Deuteronomium 1,1-6,3 literarkritisch und traditionsgeschichtlich untersucht [Reprint 2018 ed.] 311005728X, 9783110057287

In der Reihe Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft (BZAW) erscheinen Arbeiten zu sämtlichen Ge

207 107 16MB

German Pages 204 Year 1975

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Deuteronomium 1,1-6,3 literarkritisch und traditionsgeschichtlich untersucht [Reprint 2018 ed.]
 311005728X, 9783110057287

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Einleitung
Erster Teil: Literarkritische und traditionsgeschichtliche Untersuchung der Teilabschnitte
I. DIE GESAMTEINLEXTUNG DTN 11-5
II. DER GÖTTLICHE BEFEHL ZUM AUFBRUCH VOM HOREB DTN 1 6-8
III. DIE ORGANISATION DES ISRAELITISCHEN VOLKES DTN 19-18
IV. DIE VERSCHMÄHTE UND DIE GESCHEITERTE LANDNAHME DTN 119-46
V. VOM AMORITERGEBIRGE ZUM OSTJORDANLAND DTN 21-24aa
VI. DIE BESETZUNG UND VERTEILUNG DES OSTJORDANLANDES DTN 2 24 aß–3 17
VII. DIE VORBEREITUNG DER WESTJORDANISCHEN LANDNAHME DTN 3 18-29
VIII. DIE ÜBERLEITUNG ZUM GESETZESVORTRAG DTN 4 1-40
IX. DIE OSTJORDANISCHEN ASYLSTÄDTE DTN 4 41-13 UND DIE EINLEITUNG DES GESETZESTEILS DTN 4 44 - 51
X. DIE GESETZESOFFENBARUNG AM HOREB DTN 5 2–63
Zweiter Teil: Stratigraphische und traditionsgeschichtliche Synthese des Gesamtabschnittes
I. DIE GRUNDSCHICHT (GR)
II. DIE PLURALISCHEN REDAKTIONSSCHICHTEN PL1 UND PL2
III. DIE ÜBRIGEN REDAKTIONSSCHICHTEN
Anhang I: Die Grundschicht von Dtn 11 –6 3
Anhang II: Stratigrafhische Aufgliederung von Dtn 11–6 3
Verzeichnis der zitierten Literatur
Verzeichnis der Abkürzungen

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Siegfried Mittmann Deuteronomium 1 1 — 6 S literarkritisch und traditionsgeschichtlich untersucht

Siegfried Mittmann

Deuteronomium

11 —63

literarkritisch und traditionsgeschichtlich untersucht

w DE

Walter de Gruyter • Berlin • New York

1975

Beiheft zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft Herausgegeben von Georg Fohrer 139

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

CIP-Kurztitelaufnähme

der Deutschen

Bibliothek

Mittmann, Siegfried Deuteronomium 11—63 [eins eins bis sechs drei] literarkritisch und traditionsgeschichtlich untersucht. (Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft: Beih.; 139) ISBN 3-11-005728-X

1975 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung—J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit & Comp., Berlin 30 Alle Rechte des Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Übersetzung, der Herstellung von Mikrofilmen und Photokopien, auch auszugsweise, vorbehalten. Printed in Germany Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer, Berlin 61

Herrn Professor D. Karl Elliger in Dankbarkeit zugeeignet

Vorwort Die vorliegende Arbeit hat dem Fachbereich Evangelische Theologie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen im Wintersemester 1971/72 als Habilitationsschrift vorgelegen. Für den Druck wurde sie durchgesehen und an einigen Stellen leicht überarbeitet. Meinem verehrten Lehrer Herrn Professor D. Karl Elliger widme ich dieses Buch in herzlicher Dankbarkeit für alle äußere und innere Förderung auf dem zurückgelegten Weg. Mit Dank auch erwähne ich die rücksichtsvolle Anteilnahme, die Herr Professor D. Arnulf Kuschke dem Werden dieser Arbeit seines Assistenten stets entgegenbrachte. Zu danken habe ich ferner Herrn Professor D. Dr. Georg Fohrer D. D. für die Aufnahme der Untersuchung in die Reihe der „Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft" und der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Gewährung einer namhaften Druckbeihilfe. Mit freundlicher Geduld hat meine Frau die Korrekturen mitgelesen. Tübingen, im Juli 1975

Siegfried Mittmann

Inhalt Einleitung

1

Erster Teil : Literarkritische und traditionsgeschichtliche Untersuchung der Teilabschnitte

8

I. Die Gesamteinleitung Dtn 11-5 1. Literarkritische Analyse 2. Traditionsgeschichtliche Synthese

II. Der göttliche Befehl zum Aufbruch vom Horeb Dtn 1 6-8 1. Literarkritische Analyse 2. Traditionsgeschichtliche Synthese

