligocki . 1917 : 123 .

.

Von 1918 :

An

1918 :

.

. .

In

Friedens Kamerun Kühnhold

-

Auswan¬ , 1815 bis Julius

- und Kriegszeiten in . Von Schwester Grete . 1917 : 165 .

Kahl , Friedrich : Die Pariser Wirt schaftskonferenz vom 14 . bis 17 . Juni 1916 und die ihr vor¬ ausgegangenen gemeinsamen Be¬ ratungen der Ententestaaten

über den Wirtschaftskrieg gegen die Mittelmächte . 1917 : 45 . R . Kjellen . Die politischen Pro¬ bleme des . Weltkrieges 1918 : 142 . Kolonie und Flotte per , Konteradmiral 175 .

.

Von Schtie z > D . 1918 :

-Bannow Krämer , Elisabeth kunstsinnigen Kannibalen Südsee . 1917 : 31 .

.

Bei der

. Hnndert Kriegsgefangene Stein¬ zeichnungen von Hermann Struck . : Begleitworte Ein¬ führung in die Grundzüge der . Von Anthropologie F . v . Lu schan . 1917 : 62 . , Dr . P ., Hauptmann Leutwein a .D . Mitteleuropa — . Mittelafrika 1917 : 45 . A . Luther

. ,

Magnus

.

Rußland Dr .

jur .

1918 :

Albert

110 .

,

Ge¬ . richtsassessor Reichs und Stäatsangehörigkeitsgesetz vom 22 . Juli 1913 . 1918 : 15 .

, Otto . Die Beschränkung Mathies der Gewerbe - und Handelsfrei¬ heit in den deutschen Schutz¬ gebieten . 1917 : 62 . Meine Erlebnisse während Kriegszeit in . Oftafrika Ada Schnee . 1918 : 191 .

der Von

Meyer , Hans : Die Burundi . Eine völkerkundliche Studie aus Deutsch - Ostafrika . 1917 : 31 . Mirbt , Carl , Geh . Konsistorialrat Prof . 9 . Die evangelische Mission Deutschlands unter dem Druck des gegenwärtigen Welt¬ krieges . 1917 : 34 . Mittelafrika in Karten 1 : 2000000 . Herausgegeben vom Reichs , bearbeitet Kolonialamt von P . Sprigade und M . Moisel . 1918 : 62 . Mittel - Europa , ein britisches . Sir Friedensziel Harry John ston : „ Gesunder Menschenver¬ stand in der auswärtigen Po¬ litik " . Ins Deutsche übertragen von Estelle du Bois - Reymond . 1917 : 163 . Moisel , Max . Das General¬ gouvernement von Französisch - Afrika . Aequatorial 1917 : 122 . Die t Motorpflüge als Betriebs¬ mittel neuzeitlicher Landwirt¬ schaft . Von Dr . B . Martiny 1917 : 154 . 1918 : 29 .

.

Ostasrikas . Heldenkampf Nach eigenen Erlebnissen dargestellt von Karl Roehl . 1918 : 142 . Peters krieg

, .

Dr . Carl . 1917 : 62 .

Dr . Carl . rungen

Zum

Welt¬

. Lebenserinne¬ Peters 1918 : 62 .

Pflanzerleben Von Walter

in Deutsch - Ostafrika . Holtz . 1918 : 176 .

Das portugiesische Kolonialreich der Gegenwart . Von Geheimrat Prof . Dr . Hans Meyer . 1918 : 78 . Maria Roscher kriegsgefangen ". Nordafrika

:

„ Zwei Jahre in West - und 1918 : 126 .

O . Sieblist : Das und Fernsprechwesen Hermann Skolaster Krieg im Busch .

Telegraphen . 1918 : 175 . , P . S . M . : Selbsterlebtes

aus dem 111 .

.

Kamerunkrieg

1918 :

Alexander : Leitlinien Supan der allgemeinen politischen Geogra¬ phie . 1918 : 141 . Charles : „ 9a Campagne Stienon aBglo -belge deTAfrique orien¬ tale " . 1918 : 30 . allemande Syrien als Wirtschaftsgebiet . Vor : Dr . A . Ruppin . 1917 : 61 . . Von iLextilersaüstoffe Prof . Dr . F . Tobler . 1917 : 186 . Tie Textilindustrie sämtlicher . Von A . Kertesz . 1918 : Staaten 77 . Tie Türken und wir . Von Ewald Banse . 1918 : 29 . Das Türkische Reich . Wirtschaft¬ liche . Darstellungen Heraus¬ gegeben von Professor Dr . Josef . 1918 : 30 . Hellauer Unsere Südsee . Von Horst Weyh mann . 1917 : 123 . Waltz , Dr . phil ., Heinrich . Das Konzessionswesen im Belgischen Kongo . 1918 : 78 . Westrußland in seiner Bedeutung für die Entwicklung Mittel¬ . 1917 : 163 . europas , Emil . Kann Zimmermann uns Mesopotamien eigene Kolonien ersetzen ? 1917 : 45 . Die Zukunft der deutschen Kolo¬ nien . Herausgegeben von Dr . Adolf Grabowsky und Dr . Paul . Leutwein 1918 : 28 . Die Zukunft in Dr . V . Stichel

.

Marokko 1917 :

. Von 166 .

MbttSuugM uns Ratten . Skizze betr . Baumwolle vom feind¬ lichen Ausland — eigene Kolo¬ nien und . Baumwollkulturen 1918 : 171 . Deutsch - Ostafrika , Karte militärischen Lage " in . 175 .

„ Zur 1917 :

Deutsch - Ostafrika — Portugiesisch . Karte . 1917 : 84 . Ostafrika Ein Dokument des französischen . 1917 : 19 . Sadismus

-

Karte zum Aufsatz „ Englands koloniales . 1917 : 86 . Kriegsziel Kameruner Regierungsdampfer „ Nachtigal " , Der . 1918 : 138 . Kandt f , Dr . Richard . 1918 : 74 . Die Kolonialdeutschen in Davos . 1917 : 173 . Kolonialkriegerspende uns " . 1918 : 113 . Kriegsgold afrika . v . Lettow 1918 :

geld 1917 : - Vorbeck 115 .

:

„ Denkt

in Deutsch 111 .

an - Ost¬

, Generalmajor

.

Karte : Marschleistungen Lettow Vorbecks bis zum Sommer 1Ü17 . 1918 : 163 . „ Nachtigal schütz ,

" mit verdecktem Ge¬ Back der . 1918 : 139 .

- Ostafrika Portugiestsch , Skizze des nördlichen Teiles von . 1918 : 51 . Schnee , Dr ., Gouverneur von Deutsch - Ostafrika . 1918 : 115 . - vous Souvenez ! Titelaufdruck einer französischen . Broschüre 1918 : 67 . Was liefert eine Tonne Kopra ? Skizze . 1918 : 124 . , Hauptmauu Wiutgeus . 1918 : 115 .

Organ Geschäftsstelle Gesellschaft ,

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. 1

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oezrrgsstelle : der Deutschen Kolonial Berlin W 35 , Afrikahaus

-

er Deutschen Schriftleitung

Uoloniaigesellschaft

und Geschäftsstelle

Deutsche Kolouialgesellschaft, Berlin

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20

:

W 35 , 91 nt

. Januar

Karlsbad

10 .

Alleinige Anzeigen -Annahme : Zirrttonceir - Lx -ieditiouNudols Mssss Berlin SW 19, u . sämtliche Filialen ZH »

Iahrgarrg .

Von unseren Kolonien . Xät . — Bedingte Kolonialpolitik ? Dr . Karstedt . — Kolonialbesitz und Friedenssicherung . Dr . Ludwig Quesseü M d R . ;— Zentralasrika und Mittelafrika . Dr . Hugo Marguardsen . — Ein Hamburg an der Adria ? Paul Dehn . — Mitteleuropa und die Kolonien . Oberregierungsrat Dr . Zaeobi . — Der Kampf um Arabien . Dr . Frhr . v . Mackay . — Zur Lage » in Niederländisch - Indien . To . — Farbige als Englands Waffengenossen in früheren Kriegen . Dr . Ernst Schultze . — Das Wirken der Deutschen beim Aufbau der Vereinigten Staaten von Amerika und die daraus folgenden Aufgaben . Kuno Waltemath . — Der Uebergang über den Rowuma . — Jute . — Neue koloniale Bücher und Aufsätze . ' die Rückgabe unverlangter Beiträge , denen genügendes Porto nicht beiliegt , wird keine Gewähr übernomnien . Nachdruck der Originalaufsätze nur mit genauer Quellenangabe gestattet . -

Jnhalt Für

Dieser Nummer liegt Das Inhaltsverzeichnis Der Jahrgänge 1915 und 1916 der „ Deutschen Kolonial¬ zeitung " - ei . .

Tors nuferen Kolonien ,

( Abgeschlossen am 10 . Januar 1917 . ) Etwas unsagbar Tragisches liegt über dem Geschick unserer Kolonien . Sie , die das Schwerste ertragen müssen , was deut¬ schem Land und deutschem Volk Vorbehalten war , auf die kem Strahl dieser großen Sicherheit und Gewißheit fällt , der der Heimat immer wieder zum Born unversiegbarer Kraft wird , sie , die ohne Unterstützung der Heimat den Kamps des Zwergs gegen den Riesen fochten und doch wußten , daß das Ende noch nur das Unterliegen fein könnte , sie haben es nicht erreichen können , sich die restlose und volle Anerkennung der Heimat zu erringen . Nicht meine ich , daß es an Worten gefehlt hat ! Derer find genug gefallen . Aber an Taten ! Noch immer ist z . B . nichts geschehen , um unseren Kolonialleuten die Gewißheit m geben , daß ihnen überhaupt ihre Kriegs¬ schäden vergütet werden . Sie verlangen noch gar keine Ent¬ schädigung , nur die Gewißheit , daß das Reich sich überhaupt auf den Standpunkt stellt : Deutscher ist Deutscher , ob daheim oder in den Kolonien , und deshalb hat der Deutsche in Ka¬ merun oder Ostafrika dasselbe Recht wie der Ostpreuße oder der Elsässer ! Bücher sind geschrieben und Dutzende von Reden darüber gehalten worden , daß der Deutsche im Ausland so reicht im fremden Volkstum aufgehe . Glaubt man bei uns , daß Dinge , wie die geschilderte Vernachlässigung unseres Kolonialdeutschtums gerade dazu angetan sein werden , die Beziehungen zwischen dem Deutschtum im Ausland und der Hermat zu stärken ? Nichts macht mehr böses Blut als offene Ungerechtigkeit . Die liegt hier aber zweifellos vor , und der Reichstag könnte sich ein großes Verdienst um die deutsche Sache erwerben , wenn er sie bei seinem nächsten Zusammen¬ tritt aus der Welt schaffen und unseren Kolonialunter¬ nehmungen endlich ein beleihbare Hypothek in Gestalt des kolonialen Entschädigungsgesetzes geben , würde . Die Unter¬ lassung einer solchen Maßnahme könnte sonst Folgen tragen , Me unsere untrennbar mit Weltbeziehungen verknüpfte Wirt¬ schaft einfach nicht ertragen k a n n . Jeder in deutsche Kolonien besteckte Pfennig wäre unter diesen Umständen höchst zweifel¬ haft angelegt . Und — um einen volkstümlichen Ausdruck zu gebrauchen , so dick haben wir es doch nicht mit kolonialen und weltwirtschaftlichen Erfahrungen und Sachkundigen , daß wir sie als Nebensache ansehen könnten . Jeder aus diesem Gebiet

am falschen Ende ersparte Taler könnte sich gehörig rächen und seinerseits später zum Talersresser werden . Ueber die Ereignisse in Ostafrika veröffentlichen die „ Times " vom 20 . Dezember einen Bericht ihres ostasrikanischen Vertreters , der in mehrfacher Beziehung recht interessant ist und vor allem die englischen Siegesberichte recht eigenartig beleuchtet . Jedenfalls scheint die Taktik des Rechtsanwalts und Generals Smuts durchaus nicht den Beifall aller zu haben . Die „ Times " sagen darüber : „ Sicher sprach auch manches für die Besetzung von Dares¬ salam und Tanga , unter dem Schutz der Schiffsgeschütze . Ein Vormarsch an der Zentralbahn , der Lebensader des Landes , erschien einleuchtend , zumal er eine gewaltige Verkürzung der Verbindungslinie mit Durban , der eigentlichen Basis der süd¬ afrikanischen Truppen , bedeutete . Aber aus Gründen , die nicht allgemein verständlich sind , verzichtete Smuts aus das „ Einleuchtende " und wählte das „ Unwahrscheinliche " . Für seinen Angriff vom Innern aus anstatt von der Küste mögen klimatische Gründe bestimmend gewesen sein . Auch mag Smuts gehofft haben , das Rückgrat des deutschen Widerstandes schon rn den Hochländern um Moschi zu brechen und so nicht ge¬ nötigt zu werden , die Gesundheit feiner weißen Truppen in einem langen Kampf in der tropischen Küstenzone in Gefahr zu bringen , wo das Klima auch die Verwendung berittener Truppen unmöglich gemacht hätte . Hat Smuts diese Hoffnung wirklich gehegt , so ist sie der geschickten und zähen Führung der Verteidigung gegenüber jedenfalls zuschanden geworden . Seit Monaten schon mühen sich seine Truppen ab , den Wider¬ stand der ungebrochenen ( ! ) deutschen Hauptmacht in der Küsten gegend südlich des Rufidji zu bezwingen , und wir wissen , daß Smuts bereits einen großen Teil seiner weißen und berittenen Truppen aus klimatischen Rücksichten hat nach Hause schicken müssen ( !) . Ein Erfolg , den zweifellos die Verteidiger Deutsch Ostafrikas ebenfalls aus das Guthaben ihres langen erfolg¬ reichen Widerstandes buchen dürfen . " Ueberhaupt scheint man auch sonst wenig zufrieden mit der englischen Tätigkeit zu sein . Besonders beklagt der Be¬ richterstatter , daß die Blockade durch die englischen Schisse s o wenig effektiv gewesen sei , daß die Deutschen von Neutralen über See hätten Waffen und Munition bekommen können . „ Ohne diese heimlichen Landungen von Kriegsmaterial bei Pangani und Lindi würde der Feldzug zu einem viel früheren Ende gelangt sein . Leben , Geld und Zert wären gespart worden , wenn unser Griff an der Küste fester gewesen wäre . " Wie verlogen übrigens Reuter - Berichte sind : Vor einigen Monaten strotzten die englischen und französischen Zeitungen

2

Deutsche Aslsuialzeitung

von Berichten , die unter fetten Ueberfchriften die völlige De¬ moralisierung der deutschen Askaris mitteilten . In Hellen Haufen liefen sie zu den Engländern über und die Deutschen könnten nur durch ein blutiges Schreckensregiment die rest¬ lose Auflösung der Truppenverbände verhindern . Jetzt heißt es anders ! „ Desertionen und Meuterei im großen wurden ganz , be¬ stimmt von denjenigen erwartet , die DeuLsch - Ostasrika vor dem Kriege kennen gelernt zu haben glaubten ( die Engländer haben eben unsere Ostafrikaner doch nicht gekannt !) , und doch hält der deutsche Befehlshaber heute noch , nach sechs Monaten des Rückzuges und der Räumung weiter Gebiete , die Hauptmacht seiner Truppen im Felde und rst in der Lage , von seinen stark tn Anspruch genommenen Eingeborenen - Ilufgeboten einen durchaus wirkungsvollen Dienst aussühren zu lassen . " Wie das südafrikanische Gesindel übrigens unter den Ein¬ geborenen haust , darüber heißt es in dem Bericht : „ Da , das große Land nur von Zwei Bahnen durchzogen ist , von denen keine von Norden nach Süden , der Richtung des englischen Angriffs , verläuft , mußte der größte Teil der Be¬ förderung des Kriegsmaterials und der Lebensmittel auf die Schultern von Trägern abgewälzt werden . Den englischen Kolonnen des Generals Northeh im Süden und des Generals Smuts im Norden haben außerdem Motorwagen aus¬ gezeichnete Dienste geleistet , aber der afrikanische Träger hat doch oen Hauptteil der Lasten bis in die Feuerlinie getragen . Viele Tausende von Eingeborenen sind zu dieser Arbeit von den Engländern , Belgiern und auch von den Deutschen gepreßt worden . " Das ist das englische Vorgehen gegen wehrlose Eingeborene , gegen die Zivilbevölkerung ! Die Deutschen , die Ordnung auf¬ rechterhalten müssen sind Schweine ( so wörtlich - neulich in der englischen Presse nach dem Feldpostbrief eines südafrikanischen Offiziers zu lesen !) , aber die Beschützer der kleinen Nationen haben natürlich das Recht dazu , Zehntausende von Ein¬ geborenen zu pressen ! So geht England in einem besiegten Land vor ! Merkt es Euch , Ihr Schwärmer und Gläubige des Kosmopolitismus ! Nur ein Afrikaner kann ermessen , welche Unsummen von Elend sich in diesen paar Zeilen des Bericht¬ erstatters widerspiegeln . Aber England tubs , da ist es recht , . sagen die Neutralen und schimpfen Dutzende von Bogen mit Druckerschwärze voll , wenn in Belgien oder Polen oder sonstwo ein paar Schmarotzer hart angefaßt werdem Ein komisches Volk , gewisse Neutrale ! ,H Leider nur mehr historischen Wert hat das wehleidige Be - , dauern der „ Times " über den Verlust an Ansehen der weißen Rasse . „ Cs liegt etwas Ironisches in der Tatsache , daß die europä¬ ischen Herren von Ost - und Zentralasrika in den letzten zwei Jahren die Flammen des Kampfes Zwischen den Eingeborenen wieder entzündet haben , und es gibt keinen Menschen , der auch nur einigermaßen die Seele der Eingeborenen kennt , welcher genau Voraussagen könnte , was die Folge dieses Sturmes und der Wiederbelebung der Barbarei sein wird . Eines aber ist sicher : der weiße Mann kann nicht die Schwarzen in Afrika lehren , seine weißen Brüder zu töten , ohne daß viele der ethi¬ schen Grundlagen , aus welchen die europäische Herrschaft in Afrika -beruht , znsammenbrechen . " Man muß wohl Engländer sein , um in diesen Dingen nur eine Ironie sehen zu können . Wir sehen mehr darin , wir sehen eine unsagbare Schande , eine Schande gegen Europas ' Menschheit und die Menschlichkeit überhaupt in der Tatsache , daß heute Schwarze aus Befehl von Weißen aus Weiße schießen . Das fällt ach England , das Blut bleibt an England kleben , dessen Lord Grey es hätte verhindern können , daß das kaum stch aus der Barbarei erholende , noch aus allen Poren blutende Asrika von neuem wieder in den Blutsumps gejagt wurde . Vor dem Richterstuhl der Geschichte oder eines Gottes , wenn sie an ihn glauben , werden es die Drahtzieher in London zu verant¬ worten haben , daß sie den Vorschlag Deutschlands und Bel¬ giens vom August 1914 , Afrika aus dem blutigen Spiel zu

a

m ,

mit

Hohn

Zurückgewiesen

haben

.

Dann

mögen

sie

e stehen angesichts des untilgbaren Bluts , das zwecklos stoß , angesichts des Elends , das über Millionen von Ein¬ geborenen durch sie kam , angesichts der Tatsache , daß das Entwicklungsrad Afrikas durch sie um Jahrzehnte zurückgedreht wurÄe ! Freilich : sie werden sich mit Amerika in der Verant¬ wortung Zu teilen haben , das für Deutschlands Vorschläge da¬ mals nur kühle Ablehnung hatte ! Ueber die neuen Ereignisse in Ostasrika spricht die englische Regierung sich nur sehr spärlich aus . Das Hauptkampsgebiet scheint neuerdings an den Rufidji verlegt Zu sein , wo die deut¬


ellendorf . - Es ist kein , der vor Unbekannter uns wieder einmal in Fort¬ setzung seiner früher ers -chienenen ersten Bände die Wunder des ost afrikanischen Busches und ' der ost -afrikanischen Steppe , son¬ enthüllt dern einer , der Grasstepp -en und - Busch kennt nnd - -liebt , oft mit dem

reichen Inhalt -die „ Kv -lottrake beschließt Weltwirtschaft und Koloni -alpMti -k, den - Dezember November - Heft . In dem ersten .

Für

, daß

Resultat hat ,

afrikanische . Momentbilder Mit zahlreichen Photographien nach Ausnahmen des Verfassers . Leipzig , C . F . Amelang , 1916 . Preis geb . 3 , 25 M. 123 . Seiten Erst neulich konnte ich in Tiefen Blättern eines anderen Buches desselben Verfassers gedenken , eines ( „ Die da drüben Kriegsbuches — ") Von Krieg ist tu dem vor liegenden nicht die Rede , sondern von -erlebnissen Friedens des ostasiikanischen Pflanzers in der Pflanzung ( Schamba ) , im Busch ( Porh und auf dem Meer ( Bahari ) . v . Byern gehört zu den glücklichen Leuten , denen selbst ein langer und mühen reicher Aufenthalt in Ostafrikä nichts von der Freude an Afrikas , an Natur Menschen und ' genommen Tieren hat . Harmlose und - harmlose weniger Erlebnisse erzählt er tu diesen schlichten - Skizzen ans dem täglichen Leben des ost -afrikanischen . Küstenpflanzers Aber wie er sie erzählt ! Wem - Schamba jemals , Port und Bahari Begriffe voll reichen Inhalts waren , der wird das - Buch nur mit Bedauern über die Kürze des Genusses beiseite legen . Und wer , Ostafrika unser Ostafrika nicht kennt , der wird in - ihm den Schlüssel dafür finden , . daß es jeden , der einmal Pa -lmienrauschen .am Jüdischen Ozean hörte , immer wie der nach dem Land der Sehnsucht/nach Port und Bahari . Zurückzieht _ _ K a r st e d t .

für

dur -ch das

ein -aus

Gerhard

das

Rundfcbau . Jahrgang

2

Literatun

Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Annoneen Expedition Rudolf Masse . Berlin 1917 . ( 150 S .) 40 . , R .r Glaeßner Beitrag zur Kenntnis der Eruptiv ge steine des - Archipels Bismarck und der - Salomon - Jnseln . .: Berlin Kgl . . Landesanfl Geolog . 1915 . ( 87 S .) 40 — Beitr . zur geolog . Er¬ forsch , d . d . Schutzgeb . , H . 10 . Preis 2 , 60 M . , Justus Hashagen : Umriffe der . Weltpolitik Bd . 1x 1871 — 1907 . Bd .. 2 : 1908 -— 1914 . Leipzig , : Teubner Berlin , 1910 . 2 Bde . 8b = Aus Nab und . Bd . 653/564 . Geistesw Preis 1 , 60 M . Hellst in g- , Hermann : Die baltische Frage . : Darmstadt Fälken Berl . 1910 . ( 20 S .) 8 °. Preis - 50 Pf . , Friedrich Kahl : Die Pariser Wirtschastskonstrenz vom 14 . bis 17 . Juni 4940 . Jena : G . Fischer , 1917 . (94 S .) 8® = Kriegs¬ wirtschaftliche . H . 13 . Untersuch K a i s e r w o r t e . . AusMwähkt von Dr . Friedrich " "" Berlin Everling : Trowitzsch & - Sohn , 1917 . • (247 S .) 8 °. Preis 2 M , geb . 2 , 50 M . K ar st e d t , Dr . : Deutschlands koloniale Not . I . A . d . Kolonial . Komitees Wirtschaftl . Berlin versaßt : K . W . K . 1917 . ( 57 S .) 8 ° . Preis 1 M.

. Mit -einem -ungewöhnlich NttN -vschatt " ^ - Zeitschrift

.

Zusuhrstraßen Verfasser ist die Frage von ausschlaggebender , ob Bedeutung -i-nopel Konstant -oder türkisch Indien e-n >glts -ch bleiben soll . — Professor Dr . H . Großma -nn von der Ber -liner Universität gibt die Verhand llungen des engl -iischen -ufes Unterha über die Pariser W -irLschasts kons -erenz in der Ueb -ersetzung wieder . — In der ! Rund¬ Allgemeinen schau werden bemerkenswerte . aus -der Auszüge Auslands presse über wichtige weltwirtschaftliche und weltpolitische Vorgänge . besprochen Der jetzt vor liegende .abgeschlossene Jahr >g >ang 1946 d -er .i „ K >o-lo -n .-ia -len " bildet Rundschau -einen sehr wertvollen Beitrag aus dem - Gebiete der W -eltpolttik während des . Krieges

- übernehmen

nicht

Nr

den

.

Kownialgefellschaft

Immen

mllakzeßtNng .

Aufsatz behandelt d -er Ken -ner des -englischen . Rechts , Professor Dr . A .. Mendelssohn -Barthold -y , das Problem „ Wirtschaft und Recht in der englischen ". Kriegsjustiz Er zeigt , wie sich jetzt in - England die Rechtsprechung dem englischen -iel Kriegsz untero -rdnet , -wie m der britischen Justiz in der Hauptsache der Gefich -tspn -n -kt leitend - ist , den feM -N 'ichen H -and -el zu Zerstören und die britische VoUswirtschaft zu ' . Das fördern wird -im ei -nZeinen an Hand einer Reihe von Urteilen , die wahrend des Krieges in England -ergangen ffind , .gezeigt . — Der , Dr . C . H . Schäfer Qrienltstoilitiker untersucht in einem Aussatz „ Rußland -, die Dardanellen und der Indische Ozean " ' die Bedeutung der Dardanellen für . Er weist eingehend Rußland an Hand umfang¬ reicher Statistiken das Interesse Rußlands an den Dardanellen nach und zugl .ei .ch- das Lebensinteresse Englands beim Bezu >ge seiner

über das : „ Wozu brauchen ? " hielt ,, litt beider etwas unterlernet der herrfchenden strengenwirKälteKolonien ,, trotzdem war

und erfolgreiche Tätigkeit entfaltet Interesse in weiteren Kreisen der Winter eine Reihe von Vortrügen staltet . Auch der Wohltütigkeitsstnn Sammlungen für unsere Helden die Elisabeth -Häuser und neuerdings " . Der Spende . Präsident stellvertr der Gesellschaft übermittelll

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_ Briefmarken _ _ der deutschen Kolonien , lose und auf Briefen ,,zu kaufen gesucht , Offerten unter L.; K. 487 an ' Ryd -o .if JMoss &j Leipzig .

.

1917

Deutschs Aolonialzeltung

-

»

31

Gewehr in der Hand durchsschritten und vieles ( und Wunderbares w' lebt ' hat . Bronsart v . Schellendors , der durch seinen Tiersang und durch seine groß ,artigen Jagdersolge , t zeigt Bekannte uns m seinen neu >en Bänden , , Asrikanisck ) e Tierwelt " , denen viele ttnb scharfe , vom Versasser selbst gemachte A ,nfnahmen >als Illustration beiaegeben sind , daß er ttidjt n -nr ein Alters undl unersllzrockener , sondern Jäger ein -ebenso mindestens -guter Weidmann und Ti >erkenn -er -und - Beobachter ist .' Das echten Weidmanns Herz des Verfassers offenbart sich so recht in dem Kapitel „ Jagdstimmung am Shir -e " und in vielen . anderen Aber nicht nur den Jäger , sondern auch den Naturfreund fesseln die lebhaften Schilderungen ans Busch und Steppe und - lassen den Leser nicht mehr los . Erzählt Band III nur von aufregenden und mehr oder minder gefährlichen , — Löwensagden 60 Löwen konnte der Versasser in freier Wild -Lahn erlegen so -erfahren wir in Band - IV manches über die Tätigkeit Bronsart v . Schellendorfs als Tierfänger und . Jäger . Die Kunst , zu schildern , ist Bronsart in ganz besonders

und , selbst sonstigen den intimsten Beschäftigungen kennen , sehen ihn bei seinen , beim Schnitzarbeiten , beim Ackerbau Fischfang und bei den mehr oder weniger diskreten . Wo es der Ver¬ Festlichkeiten fasserin als Frau nicht möglich gewesen ist , die erforderlichen Be¬ obachtungen zu machen , hat ihr Gatte die Schilderungen . ergänzt Neben dem Eingeborenen zeigt uns das Buch die Pracht der Tropenlandschaft in ihrer ganzen , die Tierwelt Ueppigkeit und das im Wechsel der Winde wandelbare Meer . Zum Schluß werden wir zu den weißen Ansiedlern an der Nordküste , unter geführt denen der Landeskundige manchen alten Bekannten . wiederfindet So bietet das ziemlich umfangreiche Werk in seiner Gesamtheit sowohl dem . als auch dem Laien Kolonialkenner sehr viel des Inter¬ , Lehrreichen essanten und Unterhaltenden und kann infolgedessen allen Bücherfreunden warm empfohlen . werden C a r l L e i d e ck e r .

hohem -eigen Maße und wird vertieft durch d-as innere Miker leben des , dessen Verfassers Herz hörbar geklopft haben mag , -als ihm beim Nie der schreiben die Erinnerungen wach . wurden : Erinnerungen an das , w -as nur den allerwenigsten - Menschen zu schauen vergönnt ist . In keines Natur freu ndes und , aber Jägers auch in keines Kolontal mannes Hausbibliothek sollten diese beiden neuen Bände über die „ afrikanische " fehlen . Tierwelt . G . v. B .

Hmrs Meyeer Die Barundi . Eine völkerkundliche Studie aus Deutsch . Mit Ostafrika 1 Karte , 56 Bildertasetn und 19 Textbilbern . 205 S . Leipzig 1916 , Otto . Geb . 12 M . Spamer

Elisabeth baten Berlin

der

- BEttow : fee . Verlag

KeKwer Süd

Bei von

Geheimrat Hans Meyer , dem die Geographie Deutsch -Ostafrikas bereits so unschätzbar viel verdankt , legt in diesem Band das Ergebnis seiner letzten Reise ( 1911 ) über die Dinge dar , wie sie vor Kriegs¬ ausbruch in Urundi lagen . Den rein wissenschaftlichen Wert der Arbeit zu behandeln , mag Vorbehalten bleiben . Hi -er müssen wir uns unächst mit dem Aufdruck der Freude des Kolonialpolitikers darüber , daß egnügen uns wieder eine Arbeit geschenkt ist , die uns einen wichtigen Teil unserer ostasrikanischen Bevölkerung näher . bringt Merker , den nun neun Jahre das Grab in Muanza deckt , mit feinen Monographien über die Wadschagga und Masai , Stuhlmann , Reichard und Kalldt haben uns bereits in einer Weise über Einzelstämme auf¬ geklärt , die das deutsche Ostafrika in dieser Beziehung strotz -der Kürze feiner Bearbeitung an die Spitze aller afrikanischen Länder zwischen den Wendekreisen stellt . Meyers Buch möchte ich aber noch einen besonderen Vorzug an dieser Stelle nach¬ : seine rühmen Bedeutung für die koloniale ! Praxis W -c!r auch nur , wie . es mir peripher in Uha erging , sich mit den Warundi und den ihnen assimilierten Völkern zu beschäftigen hatte , weiß , welchem unentro irrbar scheinenden Chaos man anfangs hilflos gegen¬ . überstand Gewiß war die Literatur nicht knapp für den , der in Europa sitzt . An Ort und Stelle aber war man „ aufgeschmissen " . So füllt das Meyersche Buch eine in der Kolonialpraxis mehr als einmal fühlbar gewordene Lücke in um so besserer Weise aus , als hier kein , sondern Neuling ein alter Kenner Afrikas spricht . Hoffentlich folgt dem Buch bald die versprochene Schilderung der Reise . Dr . K a r st e d t .

k u n st s t n n i g e n Kan n i Dietrich Reimer ( Ernst Bohsen ) ,

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Wieder mitten im Kriege ein Buch , das nicht vom Kriege ! handelt Solche Neuerscheinungen find die Inseln , auf die sich der Kolonial freund und - Praktiker vor der wogenden Flut der Kriegsliteratur rettet , wo er Ruhe findet , um sich in die lichterfüllte Atmosphäre einer glücklicheren Zeit . zurückzuträumen Elisabeth Krämers Werk führt den Leser in die sonnengebadete . des Inselwelt - Archipels Bismarck , zu den zum Teil noch , wilden zum Teil eben erst pazifierten Stämmen Neu - Mecklenburgs . Es beginnt in Muliama an der Südküste , führt uns in die Mitte der Inseln nach Lelet und Lamasong und endet im Norden auf der Regierungsstation . Käwieng Das Werk ist mit großem Fleiß Zusammengestellt und durch Zahlreiche , Lichtbilder Federzeichnungen und Karten , die erläutert erkennen lassen , daß die Verfasserin in hohem Maße bestrebt gewesen ist , ihrer Aufgabe als Reisebegleiterin ihres , des Gatten Marine Generaloberarztes Professor Dr . August , auf Krämer der Deut¬ schen Marineexpedition 1907/09 gerecht zu . werden Wir lernen den Eingeborenen bei allen seinen , landwirtschaftlichem häuslichen

Die Deutsche Kolonialzeilnng erscheint zunächst in vierwöchigen Zwischenräumen im Umfange von. 16 Seiten . dcr Deutschen Kolonialgesellschaft erhalten die Zeitung unentgeltlich , bis auf weiteres uni et Streifband , durch die Geschäftsstelle der Gesellschaft » Der Wechsel des Aufenthaltsortes oder der Wohnung ist der Geschäftsstelle Berlin W 35 , Am Karlsbad 10 , umgehend anzuzeigen . Beitrittserklärungen zur Deutscher : Kolonialgesellschaft nimmt deren Geschäftsstelle und an Orten , luo eine Abteilung der Gesellschaft besteht , der Abteilnngsvorstand entgegen . Jahresbeitrag : In Deutschland , seinen Kolonien und Oesterreich -Ungarn 6 Ls, in den übrigen Ländern 8 LI. Dazr : tritt ein von den Abteilungen erhobener , nicht an allen Orten gleicher Zuschlag (1 bis 4 iVI). In den Kolonien wird meist ein höherer Zuschlag erhoben . — Nichlmitglieder beziehen die Zeitung drrrch die Post oder int Buchhandel . Bezugspreis jährlich : in Deutschland , dessen Kolonien und in Oesterreich -Ungarn 8 M , in den anderen Ländern 10 LI. Einzelne Nnmmern gegen vorherige Einsendung bon20 ßf . durch die Geschäftsstelle der Gesellschaft . 8 . steinige Anzeigenannahme durch Rudolf Mosse , Berlin SW 19 , Breslau , Dresden , Düsseldorf , Frankfurt a . M ., Hamburg , Köln a . Rh ., Leipzig , Magdeburg , Mannheim , München , Nürnberg , Etrastbnrg i . Elf ., Stuttgart , Prag , Wien , Warschau , Basel , Zürich . Preis für die 4gespaltene Nvnpareillezeile 60 Ps . Tis Mitglieder

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Deutsche Aolonialzektung

32

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Wie hat sich nun außerhalb der Gefangenenlager das Leben in Südwest unter der englischen Herrschaft gestaltet ? Es ist fast ein Jahr verflossen, seit der letzte Transport von Frauen und Kindern aus Südwest in Deutschland eintras . Seit¬ dem sind wir ganz auf die mehrfach zensierten Briefe von Privatpersonen angewiesen , um uns ein Bild zu machen vom Ergehen der Unseren draußen . Dank der Bemühungen der ver¬ schiedenen Friedensbureaus in der Schweiz , in Schweden und Dänemark , erreichen solche Privatbriefe jetzt Gottlob mit ziem¬ licher Sicherheit und Regelmäßigkeit ihr Ziel — vorausgesetzt , daß die Nachrichten nicht unvorsichtig und unverständig abge¬ faßt sind . Aus allen Berichten liest man leicht heraus , daß sich aus den ungeregelten/unhaltbaren Zuständen der ersten Zeit nach der englischen Besetzung , allmählich einigermaßen geordnete , ruhige Verhältnisse entwickelt haben . Diese Regelung der Angelegen¬ heiten zur Zufriedenheit für beide Teile halte ich für die größte Klugheit englisch - südafrikanischer Politik . Aus jenem hartge prüften , daniederliegenden ^Südwest des Juli 1915 , war nicht mehr viel Profit herauszuziehen ! Je eher die Verhältnisse in den Ortschaften und auf den Farmen wieder in das richtige Gleis gebraust wurden , desto eher konnte man Nutzen aus dem Lande gewinnen . Je freundlicher man die Einwohner des Landes für die neue Regierung stimmte , desto eher ließen sich vorteilhafte Geschäfte mit ihnen abschließen , desto leichter und argloser gingen sie vielleicht später in die Schlingen englischer List und Gewinnsucht ! und Gewerbe dem Kriegsjahr 1914/15 gänz¬ lichHandel -danieder . Es fehltelag-dennachFirmen seit Monaten am Aller¬ nötigsten , nicht nur in Nahrungsmitteln , sondern in allen Be¬ dürfnissen des täglichen Lebens . Ein großer Teil der Geschäfte 7) Was nun schon seit mehr als einem Jahr der Welt erzählt wird . 8) Im Gegenteil : diese großmäuligen portugiesischen Helden sollten Herrn Smuts aufrichtig dankbar sein , daß er ihre im Verborgenen blühenden „ Taten " nicht ans Licht gezerrt hat . ?) Daß auch van Deventer gegangen scheinen doch noch andere Gründe als Absägung Smuts ' maßgebend gewesen

ist , war bisher unbekannt . nur die Reichswnsere -nH für zu sein .

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war als „ ausverkauft " geschlossen , die Besitzer und Gehilfen waren eingezogen . In kürzester Zeit nach der Besetzung taten sich in den Ortschaften englische „ Stores " auf , die für durchaus normale Preise alle Dinge in den Handel brachten , die man seit Monaten entbehrt hatte . Sie waren angeblich von seiten der Regierung „ subventioniert " . Selbstverständlich wurde als Be ahlung nur Silbergeld , keinerlei Papiergeld angenommen , und o häuften sich in kurzer Zeit Bergewon deutschem Silbergeld in diesen Geschäften . Nachdem sie genug verdient hatten , wurde unseren deutschen Kaufleuten die Erlaubnis erteilt , aus Kap¬ stadt und aus der Kapkolonie Waren zu beziehen und ihre gänz¬ lich erschöpften Vorräte wieder aufzufüllen . Was für ein Prächtiges Geschäft die englisch - südafrikanischen Firmen dabei machen , das läßt sich denken . Unseren Kaufleuten bleibt aber nichts anderes übrig , als englische Waren teuer einzukaufen und noch teurer zu verkaufen , wenn sie ihre Geschäfte aufrechterhalten wollen . So kann man heute in den Ortschaften der Kolonie wieder alles erhandeln , was man zum Leben braucht — wenn auch für schwindelnd hohe Preise . In der ersten Zeit nach der Uebergabe wurde , bis die Einfuhr von Nahrungsmitteln völlig geregelt war , die Ausgabe von festen Rationen der wichtigsten Lebens¬ mittel durch die englische Regierung fortgesetzt , wie es die Ein¬ wohner seit Kriegsbeginn gewohnt waren . Diejenigen , denen es an Geldmitteln fehlte , erhielten ihr Teil gegen Gutscheine , so daß niemand Mangel leiden brauchte . Diese Einrichtung scheint jetzt , seitdem alle Geschäfte wieder Waren einführen , als überflüssig abgeschasst zu sein . Die Unbemittelten erhalten eine kleine Unterstüßung von der englischen Regierung in barem Gelde . Aus diese Unterstützung angewiesen sind u, a . viele Handwerker , die sich in schwieriger Lage befinden . Nur ein Teil von ihnen hat seine Arbeit und sein Verdienst gefunden . Jedermann scheut größere Ausgaben , vermeidet Geld für Re¬ paraturen in seiner Wohnung usw . auszugeben . Wenn also Bäcker , Schuhmacher und Schneider unter den jetzigen Ver¬ hältnissen wieder ein gutes Auskommen haben , so sind andere Handwerker , wie Schlosser , Tischler usw . , schlimmer daran denn je . Auch die früher in großen Betrieben beschäftigten Arbeiter sind vielfach ohne Arbeit und Verdienst und müssen sich durch¬ schlagen mit Hilfe der Unterstützung von der englischen Ver¬ waltung . Einen schweren Stand haben auch die Banken in dieser Zeit , da sie seit Kriegsbeginn den Geldverkehr mit Deutschland unterbrechen mußten . Während meines Aufenthalts in Kap¬ stadt traf ich verschiedentlichden Mrektor der Afrikabank , der damals seit Wochen vergebliche Versuche machte , von der eng¬ lischen Regierung die Erlaubnis für eine Goldanleihe aus Amerika zu erwirken . Nach endlosen Verhandlungen und erst durch die Hilfe des amerikanischen Generalkonsulats in Kapstadt konnten die Geschäfte dann endlich so geregelt werden , daß der Afrikabank ein Weiterarbeiten ermöglicht wurde . Allerdings gründete sofort die „ Standard Bank " als Konkurrentin an den größeren Ortschaften Südwests ihre Filialen und macht nun ihre Geschäfte in der Kolonie . Ein wenig erfreuliches Dasein bot sich den Regierungs¬ beamten Südwests nach der Uebergabe . Verwaltung und Ge¬ richt ging in die Hände der Engländer über , und nur wenigen Beamten ist es gelungen , einen Posten zu finden , wo sie zmn Besten ihrer Landsleute arbeiten und deren Interessen bei der jetzigen Regierung vertreten können . Als die englische Ver¬ waltung in der ersten Zeit noch nicht recht ein und aus wußte , zog sie allerdings hier und da die Verwaltungsbeamten der einzelnen Bezirke zu gelegentlicher Mitarbeit heran . Und die Beamten folgten der Aufforderung , um für die Bewohner ihres Bezirkes , soweit es möglich war , alles so günstig wie möglich zu gestalten . Aber das Mitarbeiten dauerte eben nur so lange , bis der Engländer sich eingearbeitet hatte , dann war der Deutsche in Gnaden entlassen . Es muß ein hartes Los sein , in dieser Zeit , wo man daheim jeden an seinem Platze und in der Arbeit für die große Sache weiß , tatenlos , ohne jede verantwort¬ liche Arbeit seine Tage zu verbringen ! Aus ihren Wohnungen , die sie als Regierungswohnungen innehatten , mußten alle Be¬ amten natürlich bald ausziehen ; sie mußten sehen , wo sie unter¬ kamen . Die ganze Beamtenschaft erhält von der englischen Re ierung , natürlich auf Kosten des Deutschen Reiches , ein Gehalt , as ausreicht , um den Lebensunterhalt für sich und die Familie zu bestreiten . In ihrer früheren Arbeit stehen heute nur noch die deutschen Schulen des ganzen Landes . Unverändert kann der deutsche Unterricht fortgesetzt werden , -— eine Tatsache , die einigermaßen in Erstaunen setzt . Meines Erachtens ist es ein Zeichen dafür , daß sich die „ Eroberer " ihres Besitzes in der Zukunft doch noch nicht so ganz sicher glauben . Wozu sich erst die ungeheuren

1917

Deutsche

Aolonialzeitung

Unbequemlichkeiten und Ausgaben einer Neuordnung der l Schulen machen , wo man nicht sicher weiß , ob das besetzte Ge¬ riet englisch bleibtl „ Es ist ja viel bequemer so — wo man doch mcht -weiß , wie alles sich gestaltet — , da lasse man doch die deutschen Schulmeister arbeiten , wenn es ihnen Spaß macht ; bezahlen muß man sie ja doch ! " so ungefähr sagte mir ein eng licher Beamter in Kapstadt . Ungleich schwieriger als in den Ortschaften war es in der Färmwirtschaft , das Leben in das alte Gleis zu bringen . Den Farmen , hauptsächlich in der Mitte und im Norden der Kolonie gelegen , die von den Schrecken des Krieges größtenteils verschont geblreben sind , höchstens daß sie größere Viehbestände eingebüßt haben , gelrngt es zumeist , ihren Betrieb sortzuführen — trotz der Schwierigkeiten , an denen es die englische Verwaltung in mancher Hinsicht nicht fehlen läßt . Diese Farmer schlagen sich durch , schlecht und recht ; die Farm liefert fast alles , was die Famrlie braucht ; bei günstiger Lage kann , wie in früheren Zeiten , von den Erzeugnissen in die Ortschaften geliefert werden . Der Mangel an arbeitswilligen Eingeborenen macht sich zwar überall fühlbar , dafür aber stehen mehr weiße Arbeitskräfte zur Verfügung als früher . Mancher der unbeschäftigten kauf¬ männischen Angestellten und junge Leute aller Berufe in ähn¬ licher Lage sind froh , Arbeit und Unterkommen auf den Farmen zu finden . Wie unendlich schwer aber das Los der Farmer ist , deren Besitz und Arbeit durch den Krieg vernichtet wurde , habe ich in einer früheren Nummer dieser Zeitung erst dargestellt . Sie standen nach der Uebergabe zunächst vor dem Nichts . Was be - . ginnen ? Das Haus auf der Farm ist geplündert ; meist findet sich dort nicht mehr das Nötigste zum täglichen Leben wieder . Der Viehbestand ist , wenn nicht gänzlich vernichtet , so doch auf ein Maß vermindert , das unmöglich genügt , die Fa¬ milie und die Arbeitskräfte zu ernähren . Die Gemüseanlagen , die Mais - , Tabak - und Luzernefelder sind vernichtet , die Brunnen , die Lebensadern der Farm , so zerstört , daß sie nur mit erheblichen Mitteln wieder in Gang gesetzt werden können . Und trotz allem sah man in jener Zeit nach dem Kriegsjahr Mmer wieder : es zog jeden Farmer mit einer wunderbaren Rewalt dahin zurück , wo seine Heimat gewesen war . In jener schweren Zeit konnte man so recht die tiefe Heimatliebe der deut¬ schen Ansiedler zu ihrer eigenen Scholle erkennen . „ Und wenn wir ) arben müssen , und wenn wir auch nicht wissen , wovon leben , - und wenn auch die Eingeborenengesahr nicht zu verkennen ist : vir müssen wieder auf die Farm , müssen versuchen aufzu muen , müssen von neuem anfangen ! " Und eine Anzahl jener Farmer ist wieder auf der Farm , ) ersucht das Leben zu fristen , versucht wieder neu zu schaffen , vas der Krieg vernichtete . Einzelnen wurde damals von der mglischen Regierung auf Verlangen die Erlaubnis ausgestellt , rach dem verlorenen Vieh , das durch die Brände leicht kenntlich st , im umliegenden Bezirk zu suchen , ebenso nach dem ver chwundenen Hausrat . Und wirklich fanden einzelne Glück iche einen geringen Teil des Verlorenen , fanden es bei Einge wrenen , öfters auch beim benachbarten Buren ; fanden ein Paar § tück Vieh herrenlos umherlaufen oder friedlich zwischen dem Reh der Eingeborenen . Es gelang sogar hier und dort , mit Me englischer Polizei etwas zurückzuerobern . Von all dem , oas durch die burisch - englischen Truppen gestohlen und ver¬ achtet und in ganzen Wagenladungen nach der Kapkolonie ab¬ gefahren wurde , davon schweigt vorläufig die Weltgeschichte . So ist es manchem vom Kriege hart betroffenen Farmer ge¬ angen , unter Entbehrungen durch seiner Hände Fleiß sein >eben auf seiner Farm zu fristen . Mancher auch nimmt fremde Gelder auf , um einen Wiederanfang zu ermöglichen , da er nicht leiß , wovon leben und sich mit seiner Familie durch diese Zeit Indurchzuhelfen . Wieder andere haben mit Frau und Kind lufnahme gefunden bei einem Bekannten — dem es besser ergeht ls ihnen selbst — und erarbeiten sich ihre freie Unterkunft . So öre ich von einem Farmer , der neun Deutsche mit oder ohne iamilie bei sich aufnahm . Viele Beispiele solcher edlen Hilfs ereitschaft ließen sich anführen . Wie schwer aber lastet das Schicksal auf ihnen , denen so aus äußerster Not geholfen wurde ! ' inst Besitzer von eigenem Grund und Boden — jetzt Heimatloser , Geduldeter ; einst Herr — jetzt Dienender ; einst voller Hoffnung uf Erfolg — jetzt hoffnungslos , ohne jegliche Fernsicht auf ine bessere Zukunft ! Denn trefes Dunkel liegt auf der Zukunft . !eber die Entschädigung dieser vom Kriege Betroffenen herrscht och tiefes Schweigen , und das Schicksal der verlorenen Kolonie t noch nicht ausgefochten ! Eine immer wiederkehrende Klage , versteckt oder offen aus esprochen , ist die über die . augenblickliche Eingeborenenwirt¬ haft . Es muß ein schwieriges Arbeiten mit den Eingeborenen

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. Zunächst liegt der Grund für dm park herunteraestimmten Respekt der Schwarzen natürlich in dem Umstand , den wir dem für das Völkerrecht kämpfenden England aus Rechnung setzen dürfen : daß sie den ungleichen Krieg von Weißen gegen Weiße als Augenzeugen erlebten . Während die Eingeborenen , klug wie sie sind , vor den Engländern , als den gegenwärtigen Machthabern im Lande , noch kriechen , geben sie den Deutschen gegenüber ihre wahren Gefühle in immer häufiger auftreten¬ der , unverschämter Respektlosigkeit kund . Noch unterstützt wird das respektlose Auftreten den Deutschen gegenüber durch die Taktik , die man schlechtweg als gemein bezeichnen kann , mit der die Engländer von Anfang an versucht haben , die Ein¬ geborenen auf ihre Seite zu ziehen , indem man sie glauben macht : Wir , die Engländer , kommen als eure Befreier von deutscher Knechterei ; endlich soll euch zu dem Recht verholfen werden , , das euch zusteht ! — Man weiß schon jetzt von Ver¬ schiedenen haarsträubenden Fällen , wo Schwarze als Kläger gegen Deutsche austraten , und dabei den Aussagen der Schwarzen offenkundig das größere Gewicht beigelegt wurde gegenüber den Zeugen der Deutschen , die zu den härtesten Strafen verurteilt wurden . Wer kennt nicht den berühmten Fall , wo eine gebildete Farmersfrau zu Gefängnisstrafe ver¬ urteilt wurde , als sie , allein auf der Farm , in Notwehr auf einen Schwarten geschossen hatte und bei der Gerichtsverhandlung nicht , wre der anklagende Schwarze , Zeugen aufbringen konnte ! Solche Fälle häufen sich mehr und mehr . Die Eingeborenen fühlen den starken Rückhalt an den englischen Behörden und nehmen sich das Unglaublichste heraus , so daß das Arbeiten mit ihnen unerträglich wird . Was nach dem Kriege dev gründ¬ lichsten Untersuchung bedarf , äst der ^ Fall der Rehobother Bastards . Nicht nur , daß Beweise vorliegen , daß sie bei ihrem Aufstand gegen uns im April 1915 englische Waffen geführt haben , man entwaffnete das Pack auch nach der Uebergabe nicht , so daß im Bezirk Rehoboth die Einwohner in der ersten Zeit sich nicht auf ihre alten Plätze zurückwagten , da der Bastard ihn mit seiner Waffe bedrohte , — wie denn auch einer der kühnen Farmer , die den Ritt auf ihre Farm trotzdem wagten , von den Bastards niedergeknallt wurde . Die Bitte . der Reho¬ bother Deutschen , ihnen unter diesen Verhältnissen das Führen einer Waffe zuzugestehen , blieb natürlich von der englischen Verwaltung ungestört ! Es liegen keine genauen Berichte vor , wie sich die Sache jetzt gestaltet hat . Da selbst weit entlegene Farmen von ihren Besitzern in letzter Zeit wieder bezogen wur¬ den , kann man annehmen , daß die Gefahr , im Bastardbezirk zu wohnen , nicht/mehr dieselbe ist wie damals . Vielleicht , daß die englische Polizei nun doch eingegrisfen hat . Anderseits geht aus Briefen von den verschiedensten Teilen des Landes hervor , daß die Befürchtungen wegen eines Cingeborenenauf standes nie ganz zur Ruhe kommen . Wenn der Aufstand auch jetzt noch nicht in Frage kommt , solange englische Waffengewalt im Lande ist , so kann die Lage der Deutschen kritisch werden , falls einmal — in wie weiter Ferne der Tag auch liegen mag ! — bei Friedensschluß die Räumung des besetzten Gebietes vom Feinde verlangt und durchgeführt wird . Da man aber von drüben her längst unsere Regierung auf diese Gefahr aufmerk¬ sam gemacht har , so wird Sorge dafür getragen werden , daß die drohende Gefahr rechtzeitig abgewendet wird . Kann man also aus allen Berichten eine Beruhigung schöpfen , daß die Verhältnisse , unter denen die Unseren draußen die lange Kriegszeit verbringen , äußerlich geregelt und ruhig geworden sind , daß wir uns um ihres Lerbes Nahrung und Notdurft keine Sorge zu machen brauchen , — so fragt man sich doch oft das eine : Wie ertragen sie draußen das Abgeschnitten¬ sein von der Heimat , immer noch — immer noch ? „ Man gewöhnt sich an alles ! " ist ein Schlagwort unserer Zeit geworden . Gewöhnt man sich auch daran , den verhaßten Feind im eigenen Lande zu sehen ? Auch daran , das große Welt¬ geschehen von weither , wie von einer fernen Insel , verrauschen zu hören , ohne von seinen elementaren Gewalten über den Alltag des Lebens und Erlebens hinweggetragen zu sein ? Ge¬ wöhnt man sich auch daran ? Nie — niemals ! Wer in der Heimat weiß in Wahrheit um all das , was die Unseren draußen durchlitten haben in diesen Jahren ! Keinen Tag der großen Zeit mit seinem Volke in der Heimat zu durch¬ leben — niemals deutsche Zeitungen zu lesen — niemals das Lied deutscher Feldgrauen zu hören — niemals mitzu¬ jauchzen , mitzuweinen mit den Tausenden und Tausenden — nichts , nichts von alledem , was denen in der Heimat die Kriegs¬ tage groß und unvergeßlich macht , und einstmals fremd heimzu kehren und keinen Anteil zu haben an der großen Erinnerung — das ist das Leid , das mit furchtbarem Druck auf den Deut¬ schen in der Ferne lastet ! Das ist das Leid , das selbst die sein

Deutsche Aolonialzeitung

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Frohsten , Stärksten stumpf und müde macht ! Was für ein Jammer spricht mir oft aus wenigen Worten entgegen : . . von unserem Ergehen will ich nicht viel schreiben , man — vegetiert so weiter ! " „ Sie wissen nicht , was es heißt , noch immer hier aus halten zu müssen ! " schrieb mir zu Weihnachten eine Freundin . Wissen wir das wirklich nicht ? Wissen wir aber , daß es Schlim¬ meres gibt , als das Brot trocken zu essen , den Kaffee schwärz zu trinken , viel Rüben und Kohl und wenig Fleisch zu essen , nur mit Bezugsscheinen einkaufen zu können , im ungeheizten V - Zug fahren zu müssen , und was unserer „ Opfer " noch mehr sind ? Wissen wir , was für ein Glück wir mit dem genießen , was uns längst selbstverständlich geworden ist : tagtäglich die deutschen Heeresberichte lesen zu können , unsere deutschen Ver¬ wundeten und Kranken gesund pflegen zu dürfen und dem Kriege so nahe zu sein , daß man all sein ' Leid mitleiden , all seine Freude mitsreuen kann ; nicht zu „ vegetieren " , sondern die größte Zeit des deutschen Volkes mitzuerleben von Stunde zu Stunde ? Weiß das jeder von uns ? Cissy Willi ch .

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und feine ödbftvmvaltungafeolonten seit Kriegsausbruch . ,

( Schluß .)

Geld li ch e Auf w e n d u n g e n . Als Geldgeber und Großgläubiger hält England die Kolo¬ nien fest in seiner Hand und wird rn Zukunft seine be¬ herrschende Stellung noch fester anzieh en können , da durch den Krieg die finanzielle Abhängigkeit der Kolonien vom Mutter¬ lande zugenommen hat . Anfang 1917 bezifferten Londoner Finanzkreife die Vor¬ schüsse Englands weist in Gestalt von Anleihen an die Kolo¬ nien und an die Verbündeten auf 20 Milliarden Mark . Wie¬ viel davon auf die Kolonien entfiel , ift niü ) t qenan -befannt geworden . England gab diese Vorschüsse in Form von An¬ leihen und hofft aus Rückzahlung . Bei Kriegsbeginn nahmen die Kolonien Geld in London aus . Bald aber mußten sie ihren Bedarf daheim aufbringen . Kanada ist nächst Indien die reichste Kolonie Englands und leistete dem Mutterlande geldliche Beihilfe . Für Kriegs¬ zwecke/bewilligte die Volksvertretung bis Anfang 1916 rund 600 Millionen Mark . Eine Anleihe vom Herbst 1916 ergab 400 Millionen Mark , eine weitere in gleicher Höhe wurde An¬ fang 1917 angekündigt . Im Rechnungsjahre 1916/17 stellten sich die täglichen Kriegsausgaben auf 4 , 2 Millionen Mark . Seit Kriegsbeginn verdreifachte sich die Staatsschuld auf vier Milliarden Mark . Bis Anfang 1917 hatte die kanadische Re¬ gierung im Verein mit ihren Banken der englischen Regierung Vorschüsse in Höhe von einer Milliarde Mark gewährt , um ihr die Bezahlung der Kriegsbedarfbezüge aus Amerika zu er¬ leichtern . Nach den Londoner „ Financial News " vom 18 . Januar 1917 lieferte die kanadische Industrie bis Ende 1916 für 4 , 6 Milliarden Mark Kriegsbedarf , meist für England , das nach dem Londoner „ Eeonomist " vom 12 . August 1916 in Kanada , für 8 Milliarden Mark bestellte . Die beteiligten kanadischen Fabrikanten , Spekulanten und Vermittler sind be¬ geisterte Kriegsfreunde . Australien stürzte sich in die höchsten Kriegsäusgaben und steigerte feine Schuldenlast , die 1901 erst 4 Milliarden Mark betragen hatte , von 9 Milliarden Mark in 1915 aus 11 Milliarden Mark Mitte 1917 ( veranschlagt ) . Die Kriegs¬ ausgaben stellten sich für 1914/15 auf 300 , für 1915/16 auf 822 und für 1916/17 ( veranschlagt ) auf 1706 Millionen Mark . Nur 200 Millionen Mark wurden aus den Staatseinnahmen , alle übrigen Ausgaben durch Anleihen im Jnlande gedeckt . Bis Ende März 1916 betrugen Englands Vorschüsse in Gestalt von Anleihen 600 Millionen Mark . Die Steuern steigerten sich von 71 M auf bert Kopf der Bevölkerung in 1909 auf 15734 M in 1916 und wurden noch empfindlich erhöht . Man befürchtet da¬ von eine Lähmung des industriellen Lebens . Neuseeland veranschlagte seine Kriegskosten auf 20 Millionen Mark monatlich . Britifch- Südafrika verausgabte für den Krieg in Deutfch Südwest und Deutsch - Ost im August 1914 bis 31 . Mörz 1917 (ver¬ anschlagt ) 534 Millionen Mark , wovon 468 Millionen Mark durch Anleihen und 64 Millionen Mark durch Steuererhöhungen aufgebracht wurden . Mit Rücksicht auf die nationalen Ver¬ treter , die jede Kriegsausgabe bekämvfLen und die Beteiligung

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Nr . L

Südafrikas am Kriege mißbilligten , mußte größte Sparsamkeit geübt werden . Indien mußte seine Ausgaben für das Heer erheblich erhöhen und für 1916/17 auf 460 Millionen Mark bringen . Im Herbst 1916 scheiterte England mit dem Vorschläge , Indien solle eine Kriegsanleihe von 400 Millionen Mark aufbringen , an dem Widerstande der indischen Regierung , die darauf hinwies , daß das in Indien für Staatsanleihen verfügbare Kapital begrenzi sei . Halbamtlich wurde in London das Verhalten der indischen Regierung entschuldigt mit der Angabe , sie . habe im Kriege 150 Millionen Mark schwebende- Schulst in London abgezahli und für mehr als 140 Millionen Mark englische Staatspapiere erworben . Nach b .er Angabe des Lords Hardinge von Ende MärZ 1916 hatte Indien mehrere Millionen Pfund Sterling und Kriegsbedarf geliefert . Ende Februar 1917 mußte Indien einen Beitrag von 2 Milliarden Mark zu den englischen Kriegskysten bewilligen . Einige ändere Kolonien spendeten dem Mutterlande Geld¬ hilfe zu den Kriegskosten , so nach dem „ United Empire " vom Juli 1916 Ceylon 20 Millionen Mark in zehn Jahreszahlungen , Jamaika nach Kriegsende jährlich 1 , 2 Millionen Mark auf die Dauer von vierzig Jahren , die Goldküste 1 , 6 Millionen Mark , Bermuda jährlrch 69 000 M für fünfzehn Jahre , Mauritius 400 000 M , Bahamas 200 000 N , Dominica 200 000 M , Nigeria Zinsen und Tilgung von 120 Millionen Mark der Reichskriegs¬ schuld , die Turkos - und Kairosinseln 20000 N und die Cayman inseln 2100 M . Auch die kleinste Gabe wurde angenommen . Dazu kamen freiwillige Spenden aus den meisten Kolonien und Beträge nach vielen Millionen für die VerwundeLenpflege und Kriegswohlfahrtszwecke . In den Selbstverwaltungskolonien erwartete man , von den finanziellen Verpflichtungen aus Anlaß des Krieges wieder be¬ freit zu werden . > " Die Entlohnung der Kolonien . Edel und uneigennützig , wie England stets gewesen ist , ver¬ langt es von der kolonialen Beute nichts , wenigstens nichts für sich . Es will die Erwartungen der getreuen Selbstverwaltungs rolonien auf Entlohnung für ihre Heeresfolge erfüllen . Eine jede dieser Kolonien fühlt sich durch die Nachbarschaft deutscher Schutzgebiete bedroht und beansprucht dauernde Beseitigung dieser Gefahr . Sonach sollten Deutsch - Südwest - und Deutsch - Ostafrika an Britifch - Südafrika , Samoa und die Südseeinseln an Australien und Neuseeland fallen . Am 6 . August 1914 ersuchte der englische Kolonialsekretär die Regierungen von Britifch - Südafrika , Uustralien und Neusee¬ land drahtlich , zunächst die Funksprucheinrichtungm in den benachbarten deutschen Schutzgebieten zu nehmen . Er fügte hinzu, daß alles besetzte deutsche Gebiet bei Kriegsende behufs endgültiger Regelung zur Verfügung der englischen Regierung stehen muß , und betonte in einer Drahtmitteilung vom 18 . August 1914 , daß keine Kundmachung über eine formelle Einverleibung solcher Gebiete ohne vorherige Verständigung mit der englischen Regierung ergehen darf . Mit Bezug auf Deutsch - Südwest sah Botha in der Londoner Weisung nur eine Formsache und erklärte wiederholt , Deutsch Süd west müsse der Union leinverleibt und mit Südafrikanern besiedelt werden . • Englischerseits gedachte man nur die südlichen zwei Drittel mit Swakopmund an die Südafrikanische Union abzutreten und das nördliche Drittel einschließlich Ovambo - und DaMara land mit Rhodesta zu vereinigen , um diesem Gebiet einen Zu¬ gang zum Meere zu verschaffen . Botha strebt nach der Schaffung eines großen Südafrikas , das alles Land südlich des Gleichers umfassen soll . Auf Grund der Unterstützung , die er bei der Eroberung Deutsch - Osts ge¬ währt , beansprucht Botha ein Mitbestimmungsrecht über die Zukunft dieses Landes . Wie Botha nach der Londoner ,- Daily Mail " vom 15 . August 1916 äußerte , muß die deutsche Flagge aus Ostafrika wie aus ganz Afrika verschwinden . Nicht im Einklang mit Bothas Ansprüchen auf Deutsch - Ost handelte die indische ' Regierung , als sie den Sikhs bei der An¬ werbung für England die Eröffnung DeuLsch - Ostafrikas als Siedlungsgebiet verhieß . Außerdem ' sollen Indiens Dienste durch Angliederung des unteren Mesopotamietts belohnt werden . Samoa ist von Neuseeland besetzt worden und soll neusee¬ ländisch bleiben . Australien aber , die „ große Mutter all der tausend Inseln der Südsee " , verlangt als Lohn die dortigen deutschen Schutz¬ gebiete und will Neuseeland , Neuguinea , ' Melanesien und alle

1917

Deritsche Ao ? ouicrlzeiturrg

Anseln des westlichen Stillen Meeres nördlich vom Gleicher zu nnem großen Gebiet vereinigen .

Siegesgewiß versicherte am 31 . Januar 1917 der englische Kolonialminister , keine der eroberten deutschen Kolonien werde lemals der deutschen Herrschaft zurückgegeben werden . Nüchterner und treffender schrieb Ende März 1915 die Lon wner „ Morning Post ' . „ Der Krieg gibt uns Gelegenheit , eine ) er größten Weltfragen zu lösen : die Zukunft Afrikas . Wenn vir Den Krieg verlieren , verlieren wir alles ; wenn Deutschland verliert , geht es ihm ebenso . " Die Neuregelung des Kolonialbesitzes der europäischen Nächte ist abhängig von dem Ausgang des europäischen Krieges . England erwartet , daß die Kolonien ihre < Schuldigkeit tun ! Jn . seiner hochsahrendeu Rede vom 19 . Dezember 1916 gegen >as deutsche Friedensanerbieten betonte Lloyd George die Not yendigkeit , die Heeresrüstungen noch wirksamer zu gesichten rnd alle nationalen Hilfsmittel dafür aufzuwenden . Er ver ündigte die Einberufung einer Reichskonferenz , der ersten seit kriegsbeginn , um die Kolonien über Fortschritt und Verlauf ) es ,Krieges zu unterrichten und in formeller Weife zu befragen . Wde Februärpsoll diese Reichskonferenz als Kriegskonferenz rbgehalten werden und über die Fortführung des Krieges beraten , auch über die etwaigen Friedensbedingungen und wer die daraus entstehenden Fragen . Lloyd George will die abgekühlte Kriegsbegeisterung der Kolonien neu anseuern . Nachdem es den Kolonien seinen raschen und sicheren Sieg wrgespiegelt , will ihnen England in seiner Bedrängnis neue vpfer an ' Menschen und Geld auferlegen und zu diesem Zweck me gemeinsame Organisation des Heer - und Finanzwesens an mpfehlen , etwa unter einem Reichskriegsministerium oder nach ) en Vorschlägen der „ Empire Review " vom November 1916 mrch Schaffung eines Reichskriegsrats mit der Befugnis , die >on jeder Kolonie unter einem Oberbefehlshaber aufzustellen >en Truppen zu bestimmen und alle Ausgaben für Heer und flotte zu bewilligen . Anscheinend sollen die Selbstverwaltungs olonien zu Reichssteuern herangezogen werden . Ende Februar prach man sogat von der Schaffung eines einheitlichen See lnd Landheeres auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht unter Heranziehung aller Kolonien ! Von vornherein sind die Selbstverwaltungskolonien einer chsammenfassung abgeneigt , die ihnen neue Pflichten auf rlegen würde . Freiwillig folgten sie dem Rufe des Mutter andes und sandten ihm Hilfstruppen , deren Zahl allgemein werraschte . Es . ist zu bezweifeln , ob sie sich zu solchen Leistun ien vor dem Kriege hätten verpflichten lassen . Sollen sie , die mmer nur das siegreiche England sahen , zu weiteren Leistungen jerangezogen werden , so frägt es sich , ob sie , nachdem ihnen rreits die Kräfte zur Felderbestellung fehlen , neue Truppen ufgebote von beträchtlicher Stärke aufzustellen imstande , ob ü überhaupt dazu Willens sind . Zunächst kommt es auf den Willen an , und da verlangen ie Vertreter der Selbstverwaltungskolonien , als gelehrige Zchüler der englischen Politik vor allem Gegenzugeständnisse , Erweiterungen ihrer Rechte — gerade auch mit Berufung auf ie bereits gebrachten Opfer . Nicht bloß angehört wollen sie werden über die auswärtige Politik , über den Krieg und über ie Friedensbedingungen , sondern darüber ein entscheidendes llitbestimmungsrecht haben . Ende November 1916 sagte der wste Minister von Neuseeland : „ Wir sind nicht mehr Zweig¬ eschäfte , wir sind jetzt Teilhaber der Firma geworden . " Mitte 1916 stellten die in London anwesenden Vertreter von lustralien , Neuseeland , Kanada und Südafrika nach dem Manchester Guardian " tzom 22 . Juni einer Reichskonferenz rt erster Reihe die Aufgabe , allgemeine Grundlagen für eine Neugestaltung des Verhältnisses zwischen Mutterland und Kolonien und zwischen Reich und Ausland auszuarbeiten . Es n sinnlos , daß sich die ganze auswärtige Reichspolitik in den fänden der vollziehenden Gewalt eines Parlaments befindet , as nur von einem Teile des Reichs gewählt worden sei . Der Erste Minister von Neuseeland befürwortete zunächst ie Errichtung eines Reichsrats , bestehend aus Vertretern des Mutterlandes und der wichtigsten Kolonien , der alljährlich in ondon oder in den kolonialen Hauptstädten zusammen ntreten hätte . In einer Vorbesprechung englischer und kolonialer Parla¬ mentarier entwickelte Lord Milner Ende 1916 das Programm er Regierung über die künftige Zusammenfassung des briti hen Weltreiches . Danach soll ein Reichsministerium eingerichtet

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werden , verantwortlich einem Reichsparlament , zusammengesetzt

aus Abgeordneten aller Einzelparlamente des Reichs ( nach anderen Vorschlägen aus 200 für Großbritannien , 75 für die Selbstverwaltungskolonien und 25 für Indien ) , mit der Auf¬ gabe , die gemeinsamen Interessen und . insbesondere die Finanz fragen zu behandeln und darüber zu beschließen , anscheinend unter Vorbehalt der Zustimmung der Einzelparlamente oder von Volksabstimmungen. ; In der geplanten Reichsvertretung soll außer Indien und Aegypten auch Irland vertreten sein . Eine Massenversammlung in Sydney ' verlangte Anfang September 1916 auf Antrag des Ministerpräsidenten von Neusüdwales zur Vervollständigung der Reichseinigkeit die schleunigste Durchführung der Selbstver¬ waltung Irlands , das , wie Kanada , Neuseeland und Australien , zu einer Selbstverwaltungskolonie umgestaltet werden soll . Aehnliche Vorschläge für die Schaffung einer Reichsver¬ tretung ohne und mit Beschlußrecht sind schon wiederholt ge¬ macht und eingehend erörtert worden , scheiterten aber an ver¬ fassungsrechtlichen Bedenken . Das englische Ministerium widerstrebt einer genaueren Ueberwachung seiner auswärtigen Politik durch koloniale Vertreter . Das englische Unterhaus will seine Rechte nicht beschränken lassen . Die Kolonien ihrerseits besorgen von einer gemeinsamen Vertretung eine Beein¬ trächtigung ihrer Selbständigkeit . Das Heranziehen schwieriger verfassungsrechtlicher Fragen ist nicht geeignet/den englischen Zweck der Reichskonferenz nach Zusammenfassung und Ausrüstung aller Hilfskräfte des briti¬ schen Weltreichs zu fördern . Ein siegreiches England hätte leichtes Spiel gehabt . Ein bedrängtes England muß , , um seinen Zweck zu erreichen , den Selbstverwaltungskolonien Zugeständ¬ nisse machen und in eine Schwächung seiner Stellung willigem Ein siegreiches England würde den Imperialismus verwirk¬ licht , die Selbstverwaltungskolonien gebändigt , das Reich fest zusammengefügt haben im Sinne von Sir Edward Grey , der als Minister des Auswärtigen bei Kriegsbeginn ^ äußerte : „ Für den Zusammenhang mit den Kolonien wird ein Jahr Krieg mehr tun , als hundert Friedensjahre vermöchten . " Ausblicke

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Was aber steht in Aussicht , wenn Englands Oberseeherr¬ schaft erschüttert , Englands Reichtum zerstört wird , wenn England unterliegt ? Zusammengebracht wurde das englische Kolonialreich durch die Seemacht , Zusammengehalten wird es hauptsächlich durch den Kapitalreichtum des Mutterlandes , der wirtschaftliche Ab¬ hängigkeiten schuf . Werden die Selbstverwaltungskolonien nach der Schwächung der englischen Seemacht und Kapitalskraft in dem Mutterlande noch den Mittelpunkt ihres wirtschaftlichen Lebens , ihre Stütze , Ihren Oberlehnsherrn anerkennen , sich ihm fester anschließen , ihm hingebende Gefolgschaft leisten ? Oder werden sie ihre Beziehungen zum Mutterlande lockern und mehr und mehr der eigenen Kraft vertrauen ? Vielleicht würde das Verhältnis Zwischen England und seinen Selbstverwaltungskolonien fester gefügt worden sein , wenn man sie auf streng monarchischer Grundlage aufgebaut hätte , wodurch die ehrgeizigen Führer der Kolonien von vorn¬ herein mehr in das politische Leben Englands hineingezogen worden wären . Englands Niederlage in seinem Kriege könnte leicht eine Ent¬ wicklung beschleunigen , die man in England als unabweisbar und natürlich ansah , eine Entwicklung auf dem Wege zu einer gänzlichen Loslösung der Selbstverwaltungskolonien vom Mutterlande nach dem Vorgang der nordamerikanischen Frei¬ staaten . Britisch - Südafrika ist so günstig gelegen und so kräftig , daß es ungefährdet auf eigenen Füßen stehen kann , und es strebt nach voller Unabhängigkeit . Australien wird von der gelben Vormacht bedroht und findet auf Grund gemeinsamer Interessen eine festere Stütze an Nordamerika als an England . Kanada ist bereits so gut wie selbständig , kann unabhängig dastehen oder sich mit der nordamerikanischen Union verbinden , was in stanz Nordamerika nur als eine Frage der Zeit ange¬ sehen wird . Endet der Krieg nicht mit einem entscheidenden Siege Eng¬ lands , so wird er voraussichtlich zu weltpolitischen Neu¬ bildungen führen , die man in London bisher nur als fern liegende Möglichkeiten betrachtete . Paul Dehn .

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Mestafrika .

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und des Dampfes Dampfmaschinen oder elektrische Kräfte anlagen und Dampfkessel ; ferner für die Verarbeitung des Materials Transportanlagen , Lohtrockenpressen , Extraktions anlaaen und Verdampfungsanlagen , Pumpen zur Beförderung von Wasser und Gerbbrühe , Behälter aus Holz oder Beton , Transmissionen zur Uebertragung der Kraft , Treibriemen und viele andere Dinge , welche zu einer Fabrikanlage gehören . Deutsche Firmen liefern heute vollständige Einrichtungen von Extraktfabriken . Für die Lieferung des Extraktes kommen eben¬ falls bedeutende deutsche Gerbstoff - und Farbholz - Extrakt sabriken in Betracht . F . G . Müller - Beeck , Kaiserlich Deutscher Generalkonsul

Die Bedeutung W e st a s r i k a s für unsere Wirtschaft ist so , daß wir auf unsere Kolonien in Westafrika keinensalls verzichten können . Im Gegenteil ist es anzustreben , dort so viel wie möglich eigenen Kolonialbesitz zu erwerben und nicht nur Togo und Kamerun wiederzuerlangen . Westafrika liefert Kakao , Baumwolle , Tabak , Kautschuk , Oelrohstoffe und Hölzer für Gerbstoffe . Es ist im Deutschen Reiche nicht allgemein bekannr , wie wichtig und einwirkend auf unsere Industrie der Bezug der Oelrohstoffe und der Hölzer für Gerbstoffe ist . Es soll daher der Versuch gemacht werden , auf diese beiden Roh¬ stofsarten besonders hmzuweisen . Fett und Oelrohstoffe werden mx ■ Herstellung von Seifen , Stearin , Parsümerren , Schmierölen und Kraftfuttermitteln gebraucht . Die Einfuhr ist Mirtscbaftlicke Möglichkeiten für Deutfdriand 1913 aus 721 Millionen Mark gestiegen . In Deutschland werden diese Oelrohstoffe verarbeitet und und die Vürkei besondere Fabriken und Maschinen sind hier für die Verar¬ Die Aufhebung der Kapitulationen , dieser Zwangsjacke und beitung aufgestellt . Deutscher Ersinoungsgeist hat besondere des Nefsusgewandes , die Beseitigung der französischen Schutz¬ Oelfruchtaufbereitungsmaschinen und Palmölgewinnungs¬ herrschaft über die Katholiken , das Beiseiteschieben vieler maschinen entstehen lassen . Fremde Nationen haben diese Ma¬ schinen nötig und werden sie auch nach dem Kriege nötig - hindernder Verträge , insbesondere betreffs der Eisenbahnen , die haben , weil sie dieselben nicht so gut Herstellen können . Wir Aufkündigung des Pariser und Berliner Vertrages an Deutsch¬ land und Oesterreich , die zielbewußte , tatkräftige Arbeit in sollen daher unsere Maschinen und Erfindungen auf dem Ge¬ biete der Rohstoffgewinnung handelspolitisch verwerten ! innerpolitischer Beziehung , die trotz der Kriegswirren be¬ deutende Fortschritte auf allen Gebieten aufweisen , geben ge¬ Von den tropischen Oelrohstosfen bezog Deutschland 1913 für gründete Aussicht , daß nach dem Friedensschluß das etwa 354 Millionen Mark , ferner mußten Leinsaat , Raps und bisher so stiefmütterlich behandelte türkische Reich neu Hanf aus Argentinien , Britisch - Jndien und Rußland einge¬ emporblüht und sich vom Auslande , soweit es in seinen führt werden . Interessen liegt , unabhängig machen wird . Die Verarbeitung der Oelrohstoffe zu Kerzen , Seifen und Im Betreff der i n n e r P o l i t i s ch e n Arbeiten sei ihre Verwendung in der N a h r u n g s m i t t e l i n d u st r i e auf das Bankwesen , den Eisenbahnbau , die Elektrotechnik , den hat vor dem Kriege eine erhöhte Bedeutung angenommen . Von Fabrikenbau , die Gesundheitspflege , den Handel , die Industrie , außerordentlicher Wichtigkeit sind sie als Treibstoff für Kraft¬ die Gründung von Instituten aller Art , die Hebung der Land¬ maschinen geworden , zumal minderwertige Oele bei den Diesel¬ wirtschaft , des Minen - und Forstwesens , die Regelung der motoren verwendet werden können . Stellung fremder Gesellschaften , die Betonung der türkischen Erstaunlich ist ihre Verwendung zur Erzeugung von K u n st Sprache und Schrift , die Fortschritte in Schul - und Unterrichts¬ butter . Früher konnte man hierzu nur feste Fette verwenden . wesen sowie die Arbeiten der Staatsschuldenverwaltung hin¬ Seitdem aber 1912 das Normannsche Verfahren erfunden ist , gewiesen . das flüssige Oele festmacht , gewinnen die Rohöle erhöhte Be¬ Wichtig sind in dieser Beziehung auch die Worte des neuen deutung . Die Fachzeitschriften führen an , daß der Verbrauch türkischen Finanzministers in der Kammersitzung vom 13 . Fe¬ von Kunstbutter auf 500 Millionen Kilogramm gestiegen ist und Deutschland 120 Millionen Kilogramm verbraucht . Das bruar d . I . , welche folgendes besagen : Wenn es uns gelingt , ist auch der Grund , warum in allen Kolonien die Kultur der nach dem Kriege Kapitalien in Höhe von 100 oder 150 Millionen Oelpalmen ausgedehnt worden ist . Pfund ins Land zu bringen , dann ist , unter der Bedingung , Von gleich großer Wichtigkeit sind die Gerbstoff daß dieses Geld für Ackerbau , Eisenbahnen , Straßenbauten , liefernden Pflanzen . Fabriken usw . gute Verwendung findet , die Türkei zehn Jahre Die deutschen Kolonien produzieren vegetabilische Gerbstoffe , später imstande , ihre ordentlichen Ausgaben sowie die Zinsen insbesondere eine Anzahl verschiedener Mangrove - und und Amortisierung der Staatsschulden . . . zu decken . Mimosa - Arten . Die wirtschaftlichen Möglichkeiten in handels¬ Allerdings sind die in den deutschen Kolonien vorkommen¬ politischer Beziehung sind für beide Reiche im Hinblick auf den Pflanzen , welche Gerbstoffe enthalten , nicht so reichhaltig ihre Verbündeten und insbesondere auf die . Handelsimperien an Gerbstoff , wie Z. B . die Mangrove von Madagaskar oder die von England , Rußland und Amerika nicht zu trennen , gegen Mimosa aus Natal oder Australien . Jedoch ist der Gerbstoff¬ gehalt der in den deutschen Kolonien wildwachsenden gerbstofs¬ welche der neue Block — auf einer Weltkarte betrachtet — fürwahr sehr klein ist und doch als neue Wirtschafts¬ haltigen Pflanzen noch immer Hoch genug , um die Verarbeitung vereinigung den ersteren erfolgreich , Konkurrenz an Ort und Stelle als ein gewinnbringendes Unternehmen zu machen kann und wird . bezeichnen . Im Vergleich zu dem Gerbstoffgehalt des seit etwa Wir müssen beachten , daß alle Kriegführenden ärmer und 25 Jahren für die Lederindustrie in Argentinien und Paraguay verarbeiteten Quebrachoholzes , welches je nach Qualität 14 bis die Neutralen reicher geworden sind . Die Schuldverhältnisse sind 22 % Gerbstoff enthält , haben die in den deutschen Kolonien enorm , die Valuta ist verschlechtert , und der Schiffsraum ist ver¬ gewonnenen gerbstoffreichen Rinden bedeutend höheren Gerb¬ kleinert . Die Grundlagen für Volks - und Weltverkehr , die Be¬ stoffgehalt . dürfnisse , das Kulturniveau , das Wirtschaftssystem und die Die Natal - Mimosarinde ( Wattle ) ist die gerbstoffreichste , Betriebsrichtung sind jedoch dieselben geblieben . bis zu 35 % reinem Gerbstoff . Black Wattle aus Deutsch - Ost Die Frage , ob nun Mitteleuropa mit seinen kaufkräftigen afrika enthält 20 bis 27 % . Aus europäischen Ländern wurden Produzenten und tätigen Exporteuren ausgeschaltet werden eingeführt : an Eichen - und Fichtenrinden für etwa 12 Millionen kann , muß verneinend beantwortet werden , denn der Bedarf Mark , tropische Rinden für 31 Millionen Mark . Aus Indien zwingt den Gegner zum Kaufe und sein Handelskampf als werden Myrobalanen und Dividivi eingeführt . Früher färbte Handelshegemonie ist undenkbar , ist eine Utopie . Wir und die der aus Mangroveholz und Rinde gewonnene Gerbstoff das Entente müssen dahin verkaufen , wo wir kaufen wollen . Leder rot . Seit 1907 äst es gelungen ^ die Entfärbung möglich Die Entwicklung der Reederei nach West und Ost sow . j zu machen . die Förderung der Kanalsysteme nach der Donau und d s Für die Gewinnung der Rinden und Verarbeitung derselben dortigen Wasserverkehrs bis zum Schwarzen Meere erfordert kommt eine ganze Anzahl von Maschinen , Apparaten , Anlagen dabei die Sympathie des Reiches . und Gegenständen in Frage . Zunächst für die Gewinnung des Materials Aexte , Sägen und Schälmesser . Die Rinden müssen Deutschland bedarf einer großen Handels - und Kriegsflotte dann für den Versand zerkleinert werden ; hierfür werden um das Problem der Versorgung mit Rohstoffen und des Rindenfchneider gebraucht . Schutzes des Handels zu lösen . Auch dieTürkei hatte vor Für die Verarbeitung zu Extrakten muß das Material ent¬ dem Kriege schon die Schaffung einer Handelsflotte sprechend zerkleinert , gemahlen werden . Je nach dem Material aus ihr Programm geschrieben , um die eigene Kommen daher Brechwalzen , Exzelsior - Mühlen oder Schlag¬ Küstenschiffahrt zu heben . Dieser Punkt wird sicher nach dem mühlen in Frage sowie zur Erzeugung der notwendigen Kraft Friedensschluß ebenfalls erhöhte Aufmerksamkeit finden . groß

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Die Förderung der Schiffahrt ist also neben anderen Ge¬ sichtspunkten eine nationale Ausgabe und ein Zukunfts¬ programm für sich allein , denn ohne Flotte ist der Kulturblock mit einem Körper ohne Arme zu vergleichen , er braucht die Schiffahrt wie der Vogel die Flügel , wie ein Fisch seine Flossen , und zwar sowohl von der Nord - und Ostsee aus wie an den Küsten Anatoliens , Syriens und besonders im persischen Meer¬ busen . Unser Zielpunkt muß dabei sein , daß der einzelne Gro߬ händler in seiner Initiative nicht gehindert wird und wie bis¬ her Großes vollbringen kann . Er muß ein gewisses Maß wirt¬ schaftlicher Freiheit und die Möglichkeit der Betätigung des einzelnen mit allen seinen Fähigkeiten haben . Erwünscht wäre ferner die Verteilung der einzelnen Kontingente zwischen In¬ dustrie und Handel derart , daß der Großhandel mindestens mit dem Prozentsatz feiner ehemaligen Friedenseinfuhr beteiligt bleibt , daß im Auslande keine Zentralisierung des Einkaufs der Waren stattfindet und daß die Freigabe des persönlichen Handelsverkehrs von Firma zu Firma gesichert bleibt . Verwiesen sei auf das Ergebnis der Pariser Handels¬ konferenz mit ihrer feindlichen Haltung gegen den Zentralblock . Man will unsere Waren im Auslande durch . Boykott und ge¬ heime Verordnungen ausschließen , unsere dortigen Beziehungen bekämpfen , das deutsche Eigentum fortnehmen und handels¬ politische Maßnahmen , wie Maximaltarife ufw . , gegen uns in . Anwendung bringen . Dem muß aber entgegengestellt werden , daß viele Neutrale nur darauf warten , wieder mit uns Ge¬ schäfte zu machen und daß der Welthandel sich daher von selbst wieder Herstellen wird . Die Neutralen werden uns ebenso wie der Entente Getreide ufw . liefern , und unsere Schiffe mit Ausfuhrwaren werden nicht leer zurückkehren . Wir können also — menschlicher Voraussicht nach — dem angesagten Handelskrieg in Ruhe entgegensehen und werden uns schon durchbeißen , auch wenn unsere jetzigen Feinde auf ihrem Stand¬ punkt beharren werden . Die Tätigkeit des deutschen und tür¬ kischen Kaufmannes für eigene Rechnung darf dabei aber nicht zu sehr eingeschränkt werden , wenn auch selbstredend im Staats¬ interesse Modifikationen gegen früher unvermeidlich sind . In diesem vielleicht doch vorübergehend eintretenden Wirt¬ schaftskampfe ist ferner als wesentlich zu betrachten , daß Eng¬ lands Weltstellung erschüttert ist , daß derDollar daherrschen wird , wo früher das Pfund Sterling galt , und daß die einseitige Vor¬ herrschaft Englands unterbunden ist . Viele Werte sind ver¬ nichtet , ErsaH ist nötig . Unsere Gegner brauchen uns und wir . brauchen sie in gewissem Umfange . Der Block der Mittelmächte wird in diesem Kriege eine Hauptrolle spielen . Gemeinsam wird man feststellen , was wir brauchen und ebenso , was wir aus sühren können . Dies ist abzustimmen und danach sind die Ma߬ nahmen zu treffen , denn jedes Land hat Bedarf und muß ihn decken und jedes Land hat Ueberschuß und kann ihn abgeben . t Die Sicherung unserer wirtschaftlichen Ent¬ wickelungsmöglichkeiterfolgt nun u . a . durch Wiedereinfuhr der nötigen Roh - und Hilfsstoffe , durch För¬ derung der Ausfuhr , vielleicht unter Meistbegünstigung und an¬ derer Zollbestimmungen, ferner durch die Gewißheit unserer Industrie , daß sie beim Ein - und Verkauf nicht ungünstiger be¬ handelt wird als diejenige anderer Staaten . Das Recht der offenen Tür sei nur gestreift . Wenn möglich , muß die Bildung von Interessensphären , wie z . V . in Persien , verhindert werden , wo seinerzeit Rußland die Einfuhr verboten hat , und Ma߬ nahmen gegen den Boykott im Auslande und die Beschränkung der Herkunftsbezeichnungen für Jndustrieerzeugnisse sind an zustreben . Für die Türkei und Deutschland muß auf die Wichtig¬ keit des freien Donauverkehrs besonders hinge¬ wiesen werden , dessen Enge bei dem serbischen Zipfel treffend seinerzeit in ihrer Bedeutung mit der des Suezkanals verglichen worden ist . Hingewiesen sei ferner aus die militärischen Vor¬ bereitungen des Blocks mit Einheit der Waffen und der Munition , mit Vereinheitlichung im Kommando - und Verkehrs¬ wesen sowie im lückenlosen Zusammenschluß durch Militär¬ konventionen . Nicht zu vergessen ist die wirtschaftliche Mobilmachung , der Abschluß der Rechts - und Handels¬ verträge , die gemeinsame Regelung der Ernährung und der Sicherung der Grenzen . Betont feien periodische interparla¬ mentarische Konferenzen durch Vorsitzende und Parteiführer so¬ wie zeitweilige Zusammenkünfte der amtlichen Vertreter zum Wörtern vvn Meinungsverschiedenheiten und die Regelung all

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dieser Verhältnisse noch während des Krieges , damit beinr Friedensschluß ein gefestigtes Ganzes dasteht , ähnlich wie bei der Gründung des deutschen Reiches im Jahre 1871 . Die zukünftige Entwickelung hängt natürlich vom Kriegs¬ ausgange ab . Der Sieger wird seine Bedingungen vorschreiben . Das voran ssichtlicheBild des Handels gestaltet sich derart , daß die Einführung aller Artikel nach Belieben für lange Jahre nicht möglich ist , denn die Einfuhr des Notwendig¬ sten steht voran und der Einfuhrdurchschnitt von 1913 wird vielleicht maßgebend sein . Die Vermeidung alles Ueber slüssigen ist wegen der Transportsrage erforderlich . Notwendig sind Nahrungsmittel , Jndustriematerialien und Getreide , aber immer nur so viel , daß unsere Landwirtschaft und Industrie nicht leidet . Dies liegt im Staatsinteresse , denn man erspart Transportmittel , verbessert die Valuta und regt die eigene Pro¬ duktion an . Man wird aber voraussichtlich etwas teurer kaufen . Die Donau wird in Verbindung mit Rhein , Elbe u n d O d e r eine Durchgangsstraße des Weltverkehrs bilden , wobei Bayern als Einfalltor des kommenden Orientver¬ kehrs ganz besonders in den Vordergrund tritt . Die Arbeiten in Wien und Budapest sind im Gange , Berlin und München sind bereits einig , und ein Ausbau der Projekte findet voraussichtlich erhöhte Bedeutung durch einen vorgeschlagenen Antwerpen - Rheinkanal . Neue Eisenbahnwege werden eine große Rolle spielen , da die jetzige alte Linie nur Notbehelf ist und zweigleisig ausgebaut werden muß . Hingewiesen wird auf eine nördliche Linie über Widin nach Warna und eine südliche Linie von Triest über Serajewo nach Saloniki oder einen Hafen am Aegäischen Meere . Um uns nun ein Bild über die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Türkei nach dem Kriege zu verschaffen , müssen wir zuerst untersuchen , wie die Verhältnisse vor dem Kriege lagen . In aller Kürze seien folgende Angaben gemacht . Die eng¬ lische Handelskammer in Konstantinopel bezifferte die Waren¬ einfuhr in die Türkei für England 1877 mit 6 , 2 Mill '. Pfd . St . und 1910 auf 8 , 8 Mill . Psd . St . , für Deutschl . 1877 mit 0 ,6 Mill . Psd . St . und 1910 auf 5 , 2 Mill . Psd . St ., um nur zwei beteiligte Länder herauszugreifen . Der Ueberblick der gesamten Tabelle ergibt , daß Deutschlands Entwickelung schon 1910 in erster Linie stand , und daß die Ziffern für Eng¬ land nur absolut , aber nicht mehr relativ gestiegen sind .