8 8 15

18 18 20

III. Die Organisation des israelitischen Volkes Dtn 1 9-18 . 24 1. Literarkritische Analyse 2. Traditionsgeschichtliche Synthese

IV. Die verschmähte und die gescheiterte Landnahme Dtn 119-46 1. Literarkritische Analyse 2. Traditionsgeschichtliche Synthese Exkurs : Literarkritische Analyse von Num 13—14

24 26

34 34 41 42

V. Vom Amoritergebirge zum Ostjordanland Dtn 2 i-24aa 64 1. Literarkritische Analyse 2. Traditionsgeschichtliche Synthese

64 71

VI. Die Besetzung und Verteilung des Ostjordanlandes D t n 2 2 4 a ß — 3 17 1. Literarkritische Analyse 2. Traditionsgeschichtliche Synthese

79 79 86

VII. Die Vorbereitung der westjordanischen Landnahme Dtn 3 18-29

93 1. Literarkritische Analyse 93 2. Traditionsgeschichtliche Synthese 94 Exkurs A : Literarkritische Analyse von Num 32 95 Exkurs B : Literarkritische Analyse von Num 27 12-23 und Num 20 1-13 nebst einem traditionsgeschichtlichen Vergleich von Num 27 12-23 und Dtn 32 48-52 107

VIII. Die Überleitung zum Gesetzesvortrag Dtn 4 1-40 . . . . 1. Literarkritische Analyse 2. Traditionsgeschichtliche Synthese

115 115 124

X

Inhalt

IX. Die ostjordanischen Asylstädte Dtn 4 41-43 und die Einleitung des Gesetzesteils Dtn 4 44—5 l 128 1. Literarkritische Analyse 2. Traditionsgeschichtliche Synthese

128 130

X. Die Gesetzesoffenbarung am Horeb Dtn 5 2—6 3 . . . . 132 1. Literarkritische Analyse 132 2. Traditionsgeschichtliche Synthese 141 Exkurs: Literarkritische Analyse von Ex 19 1—20 21 24 1-18 . . 145

Zweiter Teil: Stratigraphische und traditionsgeschichtliche Synthese des Gesamtabschnittes 164 I. Die Grundschicht (Gr)

164 1

2

II. Die pluralischen Redaktionsschichten PI und PI . . . 170 1. Die Redaktionsschicht PI1 2. Die Redaktionsschicht PI2

III. Die übrigen Redaktionsschichten Anhang I : Die Grundschicht von Dtn 11—6 3

170 174

178 180

Anhang I I : Stratigraphische Aufgliederung von Dtn 11—6 3 . . . 183 Verzeichnis der zitierten Literatur

185

Verzeichnis der Abkürzungen

189

Einleitung Seit mehr als einem Jahrzehnt erfreut das Dtn sich wieder eines wachsenden Interesses in der alttestamentlichen Wissenschaft. Eine Reihe stattlicher Monographien zu Textkomplexen oder übergreifenden Themen sind der augenfällige Niederschlag der neuerlichen Hinwendung zu diesem biblischen Buch. Bemerkenswerter noch als dieses äußerliche Phänomen ist der innere Impuls, der das Interesse weckte und ihm die Richtung gab. Die Frage nach der Herkunft, dem Werdegang und dem Charakter des Dtn als eines Literaturwerks, die sogenannte dtn Frage, einst bis zum Überdruß verhandelt, für lange Zeit dann gleichsam totgeschwiegen, meldete sich mit der eigentümlichen Abruptheit und Vehemenz verdrängter Probleme wieder zu Wort und ruft seither gebieterisch nach einer Lösung. Es bleibt das nicht zu schmälernde Verdienst von N. Lohfink, mit seinem 1963 erschienenen Werk »Das Hauptgebot. Eine Untersuchung literarischer Einleitungsfragen zu Dtn 5—11« und einer Anzahl kleinerer Arbeiten diese Kardinalfrage der Dtn-Forschung wieder ins Bewußtsein gehoben zu haben. Die anregende Wirkung, die von den Lohfinkschen Untersuchungen ausging, beruht wohl nicht zuletzt darauf, daß sie sich methodisch mit ungewöhnlicher Einseitigkeit von einer ungewohnten Seite her dem Stoffe nähern und damit ebensosehr faszinieren wie zum Widerspruche reizen. Alte und schwierige Probleme werden auf eine originelle und überraschend einfache Weise gelöst, freilich, wie man bei näherer Prüfung innewird, nur allzu oft auf eine allzu einfache Weise. Für N. Lohfink heißt die methodische »Forderung der Stunde vor allem anderen: Bemühung um das Verständnis des Textes als Text, literarische Kritik«1. Es gilt, den Text »als sprachliches Werk und Gefüge neu in den Blick zu rücken«2. Aus diesem Satz schon geht hervor, daß literarische Kritik, wie N. Lohfink sie versteht, nicht Literarkritik im herkömmlichen Sinne ist. Das hier vertretene »Programm« 3 zielt darauf ab, »Aufbau und Fügung des Ganzen«4, d. h. bestimmter Großabschnitte wie Kap. 5—11 oder 1—3, durchsichtig zu machen, um zu einem vertieften Verständnis der kleineren und kleinsten Sinneinheiten zu gelangen. Dies bedeutet nicht, daß jene über1 2 3 4

Hauptgebot, Hauptgebot, Hauptgebot, Hauptgebot,

13. 10. 14—16. 15.