Esfrägtfichnun , washatdieTürkeiDeutsch d geliefert? Die verdienstvolle Zusammenstellung des Herrn Dr . Schäfer der Deutsch - türkischen Vereinigung gibt für das Jahr 1913 fol¬ gendes in abgerundeten Zahlen an : Rohtabak für 19 , 6 Millionen Mark , Rosinen und Teppiche je zwischen 9 bis 10 Millionen , Valonea , Haselnüsse , Opium , Feigen , Baumwolle je Zwischen 2 und 3 Millionen , Faßwein , Schmirgel , Eier , Schwefelkies , Rohseide je zwischen 1 und 2 Mil¬ lionen , Mohnlammfelle und Ziegenfelle je 0 , 9 Millionen . Deutschland hat dafür an die Türkei ge¬ liefert : Wollene Kleiderstoffe für 10 , 6 Millionen Mark , baum¬ wollene Gewebe und Waffenpatronen rund je 7 Millionen , Maschinen 4 , 3 Millionen , Weizenmehl 3 Millionen , Schmiede¬ eiserne Waren , Strümpfe und Eisenbahnschienen je zwischen 2 , 6 bis 2 , 3 Millionen , eiserne Bahnschwellen , Oberleder , Eisen¬ träger , Bandeisen zwischen 1 , 9 und 1 , 7 Millionen , Kalbleder , baumwollene Unterkleider , Teerfarbstoffe , polierter Reis von 0 , 1 bis 0 , 9 Millionen Mark . Der Ausfuhr nach der Türkei fehlte dabei aber ein Massen¬ artikel , wodurch Schiffahrt und Handel besonders entwickelungs¬ fähig gemacht werden . Die Türkei ist für lange Zeit noch aus besondere Jndustrieerzeugnifse angewiesen , wie die Tabelle er¬ gibt , und zu denen die Waffen - und Munitionseinfuhr , trans¬ portable Wohnungen , Schuppen und Hafenspeicher , Konserven , Spirituosen , Bier , Schul - und ^ Haushaltungsartikel , Geschäfts¬ bücher , Apothekerwaren , Luxusartikel hinzutreten , wobei die Anlage von Brauereien und Hotels von Fachleuten empfohlen wird . Wichtig für unsere Betrachtung ist ferner , daß die türkische Wirtfchaftsbihanz Deutschland gegenüber eine passive war , und zwar 1912 mit 25 Millionen Mark . Dieser Fehlbetrag muß mit den Werten der sogenannten unsichtbaren Aus¬ fuhrgedecktwerden . Es erfolgt dies mit den Zinsen der in Deutschland untergebrachten türkischen Anleihen und mit l

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der; Dividenden der mit deutschem Gelbe in der Türkei cmge = legten Unternehmungen , soweit dies zur Mehreinsuhr beitragen wird . Uns einer Tabelle von Exzellenz Helsferich über die Ent¬ wickelung des deutschen Interesses an der türkischen Staats¬ schuld ist ersichtlich , wir wir an der Uebernahme türkischer Werte interessiert sind . 1912 betrugdie deutsche ko in¬ an e r z i e l l e Anlage in der Türkei 450 Millionen M a r k , wozu die B e t e i l i g u n g a n der türkischen Staatsschuld mit 5 3 5 Millionen trat . Dies er g ib t für Deutschland im Jahre 1912 rund ei ne Milliarde Mark als dort investie r t e s K a P i t a l. Die türkischen Anleihen ergeben nun 4 % und die deutschen /Unternehmungen 5 % Zinsen , so daß das jährliche Einkommen ' Deutschlands aus den türkischen Kapitalanlagen rund 45 Mil lioUn Mark betrug , wozu noch 25 Millionen aus der aktiven Handelsbilanz kommen , so daß in Summa 70 Millionen Mark zum Dorteile Deutschlands erschienen , welches aber damals in iwirtschaftlicher Beziehung durchaus nicht an erster Stelle stand , denn England und Frankreich waren seine großen Nebenbuhler . Hetztereß z . B . mit 1 , 49 Milliarden Mark . D u r ch den Krieg Hat sich dies aber sehr geändert . Die seit Beginn Desselben aufgenommenen Vorschüsse von Deutschland und Desterreich - Ungarn betrugen mach Djavid Paschas Angabe im " Februar 1917 79 Millionen Ltq . , sie wachsen bis zum August 1917 auf 142 Millionen Ltq . ( Konst . 4 . 3 . 17 ) . Für die weitere Entwickelung der Türkei sind besonders wichtig die Aufhebung der Kapitulationen , der neue , .stur einen Uebergang bildende Zolltarif und die Förderung des Kah .nwesens während und nach dem Kriege . t Hingewiesen sei Hier auf die Frachtverbilligung 7 durch die Eisenbahnen , die /Karawanen - und Schiffahrtskosten, d . ch . Begriffe , die jetzt auch dem anatolischen Landbebauer klar geworden sind . . Dringend ist für die Türkei ein Handelsverkehrs "buch erwünscht , wie es Legationsrat Nadolny für Rußland ge schriebxn hat und welches vom Balkanverein auch bereits ange . kündigt worden ist . st ? Insbesondere muß vor übertriebenen Hoffnun /ä -ett g e w ar n t werden . Wer annimmt , daß in den Türkei s/vhne Mühe und ohne besondere Arbeit das Geld schefselweise 1 Vrnzuheimsen

sei , wird

einen

starken

Sturz

der

Illusionen

er¬

, denn nach dem Kriege wird ein großes internationales . Konkurrenzrennen stattfinden , und den Türken ist es nicht zu ( verübeln , daß sie von dem Gebotenen das Beste nehmen und die /Hreisunterschiede dabei in richtige Erwägung ziehen . Erwarten /dürfen wir jedoch sicher , daß bei gleichem Preise und bei gleicher Hüte des Angebots der treue Kriegsgenosse bevorzugt werden ' (wird . Unsere K a p i t a l s a n l a g e n i n d e r T ü r k e i sind o l s 0 ei n Wechsel a u s l a n g e Frist . Wir dürfen uns sticht davon scheuen , vorerst mit geringem Nutzen zu arbeiten , /wobei auf Geldanlagen in unseren Kolonien verwiesen sei , die ( /ja äsich nicht sofort den seinerzeit vielleicht erwarteten hohen Gewinn ergeben haben . - Ganz besonders muß vor der Anknüpsung v 0 n G e ^ sch äften lediglich auf eigene Zeitungsinserate hin gewarnt werden , denn eine genaue Erkundigung nach den Firmen und - einzeln Händlern bei den amtlichen deutschen Stellen und dem Handelssachverständigen in Konstantinopel ist unbedingt : erforderlich . Pist Frage , ob die türkis che Sprach e für Handelszwecke - unbedingt Notwendig ist , möchte ich von meinem Standpunkte Igus vorläufig verneinen . Gewiß ist es angenehm und nützlich , pfich in der Landessprache verständigen zu können . Nach meiner unmaßgeblichen Meinung sind jedoch für Geschäfte , bei denen große Summen auf dem Spiele stehen , unbedingt Vermittler (Erforderlich , denn daß ein Deutscher in kurzer Zeit die türkische Nprache derartig beherrschen lernt , -daß er selbst die Ver pKandlungen führen kann , halte ich in den meisten Fällen für /Ausgeschlossen . Ich verweise auch darauf , daß bei allen Banken Nfw . derartige Vermittler offiziell in Stellung sind . Studieren /wir aber die Sprache ! Beschäftigen wir uns mit der Psyche des Holkes ! Allmählich wird dann vielleicht eine Wandlung ein ' treten . Vorläufig liegt ja der Handel auch noch meist in Händen /der Griechen und Armenier , so daß auch deren Sprache eine Hauptrolle spielt . Die seinerzeit angeschnittene Frage der schwimmen den Ausstellungen ist dahin zu beantworten , daß der¬ artige Veranstaltungen voraussichtlich ohne besonderen Erfolg Meiden werden , denn es ist nicht anzunehmen , daß aus dem ^Innern des Landes sich der einzelne nach der Küste zu auf den Weg machst um sich diese Erzeugnisse anzusehen ; er hat es ja lebest

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nIalzettirng »

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jetzt viel bequemer durch die projektierten Musterlager , Waren¬ häuser usw . in Konstantinopel und den Wilajetshauptstädten . Ein H a u s i e r e r h a n d e l , ähnlich wie der Pedlarhandel in Amerika , dürfte in der Türkei wenig Aussicht auf Erfolg haben ,' da die einzeln wohnenden Farmer dort fehlen und in jedem Dorfe ein Bakal ist , welcher alles Nötige liefert und seinerseits das Erforderliche von einer Zentralstelle bezieht . , Das Zusammenarbeiten der Verbände in Deutschland sei jedoch besonders betont , um dadurch unnütze Reise - und Transportkosten zu vermeiden . Die Bildung von Einkaufsgesellschaften ist zu fördern/der fremde Zwischenhandel muß ferner im Interesse beider Teile möglichst ausgeschaltet werden , denn nach einer Pressemitteilung wurden , von 45 000 000 Pfund türkischer Ausfuhr kaum 5 % von den Türken vermittelt , wobei dieselben nur 500 000 Pfund ( bei einem Ge¬ winn von 10 %o ] verdienten . Die Ausdehnung d e r deutschen Schiffahrts linien , insbesondere nach dem PersischenHolf , muß subven¬ tioniert werden , auf die vergrößerte deutsche Reklame ist große Wichtigkeit zu legen , und es ist wohl anzu nehmen , daß die Vermehrung der Zahl der H a n d e l s s a ch verständigen und die Schaffung einer deutschen H a n d e l s k a m m e r in Konstantinopel ^/ nur Fragen/ der aller¬ nächsten Zukunft sein werden . Daß die deutsche A n s i e d e l u n g s f r a g e in der Türkei als erledigt zu betrachten ist , sei nur nebenbei gestreift , wobei aber auf die Wichtigkeit und die Erfolge von Kolonisation in Palästina hingewiesen wird . Bei der Frage von Erwerbung von M 0 n 0 p 0 l e n ist immer genau zu überlegen , ob ein solches auch hinreichend ge¬ schützt ist , denn der deutsche Erwerber müßte dafür in großem Maße selbst sorgen und bedeutende Kosten aufbringen ; es ist nicht anzunehmen , daß unsere Handelsgegner sich scheuen , ' die Bestimmungen zu übertreten , wobei nebenbei der jetzige Tabak¬ schmuggel betont sei . Bei der Beurteilung der Maßnahmen der türkischen Regie¬ rung zur Hebung der Lage ihres Vaterlandes vergesse man nicht die Mängel unserer wirtschaftlichen Mobilmachung im Welt¬ kriege und urteile daher nicht zu schroff . Ein gesunder Opti¬ mismus ist nötig und hat allen Grund für seine Berechtigung . Die Türkei ist aus dem Schlafe erwacht und stellt auch ihrer¬ seits Betrachtungen über das Kulturniveau in anderen Ländern , wie z . B . in Süditalien , an . Sie braucht Schonzeit , Der bisherige häufige Wechsel der Großwesire hat auf die Ent¬ wickelung ebenso wie die vielen inneren Unruhen und Aufstände emgewirkt , und wir müssen immer daran denken , wie es bei uns ausfähe/wenn der Reichskanzler/die maßgebenden oberen Beamten und Regierungspräsidenten ebenso oft in kurzer Zeit gewechselt hätten , wie es in der Türkei der Fall gewesen ist . Fest steht , daß außerordentlich viel geleistet worden ist . Wir wollen keine Konjekturalpolitik treiben . Ein günstiger Boden ist jedoch rn der Türkei vorhanden . Die frühere Beurteilung des Türken hat sich in vieler Hinsicht geändert . Offiziere und Beamte a . D . treten jetzt als Kaufleute aus , und es ist ein vollständiger Um¬ schwung gegen die frühere Ansicht zu verzeichnen . Wir können überzeugt sein , daß das vorhandene Material bei richtiger Bearbeitung ein vorzügliches Resultat ergeben wird . „ Ohne Mühe wird der Honig nicht gegessen " , sagt ein türkisches Sprichwort . Wie das glühende Eisenerz zwischen Amboß und Hammer Funken von sich wirft , sich dehnt , windet und zuletzt als brauchbares Jndustriewerkzeug zutage tritt , so werden nach Abfall einiger unzufriedener und nicht Mitarbeiten wollender Elemente bei der zielbewußten Arbeit zur Hebung der inneren Lage in der Türkei gute Resultate zutage treten , und Deutschland wird im gegenseitigen Austausch mit dem treuen Bundesgenossen letzterem helfen und dabei doch auf seine Kosten kommend Gewiß werden auch für uns mancherlei Schwierig¬ keiten auftreten — unsere jetzige Stellung kann aber nicht besser gefestigt werden , als durch verständnisvolles Eingehen aus die nationalen Eigentümlichkeiten und durch Zielbewußtes „ Nichr a u f d r ä n g e n " . t Deutschland Wird zuerst allerdings * mehr der gebende Teil sein , die Verzinsung darf aber als sicher be¬ trachtet werden . Wir müssen den Türken unter Beibehalt un¬ serer alten , bekannten und dort gewürdigten Politik helfen , im Rahmen ihrer Sonderart Zu erstarken und selbständig zu werden . Der Weltkrieg ist unserer aller Lehrer geworden . Im Orient kann nicht nur fünf gerade sein , sondern muß es sogar sein . Wir müssen unsere eigene Kultur und Sprache ver¬ breiten , das gleiche dort lernen und die Psyche des Volkes studieren . Wir wollen die Orientalen nicht zu Deutschen wachen , sondern nur das Deutschtum in seiner besten Form vertreten . Wir müssen im Orient Rassenvorurteile ablegen , die

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Deutschs

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undeutsch sind und uns Zum Teil von England eingeflößt wurden . ' , Dsevad hat einst gesagt , daß die Türkei -von Europa nur Unglück erfahren habe . Wir hoffen , daß Deutschland berufen ist , diese Aussage ins Gegenteil zu verkehren und dem uns Verbündeten Lande gerade in wirtschaftlicher Beziehung von großem Vorteile zu sein , Generalleutnant z . D . Jmh off , Berlin .

Vom Huelandedeutfcbtitm . Das deutsche Volk , das im Schutz der eisernen Mauern in Ost und West trotz allem sein friedliches Dasein führen kann , denkt leider wenig daran , daß Hunderttausende von Deutschen in den uns feindlichen Ländern zum Opfer eines Hasses ge¬ worden sind , der alle Dämme der Vernunft einriß und nur ein Ziel kannte : Vernichtung des Deutschtums um jeden Preis , mit allen Mitteln ! Was sie in mühevoller , jahrelanger Arbeit , viel¬ fach unter der offenen oder stillen Gegnerschaft der Bewohner chrer neuen Heimat geleistet und geschaffen haben , das liegt meistens vernichtet am Boden . Glücklich die , denen es schließlich noch möglich war , Deutschland wieder zu erreichen ! Tausende und aber Tausende waren weniger glücklich . In Gefangenen¬ lagern und Gefängnissen büßen sie ihr Deutschtum , und wenn der Friede da ist , stehen die meisten da , wo sie vor Zähren oder Jahrzehnten ansingen , vielfach vor dem Nichts ! Im Reichstag ist es kürzlich zur Sprache gebracht worden , daß ein hoher Offizier in einem amtlichen Schreiben ein Urteil über unsere Ausländsdeutschen gefällt hat , das mindestens Verblüffung , wenn nicht Schlimmeres Hervorrufen muß . Mir liegt dieses Schreiben , das an eine Jnterefsenvertretung von Auslandsflüchtlingen gerichtet ist , vor . Es heißt darin : „ Zudem möchte ich meine Bitte , mich nicht in die Liste der Mitglieder des Ehrenausschusses , damit aufzunehmen , daß begründen ich durch viele , zu der Beispiele Auffassung gelangt bin , daß die im Ausland ^ lebenden Reichsdeutschen oder ihre Nachkommen bereits in , den ersten Generationen meist ihr Deutschtum schon zu verlieren pflegen . Als Träger deutscher Kultur und deutscher Sitte kann man sie wohl in überwiegender Mehrzahl nicht . ansprechen Eine besondere Unterstützung sönlich unter Berücksichtigung

der Ausländsdeutschen Not , die in großen

möchte ich per¬ Kreisen der hei¬ mischen Bevölkerung herrscht , auch deshalb nicht für am Platze halten , da alle Deutsche , dre sich einen Wirkungskreis im Ausland - geschaffen haben , dies nur tun konnten mit der Gewißheit , daß sie für den Fall eines Krieges aus der neuen Heimat ausgewiesen ." würden der

Wenn es sich um die persönliche Meinung eines einzelnen

handelte , so könnte man die Angelegenheit beruhigt begraben

sein lassen . Aber leider spricht aus den zitierten Sätzen eine Anschauung , die weit , sehr weit verbreitet ist . Man kennt eine Reihe Von Beispielen , in ebenen Deutsche ihre Nationalität wie ein schmutziges Hemd von sich taten , und da¬ nach beurteilt man Millionen ! Torheit der Torheiten ! Soll man daran erinnern , wie in jedem kleinen russischen , skandina¬ vischen , amerikanifchen , australischen Nest , wo Deutsche waren , sie durch ihre Leistungen sich das Ansehen schufen , das unmittel¬ bar -Deutschland zugute kam ? Wer auch nur flüchtig in das Getriebe eines deutschen Geschäfts im Ausland hineinsah , der merkte , welche Unsumme hier mittelbar und unmittelbar meistens ganz unbewußt für das Deutschtum geleistet wurde . Man braucht ja nur an die nationalen und sozialen Leistungen zu erinnern , die so hochangesehene Kolonien wie die deutschen rn Rom , Petersburg , Paris vollbrachten , um die ganze Torheit des Trugschlusses einzusehen , den man so voreilig aus dem Ver¬ halten einiger Renegaten leider zieht . Und wenn es noch einen Zweifel ' an -der nationalen Integrität unseres Auslandsdeutfch tums gab , dann hat der Krieg doch auch den restlos beseitigt . Man blicke einmal in deutschen Zeitungen Amerikas/ Oftasiens und verfolge , was geleistet wird von unseren Landsleuten im Interesse ihrer alten Heimat . Aus eigenen Mitteln auf einem häufig recht ungemütlichen Boden eine Initiative entfalten , die keine Hindernisse kennt , das bringen nur Leute fertig , denen Deutschtum nichts Aeußerliches , sondern so tief Innerliches ist , daß sie bereit sind , ihm Stellung , Geld und . Ansehen , alles zu opfern . Denn draußen sich heute als Deutscher bekennen und verhalten , dazu gehört eine Vaterlandsliebe , die mehr wert ist als das , was unter diesem Namen leider so häufig zur Scheide¬ münze wird , Dazu gehört ein Idealismus , ein Mut , vor dem es sich den Hut tief zu ziehen geziemt ! Wäre Deutschland jemals das geworden was es war , wenn nicht Millionen Deutscher als Pioniere deutscher Kultur , deut¬ schen Handels gewirkt hätten ? Den Weltstaat Deutschland hat

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nicht der Offizier , nicht der Beamte , nicht der heimische Schul¬ meister geschaffen ; den verdanken wir einzig und allein der Initiative der Leute , die die kulturellen und wirtschaftlichen . Fäden nach Rußland , Australien , Amerika knüpften und sie ver¬ stärkten . Der Angestellte auf dem Kontorsessel im Ausland , der Ingenieur als Vertreter deutscher Häuser , der deutsche Pfarrer , Schulmeister und Seemannsmissionar in den fremden Plätzen : die waren Hand in Hand mit unseren Handelshäusern und unseren Fabriken in der Heimat die Wegbereiter für das neue Deutschland , das jetzt wie ein Fels in der ' Brandung steht . Vor mir liegt der Brief eines deutschen Kaufmanns , der Jahrzehnte in Frankreich tätig war . In ihm heißt es : „ Wohl 90 von 100 Deutschen , die im Auslande zu Vermögen kamen , haben ohne Vermögen , der größte angefangen Teil dieser erworbenen Vermögen kommt aber früher oder -später nach Deutschland und die Steuerzah lungen hierauf entschädigen den Staat für die jahrelange Nicht¬ zahlung von Steuern wohl ! — Ich hundertfach habe 30 Jahre in H . , ich habe daselbst gearbeitet -ein Dutzend nahezu deutsche Häuser erblühen sehen ; alle haben ganz klein , sozusagen mit nichts ( ich selbst angefangen etablierte mich mit 24 000 N ) , und große Vermögen sind erworben . worden Ein großer Teil der reich gewordenen Firmeninhaber ist wieder nach Deutschland , und zurückgekehrt die erworbenen * Vermögen kommen also auch Deutschland Zugute ! — Außer diesen , Vermögen die so dem deutschen Nationalvermögen Zugute kommen , sind die Ver¬ dienste , die sich die Deutschen im Auslande um das Mutterland er¬ werben , enorm . Ohne diese Pioniere wäre Deutschland heute nicht , was es ist !"

Diesen Worten eine Zeile zuzusetzen , ist überflüssig ! Wenn es eine Durchdringung der Welt mit deutschem Einfluß gab , dann war das allein der Verdienst der Ausländsdeutschen . Und wenn es nach dem Kriege gilt , unseren Einfluß wieder auf¬ zubauen und zu verstärken , dann fällt die Hauptaufgabe dabei den deutschen Auslandspionieren zu . Was Bismarck , einmal zu einer Abordnung von Deutschamerikanern sagte : In jedem Deutschen da drüben sehe ich einen Helfer an unserer Arbeit, das muß nach diesem Kriege wahr werden , wenn anderswie wir uns nicht eines unserer besten weltpolitischen Instrumente begeben wollen . Der oben zitierte Brief beweist leider , daß einem großen Teil des deutschen Volkes der Sinn für diese Dinge noch völlig ab¬ geht . Darum muß jede Aufklärung dankbar begrüßt werden und es ist anerkennenswert , daß es trotz aller Schwierigkeiten gelungen ist , während des Krieges das D e u t s ch e A u s ¬ landsmuseum in Stuttgart zustande zu bringen . Als Museum und Institut zur Kunde des Auslandsdeutfchtums und zur Förderung deutscher Interessen im Ausland ' ist es am 10 . Januar d . I . eröffnet worden . Dem Ziel der Gegner : Ausrottung des ^ Deutschtums , will es das andere ent¬ gegensetzen : Für deutsches Volkstum in der Welt ! In diesem Ziel steckt ein Programm , dessen gewaltige nationale , kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung auf den ersten Blick kaum zu umfassen ist . Anderseits aber auch ein Plan , der auf .jeden Fall der größten Unterstützung wert ist . Viel zu lange hat man bei uns die großen Werte des Auslandsdeutschtums für unser Dafein nicht ausgenutzt : eine nationale Kraftvergeudung ! Ich will nur daran erinnern , wie die treffliche deutsche Presse im Ausland mangels jeder Erkenntnis für ihre Bedeutung ein Dasein geführt hat , dessen fehlende Pflege sich im Krieg zu un¬ serem Schaden unangenehm bemerkbar gemacht hat . Wir neigen nur zp leicht dazu , fremde Völker nach unserem eigenen Maßstab zu messen . Mögen wir ihn für gut halten . Das braucht aber für andere noch nicht zu gelten . Gerade aber unser Auslandsdeutschtum war mit den Dingen der Fremde so eng vertraut , daß seine Ausnutzung auch für unsere Politik ein Ge¬ bot der Klugheit ist . Ihm haftet diese philisterhaft enge Auffassung der Weltdinge , die dem Heimatdeutschen den Horizont so stark ein¬ engt , nicht an . Es ist der berufene Kenner des Auslandes , seine Erfahrung stellt deshalb aber auch ein Schwergewicht dar , das auf der politischen Wage verwertet werden m u ß ! Es ist ge¬ wiß kein Zufall , daß es Schwaben gewesen ist , dasselbe Schwa¬ ben , das so viele seiner Volksgenossen als geschlossene Kolonien nach Rußland , Asten usw . schickte , wo der Gedanke zur Aus¬ wertung unseres Auslandsdeutschtums nunmehr so gut in die . Tat umgesetzt worden ist . Das Elend , das über unsere Aus ---j landsvolksgenossen durch den Krieg gekommen ist , mag gerade ! hier besonders gewissenschärfend gewirkt haben . Und wenn so die Kraft , die Böses schaffen wollte , doch Gutes Wirkt , wenn aus der Stuttgarter Gründung die Kräfte wachsen , die auf¬ rüttelnd , verbindend , stärkend im Sinne eines Zusammen schlusses alles dessen , was deutsch ist , arbeiten , dann mag das Elend zum Schöpfer t einer neuen Zeit werden , in der das Wort „ Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern " frischen Inhalt und unerschöpfliche Jugend findet .

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Auf eines möchte ich aber Hinweisen : Ist es nach diesem Kriege , den unsere Ausländsdeutschen am ärgsten am eigenen Leib Und Gut haben spüren müssen , noch angängig , daß ihnen jeder Einfluß auf die Gestaltung der politischen Beziehungen zwischen alter und neuer Heimat verschlossen bleibt ? Unter den deutschen Botschaftern gab und gibt es sicherlich viele hervor¬ ragende Köpfe , die das nötige Wissen besitzen , um imstande zu sein , offen und vorurteilslos in sich auszunehmen und zu ver¬ arbeiten . Kann aber selbst der Klügste bei der Verwicklung und Ausdehnung der modernen internationalen Beziehungen noch die Verantwortung dafür übernehmend em getreues Spiegel¬ bild der Vorgänge und Bedürfnisse des Tages zu liefern ? Jetzt ist es doch so , daß die Grundlage des internationalen Ver¬ kehrs , soweit er amtlich ersaßt wird , , der Bericht der Gesandt¬ schaft , also mehr oder weniger eines einzelnen ist . Die Ob¬ jekte , also die Deutschen selbst sind aüsgeschaltet . Die Heimat deutschen haben ihre Vertretung im Reichstag , der aber über die Bedürfnisse und Nöte der Deutschen im Ausland und ihrer Interessen gar nicht oder nur wenig unterrichtet sein kann , weil die objektiven Grundlagen fehlen . Ist aber der Gedanke so fernliegend , daß es um unsere Beziehungen Zum Ausland vielleicht besser gestanden hätte , wenn den Ausländsdeutschen selbst , also den doch eigentlich dazu Berufenen , weil auf jeden Fall Betroffenen , ein Mitwirkungsrecht eingeräumt worden wäre ? In der heutigen Zeit , wo jede kommunale Gemeinschaft schon eifersüchtig auf ihre Selbstverwaltungsrechte wacht , wo das Selbstbestimmungsrecht immer mehr Raum gewinnt , dürfte es auch wohl kein so fernliegender Gedanke fein , dem Uuslandsdeutschen zu seinen staatsbürgerlichen Pflichten auch Rechte zu geben . Ich denke nicht etwa an die Gewährung des Reichstagswahlrechts , was früher einmal empfohlen wurde ; das wäre zwecklos und falsch . Aber warum nicht eine Mit¬ wirkung in der Form , wie sie in den deutschen Kolonien — die Kolonialdeutschen sind in vielem ja nichts anderes als Aus¬ ländsdeutsche — in den Gouvernementsräten geschaffen ist ? Wenn mancher Deutsche draußen sobald sein Heimatrecht auf¬ gegeben hat , so hat das seinen Grund nicht zuletzt darin , daß die Heimat wohl manches von ihm verlangte ( Wehrpflicht usw .) , über ihm nichts gab . Sie stand in keinerlei staatlicher Fühlung Zu ihm , die ihm das Verbleiben im heimatlichen Verband zweck¬ mäßig und nützlich erscheinen ließk Von Idealen allein läßt sich schlecht leben ! Je fester deshalb die in der Fremde lebenden Wieder des Volkes an das staatliche Dasein der Heimat ge¬ fesselt werden , desto besser . Desto besser für die Stellung Deutsch¬ lands im Ausland , desto besser für die nationale Kraft des Deutschtums . Dr . Karste dt .

Generalkonsui Memflein . , Aus Madrid kommt der Funkspruch von dem Ableben des Generalkonsuls Martin Weinstein , lebenslängliches Mitglied her Deutschen Kolonialbesellschaft , dessen Tod einen schweren Verlust für die zukünftige Regelung unserer Beziehungen zu dem portugiesischen Kolonialbesitze bedeutet . Martin Wein¬ stein , der jetzt im besten Mannesalter aus rührigster Tätigkeit abberufen wurde , war in Lissabon Generalkonsul von Chile und Ecuador und dort nach dem Tode des Grafen Burnay der bei weitem bedeutendste Zwischenhändler in portugiesischen Kolonialprodukten , ganz besonders in Kakaobohnen , von denen die beiden kleinen portugiesischen Guineainseln St . Thome und Principe den sechsten Teil der gesamten Welternte produzieren . Zuletzt machte Weinstein von sich reden , als er kurz vor Aus¬ bruch des Weltkrieges ' zusammen mit dem Hamburger Hause Warburg eine deutsch - portugiesische Mission von Ingenieuren , einem Agronomen und einem Arzte nach dem äußersten Süd¬ westen Angolas entsandte , um dort untersuchen zu lassen , wie und unter welchen Rentabilitätsbedingungen die kurze , schmal¬ spurige Mossamedeseisenbahn auf das Hochland und über das¬ selbe hinweg nach der Grenze Deutsch - Südwestafrikas gebracht werden könne . Zu früh wurde nun Weinstein den wichtigen deutsch - portugiesischen kolonialen Beziehungen entrissen , denen er durch seine ( Beziehungen und sein Kapital noch wertvolle Dienste hätte leisten können . Infolge der Kriegsverhältnisse und infolge politischer Differenzen mit der portugiesischen Re¬ gierung verlebte Weinstein , der aus Wörlitz ( Anhalt ) gebürtig war , zwei Jahre in Madrid . Konsul a . D . Singelmann .

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Jim den Hbtelliiiige % In der Abt . Heidelberg fand am 25 . Jan . ein Vortrag des Marinepfarrers a . D . Wangemann über das Thema „ Warum müssen wir Kolonien haben ? " statt . Zahlreiche Lichtbilder , die die Ent¬ wicklung des deutschen überseeischen Besitzes , die Anbau - und Ertrags¬ fähigkeit des Bodens und die kulturelle Entwicklung seiner Bewohner vor Augen führten , begleiteten den Vortrag . Dem Redner wurde für feine zweistündigen Ausführungen lebhafter Beifall zuteil . An der Veranstaltung war auch die dortige Abteilung des Frauenbundes be¬ teiligt . — Prof . Schott hielt am 27 . Jan . , Kaisers Geburtstag , in der Abt . Regensburg einen formvollendeten , genuß - und lehrreichen Vortrag über „ England und die Beherrschung der Seeverkehrswege , vom militärgeographischen Standpunkt " , unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder und graphischer Darstellungen . Redner erzielte mit seinen interessanten Ausführungen bei dem großen und auserlesenen Zu¬ hörerkreis tiefen Eindruck . An Seine Majestät den Kaiser wurde ein Huldigungs - und Glückwunsch tele gramm ab gesandt . — . Kaufmann Rudolf Jaeckel behandelte am 28 . Jan . irmder Abt . Apolda unter Vorführung prächtiger Lichtbilder das Thema „ Bei unseren türkischen Bundesgenossen " . Den gleichen Vortrag hielt Redner am 31 . Jan . in der Abt . M ü h l h a u s e n i . Thür . In der Abt . Weimar sprach Redner am 29 . Jan . über das Thema : „ Was ist uns das neutrale Spanien ? " Der Vortrag erregte bei den Zuhörern höchstes Inter¬ esse und wurde in seiner Wirkung durch Zahlreiche und so schöne Licht¬ bilder gehoben , wie man sie in gleicher Vollendung wohl selten findet . Am Nachmittag desselben Tages hatte Redner im Weimarer Garnison lazarett „ Armbrustschützengesellschaft " über das Thema : „ Bei unseren türkischen Bundesgenossen " gesprochen . Auch dieser Vortrag wie die dabei vorgeführten Lichtbilder fand lebhaften Beifall . Letzteren Vor¬ trag hielt Neuner auch in der Abt . H i r s ch b e r g i . S ch l e s . am 6 . Febr . — Die Ortsgruppe Schlüchtern veranstaltete am 22 . Jan . einen Vortrag , des Marinepfarrers a . D . Wangemann über das Thema : „ Wie soll sich unsere Kolonialpolitik nach dem Kriege gestalten ? " Den leichen Vortrag hielt Redner am 24 . Jan . in der Abt . Heidel e r g . In der Ortsgruppe Frankenberg behandelte Redner am 23 . Jan . das Thema : „ Japans Entwicklung zur Weltmacht " . Am 30 . Jan . und 5 . Febr . hielt Redner einen Vortrag in den Abteilungen Hannöv . - Münden und Blankenburg a . Harz über „ Unsere Helden Zur See " . Sämtliche Veranstaltungen waren gut be B t undDiefanden wie Ausführungen des Vortragenden lebhaften Bei Abt . Sigmarin gen veranstaltete am 29 . Jan . einen Vortrag der Frau Harikleia Karopulos - Foelsch über das alte und neue Griechenland . Der von zahlreichen vortrefflichen Lichtbildern be¬ gleitete Vortrag , den der Fürst und die Fürstin mit ihrem Besuch beehrten , wurde mit großem Beifall ausgenommen . Den gleichen Vortrag hielt Rednerin am 31 . Jan . in der Abt . Tübingen , am 1 . Febr . in der Abt . Stuttgart und am 3 . Febr . in der Abt . Heil¬ bronn . Auch in diesen Orten fand der Vortrag das lebhafteste Interesse der zahlreich erschienenen Zuhörer . — Die Abt . Dessau veranstaltete am 20 . Jan . einen Deutschen Abend , der von Mitgliedern und Gästen zahlreich besucht war . Der Vorsitzende , Generalmajor v . Kracht , beleuchtete in diesem Vortrag die jetzige allgemeine Lage , und im Anschluß daran die kolonialen Verhältnisse und Aussichten . Zum Schluß entwickelte er das kolonialpolitische Zukunftsprogramm und bezeichnete den Besitz von Kolonien für Deutschland zur Er¬ langung von Rohstoffen für die Industrie usw . für unentbehrlich . Dem Redner wurde für seinen gediegenen Vortrag , in den er manche interessante persönliche Erinnerung einflocht , lebhafter Beifall zuteil . Auf ein an den Generalfeldmarschall v . Hindenourg , gerichtetes Be¬ grüßungstelegramm ging die Antwort ein : „ Herzlichen Dank für treues Meingedenken ! " Eine für die „ Herzog Johann Albrecht - Spende " vorgenommene Sammlung ergab den Betrag von 46 N . — Um auch unter der Landbevölkerung das Interesse für die Kolonien zu wecken , veranstaltete Pfarrer Zwahr in Kurts ch o w . Radenicke l, T r e b i ch o w und T a m m e n d o r f am 21 . , 24 . , 26 . und 28 . Jan . Lichtbildervorträge über Samoa . Lehrer Sawade schilderte seine Erlebnisse aus Samoa bei Ausbruch des Krieges und während Wer Kriegszeit bis Januar 1916 . Die zahlreiche Zuhörerschaft zollte dem Redner reichen Beifall . Eine bei diesen Vorträgen vorgenommene Sammlung ergab den Betrag von 126 , 04 M , der der „ Herzog Johann Albrecht - Spende " überwiesen wurde . — Prof . Dr . Schott hielt am 6 . Febr . in der Abt . Goslar einen Vortrag über „ Die Be¬ deutung des Persischen Golfes " . Die Ausführungen , des Redners fanden wegen ihres reichen Inhalts allgemeinen und lebhaften Bei¬ fall . — In der Abt . Halber st adt gab der Schriftführer Pros . Dr . Wedde am 10 . Febr . einen Ueberblick über die Kämpfe in unseren Kolonien . Der Vortrag , der sehr gut besucht war , war anschaulich und fesselnd und erntete daher reichen Beifall . Am 24 . Febr . ver¬ anstaltete die Abteilung , einen Vortrag des Prof . Dr . Roeder , der das Thema : „ Deutschlands Stellung im Kampf um den Suez - 5 anal und Aegypten " behandelte . In dichtgedrängtem Saale folgten in Zuhörer den klaren und fesselnden Ausführungen des Redners . De w . Vortrag wurde von zahlreichen Lichtbildern unterstützt . — Bahnarzt Dr . Hans Schäfer sprach am 22 . Febr . in der Abt . Görlitz unter Vorführung von Lichtbildern über „ Landschaften und Völker Kameruns in Kriegs¬ und Friedenszeiten " . Der Vortrag , der den Kriegsverhältnissen ent¬ sprechend gut besucht war , wurde mit reichem Beifall ausgenommen . — Die Abt . Breslau hielt am 23 . Febr . ihre Hauptversammlung ab . Im Anschluß daran sprach Fräulein Sophie Büttner über ihre Er¬ lebnisse während des ersten Kriegsjahres m Japan . Der von Licht¬ bildern begleitete Vortrag fand bei den zahlreichen Zuhörern leb -

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Deutsche Rolonialzeitung

Haftes Interesse . — In der Abt . Potsdam fand am 28 . Febr . ein Vortrag des Pfarrers G . W . Wagener aus Kapstadt über „ Meine Kriegsgefangenschast in Südafrika und in England " vor einer zahlreichen Zuhörerschaft statt . Redner schilderte die trostlosen Verhältnisse des Deutschtums bei Beginn seines dortigen Amtsantritts vor 32 Jahren , die Entwicklung derselben im Lause der Zeit bis zu dem jetzigen Kriege und die Vernichtung der großen Kulturwerte und des Besitztums der Deutschen während des Krieges durch die Engländer . Eine große An¬ zahl wurde in Gefangenschaft schmachvoll behandelt/Familien wurden getrennt , viele starben infolge der Grausamkeit und Rohheit . In zu Herzen gehenden Worten führte er die traurigen Bilder vor Augen, erregte tiefen Abscheu und Entsetzen vor der Vernichtungswut der Feinde und seiner Gefangenschaft durch 1 % Jahre bis zu seiner enb = liehen Ankunft in Deutschland . Zahlreichel Lichtbilder vom Kaplande vervollständigten den höchst interessanten Vortrag . — Dr . Karstedt behandelte am 17 . Febr . vor einer großen Zuhörerschaft in der Abt . Flensburg das Thema : „ Wozu brauchen wir ein Kolonialreich ? " Dem großen Erfolg des Vortrages ent¬ sprach die Gewinnung einer größeren Anzahl neuer Mitglieder , lieber dasselbe Thema sprach Dr . Karstedt am 27 . Febr . in der Abt . F r a n k e n b e r g , am 28 . Febr . in der Abt . Neuwied und am 1 . März in der Abt . Arnsberg . Allenthalben fand er dank¬ baren und großen Erfolg . Der Vortrag machte auf die gespannt lau¬ schende Zuhörerschaft großen Eindruck ' und hat der kolonialen Sache sehr genützr .

Literatur . Emil

Zimmermann

:

Kann

uns

Mesopotamien

eigene

Kolonien ersetzen ? Berlin 1917 , Verlag des Kolonial Wirtschaftlichen - Komitees . 16 S . Preis 40 Pf . Dr . P » Leutwein , Hauptmann - a . D . : Mittelenropa — Mittelafrika . 58 S . Preis 1 , 50 N . Globus , Wissen¬ schaftliche Verlagsanstalt , Dresden und Leipzig 1917 . Zwei Schriften möchte ich hiermit anzeigen , die kolonialpolitisch

größte Beachtung verdienen . Mehrfach habe ich in diesen Blättern es schon mit Bedauern feststellen müssen , daß die Erörterung dessen , was man als Kriegsziele anspricht , zum großen Teil sich nicht über Redensarten hinansschwingt . Man spricht und schreibt von deutschen Zukunstsstcherungen , ohne zu berücksichtigen , daß das Deutschland der Zukunft nur unter Welt gesichtspunkten , nicht aber allein aus der europäischen Perspektive zu betrachten ist . Dazu kam , daß eine Ueberschätzung des Hamburg - Bagdad - G -edankens lange die Geister gesangenh -ielt , daß man sogar von einer wirtschaftlichen Autarkie des neuen Vierbundes träumte . Möglich war das nur infolge der erschreckenden wirtschaftlichen Unkenntnis gerade der Kreise , die sonst ials Träger der formalen Bildung gelten , und der Tatsache , daß die Phrafe trotz allem in der Pseudopolitik noch immer ihre verhängnisvolle Rolle spielt , daß gerade die ärgsten Verächter der Sentimentalität doch noch so voll von ihr sind . Mesopotamien ! Zimmermann weist an der Hand der Unter¬ suchungen von Wagner , Prinz , Stuhlmann u . a . auf das Unhalt¬ bare — politisch und wirtschaftlich — der , deutschen Mesopotamien fchwärmerei hm . Es ist gut , daß er das in recht offener Weise tut , rn einer so offenen , daß ein Kritiker der Schrift neulich schon öffent¬ lich Bedenken dagegen äußerte . Aber was soll denn bei dem Ver¬ steckspielen herauskommen ? Es ist jedenfalls vorteilhaft , die Dinge recht nüchtern zu betrachten und sich über das , was Deutschland von der Türkei und diese von uns will , keinen blauen Dunst vorzu machen . Diese gräßliche deutsche Manie ^ anderen Völkern „ Wohl¬ taten " zu erweisen , hat wahrhaftig Unheil genug angerichtet . Wenn wir aus hoffentlich recht lange Zeit mit der Türkei Hand in Hand gehen , so geschieht es nach dem alten Grundsatz des do ut des . Im übrigen aber bleibt das meiste interne Angelegenheit der Türkei , die sich in diesem Krieg frei von jedem fremden Hineinreden machen will und machen muß . Das wird aber leider bezüglich der Zukünftigen deutsch - türkischen Wirtschaftsbeziehungen so häufig übersehen , trotzdem es die Grundlage aller Erörterungen ist . Als ein Beitrag zur Heilung dieser politischen Erbsünde ist deshalb die Zimmermannsche Schrift lebhaft zu begrüßen . Ein Warnungsrus ist auch die Leutweinsche Broschüre in dem Sinne , daß er gegen die — von ihm selbst so genannte — Sentimentalität arbeitet , die da glaubt , daß in der Politik etwas anderes als nur der Wechsel von Dauer sei . Im übrigen sei aus seine Ausführungen über Mitteleuropa hier nicht weiter einge gangßn . Was uns hier mehr interessiert , ist die koloniale Seite des Kriegsergebnisses. Der Verfasser beleuchtet in dem dieser Frage gewidmeten Teil seiner Broschüre die bevölkerungspolitische, die wirtschaftliche und die weltpolitische Seite des kolonialen Problems . ( Ein Teil dieser Ausführungen ist , wenn ich mich recht entsinne , von ihm bereits in der Tagespresse veröffentlicht . ) Leider ist gerade eine Seite nicht gewürdigt , die gerade in Hinsicht aus das schiefe

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Urteil mancher Politiker und auf die Polemik gegen Dr . Solf nicht hätte übergangen werden dürfen , nämlich die Frage „ Flotte und Kolonien " . Denn eine Gleichberechtigung zur See wird es ohne : Kolonien , d . h . Stützpunkte in Uebersee , nie geben . Alle Schlag Worte von „ Heraus aus dem nassen Dreieck " usw . helfen nie über die Tatsache hinweg , daß selbst mit einer flandrischen Küste in deutschem Besitz die Freiheit auf dem Indischen Ozean oder im Atlantik noch nicht geschaffen ist . Deutsche Flotten in diesen Meeren hMbmi ein Luxusfrieden sinstruwent , solan ge w ir nich t a n di esen Meeren sitzen . Die flotte Diktion , die Leutwein auszeichnet , gibt diesem seinem neuesten Werk seinen Wert auch da , wo man in Einzelheiten seiner Beweisführung vielleicht nicht ganz folgt . Jedenfalls ist es aber erfreulich , daß Verfasser , Verleger und Herausgeber ( Professor v . Mammen , „ Bibliothek für Volks - und Weltwirtschaft " ) eine Arbeit der Öffentlichkeit übergeben , die eine vortreffliche Uebersicht über zwei wichtige außenpolitische Probleme darstellt und die uns bisher leider fehlte . Kolonialen Kreisen dürfte sie auf . jeden Fall ein aus¬ gezeichnetes Mittel in die Hano geben für die Zeit , wenn die Frage „ Wie muß unser Kolonialbesitz beschaffen sein ? " brennend wird . Darüber hinaus aber werden ihre nüchternen Darlegungen geeignet sein , der unfruchtbaren und sinnverwirrenden Phrase manches Bein zu stellen . Dr . K a r st e d t . I » Hashagen : Umrisse der Weltpolitik . 2 Bände ( 1871 — 1907 und 1908 — 1914 ) . G . B . Teubner , Aus Natur und Geisteswelt . Je 1 , 25 M . Eine dem Bedürfnis der jetzigen Zeit ausgezeichnet entgegen¬ kommende Arbeit , für die man Verfasser und Verleger dankbar sein muß . Etwas ähnlich Brauchbares und in seiner Kürze so Erschöpfen¬ des fehlte bisher . Dr . Karstedt . 'Friedrich Kahl . Die Pariser Wirtschaftskonferenz vom 14 . bis 17 . Juni 4916 und die ihr vorausgegangenen gemeinsamen Be¬ ratungen der Ententestaaten über den Wirtschaftskrieg gegen die Mittelmächte . ( Dreizehntes Heft der von Pros . Dr . Beruh . Harms herausgegebenen „ Kriegswirtschaftlichen Untersuchungen aus dem Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft an der Universität Kiel " . 94 S . Jena , Verlag Gustav Fischer , 1917 . Eine ausgezeichnete brauchbare Zusammenstellung der tatsäch - ' lichen Vorgänge . Interessant besonders ' durch die in Abschnitt VI abgedruckten feindlichen Aeußerungen zu den Beschlüssen .

JNTeue

koloniale

Bücher

und

Hwfjatze

*

sEmgegcmgen lei der Bücherei der Deutschen Kvlvnialgesellschast .) Eine Beschaffung untenstehender Bücher können wir nicht übernehmen . K ü r sch ners Deutscher Dr . Heinrich Klenz . - 39

Literatur - Kalender 1917 . Hrsg , von . Jahrg . Berlin , Leipzig : Göschen , 1917 . (VI , 2151 S .) 8 ° . Preis 9 M . K u- h p e r s , Dr . Franz : Spanien unter Kreuz und Halbmond . Eine Wanderfahrt durch , Geistes - und Wirtschaftsleben, Land und Literatur von einst und heute . Leipzig : Klinkhard Sc Biermann , 1917 . ( XIV , 478 S . ) 8 ° . Preis 9 M , geb . 10 M . Ling , Dr . Pyan : Beiträge zur neuesten Geschichte Chinas . Berlin : Curtius , 1917 . ( 158 S .) 8 ° — Schrift , d . Deutsch - Chines . Ver¬ bandes , H . 3 . Mathies , Dr . Otto : Die Beschränkung der Gewerbe - und Handels¬ freiheit in den deutschen Schutzgebieten . Hamburg : L . Friederich¬ sen Sc Co . 1916 . ( XV , 130 S . ) 4 ° = Abhandl . d . Hamb . Kol .- Jnst . . Bd . 29 . Preis 3 M . Oppenheim , Paul : Die eocäne Jnvertebraten - Fauna des Kalk¬ steins in Togo . Mit Das . Berlin : Kgl . Geolog . Landes ,anst . 1916 . ( 126 S .) 4 ° — Beitr . zur geolog . Erforsch , d . d . Schutztzgeb . , H . 12 . Preis 6 M . R a n g e , Pauk : Ergebnisse der Bohrungen in Deutsch - Südwest afrika . Mit Das . und K . Berlin : Kgl . Geolog . Landesanst . 1915 . ( 136 S . ) 40 = Beitr . zur geolog . Erforsch , d . d >. Schutzgeb -. , H . 11 . Preis 6 M . Schäfer , Pros . Dr . : Bon deutscher Art . Leipzig : Bibliogr . Inst . 1916 . ( 29 S . ) 80 . S .- A . aus : „ Der Krieg 1914/16 " . Schenk , Prof . Dr . Adolf : Die Kornkammern der Erde . Halle : Knapp . 1916 . ( 31 S . ) 8 ° . Preis 60 Pf . Th 0 rbe ck e , Franz : Im Hochland von Mittel ka -merun . Teil 2 : Anthropogeographie des Ostmbamlandes . Mit Taf . u . K .- Sk . Hamburg : L . Friederichsen Sc Co . 1916 . ( X , 94 S . , 26 Taf .) 4 ° = Abhandl . d . Hamb . Kol .- Jnst . 36 . Preis 6 M . Z i m m e r m a n n , Emil : Kann uns Mesopotamien eigene Kolonien ersetzen ? Berlin : Kol .- Wirtsch . Kom . 1917 . ( 16 S . ) 30 .

Die Deutsche KolonialZeitung erscheint Zunächst in vierwöchigen Zwischenräumen im Umsange von 16 Seiten . der Deutschen Kolonialgesellschast erhalten die Zcitnrg unentgeltlich , bis auf weiteres unter Streifband , durch die Geschäftsstelle der Gesellschaft » Der Wechsel des Aufenthaltsortes oder der Wohnung ist der Geschäftsstelle Berlin W 35 , Am Karlsbad 10 , umgehend auZuzeigen. BeitrittL also seitens des Deutschen Reiches , keine Gegenleistung für die dem Deutschtum erwresene Treue erfolgte , hielten die Nüchternen und Egoistischen es für vorteilhafter , sich der Fremde anzupassen . In Britannien wurden sie Briten , in »Amerika Amerikaner , in Rußland Russen usw . Das deutsche Imperium erlitt eine gewaltige Einbuße an Macht . Anders der Brite . England hatte vor allem vor Deutschland den Vorteil , vor¬ aus , daß seine erste Auswanderungsepoche in eine Zeit fiel , als es noch vrel freies Gebiet auf der Erde gab . Aber auch später wäre es für den britischen Auswanderer äußerst unvorteilhaft gewesen , sein Britentum aufzugeben und -eine andere Staats¬ angehörigkeit zu erwerben , denn ihn ließ das Vaterland nicht los , hinter ihm stand schirmend Britannia und verschaffte ihm aus der ganzen Welt Geltung , auch wenn er im Unrecht war uno er hrelt dafür der Heimat Treue recht und schlecht . So kam es , daß eine Gegend , in der viele Briten lebten , im Laufe der Zeit ganz von selbst eine britische Kolonie wurde . Die übrige Welt war an diese Erscheinung nachgerade gewöhnt und regte sich nicht weiter darüber auf , denn Macht steht jen¬ seits von GA und Böse . Regten sich aber die Deutschen in der Diaspora , so betrachtete man das allgemein als Anmaßung , denn sie handelten für sich allein und hinter ihnen stand nichts . So kam es , daß in vergangenen Jahrhunderten Süd¬ brasilien , Texas , manche Striche der afrikanischen Küste , kurzum Länder , die vorwiegend mit deutschem Blut erobert und wertvoll gemacht worden sind , keine deutschen Kolonien wurden . Millionen von Deutschen zogen hinaus und durften den Fremden als Kulturdünger dienen . Millionen von Briten fuhren über die Meere und gründeten das britische Weltreich . Waren diese britischen Auswanderer denn bessere Elemente als die deutschen ? Trotzdem eine reichhaltige Literatur über die deutsche Aus¬ wanderungsgeschichte Aufklärung gibt , herrscht gerade auf diesem Gebiet eine auffallende Unkenntnis in einflußreichen Kreisen . Es waren durchaus nicht immer Proletarier , die ihr Glück im Ausland suchen wollten . In den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wunderten z . B . eine Anzahl deutscher Aristokraten unter Führung des Prinzen Solms nach Texas in Nordamerika aus . Dort gründeten sie die Kolonie Neu - Braunsels , die noch heute eine blühende , völlig deutsche Stadt mit mst rassereiner Bevölkerung ist . Henckel von Don¬ nersmark , Dohna und andere klingende Namen findet man dort . Dies nur ein Beispiel von den hunderten , die man aus den Bereinigten Staaten anführen könnte . Millionen von Deutschen leben dort drüben , die sich ihr Deutschtum treu be¬ wahrt haben . Wenn ihr politischer Einfluß nicht hinreichte , die parteiische Haltung der Union im Weltkriege zu verhindern , ö lregt das daran , daß sie politisch sozusagen in der Luft chlwebten , keine von Deutschland gekaufte Presse , keinerlei greif¬ bare Beziehungen zum Vaterland hatten . Besonders in rüheren Zeiten hatten die Ausländsdeutschen , die doch zum Leil aus gar nicht so ungerechtfertigten Motiven die Heimat verlassen hätten , , schwer unter der Verachtung ihrer daheim¬ gebliebenen Landsleute zu leiden . Dies zeitigte eine traurige und folgenschwere Erscheinung : Deutsche lernten ihr Vaterland hassen , schworen alles Deutsche ab und sie sind es , die heute am erbittertsten in den Reihen unserer Feinde gegen uns kämpfen . Rennenikampf , Stürmer , Rothschild , Schwab usw . usw . sind im Grunde echt deutsche Namen . Damit soll nicht gesagt sein , daß die Schuld an dieser Ent¬ fremdung allein bei den Jnlandsdeutschen zu suchen ist , unter den Ausländsdeutschen fand und findet sich viel Gesindel , charakterlose Gesellen , die ihren Preis haben und vor fremder Kustur bewundernder auf dem Bauch liegen , als ein Zulukaffer . Nachdrücklich muß aber betont werden , daß das deutsche Auswanderermaterial nicht schlechter war , als das irgendeiner anderen Nation . Welcher Kategorie gehören nun die Flüchtlinge an , die während des Krieges aus dem Ausland nach der Heimat zu¬ rückkehrten ? Da scheint unsere öffentliche Meinung denn doch in einem Irrtum befangen zu sein , wenn sie glaubt , daß Diese Leute unter allen Umständen damit hätten rechnen müssen , im Kriegsfälle aus der neuen Heimat ausgewiesen zu werden und ihre Habe zu verlieren . Sehr viele hätten ihre Existenz durch Ueberlaufen Reich

53

.

zum Feind aus recht bequeme Weise retten können . Daß dies vielfach geschehen ist , haben wir mit Abscheu und Ekel aus den Schmähschriften ehemals Deutscher in der Ententepresse ge¬ lesen . Die flüchten mußten und deren Besitz vom Pöbel ver¬ nichtet wuroe , waren zum Teil Märtyrer ihres Deutschtums , die bekannten , wo sie hätten abschwören können , die ihr altes Vaterland verteidigten , wenn sie es schelten hörten und sich dadurch unmöglich machten . Manche waren dabei , die kaum noch deutsch sprechen konnten , aus Gedankenlosigkeit sich ihr Deutschtum hatten entgleiten lassen , in der Zeit der Not aber sich der alten Mannentreue erinnerten und zur Ueberraschung ihrer langjährigen britischen , russischen oder französischen Be¬ kannten plötzlich mit der Tatsache . ans Licht kamen , daß sie Deutsche seien . Sehr zu ihrem Schaden natürlich ! Mancher Unwürdige und Heuchler mag sich unter den Flücht¬ lingen befinden . Die große Zahl der Märtyrer aber sollte nicht unter den wenigen Schurken zu leiden haben , die Schuld daran tragen , daß der Name „ Auslandsdeutscher " fast zum Schandmal ge¬ worden ist . Auch wenn es sich um die finanzielle Unterstützung dieser Unglücklichen handelt , sollte unsere öffentliche Meinung nicht vergessen , daß die Ausländsdeutschen in Neutralien , denen es vergönnt war , in ihrem Wirkungskreis zu verbleiben , große Summen für die geschädigten Ostpreußen und Elsässer gestiftet haben . Ein einfacher Schullehrer in dem brasilianischen Staate Sao Paulo gast die Hälfte feines Einkommens für die notleidenden Landsleute in der Heimat . Noch großzügiger als der Barmherzige ist der Imperialist . Als bei Ausbruch des Krieges viele deutsche Schisse in neu¬ trale Häfen flüchteten , liefen auch mehrere westafrikanische Küstendampfer den brasilianischen Hafen Pernamouco an . An Bord befanden sich viele Kru - , Accra - , Wey - und Lagosneger , die aus englischen Kolonien stammten und daher zum größten Teil „ britische Unteranen " waren . Sie waren natürlich höchst mißvergnügt , soweit von ihrer Heimat entfernt und in ein ganz fremdes Land gebracht worden zu sein und schoben die Schuld nicht den Urhebern des Weltkrieges , sondern den deutschen Kapitänen in die Schuhe . Dieser Leute nahm sich nun liebevoll der britische Konsul in Pernambuco an . Er tröstete sie , wobei er natürlich die deutschen Barbaren weidlich herunterriß und gab ihnen schließlich ein Fest in einem der feinsten Lokale der Stadt . „ Come in gentlemen , everything is paid ! " lud er sie liebenswürdig ein . Die „ Darkies " , die noch nie in ihrem Leben mit „ gentlemen " angeredet worden waren , verließen dieses Fest begeistert und voll Alkohol , priesen im ganzen Ort England in den höchsten Tönen ( aller Schikanen aus Afrika vergessend !) und - schimpften auf Deutschland . Der Eindruck auf die rassegemischte , einfache Bevölkerung von Per¬ nambuco blieb nicht aus . Ich glaube kaum , daß der britische Konsul diese Kru - , Wey - , Accra - und Lagosneger so feierte , weil er sie als Träger britischer Kultur und britischer Sitte ansprach , noch auch , daß er innerlich nicht der Meinung gewesen wäre , daß eine Unter¬ stützung der heimischen , armen Bevölkerung , z . B . in White¬ chapel , weit mehr am Platze gewesen wäre , — aber er handelte als britischer Imperialist zum größeren Ruhme Britanniens . Soweit wie dieser englische Konsul wollen wir gar nicht gehen , aber wir wollen nichts verkommen lassen , was deutsch ist ; diejenigen Ausländsdeutschen , die uns heute noch mi߬ fallen , wollen wir erziehen , damit sie als neue Menschen voller Selbstachtung wieder hinaus gehen , wenn der Krieg vorüber ist und den Ruhm des deutschen Imperiums verkünden auf der ganzen Welt . Mit einem Worte : wir wollen imperialistisch benfen lernen ! Lene Haase .

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1917

Deutsche

Wo so hochgelegene Gebiete

fehlen

Aolonkalzeitiriig

, da bieten auch mäßige

Höhen (über etwa 800 Meter Meereshöhe ) schon verhältnismäßig

günstige Lebensbedingungen für Europäer , so daß man sie bereits als b edingt s i e d e l u n g s f ä h i g bezeichnen darf . Ich selbst habe Zwölf Jahre lang in derartigen Tropengebieten gewohnt und habe zahlreiche Beobachtungen über die günstigen Wirkungen eines solchen Klimas aus Europäer machen können , bin also in der Lage , solche Gegenden mit gutem Gewissen emp¬ fehlen zu können . Für die meisten Zweige der einheimischen Bodenkulturen , für Mais - und Bohnenbau , bei genügender Feuchtigkeit auch für Kaffeebau und andere auf Ausfuhr berech¬ nete Tropenkulturen , unter Umständen auch für Viehzucht , sind derartige Gegenden geeignet , ohne den Europäer so rasch zu er¬ schöpfen , wie es der Aufenthalt im Tiefland bewirkt . Derartige Gebiete sind nicht nur in unseren afrikanischen , sondern auch in unseren Südseekolonien in ansehnlicher Aus¬ dehnung und genügender Beschaffenheit vorhanden ; eine plan¬ mäßige Besiedelung derselben würde , auch wenn sie mit großen Kosten verknüpft gewesen wäre , sich doch in diesem Kriege als sehr nützlich erwiesen haben . Die erste der kolonialen Zukunfts¬ fragen . .scheint - Mir also die sy st e m a t i s ch e Au s n u tz u n g der für Europäer unbedingt oder bedingt sich e i g neu d e n Siedelungsslä ch e n zur Stärkung der militärischen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Kolo¬ nien und zur Erhöhung ihrer Eigenversorgung zu sein . Als einen Zweiten wichtigen Punkt , auf den wir nach dem Frieden mit Energie unsere Aufmerksamkeit richten müssen , möchte ich die fystematis ch eLösung d e r E i n g e b o r e n e n f r a g e , vor allem möglichste Hebung ihrer Volkszahl und Volkskraft , unter gleichzeitiger Erhaltung ihrer Eigenart , be¬ zeichnen . Es ist ja Zwar — abgesehen von allen idealen Er¬ wägungen — seit geraumer Zeit die Erkenntnis zum Gemein¬ gut aller Kolonialfreunde geworden , daß in tropischen Gebieten eine zahlreiche und kräftige Eingeborenenbevölkerung ebenso wertvoll ist , wie der Grund und Boden mit den darin schlum¬ mernden Reichtümern selbst/da der Eingeborene unter allen Umständen dem Klima und anderen Eigentümlichkeiten des Wohnorts gut angepaßt ist und bei vernünftiger Behandlung auch meist den denkbar billigsten und zugleich oft den tüchtigsten Arbeiter stellen kann . Es ist ja zuzugeben , daß wir seit der Besitzergreifung Kriege , Mißbräuche und Unsitten der Ein¬ geborenen in unseren Schutzgebieten mit fester Hand unterdrückt haben , und daß man bei , uns im allgemeinen mehr menschen¬ freundliche Maßnahmen zum Wöhle - der Eingeborenen aus gedacht hat , als in den Kolonien anderer Völker ; aber nichts¬ destoweniger ist offenbar die Volkszahl in unseren Schutz¬ gebieten zurückgegangen , was ich nur dahin deuten kann , daß eben in der Behandlung des Menfchenkapitäls Fehler gemacht worden sind . Am auffälligsten war der Rückgang der Bevölkerung in der Südsee — sowohl in deutschen , wie in nichtdeutschen Besitzun¬ gen . Reben den Verheerungen der eingeführten Krankheiten ist hier namentlich das System der Fernanwerbung mit furcht¬ baren Verlusten der Blüte der männlichen Bevölkerung ver¬ knüpft gewesen , und in Kolonien mit starken klimatischen Gegen¬ sätzen ( wie Deutsch - Ostafrika ) hat man ähnliche Beobachtungen gemacht . Wenn wir hören , daß in den Reuen Hebriden von den auf 2 bis 3 ,Jahre angeworbenen Arbeitern im Durchschnitt nur 60 % nach Hause Zurückkehren , aber 40 X zugrunde gehen , so zeigen solche erschreckende Zahlen mit aller Deutlichkeit , daß das System nicht in der bisher geübten Weise beibehalten werden kann , wenn es nicht binnen kurzer Frist zu völligem Bankrott der Eingeborenenbevölkerung führen soll . Auch in Deutsch - Neuguinea war im Durchschnitt der ersten 25 Jahre unserer Herrschaft K aller Angeworbenen im Dienst geblieben , und wenn es auch in den letzten Jahren vor dem Kriege den höchst lobenswerten , unausgesetzten Bemühungen der kolonialen Regierung daselbst gelungen ist , infolge guter hygienischer und humanitärer Maßnahmen die Sterblichkeit der Angeworbenen auf VA bis 3 % zurückZudrücken , , so gibt uns doch ein Vergleich dieser Zahlen mit dem langjährigen Durchschnitt den sicheren Aufschluß , daß wir zwei Jahrzehnte lang Raubbau an dem Menschenkapital unserer größten Südseekolonie getrieben haben . Aber wenn es uns auch geglückt ist , die Sterblichkeit der Arbeiter auf ein normal zu nennendes Maß zurückzuschrauben , so erhebt sich doch die Frage , ob die anderweitigen nachteiligen Folgen , die mit dem Anwerbesystem notwendigerweise verknüpft sind , nicht trotzdem schließlich zur Entvölkerung dieser herrlichen Ge¬ biete führen müssen ? Müßten diese und viele andere Fragen nicht aufs sorgfältigste von Kennern des Landes und der Ein¬ geborenen studiert werden ?

55

,

Es wäre meines Erachtens angebracht , unseren Kolonial¬ regierungen , die sich so schön deutsch als „ Gouvernements " be Zeichnen , nicht bloß landwirtschaftliche , technische , ärztliche , sondern auch ethnologische Sa ch v erständige beizu¬ geben , d i e v o m Standpunkt der Eingeborenen bev ölkerun g aus alle b esteh end en o d er in Aus¬ sicht gen o mm enen Regierungs Maßnahmen prüfte n und in den Gouvernementsratssitzungen die Aufgabe hätten , den Standpunkt der Eingeborenen in voller Unabhängig¬ keit zu verteidigen . Es handelt sich ja bei manchen Regierungs Maßnahmen um tiefe Eingriffe in das soziale oder wirtschaftliche Gefüge der Eingeborenenbevölkerung, und es täte dringend not , daß schon bei der Vorbereitung einschneidender Gesetze oder Ver¬ ordnungen der gute Rat eines unparteiischen Sachverständigen , eines intimen Kenners der Eingeborenen , ihrer Sitten , Ge¬ bräuche und Einrichtungen , gehört würde . Als es sich z ° B . darum handelte , in Deutsch - Neuguinea das Eingeborenengeld für den Europäer endgültig abzuschaffen — eine Maßregel , die tief in das Wirtschaftsleben und das soziale Gefüge der Urein¬ wohner einwirken muß -— , da ist , wie ich aus dem Studium des Amtsblattes dieser Kolonie entnahm , in der entscheidenden Gouvernementsratssitzung vom 13 . November 1913 nur der Standpunkt der Europäer genauer erörtert worden , aber niemand scheint die Stimme erhoben zu haben , um die Wir¬ kungen der Verordnung aus die Eingeborenen zu beleuchten . Es liegt hier offenbar ein organischer Mangel in der Regierungs¬ maschine vor : es fehlt der ethnologische Sachverständige , der für solche Fälle auch über eine gute volkswirtschaftlicheBildung ver¬ fügen müßte ; er wäre imstande , ein Gegengewicht gegen die bei allem guten Willen naturgemäß doch etwas einseitige Auf¬ fassung der Regierungsbeamten und Gouvernementsrats¬ mitglieder zu bieten . Es würde wohl nicht leicht sein , die ge¬ eigneten Persönlichkeiten für diesen Posten zu finden ; sie müßten frei von Humanitätsduselei fein , anderseits jedoch fest und unbeirrbar die Interessen der Eingeborenen vertreten ; aber es würde gewiß gelingen , sie zu finden und durch ihre Vermittlung eine sichere Gewähr für eine gerechte und dem Ganzen dienende , wenn auch manchmal vielleicht für den einzelnen nicht an¬ genehme Eingeborenenpolitik zu schassen . Als dritten wichtigen Punkt möchte ich schließlich noch in aller Kürze anführen , daß nach dem Kriege in unseren Schutz¬ gebieten deutsche Sprache und E i g e n a r t in ganz an¬ derem Maße gepflegt werden muß als bisher , wo das Deutsche vielfach auf den engeren amtlichen Verkehr und das Innere der deutschen Privatkreise beschränkt war , während die Ein¬ geborenen vielfach sich des Pidgin - Englisch ( Südsee , Kamerun ) , des Burischen ( Südwest ) oder des Suaheli ( Ostafrika ) im Ver¬ kehr mit den Europäern bedienen — ein Zustand , wie er ähnlich in holländischen oder einst dänischen Kolonien besteht , in stärkstem Gegensatz zu dem straffen , nationalen und sprachlichen Gepräge , das Spanier und Portugiesen , Engländer und Fran¬ zosen ihren Kolonien zu geben vermochten . Sprache und Kultur sind ein weit festerer Kitt zwischen Mutterland und Kolonien , als manche glauben möchten ; darum soll es nach Friedensschluß auch unser ernstes Bestreben sein , der Eingeborenenbevölkerung den Stempel deutschen Geistes aufzudrücken und sie dadurch dauernd an uns zu binden . Prof . Dr . KarlSapper .

koiSnlLlgefckicbte . Nach einer vielerörterten Denkschrift des preußischen Kultus¬

ministeriums soll künftig an den preußischen Hochschulen die Auslandskunde nach einem großzügigen Plan mehr als bisher gepflegt werden . Dabei soll auch auf die Kenntnis -des geschicht¬ lichen Werdens der nichtdeutschen Völker besonderer Wert gelegt werden , um damit die Erkenntnis des heutigen Zustandes und das Begreifen der geistigen und politischen Strömungen in den fremden Völkern geschichtlich . zu vertiefen . Diese Gedanken und Absichten sind auch vom Standpunkt des Kolonialpolitikers aufs freudigste zu begrüßen . Gerade die Notwendigkeit kolo¬ nialer Betätigung wäre in Deutschland weit eher und besser be¬ griffen worden , wenn die Kenntnis von dem Werden der an¬ deren europäischen Völker bei uns eine bessere gewesen wäre . Das gilt ganz besonders von dem geschichtlichen Werden Eng¬ lands , aber keineswegs von dem Englands allein . Vor allem fehlt es an einer wirklichen Kenntnis der Kolonialgeschichteder europäischen Völker und vom kolonialen Standpunkt ist daher die Forderung zu erheben , daß der Kolonialgeschichtebei der be¬ absichtigten Förderung der Auslandsstudien auch ihr Platz , und zwar ein hervorragender Platz gesichert werde . Die Geschichte Englands in neuerer Zeit , d . h . vom 16 . Jahrhundert an — und

66

Deutsche

Nr « 4

»

RoLsniaLZeirung

diese ist es allein , die in Frage kommt , wenn es sich «um ein ge¬ I und vertieft werden kann « Wir stehen eben nicht allein auf der Welt , sondern wir sind ein Glied der großen europäischen Völker schichtliches Verständnis des heutigen England handelt ist im wesentlichen Kolonialgeschichte ; denn auch in die innere Politik - familie und werden es immer mehr . Richtig verstandener Nationalismus und Internationalismus Englands spielt das Verhältnis zu den Kolonien , insbesondere ergänzen sich . In , Zukunft wird der Zusammenhang mit f der ganzen Welt in m Indien und früher zu , oft Amerika in ausschlaggebender Weise hinein . Die ganze Auffassung , die der Engländer von freundlichem und feindlichem Sinne ein immer engerer werden . * Soll er uns zum Segen gereichen , so müssen wir diesen Zu¬ Politik und Beziehungen Zu anderen Völkern hat , wird nur ver¬ ständlich auf dem Hintergrund seiner Kolonialgeschichte . In sammenhang immer gründlicher erkennen lernen . _ Dazu ist der Kolonialgeschichte zeigen sich die übelsten , aber auch die aber eine eingehende Beschäftigung mit der Kolonialgeschichte ganz unerläßlich . Oberregierungsrat Dr . E . Jacobü . besten Seiten des Engländertüms in Reinkultur , da können wir aue die englischen Eigenheiten/mit denen wir jetzt im Kampfe stehen , schon seit Jahrhunderten in immer neuer Auflage kennen Lernen . Aber wie gesagt , das gilt nicht von England allein . Bugland der feind * Die Geschichte der russischen Kolonisation in Asien ist für uns Immer mehr ebenso belehrend . Wer sie kannte , dürfte der bei - uns vor dem dringt die Erkenntnis durch ', daß dieser Krieg nicht durch eine , sondern Verständigung nur durch Kriege vielfach beliebten Unterschätzung Rußlands fern geblieben eine Besiegung unseres stärksten , England Gegners , zu erreichen ist . Jede Ver¬ sein . Er kennt aber dann auch die Möglichkeiten , die sich Ru߬

land in Asien eröffnen und deren Ausmünzung es sich wohl wieder zuwenden ' wird , wenn seine Aussichten auf Erfolg in Europa geschwunden sind , wie das ebenso nach 1854 und 1878 der Fall war . Aber ' es handelt sich nicht nur um unsere Gegner und unsere Stellung zu ihnen . Holland ist überhaupt nur als Kolonialmacht Zu verstehen , es besteht eigentlich nur durch seine Kolonien . Seine Kolonialpolitik ist vielumstritten . Sein Kul tuurstelsel in Java ebensohoch gepriesen ( z . B . von Hübbe - Schlei den ) wie verdammt . Seine ' Stellung zu Belgien ist wesentlich durch die Kolonialinteressen beeinflußt . Belgiens Geschichte ist nicht erst seit Leopold II . und der Kongogründung durch kolo¬ niale Gesichtspunkte bestimmt , es war es schon früher . Der be¬ rühmte Barriere - Vertrag sollte Belgien von der kolonialen Be¬ tätigung fernhalten . Die Kompagnie von Ostende unter Kaiser Karl Vi war ein Versuch , die alte Blüte Flanderns in die mo¬ derne auf Weltwirtschaft gestellte Zeit hinernzuretten , freilich ein vergeblicher infolge der kolonialen Eifersucht Englands und Hollands . Besonders wesentlich ist das Studium der Kolonial¬ geschichte auch für das Verständnis der Völker auf der Iberischen Halbinsel : Spaniens und Portugals . Besonders die in ihrer Art großartigen Leistungen der spanischen Kolonisation in Mittel¬ und Südamerika werden bei uns meist nicht in ihrer ganzen Be¬ deutung gewürdigt . Wenn Spanien noch heute eine wichtige politische Rolle spielt und künftig vielleicht noch mehr spielen wird , so verdankt es das seiner Kolonialpolitik , deren Fehler so oft hervorgehoben , deren Vorzüge aber keineswegs ausreichend anerkannt werden , während sie bei näherem Studium doch durchaus nicht unwesentlich erscheinen . Die Rolle , die Spanien gerade auf Grund seiner kolonialen Erfolge in den Religions¬ kümpfen des 16 . und 17 . Jahrhunderts spielte , hat einer Wür¬ digung dieser Erfolge lange im Wege gestanden , kann aber einer unbefangenen geschichtlichen Betrachtung auf die Dauer nicht standhalten . Auch der koloniale Gegensatz zwischen Frankreich und England während des ganzen 18 . Jahrhunderts ist bei uns lange nicht genügend bekannt und müßte weit mehr erörtert werden , schon well er sich politisch vielleicht noch einmal wird ausmünzen lassen . Aber überhaupt ist die französische Kolonial¬ geschichte so interessant und für die ganze Entwickelung Frank¬ reichs so charakteristisch , daß ein Verständnis des heutigen Frankreich ohne sie ganz unmöglich ist . Was wäre das französische Heer ohne den Senegal ohne Algier und Marokko ? Italiens künftiges Schicksal ruht noch im Schoße der Götter ; ob es den richtigen Weg zurücksinden wird und wann , läßt sich schwer sagen . Aber daß seine heutige verkehrte und selbstmörderische Politik nicht zu verstehen ist ohne die Kenntnis der kolonialen Tätigkeit Genuas und Venedigs in früheren Jahrhunderten , ist sicher . Und das Verständnis für die durch die Erinnerung daran genährten Träume und EinbiDungen erklärt manches , was sonst unverständlich wäre . Hier wie immer ist richtige auf Kenntnis der geschichtlichen Vorgänge gegründete Wür¬ digung der heutigen politischen Strömungen auch der Schlüssel zu richtiger Behandlung in der Zukunft . Bei kaum einem euro¬ päischen Volk ist die heutige Politik noch eine rein europäische und wird es in der weiteren Entwickelung nie mehr sein . Heute geht der Kampf nicht mehr «um Ostsee und Mittelmeer , sondern er ist —- wir erleben es täglich , wie sehr - - auf die Ozeane hin¬ ausgetragen . Das ist aber nicht plötzlich gekommen , sondern hat sich seit den Tagen Heinrichs des Seefahrers geschichtlich entwickelt . Wer , wie der Verfasser dieses , jahrelang an oer Han¬ delshochschule in Königsberg Kolonialgeschichte vorgetragen hat , weiß auch , wie sich überall ungesucht die Parallelen zu der heu¬ tigen Politik bei der KolonialgeschichLe ergeben und wie sehr das Verständnis für die Forderungen und Richtungen der deut¬ schen Kolonialpolrtik durch die Kenntnis der Bestrebungen und Erfahrungen der anderen Völker aus diesem Gebiet gefördert

ständigung in

würde

sich schließen

liche

und

land

in ,

der

vernichten gierung

zu

Existenz

vorher

dem

dem

Weltmarkt

nicht

Jahrhundert

der

Weltpolitik

zu

, und

bemerkenswerter

.

schaft schaft

wieder

Das

auch

vielfach

an

berechtigt

, und

es

keinen u.

sich auch

und

großen land

unsere

hätte

anderen nicht

zogen . in

sei .

gesunden .

, so Englands

braucht

wicklung ja

klar

vor

konnte

gegen den großen

gedeckt

hatte

nügend

, so

beschworen land

in Indien

es , die hindert

in

Nun jüngsten habe .

, und

den

Willen

Schritt

bei

vielfach

Zeit

koloniale

auch

die

von

die

.

Eingreifen ,

behauptet vor

Neutralität

daß

tiert

.

Es

Bedeutung Abschluß

Landes , die

handelt man

des

sich

Vertrages

sich also nicht

im

beinahe

um

sie

bei

den

Entwicklung

dieses

, wo Ent¬

Vorkommnis

eigenen

Kolonialbesitzes

Anfänge

unserer

Kolonialpolitik

gegen

das

England

einen

Krieg

,

Aegypten

und

von

dieser deutsche

gerade

ja

man

sogar

der

einen Jahre

Zeit , daß

"

des

bezüglich

waren ge¬ in

der

ermöglicht

die

als

Wert solcher England hat

, es

Unklaren

auch

Ru߬

Art

Vorgehen

uns ,

ge¬ herauf¬

M i t t e l a f r i k a und Wenn

„ Zusagen

20

sogar

wie

Englands voll¬ - Angelegenheit "

„ Fidji

Gerade

aus

uns versprochen Unantastbarkeit

Eng¬

eines

orientiert

bestimmte

sehr

, daß

koloniale

England

auf

hin .

Aus¬ einen

, ja

Willen

die

, erleichtert

allem

Gro߬

erinnert zu werden , unserer überseeischen

in

sischen Kolonien gemacht . wurden Den man -aber durchaus nicht . überschätzen anderen , Portugal

dem¬

daß

man

Befürchtungen

Erwerbungen

,

wolle

die

gegen

Großbritannien doch insoweit

eines Lande

Zu

gemacht werden . Bismarck wagen , weil er seinen Rücken

Nur

des

deutsche

Schrift¬ .

Ebenso

Weltkonstellation damals England

Kolonien

eine

,

zugegeben

Kaliski

glaubte

an

Frankreich

worden

dabei

Abkommens mit kennt , so ist man

offen

Deutschland

den

legen .

Englands daher nur

portugiesischen nicht

ein , daß

überseeischen

in

uns

nur

zu

Hätte

ein

wird

jetzt

sozialistische

falsch .

gegen

Hinsicht

durch . es

an

weist

völlig

auch

Weg

geführt

wäre

die

mehr

angesehene

das

begünstigen

ist

Notwendigkeit

bedrängt

Man

sich

den

wußte

England hatten .

wieder

Immer

vorigen Jahrhunderts Kräften bestrebt war

sich

geschützt

.

des

, und

jetzt

Auffassung

hatte

, sondern

die

Augen

mußten

schön

nichts

Zahllose

unserer

Auffassung

im dieser

Bismarck

stch von

So

der

verbreitete Gegner

Ansicht

hat

Hindernisse

hat

. durch

Julius

Entwicklung

Diese

80er Jahren mit allen

England

vielfach

Diese

Hilfe Es

den

die

Ländern mit

Wirtschaftspolitiker

überseeische

unterstützt

,

Schippet

Gründen

sehen .

haben

Max

Arbeiter¬

, und

hatte

Führer

an

Arbeiter¬

deutsche

versprach

nachzuhängen

grundsätzlicher

Nährboden

die

in

mehr

jetzt auch der sozialistische , Kolonialpolitiker Ludwig . Quessel Dieser untersucht in " Monatsheften das : Problem England K o l o n i .



Studien

Kolonialinstituts nehmen

Gelegenheit

abgegangen haben

15 . April

er

. Dienst

theoretischen

, beginnt

Vorlesungen

landwirtschaftlichen

Zugelassen

mindestens

am des

rein

bietet

- freiwilligen

Landwirtschaft stelle

allem

durchgemacht

Beginn

den

Volksschulen

mitteilt

landwirtschaftlicher

anzueignen

einjährig

Hamburger

Kolonialinstitut

Reihe außer

Betätigungslandes zum

Vorlesungen am Hamburgischen KolonialinstitnU

das ' Hamburgische

wieder

«

Zur frage der SmtfAMiqung der Kolonial -

Aber

4

sie jetzt entschädigt werden sollen , auch etwas ihrerseits hinein¬ getan haben ? Die Frage muß unzweifelhaft bejaht werden . Auch unsere Kolonialdeutschen haben das Ihrige zu den Lasten des Reiches -beigetragen . In dem letzten Haushaltsplan der Schutzgebiete vor dem Kriege , für 1913 , waren eingesetzt für Ost¬ afrika eigene Einnahmen • ( rund ) 14 Millionen Mark , für Kamerun 10 Millionen , für Togo 4 Millionen , für Südwest

Personen .

»

soll nicht nur das warme Herz , ' sondern auch den kalte Verstand mitsprechen . Und da könnte sich , die Frage erheben : Leisten oder leisteten die Kolonialdeutschen much geldlich dem Reich etwas , so daß sie in den Geldbeutel des Reiches , aus dem

E . Soest

übernommen

. —

hat Der

bis

s den HfcteUiingen . aus weiteres

Vorsitzende

die Geschäfte der

Splinter hielt am 10 . Jan . in der Abt . Köln Ortsgruppe des Deutschen Flottenvereins einen Thema : „ Nach New Jork , Washington und den

und der Vortrag Niagarafällen

z. D .

dortigen über das ". Die

,

in Amerika reichen Beifall

entwarf , fanden bei den zahlreich erschienenen . Etwa 80 , zum Teil farbige Lichtbilder ver¬

Schlüchtern

seinen

i. W .

Schilderungen

des

von

e n Oberst

Eindrücken Zuhörern

Ausführungen Wangemann

Redner

Abt . Hag

fesselnden

liehen den Marinepfarrer

die

der

Abt . Wiesbaden

Vortragenden behandelte am

das Thema : „ Wie soll

sich

Reiseerlebnissen

erhöhte 22 . Jan

unsere

und

Wirkung . — in der Abt . Koldnialp -olitik nach .

1917

Deutsche

dem Kriege brechend für W

auf

deten

gestalten ?" die koloniale

den

letzten

dem

des

- Beifall

Karopulos

Griechenland

den

vorzügliche

. — In

Der

der

einen

gleiche

in der bildern

Abt . Wittstock statt . begleiteten Ausführungen

haftem

Beifall

aufgenommen

.

lehrreich und bahn¬ die Zuhörer in dem

Ausführungen

durch

-Foelsch

."

fesselnd , folgten

Saal

Schluffe

reichen

Frau

neue

sprach Lautlos

gefüllten

am

Vortrags

12 . März und

Platz

Redner

läuterten

Redner Sache .

Vortrag



Die

Ausführungen

des

Redners

fanden

in Limburg war namentlich auch Lazarette und von Militärpersonen Vororte

Berlins

Herr

sprach

Chempakaraman

Herr

Paul

Dehn

hörer

spendeten

Dehn

im

am

Pillai den

,

- lebhaften

unter

:

„ Das

zu

. —

Am

Wünsdorf

Koblenz

.

über Redner a. M .

Der

läutert

.

Die

mehr

als

15 . März

hielt

Vortrag

,

Paul

Abteilung

über - „ Deutsch¬

Jahrzehnt

land und die Balkanstaaten " . — Ferner behandelte er am 21 . März aus dem osteuropäischen Empsangsabend in Berlin die osteuropäischen Fragen in einem Vortrag über „ Südosteuropäische Rück - und Ausblicke " . In der Abt . Stuttgart .Rektor Dr . Barth über Staaten ". Der Vortrag

sprach „ Die war

800 Soldaten aus Lazaretten anstalten . Die Versammlung legungen

, in

denen

ein

volkswirtschaftlichen Beginn

des

Grafen

Vortrages

dem Verstorbenen Admiralitätsrat Münster

die

führungen des Redners China wirtschaftlicher fall . Der Vortrag In der Abt . Danzig rntereffanten Verkehrs sitzende

war

Abt .

14 . März

in

Mittelmeer wirkungsvoll

seiner

Beifall

reichen

. —

in

einen größeren groß , daß er

holt werden nachstehendes Seiner

Die größeren

zu

eine

getroffenen abzuhelfenden

Kolonisten größten

Eingabe

gleichem

in

Kolonien an und Uebersee

sprach

des ersten Se . Hoheit

D .

Ostasien

Gedenken

aller

er Der

Donau ". —

im

das

tapferen

Besten

Dank

folgende für

erfreu

Antwort ende

1914

einer

: „ Wozu

in

und

alter

bericht

erstattete , der

scheidenden ausgefallenen Geh . Rat gewählt Interesse

der

Vorsitzende

baldigst uns der Heimat

Otto

Gerike

.

. -

Schatzmeister

den

Vorstandsmitglieder Vorstandsmitglieder v . Neuhaus

, Major

. Im Anschluß aufgenommenen

daran

Geh . Justizrat Kassenbericht

.

Douquö Die

Albrecht

.

Teilnahme über „ Der

a . D . Neuhaus hielt Vortrag

Pfarrer über

und

den

Jahres¬

satzungsmäßig

wurden wieder - und Ministerialdirektor

als

Strauß einen mit „ Bevölkerungspolitik

Orten über

ein

Stra¬

des

ver¬ Land -

der Abt . über das

Beifall

Hand die

. — Der

Schrift¬

Max Herrmann hat die von Königlichen Reservelazarett

über die Kolonien d . I . fortgesetzt . hat

auch in Da das

Redner

Kuhn

hat

gehalten

,

in die

haben mehr als die Bedeutung

eine

als den

. An Stelle s . Vorsitzende

lebhaften

,

den Monaten Interesse an

einem

Wunsche

Anzahl

neuer

Arzberg von

500 des

und

großem

ist

der seine hat ,

Helm

Erfolg

Zuhörer den Kolonialbesitzes

Mitglieder

. — Die Abt . Wiesb ab . Der Vorsitzende und widmete dem

, Rentier

Eylan

neu

lebhaftem und

als

Groß

-

gewesen

Ausführungen mit Span¬

für

die

Gesellschaft

a d e n hielt am 29 . März ihre Oberst z . D . Splinter erstattete im Februar verstorbenen Vor -

neu

Wirtschaftsgebiet

gaben vom E . S . Mittler

: '

' Das

Kolonial

öffentlichung sationsproblem

Kolonial u . Sohn

gewählt

.

aus

geboren

.

Komitee

Nach

einer

, war

dort

lange

Verhältnisse

Der im

zweite und

- stellt . Fischerei

der

die der

10

, in

.

.

Berlin

Er

gibt

denen

eine die

der

, der

Forstwirtschaft Francs

über

er

Pro¬ über

Land

wohnt die kurz

. und auf

,

die

nach

den

nach

der

des

untersucht

Ziffern

Millionen

5 Millionen

Francs

2 Millionen

die

Aufbau

695

Bergbau

und über

der ^

Ruppin gibt

aus der bringen ist .

Bewegung charakterisier

wirtschaftlichen

Getreide

beträgt , beim

zwar

, eingeteilt

über Raffen

und in

, und

das

Bevölkerung

Gewerbezweige

Ver¬ Koloni¬ zionisti¬

mit allen Gebieten

Betrachtungen Statistik

den

sich bei

tätig

man deutlich , die nur der Stelle vertraut

Gütererzeugung

Verlag

, kennt Land meines Wissens

sich auch auf diesen

Verfasser

Heraus¬ .

vorliegende

wirtschaftlich

Uebersicht der

behandelt

verschiedenen

Millionen

die

befaßte Daß er

eine Zusammenstellung werden die einzelnen

Gesamtwert

Produktion

Bei

.

Abschnitt

den

einzelnen

.Wert

Bewohner

zugleich Dabei

durch

verfügt , ersieht von Einzelheiten an Ort und

, bietet

Ortschaften

-Religion und Bevölkerung .

,

hat

Zeit er

geographischen

Bodens

der

-. verschiedenen

Landes

Kenntnis eine Fülle Verhältnissen

kurzen des

Komitee

junger Nationalökonom Anschauung . Er ist

nicht nyr als Landwirt , sondern blemen von Handel und Gewerbe

Gestaltung

Dr . A . Ruppin

wertvollen Beitrag zu einem wichtigen . Der Verfasser , -ein im Dienste der

stehender eigener

eine ganz besondere Arbeit . Sie enthält konnte , der mit den

Von

- Wirtschaftlichen , Berlin . 1907 .

- Wirtschaftliche

einen sehr geliefert

Kolonisation Syriens

Palästina

aus >-

Ersatz für die a . D . Wirkl .