M i 11 m a n n, Deutcronomium

1

2

Einleitung

greifenden Komplexe von vornherein als literarisch einheitlich gelten. Bei dem angeblich einst selbständigen Block 5 1—-1125 wird unterschieden zwischen dem »Grundtext« des »Verfassers« (5 1—6 25 9 9 - 1 9 . 2 1 . 2 5 - 2 9 1 0 1 - 5 . 10-18. 20-22 1 1 1 - 1 7 ) , dem »Zwischentext« des »Überarbeiters« (7 1-24. [25f. ? ] 8 1—9 s 9 22-24 [Klammer] 11 18-25 [neuer Abschluß]), einigen »Glossen« (7 25f. [?] 9 20 [?] 10 8f. 19) und einem späten Zusatz (10 6f.)6. Ähnlich verhalte es sich im Abschnitt 1 6—329, dem Eingang des dtr Geschichtswerkes, der um einen Einschub (I9-I8)6, einen Anhang (Kap. 4)7 und einige Glossen bereichert worden sei. In beiden Fällen vermag N. Lohfink also mit wenigen Vertikalschnitten das Primäre vom Sekundären zu trennen. Die derart voneinander separierten Blöcke aber sind für ihn höchst sinn- und kunstvoll komponierte Gebilde, die keine weitere Zerlegung mehr erlauben. Zu dieser Sicht der Dinge führt eine neuartige Betrachtung des Stils und der Struktur und ihrer wechselseitigen Beziehung. Was den Stil betrifft, so geht es um eine Analyse der dtn Formel- oder Klischeesprache, die über die übliche Art der tabellarischen Registrierung typischer Wörter und Wortverbindungen hinausführt, die übergreifenden Zusammenhängen nachgeht und dabei vor allem der thematischen Lozierung der Wörter und Wendungen sowie den Prinzipien ihrer Reihung und Kombination Beachtung schenkt. Spezifische Formen des dtn Stils sind der »Promulgationssatz«, der im relativischen Anschluß an die Gesetzesbezeichnungen auf die geschehene oder zu geschehende Gesetzesverkündigung Bezug nimmt8, und das »paränetische Schema«, in dem sich die paränetisch-parakletischen Sprachklischees »fast alle zu einem umfassenderen Gebilde vereinigen«9, das sich im Prinzip aus einer allgemeinen Mahnung zur Gesetzesbefolgung und einem Segenshinweis zusammensetzt und dem Grundgedanken »erfüllt das Gesetz, damit es euch gut geht« Ausdruck verleiht10. Die Stilanalyse, ergänzt durch eine Untersuchung der charakteristischen Gattungen, bildet die Basis für die Strukturanalyse. Stil-, Form- und Strukturuntersuchung liefern für sich und im Zusammenspiel die Kriterien für die Scheidung der Segmente und die Indizien für deren Einheit. So hebt sich Kap. 5—6 bereits durch die Verwendung einer speziellen Art des Promulgationssatzes als ein geschlossener Block heraus; und daran auch, daß diesen Block das hier in relativer Häufigkeit auftretende paränetische Schema (5i.32f. 63.17s. 25) rahmt und 5 6 7 8 9 10

Hauptgebot, 290 f. Darstellungskunst, 107 Anm. 1. Höre, Israel!, 18, 91. Hauptgebot, 59—63. Hauptgebot, 90. Hauptgebot, 90—97.

3

Einleitung

gliedert, »zeigt sich wieder, daß Dtn 5f nicht literarkritisch getrennt werden darf«11. Innerhalb dieser »Großstruktur« steht an der Nahtstelle der beiden Kapitel eine 5 27—6 3 umfassende »Nebenstruktur«, die in einer chiastischen oder konzentrischen Folge von Stichwörtern — Verben der Gesetzesbeobachtung wie lö®, OT, 7TOS7, TD1?, NT u. ä. — sichtbar wird. Darüber hinaus sind Kap. 5 und 6 durch ein System von Leitwörtern in sich und miteinander verspannt 12 . Jeweils siebenmal erscheinen in 5 1—6 3 die Substantive trtt und Vij?, zehnmal findet sich das Verbum »ötf und 12+4mal der Wortstamm "DT13. Diese Gruppe von Wörtern wird innerhalb der konzentrischen Figur allmählich abgelöst durch eine andere, nämlich »die dt Formelsprache um die Beobachtung des Gesetzes«14, die dann 6