Landrichter

mehr

Major

wieder

Syrien

schen -Leute

starker

, leider

über der

fünf große Vorträge veranstaltet . Der Kassenbericht wurde von Kauf¬ mann Joost , der Bericht über die Bücherei von Baurat Lauth erstattet . Bei der Ergänzungswahl des Vorstandes wurden die ausscheidenden

, daß schwer

Heldenkampf Deutsch -Ostafrikas " . — Im Rahmen der vaterländischen Abende sprach derselbe Redner in Naumburg vor zahlreicher Ver¬ sammlung über „ Der Frieden und die deutschen Kolonien " . — In der am 16 . März abgehaltenen Hauptversammlung der Abt . Bonn - Godes¬ berg

'

eines Abt .

:

Am 19 . und 20 . März sprach Dr . Karstedt unter großem Beifall in den Abt . L h ck und Marienburg

des

gestandenen

zu

und

Mitglieder

sämtlichen

Johann

Verdienste

in

Literatur .

unserer bereit

kurzen Ueberblick Vorkommnisse

,

hoher Genugtuung Entschädigung der

treu

Be¬

Pandsmitgliede Oberst z . D . Vanselow , der viele Jahre das Amt des Schriftführers verwaltet hatte , einen warmen Nachruf . Die Abteilung chat im vergangenen Winter eine rege Tätigkeit entfaltet und u. a.

brau¬

die Notwendigkeit Mitglieder der

Pioniere

gefolgt

seine



gewonnen worden Hauptversammlung den Jahresbericht

richtete die Abteilung Präsidenten : Mecklenburg Wiligrad .

erntete

ist ,

den „ Der

" hielt , wurde Abt . Baden ab . Der 2 . Vor¬

Bundesgenossen " - statt . An der Redner in lebendiger Schilderung

stark

Werbevorträge

für ,

entsprechend , auch für -die nächsten Monate weiteren Vortrügen , deren er schon 60 gehalten

sind . In beiden des Vortragenden nung

Redner

Vortrag über

. — Am 22 . März fand in des Kaufmanns Rudolf Jaeckel

und

sehr

.

brechts

zahl¬

Vortrages war Kreis wieder¬

Orient

Vorträgen

ausgesprochen

im

Abt . Magdeburg

Nachricht

diesen

80 farbige Zuhörern

richtiger Würdigung der Haben . Wir schließen

und senden Euerer Hoheit , stets , ehrerbietigste Dankesgrüße .

erfolgte

am

vor

Paul Darauf

berichtete

den

Lazarettverwaltung Bereitwilligkeit

in Bei¬

ihrer Vor¬

durch

gehaltenen Lichtbildervorträge - Januar , Februar und März

Aus¬

und Der

Frühjahr

Thema

zu

mit , die

Die

durch etwa fand bei den

Vortrages den Herrn

Die

, Geh . Abt .

Deutschlands allgemeinen

Dr . Karstedt

begrüßten Reichstag

".

Splinter

Albrecht

betreffend , in Not veranlaßt

Mitgliedes

Veranlassung

dem

und

Vorstandes seitherige

führer der Abt . L ö b a u Bürgerschullehrer ihm während der Kriegiszeit im dortigen

kurz

sehr gut besucht . — . v . Bockelmann einen

Dr . Karstedt über zahlreich vereinten

Gästen an den

bisherige wurde der

gewählt Vortrag

„ Indien

Vitzthum v . Eckstaedt . Sein An Sitzen geehrt . Die Vorstands 'wahl

Zuhörer

? " Der Erfolg des vor einem größeren

Johann

des

nebst ihren die Eingabe

z.

M a g d e b u r g über

Herzog

Grafen von den

der

des

.. Von der Bedeutung

hatte . Vortrag

13 . März

dem Vorträge , Kolonialbesitzes

Magdeburg Eure Hoheit

:

Reise , die

Kolonialbesitz am 31 . März

Hoheit

in

der

vor

Da

Nachruf zu widmen . — am 14 . März in der

Nichlmitgliedern 9 . März Prof

Oberst

mußte . Anläßlich Telegramm an

Abteilung

Wiederwahl des 1 . Vorsitzenden

hielt

über

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und

.

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über die großen Interessen kultureller Na tun , fanden

auch hielt

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westlichen Lichtbilder starken

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der

zum

wesentlich

eintraf

und

des Feldzuges würde durch

die

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Spitze

unseren türkischen Lichtbilder geleitete

Zahlenmaterial

„ Deutschland

der

Thema „ Bei wundervoller

einen warmherzigen Dr . Schrameier sprach

über

Besonders

besuchte

Interessen an seiner Zukunft " . Die , der durch eine Anzahl Lichtbilder und Leuten in Indien näher er¬

Sengel und

und von Schülern folgte mit regem

Lehr¬ Dar¬

gut

Naturverhältniffe

Sengel a . W . ein

der höheren Interesse den

sehr

Verkehrspolitik der Mittelmächte Interesse ausgenommen . — Tie am 22 . März ihre Hauptversammlung

.

ergab die storbenen

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Plantagendirektor

entgegen

seine

22 . März

D . K . G ., dem

Frauen Kapitänleut¬ vor dem Skagerrak

die

an

pazen denkG

.

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gerichtsdirektor Nienburg

reiches

Zeppelin

,

. der

a . S . einen

Interesse

am 8 . März deren Ausschußmitglied Wirtschaftskräfte der kriegführenden sehr gut besucht , u . a . auch von etwa

Betrachtungen

Ferdinand

. —

Ausführungen am 19 . März

Meerbusen

anschloß

Frauenbund

deutscher Hochseeschlacht

Abt . Halle

sitzende Landgerichtsdirektor die Tätigkeit des Vorstandes

Zu¬

Herr

dem

Lichtbilder

Beifall

der

, großes

deutung für mit lebhaftem Baden hielt

nachdem 500

in

wurde

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allgemeinen

16 . März

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seine fesselnden Prof . Schott

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Indien

fand

eine

früher und jetzt , und die deutschen Versammlung brachte dem Vortrag von Kunstwerken sowie von Land

ver¬

indischer

und

einen

Licht¬ leb¬

mit

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Insassen der dortigen der Abt . Westliche

. ein

hatte

alte

16 . März

sich

Abt . sowie

am

am

Beifall

„ England

eingeleitet Beifall

Genesungsheim

28 . Febr

über

Vortrag

reichen

von zahlreichen besucht . — In

den

gleichen

Flottenverein und dem nant a . D . van Bebber

anstaltete am 5 . März einen Vortrag des Prof . Dr . Rathgen „ Kolonialbe -fltz und Seegeltung " . — Den gleichen Vortrag hielt am 6 . März in Limburg und am 8 . März in Frankfurt Die

der

er¬

wundervollen wurden

Abt .

" , an

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spen¬

über

von Rednerin

Kolonialpolitik sprach

61

und hielt

fand

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Erörterung

die

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besonderes

landwirtschaftlichen

in

des

charak¬

kurz

Bedeutung

und

Arbeits¬

, die

Betriebes

es wird , und untersucht werden dergleichen und weise , Arbeitsgeräte der Geräten den primitiven zwischen sich der Wettbewerb gezeigt , wie . vollzieht Maschinen europäischen den und Landwirtschaft syrischen Industrie , »die für die europäische Ratschläge Verfasser der gibt Dabei den über ist das Kapitel interessant sind . Besonders Werte von hohem die deutschen , wobei Landwirtschaft in den syrischen Einfluß europäischen . gelangen zur Darstellung der Zionisten und die Tätigkeit Unsiedlungen der wobei die Ernte - und Bodenpreisv bilden Kapitel weiteres Ein sich an -etne schließt ; dem bringt Statistik eine umfangreiche Verfasser der Verhältnisse die rechtlichen und die Besteuerung über Uebersicht der Zweige die übrigen werden Abschnitt vierten . Im Landwirtschaft , im fünften , Bergbau und Fischerei , Jagd , das Forstwesen Urproduktion hieraus Auch . dargestellt eingehend Industrie syrische die Abschnitt . ent¬ Ratschläge brauchbare sehr Exporteur d eutsche der §ann und

Persuche ficht einer

aus

, namentlich

nehmen

Kapitel

zu

ziehenden

und Syriens den Außenhandel

die Handelspolitik über über Statistik großen

.

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die

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dem

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die

die

In

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kurzen

einer

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sowie HandelstäLigkeitz verschiedenen der und

, , Bank - und Münzwesen , Handelsmonopole ( Eingeborene Handelssormen dem mit sich Ruppin ) befaßt , Handelskammern Persicherungswesen , Eisenbahnlinien Wegenetze einzelnen die zeigt . ■‘ Er Verkehrswesen des .Ausdehnungspläne die zukünftigen sowie Entwickelung ihre und achten Im . Frachtsätzen ihren mit die Schissslinien und Vahnnetzes in Lebenshaltung von der Bild anschauliches ein sehr wird Abschnitt Ein¬ der Leben das namentlich gegeben , wobei Stadt und Dorf , die geborenen mittelversorgung Schließlich des keiten

gibt bet Verfasser Anhang Im der Zur Beurteilung Materialien

Das

Buch

darf

keines

Bibliothek

der

in

und Handelsverkehr dem sich mit den besten befaßt . Er darf Syrien und namentlich der Kolonialwirtschaft

. ‘ Hundert Kriegsgefangene : Einführung Begleitworte Mit F . v . Luschan . Von Reimer von Dietrich Verlag

Das

M ; Werk

vorliegende

Quar ' . ,

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eine zu

der aus¬

Ansätze

.

und Wie

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Gewerbetreibenden

, der

nach Export dem mit namentlich auf dem Gebiete Neuerscheinungen . werden zugerechnet des Orients I ö h l i n g e r . Otto

Struck . von Hermann Steinzeichnungen . Anthropologie der Grundzüge die in . Originalausnahmen nach 60 Textbildern Aus¬ drei In . Vohsen ) , Berlin ( Ernst

, jedes

: VorZngsausgabe 500 zeichnet , Preis gäbe , 2 A .

gaben

welche

von Ratschlägen noch eine Reihe MrSschaftsverhälinisse syrischen

es sich bei dem , der die weiteste

, handelt erwähnt Neuerscheinung

schon volle

und

kommen

Betracht

in

Zukunftsmöglich¬ Hebung die

die wirtschaftlichen für Maßnahmen

, wie welche

untersucht wird sind , Landes

Volkswirtschaft sind . .

syrischen zubauen

Lebens¬ . werden

, die Großstädten in den syrischen Verhältnisse dargestellt und Gesellschaftsleben , das geistige

das

vom

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, Preis Verlag

mit

des

seine . verdankt , übergibt Oesfentlichkeit der Mit¬ , v . Oppersdorf Grafen des Anregung einer Entstehung Radierer und Maler bekannten , der . den des " Reichstags glied ihm und gewann Gedankens des Ausführung zur Struck Hermann Zwecke seine für Künstler der dem Zur Aufnahme die Genehmigung , bunten der großen uns Typen erscheinenden interessant und geeignet , Döberitz , Wünsdors Guben von der in den Gefangenenlagern Schar . verschaffte Kriegsgefangenen a . O . befindlichen Frankfurt und , ist die int . verleiht Eigenart seine Werke vorliegenden dem Was , Wissenschaft und Kunst von Verbindung so seltene Gewände diesem Bilderwerke dem Prof . Dr . v . Luschan Anthropologe der indem Einführung

in

die

Grundzüge

der

Anthropologie

beigabt

.

Betrachtung der bei uns : beschleicht © ^ 01311 vor über ziehen , Auge unserem " , bk da vor „ Kriegsigefanigenen dieser der Charakteristische das , der Meisterstist von ;; Strucks festgehialten hat . • WH ■ getroffen wunderbar Typen einzelnen den in Kaffe ' ihren über uns Prof . Dr . v . Luschan wir , / was lesen Interesse Ein

nrerkwürdiges

Menschen ganze das uns , daß zeigt Er weiß . , zu sagen Ursprung , ur¬ - äußert Formen in seinen es sich auch geschlecht , . so verschieden ver Origsinailiaufnahmen Sechzig ist . Stammes eines sprünglich gleich¬ Wibm und » Ausführungen interessanten seine anscha 'ulichen - . dem lzundert der Ergänzung w -iffenschuftliche eine Wertvolle zeitig .. .Künstlers des /genialen geichnungen

&

ungünstigen der Hand , ihre abhalten nicht

, daß die vor die Wissenschlaft

Hamburg

).

XXIX

Band

Kolonialinstituts Co . 1916 .

Kriegsergebniffe aus Forschungen Bande fünften

vorliegenden dem In . sortzusetzen Gebiete kolonialem Kolonial¬ des Abhlandlungen ^aftlichen staatswissensch der . rechts - und ans 130 Seiten Handelskammer der Hamburger hat der Syndikus instituts auch , sondern zusammengestellt Bestimmungen die geltenden nur nicht allge¬ dem von besonders naturgemäß gilt Dies . verarbeitet kritisch ) ; aber Beschränkungen , Allgemeine , Rechtsauellen (Begriff Teil meinen trotz , bietet behandelt Gewerbe Teil , der die einzelnen auch der besondere der Ver¬ -und Kenntnis Praxis kolonialen abgehenden der dem Verfasser Für . Fingerzeige wertvolle manche Anschauung eigener aus , die die Schutz eine Disposition natürlich wäre Praktiker den kolonialen der Gründen die aus als . Zweckmäßiger behandelt Ganzes als 'gebiete , die uns bei jedem Gegenstände vorgezogene Systematik wissenschaftlichen , Kaut¬ , Spirituosen : Eisenbahn (beispielsweise Tätigkeit der gewerblichen . Mögen Zu überblicken ) nötigt , alle Schutzgebiete schuk , Presse , Heilkunde sein/ Lage in der wieder bald Verwaltungsbeamten kolonialen unsere hältnisse

Werke

derartige

der

in

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, Dr . Carl Peters Verlagsbuchhandlung

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auch " , besteht Weltpolitik „ Zur Buch erschienenes 1911 sein Wie verschiedenen von Aufsätzen Reihe einer ^ aus Peters Carl Werk dieses deutschen , dem innewohnt gemeinsame eine das aber , denen Inhalts Trotzdem . beizubringen Denkens weltpolitischen die Grundzüge Volke , ist erstrecken 20 Jahren von Zeitraum einen sich über die Arbeiten erkennbar klar Grundgedanke durchgeführte zäh und bewußt dieser , die Gesichtspunkte gewisser sich auch in dem Wiederholung äußert und werden . angefaßt Werse in origineller stets zwar wieder , und immer " , wie der österreichische Wiederholung der nackten Es ist das „ Prinzip Belehrung der Art diese gelegentlich Popper Joseph Schriftsteller deutsch -englische der selbst , daß sich von versteht Es hat . genannt Sicherheit vollkommenen der In spielt . Hauptrolle eine Gegensatz Ent¬ weiteren ihrer und Weltlage jeweiligen der Beurteilung der langatmige , die ohne Sehergabe da eine politische zeigt Peters wicklung macht , daß will , klar lernen und sehen jedem , der Beweisführung ist , seinem berufen keiner wie Kolonialpolitiker deutsche große der , stimmen es nur muß Traurig zu lehren . Weltpolitik Volke wurde . verwertet amtlich mehr nicht seit 20 Jahren diese Kraft Manne diesem Gottes , daß Gnadengeschenk ist es ein Immerhin in so und so überzeugend Gedanken ward , seine verliehen die Gabe bewußter oftmaliger , daß zu bringen Ausdruck zum Sprache schöner Deutsche jeder Trotz zum Unberufener Irreführung unbewußter und , empfehlen jedem nur kann Ich vermag zu bilden sich weltpolitisch " zu ver¬ Weltkrieg „ Zum " und Weltpolitik „ Zur sich in die Werke ersterem In . bei sich zu führen Brevier sie als politisches und tiefen vorbei " „ An Südwest Aufsatz geschmähten viel ich den seinerzeit nenne im während , Urteils unerschrockenen charaktervollen Muster als daß

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. 4

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Verkehr beziffert Gesamt¬ die auf

beim und Francs je 30 Millionen Handwerk und Industrie Auslande vom . Die Geldzuwendungen Francs 55 Millionen eine ergibt . Das Francs 50 Millionen auf rund der Verfasser Verteilung die Auch . Francs Millionen 882 von summe . angegeben wird des Landes Distrikte einzelnen

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.

Wort dem mit so viel wird uns Bei der Begriff von Leuten , denen und häufig »könnten Arbeit Fonckschen der Aus ist . die Triebkräfte in der Tat sehen , wie stark für

eine

koloniale

Vergrößerung

Zwingende lassen , welche eintreten überseeischen der Berücksichtigung — im Arbeit . Foncks Major beitragen/ dazu — wird schrieben weltpolitische liegende Beschränktheit Verbreitung weiteste So sei dem Heft

herumgeworfen Weltpolitik verschlossener ein ewig Welt „ Politiker und Politiker Kolonialleute .sind , die uns

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vorzugsweisen zur Notwendigkeiten . drängen im Friedensschluß Länder ge¬ glänzend und anregend übrigen politischen der mit das ^ im Kampf zu stärken Begreifen und Sehen . steht Kar ! gewünscht

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erscheint zunächst in vierwöchigen Zwischenräumen im. Umsauge von 16 Seiten .

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Zcitur g « uer t - eitllch , bis auf weiteres unter , durch die Geschäftsstelle Streifband der Gesellschaft . Der Wechsel des Aufenthaltsortes oder der Wohnung ist der Geschäftsstelle Berlin 0/35 , Am Karlsbad 10, umgehend anznzeigen . Beitrittserklärungen znr DcutTd )cu Kolonialgerellschas 1 nimmt deren Geschäftsstelle und an Orten , wo eine Abteilung der Gesellschaft . besteht , der Abteilungsvorstand entgegen . ^ « l resbeitrag : In Deutschland , seinen Kolonien und Oesterreich - Ungarn 6 Ll, in den übrigen Ländern 8 3J. Dazu tritt ein von den Abteilungen erhobener , nicht an allen Lrten gleicher Zuschlag ll bis 4 M). In den Kolonien wird meist ein höherer Zuschlag erhoben . — 9! ichtnritglieder beziehen die Zeituug dureh die Post oder im Buchhandel . Leziigspreis jährlich : in Deutschland , dessen Kolonien und in . Oesterreich - Ungarn 8 Ll , in den anderen Ländern . 10 31. Einzelne Nnmrnern gegen vorherige Eiusendnrrg von2I Pf . drrreh die Geschäftsstelle der Gesellschast . 81 ! einige Auzeigeuaunahme durch Rudolf Mosse , Berlin 8LV 19 , Breslau . Dresden , Düsseldorf , Frankfurt a . M ., Hamburg , Köln a . Nh ., Leipzig . Magdeburg , Mannheim , Alünchen , Nr ' rnberg , S traszbnrg i . Elf ., Stuttgart , Prag , Wien , Warschau , Basel , Zürich . Preis für die 4 gespaltene Nonpareillezeile 60 Pf .

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das

Cromwell es . daß

, Memoiren zürn

ge¬ Frank¬ eines

gchorMnen K .

papaoloa . Sin ■frkdenabiid . Von

H

. Sawade

.

Es ist Dienstag vormittag . Für die letzte Schulstunde habe . ich die Schüler meiner deutsch - samoanischen Eingeborenenschule in dem größten der vier K 'laffenräume Zusammenkommenlassen . Die eingeborenen Hilfslehrer sind von mir bereits dahin ver¬ ständigt , daß wir morgen in aller Frühe einen Schulausflug nach Papaoloa machen Mollen . Mud nun stehen die Kinder , die kleinen und auch die schön über das zweite Jahrzehnt hinaus¬ gehenden , bärtigen , mit leuchtenden Augen , erwartungsvoll der Besprechung harrend , die nun zuvor erst stattfinden muß . Zuerst ist die Bekleidungsfrage zu regeln . Darüber ist nicht hinwegzukommen , /jo eigenartig es auch klingt . Die Jungen sind es so gewöhnt , daß ihr weißer Lehrer sich stets , erst recht aber bei besonderen Anlässen , um ihre Kleidung kümmert , daß heißt , mancherlei Kleidungsstücke , die Samoas Söhne in ihrer durch ihre früheren englischen Lehrer anerzogenen Eitelkeit gar zu gern tragen , nicht duldet . Es wird bestimmt , daß der Ober¬ körper nackt zu halten und der Unterkörper mit einem reinen Lavalava , einem Hüfttuch , zu bekleiden ist . Zuerst darob all¬ gemeine Enttäuschung ; denn so mancher von ihnen hatte sich schon in Anbetracht der doch dazu vorzüglichen Gelegenheit in der Jacke eines ehemaligen deutschen oder amerikanischen Matrosen , oder gar in einem so steif wie möglich gestärkten weißen europäischen Anzug daherstolzieren sehen , züm Neide seiner weniger mit derartigen Schmuckstücken begüterten Nach¬ barn . Doch ein kurzes Jnslächerlicheziehen der Bekleidungs¬ angelegenheit und ein Hinweis darauf , daß nach deutscher Auf¬ fassung Samoaner unter allen Umständen Samoaner bleiben sollen , und diese sich daher auch als solche kleiden müßten , bringt mir ihre Einsicht und läßt sie ihren Kummer bald vergessen . Aber eine übereinstimmende Farbe der Hüfttücher , die sie in

77

ihren Hütten in allen nur möglichen Mustern vorrätig haben , muß noch festgesetzt werden ; davon sind sie nicht abzubringen . Wir einigen uns schließlich auf blau . Auch wollen sie durchaus ein schwarzweißrotes Band als Schärpe über den nackten Ober¬ körper tragen . Auch dem stimme ich zu . Dann kommt die Essensfrage . Wir werden erst am späten Nachmittag wieder zurückkehren , darum muß sich jeder , ent¬ sprechend dem immerwährenden , unvergleichlichen Appetit unserer Naturkinder , reichlich mit Nahrung versehen . Es wird angeordnet , daß zur Mitnahme derselben sich im Laufe des Nachmittags ein jeder einen Samoakorb haus einem winzigen Palmenblätte geflochten ) zu beschaffen habe , und daß die größe¬ ren Jungen familienweise für die kleineren in dieser Weise sor¬ gen sollen . Da fragt mich einer der lieben Kerlchen , ob er für mich auch etwas zu ' essen mitbringen solle . Und ehe ich daraus antworten kann , erschallt durch ' die ganze Klaffe , nur eine ' Stimme : „ Ich auch ! Ich auch ! Wir bringen alle für dich etwas Gutes zu essen mit ! " Mit der Anordnung , daß morgen früh um O5 Uhr jeder auf dem Schulplatze zu sein hak , sind die Jungen für heute entlassen ; doch gehen sie erst jubelnd auseinander , nachdem sie noch ein Hach auf unseren Kaiser ausgebracht haben . Daß tun sie stets bei für sie großen Ereignissen ganz unaufgefordert . Es ist ihnen ' dies scheinbar die geeignetste Form , den Gipfelpunkt ihrer freu¬ digsten Stimmung zum Ausdruck zu bringen . Nur noch eine kurze Besprechung mit den eingeborenen - Lehrern , dann wende auch ich mich zum Heimgang . So ganz einfach ist dies vorerst aber noch nicht ! Wenigstens 50 Jungen umdrängen mich draußen noch einmal . Allerlei Fragen haben sie noch zu stellen , die sich alle auf das morgige große Ereignis beziehen und ohne deren Beantwortung so manches kleine und große Samoaherz eine ziemlich unruhige Nacht verleben würde . ' Bor allem : Wer soll die Schulsahnen tragen ? Nein , so etwas aber ! Wie ich das auch vergessen konnte ! Das war ja doch eigentlich die Hauptsache mit ! Zwar sind ftdubiae . Jungen für allerlei Anlässe zu Trägern der vier Klaffenfahnen bestimmt , aber ebner von ihnen ist .seit einigen Wochen krank/ und ein anderer wurde neulich wegen grober Ungebühr aus der Schule entlassen . Etwa 40 Mann melden sich als Ersatz für , diesen sehr begehrten Posten , und zwei von ihnen find bald . aus¬ gewählt . Am Nachmittag desselben Tages wimmelten meine Jungen , dann in den deutschen Geschäften Apias umher . Die begehr testen Artikel waren schwarz weiß rote Schärpenbänder , blaue Hüfttücher , Büchsenfleisch und Weißbrot . Nicht nur äußeren Putz liebt der Samoaner , sondern auch die Magenfrage pflegt er bei besonderen Anlässen in einer vom Althergebrachten etwas abweichenden Weise zu regeln . In aller Frühe des nächsten Morgens , als der Tag eben erst grau zu dämmern beginnt , höre ich unter den Fenstern meiner Wohnung schon eifriges Geflüster . Es sind die Trommler und Flöter , die die Trommeln und den Tamborstab heraushaben möchten , um so schon vor der festgesetzten Zeit in den Dörfern ein wenig Radau machen zu können . Schließlich hören sie wohl auf die Verständigeren unter ihnen und ziehen wieder ab . Punkt 145 Uhr ist auf dem Schulplatz alles zur Stelle . Mit einem lauten , fröhlichen „ Guten Morgen " begrüßen sie mich . Klaffenweise wird in einenn Gliede angetreten und _ kurze Musterung gehalten . Prachtvoll sehen sie aus , Fiese jungen , frischen , ebenmäßig gebauten Gestalten , - und bei ihrem Anblick kommt mir immer wieder der Gedanke , daß unsere wichtigste und schönste Aufgabe diesem herrlichen Völkchen gegenüber darin liegen much es vor den meist so üblen Folgen der Kultur , die den Untergang so manches Jnselvolkes herbeigesuhrt haben , mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln zu schützen . Einige kurze , militärische Kommandos , die selbst von den Kleinsten in deutscher Sprache schon verstanden werden , brin . gen die Fahnenträger und die Musikkapelle an ihren Platz und den ganzen Zug in marschfähige Ordnung . Das Zeichen zum Abmarsch ist gegeben , und mit frischem , fröhlichem Gesang : „ Hinaus in die Ferne , mit lautem Hörnerklang " , den etwa 300 junge Samoakehlen in die würzige , wunderbar kühle Morgen¬ luft hinausschmettern , von reinem Flötenklang und exakt ge¬ schultem Trommelschlag begleitet , marschieren wir unter sich leise wiegenden Palmen dahin , unserm Ziele , Papaoloa ent¬ gegen . Noch ahnt die langsam erwachende Natur die ausgehende Sonne erst . Die Berge find von dünnen Nebelschwaden , riesi¬ gen Spinnenweben gleich , umwoben , und in den Tälern liegt ein graublaues Dämmern , das einen in der erfrischenden Kühle anmutet , als wandele man in blau erleuchteten Grotten dahin .

78

D

, in

fernab mus

hat

unbekannten

sich

daß er diese , aber artiges /

.

leben den

Tausende

gefiederten

von

unserer

über

.

gen

alten

tief

in

Blüten

sich

in

Unser

weißen

und

links bis

Berg der

Vaistganofluß

den

Papaoloa

recht

; und

gelöst

so

Aus

blank

und

erschallenden

Wasser

, ihren

trächtlich von wie

und

frei

es der Antwort

meinen

Wozu

jagen

, wie

sie

sie

der

nach unter

dann

zu

ihrem willkommen über die ihren Freudengeheul wohl

auch

diesen

nicht

durch Beziehung

art der

ihre

daß

zu

wieder

staunlicher

Ausdauer

sprungselsen in das kalte

, und , frische

nirgends fälschtester Nach gelassene

schöner

, in

' an

aufzuweisen

Erdenfreuden dreistündiger Völkchen

hat

ist

haben

der in Londoner

reinster

bewegen

Wasserspiele

und

Kinder

und

mit den

und

, ihren

ist

Mundvorräten

Ich

, erfreue

das

gehen

deutsche möglich

an

meinem

zu

erhalten

.

die

Mädchen

fröhlichem

Sang

aus

Schul¬

dem

Erleben

so

,

könnten Güter

Auch

des

Tages

.

entlassen

eine

,

selbst

mich

hänge

Mit

Kinder

es

große

Menge

Schule bei ' mir ist , ihnen allen

von

ein , daß gerecht

es zu

an

den

. Sein Name Erschließung

zerstörte

der

!

Krieg

Spring

Folgen

*f

einer

»

ist eng Deutsch

Expedition

nach des Leiters Tod an dem mißglückten

,

zugeteilt

teil , den Viktoria

später - See

-

der .

führte in auf

ersten Unter¬

Zunächst

er

diese

1892

dieser Eigenschaft das Ouikuru des

Tom kehrte

duat *ct Kernsbelm



er

der

verbunden

selbständig und nahm Sturm Schwesingers

bekannten Sike in Tabora Nach kurzer Tätigkeit am Heimat zurück .

,

hatte

mit der Periode - Ostafrikas , ,

, die Kapitän

Krankheit

zugezogen

Antisklavereikomitees

Hochstetterschen

13 .

Firma

April

ist

Hernsheim

hatte

er

kennen

u .

Anfang

der , die

gelernt

Geschichte Südseehandels

der

verkörperte

. Stück

" In ihn

Cie . ,

siebziger

.

Prince . erledigte er dann in die

*

-f

der

Begründer

Ursprünglich

Jahre

das

,

,

Hernsheim gestorben

. wurden . Was

deutschen bedeutet

ein . an

Eduard

später

wnd , führenden Firma zusammen begründete

die

Inseln

' Tätigkeitsgebiet , die er die Firma

Südseebesitzungen ist bekannt

deutscher

. seiner Firma . weiterleben

mit

der der

seinem und ihr

genug

berühmten Franz in der

und des " deutschen . Der Verstorbene und

' Tätigkeit

ihrer

,

Südsee

Bruder Wirken

. Kolonialgeschichte und

der

Seemann

-

lieber

wird

das

Kotomalaiisgabe der Kriegezeitung der feftung Borkum . Hauptmann " , bringt zeitung trägen

von

Paul er¬

O . Jöhlinger

Rohrbach

hübsch Verlag

, der Lange Schriftleiter der „ Borkumer soeben eine Kolonialsondernümmer ,

illustrierte ( Unteroffizier

Frau

; Dr

. Karstedt

Frobenius

Ausgabe Brauer

, , C . Wistich und

ist zum Preis ) zu beziehen

, B . v . Brandt

änderen von

Kriegs mit Bei¬ . .

heraus 20

, Die

Pfennig

vom

.

Ab¬ hinab wohl

unver¬ das

Arbeit

so

und Eigen¬

Gesellschaft

weit .

wieder

, die

Kriegsdienst

des

seetradition Andenken

Zuges

und Schwesterlein Bild , wie es die Natur Bild

die ihnen

des

trotz der

.

die

Tage die nicht

verstarb

militärischen

Arm

Ende Abge¬

,

trotz

gesittet

.

Stunde

Ansprache

Zukunftsreiche

4 . Mai

im

der

Mrdie gefangenen fiMweftafrikamfcben Offiziere .

. zu

diese

Am sich

nichts

, und

und Lehren

fröhliche

, ein

wegen

so

be¬

durchaus un¬ Bilder reinsten Tage ; beobachten

Wiederholung

unausgesetzter endlich

Zeit anderen Einige

bekommt

erhalten

die

für

doch

und

angetreten

, sind

unter man

chs wohl erreichen hohen und schönen

einer

nächsten

ins

die stark widersinnigen ) sich noch viel von ihrer

Brüderlein Es ist ein

der

kommt sie , wie

respektieren

eingruppieren nach

kurzer

unter

ganze

anerziehen

Gesilde

unermüdlicher ersteigt

am .

Samoaner

paradiesischen recht fragwürdigen

springen Naß .

sie hinab

längere

hören

Prüderie

und ihrem schönen Naturleben Südsee geblieben sind . ' Immer

aus Scharen Haar

das

Zug

stürzen

sind

Natürlichkeit

Heimweg

wir

nach

nehmungen

los¬

jauchzend

, schießen

der

zusammenfaßt

Laufe

wir seine

neue

Streitfall

Jugend

größerer

ins , sich Wasser mit Jauchzern

Faobaumes

der

unverfälschter

den

leutnant Spring umfangreichen

kommt

Urwaldgebieten Mit fliegendem

, so

unsere

denke besonders Bekleidungslehren

Samoa

zu mir ans User , meine nachträg¬ Verweilen . einzuholen Ich heiße uni > gebe in launigen Worten Brüdern bereitete Ueberraschung der ganzen braunen , wie Schar

Kindern

, daß

in

der

in

schuf

gewaltigen wie

. Aufs

, aber

f^ apltsnleutnant

hinab

durchschwimmen

oft

in

Ausnahmegesuchen Raummangels . werden

.

, in

Hüfttücher

stürmen

eines

. Doch

Erde

noch

,

Felsen

wir

Mission ( ich unnatürlichen

die

Lehrers

nach , Völkchen

und

Auch

höchsten

und

Gott

Meer

weißen

.

den

ist ,

, die predigen ihren Enrpfindungen find ? ' Kann man doch derartige an Apias Meeresstrande alle

der Kultur mancher

das

ihres

Kör¬

fühlbar

zur fast

auf

ausgelassen kann

in

Energie

hinab erfüllend

- und

Zank und

wünschen

wird

einmal Im

Kein

werden ausgeschüttet

Mit

wieder

Büchsen¬

Jungen reichlich Schwestern und

senkrecht

so .

nur

langen

an

noch

kristallklare

kopfüber

Wasser

sich

platze

selber

Lebensregeln verständlich Naturlebens danken

das

.

und

Klang

fast

abwechselnd , die Lust

Spielen

4 Uhr

müssen

Natur

Schöpfer

,

Schatten

, reiner

und

herrliche

!

munteren

längst

Naturkinder

Da

angrenzenden Samoamädchen

im

den

die ihren

größere

recht

Wasserspiele

, wild

Nähe

liege

Um

Samoas hinab

sind

?

die

durchwehter felsigem Saume

stürzt

einfachen die

sie

Wind

, wie

, wie

daß

fallen

, Ba¬

und

Wildvögeln

durch

gerade

400 Kinder und balgend

Fröhlich

Naturkindern

freier

,

Jungen

Erweiterung

dies

Freude .

vor

inzwischen

und aus¬

Brotfrüchte

Reste

den

Strahlen

ihre

haben mit

5

hinab¬

sich

Wasserfälle

Blitzschnell

sie

von

Kakao¬

jetzt

die

dessen

Höhe

Augen

steigen

Papaoloa .

,

kühler

hat

ihre scheint

ihre

Weißbrot

übriggebliebenen Felsen

sich

Lieblingsgedanken diesem prächtigen

Ueber

die

wir

Zug

Kinder vom kühle . Wasser

Becken

Freude . Ein

.

Die

Jungen

Bananenblättern

sie essen

Voraussicht nun redlich

auf

hat

nehmen

seinem

wunderbar

sehen ist , und kommen schließlich Fischottern wieder zum Vorschein

sandte von ihnerr liche Einwilligung sie ohne weiteres

mit

wenige Minuten , hellklingendes

, den

Freudenjauchzern

große

meiner Ausdruck

.

Ausdruck

Brüdern

ihnen zu spielende

7 Meter

der

rein

laut

,

durch

, und

grottenartige

den gegenüberliegenden kleiner und größerer und

wir

prächtigsten

Glückseligkeit

ich

vor

, und Südseehimmel , ein Bild unauslösch¬

Abhanges

bewahrt

froh

, traue

und

Palmenbeständen

Sprüngen

der

.

springen ihre fröhlichen das hochaufspritzende Doch

deren

Punkt

Apia

ordnungsmäßige

Kühle .

zum

viel¬

, in

. und

haben

von

zerlegen und

In weiser und teilen

, denn

ihnen

Welch ein Genuß ! Unten im Tale

friedliche

entgegen

des

Der

eine

köstliche bietet

völlige

so

Tiefe

, bildet

es stets eine leider niemals

hier

.

, freudigen

in

mit

.

Kindern

Urwaldriesen Gestalt

säuberlich

Tarowurzeln

urwüchsigster

Boden

ist

höchsten .

, und nur noch Ein gleichmäßiges

uns

einen

senkrecht

Die

das

. Herrlicher , von erfrischendem Wald nimmt uns auf ,' an

hinunter

und

den

uns um Schönheit

marschieren

.

wilden

schattenreicher

Wasser

der

heraus

; in

mächti¬

Der

Fein

sich jubelnd an , jagend haschend

-

tönt

aus

uns

aufgelöst

jetzt

herrlichen

abbiegend

weht

Lust

.

Rauschen

, zu

gepflegten Weg vor¬

Schmetterlinge

der heitere/blaue , gewaltige Meer

eines Amerikaners zu unserm Ziel

gewaltiges eilen

seinen

Lebens

Nach

hat

, liegt

schwebt das weite

lichen/ewigen

.

bedeckt

leuchtende

Weg

Füßen

Strand

pflanzung sind es

Teppich

. erreicht Wir schauen dieser unbeschreiblichen

ausgespannt ihm atmet

den

Wurzeln

haben

in

Sonne

gemacht alle

, mit

alter

gesammelt Die

.

tummeln

unseren

gut unser

Orchideen

Farben

ben

in

über

balkenstarken

geschlagen

blühenden

allen

An führt

ihre

, buntfarbigen

ansteigender

vor

.

noch

Schatten Tischtücher

Spielgefährtinnen

den zu

fallen

Urwaldgebiete , die

Abhänge

und

Käser

unserm Ziel der Anblick

Wind

unberührte

prächtigen Farnen

schillernde

ihm vor

der Zikaden Kakaopflanzungen

der

maje¬

Horizont beginnt

, und

. und

fleisch dazu mitgenommen

,

gebadet

Eingeborenenjugend , gurrend

bestanden

Gestein

gestaltigen

am Tropenwelt

. Im

nanen

In

SRr .

.

g

ihre

gebreitet

Fremd¬

.

tut

Mädchen

.

Golde

hervor

lonialzsit

zusprechen ,

gewöhnt

Urwaldbewohnern

, klagend

kommen

einem

Lebensspenderin , und die

Zirpen

Waldriesen

das

gleicht

fast

das - und

Dahinter

im

dahinmarschierenden

, singend

ertönt - , Kaffee

wie ihnen

,IC o

Organis¬

als etwas säst sich aufnimmt

in

aus

Unser

Sonnenhitze

, und

Nebel

die Ozeans

ein , pfeifend

hinweg , Palmen

und

Bergesspitzen

Pracht entsteigt des gewaltigen

Gesang

mit

der

höchsten

.

Gebieten

Sonnenglanz

zerfliegt

die

stätischer Fluten

an

Morgendämmerstimmung unvergleichlich Köstliches

Allmählich

tauchen

heimlichen

so sehr

Lsche

e ii

aus¬ zn -

die

Vor einigen Leser , die

denken

.

Den/

, richtete ich an dieser Stelle einen . -Qfft &iere -. in ' ^ ü ^ beftafri deutschen

Monaten gefangenen Aufruf

ist

dankenswerterweise

in

großem

Aufruf ^ a zu

Umfang

an be¬

durch

917

Deutsche

Aolsuialzeituug

endung von .' Büchern , Tabak usw . entsprochen . Eine Reihe von Geld iträgen konnten zur Ergänzung der Nakuralsendungen verwandt erden . Der Lagerälteste , Hauptmann Rothmaler , schreibt mir , daß e Spenden um so mehr begrüßt wurden, al § sie gerade zu Weih rchten eintrasen . Wie mir m i t g e i l t wird , b e steht n o ch e i t e r h i n B e d a r f n a m c n tlich n a ch Tabak , B ü ch e r n nd Wüsche . Ich inende mich deshalb - nochmals an die Leser mit x Bitte

, die

in

Afrika

weilenden

Gefangenen

Pakete sind zu adressieren .-: Kauptrnarni

nicht

vergessen

31 . März wurde des Vorstandes

Protectorate via

Camp South

!

England

. West

79

der Jahresbericht . vorgenommen

Die

für 1916/17 erstattet und Abt ., die im Berichtsjahr

die Wahl aus ihr

Lbjähriges Bestehen Zurückblicken konnte , hat sich ein neues Kolonial¬ herrn , in dem errichtet sich die Mitglieder allwöchentlich Montags ein¬ finden . Während 2 Mitglieder , davon eins durch Tod , im Berichts¬ jahr ausgeschieden sind , war es möglich , der Abt . 8 -neue Mitglieder . — Die Abt . Kiel zuzuführen hielt am 2 . April ihre Hauptversamm¬ lung ab , in der beschlossen wurde , wiederum wie im Vorjahr den Be¬ trag von 300 M für die „ Herzog Johann Albrecht - Spende " zu bewilligen . — Die Abt . M i l t e n b e r g hat am 4 . April einen patriotischen Abend , der veranstaltet sich eines zahlreichen Besuches . ersreute Der Vor¬ sitzende der Abt ., Oberförster Thy -en , Direktor der Kolonial - und Forst¬ schule , hielt einen Vortrag über die Notwendigkeit deutschen Kolonial¬ besitzes , dem sich die Vorführung von wundervollen , aus Lichtbildern dm schönsten Punkten unserer lvestasrikanischeu , namentlich Kolonien aus den Pflanzungen mit ihren wertvollen , anschloß . Der Produkten Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall . — Der aufgenommen Schrift¬ führer der Abt . Löbau , Bürgerschullehrer , hielt Herrmann am 13 . April in der Volksbildungsstätte „ Denidze " in S e i f h e n n e r s d o r f einen Vortrag über : „ Ostasrika , Deutschlands letzte , größte und schönste , Kolonie , " der von etwa 350 bis 400 Personen besucht war und mit reichem Beifall aufgenommen wurde . — Am 20 . April hielt die Abt . Ausbach ihre ab . Nach der Neuwahl Jahresversammlung des Vor¬ standes , bei der die bisherigen Mitglieder fast ausnahmslos wieder¬ gewählt , hielt wurden a . D . Geh . chüstizrat Universttätsprosessor Dr . Zorn einen Vortrag über die Zukunft des deutschen , Kolonialreiches der allgemeinen Beifall fand . — In der Abt . - Leipzig fand am 23 . April ein Vortrag der Frau Hariklein - Foelsch Karopulos über : „ Das alte und neue ''Griechenland " statt , lieber das gleiche Thema sprach Rednerin am 24 . und 25 . April in den Abt . A u e und L i ch t e n st e i n - C a l l n b erg . Rednerin verstand es , durch _ihre Persönlichkeit und durch die warmherzige , verständnisvolle Art ihres Vortrags sich die Herzen ihrer Zuhörer zu gewinnen . Der fesselnde Vortrag erregte größtes . Auch die Lichtbilder Interesse zeichneten sich durch , Schönheit Klarheit und Farbenpracht aus . — Aus dem Jahres¬ bericht der Abt . Rostock geht insbesondere hervor , daß der Abt . von einem verstorbenen Mitgliede der Betrag von 1000 M Zugunsten not leidender Kolonisten testamentarisch vermacht worden ist . Die Abt . hat diesen Betrag der „ Herzog Johann - Lpende " überwiesen Albrecht . — Die Abt . L u d w i g s h a f e n , die am . 2 . Dezember v . I . ihr 25jähriges Stiftungsfest begehen konnte , hat ihren Bericht für 1916 er¬ stattet . Ihre Haupttätigkeit hat sie der Fürsorge der Ansiedler¬ familien aus unseren Kolonien . Die Abt . hat zugunsten zugewandt der „ Herzog Johann Albrecht - Spende " einen Vortrag des Fräulein Willich und ferner einen Wohltätigkeitsabend veranstaltet und außerdem durch , Verteilung Rundschreiben von Aufrufen usw . weite Kreise zur Zeich¬ nung freiwilliger Spenden . angeregt Das .der Endergebnis Samm¬ lung ergab 2345 ,20 M . Aus Anlaß des 25 jährigen Bestehens wurde ein Jubiläums - und Werbesonds , für errichtet den 1030 M sofort ge¬ zeichnet worden sind . Auch die Koloniale Nähstube hat , wie bereits früher , wiederum mitgeteilt eine rege Tätigkeit , so daß dem entwickelt Kolonialen Hilfsausschuß am 20 . Dezember 212 Gegenstände zur , Ver¬ teilung an bedürftige Ansiedlerkinder übersandt werden konnten .

Rothmaler Swakopmund

Military

Zu

.

Africa

.

Auf jeder Adresse m u ß stehen : Enthält keine schriftlichen Mit ilungen ( in lateinischen Buchstaben !) . Nur >u n g e b u n d e n -e Bücher nden , die keinerlei Bezug auf den Krieg haben ! Anderes verfällt dem ensor ! Keine Zeitungen a l s P a ck st o f f b e n u tz e n ! Briese sind unter derselben Adresse durch das Internationale Frie arsbureau in Bern zu senden . Zwei internationale Antwortpostscheine , e am Postschalter zu haben sind , beifügen ! Dr . K a r st e d t .

Ms äen Ab'trÄungM » Die Abt . Frankfurt a . M . hat ihren Jahresbericht für 1916 , aus wausgegeben dem , daß hervorgeht die Abt . im Berichtsjahre Vortrüge veranstaltet hat , unter denen besonders ein öffentlicher Vor ag des Staatssekretärs Dr . Sols über : „ Die Lehren des Weltkrieges :r Deutschlands " erwähnt Kolonialpolitik sei . Ferner fanden 3 Ko mialabende stalkg ^ bei denen den Mitgliedern Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch über koloniale Fragen gegeben wurde . Die Abt . it durch Tod , Fortzug und andere Umstände 37 Mitglieder , verloren doch einige neue Mitglieder , so daß am gewonnen Schlüsse des Be chtsjahres die Zahl der ordentlichen Mitglieder 456 und die der aßerordentlichen 28 betrug . Besonders erwähnt sei noch daß die Abt . ne rege Tätigkeit in der Richtung entwickelt hat , Nachrichten der in nseren Kolonien und in feindlichen Ländern internierten Deutschen n ihre Angehörigen zu vermitteln . Auch der Fürsorge für die durch m Kolonialen Hilfsausschuß unterstützten Frauen und Kinder ilonialer Landsleute hat sie ' ihre besondere Aufmerksamkeit . zugewandt - Die Abt . Ulm veranstaltete gemeinsam mit dem Flottenverein am 1/März einen Vortrag des Admiral z . D . v . Grapow über : „ Die reiheit der Meere nach dem Kriege und ihr Zusammenhang mit zu lnstiger Koloniälpolitik und ." Seegeltung Die Ausführungen des -edners fanden den lebhaften Beifall der zahlreich erschienenen Zw örer . — In der Jahresversammlung der Abt . Neustadt a . H . am

Die Deutsche Kolvnialzettnng erscheint zunächst in vierlvüchigen Zwischenräumen im Umfange von 16 Seiten . _ . der Deutschen KalouialaeseUschast t-rlwUc » die Leitung u »rent < elllich , bis auf weiteres unter Streifband , durch die Geschäftsstelle der Gesellschaft . Ter Wechsel des Aufenthaltsortes oder der Wohnung ist der Geschäftsstelle Berlin W 35 , Am Karlsbad l0 . umgehend anzuzeigen . >eitrittser ? läruugen zur Deutschen St olonialgcsellschast n -nnut deren Geschäftsstelle und an Orlen , wo eine Abteilung der Gesellschaft besteht , der Abteilrrngsvorstand entgegen , ahrcsbeitrag : In Deutschland , seinen Kolonien und Oesterreich -Ungarn 6 M, in den übrigen Ländern 8 M. Dazu tritt ein von den Abteilungen erhobener , nicht an allen irini gleicher Zuschlag (1 bis 4 M). In den Kolonien wird meist ein höherer Zuschlag erhoben . — Nichtmitglicder beziehen die Zeitung durch die Post oder im Buchhandel , lezugspreis jährlich : in Deutschland , dessen Kolonien imb in Oe sterre ich- Ungarn 8 ZI, in den anderen Ländern 10 31. Einzelne Nummern gegen vorherige Einsendung von 20 sts. durch die Geschäfts stelle der Gesellschaft . steinige Anzeigeirannahme durch Rudolf Mosse , Berlin 63V 19, Breslau , Dresden , Düsseldorf , Frankfurt a . M ., Hamburg , Köln a . Nh ., Leipzig - Ntagdeburg , Mannheim , München , Nürnberg . Straftbnrg i . Elf ., Stuttgart , Prag , Wien . Warschatl , Basel , Zürich . Preis für die 4gespaltene Nvnpareillezeile60 Ps . ie Mitglieder

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MEpWMKAKtt Yorzugspreisliste ' 1 gratis , aul Kohl , G . m . b . H . , Chemnitz Ko .

für die Krieger im Felde ! für

die

Verwundeten

in

der

!

Rekonvaleszenz

ohne Zümcz zur allg

Stärkung * f mm

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Deuts ch >e n Auslands - Museums , Stuttgart , Gründungsversamm lung des . 10 . Januar 1917 . 8o . Ergebnisse der 2 . Deutschen Zentral - Asrika - Expedition 1910/11 unt . Führ . Adolf Friedrichs , Herz . z . Mecklbg . Bd . 1 : Zoologie , Lsg . 12 : Lepidoptera . Leipzig : Klinkhardt Sc Biermann 1917 . 4 ° . Preis 5 M. Ethnobötany o I theTewa .Indians . By W . W . Robbins . J . P . Harrigton and Barbara Freire - Marreco . Washington : Gov .-Print - Off . 1916 . (XII , 124 S .) 8 °. — Bureau of American Ethnology Bull . 53 . Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst vom 5 . Dez . 1916 . M . Aussührungsbest . Hrsg , von Dr . jut . G . Baum . Lsg . 1 , 2 . Stuttgart : Heß . 4917 . 2 Hefte . 8 ° . Preis pro Heft 1 M. Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst dipl .flat . Jahrbuch . 164 . Jahrg . 1917 . Gotha : Perthes . 1917 . (XXIV , ' 1158 S .) 8 ° . Preis 12 M . Harms , Prof . Bernhard : Das Königliche Institut für Seeverkehr und Weltwirtschäst an der Unrv . Kiel , Kaiser - Wilhelm - Stiftung . 80 . Heuert , Ferdinand : Was der deutsche Kaufmann und Unter¬ nehmer über die Türkei wissen soll . München : Lindauersche Buchh . 1917 . ( 96 S .) 8 «. Preis 1 ,50 M . Hesse - Wartegg , Ernst von : Die Balkanstaaten und ihre Völker . Reisen , Beobachtungen und Erlebnisse . Mit Abb . Regenshurg : Friedr . Pustet . 1917 . (289 S .) 8 ° . Preis 4 , 80 M ., geb . 6 M . K a r st e d t , Dr . Oscar : Koloniale Friedensziele . Weimar : Duncker . 1917 . (22 S .) 80 . — Kriegs - und Friedensziele , H . 2 . Preis 0 ,30 M . ' D i e Ko lo n i a ld e u t scheu aus Kamerun und Togo in fran¬ zösischer Gesangenschast . Berlin : Reichskolonialamt . 1917 . ( 178 S .) 2 ^ .

weiteres vergessen kann und daß ein herzliches Verhältnis zu den Eng¬ ländern für die jetzt lebende Gieneration nicht mehr möglich ist . Zu¬ nächst heißt es für uns «, den Engländern die Weltherrschaft zu entreißen und ^ uns unser gleiches Recht auf der Erde zu sichern -. Otto I ö h . l i n g e t ».

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der Teulsllien K 'olodes ni algetellsch ai1 (timllc , bis Berlin auf weiteres unter Karlsbad Mrersbnnd , durch dieanzuzeigen Geschäftsstelle der Gesellschaft . Der Wechsel Anfenthattsortes oder » derdieWohnung istnnLutgettlich der Geschäftsstelle W 35 , Stm 10, umgebend . Beitrittserklärnngen Zur Deutschen äb o'Loili alge '>e lisch alt immut bereit Gesch n fts stell eimb an Orlen , wo eine Abteilung der Gesellschaft besteht , der Abteilungsvorstand entgegen . § ahrcs - citrao : In Deutschland , seinen Kolonien und Oesterreich - Ungarn 6 M, in den übrigen Ländern 8 M . Dazu tritt ein von den Abteilungert erhobener , nicht an allen Orten gleicher Zuschlag (1 bis 4 M). In den Kolonien wird meist ein höherer Anschlag erhoben . — Nichlmriglie - er beziehen die Zeitung durch die Post oder im Buchhandel . Bezugspreis jährlich : in Deutschland , dessen Kolonien und in Oesterrei ch--Ungarn 8 M , in den anderen Ländern 10 Ä1. Einzelne Nummern gegen vorher : ge Einsendung von 20 Pf. durch die Geschäftsstelle der Gesellschaft . Alleinige Anzeigenainialiwe durch Rudolf Mosse , Berlin SW 16 , Dreslan . Dresden , Düsseldorf , Frankfurt a . M ., Hamburg , Köln a . Rh ., Leipzig , Magdeburg » Mannheim , München . Nürnberg , Slrastburg i . Elf ., Stuttgart , Prag , Wien , Warschau , Basel , Zürich . Preis für die 4gespaltene NonparelüezeileSG Pf .

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Der Vorstand der Deutschen Kolonialgesellschafthat in seiner Sitzung am 30 . Juni d . I . in Berlin folgende Wahlen vor¬ genommen : a ) Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg wurde zum Präsidenten wiedergewählt , zum geschäftssührenden Vizepräsidenten wurde gewählt : der bisherige stellvertretende Präsident Konteradmiral z . D . Strauch , zum stellvertretenden Präsidenten : der bisherige geschäfts¬ führende Vizepräsident General d . Ins . Freiherr v . Gahl . d ) In den Ausschuß wurden wiedergewählt die ausscheiden¬ den Mitglieder : Direktor v . Beck , General d . Kav . z . D . v . Kuhl may , Seine Durchlaucht Fürst zu Löwenstein - Wertheim - Rosen bera , Generalmajor z . D . v . Poser und Groß - Nädlitz und Graf v . Schweinitz . Seine Hoheit der Präsident hat gemäß § 16 der Satzungen zu Mitgliedern des Ausschusses ernannt : den Admiral z . D . v . Grapow und den Direktor der Deutschen Evangelischen Missionshilfe A . W . Schreiber . c ) In den Vorstand sind gewählt worden : Eduard Achelis , Vorsitzender der Abteilung Bremen , A . W . Schreiber , Direktor der Deutschen Evangelischen MissionsWse , Oberst z . D . Splinter , Vorsitzender der Abteilung Wiesbaden . d ) Der Wirkliche Geheime Rat Dr . Hamm ist vom Vorstand zum Ehrenmitglied der Gesellschaft ernannt worden . Die Vorstandsversammlung :

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30

. Juni nahm folgende

Entschließung

Die Deutsche Kolonialgesellschaft ist durchdrungen von der Verlauf des Weltkrieges die innige gegenseitige Verknüpfung heimatlicher und überseeisch - kolonialer Ueberzeugung , daß der

und das Deutsche Ausland - Museum in

Beiträge , denen genügendes Porto nicht beiliegt , wird keine Gewähr übernommen . Nachdruck der Originalaufsätze nur mit genauer Quellenangabe gestattet . ^ -

von 12 Seiten erscheinen . Wichtige Aufsätze nsw . haben des¬ halb zu unserem Bedauern in der vorliegenden Nummer keine Ausnahme mehr finden können .

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3H .

Notiz . — Aus der Vorstandssitzung am 30 . Juni d . I . zu Berlin . — Von unseren Kolonien . Kdi — Die koloniale Kundgebung in Leipzig . Prof . Dr . W . Lorey ( Leipzig ) . — Die deutsche Sozialdemokratie und die Kolonialpolitik . Gustav Noske , M . d . R . — Koloniale Kriegsziele . Schwarze ( Lippstadt ) , Amtsgerichtsrat , M . d . R . u . M . d . A . — Umgestaltungen und Ergänzungen au den Kolonialbahnen Afrikas während des Weltkrieges . Geh . Oberbaurat F . Baltzer . — Islam und deutschafrikanisches Kolonial¬ reich

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und Geschäftsstelle :

Betätigung immer zwingender hervortreten läßt . Die Wah¬ rung der Weltmachtstellung Deutschlands und der drohende Wirtschastskampf erheischen gebieterisch , daß dem deutschen Vaterlande in Europa eine feste Machtstellung errungen wird , die seine Seegeltung sichert und den Zugang zum Weltmeere offen hält . Sie verlangen aber ferner , daß die überseeische Be¬ tätigung Deutschlands durch den Besitz eigener Kolonien in wesentlich erweiterten Grenzen in Anlehnung an überseeische Stützpunkte gewährleistet wird . Ohne Sicherstellung der Roh¬ stoffversorgung drohen der deutschen Volkswirtschaft und da¬ mit auch unserer arbeitenden Bevölkerung unabsehbare Ge¬ fahren . Die Deutsche Kolonialgesellschaft begrüßt daher mit freu¬ diger Genugtuung den durch den Staatssekretär des Reichs¬ kolonialamts im Namen des Reichkanzlers in Leipzig erklärten Willen , die Rückgabe unsere sämtlichen Kolonien und den Aus¬ bau eines starken Kolonialreichs in Afrika durchzusetzen . Eine solche Erweiterung ist in erster Linie in Mittelafrika — Festland und Inseln — anzustreben . Das ermöglicht den Zu¬ sammenschluß der bisherigen deutschen Kolonien . Dies saßt auch den Erwerb westafrikanischer Kolonien in sich , die bei ihrer dichten Bevölkerung , dem Reichtum an rasch gewinnbaren kolonialen Rohstoffen und der Möglichkeit der Anlegung von Flottenstützpunkten für uns von unersetzbarem Wert sind . Die Deutsche Kolonialgesellschaft erhebt gleichzeitig den schärfsten Einspruch gegen den Gedanken einer Aufgabe unserer wirtschaftlich unv flottenstrategisch so wertvollen Südsee¬ kolonien und tritt nach wie vor eindringlich für die Wahrung der überaus wichtigen deutschen Interessen in Ostasten ein . Auf Grund des Vorstandsbeschlusses vom 30 . Juni ver¬ öffentlicht die Deutsche Kolonialgesellschaft den nachstehenden Protest

r

Die Deutsche Kolonialgesellschaft erhebt vor der gesamten Kulturwelt feierlich Einspruch gegen die jeder Menschlichkeit hohnsprechende Behandlung , die mit Wissen und Willen der französischen Behörden , unter Bruch internationaler Verein¬ barungen und der einfachsten Rechtsformen von Beamten und Militärpersonen in Französis ch - Westafrika gegen deutsche Kriegs - und Zivilgefangene, Männer und Frauen , angewendet worden ist . Widerspricht es schon den elementarsten Pflichten eines kriegführenden Staates , weiße Gefangene in ein Land zu überführen , in dem Klima und endemische Krankheiten , wiU

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Nr Deutsche

Rolonialzeiittirg

Gelbfieber , Malaria , Schwarzwasserfieber und Typhus täglich

und stündlich Leben und Gesundheit auf das schwerste be¬ drohen , so erweckt die Art , wie die französischen Behörden zynisch die Mißhandlungen der wehrlosen Gefangenen Zum System erhoben haben , den unabweisbaren Eindruck , daß Frankreich in Westafrika , ebenso wie z . B . auch in Marokko , in den Gefangenen nicht unter dem Schutz internationaler Ver¬ einbarungen stehende Wehrlose , sondern mit den abscheulichsten Mitteln zu vernichtende , jedes Rechtsanspruchs bare Ver¬ brecher sah . Frankreich , Belgien und England , die im Namen der Zivili¬ sation zu kämpfen vorgeben , haben es mit der Würde weißer Völker für vereinbar gehalten , nicht nur farbige , ihrer Vor¬ mundschaft unterstehende Völker zur Verteidigung dieser Zivili¬ sation nach Europa zu überführen , sondern auch den Einge¬ borenen in Afrika und anderwärts das Schauspiel bis in den Schmutz erniedrigter Weißer , Deutscher , zu geben . Mehr als ein Jahr ist den Gefangenen in Dahomey jeder Postverkehr mit der Außenwelt unterbunden gewesen . Unterkunft und Verpflegung entsprachen nicht nur nicht den für Weiße in den Tropen auf alle Fälle und unter allen Um¬ ständen zu fordernden Mindestansprüchen, sondern bewußt wurden den Gefangenen vielfach völlig verdorbene Lebens¬ mittel als einzige Nahrung gereicht , so daß selbst das Mitleid der Eingeborenen oft wachgerufen wurde . Unterschiedslos haben die Unglücklichen in der glühenden Tropensonne auch dann , wenn sie krank waren , häufig halb nackt , gröbste Arbeiten unter der Peitsche schwarzer Soldaten verrichten müssen , die auf Befehl ihrer weißen Vorgesetzten ihrer Willkür durch körperliche Züchtigungen Geltung Verschaffterl . Im Lager von Abomey ( Französisch - D aho mey ) sind auf An¬ weisung und unter Mithilfe des Lageradjutanten Neuere in Dutzenden von Fällen die Gefangenen wegen angeblicher oder tatsächlicher kleiner Vergehen von dem schwarzen und weißen Aufsichtspersonal mit Ochsenziemern gepeitscht und stundenlang durch Anlegung einer mittelalterlichen Daumenschraube ge¬ martert worden . Nicht einmal vor Frauen , die amtlich als Prisonnieres de guerre bezeichnet wurden , hat die französische Roheit halt gemacht ! Schwere Mißhandlungen fanden auch gegen die Marokko Deutschen in Algier statt . Frankreich hat sein Ziel , die Deutschen vor den Augen der Eingeborenen als seine Sklaven hinzustellen und sie bis in den Kot herabzudrücken , erreicht ! Aus Hunderten von jungen , frischen Wesen , deren einziges Verbrechen war , Deutsche zu sein , hat es elende , gebrochene Menschen gemacht . Die angeführten , durch Dutzende von eidlichen , in den amt¬ lichen deutschen Denkschriften zufammengefaßten Aussagen be¬ legten Tatsachen liefern ein zum Himmel schreiendes Bild von dem Haß und kulturellen Tiefstand eines Volkes , das der Welt gegenüber immer wieder behauptet , für Freiheit und Recht gegen deutsche Barbarei zu kämpfen . Denn nicht um Vergehen einzelner verkommener Beamter oder Militärpersonen handelt es sich , sondern die Kolonialbehörden , einschließlich des Gouverneurs , hatten Kenntnis von den Vorgängen , ohne einen Finger zu ihrer Abstellung zu rühren . Feierlich und vor der ganzen Welt , soweit sie sich ein Empfinden für Menschenwürde und Menschenrechte bewahrt hat , protestieren wir gegen die Möglichkeit , daß die an Wehr¬ losen begangenen gemeinen Verbrechen nicht ihre Sühne finden sollten . Als Vertreter des kolonialen Gedankens in Deutsch¬ land rechnet die Deutsche Kolonialgesellschaft mit Bestimmtheit darauf , daß unsere Regierung , eins mit dem ganzen Volke in der Entrüstung und Verachtung über die Bestialität der franzö¬ sischen Kolonialbehörden und ' getragen von der Verpflichtung mm Schutz des deutschen Ansehens in Afrika , Mittel und Wege finden wird , um Sühne zu schaffen für Verbrechen , wie sie in der Geschichte noch nicht erlebt worden sind .

Darauf erfolgte folgende Antwort : der „ Euere Hoheit bitte ich , für die gütige Übermittlung Kundgebung der Deutschen Kolonialgesellschaft zu Ehren unserer heldenmütigen ostasrikanischen Kämpfer meinen ehr¬ erbietigen Dank entgegennehmen zu wollen . Erst wenn nach Beendigung des Krieges Deutschland feine Stellung in Afrika behauptet und ausgebaut hat , wird es sich ganz seiner Dankes¬ schuld gegenüber den Männern bewußt werden , die , ab¬ geschnitten vom Vaterlande , dort die Ehre der deutschen Flagge getreu bis in den Tod ruhmvoll verteidigt haben . " An Hindenburg gelangte folgender Gruß Zur Absendung : drei Jahren kämpfen unter größten „ Seit annähernd Schwierigkeiten und unter den gewaltigsten Entbehrungen gegen vielfache Uebermacht deutsche Männer in Ostafrika und bewahrten hierdurch , unterstützt von den treu Zu Deutsch¬ land haltenden Eingeborenen , nicht nur das letzte Stück afri¬ kanischer Erde der deutschen Flagge , sondern hielten auch zahlreiche feindliche Streitkräfte dem europäischen Kriegs¬ schauplatz fern . Mit dankerfülltem Herzen für diese Helden¬ taten , die sich würdig den Leistungen der heimischen Truppen anschließen , gedenkt heute die Deutsche Kolonialgesellschast auf ihrer Vorstandssitzung der siegreichen deutschen Armee , Marine und Kolonialtruppen und ihrer bewährten Führer . " Exzellenz v . Hindenburg drahtete daraus : „ Euerer Hoheit danke ich ehrerbietigst für die im Namen der Mitglieder der Deutschen Kolonialgesellschaft den heimischen Truppen ausgesprochenen ehrenden Worte der Anerkennung . Mit Stolz verfolgen wir die Taten unserer Kameraden in Deutsch - Ostafrika . Nur auf eigene Kraft und eigenen Sieges¬ willen gestellt , mehren sie unter ihrem Heldenführer Oberst v . Lettow den Ruhm der deutschen Waffen und halten zäh und unüberwindlich in der uns verbliebenen letzten deutschen Kolonie den Grundstein unseres künftigen kolonialen Besitzes . " An den Staatssekretär des Reichskolonialamts telegraphierte Seine Hoheit : „ Unter den Heldentaten dieses gewaltigen Krieges gegen eine Welt von Feinden steht der Kampf einer nur kleinen Schar tapferer deutscher Männer gegen vielfache feindliche Uebermacht um unsere schöne Kolonie Ostafrika an hervor¬ ragender Stelle . Erst nach Kriegsende wird es möglich sein , die Einzelheiten des mit Löwenmut durchgefochtenen Kamp¬ fes , der unter Entsagungen und Entbehrungen , unter Hemm¬ nissen und Schwierigkeiten schlimmster Art ein Heldentum . ohnegleichen war , kennenzulernen . Mit Euerer Exzellenz gedenkt auf ihrer Vorstandssitzung die Deutsche Kolonial¬ gesellschaft in unauslöschlicher Dankbarkeit für die unserer deutschen Flagge in Uebersee geleisteten Dienste unserer wackeren Ostafrikaner , denen Gott weitere Erfolge verleihen möge . " Die Antwort des Staatssekretärs lautet folgendermaßen : „ Euerer Hoheit für die mir namens der Deutschen Kolo¬ nialgesellschaft gesandten , die unvergleichlichen Taten der Schutztruppe für Deutsch - Ostafrika würdigenden Worte meinen tiefempfundenen Dank aussprechen zu dürfen , gereicht mrr zu besonderer Freude . Mit Euerer Hoheit und der Deutschen Kolonialgesellschaft hege ich die Hoffnung , daß unseren tapferen Ostafrikakämpfern mit Gottes Hilfe ein erfolgreiches Ausharren bis zu einem glücklichen Kriegsende beschieden sein möge . Das Vaterland gedenkt mit stolzem Bewußtsein seiner im fernen Afrika kämpfenden Söhne , denen es nach Friedens¬ schluß die gebührende Anerkennung zollen wird . "

Von unseren Kolonien . ( Abgeschlossen

Anläßlich der Vorstandssitzung richtete der Präsident folgendes Telegramm an den Reichskanzler : . „ Die zur Vorstandssitzung der Deutschen Kolonialgesell fchaft versammelten Träger des deutsch - kolonialen Gedankens geben ihrem tiefsten Danke für die gegen Zahllose Uebermacht siegreich kämpfende tapfere Schutz - und Polizeitruppe in Deutsch - Ostafrika Ausdruck , in der stolzen Hoffnung , daß das ^ ähe Festhalten des unter deutscher Flagge stehenden Bodens in einer zukünftigen Erweiterung unseres Kolonialbesitzes seinen Lohn und seine Anerkennung finden wird . Deutsch¬ land wird nie vergessen , was es seinen heldenmütigen Söhnen , in Ostafrika in schwerer Stunde verdankt . "

. 7

.

am

15

. Juli

1917 . )

Südafrikanische Blätter wollen wissen , daß eine neue Offen¬ sive in Ostafrika bevorstehe . Inwieweit diese Vermutung zu¬ trifft , läßt sich naturgemäß nicht sagen . Die von dem nationa¬ listischen „ Ons Vaderland " vor einem Monat gebrachte Notiz , daß das 7 . und 8 . afrikanische Infanterieregiment von neuem mobilisiert sei , weil die in Ostafrika stehenden Truppen ihrer Aufgabe nicht gewachsen seien , scheint die Offensivabsicht zu be¬ stätigen . Im übrigen laufen Nachrichten aus Ostafrika nur spärlich ein . Reuter berichtet zwar von Kämpfen in der Umgebung von Kilwa , die dabei genannten Orte lassen sich aber auf der

1917

Deutsche

Rolonialzeitung

Karte nicht ausfindig machen , so daß die englischen Angaben nicht sehr verständlich sind . Portugal scheint als Angreifer nunmehr völlig ausgefallen zu sein , da die unter den Eingeborenen Portugiesisch - Ostafrikas ausgebrochenen Aufstände alle Kräfte in Anspruch nehmen . Kdt

Die koloniale Von

Pros

Kundgebung

in Leipzig .

. Dr . W . L o r e y (Leipzig

).

Schon in der Juninummer der „ Kolonialzeitung " hat der Herausgeber als ein politisch höchst wichtiges Ereignis der letzten Zeit die koloniale Kundgebung kurz charakterisiert , die von der Abteilung Leipzig Donnerstag , den 8 . Juni , veranstaltet wurde , und bei der der Staatssekretär Dr . Sols das koloniale Programm der Reichsregierung klarlegte . Welche Bedeutung man allerorten dieser Kundgebung beilegte , haben die Berichte der deutschen Zeitungen gezeigt . Aber auch ausländische Blätter haben sich mit der Versammlung beschäftigt , die „ Neue Züricher Zeitung " z . B . in zwei besonderen Leitartikeln . Wenn man auch annehmen darf , daß die ' Leser der „ Kolonialzeitung " durch die Tagesblätter insbesondere über den Gedankengang der Solf schen Rede sich unterrichtet haben , so dürfte es doch vielleicht willkommen sein , wenn ein Teilnehmer dieses unvergeßlichen Abends aus seinen Eindrücken heraus zusammenfassend ihn kurz schildert . Der Plan , mit einer großen kolonialen Kundgebung sich an die Oeffentlichkeit zu wenden , hat den Vorstand der Abteilung Leipzig lange beschäftigt . Immer wieder sprach man in den letzten Monaten davon , daß es unbedingt nötig sei , einmal über den Rahmen der üblichen , immer sehr besuchten und gewiß sehr interessanten und lehrreichen Lichtbildervorträge hinauszu¬ gehen und vor der großen Oeffentlichkeit freudig ein bestimmtes Ziel der Kolonialpolitik zu bekennen und vor allen Dingen , je mehr von den Kolonien von den Feinden besetzt wurden , allen Verlusten zum Trotz die Kolonialpolitik überhaupt zu bejahen . Im Zusammenhang damit wurde im Vorstande wiederholt betont , wie überaus wünschenswert es sei , unsere tapferen Landsleute in den fernen Kolonien durch eine große Kundgebung wissen zu lassen , daß wir sie nicht vergessen haben . Daß es sehr wohl möglich sei , in einer oft erstaunlich schnellen Weise Kunde in die Kolonien gelangen zu lassen , hat unser Vor¬ standsmitglied , Misstonsdirektor Prof . D . Paul , von dem in erster Linie die Anregung zu einer solchen Kundgebung ausging , aus bestimmten Erfahrungen uns oft ver¬ sichern können . Und schließlich suchte man gern noch einmal eine Gelegenheit , für die Herzog Johann Albrecht - Spende Mittel zu gewinnen durch einen Aufruf in öffentlicher Versammlung . Aus diesen drei Gedanken heraus gewann der Plan der Kund¬ gebung immer festere Gestalt . Und nun kam zu unserer freu¬ digen ' Ueberraschung , als die Einzelheiten festgelegt und die Einladungen schon ergangen waren , von Berlin her die große Wendung : der Staatssekretär Dr . Sols sagte nicht allein sein Erscheinen zu , sondern erklärte sich von selbst be¬ reit , in der Versammlung das Wort zu nehmen . Diese Nach¬ richt sowie die Kunde , daß der Präsident der Kolonialgesell¬ schaft ebenfalls erscheinen würde , trugen natürlich dazu bei , die große Alberthalle , den größten Versammlungsraum Leipzigs , vollständig zu füllen . Nach einem Orgelvorspiel und nachdem der Vorsitzende der Leipziger Abteilung , Reichsgerichtsrat Dr . v . Schwarze , kurz die Gäste begrüßt hatte , entbot Professor Paul in seinerwarmen Weise einen Gruß , der unseren fernen Deutschen in den Kolonien Anerkennung und Ehre bringen soll und den er in die Worte zusammensaßte : „ Tausende Alberthalle

zu

von deutschen Leipzig um

Männern die Führer

und , die heute Frauen in des deutschen Koloniallebens

der

geschart sind , rufen unser ganzes Volk auf zu Dank und Huldigung für die Unserigen , die in Deuffchlands Kolonien , gekämpft gearbeitet und gelitten haben . Ob auch räumlich getrennt von Heimatland und Volk , tragen sie mit uns die volle Last des Krieges . Wir ehren sie . Gott schütze und erhalte sie , bis eine ehrenvolle Friedenszeit zur Voll¬ endung bringt , was sie als wagemutige Söhne und Töchter des deutschen Volkes begonnen haben ." Nachdem sich der gelegt hatte , den diese

lebhafte Beifall Kund¬ gebung in der Versammlung auslöste , trat , von allen Seiten mit großer Spannung erwartet , der Staatssekretär an das Rednerpult , und nach den ersten Sätzen stand die ganze ge¬ waltige Versammlung unter dem Eindruck , Zeuge eines großen politischen Vorganges zu sein . Wer , wie der Schreiber dieser Zeilen , den Staatssekretär bisher 'noch nicht gehört hatte , auch von ihm noch nichts gelesen hatte als einen Artikel in dem Teub nerschen Sammelwerk „ Deutschland und der Weltkrieg " , erlebte

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sehr schnell eine freudige Ueberraschung . Gewiß hörte man so manche Gedanken , die in dem erwähnten Artikel vor zwei Jahren veröffentlicht waren , aber auf welch anderem Hintergründe ! :

Damals schien Herr Sols mehr eine Verteidigung der deut¬ schen Kolonialpolitik zu schreiben , in erster Linie darauf bedacht , die Vorwürfe zu widerlegen , die von Feindesseite gegen uns erhoben wurden . Am 8 . Juni beherrschte den Staatssekretär offenbar die Ansicht , daß die beste Verteidigung der Angriff ist . Wie riß er die Versammlung mit sich fort , da er mit gewal¬ tiger Entrüstung die Unverschämtheiten und bewußten Lügen geißelte , die sich Lord Robert Eecil am 16 . Mai im Unter¬ haus erlaubt hat , als er sich zum Programm der russischen Negierung : „ Frieden ohne Annexionen " äußerte . Wie beißende Ironie klangen die Worte : „ Was England tut , ist immer Gott wohlgefällig . " Und äußerst geschickt war es , Lord Eecil und seinen Engländern gegenüber das satirische Bild vor den Zuhörern entstehen zu lassen , das ein Engländer , der die primi¬ tiven Raubinstinkte seiner Landsleute kennt , nämlich Ver¬ narb Shaw , in einem seiner Stücke zeichnet . So gestaltete sich der Solfsche Vortrag zu einer furchtbaren Abrechnung mit England . „ Es herrschte " , so sagte Dr . Sols , „ unter uns volle Ueb er einstimmun g , daß die Voraussetzung für eine gesunde Eingeborenenpolitik in Afrika die Ausrechterhaltung eines Solidaritätsgefühls und eines solidaren Auftretens der weißen Rasse ist ! Diese Voraussetzung ist durch Englands Kriegspolitik vernichtet worden . Ich verfüge über Beweise , daß sich manchem englischen Gouverneur das Herz im Leibe ebenso umgedreht hat wie mir , als sie auf Befehl Londons die Farbi¬ gen gegen die Weißen hetzen mußten und machtlos waren , als die englischen Militärs deutsche Gefangene von Farbigen auspeitschen ließen . Englands Eingeborenenpolitik ist nicht nur eine Schändung des Ansehens der weißen Rasse , sondern auch ein verhängnisvolles Unrecht gegen die schwarze Rasse . Um so schwerer und gewissenloser ist dieses Verbrechen , weil gerade das rassenstolze Britannien dafür verantwortlich ist . Da haben wir die Freiheit , die das England Lord Robert Ceeils den aus deutscher Knechtschaft erlösten Negern bringen will , nämlich die Freiheit , sich für England im Kampfe gegen Weiße totschlagen zu lassen . " Und dann ging der Redner , über zu den kürzlich bekannt¬ gewordenen Äeußerungen des burischen Staatsmannes Smuts , der allerdings in einem anderen Tone redet als Lord Eecil . Er , der im Felde gegen uns gestanden hat , erdreistet sich nicht solcher frechen Verleumdungen wie Eecil . Aber fern Im¬ perialismus ist noch weltumspannender als der Imperialismus des Engländers , und auch hier konnte der Staatssekretär wieder äußerst wirkungsvoll einen englischen Dichter zu Worte kommen lassen , Bolingbroke in seiner Komödie „ John Bull " . Die Solfsche Rede beschränkte sich aber nicht allein auf diese Abwehr . Sie kam nun zu dem Bekenntnis einer klaren Kolo¬ nialpolitik , zu der sich der Redner übrigens gleich zu Anfang bekannte , wenn er sagte : „ Die Regierung ist einig mit dem deut¬ schen Volk in festester Entschlossenheit , unsere koloniale Zukunft sicherzustellen . Das wollen Sie ersehen aus dem , was der Herr Reichskanzler in seinen verschiedenen Reden über die koloniale Seite der in diesem Welträngen zu erstreitenden Sicherheiten für die zukünftige ungestörte und friedliche Entwicklung des deutschen Volkes wiederholt betont hat . Ich erinnere an seinen Ausspruch , daß unsere Siege auf dem Kontinent uns unseren Kolonialbesitz wieder sichern und der deutschen Unternehmungs¬ lust eine neue fruchtbare Tätigkeit eröffnen werden . Unser koloniales Programm ist klar und einfach : Wir wollen das wiederhaben , was zurzeit in die Hand des Feindes gefallen ist , und wollen diesen Besitz nach Möglicheteit zu einem wider¬ standsfähigen und wirtschaftlich leistungsfähigen Gebilde aus¬ gestalten . Gleichzeitig wollen wir der künftigen Gefährdung des europäischen Friedens entgegenwirken , die in der von un¬ seren Gegnern in großem Stile geplanten Militarisierung Afrikas droht . " Ein gewaltiger Beifall durchbrauste das Haus , als der Staatssekretär schloß . Für den nachfolgenden Redner , den bekannten Leipziger Forschungsreisenden Hans Meyer , Professor der Kolonial¬ geographie an der Universität Leipzig , war es naturgemäß keine leichte Aufgabe ,, nach der eindrucksvollen Solfschen Rede als der Vortragende , der ursprünglich für den Abend in Aus¬ sicht genommen war , die Aufmerksamkeit des Hauses zu fesseln . „ Unsere koloniale Zukunft " , so hieß sein Thema . Wrr können hier nicht näher auf seine Ausführungen eingehen , die in vielen Punkten sich mit den Zielen der Kolonialgesellschaft decken , in manchen allerdings auch darüber hinausgehen . Wenn auch eine Reihe seiner politischen Ausführungen den allerdings in der Versammlung selbst nicht laut gewordenen Widerspruch fand , so

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Detitfche

AolonZalzeitu

wollen wir aber doch anderseits hervorheben , daß auch Hans Meyer durch seine sreudige Zuversicht und Entschiedenheit lebhaften Verfall erweckte . Es war schon bald 3411 Uhr , als er schloß . Und nun erhob sich der Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft Zu einer von dem Augenblick eingegebenen , durch ihre schlichte Form aber um so wirkungsvolleren Schlußansprache. Und aus seinem Munde hörte die Versammlung , was wohl der eine oder der andere aus den Solfschen Ausführungen heraus schon ver¬ mutet hatte , daß der Staatssekretär in Leipzig das Wort ergriffen hat im Namen des Reichskanzlers . „ Wir haben " , so fuhr der Herzog fort , „ von dem Staatssekretär heute ein kräftiges , siegesgewisses Wort gehört , und dafür sind wir ihm dankbar . So wünsche ich , daß der heutige Abend ein Markstein in der Geschichte der Deutschen Kolonialgesellschast , ein Markstein der festen Siegeszuversicht und des Vertrauens zwischen der Bevölkerung , der Deutschen Kolonialgesellschaft und dem Reichskolonialamt sei . " Und nun setzte die Orgel ein , und stehend sang die ganze Ver¬ sammlung voller Begeisterung „ Deutschland , Deutschland über alles " . Es war eine Stimmung wie in den ersten Monaten des Krieges , da in derselben Halle der achtzigjährige Leipziger Philosoph Wundt die vielen Tausende der Zuhörer mit seiner Rede zu hellem Jubel fortgerissen hatte . Und diese Be¬ geisterung kam auch der Sammlung für die Herzog Johann Albrecht - Spende zugute . Ich möchte den Rückblick auf diesen . hochpolitischen Abend nicht schließen , ohne einen Wunsch durch unsere Zeitung an unsere vielen Leipziger Mitglieder richten : Wir können solch großen Abend naturgemäß nur selten veranstalten ; was wir aber öfter im kleinen Zwanglosen Kreise veranstalten könnten , wären Kolonialpolitische Abende mit Rede und Gegenrede . Der 8 . Juni hat uns gezeigt , daß eine Aussprache darüber auch außerhalb des Vorstandes nur klärend wirken kann . Mögen sich daher , wenn künftig der Versuch , solche Abende zu veranstalten unternommen werden sollte , genügend Mitglieder einfinden . Dann wird der 8 . Juni auch im besonderen für die Leipziger Abteilung ein Markstein der künftigen Entwicklung sein .

Die ckistfdbe Sozialdemokratie und die Kolonial * Politik Von Gustav

1)

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Noske ,

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Als in England , Frankreich und Holland sich die Arbeiter¬ klasse in der sozialdemokratischen Partei eine politische Ver¬ tretung schuf , waren diese Länder längst im Besitz riesiger Kolonialgebiete. Das Bedürfnis zu einer klaren , program¬ matischen Stellungnahme gegenüber der Kolonialpolitik hat die Sozialdemokratie dieser Länder sehr lange Zeit nicht empfunden . In Deutschland , wo die Neigung zur prinzipiellen Behandlung politischer Probleme in der Sozialdemokratie sehr viel mehr ausgeprägt war , lag lange Zeit kein Grund zur Diskussion von Kolonialfragen vor , weil es an dem praktischen Anlaß dazu fehlte . Das Reich trat 1871 ohne Kolonialbesitz ins Leben . Eine Petition Bremer Reeder , in der vorgeschlagen wurde , Saigon in Kotschinchina von den Franzosen zu fordern , wurde am 30 . November 1870 vom Norddeutschen Reichstag durch Uebergang zur Tagesordnung abgetan . Zu den Rednern gehörte der Sozialdemokrat Mende , der die Erwerbung einer Kolonie durch das Reich beim Friedensschluß als eine Annexion ablehnte , weil sie nicht mit Zustimmung derjenigen , welche das Gebiet bewohnen , vollzogen würde . In den nächsten zehn Jahren ist über kolonialpolitische Fragen im Reichstag nicht wieder debattiert worden . Als am 14 . und 27 . April 1880 über den Gesetzentwurf , betreffend die Unterstützung der Deutschen Seehandelsgesellschast , durch den die Godeffroyschen Unternehmungen auf Samoa gestützt werden sollten , verhandelt wurde , sprach dazu kein Sozialdemokrat . 0 Wie bereits vor dem Krieg , insbesondere aber auch während des Krieges hier mehrfach sestgestellt werden durste , regt sich in den letzten Jahren in der deutschen Sozialdemokratie ein lebhaftes und nicht nur platonisches Interesse für die deutschen Kolonien . Wir haben bekanntlich immer den Standpunkt vertreten , daß Kolonialbesitz keine Parteisrage sein darf , unbeschadet der Tatsache , daß die ver¬ schiedenen Parteien naturgemäß die berechtigte und förderliche Kritik an Einzelheiten der deutschen Kolonialpolitik unter verschiedenen Ge¬ sichtspunkten ausüben . Es freut uns deshalb um so mehr , daß der Herr Verfasser , der innerhalb der sozialdemokratischen Reichstags fraktion als Referent für Kolonialfragen wirkt , unserer Bitte , eine historische Entwicklung des Standpunkts seiner Partei zur Kolonial - . trage zu geben , bereitwilligst entsprochen hat . Die Schriftleitung .

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Nr . 7

Der Gesetzentwurf wurde in namentlicher Abstimmung mit 112 gegen 118 Stimmen in zweiter Lesung abgelehnt und dann von der Regierung Zurückgezogen . Weder die Mehrheit des Reichstages noch die Regierung hatten Neigung , sich aus eine Kolonialpolitik nach dem Beispiel der alten Kolonialmächte einzulassen . Am 26 . Juni 1884 , also zu der Zeit , als die deutsche Kolonialpolitik in Südwestafrika , Kamerun und Togo faktisch begann , erklärte Bismarck im Reichstag , daß er seine frühere Abneigung gegen den Erwerb von Kolonien durch das Reich , weil „ für uns nicht ausführbar " , noch nicht aufgegeben habe . Nur widerstrebend hatte er sich dazu entschlossen , die Erwerbungen der Herren Lüderitz , Woer , mann usw . unter den Schutz des Reiches zu stellen . Den Ge¬ danken , Reichsbeamte und Truppen in die Schutzgebiete zu senden , lehnte er ab . In der Praxis mußte Bismarck diese Ansichten allerdings schon ein halbes Jahr später preisgeben . An den ersten Kolonialdebatten im Reichstag im Jahre 1884 beteiligte sich kein Sozialdemokrat . Gegenüber der großen Begeisterung für die Kolonialpolitik in den Jahren 1884 und 1885 , die Dr . Bamberger im Reichstage als „ Schützenfeststimmung " glossierte , bewahrten die , Sozial¬ demokraten kühles Blut und nüchterne Ueberlegung . Sie teilten ganz mit Recht die phantastisch überschwenglichen Hoffnungen nicht , denen sich breite Volksmassen Hingaben , auf denen in harter Wucht seit Jahren eine schwere wirtschaftliche Krise lastete . Besonders den Arbeitern wurde in tollster Ueber treibung geschildert , welcher Segen ihnen aus den neuen Ko¬ lonien Zuströmen werde . Dagegen wendete sich Hasenclever im Januar 1885 im Reichstage . Er sprach sich keineswegs prinzipiell gegen jede Kolonialpolitik aus , betonte vielmehr : „ Ich wünsche ja auch , daß die Völker ( in den Schutzgebieten ) bedürf¬ nisvoller gemacht werden durch unsere Intervention und durch die Intervention überhaupt der Kulturvölker ; aber es wird für uns noch für lange Jahre kein Vorteil in bezug auf Industrie und Handel daraus entstehen können . " Mit der An¬ sicht hat er recht behalten . Leider erwies sich auch seine Be¬ fürchtung gerechtfertigt , daß es zu häufigen Kämpfen mit den Eingeborenen kommen werde . In Kamerun war der erste blutige Zusammenstoß schon erfolgt . Deswegen und aus Sorge vor auswärtigen Verwicklungen infolge der Kolonialpolitik lehnte die sozialdemokratische Fraktion die vorerst noch ganz geringfügigen Ausgaben für die Schutzgebiete ab mit der Be¬ gründung : Wir bekämpfen die gegenwärtige gefährliche Kolonialpolitik . Für eine Etatsposition zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung Afrikas stimmte die Fraktion , wie sie auch in allen folgenden Jahren diese Ausgabe be¬ willigte . Bei der Dampfersubventionsvorlage , die 1885 zur Beratung stand , war die sozialdemokratische Fraktion geneigt , den Linien nach Ostasien und Australien , weil ausschließlich dein Verkehr und Handel dienend , zuzustimmen , dagegen nicht der Samoa - Linie und der ostafrikanischen Linie , „ weil wir die Kolonialpolitik, soweit sie heute zu übersehen ist , nicht billigen können " . Bekanntlich schätzten auch recht namhafte bürgerliche Politiker die Aussichten der deutschen Kolonialpolitik damals sehr skeptisch ein . Andere , die sich zwar nicht ganz ablehnend verhielten , waren doch außerordentlich zurückhaltend bei der Bewilligung der Mittel . Eugen Richter meinte , die Kosten „ summieren sich schon ganz artig " , als für die Schutzgebiete Südwest , Togo und Kamerun zusammen die ersten sieben Beamte angefordert wurden . - Die Sozialdemokraten nahmen an den lebhaften Kolonialdebatten des Jahres 1885 überhaupt nicht teil , die von so geringer Freudigkeit getragen waren , daß Bismarck erklärte , wenn die Unterstützung übers Jahr ebenso matt und flau sei , dann , glaube er , müsse er den verbündeten Regierungen raten , den Versuch „ als einen verfehlten zu be¬ handeln " . Bei einer sozialpolitischen Debatte am 4 . März 1885 äußerte sich Wilhelm Liebknecht über die Kolonien recht ab¬ fällig , verwarf aber die Kolonialpolitik nicht grundsätzlich , denn er sagte : „ Wirkliche Kolonien , Ackerbaukolonien und andere sind ja zu gewissen Zeiten von außerordentlichem Nutzen gewesen . D i e m e n s ch l i ch e Kultur ist vom Koloni s a t i o n s w es e n überhaupt nicht zu trennen ." Auf Kamerun und ' Südwest setzte auch Windhorst 1886 gar keine Hoffnung . Er erklärte zur Begründung eines Ab¬ striches von 52 000 Jl für ein Wohnhaus des Reichs kommissars in Südwest , „ dass die ganze Sache in Kamerun und in Angra Pequena nicht gehalten werden kann wegen des Klimas und der Feindlichkeit der dortigen Stämme , und weil , wenn wir das Begonnene wirklich halten wollten , wir enorme Kosten würden aufwenden müssen " . Wegen nicht viel bedeut¬ samerer Fragen haben sich in den folgenden Jahren die Wort -

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Deutsche Rolonialzeitung

führer der bürgerlichen Parteien im Reichstage noch häufig mit den Regierungsvertreterni sehr heftig auseinandergesetzt . Die sozialdemokratischen Abgeordneten hatten an für die Arbeiterklasse näherliegende Dinge zu denken . Sie nahmen in dieser Zeit nur ganz selten sowohl in der Budgetkommissi-on wie im Plenum des Reichstags zu Kolonialfragen das Wort . Der Druck des Sozialistengesetzes wuchtete schwer auf der Partei . Die wenigen Abgeordneten im Reichstage waren mit Arbeit überlastet . Die Diätenlosigkeit und die Armut der Partei zwangen die Abgeordneten , zeitweise den Verhandlungen des Reichstags fernzubleiben . Als der Abgeordnete Kayser zum Etat für das Jahr 1888 sprach , wendete er sich zwar gegen die Kolonialausgaben , versicherte aber , daß er „ am Anfang durchaus kein grundsätzlicher Gegner dieser Kolonialpolitik war " . Aber die an den Erwerb der Kolonien geknüpften Er¬ wartungen hätten sich nicht erfüllt . Er erklärte : „ Darum stehe ich auf dem Standpunkt , daß wir früher kein Geld bewilligen , bevor wir nicht auch irgendwelchen Erfolg und Vorteil für die deutsche Nation entstehen sehen . " Vielfache Mißgriffe in den Schutzgebieten ließen eine freund¬ lichere Auffassung von der Kolonialpolitik in der sozialdemo¬ kratischen . Partei nicht aufkommen . Als im Gebiet der Peters fchen Ostafrikanischen Gesellschaft , mindestens sehr beschleunigt durch „ unbestrafte Uebergriffe " , wie Wissmann sagte , der große Aufstand unter Buschiri ausbrach , vermochte die Fraktion ihre ablehnende Haltung nicht aufzugeben , trotzdem als Haupt¬ motiv für die Bewilligung von Mitteln die Bekämpfung des Sklavenhandels in den Vordergrund gestellt wurde . Paul Singer erklärte im Dezember 1888 im Reichstage , vorher¬ gegangene Ausführungen hätten klar erkennen lassen , daß es sich darum handle , der Regierung carte blanche zu geben für eine Politik kolonialer Abenteurer . Die Bekämpfung der Negerjagden und die Aufhebung der Sklaverei seien der Partei durchaus sympathisch , wie sich das von selbst verstehe . Als durch Gesetz vom 22 . Januar 1889 aus Anlaß des Aufstandes die ersten zwei Millionen Mark „ für Maßnahmen zur Unter¬ drückung des Sklavenhandels und zum Schutze der deutschen Interessen " in Ostafrika gefordert wurden , hatte Bebel am 26 . Januar 1889 zwar im allgemeinen viel an der Kolonial¬ politik auszusetzen ; besonders beachtlich ist aber , daß er aus den Erfahrungen der Partei unter dem Sozialistengesetz heraus für die Kolonialpolitik glaubte die schlimmsten Schlußfolgerungen ziehen zu müssen . Er führte aus : „ Ich habe gegenüber der jetzigen Leitung der deutschen Reichspolitik nicht das Vertrauen , zu glauben , daß sie , soweit sie ihre Organe in Afrika hat , etwa besondere Anstrengungen daran setzen wird , die Kolonisation des Landes in wirklich humanem und sogenanntem christlichen Sinne ausüben zu lassen . Ein System , das jede mißliebige Partei sofort mit Aus¬ nahmegesetzen bedenkt , ein System , das es kaltblütig fertig gebracht hat , daß Zehntausende und aber Zehntausende fried¬ liche Bewohner rücksichtslos über die Landesgrenzen getrieben wurden , ein System , daß bisher sich hartnäckig geweigert hat , den einheimischen Arbeitern die so nötige Schutzgesetzgebung zuteil werden zu lassen , ein System , das jeden persönlichen Gegner rücksichtslos durch alle möglichen Verfolgungen und Prozesse zu vernichten trachtet — zu einem solchen System haben wir kein Zutrauen , ihm folgen wir nicht . " Mit dem Gefühl tiefsten Mißtrauens stand die Partei noch lange der Kolonialpolitik gegenüber . Zutrauen auf nennens¬ werte wirtschaftliche Erfolge legten auch nur wenige bürgerliche Politiker an den Tag . Bamberger und andere vertraten noch 1890 und später die Auffassung , man solle einen Strich unter die ganze Geschichte machen und die Kolonialpolitik wieder auf¬ eben , von der auch der Bismarck folgende Reichskanzler aprivi erklärte , er habe den Erwerb von Kolonien für be¬ denklich gehalten und gehe in der Sache nur gerade so weit , „ als die Ehre und die Interessen Deutschlands es erfordern " . Die Sozialdemokraten hielten an der ursprünglichen Bis marckschen Auffassung fest , daß die Interessenten in den Schutz¬ gebieten die Kosten für die Verwaltung tragen sollten . Es hatte sich allerdings rasch erwiesen , daß praktisch mit dieser Auffassung nicht weiterzukommen war , nachdem überhaupt überseeische Gebiete dem Schutz des Reiches unterstellt worden waren . Eine Ablehnung aller kolonialpolitischen Ausgaben be¬ gründeten die Sozialdemokraten damals auch mit der sozial¬ politischen Rückständigkeit Deutschlands . Georg v . Vollmar gab 1890 die Erklärung ab , diese Tatsache nötige die Partei , „alle verfügbaren moralischen und materiellen Kräfte unseres Volkes und Gemeinwesens zu vereinigen und für unsere eigenen Zwecke anzuwenden " ; Daß die ablehnende Haltung keineswegs

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eine prinzipielle Gegnerschaft gegen koloniälpolitische Be¬ strebungen bedeute , betonte v . Vollmar ausdrücklich wie folgt : „ Nicht als ob mir das Interesse für die Unternehmungen zur Erschließung Afrikas und die Teilnahme und Achtung für die kühnen Männer , welche ihr dienen , mangelten , im Gegen¬ teil . . . " „ Ich eifere keineswegs gegen eine Kolonisation in Ostafrika seitens Deutscher . Einmal wäre das ja ein Wind¬ mühlenkampf , weil dergleichen niemand , auch keine Regierung hindern könnte . Sodann ist es auch zweifellos , daß derartige Bestrebungen schließlich doch Kulturzwecken dienen , wenn dabei auch oft sehr traurige Phasen durchzumachen sind , sehr schlimme Erscheinungen zutage treten . . . " „ Ich bekämpfe also hier , wie gesagt ,- keinesfalls die Kolonisation an sich , aber ich verlange , daß alle derartigen Unternehmungen der privaten Initiative und Spekulation überlassen werden sollten . " Für wissenschaft¬ liche Forschungen werde er dagegen Geld bewilligen , versicherte v . Vollmar . Als im Jahre 1891 der Fonds zur Unterstützung wissenschaftlicher Forschungen in Afrika von 150 000 auf 200 000 Ji erhöht wurde , machten die Freisinnigen lebhafte Opposition ; für die Sozialdemokraten sprach sich v . Vollmar für die höhere Summe aus . Es hat ziemlich lange gedauert , bis in sozialdemokratischen Kolonialreden die Wendung von der prinzipiellen Ab¬ lehnung der Kolonialpolitik vorkam . Auf ihren Parteitagen nahm die Sozialdemokratie sehr spät zur Kolonialpolitck Stellung . Unter dem Sozialistengesetz fanden die Tagungen geheim im Auslande statt , waren von kurzer Dauer , und die drangsalierte Partei hatte wichtigere Fragen zu erörtern . Auch nach dem Fall des Sozialistengesetzes wurde in den schriftlichen Berichten der Reichstagsfraktion an den Parteitag die Kolonial¬ politik jahrelang entweder gar nicht erwähnt oder mit der Be¬ merkung abgetan , daß man sich gegen Kolonialvorlagen ab¬ lehnend verhalten habe . Erst im Jahre 1900 , also sechzehn Jahre nach Beginn der deutschen Kolonialpolitik , kam es auf dem Mainzer Parteitag zu einer gründlichen Erörterung von kolonialen und weltpolitischen Fragen . Die Erwerbung Kiautschous und der folgende Boxerfeldzug nach China gaben den Anstoß dazu . Die wachsenden Ausgaben für die afrikäm schen Kolonien , die blutig unterdrückten Aufstände , die mancher¬ lei recht üblen Vorkommnisse in den Schutzgebieten , die im Reichstage und in der Presse viel erörtert worden waren , Greuel in den Kolonien anderer Länder , bewirkten eine schroffe Verwerfung jeder Kolonialpolitik , die unter anderem in folgen¬ den Sätzen ' Ausdruck fand : „ Diese Politik beruht auf der gewaltsamen Aneignung fremder Ländergebiete und der rücksichtslosen Unterjochung und Ausbeutung der in denselben wohnenden Völkerschaften ; sie führt aber auch notwendig zur Demoralisierung und Ver¬ rohung der ausbeutenden Elemente , die ihre Raubsucht durch die verwerflichsten , ja selbst unmenschlichsten Mittel zu befriedi¬ gen streben und dadurch fortgesetzt Empörungen der Mi߬ handelten Hervorrufen . Die Sozialdemokratie als Feindin jeder Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen durch Menschen erhebt gegen diese Raub - und Eroberungspolitik entschiedensten Widerspruch . " Mit der Kolonialpolitik beschäftigte sich auch der Internatio¬ nale Sozialistische Kongreß von 1904 in Amsterdam . In einer Indien betreffenden Resolution , die zur Annahme kam , wurde gesagt : „ Der Kongreß anerkennt das Recht der Einwohner zivilisierter Länder , sich in Ländern niederzulassen , deren Be¬ völkerung sich in niedrigeren Stadien der Entwicklung be¬ findet . " Die zutage getretenen Formen der kapitalistischen Kolonialpolitik wurden scharf verurteilt . Bestimmend für die Stellungnahme der deutschen Sozial¬ demokratie wurden die Absätze der Amsterdamer Resolution , die es ihnen zur Pflicht machte : „ Rücksichtslos all die greulichen Gewalttaten in die OeffeÄ lichkeit zu bringen , deren Opfer die Eingeborenen sind ; für sie die kräftigsten Schutzmaßregeln wider militärische Barbarei und kapitalistische Ausbeutung zu fordern und besonders darauf zu achten , daß sie nicht mit List oder Gewalt ihres Eigentums beraubt werden . Maßregeln , die die Lage der Eingeborenen bessern können , vorzuschlagen und zu unterstützen , wie : gemeinnützige Arbeiten , hygienische Maßregeln ^ Einrichtung von Schulen usw . Für die Eingeborenen das Maß von Freiheit und Selb¬ ständigkeit zu fordern , daß ihre Entwicklung vertragen kann , unter dem Gesichtspunkt , daß die vollständrge Emanzipation der Kolonien das erstrebte Ziel ist . "

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Wer die Geschichte der deutschen Kolonien genauer kennt , daß leider geraume Zeit recht viel Anlaß vorlag , Gewalt¬ taten und Mißstände zu kritisieren . Das ist in vielen sozial¬ demokratischen Reden geschehen . Es ist allmählich in den Kolo¬ nien besser geworden . Der Aera der Kolonialkriege folgte eine tzstematische Kulturarbeit , die langsam segensreich wirkte . Die Verwaltung hat erkannt , daß der Hauptfaktor für die wirt¬ schaftliche Aufwärtsbewegung der Schutzgebiete ^ der Ein¬ geborene sein muß . Für den Gesundheitsdienst wurden des¬ halb beträchtliche Mittel bewilligt , das Schulwesen ausgebaut ; größere Summen wurden für die Hebung der Eingeborenen¬ kulturen verwendet . Diesen Ausgaben stimmen selbstverständ¬ lich die Sozialdemokraten nicht nur zu , sondern sie , haben häufig zu größeren Aufwendungen gedrängt . Natürlich haben sie auch alle Beträge bewilligt , die zum Zwecke der Förderung der Baumwollkulturen in den Etat miteingestellt worden sind . Ehe der Krieg ausbrach , konnte die Hoffnung gehegt werden , daß von den afrikanischen Kolonien nicht nur Togo , sondern auch Kamerun und Deutsch - Ostasrika aus dem Gröbsten heraus seien und eine raschere befriedigende Entwicklung nehmen würden . Deshalb beklagen auch wir Sozialdemokraten , daß der Krieg von den Feinden mit toller Zerstörungswut in die Kolonien getragen wurde mit dem Resultat , daß wertvolle Anfänge von Kulturarbeit vernichtet worden sind . Niemals hat unsere Ablehnung von Kolonialforderungeu bedeuten sollen , daß uns das Schicksal der Kolonien gleich¬ gültig sei . Für die Emanzipation sind die Schutzgebiete noch Lange nicht reif . Daß wir nicht den Wunsch hegten , Franzosen und Engländer möchten ihrem ungeheuer ausgedehnten Kolonialbesitz auch noch die deutschen Schutzgebiete hinzufügen , braucht doch wohl nicht versichert werden/ Deshalb erscheint es uns als eine Selbstverständlichkeit , daß bei der Erörterung der Kriegsziele die Forderung , Deutschland müsse unversehrt aus dem Weltkriege hervorgehen , ohne weiteres in sich schließt : d e r d e u L s ch e Kolonialbesitz ist w i e d e r h e r Zu¬ stellen . Ueber Verschiebungen und ' Veränderungen , die nicht Zu verhindern sein werden , ist bei den Friedensverhandlungen Zu reden . Die Sozialdemokratie hofft , auch in Zukunft mit allem Ernst an der Lüsung der umfangreichen Kulturaufgaben Mitwirken zu können , die des deutschen Volkes in seinen wieder¬ hergestellten Kolonien harren . weiß ,

koloniale

kriegsriele .

Von Schwarze ( Lippstadt ) , Amtsgerichtsrat , M . d . R . u . M . d . A . Es ist gut , wenn die Politik eines Landes rechtzeitig um Zulernen versteht . So hat Bismarck einst das Wort geprägt , der Balkan sei nicht die Knochen eines pommerschen Grenadiers wert , und heute schlafen Tausende unserer Helden den ewigen Schlaf auf den Gebirgen und Tälern des Balkans . So hat die Annahme , England werde keinen Krieg auf dem europäischen Kontinent führen , Deutschland im Beginn des Krieges un¬ angenehm überrascht , während anderseits England sehr un¬ angenehm über die politische Ansicht seiner Aegierungsleiter , die Teilnahme an diesem Kriege werde ihnen nicht mehr Leid bringen d als seine Neutralität , enttäuscht worden ist . Glück¬ licherweise hat sich die Ansicht des Deutschen Reiches , für unsere Kolonien Jei das Schlechteste gut genug , schon lange vor dem .Kriegsbeginn gewandelt , und auch die Ansicht über die Not¬ wendigkeit der Kolonien ist bereits vor dem Kriege Gemeingut des deutschen Volkes geworden . Selbst in der früheren Geg¬ nerin , in der sozialdemokratischen Partei , ist jetzt diese Ansicht zum Durchbruch gekommen, und nur die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft , die Ledebour , Henke usw . verficht noch den Standpunkr , daß das deutsche Volk auch ohne Kolonien • auskommen könne . Nur über das Maß und die Art unseres Kolonialbesitzes bzw . unserer kolonialen Betätigung gehen die Ansichten noch weit auseinander . Während es noch eine kleine Anzahl Leute gibt , die meinen , durch eine wirtschaftliche Er¬ schließung Bulgariens und der astatischen Türkei könne unserem kolonialen Bedürfnis genügt werden , welche Ansicht als total falsch zu bezeichnen ist , auch mehr und mehr sich in der öffent¬ lichen Debatte zurückzieht , wollen andere unter Aufgabe der. Südseebesitzungen nur ein großes zentralafrikanisches ' Kolonial¬ reich schaffen ; andere wieder wollen unter allen Umständeu die Süoseekolonien behauptet wissen ; andere wollen wieder unter allen Umständen Marokko haben . Meiner Ansicht nach ist die Erörterung der Kolonialziele e zurzeit noch verfrüht . Richtig war die Haltung der Kolonialgesellschaft , die bereits vor Freigabe der Erörterung über Kriegsziele Leitsätze aus¬

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gestellt hat , die bei der Neuregelung des deutschen Kolonial reiches bei den Friedensverhandlungen zu beachten seien . Unter den Ueberschriften : I . „ Notwendigkeit überseeischer und insbesondere kolonialer Betätigung " wird diese Notwendigkeit betont , ein wirtschaftlicher Zusammenschluß mit unseren Ver¬ bündeten und ein Kolonialbesitz für das vergrößerte Deutsch¬ land gefordert . Unter II . „ Militärische Sicherung unserer über¬ seeischen und kolonialen Betätigung " wird stärkerer mili¬ tärischer Schutz , Sicherung durch eine starke Flotte und Er¬ werbung von Flottenstützpunkten mit eventuellem Hinterland gefordert . Unter III . „ Unser künftiges Kolonialreich im t allge¬ meinen " wird ein großes , nicht nur aus Zentralafrika zu schaffendes , Kolonialreich verlangt , in erster Linie die Fest Haltung unserer alten Kolonien gefordert , und werden fürchie Auswahl neuer Kolonien militärische , wirtschaftliche , finanzielle und geographische Grundlinien ausgestellt . Die hier 5 auf gestellten Grundsätze kann jeder Kolonialfreund akzeptieren . Sobald man eine bestimmte Forderung aufstellt , erfährt man Widerspruch . Das hat der frühere Gouverneur von Deutsch Ostafrika , Zentrumsabgeordneter Freiherr v . Rechenberg , er¬ fahren müssen , der in der Zeitschrift „ Nord und ' Süd " ein rnnerafrikanisches Reich , bestehend aus Kamerun , Deutsch Ostasrika , Belgisch - Kongo , Französisch - Aequatorialafrrka , Britisch - Ostafrika und Uganda , sowie Bestätigung des Portu iesisch - Deutsch - Englischen Vertrages über Angola und Mo ^ am ique verlangt . Gegen diesen Vorschlag ist sehr stark Sturm gelaufen worden , aber die Sturmläufer sind sich in ihren Gegenvorschlägen nicht einig , denn je nach der Vorliebe des einzelnen für bestimmte Kolonien fällt jeder Spezialvorschlag verschieden aus . Der eine will Marokko , der zweite Nigeria , der dritte will bis zum Roten Meer , der vierte bis zum Mittel¬ meer usw . Es ist meines Erachtens die höchste Zeit , daß mit den Spezialvorschlägen haltgemacht wird und eüm Einigung aller Kolonialfreunde und Interessenten auf den Leitsätzen der Kolonialgesellschaft erfolgt , die die Bildung eines jeden mög¬ lichen Kolonialreiches gestattet . Wie liegt denn jetzt die Sache ? Unsere Kolonien sind bis auf den südöstlichen Teil von Deutsch Ostafrika , der in solch glänzender Weise von unseren Helden dort verteidigt wird , in Feindeshand . Bei der letzten Beratung des Kolonialetats waren alle Parteien bis auf die Sozial¬ demokratische Arbeitsgemeinschaft darin einig , daß • im Frie¬ densschluß unsere Kolonien selbst bei einem Scheidemann Frieden herauszugeben sind . Was darüber hinaus wird , das entscheidet nicht die Kolonialgesellschaft , nicht der Reichstag , selbst nicht einmal die wohltuende Erklärung unseres Kolonial staatssekretärs Sols in Leipzig , die ja im Aufträge des Reichs¬ kanzlers erfolgt ' ist , wahrscheinlich gegen - die unverschämten Aeußerungen der englischen Minister , daß Deutschland seine Kolonien nicht wieder erhalten solle , sondern das wird lediglich durch den Stand beim Ende des Krieges ent¬ schieden . Zwingen wir die Engländer , die beim Friedensschluß , vielleicht von Japan abgesehen , allein über unseren künftigen Ko¬ lonialbesitz zu entscheiden haben , nicht auf beide Schuuern , son¬ dern nur auf eine , oder müßten wir gar , was ja Gott sei Dank zurzeit vollständig ausgeschlossen erscheint , remis machen , dann ist jede Hoffnung auf koloniale Vergrößerung ausgeschlossen . Unser Hindenburg , unsere U - Boote werden dafür sorgen , daß wir die Engländer niederzwingen , und dann wird es an der Zeit sein , daß nach einem festen Plane entsprechend dem Erfolge bei den Friedensverhandlungen das Kolonialziel einheitlich durch die Kolonialgesellschaft und das Reichskolonialamt pro¬ pagiert wird . Einzelwünsche bezüglich des zukünftigen Kolonialreiches und Einzelkonstruktionen halte ich für verfehlt zurzeit . Allgemeine Gesichtspunkte dürfen ja auch schon zurzeit hervor¬ gehoben werden . Hoffentlich werden die Friedensverhand¬ lungen nicht wieder allein durch deutsche Diplomaten geführt . Bei der Blutigkeit und langen Dauer dieses Krieges muß unter allen Umständen ein neuer Krieg verhindert werden . Wie aber Deutschland als solches und wie unsere Kolonien militärisch und zur See geschützt werden können , so daß niemand 'in der Welt , auch keine Koalition von Mächten , uns anzugreifen wagt , darüber können nicht Diplomaten entscheiden , das können nur militärische und maritime Sachverständige. Heer und Marine müssen nicht nur zu den Friedensverhandlungen zugezogen werden , nein , sie müssen dort die Bestimmung haben , damit nicht wieder Diplomaten und Beamte verderben , was Heer und Marine gutgemacht hatten . Als allgemeine Gesichtspunkte nun , die von unseren Frie densverhändlern zu beachten sein dürsten , bezeichne ich folgende , wobei ich hervorhebe , daß die Leitsätze der Kolonialgesellschast rm allgemeinen dasselbe vertreten :

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Deutsche

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die Gleisspitze am 1 . Februar 1914 den See erreicht und die amtliche Abnahme der ganzen Bahn am 1 . Juli 1914 noch kurz vor dem Kriege stattgefunden hatte . Nach dem Bauverträge konnte die endgültige Betriebsüberabe erst Zum 1 . April 1915 gefordert werden , so daß also die Baugefellschaft ihre Aufgabe auch hier mit bemerkenswerter Schnelligkeit erfüllt hat . Der erste Dampfer für den Tanganjika , „ Götzen " , von rund 1200 t Wasserverdrängung wurde auf dem neuen Helling in Kigoma zusammengebaut und konnte dank der Geschicklichkeit der Ingenieure Mitte 1915 zu Wasser gelassen und in Betrieb ge¬ nommen werden , obgleich einzelne Teile der Rollenwagen des Slips infolge des Kriegsausbruches nicht mehr an ihrem Ziele eintrafen . Der Vertrag für den Bau der Ruanda - Bahn — 481 km — war noch vor dem Kriege im Juli 1914 mit der Vaugesellschast Philipp Holzmann u . Co . in Frankfurt a . M . abgeschlossen und die Bauarbeiten waren alsbald begonnen worden . Er¬ freulicherweise wurden die ersten 125 km dieser Bahn noch trotz des Krieges bis Ende 1914 fertiggestellt und der Oberbau bis Kilometer 40 vorgestreckt . Die ausführlichen Vorarbeiten und die Absteckungen wurden weiter fortgesetzt , bis der Krieg im Schutzgebiet selbst alledem ein Ende machte . Auch an der Neubaustrecke Moschi — Arufcha , 86 km , und an dem Umbau der Stammstrecke der Usambara - Bahn , für welche Arbeiten ein Bauvertrag mit der Deutschen Kolo nial - Eisenbahn - Bau - und Betriebsgesellschaft abgeschlossen war , konnte die Ausführung trotz des Krieges begonnen werden . Insbesondere wurde die auf der Strecke Tanga — Muhesa befind¬ liche Spitzkehre bei Ngomeni , deren Betrieb mit gewissen Schwierigkeiten und Gefahren verbunden war , bis Ende 1914 umgebaut , und die Vorarbeiten und Absteckungen wurden auch hier noch geraume Zeit weiterbetrieben . Hier ist auch die Anschlußbahn zu erwähnen , die von den Engländern aus militärischen Rücksichten von der Station Boi der britischen Uganda - Bahn in westlicher Richtung über Taveta an die Usambara - Bahn südlich des Kilimandscharo¬ gebiets herangeführt worden ist . Durch diese Zweigbahn hat die Usambara - Bahn Anschluß an die Uganda - Bahn erhalten . In Kamerun war bei Beginn des Krieges der Bau der Mittellandbahn bis Kilometer 180 ( Njog ) sertiggestellt und im Hafen von Duala die Durchbaggerung der Barre vollendet worden , die bisher für die Seeschiffe ein Herankommen an den in Duala zu errichtenden Kai verhindert hatte . Während des Krieges konnten die Bauarbeiten an der Neubaustrecke der Mittelland¬ bahn anfangs noch fortgeführt werden , gelangten aber im Mai 1915 völlig zum Stillstand . An der Malume - Aufstiegsstrecke , Kilometer 180 bis 213 , wurden die Arbeiten für die schmalspurige örderbahn fertiggestellt und ihr Oberbau ungefähr noch zur älfte verlegt . In Togo waren bei Ausbruch des Krieges keine Bahnbauten im Gange , sondern nur Vorarbeiten , und zwar für die Ver¬ Umgestaltungen und Ergänzungen an den Kolo längerung der Bahn Lome — Atakpame nach dem Norden und malbabnen Afrikas während des Weltkrieges . für eine Bahn zur Erschließung der Oelpalmenbezirke im Osten des Schutzgebiets . Sie fanden alsbald ihr Ende , wie auch der Von Geh . Oberbaurat F . B a l tz e r . Eisenbahnbetrieb bereits am 4 . August 1914 eingestellt werden Der Weltkrieg hat im allgemeinen auf die Weiterführung aller Aufgaben auf dem Gebiete des Elsenbahnbaues bei fast , mußte . Für Deutsch - Südwestafrika war vor dem Kriege noch der allen Kolonialstaaten Afrikas lähmend gewirkt , da die meisten Bau der 265 km langen Amboland - Bahn durch den Etat für das dieser Staaten sich entweder von Anfang an am . Kriege be¬ Rechnungsjahr 1914 bewilligt und vom Gouvernement im teiligten oder nach und nach in die Kriegstätigkeit, sei es in Eigenbetriebe begonnen worden ; der Unterbau gelangte noch Europa oder in Afrika , hineingezogen wurden . Nur Spanien bis Kilometer 46 , die Oberbauverlegung bis Kilometer 26 zur hat seine Neutralität bis jetzt aufrechterhalten können . Ins¬ Ausführung ; im Februar 1915 wurden die Arbeiten eingestellt . besondere hat die in gedeihlichster Entwicklung begriffene Neu¬ Mit dem gleichfalls gesetzlich bewilligten Umbau der unteren bautätigkeit bei den deutschen Kolonialbahnen Afrikas — in Kamerun , Deutsch - Ost - und Südwestafrika — durch die kriege¬ Otavi - Bähnstrecke ist nicht mehr begonnen worden . Dagegen stellten die Engländer im Oktober 1914 eine Ver¬ rischen Wirren eine höchst bedauerliche Unterbrechung erfahren . bindungsbahn in Kapspur ( 1 ,067 rn ) von der Walfischbucht nach Ob und inwieweit die Bautätigkeit bei den britischen , franzö¬ Swakopmund — 37 km — her und führten von Januar bis sischen , belgischen und portugiesischen Kolonialbahnen während August 1915 den Umbau der 60 ern - spurigen Otavibahnstrecke des Krieges noch einen Fortgang genommen hat ,, ist wegen der Swakopmund — Usakos — Karibib , 193 km , in Kapspur aus ; überaus mangelhaften oder vielfach gänzlich unterbrochenen gleichzeitig stellten sie , zweifellos auch hier lediglich aus Poli¬ Nachrichtenübermittlung vom Auslande im einzelnen schwer festzustellen . Im allgemeinen werden die kolonialen Bahn¬ tischen und militärischen Rücksichten , die Verbindung des Schutz¬ kanten fast überall infolge der mangelnden Zufuhr von Bau¬ gebiets mit der Kapkölonie durch kapspurigen Ausbau der stoffen , des Fehlens der Arbeitskräfte oder auch aus finanzi¬ Bahnlinie Prieska — Upington — Kalkfontein her . Seit Vollendung ellen Rücksichten früher oder später völlig zum Stillstand ge¬ dieses Baues , Mitte 1915 , verkehren wöchentlich zwei durch¬ langt sein . Nachstehend sollen die wichtigsten Ausnahmen gehende Züge mit Speise - und Schlafwagen zwischen Kapstadt hiervon , d . h . einzelne Bahnvollendungen oder - änderun und Windhuk . Die Bahnen von Deutsch - Südwest haben durch gen , die sich in Afrika während des Krieges vollzogen Haben , diese Verbindungsbahn einen Anschluß über De Aar an das mitgeteilt werden. Eisenbahnnetz des südafrikanischen Staatenbundes bis zur , 1 . Deutsche Schutzgebiete . Wenn wir uns zunächst Delagoabucht und Beira sowie an die Bahnen der südlichen mit dem Schicksal der deutschen Kolonialbahnen beschäftigen , Kongokolonie erhalten . so ist hier der erfreulichen Tatsache zu gedenken , daß die ost Die deutschen Kolonialbahnen - boten im Rechnungsjahre afrikanische Tanganjika - Bahn durch Vollendung der Hafen¬ 1913 mit insgesamt 3754 km Betriebslänge und einem Anlage¬ anlagen in Kigoma Zu völliger Fertigstellung gelangte, nachdem i kapital von rund 288 , 95 Millionen Mark , das sind durchschnitt In erster Linie muß unser bisheriges Kolonialreich in alter Zusammensetzung bestehen bleiben . Es erfordert das die Ehre der deutschen Nation . Sollte , was vielleicht nicht unmöglich ist , ein Stück unseres Kolonialbesitzes aus schwerwiegenden Politi¬ schen Gründen abgegeben werden müssen , dann ist dafür voller Ersatz nicht nach dem gewöhnlichen Wert , sondern nach dem Wert der besonderen Vorliebe zu leisten . Zweitens . Der Kolonialbesitz ist so abzurunden und zu¬ sammenzulegen , daß unseren jetzigen Gegnern die Bildung , jedenfalls aber die Verwendung farbiger Truppen gegen uns in Europa unmöglich gemacht wird . Drittens . Unser Kolonialbesitz muß in etwa sich neben dem unserer Gegner Frankreich und England sehen lassen können , und ist voraussichtlich der jetzige Friedensschluß die letzte Ge¬ legenheit , kolonialen Besitz zu erwerben . Deutschland besaß vor dem Kriege nicht ganz 3 Millionen Quadratkilometer , Frankreich 11 und England gar 30 Millionen Quadratkilometer Kolonien . Viertens . Das neue Kolonialreich muß unserer Marine die Möglichkeit bieten , neue Stützpunkte anzulegen . Daß ein deut¬ sches Geschwader wie das des Grafen Spee im Weltmeer um¬ herirrt , bis ' es nach Versenkung seiner letzten Munition wehrlos niedergeknallt wird , darf nicht wieder Vorkommen . Eine „ Möwe " darf nicht schutzlos umherirren . Eine „ Königsberg " darf nicht mehr in einem Flusse von Motorbooten Zusammen¬ geschossen werden . Fünftens . Der zwischen Portugal einerseits , Deutschland und England anderseits abgeschlosseneKolonialvertrag muß Zur Ausführung gelangen . Sechstens . Es erfordert die deutsche Ehre , daß solche ge¬ meinen Mißhandlungen der Deutschen , sowohl Soldaten als Zivilisten , wie sie in Dahomeh und Marokko vorgekommen find , nur um Deutschland und die Deutschen zu erniedrigen , sich nicht wiederholen . Sühne ist uns dafür bisher nicht ge¬ worden . Sie kann uns nur werden , wenn beide Kolonien deutsch werden . Siebentens . Wird in den Friedensverhandlungen um Kriegsentschädigung gehandelt , dann ist nicht mehr das Ver¬ fahren einzuschlagen wie 1870 , wo auf Belfort verzichtet und mehr Geldentschädigung erzielt wurde , dann ist vielmehr eventuell weniger Entschädigung , dafür aber mehr Land - und Kolonialbesitz zu fordern . Werden diese Gesichtspunkte beim Friedensschluß im Auge behalten , die doch wohl in jeder Weise berechtigt sind , dann werden wir ein Kolonialreich im Friedensschluß erzielen , das politisch und wirtschaftlich der Größe Deutschlands gerecht und einigermaßen den im Kriege gebrachten Opfern ent¬ sprechen _ wird .

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für den Hafen von Djibuti , der zurzeit nur eine offene Reede be¬ lich rund 77 000 Mark für das Kilometer , in Betrieb und Verkehr sitzt , demnächst aber ein wichtiger Umschlagplatz für den abessi das Bild erfreulichster wirtschaftlicher Entwicklung ; sie sollte leider mschen Handel zu werden verspricht . durch das hereinbrechende Unglück des Weltkrieges eine jähe . Hier wurde die 271 km 4 . BelgischeKongokolonie Unterbrechung erfahren . Bei ' einer Roheinnahme von rund rund von einem Betriebsüberschuß 16 972 000 M und lange Lukuga - Bahn , am schiffbaren Lualaba bei Kon sich eine Betriebszahl von 59 , 2 v . H . golo beginnend , im Tal des Lukuga aus seinem linken Ufer 6 917 000 M ergab stromaufwärts führend , bis zu seinem Austritte aus dem und eine Verzinsung des Anlagekapitals durch den Betriebs¬ Tanganjikasee südlich Albertville , im März 1915 vollendet . Da überschuß von 2 , 39 v . H . Dieses Ergebnis durfte um so mehr befriedigen , als die Mehrzahl unserer Bahnen erst , durch hat einerseits die deutsche Tanganjika - Bahn von Dar¬ essalam nach Kigoma über den See hinweg eine westliche Fort¬ seit kurzer Zeit in vollem Betriebe und daher noch ganz im Anfang ihrer Verkehrsentwicklung stand . Möchte es nach einem setzung und einen Anschluß an das Bahn - und Wasserstraßennetz ehrenvollen Frieden gelingen , die wirtschaftliche Entwicklung - > der belgischen Kongokolonie erhalten ; anderseits ist hierdurch das letztere durch Vermittlung des großen Kongobogens und der unserer Kolonialbahnen da weiter zu führen , wo sie durch die i drei Kongoumgehungsibahnen Matadi — Leopoldville , Stanleh Wirren des Krieges unterbrochen wurde ! : Bemerkenswert ist hier die Kolonien ville — Ponthierville und Kindu — Kongolo , zu , einer gewaltigen Britische 2. zusammenhängenden Eisenbahn - und Wasserstraße von der Fortführung des Baues der etwa 800 km langen ostnigerischen Mündung des Kongostroms bis zum Tanganjikasee in einer Ge¬ Bahn in Kapspur von Port Harcourt am Bonnhfluß nach Udi und weiter , mit Ueberschreitung des Benue westlich von samtlänge Von rund 3440 km ausgebaut worden . Damit ist nunmehr die große ausschließlich kongolesische Verkehrsstraße Abinst , in nördlicher Richtung nach Kaduna zum Anschluß an des „ Transcongolais " nach dem Atlantischen Ozean vollendet , die Stammbahn Lagos — Kano von Westnigerien , die sie an der Stelle erreichen soll , wo jene den Kadunafluß zum zweiten Male auf die man in belgischen Kolonialkreisen so große Hoffnungen kreuzt . Der südliche Teil der Bahn , durch den die wertvollen gesetzt hatte . Für die Benutzung der Verkehrsstraße im Durch¬ gangsverkehr besteht allerdings der schwere Nachteil des sieben¬ Kohlenselder von Udi östlich des Niger erschlossen werden , ist maligen Umladens der Durchgangsgüter zwischen Schiss und auf die ersten 180 km von Port Harcourt bereits vollendet . Am 31 . Januar 1916 wurde der langwierige Brückenbau über Eisenbahn , und die Wasserstraßenhaltungen leiden unter dem den Niger an der Insel Jebba im Zuge der nigerischen Stamm¬ empfindlichen Mangel stark wechselnder Wasserstände und bahn durch feierliche Einweihung der Brücke vollendet . Damit häufiger Veränderungen des Stromlaufs , welche die Leistungs¬ fähigkeit der Wasserstraße stark beeinträchtigen . Eine Ent¬ kam die schon länger vollzogene politische Verschmelzung der beiden Provinzen Süd - und Nordnigerien zu einem Groß täuschung dürfte hier also kaum ausbleiben . nigerien auch äußerlich zum Abschluß , und in dem Eisenbahn¬ An der Reststrecke Tshilongo — Bukama der Katanga - Bahn wege Lagos — Kann in das Herz des Haussalandes , 1146 Uni lang , Elisabethville — Bukama , deren Gleisspitze im Juni 1913 Kam wurde damit die letzte Lücke beseitigt , so daß der bis dahin bowe erreicht hatte , wird , soweit bekannt , von Norden und Sü¬ bestehende Eisenbahnsährbetrieb über den Niger in Fortfall kom¬ den her weitergebaut , so daß die Vollendung der ganzen Bahn men konnte . noch im Kriege erwartet werden kann . Mitte 1914 gelangte die Im Bereiche der Uganda - Bahn wurden die 1 rn - spurigen Gleisspitze nach Tshilongo , wo künftig die Zweigbahn nach Zweigbahnen von Nairobi nach dem Thikaflusse , rund 52 km , Ruwe - Kangombe zum Anschluß der portugiesischen Benguella unb von Port Bell am Viktoria - See nach der - Landeshaupt¬ Bahn abgehen soll . stadt Kampala , 9 , 6 km lang , im Jahre 1915 vollendet und Angola : Hier Kolonie portugiesische 5 . Die dem Betrieb übergeben . haben die Bauarbeiten an der Benguella - Bahn , deren Aktienkapi¬ Auch die Bautätigkeit bei den Eisenbahnen des südafrikani¬ tal sich überwiegend in englischen Händen befindet , trotz des schen Staatenbundes war im Jahre 1915 noch beträchtlich : In zwar fortgeführt werden können , aber doch eine starke Krieges der Kapkolonie wurden 258 , in Transvaal 55 , im Oranjefreistaat Verzögerung erfahren . Die Erdarbeiten wurden im Oktober 85 , in Natal 38 , zusammen 436 englische Meilen — rund 700 km 1915 bis Biho , Kilometer 631 , vollendet . In Anerkennung des Bahnen dem Betriebe übergeben , so daß sich die Ge¬ Kriegszustandes als höhere Gewalt erließ die portugiesische samtbetriebslänge der südafrikanischen Bahnen Ende 1915 auf der Baugesellschaft die früher vertraglich festgesetzte Regierung Im Bau verblieben 641 , 5 englische belief . 14 357 km Jahresleistung der Vollendung von je 100 km Neubaustrecke Meilen — rund 1032 km Neubaustrecken . Am 4 . August so daß damit die ursprünglrchen Baufristen für die Bahn 1915 wurde Komatipoort durch den Anschluß bei Zoekmakaar bis zur Erreichung der Ostgrenze von Angola hinfällig geworden an der Strecke Messina — Pietermarltzburg — Pretoria mit Messina _ _ sind . verbunden , und Westtransvaal erhielt Verbindung mit Natal durch Vollendung der Bahn Westleigh — Vierfontein . Die Eisenbahnverwaltung von Südafrika beschäftigt sich da¬ IfCam und dentfchafrihamfches Kolonialreich . neben mit der Frage der Elektrisierung des Betriebes für einige Dr . Frhr . v . Mack ah . kurze verkehrsreiche Vorortlinien in der Umgebung von Kap¬ kom¬ hier ; Stellungnahme zum afrikanischen Islam der Johannesburg Problem Das stadt , Durban , Pretermaritzburg und men die Linien nach Whnberg , Simonstown und Sea Point , ^ ist für Deutschland wie für alle Mächte , die Kolonialpolitik im schwarzen Erdteil betreiben , ebenso alt wie diese selbst . Vom südlich und südwestlich Kapstadt und die Bahn Springs — Rand¬ Streit um die Frage gilt das alte Römerwort : tot homines , fontein im Randgebiet östlich und westlich Johannesburg beson¬ tot sensus . Sonolet meint in seinem Werk L ' Afrique Occiden ders in Betracht . Ihre Verkehrbedingungen sollen für die Ein¬ tale Fran em Beginn des achtzehnten Jahrhunderts hatte das Sul¬ tanat Oman , unterstützt von den Briten , sich zum mächtigsten Staat Arabiens emporgeschwungen . Dem Sultan und Imam von Maskat gehorsamte Laristan , Farsistan , Mogistan , ihm der ganze Persische Golf und dessen blühende Handelshäfen , ihm Ormus , Tawilah , El Aredsch , ja die Belutschistanküste bis Ke ratschi , ihm aber auch „ Wasamba " , d . h . das ganze ost¬ afrikanische Küstengebiet vom Dschuba bis zum Kap Delgado einschließlich der vorgelagerten Inseln Pata , Lamu , Pemba , Sansibar , Mafia , Qurloa ; 1840 war das Uebergewicht dieser afrikanischen Besitzungen so groß geworden , daß der Sejide Sultan Said seine Hofhaltung nach Tabora verlegte . Von diesem riesenhaften osmanischen Reich aus aber wurden die Kulturen wichtigster Lebensmrttel und hochwertiger Jndustrie gewächse wie Reis , Sorghum und Zuckerrohr , Hanf , Oelpalmen , Baumwolle — diese schon im vierzehnten Jahrhundert vom Iran her eingebürgert — , Gewürzpflanzen und anderes mehr zugleich mit handwerkerlichen Fertigkeiten und Künsten in immer weiteren Teilen des Festlands ausgebreitet und ' damit der Saatboden höherer Lebenshaltung der Eingeborenen ge¬ pflügt und vorbestellt . Schon im Licht dieser Tatsachen erscheint der immer wieder gegen das Arabertum erhobene Vorwurf , sich am Blut des fluchwürdigen Sklavenhandels gesättigt und in den Formen zäsarisch - römifch er Willkür entwickelt , ja zur raison cPetre seiner Herrschaft und aller seiner Unternehmungen gemacht zu haben , fragwürdiger Natur . Abgesehen davon , daß

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dieser Umsatz von Menschenware 'nicht von ihm geschaffen , sondern nur auf vorhandenen Grundlagen fortgebildet worden ist und daß , kulturgeschichtlich betrachtet , die ganze Praxis nichts als . eine notwendige Uebergangsstufe zur Gewöhnung roher Menschenmassen an Arbeit bedeutet , ist gerade unter arabischer Führung das System lediglich bei der Zusammen treibung von Menschenware roh , bei deren Nutzbarmachung durchaus segensreich gewesen : die verkauften Sklaven wurden im allgemeinen pfleglich und sorgsam behandelt als ein wert¬ volles Arbeitsgut , ohne dessen organisierte Leistungen den eu¬ ropäischen Mächten bei ihrem ersten Austreten als Pioniere höherer Gesittung irgendwelcher Erfolg kaum -möglich gewesen wäre . Die Menschlichkeitsphrasen , mit denen namentlich London gegen den Kauf und . Verkauf mit schwarzem Elsenbein zu Feld gezogen ist , erweist sich um so mehr als echt britischer Cant , der in der Hauptsache nur die Maske des selbstsüchtigen Machtehrgeizes Englands war , als dieses ebenso wie Frankreich da , wo kaufmännischer Nutzen in Frage stand , den Handel ruhig geduldet , ja im Stillen gefördert hat ; heute ist allerseits , auch von Deutschland , unvermittelte Abschaffung der Sklavenarbeit als eine Torheit , die lediglich Sümpfe heruntergekommenen Negerproletariats schafft , erkannt . Die Araberherrschaft hat sich so fraglos , wie un Norden , so in Mittelafrika den großen Zügen , Antrieben und Auswirkungen nach beurteilt , durchaus als fortschrittlich bewährt und die natürliche Vorstufe und Grundlage des abendländischen Kulturwerkes geschaffen ; -eine eigentümliche Gestalt , die , heute schon sagenumwoben , am Ende der arabischen Epoche in seltsamem Schattenriß aus dem afri¬ kanischen Halbdunkel sich emporhebt , ist ein weiteres beredtes Zeugnis dessen . Tippu Tip , mit richtigem väterlichen Namen , nach seiner Abstammung aus dem einst machtvollen Sultan¬ haus der Bin Radfchab mit dem Sitz rn Tabora , Hamed bin Mohammed zu nennen , war einer jener afrikanischen Macht¬ haber , bei denen fürstlicher Herrengeist mit großkaufmännischem Unternehmerehrgeiz, vorab natürlich im Sklavengeschäst , eigen¬ tümlich zusammensließt . Aber im ganzen Verlauf seines Auf¬ tretens und Wirkens als einer jener Diadochen , die das über¬ große afrikanische Landerbe Omans unter sich teilten und deren jeder auf eigene Faust weiteren Eroberungen nachging , hat er nie¬ mals den ersten Schrittmachern abendländisch - christlicher Macht in Afrika sich feindlich entgegengestellt , im Gegenteil , ebenso Cameron wie Stanley bereitwillig wertvolle Dienste geleistet und ebenso mit Wissmann freundschaftlich verkehrt . Wie hoch seine Person gerade von den Europäern eingeschätzt wurde , be¬ weist , daß Stanley ebenso wie König Leopold II . Verträge mit ihm abschlossen , deren einer die Rettung Emin Paschas , der andere den Schutz der Hoheit des belgischen Freistaats am oberen Kongo zum Gegenstand hatte . Tatsächlich hat er in seiner Art ebenso Großes geleistet wie nur irgendeiner der großen Asrikasorscher , deren Erfolge zum großen Teil ohne seine Vorarbeit und sein Ansehen nicht möglich gewesen wären . Und mehr noch ! Zielt die moderne Kolonialpolitik auf die Schaffung großer über¬ seeischer Wirtschaftsgebiete , die in ihren weiten Ausmessungen und Entwicklungsmöglichkeiten dem imperialen Ausdehnungs¬ drang und Machtwillen ein weitestes Wirkungsfeld freigeben und mit allen natürlichen Mitteln ausgestattet sind , um , auf eigenem Füßen stehend , zu Staatswesen unabhängiger Daseins - , selbstsicherer Entwicklungskraft heranzuwachsen , so hat das Arabertum zwar nicht eine „ interkoloniale Politik " dieser Art bewußt betrieben , aber triebhaft , in kühnem Schwung , weiten Feldherrenblicks die Wege dazu bereitet . Auch hier schuf es politisch wie wirtschaftlich die Grundbedingungen für die Ueber tragung europäischer Lebens - und Gesittungsformen auf den wilden Boden Afrikas und schlug in zwar roher , aber doch trag¬ fester Weise Brücken von einem Ende der gewaltigen Länder¬ masse zum andern . Der Ankerboden alles Politischen und staatsmännischen Denkens des Deutschen war von jeher das konservative Gesetz , daß aller gesunde Fortschritt niemals vorhandene geschichtliche Grundlagen der menschlichen Entwicklung zerstören , sondern auf ihnen weiterbauen soll und muß . Diese Norm hat auch für unsere Stellung zum Islam in der Kolonialpolitik unbedingt zu gelten . Das Verfahren Englands und vorab Frankreichs , das wahllos Negermassen auf die abend - und morgenländischen Kampfplätze treibt , ist nicht nur wirtschaftlich verderblich , sondern streut auch allenthalben die Keime der Empörung gegen das Ansehen der Weißen unter die farbigen Massen , ballt diese gemeinbürgschaftlich zusammen , treibt sie aus unruhige Völker¬ wanderschaft , kurz , ist der Feind ebenso jedes wirklichen Kultur¬ fortschritts wie des Islams . Irgendwelche Gemeinschaft mit solcher Politik verbietet sich für uns von selbst . Die Schritt¬ macher des Korans in Afrika waren niemals bodenständige Bauern - , Farm - oder Plantagenwirtschaft schaffende Kultur -

106

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träger ; darum mußten sie vor dem Druck des christlich - abend¬ ländischen Europas zurückweichem Der Händlergeist , der dem mit der Marke Semitentum gekennzeichneten orientalischen Rassengemenge tief im Blut sitzt , hatte bei ihnen stets das Ueber gewicht ; in dieser Einseitigkeit liegt offensichtlich der Grund , weshalb die Durchdringung des schwarzen Erdterls von West¬ asien aus trotz allen erstaunlichen Leistungen der Araber nie¬ mals wurzeltest und dauerhaft in den Erfolgen gewesen ist . Damit ist aber auch das Wesen der praktischen Aufgabe klar¬ gestellt , die vorab Deutschland aus dem asiatischen wie afrika¬ nischen Einflußgebiet des Islam zu erfüllen hat : Anleitung und Erziehung zur Erschließung und Nutzbarmachung der natür¬ lichen Landeskräste und - reichtümer in zähem Schaffen und treuem Beharren beim Werk und mit allen modernen , tech¬ nischen Hilfsmitteln ; logischer Aufbau der politischen , wirtschaft¬ lichen und sozialen Entwicklungsgrundlagen von unten auf derart , daß der Häusler , nicht der Hausierer das erste Wort hat , daß der blühende Acker und wurzelfester Bauernstand , nicht der glückliche Handel , als erste Bedingung von Volks - und Staats wohlsahrt gilt . Wie in Westasien , kann Deutschland in Afrika wirklich glückliche , fruchtbare und völkerbefriedende Kultur¬ arbeit niemals gegen , sondern immer nur mit dem Islam leisten , und für solches Zusammenwirken sind die besten Be¬ dingungen gegenseitiger Hilfeleistung und Ergänzung gegeben . Wird dieser Grundsatz sestgehalten , dann wird nicht nur der Vierbundbau in sich ständig fester werden , sondern auch zugleich an ihn das deutsch - asrikamsche Kolonialreich immer enger und fester heranwachsen und das viel zitierte Wort Goethes , daß „ wer sich selbst und andere kennt " , wisse , wie Orient und Ok¬ zident nicht mehr zu trennen seien , eine neue und erhöhte Be¬ deutung im weltpolitischen Raum erlangen .

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hingewiesen , daß wir viele , sehr viele der tapferen deutschen

Auslandspioniere in unseren Kolonien nach dem Kriege gut werden brauchen können . Da werden sie die Erfahrungen und Kenntnisse , die sie in der Fremde erworben haben , zum direkten Nutzen des Heimatlandes verwerten können . Be¬ sonders geeignet hierfür werden die vielen Ueberseedeutschen sein , die es vorziehen werden , in Zukunft ihre Heimstätten unter dem Schutze des schwarzweißroten Banners aufzu¬ richten . Welche Kräftigung unserer Kolonialwrrtschaft daraus erwachsen wird , bedarf keines Wortes der Be¬ weisführung . Jedenfalls ist es uns allen klar , daß die Steigerung unserer Kolonialproduktion an Rohstoffen nach dem Kriege eine kategorische Forderung ist , der man mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Seite stehen muß . Zunächst erwarten wir vor allem eine energische und sach¬ kundige Vertretung unserer Kolonialinteressen bei Friedens¬ schluß . Die Worte , die der Staatssekretär des Reichskolonial¬ amts , Exzellenz Dr . Sols , kürzlich in Leipzig gesprochen hat , erlauben uns in dieser Hinsicht das Beste zu erhoffen . In der Zukunft muß es anders werden als in der Vergangenheit , wo unsere Rohprodukteneinsuhr in einem unerträglichen Maße von den englischen Kolonien abhängig war . Nach der ausgezeichneten und im höchsten Grade zeitgemäßen Bro¬ schüre : „ Die Kolonien der europäischen Mächte und der Ver¬ einigten Staaten von Amerika " , die die Deutsche Kolonial¬ gesellschaft 1915 herausgäb , betrug der Wert der im Jahre 1913 in das Deutsche Reich eingesührten Rohprodukte ins¬ gesamt 5 250 304 000 N , wovon nicht weniger als für 1 212 700 000 , also fast ein Fünftel , aus den britischen Kolo¬ nien stammte ! Aus den niederländischen Besitzungen in Uebersee bezogen wir für 227 600 000 M , aus den fran¬ önfere KolomaUntcreflcn , das Huslanddeutfdi - zösischen für 80 700 000 M Rohprodukte , während unsere eigenen Kolonien uns solche für rund 62 900 000 M liefern turn und das Deutfdie Hifsland - JWufeifm in konnten . Diese Zahlen zu kommentieren , hieße ihre Schlag¬ Stuttgart . kraft schwächen . Von B . Das Deutsche Ausland - Museum in Stuttgart , auf dessen Bedeutung in diesen Spalten schon hingewiesen wurde , hat Unter den Problemen , die wir nach dem Krieg im Inter¬ den Zusammenhang unserer Auslandsinteressen und des Aus¬ esse unserer Volkswirtschaft zu lösen haben werden , steht mit landsdeutschtums mit der kolonialen Frage rechtzeitig in ridch in erster Reihe dasjenige des tigem Maße erkannt . Einen neuen Beweis hierfür bietet die man in Deutschland vor demAuslandsdeutschtums Kriege dieser Frage. Während nur sehr soeben in den Räumen des Stuttgarter Lindenmuseums wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht hat , steht sie jetzt ( Museum für Länder - und Völkerkunde ) eröffnete zweite Aus¬ vielfach , im Vordergrund des Interesses , und zwar mit stellung des Ausland - Museums . Sie ist den Rohprodukten , Recht . Dies beweisen die Worte , die die Abgeordneten Strese die wir für unsere Ernährung und Industrie notwendig haben mann ( im Reichstag ) und Peumer ( im preußischen Landtag ) und soweit sie aus den Kolonien bezogen werden , gewidmet . in der Angelegenheit gesprochen . haben Sie hielten es für In übersichtlicher Weise geordnet und mit den notwendigen nötig , den Dank , den unser Volk den Ausländsdeutschen belebenden und erläuternden Tafeln und Beschriftungen ver¬ schuldet für ihre unermüdliche zähe Arbeit im Interesse der sehen , ist diese umfangreiche Ausstellung nicht anders als deutschen Volkswirtschaft , auf der unser Reichtum und damit eine im besten Sinne des Wortes „ zeitgemäße " Veranstaltung auch zu gutem Teil unsere Kriegstüchtigkeit begründet sind , zu begrüßen . Wir können in ihr besser als an der Hand von öffentlich und unzweideutig zu verkünden . Von amtlicher Büchern und trockenen Statistiken erkennen , wie bitter not¬ Seite sowohl als von den genannten Parlamentariern wurde wendig für uns alle die Pflege der weltwirtschaftlichen Inter¬ nachdrücklichst betont , daß die Ausländsdeutschen für die mo¬ essen des deutschen Volkes ist . Viele von den Ausländs¬ ralischen und materiellen Schäden , die sie schuldlos erlitten haben , entschädigt werden müssen . deutschen waren in den Kolonien unserer Feinde tätig . Für sie bietet die Ausstellung durch die vergleichende Uebersicht der Verschiedentlich hat man sich in der letzten Zeit in der Produktion unserer eigenen und der fremden Kolonien sehr Presse und in Versammlungen mit der Frage beschäftigt , was wertwolle Anregung und Belehrung . Die vornehmste Lehre soll nach dem Krieg aus den Hunderttausenden von tüchtigen aber , die wir aus der Ausstellung des Deutschen Ausland Volksgenossen werden , die ihre Existenz vor dem Kriege in Museums zu ziehen vermögen , ist , daß ein Land , das wie jahrelanger mühseliger Arbeit im Bereiche von fremden/ jetzt Deutschland in erheblichem Maße von der Rohprodukten¬ den Deutschen feindlich gewordenen Fahnen aufgebaut und einführ aus dem Auslande abhängig ist , eines blühenden sie dann in den Stürmen des Weltkrieges verloren haben ? weltumspannenden Auslandshandels bedarf , den auszubauen Viele von ihnen werden wohl in die Heimat zurückkehren , und zu stützen weitschauende Organisationen stets bemüht manche , denen es gelungen ist , den . feindlichen Maßregeln sein werden .- Zu diesen gehört in erster Linie unbedingt das auszuweichen oder die durch Alter bzw . Kränklichkeit vor der Deutsche Ausland - Museum , das bereits jetzt , nach der kurzen Internierung bewahrt . wurden , haben dies schon getan , um . Spanne Zeit seines Bestehens , einen so schlagenden Beweis , nach dem Kriege an dem Wiederaufbau mitzuarbeiten . Ein wie ihn die wohlgelungene Ausstellung darstellt , zu liefern gut Teil von ihnen wird es aber zweifellos vorziehen , und imstande ist . Wir begrüßen die Tätigkeit des Stuttgarter zwar im wohlverstandenen Interesse unseres Vaterlandes , in Instituts mit Freuden , eine Tätigkeit , die berufen ist für die der Fremde , vor allem in Uebersee , zu verbleiben . Wir alle erhoffen einen Frieden , der uns unsere Kolonien und Be - . Interessen einzutreten , von denen ein Teilgebiet das Arbeitsfeld der Kolonialgesellschaft bildet . wegungsfreiheit im Auslande wiedergeben wird . Wer die Liebe kennt , mit der vor dem Kriege alle Kreise unseres < Volkes an unseren jung aufblühenden Kolonien hingen , wird OberfUeutnant M . Langbeld •§• wenig Verständnis haben für die in neuester Zeit mancherorts geäußerte Indifferenz in kolonialen Fragen . Die Berufung Am 9 . Juli ist mit Oberstleutnant Langheld einer der ältesten Afri¬ auf Bismarck verleiht diesen Stimmen keineswegs größere kaner gestorben . Aus dem sächsischen Heer hervorgegangen , gehörte Langheld Zu den ersten , die sich Miss mann anschlossen , unter dem er an Ueberzeugungskraft. Mit mehr Berechtigung hat man darauf

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der Gesellschaft . Geschäftsstelle , durch dieanznzeigen Streifband unter Karlsba auf weiteres , bis Berlin Zcitui g istunentgeltlich Kbloiiialgesellschast der Deutschen . d 10. umgehend W 35 , Am der Geschäftsstelle oder derdieWohnung des Aufenthaltsorteserhalten Der Wechsel irmmt deren Geschäftsstelle und an Orten , wo eine Abteilung der Gesellschaft besteht , der Abteilnngsvorstand entgegen . , , zur Deutschen Kolouialgesellschaft Beilrilteeiklärnngc : In Deutschland , seinen Kolonien und Oesterreich -Ungarn 6 Äh in den übrigen Ländern 8 Äl. Dazu tritt ein von den Abteilungen erhobener , nicht an Men Jahresbeitrag Orlen gleicher Zuschlag (1 bis 4 ¥ ). In den Kolonien wird meist ein höherer Zuschlag erhoben . — Nichlmitglieder beziehen die Zeitung durch die Post oder im Buchhandel . Bezugspreis sährlich : in Deutschland , dessen Kolonien und in Oesterreich - Ungarn 8 Äh in den anderen Ländern 10 Äl. Einzelne Nummern gegen vorherige Einsendung von20 ps. durch die Geschäftsstelle der Gesellschaft . durch Nndols Mosse , Berlin SW 19 , Breslau . Dresden . Düsseldorf , Frankfurt a . M ., Hamburg , Köln a . Nh ., Leipzig , Magdeburg , Mannheim , Alleinige Anzeigeuaunahnie München , Nürnberg . Etraftburg i . Elf ., Stuttgart , Prag , Wien , Warschau , Basel , Zürich . Preis für die 4gespaltene Nonpareillezeile60 Pf .

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" ( S . 144 ff .) entnommen

Wgnderbuch

„ Weltpolitischem

Ro -Hrbachs den kann .

sicher Religionen - Edikt des Toleranz aus Inhalt dessen

anderen der das dies durch ist , geschehen

Gleichberechtigung politische die muß er , daß " , so übersieht werden gestellt bereits 1909 von Scheikh - ul - Jskam

dafür

Maximalisten " getauften „ Alldeutsche dieser Programm setzt das Leider victis ! den Vae macht , mit einem , der es möglich voraus Sieg einen „ ungeheuren Die . ihn zu verhandeln über , statt zu diktieren Frieden die und Rechtsgrund zustehender allein uns kein leider Opfer " sind Recht so das Kann . Gunsten Zu ihren löst jede Partei Schuldfrage , die M a dy t entscheiden werden , so muß gemacht geltend von uns nicht bleiben : eine das Hand der vor sollte Kriegsziel einziges d . h . unser nicht Siegeswillen unfern sollten Friedensresolutionen der Sieg ! Und . abschwächen gar oder verdunkeln W — menschenmöglich das — soweit denen , die sich objektiv Allen Buch - von treffliche wollen , ist das vorbereiten auf die Friedensfrage -enden kämpf der Kriegsziele „ Die Carrisre Ludwig , zu dem Hilfsmittel Reimer ) ein 1917 bei Dietrich " (Berlin Völker greift . Es wieder gern hat , immer durchgearbeitet jeder , der es einmal geographi¬ unter Länder kämpfenden aller die Kriegsziele bespricht wirtschaft¬ und , militärischen , politischen schen , völkischen , geschichtlichen ge¬ ist -es fesselnd Sachlichkeit seiner Trotz . Gesichtspunkten lichen wirk¬ Einfachheit schlagkräftigen in ihrer erfreuen schrieben . Besonders — Friedensschluh . „ Jeder Vernunft praktischen einer same ^Imperative ." — Bedingungen verschiedener — ist ein Kompromiß und jede Grenze Werte feinem es mit , daß enthalten liegt Pfandes eines Wesen „ Jnr wird , es Zurückgegeben Erfüllung deren , nach für Forderungen haftet deshalb höre dient . " — „ Man Erfaß es -als Nichterfüllung bei deren gar ; es gibt Nationalitätenprmzip Ger -edle vom dem mit auf endlich ." — ein RationalitäLenproblem nur , sondern kein N -aLionalitätenprinzig „ Die

sich Carriers

, wie stellt .

interessieren

besonders „ K .-Z . " wird Friedensproblem

der Die Leser kolonialen dem

zu

aus

Reckte

Nr . 8

RölonLaLzeiLunA

Erfüllung

des

Nationalitätenprinzips

können

die

Staaten

leicht

Sozialdemokrat ! fdbe KnegszieUSrörterungen

bleiben . war , soll deutsch bleiben , und das , was deutsch man hat Partei der Sozialdemokratischen Schichten

war , soll belgisch den weitesten In

hoben onen

deutscher

strakt

- doktrinären

ihres

Herzens

früher

war

Ansicht

lassen , anderer

leiten

in

kommt der

, sondern

Schlagworten

tischen

„ Sozialistischen

Dabei

Abgeordneten darauf waltigen

die

Spannweiten

von

sind

als

"

eine

der

laut

Scheidemann

hin , daß

durch

, die

sehr

Formel Krieg

viel

Kloth zu

es

poli¬

von

Erwägungen ,

Scheidemann in

der

,

aufgeworfenen

.

den

gegen

weist eng

6

Heft

Ausdruck

zum , die

Stimmen sind .

geworden

klar

ist ,

erschienen

den

Kloth

Innern

im

nicht

sich

sorgfältigen

Emil

Sozial¬ soll , wie

Abgeordnete

der

wenigen

Scheidemannsche der

so bleiben

meist

Monatshefte sich um

es

handelt

, lehnen

alles

Sozialisten

des

Aufsatz

einem

Revisionisten , daß

Revisionisten

die

Daß

ab .

, glatt

die

Forderung

einfache

die

nur

nicht

zwar

, und

demokraten

ab¬

dem

aus

Zahlreiche

steht .

Scheidemanns

Standpunkt

Milli¬

drei

den

Teil

kleiner

ein

nur

Sozialdemokraten

Sozialdemo¬

der von

, daß

er¬

dagegen

Stimme

Verhältnissen

den

Geheimnis

kein

Vertrauten

Partei

mit

den

ist es für

dennoch

, und

kratischen

in

auch

und

Reichstag

Im keine

allgemeinen

im

sich

hat

Oeffentlichkeit

.

hingenommen

stillschweigend

Formel

diese der

belgisch

was

bleibew

, soll französisch

war

französisch

hat : was

ausgedrückt

soge¬ selbst

Scheideman

es

auf , d . h . wie

enssormel

Fried

negative

nannte

Haase die

herum

Scheidemann

um

Gruppe

die

, stellt

Zusammenschart

Sozialdemo¬

der

Abgeordneten

den

um

sich

die

,

von

Abgesehen

.

Betracht

Arbeitsgemeinschaft

kratischen

ein¬ man . sich zurzeit kommen zwar , und

befaßt Partei Friedensformel

der

in

Parteien

zwei

hierbei

.

Iöhlinger

Otto

Bon Sozialdemokratischen Festlegung der

der mit

In gehend



.

mit

Recht die

für zur

ge¬ Ent -

Deutschs RslottLalzeiLung .

1911

icheidung

hintreibenden

ist .

, so sagt

Denn

reich , Belgien

wirtschaftspolitische

auf

der

Welt nicht

.

um

der

die

diesem

einen

nicht

sagll

Gebiet

haben —

die und

im

Prozeß

, der

der

in

Weltwirtschaft zwischen

und

der

zu dem

eine

gar

nicht

belgisch

einzulösen

schen Lage und periums oder Mittelding

gibt

Belgien

die

nationale

nicht .

Freiheit

Nun

ist

eine

leicht , daß

zum

. " Von

hören der

deutschen

halb

genügt

daß

deutschen

alles

so

in

soll , wie

redet

, im

dem

Gegensatz

hältnisse

für

Ausgabe

Gedeihens eines

Uns

Wert der gründlich

wenn

ganz

man

Ergänzung

deuten

,

und

der die

Ausführungen

geschulten

vom

Abgeordnete

9 . Mai das dem

afrika Kritik

auszusprechen an manchen

müssen

, daß

aber

im

Laufe

er

dabei

unserer

.

Dabei

Gebiet , über

in

die

d. I .

aus

Sitzung

Wort

bekannte

Kolonialpolitik

militärische

Krieg

der

, daß

sagen

von

Kloth

sie eine

wert¬

Scheidemanns

be¬ "

Monatshefte in

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einer

Gegner

Anlaß ).

der

die

wirt¬

überseeischen

aus

in

der

seinem

Beratung

Hierbei erfreulicher unserer

des

ergriff

Be¬

eigenen

Jahre

manches

indem

besser

er

dem

seine

volle

in

früher habe

,

daß

auch



ans

gebracht Henke

Herr

Henke

— ab

des

die der

sich von

bewies

,

Ohr

in

Abgeord¬

unterstützt

und

",

durch von

stellte

Ausführungen

glatt

muß

durch

dem seine

sich des

sich

"

so

wert

ist .

eine

Auffassung

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Be¬

Aktions¬

kolonialen

Propa¬

,

ist

bewies

sich — ' in

,

dem

die

,

Niveau Dr ° Sols

mit

Abgeordnete

übrigen

Irre¬

von

aber , daß

Exzellenz Henke

bald

in

steht . Was Kolonialpolitik

geistigen

Erfreulich

dieser

Noske

dieser deren

imperialistischer

sehr

niedrigen

, im

verschließe

von

Arbeiter



Abgeordneten , daß

konstatierte

des Zeit

Mit

und der

Henke

die

würden

einem

des

sei .

Hauptträger

„ Genosse

Reichskolonialamts

Abgeordneten

Schärfe sich

aber

allen



wie

glänzender

kolo¬

krassem

Henke im , anführte

daß

es

sich

der

,

sofort

nicht

Staats¬ erhob

Zurückwies verständigen ja

auch

,

und Ar¬

die

Rede

Vereinsamung

be¬

.

Die mehr

die

den tatsächlichen Gegenargument auf

während jüngsten

sein . —

, daß

befreien

"

gewesen

wohl

davon

zu als

Kolonien in der

Kolonialgesellschaft

zufrieden sprach

und

fände

für

die

die .

überwiegende Worte Der

des Krieg

Mehrzahl Herrn hat

gesicherten

der

Rohstoffzufuhr

der

Henke der

heute

deutschen

deutschen

deutschen Gott

Sozialdemokraten

sei Dank

Arbeiterschaft Volkswirtschaft

kein

,

gezeigt liegen

hat

Verständnis :

w o in

die

einer

!

sei . seine

einem

Gustav Denhardt f Im zweiundsechzigsten Lebensjahr verstarb am 19 . Juli mit Gustav Denhardt einer unserer ältesten Afrikaner , der in Afrika bereits gewirkt hatte , längst bevor man an eine deutsche Kolonialpolitik dachte . Seit dem Jahre 1877 , wo er zum erstenmal zur Erforschung des Tana nach Ostafrika ging , hat er , ungebrochen durch schwere Schläge , sein ganzes Leben der Entwicklung des Landes gewidmet . Zusammen mit feinem Bruder Clemens war es ihm 1885 gelungen , ein größeres Gebiet vom Sultan von Lamu zu erwerben , das 1886 unter deutschen Reichsschutz gestellt , aber leider durch den Sansibar¬ vertrag von 1890 wieder England überlassen wurde . Später übte der Verstorbene eine lebhafte kaufmännische Tätigkeit in Britisch - und Deutsch - Ostafrika aus , die durch den Krieg und feine widerrechtliche Gefangennahme und Ueberführung nach Indien jäh unterbrochen wurde . Bald darauf durch England sreigegeben , ist auch Gustav Denhardt nun ein Opfer des Krieges geworden . Dem alten Afrikaner , dem bescheidenen Menschen , der Wohl keine Feinde hatte , werden seine Verdienste um die deutschen Interessen in Afrika nie vergessen werden !

Hu

9 den Abteilungen .

Ost -

scharfe üben

geworden

Wunsche

dieses

für der

Kämpfe

Eingeborenenpolitik ausdrücklich zu

sich Noske

Etats

zunächst

Weise

darauf hin , daß er in den Kolonien deutschen

,

Augen

nach dem Kriege erkannt hat . die der Abgeordnete Scheide¬

Leistungen

der

die

sozialdemokratischen Auffassungen bot die Reichstagsver¬

, um

der

Noske wies Zuständen

zollte

Anerkennung hänger

.

der

Notwendigkeit

Aufgaben

Lobe

Gewinnung

kommt

man

einmal ein findet .

( 101 .

Noske zu

Namentlich

die eigenem Resonanz

Absatzgebiete

Ausführungen

, daß

eigene

zur

dieser

doch

eine

von der würde ,

rationelle nur

„ Sozialistischen

, beweist

kolonialen

Reichskolonialamt

Zustimmung

die

Einblick

künftigen

handlung das

daß

aus ,

wirtschaftlichen

Friedensformel

gut , wenn Beachtung

interessanten

den

den

man

Sozialisten

, ist es verfügt die genügende

Einen

mit

veröffentlichen

Deutschlands auf der gewaltigen

von

einzelnen ist , so muß ,

er

etwa

Herren

Vergewalti¬

besagen

Kolonialpolitik

Deutsche

Lebensbedingungen eine

sich

deutscher

Gebiete

Hinzu gerade

Tatsache

tätigung Angesichts mann Lager

uns

. einseitigen

schaftlich

nicht

ja

im

verlangt

ja heute beurteilt

eine

. Er

Wort

unter

führt

sie stellen dar .

übrigen

dabei

den

Kolonialver¬

und

, die anders

, daß

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Rohstoffe

einverstanden

volle

ein

Zurzeit

Vorwürfe

des

zu wen¬

jede

für

die

,

gumenten

muß

das der

Voraussetzung

, sondern den

man

Aufmerksamkeit

so

sekretär

,

den

deutschen

wohltuend

.

klaren

Gemeinde

rege

Erwähnung

die

beschränkt

den

Be¬

man

die

zum

ohne

Kolonialfreund

insbesondere

die

Spuk

Zu

sind . " Des¬ Formel

Kolonien

Standpunkt

Kolonien

, über hat .

Kolonien geöffnet

Selbst nicht

ist .

Kapitalismus

unentbehrlichen

eine

Kennern

,

der

ge¬

zu

lehnte

sind , sehr

ge¬

, „ gar

dadurch

Arbeitsgemeinschaft

kann

Gegensatz einzelnen

Weiterentwicklung

, sondern

war

unumgängliche

anzusehen

gierigen

der

den

als

wenig

Wichtigste aus

kolonialen Zukunft glücklicherweise

vertritt

die

Südseebesitzes

unserer Partei

. Kloth

Zu

der und

sei

England

, m.u ß

jedem

Gegensatz

Agitation und

merkung

nialen

unserem

Zutreffend

Kolonialreich

Logische Folgerung Sozialdemokratischen vorher

das

' bewährten

mittelafrikanischen Konzentration wäre

als

Zu

Kolonien

sie für

der

Kolonialwirtschaft

hinaus

etwa

.

nötig

K o l o n i e n z u r ü ck e r h a l t e n seiner . Ausführungen

außerordentlich

Im

die

für in

, so

beständen

und

nicht

auch

Miß klang in die Erörterung , des Bremens Abgeordneten

kleinen

Gebietes

bürgerlichen

Friede

fordern

Worte

; er

„ die

führung

in

ohne

ihn

des

Rede , daß er aus den Erfahrungen dieses Krieges nichts gelernt har . Die alten Schlagworte von der kapitalistischen Kolonialpolitik kehrten wieder , wobei der Redner die bemerkenswerte Feststellung machte ,

ausschuß

Im¬ Ein

dürfe

Sozial¬

Besitzungen

es

Wenn den

nicht

„ Ein

seine Grundgedanke

feiner

ganda

allein

, daß

,

wird

sehr

besondere

Zusammenschließung . Herrschaft Diese

Noske

geographi¬

notwendig

deutschen

bisher

unseres

uns

weltpolitisch

nur

ganz

zahlreich

seiner

neten Beifall

.

man

.

betonen

, daß

der

überseeischen

, daß

-

Zugrunde

Unversehrtheit

Unterschiede

behalten werde

diese

völligen

zur

zwischen

Auffassung

das

Auffassung

deutschen

zu

Parteien

ein schriller Vertreters

einen

bewegte

Zusammenhängenden zu

die

es

wir

des englischen . Imperiums

Kloth

die

sich

eine

, den

besonders

wir

der

so wurde Rede des

daß

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infolge

darüber

mit

man

Friedenszielen

den . Kloth

Kloth

, wie

Krieges

."

Recht , „ daß

Zukunft

Paral¬

wirtschaftspolitische

getroffen

das

auch

er mit

in

zu Riesenbetrieben

Anspruch

für

, was

„ Denn

nicht , wenn

bleiben

es

" , so bemerkt Besitz

sagt

Wirtschaft es

ist

auf -

auch

nicht ruhig zusehen . Wappnung kann nicht

.

wird

-

jeden

interessante

als

England

Frage .

vergißt

diesen

kolonialen tritt

Volk

Belgien

anzutasten

gehört

deutsche

recht

geschehen

gleichbe¬

übertragen

Industrie

Deutschland , und diese

Deshalb

große

Friedensprogramm schulte

dabei

ge¬

Konzentrations

es

Sozialdemokratischen

zur

gehöre

Kolonialpolitik

Afrika

Klangen

und . erkannt selbst

eines

großen

soll , ist ein

gegen

Belgiens

aber

in

drängt

sich

Der

entweder ein Vorwerk des mitteleuropäischen

Sicherung

Zeit

in

Deutschland das war

Tat , auf

er ,

Kolonien

Nach

Selbstverständlichkeit

Erdteils

gung

Politik

der

Imperien

.

Weltreiche

.

Kolonien ganzen

Infolgedessen

die

großen

deutschen

darf wappnen

vermögen

es

unserer ,

im

zieht

der

bleiben

Kleinheit ein Glied

denkender

seinen

der

sozialdemokratischen doch einig in der

.

in kann " .

sagte

solche der

.

Entwicklung , ist

macht

Friedenssormel

, auch

in

sei . eine

habe ,

In

versagt

so

urteilung

nament¬

auch

Erhaltung

gehalten

Parlamentarier



anderen

gewaltiger

negative

war

.

,

die

Ent¬

die

auswärtige

war

sozialistischen

wirtschaftlichen

. Großbetriebe Demgegenüber Es muß seinerseits sich auch durch

die

Deutschland wiederausrichten

Länder für allen Ländern

um

Partei die weltpolitischen jüngsten Zeit nicht richtig

sehen . Kloth

Entstehung

belgisch

daß

gegenüberzutreten

Anwachsen

Das

absinden

- Imperien

bemerkbar

diesem

wirtschaftlich

Auslande

sind , den

der

Staates

lelen

alle

zum

Weltmarkt

sich

,

Weltwirtschaft

imstande

dem

blühenden

ein

Partei

Sozialdemokratische Vorgänge der der

sich bei

und

Schlagworten

Zutreffend

Gegensatz

auch

sondern

„ daß

demokraten

Platz

der beteiligten , bestimmt in

kann mit

fast

,

gerichtete

ihren

um es

gab ,

Frank¬

, sondern

Gebiete

, daß

erkannt

Fragen um

Bevölkerungsschichten

Deshalb

ganz

nur

dieser

handelt

Wirtschafts

die

auf

richtig

aller

nicht

miteinander

Entwicklung sestgelegt wird

wohl

die

großer

rechtigt

Fetzen

Sozialdemokratischen

Entwicklung

Bildung

hat

weiteres

Kloth der

habe sehr oft weltwirtschaftlichen

nügen

.

sich

, die

Wafsengang

ohne

weltwirtschaftlichen

handelt

gewisse

Verhältnisse

Stärke

Deutschland

Denn

Kloth

Arbeiterklasse sich

Freilich nie

oder

wirtschaftlichen . Was jetzt

die wirtschaftlichen Sozialist

und

Recht , es Systeme

ringen

scheidung der viele Jahrzehnte lich

mit

, Deutschland

um

Kriege/

weltpolitischen er

An¬

Ausdruck

Ueber das Thema „ Wozu brauchen wir einen " sprach Kolonialbesitz Dr . Karstedt unter Vorführung von Lichtbildern am 17 . April inFrei bürg i . V r „ am 18 . April in Bad Homburg v . d . H . und am 10 . Mai in Elberfeld . Die Vorträge bewiesen , wie stark wiederum gerade durch die durch den Krieg gegebene Notlage in bezug auf die Knappheit an Nahrungsmitteln und Rohstoffen das Interesse für unseren Kolonialbesitz und seine Erweiterung durch den Frieden geworden ist .

122

Deutsche

— Am 12 . Mai sprach Dr . Karstedt in der Abteilung Brie g vor zahl¬ reicher Versammlung über den „ Heldenkampf Leu tsch -Ostafr ika sZahl¬ reiche Insassen der Lazarette und werte Kreise der Bevölkerung Briegs wohnten dem mit Beifall ausgenommenen Vortrage bei . — Konsul Singelmann hielt am 25 . April in der Abt . Münster i . W . einen Vortrag über „ Die belgischen und portugiesischen Besitzungen in Mittel¬ afrika " . Die Ausführungen des Vortragenden und die zahlreichen farbi¬ gen Lichtbilder fesselten die gutbesuchte Versammlung bis zu Ende und liehen einen Blick tun in unsere in Afrika . — Rechts¬ Zukunstsaufgaben anwalt Dr . Ham mann sprach am 27 . April in der Abt . Aachen über „ Die Vereinigten Staaten von Nordamerika als Weltmacht " . Auch dieser Vortrag hat gut gefallen . — Dr . Raeber hat in einer Reihe von B er¬ lin e B Lazaretten Lichtbildervorträge über die Kolonien ' gehalten , die sich eines zahlreichen Besuches erfreuten und mit großem Interesse aus¬ genommen . — In wurden der Abt . Bützo w hielt am 9 . Mai das Mit¬ glied Kaufmann Rose einen Vortrag über seine Erlebnisse in Kamerun . Nedner war in den Jahren 1907 bis 1914 dort im Aufträge einer Ham burger Firma tätig . Die anschaulichen Ausführungen fanden lebhaften - Beifall . — Die Abt . Mü nch e n veranstaltete am 11 . Mai einen Vortrag des Plantaaendirektors R . Kaundinya über „ Indien , England und wir " . Die von zahlreichen Lichtbildern belebten Ausführungen des Redners wurden mit reichem Verfall . — In aufgenommen der Abt . R o st o ck sprach am 18 . Mai Geh . Oekonomierat Dr . Lettweiler über die wirt¬ schaftlichen Verhältnisse auf der Valkanhalbinsel und in der Türkei . — Auf Einladung des Vorsitzenden -der Abt . D e s s au hielt Dr . med . Th res am 30 . Mai in Dessau einen Lichtbildervortrag über seine Afrikareisen als . Schiffsarzt Es waren weit über 1000 Zuhörer , darunter etwa 400 bis 600 Verwundete , die dem Redner anwesend mit lebhaftem Inter¬ esse folgten und die vorzüglichen Bilder . — Der Vorsitzende bewunderten der Abt . Wiesbaden , Oberst z . D . Splinter , sprach am 23/Mm vor etwa 700 Verwundeten über Deutsch - Ostafrika unter Vorführung von Lichtbildern . Ter Vortrag fand allerseits Interesse und Befriedi¬ gung . — Auch im Bataillonsgenesungsheim in W ü n s d o r s bei Zossen haben im Mai wiederum zwei Vorträge ; am 2 . Mai stattgefunden sprach Pastor Wagner über seine Kriegsgefangenschaft in Südafrika und Eng¬ land , während der Vortrag Dr . Raebers am 24 . Mai das deutsche Süd¬ seereich . behandelte Beide , die von zahlreichen Vorträge Lichtbildern begleitet , fanden wurden bei den zahlreich erschienenen Feldgrauen großen Beifall . — Aus dem in der Hauptversammlung der Abt . Königsberg i . Pr . am 25 . April erstatteten Jahresbericht geht hervor , daß Dr . Paul Rohrbach Anfang Januar 1917 einen Vortrag über Weltwirtschaft und Weltkrieg zmn Besten der „ Herzog Johann - Spende Albrecht " ge¬ halten hat . Der , der auf Einladung Vortrag der dortigen Abteilung des Frauenbundes , dem sich - die Abt . Königsberg an geschlossen hatte , , war stattfand Zahlreich besucht und ergab einen Reinertrag von 700 M für die Spende . Der Vorstand wurde in seiner bisherigen Zusammen¬ setzung für das folgende Jahr . — In bestätigt der Hauptversammlung der Abt . Zwickau am 16 . Mar wurde an Stelle des aus Gesundheits¬ rücksichten ausgeschiedenen langjährigen 1 . Vorsitzenden , Justizrat , der Hunger sich um die Abteilung hohe Verdienste erworben hat , Handelsschuldirektor Mertig . gewählt Im übrigen wurde der bis¬ herige Vorstand . wiedergewählt Als Schatzmeister trat Fabrikbesitzer H . Hartmann neu in den Vorstand ein . Für die „ Herzog Johann - Spende Albrecht " wurden 100 M , für lichen Frauen und Kinder Ostafrikas kommenden Herbst und Winter eine Auge gefaßt .

Neue koloniale (Cmgegcmgeir lei der Eine

Beschaffung

reichisch -

-

und

( 63

Bücher

Hast 1916 .

können

1917 .

( 100

Marguardsen Erforschung 1917 . H 2

S .)

nicht

z . S . z . D . : Die preußische ( 38 S .) 8 ° . = „ Meereskunde

, Pros . Dr . Hans Meyer . Berlin Kolonien : Mittler kunde " , H . 119/20 . Preis N e u m ann , Dr . Jos . : Die 1917 . ( 91 S .) 80 .

G

. Fischer . . Leipzig .

:

Gegenwart & Sohn . 1 , 20 M .

. Berlin Flagge " , H . 118 . Preis

und Zukunft 1916 . ( 80 Sy Meere

. ,

n und der europäische Krieg : Curtms . 1915 . ( 48 S .)

. Von Zo .

einem

persischen

n - Hohenaspe . Detmold

, : Meyer

, Mittler 0 , 60 M .

der 8 °. =

der

, Dr . O . : Was haben . Verbände Vereinigt

."

Betriebsmittel neu¬ in der praktischen ( XII , 512 S .) 8 °.

Freiheit

Pohlman Südamerika

deutsch - öster¬

., H . 11 . Diss . Univ

.

Reiches Sy 8E

, Dr . H . : Der gegenwärtige Stand der klimatischen . Angolas M . K . S .- A . aus „ Mitt . a . d . d . Schutzgeb '

, Kapitän Meuß Sc Sohn . 1916 .

Poensgen Auskunftsstelle

übernehmen des ( 1355

80 .

i n h , Prof . Dr . B . : Die Motorpflüge Mart als zeitlicher . Teil Landwirtschaft 1 : Die Motorpflüge . Landwirtschaft : M . Krahn . Berlin 1917 . Preis 22 M . ?. geb . 24 M .

Persie Berlin

wir

und Kommunalhandbuch : Girr . München 1917 .

S .) 8 ° . == Kriegswirtschaft ! . Untersuch Hermann : Die Virunga - Vulkane . Pbil

Linke ,

*

Huffatze

, Dr . Karl : Literatur zur Frage der ungarischen Wirtschaftsannäherung . Jena :

1916 .

befind¬ für den ins

Bücherei der Deutschen Kownialgesellschast.)

untenstehender

Kürschners Staats und der Einzelstaaten Preis 12 U .

Landauer

Bücher

die in Gefangenschaft 50 M bewilligt und verstärkte Werbetätigkeit

Berlin

deutschen „ Meeres¬ : Kälkhoff Patrwtem

die Engländer gegen uns ? . 1917 . ( 16 S .) 8 ° . Preis

H . : Werde und . 1916 . .( 230 S .)

.

Wanderjahre 8 °.

: Berlin 0 , 20 M . in

Nr

.

AolonialzelLung

. 8

, Franz Ragl Raver : England zur See . München : Selbstverl . 1917 . ( 19 SY 80 . Preis 0 , 50 M . S ch m i d t , Prof . Dr . Mar Georg : Geschichte des . Welthandels з . Ausl . Berlim Leipzig : Teubner . 1917 . ( 127 Sy 80 . Aus „ Rat . и . Geistesw/Y Bd . 118 . Preis 1 ,60 M . , Otto : Die Seligmann zukünftigen Handelsbeziehungen zwischen Rußland und . Skandinavien : Westermann Berlin . 1917 . (36 Dy 8o . . Forschung Hamburg , H . 2. v . Siemens . Dr . W . : Die Freiheit der Meere . : Mittler Berlin Sc Sohn . 1917 . ( 55 Sy 8 ° . Preis 1 ,25 M . S i n gel m a n n , Konsul a . D . : Koloniale Kriegsziele in Nftttel asrika . Aus : „ Die Hanse " 1917 , H . 6 . , Dr . Bernhard Stichel D . Reimer . 1917 . (90

: Die Zukunft Sy M. °

in

Marokko

.

M . K . Berlin

, Dr . Franz Stuhlmann : Die Tagebücher von Dr . Emm Pascha Hrsg , mit Unterst , d . Hamb . Staates u . d . Hamb . Wissens ch . Stiftung Bd . 1 . Berlin : Westermann . 1916 ( 128 Sy 8 ° . Preis 30 M .

: . .

Literatur # Max Msrsel , Das Generalgouvernement von Französtsch - Aequawrial afrika ( aus Mitteilungen aus den Deutschen Schutzgebieten " , heraus¬ gegeben mit 10

von Karten

Dr . H . Marguardsen , 1917 , Heft 2 ) , III und 155 S . und einem . 40 . Diagramm Die Arbeit gibt uns einen gründlichen Einblick in Gebiete und Vor¬ gänge , über die man auch in den Kreisen , die alles derjenigen Afrika¬ nische mit Teilnahme , sehr wenig verfolgen weiß . Eine zusammensassende landeskundliche Beschreibuna dieser Lander von der gut vierfachen Größe des Deutschen Reiches oder Frankreichs gab es bisher weder in deutscher noch auch in französischer . Auch für kleinere Sprache Teile des General¬ gouvernements fehlten derartige . So mußte Arbeiten Moisel sein Werk aus der Verarbeitung sehr , großenteils umfangreicher schwer zugäng¬ licher und ganz überwiegend französischer Veröffentlichungen . aufbauen Seine durch eigene Anschauung über Kamerun erworbenen Kenntnisse kamen ihm dabei gut zustatten . Das Generalgouvernement - AequaLorialafrika Französisch besteht aus vier Teilen , die sich in ihrer Gesamtheit von 5 ° südlicher bis 23 ° nörd¬ licher Breite und von der Küste des Guineagolss bis in das Innerste des tropischen sowohl als des nördlichen subtropischen Afrikas . erstrecken Es ist danach klar , daß es sich um Gebiete von ganz verschiedener Landes¬ natur . Die beiden handelt südlichen , Gabun Kolonien und Mittelkongo gehören dem Waldland , der afrikanischen Hylaea an , das Ziviterrito¬ rium Ubangi - Schari dem tropischen ; und Grasland das große , militä¬ risch verwaltete Tschadsee - Ter ritorium erstreckt sich von hier durch alle Uebergangszonen bis tief in die Sahara hinein . Diesem Territorium und der Nordhälfte des anderen ist es gemeinsam , daß sie im abflu߬ losen Land liegen . Moisel berichtet zunächst unter „ Allgemeines " über Erforschung und Eroberung des Generalgouvernements . An ersterer haben ja bekanntlich die klassischen deutschen Reisen der Mitte des vorigen Jahrhunderts so großen Anteil . Es folgen die durchaus geographisch , klaren gehaltenen Darstellungen von Ob erslächengestaltung und geologischem Aufbau , Flora und Fauna , Klima und Gesundheitsverhältnissen , Areal und Bevölkerung ( d . h . ihrer Zahl ) . Hierauf werden , militärische Verwaltung Organi¬ sation , Finanzwirtschaft , Zölle , Handel und Zahlungsmittel , Konzessions , Reservate gesellschaften und andere Fragen der Eingeborenenpolitik , be¬ sonders auch Rechtspflege und Unterrichtswesen , dargestellt . Der zweite , größere Teil des Werkes ist den besonderen Verhältnissen in Gabun , in Mittelkongo und in jedem der beiden genannten Terri¬ torien . gewidmet Auf eine ganz kurze geographische Uebersicht und Angaben über Gesundheitsve rhältni sse folgt jeweils ein recht ausführ¬ licher Abschnitt über die so ungemein mannigfaltige . Hier¬ Bevölkerung bei werden die Stämme von Gabun und Mittelkongo , Zusammengefaßt was sicherlich sehr sachgemäß ist . Ich hätte es begrüßt , wenn auch die übrigen natürlichen Verhältnisse dieser beiden , also Kolonien Ober¬ flächengestalt und Ausbau , Klima sowie Flora und Fauna gemeinsam behandelt worden wären und an dieser Stelle , nicht unter „ Allgemeines ". Für die beiden anderen Verwaltungsbezirke hätte man die zuletzt ge¬ nannten Abschnitte ebenfalls Zusammenfassen können . Das hätte dem oben angedeuteten großen natürlichen Unterschiede der vier Gebiete besser Rechnung , wäre getragen der Herstellung eines engeren Zu¬ sammenhangs zwischen den einzelnen Faktoren der Landesnatur zugute . gekommen In der Darstellung der vier Bezirke folgen jeweils Abschnitte über , politische Verwaltung Lage , Finanzlage , Handel , Geldverkehr , Produk¬ tion , Konzessionsgesellschaften , Verkehr , Post und , Gerichts¬ Telegraph barkeit und Unterrichtswesen . Hiermit gibt das Werk eine Fülle wich¬ tigen staatskündlichen , das Materials mit dem Blick des praktischen K o I o tt i etlk e n n ers zus a m m enge stellt ist . Den Schluß bildet ein großes Verzeichnis der hauptsächlichsten , das Quellen deutlich zeigt , welch umfassendes Studium für das Werk zu bewältigen war . Wir dürfen bei der Ausnutzung dieser Quellen durchaus mit der rühmlich bekannten Zuverlässigkeit Moisels rechnen . Trotzdem hätte ich eine etwas andersartiae Herstellung des Zusammen¬ hangs Zwischen Text und Literatur : häufigen gewünscht Hinweis im Text auf Nummer und Seitenziffer des einzelnen . Das Quellenwerkes erleichtert , der sich Rn der Folge demjenigen mit irgendwelchen besonde¬ ren Fragen noch näher zu beschäftigen hat , die Arbeit in hohem Maße . Dem Werke sind zehn treffliche Karten : eine beigegeben Uebersicht über dm Urwaldzone Zwischen 7 0 nördlicher und 7 0 südlicher Breite , eine Uebersicht über das ganze Verwaltungsgebiet mit Eintragung der

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Meteorologischen , deren Stationen Beobachtungsergebnisse aus 13 Seiten des Textes unter Betgabe einer geschickt angeordneten graphischen Dar sMung . erörtert werden . Es folgen Heben SkiZZen , weist in 1 : T MO AD , die jeweils Uebersichten der einzelnen obengenannten VerwalLungs bezirke und solche ihrer Delegraphenleitungen und Postwege geben . Eingelegt ist eine ungemein , trotz der Fülle vielfarbige der Einzelheiten sehr überstchtliche Bevölterungslarte des ganzen Generalgouvernements und vieler angrenzender Gebiete in 1 : 5 000 000 . Moisel hat sie nach der Bevölkerungsgruppierung Poutrins in dessen 1914 erschienenem Werk . bearbeitet Moifels Werk ist sehr verdienstlich und ; es ist nicht wertvoll nur wissenschaftlich von großer , sondern Wichtigkeit es beansprucht gerade heute die Aufmerksamkeit weiterer Kreise . Cs sei besonders auch unseren Politikern und Diplomaten dringend zum Studium und als Rüstzeug empfohlen

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Fritz BelM „ HsriMMt ". Ein BilVhMreV irr 16 Zeichnungen und 10O photographischen Aufnahmen Verlag Georg , München Müller 1917 .

C. U h l i g. '. Afrika Mit des Verfassers .

Das Buch ist im Feldepin Lille geschrieben und dem Andenken Freundes des Verfassers , Bernhard , gewidmet Säckler , der als der heldenmütigen Verteidiger unserer Kolonie Deutsch - Ostafrika Kampfe gegen die Engländer fiel .

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Ich erhielt das Buch , als ich in einem Unterstand an der galizi scheu Front faß , links von uns standen , rechts Oesterreicher Türken , eine gewiß etwas eigenartige Situation zum Lesen und Besprechen eines .. Asrikawerkes Der Verfasser ist ein sehr talentierter , der Bildhauer als Träger des 1 . Preises aus dem Wettbewerb um das Kolonialkriegerdenkmal in Berlin hervorgegangen ist . Er sieht Afrika mit dem Auge des Künstlers an , und was er da erblickt , wie er es betrachtet und zu schildern , ist auf jeder versteht Seite . interessant Wir haben meines Wissens nach noch kein derartiges . Gelehrte Afrikabuch jeder Fakultät haben Afrika , Reisende , Schriftsteller beschrieben , Kaufleute , Jäger , ein Künstler noch nicht . Fritz Behn ist ein Künstler eigener Art , das sieht man auch an den 16 eigenen , die dem Buche Zeichnungen beigegeben sind , und so betrachtet er auch Afrika , den Neger , die Landschaft , die Tiere mit eigenen Augen . Vielleicht muß man selbst Afrikaner sein , um ihn ganz verstehen zu können , von Nichtafrikanern wird er sicher manchen Widerspruch er¬ fahren . Aber interessieren wird das Werk jeden , der den schwarzen Erdteil und unsere schönen Kolonien liebt und sich dafür . interessiert Die beigegebe neu . Photographien sind ausgezeichnet . wiedergegeben Oberstleutnant

HAttdert Jahre MM — 1M4 . Bahn " . Preis

D Etsch e Von Ingenieur 1 Mark .

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Aach Uebersee i . Verlag „ Freie

In einer 24 Seiten umfassenden Abhandlung und einer farbigen - statistischen graphisch Tafel , auf der die Auswanderung in der Zeit von 1814 bis 1914 in fünf Perioden eingeteilt ist , behandelt Verfasser die Ursachen und den Wert der . Auswanderung Er kommt zu dem Schluß , daß die Auswanderungen nationalpolitisch schädlich , handels¬ politisch von untergeordneter Bedeutung sind . Die Zahl der Auswan¬ derer für die Zeit von 1814 bis 1914 wird auf Grund amtlicher Quellen auf 6 Millionen . angegeben Hierbei ist nicht , daß berücksichtigt die amtlichen , aus die der Zahlen Verfasser sich stützt , nicht die gesamte überseeische Auswanderung erfassen . Ebenso ist die Ueberlandaus wanderung und die Rückwanderung unberücksichtigt . geblieben Er bezeichnet die Auswanderung von jährlich 25 000 , . wie sie in der Periode 1897 bis 1914 zu verzeichnen war , als einen unvermeidlichen , den er als relative Abgang Nullinie . Hierin bezeichnet kann man dem Verfasser recht geben , zumal in dieser Periode Jahre fallen , in denen die deutsche Ein - und , größer Rückwanderung war als die Auswande¬ rung . Ein Zntressendes Bild über den deutschen Wanderverlust wird man aber nur dann , wenn erhalten man neben den amtlichen An¬ gaben diie nichts amtlich erfaßte überseeische und die Ueberland - Aus wanderung sowie die Ein - und Rückwanderung . berücksichtigt Dr . A . S ch u l t e im

Unfcte . Von Horst Wehhmann Siidsee beim Hamburgischen Kolonialinstitut Dietrich Reimer ( E . Vohsen ) , Berlin

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, wissenschastlichem Hilfsarbeiter . 66 S . und 20 Photos . Verlag . Preis 75 Pfennig .

Was war uns die Südsee ? Offen gestanden doch kaum viel mehr als ein geographischer ! Populär Begriff wie Kamerun oder Südwest waren unsere Südseebesißungen nicht . Niemals war sich um sie der Reichstag in die Haare ; militärische geraten Heldentaten hatten nie¬ mals Anlaß dazu gegeben , daß sie in den Vordergrund des Interesses ge¬ rückt . waren Wer Augen hat zu sehen , der kann aber nach den Erfahrungen dieses Krieges — und es sei hinzugesügt : angesichts dessen , was uns nach dem Kriege bevorsteht — eine solche Vogel - Strauß - Politik

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gegenüber unserem Südseebestß nicht mchr . gutheißen Wm so , als weniger nicht nur politische Laien , sondern , auch Namen von gutem Klang — es sei nur an den gewiß nicht laienhaft urteilenden Herrn v . Rechenberg erinnert — die Möglichkeit der Aufgabe unseres Südsoebesitzes ins Auge gefaßt , ja teilweise sogar direkt da zu geraten haben . Rechtzeitig erscheint da die hier anzuzeigende Schrift , mit der Verfasser sich aus jeden Fall ein Verdienst erworben hat . Wenn er seiner Arbeit den Untertitel „ Ein unentbehrlicher Bestand¬ teil der deutschen " gibt , so ist das Volkswirtschaft mehr als ein ornamentaler Titel , sondern ein Programm , und wie gleich gesagt werden mag , ein Programm , dessen Erfordernis bewiesen ist . Ich muß jedensalls gestehen , daß erst die vorliegende Arbeit mir ein Licht darüber ausgestellt hat , welche RiesenbedeuLung der deutsche S -üdseebesttz wirtschaftlich hat . Was Wehhmann noch über die Bedeutung des Südfeebefltzes für die Freiheit der Meere schreibt , verdiente ernsthaft von Politikern und „ Politikern " beachtet zu werden . Ich habe sthon wenige Wochen nach Kriegsausbruch darauf , daß Kolo¬ hingewiesen nialbesitz die Voraussetzung des freien Verkehrs zur See ist . Leute , die Schlagwörter lieben , nannten das : damals das Pferd am falschen Ende ! Nun , auszäumen der Verlauf des Krieges hat bewiesen , daß diese Auffassung vorn flottenstrategischen Wert des Kolonialbesitzes doch gar nicht so abwegig war . Wer die Entwicklung Englands verfolgt hatte , konnte ja zu keiner anderen Auffassung . kommen Und gerade aus diesem Gesichtswinkel heraus möchte ich noch besonders auf die vorliegende Arbeit . verweisen Ich wollte , sie würde von allen gelesen , die heute über Kolonien und Kolonial politik reden und schreiben . _ K a v st e d t . „ ARgeMLiNK ViMerkmrde B . , G . Teubner . Preis

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". Dr . A . Heilborn 1 ,60 Mark .

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2 Bünde

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Leipzig

Wem die ausgezeichneten zehn Vorlesungen Dr . A . Heilborns die deutschen Kolonien (Zusammengefaßt erschienen im Verlage G . B . Teubner sLeipzig und Berlins unter dem Titel : „ Die deut¬ schen Kolonien , Land und Leute " ) bekannt geworden sind , .wird seine Erwartungen noch über troffen sehen durch das vorliegende Werk . Von tiefem allgemeinen Interesse für jeden Gebildeten überhaupt scheint es mir , mit angezeigt besonderem Nachdruck aus "die Bedeutung dieser Abhandlung für alle diejenigen , welche Hinzuwersen mit unseren Kolonien zu tun haben , vorzüglich für jeden , der sich dem kolonialen zu widmen Verwaltungsdienst gedenkt .

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, für den studiert Grundlage zum unserer Kolonien

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will , wer Kolonialliteratur „ Allgemeine " geradezu Völkerkunde die aller , welche Fragen die Bewohner

Jedem , ob er als Pflanzer Kolonialpionier , Offizier , Beamter , Arzt , Ingenieur oder was auch immer , werden hinausgcht die beiden hand¬ lichen Bändchen eine nicht auszuschöpsende Quelle reizvoller Erkennt¬ nis über seine farbigen Mitmenschen werden . — Er führt einen un¬ ausgesetzt sprudelnden Born geläuterter Weisheit der berufensten Forscher mit sich , der nur spendet .und schenkt , wo man ihn anzapst . Der Wesen und Leben der Naturmenschen , erklärt beschreibt und die zahllosen Mechselbeziehungen ihrer , ihrer Entwicklung Daseinsbedin¬ gungen , miteinander nachweist verbindet und Zu vollkommen klaren Bildern . ausrollt Den Abschnitten Feuer , Nahrung , Wohnung , Schmuck und Kleidung des ersten Bändchens schließen sich die Abhandlungen über Waffen und , Industrie Werkzeuge , Handel und Geld , Verkehrsmittel des zweiten an . Eine verblüffende Fülle des Besten aller Forschung über die Volker der Erde ist hier Zusawm engetragen worden , mustergültig geordnet und . dargestellt Die zahlreichen Bilder sind von vorzüglicher An¬ . schaulichkeit In müheloser Belehrung wird tiefe Erkenntnis erzeugt . Wer den Inhalt des ebenso spannenden wie reizvollen Werkes in sich ausgenommen hat , birgt einen Schah des Wissens , der ihm in kolonialer Betätigung als Frucht ein segensreiches Wirken voll Verständnis und rechtzeitiger Duldsamkeit unter den nur scheinbar sehr anders ge¬ arteten dunklen Menschen der heißen Zonen . gewährleistet Heilborns deutschen

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Das VorlesuugssverZeichnis für das Wintersemester 1847/18 sBegMN I . Oktober ) ist soeben erschienen . Es umfaßt 124 Vorlesungen und Hebungen. In 211 Wochenstrwden . Auf die Volkswirtschaftslehre entfallen 25 Vorlestmgen und Uebungen iu 41 Wochenstunden, aus die Privatwirtscha stslehre 18 in 31 Wochen stunden , auf die Nechtslehre 12 in .21 , Geographie , Naturwissen¬ schaften und Technik 13 in 26 , Versicherungs - und Gen offen schoft sl eh re 4 in 5, Sprachen 29 in 55 , Ausbildung derHandelsLehrer und Handelslehrerinneir 6 in 8 und endlich aus die allgemeinen G ei stesw iffensch a ften 17 in 23 Stunden . Die .34 abendlichen 'öffentlichen Vorlesungen bieten Studierenden wie auch weiteren Kreisen reiche Gelegenheit zur Erweiterung und Vertiefung ihrer UÜgemembildu n g .

Die Deutsche Kolonialzeitung erscheint zunächst Ln vierwöchigen Zwischenräumen im -Umffcmge von 16 Seiten . der Deutschen KoLouiasgLssllschast crhattsn die Zeitung , bis auf weiteres nnentaetttrch unter , durch die GeschäMstells Streifband der Gesellschaft . Der Wechsel des Aufenthaltsortes oder der Wohnung ist der Geschäftsstelle Berlin W 35, Am Karlsbad 10 , umgehend anzuzeigen . B eiirittse/Aärungerr zur Deutschen Kolonialgesellfchaft nimmt deren Geschäftsstelle und an Orten , wo eine Abteilung Der Gesellschaft besteht , der AbteilrrnMvorftmrd entgegen . : In Deutschland , seinen Kolonien Sahrcsbeitrmg und Oesterreich -Ungarn 6 M, in den übrigen Ländern 8 4VT . Dazu tritt ein von den Abteilungen erhobener , nicht an allen ■Ctte « gleicher Zuschlag (1 bis 4 M). In den Kolonien wird meist ein höherer Zuschlag erhoben . — Richtmikg Lieder beziehen die Zeitung Durch die Post oder im BuchhEdel . Bezugspreis Khrlich : in Deutschland , dessen Kolonien und in Oefterreich -Nngarn 8 N , in den anderen Ländern 10 M . Einzelne Numruern gegen vorherige Einsendung -von 20 U . durch die Geschäftsstelle der Gesellschaft . AUrinige AnMgrnnrrnahnre durch Rudolf Mosfe , Berlin SW 19, Breslau , Dresden , Düsseldorf , Frankfurt a . M ., Hamburg , Köln a . Nh ., Leipzig , Mlagdeburg , WannHeiM , München , Nürnberg , Etraßburg i . Elf ., Sttrttgart , Prag , Wien , Warschau , Basel , Zürich . Preis für die ^ gespaltene NonpareillezellebO M.

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Bei Bestellungen und An¬ fragen bitten wir unsere werten Leser stets auf die

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Straffen -Lokomotiven , I . Kemna , Breslau V. Techn . Gnmmiwaren aller Art U . MathissLCo ,GmbH ,HambnrgZ

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Lokomobilen Feilen und Raspeln Maschinenfabrik Badenia , Wein¬ Briefmarken Samenhandlung Philipp Kasack & Co-Einkanf , Berlin C 2 . Friedr .Dick, Eßlingen a .N . üb .L00Arb heim i . Baden . Samen allererst . Qualität -V versend , in alle Welt und / A Feloeisenb . und Eisenbahnmat . steh . m . Katal . jederzeit f £m \ -Fabriken zur Oelgewinnung CarlBriefumschlag Nudols Bergmann , Berlin 68 . Gläfsiug & ? chollwer , Berlin W57 Maschinen Fried . Krupp Aktiengesellschaft Gru - z.Dienst . Carl BeckL /J ? M %\ Comp . , Quedlin - // ML sonwerk, Ai agdelmrg -Buckau . Fleischerei -Werkzeuge tun Buchbinder -Bedarfsartikel burgaH . Tel -A. ,® Wilhelm Leo 's Nachfolger , Stuttgart . „ Samenexport ". / \ Maschinen Maschinen für Rohgummi Friedr .Dick, Eßlingen a . N . üb .800Arb Fried . Krupp AktiengesellschaftGru sonlverk, Magdeburg -Buckau . Buchbinderei - n . Kartounageu Schlämhe jeder Art ^ A . Matl )iesLCo ,GmbH , Hamburg3 Gasbrenner ans Speckstein Maschinen Wilhelm Lecks Nachfolger , Stuttgart . für alle Gasarten . I . von Schivarz , Messerwaren Nürnberg -Ostbahnhos . Böntgen L Sab in , Solingen . Schuhfabrik Rump s/Butzbach , lies .billig .Preisl .gr . Chemikalien für Gerbereizwecke C. H . Erbslöh , Düsseldorf . Gerberei - u . Lederfabr . - Masch . Messerwaren , Beile usw . Badische Maschinenfabrik , Dlwlach . Friedr .Dick, Eßlingen a .N . üb . 800Arb Schulbitder I . F . Schreiber , Eßlingen a . N . Chuurgre -Jnstrumente A .-G . f. Feinmechanik vorm . Gewehre Mineralwassers pparate für Tropenjagden f. d. Tropen i . einfach , u . zweckmäß . ., Suhl i . Thür . Fetter L Scheerer , Tittt - Bierordt k Cie Spedition Konstrukt , für Bedien , d . Eiugeb . Berlin 6 2 , A . Warmuth , Hofsped . lingen (Süddeittschland ), Höchster Sättigungsgrad . Spez .: Haulbrrrg , Berlin hl24 , Johannisstr .20,21 . Glasmalerei — Fensterschmuck Ang ° v . Hagen . Kompl . Eiurichtg . C . Malmen di er , Deutsche Heimkunft , Leipzig -Co . Koustarrz , Köln 68 . Maschinenfabrik . Cigarren Senger k Butz , amtl . Bahnspedit . I . F . Schaper , Hamburg 11. Harkzerlleinerungs -Maschlnen Motorboote Maschinenfabrik , Durlach . Carl Mslftuer Georg Schepeler , Frankfurt a . M . Badische , Hamburg 27 . Spielkarten Herde i . k Lattmann Ooslar a . H Munition Dampfkessel OttensenerEisenwerkA .-G .,Hamburg . Hildesheimer Sparherd - Fabrik Craurer k Buchholz , Hannover . A . Senking , Hildesheim 614 . Dampfpflüge

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Dichtungsmaterial Photographische Artikel Holzhäuser ( transportable ) Rcdliugcr L Cie ., Augsburg . Manganesit -WerkeGmbH . Hamburg Friede . W . Lohmüller , Güsten i . Anh . Aet .-Gss . s. Anilin - Fabrikation Berlin K « 36 ( „ Agfa " ) .

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Las Vorlesungsverzeichnis für das Winter - Semester 1917/18 ist erschienen uurch das Sekretariat , Claudiusstrasse 1 , zu beziehen . (Preis 0,35 M.) Dia Vorlesungen und üebungen beginnen am I. Oktober .

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Verautwortl . Schriftleiter i . V . ; Dr . Oscar Karstedt , Berliir W 35 , Am Karlsbad 10 . — Eigeruum der „Deutschen Koionialgesellichaft “, Berllu W . — Druck und Kommisstonsverlüg voil Rudolf Blosse , Berlin SW . — Verantwortlich für den Inseratenteil ; Max Junge , Verlm - Friedenau .

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Von unseren Kolonien . Kdt . — Einige Bemerkungen zur Lage . Dr . Karstedt ( Steglitz ) . — Die Kongokorruption . Legationsrat Dr . Alfred Zrmmermann . — Zstain und ostafrikanisches Kolonialreich. Hans Zache ( Hamburg ) . — Deutsch - Mittelafrika ?

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Iöhlinger . — Fett . — Frankreichs koloniale Mißerfolge . Paul Dehn . — * Eine neue Wertvermehrnng unserer Besitzungen in den australischen Gewässern . Konsul a . D . Siugelmann . — Koloniale Propagandafilms . Martin Steinke . — Deutscher Frauenverein vom Roten Kreuz für die Kolonien . — Neue koloniale Bücher und Aufsätze .

die Rückgabe unverlangter

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Beitrüge , denen

genügendes Porto nicht beiliegt , wird keine Gewähr übernommen . Nachdruck der Originalaufsütze nur mit genauer Quellenangabe gestattet .

Vorträge im nächsten Mmter . Neclnerliste . Mit Rücksicht auf die Papierknappheit und zur Ersparung der Druckkosten wird für den Winter von der üblichen Ver¬ sendung einer Rednerliste an die Abteilungen abgesehen werden , um so mehr als sich an der vorjährigen Liste und den dazu in der „ Deutschen Kolonialzeitung " veröffentlichten Nachträgen keine oder nur sehr geringe Aenderungen ergeben dürften . Ich bitte daher die Vorstände der Abteilungen , sich bei etwaigen im Lause dieses Winters zu veranstaltenden Vorträgen nach der vorjährigen Rednerliste zu richten und ihre Wünsche baldmög¬ lichst an die Geschäftsstelle gelangen zu lassen . Die Geschäfts¬ stelle wird bemüht sein , weitere Redner für Vorträge in den Abteilungen zu gewinnen . Die Namen werden in der Zeitung bekanntgegeben werden . Strauch .

. Von unseren Kolonien . ( Abgeschlossen

am 9 . September

1917 . )

In England ist man wieder einmal in einem neuen Greuel¬ feldzug begriffen . Dieses Mal sind es die deutschen Kolonien , die als Beweis für die „ tierische Grausamkeit " der Deutschen herhalten müssen . Namentlich mit Hilfe der Missionare ( Näheres werden wir darüber demnächst in der Presse ver¬ öffentlichen ) peitscht die englische Presse auf Grund der dümm¬ sten Behauptungen über die Behandlung der Eingebarenen durch die Deutschen die Gemüter auf , um zu beweisen , daß die Rückgabe der Kolonien an Deutschland ein von England nicht zu verantwortendes Verbrechen an den Eingeborenen wäre , die gegen deutsche Brutalität zu schützen im Mandat Englands läge . In der Kontinentausgabe der „ Daily Mail " schreibt ein gewisser Sydney Brooks hierüber : . . . . Der Grund , warum Deutschland niemals wieder seine Kolonien zurückerhalten darf , ist der , daß es seine vollkommene Unfähigkeit bewiesen hat , sich als gesittete Nation zu benehmen . Wo immer es sich in der Welt niedergelassen hat , hat es seine Stellung genau wie in Europa ausgenutzt , nämlich nur dazu , um eine ' furchtbare militärische Macht zu schaffen und gegen seine Nachbarn zu intrigieren . Streng genommen sind die deutschen Kolonien niemals eigentliche Kolonien gewesen . Nichts als Nester für Maschinengewehre und tückische Beamte waren sie . Nichts als Paradeplätze , auf denen deutsche Offiziere die Eingeborenen eindrillten , um ein Material zur Verwirklichung ihrer Erobe¬ rungspläne zu haben . Daher muß , wenn Sicherheit in Afrika wohnen soll , Deutschland fort von seinem Boden . Es gibt

eine Solidarität

unter den Kolonialmächten. Deutschland hat

sie verletzt . Es gibt gewisse Regeln und Grundsätze , nach denen

, die Kolonien besitzen , sich freiwillig Pflichten gegen die beherrschten tieferstehenden Rassen auferlegen . Für Deutsch¬ land waren diese Pflichten nicht vorhanden . Ein Land , das jeden Ueberseebesitz als Festung ansieht , dem jede Kolonie nur ein Sprungbrett ist , um von hier aus über seine Nachbarn herzufallen , ist eine internationale Gefahr . Jetzt , wo wir sie einmal ausgeschaltet haben , wäre es blödsinnig , sie wieder ent¬ stehen zu lassen . Aber es gibt noch andere Gründe . Sie bestehen darin , daß die Eingeborenen lieber vernichtet würden , als wieder unter die deutsche Herrschaft zurückzukehren . Deutschlands harte Er¬ barmungslosigkeit gegen die Eingeborenen hat ihm den glühen¬ den Haß von 12 Millionen Schwarzen eingetragen . Dunkle Flecke gibt es in der Kolonialgeschichtealler Völker , aber ver¬ geblich wird man nach einem Gegenstück für die Art suchen , in der die Deutschen die Hereros behandelt haben . Die ganze Gemeinheit und Grausamkeit , deren der deutsche Geist und Charakter fähig sind , haben sich in dieser Angelegenheit ent¬ laden . Deutschlands Herrschaft in Afrika war eine solche des Schreckens , und der Enthusiasmus , mit dem allenthalben die Eingeborenen ihre englischen und französischen Befreier be¬ grüßten , setzt das Siegel unter den Geist und das System der deutschen Verwaltung . Einen so großen Haß Deutschland in ganz Europa auf sich geladen hat : nichts ist er im Vergleich zu den Gefühlen , mit denen es seine afrikanischen Untertanen erfüllt hat . Sie wieder unter die deutsche Herrschaft zurück zwingen , hieße eine schmutzige Handlung begehen . So weit Herr Sydney Brooks ! Seinen Ausführungen ein Wort hinzufügen , hieße ihre Komik abschwächen . Wir können es uns deshalb auch ver¬ sagen , aus der englischen KolonialgeschichteBeispiele — zahl¬ reiche und naheliegende — heranzuholen , die von der „ Liebe "" Beweis ablegen , mit der gerade England sich der Unterworfenen angenommen hat . Lloyd George hat kürzlich den Vorschlag gemacht , die Ein¬ geborenen -der deutschen Kolonien sollten darüber abstimmen , ob sie in Zukunft noch bei Deutschland verbleiben wollten oder nicht . Der Wahnsinn dieses Vorschlags , der beinahe das Recht gibt zu fragen , ob der englische Staatsmann geistig völlig klar war , als er ihn erhob , wirkt um so grotesker , als derselbe Lloyd George neulich das Wort vom Unsinn des Nationalitäten prinzips geprägt hat . Der Unsinn ist selbst in England für etwas reichlich dumm eingeschätzt worden , so daß Lloyd George Völker

1 26

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AolorrialzeLLurrg

sich -von Charles Buxton in einer Sitzung der englischen Anti sklavereigesellseyastfolgendes sagen lassen machte : Wir Eng¬ länder müssen uns gefallen lassen , als Heuchler bezeichnet zu werden , wenn wir die deutschen Kolonien mit der Begründung annektieren , daß dieses der Wunsch der Eingeborenen sei . Würden wir bereit sein , etwa in Aegypten und Indien eine Abstimmung unserer Eingeborenen vorzunehmen ? Diese Aufrichtigkeit eines Engländers berührt wohltuend . . Herr Lloyd George meint es aber mit seinem Vorschlag ja auch gar nicht ernst . Er weiß es selbst , daß den afrikanischen Ein¬ geborenen die deutsche Kolonisations - und Kulturmethode an¬ genehmer und dienlicher ist als die englische , welche ihre frem¬ den Untertanen nicht zu schöpferischer Arbeit und sittlicher Lebenshaltung erzieht , sondern sie zu rein englischen Zwecken ausnutzt nud ' sie absichtlich in ihrem kulturellen Tiefstand be¬ läßt , um sie leichter beherrschen zu können . Wenn England sich als Befreier der Eingeborenen von der deutschen „ Zwangs¬ arbeit " ausspielt , so klingt das wie Hohn im Hinblick aus die Tatsache , daß Großbritannien nicht allein viele Tausende seiner eigenen farbigen Untertanen zum militärischen Zwangsdienst preßt und sie für selbstsüchtige Zwecke bluten und sterben läßt , sondern auch deutsche sarbig e Untertanen zum Dien st i n d e r e n g l i s ch e n A r m e e z w i n g t . Nachgerade machen die Ausführungen der englischen Staats¬ männer ' mit Lloyd George an der Spitze wirklich den Eindruck einer bis zur Pathologie gehenden Nervosität , der mit Ver¬ nunft und Logik überhaupt nicht mehr beizukommen ist . Frei¬ lich : übertroffen werden sie noch von den australischen und neuseeländischen Politikern , denen der billige Erfolg gegen unsere Südseebesitzungen anscheinend den Geist völlig verwirrt hat . Schon die leise Andeutung , daß die Südseebesttzungen an uns zurücksallen könnten , hat in Neuseeland einen Ent¬ rüstungssturm ausgelöst . In einer Versammlung , die in Wellington im Juni stattfand , haben mehrere Redner voller Angst das deutsche Gespenst an die Wand gemalt . Wenn Deutschland die Inseln wieder bekäme , sagten die Herren , wäre der Commonwealth machtlos den deutschen Unterseebooten und den Angriffen der deutschen Flieger ausgesetzt . Wenn der U - Boot - Schreck den Australiern schon so in die Knochen gefahren ist , ob England dann mit seinen Beschwichtigungs¬ versuchen auch nur den Schein eines Erfolgs sich verspricht ? Da wir an dieser Stelle bereits mehrfach auf die Bedeutung des Kolonialbesitzes für die Freiheit der Meere , für deutsche Weltpolitik überhaupt hingewiesen haben , sei hier eine Aeuße rung der amtlichen Stellen nicht fernstehenden „ Westminster Gazette " vom 20 . August zitiert : Die die

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Die neulich erwähnten Kämpfe bei Kilwa scheinen sich im Rahmen einer von den Engländern geplanten großen Offensive " abgespielt zu haben . Englische Berichte geben an , daß das Gefecht bei Narangomba am 18 . und 19 . Juli eine der größten Schlachten dargestellt habe , die überhaupt aus ostafrikanischem

. 9

Boden geschlagen worden sei . Bekanntlich endete deip Kampf mit der Ausgabe der deutschen Stellungen etwa 20 km südwest¬ lich Kilwas , aber der Rückzug dauerte nicht lange , weil , wie die englischen Berichte angeben , die Deutschen Verstärkungen erhielten und sich verschanzten . Seitdem ist es in der englischen Berichterstattung still von den Kämpfen bei Kilwa geworden . Wenn die Engländer somit sicher einen kleinen Erfolg errungen haben , so läßt die Tatsache , daß sie weder über Gefangene noch über Beute berichten , den Schluß zu , daß der deutsche Rückzug in Ordnung und ohne sonderliche Verluste erfolgt ist . Die Engländer geben zu , daß sie selbst „ beträchtliche blutige Verluste " gehabt hätten . lieber den Kampfabschnitt Lindi liegen keine Nachrichten vor . Und ebenso aus dem portugiesischen Gebiet , in dem unsere Truppen augenscheinlich noch immer stehen . Aus der Gegend 60 km südlich von Mähen ge wird von Gefechten be¬ richtet . Daß die Engländer aber in der Richtung auf das heiß ersehnte Mähen ge nicht weiter gekommen sind , geht ohne weiteres aus den Meldungen hervor . Im Jringabezirk hatten belgische und englische Truppen eine deutsche Kolonne ein¬ geschlossen , die aber in der Nacht zum 27 . August durchbrach und auf Mahenge zu marschierte . Die belgische Regierung veröffentlicht übrigens soeben in französischen und englischen Zeitungen zur Abwehr „ deutscher Falschmeldungen " eine Notiz , nach der die Anzahl der belgischen Kräfte , die vom Nordwesten gegen Tabora im vorigen Jahr vorrückten , nicht , wie deutsche Meldungen mitgeteilt hätten , 25 000 Mann mit '72 Geschützen und 108 Maschinengewehren betragen habe , sondern „ nur " 10 000 Mann , 12 Kanonen und 60 Maschinengewehre « Der Angriff auf Tabora sei mit „ nur " 6500 Mann gemacht . Nicht , wie die Deutschen in ihrer ge¬ wohnten Lügenpolitik berichteten , ' 12 500 Schwarze und 250 Weiße seien auf Seite der Belgier gefallen , sondern 1235 Ein¬ geborene und 41 Weiße . Wir wissen nicht , wo deutscherseits amtlich die von den Belgiern zitierten Zahlen genannt worden sind . Aber das wissen wir : daß die belgische Feststellung nur geeignet ist , den Ruhm der Handvoll Truppen unter Generalmajor Wahle und Hauptmann Wintgens zu erhöhen . Denn so viel Truppen , wie die Belgier angesetzt haben , so viel betrug die gesamte deutsche Macht in Ostasrika bei Kriegsausbruch nicht . Und diese hatte sich nicht nur der Belgier zu erwehren , sondern auch der 100 000 Buren und der Portugiesen ! Wenn die Belgier der Angriff in der Richtung Tabora tatsächlich nur 1200 Mann gekostet hat , so ist das genau die Hälfte der Friedensstärke der ganzen deutschen Schutztruppe . Nach kürzlich eingetroffenen Nachrichten haben übrigens die Engländer einige Hundert der bisher in Ostafrika zurück gehaltenen Gefangenen nach Aegypten überführt . Kdi

Einige Bemerkungen

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fährt

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Es scheint leider so , daß der Deutsche nicht aus seiner Haut heraus kann . Zum Beweis dafür brauchen wir ja nur auf die Tatsache zu verweisen , daß man sich bei uns in Kreisen füh¬ render Politiker noch immer der Meinung hingibt , als ob mit Worten und Resolutionen der Vernichtungswille aus der Gegen¬ seite beschwichtigt werden könne . Die leidige deutsche Ange¬ wohnheit , andere so zu beurteilen , wie man sie zu sehen wünscht , hat uns schon im Frieden so häufig Nackenschläge eingetragen , und die diplomatische Geschichte des jetzigen Feldzuges , vor allem auch der Lügenfeldzug , den unsere gesamte Gegnerschaft einschließlich Zahlreicher Neutraler ins Werk gesetzt haben , hat , man kann das wohl ohne Uebertreibung sagen , wesentlich dazu beitragen , daß der Krieg die Dimension angenommen hat , von der Herr Wilson sagt , daß ein einzelnes Volk fast die ganze Welt zum Gegner habe . Eben erklären uns Liberia , Haiti , Siam und China den Krieg ! Gewiß , man nimmt das bei uns in Deutschland nicht sonderlich tragisch , aber ein tiesschmerz liches Symptom sind doch auch diese Kriegserklärungen dafür , wie sehr man da draußen in der Welt schon glaubt , sich über Deutschland hinwegsetzen zu können . Liberia , Siam und China , für die meisten unter uns nicht mehr als drei geographischeBe¬ griffe ; aber ist es nicht eine Schande , daß drei Raubstaaten heute sich sicher genug fühlen dürfen , um gegen deutsches Eigen¬ tum und deutschen Besitz in einer Weise vorzugehen , die mit dem Völkerrecht in Einklang zu bringen nur der Räbulistik Eng¬ lands möglich ist ? Die drei Namen sollten tief im Herzen der Deutschen brennen als ein Beweis dafür , wohin allzu große Nachgiebigkeit führt . Als ein Memento für die Zeit , wenn es gilt , unfern Willen wieder in der Welt zu dokumentieren .

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, einstweilen müssen wir ums mit dem Gegebenen ab Aber lernen müssen und sollen wir schon jetzt uns diesen Erscheinungen , daß in der - Weltpolitik nu r . die Macht das Recht gibt und daß alle Berufungen auf unser gutes Recht und unsere Friedensbereitschaft federleicht wiegen gegen¬ über dem , was durchzusetzen unsere Gegner willens sind . Es gibt keinen Vernünftigen in Deutschland , der es nicht auf das tiefste beklagt , daß nun wieder einmal der Frieden aus unab¬ sehbare Zeit hinausgefchoben ist und daß es Hunderttausender von neuen Opfern bedarf , ehe endlich die Einsicht auf der Gegenseite eingekehrt ist . Aber wenn Stahl durch Hämmern nur härter wird , so sollte man endlich auch in Deutschland ^be¬ greifen , daß .nur die Erlangung der Macht uns die Daseins¬ möglichkeit gibt . Wer das nicht erkennt , hat leider immer noch nicht begriffen , was in diesem Krieg für uns auf dem Spiele steht . Karl Peters schrieb mit Recht neulich einmal : „ Ich lese , daß sich die Mehrheit bei dem famosen Friedensentfchtuß im Deutschen Reichstag unlängst , öffentlich geäußert . habe , sie möchten wohl selbst einmal mit Lloyd George oder einem an¬ deren Vertreter der britischen Regierung nur kurz sprechen dürfen . Am folgenden Tage -würden die Friedensverhand¬ lungen beginnen können . Na , na ! Wissen möchte ich gern , ob die Herren wohl schon einmal mit einem englischen Ge¬ schäftsmann zu tun gehabt haben ! Sonst würde es mich inter¬ essieren zu erfahren , woher sie ihr - Selbstvertrauen schöpfen . Ich meinerseits kann nur wünschen , daß uns ein solches Experiment erspart bleiben wird , und bin überzeugt , daß eine sofortige Herabminderung unseres Ansehens an der Themse und ein kolossales „ Einfeifen " unseres Volkes die un¬ fehlbare Folge sein würde . Eine Einbuße an Prestige , welche selbst das Feldherrengenie Hindenburg und die Tüchtigkeit unserer Unterseebootführung niemals wieder gut machen könnte . " Diese Worte eines Mannes , der England doch wahr¬ haftig genug kennt , sollten unserem deutschen Volk zu denken geben . Sollten ihm um so mehr zu denken geben , als doch wahr chaftig wir all e n Anlaß zu der Hoffnung haben , daß das , -was uns von der Obersten Heeresleitung kürzlich zugesichert worden ist , voll und ganz seine Erfüllung finden wird . " In diesem Zusammenhang dürfen wir nicht unterlassen , der widerwärtig ekelhaften Anrempelei , die in der Wilson Note enthalten ist , zu gedenken . Wir haben in diesen Blättern bereits mehrfach darauf hingewiesen , daß die furchtbare Blut¬ schuld , die von England mit der Uebertragung des Krieges auf Afrika der Entente aufgebürdet ist , in allerschwerstem Maße gerade auch den patentierten Wächter für Sicherheit und Moral , Herrn Weltdiktator Wilson , trifft . Wir haben mehr¬ fach darauf hingewiesen , daß Amerika , trotzdem mindestens eine moralische Verpflichtung für feine Regierung bestand , es zu verhindern , stillschweigend und sogar mit einem Lächeln der Zustimmung zugesehen hat , wie da drüben in Afrika nicht nur Deutsche , sondern auch Neutrale , Frauen und Kinder , harmlose Bürger und Geistliche von den Engländern und ihren Genossen behandelt worden sind in einer Weife , für die ein Gegenstück zu finden man schon auf die kosakischen Bundesgenossen der Entente oder auf die Horden des Dreißigjährigen Krieges zu¬ rückgreifen muß . Wir wiesen dabei insbesondere darauf hin , daß die weiße Kulturwelt ein Verbrechen an der unmündigen schwarzen Rasse begangen hat , dessen Folgen sich nicht absehen lassen . Wenn es außer dem bereits Mitgeteilten noch eines Be¬ weises bedurft hätte , wohin die heuchlerische Doppelmoral Amerikas , die Professor Hashagen neulich an dieser Stelle geißelte , geführt hat , so sei hier ein Auszug aus einem Brief mitgeteilt , den der Pater E . Smoor von der Gemeinschaft der Weißen Väter in der deutschfeindlichen Amsterdamer katho¬ lischen „ Tijd " soeben veröffentlicht hat . Der Briefschreiber ist dienstlich im Nordwesten Deutsch - Ostafrikas tätig , also in dem Gebiet , das von den Belgiern besetzt wurde und aus dem unter anderem die Engländer zwangsweise ihr schwarzes Träger material geholt haben . Es heißt da : „ Wie Sie sehen , befinde * ich mich nicht mehr in der Missionsanstalt Njundo , sondern wirke als Professor an dem von 70 Negerstudenten besuchten Seminar von Kabgaye , vier Tagereisen von Njundo und zwei von Jssavi entfernt . Ich führe nun ein ganz anderes Leben wie in Njundo , wo ich Tag und Nacht auf der Suche nach unseren durch den Krieg Zerstreuten Christen war , um den m e i st e n von i h n e n das S a k r a m e n t d e r Sterben¬ den zu reichen . Der Krieg hat nämlich eine entsetzliche Hungersnot ins Land gebracht . Sie können sich kein e n Begriff von diesem gräßli ch e n Unheil mache n . Längs a l l e r W e g e l i egen Leichen u n d n i e m a n d i st d a , f i e z u begrab e n . G a n z e D ö r f erfind aus gestorben . Wir haben versucht , unfern Leuten ein bißchen Nun

finden .

.

127

Zu helfen . Aber es ging nicht . Wir hätten Tausende und aber Tausende Kilogramm Lebensmittel nötig gehabt , um nur der höchsten Not zu steuern , aber wir hatten beinahe nichts . Und das wenige , was wir noch hatten , wurde uns gestohlen . Wir hatten drei Baracken gebaut , um die Unglücklichsten unter¬ zubringen . Zwei dieser Baracken brannten durch eigene Schuld der Beherbergten nieder . Die „ Weißen Schwestern " kochten für die Leute . Es war unmöglich , die Ausgehungerten zu sätti¬ gen . Sie glichen Irrsinnigen , stahlen und plünderten alles , was in ähren Bereich kam . Jeden Tag b e g r u b m a n m e h r e r e von i h n e n an derse l b e n Stelle , wo s i e u mgesallen waren , denn niemand wollte sie forttragen . Ich bin nicht allzu weichherzig , das wissen Sie , aber diese täglichen Vorkommnisse waren herzzerreißend . Hier fand ich ein Kind in de n % r in e n f einer ver¬ hungerten M u tter , dort eine Frau , wesenlos st a r r e n d a u f die Leiche ihres verhungerten M a n n e s , n i ch t i m st a n d e , s i e z u b e e r d i g e n ; d a n n in einem Wünkel z u s a m m e n g e I a n e x t eine G r uppe verwaister Kinder , zu Skeletten ab g e magert , ohne die geringste Nahrung , ohne Obdach . Wir h ä t ' t e n eine Menge Kin der kaufe n k ö nn e n . Aber wo sollten wir sie unterbringen ? Vor unseren Augen sahen wir sie zugrunde gehen , ohne ihnen Helsen zu können . ' Die Neger haben vor den Europäern das voraus/daß sie nicht heulen und wehklagen . Eine junge Frau bedeckt die Leiche ihres am Wegrand liegenden Gatten mit etwas Gras , ohne einen Schmerzenslaut zu äußern . Still nimmt sie feine Matte und seinen Speeu auf und murmelt : „ . . . . Der Hunger hat ihn ermordet " — — „ insasa iramwidsje " . Ein Kind verläßt die elterliche Hütte , in der Vater und Mutter , vom Hungertod weggerafft , liegen und sagt zu dir ein¬ fach : Der Hunger tötete sie " „ infasa iram¬ widsje " E s läuft e i n p a a r S ch r ick t e w e i t e r , f ä l l t P l ö tz l i ch u m u n d i st a u ch t o t . Welch -eine Tragik liegt doch in diesem verbissenen Schmerz ! Sie fürchten nicht den Tod , aber sie finden es entsetzlich , Hun¬ gers sterben zu müssen , weil es so lange dauert . Mit erlöschen¬ den Augen blicken sie zu mir auf und zeigen mir einige Wurzel¬ fasern , Gras und Kräuter , womit sie sich nähren wollten . . . Der Hunger ist eine Krankheit , gleich einer anderen . Die armen Verhungernden marschieren - . wie unglaublich dies auch erscheinen möge — bis zu ihrem Lebensende . Sie legen Zwei/ drei Stunden zurück , knicken in die Knie , fallen dann um wie ein Sack und sind tot . Unser Herz krumpfte sich zusammen , wenn wir sie , nach dem Empfang der Sakramente , heimschicken müßten mit einer Handvoll Bohnen oder einem kleinen Stückchen Kupferdraht ( Münze ) , weil wir eben selbst nichts anderes besaßen . Olp diese flehenden Blicke während der heiligen Bedienung , dieses inständige Bitten : „ . . . Lieber Pater , gib mir etwas zu essen ! Vergiß mich nicht ! Ich kann nicht mehr weiter vor Hunger . . . " Nie , nie werde ich diese entsetzlichen Angenblicke ver¬ gessen . . . " Die „ Deutsche Wochenschrift für die Niederlande " , der wir diese Mitteilung entnehmen , fügt mit Recht hinzu : „ Ob wohl die Amerikaner , die sich stets als Schützer der schwarzen Raffe erwiesen , sich der Stimme dieses neutralen Priesters — denn Pater Smoor ist Holländer — verschließen werden ? Wenn ja , dann kommt das Blut dieser Armen zu Tode Gemarterten auch über sie ! " U n d m i t einer G e s e l l s ch a f t , die d i e D o pp eck m oral z u m Prinzi p erklärt h a t , g l a u b t man bei uns Paktieren zu können , , glaubt in a n d u r ch R e s o l u t i o n e n it n dbedr u cktes Papier E i n d r u ck m a ch e n z u k ö n n e n ? Wir Haben -an dieser Stelle bereits so häufig betont , daß unseres Erachtens der gesamte Krieg nichts anderes ist als ein . englischer Versuch , die deutsche Wirtschaft tot zu machen . Deutsche Wirtschaft heißt Weltwirtschaft ^ Und wenn das , was England für Len Krieg und nach dem Krieg plant , zur Tatsache wird , dann ist eben der Krieg für uns verloren . Der jetzige Krieg mißt mit anderen Maßstäben als frühere Völkerkatastrophen , und es kann kaum ein Zweifel darüber bestehen , daß die Frage , wer Sieger und wer Besiegter ist , sich bezüglich dieses Krieges erst nach 5 bis 10 Jahren entscheiden wird , sich nämlich erst dann entscheiden wird , wenn feststeht , welches Volk noch die Kraft besaß , um aus diesem Ehaos so viel an Energie und posi¬ tiver Kraft herauszuretten , als zum Wiederaufbau erforderlich ist . Ein Beispiel dafür , mit welcher Rigorosität man englischer seits vorzugehen geneigt ist , bietet eine Veröffentlichung , die der „ Wirtfchaftsdienst des Hambnrgischen Kolonialinstituts "

126

Deutsche

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-soeben der ' Welt mitteilt . Danach hat am 19 . April 1917 in dom Gesetzgebenden Rat in Hongkong P . H . Holhoak als Ver¬ treter der Handelskammer folgende Resolution eingebracht : „ Es ist die Meinung dieses Rates , daß es besten

Interesse der Kolonie Hongkong liegt , daß Personen d e u t s ch er Na t io n a l i t ät a -u sderKoLonies ürdie Dauer v o n wenigstens 10 Jahren nach Frie¬ de n s s ch l u ß a u s g e s ch l o s s -e n w e r d e n und daß sie auch jspäter nur unter strengen LiZenZbedingungenzuzulassen sind . " Zur Begründung stellt Holhoak Zunächst alle bekannten Ver¬ leumdungen gegen die Deutschen zusammen , um dann auf die deutschen Geschäftsmethoden einzugehen . Er sagte dabei : „ Neben allem Vorgesagten und als ein Argument , das ganz besonders das Wohl Hongkongs berührt , trage ich kein Bedenken auszu sprechen , daß die Ergebnisse der deutschen Liquidation bis Zum Uebermaß erwiesen haben , daß wir im Handel ohne die Deut¬ schen besser fahren . Und daß das gewaltige Geschäft , das sie Zu unserem Nachteil sich schufen , das Ergebnis eines äußerst ver¬ derblichen Kreditsystems war , das der Kolonie unermeßlichen Schaden zusügte und das selbst , als schon die Deutschen inter¬ niert waren , noch nachträglich üble Folgen zeitigte — während der Internierung unserer Feinde wurde der Handel des Hafens mit allgemeiner Zustimmung und dank der Energie der Han¬ delskammer mehr auf Kassenbasis gestellt . Ich will Sie nicht mit konkreten Beispielen ermüden , aber ich sage ohne Zögern und ohne Furcht vor Widerspruch , daß der Handel heute in gesünderer Verfassung ist als in den vergangenen Jahren . Und im Namen der britischen Handelsinteressen plädiere ich dafür , daß es den Deutschen nicht gestattet wird , vor Ablauf von mindestens 10 Jahren in die Kolonie zurückkehren , um ihre preußische Taktik im Handel wieder einzuführen . " Zur großen Enttäuschung der englischen Kaufleute hat der Gesetzgebende Rat von Hongkong , namentlich auch auf Betreiben seiner chinesischen kaufmännischen Mitglieder , diese Entschlie¬ ßung abgelehnt . Aber nicht genug damit , hat der Gesetzgebende Rat eine Entschließung angenommen , wonach Immobiliarbesitz , der bei der Liquidation verkauft wurde/für unbestimmte Zeit weder direkt noch indirekt wieder unter die Kontrolle feind¬ licher Staatsangehöriger kommen darf . Die nichtamtlichen ' Mitglieder des Gesetzgebenden Rates verlangten sogar , daß dieser - Grundsatz auch auf die feindlichen Handelsmarken aus¬ gedehnt würde und daß deren Wiedereintragung für 10 Jahre nach Friedensschluß untersagt würde . Dieser wahnwitzige Be¬ schluß ist allerdings infolge des Widerspruchs der amtlichen Mitglieder fallen gelassen worden . Jedenfalls : Brutaler kann der Wille zur Vernichtung nicht in die Erscheinung treten als in derartigen Beschlüssen , und wer gibt uns die Garantie dafür , daß n i ch t s ch . o n heute ä h n l i dy ß - Bes ch I ü s f e i n a nd e r e n englischen Kolonien gefaßt worden sind ? Wir brauchen ja nur an den : berühmten Zoll auf die Oelfrüchte aus den . englischen westafrikanischen Kolonien zu erinnern , der bestimmt ist , der deutschen Oelindustrie zu¬ gunsten der englischen kurzerhand den Todesstoß zu versetzen ! Wenn man . bei ' uns so viel vom Frieden und Friedens¬ sicherungen spricht , dann wird es leider immer übersehen , daß tt n s e r e .Friedens sich er ungen in erster Li n i e s o l ch e w i r t s ch a f t l i ch e r Natur f ein müssen ! Je härter der englische Wille sich bemerkbar macht , Deutschland wirtschaftlich tot zu machen , indem man es vom Weltmarkt ausschließt , um so mehr sollte sich bei uns der Mick auf die Notwendigkeit richten , diese m Will e n eine n noch stärkeren e n t ge g e n zu s e tz e n ! Das richtet sich aber nicht nur gegen E.ngland , sondern gegen die gesamte deutsche Gegnerschaft . Denn das böse englische Beispiel hat nicht unr bei den Staaten zweiten Ranges Schule gemacht . Charakteristisch dafür sind die Aus¬ führungen des belgischen Senators Destre im „ Secolo " vom Zll Juli . Unter der Ueberschrift „ Eine anglo - lateinische Ge¬ meinschaft in Afrika führt Destro aus , daß , nachdem die deutsche Herrschaft in Afrika beendet sei und mit wenigen Ausnahmen wie Abessinien und Liberia Afrika sich im Besitz von fünf europäischen zurzeit verbündeten Mächten befände , die Zeit reif sei , um bezüglich Afrikas das Bündnis zwischen Frankreich , England , Italien , Belgien und Portugal hin¬ sichtlich der Interessen in Afrika zu einem dauernden zu gestalten . gDas Bündnis ließe sich auf die Weife ver¬ wirklichen , daß jeder der fünf Staaten den Angehörigen der übrigen Staaten innerhalb feines Kolonialgebietes völlige Gleichberechtigung mit feinen eigenen Untertanen gewähre , ohne ' daß einer von ihnen im übrigen auf seine Hoheits Mchte verzichte . Völlig freier Handel "in - ganz -Afrika ,

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Nr .

9

gemeinsame Verkehrspolitik und ähnliches würde dem Bündnis einen festen Bestand geben und jedem der Vertrag¬ schließenden Vorteile in den Schoß werfen , Me wirtschaftlich unabsehbar wären . Wenn man namentlich jbie französische Presse in bezug auf die Wünsche in Afrika verfolgst kann man nicht leugnen , daß die wirtschaftlichen Schwierigkeiten chm Kriege das Verständnis in Afrika territorial vertretenen feind¬ lichen Ländern ins Ungemessene gestiegen ist . Ganz naturge¬ mäß : Denn wenn unter englischer Führung es gelingt , ganz Afrika für den deutschen Handel zu „ tunisieren " , - so . bedeutet dies für uns jährlich stricht mehr und nicht weniger als einen Ausfall von rund drei Milliarden Mark , ganz abgesehen davon , daß uns ' der Bezug der Rohstoffe aus Afrika verriegelt oder zum mindesten in einer Weise erschwert ist , die praktisch uns völlig u n t er d a s Joch der L o n d o n er Bö rs e Zwingt . D a s i st j -a der S i n n d e s S t r e b e n s n -a ch eine m erweit e -r t e n d e u t s ch e n K o l o n i -a l g e b i e t , d a ß wir selb st a n die R o h st o f s e h e r a n w ollen , die u n s abzuschneiden der Sinn des Krieges undgdar ü b e r hin a u s d e r S i n n de s W i r t s ch a f t s k r i e g e s ist . Der sächsische Bamllwoll spinn er mag sich darüber klar sein oder nicht : Arbeit und Brot hat er doch nur , weil in Nord¬ amerika und Indien Tausende von Händen bei der Arbeit sind , um ihm das Rohmaterial %u liefern , ohne das er überhaupt nicht existieren könnte . Bleibt uns nach dem Krieg auch nur ein Teil des Weltmarktes , soweit er als Lieferant der Rohstoffe für uns in Betracht kommt , verschlossen , so ist der Krieg eben für u n s v e r l o r e n , weil wir unserem Volk nicht die physischen Daseinsmöglichkeiten retten können . Hoffnungslos find Millionen und aber Millionen zur Arbeitslosigkeit , zum -Hunger , zur Auswanderung gezwungen und wir stehen wieder da , wo wir vor 40 Jahren ' angesangen haben , nur d aß uns d a n n die M ö g l i ch k e i t ^ z u r E nt w i ck l u n g ü Her¬ tz a u p t g e n o m m e n ist . Daß das einzelne Individuum in einem Kulturstaat nur ge¬ deihenkann , wenn es hygienisch lebt und Lust hat , ist ein Grund¬ satz , der uns heute allen in Fleisch und Blut übergegangen ist . Was für den einzelnen - ' aber , die freie Luft bedeutet bedeutet f ü r ein in odernes W irtfchaf t s v o l k wie d >a s d e u t s dj e ' dag freie B et äti g u n g sg eb ie t in der ganzen W elt . Der moderne Ver¬ kehr hat uns Zu internationalen Weltbürgern in dem Sinne gemacht , daß unser gesamtes Dasein ohne die internationalen Wechselbeziehungen null einmal nicht mehr denkbar ist . Versperrt man uns . in einem Erdteil die Tür , so nimmt man uns eben die Luft , und wir ersticken wirtschaftlich und können uns nur durch Abstoßung großer Bevölkerungsteile am Leben erhalten . Die Gefahr ( i e g t a b e r v o r , w e n n in a n b e i u n s i n D e u t s ch l a n d n i chst ' erkennt , daß der Friede t n erste r Linie unter Wirts ch a ft I ichen G esrchtsp u n k t e n ge¬ schlossen werden muß ! Ohne daß man Schwarzseher zu fein braucht , muß man feststellen , daß die Lage -wahrhaftig unangenehm genug für uns ist . Vor einigen Monaten hatten wir noch die Hoffnung , daßfLänder wie China , Siam , Liberia usw . , also solche Länder , mit denen uns alte Lieferungsbezie¬ hungen verbanden , beim - Friedensschluß bereit wären , sofort die alten Fäden wieder anzuknüpsem Jetzt ist uns auch diese letzte Tür vor der Nase Augeschlagen . Dazu kommt etwas Weiteres : Nicht nur wir in Deutschland befinden uns beim Friedensschluß in einem Zustand des Rohstoffhungers , sondern mehr oder weniger alle europäischen Staaten überhaupt . Die letzten Nachrichten , die insbesondere aus Afrika kommen , er¬ wähnen ,- daß zum Beispiel die Baumwollkultur in den englischen Kolonien , die mit Staatshilse einen gewaltigen Aufschwung ge¬ nommen hatte , durch den Krieg zum großen Teil vernichtet worden ist , weil infolge der fehlenden Abtransportmöglichkeiten die Kultur völlig ausgegeben worden ist . So wird zum Bei¬ spiel aus Uganda , das bekanntlich im Laufe der letzten Jahre mehr und mehr zu einem beträchtlichen Baumwollproduzenten geworden war , mitgeteilt , daß die Eingeborenen die Kultur völlig aufgegeben hätten . Aus der anderen Seite hat England in be¬ zug aus einzelne Welthandelsprodukte gerade "durch den Krieg ein Uebergewicht erlangt , das im Laufe -von Jahrzehnten nicht wieder einzuholen ist . Seine Besitzungen in den Malaienstaaten zum Beispiel , die Gummi in großen Mengen nach Amerika ab¬ setzen konnten , haben ihre Kautschukproduktion derartig ge¬ steigert , daß im Jahre 1918 die Erzeugung bereits für den ganzen Weltbedarf ausreichend sein wird . Also : Auf der einen Seite Verminderung der Gelegenheit zur Rohstoffproduktion , aus der anderen Seite Ueberwuchern des englischen Einflusses !

191

Deutsche Aolonialzeitung

*

Dazu kommt noch etwas Weiteres , auf das ich an anderer Stelle 'kürzlich -bereits einmal hingewiesen habe : Der U - Boot Krieg hat so viel an Tonnage vernichtet , daß nicht abzusehen ist , wann rein verkehrstechnischdie Heranschafsung von Roh¬ stoffen überhaupt möglich sein wird . Zweifellos befindet sich trotz aller Verluste an Schisssraumgehalt England in der glücklichen Lage , daß es im Besitz weiter rohstofferzeugender Gebiete ist und daß es deshalb , wenn der Friede einmal da ist , es in der Hand hat , Zunächst seinen Bedarf zu decken . Wo aber

würde

Deutschland

bleiben

,

wenn

es

nicht über eigene Gebiete verfügte ? Das ist eine Mahnung , die verdiente , in ihrer -gesamten Bedeutung für das wirtschaftliche Dasein Deutschlands und damit die Existenzmöglichkeit des gesamten deutschen Volkes ernst genug betrachtet zu werden . ( Ein Beispiel dafür , wie England selbst in neutralen Staaten vorgeht , wenn es sich darum handelt , die alten deutschen Verkchrsbeziehungen zu vernichten , bietet eine kürzlich erschienene Denkschrift der Vereinigung der in Liberia ansässigen Hamburger Firmen . Es heißt da : „ Ein deutscher Angestellter , der bei einer Holländer Firma angekommen war , mußte von dieser wieder entlassen werden , weil der englische Konsul der Firma das Verbot der Benutzung englischer Schisse androhte , wenn sie den Deutschen im Dienst behielte . ) Erfreulicherweise hat ja in ganz Deutschland die Erkennt¬ nis von der Notwendigkeit eines großen deutschen Kolonial¬ besitzes mehr und mehr auch die früher widerstrebenden Kreise beeinflußt . Immerhin haben politisch - taktische Momente es bewirkt , daß man bei uns vielfach sich der Ueberzeugung hin¬ gibt , daß der Kolonialbesitznur dann für uns von Wert wäre , wenn zunächst gewisse andere Bedingungen , die sich auf terri¬ toriale Veränderungen in Europa beziehen , erfüllt werden . Gegen diese Auffassung ist in diesen Blättern schon mehrfach pole¬ misiert worden . Es kann nicht dringend genug davor gewarnt werden , die Grundlage unseres wirtschaftlichen Daseins — u nd zu ihnen gehört d er Kolo¬ nialbesitz — von der Erfüllung europäisch - strate¬ gischer und - politischer Forderungen abhängig zu machen . Das heißt : Zwei unvergleichbare Dinge in eine Gleichung Hineinpressen ! Unter dasselbe Kapitel fällt auch ein Vorschlag , der in einem Teil der deutschen Presse kürzlich ventiliert wurde , nämlich die Jnternationalisierung der afrikanischen Besitzungen ! Wenn ich nicht irre , ist das ursprünglich ein englischer Vorschlag und schon als solcher -sollte er zur Vorsicht mahnen . Wenn aber unsere heimischen demokratischen Volksbeglücker und Phantasten glauben , daß wir wirtschaftlich in einem internationalisierten Afrika , das von einer international zusammengewürfelten Kom¬ mission regiert wird , Geschäfte machen können , dann ist das doch der Gipfel der — sagen wir — Naivität . Im Kongobecken hatten wir doch so etwas wie ein internationales Uebereinkommen ! Wo¬ hin sind denn all die schönen Paragraphen geweht , die das kon¬ ventionelle Kongobecken unter den Schutz verbürgter staatlicher Verträge stellte ! Es würde sich nicht der Mühe verlohnt haben , gerade auf diese Frage einzugehen , wenn nicht die letzte Zeit be¬ wiesen hätte , wie stark bei uns das Schlagwort noch immer wirkt . Bei uns , wo man geneigt ist , Gerechtigkeit mit Duselei zu verwechseln , kann deshalb nicht scharf genug vor einer solchen Umnebelung der Geister durch politische Kinder gewarnt werden . Den politischen und wirtschaftlichen Einfluß in der Welt , den wir haben müssen , weil von ihm die Daseinsmöglichkeit unseres Volkes abhängt , erlangen wir nun einmal auf keinem anderen Wege , als daß wir s esth alten , w a s w ir be¬ sä ß en und nach Mö gli ch -keit um u n s f re s sen w i e die Wölfe . Im Völkerleben ist Macht nun einmal Recht . Und wenn England mit der abgedroschenen Phrase der typisch englischen Humanität jetzt sogar zu behaupten die Frech¬ heit hat , daß schon die Rücksicht auf die vor der deutschen Grau¬ samkeit zu schützenden Eingeborenen dazu zwänge , Deutsch¬ land sür alle Zeit aus Uebersee zu entfernen , so spricht aus diesen Behauptungen .nichts anderes als die Furcht vor der wiederkehrenden Konkurrenz , nichts anderes als die Furcht , daß auch ein anderer da genießen will , wo England schlemmt . Lange genug hat man bei uns in Deutschland den Begriff Weltpolitik zwar angewandt , aber ihn nie verstanden . Lange genug hat der ewig nörgelnde deutsche Spießbürger , wenn ihm von Welt Politik gesprochen wurde , darin immer nur einen Ausfluß der Phantasie einiger weniger Schwärmer erblickt . Möge die Zeit nicht fern sein , wo es zum Gemeingut auch des naivsten Geistes wird , daß es diese unselige Engherzigkeit , die sich obendrein häufig mit dem Begriff demokratisch identifiziert , gewesen ist , die uns das Auslandselend auf den Hals gebracht hat , für das die Namen Siam , China , Liberia ein brennendes Memento

129

.

. Zeit wird e s , d a ß w i r e r k e n n e n , w o u n s e r e wirtschaftlichen Notwendigkeiten liege n , denn davon hängt unsere Zutunft ab l In dem Exemplar des Plinius , das Eolumbus bei sich führte , hatte er einen Vers aus der Medea des Seneka eingeschrieben . In diesem Vers heißt es : „ Das Meer öffnet sich und ein großes Land wird erstehen . Ein Schiffer wird neue Erde sehen . " sind

Oie Von Legationsrat Die

.

Da

kleineren bot , dem sidenten rüstung

auf

wir

Umfang

mann .

ganz

, wo an

unterlassen

Wege die den

Deutschland des

der

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nicht

diesem

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der

mittleren

Augenblick

Aussührungen Sinne

aber

und

wollen

sämtlich

Zimmer

nachstehenden Ausführungen haben wir „ D -eutsch -Uebersee " bereits Korrespondenz Zeit der deutschen Presse zur Verbreitung

unsere kurzer geben

. Alfred

Dr

Herrn

zur

die ,

Kenntnis

unverschämte Papst

sie

Verfassers

vor über¬

Aussührungen Wiedergabe unseren zu Note

Verblüffung ausgelöst

durch

ver¬ Lesern

bringen

. In

des

Prä¬

und

Ent¬

hat , dürsten von

die

doppeltem

sein .

Höchst eigenartige Enthüllungen über die Art und Weise

, wie Leopold II . von Belgien die öffentliche Meinung der Welt in betreff des Kongostaates bearbeitet und irregeführt hat , bringt die neueste Nummer des amtlichen „ Deutschen Kolonialblatts " . Auch diese neunte Veröffentlichung aus den Archiven des bel¬ gischen Kolonialministeriums beweist , wie geschickt und rück¬ sichtslos der vorige König Belgiens seine einmal ins Auge ge¬ faßten Pläne gegenüber allen Schwierigkeiten durchzusetzen ver¬ standen hat . Aber die hier aus den Geheimakten festgestellten Tatsachen ergeben auch , wieviel gewissenlose und seile Per¬ sönlichkeiten jederzeit in der ganzen Welt für wenig Geld sich dazu drängen , wenn irgendwo ein Geschäft zu machen ist , und wie leicht es klugen und gewandten Leuten wird , die Mensch¬ heit zu täuschen . Der Unterzeichnete hat seinerzeit in der „ Kolonialen Rund¬ schau " 1916 , Heft 2/3 , S . 134 ff . aus seinen in London ge¬ machten Erfahrungen einige Mitteilungen über die Entstehung der Bewegung in England siegen die vertragswidrige und grau¬ same Ausbeutungspolitik des Kongostaates gemacht . König Leopold geriet über diese Bewegung , die sein ganzes Millionen¬ geschäft in Frage stellte , in äußerste Entrüstung und versuchte zunächst ihre Wortführer in England mundtot zu machen . Er wandte sich zu diesem Zwecke an den belgischen Konsul in Liver¬ pool , Mr . Alfred Jones , der als Leiter der vom Kongostaat unterstützten belgischen Kongodampferlinie und Inhaber eines großen Afrikageschäfts an dem Gedeihen des Kongounter¬ nehmens noch besonders interessiert war . Mr . Jones ver anlaßte in der Tat die Zeitschrift „ African World " und andere Blätter , sür Belgien und König Leopold einzutreten . Aber er tat es nur ungern und Zögernd . Mr . John Holt , der geistige Urheber des Feldzugs gegen die Rechts - und Vertragsbrüche des Kongostaates , war nämlich sein alter Freund und Genosse von der Zeit her , wo sie als Matrose und Zahlmeister gemein¬ sam ihre Laufbahn aus Afrikaschiffen begonnen hatten , und Morel , der Wortführer im Kongofeldzug , war lange sein eigener Angestellter gewesen und durch ihn mit Holt bekanntgeworden! — Wie erinnerlich , blieben Leopolds II . Versuche , in England seine Gegner mundtot zu machen , daher ohne Erfolg . Mr . Morel und die von ihm gegründete Antikongoliga nötigten die englische Regierung , die sich aus allgemein - politischen , seitdem genügend klaren Gründen in jenen Jahren der Vorbereitung des Weltkrieges zu einem Einschreiten gegen Belgien nicht her¬ beilassen wollte , zu Maßnahmen gegen die Kongogreuet . Aller¬ dings hat Sir Edward Grey es bekanntermaßen verstanden , schließlich auch diese Bewegung zu Zwecken der englischen Politik auszunutzen . Er hat ja damit besonders Leopold II . zum seitdem aktenmäßig festgesllellten Verrat an Deutschland gebracht . Doch mit der Lahmlegung der englischen Bewegung allein war König Leopold noch nicht geholfen . Dank Morels Be¬ mühungen hatte sie fast aus alle Länder übergegriffen , und be¬ sonders die Mißstimmung in den Vereinigten Staaten , denen der Kongostaat so viel zu verdanken gehabt hat , machte ihm schwere Sorgen . Dieser Feindseligkeit gegen sein Kongo¬ geschäft die Spitze abzubrechen und die Welt wieder wie in den achtziger Jahren sür seine Zwecke zu gewinnen , war daher sein Hauptbestreben . Nach berühmten Mustern bemühte er sich .

130

Deutsche AolsnialzsLLuttg .

seinen Zweck durch Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu . Daß Leopold II . in dieser Hinsicht eine umfassende Tätigkeit entfaltet hat , war bereits bekannt . Verschiedene Pro¬ zesse haben in früheren Jahren daraus schon Streiflichter ge¬ worfen , Bestimmtes aber stand weder betreffs der Persönlich¬ keiten noch der Blätter , die dem Kongostaat zur Verfügung ge¬ standen haben , fest In dieser Hinsicht schafft nun die neue amtliche Veröffentlichung des „ Deutschen Kolonialblatts " * * Klarheit .

-erreichen

. König Leopolds D i e Reptile Seit dem Jahre 1904 bestand in Brüssel ein Bureau de la Presse

,

vom

das

Generalsekretär

des

Liebrechts

Kongostaates

geleitet wurde . Professor Rolin und F . Goffart , später Ab¬ teilungsleiter im Kolonialministerium , führten feine Geschäfte . Das nach außen unter einem wissenschaftlichen Deckmantel als Bureau

de

la

legislation

composee

arbeitende

Amt

verfügte

über erhebliche Mittel — 1905 z . B . über mindestens 127 000 Frank — und hatte Werkzeuge in allen Ländern der Erde . In der ersten Zeit arbeitete es in aller Stille ; weiteren Kreisen wurde von seiner Tätigkeit kaum etwas bekannt . Damit entsprach es seinen Ausgaben am besten . Doch schon 1907 widerfuhr ihm das Mißgeschick , Gegenstand öffentlicher Erörterung und An¬ griffe zu werden . Die Veranlassung waren eigentümliche Er¬ fahrungen , die der aus dem Dienst des Kongostaates aus¬ getretene Kommandant Charles Lemaire mit der liberalen Brüsseler Leitung des „ Petit Bleu " machte , an dem er einen Besitzanteil erworben hatte . Er stellte fest , daß ein Redakteur dieses Blattes , Harry , vom Kongo - Presfebureau monatlich 500 Frank erhielt , um dafür für den Kongostaat Stimmung zu machen . Es gelang ihm , durch den Aufsichtsrat des Zeitungs¬ unternehmens Harry zur Rückgabe der vom Kongo gezogenen Summen zu zwingen . Aber der Einfluß König Leopolds war so stark , daß schließlich Lemaire sich gezwungen sah , seine Be¬ ziehungen zum „ Petit Bleu " zu lösen und gegen heftige Angriffe des Harry die Gerichte anzurufen . Er erfocht dabei den Sieg . Dafür siel er beim König in völlige Ungnade . — Das Presse¬ amt setzte seine Wirksamkeit ungestört fort , bis es 1908 von der Zeitung „ Le Patriote " auf Grund von Urkunden öffentlich angegriffen und vom Abgeordneten Roher zum Gegenstand einer Anfrage in der Kammer gemacht wurde . Roher war ein Brief des Staatssekretärs des Kongostaates de Cuvilier in die Hände gefallen , aus dem hervorging , daß ein polnischer Jude Kowalski in den Vereinigten Staaten Zeitungen und Abgeordnete für Zwecke des Kongounternehmens mit Geld kaufte und dafür 225 000 Frank gezahlt erhalten hatte . Der Abgeordnete stellte ferner fest , daß das Kongo - Presseamt auch Vertrauensmänner in England , München , Köln und Frank¬ furt unterhielt . Roher , der überdies enthüllte , daß ein Schrift¬ steller Mack im Dienste des Kongostaates tätig war , verlangte klare Auskunft darüber , ob die belgische Regierung von diesen Tatsachen Kenntnis habe und es billige , daß der König die von Belgien erhaltenen 50 Millionen zum Unterhalt von Pressebureaus verwende . Der auswärtige Minister Davignon gab das stillschweigend zu und stellte nur als mildernden Um¬ stand fest , daß von den in Deutschland tätigen Pressevertretern des Kongostaates ein einziger , der in Köln , der Konsularlauf¬ bahn angehöre . Die Kammermehrheit ging über die Sache aber zur Tagesordnung über . — Das Presseamt setzte seine Wirk¬ samkeit ungestört fort . Herr Steub in München , verschiedene Korrespondenzbureaus in anderen deutschen Städten arbeiteten weiter für die Kongoleute ! In Liverpool und Irland wurden katholische Blätter für den Kongostaat gewonnen . Besonders der Schriftsteller Demetrius Boulger hat es fertig bekommen , englische Zeitungen dem Kongo - Presseamt dienstbar zu machen . Dem Direktor des „ Gentlemans Journals " Walter Browning zahlte man monatlich 3000 M für Aufnahme von Aufsätzen zum Nutzen des Kongostaates und Unterbringung von Notizen in den „ Times " und „ Morning Post " . Es fehlte auch nicht an Leuten , die dem Kongostaat ihre Dienste anboten . Ein gewisser John Spenderson erbot sich , den „ Daily Mirror " , ein W . W . Jones die Wochenschrift „ The Lancet " mit Bei¬ trägen im Sinne Leopolds zu versorgen . In die „ African World " wurden solche durch den Besitzer Weinthal und den Brüsseler Vertreter Leon Donnah gebracht . Für Italien be¬ sorgte das der Senator Roux in der „ Tribuna " , Schiffskapitän Astuto in Rom und Generalkonsul Elia in Genua in anderen Blättern . 1908 wurde das im italienischen Parlament ent¬ hüllt . Infolgedessen mußte Elia durch Baron Nisco ersetzt werden . In den Vereinigten Staaten besorgten die Geschäfte des kongolesischen Pressedienstes der „ Colonel " Kowalski , der

Nr

. 9

Schriftsteller H . W . Mack , der Generalkonsul Whiteleh in Baltimore , alle unter Leitung des belgischen Gesandten Baron Moncheur . Wie teuer sich diese Leute bezahlen ließen , ergibt sich aus einer amtlichen Aufzeichnung . Danach hat Whiteleh allein 1908 außer 40 000 Frank Gehalt noch sehr erhebliche Spesen aller Art erhoben , gut bezahlte Posten in Kongogesell¬ und Konzessionen erpreßt schaften herausgeschlagen , 100 000 Frank für angebliche Vermittlerdienste gefordert ! Mack hat die Stirn gehabt , in der „ Vorrede " zu seiner „ Ge¬ schichte des Kongostaates " zu versichern , daß er keinerlei Ver¬ pflichtungen irgendwelcher Art zum König oder der Kongo¬ verwaltung habe und nur die reine Wahrheit erzähle ! Rebell diesen Leuten hat der einstige amerikanische Konsul in Boma , Mahun , , im Solde des Kongostaates gestanden ! ^ Professor Starr in Washington , der ein dem Kongo recht günstiges Buch veröffentlicht hatte , bat dagegen 1912 umsonst die Kongo¬ regierung , sein Werk durch Geldbeihilfe zu unterstützen ! Wieviel Geld mag nach dieser Probe der amerikanischen Schriftstellerwett und Presse während des Weltkrieges von unseren Feinden zugeflossen sein ?

Islam

und ostafrikamsckes Von Hans

Zache

Kolonialreich

. .

( Hamburg ) .

Der Aussatz des Herrn Dr . Frhr . v . Makay in Nr . 7 der Kolonialzeitung " darf meines Erachtens nicht unwidersprochen bleiben . Zustimmen kann der koloniale Praktiker dem im ersten Absatz aufgestellten Leitgedanken , daß wir den Jslam ^ dulden , wenn auch nicht begünstigen sollen , und daß die islamische Gefahr von einigen Seiten recht übertrieben wird . Ander¬ seits haben uns die letzten Jahre vor dem Kriege gelehrt , daß sie doch auch nicht außer acht gelassen werden darf . Wenn auch unsere ostafrikanische Negerbevöikerung , soweit sie moham¬ medanisch ist , und ebenso die zugewanderten Moslims ( Araber , Inder usw . ) durchaus nicht auf dem fanatischen , europäer feindlichen Standpunkt stehen , so gibt es doch außerhalb — in Südarabien — Kreise , die gelegentlich versuchen , derartige Ten¬ denzen hineinzutragen . Die Mekkabriefbegebenheit— ein aus Südarabien stammender , angeblich am Grabe des Propheten vom Himmel gefallener Brief versuchte 1908 die mohammedani¬ schen Soldaten und die Bevölkerung gegen die europäische Obrigkeit aufzuheben — hat gezeigt , daß derartige Versuche an der gesunden Vernunft unserer Ostafrikaner scheitern werden , aber auch , daß es an Elementen nicht fehlt , die sich derartiger Hetzereien gern bedienen , wenn sie hoffen können , dabei int hüben zu fischen : so 1908 der rein arabische Anhang des ver¬ storbenen Rumalisa , früheren Gesellschafters in der von Herrn v . Mackay so überaus nachsichtig beurteilten Sklavenraubfirma Tippu Tip u . Co . Im weiteren Verlaufe des Aufsatzes steigert sich aber das berechtigte Maß von Anerkennung des ostafrikanischen Islams zu einer keineswegs Zuzugebenden Hochschätzung seines Wesens und seiner Kulturerfolge . werden dem Kenner ohne weiteres Einige Jrrtümer auffallen , so daß die Wadjagga bis zum Senegal und bis Kamerun Eroberungszüge gemacht , daß die Wanjaw west bis Nigeria in großartiger Weise einen Güteraustausch organisiert haben und daß 1840 der Sejjid feine Hofhaltung von Maskat nach Tabora verlegte . Es kann zweifellos zugegeben werden , daß Ostafrika der arabischen — aber auch der persischen und indischen — Ein¬ wanderung eine Reihe jetzt längst bodenständig gewordener Gewächse und Haustiere verdankt . Und mehr als das . Schon die ostasrikanische Verkehrssprache , das Suaheli , in dem alle Bezeichnungen für Gegenstände und Begriffe einer über das Primitive hinausreichenden Kultur , d . h . ein Viertel des ge¬ samten Sprachschatzes , dem Arabischen entlehnt ist , beweist , was die jahrhundertelange geistige ' Vorherrschaft des Araber tums für Deutsch - Ostafrika bedeutet . Aber abgesehen von dem Umsichgreifen des Suaheli blieb die arabische Einwirkung im großen und ganzen oasenhaft : die Küstenstädte mit Umgebung , insbesondere das Pangani - Tal , im Innern Kondoa , Tabora und Udjidji waren seine fast ausschließlichen Sitze . Von den Schihiri - Arabern , die immer nur an der Küste als Kleinhändler , Fischer und Schiffer eine Rolle gespielt haben , kann abgesehen werden . Der eigentliche Herr und Kulturträger aber , der Maskat - Araber , der allein auch die Kulturoasen im Inneren schuf , dem kann es nicht als Entschuldigung dienen , daß ihm „ der Händlergeist tief im Blute sitzt " , so daß er „ niemals wurzelfest und dauerhaft in den Erfolgen gewesen ist " , niemals der „ Schrittmacher bodenständiger Bauern - , Farm - oder Plan¬ tagenwirtschaft schaffender Kulturträger " war . Das gerade „

Gegenteil ist der Fall ! Ueberall tritt der Araber als Grund¬ besitzer auf , als Anbahner einer auf Sklavenwirtschaft be rnahenden Plantagenkultur , so im Pangani - Tal , bei Kilwa , Lindi usw . Händler , und zwar Sklavenhändler wurde er , wie Paul Reichard in seinem immer noch lesenswerten „ Deutsch Ostafrika " schildert , stets nur der Not gehorchend . Wenn das Messer des gefälligen indischen Wucherers dem Grand¬ seigneur an der Kehle saß , ließ er sich bereit finden , ins Innere zu gehen , um sich durch Lieferung von weißem und schwarzem Elfenbein zu arrangieren . So sind Tabora , Udjidji , Njangwe entstanden aus Ashlstätten solcher Glücksritter aus der ehe¬ maligen Grundaristokratie , Und auch in diesen neuen Zen¬ tralen trieben sie bald wieder — neben dem Sklavenraub — Plantagenwirtschaft . ( Vgl . auch mein „ Ostafrika " in „ Deutsch¬ land als Kolonialmacht " . ) Es ist also nicht so , daß eine große Schöpfung des arabischen Handelsgeistes Zusammenbrach , weil sie sich nicht auf Bodenkultur stützte , sondern umgekehrt , daß vielversprechende Anfänge einer arabischen Plantagenwirtschaft nicht zur Blüte kamen , weil die Araber den Lockungen eines leichteren und größeren Gewinnes vermittels Raubes und Mas¬ senmordes nicht widerstehen konnten . Denn keineswegs sind es die dem harmlosen Handel mit „ Menschlichkeitsphrasen " , schwarzem Elfenbein unrecht getan haben . Gewiß läßt sich für die Sk law er ei in Afrika mancherlei sagen und ihre übereilte Abschaffung war keineswegs eine in jeder Hinsicht emwandfrere ist Errungenschaft . Aber der afrikanische S k lavenhandel immer und überall eine Scheußlichkeit gewesen . Ich brauche ja nur auf Wissmanns Bücher zu verweisen ! Ich selbst bin tage - und wochenlang in Gegenden — zwischen Lindi und dem Njassa — marschiert , wo im toten Busch überall die Dorfstellen einer reichen Besiedelung anzutreffen waren , die vierzig Jahre vorher v . d . Decken und Roscher blühen gesehen hatten . Vierzig¬ tausend Menschen sind aus diesen Gegenden jährlich exportiert worden ! Und deshalb ist die Abschaffung der Sklaverei zweifellos insofern richtig , als der Sklavenraub die notwendige Voraussetzung oder Folge der Sklaverei war . Ganz besonders aber muß betont werden , daß , als die europäischen Regierungen eingriffen , der Sklavenhandel lange nicht mehr für den Eigen¬ bedarf der arabischen Plantagenbesitzer im Lande sorgte , sondern Selbstzweck geworden war , der den ganzen Nordwesten des Indischen Ozeans bediente : die Araberschaft in Ostafrika war tatsächlich eine große Sklavenjagd - und - Vertriebsorganisation geworden . Einen besonderen Anlaß , die Ueberschätzung des Arabers als Kulturträger richtigzustellen , gibt mir der Aufsatz „ Iba African Question

131

Deutsche AolonLalzeiLuttg .

1917

",

den

unser

alter

Freund

und

Gönner

Sir

Harrh

Johnston im „ Manchester Guardian " vom 4 . Juli hat erscheinen lassen . Man kann den Aufsatz , der als „ Menschlichkeitsdokument " verdient aufbewahrt zu werden , nur auffasfen als eine Ent¬ schuldigung und Begründung der Revision seiner Ansichten über die deutsche Kolonialpolitik , zu der sich Sir Harrh seit dem der noch 1913 mit viel .Kriege bekennt , derselbe Johnston , Wärme in seinem Buche „ Common sense in foreign policy " freie Bahn für das Deutschtum in Afrika verlangte ! Sein Aufsatz ist in Nr . 8 der „ Kolonialzeitung " abgedruckt worden , so daß ich hier auf ihn Bezug nehmen kann . Man wird diesen Erguß leider nur bezeichnen können als ein klassisches Beispiel der Niedertracht , die fast jeder im öffent¬ lichen Leben stehende Brite im Kriege für ein loyales Kampf¬ mittel hält . Die unbequeme Frage : Wie kommt es , daß die Ein¬ geborenen treu zu den deutschen Herren stehen, wenn diese wirklich so brutale Schinder und Ausbeuter sind , wie man uns Engländer — und leider auch uns Deutsches — immer wieder hat glauben machen wollen ? , tut er mit der Unterstellung ab , daß es nur 10 000 bis 15 000 schwarze Spießgesellen sind , die zu den „ Unterdrückern " halten , und zwar „ hauptsächlich Araber und arabisierte Neger , die deren Verbündete bei den früheren Sklavenjagden gewesen sind " . Das ist unwahr , und Herr John¬ ston weiß das sicherlich . Unsere Askari müßten dann schon im großen Durchschnitt recht angejahrte Herren sein . Aber tat¬ ; sie araberrein sächlich ist unsere Schutztruppe völlig besteht vielmehr gerade aus den Stämmen , welche zur Zeit der Sklavenjagden Amboß , nicht Hammer waren : Wanjamwesi , Wasfukuma , Wahijao , Manjema aus dem Kongoftaate , oder aber aus solchen , die vom Arabertum gänzlich unberührt ge¬ blieben sind , wie den Wahehe und Verwandten . Suaheli¬ soldaten weist sie nur verhältnismäßig wenig auf . Nach dem Geiste und der Tradition , die die alten , von Johnston an¬ erkannten Wisfmann - Sudanesen der Truppe noch auf Jahr¬ zehnte eingeimpft haben , ist sie zwar mohammedanisch , aber keineswegs araberfreundlich .

Nicht weniger gehässig ist Johnstons Zweckerfindung von der Wandlung des Geistes , mit dem die Nachfolger Wissmanns die Kolonie regiert haben sollen . Die Tatsache ist die , daß die Araber nach Wissmanns gründlicher Abrechnung ein für allemal ihre Bedeutung für die Kolonie verloren hatten , so daß sie in der Politik überhaupt kaum noch eine Rolle spielten , jedenfalls zu „ -Kreuzzügen " keinerlei Anlaß mehr vorhanden war . Die im Eil¬ schritt erfolgte Aushebung der Sklaverei , zu der übrigens Wisst mann , das wissen wir , sich nie entschlossen hätte , ist eine mit Bewußtsein gegen das Arabertum gerichtete Regierungshand¬ lung seiner Nachfolger gewesen : sie hat dem Arabertum auch wirtschaftlich den Rest gegeben . Anderseits aber kann es unserer Verwaltung gar nicht hoch genug angerechnet werden , daß es ihr gelungen ist , den Nachwuchs der sklavenhaltenden alten Scheichs durch unsere Schulen zu brauchbaren Organen unseres christlich - humanitären Regierungsprinzips zu erziehen . Nicht ohne strenge Maßregeln , wo es nötig war . Mit grimmigem Behagen haben wir , die wir unseren Willen zur Macht ge¬ rechtfertigt wissen durch den Willen zur Kultur , manches Herrensöhnchen , das auch in einer Beamtenstellung seinen an¬ ererbten Raubtiergelüsten nicht widerstehen konnte , an der Kette gesehen ! So also sieht die Sache aus , Sir Harrh ! Wir wollen aber die Sünde gegen sein Gewissen und gegen den Geist der Wahr¬ heit einem Manne vergeben , der sich selbst unmöglich noch ernst nimmt , wenn er , der erfahrene Afrikaner , der er nun einmal ist , der ein¬ „ in Uebereinstimmung mit gebildeten Wortführern geborenen Raffen " , mit denen er in Korrespondenz steht , ver¬ langt , daß Buschmänner und Hottentotten , Matschukulungwe und Wasaramo darüber abstimmen sollen , welcher weißen Rasse sie dienen wollen ! Schade , daß wieder einmal die Kriegspsychose ein früher ganz brauchbares Hirn zerstört hat . Freilich ist ja die Fuchsmoral leicht zu durchschauen : Bruder Franzmann will im Elsaß keine Volksabstimmung, weil er . sie fürchtet , Bruder Engländer in den Kolonien will sie , weil er dort zurzeit die Macht hat : Par nobile fratrum .

Deutfcb .

Von

-

JVT.

Dr . Freiherr

ttdafnka ? v . Mackay

.

Trotz allen Mißerfolgen auf den europäischen Kampfplätzen kann England gewiß mit der zeitlichen Kriegslage in den übersee¬ ischen Gebieten mehr als zufrieden fein . Hat es doch zwei seiner vornehmsten weltherrschaftlichen Ziele erreicht , sich durch die Eroberung des größten Teils der deutschen Kolonien den Weg Kap — Kairo und durch die Besetzung Bagdads die astatische Anschluß - Hochstraße Kairo — Kalkutta frei gemacht . Kein Wunder also , daß heute , unter allseitigem Beifall feiner Landsleute , selbst ein Harrh Johnston , bekanntlich früher einer der ersten Schrittmacher für eine deutsch - britische Verständigung durch Auf¬ teilung afrikanischen Gebiets , urbi et orbi verkündet , her deut¬ schen Flagge müsse jeder Fuß Boden auf dem schwarzen Erd¬ teil forthin verweigert werden . Auch hier zeigt sich aufs neue , wie der Krieg , ' je länger er dauert , desto mehr zu einem Ringen auf Leben und Tod zwischen Deutschland und England sich zu¬ spitzt . Bis tief in die Reihen der Sozialisten ist die Ueberzeugung Gemeingut aller politisch denkenden Deutschen geworden , daß die Begründung eines großen deutsch - mittelafrikanischen Kolo¬ nialreichs ein wichtiges und unbedingt festzuhaltendes Kriegs ziel ist . Und wenn wir der Ueberzeugung sind , daß es erreicht werden wird , so fußt dieser Glaube auf der festen Zuversicht , daß letzten Endes die Würfel über die Gestaltung der Erdkarte nach dem Krieg nicht jenseits der Meere , sondern auf dem Boden der Alten Welt , vorab in Flandern und in der Nordsee fallen werden . Just vor 170 Jahren , am 7 . Februar 1747 , schrieb Friedrich der Große an seinen 'Staatsminister v . Podewils : „ Ich wundere mich über die Politik der Engländer ; sie sehen ganz Europa als eine große Republik an , die dazu da ist , ihnen zu dienen ; sie gehen niemals auf die Interessen der anderen ein und bedienen sich keiner anderen Beweisgründe als ihrer Guineen . " Wie sehr das Wort noch auf das heutige England paßt , liegt nur zu klar Zutage ; es stellt aber zugleich sehr be¬ stimmte Forderungen an die deutsche Politik als Mahnung , gegen einen solchen Feind nicht nur in der Kriegszeit keinen Zoll Nachgiebigkeitzu zeigen , sondern auch beim Friedensschluß vor ihm mehr als vor irgendeinem anderen Gegner aus der Hut zu sein . Gerade die Erinnerung an die Geschichte unserer Ver¬ handlungen mit London über Mittelafrika unterstreicht dieses Gebot aufs schärfste . Nachdem das Foreign Office schon in der ersten kolonialen Gründungsepoche mit Lissabon einen Dertrar

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Deutsche

Kolonialzeitung

zur wechselseitigen Gewährleistung der Schutzgebiete -abge¬ schlossen hatte , kam 1898 jener sogenannte Delagoavertrag zu¬ stande , in dem England , um sich freie Hand für den Burenkrieg zu schaffen , über eine allfällige Teilung der portugiesischen .Kolonialerbschaft sich mit uns verständigte ; mit anderen Wor¬ ten , Großbritannien erwarb ein neues gewaltiges Dominium als Stütze seiner Weltherrschaft , wofür Berlin mit dem Spatz mus dem Dach nebelhafter Zukunftsgewinnmöglichkeiten sich zu begnügen hatte . Sobald der Brite dann feine Beute fest in der Hand hatte , streckte er wieder den Pflock feiner Politik ins alte Loch , gewährleistete Portugal den Rest seiner Kolonien „ für alle Zeiten " , um alsbald , zur Zeit der Marokkokrise , als es nützlich erschien , Deutschlands Augen von der Nordsee wegzulenken , die Verhandlungen mit der Wilhelmstraße neuerdings aufzunehmen , was aber wiederum nicht hinderte , daß schon am 17 . März 1912 die portugiesischeRegierung amtlich vom Inhalt eines neuen Ab¬ kommens mit England Kunde gab , das für den Fall des Krieges ,oder einer Bedrohung des Kolonialbesitzes der Vertragschließen¬ den wechselseitige Hilfe vorsah ; ansbesondere habe Großbritan¬ nien für den Fall , daß die afrikanischen Schutzgebiete Portugals durch eine dritte Macht angegriffen würden , bewaffneten Bei¬ stand zugesagt und für die Befestigung der . Azoren und Kap Verdefchen Inseln finanzielle Beihilfe versprochen . Kurz , für die Eigenart der britischen Politik , die stets am Grundsatz festge¬ halten hat , daß Nehmen seliger denn Geben ist und daß , wenn gegeben wird , es auf Kosten anderer und ohne eine Stichkarte -aus der Hand zu geben , zu geschehen hat , ist hier ein unverge߬ liches , klassisches Zeugnis gegeben . > Angesichts solcher Erinnerungen mutet es einigermaßen seltsam an , wenn heute vielfach bei Besprechungen der kolonia¬ len Kriegsziele einseitig das Gewicht auf Erwerbung des Kongo¬ staates gelegt und der Verzicht nicht nur auf Angola , sondern Auch auf Deutsch - Südwest befürwortet wird , was an die be¬ kannten Pläne des Freiherrn v . Rechenberg erinnert , der aber immerhin klug genug war , für einen solchen Verzicht wichtige Teile englischen Kolonialreichs Britisch - Ost , Uganda und Nord Thodesia zu verlangen . Die Wurzel aller solcher Vorschläge liegt Zutage : sie find geboren aus dem Mutterschoße der Begeiste¬ rung für interkoloniale Politik , für die Entwicklung politisch und wirtschaftlich selbständiger und organisch gebundener überseeischer Großmachtschöpfungen . Daß die Kriegserfah¬ rungen erst recht auf die Verwirklichung solcher Pläne drängen , bedarf gewiß keiner näheren Begründung ; sie haben aber zu¬ gleich jeden Nachdenklichen deutlich darauf hingewiesen , daß nichts unfruchtbarer und schädlicher sein könnte als die schema¬ tische Auffassung eines solchen an sich richtigen Gedankens . Es kommt sicherlich nicht allein darauf an , einen großen Block afri akanischen Länderguts dem Deutschen Reich Zuzuweisen , es han¬ delt sich vielmehr vorab um folgende Ziele : 1 . Gute Verteidi¬ gungsfähigkeit des Besitzes und leichte Aufrechterhaltung der Ver¬ bindungen mit dem Mutterland , 2 . vorteilhafte Grenzen derart , daß dem Feind möglichst wenig offene und leicht durchzustoßende Fronten gegeben sind . . 3 . Eignung des Koloniallandes für deutsche Besiedelung , um die Grundlagen einer starken Schutz truppe zu schaffen , 4 . Sicherung der wichtigsten industriellen Rohstoffe , so zwar , daß im Kriegsfall die militärischen Bedürf¬ nisse aus den Bodenschätzen des Landes selbst gedeckt werden können . Wie sehr " bei aller -ein mb wieder einmal die alte Wahr¬ heit bewährt , daß militärpolitische Vorteile zugleich die besten wirtschaftspolitischen Entwicklungsgrundlagen eines Staats¬ wesens sind , ist offensichtlich . O Das erstere Ziel erfordert offensichtlich gute Häfen , die mit Arsenalen , Werften , Docks ausgestattet , dem Kreuzerkrieg einen zuverlässigen Rückhalt geben . Den Kongostaat in seiner heutigen Gestalt könnte man mit einer dickbauchigen Retorte vergleichen , die nur mit einem sehr engen Mundstück Wasser aus dem Atlantischen Ozean aufnimmt : ' mit dem schmal abge¬ grenzten Kongomündungsgebiet bei Boma . Hier aber , wo der Kongo jährlich Erd - und Schlammassen in der Menge von 850 ' Millionen Kubikmeter auswirft , dürfte sich kaum ' jemals ein Hafen ersten Ranges Herstellen lassen . Auch wenn man an - , nimmt , daß Belgisch - Kongo Deutsch - Ost angegliedert wäre , bessern sich diese Verhältnisse in keiner wirklick) befriedigenden Form , weil eben das ganze mittelafrikanische Gebiet nur freien Weg zum Indischen Meer gewonnen hätte . Nicht anders bietet der Hinweis auf Kamerun und selbst die Möglichkeit einer Er¬ werbung von Küstengebiet Französisch - Aequatorialafrikas keine Aussicht aus wirklich glückliche Lösung der Frage , weil der ganze ' südliche Teil des Golfs von Guinea ebenfalls ., an brauchbaren Häfen . arm ist und jedenfalls keiner unter ihnen sich , mit der Lobitobai und — bei sachgemäßem Ausbau » — der Tigerbai von Angola vergleichen kann . Damit hängt das Problem des '

.

Nr . 9

Grenzschutzes unmittelbar zusammen . Afrikanischer Besitz ist , wie es die Kriegslehren deutlich genug bezeugen , nur von der Küste her wirksam zu verteidigen ; muß diesg preisgegeben werden , so mag der Kamps ums Inland noch solange fortgesetzt werden : letzten Endes gleicht er doch immer dem Ringen einer belagerten Festungsmannschast , die trotz heldenmütigem Wider¬ stand ohne Entsatz von außen vor dem unvermeidlichen Zu¬ sammenbruch ihrer Widerstandskraft steht . Dabei weist der Kongostaat nirgendswo , abgesehen von der östlichen Seenlinie , die -aber für die Kampftage Deutschlands keine Vorteile böte , einen von Natur starken Grenzschutz auf , wohl aber desto mehr offene Einsalltore und schwer zu verteidigende Außenwerke , mit deren Fall — - wie beispielsweise beim Katangazipfel — zugleich das Schutzgebiet wirtschaftlich ins Herz getroffen würde . Erst recht bietet das ganze mittelafrikanische Kongogebiet wenig Aus¬ sichten für deutsche bäuerliche Besiedlung , der Granitgrundl -age und dem Jungbrunnen aller militärischen Kraft . Weitaus überwiegend ist es ausgesprochenes Pslanzungsland für den Be¬ trieb mit Neger - Arbeiterschaft ; einzelne für europäische Besied¬ lung geeignete Strecken werden immer Inseln im schwarzen Meer der eingeborenen Volksmassen bleiben . Wiederum zeigt Angola das gegenteilige Bild . Das südliche Hochland , das die Wasserscheidezwischen Kongo und Ruanza nördlich , Sambesi und Kunene südlich bildet , dürste -sich seiner klimatischen Lage und - seiner Bodenbeschaffenheit nach unschwer zu einer Korn¬ kammer ersten Ranges mit reicher Viehzucht entwickeln lassen . Bekanntlich haben schon seit geraumer Zeit Buren , die besten Sachverständigen für solche Entwicklungsmöglichkeiten , sich auf dem Trekk vor dem britischen Einfluß hier , hauptsächlich in Lübango , Pälaükä , Huilla , Chibia , angesiedelt , eine Abwande¬ rung , die neuerdings noch durch den Zuzug der ^ Leute des Burengenerals Maritz verstärkt worden ist . Umgekehrt scheinen die Verhältnisse , was die Sicherung der wichtigsten industriellen Rohstoffe anbelangt , zu liegen . Während Katanga als eines der reichsten Mineralgebiete der Welt mit starkem Vorkommen von Gold , Platin , Kohle , Eisen , Zinn und vor allem Kupfer gilt , sind in Angola bislang nur schwache Ausläufer dieser mittel afrikanischen Bergwerkszone entdeckt worden . Aber schon ein Blick auf die Karte genügt , um zu sehen , daß dieses Industrie¬ gebiet von Natur keineswegs zum eigentlichen Kongostaat , der in willkürlicher Weise so , wie es sich aus Zufälligkeiten , aus Verträgen mit Häuptlingen und aus den Forschungs - und Er¬ oberungszügen eines Stairs , Delcommune , Bia , Kerkhoven er¬ gab , abgegrenzt worden ist , sondern zu der Mittel - und Süd¬ afrika verbindenden Länderbrücke gehört , die der Sambesi durch 'ließt und deren Träger Angola , Nordrhodesia , Mozambique und . Dementsprechend liegen bekanntlich die Verbindungen ür die Entleerung der Erzeugnisse des Katangagebiets . Die Benguellalinie ist mit ihrer Länge von 2100 kirn um rund 700 km kürzer als die Bahn Kambove — Broken Hill — Bulawajo — Beira , so daß ausschlaggebende Vorteile der Zeit und Kostenersparnis bei dev Güterbewegung der westlichen Linie zufallen . Hinzu kommt , daß deren Endpunkt , der Hafen von Lobito , was Fasfungsraum und Sicherheit anbelangt , Beira weit überlegen ist und daß — nicht zu vergessen ! — allgemein die -atlantischen Häfen vor den indischen den Vorzug haben , die afrikanische Aus - und Einfuhr nicht auf den umständlichen und ^kostspieligen Weg über Suez und durch das Mittelmeer zü verweisen , sondern sie unmittelbar an den großen -atlantischen Verkehr anzuschließen und ihr zugleich die Bahnen nach der jenseitigen amerikanischen Küste zu öffnen , die in der Zukunfts¬ entwicklung des internationalen Handels eine sehr gewichtige Rglle -spielen dürfte . j Von berufener

sachverständiger Seite ist ' schon vor dem Krieg

oft genug von einer gewitzen deutschen Neigung zur Ueber schätzung des belgischen Kongolandes gewarnt worden , die im Grunde nur darauf beruht , daß es im Auge gewisser Liebhaber¬ politiker einen schönen , runden , großen Flecken aus der afrikani¬ schen Karte darstellt , der Deutsch - Ost mit Kamerun verbindet und dessen Beschlagnahme der Forderung : Mittelasrika deutsch ! aus einfachstem Weg genüge tut . Die bequemste und am meisten bewunderte Staatskunst ist es stets , sich Scheibenstände vor der Nase aufzurichten und ins Zentrum schießen . Die Linie zur Lösung großer politischer Probleme ' verläuft aber kaum jemals auf der breiten Straße der Massenvorstellungen; die Wirklich¬ keitsgestaltung erfordert alle möglichen Rücksichten , Umwege und Umgestaltungen, deren Gewicht und -Entwicklungsgesetz¬ lichkeit dem gemeinen Urteil nicht ohne weiteres einleuchtet . Der wirtschaftliche Pulsschlag des ganzen Kongostaates hängt noch heute von der Kautschukgewinnung ab ; bricht aus dem Weltmarkt eine Stockung des Handels mit dem Erzeugnis aus , so liegt Handel und Wandel im ganzen einstigen Leopoldinischen

1917

Deutsche

AolonialzeiLung

.

133

Freistaat danieder . Der Erwerb eines solchen Gutes birgt aber lich wenn der Besitz durch nordrhodesisches Gebiet abgerundet mehr Gefahren als Vorteile in sich ; was Deutschland braucht , würde über eine Länderbrücke Von Ost nach Weschvom Indi¬ schen Zum Atlantischen Ozean , die allen jenen Anforderungen ist BesH , der gesunde n a t i o n a l w i r t s ch a s t l i ch e Ent¬ wicklung auf fester bäuerlicher Grundlage gewährleistet . Die moderner , großmächtlicher Kolonialpolitik durchaus entspräche . , Deutsche Politik " hat sich unlängst das Verdienst erworben , Ist dre Lage beim Friedensschluß derart , daß der Erwerb noch eine Kritik des Benguella - Bahnunternehmens ( aus den engli¬ anderer mittelafrikanischer Gebiete möglich wird , desto bester ! Aber in den Vordergrund sollten diese Ziele nicht gestellt werden ; schen „ Overseas " ) durch Williams , den bekannten mittelasri auch hier gilt das Römerwort mit Recht : Non multa , sec! kanischen „ Cecil Rhodes " , abzudrucken . Die Belehrung des briti¬ imiltum ! schen Lesers darüber , was der Vorsteher der Tanganjika Con cessions . Ltd . geleistet bat , um der Benguellalinie die britische Hoheit im Kampf mir allen möglichen deutschen Ränken zu Sngliscke „ Kolonial - und Reicböftonferenzen “ . sichern , ist ein Musterbeispiel des Denkens dieser modernen briti¬ Von Dr . Paul L e u t w e i n . schen Chevaliers adrenturiers , die , Vertrauensmänner halb ihrer Regierung , halb des Londoner Großkapitals , das Plakat der Wer das in vieler Beziehung naive Erstaunen , mit dem ein eigenen Verdienste nicht eifrig genug umhertragen können , von großer Teil des deutschen Volkes das militärische Zusammen¬ angeborener Feindschaft gegen Deutschland erfüllt sind und bei wirken Englands mit seinen Dominions empfand , aufmerksam alledem doch einen scharfen Spürsinn , eine untrügliche Witte¬ beobachtete , wird die unter obigem Titel bei Earl Hehmann er¬ rung für den richtigen Weg zur glücklichen Bewältigung schwie¬ schienene Schrift von Dr . Lejeune - Jung ( Vereinsschristen riger politischer Aufgaben zeigen . Was Williams über die Be¬ der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft , 1917 ) besonders deutung der Benguellabahn vorbringt , sind zum guten Teil duf¬ willkommen heißen . Lejeune gibt uns auf Grund der amtlichen tige „ hopes and expectations " ; jeder Unterrichtete weiß , daß Blaubücher eine gut umrissene Darstellung der Verhandlungen der Schienenweg mit seiner fehlerhaften Linienführung nach der sieben Kolonrabkonserenzenvon 1887 bis 1911 , deren letzte Bihe statt nördlich in die fruchtbaren Gebiete des Elongogebirges, bereits unter der Bezeichnung Erste - Reichskonferenz . tagte . mit seinem langsamen und teueren Verkehr einstweilen noch sehr Als Hauptverhandlungsfragen schälten sich von vornherein weit davon entfernt ist , eine Zu großen Leistungen befähigte Verfassungsfragen , Wehrfragen und Zollfragen heraus . Rein Hochstraße innenasrikanischen Verkehrs zu werden . Gleichwohl begrifflich betrachtet , kam die Verfassungssrage nicht vom Fleck . trifft alles , was er über den unverbrüchlichen Zusammenhang Angesichts des Bestrebens der Dominions , ihre Selbständigkeit Der Entwicklung Katangas und Angolas sagt , den Nagel auf den ungeschmälert zu erhalten , konnte das Mutterland selbst auf der Kopf ; eben eine gleiche Bindung besteht aber wieder zwischen Ersten Reichskonferenz nicht einmal mit dem Vorschlag durch der vortugiesischen Kolonie und Deutsch - Südwest . Die jetzige dringen , die überseeischen Dominions durch Errichtung eines südluhe Angolagrenze ist genau so willkürlich , ohne Rücksicht auf Repräsentativrates mit beratendem Charakter in die Leitung natürliche Wirtschafts - und verkehrspolitische Lebensgesetze ge¬ der Reichsgeschäfte einzugliedern . Im übrigen war jener Vor¬ zogen , wie viele Grenzen des Kongonachbarn . Sobald Deutsch¬ schlag offenbar nur von der Sorge für die weltpolitische Zu¬ land in engere Fühlung mit Südangola träte , gewänne -es in kunft des Reiches diktiert . England wollte sich die Kriegsteil¬ der Tigerbai den Hafen für die Abfuhr der Massengüter der nahme seiner Töchter sichern , denn schon warf der Weltkrieg : Bergwerksindustrie des Nordens von Südwest , den dessen spröde seine Schatten voraus . Nicht ohne Grund zog man daher in Küste selbst nicht besitzt . Nicht minder ist das Stadtgebiet in den den Reden auch die Vereinigten Staaten in den britischen Im¬ Bedürfnissen seines Arbeitsmarktes aus das portugiesische Grenz¬ perialismus hinein und erhoffte bereits ein Zusammenwirken der land angewiesen : es lebt vom Zuzug der Owamboarbeiteri der -beiderseitigen Flotten . Zu wirklichen verfassungsrechtlichen aber niemals gesichert ist , solange jenseits des Kunene die heu¬ Grundlagen konnte es jedoch schon infolge der angelsächsischen tigen unsicheren politischen Zustände andauern . Gleich schwer Abneigung vor der Belastung mit neuen Staatsgrundgesetzen ins Gewicht fällt es , daß Südangolas Hochland der Nordhälfte nicht kommen . unserer Kolonie mit ihrem ausgesprochenen pflanzungs - und Wie die Zukunft lehrte , vertraute man mit Recht in erster bergwerksgewerblichen Charakter die notwendige Brotzufuhr Linie dem gesunden Politischen Verstand im entscheidenden gewährleistete , sie also wirtschaftlich unabhängig machen würde . Augenblick als Ergebnis der Tradition , Blutzusammengehörig Weiter : die Landschaften , deren Achse der vielberedete Caprivi zipfel bildet , gehören zweifellos zu den zukunftsreichsten Gebieten Ikeit und Politischen Erfahrung . Die Verfassungssrage wurde gewissermaßen mehr diskutiert , um den Begriff der Zusammen Südafrikas ; ihre Erschließung und Angliederung an den ehörigkeit zur Gewohnheit werden zu lassen , als um rechtlich Wirtschaftsorganismus Südwests bleibt indessen fast unmöglich , indende Verpflichtungen sestzulegen . In dieser Auffassung solange diese Brücke nach dem Sambesistromshstem wie eine dürfte wohl die größte Verschiedenheit des angelsächsischenund einsame , schmale Reede in das Meer der innerafrikanischen deutschen Denkens zu finden sein . Kein Wunder , daß der gesetz¬ Ländermasse hineinragt . Schließlich : mag das Verhalten der Buren in der Weltkriegs - Feuerprobe auf Freundschaft und licher Grundlagen bedürftige Deutsche aus der Abwesenheit Feindschaft , soweit es die Gruppe um den verengländerten einer eigentlichen Verfassung , das Empire vor dem Kriege als Botha anbetrifft , uns enttäuscht habendes bleibt doch ein charak¬ ein riesiges politisches Kartenhaus einschätzen zu dürfen teristisches Zeichen der Zeit , daß , während General Smuts in glaubte . Deutsch - Ost mit schwarzen Truppen das weiße teutonische Auch das Ergebnis der Reichsverteidigungsdebatten rief Barbarentum niederzuwersen sucht , in Transvaal und Oranje kaum einen anderen Eindruck hervor . Auch da scheuten die das alte Ideal der Burenrepublik lebendig wird wie vor vierzig Dominions vor Uebernahme der Verpflichtungen zurück . Sie Jahren , da plötzlich der Widerstand gegen das Regiment des waren zwar geneigt , ihre Streitkräfte weiter zu entwickeln , englischen Verwesers Sir Owen Lanhon erwachte und sieg¬ wollten sie jedoch nur zur Verteidigung des eigenen Landes reich sich durchsetzte ; es mag einmal die Zeit kommen , da Buren verwendet wissen und sagten dem Mutterland lediglich die und Deutsche in Südafrika dauernde Freundschaft schließen . Werbung von Freiwilligen als Kriegsunterstützung zu . In der Für den Deutschen hatte die ganze Handelsschaft mit afri¬ FloLtensrage hatte England zwar durch die Möglichkeit , seine kanischem Kolonialgut , wie sie schon vor dem Krieg bei den ewig Schiffe nach Belieben aus den Kolonialgewässern zurückzu¬ erfolglosen Versuchen zur Verständigung mit England betrieben ziehen , ein gewisses Druckmittel in der Hand . Dadurch wurden wurde , stets etwas an sich , das gegen fein auch beim Politischen jedoch nur die Japan benachbarten Dominions Australien und Denken nicht auszuschaltendes sittliches Empfinden ging . Neuseeland durch Schaffung einer eigenen Flotte bzw . durch Länder , mögen sie immer im rohen Kulturzustand sein , sollen Beisteuer von Schiffen zu wesentlichen Leistungen veranlaßt . nun einmal nicht Gegenstand wilKürlicher Schachergeschäfte sein . Die erstrebte einheitliche Reichsflotte kam nicht zustande . In Insbesondere ist gerade Südwest dem Deutschen durch schwere höherem Maße als die Verfassungsangelegenheit war das Er¬ Kämpfe ans Herz gewachsen und ihm durch glückliche Entwick¬ gebnis der Wehrbestrebungen geeignet , auch ein scharfes Auge lung in der letzten Zeit teuerer denn je geworden . Ginge mit über die wirkliche Kraft des englischen Weltreiches zu täuschen . dem Süden des Kongostaares nach alten Plänen Angola in deut¬ Ein ähnliches Bild Zeigen die Zollunionsverhandlungen , jedoch schen Besitz über , so könnte , nach Vollendung der Benguellabahn , mit vertauschten Rollen . - Hier waren seitens des Mutterlandes die Herstellung einer Verbindung von Kambowe , dem Johannes¬ eigentlich nur Joe Chamberlain und sein Persönlicher Anhang burg des mittelafrikanischen Bergbaugebiets , mit dem West¬ für die Zollunion zu haben . Seit dessen Austritt aus dem ufer des Tanganjika entweder über Kalenga oder über Mpueto — Kabinett , 1903 , und späterem physischen Zusammenbruch standen Baudoinville nur noch eine Frage gemessener Zeit sein ; damit englische Regierung und Parlament nahezu geschlossen einer beherrschte Deutschland , gestützt auf die ostasrikanische Mittel¬ Zollunion ablehnend gegenüber . Sie wurden vorwiegend landbahn , ein querasrikanisches Eisenbahnsystem , dessen welt¬ durch die wirtschaftliche Sonderstellung Indiens bestimmt . wirtschaftliches Gewicht Zutage liegt . Und es verfügte , nament¬ Jene Quelle des englischen Reichtums konnte -mit über drei fast

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134

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Flottenstützpunkt auch der Schutz Ostafrikas verstärkt werden würde . 6 . Was die Möglichkeit der Verteidigung Goas gegen Land¬ angriffe betrifft , fo ist von Bedeutung , daß im Westen der jetzi¬ gen portugiesischen Besitzung der Gebirgszug der Westghats läuft , den die Bahn in vielen Windungen und Tunnels durch¬ bricht , und der Schutz gegen einen ersten Anprall von der Land¬ seite her bilden würde . Natürlich maße ich mir als Laie kein abschließendes Urteil über die unter Punkt 4 bis 6 aufgeführten militärischen und Marinesragen an , doch durfte ich sie in der Bewertung der un¬ zweifelhaft großen wirtschaftlichen Vorzüge der Kolonie auch nicht vollständig außer Augen lassen . Daß England sich gegen eine deutsche Kolonie inmitten seines indischen Reiches mit Händen und Füßen sträuben wird , ist selbstverständlich ; aber haben wir uns nicht auch die englische Walsischbucht in Südwestafrika und das so gut wie englische Sansibar gegenüber Daressalam gefallen lassen müssen ? Muß nicht . Spanien sich seit 150 Jahren die englischen Kanonen auf dem Felsen von Gibraltar gefallen lassen ? Der Friedensschluß wird zeigen , ob das in diesem Aufsatz besprochene Ziel im Bereiche der Möglichkeit lieat oder nichts mein Zweck ist erreicht , wenn ich die Aufmerksamkeit darauf ge¬ lenkt habe . —

Sin deutfcber Prophet S Von

Otto

Jöhtinger

.

Unter den Männern des vorigen Jahrhunderts , die jetzt wieder im Vordergründe des allgemeinen Interesses stehen , ist unstreitig der süddeutsche Politiker und Volkswirt Fried¬ rich List eine der sympathischsten Erscheinungen . Ausgezeich¬ net durch eine wahre ^ Liebe zu seinem Vaterlande , die ihn nie verläßt , auch dann nicht , als ihn das Vaterland verstößt , er¬ kennt er klar die Erfordernisse des damals noch nicht geeinigten Deutschland , sieht er mit Prophetenblick bereits voraus , welche führende Stellung einstens Preußen einnehmen muß , wenn es zur Einigung der Bundesstaaten kommt . List ' Hauptverdienst war gerade der klare Blick für die kommenden Ereignisse . Er ist einer der wenigen Volkswirte , die aus den Lehren der Ge¬ schichte richtige Schlüffe für die Zukunft zu ziehen verstanden . L>o hat er nicht nur eifrig gekämpft für den Zusammenschluß der deutschen Bundesstaaten , für einen einheitlichen Zoll¬ verein , der bekanntlich die Grundlage der politischen Einigung war , er hat darüber hinaus auch stets den Gedanken vertreten , daß zwischen Deutschland und Oesterreich ein enges Bündnis , namentlich auf wirtschaftlichem Gebiet , unbedingt notwendig sei , und schließlich hat List als einer der ersten die Wichtigkeit des Weges Hamburg — Berlin — Wien — Budapest — Kon¬ stantinopel erkannt . Das war für die damalige Zeit ein Ge¬ danke , den nur die wenigsten erfassen konnten ; denn es war die Zeit , in der die ersten Eisenbahnen gebaut wurden , die wiederum in Friedrich List ihren mutigsten und zugleich er¬ folgreichsten Vorkämpfer fanden . Gerade die Anhänger eines „ Mitteleuropa " stützen sich immer gern auf Friedrich List , der in der Tat rechtzeitig alle die Gesichtspunkte , die für den wirtschaftlichen Zusammenschluß sprechen , zusammen¬ gestellt hat . Es wäre aber verfehlt , wollte man Friedrich List nur als einen Kontinentalpolitiker änsehen , der das Heil Deutschlands lediglich in dem Zusammenschluß mit Oesterreich - Ungarn , der Türkei und dergleichen gesehen hätte . Das war ganz und gar nicht der Fall . Friedrich List hatte einen viel zü klaren Blick für alle kommenden Entwicklungsmöglichkeiten , als daß er sich hierauf beschränkt hätte . War er doch einer der ersten , die da¬ für eintraten , daß Preußen eine eigene Handelsmarine begründen solle , um die Weltmachtstellung des Deutschen Reiches vorzubereiten . Darüber hinaus erstrebte aber Friedrich List , den man so gern mit Bismarck vergleicht , , als eine der Ausgaben Preußens die Anlegung von deutschen Kolonien . In seiner „ Theorie des nationalen Systems " , jenem grund¬ legenden Werke , schreibt Friedrich List über die zukünftigen Aufgaben der Handelspolitik des Zollvereins , daß Preußen mit der deutschen Handelsflagge und mit Grundlegung einer künf¬ tigen deutschen Flotte den Anfang machen und daß es zugleich Versuche anstellen solle , ob und wie deutsche Kolonien anzulegen wären . Damals glaubte List an die Möglichkeit , in Australien oder Neu - Seeland oder auf anderen Inseln des fünften Welt¬ teils Kolonien zu errichten , und er schrieb hierzu : „ Die Mittel zu dergleichen Versuchen und Anfängen müßten auf demselben Wege gewonnen werden , auf welchem England und Frankreich die Mittel zur Unterstützung ihres auswärtigen Handels und ihrer Kolonisation und zur Erhaltung ihrer ge¬ ,

135

.

waltigen Flotte gewinnen , nämlich , durch V e st e u e r u n g der eingehenden Kolonialprodu k te . " Auch an anderer Stelle ist er stets dafür eingetreten , daß Deutschland in den noch nicht besetzten Gegenden der Welt sich rechtzeitig Stützpunkte verschaffe , um nicht wirtschaftlich in der Entwicklung zu sehr hinter England zurückzubleiben . Nament¬ lich in den Tropen ist nach Auffassung von List ein besonderes Betätigungsfeld für Deutschland gegeben . Gerade die Kolonien sind nach seiner Ansicht „ die höchste Blüte der Manufaktur¬ kraft " und des daraus . erwachsenden inneren und äußeren Handels . An Hand der Lehren , die England bietet , zeigt uns Friedrich List , welchen Nutzen ein Mutterland von Kolonien hat , aus denen es landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe bezieht , während es Manufakturwaren nach dort absetzt . Er sagt darüber wörtlich : „ Die überschüssige Kraft der Mutternation an Bevölkerung , Kapital und Unternehmungsgeist erhält durch Kolonisation einen wohltätigen Abfluß , der ihr mit Interessen dadurch wieder vergütet wird , daß ein ansehnlicher Teil derjenigen , welche sich in der Kolonie bereichert haben , seine dort gesammel¬ ten Kapitalien in den Schoß der Mutternation zurückbringt oder seine Renten in ihrer Mitte verzehrt . " Nach List ' Auffassung sind die Tropen die geborenen Roh¬ stoffproduzenten , während die Länder der gemäßigten Zone von der Natur aus dazu angetan sind , diese Rohstoffe zu beziehen und zu verarbeiten und die Länder der tropischen Zone mit Fabrikaten zu versehen . Gerade England hat ein Beispiel dafür geboten , welchen Nutzen Länder aus Kolonien ziehen können . Hierüber sagt er wörtlich : „ England verdankt seinen unermeßlichen Kolonialbesitz einzig seiner überwiegenden Manufakturkraft . Wollen auch die anderen europäischen Nationen an dem gewinnreichen Ge¬ schäft teilnehmen , wilde Länder zu kultivieren und barbarische oder in Barbarei versunkene Nationen alter Kultur zu zivili¬ sieren , so müssen sie damit anfangen , ihre innere Manufaktur¬ kraft , ihre Schiffe und ihre Seemacht auszubilden . " Man hat nicht mit Unrecht Friedrich List als einen Propheten der gegenwärtigen Wirtschastsentwicklung bezeichnet , und in der Tat , es ist vieles von dem eingetreten , was Friedrich List uns vorausgesagt hat . Friedrich List hat , wie wenige mit ihm zusammen , die Notwendigkeit eines deutschen Zollschutzes er¬ kannt und damit die Grundlage zum Aufschwung unserer In¬ dustrie gelegt . Das , was Friedrich List vor über 70 Jahren über die Notwendigkeit der kolonialen Betätigung Preußens gesagt hat , gilt auch heute noch . Auch heute noch heißt es für uns , Kolonien zu erschließen , die uns die Rohstoffe liefern und die uns die Fabrikate abnehmen , die die überschüssige Kraft der Nation an Bevölkerung und Unternehmungsgeist aufnehmen und in denen Kapitalien zur Verzinsung angelegt werden können . Wenn Deutschland sich nach dem Kriege wieder kolonial betätigt , dann handelt es nur im Geiste seines genialen Propheten Friedrich List .

fett . Wenig Erzeugnisse , die zu unserer Ernährung notwendig entbehrt der Deutsche jetzt so sehr wie das Fett . Die Ein¬ schränkung der Brotversorgung , des Zuckerverbrauchs , des Kohlenverbrauchs — alles macht sich nicht so fühlbar wie der Mangel an Fettstoffen . Die Menge Butter , die wir erhalten , ist nur ein Bruchteil der Menge , die in Friedenszeiten auf unse¬ ren Tisch kam , und in der Küche müssen die Speisen ganz anders zubereitet werden , weil es an Bratfett und dergleichen fehlt . Wie ist es nur möglich , daß wir jetzt so wesentlich verringerte Fettmengen erhalten : das wird sich mancher gefragt haben , der in Friedenszeiten sich nie mit wirtschaftlichen Problemen be¬ schäftigt hat . Dabei ist gerade die Fettversorgung eine der inter¬ essantesten Fragen , die für uns in Betracht kommen . Zwei Arien von Fett sind es , die in unserer Versorgung eine Rolle spielen : die Pflanzenfette und die tierischen Fette . In den Ländern der gemäßigten Zone , also vornehmlich in Nordeuropa , sind die tierischen Fette von größerer Bedeutung , in den Tropen dagegen das Pflanzenfett . Das hindert aber nicht , daß man auch in Deutschland in Friedenszeiten große Mengen von Pflanzenfett sowohl für die direkte Ernährung als auch für die Zubereitung von Speisen verwandte . Die ver¬ schiedenen Oelsaaten kommen bei uns bei der Zubereitung der Speisen in Betracht , und daneben mehr und mehr der Butler¬ er f a tz , die Margarine , die zu einem großen Teil aus Pflanzen¬ fett besteht . Dabei ist es unserer Industrie gelungen , sich im sind ,

136

Deutschs AsLsnialMLuug

Laufe der Zeit immer mehr dem Geschmack der Bevölkerung anzupassen und durch Verwendung von Pflanzenfett , namentlich Kokosnuß , eine Kunstbutter herzustellen , die zu mäßigen Preisen abgegeben wurde und durchaus schmackhaft war . Gerade die Verarbeitung von Pflanzenfett zu Kunstbutter , zu Backfett und dergleichen hat es mit sich gebracht , daß Deutschland in immer steigendem Maße ans die Zufuhr von a u s l ä n d i s ch e n Pflanzenfetten langewiesen war . Nach den Berechnungen von Dr . Schulte im Hofe wurden im Jahre 1913 3 , 6 Millionen Doppelzentner Oelsaaten , Oelfrüchte u . dgl . eingeführt , während zwanzig Jahre früher die Menge noch nicht 1 Million Doppel¬ zentner betragen hatte . Der weitaus größte Teil hiervon kam stür die m e n s ch l i ch e Ernährung in Betracht . Der Rest stellte ein wertvolles Viehfutter dar . Nur zu einem Teil werden die Oelsaaten wieder zur Ausfuhr gebracht , der weitaus größte Teil verblieb stets im Lande selbst . Während des Krieges fehlen uns nun die ausländischen Viehsuttermittel , vor allem Oelkuchen , Waumwollsaatkuchen und dergleichen . Die naturgemäße Folge davon ist , daß die Milch¬ erzeugung zurückgeht und daß die gewonnene Milch nicht mehr so fett ist wie vorher . Gleichzeitig fehlen uns die zahllosen aus¬ ländischen Pflanzenfette , die in Friedenszeiten den Bedarf an FeLtstofsen , namentlich in den unteren Schichten , decken , und da¬ durch entsteht eine erhebliche Fettnot . Wer sind nun unsere Lieferanten für die ausländischen Pflanzenfette ? Sehen wir uns daraufhin einmal die Statistik an , so ergibt sich , daß an der Spitze der ölhaltigen Pflanzen die K o p r a , d . h . das Fleisch der Kokosnuß , steht . Von diesem Er¬ zeugnis bezog Deutschland im Jahre 1913 für rund 120 Milli¬ onen Mark aus Britisch - Jndien , 17 Millionen Mark aus Ceylon und 49 Millionen Mark aus Niederländisch - Jndien , d . h . ein sehr erheblicher Teil aus Ländern , die sich jetzt mit uns im Kriege befinden . Ein kleiner Teil aber rührt aus Gebieten her , in denen die deutsche Flagge weht : aus der deutschen Südsee stammten für 4 , 5 Millionen Mark und aus Samoa für 2 , 1 Millionen Mark . Bei Palmkenun , von denen wir für 100 Millionen Mark einführten , stammten für 90 Millionen Mark aus Britisch - Westafrika und für über 7 Millionen Mark aus den deutschen Kolonien . Nun bezieht Deutschland bei wei¬ tem nicht alles dasjenige , was die deutschen Kolonien aus sühren . So hat z . B . allein die deutsche Südsee an Oelroh stofsen im Jahre 1912 für rund 10 Millionen Mark ausgeführt , die gesamten Kolonien Zusammen für rund 25 Millionen Mark . Gewiß ist diese Ziffer nur ein Bruchteil unseres Bedarfs . Aber man darf nicht vergessen , daß unsere deutschen Kolonien , namentlich in der Südsee , eine schnell steigende Entwicklung aufweisen . Während beispielsweise die Südsee im Jahre 1905 nur 18 000 t Oelrohstoffe ausführte , war im Jahre 1912 die Ziffer auf 28 Millionen Tonnen gestiegen . Im Laufe von sieben Jahren hat sich die Gesamtausfuhr unserer Kolonien an Oelrohstosfen fast verdoppelt , nämlich von 40 auf 75 Millionen Tonnen . Dabei waren die Kulturen , aus denen die Oelroh stofse stammen , namentlich die Kokospalmen , erst im Anfangs¬ stadium , und man kann mit Sicherheit damit rechnen , daß hier im Lause der Zeit ein sehr erheblicher Prozentsatz des deutschen Bedarfs aus den Kolonien hätte gedeckt werden können . Gerade diese Tatsache lenkt unser Augenmerk auf die Frage , wie wir unseren Fettbedarf n a ch de m Kriege decken wollen . Wir haben gesehen , daß der weitaus größte Teil der Oelrohstoffe aus Ländern stammte , mit denen wir uns jetzt im Krieg befinden . Auf genügende Zufuhren von Viehfuttermitteln ist in den näch¬ sten Jahren ebenfalls nicht zu rechnen , da Länder , die Vieh sutter rm Ueberfluß haben , nicht vorhanden sind . Es ergibt sich also für uns die Notwendigkeit , dafür zu sorgen , daß wir nach dem Kriege unter allen Umständen Kol o n i e n erhalten , in denen Oelrohstoffe e r f o l g r e i ch gewonnen werden . Solche sind in erster Reihe in Westafrika zu finden und darüber hin¬ aus in der Südsee . Gelingt es uns , beim Friedensschluß unse¬ ren westafrikanischen Besitz auszudehnen und unsere Südsee Kolonien wieder zu erhalten , dann werden wir imstande sein , die Schwierigkeiten der Fettversorgung für uns wesentlich zu mildern , während wir anderenfalls befürchten müssen , daß die Bestrebungen des britischen Wirtschaftskrieges gerade in unserer FeLLversorgung sich besonders da fühlbar machen werden , wo es am unangenehmsten ist : in unserer Ernährung .

frankreicks koloniale Misserfolge . Von

Paul

Dehn

.

In dem kriegsmatten Frankreich sucht der Kolonialminister das Interesse für die französischen Kolonien aufs neue zu beleben , an¬ scheinend in der Besorgnis , daß bei den Friedensverhandlungen einige französische Kolonien von anderen Mächten beansprucht werden¬

»

Nr

.9

könnten . Er beklagte in den kolonialen Besprechungen von Ende Juli die Gleichgültigkeit , die in Frankreich außerhalb der engeren Interessentenkreise gegenüber den Kolonien besteht , und zog daraus den Schluß , im Auslande glaube man , Frankreich betrachte seine Kolonien nur als zeitweiligen Besitz , so daß beim Friedensschluß anderweit darüber verfügt werden könne . Nachdrücklich betonte der Minister die Unantastbarkeit der Kolonien . Sollte er aber wirklich annehmen , daß die französischen Kolonien , nachdem ihre Angehörigen für Frankreich ihr Blut vergießen mußten , inniger mit dem Mutter¬ lande verkittet worden seien , so würde er sich einer sonderbaren Täuschung hingeben . Wer von dem gepreßten schwarzen Kanonen¬ futter noch lebend als Krüppel in die Heimat zurückkehrt , wird von seinen Leiden so erzählen , daß auch die letzten Reste von Sympathien für die französischen Herren verschwinden müssen . Offenbar hegte der französische Minister unausgesprochene Befürchtungen . Deutschland strebt nach Abrundung seiner Schutzgebiete in Afrika , Spanien nach Vergrößerung seines Interessengebiets in Marokko , und wenn Italien auf Trient , Triest usw . verzichten muß , was nach der Kriegslage un¬ vermeidlich ist , so wird es als Ersatz für die Versprechungen , die man ihm für seine Teilnahme an dem Kriege gemacht hat , auf Tunis Zu¬ rückgreifen , wo ohnehin Italiener in weit größerer Zahl als Fran¬ zosen angesiedelt sind . Abgesehen von Algerien hat Frankreich seinen großen und reichen Kolonialbesitz arg vernachlässigt und nicht annähernd so fruchtbare Kolonisationsarbeit geleistet wie Deutschland . Zahlreiche Beamte , meist mit Hilfe parlamentarischer Protektion ernannt , wurden hinausgesandt und begnügten sich im wesentlichen mit Steuereinziehungen . Seit Kriegsbeginn war man hauptsächlich darauf bedacht , aus den be¬ völkerten Kolonien durch Versprechungen und Drohungen , oft mit Zwang und Gewalt , .farbige ' Hilfstruppen und Arbeitssoldaten her anzuziehen , wodurch die Entwicklung der betreffenden Kolonien emp¬ findlich gestört wurde . Das bezeugen die lauten Klagen der inter¬ essierten französischen Handelshäuser . Nunmehr sollen neue Anläufe zu kolonialen Reformen unternommen werden , zunächst im Interesse des Mutterlandes , um sein Wirtschafts¬ leben wieder hierzustellen . Nur wenn Frankreich aus seinen Kolonien richtigen Nutzen zieht , sagte der Minister , wird es eine große Nation bleiben . Man will die Erzeugung der Kolonien heben , um das Mutter¬ land mehr als bisher mit Lebensmitteln und Rohstoffen aus den Kolo¬ nien zu versorgen , namentlich soweit es sich um Reis , Fleisch , Oele , Fette , Zucker , Tapioka u. dgl . handelt , ferner die kolonialen Pflanzer durch längere Lieferungsverträge anregen und verpflichten , die Einfuhr nach Frankreich erleichtern , etliche Hundert neue Beamte in die Kolonien entsenden und vor allem große Kapitalien für kolo¬ niale Anlagen aufwenden . Bisher haben die Franzosen zwar Milliarden im Auslande ange¬ legt , mit besonderer Vorliebe in Rußland , meist in Staatsanleihen mit festem Zinsfuß , werden aber nach den erlittenen Vermögensver¬ lusten , nach der Aufbringung von 100 Milliarden Mark für den Krieg , nach den ungeheuren Kriegsschäden und sonstigen Kriegsverpflichtungen weder in der Lage noch willens sein , neue Kapitalien für die Kolonien auszubringen , ohne sichere Aussicht auf Verzinsung . Selbst das speku¬ lative Kapital wird nur zu haben sein , wenn der französische Staat Zinsbürgschaften leistet . Woher soll der Staat derartige Zuschüsse beschaffen ? Mit der Anlage neuer Milliarden in produktiven Kolonial¬ unternehmungen hofft man die unproduktiven Ausgaben für Heer , Flotte und Krieg auszugleichen ! Neue Schulden sollen gemacht werden , um die alten zu decken . Ein Vorhaben , das noch immer fehlschlug . Die neue Kolonialbewegung in Frankreich wird im Sande ver¬ laufen . Zu praktischer Kolonisationsarbeit sind die Franzosen nicht geneigt , nicht geeignet und nach ihren Kriegsverlusten nicht mehr kapitalkräftig genug . Der Minister verwies sie auf Deutschland . Innerhalb 25 Jahren habe sich Deutschland Pank feiner Wissenschaft und der Macht seiner Organisation einen gewichtigen Kolonialbesitz ge¬ schaffen . In Deutschland zeige man für koloniale Fragen lebhaftes Interesse , leider nicht auch in Frankreich . Der Minister empfahl die deutsche Kolonisationsarbeit zur Nachahmung , ohne zu bedenken , daß diese seine Empfehlung die deutschen Erwartungen auf vermehr¬ ten Kolonialbesitz stärken , ja begründen muhte . . Denn schließlich kommt praktische und erfolgreiche Kolonisationsarbeit der gesamten Zivili¬ sation zugute und da sie , wie der französische Minister anerkannte , von den Deutschen geleistet wird , so hat Deutschland berechtigten Anspruch auf Vermehrung seines Kolonialbesitzes für die Betätigung seiner Arbeit auf Kosten solcher Reiche , die sich außerstande gezeigt haben , die reichen Hilfsquellen ihrer Kolonien aufzuschließen . Aeußerte doch der Vorsitzende der kolonialen Besprechungen in Paris , Chailly : „ Die Erzeugung der französischen Kolonien war bisher im Verhältnis zu ihrer Ausdehnung geradezu elend . "

Eine neue Mertvermsbrung unserer Befttzungen in den Australischen © ewäflern . Von

Konsul

et. D . S i n g e l m a n n .

Wenn man die nordamerikanische Warenstatistik in der Kriegszeit verfolgt , so ist es unter anderem geradezu auffallend , wie bedeutend in Nordamerika die Einfuhr von Kopra , bekannt¬ lich dem getrockneten Fleisch der Kokosnuß , sowie der Soja¬ bohne zugenommen hat ; hob sich doch die Einfuhr von Beginn des Krieges bis jetzt in Kopra um 700 Prozent , in Sojabohnen um 1000 Prozent , ganz besonders von 1916 an . Infolge dieser

137

1917

Deutsche

Leidenschaften im Menschen anzustacheln und aufzureizen , son¬ dern wir wollen auch , wie es im Wesen des Deutschen nun ein¬ mal liegt , aus diesem Gebiet Kulturarbeit schassen . Wir wollen die sittlichen Gefühle der Vaterlands - , Nächsten - , Freundes - ' und Bruderliebe pflegen und stärken . Wir wollen die bitteren Erkenntnisse dieses Krieges uns auch durch den Film vergegen¬ wärtigen/damit sie uns und spätere Geschlechter gegen ähnliche Geschehnisse schützen . Zu einer solchen Erkenntnis gehört auch die Ueberzeugung , daß Kolonien für die Heimat von ungeheurer Wichtigkeit sind . Alle die Antworten , die durch eine Fragestellung wie : Warum müssen wir Kolonien haben ? sich ergeben , sollen auch durch den Film veranschaulicht werden , und darum hat die Deutsche Kolonial - Filmgesellschaft ( Deuko - Film ) aus ihr Programm geschrieben : Ausbreitung und Vertiefung des kolonialen Ge¬ dankens in der Heimat . Auf verschiedene Art und Weise sucht sie ihrer Aufgabe gerecht zu werden . Ueber ihr erstes Filmwerk „ Der Verräter " schreibt die „ Tägliche Rundschau " am 22 . August 1917 : „ Das erste Filmwerk der Deutschen Kolonial - Filmgesell fchaft , das am Montag im Bild - und Filmamt in einer Sonder¬ vorstellung seine Uraufführung erlebte , hat den Zweck , den Ge¬ danken an ein großes deutsches Kolonialreich in weite Volks¬ kreise zu tragen . Derartige „ Tendenzsilme " sind nicht immer kurzweilig und neben ihrem Zweck unterhaltend . Bei diesem Kolonial - Film ist aber gerade das Gegenteil der Fall . Die Tendenz macht sich nicht übermäßig breit und die Handlung ist vom ersten bis zum letzten Bild von starker dramatischer Spannung durchsetzt . „ Der Verräter " betitelt sich das Schau¬ spiel und bringt die Geschichte eines englischen Spions , der bei Ausbruch des Krieges die ihm anvertraute deutsche Farm an seine Landsleute verrät . Daß es dem Film nicht an fesselnden Bildern afrikanischen Lebens fehlt , ist selbstverständlich . Else Roscher , Erwin Fichtner und Georg Alexander , der gleichzeitig Spielleiter ist , sind gute Mittler der Absichten des Films , der weiteste Verbreitung verdient und den deutschen Kolonien in allen Schichten der Bevölkerung Freunde werben soll und wird " . Damit ist treffend ausgeführt , was wir durch unseren Spielfilm bezwecken . Wir wollen , kurz gesagt , koloniale Filmdramen spannenden Inhalts und gesunder Tendenz Herstellen , um das Interesse der breiten Masse in erster Linie für diese Art Films selbst zu wecken und zu stärken und sie dadurch mit dem Leben und Treiben in unseren Kolonien immer mehr bekannt zu machen . Ist erst das Interesse für unsere Kolonien Allgemein¬ gut des deutschen Volkes , wird es nicht schwer halten , auch die weiteren Ziele der Deutschen Kolonial - Filmgesellschaft mit Erfolg anzustreben . Darum umfaßt unser Programm weiterhin die Herstellung von kolonialen Kulturfilmen sowie von Jugend - und Schulsilmen und endlich von wissenschaft¬ lichen und Vortragsfilmen im engeren Sinne .

bedeutenden Zunahme hat die Oelpressung aus Kopra und Lojabohnen und die Verarbeitung der Rückstände zu Vieh lutter in Nordamerika neben der gleichartigen Verarbeitung mn BaumwollsaaL eine große Ausdehnung angenommen . Da für Kopra unter den Produktionsgebieten unsere Besitzun¬ gen in den australischen Gewässern an vierter , in Deutsch Sstafrika an fünfter Stelle stehen (hinter Holländisch - Ostasien , ) en - Philippinen und Britisch - Südasien ) , so ist es einleuchtend , laß Deutschland ein Interesse daran hat , entsprechend der ) urch den Staatssekretär Dr . Sols kürzlich in Leipzig ab¬ gegebenen Erklärung , alle seine bisherigen . Kolonien beim Tüheren oder späteren Friedensschluß zurückzuverlangen , rnderseits auch zu begreifen ist , weshalb Nordamerika , zapan und - Australien schon vor dem Kriege , und noch viel wehr während des Krieges ihr Auge auf die sich ganz vor ? füglich rentierenden Kokospflanzungen auf den deutschen Be¬ itzungen geworfen haben , von denen infolge des unverteidigten Zustandes die Japaner die Marshall - Jnseln , Karolinen , Marianen und Palau , die Australier Neuguinea und Samoa besetzen konnten . Bekanntlich ist Kopra das größte und lukrativste Produkt dieser unserer Be¬ itzungen in der australischen Inselwelt , welche jähr¬ lich 30 Millionen Kilogramm Kopra erzeugt ( gegen 5 Milli¬ inen Kilogramm in Deutsch - Ostasrika ) , wovon im Jahre 1912 für 4 Millionen Mark Kopra aus Samoa , ebenfalls für I Millionen Mark aus dem Bismarck - Archipel , Kaiser Wilhelmsland und den Salomon - Jnseln ausgeführt wurden , bedenkt man , daß. schon vor dem Weltkriege Deutschland im zahre 1913 von Oel und Viehfutter liefernden Kopra - und palmkernen , also den Produkten ' der Kokospalme und der Delpalme , für 226 Millionen Mark ( gegen 27 Millionen Mark ior 20 Jahren ) gebrauchte , wovon 147 Millionen Mark aus mglischen Kolonien ; hält man weiter im Auge den von der Zntente für die Zeit nach dem Kriege beabsichtigten Wirtschafts¬ krieg ; zieht man weiter in Betracht die große Wertsteigerung chon allein in Kopra infolge der eingangs erwähnten be¬ hütenden Zunahme der Verarbeitung neben der bisher be¬ ratendsten Baumwollsaat , so ist wohl zu verstehen , weshalb teilte Kreise in Deutschland an dem Erhalten unseres Besitzes n den australischen Gewässern kräftig arbeiten , der im iJahre 1912 eine Handelsbewegung von 31X Millionen Mark hatte ; lämlich eine Einfuhr von über 14 Millionen Mark und eine Lusfuhr von über 17 Millionen Mark , von letzterer , wie gesagt , n Kopra allein 10 Millionen Mark .

Koloniale Von

Direktor

Propagan dafürne .’ Martin

Steinke

.

AolonialzeLLung

.

Zu den Sachen , die durch den Weltkrieg plötzlich ein gestei¬ gertes Interesse gesunden haben , gehört zweifellos auch dtr Ulm . Bildeten vor dem Kriege hauptsächlich die Fragen den Brennpunkt , ob der Film das Schauspiel drücke , bzw . ihm zleichgestellL sei , ob es unter der Würde eines Dramatikers mn Ruf sei , seine Werke zum Verfilmen zu geben , so sind es gegenwärtig zwei Fragen , die in der Hauptsache die Allge¬ meinheit beschäftigen und erregen , nämlich erstens die Reform bestrebungen in dem gesamten Filmwesen und Zweitens die Propagandatrast des Films an sich . Das Verdienst , die Bedeutung der propagandistischen Wir¬ kung des Films in ihrer ganzen Tragweite erkannt zu haben , gehört zweifellos unseren Feinden und Gegnern . England and Frankreich waren es , die zuerst nicht nur in ihren eigenen rändern , sondern auch an den Fronten und in Neutralien durch ^ genannte Hetzfilms für ihre Politischen und wirtschaftlichen Ziele Propaganda trieben . Die Art dieser Hetzfilms , die z . B . Lzenen aus dem Leben eines deutschen Offiziers zeigen , wie er bei der Eroberung einer feindlichen Stadt Befehl zum Massen¬ mord an wehrlosen Frauen und Kindern gibt , wie er selbst mit gezücktem Degen Säuglinge tötet usw . , kennzeichnen steh durch den Tiefstand ihrer Absicht selbst . Mit peinlicher Sorg¬ salt ist es von unserer und unserer Verbündeten Seite vermieden vorden , in ein derartiges Fahrwasser zu geraten , und unsere Lbsicht ist es nicht , durch den Film die niedrigen Instinkte und

Deutscher Frauerrverern vom Roten Kreuz für die Kolonien . Der

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iEm gegangen bei der Bücherei der Deutschen Kolonialgesellsehast

.) Eine , Beschaffung, untenstehender Bücher können wir nicht übernehmen Benign u s , Dr . Siegfried : Deutsche Kraft in Südamerika . Berlin : „ Politik " . 1917 . t . s der eno r m en K o ft e n , d i e d e t K rieg E n glan d v e r u r f a ch e , s e fyx w o h l zu er w ä g e n s e L " Ei , ei , Sir Harry , man sieht . Sie haben gelernt . Die U - Boote sind gute Lehrmeister . Freilich , „ die Aushändigung von Deutsch - Südwestafrika — so meint Johnston — ist unmöglich , es fei denn , daß Gro߬ britannien und seine Verbündeten derart geschlagen sind , daß sie , um ihre eigenen Länder zu retten , einem „ deutschen " Frieden zustimmen müßten . Die Herausgabe von Deutsch Südwest würde bedeuten , daß entweder bald das Trans - Sam besische Afrika vom Britischen Kaiserreich absallen würde , um Südwestasrika zurückzuerobern , oder daß Deutschland schlie߬ lich das Afrika jenseits des Sambesi überschlucken würde . " Das ist der bekannte englische Trick . England würde ja gern auf alles mögliche eingehen — aber , aber ? Südafrika will nicht , oder Frankreich , oder sonst jemand , auf den das rücksichtsvolle England doch Rücksicht nehmen muß , der will nun durchaus nicht . Nach diesem Grundsatz fährt dann auch Sir Harry fort : „ Etwas Aehnliches könnte ich mir -hinsichtlich Australiens und Neuseelands vorstellen , falls man von ihnen verlangen würde , daß Nord - Papua und Samoa den Deutschen wieder stusge händigt werden solle . Sie würden vorziehen , ihre Unabhängig¬ keit zu proklamieren und jene Länder zu behalten . Ebenso würden Japan und China nie ihre Einwilligung dazu geben , daß Kiautschou wieder an Deutschland zurückfällt . " Ja , das arme England ! Aus lauter Liebe zu anderen muß es sich der Gefahr des Baukeroits und der Hungersnot aussetzen . Denn so fürchtet es Sir Harry . „ Nur wenn diestr Krieg unentschieden endigt , und wenn es nur darum zu tun ist , unsere Heimat vor Banke r o t t u n d H itnge t snot z it retten , müssen wir auf Bedingungen eingehen , die den Frieden ledig¬ lich zu einem Waffenstillstand stempeln für eine gewisse Zeit . So befinden wir uns ' denn dem furchtbaren Dilemma gegen¬ über : Wir scheinen unfähig zu. stin , Deutschland und seine Verbündeten genügend besiegen zu können , um sie zu zwingen , ihre überseeischen Besitzungen und Interessensphären herzu geben ; dabei warnt uns Deutschland schon im voraus , daß es , wenn wir es iw Besitz seiner Kolonien lassen , so bald wie möglich sein Kolonialreich dazu benutzen will , um das britische Kaiserreich und die französischen Kronländer aufzulösen ( !) so¬ wie eine tyrannische Kontrolle über schwache und unselbständige Völker einzurichten . Ein furchtbares Dilemma ! " Ja , in der Tat , es ist entsetzlich . Wo ist die Siegermiene geblieben , mit der Sir Harry 1915 Deutschland vorhielt , was es alles hätte haben können, wenn es auf die wohlwollenden Absichten Eng¬ lands eingegangen wäre , und wie schlecht es ihm jetzt ergehen würde . Der Vorschlag , den Sir Harry dann macht , um aus dem entsetzlichen Dilemma herauszukomwen , ist zu albern , als daß es lohnt , daraus näher einzugehen . -Er schlägt vor , die : Hochfinanz des Verbandes solle Deutschland die Kolonien und Elsaß - Lothringen , Oesterreich Triest und Trient und der Türkei ■ Palästina und Mesopotamien abkaufen . Diesen geistvollen Vor¬ schlag kann man zu dem klebrigen legen , erfreulich ist nur die ! Entwicklung , die der Geisteszustand dieses hervorragenden

1917

Deutsche Rslsnialzeitung

englischen Kolonialpolitikers bereits durchgemacht hat und die mit Hilfe unserer U - Boote wohl noch weitere Fortschritte machen wird . Eine schon ganz vernünftige Stimme , wie man sie schon gar nicht mehr zu hören gewohnt ist , ist dagegen die von Herrn William Harbutt Dawson . Dawson , der , wie er sagt , die deutsche Kolonialbewegung Von Anfang an genau verfolgt und studiert hat , beginnt seinen Artikel mit dem Hinweis , daß die Kolonialfrage lediglich eine Sache Englands sei ; die anderen Verbündeten hätten kein wesentliches Interesse und müßten England freie Hand lassen . Er fährt dann aber in folgender bemerkenswerten Weise fort : „ Es liegt im Interesse Großbritannien s , mehr als in dem irgendeines anderen Landes , daß Deutschland ermutigt , ja sogar unterstützt wird , zu kolonisieren und sich einen wichtigen Platz an der Sonne zu verschaffen . Es kann doch kein Zweifel darüber bestehen , daß einer der Gründe , warum Großbritannien und Deutschland sich heute bekriegen , der ist , daß das deutsche Kaiserreich für seine tätigen und ehrgeizigen Bewohner zu klein geworden ist . Wir vergessen zu leicht , daß — wenngleich es in den Augen der britischen Staatsmänner eine Sünde ist , in die Zukunft vorauszuschauen — Deutschland immer die Lage , die sich in ferner Zukunft ergeben könnte , in Betracht zieht und entsprechend zu handeln versucht . Deutsch¬ land ist nicht damit zufrieden , heute oder in zehn Jahren oder nach einer Generation nicht unter einer Überbevölkerung zu leiden : es denkt an das , was seine Bevölkerung an Raum , Märkten und Rohmaterialien für seine Industrien in einem Jahrhundert nötig hat . Es weiß , daß die Erde nicht immer aus-geteilt wird und daß jetzt die letzte Aussicht da ist , an der Verteilung dessen , was übrig geblieben ist , teilzunehmen . " Eine bessere Rechtfertigung der deutschen Kolonialpolitik , ins¬ besondere auch der während des Weltkrieges von der Deutschen Kolonialgesellschaft . eingenommenen Haltung , wie sie hier ein Engländer liefert , kann man sich kaum denken . Herr Dawson Zieht aber auch die praktischen Folgerungen aus seinen Vorder¬ sätzen . Er sagt weiter : „ Deutschland jetzt seine Kolonien vor Zuenthalten , würde — so groß unser Groll auch sein mag — ein kleinlicher Akt der Wiedervergeltung sein , der bedeutende und unglückverheißende Folgen zeitigen könnte . Es würde be¬ deuten , daß Deutschland in Zukunft nicht mehr ohne Erlaubnis Großbritanniens kolonisieren darf . Das würde eine Kriegs¬ erklärung an die deutschen nationalen Aspirationen bedeuten . Sind wir bereit , die Konsequenzen daraus zu ziehen und ist der Vorteil einer solchen Haltung das Risiko wert ? Anderseits würde sich eine Politik der Versöhnung in dieser Frage reichlich be¬ zahl t machen . " Von besonderem Wert ist nun , wie Herr Dawson sich diese Politik der Versöhnung denkt . „ Es würde voreilig sein , " meint er , „ genau zu sagen, welche seiner früheren Kolonien an Deutschland zurückzugeben sein würden — die Rückgabe von Deutsch - Südwestafrika ist natürlich undenkbar — und unter welchen Bedingungen der Rest in anderen Händen zu verbleiben hätte , aber die notwendigen Bedingungen sollten Zu einem Verhandlungsgegenstand gemacht werden , auch sollte die Idee des Eintauschens und der Kompensation nicht aus dem Auge ' verloren werden . Für einen solch e n A u s Laus ch w ü r d e es s i ch e m p f e h l e n , Fra n k r e i ch , Bel g i e n ii ad Portugal zur Mitwirkung einzuladen , wenn dadurch ein größeres und umfassenderes Abkommen er¬ leichtert würde . " Hier haben wir also , namentlich wenn man noch ein wenig Zwischen den Zeilen Liest , bereits ein Ziemlich ins einzelne gehendes Programm für die Friedensverhand¬ lungen über die Kolonien . Nach Herrn Dawsons Meinung sollte England uns die Kolonien , mit Ausnahme von Südwest¬ afrika , zurückgeben . Für Südwestafrika sollten wir mit Kolo¬ nialgebiet Frankreichs , Belgiens oder Portugals , die , wie er sich zart ausdrückt , „ zur Mitwirkung eingeladen werden sollen " , entschädigt werden . Er wünscht dann noch , daß Deutschland die Kosten übernimmt , die England für die Eroberung der deutschen Kolonien ausgewendet hat , und daß es seine „ halb¬ absolute " Regierung abschafft . Die letztere , formularmäßig übernommene Forderung nimmt wahrscheinlich Herr Dawson selber nicht ernst , und die erstere bedeutet wohl nur , daß er von Deutschland gern noch etwas Geld herausschlagen möchte . Schlimmstenfalls wird es am Ende auch ohne das gehen . Auf diesen Grundlagen des Herrn Dawson ließe sich ' wenigstens unterhandeln . Beachtenswert ist es dabei für uns , welchen besonders großen Wert sowohl der uns feindliche Sir Harry Johnston , wie der erheblich freundlicher stehende Herr Dawson auf Deutsch - Südwestafrika legen , die ehemals in Deutschland so sehr verachtete Sandbüchse . Der Grund ist ja wohl genügend klar . Für unsere Unterhändler ist bamii übet ein bedeutsamer

.

149

Fingerzeig

gegeben . Wenn Anschauungen , wie die vorstehend geschilderten , sich in England weiter ausbreiten , so ist vielleicht die Hoffnung auf einen Frieden , der Deutschland auf kolonialem Gebiet das Unerläßliche gewährt , nicht zu kühn .

6

ngUscke Kolonialangebote . Von

Paul

D e h n.

Noch vor einigen Monaten versicherten englische Minister , Parlamentarier und Zeitungen , die Rückgabe der deutschen Kolo¬ nien sei gänzlich ausgeschlossen . Die „ National Reo lew " ver¬ langte im Februar „ die Anwendung unserer schärfsten Waffe in der Erniedrigung der Hohenzollern . Es wäre ein Verbrechen gegen die Menschheit , an Deutschland auch nur einen Zoll breit Boden zurückzugeben , der von dem Schrecken der Herrschaft der Hunnen befreit worden ist . " Inzwischen ist man in London zu der Erkenntnis gekommen , daß man aus die erhoffte Besiegung Deutschlands verzichten und bei den Friedensverhandlungen auch in betreff der deutschen Kolonien Zugeständnisse machen muß . Lloyd George äußert in seinen Reden zwar noch Hoffnungsfreudigkeit und Siegeszu¬ versicht , trägt sie aber , wie das Unterhausmitglied Snowden im „ Labour Leader " vom 23 . August andeutete , „ nur zu Schau , . um Friedensverhandlungen anzubahnen . " Im Septemberheft der „ Contemporary Review " anerkennt W . H . Dawson das deutsche Kolonialbedürfnis , erinnert an . die deutsche Kolonialbegeisterung von 1884/85 und befürwortet ein versöhnliches Entgegenkommen Englands in bezug auf die deut¬ schen Kolonien , da sonst die Meinung entstehen könnte , als ob Deutschland ( und auch die anderen Länder ) in Zukunft ohne englische Erlaubnis nicht mehr kolonisieren dürften . Indessen hält er die Rückgabe Deutsch - Südwestafrikas für undenkbar , obwohl die englische Regierung , als sie Botha veranlaßte , in Deutsch ^ Südwest einzufallen , sich die Entscheidung über dieses deutsche Gebiet ausdrücklich vorbehielt . Im englischen Inter¬ esse schlägt Dawson vor , zu den Verhandlungen auch Frankreich , Belgien , und Portugal heranzuziehen , um Tausch - und Kompen sationsgebiete zu erlangen . Sodann will er die Rückgabe deut¬ scher Kolonien abhängig gemacht wissen von einer englischen Marotte , die nicht im geringsten Zusammenhang mit der Kolo¬ nialpolitik steht , von der Einführung des Parlamentarischen Regierungssystems in Deutschland . Endlich hält er es für mög¬ lich , daß Deutschland die Kosten der englischen , französischen , portugiesischen und belgischen Raubzüge gegen die deutschen Kolonien ersetzt . Offenbar hat der Unterseebootkrieg dem englischen Politiker noch nicht die nötige Erkenntnis der Kriegs¬ lage beigebracht und wird mit guter Aussicht auf Erfolg fort¬ gesetzt . Erheiternd wirkt wieder Sir Harry Johnston , der englische Afrikamann , der vordem die Deutschen aus ganz Afrika ver¬ treiben wollte und nun in demselben Heft der „ Conternporary Review " von der Möglichkeit der Rückgabe einiger deutscher Kolonien spricht , ebenfalls unter Ausschluß Deutsch -Südwests . Nur Deutsch - Ost , Kamerun und Togo will er preisgeben , falls der Krieg unentschieden endigt und England sich vor Bankerott und Hungersnot retten muß . Vorläufig hofft er noch auf Eng¬ lands Sieg und empfiehlt zu diesem Zweck drei Mittel : 1 . Me Entlassung gewisser unfähiger Leute in hohen Stellungen ; 2 . strenge Überwachung des Alkohols ; 3 . ein Bündnis zwischen Intelligenz und Proletariat in England . Außerdem hofft er noch auf die Vorsehung , die den Engländern einen zweiten Nelson oder Wellington oder Pitt bescheren soll . Mindestens den Reiz der Neuheit hat der Vorschlag John stons , dem Deutschen Reich die Kolonien und zugleich Elsaß Lothringen , der Habsburgischen Monarchie Trient und Triest und der Türkei Palästina und Mesopotamien abzukaufen . Er deutet auch einen Preis an , indem er fragt : Wenn der Krieg da¬ durch um Monate oder Jahre verkürzt werden könntet Würden nicht die Kosten für sechs Monate englischer und französischer Kriegführung genügen , um Deutschland die Kolonien und Elsaß - Lothringen abzukausen ? Hätten doch auch die Römer den Barbaren Land abgekäust , falls diese nicht zu überwältigen gewesen wären ! Bei den hohen Kriegskosten Englands und Frankreichs von 270 Millionen Mark täglich würden zwar für sechs Monate einige Dutzend Milliarden herauskomwen , allein derartige Geschäfte , so spekulativ sie der englischen Politik er¬ scheinen mögen , macht das Deutsche Reich nicht . Will Deutschland seine Kolonien nicht verkaufen , dann bietet ihm Johnston noch ein anderes Kompensationsobjekt in Ge¬ stalt der offenen Tür . Der Freihandel mit allen kolonialen

Deutsche

150

Rslonialzeituug

Märkten und Ländern ist eine schöne Sache , kann aber vertrags¬ mäßig nicht ausreichend gesichert , überdies durch allerlei Ber waltungsmaßnahmen durchlöchert werden und ist keinesfalls geeignet , das Deutsche Reich zum Verzicht auf seine Schutzgebiete zil veranlassen . * Im weiteren Verlauf des Unterseebootkrieges sind voraus¬ sichtlich neue , erörterungswürdigere Angebote von englischer Seite zu erwarten .

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Oberleutnant

a . D . F ranz

Kolb

e.

Eine Ankündigung Von weitesttragender Bedeutung machte am 20 . August/im englischen Unterhaus der neue Staatssekretär Von Indien , Mr . Montagu . Er erklärte , die englische Regierung habe in Vollster Uebereinstimmung mit der indischen beschlossen , die Inder in bezug aus ihre Zulassung zu allen Zweigen der Verwaltung in wachsendem Maße den Engländern gleich¬ zustellen und allmählich Selbstverwaltungseinrichtungen dort einzuführen , deren Endziel die Verantwortlichkeit der indischen Negierung und die Stellung Indiens als integraler Teil des britischen Weltreiches sein solle . Erkennbare Schritte in dieser Beziehung sollten schon in nächster Zeit getan werden , und um solche herbeiführen zu können , sei ein Gedankenaustausch zwischen der englischen und der indischen Regierung notwendig . Er ( der Staatssekretär ) werde daher mit Genehmigung des Königs einer Einladung des Vizekönigs von Indien folgen , um sich an Ort und Stelle durch Anhörung der Lokalregierungen , der verantwortlichen Körperschaften und von privaten Poli¬ tikern , ein Bild über die Lage zu schaffen . Dieses äußerst weitgehende Programm erfuhr indes insofern eine Einschränkung , als Mr . Montagu erklärte , die Einführung der vorgesehenen Reformen könne nur schrittweise erfolgen , denn die britische Regierung und die indische , die die Verant¬ wortung für die Wohlfahrt und den Fortschritt der indischen Völker trügen , müßten auch die Richter sein über Zeit und

-

Nr . 10

Maßstab in der Einführung der Reform . Diese Ankündigung muß nicht nur dem Unterhause , sondern auch allen Engländern in höchstem Maße überraschend gekommen sein . Das Parla¬ ment fand auch keinerlei Worte des Beifalls . Der Parlaments¬ bericht verzeichnet nur wiederholte „ Hört , hört ! " , sowohl am Schlüsse dieser Rede , als auch nach verschiedenen weiteren Er¬ klärungen , die der Staatssekretär auf Anfragen abgab . Nicht ohne einen gewissen pikanten Reiz ist dabes die Tatsache , daß der Staatssekretär von einem anderen Parlameptsmitgtiede auf die Erklärungen festgenagelt wurde , die er einige Zeit vor seiner Ernennung zum Staatssekretär in bezug auf die Zukunft Indiens abgegeben habe und auf deren Uebereinstimmung mit seiner Erklärung als verantwortlicher Minister . Mr . Montagu erwiderte hierauf , daß er diesmal als Mitglied des Kabinetts und in dessen Auftrag gesprochen habe , und bei seiner früheren Rede lediglich als privater Politiker . Die Erklärungen des Staatssekretärs versprechen den Indern volle Erfüllung ihrer Wünsche — indes erst zu einem von der englischen und indischen Regierung gemeinsam fest¬ zusetzenden Zeitpunkt . Die Einführung der Reformen soll schrittweise erfolgen . Es ist im höchsten Grade auffallend , daß die englische Regierung sich zu dieser Zusage entschlossen hat , die noch vor wenigen Monaten gänzlich undenkbar erschien . Galt es doch schon als ganz besonderer Fortschritt , daß nicht nur Vertreter Indiens , sondern sogar zwei farbige Inder , Sir S . P . Sin ha und der Maharajah von Bikaner , Ein¬ ladungen zur Reichskonferenz erhielten — allerdings nicht als stimmberechtigte Mitglieder , sondern lediglich als Berater des einzigen indischen Stimmführers , des Staatssekretärs für Indien . In einer am 20 . März herausgegebenen Sonder¬ nummer des „ Manchester Guardian " , „ Empire Number " , in welcher Vertreter sämtlicher Teile des indischen Reiches ihre Stimmen über die nach ihrer Ansicht beste Zukunstsversassung des britischen Reiches abgaben , kam kein anderer für Indien zu Worte , als lediglich der Sekretär des Unterhauses , Sir Courtenay Jlbert , ein früheres Mitglied des Rates des indischen Generalgouverneurs . Sir Courtenay Jlbert setzte auseinander , daß man den Indern erweiterte Selbstregierung verleihen solle , nicht aber in dem Sinne , daß Indien in eine Reihe mit Kanada oder Australien gestellt werde , sondern daß Indien auf indischen Linien entwickelt werden müßte , entsprechend den indischen Verhältnissen , die von denen der großen Demokratien in den sich selbst verwaltenden englischen Kolonien weit ad wichen . Er weist hin aus den Gegensatz zwischen Hindus mtb Mohammedanern , auf die weiteren Unterschiede infolge der Kasteneinrichtung . Er bestreitet , daß die gebildeten Inder die Meinung des ganzen indischen Volkes vertreten . Er gibt allerdings zu , daß zwischen den beiden feindlichen Religions¬ schichten eine große Schicht politisch Gemäßigter vorhanden ist , auf welche die Befürworter von Erfolgen zahlen können . Trotzdem glaubt er , daß das Aeußerste , was Indien zugestanden werden kann , eine erweiterte Zulassung von Indern zum Staatsdienst ihres eigenen Landes sein könne . Auch der Bericht des im Jahre 1911 als Vorsitzender einer llntersuchungskommisfion nach Indien entsandten Lord Jslington , der im Jahre 1915 der Regierung vorgelegt und Anfang dieses Jahres der Oeffentlichkeit übergeben wurde , geht , obwohl er gewisse Selbstverwaltungseinrichtungen be¬ fürwortet , noch lange nicht so weit , wie dieser neue plötzliche Entschluß der englischen Regierung . In einer Mitte August in Oxford gehaltenen Rede hat Lord Jslington , der gegen¬ wärtig den Posten eines Unterstaatssekretärs ' im Ministerium für Indien hat , ein Reformprojekt für Indien entwickelt , das darauf hinauskommt , die Entwicklung Indiens sei eine so rapide , daß die jetzige Form der Regierung nicht aufrecht er¬ halten werden könnte . Lord Jslington tritt für Dezentrali¬ sation ein und empfiehlt die Verfassung Australiens als Muster für die zukünftigen Beziehungen zwischen den Provinzialregierungen und der indischen Zentralverwaltnng . Auch er betont allerdings , daß das Endziel nur schrittweise und im mäßigem Schritte erreicht werden könne . Der „ Daily Telegraph " ( 28 . August ) bezeichnet als besonders bemerkens¬ wert , daß die Ausführungen Lord Jslingtons sich in genau denselben Gedankengängen bewegten , wie das von dem be¬ kannten mohammedanischen Führer Aga Khan kürzlich ver¬ öffentlichte Testament des verstorbenen indischen Reformers G . K . Gokhale , Mr . Gokhale , eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unter den indischen Politikern der letzten Jahrzehnte , ein Brahmane aus der Dekanprovinz , hat Zeit seines Lebens die englische Negierung bekämpft und die Einführung von Reformen ver¬ langt . Er war der Führer des gemäßigten Teiles der indischen

191

?

Resormpartei , und der

151

D LU t s ch e R S l S n i a Lz L r t u n g .

„ Daily Telegraph " schreibt seinem Wrrken Zum großen Teile das angeblich jetzt vorhandene bessere Verständnis zwischen den englischen Beamten und den Eingeborenen zu . In seinem Testament tritt er einerseits für eine weitgehende Dezentralisation in Indien , anderseits für eine erhebliche Verminderung der Autorität des Staatssekretärs für Indien ein . Die englische Herrschaft in Indien will er aufrechterhalten wissen ; jede indische Provinz soll an ihrer Spitze einen aus England stammenden Gouverneur und das Recht haben , direkt mit dem Staatssekretär für Indien in London zu verkehren , ein Recht , das gegenwärtig nur einigen der älteren indischen Provinzen zusteht . Die Einkünfte der einzelnen Provinzen - — ausgenommen die Salzsteuer , Zölle , Tribut der Eingeborenenstaaten , Eisenbahn - , Post - und Tele grapheneinnahmen und das Münzwesen , die der Zentral¬ verwaltung zur Verfügung stehen müssen — sollen den Pro¬ vinzen zur Befriedigung ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Bedürfnisse überlassen bleiben . Dem Gouverneur zur Seite stehen sollen Minister für die Abteilungen Inneres ( einschlie߬ lich Verwaltung und Rechtspflege ) , Finanzen , Ackerbau , öffent¬ liche Arbeiten , Unterricht und Lokalverwaltung/ sowie Industrie . Diese Minister sollen den ausführenden Rat des Gouverneurs bilden und sollen arbeiten in allgemeiner Ueber einstimmung mit den gesetzgebenden Provinzialräten von je 100 Mitgliedern . Die kaiserliche Regierung von Indien soll — außer in besonderen Notfällen — die Tätigkeit der Minister nicht einschrünken. Die Zentralregierung soll aus dem Vize¬ könig und einem aussührenden Rat von sechs Mitgliedern für Inneres , Finanzen , Justiz , Landesverteidigung , Eisenbahn und Aeußeres bestehen , und soll sich stützen auf eine gesetzgebende Versammlung ganz Indiens , die aus 100 Mitgliedern besteht . Der Rat des Staatssekretärs für Indien soll abgeschafft werden , Mr . Gokhale betont auch die Notwendigkeit für besondere Vertretung der mohammedanischen und der brahmanischen Religionsgesellschaften und empfiehlt die - Wiederbelebung und Ausdehnung der dörflichen Panschahatverwaltung . Die Aussicht aus die den Indern zu gewährenden Refor¬ men scheint gegenwärtig in England mit starkem Mißtrauen ausgenommen zu werden . Wir bemerkten schon , daß ein so Liberales Blatt , wie der „ Manchester Guardian " noch Ende März von einer indischen Selbstverwaltung nichts wissen wollte . Auch der „ Daily Telegraph " , der Vertreter des ge¬ mäßigten konservativen Flügels , erkennt zwar die Notwendig¬ keit an , den Indern für die Loyalität , welche sie während des Weltkrieges bewiesen haben , weiter entgegen zu kommen , aber er zieht in ernste Frage , ob tatsächlich , wie von den Jndophilen in der Regel behauptet , der Gegensatz zwischen Mohammeda¬ nern und Hindus im Verblassen ist . Der politische Moham¬ medaner in Indien , so führt er aus , wird von den ungebildeten Rassen des Nordwesten beargwöhnt , die , wie man fürchten muß , keinen Kompromiß mit den traditionell gehaßten Bekennern Wischnus oder Siwas anerkennen würden . Die Mohamme¬ daner , obgleich nur ein Drittel der Hindubevölkerung, sind die Kämpfer Indiens . Es sei daher zu befürchten , daß der reli¬ giöse Haß , wenn auch unter den Gebildeten etwas gemildert , dennoch eine unüberschreitbare Schranke zwischen den beiden Religionsgemeinschaften stetig erhalten wird . Was mag denn wohl der Grund zu dem überraschenden Vorgehen/der englischen Regierung sein ? Die Erklärung ist verhältnismäßig einfach . Die Ursache liegt in der Politischen Lage des Weltkrieges . Der „ Daily Telegraph " kündigte Anfang August das Bevorstehen einer großen ' türkischen Offensive in Mesopotamien an , die unter dem Kommando Falkenhayns im Laufe des Monats September beginnen werde . Der mesopo tamische Feldzug ist bisher fast ausschließlich von Indien be¬ stritten worden — indische Truppen haben den weitaus größten Teil der mesopotamischen Armee gebildet ; Indien mußte den Krieg finanzieren , die indische Regierung hat ihn verantwortlich geleitet . England sieht sich nun vollkommen außerstande , ohne weiteres Entgegenkommen an die Inder , dem vielgeprüften Lande neue Opfer auszuerlegen . Um die Stimmung Indiens auf neue Opfer für den mesopotamischen Feldzug vorzubereiten und das Durchhalten des letzteren da¬ durch überhaupt erst möglich zu machen , dazu dient die An¬ kündigung dieser Reform . Was ausschließlich dabei heraus¬ kommen wird , ist eine andere Sache — die englischen Staats¬ männer bereiten schon jetzt darauf vor , daß die Einführung der Reformen nur Schritt für Schritt vor sich gehen könne . Bis Indien volle Selbstverwaltung erhalten und dadurch auch , rein äußerlich betrachtet , den großen Selbstverwaltungs¬ dominions an die Seite tritt , dürfte noch mancher Tropfen Wasser den Indus hinabfließen .

Wenn nur

diese Zusage nicht schließlich auch dasselbe

Schicksal erleidet , wie das feierliche Versprechen der englischen Regierung , Aegypten in wenigen Jahren zu räumen .

Das gute Recht der Huelandsdeutfchen . Von

Dr . B . Stiche

l (Hamburg

).

;

Innerhalb seiner Grenzen hat das deutsche Volk die Schrecken des Krieges kaum gefühlt . Einer überragenden militärischen Leitung danken wir es , daß der Kampf auf Feindes Boden aus¬ getragen wird . Nur in Ostpreußen und im Elsaß glückte es dem Gegner , vorübergehend die Grenze zu überfluten , Tod und ; Schrecken zu verbreiten , zu morden , zu rauben und zu plündern . ! Die Tragödie jener gesegneten deutschen Landmarken ist jedem/ zu Herzen gegangen . In dem größeren Deutschland — dem ; überseeischen — jedoch konnten wir auf die Dauer uns nicht der feindlichen Uebermacht trotz heldenmütigen Widerstandes ! erwehren . Nach erbittertem Ringen sind die Kolonien in/ Feindeshand gefallen . Warmen Anteil hat das deutsche Volk/ an seinen Brüdern , die dort zu Schaden kamen , genommen . Aber unsere Feinde haben den Krieg weiter getragen . Ww immer sie Deutsche auf ihrem Boden antrafen , bemächtigten sie ! sich ihrer . Rächten sich an ihnen in ohnmächtiger Wut . Dasl Schicksal der A u s l a n d s d e u t sch e n ist eines der ergreifend - i sten , die der Krieg gezeitigt hat . Ihre Güter wurden sequestriert , ' liquidiert , verstreut , mutwillig zerstört . An Leib und Seele » wurden sie bedroht . Sie hatten nicht alle die Möglichkeit , zu ihren Volksgenossen zu fliehen , sie konnten sich auch nicht mit ! der Waffe in der Hand verteidigen . Schutzlos wurden sie der Wut Preisgegeben , die sich gegen das ganze deutsche Volk richteten Sie mußten als einzelne das erdulden , was dem ganzen deut -^ schen Volke zugedacht war . ■ Ostpreußen ist wieder aufgebaut worden . Elsaß wurde eben - ' falls entschädigt . Neues Leben ist aus den Ruinen entstanden . Die Kolonialdeutschen haben die Gewißheit erhalten , daß dir ihnen zugefügten Schäden wieder gutgemacht werden . Die ! deutsche Schiffahrt hat ebenfalls ihre Entschädigung erlangt . Nur die Ausländsdeutschen warten noch immer vergeblich auf eine offizielle Erklärung , die ihnen Gewißheit schafft , daß das Reich sich ihrer Notlage annimmt . Wohl hat die Regierung anerkannt , daß die durch den Krieg geschädigten Ausländsdeutschen berechtigten Anspruch auf wirksame Hilfe haben , wohl ist die Entschädigungsfrage ! durch die Schaffung der Stelle eines Reichskommissars zur ' Erörterung von Gewalttätigkeiten gegen deutsche Zivilpersonen in Feindesland in Fluß gebracht worden . Erst zu „ gegebener Zeit " jedoch , nicht aber vor Friedensschluß , soll die Hilfe gewährt ! werden . Abschlagszahlungen aber auszuführen wird als gegen¬ wärtig unmöglich bezeichnet . Weshalb zögert man damit ? Womit will man die Sonder¬ behandlung der Ausländsdeutschen rechtfertigen ? Das , was sie besonders bei Kriegsausbruch in Frankreich , Rußland , vor allem jedoch in den feindlichen Kolonien öder Protektoraten erlitten haben , war nicht weniger grauenvoll als das Geschick der Kolonialdeutschen oder Ostpreußen und ,Wässer , Hat man ver¬ gessen , welche Qualen Me ,!-Deutsthen ... . in . Westafrika : und in Marokko erlitten haben ? Hat man vergessen , wie deutsche Kauf¬ leute in Casablanca erschossen , wie Männer , Frauen , Greise und Kinder in Fiebernester verschleppt , systematisch ausgerottet wurden , daß viele den Tod erlitten oder dem Siechtum anheim¬ fielen ? Das darf das deutsche Volk nicht vergessen . Sind die Ausländsdeutschen nicht etwa auch deutsche Reichs¬ und Staatsangehörige ? Haben sie nicht die gleichen Pflichten wie die Daheimgebliebenen ? Nach Ueberwindung der größten Schwierigkeiten ist es vielen unter ihnen gelungen , zurück¬ zukehren und sich dem Heere zur Verfügung zu stellen . Sie haben ihrer militärischen Dienstpflicht Genüge getan . Sie haben diese Pflicht auch im Frieden erfüllt , keiner durfte die Heimat verlassen , ohne der Dienstpflicht genügt zu haben . In der Fremde aber wurden sie in der Matrikel der deutschen Konsulate kontrolliert . Sie haben ferner ihrer Steuerpflicht genügt , denn der größte Teil ihres Besitzes — so die Stamm¬ häuser der kaufmännischen Firmen z . B . — lag in Deutsch¬ lands Ihnen flössen die im Ausland erzeugten Werte zu . Dort aber dienten sie dem gesamten Volkswohl durch die Vermitte¬ lung im Warenhandel . Die Ausländsdeutschen waren die festeste Stütze unserer Volkswirtschaft . Sie ermöglichten den

Deutsche AolsnLalzeiiung

152

Absatz unserer Jndustrieprodukte . Ohne die Ausländsdeutschen hätten nicht die Essen der Jndustriedeutschen rauchen , hätte sich nicht die Eroberung des Weltmarktes vollziehen können .

Ihre Pflichten haben die Ausländsdeutschen dem deutschen Volke und dem Reiche gegenüber erfüllt . Weshalb enthält man ihnen ihre ' Rechte vor ?

Der Staatsbürger hat das Recht auf Schutz . Leistung be¬ dingt Gegenleistung . Die Ausländsdeutschen im gleichen Maße wie die Ostpreußen und Kolonialdeutschen , wie die Schiffahrt zu entschädigen , ist die selbstverständliche Pflicht des Reiches . Nicht Almosen verlangen die Ausländsdeutschen , sondern Er¬ füllung rechtlicher und moralischer Verpflichtungen. Sie sind vollberechtigte Glieder des Volkskörpers und wurzeln fest in der Heimat . Würden ihre legitimen Ansprüche , die im Vergleiche zu den Lasten , die die Allgemeinheit willig für die Kriegs sührung trägt , so geringfügig sind , nicht befriedigt , müßte eine Demoralisierung der Ausländsdeutschen die unerbittliche Folge sein . Die Deutschen , die in Zukunft den Posten in der Fremde beziehen , wurden sich loslösen müssen von dem Reichsverbande und den Schutz des Auslandes beanspruchen , indem sie sich dort naturalisieren lassen . Ohne staatlichen Schutz kann kein Indi¬ viduum gedeihen . Oder verlangt man , daß sich die Ausländs¬ deutschen mit der Waffe in der Hand gegen die Uebergrisfe im Auslande verteidigen ? Sollten sie den Versuch machen , sich selber zu helfen ? Mit ihrem Leben die Früchte jahrelanger Arbeit verteidigen ? Sie haben nicht das Recht dazu . Die staatliche Organisation der Heimat hat für sie einzutreten . Die Lösung der Frage hängt nicht davon ab , ob es gelingen wird , die Feinde zu zwingen , den angerichteten Schaden zu er¬ setzen oder eine Kriegsentschädigung zu zahlen , die gestattet , daraus die Ausländsdeutschen zu befriedigen . Auf jeden Fall muß das Reich auch für sie eintreten , es sei denn , der moderne Staatsgedanke , der im Staatswesen nicht Selbstzweck , sondern Mittel zum Zweck sieht , der den Staat als soziales Ganzes auf¬ saßt , dessen Glieder gleichberechtigt fest verbundene sind in brüderlicher Gemeinschaft , die während des Krieges , der ein Volkskrieg ist , nur noch fester geschmiedet wurde , sollte Schiss¬ bruch erleiden . Schnell und durchgreifend müßte die Hilfe geleistet , werden . Je eher ste gewährt wird , desto leichter können sich die Ausländs¬ deutschen für den kommenden Kampf auf dem Weltmarkt vor¬ bereiten . Sie waren die Pioniere unserer Volkswirtschaft . Ihre Kampfesmittel waren ihre Waren , ihr Besitz , ihr Kapital . Hat das Reich nicht verhindern können , daß sie ihnen genommen wurden , so muß es dafür Sorge tragen , daß sie ihnen so bald wie möglich Zurückerstattet werden .

Der Wiederaufbau f

der deutschen Handelsflotte .

Von Ludwig

Epstein

.

In den letzten Jahrzehnten haben bei uns I n d u st r i e und Handel einen nie geahnten Aufschwung genommen . Das Deutsche Reich ist in die Reihe der Weltmächte getreten . Sein Anteil am Welthandel , der 1891 7 , 4 Milliarden Mark betrug , war 1906raus 10 , 4 Milliarden , 1910 aus 16 , 4 Milliarden und 1912 auf 19 , 6 Milliarden Mark gestiegen . Hand in Hand damit ging die Entwicklung unserer Handelsflotte . Vor 20 Jahren betrug ihr Tonnengehalt etwa 2 Millionen . 1913 war er aus über 6 Millionen gestiegen , und zwar zählte unsere Handelsflotte in dem genannten Jahre 2019 Dampfer mit . . . 4 743 046 Tonnen und 302 Segler „ . . . 339 015 Raumgehalt . Sie wurde nur von der britischen Handelsflotte übertroffen , deren Bestand bei Beginn des Krieges 20 , 5 Mil¬ lionen Tonnen betrug , aber , wie Paul Rud . Singer in einem Aufsatz in der „ Vossischen Zeitung " ausführte , bis zum 31 . Oktober 1916 bereits auf 17 263 344 Bruttoregistertonnen zusammengeschmolzen war und inzwischen durch die Tätigkeit unserer U - Boote eine weitere wesentliche Verminderung er¬ fahren hat . Aber auch unserer Handelsschiffahrt hat der Krieg schwere Prüfungen gebracht . Anfang August 1914 hörte unser über¬ seeischer Verkehr fast mit einem Schlage auf . Unsere Haüdels schiffe , die überall im Weltmeere kreuzten, suchten die schützen¬ den Häfen neutraler Staaten aus . So liegen draußen an deutschen Schiffen :

.'

Vereinigte Staaten . . Kolonien der Vereinigten Argentinien . . . . . Brasilien . . . . . . Chile . . . . . . Mexiko . . . . . . . Panama . . . . . . Uruguay . . . . . . China . . . . . . . Holland . . . . . . Holländische Kolonien . Kolumbien . . . . . Dän .- Westindien . . . Griechenland ‘ Peru . . . . . . . . Siam . . . . . . . Spanien . . . . . .

Nr . iq

. . . Staaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . i . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

520 000 145 000 70 000

236000 000 000 15 000 43 000 22000 25000 183 000 14 000 28 000 18 000 44000 19 000 200 000

Tonnen

322 27

„ „ 1 931 000 Tonnen . 74 Schisse mit 187 000 Tonnen wurden aus See gekapert , 1 929 000 Tonnen sind unseren Feinden ( Portugal , Italien , Amerika usw . ) verfallen , von denen die Vereinigten Staaten erst kürzlich die Dampfer „ Vaterland " ( 50 000 Tonnen ) , „ Kron¬ prinzessin Cecilie " und „ Kaiser Wilhelm II . " ( je rund 19 000 Tonnen ) unter den Namen „ Leviathan " , „ Mount Verne " und „ Agamemnon " als Transportschiffe in Dienst gestellt haben . Im Interesse unseres überseeischen Handels ist es dringend notwendig , daß unsere Handelsflotte nach Friedensschluß mög¬ lichst bald in dem Umfange und in der Leistungsfähigkeit , die sie vor dem Weltkriege besaß , wiederhergestellt wird . Die not¬ wendige Wiederausrichtung des deutschen Wirtschaftslebens, die Beschaffung von Rohstoffen und die notwendige Steigerung der Warenausfuhr zur Verbesserung unserer Valuta erfordern cs , daß bereits während des Krieges Reichsmittel zur Verfügung gestellt werden , um durch Neubauten oder Ankauf von Schissen fremder Flagge für den verlorenen Schiffsraum mit tu nlichst er Beschleunigung Ersatz zu be¬ schaffen . „ Die erstrebte Belebung der deutschen Schiffahrt läßt es aber auch geboten erscheinen , der deutschen Reederei mit Rücksicht auf die ungünstige Finanzlage , in der sie sich infolge des Krieges befindet , neue Betriebsmittel zuzufühcen , um sie gegenüber dem zu erwartenden Wettbewerb ausländischer Reedereien in den Stand zu setzen , den überseeischen Güteraustausch , entsprechend den gesteigerten Wirtschaftsbedürfnissen des deutschen Volkes , mit Tatkraft baldigst wieder auszunehmen . Die Neubelebung des Schiffsverkehrs nach dem Kriege setzt ferner die schleunige Wiederaufnahme der Berufstätigkeit durch die seefahrende Be¬ völkerung voraus . Es erscheint daher angezeigt , den Schiffs¬ besatzungen , die auf deutschen Schiffen im Ausland ' infolge des Krieges ihre Habe eingebüßt haben , deren Ersatzbeschaffung für die Wiederaufnahme ihres Berufs durch Zuwendungen von Reichsmitteln zu erleichtern . " Diese Erwägungen haben unter Berücksichtigung der Wünsche , die der Reichstag durch seinen Beschluß vom 24 . Mai 1916 ausgesprochen hat , dazu geführt , daß die Regierung einen Gesetzentwurf über „ die Wiederherstellung der deutschen Handelsflotte " eingebracht hat , der von dem Reichstag in seiner Sitzungsperiode im Juli d . I . zur Vorberatung dem Ausschuß für Handel und Gewerbe überwiesen wurde . Es kann nur mit Freuden begrüßt werden , daß gesetz¬ geberische Maßnahmen ergriffen wurden , um den verlorenen Schiffsraum wieder herzustellen und unseren Schiffahrtsgesell¬ schaften wirksame Hilfe zu leisten . Der weitaus größte Teil der deutschen Reederei ist , wie wir der Begründung der erwähnten Gesetzesvorlage entnehmen , durch den Krieg völlig lahmgelegt , und die aus dem Uebersee verkehr fließenden Einnahmen sind versiegt . Anderseits hat die Instandhaltung der im Ausland liegenden Schisse und der Unterhalt ihrer Besatzung sehr hohe Ausgaben erfordert . Diese laufenden Ausgaben , ' der Fortfall der Einnahmen aus dem Ueberseeverkehr sowie die mit der Aufrechterhaltung ihrer Orga¬ nisation verbundenen Kosten haben die deutsche Reederei finan¬ ziell ungemein geschwächt . Demgegenüber macht die Reederei m den neutralen , zum Teil auch in den feindlichen Staaten während des Krieges die stärksten Anstrengungen , ihren Schiffs¬ raum zu vermehren und in das bisherige Geschäftsgebiet der deutschen Reederei einzudringen . Bei diesem Vorgehen befinden sich die ausländischen Reedereien auch deshalb in besonders günstiger Lage , weil sie im bisherigen Verlaufe des Krieges viel¬ fach glänzende Erträge erzielt haben . Außerdem werden sie bei jenen Bestrebungen von ihren Landesregierungen kräftig unter¬ stützt ; namentlich die Vereinigten Staaten von Amerika und

.1917

Deutsche Aolonialzeituttg

Japan haben sowohl ihren Schiffsbau als auch ihren Schiffs¬ betrieb schon jetzt außerordentlich gesteigert und ausgedehnt . Zu diesen Tatsachen kommt noch der Umstand , daß die Ersatz¬ beschaffung des verlorenen Schiffsraumes sich um so schwieriger gestaltet , als die Preise für die Rohstoffe und die Arbeitslöhne eine ungewöhnliche Steigerung erfahren haben . Die Schiffs¬ neubauten , die jetzt oder in den ersten Jahren nach dem Kriege ausgeführt werden , stellen sich so teuer , daß sie aller Voraussicht nach auf die Dauer keine ausreichende Verzinsung erwarten lassen , sondern später mit Verlust arbeiten werden , wenn sie allein auf Kosten des Reeders hergestellt sind . Unter Berücksichtigung der angeführten Gründe hat der Reichstag die in dem vorliegenden Gesetzentwurf geforderten , nicht rückzahlbaren Beihilfen zugunsten der Reedereien und der geschädigten Schiffsbesatzungen kürzlich bewilligt . Die Ladungseigentümer , die ihre verschifften Waren infolge des Seekrieges verloren haben , sind in der Gesetzesvorlage nicht berücksichtigt worden . Die Frage ihrer Entschädigung soll einer späteren Entscheidung im Zusammenhänge mit der Lösung der Frage des Ersatzes für Kriegsschäden auf anderen Gebieten Vor¬ behalten bleiben . Bei den Verhandlungen im Ausschuß für Handel und Ge¬ werbe tauchte neben anderen Fragen auch der Gedanke auf , unsere gesamte Handelsschisfahrt zu verstaatlichen , eine Idee , der wir aus verschiedenen Gründen nicht zustimmen können . Wir stehen auf demselben Standpunkt , den ein Mitglied der Bremer Handelskammer , Herr Ed . Achelis , in dieser Angelegen¬ heit vertrat : „ Die Kraft der deutschen Volkswirtschaft ist so groß , daß sie nach dem Friedensschluß in der Lage sein wird , nicht nur selbsttätig sich von neuem zu erheben , sondern auch im Wett¬ bewerb siegreich zu bestehen ; aber nur , wenn ihr die notwendige Freiheit wiedergegeben wird . Wir bedürfen einer Schiffahrt , die sich nach eigenen Bestimmungen bewegen muß . Ihre Füh¬ rung bleibe daher dem freien Wettbewerb auf den Weltmeeren überlassen und der Leitung einer Zunft , die aus jahrhunderte¬ langer Erfahrung Einsicht und Kraft gewonnen hat . " Voraussetzung für dies Wiederaufblühen unserer Handels¬ beziehungen nach dem Kriege ist die Freiheit der Meere , und diese werden wir durch die unvergleichlichen Taten unserer Kriegsflotte sicher erringen .

Der Hufftarid der Eingeborenen Ostafrika .

in portugiesisch -

Wie wir im „ Jornal do Commercio " vom 12 . Juli 1917 , wurde der Minister der Kolonien im Senat am 11 . Juli von dem Senator Antonio Arrez interpelliert wegen der Ma߬ regeln , die er betreffs der von den Bewohnern der Provinz Angola verlangten Entlassung des Generalgouverneurs Massan -o de Amorim zu treffen gedenke . Dem Gouverneur wird die Schuld zugeschrieben , daß bei dem Aufstand der Ein¬ geborenen in dem Bezirk von Novo Rodondo über 70 Europäer und Afrikaner umgekommen sind , weil er die Hilfstruppen , die man von ihm erbat , nicht gesandt hat . Laut „ Diario de Noticias " vom 8 . Juli 1917 hätte der Auf¬ stand niemals die Dimensionen angenommen , wenn die Hilfs¬ truppen auf die verschiedenen Bitten hin bei Zeiten gesandt wären . Außer in der Gegend von Seles hat sich der Aufstand auch auf Amboim ausgedehnt und außer vielen Verlusten an Europäern und Eingeborenen ' sind materielle Schäden von vielen hunderttausend Escudos zu beklagen . 1 Auf derselben Versammlung von afrikanischen Pflanzern in Lrsiabon , in der dieser Aufstand und die Entlassung des Generalgouverneurs verhandelt wurde , wärd auch angesichts des Mangels an Transportmitteln beschlossen , die Regierung zu veranlassen , einige der ex - deutschen Dampfer der portugiesi¬ schen Dampfergesellschaft „ Empreza Nacional " , deren Dampfer den Dienst zwischen Afrika und dem Mutterland versehen , zuzu¬ teilen , damit endlich die Kolonialwaren von etwa 6006 t die in der Provinz Angola auf Verschiffung warten , nach dem Mutterlande kommen können . In demselben portugiesischenBlatt lesen wir ein Telegramm vom Generalgouverneur von Mozambique aus Lourenco Marques vom 6 . Juli : _ Operationen in Barne . Die Kolonne von Sena besetzte Sunca am 27 . Juni nach einem dreitägigen Marsch , auf welchem sie verschiedene Angriffe von den Aufständischen ( Eingeborenen ) erlitten , die abgewiesen wurden . Es wurden Waffen , ein Ma¬ schinengewehr , eine Bronzekanone , mehrere hundert Stück Vieh und viele Tonnen MaPiraJ erbeutet . lesen

L

Damit

ist

wohl

Gummi

gemeint

.

153

.

Die Aufständischen hatten viele Verluste ; die der Kolonne bestanden aus : 2 Soldaten gefallen und 13 Soldaten verwundet . Ein großer Teil der von den Aufständischen in Sanca an¬ gelegten Befestigungen wurde zerstört . Gemeinnützige kaufmännische Stellenvermittlung der Verbände . Dem . Jahresbericht entnehmen wir '. Vom 1 . Juli 1916 bis 30 . Juni 1917 wurden 26 826 offene Gehilsenstellen und 2802 Lehrstellen an¬ . gemeldet Bewerbungen wurden eingereicht von 16 016 Handlungs¬ gehilfen und 3805 Lehrlingen . Unter den Handlungsgehilfen befanden sich 5147 , welche Unorganisierte die Stellenvermittlung kostenlos be¬ nützen können . Neue Stellung erhielten 7806 Bewerber , darunter be¬ fanden sich 4378 Stellenlose und 1723 . Unorganisierte Außer¬ dem wurden 7252 ausgetauschte Stellen , von veröffentlicht denen 655

3

.

t würden Der immer größer werdende Mangel an Bewerbern sie sich bei der Austauschtätigkeit sehr bemerkbar ; so mußten viele Aufträge unerledigt bleiben . Trotz der großen Schwierigkeiten hat : sich die Zusammenarbeit bewährt und wird daher auch den Aufgaben der Demobilisierung gewachsen fein . Die Organisation der Zusammen -; arbeit ist mustergültig und bisher bei keiner anderen BerufsgruppE . erreicht Aufgaben von offenen Stellen und Wünsche nach Bewerbung ^ papieren für stellungsuchende Gehilfen sind an eine der Nachstehendes zu richten , in denen Verbandsgeschäftsstellen auch die Stellenliste kostenlos eingesehen werden kann : Verein für Handlungs - Commis von 1858 , Deutschnationaler - Verband Handlungsgehilfen , beide in H a m b u r g . Verband Deutscher , Handlungsgehilfen Verband reisender Kaufleute , beide Deutschlands in Leipzig , Verein junger Kausleute von , Verein Berlin der deutschen , Kauflenke beide in , Berlin Deutscher Verband kaufmännischer , Vereine F r a n k f u r t a . M ., Deutscher - und Fabrikbeamtenverband Gruben in B o ch u m und Ver¬ band kath . kaufm . Vereinigungen Deutschlands in Essen a . d . Ruhr .

Literatur . Westrutzlanv in seiner Bedeutung für die Entwicklung Mitteleuropas . > Mit einer Einleitung von M . S e r i n g . Verlag und Druck XXXII und

von 296

B . G . Leubner . Seiten

in

Leipzig

und

Berlin

1917 .

Ein sehr Zeitgemäßes Buch . Wie der Titel sagt , werden die beiden - politischen geographisch und staatswirtschastlichen Gebiete „ Westruß tand " und „ Mitteleuropa " in Beziehung Zueinander gesetzt . Darin liegt , daß enthalten die westlichen Gebiete des russischen Reiches ein anders geartetes Verhältnis zu Mitteleuropa haben als die übrige große osteuropäische Masse . In dem Nachweis dieser Tatsache liegt der Kern der Arbeit , Zu der sich außer dem Herausgeber noch neun teils , teils bekannte unbekannt gebliebene Verfasser vereinigt haben . Die Seringsche Einleitung geht davon aus , daß unser überkommenes europäisches Staatensystem durch die Erschließung der früher kultur¬ losen großen Gebiete gemäßigten Klimas über See zugunsten der modernen Riesenstaaten erschüttert worden ist . Sie führt zu dem , daß Schlußsatz als ein wesentliches Kriegsziel für uns die Befreiung der besetzten Gebiete von der großrussischen Gewaltherrschaft und ihre Angliederung an Mitteleuropa , zu dessen altem kulturellen B e s i tz st a n d s i e g e h ö x e n , anzusehen ist . Das zweite , Kapitel von Richard , behandelt Pohle Finnland und bringt sehr über¬ zeugende Hinweise , was darauf ein freies -Finnland für die gesamte Ostseefrage . Großfinnland bedeutet — der Eckpfeiler eines erweiterten ? Das Mitteleuropa ist der Daß , der gewonnen wird . Es folgen die baltischen ( anonym Provinzen ) , Litauen ( von E r i ch Z e ch l i n ) , Polen ( anonym ) und die Ukraine ( von ) . - Interessant Axel/Schmidt ist namentlich die Skizzierung des -baltischen Landes als - Wirtschaftsgebiet und die Schilderung des Kampfes gegen die . Russtfizierung Bei Litauen wird besonders ausführlich das Verhältnis von Polen - und Litauertum besprochen und auch auf die benachbarten Weißrussen hin¬ . gewiesen In dem polnischen Kapitel liegt der Schwerpunkt in dem , daß Nachweis Kongreßpolen wirtschaftlich keineswegs in natürlicher Abhängigkeit von Rußland steht , sondern durch geeignete Maßnahmen nicht nur , sondern kulturell auch ökonomisch eng an ' Mitteleuropa an¬ gegliedert werden kann . Wie Beweisführung des Verfassers hierin ist , aber überraschend sie überzeugt . Viel neues Material bringt das Kapitel über die Ukraine . Geschichtlich enthält es die erste , wenn auch kurze befriedigende Darstellung des eigentümlichen Verhältnisses Zwischen , der Ukraine Moskau und dem . Äbendlande Der , Nachweis daß die Ukraine , wirtschaftlich national und geographisch imstande ist , einen eigenen Staat zu bilden , kann als gelungen angesehen werden . Der zweite Teil des Buches bringt ein Kapitel über das deutsche Kolonistentum in Rußland von Alexander Faur e , eines über die kulturpolitische Bedeutung in Rußland von Alexander He r , eine Besprechung mann der Ostjudenfrage von G . Fritz und die Agrarfrage und Agrarreform in Rußland von W . D . Pr eh er . Die Schilderung des Kolonistenlebens ist bei aller Kürze lebensvoll und zeugt von genauer persönlicher ; das Urteil Anschauung über dies Stück Deutschtum ist stellenweise ernst , aber gehalten voll Liebe und Hoff¬ nung ; es gipfelt darin , daß die Rückgewinnung der Kolonisten ein deutsches Kriegsziel sein möge . Was das Deutsch tun : als kultur¬ politischer Faktor in Rußland seit Peter dem Großen bedeutet Hatz

154

Nr Deutsche

führt uns Hermann in einem besonders fesselnd und überzeugend ge¬ schriebenen Ueberblick vor . Das ostjüdische Problem wird mit sach¬ lichem Wohlwollen für das , aber Ostjudentum mit entschiedener Be¬ tonung der Notwendigkeit , nach besprochen dem Friedensschluß einen ostjüdischen Massenzustrom von Deutschland . fernzuhalten Die russi¬ sche Agrarfrage ist von demselben Verfasser schon vor dem Kriege in dem klassischen Werk : „ Die russische " , 1914 Agrarreform bei Gustav Fischer in Jena , besprochen . worden Preyer gibt die Haupttatsachen und Probleme nach seinem großen Werke wieder und charakterisiert auch ihren politischen Zweck : Schaffung eines , besitzenden konservativen . Bauernstandes Er urteilt , daß durch die Reform die landwirtschaft¬ liche Kultur und Produktion bedeutend gesteigert werden muß — wenn nicht die Revolution hier wieder auf lange hinaus aufhaltend wirkt ! Paul

Adolf 1798

, Hasenelever bis 1914 , Halle

Geschichte Aegyptens 1917 , M . Niemeyer . XI

im und

R o h r b a ch .

19 . Jahrhundert 497 S . in 8 ° .

Im Rahmen eines mäßigen Bandes zeichnet der Verfasser in scharfen Umrissen die merkwürdige Entwicklung des Nillandes im 19 . Jahr¬ , das in dieser hundert kurzen Zeitspanne von einer halbvergessenen Pro¬ vinz des türkischen Reiches zu einem Hauptbollwerk der englischen Welt¬ macht herangewachsen ist . Die Darstellung ist bei aller Kürze klar und zeichnet sich vor allem durch ein ruhiges , wohlerwogenes Urteil aus , das man auch dann achten muß , wenn man nicht damit einverstanden ist . Die Bedeutung von Napoleons ägyptischer Expedition ist ausführlich gewür¬ digt ; das große französische , von Kolonialreich dem der Korse ge¬ träumt hatte , ist schließlich auch ohne ihn und ohne Aegypten Zustande . Der Person gekommen des Begründers von Aegyptens jüngster Dynastie wird der Verfasser nicht gerecht , wenn er ihn ( S . 55 ) als bloßen Reorgani¬ sator . bezeichnet Ein Mann , der ein modernes Heer , Flotte und zu ? mal ein ausgedehntes Schulwesen aus dem Nichts geschaffen hat , ohne . an irgendwelche bestehenden Einrichtungen anknüpfen Zu können , ist doch kein bloßer . Und daß sein Tod Reorganisator auf Europa keinen Ein¬ druck machte , hat er mit anderen großen Leuten gemein ; außerdem hatte Europa 1849 mit eigenen Interessen und Sorgen genug zu tun . Anderseits wird Ismail Pascha über Gebühr geschätzt -. Er könnte mit mehr Recht als der Reorganisator des Landes bezeichnet werden , denn er hat die Einrichtungen und Anstalten Muhammed Alis , , die seine beiden Vorgänger hatten verfallen lassen , wieder neu belebt . Und wenn er das in umfassenderer Weise und mit mehr in die Augen springendem Erfolg als Muhammed Ali getan hat , so lag das einmal daran , daß er über ganz andere Mittel und Mitarbeiter , quantitativ wie qualitativ , verfügte , und dann wohl auch an der Menge seiner bezahlten europäischen Lob¬ hudler , die seinen Ruhm in Europa ausposaunen . mußten Bei seiner Charakterisierung ist zu betonen , daß er das Schulbeispiel für den schnellen Verfall einer orientalischen Dynastie durch Nassendegenerierung zeigt . Von seinem Vater Ibrahim Pascha , -dem größten militärischen Genie des Orients im 19 . Jahrhundert , hat Ismail nichts geerbt als etwas , aber Unternehmungsgeist keine Spur von seiner Energie und seinem persönlichen Mute . Ismail war schon mehr Aeghpter als Türke . Dazu kam seine unselige Pariser , der Krebsschaden Halbbildung des mo¬ dernen Orients . Die Tragik überhaupt seines Lebens war sein Verhält¬ nis Zu seinem , Sultan Oberherrn Abdul Hamid : beide Männer haben sich nie - verstehen können ; auch hier spielen Familienfragen mit . Ueberhaupt hat Abdul Hamid in der Behandlung der ägyptischen Angelegenheit stets eine unglückliche Hand gehabt . Tragisch war auch Ismails Ende : der eigene Enkel versagte dem Großvater seinen letzten Wunsch , auf ägyptischem Boden sterben zu dürfen . Sehr breiten Raum nimmt in der Darstellung mit Recht der zweite Teil ein , der Uebergang Aegyptens unter englische . Die Hauptfigur Herrschaft dieser Periode ist der „ Macher des neuen " , Lord Aegyptens , dessen Cromer „ starke Persönlichkeit und echte , tiefe Bildung " ( S . 354 ) auch auf den Verfasser „ ihren unauslösch¬ lichen " ersichtlich Eindruck nicht verfehlt haben , obwohl dieser sich redlich bemüht , die Schatten im Bilde des Mannes nicht zu schwach Zu zeichnen . Besonders ausführlich dargestellt ist das Verhältnis Cromers zu dem legitimen , dem Machthaber Khedive Abbas , zumal der heftige , aber ; kurze Kampf , in den sich der von seinen französischen Ratgebern — nicht dem Schweizer Rouller ( S . 420 ) . sonderndem französischen Generalkonsul Marquis de Reverseaux — in der eitlen Hoffnung auf Frankreichs Hilfe betörte Khedive eingelassen hatte . Aber nichts ist falscher als die Ansicht ( S . 433 Anm .) , daß Cromer von einem leidenschaftlichen Haß gegen ihn erfüllt gewesen sei . Dazu war ihm der Gegner doch zu wenig , ebenbürtig wie überhaupt Cromer das Glück gehabt hat , in Aegypten keinen eben¬ bürtigen Gegner Zu finden , weder unter den Europäern und natürlich erst recht nicht unter den Orientalen . Was Cromer gegen Abbas . zeigte , war unverhohlene , die freilich Verachtung nur dem Eingeweihten verständ¬ lich war . Auch der Verfasser hätte bei lebendiger Kenntnis der Dinge ein Urteil wie S . 432 Zeile 2 nicht abgegeben , das er wohl einem deutschen Lobhudler nachgeschrieben hat . Wir Deutschen haben keine Veranlassung , den Sturz von Abbas zu beklagen , seitdem er für die vielen , Sympathien die ihm von deutscher Seite lange genug entgegengebracht waren , mit der Anfeindung der deutschen Kolonie quittiert hat . Auch Cromer war nichts weniger denn ein Deutschenfreund ; für deutsche Bildung aber zeigte ' er volles , und Verständnis dem Eindringen des deutschen Handels in Aegypten hat er keine Schwierigkeiten bereitet . Kitchener Zeigte sich weniger , was freundlich man ihm allerdings für seine Person nicht ver¬ denken konnte . Seiner machtvollen Persönlichkeit äst es gelungen , Eng¬ lands Macht am Nil binnen kaum drei Jahren so ficherzustellen , daß das Mutterland ohne Furcht vor Verwicklungen sich in den Weltkrieg stürzen konnte ( S . 490 ) . Was der Verfasser über die Persönlichkeit des jetzigen Sultans Hussein Kami ! Zu berichten weiß ( S . 403 ) , zeigt den Mann

. 10

»

Aolsnialzeltung

in anderem Lichte , als er in den häßlichen Karikaturen der jungäghp tischen Agitatoren . Auch sein Benehmen erscheint während des Krieges hat gezeigt , daß Hussein Kamil sich nicht als willenlosen Sklaven der Herren von Aegypten . betrachtet Schade , daß dem Verfasser die persönliche Kenntnis des Landes ab¬ geht ; sein Urteil über manche Personen und Dinge wäre vielleicht anders , Z. B . die Sonntagsarbeit ausgefallen ( S . 340 ) , die Stellung von Muchtar Pascha ( S . 365/66 ) , das ägyptische Militär ( S . 380 , 383 ) , Loskauf vom Militär ( S . 400 ) , Deportationsgesetz ( D . 475 ) , Aufstand in Jemen ( S . 448 ) , Lage der Fellachen ( S . 403 gegen S . 397 ) , die Steuerpolitik (■ £ >. 402 ) , das Unterrichtswesen ( S . 411 ff .) , usw . Das soll aber kein Vor¬ wurf sein . Eher könnte man mit ihm rechten über die Benutzung seiner . Eine Quellen weitere Auswahl und bessere Sichtung des benutzten Materials wäre wohl am Platze gewesen ; daß er Z. B . das Buch des sen¬ sationslüsternen Touristen , der Guerville seine Weisheit hauptsächlich aus den Kairoer Salons bezog , die Ehre antut , zu zitieren , werden alle , die den eitlen Kanadier kennengelernt haben , schwerlich . Auch verstehen kleine geographische Schnitzer ( wie „ Benh -a mitten in der " Wüste ( D . 141 ) , Maan östlich von Akaba ( S . 447 ) und Falschschreibungen von Namen ( Halik Edhem ( S . 83 ) , Ratif Pascha (p . 173 ) , Kaimate ( = Kami ?) ( S . 96 ) , Taascha , Madija makamate (D . 259 ) hätten vermieden werden können .

trag von

Diese kleinen Ausstellungen werden denn Wert tun , das gerade zu rechter Zeit kommt , um Deutschland zu lange vernachlässigten Landes

des Buches keinen Ein¬ auf die Bedeutung des aufmerksam zu machen . B .

Murih .

Die deutsche Flagge im Stillen Ozean . Bon Admiral z . v . Grapow Wilhelmstraße

.

Verlag . Preis

von Dietrich Reimer 1 M mit Karte .

( E . Vohsen

) , Berlin

.

D

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SW

Im Laufe 'des letzten Jahres haben sich die Ansichten über den Wert unserer Südseebesitzungen geklärt . Es gibt kaum einen Kolonial , der politiker nicht einsteht , daß uns dieser Besitz neben unseren afrikanischen Kolonien erhalten bleiben muß , wenn wir unsere Welt¬ stellung im fernen Osten nicht ganz und für ewig verlieren und von , Japan England und Amerika aus den politischen Fragen des „ Meeres der Zukunft " , wie es die Amerikaner nennen , verdrängt werden sollen . Nach einer Einleitung über , Weltwirtschaft Weltpolitik und Kolonialpolitik werden die geographische und geschichtliche Entwicklung unserer Südseekolonien . Sehr geschildert übersichtliche statistische und sachliche Angaben geben den Beweis von der wirtschaftlichen Wichtig¬ keit dieses Besitzes für unsere Rohstoffversorgung mit , Pflanzenfetten Düngemitteln usw . Neue Gesichtspunkte eröffnet uns das Kapitel über die . Verkehrsverhältnifse Am wichtigsten ist aber wohl das Urteil des Verfassers , der die Südsee in ihrer ganzen Ausdehnung als Kreuzerkommandant befahren hat , über die militärische Lage und das , was über Flottenstützpunkte für unsere deutsche Reederei und Kriegsflotte gesagt ist . Dem 60 Seiten starken Text ist eine Farbendruckkarte , die uns beigegeben in ganz besonders augenfälliger Weise über die Entfernungen und Verkehrswege in den : südlichen Stillen Ozean Aufschluß gibt .

Die Motoepfitüge als schaft . Von Dr . B . Maschinenkunde an Berlin 1917 . Preis ( XII , 612 S ., 180 Abb

Betriebsmittel neuzeitlicher Landwirt¬ M a r t i n y , Professor der landwirtschaftlichen der Universität Halle . Verlag M . Krayn in zwei Bänden gebunden 40 Mark , Teil .) allein bezogen 24 Mark .

, I

Mit diesem auf jahrelangen praktischen und wissenschaftlichen Vor¬ arbeiten ausgebauten Werke haben B . Martiny und seine Mitarbeiter ein umfassendes und grundlegendes Buch über das Motorpflugwesen ge¬ schaffen . Sein Studium ist nicht nur für den Landwirt der gemäßigten Zone von Wichtigkeit , sondern das Werk verdient im hohen Maße auch die Beachtung der kolonial - landwirtschaftlichen Kreise . Wir dürfen er¬ , daß warten nach Friedensschluß mit besonderer Tatkraft an den wirtschaftlichen Wiederaufbau und die weitere Erschließung unsres wiedergewonnenen und hoffentlich noch wesentlich vergrößerten Kolonialbesitzes herangegangen werden wird . Die Verwendung der tierischen Arbeitskraft ist im tropischen Klima nur in sehr begrenztem Umfange . möglich Die menschliche Arbeitskraft wird für den Pflanzungsbetrieb zwar stets die bei weitem wichtigste bleiben , aber die Arbeiterverhaltnisse werden sich künftig eher noch ungünstiger ge¬ stalten als bisher , darum werden Dampf - itnb Motorkrast für die tropischen Pflanzungen mehr und mehr an Bedeutung . gewinnen Die Ackerwirtschaft der Steppengebiete hat zwar die Möglichkeit , sich auf der Gespannhaltung , aber auszubauen auch ihr können motorisch betriebene Ackergeräte und Maschinen eine große Hilfe , wie werden die Erfahrungen im westlichen Nordamerika und anderswo . dartun In dem zur Besprechung vorliegenden ersten Bande „ Die Motor¬ pflüge in der praktischen " werden Landwirtschaft zunächst die einzelnen ( nahezu Motorpflugshsteme ) beschrieben hundert und hinsichtlich ihrer , ihrer Arbeitsleistungen Betriebskosten und ihrer Brauchbarkeit für die verschiedenen Boden - und Wirtschaftsverhältnisse einer eingehenden Beurteilung , wobei unterzogen die in der Praxis gesammelten Er¬ fahrungen von mehr als 200 Motorpslugbesitzern zugrunde gelegt . Wir wurden entnehmen , daß ' erfreulicherweise daraus mehrere Firmen bei der Konstruktion ihrer Maschinen auch schon direkt auf die kolonialen Verhältnisse Rücksicht . Dauerhaftigkeit nehmen , möglichste Einfachheit und Leistungsfähigkeit des Pfluges , verbunden mit langer Haltbarkeit des Motors und wirksamen S taub sch utzvo r r ich t ungen , das alles find teils , teils erstrebte schon in recht schöner Weise erreichte , Eigenschaften

1917

155

Deutsche RolHn kaLzeituug


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auf

der

letzten

Vorstandssitzung

zur

Annahme

158

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H o f o ti f a 1 3 e U 1111 g §

ostafrikanischen Feldzug nicht in demselben Zeitraum beendet haben sollten . Und nun dauert er schon dreiundeinviertel Jahr ! Es gibt manche Gründe für diese ärgerlichste a l l e r unsere r Militär i s ch e n U n L e r n e h m u n g e n . Der Oeffentlichkeit ist dies nur entgangen durch die verhältnis¬ mäßige Geringfügigkeit der Operationen , durch die weite Ent¬ fernung , das nicht beneidenswerte System der Regierung , end¬ lich durch den merkwürdigen Mangel an Nachrichten . Denn was hörten wir von diesem Feldzug ? Lasen wir je etwas anderes als die offiziellen Depeschen ? Wo bleiben die Reuter Telegramme oder die von anderen Kriegskorrespondenten ? Wo die Auszüge aus Privatbriefen ? Die Wahrheit ist , daß alle private Korrespondenz unterdrückt wird . So klein sind die Operationen dort nicht « Wir hatten neulich 50000 Mann im Felde , eine Zahl , die seit Kriegsbeginn wohl verdoppelt werden wußte . Uebrigens , wie hoch belaufen sich die Totalverluste in Ostafrika ? Ich glaube , die Ziffern würden , wenn wahrheitsgemäß mitgeteilt , eine sehr p e i n lg che U e b e r r a s ch u n g e r g e b e n , namentlich mit Bezug auf die Kranken . Denn deren Behand¬ lung war ein einziger großer Skandal . Bis zur jüngsten Zeit stand sie unter indischer Kontrolle und wurde charakterisiert durch mesopotamische Ungeschicklichkeit und Unwirksamkeit . Bei Kriegsausbruch wurde keine entsprechende ärztliche Fürsorge getroffen — in der Tat , die Regierung der Kolonie scheint bis zum Zweiten Jahr nicht geglaubt zu haben , daß wirklich Krieg war . Mit dem üblichen Leichtsinn wurden die Anerbietungen des britischen Roten Kreuzes kurzerhand abgewiesen , trotz des Mangels an Heilmitteln . Viele Offiziere verloren ihr Leben durch unzureichende Pflege . Dysenteriekranke starben , weil sie mit Früchten beköstigt wurden . ( ! ) Keine ordentliche Aufsicht über die ankommenden Medizinalartikel , die buchstäblich im großen vernichtet wurden . Ein solches Ehaos , daß man private philanthropische Einrichtungen in England telegraphisch um Geld anging , um Kühe zur Milch für die Kranken zu kaufen und Holz , um die Baracken , worin sie lagen , zu dielen . ( ! ) Es ist auch jetzt nicht viel besser dort . Die häßlichsten Gerüchte gehen um , und die aus der Kolonie zurückkehren , erzählen , daß , wenn die Wahrheit in England bekannt wäre , sich eine Stimme er¬ heben würde nach Bestrafung der Schuldigen . Militärisch müßte vieles aufgeklärt werden . Ist es wahr , daß Sir Henry Belfield , der Gouverneur und Commander - in Chief , obgleich er von Kriegssührung nichts versteht , dennoch als der eigentliche Oberbefehlshaber in Ostafrika angesehen Zu werden verlangte ? Ist es wahr , daß alles durch ihn gehen mußte , daß er selbst noch , als General Smuts kam , den Krieg zu leiten suchte , wovon er doch nichts verstand ? Gab es eine Friktion zwischen diesen beiden , wie zu erwarten war , hatte General Smuts kein unabhängiges Kommando , ehe er die deutsche Grenze überschritt ? Wurden seine Operationen dadurch behindert , - und hat dies ihn bewogen , seine Beziehungen zur Kolonie so bald als möglich zu lösen ? Ist es wahr , daß die Lokalregierung eine Vereinbarung mit den Deutschen , getroffen hatte , wonach Seehäfen nicht zu bombardieren wären , ' wenn ihnen dies nicht vierundzwanzig Stunden vorher mitgeteilt würde ? Daß dadurch unser großer blutiger Zusammenbrüch in Tanga zu erklären ist ? Ist es wahr , daß , als einige Dutzend Kolonisten von General Smuts degradiert und aus der Armee entlassen waren , um einer strengeren Bestrafung zu entgehen/einer von diesen eine hohe Beamtenstelle erhielt , und daß er in dieser Eigenschaft Deutsch - Ostafrika besuchte ? Ist es wahr , daß der Gouverneur kraft seiner militärischen Befugnis es ablehnte , auf den Rat der Verständigen zu hören , und daß er gegen die Nord Somalis , die eben gezüchtigt waren , nur eine kleine Streitmacht Zurückließ , die abgeschnitten wurde , und daß dies eine zweite Expedition v omnö ten m achte ? Ist es endlich , kurz gesagt , wahr , daß die ostafrikanische Re¬ gierung den Feldzug nicht genügend vorbereitet hat und daß ihr die Hilfsmittel dazu wie Zähne herausgezogen werden mußten ? Eine Untersuchung würde in der Tat sehr lehrreich sein und uns lehren , was in Zukunft zu vermeiden wäre . Sie würde uns auch Zeigen , warum die Deutschen so gut bewaffnet waren . Wie erhielten sie ihr Kriegsmaterial ? W e i l u n s e r e B l 0 ck ade e i n e F a r e e w a r ! Ein schwerbewaffnetes Kriegs¬ schiff und ein Küstendampfer hatten auf Hunderte von Meilen zu patrouillieren ! Selbstverständlich lachten darüber die Barken , di e W affen u n d M u n iti 0 n v 0 n Ara b i e n b r ach k e n . Und eine Untersuchung würde uns auch lehren , ob nicht einiges von dieser Bannware v 0 n u ns er e n ei g en e n I n s e l n , S a n s i b a r und P e m b a , gekommen ist . Wahrhaftig : es ist ein trauriger Dreijahrs¬ rekord , die Invasion in einen großen Teil unserer eigenen

11

Kolonie durch eine geringere Kriegsmacht , all die Inkompetenz , Feigheit , Meuterei , alle die Reibungen , Streitigkeiten , Terrori¬ sierungen . Unter solchen Umständen ist es nicht verwunderlich , daß der Krieg fortdauert . Nach meiner Meinung kann von dem

Personal der gegenwärtigen Verwaltung keine Besserung er¬ hofft werden . Ein Wechsel im Sekretariat und im Gouvernement ist notwendig . Kind auch eine Untersuchung ist notwendig . Die Wahrheit mag nicht angenehm sein , aber sie wäre nützlich . " Vom portugiesischen Kriegsschauplatz ist es still geworden . Die lusitanischen Maulhelden , die sich bereits als die Herren Ostafrikas gebärdeten , sind still geworden , und wenn sie Lelegraphieren , handelt es sich um Donquichoterien itne die , die wir durch „ Deutsch - Uebersee " neulich der Presse mitteilten . Im übrigen hatten sie genug Zu tun , um die Eingeborenen ausstände niederzuschlagen . Dazu die Sorge ,, daß England eines Tages kurzen Prozeß mil der ganzen Edelwirtschaft der Portu¬ giesen in Afrika macht ! In südafrikanischen Zeitungen wird Port .- Ostafrrka ganz offen als zu annektierendes Gebiet behandelt , und zwar so offen , daß neulich bereits in Lissabon offiziell "darüber Klage geführt worden ist . — » Nun , ihnen wird Hoffentlich geschehen , wie es dieser Blüte der Menschheit gebührt ! __ _____ ____ Mi

8udweftafnka . ( Schluß . Von

)

Dr . K a r st e d t ( Steglitz militärisch -

).

Gerade diesen politischen Gesichtspunkt zur Be¬ wertung ^ Südwests sollte man nicht gering einschätzen . Die Entente , die so bieder - treuherzig vorgibt , für die Vernichtung des Militarismus zu kämpfen , ist es - doch gewesen , die Afrika „ militarisiert " hat , indem sie die Wehrpflicht für Schwarz und Weiß einführte und Millionen afrikanischer Neger mittelbar und unmittelbar dem Kampf für die „ Zivilisation " nutzbar machte . Sinn für Humor scheint man drüben nicht mehr zu haben , denn sonst müßte den Herren doch das Groteske der Tatsache aufgehen , die in dem Umstand liegt , daß es ausgerechnet das „ militaristische " Deutschland ist , das für die Entmilitarisierung Afrikas arbeitet . Denn ein geschlossen in eng Iischer Ha nd b e si n d l i ch e s S ü d a fr i ka bliebe immer eine Bedrohung schwerster Art für Mittelasrikn , in wessen Händen sich dieses auch befinden mag . Die Portugiesen , Bundesgenossen Englands , zetern schon jetzt Stein und Bein über die ungenierte Art , in der die englische Presse Südafrikas frech und munter Portugiestsch - Ost afrika schon jetzt als englisches Annexionsgebiet betrachtet ) , ganz abgesehen von Angola , wo durch recht unangenehme Ein¬ geborenenaufstände in guter Manier England der Boden be¬ reitet wird . Hinzu kommt , daß der jetzige Krieg den Beweis erbracht hat , daß mit weißen Truppen trotz allem sich sehr gut ein Krieg in tropischem Land führen läßt . Der „ Manchester Guardian " vom 18 . September macht die in dieser Hinsicht interessante Mitteilung , daß die in Ostasrika kämpfenden englischen Truppen jetzt , nachdem die weißen Formationen bereits seit langer Zeit systematisch durch indische und afrikanische ersetzt worden sind , noch immer zu 39 , 9 Prozent aus Weißen bestehen . Ge¬ wiß sind die Südafrikaner besser für einen Feldzug unter dem Aequator geeignet als etwa Walliser Bergleute oder schottische Industriearbeiter . Aber gerade dieser Umstand verschlimmert doch die Läge eines Mittelafrika gegenüber einem geschlossenenglischen Südafrika ! Verschlimmert sie um so mehr , als ft Die „Revista " vom Colonial 25 . Juli schreibt : Wir geben unten¬ stehend den Auszug aus der „ Mining World " wider , den der Ab¬ geordnete Alsredo Magalhaes bei der Lesung des Haushaltungsplanes der Kolonien in der Kammer der " Abgeordneten gelegentlich einer der letzten Sitzungen hervorgehoben hat , da er für die Zukunft unserer Provinz Mozambique von hohem Interesse ist und viel Interessantes und Unbekanntes : enthält . , „ Es ist wahrscheinlich , daß Portugal ein großer Streifen des er¬ oberten Gebietes zugestanden wird „ im Austausch gegen die Abtretung " eines Teiles portugiesischen , das Gebietes die Stadt und den Hafen von Lourenco Marques , an einschließt die „ Südafrikanische Union " . Der restliche Teil im Osten Afrikas kann also von Englisch - Ostüfrika annektiert werden , als ob es eine Kronkolonie wäre . ' Die Generale Botha würden Opfer

und Smuts und die Regierung der Südafrikanischen Union reichlich belohnt werden , wenn ihnen ihr . Ringen und ihre die „ Annexion von Lourenco " einbrächte Marques ." Die Angelegenheit ist so heikel , daß wir uns aller Kommentare enthalten wollen ; auch kann die Sache nicht erörtert werden , da die - eines Annahme solchen Falles unseren Gefühlen als eifrige Patrioten und unerbittliche Verteidiger der Unversehrtheit des nationalen Ge¬ bietes zu absurd erscheint . . . .

Deutsche Aofoithilzei -iung .

1917

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dabei - nicht wahrhaftig schlecht ab . Ünd wenn ich nur auf die Möglichkeiten der -Zucht Wollschaf in Südwest verweise ( an die englische Kapkolonie zahlten wir 1913 für Wolle 50 Millionen Mark

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zu betrachten , so liegt haben darin eine Mahnung Vorsicht gegenüber den ängstlichen Aufgabegedanken - eine

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. Ich habe jedenfalls noch keinen Ausländsdeutschen , gesehen nicht trotz , was allem ihm widerfahren ist , lieber heute als morgen seine Tätigkeit in Petersburg oder London oder Aegyp¬ ten wieder . aufnähme Und das ist gut so ! Denn die Er¬ und

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159

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160

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21 oIo

Weltsicherung haben . Deshalb muß uns Südwest zum starken Schützengrahen gegen den länderfressenden englischen Imperia¬ lismus WeHen . Dann schützt es ein deutsches Mittelafrika , dann Wird es aber gleichzeitig auch zum vorgeschobenen Boll¬ werk zur Sicherung Deutschlands ! Nachträglich gelangt mir ein Artikel des unseren Lesern nicht unbekannten Südafrikaners Professor Dr . Boden stein in der holländischen Zeitschrift „ De Toorts " zur Kenntnis , der „ Die südafrikanische Union und die deutschen Kolonien " uberschrieben ist . Bodenstein verurteilt auf das schärfste die imperialistische Politik Bothas und Smuts ) die sich zu erbärm¬ lichen Handlangern der englischen Regierung erniedrigten . Zum Schluß schreibt er dann : „ . . . Warum wir uns dieser Haltung der beiden Regie¬ rungen widersetzen , haben wir schon früher deutlich gesagt . Aber es kann durchaus nicht schaden , diese Ausführungen zu wiederholen . Die größte Gefahr für die weiße Rasse in Süd¬ afrika bildet die schwarze . Alle früheren Versuche der Euro¬ päer , sich in unserem Weltteil anzusiedeln , sind sehlgeschlagen . Unser einziges Rettungsmittel ist der Zufluß von soviel wie möglich Europäern in Afrika . Das britische Reich kann solche nicht liefern ; . Amerika und Australien nehmen alles auf , was . England entbehren kann . Deutschland hingegen hat einen Ueberschuß an Bevölkerung , den es für die Auswanderung abgeben kann . Von allen weißen Rassen ist die deutsche die einzige , die helfen kann und will , um das weiße Element in Afrika zu verstärken . Wenn wir sie ausschließen , begehen wir sozusagen Selbstmord . Bedenken wir doch , daß die ganze weiße Bevölkerung der Union noch nicht einmal 1A Millionen zählt , und vergleichen wir damit die Oberfläche des Gebietes , das wir beherrschen . Tun wir das , dann gleicht die imperialistische Politik von Jan Smuts der Aufgeblasenheit einer kleinen Wasserschlange , die sich einbildet , einen Ochsen verschlingen zu können . Wahrlich , in Afrika ist Raum genug für uns und die Deutschen . Durch eine versöhnliche Haltung können wir zum Teil wieder gut machen , was wir am deutschen Volk gesündigt haben , indem wir den Engländern Vasallendienste leisteten . Das Buvenvolk in Südafrika hegt durchaus keinen Haß oder Feindschaft gegen die Deutschen . Die Ausbreitung des englischen Gebietes in Afrika würde uns Zweifelsohne verhängnisvoll werden . Der afrikanischen Ostküste gegenüber liegt das unermeßlich große indische Reich . Für seine Bevölkerung ist dieses Reich zu klein . Jährlich sterben Hunderttausende den Hungertod . Die Abstoßung dieses Ueber schusses bildet ein Problem , das notgedrungen gelöst werden muß . Nur ein Narr kann des Glaubens sein , daß das britische Reich nach dem Kriege die Forderungen der Indier , die sie mit der während des Krieges geleisteten Hilfe begründen werdenin den Wind schlagen kann , ohne seine Stellung in Indien in verhängnisvoller Weise zu beeinflussen . Wo aber bleibt auf die Dauer die weiße Rasse in Südafrika , wenn Deutsch - lind Englisch - Ostafrika durch Indier bevölkert werdend ■ Wer wollte sich dem Zug gegen Süden entgegenstemmen ? Und hinter den indischen Einwanderern steht ein Land mit einer Bevölkerung von mehr als 200 Millionen Seelen . Wo bleibt dann - die Handvoll Weißer in Südafrika —

Oer Kampf im öudweften Ostasrikras . !

-

Teu nachstehenden Bericht entnehmen wir der World " . Northey ist Kommandeur der von Rhodefia aus in Ostafrika eingefallenen eng¬ lischen Truppen . Eine Depesche von General Northey , E . B . , datiert Ubena , Deutsch - Ostafrika , 10 . März 1917 , gibt eine kurze U ebersicht über die Operationen der Nyassa - Rhodesia - Kräfte und . ist im . Anhang der „ London Gazette " veröffentlicht . Die Depesche ' ist gerichtet an den Gouverneur von „ Afriean

Pyafsäland , und General Northey gibt darin eine Liste von Osfizreren , N . C . Osts ( Unteroffiziere ) und 'Mannschaften, die er besonderer Erwähnung empfiehlt , „ für ihre großartige Arbeit während des letzten Jahres " . Der Text der Depesche über die Operationen lautet folgendermaßen : Während her Zeit von , Januar , bis 8)7011916 reorganisierte ; man die Kräfte an der Grenze , die Garnisonen am Nyassa - See • und Tangansika wurden sin mobile Kolonnen - uMgesormt . und ; zur Verstärkung und' zum ' Transport ' bereitgehalkensi " ^ 1

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Die seitdem erzielten Resultate Wersen das beste Licht auf den Verwaltungsdienst ; nur die , die es miterlebt haben , ktznnen sich die Schwierigkeiten , die zu überwinden waren , vorstellen . Es wurden Vorrichtungen getroffen , durch welche wir in ein paar Monaten in den Stand gesetzt wurden , Kolonnen , die hundert Meilen nördlich von Bismarckburg bei und öst¬ lich von Jringa und fünfzig Meilen östlich sowohl von Lupembe als auch von Songea operierten , aufzustellen und mit Munition und Nahrungsmitteln zu versorgen . Die Entfernungen von Bismarckburg bis Neu - Langenburg und von da nach Jringa und von Jringa nach Songea sind jedesmal zweihundert Meilen . Keiner der Wege ist mehr als ein verbesserter Eingeborenenpfad , und das Land ist überall hügelig oder bergig , sehr oft mit dichtem Buschwerk bewachsen , und äußerst ungesund . Man muß auch daran denken , daß bis zu unserer Grenze alle Nachschübe entweder durch Rhodesia , einige sechshundert Meilen von der nächsten Eisenbahn , von Eingeborenenträgeru oder von Chinde am Sambesi , durch Nyafsaland und hinaus an den See , eine Entfernung von siebenhundert Meilen , gebracht werden müssen , mit fortwährender Umladung von Seeschiffen auf Heckraddampfer , Eisenbahnen , Autos , Träger und See¬ dampfer . . Außer den Truppen mußten auch noch Tausende Mo n Trcl gern versorgt werden , und man muß bedenken , daß jeder Träger in drei Wochen so viel verzehrt , wie er selbst tragen kann . Diese riesige ' Ausgabe ist später durch die Ankunft von leichten Motorgüterwagen , durch die unermüdlichen An¬ strengungen der mechanischen Transporteinheiten und durch das herrliche Werk der südafrikanischen Pioniere unter Major Colin Clark , die in dem hügeligen Land unter schwersten Um¬ ständen Wege bauten und aufrecherhielten, erleichtert worden . In sechs Monaten wurden 450 Meilen Autowege hergestellt , und Zwischen Mwaya und Poroto Hills , gleich nördlich von Neu Langenburg , war die Höhe der Wege zwischen 1500 und 8000 Fuß über dem Meeresspiegel . Am 25 . Mai griffen wir den Feind an der ganzen Grenze an , und Ende Juli hatten wir ihn völlig aus den Distrikten Neu - Langenburg und Bismarckburg vertrieben ; wir hatten da¬ durch 20 000 Quadratmerlen eines sehr reichen und fruchtbaren Landes besetzt , viele Gefangene mib viel Kriegsmaterial erbeutet . Im August und September machten wir eine vollständige Schwenkung nachdem Westen und wandten uns nach dem Nord¬ ende des Nyassa - Sees und trieben den Feind , der von Norden Verstärkungen erhalten hatte , ostwärts nach den Distrikten von Jringa , Ubena und Songea ; die Einnahme von Jringa fiel zeitlich zusammen mit der Ankunft von General van Deventer in Kilossa . Von Oktober bis Februar hatten die Truppen unter meinem Befehl einige harte Kämpfe zu bestehen . Außer unseren ursprünglichen Gegnern hatten wir es noch mit Major Kraut ( unserem früheren Gegner von der zweiten Division ) zu unserer Rechten zu tun , während -die - Tabora - Kräfte ' unter General ' Wahle , die den Befehl hatten , , sich mit Kraut zu ' vereinigen , auf unseren linken Flügel und zwischen unsere Verbindungs¬ linien kamen . Bei seinem ^ Versuch , Oberst Hawthorn und Murray auszuhalten , hatte ' Kraut >^beim ■Rlchudje - Muß sehr schwere Verluste , und die Tabora - Kräfte verloren fast die Hälfte rhrer Leute beim Uebergang . Zwischen dem 30 . Oktober und dem 26 . November Fügten wir dem Feinde - Verluste in Höhe non ' 600 , von denen ' .wir es bestimmt wissen , zu , — d . h . so viele sind tatsächlich gestorben und begraben oder - gefangen genommen . . Es waren außerdem - eine beträchtliche -Za -Hl rgetökek ' und verwundet und viele Deser¬ teure , die wir nicht ausgenommen hatten . . ' i Die - uns bekannten, dem Feinde zugefügten Verluste , sind heute folgende : Europäer : ' 50 Tote , 275 . Gefangene ; , eingeborene Soldaten : 336 Tote , ' 1093 - . Gefangene . . Zu ' ihnen muß/man . noch die vielen - hundert Askaris , die - verwundet ) und desertiert sind , hinzüzählem > Unsere Verluste sind im Vergleich sehr klein gewesen . Wir haben auch zwei von den vier 10 , 5 - Zentimeter - Hau bitzen , eine 8 , 08 - Kanone , eine 6 - Zentrmeter - Kanone ) drei kleine Kanonen - neun , Maschinengewehre erbeutet , ., und Mangen Ge¬ neral Wahle , Hwei Marine - 12 - Pfünder , ' bald nachdem er sie von uns auf fernem Wege zu Kraut erbeutet hatte , uns wieder zu überlassen . Die feindlichen Kompagnien , die - kürzlich unter Kraut nach der Portugiesischen Grenze flüchteten , haben sich im Durchschnitt ' aus 10 r Europäer und -50 Askaris , ' also ' mnem ' Drittel ' ihrer Macht im September , vermindert . ' - — •

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AoloniaLz

Die Leistungen der Obersten Hawthorn und Murray können nicht hoch genug anerkannt werden . Ihre Truppen haben große Märsche und Kämpfe hinter sich , selbst in den letzten Monaten bei ständigem Regen . Beide Befehlshaber sind jung , rührig und äußerst Zuverlässig und verstehen die Taktik aller Waffengattungen ausgezeichnet . Ich schlage sie zur Beförde¬ rung vor , sobald ihre Dienste auf dem hiesigen Kriegsschau¬ platz entbehrlich sind . Mein Stab war keineswegs groß , und infolge der zurück gelegten weiten Entfernung ,en und der Zusammenstellung mei¬ ner Truppen war die ArbeiLsleistung zur Größe des Truppen¬ kontingents unverhältnismäßig groß ' Daß sich alles glatt und gut abwickelte , ist zum größten Teil dem Takt und der Fähig¬ keit meines ersten Stabsoffiziers Major William Arthur Cecil Saunders - Knox - Gore zuzuschreiben , der sich sehr wohl dazu eignet , eine höhere Charge auszufüllen . Die größte Unterstützung wurde mir während der ganzen Zeit durch die Zivilverwaltüng von Nyassa - Land und Rhodesia und von dem Kommandanten der Rhodesia - Kräste , dem Brigade General A . H . M . Edwards , zuteil . Es gelang den Sanitätsoffizieren , Pflegerinnen und Kran¬ kenwärtern der Südafrikanischen Union , Nyassa - Land und Rhodesia unter der tüchtigen Leitung des Majors Hugh Stannus . Stannus , Vertreter des Medizinalamtes , wirksam gegen die vielen Krankheiten , besonders Malaria , anzukämpfen , und die Leiden Verwundeter , die oft in großer Entfernung von Krankenhäusern sich befanden , zu lindern . Es gelang nur durch andauernde schwere Arbeit der Signaltruppen und der unermüdlichen Energie der De¬ peschenreiter , eine Verbindung der auf weite Entfernung von¬ einander operierenden Kolonnen mit der Zentraleisenbahn via Jringa , und den Basen in Nyassa - Land und Rhodesia aufrecht zuerhalten . Die Dienste des Hon . C . H . Duff , Chief Political Offieer und von Mr . I . S . K . Wells und Mr . C . P . Chesnay bei der Ver¬ waltung des eroberten Gebietes sind unschätzbar gewesen . Unser Nachschub ist vom Nyassa - See regelmäßig und zu¬ friedenstellend unter großen Schwierigkeiten vorwärts gekom¬ men ; ich bin sicher , daß Ew . Exzellenz mit mir übereinstrmmen in bezug auf die schätzenswerten Dienste , die Leutnant Com¬ mander G . H . Denniston , D . S . O . R . N . , kommandiert am Nyassa - See , und Temporary Major Charles Thorburn , Reserve offizrere , als kommandierende Offiziere der Operationsbasis und der Verbindungslinien und von allen , die unter ihnen arbeiteten , geleistet haben und deren Werk , trotzdem es weit hinter der kämpfenden Linie lag , doch nicht weniger müh¬ sam war . Zum Schluß möchte ich Ew . Exzellenz für die dauernde Unterstützung und treue Gewährung bei meiner wiederholten Bitte um Hilfe jeder Art in Nyassa - Land , ohne die unsere An¬ strengungen nicht so von Erfolg gekrönt gewesen wären , bestens danken . Sir George Smith , Gouverneur von Nyassa - Land , fügt bei der Uebermittlung der Depesche von General Northey hinzu : Es erübrigt sich irgendein Kommentar über die Leistungen des General Northeys in der Führung der ihm anvertrauten Sache , aber ich kann nicht umhin , dem Gefühl der Sicherheit Ausdruck zu verleihen , das ich und alle in Nyassa - Land empfunden haben , seitdem er seinen Vormarsch begonnen hat . Sir George lenkt die Aufmerksamkeit ebenfalls auf die Unter¬ stützung durch die Zivilverwaltung von Nyassa - Land , besonders auf die unermüdlichen Bemühungen der Distriktbewohner beim Anwerben einheimischer Arbeitskräfte zum Trägerdienst . Er erwähnt ebenfalls die wertvolle Unterstützung der einheimi¬ schen Häuptlinge und die jederzeit zur Verfügung stehenden Dienste des Generalkonsuls von Loureneo Marques , des Kon¬ suls in Chinde und Beira und die befriedigende Art und Weise , in der der Stab der Shire Highlands and Central African Railways und the African Transeontinental Telegraph Company die großen Anstrengungen des Dienstes erfüllt haben .

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„ Sto ckh okms D agblad " und dem in London erscheinenden belgischen Flüchtlingsblatt „ Metropole " entnehmen wir die folgenden Artikel , aus denen jeder Unbefangene ersehen wird , auf welcher Seite die Wahrheit zu finden ist und welche Greuel wir erfahren werden , wenn einmal mehr Zeugen der Vorgänge ; in Ostafrika werden reden können als der schwedisches Ingenieur .

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„ Stockholms Dagblad " vom 11 . Mai 1917 schreibt : Vor einiger Zeit ging durch die Presse ein Interview mit dem von Deutsch - Ostafrika eben Zurückgekommenen schwedischen Ingenieur Jvar Sahlberg aus Bänersborg . Wegen verschie¬ dener Umstände konnte Ingenieur Sahlberg , der , wie bekannt , der einzige Europäer ist , welchem es gelungen ist , aus der dor¬ tigen deutschen Kolonie zu entkommen , erst jetzt einige Sachen von dort erzählen . Als .die Belgier den deutsch - ostafrikanischen Ort Kigomach einnahmen , befand sich Ingenieur Sahlberg dort . Für alle Eventualitäten hißte er die schwedische Flagge aus seinem eigenen Hause und wartete ab , was kommen sollte . Es dauerte auch nicht lange , bis die Belgier sich über Herrn Sahlberg , den sie allgemein für einen Spion hielten , unter¬ richteten . „ Erschießt ihn , erschießt ihn , " schrien die Soldaten , „ er ist ein Spion , er ist ein Spion . " Es gelang dem Ingenieur , sein Leben zu retten . Indes wurde er unter Militäraufsicht gestellt und ihm verboten , Eß waren in der Stadt zu kaufen . Einen Monat lang machte Herr Sahlberg eine schwere Hungerkur durch , indem seine Kost nur aus Kartoffeln und kleinen Fischgerichten bestand , welche seinem schwarzen Diener zu verschaffen gelang . Der belgische Kommandant war ein sehr strenger Herr und ein fanatischer Deutschenhasser . Als Beispiel kann erwähnt werden , daß , als einige deutsche Gefangene von einem Vorpostengefecht ihm vorbeigeführt wurden , er den Soldaten zurief : . „ Warum er¬ schießt ihr nicht das Pack ? Es ist ja ein Skandal , mit solchen gesunden Kerls nach Hause zu kommen . " Uebrigens erwiesen sich die Belgier als losgelassene Bestien , als sie in Kigoma ein¬ drangen . Wenn die Schwarzen auch nur die geringsten Zeichen machten , ihr Eigentum zu verteidigen , . wurden sie wie Tiere abgeschossen . So wurden während der ersten Tage nicht weniger als 24 Schwarze , abgeschossen , aus welcher Ursache , wußte wohl nicht einmal der Eroberer selber . Es ist ja von außerordentlich großem Interesse , daß ein so glaubwürdiger Mann wie Ingenieur Sahlberg Kenntnisse bekommen hat von der Barbarei der Belgier in Afrika , da man ja weiß , daß ihr Heimatland täglich heftige Klagen über die Deutschen in Bel¬ gien zur Kenntnis bringt . Ein Beispiel erzählt Ingenieur Sahlberg : Nach Kigomas Einnahme drang der belgische Kommandant in eine von Deutschen aufgegebene Wohnung ein , wo es ihm gelang , ein Bild von Kaiser Wilhelm zu er¬ wischen . Dies zeigte er den aufgestellten Truppen , warf es auf den Boden und zertrat es . Als ein Beispiel deutscher Tatkraft erzählte Ingenieur Sahlberg , daß man während des Krieges ein bei Dares¬ salam von den Engländern versenktes Schiff hob , auseinander¬ nahm , per Eisenbahn 125 schwedische Meilen nach Kigoma transportierte , wo es auf einer dortigen Werft aufs neue zu¬ sammengesetzt wurde , um dem Feind zu begegnen . Dazu kam es aber leider nicht . Ehe das Schiff aufs Wasser kam , war der Feind in die Stadt gezogen . Vor der erwähnten Einnahme von Kigoma wurde die Stadt durch vier Flieger aufgestört , welche unaufhörlich Bomben warfen . Als der erste Aeroplan über des Tanganjika azurblauem Spiegel sichtbar/wurde , meinten die Eingeborenen , daß es Gott wäre , der kam , um sie nach dem Jenseits zu holen , - und als die erste Bombe fiel , warfen sie sich zu Boden und stimmten Klagelieder an . Die Weißen versuchten aber die Drachen mit den Waffen , die sie zur Verfügung hatten , zu erreichen , und später wurde erzählt , der Flieger wäre entkommen mit 17 Löchern durch die Flügel . Zeigten sich die Engländer ebenso barbarisch wie die Belgier , fragten wir ? Viel besser waren sie nicht , antwortete Ingenieur Sahlberg . Ein Beispiel , welches sehr bezeichnend ist für die Engländer und das lange durch die englischen Zeitungen ging , als ob es von Deutschen geschehen wäre/ geschah , als die Engländer die Stadt Bukoba einnahmen . Während des Kampfes , der sich entspann , wurden dem Gouvernementssekretär W . die Arme . abgeschossen . Als die Schwarzen vorwärts tobten und ihn aufforderten , sich zu ergeben , war er wahnsinnig geworden , weshalb er ohne weiteres abgeschossen wurde . Um den Schwarzen zu imponieren , ließen die Engländer ihn bis zürn Halse in die Erde eingraben , worauf sie ihm einen Helm auf den Kopf setzten . Als die Deutschen einige Tage später die Städt eroberten , fanden sie den in offenem Kampfe Gefallenen in dieser Weise , zugerichtet . Im übrigen kann es von Interesse sein mitzuteilen , daß die Engländer alle deutschen Mauen an Ostafrika nach Indien schickten , wo sie wahrscheinlich bis Kriegsschluß bleiben müssen . Die männlichen Gefangenen

ch Endpunkt

der Zentmlbahn am Tanganjikä .

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wurden im Gefangenenlager Daressalam gehalten . Inge¬ nieur Sahlbergs abenteuerliche Heimreise bildet einen ganzen Roman . Die Fahrt bis Kap war so gut wie eine Flucht , wo¬ bei Herr Sahlberg in Katanga krank wurde und bis 40 Grad fieberte . Sein eingeborener Diener Ramazan bin Simba be¬ gleitete ihn treu über 200 schwedische Meilen durch Urwald und Oedland , und es gelang ihm auch , sein Leben trotz Schlaf¬ krankheit und Typhus zu retten . In der nächsten Zeit wird Ingenieur Sahlberg seine sagenhaften Erlebnisse in Buchform herausgeben . Und das Buch wird gelesen werden ! Das belgische FlüchtlingsblaLt „ La Metropole " ( London ) vom 28 . September 1917 schreibt dazu : Das „ Stockholm Dagblad " vom 11 . Mai 1917 veröffentlicht eine Unterredung mit dem schwedischen Ingenieur Sahlberg , der sich in Kigoma befand , als die belgischen Kolonialtruppen Ende Juli 1916 in den Ort eindrangen . Er behauptet , daß in Kigoma Eingeborene nieder¬ gemetzelt worden wären , daß er selbst von der Mili¬ Zurückgehalten worden sei , ohne Nahrungs¬ tärbehörde mittel bekommen zu können und daß er endlich unter vielen Gefahren aus Ostafrika hätte entweichen können . Die deutsche Regierung benutzt diese Behauptungen , die einem Redakteur des „ Astonbladet " gegenüber ausgesprochen wurden , um wegen der angeblich von den Belgiern in Afrika begangenen Grausamkeiten zu protestieren . Sie versucht , aus diese Weise die nur allzusehr begründeten Anklagen abzu¬ lenken , die man wegen der fortgesetzten Verletzung der Gesetze der Menschlichkeit gegen sie erheben kann . Herr Sahlberg war Ingenieur bei der deutschen Firma Holzmann & Co °, welche den Bau der Eisenbahn vom Indischen Ozean bis Kigoma am Tanganjikasee übernommen hatte . Es ist dieselbe Frankfurter Firma , die den Bau der Bagdad¬ bahn ausgesührt hat . Sie war ein im Solde der deutschen Regierung stehender Organismus für die Verwirklichung ihres alldeutschen Programms und aus diesem Grunde müssen die im Dienst dieses Organismus stehenden Beamten als mehr oder weniger verkappte Agenten der deutschen Regierung angesehen werden . ( Vornehme Logik ! Z . ) Herr Sahlberg hat seine Tätigkeit übrigens nicht aus den Vau der Eisenbahn beschränkt . Wäbrend des Krieges hat er sich eifrig an der Errichtung der Befestigungswerke für die Verteidigung von Kigoma beteiligt . Er konnte also von Rechts wegen nicht mehr als Untertan eines neutralen Landes an¬ gesehen werden . ( Beweis ? Z . ) Wenn Herr Sahlberg sich augenblicklich in Schweden aus¬ hält und einen Verleumdungsfewzug gegen Belgien führen kann , so verdankt er dieses einzig und allein dem Wohlwollen der belgischen Behörden , die ihn als Angehörigen einer be¬ freundeten Nation behandelt haben . ( Beweist nichts gegen seine Glaubwürdigkeit . Z . ) Hätte die belgische Militärbehörde Grund dazu gehabt , die Enthüllungen Herrn Sahlbergs zu fürchten , so hätte sie sicher mit seinen Umtrieben gerechnet und ihn als Kriegsgefangenen behalten , anstatt ihm für die Rückkehr nach Europa alle wünschenswerten Erleichterungen zu gewähren . ( Das glauben wir . Die verspätete Absicht , ihn unschädlich zu machen , spricht seine Glaubwürdigkeit . Z . ) 's ür Oberstleutnant Ohlsen , ein Däne von Geburt , der die bel¬ gischen Kolonialtruppen , welche Kigoma am 29 . Juli 1916 einnahmen , befehligte , hat am 21 . August 1917 Herrn Sahl¬ bergs Erklärungen gelesen . Er bewertet sie wie folgt : Ich bin zwei Tage nach den ersten Truppen in Kigoma an¬ gekommen und habe sofort die Einwohner zusammengerufen , um mit ihnen Fühlung zu nehmen . Ich habe angeordnet , daß etwaige Klagen oder Reklamationen gemeldet werden sollten . An demselben Tage habe ich in Kigoma und in Udjidji Proklamationen in der Sprache der Eingeborenen er¬ lassen , die dasselbe besagten . Keine Klage ist mir zu Ohren gekommen , alles ist normal verlaufen , niemals hat ein Gemetzel unter den Eingeborenen von . Kigoma stattgesunden , weder vor noch nach meiner Ankunft . Ich stelle also Herrn Sahlbergs Behauptungen ein förm¬ liches Dementi gegenüber und ich fordere ihn hiermit auf , be¬ stimmte Tatsachen vorzubringen , irgendeinen Namen zu nen¬ nen , sich auf einen Zeugen zu berufen , wenn es auch ein Einge¬ borener ist . Herr Sahlberg ist auch gar nicht aus Ost - Afrika entflohen ; er hat das Land mit Zustimmung und Hilfe der belgischen Be¬ hörden verlassen und wenn er während der Reise unter Fieber

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und andern Krankheiten gelitten hat , so war dieses nur die Folge seines Aufenthalts in Afrika . Herr Sahlberg hat bei seiner Rückkehr nach Europa 200 schwedische Meilen durch Wälder und Wüsten t zurücklegen müssen , hat aber zu erwähnen vergessen , daß er sie mit Aus¬ nahme von 4 oder 5 Tagesmärschen mit der Eisenbahn zurück¬ gelegt hat . In Kigoma konnte sich Herr Sahlberg wie alle Europäer mit Lebensmitteln versorgen . Ich behaupte , daß ihm keiner¬ lei Hindernisse dabei in den Weg gelegt wurden . Infolge des Zusammenströmens der weißen Bevölkerung waren allerdings Ende Juli 1916 frische Lebensmittel in Kigoma seltener als zu normalen Zeiten , aber man kann nicht behaupten , daß Mangel am Notwendigen geherrscht hätte . Herr Sahlberg spricht die Unwahrheit , wenn er sagt , er habe Hunger gelitten . ^ Daß dieser schwedische Ingenieur unter die Aussicht der Militär¬ behörde gestellt wurde , war eine notwendige Sicherheits¬ maßregel , da er in Anbetracht seiner Sympathien der Ver¬ suchung erliegen konnte , mit dem Feinde zu verkehren . Wir sehen heute , wie vernünftig diese Maßnahme war . Wir können nichts zu Herrn Sahlbergs tragischem phan tasievollen Bericht über den Einzug der belgischen Truppen in Kigoma sagen . Die einzig ' mögliche Antwort daraus ist die , daß es wünschenswert wäre , die deutschen , in Belgien operie¬ renden Truppen betrügen sich der Bevölkerung gegenüber ebenso anständig wie die eingeborenen Kongotruppen wäh¬ rend des ganzen Feldzuges in Deutsch - Ostasrika . Daß kein Eingeborener Beschwerde vorbringt auf Ausfor¬ dern eines Eroberers , von dessen Gesinnung man noch keine Proben hat , wird niemand , der die Eingeborenen kennt , in Erstaunen setzen . Damit ist keineswegs gesagt , daß die von Sahlberg behaupteten Scheußlichkeiten nicht vorgekommen gewesen ist , mehr find . Jedenfalls verdient er , der dabei Glauben als Herr Ohlsen , der zw ei Tage n achh er in Kigoma einzog . Nebenbei bemerkt kann die Tatsache , daß dieser Offizier geborener Däne ist , seine Objektivität möglicher¬ weise erst recht in Frage stellen . Daß Herr Sahlberg eingeborene Zeugen benennen soll , ist eine allerliebste Falle ! Jeder schwarze Unteroffizier des Herrn Oberst Ohlsen kann solch einen nam¬ haft gemachten Schwarzen natürlich in drei Minuten zu einem Widerruf „ veranlassen " , ganz abgesehen davon , daß an Stelle des richtigen „ Uledi " oder „ Maganga " den Herren Kongolesen Hunderte zur Auswahl stehen , die bezeugen werden , daß sie „ von nichts wissen " . Herr Ohlsen hat sich sein „ formelles Dementi " leicht gemacht ! Der Zufall will aber , daß wir gerade jetzt den Brief eines deutschen Pflanzers erhalten , der aus eigener Anschauung und unter Berufung aus europäische Augenzeugen bestätigt , daß ge¬ die ko n g o lesi s ch e S o l d a t e s k a wie Bestien und g er aub t hat . Aller¬ , genotzüchtigt mordet dings in Tabora . Aber werden sie 300 Kilometer weiter west¬ lich von sanfteren Sitten gewesen sein ? Unser Gewährsmann schreibt : „ Als die belgischen Truppen am 19 . September 1916 die nicht verteidigte und vom Militär freie Niederlassung Tabora besetzten , sielen ihnen dort neben den krankheitshalber zu¬ rückgelassenenAngehörigen der Schutztruppe sowie einer An¬ zahl Zivilisten , die nicht mit der Truppe abziehen wollten , auch die aus höheren Befehl dort zurückgelassenen deutschen Frauen und Kinder in die Hände . Der Einzug selbst voll¬ zog sich ruhig , doch schon am Abend zerstreuten sich die bel¬ gischen Truppen im Ort , und in Horden drangen sie in die Hütten der Neger , dis Häuser der Weißen ein . Viele , eine da¬ vergewaltigt wurden N ege r w e i ber von starb sogar an den Folgen davon , mehrere Neger¬ , ausgefressen und getötet wurden kinder eine Anzahl Hütten gingen in Flammen auf , und wo etwas zu rauben und zu plündern war , blieb auch nichts übrig . b e l g i s ch e A s k a r i s , die man des Menschen¬ Drei auch auf dann fressens überführen konnte , wurden . Auch in Europäep hingerichtet d e m M a r ktplatz häuser Wurde verschiedentlich eingebrochen und viel geraubt und zerstört . Als ich später von Sikonge nach Tabora trans¬ portiert wurde , begegnete uns unterwegs belgisches Militär schlepp¬ wie Träger mit riesigem Trost Askaris von Tab o r a - Weibern ten n e b e n Hunderten euro¬ , Geflügels Hunde , Schweine viele , Steh¬ , Spiegel Möbel , Korbsessel päische , Koffer lampen , G es ch ir r e , Kleidungsstücke nu r a us m i t , das a n d eres u n d vielerlei

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den Häusern der Europäer Taboras stam¬ men konnte . Erst nach Tagen gelang es den Belgiern , wieder etwas Ordnung herzustellen ; die belgischen Ossiziere hatten ihre Leute niemals fest in der Hand , was sie selbst immer zugegeben haben . " Was sagt Herr Oberst Ohlsen dazu ? H . Zache ( Hamburg ) .

Der belgische Kongo im Krieg . Einem Mitarbeiter der in Dolomont ( Westschweiz ) er¬ scheinenden Zeitung „ Le Democrate " hat der belgische Kolonial¬ minister Renkin am 14 . Oktober d . I . einige interessante Mit¬ teilungen gemacht , denen wir nach der genannten Zeitung ( Ausgabe vom 17 . Oktober ) folgendes entnehmen : Die mili¬ tärischen Leistungen des Kongo sind immer Hand in Hand mit den wirtschaftlichen gegangen . Vom Augenblick des Kriegs¬ ausbruchs an hat die Verwaltung alle Mittel in den Dienst seiner siegreichen Beendigung gestellt . Entsprechend den Be¬ stimmungen der Berliner Kongoakte war die militärische Macht , die wir im Kongo unterhielten , kein Instrument zur Verwen¬ dung in einem Krieg , sondern sie hatte nur polizeiliche Auf¬ gaben . Der Krieg legte uns die Notwendigkeit ^ aus , sie völlig umzuorgänisieren . Die Einheiten mußten zusammengelegt und im Hinblick aus die Kriegsanforderungen Zusammengestellt werden ; es galt , die Reserven einzuberufen ( ? ) , beträchtliche Europäerformationen zu bilden , diese mit modernem Kriegs¬ material auszustatten , sie von Grund auf auszurüsten , den ' Transportdienst auf eine lange Dauer des Krieges auszugestal ten , an die Verteidigung der Seen zu denken , auf ihnen eine Schar Hydroplane einzufahren , Häfen zu bauen , Artillerie hin¬ zuschaffen , Dampfer hinzubringen und Kanonen - und Motor¬ boote auf den Kivusee zu bringen , wo wir den Deutschen die von ihnen durch Ueberrumpelung genommene Insel Kwijivi wieder entreißen mußten usw . Endlich mußten wir Tele¬ graphenlinien über Tausende von Kilometern legen , die Ver¬ sorgung des afrikanischen Heeres mit Munition und Lebens¬ mitteln stcherstellen , alte Straßen verbessern und neue Herstellen . Von Anbeginn der Feindseligkeiten an blieben unsere Trup¬ pen nicht müßig . Hartnäckig verteidigten sie bis zum April 1916 die Grenzen , während eine unserer Abteilungen an der Er¬ oberung Kameruns teilnahm und andere die englischen Truppen in Rhodesien und Uganda in der Verteidigung unterstützten ( edles England !) . Nachdem dann die Offensive gegen Ostafrika beschlossen war , besetzten die Belgier den Nordwesten dieser Kolonie bis Tabora , insgesamt 200 000 Quadratkilometer . Im gegenwärtigen Augenblick kämpfen unsere und die englischen Streitkräfte gemeinsam gegen die letzten deutschen Truppen am Nasigi . ( ? ) Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus hat der Krieg für den Kongo nur sehr kurz gedauert . Die Ausfuhren stoppten zwar im Anfang , aber dank der von der belgischen Regierung er¬ griffenen Maßnahmen dauerte die Krisis nicht lange , nachdem wir die seinerzeit aufgenommene Reorganisation der Kongo¬ verwaltung mit aller Energie durchgeführt hatten . Ueberall ' haben wir die Verwaltungsposten vermehrt und den Kampf ■ gegen die Volksseuchen aufgenommen . Mit größtem Eifer ist der Eisenbahnbau fortgesetzt worden So hat die Compagnie . tzes Grands Lacs 1915 eine Linie von 270 Kilometern fertig - ; gestellt , die von Kabalo am oberen Kongo nach Albertville am • Tanganjika .geht , ' eine Linie , Diesins während des Krieges die größten Dienste geleistet hat ; ' daneben steht die Linie , die Bukama mit Elisabethville in Katanga verbindet , kurz vor ihrer Mollendung ( ist inzwischen geschehen . Die Schriftl .) . Zusammen haben wir in kurzer Zeit ein Eisenbahnnetz von 2130 Kilometern : in Aequatorialafrika geschaffen . Um die Entwicklung der Flu߬ schisfahrt zu fördern , haben wir in Havre eine Schiffswerft er¬ richtet , die Schiffe von ansehnlicher Größe bereits in den afri¬ kanischen Dienst gestellt hat . ^ Dieser Ausbau des Verkehrs hat uns die Möglichkeit ge - ; geben , die Katangaminen während des Krieges stark auszu nutzen und zu entwickeln . 1916 haben sie 22 000 Tonnen : Kupfer gegenüber 10 720 inr Jahre 1914 geliefert . Für 1917 erwarten wir ein Ergebnis Won 30 000 Tonnen . ' Die Gold¬ minen in den östlichen Bezirken haben gleichfalls einen kräftigen Aufschwung genommen . 1914 lieferten sie 1800 Kilogramm , 1916 dagegen 3200 Kilogramm Gold . Im Kassaibezirk ist die 1 Diamantenförderung sehr beträchtlich . 1915 lieferte sie 15 000 ' Karat , 1916 54 000 , , und für 1917 erwarten wir 85 000 Karat . ' Es ist klar , daß die wirtschaftliche Entwicklung große Schwie¬ rigkeiten zu füberwinden . ’ hätte . ' Dafür haben sich die Aus¬ fuhren auch stärk vergrößert . Von 53 Millionen Franken im 4

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Jahre 1914 sind sie auf 72 im Jahre 1915 und 129 Millionen im Jahre 1916 gestiegen . Unter anderem haben wir 1916 22 380 Tonnen Palmkerne , 3850 Tonnen Palmöl und 3017 Tonnen Gummi geliefert . ( Deutschlands Einfuhr an Palm¬ kernen betrug 1913 insgesamt 236 000 Tonnen im Wert von 104 Millionen Mark . Davon kamen 206 000 Tonnen aus Bri tisch - Westafrika . 1912 führte der belgische Kongo nur 6000 Tonnen Palmkerne aus . Die Schriftl .) . Zum Schluß sei erwähnt , daß die Kopfsteuer , die 1914 rund 5 Millionen Franken erbrachte , in diesem Jahr 12 Millionen bringen wird , trotzdem der Steuersatz ( 12 Centimes bis 3 Fran¬ ken für das Jahr und den erwachsenen Mann ) äußerst niedrig ist . Die vorstehend wiedergegebenen Ausführungen des Mi¬ nisters Renkin , des Reorganisators des Kongo , verdienen eine um so größere Beachtung , als die Anschauungen über den Wert des Kongo bei uns bekanntlich sehr geteilt sind . Aller¬ dings ist zu berücksichtigen , daß die Angaben über die Steigerung der Ausfuhr nur den Geldwert der ausgeführten Waren um¬ fassen , nicht aber ihre Mengen . Da gerade Kolonialprodukte infolge des Krieges stark im Werte gestiegen sind , haben die diesbezüglichen Angaben Renkins nur bedingten Wert . Was die militärischen Leistungen des Kongo betrifft , so ist zu berücksichtigen , daß er nach dem 1911 erschienenen Orientre rungsheft für Deutsch - Ostafrika über 16 333 Mann farbige Truppen mit 450 Weißen sowie einem Polizeikorps von 1900 Mann in Katanga verfügte . Die Schriftleitung .

Eine jNkueuitetlung der Melt . In diesen Tagen ist im Buchhandel in deutscher Uebersetzung das Buch eines Engländers ^ erschienen , das sich mit weltpoli¬ tischen Problemen befaßt und im gegenwärtigen Augenblick interessante Anhaltspunkte für die Erörterung der Friedens¬ ziele gibt , sowohl was das europäische Kartenbild betrifft wie auch in bezug auf koloniale Fragen . Im Jahre 1913 geschrieben , das heißt zu einer Zeit , als die Kriegshhpnose die Völker noch nicht erfaßt hatte , gibt dieses Werk wichtige Aufschlüsse über die Anschauungen , die bei unseren Gegnern darüber herrschen , wie eine neue , die Lebens¬ bedingungen aller Völker befriedigende Welteinteilung geschaffen werden könnte . Es war gedacht als ein Handbuch „ der Pro¬ bleme , die uns ( Briten ) bei der Gestaltung der auswärtigen Politik des britischen Reiches entgegentreten und gelöst werden müssen " ; es ' sollte „ dem Frieden und gegenseitigen Wohlwollen zwischen den weißen Rassen das Wort reden , und nachdem die Ansprüche und Machtsphären unter den kaukasischen Völkern gegeneinander abgewogen worden sind , darauf hinwirken , daß die erzieherischen Aufgaben des Kaukasiers an den übrigen Rassen und Untergattungen des Menschengeschlechts in richtiger/christ¬ licher , praktischer und verständnisvoller Weise erfüllt werden " . Um diesen Zweck zu erreichen , entwirft Johnston ein Bild da¬ von , wie er sich die Entwicklung der zukünftigen Machtverhält¬ nisse denkt , und bezeichnet die Richtlinien , in denen nach seiner Ansicht Englands wahre Interessen liegen . Wir haben also hier ernsthaft gemeinte Grundlagen zu einer Verständigung mit England , und in diesem Sinne ist das Buch -eines ausmerksamen Studiums wert . Johnston erwartet , daß im Verlaus des zwanzigsten Jahrhunderts ein mitteleuropäischer Staatenbund von der Nordsee bis zum Persischen Golf entstehen werde , dem er . einen lateinischen Staatenbund , - bestehend aus Frankreich , Italien , Spanien , Großbritannien , Portugal und Griechenland gegenüberstellt ; ein drittes Bündnis soll hervorgehen aus dem Zusammenschluß der skandinavischenStaaten einschließlich eines von Rußland losgelösten selbständigen Finnlands . So weit haben die Ereignrsse Johnston recht gegeben . Merkwürdig ist aber , daß erwiese Entwicklung , falls sie zustande komme , be¬ zeichnet als „ rin mächtiges Schutzmittel gegen künftige Kriege " , mithin als „die größte politische Errungenschaft des 20 . Jahr¬ hunderts " , denn das höchste Interesse Groß - Britanniens sei der Friede , und das Hauptziel der britischen auswärtigen Politik müsse darin bestehen , die Entwicklung des britischen Reiches zu fördern , ohne Krieg zu führen . Es ist dies um so überraschen¬ der , als bekanntlich gerade das , was Johnston zur Aufrecht 9

Europa e t n b r t ti s ch e s Fr i ebe n s ziel . Johnston : „ Gesunder Menschenverstand i w artig e n P o l i t ick. " Ins Deutsche übertragen von Hstelle !. tzuMM - Reymond , . Mit einem Vorwort von Ernst Py.hsen . Mit sieben farbigen ' Karlen . " Verlag von Dietrich Reimer s ( Ernst Vvhse 'n ) , Berlin ' 8 . VIII ., 132 Seiten . Preis 5 M . ' ' Vv - v ' Sir

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Nr D e ii Ls ch e A o l o n i a l z s l L it n 'g .

erhaltung des europäischen Gleichgewichts für notwendig . er¬ achtet , von der Pariser Konferenz als Grundursache für den gegen Deutschland geführten Wirtschaftskrieg angegeben worden ist . Aber der Widerspruch geht noch weiter . Johnston erklärt ausdrücklich : „ Das Schicksal von Elsaß und Deutsch - Lothringen geht uns ( England ) nichts an , wir können es Frankreich gar nicht klar genug machen, daß wir uns niemals darauf einlassen werden , einen Krieg mit Deutschland zu unterstützen , der die Wiedereroberung dieser Provinzen bezweckt . " Auch für die Ver¬ einigten Staaten hegt er nur wenig Sympathie . . Er fürchtet ihren Einfluß in Südamerika , mißbilligt ihre ^ Schutzzollpolitik und mißtraut ihrem guten Willen . „ Verträge binden die amerikanische Regierung nur , solange sie ihr bequem sind . Sie sind eigentlich weder die Arbeit wert , die sie machen , noch das Papier , auf dem sie geschrieben sind . " Und mit Gleichmut sieht er - es kommen , daß die Japaner sich der Philippinen bemächtigen werden . Aber was uns an dieser Stelle am meisten interessiert , sind Johnstons Ausführungen über die mutmaßliche koloniale Zukunft Deutschlands in Afrika . Sir H . Johnfton ist bekanntlich ein in England sehr angesehener Kolonialpolitiker und Afrika¬ kenner , der nacheinander die Aemter als britischer Konsul m - Westafrika , Commisstoner in Uganda und Gouverneur in Britisch - Zentralasrika bekleidete , ein grundlegendes Werk über Uganda geschrieben und sich wiederholt zu der Aufteilung Afrikas geäußert hat . Im Vordergrund feiner Erörterungen steht natürlich das große Kap - Kairo - Projekt Englands . Britifch Südafrika soll dereinst ein ebenso wichtiger Faktor in der Politik Afrikas werden wie die Vereinigten Staaten in der Politik Amerikas . Das erste Erfordernis hierzu ist die Eisenbahn¬ verbindung nach dem Norden , und zwar denkt sich Johnfton drei große Zweigbahnen , die von einem Punkt wie etwa Zemio am Mbomestuß ausgehen , sollen . Die eine soll südlich durch das östliche Kongoland nach Rhodesien und dem Kap führen , die andere nordöstlich über das Bahr - el - Gasal nach Kordofan , das bereits Anschluß nach Kairo hat , die dritte wird den Zentral Sudan und die Sahara durchqueren und Tanger erreichen . Hier nun darf Deutschland nicht störend eingreifen . Daß für Deutschland die Notwendigkeit besteht , sich kolonial aus¬ zudehnen , um sich Rohstoffe und Absatzgebiete für seine In¬ dustrie zu verschaffen , erkennt Johnfton freimütig an und er¬ wägt nun , in welcher Richtung dies geschehen , könnte , ohne Großbritannien „ ungebührlich zu schädigen " . Vor allen Dingen muß ein Zusammenschluß seiner westlichen und östlichen Be¬ sitzungen verhindert werden . Aus diesem Grunde muß Deutsch Südwestafrika von dem oberen Sambesi abgeschnitten werden , wo es sich trennend Zwischen Brikisch - Südafrika und Portu giesisch - Südangola schiebt , das schon jetzt durch britisches Kapi • lat ftarf erschlossen ! wird und Wohl als künftiger englischer Be¬ sitz ins Auge gefaßt ist . Er ist bereit , für die Abtretung dieses fatalen Zipfels Walfischbai herzugeben , und erörtert sogar die Möglichkeit einer Abtretung Sansibars . Im übrigen empfiehlt er Deutschland zur Erweiterung seiner Grenzen charak¬ teristischerweise kein englisches Gebiet , sondern den französischen Kongo , das spanische Guinea , zwei Punkte im portugiesischen Afrika und den belgischen Kongo . Den französischen Kongo be ,, Zeichnet er als ein Gebiet , das „ bestimmt sei , dem Deutschen Reich anzugehören " . Als Preis dafür setzt er die Rückgabe Elsaß Lothringens , worüber Deutschland und Frankreich sich friedlich ^ einigen könnten , ohne daß England daran Interesse habe . Was wie portugiesischen Kolonien betrifft , so gedenkt Johnfton des bekannten Abkommens von 1898 Zwischen Großbritannien und Deutschland über deren eventuelle Aufteilung . Für den Fall , daß Portugal sich tatsächlich seiner Besitzungen entäußerte , reflektiert er für Großbritannien auf Portugiestsch - Dambesien , die Gegend zwischen wem Sambesi und Delagoabai und einem Teil von Süd - Angola , was zur Herstellung eines zusammen¬ hängenden Kap - Kairo - Gebietes allerdings unentbehrlich wäre , und . überläßt Deutschland den Rest , speziell die Gegend um Mozambique zwischen dem Sambesi und Rowuma , das nörd¬ liche oder Njassagebiet von PorLugiesisch - Ostasrika und eventuell auch das kleine Gebiet Kabinda im portugiesischen Kongo . An anderer Stelle , bei der Erörterung der britischen Beziehungen - zu Portugal , erhebt er freilich selbst Bedenken gegen diese - Lösung und stellt fest , daß Portugal als kolonisierende Macht - wieder aufzuleben scheine und ansange , in der Verwaltung - .seiner Kolonien , seinem Beamten - , und Handelswesen größere Tatkraft und neuzeitlichere Methoden zu zeigen . Daß Teile des belgischen Kongo künftig einmal an Deutschland fallen , hält Johnston nicht für unvereinbar mit den Antwerpener Handels -interessen . S elbst w enn > es den g anz en Ko n go a n sich b r ä ch t e , s o h ä t t e die s er .. S äfxi t L nicht -entfernt die . Bedeutung ., die ern wireckter An¬

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!

1

griff auf B e l g i e n habe n w ü r d e . Bei einer eventuellen Teilung zwischen Großbritannien , Frankreich und Deutschland zieht Johnfton die deutsche Grenze im Hauptbett des Lualaba Kongo bis zu feinem Zusammenfluß mit dem Ubangi , während er das nördliche Kongoland Frankreich und ' das nordöstliche und östliche Großbritannien zuteilt . Im übrigen könne Deutsch¬ land wahrscheinlich vor der Hand noch von der Erweiterung seines afrikanischen Gebiets zurückgehalten oder abgelenkt wer¬ den , wenn Belgien und Portugal sich entschlössen , in Ihren Kolonien absolute Handelsfreiheit einzuführen und sie unein¬ geschränkt allen Nationen zu öffnen . Hätte der deutsche Handel in dieser Beziehung freie Bahn , so würde das Deutsche Reich vermutlich zögern , sich -die Kosten und diplomatischen Schwierig¬ keiten auszuladen , die erforderlich sein würden , um weiteres Gebiet in Afrika an sich zu bringen . Ueberhaupt habe es vor¬ läufig noch genug mit der Erschließung seines vorhandenen überseeischen Reiches zu tun , das es bis jetzt gar nicht gehörig auszubeuten vermocht habe . Deutschlands Augen seien größer als sein Magen . Viele Gegenden in Deutsch - Ostafrika feien noch nie auch nur oberflächlich ans ihre Erzeugnisse untersucht wor¬ den . Die ungeheueren Gebiete Deutsch - Südwestafrikas feien nur sehr wenig bekannt , und was in dem reichen Kamerun geleistet worden sei , ' lasse sich nicht vergleichen mit dem , was Frankreich während des achtzehnten Jahrhunderts aus Haiti gemacht habe . Kamerun enthalte genug Naturschätze , um eine große kolonisierende Macht während mindestens fünfzig Jahren zu beschäftigen , Deutschland brauche nur das , was es schon besitze , mit der Gründlichkeit zu entwickeln , „ die für sein Volk so charakteristisch sei " , um eine sehr reiche Kolonialmacht zu werden . Den Pangermanisten aber empfiehlt Johnston als Ersatz für die Gebietserweiterungen ,, die er Deutschland in Afrika versagt , die Ausdehnung in Europa in der Richtung nach Südosten und kommt nun auf den erwähnten mitteleuropäischen Staatenbund , die Wiederaufrichtung Polens , eine Neueinteilung der Balkanstaaten usw . zu sprechen . Auf seine weiteren Er¬ örterungen über die Beziehungen Großbritanniens zu Rußland , Portugal , Ostasien und den Orient ( Persien und Syrien ) näher - einzugehen , verbietet der Raum . Sieben farbige Kärtchen ver¬ anschaulichen in außerordentlich klarer Weise die Umgrup¬ pierung ^ der Mächte , wie er sie sich denkt . Das letzte Kapitel behandelt eine Frage , die im Hinblick auf die Resormbedürstigkeit unserer eigenen diplomatischen Vertretung auch für uns Interesse hat , nämlich die Art , wie tu . England das Personal der Gesandtschaften und Konsulate ausgewahlt und ausgebildet wird . Wir ersehen daraus , daß man . auch in England , trotz seiner Meisterschaft in der Diplomatie , mit den bestehenden Ein¬ richtungen unzufrieden ist und bei der Anstellung der betref¬ fenden Beamten unter akademischem Zopf und aristokratischen Vorurteilen leidet . Praktische Kenntnisse , körperliche Leistungs¬ fähigkeit , ein ansprechendes Aeußere und Fertigkeit in sport¬ lichen Uebungen werden als ein dringendes Erfordernis be¬ zeichnet . „ Das Ausland muß einen vorteilhaften Eindruck von der körperlichen Tüchtigkeit des britischen Volkes erhalten . " Und als beste Vorbereitung wird der Dienst bei der regulären Armee , der Miliz oder der Territorialarmee oder „ wenigstens bei den Pfadpfindern oder der Jargendwehr " empfohlen . Blickt da nicht etwas Aehnliches durch wie der verwünschte Mili¬ tarismus ?

JWarokko als ' deutfdbcd Knegsztd ? Von

Dr . B . Stichel

(Hamburg

).

In Nr . 8 der „ D e u t s ch e n K o l o n i a l z e i t u n g " tritt Kuno Waltemath in seinem Artikel „ Unser Krieg mit Amerika Eine Mahnung an unser Volk " warm für ein deu-tsches Marokko ern - und schneidet damit ein koloniales Problem an , das wie kein anderes die europäische Politik jahrzehntelang in Atem ge¬ halten hat . Das ungeheure Erlebnis des Krieges hat , wie viele andere Fragen , die zum Gegenstand innerpolitischer Fehden ge¬ macht wurden , auch diese überschattet . Und wenn auch chas Wort „ Marokko " in aller Munde war , als der Notschrei der dort ansässigen wehrlosen Deutschen zu uns herüberklang , und wenn auch ein Entrüstungssturm durch das ganze deutsche Volk ging , als es bekannt wurde , mit welcher Grausamkeit die französische Protektoratsregierung gegen die Marokko - Deutschen vorging , die Aehnliches zu leiden hatten wie unsere unglücklichen Landsleute in Dahomeh und Französisch - Westafrika , so ist doch ., besonders in der politischen Publizistik , jener nordwestlichen Ecke des schwarzen Erdteils mur geringe Aufmerksamkeit gewidmet . wmdeu . Wenn man bedenkt , , daß es sich um eine Frage handelt . -

1917

De nt sche R ol Ei

, wie ein Disraeli , ein Salisbury und nicht zuletzt ein Bis¬ marck sich geäußert haben , als eine der schwierigsten der inter¬ nationalen Politik gewertet werden muß , ist diese Zurückhaltung verständlich . Letzten Endes ist ihre Beantwortung wie die jeder anderen , die der Krieg gestellt hat , von Machtfaktoren abhängig . die

Wenn nun die Losung „ Marokko deutsch ! " in das Pro¬ gramm unserer Kriegsziele ausgenommen wird , bedarf es wenigstens des Versuches einer genauen Analyse der Faktoren , die dafür und dagegen sprechen . Das marokkanische Problem hat — wie man sich erinnern wird — die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ge¬ zeitigt . Durch Jahrhunderte hindurch hat das Scherifenreich es verstanden , sich erfolgreich gegen die Kulturwelt abzuschließen und in eine neue Zeit , die auch den übrigen Orient nicht un¬ berührt ließ , sein mittelalterliches Dasein hinüberzuretten , bis es den Handelspionieren Englands , Deutschlands , Frankreichs und Spaniens gelang , allmählich der christenseindlichen Ge¬ sinnung der mohammedanischen Landesbewohner : Berbern , Mauren , Juden , Arabern und Negern , die heute 7 Millionen zählen mögen , zum Trotz allmählich an der Peripherie festen Fuß zu fassen . Verträge wurden mit den autokratischen Sul¬ tanen — Nachkommen des Propheten — zum Schutze der Europäer von den einzelnen Staaten abgeschlossen , die besonders in den Kapitulationen ihren Angehörigen eine an Exterritoria lität grenzende Stellung sicherten und ihnen , wie der von 1856 , der im Kriegsfall eine Frist von sechs Monaten zur Liquidation ihrer Geschäfte sowie völlige Freiheit und Sicherheit für ihre Person , freie Abreise für sich , ihre Angehörigen , ihre Waren und ihr Eigentum versprach , Schutz vor allen Eventualitäten zusagten . Bis zum Ende der Wer Jahre des vergangenen Jahr¬ hunderts interessierten sich die Großmächte , von dem Wunsche , an der wirtschaftlichen Erschließung des mit produktiven Kräften so reich gesegneten Gebietes teilzuhaben , beseelt , auf der Grundlage des internationalen Vertrages von Madrid ( 1880 ) in gleichem Maße an dem Scherisenreiche . Frankreich war es Vorbehalten , dieses im wesentlichen durchaus friedliche Nebeneinanderarbeiten auf der Basis der Souveränität und Integrität Marokkos sowie der Gleichberechtigung aller Mächte zu durchbrechen. Von der algerischen Grenze aus begann es unter dem Vorwände der Grenzsicherung jene skrupellose „ fried¬ liche Durchdringung " ins Werk zu setzen , deren weitgestecktes Ziel die Ausschließung der übrigen ! Mächte zu seinem alleinigen wirtschaftlichen und politischen Vorteile war . Seinem geschickten diplomatischen Vorgehen gelang es , Italien durch die Anwart¬ schaft auf Tripolis und Spanien durch die Gewährung einer Zone am Mittelmeer zu befriedigen . Auf Grundlage des be¬ kannten Vertrages von 1904 , der endgültig alle kolonialen Zwistigkeiten mit ihrem stärksten Gegner in Afrika , die in Faschoda so dramatisch in Szene getreten waren , regelte , gelang es der Republik , sich mit England , das sich in Marokko des¬ interessiert erklärte , durch Preisgabe der mehr oder weniger platonischen, französischen Rechte m Aegypten zu eintc ^ m Ueber den Kopf Deutschlands hinweg hatte es das Frankreich Deleasses so verstanden , die Grundlage zu der englisch- franzö schen Freundschaft zu schaffen und gleichzeitig den politischen Zustand Marokkos zu seinen eigenen Gunsten einer Revision zu unterziehen . Die Tangerreise des Kaisers war die Antwort Deutschlands auf diese ostentative Verletzung nuferer Inter¬ essen . Klar und offen äußerte er sich zu dem Vertreter des Sultans , daß es sein und des Reiches Wille sei , die Integrität und Souveränität des Scherifenreiches zu wahren und es dem wirtschaftlichen Wettbewerb aller Völker offen zu halten . Das Ergebnis war , daß sich Frankreich nur noch enger an England anschloß , das ein formelles Versprechen seines militärischen Beistandes gegen Deutschland mit allen Einzelheiten bis auf die Truppenlandung in Holstein und die Besetzung des Kaiser Wilhelm - Kanals gab . Delcasie gelang es jedoch nicht , das Ministerium , das den russischen Verbündeten durch den japa¬ nischen Krieg geschwächt sah , für den Krieg zu gewinnen , und Frankreich bequemte sich daher , dem vom Sultan geäußerten Wunsche nach einer internationalen Konferenz beizustimmen . In Algeeiras wurde der Grundsatz der Souvernität und In¬ tegrität sowie der wirtschaftlichen Freiheit erneut ausgesprochen . Der französisch - englisch - i t alienischen Uebermacht aber ge¬ lang es , neben anderen Prärogativen , Frankreich und nominell auch Spanien die Ausübung der Polizeimacht zu sichern . Frank¬ reich dachte jedoch nicht daran , sich an die Abmachungen zu halten , besetzte unter durchsichtigen Vorwänden 1907 Uschda , landete im gleichen Jahre nach einer Beschießung Marine truppen in Casablanca und besetzte im Anschluß daran die Schauja , das ^ wertvolle Hinterland des Hafens . 1909 versprach

a l z e i Lu

na .

165

Frankreich jedoch in einem durch diese Vorgänge begründeten Vertrage mit Deutschland aufs neue , die Integrität des Scherifenreiches zu wahren , ohne .sich dadurch behindert zu fühlen , der englischen Zustimmung gewiß , 1911 Fes zu besetzen . Der „ Panther " erschien vor Agadir und zeigte der Welt , daß es Deutschland mit der Verteidigung seiner Rechte ernst war . Hätte sich damals Frankreich des Beistandes der englischen Flotte sichergewußt , die Truppen zum Kampfe gegen Deutschland in Flandern landen wollte , wäre es zweifellos zum Kriege ge¬ kommen . So mußte sich die Republik jedoch zu einer neuen Konferenz ' bequemen , die das deutsch - französische Marokko Kongo - Abkommen zeitigte und deren wesentliches Ergebnis das Zugeständnis Deutschlands war , der Errichtung eines fran¬ zösischen Protektorats nicht mehr im Wege stehen zu wollen . Ein Stück französischen Kongos von fragwürdigem Wert war der gar zu geringe Preis unseres politischen Desinteressements . Das Prinzip der offenen Tür wurde aufrechterhalten , die früher abgeschlossenen Verträge blieben in Kraft , ebenso die Konsulargerichtsbarkeit, deren Aufhebung von der ausdrück¬ lichen Zustimmung Deutschlands abhängig gemacht wurde . Es ist selbstverständlich , daß Frankreich, das in Marokko so viel - gewagt hatte , sein Ziel : ein rein französisches Marokko auch weiterhin verfolgte . Die 1912 eingesetzte Protektorats¬ verwaltung setzte den systematischen Feldzug gegen die deutschen Rechte und Interessen fort . Zollschikanen , politische Verfolgung eingeborener Schutzgenossen erschwerten den Deutschen in Marokko das Leben . Die Submission öffentlicher Arbeiten wurde zur Farce . Der Grunderwerb wurde durch parteiische Auslegung der Besitztitel von seiten beeinflußter Kadis , Richter und der öffentlichen Notare erschwert und zu einer Kette fort¬ gesetzter Streitigkeiten vor den auf Anweisung der Protek¬ toratsverwaltung handelnden Gerichten ( Schraa ) gemacht . Polizei , Bureaux arabes , Telegraph und Post , keine Handhabe blieb unbenutzt . Frankreich provozierte damit bewußt und zielbestimmt die deutsche Regierung . Diese jedoch befolgte auch weiterhin ihre Taktik des Verständigungsversuches, nicht jedoch ohne durch den damaligen Unterstaatssekretär Zimmermann int Reichstage noch kurz vor Kriegsausbruch offensichtliche franzö¬ sische Vertragsbrüche zu brandmarken und festzustellen , daß von einer Aufgabe der deutschen - Sonderrechte nicht die Rede fein könne . Dann brach der Krieg aus . Es ist bekannt , wie Frankreich die bestehenden internationalen Verträge mißachtet hat , den kaiserlichen Geschäftsträger entgegen allem internationalen Recht gewaltsam nach einem Ueberfall auf die kaiserliche Ge¬ sandtschaft mitsamt seinen Mitarbeitern aus dem internationalen Tanger an Bord eines französischen Kriegsschisfes nach einem italienischen Hafen bringen ließ mH gegen die in Marokko an¬ sässigen Deutschen mit jener ausgesuchten und betonten Roheit vorging , die das Charakteristikum eines verbrecherischen Völker¬ rechtsbruches bildet . w Weniger bekannt dürfte sein , das General Lyautey , ein elsäsfischer Renegat , der seinen deutschen Namen hinter einem nom de gwerre versteckt , den er n a ch e i n e m s e i n e r S r e g e in Jndochrna ableitet , dem Frankreich , als General residenten das Geschick seiner Protektoratszone in die Hände gelegt hat , vor den Eingeborenen in den ersten Kriegsmonaten öffentlich die Ausrottung der Deutschen predigte , daß ferner Frankreich schon heute von Marokko als seiner „ jüngsten und schönsten " Kolonie vielfach spricht . - Das bedeutet nichts anderes , als daß Frankreich sich durch die Kriegsereignisse aller Ver¬ pflichtungen den deutschen Rechten gegenüber entbunden fühlt . Wenn jetzt die Forderung Marokko deutsch ! erhoben wird , so geht man dabei insofern von einer richtigen Voraussetzung aus , als man erkennt , daß die Marokkofrage kategorisch neu gestellt worden ist und daß es schlechterdingsunmöglich ist , an die alten Verhältnisse wieder anzuknüpfen , daß weiter aber für die den Marokko - Deutschen und dem beleidigten Reiche an¬ getane Schmach Genugtuung verlangt werden muß . Es gäbe heute ein Deutsch - Marokko , wenn Deutschland un¬ nachgiebig im Verlaufe des letzten Friedensjahrzehnts auf seinem Rechte bestanden hätte . Marokko wäre uns gewonnen gewesen , wenn wir es 1911 auf einen Kampf mit Frankreich und England hätten ankommen lassen , ohne daß es not¬ wendigerweise zu einem Krieg hätte kommen brauchen . Es rst der Friedensliebe des Kaisers zuzuschreiben , wenn er in dem Glauben an die Menschheit und an Menschlichkeit den Welt konslikt damals durch eine Nachgiebigkeit vermied , die wohl mit Recht nicht den Beifall derjenigen finden konnte , die nicht nur in dem Verlust Marokkos eine Einbuße unserer Weltstellung , sondern auch unseres Prestiges sahen . Damals lobte man in Frankreich „ Guillaimie Ie pacifiste " und nährte das Märchen

De

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u t f ch e - Ao l

von der Ueberlegenheit der französischen Armee und des sran zösischen Flugwesens . Nur noch begehrlicher richtete sich das Auge Frankreichs aus das Vogesenloch , enger noch wurde die Freundschaft mit England geschmiedet , die ja gerade in Marokko geboren wurde . Das Opfer Marokko , das — wenn man sich der Stimmung 1911 entsinnt — mit blutendem Herzen auf dem Altar des Friedens dargebracht wurde , blieb vergeblich . Trotz allem Entgegenkommen schloß sich der Kreis des revanche durstigen Frankreichs und neiderfüllten Englands sowie ihrer Helfershelfer immer enger zusammen , so daß der Weltkrieg un¬ vermeidlich wurde . Wäre es nicht logisch/den verlorenen Ein¬ satz von denen , die uns darum betrogen haben , wiederzuver¬ langen ? Die Frage wird jedoch dadurch kompliziert , daß auch Spanien und England an Marokko interessiert sind und sich während des Krieges nicht — wie die übrigen Staaten — ihrer Rechte zu¬ gunsten Frankreichs begeben haben . Daß Spaniens historisch tiesbegründeten Rechte auf seine heutige Protektoratszone im Norden von uns geachtet werden , ist selbstverständlich . An¬ gesichts der neutralen Haltung des Königreichs , angesichts der hat sich loyalen Handhabung der Protektoratsverwaltung Spanien unseren Dank verdient , so daß wir es nur begrüßen würden , wenn die spanische Einslußzone nicht nur erhalten bliebe , sondern noch nach Süden , wie ihm ursprünglich von Frankreich zugesagt , bis Fes und Taza ausgedehnt würde . Besondere Rücksicht auf Englands Rechte in Marokko zu nehmen , wäre angesichts des grenzenlosen Vernichtungswillens unseres gefährlichsten Feindes , der Frankreichs Rückendeckung in Marokko war , selbstverständlich kein ernsthaftes Argument gegen ein deutsches Marokko . Schwer ins Gewicht fällt dabei aller¬ dings , daß wir nicht nur Frankreichs , Widerstand , sondern auch den Englands gegen eine derartige Forderung zu brechen hätten . Er war immer vorhanden und hat sich selbstverständlich während des Krieges nur noch verstärkt . Wichtig dabei ist jedoch zu beachten , daß die Freundschaft Englands ' zu Frank¬ reich in Marokko zweifellos gelitten hat . Schon zu Kriegs¬ beginn haben der „ Manchester Guardian " und „ Near East " , denen sich letzthin „ African World " angeschlossen hat , eine nicht mißzuv ersteh ende Sprache gegen die parteiische Protektorats Verwaltung Frankreichs geführt , die in ihrem engherzigen Eigennutz auch vor dem Waffengenossen nicht haltmacht . Die englischen Kaufleute haben sich sogar in der kürzlich gegründeten British Merchants ’ Morocco Association 1) unzweideutig gegen Frankreichs Vorherrschaft in Marokko ausgesprochen . Ob aber der Gegensatz , wie ein in der „ Kölnischen Zeitung " wieder¬ gegebener Bericht der erst im dritten Kriegsjahre als Deutsche entdeckten Erzieherin im Hause Deschanels , des früheren fran¬ zösischen Kammerpräsidenten , deren Informationen uninter¬ essiert und daher gewiß beachtenswert find , sagt , soweit gediehen ist , daß in eingeweihten Kreisen Frankreichs die Auffassung herrsche , es würde Marokkos wegen zum Kriege mit England kommen , erscheint doch zweifelhaft . Immerhin verdient diese Nachricht aus den „ Dessous " der Politik einige Beachtung . In diesem Zusammenhänge darf auch nicht unerwähnt bleiben , daß gerade Generäl Lhauteh , der sich rühmt , „ trotz den deutschen Intrigen " Frankreich das Protektorat „ gerettet " zu Haben , kürzlich öffentlich Englands Kriegsleistungen in so aufseh en erregender Weise kritisierte , daß daraus auf stärkere Motive als persönliche Antipathie geschlossen werden muß . Das Vorhandensein derartiger Unterströmungen ist im deut¬ schen Interesse gewiß zu begrüßen und wird sicherlich in der /Gestaltung der Zukunft in Marokko eines Tages eine hervor¬ ragende Rolle spielen , darf . uns aber nicht darüber hinweg täufchen , daß der von unseren Feinden und der Verwirklichung des zur Diskussion stehenden Kriegszieles entgegengesetzte ge¬ meinsame Widerstand sehr stark bleibt , Und diese Kriegszielforderung wäre , wie gesagt , wie jede an¬ dere eine Frage der Macht . Es fragt sich nun , ob der Wert des Zie¬ les es rechtfertigt , bet etwaigen Friedensverhandlungen auf der Forderung Marokko deutsch ! zu bestehen . Bei einem uns aus genötigten Verständigungsfrieden wird kaum davon die Rede sein können , dann würde wohl nur an Deutschland , dessen An¬ gehörige sich schon aus Scham vor den Eingeborenen , den /ZWgen ' ihrer Schmach , ' kaum dazu werden entschließen können , marokkanischen Boden wieder zu betreten , eine Abfindrmg er Bei einem von uns diktierten Machtfrieden dürste je S r endas. Ziel durchaus diskutierbar sein . Denn leitend dafür wird vor allem , dem Charakter des Krieges als .eines Verteidigungs ckampfes entsprechend , der Grundsatz der restitutio in integrum Vgl . st Kolomalmstituts

„ Wirtschaftsdienst// Nr . 39 .

der

Zentralstelle

des

Hambllrgischen

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'

Nr . 11

. Marokko war nun zwar nicht deutsche Kolonie , wohl aber bilden die deutschen Sonderrechte dort eine wertvolle Forde¬ rung in der Rechnung , die wir zu präsentieren haben , wenn es gilt , ' das Fazit eines unter beispiellosen Opfern geführten Kampfes zu ziehen . Nach der gegenwärtig in Deutschland herrschenden Auf¬ fassung gehört zu den Zielen des Verteidigungskrieges aber un¬ bedingt die Schaffung von Sicherheiten für unsere Zukunft . Wir werden auf jeden Fall strategische Bollwerke gegen den Ver¬ nichtungswillen unserer Feinde schaffen müssen . Wo diese in Europa zu liegen haben , braucht hier nicht weiter diskutiert zu werden . Daß diese aber auch außerhalb der Reichsgrenzen gesucht werden müßten , ist selbstverständlich . In erster Linie gehören dazu ' Flottenstützpunkte . Da bietet aller¬ dings Marokko ganz außerordentliche Vorteile . Von jener Nordwestecke Afrikas aus lassen sich die wichtigsten Nerven des Seeverkehrs beherrschen . Die Macht , die Marokko besetzt hält , beherrscht die Schwelle , über die von der südlichen Halbkugel und dem Orient der Weg nach Europa führt . Flottenstütz¬ punkte und befestigte Etappenstationen würden die Beherrschung des Seeweges nach Süd - und Mittelamerika , nach West - und Südafrika sichern . Die Nachteile , die die Häfen des Landes auf¬ weisen , fallen dabei nicht schwer ins Gewicht , da sie sich beseitigen hat Frankreich während des Krieges schon lassen . JnAgadir mit der Einrichtung von Kohlenplätzen begonnen . Wichtiger jedoch ist eine weitere militärische Sicherung : die gegen das französische schwarze Heer , dessen Anfänge wir wäh¬ rend des Krieges gesehen haben . Die halbe Million farbiger afrikanischer Truppen haben in Frankreichs Kampf eine ganz hervorragende Rolle besonders als Stoßtrupps gespielt . In spätestens einem Jahrzehnt , so wurde im Oktober 1916 in der französischen Kammer erklärt , kann Frankreich auf eine weitere Stärkung durch 2 Millionen Mann gut ausgebildeter afri¬ kanischer Mannschaften rechnen , die durch die Transsahara Bahn in kürzester Frist dem europäischen Kriegsschauplatz zu gesührt werden können . Besonders aber in Nordfrankreich hofft die Republik diese Kräfte sich nutzbar machen zu können . Schon Moulieras sagte weitblickend : „ Wenn Algerien und Tunis ver¬ eint uns eines Tages 300 000 muselmanische Streiter werden geben können , was sollen wir von Marokko sagen , wenn es endgültig in Frankreichs Machtbereich ein getreten ist ? Wo ist die europäische Armee , die dem Ansturm von 2 Millionen Berbern und Arabern , bewaffnet und diszipliniert auf franzö¬ sische Art , zu widerstehen vermöchte ? An diesem Tage wird Frankreich Herr des Weltalls . " „ So phantastisch es klingen mag , " hat unser Staatssekretär des Reichskolonialamts gesagt , „ es ist kaum daran zu zweifeln , daß die Bekämpser des deutschen Militarismus diesen Plan , der die halbe Welt militarisieren soll , mit aller Kraft durch¬ führen werden . " Diesen Bestrebungen würde allerdings ein deutsches Marokko einen Riegel vorschieben , der auch den Unterhalt einer Okkupa¬ tionsarmee , als Stamm einer Eingeborenenarmee , rechtfertigen würde . Dieses militärische Moment verdient die allerernsteste Be¬ , achtung . . . Die wirtschaftlichen Gesichtspunkte , die für eine Ausge¬ staltung unseres Kolonialbesitzes maßgebend sind , in erster Linie also die Sicherung von Lebensmitteln und Rohstoffen , sind in Marokko gegeben . Es gibt kaum eine subtropische und europäi¬ sche Kultur , die nicht außerordentlich günstige Bedingungen in Marokko , findet , das auch als Siedelungsgebiet unvergleich¬ liche Vorzüge ausweist . Allerdings ist Marokko kein leeres . Land , ' sondern , wie erwähnt , von einer BebMerungj bewohntst ' Hie auf einer Kulturstufe steht , die einen Anspruch wenn nicht auf rechtfeMgt und ' Souveränität , so doch auf Selbstverwaltung Kolonisationsmethoden erfordert , die durchaus verschieden ' sind von den in anderen afrikanischen Gebieten gebräuchlichen . ; , Ob der Einwand , Marokko sei islamisches Kulturgebjet , das wir — die Freunde der Türkei — nicht besetzen dürsten , stich¬ haltig ist , kann füglich bezweifelt werden . Frankreich argumen¬ tiert anders . Weil es besonders in Nordafrika eine stark moham¬ medanische Bevölkerung beherrscht , hält es sich für den Beschützer des Islams . , Der Unterschied läge jedoch darin , . daß wir mit einer reichen , produktionsfähigen , kapitalsstarken Volks¬ wirtschaft die ökonomische Entwicklung des Scherifenreiches garantieren können , Frankreich Jedoch darauf ausgehk , Marokko — man denke an das Schicksal Madagaskars — auszusaugen und dem senilen Wirtschaftskörper her Heimat Heloten , zu schaffen . Zu beachten ist ferner , daß die Berber , die zwei . Drittel der Bevölkerung ausmachen , Heiden sind , bei denen , der Prozeß der Jslamisierüng keineswegs abgeschlossen ist . Diese Berber aber , die ' bekanntlich , wie die Ethnologie infolge ihrer sein

1917

De

x\ t

fche RoIonialzeItung

Körperbeschafsenheit — man findet viele blondhaarige und blau¬

äugige Individuen unter ihnen — annimmt , vorgeschichtlichen nordischen Einschlag zeigen , haben von je besondere Sympathien für die Deutschen gehabt . Für die Losung : Marokko deutsch ! sprechen in der Tat starke Argumente , die in den Plänen über die endgültige Gestaltung unseres Anteils an dem schwarzen Erdteil nach dem Sieg über den Vernichtungswillen unserer Feinde ernsteste Beachtung verdienen . _ _

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167

wie der europäisch - kolonialen Machtprobleme ist . Teils zähne¬ knirschend , teils in mattem Ohnmachtsgefühl , schließlich in der Gewöhnung an altes Unrecht haben sich die Mittelmeerstaaten

in ihr Schicksal der Untertanenschaft unter Englands See¬ gewalt gefügt . Aber wer auf ihre nicht unter offiziösem Druck stehenden Stimmen horcht , der weißj. daß allenthalben der Drang , dieses Joches ledig zu werden , lebendig und desto stärker wird , je unhaltbarer die ganze Lage der Mittelmeerstaaten unter dem Druck der mit innerem Zusammenbruch äußerlich immer anmaßlicher werdenden Gewaltherrschaft Albions wird . Nir¬ Italien und Mttelmeei ' , Welt - und Kotonial gendwo bietet sich so Deutschland ein gleich dankbares und ver¬ politlk . heißungsvolles Feld des Kampfes für die Freiheit der Meere als im Mittelmeer . Wir können nicht ohne weiteres hoffen , dort Von Dr . Freiherr v . M a ck a y . -Rückeinverleibungen ' durchzusetzen , wie . sie wirklichem , geschicht¬ Die führenden Londoner Blätter erkennen einstimmig an , lichem Rechtrund Politischer Moral entsprächen : die Rückgabe daß die Kriegsereigniffe in Norditalien die Ententegenossen¬ Gibraltars an Spanien , Maltas an Italien , Zyperns an Grie¬ schaft vor eine Belastungsprobe stellen , die über den Kriegsaus¬ chenland und die materielle Wiederherstellung des Madrider gang , ihren Sieg oder ihre Niederlage , entscheiden dürfte . Sie Vertrags zugunsten des Scherifischen Reiches . Aber wir haben sprechen so gewiß nicht nur in der Besorgnis vor der Bedrohung beste Aussicht , den Geist dieses Abkommens neu zu beleben , um der militärischen Macht - und Schwebelage auf dem europäischen Festland , wie sie notwendig die Folge einer Vernichtung der ita¬ hoch und unantastbar im Mittelmeer das Gesetz des freien Han¬ lienischen ' Angrissskrast . .fern/müßte , sondern auch in der Furcht dels , der offenen Tür und gleichen Rechts für alle an fernen vor einer mittelbaren Bedrohung der englischen Seeherrschast Ufern besitzberechtigtenVölkern einschließlich der islamischen , auß einem wichtigsten Kampfplatz : dem Mittelmeer . Von seiner die auf eine große und einstmals den christlichen Völkern über¬ Bedeutung hat kurz vor dem Krieg ein italienischer Staatsmann , legene Külturvergangenheit zurückblicken , aufzurichten . der damals scheinbar treu am Dreibund festhielt , San Giuli Spanien Hat weit klüger und mannhafter als Italien den ano , gemeint : „ Das Mittelmeer ist heute der Schnittpunkt Lockungen Englands widerstanden und ist auch jetzt , Wilsons zwischen Europa , allen Ozeanen und Erdteilen geworden . Sein Liebeswerben abweisend , seiner selbständigen Politik treu ge¬ Gewicht ist unter diesem Gesichtspunkt gegen das Altertum , wo blieben . Seine Ansprüche auf marokkanischesGebiet sind , seiner es der einzige Mittelpunkt der Gesittung war , noch gewachsen . gographischen Lage wie der arabisch - maurischen Vergangenheit Niemand hat heute noch jemals das Recht , das Wittelmeer ein nach , an sich fraglos weit berechtigter als diejenigen Frank¬ mare nostrum 311 nennen . Es ist und muß die freie Bahn aller reichs . Es hat indessen von seiner Stellung am Rif aus vorab Nationen bleiben " . Die Worte werden immer wahr bleiben , noch ein anderes wichtigstes Ziel kommender Zeit zu verteidigen : und heute ist wohl eine kurze Erinnerung nicht überflüssig , wie die Handelsstraße der Zukunft Tanger — Marokko — Dakar England diese Wahrheit teils sich zunutze machte , teils sie hinter der Maske der Scheinfreundschaft mit Italien zu dessen Unheil ( NigerAündung ) —Pernambueo , die kürzeste Verbindung von mißhandelte . Es hat wenig Zweck , darüber zu rechten , Süd - , aber auch Mitteleuropa nach dem westlichen Mittelasrika , welches die eigentlichen Triebkräfte waren , die — mehr Zufällig¬ wie nach Lateinamerilka , dem einstigen iberischen Kolonialreich , keiten jedenfalls einer ränkeschmiedenden HinterLrePpenPolitik das noch heute durch Rassen - , Sprach - und Kulturverwandschaft als Beweggründe einer zielbewußten und selbstsicheren Staats¬ in engen Beziehungen zu seinem Mutterland steht . Und diese kunst — Rom zum Dreibundverrat trieben . Der ausschlag¬ Bindungen weisen Zugleich Spanien und Deutschland zueinander gebende reale Grund , der selbst die aufrichtig bundesfreundlich hin . Ob und in welcher Form wir die alte Marokkopolitik mit fühlenden Politiker an der Tiber zu Schweigen oder Nachgeben dem Friedensschluß wieder aufnehmen , hängt von heute unbe gegen die Umtriebe eines Rennet Rodd und Barrme brachte , war stimmbaren Kampfesentscheidungen ab . Aber sicher ist , daß wir jedenfalls die blasse Furcht vor der englischen Seethrannei . Der die überragenden wirtschaftlichen Interessen im Maghreb , die aber sind heute ebenfalls die schärfsten Zähne ausgebrochen . uns nach Algesiras und Zu den langwierigen Auseinander¬ Der deutsche Tauchbootkrieg wirkt nirgends so stark wie im setzungen mit Frankreich führten , nach dem Krieg nicht preis¬ Mittelmeer . Die nächste Rückstoßwirkung einer Entlastung der geben , sondern erst recht zu verteidigen haben werden : Madrid Mittelmächte an der italienischen Front und dementsprechend wird dabei unser natürlicher Verbündeter sein . Wie die spätere einer Verstärkung ihrer Angrifsskraft in Flandern würde die Stellung der Mittelmächte Zu ihrem treulosen , verräterischen Nötigung Englands sein , noch mehr als bisher die ganze Flotten¬ Verbündeten sich gestalten wird , läßt sich heute nicht absehen ; macht dem Zweck unterzuordnen , die Verbindung mit seinen auf , jedenfalls ist so viel sicher , daß wir nach wie vor keinen Grund französischem Boden stehenden Truppen aufrechtzuerhalten ; Haben , dem Regno die Entwicklung zur See - und Kolonial¬ damit würde sein schon jetzt sehr gebrechliches Dreizackgebotim Mittelmeer völlig in Frage gestellt werden . Das aber bedeutete . macht — die große Zukunftsaufgabe , die es um trügerischer Ententelockungen und überspannter nationalistischer Macht¬ wiederum eine gänzliche Umstülpung der weltpolitischen Lage , begehrlichkeiten willen in den Wind geschlagen — zu mißgönnen . soweit sie mit den abendländischen Machtfragen Zusammen¬ Für uns liegen heute die Sorgen derjenigen Nationen , welche hängt . In Ostasien ist Großbritanien bereits durchaus matt Schulter an Schulter mit uns den Riesenkampf gegen die feind¬ g ' .wtzt , im atlantischen Machtbereich bereitet sich der Uebergang liche Uebermacht siegreich durchgefochten Haben , näher . IN der angelsächsischenFührerschaft an die Vereinigten Staaten Oesterreich - Ungarn strebt bekanntlich kraftvoll eine Bewegung vor . Dem englischen Imperialismus bleibt so nur noch eine vorwärts , welche mit der Entwicklung der DopPelMonarchie Heerstraße für die Behauptung seiner Weltherrschaftsansprüche zu einer ihrer Landmachtbedeutung entsprechendenSeegeltung übrig : die indische . Nur unter diesem Gesichtspunkt ist es zu als deren Stütze die Erwerbung von kolonialem Besitz erstrebt . verstehen , weshalb der Brite mit der Halsstarrigkeit seines Cha¬ Für Griechenland - das sicherlich , sobald sich günstige Gelegen¬ rakters an dem aussichtslosen Saloniki - Feldzug fefthält , wes¬ heit bietet , die britische Vormundschaft und deren Sachwalter , halb er mit auffälliger Marktschreierei gegen den deutschen das Regiment Venizelos , abschütteln wird , ist es erst recht eine Ruf : Ostende — Bagdad ! mit dem Schlagwort Charing - Croß Lebensfrage , daß andere natürliche Machtgleichgewichtsverhält —Kalkutta ! abtrumpft . Aber der Zusammenbruch auch des n iss e im Mittelmeer geschaffen werden ; was , soweit dessen Ost¬ damit gekennzeichnetenMachtprogramms an der tragschwachen flügel in Betracht kommt , vorab eine den billigen Rechtsan¬ und reißgesährlichen Stelle , eben dem Mittelmeer , steht heute bevor . sprüchen aller Uferstaaten gemäße Regelung der zwei Meerengen¬ probleme , am Goldenen Horn und bei Suez , vorausgesetzt . Bismarck sprach beim Blick zu dem großen Staubecken des Atlantischen Ozeans von „ jenem wundert Zen¬ Auf Gallipoli hat die Türkei in ewig denkwürdigen Helden¬ trum Europas , Asiens und Afrikas , von jenem Kanal zwischen kämpfen die Eigentumsrechte auf die Meeresengen neu erworben dem Atlantischen und Pazisischen Ozean , jenem Meer , das von und den Beweis erbracht , daß es diese gegen die stärkste Flotten den durch den Himmel am meisten gesegneten Ländern umgeben und Heeresmacht zu verteidigen, imstande ist . Dementsprechend ist " . In dieser eigenLümlichen Zwischenlage des Mittelmeers kann es nur eine Entscheidung der Machtsragen geben : die Hohe Zwischen den drei großen Festlandskörpern und im natürlichen . Pforte verfügt souverän über die Durchfahrt : so entspricht es Reichtum der Küstenländer begründet sich die Tatsache , daß es ‘ lediglich dem Geist der Rechtslage , den die Hohe Pforte immer gleichzeitig die Achse und Laufwelle der wichtigsten weltpolitischen | wieder in ihren verschiedenen Erklärungen an die Vertrags -

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16 B

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Mächte betont hath . Die osmanische Regierung hält im Frieden die Durchfahrt -für den Völkerverkehr offen, sie kann sie im Krieg nach ihrM Ermessen schließen ; das bedeutet keine dauernde Feindschaft gegen Rußland , wird dieses vielmehr lediglich von leichtsinnigen Angriffen abhalten und gerade - so , bei gleichzeitigem vernünftigen Vergleich in der arme¬ nischen Strertsache , das Mittel für einen ehrlichen bauernden Friedensschluß zwischen den beiden alten Gegnern sein . Die Mittelmächte haben lediglich mit der Türkei das gleiche Begehren , daß nicht der Hellespont , über den ihr Landweg nach dem Osten führt , willkürlich von Rußland oder einer anderen Macht gesperrt wird ; die Frage , ob es ihnen nicht wie dem osmanischen Reich selbst erwünscht sein kann , daß unter bestimmten Bedingungen russische Kriegsschiffe im Mittelmeer erscheinen und durch den Suezkanal das Indische Meer und die ostasiatischen Gewässer auffuchen , kann offen bleiben und ist jedenfalls , bei Licht besehen , nach dem notwendigen Verzicht Petersburgs auf -den allslawischen Traum vom griechischen Kreuz auf der Hagia Sofia , für das einstmals zarische Reich eine Frage zweiten Ranges . Der Brennpunkt der türkischen Kriegszielfragen selbst liegt bei Suez . In London ist bereits anfangs 1916 verkündet worden , Suez sei kein Schutz für Aegypten , dessen Grenzen vielmehr weiter östlich nach Gasa hin , das tatsächlich heute von den britischen Truppen erobert ist , verlegt werden müßten . Mit anderen Worten , London will auch hier die bekannte 'Glacispolitik wie in Indien am Persischen Golf betreiben . Demgegenüber hat bekanntlich Enver Pascha beim Kriegsbeginn die Eroberung Aegyptens und die Beseitigung der angemaßten britischen Herrschaft als vornehmste Aufgabe der Kriegführung hingestellt . Ob die Kampflage beim Frieden¬ schluß sich derartig gestalten wird , daß dem an sich gewiß berech¬ tigten Verlangen Genüge geschehen kann , muß einstweilen dahin¬ gestellt bleiben ; um so mehr igitt es , klare und zuverlässige Rechts¬ zustände im Suez - Grenzgebiet zu schaffen . Ist es schon eine be¬ denkliche Mißlichkeit der marktgängigen Erörterungen der Friedensbedingungen , daß die Frage meist einseitig nach den deutschen - und allenfalls den österreichisch - ungarischen Be¬ langen behandelt , nicht aber als ein Problem geprüft wird , das nur in Rücksicht auf die gleichmäßig wahrzunehmenden billigen Forderungen aller Mitglieder des Vierbunds vernünftig gelöst werden kann , so mutet es erst recht sonderbar an , wenn Ansichten laut werden , wie sie in der „ Deutschen Politik " ( Jahrg . 2 , H . 43 , vom 26 . 10 . 1917 ) das Reichstagsmitglied v . Schulze - Gaevernitz vertritt . Den „ Verständigungsfrieden " beleuchtend , behauptet er , daß „ zu den Lebensinteressen , die nicht in Frage gestellt werden dürfen , wenn der Krieg nicht um ein Jahr verlängert werden soll , vorab für England zu rechnen sei : die Souveränität Belgiens , die britische Herrschaft über Aegypten und den S u e z kanal . Nun liegen die Rechtsverhältnisse der Durchfahrt vom Mittelmeer zum Roten Meer wie folgt . Maßgeblich ist das SueMnal - Abkommen vom 29 . Oktober 1888 . Artikel 5 verbietet jede Truppenlandung von kriegführenden Mächten ( ausge¬ nommen kleine Verbände nicht über tausend Mann in besonderen Notfällen ) , Artikel 7 untersagt die Unterhaltung von Kriegs¬ schiffen im Kanalbereich . Artikel 9 überweist den Schutz dieser Bestimmungen der ägyptischen Regierung , die , im Fall sie nicht über genügende Mittel verfügt , die osmanische Regierung anrusen soll . Artikel 10 bestimmt , daß die obigen Einschränkungen des Kanalverkehrs kein Hindernis für irgendwelche Maßnahmen fein sollen , „ welche S . M . der Sultan und S . H . der Khedive im Namen S . M . des Kaisers und in den Grenzen der bewillig¬ ten Firmane zu ergreifen sich gezwungen sehen wird , um die Ver¬ teidigung Aegyptens mit ihren eigenen Streitkräften und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zu sichern " . Artikel 12 stellt das Prinzip der Rechtsgleichheit aller Mächte bei der Benützung des Kanals fest , Artikel 13 weist ausdrücklich noch¬ mals darauf hin , daß keine der Vertragsbestimmungen die Staatsgewalt des Sultans antasten soll . Hiernach kann über die Lage der tatsächlich bestehenden , freilich von England in be¬ kannter Gewissenlosigkeitmit Füßen getretenen Rechtsverhält¬ nisse kein Zweifel sein . Artikel 10 , insbesondere der Ausdruck „ im Namen S . M . des Kaisers " , stellt unzweideutig fest , daß diese Bestimmungen lediglich zugunsten der Türkei geschaffen sind und die Maßregeln der englischen Gewaltregierung in Kairo st Nämlich ergänzend oder

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Dardanellennote gleichlaufende

vom 10 . August 1798 , ferner Erklärungen im Londoner Meer¬

engenprotokoll vom 15 . Juli 1840 , im Meerengenabkommen zwischen der Türkei , Oesterreich , Frankreich , Großbritanien , Preußen , Rußland vom 13 . Juli 1841 ( Artikel 1 bis 3 ) , im Pariser Vertrag vom 30 . März 1856 ( Artikel 1 bis 3 ) , endlich in der Zirkularnote der Pforte über die Meer¬ engen vom 28 . September 1868 : alles , die soweit Verträge sie die Hoheit der Türkei völkerrechtlich fesseln , heute praktisch nichtig , sind . geworden

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nach keiner Richtung hin decken . ' London hatte sich ein Hinter¬ pförtchen dadurch zu schaffen gesucht , daß es vor Unterzeichnung des Vertrags einen „ Generalvorbehalt " gegen die Vertrags¬ bestimmungen insoweit machte , „ als ihre Anwendung nicht ver¬ einbar sei mit dem vorübergehenden und außerordentlichen Zu¬ stand , in dem sich Aegypten gegenwärtig befinde , und als sie die Handlungsfreiheit seiner Regierung während ^der ^Be¬ setzungsdauer fesseln könnten " . Es hat dann weiter in völlig sinnwidriger Weise den Artikel 12 mit seiner Feststellung der Rechtsgleichheit der Vertragschließenden dahin ausgelegt' , als ob der Vorbehalt für alle Mächte gälte , und diese zu gleicher Auffassung zu zwingen gesucht , um auf solche Weise den Ver¬ trag praktisch unwirksam zu machen . Rechtlich kann davon natürlich um so weniger die Rede fein , als bekanntlich 1882 , nach der Niederwerfung des Aufstands Arabi Paschas , die britische Regierung ausdrücklich versprach , das Land sofort nach Wiederherstellung ' der Ruhe zu räumen , und als fünf Jahre später diese Zusicherung dahin befestigt wurde , die Zurück¬ ziehung der Truppen werde spätestens 1890 erfolgen . Der Weg zur vernünftigen Regelung der Streitsache ist damit klar ge¬ stellt . Es handelt sich lediglich um die volle und sinngemäße Wiederherstellung des Suezvertrags und die Sicherung solcher Machtmittel zugunsten der Türkei , daß das Abkommen nicht weiter lediglich bin Fetzen Papier bleibt . Das aber liegt ebenso¬ sehr im Interesse der Vierbundmächte wie Rußlands wie sogar Frankreichs und Italiens , denen die rechtswidrige Verwand¬ lung des Kanals in einen britischen Schützengraben nach heu¬ tigem Vorbild einmal sehr unangenehm werden könnte , wie endlich der neutralen Mächte : ist doch auf den Pariser Konfe¬ renzen für dem wirtschaftlichen Nachkrieg offen die Absicht aus¬ gesprochen worden , die Abgaben der Suezdurchfahrt nach Nationalitäten unterschiedlich zu behandeln . Es liegt nur gu klar zutage , daß die schwächeren unter den Mittelmächten nie¬ mals den Mut zu einer tatkräftigen Politik gegen die britischen Machtanmaßungen aufbringen werden , solange London den Schlüssel des Sueztors rechtswidrig in der Tasche hat , und daß Anschauungen , wie sie v . Schulze - Gaevernitz vertritt , zu den — gelinde gesagt — größten Unbegreiflichkeiten unserer Befür¬ worter dev Verständigungshandelsschaft um jeden Preis ge¬ hören . Für die unverjährten Rechte der Türkei bei Suez stand¬ haft , mit Kampfeszähigkeit und politischem Mut einzutreten , gebieten uns nicht nur einfachste Rücksichten der Bundestreue , sondern auch Nächstliegende Gesetze unserer Weltmacht - Zukunfts geltung . Die Bagdadbahn mag eine wichtige Bürgschaft für die Sicherung der Verbindungen Mittel - und Osteuropas mit der indischen Handelswelt sein : der billigste Weg und die einzige Straße für den Verkehr mit den Massengütern dorthin und zu unserem oftafrikanischen Kolonialgebiet wird immer durch Suez ziehen . - Erst recht aber wäre es töricht , uns die Waffe entgehen zu lassen , die uns England selbst bietet , wenn es im Bund mit seiner Entente - GefolgschafL als Hort des Völkerrechts auftritt und dieses tatsächlich überall in rück¬ sichtsloser Weise mit Füßen tritt . Hier haben wir eine in gleich günstiger Verwebung der weltpolitischen Fäden sich kaum jemals mehr bietende Gelegenheit , als wirkliche und machtvolle Beschützer der Meeresfreiheit an einer Stelle auszutreten , wo diese für alle Wittelmeervölker eine Lebensfrage ersten Ranges ist , um so , gleichsam als Lichthos um den Vierbund , einen weit vom den Herkulessäulen bis zu den syrischen Gestaden reichenden und die glücklichsten Zeiten römischer wie arabischer wie vene tianischer Machtblüte in den Schatten stellenden Ring fried¬ licher Völkergesellung zu spannen .

Ostafrika . Von einem in der Schweiz internierten Ostafrikaner , wird uns geschrieben : ' Gar oft lesen wir in den Zeitungen einen Artikel über Kämpfe in Deutsch - Ostafrika . Wie ist es möglich/werden sich viele fragen , daß sich die so schwach besetzte Kolonie so lange halten kann ? Die Beantwortung dieser Frage ist wohl nicht so schwer , wie man vielleicht annehmen mag . Betrachten wir die deutschen . Kolonien nicht als Ausland , sondern als deutschen Boden ! Und wie die Deutschen in Europa ihr Leben für ihr Vaterland einsetzen , so verteidigen wir Afrikaner unsere zweite , so lieb gewordene Heimat mit der ganzen Kraft , die uns zu Gebote steht . Die Liebe zu diesem deutschen Boden , die m o ¬ ralische Kraft ist es , die es uns ermöglicht , die Kolonie so lange gegen den uns so stark überlegenen Gegner zu ver¬ teidigen . Sollte es jedoch dennoch , was allerdings kaum noch anzuNehmen ist , unseren Feinden gelingen , Deutsch - Ostafrika

Dcutsche AoIon » alzcitung .

1917

ganz in ihre Hand zu bekommen , so war ein längeres Halten eben ein Ding der Unmöglichkeit . Jedenfalls wollen wir Deutschostafrikaner dann nicht umsonst für unsere Kolonie ge¬ kämpft und so viel Blut vergossen haben , sondern hoffen, daß , wann der Krieg auch zu Ende gehen möge , die deutsche Re¬ gierung dafür sorgen wird , daß Deutsch - Ostafrika wieder voll¬ ständig deutsch wird und ferner die Regierung die in die Kolonie zurückkehrenden Afrikaner unterstützen wird , ihre zer¬ störten Hütten in Deutsch - Ostasrika wieder neu aufzubauen .

Lebranftalt

für internierte Kolomaldeutfcbe .

Unter diesem Namen ist soeben in Davos - Dorf , Sanatorium Seehos , eine Studienanstalt für die in der Schweiz hospitali¬ sierten Deutschen aus den Kolonien eröffnet worden . Sie steht unter Leitung des Leutnants Dr . Eitler .

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der Meere »

Was man sich in England nach dem „ Journal of Commerce " vom 25 . Oktober unter „ Freiheit der Meere " vorstellt : 1 . Die Weltgeschichte zeigt deutlich , daß kein Land eine Vor¬ herrschaft haben kann ohne das Uebergewicht pev Seemacht, 2 . Alle modernen Kulturstaaten sind in ihrer gewerblichen Existenz von dem Ueberseeverkehr abhängig . 3 . Die großen Welthandelsstraßen können nur von den¬ jenigen Ländern beherrscht werden , welche eine Überlegenheit auf der See besitzen . 4 . Großbritannien besaß alle Voraussetzungen, um die Handels -Wege zu kontrollieren und eine überragende Flotte in der Welt Zu halten . 5 . Ganz besonders ermöglichte die geographische Lage Gro߬ britannien , alle hauptsächlichen Ausgänge der wichtigsten ge¬ werblichen Gegenden Europas zu kontrollieren . ( Soll diese Vorstellung weiter bestehen bleiben ? Die Schrist leitung . )

Zur Robftofffräge . Unter dem Vorsitz von Geheimrat Dr . Lenz , Berlin , haben am 10 . November d . I . im Beisein von ' Vertretern der Reichs¬ regierung , wissenschaftlicher Institute und industrieller Körper¬ schaften Verhandlungen des Vorstandes des Kolonial Wirtschaft l i ch e n Komitees , wirtschaftlichen Aus¬ schusses der . Deutschen Kolonialgesellschaft , stattgefunden . Von der Versammlung wurde folgende Entschließung gefaßt : Das Kolonial - Wirtschaftliche Komitee weist erneut daraus hin , daß eine Sicherung der Zukunft der deutschen Volkswirtschaft in ihrem Rohstoffbedarf und für die Volksernährung ohne eine ausreichende Ergänzung der Produktion im Mutterlande durch überseeische Zufuhr unmöglich ist . Das Komitee fordert daher neben der Sicherstellung des Grundsatzes der Freiheit der Meere und des Handels nicht nur die Festhaltung unseres bis¬ herigen Kolonialbesitzes , sondern auch seine zielbewußte Aus¬ gestaltung . Hierbei ist vom wirtschaftlichen Gesichtspunkte aus in erster Linie die Erwerbung solcher tropischer Gebiete , be¬ sonders in Afrika anzustreben , die sowohl nach ihren klimatischen und Bodenverhältnissen wie auf Grund des Vorhandenseins einer zahlreichen - Bevölkerung Aussicht auf baldige Lieferung beträchtlicher Mengen tropischer Rohstoffe bieten .

Uus den Abteilungen . In Helm b rechts ( Obersrankeu ) ist nach einem Vortrag des Majors Kuhn ei ne . .Abt . mit 15 Mitgliedern ins Leben . 1 . Vor¬ getreten sitzender : Fabrikbesitzer Nicol Ptttrofft 2 . Vorsitzender : Fabrikbesitzer Gustav ; Schriftführer Wolfrum : Direktor Heinrich Frank . - - Die Abt . Hötensleben und a ./J s ä r -haben Landshut sich aufgelöst . — Inder Hauptversammlung der Abt . Eisenach am 19 . Juni gab der , Professor Vorsitzende , einen Nicolai Ueberblick über die Vorgänge in unseren Kolonien während des letzten , besonders Jahres in Afrika , nnd wies vor allem auf die deutschen Helden in Ostasrika hin . Nach Erledigung der geschäftlichen Dinge wurde eine Entschließung an¬ , in . der genommen die Zuversicht ausgesprochen wird , daß Deutsch¬ land namentlich mit Rücksicht auf seine - beim Rohstoffversorgung Friedensschtuß einen großen Kolonialbesitz erhält . Bei der - Schaffung des Kolonialbesitzes ist in erster Linie cm den ' Kolonien bisherigen . — Der ftstzuhalten so überaus rührige Schriftführer der Abt . Löban , Bürgerschullehrer Max , sprach Herrmann am 12 . Sept . in Wei ße n b e r g über - das Thema „ Deutsch -Ostasrika , Deutschlands größte und schönste ^ . - Der Kolonie , der Vortrag von etwa 200 Personell besucht war , wurde sehr beifällig . Am ' 7 . Sept . hielt ausgenommen Herrmann seinen 75 . ' Kokömalvortracj v -im ' Ref .-Lazarett Königliches ' ' Mö buch

169

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Redner schilderte unter Vorführung von , farbigen prächtigen Licht¬ bildern eine Reise nach Kamerun und erntete damit bei den über 800 Lazarettinsassen reichen Beifall . — Major Kuhn sprach am 35 . Sept . in Weißenstadt über „ 9 Jahre im Lande deutscher ". Diamanten Der überaus gut besuchte Vortrag fand , allgemeinen . — Gelegentlich Anklang des Vortragsabends der Abt . Dessau am 15 . Sept . sprach Dr . Thies über die Notwendigkeit eines deutschen Kolonialbesitzes und machte seine Zuhörer unter Vorführung zahl¬ reicher Lichtbilder mit West - und Ostafrika bekannt . Der , ' Vortrag der von über 1000 Personen besucht war , hat nach jeder Richtung sehr 1 . befriedigt Eine für die „ Herzog Johann - Spende Albrecht " ver¬ anstaltete Sammlung ergab den Ertrag von 72 , 88 M . — In Sig¬ ma ringen fand am 2, Ott . eine - Feier Hindenburg statt , die sich zu einer würdigen vaterländischen Kundgebung aller Bevölkerungs¬ kreise gestaltete/ Nachdem der zum Leiter der Versammlung be¬ stimmte Vorsitzende der Abt . Sigmaringen dem Generalfeldmarschall anläßlich seines Geburtstages ehrende Worte der Anerkennung gewid met hatte , hielt Leutnant Baguleh einen Lichtbildervortrag über „ Das ll - Boot im Kampfe gegen " . — Am 6 . Ott . sprach England der Pflan Zungsdirektor R . Kau 'ndinya in der Abt . Bielefeld unter Vor¬ führung von Lichtbildern über Indien und Deutsch - Ostafrika . Der ; Vortrag befriedigte allgemein nnd war gut besucht . Zum , Schluß wurde zugunsten der , , Herzog Johann - Spende Albrecht " eine Samen - lang , die 45 ,50 M ergab . — Die veranstaltet . Wintervortragsabende in der Abt . M ü n ch e n eröffnete am 1 . Ott . Dr . Benignus über das , Thema „ Deutsche Kraft in Südamerika ". Reicher Beifall dankte dem Redner für seine . Ausführungen Der Vortragende behandelte am 15 . Ott . in der Abt . Dresden das Thema „ Das Deutschtum in : Latelnamerika in alter und neuer Zeit " . Die/ Veranstaltung war ' gut besucht . — Die Abt . Heid e l b e r g hielt am 9 . Okt . eine Jahres¬ versammlung ab , in der der Vorsitzende , Professor Dr . Hettner , den . Jahresbericht und der , Bankdirektor Schatzmeister , den , Fremerey Kassenbericht . erstatteten Nachdem letzterem Entlastung erteilt war , wurde der bisherige Vorstand durch Zuruf , ebenso wiedergewählt der , bisherige . Ausschuß Auch wahrend der Kriegszeit hat eine ganze ,. Reihe von ausklärenden Borträgen kolonialen Inhalts . * stattgesunden An ihnen haben stets mehrere hundert Verwundete aus den dortigen ' Lazaretten . teilgenommen Für die Veranstaltung von Vorträgen im laufenden Winter wurde der Vorstand ' ermächtigt , das nach Lage der * Verhältnisse ihm geeignet Erscheinende Zu veranlassen . Zum Schluß wurden noch innere Angelegenheiten der Abt . erörtert . — Die Abt . , F r ankf u r t a ./M . hat am 11 . Ott . ihre Wintertätigkeit mit einem/ Vortrage des llniversitütsprosessors Dr . Horowitz über Persien und/ Afghanistan . begonnen In eingehender Weise wurde die Vergangen¬ heit , Gegenwart und Zukunft dieser beiden Länder sowohl als auch ' und Indiens Belutschistans geschildert und aus die englischen und russischen Einflüsse vielfach Bezug . — Die genommen Winter Veran¬ staltungen der Abt . W i e s b a d e n wurden gleichfalls am 11 . Okt . mit einem Lichtbildervortrag des Vorstandsmitgliedes der Abt ., Justiz¬ rat Dr . Fleischer , über eine Lommerfahrt nach den arabischen Kul¬ turstätten in Südspanien ( Sevilla , Gordova , Granada ) eröffnet . Der , gut besuchte Vortrag fand bei den Zuhörern - Beifall . lebhaften Der Vorsitzende der Abt . , Oberst z . D . Splinter , sprach am 3 . Okt . vor den Offizieren und Mannschaften eines Ersatzbataillons über New Jork mit Lichtbildern . Ferner wiederholte Redner am 12 . und 13 . Okt . den Lichtbildervortrag über Deutsch - Ostasrika vor den neueingetros fenen Verwundeten der dortigen . —- In Reservelazarette der Abt . Hamburg hielt am 16 . Okt . Fräulein Sophie Büttner einen Vor¬ trag über das Thema „ Meine Erlebnisse in Japan während des ersten ". Kriegsjahres Im • daran - führte Anschluß die Vortragende eine lange Reihe sehr hübscher Bilder vor , die über Land und Leute , Land¬ schaften und , Bauten Sitten und Gebrauche . unterrichteten Die I interessanten Ausführungen der Redner in wurden mit ' lebhaftem Bei ; fall . — Privatdozent ausgenommen Dr . Hans (Lpethmann hielt ' am 23 . Okt . in der Abt . Berlin einen Lichtbildervortrag über das Thema „ Ter Kanal und die ^ Englands/ Ostküste dev Kämpfplatz unserer Flotte . London und die -Londoner ". Der Vortrag war gut besucht und fand allgemeinen . Den Auktang gleichen Vortrag hielt R -edner am 25 ./und 29 . Okt . in den Abteilungen Magdeburg und Leip zi g .' — Am 25 . Okt . - sprach . R , Kaundinha Plantagendirektor in der Abt . Stuttgart über „ Indien und die deutsche Kolonial ". wirtschast Treffliche Lichtbilder mit . den schönsten Bauwerken und Landschaften , sowie Indiens solche aus dem Erwerbs - und Wirtschafts¬ leben ergänzten den ausgezeichneten . Vortrag Im Anschluß daran berichtete der Vorsitzende der Abt ., Ehr : Böhrmger , über die " Auf aben und Arbeiten der Deutschen . — Am 29 : Okt . Koloniälgesellschäft ielt KaufmannR . Jaeckel in der Abt : KrefeldTmen -Lichtbilder Vortrag über „ Was ist uns das neutrale " . .Die Spanien zahlreich erschienenen Zuhörer folgten den Ausführungen des Redners mit dem .Interesse allergrößten . — Auch der Vortragsabend der Abt . Duis¬ burg am ,30 . Okt . ,' an dem : der Vortragende das gleiche Thema be¬ , war handelte recht gut besucht . Redner erntete lebhaften Beifall . Der Vorsitzende der Abt ., Dir . 'Hessenbruch , .hielt eine zündende , in Ansprache die er ein eigenes Erlebnis aus Spanien verflocht . — Redner wiederholte seinen Vortrag am 2 . Nov . in der ' Abt . Essen ' Ruhr . — In der Abt . W i c s b a d e n , sprach am 31 . Oktober ' Torpeder oberleutnaut a. D . Kühl unter Vorführung gelungener Licht¬ bilder über „ Meine Erlebnisse als - und Minenspreng Gesangeüen offizier tuende lebhästen

bei der Möwe - Fahrt Frische nnd packenden Beifall der Zahlreich

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Der hochinteressante Humor versammelten . Zuhörer

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^ . Die Abteilungen und die Mitglieder machen wir darauf aufiuerkfäml daß der „ Jungdeutschlands Flotten - und Kolonialkalender 1918 " er¬ schienen ist . ' Der sehr hübsch und geschmackvoll musgestattete Kalender , der zunsi Preise wolu 10 Pf . 4) as Stück durch uns oder direkt durch die Königliche Universitätsdruckerei H . Stürtz A .- G . , WürZburg , bezogen werden kann , ist besonders auch zur Verteilung in Lazaretten u . dgl . _ _ geeignet .

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flllngcgangeu lei der Bücherei , der Te .nl sehen Kalonialgesell )dj .a ?t .) . Eine Beschaffung untensteleen der Bücher können wir nickt übernehmen . M i t d e u t sch e n M a s chinenge w eh re n d u r ch r , Leu tu . v . : Ehamie die Wüste Sinai . Mit Abb . u . K . Berlin : Spaeth Sc Linde . 1917 . 052 S . ) .Zv . Preis 1 , — N . Dove , Prof . Dr . Karl : Ostafrikansische Wirtschnftsstudien . Ham¬ burg : Westermann . 1917 . ( 80 S . ) Zo — Hamburgische . For¬ w ... ? schungen , H . 4 . , Pastor C . : Bei Kriegsallsbruch in Hawaii . Berlin : Engelhardt Mittler & Sohn . 1917 . ( 40 S . ) 8 ° . — Meereskunde, H . 13 .2 . 1 ' .. ' Preis 0 , 60 M . • H e d i n , Sven : Bagdad - Babhlon - Ninive . Leipzig : Brockhaus . 1917 . ' _; " . ( 165 S . ) Zo . Preis 1 , — M . I s e r m e h er , Dr . K . : Wiederaufbau der deutschen Handelsschiff fabrt , Berlin : Mittler Sc Sohn . 1917 . ( 40 S . ) 8 ° . — Meeres¬ kunde , H . 131 . Preis 0 , 60 N . L e h st , Carl : Hindenburg oder Napoleon . Die Offenbarung unserer Kraft . Mit Abb . Berlin : G . Braunbeck . G . m . b . H . 1917 . ( 154 S °) 8 « . Preis 2 , — M . Samuli : Die nordischen Dardanellen . Berlin : Mittler Sario Sc Sohn . 1917 . ( 31 S . ) 8 ° . — Meereskunde , H . 130 . Preis 0 , 60 M . Wieschu ' la , Ingenieur A . : Die Kleinfarm als Somiuersrische . ^ Berlin - Friedenau : Kleinfarm - Ges . m . bl H .- .( XV , 108 S . ) 8 ^ .

me von Vorträgen haben sich bereit erklärt : S p e t h m a n n , Privatdozent an der Universität Verlm ^ überl „ Der Kanal und die Ostküste Englands , der Kampf¬ platz unserer Flotte . London , und die Londoner " mit über , 100 Lichtbildern nach eigenen /Aufnahmen . : — ; Splinter Oberst z . uD . , Vorsitzender der Abt . Wiesbaden , über : 1 . Wanderungen am östlichen ' Mittelmeer " ( Dalmatische Küste , ' Korfu , 0 Athen , Palästina , über Sizilien zurück . 2 . „ New Uork , Washington , Niagarafülle . " 3 . „ Brasilien , ein Land der Zukunft " oder „ Land und Leute sin Brasilien " . Alle drei Vorträge mit je etwa 100 meist farbigen Lichtbildern ^ vielfach nach eigenen Ausnahmen . — Paul D e h n , Schriftsteller , ' Berlin - Zehlendorf , bietet einen neuen Vortrag an : Wirtschaftskriegsdrohung und Deutschlands . Kolonial¬ „ Englands bedürfnis " mit Lichtbildern . — Dr . N . Thurnw ^ald, z . Zt . Leutnant , Fürstenwalde : 1 . Bericht über die Kaiserin Augusta - Flusi - ExsiediHon ; 2 , Drei Jahre im Innern Neu - Guineas ; 3 . Der Krieg in Neu - Gumea ; 4 . Die Bedeutung der Südsee für die Deutsche Kolonialpolitiki Zur

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^ im Uursange von 16 Seiten . Zwischenräumen erscheint zrinüchst in vierwöchigen Tie Deutsche Kolonialzeilnng der Gesell , ch'Nt . , durch dre Getchafispelle Streuvand 'unter - bis auf weiteres die Aei 'tufg ' « nentreltrich erhalten KolonialgewNschast der Teuilwen mnuzengen . ist der Geschäftsstetle Berlin W 35, Ain Karlsbad , 10, umgehend oder der Wohnung Ter Wechsel des NufenthaUsvrtes entgegen . deren Geschäftsstelle nnd an Orten , wo eine Abteilung der Gesellschait beitegt , der Aoteilnngsvoritand iruunt zur Dcrrtschen Kolonialgeiellschast L' citritisetktttruugcn nnd Oesterreich -Ungarn 6 si , in den übrigen Ländern 8 M. Dazu tritt ein von den UbteUnngen ertzoberrer , naht an allen : In Deutschland , seinen Kvlvnieli Jahresbeitrag . Biichharrdet nn oster Post dee durch Zeitung die beZichere »ichlinitgliedcr 9 — . erhoben Anschlag höherer ein meist wird Kolonien den In LI). 4 bis (1 Zuschlag gleicher trtcn gegen vorherige GiNjcndung omtnb \s\ . ,8. M, in den anderen Lärwern 10 ZI. Eirizelne Nnuunern jährlich : in Derrtschland , dessen Kolonien nnd in Oefterreichsiingarn Bezugspreis . . . drlreh die Geschäftsstelle der Gesellschaft . . a . M ., Hamburg , Köln a . Nh ., Leipzigs Magdebiirg , Mannhen .a , . Dresden , Düsseldorf , Frankfurt iWBreslau Masse , Berlin durch Nndols AuzeigenauuahwL TTlcirJec Pi . , Wien , Warschau , Basel , Zürich . .Preis für die 4gespaltene Nonpareiltezeite60 München , Nürnberg . C traschnrg i. Elf ., Stuttgart/Prag Mitglieder

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Nein , wir sind eine Vaterlanspartei , weil wir Väter andes in dem Getümmel des inneren Streites -'

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und alle Deutsche einigen wollen auf das eine grosse Ziel ; Den Sieg und ' den Frieden , den Deutschland lür seine Entwicklung nach dem furchtbaren Aderlass . braucht Schon beginnt man im feindlichen Ausland ängstlich die Hoffnung , durch deutschen Unverstand zu erreichen versagt geblieben ist , am Ende doch noch zerflattertl Friedensfühl er müssen wir hart sein , denn in absehbarer England ganz anders . gegenüberstehen

,

zu werden , dass was den Waffen Gegen englische Zeit werden wir

Schon spricht man von der , die die Mehrheit Zersetzungspartei des Reichstags zersetzen will . Ja , wir wollen , dass aufdecken die Mehrheit vom 19 . Juli innerlich zerfallen ist , dass die Urheber des erneuten Friedens¬ angebots die irregeführte Gefolgschaft immer mehr . verlieren Wir wollen zeigen , wo die wahre Mehrheit des deutschen Volkes steht ! Wir wollen , dass beweisen nach drei Kriegsjahren im deutschen Volk die Entschlossenheit ungebrochen ist , sich den Frieden zu erkämpfen , den Deutschland ! Die braucht Deutsche Vaterlandspaitei wird jede Reichs¬ leitung freudig , die einen zu Deuischlands unlerstützen Niedergang führenden Verzichtlrieden ablehnt urd die Fahne des Sieges 1 hochhält Elsass - Loihringens Zugehörigkeit zum Deutschen Reich ist keine Frage , sondern eine endgültig abgeschlossene . Tatsache Eisass -Lothringen ist keine Kulisse , um hinter ihr die belgische Frage , die eine Lebensfrage für Deutschland ist , verschwinden zu lassen ! Deutsche Männer , deutsche , welchen Frauen Standes und welcher politischen Partei Ihr sein mögt , schart Euch einmütig in der Deutschen 'Väterlandspartei ! zusammen Deutsches Volk , lass dich in den grossen , die jet2t Fragen zur Entscheidung stehen , nicht irre machen ! Glaube an dich selbst und an Deutschlands ! Die Stimme Zukunft des Gewissens muss dir sagen , welchen Weg du zu gehen hast .

,

das höchste Interesse des wieder zu Ehren bringen

12 . Oktober

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KARL KRAUSE « Maschinenfabrik LEIPZIG

Während draussen im Felde sich Heldentum und Opfermut unserer Brüder in immer hellerem Glanze zeigen , während die militärische Ohnmacht unserer Feinde immer sichtbarer und nach zuverlässigen Nachrichten die Wirkung unserer U -Boote und Luftwaffen immer vernichtender wird , zeigt sich in den letzten politischen Erörterungen das traurigste . Gegenbild In der Deutschen Vaterlandspartei bricht sich eine gewaltige Volks¬ bewegung Bahn , die hoch über allen inneren Gegensätzen die Fahne des Sieges als einigendes Symbol erhebt , die allem Unverstand und aller Zwietracht zum Trotz der Erkenntnis zum Durchbruch verhiJft , dass es jetzt darauf , mit ankommt eiserner Zähigkeit einen Frieden zu erkämpfen , der unsere Zukunft wirklich sichert . Die Furcht , dass sich diese Volksbewegung mit elementarer Kraft weiter entwickeln und politischen Parteien zum Schaden gereichen könnte , hat diese zu den äussersten Anstrengungen . Sie fühlen angespornt sich in ihrer erträumten Uebermacht . gefährdet Daher der Versuch , an der Hand mühsam zusammengesuchter , die jetzt Einzelfälle unser Volk ergreifende Bewegung als eine von oben eingeleitete und gelörderte . Aus hinzustellen den eigenen Reihen dieser Parteien strömen ihre Mitglieder in hellen Scharen der Vaterlandspartei zu und können beredtes Zeugnis dafür ablegen , dass die Vaterlandspartei keinerlei innerpolitisehe Ziele verfolgt . Es ist unwahr , dass die Deutsche Vaterlandspartei die Zeiten des Klassenkampfes wieder auf leben lassen und hierfür das Wort „ vaterländisch ,“ missbrauchen will . Wir sind weder konservativ noch liberal , weder agrarisch noch schwer , weder industriell Wehrverein noch : alldeutsch

Jeder , der helfen will , EJeutsdhBand zu erretten ist yns willkommen ! ,

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1917 .

Den Vorstand der Deutschen Vaterlandspartei Herzog

Johann AI brecht zu Ehrenvorsitzender

Mecklenburg .

! von Tirpitz Grossadmira 1 . Vorsitzender .

Beitrittserklärungen L alle Ortsgruppen und Ortsvereire ; 2 . alle Landesvereine der Deutschen Vaterlandspartei, und zwar : in , der Provinz Ostpreussen die Geschäftsstelle .des Laudesvereins der D . V . P . lür die Provinz; Ostpreussen , Königsberg i « Pr ., Brotbänkenstr . 13 I ; in der Provinz Westpreussen die Geschäftsstelle der D . V . P . des Landesvereins für die Provinz Westpreussen, Danzig , Landeshaus ; in der Provinz Pommern die Geschäftsstelle des in der Bildung begriffenen Landes yereins der D . V . P . für die Provinz Pommern , Stettin , Werderstrasse 31 ; in der Provinz Posen die Geschäftsstelle des Posener Landesvereins der D . V . P . , Posen , Friedrichstr . 7 ; in der Provinz Schlesien die Geschäftsstelle des Schlesischen Landesvereins der D . V . P ., Breslau , Gartenstr . 74 ; in der Provinz Brandenburg die Geschäftsstelle des in der Bildung begriffenen Landes¬ vereins der D . V. P . zu Händen von Herrn Oberbürgermeister Vosberg , Potsdam , Behlertstr . 31 ; n der Provinz Lachsen die Geschäftsstelle des Landesvereins der D . V . P . für die Provinz Sachsen , Halle a . d . Saale , Hagen str . 2 ; in der Provinz Hannover die Geschäftsstelle des Landesvereins Hannover der D . V. P ., Hannover , Trammplatz 2 ; in der Provinz Schleswig - Holstein die Geschäftsstelle dos in der Bildung begriffenen Landesvereins der D . V . P . für die Provinz Schleswig -Holstein , Altona , zu Händen von Vizeadmiral Daenhardt . Moltkestr . 63 ; im Regierungsbezirk Cassel die Geschäftsstelle des in der Bildung begriffenen Kurhessischen Landesvereins der D . V . P ., Cassel , Hohenzollemstr . 611 ; in Nassau die Geschäftsstelle des in der Bildung begriffenen Landesvereius der D . V . P ., zu Händen von Herrn v . Grothus , Wiesbaden , Nikolasstr . 11 ; in der Provinz West¬ falen die Geschäftsstelle des Niederrheinisch-Westfälischen Landesvereins der D . V . P ., Dortmund , Ostwall 3D/ 2 ; in der Rheinprovinz die Geschäftsstelle des Landesvereins der D . V . P . für die Rheinprovinz , Köln , AlLnberger Str . 12 ; m Königreich Bayern die Geschäftsstelle des Landesvereins Bayern der D . V . p . ; München , Neuhauser Str . 10III L ; im Königreich Württemberg die Geschäftsstelle des Württembergiseheü Landesvereins der D . V . P . . Stuttgart , Schellingst . 4 , Erdgeschoss ; im Königreich Sachsen die Geschäftsstelle des Landesvereins der D . y . P . für das Königreich Sachsen , Dresden -A ., Waisenhausstr . 29 ; im Gros

Generabandschaftsdirektor 2 . Vorsitzender

a , D . Dr . Kapp .

nehmen an :

herzogtum Baden die Geschältssteile des in der Bildung begriffenen Landes¬ vereins der D . V. P ., Fieiburg i . Br ., zu Händen von Herrn Prof . Dr . Ho che , Weiherhofstr . 6 ; im Grossherzogtum Mecklenburg - Schwerin die Geschäftsstelle des Landesvereins der D . V . P . lür das Grossherzogtum Mecklenburg - Schwerin , Schwerin , Weinbergstr . 6 ; im Grossherzogtum Meckl8nburn - Strelitz die Geschäfts¬ stelle des in der Bildung begriffenen Landesvereins der D . V . P ., zu Händen von Herrn von Yorry , Neustrelitz ; in den Thüringischen Staaten die Geschäftsstelle des in der Bildung begriffenen Landesvereins der D . V. P ., zu Händen des Herrn Geschäftsführers Dunkel , Friedrichroda ; ausserdem für Weimar : Justizrat Flintzer , dortselbst ; für Sondershausen : Bankprokurist Wenzel ; für Arn¬ stadt : Schulinspektor Hensehel ; für Greiz : Gymnasial - Direktor Müller ; für M e inin gen : Professor Köhler ; für E isenach : Professor Flex ; für Jena : Professor Plate ; im Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg die Geschäfts¬ stelle des Landesvereins der D . V . P . für Hamburg , Hamburg , Sandtorquai 14 ; im Ge iet der Freien und Hansestafft Bremen die Geschäftsstelle des Bremischen Landesvereins der D . V . P . . Bremen , Bankhaus Weyhausen , Wachtstrasse ; im Gebiet der Freien und Hansestadt Lübeck cie Geschäftsstelle des Lübecker Landesvereins der D . V . P ., zu Händen von Herrn Müller , Lübeck , Breitestr . 48 ; Geschäftsstelle des Landesvereins für Waideck - Pyrmont in Corbach , zu Händen des Herrn Oekonomierat Eduard Emde ; Ortsgruppe Bad Pyrmont , zu Händen des Herrn Ohr . Holborn , Kurhausbesitzer ; 3 . in Berlin und ln allen unter Nr . 2 nicht aufgeführfen Landestellen die Haupt¬ geschäftsstelle der Deutschen Vaterlaiidspartei Berlin W10 , Viktoriastrasse 30 , Fernsprecher Lützow 5549 . Telegrammadresse : Vaterlandspartei . Es wird gebeten , die Beitrittserklärungen an die oben unter 2 und 3 bez =ichneteii Stellen schri ttlch zu bewirken . Bei dem gewaltigen Widerhall , den die Bewegung in ganz Deutschland gefunden hat , kann die Hauptgeschäftsstelle in Berlin die in riesiger 2ahl bisher eingegangenen Postsendungen nur allmählich aufarbeiten . Es wird daher um Geduld gebeten , wenn die zahlreichen Anfragen , Anregungen und Anmeldungen nicht gleich erledigt werden .

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Sauerstoff eHverfahren . In immer weitere Kreise der Menschheit dringt die Erkenntnis , dass das verlorene Gut der Ge¬ sundheit weder durch Quecksilber noch durch , weder Arsenik durch Jol noch durch Brom oder irgendwelche andere Arzneigifte wieder zu erlangen ist -, - Der gesunde Menschenverstand lässt keinen Zweifel darüber , dass alle Gifte dem Körper aut irgendeine Weise schädlich sein müssen , und dass daher von ihnen nur in ganz besonderen Ausnahm et allen Gebrauch gemacht werden sollte . Diese Erkenntnis führte dazu , an die Stelle der Arzneigifte naturgemässe Heilfaktoren zu setzen und unser ureigenstes , den Sauerstoff Lebenselement , in konzentrierter Form zu Heilzwecken . Der lieranzuziehen erziehe Erfolg war ein überraschender , und es hat sich ein eigenes Heilverfahren , das hcraüsgebildct sich ganz besonders bei allen Nervenleiden und sonstigen ( Gicht , Stoffweehselstörungen , Diabetes Rheumatismus , Aderverkalkung usw ) ausgezeichnet bewährt hat . Wer sich näher über dieses neue Heilverfahren informieren will , erhält auf Wunsch kostenlos eine Broschüre von dem ärztlich geleiteten Institut für ? Berlin Sauerstoffheilverfahren SM 11 ? Tempel tiofer Ufer 36 ? K 4 ? zugesandt . ( Angabe des Leidens ) erwünscht

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In der vorigen Nummer berichteten wir von der Eröffnung der Schule für die internierten Kolonialdeutschen in Davos . Das vorstehende BW stellt die Teilnehmer der Eröffnungsfeier dar . Bei dieser Gelegenheit bitten wir , die Bibliothek der Schule durch Zuwendungen aus dem Gebiet der Kolonialpolitik und Weltwirtschaft gütigst zu unterstützen . Sendungen sind , an den Leiter der . Schule , Leutnant Dr . Eisler/ Davos - Dorf, Seehos, zu richten .

Deutsche

174

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Ton unseren Kolonien . ( Abgeschlossen am 13 . Dezember 1917 . ) kurz vor dem am Ueber die Kriegslage in Ostafrika 10 . Dezember gemeldeten Durchbruch Lettow - Vorbecks durch die englisch - belgischen Linien nach Portugiesisch - Ostafrika gibt ein besonderer Aufsatz dieser Nummer Kenntnis . Wie sich die letzten Dinge auf deutsch - ostafrikanischem Boden abspielten , liegt noch nicht in allen Einzelheiten klar . Der nun¬ mehr geglückte Rückzug der Haupttruppe unter Lettow - Vorbeck auf portugiesisches Gebiet scheint von langer Hand vorbereitet gewesen zu sein , wie auch aus folgender englischer Meldung , über die Abschneidung der Tafelschen Truppe ( 27 . November ) hervorgeht : „ Jetzt ist es möglich , die Geschichte des großen Kesseltreibens zu erzählen , welches in der Uebergabe der Tafel¬ schen Streitmacht gipfelte . Nachdem wir Mahenge ein¬ genommen hatten , rüsteten die Deutschen sich zu ihrem Rückzug 300 englische Meilen ( 84 Kilometer ) weit auf die portugiesische Grenze . Da das englische Hauptquartier sah , daß die Trans¬ portmittel zu einer schnellen Verfolgung nicht hinreichten , wurde ein Teil der belgischen Streitmacht geschickt Zurückgezogen , zur See nach Kilwa gebracht und von dort auf Liwale vorgeschoben , so daß er die Verbindungslinien Tafels bedrohte . Der deutsche Führer wurde so gezwungen , sich schneller , als er beabsichtigt hatte , zurückzuziehen . Inzwischen trieb unsere nördliche Streit¬ macht ihn ostwärts , und sodann bedrohten frische Kräfte von Massassi her seinen Rücken und seine östliche Flanke , so daß Tafel sich in der Nähe von Newala von allen Seiten bedrängt sah . Knapp an Nahrungsmitteln , wandte er sich nach Osten in der Erwartung , Lettow - Vorbeck zu treffen ; wir jedoch wandten alle Vorsorge an , beide auseinanderzuhalten . Sobald Tafel Er kundungs ,Vorstöße begann , störte er ein englisches Hornissennest auf und wandte sich nach Süden hinein in die offenen Arme , einer von dem englischen Hauptquartier sorgfältig vorbereiteten Falle . Umringt , ausgehungert und außerstande , Verbindung mit Lettow - Vorbeck Zu bekommen , ergab er sich . Unsere ganze Streitmacht kann sich nun an die Umzingelung von Lettow Vorbeck machen . " Es erscheint danach nicht unmöglich , daß Tafel mit seinen . 12 Offizieren , 6 Aerzten , 92 weiteren Europäern und 1200 Askaris den Marsch der Truppe Lettow - Vorbeck nach Süden erfolgreich verschleiert hat . Dafür spricht jedenfalls auch die geringe Beute , die die Engländer melden . Der „ Rotterdamsche Courant " vom 30 . November würdigt Tafels Kapitulation in folgenden Worten : aus betrachtet , ist diese „ Vom strategischen Standpunkt Kapitulation eine der ruhmreichsten der Weltgeschichte . Die Deutschen haben ein Recht , stolz auf die Ausdauer und den Mut ihrer Truppen Zu sein , die drei Jahre lang einen ungleichen Kampf gegen die Engländer geführt haben . Der Kommandant der Besatzungstruppen hatte vielleicht erwartet , daß , falls es bis zu einem Waffenstillstand nicht zu lange dauere und der Friede bald komme , er es erreichen könne , daß wenigstens auf einem Fleck der Erde außerhalb Europas die deutsche Flagge bis zum Friedensschluß unangetastet bleiben würde . Nun hat ihn lediglich der Mangel an Lebensmitteln und Munition zur Kapitulation gezwungen . " Daß der Kamps in Ostafrika noch nicht zu Ende ist , dafür bürgt jedenfalls der Geist , der unsere Landsleute nun schon drei Jahre ungebrochenen Mutes aushalten läßt . Herr Konsul a . D . S i n g e l m a n n schreibt uns zu der jetzigen Lage : „ Nach telegraphischem Bericht ist es den Helden von Deutsch Ostafrika , welche in geradezu staunenswerter Weise den ver¬ einten englisch - burischen , belgischen und portugiesischen in ge¬ waltiger Uebermacht aufgebotenen StreiLkräften standhielten , nunmehr gelungen , nach Portugiesisch - Ostafrika , Mozambique , durchzubrechen . Wie es überhaupt möglich war , trotz dieser großen Uebermacht der Feinde an Zahl und Ausrüstung , trotz der für die kleine deutsche Truppe schwierigen Munitions¬ und Proviantbeschaffung , trotz der großen Anforderung an den Sanitätsdienst für Kranke und Verwundete so lange Zeit stand¬ zuhalten , immer in dem Bewußtsein , den deutschen Schild bis aufs äußerste zu verteidigen und in Afrika feindliche Streit¬ kräfte vom europäischen Kriegsschauplatz zur Erleichterung der deutschen Heimatkämpfer fernzuhalten , das ist ein unverwelkliches Ruhmesblatt in der deutschen Kolonialgeschichteund wird nach dem Kriege auch in weiteren Kreisen Staunen und Be¬ wunderung erregen . Beim Uebertritt auf portugiesisches Gebiet winkt unseren Kämpfern aber nicht die Erholung nach den übermenschlichen Anstrengungen . t Während unsere Kamerunkämpfer nach ihrem heroischen Verteidigungskampfe beim Uebertritt über den Camposluß auf das benachbarte kleine spanische Gebiet Ruhe

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und Erholung fanden und auf der nahen spanischen Insel Fernando Poo und in verschiedenen Städten Spaniens ihre geschwächte Gesundheit wiederherstellen können , geht für unsere Deutsch - Ostafrikaner der ungleiche Kampf auf portugiesischem Gebiete weiter . Eigentlick ist jenes Grenzgebiet nur dem Namen nach noch portugiesisch , denn der ganze weite Bezirk zwischen dem deutsch - portubiesi 'schen Grenzflüsse Rowuma und dem Lurioflusse gehört rn einer Ausdehnung von rund 200 000 Quadratkilometern der fast ausschließlich mit englischen Kapitalien arbeitenden Nhassa - Gesellschast , einer englischen Charter - Gesellschaft , welche in dem Konzessionsgebietseit einem Vierteljahryundert Hoheitsrechte , offiziell als „ majestätische Vollmachten " bezeichnet , ausübt , da sie eigene Zoll - und Steuer¬ verwaltung , eigene Polizeitruppe , eigene Hafenverwaltungen usw . besitzt . Eine Eisenbahn ist trotz des langjährigen Projekts einer Linie vom Nyassa zum Indischen Ozean , nach Porto Amelia , noch nicht in Angriff genommen . Das Klima ist an der Küste recht ungesund , dagegen in den höheren , gebirgigen Teilen an der Ostküste des Nyassa gesund . Während unsere Kameruner beim Uebertritt auf das spanische Campo - Muni Territorium ungenügende Lebensmittel vorfanden , werden die D eutsch - Ostafrikaner m manchen Distrikten jenes portugiesischen Gebietes noch genügend Lebensmittel antreffen . Ob die Ein¬ geborenen des westlichen Teils jenes portugiesischen Grenz¬ gebietes , welche in ständiger Feindschaft sowohl mit der eng¬ lischen Konzessionsgesellschaft wie mit den wiederholt gegen jene Eingeborenen aufgebotenen Hilfstruppen der portugie¬ sischen Regierung lebten , sich den deutschen Truppen anschließen werden oder doch wenigstens in der Beschaffung von Lebens¬ mitteln und als Wegweiser ihnen behilflich sein werden , ob die zahlreichen , das Gebiet durchziehenden arabischen Händler unseren Truppen mit Rat und Tat zur Seite stehen werden , ob unsere Truppen noch weiter südwärts in das fast ebenso große Konzesstonsgebiet der vorwiegend englisch - französischen Zambezia - Gesellschast Vordringen werden , welche das Gebiet zwischen den Flüssen Lurio und Zambesi einnimmt , muß ab¬ gewartet werden , ebenso ob unsere Truppen die unzugänglicheren Gebirgsgegenden im Nhassagebiet oder die bis zum Meere sich ausdehnende flachere Gegend vorziehen werden . Hoffen wir , daß unsere heldenmütigenLandsleute , welche ihrerseits auch dazu beitrugen , das Ansehen Deutschlands in der ganzen Welt trotz aller mißgünstigen feindlichen Propaganda hochzuhalten , in der Lage sein werden , unüberwunden das Kriegsende zu erreichen . " Keinen schöneren Lohn konnte Lettow - Vorbecks neueste Heldentat finden , wie in Hindenburgs Telegramm an Dr . Sols , in dem es heißt : „ Das Schutztruppenkommando hat mir Meldung gemacht von der neuesten Waffentat des Restes unserer ostafrikanischen Schutztruppe unter General v . Lettow - Vorbeck . Nach den letzten Nachrichten schien es keinen Ausweg aus ihrer verzweifelten Lage mehr zu geben , schien das Kesseltreiben beendet zu sein . Statt dessen die freudige Kunde , daß die Kraft der Helden¬ schar ungebrochen ist , daß sie die deutsche Flagge im schwarzen Erdteil weiter hochhält , in der festen Hoffnung auf den kom¬ mendenSieg der deutschen Waffen in Europa ! Nur eine Truppe , die rückhaltlos ihrem Führer vertraut , und ein Kommandeur von der Tatkraft des Generals v . Lettow sind - zu derartigen Leistungen befähigt , denen auch der Gegner seine Achtung nicht versagt , die uns aber mit Stolz und Bewunderung erfüllen . Auch wenn die tapfere Schar später noch der Uebermacht der Feinde erliegen sollte , wird die Geschichte dieses Krieges den General v . Lettow und seine Truppe rühmend hervörheben . Gott helfe weiter ! " Einer Meldung des Amsterdamer „ Echo Beige " vom 21 . No¬ vember zufolge sind die Orte zwischen Daressalam und Tabora Kdt . vom 1 . Januar ab dem Handel wieder eröffnet .

Zur militärischen

Lage in Deutfcfo - Ostafrikä .

Von Major

G ö r i n g.

Nachdem es dem Gegner im Laufe des September 1916 ge¬ lungen war , unter Mitwirkung seiner Seestreitkräfte die zwischen der Rufiji - und Rowumamündung gelegenen Küstenplätze in seine Gewalt zu bringen und etwas später auch von Westen her das Gebiet von Ssongea östlich des Nhassasees in Besitz zu nehmen , hielten um die Jahreswende 1916/17 die deutschen Streitkräfte noch das Gebiet zwischen der vom Feinde besetzten Ostküste , dem Ruhudje — Kilombero — Rufijifluß im Norden , dem Rowuma im Süden und soweit feststellbar , einer vom oberen Ruhudje aus der Gegend von Jringa nach der Gegend am Rowuma oberhalb Sassawara verlaufenden Linie im Westen .

1917

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